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253
Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
Luxemburger Wort no. 9 20.04.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht Abonnements-Vüreau m Lurcmburg, Großstraßc Nr. 105. Plänumcrationsplcis fm 3 Mon. 6 Mon. llahl. Llircmbülg: 5 %x. 10 ?tr. 20 Fr. Auswärts: 5,75 11,25 22,50 Mr. 9, Donnerstag, dm 20. April. Insertionsgcbührcn, 15 Centimes P« Zeile oder N«uß aus' PMschrift. |: ' ; : Bestellungen und ©riefe - weiden franco erbeten. V-. : X;'A" R848. Alle Zusendungen an die Redaktion der Zeitung werden portofrei erbeten, weil fie sonst nicht angenommen werden können.
Luxemburger Wort
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Die Stände-Versammlung und das neue Wahlgesetz.
Die Stände-Versammlung und das neue Wahlgesetz. Die Überzeugung hat allmählig unser ganzes Volk durchdrungen, daß unsere bisherigen Stände keine genügende Vertretung des Landes sind. Eine so geringe Zahl von Wählern kann unmöglich die Gesinnung und die Wünsche des ganzen Surent* burger Volkes ausdrücken. Wenn kaum der zehnte Thcil der stimmfähigen Bürger an den Wahlen Antheil hat, wie kann da von einer vollständigen Vertretung des Landes die Rede sein? Man lese einmal die in den Vorversammlungen der Wähler des Lurcmburger Kantons bezeichneten Namen. Wie sollen diese Männer die Gesinnung der großen Mehrzahl unseres Volkes ausdrücken! Dahin ist eS Gott fei gedankt, noch nicht gekommen. Nein wir haben Recht auf eine National - Versammlung, auf eine Versammlung, wozu nicht eine gewisse Klasse sondern das ganze Volk feine Abgeordneten sendet. In den Städten und auf dem Lande herrscht darüber nur Eine Stimme. Der Sinn unserer Zeit »erlangt es, daß das Volk für mitbcrcchtigt erklärt werde, und daß der Mißbrauch aufhöre, wonach eine besonders bevorzugte Klasse AlleS allein zu sagen und zu befehlen hatte. Deutschland fordert von uns, daß, wie es bort überall geschehen ist, auch bei uns ein allgemeines Wahlrecht eintrete. Wollten wir uns allein »on dem jetzt in ganz Deutschland gültigen allgemeinen Wahlrechte ausschließen, so würden wir ganz Deutschland gegen uns haben. Wir würden in der That den Vorwurf verdienen, den man schon gegen uns erhoben hat, daß wir uns nicht willig und freubig der allgemeinen nationalen Bewegung anschlössen. Dann wäre die Proklamation der Regierung, wodurch der innige Anschluß an Deutschland als unser Recht, uns« Pflicht und unser Heil erklärt wurde, wie so viele andre Proklamationen eine taube Nuß, eine Schale ohne Kern. Dann würde Lurcmburg eine feiner Nationalität fremde Verfassung und Regierung behalten, wie bisher. Dann endlich würde das Luxemburger Volk in feinen Erwartungen und Hoffnungen betrogen, und in seinen Rechten auf das Empfindlichste gekränkt. Für die ganze Zukunft unseres Landes aber könnte nichts Schlimmeres, nichts Verderblicheres geschehen. Jede Verfassung, welche die jetzigen Stände etwa entwerfen könnten, würbe mit Mißtrauen betrachtet werben, weil sie nicht volksthümlich, nicht vom Volke ausgegangen wäre. Die Unzufriedenheit der Gemüther, welche jetzt eben beseitigt werben soll, müßte bann nothwcndig wachsen, und es wäre rein unmöglich, die neue Ordnung der Dinge, welche die Stände etwa begründen wollten, mit Kraft zu handhaben und dennoch kommt jetzt auf eine feste Begründung der innern Ordnung Alles an. Nur dann kann die Selbstständigkeit Luxemburgs gerettet werben, wenn es gelingt, dem Lande im Innern Festigkeit und Nuhc zu geben, und einen Zustand der Dinge zu begründen, den das Volk als fein eigenes Werk betrachtet, und deßhalb auch mit aller Kraft und Liebe unterstützt. Darum sprechen wir es wiederholt aus, das Luremburger Volk verlangt eine National-Vcrsammlung, d. h. eine Versammlung, worin das ganze Volk seine Vertretung finde. An den Wahlen der Abgeordneten, welche die Verfassung entwerfen sollen, muß jeder Lurcmburger Theil nehmen. Damm erwartet auch das Çuremburger Volk, daß die am 25. d. M. zusammentretenden provisorischen Stände weiter Nichts thun werden, als daß sie ein mues Wahlgesetz nach möglichst freisinnigen Grundsätzen entwerfen. Ist das geschehen, so ist ihre Aufgabe vollständig gelbst. Jedes Weitergehen wäre ein Hebergriff in die Rechte deS Volkes, das erst in den künftigen ©täuben feine vollständige Vertretung finden wird. Es gicbt cine Parthci des Rückschrittes, die wohl recht gerne das schön klingende Wort Freiheit gebraucht, aber, wenn es barauf ankommt, den Mitbürgern wirkliche Freiheit zu gestatten, die Sache ganz anders versteht. Sic meinen nämlich: für sich seist Freiheit; für Andere aber Unterdrückung und Bevormundung. Es sind die, welche unsere gewiß eben so eljrenwertlje Vürgcrklassc, als sic selbst sind, mit dem Namen „Spießbürger" beehrt haben. ©te verstanden darunter „gute, brave Leute, die sich von ihnen aufziehen, und dann zu ihren Zwecken gebrauchen ließen". Daß diese ja auch Rechte und Freiheiten für sich in Anspruch nehmen sollten, fiel ihnen nicht im Entferntesten bei. Es ist dieses dieselbe Parthei, die durch ihre bekannten Agenten in Schenken und auf Jahrmärkten mit den Landleuten Kurzweil treibt. Diese Agenten trinken mit den Bauern, erzählen ihnen allerlei Wunderdinge und Spaße, versprechen ihnen goldene Berge, und lassen sich dann bei Wahlen ihre Stimmen geben. Nachher lachen sic über die bcthörtcn Leute, und nennen fie „einfältige Bauern." Daß aber der ehrenwerthc niedere Bürger- und der Bauernstand endlich einmal mündig und unabhängig werden, und cine mündige Stellung im Ganzen einnehmen solle, daran denken fie nicht. In ganz Deutschland ist aber hierin ein besserer Sinn zum Durchbruchc gekommen. Ganz Deutschland verlangt ein allgemeines Wahlrecht, und die Frankfurter Versammlung hat dasselbe für ganz Deutschland zum Gesetz gemacht. Lmcmburg kann sich von dem, was in ganz Deutschland Rechtens ist, nicht ausschließen. Die Bundesversammlung würde Alles, was unsere provisorischen Landstände diesem allgemeinen Gesetze Widersprechendes beschließen würben, für Null und nichtig erklären. Auch über die Weise, wie das allgemeine Wahlrecht ausgeübt werden soll, kann heut zu Tage keine Frage mehr sein. Deutschland hat sich einstimmig für mittelbare Wahlen ausgesprochen. Also muffen sie auch für uns gelten. Der innigste Anschluß an Deutschland ist unser Grundsatz. Dem Allgemeinen muß sich das Besondere fügen. Sind die Wahlen mittelbar, so kann auch das Wahlrecht allgemein sein, und auf alle selbstständigen Bürger des Landes sich erstrecken. Also, wie in ganz Deutschland, allgemeines Wahlrecht und mittelbare Wahlen.
Luxemburger Wort
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Erklärung.
Erklärung. Der Volksfreund enthält in feiner 3 Nummer eine »on H. Echrobilgen und einigen anbern Herrn unterzeichnete Erklärung über die im ïuremburger Wort (Nr. 6) veröffentlichte ebcle That zweier Arbeiter aus Neudorf. Herr Schrobilgcn erklärt die ganze erzählte Thatsache als wesentlich falsch, und bezeichnet die Mittheilung der Zeitung als eine Verleumdung. Wir haben dazu eine dreifache Bemerk« ung zu machen. 1. Die Redaktion hat mit ihrer Antwort gewartet, bis sie über den Thatbestand, der ihn »on der glaubwürdigsten Seite her berichtet worden war, durch eigene genaue Nachforschungen die zuverläßigste Gewißheit erlangt hätte. Heute sind wir in den Staub gesetzt, zu erklären daß der Bericht des Curent* burger Wortes in allem Wesentlichen wahr und richtig ist. Wir haben Sorge getragen, daß der Mann aus Neudorf, von dein zuerst die Anzeige gemacht worden war, vor Zeugen vernommen würbe, und haben seine »on den anwesenden Zeugen unterschriebene Erklärung in unfern Händen. Das Gespräch int Garten des Herrn »on Glaufen fand statt, nicht mit einem andern Arbeiter, sondern mit einem zufällig bort Anwesenden. Jener Herr, welcher dem Gespräche zugehört hatte, kam herbei; und fragte den Mann aus Neudorf: „Ihr habt also auch un* terschrieben für den Bischof? Antwort: Maja, Herr, ich habe unterschrieben. Der Herr: Warte ein wenig, ich habe auch etwas zu unterschreiben. Hier unterschreibt! Arbeiter: Was für ein Buch ist das? Ter Herr: Das ist nichts; unterschreibt nur, Arbeiter: Ich kann nicht lesen und nicht schreiben. Ihr müßt mir sagen, was es ist. Dann mach ich mein Kreuz, wenn es mir gefällt; wenn aber nicht, so unter* schreibe ich auch nicht. Der Herr: „Unterschreibt, unterschreibt, es ist nur »on den Freimaurern, von der politischen Gesellschaft. Arbeiter: „Nein" daS untcrschrcib ich nicht. Ich verstehe meine Arbeit gut; gebt ihr mir feine Arbeit, so bekomme ich solche schon bei Anderen. Der Herr; Wenn du unter* schreibst, so hast du deinen Tagelohn hier 2 Jahre lang. Der Arbeiter: O nein, lieber keine Arbeit. So die von Zeugen unterschriebene Erklärung des Mannes aus Neudorf. 2. Herr Schrobilgen und seine Genossen bezeichnen die einfache Erzählung des Luxemburger Wortes, die auf einer Mittheilung von sehr glaubwürdiger Seite beruhte, als eine calomnie bien caractérisée. Gesetzt der Bericht wäre falsch, so hätte eine Berichtigung erfolgen müssen. Zu einer Verleumdung gehört aber nach juristischen Begriffen ein Dreifaches: zuerst die Falschheit der angeblichen Thatsache, zweitens eine verleumdete Person, drittens eine böse Absicht. Was den ersten Punkt betrifft, so konnte wohl jeder der Herren in seinem Namen erklären: Ich habe mir dieses unmoralische Benehmen nicht zu Schulden kommen lassen, nicht aber konnte eine Zahl von Privatmännern erklären, jene Erzählung sei falsch. Denn dazu hatten sie als Privatleute gar keine Autorität und Glaubwürdigkeit. Zweitens hatte die Erzählung gar keine Person genannt und bezeichnet, und Herr Schrobilgen und seine Genossen werden doch nicht glauben, daß in Clausen der Titel „Herr“ ganz allein ihnen zukomme. Was drittens die böse Absicht betrifft, so hätte die ja erst bewiesen werden muffen. Wir hatten so wenig eine böse Absicht, daß wir gerabe im Gcgenthcile die Absicht hatten, die edle That eines armen Mannes zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Die ganze Erklärung von H. Schrobilgen und feinen Genossen ist also eine juristische Nullität die einem Stadtschrcibcr und Schreiber beim Obergerichte nicht hätte begegnen dürfen. Dazn kommt noch, daß die Herrn angeblich nur aus „Hörensagen" »on der Erzählung des „Lurcmburger Wortes" etwas wissen. Muß aber nicht der Sinn für Redlichkeit und Wahrheit erstorben fein und eine unverzeihliche Voreingenommenheit die Gemüther beherrschen, wenn man sich blindlings, ohne mit eigenen Augen gesehen und gelesen zu haben zu einer solchen Anklage gegen dag verbrcitctste Zeitungsorgan des ganjen Çurcmburger Landes hinreißen läßt. 3. Endlich sagt Herr Schrobilgen und seine Genossen, das obscure Blatt, „Luxemburger Wort“ genannt, spreche von einer Bittschrift gegen den Bischof, die den Arbeitern vorgelegt worden sei. Davon sagt aber das Luremburger Wort nichts. Die Obscurität lag also nicht an dem Blatte, sondern an den Herrn. Die Redaktion.
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Pub. 8 Page 4
Seit bëm 15* d. Mts. sind die der WittwcV ci cî c t ged- ienten Bäder in Linusen wieder cröff>«t.
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Pub. 4 Page 4
Hntcrjcid)itctcr empfiehlt sich dem hochvcrchrlichen Publikum im Stimmen von Pianofortes. Louis Schumacher, Musillchrcr. Geneigte Bestellungen sind in meiner Wohnung, am Pfaf« fcntl)alert6.or, beim Herrn Worre, Nagelschmied, zu machen.
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Pub. 5 Page 4
ZU verkaufen, in Straffen,
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Pub. 6 Page 4
ein mit Schicferstcincn gedecktes und in gutem Staude erhal- tene« Haus nebst Scheune, © t a Hu n g und 10 Mo» gen Land. Sowohl die Sage dieser ©cbäiilic&Fcitcn an der Landstraße, als auch die Lmthciwng ihrer Räume, machen das Ganze zu vielerlei Gclvcibm geeignet. Nähcrc Auskunft cvtt)cilt der (vigcntliiinicr N. S. Lehnen, in Straffen.
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Dadcr in Clause«.
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Pub. 1 Page 4
Literarische Anzeigen. Buchhandlung von V. IS! Cl 4
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Pub. 2 Page 4
in Lurcmburg. Stets vorräthig :
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Dr. Fr.A. Staudcnmayer. Der Geist des Lhnstciithums, dargestellt in den heiligen Zeiten, in den heiligen Handlungen und in der hciligm Kunst. 4tc Ansinge, 2 Bändc in 12. »on 1200 Scitcn. t Fr. 4 30. Leben und Späten bet Heiligen Gottes. Eme Legenden» Sammlung für das katholische Volk. 4 starke Bande in 8. Gülpcn. Fr. 10 00. P. Stephan Postclmeyer. Legende der Heiligen auf alle Tage des Jahres, für das christkatholische Volk in Schule und Haus. 4 33änb. in 16. Fr. 3 75. Hu n g ai. Mustcrprcbigten. Der Band zu Fr. 4 30. Schriften der heil. Theresia »on Jesu, 6 Vändchcn in 16. gr. 2 50.
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Deutschland.
Deutschland. X Berg, den 17. April. Gestern Abend (Sonntag«) ist em großes Unglück in Berg vorgefallen. Gegen acht Uhr ertönte die Stm-mglocke. Ich eilte hinaus, und überall ertönte mir der Ruf: Fever ! Fever.' entgegen. Drei Häuser, die aus ben @ebäulid;feiten einer früher» 23aucrn*2Bol;nung (Nickels genannt) erbaut waren und unter einem Dachwerk standen, wurden em Raub der Flamme. Die Einwohner »on Ettclbrück, Schieren, Bissen und andern benachbarten Dörfern ftrömmten in Menge herbei, urn dem verwüstenden Elemente Einhalt zu thun. Die Gendarmen und em Theil dcs Contingents yon Ettcl, brück waren ebenfalls an Ort und Stelle. Vier Wasserspn'tzen (zwei yon Berg, cine »on Ettelbrück und cine yon Bissen) warm in Thätigkeit. Die Geistlichen der Nachbarschaft, die auf den Fever« lärm mit herbeigeeilt waren, und die Bürgermeister, welche sich auf dem Schauplatze der Verwüstung befanden, munterten durch Wort und That ihre Pfarrkinder und ©emcinbeangel/origen zur Hülfe an. Herzlicher Dank fei allen dafür! — Zwei der erwähnten Häuser ,smd bis ins Innere abgebrannt; »on einem aber nur das Dad)werf und em Zimmer. Wegen Mangels an Wasser zu Berg, und dem zusammenhangen der Strohdächer konnte nicht mehr gerettet werden. Gegen 2)îitternad; war man dcs Fevers Meister geworben; indessen war heute Morgen die Glut innerhalb der Brandstätte noch nicht gelöscht. Zwei der verbrannten Häuser sind versichert, eines aber, worm zwei Familien wohnten, und wo daS Fever ausgebrochen fein soll, ist es nicht. Ungeachtet der verheerenden Wuth der Fcuersbrunst und dem Gewühle »on Menschen ist, Gott sei Dank! sonst kein Unglück vorgefallen. Trier, 13. April. Sehr befremdend ist eS, daß bis jetzt in unserer Stadt yon Seiten der Katholiken noch so zu sagen Nichts geschehen ist, was darauf hindeuten könnte, daß sic sich bereit zeigten, ihre Rechte ernstlich zu wahren. Besonders auffallend aber ist es, daß die Hauptvertrcter dcs Katholiciômuô, unsere Geistlichkeit, sich bei der ganzen Sache so wenig beteiligt. Handelt es sich derm wirtlich bei der jetzigen allgemeinen Aufregung so wenig urn die katholische Sache? — Sind gar feme kirchlichen Interessen zu wahren und zu vertreten? — D, es ist gewiß Nichts weniger jetzt an der 3«t, als müßig und gleichgültig die Hände in den Schooß zu legen! Es ware wirklich cine unverantwortliche Gleichgültigkeit!— Oder soll man vielleicht in christlicher Geduld und Dcmuth abwarten, was die Zukunft bringen wirb ? D, die Zeit erheischt etwas ganz Anderes. Sic will energisches, entschiedenes Handeln. Derm es ist nicht die Unabhängigkeit der Kirche vom Staate allein, welche realiftrt werben soll. Die Hauptsache ist vielmehr jedenfalls die, daß die Kirche, wenn und indem fie unabhängig yon der Staatsgewalt wirb, nicht yon der Willkür einer' ankern Macht geknechtet werbe, »on der sic wohl in Handhabung ihrer Rechte noch schmählicher und drückender gefesselt werden würde. Darauf haben die Katholiken, barauf haben besonders die Geistlichen zu achten, und es ist ihre heilige Pflicht, darauf zu achten. (NH.-u.M.-Z,) Frankfurt, 14. April. Verhandlungen der Bundesversammlung, 33. Sitzung vom 13. April 1843. Yon Seiten dcs Königl. Prcuß. Gesandten wirb die Milthcüung gemalt, daß da die dänische Ncgirrung il're 3Tb|ïd;t, Schleswig »on Holstein mit Gewalt zu trennen, unausgesetzt verfolge, zur Aufrechthaltung des Status quo an die königl. prcuß. Truppen unterm 10. April der Vefchl in Schleswig einzurücken und nach der Lage der Dinge zu handeln ergangen sei, wobei zur Vermittelung auch ferner die Hand geboten und die Rechte des Königs von Dänemark als Herzog von Schleswig stets anerkannt worden feien. Erzherzog Johann geht, statt nach Frankfurt, nach Tyrol und übernimmt dort das Ober-Commanbo der Volksbewaffnung, welche jetzt schon 20,000 Köpfe zählt, die gegen Italien ziehen wirb. Frankfurt, 10. April. Sie wissen, daß Fickler arretirt ist. Heute erfährt man den Grund. Er, Hecker und ©tntüc haben an die provisorische Regierung in Paris geschrieben und sie aufgefordert — 300,000 Mann nach Deutschland zu schicken und diese Aufforderung im „Namen des deutschen Parlaments" gemacht. Die Zusage (!) von Paris ist angekommen, aber direkt an Mittermaier, wodurch der höllische Plan entdeckt wurde. Hcckcr und Struve sind entflohen. — Alles ist erstarrt bei dieser Nachricht und bricht in Verwünschungen aus. Der Geist hier in Frankfurt ist gut, und es bedarf nur solcher Vorfälle, wie ber erzählte, um dcuNepublikanismus verhaßt zu machen. Frankfurt, 14. April. Aus ganz zuverlässiger Quelle erfahren wir eben, „daß der deutsche Bundestag auf Anregung der Sicbzehnercommission die Errichtung einer deutschen Kriegsmarine in lebhaften Angriff genommen hat ! Freudig begrüßen wir dieses erste Zeichen der neuen Erkräftigung des beut* schen Bundes! Heil Deutschland, wenn auf ber nun glücklich eingeschlagenen Bahn rasch und kräftig vorgeschritten wirb. Fran kfurt, 12. April. In der Sitzung der deutschen Bundes⸗Versammlung vom 10. April 1848 wurde zur Kenntniß der Versammlung gebracht: 1) Daß der k. k. österreichische Gesandte, Graf v. Colloredo⸗Wallsee, durch eine neue Vollmacht zum Präsidial⸗Gesandten definitiv ernannt, 2) daß nach erfolgter Abberufung des bisherigen k. würtembergischen Gesandten, Frhrn. von Blomberg, der Ober⸗Tribunalrath Frhr. von Sternenfels zum Bundestags⸗Gesandten für Würtemberg ernannt, und 3) daß für Oesterreich der niederösterreichische ständische Verordnete Appellations⸗Rath Ritter von Schmerling als Beirath Behufs der Revision der Bundes⸗Verfassung anher abgeordnet, und ihm der Landrath Frhr. v. Sommaruga zur Beihülfe im Geschäfte, so wie zur Substituirung in Verhinderungsfällen zugetheilt worden sei. - Die Nachrichten aus Schleswig⸗Holstein find heute von keinem wesentlichen Belang. Schleswig ist am 12. von 2000 Dänen besetzt worden, auch Eckernförde, Gettorf und Gr. Königsförde, hart an der holsteinischen Grenze, sind von ihnen genommen. Bei Bülck, unweit Kiel, haben sie eine Anzahl von Truppen ans Land gesetzt, doch nur, um zu fouragiren. - Unaufhörlich kommen Versprengte nach Rendsburg zurück, und man kann schon übersehen, daß die Verluste an Menschenleben minder groß gewesen sind, als man fürchtete; man veranschlagt jetzt die Zahl der Todten und schwer Verwundeten auf 200 Mann. - Die Preußen sind noch immer in Unthätigkeit. Zwei Bataillone von ihnen sind auf der Straße nach Schleswig vorgerückt, haben aberbald wieder in einerfesten Stellung Halt gemacht. Da nun nochmals der preußische Parlamantär ohne Weiteres im dänischen Hauptquartiere abgewiesen worden ist, so wird wohl endlich die Stunde der Thaten für sie geschlagen haben, - Dem „Hamburger Correspondent“ entnehmen wir schließlich folgende Angabe aus Hamburg vom 12. April: Morgen und übermorgen rücken wieder 2 preuß. Halb ⸗Batterien hier ein. Die mecklenburgische Cavallerie ist gestern durch Oldesloe gekommen. Auch sind 130 kölner Frcischärler hier angelangt." Ueber die Schlacht bei Flensburg schreibt die „Bremer Zeitung" am 10. April aus Rendsburg: Nördlich, westlich und südlich »on Flensburg würbe gestern lange und erbittert gekämpft. Die Dänen hatten 16- bis 20,000 Mann regulärer Truppen, wir warm mit Einschluß der größtenthcils ungeübten Frcischaaren nur etwa 8- bis 9000 Mann stark. Dazu kam der unermeßliche Vortheil, den die Dänen durch ihre Kriegsschiffe hatten, welche überall hin ihr Kartätschenfcuer gegen unsere Regimenter richteten, ohne daß eS bei unserer Schwäche an Artillerie erwiebert werben konnte. Denn die Dänen haben uns diese eben so gut wie alles Ucbrige geraubt. Die Stellung unserer Truppen soll dem Feinde durch einen Flensburger Kaufmann, Andr. Christiansen, der schon längst als ein niederträchtiger Däncnfrcunb bekannt ist, »erraten sein, indem er feine Windmühle als Telegraphen benutzt hat. Gleichzeitig ward ein Angriff gemacht im Norden Flensburgs, bei Bau und Krusau; im Westen hatle cine starke dänische Abtheilung die Position von Bau umgangen, und von Süden her griffen Glücksburg die bei Honlis gelanbeten Dänen an. Gewiß ist, daß man auf deutscher Seite überall mit ausgezeichneter Tapferkeit gefochten hat, und daß ohne ihre Kriegsschiffe die Dänen geschlagen fein würden. Der Verlust auf beiden Seiten an Todten und Verwundeten ist sehr groß. Auf deutscher Seite sind im heftigsten Feuer gcwcsen: das 16. Infantcriebataillon, das 1. Dragoncrregiment, das 5. lägercorps, das Kieler Studcnten- und Turnercorps. lieber das Schicksal der Studenten und Turner weiß man noch gar Nichts. Sic standen bei Krusau, im Norden Flensburgs. Während schon an allen anderen Punkten gefachten wurde, landeten die Dänen Truppen in ihrer Nähe bei der Kupfermühle. Die Studenten und Turner und das 5. lägercorps haben sich gegen cine weit überlegene Macht mit der größten Tapferkeit lange gehalten, darauf haben fie sich dreimal, fast umzingelt, wieber durchgeschlagen. Nur Wenige »on ihnen sind zum Gros der Armee zurückgekommen. Vom 16. Bataillon haben sich 2 Compagnicen unter Commando des Grafen Baudissin 3 Stunden lang gegen 3 dänische Infanterie-Bataillone und ein Cauallerie-Regiment gehalten. Bis jetzt sind hier etwa 20 Mann »on diesen Compagnieen angekommen; die übrigen sind hoffentlich zum Thcil nur versprengt. Außerdem hat sich besonders ein freiwilliges Schützencorps unter Hcgcreiter Bracklow ausgezeichnet; lauter geübte Scharfschützen; fast jede Kugel tödtete einen Dänen; leider sind von tl;ncn auch Nicle gefallen. Man hat unter den Dänen russische Offiziere bemerkt; einige von ihncn sind gefallen. • Um 12 Uhr kommanrirtc der Prinz den Rückzug; die Dänen sind darauf in Flensburg eingerückt." Hannover, 13. April. In Folge des Bundes- Vcschlusses, die constituirende Bundes-Versammlung durch 2)eputivte jedes Landes zu beschicken, war das Ministerium der Meinung, daß solche durch die Stände « Versammlung gewählt werden müßten, wogegen ein Protest eingelegt wurde. Stüvc sprach sich dahin aus, daß er feinen anderen WahlmoduS finden könne. Am gestrigen Tage änderte sich schon die Meinung, da Preußen auf Urwahlcn zmückgczommen war, und auch bei uns werten nun solche erfolgen, um die 26 Deputaten zu wählen; doch soll man in Frankfmt uad)fud)en, mit dcr Versammlung bis zum 18. Mai zu warten weil man mit den Wahlen sonst nicht fertig werben könne. Berlin, 13. Alpri. Eine der größten Schwierigkeiten, mit denen die neue Regierung zu käm⸗ pfen hat, ist der Mangel an einem geeigneten, der Schwierigkeit der Lage gewachsenen, dem Geiste des veränderten Systems entsprechenden Bcamtenpersonal. (Köln. Z.) Berlin, 13. April. Der Landtag liegt nun hinter uns, unsere Wünsche und Hoffnungen sind auf die bevorstehende gesetzgebende Versammlung gerichtet, und das Wahlgcschä'ft nimmt unsere nächste Aufmerksamkeit in Anspruch. Schon bilden sich hier Wahl-Comites, einzelne Candidate» bewerben sich um die Abgeordneten-Stellen, sei es für das deutsche Parlament ober für unsere constituirendc Versammlung. Es wäre unpolitisch, hier an die gewohnte deutsche Bescheidenheit zu apvelli, rcn. Die Männer, welche die Fähigkeit in sich verspüren, ihre Mitbürger bei der einen über andern Versammlung wirksam zu vertreten, mögen offen hervortreten und sich um das öffentliche Vertrauen bewerben; denn wir haben während der langen Zeit, wo ein reactionärcs System das öffentliche Leben ganz danncderhiclt, nicht Gelegenheit gehabt, die Männer, welche unser Vertrauen verdienen, kennen zu lernen, — und in der rechten Wahl ruht das Geschick des Vaterlandes auf lange Zeit. Dazu kommt, daß die Wahlgesetze, nach welchen die Abgeordneten für beide Versammlungen gewählt werden, auf wie breiten Grundlagen sie auch beruhen, doch das Prinzip der indirekten Wahl durch Wahlmänner angenommen haben. Jetzt noch über dieses Prinzip zu rechten, möchte kaum an der Zeit, weil »on keinem practischen Erfolge mehr begleitet fein; wir halten die Wahlgesetze nur für provisorische, für die eben vorliegenden Versammlungen erlassene; daS definitive Wahlgesetz kann erst aus der Vereinbarung mit der gesetzgebenden Versammlung hervorgehen. (Köln. Z.) Köln, 15. April. Wie wir aus bester Quelle vernehmen, ist bereits gestern den hiesigen Truppen ein Befehl des General-Commando's über die Art mitgeteilt worden, in welcher das Militär an den Wahlen Theil nehmen soll. Die in der Stadt wohnenden Dfftcieve, Unteroffiziere und Soldaten wählen mit dem Bezirke, in welchem ihre Wohnung, die in den Cascrnen wohnenden mit demjenigen Bezirke in welchem die Caserne liegt. In die Listen für die Wahlen zur deutschen National-Versammlung würben nur diejenigen Militärs, welche 21 Jahre, in jene für die Wahlen zur preußischen Volks-Vertretung diejenigen, welche 25 Jahre zählen, eingetragen. — Münster, 14. April. Hier hat sich ein „katholischer Verein" gebildet, welcher im „W. Merk." einen Aufruf zum Beitritte erläßt. Ucbcr feinen Zweck sagt derselbe: \u0084Von dem Grundsatze für Glaubensfreiheit und dem Gefühle für Recht durchdrungen, stellt sich der Verein zunächst die Aufgabe, die katholischen Interessen auf dem Gebiete der Politik und bei den verschiedenen Gestaltungen des politischen Lebens zu wahren und zu fördern." Eingedenk der ihn leitenden Idee, uindicirt er praktische Geltung derselben für alle Confcssionen. Er erachtet es deshalb für feine Pflicht, die religiöse Freiheit und Parität überall zu vertheidigen, wo sie in Gefahr kommt." An diesen Aufruf schließt sich ein zweiter, wegen Besprechung der Wahlen der Abgeordneten für Berlin und Frankfurt. Posen, 10. April, Abends (per Cstaffettc). Oberst Lestock hat in Trzemeszno (Neg.-Vez. Bromberg) einen Kampf mit der polnischen Bevölkerung zu bestehen gehabt; nachdem derselbe füinmtltd;c in der Stadt errichtete Barricade» bereits genommen und die Häuser, aus denen geschossen worden, geräumt hatte — wobei 13 Polen geblieben fein sollen — erreichte ihn eine Contre⸗Ordre von Seiten des Generals Colomb, des Inhalts, daß er mit der Anwendung der Gewalt innehalten solle, weil Deputationen aus den verschiedenen Kreisen in Posen eingetroffen, die sich dafür verbürgt haben, daß die Waffen niedergelegt werden würden, um zu einer Ausgleichung auf friedlichem Wege zu schreiten. Posen, 11. April. Die Hoffnungen, welche man allgemein an die Ankunft des Hrn. Generals von Willisen geknüpft hatte, sind bisher nicht in Erfüllung gegangen. Nachdem Posen als in Kriegszustand befindlich erklärt war, zogen sich die Polen nach ihren Sammelplätzen, namentlich nach Schroda, Pleschen und Wreschen zurück. Am 9. April marschirten von hier sodann, zugleich von Süden und Norden, überhaupt circa 20,000 Mann und 24 Kanonen gegen Schroda, Peschen und Wreschen. Hr. von Willisen, seiner Friedensbotschaft eingedenk, berief, sowie er von dieser Maßregel Kenntniß erhielt, das polnische Comite zu sich und erließ nach einer längeren Berathung, und nachdem er eine Estafette nach Berlin abgesandt hatte, um nochmals die Genehmigung der in Vorschlag gebrachten Punkte beim Könige zu beantragen, eine Proclamation, in welcher die Versicherung ertheilt wurde, daß bis zum 11. Vormittags 9 Uhr kein Angrif von Seiten der Truppen Statt finden solle, wenn bis dahin die Auflösung der bewaffneten Massen erfolge. - Am Abend des 11. begab sich Hr. von Willisen gleichzeitig mit Hrn. Erzbischof von Przyluskt und andern Mitgliedern des Comite’s nach Schroda, um dort sein Friedenswerk fortzusetzen. Allein die Führer des Heeres weigerten sich, die Waffen strecken zu lassen; und letzteres verließ vielmehr, auf den Rath Mieroslawskis, das befestigte Schroda und zog sich über die Warthe nach Neustadt zurück; die Truppen erklärten, nicht früher auseinander gehen zu wollen, als bis die Selbstständigkeit des Großherzogthums durch Wort und That anerkannt sei Um 9 Uhr erschien ein drohendes Manifest des Hrn. v. Colomb. Von jetzt ab erwartete man hier, jeden Augenblick den Donner der Kanonen von Schroda zu hören, wohin Hr. von Colomb zur Leitung des Kampfes selbst in der Nacht schon abgegangen war; allein gegen Abend traf hier, statt dessen, glücklicher Weise die Nachricht ein, daß nochmals eindreitägiger Waffenstillstand allgeschlossen worden ist. Pleschen, 8. April. So eben taucht jenseits der Grenze das Gerücht auf und findet allgemeinen Glauben, daß in und um Warschau eine Menge russischer Offiziere, (nan spricht von 500) plötzlich verhaftet worden sind. Auch hört man, daß mehrere Truppencolonnen auf dem Marsche theils Halt gemacht, theils den Rückmarsch nach Warschau angetreten haben - Erscheinungen, die man mit dem obigen Gerüchte in Verbindung bringt. Leipzig, 12. April. Zufolge der heute erschienenen Wahlverordnung für das Königreich Sachsen wird letzteres in der constituirenden Nationalversammlung durch 24 Männer vertreten sein. Das Königreich ist zu diesem Behuf in 24 Wahlbezirke eingetheilt mit einer Bezirkswahldeputation in jeder Stadt unter Leitung eines Regierungscommissärs. Die Wahlen sind indirekte. Jeder großjährige sächsische Staatsangehörige unbescholtenen Rufes ist wahlberechtigt; je 100 Stimmberechtigte wählen einen Wahlmann. Zum Nationalvertreter wählbar ist jeder volljährige selbstständige deutsche Staatsangehörige unbescholtenen Rufes. (O.⸗P.⸗A.⸗Z.) Prag, 9. April. So eben wird uns definitiv verkündet, daß der präsumptive Thronerbe, Erzh. Franz Joseph, 17 bis 18 Jahre alt, als Statt⸗ halter nach Böhmen kommt, daß ein selbstständiges Ministerium zusammengesetzt wird; man nennt Hofrath Klezanski, Graf Lazanski, Graf Thun und Graf Albert Nostitz; unser Gouverneur Graf Stadion soll abdanken. Morgen ist im Wenzelsbade ein große Volksversammlung, bei welcher wichtige Punkte zur Sprache kommen werden. Trieft, 6. April. Ich kann Sie nicht genug darauf aufmerffam machen, die aus der Lombardei Ihnen zukommenden Berichte mit der größten Vorsicht aufzunehmen. Die meisten tragen bas Gepräge der Gehässigkeit und zielen — wie Sie aus den Darstellungen in der Gazetta di Milano und di Vcnezia entnehmen können — barauf hin, die Stimmung zu bearbeiten, und in dieser Beziehung scheuen sie kein Mittel, auch die Lüge nicht. Müssen wir doch in den italienischen Blättern lesen, daß Trieft und Laibach sich der Bewegung angeschlossen haben! (Allg'. Z.)
Luxemburger Wort
"1848-04-20T00:00:00"
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Die Petitionen.
Die Petitionen. (Fortsetzung.) Adresse der Gemeinde Waldbredimus im Großherzogthum Luxemburg. Der Gemeinderath von Waldbredimus, an Seine Majestät den König der Niederlande, Prinz von Oranien⸗Nassau, Großherzog von Luremburg c. c. zc. Sire, Ew. Majestät kennt nun die ehrfurchtsvollen Meinungen, Deiche verschiedene Gemeinden des Großhcrzogthums belebt«, 'owokl für das Wohlsein ihres Fürsten, als für das Glück des Vaterlandes. Wir auch haben uns bewegen gefunden, dem Throne unsere gerechten Klagen zn offenbaren, und n« kühnen uns zugleich, nachfolgende Reformen in der jetzt be» stehenden Gesetzgebung zu begehren: 1. Freie Ausübung des Bischofs in seinem geistlichen Amte ; 2. Daß alle Luxemburger, welche 25 Jahre alt und Ve» nunft besitzen, Wähler und wählbar fein sollen, ausgenommen diejenigen, welche Staatsgehalte beziehen, sollen nicht wählbar sein; 3. Reduktion der Civillistc auf 50,000 Florins; 4. Abschaffung der Kanzlei im Haag, und an deren Stelle ein Expeditions-Amt u' die Luxemburger Angelegenheiten mit 1500 81. Gehalt. 5. Abschaffung des Gesetzes über die Strohdächer; 6. Daß der Cadaster bestehen bleiben soll, wie er jetzt besteht; 7. Forstpartie abgeschafft, und die Gemeinden über ihr Waldeigenthum als großjährig erklärt; 8. Den Primär-Unterricht frei, wie vor 1839; 9. Alle Staatsarbeiten sollen ohne Dazwischcnlunft eines Unternehmers »ollzogen werden (par régie). 10. Abschaffung des Inspektors der Wohlthätigkcitsanstalt; 11. Die Salz.Negic abgeschafft; 12. Gänzliches Verbot des Kartoffelbrennens, wie auch des Korns, wenn dasselbe 30 Fr. 2 Hectolitcr kostet; 13. Der Stadt Lurcmburg soll verboten werden, Eingangs» rechte zu fordern, auf ein Getränke, eS mag heißen wie es wolle; 14. Das Reglement über dieVicinal<Wcge soll bestehen wie früher (18-12). Der Conducteur und Cantonal.Piqueur, tote auch der Cantonnier können beseitiget weiden; 15. Die Ncciscn vom Wein und Blanntwcin sollen ganz wegfallen und frei fein; 16. Abschaffung des Gesetzes und Réglementes über die breite Wagen, damit jeder gekannte Ackersmann seine Erzeugnisse transportiren kann nach seinem Belieben; . 17. Abschaffung der Personalste«« auf dem stachen Lande; 18. Abschaffung der Îlcferbau-Êommiffion und der Vieh» Taxe; • In der guten Hoffnung, daß Ew. Majestät den Beschwerden der Unterzeichneten Gehör geben werden, haben sie die Ehre zu sein Ew. Majestat ergebenst gehorsamste UnterhanenWaldbrdimus, den 11. April 1848. (Folgen die ünterschristen.) a) 2Bir wicberÇoleit, baf) tüir aßc Petitionen fo, roie fic uns cingcfcb.i<ft »erbe», toörtlic^ abbrucfcit. ©. 9t-
Luxemburger Wort
"1848-04-20T00:00:00"
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise vom 12. April 1848. Waizen Fr. 26, 00; Mengkorn Fr. 24; Roggen Fr. 20; Gerste Fr. 18; Hafer Fr. 14, 00 per Malter; Butter Fr 1, 10 das Pfund; Holz Fr. 18, die Korde; Heu Fr. 43, 00. Stroh Fr. 19, per 1000 Pfund; Erbsen Fr. 33; Kartoffeln Fr. 7, ver Malter.
Luxemburger Wort
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Fremdenliste
Fremdenliste vom 15. biö jum 19. Sfprtf. Im Kölnischen Hofe: Hp. C. Besson a. Bans, Gastiwirth; B. Steinweg a. Lüdenscheid, Lotz a. Köln; Hellmann a. Lohne, Handlungsreisende; Schreiner a. Wiesbaden, Eigenthümer; D. Leb a. Trier, Müllenbach a.Höhr, Kauslente; Zimmermann a. St.⸗Avold, Goldarbeiter. Im Luxemburger Hofe: HH. J. Besserera. Duisbourg, Kaufmann; W. Zwick a. Trier, Fabrikant. In andern Gasthänsern: HH. Jacquin a. Metz, Weinhändler; Koetgen a. Saarbourg, Gerber; Mentgen a. Arlon, Handelsmann; Dubois a. Seraing, Glashändler.
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Beschluß,
Beschluß, wodurch die Steuer für den inländischen Wein von 1847 erlassen wird. (Nl. 4150 — 937 »on 1848. — 3. Abth.) Lurcmburg, den 6. April 1848. Das Rcgierungs-Collegium; Auf die Ermächtigung Semer Majestät des Königs Großherzogs; Bewilligt er» Erlaß der Steuern, welche noch von dem im Jahre 1847 gcernteten inländischen Weine zu zahlen sind, und verordnet, baß die Steuern > welche bicjcrl)atb schon gezahlt worden sind, zum Socken der Winzer zurückerstattet weiden sollen. Gegenwärtiges soll an den Herrn Steuer-Direktor Behufs der Vollziehung ausgefertigt, und in das er* ordnungs- und Verwaltungsblatt eingerückt werden. Das Negierungs-Collcgium, de la Fontaine, Präsident. Gurion, General-Sekretär.
Luxemburger Wort
"1848-04-09T00:00:00"
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Bekanntmachung,
Bekanntmachung, betreffend die Zahlungsanweisungen für Gemeinde⸗Verwaltungen auf die Staatskasse. (Nr. 3862. - 761 von 1818. - 3. Abthl.) Luremburg, den 31. März 1848. Wir sind benachrichtigt, daß gewisse GeimeindeVerwaltungen oft lange zögern, die zu ihren Gunsten auf die Staatskasse mandatirten Summen einzucassiren. Wir haben wirklich gesehen, daß der größte Theil der Mandate, deren Zahlung nicht vor dem Abschlusse der Rechnungsjahre 1843, 1844 und 1845 reklamirt war, zu Gunsten von Gemeindeverwaltungen ausgestellt war. Es entstehen aber hieraus vielfältige Schreibereien für den Dienst der Staats⸗Ausgaben und Verlegenheiten für das Rechnungswesen der Gemeinden. Wir veranla sen daher die Verwaltungen, welche die Sache betrifft, daüber zu wachen daß künftig ein solcher Verzug nicht mehr vorkomme. Das Regierungs⸗Collegium, de la Fontaine, Präsident. Jurion, General⸗Sekretär.
Luxemburger Wort
"1848-04-09T00:00:00"
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Luxemburger Wort no. 6 09.04.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht. Insertionsgebühren 15 Centimes pro Zeile oder Raum aus Petitschrift. Bestellungen und Briefe werben franco erbeten. Sonntag, den 9. April. 1848. Nr. 6. Abonnements-Büreau in Luxemburg, Gloßstraße Nr. 105. Pränumerationspreis für 3 Mon. 6 Mon. 1 Jahr. Luxemburg: 5 Fr. 10 Fr. 20 Fr. Auswärts: 5,75 11,25 22,50
Luxemburger Wort
"1848-04-09T00:00:00"
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Rundschreiben
Rundschreiben an die Herrn Bürgermeister und Schöffen, betreffend das Gesetz über die Bedachungen. (Nr. 4084. - 729 von 1845. - 1. Abthl.) Luxemburg, den 5. April 1848. Meine Herren! Wir habe in der letzten Zeit mehre Gesuche um sofortige Aufhebung oder Abänderung des Gesetzes über rie Bedachungen erhalten. Da aber nach unserer landständischen Verfassung kein Gesetz geändert oder abgeschafft werden kann ohne Zuziehung der Landstände, so ist es allein an der nächsten National⸗Versammlung, sich mit jenem Gesetze zu beschästigen. Diese Bemerkung findet ebenfalls Anwendung auf die Finanz⸗ und andern Gesetze, deren Mondifikation begehrt wird. Das Regierungs⸗Colleginm, de la Fontaine, Präsident. Jurion, General⸗Secretär.
Luxemburger Wort
"1848-04-09T00:00:00"
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Die nächste Ständeversammlung und die Wahlen.
Die nächste Ständeversammlung und die Wahlen. Also auf dm 25. April sollen unsere Landstände in doppelter Anzahl zusammentreten! Und diese Landstände sollen eine neue Verfassung beraten? das denken wir nicht Die Landstände mögen beratzen, und verbessern und vorschlagen, was sie wollen, das Land wird wie bisher dieselben in ihrer Mehrzahl nur betrachten als ein Werkzeug der Negierung, und darum ihnen kein Vertrauen schenken, Warum? Zuerst deshalb, weil das Land in den Landständen nicht gehörig und vollständig vertreten ist. Viel zu gering ist die Zahl unserer Wähler. Der eigentliche Kern des Luxemburger Volkes ist von den Wahlen ausgeschlossen. Die große Mehrzahl unserer Bauern, und mit einiger Ausnahme unescrer Bürger haben keinen Antheil an ihnen. Warum sind sie ausgeschlossen? Sind sie etwa nicht Luremburger? und haben sie keine Liebe für ihr Vaterland? Wer wollte das behaupten? Vielmehr besteht in ihnen der eigentliche Kern und die Stärke unseres Volkes. Unter ihnen hat sich am besten die alte Sitte unseres Landes, der biedere fromme Sinn unserer Väter, und die Anhänglichkeit an Fürst und Vaterland erhalten. Mustern wir dagegen die Reihen jener Männer, die bisher das Wort allein geführt, und daS Volk nur als einen unmündigen Haufen behandelt haben, wie viele finden wir wohl unter ihnen, die nicht schon zweiober dreimal ihre Farbe gewechselt hätten? Wie viele von ihnen haben nicht schon auf der Seite der Revolution gestanden, und haben bei jedem Wechsel der Dinge auch wieber ihre Parthei gewechselt? Und zu solchen Männern sollte das Land Vertrauen fassen? in die Hände solcher Männer sollte das Schicksal unseres Volkes gelegt werden, und der Kern unseres Luxemburger Voles sollte von allen Verätzungen an der zukünftigen Verfassung ausgeschlossen bleiben? Das fei fern. Dann würde die neue Verfassung nur eine neue Täuschung des Volkes, eine neue Lüge sein. Oder wie,, haben etwa diejenigen, welche nicht 10 Gulden an Steuern bezahlen, nicht auch ihre Lasten für das gemeine Wohl zu tragen? geben sie nicht auch ihre Abgaben und Steuern? Wir meinen doch. Ja, bei Weitem der größte Theil der Abgaben und Steuern wirb von dem mittleren Bauer und von dem Handwerksstande bezahlt, und das, was die Wähler zahlen, ist nur ein Geringes im Verhältniß zum Ganzen. Wer aber, der rechtlich denkt, wer Liebe und Achtung, hat gegen feine Mitbürger, faun und darf es orbern, daß die zahlreichste Klasse unseres Volkes die gemeinfamen Lasten mit den Ändern tragen, aber dennoch bei Verathungen über die gemeinschaftlichen öffentlichen Angelegenheiten gar fein Wort mitreben soll? Bei einem christlichen und freien Volke darf so etwas nicht geduldet werden, wenn die Verfassung und die Vertretung deS Volkes durch Landstände nicht ein leerer Name, eine Täuschung und ein Deckmantel einer despotischen Beamtenherrschaft sein soll. Oder hat etwa der mittlere Bauer und der Handwerker heut 511 Tage nichts zu klagen? Haben alle diese keine Beschwerden vorzubringen? oder sollten sie nicht gute Vorschlage zu machen wissen, wie ihrer Roth möge abgeholfen werden? Wir meinen, das Volk muß zwar in geordneter und gesetzlicher Welse, aber mit Entschiedenheit und Kraft seinen gehörigen Antheil an der Vertretung des Landes fordern, lund sich denselben verschaffen. Also noch einmal, von den Landständen, die nach dem bisherigen Wahlsysteme zusammengesetzt sind, kann das Land feine vollständige Abhülfe feiner gegrünbeten Beschwerden erwarten, zuerst weil das Volk nicht vollständig in denselben vertreten ist. Ein zweiter Grund aber, warum das Land in diese Stände kein Vertrauen setzen kann, ist, weil die Mitglieder deS Regienmgs-Collegiums nicht von denselben ausgeschlossen sind, und wei< die ganze Leitung der Wahlen der Aufsicht des Publikums entzogen ist. Wer gibt uns eine Sicherheit, daß nicht Unterschleif und Unredlichkeit bei der Vertheilung der Wahlzettel stattfinden? Unter welcher Kontrolle steht die Anfertigung und Ve< kanntmachung der Wählerlisten? Wir hören Klagen darüber, daß die Stimmzettel in einigen Gemeinden zu spät »erteilt sind. Wir wissen, daß die Wählerlisten gewissen Agenten einer bekannten Parthei 24 Stunden früher bekannt waren, als fie zur allgemeinen Kcnntniß gebracht wurden. Dazu kommt, daß bei dem herrschenden Systeme viele Leute abgeschreckt werben, denen ihre Stimme zu geben, welche sie für die Würdigsten halten, weil die Namen der Stimmenden in der Sitzung des Gemcinderathes verlesen werden, und so die Stimmenden sich vielfachen Verfolgungen und Unannehmlichkeiten ausgesetzt sehen. Aum davon fennnen wir Beispiele. — Wer kann, so lange die Wahlen nicht cinec anderen Aufsicht unterworfen werden und die Wahlen nicht durch geheime Abstimmung geschehen, Vertrauen zu »inférer ständischen Einrichtung haben? Wer würbe wohl, wenn es der Regierung gelingen sollte, von der Mehrheit der in doppelter Zahl versammelten Stände ein Vertrauensvotum zu erhalten, zu sagen wegen, das Land habe der Regierung sein Vertrauen zu erfennen gegeben? Es handelt sich hier nicht um Personen, sondern allein um die Sache. Ob die bisherigen Personen an der Spitze der Regierung bleiben werden ober nicht, das gilt uns gleich, wenn nur eine dem wahren Wohle des Landes förderliche Verwaltung eingefürt wirb, Gleichwohl sehen wir nicht ein, wie einige Personen im Rcgierungskolleci im bleiben können, wenn das erschütterte Vertrauen deS Landes zu seiner Negierung wiederhergestellt werben soll. Denn, wollen wir auch von vielem Ändern absehen, was gar zu sehr die Geschichte der früheren Jahre berühren würbe, so sind doch gewisse Pcrscnen gar zu enge mit dem bisher herrschenden Systeme, wodurch das Land in feinen wichtigsten Interessen gefährdet, und alte Gemüther in eine peinliche Aufregung versetzt worden ist, verbunden, als daß mit dem Eintritte einer freisinnigen, auf Offenbfit und Redlichkeit gegründeten Verwaltung, diese Personen nicht eine „absolute Unmöglichkeit" Werben sollten. Was aber drittens den in der Im-.; beugen Weise und unter dem Einflüsse der Regierung gewählten Ständen das Vertrauen des Landes nimmt, ist die Erfahrung der früheren Jahre. Die Vanbftänbe haben ihrer Mehrzahl nach zu allen drückenden Gesetzen und Verordnungen mitgewirkt, unter denen das Land beinahe zu Grunde gegangen ist. Sie waren ihrer Mehrzahl nach nur ein Werkzeug der Regierung. ©te haben ihrer Mehrzahl nach der Regierung fortwährend geholfen, alle die Maßregeln durchzusetzen, wodurch das Land arm ssemacht, und unsere Zustände verschlechtert worden ftirti. Sie haben sich für die Stimme deS Landes ausgegeben, während die allgemeine Unzufriedenheit immer mehr wuchs, und das Volk an den Rand des Verderbens gebrächt wurde. Sie habeil noch im vorigen Jahre ein Mittel gefunden, dem Staat«?-fiinjler v. Blochauscn des tb.cuern Jahres wegen eine Zulage von 2000 Gulden zufließen zu lassen, n'älneitb das Land doch in so großer Geldnoth sich befand. Und solchen Ständen sollte das Land vertrauen? Solchen Händen sollten wir vertrauensvoll die Zukunft unseres Landes und Volkes überlasseil ? Nein, wer es reblid) mit dem Lurcmburgcr Lande meint, der kann das nicht. Und dazu kommt noch enflic^bie französische Sprache unserer früheren Landft.iuce. Wer eine fremde Sprache redet, der gehört auch nicht zum Volk. Unsere früheren Landstände haben durch die ausländische Sprache, die fie geredet haben, genugsam gezeigt, daß sie lein Herz haben für das Luremburger Land und Volk. Jetzt, da unser König durch eine bisher nur französisch redende Negierung uns hat zurufen lassen : „der innige Anschluß an Deutschland ist Euer Recht, Eure Pflicht und Euer Heil" sind französisch redende Landstände eine Abnormität und eine Ungesetzlichleit geworden, die wir nicht mehr gebrauchen können. Unser Volk soll mitreben und mithören können, und das Deutsche Luxemburg verlangt gebieterisch eine Deutsche Vertretung. Wenn wir aber erklären, daß nur eine Versammlung von Abgeordneten, wozu jeder Luremburgcr frei wählen und auch gewählt werben kann, berechtigt und im ©taube ist, über die Bedürfnisse des Landes Auslunft zu geben, und die Wünsche des Landes auszusprechen, so wollen wir damit keinen sog. Staatsstreich ausführen, noch verlangen wir damit irgend eine Ungesetzlichkeit. Gewisse Leute haben eine solche Meinung auszustreuen gesucht, Denn es gibt l'cute, die sich selbst für ihre Sache jede Ungesetzlichfeit erlauben, die aber, wenn Jemand gegen ihre Meinung auftritt, Gesetzlichkeit und Heilighaltuug geschworenen Eidcg>r,lzuihrerWaffe nehmen möchten, Wix kennen sie. Es handelt sich hier gar nicht um eine gesetzgebende Versammlung ; denn so weit sind wir noch nicht. Sondern es Handel! sich hier um eine Versammlung, die im Stande ist, die wahre Stimmung deS Landes und die wirklichen Bedürflune und Wünsche unscrs Volkes kund zu gelun. Und da behaupten wir, hierzu sind die nach der jetzigen Weise gewählten Stände keine hinlängliche Ükrtrctung des Volkes. Wollen also die am 25 April zusammentretenden Stände nicht eine allgemeine Mißbilligung des ganzen Landes gegen sich hervorrufen, so haben sie weiter nichts zu thun, als einen neuen, freisinnigeren Wahlmodus, für de künftige Versammlung der Stände zum Vorschlage zu bringen, und et mit ihre Aufgabe als gelöst zu erklären. Mögen denn die Wähler, die noch frei sind, denen taS Wohl des Landes wahrhaft am Herzen liegt, bafür Sorge tragen, daß wo möglich Männer aus allen Ständen gewählt werden. Möge der Ackersmann und der Handwerker in gehöriger Weise vertreten werben. Mögen die, welche die Lasten des Gemeinwesens vor Allem zu tragen haben, nun auch Sorge tragen, daß sie auch an den Rechten, die ihnen gebüren, Antheil haben. - Dann wird von selbst sich eine kräftige Stimme in den Landständen über eine wünschenswerthe Vertretung des ganzen Volkes geltend machen. Die „Diekirchcr Zeitung" enthält über die Proclamation der Negierung folgende Äußerung : Dt e i r d), 4. April. Wiederum eine Proklamation in unendlicher Anzahl und mit Ertracourriercn im Laud herumgeschickt, um mis etwas zu sagen, was man hätte vor drei Wochen sagen können, und waS höchstens als vergessen in den frühern Beschlüssen zu betrachten ist. Nach so vielen Fehlern spricht endlich das Regierungs-Collegium von Abdanken, und dies sobald die neue Constitution dekrctirt fein wird. Wie ist das zu verstehen? Wollen die jetzigen Männer nichts mit der neuen Ordnung der Dinge zu schaffen haben? oder ist es um bei der bevorstehenden Legislatur ein Vertrauensvotum zu erlangen, wie sie deren so viele von den früher» Ständen, wo sie selbst als ©tàutcmitgltcber mit.-stimmten, erhalten haben ? Soll nicht vielmehr letzte Satz dieser Proklamation dahin ausgelegt weiden, daß unser Großherzog fortan das Regierungs-Collegium aus einem »on den ©täuben zu nennenden Ausschusse bilden will? Ist dies der Fall, so sollte es ausdrücklich proklamirt werben, anstatt Sätze zu machen, welche blos auf die fünftigen Wahlen hinbeuten, so wie die Ernennung aller Rcgicrungsräthe in die Landstände bezwecken, und dieß um denselben eine Art IndemnitätS-Vill für die Vergangenheit zu geben und um den Sinn für die ©cncralange* legenheitcn des Landes durch die Lolalinteressen zu ersticken. Daß auf dieses Ziel hier in Diekirch vielfältig hingearbeitet wird, bedarf wohl keiner ausdrücklichen Erwähnung. Unglaubliche Neuigkeiten werden baju in Umlauf gesetzt, wie z. B. Abstehen für einige Jahre auf die Civilliste, Vorschuß von 100,000 Gulden auf den Grünenwald, Suppression der Staatskauzlei, weil die Minister jetzt verantwortlich werben (!)u. s.w. Wir können daher das Publikum, besonders die Wähler nicht genug ermahnen, sich vor solchem Gerede sehr in Acht zu nehmen, wenn das Memorial noch nicht ausdrücklich darüber gesprochen hat, und sich in diesem Augenblicke um nichls anders, als um solide Reformen zu bekümmern.
Luxemburger Wort
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isek(mntmftd)uiio.
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise vom 8. April 1848. Waizc» Fr. 2ö, 00; 9Jîenaforn Fr 23; dogatti Fr. 23: Werfte gr. 21; f)at« Fr. 15, 00 per Wallet; SBultcr Fr. 1, 05 tas Pfund; holz gr. 20, die Korde; Heu gr. 43, 00 Stroh Fr. 20, per 1000 Pfimo.
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Am Montage, 10. des k. Monats April, um 2 Uhr des Nachmittags,
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Civilstand der Stadt Luxemburg.
Civilstand der Stadt Luxemburg. Geboren. - Am 31. März, August, S. v. Maria lies, ohne Gewerbz am 1. April, peter, S. p. H. Specht, Schreinerz am 2., Franz, S. v. N. Worré, Nagelschmiev; ominitk⸗Gustav, S. v. Chr. Nimar, Leinwpeber; Aietsr S. v. K. Kuschmann, Schuhmacher; am 4., Heinrich⸗Johannaptis, S. v. H. Hoidremont, Schulehrer; am 3.) Theod. S. v. M. Fréres, Zollbeamter; am 4., Adam, S. v. J. Peppinger, Commissionnär; Clisabeth M. A. F. T. v. Joh. ug. Fischer, Hobbist; am 5., Clemens, S. v. J. Lommer, Schneider. Gestorben. - Am 1. April, Anton, 2 J. alt, S. v. P. Lessurz am 4., Jos. Genot, 38 J ait, Tagl. éhemann b. M. Eicher; Arnold, 4 Mt. alt, S. v. J. P. Lefewer, Färder; Virgini, 1 J. alt, T. v. J. Herchen, Schuhmächer; am 5., Maria-Josephine, 1 J. alt, T. v. H. Süüm, unterossiz.z Maria Duren, 60 J. alt, Ehefrau v. J. Schumacher, uhrmann; Wülhelm, 1 J. alt, S. v. P. Koht, Kieiderm.; Theresia, 3 Met, alt, T. b. J. B. Digeon, Schühmacher. u ( Eisabech Düker, 61 J. alt, Ehesrau n. I. Befont, Leinweber.Verheirathet. - Am 6. April, K. Erdmann⸗Eltermann, Wallmeister, mit Katharina Funck.
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Pub. 5 Page 4
wild »or bcm CcNcgium der ïïi'trgermciftcr und Schöffen dcl Stadt Curembttrg, tm Stadthaus«, zur Versteigerung auf Sumission und a» den Minoestfolderndcn dcl zum allgemeinen Unterhalte der Communal»Gebaude «nb anderer Communal» Anstalten der ®tabt wählend der Zahlen 184«, 1849, und 1850 vorzunehmenden Arbeite» geschritten werden. Dies» Albciten sind in sieben veofe eingeteilt, die ein jedes einzeln «ersteigert werden, wie folgt : Das 1. LooS, begreift die Lieferung bcr Pflastelsteine, da« 2. „ „ die Ziinmelwerk» das 3. „ „ die Schrcinel» das 4. \u0084 „ die Schieferreck«» das 5. „ „ die Glaser» das 6. „ „ die Schlosser» das 7. \u0084 „ die Anstrcichcr.Albeitcn. Die Beschwerden» und S3cbin;-,mtg?-s)cftc sind im ©efreta- riate dcl Gcmcinde»Velwaltung zu lesen. LuxemlUlg, den 30. März 1->lB. Das Kollegium der Siirgermclfter und Schöffe», H c I d c n st c i n, Schöffe. S eh r o b i l g e n, ©efreJär.
Luxemburger Wort
"1848-04-09T00:00:00"
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Amtliche Nachrichten.
Amtliche Nachrichten.
Luxemburger Wort
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
Pub. 6 Page 4
piürer in ClanjVn.
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luxwort
Personalnachrichten.
Personalnachrichten. Am 3. wurden in der Liebfranenkirche zu Luxemburg vom Hochwürdigsten Herrn Bischose, 16 Aiimnen des Hriesterseni. i e3 5e e P ee ene gienine. e ee
Luxemburger Wort
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Pub. 7 Page 4
Am 25. d. Mts. werden die der Wittwe beider gehören» den Bäder <» Clause« wieder eröffne».
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Rußland.
Rußland. St. Petersburg, 28. März. Die heutige St. Petersburgische Zeitung enthält eine Proclamation es Etanen, die sehr kriegerisch lautet und mit folgenden Worten schließt. „Mit uns ist Gott! erkennet es ihr Heiden, und uget euchz denn mit uns ist Gott! Gegeben zu t. Petersburg, den 26. März im Jahre der Geburt Christi dem 1848ten, Unserer Regierung dem deiundzwanzigsten. (gez.) Nikola us.“
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Deutschland.
Deutschland. Lur cmbu v g, 7. April. In uusrcr festen Nummer haben wir cine schöne That cines armen SJÎantuô ait Mersch zu melden gehabt; heute foulten wir cine schöne Handlung zweier armen Arbeiter aus Neudorf zur Hieben Kennlniß bringen. Dieselben arbeiteten in Elausen auf der Besitzung cines dortigen Herrn, und unterhielten sich mit einander über die Anfeinbungen und Verfolgungen, deren Gegenstand der Vischof sei. Der Herr, welcher die Arbeiter bei ihrem Gespräche belauscht hatte, kam hinzu, und fragte, ob sic auch die Protestation des Luxemburger Landes für den Vischof unterschrieben hätten. „Allerdings" antworteten beide. So müßt ihr, sagte ihnen der Herr, auch noch etwas anderes unterschreiben, und holte ein Papier, »vorauf sic ihren Namen setzen feilten. Als beide sich weigerten, wurde ihnen bebeutet, wenn sic nicht unterschrieben, würben fie aus der Arbeit entlassen werden. In dieser Bedrängnis) gingeil die Armen zu ihrem Seelsorger, und fragten, was sic zu thun hätten. Derselbe erklärtste dürften nidjtô unterschreiben, was sic nicht kennten. „Ja", bemerkte der Eme, „meme Frau hat mir auch schon gesagt, ich solle lieber meme Arbeit verlieren, als meme Ehrlichkeit und mein gutes Gewissen". Als am anbeut Morgen die Arbeiter sich weigerten, das verdächtige Papier zu unterschreiben, wurden sie wirklich aus der Arbeit entlassen. Beide sind gan armt. Trier, 30. März. Die bei Gelegenheit der Leichenfeier für die in Berlin Gefallenen in unsrrm Dom: von Hrn. Professor Dr. Eberhard, dem aus'ezeichnctsten der hiesigen Prediger, gehaltene Nete. die Ihnen bereits ihrem Hauptinhalte nach bekanin ist, hat einen außcrordcntlichcu Eindruck gemach». Einerseits war der Kern der Bürgerschaft, dem der Redner aus der Seele gesprochen, ganz hingerissen. In Silier ©liefen las man den Beifall, den sie ihm zollten, die lebhafte Begeisterung, die sie ergriffen hatte. Eben so stark, wenn auch ganz entgegengefester Art, war der Eindruck bei einer verhältüißmäßig geringen Anzahl von Zuhörern, die fiel« wahrscheinlich Nichts wntiger erwartet hatten, ,i!-3 eine freimütige, wahrheitsgetreue Darstellung unD Begründung deS gegenwärtigen politischen Um« schwunges aus den Sünden der nahen und nächsten Vergangenheit. Dies kann übrigens Niemand Wunder nehmen, der die bisherigen Verhältnisse in unserer Stadt kennt. Wenn das wahre Bewußtsein unserer katholischen Stadt sich schon seit so langer Zeit nicht kundgeben konnte, wie es war, wenn man sich nie unverholen und furchtlos auch nur über die schmerzlichsten Mißstände im kirchlichen und im Etaatslcben und über die gerechteste»! Wünsche äußern d»rft< , bann soll man sich auch noch wundern, daß las erste entschiedene, freie Wort, aus dem ÜRuilbe eines katholischen Priesters, eben so begeisterte Ausnahme einerfeite, wie anderseits Tadel und Wirerstand findet! (Nh.- u. M.-Z,) Vom Rhein. Bekanntlich ist das Institut der außerordentlichen Regierungs⸗Bevollmächtigten bei den deutschen liniversitäten, die später auch den Namen „Curatoren“ angenommen haben, ein Vermächtniß jener Zeit, worin der bureaukratische Argwohn den aufstreenden freien Geist der deutschen Jugend durch llntersuchungen und Versolgungen niederhielt. Wie viele Familien haben nicht das Unglück ihrer Söhmne, welchen die Lausbahn im Staatsdienste abgeschnitten wude, diesem lauernden Werkzeuge der Burean ratie zu verdanken! Die geheimen, mit diesem Posten betrauten Beamten haben nirgendwo Vertrauen erweckt, vielmehr einen zweideutigen Ruf nach allen Richtungen hin verbreitet. Es ist daher ein unverk nnbares Postulat der bessern Zeit, das besagte Inst iut so bald als möglich zu beseitigen und eine schwere Geldausgabe dem Staate zu ersparen. (Rh.⸗ u. M.⸗Z.) fi An dernach, d. 2. April. Heute fand hier eine Ruhestörung statt. Bisber war es häusig der Fall, daß die Gerichte sich namentlich gegen das Volk in einer Weise betrugen, wodurch an vielen Orten der Richterstand höchst unpopulär wurde. Eine gewisse Roheit und Verachtung des gemeinen Mannes gab sich bei Verhören und andern gerichtlichen Verfahren kund. Das ist eine Erbschaft aus der Zeit der Napoleonischen Tyrannei. Heut zu Tage fühlt sich das Volk frei, und will sich keine Mißhandlung mehr gefallen lassen. Daher brach die schon lange gereizte Stimmung des Volkes heutegegen den hiesigen Friedensrichter los. Derselbe wurde vom Volke rerfolgt, und entkam nur mit ebensgefahr durch einen Sprnng über eine Hofmauer aus Andernach. Wiesbaden, 31. März. Wie wir aus guter QOuelle vernehmen, haben mehrere Nassauer in Frankfurt französische Sendlinge, welche dort ihren Samen auszustreuen versuchten, festgenommen. Fulda, 29. März. Heute fand in der hiesigen Domkirche die Wahl eines neuen Bischofes für die Diözese Fulda statt. Der Wahlact selbst, wobei der landesherrliche Commissarius, Regierungsdirektor Vollmar zugegen war, währte ziemlich lange, bis endlich der Domkapitelsyndikus, Herr Assessor Schell, den im Kirchenschiffe sehnsuchtsvoll harrenden Gläubigen von der Domkanzel herab verkündigte, daß Herr Christoph Koett, Landdechant und Stadtpfarrer zu Kassel, zum Bischofe von Fulda erwählt worden sei. Mainz, 2. April. Die Physiognomie unserer Stadt ist seit acht Tagen wieder eine ruhige geworden. Mit dem gesammten Vaterlande freut sich die Bevölkerung der erlangten Errungenschaften, und seiidem von dem Plateau des großen Festungsgebäudes am Rheinquai das deutsche Nationalbanner weht, sind auch die Feindseligkeiten ausgeglichen, welche zwischen den Bürgern und den Soldaten der preußischen Garnison sich erhoben hatten. (Rh.⸗ u. M.⸗8. Köln, 2. April. Der von der „Siebener⸗Commission“ an die Herren Generalvicar Baudri und Domcapitular Dr. Broir, Mitglied des Stadtraths, ergangene Einladung nach Frankfurt zur Theilnahne an der Berathung der höchsten Interessen des Vaterlandes, konnte nur Herr Dr. Broir folgen, und ist derselbe gestern früh dahin abgereist. (Rh. u. M.⸗3.) Frankfurt, 2. April. Der gestrige Tag war ein vollkommener Sieg der hier versammelten Freunde des dentschen Volkes über alle Elemente der Unordnung und Anarchie, die gegenwärtig nicht nur in allen Verhältnissen, sondern auch in dem Herzen jedes Einzelnen liegen. Die Stürme des ersten Tages waren überwunden; der zweite Tag, dessen Sitzung von 9 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends gedauert hat, gab noch oft genug Beweis, wie aufgeregt das Meer der Meinungen ist, aber ebenso auch, daß Jedermann diesen Stürmen festen Muth und kaltes Blut entgegen zu setzen vermag. Es herrschte gestern vom Anfange bis zum Ende der Versammiung eine Ordnung, die bewundernswerth ist, wenn man alle störenden Elemente kennt, die derselben im Wege stehen. Je größer, jezahlreicher diese letzteren sind, desto größer ist der Sieg, der gestern über dieselben davon getragen wurde. Dieser Sieg war in gewisser Beziehung ein Sieg der Versammlung über sich selbst, eine Beschränkung der eigenen Macht zum Besten des Ganzen, eine Abweisung der nahe liegenden Versuchung, sich selbst zu Herrschern und Regenten Deutschlands aufzuwerfen. Die Hauptfragen, die gestern entschieden wurden, waren unbedingtes actives un passives Wahlrecht aller mündigen Männer Deutschlands und directe Wahlen für das nächste Parlament, das am Montage über vier Wochen versammrit sein muß. Direkte Wahlen schienen aber in einzelnen Landestheilen kaum möglich, und deshalb stellte die Versammlung diese Bestimmung nur als Grundsatz auf, von dem möglicher und nöthiger Weise abgegangen werden ktnnte. Die nächste Hauptfrage war die der Permanenterflärung der gegenwärtigen Versammlung. Eine sehr große Mehrzahl hat sich dagegen ausgesprochen und hiedurch eben so viel politischen Tact als Selbstverleugnung bewiesen. Die Permanenterklärung der gegenwärtigen Versammlung würde dieselbe unmittelbar und nothwendig zur constitutie nirenden Versemmlung gemacht haben. Franksurt, 4. Aprl. Nachstehendes sind die Namen der in den permanenten Ausschuß zur Vorbereitung der Einberufung des deutschen Parlaments gewählten 50 Mitglieder, die auch sogleich zur Vorberathung im Kaisersaale zusammentraten: Wiesner (Oesterreich), Itzstein (Baden), Rob. Blum (Sachsen), Jakobi (Königsberg), Kolb (Rheinbaiern), Abegg (Breslau), Soiron GBaden), Simon (Bresl.), Schott (Würtemb.), Murschel GWürmb.), Raveaux(Rhnpr.), Spatz (Rheinbaiern), Eisenmann (Baiern), Schleiden (Schleswig), Matthy (Baden), Gülich (Schleswig⸗Holstein), Freudentheil (Hannover), Gr. Bissingen (Oesterreich), Stedmann (Rheinpreußen), Venedey (Rheinpreußen), Schnelle (Mecklenburg), Siemens (Hannover), Jürgens (Braunschweig), Zachariä (Hannover), Wippermann (Kassel), Lehne (Rheinhessen), Biedermann (Nassau), Rüder (Oldenburg), Hergenhahn (Nassau), Buhl (Baden), Nonne Hildburghausen), Kierulf eMecklenburg), Heckscher (Hamburg), Cetto (Rheinpreußen), Duckwitz (Bremen), Behn (Lübeck), Schwarzenberg (Kassel), Brunck (Rheinhessen), Mappes (Frankfurt), Pagenstecher (Preußen), Wilhelmi (Preußen), Briegleb (Coburg), Blachiere (Kurhessen), v. Closen (Baiern), Paur GBaiern), Reh (Darmstadt), Mack (Würtemberg), Meyer (Preußen) Wedemeyer (Preußen), Kanzler Wächter (Würtemberg). (Rh.⸗ u. M.⸗Z.) München, 2J. März. Ich übersende Ihnen hicmit das auszeichnete Volum des Abg. Prof. Dr. Edel aus der zwlitcn Sitzung der Kammer der Abgeordneten bezüglich des achten Paragraphen der Adresse : „Der Satz, um welchen es sich handelt, ist einer von denen, welchen ich am allerfreudigstcn beigetreten bin, denn das Princip der Freiheit des Gewissens und des Cultus ist eine ewige unwidcrsprechliche Wahrheit. Ohne DccligtonSfreif)cit ist keine wahre Gewissensfreiheit möglich. Die Gewissens- und Religionsfreiheit entspricht ganz dem Geiste des Christenthums. Wir gehen in alle Folgen der Freiheit ein, wie nehmen das Princip der Freiheit mit allen feinen Konsequenzen offen und ehrlich an. Wir fordern auch für die alten Neligionsgcscllschaftcn dasselbe Recht, welches die neue Zeit für die neu zu begründenden poftulirt In einer frühern Stände- Versammlung habe ich das Wort ausgesprochen, es werden Kirchengesellschaften die Vorrechte, die sie vom Staate haben, aufgeben, sie werbenx herabsteigen in die Reihe der Privatgesellschaften und sich unter dem Schütze des PrivatrechtS besser befinden, als ausgestattet mit Rechten öffentlicher Corporations. Man sagte damals, die Zeit ist noch nicht da, eine solche Kirchenfreiheit kann nur neben andern freifinnigen Institutionen bestehen, Hcuie ist die Zeit gekommen, heule ist die Zeit da, wo auch die Kirchcngesellfchaftcn ihre volle Freiheit wieder erlangen können, erlangen muffen. Man wende dieselben Principien, die wir außerdun im Leben begehren, auch auf diese an, wir fordern freies Associationsrccht für alle erlaubten Zwecke, selbst für politische Zwecke, „folglich auch für kirchliche". Wir fordern Freiheit der Presse, für alle erlaubten Gedanken, „folglich auch für alle kirchlichen". Ist die Presse frei, darf der Deutschkatholik, der jüdische Rabbi durch sie frei zu feiner Gemeinde sprechen, warum soll der katholische Priester, wenn er schriftlich feiner Gemeinde ein Wort mitzutf)cilen hat, von der allerhöchsten Censurbehörde die Erlaubnis) dazu erheben müsse» ? Alle Corporation«« erstreben freie Verwaltung ihres Vermögens, Aufhebung der unnötl)tgen polizeilichen Bevormundung, dasselbe Recht werben auch die kirchlichen Corporationen begehren muffen, denn der Staatsschutz, die Staatsvorthcile, sie sind nicht umsonst gewährt worden, und eine Masse »on Bestimmungen des zweiten EdittcS giebt hievon Zeugnis). Deshalb was hier, was wir außerdem an freisinnigen Ideen erstreben, das muß auch angewendet werben auf baS fünftige KirchenstaalSrecht. Die Regierung hat uns einen Gesetzentwurf angekündigt über eine oberste Kirchenbehöroc der Juden. lieber dieses Gesetz möge der hohe 9îatl; zu 3mtfalcm delibriren, nicht unsere Kammer. Jede Confession, auch die ludeu mögen ihre Kirchcnbehördcn ordnen, wie sie wollen, wir mögen uns befassen mit dem RechtSzustande der verschiedenen Bonfeffionen im Staate, wir wollen ihnen Gewissensfreiheit geben, und bei gleicher Ve« Handlung Aller sie gleichstellen vor Recht und Gesetz." Limburg, 2. April. Wenn die Radikalen gemeint haben, unfenn Bischof durch ihre empörenden Lästerungen bei dem Volke zu schaden, so haben sie sich stark verrechnet, denn diese haben vielmehr den leicht vorauszusehenden Erfolg gehabt, daß sich die Katholischen beeilt haben, aufs Engste um ihren geliebten Oberhirten sich zu schaarcn. In Folge des gestern aufgetauchten Gerüchtes, daß ein nächtlicher Angriff auf den Bischof versucht werden solle — ein Gerücht, das wir übrigen^ trotz deS wüthigen Gcbahrcns der radicale« Hetzer gerne für unbegründet halten —, erschienen bereits heute Deputate aus den benachbarten Gemeinden und versicherten, daß diese auf das erste Anzeichen zur Abwehr herbeieilen würden. Ebenso sandte die studircnde Gymnasialjugend zu Hadamar eine Deputation mit der Meldung, daß fie nickt säumen würbe, die hiesige Bürgerschaft in Repriminmg etwaiger (Srceffc der Katholikcnftinde — worunter ja Niemand die hiesigen und benachbarten Protestanten etnbegreifeu wolle, die sich durchaus loyal benehmen, — nach Kräften zu unterstützen. Wir freuen nns dieser. Manifestationen »on ganzem Herzen: einmal, insofern sie die allgemeine Liebe zu unfenn Oberhirten beweisen; und bann, weil dieselben geeignet sind, die Radikalen darüber aufzuklären, welch' gefährliches Spiel sie wagen. Mögen fie sich bei Zeiten belehren lassen und endlich aufhören, mit aller Macht die Gemüther in beständiger Aufregung zu erhalten. (Rh.- u. M.H) Hannover: Uns kommen Nachrichten zu über. ernstliche Unruhen, die zu Hannover ausgebrochen fein sollen. Das Nähere in ter folgenden Nummer. — Die kopenhagener Posten komme» nicht mehr nach Kiel, aber Privat-Nachrichten, welche wir von Danemark über kübeck erhallen, melden uns, daß der König sich bereits mit einer imposanten Truppenmacht in Bewegung seht, um n.ich Kolding überzugehen. Die Starte semer Armee wird auf 15,000 Mann angegeben, doch ist eS nicht möglich, daß auf den Inseln schon so viel reguläres Militär unter Waffen sein kann, und wenn diese Anzahl überhaupt annäherungsweise beisammen fein sollte, möchte der größte Thcil aus greifbaren bestehen. llcbrigcnô soll auf den Inseln ein großer Euthusiasmus herrschen. Hamburg. Dec deutsche Vund soll, hier eingetroffenen Bliesen zufolge, beschlossen haben, das Betreten Schleswigs durch dänische Truppen für einen Akt der Feindseligkeit Dänemarks gegen den deutschen Bund zu erklären. Altona, 29. März. Der heute Nachmittags angelangte Kieler Bahnzug meldet, daß die dänische Kriegsmacht sich bei der Königsau concentrât. Scheel ist in Odensee angekommen. Sin dänisches armirtes Dampfschiff nahte sich dem Flensburger Hafen; da es keine Friedensflagge hatte, so würbe von einigen Freiwilligen geschossen, worauf es sich wieder entfernte. Bei Alsen kreuzten zwei dänische Kriegsschiffe, und auch vor der Förde (dem Flensburger Meerbusen) sollen sich zwei Fregatten gezeigt haben. Heute wurden »on Friedrichsort be* deutende Quantitäten Pulver nach Rendsburg geschafft. Rendsburg, 31. März. Die provisorische Ne« gierung hat an bru König von Danemark ein Schreiben gerichtet, in welchem sic die alten Beschwerden der Herzogthümer nochmals zusammenstellt und es als cine Nothwendigkeit schildert, daß sic inmitten der hereinbrechenden Anarchie und deS drohenden Krieges die obere Leitung übernommen habe. Rendsburg, 31. März. Heute Morgen rückten das neuformirte Bataillon, 800 Mann stark, das reiwillige Scharfschügen⸗Corps, 2 Compagnieen ine Abheilung des 5. Jäger Cdrps und eine Abtheilung des 17. Bataillons aus der Sadt, um nach orden zu marschiren. - So eben (12 Uhr Mittags) rückt eine Freischar Braunsch weiger hier ein. Von der Eider, 31. März. Wir hören hier in diesem Augenblicke (2 Stunden von Kiel) aus der Gegend von Schleswig oder Eckenförde starkes Kleingewehrfeuer mit sanonenschüssen untermischt. Gestern traf hier die Nachricht ein delche jedoch noch der Bestätigung bedarf), daß das Kriegsrampfschiff „Hekia“, welches in Flensburg die Filialbank abholen wollte, dort von dem kieler Studenten⸗Corps und einem Jäger⸗Bataillon erobert worden ist. Ratzeburg, 26. März. Die hiesigen Behörden haben die provisorische Regierung anerkannt, in Folge dessen die Lauenburger Jäger die Stadt verassen, und sind heute 60 Mannmit der deutschen Fahne nach Rendsburg abgegangen. Posen, 30. März. Endlich haben wir Aussicht, daß der bisherige hiesige, fast an Anarchie grenzende Zustand aufhören werde, denn gestern ist von jpem polnischen National-Comité diejenige (Somnri!|iou aus Eingeborncn der Provinz gewählt worden, welche nach den beiden föntet. Kabinctsordrcn vom 21. und 24. März die Reorganisation deS Großherzogthums Posen in polnischem l^inn anbalmcnen soll. Die Wahl ist auf folgende zehn Männer gefallen: Dr. Liebelt, Dr. ». Krasccwski, Graf M. v. Miclzynoki, Graf G. v. Potworowski, General» Vancf^iaftöbireftov v. Brodowöki, Assessor «juman, (geistlicher Prusinowski , Landgerichtsrath Gregor, Oberbürgermeister geh. Negicrungsrath Naumann, und i'anbgendjtôrat^ Boy. Diese Commission hat bereits gestern Abend ihre erste Sitzung im Regierungsgebäude, unter dem Vorsilbe dcö Obcrpräsidenien v. Beurmann, gehalten. Wien, 29. März. Vorgestern Abend ist ein k. k. Lieutenant als Kurier aus Verona und gestern zwei weitere Kuriere, einer aus Mailand, der andere aus Venedig, hier angekommen mit Depejchen an den Grafen v. Ficquclmont. Obgleich man bis zu diesem Augenblicke nicht mit Bestimmtheit den Inhalt dieser Depeschen erfahren konnte, so sieht man doch an den Anstalten, die fett gestern hier getroffen werden, daß der gegenwärtige Zustand in Italien zu großen Besorgnissen Veranlassung giebt. Gestern noch wurde im Ministerrat!) beschloffen: das ganze kaiserliche Heer in sämmtlichcn Ländern mit Einschluß aller ersten l(ant»el)rbataiHone der 35 deutschen Infanterieregiment« auf den Kriegöfuß zu stellen und die dis' ponibeln Truppen so schnell als möglich . nach Italien abzusenden. Wien, 1. April. Von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des Hauses ist der Redaktion der „Wiener Zeitung" nachstehende Mitcheilung zügegang zugegangen: „Seit mehreren Tagen fehlen uns direkte Nachrichten aus dem Hauptquartiere des FeldmarsehallS Radctzku, da die Verbindungen zwischen Mailand und Verona durch den Aufstand der Bevölkerung unterbrochen sind. In Ermanglung zuverlässiger Berichte entlehnen »ir aus einem Turiner Blatte, „la Concordia", vom 21. März, welches uns über München zugekommen ist, folgende ältere Notizen über die Lage der Dinge in Mailand: „„Wir haben — meldet die „Concortia" — durch einen Erpressen lie Nachricht erhalten, dast die Dinge in Mailand schlecht. stehen. Es scheint, daß die Mailänder Terrain verlieren. Sie haben Mangel an Munition und Kanonen; sie fahren zwar fort, sich gut zu ,chlaczen, aber ohne unsere und zwar augenblickliche Hülse sind sie verloren. Alle Thorc sind noch in der Gewalt der Truppen, und das Landvolk, welcheS in Folge des beständigen Bauteile der Sturmglocken herbeieilt, wird geuöthigt, wieder umzuteuren.'1
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Fremdenliste
Fremdenliste vom 5. bis zum 8. April. Hm Kölnischen Hofe Hh J. Mohr a. Trier, M. Gidion a. Saarbrücken, A. Schloemer a. Guerzenich, E. Schramm a. Erefeld, Lippmann a. Aachen, G. Snalich a. rnisurt, Handlungsreisenbes von gnobioch, Hbnist det 5 anntet 4ete, eeae ge ner, chenrJm uremburger Hofe . HH. von Grappen a. Bres. lau, Majorz Erpeldinger a. Trier, Conrardha. Trier, Lendere 2 ahe PaIaang sete nseitetbH See Ase seseent e anen aen leta o⸗
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Versteigerung
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Frankreich.
Frankreich. und Deutschland zu rechtfertigen. Zu diesem Behufe enthält der „Moniteur“ einen langen Artikel zur Auftlärung über die schmählich mißglückte Erpedition nach Belgien und eine kleinere Note über den noch bevorstehenden Einfall der deutschen Demokraten in ihre Heimat, der, wie zu hoßfen ist, keinen bessern Erfolg haben wird, als der in Belgien. Beide Artikel sind ein sprechender Beleg, daß die Traditionen der Entstellung und Bemäntelung der Thatsachen, wie sie unter der alten Regierung geherrscht. (K.⸗Z.) Paris, 31. Mär;. Gestern um 1 Uhr begaben sich sämmtliche Mitglieder der provisorischen Negierung in die Versammlung des Vertheidigungsconscils im Kriegsministerium. Die Versammlung dauerte bis 6 Uhr. Heute Morgens sollen Befehle nach den Sllpengrenjcn sowie nach den Westgrenzen abgeschickt werden, wo bereits, nach heute babier angelangten Briefen, starke Bewegungen »Ott Truppen und insbesondere von Artillerie in der Nähe von Metz und Straßburg stattgefunden haben. — Alle Depots der Armee von Afrika haben Befehl erhalten, ihre waffenfähigen Leute nach Algier zu schicken. Der Effectvstand der afrikanischen Armee wird dadurch um 15,000 Mann vermehrt werden. Paris, 24. März. Der Conflict in Frankreich wäre unabwcndlich, wenn er nicht überwunden werden sollte durch einen echt . patriotischen, echt freien Geist, welcher in der Nationalversammlung sich zu offenbaren im Stande sein würde. Es ist nämlich die pralle Antithese socialistisch-communistischer Ideen uud der Freiheitsideen. Die Socialiste» unb Kommunisten hassen die Freiheitsideen, sie wollen einen despotischen Staat unter dem Namen der Republik, einen Staat, welcher das Eins und Alles sei, der einzige echte Herr allen Grundbesitzes, der einzige echte Herr aller Kapitalien. Alles soll Association fein, und zwar feine aus freier Menschenthätigkctt hervorgehende, keine selbstständige Association, sondern eine gezwungene Association, wo die Individualität rein aufHort, wo von Staatswegen jedem Menschen die Laufbahn feiner Thätigkcit angewiesen wird; zuvorderst in Feldbau, Gewerbe und Industrie, bann in Handel und Wissenschaft. Sin vom Staat als (Sigentl)üincv geleiteter Feldbau, eine vom Staat als (Sigcntt)ümer ' geleitete Industrie läßt sich noch denken, obgleich dadurch tie Familie aufHort, sich erblich fortzupflanzen, eigcnthumlos wird; aber ein vom Staat geleiteter Handel, eine vom Staat geleitete Wi>Mschaft, nicht bloß die 3ßtffcnf<säft der Natur, sondern die Wissenschaft »on Gott, vom Menschen, die Geschichte u. s. w.! Jedes Faserchen von Haar schaudert auf am menschlichen bleibe bei einem so unausdenkbaren Gedanken! Die ganze Menschheit würde zur Arbeitsmaschine, zur Denk- Maschine, das Universum ein furchtbares Naspclhaus, wo jede Individualität unterginge, die Welt ein Bienenkorb, ein Ameisenhaufen! Und dazu noch, wie wollen die so inhaltslosen, so bloß arbeitenden, spinnenden, webenden Menschen, Gcdankenstossc wie Tuch fabricirenden Menschen es dahin bringen, ihre Regierungen, Administratoren u. s. w. in etnemfovt zu wählen, ohne Cabalen, ohne Umsturz der Tinge, fatalistisch absolut, nur damit es weder Arme noch Reiche gebe, nur damit die moralische Natur des Menschen, fein freier Geist, feine Individualität »on lVtaatswegen beschnitten werde, da doch die Beschncivung in der physischen N.Uur, menschlicher und thierischer, organischer und elementarischer gar nicht angeht, davor hat Gott gesorgt! Zwcimalhunderttäuscnd Handwerker will man zu Paris conftituiren, um d>c prätonanische Garde dieses So» cialismuö und Commuuismus abzugeben. Aber der Bürger, aber der Bauer, aber der Kaufmann, aber der Nest der Welt, durch welche Mittel und verm'oge welches wunderbaren Löffels will man ihnen diese unnatürliche Latwerge in den Hals zwängen! P^ariê, 1. April.Hr. Lamartine entwirft in diesem Augenblicke cine Note an die Pforte, worin die Fragen, welche sich auf die Katholiken im Libanon und die christlichen Bevölkerungen der Levante beziehen, in einer der Gerechtigkeit, der Menschlichfeit und den Schuyrcchten Frankreichs gemäßen Weise gestellt werden sollen. — Diner der Secretäre des Hrn. Lamartine ist gestern Nacht mit besonderen Austragen uach Turin abgereist. Paris, 2. April. Die provisorische gierung hat cine Commission beauftragt, die Frage wegen der Golonifirung von Algerien gründlich zustudiren. Ihr Bericht soll dann der Natloual-Versammlung vorgelegt werde», damit diese sich definitiv über die zur baldigen Ausführung des Colouisationsplanes erforderlichen Maßregeln'entscheiden kann. — Gegen einen kürzlich erlassenen Beschluß der Regierung, welcher die Veräußerung cines Theilcs der Staaiswalduugen befiehlt, erheben sich in den Provinzen cinmüthige Protcstationen. Paris, 2. April. Tic Regierung fühlt das Bedürfniß, sich gegen das Ausland, wie gegen jene Partei, der sic nicht revolutionär genug ist, hinsichtlich ihrer Theilnahme an den greifbaren nach Belgien
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verschiedener Arbeiten zum Unterbalte der Gommunal-Gebäude und anderer Gommunal-Anstalten.
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Beilage zu Nr. 8 des „Luxemburger Wortes für Wahrheit und Recht."
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Bäder in Claitfcn.
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©eit bern 1^- b. 33! t«. fmb bieber SZBttttöe23ääcrgcJ;ö- renben SSäbcr in Slaufcn wieber eröffnet.
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©et Unterjetcbnete beehrt fieb ffine Slnîunft »on faxii mit einet bebeutenben UluäwabJ »on Ç)iiten unb SWüccr^anjuäcigen. g e t t o n, Äobn.
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Das Volk und die neue Verfassung.
Das Volk und die neue Verfassung. Die vorige Nummer unserer Zeitung hat es dargcthan, was heut zu Tage vom Volke erwartet wirb. Es ist ein wahrer Fortschritt der Zeit, daß das Volk wieber zu seiner ursprünglichen Kraft und Bedeutung zurückkehrt, der Beamtenstaat aber auf das ihm zukommende Maß und Gewicht zurückgeführt wird. Der Staat war eine eingebildete Größe geworden, und jedes Rcchenerempel, worin er eine Rolle spielte, gab am Ende ein Minus, einen Verlust. Wenn wir noch lange so fortgerechnet hätten, so hätte das ganze Volk Bankerott machen müssen. Aber gerabe weil der Staat, d. l). die Beamtenherrschaft viel zu weit gegriffen, und sich in Dinge eingemischt hat, worin für ihn nichts zu schaffen war, hat er sich die Finger verbrannt, und kann sich in feiner falschen und angemaßten Stellung nicht mehr behaupten. Die Kölner Zeitung hat wiederholt schon denselben Gedanken ausgesprochen. Noch in ihrer Nummer vom 12. d. M. sagt sie: „Wir leben in Tagen, wo der Staat zu feinem ursprünglichen Begriffzurückzukehren scheint, der Gemeinschaft eines Volkes. Dieser Begriff War in dcv Zeit der unumschränkten Fürstenmacht sehr verdunkelt worden." Jetzt taucht aber überall die Nationalität der Völker wieber hervor, und ne innere Volkskraft ist im Erstarken begriffen. Auch wir hier in Lurcmburg haben gegen die frühere Zeit einen merklichen Fortschritt gemacht. Bis auf die neuere Zeit hin litten wir an dm Folgen des Napolconischcn Unterdrückungssystemes. Die Sprache des Volkes wurde geknechtet, damit das Volk selbst in Unmündigkeit erhalten würde. Einige wenige Wallonen und Franzosen haben sich aller einflußreichen Stellen des Landes bemächtigt, haben das Volk unterdrückt, und für sich allein Ken Vorlhcil der Herrschaft und des reichen Einkommens gezogen. Sie haben gemeint, uns nur im* in.r zu ihren Zwecken mißbrauchen zu können und tarnt haben sie noch obendrein über uns gelacht. Uns Luremburger nannten sie nur „Spießbürger", und meinten, wir feien nur zu ihrem Dienste geboten. Unsere Bauern haben fie gar als ein dummes Volk betrachtet; sie haben dieselben in jeder Weise mißachlet, und sie bann bei Wahlen und sonstigen Gelegenheiten wie ihre dienenden und willenlosen Werkzeuge gebraucht. Aber die Zeit ist nun eine andere geworben und die alten Künste wollen nicht mehr gelingen. Unsere Bauern, die lange genug den Truck empfunden haben, werben sich ihrer politischen Rechte bewußt, unb auch in der Statt hat das „Spieß bürgert h um" ein Ende. Das Volk wird sich feiner Kraft und Mündigkeit bewußt , und das eben betrachten wir als den Anfang einer bessern Zeit. Die innere wiedererwachte Kraft unseres Voltes muß eine neue volkstümliche Verfassung soffen, und dem Uebermaß der Neamtenhenschast eine Schranke setzen. Ein Volk, das noch nicht verderbt, dessen innere Lebenskraft noch nicht erschöpft ist, muß sich selbst feinen inner» Haushalt bestellen können. Es muß sich selbst fein ©emeinbewefen schaffen können, wonach eS regiert werden will. ES muß seine Sprache und feine Nationalität zu erhalten und kräftigen wissen. Es muß seine Kirche und die Schule frei erhalten können von der unbefugten Einmischung der «Beamten. Denn die «Beamten haben häufig gar keine Religion ; was wollen also in der Kirche zu meistern haben? Von Erziehung verstehen sie oft gar wenig, und sicher liegt ihnen nicht soviel an der guten Erziehung der Kinder, als den Eltern. Laßt also die Eltern für den Schulunterricht der Kinder sorgen. Jede Gemeinde hat das Recht, ihren Vorstand selbst zu wählen, und keine Gewalt soll sie zwingen, miß* liebige Vorsteher und Bürgermeister anzunehmen. Auch die Städte mögen in ihrem Innern eine selbstständige Verwaltung führen. Sie mögen für Sicherheit der Personen und des Eigenlhumes Sorge tragen, und sonst dem innern Wesen, den Gewerken, dem Handel und Wandel möglichst große Freiheit lassen. Allem, was sich verbinden und verbrüdern will, fei es zu religiösen oder zu bürgerlichen Zwecken, sollen sie das Recht der Vereinigung und der Verbrüderung gönnen. Die Regierung wird bann wieder, wie es in alten Zeiten war, und wie die Natur selbst es vorschreibt, ihre Thätigkeit vorzüglich auf 3 Gegenstände zu beschränken haben: 1. Auf die @ercd;iigfeit3pflege, und auf die Handhabung der Ruhe und Sicherheit im Innern des Landes. 2. Auf die Bestimmung und Einnahme der Abgaben und Steuern. 3. Auf den Schutz des Landes nach außen, wozu die wahrhafte Verfassung der einzelnen Gemeinden mehr beiträgt, als die Unterhaltung stehender Heere. Wenn auf dieses Ziel mit Kraft losgesteuert wird, so kann im ganzen Verwaltungswesen eine große Vereinfachung, und sehr große Ersparniß eintreten. Dann werden viele Beamten für die Zukunft ganz überflüssig werden. Es wird bann möglich sein, die Staatsausgaben vielleicht um die Hälfte zu vermindern, und das ganze Volk wird sich behaglicher und freier fühlen. Hier hat also die Nationalversammlung eine große und schwere Aufgabe, von deren Lösung ober Nichtlösung unsere ganze Zukunft abhängt. Daß aber die Ständeversammlung, wie dieselbe am 25. d. M. zusammentreten wird, zur Lösung dieser Aufgabe nicht berechtigt und befähigt ist, haben wir bereits nachgewiesen. Luremburg muß eine Nationalversammlung haben. Auch über die Personen, die jetzt an der Spitze der Negierung stehen, haben wir unö bereits ausgesprochen. Gegen keine Personen als solche haben wir etwas, und bestehen nicht auf ihren Rücktritt. Aber über Ernisse babcn wir uns geäußert, daß wir dieselben tu Zukunft für eine absolute Unmöglichkeit halten, soll anders auf die Stimmung des Volkes Rücksicht genommen, und das Vertrauen des Lances u seiner Regierung wiederhergestellt werden. s Luremburg, 13. April. Von einer Seite, die uns ganz besonders willkommen ist, ist der Redaktion folgendes Schreiben zugegangen: Schwarz ist der kalte Tob, Mit dem wir jeden Bund besiegeln; Doch dann umstrahlet uns ein dunkles borgen-, In dem wir unsere Seele spiegeln — Und lohnend blühet uns am unbekannten Ort Ein golden Eden durch die Cwigkeiten fort. Man hat uns vor einigen Tagen Schuld gegeben, daß wir dem Impulse, den unsere deutschen Brüder in Berlin und Wien ganz Deutschland gegeben haben, nachläßig gefolgt seien, daß wir engherzig dem Würfelspiel des Schicksals zugesehen, daß wir furchtsam uns der deutschen Nationalität angeschlossen hätten. Das „Luxemburger Wort“ hat vor einigen Tagen uns von dieser schweren Anklage zu rechtfertigen versucht, aber wir glauben noch einige Worte, um etwaigen Mißdeutungen vorzubeugen, anführen zu dürfen. Wir sind echt deutsch! Haben aber dieses Mal kein Bruderblut vergossen, - wir werden frei ohne Barrikaden - wir haben Eintracht und Bruderliebe uns zu erhalten gewußt, indem wir der Obrigkeit unsere Wünsche darthaten, die uns theilweise genehmigt wurden; - wir sind dem Zeitgeiste aber ohne Eraltation gefolgt, - wir haben mit Mäßigung das erlangt, was andere Länder Deutschlands auf blutigem Boden erndten mußten, obgleich wir zuerst die Rückwirkung der französischen Februarrevolution empfunden haben. In unserer Stadt weht das deutsche Reichsbanner, und deutsche Männer begrüßen mit Freuden das Zeichen der Freiheit Deutschlands. Wir haben einen, zugleich mit einer nicht beut* schen Krone gefcbniiicficn König zum Großherzog, yen wir innig lieben, aber die Bewohner unseres Landes sind deutsch, wenn ihr geliebtes Oberhaupt auch zugleich Monarch der Niederlande ist. Mancher könnte diese Lage eine unbequeme finden; aber wir versichern, daß wir on jedweder Bedenklichkeit in dieser Hinsicht befreit, wohl zu Unterscheiden willen, was hergebrachte formen und angestammte Gesinnungen sind. Dcranige Ansichten legen hinlänglid; 3cugniß ab, daß wir Männer sind, die wissen was fie lhun, die zuerst denken und dann handeln. Uebereiltes Handeln bringt «Reue mit sich, aber Mäßigung ist des Mannes schönste Zierde. „lieber unserer Felscnftadt schwebt der Geist der „deutschen Kaiser, die unser Volk der Welt gebogen — jener Geist mahnet uns festzuhalten an dem, „was Deutsch, was Luxemburgisch ist, und in beut „gerechten Stolz auf diese Ahnen steckt jeter wahre „Luremburgcr fein fleckenloses Panier neben daS „deutsche Freiheitszeichen auf — ja, wir wiederholen, baß wir wahre, echte deutsche Luremburacr «sind." Ein anderer Beweis, wie rege der Ernst in uns ist, demn echten Deutschthum zu huldigen, ist das Erscheinen deutscher Zeitungen, die den deutschen Geist in unserm Lande vermehren und wahren sollen. Ein deutsches Wort wird einem deutschen Herzen verständlich sein, und wir machen es uns zur heiligsten Aufgabe, die deutschen Inter.ssen des ' -'^, . —^^ . ,Lü.nj>GHk heben, die noch etwa vorhandenen fremde Elemente zu beseitigen, und dem Landvolk Mittel an die Hand zu geben, daß es feine ange* itammte Sprache zu würbigen und zu brauchen >-^vrftç|e. Das Land hat zwar seine eigene Sprache, V.c aber zu keiner schriftlichen gemacht worden ist, rafnn stehst der hochdeutschen verwandt und hat friii Verhältniß zur französischen. Da das Volk dcunch'sein und bleiben will — so möge man denn ï auch eine Sprache reden und schreiben, die in dem Herzen des Volkes ihren Wohnsitz hat. Mögen auf der bevorstehenden Ständeversammlung, die Verhandlungen in einer, dem ganzen Volke verständlichen Sprache geschehen und dieses ist die nationale lurcmburgisch-dcutschc, dem Obern, wie dem fiebern, dem Reichen wie dem Armen ver- ständlich — es möge die deutsche Sprache die Schriftsprache unfe.'eö Landes sein, und nur ein deutscher Mann mit deutscher Sprache wird die Interessen cines deutschen Landes leiten und wahren können. -CaJ5 wir ferner unser Verhältniß als echte Deutsche, richtig aufgefaßt haben, glaube ich in der stattfindenden Vertraulichkeit zwischen Bürger und pieuß. Mili'är fest aussprechen zu können. Eme laum glaubliche Einigung zwischen beiden feilen ist uns nicht nur allein wünschenswerth, sondern fie verdient and) rühmend öffentlich anerkannt zu werben. Keine Zwisngkciten, selbst nicht die geringsten fallen hier vor und wer diese brüderliche Annäherung zwischen preußischem Militair v. hiesigen Einwohnern wahrnimmt, dem fällt es schwer zu glauben, daß cine Zwietracht in andern Ländern überhaupt möglich sei. Wir erkennen aber, daß dieses Mililair unsere deutschen Brüder sind, denen wir in der 9cotb unsere Hand zum Bunde reichen werben — wir erkennen, daß durch die Einigkeit der deutschen Brüder das Gluck unseres schönen Deutschlands dedingt wird; aber wir enthalten uns auch aller Einmischung in die mililairischcn Angelegenheiten. Eme Compagnie ter hiesigen Garnison ist zur Bildung cines Grcnzconons an die preußische Grenze gezogen, — wir haben ihr unsere Grüße und Wünsche mit auf den Weg gegeben, — wir werben den SBicbeifebrenben, wenn die Verhältnisse ihre Rückkehr wünschenswert!) machen, die Hände drücken und ihnen unseren brüderlichen Gruß eutgegenrufen. Wir stellten diesen une befreundeten Truppen keine Schwierigkeiten beim Ausmalsche entgegen, und welche Thorheit hätte uns dazu verleiten können? Wir hatten nicht die Furcht im Hintergrunde, daß auf diese Weise uns das frcundlieb, gesinnte Militair entzogen, und durch ein uns feindlich gesinntes vertauscht werden könnte. Wir hegen das unbedingteste Vertrauen zu dem hiesigen Eommandanten und den übrigen Offizieren — und womit könnten wir uns rechtfertigen, wenn wir uns den Pflichten der Soldaten gewaltsam entgegen setzen wollten? Dadurch würde jedes gesetzliche Band zerrissen, der Gehorsam entfesselt werden und der Unsinn dm Sieg davon tragen, — cine Sache gegen die wir mit aller Macht steuern müssen, — cine Sache gegen die wir die deutsche Brüdercinig. reit schon lange anrufen. — Wäre es nicht wahrhaft lächerlich und beklagenswert!), wenn wir auf der einen Seite im Gesetz unsere Freiheit suchen, und auf der anbern Seite zu gleicher Zeit jedweres Gesetz auflösen wollten? Wer stände uns dafür, daß, wenn die Roth uns geböte, Hülfe bei dm Truppen zu suchen, denen wir den Ungehorsam gegen ihre Vorgesetzten gepredigt, sic uns dieselbe zukommen ließen? — Würden wir uns nicht von dem bloßen Gutdünken einer Masse Menschen ab* hängig machen, die ohne Gesetz und ohne Oberhaupt bestell? *— \u0084Wo y^xt- Tratte iïnnloô walten. da kann sich kein Gebild gestalten.“ - In einem Verweigerungsfalle der zu wünschenden Hülfe würden wir wieder zu den Obern unsere Zuflucht nehmen müssen, und in welche Lage wird der militairische Vorgesetzte gebracht, wenn er jetzt Befehle geben soll, denen vor einigen Tagen der Gehorsam verweigert wurde? Nein wir sind frei von diesen Sünden gegen uns selbst und unsere Sache, wir wollen Einigkeit und gegenseitiges Vertrauen, und mit deutschem Muth und deutscher Treue würde auch unser Volk wie ein Mann aufstehen, wenn Feinde unsere alte deutsche Eiche zu entblättern gedächten. - Das deutsche Panier wehe uns dann voran neben ihm das Fleckenlose unseres Landes - Roth⸗weißbla u. Der Lieb’ und Trene roth und blaue Zeichen Sie schmiegen sich an deutsche Farben an! Wir werden nie von wahrer Freiheit weichen, Und deutschlands Söhnen folgen Mann für Mann. Wie schön, wenn dann im Schlachtentanze Der Unschuld Weiß uns neu erguickt Und es zu unserem Todtenkranze Den Lorbcer in die Locken druckt. Berg, 12. April. Verehrter Herr Redacteur! Ich übersende Ihnen hiermit einige Worte eines Luxemburgers für Wahrheit und Recht, welche Sie, nach Gutbefinden in Ihre Zeitung einrücken mögen. Bei unsern Großeltern hieß es schon: „Was ein Dorn werden soll, spitzt sich in der Jugend.“ Dieß sehen wir schon bestätigt in der ersten Nummer des Volfsfreundes, neue Zeitung, welche zu Luxemburg erscheint. In der Rubrik „Deutschland“ schreibt er nämlich: „Aus verschiedenen deutschen Städten vernehmen wir, daß man dort bemüht ist, den Erzherzog Johann von Oesterreich als deutschen Kaiser anzurufen. Wirerheben unsere Stimme dagegen, weil Erzherzog Johann und Priesterschaft gleichbedeutend sin d. Nehme m an sich ja in Acht vor einer solchen, daß man nicht statt Vorwärts Rückwärts gehe. DDie Worte des Volksfreundes wollte ich treu anführen, sonst hätte ich die beiden Neben⸗ oder Umstandswörter: vorwärts und rückwärts, gemaß den Sprachregeln, mit kleinen Anfangsbuchstaben geschrieben. Da indessen das neue Blatt so ein großes Gewicht auf beide Wörter legt und sie deswegen mit großen Anfangsbuchstaben geschrieben hat, so will ich dieselben hier etwas näher beleuchten, und hernach über die Priesterherrschast sprechen, die der Volksfreund so sehr fürchtet. Was das Vorwärts⸗ und Rückwärtsgehen betrifft, so kömmt alles darauf an, was man darunter versteht, und bei welchem das Volk sich glücklicher befindet. Bei all dem Vorwärtsgehen, welches der radikale Zeitgeist so sehr anrühmt, hat die große Masse des Volkes noch nichts gewonnen. Die Mittelklasse, der Kern der Nation, wird von Jahr zu Jahr immer härter gedrückt, und die Posaune des Fortschrittes überstimmt das Nothgeschrei der Armen nicht, die täglich an Zahl sich vermehren. Und wie konnte es anders werden? Die Schuldenlasten der Siaaten und folglich die Abgaben der Bewohner haben bisher jährlich bedeutend zugenommen. Nehmen wir nur Frankreich zum Beispiele, das nach der Sprache unseres revolutionaren Zeitgeistes immer vorwärts geschritten ist. Nachdem es in Folge seiner Revolution von 1789 alle Klöster⸗ und Kirchengüter geraubt, und dabei noch NatonalBankerott gemacht, hatte im Jahre 1834, ungeachtet seiner bis dahin gemachten mehrmaligen Revolutionen und Regierungswechseln, bei jedwelchen die Oemagogen (Volksführer) der Nation goldene Berge versprachen, wieder eine neue Schuldeniast von 230,602,237 Franken jährlicher Zinsen aufge⸗ häuft, welches einem Kapital von etwa 1150 Mill. Thalern gleichkommen möchte; und seither haben die Franzosen durch ihren Fortschritt ihre Staatsschuld wiederum um mehree Hundert Millionen vermehrt, so daß, nach einer neuern Geographie (von Ungewitter), die jährlich zu bezahlenden Zinsen bis 365 Millionen Franken betragen, also für jeden Tag des Jahrs eine Million. Gewiß kein beneidenswerther Fortschritt! Aber die Industrie! tönt der Zeitgeist in die Posaune: denn Gcwerb- und Erwerbfleiß ist eine von seinen Lieblingsideen. Ich antworte: Unsere Vätci mögen — ohne so viel LärmenS vom 3n* dustriewcscn zu machen — doch recht inbuftnö;c Leute gewesen fein, ober um deutsch mit Deutschen zu reden, sie muffen bestrebsame Leute gewesen sein, und sich emsig bemüht und wohl darauf verstanden haben, ihren irdischen Wohlstand zu erhallen und ;u vermehren; denn sie haben durchgehend»; ihren Kindern — ungeachtet der beträchtlichen frommen Vermächtnisse, Bon denen nun ter gefräßige Zeit« geist die meisten verschlungen hat, ohne gesättigt zu werben — ein größeres Erbgut I;intcrlaffen, als man ihnen jetzt hinterläßt, etwa jene ansgenommcn, die sich vom Schweiße Anderer nähren und bereichern, und die bei Beförderung der öffentlichen Industrie-Anstalten vor allen ihren eigenen Säckel bedenken. Wenn es so vorwärts geht, so »erben unsere Bauern bei aller Industrie Bettelleute. Wer kennt die Spekulationen unserer jcitgeiftigeit Defonomen nicht? Der Fortschritt hat also der großen Masse des Volkes in materieller Hinsicht keinen Vortheil gebracht; denn gegen einen, der sich dabei bereichert, sind Tausende verarmt; und der Zeitgeist mit seinen schönen Phrasen macht den Hungrigen nicht satt. Unsere alten biedern Luremburger, die noch das Glück hatten unter der Regierung Maria Theresia’s zu leben, und den Fortschritt bisher mitgemacht haben, denken noch mit Sehnsucht rückwärts an jenes goldene Zeitalter unseres Vaterlandes. „Noch heute sprechen die alten Luxemburger mit Verehrung und Begeisterung von der guten Kaiserin Maria Theresia.“ (Pauct’s Geschichte des Luxemburger Landes, Seite 60). Was die Religion und Moral bei dem immerwährenden Forischritte unseres radikalen Zeitgeistes gewonnen, bestätigt leider! die Erfahrung. DDas Mescla gens verll socls, kiegique Deoque, servastis semper loedera, jura, Aidem hat bedeutende Stöße bekommen. Was nun aber die Pricstcrherrschaft betrifft, welche der Volksfreund durch die Erhebung des Erzherzogs Johann auf den deutschen Kaiserthron befürchtet, so mochte ich gerne wissen, was er unter derselben versteht. Fanatismus und Pncsterschaft sind so Zauberworte des radikalen Zeitgeistes, womit er die Völker schrecken und bethören möchte. Zeigt Jemand Eifer für die Religion, Wahrheit und Tugend, sucht er das Laster, den Irrtbum, die Lüge und den Unglauben zu bekämpsen, so ist er in den Augen jener Zeitgeistmänner (Die nichts mit dem h. Geiste zu thun haben wollen) ein Fanatiker (Schwärmer). Sucht jemand die Rechte der Kirche gegen die Anmaßungen der Welt zu vcrthcidigcn, so schreit der radikale Zeitgeist über Priester» Herrschaft. Der h. Geist, welcher die Apostel und ihre Nachfolger gesetzt hat, die Kirche Gottes zu regieren, quos posuit Spiritus sanetus regere Eoclesiam Dci, hat nach der Meinung des Zeitgeistes Unrecht, daß er die Regierung ter Kirche.nicht weltlichen Händen anvertraut hat, die leider! schon allzuviele gewallsame Eingriffe in ihre Rech.'c gemacht haben. Versteht der Autor des erwähnten Artikels unter Pviesterhcrrschaft aber die weltliche Herrschaft derselben, so muß noch nicht so schlecht unter derselbe!! zu leben gewesen sein, weil von ihr (und svon keiner andern Herrschaft) das Sprichwort entstanden ist: „Unter dem Krummstabe ist gut wohnen.“ Uebrigens kann der Verfasser ganz ruhig sein. Die Priester verlangen keine weltliche Herrschaft; aber sie wollen auch nicht beei tigt sein in den Rechten ihrer heiligen Kirche. s Bürger des Staates, dem sie, wie jedei e Bewohner, ihre gesetzlichen Abgaben bezahlen, verdienen sie auch, alle gesetzlichen Rechte zu genießen. Jedem das Seine. „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Einer Ihrer Abonnenten.
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MobMar-Vcrstcigerung zu Luxemburg.
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Der »on der Nachlasscnschafi der in Luxemburg verstorbenen Dome de G eisen herrührenden schönen und beträchtlichen Mobilien werden am 17., 18., 19., 26., 27., 28., 29., des l. Mts. April, jedesmal um zwei Uhr Nachmittags, in dem ehemaligen Hause ber genannten Dame und aus Ver» langen ihres Testamentsvollzieheis, des Notais Mothevon Luxemburg, durch das Amt des Notars Weber von Eich. öf- fentlich und gegen boare Zahlung »ersteigen. Dieselben bestehen l. in einer Menge golbinrr uni »licrner Gegenstände, wie : Ninge, Tabacksoosen, Uhren, verschiedene Gefäße, Tischscrvice, u. s. w, 2. In einer großen Anzahl prächtiger Hausmöbel, unter Andcim, 17 große Spiegel, Krön» und Armleuchter, 2BanD- uhrcn, Pußtische, Sophas, Kommoden, Sekretäre, Schränke, Statuen, Lüstern und Gemälde, ein Piano, eine Kutsche. Leinwand, Bettzeug, Küchengrschirr und eine unendliche Zahl anderer Möbel. 3. In der aus zahlreichen Werken und Schriften bestehenden Bibliothek, deren Vciznchniß bei dem Buchhändler, Herrn Bück in Luxemburg, oder bei den obengenannten Notaren zu haben ist. Die 33erjrcigeruug der Bibliothek wird noch besonders ange» kündigt werden. Die Versteigerung der übrigen Gegenstände beginnt mit dem Gold» und Silberzeug, Eich, den 14. April 1848. Weber, Notar.
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Bekanntmachung
Bekanntmachung Um die Wahlen der Vertreter des Volkes zu der constituirenden deutschen Nationalversammlung vorzubereiten, haben sämmtliche Bürgermeister der Rheinprovinz sofort für jede Gemeinde ihres Verwaltungsbezirkes ein namentliches Verzeichniß aller m.inntichen vo ljälrigen und selbstständigen Einwohner n der nahstrh nden Foim innerhalb langstens G Tagen aufzustellen. Die sämmtlichen Landräthe wer den darüber wachen, daß dieser Bestimmung schleunigst genügt werde und mir, wie solches geschehen, unmittelbar anzeigen. Der Zweck dieser Anordonung ist von so außerordentlicher Wichtigkeit für das Vaterland, daß alle Behörden eine Ehre darin suchen müssen, die Aufgabe mit der größten Anstrengung und Gewissenhaftigkeit so rasch als möglich zu lösen. Wegen Offenlegung der Verzeichnisse und wegen der Wahlen selbst, wird besondere Bestimmung erfolgen. Koblenz, den 11. April 1848. Der Oberpräsident der Rheinprovinz, (gez.) Eichmann. Aus Franken, 8. April. Vorgestern Nachts wurden in Bamberg »on einem Haufen junget Leute unter denen sich auch solche befanden, die der sogenannten gehüteten Klasse angehören, grobe Erceffe verübc. Unter dem Rufe: „Es lebe die Republik!" zogen sic durch die Stadt und zertrümmerten überall an den Häusern mißliebiger Personen die Fenster und an vielen Orten selbst die Straßenlaternen. Die Entrüstung über dieses freche Treiben ist allgemein, und gewiß wirb es das ©emige dazu beitragen, die Abneigung gegen die Republik vermehren zu helfen. Schleswig, 5. April. Heber die gegenwärtige Stellung und Stärke der kriegführenden Partheien ist Folgendes zu bemerken: Die Dänen, etwa 8000 Mann im Ganzen stark, »on denen aber hier und da Besatzungen zurückstehen, befinten sich etwas südlich von Apenrade; ihre Vorposten bilden eine Linie von da an bis hinüber zum südlichen Theile Alsens. Unsere Armee ist mit dem noch in hiesiger Stadt eiriqùartitten Bataillon eben so stark und steht concentrirt unfern Flensburg, nördlich. Zuzüge sind noch in diesen Tagen zu gewärtigen, sowohl reguläres Militär als Freikorps. Heute rücken aber schon die elften Preußen ein, die, man ineint im Ganzen gegen 7000 Mann stark, nebst den zu erwartenden Hannoveranern, Oldenburgern, Braun» schweigern eine ansehnliche Macht werden dürften, etwa bei Schleswig ausgestellt. Ob indeß schon in den nächste» Tagen ein Zusammentreffen stattfinden wird, scheint uns zweifelhaft. Rendsburg, 7. April. Gestern hat ein Vorpostengefecht zwischen unseren und den dänischen Truppen stattgehabt, wobei von unserer Seite ein Theil Jäger und -Aragoner betheiligt waren. Die Dänen sind von Hockebull nach Rinkeniß - in der Nähe des herzogl. Alugustenburgischen Schlosses Gravenstein - zurückgetrieben. Ein Offizier und einige Gemeine der Danen sind getödtet, von unserer Seite ist ein Soldat verwundet. Die Feinde scheinen von der Insel Alsen aus eine Landung bei Holniß am Flensburger Meerbuen zu versuchen um unsere Truppen in der Stellung bei Bau zu umgehen. Wahrscheinlich wird schon heute bei Holniß gekämpft. Altona, 10. April. In aller Eile melde ich Ihnen, daß gestern Abend nach einem lebhaften Gefechte, wobei auch die dänischen Schiffe miigewükl haben, Flensburg in die Hände der Dänen gefallen ist. Einzelne Daten fehlen noch. Eine deutsche Freisehaar, unter Commando des Hauptmanns Michelsm, ist abgeschnitten und nach Westen gebrängt ipovben. Wenn ihr nicht schleunige und ansehnliche Hülfe zukomn^, so ist sie verloren. Aus dem Ereignisse ergiebt sich, daß die Küstcnstadte, nicht zu hallen sind; wir mächtigen Deutschen vermögen den brei KriegSfahrzeugen Dänemarks, ihrer einzigen Dermalen ausgerüsteten Manne, nicht eine iimtt Schaluppe entgegenzustellen. In dem de» kannten Dorft Blankcnse, zwei Stunden abwärts »on hier an der Elbe gelegen, haben sich die Nheder erboten, ihre Schiffe, so gut es gehen will, zu be* waffnen. Jedenfalls muß nun rasches und entschiedenes Handeln eintreten, um die Scharte auszuwetzen, und man ist hier allgemein überzeugt, daß Prinz Friedrich morgen mit ber ganzen Armee auf Flensburg losgehen und die Schlacht annehmen wird. Der König Friedlich ist in lütland getandet und wirb heute noch in Flensburg erwartet. Allgemeine« Unwillen hat der Bundesbeschluß vom 4. hervorgebracht. Man kümmert sich nicht um ihn, es ist zu spät und wirb die Entscheidung durch die Waffen nicht verhindern. Altona, 6. April. Nach Privatbriefen aus dem Lande sind die augenblicklichen Verhältnisse so zu betrachten, daß wenigstens factisch bis zum 12. d. M. eine Art Waffenstillstand besteht, in welcher Zeit die verschiedenen Riegierungen versuchen werden, den Frieden zu vermitteln. Wien, 6. April. Die heutige Nr. 97 der Wien. Ztg.“ enthält in ihrem amtlichen Theile die nachstehenden Verkündigungen: Es ist der allerhöchste Befehl ergangen, den gewesenen Stadtund Festungscommandanten von Venedig, Feldmarschall⸗Lieutenant Grafen Zichy, vor ein Kriegsgericht zu stellen. - Die Ungeduld des Publikums hat mit Spannung auf Nachrichten über das Schicksal der italienischen Armee gewartet, und welcher Oesterreicher wird nicht dieses Gefühl im ganzen Umfange natürlich finden. Aber erst heute ist das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten im Stande, das erste Mal zuverlässige Nachrichten über diese Armee ertheilen zu können, über deren Bewegungen sie eben so unwissend war, als das Publikum selbst. Durch neun Tage waren alle direkten Nachrichten ausgeblieben; die durch das ganze Land verbreitete Insurrection hatte jede Verbindung gehemmt und jede Absendung von Kurieren unmöglich gemacht. Der Feldmarschall Graf Radetzky konnte sich nur in massenhaften Abtheilungen bewegen und mußte sich den Durchzug überall mit den Waffen erzwingen. Diese peinliche Lage hat nun ein Ende, und die direkte Verbindung mit Verona und der Armee ist hergestellt. Die Concentrirung der verschiedenen Truppencorps ist bewerkstelligt, und die Divisionen stehen echelonirt zwischen der Etsch und dem Mincio, in der Verfassung, in einer starken Position jedem feindlichen Angriffe die Stirne bieten zu können. Der Feldmarschall⸗Lieutenant Fürst Schwarzenberg, der mit seiner Division von Brescia gegen Lodi zog und sich dort mit dem Feldmarschall Radetzky vereinigte, kam zuerst am Mincio an. Der F.⸗M. wurde am 31. in Verona erwartet, um mit dem 2. Armeecorps die ferneren Operationen vorzubereiten. Einzelnheiten über die Vorfälle vom 18. bis heute sind nicht eingelaufen, und man sieht darüber erst den weitern Berichten entgegen. Das Publitum sei sicher, daß ihm keine Nachricht, die einige Gewißheit für sich hat, verheimlicht werde, sie sei gut oder schlecht; ich halte es indeß für meine Pflicht, die öffentliche Meinung nicht durch vage und unverbürgte Gerüchte irre zu führen. Figuelmont. Wien, 5. April. Aus Tirol ist heute die Anzeige der Stände hier eingetroffen, daß sich 40,000 Tiroler zur Vertheidigung bewaffnen würden. Wien, 6. April. Ein Pöbelhaufe, von einigen fremden Aufwieglern geführt, versuchte das Kloster der Ligorianer zu stürmen. Die Bürgerschaft jedoch eilte schleunigst zu Hülfe, und beschützte das Leben der bedrohten Ordensleute: Der Sicherhe,t wegen haben sie einstweilen ihr Kloster verlassen. Weimar, 8. April. In der vergangenen Nacht kamen Schuselka, v. Auerspeg, Kuranda n. als österreichische Abgeordnete, in Begleitung mehrerer Studenten, mit einer schwarz⸗roth⸗ goldenen Fahne hier an, um sich nach Frankfurt zum permanenten Ausschusse des deutschen Parlementes zu begeben. Obschon ihre Ankunft tief in der Nacht erfolgte, so eilten doch mehrere hiesige Bürger zu ihrer Begrüßung herbei. - Heute ist eine ziemlich starke, meistentheis aus jenaischen Studirenden bestehende Freischaar nach Schleswig⸗Holstein abgegangen, worunter auch fünf junge Männer aus Weimar sich befanden. Karlsruhe, 9 April. Die heutige Sitzung unserer zweiten Kammer wird einen Wendepunct in den theilweise anarchischen Zuständen des Landes hervorrufen, die Kammer hat sich mit ihrem alten Ruhme bedeckt und das am Abgrunde stehende Vaterland gerettet. Die Muthlosen und Lauen sind zur Kraft, die Aufwiegler zum Schweigen gebracht. Schon vor Beginn der Sitzung wurde Hr. Mathy, der den Fickler wirklich in eigenem Antriebe wegen Landesverraths gestern verhaften ließ, mit einem endlosen Hoch von der Gallerie begrüßt, eben so Soiron, Welcker und die Mitglieder des Staatsministeriums; bei Itzstein’s Eintritt blieb Alles stumm. Hecker fehlte.
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Deutschland.
Deutschland. Luremburg, d. 13. April. Dem Vernehmen nach ist der Herr ». Blochhauscn wieber im Lande. Ausfallend ist eS aber, daß das Memorial noch nichts von feiner Entlassung meldet, wie auch nichts über reu gegenwärtigen Zustand der Slaatskanzclei. 5 Kanton Redingen, d. 13. April. Die Ruhe ist hier überall wieder befestigt. Der letzte Hirtenbrief des Bischofs hat hier Wunder gewirkt. Er war wie ein Donnerschlag für die aufgeregten Köpft. Die aufgeftedun Fahnen wurden überall abgenommen, und bald war Alles wieder ruhig, Schade nur, daß der Hirtenbrief nicht 8 Tage früher kam; ich bin überzeugt, wir hätten diese traurigen Auftritte nicht «riebt. Jetzt süolcn die Guten sich überall wieber gekräftigt, und sie wachen strenge über bie Slufrecb,U hallung ter Ordnung, so daß die Bösgesinnten sich still halten müssen. Trier, T. April. Dem Herrn Ober-Bürgermeister Görtz ist ein Urlaub bewilligt und inzwischen «in Bürger-Ausschuß an die Spitze der Verwaltung unserer Stadt gestellt. Der ©cniciiitcratf) hat durch Beschluß vom gestrigen Tage einstimmig die Herren SBcer, Namenstrauch, Zcll und Régnier in diesen Ausschuß erwählt und die königliche Regierung dieser Wahl ihre Geuehmigung erteilt. Köln, 11. April. Wir leben in Tagen, wo der ©taat zu seinem ursprünglichen Begriff zurückzukehren scheint: ter Gemeinschaft eines J^olfeô. Dieser Begriff war in den Zeiten der unumschränk- Jen Fürstenmacht sehr verdunkelt worden. Durch Erbschaft une Eroberung waren die Völker so willürlich »erteilt, wie ehedem die Leibeigenen, als diesem oder jenem Herrn halbe ober Drittel-Seelen zufielen. Noch zu Wien wurden auf diese Weise einzelnen Fürsten halbe iiud Drittel-Völker zugesprochen. Ein Staat bedeutete damals nichts, als das ganze Land, welches einem Fürsten gehörte, und feiet liebe Staatsvn träge sollten Talleyrand's Einfälle verewigen. Seitdem war der schlummernde Geist der Völker mäch erregt. Jedes Volk begann wieber, sich fclbji und vor Allem feine eigene, oft vernachlässigte Sprache zu achten und zu lieben. Vielfach entbrannte darüber ein S'.rcit Der Sprachen, der in Schleswig in einen Streit der Volker übergegangen ist. Die Deutschen und die Dänen stehen sich bort jetzt gerüstet gegenüber, um ihre Gränzen mit den Waffen zu bestimmen. Mainz, 9. April. Während zur Bestrafung tes am 5. gegen die Eisenbahn und Privateigcnthum gerichtete Verbrechen mit allem Nachdruck vorgefahren wirb, giebt eS Menschen, die damit umgehen, ein noch abscheulicheres Verbrechen an der Ehre ihrer Miibürger zu begehen. Man flüsterte nämlich zuerst, bann sprach man es dreister aus, das ganze Attentat fei durch die Katholiken angezettelt worden. Schmach und Schande über diejenigen, die — sei es aus Haß, sei cö aus etwaigen Verdacht von sich abzuwenden, — aller Moral, Wahrheit und 23cinmi|t zum Troß selbst v.'r solchen Verdächtig!!»- gen nicht zurückbeben. Wenn es übrigens noch eine öffentliche Sittlichkeit giebt, können solche Angriffe nur auf ihrer Erfinder Haupt zurückfallen, den Angegriffenen aber zum Besten gereichen. Frankfurt, 9. April. Die Ankunft der österreichischen Abgeordneten veranlagte den Ausschuß, eine außerordentliche Sitzung zu halten, um diese Deputaten feierlichst zu empfangen. Nach Ai Uhr langten dieselben im Romer an, im Gefolge vieler Zuschauer. Der Saal war gedrängt voll. Eine Deputation des Ausschusses empfing die Abgeordneten an der Thüre des Sitzungssaales. Drei derselben, namenilich Graf Aucrsperg, hielten kurze Reden, die mit allgemeinem Beifall aufgenom» nten wurden. Vizepräsident Abegg, den abwesenden Präsidenten vertretend, sprach eine kräftige Erwiederung. Die ganze Versammlung nahm Platz. Verschiedene Anträge würben gestellt. Die Kürze der Zeit erlaubt nicht, nähere Mittheilungen zu machen. Die „Rh.⸗ u. M.⸗Ztg.“ meldet aus Frankfurt unterm S. April: Als neues Mitglied der Vll. trat heute für das Großherzogthum Luxemburg der Generalstaatsanwalt Willmar ein. Kassel, 10. April, Morgens 7. Uhr. Die vergangene Nach! war eine furchtbare für Kassel, und die unheilbringenccn Folgen werben sich nur zu bald zeigen. Es wird Ihnen bereits bekannt sein, daß der Kurfürst den Kommanranten von Kassel, General v. Level, seiner ©teile entheben wollte, daß aber der Kriegsminister Weiß hiergegen Einsprache erhob, weil die betreffende kurfürstliche Verfügung nicht von ihm gegengezeichnet war. Weiß erhielt gleichfalls den Abschied wegen dieser Einsprache, und die nächste Folge war, daß sammtliche Minister ihre Entlassung gaben. Darüber entstandene Mißverständnisse brachte eine große Aufregung hervor, die von Aufwieglern schlau benutzt würbe. Es kam zu blutigen Auftritten zwischen der Garde und dem Volke. Die ganze Nacht hindurch wurde in allen Straßen geschossen, uno erst um 3 Uhr heute früh legte sich der ©türm einigermaßen. Zu einem weiteren Kampfe mit dem Militär ist es nicht gekommen. Aber in lie,nn Äugenblicke (7 Uhr früh), sammeln sich wieder bewaffnete Haufen, und wir sehen dem Ende mit Schrecken entgegen. (0.-P.-A.-Ztg.) Berlin, 8. April, Fast unzweifelhaft und durch die Zeilverhältnisse dringend geboten ist es, daß das Ministerium der geistlichen und Untcrrichtsangclcgcnheiten fortan in zwei selbstständige, von einander unabhängige Theile, unter besonderer Leitung für Katholiken und für Protestanten, zerfallen wird. Auch spricht man davon, daß in der Befeijung der Obcrpiäsidicn und der erst neuerdings errichteten Eonsistorien binnen Kurzem wichtige Veränderungen bevorstehen. Berlin, 9. April, Abends 6 Uhr. (Telegraphische Depesche.) Der Ministerpräsident an den Herrn Oberpräsidenten Eichmann. Nach neuem Beschlüsse des Bundestages werben statt der Wahlen durch den vereinigten Landtag andere angeordnet werden. (gez.) Camp Hausen. Köln, 10. April 1818. Der Oberpräsidmt, Eichmann.
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Polen.
Polen. Von der galizischen Grenze, 3. April. Nachdem schon durch mehrere Tage an der russisch⸗polnischen Grenze der Durchzug sehr erschwert wurde, ist derselbe am 30. März Abends ganz aufgehoben worden, so daß gar kein Verkehr mehr stattfinden kann. - Aus Krakau und Galizien ziehen sehr viele junge Leute nach Posen, wo bereits polnische Legionen gebildet werden. Die Besatzung von Krakau wurde durch ein Bataillon Infanterie verstärkt, und ein Infanterieregiment soll noch nachfolgen. Bestimmt kann ich Sie versichern, daß bis jetzt in Galizien nirgend eine gewaltthätige Auflehnung vorgekommen ist und daß der Kern der Bevölkerung, Bürger und Bauer, fest an Oesterreich hängt. (Allg. Z.)
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Frankreich.
Frankreich. Pius IX, hat »or Kurzem feinem Nuntius in Paris folgendes Brève zugesandt: „An unfern ehrwürdigen Bruder Raphaël, Erzbischof von Nicea, apostolischer Nuntius. Ehrwürdiger Bruder, apostolischer Gruß und Segen. Es war fein geringer Trost für uns, durchweine an den Cardinal, unfern Staatsschreiber, gerichteten Briefe zu erfahren, daß das gläubige Volk Frankreichs in den Ereignissen der letzten Revolution allgemeine Beweise ler Verehrung und Ergebenheit für unsere heiligste Religion und die Geistlichkeit gegeben hat. Unsere herzliche Freude war nicht weniger groß, als wir erfuhren, daß die Geistlichen, ihres Berufes und ihrer Dienstpflicht eingedenk, aus allen Kräften zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und zur Verhinderung des Blutvergießens mitwirkten. Sobald reit diese Nachrichten erhielten, beeilten wir uns, Gott mit demüthigem Herzen unser« innigsten Dank darzubringen. Es war uns auch sehr angenehm, ehrwürdiger Bruder, durch dieselben Briefe zu erfahren, mit welcher Klugheit und Weisheit ihr solchen Schriftstellern geantwortet, welche, in der Absicht, die Freiheit der Kirche unter der neuen Regierung Frankreichs zu vertheidigen, gewünscht hätten, in dm öffentlichen Blättern sehr ernste Fragen zu erörtern, die nur unserer obersten Gewalt und dem Richteispruche dieses apostolischen Stuhles angehören. Die Päpste, denen Gott die Pflege und die Sorgfalt aller Kirchen anvertraute, haben nie verabsäumt, wann eS die Zeiten erheischten, sich als feste Stützen der freien Kirche in Frankreich zu bewähren, und zu kämpfen gegen die Bestrebungen derer, welche dieselbe anzutasten bedrohten. So wurden die organischen Artikel, sobald sie bekannt gemacht waren, von unsenn Vorgänger glücklichen Andenkens, Pius XII., mit apostolischem Freimuth entschieden vnurtheilt in Allem, was fie gegen die kehren und die Gesetze Der Kirche enthielten. Auf solche Weise wandte dieser Obcrhirte und unsere andern Vorgänger ihren ganzen Fleiß und alle ihre Anstrengungen an, um in Frankreich die Freiheit der Kirche zu sichern. Uebrigcns kann das in den Kirchen Frankreichs jetzt herrschende kanonische Recht, sowie die Einrichtung der Kirchenangelegenheiten dieses Landes von gar keiner andern Person als von dem Kirchenoderhaupte verändert werten, denn kein Anderer als dieser hat eine allgemeine Gewalt über die bischöflichen und crzbischöstichcn Kirchen dieser französischen Nation. Nur dem Papste kann es erlaubt fein, zu verordnen über die zur allgemeinen Kirchen, disciplin gehörenden Angelegenheiten, ober abzuweichen »on um, wag von diesem apostolischen Stuhle bestätigt wurde. WaS die für den Gottesdienst und die Priester bestimmten Einkünfte betrifft, fo weiß Jeder, daß diese Begabung ein sehr schwacher Ersatz ist für die unermeßlichen Kirchengüter, welche während den unglücklichen Zeiten der alten Revolution veräußert wurden. Auf diese Begabung verzichten, hieße die Religion selbst in große Gefahr setzen, denn dadurch würde man die Geistlichkeit der Mittel berauben, die zu ihrer Erhaltung und ihrer Nahrung unentbehrlich sind, weil in mehreren Städten und in den meisten kleinen Ortschaften Frankreichs die Armuth der Bevölkerungen der Art ist, daß es denselben beinahe unmöglich sein würde, der Kirche und ihren Dienern zu Hülfe zu kommen. Deshalb haben mehrere Bischöfe schon so viel Mühe, ihre kleinen Seminarien zu erhalten, oder sind unmächtig, neue zu gründen, obschon sie dieselben wünschen und ihrer gar sehr bedürfen, um die Erziehung ihrer jungen Geistlichen mehr auszudehnen, und die Zahl ihrer Priester zu vermehren. Sehr zu befürchten wäre es also, daß die Armuth der Geistlichkeit, woran die Kirchen Frankreichs schon zu sehr leiden, zum großen Nachtheil der Religion und der Seelen nur noch vergrößert würde. An den glänzenden Beispielen unserer Vorgänger, sowie an den Pflichten unseres obersten Apostel- Amtev festhaltend, werben wir nicht ermangeln, so oft es die Zeiten und die Umstände erfordern, alle Maßregeln zu ergreifen, die wir vor Gott zur Sieherstellung der Kirche und zum geistigen Heile dieser Nation als die nützlichsten anerkennen werden. Wir zweifeln keineswegs, daß unsere ehrwürdigen Vrüdcr, die Bischöfe Frankreichs, von denen wir so viele und so glänzende Beweise der Verehrung und Zuneigung für uns und diesen Sitz Petri erhalten haben; daß die berühmte Geistlichkeit dieser Nation, daß dieses gläubige Volk, welches sich stets von einer besondern Liebe zur katholischen Religion beseelt zeigte, gemeinschaftlich bemüht fein werden mit neuem Eifer den Cultus und den Glanz dieser heiligen Religion immer mehr und mehr zu erhöhen. Empfange nun, ehrwürdiger Bruder, zum Beweise unseres ganz besonderen Wohlwollens, den apostolischen Segen, den wir Dir mit der zart, lichsten Zuneigung erteilen. Gegeben zu Rom, bei St. M. M., den 18. März 1848, im zweiten Jahre unseres Pontisical-Amtes. Pius IX., Papst.
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"1848-04-16T00:00:00"
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Avis Mort. 1 Page 6
2lm 13. b. 9D?tS. (larb ber ?>err 3 ?eter gortç, »Pfarrer ju Stebingen.
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DEATH_NOTICE
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Civilstand der Stadt Luxemburg.
Civilstand der Stadt Luxemburg. een te eetcen a 1; Berdingnd, 13 age alt, G. v. N. Baces, Gäninent e etee Aeg et ne n eteee i e P. Bettinger, Tagl. etet neen et an etnne en hn sese at Hammon, Assekuranz-Agent, mit Marg. Guiot.
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"1848-04-16T00:00:00"
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Pub. 10 Page 6
antritt. 9cah,ere slu«funft erteilt ber Sorfteber obigen Sureau«
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Fremdenliste
Fremdenliste vom 12. bis zum 15. April. Im Kölnischen Hofe: Hp W. Elbers a. Hagen, J Heck a. Düren, E. Schmidt a. Jsertohn, J. Deuster a Saarbrücken, E. Cronenbold a. Trier, F. Mommer a. Köln, Handlungsreisende; F Körner a. Barmen, Kaufmann; Dassen a. Aachen, Rentner. Im Luxemburger Hofe : HH. Wiroth a. Trier, Fau⸗ lenbach a. Köln, E. Canton a. Kreuznach, Kausleute; Finet Saarlouis, Goldschmiedt; J. Hirsch a. Tfenbach, zabrikant. ninem andern Gastbanse:H. B. Grimm a. Eckenheim, Schwammfabritant. rr
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"1848-04-16T00:00:00"
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Luxemburger Wort no. 8 16.04.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht. Abonnemcnts-Büreau in Luremburg, GroßstrMe Nr. 105. PrämimclationsjM^ für 3 9Mon. Oißp. 1 3nlir. Surcmburgs 5 gr. 10 Hr. 20 Fr. Auswärts: 5, 75 11,25 22, 50 Mr. 8. Sonntag, den 16. April. InsertionsgebüUeck H^ 15 Centimes pro Zeile obciMum M^ Petitschrift. | : ;.• IM Bestellungen und Briefe -: werden franco erbeten. V 1848.
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"1848-04-16T00:00:00"
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ISSUE
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise com 12. Slpril 1848. SDaijen gr. 26, 00; SJicngforn gr. 23; Joggen gr. 23: ©erftc gr. 15; $afer gr. 15, 00 per Malier; Suttcr gr. 1, 15 bas ffunb; $oh gr. 20, bie Äorbe; £eu gr. 43, 00 Stroh gr. 20, per 1000 <pfunb.
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"1848-04-16T00:00:00"
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Italien.
Italien. Die „Gazette von Rom“ vom 30. März veröffentlicht folgende Erklärung, welche ein Beweis der Wichtigkeit der allgemeinen Crisis ist: Mehrere Male wurden dem h. Vater die dringenden Gesuche der E. P.esuiten vorgelegt, worin diese die Herzensangst2 shre Geselschaft, sogar in dieser Hauptstadt, se 5et, und die Nothwendigkeit für ihre persönliche Sicherheit Sorge zu tragen, auseinandersetzten. Der h. Vater, welcher diese Ordens⸗Geistlichen stets mit dem größten Wohlwollen als unermüdliche Mitarbeiter im Weinberge des Herrn ansah, konnte vor einer so unglücklichen Lage nur neue und bitterere Schmerzen empfinden. Jedoch in Betracht der immer steigenden Reizbarkeit der Gemüther, und der Verschiedenartigkeit der Partheien, welche bedenkliche Folgen herbeizuziehen drohen, fand er sich genöthigt die Wichtigkeit der Frage ernstlich zu erwägen. Deßhalb wollte er gestern, durch die Vermittelung einer hochgestellten Person dem E. V. General der Gesellschaft seine oben erwähnten Empfindungen mittheilen, so wie die Gemüthsbewegung worin ihn die kritischen Zeiten und die Gefahr irgend eines bedauerlichen Vorfalles versetzt haben. Als nach dieser Mittheilung der V. General die beisitzenden Väter zum Berathen zusammen berufen hatte, beschlossen sie der Macht der Umstände nachzugeben, indem sie nicht wollten durch ihre Gegenwart zum Vorwand irgend einer ernsten Unordnung oder Blutvergießen dienen. In Folge dieses Beschlusses wurden mit dem E. V. General die nöthigen Maßregeln getroffen über die Art und Weise wie derselbe auszuführen sei, wie für die Schulen der römischen Collegien, für die von ihnen bewohnten Ordenshäuser und ihr Eigenthum gesorgt werden müsse, um deren Unterhalt zu sichern. Nach dieser Darstellung der Sachen sind wir ermächtigt, alles, was gestern in einer anonymen Druckschrift verössentlicht wurde, als falsch zu erklären. Am 30. März ist der General Radetzki mit 30,000 Oesterreichern in Mantua eingerückt. Den Bürgern wurde unter Todesstrafe befohlen ihre Waffen binnen 24 Stunden zu übergeben. Es werden vier Millionen Abgaben gefordert, widrigenfalls die Stadt bedroht ist geplündert und verbrannt zu werden. Der General nimmt die Linie des Mincio ein. Der General Daspre ist zu Verona. Man glaubt diese zwei Generäle haben 30,000 Mann zu besehligen. Die Linie Dell Sanzo, wo die Oesterreicher im Besitze der Festung Gradiska sind, ist vom General Nugent und den zu Istrea und Triest versammelten Truppen bedroht. Courn. de Br.) Man behauptet, die aus Frankreich gekommenen Savoyer wollen ihr so schlecht gelungenes Unternehmen wieder erneuern. Nach der erhaltenen, theuer bezahlten Lection ist es jedoch nicht anzunehmen, daß sie es wagen werden noch auf Erfolg zu rechnen. (. de Br) Der „Gazette de Lyon“ ward am 6. von Chambéry geschrieben: Die Zahl der Todten, beinah alle Savoyer, ist viel größer als ich glaubte; sie wird auf beinahe 100 angeschlagen. Die Zahl der Gefangenen beträgt über 900.
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"1848-04-16T00:00:00"
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Abresse an Seine Majestät.
Abresse an Seine Majestät. Sire, Die Vorsteher sammt den übrigen Einwohner der Gemeinde Bous, Kauton Remich, Groß- Herzogthum Luxemburg, tonnen sich mit Recht und Wahrheit, sowohl vor Semer Majestät, als dem ganzen Lande rühmen, daß die über sic »ou allen Himmelsgegenden herwehendcn, empörungssüchtigen Seuchen, keine Spur des Aufruhrs an ihnen zurückgelassen haben; daß sic auch beständig den bestehenden Gesetzen gehorchten, und ihrem König mit innigster Liebe und Treve anhingen. Mit all ihrem guten Willen können sic sich aber keincswcges glück« lichcr preisen, als andere Gemeinden, die ihre Bedürfnisse durch Gewalttaten suchten zu erleichteren. Wir legen daher demüthig und unterthänig unserem treuen Beschützer unsere Beschwerden vor mit inständiger Bitte selbige mit aller Kraft der Menschenliebe wollen zu lindern. Hier folgen ihre Hauptbedürfnisse: 1) Abschaffung oder Umgestaltung des Armengesetzcs; Abschaffung des Aufsehers der öffentlichen Wohlthätigkeits Anstalt; beim unter den 1400 Seelen, die sich in unserer Gemeinde befinden, wurden deren, nothgedrungener Weise 143 ins Armenregister eingetragen. Neben dieser Anzahl, befinden sich in ihrer Gemeinde bis an die 600, ohne zu lügen, die aus Mangel an Verdienst den ersten gleich estellt werden können. Die Ausgabe dafür betrug fürs verlaufene Jahr an 1800 Fr., könnten sie das doppelte dazu verwenden, dann erst dürften sie es wagen zu sagen, sie hätten angefangen ihre Armen zu unterstützen. Die Gemeinde⸗Casse hält wie ein hohles Faß. Die Gemeindewaldungen haben im Verlaufe der dreißig letzten Jahre, solche Erschütterungen erlitten, daß zehn der jetzigen Holzschläge nicht einem frühern gleich kommen. Woher nun Geld nehmen? oder will man uns zu Bettlern machen? 2) Aufhebung des Weinrechtes. Keine grösere Ungerechtigkeit als diese. Welcher Alckersmann, Handwerker oder Handelsmann bezahlt gleichzeitig doppelte Abgaben von seinen Ernten oder Waaren? Ist das nicht der Fall, wo Grundsteuer und Weinrecht gleicheitig bezahlt werden müssen? und wie selten kommen die guten Weinjahre!!! Die Grundsteuer aber alle Jahre; 3) Abschaffung des Gesetzes in Betreff der Strohdächer, es ist wahrhaft unmenschlich; 4) Abschaffung der Kanzellei; 5) Abschaffung der Rechnungs⸗Kammerz 6) Herabsetzung der Civilliste, so daß dem Lande dadurch eine bedeutende Erleichterung kann zugesichert werden. 7) Abschaffung der Lagerbücher; 8) Abschaffung der Personnal⸗Steuer; 9) Revision des Gesetzes über die Patente; darin herrscht eine Art Mißverständnis), besonders in den Landgemeinden, in Betreff der Fuhrleute, welche nur bann und wann eine Fracht nach einem nächsten Dorfe machen und gezwungen werben ein Patent zu nehmen, wo oft jene nicht soviel verdienen, als ihr Patent kostet; 10) Abschaffung des Gesetzes über die Gemeinbewegen; das heißt: daß der arme Mann seine Arbeit selbst verrichten kann, und nicht durch das den Reichen so günstige Gesetz gezwungen werbe, sein Tagwerk mit Schweißtropfen zu bezahlen. Die Conducteurs und Wegewärter sind auch überstüßig; 11) Revision über die Grundsteuer des aebauten Eigenthums, welche bei der letzten Cadastral-Besichtigung, besonders für Bous, bedeutend erhöht wurde. Die Erperten haben die Straße durch Bous als eine Goldgrube angesehen; die Einwohner darin, die den daraus entspringenden Gewinn besser kennen, wie jene, finden keine Kieselsteine darin, viel weniger Gold; 12) Herabsetzung des Einregistrirungs, echtes, der höchsten Staatsgehälter u. s. w. 13) Aufhebung des Stempels für Bittschriften und Zeitungsblätter; 14) Direkte Abstimmung der Landstände und Herabsetzung des Wahlcensus; 15) Gebrauch der deutschen Sprache für die Administration, für die Gerichte und die ständischen Verhandlungen, damit wir alle wissen und verstehen, was man thut und sagt; 16) Verantwortlichkeit der Mitglieder des Regierung^ Collegiums; 17) Freiheit des öffentlichen Unterrichts; wie auch daß ein Thellchcn Verkehrter die übrigen Gutgesinnten ruhigen ihrer alten, wahren Ncli'gion, ohne sie mit ihren gefaßten Grundsätzen zu verdummen, fortfahreil zu lassen. In der Hoffnung daß Ew. Majestät den gerechten Beschwerden der Unterzeichneten Gehör geben werden, haben sie die Ehre zu sein, Ew. Königl. Majestät ergebenste Unterthanen. Bous (bei Remich) d. 9. April 1848» Folgen die Unterschriften.
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Theater-Anzeige. Tonntag, den 16. April 1848. Letzte Vorstellung »or den Feiertagen. Zampa, oder die Marmorbraut. Große Oper in 3 Akten, Musik «on Herold. Vielfach aufgefordert, ein Abonnement zu eröffnen, zeige» wir biemit ergebenft an, daß »on Montag den 17. d. Mts. an, die Liste cireuliren wird. Montag den 24. beginnt dasselbe mit einer neuen Oper. Mit dem Versprechen, daß wir Alles aufbieten werden, dem hochgeehrten Publikum fier« angenehme, abwechselnde Unterhaltungen zu «erschaffen, bitten Wir um gütige Theilnahme am Abonnement, so wie um recht zahl» reichen Besuch der folgenden Vorstellungen. E. Lücke u. G. Über.
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Schweiz.
Schweiz. Luzern, 7. April. Mit Verfolgungen gegen die Geistlichkeit hat ein radikales und freimaurisches Regiment 1841 seine Laufbahn beschlossen, mit den gleichen Verfolgungen beginnt ein solches auch das J. 1848. Schon seit Beginn dieses Jahres sitzen 9 ehrwürdige Pfarrherren in Luzern gefangen, ganze Pfarreien wurden verhört, um eine Schuld gegen die gefangenen Priester herauszusinden, aber vergebens. Diese Verhöre alle bildeten zusammen einen recht ziemlichen Aktenstoß, dessen äußeres Ansehen doch wenigstens einen Schein von der Schuldbarkeit der Geistlichen haben mußte. Mit diesem Fuder Papier hoffte die Regierung den hochw. Bischof von Basel zu influiren, und es reiste Regierungsrath Eduard Schneider nach Solothurn und legte den fürchterlichen Aktenstoß zu den Füßen des Bischofs, und unter dem Arme hatte er die wichtigste Rolle - das Resume des Ganzen -: die Strafaniräge gegen die gefangenen Pfarrherren, wie sie die Regierung von Luzern für angemessen erachtet hatte. Doch der Bischof ließ sich durch die großartige Arbeit der Aktenprüfung nicht abschrecken, und, um diese zu umgehen, nicht zu einem ungerechten Urtheile verleiten: er prüfte Alles und erklärte - ich sinde keine Schuld auf den Angeklagten. Die Verhöre fielen ganz zu Gunsten der Geistlichen aus, und was etwa ein radikaler Taugenichts gegen seinen Pfarrer vorbrachte, wurde durch 30 Ehrenmänner eidlich widersprochen. (Rh.⸗u.M.⸗Z.)
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luxwort
Die Petitionen.
Die Petitionen. (Fortsetzung.) An Seine Königlich-Großherzogliche Majestät. Petition der Gemeinde Mamer. *) In dieser Zeit der Bewegung und des Aufruhrs greifen Ihre getreuen Unterbauen der Gemeinde Mamer nicht zu den Waffen des Aufruhrs und der Auspflanzung fremder Fahnen, sondern stellen Ihrem Könige mit tiefgebeugtem Herzen die Beschwerden und Lasten die uns Alle drücken uutcrthä'nigst dar, und wir hoffen »on Ihrer Königlichen Großmuth und Hochherzigkeit Hülfe und Linderung in folgenden fünften : 1. Wahlreform für die Landstände und Abschaffung des Wahlcensus; 2. Wählbarkeit aller Luxemburger ohne Unterschied des Standes mit alleiniger Ausnahme der Mitglieder des Regierungs-Collegiums; 3. Erweiterung der Befugnisse der Landstände; • 4. Abschaffung des Gesetzes in Betreff der Strohdächer; 5. Verminderung der Steuern, der höchsten Staatsgehälter und des Einrcgistrirungsrechts; 6. Abschaffung des Gesetzes über die Gemeindewege, des Viehgeldes; 7. Gebrauch einer Sprache, die das Volk versteht, für die Administration, die Gerichte und die ständischen Verhandlungen, damit wir Alle wissen was man sagt und thut; 8. Freiheit des Unterrichts und der Schulen; 9. Umgestaltung des Armengesetzes mit Abschaffung eines besoldeten Inspectors, 10. Contrôle über die öffentlichen Gelder unb namentlich der Verkaufsumme des Grünenwaldes 11. Abschaffung des Zeitungsstempels; 12. Freies Associationsrecht, 13. Abschaffung der Regulirung der Gemeindebauten durch die Architekten, und Freistellung der Gemeinden in deren Anwendung; 14. Herabsetzung der Patente und Abstellung derselben bei Branntweinbrennern die ihre eigenen Produkte brennen. 15. Veränderung der Gulden in Franken bei allen Bezahlungen; 16» Umgestaltung des Personalgesetzes aus verschiedeven uns drückenden Ursachen; indem sich fast in jeder Gemeinde Personen befinden, die ihren Sitz in der Stadt aufgeschlagen und dort auch ihre Personal-Steuern entrichten, indem wir es rathsamer finden wenn das Gegcntheil Statt finden würde. Kanter, den 30. März 1848 Folgen die Unterschriften. Die Petition wurde mit Enthusiasmus von allen Bewohnern unterschrieben. *) Wir drucken alle Petitionen ganz wörtlich so ab, wie sie uni zugeschikt werden. Die Redaktion.
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"1848-04-16T00:00:00"
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Geschäfts- it. Commissions-Vüreau von Giaspard Kodeuborii. Kapitalien verschiedener Größe werben gesucht gegen
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Todesanzeige.
Todesanzeige.
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Itc Ç)^potl;cf, tbetia auf ©runbgütcr, tbcil« auf Käufer, ju
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Spanien
Spanien Madrid, 3. April. Tut „National" enthält die unglaubwürdige Nachsicht, das; in einem zu Madrid gehaltenen geheimen Statte Christine und Narvacz beschlossen hätten, sich auf die Sarliften zu stützen und ihnen die Hand zu bitten. Die wesentliche Grundlage dieses Bündnisses wäre an- geblich die Heirath Jsabellens, der man den Er9fen Montemolin zum Gemahl geben und denselben als König proclamiren würde: dieser dagegen werde den Thron der Königin gegen etwaige revolutionäre Angrife durch die Mitwirkung seiner Anhänger sicher stellen.
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Eingesandt.
Eingesandt. (Dieses Schreiben wurde ursprünglich der Redaktion des „Grenzboten“ zugeschickt, aber von ihr nicht aufgenommen.) Wiltz, 12. April. In Nr. 26 deS „Gienzbotcn" hat die Redaktion Klagen geführt wegen Verspätungen, deren sich gewisse Postbüreaur hinsichtlich ihres Blattes, schuldig machen. Unter diesen S3ii» reaur hat gesagte Redaktion jenes von Wilh besonders bezeichnet, indem sie sagt: es scheine, es sei in ein Lesetabmet umgewandelt. Diese Worte haben einen höchst unangenehmen Eindruck auf mich gemacht, zumal, da ich diese öffentliche Schimpfung gar nicht verdiene. Ich beehre mich. Ihnen, Herr Redakteur, daher zu melden, daß ich selbst auf den Grenzboten abonni« bin. Wo habe ich nun noch Ursache, die anbern nicht gleich zu ihrer Bestimmung zu befördern? Daß es Herr K. von hier war, der gedachter Redaktion hinterbracht hat, als lasse sich das Bureau von hier diese Verspätungen zu Schulden kommen, schließe ich daraus, weil er Nr. 25 nicht erhielt. Schuld unsers Bureaus war es aber nicht, weil sich kein Blatt für ihn in der Depesche vorfand. Auch muß ich Ihnen bemerken, daß das Blatt für Herrn Coiffer, Gnnzbeamten aus Böwm (Sa* oigne), Kanton von Wiltz, immer nach Bögen (Bövange), Kanton von Klerf, geschickt wird, folg, lich zu spät zu seiner Bestimmung gelangen muß. Wer ist aber Schuld an dieser Verspätung? Ich erkühne mich niederzuschreiben, daß die Redaktion des Grenzboten selbst Schuld daran ist, weil sie anstatt Bavigne Voevange schreibt. Indem ich hoffe, Herr Redakteur, daß dieses Wenige letztgenannter Redaktton als Rechtfertigung genügen und sie von ihrer irrigen Meinung, in Betreff des Bureaus von Wiltz, abbringen wird, bitte ich Sie, diesen etlichen Zeilen einen gehörigen Raum in den Spalten Ihres Blattes zu gestatten. Ich grüße ©te, Pauly.
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"1848-04-16T00:00:00"
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Pub. 9 Page 6
5 0/0. Ein junger Mann, der eine sehr schöne Hand schreibt, und die zum Clcmentar-Unterricbtc nöthigcn Kenntnisse besitzt, wünscht als Erpeditionnär ober als Hauslehrer angestellt zu werden. ©ne geschickte Köchin sucht stelle und kann gleich ei», treten. Bis zum 25. d. m*. sind noch Plätze zn haben in einem schönen Dreimaster, welcher Anfangs Mai die Reise von Antwerpen nach New-lork
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Deutschland.
Deutschland. Çuremburg, d. 11. April. Hier erscheint seit dem 7. April cine neve Zeitung unter dem Titel „Volksfreund". Sic wird zwei Sprachen reden. Bisher sind 2 Nummern erschienen. Der Angabe der ersten 9hmmcr zufolge wirb dieselbe „unter Leitung cines Vereines von Bürgern herc.uSgegrben werten. Die öffentliche Meinung läßt diesen Verein aus folgenden Männern bestehen: ans dem Juden-Rabbiner Herrn Hirsch, bei» Hülfslehrcr am Athenäum Herrn Martha, dem Commis Herrn Seelhof, dem Stadtschreiber und Schreiber beim Obergerichte, Herrn Schrobilgen und dem Büreauschreiber Schou. Dem Publikum müßte es interessant sein zu erfahren, ob diese Zusammensetzung richtig ist. Ueber die beiden ersten Nummern der Zeitung haben wir nichts zu bemerken. Nur muß es auffallen, daß schon das zweite Blatt anfängt, die Goldfäden in den Meßgewändern zu zählen, die beim Gottesdienst der katholischen Kirche gebraucht werden. Die Gulden, die der Bischof als Gehalt bezieht, sind übrigens sehr unrichtig gezählt, was uns wundert. Darüber ein anderes Mal. Luremburg, K.April. Nähere Erkundigungen, die wir über die Ereignisse in Echternach eingezogen haben, setzen uns in den Stand, unsere Berichte von bort zu vervollständigen. Es freuet uns sagen zu tonnen, daß die Aufpflanzung der deutschen Fahne ursprünglich in aller Ordnung stattgefunden, und daß 20 brave junge seilte den Zug geführt haben. Die von unserer Zeitung gemeldeten Uns ordnungen mischten sich erst später ein. Insofern nehmen wir die Erklärung des Echternacher Stadtraths gerne an. Wie tcrfelbe aber die Nachricht Tes Echternachcr Corrcspondenten cine „absichtliche Verläumdung" nennen tonne, wundert uns sehr, da es ihm doch übel ansteht, ganz unbefugter Weise über dlt Absicht cines Benchtcrstatters zu urthci'en. Der Stadtrat!) ist hier über seine Befugniß hinausgegangen, walkend er bei der Auspflanzung ter 9îatiohalfab.ne nicht hätte fehlen sollen. Da war sein Platz. Zu^em sind die vorgefallenen Ünorte* nungen (o groß, daß die Berichte unseres Eorrespondcnten in allen ivcsentlichcn Punkten als durchaus bei Wahrheit gcmäjj betätigt werden. Wurde doch von einem befanu'.en (5. ein halbes Fuder Obstwein zum Besten gegeben, und bann unmäßig gezecht, geschrien und gcWirmt. Herr (i. selbst mischte sich unter die Trinker. Ein beuunfener Mensch trang ins Pfarrhaus, uab verlangte mit Drohungen Geld. (Sin Diener des (£'. schlug, mit entsetzlichen Flüchen gegen die Geist ichkeit, aiute Gartenthür des Pfarrhauses, und erklärte den zu Hülfe eilenden Nachbarn, er sei geschickt worcen, v. d. gl. Unfug mehr. — — Sicherem Vernehmen nach hat der Staatsflinker von 33 cl) auf en seine Stelle niedergelegt. Am 7. d. W., um den Abend, durchzog ein Trunkenbold die Straßen unserer Stadt, und versuchte die öffentliche Ruhe zu stören, indem er aus »ollem Halse schrie: Vive la république! und dergleichen mehr. — Mit Unwillen und Achselzucken wurde dem elenden Schreier begegnet, der nur cine Schaar neugieriger Kinder um sich zu versammeln vermochte. Er fiel bald in die Hände cines Polizei-« Sergeanten, welcher ihn, auf Befehl seines Vorgesetzten, in sichern Gewahrsam brachte, wo er semer wohlverdienten Strafe entgegen sieht. Wir können nicht umhin, bei dieser Gelegenheit der ruhigen, ernsten Haltung unserer Mitbürger das Lob zu sprechen. Mit Kraft und Würde bringen fie ihre Beschwerden auf dem rechtlichen Wege vor, und hoffen zutrauungsvoll auf die baldige Beseitigung derselben. Von dem biebern ordnungs« liebenden Sinne der Lurcmburgcr läßt es sich erwarten, daß es keinem Aufwiegler mehr gelingen wird, Personen und Eigcnthum verletzende Auftritte hervorzubringen. Echter«ach, 10. April. Man hat dem Herrn Servais, der nur von wenigen auf dem Kasernen- Hof versammelten Bürgern cine Vollmacht nach Frankfurt erhalten hatte, cine zweite Vollmacht, von einer ansehnlichen Zahl von Bürgern und Offizieren unterschrieben, nachgeschickt, Die erste konnte, wie das Luremburger Wort gemeldet hat, unmöglich hinreichend (ein. i- Mertert, 12. April. Am veifl. Sonntage (10. l. M.) Abends ein Viertel nach 10 Uhr wurde dao^ Dorf Mcrtert von etwa 50 Übelgesinnten, we.che gekommen waren, um die Mühle des I. G. Donelvl zu plündern und zu zerstören, überfallen. Die immer einige Bürgerschaft von Mertert, welche spät am Abend von einigen Wohlgesinnten gewarnt worden war, hatte sich kaum aus ihrer Ruhe er* hoben, und sich in der Mühle versammelt, als auch schon cine Rotte von etwa 30 Mann erschien. Der Anführer, der schon früher in Grevenmachern sein Probestück abgelegt hatte, war mit einer Flinte, die Ucbrigen mit furchtbaren Stöcken versehen, und ihre Taschen mit Steinen angefüllt. Unter großem Geschrei zogen sic durch das Torf zur Mühle. Als fie aber dort einbringen wollten, griff sic die hier versammelte, über ein so schändliches Verbrechen gan; ergrimmte Bürgerschaft mit großem Muthe an. Die sieben Ersten wurden ergriffen, entwaffnet, in die Mühle gebracht und gebunden, die lUbri;en flohen davon von der Dunkelheit der Nacht begünstigt. Daman einen noch stärkeren Angriff befü'.chtcte, so sandte man einige bewaffnete junge Sente nach Grcvenmachern, um die Gendarmerie und die Bürger-Garde von da um Hülfe zu bitten, iiaum aber hatten tiefe das Dorf verlassen, so erschien cine zweite weniger starke Rotte, wovon 5 das Schicksal der ? Ersten tl)eiltcn, die Andern aber die Flucht ergriffen. Die jungen Männer, welche nach (Sre»enmad)em geeilt waren, wurden vor der Statt angegriffen, wahrscheinlich von solche,,, tic in Mcrtcrt entflohen waren, rissen sich jebo* los, weil fie von ihren Waffen keinen Gebrauch machen wollten, und erreichten das Nathhaus, wo die Bürger-Garde die Wache hielt. Um halb zwei Uhr Morgens erschienen die Bürger- Garde und 4 Gendarmen. Darauf geschah fein neuer Angriff mebr. Der Lhcf der Bürger-Garde von ©rc»enntad)cvn riet!', die Ergriffenen nicht durch Grevcnmachern sondern über Echternach nach Luxemburg abzuführen. Abcr eben, als sich die 4 Gendarmen unb 6—B Mann von Mertert anschickten, dieselben wegzuführen, erschien der H. Pastor vom Orte, welcher der Erste an der Spitze feiner Gemeinde zum Schütze der Mühle erschienen war, und bat den Gemcindcrath und die Gendarmen, diesen armen Verirrten für diesmal zu vergeben, uno fie frei zu lassen; was denn auch geschah, nachdem der H. Pastor ihnen noch ihr Verbrechen vorgcbaltcn und zu christlicher» Gesinnungen ermahnt hatte. Die Unglücklichen freuten sich, dankten und zogen ruhig ab. — Von alten Seiten läuft beute das Gerücht ein, daß Merlert einen neuen, viel stärkern Angriff zu erwarten habe. * Aus dem Canton Grevenmachern, 11. April. Auch in den Dörfern des Cantons Grevcnmachcrn sind arge Wahlumtriebe vorgekommen. Man schickte Zettel mit den Namen der als Wähler gewünschten Männer durch die Dörfer, um die Landleute zu tauschen. Die Namen wechselten auf den verschiedenen Zeltein, es waren sogar nicht einmal Wahlfähige barunter. Nur cine gewisse Zabl von Namen wiederholte sich in allen Listen. Die Fäden aller dieser 3ntriguen laufen in Vurcmburg zusammen, und gehen »on einer bekannten Parthei aus, tic schon lange ihr Unwesen getrieben hat. Möge das Landvolk sich endlich »on diesen unwürdigen Fesseln los machen. Vom Rhein, 2. April. Der Verwaltungsausschuß des Vereins vom hl. Karl Borromäus hat an die Vorstandsmitglieder und Deputirten der einzelnen Hülfsvereine eine Einladung auf den 11. April d. J., Vormittags 9 Uhr, zu einer Versammlung zu Bonn erlassen. Gegenstand der Berathung und Beschlußnahme sind die Fragen: 1) Ob der Verein zur Gründung und Unterstützung einer politischen Zeitung zur Vertretung des Katholicismus wirfsam sein und 2) auf welche Weise er diese Wrksamkeit bethätigen sollte. Frankfurt, 7. April. Bekanntmachung der Beschlüsse der zu Frankfurt a. M. am 31. März und 1. bis 4. April 1848 abgehaltenen Versammlung zur Vorbereitung der deutschen constituirenden Nationalversammlnng. Das zu Frankfurt a. M. abgehaltene Vorparlament hat über die nachfolgenden Gegenstände Beschlüsse gefaßt. Wir theilen sie dem deutschen Volke mit: Aufgabe der Versammlung. Die Versammlung hat ihre Aufgabe darin erkannt, die Art und Weise festzustellen, in welcher die conftituirenbc Nationalversammlung gebildet werden soll. Sie hat dabei ausdrücklich ausgesprochen, daß die Bcschiußnahmc über die künftige Verfassung Deutschlands einzig und allein dieser vom Volte zu er« wäylenden constituirenden Nationalversammlung zu überlassen sei.
Luxemburger Wort
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Antwort der Luxemburger an ihre Trierer Nachbarn.
Antwort der Luxemburger an ihre Trierer Nachbarn. Gerade an demselben Tage, wo Euer Zuruf zu uns herüber tönte, hatte das cm burger Wort", welches die nationale Gesinnung unseres Landes zu vertreten zu seiner vorzüglichsten Aufgabe sich gemacht hat, der wach gewordenen Begeisterung für unser gemeinschaftliches deutsches Vaterland den rechten Ausdruck zu geben versucht. Seid darum überzeugt, daß Euern Zuruf einen schon bereiteten Boden bei uns gefunden. Ja, Euer Wort hat hier zu Lande tief alle Herzen bewegt, und die Erinnerungen einer ruhmreichen Vergangenheit in uns neu belebt. Wir haben es noch nicht vergessen, daß üuremburg es war, welches dem Reiche die heilige Kunigunda, des ganzen deutschen Volkes Patronin uno Vorbild gab. Wir denken der Fürsten aus Luxemburgischem Stamme, die im eiligen Reiche ruhmvoll den Scepter geführt, und unser Landes Berge sind noch mit den Mauern ter Burgen und Schlösser geziert, auf denen einst die edelsten Geschlechter des deutschen Namens gewohnt haben. Auch Eures größten Chursürstcn, des Erzbischojs! Balduin Wiege stand hier in Lnrcmburger Lande. ' Österreichs und Deutschlands Kaiser leben hier im gesegneten Andenken fort, und Maria Theresias Name ist mit Vtebe und Verehrung genannt, Darum denket nicht, daß wir deutscher Art und Sitte vergessen haben, ober daß, was ganz Deutschland bewegt, unsere Brust kalt und empsiniungslos ließe. Zwar hat unser i'anb lange unter fremter Knechtschaft geschmachtet, und selbst, ta wir dem Rechte^ nach wieder zu Deutschland gel/orten, hat man un-v sere Sprache in Fesseln gelegt, und Regierung und Stände haben in der Sprache des Auslandes geredet. Deutschland weiß das, und Ihr sprechet es aus. Aber unser Sinn blieb deutsch, und in unfern Kirchen ertönten fort und fort die Klange unfier seelenvollen, klangreichen und ernsten deutschen Sprache. Dort hat die deutsche Sprache ihr volles Recht behauptet, und von bort aus drang sie allmählig wieder mächtig in alle Verhältnisse des Lebens ein. Nun hat auch uns« Negierung der na.-tionalen Bewegung nachgegeben. Auf Geheiß unfrei Fürsten hat sie neben bei' Fahne des Landes die schwar;-roth goldene Fahne aufgepflanzt, und hat den innigen Anschluß an Deutschland als unser Recht, als unsre Pflicht und unser Heil erklärt. Von nun an wirt die nationale Bewegung nicht mehr gehemmt werden können, und wir vertrauen, daß fortan auch unsere Stände in der Sprache des gemeinsamen Vaterlandes reden werben. Mit Freuden sehen wir, daß Deutschland, das lange unser vergessen zu haben schien, wieder an uns denkt. Von Deutschland kräftig unterstützt, werden wir alle Angriffe auf unsere Nationalität siegreich zurückweisen. Seiet uns also willkommen ihr Bewohner jenseits der Sauer und Mosel, und betrachtet uns Surent burger als eure Brüder, als einen nicht entarteten Sproß der großen und ruhmreichen deutschen Nation.
Luxemburger Wort
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Beilage zu Nr. 7 des „Luxemburger Wortes für Wahrheit und Recht."
Beilage zu Nr. 7 des „Luxemburger Wortes für Wahrheit und Recht."
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Frankreich.
Frankreich. In Lyon ist es unter der Besatzung zu argen Freveln gegen die Subordination gekommen. Auch zu Mans kam es zu einer Truppenmeuterei; verhaftete Soldaten wurden in Freiheit gesetzt und im Triumphe umhergeführt. - Die „Patrie“ hatte gemeldet, daß der englische Botschafter wegen der Aufreizung Irlands durch französische Agenten sofort von hier abreisen werde. Galignani’s Messenger“ erklärt, daß Lord Normanby nicht an die Abreise denke. — Die Regierung soll Abd-cl-Kader das Schloß zu Pau zum Wohnsitze angewiesen und ihn ermächtigt haben, sowohl feine Familie als sämmtlichc Dienerschaft, welche ihm nach Frankreich folgte, dorthin mitzunehmen. Der Generalstab der Alpen ⸗Armee wurde vom Kriegsminister auf folgende Weise gebildet: 1. Inf.⸗Divis., Bedeau, Divisionschef. 1. Brigade, Guesvillers, Brigade⸗Gckalz 2. Brig., Saleyr, General. 2. Inf.⸗Divis., Baraguay⸗dIliers, Divis.⸗Chef. 1. Brig. Talandier, Brigade⸗General; 2. Brig., Duhot. 3. Inf.⸗Divis. Magnan, Divisions⸗Chef. 1. Brig., Guillubert, Brigade⸗General; 2. Brig. Renault. Kavallerie: Oudinot, Divisions⸗Chef. 1. Brig. der leichten Kavallerie, Regnault de Saint⸗Jean⸗d’Angely, Brigade⸗General; 2. Brig. der Linien⸗Kavallerie, der General Tartas; 3. Brig. der Reserve⸗Kavallerie, der General Lebon des Mottes. Artillerie: Legendre, Brigade⸗General. Genie: Morvan, dito Intendant: Denniée, Haupt⸗Intendant. Der älteste Divisions⸗Chef übernimmt provisorisch das Haupt⸗Commando der Alpen⸗Armee. (J. de Br.) - Außer der Haupt⸗Alpen⸗Armee müssen unvorzüglich noch zwei Observations⸗Corps zusammen gezogen werden, wovon das eine, aus 15 bis 18,000 M. bestehend, die Grenzen der Pyrenäen, das andere aus blos 5000 M., die Nordgrenzen zu bewachen hat. CT. S. V. P. - Man kündigt die Errichtung einer neuen Classe im National⸗Institut von Frankreich an. Sie wird den Namen „Classe der Künste un d Gewerbe“ erhalten und wird unter der Aufsicht der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften stehen. (J. de Br.) Die prov. Reg. hat für den Fall eines Krieges eine Vorarbeit verlangt für die Bewaffnung erster Classe der Häfen Frankreichs und der Kolonien. Man hat anerkannt, daß die Bewaffnung der Kolonien allein, eine Ausgabe von mehr als neun Millionen erfordere. Die Vertheidigungs⸗Commission wurde zusammen berufen, und beschloß, daß vor der Hand nur eine Bewaffnung erster Ciasse für die Häfen ersten dianges: Brest und Toulon, vorzunehmen sei; daß die drei andern Häfen: Cherburg, Lorient und Rochefort, so wie die Kolonien, nur mit einer Bewaffnung zweiter Classe zu versehen seien. - Die Vorsteherin der Liebfrauen⸗Congregation, Sevres⸗Straße, richtete folgenden Brief an die proo. Reg.: Meine Herren, Wir beeilen uns unsere schwache Opfergabe zu denen unserer Mitbürger zu bringen. Bei unsern Mahlzeiten gebrauchen wir blos Zinn aber wir bitten Sie, das wenige Silber, welches wir zum ausschließlichen Gebrauche der Kranken besitzen, annehmen zu wollen. Wir haben das Zutrauen, daß der innigste Wunsch mehr leisten zu können, die Unbedeutendheit der Gabe in Ihren Augen ersetzen wtrd. Genehmigen Sie c. Ihre ergebenste Dienerin, Marie⸗Sophie, Vorsteherin. (J. de Br.) Chambery, 4. April. Es hat in dieser Stadt eine durch die aus Frankreich herbeigeeilten Savoyarden unterstützte, republikanische Bewegung Statt gefunden, dieselbe ist aber ohne Blutverateßen nach einigen Stunden beseitigt und die königliche Regierung wieder eingesetzt worden. So berichten gleichlautend die lyoner und pariser Blätter.
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Das Bundesgebiet.
Das Bundesgebiet. Schleswig, staatlich und national mit Holstein unzertrennlich verbunden, ist unverzüglich in den deutschen Bund auszunehmen und in der constituireuten Versammlung gleich jedem andern deutschen Bundesstaate durch fvetgcwäl)ltc Abgeordnete zu vertreten. Ost- und Westprcußen ist auf gleiche Weise in den ceut|d;cit Bund auszunehmen. Die Versammlung erklärt die Theilung Polens für ein jchmachoolles Unrecht. Sic erkennt die heilige Pflicht tes deutschen Volkes, zur Wiederherstellung Polens mitzuwirken. Sic spricht dabei den Wunsch aus, daß die deutschen Regierungen den in ihr Vaterland zurückkehrenden Polen freien Durchzug ohne Waffen, und, so weit es uölhig, Unterstützung gewähren mögen. Zahl ccv Volksvertreter in der deutschen cnst, tuir e n d c n Versammlung. Auf je 50,000 Scelen wird ein Vertreter zur dentschen constituirenden Versammlung gewählt. Ein Staat mit weniger als 50,000 Seelen wählt lnlen OCputirten. Bei Berechnung der Seclenzahl ist die letzte Bundeomatrifel maßsebend. Wahlart der Abgeordneten zur deutschen constituirenden Versammlung. In Betreff der Wahlart gelten für jedes der deutschen Länder folgende Bedingungen: Die Wahlberechtigung und Wählbarkeit darf nicht beschränkt werden durch einen Wahlcensus, durch Vcvorrechtung einer Religion, durch cine Wahl nach bestimmten Stauten. Jeder volljährige, sclbstständige Staatsangehörige ist wahlberechtigt und wählbar. Der zu Wählende braucht nicht dem Staate anzugehören, welchen er bei der Versammlung vertreten soll. Die politischen Flüchtlinge, die nach Deutschland zurück,chren und ihr Staatsbürgcrrccht wieder antreten, sind wablbcrechligt und wählbar. In allen übrigen Beziehungen ist es jedem einzelnen deutschen Staate überlassen, auf welche Weise er die Wahlen zu ordnen angemessen findet; die Versammlung erachtet jedoch die direkte Wahl im Prinzipe für die zweckmäßigste. Ort der conftituirenben National- Versammlung. Die constituirende Nationalversammlung hält ihre Sitzungen in Frankfurt a. M. Grundrechte und Forderungen des deutschen Volkes. Die Versammlung empfiehlt, mit ihrer grundsätz⸗ lichen Zustimmung, dem constituirenden Parlamente zur Prüfung und geeigneten Berücksichtigung die nachstehenden Anträge, welche bestimmte Grundrechte als geringstes Maß deutscher Voltsfreiheit verlangen und die im deutschen Volke lebenden Wünsche und Forderungen aussprechen: Gleichstellung der politischen Rechte, ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses und Unabhängigkeit der Kirche vom Staate; Volle Preßfreit; Freies Vereinigungsrecht; Petitionsrecht. Eine freie volksvertretende Landesverfassung mit entscheidender Stimme der Volksabgeordneten in der Gesetzgebung und Besteuerung und mit Verantwortlichkeit der Minister; Gerechtes Maß der Steuerpflicht nach der Steuerkraft; Gleichheit der Wehrpflicht und des Wehrrechts; Gleiche Berechtigung aller Bürger zu Gemeindeund Staatsämtern. Unbedingtes Auswanderungsrecht; Allgemeines deutsches Staatsbürgerrecht; 3 Lehr⸗ und Lernfreiheit; Schutz der persönlichen Freiheit; Schutz gegen Justizverweigerungen; Unabhängigkeit der Justiz; Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der Rechtspflege und Schwurgerichte in Strafsachen. Ferner: Ein volksthümliches Creditsystem mit Ackerbauund Arbeits⸗Creditkassen; Schutz der Arbeit durch Einrichtungen und Maßregeln, um Arbeitsunfähige vor Mangel zu bewahren, Erwerbelosen lohnende Beschäftigung zu verschaffen, die Verfassung des Gewerb⸗ und Fabrikwesens den Bedürfnissen der Zeit anzupassen. Schulunterricht für alle Klassen, Gewerbe und Berufe aus Staatsmitteln; Anerkennug endlich der Auswanderunng als Nationalangelegenheit u. Negelung derselben zum Schutze der Auswanderer. Frankfurt, 6. März. 9îcid)en3perger aus Koblenz [teilte in der Versammlung der Abgeordneten ter deutschen Nation folgenden Antrag, der von der Versammlung in ihr Protokoll aufgenommen wurde: „Nachdem die Nationalversammlung die soforlige Begründung eines deutschen Parlamentes sichergestellt, bat sie schließlich noch eine große Pflicht zu erfüllen, um die Verwirklichung aller jener Hoff« nungen zu sichern, die das Herz jedes Deutschen wellen, fie muß dringend zur gewissenhaftesten 2lufred)tl)altuiig der Ordnung und der Gesetzlichkeit ermahnen, ohne welche ein Fortschritt zur Freiheit nicht möglich ist. Das Recht der Personen und des Eigenthums, jener Grundpfeiler des Speziallebens, muß heilig gehalten werden, der politischen Agitation muß sofort die Rückkehr zur Arbeit und zum Erwerb folgen, weil nur auf diesem Wege das erschütterte Vertrauen herzustellen, die Freiheit und die Ordnung zu bewahren ist. Fürderhin ist je:e Furcht eitel, als ob das gestürzte System deS Polizeistaats ohne fortgesetzte politische Agitation wiederkehren könnte; das glorreich erwachte deutsche Volk ist im unbestrittenen Besitze aller Bedingungen zur Begründung eines großen und freien deutschen Vaterlandes. Nur seine Feinde mögen dies bezweifeln; nur ein 93errätl);r ait der großen Sache der Verjüngung Deutschlands kann die Gwndelemcnte des Rechts und ter Ordnung fürderhin in Frage stellen. — Es lebe die Freiheit, aber auch die Ordnung und das Recht! Es lebe das glorreich erstaw. bene große deutsche Vaterland!" _ ___ Mainz, 6. März. Tiefe Bekümmerniß und bitterer Unwille sind über unsere Stadt ausgebreitet. Ungeheure Frevelthaten sind gestern Abend innerhalb und außerhalb unserer Thore begangen worden, sind begangen worden mit einer Kaltblütigkeit und in einer ungestörten Ruhe, welche jeden braven Mann empören und zur Verzweiflung bringen könnte. Ein Dutzend Leute kamen auf den Einfall, die Schienen der Taunusbahn aufzureißen, und da sie ungehindert die Sache ins Werk setzten, so fanden sie bald Gesellschaft und wuchsen zu mehr als hundert an. Die Schienen wurden aufgerissen, die steinernen Unterlagen aus der Erde gegraben, die Häuschen der Bahnwärter zertrümmert, und diese Verwüstung soll bald auf allen Stationen Nachahmung gefunden haben, der Art, daß sie sich bis gegen Höchst erstreckt hatte. Dies Alles geschah, ohne auf den geringsten Widerstand zu stoßen. Speier, 5. April. In den letzten Tagen haben wir fortwährend Truppendurchmärsche, indem nicht unbedeutende Heerabtheilungen aus den jenseitigen Kreisen in der Pfalz eintrafen. Köln, 6. April. Unser aus Frankfurt zurückkehrende Deputirte, der Domkapitular Broir, schildert das Treiben der Nassau’schen Radikalen gegen die Katholiken als höchst empörend, und schließt mit folgenden Worten: Wer mag da von Freiheit reden, wo um des religiöfen Bekenntnisses willen Unterdrückung, selbst durch Mißbrauch von Waffen, offen verübt wird. Die Frevler am heiligsten Rechte der Menschheit schänden die heilbringende Bundesparole „Freiheit“, ganz unbekümmert um das Schicksal, welches sie sich selbst bereiten, und unbelehrt durch das große Buch der Weltgeschichte, worin mit blutigen Zügen das Urtheil eingetragen steht: Wer Fluch säet, der wird Verderben erndten. Beklagenswerthes Nassau! Köln, 7. April. Die Bestimmung des neuen Ministeriums, daß die Deputirten zum deutschen Parlament von dem abgelebten Landtage ernannt werden sollen, hat hier eine höchst üble Wirkung hervorgerufen; das hätte man von einem Ministerium Camphausen und Hansemann nicht erwartet! Selbst Diejenigen, welche für den Landtag gestimmt haben, waren der Meinung, er werde sich nur mit dem neuen Wahlgesetz zu beschäftigen haben und dann abtreten. Es steht sehr zu bezweifeln, daß das deutsche Parlament den Abgeordneten der Stände den Zutritt in eine Versammlung von constitutionellen Abgeordneten gestatten werde. (Rh.⸗u.M.⸗Z.) Aus dem Nassauischen, 4. April. Die Katholiken Nassau’s begrüßen freudig die neue Freiheit. Durch einen eigenen Erlaß ihres hochwürdigen Bischofs wurden sie veranlaßt, ihren Gefühlen einen würdigen Ausdruck zu geben. Die „Rheinund Moselzeitung“ hat schon diesen Erlaß, wonach ein kirchliches Dankfest gefeiert werden sollte, mitgetheilt. Demnach wäre man wohl berechtigt, zu fordern, daß in unserm Lande nicht weniger als in Paris und in ganz Frankreich die kirchliche Freiheit geachtet würde. Leider haben sich aber die Feinde der Kirche nicht geändert. Auch jetzt noch verstehen sie Nichts von der Freiheit für Andersglaubende oder vielmehr für die Rechtgläubigen. (Nh. u. M.Z. Von der Eider, 31. März. Gestern traf hier die Nachricht ein (welche jedoch noch der Bestätigung bedarf), daß das Kriegsdampfschiff Hekla, welches in Flensburg die Filialbank abholen wollte, dort von dem Kieler Studentencorps und einem Jägerbataillon erobert worden ist. Berlin, 31. März. Es war heute hier das Gerücht verbreitet, daß der Kaiser von Rußland aus Warschau vier Mitglieder des Ritter⸗, vier des Bürger- und vier des Bauernstandes habe entbieten lassen, um mit ihnen über die Polen zu gewährenden Verbesserungen zu bcrathschlagen. Die Begründung dieses Gerüchtes müssen wir dahingestellt sein lassen (vergl. den Ufas unter St. Petersburg in der gestrigen Nummer d. Z.). Einem anbern Gerüchte nach wäre der Herzog »on Leuchtenberg zum Könige von Polen ernannt worden. Berlin, 2. April. So eben, Mittags 1 Uhr, ist auf der Schloßwache die Mittheilung gemacht worden, daß der Kaiser von Rußland Polen freigibt. Der Herzog »on Lcuchtenbcrg soll König »on Polen werden. Königsberg, 1. April. So eben laufen Nachrichten aus Pillau und von der frischen Nehrung hier ein, daß dänische Kriegsschiffe vor Pillau kreujen, den Seehafen absperren und daß die Festung pillait in Vlokadczustand versetzt ist. Diese Nachrichten werden als völlig zuucrläßig bezeichnet. Wie man hört, soll die Artillerie in Pillau sofort durch hiesige Batterie verstärkt werden. Die „Brcslauer Zeitung" schreibt aus Posen: Das polnische Comité hat bis jetzt durch seine Proclamation vollständig regiert; wir erwähnen nur seine wiederholten Aufrufe zur Ordnung, die Austhcilung der Tagesberichte, die Aufforderung vom 31. März an die katholischen Geistlichen zur Brüderlichkeit, die Absendung von polnischen Üommissärcn zur Einsetzung von Nationalcomite's in allen Ortschaften der Provinz, den Zuruf an die evangelischen Geistlichen, endlich die am 24. März proclamirte Aufhebung des Adels und aller bisher cristirenden Standesunterschiede it. Wien, 31. März. Die ungarische Hofkanzlei, welche nun bald von hier nach Ofen »erlegt wird, hat gestern zur Besetzung der Primasstelle von Ungarn ©t. Maj. den Vischof^onovicö, den berühmtesten Redner der ungarischen Kammern vorgeschlagen, und bei der hohen Achtung, welche dieser Prälat in Ungarn genießt, ist an seiner Ernennung zu dieser hohen und wichtigen Stelle nicht zu zweifeln. Wien, 2. April. So eben weht eine kolossale deutsche Fahne, gold, roth und schwarz, von dem ehrwürdigen Strphansthurme und wirb von den dichtgedrängten aSolfSfd;aaren- jubclub und unter Absingung der Volkshymne begrüßt. Redner verkünden laut, daß nun endlich das alte System beseitigt fef, indem Erzherzog Ludwig heute früh feine definitive Entlassung gegeben und Erzherzog Johann an die ©pige der Regierung getreten. — Die Stimmung gegen Sardinien ist hier allgemein eine höchst aufgeregte; Taufende lassen sich als Freiwillige nach Italien einschreiben. ©er ungarische San* tag hat dem Kaiser 100,000 Mann zur Disposition gestellt. Wien, 1. April. Man vernimmt, die kroatischen Deputirten hätten ihre unerhörten 31 Forderungen auf 11 Punkte herabgesetzt, die Ungarn seien dadurch zufrieden gestellt und stellten in ihrer Begeisterung heute dem Kaiser 100,000 Mann frischer Truppen zur Verfügung. Zugleich mit dem Verschwinden eines sardinischen Diplomaten aus Wien hätte (wie hier wohnende Gäste aus England behaupten) Lord Ponsomby eine Instruction Palmerston’s aus dem Portefeuille gezogen, die eben so schnell wie jener Diplomat ihren Weg nach Turin gefunden haben soll und also lautete: „England wolle und werde „nimmermehr zugeben, daß die Integrität des nun„mehr constitutionellen Kaiserstaates von außenher „verletzt würde. Der Uebergang Karl Albert’s über „den Tessin sei demnach nur mit dem Bombardement „von Genua durch die Flotte Ihrer großbritan„nischen Majestät vereinbarlich.“ Vierzigtausend Freiwillige eilen nach dem Süden, um die kaiserliche Armee zu verstärken. Wien, 1. April. Die Wiener Zeitungen vom 29. melden die befohlene Aufstellung einer Armee am Isonzo (Friaul) unter Nugent, „um dem schon zur Ausführung gelangten Losreißungsversuche Venedigs und der Lombardei mit Schnelligkeit und Kraft entgegenzutreten“. Triest, 30. März. Die Mannschaft der verschiedenen in unserm Hafen liegenden Kriegsschiffe wurde aufgefordert, sich offen zu erklären, ob sie der östreichischen Fahne treu bleiben wolle. Einige, welche den Wunsch äußerten, nach Venedig zu gehen, wurden mit dreimonatlicher Soldzahlung entlassen und nach Venedig gesendet. Triest, 31. März. Ein heut hier eingetroffenes Schreiben aus Verona vom 26. enthält Folgendes: eschiera, Verona, Legnago, Mantua und Vicenza sind vollkommen ruhig. Das zweite Armeecorps ist in Verona concentrirt.
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Belgien.
Belgien. vom Ministerium vorgeschlagenen Anleihe, damit dasselbe tu den Stand gesetzt werde, die nöthigen Maßregeln zur Verteidigung des Landes gegen äußere Angrisse und zur Belebung des Verkehrs zu bewerkstelligen. Als die Polen Belgien verließen, lichteten sie folgenden Brief an die Bewohner dieses Landes. Brüssel, 5. April 1848. Belgier, der Augenblick ist gekommen, wo die Polen aufhören Verbannte zu sein, und wieder Soldat werden. Ehe wir aber Belgien verlassen, fühlen wir das Bedürfniß unsere ganze Bewunderung noch auszujprechen für ein Land, welches uns herzlich auf' nahm und dessen gastlicher Boden für uns das entbehrte Vaterland gewesen wäre, wenn etwas der Welt die Stelle des Vaterlandes vertreten könnte. Möge der Allmächtige, der die Geschicke der Völker lenkt. Eure Nationalität auf ewig befestigen zur Belohnung der Gefühle die Ihr hegtet für die Stellvertreter einer unterdrückten Nation! Möge der Tag kommen wo das freie Polen dem unabhängigen und glücklichen Belgien die Schuld der National-Erkenntlichkeit, die feine Kinder während ihrer Verbannung machten, bezahlen könne. Im Namen der Belgien verlassenden Polen. Unterzeichnet Vincent Graf Tyszkiewiez, Constant Zaleski, Victor Tyszka, J. N. Mlodecki. (Journ. de Br.) Brüssel, 8. April. Es laufen aus fast allen Städten des Landes patriotische Bittschriften an die Kammer ein zu Gunsten der
Luxemburger Wort
"1848-04-13T00:00:00"
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Spanien.
Spanien. Madrid, 1. April. Ein königliches Secret verwandelt die gegen Personen, welche in den «culichen Aufstand verwickelt waren, vom Kriegsgericht ansgesprochene oder noch auszusprechende Todesstrafe in Einkerkerung. Ein anderes Décret verordnet Beschäftigung der aus Frankreich vertriebenen brodlosen Arbeiter, und ein drittes die Errichtung von Zusatz-Bataillonen für 20 Regimenter. Gestern Abends besorgte man einen neuen Losbruch und die Truppen standen bereit die $lul)t wurde aber nicht gestört. Bedeutende Truppenverstärkungen sind hier angelangt. Die Nachrichtm aus den Provinzen lauten befriedigend. Madrid, 1. April. Gestern Abend um 6 Uhr wurde die Ruhe während einigen Augenblicken gestört. (Sin Flintenschuß versetzte die Bevölkerung in Schrecken und im Nu waren die Straßen öde; die Magazine wurden geschlossen, die Truppen kamen l!eran und durchzogen die Stadt in verschiedenen Richtungen. Bald wurde man gewahr, daß es ein falscher Lärm war, und zwei Stunden nachher war die gewohnte Ordnung wieder eingetreten. — Seit den am 26. vorgefallenen Ereignissen ist die Garnison von Madrid verstärkt worden. — Die „Gazette" enthält einen Bericht des Ministerrathcs an die Königin, um I. M. einzuladen, ihrem Herzenstriebe zu folgen, und um die durch den letzten Aufruhr zum Tode Verurteilten zu begnadigen. Das in diesem milden Sinne verfaßte Décret der Königin erschien gleich nach Empfang des erwähnten Berichtes. (lourn. be Br.) Auf außerordentlichem Wege ist zu Paris die Nachricht angelangt, daß Madrid am 26. und 27. März der Schauplatz blutiger Auftritte war. Man hörteerst: „Es lebe die Freiheit! Es lebe Isabella II.!, bald nachher aber „Es lebe die Republik!" rufen. Die Truppen mußten »on ihren Waffen Gebrauch machen. Die Insurgenten sollen Erbitterung bewiesen haben. Zahlreiche Verhaftungen sind erfolgt.
Luxemburger Wort
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Fremdenliste
Fremdenliste vom 8. bis zum 12. April. eeeenee detz Tennaui g 2led, Aurientee 5. gerensch Iiele bach, Hanolungsreisende.“ ee Mrjgten⸗ 5h. Lücke u. uer, Schauspielvirektoren t nhnei Gesücants Sns g ücngen, aansnen F en a Anier, Sindent; Auliner g. Hegen, Aüchenlüghen händler.
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise vom 12. April 1818. eiaeieenentet
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Luxemburger Wort no. 7 13.04.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht. Abonnements-Bureau in Lurcmburg, Großstraßc Nr. 105. Pramimcrationspreis fut 3 Mon. «Mon. llahr. Sitrcmburg: 5 Fi. 10 gr. 20 gr. Auswärts: 5, 75 11, 25 22, 50 Mr. V. Donnerstag, den 13. April. 3nfertîon«gebul)ien 15 Centimes pro Zeile ober $aitm aus' '. Petitschrift.\u25a0*}-') Bestellungen und Briefe werden franco erbeten. «848.
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Luxemburg hat das Recht, eine Natiotionalversammlung zu fordern.
Luxemburg hat das Recht, eine Natiotionalversammlung zu fordern. ©er erste Versuch, die innere Verwaltung unseres Landes zu ordnen, ist mißglückt. Die Verfassung, die man uns gegeben hatte, ist unbrauchbar, und muß geändert, ober vielmehr ganz umgeschaffen werben. Sie war ohne das Volk gemacht, und war darum nicht volksthümlich. Die bekannte Commission im Haag hat sie geschmiedet, und dieselbe zu einem Werkzeug des herrschenden Regierungsfwftcmcô gemacht. Das Land fühlte sich unter ihm hart gedrückt. Jede freie Bewegung des Volkes war gehemmt, und eine 33camtenljerrfd)aft ward eingeführt, wie sie heut zu Tage wohl nicht leicht in einem Lande der gebildeten Welt besteht. Und diese Beamtenklasse nannte sich der Staat. Im Namen des Staates wurde das Volk mit Abgaben und Steuern erdrückt, und das Volk murrte. Im Namen des Staates wurde ein Schulzwang eingeführt, ter die geheiligten Rechte der Familie kränkte und mißhandelte. Im Namen des Staates wurden kostbare und großentheils nutzlose Straßen gebaut, während das Volk »ergebene feine Unzufriedenheit über die Verschleuderung der öffentlichen Gelder äußerte. Im Namen des Staates wurden unsere Waldungen verkamt, und das Volk s»h dieHülfsquellen des Landes mit Bedauern erschöpft. Ja, der Staat baute Häuser, und stutzte die neuen Kirche», welche die Gemeinden auf ihre eigenen Kosten bauen wollten, nach feinem Gcschmacke zu. Aber um Gottes Willen, so fragen wir hier, was hat beim der Staat für einen Geschmack? Sind etwa die feit 30 Jahren gebauten Kirchen nach dem Etaatsgeschmackc gebaut? Nun bann helf uns Gott! Doch, dieser Staat besteht ja nur aus wenigen Beamten, welche einen so schlechten Baustyl eingeführt haben, der aller Kunst, aller Geschichte, aller Frömmigkeit und allem edlen Geschmacke Hohn spricht. Dazu tarn endlich die geknechtete Presse. DaS Volk sollte nur benfen, was der Staat dachte; cc sollte nur lesen, was ter Staat schreiben ließ; es sollte glauben, ta?, was der Staat sagte, sei die Stimme tes 33o!fcô; das, was ter Staat für gut fände, werbe vom Volke für gut gefüllten, und was die Macht des Staate«, t. h. die Herrschaft ter Beamten vermehrte, komme dem Volke zu Nutze. Aber dieser Staat, aus einer Anzahl unabhängiger Veamten bestehend, ist ein leeres ©etanfenting; das Volk ist allein noch eine Wirklichkeit und eine Kraft. Tiefer Staat ist der größte Tyrann gewesen, der die Welt bebenseht und das Volk geknechtet hat. Dieser Staat ist der Nimmersatt gewesen, welcher Steuern und Abgaben verschlungen, und das Volk arm gemacht l}.-.t. Dieser Staat ist ter Polizeidiener ge* wcsrn, welch« die Rede nicht nur, sondern auch die ©etanfm gefesselt, und das ganze Volk unfrei gemacht hat. Dieser Staat endlich ist der unwillkommene Schreckensmann gewesen, ter sich in das Hciligthum der Familie, in die Schulen und in die Angelegenbeiten der Religion eingemischt hat. Und wie ist denn der Staat zu dieser Ausartung, zu dieser Knechtung und Entwürdigung der Menschen gekommen? Kaum hat das heidnische Altcrtl)um etn solches Unding von Staat gekannt. Das Christenthum hat die Völker frei gemacht, und die Sklaverei vernichtet. Im Mittelalter, wo ter katholische Glaube alle Völker Europas vereinigte, kannte man solchen unnatürlichen Staats- und Veamtenzwang nicht. Da waren die Völker frei; da mischte sich keine Beamtenkaste in die Angelegenheiten der Familie, der Schule und der Kirche. Da hatten die Städte ihren eigenen freien Haushalt, und die Länder würben nicht durch eine unerträgliche Last »on Steuern und Abgaben ausgesogen und arm gemacht. Erst mit dem Abfall vom Glauben traten die Fürsten und Völker in eine völlig falsche Stellung zu einander. Ludwig XIV. unterdrückte die Kirche und wollte die Priester zu Beamten, zu Dienern des Staates erniedrigen. Er brauchte die Religion nur zum Deckmantel feiner Schlechtigkeit und zur Unterdrückung des Volkes. Er ist ter Vater der Beamlenherrschaft, und der schlechte, revolutionäre und gottlose Staat, der bis jetzt die Geißel von Europa gewesen ist, schreibt sich vorzugsweise von ihm her. Di« Beamten, welche sich am -Ç>eiligtf)um der Familie, der Schule und der Kirche vergriffen haben, erkennen in diesem französischen König ihren Meister. Ludwig Philipp aber war ter letzte König »on Frankreich, ter diesen Beamtendespotismus begünstigt hat. Darum mußte er fallen; denn das wach gewordene, lange genug unterdrückte und getäuschte Volk würbe endlid; einer solchen Knechtschaft müde. Das eben ist ein wahrer Fortschritt der neuen Zeit, daß dieser falsche Staat, diese despotische Beamtenherrschaft gestürzt ist. Mag man sich noch so sehr dagegen sträuben, es ist und bleibt wahr, der Beamtenstaat, welcher Religion, Schule, Familie, freies Bürgerthum und die Nationalität der Völker unterdrückt hat, ist seit den Barrikaden von Paris, seit den blutigen Kämpfen von Wien und Berlin für immer und unwiederbringlich dahin. An einzelnen Orten wird man noch wohl versuchen, gegen den Strom zu schwimmen, aber vergebens. Man wird schreien, der Staat, d. h. die Beamten, habe das Recht der Erziehung der Kinder, der Leitung der Schulen, der Beaufsichtigung der Gewisen; aber das Alles wird nichts mehr helfen, und die neue Zeit wird Alles mit sich fortreißen. Der ganze babylonische Thurmbau des Beamtenthumes und der angemaßten Staatsgewalt fällt in Trümmern zusammen, und statt des Staates, d. h. statt der Alles beherrschenden, Alles bevormundenden Beamtenklasse bleibt nichts übrig als das Volk. Also auf das Volk kommt es jetzt an. Auf der einen Seite steht das Volk mit seinem Willen und mit seinen Rechten; auf der andern Seite steht der Fürst, der König. Aber beide sind sich nicht feindlich, sie mißtrauen sich nicht. Beide wollen gegenseitig ihr Bestes. Der König hat seinem Volke den höchsten Beweis des Vertrauens gegeben, den Er geben konnte. Er hat erklärt; „Wenn mein Volk gedrückt wird, so ist es nicht meine Schuld, es ist nicht mein Wille. Darum überlasse ich es ganz und gar meinem Volke, sich selbst eine Verfassung zu geben, wonach es regiert werden will.“ - Was sollte man nun anders erwarten, als daß man das Volk nun auch sein Recht gebrauchen ließ? Sollte man nicht erwarten, daß man eine Nationalversammlung zusammentreten ließe, damit das Volk selbst über sein Wohl und Wehe entscheide? Was thut man aber statt dessen? Man läßt eine kleine Klasse von Wählern, die nur einen höchst unbedeutenden Theil der stimmfähigen Bürger ausmachen, zusammentreten, und ruft nun dem Volke zu: Du bekommst eine Nationalversammlung; die ganze Nation tritt zusammen, und entwirft eine neue Verfassung. Alle deine Wünsche werden gewährt, und selbst die Regierung wird in Zukunft nur von solchen Männern geführt werden, welche das Vertrauen des Volkes dem Könige bezeichnen wird. So sucht eine Beamtenklasse das Volk zu täuschen, um die bisherige Herrschaft noch länger fortführen zu können. Wir fragen aber, was ist die Nation? was ist eine Nationalversammlung? Das Luxemburger Land hat wenigstens 40,000 sstimmfähige Bürger, und wie viele sind es, die zu der sogen. Nationalversammlung wählen? - Sind es wohl 20,000? O nein, bei weitem nicht! - Also vielleicht 10,000? auch das nicht! - Aber doch gewiß 50002 Nein! - Wie, noch nicht 5000 Wähler, und diese sollen die Abgeordneten zu einer Nationalversammlung bestimmen? Das wäre doch sonderbar! Aber selbst jetzt sind wir noch nicht am Ende. Beständen unmittelbare Wahlen, und könnte jeder Wähler seinen rechten Mann bezeichnen, den er für die Stände haben will, so könnte noch ewas Gutes zu Stande kommen. Aber so geht es nicht. Die ersten Wähler bczeichnen nur einige der Reichsten aus ihrer Mitte, welche dann endlich die Abgeordneten bestimmen. So sind denn von 40,000 stimmfähigen Luxemburgern am Ende nur einige Hundert der Reichsten, welche die Abgeordneten wählen. Und das soll nun eine Nationalversammlung geben! So sagen die Beamten, und die Beamtenfreunde es uns vor. Aber wir haben gelernt, selbst zu urteilen, waS uns Nolh thut. Wir verlangen eine National- Veisammlung; denn nur haben ein Recht dazu. Wir »erlangen »on ton Ständen, wie fie am 25. d. M. zusammentreten werben, daß sie den allgemeinen Willen des ganzen Volkes ehren, und weiter nichts tluten, als ein freieres Wahlgesetz für das ganze Volk beschließen. Wenn sie mehr thun, so »erlern sie das Recht des Volkes. Nicht den Ständen, sondern dem Volke hat der Völlig ein Recht gegeben. Die jetzigen Stände sind die erste, und zwar sehr geringe und wenig willkommene Bewilligung des Königs an fein Volk. Jetzt, da der König feinem Volke mehr, weit mehr gegeben hat, sind die ersten Stände keine Wohlthat mehr, sondern eine Last. Sie haben für sich gar fein Recht und gar feinen Anspruch mehr. Darum, wollen die Stände nicht das Recht des Volkes verletzen, so müssen fie die Entwerfung der Verfassung einer wirklichen National⸗Versammlung überlassen. - TieTiicrcr Zeitung vom 5. d. M. enthält folgenden Ausruf der Trierer Bürger an die Lurcmburgcr: „Luremburger! An Euch, unsere deutsche Brüder ergeht tiefer nachbarliche Aufruf. Unser gemeinschaftliches deutsches Vaterland ist in dem Uebcrgange zn einer ganz neuen, glücklichem Gestaltung begriffen. Alle deutschen Volksstämme legen, in brüderliche»! Vereine mit Hand ans Werk, nur Ihr seid dis jetzt zurückgeblieben. Warum? Nicht weil Ihr es Alle (0 wollt, sondern weil diejenigen, welche dis jetzt an Eurer Spitze stehen, Euch vom Beitritte abgehalten. Sic scheinen vergessen zu haben, daß Ihr deutscher Abkunft seid, daß eure Sprache, eure Sitten deutsch sind, daß Ihr vor Jahrhunderten schon Deutschland angehörtet und heute noch im innigsten Verbände mit demselben lebt. Nicht, Euch hieran zu erinnern, sondern Euch aufzufordern, nicht dem Willen Einzelner, sondern euerm eigenen, dem Willen des Volkes zu folgen, wenden wir uns an (Sud). Auch wir bewundern Frankreichs Hcldcngeift und Edelmut!) und wissen recht gut, daß die Fackel unserer Freist an der seinigen entflammte; auch wir cl)ren und schätzen Belgien hoch, das feine vor 17 Jahren sich selbst gegebenen Instilntioncn vor jedem äußern Angriff (0 wohl zu wahren weiß; allein nicht geringerer Heldenmut!) lebt auch im deutschen Volke, nicht minder standhast wird dasselbe zu schüren wissen, was es jetzt sich selbst zu schaffen im Begriffe steht. Bei diesem Werke darf aber auch nicht Einer fehlcn : Zurückbleiben wäre Feigheit, sich anschließen an einen Andern wäre Hochverrat!), den selbst derjenige verachten müßte, dem der Anschluß gelten sollte. Sehet hin auf Schleswig-Holstein! — In den Mauern der alten ehrwürdigen Stadt Frankfurt sind die Vertreter der deutschen Volksstämmc versammelt zu thätigcr Vorbcratj)ung cines deutschen Parlaments, das dem ge* sammten deutschen Volke durch freie Wahl ein Oberhaupt geben soll, welches nach der »on der freien Volksvertretung ausgehenden Verfassung zu regieren hat. Ihr Ausschuß hat sich permanent erklärt bis zum Zusammentritt der conftituiventen National-Vcrsammlun.,. Zu diesem sendet jetzt gleich frein/wählte Abgeordnete curer Städte und des Landes und erkläret durch dieselben, daß Ihr für immer dem deutschen Vaterland angehöret, (einer neu entstehenden Verfassung beitreten wollt. Dieses kann geschehen ohne Vernichtung curer Etaatsvcrträge, denn wir fortern nicht auf zur Empörung; ls wird ge[d?cl)cn mit Erhaltung all curer Gewohnheitsrechte und Gebräuche, denn Niemand will die Zerstörung cures häuslichen Friedens, die Entziehung irgend cines bürgert Rechtes. Was wir wollen ist cine freie constilutionclle Verfassung; cine wahrhafte Vertretung deS Volkes durch Männer feiner eigenen Wahl, wobei fein Ecnsus, kein Glaubens- oder Eonfessionsuntcrschicd, noch irgend ein Ctandcsvorrecht gelten soll. Diese Volksvertretung soll wesentlich hinwirken auf Erleichterung der tasten in mittleren und arbeitenden Klasse, und auf cine gänzliche Reform der Steuern. diejenigen beitretenden Staaten, welche schon constitutionnelle Freiheiten besitzen ober deren im jetzigen Augenblick erhalten, werden dieselben mit hinüber bringen, erweitern und befestigen. Wir wollen ein Band der Eintracht zwischen 40 Millionen deutscher Brüder, die sich unter einander helfen und durch ihre Kenntnisse und ihr Vermögen, Gewerbe, Industrie. Handel und Ackerbau heben und (0 zur Förderung des allgemeinen Wohlstandes beitragen sollen. Wir wollen endlich das Aufleben deutschen Nationalgefühls, das Erwachen des Stolzes, der allen freien Völkern ziemt und ihre Unabhängigkeit verbürgt nach Außen und nach Innen. Luremburger ! wertet Ihr euer Ohr unferm Rufe verschließen? Ihr habt dem deutschen Reiche einst Kaiser gegeben. Der Geist Maria Theresiens, Josephs ll., eurer einstigen deutschen Regenten, sieht auf Euch nieder und segnet eure Verbrüderung mit uns, unter dem altdeutschen schwarz⸗roth⸗goldenen Panier.“
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Deutschland.
Deutschland. Mainz, 6. April. Gestern hatten wir einen Schreckenstag; das Proletariat am Rheine begann den Reigen durch Störung des SchleppBoot⸗Dienstes und der Dampfschifffahrt; das Proletariat in Castel zerstörte die TaunusEisenbahn, und das Proletariat in der Stadt wendete sich gegen die Maschinen, die Fabriken und gegen die Fenster der Reichen. Wäre beim Beginne eine energische Hülfe den Zerstörern entgegengetreten, so hätte es wohl bei Störnng des Schleppbootdienstes sein Bewenden gehabt. Da aber Polizei und Militär gar nicht einschritten, und die Bürgergarde sich flau zeigte, so bekamen die Zerstörer Muth, und zwar in dem Grade, als die Aufrechthalter der Ordnung Schwäche zeigten (Köln. 3Z.) Bonn, 8. April. Das bewegte politische Leben der Gegenwart hat auch auf unsere Stadt vielfach eingewirkt. Um aber den vereinzelten Bestrebungen und Versammlungen einen sesten Mittelpunkt und dadurch mehr Ruhe zu geben, ist in den letzten Tagen des vorigen Monats eine Central-Vürger- Vcrsammluug organisirt worden, welche die Männer aller Richtungen umfaßt. Diese hat sich einen Ausschuß von neunzehn Mitgliedern erwählt, welcher die Geschäfte vorbereitet und die an die Versammlung zu bringenden Anträge in Empfang nimmt. Bei tiefer von der ganzen Bürgerschaft vorgenommenen Wahl erhielt Professor Walter die große Majorität mit 823 Stimmen und fungirt seitdem als Sprecher. Köln, 8. April. Wie wir aus bester Qnelle vernehmen, ist Herr Stadtrath von Wittgenstein zum Chef⸗Präsdenten der hiesien königl. Regierung ernannt. - Privatuiefen aus Berlin zufolge, haben die Mitlieder des Vereinigten Landtages die Wahlen der Frankfurter Nationalversammlung bereits vo llzogen, und sind unter anderen als Vertreter der Rheinprovinz die Herren Appellationsrath Leue, Franz Aaveaur und Jakob Venedey aus Köln gewählt. - Der Herr Finanzminister hat für Köln die Summe on 100,000 Thu angewiesen, um dadurch den Gewerbtreibenden zur Fortfetzung threr Lhätigkeit Hülfe zu leisten. Es wird sic durch Vermittlung der tönigl. Handelskammer ein Comite bilden, um die zweckmäßigste Vertheilung vorzunehmen- „ (e. 3.) Rendsburg, 4. April. In der heutigen Verfammlung der Vereimgten Stände beider Herzogthümer ward von dem Commisar remer die Anzeige gemacht, daß morgen mit dem ersten Bahnzuge zwei Bataillone preußischer Infanterie und innerhalb dreier Tage zusammen 000 Mann preußischer Truppen hier eintreffen und daß diese Truppen zur Disposition der provisorischen Regierung gestellt würden. Von demselben ward die fernere Anzeige gemacht, daß diejenigen deutschen Regierungen, welche bei dem zehnten Armeecorps betheiligt seten, in wenigen Tagen Kriegshülfe zuführen würden. Dambura, 6. April. Vorgestern kamen zwei Bataillone vom Kaiser⸗Franz⸗Grenadieregiment, gestern zwei leichte Batailone Füsiliere von den Kaiser⸗Franz- und AlexanderRegimentern mit der berliner Eisenbahn hier an und marschirten mit klingendem Spiel nach Alltona, von wo sie nach Rendsburg und Flensburg (?)weiter befördert wurden. Heute erwarten wir zwei schwere Bataillone von den genannten Regimentern. Außerdem werden noch zu Wasser, mittels Dampfschiffe und Schleppkähne, drei Regimenter mobil gemachter preußischer Cavallerie und zwei Batterieen Artillerie erwartet. (K.⸗Z.) Hannover, d. 6. April. Die Nachrichten von ausgebrochuen ernstlichen Unruhen (siehe Nr. 6 unserer Zeitung, haben sich glücklicher Weise nicht bestätigt. Altona, 7. April. Die preußischen Truppenmärsche dauern noch immer fort. Den beiden GardeRegimentern Alerander und Franz ist gestern das 20. Linien⸗Regiment gefolgt, und heute werden Eavallerie und Artillerie schließen. Alles in Allem beträgt die preußische Macht 6000 Mann. In Rendsburg herrscht unbeschreiblicher Jubel. Nachschrift. Diese Nacht ist ein preußischer Courier hier nach Kopenhagen durchgegangen, um bei dem dänischen Cabinette die letzten Schritte zur Anerkennung der Selbstständigkeit der Herzogthümer zu thun, damit Preußen nicht gezwungen werde, zum offenen Friedensbruche zu schreiten. Leipzig, 7. April. Neuere aus dem Gebirge uns zugehende Nachrichten schildern den dortigen Aufstand als äußerst bedrohlich. In Penig soll das Verwüstungswerk bereits begonnen haben; in Glauchau sucht man Sachen von Werth schleunigst zu entfernen, da man Brand und Plünderung jeden Augenblick erwarten muß. (K Z.) — Die „Bresl. Ztg." theilt aus der „Gazeta Polöka," dem Organ des posrner National-Comite's, Folgendes mit: „Das Comité hat eine Aufforderung an sämmtliche Geistliche ergehen lassen, daß sie, nach dem Vorgange des Erzbischofs von Posen, an den Angelegenheiten des polnischen Vaterlandes das Beispiel vieler ihrer geistlichen Brüder nachahmen mögen, und im Volke das Nationalgefühl stets wach erhallen, sowohl in ihren Vorträgen von der Kanzel herab, als durch ihr eigenes Beispiel im gewöhnlichen Leben. Außerdem wurden sie aufgefordert, sofort an den Stürmen der Pfarrkirchen die Naiionalfahnen zu befestigen. —
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Italien.
Italien. In Florenz hat der Großherzog in einer Proclamation vom 21. d. verkündigt, daß er zwei Armeecorps den Lombarden zu Hülfe sende, das eine über Pietrasanta, das andere über S. Marcello. Neapel, 24. März. Die hiesige Staatszeitung berichtet, die Regierung habe an die andern drei constitutionellen Fürsten Jtaliens eine Einladung zu einer Zusammenkunft in Rom ergehen lassen, um sich über die Bildung einer Lega ilaliana zu verständigen. Der Papst habe bereits die Einladung agenommen, i:ie Nachrichten aus Chambörv, die wir in den tymn Zeitungen erhalten, widersprechen sich ganz. Nach einer derselben sind die königl. Autoritäten Sardiniens, welche Shambérn »erlaffen hatten, mit Verstärkungen wieder dahin zurückgekehrt, und die Bevölkerung trieb die von Lyon gekommenen Savo','er Freiwilligen wieder zurück. Nach einer an* dem Nachricht sollen im ©egentbeil diese Freiwilligen am 3. in Chambury eingekehrt fein und die Republik proclamirt haben. Neueste Nachrichten »on Ehamböry: Die aus Frankreich gekommene Colonne, bestehend aus Savoyem und Franzosen, hatte hier die Republik proclamirt. Sobald die Schwäche dieser Revolutionäre erkannt war, rief die Sturmglocke die Landleute von allen Seiten herbei, die Republikaner wurden geschlagen und in weniger als 24 Stunden war die alte Ordnung wiedereingesetzt. Die Franzosen würben nach Hause geschickt, und die republikanischen ©a»o»er kehlten nach ihrer Heimath zurück. — Eine in Paris von Mailand erhaltene italienische Zeitung, meldet nach einem Briefe aus Neapel, daß König Ferdinand in einer Volksbewegung gelobtet worden fei. Wenn diese Nachricht richtig wäre, so hätte man sie direct von Neapel erhalten, ohne daß sie über Mailand gelangt wäre. \u25a0 Zufolge eines auö Floren; batirlcn Décrètes vom 29. März, richtet Leopold 11., Großherzoa, »on Toscana, unverzüglich ein Opcrations-Corps zwisä'm Modcna und 9îcggio. EaefeS Corps wird im Einverständniß mit den päpstlichen und den sardinischen Truppen agiren. — Aus Neapel wird gemeldet, daß ein Corps »on 25,000 Mann sich bereit mache um in aller Eile nach der Lombardei zu ziehen.
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"1848-04-13T00:00:00"
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Großbritannien.
Großbritannien. London, 3. April. Die Regierung schickt neve Truppen nach Irland, wo die Aufregung auf's Höchste gestiegen ist. Ueberall zeigen sich lebhafte Kundgebungen für die verfolgten Mitglieder lung- Irlands. lleberaa bilden sich Carabiners-Clubs, in denen die Mitglieder sich im Abschießen der sseuergewchre üben. Man bereitet sich offen zum Bürgerkriege vor. London, 6. April. In der gestrigen Sitzung des National-Convents kam cine Deputation der in London wohnenden irischen Democraten um mit den Chartisten Cngland's zu ftatcrnisircn. Der Wortführer der Deputation kündigte an, daß die irischen Patrioten sich Montag mit ihrem Nationalbanner an den Chartistcnzug schließen werden. — In der Times liest man: „Es verbreitet sich das Gerücht, daß einige Fremdlinge sich anschicken, um an der unter der Leitung »on M. Feargus O'Connor stattzuhabenden Chartisten-Demonstration Theil zu nehmen. Wir Engländer lassen die fremden Nationen ihre Angelegenheiten selbst ausmachen ohne uns auf irgend cine Weise hineinzumischen. Sicher ist es, daß, wenn dieses Gerücht begründet ist, die Polizei und die besondern Constablen wissen werden, wie sic sich in Bezug auf diese Herren zu verhalten haben im Falle sich dieselben auf cine ungesetzliche Neisc in unsere Angelegenheiten mischen sollten". — Heute sah man in allen Straßen Londons cine lange Proclamation angeschlagen worin der National-Convent das Volk der Stadt auffordert aus feiner Apathie zu erwachen, sich zu erheben um die Rechte des Volkes zurückzufordern, und demzufolge Montag an der großen Manifestation Thcil zu nehmen: „Der Augenblick ist gekommen, heißt es in diesem Aufruf, den großen moralischen Streich zu schlagen, welcher allen Secten und allen (Stoffen des englischen Vclkcs das Glück und die Freiheit verschaffen muß. ©Ott rette das Volk!" London, 7. April. Die Abgeordneten der Chartisten ans allen grofen Städten Englands, Schottlands mid Irlands haben sich in London versammelt. Sic kommen zusammen in der Literary Institution in John Street. Sic nennen sich die National-Convention, und wollen täglich zusammenkommen, „bis die Charte das Gesetz des Landes iDtrb. (K.-Z.)
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"1848-04-13T00:00:00"
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Schweiz.
Schweiz. Bern, 1. April. Der Vorort hat den Obersten Luvini aus Tessin in einer diplomatischen Mission nach Mailand abgeordnet. Die Berichte aus der Lombartei lauten sehr widersprechend.
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Niederlande.
Niederlande. Haag, 7. April. Mctternich ist hier angekommen, wm sich etwa acht Tage in unserer Stadt aufzuhalten und sich bann über Rotterdam nach London zu begeben.
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Polen
Polen Krakau, 29. März. Aus Lemberg ist eine Deputaton aus allen Ständen der Bevölkerung geai, mit dem Sarsten Geor Eubanineti, näch Wien gegangen, um dem Kaiser eine Petition zu unterbreiten, welche 13 verschiedene Punkte enthält, e verlagt werden, deren erster aher ,Garante der polnischen Nationalität“ in sich faßt.“
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Rußland.
Rußland. 10,000 Mann in Czcnsiochau eingerückt fein, In Kownow sollen 3 Armeekorps von 240,000 (?) Mann stehen, »on denen 160,000 Mann «ach Warschau und der österreichischen Gränze, 80,000 nach der preußischen CMir,e bestimmt sind. Im Ucbrigcn ist Paskcwitsch's SllrLî!0* ««vergessen, baß in 10 Tagen 300,000 Russen m und um Warschau stehen würden. Freilich pflegen die Nüssen es mit den Zahlen nicht eben sehr genau zu nehmen. (K.-Z.) Die Nachrichten aus Nußland sind sehr unsicher. Die Oränze ist dermaßen ssesperrt, daß das Überschreiten derselben gänzlich unmöglich gemacht nnd an vielen Orten eine Unterredung mit einem Nüssen nur aus einer bestimmten Entfernung, in russischer Sprache und in Gegenwart eines russischen Beamten gestattet ist. Auch Fahrzeuge kommen aus Nußlaud nicht mehr tu die nächsten preußischen Häfen. Unter diesen Umständen können alle Angaben über die TruppeN'Bcwegungcn für en ig mehr als Gerüchte gelten. So sollen am 1. April
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"1848-04-13T00:00:00"
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Warnung an die Arbeiter und Handwerker.
Warnung an die Arbeiter und Handwerker. Lurem biurg, 22. April. Auch die Arbeiter und Handwerker von Lurcmburg haben sich geeinigt, ihre Forderungen und Wünsche in einer Bittschrift den Ständen vorzulegen. Wir können das nur billigen. Das Luremburgcr Wort hat vom Anfange an für die Rechte der Handwerker und Arbeiter mit aller Kraft und Liebe gesprochen, und wird damit fortfahren. Aber lieben Freunde, seid auf Eurer Hul, daß mau nicht versteckter Weise Euch mißbraucht. Thut vor Allem nichts gcqcn Eure Re» liqion. Es vcrlamet in der Stadt: man wolle Euch dünnen. —
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"1848-04-23T00:00:00"
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Der Fünfzigerausschuß an das deutsche Volk.
Der Fünfzigerausschuß an das deutsche Volk. Im Sce⸗ und Oberrheinkreise Vadens wird cin Aufruf an das deutsche Volk verbreitet, nach welchem es an der Zeit sein soll, das, was die Verfasser jenes Aufrufs die Forderungen des Volkes nennen, mit den Waffen in der Hand zu verwirklichen. Die ganze Volkswehr des Seekreises soll sich am 14. April in Donaueschingen bewaffnet einfinden, mit Munition sowie mit Lebensmitteln auf sechs Tage versehen, und dort die weiteren Weisungen empfangen. Man will auf Kehl marschiren, sich mit der aus Frankreich kommenden Arbeiterschaar verbinden und landab ziehen. Männer in Baden, Würtemberg, Rheinbaiern und Hessen! Zum Bürgerkrieg, zu dem Entsetzlichsten, was ein Land treffen kann, ruft man Euch auf! Ihr sollt die Waffen gegen Eure Mitbürger führen, um Meinungen einer Partei dem ganzen Deutschland aufzudrängen. Und das zu einer Zeit, wo der Wille des deutschen Volkes sich binnen wenigen Wochen in der constituirenden Nationalversammlung aussprechen wird, zu einer Zeit, wo Deutschland im Begriff ist, den Forderungen aller seiner Stämme durch wahrhafte Volksvertreter ihr Recht zu verschaffen. Der Fünfzigerausschuß ist der Zuversicht, daß Ihr die Zumuthungen jenes Aufrufs mit Entrüstung von Euch weisen und als freie Bürgerwehr, an der Seite der aufgebotenen Truppen, jenen Verblendeten mit Kraft entgegentreten werdet. Man will Euch (überreden, daß die Euch zu Hülfe kommenden Bundestruppen fremde Truppen seien. Freude! Es sind Eure Brüder, mit Euch aus einem Volke, mit Euch auf demselben Wege zur Freiheit und zur deutschen Einheit. Man will Euch überreden, daß durch diese Truppen reactionäre Schritte unterstützt werden sollen. Seid versichert, daß wir mit kräftiger Hand jeden solchen Versuch beseitigen würden; die That hat gezeigt, daß wir den Willen und durch das Vertranen des Volkes auch die Macht hierzu haben. Aber denkt, daß das Unheil der Reaction, wenn diese Deutschland jetzt möglich, „nur noch durch derartige gewaltsame Vernichtung aller siaatlichen Ordnung herbeizuführen wäre.“ Darum laßt uns mit aller Macht den Despotismus einzelner Parteien bekämpfen. In Euren Händen liegt das Heil Deutschlands; Ihr werdet Eure unermeßliche Verpflichtigung zu würdigen wissen. Frankfurt a. M., den 15. April 1848. Soiron, Vorsitzender. Simon, Schriftführer. Frankfurt, 16. April, Vormittags 9 Uhr. Eine Extrabeilage zur „Freiburger Zeitung“ enthält folgende offizielle Mittheilungen: „Neustadt, 14. April, Abends. Die von Donaueschingen so eben zurückgekommene Deputation bringt uns die bestimmte Nachricht, daß der Insurrectionsversuch daselbst gänzlich mißglückt sei, man also gar keine Besorgniß mehr hegen dürfe.“ Mannheim, 15. April. - Ein Viertel auf Eins. So eben schlägt es Generalmarsch! Wie ich höre, soll hier die Republik verkündigt worden sein. - Im Oberlan de sind die Republikaner aus dem Felde geschlagen. Ulm, 10. April. Heute Morgens ist die schon in Regensburg mit Jubel aufgenommene und begleitete österreichische Artillerieabtheilung hier eingerückt. Donnernde Hochrufe begrüßten wieder die ersten Kaiserlichen in der neuen Bundesfestung. Für 3000 Mann weiteres ösierreichisches Militär ist Quartier angesagt. Das heillose, einen förmlichen Landesverrath involvirende Treiben der badischen Wühler hat die größte Indignation allerwärts erregt. (A. Z,)
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"1848-04-23T00:00:00"
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Deutschland.
Deutschland. Luxemburg, 21. April. Wir sind in den Stand gefegt, in Betreff einer im hiesigen „Courrier" mitgethcilten gehässigen Insinuation gegen die Preußische Militair-Verwaltung zu erklären: daß mit Genehmigung des deutschen Bundes das Aprovisionsamt der hiesigen Bunoeoftstung nicht in die Stadt Curemburg, sondern nach Trier verlegt ist, ganz vorzüglich aus der Rücksicht, damit durch ben mavfcnl)ajten Ankauf der Lebensmittel dem Volke feine Nahrungsmittel nicht ucrtheuert würben. Die Rücksicht auf das Beste des Volles hat also diese Maßregel hervorgerufen. — Wenn sonst gegründete Klagen vorzubringen sind, so stehen caju die Wege offen. Die i)ictaltion des iUt.rcmburger Wortes findet es sehr unangemessen, wenn cine Zeitung benutzt wird, um cine Mißstimmung der Gemüthcr gegen cine uns verbündete und befreundete Garnison hervorzurufen. Uns l'urcmburgern ist an dem guten Einverständniß mit unfern deutschen Brüdern viel gelegen, und die Redaktion des l'urcmbitrgcr Wortes wird jedem Versuche, dieses guleMcrnchmcn zu stören, mit aller Entschiedenheit entgegentreten. Die Stadt Lurcmbürg in's Besondere hat über die Preus;. Garnison sich gewiß nicht zu beklagen. Die Offiziere bezah- Uli den Bürgern cine b.deuleüde ÜWictf;e, und cine große Summe Geldes wirb durch das Militait in Umlauf gesetzt. — Üuremburg, 22. April. In den nächsten Tagen wirb neben ter Stände-Versammlung eine 2)ibccfan«©B,nobe aus dem Klerus des ganzen Landes in hiesiger Stadt zusammentreten, um dem Wunsche des Königs gemäß die kirchlichen Angelegenheiten des Landes in Verathuna. zu nehmen. Die Zahl der ölbgeortneten wirb sich fast auf 50 belaufen. Die Verhandlungen werden nach bec durch die kanonischen Vorschriften bestimmten Formvor sich gehen. Aachen, 15. April, Abends halb 9 Uhr. Unsere Stadt ist in großer Bewegung; die Bürgergardisten sind sämmtlich untere Gewehr getreten. Münster. „Mahnung an die Katholiken Deutschlands." Nach Annahme des Wahlgesetzes gilt es, zu handeln, damit wir nicht, befreit von dem Drucke einer kirchenfeiudlichcn Vureaukratie, unter ben Druck einer kirchenfeindlichen Majorität kommen. Wir haben Associationsrecht. Laßt uns dieses benutzen, laßt uns „Vereine für die religiöse Freiheit" gründen, wir dieses 'in Frankreich durch Montalambert, in l'imburg durch Nassaus und in Main; durch Hessens Katholiken geschehen ist. Die Radikalen bilden Clubbs, die Liberalen halten Versammlungen, wir müssen Vereine bilden zur Wahr, ucf)inung unserer polnischen und religiösen Rechte und Freiheiten. Diese werden gewahrt durch tic zu wählenden Volksvertreter. Wir muffen also zuerst tüchtige Männer fennen lernen, bann diese mit vereinter Stimme wählen, damit sich unsere Stimmen nicht zersplittern. Das geht nur durch Association, durch Vereine. Wir wollen damit gar feine Trennung, keine Scheidung, wir wollen bloß nicht Preis geben, was wir für Recht erkennen. Wir lieben das gemeinsame Vaterland, wir wollen seine Erhöhung, seinen Glanz; denn es giebt uns eine Wohnstätte auf Erden: wir lieben aber noch mehr die Religion und deren Erhöhung, bereit Glanz; denn turd; diese allein kann Deutschland, kann die Welt auf die Dauer bestehen, nur durch diese empfangen wir eine Wohnstätte im ewigen Vaterlande. Das Kölner Wahlkomite hat sich über einige Punkte seines Programmes näher erklärt. Es sagt unter andern: Wir finden die beste Gewährleistung für diese Freiheiten in der Form einer constitutionellen Monarchie Neben einem kräftigen Königthum die größte Freiheit des Volkes. Wir verlangen in dieser Monarchie eine freie, wahrhafte Volksvertretung directe Wahlen der Abgeordneten, das Recht der Steuerbewilligung für dieselben zugleich mit dem Rechte der Initiative und der Beschlußnahme hinsichtlich aller neuen Gesetze, sodann Verantwortlichkeit der Minister, allgemeine Volksbewaffnung zur Abwehr äußerer Feinde und zur Sicherung der constitutionellen Rechte des Volkes. Von echt katholischem Geiste geleitet, wünschen wir, daß Alles aufgeboten werde, um die Lage unserer besitzlosen Mitbürger zu verbessern. Wir fordern daher auf socialem Gebiete: 1. Daß die Verfassung des Gewerb⸗ und Fabrikwesens dem Bedürfnisse der Zeit angepaßt werde; 2. Maßregeln, um Arbeitsunfähige vor Manget zu bewahren und so viel möglich Erwerblosen lohnende Beschaftigung zu verschaffen; 3. Anerkennung der Auswanderung als NationalAngelegenheit und Regelung derselben zum Schutze der Auswandernden. Damit der politischen Freiheit und der socialen Verbesserung durch die religiöse Freiheit die volle Sanction ertheilt werde, fordern wir: 1.Unbeschränkte Freiheitdes Gewissenssund der Culte 2. Unabhängigkeit jeder Kirche vom Staate. 3. Ausdrückliche Garantie des Bundes für die Rechte und das Eigenthum aller Kirchen in allen deutschen Staaten. Um diese Freiheiten für die katholische Kirche zu verwirklichen, forden wir von den Vertretern an unserm Landtage zu Berlin: 1. Gänzliches Wegfallen des Placet von Seiten der Staatsgewalt. 2. Gänzliches Wegfallen des Staatseinflusses bei allen Wahlen für geistliche Aemter. 3. Gänzliches Wegfallen der landesherrlichen Patronate. 4. Wegfallen der Berufung an die weltliche Gewalt in rein geistlichen Sachen. 5. Freien Verkehr der Bischöfe mit dem Oberhaupte und mit ihren Untergebenen. 6. Feststellung und freie Verwaltung des gesammten Eigenthums der katholischen Kirche, daher a) sofortige Ausführung der längst versprochenen Dotation der Kirche in liegenden Gründen. 1) Gleichzeitige Ueberweisung der bisher von den Pfarrgeistlichen benutzten Ländereien als unbestrittenes Eigenthum der katholischen Kirche. e) Rückgabe aller ausdrücklich durch die Stifter für die Katholiken bestimmten Schul⸗ und Armenstiftungen, zu freier Verwaltung der betreffenden oder der gesammten katholischen Kirchengemeinde. a) Specielle Garantie des freien Associationsrechtes für alle religiösen Corporationen. Auch unsere Mitbürger anderer Confessionen klagen mit Recht über mannichfache Beeinträchtigungen ihrer Kirchen. Gern wollen wir Katholiken ihnen brüderlich die Hand bicten, um mit gemeinsamer Kraft dieselbe Freiheit für Alle zu erwerben. Wenn wir gegen Beeinträchtigung von Seiten der Staatsgewalt kämpfen, so ist dieses kein Kampf gegen andere Confessionen und deren Rechte. Dieses sind die Grundsätze, welchen eine kräftige und wirksame Vertretung in den beiden Reichsversammlungen zu verschaffen wir für unsere Aufgabe halten. Wir fordern sämmtliche Wähler auf, sich zur Verwirklichung unsers Zweckes uns anzuschließen. Wir ersuchen ferner auch Gleichgesinnte in anderen Gemeinden, ähnliche Wahlcomite’s zu bilden, und sind gern erbötig, mit den letzteren in Verbindung zu treten. Köln, 15. April 1848. Breslau, 12. April. Die Nachricht von der entdeckten Militärverschwörung unter der russischen Garnison in Warschau bestätigt sich. Eine Menge Offiziere, zum Theil aus der Citadelle, sind in Folge dessen verhaftet worden. (Bresl. Z.)
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Ein mit guten Certifikaten versehener junger Mann der schön schreibt und die andern zum Elementarunterrichte nötigen Kenntnisse besitzt, wünscht als Abschreiber oder Hauslehrer Stelle zu sind en.
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Däder in Clausen. Seit dem 13. d. Witt, sind die der WittwcN a ckcrgcho» rende« 23abct in Llliüscn wieder eröffnet.
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Großbritannien.
Großbritannien. London. „Die Times“ sagt, die Zahl der aus Frankreich emigrirenden Personen sei so groß, daß die gewöhnlichen Dampfschiffe sie nicht alle aufnehmen könnten und daß noch zwei andere zur Ueberfahrt nach England verwendet werden mußten. Lon don, 13. April. „Die Demonstration der Chartisten am Montag kostet uns, wenn man Alles berechnet, hunderttausend Pfund Sterling!“ sagte ein praktischer Engländer. „Das mag sein!“ antwortete sein Freund. „Aber was wir gewonnen haben, Ruhe und Vertrauen, ist mehr werth, als eine Million.“ Die Blätter sind noch immer voll froher Betrachtungen über den großen Sieg, welchen die gegenwärtige Ordnung der Dinge erfochten. Doch dauert der kleine Krieg fort. In einer großen Versammlung in Nottingham - man spricht von 10bis 12,000 Mann - ward wieder beschlossen, nicht zu ruhen, bis das Volk seine Nechte erlangt hätte, aber, so lauten die Worte des Beschlusses, ohne die Rechte eines Andern zu verletzen. (Köln. Z.) „An die Herren Wahlmänner des Kantons" Diekirch. - : Nach einer Abwesenheit von sieben Jahren, welche ich der Verteidigung eurer tbjucrften Freiheiten und Rechte ausschließlich gewidmet, trete ich wiebet ins Privatleben ein, nicht um bei den gegenwärtigen ernsten Umständen ter Muße zu pflegen, sondern um meinem Vaterlande in einem andern Wirkungskreis die Beihülfe meines Patriotismus zu widmen mit aller Kraft, die Gott mir verliehen. Seit sieben Jahren ringe und kämpfe ich für Euch. Diese Mission war um so mehr undankbar, als sie dem größten Thcilc meiner Mitbürger unbekannt geblieben; allein ich will mir hier keine Lobrede halten, meine Thaten sind da als Beweis meiner Anstrengungen, die nicht alle fruchtlos waren. Bald werden diese Thaten ans helle Tageslicht treten, und wird jedem nach feinen Werken vergolten werden. Jetzt aber schon glaube ich Ihnen sagen zu müssen, meine Herrn, daß das ganze Land hinsichtlich vieler Thatsachen, die ihm bezeichnet werben müssen, — und ich werbe sie bezeichnen — im Irrthume ist. Hierzu aber habe ich des Landes Zutrauen nötl;ig, ich muß von^ihm zum Abgeordneten ernannt werben. Jedwede falsche Scham ist hier übel angebracht, ich bin dieses Zutrauens würbig, denn meine Vergangenheit spricht für mein künftiges Verhalten, und ich bin überzeugt, daß ich meinem Vaterlande vielleicht noch nützlicher fein kann, als ich es bis diesen Tag gewesen.. Ich verlange demnach feine Gunst; ein Recht be* anspruche ich, ein Recht, auf Gerechtigkeit und die Dienste gegründet, die wohl nicht ohne einiges Verdienst sind. Ich verlange daher eure Stimmen, um Antheil an der außerordentlich zusammengerufenen Nationalversammlung zu nehmen. Verweigert Ihr mir dieselbe, so bebaure ich diesen Entschluß, nicht für mich, der ich jetzt weder Illusionen noch Ehrgeiz mehr habe, sondern für mein Vaterland, das in diesem Moment die Mithülfe aller seiner Kinder nöthig hat, und insbesondere jener, die bei Menschen- und Sachkcnntuiß zur Sieherstellung feiner Freiheiten beitragen können. Das Gerücht hat sich hier verbreitet, ich hätte meine Entlassung verlangt. Solch ein strafwürdi» ger Schritt wäre eine Feigheit gewesen. Ich protestire daher gegen den Inhalt des im „Courrier" vom 12. letzthin enthaltenen Artikels rücksichtlich meiner Entlassung; um jedoch meine Mitbürger in Stand zu setzen, beurteilen zu tonnen, wie die Thatsachcn ihnen dargestellt 'sind, erlaube ich mir nachstehende Abschrift meines Berichtes an den König vom 22. März letzthin und des Rückschreibens, wodulch ich entlassen worden, so wie meiner Antwort auf dieses Schreiben beizufügen. Diese Aktenstücke sollten bereits vor acht Tagen veröffentlicht werden, allein unerwartete und urterflârbarc Hindernisse haben es nicht zugelassen. Sirtringen, den 16. April 1848. (gez,) v. 33lecRaufen." Sire Ich beehre mich, Ew. Maj. einen Bericht des Regierungs⸗Collegiums vom 20. letzthin, so wie eine Abschrift einer Proklamation, die es veröffentlichen zu müssen geglaubt hat, und sodann einen Bericht des Staatsprokurators zu Luremburg über die am 16. und 17. März in dieser Stadt vorgefallenen Ereignisse, ehrfurchtsvoll zu übersenden. Ich enthalte mich, Sire, in’s Einzelne dieser verschiedenen Stücke weiter einzugehen, der Unwille, den ich darüber empsinde, benimmt mir auch die Mittel dazu. Sire, in meinem Bericht vom 3. März letzhin ind in jenem vom 10. d. Mts. habe ich Ew. Maestat die ganze Wahrheit gesagt; ich habe die lnruhstifter angezeigt, so wie die Mittel zur Beseitigung dieser Unruven und die Folgen, welche der geringste Berzug in der Bewilligung einiger Concessionen haben könnte. Ew. Maj. haben mir keinen Glauben geschenkt, Sie haben gezögert, in einem Worte, Sie wollten temporisiren, die lmstän de abwarten. Was aber haben Sie seitdem, während Sie bei der nahen Gesahr, hier CHaag) mit vollen Händen Concessionen ertheiiten und weiter gingen, als man e hätte erwarten sollen, zur Rettung Ihres gesährdeten Großherzogthums gethan? Sie gewährtin demselben nach und nach stückweise Concessionen, die nicht mehr befriedigen werden. Ach! htten am ersten Tage Ew. Maj. es gewollt, die Krreignise vom 16. und 17. hätten nimmer stattgefnden. Jezt können Sie sich überzeugen, daß Sie, indem Sie Sich vom Priesterchef überlisten lassen, abdicirt haben; denn heute ziehen sich die schätzbaren und ergebenen Bürger von Ihnen zurück, während der Cultusvorsteher die rohe Volksmasse beherrscht, die er nach Willkühr geführt hat, die er gemäß seinen Interessen aufregt oder zurückhält, im Verein mit andern elenden Geistlichen, die sich erkühnen, das Haus Gottes zu beschmutzen, indem sie es zum Schauplatz ihrer Betrügereien machen. Sire, sei es, daß Ei. Majestät fortan das Großherzogthum behalten oder verlieren, die Ergebenheit der Luremburger für Dieselbe ist dahin. Das Andenken an die sechs eben verflossenen Jahre, welche uns gedrückt, wird ein Flecken in der Regierung Ew. Majestät sein, weil man das Glück, die Familienruhe, die Grwissensfreiheit, die Bürgerehre und bffentliche Nuhe den Landesinteressen fremden und nicht anerkannten Abfichten aufopfert. Ich isehe kein Mittel mehr, das Land jetzt zu retten. Hrn. Lanrent, mit den fremden Geistlichen, welche Ew. Maj. bei uns naturalisirt haben, ohne dem Regierungs⸗Collegium zu gestatten, hinsichtlich derselben Erkundigungen einzuziehen), fortzubringen unter dem Vorbehglte diese Maßregel mit dem h. Stuhl zu reguliren, dessen Weisheit ohne Zweifel den Siaatsgrund einsehen würde, der bei ähnlichen Umständen über der Gesetzmäßigkeit stehen muß, (welche Ew. Maj. zu verletzen fürchten) diese Maßregel, sage ich, könnte vielleicht gefährlich sein. Denselben beibehalten, möchte größere Gefahr bringen. Man müßte ihn dazu bewegen, das Großzherzogthum mit den vorberührten Fremdlingen zu verlassen, aber ruhig, ohne Aufsehen und vor allem ohne bomödie. Zweifelsohne hat die Vorsehung, indem sie es zuließ, daß dieser Mann, der vom Priester nur den Namen hat, auf unser unglückliches Land, wie auf eine Beute herfiel, grade als wir nach so vielen Trübsalen ansingen, neue Hoffnung zu schöpfen, es noch härtern Prüfungen unterwerfen wollen. Diese ihre Rathschlüsse sind erreicht; wir müssen uns drein ergeben. Sire, von allen Concessionen, die Sie bewilligt, ist eine nur reell, wahr, es ist die Abschafung der Censur; die übrigen sind nichtig, da ihre Verwirklichung auf unbestimmte Zeit aufgeschoben und zweifelhaft ist. Die Revision unserer landständischen Verfassung und des Gesetzes über den höhern und mittlern Unterricht: zwei Punkte, die Ew. Majestät gewährt haben, sind feine Concessionen, weil es Ew. Maj. überlassen bleibt, zu billigen oder zu ver⸗ werfen, was die Stände gemacht, oder es liegen zu lassen, wie dieses der Fall war mit dem von den Ständen votirten Unterrichtsgesetz. Diese Reflerionen wird man unfehlbar machen. Der Vorsteher des Clerus wird den Gedanken Ew. Maj., temporisiren und abwarten zu wollen, wohl begreifen; er wird ihn benutzen, und den verlornen Boden wieder zu erlangen und vielleicht weiter hinaus zu gehen; denn ich muß gestehen, daß ich kein befriedigendes Resultat von meinen mit Rom angeknüpften Unterhandlungen erwarte. Oies Alles, Sire, wird dem Scharfblick der Luxemburger, die heute wohl mißtrauisch sein können, nicht entgehen. Bevor aber die Srände sich versammeln, rückt die Zeit fort und mit ihr die Ereignsse; wer weiß, ob die Stande sich noch versammeln können; Sire, ich habe Ew. Maj. nicht seit einem Monat, sondern seit 6 Jahren das Uebel gezeigt, welches uns untergrub und unsere gesellschaftliche Ordnung zu stürzen drohte. Von dem Alugenblicke an, wo ich die Vollziehung dieser undankbaren Mission begonnen, aus ausrichtiger Ergebenheit, hat Cw. Maj. mir Ihr Zutrauen entzogen, wähkend man im Großherzgthum und im Haag selbst zuverfichtlich glaubt, ih geteße es noch immerfort, dergestalt, daßz man in hiesiger Restdenz den adel aller Akten des Hrn. Laurent mir zuschiebt. Ich habe Niemanden enttäuscht; ich beharrte geduldig und muthig bei meiner mühevollen Arbeil, weil ich das Herz Ew. Maj. kenne, und weiß, daß, wenn Sie auch Sich leicht gegen Jemanden einnehmen lassen, Ihre Seelengröße glänzende Genug thuung gibt, sobald Sie Iheen Irrthum einsehen. Diesen Augenblick erwartete ich also, ich rief ihn inbrünstig herbei, mehr noch für mein Land, als für mich, der ich keine Jllusionen mehr habe, und diese Hoffnung ermuthigte mi., bie sehrsalsche Stellung, worein ich gerathen, zu ertragen; aber ach! ich ward in meiner Erwartung getauscht. Heute ist Alles verloren. Sire, die Sprache, welche ich mir Ew. Maj. gegenüber zu führen eriaube, ich strenge, Sie dürfen Sich jedoch nicht beleidigt fühlen. Es ist das Bekenntniß eines sterbenden Mannes, der auf der Erde nichts mehr zu schonen hat. Ich ahne das Ende meiner politischen Laufbahn, und ich wollte nicht, daß es mich überrashen sollte, bevor ich Ew. Maj all meinen Gram und all mein Leiden, die ich während 6 Jahren erduldet, dargelegt hätte. Vielleicht werden Ew. Maj. noch einige Hilfsquellen, einige heroische, aber ja schnelle Mittel zur Rettung des Großherzogthums aussinnen? Was mich anbelangt, ich muß es gestehen, als Staatskanzler, als Beamter kenne ich keines mehr. Haag, den 22. März 1848. (gez.) v. Blochausen. Reseript S. M. des Königs Großherzogs. Der Beschluß, den Wir am 31. März letzthin auf den Vorschlag Unseres Regierungs⸗Collegiums und nach Ihrem Rath gefaßt, durch welchen Wir dem gesagten Regierungs⸗Collegium die ausgedehntesten Vollmachten ertheilt haben, wird den Gang der Regierungs ⸗Angelegenheiten bedeutend ändern, indem die unmittelbare Einwirkung des Staatsoberhauptes auf die Geschäfte während einiger Zeit unterbrochen oder doch wenigstens auf einen sehr engen Kreis eingeschränkt sein wird. Dennoch scheint die Gegenwart in dieser Residenz eines mit dem hohen Nang eines Staatskanzlers bekleideten Beamten zwecklos zu werden, und übrigens sind Uns seit einiger Zeit wiederholte Reklamation hinsic tlich der Kosten zugekommnen, welche eine Verwaltungsbehorde wie Unsere jetzige Staatskanzlei nöthig macht. Oie eine und die andere Nücksicht sind in den gegenwärtigen Verbälinissen so gewichtig, daß es uns dringend nothwendig scheint, der ehrenvollen Sendung, welche Sie mit so vielem Eifer bei Unsrer Person erfüllt haben, ein Ende zu machen. In Folge dessen und zugleich bedauernd, daß höhere Rücksichten uns nöthigen ein Ereigniß zu beschleunigen, welches wir gerne noch lange augeschoben hätten, haben Wir uns entschlossen, Ihnen Ihre ehrenvolle Entlassung aus dem Amte eines Staatskanzlers für die Luremburger Angelegenheiten zu gewähren, wie Wir es durch Gegenwärtiges thun, indem wir Ihnen für die Dienste danken, welche Sie uns und dem Lande geleistet. Daag, den 2. April 1848. (gez.) Wilhelm. An Unsern Staatskanzler für die Angelegenheiten des Großherzogthums Luremburg, den Baron v. Blochausen.
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Belgien.
Belgien. Brüssel, 14. April. In den Kammern ist die schwarz⸗gallichte Beredtsamkeit der HH. Frere und Verhaegen - wenn man anders den hohlen Pathos einer blinden Leidenschaftlichkeit so nennen will verstummt. Die Nachgiebigkeit der päpstlichen Curie in Betreff der Persönlichkeit des Hrn. Leclerg hat im Publikum kaum einen Effect gemacht, da man weiß, daß ein Principienkampf gegen den Clerus gar nicht mehr an der Zeit ist, kein wohlgesinnter Bürger die Anschürung eines verglimmenden Haders wünscht, und die übergroßen, ernsten Zeitereignisse sowie die würdige Haltung, welche die Katholiken zu beobachten wußten, haben auch die Uebelwollenden, die nur redlichen Herzens sind, belehrt, welchen Feinden und welchen Gefahren künftig zu begegnen sein wird. Das wichtigste unter allen diesen unerwarteten Entwickelungen ist die ganz neue Stellung Belgiens zu Holland. Gegen Ende Februar, als man noch voller Besorgniß war, der Drang der Ereignisse wer de auch wider die Absichten der provisorischen Regierung ein französisches Heer über die Nordgrenze führen, bot der König der Niederlande dem Könige Leopold zur völligen Versöhnung die Hand und beantragte ein kräftiges, aufrichtiges Zusammenwirkenzur Wahrung der gemeinschaftlichen Interessen. Die damals angeknüpften Verhandlungen sind noch nicht zum Abschlusse gediehen, jedoch nicht unterbrochen worden. Holland wird einem dringenden Bedürfnisse Belgiens entgegenkommen, indem es der gedrückten Industrie - namentlich den Genter Wollenzeugen - die Ausfuhr nach seinen Colonien eröffnen oder doch erleichtern wird. Durch Verschmelzung ihrer Interessen werden die beiderseitigen RKegierungen allmählig zu einem Defensivvertrage kommen, wenn auch dieser nicht direct und förmlich ausgesprochen werden kann. (Rh.⸗ u. M.⸗Z.)
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Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht Abonnemcnts-Vüreau fnÇurcmburg, Großstraße Nr. 105. Pliilmmelntionspteis für 3 Mon. 6 Mon. 13a$r. eulcmbmg: 5 Fr. 10 ssr. 20 gr. ÄüSwäits: 5, 75 11,25 22, 50 Insertionsgebührcn / 15 Centimes pro Zeile oder NaumMi Petitschrift. ,/>' Bestellungen und SBricle ' werden frnnro erbeten. X 5848^ Mr. fO. Sonntag, den 23. April.
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Königl.-Großherzoglicher Beschluß
Königl.-Großherzoglicher Beschluß vom 17. April 1848, Nr. 10. Wir Wilhelm ll., von Gottes Gnaden, König der Niederlande, Prinz von Oranien⸗Nassau, Großherzog von Luxemburg, re. . rc. Haben: Nach Einsicht unsers Beschlusses vom 3. d. M. Nr. 95, wodurch wir Unsern außerordentlichen Staatsrath für die Angelegenheiten des Großherzogthums Luxemburg, H. Gregoire, mit der einstweiligen Leitung der Staatskanzlei beauftragt haben, bis diese Leitung einem Luxemburger übertragen werden könnte; Nach Einsicht der dieserhalbigen Vorschläge Unsers Regierungs⸗Collegiums; Beschlossen und beschließen: Art. 1. Unser außerordentlicher Staatsrath für die Angelegenheiten des Großherzogthums wird von der einstweiligen Leitung der Staatskanzlei ehrenvoll entbunden. Art. 2. Diese einstweilige Leitung wird dem Hrn. Franz aver Würth⸗Paquet, Rath im Obergerichtshofe, übertragen. Art. 3. Unser außerordentlicher Staatsrath für die Angelegenheiten des Großherzogthums bleibt bis zur Ankunft des genannten Hrn. F. . WürthPaquet in Unserer Staatskanzlei im Haag, mit der einstweiligen Leitung der Staatskanzlei beauftragt. Art. 4. Unser Gouverneur des Großherzogthums hat für die Vollziehung dieses Beschlusses zu sorgen, welcher in das Verordnungs⸗ und Verwaltungsblatt eingerückt werden soll. Haag, den 17. Apri 1848. (Unterz.) Wilhelm. Durch den König Großherzog: Der mit der einstweiligen Leitung der Staatskanzlei beauftragte Staatsrath, Ggez.) Gregoire. Dem Original gleichlautend: Der oben genannte Staatsrath, H. Gregoire.
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Spanien.
Spanien. Madrid, 7. April. Der Herzog und die Her zogin von Montpensier, denen die köngigl. Familie entgegen gefahren war, trafen gesternAbends hier ein, vom Volke, das in den Straßen war, mit Grabesstille empfangen. Die Herausgeber des „Sigo“ sind eingekerkert, weil sie angeblich durch Drohbriefe von einem reichen Kaufmanne Geld erpressen wollten. - Mehrere, wegen Betheiligung an neulichen Ruhestörungen zu Barcelona verhaftete Peronen sollen erschossen worden sein. In den Provinzen herrscht vollkommene Ruhe..
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Amtliche Nachrichten.
Amtliche Nachrichten.
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Italien.
Italien. Mailand, 6. April. Die „Mailänder Zeitung“ berichtet, daß die große Todtenfeier, welche für die Opfer der letzten Revolution am 5. Statt fand, sehr glänzend gewesen ist. Die Begeisterung des Volkes war unbeschreiblich. - Das Kriegs⸗Bulletin enthält nichts von Bedeutung. Die mailändische Regierung hat alles Eigenthum von Mitgliedern der kaiserlichen Familie seguestrirt. Rom, 3. April. Die ofsicielle „Gazetta di Roma“ enthält folgende päpstliche Proclamation an die Völker Italiens vom 30. März: Die Ereignisse, welche in den letzten zwei Monaten so rasch auf einander folgten, sind kein Werk des Menschen. Wehe dem, welcher in diesem Sturme, wo die Ceder und das Reis zugleich gepeitscht und von ihrer Wurzel losgerissen werden der Stimme des Allmächtigen fein Ohr »»schließt! Wehe dem menschlichen Stolze, wenn er jene wunderbaren Umgestaltungen den Gebrechen ober den Verdienste« einiger Menschen zuschreibt, anstatt die geheimen Absichten der Fürschnng anzubeten, möge sich dieselbe nun auf dem Wege der Strafe ober auf dem Wege der Gnade kund geben, — jener Fürschuna. in deren Händen die Bestimmung der Sterblichen liegt! Und wir, dem das Wort gegeben ist, um die stumme Beredsamkeit der göttlichen Werke zu beuten, wir können nicht schweigen inmitten der Wünsche, Besorgnisse, Hoffnungen, welche die Herjen unserer Kinder bewegen. Vor Allem muffen wir Euch erklären, daß, wenn unser Herz gerührt gewesen ist, zu erfahren, wie in einem Thcile Italiens durch die Bemühungen der Religion großes Unglück verhindert wurde, nnb wie durch Werke der Liebe der Adel der Gemüther sich offenbarte, wir nur tief betrübt fein können durch die Beleidigungen, welche den Dienern dieser selben Religion an anderen Orten widerfuhren. Und sollten wir auch zu diesen Ereignissen schwelgen, so würbe unser Schweigen es doch nicht zuwege bringen, daß dieselben nicht die Wirkung unseres Segens vermindern. Wir finden uns genötigt, Euch zu sagen, daß es schwieriger hält, einen guten Gebrauch vom Siege zu machen, als zu erobern. Wenn die jetzige Zeit auch an einen anderen Zeitraum Eurer Geschichte erinnert, so laßt doch die Fehler (Surer Vorfahren ihren Nachkömmlingen zum Nutzen gereichen. Seid eingedenk, daß alle Dauerhaftigkeit, alle Wohlfahrt von der Eintracht abHange; daß Gott allein die Einwohner desselben Hauses zur Einstimmigkeit verbinden kann, und daß er diesen Segen bloß der Demuth, der Sanftmutt), der Ehrfurcht für die Gesetze gewährt, in der Freiheit feiner Kirche, in der Ordnung der Gesellschaft, in der Liebe zu dem Nächsten. Gedenket, daß die Gerechtigkeit allein aufbauet, daß die Leidenschaft aber zerstört, und daß der König der Könige auch der Herr der Nationen ist. Mögen unsere Gebete zu dem Herrn emporsteigen und auf Euch herunterrufen jenen Geist des guten Rathcs, der Kraft, der Weisheit, deren Anfang die Furcht Gottes ist, damit unsere Augen den Frieden in diesem ganzen Lande Italien« erblicken mögen. Wenn wir in unserer allumfassenden Liebe für die katholische Welt dieses Land nicht das theuerste nennen können, so hat Gott es doch gewollt, daß es unS näher liegen sollte, als irgend ein anderes. — Die englische Flotte, 9 Segel stark, war von Palermo am 3. vor Neapel angekommen; fie sollte nach dem adriatischen Meere abgehen. .Lord Napier hat gegen die Werbung von Freiwilligen für die Lombardei protestirt, dadurch aber eine solche Erbitterung unter dem Volke erregt, daß sein Palast durch Truppen geschützt werben mußte.
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Frankreich. Paris, 13. April. Die große Revue der Nationalgarbe, welche am 16, Statt finden sollte, ist auf den 20. »ertagt worden. — Gestern wurde Horace kernet in Versailles zum Obersten der Nationalgarde gewählt. — Man beginnt jetzt die Zurüswngcn zu dem großen Feste, welches tu wenigen Tagen aus Anlaß der Fahnen-Ucbergabe an die Nationalgarde, die Armee und die Arbeiter-Legionen auf dem Marsfelde Statt finden soll. Den Schluß der Feierlichkeit wird ein Bankett »on 100,000 Gedecken bilden, an welchem, neben den Mitgliedern der provisorischen Regierung, Abgeordnete der Armee, der Nationalgarde und der Arbeiter Thril nch- men werden. - Ein Journal will wissen, daß der Termin für die allgemeinen Wahlen abermals hinausgeschoben werden solle; kein anderes Blatt sagt etwas davon.
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Avis Mort. 1 Page 8
Am 11. d. Mts. starb der Hochw. .<p. P. Schneider, Pfarrer zu Borhorn, im Alter von 53 Jahren.
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 14. Apri Die Listen der Wähler für die Nationalversammlung sind heute um Mitternacht geschlossen worden. Morgen werden fie öfsentlich ausgelegt, und am 23. beginnen die Wahlen. - Das „Univers“ bestätigt, was der „Constitutionnel“ berichtete und das mitgetheilte Breve des Papstes schon errathen ließ daß die Frage wegen der Dotation der Geistlichkeit sowie einige andeke, welche den katholischen Cultus betreffen, zwischen der provisorischen Regierung und dem Papste verhandelt wurden.
Luxemburger Wort
"1848-04-23T00:00:00"
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https://persist.lu/ark:70795/c54jdr/articles/DTL64
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
luxwort
Italien.
Italien. Aus der Lombardei. Die neueste„ Gazetta di Milano“ vom 7. April enthält einen Aufruf der Mailänder provisorischen Regierung an die deutsche Nation: „Wir grüßen euch, Brüder, tapfere, gelehrte (dotti, großherzige Deutsche.“ Es wird darin der unsinnige Versuch gemacht, den Deutschen zu beweisen, daß die Oesterreicher keine Deutschen seien.“
Luxemburger Wort
"1848-04-23T00:00:00"
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