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Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
Luxemburger Wort no. 1 23.03.1848
5848. Donnerstag, den 23, März. Mr. 1. $i\imimcrntiorid|>rciô audto&tte t );i()ilid) Fr, 22, 50; halbjährlich Fl. 11, 25; vierteljährlich Fr. 5, 75. aJtâIW«KWHon«))«i« i>>r Cnrcmburg: jähllich 2'Fl>»len; halbMlich 10 grantett; »icl.c!>c>l)ilich 5 Ficmlcn. Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht (Probe Blatt.) Erscheint wöchentlich $!Pdsnal : Dienstags und Freitags. Csii|'crttoiict.jcl)ül)icn pro Zeile «M« Petitschrift, ober Ncmm: 15 iScntimtn. — iîfftctliiiijfu uiib Briefe werben fraitci> erbeten. — Abonnemente nimmt die Rédaction, ©rcfijriiijje 9îf. 105, so wie olle Postämter n«.
Luxemburger Wort
1848-03-23T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Pub. 1 Page 4
Nnentgelbliche Pumpen. Die Gesellschaft lie 8»,» v«»» hat schon den Gemeinden Nicbclkerschcn, Schnttringcn und Steinscl brei Pmupcn uncntgeldlich verabreicht. Vier Andere stehen noch bereit für die Gemeinden Vctzdorff, Manier, Harlingcn und Hosingcn. Hierdurch kann man ersehen, daß die Gesellschaft I« Sauveur beschäftigt ist ihre Verspreche» z» eifüllen, ohuc sich in Anderer Angelegenheiten zu mischen. Der Direktor für da« WroscherzoMmm, Qontler-Clrlfy, Eigcuthümcr in Curtmburg. Nachricht. Personen die über Antwerpen... Oder andern nordamcnkanischcn Häfen zu reifen beabsichtige», tonnen fortwährend bei G. Nodenborn, Großstrasie, Nr. 105, in £uvemburg, erfahren an welchen Tagen Echiffc von Antwerpen absegeln, wieviel die »cbcrfahrt mit ober ohne Gebens« „litte! lostet, Verhaltungsrcgeln während der (Sec- und Sanb- reise, Vorsichtsmaßregeln bei der Niederlassung in de» Vcrci» »igten Staaten; Vor» und Nachthcile beim Ankauf der San« tcri'iclt, K.
Luxemburger Wort
1848-03-23T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Die Proclamation.
Die Regierung hat folgende Proklamation erlassen: Proclamation. Luxemburger! Wir verkündigen Euch mit Frende, daß Eure rechtmäßigen Wünsche werden befriedigt werden. Schon hat unser Monarch die Freiheit der Presse verordnet. Wir haben so eben das Gesetz über die Einrichtung der Gerichtspflege empfangen, welches die Unabsetzbarkeit der Gerichtsbeamten, und den Grundsatz der Verurtheilung durch vier Stimmen auf sechs festsetzt. Das Gesetz über den mittleren und höheren Unterricht ist mit freisinnigen Abänderungen genehmigt worden. Der Monarch hat befohlen, daß Unterhandlungen mit dem heil. Vater angeknüpft werden sollen zur Regulierung der geistlichen Angelegenheiten. Wir haben für Euch seit mehreren Tagen die sofortige Oeffentlichkeit der Sitzungen Eurer Landstände, und die Ermächtigung begehrt, einen Entwurf zur Abänderung der Verfassung nach den moralischen und materiellen Bedürfnissen des Landes einzureichen, und ihn einer in doppelter Anzahl zusammeugerufener Versammlung der Landstände vorzulegen. Wir sind gewiß, daß der Monarch uns anhören wird, nachdem er in Seinen Niederländischen Staaten freiwillig zu großen con stitutionellen Reformen seine Zustimmung gegeben hat. Erinnert Euch, Luxemburger, an das beständige Wohlwollen, welches er unter Euch gezeigt hat. Reibet Vertrauen auf Ihn. Habet Vertrauen auf Eure Verwalter, auf Eure Mitbürger. Schliefet Euch an uiisrc Lurrmburgcr Fahne. Man kann stolz sein, unter diesem alten Symbol der Ehre uub der Treue zn wandeln. Seid überzeugt/ das; jede andre Fahne nur die Unordnung und das Unglück herbeiführen kann. Vereinigen wir uns in einem gemeinschastlichen Gefühle der Anhänglichkeit an den König, der Liebe an unsre Nationalität, und des festen Willens, die Ordnung zu bewahren, welche allein das Luxemburger Land retten kann. Luxemburg den 20. März 1848. Das RegierungsCollegium, de la Fontaine, Präsident. Die Rthe: Tock, Ulveling, Pescatore, Simons, J u r i o n, General⸗Secretär. Also: Die Presse ist frei ! Alk wahre» Lurcmbnrgcr begrüßen tiefe Kunde mit großer Freude. Die Oeffcnllichkeit indcnVerhanrlungm ter Ländständc sind uns in Aussicht gestellt. Damit begrüßen wir für unser Land den Beginn einer neuen Area. Gewiß nicht würde unser Land sich in einer so drückenden Lage befinden, als jetzt, wenn wir früher Freiheit der Presse gc, habt hätten. Gewiß nicht wären alle Hülfsquellen des Landes so erschöpft, und die öffentlichen Gelder zu zwecklosen Unternehmungen verschwendet, hätte cine freie Presse die Noth des Landes besprochen, und die Bedürfnisse des Landes offen und frei zur Besprechung bringen können. Wir begrüßen also noch einmal die Bewilligung der Preßfrcihcit als ein glückliches Creigniß, als cine Rettung für unser Land. Und besonders im jetzigen Augenblicke, wo die Landstände z»r jßerat^ung ter Bedürfnisse und Wünsche des Volles wahrscheinlich bald jufammen-- treten werten, ist die Freiheit der Presse eine große Wohlthat. Die wahre Stimmung des Volkes wird sich durch sie Lust machen. Es Werben »on jetzt an nicht mehr einige wenige Herren, die vielleicht am allerwenigsten die Uebelstände, welche das Volk drücken, kennen Und zu Herzen nehmen, für, sich altein bcrathen, und dann in einer unter Censur erscheinenden Zeituna. sagen können: „Sehet da, hier ist das, was das Land wünscht," während das Land ganz andere Wünsche und Bedürfnisse hat. Von jetzt an werden die Verhandlungen der Stände der Aufsicht des ganzen PnblikumS unterworfen sein, und^dlc öffentliche Meinung Wirb darüber entscheiden, ob durch die versammelten Landstände die wahre Stimmung des Landes ausgesprochen wird^oder nicht. Sjjütj Unsere Zeitung trägt den Namen: „Luremburger Wort für Wahrheit und Recht." Sie wird sich bestreben, die Stimme der Wahrheit vor Jedermann, vor dem Gouvcrncmcnte und dm Ständen, vor dem Bürger und Bauer ertönen ;u lassen. LS ist der Zeitpunkt da, wo jeder wahre Luremburger, dem das Wohl des Landes, besonders das Wohl des Bürgers unb Bauern am Herzen liegt, sich um die öffentlichen Angelegenheiten bekümmern muß. Jeder muß feine Meinung frei und offen aussprechen, und muß nach seinen Kräften dazu mitwirken, daß das Beste des Landes gefördert wird. Wer jetzt sich feige zurückzieht, oder wer jetzt ruhig die Hände in den Schoß legt, und gleichgültig zusieht, wie das Wohl des Landes in Gefahr gebracht wild, der tlmt nicht feine Schuldigkeit. Ein solcher ladet eine gresic Verantwortlichkeit auf sich. Darum hielten wir es für unsere Pflicht, in dieser bewegten Zeit das Lim'mburger Wort ertönen zu lassen, um jfbem wahren Lurcmbnrgtr Gelegenheit zu bieten, den öffentlichen Angelegenheiten feine Aufmerksamfeit zuzuwenden. Vir hoffen, daß Alle, die es mit dem Lande gut meinen, nach Kräften dazu beitragen werben daß die Stimme dieser Zeitung, der ersten im Lande, die ohne Ccnsur erscheint, in die Häuser der Reichen sowohl, als in die Hütten der Armen bringt. Die Redaktion liegt in solchen Händen, daß.die Zeitung bei allen wahren Luxemburgern nur Vertrauen erwecken kann; Ueber die Richtung, welche die Zeitung einzuhalten gedenkt, werden wir uns in dem folgenden Artikel genau erklären, damit die Abonnenten wissen, was sie von diesem neuen Unternehmen zu erwarten haben.
Luxemburger Wort
1848-03-23T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Belgien.
Belgien. Arlon, den 20 März. Auch unsere Stadt hat ihren Krawall gehabt. Verflossenen Freitag singen einige Trunkenbolde an zu rufen: Vire la Poublieue Kinder und Frauen aus der niedern Volfskla se liefen gleich hinzu und verursachten einen Aluflauf. Um weitern Unordnungen vorzubeugen, hat die Stadtregierung durch Maueranschläge alle Zusammenrottungen verboten, und seitdem ist alles ruhig.
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Frankreich.
Frankreich. Eine ungeheure Masse der mobilen Nationalgarte mit ihren NcgimentSfahnen, jtborf; ohne Waffen oder Uniform, zog heute Vormittag nach dem Stadthause, um gegen die gestrige Icmonftia* tion der Elitcn-Compaginecn zu protestiren, welche bekanntlich durch Deputationen die provisorische Rcgicruug vergeblich um Zurücknahme deS AuflösungSbefehls ersuchten. Gegen 2 Uhr war eine Deputation der mobilen Nationalgarde auf dem Stadlhause zugelassen und bei der provisorischen Regierung vorgelaffen worden. Unter der draußen ftel)enben Menge herrschte die größte Ordnung und man vernahm bloß Acußerungen der Hingebung für das Land.— Auch eine Anzahl von Arbeitern, bereu Zahl man fogar auf 100,000 angibt, zog heute zum Stadt- Hause, um gegen den gestrigen Schritt der Eliten- CHMiipagniccn zu protestircn. Alle Gewerbe waren durch dreifarbige Fahnen vertreten. Die Adressen der (Korporationen wurden der Regierung durch ''!dgeordncte überreicht, die sehr freundlich empfangen wurden. Sodann gingen alle unter Vivats sue die Republik auseinander. K. I.
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1848-03-23T00:00:00
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Niederlande.
Niederlande. Haag, 18. März. Durch königliches Dekret von gestern wird eine Commission eingesetzt zur Bearbeitung des Entwurfes einer Reoision des Grundgesetzes. Dieselbe besteht aus den Herren Donken⸗Curtius, de Kempenaer, Luzac, Storm und Thorbecke. (Köln. Ztg)
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Luxemburg in den Tagen des 15., 16. und 17. März und die Protestation der Katholiken des Luxemburger Landes.
Luxemburg in den Tagen des 15., 16. und 17. März und die Protestation der Katholiken des Luxemburger Landes. Auch Luxemburg hat seine unruhigen, in ihrer Art höchst merkwürdigen Tage gehabt. Eine unpartheiische Darstellung dieser Ereignisse ist wegen der falschen Nachrichten, die man über diese Vorfälle im Inlande und Auslande mündlich und schriftlich verbreitet hat, ein dringendes Bedürfniß geworden. Die französischen Unruhen hatten auch in unserem Lande alle Gemüther in Spannung versetzt. Diese Spannung wurde noch vermehrt durch eine Proklamation des Regierungskollegiums an die Bewohner des Luremburger Landes, worin die Bevölkerung wegen ihrer ruhigen Haltung belobt und das Glück des Landes mit goldenen Farben gemalt wurde. Eine allgemeine Unruhe aber bemächtigte sich der Gemüther, als eine zur Nachtszeit ausgestreute Proklamation, angeblich in Metz gedruckt, die Beschwerden des Landes bekannt machte, und das herrschende Regierungssystem schonungslos darstellte. Eine Stelle der Proklamation schien sogar die Person des Bischofs zu bedrohen, und vermehrte die Unruhe der Gemüther. Endlich wurde öffentlich im „Courrier de Luxembourg““ eine Versammlung der Bürger im Hastertschen Gasthofe angekündigt, und später von den Civil⸗ und MilitairBehörden genehmigt. Dort sollte eine Petition an den König Großherzog beraten werben. Auffallend war es, daß man gerade den 16. März, den Jahrestag sehr ärgerlicher Auftritte hier in Luxemburg, zur Abhaltung der Versammlung gewählt hatte. Daher kam man auf den Gedanken, daß die Versammlung im Hastert'schen Hause nur »on einer bekannten Parthei btrtgirt werben, und daß dem Volke vielleicht, wie es früher geschehen, eine Petition zur Unterschrift vorgelegt werben sollte, von deren Inhalt dasselbe keine genaue Kenntniß erhielte. Dazu kam, daß durch Aeußcrungen von gewisser Seite, wie gerichtlich nachgewiesen werben kann, die Person des Bischofs bedroht würbe. Man erzählte auch von Arbeitern, die außer Brod gesetzt werden sollten, falls sie nicht zum Aufrühre gegen den Bischof mitwirken würben. Immer allgemeiner verbreitete sich daher das Gerücht, daß man im Hastert'schen Hause eine Demonstration gegen den Bischof zuwege zu bringen beabsichtige. Diese Befürchtungen würben bestätigt, als man in Erfahrung brachte, daß in Gegenwart vieler Zeugen der Entwurf der Petition vorgelesen worden, worin die Person des Bischofs und die Interessen der Religion auf das atter»erlesenbfte behandelt wurden. Wie unverzeihlich derartige Herausforderungen zur Zeit so allgemeiner Aufregung waren, mag jeder besonnene Leser beurteilen. Viele Bewohner Lurembürge faßten daher den Entschluß, an den Berathüngen im Hastert'schen Hause Theil zu nehmen, und so die Gegenparthci an der Abfassung einseitiger Beschlüsse zu verhindern. Einige am Abend des 15. März zur vorläufigen Verathung zusammengekommene Herren notirten sich einige Punkte, die sie in der Vürgerversammlung am folgenden Tage zum Vorschlage bringen wollten. Sie hielten sich überzeugt, daß in diesen Punkten die Wünsche und Bedürfnisse des Luxemburger Volkes ausgesprochen würden. Wir drucken daher die Punkte zur einstweiligen Mittheilung an das Publikum ab, und werden eine ausführliche Besprechung derselben in den späteren Nummern der Zeitung folgen lassen : 1. Freiheit der Presse, und Freiheit der Besprechung der öffentlichen Angelegenheiten; 2. Freies Associationsrecht; 3. Abschaffung des Zeitungsstempels; 4. Freiheit der Schulen und des Unterrichw; 5. Wahlreform für die Land stände, und Abschaffung des Wahlcensus; 6. Wählbarkeit aller Lurcmburgcr ohne Unterschied des Standes mit alleiniger Ausnahme der Mitglieder des Regierungs- Collcgmms wie der absetzbaren Beamten; 7. Erweiterung der Befugnisse der Landstände ; 8. Gebrauch einer Sprache, die das Volk -versteht für die Administration, für die Gerichte u. die ständischen Verhandlungen, bamtt wir Alle wissen was man sagt und thut; 9. Verantwortlichkeit der Mitglieder des Rcgicrmlgs-Collegmms; 10 Abschaffung des Gesetzes m Betreff der Strohdächer; i. Verminderung der Steuern, der höchsten Staats geh älter und des Emregistrirungsrechtes u. s. w. 12. Umgestaltung des Annengesetzes; Organisation der Arbeit für die Armen; 13. Contrôle über die Verwendung der öffentlichen Gelder, namentlich der Verkaufsumme des Grünenwaldes. Als am Nachmittage des 16. einige Herren sich zusammenfanden, um sich zum Hastert'schen Hause zu begeben, würbe unerwartet ein kleiner gedruckter Zettel gebracht, wodurch die in aller Ordnung durch die öffentliche Zeitung angekündigte Bürgerversammlung aufgekündigt werden sollte. Der Zettel enthielt keine Namensunterschrift, sondern war blos mit dem Buchstaben „M." unterzeichnet. Er würbe erst in dem Augenblicke herumgetragen, als die Massen des Volkes bereits zur öffentlich angekündigten Versammlung sich einzufinden begannen. Dazu kam noch, daß die Fassung des Zettels einen offenbaren Widerspruch enthielt. Es würbe nämlich gesagt, die Versammlung sei vertagt, und dennoch hieß es, am folgenden Tage werbe eine Petition zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Nichts erbitterte die Bürger mehr, als die formlose Aufkündigung einer in aller Form angekündigten Versammlung, und der nun in allen Gemüthern aufkommende Verdacht, man wolle die geringern Bürger und Handwerker von der Berathung der Petition ausschließe, und nur eine gewisse privilegirte Klasse nach ihrem Gutdünken beschließen lassen. Auch jene Herren waren der Meinung, man beabsichtige nur, das Volk von der Versammlung im Hastert'schen Hause auszuschließen, und wolle dann um so ungehinderter eine Petition mit den besprochenen Artikeln gegen die Religion und den Bischof durchsetzen. Sie beschlossen daher, falls es bei Versammlung bei Hastert gelingen sollte, die besprochenen Artikel in die Petition aufnehmen zu lassen, oder sonst eine Eingabe gegen den Bischof vorzubringen, eine sofortige Protestation dagegen zu erheben. Darauf begaben sie sich zum Hastertschen "Hause, wo nur wenige Herren zusammenkamen, während das Volk zu Tausenden auf den Straßen und Plätzen wogte. Da nach langem Harren die Männer der andern Parthei nicht erschienen, so hielten sich die Versammelten überzeugt, daß die Ändern in irgend einem Lokale sich vereinigt hätten, um bort allein die Petition zu beraten und die der Religion nnb dem Bischöfe feindlichen Artikel zur Unterschrift zu bringen, ©te sahen sich daher zur Erhebung einer feierlichen Protestation verpflichtet, und ließen dieselbeim Lokale der christlichen Leihbibliothek zur Unterzeichnung vorlegen. Die Vorlage dieser Protestation war um so nötiger, als man dem durch die Aufkündigung der Versammlung im höchsten Grade erbitterten Volke etwas geben mußte, damit es nicht ganz getäuscht nach Hause ginge, und so die Gemüther nur noch mehr gereizt würben. Da aber der Andrang zur Unterzeichnung zu ungeheuer würbe, so beschloß mau, um möglichen Unordnungen vorzubeugen, die Unterzeichnung abzubrechen, und in den folgenden Tagen die Listen zur Unterschrift durch die Stadt umhertragen zu lassen. Da die Katholiken an demselben Abende die volle Gewißheit erhielten, daß die andere Parthei ihre eignen geschiedenen Wege verfolge und am Morgen des darauf folgenden Tages erfuhren, daß dieselbe Parthci Unterschriften für ihre Petition sammle, fanden sie sich gcnöthigt, die erwähnte Protestation auch der Unterzeichnung der Landbewohner vorzulegen. Zu dem Zwecke bildete sich ein Comité, bestehend auôbcn Herren Obergcrichtsrach und Landstand Eyschen; Gcmcmderath P. C. Würth; Doctor der Arzneikunde und Landstand. Ne u m au n ; Dcchant Ambrosy und Advokat-Anwalt Dr. Jonas, welcher die Protestation den Herren Dcchanten zur wetteren Beförderung zusandte,. DaS ist die Entstehung der Protestation der Katholiken des Luremburger Landes, welche bereits von unzähligen Namen aus allen Ständen unterschrieben ist. Wie gegründet und berechtigt diese Protestation ist, wird jeder Urteilsfähige einsehen, der diese einfache Darstellung des Thatbestandes gelesen hat. Mit welchem Rechte man aber die Luremburger Bürger verhindern kann und darf, diese gesetzmäßige Abwehr gegen allgemein bekannte Angriffe gegen ihre Religion zu unterschreiben, mit welchem Red)te die Listen »on der Polizei in Beschlag genommen werben können, darüber werden wir noch reden. Da seitdem ein königliches Wort uns zugekommen, das alle Luremburger zum Vertrauen auf den König auffordert, so erscheint auch die Bcsorgniß, welche die feierliche Protestation gegen die Angriffe auf unsere heiligsten Interessen hervorgerufen hat, gernilbert und können Alle den ferneren Verlauf dieser Sache mit Ruhe abwarten. (Forts, folgt.)
Luxemburger Wort
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Was will die neue Zeitung?
Was will die neue Zeitung? 1. Die neue Zeitung will kein Partheiblatt sein. Sie will nicht ein Blatt fein für die Regierung, nicht für den Clcrus, nicht für irgend einen besonders bevorzugten Stand; sondern sie wird sich bemühen, nach bestem Wissen und Können die Wahrheit für Alle zu reden, für die Regierung, den (Sie* rue, den Bürger, den Handwerksmann und den Bauern. 2. Nur das Gefühl der Pflicht, in dieser bewegten Zeit für das wahre Wohl des Luxemburger Landes nach Kräften mitzuwirken, hat uns bewogen, eine Zeitung erscheinen zu lassen. Das Wohl des Landes liegt uns am Herzen, und für dieses wollen wir frei unsere Stimme erheben. Aber wir sind fern von der Meinung, als wüßten wir allein, ober als wüßten wir am besten, was zum wahren Wohle des Landes gereicht. Darum will die neue Zeitung durchaus nicht irgend ein Richteramt in dieser Hinsicht ausüben, sondern sie will die Angelegenheiten des Landes nur zur allgemeinen Besprechung bringen, damit das mündig geworbene Publikum selbst entscheide. 3. Unter den Fragen, die das wahre Wohl des Landes betreffen, rechnen wir die religiöse Frage nicht zu den unerheblichsten. Wir werben, wie es guten Luxemburgern geziemt, von der Religion nie anderes, als mit hoher Achtung reden. Den Clerus des Landes werben wir, obwohl alle Männcr> die an der Spitze dieses Zeitungsunternehmens stehen, zum Laienstande gehören, nur mit der, seiner Stellung gebührenden Achtung behandeln. Dagegen aber werden wir nicht unduldsam gegen andere Meinungen sein. Wir achten und ehren jede Überzeugung, und werben uns nie erlauben, die religiöse Meinung eines Ändern zu kränken oder zu beeinträchtigen. Wir werben Protestanten, Juden und Freimaurer friedlich neben uns bestehen lassen. Aber eben so, wie wir feinen Andersglaubenden unb Andersdenkenden um feiner religiösen Meinung wegen kränken werben, sind wir auch gesonnen, Angriffe und Schmähungen gegen unfre h. Religion und ihre Diener nicht zu dulden. Wir halten es für ein Zeichen der Barbarei und Rohheit, wenn das, was einem Ändern heilig ist, geschmähet wird, und sind fest überzeugt, daß der Friede und die Ruhe in unserLande nur dann wiederhergestellt werden könne, wenn alle Partheien sich der religiösen Duldung befleißen. 4. Es erscheinen noch andere Zeitungen im Lande, der Courrier de Luxembourg, das Diekirckcr Blatt und der zuletzt entstandene Grenzbote. Alle 3 Blätter erschienen bisher unter der Eensur der Regierung. Wir beabsichtigen gar nicht, mit diesen Blättern uns in einen Streit einzulassen. Unser Blatt ist nicht in Opposition zu diesen entstanden, denn wir werben nach Kräften uns bestreben, eine Stimme der Wahrheit für das ganze Land zu werben. Wo also diese Blätter etwas Gutes und Ersprießliches für das Land bringen, da werden wir gerne und freubig ihnen beistimmen; wir werben es in die Spalten unsrcs Blattes aufnehmen, und es in aller Weise unterstützen. Wo aber uns« Ansichten mit den ihrigen nicht übereinstimmen, da werben wir ruhig und ohne Leidenschaft mit den Waffen der Vernunft und der Gründe ihnen entgegentreten. Wo sie Anderer religiösen Überzeugung folgen, da werden wir nicht mit ihnen streiten. Nur wenn der Fall eintreten sollte, daß sie Anderer religiöse Freiheit angriffen, daß sie Personen und Sachen, die Ändern heilig sind, unehrerbietig behandelten, würden wir mit ihnen einen direkten Kampf beginnen. Unser Lmcmburgcr Volk liebt nicht die Unduldsamkeit in irgend einer Rücksicht; darum vertrauen wir, daß jeder Lurcmburgcr unfern hier ausgesprochenen Grundsätzen seine Zustimmung geben werbe. 5. Auch wird die neue Zeitung sich fern halten »on Persönlichkeiten, von Schmähungen und Verdächtigungen der Personen, die anderer Meinung sind, wie wir. Wir halten es für eine moralische Schlechtigkeit und Niederträchtigkeit, zu Schmähungen und Verdächtigungen von Personen seine Zuflucht zu nehmen, wo es sich um eine Sache handelt, wo es barauf ankömmt, mit Gründen der Vernunft einen Gegner zu bekämpfen. Besonders in einem kleinen Lande, wie das unsrige ist, könnte die Anfeindung der Personen nur zu großem Unfrieden und zu endlosem Hader führen. 6 In Betreff des Auslandes wird die Zeitung eine fortlaufende Übersicht über alle wichtigsten Ereignisse liefern, damit die Leser, um immer mit den Weltereignissen gleichen Schritt zu halten, nicht benöchigt sind, noch andre ausländische Zeitungen zu halten. 7. Die Zeitung erscheint einstweilen zweimal wöchentlich, am Mittwoch und Samstag Abends. Der Preis ist vierteljährig 5 Frs. in der Stadt. Vom ersten April an wird der „Lurcmburger Anzeiger" zu erscheinen aufhören, da die neue Zeitung für Ankündigungen aller Art in deutscher und französischer Sprache ihre Spalten öffnet. Die Einrückungsgebühren betragen für die Zeile 3 Sous. 8. Im Anfange wird die Zeitung, wenn die Redaktion es für nöthig erachten sollte, öfter, als 2mal wöchentlich erscheinen.
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Preußen Patent wegen beschleunigter Einberufung des vereinigten Landtages.
Preußen Patent wegen beschleunigter Einberufung des vereinigten Landtages. Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen rc, . Als wir am 14 d. M. Unsere getreuen Stände zum 27. April d. I. beriefen, um »ereint mit ihnen diejenigen Maßregeln zu beschließen, welche die, Unseren deutschen Bundesgenossen vorzuschlagende Regeneration Deutschlands auch für Preußen nothwendig bebingen, konnten Wir nicht ahnen, daß in denselben Stunden große Ereignisse in Wien einerseits die Ausführung Unserer Vorschläge wesentlich erleichtern, andererseits aber auch die Beschleunigung ihrer Ausführung unerläßlich machen würden. Jetzt, nach jenem wichtigen Ereigniß finden Wir Uns vor Allein bewegen, nicht allein vor Preußens, sondern vor Deutschlands — so es Gottes Wille ist — bald innigst vereintem Volke laut und unumwunden auszusprechen, welche die Vorschläge sind, die Wir Unseren deutschen Bundesgenossen zu machen beschlossen haben. Vor Allem verlangen Wir, daß Deutschlaudaus einem Staatenbund in einen Bundesstaat verwandelt werde. Wir erkennen an, daß dies eine Reorganisation der Bundesverfassung voraussetzt, welche nur im Vereine der Fürsten mit dem Volte ausgeführt werden kann, daß demnach eine vorläufige Vuudes-Ncpräscntation aus den ©täuben aller deutschen Länder gebildet und unverzüglich berufen werden muß.— Wir erkennen an, daß eine solcheßundes- Nepräscntation eine konstitutionelle Verfassung aller deutschen, Länder uothwcndig erheische, damit die Mitglieder jener Repräsentation ebenbürtig neben einander sitz«'n. Wir verlangen eine allgemeine deutsche Wehr- Verfassung und werten beantragen/ solche im Wesentlichen derjenigen nachzubilden, unter welcher Un* sere — Preußens — Heere in den Freiheitskriegen unverwelklichc Söfbeern sich errangen. Wir »erlangen, daß das deutsche Bundesheer unter einem Bundcsfcanner vereinigt werde, und hoffen, einen Bundes- Feldherrn an seiner Spitze zu sehen. Wir verlangen eine deutsche Buudes-Flaggc und hoffen, daß in nicht zu langer Frist eine deutsche Flotte dem deutschen Namen auf nahen und fernen Meeren Achtung verf ff m werde. Wir »«langen ein deutsches Nundesgericht zur Schlichtung aller Streitigkeiten staatsrechtlichen Ursprungs zwischen den Fürsten und Standen, wie nudi zwischen den verschiedenen bcutfdu'it Regierungen. Wir verlangen ein allgemeines deutsches Hrimathsr.'cht und volle Freizügigkeit in dem gesammtcu deutschen Vaterlande. Wir verlangen, daß fortan leine Zollschranke mehr dm Verkehr auf deutsche»! Boden hemme unb den (''cwcrbrflciß feiner Bewohner lahme; wir »erlangen also einen allgemeinen deutschen .Hierein, in welchem gleiches Maß und Gewicht, gleicher Münzfuß, ein gleiches deutsches Handelsrecht auch das Band matendier Vereinigung bald um so fester schließen möge. Wir schlagen vor Preßfreiheit mit gleichen avanticen gegen deren Mißbrauch für bas gcsammtc deutsche Vaterland. Das sind Unsere Vorschläge, Unsere Wünsche, deren Verwirklichung Wir mit allen Unseren Kräften zu erstreben suchen werben. Mit stolzem Vertrauen rechnen Wir dabei auf die bereiteste Mitwirkung Unserer deutschen Buudeogenossen und des gesammtcn deutschen Volkes, welches Wir mit Freuden durch Einverleibung Unserer nicht zum Bunde gehörigen Provinzen in den Bund verstärke!» werben, wenn, wie Wir voraussetzen, deren berufene Vertreter diesen Wnnsch thcilcn und der Bund fie aufzunehmen bereit ist. Wir geben der freudigen Hoffnung Raum, daß die Ausführung Unserer Absichten, ja, daß schon bereu Anbahnung die Spannung beben wird, die jetzt zu Unserem großen Schmerze das deutsche Vaterland erfüllt, die Verkehr und Gewerbe lahmt, es spaltet, die es zu zcrcißen droht, — ja, Wir hoffen, daß jene Maßregeln Deutschland in sich stark, nach außen geachtet machen werben, damit in feinen vereinigten Kräften (Suropa die sicherste ©ernähr eines dauernden, gesegneten Friedens finden möge. Damit aber die Erfüllung Unserer Absichten am wenigsten in Unseren Staaten Zögerung und Hindernis; finden könne, damit Wir desto eher diejenigen Vorschläge zu entwickeln im Stande sind, welche Wir für die Verfassung Unserer Staaten nöthig erachten, haben Wir beschlossen, die Berufung des Vereinigten Landtages zu beschleunigen und beauftragen das Staatsministtrium, diese Einberufung auf Sonntag, den 2. April d. I>, zu bewirke». ,Gegeben Berlin, den 18. März 1848. Friedrich Wilhelm. Prinz von Preußen. Mühler, v. Rother. Eichhorn, v. Tlnle. v. Savigny. ». Bodclschwingh. Graf zu Stollberg. Uhdcn. Frhr. v. tîanil;. X). 2)üeebcrg. ». 9îol;r. erlin, 17. März. Der gestrige Abend begann unter den schlimmsten Anzeichen,; schon am hellen Tage sammelten sich Tausende von Meuscl'cn, die Kopf an Kopf die ganzen Linden hinab, namentlich vor der Universität unb beut Palais deS Prinzen von Preußen bis zum königl, Schlosse flauten, und ihrem Unmutbc dadurch Luft machten, daß sie dir Bekanntmachungen, die zur Ruhe und Ordnung ermahnten, unter Hohngcschrci sofort nach dem Anschlagen wieber abrissen, auch sonst lärmten und schrieen, einen Bedienten des Prinzen »on Preußen arg mißhandelten u. s. w. Allein der Abend ist im Ganzen dennoch rübig vorübergegangen. Es wurden sofort mit Einbruch der Dunkelheit alle Trup-' Pen wieder aufgestellt, aber gleichzeitig mit ihnen erschienen auch die an einem weißen Stabe und einer weißen Armbinde kenntlichen Mitglieder der Echutz-Commissionen zu Hunderten, um als friedliche Vermittler der Wiederkehr der Unglückoscenen der vergangenen Abende vorzubeugen. Dies schien im ersten Augenblicke wenig zu glücken; die auf beut Platze vor dem Palais des Prinzen von Preußen als „Echutzbeamtc" erschienenen Bürger wurden hart gedrängt und mußten schließlich in die dicht dabei gelegene „Neue Wache" flüchten. In golfje davon würbe dreimal die Trommel gerübrt nur alsdann einmal geschossen, wobei zwei ober drei Menschen blieben. Sonst kam aber nirgends eine Veranlassung vor, daß das Militair irgendwie einschritt, indem das gütliche Zureden der Bürger, be* ren wohl mehrere Hunderte thätig waren, überall fruchtete. (Köln. Ztg.) Berlin, 17. Mär;. Trotz der Errichtung »on Schutz-CommWoncn hatten wir gestern Abend neues Uuglück zu beklagen. Dem Anscheine nach war die Stadt den ganzen Tag über ruhiger als in den letzten Tagen. Der Schloßplatz und die Brüderstraße, mit den daran stoßenden Seitengassen, der Schauplatz der ernstlichen Tumulte am 15., würben von einer Menge Neugieriger besucht, welche die in der Spreegaffe durch die Kugeln an den Häusern hintcrlasscnen ©puren und die an einem Hause befindlichen Blutflecken besichtigten. Trotzdem war die Mcnschcnmassc nicht so bedeutend, wie am 15., und vollkommen friedlich in ihrer Haltung. Als ich des Abends um etwa 6t} Uhr die Brüderstraße und den Schloßplatz besuchte, waren dieselben noch leerer als am Vormittage, und es gelang mir sogar, durch die inneren Schloßhofe zu kommen, die schon bedeutend mit Truppen besetzt waren. An dem zum Lustgarten führenden Portale angelangt, horte ich au die daselbst ftationirtc Wache aus dem Munde eines höheren Officiers den Befehl ertl)eiitcn, Jedermann hinaus, Niemand mehr hinein zu lassen. Ich beeilte mich, hinaus zu kommen; die Rampe vor dem Schlosse eben so wie Lustgarten waren nur sehr spärlich mit Mengen besetzt; dagegen wogten bcbeutenbe Massen unter den Linden. Plötzlich ertönte in ter Nähe des Operuhc,ufts eine Salve von Flintenschüssen. Die ©cene der Verwirrung, welche hierauf erfolgte, i.'t schwer zu beschreiben. Mit furchtbarem Augstgcschrei stürzten sich tic am Opern- und Zeughause befindlichen Massen an der Schloßftcihcit hinunter nach der Scblcnsenbrücke. Die Verwirrung würbe noch vermehrt durch eine von der lägerstraße aus anrückende Eavallerie-Patrouille. In wenigen Minuten war das bis dahin vollkommen niedliche Aussehen ter umliegenden Straßen mit Plätze wie verwandelt; überall verwirrtes Geschrei, durch einander laufende Menschen, Gruppen an den Straßenecken. Einen Augenblick lang schien es?, als wäre'das Acrgste zu besürcbtcn. Der übrige Theil des Abends ging jetodi verhältnißmäßig ruhig vorüber. Stettin, 15. März. Auch von hier aus geht eine bereits mit mehreren Hunderten von Unterschriften bedeckte Reform⸗Adresse an Se. Maj. ab.
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Luxemburg.
Luxemburg. Luremburg den 21. März. Nicht ohne Befremden haben wir die am gestrigen Tage öffentlich angeheftete Proklamation gelesen. Es ist darin von Concessioncn die Rebe, die dem Lande gemacht worden feien, und wir fragen verwundert, Wer hat diese Concessionen begehrt? Während das ganze Land sich rüstet, feine Wünsche auszusprechen und dem Könige vorzulegen, heißt es auf einmal, dem Lande sind feine Wünsche gewährt? Und wir fragen abermals, wer hat die Bittsteller kommittirt? Da erfahren wir denn, daß die gemachten Concessionen nur die Antwort auf die ausgesprochenen Wünsche der letzten Ständcversammlung sind. Aber was die Stände begehrt haben, kann unmöglich als die Wünsche des Landes betrachtet werben. Die Zeiten sind jetzt anders, ganz anders, als wo die letzten Landstände versammelt waren. Was die Landstände begehrt haben, hilft der Noth des Volkes nicht ab. Die neve Gerichtsverfassung macht dem Lande bedeutende neve Kosten, und kann in dieser Zeit allgemeiner Noth dem Lande nur ein wenig willkommnes Geschenk sein. Die Ausführung des neuen Gesetzes über den Mittlern Unterricht bedingt auch erhöhte Ausgaben. Für jetzt haben wir ganz andere Bewilligungen nöthig, wenn dem Volke geholfen werden soll. Beruhige man jetzt vor altem das Volk wegen semer religiösen und materiellen Zukunft, vermeide man jede herausfordernde Äußerung über Religion, suche man aus allen Kräften das gegenseitige Vertrauen in allen Gemüthern wieder herzustellen, und dem überhandnehmenden Geiste des Aufruhres zu wehren, und gehe bann ernstlich daran, sich über das Wohl des Kaufmannstandes, der ©ewerbmänner und des Bauers zu bcrathen. Nur in solcher Weise kann das wahre Wohl des Landes gefördert werden. S^iurcmburg, den 22. März. Preußen hat sich ■an die Spitze des gcsammtcn Deutschen Vaterlandes gestellt, und fein hochherziger König hat das dreifarbige Sauner des alten Deutschen Reiches ergrissen. Heil und Segen ruft auch das Deutsche Çttrcmburgcr Volk dem Könige und dem befreundeten Nachbarvolke zu. Möge die Schranke, welche die Deutschen Staaten bisher von einander trennte, mehr und mehr fallen; möge die große Deutsche Nation, die den Mittelpunkt von Europa bewohnt, an deren Geschicken Europas Glück bisher geknüpft war, und in Zukunft geknüpft sein wird, sich in ihrer alten Kraft wieder erheben, und das Letztere den Völkern wieder führen. Dann wird auch das Deuische Volk demjenigen aus seiner Mitte, welcher der Würdigste ist, die Kaiserkrone aufs Haupt setzen. Wiltz, 19. März. Gestern fand auch hier eine Bürgerversammlung statt. Ungefähr 400 Bürger nahmen daran Thcil. Sie kamen.darin überein, ein Comité von 26 Mitgliedern, die aus allen Gewerben gewählt würben, zu beauftragen, eine Adresse an den König zu beratï;en, deren Abfassung einem hiesigen Notar übeitragcn würbe. Wie man hört, soll sie ungefähr in demselben Sinne ausfallen, wie die Dickirchcr Adresse. Von der Attert, 20. März. Es scheint, daß das Fieber der Unruhe feine unserer Gemeinden verschonen will. In Rebingen hat man den Einnehmer gezwungen die Fahne des Aufruhrs aufzupflanzen. Die Zollbeamten haben die Flucht ergriffen, und die Gendarmen würben wie arme Sünder durch bas Dorf geführt. Vettborn hat die revolutionäre Fahne ebenfalls aufgepflanzt. In Nichten haben 12 Individuen aus Ettelbrück gleichfalls die Fahne aufgesteckt. Schande! läßt sich gleichfalls durch den Schwindel hinreißen. Zu Ufelbingen hat man dreimal versucht, die Fahne der Revolution aufzustecken. S» er lin gen läßt sich ebenfalls hinreißen. Ein dort ansäßiger Franzose, der schon in Sttelbrücf sich besonders hcrvorgcthan hatte, soll versucht haben, eine republikanische Fahne auf dem Schlosse aufzustecken, die er verflossenen Donnerstag in Arlon gekauft hat. Der Schwindel ist allgemein.
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Berichtigungen
Berichtigungen Der „Courrier de Luremb." bringt in seiner 28. Nummer einen in deutscher Sprache verfaßten Ar, titel, der viele Unrichtigkeiten enthält. Da der Ton, worin dieser Artikel geschrieben ist, eine zu unwürbige und verletzende Sprache enthält, so beschränken wir uns darauf, nur die Unrichtigkeiten, welche aus einer Unkenntnis) allgemein bekannter Thatsachen hervorgegangen sind^ kurz zu bezeichnen. Die Würdigung des ganzen Artikels überlassen wir dann dem Leser selbst. Unsere Bemerkungen beschränken sich auf folgende Punkte: 1. Der Artikel des Courrier beginnt mit Anführung einiger Sätze, die aus einem leitenden Artikel der ersten Nummer des „Luremburgcr Wortes" entnommen sein sollen. Verwundert fragen wir, wo stehen diese Sätze? wo haben wir das, was der Courrier als unsere Aeußcrungen anführt, gesagt? Jeder unserer Leser vergleiche doch die beiden Zeitungen und urtheile dann selbst. Freilich setzt der Courrier, nachdem er einige Sätze mit „Anführungszeichen versehen, als Aeußerungen unserer Zeitung abgedruckt hat, hinzu: so „ungefähr“ spricht unser Luremburger Blatt. Dieses „so ungefähr“ soll dann die von ihm vorgebrachte Unwahrheit bemänteln. Aber warum führt er nicht wörtlich an, was wir gesagt haben? warum nicht im rechten Zusammenhange? warum wird der Sinn unserer Aeußerungen ganz und gar entstellt? Möge der Courrier fest überzeugt sein, daß jede unredliche Waffe, die man gebraucht, sich unfehlbar feindlich gegen den wendet, der sich ihrer bedient. 2. gerner heißt es: „würbet ihr auch so sehr die „Kosten gescheut, auch so sehr auf Ersparnisse gedrungen haben, wenn der Konig trotzder Stände „eure Forderungen bewilligt, wenn er neben dem „Athenäum noch ein s. g. kleines Seminar auf Konten des Landes zugegeben hätte?" — Hier ist dem Verfasser des Artikels aus Unkenntniß Der Thalsachen merkwürdiger Weise ein Irrthum unterlaufen, ter ihn wider feinen Willen zum öffentlichen Ankläger nicht des Bischofs, sondern ter Regierung macht. Denn da gemäß einer zwischen dem Apostolischen Stuhle und dem Könige getroffenen Übereinkunft, in LlN'eml'urg ein f. g. kleines Seminar errichtet werden sollte, so brachte nicht der Bischof, sondern die Regierung im Jahre 184(3 tiefen Gegenstand als Pcoposincn vor die versammelten ftànbe. Der Bijchof aber, welcher dem Lande unnötl;ige Kosten ersparen wollte, erklärte dem Gouverneur de la Fontaine schriftlich, daß er in Berücksichtigung der bedrängten Lage deS Landes auf die Errichtung eines f. g. kleinen Seminars verzichten wolle, so lange nur das Athenäum für die christliche Erziehung der Jugend die nöthigcn ©aranticen böte. Er äußerte sich bei dieser Gelegenheit, daß er die Bildung der künftigen Priester am Athenäum gerne sähe, und nur wünsche, daß ein Couvict mit dieser Anstalt verbunden würde, wohin Eltern vom Lande, die ihre Kinder in einer fremden Stadt nicht gerne ohne Aufsicht wohnen lassen wollen, gegen Zahlung eines Kostgeldes, ihre Söhne schicken könnten. So allein konnte dem Verschicken vieler ftu» birenben Jünglinge in ausländische Pcnsionate, wodurch bisher eine bedeutende Summe Geldes aus dem Lande gegangen ist, vorgebeugt werden. Der Brief deS Bischofs wurde in der mit den Arbeiten in Betreff des Schulwesens beauftragten Section durch ein Mitglied der Landstände vorgelesen, und machte dort einen um so tiefern Eindruck, als man vorher allerlei falsche Gerüchte über die großm Forderungen des Bischofs ausgestrcuet hatte. Also ge* rabe das Gegentheil von dem, was der Schreiber des Aufsatzes im Courrier berichtet, ist die Wahrheit. Dieses Beispiel mag zu einem neuen Belege dienen, durch welche Mittel man feit einer Reihe von Jahren die öffentliche Meinuug irrezuführen gestrebt hat. Auch den edelsten und lautersten Hand« lungen der gcachtctstcn Männer und größten Wohlthälcr des Volkes hat man eine schlechte Absicht angedichtet; man hat die Thatsachcn entstellt, und mit erfinderischer Kunst die unglaublichsten Unwahrheiten verbreitet. Man hat diese niedrigen Mittel angewendet, um das Band der Liebe und der hohen Verehrung, welches den Hirten mit feiner treuen \u25a0beerte verkettet, zu zerreißen, und so dem Volke fein theuersteS Gut, in dieser Zeit der Noth und Drangsal feinen letzten Trost zu rauben, und da bisher die Ccnsur nur in der Macht derNegening war, und feine freie Stimme der Wahrheit sich erheben konnte, so sind wir außer Stande gewesen, der mit großer Geschäftigkeit ausgestreuten Lüge in gehörig nachdrücklicher Weise zu begegnen. Die Preßfreiheit wird diesen Uebeln eine wirksame Schranke setzen. Wir warnen daher nachdrucksam das Publikum, daß es in dieser Zeit der Verwirrung und der herrschenden Leidenschaften nicht leicht ausgesvrengten Gerüchten, welcher Art sie auch sein mögen, Glanben beimesse. So laufen gegenwärtig aus mehreren Theilen des Landes Nachrichten bei uns ein, daß gewisse Leute überall das Gerücht auszubreiten suchen, der Bischof beziehe einen ungeheuren Gehalt (12,000, 20,000, ja 30,000 Gulden), und habe dennoch wieder auf Erhöhung seines Gehaltes angetragen. Das heißt, schlechte Mittel zu einem schlechten Zweck gebrauchen. Der Bischof bezieht einen sehr mittelmäßigen Gehalt, und hat niemals auf Erhöhung desselben angetragen. Es ist derselbe Gehalt, den auch sein Vorgänger Van der Noot bezog, der kein Bischof war. Auch kennen wir in ganz Europa keinen Bischof, der ein geringeres Einkommen hätte, als der von Luxemburg. Wenn wir einmal auf die Gehälter zu sprechen kommen, so werden wir es durch Zahlen nachweisen, daß der Bischof sammt seinem Sekretär, und sämmtlichen Pfarrern und Kaplänen der Stadt und Vorstädte zusammen noch nicht so viel Gehalt bezieht, als der einzige Gehalt des Staatskanzlers im Haag beträgt. 3. Ueber die folgenden wortreichen Ergüsse des Artikels im Courrier haben wir nicht viele Worte zu verlieren. Eine solche Sprache richtet sich selbst. „Ihr wollt - so redet der Verfasser uns an - das Volk unaufgeklärt, dumm.“ Im Gegentheil: wir wünschen sogar, daß auch unser Gegner beide Fehler recht bald und vollständig ablegen möge.
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Proclamation.
Proclamation. Luxemburger ! Wir kommen nochmals, Euch Worte des Zutrauens und der Eintracht, Beweise der Liebe »on unscrm Monarchen, zu bringen. Se. Maj. der König Großherzog hat, durch Beschluß vom 27. d. M. verordnet, daß Die Sitzungen der Versammlung für die Nevision der Constitution öffentlich sein sollen, Daß in dem neuen Verfassungs⸗Vertrag folgende Fundamental⸗Grundsatze sestgestellt werden sollen: Verantwortlichkeit der Mitglieder des Negierungs⸗Colleginms, Revision des Wahl-Systems sur die Volksvertretung und für die Gemeinden, Zustimmung der Volksvertretung zu jedem Gesetze, Vermehrung der Zahl der Deputirten im Verhältnisse von einem aus 4000 Einwohner, Veffentlichkeit der Sitzungen Seine Majestät hat außerdem noch . entschiede», daß die Adressen, welche jetzt die Gemeinden Ihr zusenden, der nächsten gesetzgebenden Versammlung vorgelegt werden Jollen. Luremburgcr! Ihr seht eS, (Sure nächsten Wünsche sind jetzt erfüllt, und zweifelt nicht, daß Alles, was dazu beitragen lann, (Sure Freiheiten festzustellen, Eure politischen Einrichtungen zu vervollständigen, und für Euer materielles Wohlsein zu bürgen, Euch versichert sein wird. Die zahlreiche Versammlung, welche sobald als die Wahlen beendigt sein werden, zusammentreten wird, um zur definitiven Beratschlagung und Beschlußnahme über die Verfassung des Landes zu schreiten, wird die Internen und die Rechte aller Klassen unserer Mitbürger zu schirmen wissen. Wählet hierfür einsichtsvolle Leute, welche unab< hängig sind und Euer ganzes Vertrauen besitzen. Auf diese Weise werdet Ihr auf gesetzlichem Wege, und ohne unser thèmes Land verderblichen Erschütterungen hinzugeben, ein Ziel erreichen, zu welchem andere, weniger glückliche Länder nur mittels der schmerzlichsten Opfer gelangen können. Und Ihr werdet nicht, unfre Nationalität gefährdend, die Vorthcile einer Lage auf das Spiel gesetzt haben, welche Euch kein anderes Land bieten tonnte. Luxemburg, den 29. März 1848. Das Negierungs-Colleginm", de la Fontaine, Präsident. Nlveling, ! Th. PeScatore, I Näthe. Simons, ' 3uri o u, General-Sekretär. Luxemburg, d. 1. April. So eben erscheint ein Königl. Beschluß vom 29. März 1848, wodurch die Auflösung der gegenwärtigen Landstände und die Zusammenberufung neuer Landstände in doppelter Anzahl für die Revision der Verfassung verordnet wird. Das Weitere in der nächsten Nummer. - Durch den oben angeführten Beschluß vom 27. März hat unser König Großherzog seinem Lande einen neuen Beweis seines landesväterlichen Wohlwollens gegeben, dem unsererseits ein erhöhtes Vertrauen entsprechen muß. Ja, seien wir fest überzeugt, daß unser König Großherzog es gut mit seinem Volke meint, und daß Er den Uebelständen, die unser Land drücken, schon längst würde nach Kräften abgeholfen haben, wenn nicht eine eigennützige und herrsch⸗ süchtige Parthei sich immer zwischen das Volk und seinen Fürsten hingedrängt und die Stimme des Landes nie zu seinen Ohren hätte gelangen lassen. Die Zeit ist jetzt gekommen, wo die Fehler der früheren Zeit wieder gut gemacht werden muffen und können. Halten wir aber fest und treu an unser angestammtes Fürstenhaus. Die Bande, die uns an unfern Landesfürstm binden, sind von Gott geknüpft, und jeder Gedanke, dasselbe zu lockern ober zu zerreißen, muß uns gänzlich fern bleiben. Nicht Belgien, nicht Frankreich bringen uns Heil; wir muffen unfre Selbstständigkeit«. Nationalität bewahren. Eine Revolution würde unser Land nur in namenloses Elend stürzen, und einer Klasse von ehrgeizigen Menschen eine willkommene Gelegenheit bieten, im Trüben zu fischen. Die Erfahrung der 30« Jahre hat uns hierüber genugsam belehrt. Möge jede Gemeinde für ihre eigene Sicherheit und Ruhe nach Kräften mitwirken. Möge sie keine fremde Aufwiegler unter sich dulden, und jeder Versuchung zur Verführung durch ehrgeizige Menschen kräftig widerstehen. Nur wenn wir treu und fest an unfern, angestammten Surften halten, können wir einer besseren Zukunft entgegensehen. Das Zweite überaus wichtige und nothwendigc ist aber daß die Wünsche des Landes jetzt auch wirklich dem Könige bekannt werben. Mögen sich die Gemeinden durch nichts abhalten lassen, ihre Wünsche und Forderungen frei und offen in ihren Petitionen auszusprechen. Man wirb es in aller Weise »er* suchen, die wahre Stimmung beô Landes nicht bekannt werben zu lassen. Man wird streben, das Einbringen der Petitionen zu verhindern, und sagen, „Eure Wünsche sind schon gewährt; oder man wirb ein Mittel suchen, die Bitten und Wünsche des Landes nicht zum Throne des Königs gelangen ju lassen. Aber das Alles darf uns nicht abhalten, uns frei und offen, mit Vermeidung jedoch von jeder Unordnung und Störung der Ruhe auszusprechen, und dafür zu sorgen, daß unsere Stimme auch wirklich bis zum Throne des Königs bringt. DaS, was der König uns neuerdings gewährt hat, enthält schon die Anfänge wesentlicher Verbes, ferungen für die Zukunft. Aber an uns ist eS jetzt, kräftig mitzuwirken, daß die Absicht des Königs er« reicht, damit das, waô uns durch diese Conccssioncn gewährt werden sollte, uns nicht auf anberm Wege wieder entrissen, und uns so am Ende nur abermals cine Täuschung geboten wirb. Die Öffentlichkeit der ständischen Verhandlungen ist ein unverkennbarer Fortschritt in der Ausbildung unserer Verfassung. Und doch nützt uns diese Öffentlichkeit wenig oder nichts, wenn unsre Stände nicht deutsch, ober meinetwegen in unserer fernigen und volltönigen Lurcmburger Mundart reden. Wenn die Herrn wieder französisch, in der Sprache cines fremden Volkes reden, so mache» fie wieber, was sic wollen, wenn auch die Thüren des Sitzungssaales noch so weit aufgesperrt sind. Da kann ja auch kein Baver und Handwerksmann unter ihnen sitzen und seine Mcinmtäg sagen! Wir denken aber, daß die Leute für dieses Mal so flug sind, und wählen auch Bauern, Handwerker und Bürger jeden Standes zu ihren Vertretern beim Landtage. Auch die Vermehrung der Anzahl der Deputaten ist ein wilffommneô Geschenk, das wir mit Dank aus der Hand unscrs Königes annehmen. Aber auch dieses Geschenk nutzt uns wenig oder nichts, wenn das bisherige System der Wahlen fortbesteht. Alles kommt hier darauf an, ob wir direkte Wahlen haben werden, oder nicht; ob von nun an jeder Çurcmburgcr wählen kann, ober nicht, und ob endlich jeder Wähler auch wählbar ist, oder nicht. Viel lieber hätten wir gar keine ständische Vertretung, und vertraucten ganz auf die wohlwollende Gesinnung unseres Landesfürsten, als daß wir cine ständische Verfassung besäßen, die nur ein leerer Schein ist, und nie und nimmer cine hinreichende Vertretung bcô Volkes fein lann. Was hätte endlich das Land mit einer Verantwortlichkeit der Mitglieder des RcgicrungükolleMms gewonnen, wenn die Stände, vor denen ihre Verantwortlichkeit gelten soll, nicht eigentlich das Land und das Volk repräfentiren? Also bleiben wir nicht auf halbem Wege stehen, und lassen wir uns nicht einreden, unsere Wünsche seien uns gewährt, wenn fie uns in Wirklichkeit noch nicht gewährt sind. Der König hat feine Luremburger aufgefordert, ihm ihre Wünsche bekannt zu machen. Gebrauchet also euer Recht im vollcstcn Umfange. Aber wir erachten es für nothwendig, alle Gemeinden, die noch fernere Bittschriften einreichen wollen, auf einen Umstand aufmerksam zu machen, den sic nicht übersehen dürfen : Es ist nämlich verkündigt worden, daß die Adressen, welche die Gemeinden dem Könige zusenden, der nächsten, gesetzgebenden Versammlung vorgelegt werben sollen. Es ist aber nichts darüber gesagt, ob die bestehende Bestimmung, daß nämlich cine Petition nur bann von den Ständen zugelassen, und zur Verathung genommen wirb, wenn sic von dm Gemeinderäthen mit unterzeichnet ist, auch für diesen Fall in Kraft bleibt oder nicht. Die petitionirenben Gemeinden mögen also, wenn nicht cine ausdrückliche Erklärung der Negierung die Aufhebung dieser Bestimmung für den jetzigen Fall ausspricht, sich wohl vorsehen, daß die Adressen in der gehörigen Form abgefaßt werden. Sonst konnte man cine Gelegenheit finden, cine große Zahl der wichtigsten Adressen ohne Weiteres zu beseitigen, wie das schon früher der Fall!gewesen ist. Sehr wünschmswerth wäre es, wenn über die hier berührte Frage cine bestimmte Erklärung der Regierung gegeben würde.
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Deutschland.
Deutschland. Luremburg, d. 31. März. Der Echternacher Grenzbote bringt in seiner 24. Nummer eine in französischer Sprache geschriebene Erklärung über die Vorgänge, die am 16. März hier zu Luremburg statthatten. Der ganze Aufsatz schließt mit folgenden Worten: Ist das nicht ein Beweis, daß das Geschehene ein Werk des Herrn Laurent ist? Eine gerichtliche Untersuchung hat begonnen; zahlreiche Thatsachen bezeugen die herausfordernde Rolle (le role provocateur,) welche dieser für unser Land verderbliche (katal) Mann bei der am Hause unsers Bürgermeisters verübten Verwüstung gespielt hat. Wir wollen hoffen, daß die Gerechtigkeit von der Erfüllung ihres Berufes nicht zurücktreten wird, und daß dieselbe für den Anführer unserer Meuterer und für das Haupt unserer Plünderer nicht mehr Rücksicht haben wird, als für diese selbst. Uber diese Sprache eines im Luremburger Lande erscheinenden Blattes hat unsere Zeitung nichts zu sagen. Wir haben aber bereits Sorge dafür getragen, daß die 24. Nummer des Echternacher Grenzboten dem Gerichte übergeben worden ist. Wir hoffen der Redakteur des Grenzboten wird wohl dem Instruktionsrichter die notgwendigen Nachweise über seine Inkriminationen geben können. Das Weitere wird sich dann schon finden. Wahrlich, die Religion müßte in unserm Lande geächtet und völlig mit Füßen getreten sein, wenn unter den Augen der Regierung die zügellose Leidenschaft gegen die höchste, gesetzlich anerkannte Kirchenbehörde solche Injurien und Verleumdungen aussprechen dürfte. Berlin, 25. März. Eine aus Posen hier angelangte Deputation, an deren Spitze der Herr Erzbischof von Przyluski steht, hat an Se. Maj. den König die ehrfurchtsvolle Bitte gerichtet: „Eine nationale Reorgation des Großherzog„thums Posen allergnädigst zu gestatten, und zwar „eine solche, welche sich schnell, aber ruhig und „fieiei^licb entwiefetu folle, unter bern ©ebtrme ©r. Majestät des Königs.“ Unter Angabe der Mittel, mit welchen dieser Zweck ihrer Ansicht nach zu erstreben sei, hat die Deputation die Bildung einer provisorischen Commission aus Männern des allgemeinen Vertrauens erbeten, und eine solche ist von des Königs Majestät in dem nachstehenden allerhöchsten Erlasse bewilligt worden: „Auf den Mir von Ihnen vorgetragenen Wunsch will Ich gern eine nationale Reorganisation des Großherzogthums Posen, welche in möglichst kurzer „Frist stattsinden soll, anbahnen. Ich genehmige daher auch die Bildung einer Cowmission aus beiden Nationalitäten, die mit Meinem Oberpräsidenten „gemeinschaftlich über die Reorganisation zu berathen und nach dem Resultat dieser Berathung Mir „die nöthigen Anträge zu stellen haben wird. Die „gedachte Commission kann aber nur wirksam sein, venn und so lange die gesetzliche Ordnung und die Autorität im Großherzogthum Posen aufrecht er„halten wird. „Berlin, den 24. März 1848. Friedrich Wilhelm. „An die Deputation aus dem Großherzogthum Posen.“ «5 Koblenz, 28. März. Die hiesige „Rhein- und Mosel-Zeitung" begrüßt das Erscheinen des „Lurcmburgcr Wortes" als ein glückliches Ereigniß fût das Luremburger Land, und schließt mit folgenden Worten: Das vor uns h'egcnDc Probeblatt der neuen deutschen Zeitung „Luremburger Wort für Wahrheit und Recht" läßt seinem Inhalte nach hoffen, daß jenes unwürdige Treiben (einer auch im AuSlande bekannten Parthei) baldigst entlarvt und damit für die Folgezeit unmöglich gemacht werde. Möchten nur allerwärts die Vertreter von Recht und Wahrheit ohne Verzug dem Beispiele Surent* burgô folgen. Koblenz, 23. März. Heute Morgens ist von hier cine Compagnie Artillerie nach der französischen Grenze abgegangen, sowie auch zwei Bataillone des 27. Regiments, welche in den Städten und Dörfern auf der rechten Rheinscite cantonirten, von Neuwied aus ihren Marsch ebenfalls dahin angetreten haben. Köln, 25. März. Der erzbischöfliche Hirtenbrief, kaum vorgestern Abends durch die „Kölnische Zeitung“ zur Kunde gebracht, wurde in vielen Gesellschafts⸗ und Bürgerwachtmannschafts ⸗Lokalen laut vorgelesen und überall mit begeistertem Beifalle begrüßt. Nicht vergeblich hat unser hochwürdigster Oberhirt, ganz im Geiste des heil. Vaters Pius l., seine Stimme erhoben, denn schon sind Tausende zu gewohnter Arbeit zurückgekehrt, und unsere bewährtesten Wortführer sind bemüht, wie sonst in bescheidenster Weise Wünsche und Petitionen zu erkennen zu geben. (Rh.⸗u. M.⸗Ztg.) Rhense, 27. März. Wie billig, ist die Stadt, welche dem Königsstuhl der Deutschen ihre Berühmtheit verdankt, nicht die letzte gewesen, das strahlende Banner der Freiheit zu erheben. Die deutsche Fahne welche auf dem Thurme der Stadt. Weithin rerkündigt wegen der erhabenen Lage der Kirche, diese Fahne das Erwachen der Nation. Am 27. wurde in dieser Kirche ein feierliches Traueramt für Berlins große Todten von dem würdigen Seelsorger Hin. Zinken, gehalten. Ein Laubgewinde, von zwanzig weißgekleideten Jungfrauen emporgehalten, umschloß das Katafalk; eine ungeheure Menschenmenge drängte sich in den zumal für diese Feier unzureichene en Räumen. In Andacht und Rührung hatten die Beter die heilige Handlung verfolgt; in dem be⸗ geisterten Vorsatz, wo es nöthig, zu thun wie diese, zu sterben für das Vaterland, haben viele, die meisten der Beter, den Tempel verlassen. Magdeburg, 26. März. So eben geht von Berlin die Nachricht ein, daß 10,000 Mann preuß. Truppen sofort in Schleswig-Holstein einrücken werden, um die von dem Kopenhagen« Kabinette beschlossene Incorporation dieser deutschen Lande zu verhindern. Die Schleswig-Holsteiner ruften sich tapfer zu dem bevorstehenden camuse. Breslau, 23. März. Wir vernehmen aus dem verläßlichsten Munde, wie alle Hoffnung vorhanden ist, „daß Preußen und Österreich ihre resp. polnischen Landestheile zurückgeben" und den Söhnen vergüten werden, was an den Vätern gesündigt worden war. Koblenz, 24. März. Vorgestern Nachmittag bewegte sich abermals ein ungeheurer Strom von Menschen unter Vortragung unserer Nationalfahne und in Begleitung eines Musikchors durch die Straßen der Stadt. An der Spitze des Zuges, welcher wie eine Lawine anschwoll, befand sich unser Herr Oberbürgermeister und der Gemeindcrath nebst vielen notabcln Bürgern der Stadt, alle mit der neuen Kokarde geziert. An dem Rathhause angelangt, wurde die neue Fahne auf dem Gipfel des Stadthauses befestigt, und zu gleicher Zeil entfaltete von der Höhe des Kirchenthurmes U. L. Frauen eine mächtige Fahne ihre lieblichen Farben, schwarz-roth-gold, jedem deutschen Herzen freundlich zuwehend. War die vorgestrige Feier des Tages eine freudige zu nennen, so sahen wir dieselbe sich gestern in eine stille, ernste Trauerfeier verwandeln, die auch das gefühlloseste Herz mit Wehmuth erfüllen mußte. Für die im' Kampfe Gefallenen in Berlin würbe in der Oberpfarrkirche eine Todtenfcicr gehalten, die in ihrer Alt gewiß als einzig dastehend zu nennen ist. Tages vorher hatte sich schon das Gerücht »erbreitet, die Schützen »on Ehrenbreitsttin und Vallcndar würden der Feier dieses Festes, in Hinblick ihrer Brüder der Echützengilde in Berlin, in festlichem Aufzuge beiwohnen. Da ich ein Freund und Vereiner dieses echt deutschen Instituts bin, so begab ich mich in der Frühe schon nach Clrenbreitstein. Nachdem nun dieselbe sich zahlreich aufgestellt und die Schützcnge>'llschafl von Vallendar bei ihrer Ankunft mit freudigem Vivat empfangen worden war, zogen fie »émut, ein schönes Musikchors an der Spitze, »or das Nathhaus, wo der Herr Bürgermeister und Gcmeinderath nebst vielen Bürgern der Stadt sich dem Zuge anschlössen und von da über die Brücke nach Koblenz zogen. Am diesseiligcn Ufer wurden die Schützen, nachdem dieselben salutirt hatten, »on dem Herrn Oberbürgermeister mit einer Anrede begrüßt. Der Zug ging nun unter Zuruf der Menge durch die Straßen der Kirche zu, nachdem die Schützen dem Herrn Dberbutgcvmeijiet die Empfangsehre erwiebert hatten. In der mit dichtgedrängter Menschenmenge angefüllten Kirche angekommen, stellten sich die Gilden zu beiden Seiten des in der Mille derselben errichteten und mit einen Lorbeerkränze geschmückten Katafalks auf. Herr Ober- Pfarrer Hölzer hielt an die versammelten ©laubigen eine Rede, welche einen tiefen Eindruck hervorbrachte, »on welcher wir aber des Raumes halber Nichts mit* theilcn fönnen, worauf das heil. Meßopfer begann, dessen Hauvlmomente durch Abscucrn der Etadtfanonen bezeichnet würbe. Als besonders feierlich während der heiliger, Handlung muffen wir die herrliche musikalische Aufführung des Dies i»N, das Präsentiren des Gcwel.rs Jc-er Schützen unter gedämpftem Trommelschlag, sowie daS Libcra, anführen, wobei manche Thränen in den Augen perlten. Sehr viele Damen waren ganz schwarz gekleidet, und Glieder des Stadtrathes hatten die Sammlung für die Hinterbliebenen übernommen. Nach Beendigung dieser seltenen Feier begab sich der Hr. Oberbürgermeister und der ganze Stadtrath nebst einer außerordentlich großen Zahl an die Spitze des wirklich imposant schönen Zuges der Schützen, um dieselben über die Brücke nach Ehrenbreitstein zu begleiten, wo auch zu gleicher Zeit die neue Fahne aufgesteckt wurde. Bonn, 23. März. So eben komme ich aus unserer Münsterkirche, deren pompbfe? Geläute annoch über der Stadt erschallt. Es ist ein feierliches Seelenamt gehalten worden für die in Berlin Gemordeten. Die Kirche prangte im großen Trauerschmuck, vorne auf dem hohen Chore stand zwischen Lorbeerbäumen unter einem vom Gewölbe getragenen Throne der einfache Katafalk mit einem Lorbeerkranze geschmückt, zu seinen Füßen im Schiffe der Kirche war ein Schild, umgeben von den Instrumenten des mordenden Kampfes, angebracht, auf dem die Worte standen: „Für unsere in Berlin gefallenen Brüder." Mit gedämpftem Trommelschlag zog eine Abtheilung unserer Bürgerschühen auf das Chor, denen sämmtliche Stadtverordneten und Magistratsmitglieder im Traucranzuge, mit der breiten schwarz-rolh-goldenen Schärpe geschmückt, folgten. Das schwarz-rolh-gol« dene seidene Banner wurde im Hintergründe der Kirche aufgepflanzt; außer diesen schwebten noch zwei deutsche Fahnen vom Gewölbe. Das ungeheure Gebäude war so gefüllt von Andächtigen, daß Viele draußen bleiben mußten ; allgemeine aufrichtige Theilnahme zeigte sich bei Allen. Während bcô Amtes sammelten die Magistratsversonen für die Verwundeten und Hinterbliebenen. Nach dem h. louange« liuin bestieg der Hr. Knoodt, orbentl. Professor der Philosophie (und Priester), die Kanzel. Ich will eS versuchen, in allgemeinen Umrissen den Gang feinet meisterhaften Rede zu zeichnen. Tert Lucas 19, 33 und 40: „Und Etliche der Pharisäer unter dem Volke sprachen zu ihm: Meister, strafe deine Jünger! Er aber sprach zu ihnen: Ich sage Euch: wenn diese schwiegen, so würben die Steine schreien." — Christus brachte uns die wahre Freiheit; es stürzte der Tempel zu Jerusalem zusammen, es braeben in sich zusammen die Tempel der Götzm, eS würbe vernichtet das römische Reich mit feinen ©cla» »enterben. Und es erhob sich auf all' diesen Trümmern das freie deutsche heilige römische Reich im engsten Verband mit feiner Braut, der h. kathol. Kirche, »on der es feinen I)el)ren Glanz und fein Ansehen unter den Völkern erhielt. Da machte die unselige Kirchenspaltung die Krone deS deutschen Kaisers erblaffen — unbemerkt glitt fie von dem Haupte des letzten Echattenkaisers. Die Zeit der höchsten Schmach endigte bann durch die vor einem Menschcnaller neu erwachte beulte Begeisterung, welche jedoch auf den Fürstcncongresscn nicht begriffen, nicht würbigt worden ist. Sie zerrten, sie thcilten, sie redten aus einander das Eine Deutschland. Dem Volke warb der Lohn nicht für seincnheldenmüthigcnKampf. Eifersüchtiges bewachen ihrer Rechte Seitens der Fürsten; die Völker und ihr Recht unbeachtet. *) Da haben einige glorreiche Tage und Nächte die Lage der Dinge geändert — daS einige Deutland hat sich erhoben, eS beginnt für unser thèmes Vaterland wieder M wunderbare alte Zeit. Möge fie vollständig im einheitlichen Streben sitiüifel)ven! Doch eins fehlt uns dazu! Erst muß ) Wem fallen hier nicht die Worte des sterbendenden Görres ein: „Betet für die Völker, die Nichts mehr sind“. die Scheidewand zwischen den Confessioncn und der l). Kirche fallen, ehe Deutschland vollständig feinen alten Ruhm wiedergewinnen wird. Oder wähnt noch vielleicht Jemand, es sei unsere h. Kirche mit ihrem felsenfesten Glauben cine Feindin der Freiheit? Schauet auf unfern glorreich regierenden Papst und fein Streben; schauet auf die kath. Wiener, Italiener, Spanier, Franzosen — „schauet auf unser freiheitsumigcS fath. Rheinland! Sehet, das schwarz-roth-goldene Banner DentschlandS weht vom Dome zu Köln, der annoch Zcugniß gicbt von dem Glänze, von der Thatkraft, »on dem Glaubenseifer des einigen Deutschlands, welches einst den Grünstem zu ihm gelegt. Es lebe das deutsche Volk! Es lebe] unser muges, freies „Deutschland, das weder innere noch äußere Feinde" fürchtet! Gedenken wir nun in christlicher Liebe Derer; die für uns gefallen sind, jener ebïen Bürger, die mit ihrem Hcrzcnblut uns den rosigen Morgen der Freiheit heraufgebracht haben. Freude und Trauer streiten in unseren Herzen um die Oberhand, Freude über das Errungene, Trauer über die heldenmüthigcn Opfer, denen das Leben Nichts galt, wenn es semer höchsten Güter entbehrt. Unsere ewige Dankbarkeit ihnen! Gedenken wir auch der edlen Krieger, welche in einem zwar beklagenSwertfxn Kampfe, aber treu ihrer Pflicht gefallen sind v. s. ». Erhebung Schleswig-Holsteins. Auch im nordwestlichen Winkel Deutschlands hat jetzt der Ruf nach Recht, Freiheit und Unabhängigkeit feinen Nachhall gefunden. Schleswig-Holstein hat sich erhoben, um die unvcrjährten Rechte feiner Einheit und Selbständigkeit den Umtrieben der dänischen Partei gegenüber zu behaupten. tel, 24. Mär,, Nachts 2 Uhr. In aller Eile muß ich Ihnen doch die neuesten Ereignisse mittheilen. Es hat sich nämlich cine provisorische Regierung diesen Abend hier gebildet, bestehend auS: Prinz Friedrich auf Noer, Graf Reventlou auf Prech, Beseler aus Schleswig, M.T. Schmidt aus Kiel. Diese Nacht um 12 Uhr wurde dieses öffentlich auf dem Markte der Bürgergarde proclamirt, und heute Morgen um 6 Uhr wird solches der Stadt »or dem Rathhause ebenfalls proclamirt werden.
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise vom 1. April 1848. Waizcn Fr. 31, 00; Mengkorn Fl, 28; Roggen Fr. 24; Gerste gr. 22; Haser Fr. 17, 00 per Maller; Butter Fr. 1, 05 das Pfund; Holz Fr. 20, die Korde; Heu Fr. 40, Stroh gr. 20, per 1000 Pfund,
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1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
(Eingesandt.)
(Eingesandt.) Durch Beschlüsse des Königs von Preußen und beô Kaisers »on Ostreich ist allen politischen Vergehen cine allgemeine Amnestie bewilligt. Dieser Beweis der Hochherzigkeit mußte den beiden Herrschern alle Herzen gewinnen. Nie sehr würbe cine ähnliche Maßregel »on Seiten unsres Königs Großherzogs die Gemüther semer brauen Luxemburger zur Freude und Dankbarkeit stimmen. Du' Bruder cines wegen politischen Vergehens Verhafteten,
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Civilstand der Stadt Luxemburg.
Civilstand der Stadt Luxemburg. Geboren. - Am 27. März. Anna, T. v. J. Gaascht, Schuhmacher; am 29., Johann, S. v. Fr. Moulin, Tagl.; Nikolas, S. v. Jos. Blum, Schreiner; Ferdinand Lothar, S. v. J. B. Liesch, Büreau⸗Chef; am 30., Ferdinand, S. v. N. Backes, Gärtner; am 31., Maria, T. v. N. Hutter, Schuhmacher. Gestorben. - Am 30. März. Magdalena Scheuer, 16 J. alt; Marg. Reinert, 68 I. alt, Wittwe Dumont, Anna, 2 J. alt, T. v. P. Besch, Zimmermann; am 31., Johann Kuhn, 50 J. alt, Nagelschmit; Joseph, 6 J. alt, S. v. P. Bricher, Taglöhner.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Fremdenliste
Fremdenliste vom 27. März bis zum 1. April. Im Luxemburger Hofe: HH. Ed. Chatillion a. Longw, Handlungsreisender; Ch. Codoch a. Vervier, B. Scheuer a. Mainz, Mayer⸗Mayer a. Koblentz, Teller a. Aachen, Kaufleute; Gillet a. Longwy, Regisseur einer Schmiede; Welter a. Meisenthal Im Kölnischen Hofe: HH. P. Gregorius a. Köln, G. Snatich a. Frankfurt, H. Schlapp a. Frankfurt, Klingens a. Aachen, Finet a. Antwerpen, van Straehlen a. Dampremy, Handlungsreisende; General von Stockhausen a. Mainz; Kremer a. Trier, Eigenthümer; Reuter a. Koblenz, Kaufmann. In andern Gasthänsern: HH. J. Procss a. Arlon, pensionirter Grenzaufseher; Moel a. Uckangt, Gerber; C. Brown a. Landon, Künstler; Ch. Alsolp a. London, Künstler, Heymann Friezen a. Notterdam, Künstler. Bei Privaten: H. Pavolowsky a. Magdeburg, Proviantamts⸗Controleur.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 22. März. Unter dem gewaltigen Eindrucke des einbrechenden Bankerotts aller Industriellen hat die provisorische Regierung Maßregeln ergriffen, die wenn sic einschlagen, dcr Industrie nothwendig cine ganz neve Umgestaltung gegen müssen. Die finanzielle Krise zeigte sich unter zwei verschiedenen Gestalten: durch Überfüllung des Portefeuilles aller Capitaliste« mit schlechten Wechseln, durch Uebcrfüllung sämmtlicher Waarenlager mit unverkäuflichen Produkten. — Die Studenten der Schulen »on Paris haben im „National" an die östercichischen Studenten ein Schreiben gerichtet, worin fie ihnen ihre Bewunderung aussprechen. — Der republicanifcl)e Clubb für die Wahlfrei« heit hat zu Candidate« bei den allgemeinen Wahlen, außer sämmtlichen Mitgliedern der provisorischen Regierung, die Herren Cormenin, Slbbé Lacordairc, Abbe Coquercl und Vuchcz gewählt. Er hat außerdem beschlossen, acht ober zehn Plätze für Arbeiter ober Werkmeister aufzubewahren. Morgen hält ber Clubb, dessen Vorsitzender Hr. Nennet ist, abermals cine Versammlung; er erklärt, daß er Mäßigung und Versöhnung will.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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luxwort
Pub. 11 Page 4
S3ei $crrn Damä ju 3le(fingcrb,of, eine Heine©tunbeton gtcmi'4), i(l roeijicr unb fein gema^lncr ©ip« jubern fcl;rbil« Ifgen greife »on 75 Scntimeë bie 100 Siter ju haben.
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1848-03-30T00:00:00
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Belgien.
Belgien. Brüssel, 26. März. Die „Indépendance belge" berichtet : „Die augenblickliche republikanisch-belgische Legion, welche Belgien erobern sollte, um dort cine väterliche Regierung zu begründen, ist in diesem Augenblick ihrer gänzlichen Auflösung nahe. Die Ankunft dieser Eroberer war für gestern angekündigt und an der Grenze sämmtliche Maßregeln getroffen worden, um sic würdig zu empfangen. In der Nacht und am Morgen »on gestern kamen brei Züge mit Arbeitern an, welche sich für Belgier ausgaben. Man hat die Zahl auf 2000 angeschlagen; wir vernehmen aber, daß nur 900 angekommen. Eme Colonne Infanterie und cine Schwadron Cauallcne erwarteten sic an der Station. Der Anblick dieser bewaffneten Macht bestürzte außerordentlich die Führer, welche glaubten, zum Vortheile der väterlichen Regierung das wahre Elend der Arbeiter ausbeuten zu können. Sic stürzten sich »on den Waggons herunter, um in aller Eile nach der französischen Grenze zurück zu fliehen. Brüssel, 26. März. Gegen da« Anlehen »on 20 Millionen, welches die Regierung zu contrabiren wünscht, werden zahlreiche, mitunter heftige Bittschriften bei den Kammern eingereicht. Das Manifest der Alliance hat, wie ich Ihnen neulich schrieb, dcr freien Wirksamkeit des Ministeriums sehr ernst- liche Verlegenheiten bereitet. Belgien hat seit den letzten Jahren eine ungeheure Schuldenlast auf sich aeladen. (Rh.⸗ u. M.⸗K
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Rußland.
Rußland. Ein Privatbrief aus Petersburg vom 10. März, welcher in Aachen eingetroffen ist, versichert, daß auch in dieser Stadt die größte Aufregung herrsche, daß auf den Kaiser in der Straße geschossen worden und daß die Kugel seinen Hut durchbohrt habe. Der Kaiser sei sogleich in das Palais umgekehrt und habe die drohendsten Vorsichtsmaßregeln gegen die Stadt getroffen.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Schweiz.
Schweiz. Luzern, 23. März. Während rings um die Schweiz herum die Völker um Freiheit kämpfen und sich mit blutigen Köpfen freies Wahlrecht und Preßfreiheit erkaufen, giebt es in der freien alten Republik Schweiz eine große Masse Bürger, die trotz den freisinnigen Institutionen weder Wahlrecht noch Preßfreiheit haben. Die Schweizer haben es erfahren, daß freisinnige Institutionen den Bürger nicht frei machen wenn die Negenten Tyrannen sind. (R⸗. u. M.⸗Z.)
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Luxemburger Wort no. 4 30.03.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht. Mr. 4. Sonntag, den 30. März. «848. gjränitmerattOMöprciö für Citrcmburg : jciljrlid) 20 granrcti; I)albjcil)rti4) lü granfcn; »icrtcljäbjlicb, 5 Jranfett. Pränuiiicrationspreis aus wcir t s : jährlich Fr. 22, 50; halbjährlich Fi, 11, 25; vierteljährlich Fr. 5, 75. rsnfcrtioiigflclH'fyiTn pro Zelle aus Petitschrift, oder Nmim: 15 Centimen. — Scitclluniicii und '-Briefe lucrbcn franco erbeten. — Abonncmenic nimmt di« 9tcbactioii. ©rojj(lropc 9îr. IÜO, in Siircmluirg, fo luic alle $o[tämtcr nu.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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ISSUE
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Königl. Großherzoglicher Beschluß
Königl. Großherzoglicher Beschluß vom 27. März 1848, Nr. 5, Wir Wilhelm ll., von Gottes Gnaden, König der Niederlande, Prinz von Oranien ⸗Nassau, Großherzog von Luremburg rs. e. 2e. eJa doscht, unsern getreuen Luremnhurger Unterthanen einen Beweis zu geben von Unsrer hätigen Sorgfalt für Alles, was zu ihrem Glücke beitragen kann, und ihnen somit jede Veranlassung zu Beschwerden zu benehmenz ulf den Vorschlag Unsers Regierungs⸗Collegiums; Beschlossen und beschließen: Art. 1. Die Oeffentlichkeit der Sitzungen der Landstände des Großherzogthums wird für den außerordentlichen, sofort stattfndenden Landtag bewilligt. Art. 2. Wir proklamiren als Grundsatz, und ermächtigen Unser genanntes Regierungskollegjum, im Entwurfe der Revision der landständischen Verfafsung, mit welchem es jetzt beschäftigt ist, einzubegreifen: 1) Die Zustimmung der Landstände zu jedem Gesetze; 2) Die Oeffentlichkeit der Sitzungen der besagten Landstände; 3) Die Verantwortlichkeit der Mitglieder des Regierungskollegiums; 4) Die Vermehrung der Zahl der Abgeordneten im Verhäliniß von 1 auf 4000 Einwohner; 5) Die Revision des Wahlsystems für die Landstände und für die Gemeinden. Unser Gouverneur ist beaustragt mit der Vollehung des gegenwirigen Beschlisee, nescher se, ort m Verordnungs⸗ und Verwaltungsblatt des Großherzogihums und in den Journalen des Landes bekannt gemacht werden soll. Haag, den 27. März 1848. (Unterz.) Wilhelm. Durch den König Großherzog: Der Staatskanzler für die Angelegenheiten des Großherzogthums Luremburg, (nterz.) von Bloehausen. dem Original gleichlautend: von Bloehausen.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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ARTICLE
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Pub. 8 Page 4
in dem ©tabt'öaufc, und durch das Ministerium eines Notars, zur öffentlichen Versteigerung der Wellen des ordinären Holz« schlages 1848, in dem Gemeinde-Walde Vaumbüsch, schreiten. Das in Korden gelegte Kloben» und Knippclholz wird am folgenden Freitage, 7. um 9 Uhr des Morgens, und nöthigcnsalls folgenden Tag; die 23aum.©tämme werden
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Pub. 9 Page 4
am Samstage, 8. des Nachmittags, »ersteigert. Das Vcdinzungsheft der Versteigerung liegt zur Linsicht im Sekretariat der Stadtregierung. Luxemburg, den 25. März 1848. Das Kollegium der Bürgermeister und Schöffen, j)tlb(»(lti«i Schöffe. Tchrobilgcn, Sekretär.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Pub. 10 Page 4
Gips für Kleefelder.
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1848-03-30T00:00:00
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Pub. 4 Page 4
Montag, den 10. April d. 1., um zehn Uhr Vormittags, im Regicruügs.Gebäude zu Lurcmburg, zur öffentlichen Vl» stcigenmg der Uebernahme ber Arbeiten geschritten werden, welche zum Van be« zweiten Steile« der Landstraße von G». »cnmadicr nach Sttclbriict und Dickirch nöthig sind. Die Pläne, Kostenanschläge und Bedingungen liegen in den Biucaur des Ober-Ingenieurs der BaU'Vcrwaltung und des Vczirls»lngcnicurs zu Lurembmg. Liebhaber müssen vor der Stunde der Versteigerung ©um- Missionen auf Stempel vorlegen, und barin in Prozenten den Rabatt angeben, welchen sie auf die veranschlagten Preise zu machen geneigt sind. Der Gouverneur, de la Fontaine.
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1848-03-30T00:00:00
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Pub. 5 Page 4
Versteigerung
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1848-03-30T00:00:00
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Amtliche Nachrichten.
Amtliche Nachrichten.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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luxwort
Pub. 6 Page 4
der Produkte des ordinären Holzschlagcs 1848, in dem Walde Baumbüsch.
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1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
Pub. 7 Page 4
Die Bürg ein, und Schöffen der Stadt wer- ben am Donnerstage, 6. des künftigen Monats April, um 9 Uhr des Morgens,
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1848-03-30T00:00:00
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Pub. 1 Page 4
Bekanntmachung,
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Pub. 2 Page 4
in Betreff der Versteigerung der Arbeiten
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
Pub. 3 Page 4
zum Bau des zweiten Thcilcs der Landstraße von Grcvcnmacher nach Ettelbrück und Diekuch über Fels. (Nr. 3758. — 2169 von 1844. — 4. Abthl.) Lurcmburg, den 30. März 1818. In Gemäßheit einer Verfügung des Itcgicruugs»Eollcgiums vom heutigen Tage, soll
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
Adresse der Gemeinde Wiltz.
Adresse der Gemeinde Wiltz. An Se. Majestät Wilhelm II. König der Niederlande, Prinz von Oranien⸗Nassau, Großherzog von Luxemburg t. . 1e. Sire, Die Sympathien und das Wohlwollen, welche Ew. Majestat bei verschiedenen Gelegenheiten für unser Land geaußert haben, sind günstige Vorbedeutungen Ihrer lebhaften Theilnahme an dem Glücke der Luxemburger. Nie wird auch das Andenken an Ihre wohlwollende Gesinnungen in ihren Herzen erlöschen. Das musterhafte Betragen und die zu allen Zeiten erprobte, und daher sprichwörtlich gewordene Treue der Luremburger scheinen ihnen gerechte Ansprüche auf die liberalen Anordnungen zu geben, womit in diesem Augenblicke alle aufgeklärten Monarchen von Europa ihre Unterthanen beglücken. Hoffentlich werden Ew. Majestät die erhabenen Tugenden der Luxemburger gern anerkennen, und die schöne Gelegenheit ergreifen, welche sich jetzt darbietet, um ihnen, wie dem holländischen Volke, thatsächliche Beweise Ihrer väterlichen Sorgfalt zu geben. Voll Vertrauen und in der Meinung Ihrem Herzen einen angenehmen Dienst zu erweisen, indem sie Ew. Majestät von den Bedürfnissen des Großherzogthums in Kenntniß setzen, so wagen es die Einwohner der Gemeinde von Wiltz, ihre Bedürfnisse, welche wenig von denjenigen der übrigen Luxemburger verschieden sind, vorzutragen. Diese Bedürfnisse werden in Haupt⸗ und Spezielle eingetheilt. §. 1. Hauptbedürfnisse. 1. Eine durch die, bei der künftigen Volksversammlung, nach der unten bestimmten Art gewählten Deputirten votirte und sofort promulgirte liberale Staatsverfassung, welche unter anderen Grundsätzen die folgenden enthalten soll: Naturalisation durch den gesetzgebenden Körper allein; - Abschaffung des bürgerlichen Todes; Preßfreiheit; - Recht der Bürger, sich ruhig und ohne Waffen versammeln zu dürfen; - Wahl der Deputirten durch das Volk direkt und durch verschlossene Zettel; - Bestimmung deren jährliche Versammlungsepoche, welche von Rechtswegen eintreten soll; - Verminderung des Wahlcensus auf einen Gulden; - Jeder Wahlmann soll wahlfähig sein; - Unverletzlichkeit der Deputirten; - Unvereinbarkeit der Deputirten⸗Funetionen mit einer anderen, vom Staate besoldeten; - Oeffentlichkeit der Ständesitzungen; - Stimmung der Gesetze durch die Landstände und deren unmittelbare öffent⸗ liche Bekanntmachung durch den König Großherzog, mit Verbindlichkeit, im Nichtgenehmigungsfalle seiner Seits, einen neuen Entwurf der nächstfolgenden Sitzung vorzulegen; - Festsetzung der Civilliste auf fünfzigtausend Gulden; - Vertheilung der verschiedenen Departemente der allgemeinen Verwaltung des Landes unter die Regierungsräthe ohne Gehaltserhöhung und Verantwortlichkeit eines jeden was ihn betrifft, der Amtsverrichtungen, die er contrasignirt haben wird; - Kein Cumuliren der vom Staat besoldeten Aemter; - Keine Unternehmungen bei den öffentlichen Bauten; - Einsetzung der Jury; - Unabsetzbarkeit der Richter; Kein Staatsgehalt und keine Staats⸗Auflage als Kraft eines Gesetzes. 2. Eine strengere Sparsamkeit der öffentlichen Ausgaben: a) Reduktion der Civilliste auf die bestimmte Summe von fünfzig tausend Gulden, welche allein den Hilfsquellen des Landes entspricht. b) Abschaffung der Kanzellei und an deren Statt ein Erpeditionsamt in dem Haag für die Luremburger Angelegenheiten, welchem ein Archivis vorsteht zu dem Gehalte aufs Höchste von fünfzehn hundert Gulden und mit einem oder zweien Erpeditionärs, deren Gehalt, für beide, nicht tausend Gulden übersteigen darf. Und auf den zweifelhaften Fall der Beibehaltung der Kanzellei, Reduktion des Gehalts des Kanzlers auf fünf tausend Gulden, Repräsentationskosten einbegriffen. c) Verminderung der Gehalte der hohen Beamten mit Verbot, weder mittelbar noch unmittelbar irgend Handelsunternehmungen sich hinzugeben. 0) Zurücknahme des Beschlusses, welcher eine Inspection der Wohlthätigkeitsanstalten und der Staatsgefängnisse einsetzt. 3) Abschaffung des Gesetzes über die Strohdächer, welches äugleid) empörend, barbarisch und unvollziehbar ist. 4. Aufhebung des Stempels für Petitionen, für periodische Schriften und für Anzeige», ferner des Rechtes, à 10g welches auf den, den Wohlthätigfeiten und öffentlichen Echulanstaltcn gemachten Schenkungen lastet. 5. Revision durch die Repräsentanten des Volkes der Gesetze, Beschlüsse und Ordonnanzen über die Patente, die Einrcgistrirungs'UNdErbschaftsgcbühreu, die Personalsteuer, die Brennereien, die Ausfuhr der Lebensmittel, die Bettelei und die öffentliche Wohlthätigkcit und im Allgemeinen aller feit 1830 bekannt gemachten organischen Gesetze. 6. Vollständige Revision des Cadasters. 7. Sofortige Vorschlagung an die, nach der verlangten Constitution, gebildeten Stände eines Entwurfes der Gesetze über Forstwesen und den obern und Mittlern Unterrieh. — Fundamental-Ncvision des Gesetzes über den Primärunterrilb/. 8. Ein Concordat. — Die Wünsche der Unterzeichneten gehen dahin, daß Ew. Majestät den Son* flicten, welche zwischen der geistlichen und weltlichen Gewalt herrschen und baS Land in Unruhen stürzen, aufs baldigste abhelfen mögen. . §. 2. Specielle Bedürfnisse 1. Eine verhältnißmäßige Vertheilung unter alle Wollenweber des Landes nach der Zahl der Patentirten, der an den Contingent zu machenden Lieferungen. - Eine einzige Fabrik hatte während den letzten Jahren das ausschließliche Monopol dieser Lieferungen. 2. Unmittelbare Fortsetzung und Vollendung der von Luremburg zu den drei Baraken decretirten Siraße durch Niederwiltz über die Hochebene von Allerborn; - einzige Richtung, welche unter allen Beziehungen den allgemeinen Vortheilen des Landes entspricht. 4. Im allgemeinen Interesse des Handels der Ardennen, die Errichtung eines Haupt⸗Zoll⸗Amts zu Wiltz zu befördern. In der Hoffnung, daß Ew. Majestät den gerechten Beschwerden der Unterz. Gehör geben werden, haben sie die Ehre zu sein, Ew. Königl. Majestät ergebenst gehorsamste Unterthanen. (Hier folgen die Unterschriften.) SffiillJ, ben 20. SDlarj 1848. auf den ersten Blick wird jeder Leser einsehen, daß in dieser Adresse sehr viel Gutes enthalten ist, drni wir unsere »olle Zustimmung geben müssen. Einiges hätten wir milber ausgedrückt und zarter berührt gewünscht; mit Anderem sind wir nicht ein» verstanden. Im Allgemeinen aber sind die Uebelstäüde, an denen das Land leibet, scharf und treffend bezeichnet. Vor Allem geben wir der ausgesprochenen Notwendigkeit einer völligen Umgestaltung unserer Verfassung unfern vollen Beifall. Auch dem, was über die Nothwcndigkcit eines Concordâtes gesagt worden ist, stimmen wir bei. — Es muß einmal Friede werden zwischen den geistlieben und weltlichen Gewalt. Das Provisorische unserer kirchlichen Verhältnisse hat einer Parthei bioher die Gelegenheit geboten, das System einer ununtcvbrod)cnen Verfolgung gegen die höchste Kirchcnbel)örbe des Landes zu organisiren, und das besonders auch aus der Ursache, als um durch den dadurch hervorgerufenen Lärm die Aufmerksamkeit von den schreiende» Übeln zu lenken. Es wird daher ein bedeutendes zur Beruhigung der Gemüther beitragen, wenn einmal ein Concordai abgeschlossen, ,i»d die Gränze zwischen der geistlichen und weltlichen Gewalt gesetzlich bestimmt fein wirb.
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Luxemburger Wort no. 3 30.03.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht. Mr. S. Donnerstag, den 30. März. 1848. PränumcrationSprci's für Luxemburg: jährlich 20 Fiankcn; halbjährlich 10 Franken; vicrtcljähllich 5 Franken. Pränumcrationöpreis auswärts: jährlich Fr. 22, 50; halbjährlich Fr. 11, 25; vierteljährlich Fr. 5, 75. Inscrtionsgcbührcn pro Zeile aus Petitschrift, oder Nan»,: 15 Centimen, — Bestellungen und Briefe werden franco erbeten, — Abonnemente nimmt die Rédaction Großmaste Nr. 105, in Luremblirg, so wie alle Postämter an. '
Luxemburger Wort
1848-03-30T00:00:00
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Deutschland.
Deutschland.
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1848-03-30T00:00:00
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Diekircher Petition.
Diekircher Petition. SHlcrgnätigfter Äönig ! Die Einwohner der Gemeinde von Diekirch, nothgedrungen vereinigt, um bei den gegenwärtigen verhängnißvollen Ereignissen, welche die Nachbarländer, sowie mehre Ortschaften des Großherzogthums erschüttern, über die Wohlfahrt des Landes und die Aufrechthaltung der Ordnung zu wachen, fühlen das Bedürfniß, sich an ihren Fürsten, ihren Hauptbesc ützer zu wenden, und Höchstdemselben ihre gerechten Forderungen unterthänigst vorzustellen. Sie wissen, was sie dem beständigen Wohlwollen, das er ihnen bezeugt, so wie seinem Vaterherzen schuldig sind. Ihre Ergebenheit ist ihm auf immer gesichert; ihre Pflicht erheischt es daher, Ew. Majestät die volle Wahrheit kund zu thun, in der Ueberzeugung, Höchstdieselbe werden uns in Ihrer Hohen Weisheit die geeignete, möglichst schnelle Abhilfe unsern Beschwerden angedeihen lassen. Sire, wir verlangen ehrfurchtsvoll: Preßfreiheit, d. h. die Ccnsur solle für immer aufgehoben fein, jede Art von Veröffentlichung solle ohne Bürgschaft Statt finden können. Die neuesten Beschlüsse des deutschen Bundes sind der VcrwnkUchung tiefes Wunsches zuvorgekommen ; diesem blechte schließt sich innigst jenes an, sich ohne Hindernis, vereinigen und versammeln, sowie an alle Behörden Bitlschriftcn richten zu können. In dieser Buchung verlangen wir insbesondere die Abschaffung dco Stempels für jedwede Petition, sowie für alle periodische Schriften. Eine ausgedehntere Volksvertretung, weniger abhängig von der durch fie zu überwachenden Verwaltung, wirb den Interessen und Bedürfnissen des Landes mehr entsprechen. Die wohlbekannte Mäßigung und Intelligenz der Lurcmburger, lassen wünschen, daß das Stimmrecht jedem Einwohner, der 25 Jahre alt ist, gestattet, und daß die Wählbarkeit der absehbaren Beamten eingeschränkt werde. Die Unabsetzbarkeit des Richters ist eine Gewährleistung, welcher eine gute Rechtspflege nicht ent* behren kann. Diese Wahrheit wird Ew. Majestät bestimmen, möglichst schnell bas Gesetz über die Einrichtung des lustizwesens, welche dieselbe feststellt, zu veröffentlichen. Ebenso verhält es sich mit dem Gesetz über den Mittlern und höhern Unterricht, welches Ihre treuen Luremburgcr feit lange mit Ungeduld erwarten. Es ist sehr zu wünschen, daß der Arbeiter unmittelbar und ohne die Dazwifchenkunft eines Unternehmers au den für die öffentlichen Arbeiten bestimmten Geldern Streit nehme. Die Finanzen des Staates sind erschöpft und das Land ist ohne Hilfsquellen, Der einstimmige Wunsch aller Lmemburger ist daher, daß die Civillistc nicht 50,000 Gulden übersteige. Wenn ein Vermittler zwischen der Regierung von Luremburg und dem LandeSfürsten durchaus nothwendig ist, so erfordert die so dringend nothweudige Sparsamkeit, daß die Kosten der Kanzlei bedeutend herabgesetzt werden mögen. Das Land ist ebenfalls .zu arm, als daß man ohne schreiende Quälereien auf der Ausführung des Gesetzes über die Strohdächer bestehen könnte. Wir wollen hoffen, daß dieses Gesetz, welches dem Eigentumsrechte zuwiderläuft, bald wiederrufen werde. Die Verwaltung der öffcntlechcn Wohlthätigkcit erfordert bedeutende Veränderungen und große Spar» famfett. Eine beträchtliche Verminderung der Patentrechte für Handwerker ist unerläßlich, so wie die Revision der fiskalischen und besonders der Einrcgistrirungs- und der Salzgesetze. Die letztverflossenen Ungli'icksjahrc lassen dicNothwcndigkeii eines Reglements über das Branntweinbrennen nnb über die Ausfuhr der LcbensmiM fühlen, welches den Luremburgcrn gegründete Hoffnung gewähre, daß der Preis der Lebensmittel das gerechte Verhältuiß zwischen den Fcrdeiungen der Produccntcn und der Cosumcntcn nicht übersteigen werde. Das Gemeinewohl erfordert es, daß die Beamten, welche einen zu einer ehrenvollen Eristenz hinreichenden Gehalt beziehen, nicht noch dazu ein anderes besoldetes Amt bekleiden ober irgend ein anderes Gcwerb treiben dürfen. (Die Mehrzahl ist der Meinung, daß zu einer Anstellung die 300 Gulden eintrage, feine zweite hinzugefügt werden dürfe.) Der Vorstand der Geistlichkeit eben so wenig als jebrr andere, der Staatsgehalt bezieht, soll dispcnftrt sein, dem König und den Landesgesetzen den Eid der Treue zu schwören. ©Ire, fern von uns jeder Gedanke, der nicht der aufrichtige Ausdruck der Ergebenheit, der Ehrfurcht und der Treue gegen die Person Ew. Königlichen Majestät sei. Und wenn wir es wagen, unsere Wünsche vor den Thron Ew. Königlichen Majestät zu bringen, so mögen Höchstdieselbcn es nicht übel nehmen, son- Dem glauben, daß die gebieterische und dringende Noth, die uns niederdrückt, unser einziger Rathgeber war. Ew. Uvuv Majestät untertänigste, getreuefte Untertanen. (Folgen die Unterschriften.) - Auch diese Adresse enthält viel Gutes, und schließt sich im Ganzen den freisinnigen Wünschen der Gemeinde Wiltz in würdiger Weise an. Dem Begehren über den Eid des Chefs der Kirchenangelegenheiten können wir aber unsere Zustimmung nicht geben. Unsere Zeit will liberale Grundsätze; darum muß man sich hüten, dem jetzt überall verabscheuten Zwang einer engherzigen Bürokratie das Wort zu reden. Auch liegt hier ein wesentliches Mißverständniß und eine Verwechslung der Stelle eines Bischofs mit dem eines Beamten zu Grunde. Der Beamte hat Theil an irgend einem Theile der weltlichen Regierung des Staates. Damit nun die Regierung sich versichere, daß der Beamte nur in ihrem Geiste die übertragene Macht gebrauche, läßt sie ihn einen Eid schwören. Der Bischof und Priester hat aber keinen Antheil an der Macht des Staates; er ist von dem Staate nichts anders, als jeder einfache Bürger. Der Staat kann darum auch keinen Eid von ihm fordern, eben so wenig, wie der Staat von jedem einfachen Bürger einen Eid der Treue fordert. Die Macht eines Bischofs erstreckt sich nur auf die Religion, die unabhängig ist von der Gewalt des Staates. Er ist Stellvertreter Gottes und Nachfolger der Apostel, und bekommt nach der katholischen Glaubenslehre die Ubertragung seiner bischöflichen Machtvollkommenheit durch den Papst Dem Apostolischen Oberhirten leistet er seinen Eid der Treue, und fängt erst damit an, ein rechtmäßiger Bischof und Hirte zu sein. Ubrigens hat diese ganze Sache für die Besprechung einer Adresse keine praktische Bedeutung, da die Frage über den Eid des Bischofs ganz und gar in die Bestimmungen des abzuschließenden Concordates gehört. (Fortsetzung folgt.. Luremburg, d. 27. M. Herr Metz hat im Courrier abermals über Thcologie gesprochen, und jetzt auch sein Kirchenrecht produzirt. Vortreflich; nur schade, daß die Vorschläge, über Ernennung der Priester, über den Eid der Geistlichen u. d. g. fünfzig Jahre zu spät kommen. Vor 50 Jahren, wo noch die Bürokratie in voller Blüthe stand, hätten solche Vorschläge dem Verfasser sicher eine gute Nota bei irgend einem Potentaten erworben. Heut zu Tage will alle Welt Freiheit; und die Kirche will sie auch. Die Persönlichkeiten gegen den Bischof gehören wohl zu dem Kapitel über die Popularität, deren der Verfasser sich befleißigt. Köln, 26. März. Wir erhalten so eben die Nachricht, daß die in Paris zusammengetretenen Deutschen, ein paar Hundert an der Zahl, durch dreihundert Franzosen und Polen vermehrt, nach Straßburg aufgebro hen sind, um von dort aus in Süd⸗Deutschland einzudringen und die Republik zu erklären. Wir warnen jeden, der es gut mit Deutschland, mit Polen und mit Frankreich meint, diesem unfinnigen Versuche die Hand zu bieten; wir rathen jedem, der Muth und Vaterlandsliebe genug dazu besitzt, demselben auf je de Weise in den Weg zu treten! Die Republik, die uns dieser Haufe bringt, würde am Ende doch unwiderruflich wider über dieselbe Gränze zurück getrieben werden, über die sie jetzt von frevelnder Hand als Feuerbrand in die Bewegung der deutschen Völker geschleudert wird. Diese Republik der Wühler würde den Krieg von den Gränzen Rußlands ab und in die Gränzen Frankreichs ziehen. Und die Folge würde am Ende doch ein Kampf auf Leben und Todt zwischen Deutschland und Frankreich sein. Wir fürchten sein Endergebniß weniger für Deutschland als für Frankreich, und deßwegen sind die kecken Wühler die gefähr⸗ erschallt der Ruf: „Bürger heraus!" Auf einigen Plätzen der Stadt ist eS juin offenen Kampfe zwischen Bürgern und preußischen Soldaten gckom. men. So eben ruft man auch „Feuer!" Einzelne Gewehrschüsse werden vernommen. lichsten Feinde — vor SI Kern Frankreichs und der Sache, die Frankreich heute, wenn auch auf Versehrte Weise, durchzuführen sucht. Wer ein Herz für Deutschland, für Polen, für Frankreich hat, dessen heiligste Pflicht ist heute, dafür zu sorgen, daß kein Sonderbund, und wäre cv noch so rcpublicanisch, noch so volkSthümlich, die Zukunft Deutschlands, die Zukunft der Freiheit, der Ordnung und das Volkswohl gefährde. Ob Deutschland früher oder später eine Republik werden muß, das ist die S a d) e v o n ga n z D eu t schland, das muß sich vor Allem in Berlin und Frankfurt entscheiden—und wir werden mit Leib und Leben, Hab und Gut dafür einstehen, daß sie nicht von Paris aus, und eben so wenig von deutschen Sonderbündlern in Dcuschland selbst entschieden werden wird ! Von der Obermosel, im März. Die verlangte Preßfreiheit muß und wirb de» Weg zu allem Weiteren bahnen, was wir vernünftiger Weise wünschen können, vorausgesetzt, daß wir uns derselben würdig, überhaupt so, wie es freien Männern geziemt, bedienen. Insbesondere dürfen wir nie vergessen, daß die Freiheit nur in der Selbstbeherrschung, in der Anerkennung eines höheren, über dem Einzelwesen befindlichen Zielpunktes und einer höheren Autorität eine wahrhaft dauernde Gewähr findet. Was in seinem Laufe jeden Zügels spottet, wird sicherlich in den Abgrund stürzen. Immer jedoch bleibt die Freiheit der Presse nur ein Mittel nun Zwecke. Zunächst muß sie dazu bienen, eine den Bedürfnissen und den Pri'ucipien der Gerechtigkeit entsprechende Verfassung uns zu erstreiten. ?!uf sie kommt unstreitig das Meiste, wenn nicht Alles an. Die dermalige Volksvertretung wurzelt «Heils auf dem Privilcgium, thcils auf der Fiction lind wird sich deshalb hoffentlich auch nicht als eine constituircnde Versammlung gerinn wollen. (N.- u. M.-Z.) Mainz. Die Gerüchte über einen Kampf der Bürger mit dem preußischen Militär, haben sich nicht bestätigt. Seit heute Mittag 12 Uhr weht die schwarzroth-goldene Fahne über dem Eingänge des ©ou* vcrncmentsgcbäudes und der Commandantur. Auch am Stadthause ist sic mit der hessischen Fahne zugleich aufgesteckt. Wien, 19. März. Se. (Sxc. der Staats- unb Conferenzminister Graf Kollowrat hat auf feine Stelle resignirt. Unser neves Ministerium soll in nachstehender Weise gebildet sein : Präsident desselben ohne Portefeuille der Graf Colloredo Wallsee, früherer Botschafter in Nußland; Minister des Steuern, der Staats- und Confercnzministcr, Graf Ficquelmont; des Innern, der Hofkanzlcr, Frhr. v. PillcrSdorf ; der Finanzen, Frhr. v. Kiibeck; der Justiz, der hiesige Appellationspräsidcnt, Frh. v. Sommaruga, und vcs Krieges, Fürst Windischgrätz, gegen welchen übrigens starke Abneigung im Publikum herrscht. Heute würbe auf dem äußern Hofburgplatze, i«o bisher noch Truppen campirttn, cine feierliche Feldmcsse zum Danke für die uom Monarchen geschenkte Vcrfa„ung gehalten, wobei es rührend war, die beiden kaiserlichen Majestäten auf dem geöffneten Balkon der Hofburg ihre frommen Wünsche mit gefalteten Händen zum Himmel emporsenden zu sehcn. Auch bei St. Stephan fand ein feierliches Hochamt unter Paradinmg der Nationalgardcn statt. München, 22. März. Die „Mg. Ztg." enthält Folgendes: „Königliche Worte an die Vaiern. Vaicrn! Mein vielgeliebter Vater und König hat geruht, mir die Krone zu übertragen. Tief ergriffen fühle ich WS ganze Gewicht der Verpflichtungen, das er mir auferlegt. In einer Zeit besteige ich 'dm Thron, die mit ihren großen Aufforderungen das In- und Ausland mächtig bewegt. Auf Gottes allmächtigen Schutz vertraue ich und auf meinen redlichen Willen, dieser Zeit Gebot zu verstehen und zu vollbringen. Wahrheit will ich in Allem. Recht und gesetzmäßige Freiheit im Gebiete der Kirche wie des Staates. Auf der Baicrn Treve hoffe ich, auf die seit Jahrhunderten bewährte Liebe zu ihrem Fürsten. ©aient, steht mir bei in meinem festen Vorhaben, Euch auf die Stufe zu erheben, zu der Ihr als ein freies Volk berufen seid, ein Achtung gebietender Staat im einigen deutschen Vaterlande! München, 20. März 1848. Marimilian." Posen, d. 21. M. Der erste Schritt zur Wiederherstellung Polens ist geschehen. Man hat in Posen cine Deputation gewählt, welche dem Könige die Wünsche der Provinz vorstellen soll. Gewählt wurden der Erzbischof Przyluski, der Priester lanisccwski, der Gr. Naczynski, der :c. Krauthofer und der 33auer Palacz, welche natürlich mit gemessenen bestimmten Instruction«:» insofern nicht ausgerüstet werden konnten, als die Berliner Ereignisse bei dem Ausbleiben der Posten, mithin der Unbestimmtheit der Nachrichten keine speciellen Bestimmungen geben ließen, weshalb der Deputation nur das Princip, in welchem fie zu handeln hätte, angegeben wurde. Heute früh geht dieselbe nach Berlin, begleitet von den Wünschen jedes braven Polen ; man hat ihr schleunige Rückkehr dringend anempfohlen, um, wenn ihre Vorstellungen in Berlin so aufgenommen werden, wie die Verhältnisse es verlangen, dann sofort die Reorganisation des GroßherzogthumS zu beginnen. Polen hofft »on Seiten Deutschlands nicht nur keine Schwierigkeiten, sondern entschiedene Unterstützung bei semer Rehabilitation zu erhalten. Mainz, 20. M. Heute kam die Gräsin Landsfeld hier an; kaum war sic jedoch cine halbe Stunde im Rheinischen Hofe, als dieses Gasthaus vom Volke umlagert und die schleunige Abreise der berüchtigten Person stürmisch verlangt wurde. Sic mußte sich auf das zur Abfahrt bereit liegende Dampfboot begeben, um nicht thätliche Mißhandlungen zu erleiden. Mainz, 22. März, 8 Uhr Abends. So eben wird ®cncvalm(itfcs geschlagen, und in äffen Straßen
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Am 23. d. Mis. starb der Hochwind. H. Mathias Mens, ehemaliger Pfarrer zu Kuh- born, tm Alter von 79 Jahr?».
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Luxemburg, 28. März. Die von der Regierung zusammenberufene Kommission, welche Vorschläge zur Verbesserung unserer Verfassung machen sollte, ist in der Zahl von 13 anwesenden Mitgliedern am Montage, den 27. Nachmittags 3 Uhr, zusammengetreten. In Berücksichtigung der bedrängten Lage des Landes aber, und der von allen Seiten laut ausgesprochenen Wünsche hat sie sofort erklärt, daß die Maßregel, welche die Regierung durch die Zusammenberufung der Kommission habe erreichen wollen, zur Beruhigung der Gemüther unzureichend sei. Auch sprach sich die Kommission dahin aus, daß bevor das Land seine Wünsche ausgesprochen habe, die Absendung einer Kommission zum Haag nutzlos sein würde. Sie hielt es vielmehr für das einzig hinreichende Mittel, den Wünschen des Landes zu entsprechen, wenn die Landstände in doppelter Zahl zusammenträten, und die etwa nothwendigen Abänderungen vorschlügen. Diesem letzten Vorschlage trat Einer der Anwesenden, Hr. Professor Sdhnit nicht bei, indem er die jetzigen Landständc für cine nicht entsprechende Vertretung des Volkes erklärte. Am 28. waren auch dieHrn.Dams v. Faber gegenwärtig, Letzterer war von seinen ©ont* mittentcn angewiesen, an den Verhandlungen der Kommission zur Entwerfun.q einer Revision der Verfassung keinen Antheil zu nehmen. |2ln diesem Tage wurde bas Protokoll unterschrieben, und damit war baS Geschäft der Kommission beendigt. — Wir können es nur anerkennen, daß die Kommission keine Hand angelegt hat an ein Werk, dessen Erfolglosigkeit sofort jedem Einsichtsvollen einleuchten mußte. Im höchsten Grade aber muffen wir es mißbilligen, daß inzwischen schon Leute durch die Gemeinden umhergegangen sind, um die Bewohner von der Abfassung fernerer Bittschriften zurückzuhalten. In einer benachbarten Gemeinde hat.'man den versammelten Leuten gesagt: „Ihr dürfet jetzt „keine Bittschriften mehr unterschreiben. Die Re„gierung hat schon cine Kommission ernannt, welche „alle Wünsche deS Landes vorbringen soll. ES „wäre ja lächerlich, wenn ihr jetzt Bittschriften ma* „chen wolltet, da solche Männer, die am besten „das ganze Land kennen, schon versammelt sind;" v. bgl. mehr. Wie lange, so fragen wir hier, soll dieses System der Täuschung fortbestehen! Wie lange wirb man bas Volk daran hindern, frei und offen seine eigene Meinung auszusprechen, und das, was einige von der Negierung zusammenberufene Leute sagen und schreiben, als die Stimme des Landes und des Luremburger Volkes ausgeben? Es ist einmal an der Zeit, daß wir baS Volt sich selbst frei aussprechen lassen, statt daß-, wie bisher einige Wenige das Volk wie cine willenlose Ma« schine bchandlen. Das Wort „Freiheit" war bisher bei uns cine Lüge. Das Volk ist nie frei gewesen. Einige Wenige haben bisher mit dem Volke gemacht, was fie gewollt haben, und dann demselben gesagt: „bu bist frei, du bist glücklich, man erfüllt alle deine Wünsche". Laßt doch das Volk selbst sagen, was es will. Die Leute wissen eS recht gut selbst, wo fie der Schuh brückt. — Eben so müssen Wir auch dem unfern vollen Beifall geben, daß die Kommission auf den Vorschlag, cine Deputation zum Haag zu schicken, und dem König Großherzog die Wünsche des Landes vorzustellen, durchaus nicht einging, Gesetzt eS ginge jetzt cine Deputation oder Kommission zum Haag, waS könnte das dem Lande helfen? Wer gäbe unS die Versicherung, daß diese Männer wirklich die Wünsche des Landes aussprächen, daß sic nicht, wie dag schon mehr geschehen, in ihrem eigenen Interesse sprächen und handelten, und bann das Volk abermals getäuscht würde? — Das Volk hat seine Wünsche noch nicht ausgesprochen, und eine Kommission, die vom Volke nicht gewählt worden ist, kann und darf nicht zum Könige gehen. ES drängen sich in jetziger Int Manche vor, die populär sein wollen. Wir müssen aber gestehen, wir haben ein großes Mißtrauen :gi;geiùolc^c Popularitäten; denn wir haben nur zu 'oft die Erfahrung gemacht, daß Männer, die für populär gelten wollten, in jetein Augenblicke bereit waren, das Interesse des Lande« außer Acht zu Kiffen, wenn ihnen eine Gelegenheit geboten wurde, füt ihren eigenen Nutzen zu sorgen. Nicht durch Worte, sondern durch Thaten muß heut \u Tage das Vertrauen des Volkes erworben werden. Was namentlich die Deputationen unb Kommissionen zum .Haag betrifft, so sind wir, durch Erfahrung belehrt, davon feine Freunde. Wir habe» schon einmal eine Kommission im Haag gehübt, die uns wahrlich wenig genutzt hat. Diese Kommission hat auch den Entwurf zu unserer 93crfa|iung gemacht, tic sich nach so kurzer Erfahrung als völlig unzureichend, als völlig unbrauchbar erwiesen hat. DaS ganze Land ist einverstanden darüber, daß die jetzigen Landstände, aud) wenn sie in doppelter Zahl zusammenberufen würben, feine vollständige Vertretung bei .Volkes sein können ; denn ein großer Th^il der jetzigen Mitglieder der Stände ist nicht vom Volke-gewählt, sonder» ist zum Voraus vom Könige bestimmt. Tann auch sind die Wahlen so eingerichtet, daß immer nui eine gewisse Klasse von Leuten in den Ständen zu sitzen kommt, eine eigentliche Vertretung des Volkes aber unmöglich zu Stande kommen kann. Und haben denn nicht die Verhandlungen der Landstaude eS dem Volke klar genug gemacht, baß die Mehrzahl auf die wahren Interessen des Bauers und des HandwcrkstcmdeS nur zu wenig Bedacht genommen hat? War eS nicht die Mehrzahl unserer Landstände, welche die Civilliste von 150,000 Gulden votirte, während jetzt eine angeblich zu Metz gedruckte, hier innrem « bürg ausgestreute Proklamation, diese Summe für fabelhast erklärt? War sie es nicht, welche ir den Bau so kostspieliger Straßen stimmte, die dem Lande wenig einbringen, und die Geldmittel völlig erschöpft haben? War fie es nicht, welche die Last der Schulgesetze auf die Gemeinden geworfen hat, statt auf ben Staat, welche das Strohgesetz und andere für bas Land so drückende Gesetze und Verordnungen votn't hat? Nein, die Grundlage, worauf unsere ganze Verfassung ruht, ist eine durchaus unhaltbare, ist eine durchaus nicht volksthümlichc, und allen von den Ständen etwa ausgehenden Vorschlägen zu Veränderungen und Verbesserungen kann das Land fein Vertrauen schenken. Es kommt jetzt darauf an, baß man einmal die wahre Stimme des Landes tMe. Alle diejenigen, die m Wirklichkeit freifinnig sind, und aufrichtig das Wohl des VolkeS wollen, mögen also mit unS dahin wirken, baß man einmal nicht allein selbst für sich Freiheit verlange, die man dem Mitbürger nicht gewähren will, sondern daß man alle Lurcmburgcr ohne Ausnahme höre. Man lasse eine jede Gemeinde frei und ungehindert ihre Bitten vorbringen, und ihre Abgeordneten wählen. Dann wird es klar und offen an den Tag treten: „WaS das Lurcmburger Land will." ES sind noch so viele Elemente ter Ordnung und der Ruhe, der Biederkeit und Treue, in unserem Volke, baß wir von einer Versammlung aller wirklichen Vertreter des Volkes gewiß nur Gutes zu erwarten haben. Nur eine allgemeine Versammlung der Deputaten unseres Landes, in welcher der Bauer, der Handwerksmann und der Bürger feine gehörige Vertretung findet, zu welcher jeder Luxemburger wählen, und jeder Wähler auch gewählt werden kann, ist berechtigt und im Stande, über die wirklichen Bedürfnisse und Wünsche des Landes Auskunft zu geben. Luremburg, 27. März. Unserm Versprechen gemäß, das Gute und Lehrreiche, was die andern Blätter zur Besprechung bringen, in die Spalten dieser Zeitung aufzunehmen, beginnen wir heute, die verschiedenen Adressen, welche im „Courrier“ und dem „Diekircher Blatte“ abgedruckt sind, zur Sprache zu bringen. Doch soll die Adresse der Gemeinde Wiltz, die eigens gedruckt worden ist, die Reihe beginnen Die Bewohner des Oesling haben sich bisher immer durch eine eigene Selbstständigkeit und edle Freimüthigkeit hervorgethan, und auch in ihrer jetzigen Adresse diesen Character nicht verleugnet. Darum verdient dieselbe auch obenan zu stehen.
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Gips für Kleefelder^
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Portraitmalcn
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empfehle, „och übernehme ich alte Gemälde zum rciniiicii und icstaunlcn. Daniel Rosier. Maler, anzuftagen im Goldocn.Krcbs.
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Königl. Großherzoglicher Beschluß
Königl. Großherzoglicher Beschluß »ont 20. SOÎârj 1848, Sttr. 12, wodurch die Revision der Stände⸗Verfassung verordnet wird. Wir Wilhelm ll., von Gottes Gnaden, König der Niederlande, Prinz von Oranien ⸗Nassau, Großherzog von Luremburg re. . . Haben beschlossen und beschließen: Die Stände⸗Verfassung Unsers Großherzogthums Luxemburg soll revidirt werden. Unser Regierungs⸗Collegium ist ermächtigt, Uns zu diesem Zwecke einen Gesetz⸗Entwurf einzureichen, welcher, nach Unsrer Genehmigung, den außerordentlich in doppelter Zahl zusammenberufenen Landständen vorzulegen ist. Gegeben im Haag, den 20. März 1848. (nterz.) Wilhelm. Durch den König Großherzog: (nterz.) von Blochausen. dem Original gleichlautend: Der Staatskanzler für die Angelegenheiten des Großherzogthums Luxemburg, von Blochausen.
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Sei Herrn Dams zu Neckingerhof, eine llcinc Stunde »oit Ncmi'ch, ist weißer und feilt gcmnhlncr Gips zu beut sehr bil- ligen Preise «on 75 Crntimcs die 100 Liter zu (wl'cit.
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Amtliche Nachrichten
Amtliche Nachrichten
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Beschluss
Beschluss des Regierungs⸗Collegiums, betreffend die Einrichtung der Wahlcollegien in den Cantons, wo sie noch nicht bestehen. (Nr. 3543. - 136 von 1848. - 1. Abth). Lmemburg, den 26. März 1848. Das Regierungs-Collegium; Nach Einsicht des Reglements für die Wahl der Stände-Mitglieder, vom 16. Oktober 1841 ; Nach Einsicht des König!. Großherzogl. Beschlusses vom 21. d. M., wodurch die Revision der Stände- Verfassung verordnet wird; In Erwägung, daß eS darauf ankömmt, die 3Bal>lcollcgicn in den Cantons einzurichten, wo sie gegenwärtig noch nicht bestehen; Beschließt: Art. 1. Samstag, den I.April d. 1., haben die Verwaltungen der Gemeinden, welche zu den Cantons Gapellen, Dickirch, Wiltz, Echternach nnd Grevenmachcr gehören, in den Wohnhäusern ihrer Einwohner, welche stimmberechtigt sind, einen Stimmzettel nebst einem Eremplar der allgemeinen Liste der Wählbaren ihrer rcspectiven Cantons abgeben 5n lassen. Diese Zettel sind am 5. desselben Monats wieder einzusammeln. Am folgenden Tage haben sich die Gcmeindcrächc mit der Wcchl-Commission zu versammeln, um den Auszug der Stimmzettel vorzunehmen, und über ihr Geschäft das Protokoll auf, zusetzen, welches uns binnen acht und vierzig Etuudcn ndurch Vermittelung der Districtscoimnissäre zukor- inen muß. Art. 2. Nach dem Ergebniß der Zählung der Bevölkerung vom 31. Dezember v. J. stellen wir fest, daß die Wahlcollegien der hierunter genannten Cantons wie folgt zusammengesetzt werden. Canton Capellen. Bevölkerung: 15238. Wähler: 30 „ Diekirch. id. 19227. i. 38 „ Wiltz. id. 15193. id. 30 „ Echternach. id. 14619. id. 29 Grevenmacher. id. 15576. id. 31 Art. 3. Um die Regelmäßigkeit der Geschäfte zu versichern, haben die Gemeinde⸗Verwaltungen sich dem oben erwähnten Reglement nachzuachten, so wie den Instructionen, welche in unserm Rundschreiben vom 14. März 1845 enthalten sind, so weit solches nicht durch gegenwärtigen Beschluß geändert ist. Sie haben vor allem darauf zu sehen, daß das Protokoll über den Auszug der Stimmzettel nach dem Muster angefertigt wird, welches demselben Rundschreiben beigefügt ist. Art. 4. Die Distrikts⸗Commissäre haben darauf zu halten, daß die Protokolle über den Auszug der Stimmzettel dem Gouverneur innerhalb der Frist zugesandt werben, welche durch den Art. 17 des vorerwähnten Wahlreglements vorgeschrieben ist. Art. 5. Gegenwärtiger Beschluß soll in das VcrordnungS und Nerwaltungsblatt eingerückt werben, um von Allen, welche er betrifft, vollzogen zu werden. Das Ncgicrungs-Callcgimn, de la Fontaine, Präsident. lur iion, General-Sekretär.
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S>oit Nom niruckgekchtt wo ich meine Vildunq erhalten und mich vervollkommnet habe, beehre ich mich allen Kunst' freunden anzuzeigen, daß ich mich im
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Italien
Italien eteinaeneneet eent enneneltn e Hie tie aber dae iatnichtd rtiche dianne i nnd Sencwia Lisie duh Eie Sirge nnt ungen Generalngrsch un 4 ufr zgen die e ngten kaegeichen hömer zun Senai sn er Ense batte, zog mit Von ven alezi der ace 2e we ich ben Feste beiohnte, ienne st eteie ni ee le ne ais ene ewe un 1r nr die ne eie snarschtte ae eine ziemlich schmere 5peralion a da lberal und überal Menschen sianden, aber eie e hr wehrzunchi können; aber esgingkennet eben den duse schrltlen zwei Eiies, Feh 1aen neneten und rcheten zu, und die Menge schod n a5 ee 0 s derdeitge verehrte Man, der hohe Prster, er eonstttutione lte Fürst, kann ichnicht behreilben, Ber gaze lah sah aüs wie ein dintes lumenfeld, durch das der rgste Sturm iobt. Die b heschmeisten Heine der ETivien hoch dlen auf dn Gtwehren ianßzend, die Hüte der Manner nt n dretigä gen slatternden Bähndern, die gesgen ascheniäicher der Rreni und dann das Gechrei e use, der Jubeli - Aher aü dee Aelen a nenetenete snene neaeneieit üiig niedergeinet und jatien hre senrzen e eennss end en Bans llcbzedrüngt e he geegnet von ihm wvaren, desen Segen allesn, ee 2 eiee e enen ess e letlenete i e nie eet , z an auch gestern illuminirt, versteht sich van selbst! - Nom, 16. März. Die riesige Glocke »on St. Peter tönt mit weithin hallenden Schlägen durch die klare Luft der ewigen Stadt, und dazwischen schallen donnernd Kanonenschüsse vom Castell St. Nngclo. Pins IX. hat seinem Volke cine Constitution gegeben, und zwar cine, die alle Herzen wenigstens
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Polen.
Polen. Der Fürst Adam Czartoryski hat im Namen der Polen einen Aufruf an die ganze deutsche Nation erlassen, der mit folgenden Worten schließt : Ja hochherzige Deutsche, vereinigt die Vertreter Frankreichs mit den Emigen zu einem obersten Gerichtshöfe und fordert die Freiheit Polens! Wenn man gegen diese gewaltige Stimme taub bleibt, dann ruft die Polen zu den Waffen, und das dreifarbige Banner, von dem Sehwerte der Gerechtigkeit begleitet, möge die den Völkern erteilte göttliche Mission erfüllen.
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1848-03-30T00:00:00
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Civilstand der Stadt Luxemburg.
Civilstand der Stadt Luxemburg. arrgir un Z D6 Atan S. v s. defelt, agl Seong, Le.v 9 Aidwbiz, Bannelr, an e7., ige dne eeee o. Joh. Gaascht, Schuhmacher. Megrhe An 24. Man, Helena Eleonorez 6 3 ie t e 3rsthet. - An 20. irz, Wasch Joh Taol.
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Todesanzeigen.
Todesanzeigen.
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Am 25,, starb der Hochwq. H. Mathias Pich, Pfarrer zu Bcch, im' Alter von 67 Jahren.
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Proclamation.
Proclamation. Luxemburger! Seine Majestät der König Großherzog hat soeben durch ein neues Pfand Seines Vertrauens zu Euch, durch einen neuen Beweis Seiner Liebe, das Werk vervollständigt, welches unsre constitutionnelle« Reformen vorbereiten soll. Durch Beschluß »cm 31. des verflossenen Monats, hat der Monarch verordnet, daß die jetzt in doppelter Anzahl zu wählende Versammlung der Landftâiibc selbst einen Constüutions-Entwurf vorleben soll. Conach werbet Ihr durch Eure Vertreter die Beringungen des Constitulions-Vertrages fortsetzen, welche künftig die Rechte Aller ordnen wird. Die National-Versammlung wird für den 25. Dieses Monats zusammenberufen werben. Sic wird sich über die gewichtigen Fragen moralischen und materiellen Interesses aussprechen, welche in diesem Augenblicke im Lande aufgeworfen werben. Sic wird die die Grundlagen festcllen, nach welcher cine neve Gesetzgebung einzurichten ist, und bald wirb cine neve Kammer sich mit den Reformen beschäftigen, welche sic für nötbig halten wird, in den bestehenden Gesetzen und in dem jetzigen Finanzwesen eintreten zu lassen. So werbet Ibr, Lurcmburger, unter Bewahrung des gesetzlichen Weges, einen Zustand der Dinge gründen, welcher, wenn die Vorsehung uns von den Geißeln des Krieges behütet, das Glück und den Wohlstand unsrcS thcurc» Vaterlandes sichern wirb. Bis dahin bewahret diese Haltung der Ruhe und der Ordnung, bereit Anblick jetzt alle guten Lurembiiijicr freudig bewegt. Was uns betrifft, Mitbürger, so fühlen wir das Bcdünniß Euch zu sagen: Nur noch vorübergehend üben wir die Autorität aus, mit welcher wir bekleirct sind. Sobald die Constitution beschlossen ist wirb die Verwaltung des Landes in die Hände derjenigen übergehen, welche hierfür das Vertrauen des Volkes dem Kiwig Großherzog zur Wahl bezeichnen wirb. Luremburg, den 3. April 1848. Das Negierungs-Collegium, de la Fontaine, Präsident. Ul»eling, j Tb. Pescatore, ' Mthe. S i m ons , Surion, ©cncraUSefretär.
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Berichtigung.
Berichtigung. In der 29; Nummer deS Courrier sucht ein Correspondent das Benehmen des Herrn M-, der bei den Ereignissen des 15. und l(i. März so bedeutend mitbeteiligt war, zu entschuldigen. Wie wenig ihm dieses gelingt, wird der kundige Leser auf den ersten Blick einschen. Zuerst muß schon das von der Schwäche seiner Sache einen Beweis liefern, daß er die Zeitung, welche das Publikum über den wahren Verlauf der Dinge durch eine einfache und unwidcrlegliche Darstellung der Begebenheit aufgeklärt hatte, zu verdächtigen sucht, statt »or" allem die aufgeführten Thatsachen zu widerlegen. Er nennt unsere Zeitung ein Blatt des Bischofs, ein Blatt im Sinne der früheren Lurcmburger Zeitung. Aber unsere Zeitung ist nicht Zeitung des Bischofs, nicht Zeitung irgend eines Mannes ober einer s}savtbet, sondern sie will für das ganze Land ein Wort der Wahrheit und des Rechtes reden. Dan» aber erkennt der Verfasser deS Artikels im Courrier es an, daß Herr M. in dem Entwürfe der Petition wirklich jene herausfordernde, jeden Katholiken so tief verletzende Stelle über den Bischof und die Religion vorgebracht habe, welche die Besorgnis) dcrKacholiken, die aber keines Weges allein durch tiefe Petition hervorgerufen war, bestätigte und steigerte. Die künstliche ganz wahrheitswidrige Darstellung,wod!Nch nachgewiesen werden soll, daß Herr M. die betreffenbe Stelle habe fallen lassen, bedarf für den, der un,'e'/e Darstellung gelesen hat, feiner weiteren Widerlegung. Ganz charakteristisch aber ist der Schluß des ganzen Artikels, den wir hier anzuführen nicht unterlassen kö»nen. Schande dem Lande! sagt der Verfasser, wo foKbe Mißbrauche so lange geduldet worden sind. O nein, Herr Verfasser! wir rufen nicht Schande über unser Land. Nein, wir sind Luxemburger, wir ehren unser Vaterland, und lieben unser Volk. Ihr habet immer das Volk verachtet; ihr habet immer, wenn das Volk euch entgegen war, von Pöbel und niederer Klasse geredet; aber jetzt ist es Zeit, solche Rede einzustellen. Denn das Volk ist jetzt von euch emanzipirt.
Luxemburger Wort
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Luxemburger Wort no. 5 06.04.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht. Abonnements-Büreau in Lurcmburg, Großstraße Nr. 105. Prämimeraiionspleis für 3 Mon. 6 Mon. 1 lahl. ïiivtrabura: 5 Fr. 10 Fr. 20 Fi. Auswärts: 5,75 11,25 22,50 Mr. 5. Donnerstag, den 6. April. InseitionSgebühren 15 Centimes pro Zelle ober Raum au« Petitschrift. Bestellungen und Briefe weiden franco erbeten. 1848.
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Die deutsche Bewegung.
Die deutsche Bewegung. Lurcmburg, 4. Slpril. Mit einer Art von Allgewalt bat die deutsche Bewegung alle Gemüther ergriffen, und nun auch die Grenzen Luremburgs dieses alten deutschen Kernlandes überschritten. Zu- erst pflanzte die preußische Garnison baS breifarbige deutsche Banner auf den Wällen unserer Stadt auf, und feit gestern sehen wir diese glorreiche Fahne auch an unferm Rcgierungsgebäude wehen. In den Herzen vieler unserer Bürger lebt noch die süße Erinnerung an die alte Kaiserzeit. O das war cine schöne Zeit! eme Zeit der Freiheit, cine Zeit des Bürgerglückcs, cine Zeit der Biederkeit, der frommen Gesinnung und alten männlichen Treue. Damals herrschte Zutrauen, Zufriedenheit und geselliges Leben in allen Kreisen der Bürgerschaft, die seitdem aus unserer Mitte wie verbannt sind. Seitdem diese schöne Zeit uns entschwunden ist, wie viel Wehe, Unglück und Noth ist da über unsere Stadt und über unS hinweggegangen? Wie viel Druck haben wir erfahren, in wie Vielen aus unserer Mitte ist die alte Frömmigkeit der Väter erkaltet und dahingeschwunden! Doch ist der Kern unsers Volkes gesund und stark geblieben. Noch lebt der alte Glaube, noch gilt die bekannte Luremburger Treve, noch ist Tugend und Redlichkeit bei uns in hohen Ehren. Darum dürfen wir auch sagen : das alte Luxemburger Volk ist aus den Stürmen, die seit 60 Jahren »on Süden und Westen über dasselbe getobt haben, glücklich gerettet. In den Herzen der Alten aus uns werden alle Erinnerungen der großen und ruhmreichen Kaiserzcit wieder wach, und die jungen Herzen, übersättigt mit dem Fremden, mit dem, was unserer Nationalität nicht zusagt, begrüßen mit süßer Hoffnung den Anbruch einer neuen Zeit. Ja, die Vergangenheit und die Gegenwart reichen sich traulich die Hand, und in Luremburg weht die alte Fahne des deutschen Reiches wieder. Heute lesen wir folgende Proklamation der Regierung, die überall die freudigste Sensation hervorruft:
Luxemburger Wort
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Deutschland.
Deutschland. T Mersch, 3. April. In den Tagen der Unord« nung, wo wilde Leidenschaften sich auch in Mersch Luft machten, geschah hier eine edle That, welche wohl verdient, veröffentlicht zu werden. In der Nacht des 19. März, als das HauS des Einnehmers geplündert würbe, gesellte sich zu den Räubern ein ganz armer Mann der Gemeinde in der löblichen Absicht, die Kasse wo möglich zu retten. Der Einnehmer mit Frau und Kind war entflohen. Während nun die wilde Horde zerstörte und plünderte, drang der edle Mann in bas Zimmer, wo die Kasse sich befand, sprengte dieselbe mit Gewalt, nahm das Geld, eine bedeutende Summe, in feinen Kittel, eilte so schnell er konnte durch den Haufen zur Thürc und brachte das gerettete Geld glücklich in ein benachbartes Haus. Diese edle That ward bald bekannt, und um selbe in Etwas zu belohnen, würbe sogleich in der Gemeinde zu Gunsten des armen Mannes eine Sammlung veranstaltet, welche reichlich ausgefallen fein soll. Wilz, 31. März. So entschieden und einstimmig hier alle Welt Erleichterungen und Verbesserungen verlangt, so wenig denkt hier Jemand an eine Empörung gegen den König. Vor allem aber hat der herrliche Hirtenbrief unsers Bischofs zur Beruhigung der Gemüther beigetragen, und die Bande der Liebe und Treue zwischen dem Volke und seinem Fürsten wieder enger geknüpft. Die Religion ist eine Macht, die mehr wirkt, als stehende Heere, 33erortnungen und Proklamationen der Regierung. Echtcrnach, 1. April. In dem bcnad)baiten preußischen Orte Bollendorf fand am »ortgen Donnerstage ein Auflauf statt. Das Volk zwang den Bürgermeister Lcfort, feine Stelle niederzulegen, die Akten und Papiere der Bürgermeisterei auozuliefern, und der Auspflanzung der deutschen Rcichsfahnc beizuwohnen. Am Freitage würbe die scbwarzroth'golden Fahne auch auf dem benachbarten Ernzcn aufgepflanzt. Sliicré »on Roodt würbe von der Gemeinde Bollendorf, und Servais von Neiletbad) von einigen hier im Kasernenhof versammelten Einwohnern unserer Stadt zu Deputirteu nach Frankfurt beordert.' Wir hoffen aber nicht, daß sich diese Herren zu Frankfurt als Abgeordnete des Luremburger Volkes gertren werden; benn dao sind sie nicht. Echternach, 1. April. Die Protestation der Katholiken des Luremburger Landes wurde hier zu Echtcrnach nicht, wie der „Grenzbote" berichtet, nur »en geringen Leuten unterschrieben, sondern »on notablen Bürgern und braven Handwerkern. Außerdem ist im ganzen Kanton »on Echternach wohl feine Gemeinde zurückgeblieben, die sich nicht der allgemeinen Protestation des ganzen Landes angeschlossen hätte. *J Gchternach, 2. April. Seit gestern weht auf *) Die Redaltion ist ermächtigt, zu erklären, daß von Echternach zu gleicher Zeit zwei Listen mit etwa 200 Namen aus allen Ständen eingesandt worden sind. Wenn auch diese Zahl in Echternach hätte verdrcifacht oder vervierfacht werden können, so schließt sich doch die Echternacher Protestation in würdiger Weise den vielen Tausenden von Namen an, die aus allen Theilen des Landes bereits ringesandt worden sind. dem Kirchthurme unserer Stadt das deutsche Neichsbanner neben der Luxemburger Fahne. Vorher schon wurde die dreifarbige Fahne am Stadthause aufgepflanzt. Leider bot der Zug, geführt von Kort und Clement, mehr den Anblick eines wilden Volkstumultes, als eines Aufzuges honetter Bürger dar. Eine rasende Musik begleitete den tobenden Haufen, dann wurde tüchtig gezecht. Nachschrift. Heut Nachmittag führt derselbe Haufe den Durhamer Stier unter Toben und Lärmen durch die Straßen der Stadt. Es heißt, der Stier solle geschlachtet und verzehrt werden. Wir fordern alle rechtlichen und ordnungsliebenden Einwohner von Echternach auf, solchen Tumulten aufs Kräftigste zu wehren, und der Verführung der Volksmassen durch Leute, die nur im Trüben fischen wollen, ein Ende zu machen. Osweiler, 2. April. Gestern wurde hier die deutsche Reichsfahne aufgepflanzt. Vianden, 1. April. Eine Zuschrift von Vianden an die Redaktion des „Luremburger Wortes“ fordert das ganze Volk auf, an jedem Orte des Landes in gesetzmäßiger und geordneter Weise Versammlungen zu halten und dafür zu sorgen, das der Bauer, der Handwerksmann und der Kaufmannsstand bei der bevorstehenden Versammlung der Landstände in gehöriger Weise vertreten wird. Remich, 4. April. Obschon hier noch keine bedeutende Störung der Ruhe und Ordnung vorgekommen ist, so leben wir doch nicht ohne Besorgniß. Es wiederholen sich beständig die Drohungen von Brandstiftung, weshalb in jeder Nacht 30 Bürger den Wachtdienst versehen. Wir hoffen, daß es gelingen wird,die Ruhe zu erhalten. Berlin, 30. März. So eben, Nachmittags 4 Uhr, ist das 24. Linien⸗Infanterie⸗Regiment, von dem lebhaftesten Hurrah der zahlreich versammelten Einwohner begrüßt, mit klingendem Spiel hier einmarschirt und hat die ihm angewiesene Kaserne bezogen. Königsberg, 24. März. Privatnachrichten aus Rußland zufolge ist in Wilna und noch in einigen anderen Orten ein Aufstand ausgebrochen. Trier, 2!). März. Heute Morgens fand im hiesigen Dome eine Geoäch'nißfeier für die in dem Kampfe fût die deutsche Freiheit in Berlin Gesal- Jenen statt. Schon am Vorabende wurde die Feier bei Abhaltung der VigiÜen durch das Glockengeläute aller Kirchen der Stadt angekündigt. (Sine große dreifarbige Fahne wehte vom Thurme herab den Eintretenden freundlich entgegen, während ein schön und sinnig gezierter, in der Mitte der Kirche aufgestellter Katafalk die nächste Bedeutung der Frier anzeigte. Außer den Geistlichen der Stadt und Um* gegend, den hohen Civil- und Militärbehörden und Honoratioren der Stadt füllte eine [unabfebbare Masse Gläubiger aller Stände und Confessionen die wetten Hallen unscrs schönen Domes. Einen eigenen, nicht zu beschreibenden Eindruck machte auf Jeden der ungewohnte Anblick der langen Reihen bewaffneter Bürgerschutzwachcn, welche, in die ©ange des DomeS aufgestellt, für die Ordnung auf musterhafte Weise sorgten. Zur heiligen Messe wurde MozartS bekanntes Requiem ausgeführt. Nach dem Trauergottesdienste zog die Vürgcrwache mit klingendem Spiele durch die Stadt. (Rh- u. M.-Z!g.) Koblenz, 2. April. Soeben ist das 7. UHlancn- Regiment hier durch nach Krcuznach gezogen. Limburg, 30. März. Hier ist folgender Aufruf erschienen: Katholiken Nassaus! Unsere heilige Kirche soll frei sein in Zukunft in unsenn Lande! Also versprach es unser hochfinniger Herzog in der denkwürdigen Proklamation vom 5. d. M., völlige Religionsfreiheit für Alle bewilligend. Was Allen zugesichert ist und wir Allen unverkümmert zugestehen, dessen Verwirklichung dürfen wir gen iß mit Recht auch für uns fordern. Aber täuschen wir uns nicht! wir werden unser gutes Recht nur dann erlangen, wenn wir ernstlich zusammenstehen, dadurch beweisend, daß wir Sinn für Freiheit, daß wir Liebe zu unserer Religion, daß wir Muth in Vertretung unseres Rechtes haben. In Erwägung desen hat sich hier ein Verein für religiöse Freiheit gebildet, welcher sich fortan bestreben wird, die geistlichen Oberen in Wahrung und Befördernng der Interessen unserer heil. Kirche nach Möglichkeit zu unterstützen. Wien, 26. März. Aus Preßburg ist gestern Abends eine Unzahl Juden, welche von dort vertrieben wurden, hier angekommen. Die Flüchtlinge fanden keine Nachtherberge, da man sie nirgens aufnehmen wollte. Ganz erschöpft mußten sie im Prater unter freiem Himmel diese Nacht zubringen. - Eine Commission der 24, bestehend aus 12 Mitgliedern der niederösterreichischen Stände, und 12 Mitgliedern aus dem provisorischen Bürgerausschuß, ist schon seit dem 16. unter Vorsitz des niederesterreichischen Landmarschalls Albert Grafen von Montecucculi zusammengetreten. Sie nennt sich selbst „Provisorischen Ausschuß zur Besorgung der für den Augenblick wichtigsten Geschafte“, und die Namen ihrer Mitglieder sind folgende: . 1) Alerander Bach, Dr. jur.; 2 Graf August Brauner, (niedeöster. Stand); 3) Graf Ferdinand Colloredo⸗Mansfeld (niederöster. Stand); 4) Frhr. Anton Dobblhof⸗Dirr (niederöster. Stand); 5) Karl Gerold, Buchhändler: 6) Theod. Hornbostel, Fabkt.; 7) Graf Heinr. Hoyos, Commandant der Nationalgarde; 8) Dr. Anton Hyn; 9) Franz Jacks; 10) Ritter Karl Kleyie (n.⸗ö. St.); 11) Joh. Mayer, Großhändler; 12) Ritter Georg Mitis (n.⸗ö. St.); 13) Wulhelm, Prälat von Mölk, aus dem Orden der Benedictiner (n.⸗ö. St.); 14) Frhr. Joh. Moser, (n.⸗ö. St.); 15) Bernard, Prälat von Neustadt, ans dem Orden der Augustiner (n.⸗ö. St.); 16) Graf Anton Pergen (n.⸗ö. St.); 17) Franz Plasun, Kaufmann; 18) Ludwig Robert, Großhändler und Fabrikant; 19) Ernst Schilling, Notar der medizin. Facultät; 20) Ritter Anton Schmerling (n.⸗ö. St ); 21) Mathias Sieß, bürgerl. Kaufmann; 22) Michael Spörlin, Fabrikant; 23) Frhr. Andreas Stift (n.⸗ö. St.); 24) Leopold v. Wertheimstein, Großhändler. In Beziehung auf die übrigen von Sr. Maj. dem Kaiser bis jetzt noch nicht förmlich und feierlich bewilligten, in den Bürger⸗ und StudentenPetitionen enthaltenen Punkte machte dieser provisorische Ausschuß folgende sehr beruhigende Erklärung: „Der provisoriche Aussckuß hält es für seine angenehme Pflicht, seine Mitbürger fortan von den Crgebnissen seiner Berathung in Kenntniß zu erhalten. Nachdem Se. Maj. durch die Einsetzung eines verantwortlichen Ministerrathes bereits den wichtigsten Stützpunk für die Vollziehung der beschlossenen Constitution des Vateilandes gewährt haben, so ist es die erste Aufgabe des Ausschusses, auch nach seinen Kraften zur alsbaldigen Ausführung der Constitution nach ihrem vollen Inhalte beizutragen. Wten, den 22. März. So eben zieht die Prager Bürgerdeputation - auf der Eisenbahn angelangt - meinem Fenster vorbei; auch hieß es schon heute Morgens: es sei eine Deputation aus PreußischSchlesien und Breslau eingetroffen, um dem neuen constitutionellen Kaiser die deutsche Reichsfrone anzutragen! Wir erwarten bald mehrere solcher Deputationen aus allen Gauen Deuischlands, denn nur in einem neuen constitutionellen deutschen Kaiserthum sehe ich eine Möglichkeit, die gesammten Wünsche der deutschen Nation befriedigt und realisirt zu sehen. i Wien, 24. März. Die deutsche Stellung Oesterreichs hebt die „Wiener Zeitung" vom 24. März in mehreren Artikeln hervor. „Als ein freies, constitutionelleS Land, sagt sie, tritt Ocstcrreich wieder an die Spitze des deutschen Slaatenvcreins unter dem Jubel Aller, die Deutschland groß und herrlich wünschen. Einheit im Innern der Monarchie. Einheit mit unseren deutschen Brüdern! fei unsere Losung, und der Sieg wird, er kann unseren Fahnen nicht fehlen. Freudig erhebt sich jetzt j der Arm für den Dienst des freien, des geliebten Vaterlandes. Wehe dem Feinde der es wagen wollte, unsere verjüngte Kraft im Kampfe zu erproben Sollte aber auch die Kriegsfackrl, welche jetzt jedem Verständigen sichtbar von den Ufern der Seine Deutschland bedroht, erlöschen, Eines bleibt auch für den Frieden die Bedingung von Ocsteneichs Macht und Größe, das feste und innige Anschließen an das deutsche Gesammtvaleriand, die Befolgung einer wesentlich deutschen Politik. Hierin liegt das Lebenselement unserer Stärke, laßt ihm nie untreu werden! Keine Eiferst d)t kleinlicher Art störe die Eintracht und das Zusammenwirken aller deutschen Staaten, an deren Spitze zu stehen Ocsterrcichs höchster Stolz fein muß ! Darum möge der Mann, welcher jetzt der erste verantwortliebe Minister der auswärtigen Angelegenheiten OesterrcichS wird, hierauf vor Allem fein Augenmerk lenken. Die Bundesverfassung, wie sie bisher sich gestaltete, hat den geredeten Erwartungen des deutschen Volkes nicht entsplochcn, sie hat Dcutschlaud nichi jene Macht unD jenes An,chen nach Außen 511 geben vermocht, wozu es feiner innern Kaft nach und feiner Stellung im Herzen Suropa'ê gernaß berufen war. Eine Wiedergeburt der Bundesverfassung, „damit das deutsche Volk, im Bunde wahrhaft vereinigt, durch freie Institutionen gekräftigt, die alte Größe wieber gewinne, damit Deutschland den ihm gebührenden Rang in Europa einnehme, thut uns Noth. Zu dieser aus allen Krähen uno im Sinne des nationalen Fortschritts mitzuwirken, ist ici;. Oesterreichs großer Beruf, ist Ocsterreichs heilige Pflicht. Von der Lösung dieser Ausgaöc hängt Deutschlands und mit ihm Hefter* reichs Zukunft ab!" Wien, 24. März. Eine Versammlung in Wien wohnender Engländer hat folgende Adresse beschlosfen: „Oesterreichische Srüder! Der gefesselte Adler hat endlich durch eine gewaltige Krastanstrengung seine Ketten abgeschüttelt! Er hat seine mächtigen Fittiche entfaltet und der staunenden Welt gezeigt, daß er, einmal aus diesem Schlafe, der ihn üverkommen hatte, emporgerüttelt, eher an angeborener Stärke und Energie wuchs als abgenommen hat. Einwohner Wiens! Unterthanen eines sonstitutionellen Kaiserstaates! Freie Mitmänner! Euch Allen Heil! Kurz, jedoch höochst glorreich, ist euer Kampf um moralische Emgncipation gewesen, aber der duhm desselhen wird an den fernsten Grenzen der civilisirten Welt wiederhallen. Wo immer Heldenmuth mit edler Mäßigung im Bunde richtige Schätzung erfahren, werden die Vorfallenhejten der jüngst verflossenen ereignißreichen Woche den Bewohnern Wiens Liebe und Verehrung zuwenden. Das erhabene Schauspiel eines Monarchen, der in dem Augenblicke einer so fürchterlichen moralischen Aufregung vertrauensvoll in der Mitte seiner Unterthanen erschien, hat uns mit der höchsten Bewunderung erfüllt und uns einen neuen und schlagenden Beweis gegeben, daß der einzige wahrhafte Schutz der Fürsten auf der Liebe ihrer Volker beruht. Beneidenswerth die Nation, deren Herrscher ein solches Vertrauen zu zeigen wagt; doppelt beneidenswerth der Monarch, dessen Unterthanen sich eines solchen Vertrauens würdig erwe sen! Suiß sei der Schlaf Derer, die für die Sache der Freiheit gefallen! Sie sind den Tod der Tapferen gestorben, und die nimmer welkende Glorie der Unsterblichkeit strahlt auf ihr Grab! Akademiker, unsterbliche Vorkämpfer der Freiheit! Furchtlose Mitglieder der Natioualgarde ! Euch gebührt in's Besondere unser wärmster Dank für Eure außerordentlichen Anstrengungen zur Wiederherstellung der Ordnung und Ruhe und daß wir fühlen, daß Eurem Muthe, Eurer Mäßigung und Selbstaufopferung die Erhaltung »on Leben und Eigcnthum beigemessen werden muß. Oestcrreicher! Wir flehen inbrünstig, daß der Allmächtige feine auserlesensten Segnungen auf Eure große und edle Nation herabschütte und daß Oesterreich und England, die vieljährigen Bundesgenossen in guten und schlimmen Zeiten, sich nun durch das gemeinsame Band conftitulicnelfer Freiheit unauflöslich zusammenknüpfen möge. Zum Schlüsse be* merken wir, baß wir Uns beeilt haben, Euch unsere Huldigung darzubringen, weil wir fest überzeugt sind, das allgemeine Gefühl unserer Landsleute ausgesprochen zuhaben. Wien, 20. März 1848. John Wheatlcy, Commander Royal Navy Präsident. I. H. Hedley, Secrctär." Frankfurt a. M., 31. März. Die mit festlicher Pracht geschmückten Straßen unserer alten Freistadt sind seit vorgestern außerordentlich belebt. Ein wirkliches Menschengewühl aber füllt sie heute Morgens. Die durch iine Mandate legitimirtcn 500 Beauftragten zur Vorbcrathung über ein zu bildendes deutschen Parlament versammelten sich »on 8 Uhr an in dem Kaisersaale des Römers. Mainz, 30. März. Dieser Tage hat sich hier ein Verein constitnirt, der »on ter höchsten Bedeutung zu werden verspricht, nämlich ein Verein zur Wahrung und Förderung der religiösen Freiheit, bec in seiner ersten vorbereitenden, jedoch schon von an mindestens 509 Bürgern besuche »Versammlung unter allgemeiner Acclamation den Ramm Pius IX., angenommen hat, zur charakterischen Bezeichnung des ihn beseelenden Geistes. Der Pius. Verein hat nämlich keinen andern Zweck, als durch die unbedingteste Durchführung des Principes der Freiheit und Selbstständigkeit der Religion und Kirche die höchsten Interessen bei' Christen in diesen Zeilen der Umwälzung und Neugestaltung aller Verhältnisse sicher zu stellen. München, 27. März. Wie ich höre, hat Oestcrreich ' auf d.es Königs von Preußen Proclamation »ont 21. März feine frühere Einstimmung zu dem Eongreß in Potsdam (statt Dresden) zurückgenommen. Es erkennt nunmehr, worauf Baiern stets hingearbeitet, nur Frankfurt als den legalen Verathungsort über die Revision des Bundes an. Die dicsfällige Circularnote Oesterreichs mißbilligt, gleich der bau rischen an alle Höfe ergangenen, einseitiges Voranschreiten. München, 29. März. Wie man heute vernimmt, soll mm anderer und neuester Bestsmmung zufolge unser Heer, als 7. Armee-Corps des deutschen Bundes, im Contingent-Kriegsfuß ausgerüstet und zu dem BeHufe auch noch die übrige Zahl der' Beurlaubten einberufen werden. Ebenso sollen die Truppen teS 8. Armce-Eorps (Wurtemberg, Baden und Hessen) mobil gemacht werben und beide Armee- Eorps unter den Oberbefehl des Prinzen Karl von Baiern zu stehen kommen. Paderborn, 30. März. In unfenn sonst so ruhigen Lande geschehen jetzt an vielen Orten arge »Dinge- Von vielen Orten auf einmal hört man von Nottirungcn und Zerstörungen. Der Unwille der Haufen trifft vorzugsweise die abcligen Gutsbesitzer, die Forftbeamten, die jüdischen Handelsleute und Hypotheken- Besitzer, und in den Städten sieht man geflüchtete Adelige, Nentmcistcr und Forstbeamte. Vom Rhein, 31. März. Eines tl;ut noth; Eines kann uns retten und uns groß und glücklich machen — die Wiederherstellung des Reiches; Reich und Kaiser aber sind unzertrennlich. Es nehme also Habsburg, das in böser Zeit unter dem Widerspruch der Besten die Kaiserkrone engherzig niedergelegt, dieselbe zurück; stelle Polen her und verbinde sich dasselbe als ewigen Bundesgenossen; gebe Italien seine naturgemäße Freiheit, um es ebenfalls in freiem Stinte sich unauflöslich anzutrauen; gebe die Religion unb Wissenschaft frei; lasse in altgermanischer Weise die Gemeinden sich selbst regieren; Corporationen sich frei gestalten; das Gerücht öffentlich, mündlich und volköthümlich hegen; stelle Person und Eigentum und alle Rechte unter den Schutz einer unverbrüchlichen magna charta, imUebrigen trage der Kaiser das Schwert nicht umsonst, sondern führe es — im Bunde mit allen Guten — kräftig und unerschrocken gegen alles Nichtswürdige und Schlechte : das allein bringt Heil, auf dieses Ziel sollen alle Deutschen lossteuern. Wird es — aus Schuld der Menschen — nicht erreicht, bann steht uns ein Strafgericht bevor, wie in Anarchie, Thcilung und Zer» ftorung, wie seit beut dreißigjährigen Krieg feines über Deutschland ergangen. Wenn ab.r irgenb ein deutscher Stamm Kraft und Beruf hat, zur Herstellung des Reiches zu wirren, so ist es das rheinische Volk; es ist daher zu bebauern, das hier noch allzuwcnig zur Herstellung bee Kaiserthums geschehen ist, während das verhältnißmäßig kleine Baden so rasch und erfolgreich auf die Republik, d. h. auf cine kurze Täuschung und ein langes Elend hinarbeüet.
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Pub. 1 Page 4
P'àùev trt CUufen.
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Pub. 2 Page 4
slm 25. b. Wti. roerbçn bie ber ©ittwe S ci cf c r gr!)brnt- ben Säber in Ëloufen roieber eröffnet.
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise vom 5. April 1848. Waizen Fr. 30, 00; Mengkorn Fr. 27; Roggen Fr. 24; Gerste Fr. 22; Hafer Fr. 17, 00 per Malter; Butter Fr 1, 05 das Pfund; Holz Fr. 20, die Korde; Hen Fr. 42, 50 Stroh Fr. 20, per 1000 Pfund.
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Todesanzeigen.
Todesanzeigen.
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Avis Mort. 1 Page 4
Am 2. April 1848, starb der Hochlv. H. Nikolas Mcrsch, Pfarrer zu Oberwampach, im Alter »on 61 Jahren.
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Amtliche Nachrichten.
Amtliche Nachrichten.
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Avis Mort. 2 Page 4
In der Noch! vom 4. auf den 5., starb der Hochwindige H. Jakob Klein, Pfarrer zu Surgliiijler, im Alter von 74 Inhren.
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Fremdenliste
Fremdenliste »om 1. btê jum 5. 2lpril. Im Luremburger Hofe : HH F. Scheyer a. Kreuznach, F. Müller a. Kreuznach, Handiungsreisende; L. Niesen a. Mühlheim, Mersch a. Meß, Kausieute. Jm Kölnischen Hofer HH. A. Schloemer a. Gnerzniez, M. Gidion a. Saarbrücken, Hand ungsreisende; A. Perin a. Kippenhof, Eigenthümer; A. Kiesenwetter a. Hannover, Schanspieler; van Straehlen J. a. Dampremy, A. H. Blens a. Scheven, Kausleute. Im Seminär:H. F. Laglasse a. Sierck, Geistlicher.
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1848-04-06T00:00:00
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Proclamation.
Proclamation. Suremburger ! Die Regierung hat so eben an der Seite der Nationalfarben die Fahne des Deutschen Bundes aufgestellt. Diese Fahne ist der Schirm für alle Deutschen Nationalitäten. Sie ist das Symbol der Freiheiten und der föderativen Wiedergeburt Deutschlands. Diese Fahne ist eine Protestation gegen jeden Versuch der Anarchie und fremden Eingriffs. Die innige Vereinigung mit Deutschland ist unser Recht, unsre Pflicht, unser Heil. Luremburg, den 3. April 1848. Das Regierungs⸗Collegium, Mit Freuden sehen wir, daß die Regierung jetzt endlich einen Weg einschlägt, den sie vom Anfange an mit Kraft und Entschiedenheit hätte betreten sollen. Das Luxemburger Volk ist ein deutsches Volk, es redet die deutsche Sprache; es war von eher ein Theil, und wahrlich kein verachteter Theil des deutschen Reiches. Nachdem das Joch der französischen Fremdherrschaft zerbrochen, war Luxremburg als ein wesentlicher Theil dem deutschen Bunde wieder einverleibt. Aber obwohl wir Lüremburger unserer Nationalität und dem Rechte nach Deutsche sind, hat man uns als halbe Franzosen behandelt. Man hat uns die fremde Sprache aufgebürdet, hat in unsern Schulen die Nationalsprache stiefmütterlich behandelt, hat die Administration in fremder Sprache geführt, und unsere Landstände in französischer Sprache reden lassen. Jetzt, da selbst unser Regierungskollegium uns als Deutsche proclamirt und es offen ausgesprochen hat, daß die innige Vereinigung mit Deutschlan d unser Recht, unsere Pflicht und unser Heil sei, muß dieser nur zu lange geduldete Mißbrauch aufhören. Unsere Stände können und dürfen von jetzt an nur deutsch reden, damit alles Volk sie versteht. Seien wir von nun alle, was wir unserer Nationalität nach immer waren, auch wieder dem Herzen und unserer Gesinnung nach: Deutsche. Bewahren wir aber auch sorgfältig und eiferfüchtig unsere Selbstständigkeit und Freiheit. Bleiben wir anhänglich unserem Landesfürsten, und geben wir den Verführern des Volkes kein Gehör. Die Wallonen zeigen ein großes Gelüste, wieder mit uns vereinigt zu sein; wir wollen sie nicht. Sie mögen allein bleiben. Ihr Land ist arm und will nur an unserem Besitze zehren. Sie wollen nur, wie es früher geschah, die besten Stellen im Lande einnehmen und unsere Nationalität in Gefahr bringen. Die Vereinigung mit den Wallonen hat von jeher die Entwickelung Luremburgs gehemmt und mit einem deutschen Luxemburg ist das wallonische Element unvereinbar. Nein, wir wollen für uns bleiben, wollen unsern eigenen Fürsten, unsere Rechte und Freiheiten besitzen und eine einzige Sprache reden. Wir wollen einen selbstständigen Theil bilden in dem großen Bunde der deutschen Nation, die sich wieder gesammelt hat unter dem dreifarbigen Banner des alten heiligen Reiches. Die Diekircher Zeitung hat die Ehre, den ersten Aufruf zur Theilnahme an der allgemeinen deutschen Bewegung veröffentlicht zu haben. Sie enthält in ihrer 14. Nummer folgende Zuschrift an die deutschen Bewohner des Luremburger Landes:
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Italien.
Italien. Rom, den 15. März. Die Jesuiten hatten alle ihre Koffer gepackt und bürgerliche Kleider zur Abreise bereit. Es wird sogar versichert, der P. General habe vom Papst die Auflösung des Ordens oder wenigstens die Erlaubniß zur Abreise erbeten. Weder das eine noch das andere soll gewährt worden sein. Mehrere, die noch nicht Profeß abgelegt hatten, erhielten die Erlaubniß, nach Hause zurückzukehren. Ulnterdessen fand die hiesige Bevölkerung selbst Gelegenheit, ihre Stimmung in Betreff einer solchen Gewaltmaßregel, wie sie beabsichtigt gewesen sein soll, an den Tag zu legen. Die großartige Thätigfeit, welche der Orden in den drangvollen Zeiten der Cholera entwickelt, ist noch Allen in dankbarer Erinnerung gegenwärtig. Die Wohltaten, welche sic noch täglich vielen bundcrt Armen und Hülftosen angebenjen lassen, nötigten Letzteren einen Schrei des Entsetzens ab. Es fielen bittere Acußcrungen gegen die rücksichtslosen Neuerer. Ein Theil der Bevölkerung soll geradezu mit der thätlichcn Verteidigung der als unermüdliche Seelsorger und Helfer bewährten Väter gedroht haben. Kurz sic bleiben und feiern den Triumph, daß ihre hiesigen Freunde in der Mehrzahl vorhanden sind, während es mehr nnd mcbr klar zu werden scheint, daß diejenigen, welche ihre Stimmen gegen sic erhoben, meistens Ausländer und Unterdrücker des Volkes sind. Gestern, wie kurz erwähnt, erhielten wir Nr. 2 und 3 der neuen „Mailänder Ztg." vom 24. und 25. März, desgleichen die „Gazzetta Piemontese" vom 25. Die Thore »on Mailand waren am 24. wieber geöffnet, und die Postverbindungen sollten sofort wieder in regelmäßigen (Sang kommen. Die Ocsterreicher führten, als sie unter fortgesetztem Geschützfeuer aus dem Eastell abzogen, 17 angesehene Mailänder als Geiseln mit fort, darunter den Delegaten Bellati, die Grafen ©iuf. Belgiojoso und Ercole Durini, dm Marchcse ©iberto, einen Sohn des Dichters Manzoni u. f. w. Uebrigens athmen alle Erlasse der provisorischen Regierung, welche jetzt den Palazzo Marino bezogen hat, Jubel und Siegeszuversicht. Die ganze Lombardei und das anstoßende vcnetianische ©ebiet waren hiernach in Aufstand, und Tausende von Freiwilligen zogen von allen Seiten heran; die Vorposten be^J piemomesischen Heeres aber hatten dru Ticino überschritten unD standen bei Magenta. Von Livorno waren angeblid; 3000 Mann Truppen und Freiwillige nach Parma und Modcna unterwegs, und 7000 33 010 g n e fen waren in letzter Stadt eingerückt. Die. von vornherein unwahrscheinliche Angabe, da,'; die starke Festung Man tu a durch einen Handstreich ober durch Verrat!) in die Hände der Ilalicner gefallen sei, ist durch die „Mailander Ztg.", welche sonst alle für die Volkssache günstigen Gerüchte wiedrrgiebt, nicht bestätigt, (Dagegen soll die Festung Pizzighettone übergegangen sein,) Sie sagt vielmehr : man glaube, daß 'die Oesterrcicher sich in ihren Festungen sammeln. Ein Erlaß der provisorischen Regierung erklärt es für unnötig, ihren neu ernannten oder bestätigten Beamten den Eid abzunehmen, weil ja Treue für Vaterland und Freiheit sich von selbst verstehe. Der SalzpreiS ist auf 25 Centesimi das Kilogramm vermindert, alle politischen Prozesse niedergeschlagen, alle Strafe wegen fiskalischer IMertrctungen nach» gelassen. Mehrere Bürger werden namentlich wegen ihrer Tapferkeit belobt. Die „Türmer Ztg." spricht von zahllosen Freiwilligen, die zu den Fahnen strömen.
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1848-04-06T00:00:00
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Polen
Polen Krakau, 18. März. Constitution, Preßfreiheit, Nationalgarde in Osterreich! Wer hätte das noch vor acht Tagen gedacht? Es klingt wie ein Fcenmärchen. Wir glauben zu träumen; der Boden scheint unter uns zu wanken. Was Uhland vor mehr als 30 Jahren sang: „Auf, gewalt’iges Oesterreich? Vorwärts! Thu’s den andern gleich!““ ist endlich zur Wahrheit geworben. Österreich hat mit eincmmale in der geistigen Strömung Europas jene Stellung eingenommen, die ihm die Bildung seiner Bewohner anweist. ©Ott segne den Kaiser, unfern gütigen Monarchen! Österreich hat nun eine große, schöne Zukunft-, man kann sich freuen, ein Österreicher zu sein. Die Amnestie wirb bei der jetzigen erfreulichen Wendung der Dinge in Österreich ohne Zweifel bald nachfolgen. Abends war die ganze Stadt festlich beleuchtet, und der jauchzende Menschcnstrom ergoß sich in den Straßen bis gegen Mitter« »acht. Heute um 10 Uhr Vormittags war in der liniversitätskirche ein feierliches Tedcum. Um 12 Uhr wurde baS Patent, enthaltend die Zusicherung der Constitution, publicirt. Noch herrscht große Aufregung in der Bevölkerung, und man ist nicht ohne Besorgnisse. Möge der Himmel Alles zum Guten wenden, und mögen die österreichischen Polen sich der erlangten politischen Freiheit würbig beweifen!
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1848-04-06T00:00:00
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Die Petitionen.
Die Petitionen. (Fortsetzung.) Da unser Blatt sich bestrebt, ein allgemeines Organ für baS ganze Land zu werden, und Alle Wünsche zur öffentlichen Kenntnißnahme nnd Besprechung zu bringen: so nehmen wir soviel als möglich alle Petitionen oocr Anzeigen von Petitionen, die der Redaktion franco zugcscnoe! werden, in die Spalten dieser Zeitung auf, der Inhalt derselben mag unsere Zustimmung haben, oder nicht. Dieses möge für ein und allemal für die Leser unserer Zeitung bemerkt fein, Es kommt jetzt vor Allem barauf an, daß die wahre Stimmung des Landes bekannt werde, und dazu wird das Luremburgcr Wort nach Kräften das Seinige beitragen. Zufolge eines derRedaktion zugegangnen Schreibens haben auch die Bewohner von Esch a. d. Sauer eine mit 85 Unterschriften versehene Adresse, an Se. Majestät gesendet. Die in derselben enhaltenen Begehren sind: 1) Herabsetzung der Ciilliste auf die Summe von 50,000 Fr.; 2) Verhältnißmäßige Verminderung der Gehälter der Beamten der ersten und zweiten Klasse; 3) Aufhebung der Stelle des Kanzlers, des Aufsehers der öffentlichen Wohlthätigkeitsanstalten, und Uebertragung der Geschäfte der Distrikts⸗Commissäre an einen Divisions⸗Chef; 4) Herabsetzung aller rechnungspflichtiger Beamten auf die vor 1838 vorhanden gewesene Tare; 5) Erleichterung des Landes von den Lasten des Contingents; 6) Verbot der Cumulirung in einem und demselben Hauswesen von Stellen, welche mit 300 Gulden und darüber besoldet sind; 7) Zurücknahme des Gesetzes in Betreff der Strohdächer; 8) Umarbeitung des Communalgesetzes; 9) Revision des Gesetzes über die Patente; 10) Einführung des Geschwornengerichtes für politische Vergehen und für Verbrechen; 11) Auflösung der Landstände: neue Wahlen in doppelter Zahl; 12) direkte Abstimmung: Stimmfähigkeit aller großjährigen Luremburger; 13) Wählbarkeit eines jeden Luxemburgers, welcher 25 Jahr alt ist, mit Ausnahme aller vom Staate besoldeten Beamten; 14) Beziehung aller zum Bedarf des Contingentes, der Grenzbeamten und der Hospitäler nothwendigen Tücher, Decken und Wollenstoffe von den Tuchfabriken des Großherzogthums; 15) Beschränkung des Zollgrenzbezirkes; 16) Abschaffung der Lagerbücher; 17) Erhaltung aller arbeitsfähigen Armen auf Staatskosten; 18) Verbot der Brennerei in Zeiten, wo das Malter Gerste an 30 Fr. und das Malter Kartoffeln an 8 Fr. kostet; 19) eine Zweigstraße. Herr Gon tier⸗Grigy, im Großherzogthum Director der Feuerversicherungsgesellschaft „le Sauveur“, reichte gestern der Redaktion dieses Blattes Folgendes zur Veröffentlichung ein: Nach den in Medernach, Differdingen, Bissen und Dommeldingen ausgebrochenen Feuersbrünsten, ist wieder ein bedeutender Theil von Differdingen ein Raub der Flammen geworden. Diesmal sind 15 Häuser, worunter eine Fabrik, verbrannt. Die Gesellschaften „l’Escaut“, „kAigle und „le Sauveur“ sind dabei betheiligt. Auf 100,600 Fr. schägze ich den Werth der Gegenstände, welche von meiner Gesellschaft allein versichert sind, und von den Flammen ergriffen wurden. Die Abschätzungen haben begonnen, und vor dem Ende dieses Monats wird man die Macht der Association erfahren. Jeder wird anerkennen, daß man den Gesellschaften trauen darf. - Ich muß noch bemerken, daß Niederkerschen vom Sauveur unentgeltlich eine Feuerspritze erhalten hatte, und daß diese von Differdingen wenig entfernte Sprise weder verlangt noch angeboten wurde. Man sollte fast glauben, in diesen Gemeinden seien keine Verwalter. Mit einigen Eimer Wasser hätte die Fabrik gerettet werden konnen.
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1848-04-06T00:00:00
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Männer von Luxemburg!
Männer von Luxemburg! „Im Bunde der Deutschen ward einst Euer Land viel genannt, viel gerühmt“. Luremburger saßen auf dem „Kaiserthrone des Abendslandes“ und im Liede pries man: Luremburg „am Golde arm, an kühnen Männern reich“! „Brüder, Freunde! Seid eingedenk dieser ruhmreichen Vergangenheit. Trennt nicht in jetziger Stunde, wo sich buchstäblich Alles erfüllt, was der „göttliche Befreier“ vor 16 Jahren verkündete; trennt nicht in diesem „Augenblicke der Entscheidung“ Eure Sache van der Sache „aller Deutschen“. „Lasset über Eurem Banner die „schwarz-roth» goldene" Fahne wehen! „Sendet auch Abgeordnete zur allgemeinen Versammlung, welche, bevollmächtigt vom deutschen Gesammtuolke, über die Geschicke Neu-Deutschlands zu entscheiden haben wird! \u0084Heil, breimal Heil den freien Luxemburgern im freien Bunde der Deutschen! Freiheit und Einheit! Freiheit für Alle und in Allem! Es lebe die Wahrheit! Tod bec Lüge! Elsen« bei Brüssel, 19. im Lenzmonate 1848. Dr. c rema n 6. An meine Freunde im deutschen Luremburger Lande. Auch der Echternacher „Grenzbote" redet der deutschen Bewegung das Wort. Er sagt in feiner 27. Nummer: — Wir billigen die Slbfcnbung von Abgeordneten nach Frankfurt, denn in der politischen Entwicklung Deutschlands liegt die des Großherzogthums'mit einbegriffen. Mit Deutschland können wir allein unsere Selbständigkeit bewahren und zugleich unsere Freiheiten erringen. Auch wird die hiesige Bürgerschaft Sonntag durch Aufpflanzen der voeintcn l'uremburger und Deutschen Farben gegen die vcn'äthen>chen Umtriebe einer Partei pvotc'ftircn, die das Großherzogtl)itm wieder an Belgien anschließen möchte. Wo sich drei Zeitungen zur Wiedererhebung unseres nationalen. Lebens vereinigen, da muß die Strömung bald eine gewaltige, unwiderstehliche werden. Mögen alle wahren Fccunde des Vaterlandes sich die Hand reichen, und zu dem schönen Ziele, der Wiederbelebung unserrs nationalen Lebens einträchtig zusammenwirken. Mögen auch jetzt schon alle sich umschauen nach würdigen und gesetzlichen Vertretern unserS Landes bei der allgemeinen Versammlung der deutschen Völkerschaften zu Frankfurt. Zur Theilnahmc an den vorläufigen Bcrathungen der versammelten Abgeordneten Wirb, gemäß einer königl. Ermächtigung und zufolge eines Beschlusses deS bief. Negicrungskollegiums, der Generalstaatsanwalt SB iIIm a r morgen nach Frankfurt abreifen.
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1848-04-06T00:00:00
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 30. März. Die Börse war heute ziemlich aufgeregt, weil es hieß, das englische Kabinet protestire gegen Karl Alberts Einschreiten in der Lombardei und beabsichtige, sich für Beibehaltung der Gebiete &v erklären, wir fie durch die Verträge von 1815 festgestellt worden feien. Man sprach von der Abreise der hiesigen englischen Botschaft und vom nahen Einrückeneiner französischen Armee in italien. - Die „Union“ sagt: Orei Militärlager, welche sich gegenseitig stützen und in ihrer Gesammtheit einen verfügbaren Effectiostand von ungefähr 100,000 Mann bilden, werden ganz bestimmt zu Dijon, Lyon und Grenoble errichtet werden. Im Falle eines Krieges und eines Marsches nach dem Königreich Sardinien wird das Hauptquartier der französischen Armee zu Lyon aufgeschlagen werden, damit von diesem Punkte aus die erste Richtung der militärischen Unternehmungen geleitet werden kann.
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1848-04-06T00:00:00
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Pub. 6 Page 4
Wohnungsoerältderung
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1848-03-26T00:00:00
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Extrablatt zu Nr. 2 des „Luxemburger Wortes für Wahrheit und Recht."
Extrablatt zu Nr. 2 des „Luxemburger Wortes für Wahrheit und Recht."
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1848-03-26T00:00:00
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Italien.
Italien. Die Constitution des Kirchenstaates ist publicirt. Sie beruht auf folgenden Grundsätzen: Ein den Papst wählendes Collegium der Kardinäle und ein von diesem Consilium unzertrennlicher Senat. Zwei gesetzgebende Kammern, die eine genannt Hoher⸗Rath, dessen Mitglieder lebenslänglich vom Papste ernannt werden; die andere bestehend aus Deputirten, welche die Nation wählt; aufje 30,000 Seelen ein Verireter. Gewisse Fähigkeiten und zu verschiedenen Kategorieen des Grundzinses bestimmen die Wählbarkeit. Wer ein Kapital von 300 Scudi besitzt ober dem Staate jährlich 12 ©cubi Abgaben bezahlt, darf frei wählen. Die Wähler müssen 25 Jahre ait sein. Um gewählt zu werben muß man 30 Jahre alt sein, ein Kapital von 3,000 Scudi besitzen, oder jährlich 100 Scudi Abgaben bezahlen. Unabhängigkeit der Richter. Keine Obergerichtshöfe. Nationalgarde. Verbürgte individuelle Freiheit. Abschaffung der Censur. Die Gesetzvorschläge werden entweder von den Ministern oder von den Deputirten gemacht, mit der Bedingung, daß der Vorschlag von zehn Mitgliedern unterstützt wird. Das Petiionsrecht ist bewilligt. sepresse.)
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1848-03-26T00:00:00
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Polen
Polen Die Nachricht daß sich Krakau als Republik protlamirt habe, hat sich der Breslauer Zeitung vom 21. März zufolge nicht bestätigt. Ein aus Polen angefommner Reisender meldet, daß in Kalisch für 600 russische Offiziere Quartiere bestellt seien, und daß gegen 150,000 Mann russischer Truppen an der preußisch-polnischen Gränzc stehen.
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1848-03-26T00:00:00
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Was thut jetzt vor Allem uns Roth?!
Was thut jetzt vor Allem uns Roth?! Die Noth und die Gefahr, wovon das Land bedroht wird, wächst von Tag zu Tag. Wir dürfen uns das Uebel nicht kleiner vormalen, als es wirklich ist. Nur wenn das Uebel erkannt ist, kann die Heilung gelingen. Das Volk ist unleugbar in großer Bedrängnis;. Die vorhergegangeneu schlechten Jahre haben die Armuth vermehrt, und die Hülfsmittcl ter Gemeinden erschöpft. Der Handel stockt und die größeren Geschäfte fangen schon an danieder zu liegen. Der Handwerksmann ist in Schulden, und die Arbeit nimmt ab. Der geringe Arbeiter sieht mit Vesorgniß in die Zukunft. Die Un}ufribenl)cit hat bereits an vielen Oertern dem Geiste des Aufruhrs Platz gemacht; und eine fieberhafte Bewegung durchzuckt das ganze Land. Ist es den Behörden an einem Orte gelungen, des Aufruhrs Meister zu werden, so bricht er an einem anbern Orten aus, und die Behörden und bewaffnete Macht werden beständig außer Athem gehalten. Eine gewisse Klasse von Menschen, durch die »on allen Seiten verbreitete Nachrichten und Erzählungen über Aufläufe und bluttonen in Aufregung versetzt, verliert die Lust an aller Arbeit, uud legt Haud an das Eigenthum derer, die etwas besitzen, oder die man als die Quelle des DruckeS und der Nothansicht. Wenn tiefem immer mehr einreißenden liebet nicht mit den allerwirffamften Mitteln entgegengetreten wirb, so wirb es am Ende dahin kommen daß alle Hülfsquellen des Staates stocken, und daß jegliche Autorität machtlos am Boden liegt. Während so die Lage unsers Landes ist, und »on der augenscheinlichsten Gefahr, nicht etwa die Einen oder Ändern, sondern Alle und Jeder bedroht wird, machte es auf uns einen wahrhaft widerlichen Eindruck, daß im Courrier de Lurcmbuig, ein Advocat, dennoch wieder mit Persönlichkeiten aufgetreten ist, und über die Ehrenwerthcn, dem ganzen Lande und Volke bekannten Namen, die sich an die Spitze der Protestation der katholischen Bewohner des Luxemburger Laudes gestellt haben, allerhand kleinliche Verdächtigungen ausgesprochen hat. Nur, weil wir unseren Grundsatze, uns in keine Persönlichkeiten einzulassen, strenge getreu bleiben wollen, und weil alle fünf Männer, die so unzart behandelt worden sind, ausdrücklich erklärten, sie »erlangten durchaus keine Rechtfertigung und Vcrtheidigung ihrer Personen in einem Augenblicke, wo es igilt, daß alle, die es mit dem Lande gut meinen, gemeinschaftlich Hand anlegen zur Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens, der Sicherheit und Ruhe, nur deshalb lassen wir jenen Zeitungsartikel, ohne Erwiderung. Möge der, welcher jenen Artikel geschrieben hat, noch ehe wir für unsere Zeitung die Grundsätze, welche wir befolgen werden, öffentlich ausgesprochen hatten, unscrm Beispiele folgen, und sich von nun an aller und jeder Persönlichkeit enthalten. Dadurch wirb er am allerbesten vor dem Publikum den Beweis liefern, daß er es gut mit dem Lande meint. Jetzt müssen alle, die als guteLuremburger wollen geachtet werden, zu dem Einern, vor allem Ändern Noth wendigen zusammenwirken, daß Ruhe und Vertrauen zurückkehre, daß das Ansehen der Behörden, ohne Unterschied ob geistliche oder weltliche, geschützt, und daß das Ansehen der Regierung aufrecht erhalten werde. Später haben wir Zeit, über das, worüber wir nicht einig sind, zu streiten. lieber viele Punkte, welche die Administration, die Verfassung, die Gerechtigkeit- und Armenpflege, so wie die Verwaltung der Gcmeindeangclegenl)ctten betreffen, stimmen wir mit dem herrschenden Systeme nicht überein, und noch weniger mit jenem Advokaten, und wir werden unsere Ansichten darüber mit Gründen, die aus der Vernunft und Erfahrung geschöpft findet, unterstützt, »or dem ganzen Publikum offen darlegen. Aber wir werben jetzt zuerst und wieder vor Allem unsere Kräfte mit allen Gutgesinnten vereinigen, daß für eine ruhige Besprechung solcher Gegenstände die Gemüther wieber empfänglich werden. Auch was die religiösen Grundsätze betrifft, die Jener als sein Glaubensbekenntniß in der politischen Zeitung ausgesprochen hat, so finden wir uns nicht veranlaßt, sie zu widerlegen. Und das wieder aus dem einfachen Grunde, weil es jetzt keine Zeit ist zu theologischen Streitigkeiten. Zu» dem glauben wir auch nicht, das, die in jener Zei- tung ausgesprochenen Ansichten über die katholische Religion für irgend einen gescheidten Menschen einer Widerlegung bedürfen. Wahrlich, wir würden uns eine große Verantwortlichkeit aufbürden, wenn wir, in einem Augenblicke, wo von allen Seiten das Haus brennt, uns in solche Streitigkeiten einlassen, und ein religiöses Glaubensbekenniniß als leitenden Artikel in eine politische Zeitung setzen, und dann diejenigen, welche anders glauben, als Fanatiker, als Jrrgeführte, als Störer der Ordnung und des Friedens bezeichnen wollten. So stiftet man keinen Frieden; so stellt man das Vertrauen nicht wieder her. Wir haben unsere Grundsätze in Betreff der Religion schon in der ersten Nummer unserer Zeitung klar genng ausgesprochen, und Jeder möge uns öffentlich zurechtweisen, wenn wir unsern Grundsätzen untreu werden. Für seinen religiösen Glauben ist ein Jeder vor Gott verantwortlich, und hat Jeder in Gott seinen Richter. Im bürgerlichen Leben aber herrsche Duldung, und politische Zeitungen sollen nickt zu religiösen Streitigkeiten mißbraucht werden. Nur so können wir ruhig und friedlich neben einander stehen; nur unter dieser Voraussetzung können die Männer, welche für das öffentliche Wohl zu wirken berufen sind, mnit Segen für das allgemeine Beste arbeiten, wenn sie auch in religiösen Dingen verschiedener Ueberzeugung folgen. Weg also mit den persönlicben Verdächtigungen, weg mit den religiösen Anfeindungen im bürgerlichen und politischen Leben! Das ist die gemeinsame Fahne, worunter alle gutgesinnten Luremburger sich zu sammeln haben, und zwar in diesem Angenblicke mehr als je. Ja, wir sprechen die feste Ueberzeugung aus: Nur dann, wenn es uns gelingt, auf die oben ansgesprochenen Grundsätze hin die Einigkeit und den Frieden unter uns wieder zu begründen, werden wir im Stande sein, unsere bedrohte Luremburgische Nationalität aus diesen Stürmen zu retten. Luxemburg, 24. März. Während in allen Ländern politische Reformen vor sich gehen, und ganze Städte mit großer Einigkeit ihre Petitionen um Erleichterung ihrer Lasten, und Gewährung neuer Rechte und Freiheiten beralhen, kann in Luxremburg kein einiger Beschluß zu Stande kommen. Eine Petition, die ursprünglich im Hastert’schen Hause berathen werden sollte, konnte bei den Bürgern kein Vertrauen gewinnen. Sie hat nur eine geringe Anzahl von Unterschristen bekommen, und ist als völlig gescheitert zu betrachten. Eine später ausgebrachte Bittschrift, zum großen Theile sehr vernünftige und gemäßigte Forderungen enthaltend, konnte auch des herrschenden Mißtranens wegen noch nicht die wünschenswerthe Anzahl von Unterschriften gewinnen, um mit gehörigem Nachdrucke auftreten zu können. Und so scheint die bereits ausgesprochene Besorgniß wirklich begründet zu sein, daß für Luremburg ein überaus günstiger Zeitpunkt wo durch eine gemeinsam von der Bürgerschaft berathene und unterzeichnete Adresse sehr heilsame und wünschenswerthe Verbesserungen erlangt werden konnten, unwiederbringlich verloren zu sein. Und wodurch ist die Stadt und das Land um seine Hoffnung betrogen? Gewiß nur dadurch, daß man eine religiöse Streitfrage und religiösen Hader in die Verhandlungen über politische Reformen hineingemischt, und dadurch die Gemüther entzweit hat. In einer Adresse an den König, wodurch politische Verbesserungen für das Volk erzielt werden sollten, gehören keine Angriffe auf die Religion, und keine religiösen Fragen. Der, welcher so unbesonnen war, solche Gegenstände in die Petition mit aufzunehmen, mußte nothwendig eine Entzweiung der Gemüther heraufbeschwören, und so der Bürgerschaft die Aus⸗ Sicht auf die Erfüllung ihrer eben so dringenden als gerechten Wünsche rauben. Diejenigen, welche die Cchulv der entstandenen Zerwürfnisse trugen, haben wohl gefühlt, welchen Vorwurf sie dadurch vor den Augen aller Bürger auf sich luven, und habe» sich beeilt, diejenigen, welche ihnen mit entschlossener Haltung entgegentraten, tes Friedensbruches, des Fanatismus und der Aufwiegelei anzuklagen, Das ist die alle Geschichte vom SBolre und dem Lamme. Jedermann kein» sie ja. Mitten im trieben, wo die Bürger nothwendig gewordene Verbesserungen beratfjcn wollen, mischt sich die leidenschaftlichste Verfolg» ngosucht inô Spiel, und will die heiligsten Intervessen der großen Mehrzahl der Bewohner Sureniburgô kränken. Als diese dann in Massen sich erhoben, und sich nicht vorsagen lassen wollte», baß die Stimme jener, Wenigen tic Stimme des ganjen Landes sei, ta hieß es: „Seht doch tiefen Fanatismus, diese unverzeiliche Aufwiegelei; da sind gewiß Männer im Spiele, die ehrgeizige Absichten verfolgen u. d. g. mehr. Und doch sieht jeder besonnene sehr klar ein: hätte man nicht unbesonnener Weise die religiösen Fragen mit in die "Petition bringen wollen, dann l)ätte auch keine Abwehr dieser Angriffe stattfinden tonnen; bann wäre auch die Bcrathung im Hastert'schen Hause ruhig vo« sich gegangen, und bann hatten auch ohne Zweifel fast alle Luremburger Bürger die Bittschrift unteychrieben, und endlich hätte bann auch wohl sicher die Statt ihre Wünsche erhalten. Tas Alles ist nun durch die unselige Einmischung der religiösen Frage hintertrieben. Soll aber nun in Çuremlutrg gar feine cinmü* thigc Protestation zu Staube kommen? Wir wünschen und hoffen, daß doch noch eine cimnüthige Bittschrift zur Unterzeichnung kommt. Der UebcU ftà'nte, tic das gemeine Wesen drücken, sind zu viele, als daß wir nicht unsere gemeinfamen Wünsche an unfern König Großherzog bringen sollten. Wir wünschen, daß recht bald wieder eine allgemeine Vürgcrvcrsammlung stattfinden möge, wo über eine Adresse an den König berathcn wirb. Es muß aber zum Voraus Vorsorge getroffen werben, daß der Zweck dieser Versammlung nicht wieder vereitelt wird. Daher muß zuerst jede religiöse Frage von den Verhandlungen ausgeschlossen werden. Zweitens muß die Versammlung nicht allein für eine gewisse privilegirte Klasse zugänglich fein, welche bisher im alteinigen Besitze ter Gewalt war, und meinte, sie allein revräsentire das Land. Gerade ter Bürger, der kleine Kaufmann und ter Handwerksmann muffen in geordneter Weise vertreten werden. Drittens ist notl)wcnbig freie Besprechung der öffentlichen Angelegenheiten, wie solche jetzt in jeder Stadt und in jedem Lande gestattet ist. Soll es denn ganz allein noch in Lurcmburg ein Verbrechen fein, frei seine Roth zu {lagen? füllen wir es noch ferner erleben, daß man Bürger, die in gesetzlicher^Weise Unterschriften sammeln, auf das Polizeiamt führt? Nein, die Zeiten werben anders.
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1848-03-26T00:00:00
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Luxemburg in den Tagen des 15., 16. und 17. März und die Protestation der Katholiken des Luxemburger Landes.
Luxemburg in den Tagen des 15., 16. und 17. März und die Protestation der Katholiken des Luxemburger Landes. (gortfctpiing.) Während die Protestation im Lokale ter christlichen Leihbibliothek unterschrieben würbe, wogte die Masse des Volkes in großen Sehaaren über die Straßen und erfüllte in weniger oder mehr gedrängten Gruppen die Räume des Wilhelmsplatzes, besonders in der Gegend des Stadthauses. Man rief Verschiedenes durcheinander. Schwerlich aber würde wohl irgend ein bedeutender Erccß begangen worden fein, und Alles hätte sich wie so viele andere Volksversammlungen und Volkszusammenläufe in anbern Städten ruhig »erlaufen, hätte nicht eben derjenige, der die Unvorsichtigkeit begangen hatte, in die Verhandlungen über politische Reformen eine religiöse Streitfrage einzumischen, und dadurch alle Schicht«.',: der Gesellschaft in eine fieberhafte Aufregung zu versetzen, in der Absicht, das Volk anzureden, sich \u25a0Hinter die versammelte Menge begeben. Es war aber nicht allein die über jene religiöse Frage gereizte tunmung, die sich hier Luft machte. Vielmehr waren es vor Allem die durch jene nächtliche Proklamation hervorgerufenen Wünsche, welche den Ungestüm des Volkes meinten. Die Proklamation hatte Verminderung der Steuern, Organisation der Arbeit, Erziehung aller Kinder auf Kosten des Staates versprochen, hatte gegen die von einer Mehrzahl der Landstände gewährte Gi»itlifte von 150,000 Guide», große Klage erhoben, und das herrschende Verwaltungssystem hart getadelt. Viele aus den geringen • beuten hatten gemeint, über alle diese Sachen würde in der Bürgerversammlung bei Hastert abgestimmt werden, und waren aufs Äußerste entrüstet, als«man ihnen sagte, die Versammlung sei aufgehoben, während gewisse Herren für sich allein, über das, was ihnen beliebte, bcrathschlagtcn. Daher erhoben sich die verschiedenartigsten Rufe durcheinander. WaS die Veranlassung war, daß die Nasse plötzlich zum Hause des Bürgermeisters sich hinwandte, und bort beklagcnowerthc Ercesse beging, soll hier nicht näher erörtert werben. Über die nächstc^Vcranlassung zu dieser Wendung der Dinge ist ein Gerücht im Umlauf, das an und für sich nicht unwahrscheinlich ist, und in auswärtigen Bettungen bereits ausgesprochen würbe. Man hat auch bleibet nicht unterlassen auf das Gehäßl'Bc persönliche Verdächtigungen auszustreuen, und gesagt, cd sei Geld unter das Volk auSgethcilt, um dasselbe zum Angrisse auf das Haus des Bürgermeisters zu vermögen. Wer solche Absur, tiiäten glauben kann, der mag es thun. Die Ereignisse von Mcrsch und von andern Ottern im Lande haben iit teufen wir, genugsam bewiesen, daß es heut zu Tage keines ausgestreuten Geldes bedarf, um eine gewisse Klasse von Menschen, zur Zerstörung des Privateigenthums zu veranlafsen. Ubrigens werden wir über diesen Gegenstand erst dann wieder reden, wenn die Akten der Untersuchung über den ganzen Vorfall geschlossen sein werden. Alsdann wird auch wohl in dieser Hinsicht die Leidenschaft abgekühlt sein, und der Sprache der Vernunft wieder Platz gemacht haben. Alsdann werden wir über die ganze Untersuchung, über die Art, wie die Verhöre geführt, und wie die Gefangenen behandelt worden sind, dem Publikum Rechenschaft geben. Wir werden uns aber wohl hüten, uns einen so unverzeihlichen Vorgriff in das Urtheil der Richter zu erlauben, wie ein Advokat es im Courrier gethan hat. Che die Untersuchung geschlossen ist, erklärt derselbe, die instigirende Parthei der Emeute sei bereits ermittelt, was, auch abgesehen von allen GHründen der Vernunft für einen Rechtskonsulten eine unverzeihliche Handlungsweise ist. Das heißt, dem Urtheil der Richter Gewalt anthun, und den Blick derselben trüben. Wir werden auch später unsere Meinung sogar über die Urheber des Aufruhrs aussprechen, und werden sie hoffentlich besser zu begründen wissen, als jener Advokat. (Schluß folgt).
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1848-03-26T00:00:00
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Dataset Card for BnL Newspapers 1841-1881

Dataset Summary

592.192 articles from historical newspapers (1841-1881) along with metadata and the full text.

21 newspaper titles 24.415 newspaper issues 99.957 scanned pages Transcribed using a variety of OCR engines and corrected using https://github.com/natliblux/nautilusocr (95% threshold) Public Domain, CC0 (See copyright notice)

The newspapers used are:

  • Der Arbeiter (1878-1881)
  • L'Arlequin (1848-1848)
  • L'Avenir (1868-1871)
  • Courrier du Grand-Duché de Luxembourg (1844-1868)
  • Cäcilia (1863-1871)
  • Diekircher Wochenblatt (1841-1848)
  • Le Gratis luxembourgeois (1857-1858)
  • L'Indépendance luxembourgeoise (1871-1881)
  • Kirchlicher Anzeiger für die Diözese Luxemburg (1871-1881)
  • La Gazette du Grand-Duché de Luxembourg (1878)
  • Luxemburger Anzeiger (1856)
  • Luxemburger Bauernzeitung (1857)
  • Luxemburger Volks-Freund (1869-1876)
  • Luxemburger Wort (1848-1881)
  • Luxemburger Zeitung (1844-1845)
  • Luxemburger Zeitung = Journal de Luxembourg (1858-1859)
  • L'Union (1860-1871)
  • Obermosel-Zeitung (1881)
  • Das Vaterland (1869-1870)
  • Der Volksfreund (1848-1849)
  • Der Wächter an der Sauer (1849-1869)
  • D'Wäschfra (1868-1881)

Supported Tasks and Leaderboards

Languages

German, French, Luxembourgish

Dataset Structure

JSONL file zipped.

Data Instances

Data Fields

  • identifier : unique and persistent identifier using ARK for the Article.
  • date : publishing date of the document e.g "1848-12-15".
  • metsType : set to "newspaper".
  • newpaperTitle : title of the newspaper. It is transcribed as in the masthead of the individual issue and can thus change.
  • paperID : local identifier for the newspaper title. It remains the same, even for short-term title changes.
  • publisher : publisher of the document e.g. "Verl. der St-Paulus-Druckerei".
  • title : main title of the article, section, advertisement, etc.
  • text : full text of the entire article, section, advertisement etc. It includes any titles and subtitles as well. The content does not contain layout information, such as headings, paragraphs or lines.
  • creator : author of the article, section, advertisement etc. Most articles do not have an associated author.
  • type : type of the exported data e.g. ARTICLE, SECTION, ADVERTISEMENT, ...
  • language : natural language (ISO 639-1) of the text in the Article.

Dataset Creation

The dataset was created by the National library of Luxembourg with the output of its newspaper digitisation program.

Curation Rationale

The selection of newspapers represent the current state of digitisation of the Luxembourg legal deposit collection of newspapers that are in the public domain. That means all newspapers printed in Luxembourg before and including 1881.

Source Data

Printed historical newspapers.

Initial Data Collection and Normalization

The data was created through digitisation. The full digitisation specifications are available at https://data.bnl.lu/data/historical-newspapers/

Annotations

Annotation process

During the digitisation process, newspaper pages were semi-automatically zoned into articles. This was done by external suppliers to the library according to the digitisation specifications.

Who are the annotators?

Staff at the external suppliers.

Personal and Sensitive Information

The dataset contains only data that was published in a newspaper. Since it contains only articles before 1881, no living person is expected to be included.

Considerations for Using the Data

Social Impact of Dataset

Discussion of Biases

The biases in the text represent the biases from newspaper editors and journalists at the time of the publication. In particular during the period from 1940/05/10 to 1944/09/10 the Nazi occupier controlled all information published.

Other Known Limitations

The OCR transcription is not perfect. It is estimated that the quality is 95% or better.

Additional Information

size of dataset

500MB-2GB

Dataset Curators

This dataset is curated by the national library of Luxembourg (opendata at bnl.etat.lu).

Licensing Information

Creative Commons Public Domain Dedication and Certification

Citation Information

@misc{bnl_newspapers,
title={Historical Newspapers},
url={https://data.bnl.lu/data/historical-newspapers/},
author={ Bibliothèque nationale du Luxembourg},

Contributions

Thanks to @ymaurer for adding this dataset.

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Collection including biglam/bnl_newspapers1841-1879