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{ "id": 835, "jurisdiction": "Sozialgerichtsbarkeit", "level_of_appeal": null, "name": "Sozialgericht Düsseldorf", "state": 12 }
S 46 AS 2230/15
"2027-04-06T00:00:00"
Urteil
Tenor Die Klage wird abgewiesen. Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten. 1Tatbestand: 2Streitig zwischen den Beteiligten ist die Höhe der dem Kläger zu gewährenden Grundsi-cherungsleistungen, hier insbesondere ein höherer Bedarf auf Grund alters- und ge-schlechtsspezifischer Diskriminierung, Rechtsmittelkosten, sowie die Übernahme der Kosten für einen Elektroradiator zum zusätzlichen Beheizen der Wohnung im zweiten Kalenderhalbjahr 2014. 3Der Kläger bezieht seit dem 01.01.2005 laufend Grundsicherungsleistungen nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch – Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) von dem Beklagten. Er bewohnt eine 48 qm große Erdgeschosswohnung, bestehend aus einem Kinderzimmer, einem Bad, einer Küche welche ohne Tür mit dem Flur verbunden ist, ei-nem Wohnzimmer und einem Schlafzimmer. Die Wohnung wird mit einer Gasetagenhei-zung beheizt. Die Warmwasserbereitung erfolgt nach Angaben des Klägers jedoch über Strom. Die Gasetagenheizung hat nach den Herstellerangaben eine kleinste Wärmebe-lastung von 8,4 Kilowatt (kW), die elektrische Leistungsaufnahme beträgt 120 Watt (W). 4Bereits bei seiner ersten Antragstellung gab der Kläger an, dass er auf Grund seiner per-sönlichen Lebensführung, seiner Anschauungen, sowie seiner genetischen Anlagen einen erhöhten monatlichen Mehraufwand habe. Er berief sich dabei unter anderem auf die UN-Menschenrechte. Hinsichtlich sowohl der höheren Bedarfe, als auch der Heizkosten wurde in der Vergan-genheit bereits eine Vielzahl von Verfahren vor dem hiesigen Sozialgericht und dem Landessozialgericht geführt. 5Mit Bescheid vom 23.05.2014 bewilligte der Beklagte dem Kläger Grundsicherungsleis-tungen für den Zeitraum 01.07.2014 bis 31.12.2014 in Höhe von 391,00 Euro Regelleis-tung und 279,04 Euro für die Kosten der Unterkunft und Heizung (insgesamt: 670,04 Eu-ro). Gegen den Bescheid erhob der Kläger Widerspruch. Mit Änderungsbescheid vom 04.08.2014 rechnete der Beklagte ein Guthaben aus einer Nebenkostenabrechnung an. Mit weiterem Änderungsbescheid vom 17.06.2015 hob der Beklagte den Änderungsbescheid vom 04.08.2014 wieder auf und bewilligte die Leistun-gen in ursprünglicher Höhe. 6Mit Widerspruchsbescheid vom 21.05.2015 setzte der Beklagte die Leistungen ausdrück-lich wieder in ursprünglicher Höhe von insgesamt 670,04 Euro fest und wies den Wider-spruch des Klägers im Übrigen zurück. Hinsichtlich der Höhe der Heizkosten und der Verfassungsmäßigkeit der Bedarfe verwies der Beklagte insoweit auf die abgeschlossenen Gerichtsverfahren. 7Mit der dagegen am 19.06.2015 erhobenen Klage verfolgt der Kläger sein Begehren wei-ter. Er trägt vor, dass junge Menschen einen höheren Ernährungsbedarf haben als ältere, sowie Männer einen höheren Bedarf als Frauen. Dies sei wissenschaftlich erwiesen. Auch sei die Unterscheidung zwischen Arbeitslosengeld und der bis 2004 bestehenden Arbeitslosenhilfe unzulässig. Ebenso unzulässig sei die Unterscheidung zwischen Ar-beitslosengeld und Arbeitslosengeld II. Das Handeln des Beklagten verstoße gegen hö-herrangiges Recht, insbesondere gegen die UN-Menschenrechte. Seine Heizkosten inklusive des Betriebes des Elektroradiators seien angemessen. 8Der Kläger beantragt, 9den Bescheid vom 23.05.2014 in der Gestalt der Änderungsbescheide vom 04.08.2014 und 17.06.2015 und des Widerspruchsbescheides vom 21.05.2015 abzuändern und den Beklagten zur Gewährung weiterer Leistungen zu verurtei-len. 10Der Kläger beantragt dabei insbesondere: 111. Ich beantrage, meine dokumentierte Inbetriebnahme meines Elektroradiators "Baufa 1500 Watt Type ERST 15, Nr. 316088" meine tatsächlichen Heizkosten vollumfänglich zu erstatten. Dies ist ein Volumen von 270 kw/h 122. Ich beantrage, die Entscheidungen des LSG NRW als Beweis hinzuzuziehen u.a. Urteil L 2 AS 273/14, L 2 AS 564/14, L 2 AS 798/14 und L 2 AS 800/14. 133. Ich beantrage, das Sitzungsprotokoll vom 23.09.2014 und die entsprechen-den späteren anderslautenden Entscheidungen des LSG NRW als Beweis hinzuzuziehen u.a. die Sitzungsprotokolle zu denselben Aktenzeichen, wie zu den Urteilen unter 2. genannt. 144. Beantrage ich einen Schadensersatz gem. § 823 BGB und 839 BGB sowie auch einen immateriellen Schaden nach § 253 BGB. Außerdem fordere ich Schmerzensgeld (§ 847 BGB). 155. Ich beantrage, die verfassungswidrigen Diskriminierungen bei der Ernährung bzw. Diskriminierung von Männern/jungen Menschen gegenüber Frau-en/älteren Menschen bei der Ernährung durch die nichtbedarfsgerechte/nicht transparente Grundsicherung SGB II Regelleistung zu unterlassen. Ich ma-che begründet höhere Leistungen geltend. 166. Ich beantrage, die fehlende Transparenz insbesondere der Referenzgruppe der Einkommens- und Verbraucherstichprobe und die Streichungen von Ta-bak und Alkohol zu unterlassen. 177. Ich beantrage es zu unterlassen, an dem verfassungswidrigen Handeln, ver-fassungswidrigen Diskriminierungen festzuhalten. 188a. Ich beantrage, dass das Handeln (die Bescheidungen) der Beklagten und das Handeln Deutschlands in Übereinstimmung mit den Zielen und Grunds-ätzen der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte stehen, weil Deutsch-land sich in der Schlussakte der KSZE unter VII dazu verpflichtet hat, dass sein Handeln in Übereinstimmung mit den Zielen und Grundsätzen der all-gemeinen Erklärung der Menschenrechte steht. 198b. Ich beantrage es zu unterlassen, dass das Handeln Deutschlands nicht in Übereinstimmung mit den Zielen und Grundsätzen der allgemeinen Erklä-rung der Menschenrechte steht. 209. Ich beantrage, die Unterscheidung ALG und ALG II bzw. die Diskriminierung der sogenannten Langzeitarbeitslosen zu unterlassen. Ich beantrage, alle Ar-beitslosen gleich zu behandeln, abzusichern und die widerrechtlichen Sank-tionsandrohungen und Sanktionen zu unterlassen. 219a. Ich beantrage eine Erstattung meiner Rechtsmittelkosten. Ich beantrage Kos-tenfestsetzung und mache Schadensersatzansprüche geltend. 2210. Ich beantrage die Verfahren gem. § 100 Abs. 2 Grundgesetz auszusetzen und an das zuständige Bundesverfassungsgericht zu verweisen, weil es um Völkerrecht/Schlussakte der KSZE geht, weil sich Deutschland in der Schlussakte der KSZE unter VII dazu verpflichtet hat, dass sein Handeln mit den Zielen und Grundsätzen der allgemeinen Erklärung der Menschen-rechte im Einklang steht und Deutschland/Jobcenter dieser Verpflichtung aus der Schlussakte der KSZE unter VII zuwider handelt. 2311. Ich beantrage, meine gesamten schriftlichen Einreichungen/Anträge zu be-rücksichtigen. 24Der Beklagte beantragt, 25die Klage abzuweisen. 26Er ist bei seiner im Verwaltungs- und Widerspruchsverfahren vertretenen Auffassung verblieben und verweist auf die Ausführungen in den vorangegangenen Verfahren so-wie im angefochtenen Widerspruchsbescheid. 27Der Kläger hat eine Übersicht über die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr einge-reicht. Hinsichtlich des Betriebes des Elektroradiators zum Beheizen der Wohnung hat der Kläger eine Aufstellung zu den Akten gereicht, wann und wie lange er im Zeitraum ab Januar 2015 den Radiator benutzt hat. Zudem hat er Erklärungen seiner Mutter und seiner Brü¬der eingereicht, ausweislich derer der Kläger auch mit dem Elektroradiator ge-heizt habe. 28Hinsichtlich der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes, sowie des weiteren Vorbringens der Beteiligten wird auf den Inhalt der Gerichts- und Verwaltungsakten Be-zug genommen, der Gegenstand der mündlichen Verhandlung gewesen ist. 29Entscheidungsgründe: 30Die form- und fristgerecht erhobene, insgesamt zulässige Klage ist nicht begründet. 31Der Bescheid vom 23.05.2014 in der Gestalt der Änderungsbescheide vom 04.08.2014 und 17.06.2015 und des Widerspruchsbescheides vom 21.05.2015 ist rechtmäßig. Der Kläger wird durch diesen Bescheid nicht in seinen Rechten verletzt, § 54 Abs. 2 Sozial-gerichtsgesetz (SGG). 32Die Höhe der von dem Beklagten übernommenen Kosten für die Unterkunft und Hei-zung im hier streitgegenständlichen Zeitraum 01.07.2014 bis 31.12.2014 sind nicht zu beanstanden. 33Die Wohnung des Klägers ist mit einer Gasetagenheizung ausgestattet. Die Abschläge für die Gasversorgung werden in voller Höhe übernommen. Für den Betriebsstrom der Gasheizung wird zusätzlich ein Anteil von 5% der Heizkosten übernommen. Dies entspricht der obergerichtlichen Rechtsprechung (vgl. LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 14.09.2016, Az.: L 31 AS 300/15; LSG Nordrhein-Westfalen, Ur-teil vom 19.02.2013, Az.: L 2 AS 2081/12; Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 10.06.2016, Az.: L 11 AS 1788/15 m.w.N. Auch das Bundessozialgericht ver-weist darauf, dass die Kosten für den Betriebsstrom mangels eigenen Zählers einer Schätzung zugänglich sind, und dass ein Anteil von 4 – 10% der Brennstoffkosten eine mögliche Rechenweise für die Schätzung darstellt: BSG, Urteil vom 03.12.2015, Az.: B 4 AS 47/14 R). 34Die Übernahme der Kosten für den Elektroradiator kommt daneben nicht in Betracht. Zum einen ist die Wohnung mit einer Gasetagenheizung ausgestattet. Wenn diese nicht ausreicht, um die Wohnung komplett zu beheizen, muss sich der Kläger an seinen Ver-mieter wenden. Auch das Fehlen eines Heizkörpers im Flur und in der Küche führt nicht zu einem Anspruch auf Kostenübernahme durch den Beklagten. Aus der Tatsache, dass das Landessozialgericht in einem der Sitzungsprotokolle der früheren Verfahren festge-halten hat, dass ein Anspruch darauf bestehe, die gesamte Wohnung zu beheizen, ergibt sich insoweit nichts anderes. Aus den von dem Kläger eingereichten Protokollen über den Betrieb des Elektroradiators in anderen Streitzeiträumen (hier: ab 2015, im Pa-rallelverfahren S 46 AS 4050/14 auch für den früheren Zeitraum Januar bis März 2014) ergibt sich, dass er den Radiator ausschließlich abends und nachts verwendet hat. Im Verhandlungstermin hat der Kläger zudem angegeben, dass er den Elektroradiator nicht nur in der Küche und im Flur, sondern auch in seinem Arbeitszimmer (das auch als Kin-derzimmer bezeichnet worden ist), im Wohnzimmer und im Schlafzimmer benutzt hat. Die Notwendigkeit des Heizens mit dem Elektroradiator ist zur Überzeugung der Kammer nicht gegeben. Denn in der Küche und insbesondere im Flur, in dem man sich nicht dauerhaft aufhält, erschließt sich die Notwendigkeit des Heizens in der Nacht nicht. In den anderen Räumen sind Heizkörper vorhanden, die mit der Gasetagenheizung beheizt werden können. Die insoweit entstehenden Kosten werden von dem Beklagten über-nommen. Zum anderen sind die Kosten für den Betrieb des Elektroradiators nicht nachgewiesen. Zwar hat der Kläger Erklärungen von Familienangehörigen eingereicht, dass er den Ra-diator benutzt habe, aber dies stellt keinen geeigneten Nachweis über die genaue Be-triebsdauer und insbesondere nicht über die dadurch entstandenen Kosten dar. Die blo-ße Behauptung, dass der Elektroradiator einen Betrag X verbrauche und dass deshalb ein Verbrauch von 270 kw/h im hier streitigen Zeitraum gegeben sei, ist zur Überzeugung der Kammer nicht ausreichend, um den tatsächlichen Verbrauch zu belegen. 35Die weiteren Anträge des Klägers zu Nr. 2. bis 11. haben ebenfalls keinen Erfolg. Die Urteile und Sitzungsprotokolle des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen liegen vor, für eine weitergehende Beiziehung der in den Anträgen Nr. 2. und 3. genannten und bereits vorliegenden Urteile und Protokolle fehlt das Rechtsschutzbedürfnis. 36Für eine Schadenersatzforderung und Schmerzensgeld (Antrag Nr. 4) besteht keine Zu-ständigkeit des Sozialgerichts. Der Sozialrechtsweg gemäß § 51 SGG ist nicht eröffnet. Die Gerichte der Sozialgerichtsbarkeit entscheiden gemäß § 51 Abs. 1 SGG nur über öf-fentlich-rechtliche Streitigkeiten in den unter Nr. 1 – 10 genannten Fällen und gemäß § 51 Abs. 2 SGG über privatrechtliche Streitigkeiten in Angelegenheiten der gesetzlichen Krankenversicherung sowie der sozialen und privaten Pflegeversicherung. Eine Scha-denersatzklage kann daher vor dem Sozialgericht keinen Erfolg haben. 37Die Anträge Nr. 5. bis 9. sind unzulässig, soweit sie auf die allgemeine Verfassungswid-rigkeit oder auf allgemeine Ansprüche anderer Menschen abstellen. Eine konkrete eige-ne Beschwer des Klägers im Sinne des § 54 Abs. 1 Satz 2 SGG ist insoweit nicht ersicht-lich. Soweit der Kläger die Verfassungsmäßigkeit des Regelsatzes (§ 20 SGB II) in Frage stellt und höhere Leistungen begehrt, da er als junger Mann einen höheren Bedarf habe als ältere Menschen oder Frauen, ist die Klage unbegründet. Das Gericht hat an der Verfassungsmäßigkeit der Höhe des Regelbedarfes keine Zweifel (vgl. u.a. LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 16.07.2014, Az.: L 2 AS 1866/13, sowie BSG, Urteil vom 28.03.2013, Az.: B 4 AS 12/12 R). 38Der Antrag Nr. 9a ist weder zulässig, noch begründet. Rechtsmittelkosten werden nach § 63 Zehntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB X) übernommen, soweit ein Widerspruch er-folgreich ist. In Klageverfahren werden Kosten nach § 193 SGG erstattet. Die Kostener-stattung erfolgt hierbei konkret für das jeweilige Verfahren. Im vorliegenden Verfahren waren Widerspruch und Klage nicht erfolgreich, so dass eine Kostenerstattung insoweit nicht in Betracht kommt. Eine allgemeine, über § 63 SGB X und § 193 SGG hinausge-hende Erstattung von Rechtsmittelkosten sieht das Gesetz nicht vor. 39Dem Antrag Nr. 10 war ebenfalls nicht zu folgen. Gemäß Art. 100 Abs. 2 Grundgesetz hat das Gericht die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes einzuholen, wenn in ei-nem Rechtsstreit zweifelhaft ist, ob eine Regel des Völkerrechtes Bestandteil des Bun-desrechtes ist und ob sie unmittelbar Rechte und Pflichten für den Einzelnen erzeugt. Dies ist vorliegend nicht der Fall. Das Gericht hat keine Zweifel daran, dass dem Kläger weitere Ansprüche auf Grund völkerrechtliche Bestimmungen nicht zustehen. 40Antrag Nr. 11 ist gegenstandslos, da alle Anträge des Klägers berücksichtigt worden sind. Sämtliche Schriftsätze und Anträge waren ohnehin Gegenstand des Verfahrens, so dass ein Rechtsschutzbedürfnis für diesen Antrag nicht gegeben ist. 41Die Kostenentscheidung folgt aus §§ 183, 193 SGG.
die klage wird abgewiesen. außergerichtliche kosten sind nicht zu erstatten. 1
2streitig zwischen den beteiligten ist die höhe der dem kläger zu gewährenden grundsi-cherungsleistungen, hier insbesondere ein höherer bedarf auf grund alters- und ge-schlechtsspezifischer diskriminierung, rechtsmittelkosten, sowie die übernahme der kosten für einen elektroradiator zum zusätzlichen beheizen der wohnung im zweiten kalenderhalbjahr 2014. 3der kläger bezieht seit dem 01.01.2005 laufend grundsicherungsleistungen nach dem sozialgesetzbuch zweites buch – grundsicherung für arbeitsuchende (sgb ii) von dem beklagten. er bewohnt eine 48 qm große erdgeschosswohnung, bestehend aus einem kinderzimmer, einem bad, einer küche welche ohne tür mit dem flur verbunden ist, ei-nem wohnzimmer und einem schlafzimmer. die wohnung wird mit einer gasetagenhei-zung beheizt. die warmwasserbereitung erfolgt nach angaben des klägers jedoch über strom. die gasetagenheizung hat nach den herstellerangaben eine kleinste wärmebe-lastung von 8,4 kilowatt (kw), die elektrische leistungsaufnahme beträgt 120 watt (w). 4bereits bei seiner ersten antragstellung gab der kläger an, dass er auf grund seiner per-sönlichen lebensführung, seiner anschauungen, sowie seiner genetischen anlagen einen erhöhten monatlichen mehraufwand habe. er berief sich dabei unter anderem auf die un-menschenrechte. hinsichtlich sowohl der höheren bedarfe, als auch der heizkosten wurde in der vergan-genheit bereits eine vielzahl von verfahren vor dem hiesigen sozialgericht und dem landessozialgericht geführt. 5mit bescheid vom 23.05.2014 bewilligte der beklagte dem kläger grundsicherungsleis-tungen für den zeitraum 01.07.2014 bis 31.12.2014 in höhe von 391,00 euro regelleis-tung und 279,04 euro für die kosten der unterkunft und heizung (insgesamt: 670,04 eu-ro). gegen den bescheid erhob der kläger widerspruch. mit änderungsbescheid vom 04.08.2014 rechnete der beklagte ein guthaben aus einer nebenkostenabrechnung an. mit weiterem änderungsbescheid vom 17.06.2015 hob der beklagte den änderungsbescheid vom 04.08.2014 wieder auf und bewilligte die leistun-gen in ursprünglicher höhe. 6mit widerspruchsbescheid vom 21.05.2015 setzte der beklagte die leistungen ausdrück-lich wieder in ursprünglicher höhe von insgesamt 670,04 euro fest und wies den wider-spruch des klägers im übrigen zurück. hinsichtlich der höhe der heizkosten und der verfassungsmäßigkeit der bedarfe verwies der beklagte insoweit auf die abgeschlossenen gerichtsverfahren. 7mit der dagegen am 19.06.2015 erhobenen klage verfolgt der kläger sein begehren wei-ter. er trägt vor, dass junge menschen einen höheren ernährungsbedarf haben als ältere, sowie männer einen höheren bedarf als frauen. dies sei wissenschaftlich erwiesen. auch sei die unterscheidung zwischen arbeitslosengeld und der bis 2004 bestehenden arbeitslosenhilfe unzulässig. ebenso unzulässig sei die unterscheidung zwischen ar-beitslosengeld und arbeitslosengeld ii. das handeln des beklagten verstoße gegen hö-herrangiges recht, insbesondere gegen die un-menschenrechte. seine heizkosten inklusive des betriebes des elektroradiators seien angemessen. 8der kläger beantragt, 9den bescheid vom 23.05.2014 in der gestalt der änderungsbescheide vom 04.08.2014 und 17.06.2015 und des widerspruchsbescheides vom 21.05.2015 abzuändern und den beklagten zur gewährung weiterer leistungen zu verurtei-len. 10der kläger beantragt dabei insbesondere: 111. ich beantrage, meine dokumentierte inbetriebnahme meines elektroradiators "baufa 1500 watt type erst 15, nr. 316088" meine tatsächlichen heizkosten vollumfänglich zu erstatten. dies ist ein volumen von 270 kw/h 122. ich beantrage, die entscheidungen des lsg nrw als beweis hinzuzuziehen u.a. urteil l 2 as 273/14, l 2 as 564/14, l 2 as 798/14 und l 2 as 800/14. 133. ich beantrage, das sitzungsprotokoll vom 23.09.2014 und die entsprechen-den späteren anderslautenden entscheidungen des lsg nrw als beweis hinzuzuziehen u.a. die sitzungsprotokolle zu denselben aktenzeichen, wie zu den urteilen unter 2. genannt. 144. beantrage ich einen schadensersatz gem. § 823 bgb und 839 bgb sowie auch einen immateriellen schaden nach § 253 bgb. außerdem fordere ich schmerzensgeld (§ 847 bgb). 155. ich beantrage, die verfassungswidrigen diskriminierungen bei der ernährung bzw. diskriminierung von männern/jungen menschen gegenüber frau-en/älteren menschen bei der ernährung durch die nichtbedarfsgerechte/nicht transparente grundsicherung sgb ii regelleistung zu unterlassen. ich ma-che begründet höhere leistungen geltend. 166. ich beantrage, die fehlende transparenz insbesondere der referenzgruppe der einkommens- und verbraucherstichprobe und die streichungen von ta-bak und alkohol zu unterlassen. 177. ich beantrage es zu unterlassen, an dem verfassungswidrigen handeln, ver-fassungswidrigen diskriminierungen festzuhalten. 188a. ich beantrage, dass das handeln (die bescheidungen) der beklagten und das handeln deutschlands in übereinstimmung mit den zielen und grunds-ätzen der allgemeinen erklärung der menschenrechte stehen, weil deutsch-land sich in der schlussakte der ksze unter vii dazu verpflichtet hat, dass sein handeln in übereinstimmung mit den zielen und grundsätzen der all-gemeinen erklärung der menschenrechte steht. 198b. ich beantrage es zu unterlassen, dass das handeln deutschlands nicht in übereinstimmung mit den zielen und grundsätzen der allgemeinen erklä-rung der menschenrechte steht. 209. ich beantrage, die unterscheidung alg und alg ii bzw. die diskriminierung der sogenannten langzeitarbeitslosen zu unterlassen. ich beantrage, alle ar-beitslosen gleich zu behandeln, abzusichern und die widerrechtlichen sank-tionsandrohungen und sanktionen zu unterlassen. 219a. ich beantrage eine erstattung meiner rechtsmittelkosten. ich beantrage kos-tenfestsetzung und mache schadensersatzansprüche geltend. 2210. ich beantrage die verfahren gem. § 100 abs. 2 grundgesetz auszusetzen und an das zuständige bundesverfassungsgericht zu verweisen, weil es um völkerrecht/schlussakte der ksze geht, weil sich deutschland in der schlussakte der ksze unter vii dazu verpflichtet hat, dass sein handeln mit den zielen und grundsätzen der allgemeinen erklärung der menschen-rechte im einklang steht und deutschland/jobcenter dieser verpflichtung aus der schlussakte der ksze unter vii zuwider handelt. 2311. ich beantrage, meine gesamten schriftlichen einreichungen/anträge zu be-rücksichtigen. 24der beklagte beantragt, 25die klage abzuweisen. 26er ist bei seiner im verwaltungs- und widerspruchsverfahren vertretenen auffassung verblieben und verweist auf die ausführungen in den vorangegangenen verfahren so-wie im angefochtenen widerspruchsbescheid. 27der kläger hat eine übersicht über die referenzwerte für die nährstoffzufuhr einge-reicht. hinsichtlich des betriebes des elektroradiators zum beheizen der wohnung hat der kläger eine aufstellung zu den akten gereicht, wann und wie lange er im zeitraum ab januar 2015 den radiator benutzt hat. zudem hat er erklärungen seiner mutter und seiner brü¬der eingereicht, ausweislich derer der kläger auch mit dem elektroradiator ge-heizt habe. 28hinsichtlich der weiteren einzelheiten des sach- und streitstandes, sowie des weiteren vorbringens der beteiligten wird auf den inhalt der gerichts- und verwaltungsakten be-zug genommen, der gegenstand der mündlichen verhandlung gewesen ist. 29
30die form- und fristgerecht erhobene, insgesamt zulässige klage ist nicht begründet. 31der bescheid vom 23.05.2014 in der gestalt der änderungsbescheide vom 04.08.2014 und 17.06.2015 und des widerspruchsbescheides vom 21.05.2015 ist rechtmäßig. der kläger wird durch diesen bescheid nicht in seinen rechten verletzt, § 54 abs. 2 sozial-gerichtsgesetz (sgg). 32die höhe der von dem beklagten übernommenen kosten für die unterkunft und hei-zung im hier streitgegenständlichen zeitraum 01.07.2014 bis 31.12.2014 sind nicht zu beanstanden. 33die wohnung des klägers ist mit einer gasetagenheizung ausgestattet. die abschläge für die gasversorgung werden in voller höhe übernommen. für den betriebsstrom der gasheizung wird zusätzlich ein anteil von 5% der heizkosten übernommen. dies entspricht der obergerichtlichen rechtsprechung (vgl. lsg berlin-brandenburg, urteil vom 14.09.2016, az.: l 31 as 300/15; lsg nordrhein-westfalen, ur-teil vom 19.02.2013, az.: l 2 as 2081/12; landessozialgericht niedersachsen-bremen, urteil vom 10.06.2016, az.: l 11 as 1788/15 m.w.n. auch das bundessozialgericht ver-weist darauf, dass die kosten für den betriebsstrom mangels eigenen zählers einer schätzung zugänglich sind, und dass ein anteil von 4 – 10% der brennstoffkosten eine mögliche rechenweise für die schätzung darstellt: bsg, urteil vom 03.12.2015, az.: b 4 as 47/14 r). 34die übernahme der kosten für den elektroradiator kommt daneben nicht in betracht. zum einen ist die wohnung mit einer gasetagenheizung ausgestattet. wenn diese nicht ausreicht, um die wohnung komplett zu beheizen, muss sich der kläger an seinen ver-mieter wenden. auch das fehlen eines heizkörpers im flur und in der küche führt nicht zu einem anspruch auf kostenübernahme durch den beklagten. aus der tatsache, dass das landessozialgericht in einem der sitzungsprotokolle der früheren verfahren festge-halten hat, dass ein anspruch darauf bestehe, die gesamte wohnung zu beheizen, ergibt sich insoweit nichts anderes. aus den von dem kläger eingereichten protokollen über den betrieb des elektroradiators in anderen streitzeiträumen (hier: ab 2015, im pa-rallelverfahren s 46 as 4050/14 auch für den früheren zeitraum januar bis märz 2014) ergibt sich, dass er den radiator ausschließlich abends und nachts verwendet hat. im verhandlungstermin hat der kläger zudem angegeben, dass er den elektroradiator nicht nur in der küche und im flur, sondern auch in seinem arbeitszimmer (das auch als kin-derzimmer bezeichnet worden ist), im wohnzimmer und im schlafzimmer benutzt hat. die notwendigkeit des heizens mit dem elektroradiator ist zur überzeugung der kammer nicht gegeben. denn in der küche und insbesondere im flur, in dem man sich nicht dauerhaft aufhält, erschließt sich die notwendigkeit des heizens in der nacht nicht. in den anderen räumen sind heizkörper vorhanden, die mit der gasetagenheizung beheizt werden können. die insoweit entstehenden kosten werden von dem beklagten über-nommen. zum anderen sind die kosten für den betrieb des elektroradiators nicht nachgewiesen. zwar hat der kläger erklärungen von familienangehörigen eingereicht, dass er den ra-diator benutzt habe, aber dies stellt keinen geeigneten nachweis über die genaue be-triebsdauer und insbesondere nicht über die dadurch entstandenen kosten dar. die blo-ße behauptung, dass der elektroradiator einen betrag x verbrauche und dass deshalb ein verbrauch von 270 kw/h im hier streitigen zeitraum gegeben sei, ist zur überzeugung der kammer nicht ausreichend, um den tatsächlichen verbrauch zu belegen. 35die weiteren anträge des klägers zu nr. 2. bis 11. haben ebenfalls keinen erfolg. die urteile und sitzungsprotokolle des landessozialgerichts nordrhein-westfalen liegen vor, für eine weitergehende beiziehung der in den anträgen nr. 2. und 3. genannten und bereits vorliegenden urteile und protokolle fehlt das rechtsschutzbedürfnis. 36für eine schadenersatzforderung und schmerzensgeld (antrag nr. 4) besteht keine zu-ständigkeit des sozialgerichts. der sozialrechtsweg gemäß § 51 sgg ist nicht eröffnet. die gerichte der sozialgerichtsbarkeit entscheiden gemäß § 51 abs. 1 sgg nur über öf-fentlich-rechtliche streitigkeiten in den unter nr. 1 – 10 genannten fällen und gemäß § 51 abs. 2 sgg über privatrechtliche streitigkeiten in angelegenheiten der gesetzlichen krankenversicherung sowie der sozialen und privaten pflegeversicherung. eine scha-denersatzklage kann daher vor dem sozialgericht keinen erfolg haben. 37die anträge nr. 5. bis 9. sind unzulässig, soweit sie auf die allgemeine verfassungswid-rigkeit oder auf allgemeine ansprüche anderer menschen abstellen. eine konkrete eige-ne beschwer des klägers im sinne des § 54 abs. 1 satz 2 sgg ist insoweit nicht ersicht-lich. soweit der kläger die verfassungsmäßigkeit des regelsatzes (§ 20 sgb ii) in frage stellt und höhere leistungen begehrt, da er als junger mann einen höheren bedarf habe als ältere menschen oder frauen, ist die klage unbegründet. das gericht hat an der verfassungsmäßigkeit der höhe des regelbedarfes keine zweifel (vgl. u.a. lsg nordrhein-westfalen, urteil vom 16.07.2014, az.: l 2 as 1866/13, sowie bsg, urteil vom 28.03.2013, az.: b 4 as 12/12 r). 38der antrag nr. 9a ist weder zulässig, noch begründet. rechtsmittelkosten werden nach § 63 zehntes buch sozialgesetzbuch (sgb x) übernommen, soweit ein widerspruch er-folgreich ist. in klageverfahren werden kosten nach § 193 sgg erstattet. die kostener-stattung erfolgt hierbei konkret für das jeweilige verfahren. im vorliegenden verfahren waren widerspruch und klage nicht erfolgreich, so dass eine kostenerstattung insoweit nicht in betracht kommt. eine allgemeine, über § 63 sgb x und § 193 sgg hinausge-hende erstattung von rechtsmittelkosten sieht das gesetz nicht vor. 39dem antrag nr. 10 war ebenfalls nicht zu folgen. gemäß art. 100 abs. 2 grundgesetz hat das gericht die entscheidung des bundesverfassungsgerichtes einzuholen, wenn in ei-nem rechtsstreit zweifelhaft ist, ob eine regel des völkerrechtes bestandteil des bun-desrechtes ist und ob sie unmittelbar rechte und pflichten für den einzelnen erzeugt. dies ist vorliegend nicht der fall. das gericht hat keine zweifel daran, dass dem kläger weitere ansprüche auf grund völkerrechtliche bestimmungen nicht zustehen. 40antrag nr. 11 ist gegenstandslos, da alle anträge des klägers berücksichtigt worden sind. sämtliche schriftsätze und anträge waren ohnehin gegenstand des verfahrens, so dass ein rechtsschutzbedürfnis für diesen antrag nicht gegeben ist. 41die kostenentscheidung folgt aus §§ 183, 193 sgg.
346,915
{ "id": 842, "jurisdiction": "Verwaltungsgerichtsbarkeit", "level_of_appeal": null, "name": "Verwaltungsgericht Düsseldorf", "state": 12 }
3 K 7947/21
"2022-10-13T00:00:00"
Urteil
Tenor Der Bescheid des Oberbürgermeisters der Beklagten über den Widerruf der Zuweisung von Großmarktflächen vom 16. November 2021 wird aufgehoben. Die Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens. Das Urteil ist wegen der Kosten gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages vorläufig vollsteckbar. Die Berufung wird zugelassen. 1Tatbestand: 2Die Klägerin betreibt seit inzwischen mehreren Jahrzehnten einen Obst- und Gemüsegroßhandel mit derzeit 28 Mitarbeitern auf dem Großmarkt der Beklagten; die Ware für die rund 280 Kunden, darunter Großkantinen, Krankenhäuser, Altenheime, Catering, Schulen und Kindergärten, wird jede Nacht bei den insgesamt etwa 30 Zulieferbetrieben auf dem Großmarkt frisch eingekauft und noch am selben Tage ausgeliefert. 3Nachdem die ursprünglichen Zuweisungen von Flächen in der Halle 00 bzw. davor („Halle 00X“) des Großmarktes seitens des Oberbürgermeisters der Beklagten mit Bescheid vom 17. November 2015 (aus Gründen der Hallenstatik sowie wegen der Werksmodernisierung des benachbarten Sprinterwerks der Firma E. AG) widerrufen worden waren, erhielt die Klägerin mit Bescheid vom 6. April 2016 ersatzweise die Standplätze Nr. 00 bis 00 in der Halle 0 des Großmarktes neu zugewiesen; die seitens der Klägerin angestrengten gerichtlichen Verfahren (3 K 7996/15 und 3 L 49/16) wurden übereinstimmend für erledigt erklärt. 4Zwecks Neuausrichtung zu einem privat – ohne städtischen Einfluss in Eigenregie der Großmarkthändlerinnen und Großmarkthändler – geführten Großmarkt (auf dem dann der städtischen Tochtergesellschaft J. AG gehörenden Großmarktgelände mit neu zu errichtenden Großmarkthallen) beschloss der Rat der Beklagten am 12. Juli 2018 die Auflösung der öffentlichen Einrichtung Großmarkt (zum 31. Dezember 2018). In Umsetzung dieser Entscheidung widerrief der Oberbürgermeister der Beklagten gegenüber der Klägerin mit Bescheid vom 17. September 2018 unter Anordnung der sofortigen Vollziehung die oben genannte Zuweisung der sieben Standplätze in Halle 0 des Großmarktes zum 31. Dezember 2018. Dem hiergegen von der Klägerin seinerzeit gestellten Antrag auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes (3 L 2854/18) gab die Kammer durch Beschluss vom 27. November 2018 wegen mangelnder Vereinbarkeit des Widerrufes und des ihm zu Grunde liegenden Ratsbeschlusses mit höherrangigem Recht in Gestalt der durch das Bundesverwaltungsgericht in seinem „Weihnachtsmarkturteil“ vom 27. Mai 2009 (8 C 10.08) zu Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG erarbeiteten Grundsätze statt. Gegen diesen sowie gegen eine Parallelentscheidung der Kammer legte die Beklagte keine Rechtsmittel ein. Vielmehr verfolgte sie das Ziel eines zukunftsfähigen Großmarktes in Eigenregie der Händlerinnen und Händler in zahlreichen Verhandlungsgesprächen zunächst weiter, verwarf es jedoch, als sich abzeichnete, dass eine Lösung auf der Basis eines breiten Konsenses aussichtslos erschien. Sie setzte den Ratsbeschluss von 2018 nicht um, sondern hob die gerichtlich angegriffenen Widerrufsbescheide im April 2021 allesamt auf; die zahlreichen Klageverfahren wurden einschließlich des der Klägerin (3 K 7827/18) übereinstimmend für erledigt erklärt. 5Im Folgenden prüfte die Beklagte die Optionen „Fortführung der öffentlichen Einrichtung Großmarkt“ und „Auflösung der öffentlichen Einrichtung Großmarkt“ (ohne Möglichkeit der Weiterführung durch die Großmarkthändlerinnen und -händler in Eigenregie im Anschluss an die Auflösung). Am 1. Juli 2021 entschied sich der Rat der Beklagten für die zweite Option und beschloss die Auflösung der öffentlichen Einrichtung Großmarkt zum 31. Dezember 2024. Zur Begründung wurde in der Beschlussvorlage (XXX/000/2021) insbesondere die ineffiziente Struktur auf dem Großmarktgelände, die nicht mehr heutigen Maßstäben der Flächennutzung entspreche, ein enormer Investitionsbedarf bzw. hoher Sanierungsaufwand und ein hohes Defizit angeführt; ferner sei mit einzubeziehen, dass das Großmarktgelände als eine der wenigen großen, zusammenhängen und attraktiven Flächen im Stadtgebiet einer neuen und sinnvolleren Nutzung zugeführt werden solle. Der Großmarkt sei für die Versorgung der Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger auch nicht unabdingbar, denn seine Funktion als Einrichtung der Daseinsvorsorge habe er längst verloren. In Umsetzung dieses Ratsbeschlusses widerrief der Oberbürgermeister der Beklagten mit Bescheid vom 16. November 2021 die Zuweisungen für die Stände Nr. 00 bis 00 in der Halle 0 des Großmarktes zum 31. Dezember 2024 (Ziffer 1), ordnete die Räumung und saubere Zur-Verfügung-Stellung der Flächen zu diesem Zeitpunkt (Ziffer 2) und drohte widrigenfalls die Durchführung im Wege der Ersatzvornahme bei vorläufig veranschlagten Kosten in Höhe von 3.000,00 Euro (Ziffer 3) an. Sie stützte den Widerruf auf § 49 Abs. 2 Nr. 1 VwVfG NRW: § 6 Abs. 4 Großmarktsatzung (GMS) lasse den Widerruf aus sachlich gerechtfertigtem Grund zu; ebenso sei in der Zuweisung ein Widerruf vorbehalten. 6Gegen den Bescheid vom 16. November 2021 hat die Klägerin am 22. November 2021 Klage erhoben. 7Zu deren Begründung führt sie im Wesentlichen an, dass es an einem „sachlich gerechtfertigten Grund“ im Sinne von § 6 Abs. 4 GMS fehle, weil die Vorschrift nur „bauliche Änderungen“ zu Gunsten der öffentlichen Einrichtung Großmarkt, nicht aber Baumaßnahmen Privater erfasse, zu deren Umsetzung die öffentliche Einrichtung aufgelöst werden müsse.Überdies sei die Entscheidung, den Großmarkt als öffentliche Einrichtung zum 31. Dezember 2024 aufzulösen, mit höherrangigem Recht nicht vereinbar. Erneut habe die Beklagte insoweit das in Art. 28 Abs. 2 GG wurzelnde Gebot der Sicherung und Wahrung des Aufgabenbestandes der Gemeinden missachtet. Das „Weihnachtsmarkturteil“ des Bundesverwaltungsgerichts gelte nicht nur für die materielle Privatisierung öffentlicher Einrichtungen, sondern erst recht für deren vollständige Auflösung, wie sie die Beklagte hier verfolge. Auch seien nicht nur Einrichtungen erfasst, die – kumulativ – sozial, kulturell oder traditionell geprägt seien, sondern es genüge zur Anerkennung einer grundsätzlichen Aufgabenwahrnehmungspflicht, wenn die von der Gemeinde geschaffene öffentliche Einrichtung – alternativ – sozial, kulturell oder traditionell geprägt sei. Dass es sich bei dem Großmarkt Düsseldorf um eine derartige öffentliche Einrichtung im Sinne des „Weihnachtsmarkturteils“ und eben nicht um eine ausschließlich wirtschaftliche Betätigung der Beklagten handele, habe die Kammer im November 2018 völlig zu Recht festgestellt; maßgebliche Änderungen hätten sich in den Jahren danach nicht ergeben. Zudem habe die Beklagte im Rahmen ihrer Auflösungsentscheidung die berechtigten Interessen der Händler und Marktbeschicker völlig außer Acht gelassen.Jedenfalls sei der Widerruf – noch dazu innerhalb einer so kurz bemessenen Frist – ermessensfehlerhaft, weil dessen existenzbedrohende Wirkung für die Klägerin nicht hinreichend berücksichtigt worden sei.Könne der Widerruf mithin offensichtlich keinen Bestand haben, so gelte dies auch für die Räumungsanordnung, zumal die Voraussetzungen des § 6 Abs. 5 GMS nicht erfüllt seien. Die Androhung der Ersatzvornahme sei schon deshalb rechtsfehlerhaft, weil ihr – der Klägerin – nicht nur vertretbare Handlungen aufgegeben worden seien. 8Die Klägerin beantragt, 9den Bescheid des Oberbürgermeisters der Beklagten über den Widerruf der Zuweisung von Großmarktflächen vom 16. November 2021 aufzuheben. 10Die Beklagte beantragt, 11die Klage abzuweisen. 12Sie verteidigt die Entscheidung ihres Rates vom 1. Juli 2021 und den diese umsetzenden Widerrufsbescheid ihres Oberbürgermeisters:Die Argumentation der Klägerin zu § 6 Abs. 4 GMS sei ein Zirkelschluss, denn in der dortigen Nummer 2 stünden die öffentlichen Zwecke sprachlich dem Großmarkt gegenüber und sollten ihn ersetzen und nicht ihm dienen. Das in dem Ratsbeschluss dargestellte Ziel, das Großmarktgelände neuen Planungen zugänglich zu machen, stelle sich als Vorhaben der Stadtentwicklung und damit eindeutig als öffentlicher Zweck dar. Hilfsweise werde darauf hingewiesen, dass die Aufzählung in § 6 Abs. 4 GMS nicht abschließend sei und die Auflösung des Großmarktes jedenfalls einen ungeschriebenen Widerrufsgrund darstelle.Das „Weihnachtsmarkturteil“ stehe dem Ratsbeschluss zur Auflösung sowie dem streitgegenständlichen Widerrufsbescheid nicht entgegen. Der Großmarkt sei keine öffentliche Einrichtung mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem Hintergrund im Sinne der höchstrichterlichen Entscheidung. Hinsichtlich der Umschreibungen des Bundesverwaltungsgerichts „gemeinschaftsbezogene Gemeinwohlbelange“, das „örtliche Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Gemeindebürgern“ und die „Förderung der Kontakte der Gemeindebürger untereinander“ sei vielmehr zu betonen, dass dem Großmarkt eine solche Funktion nicht zukomme. Dieser sei ein abgeschlossenes Gelände, zu dem allein zugelassene Händlerinnen und Händler sowie gewerbliche Großmarktkundinnen und -kunden Zutritt erhielten. Der Handel beginne nach Mitternacht und ende in den frühen Morgenstunden. Der Großmarktbetrieb finde damit unter weitgehendem Ausschluss der Gemeindebürgerinnen und -bürger statt und besitze damit weder kulturelle, soziale oder traditionsbildende Funktion für die örtliche Gemeinschaft, noch diene er in irgendeiner Weise der Förderung der Kontakte der Gemeindebürger untereinander oder stelle sich als sozial und kulturell prägend dar. Er stelle, auch im Sinne des § 107 GO NRW, eine wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde dar, in dem er allein als Markt und damit als Ort des Warenaustauschs diene. Die Bedeutung des Großmarktes habe sich gewandelt: Er habe sich von der Daseinsvorsorgeeinrichtung zu einem reinen Handelsplatz entwickelt, der in Konkurrenz zur Vielzahl anderer Anbieter stehe. Nicht zuletzt als Folge der Digitalisierung sei die Ortsnähe für die Versorgung der örtlichen Bevölkerung nicht mehr notwendig. Hinzu komme, dass ein erheblicher Anteil der Großmarktkunden gar nicht aus Düsseldorf, sondern aus der näheren und weiteren Umgebung stamme. Gerade wegen dieser mit einer rückläufigen Nachfrage einhergehenden Entwicklung hätten diverse Händler selbst die Umstrukturierung des Großmarktes gewollt. Die Anwendung der im „Weihnachtsmarkturteil“ entwickelten Grundsätze scheitere überdies an einer fehlenden Fortführung des Großmarktes. Die von diesem als unzulässig erachtete Konstellation einer materiellen Privatisierung liege gerade nicht vor. Die Sorge des Gerichts gelte einer aus seiner Sicht potentiell schädlichen Kommerzialisierung der öffentlichen Einrichtung, nicht hingegen deren reinem Fortbestand. In diesem Zusammenhang sei das Urteil des Verwaltungsgerichts Augsburg vom 26. September 2011 (Au 7 K 10.1951) zu nennen, mit dem sich die Kammer auch in ihrem Beschluss von November 2018 befasst habe. Die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts müsse auch so einschränkend verstanden und könne auf keinen Fall auch auf andere Konstellationen wie die ersatzlose Auflösung einer öffentlichen Einrichtung erweitert werden. Die kritischen Literaturstimmen zeigten, dass die vom Senat erkannte Figur der Selbstverwaltungspflicht nur in sehr engen Grenzen angewendet werden könne. Das von der Klägerin nahegelegte Verständnis würde die Pervertierung des Selbstverwaltungsrechts bedeuten. Denn die Verwaltung der Gemeinde richte sich allein nach dem Willen der Bürgerschaft, die wiederum durch den demokratisch gewählten Rat vertreten werde. Soweit also keine schutzwürdigen Individualrechtspositionen der Auflösung der freiwilligen öffentlichen Einrichtung Großmarkt entgegenstünden, sei nicht ersichtlich, warum eine andere Instanz als ebendieser Rat, seien es Händlerinnen und Händler, ein Gericht oder eine staatliche Stelle, über diese Auflösung entscheiden und sie – die Beklagte – damit entgegen dem Willen der Bürgerschaft auf ewig an den Betrieb des Großmarktes binden solle. Auch sei keine Verdichtung von einer freiwilligen zu einer pflichtigen Einrichtung erfolgt, zumal die Grundversorgung der Bevölkerung auch nach Schließung des Großmarktes nicht gefährdet sei, wie ein Blick in die umliegenden Städte zeige, welche keine kommunalen Großmärkte bereithielten und deren Bevölkerung gleichwohl keinen Hunger leiden müsse. Ermessensfehler hafteten weder dem Ratsbeschluss noch dem streitgegenständlichen Widerrufsbescheid an. Denn die Interessen der wirtschaftlich tätigen Händlerinnen und Händler seien jeweils in die Abwägung eingestellt worden. Dem Rat komme bei der Entscheidung über die Auflösung einer freiwilligen Einrichtung ein sehr weiter Ermessensspielraum zu. Es gebe weder ein schutzwürdiges Vertrauen in den Fortbestand des Großmarktes noch einen individuellen Vertrauensschutz im Hinblick auf Investitionen in den Aus- oder Umbau des Standes. Schließlich zeige auch ein Vergleich mit zivilrechtlichen Gewerbemietverhältnissen und der dort üblichen Kündigungsfrist von maximal 12 Monaten, dass die Widerrufsfrist keinesfalls als unverhältnismäßig eingestuft werden könne. 13Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird ergänzend auf den Inhalt der Gerichtsakte – insbesondere auch auf das Protokoll des am 16. August 2022 durchgeführten Erörterungstermins – nebst der beigezogenen Verwaltungsvorgänge der Beklagten (einschließlich der „Ratsunterlagen“) Bezug genommen. 14Entscheidungsgründe: 15Die Kammer konnte ohne mündliche Verhandlung durch den (Vorsitzenden als) Berichterstatter entscheiden, weil die Beteiligten sich in dem oben genannten Erörterungstermin jeweils hiermit (gemäß §§ 101 Abs. 2, 87a Abs. 2 und 3 VwGO) einverstanden erklärt haben. 16Die Klage hat Erfolg. 17Sie ist als Anfechtungsklage im Sinne des § 42 Abs. 1 Alt. 1 VwGO zulässig und auch begründet; der Bescheid des Oberbürgermeisters der Beklagten über den Widerruf der Zuweisung von Großmarktflächen vom 16. November 2021 ist rechtwidrig und verletzt die Klägerin in ihren Rechten (§ 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO). 18Der in Ziffer 1. des angegriffenen – zugleich den maßgeblichen Entscheidungszeitpunkt markierenden – Bescheides vorgenannten Datums enthaltene Widerruf der Zuweisung von sieben Standplätzen in Halle 8 des Großmarktes ist – ebenso wie der diesem zu Grunde liegende Beschluss des Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf vom 1. Juli 2021 über die Auflösung der öffentlichen Einrichtung Großmarkt (zum 31. Dezember 2024) – mit höherrangigem Recht nicht vereinbar. 19Wie bereits 2018 bei der Umstrukturierungsentscheidung liegt bei der nunmehrigen Auflösungsentscheidung wiederum ein Verstoß gegen die aus der Garantie der kommunalen Selbstverwaltung (Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG) abgeleiteten Grundsätze vor, die das Bundesverwaltungsgericht in seinem sogenannten „Weihnachtsmarkturteil“ (vom 27. Mai 2009 - 8 C 10.08 -, juris) aufgestellt hat. Demnach sind die Gemeinden durch die Selbstverwaltungsgarantie nicht nur vor staatlichen Eingriffen in ihren Aufgabenbereich geschützt, sondern aus der Verfassungsnorm folgt auch eine Bindung der Gemeinden in Bezug auf die Aufrechterhaltung ihres Aufgabenbestandes, wenn dieser in den Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft wurzelt. 20Bei dem Großmarkt der Beklagten handelt es sich um eine „öffentliche Einrichtung mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem Hintergrund“ im Sinne der vorgenannten höchstrichterlichen Entscheidung und nicht um eine primär wirtschaftliche Betätigung, bei der „eine verfassungsrechtliche Aufgabenverpflichtung der Gemeinden bereits tatbestandlich ausscheiden“ soll. 21Vgl. Stepanek, Diss. Würzburg 2013, Verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben der Gemeinden, Berlin 2014, S. 22 f. 22Hierzu hat die Kammer bereits in ihrem Beschluss vom 27. November 2018 in dem vorläufigen Rechtsschutzverfahren selbigen Rubrums Folgendes ausgeführt: 23„(…) Denn bei dem seit 1936 existierenden Großmarkt der Antragsgegnerin (vgl. die auf §§ 69 RGewO und 58 Abs. b PolVwG PR gestützte Marktordnung vom 15. Juni 1936) handelt es sich nach der bisherigen Konzeption um eine kommunale öffentliche Einrichtung im Sinne von § 8 GO NRW (vgl. auch § 1 der Großmarktsatzung). Bereits in ihrer Widerrufsverfügung (…) weist die Antragsgegnerin zutreffend darauf hin, dass es sich bei einem Großmarkt – anders als beispielsweise bei Schulen und Friedhöfen – nicht um eine Pflichtaufgabe handelt, d. h. eine Kommune eine derartige öffentliche Einrichtung „zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Betreuung ihrer Einwohner“ im Sinne von § 8 Abs. 1 GO NRW nicht schaffen muss. Entgegen der (bereits in der Widerrufsverfügung) zum Ausdruck gebrachten Annahme der Antragsgegnerin folgt hieraus aber nicht, dass eine Gemeinde (unbeschränkt) über die Abschaffung bzw. Privatisierung eines Großmarktes entscheiden kann. Vielmehr sind dabei die aus der bundesverfassungsrechtlichen Garantie der kommunalen Selbstverwaltung (Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG) abgeleiteten Grundsätze zu beachten, die das Bundesverwaltungsgericht in seinem sogenannten „Weihnachtsmarkturteil“ aufgestellt hat. Nach dieser Entscheidung steht es nicht im freien Ermessen der Gemeinde, „freie Selbstverwaltungsangelegenheiten“ zu übernehmen oder sich auch jeder Zeit wieder dieser Aufgaben zu entledigen. Gehören Aufgaben zu den Angelegenheiten des örtlichen Wirkungskreises, so darf sich die Gemeinde im Interesse einer wirksamen Wahrnehmung dieses örtlichen Wirkungskreises, der ausschließlich der Gemeinde, letztlich zum Wohle der Gemeindeangehörigen, anvertraut ist, nicht ihrer gemeinwohlorientierten Handlungsspielräume begeben. Der Gemeinde steht es damit nicht grundsätzlich zu, sich ohne Weiteres der Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft zu entledigen. Andernfalls hätten es die Gemeinden selbst in der Hand, den Inhalt der kommunalen Selbstverwaltung durch Abstoßen oder Nichtwahrnehmung ihrer ureigenen Aufgaben auszuhöhlen. Um ein Unterlaufen des ihr anvertrauten Aufgabenbereichs zu verhindern, muss sich die Gemeinde grundsätzlich zumindest Einwirkungs- und Steuerungsmöglichkeiten vorbehalten, wenn sie die Angelegenheiten des örtlichen Wirkungskreises anderen übertragen will. Sie kann sich damit nicht ihres genuinen Verantwortungsbereichs für die Wahrnehmung ihrer Angelegenheiten des örtlichen Wirkungskreises entziehen. Will sie Dritte bei der Verwaltung bestimmter Bereiche ihres eigenen Aufgabenbereichs einschalten, die gerade das Zusammenleben und Zusammenwohnen der Menschen in der politischen Gemeinschaft betreffen, so muss sie ihren Einflussbereich über die Entscheidung etwa über die Zulassung im Grundsatz behalten. Der Gemeinde ist es verwehrt, gewissermaßen den Inhalt der Selbstverwaltungsaufgaben selbst zu beschneiden oder an Dritte abzugeben. 24Vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Mai 2009 - 8 C 10.08 -, juris, Rn. 29. 25(…) 26Die Geltung der im „Weihnachtsmarkturteil“ aufgestellten Grundsätze kann entgegen der Ausführungen in der angegriffenen Widerrufsverfügung (…) und der Argumentation der Antragsgegnerin in dem vorliegenden Verfahren (…) auch nicht unter Verweis auf die „wirtschaftliche Funktion“, die „rein wirtschaftlichen Belange“, die „vorrangige wirtschaftliche Betätigung“ bzw. die „Subsidiaritätsklausel des § 107 Abs. 1 GO NRW“ in Abrede gestellt werden. Denn das Bundesverwaltungsgericht hat in seiner Entscheidung deutlich gemacht, dass die Pflicht der gemeindlichen Wahrung und Sicherung ihres eigenen Aufgabenbestandes für öffentliche Einrichtungen mit kulturellem, sozialen und traditionsbildenden Hintergrund gilt, die schon lange Zeit in der bisherigen kommunalen Alleinverantwortung lagen. Nur wenn es allein um eine wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde geht, bei der von vornherein zweifelhaft sein kann, ob es sich um eine Angelegenheit der örtlichen Gemeinschaft handelt, die das Zusammenleben und Zusammenwohnen der Menschen in der politischen Gemeinschaft betrifft, so ist die Frage einer Pflicht der gemeindlichen Wahrung und Sicherung ihres eigenen Aufgabenbestandes nach Auffassung des 8. Senats anders zu beantworten. 27Vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Mai 2009 - 8 C 10.08 -, juris, Rn. 30. 28Bei dem Großmarkt Düsseldorf handelt es sich nicht um eine derartige allein wirtschaftliche Betätigung, sondern um eine Angelegenheit der örtlichen Gemeinschaft im Sinne von Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG. Dies sind nach dem „Rastede-Beschluss“ des Bundesverfassungsgerichts diejenigen Bedürfnisse und Interessen, die in der örtlichen Gemeinschaft wurzeln oder auf sie einen spezifischen Bezug haben, die also den Gemeindeeinwohnern gerade als solchen gemeinsam sind, indem sie das Zusammenleben und Zusammenwohnen der Menschen in der (politischen) Gemeinde betreffen; auf die Verwaltungskraft der Gemeinde kommt es hierfür nicht an. 29Vgl. BVerfG, Beschluss vom 23. November 1988 - 2 BvR 1619/83 u. a. -, juris, Ls. 4 und Rn. 59. 30Die Antragstellerin hat hierzu in ihrer Antragsbegründung überzeugend ausgeführt, dass die Antragsgegnerin mit dem Großmarkt ihre hoheitliche Aufgabe erfülle, die Versorgung der Bevölkerung und örtlichen Unternehmen mit hochwertigen, gesunden und frischen Lebensmitteln (vorrangig Obst und Gemüse) sicherzustellen und darüber hinaus Düsseldorf als attraktiven Standort für den Handel, das Handwerk, die Produktion und den Gastronomiebedarf zu stärken. Der Großmarkt führe Erzeuger, Großhandel und mittelständischen Lebensmitteleinzelhandel sowie die Gastronomie und die Wochenmarktbeschicker zum Vorteil der Verbraucher regional zusammen und gewährleiste darüber hinaus eine transparente Preisgestaltung. Es handele sich mithin um eine Einrichtung mit stark sozial geprägtem Hintergrund im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge. Dieser Bewertung ist beizupflichten. Hinzu kommt der vom Bundesverwaltungsgericht betonte Gesichtspunkt der „traditionellen Prägung“. 31Vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Mai 2009 - 8 C 10.08 -, juris, Rn. 31. 32Denn immerhin gehört der Großmarkt seit über achtzig Jahren zum Aufgabenbestand der (jetzigen) Landeshauptstadt, die sich gern ihrer hochwertigen und vielfältigen Gastronomie rühmt. Der Versuch der Antragsgegnerin, den Großmarkt unter Hinweis auf den Bedeutungswandel zu einem rein wirtschaftlichen Belang herabzustufen, verfängt nicht, zumal das von ihr zum Beleg herangezogene (recht aktuelle) Gutachten der Firma Belius (…) die Bedeutung der Großmärkte auch als Versorgungsfaktor (und nicht nur als Wirtschaftsfaktor) als Ergebnis festhält. Dass nicht nur die Düsseldorfer Gastronomie, sondern auch die über die Stadtgrenze hinaus seitens des Großmarktes beliefert wird, deckt sich mit dem Befund der überregionalen Bedeutung der Großmärkte in dem vorgenannten Gutachten und unterstreicht den immensen – einer Einrichtung des Messe- und Ausstellungswesens im Sinne von § 107 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 GO NRW ähnlichen – Standortfaktor, entkoppelt diese Einrichtung aber nicht von der örtlichen Gemeinschaft.“ 33An dieser für den seinerzeitigen Zeitpunkt im dritten Quartal des Jahres 2018 vorgenommenen Einstufung hält die Kammer ungeachtet vereinzelter Kritik in der Rechtsprechung, 34vgl. den stark von hauptstädtischem Impetus getragenen Beschluss des VG Berlin vom 17. Juni 2020 - 4 L 171/20 -, juris, Rn. 24, 35und insbesondere auch angesichts des Vorbringens der Beklagten für den jetzt maßgeblichen Zeitpunkt im zweiten Halbjahr des Jahres 2021 (und darüber hinaus bis zum aktuellen Datum) fest. 36Entgegen der von der Klägerin in ihrem jüngsten Schriftsatz geäußerten Auffassung geht sie – die Kammer – dabei davon aus, dass die vom Bundesverwaltungsgericht in dem „Weihnachtsmarkturteil“ formulierte verfassungsrechtliche Aufgabenverpflichtung der Gemeinden (nur) für solche öffentliche Einrichtungen gilt, die kumulativ einen kulturellen, sozialen und traditionsbildenden Hintergrund aufweisen. 37Vgl. Sing, Diss. Würzburg 2018, Zulässigkeit der Privatisierung öffentlicher Einrichtungen mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem Hintergrund am Beispiel der Privatisierung eines Weihnachtsmarktes, München 2019, S. 226 und 265. 38Dass die genannten Merkmale jeweils nicht im Sinne einer mathematisierenden Betrachtungsweise zu gleichen „Anteilen“ erfüllt sein müssen, versteht sich angesichts der Vielgestaltigkeit der gemeindlichen öffentlichen Einrichtungen von selbst und bedarf keiner weiteren Darlegung. 39Dies vorausgeschickt vermochte und vermag dem Großmarkt der Beklagten der Charakter einer öffentlichen Einrichtung mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem Hintergrund nicht abgesprochen zu werden: Zunächst ist zu betonen, dass auch die Beklagte die (ihrer Auffassung nach ehemalige) Funktion als Einrichtung der Daseinsvorsorge ausweislich der maßgeblichen Beschlussvorlage (dort Seite 5 oben) und ihrer Ausführungen im Erörterungstermin – der Großmarkt sei vor fünfundachtzig Jahren eine Maßnahme der Stadthygiene und ein geordneter Rahmen für die Versorgung der Bevölkerung durch den deutlich regionalen Handel (auch in schwierigen Zeiten) gewesen – anerkennt. Dass die mehr als acht Jahrzehnte existierende öffentliche Einrichtung Großmarkt Düsseldorf in dieser Zeit einen gewissen Bedeutungswandel erfahren hat (und weiter erfährt) stellt die Kammer nicht in Frage; die Dimension dieses Bedeutungswandels bleibt jedoch unscharf, zumal auch die Beklagte im Erörterungstermin eingeräumt hat, dass der Großmarkt sicherlich immer noch einen Anteil „x“ habe. Wie sich dieser Anteil gerade angesichts der durch die Digitalisierung pp. eröffneten alternativen Möglichkeiten der Versorgung mit frischem Obst und Gemüse entwickelt hat, ist für die Kammer allerdings nicht nachvollziehbar. Die in der Beschlussvorlage AUS/051/2021 (dort erster Absatz auf Seite 5) aufgestellte Behauptung, die 33 Zuweisungsinhaber und 7 Mieter auf dem Großmarkt fielen gegenüber dem Großmarkt Venlo, den allein 159 Lebensmittelgroßhändlern mit eigener Lagerhaltung auf Düsseldorfer Stadtgebiet sowie den zahlreichen Agenturen nicht erheblich ins Gewicht, ist zwar numerisch beeindruckend, besagt über Höhe und Entwicklung des Großmarktanteils aber noch nichts Konkretes. Derartiges lässt sich auch dem von der Beklagten im Nachgang zum Erörterungstermin in Bezug genommenen – bei Beschlussfassung 2021 immerhin schon mehr als sechs Jahre alten – Gutachten des Instituts für I. (L. ) vom 11. Mai 2015 nicht entnehmen: Auf Seite 22 des Gutachtens (= Bl. 12 der Heftung 4 der „Ratsunterlagen“) heißt es zwar, dass der Großmarkt eher eine Einkaufsstätte für Gastronomen mit besonderer Frischeaffinität und kleine Unternehmungen sei; Kernzielgruppe seien die knapp 75.000 Restaurants mit Bedienung, die allerdings auch den Strukturwandel in der Gastronomie (mit einer rückläufigen Zahl bei stagnierenden Umsätzen) verspürten; diese Zahlen beziehen sich aber auf ganz Deutschland und lassen keinen Rückschluss auf die besonderen Düsseldorfer Verhältnisse mit ihrer „hochwertigen und vielfältigen Gastronomie“ sowie dem für seine Frische, Qualität und Vielfalt weit über die Landeshauptstadt hinaus bekannten (u. a. durch die Klägerin belieferten) Markt auf dem Carlsplatz zu. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass das neuerlich vorgebrachte Argument der Beklagten, ein erheblicher Anteil der Großmarktkunden stamme gar nicht aus Düsseldorf, sondern aus der näheren und weiteren Umgebung bis in das europäische Ausland, die Bedeutung des Großmarktes für die hiesige Gastro- und Marktkultur nicht zu schmälern vermag. Abgesehen davon liegt der Anteil der Düsseldorfer Lebensmittelkunden ausweislich des vorgenannten J1. -Gutachtens (dort Seite 50 = Bl. 11 der Heftung 4 der „Ratsunterlagen“) bei über 50 % bzw. mit Rheinland und Niederrhein sogar bei 75 %, während die Niederlande nur zu 1 % vertreten sind. Im Übrigen sei zur rechtlichen Bewertung dieses Arguments zwecks Vermeidung von Wiederholungen auf die einschlägigen Ausführungen am Ende des obigen Auszuges aus dem Beschluss der Kammer von November 2018 verwiesen. Ist der Großmarkt für die Versorgung gerade mit frischen Lebensmitteln – auch in Zeiten ohne Hungersnöte und Versorgungsengpässe – demnach immer noch von Bedeutung, so lässt er sich – trotz der sicherlich gegebenen Konkurrenzsituation – nicht zu einem (beliebigen) „reinen Handelsplatz“ degradieren.Der soziale Hintergrund vermag dem Großmarkt ebenfalls nicht abgesprochen zu werden, denn dieses Kriterium ist nicht auf die „Veranstaltung von Altennachmittagen, das Auftreten von Musikkapellen und das Bestehen von Kindernachmittagen“, 40vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Mai 2009 - 8 C 10.08 -, juris, Rn. 36, 41beschränkt. Abgesehen von den bereits in dem Beschluss von November 2018 genannten Aspekten fördert die in Rede stehende öffentliche Einrichtung durchaus auch die Kommunikation und den Kontakt der Gemeindebürgerinnen und -bürger untereinander. Dies gilt zunächst unmittelbar für das „muntere Feilschen“, 42vgl. Internetseite der Beklagten zum „Großmarkt Düsseldorf“ (heutiger Aufruf), 43des aus „Wiederverkäufern und Großverbrauchern“ bestehenden „Kundenstammes“ mit den „Händlern“ sowie für deren Gespräche über Frische und den Bezug zum Beispiel von tropisch-exotischen Köstlichkeiten, „für deren Angebot der Großmarkt bekannt ist“ und das „nicht bei Kiwis, Mangos oder Ananas aufhört“, sondern auch „Mangostan oder Rambutan oder Platarinas“ umfasst. 44Vgl. Internetseite der Beklagten zum „Großmarkt Düsseldorf“ (heutiger Aufruf). 45Die durch den Großmarkt geförderte Kommunikation reicht jedoch über den Kreis der Händlerinnen und Händler sowie der gewerblichen Großmarktkundinnen und -kunden hinaus, denn sie erfasst mittelbar auch die Gäste sowie Kundinnen und Kunden der zuletzt genannten Kategorie, namentlich der Gastronomie und der Marktbeschicker (insbesondere des Carlsplatzes); nach nicht nur einmaliger Beobachtung der Kammer ist die durch den Großmarkt vermittelte Frische und (auch exotische) Vielfalt insbesondere des Obst- und Gemüseangebotes dort (auch untereinander) durchaus ein Thema, bei dem gerade bei qualitätsbewussten Gästen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern ein gewisser (traditionsbildender und das örtliche Zusammengehörigkeitsgefühl stärkender) Stolz mitschwingt. Das von der Beklagten gezeichnete Bild eines abgeschlossenen Geländes mit allein zutrittsberechtigten Händlerinnen und Händlern sowie gewerblichen Großmarktkundinnen und -kunden, die in der Nacht und am frühen Morgen unter weitgehendem Ausschuss der Gemeindebürgerinnen und -bürger handeln, mag zwar von der Beschreibung her zutreffend sein, lässt die gezogene Schlussfolgerung vor dem aufgezeigten Hintergrund jedoch nicht zu. 46Ist der Düsseldorfer Großmarkt (trotz Bedeutungswandels) auch im Beschlussjahr 2021 noch als die Kriterien des Bundesverwaltungsgerichts erfüllende traditionelle öffentliche Einrichtung der Daseinsvorsorge einzustufen, so kann die Geltung der Grundsätze des „Weihnachtsmarkturteils“ nach Auffassung der Kammer entgegen der Beklagten nicht dadurch in Frage gestellt werden, dass vorliegend – anders als 2018 – keine Umstrukturierung, sondern eine Auflösung des Großmarktes in Rede steht. Denn ungeachtet des seinerzeitigen konkreten Falles – der Privatisierung des Offenbacher Weihnachtsmarktes – gilt die verpflichtende Zielrichtung des Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG nach der Begründung der höchstrichterlichen Entscheidung auch für den Fall der mangelnden Fortführung, also auch für den „Auflösungsfall“. Soweit das schon seinerzeit von der Beklagten angeführte Verwaltungsgericht Augsburg in seinem Urteil vom 26. September 2011 47- Au 7 K 10.1951 -, juris, Rn. 73 ff., 48(bezüglich des seit mehr als einhundert Jahren veranstalteten Volksfestes der Stadt Neu-Ulm) zu einer abweichenden Auffassung gelangt, so vermag dies nicht zu überzeugen, 49vgl. Stepanek, a. a. O., S. 25 Fn. 49, 50weil die Aussage der dortigen Kammer den Vorgaben des Bundesverwaltungsgerichts klar widerspricht, 51vgl. Sing, a. a. O, S. 247 mit dem zutreffenden Hinweis, die genaue Lektüre der Entscheidungsgründe (des „Weihnachtsmarkturteils“) ergebe, dass das Bundesverwaltungsgericht seine Rechtsprechung auch auf die Frage der gänzlichen Einstellung einer kommunalen Einrichtung angewendet sehen wollte, 52und auch der Hinweis des – die 1. Instanz bestätigenden – Berufungsgerichts, 53vgl. Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 21. Dezember 2012 - 4 ZB 11.2496 -, juris, Rn. 8, 54auf die mangelnde Vergleichbarkeit so nicht richtig ist. 55Vgl. Sing, a. a. O., S. 249 unter Berufung auf Schoch, der unter Verweis auf das Bundesverwaltungsgericht, das mehrfach von der Unzulässigkeit der „Entledigung“ von (…) Aufgaben spricht und nicht nur von der Unzulässigkeit materieller Privatisierungen, allein die Tatsache der Aufgabenentledigung für maßgeblich hält. 56Der Vollständigkeit halber sei angeführt, dass die vorstehende Bewertung der Augsburger Entscheidung nicht im Widerspruch zu den Ausführungen in dem Beschluss vom 27. November 2018 steht: Seinerzeit hat die Kammer lediglich betont, dass die Grundsätze zur Disponibilität gemeinwohlorientierter Handlungsspielräume in der vorliegenden Konstellation Geltung beanspruchten, weil es sich (bei der Umstrukturierung) um einen „Privatisierungsfall“ handele und es anders als bei dem Neu-Ulmer Sachverhalt nicht um einen „Auflösungsfall“ gehe; den Umkehrschluss hat sie hingegen (mangels jeglicher Veranlassung) nicht gezogen. 57Dies heißt aber nicht gleichsam automatisch, dass der hier in Rede stehende grundlegende Ratsbeschluss vom 1. Juli 2021 wegen Verstoßes gegen die aus Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG abgeleitete Aufgabenwahrnehmungspflicht mit höherrangigem Recht unvereinbar ist. Wenn dies der Fall wäre, also der Beklagten keinerlei Spielraum mehr verbliebe und sie die öffentliche Einrichtung Großmarkt bis „in alle Ewigkeit“ fortführen müsste, träfe die von ihr bemühte (zahlreiche) Kritik der Literatur, in der von „Versteinerung“ oder „Zementierung“ die Rede ist, 58vgl. nur den in dem Schriftsatz vom 28. Juni 2022 zitierten BeckOK Kommunalrecht NRW, Dietlein/Heusch, Systematische Einführung zum Kommunalrecht Deutschlands, Rn. 91 f. m. w. N., 59tatsächlich zu. Bei genauer Betrachtung hat der 8. Senat eine derartige ausnahmslose Aufgabenwahrnehmungspflicht allerdings nicht festgeschrieben: Wie in ihrer abwehrrechtlichen Dimension muss die Selbstverwaltungsgarantie vielmehr in ihrer verpflichtenden Zielrichtung der Abwägung mit anderen Belangen zugänglich sein, was das Bundesverwaltungsgericht selbst andeutet, indem es lediglich von der Pflicht der Gemeinde zur „grundsätzlichen“ Sicherung und Wahrung ihres Aufgabenbestandes spricht. 60Vgl. (offenbar unter Bezugnahme auf BVerwG, Urteil vom 27. Mai 2009 - 8 C 10.08 -, juris, Rn. 38) Stein, DVBl. 2010, S. 563, 569; Sing, a. a. O., S. 264 m. w. N. 61Jedoch ergibt sich bei einem „Rückzug“ der Kommune eine besondere Begründungspflicht. 62Vgl. Stein, a. a. O. 63Dieser Anforderung ist die Beklagte schon deshalb nicht gerecht geworden, weil sie die verpflichtende Zielrichtung der Selbstverwaltungsgarantie des Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG offenbar gar nicht als Ausgangspunkt und gewichtigen Belang in ihre Entscheidung eingestellt hat. Ihre Ausführungen in der Ratsvorlage AUS/051/2021 zeigen (trotz der Worte „Interessenabwägung“ und „Abwägung“ im Zusammenhang mit der „auskömmlichen Frist“ im zweiten Absatz auf deren Seite 5) ebenso wie ihre Schriftsätze in dem vorliegenden Verfahren (möglicherweise auch im Hinblick auf die angenommene Einschlägigkeit des Augsburger Urteils) vielmehr, dass man sich dieser verfassungsrechtlichen Dimension der getroffenen Entscheidung nicht (hinreichend) bewusst gewesen ist. Insbesondere der von der Beklagten (in dem Schriftsatz vom 28. Juni 2022) reklamierte „sehr weite Ermessensspielraum“ des Rates bei der Entscheidung über die Auflösung einer freiwilligen Einrichtung belegt dies eindrucksvoll. Aus Sicht des Rates ist das konsequent, zumal in der maßgeblichen Ratsvorlage trotz der auf deren Seite 3 oben referierten fortbestehenden – in dem vorliegenden Urteil bestätigten – Bewertung der Kammer ausweislich deren Seite 5 oben im ersten Absatz sinngemäß davon ausgegangen wird, dass es sich bei dem Großmarkt (wegen des angenommenen Verlustes der Funktion als Einrichtung der Daseinsvorsorge) nicht (mehr) um eine die Kriterien des „Weihnachtsmarkturteils“ erfüllende öffentliche Einrichtung handelt. 64Verstößt Ziffer 1 des streitgegenständlichen Bescheides nach alledem gegen höherrangiges Recht, so ist eine Auseinandersetzung mit den „einfachrechtlichen“ Argumenten der Klägerin entbehrlich, wobei die Kammer durchaus anmerkt, dass (bei unterstellter Einhaltung der verfassungsrechtlichen Anforderungen des Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG) Gewichtiges für die Annahme jedenfalls eines ungeschriebenen Widerrufsgrundes und die Verhältnismäßigkeit der mehr als dreijährigen (Auflösungs- und) Widerrufsfrist spräche. 65Schließlich teilen die Ziffern 2 und 3 des angefochtenen Bescheides des Oberbürgermeisters der Beklagten unabhängig von der durch die Klägerin weiter aufgeworfenen vollstreckungsrechtlichen Frage deren rechtliches Schicksal. 66Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 1 VwGO, die Entscheidung zur vorläufigen Vollstreckbarkeit auf §§ 167 Abs. 2 VwGO sowie 167 Abs. 1 VwGO i. V. m. § 709 ZPO. 67Die Berufung war gemäß §§ 124a Abs. 1 Satz 1, 124 Abs. 2 Nr. 3 VwGO wegen grundsätzlicher Bedeutung zuzulassen, weil die Rechtssache mindestens zwei Fragen aufwirft, die im Sinne der Rechtseinheit einer Klärung bedürfen: An erster Stelle, ob die in dem „Weihnachtsmarkturteil“ des Bundesverwaltungsgerichts aufgestellten Grundsätze nur für den „Privatisierungsfall“ – so offenbar das Verwaltungsgericht Augsburg und der dieses bestätigende Bayerische Verwaltungsgerichtshof in den oben genannten Entscheidungen – oder auch für den „Auflösungsfall“ gelten; und bejahendenfalls an zweiter Stelle, ob und ggf. unter welchen Voraussetzungen sowie mit welchen Anforderungen die Auflösung einer öffentlichen Einrichtung im Sinne des „Weihnachtsmarkturteils“ (ausnahmsweise) verfassungsrechtlich zulässig ist.Eine Zulassung (auch) gemäß § 124 Abs. 2 Nr. 4 VwGO wegen Abweichens von dem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen vom 27. Juni 2017 - 15 B 664/17 -, juris, Rn. 7 ff., hält die Kammer nicht für geboten, weil der dortige Senat zwar die grundsätzliche – nur durch das Willkürverbot begrenzte – Entscheidungsfreiheit einer Gemeinde bei der Schaffung und Beibehaltung einer öffentlichen Einrichtung (dort einer von mehreren gemeindlichen Sportplätzen) betont, sich dabei aber nicht mit dem „Weihnachtsmarkturteil“ auseinandergesetzt hat. 68Rechtsmittelbelehrung: 69Gegen dieses Urteil kann innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils bei dem Verwaltungsgericht Düsseldorf (Bastionstraße 39, 40213 Düsseldorf oder Postfach 20 08 60, 40105 Düsseldorf) schriftlich Berufung eingelegt werden. Die Berufung muss das angefochtene Urteil bezeichnen. 70Auf die seit dem 1. Januar 2022 unter anderem für Rechtsanwälte, Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts geltende Pflicht zur Übermittlung als elektronisches Dokument nach Maßgabe der §§ 55a, 55d Verwaltungsgerichtsordnung – VwGO – und der Verordnung über die technischen Rahmenbedingungen des elektronischen Rechtsverkehrs und über das besondere elektronische Behördenpostfach (Elektronischer-Rechtsverkehr-Verordnung – ERVV –) wird hingewiesen. 71Die Berufung ist innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollständigen Urteils zu begründen. Die Begründung ist, sofern sie nicht zugleich mit der Einlegung der Berufung erfolgt, bei dem Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen (Aegidiikirchplatz 5, 48143 Münster oder Postfach 6309, 48033 Münster) schriftlich einzureichen. 72Die Begründungsfrist kann auf einen vor ihrem Ablauf gestellten Antrag von dem Vorsitzenden des Senats verlängert werden. Die Begründung muss einen bestimmten Antrag enthalten sowie die im Einzelnen anzuführenden Gründe der Anfechtung (Berufungsgründe). 73Im Berufungsverfahren müssen sich die Beteiligten durch Prozessbevollmächtigte vertreten lassen. Dies gilt auch für Prozesshandlungen, durch die das Verfahren eingeleitet wird. Die Beteiligten können sich durch einen Rechtsanwalt oder einen Rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der die Befähigung zum Richteramt besitzt, als Bevollmächtigten vertreten lassen. Auf die zusätzlichen Vertretungsmöglichkeiten für Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse wird hingewiesen (vgl. § 67 Abs. 4 Satz 4 VwGO und § 5 Nr. 6 des Einführungsgesetzes zum Rechtsdienstleistungsgesetz – RDGEG –). Darüber hinaus sind die in § 67 Abs. 2 Satz 2 Nr. 3 bis 7 VwGO bezeichneten Personen und Organisationen unter den dort genannten Voraussetzungen als Bevollmächtigte zugelassen. 74Die Berufungsschrift und die Berufungsbegründungsschrift sollen möglichst dreifach eingereicht werden. Im Fall der Einreichung als elektronisches Dokument bedarf es keiner Abschriften. 75Beschluss 76Der Streitwert wird auf 30.000,00 Euro festgesetzt. 77Gründe: 78Die Streitwertfestsetzung beruht auf § 52 Abs. 1 GKG. Sie ist wegen der vergleichbaren wirtschaftlichen Bedeutung an der obergerichtlichen gewerberechtlichen Streitwertpraxis, 79vgl. OVG NRW, Beschluss vom 1. Oktober 2004 - 4 B 1637/04 -, GewArch 2005, 77, 80sowie an Ziff. 54.1 und 54.2 des Streitwertkataloges für die Verwaltungsgerichtsbarkeit 2013 orientiert. Wie schon in den seinerzeitigen Klageverfahren 3 K 7996/15 und 3 K 7827/18 ist dort genannte Betrag (in Höhe von 15.000,00 Euro) wegen des besonderen Zuschnitts der Klägerin zu verdoppeln. 81Rechtsmittelbelehrung: 82Gegen den Streitwertbeschluss kann schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle bei dem Verwaltungsgericht Düsseldorf (Bastionstraße 39, 40213 Düsseldorf oder Postfach 20 08 60, 40105 Düsseldorf) Beschwerde eingelegt werden, über die das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster entscheidet, falls ihr nicht abgeholfen wird. § 129a der Zivilprozessordnung gilt entsprechend. 83Auf die seit dem 1. Januar 2022 unter anderem für Rechtsanwälte, Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts geltende Pflicht zur Übermittlung als elektronisches Dokument nach Maßgabe der §§ 55a, 55d Verwaltungsgerichtsordnung – VwGO – und der Verordnung über die technischen Rahmenbedingungen des elektronischen Rechtsverkehrs und über das besondere elektronische Behördenpostfach (Elektronischer-Rechtsverkehr-Verordnung – ERVV –) wird hingewiesen. 84Die Beschwerde ist nur zulässig, wenn sie innerhalb von sechs Monaten eingelegt wird, nachdem die Entscheidung in der Hauptsache Rechtskraft erlangt oder das Verfahren sich anderweitig erledigt hat; ist der Streitwert später als einen Monat vor Ablauf dieser Frist festgesetzt worden, so kann sie noch innerhalb eines Monats nach Zustellung oder formloser Mitteilung des Festsetzungsbeschlusses eingelegt werden. 85Die Beschwerde ist nicht gegeben, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes 200,00 Euro nicht übersteigt. 86Die Beschwerdeschrift soll möglichst dreifach eingereicht werden. Im Fall der Einreichung als elektronisches Dokument bedarf es keiner Abschriften. 87War der Beschwerdeführer ohne sein Verschulden verhindert, die Frist einzuhalten, ist ihm auf Antrag von dem Gericht, das über die Beschwerde zu entscheiden hat, Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren, wenn er die Beschwerde binnen zwei Wochen nach der Beseitigung des Hindernisses einlegt und die Tatsachen, welche die Wiedereinsetzung begründen, glaubhaft macht. Nach Ablauf eines Jahres, von dem Ende der versäumten Frist angerechnet, kann die Wiedereinsetzung nicht mehr beantragt werden.
der bescheid des oberbürgermeisters der beklagten über den widerruf der zuweisung von großmarktflächen vom 16. november 2021 wird aufgehoben. die beklagte trägt die kosten des verfahrens. das urteil ist wegen der kosten gegen sicherheitsleistung in höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden betrages vorläufig vollsteckbar. die berufung wird zugelassen. 1
2die klägerin betreibt seit inzwischen mehreren jahrzehnten einen obst- und gemüsegroßhandel mit derzeit 28 mitarbeitern auf dem großmarkt der beklagten; die ware für die rund 280 kunden, darunter großkantinen, krankenhäuser, altenheime, catering, schulen und kindergärten, wird jede nacht bei den insgesamt etwa 30 zulieferbetrieben auf dem großmarkt frisch eingekauft und noch am selben tage ausgeliefert. 3nachdem die ursprünglichen zuweisungen von flächen in der halle 00 bzw. davor („halle 00x“) des großmarktes seitens des oberbürgermeisters der beklagten mit bescheid vom 17. november 2015 (aus gründen der hallenstatik sowie wegen der werksmodernisierung des benachbarten sprinterwerks der firma e. ag) widerrufen worden waren, erhielt die klägerin mit bescheid vom 6. april 2016 ersatzweise die standplätze nr. 00 bis 00 in der halle 0 des großmarktes neu zugewiesen; die seitens der klägerin angestrengten gerichtlichen verfahren (3 k 7996/15 und 3 l 49/16) wurden übereinstimmend für erledigt erklärt. 4zwecks neuausrichtung zu einem privat – ohne städtischen einfluss in eigenregie der großmarkthändlerinnen und großmarkthändler – geführten großmarkt (auf dem dann der städtischen tochtergesellschaft j. ag gehörenden großmarktgelände mit neu zu errichtenden großmarkthallen) beschloss der rat der beklagten am 12. juli 2018 die auflösung der öffentlichen einrichtung großmarkt (zum 31. dezember 2018). in umsetzung dieser entscheidung widerrief der oberbürgermeister der beklagten gegenüber der klägerin mit bescheid vom 17. september 2018 unter anordnung der sofortigen vollziehung die oben genannte zuweisung der sieben standplätze in halle 0 des großmarktes zum 31. dezember 2018. dem hiergegen von der klägerin seinerzeit gestellten antrag auf gewährung vorläufigen rechtsschutzes (3 l 2854/18) gab die kammer durch beschluss vom 27. november 2018 wegen mangelnder vereinbarkeit des widerrufes und des ihm zu grunde liegenden ratsbeschlusses mit höherrangigem recht in gestalt der durch das bundesverwaltungsgericht in seinem „weihnachtsmarkturteil“ vom 27. mai 2009 (8 c 10.08) zu art. 28 abs. 2 satz 1 gg erarbeiteten grundsätze statt. gegen diesen sowie gegen eine parallelentscheidung der kammer legte die beklagte keine rechtsmittel ein. vielmehr verfolgte sie das ziel eines zukunftsfähigen großmarktes in eigenregie der händlerinnen und händler in zahlreichen verhandlungsgesprächen zunächst weiter, verwarf es jedoch, als sich abzeichnete, dass eine lösung auf der basis eines breiten konsenses aussichtslos erschien. sie setzte den ratsbeschluss von 2018 nicht um, sondern hob die gerichtlich angegriffenen widerrufsbescheide im april 2021 allesamt auf; die zahlreichen klageverfahren wurden einschließlich des der klägerin (3 k 7827/18) übereinstimmend für erledigt erklärt. 5im folgenden prüfte die beklagte die optionen „fortführung der öffentlichen einrichtung großmarkt“ und „auflösung der öffentlichen einrichtung großmarkt“ (ohne möglichkeit der weiterführung durch die großmarkthändlerinnen und -händler in eigenregie im anschluss an die auflösung). am 1. juli 2021 entschied sich der rat der beklagten für die zweite option und beschloss die auflösung der öffentlichen einrichtung großmarkt zum 31. dezember 2024. zur begründung wurde in der beschlussvorlage (xxx/000/2021) insbesondere die ineffiziente struktur auf dem großmarktgelände, die nicht mehr heutigen maßstäben der flächennutzung entspreche, ein enormer investitionsbedarf bzw. hoher sanierungsaufwand und ein hohes defizit angeführt; ferner sei mit einzubeziehen, dass das großmarktgelände als eine der wenigen großen, zusammenhängen und attraktiven flächen im stadtgebiet einer neuen und sinnvolleren nutzung zugeführt werden solle. der großmarkt sei für die versorgung der düsseldorfer bürgerinnen und bürger auch nicht unabdingbar, denn seine funktion als einrichtung der daseinsvorsorge habe er längst verloren. in umsetzung dieses ratsbeschlusses widerrief der oberbürgermeister der beklagten mit bescheid vom 16. november 2021 die zuweisungen für die stände nr. 00 bis 00 in der halle 0 des großmarktes zum 31. dezember 2024 (ziffer 1), ordnete die räumung und saubere zur-verfügung-stellung der flächen zu diesem zeitpunkt (ziffer 2) und drohte widrigenfalls die durchführung im wege der ersatzvornahme bei vorläufig veranschlagten kosten in höhe von 3.000,00 euro (ziffer 3) an. sie stützte den widerruf auf § 49 abs. 2 nr. 1 vwvfg nrw: § 6 abs. 4 großmarktsatzung (gms) lasse den widerruf aus sachlich gerechtfertigtem grund zu; ebenso sei in der zuweisung ein widerruf vorbehalten. 6gegen den bescheid vom 16. november 2021 hat die klägerin am 22. november 2021 klage erhoben. 7zu deren begründung führt sie im wesentlichen an, dass es an einem „sachlich gerechtfertigten grund“ im sinne von § 6 abs. 4 gms fehle, weil die vorschrift nur „bauliche änderungen“ zu gunsten der öffentlichen einrichtung großmarkt, nicht aber baumaßnahmen privater erfasse, zu deren umsetzung die öffentliche einrichtung aufgelöst werden müsse.überdies sei die entscheidung, den großmarkt als öffentliche einrichtung zum 31. dezember 2024 aufzulösen, mit höherrangigem recht nicht vereinbar. erneut habe die beklagte insoweit das in art. 28 abs. 2 gg wurzelnde gebot der sicherung und wahrung des aufgabenbestandes der gemeinden missachtet. das „weihnachtsmarkturteil“ des bundesverwaltungsgerichts gelte nicht nur für die materielle privatisierung öffentlicher einrichtungen, sondern erst recht für deren vollständige auflösung, wie sie die beklagte hier verfolge. auch seien nicht nur einrichtungen erfasst, die – kumulativ – sozial, kulturell oder traditionell geprägt seien, sondern es genüge zur anerkennung einer grundsätzlichen aufgabenwahrnehmungspflicht, wenn die von der gemeinde geschaffene öffentliche einrichtung – alternativ – sozial, kulturell oder traditionell geprägt sei. dass es sich bei dem großmarkt düsseldorf um eine derartige öffentliche einrichtung im sinne des „weihnachtsmarkturteils“ und eben nicht um eine ausschließlich wirtschaftliche betätigung der beklagten handele, habe die kammer im november 2018 völlig zu recht festgestellt; maßgebliche änderungen hätten sich in den jahren danach nicht ergeben. zudem habe die beklagte im rahmen ihrer auflösungsentscheidung die berechtigten interessen der händler und marktbeschicker völlig außer acht gelassen.jedenfalls sei der widerruf – noch dazu innerhalb einer so kurz bemessenen frist – ermessensfehlerhaft, weil dessen existenzbedrohende wirkung für die klägerin nicht hinreichend berücksichtigt worden sei.könne der widerruf mithin offensichtlich keinen bestand haben, so gelte dies auch für die räumungsanordnung, zumal die voraussetzungen des § 6 abs. 5 gms nicht erfüllt seien. die androhung der ersatzvornahme sei schon deshalb rechtsfehlerhaft, weil ihr – der klägerin – nicht nur vertretbare handlungen aufgegeben worden seien. 8die klägerin beantragt, 9den bescheid des oberbürgermeisters der beklagten über den widerruf der zuweisung von großmarktflächen vom 16. november 2021 aufzuheben. 10die beklagte beantragt, 11die klage abzuweisen. 12sie verteidigt die entscheidung ihres rates vom 1. juli 2021 und den diese umsetzenden widerrufsbescheid ihres oberbürgermeisters:die argumentation der klägerin zu § 6 abs. 4 gms sei ein zirkelschluss, denn in der dortigen nummer 2 stünden die öffentlichen zwecke sprachlich dem großmarkt gegenüber und sollten ihn ersetzen und nicht ihm dienen. das in dem ratsbeschluss dargestellte ziel, das großmarktgelände neuen planungen zugänglich zu machen, stelle sich als vorhaben der stadtentwicklung und damit eindeutig als öffentlicher zweck dar. hilfsweise werde darauf hingewiesen, dass die aufzählung in § 6 abs. 4 gms nicht abschließend sei und die auflösung des großmarktes jedenfalls einen ungeschriebenen widerrufsgrund darstelle.das „weihnachtsmarkturteil“ stehe dem ratsbeschluss zur auflösung sowie dem streitgegenständlichen widerrufsbescheid nicht entgegen. der großmarkt sei keine öffentliche einrichtung mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem hintergrund im sinne der höchstrichterlichen entscheidung. hinsichtlich der umschreibungen des bundesverwaltungsgerichts „gemeinschaftsbezogene gemeinwohlbelange“, das „örtliche zusammengehörigkeitsgefühl unter den gemeindebürgern“ und die „förderung der kontakte der gemeindebürger untereinander“ sei vielmehr zu betonen, dass dem großmarkt eine solche funktion nicht zukomme. dieser sei ein abgeschlossenes gelände, zu dem allein zugelassene händlerinnen und händler sowie gewerbliche großmarktkundinnen und -kunden zutritt erhielten. der handel beginne nach mitternacht und ende in den frühen morgenstunden. der großmarktbetrieb finde damit unter weitgehendem ausschluss der gemeindebürgerinnen und -bürger statt und besitze damit weder kulturelle, soziale oder traditionsbildende funktion für die örtliche gemeinschaft, noch diene er in irgendeiner weise der förderung der kontakte der gemeindebürger untereinander oder stelle sich als sozial und kulturell prägend dar. er stelle, auch im sinne des § 107 go nrw, eine wirtschaftliche betätigung der gemeinde dar, in dem er allein als markt und damit als ort des warenaustauschs diene. die bedeutung des großmarktes habe sich gewandelt: er habe sich von der daseinsvorsorgeeinrichtung zu einem reinen handelsplatz entwickelt, der in konkurrenz zur vielzahl anderer anbieter stehe. nicht zuletzt als folge der digitalisierung sei die ortsnähe für die versorgung der örtlichen bevölkerung nicht mehr notwendig. hinzu komme, dass ein erheblicher anteil der großmarktkunden gar nicht aus düsseldorf, sondern aus der näheren und weiteren umgebung stamme. gerade wegen dieser mit einer rückläufigen nachfrage einhergehenden entwicklung hätten diverse händler selbst die umstrukturierung des großmarktes gewollt. die anwendung der im „weihnachtsmarkturteil“ entwickelten grundsätze scheitere überdies an einer fehlenden fortführung des großmarktes. die von diesem als unzulässig erachtete konstellation einer materiellen privatisierung liege gerade nicht vor. die sorge des gerichts gelte einer aus seiner sicht potentiell schädlichen kommerzialisierung der öffentlichen einrichtung, nicht hingegen deren reinem fortbestand. in diesem zusammenhang sei das urteil des verwaltungsgerichts augsburg vom 26. september 2011 (au 7 k 10.1951) zu nennen, mit dem sich die kammer auch in ihrem beschluss von november 2018 befasst habe. die rechtsprechung des bundesverwaltungsgerichts müsse auch so einschränkend verstanden und könne auf keinen fall auch auf andere konstellationen wie die ersatzlose auflösung einer öffentlichen einrichtung erweitert werden. die kritischen literaturstimmen zeigten, dass die vom senat erkannte figur der selbstverwaltungspflicht nur in sehr engen grenzen angewendet werden könne. das von der klägerin nahegelegte verständnis würde die pervertierung des selbstverwaltungsrechts bedeuten. denn die verwaltung der gemeinde richte sich allein nach dem willen der bürgerschaft, die wiederum durch den demokratisch gewählten rat vertreten werde. soweit also keine schutzwürdigen individualrechtspositionen der auflösung der freiwilligen öffentlichen einrichtung großmarkt entgegenstünden, sei nicht ersichtlich, warum eine andere instanz als ebendieser rat, seien es händlerinnen und händler, ein gericht oder eine staatliche stelle, über diese auflösung entscheiden und sie – die beklagte – damit entgegen dem willen der bürgerschaft auf ewig an den betrieb des großmarktes binden solle. auch sei keine verdichtung von einer freiwilligen zu einer pflichtigen einrichtung erfolgt, zumal die grundversorgung der bevölkerung auch nach schließung des großmarktes nicht gefährdet sei, wie ein blick in die umliegenden städte zeige, welche keine kommunalen großmärkte bereithielten und deren bevölkerung gleichwohl keinen hunger leiden müsse. ermessensfehler hafteten weder dem ratsbeschluss noch dem streitgegenständlichen widerrufsbescheid an. denn die interessen der wirtschaftlich tätigen händlerinnen und händler seien jeweils in die abwägung eingestellt worden. dem rat komme bei der entscheidung über die auflösung einer freiwilligen einrichtung ein sehr weiter ermessensspielraum zu. es gebe weder ein schutzwürdiges vertrauen in den fortbestand des großmarktes noch einen individuellen vertrauensschutz im hinblick auf investitionen in den aus- oder umbau des standes. schließlich zeige auch ein vergleich mit zivilrechtlichen gewerbemietverhältnissen und der dort üblichen kündigungsfrist von maximal 12 monaten, dass die widerrufsfrist keinesfalls als unverhältnismäßig eingestuft werden könne. 13wegen der weiteren einzelheiten des sach- und streitstandes wird ergänzend auf den inhalt der gerichtsakte – insbesondere auch auf das protokoll des am 16. august 2022 durchgeführten erörterungstermins – nebst der beigezogenen verwaltungsvorgänge der beklagten (einschließlich der „ratsunterlagen“) bezug genommen. 14
15die kammer konnte ohne mündliche verhandlung durch den (vorsitzenden als) berichterstatter entscheiden, weil die beteiligten sich in dem oben genannten erörterungstermin jeweils hiermit (gemäß §§ 101 abs. 2, 87a abs. 2 und 3 vwgo) einverstanden erklärt haben. 16die klage hat erfolg. 17sie ist als anfechtungsklage im sinne des § 42 abs. 1 alt. 1 vwgo zulässig und auch begründet; der bescheid des oberbürgermeisters der beklagten über den widerruf der zuweisung von großmarktflächen vom 16. november 2021 ist rechtwidrig und verletzt die klägerin in ihren rechten (§ 113 abs. 1 satz 1 vwgo). 18der in ziffer 1. des angegriffenen – zugleich den maßgeblichen entscheidungszeitpunkt markierenden – bescheides vorgenannten datums enthaltene widerruf der zuweisung von sieben standplätzen in halle 8 des großmarktes ist – ebenso wie der diesem zu grunde liegende beschluss des rates der landeshauptstadt düsseldorf vom 1. juli 2021 über die auflösung der öffentlichen einrichtung großmarkt (zum 31. dezember 2024) – mit höherrangigem recht nicht vereinbar. 19wie bereits 2018 bei der umstrukturierungsentscheidung liegt bei der nunmehrigen auflösungsentscheidung wiederum ein verstoß gegen die aus der garantie der kommunalen selbstverwaltung (art. 28 abs. 2 satz 1 gg) abgeleiteten grundsätze vor, die das bundesverwaltungsgericht in seinem sogenannten „weihnachtsmarkturteil“ (vom 27. mai 2009 - 8 c 10.08 -, juris) aufgestellt hat. demnach sind die gemeinden durch die selbstverwaltungsgarantie nicht nur vor staatlichen eingriffen in ihren aufgabenbereich geschützt, sondern aus der verfassungsnorm folgt auch eine bindung der gemeinden in bezug auf die aufrechterhaltung ihres aufgabenbestandes, wenn dieser in den angelegenheiten der örtlichen gemeinschaft wurzelt. 20bei dem großmarkt der beklagten handelt es sich um eine „öffentliche einrichtung mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem hintergrund“ im sinne der vorgenannten höchstrichterlichen entscheidung und nicht um eine primär wirtschaftliche betätigung, bei der „eine verfassungsrechtliche aufgabenverpflichtung der gemeinden bereits tatbestandlich ausscheiden“ soll. 21vgl. stepanek, diss. würzburg 2013, verfassungsunmittelbare pflichtaufgaben der gemeinden, berlin 2014, s. 22 f. 22hierzu hat die kammer bereits in ihrem beschluss vom 27. november 2018 in dem vorläufigen rechtsschutzverfahren selbigen rubrums folgendes ausgeführt: 23„(…) denn bei dem seit 1936 existierenden großmarkt der antragsgegnerin (vgl. die auf §§ 69 rgewo und 58 abs. b polvwg pr gestützte marktordnung vom 15. juni 1936) handelt es sich nach der bisherigen konzeption um eine kommunale öffentliche einrichtung im sinne von § 8 go nrw (vgl. auch § 1 der großmarktsatzung). bereits in ihrer widerrufsverfügung (…) weist die antragsgegnerin zutreffend darauf hin, dass es sich bei einem großmarkt – anders als beispielsweise bei schulen und friedhöfen – nicht um eine pflichtaufgabe handelt, d. h. eine kommune eine derartige öffentliche einrichtung „zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen betreuung ihrer einwohner“ im sinne von § 8 abs. 1 go nrw nicht schaffen muss. entgegen der (bereits in der widerrufsverfügung) zum ausdruck gebrachten annahme der antragsgegnerin folgt hieraus aber nicht, dass eine gemeinde (unbeschränkt) über die abschaffung bzw. privatisierung eines großmarktes entscheiden kann. vielmehr sind dabei die aus der bundesverfassungsrechtlichen garantie der kommunalen selbstverwaltung (art. 28 abs. 2 satz 1 gg) abgeleiteten grundsätze zu beachten, die das bundesverwaltungsgericht in seinem sogenannten „weihnachtsmarkturteil“ aufgestellt hat. nach dieser entscheidung steht es nicht im freien ermessen der gemeinde, „freie selbstverwaltungsangelegenheiten“ zu übernehmen oder sich auch jeder zeit wieder dieser aufgaben zu entledigen. gehören aufgaben zu den angelegenheiten des örtlichen wirkungskreises, so darf sich die gemeinde im interesse einer wirksamen wahrnehmung dieses örtlichen wirkungskreises, der ausschließlich der gemeinde, letztlich zum wohle der gemeindeangehörigen, anvertraut ist, nicht ihrer gemeinwohlorientierten handlungsspielräume begeben. der gemeinde steht es damit nicht grundsätzlich zu, sich ohne weiteres der angelegenheiten der örtlichen gemeinschaft zu entledigen. andernfalls hätten es die gemeinden selbst in der hand, den inhalt der kommunalen selbstverwaltung durch abstoßen oder nichtwahrnehmung ihrer ureigenen aufgaben auszuhöhlen. um ein unterlaufen des ihr anvertrauten aufgabenbereichs zu verhindern, muss sich die gemeinde grundsätzlich zumindest einwirkungs- und steuerungsmöglichkeiten vorbehalten, wenn sie die angelegenheiten des örtlichen wirkungskreises anderen übertragen will. sie kann sich damit nicht ihres genuinen verantwortungsbereichs für die wahrnehmung ihrer angelegenheiten des örtlichen wirkungskreises entziehen. will sie dritte bei der verwaltung bestimmter bereiche ihres eigenen aufgabenbereichs einschalten, die gerade das zusammenleben und zusammenwohnen der menschen in der politischen gemeinschaft betreffen, so muss sie ihren einflussbereich über die entscheidung etwa über die zulassung im grundsatz behalten. der gemeinde ist es verwehrt, gewissermaßen den inhalt der selbstverwaltungsaufgaben selbst zu beschneiden oder an dritte abzugeben. 24vgl. bverwg, urteil vom 27. mai 2009 - 8 c 10.08 -, juris, rn. 29. 25(…) 26die geltung der im „weihnachtsmarkturteil“ aufgestellten grundsätze kann entgegen der ausführungen in der angegriffenen widerrufsverfügung (…) und der argumentation der antragsgegnerin in dem vorliegenden verfahren (…) auch nicht unter verweis auf die „wirtschaftliche funktion“, die „rein wirtschaftlichen belange“, die „vorrangige wirtschaftliche betätigung“ bzw. die „subsidiaritätsklausel des § 107 abs. 1 go nrw“ in abrede gestellt werden. denn das bundesverwaltungsgericht hat in seiner entscheidung deutlich gemacht, dass die pflicht der gemeindlichen wahrung und sicherung ihres eigenen aufgabenbestandes für öffentliche einrichtungen mit kulturellem, sozialen und traditionsbildenden hintergrund gilt, die schon lange zeit in der bisherigen kommunalen alleinverantwortung lagen. nur wenn es allein um eine wirtschaftliche betätigung der gemeinde geht, bei der von vornherein zweifelhaft sein kann, ob es sich um eine angelegenheit der örtlichen gemeinschaft handelt, die das zusammenleben und zusammenwohnen der menschen in der politischen gemeinschaft betrifft, so ist die frage einer pflicht der gemeindlichen wahrung und sicherung ihres eigenen aufgabenbestandes nach auffassung des 8. senats anders zu beantworten. 27vgl. bverwg, urteil vom 27. mai 2009 - 8 c 10.08 -, juris, rn. 30. 28bei dem großmarkt düsseldorf handelt es sich nicht um eine derartige allein wirtschaftliche betätigung, sondern um eine angelegenheit der örtlichen gemeinschaft im sinne von art. 28 abs. 2 satz 1 gg. dies sind nach dem „rastede-beschluss“ des bundesverfassungsgerichts diejenigen bedürfnisse und interessen, die in der örtlichen gemeinschaft wurzeln oder auf sie einen spezifischen bezug haben, die also den gemeindeeinwohnern gerade als solchen gemeinsam sind, indem sie das zusammenleben und zusammenwohnen der menschen in der (politischen) gemeinde betreffen; auf die verwaltungskraft der gemeinde kommt es hierfür nicht an. 29vgl. bverfg, beschluss vom 23. november 1988 - 2 bvr 1619/83 u. a. -, juris, ls. 4 und rn. 59. 30die antragstellerin hat hierzu in ihrer antragsbegründung überzeugend ausgeführt, dass die antragsgegnerin mit dem großmarkt ihre hoheitliche aufgabe erfülle, die versorgung der bevölkerung und örtlichen unternehmen mit hochwertigen, gesunden und frischen lebensmitteln (vorrangig obst und gemüse) sicherzustellen und darüber hinaus düsseldorf als attraktiven standort für den handel, das handwerk, die produktion und den gastronomiebedarf zu stärken. der großmarkt führe erzeuger, großhandel und mittelständischen lebensmitteleinzelhandel sowie die gastronomie und die wochenmarktbeschicker zum vorteil der verbraucher regional zusammen und gewährleiste darüber hinaus eine transparente preisgestaltung. es handele sich mithin um eine einrichtung mit stark sozial geprägtem hintergrund im rahmen der kommunalen daseinsvorsorge. dieser bewertung ist beizupflichten. hinzu kommt der vom bundesverwaltungsgericht betonte gesichtspunkt der „traditionellen prägung“. 31vgl. bverwg, urteil vom 27. mai 2009 - 8 c 10.08 -, juris, rn. 31. 32denn immerhin gehört der großmarkt seit über achtzig jahren zum aufgabenbestand der (jetzigen) landeshauptstadt, die sich gern ihrer hochwertigen und vielfältigen gastronomie rühmt. der versuch der antragsgegnerin, den großmarkt unter hinweis auf den bedeutungswandel zu einem rein wirtschaftlichen belang herabzustufen, verfängt nicht, zumal das von ihr zum beleg herangezogene (recht aktuelle) gutachten der firma belius (…) die bedeutung der großmärkte auch als versorgungsfaktor (und nicht nur als wirtschaftsfaktor) als ergebnis festhält. dass nicht nur die düsseldorfer gastronomie, sondern auch die über die stadtgrenze hinaus seitens des großmarktes beliefert wird, deckt sich mit dem befund der überregionalen bedeutung der großmärkte in dem vorgenannten gutachten und unterstreicht den immensen – einer einrichtung des messe- und ausstellungswesens im sinne von § 107 abs. 2 satz 1 nr. 4 go nrw ähnlichen – standortfaktor, entkoppelt diese einrichtung aber nicht von der örtlichen gemeinschaft.“ 33an dieser für den seinerzeitigen zeitpunkt im dritten quartal des jahres 2018 vorgenommenen einstufung hält die kammer ungeachtet vereinzelter kritik in der rechtsprechung, 34vgl. den stark von hauptstädtischem impetus getragenen beschluss des vg berlin vom 17. juni 2020 - 4 l 171/20 -, juris, rn. 24, 35und insbesondere auch angesichts des vorbringens der beklagten für den jetzt maßgeblichen zeitpunkt im zweiten halbjahr des jahres 2021 (und darüber hinaus bis zum aktuellen datum) fest. 36entgegen der von der klägerin in ihrem jüngsten schriftsatz geäußerten auffassung geht sie – die kammer – dabei davon aus, dass die vom bundesverwaltungsgericht in dem „weihnachtsmarkturteil“ formulierte verfassungsrechtliche aufgabenverpflichtung der gemeinden (nur) für solche öffentliche einrichtungen gilt, die kumulativ einen kulturellen, sozialen und traditionsbildenden hintergrund aufweisen. 37vgl. sing, diss. würzburg 2018, zulässigkeit der privatisierung öffentlicher einrichtungen mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem hintergrund am beispiel der privatisierung eines weihnachtsmarktes, münchen 2019, s. 226 und 265. 38dass die genannten merkmale jeweils nicht im sinne einer mathematisierenden betrachtungsweise zu gleichen „anteilen“ erfüllt sein müssen, versteht sich angesichts der vielgestaltigkeit der gemeindlichen öffentlichen einrichtungen von selbst und bedarf keiner weiteren darlegung. 39dies vorausgeschickt vermochte und vermag dem großmarkt der beklagten der charakter einer öffentlichen einrichtung mit kulturellem, sozialem und traditionsbildendem hintergrund nicht abgesprochen zu werden: zunächst ist zu betonen, dass auch die beklagte die (ihrer auffassung nach ehemalige) funktion als einrichtung der daseinsvorsorge ausweislich der maßgeblichen beschlussvorlage (dort seite 5 oben) und ihrer ausführungen im erörterungstermin – der großmarkt sei vor fünfundachtzig jahren eine maßnahme der stadthygiene und ein geordneter rahmen für die versorgung der bevölkerung durch den deutlich regionalen handel (auch in schwierigen zeiten) gewesen – anerkennt. dass die mehr als acht jahrzehnte existierende öffentliche einrichtung großmarkt düsseldorf in dieser zeit einen gewissen bedeutungswandel erfahren hat (und weiter erfährt) stellt die kammer nicht in frage; die dimension dieses bedeutungswandels bleibt jedoch unscharf, zumal auch die beklagte im erörterungstermin eingeräumt hat, dass der großmarkt sicherlich immer noch einen anteil „x“ habe. wie sich dieser anteil gerade angesichts der durch die digitalisierung pp. eröffneten alternativen möglichkeiten der versorgung mit frischem obst und gemüse entwickelt hat, ist für die kammer allerdings nicht nachvollziehbar. die in der beschlussvorlage aus/051/2021 (dort erster absatz auf seite 5) aufgestellte behauptung, die 33 zuweisungsinhaber und 7 mieter auf dem großmarkt fielen gegenüber dem großmarkt venlo, den allein 159 lebensmittelgroßhändlern mit eigener lagerhaltung auf düsseldorfer stadtgebiet sowie den zahlreichen agenturen nicht erheblich ins gewicht, ist zwar numerisch beeindruckend, besagt über höhe und entwicklung des großmarktanteils aber noch nichts konkretes. derartiges lässt sich auch dem von der beklagten im nachgang zum erörterungstermin in bezug genommenen – bei beschlussfassung 2021 immerhin schon mehr als sechs jahre alten – gutachten des instituts für i. (l. ) vom 11. mai 2015 nicht entnehmen: auf seite 22 des gutachtens (= bl. 12 der heftung 4 der „ratsunterlagen“) heißt es zwar, dass der großmarkt eher eine einkaufsstätte für gastronomen mit besonderer frischeaffinität und kleine unternehmungen sei; kernzielgruppe seien die knapp 75.000 restaurants mit bedienung, die allerdings auch den strukturwandel in der gastronomie (mit einer rückläufigen zahl bei stagnierenden umsätzen) verspürten; diese zahlen beziehen sich aber auf ganz deutschland und lassen keinen rückschluss auf die besonderen düsseldorfer verhältnisse mit ihrer „hochwertigen und vielfältigen gastronomie“ sowie dem für seine frische, qualität und vielfalt weit über die landeshauptstadt hinaus bekannten (u. a. durch die klägerin belieferten) markt auf dem carlsplatz zu. in diesem zusammenhang ist zu betonen, dass das neuerlich vorgebrachte argument der beklagten, ein erheblicher anteil der großmarktkunden stamme gar nicht aus düsseldorf, sondern aus der näheren und weiteren umgebung bis in das europäische ausland, die bedeutung des großmarktes für die hiesige gastro- und marktkultur nicht zu schmälern vermag. abgesehen davon liegt der anteil der düsseldorfer lebensmittelkunden ausweislich des vorgenannten j1. -gutachtens (dort seite 50 = bl. 11 der heftung 4 der „ratsunterlagen“) bei über 50 % bzw. mit rheinland und niederrhein sogar bei 75 %, während die niederlande nur zu 1 % vertreten sind. im übrigen sei zur rechtlichen bewertung dieses arguments zwecks vermeidung von wiederholungen auf die einschlägigen ausführungen am ende des obigen auszuges aus dem beschluss der kammer von november 2018 verwiesen. ist der großmarkt für die versorgung gerade mit frischen lebensmitteln – auch in zeiten ohne hungersnöte und versorgungsengpässe – demnach immer noch von bedeutung, so lässt er sich – trotz der sicherlich gegebenen konkurrenzsituation – nicht zu einem (beliebigen) „reinen handelsplatz“ degradieren.der soziale hintergrund vermag dem großmarkt ebenfalls nicht abgesprochen zu werden, denn dieses kriterium ist nicht auf die „veranstaltung von altennachmittagen, das auftreten von musikkapellen und das bestehen von kindernachmittagen“, 40vgl. bverwg, urteil vom 27. mai 2009 - 8 c 10.08 -, juris, rn. 36, 41beschränkt. abgesehen von den bereits in dem beschluss von november 2018 genannten aspekten fördert die in rede stehende öffentliche einrichtung durchaus auch die kommunikation und den kontakt der gemeindebürgerinnen und -bürger untereinander. dies gilt zunächst unmittelbar für das „muntere feilschen“, 42vgl. internetseite der beklagten zum „großmarkt düsseldorf“ (heutiger aufruf), 43des aus „wiederverkäufern und großverbrauchern“ bestehenden „kundenstammes“ mit den „händlern“ sowie für deren gespräche über frische und den bezug zum beispiel von tropisch-exotischen köstlichkeiten, „für deren angebot der großmarkt bekannt ist“ und das „nicht bei kiwis, mangos oder ananas aufhört“, sondern auch „mangostan oder rambutan oder platarinas“ umfasst. 44vgl. internetseite der beklagten zum „großmarkt düsseldorf“ (heutiger aufruf). 45die durch den großmarkt geförderte kommunikation reicht jedoch über den kreis der händlerinnen und händler sowie der gewerblichen großmarktkundinnen und -kunden hinaus, denn sie erfasst mittelbar auch die gäste sowie kundinnen und kunden der zuletzt genannten kategorie, namentlich der gastronomie und der marktbeschicker (insbesondere des carlsplatzes); nach nicht nur einmaliger beobachtung der kammer ist die durch den großmarkt vermittelte frische und (auch exotische) vielfalt insbesondere des obst- und gemüseangebotes dort (auch untereinander) durchaus ein thema, bei dem gerade bei qualitätsbewussten gästen sowie verbraucherinnen und verbrauchern ein gewisser (traditionsbildender und das örtliche zusammengehörigkeitsgefühl stärkender) stolz mitschwingt. das von der beklagten gezeichnete bild eines abgeschlossenen geländes mit allein zutrittsberechtigten händlerinnen und händlern sowie gewerblichen großmarktkundinnen und -kunden, die in der nacht und am frühen morgen unter weitgehendem ausschuss der gemeindebürgerinnen und -bürger handeln, mag zwar von der beschreibung her zutreffend sein, lässt die gezogene schlussfolgerung vor dem aufgezeigten hintergrund jedoch nicht zu. 46ist der düsseldorfer großmarkt (trotz bedeutungswandels) auch im beschlussjahr 2021 noch als die kriterien des bundesverwaltungsgerichts erfüllende traditionelle öffentliche einrichtung der daseinsvorsorge einzustufen, so kann die geltung der grundsätze des „weihnachtsmarkturteils“ nach auffassung der kammer entgegen der beklagten nicht dadurch in frage gestellt werden, dass vorliegend – anders als 2018 – keine umstrukturierung, sondern eine auflösung des großmarktes in rede steht. denn ungeachtet des seinerzeitigen konkreten falles – der privatisierung des offenbacher weihnachtsmarktes – gilt die verpflichtende zielrichtung des art. 28 abs. 2 satz 1 gg nach der begründung der höchstrichterlichen entscheidung auch für den fall der mangelnden fortführung, also auch für den „auflösungsfall“. soweit das schon seinerzeit von der beklagten angeführte verwaltungsgericht augsburg in seinem urteil vom 26. september 2011 47- au 7 k 10.1951 -, juris, rn. 73 ff., 48(bezüglich des seit mehr als einhundert jahren veranstalteten volksfestes der stadt neu-ulm) zu einer abweichenden auffassung gelangt, so vermag dies nicht zu überzeugen, 49vgl. stepanek, a. a. o., s. 25 fn. 49, 50weil die aussage der dortigen kammer den vorgaben des bundesverwaltungsgerichts klar widerspricht, 51vgl. sing, a. a. o, s. 247 mit dem zutreffenden hinweis, die genaue lektüre der entscheidungsgründe (des „weihnachtsmarkturteils“) ergebe, dass das bundesverwaltungsgericht seine rechtsprechung auch auf die frage der gänzlichen einstellung einer kommunalen einrichtung angewendet sehen wollte, 52und auch der hinweis des – die 1. instanz bestätigenden – berufungsgerichts, 53vgl. bayerischer verwaltungsgerichtshof, beschluss vom 21. dezember 2012 - 4 zb 11.2496 -, juris, rn. 8, 54auf die mangelnde vergleichbarkeit so nicht richtig ist. 55vgl. sing, a. a. o., s. 249 unter berufung auf schoch, der unter verweis auf das bundesverwaltungsgericht, das mehrfach von der unzulässigkeit der „entledigung“ von (…) aufgaben spricht und nicht nur von der unzulässigkeit materieller privatisierungen, allein die tatsache der aufgabenentledigung für maßgeblich hält. 56der vollständigkeit halber sei angeführt, dass die vorstehende bewertung der augsburger entscheidung nicht im widerspruch zu den ausführungen in dem beschluss vom 27. november 2018 steht: seinerzeit hat die kammer lediglich betont, dass die grundsätze zur disponibilität gemeinwohlorientierter handlungsspielräume in der vorliegenden konstellation geltung beanspruchten, weil es sich (bei der umstrukturierung) um einen „privatisierungsfall“ handele und es anders als bei dem neu-ulmer sachverhalt nicht um einen „auflösungsfall“ gehe; den umkehrschluss hat sie hingegen (mangels jeglicher veranlassung) nicht gezogen. 57dies heißt aber nicht gleichsam automatisch, dass der hier in rede stehende grundlegende ratsbeschluss vom 1. juli 2021 wegen verstoßes gegen die aus art. 28 abs. 2 satz 1 gg abgeleitete aufgabenwahrnehmungspflicht mit höherrangigem recht unvereinbar ist. wenn dies der fall wäre, also der beklagten keinerlei spielraum mehr verbliebe und sie die öffentliche einrichtung großmarkt bis „in alle ewigkeit“ fortführen müsste, träfe die von ihr bemühte (zahlreiche) kritik der literatur, in der von „versteinerung“ oder „zementierung“ die rede ist, 58vgl. nur den in dem schriftsatz vom 28. juni 2022 zitierten beckok kommunalrecht nrw, dietlein/heusch, systematische einführung zum kommunalrecht deutschlands, rn. 91 f. m. w. n., 59tatsächlich zu. bei genauer betrachtung hat der 8. senat eine derartige ausnahmslose aufgabenwahrnehmungspflicht allerdings nicht festgeschrieben: wie in ihrer abwehrrechtlichen dimension muss die selbstverwaltungsgarantie vielmehr in ihrer verpflichtenden zielrichtung der abwägung mit anderen belangen zugänglich sein, was das bundesverwaltungsgericht selbst andeutet, indem es lediglich von der pflicht der gemeinde zur „grundsätzlichen“ sicherung und wahrung ihres aufgabenbestandes spricht. 60vgl. (offenbar unter bezugnahme auf bverwg, urteil vom 27. mai 2009 - 8 c 10.08 -, juris, rn. 38) stein, dvbl. 2010, s. 563, 569; sing, a. a. o., s. 264 m. w. n. 61jedoch ergibt sich bei einem „rückzug“ der kommune eine besondere begründungspflicht. 62vgl. stein, a. a. o. 63dieser anforderung ist die beklagte schon deshalb nicht gerecht geworden, weil sie die verpflichtende zielrichtung der selbstverwaltungsgarantie des art. 28 abs. 2 satz 1 gg offenbar gar nicht als ausgangspunkt und gewichtigen belang in ihre entscheidung eingestellt hat. ihre ausführungen in der ratsvorlage aus/051/2021 zeigen (trotz der worte „interessenabwägung“ und „abwägung“ im zusammenhang mit der „auskömmlichen frist“ im zweiten absatz auf deren seite 5) ebenso wie ihre schriftsätze in dem vorliegenden verfahren (möglicherweise auch im hinblick auf die angenommene einschlägigkeit des augsburger urteils) vielmehr, dass man sich dieser verfassungsrechtlichen dimension der getroffenen entscheidung nicht (hinreichend) bewusst gewesen ist. insbesondere der von der beklagten (in dem schriftsatz vom 28. juni 2022) reklamierte „sehr weite ermessensspielraum“ des rates bei der entscheidung über die auflösung einer freiwilligen einrichtung belegt dies eindrucksvoll. aus sicht des rates ist das konsequent, zumal in der maßgeblichen ratsvorlage trotz der auf deren seite 3 oben referierten fortbestehenden – in dem vorliegenden urteil bestätigten – bewertung der kammer ausweislich deren seite 5 oben im ersten absatz sinngemäß davon ausgegangen wird, dass es sich bei dem großmarkt (wegen des angenommenen verlustes der funktion als einrichtung der daseinsvorsorge) nicht (mehr) um eine die kriterien des „weihnachtsmarkturteils“ erfüllende öffentliche einrichtung handelt. 64verstößt ziffer 1 des streitgegenständlichen bescheides nach alledem gegen höherrangiges recht, so ist eine auseinandersetzung mit den „einfachrechtlichen“ argumenten der klägerin entbehrlich, wobei die kammer durchaus anmerkt, dass (bei unterstellter einhaltung der verfassungsrechtlichen anforderungen des art. 28 abs. 2 satz 1 gg) gewichtiges für die annahme jedenfalls eines ungeschriebenen widerrufsgrundes und die verhältnismäßigkeit der mehr als dreijährigen (auflösungs- und) widerrufsfrist spräche. 65schließlich teilen die ziffern 2 und 3 des angefochtenen bescheides des oberbürgermeisters der beklagten unabhängig von der durch die klägerin weiter aufgeworfenen vollstreckungsrechtlichen frage deren rechtliches schicksal. 66die kostenentscheidung beruht auf § 154 abs. 1 vwgo, die entscheidung zur vorläufigen vollstreckbarkeit auf §§ 167 abs. 2 vwgo sowie 167 abs. 1 vwgo i. v. m. § 709 zpo. 67die berufung war gemäß §§ 124a abs. 1 satz 1, 124 abs. 2 nr. 3 vwgo wegen grundsätzlicher bedeutung zuzulassen, weil die rechtssache mindestens zwei fragen aufwirft, die im sinne der rechtseinheit einer klärung bedürfen: an erster stelle, ob die in dem „weihnachtsmarkturteil“ des bundesverwaltungsgerichts aufgestellten grundsätze nur für den „privatisierungsfall“ – so offenbar das verwaltungsgericht augsburg und der dieses bestätigende bayerische verwaltungsgerichtshof in den oben genannten entscheidungen – oder auch für den „auflösungsfall“ gelten; und bejahendenfalls an zweiter stelle, ob und ggf. unter welchen voraussetzungen sowie mit welchen anforderungen die auflösung einer öffentlichen einrichtung im sinne des „weihnachtsmarkturteils“ (ausnahmsweise) verfassungsrechtlich zulässig ist.eine zulassung (auch) gemäß § 124 abs. 2 nr. 4 vwgo wegen abweichens von dem beschluss des oberverwaltungsgerichts für das land nordrhein-westfalen vom 27. juni 2017 - 15 b 664/17 -, juris, rn. 7 ff., hält die kammer nicht für geboten, weil der dortige senat zwar die grundsätzliche – nur durch das willkürverbot begrenzte – entscheidungsfreiheit einer gemeinde bei der schaffung und beibehaltung einer öffentlichen einrichtung (dort einer von mehreren gemeindlichen sportplätzen) betont, sich dabei aber nicht mit dem „weihnachtsmarkturteil“ auseinandergesetzt hat. 68rechtsmittelbelehrung: 69gegen dieses urteil kann innerhalb eines monats nach zustellung des vollständigen urteils bei dem verwaltungsgericht düsseldorf (bastionstraße 39, 40213 düsseldorf oder postfach 20 08 60, 40105 düsseldorf) schriftlich berufung eingelegt werden. die berufung muss das angefochtene urteil bezeichnen. 70auf die seit dem 1. januar 2022 unter anderem für rechtsanwälte, behörden und juristische personen des öffentlichen rechts geltende pflicht zur übermittlung als elektronisches dokument nach maßgabe der §§ 55a, 55d verwaltungsgerichtsordnung – vwgo – und der verordnung über die technischen rahmenbedingungen des elektronischen rechtsverkehrs und über das besondere elektronische behördenpostfach (elektronischer-rechtsverkehr-verordnung – ervv –) wird hingewiesen. 71die berufung ist innerhalb von zwei monaten nach zustellung des vollständigen urteils zu begründen. die begründung ist, sofern sie nicht zugleich mit der einlegung der berufung erfolgt, bei dem oberverwaltungsgericht für das land nordrhein-westfalen (aegidiikirchplatz 5, 48143 münster oder postfach 6309, 48033 münster) schriftlich einzureichen. 72die begründungsfrist kann auf einen vor ihrem ablauf gestellten antrag von dem vorsitzenden des senats verlängert werden. die begründung muss einen bestimmten antrag enthalten sowie die im einzelnen anzuführenden gründe der anfechtung (berufungsgründe). 73im berufungsverfahren müssen sich die beteiligten durch prozessbevollmächtigte vertreten lassen. dies gilt auch für prozesshandlungen, durch die das verfahren eingeleitet wird. die beteiligten können sich durch einen rechtsanwalt oder einen rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten hochschule eines mitgliedstaates der europäischen union, eines anderen vertragsstaates des abkommens über den europäischen wirtschaftsraum oder der schweiz, der die befähigung zum richteramt besitzt, als bevollmächtigten vertreten lassen. auf die zusätzlichen vertretungsmöglichkeiten für behörden und juristische personen des öffentlichen rechts einschließlich der von ihnen zur erfüllung ihrer öffentlichen aufgaben gebildeten zusammenschlüsse wird hingewiesen (vgl. § 67 abs. 4 satz 4 vwgo und § 5 nr. 6 des einführungsgesetzes zum rechtsdienstleistungsgesetz – rdgeg –). darüber hinaus sind die in § 67 abs. 2 satz 2 nr. 3 bis 7 vwgo bezeichneten personen und organisationen unter den dort genannten voraussetzungen als bevollmächtigte zugelassen. 74die berufungsschrift und die berufungsbegründungsschrift sollen möglichst dreifach eingereicht werden. im fall der einreichung als elektronisches dokument bedarf es keiner abschriften. 75beschluss 76der streitwert wird auf 30.000,00 euro festgesetzt. 77gründe: 78die streitwertfestsetzung beruht auf § 52 abs. 1 gkg. sie ist wegen der vergleichbaren wirtschaftlichen bedeutung an der obergerichtlichen gewerberechtlichen streitwertpraxis, 79vgl. ovg nrw, beschluss vom 1. oktober 2004 - 4 b 1637/04 -, gewarch 2005, 77, 80sowie an ziff. 54.1 und 54.2 des streitwertkataloges für die verwaltungsgerichtsbarkeit 2013 orientiert. wie schon in den seinerzeitigen klageverfahren 3 k 7996/15 und 3 k 7827/18 ist dort genannte betrag (in höhe von 15.000,00 euro) wegen des besonderen zuschnitts der klägerin zu verdoppeln. 81rechtsmittelbelehrung: 82gegen den streitwertbeschluss kann schriftlich oder zur niederschrift des urkundsbeamten der geschäftsstelle bei dem verwaltungsgericht düsseldorf (bastionstraße 39, 40213 düsseldorf oder postfach 20 08 60, 40105 düsseldorf) beschwerde eingelegt werden, über die das oberverwaltungsgericht für das land nordrhein-westfalen in münster entscheidet, falls ihr nicht abgeholfen wird. § 129a der zivilprozessordnung gilt entsprechend. 83auf die seit dem 1. januar 2022 unter anderem für rechtsanwälte, behörden und juristische personen des öffentlichen rechts geltende pflicht zur übermittlung als elektronisches dokument nach maßgabe der §§ 55a, 55d verwaltungsgerichtsordnung – vwgo – und der verordnung über die technischen rahmenbedingungen des elektronischen rechtsverkehrs und über das besondere elektronische behördenpostfach (elektronischer-rechtsverkehr-verordnung – ervv –) wird hingewiesen. 84die beschwerde ist nur zulässig, wenn sie innerhalb von sechs monaten eingelegt wird, nachdem die entscheidung in der hauptsache rechtskraft erlangt oder das verfahren sich anderweitig erledigt hat; ist der streitwert später als einen monat vor ablauf dieser frist festgesetzt worden, so kann sie noch innerhalb eines monats nach zustellung oder formloser mitteilung des festsetzungsbeschlusses eingelegt werden. 85die beschwerde ist nicht gegeben, wenn der wert des beschwerdegegenstandes 200,00 euro nicht übersteigt. 86die beschwerdeschrift soll möglichst dreifach eingereicht werden. im fall der einreichung als elektronisches dokument bedarf es keiner abschriften. 87war der beschwerdeführer ohne sein verschulden verhindert, die frist einzuhalten, ist ihm auf antrag von dem gericht, das über die beschwerde zu entscheiden hat, wiedereinsetzung in den vorigen stand zu gewähren, wenn er die beschwerde binnen zwei wochen nach der beseitigung des hindernisses einlegt und die tatsachen, welche die wiedereinsetzung begründen, glaubhaft macht. nach ablauf eines jahres, von dem ende der versäumten frist angerechnet, kann die wiedereinsetzung nicht mehr beantragt werden.
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Urteil
"Tenor Die Klage wird abgewiesen. Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens. Das Urteil ist weg(...TRUNCATED)
" die klage wird abgewiesen. die klägerin trägt die kosten des verfahrens. das urteil ist wegen de(...TRUNCATED)
" 2die klägerin begehrt die feststellung, dass sie als lehrerin mit der lehrbefähigung für die se(...TRUNCATED)
" 14die klage hat keinen erfolg. sie ist zwar zulässig (i.), aber unbegründet (ii.). 15i. 16die kl(...TRUNCATED)
346,840
{"id":842,"jurisdiction":"Verwaltungsgerichtsbarkeit","level_of_appeal":null,"name":"Verwaltungsgeri(...TRUNCATED)
14 K 7125/21
"2022-09-13T00:00:00"
Urteil
"Tenor Die Klage wird abgewiesen. Die Kosten des Verfahrens trägt der Kläger. Das Urteil ist wegen(...TRUNCATED)
" die klage wird abgewiesen. die kosten des verfahrens trägt der kläger. das urteil ist wegen der (...TRUNCATED)
" 2die beteiligten streiten über die kosten einer ersatzvornahme. der kläger ist halter eines pkw (...TRUNCATED)
" 20die klage ist zulässig, aber unbegründet. 21der bescheid vom 14. september 2021 ist rechtmäß(...TRUNCATED)
346,763
{"id":823,"jurisdiction":"Verwaltungsgerichtsbarkeit","level_of_appeal":null,"name":"Oberverwaltungs(...TRUNCATED)
11 A 369/22.A
"2022-09-12T00:00:00"
Urteil
"Tenor Die Berufung wird zurückgewiesen. Die Beklagte trägt die Kosten des Berufungsverfahrens. Ge(...TRUNCATED)
" die berufung wird zurückgewiesen. die beklagte trägt die kosten des berufungsverfahrens. gericht(...TRUNCATED)
" 2die klägerin ist nach ihren angaben am 1. oktober 1983 in i. , syrien, geboren, islamischen glau(...TRUNCATED)
" 21a. mit einverständnis der beteiligten entscheidet der senat ohne mündliche verhandlung (§ 101(...TRUNCATED)
346,696
{"id":845,"jurisdiction":"Verwaltungsgerichtsbarkeit","level_of_appeal":null,"name":"Verwaltungsgeri(...TRUNCATED)
8 K 698/20
"2022-09-12T00:00:00"
Urteil
"Tenor Die Klage wird abgewiesen. Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens. Das Urteil ist wegen(...TRUNCATED)
" die klage wird abgewiesen. der kläger trägt die kosten des verfahrens. das urteil ist wegen der (...TRUNCATED)
" 2der kläger begehrt die befriedung seiner grundstücke. er ist eigentümer diverser flurstücke i(...TRUNCATED)
" 14die zulässige klage ist unbegründet. 15der bescheid des beklagten vom 18.02.2020 ist rechtmä(...TRUNCATED)
346,677
{"id":823,"jurisdiction":"Verwaltungsgerichtsbarkeit","level_of_appeal":null,"name":"Oberverwaltungs(...TRUNCATED)
11 A 1583/21
"2022-09-12T00:00:00"
Urteil
"Tenor Das angefochtene Urteil wird geändert. Der Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin 393,41(...TRUNCATED)
" das angefochtene urteil wird geändert. der beklagte wird verurteilt, an die klägerin 393,41 euro(...TRUNCATED)
" 2am 18. februar 2019, einem montag, hatte sich gegen 12:30 uhr in t. auf der o. straße, der bunde(...TRUNCATED)
" 20mit einverständnis der beteiligten entscheidet der senat ohne mündliche verhandlung (§ 101 ab(...TRUNCATED)

Dataset Card for openlegaldata.io bulk case data

Dataset Description

This is a edit/cleanup of Bulk Data of openlegaldata.io, which I also brought onto Huggingface here.

The Entire Dataset Is In German

Edit Summary

I have done some cleaning and splitting of the data and filtered out large parts that were not (easily) usable, cutting down the number of cases to at max 4000 - from 250000. This results in two different splits. Which is because German Courts don't format their case decision the same way.

Data Fields

Independent of the split, most fields are the same, they are:

id court file_number date type content
numeric id name of the court that made the decision file number of the case ("Aktenzeichen") decision date type of the case decision entire content (text) of the case decision

Additionally, I added 3 more fields because of the splitting of the content:

Two Split

  • Case Decision I could split into two parts: tenor and reasoning.
  • Which means the three fields tenor, content and facts contain the following:
tenor reasoning facts
An abstract, legal summary of the cases decision the entire rest of the decision, explaining in detail why the decision has been made an empty text field

Three Split

  • Case Decision I could split into three parts: tenor, reasoning and facts
  • This Data I have used to create binary labels with the help of ChatGPT, see legalis for that
  • The three fields tenor, content and facts contain the following:
tenor reasoning facts
An abstract, legal summary of the cases decision the entire rest of the decision, explaining in detail why the decision has been made the facts and details of a case

Languages

  • German

Additional Information

Licensing/Citation Information

The openlegaldata platform is licensed under the MIT license, you can access the dataset by citing the original source, openlegaldata.io and me, Lennard Zündorf as the editor of this dataset.

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