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Als erstes Bundesland will Brandenburg Oberstufenschüler aus ärmeren Familien mit einem neuen "Schüler-Bafög" fördern. Sie sollen, je nach Einkommen der Eltern, 50 oder 100 Euro im Monat für Bildungsausgaben erhalten. Ein entsprechender Gesetzentwurf, den die rot-rote Koalition in Potsdam am Dienstag beschließen will, liegt der Süddeutschen Zeitung vor. Das Gesetz könnte im Juni im Landtag verabschiedet werden. Es hätte eine bundesweite Signalfunktion. Im Februar hatte das Bundesverfassungsgericht die Hartz-IV-Gesetze für unvereinbar mit dem Grundgesetz erklärt und kritisiert, der Bedarf für Schulkinder werde derzeit nicht nachvollziehbar berücksichtigt. Detailansicht öffnen Brandenburg will Oberstufenschüler aus ärmeren Familien mit einem "Schüler-Bafög" fördern - je nach Einkommen der Eltern soll es 50 oder 100 Euro im Monat für Bildungsausgaben geben. (Foto: Foto: ddp) Das neue Schüler-Bafög in Brandenburg, das von August an gezahlt werden soll, käme zum einen Hartz-IV-Empfängern zugute. Profitieren sollen zudem Schüler, die das Abitur anstreben und deren Familien Sozialhilfe, einen Kinderzuschlag, Wohngeld oder Leistungen für Asylbewerber erhalten. Außerdem will das Land auch diejenigen Jugendlichen fördern, die nur deshalb vom bestehenden Bafög des Bundes ausgeschlossen sind, weil sie noch bei den Eltern wohnen. Nach den derzeitigen Bafög-Regeln des Bundes können ältere Schüler eine Förderung nur beantragen, wenn sie bereits einen eigenen Haushalt haben. Das Schüler-Bafög in Brandenburg soll schrittweise eingeführt werden; im kommenden Schuljahr zunächst in der 11. Klasse, in den Jahren darauf auch in der 12. und 13. Klasse. Die Landesregierung rechnet damit, dass 23 Prozent der Gymnasiasten und 39 Prozent der Schüler an Gesamtschulen und beruflichen Gymnasien Anspruch auf die neue Leistung haben. Für 2010 plant die Koalition von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) mit Ausgaben von 1,6 Millionen Euro, für 2013 mit 5,3 Millionen Euro. Pauschale Auszahlung Als Faustregel gilt: Hat die Familie des Schülers ein Nettoeinkommen unterhalb von 1900 Euro (bei einem Kind) oder 2400 Euro (bei zwei Kindern), kann sie das Bafög in Höhe von 100 Euro erhalten. Platzecks Koalition sieht darin einen Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit im Bildungssystem. Das Geld ist beispielsweise gedacht für Fachbücher, Computer, Schulfahrten, Theaterbesuche und Nachhilfestunden. Es wird allerdings pauschal ausgezahlt, die Verwendung braucht nicht nachgewiesen zu werden. Es bleibt demnach offen, ob die Familien das Bafög wirklich zugunsten des Jugendlichen und seiner Bildung ausgeben. Für Schüler aus einkommensschwachen Familien gibt es bundesweit noch eine andere Hilfe: das Schulbedarfspaket, auch "Schulstarterpaket" genannt. Es umfasst ebenfalls 100 Euro, jedoch als einmalige Leistung zu Beginn jedes Schuljahres. Das Bedarfspaket wurde 2009 von der Bundesregierung, damals noch der großen Koalition, eingeführt. In den regulären Hartz-IV-Sätzen werden Bildungsausgaben dagegen bisher ignoriert. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen die Hartz-IV-Regeln nun neu gefasst werden. Wenn nach einer entsprechenden Reform künftig die Bildungsausgaben berücksichtigt werden, wird das zur Folge haben, dass das brandenburgische Schüler-Bafög bei HartzIV angerechnet wird. In dem Falle müsste Brandenburg sein Gesetz neu fassen, um den Schülern weiterhin zusätzlich helfen zu können. Im Gespräch ist, die Schüler dann aus einem Sozialfonds zu fördern, dessen Beträge nicht pauschal ausgezahlt werden, sondern für konkrete Wünsche, zum Beispiel für eine Klassenfahrt. Die Bundesregierung will sich in dieser Woche mit dem bundesweiten Bafög befassen und eine Erhöhung der Beträge für Studenten und für Schüler, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, auf den Weg bringen. Der Höchstsatz für Studenten könnte von 648 auf 670 Euro im Monat steigen. Grundsätzlich sollen die Fördersätze um zwei Prozent angehoben werden, dazu kommen höhere Zuschüsse für die Kranken- und Pflegeversicherung. Außerdem plant die Bundesregierung ein neues Stipendiensystem. Unabhängig vom Einkommen der Eltern sollen leistungsstarke Studenten 300 Euro im Monat erhalten, die sie nicht zurückzuzahlen brauchen. Die Opposition kritisiert die Pläne und wirft der schwarz-gelben Koalition vor, mit Stipendien vor allem Kinder aus vergleichsweise wohlhabenden Familien zu unterstützen. | Al erstes Bundesland will Brandenburg Obrstufenschüler aus ärm@eren Familien mit einem neuen "Schüler-aföq" för$-dern@. Sie soll --en, je nac h Einkommen der Eltern, 5#0 oder 100 Euro im Mona_t für 8ildungsausgabe-n erhalten. Ein entsprechender Gesetzentwurf, den die rot---rote Koa1ition in Potsdam a m Dienst%ag b eschließ en will, legt der Süddeutschen Zeitung vor. Das Geset#z knnte im Juni im Landtag verabschiedet werden. _Es@ @ hätte eine bund$esweite S ignalfunktion. Im Febrar hatte da s Bundesve rfas&sungsgericht dic artz-IV-Gesetze für unvereinbar mit dem Grundqesetz erklärt und kritisiert@ @ @ @, der Bedar%f für Schulkinder werde derzeit nicht nachvollziehbar berücksichti gt. Detai1ansicht öffnen Branenburg will Oberst_ufensch_üler aus ärmeren amilien mit einem "Schüler-afög" förern - je nach Ei nkommen (1) der ltern soll es 5 0 o@der 100 Euro im Monat für Bildu--ngsaugaben geben . (Foto:% Foto: ddp) Das neue Schüler-Bafög in Brandenburg, das von A ugust an gezahlt wer den soll, käme zum einen Hartz-IV-Empfängern zugute. Profitien solle#n zudem Schüler, die da#s Abitur anstreben nd deren Familien Sozialhilfe, cinen Kinderzu@ @ @schlag, Wohnqeld o der Leistngen$ für Albewerber erhalten. Außerdem will das Land auch diejenigen Juqend%lichen fördern, die nu r deshalb vom bestehenden Bafög des Bundes ausgeschlossen sind, w eil sie noc h bei den@ @ Eltern 0hn@ @ @ @en. Nach den derzeiti gen Bafög-Regeln des Bundes können ältere Sch ü ler einc Förderung nur beantragen, wen--n sie (2) bereits einen@ @ @ @ eig enen Haushalt haben. Das Schüer-Bafög in Branden&burg soll schrittweise eingeführt werden; im kommenden Schuljahr zunächst in der 11. Kla@ @ @ @sse, in den@ Jahren darau f auch in d er 1. und& 13. Klasse.- Die Landesregierung rechnet dami t, dass 23 Proent der Gymnasiasten un 39 Prozent der Schüler an Gesa mtschu@ @len und beruflichen Gymnasien &Anspruch au$f die neue Leistung habe n. Für 201 pl ant die Koalition v@ @ @ @on Ministerpräsident Matthias Platzeck (-SPD) mit Ausgaben von 1,6 Mllionen Euro, für 2013 mit 5,3 Millionen Euro. Pau@ @shale Auzahlung A1s Faust@regel gilt: Hat die Familie des Schülers ein Nettoeinkommen untehlb von 1900 Euro (bei [3] einem Kid) oder 2400 Euro (bei zwei Kindern), kann sie das Bafö_g i@n Höh-e von 10-0 uro erhalten. Platzecks Koalition sieht darin einen Be@ @itrag für mehr soziale Gerechtigkeit im Bildungssy@ @ @ @stem. Das Geld$ ist ispielsweise gedacht für Fachbücher, Computer, S--c_hulfahrten, Th eater%besuche und Nachhilfestunde n. Es wird allerdings pa%uschal ausge zahlt, die Verwendung braucht nicht chgewiesen zu werden. Es bleibt demnach offen, ob die Fami1icn das Bafö g wirklich zugun st%en des Jugndlichen und seiner Bildu_ng ausgeben. Für Schüler aus ein k0mmensschwachen Familien gibt es bunsweit noch eine ndere Hilfe: das Schulbedarfspaket, auch "Schulstarterpak@ @et" genannt. Es umfasst eenfa@ @ @lls @100 Euro, j edoc@ @h als e@ @inmalige Leistung z Bginn jedes [4] Schuljahres. Das Bedarfspaket wurde 2009 von der Bundesregierung, dama ls noch der große n Koaltion, eingeführt. In den regulären Hartz-IV-Sätzen werden Bi@ @ @ldungsusgaben dagegen bisher ignoriert. Nach dem Urteil des Bunerfassungserichts- müssen die Hartz-IV- Reqeln nun neu gefasst werden. Wenn nach ein er entsprechenden Reform künftig die Bildungsausgaben berüc ksichtigt werden, wir%d das zur Folge haben, dass das brandenburgische Schüler-Baög bei HartzIV angerechnet wird. In dem Fal@ @le müsste B randenburg sein Gesetz neu fassen, um den Schüle rn weiterhin zusätzlich helfen zu können. Im Gesprä&ch ist, die Schüler dann as e inem Sozialfonds zu födern, dessen Betrge nicht pauschal ausgeza hlt werden, sondern f@ @ür kon krete Wünsche, zum Be-ispicl für cine Klassenfahrt. Die Bundesregierung will sich in -5- dieser Woche mit dem bunesweiten Bafög befassen und eine Erhö@ @hung der Beträge für Studenten und f@ @ @ür Schüler, die nicht mehr bei den Elter n wohnen, a@uf den Weg bringen. Der- Höchstsatz für S@ @ @tudenten könnte- von 648 auf 670 Euro im Monat stei gn. Grund sätzlich s0llen d ie Fördersätze um zwei Pozent angehob e werden, dazu kommen höher%e Zuschüsse für die Krankcn- un Pflegeversicher ung. Außer dem plnt die Bundereqierun ein neues S#tipendiensystem. Unabhängig vom Einkomen der Eltern sollen leistungsstarke Studenten 300 Eu@ @ @o im Monat erhalten, die sie nicht zurkzuzahlen brauchen. Die Opposition kritisiert di Pläne$ und wirft der schwarz-gelben Koa%lition vor, mit Stipendien& vo allem (6) Kinder aus verglechsweise wohlhab%enden Familien zu unterstützen. (7) |
Wer an Motorboote denkt, der hat womöglich ein weißes Schiffchen vor Augen, das mit ordentlich Getöse übers Wasser brettert und dabei hohe Wellen schlägt. Ganz anders verhält es sich mit dem batteriebetriebenen Gefährt, das die Firma Torqeedo kürzlich auf dem Rhein präsentierte: Beinahe lautlos legte das Boot, in dunklem Holz eingefasst, innen mit grauem Polster verkleidet, vom Steg im Kölner Rheinauhafen ab. Als es kurz darauf mit knapp 40 Stundenkilometern Richtung Dom sauste, war noch immer kein Knattern zu vernehmen, nur jenes leise Summen des Elektromotors, das mit steigendem Tempo natürlich lauter wurde. Torqeedo, eine Firma aus Gilching bei München, baut elektrische und hybride Antriebssysteme in Boote, Yachten und Fähren ein. Mehr als 80 000 Motoren des Unternehmens sind bereits auf dem Wasser. Deren Leistung reicht - je nach Einsatzgebiet - von einem bis zu 130 PS. Jenes Boot in Köln transportiert seine vier Passagiere mit gut 80 PS. Die Ladung der Batterie reicht, je nach Geschwindigkeit, für bis zu 90 Kilometer auf dem Wasser. "Wir sehen uns als die Nummer eins in Sachen Elektromobilität für Boote weltweit", sagt Christoph Ballin. Der Gründer von Torqeedo will etablierten Bootsherstellern den Übergang zu elektrischen und hybriden Antrieben abnehmen. In vielen Marktsegmenten sei Elektromobilität auf dem Wasser noch nicht rentabel, sagt Ballin, auch wegen der teuren Batterien. "Es ist wichtig, dass wir uns auf Segmente konzentrieren, die schon heute erfolgversprechend sind." Großes Potenzial wittert die Firma Torqeedo aus Gilching bei Fähren und Wassertaxis Die Gilchinger bauen ihre Antriebe beispielsweise in Segelyachten ein, die für windstille Zeiten bislang einen Dieselmotor sowie einen Generator für jeglichen Strombedarf an Bord haben. Die Torqeedo-Zelle hingegen kann das Boot antreiben und Strom an Bord liefern, ohne dass ein Generator die ganze Zeit brummen und stinken müsste. Solarzellen laden den Akku zeitweise wieder auf. Ballin hatte sein Unternehmen zunächst mit Geld von Risikokapitalgebern finanziert. Vor einem Jahr wurde Torqeedo dann vom Traditionskonzern Deutz übernommen. Der Kölner Motorenhersteller will von der Kompetenz der Bayern in Sachen Elektrifizierung profitieren. Mit mittlerweile gut 150 Beschäftigten hat Torqeedo im vergangenen Jahr einen Umsatz von 25 Millionen Euro erwirtschaftet. Großes Potenzial sieht das Unternehmen bei Fähren und Wassertaxis in Städten. Schließlich stoße eine Dieselfähre so viel Kohlendioxid aus wie etwa 7500 Autos, rechnet Ballin vor. Einen besonders leichten Motor liefert Torqeedo zudem für Kajaks, mit denen zumindest in Amerika immer mehr Hobbyangler unterwegs sind. Während der Kanute den Fisch ins Boot zerrt, hält der kleine Antrieb den Kajak stabil über Wasser. | Wer an Motorboote denkt, der hat womöglic_h ein weißes S chiffchen vr Augen, das mit o&rden lih Getö#se übe rs Waser brettert und dabei hohe Wellen schlägt. Ganz anders verhält es sich mit dem batteriebetriebenen Gfährt, das die Firma Toqeedo kürz ich auf dem Rhein präsentierte: Beinahe la_utlos le@gte das Boot, in dunklem Ho--lz eingefas st, innen mit g @ @rauem Polster verkle$idet, vom Steg Kölner Rheinauhafen ab. Als &es kurz darauf mit knapp 40 Stund@enkil#omeern Richtung Dom sauste, war noch immer kein Knattern zu vernehmen, nur jenes leise Summen des Elektromotors, das mit steigende Tempo &atür@lich lauter wude. Torqeedo, eine Firma aus Gilching bei München, baut e@ -1- @ @lektrische un-d hy@ @bride Antebssysteme in Boote, Yachte&n und Fährn &ein. Mehr als 80 000 Motore des Uernehmens sind beeits auf dem Wasser. D-%eren Leistung reicht - je nach Einsatzgebiet - von eiem bis zu 130 PS. Jenes Boot in Köln tran@ @ @-sportiert seine vier Passa gi ere mit gut 80 PS. Die Ladung cr Batterie cicht, je nach Geschwindigkeit, für b is zu 90 Kilometer auf dem Wasser. "Wir sehen uns als die Nummer ein s in Sachen-- Elektromo bilität für Boote we_ltweit", sagt@ @ @ Christoph Ballin. Der Gründer v on Torqeedo will etablierten Boot&shrstellern den Übergang zu e#lek trischen und hybridn Antrieben abnehmen. In vielen Marktsegm ente%n s [2] ei Elektr0mobilität @ @auf dem Wasser noc nicht rentabel , sagt Bal1in, a uch wegen der teuren Batterien. "Es ist wich tig, dass wir uns a uf Scgment konzentrie ren, die scho&n heute erfolgve rsprechend sind." Großes Potenzial wittert die Firma Torqeedo us Gi1ching@ @ @ be Fähren und @ @ @ @Wassertais# Dic Gilchinger bauen ihre Antriebe beispielswese in Sege1yachten ein, die für windstille Zeiten bis lang einen-- Die#selmotor sowi einen @Generator für j@ @ @eglichen Strombdarf an Bord haben. Dic Torqeedo_-Zelle hi ngegen kann das Boot antcibn und Strom an Bord liefern, ohn@ @ @e dass ein Generator d&ie ganze Zeit brummen und sti nkn müsste. 3 Solarzellen laden den Akku ze i@ @tweise wieder auf. Ballin hat te sein Unternehmen zunäcst mit Geld von Risikokapitalgebern finanziert. Vor einem -Jahr wurd Torqeedo dan n v o Traditionskonz$ern Deutz übernommen. Der Kölner Motorenhersteller will von der Kom p et@ @ @enz der Bayern in Sachen Elektrifizierung profitieren. @ @ @Mit mittlerweile gut- 150 Beschäftigten hat Torqeed0 im vergangenen Jahr eincn Umsatz von 25 Millionen Euro erwirtschaftet. Großes Potenzial sieh das Unt_ernehmen bei Fähren und assertaxis in Städten. Schließlich stoße ei ne Dieselfähre so viel Kohlendioxid aus wie etwa 75-00 Au tos, rechnet Ballin& vo. Einen besonders leiten Motor liefert Trqeedo zude für Kajaks, (4) mit denen zumindest in Ameria immer mehr Hob byangler unterwegs sind. Während der Kanute den Fisch ins Boo t zerrt, hält der kleine Antrieb den Kajak stabil über Wass er. -5- |
Ob Guns 'N Roses, Helene Fischer, FC Bayern gegen Dortmund oder Schalding-Heining gegen 1860 München - Tickets für mutmaßlich ausverkaufte Veranstaltungen zu erwerben und auf den einschlägig bekannten Internetplattformen zu Mondpreisen weiterzuverkaufen, ist ein beliebtes Geschäftsmodell geworden. Allerdings auch ein juristisch fragliches, weil der gewerbliche Weiterverkauf der Karten von den Veranstaltern zumeist ausdrücklich untersagt wird. Auch Philipp Schober, der Investor des Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg, soll laut einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung mit derartigen Geschäften zu tun gehabt haben. Unter Berufung auf ehemalige Mitarbeiter Schobers hieß es dort, "der Kauf und Weiterverkauf von Tickets für Sportveranstaltungen" sei "eine von Schobers wichtigsten Einnahmequellen" gewesen. Schobers Accounts bei den Fußballklubs seien mehrfach gesperrt worden, er habe immer wieder neue E-Mail-Adressen verwendet, um das Geschäft weiterzuführen. Doch nicht nur diese Geschichte warf ein merkwürdiges Licht auf Schobers berufliche Vergangenheit. Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte am Freitag, dass gegen Schober mehrere Ermittlungsverfahren anhängig seien. Es gehe dabei nicht nur um Betrug, sondern auch um Insolvenzverschleppung. Unter den Anzeigeerstattern befindet sich demnach auch der FC Bayern München, der über eine Kanzlei Strafanzeige wegen Verdachts der Insolvenzverschleppung gestellt habe. Dabei handele es sich um Tickets für Fußball- und Basketballspiele, die nicht bezahlt worden seien. In anderen Fällen soll es um nicht beglichene Hotelrechnungen gehen. Schobers Firma Mainspo Marketing GmbH wurde Anfang 2017 abgewickelt, seine Firma Mainspo/Phyllos GmbH hatte er im Mai 2016 nach Polen verkauft. In beiden Fällen wird offenbar ein Fehlverhalten des 31-Jährigen in Bezug auf seine Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter geprüft. Schober ließ der Mittelbayerischen per Anwältin mitteilen, dass keine strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gegen ihn geführt würden - weder wegen Verdachts auf Insolvenzverschleppung noch wegen Betrugs. Bei den Betrugsvorwürfen habe es sich um Bagatelldelikte gehandelt, sie seien fallen gelassen worden. Der Verein sieht seine "ohnehin vorhandene Skepsis bestätigt" Nachdem Schober im Juni 90 Prozent der Anteile am SSV Jahn vom Immobilienunternehmen Bauteam Tretzel (BTT), das in die Regensburger Korruptionsaffäre verstrickt ist, übernommen hatte, hatten sich die Vereinsverantwortlichen von Beginn an in ungewöhnlich deutlicher Weise gegen jegliche Einflussnahme des Investors auf die Entscheidungen des Klubs positioniert. "Der Verkauf der Aktien der KGaA hat keinerlei Auswirkungen auf die laufende Geschäftspolitik des Jahn. Herr Schober kann gegen unseren Willen keinen Einfluss ausüben, weder rechtlich noch wirtschaftlich noch sonst irgendwie. Und das wird auch so bleiben", erklärte Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer. "Wenn es notwendig sein sollte, uns vor Herrn Schober zu schützen, dann werden wir das tun." Der Klub nahm am Freitag schriftlich zu der Berichterstattung über Schober, die für Gesprächsstoff vor dem ersten Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Nürnberg sorgt, Stellung. "Auch wir haben uns natürlich Informationen über Herrn Schober und seinen beruflichen Werdegang eingeholt und konnten uns dazu inzwischen auch ein relativ transparentes Bild verschaffen, das unsere ohnehin vorhandene Skepsis bestätigt hat", teilte SSV-Geschäftsführer Christian Keller mit. "Insofern wurden wir von den Inhalten des Artikels nicht überrascht." Die Aussage, "dass wir keine Basis für eine Zusammenarbeit mit dem neuen Mehrheitseigner sehen", habe Bestand. "Herr Schober kann schließlich in keinster Weise in das operative Geschäft des SSV Jahn eingreifen." Die Ankündigung Schobers, er werde "eine konsequente Aufklärung der Korruptionsaffäre in den Reihen des SSV Jahn" betreiben, habe er "mit Verwunderung zur Kenntnis genommen", erklärte Keller: "Der SSV Jahn hat sich ja bereits mehrfach sehr transparent zu seiner Position in der mutmaßlichen Korruptionsaffäre geäußert und auch die Beziehungen offen gelegt, die zu den Angeschuldigten bestanden. Wir erfüllen im Zuge der Ermittlungen eine Zeugenfunktion, der wir auch weiterhin vollumfänglich nachkommen werden." Zudem betonte Keller, dass er an einer Lösung für die Zukunft interessiert ist: "Wir haben Herrn Schober Szenarien darüber eröffnet, wie wir uns die Zukunft in Bezug auf seine Person und seinen Status als Anteilseigner vorstellen könnten. Es liegt nun an ihm, mit Vorschlägen auf uns zuzukommen." | Ob Guns 'N Roses,# Helenc Fische r, FC Bayrn gegen Dortmund oder Schalding-Heining gegen 1860 München - Tickets für mutmaßlich ausverkaufte Veranstaltungen zu erwer ben und auf den cinschlägig bekannten Internetplat tformen zu Mondpresen weiterzuverkaufen , ist ein beliebtes Ges@chäftsmodell georde. Aller dings auch ein juristisch f ragliches, weil der gewerbliche_ We$iterverkauf der Karten von _dn Ver anstaltern zu%meist ausdrücklich untersagt wird. Auch -1- Philipp Schober, der Investor des Fußball-Zweitligisten SSV Ja hn eg ensbur$g, soll laut einem Bericht d er Mit@telba yerischen Zeitung mit dera rtigen Geschäf ten# zu tun qehabt haben. Unter Berufung auf ehemalige Mitar_beiter Schobers hieß es dort, "der Kauf und Weiterverkauf von Tickets für Sportverantaltungen" ei "eine von Schobers wichtig#sten Einnahmeqellen" gewesen. Schobes Accounts ei dc-n Fußballklubs seien mehrfach gesperrt w0rden, [2] er habe immer wieder neue E-Mail-Adressen verwendet, um das Geschäft# weiterzufü hren. Doch nicht nur diese Geschichte w_arf ein merk würdige s Licht af --chobers berufliche Vergangeneit. D@ie St@ @ @aatsanwaltschaft München I &bestätigte am Freitag, dass gege n Schober mehrere Ermittlung sverfahren anhängig seien. Es gehe dabei nicht nur um Betru g, sodern a uch um Insolvenzverschleppung. Unter [3] den Aigeerstat tern befindet sich demnach auch der FC Bayern München, der ü@ @ @ber eine Kanzlei Strafan zeige wegen erdachts der Insolvezverschleppung gestellt habe. Dabei handele es si&ch um T@ @ickets fü Fußball- und Basketbaspiele, die nicht bezahlt wor den seien. I n a nderen Fällen so&ll es um nicht begli chene Hotelrechnungen gehn. Schob er Firma Mainspo Marketing [4] Gmb H wurde A nfang 2017 abgc# wickelt, sein@ @ @ @e Firma Mainpo/Phyllos GmbH hatte er im Mai 2016 nach Polen verkauf t. n beiden Fällen wird offenbar ein Fehlverhalten #des 31-Jährigen in B--ezug auf eine Tä tigkeit a1s& gsc@ @ @häft sf ührcnder Gesellchafter geprüft.@ Schober@ @ ließ der Mielbayeriscen per Anwältin _mitteilen, da ss -5- kei strafrechtlichen Ermittlunverfahren gegen ihn geführt %würden - weder wegen Verdachts auf Insolvenzvers chleppung noch wege n Betrugs_. Bci den Betrugsvorwürfen habe es sich um Bagatelldelkte gehandelt, sie s eien fallen gelassen worden. Der Verein sieht seine "ohnehin vorhandene Skepsis bestätigt" Nachdem Schobe r im Juni 90 Prozent der ntcile am SV Jahn vom Immilienunternchmen Bautem (6) Tretzel (BT T)@ @ @ @, das %in die Regen@ @sburger Korruptionsaffäre verstrickt ist, übernommen hatte, ha tten sich die Vereinsverantwortlichen von Beginn an in ungewöh_nlich deutlicher Weie -geg n jegliche Einflussnahme des In vestors auf die Entscheidungen des Klubs @ @ @positioniet. "Der Verkauf der Aktien der$ KGaA hat keinerlei Auswirkungen auf die 7 la@ @ufend e Geschäf spolitik des $Jahn. Herr Schober kann g een unseren Wllen keinen Einfluss a usüben, weder rechtlich noc h wirtschaftch noch sonst irgen dwi e. Und das wird auch so bleiben", erklärte Vorstan$dsvorsitzend@ @ @er Hans Rothamer. "Wenn es n%0twe ndig sein sollte, uns vor Herrn S#chober zu schützen_, dann werden wir das tun." Der -8- Klu#b nahm am Freitag-- schriftlich zu der Berichterstattung über Schober, di für Gespächsstoff% vor dem ersten Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Nürnberg sorgt, Stellung. "Auch wir haben uns n atürlich Infor--mationen über He_rrn Schober und seinen@ @ @ b@ @cr uflichen Wrdegang e ingeholt ud kon@ @nten u ns d azu inzwischen auch ein relativ tran sparent--es (9) Bild verschaffen, das u nse@ @ @ @re ohnehin vorha ndene Sk epsis& besttigt hat", teil@ @ @te SSV- Geschäftsführer Christian Keller mit. "Ins0f ern wurd en wir von en Inhalten des Artikels nich überrascht." Die Aussaqe, "das--s wir keine Basis für eine Zu sammenarbei mit dem neuen Mehrhitseigne sehen", habe Bestand. "Herr Schober kann schließlich in [10] keinster Weise in das operative Ges@chäft des SSV Jahn eing$reifen." Die Ankündigung Schobers, er wrde "eine ko@ @nsequente Aufklärung dcr Korruptnsaff äre in den Reihen des SSV Jahn" betreiben, habe er "mit Verwunderung zur Kenntnis gen@ @ommen", erklärte Keller: "Der SSV Ja-hn ha_t sich ja bereits mehrfach s$ehr transparent zu seiner Position i n der mutmaßlichen Korr uptionsaffäre geäußert und [11] auch die ziehungen offen g&legt, die zu den A#ngesc huldigten besta nden. Wi erfüllen im Zuge der Ermitt1unge eine Zeugenfunktio@ @ @n, der wir auch eiterhn vollumäng lich nahkomme n werdn." Zudem btonte Kel@ @ @ler, dass er an einer Lösug f ür die Zukunft_ interessiert i st: "W&i-r haben Herrn Schober Szena@ @ @ 12 @rien darüber eröffnet, wie wi uns die Zukunf t in Bezu g auf seine Person und seine Status as Anteilseiger vrst e llen könnt en. Es liegt nun an hm, m&it Vorschlägen auf uns zuzukom mcn." -13- |
Wer kostenlos Kinofilme gucken möchte, muss sie nicht illegal aus dem Netz laden. Inzwischen gibt es neue Online-Dienste, die gratis Filmvergnügen anbieten. "Kino - Dafür werden Filme gemacht", heißt es in einem Spot, der in vielen Lichtspielhäusern läuft, bevor ebenjene Filme losgehen. Trotzdem sind immer mehr Streifen auch im Netz verfügbar - legal und gegen Gebühr in Online-Videotheken oder kostenlos, aber illegal bei diversen Börsen. Detailansicht öffnen Kostenlose Filme gibt es auch bei MSN Movies. (Foto: Screenshot: msn) Jetzt gibt es eine weitere Online-Quelle für Cineasten: Dienste, bei denen sie Filme gratis sehen können, ohne geltendes Recht zu brechen. Diese Dienste könnten zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Jüngst in Deutschland gestartet ist "MSN Movies". Dahinter steckt nicht etwa ein Start-up-Unternehmen, dessen Mitarbeiter die Idee zu dem kostenlosen Dienst in einer Garage ausgetüftelt hätten, sondern Softwaregigant Microsoft. Einige Dutzend Filme und Fernsehserien gab es zuletzt unter movies.msn.de - alle auf Deutsch und als Streams direkt im Browserfenster. Anmelden müssen sich die Nutzer nicht. Mit dabei sind Titel wie "American History X" mit Edward Norton, "The Brave" mit Marlon Brando und Johnny Depp oder auch "Das Leben ist schön" mit Roberto Benigni. "Wir haben die Möglichkeit, kurzfristig weitere Filme einzukaufen und planen, das Angebot weiter auszubauen", sagt Marc Adam, Hauptverantwortlicher für die deutschen MSN-Dienste bei Microsoft in Unterschleißheim bei München. Auch bei der Videoplattform YouTube flimmern seit kurzem kostenlos Filme in voller Länge. Im Kanal "Impact", für den das Unternehmen mit der US-Produktionsgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) kooperiert, gibt es etwa den Klassiker "Rocky". Der Haken dabei ist weniger, dass die Streifen nur auf Englisch laufen: Internetnutzer aus Deutschland dürfen bisher schlichtweg nicht mitgucken. "Selbst wenn sie unsere US-Seite unter youtube.com anklicken, können die meisten Filme in voller länge zurzeit nur Internetnutzer in den USA sehen", sagt Henning Dorstewitz. Allerdings schließt der Sprecher der YouTube-Mutter Google in Hamburg nicht aus, dass sich das ändern wird. Doch wann und in welcher Form sich das PC-Kino für deutsche Nutzer öffnet, dazu machte er keine weiteren Angaben. | Wer kostenl0s Kinofilme gucken möch te, muss s@e nicht i@ @ @llgal aus dem Netz laden. Inzwischen gibt es neue Online-Dienste, di gratis Filmve rgn%ügen anbieten. "Kino - Dafür$ werden Filme gemacht", heißt s in einem S pot, der in vielen Lichtspielhäu_sern l ä@uft, bev@ @ or ebenjene Filme losgehen. Trot zdem sin--d immcr mehr Streife auch im Netz verfügbar - legal u--nd gegen Gebühr in Onlin-e-V_idc--othcken oder kostenlos, aber illegal_ bei diversen Börsen. Detailansicht öffnen Kostenlose Filme gibt 1 es auc--h bei MSN Movie@ @ @ @s. (Foto: @ @Screenshot: msn) Jetzt gibt es eine w@ @ @e@itere Onl ine-Quelle für Cinasten: Dienste, bei denen sie Filme gratis sehen können, ohne geltcndes Recht zu bchen. Di@ @ese Diens@ @ @ @te könnten zukünftig eine imer größe&r Rolle spielen. Jüngst in Deutschla$nd g_startet is_t " MSN Movis". Dahinter steckt nicht etwa ein Start-up-Unternehmen, _dess@ @ @en M itarbeiter die Idee zu dem kost$enlosen D-ienst in ein er Garage% ausget üftelt htten, sondern Softwaregigant Microsoft. Einige Dutzend Filme und Fernsehseri #n gab es zule 2 t zt unter movies.msn.de - alle auf Deutsch _und a ls Streams direkt im Browsrfenster. Anmelde@ @ @n müssen s&ich die Nutzer nicht. Mit dabei sid Tit@l wie "Ame rican History X" mit Edward N orton, "The Brave " mit Ma_rlon Br-ando und Johnny Depp oder auch "Das Le$ben ist schön" mit Roberto Benigni. "Wir haben die Möglichkeit, kurzfristig weitere ilme einzukaufen und lanen, das Angebot weite aus@zubau%en", sagt Marc Ada, Hauptverantwortlicher für die deutschen MSN-Dienste bei Microsoft in Unte@ @ -3- @rschleißheim bei Mü nchen. Auch bei der Vi@deoplttform Y0uTube flimmern seit kurzem kostenl0s Filme in vol ler Länge. Im K anal "Impact", für den das Unter nemen mit der US-Produkti onsgesel lschaf t Metro-Goldwyn-Mayer (MG) kooperiert,-- gibt es e twa @ @ @den Klassike "Rocky". Der Haken dabei ist weniger, d@ass die Streifcn nur auf @Englisch laufen:_ Inte rnetnutzcr aus Deutschland dürfen bisher schlichtwcg nicht mitgucken. "Selbst wenn sie unsere US-Site unter youtube.com anklicken, können die meisten Filme in vol ler länge [4] zurzit nur Inte@ @ @rnetnutzer in en USA sehen", sagt #Henning Dorstewitz. Allerdings schließ t der Sprcher der YouTube-Mutter Google in Hamburg nicht@ @ @ @ aus, dass ich das ändern @ @ @ @wird. Doch wann und n welcher Form sich das PC-Kio für deutsc%he Nutzer öffnet, dazu machte er keine __weiteren Angaben. 5 |
Verbraucher leben in Deutschland relativ günstig, das merken sie auf Auslandsreisen in vielen anderen Ländern. Am teuersten sind Hotels, Cafés und Restaurants in Skandinavien und in der Schweiz. Auf Auslandsreisen merken es Deutsche schnell: In den meisten Nachbarländern bekommen sie weniger für ihr Geld als in der Heimat. Vor allem in der Schweiz oder in Dänemark sind Hotels, Cafés und Restaurants deutlich teurer. Dasselbe gilt für Nahrungsmittel, Alkohol oder Tabakwaren. Insgesamt lag das Niveau der Verbraucherpreise in Deutschland 2014 um 1,5 Prozent über dem Durchschnitt der 28 EU-Länder, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtet. Außer in Polen und Tschechien kosten Waren und Dienstleistungen in allen Anrainerstaaten mehr als hier. Und: Deutschland ist im EU-Vergleich billiger geworden. 2009 mussten Verbraucher hier für Konsumgüter und Dienstleistungen noch sieben Prozent mehr bezahlen als EU-weit. Dass Deutschland über dem Schnitt liegt, ist vor allem auf Staaten im Osten zurückzuführen, die wie das billigste EU-Land Bulgarien den Durchschnitt kräftig nach unten ziehen: Dort müssen die Verbraucher für den Kauf eines repräsentativen Warenkorbs nicht einmal halb so viel (48 Prozent) bezahlen wie in der EU insgesamt. Rumänien (54 Prozent) und das bei deutschen Urlaubern beliebte Reiseland Türkei (61 Prozent) sind ebenfalls vergleichsweise günstig. Für Griechenland gilt das nur bedingt: Das Land ist zwar deutlich günstiger geworden, bleibt mit einem Preisniveau von 86 Prozent des EU-Durchschnitts aber deutlich teurer als etwa die Türkei. Auch in anderen Südländern wie Portugal (81 Prozent) oder Spanien (93) ist das Leben billiger als im EU-Durchschnitt. Das freut auch deutsche Touristen, die im Süden günstiger übernachten, essen, trinken oder Kleidung kaufen können als in der Heimat. Hingegen ist Italien mit einem Preisniveau von 101,9 Prozent etwas teurer als Deutschland. Zum Vergleich: Hierzulande sind Hotels und Gaststätten nach Eurostat-Zahlen drei Prozent billiger als im EU-Durchschnitt, in Italien neun Prozent teurer. Das teuerste Pflaster in der EU ist aber Skandinavien: In Dänemark liegen die Lebenshaltungskosten um 38 Prozent über dem EU-Durchschnitt, in Schweden um 25 und in Finnland um 23 Prozent. Noch tiefer müssen Verbraucher im Nicht-EU-Land Norwegen (plus 48 Prozent) in die Taschen greifen. Das teuerste Land Europas ist aber die Schweiz: Dort liegt das Niveau der Verbraucherpreise um 54 Prozent über dem EU-Durchschnitt. | Verbraucher leben in Deutschland relativ ünstig, das merken sie auf Auslandsreisen n vielen anderen Ländern. Am teuersten sind Htels, Cafés und R@estaura@ @ @nts in Skandinavien und in der Schweiz. Auf Auslandsreisen merken@ @ @ es Dutsche sc_&hne1l: In den mesten Nachbar ländern bekommen -sie w$eniger für ihr Geld als in der Heimat. Vor allem in der S chwei-z oder in Dänemark sind Hotels, Cafés und Restaurants@ deutlich teurer. Dasselbc gilt @ @ @ f@ür Nahrun gsmittel, (1) A lkohol oder Tabakwaren. Insgesamt lag das Niveau der Verbraucherpreise in Deutschland 2014 um 1,5 Prozen@ @ @ @t üb_er dem Durchsc hntt der 28 EU-Länder, wie das Sta tistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden bcric--htet. Außer in Polen und Tshechien kos te n Waren und Denstleistungen in alen Anrainers-taaten m#ehr als hier. Und: Deutschland is im EU-Verg#leich billiger& geworden. 2 009 mussten Vcrbraucher hier für Konsumg üter d Dienstleistu@ngen noch- seben Prozent mehr bezahlen als EU-weit. Dass Deut -2- s @ @ @ @chlan über dem Schnitt liegt, ist vor allem auf Staaten im Os@ten_ zurückzuführen, die wie das bil i gste EU-Land Bulgarien den Drchshnitt kräf tig nah unten ziehen: Do rt mü ssen die Ver brauc her für de Kaf_ eines repräs entativen Warenkor bs@ @ @ @ nicht einmal a@ @lb so vie (48 Pr ozent) bezahlen wie in der EU insgesamt. Rumäien (4 Prozent) und das bei deutschen Urlaubern 3 beliebte Reiseland Türke i (61 Prozent) sind ebenfalls vergleichsweis@e g$ünstig . Für Griechenland gilt das nur bedint: Das Land ist zwar deutlich günstige r geworen_, bleibt mit einem Pr eisniveau von 86 Prozent des EU-D@ @ @ @urchsch--nitts aber deulich teurer als etwa di Türkei. Auch in nde ren Südländer n wi c Por tugal (81 Prozen t) oder Spanien (93) ist das Leben billige als im EU-Durchschnitt. Das freut auch deutsche Touristen, die im Süden günstiger übernachten, essen, trin ken -4- oder K1eidung kaufen knnen als in d#e%r Heima. Hingeen ist Italien mt einem Preisniveau von 101,9 Pro zent etwas teurer als Deutschland.@ Zum @Ver@ @ @ @gleich: Hierzulande sind Hotels u nd Gaststätten nach Eurostat-Zahlen drei Prozent billiger @ @ @ @a l im EU-Dur#chschnitt, in@ @ @ @ Italien neun rozent teurer. Das t eue rste Pflaster in der EU ist aber Skandinavien: In Dänemark liegen die-- Lebensha ltungskost en um 38 Prozent [5] über dem EU-Durchschnitt, in Schweden um 25 und in Finnland um 23 Prozent. Noch tiefcr müsen Verbracer im Nicht@-EU-Land Norwegen (plus-- 48 Prozent$) in die Taschen greifen. Das teuerste Land Europas ist aber die Schweiz: Dort lieqt das Niveau der Verbr aucherpreise um 54 Prozent über dem EU-Durchshnitt. (6) |
Um die Energiewende zu finanzieren, zahlt der Verbraucher die Ökostrom-Umlage. Und die steigt seit Jahren zur Finanzierung der Energiewende. Nun erwarten Experten erstmals eine Wende. Nach jahrelangem Anstieg wird die Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr nach Berechnungen von Experten erstmals sinken. Auf Basis der bisher für die Umlage-Ermittlung angewandten Parameter errechneten das Öko-Institut und das Fachinstitut Agora Energiewende eine Umlage von netto 5,8 Cent je Kilowattstunde statt derzeit 6,2 Cent. Damit müsste ein Haushalt bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden nur noch 204 statt wie derzeit 218 Euro Umlage im Jahr über den Strompreis zahlen, zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer. Auch für 2016 wird mit einer geringeren Umlage als heute gerechnet - Grund sei vor allem ein Milliardenüberschuss auf dem Umlagekonto, hieß es. Die Verbraucher zahlen die Differenz zwischen dem für den Strom erzielten Preis und dem auf 20 Jahre garantierten Vergütungssatz. Die Umlage für das nächste Jahr wird am 15. Oktober veröffentlicht. Die Berechnungen berücksichtigen bereits die geplante Neuregelung bei den Industrie-Rabatten und der Ökostrom-Vergütung ein, sowie Annahmen der für die Umlageberechnung zuständigen Übertragungsnetzbetreiber zur Ökostromproduktion und zur Preisentwicklung an der Strombörse. | Um die nergiewende zu finanzieren, zahlt der Verbrauch@ @er die Ökostrom -Um1age. Und di steigt seit Jhre n zur Finanzierung der Energiewende. Nu#n erwarte Expert#en erstm_als eine Wende#. Nac h jahrelangem Ans@ @tieg wird die Ökostrom-Umage im kommende n @Jahr na-ch Ber_echnung@ @ @en von Experten erstmals inken--. Auf Basis der bisher für die Umlage-Ermitlung angewandten Parameter errechneten das Öko-Institut und das Fachinstitut Ag0ra Ene rgie-wende eine Umlage von netto 5, 8 Cent je Kilowa ttstunde statt derzeit 6, Ccnt. Damit müsste ein@ @ @ @ [1] Haushalt bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattst@ @ @unden nur noch 204 statt wie derzeit 21 8_ Euro Umlage im Jahr über den Strompreis zahlen , z u züglich 19 Prozen Meh-rwertsteuer. Auch- für 2016 wrd mit einer ge_ringcren Umlage als@ @ @ heute qere-chnet - Grund sei vor allem ein Mil liardenü berschuss auf dem Umlagekont0, hieß es. Die Verbraucher zahlen die Diferenz zwischen dem für den Strom erzielten Preis und dem auf 20 hre gar& antierten V ergütungssatz. Die Umlage für das nächste Jahr wird a--m 15. O ktober _veröffentlicht. D ie Berechnunqen berücksichtigen [2] bereits die gep@lant@ @e Neuregelung bei den Industie-Rabaten und-- der Ökostom-Vergütung ein, sowie Annahmen der für die Umlageerechnug zuständigen Übertragunetzbetreiber zur Ökostromproduktion und zur Preisentwicklung an er Strombörse%. [3] |
FC Bayern, Arjen Robben: Das frühe Saisonaus hat Arjen Robben vom FC Bayern München zunächst schwer mitgenommen. "In so einem Augenblick ist ein Spieler komplett in seiner eigenen Welt. Ich wusste sofort, da ist etwas kaputt. Ich fühlte nur Leere. Für Momente war ich wie tot. Vollkommen zerstört", sagte der niederländische Fußball-Nationalspieler dem Magazin 11Freunde. Robben hatte sich bei der Halbfinal-Niederlage im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund einen Muskelbündelriss in der Wade zugezogen und fiel anschließend für die wichtigen Partien in der Champions League aus. Der Flügelspieler war erst in jener Partie gegen den BVB von einer fünfeinhalbwöchigen Zwangspause durch einen Bauchmuskelriss zurückgekehrt. Das Comeback endete nach nur 16 Minuten. "In den entscheidenden Spielen nicht dabei zu sein, ist nur sehr schwer zu akzeptieren. Es ist einfach eine riesige Enttäuschung", sagte Robben. Er hätte "lieber mit der Mannschaft auf dem Platz zu verloren". Seine Einstellung möchte der Bayern-Spieler in Zukunft beibehalten: "Meine Mentalität hat mich dahin gebracht, wo ich heute bin. Ich bin davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist, den ich gehe. Mit Verbissenheit hat das nichts zu tun", erklärte er. Tennis, Birmingham: Die Fed-Cup-Spielerinnen Angelique Kerber (Kiel) und Sabine Lisicki (Berlin) sind beim WTA-Turnier im englischen Birmingham mit Siegen in ihre Rasensaison gestartet. Bei ihrem ersten Auftritt nach dem Drittrunden-Aus bei den French Open setzte sich die Weltranglistenzehnte Kerber, die in der ersten Runde ein Freilos hatte, nach einer Regenpause mit 6:4, 2:6, 6:4 gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa durch. Im Achtelfinale wartet auf die an vier gesetzte Kerber nun die ehemalige Weltranglistenerste Jelena Jankovic aus Serbien (Nr. 15). Auch für Lisicki war es das erste Spiel seit den French Open, bei denen sie ebenfalls in der dritten Runde ausgeschieden war. Gegen die Schweizerin Belinda Bencic nutzte die an Nummer acht gesetzte Lisicki beim 6:1, 7:6 (7:4) ihren ersten Matchball. Lisicki trifft in der nächsten Runde auf Magdalena Rybarikova (Slowakei). Bei der mit 665.900 Dollar dotierten Veranstaltung waren Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 7) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) am Dienstag gescheitert. Tennis, Halle: Vorjahressieger Roger Federer ist beim Tennisturnier in Halle in das Viertelfinale eingezogen und trifft dort am Freitag auf Florian Mayer. Der 33-Jährige aus der Schweiz entschied am Mittwoch sein Achtelfinale gegen den Letten Ernests Gulbis mit 6:3, 7:5 für sich. Mayer setzte sich gegen den US-Amerikaner Steve Johnson durch und erreichte erstmals seit Januar 2014 die Runde der besten Acht bei einem ATP-Turnier. An diesem Donnerstag hat Dustin Brown aus Winsen/Aller noch die Chance auf das Viertelfinale. Brown trifft bei der mit 1,7 Millionen Euro dotierten Rasen-Veranstaltung auf den an zwei gesetzten Japaner Kei Nishikori. Ski, Anna Fenninger: Eigentlich schien alles geklärt, doch nun ist der Streit zwischen Skifahrerin Anna Fenninger und dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) erneut eskaliert. Die 25-Jährige erzürnte den Verband wegen einer in österreichischen Printmedien veröffentlichten Werbe-Kampagne für einen Automobilsponsor (Mercedes). Dies ist den Athleten eigentlich untersagt, da der ÖSV für ein Konkurrenz-Unternehmen (Audi) wirbt. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum zeigte sich in einem Radio-Interview bei Ö3 "bitter enttäuscht. Im Fußball würde man das ein schweres Foul oder Verhöhnung des Gegners nennen. Nach unserem guten Gespräch ist mir das völlig unverständlich." Er empfinde das als "Provokation. Auch gegenüber den anderen Athleten, die unsere Sponsoren brauchen". Dies sei "unverantwortlich", kritisierte Pum Fenninger ungewohnt hart. Die Athletin setzte sich nicht minder energisch zur Wehr. Das Thema Werbekampagne sei an einem Runden Tisch ausführlich besprochen worden, schrieb sie bei Facebook. Sie fühle sich "jahrelang hintergangen", die Wertschätzung des ÖSV für Frauen erinnere an frühere Zeiten. "Meine Meinung zählt nicht - mir wird sowieso das Wort im Mund umgedreht", schrieb Fenninger. "Leider können mit der Wahrheit manche nicht umgehen. Sie tun alles, um mich fertig zu machen, und sind auf dem besten Weg dazu." Dabei hatten Olympiasiegerin Fenninger und der ÖSV den seit Wochen schwelenden Streit in der vergangenen Woche erst beigelegt. Bei einem Treffen sei in allen wesentlichen Punkten Einigung erzielt worden, hieß es danach. Der zwischenzeitlich in Österreich befürchtete Verbandswechsel der 25-Jährigen sei damit vom Tisch, hieß es in einer Mitteilung des ÖSV am Donnerstag: "Anna Fenninger ist und bleibt demnach ein wichtiger Teil der ÖSV-Familie." Dies scheint nun unsicherer denn je. Der Streit hatte sich an Fenningers angeblicher Sonderbehandlung im ÖSV entzündet. Außerdem soll sich der Verband an der Rolle ihres deutschen Managers Klaus Kärcher gestört haben. Fußball, FC Barcelona: Joan Laporta will fünf Jahre nach seinem Abschied wieder Präsident des Champions-League-Siegers FC Barcelona werden. "Ich werde bei der Wahl antreten, damit Barça wieder allen gehören kann", sagte der 52-Jährige in einer Videobotschaft auf seiner Internetseite am Dienstag: "Ich habe meine Fehler, handele aber stets nach denselben Prinzipien." Laporta hatte 2003 die Präsidentenwahl gegen Lluis Bassat gewonnen und das Amt sieben Jahre lang ausgeübt. Der jetzige Präsident Josep Maria Bartomeu muss sich wegen des Vorwurfs des Steuerbetrugs im Zusammenhang mit dem Transfer des brasilianischen Superstars Neymar 2013 vor Gericht verantworten. Dennoch gilt als gesichert, dass auch er wieder antreten wird. Sein Vorgänger Sandro Rosell war Anfang 2014 im Zuge der Neymar-Affäre zurückgetreten | FC Bayern, Arjen Robbcn: Das frühe S@aisonaus hat Arjen Robben v0m FC ayern Mü#nchen zunächst schwer mitgenommen. " In so e inem Au g@ @ @ @enblick ist ein Spieler komplett@ @ @ @ in siner eigenen Welt. Ich wusstc sofort, da ist etwa@s kaputt. I%ch fühlte nur Leere. Für Momente war ich wie tot. Vollommen zers_tört", &sagte der nidländische Fußball -Ntionalspieler dem Magazin 11Freunde. Robben hatte sich bei der Halbfinal-Niederlage _i DFB-Pokal ge--gen Bor&u ssia Dortmund einen Muskelbündelr--iss in er Wade zu_gezogen und fiel anschließend für die wichtigcn Partien in der Champions Leagu c aus. Der Flügelspieler wa&r erst in jener Partie gegen #de#n BVB vo-n iner& (1) fünfeinhalbwöchigen Zwangspau se durch einen Bauchmuske#lriss zurückgckehrt. Das Comeback endete nach nur 16 Minuten. "In den entscheidenden Spielen nicht dabe i zu sein, ist nur sehr schwer zu akzeptier en. Es i st ei@ @ @nach eine riesige Enttäuschung", sagte Robben. Er hätte "l ieber mit der Mannschaft auf dem Platz zu verl oren@ @ @". Seine Einstellu ng möhte der Bayern- Speler in Zu kunft beibeha lten: " Meine Me ntalität h at mich dain gebracht, wo ich heute bin. Ich bin davon überzeugt, dass es der richtige Weg# ist, den ic#h gehe. Mit Verbissenheit hat as@ nich ts (2) zu tun", erklärte er. Tennis, Birmingham: Die Fcd-Cp-Spielerin nen Ang@elique Kerber (Kiel) und Sabine Lisic ki (Berlin) sind beim WTA-Tur_nier im englischen Birmingham mit Siegen in ihre R asensaiso gestartet. Bei ihem ersten Auftritt nach dem Drittun den-Aus bei den French Open setzte _sich die Weltranglistnzehn te Kerber, d&e n der &ersten Runde ein Freilos h@atte, nach einer Regenp ause mit --6:4, 2:6, 6:4 gegen die Bulgarin Zwetana -Pironkowa durch. Im Achtelfinale wartet auf die an vier gesetzte Kerber nun die# ehemalige Weltranglistenerse Jelena Jankovic aus@ @ Serb@ @ @ien (Nr. 15). Auch für Liicki war es das erste Spiel -3- seit de French Opcn, bei denen sie ebenfalls in @der dritten Runde ausgeschiede--n war. Ge gen% die chweizerin Belida Bencic nutzte die an Nummer acht ge@set@zte Li@sicki beim 6:1, 7:6 (7:4) ihren erste Matchball. L isicki trifft in der nächsten Runde auf M&agd@ @ @ @alena Rybarikova (Sl-0wae i). Bei der mi@ @t 665.900 Dollar dotierten Veranstaltunq waren And rea Petkovi_c (Darmstadt/Nr. 7) und Ta&tjan Ma ria (Bad S aulgau) am Denstag sc-heitert. T$en is, Halle : Vorhrssieger Roger Federer ist beim %Tennisturnier in Halle in das Viertelfinale eing$ezogen un d tri fft dort m Fritag auf Florian Mayer. Der 33-Jährige aus der Schweiz entschied (4) am Mittwoc h s ein Achtelfinale gegen den Letten E--rnests Gulbis mit 6:3, 7:5 für sich. ayer setzte sich gge den US-Amrikaner Steve J0nson dur--ch und erreichte erstmals seit_ Janua 2014 #die Rune der besten Ach bei einm AT P-Turnier. An diesem Donnerstag hat Dustin Brown aus Winsen/Aller noch -die Chance au@f das Viertelfinale. Brown trifft bei dcr it 1@ @ @,7 Millionen Euro dotierte n Rasen-Veranstal@ @ @ @tung auf den an zwe_i gesetzten Japaner Kei Nihikori. Ski, Anna Fenninger: Ei gentlich schien alles geklärt, doc nun ist der Streit zwischen Skifahrerin Anna Fenninge r und dem Österreichisch$en Skiverband (ÖSV) erneut 5 eskaliert. Die 25-Jährige erzürnte den Ver band wegen einer in österreichichen Printmedien veröffentlichten Wer#be-Kampagn e für einen Aut@ @ @omobilsponsor (Mercedes). Dies ist d%en Athleten eigentlich untersagt, da der ÖSV für ein Konkurrenz-Unternehm en (Audi) wirbt. ÖSV-Sportd irektor Hans Pum zeigtc% sich in e@inem Radi-Interview bei Ö3 "bitter enttäuscht. I@ @m Fußball würd e man das ein schweres Foul oder Verhöhnung des Gegners &nennen. Nach unserem guten Gespräch ist mir das völ@lig unverstä@ndlich." Er ep@ @finde das als "Provok ation. Auch gegcnübe den a n deren Athleten, d ie unsere Sponsoren brauchen". Dies sei "unverantwortlich", krit isierte Pum Fenninger ungcwohn t -6- hart. Die Athletin setzte sich nicht minder energisch zur Wehr. Das Them$a Wekampagne s@ei an einem Runden Tisch ausfüh rlich besprochen wor@ @ @den, shieb sie bei Facebook. Sie fühe si ch "jahrelang hinterangen", die Wertsch@ @ @ätzung des ÖSV für Frauen erinere an frühere Zeit en. "Me&ine Meinung zäht nicht - mir wird s owie_so das Wort im Mund umgedreht", schrieb Fenninger. "Leider kö#nen mit der Wahheit manche nicht umge hen. Sie tun alle--s, um mich frtig zu machen, und sind auf dem beten-- Weg dazu." Dabei hatten Olympiasie gerin Fenninger& und der ÖSV den seit [7] Wochen schwelenden Streit in der ve&rqangenen och e erst beigelegt. Bei ein_ em Treffcn sei in allen wesent1ichen Punkten Einigung@ @ @ @ erzielt worden , hieß es danach. Der zwischenzeitlich in Österreich befürchtete Verbandwechsel der 25-Jährig en sei damit vom Tisch, ieß e@ @s in einer% Mtteilung d@ @ @es ÖSV am Do nnerstag: "Anna# Fenni_nger ist und bleibt demnach in wichtig@ @ @ @er Tel der ÖSV-Familie ." Dies scheint nun unsicherer denn je. Der St@ @ @ @r eit hatte sich an Fenningers a ngeblicher Sonderbehandlung im ÖSV entzündet. Außerdem soll sih der Verband an der Rolle ihres deutschcn Managers K1aus Kärcher gestört ha ben. [8] Fußball, FC Baelona: Joan Laporta will& fünf Jahre nach seinem Abschi@ @ @ed wieder Pr äsident des Champions-Le ague-Segers FC Bar c@ @ @ @elon werden. "ch werde bei der Wahl$ antreten, da mit # Barça wieder allen gehören kann", s #agte er 52-Jährige i einer &i@ @ @ @deobotschaft auf siner Internetseite am Dienstag: "Ich habe meine Fhler, handele a_ber stets nach denselbcn Prinzipien." Laporta hatte 200 die Präsidentenwah l gegn Llu is Bassat ge@ @ @wonnen und das Amt seben Jahre l@ @ @ @ang ausgeübt. D er jetzige Pr äsident Josep Ma@ @ @ @ria Bartomeu muss s ich wegen -9- des V0rwurfs des Ste%uerbetru-gs im Zusammenhang mit dem Tr#anfer dcs brasilianischen Super stars Neymar 2013 vor Gericht verantworten. Denno%ch gilt als gesichert, @ @ @ @dass auch er wieder antreten wird. Sein Vorgänger Sandro Rosell w&ar Anfag 201 im Zuge dcr@ Neymar-Affäre zurückgetreten [10] |
"Es ist nichts geplant" Am Freitagmorgen brach der FC Bayern auf ins Trainingslager in Katar. Nicht an Bord: Xherdan Shaqiri und Pierre-Emile Höjbjerg, die den Verein in Richtung Mailand und Augsburg verlassen haben. Trotz der Abgänge sieht der FC Bayern keinen Bedarf für Neuverpflichtungen. "Es ist nichts geplant und wenn nichts passiert, werden wir es nicht tun", sagte Matthias Sammer vor dem Abflug. Der Sportvorstand der Münchner erinnerte aber an den Sommer, als der deutsche Fußball-Rekordmeister auf Verletzungspech reagierte. "Warum sollten wir uns in einer Transferperiode reglementieren oder irgendetwas ausschließen. Aber es ist nichts geplant." Martínez an Bord Mit 26 Spielern reiste das Team nach Doha. Auch Javier Martínez, der sich im August einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, war mit an Board. Thiago und Philipp Lahm setzen dagegen ihre Reha in München fort. "Wir haben natürlich den einen oder anderen Spieler wieder zu integrieren, Holger Badstuber ist zurück. Bei David Alaba hoffen wir, dass wir ihn auch im Trainingslager zurückführen können", erklärte Sammer. Neuer unterbricht Trainingslager Auch Manuel Neuer stieg in den Flieger nach Katar. Am Montag unterbricht er jedoch das Trainingslager, um bei der Weltfußballer-Gala in Zürich dabei zu sein. Am Sonntag in einer Woche kehrt das Team nach München zurück. In Doha sind täglich zwei Einheiten geplant, zwei Testspiele sind im Rahmen der Reise ebenfalls angesetzt. Geldsegen für die Münchner Indes geht in diesen Tagen eine neue Zahlung in München ein. Der FC Bayern bekommt für die Abstellung seiner Nationalspieler zur Fußball-WM in Brasilien mehr Geld als jeder andere Verein. Die European Club Association (ECA) gab bekannt, dass insgesamt 396 Vereine von der Ausschüttung profitieren. Die Bayern bekommen 1 743 367 US-Dollar (umgerechnet 1 470 430 Euro). Die Auszahlung beruht auf einer Einigung, die die ECA und der Weltverband Fifa 2008 erzielten. Demnach war für die WM eine Rücklage von 70 Millionen Dollar beschlossen worden, die nun an die Klubs der insgesamt 736 WM-Spieler ausgezahlt wird. Neben den Bayern bekommen noch acht weitere Clubs mindestens eine Million US-Dollar überwiesen - allesamt Vereine der ersten Ligen aus England, Italien und Spanien. Die zweithöchste Summe geht an Real Madrid mit 1 297 800 Dollar, dahinter folgt Manchester United mit 1 253 233 Millionen. Aus der Bundesliga erhält Borussia Dortmund die zweithöchste Summe mit 851 667 Dollar. | "Es ist nichts g$eplant" Am Freiagmorgen brach der FC Bayern auf ins Trainings lager in Katar. Nicht an Bord: Xherdan Shaqiri und Pierre-Emile Höjbjerg, di e den Verein in Rich tng Mailand und Augsburg verlassen haben.-- Trotz der Abgänge sieht der F C Bayern keine n Bedarf für Ne uverpflichtung en. "Es ist$ nichts geplant und wenn [1] &n--ichts pa ssiert, werd en wir e s nicht tun", sagte Matthia&s Sammer vor dem Abflug. Der Sportvorstand der Mü--nchner eri nnete aber an den Sommer, als der deutsche Fußball-Rekordmeister auf Verletzungspeh reagie rte. "Warum sollten wir uns in einer Trans@ferperiode reglementieren$ oder irgendetwas ausschlie ßen. Aber es ist nichts@ @ @ @ geplant." Martínez an Bo r Mt 26 Spielern rei ste das Tea nach Doha. Auch Javier -2- M artínez, der sch im August einen Kreu zbndris@ @ @ @s zugezogen hatte, war mi an Board. Thiago und Philipp Lahm setzen dagegen ihre Reha in Müchen frt. "Wir haben n@ @ @ @atürlich dcn einen oder and eren Spieler wieder zu integrierc n, olger Badstuber ist zurück. Bei Davi@d %Alaba hoffen wir, das wir ihn auch im@ @ @ 3 @ Trainingslager zurückführen können ", erklärte Sammer. Neuer unt-erbricht Traininslager Auch Manuel Neuer stieg in de n Flieger nach K#atar&. Am Montag unterbricht er jedoch das Training$slagr, um bei @ @ @der Weltfußballer-Gala in% Zürich dabei zu sein. Am Sonntag i n eier Woche kehrt @ @@das T@ @eam nach München zurüc k. In Doha s--nd täglich zwei Einhe iten geplant, zwei Testspiel (4) e sind im- --Rahmen der Reise ebenfalls angesetzt. Gldsegen fü&r die Münchner Indes geht in diesen Tagn eine neue Zahlun_g in München e@ @ @#in. Der F C Bayern beko mmt% für die Abstellung seiner Nationalspieler zur Fußball-@ @ @WM in Basilien mehr Geld als jeder andere Vere in. Die Euro#pean Club Association (ECA) gab bekannt, dass --insgesamt 396 Vereine von der (5) Auss-chüttung pr@ofitieren. Die Bayern b@ @ @ckommen 1 743 367 US-Do llar (umgerechnet 1 470 430 Euro). Die A%uszahlung% beruht auf einer Einigung, die die ECA und der Welt-verband Fifa 2008 erzi elten. Demna--ch war für die WM eine Rü%cklage von 70 Millionen D0llar bcsc hlossen woden, $die _nun an die Klubs de r insqesamt 76 WM-Spieler ausgezahlt wird. Neben den Bayrn bekommen noh acht weitere Clubs mindestens eine Milion US-Dollar üb_erwiesen - (6) allesamt Vereine der ersten Ligen aus Enl--and, Italien und Spanien. D#ie zweithöchste Summe geht an Real @ @ @Madrid mit 1 297 800 Dol1ar, dahinte@ @ @ @r fol gt Manchester U n@ @ @ @i ted mit 1 253 233 Millinen. Aus der Bundes liga erhält Borussia Dortmund di weithöchste umm mit 851 667 Dollar. (7) |
Der Ex-SPD-Chef und Kanzler-Kritiker wurde entgegen seiner Behauptung doch nicht nach Leipzig eingeladen. Vielmehr wollen die Veranstalter alles tun, "dass die Montagsdemos nicht parteipolitisch instrumentalisiert werden". Der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine ist entgegen seiner eigenen Aussage nicht vom Leipziger Sozialforum zur Montagsdemonstration am 30. August eingeladen worden. Das sagte Organisator Winfried Helbig dem sächsischen Radiosender Hitradio RTL . Detailansicht öffnen Dagegen! - Ex-Parteichef Oskar Lafontaine. (Foto: Foto: ddp) "Wir werden alles versuchen, um zu verhindern, dass die Montagsdemos parteipolitisch instrumentalisiert werden", fügte er hinzu. Lafontaine hatte dem Tagesspiegel gesagt, er sei von den Organisatoren in Leipzig eingeladen worden. Müntefering: "Jahrelang in Büschen gehockt" Derweil hat SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering die Kritik an seinem Vorgänger Oskar Lafontaine bekräftigt. "Jahrelang hat er in den Büschen gehockt und uns kritisiert. Er hat in dicken Büchern, für die er viel Geld bekommen hat, seine Legende gestrickt", sagte Müntefering der Bunte. "Er ist immer der Gute, die anderen die Dummen", fügte Müntefering mit Blick hinzu. Für seine Forderungen nach einem Rücktritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder und einem Kurswechsel bei den Reformen werde Lafontaine weder in der SPD noch im Land eine Mehrheit finden, ist Müntefering überzeugt. Lafontaine kritisierte im Tagesspiegel die Politik der Bundesregierung unter seinem Parteigenossen, Bundeskanzler Gerhard Schröder, als wachstumsfeindlich. Wörtlich sagte der frühere Bundesfinanzminister: "Wenn diese Politik zu Wachstum führt, bin ich der Erste, der das anerkennt. Aber wo ist das Wachstum?" Wenn es in den letzten Jahren Wachstum gegeben habe, dann sei es "von der Weltkonjunktur gekommen, von der aktiven Wirtschaftspolitik der anderen". Ex-Parteichef wird zur Belastung Lafontaine fordert einen politischen Richtungswechsel, andernfalls will er nach eigener Aussage eine neue Linkspartei unterstützen. Die SPD-Spitze erwartet hingegen, dass er die Entscheidungen der Bundesregierung akzeptiert. In seinem Stammlang Saarland wird der Ex-SPD-Chef laut einer Forsa-Umfrage inzwischen selbst zu einer Belastung für die SPD: 58 Prozent aller Wahlberechtigten im Saarland - und ein genauso großer Anteil der saarländischen SPD-Anhänger - sind der Ansicht, dass sein Verhalten der SPD und damit den Wahlchancen der Saar-SPD bei der Landtagswahl in zweieinhalb Wochen schadet. 22 Prozent meinen, es nutze der SPD. | Der Ex-SPD-Chef und Kanzler-Kritiker wurde $etge ge seiner Behauptung doch nicht nach Le ipzig eingeladen. V$ielmehr woll-#n dic Vera nstalter alles tun, "dass die Montagsdemos nicht parteipolitisch instrumentalis iert werden". Der frhere SPD-Chef Oskar @ @Lafontaine ist entgegen se iner eigenen Aussage nicht vom Leipziger Sozialf0rum zur Mo ntagsdemonstration am 3@ @ @0. August eingeladen$ worden. Das sagte O&rgnisator &@ @ @Winfried Helbig d em säcsischen Radiosende r Hiradio RTL . Detai@ @ @lansicht öffnen Dagegen! - E x-Parteichef Oskar afontaine. (Foto: Foto: ddp) "Wir werdn alles versuchen, um zu verhindern, d%ass die Montagsdemos parteipo_litisch instrumentalisiert weren", fügte er hinz u. Lafntaine hatte dem Tagesspiegel gesagt, er% sei von den -1- Organisatoren% in Leipzi eingeladen worden. Münteferig: "Jahrelang in Bü@ @schen gehockt" Derweil hat SPD-P@ @ @ @arteivorsi@ @tz ende Franz Münt--%eferng die Kri t ik an seinem Vorgänger Oskar Lafontaine bekräftigt. "Jahre@ @ @ @lang hat er in den Büschen gehockt un d uns kritisiert.@ @ @ @ Er hat in dicken Büchern, für di--e er viel Geld bekommen ha, seine Le gende gestrickt", sagte Müntefering der Bunte.@ " $Er ist immer de r Gute, die anderen die Dummen", füge Müntefering mit Blick hinzu--. Für seine F0rderungen nach einem Rücktritt von Bundeskazler@ Gerhard Schröder und eine --Kurswechsel bei den Re formen werd$e Lafontaine weder in der SPD noch im -2- Land eine Mehrheit finden, ist Müntefering überz$eugt . Lafontaine kritisiertc im Ta@ges-spiegel die Polii der Bundesregierung unter sein em Partigenossen, Bundeskanzle Gehard Schröder, als wachstumsfeindlich. Wörtlich sagte der frühere Bundesfinanzminister: "Wenn diese Politi k zu Wachstum führt, bin ich der Er$ste, der das anerkennt. Aber wo i st das Wach#stum?" Wenn es in dn letzten Jahren Wachst--um gegeben h abe, dann sei es "von der Weltkonju nktur gekommen, von der aktiven Wir ts--chaftspo1it ik d anderen". Ex-Partei chef wi--rd zur Belastung Lafontaine f$ordrt ein@ @ @en politischen Richtungswechsel, andern@ @falls will er ach e ige ner Aussage eie neue Linkspartei unterstützen. Die SPD-Spi tze erwartet hingegen, dass er die Entscheidungen der Bundesrgier ung akzeptier@ @t. In sinem Stamml@ @ (3) @ang Saarland wird_ der Ex-SPD-Chef l at eincr F orsa-Ufr#a@ge inzwischen selb--st zu einer Belastung ür die SPD: 58 Prozent aller Wah%lberechtigten im %Saarlnd - und ein genaus0 groß er Anteil der saarländischen SPD-Anhänger -_ sind der An-sicht$, das s sein Verhalte n@ der SPD und damit den Wahlchancen der Saar-SPD bei der ndtagswahl in@ @ z weieinhalb ochen schadet. 22 Proent meinen, es nutz$e der SPD. [4] |
Sonne, steifer Wind, weiter Blick über eine glitzernde Meeresbucht auf den wolkenumhüllten Tafelberg: Das ist heute die Welt von Armin Klümper, ein Haus am Berghang nicht weit von Kapstadt, Süd- afrika. Eine Gegend, in der viele deutsche Pensionäre leben, man kennt sich in der Community. Doch den Professor aus Freiburg will niemand kennen: "Nie gehört", heißt es, als man dessen Namen beim deutschen Metzger fallen lässt, ebenso beim Herausgeber von Echo - "dem deutschsprachigen Monatsmagazin aus dem süd- lichen Afrika". Es ist offenbar wirklich so, wie stets behauptet wird: Klümper lebt in Südafrika, "sehr zurückgezogen". Auf das Klingeln an seiner Tür reagiert niemand, auf einen Brief, in den hölzernen Briefkasten geworfen, auch nicht - erst beim zweiten Besuch erklärt sich der Gärtner bereit, im Haus das Anliegen des Besuchers vorzutragen. Schließlich meldet sich Klümpers Frau durch die Gegensprechanlage: "Sie wünschen?" Freundlich, aber bestimmt weist sie den Reporter ab: "Wir geben keine Auskünfte, akzeptieren Sie das bitte! Zwölf Jahre kümmert sich keiner drum, ist doch wurscht, oder?" Dann verweist sie an Klümpers Freiburger Anwalt Wolfgang Schwarz, Spezialist für Medizinrecht. Doch auch er blockt ab. Sein Mandant sei bald 80 Jahre alt, nicht bei bester Gesundheit und wolle einfach seine Ruhe haben, sagt Schwarz am Telefon. Armin Klümper schweigt. Dabei hätte er viel zu erzählen. Tausende Sportler pilgerten über Jahrzehnte zu ihm nach Freiburg, in seine Sporttraumatologische Spezialambulanz an der Albert-Ludwigs-Universität. Ließen sich von ihm behandeln, fit spritzen für die Wettkämpfe. Und, so der Verdacht, auch mit Doping zum Sieg verhelfen. Der Freiburger Professor galt unter Fußballern und Leichtathleten, Turnern und Radfahrern als Guru, dessen Cocktails wirksamer waren als die Mittel anderer Ärzte. Doch kaum jemand wollte wissen, was Klümper verabreichte und injizierte. Auch Joachim Löw nicht, Fußball-Nationaltrainer, der früher für den SC Freiburg, den VfB Stuttgart und andere Fußball-Vereine spielte. Er hätte sich als junger Kicker "nicht getraut nachzufragen", mit welchen Mitteln ihn der Professor behandelte, räumte Löw kürzlich im ZDF ein. Zu dieser Zeit habe es kein Bewusstsein für Doping im Fußball gegeben. Und auch "keine Verbote" und " keine Kontrollen". Heute ist Doping ein Thema. Es gibt Kommissionen, die aufklären sollen. Und es gibt Akten über Klümpers Wirken, die lange verschollen waren und nun wieder aufgetaucht sind. Akten aus Strafverfahren der Achtziger- und Neunzigerjahre. Akten, die Aufschluss geben über Klümper, über seine "Systembetreuung von Leistungssportlern", wie das Landgericht Freiburg notierte. Die Süddeutsche Zeitung hat diese Akten nahezu vollständig eingesehen. Über Klümpers verhängnisvolles Wirken sind etliche Details bekannt, etwa durch Diskuswerfer Alwin Wagner, der schon früh darüber berichtete. Aber jetzt wird das System Klümper sichtbar. Die Akten dokumentieren, wie der Guru dieses System aufbaute und betrieb; mit Hilfe der Pharmaindustrie, des Sportkonzerns Puma und anderer; gefördert und gestützt von der Politik und Sportverbänden; mit einer geheimen Kasse auf einem Privatkonto bei der Sparkasse Freiburg. Schon damals fanden sich deutliche Dopingspuren bis hin zum VfB Stuttgart, deutscher Fußballmeister von 1984. Dopingspuren, denen Staatsanwälte und Richter jedoch nicht nachgingen, sodass vieles im Dunkeln blieb. Bis heute, da die Akten im Staatsarchiv Freiburg endlich einsehbar sind. Am kommenden Donnerstag sind Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes, des VfB Stuttgart und des SC Freiburg sowie Präsident Rudolf Scharping vom Bund Deutscher Radfahrer nach Freiburg eingeladen, um mit einer von der dortigen Universität eingesetzten Untersuchungskommission über Erkenntnisse aus diesen Akten zu beraten. Wegschauen, wie es lange üblich war, auch beim Fußball, das geht jetzt nicht mehr. Detailansicht öffnen Auch die Stuttgarter Meister-Mannschaft von 1984 suchte die Nähe zu Armin Klümper. Der Mediziner war bei vielen westdeutschen Athleten sehr beliebt. (Foto: Herbert Rudel/dpa) Spendable Pharmaindustrie Armin Klümper, geboren am 19. Mai 1935 in Münster, studiert nach dem Abitur Medizin und wird schon bald einer der gefragtesten Sportärzte in Deutschland. Von Freiburg aus kümmert sich der Doktor darum, dass die Athleten vor allem vor und bei Großereignissen wie Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften umfassend versorgt werden - mit Hilfe der Pharma- industrie. Davon zeugen zahlreiche Bettelbriefe, die Klümper in den Sechziger- und Siebzigerjahren an viele Unternehmen aus dieser Branche schickt. An mehr als 80 kleine Firmen und große Firmen aus ganz Deutschland. Er betreue eine Reihe von Nationalmannschaften und Leistungssportlern, betont der Mediziner. Das sei nur möglich, "wenn uns die pharmazeutische Industrie hilfreich zur Seite steht". Klümper setzt die Medikamente unter anderem im Radsport ein. Bei deutschen Meisterschaften von Junioren und Senioren, bei einem Europatreffen der Jugend, bei Weltmeisterschaften. Das führt dazu, dass die Vorräte schnell nahezu "erschöpft" sind, wie der Freiburger Arzt in seinen Bettelbriefen beklagt und neue Mittel anfordert. Vor den Sommerspielen 1972 in München bedarf es noch mehr Medikamente als sonst. Wegen Olympia im eigenen Land "scheinen durch den persönlichen Ehrgeiz vieler, besonders jüngerer Leistungssportler die Verletzungen in letzter Zeit ganz erheblich zuzunehmen", schreibt Klümper am 3. März 1970 einer Pharmafirma. "Um unsere restlos geleerten Medikamenten- Depots wieder aufzufüllen, bitte ich Sie freundlichst, mir folgende Medikamente zu schicken: ". . ." Das sind oft harmlose, aber teilweise auch zweifelhafte Mittel. Kurz darauf, am 28. März 1970, wird der Sportarzt noch deutlicher. "Jetzt in der Hauptphase der Vorbereitung für die Olympischen Spiele benötigen wir (...) erneut dringend Ihre Hilfe, da ein großer Teil der Spitzenathleten sich bei uns in Freiburg in ständiger Behandlung und Betreuung befindet." Viele Firmen schicken ihre Pharmapakete in die Stadt am Fuße des Schwarzwalds, die sich zu einer Zentrale des deutschen Leistungssports entwickelt. Darunter befindet sich das eigentlich für Asthma-Patienten gedachte Arzneimittel Alupent, Wirkstoff Orciprenalin. Alupent wird in den Neunzigerjahren auch Teil eines "Zaubertranks" für die Radfahrer vom Team Telekom, wie Team-Mitglied Erik Zabel 2013 in einem SZ-Interview erzählt, in dem er offen über Doping redet. Koffein, Persantin und Alupent, "in Cola aufgelöst", sei ihm verabreicht worden. Was da drin war, habe er aber erst später erfahren. Das Team Telekom wird an der Uni Freiburg von Kollegen Klümpers systematisch gedopt. Orciprenalin steht seit 1992 auf der Dopingliste des Internationalen Olympischen Komitees. Klümper setzt dieses Mittel schon früher ein, gespendet von der Pharmaindustrie. Alupent ist nicht das einzige umstrittene Mittel, das sich der Sport-Guru schicken lässt. Auch Delta-Myotonal ist darunter, das den Wirkstoff Prednison beinhaltet und verboten ist. Und nichts bleibt ungenutzt. "Selbstverständlich haben wir alle Muster, die Sie uns im Laufe der zwei Jahrzehnte zur Verfügung gestellt haben, in unserer Ambulanz bzw. im Rahmen der Sportmedizin eingesetzt", teilt der Freiburger Professor 1985 mehreren Firmen mit. Schwarze Kasse Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre schafft Klümper ein neues System, um Medikamente für den Sport zu besorgen. Ein System, das außer ihm niemand durchschaut, das jeglicher Kontrolle entzogen ist. Der Uni-Arzt schreibt Rezepte wie am Fließband, bis spät in die Nacht. Insgesamt mehr als 25 000 Rezepte im Wert von mehr als 3,2 Millionen Mark, von 1978 bis 1983. Oftmals fingierte Rezepte, mit denen er sich zulasten der Krankenkassen bei zwei Freiburger Apotheken Arzneien beschafft. Die nutzt er für seine Sport-Patienten, oder er verkauft sie mit hohem Rabatt an Vereine und Verbände. Der Bund Deutscher Radfahrer wird versorgt, der Deutsche Leichtathletik-Verband, der Turnerbund, der VfB Stuttgart und andere. Bis hin zur Fußballnationalelf von Malaysia. Einflussreiche Freunde "Engagierter Einsatz", "neue Heilmethoden": Gerhard Mayer-Vorfelder war angetan. Der VfB erhält von 1978 bis 1983 viele Rechnungen mit einem merkwürdigen Passus. Klümper schreibt die Rechnungen auf dem Briefbogen der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität, bittet den VfB aber darum, das Geld "nicht auf die Universitätskasse" zu überweisen. Sondern auf ein Konto bei der Sparkasse Freiburg. Das Konto gehört ihm. Sonst gebe es "erhebliche Schwierigkeiten hinsichtlich der Ab- und Umbuchung", so der Professor. Das hätte die VfB-Funktionäre stutzig machen müssen. Doch niemand fragt nach, der VfB zahlt anstandslos. Wie alle anderen. Klümper kassiert auf Kosten der Krankenkassen mindestens knapp 150 000 Mark. Sein Sparkassen-Konto ist eine Art schwarze Kasse für den Sport. Als das auffliegt, notieren Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württemberg, es spreche vieles für eine "wohl überlegte und durchdachte Handlungsweise des Beschuldigten Klümper". Er habe zur Schere gegriffen und andere Hilfsmittel genutzt, um seine Lieferscheine und Rechnungen, so zu gestalten, dass die Manipulationen verborgen blieben. Der Mediziner habe seine Unterlagen wohl "bereinigt" und belastendes Beweismaterial beiseitegeschafft. Mit welchen Arzneien aus seinen Beständen Klümper die Athleten, Vereine und Verbände versorgt, auch bei Wettkämpfen, bleibt offenbar außerhalb jeder Kontrolle. "Eine Aufstellung über die entnommenen Medikamente konnte bisher nicht aufgefunden werden", heißt es in einem Bericht einer Sonderkommission des LKA. Geld von Puma Für seine Sporttraumatologische Spezialambulanz treibt Klümper in jenen Jahren noch anderweitig Geld auf, das er auf einem privaten Spendenkonto bei der Sparkasse Freiburg verwaltet. Der Deutsche Sportbund, der Sportkonzern Puma und Pharmafirmen unterstützen den Professor mit insgesamt fast einer halben Million Mark. Klümper kann zusätzlich zu seinem Uni-Etat weitere Mitarbeiter bezahlen und ansonsten offenbar nach Gutdünken über das Geld verfügen. So zahlt Puma, neben Adidas eines der beiden großen Sport- artikelunternehmen in Deutschland, 1982 und 1983 jeweils 46 597,99 Mark für eine Labor-Fachkraft. Als die Fachkraft von der Uni Freiburg übernommen und fortan aus der Staatskasse bezahlt wird, nimmt Klümper trotzdem weiter Geld von Puma für diese Personalkosten. Bei Puma im fränkischen Herzogenaurach wird das später durch die Ermittlungen bekannt, doch dort stört das niemanden. Vor allem nicht Armin Dassler, den Konzernchef, Sohn des Puma-Gründers Rudolf Dassler und Neffe des Adidas-Gründers Adolf Dassler. Er habe Klümper nie gefragt, was der mit dem Geld macht, sagt Armin Dassler später den Ermittlern aus Baden-Württemberg. Ihm sei gleichgültig gewesen, wofür Klümper das Geld verwendet habe. Er, Dassler, habe nur das Interesse gehabt, dass der Mediziner aus Freiburg in einem Forschungsbeirat von Puma mitarbeite. Der Professor sei bei den Athleten sehr beliebt, und wenn er bei Puma mitmache, bekomme die Firma "beste Schuhe und einen guten Namen", erzählt Dassler. Der Puma-Chef demonstriert seiner Belegschaft gerne, wie eng sein Verhältnis zum berühmten Professor aus Freiburg ist. Altgediente Puma-Mitarbeiter erzählen bis heute Geschichten wie die, dass sich Dassler damals schon mal vor Angestellten auf den Tisch legt und sich seine Wehwehchen von Klümper erläutern lässt. Der vom Konzernchef initiierte Forschungsbeirat soll darüber nachdenken, "wie man Sport für alle Schichten der Bevölkerung ausbauen kann im Sinne der Volksgesundheit". Dasslers Motto: "Jede Mark, die ein Sportartikelfabrikant verdient", sollte "eine gesunde Mark sein". Dass der Professor damals schon unter Dopingverdacht steht, stört den Puma-Boss nicht. Die Nadel sei Klümpers liebste Waffe, schreibt der Spiegel im November 1984. Mit ihrer Hilfe spritze der Sporttraumatologe "alle möglichen Arzneistoffe an alle möglichen Stellen". Doch Dassler steht treu zu Klümper, als der wegen der Ermittlungen in finanzielle Not gerät. Anfang 1985 gewährt der Puma-Chef großzügig ein Darlehen seines Konzerns über 295 000 Mark und stellt einen Anwalt für den Sportarzt. Mit der Rückzahlung des Kredits kann sich Klümper Zeit lassen. Anfang der Neunzigerjahre sind noch 100 000 Mark offen. Der Professor bittet Puma um eine längere Zahlungsfrist und bedankt sich nochmals für die "gewährte Unterstützung". Die Details des Darlehens, teilt Puma dazu mit, ließen sich "heute aufgrund fehlender Unterlagen leider nicht mehr rekonstruieren". Detailansicht öffnen Tag und Nacht erreichbar: Klümper mit Zehnkämpfer Jürgen Hingsen (li.) und Turner Eberhard Gienger (re.). (Foto: SZ PHOTO, Imago) Dopingmittel Megagrisevit Als der VfB Stuttgart im Sommer 1978 zur Vorbereitung auf die Saison in die USA reist, gibt Klümper den Kickern viele Medikamente mit. Die Liste umfasst 26 Mittel. Mit dabei: zehn Mal 60 Dragees des Anabolikums Megagrisevit. Keine kleine Menge. Anabolika stehen seit 1977 auf der Dopingliste. Megagrisevit könne, sagte der Dopingforscher Perikles Simon kürzlich der ARD, "die Schnellkraft erhöhen, die Regenerationsfähigkeit verbessern und bei einer regelmäßig wiederkehrenden Belastung die Leistung steigern". Die Risiken seien aber vielfältig und gravierend, so der Experte der Universität Mainz: "Es können Leberschäden auftreten, auch andere Organe können in schwere Mitleidenschaft gezogen werden. Hormonsensible Tumorarten können in Entstehung und Wachstum gefördert werden. Um es klar zu sagen: Das Tumor-Risiko wird erhöht." Bei zwei weiteren Lieferungen an den VfB Stuttgart in den Jahren 1979 und 1980 ist Megagrisevit ebenfalls in den Listen genannt (der VfB hat mittlerweile selbst die Akten eingesehen und prüft nun die damaligen Vorgänge). Einmal erhält auch der SC Freiburg Megagrisevit. Auch der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bekommt dieses Mittel, zudem stehen drei weitere Anabolika auf der Liste für die Radler. Ein Paket ist gar für die "Betreuung der Jugendlichen und Junioren" gedacht, wie Klümper in einem Schreiben von Ende 1977 notiert. Der damalige Rad-Trainer Karl Link weist das heute zurück; er habe zwar Medizinkoffer aus Freiburg erhalten, aber nie Anabolika. Ein anderer Rad-Helfer, der für die WM-Betreuung der Junioren verantwortliche Mediziner Dirk Clasing, bestätigt hingegen dem WDR, Megagrisevit erhalten zu haben. Es sei aber nicht eingesetzt worden. Die Freiburger Akten enthalten noch mehr Hinweise auf Doping. Ein Mitglied der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, er ist Apotheker, verschafft sich seinerzeit über Apotheken-Rechenzentren Einblick in zahlreiche Verordnungen von Klümpers Sporttraumatologischer Spezialambulanz und stößt auf "zahlreiche (...) Anabolika", wie das LKA notiert. Bemerkenswert ist auch: Von 1977 bis 1983 stellt der Professor für sich und seine Familie Rezepte im Wert von 43 788,41 Mark aus. Die Familie ist angeblich oft krank. Und braucht auch das Anabolikum Megagrisevit, das bei zwei Lieferungen als "Privatbedarf" vermerkt ist. Willige Sportverbände Klümper verfügt über viele Medikamente, die er augenscheinlich nach Gutdünken einsetzen kann. Auch deshalb, weil ihn die Sportverbände gewähren lassen. Der Deutsche Turnerbund (DTB) etwa. Ein Referent des Turnerbundes erzählt den Ermittlern, der wohl größte Teil der Nationalmannschaft sei zum Professor nach Freiburg "zur Behandlung gegangen". Hinterher hätten die Spitzenturner "zum Teil ganze Tüten voll von Medikamenten" mitgebracht. Was da verabreicht wurde, bleibt dem DTB offenbar verborgen. Klümper stellt dem Turnerbund nichts in Rechnung. Der Professor kümmert sich privat um Spitzen- turner wie Eberhard Gienger, Weltmeister am Reck, später Sportfunktionär und heute CDU-Bundestagsabgeordneter. Anderswo läuft das ähnlich. Beim Deutschen Leichtathletik-Verband, wo Klümper jahrelang Verbandsarzt ist, bringe jeder Mediziner sein "eigenes Material" mit, notieren die Ermittler bei einer Vernehmung. Aufschlussreich sind auch die Recherchen des LKA beim Nationalen Olympischen Komitee (NOK), dessen Präsident Willi Daume wie so viele andere Prominente Patient bei Klümper ist. Das LKA erfährt, dass der Freiburger Professor für die Olympischen Sommerspiele 1976 in Montréal zwar keine volle Akkreditierung erhalten habe. Er sei aber tagtäglich von den verschiedensten Sportlern aufgesucht worden, die er behandelt habe. Die Medikamente für die Olympischen Spiele, sagt ein Arztkollege von Klümper aus, habe der Professor "selbst besorgen müssen", weil das NOK "in dieser Richtung nichts organisiert habe". Der Deutsche Olympische Sportbund, die Nachfolge-Organisation des NOK, wartet auf die Ergebnisse der Untersuchungen in Freiburg und will den Bericht dann "intensiv studieren". Also auch hier ein System ohne Kontrolle. Klümpers System. Unterstützung von MV Einer von Klümpers größten Förderern ist Gerhard Mayer-Vorfelder, genannt MV; Minister für Kultus und Sport in Baden-Württemberg; ab 1975 Präsident des VfB Stuttgart und später Chef des Deutschen Fußball-Bundes. In seinen Rechnungen an den VfB beruft sich Klümper stets auf MV und schreibt ihn dabei konsequent falsch: Maier-Vorfelder. Aber das stört niemanden. Als ein LKA-Ermittler im September 1984 wegen des Klümper-Verfahrens beim Minister vorspricht, schwärmt MV von dem Arzt aus Freiburg. Der genieße bei den Leistungssportlern einen guten Ruf. Einige Spieler des VfB und der Klub-Trainer hätten "beinahe unbegrenztes Vertrauen" in Klümper, protokolliert der LKA-Mann die Aussagen des Ministers. Späte Einsicht Der Professor könnte wohl doch "zwei Seiten" gehabt haben, lässt Eberhard Gienger wissen. MV berichtet, er habe sich über die ärztliche Qualifikation Klümpers, dessen "engagierten Einsatz" und seine "neuen Heil- methoden bei Sportverletzungen" informiert. Seine Erfolge hätten honoriert werden sollen. Deshalb habe er, Mayer-Vorfelder, sich in der Regierung für Klümpers Ernennung zum Professor und Chef einer eigenen Abteilung, einer Sportmedizinischen Spezialambulanz, starkgemacht. Dort habe der Mediziner dann seine "Behandlungsmethodik (...) verfeinern" können. MV erzählt, er habe sich auch deshalb für Klümper eingesetzt, weil dieser von der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg "keinerlei Unterstützung zu erwarten hatte". Die Fakultät habe immer wieder Bedenken gegen Klümpers Facharztqualifikation erhoben; dieser sei Radiologe und weder Orthopäde noch Internist. MV, einer der starken Männer in der Landesregierung, wischt diese Bedenken beiseite. Der Jurist MV lässt nichts auf Klümpers Ärztekunst kommen. Und fügt hinzu, er habe sich vom Physiotherapeuten des VfB versichern lassen, dass es sich bei den von Klümper bezogenen Präparaten "um keine Dopingmittel" handele. Der LKA-Vermerk über die Aussagen von MV endet mit dem Satz, "ich bin in keiner Weise gegenüber Prof. Dr. Klümper verpflichtet". Von dem Sportmediziner sehr angetan ist auch noch ein anderes Regierungsmitglied in Baden-Württemberg: Justizminister Heinz Eyrich lässt sich seit 1979, mit Unterbrechungen, von Klümper behandeln. Gienger attackiert Ermittler Als Staatsanwälte und Kriminalbeamte am 3. Mai 1984 um 18.30 Uhr mit einem Durchsuchungsbeschluss Einlass in Klümpers kleines Reich begehren, müssen sie sich gedulden. Der Warteraum ist voll. Die Ermittler erkennen einen Fußballer des 1. FC Köln und einen ZDF-Sportreporter. Nach zwei Stunden führt Klümper die Einsatzkräfte schließlich durch seine Praxis. So steht es im Durchsuchungsbericht. Und so geht es weiter. Ermittelt wird nur wegen Abrechnungsbetrug zulasten der Krankenkassen. Die vielen Doping- spuren werden nicht weiter verfolgt. Die Justiz hält sich hier zurück. Weil das zu viel Wirbel auslösen würde? Der von Klümper versorgte VfB, dem Minister MV vorsteht, wird drei Wochen nach der Durchsuchung deutscher Meister und spielt in der nächsten Saison im Europapokal. Ein Dopingskandal würde da nur stören. Turn-Weltmeister Gienger, einer der populärsten Sportler im Ländle, schickt am 5. Juni 1984 zusammen mit seiner Frau einen handgeschriebenen Brief an die Freiburger Staatsanwaltschaft. Es sei ein "Trauerspiel", wie Klümper durch unnötige Pressemitteilungen "in den Schmutz gezogen" werde. Die Giengers sind Patienten des Professors. Sie beklagen sich, dass Kriminalbeamte Karteikarten mit "Krankheitsbild, Diagnose und Therapie" der behandelten Personen kopiert hätten. Von Datenschutz könne "ja wohl (...) keine Rede mehr sein". Später ruft Gienger mit weiteren Sportlern zu Solidaritätsbekundungen für Klümper auf und registriert eine "überwältigende" Resonanz. Die angeschriebenen "Sportkameraden" sollen helfen, diesen "Freundeskreis zu vergrößern". "Erinnerst Du Dich noch an die Zeit, als Du verletzt warst und Professor Klümper Deine letzte Rettung war", heißt es in einem Aufruf. "Du hast doch sofort einen Termin bekommen. Nun ist Professor Klümper ,verletzt'. Nun braucht er Dich." Gienger und Kameraden schreiben, sie wollten nicht den "leisesten Verdacht einer Einflussnahme auf ein schwebendes Verfahren erwecken" und deshalb auf öffentliche Aktionen verzichten. Doch die Solidaritätsadressen gehen breit durch die Presse. Ein Spendenkonto für Klümper füllt sich Ende 1984, Anfang 1985 schnell mit hohen Beträgen. Klümper muss einen Millionenbetrag an die Uni Freiburg, das Land Baden-Württemberg und den Fiskus zahlen. FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß, seine Ex-Mitspieler Paul Breitner und Karl-Heinz Rummenigge und andere helfen. Beim FC Bayern ist man besonders aktiv. Einer der Aufrufe ist von Egon Coordes unterzeichnet, damals Co-Trainer des Klubs. Gienger teilt heute auf Anfrage mit, er habe Klümper als "vertrauenswürdigen und integren Arzt" erlebt, der für seine Patienten "rund um die Uhr" da gewesen sei. Im Nachhinein sei nun nicht auszuschließen, dass der Freiburger Professor als Mediziner letztlich wohl "zwei Seiten" gehabt haben könnte, schreibt Gienger. "An meiner strikten Ablehnung gegenüber Doping - damals, wie heute - hat sich nie etwas geändert." Hat der Turner gewusst, was ihm Klümper verabreichte? "Das kann letztlich wohl kein Patient bei einer Behandlung beantworten, die über 30 Jahre zurückliegt", so Gienger. Er habe nie Anlass gehabt, an Klümpers Integrität zu zweifeln. Und er könne sich kaum vorstellen, "dass ein (bewusst) dopender Arzt ohne Rücksprache mit dem Sportler zu (kostspieligen) verbotenen Substanzen oder Methoden greift". Einäugige Justiz Die Staatsanwaltschaft Freiburg klagt Klümper schließlich an, wegen Abrechnungsbetrug von Krankenkassen. Doping spielt keine Rolle. Das Landgericht Freiburg will 1987 das Verfahren gegen eine Zahlung von 120 000 Mark einstellen, ohne öffentliche Verhandlung. Die Staatsanwaltschaft ist einverstanden. Nur weil der Generalstaatsanwalt in Karlsruhe sich widersetzt, kommt es Ende 1988, Anfang 1989 zum Prozess in Freiburg. Das Landgericht verurteilt Klümper zu 160 000 Mark Geldstrafe, würdigt aber dessen Leistungen. Das Urteil liest sich teilweise wie eine Lobeshymne auf den Professor. Er habe sich nicht persönlich bereichert, sondern das Geld genutzt, um eine "Systembetreuung von Leistungssportler aufzubauen, die seinen Vorstellungen entsprach". Welche "Vorstellungen" das waren, interessiert die Justiz nicht. Von Doping ist im Urteil keine Rede, an keiner Stelle, auch beim VfB Stuttgart nicht. Dafür schreibt das Landgericht, der Professor habe "glaubhaft dargelegt", dass er nicht nur die illegal vereinnahmten Mittel, sondern darüber hinaus den überwiegenden Teil seines Privathonorars zum Aufbau seines Instituts eingesetzt habe. Das Institut genieße "auch international einen hervorragenden Ruf". Dabei ist der Dopingverdacht damals längst bekannt. Detailansicht öffnen Ruhige Lage: Armin Klümper ist hierhin nach Südafrika ausgewandert - wo er beharrlich schweigt. (Foto: Tobias Zick) Der Tod von Birgit Dressel Im März 1991, gut zwei Jahre nach seiner Verurteilung, rechnet Klümper in der Stuttgarter Zeitung mit "unwissenden Fanatikern, pharisäerhaften Funktionären und bürokratischen Regulatoren" ab. Im Ostblock sei systematisch gedopt worden. Er aber, Klümper, werde des Dopings verdächtigt. Heuchelei sei das. Er habe, außer bei einem Radfahrer, bei dem das aus "rein medizinischen Gründen" geschehen sei (gemeint ist der Fall Strittmatter 1984), nie Anabolika gegeben. Im Gegenteil. Er habe einst sogar das "erste praktizierte Anti- Doping-Reglement" geschaffen. Ein halbes Jahr später, im Oktober 1991, klingt das ganz anders. In einem Streit bei Gericht um den Tod der Leichtathletikin Birgit Dressel gibt Klümper in einer eidesstattlichen Versicherung zu, er und seine Mitarbeiter hätten Anabolika "rezeptiert oder verabreicht". Das sei aber ausschließlich aus medizinischen Gründen geschehen. Sei es aufgrund einer Diagnose, die den Einsatz eines solchen Präparats erfordert habe. Sei es, "um, in äußerst seltenen Ausnahmefällen, unbelehrbare Athleten vor unkontrolliertem Konsum und gesundheitlichen Schäden zu bewahren". Der Anteil dieser Sportler liege aber "mit absoluter Sicherheit unter einem Prozent". Die Siebenkämpferin Dressel war am 10. April 1987 im Alter von 26 Jahren nach qualvollen Schmerzen an den Folgen einer toxisch-allergischen Reaktion gestorben, nachdem sie in den beiden Jahren zuvor mehr als 100 Medikamente eingenommen hatte, darunter Anabolika wie Megagrisevit und Stromba. Dressel war bei Klümper jahrelang in Behandlung gewesen. Ein Verfahren gegen unbekannt wegen fahrlässiger Tötung wird eingestellt. Staatsanwaltschaft schließt Akte Damit ist die Sache nicht ausgestanden. Die Dopinggegnerin Brigitte Berendonk geht auf Klümper los, der daraufhin bestimmte Vorwürfe verbieten lassen will. Der Professor versichert an Eides statt, weder er noch einer seiner Mitarbeiter hätten Dressel jemals "Dopingmittel rezeptiert oder verabreicht". Als ein Anwalt Klümper daraufhin wegen Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung anzeigt, ermittelt die Staatsanwaltschaft Heidelberg. Der Anwalt verweist auf den Diskuswerfer Alwin Wagner, der als einer von ganz wenigen Athleten offen über Doping redet. Er habe von Klümper oder dessen Assistenzärzten häufig Anabolika-Rezepte erhalten. Doch die Heidelberger Strafverfolger stellen das Verfahren gegen den Freiburger Professor am 22. September 1995 ein. Es sei nicht auszuschließen, dass Wagner einer der von Klümper beschriebenen unbelehrbaren Athleten gewesen sei. Außerdem habe der Mediziner "plausibel" dargelegt, dass ihm bereits unterschriebene Blanko-Rezepte gestohlen worden sein könnten. Die Sportler könnten also, suggeriert der Professor, sich auf diese Weise hinter seinem Rücken Dopingmittel besorgt haben. Die Ermittler glauben das. Klümper gibt bei der Justiz den unschuldigen, zerstreuten Professor. "Ich selbst könnte mir von meinem eigenen Konto kein Geld holen", sagt Klümper in einem anderem Verfahren. Nicht mal familiäre Dinge habe er "im Kopf". Es könne ihm passieren, dass er in einer Telefonzelle stehe und seine Frau anrufen wolle, ihm aber deren Nummer nicht einfalle. "Da rufe ich in der Klinik meine Sekretärin an und lasse mir von ihr die Nummer meiner Frau geben." | Sonne, steifer W ind, weiter Blick über eie glitzernde Meeresbuch@ @t auf den wolkenumhüll@ @ @ @ten Tafelerg: as ist heute@ @ @ @ die Welt von Armin Klümper, ein Ha u&s am Berghang nicht @ @weit von Kapstadt, Süd- arika. Eine Gegend, i%n der viele deutsche Pensionäre leben, man ken#nt sich in der C@ @ @ @ommu nity. D@och den Profssor a#us Freiburg wil l ni emand kenne: "Nie gehrt", h@ @ @ei#ßt es, als man d@ @ @essen Namen beim deutschen Metzqer fallen läs st, ebenso bei m Herausge ber von Echo - "dem deutschsprachigen M on 1 at smagazin aus dem$ süd- lichen Afrik". s ist off@nbar wirklich so, wie tets behauptet wird: Klümper lebt in Sdafrika, "sehr zurückgezogen". 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Bi_s heut e, da die Akten im Staatsarch iv Freiurg [6] endlich einsehbar sind. Am kommenden Donnerstag sind Funktionäre des Deutshen Fußball-Bunde@ @ @s, des VfB Stuttqart @ @ @und des SC Freiburg s owie Präsiden@ @ @t Rudolf Scharpi ng v--om #Bund Deuts@ @ @cher Radfahr_er nach Freiburg eingeladen, um mit einer v on er dortig en Universität eingesetzten Untersu-chun gs@ @ @kommission über Erk enntnisse aus diesen Akt%e n zu beraten. Wegschauen, wie es lange üblich war, ach& beim Fußball, da geht jett nicht mehr. Detailansicht öffne Auch die Stuttgarter Meister-annsc@haft von 1984& suchte die Nhe zu Arm in Klümper. Der Me diziner --war 7 bei vielen westd@ @ @ @eutschn Athleten sehr beliebt. (Foo: Herbert Rudel/dpa) Spen_dable Pharmaindus tr@ie Armin Klümper, gebore n am 19. Mai 1935& in üns$t@ @ @ @er, studiert nac h dem Abitur Medzin und wid scho n bald einer der fragtesten Sportärzte in Deutschland. Von Freiburg aus kümrt sich der Doktor drum, das die Athleten vor allem vor und bei Großereignissen wie% Olym pischen Spielen un Weltmeisterschaften umfas&send versorgt werden - mit Hilf@e der Pharma- ind ustrie. Davon@ @ @ zeugen zahlreiche@ Bettelbriefe, die Klümp$er n den Sechziger- und Siebzigerjahren an viele Unternehmen aus dieser Branche schickt. An [8] mehr als 80 kleie Firmen und große Firmen aus ganz Deutschland. Er betreue eine Rei-he von Nationa1mannschaften und Leistungssportler, bet ont der Mediziner. Das sei nur möglich, "wenn uns die pharmazeutische Industrie hilfre ich zur Sei te steht". Klümper setzt die Medikame nte unter anderem i m Ra#dsport cin. Be i deutschen Meisterschaften von @ @Jun i oren ud Seni--ore, bei einem Europatreffe de#r Jugend, bei Weltmeisterschaten. Das führt dazu, da@ss die Vorräte schnell nahezu "erschöpft" sind, wie der Freiburger Arzt in seinen Bettelbriefen be@ @klagt u nd neue ittel anfordert. Vor den Sommspiele 1972 in München bedrf 9 es noc h me hr Me dikaent_e als sons t. Wegen lympia im eigenen La nd "scheinen d_urch@ @ @ den pe rsönlichen Ergeiz vieler, besonders jüng erer Leistungssportle#r die V erletzu ngen in letzter Zeit gan z erhc_b1ich zuzunehmen", schreibt Klümper am 3. Mär 19%70 eincr Pharmafirma. "Um unsere restlos geleerten Medi--kamenten- Depots wieder aufzufüll@ @ @en, bitte ich Sie freundlichst, mir folgende Medikamente zu schicken: ". . ." Das sind oft harmlos, aber teilweise auch zweife lhafte Mitel. Kurz darauf, am 28. März 1970, wird der Sportarzt noch deutlicher. "Jetzt in der Hauptphase der Vorbereitung für (10) die Olymp ischen Spiele bcnötigen w$ir (. ..) erneut @ @ @ @dringc nd Ihre Hilfe, da ein großer Teil der Spitzenat hleten sich bei uns in Freiburg in tändiger 8ehandlun%g und Betreuung befindet." Viele Firmen schicken ihre Pharmapakete in die Stadt am Fuße des Schwarzwalds, die sich zu iner Zentrale des deutschen Leistungssports entw@ @ @ickelt. Darunter befindet sich das eigentlich für Asthma-Patienten gedachte Aznimittel Alupent, Wirkstoff Orcipr enalin. Alupent wird in den Neunzigerjahren auch Tel eins "Zau bertran ks" für die Radfaher vom T&eam Telekom, wie Team-#Mitglied Erik Zabel 2013 in @ @ @einem SZ-Interview (11) erzählt, in dem er offe über Doping redet . Koffein, P ersantin und Alupent, "in% Cola aufgelöst ", sei ihm verabreicht w orden. Was da drin war, habe er aber ers später erfahre n. Das Team #Telekom wird an der Uni Freiburg von Koll egen Klü_mpers systematisch gedopt. Orciprcnalin steht sei t 1992 auf de Dopingliste des Internationalen Olympischen Komitees. Klümper_ setzt dieses Mittel schon früher ein, gespendet von der Pharmaindustrie. Alupent ist nicht das ein zige umstrittene &ittel, das sich der Spr-Guru schicken läss. Auch Delta-Myotonal ist@ darunter, das den Wirkstoff Prdnison beinhaltct und@ @ verboten ist. Und nichts bleibt [12] ung enutzt. "S$el bstverständlich hab en wir alle Muster, di Si e uns im Laufe der zwei Jahrzehnte z#ur Verfügung ges-@ @ @tellt haben, in un screr A_mbulanz bzw. im Rahmen der Sportm--ed izin eingesetzt", teilt der Freiburger Professor 198 5 mehrer- en@ @ Firmen mit. Schwarze Kasse Endc der Siebzig-, Anfang der Achtzigerjah@ @ @ re schafft- Kmpr ein neues System, um M&edkamete für den Sport z--u besorgen. Ein Sy$stem, das außer ihm niemand d urchschaut, das jeglicher Kontrolle entzogen it. Dcr Uni-Arzt schreibt Rezepte wie am Fl@ @ @ @ießband, bis@ @ spät in [13] die Nacht. Insges amt %mehr als 25 000 Rezepte im Wert vo n mehr a1s 3_,2 M illionen Mark, von 1978 bis 1983. Oftmals fingierte Rezepte, mit den--en@ @ e--r sich zula sten der Krankenkassen bei zwei Freiburger Apoteken Arzn eien besch a fft. Die nutzt er für seine Spor%t-Patienten, oder er verkauft sie mit hohem Rabatt an Vrei ne und Ve rbände. Der Bund Deutscher Radfahrer wird versorgt, -der Deutsche Leichtat hletik-Verband, der Tu rnerbund, der VfB Stuttgart und andere. Bis hin- zur Fuallnationalelf v@ @ @ @on Malaysia. Eflussreiche Freun#de "Engagierter Einsatz", "neue Heilmethoden": Gerhard -14- Mayer-Vorf lder war angetan. Der VfB erält von 1%78 b@ @ @is 1983 vie le ech%nungen mit einem merkwürdien Passus. Klümper shrcibt die Rechnungen auf dem Briefbogen der reiburger Albert-Ludwigs-Universität, bittet den VfB aber darum, das &Gel d "nicht auf die Unversitätskasse" zu überweisen. Sondern auf _ein Konto bei der Sparkasse Freibu -$rg. Das Konto geört i hm. Sonst gebe es "erhebliche Schwierigk eiten hinsichtlich der Ab- und Umbuchung",$ so der Profcss0r. Das hätte die VfB-Funktion&äre stutzig machen müssen. Doch niemand fragt nach, der VfB zahlt anstands ls. Wie@ @ @ alle anderen. Kümper kas siert auf Kosten -15- der Krankenkassen mindestens knapp 150 000 Mark. Sein Sparkassen-Ko nto ist einc Art schwarz e Kas se für den% Sport. Als das auffliegt, otieren Ermittler des Landeskriminala mtes %(LKA) Ba dcn-Württemberg, es spreche viele%s für ei ne "wohl übe lete und durchdachte Handlungswe_ise des Beschuldigten Klümper". Er habe zur Schere gegriffen@ und andere Hilsmitt el genutzt, um seine Lieferschcine und Rechungen, so zu gestalten, dass die Manipulatioen verborgen blieben. Der Mediziner habe seine Un@ @ @ @@ @&terlagen wohl "bereinigt" und belastenes Be weismat erial beis_eitegeschafft. Mit welhen Arzneien aus seinen B_eständen Klmper d%ie Athleten, Ver$eine@ und Verbände [16] versor gt, auch b ei Wettkämpfen, bleibt offenbar außerhalb j der K otrolle. "Eine Aufstellung über die ent n0mmenen Medikamente knnte bisher nicht aufgefunden we rden", heiß$#t es in einem Bericht ein er Sonderkommission des LKA. Geld von Puma Für seine@ Sportt$raumatoogische Spezia$lambulanz treibt Kl ümper in jenen Jahren noch and erweitiq Geld auf, das er auf e@ @inem prvaten Spendenkonto_ bei der Sparkas %se F@ @reiburg verwa let. Der Deutsche Sportbund, der Sportkonzern Puma und Pharmafirmen unterstützen den Professor mit insgesamt fast eine r haben Million Mark. Klümper &kann zusätzlich zu seinem Uni-Etat% weitere Mitarbeiter 17 ezln und ansonsten offenbar nach Gutdünke über das Geld verfügen. So zahlt Puma, nebn Adidas eins der beiden großen @Sport- artikelun&ternehmen in Dcutschland, 1982 und 1983 jeweils 46 597,99 Mark für eine Labor-F@ @ @ @achkraft . A ls die Fach kr%a-ft von der Uni Freiburg übernommen und for--tan aus der- Staatkasse bezah1t wird, nimmt Kl ümper trotzdem weiter Geld von Puma für dies e Personal kosten. Bei Puma im_ fränkischen@ @ @ @ Herzoenaurach wird da später durch die Ermittlungen bekannt, doch dort stört das niemanden. Vor allem $_nicht Armin Dassler, den Konzernchef, Son des Puma-Grü (18) nder s Rudolf Dassler u$nd Nef#fe des Adi&das-Gründers Adolf Dasser. Er habe Klümper nie gefragt, was der mit _dem Geld mach, sagt Armi n Dassler säter den Ermittlern aus Baden-Württemberq. Ihm sei gleichgültig gewesen, wofür Klümper das Geld verwendet habe. Er, Dassler, habe nur da Interesse gehabt, d a_ss der Medizi ner aus Freiburg i ein--em Fo rschungsbeirat von Puma mitarbeite. Der Profes@ @ @sor sei bei den Athleten-- sehr beliebt, und wenn er bei Pu@ @ma &mitmache, bekomme die Firma "bcste Sch uhe und einen guten Name n" , erähl#t Dassler. Der P uma-Chef demonstriert seiner 19 B&-elegschaft gerne, wie eng sein Ve rhltnis zum berühmten Professor a u s Frei burg ist. Altgediente Puma-Mitarbeitcr erzählen bis eute Geschichten wie die, dass sich D&assler amals schon m al vor Ang estel-1ten auf den Tisch legt und sich seine Wehwehche vo n Kl@ @ @ @ümper erläutern l@ @ @ @ässt. Der vom Konzer-nchef i niti&ierte Forschungsbeira t sol$l darüber nachde nken, "wie man Sport für alle% S-chichtn der 8evö lkerung ausbauen kann im# Sinne der Volksgesun#dheit". Dass lers Mott o: "Jde Mark, die ein Sport artikelfabrikant verdient", sol--lte "eine gesunde M ark --sein". Dass @der (20) Professor damals schon unter Dopingverdacht _steht, stört de#n Puma-Boss nicht. Die Nadel sei Klümpers lebste Waffe, schreibt der Spiegel im Noveber #194 . Mit ihrer Hilfe spitze de@ @r Sporttraumatologe "all e möglchen Arzneistoffe an lle mögichen Steln". Doch Dassl cr s teht tr&eu zu -Klümper#, als der wegen der Ermittlungen in finanzielle No--t gerä&t. Anfang 1985 gewährt der Puma-Chef grozügig ein Darlehe n seines Konzerns ü ber 295 000 Mark u nd stelt ei$nen An@ @ @walt für den Sportarzt.@ @ @ Mit der Rückzahlung #%des Kredits kan$n sich Klümper Zeit lassen. Anfang der Neunzigerjahre sind n oc -21- h 100 000 Mark offen. Der Professor bittet Puma u ei ne längre Za hlungsfrist und bedankt sich- nocmals für die "gewährte U--nterstützun g". Die Details des Darlehens, t%eilt Puma dazu mit, ließen sich "heute aufgrund fehlender Unterlge n led$er nicht mehr rckonstruieren". Detainsicht öffne@ @n Tag u@ @ @ @nd Nacht erricbar: Klümper mit Zehnkämpfer Jürgen Hingsen (%li.) und Turn Eberhard Gienger (e.). (Foto: SZ PHOTO$, I mago) Dopingmittel Megagrisevit Als der Vf@B Suttgat im Sommer 1978 zur& Vorbereitung af die Saison in ie USA rest, gibt Klümper den Kicer n viele Medikamente mit. D$ie Liste umfasst (22) 26 Mittel. Mit dabei: zehn Ml 60@ @ @ @ Dragces des Anabolikums Megagrisevit. Keine kleine Menge. Anabolika stehen seit 1977 auf der Dopingliste. Mgagrisev it könne, sagte der D0p&ingforscr Perikles Simon kürzlich der ARD, "die Schnclkraft erhöhen, die Regeneratonsfähigkeit verbessern un d bei einer rgelmäig wiederkehrenden Belastung die Leistung stei-gern"--. Die Risiken seien ber vielfältig u nd gravierend, so der Ex pert e der Universität Mainz: "Es können Lebe rschäden auftreten, auch ande re Organe könen in schwere Mitleidenschaft gezgen werden. Horm0nsensible Tumorarten können in Entstehung u nd Wachstum geförd@ @ @ert werde@ -23- @ @n. Um e klar_ zu sagen: Das Tumor-Risiko wird erhöht." Bei zwei weiteren Lief@erungen an den@ @ @ @ VfB Stuttgart in den Jaren 1979 und 1980 ist Megagrisevit ebenfalls in den Listen genann t$ (der VfB hat mittlerweile selbst die Akten einesehen und prüft nun die damali -gen Vorgänge). inmal erhält auch der@ SC Freib urg Megagrisevit. Auc der Bund Dcutscher Radfahrer ( BDR) bekommt dieses Mittel, zudem stecn drei weitere Anabolika au&f der Liste für die Radler. Ein Pa ket ist gar für die "Betreuu&ng @ @der Jugendlihe@n und Junior en" (24) gedacht, wie K@ @ @lümper i@ @ @ @n einem Schreibe-n von Ende 1977 notiert. Der damaligc Rad-rainer Kar l Link weist das heute zu@ @rück; er habe zwar Medizinkoffer aus Freiburg erhalten, aber nie A@ @ @nabolka. Ein andercr Rad-Helfer, der für die WM-Betreuung der Junioren vrantwortliche @ @Meiziner Dirk Cla#ing, bestätigt-- hingegen dem WDR, Megagrisevit erhalten zu haben. E@ @s sei aber nicht eingesetzt worden. Die Freib@ @urger Akten enthal ten noch meh Hinweise auf Doping. Ein Mitglied% dcr Anti-Doping-Kommision des Deutschen Leichtat@hletik-Verbandes, er ist Apotheker, verscha fft sich seinerzeit ü ber Apotheken-Rechenzentren Einblick in -25- zahlreiche Verordnunen von Klümpers S&porttraumatologisc-er Spezialambulanz und stößt auf "zahlreic$he (. ..) Anabolika", wie das LKA notiert. Bemerkenswert ist ach: Von 1977 bis 1983 stellt der% Professor für si ch und sein Familic Rezept im Wert von 43 788,41 Mark au s. Dic Famili%e ist angeblich o-ft krank. Un braucht auch das Anabolikum Megagri sevit, das bei zwei Lieferungen als "Privatbedarf" vermerkt ist. Willige Sportverbände Klümper v erfügt über viele Medikamente, die er augenscheinlich nach Gutdünken einsetzen kann. Auch deshalb, weil ihn die Sportvrbände ewähren lassen. Der Deutsche@ @ Turnerbun-d (DTB) etwa. E@ @ 26 @in Referent des Turnerbundes erzählt den Ermittlern, der wohl größte Te il der Natio#nalmannschaft ei zum rofessor nach Freiburg "z r Behandlung geg-angen". interher hätten die Spitzenturner #"um Teil ganze Tüten voll von Medik amenten" mitgebracht. Was da rabreicht wurde, blebt dem DTB@ @ offenbar verborge. Klü@ @mper stellt em Turnerbund nich ts in echnung. Der Proessor kümme%rt sich privat um Spitzen- urner wie Eberhard Gienger, Weltmeister am Reck, später Sportfun%ktionär u nd heute CDU-Bundestagsabqeordneter. Anderswo läuft das ähnlich. Beim Deutschen Le#ichtathletik-Verband, wo Klümper jahrelang Verband sarzt ist, bri#nge jeder Medizinr sein "eigenes Material" -27- mit, notieren die Ermittler b@ @ei einer-- Vernehmung. schlussrei ch sind auch die Recherchen des LKA beim Nationalen Olymis-chen Komitee ( NOK), desse n Präsident Willi Daume w ie so viele andere Prominente Patient bei Klümper ist. D%-as LKA erfährt, dass der F reiburger Professo--r für di--e Olympi schen Sommerspiele 1976 in Montréa zw@ @ @ar keine volle Akkred@ @ @iticrung erhalten habe. Er se@i@ @ @@ aber tagtäglich von den verschieden#-sten Sportlern aufgesucht worden, --die er behandelt habe. Die Medikamente @ @ @f#ür die Olympischen S@ @ @ @pielc, sagt ein %rz#tkollege von Klümper aus, hab e der -28- Proessor "selbst besoren müsscn", weil da s NOK "in dieser Richtun nicts o&rganisiert habe". Dr Deutsche Olympische Sportbund, die Nach folge-Organisation des NOK, wartet auf die Ergebnisse der @ @ @ @Untersuchungen in Freiburg und will@ den Berich%t dan "intensiv studieren". Also au@ @ @ @ch hicr ein_ System ohne Kontrolle. Klümpers Sy&stem. Unerstütz$ung von MV Einer@ @ @ @- vn Klüpers größten Förd#erern ist Gerhard Mayer-Vor$felder, genann MV; &Minister für Kults und Sport in Baden-Wü rttemberg; ab 197 5 Prä sident dcs Vf8 Stuttgart und später Chef des Deutschen Fußball-B undes. In seinen Rechnungen [29] an--$ de%n VfB beruft sich Kümper stets auf MV u%nd schrei--bt ihn dabei konsequent falsch: Maier-orfelder. Aber das stört nie#manden. Als ein KA- Ermittler im Septe_mber 198$4 wegen des Klümper-Verfahrens $beim Minister vorspricht, schwärmt MV von dem Arzt aus Freiburg. Dcr genieße bei den Leitungssportlern einen guten Ruf. Einige Spieler des VfB und dr Klub-Traner $hätten "beinae unbegrenztes Vertrauen" in Klümper, otokollie#rt d_er LKA-Mann die Aussagen des M@ @ @ @ini sters. Späte Einsicht Der Profe%ssor könnte wohl doch "zwei Seiten" gehabt@ haben, lsst &Eber hard G-ienger wissen. MV berichtet, er habe sic über di-e ärz [30] tliche Qualiikation Klümers, dessen "eng agirten_ Eisatz" und seine "neuen Heil- meoden bei Sportv&erletzungen" informiert. Seine Erfolge hätten honoriert werden solln. Deshalb habe er, Mayer-Vor@ @ @ @feldr, sich in dcr Reqieung für Klümpers Ernennung zum Proessor und Chef ei ner eigcnen Abteil@ @ @ung, ein er Sportmedizinischen Spczialambulanz, starkgemacht. Dort habe der Mediziner dann seine "Behandlunqsme thodik (...) verfinern" können. M V erzählt, er habe si--ch au-c@ @ @h deshalb für Klümper eingesetzt, weil dieser von der Medinischen Fa@kultä t der Universität F@reiburg "keinerlei Unterstü%tzung zu rwarten &hat_te". Die Fakulät habe@ @ mmer wied$e r -31- Bedenken gegen Klümpers Fa char z%tq ualif ikati0n erhoben; dieser sei Radi0loge und weder Orthopäde noch Internis. MV, einer d$er tarken Männer in der Landesregierung, wischt diese Bedenken beiseite. Der Jurist MV lässt @ @nichts uf Klümpers Ärztekunst kommen. Und fügt hinzu , er ha be sich vo@ @m @ @Physiotherapeuten des VfB versi chern lassen, dass es sich bei den von Klümpe bezogenen Präparaten "um keine Dopingmittel" hand ele. Der LKA-Vermerk über die Aussagen von MV endet mit em Saz, "ich bin in keiner Weise gegenüber Prf. Dr. Klümper verpflichtet". Von dem Sportme$diz@iner sehr angetan st auch noc [32] h ein anderes %Reg@ @ @ierungsmitglied in Baden-Württm#berg: Justizminister Heinz Eyrich lässt sich seit 197, mit Unt erbrechungen, von Klümper behandeln. Gienger ttackiert %E@rm ittler Als Staa tsanwälte und Krim inalbeam--te am 3. Mai 19 84 um 18.0 Uhr mit einem Dur&chsuchungsb&eschluss Einlass in K1ümpers klein-es Reich b egehren, müssen sie sich gedulden_. Der Wartcraum ist voll. Die Ermittler erkennen einen Fußballr des 1. FC Kln u --nd eine n ZDF-Sportr@ @ @eporter. Nach zwe@ @i Stunden führt Klümper die Einsaz kräfte schließlich durch seine Praxis. S o steht es im Durchsuchungsbericht. Und so g$eht es weiter. 33 Ermittelt wird nur wegen Abrechnungsb etrug zulasten der Krankcnk assen. Die vi_elen$ oping- spu ren werden nicht weiter verfolqt. Die Justiz hlt ich ier zurück. W eil das zu viel Wirbel auslösen würde? Der von Klümper versorgt VfB,@ @ dem Minister MV vorsteht,@ @ @ wi d drei Wochen nach der Du rchsuchu ng deutsh er Meister und spielt in der nächsten Saion im Europapokal. Ein Dopingskand al würde da nur stören. Turn-Weltmeister Gienge r, ei ner der populärsten Sportler im Ländle, chickt am 5. Ju ni 1984 zusammen mit seiner Frau einen handgeschriebenen Brief an die (34) Freiburger Staatsanwaltschaft. Es sei ein "Trauerspiel", wie Klümper duch unnötige Pressemi%tteilungen "in den Schmutz gezogen" werde. @ @ @Die Gienge&rs sind Patienten des Professors. Sie beklagen sich, dass Krmi%nalb-eamte@ @ @ @ Karteika@rten mit "Krankheisbild, Diagnose und Therapie" d er be@h ndelten Personen kopier t hätten . Von Datnschuz könne "ja wohl (...) keine Rede m ehr sein". Später ruft Gi enger mit weiteren Sportler--n zu Solidaritätsbekunduen für Klümper auf und regstriert eine "überwä1tigende" Resonanz. Die angeschriebene "Sportkameraden" soll@ @ @ @en helfc-@n, diesen "Freundeskreis %zu vergr ößern@ @ @". "Erinnerst Du Dich noch an- die Zit, -35- als Du v$erletzt wa-t und Professor Klümper Deine l$etzte Rettung war", heißt es in einem Aufruf. "Du hast doch sofort einen Termin beommen. N$&un ist Pro$fess or Klümper ,ver letzt'. Nun braucht er ch." Gienger und Ka me--raden schreibe, sie wllten ni cht den "lisesten Verdacht einer Einflussna me auf ein schwebendes Verfahren erwecken" und deshalb auf öffentliche A-ktionen verzichten. Doch die Solidaritätsadressen gehen reit durch die Presse. Ein $Spendenkonto für Klümper fllt sic Ende 1984, Anfang 1985 schnell mit hohen Beträgen . Klümper mss einen Millionenb&et rag an die Uni Freiburg, das Land Baden-Würtemberg und 36 den Fiskus zahlen. FC-Baye rn-Manager Uli Hoeneß, s#eine Ex-Mitspieler Paul Breitner und Karl-Heinz Rummenigge und andere helfen. Beim F#C Bayer--n ist man besondes aktiv. Einer der Auf rufe ist von Egon Coord es unter&zeichnet, dama1s Co-Trainer des Klus. Gienger teilt heu te auf Anf rage mit, er habe Klü#mper als "vertrauenswürdig en und integ@ren Arzt" e lebt, der für seine atienten "rund um die Uhr" da gewesen sei. Im Nachhinein sei nun nicht au$szuschließen, dass d er Freiburger@ @ Profe$ssor als Mediziner letztlich wohl "zwei Sei ten" geh abt haben könnte, schreibt Gienger. "A%n meiner strikten Ablehnung 37 gegenüber @ @Dopig - damals, wi e h@eute - hat sich nie etwas eädert." Hat der Turne#r gewus $st, was ihm Klümper vcrabreichte--? "Das kan n letztlich whl kein Patient be_i einer Behandlug beantworten, die über 30 Jahre$ zurückliegt", so Gienqer. Er h#abe nie Anlas s gehat, an Klümper s I#&ntegrität zu z#weifeln. Und er önne sich kaum vorstlle-n, "dass ein (bewusst ) dopender At ohne Rücksprache mit dcm Sportler zu (kostspieligen) verbotenen Substanzen oder M choden greit". Einäugigc Justiz Die Staatsan waltschaft Freiburg kla--gt Klümper schließlich an, wege Abrec hnungsbetrug von K rankenka#ssen. Do@ @ (38) @ @p@ @ @ @ing spielt kene Rolle. Das L%andgericht Freiburg will 1@ @ @ @987 das Verfahren gegen eine Zahlun von 120 000 $Mark einstelen, ohne öffcntliche Verhandlung. Die St@aatsanwaltschaft it einverstanden. Nur weil der Generalstaatsanwalt in Krlruhe sich widersetzt, kommt es Ende 1988, Anfang 1989 zum Prozess in Freibur. Das Landgericht verurteilt Klümper zu 160 000 Mark Gcldstrafe, würdigt abe&r dessen Leistungen. Das Urteil liest sich teilweis e wie eine L obeshyne auf den$ Professor. Er habe sich n icht persönlich bereichert, sondern das Geld genutzt, um eie "Systembetreuun%g von Leistungsportler aufz#ubauen, die seinen 39 Vorstellungen entsprch". Welche "Vorste1lungen" das waren, intercssiert die Justiz &nicht. Von Dop ing ist im U@ @ @ @rteil keine Red@ @ @ @e, an k@ @ @einer Stelle, auch beim VfB Stuttgart nicht. Dafür schreibt das Lan_dgericht#, der_ Professor habe "glaubhaft dargelegt", da@ @ @ @ss er n icht nur die illeal vereinnahten Mittel, sondern darüber hinaus den% überwiegenden Teil seines Privathonorars zm Aufbau sei nes Insti@ @ @ @tuts eingesetzt habe. Das Institut genieße@ "auch inter national einen hervorrage ndn Ruf". Dabe ist der Dopingvrdacht damals längst bekannt. Detailnsiht öf@ @ @fnen Ruhig e Lage: Armin K lmper 40 st hierhi n nach üdafrika ausgewandert - wo er beh@ @ @ @arrl i--ch sc#hwegt@. $( @Foto: Tobia-s Zick) Der Tod vo@ @ @ @n Birgit Dessel Im Mrz 1991, gut zwei Jahre nac seiner Verurteiun g, rechnt Klümper in der Stuttgarer Zeitung mit "unwissenden Fantikern, pharisäerhaf ten Funktionärn ud bürokratischen R@ @ @e-gulatoren" ab. Im Ostblock sei system#atisch gedopt worden. Er aber, Klümper, werde des Dopings verdächtigt. Heuc@ @ @helei sei das. E habe, außer bei einem& Radfahrer, b--ei dem das aus "rein medizinischen Gr ünden" gesch ehen sei (gmeint ist der Fall Strittmatter 1984), nie Anabolika (41) geqeben. Im Gegenteil. Er a be ein@st sogar --das "erste praktizierte Anti- Doping-Reglement" geschaffen. Ein halbes Jahr spätr, im Oktober 1--991, klint das gan z a nders. In eine$ m Streit bei Ge ri-cht um den T od der Leichtathletik in Birgit Dr ess@el gibt Klümpcr in einer eidessattl ichen Versicherung zu, er u--d seine Mitarbeiter hättn Anabolika "rezept@ @ @ @i&ert ode r verabreicht". Das@ sei ab er $ausschließlich aus medizinschen Gründen geschehen. Sei es aufgrund einer Diagnose, die den E@ @insatz eines so@ @ @lchen Präparats rfordert habe. Sei es, "um, i n äu ßerst (42) seltenen Ausnahmefällen, u@nbelehrbre thleten or unkontrol@ @ @lierte Kons@ @ @ @um und gesundheitli chen Schäden u bewahren". Der Anteil dieser Sport ler liege aber "mit absoluter Sicherheit unter einem Prozent" . Di Siebenkämpferin Dressel war am 10. April 1987 im Alter von 26$ Jahren nach qualvollen @Shmerzen an den Folg@ @ @en einer toxisch-allergiscen Reaktion ge_storbe@ @ @ @n, nachdem sie in den beide Jahren zuv or mehr als 100 Medikamente eingenommen hatte, darunter Anabolika wie Megagri evi und Stromba. Dressel war bei Klümper jahrelang in Behandlung qewesen. Ein Verahren gegcn unbe@ @ @ @kannt wegen [43] fahrl ssiger Tötung wird eingestellt. Staatsanwaltschaft sch#ließt Akte Damit is t die Sache nicht ausgestanden. Die Dopinggegnerin Brigitte Bered@ @ @ @onk geht auf Klümper los, der daraufhin bestimmte Vorwür fe ver@bieten lassen will. Der Professor versihert an @ @ @Eides statt%, weder er noch einer seiner Mitarbeiter hättcn Dres sel jemals "#Dopingmittel r%ezeptiert oder verabreicht". Als ein Anwalt Klümper draufhin# wegen A @ @bgabe einer fa1sche eidesstattlichen# Versicherung@ @ @ @ a--nzeigt, ermitte_lt die Staa@ @ @sanwaltsch@ @ @aft He$idelerg. Der Anwalt verweist auf den Diskuswerfer Alwin Waqner, der als einer von ganz wenigen Athleten offen über (44) D#oping redet. Er habe v@ @on Klümper oder dessen Assist enzärzt_en häu_fi$g Anabolika-Rezcpte erhalten. Doch% die Heidelberger Strafverfolger stellen das Verfahre n gegen den Freiburger Professor am 22. September 1995 ein. Es sei nic ht au%szuschließen, da ss Wagner einr der von Klümper be_schriebene unbelehrbaren Athleten gewes e n sei. Außerdem habe e@r Mcdiinr@ @ @ @ "p1ausibel" darelgt, dass ihm bereits unterschiebene Blan k-Reze pt gestoh1en worden sein könnten. Die Sp0rtler könnten also, suggeriert der Professor, sich auf di-ese@ Weise hi@ @ @nter seinem Rcken --Dopingmittel b esorgt haben. Die Ermittle@ @ @r glauben (45) das. Klümper gib t bei der Just@ @ @ @iz den schuldigen, z#erstreuten Professor. "Ich sclbst könnte mir von meinem eigcnen Konto kein Geld hol$n", sagt Klümper in eincm ade rem erfah $ren. Nich mal familiäre$ Dinge hae er "im Kopf". Es könne ihm passiere n, dss er@ in einer-- Telefonzelle stehe und seine Frau anrufen w olle, ihm aber de en Nummer nicht einfalle. "Da rufe ich in der Klinik meine Sekret ärin an und lasse mir von ihr die Nummer meiner Fr au geben_." 46 |
"Ey, kiek mal", sagt Christoph Harting, er muss jetzt doch einmal etwas klarstellen: An der Hierarchie in seiner Familie habe sich nichts geändert. Klar, Robert Harting, seinem Bruder, riss im vergangenen September das Kreuzband, er erholt sich gerade von den Folgen. Und Christoph, wie Robert in Diensten des SSC Berlin, ist gerade richtig gut dabei; vor zwei Wochen landete sein Diskus bei 67,53 Metern, am vergangenen Samstag in Halle sogar bei 67,93 Meter, weiter hat in der aktuellen Saison noch kein Diskuswerfer geworfen, weltweit. "Aber wegen zwei Wettkämpfen wackelt noch keine Hierarchie", sagt Christoph Harting, "ich muss von den Erfolgen her erst mal dahin kommen, was Robert mit einer Leichtigkeit längst geschafft hat." Weeste Bescheid, wa? "Ich gucke mir viel bei den Großmeistern ab", sagt er - auch bei seinem Bruder natürlich Ein bisschen was hat sich zuletzt natürlich schon getan im Diskuswurf, dieser traditionsbehafteten Medaillenschmiede des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV). Robert Harting, Jahrgang 1984, war und ist das Werbegesicht, 126 Kilogramm schwer, 2,01 Meter groß, Olympiasieger, dreimaliger Weltmeister, zweimaliger Europameister, bekannt für große Gesten und große Worte. Aber Harting ist jetzt eben verletzt, er weiß nicht , ob er seinen Körper rechtzeitig zur WM im August wieder fit bekommt. Bruder Christoph, Jahrgang 1990, 117 Kilogramm schwer, 2,05 Meter groß, Polizeimeister, vertritt ihn gerade in der Weltspitze, er hat die Norm für Peking locker übertroffen, das ist etwas überraschend. Der jüngere Harting ist schon ein wenig rumgekommen, vor zwei Jahren wirkte er bei der WM in Moskau mit, er verpasste das Finale. Aus dem Schatten seines Bruders löste er sich bislang nicht. In Halle erinnerten sie sich am Wochenende daran, wie Christoph dem Robert vor einer Weile die Sporttasche hinterhertrug. Jetzt steht Harting am Samstag neben dem Diskusring in Halle, er sagt: "Ich hab 'n bisschen trainiert, oder?" Die Würfe sind ein schwieriges Gewerbe. Die Athleten müssen ihr System nach jeder Saison in der Winterpause auseinanderbauen, warten, ölen, die Komponenten Kraft, Technik und mentale Stärke wieder zusammenbauen. Robert Harting kann seit langem auf einen stimmigen Bauplan zurückgreifen. Christoph hatte lange Probleme, sein System zusammenzubasteln. Vor eineinhalb Jahren schlossen sich beide Hartings der Trainingsgruppe von Torsten Schmidt an, Schmidt entwarf eine neue Bedienungsanleitung. Seitdem geht es bei Christoph aufwärts. Er verharrt nicht mehr im Stütz, wenn er den Diskus loslässt, er springt um, das kommt seiner reaktiveren Muskulatur entgegen. Er hat herausgefunden, welche Nahrungsergänzungsmittel einen Körper ansprechen, welche nicht. Er verfügt über einen Trainer, der seinen Athleten nicht ein Technik-Leitbild aufdrückt, sondern nach individuellen Lösungen sucht. "Ich gucke mir natürlich auch viel bei den Großmeistern ab", sagt er, bei Kanter, Alekna, Faszekas. Und bei seinem Bruder, klar. "Man stiehlt mit seinen Augen", sagt Harting. Er hat beobachtet, wann und wie sein Bruder sich aufwärmt, wie er den Druck des Wettkampfs an sich abperlen lässt. "Das ist immer ein Schäkern und Scherzen mit den Konkurrenten", sagt Harting. Er ist jemand, der seinen Beruf als ständige Fortbildung begreift: "Es macht irgendwie Spaß, zu lernen, wie man mit gewissen Situation umgehen sollte." Wobei sich Harting seinen Weg in die Diskuselite schon auch selbst gebahnt hat. Die Biografien der Brüder verliefen lange versetzt. Als Christoph auf die Grundschule wechselte, zog Robert in die Sportschule, als Christoph in die Sportschule kam, machte Robert sich nach Berlin auf. 2007 wechselte dann auch Christoph nach Berlin, Berufswunsch Diskuswerfer, "da haben wir im Grunde angefangen, uns kennenzulernen", sagt er, "mit 17." Heute trifft man auf zwei entsprechend verschiedene Charaktere. Robert ist temperamentvoll, impulsiv, eine wichtige Fähigkeit in einer Disziplin, in der man binnen eineinhalb Drehungen den Körper maximal beschleunigen muss. Christoph ist im Ring ähnlich impulsiv, ansonsten ruhig, "ich bin ein absolut geduldiger Mensch", sagt er. Robert ist kräftiger, Christoph drahtiger, seine Muskulatur ist explosiver. Robert beklagt öffentlich (und schon mal impulsiv), wenn ihm etwas nicht passt; zuletzt passte ihm vor allem die deutsche Sportförderung nicht, er gründete dann einfach seine eigene Sportlotterie. Christoph sucht sein Glück primär im Privaten. "Ob ich 63 Meter werfe oder 68, ich komme nach Hause, da spielt das keine Rolle. Ihr glaubt gar nicht, wie schön das ist", sagt er. Einige Beobachter glauben, dass der jüngere Harting langfristig eher 68 Meter und weiter werfen wird, dass sich die Hierarchie im Haus womöglich dauerhaft ändert. Der bekannteste Vertreter dieser These ist übrigens Robert Harting. Sein Bruder müsse nur alle Details zusammenpuzzlen, sagte er vor zwei Jahren. Das hat er scheinbar geschafft. "Ich will da hinkommen, wo kein anderer hinkommt", sagt Christoph Harting mittlerweile. Eine gute Weite sei ihm wichtiger als eine Medaille, "das ist vielleicht ein Nachteil, der DLV ist sehr erfolgsorientiert, aber das ist gar nicht mein Hauptanliegen". Als er am Wochenende in Halle Autogramme gab, schrieb er unter jede Signatur seine Siegerweite. So kann man sich auch einen Namen machen. | "Ey, kiek mal", sagt Christoph Harting, er muss jetzt d0ch einmal etwas arstellen: An - der Hirarchie in seiner Familie habe sich nichts geändert. lar, Robert Ha rti%ng, seinem Bru der, ri_ss im vergangenen September das Kreuzband, er erholt sich gcrade von den Folgen. Und Chris%t oph, wie Robert in Diens@ @ @ten des SSC Berl#in, ist gerade richtig gut daei; vor zei [1] Wochen landete sein Dis kus bei 67,53 Metern, am ve rgangenen Samstag in Halle sog@ar bei 67,93 Mete, wciter ha in der aktuellen Saison noch kein Diskuswerfer eworfen, weltweit. "Aber wegen zwei Wettkämpfen wackelt noch keine Hierarchi e", sagt Christoph Hating, "ich @muss von den Erfolgen her erst ml da@ @ @hin ommen, was Robert mit einer Lei chtigkeit längst geschafft hat." &Weeste Bescheid, wa? "Ich (2) guke mi @r vil bei den# Großmeistern ab", sagt er - auch bei seinem Bruder natürich Ein bissche n was hat sich zuletzt nat ürlich schon getan im --Dis%kuswurf, dieser traditiosbehafteten Medaillnschmiede des Detschen Leichtathletik-Verbands (DLV). Rober Harting, Jahrgang 1984, war und i t das Werbegesicht, 26 Kilogramm schwer, 2,0_1 Meter groß, Olympiasieg er, dreimaliger Weltmeister, zw--eimaliger Euro pameister, bekan@ @nt für groß e Gesten n d große Worte. Aber Harting 3 ist jetzt ebe$n verletzt, r weiß nicht , ob er se incn K örper rechtze itig zur WM im August wieder f%it bekommt. Bruder Christoph, Jahrgang 1990, 117 Kilogramm sch wer, 2,05 Meter groß, Polizcimeister, vertritt ihn ger-ade in er Weltspitze, er hat &die Norm für Peking lock er über@ @ @ @t roffcn, das ist etw@ @a überraschend. Der jüngere Hating it schon e--in wenig rumgekomm%cn, vor zwei Jahren (4) wirkte er bei d&er WM in M oskau it, er verpasste das Finale. Aus dem Shatten seines Bruders löste er sich bislang nicht. I Halle erin nerten sie sich am Wochenende daran, wie Christo%ph dem Rober t vor einer Weile die Sporttasche hinter--hertrug. Jetzt steht Harti ng am Sa mstag neben dem Di skusring in Halle, er sa gt: "Ich hab 'n bisschen trainiert, oder?" -5- Die Würfe sind ein schwieriges G ewerbe.@ @ @ Die Athleten müssen ihr System nach jeder Saison n der Winterpause au seinanderbauen, warten, ölcn, die Komponenten Kraft, Technik und mentale Stärke wieder zusammenbaue-. Robrt Ha%r ti ng kann seit lanem auf einen stimmigen Ba uplan zurückgreifen. Christph hatte lange Proble-me, sein System zusammenzub astcln. Vor eineinhalb Jahren schlossen sich beie Hartings der Traini-ngsgruppe von Torsten #Schmidt an, S--chmidt ntwarf eine neue & Bedienungsanleitung. Seitdem geht es bci Chrisoph aufwärts . Er vearrt nicht mehr [6] im Stütz, we nn er den Diskus loslässt, er sprngt um, das kommt seiner reakti$veren Muskulatur entgegen. Er hat herausgefundn, welche Nahrungsergänzu&ngsmittel einen Körper ansprec hen, welce nich t. Er verfügt über einen rainer, der seinen A_thlete%n nicht ein Technik -Leitbi ld aufdrückt, sondern nach indiiduellen L ösungen sucht. "Ich gucke mr natürlih auch vi@ @el bei den &Groß meis tern ab",@ @ sagt er, bei Kanter, A lekna, Faszekas. Und bei 7 seinem Buder, klar. "Man stiehlt mit seinen Agen", sag Harting. Er hat beobacht et, wann und wie sein Brude r sich aufwärmt, wie er den D ruck de Wettkam pfs an sich abperlen lässt#. "Das ist immr ein Schäkern und Scherzen mit den Konkurrentcn", sagt Harting. Er ist jemand, er seinen Beruf als ständige Fortbil@ @ @ @dung begreift: "Es macht [8] irgendwie Spaß, u lernen, ie man mit gewissen Situaton umehen sollte." Wobei sich Harting senen Weg in die Diskuselite schon auch selbs gebahnt hat. Die Biografien der Brüder verlefen lange versetzt. Als Christoph auf die Grundschule wehselte, zo Robert in die Sportschule, als Christoph in die Spo rtschule kam, machte Robe rt sih nach Berlin af. 20-07 wechselte dann auc_h Christoph na ch Berl@ @ @ @in, Berufswun_sch Diskuswerfer, [9] "da haben wir im Grunde angcfan%gen, un kennenzuler nen", sagt er, "mi t 17." Heute trifft man a-uf zwei ent sprechend verschiedene C&haraktere. Rob ert ist tempera@ @ @ment@voll, impulsiv, eine wchtig e Fähigkeit in einer Disziplin, in der man binnen eineinh alb Drehungen de n Kör per maximal bcschleunigen muss. Chr@ @ @isoph ist im Ring ähnlch impulsiv, ansonsten ruhiq , "@ @ @ @ich bi n ein absolut geduldigcr Mens@ch", sagt er. -10- Robcrt ist kräftigr, Christoph drahtiger, seine Muskul@atur it explosiver. R0bert beklagt öf@fetlich (und schon mal impulsiv), wcnn ihm %etwas@ @ @ @ nicht passt; zuletzt passte ihm or al1em die deutsche Sportförderung nicht, er grü@ndete dann einfach seine eigene Sportlotter%ie. Chris toph sucht sein Glüc#k pr imär im Privaen. "Ob ich 63 Meter w erfe oder 68, ich komme nac - h Hau%se, d a spielt das keine [11] Rolle. Ihr _laubt gar nicht, wie schön das ist", sa$gt er. Einige Beobachter g1auben , das%s der jünge%re Hating langfristiq eher 6@ @ @ @8 M eter nd weiter werfen wird, dass sich die Hierarche im Hus womöglich dauerhft änd---ert. Der bek annteste @ @ @ @Vertr ter ieser% Th#ese ist übrigen-s Robert Harting. Sein Bruder m@ @ @üsse nur a1le Details zusammenpuzzlen, sagte er vor zw@ei Jahren.& Das hat er scheinbar ge@ @ @s-chafft. "Ich wil d hinkommen, wo [12] ke#in anderer hinkommt", sagt Christoph Ha@rting mittlerweile. Eine gute W eite sei ihm wichtigcr a1s- eine Mcdaille, "das ist@ @ @ vielleicht ein Nachtei1, der DLV ist s$ehr erfolgsorientiert, aber das ist gar nicht mein Hauptanliegen". Als er am Wochenende i_ n H _alle Autogramme _gab, schrieb er unter jede Signatur sein Siegerweite. So k ann man si$ch auch e%in e n (13) Namen macen. -14- |
Ciao ragazzi, liebe Leidensgenossen des Fußballs! Heute müssen wir alle gemeinsam stark sein, denn es geht gegen Italien, dieses Traumaland des deutschen Gutkicks. Wo Italiener mitspielen, kriegen wir ja meistens nur den Pokal fürs Frühaufstehen. Davon kann man sich aber weniger kaufen als von einem 1000-Lire-Schein. Gut, mit dem konnte man sich früher wenigstens eine Fluppe anzünden, aber das ist lange her. Hier in der nördlichsten Stadt Italiens ist heute Abend Autokorso garantiert. Entweder führt um 23 Uhr ganz Bogenhausen mal seinen Porsche Cayenne vor die Tür - oder sämtliche Italiener der Stadt fahren mit ihren Vespas Kolonne. So oder so: Wird bestimmt mächtig deutsche Vita geben. Es freut sich auf einen tiramisubesoffenen Abend: Der SZ-Liveticker in Lago-Laune. Die deutsche Aufstellung: Was sagt uns Löws Formation? Die sogenannte Ochsenabwehr feiert ihr Revival.Boateng, Hummels, Höwedecci. Diese drei Paarhufe kriegen es hinten mit Meister Eder und Wurst-Pelle zu tun. Eine Ochsenabwehr bot ein DFB-Team übrigens auch auf, als in ebenjener noch Chrissi Wörns ("der is so'n Mädschn, der Kroate") um sich schnaubte. Die italienische Aufstellung: Wieder dabei in der italienischen Panzerknacker-Defensive: Der eisenharte Leonardo Bonucci und der Pate des Verteidigungsgemetzels, Giorgio Chiellini. Der schiefe Zahn aus Pisa, bei dem gemeinhin immer "Autschovies" auf die Pizza kommen. Chiellini, my friends, das ist der Typ, der im Stahlwerk sein Tagwerk verrichtet - als Stahl. Im TV-Studio: Da, grad ist es passiert: Die ARD hat schon wieder "Packing" gesagt. Noch penetranter erwähnen nur Veganer, dass sie vegan leben, Berliner ihren Kiez und deutsche Erasmus-Studenten nach ihrem Spanien-Jahr, dass man die Stadt 'Barfffelona' ausspricht. Anpfiff: Die Deutschen schwärmen aus, platzieren ihre Handtücher über ihren Gegenspielern und stellen sich ans Buffet. Die Italiener: Rutschen ihre Sonnenbrillen zurecht und schütteln die Köpfe. Schweinsteiger kommt für Khedira: Also nochmal ganz langsam: Der Typ, der in diesem Jahr bei seinem Verein exakt 110 Minuten Fußball gespielt hat, soll jetzt als Mittelfeld-Motor die härteste Abwehr des Weltfußballs knacken. Nunja. Sagen wir mal so: In die Verlängerung sollte es nicht gehen. Aber was passiert, wenn dieser blutende Held von Rio jetzt wirklich die Italiener erlegt? In jedem Krankenhaushinterhof von Garmisch bis Flensburg werden sie Bronzestatuen von ihm errichten mit der der Aufschrift: "Der Heroe der Versehrten. Er überwand Gips, Kernspin und Druckverband und führte die Deutschen ins Licht." Die erste Halbzeit: Derweil knattert Manuel Neuer mit seiner Vespa Richtung Außenlinie und haut den Ball raus. Aber so insgesamt, ist jetzt mal unser Gefühl, sieht das gar nicht so gut aus.Italien spielt so unglaublich fies abwartend, wie der Typ in den Filmen, von dem man von Beginn an denkt: "Der weiß mehr als die anderen, der hat einen Plan." Buffon guckt nach rechts, guckt nach links. Dann lächelt er wissend. Das 1:0: Und Tooooooooooooooooooooooooooor für Deutschland. Mesut Özil macht die Bude. Aber wie: Ein Özil-Pass von Gomez und ein Gomez-Tor von Özil. Wahnsinn. Das Trauma, die Angst, all das verschwindet wie eine Portion Stracciatella in der roten Sonne von Capri. Wo war Mesut 2006? Warum erst jetzt? Wie viel Schmerz hätte er den Deutschen erspart, wie viele Fanmeilen würden immer noch feiern? Noch 25 Minuten. Das 1:1: Elfmeter für Italien. Jerome Boateng steht im Sechzehner wie Leonardo di Caprio am Bug der Titanic. Hand. Und Tor für Italien. Die Ruhe von Joachim Löw, die ständige Wir-haben-kein-Trauma-Wiederholung, alles nur Illusion, alles nur leere Hülle, alles nur italienische Dörfer. Bonucci überwindet Manuel Neuer, der seit dem Marsch von Hannibal über die Alpen kein Gegentor mehr kassiert hat mit einem Elefantenschuss vom Punkt. Ein Dolch in der Vita. Verlängerung. Und im Elfmeterschießen könnte sich dann Folgendes ereignen: Italiens Schützen treten mit solcher Inbrunst an, dass die Bälle schon vom Geschrei der Schützen ins Tor rauschen. Und auf deutscher Seite findet sich außer Kimmich nur noch Neuer als Schütze. Der Rest kauert am Mittelkreis in seinen Leibchen. Und irgendwo haucht Michael Ballack das Wort "Führungsspieler" an seine Autoscheibe.Wenn Thomas Müller sich einen Thomas-Müller-Moment aufgehoben hat: Jetzt wäre der Zeitpunkt. Mit rechts gegen die linke Wade ans Kinn gegen den Innenpfosten und dann rein. So irgendwie halt. Dann ein Konter wie ein schnurrender ICE. Ballgewinn, zack, zack, plötzlich geht Draxler ab wie ein Chinaböller, sprintet von Wolfsburg bis nach Berlin. Will gar nicht mehr zurück. Einfach nur raus aus dieser Einöde am Mittellandkanal. Doch sein Pass landet an der Autobahnausfahrt Peine-West. Thomas Müller winkt müde. Hätte so gerne auch mal in Berlin einen drauf gemacht. Das Elfmeterschießen: JONAS HECTOR TRIFFT. DER SAARLÄNDER TRIFFT. DEUTSCHLAND IM HALBFINALE. Uuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiui der Elfmeter geht zwischen Arm, Oberschenkel und Nebenniere von Buffon irgendwie ins Tor. Gut geschossen war der nicht. Aber wie unfassbar egal ist das. Noch nie war irgendwas egaler. Und Bastian Schweinsteiger lässt sich Jonas Hectors Namen auf die Wade tätowieren. Aus unendlicher Dankbarkeit. | Ciao ragazzi, licbe Lei@ @ @densgenossen des Fußballs! Hete müssen wir alle gemeinsam stark sein, denn es geht gegen Italien, d-ie@ @ @ses T&raumaland des d@utschen Gutkicks. Wo Italienr mitspielen, kriegen wr _a meistens nur den$ Pokal fürs Fr_ühaufstehe.%@ @ Davon kann@ @ @ man@ @ sich aber w eniger kaufen als von einem 1000-Lire-Schein. Gut, mit dem konnte man sich früher wenigstens eine F luppc anzünden, aber das# ist @lange her. Hier i--n d er@ @ nörd1ichsten Stadt Italie_ns ist heute Abend -Autokorso garantiert. Entweder führ t um 23 Uh ganz Bogenh ausen mal seinen Porsche Cayenne vor die Tür - od er s--ämtliche I taliener der Stad t fahren @m-it ihr Vespas Kolonne. So oder so: Wird bestimmt mäc htig deutsche Vita geben. Es freut sich auf einen tiramisubsoffenen 1 Abend: Der SZ-L@iveticker in Lago-Laune. Die deutsche Au fstellung: Was sagt uns L öws Formation? Die sog@enannte Ochsenabwehr feiert ihr Revival.Boateng, Hummels, -Höwedecci. Dies drei Paarhufe kriegen es hinten mt Meister Eder und Wurst-Pelle zu tu n. Eine Ocenabwehr bot ein% FB&-Team übrig$ens auch au, als i ebenjener no ch Ch_rissi Wörns ("der is so'n Mädschn, der r@oate") um sch schnaubte. Die italinische Aufstellung: Wicder dabei in der italienischen Panzerk nacker-Defe nsive: De eiseharte Leonardo Bonucc&i und der Pate des Vertcidigun gsgemetzel&s,$ Giorgio Chiellini. Der schiefe Zahn a Pia, bei dem gemeinin immer "Autschovies" auf die Pizza kommen. Chiellini, my frie@ @ @ @nds, das ist der Typ, der im Stahlwerk sein Tagwer k verric$htet - als Stahl. Im TV- Stud io: Da, grad ist s passiert: Die ARD hat schon wieder (2) "Packing" gesagt. Noch peetranter erwähnen nur Vegancr, dass sie vegan 1eben, Berliner ihren Kiez und d@ @eutsc he Era%smus-Studenten nach ihrem Spanien-Jahr, dass man die -Stadt ' Bafffelona' assprich t. _Anpf i ff: Die Deutsche n schwärmen #aus, platzieren ihre Ha&ndtücher über ihre Gege nspielern und stellen sich ans@ @ @ Buffet. Die Italie e r: Rutschen ihr Sonnenbrillen zurc@cht und schütteln die Köpfe. S chweinsteiger kommt fü r Khdira: Als--o nochm_al ganz langsa m: Der Typ, er in diesem Jah bei se&inem Verein exakt 110 inuten Fußball gspielt hat, soll jetzt als Mitelfeld-Motor de härteste Abwehr des Weltfußballs knacken. Nunja. Sagen w ir mal so: In die Verlängerung sol@ @ @ @lte es nicht gehe. Aber was passiet, wenn dicser blutende He@ @ @ld von Rio @ @ @ @j--etzt w-irklich die Italiener [3] erl--egt? In jed-em Krankenhaushinterhof v n Garmich bis Flensbur g werde sie 8 ronzestatuen# on ihm errichten m it der der Aufschrift: "Der Heroe der @Versehrten. Er berwand Gips, Kernspin und Druckverband und führte die Deutsc@ @ @ hen i@ @ @ns Licht." Die er@ @ste Halbzeit$: Derweil knattert Manuel Neuer m it$ seiner % Vespa Richtung Außenl inie un_d haut den Bll raus . A ber so insgesamt, is jetzt mal unser Gefühl, sieht das gar nicht so gut aus.Italien spielt so unglaublich fies abwa-rten d, wie der Typ in den Filmen, von dem man von Beginn an d enkt : "Der weiß @ @ @ @mehr al die anderen, der hat einen Plan." Buffon guckt nach rechts, guckt n-ach links. Dann läche lt er wissend. Das 1:0: Und Toooooooo0oooooooooooooooooor für Deutsc hland. (4) Mesut Özil ma@cht die ude. Aber wie: Ein Özil-Pass vo Gomez u nd ein Gmez-Tor von Özil. Whnsinn. Das Trauma, die Angst, all das vesch&winet wie eine Portion Stracciatella in der roten So@ @ @nne von Capri. Wo war Mesut 2 006? Warum erst jetzt? Wie vie l Schmerz hättc er den @De@ @utschen ersp&art, wie viele$ Fanmilen wr@ @ @ @den immer noch feiern ? Noch 25 Minuten. Das 1:1: Elfm eter für Ita_lie. Jerome Boateng steht im Sechzehner wie Leonardo di Caprio am Bug der Tita @ @ @ @nic. Hand. Und Tor für Italien. Die Ruhe von Joa chim Löw, die ständige Wir-haben-kein-Tr auma-Wiederholung, alles nur $Illusion, @alles nur leere Hülle, alles nur it al enische Dörfer. Bonucci übrwindet Manuel Neuer, dc seit d@ @ @ @em Marsch von Hannibal über -5- die Alpen kein Gegentor me--hr kassiert hat mit einem Elefant$nschuss vom Punkt. E i_n Dolch in der Vit-a. Vrlängeung. Und im@ @ Elf met ersceßen könnte si&ch dann Folgend es ereignen--: Italiens @Schützen t--reten mit so lcher Inrun@st an, dass die Bälle schon# vom Geschrei der Schützen ins Tor rauschen. Und auf deutsher Seite findet sich außer Kimmich nur n@ @ @ @och Neuer al--s Schü@ @ @tze. Der Rest kauert am Mittelkreis in seinen Leibchen. Und irgendwo ha--uch Michael Ballack das Wort "Führungsspieler" an seine Autoscheibe.Wenn Thomas Müller @ @ @ @sich ein en Thoma%s-Müller-Moment aufgehob@en hat: Jetzt wäre der Zeitpunkt. Mit rechts gegen die li-nkc Wade ans Kinn g$egen den Innenpfosten und da&nn re in. So irgendwie halt. Dann ein Konter wie ein schnurrender ICE. Ballgewinn, zack, zack, plötzlich geht Dra xle--r ab wie [6] in Chinaböller, sprintet vn Wo lfsburg b--is nach Brlin. Will gar nicht meh zurück. infach nur raus aus dieser Einöde am @ @Miellandkanal. Do--ch -sein Pass -1andet an@ @ der Autobahn&ausfart P eine-W st. Thomas Müller &winkt müde. Hätte so gene auch mal in Berlin einen drauf qemac ht. Das Elfmeterschießen : JONAS HECTOR TRIFFT. DER SAARLÄNDER TRIFFT.% DEU TSCHL@@AND IM HALBFI ALE. U--uiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiui d&er Elfme ter geht zwischen Arm, Ob esche nkel und Nebe@ @nniere von Buffon @ @irgend$wie ins T@ @ @or. Gut geschossen war der nic_ht. Aber wie unfassbar e gal ist das. Noch nie war irgendwas egaler. Und Bastian Schweinsteig_er lässt sich Jonas Hcctors Namen uf die Wade tätowieren. Aus unendlicher Dankarkeit. [7] |
Es hätte die große Entlastung des Donald Trump werden sollen. Hatte es US-Justizminister William Barr nicht so angekündigt? No collusion, no obstruction - keine Verschwörung, keine Justizbehinderung? Nun ist der lang ersehnte Bericht von Sonderermittler Robert Mueller da. Er sollte Klarheit darüber schaffen, wie weit die russischen Versuche gingen, die US-Präsidentschaftswahl zu beeinflussen. Klarheit auch darüber, ob es dabei Absprachen mit Trumps Wahlkampagne gab. Und Klarheit darüber, ob Trump seine Macht als US-Präsident missbrauchte, um die Aufklärung dieser Vorgänge durch die Justiz zu behindern. Doch eine Entlastung, das wurde am Gründonnerstag klar, ist der 448 Seiten lange Bericht nur bedingt. Das hat viel damit zu tun, wie die amerikanische Öffentlichkeit vom Inhalt des Dokuments Kenntnis erhalten hat. Vorausgegangen ist seiner Publikation eine vier Seiten lange Zusammenfassung aus Barrs Feder, die dieser dem Kongress vor einem Monat zukommen ließ. Sie fiel, das lässt sich nun festhalten, für Trump ziemlich wohlwollend aus. Es bleibt zwar dabei, dass Mueller für illegale Absprachen der Trump-Kampagne mit Russland keine Beweise gefunden hat - und das war, auch wenn die Demokraten inzwischen fast nicht mehr davon reden, immer die wichtigste Frage. Allerdings zeichnet der Bericht des Sonderermittlers in der Frage nach der Justizbehinderung ein deutlich kritischeres Bild, als es Barr tat. Hatte sich der Justizminister in seiner Zusammenfassung im Wesentlichen auf die Aussage beschränkt, dass Mueller diesbezüglich zu keiner Schlussfolgerung gekommen sei, macht der Sonderermittler in seinem Bericht schon früh folgende, für Trump wenig schmeichelhafte Aussage: "Hätten wir nach einer sorgfältigen Untersuchung der Fakten die Gewissheit, dass der Präsident eindeutig keine Justizbehinderung begangen hat, würden wir dies entsprechend festhalten. Aufgrund der Fakten und der geltenden rechtlichen Maßstäbe sind wir nicht in der Lage, ein solches Urteil zu fällen." Stattdessen legt Mueller eine detaillierte Schilderung all jener Äußerungen und Aktionen Trumps vor, die im Minimum sehr fragwürdig sind. Viele davon wurden schon in den vergangenen zwei Jahren publik (der Bericht ist gespickt mit Tweets und öffentlichen Aussagen des Präsidenten), über andere wusste man dagegen wenig bis nichts. Dazu zählen zum Beispiel die Versuche Trumps, den damaligen Chefjuristen des Weißen Hauses, Donald McGahn, dazu zu bringen, auf eine Absetzung des Sonderermittlers hinzuwirken. Im Juni 2017, nachdem bekannt wurde, dass Trump wegen der Frage der Justizbehinderung selbst in den Fokus der Ermittler gerückt war, drängte der Präsident McGahn in mehreren Anrufen dazu, in dieser Sache beim Justizministerium aktiv zu werden. "Mueller muss weg", sagte Trump demnach zu McGahn, "rufen Sie mich an, wenn Sie es getan haben." Der Jurist unternahm jedoch nichts. Ähnlichen Druckversuchen sahen sich auch andere Mitarbeiter und Vertraute des Präsidenten ausgesetzt, allen voran Barrs Vorgänger als Justizminister, Jeff Sessions, der zum Ärger Trumps die Aufsicht über Muellers Untersuchung aus Befangenheit abgegeben hatte. Die Untersuchung habe mehrere Handlungen Trumps identifiziert, "die dazu dienen konnten, einen unangemessenen Einfluss auf die strafrechtlichen Ermittlungen auszuüben", hält Mueller fest. Dazu zählt für den Sonderermittler auch die Art und Weise, wie Trump versucht haben könnte, Zeugen wie seinen früheren Wahlkampfmanager Paul Manafort mit der Aussicht auf eine Begnadigung von einer Zusammenarbeit mit der Justiz abzuhalten. "Die Bemühungen des Präsidenten, die Untersuchung zu beeinflussen, waren meist nicht erfolgreich, aber das hat vor allem damit zu tun, dass die Leute im Umfeld des Präsidenten sich weigerten, seine Anweisungen auszuführen oder seinen Wünschen nachzukommen", schreibt Mueller - ein brisanter Satz, der unterstreicht, wie sehr Trump sich von den Ermittlungen verfolgt fühlte. "Oh mein Gott, das ist schrecklich", sagte er laut Bericht zu seinen Beratern, als er von der Einsetzung des Sonderermittlers erfuhr. "Das ist das Ende meiner Präsidentschaft." Trotz dieser belastenden Indizien macht Mueller keine Aussage darüber, ob in seinen Augen eine Straftat Trumps vorliegt. An dieser Stelle offenbart der Bericht einen weiteren Widerspruch zur Darstellung Barrs: Dieser hatte in seiner Zusammenfassung behauptet, es könne gar keine Justizbehinderung geben, wenn es keine illegalen Absprachen mit Russland gab. Mueller teilt diese Auffassung nicht, wie er im Bericht ausführt. Er begründet den Verzicht auf eine Schlussfolgerung hinsichtlich der Justizbehinderung vielmehr mit den verschiedenen rechtlichen und faktischen Hürden, die erfüllt sein müssen, um eine solche nachweisen zu können. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage, ob Trump in seinen Äußerungen und Handlungen "in verwerflicher Absicht" vorging. Dies festzustellen, wäre alleine deshalb schwierig geworden, weil sich Trump weigerte, einer direkten Befragung durch Mueller einzuwilligen. Was die russische Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf betrifft, zieht Mueller zwar das klare Fazit, wonach es für eine Komplizenschaft mit Russland keine hinreichenden Beweise gab. Gleichzeitig wird aus dem Bericht klar, dass Trumps Team über die Pläne der Plattform Wikileaks im Bild war, gestohlene E-Mails der Demokraten zu veröffentlichen - und dies auch in der Erwartung begrüßte, dass es Trumps Gegnerin Hillary Clinton schaden würde. Illegale Absprachen konnte der Sonderermittler aber keine belegen. Auch das in den Medien monatelang diskutierte Treffen von Trumps Sohn Donald Trump junior und Schwiegersohn Jared Kushner mit einer russischen Anwältin hatte keine strafrechtlichen Folgen. Allerdings erwähnt Mueller auch, dass einige Zeugen im Laufe der Ermittlungen Beweismaterial gelöscht hätten, was möglicherweise "ein neues Licht" auf gewisse Ereignisse geworfen hätte. Wie geht es jetzt weiter? Trump und seine Unterstützer sprechen erwartungsgemäß erneut davon, dass der Präsident vollständig rehabilitiert sei. Die Demokraten geben nach der Veröffentlichung von Muellers Bericht ebenso erwartungsgemäß zu verstehen, dass sie sich noch nicht zufrieden geben wollen. Zwar ist die von Barr freigegebene Fassung des Berichts längst nicht so stark geschwärzt, wie viele befürchtet hatten, doch die Opposition drängt trotzdem darauf, den ganzen Bericht wie auch Dokumente einzusehen, die dem Sonderermittler als Grundlage dienten. Schon bald dürften die Demokraten zudem Mueller persönlich vorladen, um vor dem Kongress über seine Untersuchung auszusagen. Einige Oppositionsvertreter sprechen auch bereits wieder über ein Impeachment. Doch ein Amtsenthebungsverfahren dürfte es auf Grundlage dieses Berichts eher nicht geben. "Das ist die Mühe nicht wert", sagte Steny Hoyer, der Chef der Demokraten im Repräsentantenhaus, gegenüber CNN. Fast grösser als die Wut über Trump scheint bei der Opposition derzeit der Ärger über den Justizminister. Und tatsächlich wirft die Art und Weise, wie Barr mit Muellers Bericht umging, Fragen auf. Da war die einseitige Zusammenfassung, die den Ton für die Interpretation des Berichts setzte. Da war die Episode, als Barr im Kongress den Vorwurf in den Raum stellte, wonach Trumps Wahlkampagne bespitzelt worden sei. Da war der Umstand, dass Trumps Anwälte Muellers Bericht vorab erhielten. Und schließlich irritierte Barr mit seiner Pressekonferenz, in der er ein weiteres Mal seine Deutung der Ermittlungen vorlegte, ohne dass die Journalisten den Bericht vorher zu Gesicht bekommen hatten. Er wirkte dabei nicht wie ein Justizminister, der sich der Herstellung von Transparenz verpflichtet fühlt, sondern als einer, der sich als persönlichen Leibwächter des Präsidenten versteht, der missliebige Tatsachen zu verschleiern versucht. Ob er Trump damit geholfen hat, ist eine andere Frage. | E s hätte di roß@ @e Entlastung des Donld Trump werden sollen. Hatte es US-Justizmin@ @ @ @ister William Barr nich so anqckündigt? No collusion, no obstruction - k$eine Verschwörung, keine Justizbehinderung@ @ @ @? Nun ist der lang ersehnte Bericht von Sonderermittler R@ @ @obert Muelle$r da. Er @ @ @ @sollte Klrheit darüber schaffen, wie weit die russischcn Versuche gingen, die US-P räsiden schaftswahl zu beeinflussen. Klarhe it auc_h darüber, ob cs dabei Absprachen mit Tr umps Wahkampagne gab. Und Kl arheit darüber, ob Trump seine Macht als US-Präident missbr auchte, um die Aufklärung dieser Vorgänge durch die Justiz zu behinde rn. Doch eine Entlastung, das wurd#e a m [1] Gründonnertag kl&ar, ist der 448 Seiten lange Bericht nur bedin@ @gt. Das hat viel damit zu @tun, wie die amerikanische Öffentlichkeit vom Inhalt des Doku&ments Kenntnis erhalten hat. Vorausgegangen is#t seinr Publikato eine vier Seiten lange Zusammenfass ung aus Barr F eder, die dieser dem K ongr@ @ess vor einem Monat zukommen ließ. Sie fie1, das läs st sich nun festhalten, für Trum ziemlih wohlw olled au#s. Es blibt zwar dabei, dass Mueller für i1legale Absprachen der Trump-K ampane %mit Russlan keine Beweise gcfunden ha - un &das war, auch wenn die Dem0kraten inzwische@ @ @ @n fa@st nicht mehr davon reden, %immer die wichtigste Frae. Allerdings zeic hnet der -2- %Bericht des @ @ @ @Sonderermittlers in der Frage nach der Justi zbehindcrun ein deutlich kr--iti$scheres Bild, als es Barr tt. Hatte sich der Justizministe@ @r in seiner@ Zusammenfssung im Wesentlichen a uf die Aussage beschränkt, da $ss Muell@ @ @er dicsbezüglich zu keiner Schlussfolgerung gekommen sei, macht der Sondererittl@ @er in seinem B ericht %schn frh folgende, für Trump w&enig schmeich@elhafte Aussage: "Hätten wir nach einer sorgfä<igen Untersuchung der Fakten die Gewissheit, dass der Präsident eindeu tig ke-ine Justizehinderung begangen hat, würd en wir dis @ @ents prcchend festhalte@ @ @n. ufgrund dcr Fakten und d&er geltenden rechtlihen Maßs t#äbe sind wir nicht in der age, ein soches Urteil -zu fällen." (3) Stattdessen legt Mueller eine detailli@ @ @ @erte Schilder@ @u ng all jener Äuß&erungen und Aktionen$ Trum#s vor, die im ini --mum seh r fragwürdig sind. Viele_ davon wurde@ @ @ @n scho i den$ vergangenen zwei Jahr@ @ @en publik @ @ @(der 8ericht ist gespickt mt T_w@eets und öffe@ @ @ @ntlichen Aussage n des Präs identen), übe r ande$re wusste man dagegen wenig bis nichts. Dazu ähl en zum Beispiel die Versuche Trumps, den damaligen Chefju@ @ @ @risten de@s W eißen Huses, Donald McGahn, $dazu zu b ring#en, auf eine Abse tzung des S#onderemittlers hinzuwirken. Im Jui 2017, nach_dem bekannt wurde, das Trump egen der Frage der Justizbehinderung 4 selbst in den Fokus der Ermittler gerü ckt war$, drängte der Präsident McGahn in mehreren Anrufen dazu, in dieser Sache beim Justizminsterium akt iv zu werden . "Mueller muss weg", sagte Trump demnach zu McGahn, "rufe n Sie mich an, wcnn Sie es get an haben ." Der Jurist unternahm jdoch nichts. Ähnlichen Druckversuchen sahen sich auch andere Mitarbeit er und Vertraue des Präsidenten ausges ezt, allen voran Barrs Vorgänger als Justi@ @ @zminister, Jeff essions, der zum Ärger Trumps #die Aufsicht über Muellers U&ntersuchung aus Be@ @ @ @fangenheit abgeeben hatte. Dc Untersuchung habe mehrere Handlunge Trumps idetifizi ert, "die dazu die@ @nen konnten, einen u nangemessenen Ein fluss -5- auf die &str afrechtlic hen Erm@ @ @ @ittlungen auszuüben", hä Mueller fest. Dazu zählt für den Sondrermi%ttler auch d e Art und Wee, wie Trum p versucht haben kön_nte, Zeugen we seinen früheren Wahlk@ @ @ampfmanager Paul Manafort mit der Aussicht auf eine Begnadi_gu@ng von einer# Zusamme nar@ @ @beit mit der Justiz@ abzuhalten. "Die Bemühungen des P räsidenten, die Unters&uchung zu beeinflussen, waren mei st nicht erfo lgreich, aber das hat vor allem da_m it zu tu n, d&ass die Leu%e im Umfe&ld des Präsidenten sich weigerten, scine Anweisungen auszuf ühren oder seinen Wü@ @ @nschen na@ @chzukommen", schreibt Mueller - e#in b risanter Sat z, der unterstreicht, 6 wie sehr Trump sich von& den Ermittlungen verfolgt fhlt@ @ @e. "Oh mein Gott, das ist schrecklich", sag te er laut Be%richt z seinen Beratern, als e#r von der Einsetzung des Sonerermi#ttlers erfuhr. "Das ist ds Ene einer Präsid@ @ @ @entschaft." Trotz dieser belastenden Indizien macht Mueller keine Aussa ge darüb--er, ob in seinen Aug%en eine Straftat Trumps v0rliegt. An deser Stelle offenbart der Bericht einen weiteren Widespr uch zur Darstellung Bars: Dieser hatte in -seiner Zusamm enfassung behaupet, es könne gar keine Justizbehinderung geb@ @cn, wenn es eine illega1 en Absprachen mit Russland gab. ueller teilt diese Auffassung nicht_, wie er im Bericht ausführt. Er begründet den Verzic [7] ht uf ine Schlus@ @ @ @sf-olgerung hinsichtli@ @ch der Justizbehinderung vielmhr mit den verschiedenen rechtlichen und faktischen Hürden, d#ie erfüllt sein müssn, um eine solche nachweisen zu können. Eine zen@ @ @trale @ @Rolle spi@$elt dabei die Frage, ob Trump in seinen Äußerungen und @ @ @Handungen# "in erwerflich er Absicht"- vorgng. Dies festzute llen, wäre alleine deshalb sc@hwierig geworden, weil sich Trump weigerte, eine r direkten Befragung durh Mueller einzuwilli gen. Was die russische Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf betrif t, zieht Mueller zwar das klare Fazt, w onach es für eine Komplienschaft mit Russland keine hinreichenden Beweise @ @gab . Gle_ichzeitig wird aus dem Beri#cht klar, dass$ Trumps 8 Team über die Pläne der P latform Wikileaks im Bild wa, gest ohlne E-Mails der Demokraten zu veröffentlichen - und des auh in@ der Erwarung begrüßte, dass e&s Trumps Gegnerin Hillary Clinton sch@aden würdc. Illegale Abspracen konnte der Sonderermittler aber @ @ @ @keine% belegen. &Auch das in den Medien monatelang diskutierte Treffen von Trumps Sohn Donal--d Trump junior und Schwiegersohn Jared Kus@hner mit einer russischen Anw$ältin hatte keie strafrech@ @ @ @tlichen olgen. All erdings erwähn Muellcr auch, dass einige Zeug e n m Laufe der Ermitl@ungen Beweismaterial gelöscht hätten, wa mögl-icherweise "ein neues Licht" auf gewis se Ere gn isse geworfen hätte. Wie geht s jetzt we i [9] ter? Trump und seine Unterstützer sprechen erwartung_sgemä e rneut davon, dass der Präsident vollständig rehabilitier%t# sei. Die Demokraten --geben nach der Veröffent lichun g von Muellers Bericht ebenso erwartungsge-mäß zu verstehen, dass sie sih noch nicht z ufrieden ge be@n wollen. Zar- @ @ @it die von Barr freigeg e bene Fassung des Berchts längst$ ni cht so s&tark ges chwärzt, wie viele befürchte@ @t hatten, doch die Opposition drän gt trotzdem darauf, den ganzen Bericht wie auh Dokum ente einzuseh en, die dem Sonderermittler als Grundlage dienten. S chon ba1d dürften die mokraten zudem Muclle r persönlich vorlaen, um vor dem Kongres ü-ber seine Untersuchung uszusagen. Einige Opposition&svertreter sp rechen auch 10 bereits wiedcr über ein Impeachment. Doch ein Amts enthebungsverfahren dürfe es auf Grundlage diese-s Berichts ehr nicht geb--en. "Das is die Mühe nicht wcrt", sag_te Steny Hoyer, der Chef der Demokraten im R--epräsentantenhaus, gegenber CNN. Fast grösser als die Wut über Trump scheint bei d@ @ @er Opposition der zeit der Ärger über den J@ @ustizminister. Und tatsächlich wirf die Ar und Weise, wie Barr mit Muellers Bericht umging, Fragen auf.$ Da w--ar die einseit%ige@ @ @ @ Zusammenfassung, die den Ton für die@ @ @ Interpreta ion es Berichts setzte-. a war die Episode, als Barr im Kongress dcn Vorw$urf in dcn& Raum stellte, wonach Trumps Wahlkampagne bespitzelt word&en sei. Da 11 war der Umstand, dass Trumps Anwält Muellers Bericht vorab erhielten. Und schießlich i#rritierte Barr mit seiner Preskonferenz, in der& er #--cin weiteres- Mal seine De utung der Ermittlungen vorlegte, ohne dass die Journa listen den Bericht vorher zu Gesicht bekommen hatten. Er@ @ @ @ wirkte dabei icht wie ein Justizminister, der sich der Herstellunq vo -Transparenz- verpflichtet@ fü hlt, sondern als einer, der sih als persönlic#hen Leibwächter des P rä$sideten versteht, dcr missliebige Tatsachen zu verschleier versucht. Ob er@ @ Trump damit geholfen hat, ist e%ine andcre Frage. 12 |
Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, hat offenbar TV-Berichte über den Anschlag von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in der Kölner Keupstraße auf Video aufgenommen und damit aktiv an dem NSU-Bekennervideo mitgearbeitet. Damit war sie wohl viel stärker an den Taten der beiden Männer beteiligt, als ihr bisher zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte. Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, stieß das Bundeskriminalamt bei der Auswertung einer DVD aus der Wohnung des NSU auf Video-Mitschnitte, die belegen sollen, dass Zschäpe die aktuell im Fernsehen laufenden Berichte über das Attentat in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004 aufgenommen hat - über viele Stunden hinweg. Teile dieser Aufnahmen hat der NSU dann für sein Bekennervideo verwendet. Prozessbeteiligte sehen darin ein wichtiges Argument für die Bundesanwaltschaft, die Zschäpe vorwirft, sie sei aktiv an den Morden und Anschlägen des NSU beteiligt gewesen. Zschäpe selbst hatte vor Gericht erklären lassen, dass sie die Taten ihrer beiden Gefährten verabscheut und abgelehnt habe. Und dass sie von der Arbeit am Bekennervideo nichts mitbekommen habe. Das Bundeskriminalamt kommt nun zu dem Ergebnis, dass kurz nach der Explosion in Köln in der Wohnung des NSU-Trios in Zwickau ein VHS-Rekorder betätigt wurde. Zu einer Zeit, als die beiden Männer noch nicht wieder zu Hause sein konnten. Denn für die 480 Kilometer zwischen Köln und Zwickau braucht man knapp fünf Stunden. In der Wohnung des NSU wurden zu diesem Zeitpunkt lauter Sendungen des WDR und des Nachrichtensenders n-tv aufgenommen, alles Berichte über den Anschlag in Köln. Die Nagelbombe des NSU war um 16 Uhr hochgegangen. Die erste Aufnahme startete bereits um 17.59 Uhr - da herrschte am Anschlagsort noch Chaos, und die Rettungskräfte waren dort. Zu diesem frühen Zeitpunkt setzten erst langsam die ersten Berichte vom Tatort ein - und wurden da bereits in Zwickau aufgenommen. Bei dem Anschlag wurden 22 Menschen schwer verletzt. In die Wohnung in Zwickau ließ das Trio kaum jemanden ein In den folgenden Stunden, so das BKA, wurde in der Wohnung von Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe ständig zwischen WDR und n-tv hin- und hergeschaltet - und zwar von Hand. Die Mitschnitte seien live und manuell gemacht worden, heißt es in einem BKA-Vermerk, sie seien nicht aus einer Mediathek abgerufen worden. Es sehe alles danach aus, als wenn jemand gezielt nach Beiträgen über das Attentat gesucht habe. Damals wohnten Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt noch in der Polenzstraße in Zwickau. Dort waren damals der WDR und n-tv zu empfangen. Insgesamt fanden sich auf der DVD 27 Mitschnitte von Berichten über das Attentat, auch noch aus den Tagen danach. Der Fund könnte sich als sehr belastend für Zschäpe herausstellen, weil sie und ihre beiden Gefährten ihre Wohnung stets abschirmten und so gut wie niemanden hineinließen. Das berichteten ehemalige Nachbarn vor Gericht übereinstimmend. Lediglich Beate Zschäpe war stets zu Hause. | D ie Hauptangeklagte im NSU-Prozess, 8eate Zschäpe, hat offenbar TV -Berichte über den Anschlag von Uw e Mundl#os und Uwe Böhnhardt in der Kölner Keupstr--aße auf Video@ aufgenommen und damit aktiv an dem NSU-Bekennervi deo mit@ @gearbeitet. Damit war sic woh viel stärk&er an den Taten der beiden Männe@ @ @ @r be$teilig&, al s ihr bsher zweifelsfrei nachg ewiesen werden konnte. @ @Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr,@ stieß das Bun deskriminalamt bei der Auswertung eine#r DVD as der Wohnung dcs NSU auf Video-Mitschnitte, die bel egcn sollen, dass Zschäpe die aktuell m Fernsehen laufenden Berichte über das Atentat in der Kölnr Keuptra@ @ @ße am 9. Juni -1- @2004 aufgenomm en hat - übcr viele Stunden hinweg. Teile dieser Aufnahmen hat der NSU dann für sein 8ekennervideo &vrwendet. Prozessbeteiligte sehen dari n ein wichtige$s Argument für die Bundesanwaltschaft, die Zschäpe vorwirft@ @ @, sie s ei aktiv an den Morden und Anschlägen des NSU beteiligt gew esen. Zschäpe s%elbst_ hatte vor Gericht er --lären las@ @ @ @sen, dass sie die Taten ihrer beiden Gefährten verabscheut und abgelhnt habe. Und dass sie von der Arbeit a m# Bekennervideo nicts mitbekommen habe. Das Bunderiminalamt komm t nun zu dem Ergebnis, dass kurz nach der Explosion in Köln in d er Wohung des NSU -Trios in Zwickau 2 ein VHS-Rekorder betätigt wure. Zu einer Zeit, als die beiden Män@ @ @ @ner noch nicht wiede r zu Hause sein konnten. D enn für die 480 Kilomet@ @ @ @c zwishen Kö&ln und Zwi c#ka braucht man knapp &ünf Stunden. In der Wohnung des NSU wurden zu die sem Zeitpunkt lauter Sendungen des WDR und des Nachrichtensenders n-tv auf genommen, alles Beric--hte über den Aschlg in Köln. Die Na gelbombe de s NSU war um 16 Uhr h0chgegangen. Die erste Auahme startete be r eits u m 17.59 Uhr - da @ @herrschte am Anschlagsort noch Chaos, und die Rettungskräfte waren d ort. Zu diese frühen Zitpunkt -3- etzten crst langsam -die erste n Berichte vom Tatort e in - und wurden da beeits in Zwickau ufgen ommen. Bei dem Ansc hlag wurden 22 Menschen schwer verletzt. In die Wohnung in Zwikau lie ß das Trio kaum jemanden ein In den folgenden Stunden, so das BKA, wurde in d@ @ @er Wohnu von Mu ndlos,@ @ @ Böhnhardt und Zschäpe ständig zwischen WDR und n-tv hin- und hergeschaltet - un@ @ @d zwar von Hand. Die Mitschnit te seien ive und manuell qemac ht worden, heißt es in einem BKA-Vermerk, se seien nicht aus einer Mediathek abg-erufen worden. Es sehe alles danch aus, @ 4 @als wenn jemand gezielt nach Beiträgen über das Attentat gsucht ha@ @ @ @be. Damals wohnten Zschäp--e, Mundlos und Böhnhardt noch in der Polenzstraße in Zwickau. Dort waren damals der WDR und n-tv zu empf ange. Insgesamt fanden sich auf der DVD 27 Mits ch@ @ @ntte von Beric hten% über da_ A#ttentat, au@ @ch n@ @ @och aus den Tagen danach. Der Fnd kön@ @ @ @nte sich als se hr b&@ @elstend für Zschäpe h eausstellen, weil sie und ihre beiden Gefährten ihre@ @ Wohun stets abschirmten@ @ un d so gut we niemanden hineinließen. Das berich teten ehema1ige Nach bar n vor Geri cht übereinstimmend%. Lediglich Beate Zschäpe war stets [5] zu ause_. (6) |
Die Ukrainer zahlten für den Machtwechsel in ihrem Land einen hohen Preis: Bei den Maidan-Protesten gab es etwa 130 Tote, darunter auch 18 Polizisten, und viele Verletzte. Was die Europäische Union über das Verhältnis zur Ukraine zu berichten hatte, waren magere Erfolge. Der Handel sei vergangenes Jahr um ein Viertel gewachsen. Und seit Brüssel 2017 die Visapflicht aufhob, seien mehr als eine halbe Million Ukrainer in die EU gereist, bilanzierte Federica Mogherini, die EU-Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik, kurz vor dem Jahrestag der Maidan-Proteste in der Ukraine. An diesem Mittwoch vor fünf Jahren waren erstmals Bürger auf den Kiewer Maidan-Platz gezogen, um mehr Nähe zu Europa und Reformen zu fordern. Die Regierung ließ die Demonstrationen brutal niederschlagen, die Protestierenden setzten ihrerseits immer mehr auf Gewalt. Es sah aus wie im Krieg, mitten in Kiew. Der Widerstand mündete wenige Monate später in den Machtwechsel, doch die Ukrainer zahlten einen hohen Preis: Es gab etwa 130 Tote, davon 18 Polizisten, und viele Verletzte. Heute sind viele Ukrainer und auch Kiews Partner in Brüssel, Washington oder Berlin ernüchtert. Zwar haben der Präsident Petro Poroschenko und seine Regierung einige Reformen durchgesetzt - etwa eine Dezentralisierung, die Städten und Regionen mehr Geld und Kompetenzen überlässt. Doch bei den Hauptübeln - politisch abhängigen Behörden einschließlich Justiz und Geheimdienst sowie alles durchdringender Korruption - fehlt echter Fortschritt. "Vor allem seit 2017 erleben wir, dass die Korruption wieder, wie zu Zeiten des auf dem Maidan gestürzten Präsidenten Janukowitsch, in organisiertem Maßstab stattfindet, bis hinauf zur Spitze", sagt ein westlicher Diplomat. Auch ein Anfang November vorgestellter EU-Bericht zum Stand der Beziehungen mit Kiew lässt alle Illusionen zerbröseln. Mehr als 13 200 Tote und fast 35 000 Verwundete Gewiss, die Ukraine hat durch die russische Besetzung der Krim und den Krieg im Osten Probleme wie kein anderes Land in Europa. Mehr als 13 200 Tote und fast 35 000 Verwundete zählen die Vereinten Nationen, dazu etwa 1600 Tote oder Verstümmelte durch Minen. Und 1,6 Millionen Flüchtlinge aus der Ostukraine müssen sich im Rest des Landes oft unter jämmerlichen Bedingungen durchschlagen. Doch der Krieg ist nicht der Hauptgrund, warum die Popularität Poroschenkos nur wenige Monate vor der Präsidentschaftswahl im März 2019 auf einem Tiefpunkt ist. Einer Umfrage der Kiewer Ilko-Kucheriv-Stiftung zufolge sehen auch nur ein Fünftel der Bürger den Krieg als Hauptproblem, 43 Prozent nennen Korruption als wichtigstes Hindernis für eine bessere Entwicklung. Westliche Geschäftsleute beurteilen es genauso: Dass kaum jemand in der Ukraine investiere, liege vor allem "am hohen Niveau der Korruption" und daran, dass "nicht das Gesetz, sondern einzelne Männer regieren", schreibt die Kiewer Bürochefin der Weltbank, Satu Kahkonen. Anfang August beschrieb die SZ, wie allein beim Zoll, der Haupteinkunftsquelle des Staates, jährlich bis zu 4,8 Milliarden Dollar gestohlen werden - mehr als ein Zehntel der Staatseinnahmen. Das ist ungefähr so viel, wie sich die Ukraine nun beim Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und der EU leihen möchte, um 2019 eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Auf die Missstände hat Kiew bis heute nicht offiziell reagiert. Doch Kiews Geldgeber sind offenbar bereit, auch weiterhin mindestens ein Auge zuzudrücken und die Regierung gegen den Druck aus Moskau zu stützen. 2019 ist ein Wahljahr, im März wird der Präsident bestimmt, im Herbst das Parlament. Der IWF verkündete im Oktober eine neue Übereinkunft: Bis zum Frühjahr 2020 könne Kiew bis zu 3,9 Milliarden Dollar Kredite abrufen, die Weltbank steht für zusätzlich 650 Millionen Dollar bereit, und die EU für eine weitere Milliarde Euro. Brüssel will die proeuropäisch gesinnten Ukrainer nicht im Stich lassen Es sind Angebote mit Symbolkraft: Schließlich begannen die Menschen in Kiew vor fünf Jahren ihren Protest, weil der damalige Präsident Viktor Janukowitsch ein unterschriftsreifes Abkommen mit der EU in den Mülleimer werfen und lieber zurück an die Seite Moskaus wollte. Der besagten Umfrage zufolge will heute nur noch ein Zehntel der Ukrainer eine Union mit Moskau, 51 Prozent dagegen sind für einen Anschluss an die EU. Brüssel und andere wollen die proeuropäisch gesinnten Ukrainer nicht im Stich lassen. Freilich soll die Ukraine, bevor auch nur ein Dollar Kredit freigegeben wird, erst einige Bedingungen erfüllen. Die EU etwa will erst Geld überweisen, wenn der bei allen Krediten federführende IWF zugestimmt hat. Dafür muss das ukrainische Parlament mit dem Haushalt 2019 auch etliche Reformen festschreiben; erst dann wollen die IWF-Direktoren das Kreditpaket am Jahresende formell beschließen. Und auch dann gibt es jeweils nur Teilauszahlungen des Kredits, wenn Kiew konkrete Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung vorweist. Das erscheint bitter nötig: Seit der Maidan-Revolution wurde nicht ein hochrangiger Staatsdiener wegen Korruption verurteilt, beklagten US-Außenminister Mike Pompeo, der IWF und EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn übereinstimmend. Von 2,7 Millionen Vermögenserklärungen ukrainischer Staatsdiener wurden gerade einmal 400 kontrolliert. Eine eigens dafür gegründete Behörde sabotiere effektive Prüfungen mithilfe der Präsidialverwaltung, sagten zwei hochrangige ukrainische Antikorruptionsbeamte der SZ. Einziger Erfolg ist ein unabhängiges Antikorruptionsbüro. Das hat bisher fast 700 Ermittlungen abgeschlossen. Doch nur in 21 Fällen wurden Angeklagte verurteilt, alle auf untergeordneten Posten. Weiterhin politisch kontrollierte oder korrupte Staatsanwälte und Richter sabotieren Ermittlungen und verschleppen Anklagen; Präsident, Regierung und Parlament verhindern Gesetze zur Schaffung einer unabhängigen Justiz. Denn viele Offizielle müssten dann damit rechnen, später selbst vor Gericht und ins Gefängnis zu kommen. So ist der für die Verfolgung von Korruption hoher Staatsdiener zuständige Beamte diskreditiert, nachdem abgehörte Gespräche offenlegten, wie er Ermittlungen sabotierte. Doch er bleibt im Amt. Auch ein unabhängiges Antikorruptionsgericht hat Poroschenko jahrelang verhindert. Trotz eines neuen Gesetzes ist die Unabhängigkeit des neuen Gerichts zweifelhaft. | Di e Ukrainer zahlen für den Machtwechscl i n ihrem Land einen hohen Pr@eis: Bei den Maidan-P roteten gab es etwa 130 T_ote, darunter auch 18 Polizisten, und viele Verlette. Was die Europäische Union über das Verhältnis zur Ukraine zu bericht-en hatte, waren magere Erfolge. Der Handel sei vrgangen es Jahr um ein Viertel gewachse n. Und seit Brüssel 2017 die Visapflic_ht aufhob, seien mehr als e i ne halbe Million Ukr ainer in die EU gerest, bianzierte Federic#a Moqherini, $die EU-Vertrete_rn für Außen- und Sicherheitspo@ @itik, urz vor dem Jahrestag der Maidan-Protcste 1 in der Ukaine&. n #diesem Mit_twoch vor fünf Ja _hren& waren erstma s Bürger auf d--en Kiewer@ M ai dan-Plaz gezogen, um ehr Nähe zu Europa und Refo rmen zu fordern. Die Regierunq ließ die Demonstrationen brutal nied erschlagen, die Protestierenden-- setzte n ihrerseits immer mehr auf Gewalt. Es sah aus wie im Krie, mitten in Kiew. Der Widersta$nd mündete weni ge Monate sp-äter in den M achtwechsel, d och die Ukrainer zahltn eine&n hohen Pr eis: Es gab etwa 130-- Tote, davon 18 Polizisten, #und viele V erletzte. Heute sind viele Ukrain-er 2 und auch Kiews% Partner in Brüssel, Washington oder Berlin ernüchtert. Zwar haben der P@ @r äsident Petro Poroschenko& un@d seine Regierung einige Reformen du rchg@esetzt - etwa ene Deze--ntralis ier ung, die Städten und Regionen m@ @ehr Geld- und Kompetenzen überlässt. %Doch bei den Hauptübeln - polit#isch --abhä%ngigen ehörden einschließlich Jus_tiz und Geheimdienst sowie alles durchdringender Korruption -# fehlt e chter Fortschri@ @ @t&t. "Vor allem seit 2017 erlben wir, dass di-e Korruption wieder, wie zu Zeiten des auf dem Maidan ges türzten@ @ @ Pr äsi#denten Janukowitsch, in 0rg anisiertem Maßtab stattfindet, bis hinauf zur 3 S@ @ @pitze", agt ein stlicher Di_plomat. Auch ein Anfang November vorgcstellt er EU-Bericht zum Stand der Beziehungen mit Kiew l ä@ @ @sst alle Illusionen zerbröseln@. Mehr a1s 13 200 Tote und fast 35 000 Verwundete Gewiss, die Ukraine hat durch die russiche Besetzung der Krim und den Krieg im Osten Probleme we ke in anderes Land in Eur0pa. Mehr als 13 200 Tote und fast 35 000 Ver#wundete zählen die Vereinten Nationen, dazu etwa 1@ @ @600 Tote oer Verstüm melt#e durch Minen. Und 1,6 Milli onen Flüc tlinge aus @der Ostukr (4) aine müssen sich im Rest des Landes oft unter jämmerlichen Bedingungen@ durchschlagen. Doch dr Krieg ist nicht der Hauptgrund, wa&rum_ die @ @Popularität Poroschnk@ @ @ @os nur wenie Monate vor d&er Päsidentschaftswahl im März 201 9 auf einem Tiefpunkt ist@ @. Ein er Umfrage der Kiewer Ilko-Ku cheriv-Stiftg zufolge sehen auch nur ein Fünftel der Bürger den Kri@ @eg als Hauptprob1em, 43 Prozent nennen Korruption als wicht@igstes Hindernis für ein$e bessere Entwicklung. Westliche Geschäftsleute beurteilen es genauso: Dass kaum jemand in der Ukraine investiere, liege vor allem " am hohen Niveau der %Korruption" -5- und daran, dass "nicht das Gesetz, s$onder_n einzelne Männcr regieren", schreibt die Kiewer Brochefin der Weltbank, Satu Kahkonen. Anfang August bes--chricb die@ @ @ SZ, wie allein beim Zoll, de Haupteinkunf@ @tsquelle des Staates, ähr&lich bis zu 4,8 Millarden Dollar gest0hlen wer den - mehr als ein Zehntel der Saatseinnahmen. Das ist ungefähr so viel, wie sich die Uraine nun b eim I nternatio@ @ @ @nalen Währungsfon ds (IWF), der-- Weltbank %und der EU leihen möcht, um 2019 eine drohende Zahlungsunfähigk eit abzuwe nden. Au dic Missstände hat Kiew bis heute nich t offiziell reag#iert. [6] Doch Kiews Geldgeber sind@ @ offenbar bereit, au@ @ @ @ch weiterhin mindestens ein Aue zudrück en und die Regierung qegen den Druck aus Moskau zu stütze n. 2019 ist ein Wahljah_r,@ @ @ @ im März wird der P#räsident bestimmt, im Herbst das Parlament. Der IWF v&erkündete im O ktober e@ @ @ine neue Überein@ @ @kun ft: Bi@ @ s zum Frühjahr 2020 könne Kiew bis zu ,9 Milliarden @ @ @Do llar Kredite a brufen, die W_eltbnk ste ht für zusätzl@ @ @ @ich 650 Millio nen Dllar b ereit, (7) und die EU für ene weitere Milliarde Euro. Brüssel will die proeuropäisch gesinnten Ukrainer nicht im Stic lassen Es sind Angebote mit$ Symbolkraft: Schließlich begannen die Menschen in iew vor fünf #Jahren ihren Protest, w de&r damalige @Präsident Viktor Januowitsch ein un#tersc hriftsreifes Abkommen mit der EU i n den Müllcimer @ @wern und lieer zu rück an die Seite M0skaus wollte. Der besagten Umfrage zufolge will h e%ute nur noch ein Zntel der Ukrainer eine Union mit Moskau, 51 Prozent daegen sind für @ @ @ @$inen Anschluss an die EU. Brüssel und -8- andere wo llen die peuropäi sch gesinnten Ukrainer nicht im Stich lassen. Fr eilich sll die U@ @kraine, bevor auch nu ein Dollar Kredit fre_igegeben wird, erst e inige Bedingungen erfüllen. Die EU etwa wil1 er@st Geld überweisn@ @, w$enn der bei allen Krediten federführende IWF zugestimmt hat. Dafür muss das ukraini@sche Parlament mit dem Haushalt 2 $019 auch etliche Reormen festscheiben; er&st dann wollen die WF-$Di rektoren das Kredit@ @ @paket am Jahresende formell beschleßen. Und auch dann gibt es jeeis n@ @ur Teilauszahlungen des Kred&its, wenn Kiew konkrete Fortschritte ei der [9] Korruptionsbekämpfung vorweist. Das$ erschint bitter nöt@ @ @ @ig: Seit der Maidan-R evolution wurde nicht ein hochrangiger Staatsdiener wegen Korruption@ @ @ @ veru#rteilt, beklagten US-Außenmiister Mike Pompeo, der@ @ @ IWF und EU-Erweiteru@ @ @ngsko missar #Johanne$s Hahn übereinstimmend. Von 2,7 Mill%ionen Vegenserklärun gen ukrainischer Staatsdiener wurden gerade einal 400 kontrol1iert. Eine eigens d@ @ @afür gegrü ndte Behörde sa@ @ @botiere effektive Prüfungen mithilfe der Präsidialverwaltung, sagte@ @n zwei hochrangige ukrainische Antikorruptio$nsbeamte der SZ. Einziger Erfolg ist ein unabhängiges Antikorrutionsbüro. Das hat $ bisher fast 700 Ermittlungen %abgesc@ @hlossen. D0ch nur _in 21 Fällen wurden 10 Angeklagt e verurteilt, alle auf untergeordnte&n Posten. Weiterhin politisch kontrolliete oder korrupte St@ @@aatsanwälte und Ri@chter sabotieren Ermittlungen und verschleppen Anklagen; Präsiden %t, Regierung un$d Parlament verhindern Gesetze zur Schaffung einer unabhäng ige n Justiz.@ @ @ @ Denn viele Of fizielle müssten dnn damit re chnen, später selbs t vo Gericht un_d ins Gefngnis zu k#ommen. @ @So ist der für die Vcrfolgung von Korrupti on hoer Staatsdener zutän dige Beamte diskreditiert,@ nachde m abgehöte Gespräche offenlegten, wie er Ermittlungn sabotierte. Doch er bleibt im Amt. Auch ein unabhängiges Anti%kup tiongericht hat Poroschenko jah--relng vrhindert. -11- Trotz eines neuen Gesetzes ist die Unabhängigkeit des neuen Ger ichts zweielhaft. 12 |
Worauf es ankommt beim großen Gipfel Ende der Woche in Bratislava, passt auf ein Blatt Papier. Einflussreiche Menschen in Brüssel tragen es mit sich herum und verteilen es bei Bedarf auch gern. Zu sehen sind da, in verschiedenen Farben, sechs Linien. Sie stehen für die Themen, denen die Bürger der Europäischen Union über die Jahre die größte Bedeutung beimessen - und sie zeigen eine enorme Veränderung in relativ kurzer Zeit. Im Mai 2011 zählten dem Eurobarometer zufolge mehr als 80 Prozent der Befragten die wirtschaftliche Situation zu den zwei wichtigsten Anliegen. Etwa 45 Prozent nannten auch die Finanzpolitik. Im Juni 2016 sind das gerade einmal noch 19 beziehungsweise 16 Prozent. Die dringendsten Probleme nach Ansicht der Bürger sind jetzt: Einwanderung und Terrorismus. Das sagen 48 beziehungsweise 39 Prozent. Für EU-Ratspräsident Donald Tusk liegt die Agenda für den Bratislava-Gipfel, der einen Weg für die Zeit nach dem Brexit weisen soll, damit auf der Hand. "Es ist meine tiefe Überzeugung, dass es unsere Priorität sein sollte, die Kontrolle im Bereich der inneren Sicherheit und über unsere Außengrenzen wiederzugewinnen", sagte er während seiner Tour durch die EU-Staaten nach einem Treffen mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel. "Nie wieder sollten wir erlauben, dass sich das Chaos von 2015 wiederholt." Detailansicht öffnen Soldaten bereiten vor dem Europäischen Parlamt in Straßburg das Hissen der Europaflagge vor. (Foto: Frederic Maigrot) Sicherheit ist das Zauberwort, das von Brüssel Besitz ergriffen hat, was sich auch an diesem Mittwoch in der Rede zur Lage der Union von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor dem Europäischen Parlament in Straßburg bemerkbar machen wird, die dem Bratislava-Gipfel vorgeschaltet ist. Dahinter steht die Hoffnung, endlich wieder eine Verbindung herzustellen zwischen EU und Bürger. Bei Veranstaltungen in der Heimat haben auch Europaabgeordnete die Erfahrung gemacht, dass Sicherheit das richtige Schlagwort ist. "Das leuchtet den Leuten ein", sagt Herbert Reul, der Chef der CDU/CSU-Gruppe im Parlament. Denn: "Jeder kapiert, dass ein Land alleine es nicht schaffen kann." Nun soll der Europäische Grenzschutz auch tatsächlich aufgebaut werden Doch was können die Staats- und Regierungschefs in Bratislava "schaffen"? Deutschland und Frankreich wollen sich noch einmal für das einsetzen, was in der EU nach jedem Anschlag gelobt wird: eine verstärkte Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden. So soll es leichter werden, verschlüsselte Kommunikation von Terroristen zu überwachen. Allerdings, wie der Grünen-Europaabgeordnete Jan Philipp Albrecht meint, "mit der falschen Herangehensweise". Wenn Hersteller gezwungen würden, Schlupflöcher für Verschlüsselungstechnik bereit zu stellen, greife das in die Freiheit aller Internet-Nutzer ein. Privileg weg Im Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der EU-Kommission in Brüssel, hängt das Bild von José Manuel Barroso in einer Reihe mit denen seiner Vorgänger. Diesen Ehrenplatz wird Barroso zwar nicht verlieren, wohl aber einen guten Teil seiner Ehren als früherer Präsident. In einem bisher einmaligen Schritt hat Jean-Claude Juncker seinem direkten Vorgänger den privilegierten Zugang zur EU-Kommission entzogen, der ihm als Ex-Präsident eigentlich zusteht. Das hat Juncker der europäischen Ombudsfrau Emily O'Reilly in einem Brief mitgeteilt, der der SZ vorliegt. Die Bürgerbeauftragte hatte Juncker zuvor aufgefordert zu untersuchen, inwieweit Barroso in seinem neuen Job als Berater für die US-Investmentbank Goldman Sachs seine Kontakte in die Kommission missbrauchen könnte. Barroso soll nach Junckers Anweisung nun "nicht mehr als früherer Präsident, sondern wie jeder andere Interessenvertreter", also Lobbyist, behandelt werden. So müssen Angehörige der Kommission Treffen mit Barroso im Transparenzregister veröffentlichen. Wiewohl Barroso eine 18-monatige Karenzfrist eingehalten hat, ließ Juncker überdies Erkundigungen bei Barroso über seine Aufgaben bei Goldman Sachs einholen. Daniel Brössler Nicht nur der Angst vor dem Terror soll in Bratislava begegnet werden. Die Rede wird auch wieder vom Aufbau eines Europäischen Grenzschutzes sein, der nun wirklich richtig beginnen soll. Tusk möchte überdies die militärische Rolle der EU betonen - und begibt sich damit auf unübersichtliches Terrain. Schon in den frühen 50er-Jahren war eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft gescheitert. Alles, was danach kam, blieb halbherzig. Im Vertrag von Lissabon wird die gemeinsame Verteidigungspolitik als "integraler Bestandteil" der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU bezeichnet. Was aber erst einmal nur eine "schrittweise Festlegung einer gemeinsamen Verteidigungspolitik der Union" bedeutet. Von einer europäischen Armee, wie sie zuletzt etwa wieder Ungarn und Tschechien ins Gespräch gebracht haben, ist die EU weit entfernt. Allerdings lotet die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini derzeit aus, wie sich die EU einer gemeinsamen Verteidigung annähern könnte. "Unsere Union ist in Gefahr", steht in einer Globalen Strategie, die sie im Juni präsentiert hat und eine engere Zusammenarbeit anmahnt. Bei einem Treffen in Bratislava legte sie kürzlich erste Vorschläge vor, wie das umgesetzt werden kann. So teste sie die Idee, die bisher in den europäischen Verträgen schlummernde "permanente strukturierte Zusammenarbeit" in die Tat umzusetzen. Sollte es tatsächlich gelingen, die EU stärker in eine Sicherheitsgemeinschaft zu verwandeln, würde das freilich auch die Gewichte in der Gemeinschaft verlagern. Zu spüren ist das schon jetzt. Am Freitag versammelte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die Kollegen aus Frankreich, Italien, Portugal, Zypern und Malta sowie Spanien zu einem Süd-Gipfel, der auch an die wirtschaftlichen Nöte erinnern sollte. Um Spaltung, wurde betont, gehe es natürlich nicht. Bruchstellen zeigen sich allerdings bereits, etwa im Europaparlament. Der CSU-Politiker und Chef der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, warf Frankreichs Präsident François Hollande "Kungeln mit den Kommunisten aus dem Süden" vor. Als "erbärmlich" geißelte der Chef der Sozialdemokraten im Parlament, der Italiener Gianni Pittella, Webers Angriff. Verantwortlich für die Krise sei die Austeritätspolitik von "Falken" wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Eigentlich sind Weber und Pittella im EU-Parlament durch etwas Ähnliches wie eine Koalition verbunden. Beide Fraktionen stützen jedenfalls die Kommission von Jean-Claude Juncker. "Wir haben hier keine große Koalition", betont indes Pittella. Für die Sozialdemokraten komme es nun auf starke Signale für mehr Wachstum an. Das erwarte er von der Rede Junckers und auch vom Gipfel in Bratislava. | Worauf es @ @anko mmt be im großen Gipfel Ende de--r Wohe i&n Bratislava, passt a uf ein Blatt Papier. Einflus@sreiche Menschen in Brü%ssel tragen es mit sich herum u&@nd verteilen es @bei Bedarf auch gern. Z u sehen sind da, in vers#chieden_en Farben, sechs Linien. Sie stehcn für die Themen, dene die Bürger der Europäischen Union übe r die Jahre die größte@ @ Bedeutung b eimessen - und sie zeigen ei#n e enorme Veränderung in relativ kurzr Zet. Im Mai 2011 zhlten$ dem Eurobaometer zufolge mehr als 80 Prozent der Be%fragten-- dic wirtschaftliche Situation (1) zu den z we@i wichtigsten An_ liegen. Etwa 45 Pr ozent nannten auch die Finanzpolitik. Im Juni 2016 sind das gerade &einmal@ @ @ noch 19 beziehungsweise 16 Pro@ @ @ @zent. Die dringend sten Problemc nach Ansicht der Bürger sin%d jctzt : Einwanderung und T_rorsmus. Das saen 48 beziehunsweis e 39 Pr_ozent. Für EU-Rtspräsident Donald Tusk liegt die Ageda für de Bratisla va-Gipfel, de r einen Weg für d ie Zit nach de Brexit weisen soll, damit auf der Hand. "@ @Es ist meine %tiefe Überzeugung, ass es @ @unsre Priorität sein@ sollte, die [2] Kontrolle im Bereich d$er inneren Sicherheit und über unsere Außengren$zen wiederzugew%innen", sagt e e#r während seiner Tour d@urch die EU-St@ @--aten nach einem Treffen mit dem luxemburgischen Premi&erminister Xavier Bettel. "Nie wieder sollten wir erlauben, dass sich das Chaos von 2015 wiederholt." etailansi@ @ @ @cht öffnen Soldaten bereiten vor dem Europäischen Parlamt in trßburg das issen der Europaflagge vo r. (Foto: Frderic Mai grot) Sicherheit ist das Zauberwort, das von Brüsel Bes@ @itz ergrif fen hat, was si ch auc an dies$em Mittwoch in der Rede zur Lage dr (3) Union von EU-Komm@i@ @ssi@ @ @ @onspräsident Jean-Claue Junckr vor dem Euroäischen Parlament in Straßburg bemerkba %machcn wird, die dem Bratislava--Gipfel vorgeschaltet ist. Dahinter steht die Hoffnug, cndlich wieer eine Verbndung herzustellen zwischen EU und Brger. Bei Veranstaltungen n dcr Heimat haben auch Europaabgeo rdnete die Erfahrung gemacht, dass Siherheit das rich tige Schlagwort ist. "Das leuchtet $den Leute@ @ @n ein", sagt Herbert Reul, d er Chef der DU/CSU-Grup pe im Par lmet. Denn: "Jeder kapiert, dass ein Land alleine es nicht schaffen k ann." Nun soll der Europäische Gre (4) nzschutz a&uch tatsächlic%h augebau@t werden Doch was können die Stats- und Regierungschefs in Bratislava "schaffen"? De uschland und Frankr$eich wollen sic@ @ @ @h noch einmal für das einetzen, was in der EU_ nach jedem Anschlag gelobt wird: eine verstärkte Zusamenarbeit der Siherhe@ @ @itsbehörd-en. So soll es leichter werden, verschlüselte Kommunika#ti0n von Terroristen zu überwachen. Allerdin gs, wi--e der Grünen-Eu$ropaabgeord nete Jan Philipp Albrecht meint, "mit der f alschen Herangehensweise". Wenn Her_ste ller gezwu ngen würden, Sch1upflöcher für Verschlüsselustechnik bereit zu stel len, greife das in die Freiheit aller Iternet-Nutzer 5 ein. Prvieg weg Im 8erlaymont-Gebä ude, dem Sitz der U-Kommission in Brüs&sel, hängt das Bild von José Manuel Barroso in einer Reihe mit denen seiner Vorgänger. Diesen Ereplatz wird Barros@o zwar nicht verlieren, wohl aber einen gu_ten Teil seiner Ehren als frühe rer @ @ @Präsid&ent. In einem bish%er einmalig en Schritt hat Jean-Claude J--uncker sei nem@ direkten V or--gä%nger den privilegierte Zng zur EU-Kommission entzog@ @ @e n, der ihm als Ex-Präsident $eigentlich zust@ @e ht.# Das h at Juncker der europäischen Ombudsfra E$mi1y O'Reilly i n einem Bref mitgetei#lt, der der (6) SZ vorliegt.$ Die Bürg@ @ @er@ @ @be#auftragte hatte -unck&er zuvor aufgefordert zu untersuch en, inwieweit Barroso in s@ @ @ @einem @ @ @ @neuen Job al-s 8erater für di%e US-Invest mentbank Goldman Sachs se ine Kontakte i die Kommission missbruchen könnte. 8arroso soll nach Jnckers Anweisung nu$n "nicht me hr als rüherer Präsident, -sondern wie jeder andere Inte ressenvertreter",# also Lobbyist@, behandelt werden. So müssen Angehörige der Kommission reffen mit Barroso im Transparnzregister veröffentlichen. Wiew#ohl Barroso einc 18 -monatige Karenzfrist eingehaten hat, ließ Juncker% #überdies Erkundigungen bei Barrso über seine Au@ @ fgaben be#i Goldman S$ach&s -7- einholen. Daniel Bröss$ler Nicht nur der Angst vor de Terror soll in Braislava begegnet wcrden. Die Rde wird auch wieder vm Aufbau e ines Europischen Grnzsc@ @ @ @hutzes sein, der nun wirk li@ @ch ric@ @htig beginnen soll. Tusk möchte überdies die militärische Rolle de r EU beton en - und begi bt sich damit auf ubersichtli#ches Terrain. Schon in den frühen 0er-Jhren war cine Europäische Verigungsgemeinschaft gescheitert. Alles, was @danac kam, blieb halbh@ @erz ig. Im Vertrag von Lissabon wird die gcmeinsame Verteidigungspolitik als "itegral er Bestandteil" der geme _insamen Auße&n- und 8 Sicherheitspolitik der EU bezeichnet. Was aber erst einmal nur eine " schrittweise_ Festlegung einer gemeinsamen V crteidigungspoiti@ @k der Union" bedeutt. Von einr eopäis&chen Armee, wie sie zul$etzt etwa wieder Ung arn und Tschech@ @ @ @ien ins espräch gebra cht haben, ist die EU wit entfernt. Alledings lotet die EU-Außeeauftragt_e Federica Mogherini derzeit aus, wie sich die EU einer gemeinsamen Verteidigug annähern könnt@ @e. "Uns&ere Union ist in Gefahr", steht in einer Globcn Strategie, die sie i Juni& präsentiert hat un ein%e enqere Zusammenarbeit anmahnt. Bei einem Treffen in Bra 9 tislava legte sie kürzlch erste Vorschläge vor, wie d as umgesetzt werden kann. So teste sie die Idee, die bisher in den ropäischen Verträgen schlummernde "permanente strukturierte Zusammenarbeit" in dic Tat umzusetzen. Sol1te es tatsächlich ge1ingen, die EU stärker in eine Siche#rheitsgemeinschaft zu verwaneln, würde das fre-i--lich auch d#ie Gewichte in der Gemeinschaft verlagern. Zu spüren ist das schon &jetzt . Am Freitag versammelte der griechische Ministerpräsident@ @ @ Alexis T#sipras die Kollegen a@ @ @us Frankreic h, Italicn, Por t@ugal, Zypern u nd Malta sowie Spanien zu einem Süd-Gipf el, de auch an d@ 10 @ie wirtschaftlichen Nöte &eri nnern so1lte. U--m Spalt--ung, wurde betot, gehe es natürlich nicht. B ruchstellen %zeigen sich allerdin%gs bereits, etwa im Europaparlament. Der CSU-Politiker und Chef d er Fraktion --der Europäischen Volkspar tei #(EVP), M$anfred Weber, warf Frankreichs Präsiden@ @t François H#ollande "Kungeln mit dn K@ @ @ommunisten aus dem Süden" vor. A1s "erbärmlic@ @ @h" geiß@ @ @ @elte der Chef der Sozialdemokraten im Pa@ @ @ @rlament, der Italiener Gianni Pittela , Webers Angriff. V@ @erantwortlich für die Krise sei di--e Au steritätspo1#itik vo "Falken" wie Bundesfinanzministe r Wolfgang Schäuble.@ @ @ Eigentlich sind Weber (11) und Pittella %im EU-Parlament durch etwas Ähnliches w ie ine Koalition verbun den. Beide Fraktionen stützen jdenfal-%ls die Kom ission vn@ @ Jean-#Claude Juncker. "Wir haben hier keine große Koalition ", betont indes Pittella. ür die Soziald emokraten komme es nun auf starke Signal--e für mehr Wchstum an. Das& erwarte er von der Rede Junckers und a-uch vom Gipfel in Bratislava. 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Detailansicht öffnen Am Samstag fielen auf diesem Spielplatz in Cleveland, Ohio, Schüsse. Mindestens einer davon tötete den zwölfjährigen Tamir Rice. (Foto: AP) Polizisten in der US-Stadt Cleveland (Ohio) haben einen Zwölfjährigen erschossen, nachdem der Junge eine Druckluft-Spielpistole (Airsoftgun/Softairwaffe) gezogen hatte. Der Polizei zufolge ähnelte sie einer halbautomatischen Waffe. Ein orangefarbenes Zeichen, dass sie als ungefährlich ausgewiesen hätte, sei abgekratzt gewesen. Die Polizei leitete eine Untersuchung ein, die beiden Beamten wurden vorläufig beurlaubt. Ein Augenzeuge hatte die Polizei nach deren eigenen Angaben am Samstag alarmiert und von einer Person berichtet, die auf dem Spielplatz eines Freizeitzentrums eine Waffe auf andere Menschen richte. Zwei Beamte hätten den Verdächtigen dann gestellt und ihn aufgefordert, die Hände hoch zu nehmen. Er habe das nicht befolgt und stattdessen in seinen Hosenbund gegriffen, um seine Waffe zu ziehen. Daraufhin hätten die Beamten geschossen und ihn im Bauch getroffen. Dem Nachrichtenportal Cleaveland.com zufolge, das sich auf einen Polizeivertreter berief, starb der Junge am Sonntag in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen. Wie es weiter hieß, hatte der Augenzeuge in seinem Anruf bei der Polizei darauf hingewiesen, dass die Waffe "wahrscheinlich nicht echt" und die Person "wahrscheinlich ein Jugendlicher" sei. Das sei den beiden Polizeibeamten aber nicht kommuniziert worden, zitierte das Blatt den Chef der Vereinigung der Streifenpolizisten in Cleveland, Jeff Follmer. | Detila nsicht ö&ffn en Am S#amstag fieen auf dicsem Spiel latz in Clevel-and, Ohio, Schü#ss e. Mindesens ener davon ötete dn zwölfjährigen Tamir Rice. (Foto: AP) Polizist en in der US-Stadt Cleveland (Ohio) hab en einen Zwölfjährigen erschossen, nachdem der Junge eine Dru@ @ @ @ckluft-Spielpistole (Airs_oftg&un/Softairwaffe) gezogen hatte. Der Polizei &zu folge ähnelte sie eine halbautomatischen Waffe. Ei n orangefarbenes Zeichen, dass sie als ungefährlich ausgewiesen hätte, sei abg@ @ @ekratzt gewese#n. ie Polizei leitete eie Untersuchung ein, die beid#en Beamten wurden% vorläufig @be urlaubt. Ein Augenzeuge ha@ @ @ @tte die Polizei nach deren eigeen Ang ben am amstag al armert und-- von ein e P erson berichtet, die auf dem Spielp1atz enes Freizeitzentrums eine Waffe auf ander-@ @ @ @e Menschen richte. Zwei Beamte hätten den Verdächtigen dann gestellt un ihn aufgef0rdert, di e Hände h-o&ch (1) zu nehmen. Er habe das nicht befolgt und sta$ttdessen in seinen osenb--und geqriffen, um seine Waffe zu zieh en. Draufhin hät@tn di-e Beamte%n geschossen u#nd ihn im Bauch qetroffen. Dem Nachrchte%nport%al Cleaveland.com zufolge, das sich auf einen Polizeive rtret@ @ @cr beref, starb der Junge am Sonntag in @ @ @ @einem Krankenhaus an seinen V%e%rletzungen. Wie es weiter hieß, hattc der Agenzeuge in s_einem Anruf bei dcr Polizei darauf hingewiesen, dass die Waffe "wahrscheinlich nicht echt" und die Person "wahrscheinlich ei n@ @ Jugendlicher" sei. Das sei den beiden Polizeibemten aber nicht kommuniziert w0rdn, zitierte das Blatt den Chef der Vereinigung der Streifenpolizisten in Cleveland, Jeff F%ollmer. -2- |
Weil der Mann von den Polizisten nicht ablassen wollte, schoss ihm ein Beamter ins Bein. Jetzt ermittelt eine Mordkommission. Ein Polizist hat an einem Krankenhaus in Berlin einen 26 Jahre alten Angreifer angeschossen. Wie ein Polizeisprecher sagte, soll der Mann unvermittelt drei Beamte auf dem Parkplatz der Klinik im Stadtteil Kreuzberg mit einer Waffe bedroht haben. Der 26-Jährige habe trotz mehrmaliger Aufforderung nicht reagiert, nicht vom Angriff abgelassen und auch nichts gesagt. Der Schuss eines Beamten traf den Mann am Oberschenkel. Die Verletzung wurde im Krankenhaus behandelt. Erkenntnisse zu den Motiven des Mannes gab es zunächst nicht. Die drei Polizisten hätten wegen eines Ladendiebstahls im Klinikum ermittelt, sagte der Sprecher. Dem Angreifer begegneten sie demnach auf dem Rückweg zu ihrem Funkwagen. Es gebe keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen den Ermittlungen in der Klinik und der Bedrohung auf dem Parkplatz. Der 26-Jährige sei in der Vergangenheit aber schon wegen unerlaubten Waffenbesitzes aufgefallen. Um die Klinik herum gab es nach dem Vorfall weiträumige Absperrungen mit rot-weißem Flatterband. Mehrere Polizisten sicherten die Zugänge. Wie in solchen Fällen üblich, hat nun eine Mordkommission die Ermittlungen übernommen. | Weil dcr Mann von den Plizi sten nicht $blassen wollte, choss ihm ein# Beamter ins Bein. Jetzt ermittelt eine M$ordkommissio$n. Ein% Polizist hat an einem Krankenhaus in 8erlin einen 2 Jahre alten A ngreifer angeschossen. Wie e in &Polizeisprecher sagte ,@ @ @ sol l der Mann unvermittelt rei Beamte auf@ dem Parkplat z der Klinik im Stadttcil Kreuzberg mit einer Waffe bedroht haben. Der 26-Jährig@ @ @e habe trtz -mehrmaliger Aufforder--ug nicht reagiert, nicht v_om Angriff a%bgelassen und auc@ @ @h nichts gesag. Der Schuss eines Beamten traf den M ann am Ob@ @ @ @erschenkel. Di@e Verl etzung w urde im Krankenhaus behandelt. Erkenntnisse zu den Motiven des Mannes gab es zun--ächst nicht. (1) Die drci Polizisten hätten wegen ines adendiebstahls im Klinikum ermittelt, sagte der Sp-echer. Dem Angrifer begegneten sie de mnach auf dem Rückweg zu ihrem unkwagen. Es gebe keinen erkennbaren Zusamme nhang zwis#chen den Ermittlungen in der Klinik und der Bedrohung auf dem Parkpla tz. Der 26-Jährig e sei in der Vergngenheit aber shon wegen unerla&ubten Waffenbesitzes aufgefallen. Um die Klinik herum gab es nach dem Vorfall weitäumig@ @ @-e Aperrungen mit rot-weißem Flatterband. Mehrere Polizisten si&cherten die- Zugä_nge. Wie in solchen Fällen üblich, hat nun eine Mordkommission die Ermittlungen übernommen. -2- |
Dieses Mal mit Schokolade: Eine Konditormeisterin hat für uns Marzipan probiert - von Niederegger bis Ritter Sport, aus Confiserien und aus dem Supermarkt. Jahresendzeit ist Marzipanzeit. An Silvester kommt man an grinsenden Glücksschweinchen aus der süßen Mandelmasse nicht vorbei. Doch das war lange Zeit ganz anders. Der Teig aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser galt lange als Luxusgut: Als Konfekt bekam ihn vor allem der Adel zu essen, Apotheker verkauften ihn als Medizin gegen Darmbeschwerden und zur Stärkung. Erst als die Rübenzuckerproduktion Zucker erschwinglich machte, fand das Marzipan seinen Weg auch in bürgerliche Häuser. Im Mittelalter brachten Araber die Süßware wahrscheinlich aus Persien nach Europa - unter anderem nach Spanien. Das Mazapán de Toledo ist bis heute weltweit bekannt. Die Spitzen-Patissière Beate Wöllstein schätzt Marzipan als Zutat für Pralinen, Desserts, Eis und als Dekorationsmaterial für Torten - obwohl es dort zunehmend von Rollfondant verdrängt wird, einer weichen Zuckermasse, die Farbstoffe brillanter erscheinen lässt. Was gutes Marzipan ausmacht? "Je höher der Mandelanteil und je weniger Zucker desto besser", sagt Wöllstein. Niederegger-Marzipan etwa besteht zu 100 Prozent aus Marzipanrohmasse. Die nächste Qualitätsstufe ist das "Lübecker Marzipan", das mindestens 90 Prozent Rohmasse enthält und ausschließlich in Lübeck hergestellt werden darf. An dritter Stelle steht das Edelmarzipan: Es besteht aus 70 Prozent Rohmasse und 30 Prozent Zucker. Alles, was unter einem Mischverhältnis von 50 Prozent liegt, darf nicht mehr als Marzipan bezeichnet werden, sondern läuft unter Zuckerware. Und woran erkennt der Laie gute Qualität? "An der goldgelben Farbe. Wenn das Produkt viel Zucker enthält, ist es weißer", sagt Wöllstein. "Dann wird es auch trockener. Manche Hersteller kaschieren das durch Invertzucker, der das Marzipan feuchter macht." Illustration: Dirk Schmidt | eses Mal mit Schokolad e: Ein%e _K o ditormeiste rin hat fü@ @r us Maripan probiert - von Niederegger bis Ritter Sport, aus Confiseien und aus dem Supe-rmar@ @ @@kt@ @ @ @. Jahres endzeit ist Marzipanz@ @ @eit.@ An Silvester kommt man an gi@ @ @nsend en Glücksschweinchen aus der süßen Mandelmasse nicht vorbei. Doch das war lange Zeit ganz aders. Der Teig aus Mandcln, Z ucker und Rosenwasser galt lanqe als Luxusgu: A ls Konfckt bekam ihn 1 vor allem der Adel ess en, Ap0theker erkauften ihn als Medizin gegn Darmbeschwerden und zur Stärkung. E@ @ @rst als die Rübenzuckrproduktion Zucker erschwinqlich machte, fand da Marzipan seinen Weg a uch in$ bürgerliche Häusr. Im Mittelalter brachten Araber die Süßware wahrscheinlich aus Persien nach Europ#a - unter ander em nach Spanien. Das Mazapán de Toledo& ist bis heue w eltweit @ @ @bek-annt. D_ie Spitzen-Patissière Beate Wöllsein #schätzt Marzipan $als Zutat fü%r Pralinen, Desserts, Eis und als Dekorationsmaterial f ür Torten - obwohl e [2] d0rt zunehmend von Rollondant verdrängt wird, einer weich%en Zuckcrmase, die Farbstoffe brillanter er sc#heinen lässt. Was gutes Marzipan a#usmacht? "Je höher der Mandelanteil und je weniger Zucker desto beser", sagt Wöllstein. Niederegger-Marzipan etw be%steh zu 100 Prozent aus _ripanrohmas se. Die nächste Qualitätsstufe ist das "Lübecker Marzipan", das mindes te ns 90 Pr0zent Rohmasse enthält und ausschließlich in Lübeck hergestellt werden dar f. An dritter Stelle steht da@ @s Edlmaripa n: Es b#esteht aus 70 Prozent Rhmasse -3- und 30 Prozent Zucker. Alles, was unter &einem Mischve-rhältnis-- von 50 Prozent liegt, darf nicht mehr als Marzipan bezeichnet werden, sondern läuft unt-er ucke@ @ @ @rwre. Und woran erkennt der Laie gute Qualität? "An der go#ldgelben Farbe. Wenn das Produk viel Zucker en thält, ist es weßer", sagt Wöllstein. "Dan wird es auch trockener. Manche Herstell er kaschier en das @ @ @ @dur@ @ @ @ch Invertzucker, der das Marzipan feuchter macht." (4) Illustration: D@ @ @ @ir k Schmidt -5- |
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