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201
Kiaroom/Karriere
2015-06-05 11:52:07.00
Österreicher streben nach Führungsjobs
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Umfrage: Studierende wollen mittelfristig nach oben, und: je länger die Leute im Job sind, desto attraktiver erscheint eine Chefrolle. Gewechselt wird vorwiegend für mehr Geld</h2><p>Zum ersten Mal hat das Beratungsunternehmen Universum in seinem Talent Research 2015 neben Studierenden auch Berufstätige befragt: Im Laufe der Karriere verändern sich die Prioritäten und das Erreichen einer Führungsposition wird immer wichtiger. Auch Arbeitgeber werden als unterschiedlich attraktiv wahrgenommen - während lokale Unternehmen wie <a href="/r6057/OMV">OMV</a>, Voestalpine oder die <a href="/r1396/OeNB">Oesterreichische Nationalbank</a> bei Studierenden Plätze einbüssen mussten, stehen sie für die Berufstätigen in den Top-Rängen.</p> <p>Fragt man österreichische Studierende nach ihren langfristigen Karrierezielen, sieht man eine klare Tendenz: Sie streben eine Führungsrolle an. Dieser Wunsch hat sich in den letzten Jahren verstärkt und ist bei den Wirtschaftsstudenten seit 2013 von Platz 5 auf Platz 2 der Karriereziele gestiegen, bei den Studierenden technischer Studiengänge fand der Sprung von drei Plätzen sogar innerhalb eines Jahres statt.</p> <p><strong>Das Alter macht die Leader</strong></p> <p>Dieser Wunsch spiegelt sich auch in der Realität der Berufswelt wider: Im Vergleich zu den Studierenden ist der Anteil an Berufstätigen, die dem Karriere-Profil des "Leaders" entsprechen, deutlich höher.</p> <p>"Junge Talente wollen sich durch eine Führungsrolle mehr Möglichkeiten und Perspektiven in ihrer Karriere schaffen", erklärt Yves Schneuwly, Geschäftsführer von Universum Österreich. "Denn ihre größte Angst ist es, beruflich stecken zu bleiben".</p> <p>Diese Erkenntnis deckt sich mit den Ergebnissen der weltweit größten Millennial-Studie von INSEAD, der Head Foundation und Universum. Während eine Führungsrolle im Laufe der Karriere immer wichtiger wird, verlieren andere Aspekte jedoch an Gewicht. So steht eine internationale Karriere bei Wirtschaftsstudenten hoch im Kurs, verliert jedoch bei den Berufstätigen an Attraktivität.</p> <p><strong>Realitäts-Check</strong></p> <p>"Die Ergebnisse der Studierenden im Vergleich mit den Professionals zeigen, dass in der Berufswelt ein Realitäts-Check stattfindet, bei dem Erwartungen und Prioritäten neu überdacht werden", so Schneuwly. Dies spiegelt sich auch in der Bewertung von so genannten "weichen" Kriterien wider: Den Professionals sind flexible Arbeitsbedingungen wichtiger als den Studierenden und auch die Work-Life Balance hat einen höheren Stellenwert.</p> <p>Zwar ist die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben auch bei den Studierenden das langfristige Karriereziel Nummer eins, prozentual gesehen hat das Ziel aber den niedrigsten Wert seit 2008 erreicht.</p> <p>In einem Punkt sind sich Studierende und Berufstätige aber einig: Der Lohn muss stimmen. Ein attraktives Gehalt ist bei den Studierenden mit technischem Hintergrund sogar noch wichtiger als bei Wirtschaftsstudenten, bei Frauen gehört es zu den drei wichtigsten Attributen eines attraktiven Arbeitgebers und bei Männern stehen finanzielle Anreize gar auf Platz eins.</p> <p><strong>Bezahlung muss als fair empfunden sein</strong></p> <p>Die finanzielle Anerkennung von Leistung ist Studierenden wie Professionals sehr wichtig und ein Jobwechsel findet dieser Umfrage zufolge bei den Berufstätigen in erster Linie aus finanziellen Gründen statt.</p> <p>Der Wunsch die Stelle zu wechseln, ist bei den Professionals außerordentlich hoch: Ein Drittel der Berufstätigen mit wirtschaftlichem Hintergrund will die Stelle innerhalb des kommenden Jahres wechseln, 21 Prozent sogar innerhalb der nächsten sechs Monate. Viele lassen diesem Wunsch auch Taten folgen: Fast die Hälfte hat sich innerhalb des letzten Jahres extern beworben, 19 Prozent den Job auch schon gewechselt.</p> <p>Die Liste der beliebtesten Arbeitgeber von Professionals unterscheidet sich dabei kaum von denen der Studierenden: Unternehmen wie Red Bull, Google und Vertreter der Automobilindustrie wie Audi, Porsche oder BMW führen bei beiden Gruppen die Top-Plätze an. "Diese Unternehmen wecken Emotionen und sind daher bei Studierenden und Berufstätigen gleichermassen beliebt", fasst Yves Schneuwly die Ergebnisse des Rankings zusammen. Stark positionieren konnten sich bei den Wirtschaftsstudenten auch Firmen aus dem Handel wie Peek &amp; Cloppenburg (Platz 22), Hofer (Platz 24) und Rewe (Platz 33). (kbau, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Etat/TV/TVSerien
2015-06-05 11:46:52.00
Enterprise-Star Nichols alias Uhura erlitt leichten Schlaganfall
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">82-Jährige in gutem Zustand </h2><p>Los Angeles - Die aus der Kultserie "Raumschiff Enterprise" bekannte US-Schauspielerin und Sängerin Nichelle Nichols hat einen <a href="/r1361241041294/Schlaganfall">Schlaganfall</a> erlitten. Die 82-Jährige sei guter Laune und könne essen sowie normale Unterhaltungen führen, teilte ihr Management am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Nichols Facebook-Seite mit.</p> <p>Sie habe zu Hause einen leichten Schlaganfall bekommen und sich anschließend untersuchen lassen. Eine Computertomografie sei negativ ausgefallen, auf das Ergebnis einer Magnetresonanztomografie warte man noch.</p> <p>Bei "Star Trek", wie die legendäre TV-Serie im Original hieß, schrieb Nichols Geschichte: Als die Schwarze 1968 in der Rolle der Lieutenant Uhura ihren Kollegen William Shatner alias Captain Kirk küsste, war es der erste Kuss zwischen einer Schwarzen und einem Weißen der US-Fernsehgeschichte.</p> <p>Ende Februar ist Nichols Enterprise-Kollege Leonard Nimoy, der den Halb-Vulkanier "Mr. Spock" gespielt hat, mit 83 Jahren gestorben. (APA, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/ITBusiness/WebHandel
2015-06-05 12:05:23.00
USA: AGB von PayPal erlauben automatisierte Werbeanrufe und SMS
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Keine Möglichkeit auf Verzicht - ab 1. Juli in den USA in Kraft, gilt nicht für Österreich</h2><p>Der Online-Bezahldienst PayPal hat seine Nutzungsbedingungen überarbeitet und dafür viel Aufregung auf sich gezogen. Der Hintergrund: Künftig sollen Nutzer automatisch per Werbeanrufen oder –SMS kontaktiert werden. Dabei macht es keinen Unterschied, welche Telefonnummer hinterlegt wurde - PayPal will sich auch über Umwege die richtigen Kontaktdaten besorgen.</p> <h3>Ab dem 1. Juli in den USA</h3> <p>Die neuen AGB treten zumindest in den USA ab dem 1. Juli in Kraft – in Österreich sollen diese nicht greifen. In den USA-Nutzungsbedingungen räumt sich das Unternehmen zudem das Recht ein "Fragebögen, Umfragen, Werbeaktionen und Angebote" zu verschicken.</p> <h3>Keine Möglichkeit auf Verzicht</h3> <p>Wer mit Bedingungen nicht einverstanden ist, muss damit rechnen, dass das Konto "innerhalb von 30 Tagen geschlossen wird". Auch eine Option, die Werbeanrufe und –SMS zu unterbinden räumt das Unternehmen nicht ein. Ein Kunde hatte dies bereits auf der Facebook-Seite von Paypal angefragt, woraufhin sein Konto deaktiviert wurde. (dk, 05.06.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p>Update um 14:27: Stellungnahme der deutschen PayPal-Pressechefin Sabrina Winter hinzugefügt.</p> <h3>Links</h3> <p><a href="http://bgr.com/2015/06/04/paypal-user-agreement-robocalls-autotext-opt-out/" target="_blank">BGR - PayPal responds to Internet fury over its new terms of service</a></p> <p><a href="http://www.washingtonpost.com/blogs/the-switch/wp/2015/06/03/a-horrible-new-paypal-policy-opts-you-into-getting-robocalls/" target="_blank">Washington Post - A horrible new PayPal policy opts you into getting robocalls</a></p></div></div>
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Newsroom/Etat/TV/RS
2015-06-05 11:24:38.00
"Bist du deppert" stärkste Privatsendung
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Angelique" im ORF-2-Hauptabend mit 290.000, "Ziemlich beste Freunde" in ORF mit 404.000</h2><div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/05/agtttop3gesterndonn.png" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="985" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/05/agtttop3gesterndonn.png" data-zoomable="true" height="985" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/05/agtttop3gesterndonn.png" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: agtt</div></div></div><div class="supplemental"><p>Link</p> <p>www.agtt.at</p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik/agrarwirtschaft
2015-06-05 12:55:37.00
Forderung nach Verbot von Unkrautvernichtern
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Das weltweit meistverwendete Herbizid Glyphosat kommt endgültig in Verruf. Eine WHO-Studie erhärtet den Verdacht auf Krebserregung</h2><p>Wien – Seitdem die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) im April eine neue Studie vorgestellt hat, ist in Sachen Unkrautvernichtungsmittel Feuer am Dach. Glyphosat, das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid, wird darin als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Diejenigen Personen, die mit dem Pestizid in Berührung kommen, haben ein erhöhtes Risiko, an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken.</p> <p>Seither wird der zuständige Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (<a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>) von allen Seiten bestürmt, das Mittel in Österreich zu verbieten. Dieser will die Studienergebnisse "sehr ernst nehmen", sagte er kürzlich in einer Fragestunde des Nationalrats. Der grüne Agrarsprecher Wolfgang Pirklhuber hat einen Entschließungsantrag zum Verbot eingebracht; die Freiheitlichen eine parlamentarische Anfrage.</p> <p>Das Problem mit glyphosathältigen Unkrautvernichtungsmitteln ist, dass diese universell einsetzbar und in Gartencentern und Baumärkten problemlos erhältlich sind. Hobbygärtnern und Landwirten wird so suggeriert, dass es gesundheitlich unbedenklich ist.</p> <p><strong>Breiter Einsatz</strong></p> <p>Deshalb wird das Mittel in Österreich auch noch immer breit eingesetzt. Pirklhuber beziffert die Ausbringung in Landwirtschaft und privaten Gärten in Österreich mit stattlichen 170 Tonnen im Jahr - nach einer Höchstmenge von 500 Tonnen noch vor einigen Jahren.</p> <p>Da es den Krebsverdacht bei Glyphosat bereits des längeren gab, gibt es doch einige Verbote bzw. Einschränkungen bei der Ausbringung: So darf das Mittel nicht mit einem Flugzeug über Felder ausgesprüht werden, dieses Verbot gilt in der ganzen EU. In einigen Bundesländern, beispielsweise in Oberösterreich, wird Glyphosat im öffentlichen Bereich, auf Straßen und Gehwegen durch die Straßenmeistereien seit über einem Jahr nicht mehr eingesetzt. Auch die ÖBB verzichten darauf bei der Unkrautvernichtung auf den Bahntrassen.</p> <p>Ein weiteres Problem mit Unkrautvernichtungsmitteln allgemein ist, dass die Dunkelziffer bei Importen hoch ist und es auch zum Vertrieb illegal hergestellter Ware kommt.</p> <p>Die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf hat in ihrem jüngsten Jahresbericht 2014 auf einen spektakulären Fall in Polen im vergangenen Mai hingewiesen. Dabei gingen der Behörde Container mit mehr als 21 Tonnen illegaler Pestizide aus China ins Netz. Die Mittel, die in Verpackungen transportiert wurden, die wie gängige Markenartikel aussahen, waren für den EU-Markt bestimmt, so Olaf. (Johanna Ruzicka, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/wien
2015-06-05 12:55:20.00
300.000 Euro Falschgeld in Wien sichergestellt, sechs Verdächtige in Haft
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Blüten" zum Verkauf angeboten</h2><p>Wien - Wiener Kriminalisten haben Falschgeld im Nennwert von beinahe 300.000 Euro sichergestellt und sechs Personen festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um einen in Wien lebenden Burgenländer im Alter von 37 Jahren sowie zwei Frauen und drei Männer aus Ungarn. Die "Blüten" hätten in Wien zum Preis des halben Nennwerts den Besitzer wechseln sollen. Das gab die Polizei am Freitag bekannt.</p><p>Bei der Falschgeld-Sicherstellung handelt es sich um eine der größten seit Einführung des Euro in Österreich. Dem Landeskriminalamt Wien sei gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt ein "großer Schlag gegen die organisierte Kriminalität" gelungen, hieß es in einer Aussendung.</p><h3>Ermittlungen auch in Ungarn</h3><p>Wo das Falschgeld hergestellt wurde, ist nach Angaben von Polizeisprecher Roman Hahslinger noch Gegenstand von Ermittlungen, die via Interpol auf Ungarn ausgedehnt wurden. Unter den Festgenommenen befinde sich der mutmaßliche Drahtzieher des gescheiterten Deals, ein 43 Jahre alter Ungar, der nahe der österreichischen Grenze wohnte.</p><p>Ins Visier der Ermittler war zunächst der Burgenländer geraten, der nach Angaben der Polizei einem Interessenten in einem Wiener Innenstadt-Cafe das Falschgeld zum Preis von 150.000 Euro zum Kauf angeboten hatte. Der potenzielle Käufer, nach Darstellung der Behörde ein Privatmann, ließ sich drei "Blüten" - einen Hunderter, einen Fünfziger und einen Zwanziger - geben, kündigte an, vor Geschäftsabschluss deren Qualität zu prüfen und ging zur Polizei.</p><p>Die Übergabe des Falschgelds wurde schließlich für Mittwoch vereinbart, statt des Interessenten erschien zum vereinten Treffpunkt am Montecuccoli-Platz in Hietzing allerdings auch getarnte Polizisten. Der 37-jährige "Verkäufer" nahm die vermeintlichen Abnehmer mit in seine Wohnung, wo er einen Koffer mit gefälschtem Geld im Nennwert von mehr als 292.000 Euro deponiert hatten.</p><p>Die Finalisierung des Geschäfts erfolgte auf eine andere Weise, als der gebürtige Burgenländer vermutet hatte: Erst wurde er festgenommen und kurz danach die drei Männer und zwei Frauen aus Ungarn. Sie kamen offenbar in der Absicht in die Wohnung, den Erlös aus dem Deal abzuholen, und liefen der Polizei damit buchstäblich in die Arme.</p><p>Bis auf den 37-Jährigen habe keiner der Verdächtigen ein Geständnis abgelegt, sagte Polizeisprecher Hahslinger. Der als Angestellter beschäftige Mann habe ausgesagt, er habe das Geschäft in Kommission abwickeln wollen. Über seine Motive machte die Polizei ebenso keine Angaben wie über die Qualität der gefälschten Banknoten.</p><h3>Weitere Festnahmen wegen Falschgeldes</h3><p>In diesem Jahr waren bereits in Tirol und Niederösterreich Euro-Fälschungen in größerem Umfang beschlagnahmt worden. Nach monatelangen Ermittlungen gegen eine international agierende Einbrecherbande waren Kriminalisten in Innsbruck im Jänner auf "Blüten" im Nennwert von 100.000 gestoßen und hatte drei Personen festgenommen.</p><p>Die 200- und 500-Euro-Scheine seien von sehr guter Qualität, hieß es damals. Im Februar wurde im Bezirk Mistelbach (NÖ) ein Geländewagen gestoppt, in dem Falsifikate über 50.000 Euro versteckt waren. Zwei Kuriere wurden an Ort und Stelle festgenommen, der eigentliche Geldfälscher und ein Komplize in Hamburg geschnappt.</p><h3>Schaden von mehr als 460.000 Euro</h3><p>Im gesamten vergangenen Jahr ist durch Falschgeld in Österreich ein Schaden von etwas mehr als 460.000 Euro entstanden - "Blüten" in diesem Gesamtwert waren in den Umlauf gebracht worden. Im Jahr 2013 hatte der Schaden noch mehr als 580.000 Euro ausgemacht. Die gut 8.000 "Blüten", die in jedem der beiden Jahre aus dem Verkehr gezogen wurden, machen einen verschwindend geringen Teil des Bargelds aus: In Österreich sind rund 500 Millionen Banknoten im Umlauf.</p><p>In völlig anderen Dimensionen spielt sich die "Blüten"-Produktion in einer der Hochburgen, nämlich im Raum Neapel ab: Carabinieri haben dort im Februar dieses Jahres gefälschte Banknoten mit einem Nennwert von 53 Millionen Euro sichergestellt. Bei einer Razzia gegen eine Fälscherorganisation in Neapel, die für die Produktion von 90 Prozent aller in Umlauf befindlichen Euro-Blüten verantwortlich sein soll, waren bereits im November vergangenen Jahres 56 Personen festgenommen worden. (APA, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Gesellschaft
2015-06-05 11:42:54.00
Nun auch Zivilklage gegen mordverdächtigen Rap-Mogul "Suge" Knight
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Entschädigungsklage richtet sich auch gegen Dr. Dre und Ice Cube</h2><p>Los Angeles - Nach der Mordanklage gegen Marion "Suge" Knight droht dem US-Rap-Mogul sowie den Rapstars Dr. Dre und Ice Cube nun ein Zivilprozess wegen des gewaltsamen Todes eines 55-Jährigen.</p> <p>Wie aus Gerichtsakten hervorgeht, reichte die Familie des Opfers Terry Carter am Mittwochabend (Ortszeit) eine Entschädigungsklage ein, die sich unter anderem gegen Knight, Dr. Dre, Ice Cube und die Filmproduktionsfirma Universal Studios richtet. Eine konkrete Entschädigungsforderung nannte Carters Witwe Lillian nicht.</p> <h3>Vorwurf: Mann überfahren</h3> <p>Dr. Dre und Ice Cube waren ebenso wie Universal an der Produktion eines Dokumentarfilms über eine Rappergruppe beteiligt. Lillian Carter wirft ihnen laut Gerichtsakten vor, dass sie "wussten oder (...) hätten wissen müssen, dass Suge ein gewalttätiges Individuum" sei.</p> <p>Knight wird zur Last gelegt, im Jänner bei einem Streit auf einem Parkplatz den 55-jährigen Terry Carter überfahren und den 51-jährigen Cle Sloan bei dem Manöver verletzt zu haben. Knights Anwälte plädieren auf Selbstverteidigung. In dem Strafprozess droht Knight lebenslange Haft.</p> <p>Anfang der 90er Jahre hatte Knight gemeinsam mit dem Dr. Dre die Plattenfirma Death Row Records gegründet, die Rappern wie Snoop Dogg und Tupac Shakur zu Ruhm verhalf.</p> <h3>Bereits 1992 im Gefängnis wegen Gewalttat</h3> <p>Bei der Polizei ist "Suge" kein unbeschriebenes Blatt: Im Jahr 1992 saß er im Gefängnis, nachdem er gegen Bewährungsauflagen verstoßen und in Las Vegas einen Gangrivalen niedergeschlagen hatte. Vier Jahre später landete er erneut wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen hinter Gittern, 2003 kam er wegen einer Schlägerei in Hollywood für zehn Monate in Haft. (APA/AFP)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Netzpolitik/ITueberwachung
2015-06-05 10:59:34.00
Pilz legt in Paris von BND angezapfte französische Leitungen offen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Druck auf deutsche Kanzlerin soll erhöht werden – Vorsprechen bei Schweizer Behörde und EU-Parlament</h2><p>Der grüne Nationalratsabgeordnete Peter Pilz sorgt weiter europaweit für Aufsehen. Bei einer Pressekonferenz in Paris legte Pilz die französischen Transitleitungen offen, die vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) auf Ersuchen des US-Geheimdiensts NSA angegriffen wurden. Insgesamt waren es 51, nur in den Niederlanden waren es mit 78 mehr Leitungen. Ein Großteil der abgehörten Leitungen war lokal, teilweise finden sich auch Kontakte zu außereuropäischen Städten wie Santiago de Chile und Taipei. Wahrscheinlich wurde auch der Elysee-Palast, Sitz des französischen Präsidenten, abgehört.</p> <h3>Strafrechtliche Untersuchung</h3> <p>Die Pressekonferenz wurde gemeinsam mit der grünen EU-Parlamentarierin Eva Joly abgehalten. Diese betonte, dass es nun an der Pariser Staatsanwaltschaft liege, eine strafrechtliche Untersuchung der Affäre in die Wege zu leiten. Sollte sie das nicht tun, könnten entweder die Opfer der Abhörungen Anzeige erstatten oder die Regierung selbst die Eröffnung einer Voruntersuchung beantragen.</p> <h3>NSA-Prioritätenliste offengelegt</h3> <p>Pilz veröffentlichte zudem eine Prioritätenliste der NSA, anhand derer der BND die Leitungen auswählt. Die Liste stammt aus dem Jahr 2005, bereits damals befanden sich auf dieser 256 Transitleitungen. 94 davon verlaufen in der EU, 40 verbinden EU-Staaten mit anderen europäischen Staaten wie der Schweiz, Russland, Serbien, Bosnien-Herzegowina, der Ukraine, Weißrussland und der Türkei. 122 Leitungen sind mit Ländern auf anderen Kontinenten verknüpft; darunter hauptsächlich <a href="/r3450/Saudi-Arabien">Saudi-Arabien</a>, Japan, Dubai und China.</p> <h3>Einladung vom Schweizer Nachrichtendienst</h3> <p>Gegenüber dem "Kurier" gab Pilz an, dass er mit der stetigen Entwicklung seiner Arbeit "sehr zufrieden" sei. In der kommenden Woche will er sich auch mit Mitarbeitern des Schweizer Nachrichtendiensts NDB zusammensetzen, um über neun angezapfte Schweizer Datenleitungen zu sprechen. Künftig will der Parlamentarier weitere Leitungen offenlegen. <br/></p> <h3>Entschuldigung von Merkel gefordert</h3> <p>Ziel ist ein Stopp der "totalen Überwachung in Europa durch die Amerikaner", wie Pilz betont. Gemeinsam mit weiteren Staaten will er den Druck auf die deutsche Regierung erhöhen. In den Niederlanden, Belgien und Österreich nahmen die Regierungen nach Offenlegungen von Pilz bereits Ermittlungen auf. In einen Unterausschuss des EU-Parlaments wurde der Grüne ebenso eingeladen, dort soll er den Abgeordneten über den "Stand der Dinge berichten".</p> <p>Zuletzt forderte Pilz auch eine Entschuldigung von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel: "Wird die deutsche Bundeskanzlerin ihr Bedauern über das Ausspähen ihrer Freunde zum Ausdruck bringen?", fragte Pilz. (APA, dk, 5.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Link</h3> <p><a href="http://kurier.at/politik/inland/datenspionage-wir-muessen-druck-auf-berlin-jetzt-erhoehen/134.368.347" target="_blank">Kurier Online: "Wir müssen Druck auf Berlin jetzt erhöhen" </a></p> <h3>Nachlese</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000016611459/BND-Enthuellungen-von-Pilz-brachten-Ermittlungen-in-Belgien-ins-Rollen" target="_blank">BND-NSA-Affäre zieht weitere Kreise - Pilz als Aufdecker unterwegs</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016523615/BND-NSA-Affaere-Laut-Pilz-auch-Spionage-in-Belgien-und" target="_blank">BND-NSA-Affäre: Laut Pilz auch Spionage in Belgien und Niederlanden</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016006780/Pilz-praesentiert-BND-Abhoervertrag-mit-Deutscher-Telekom" target="_blank">Pilz präsentiert BND-Abhörvertrag mit Deutscher Telekom</a></p></div></div>
209
Newsroom/Web/Netzpolitik/ITSecurity
2015-06-05 12:47:59.00
Betrüger-App installiert sich auf iPhones - auch ohne Jailbreak
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Installation muss allerdings bestätigt werden - bei Besuch von Erotik-Websites </h2><p>Eine App namens playMovie/EroEroMovie hat es auf iPhone-Nutzer abgesehen, die auf Erotik-Websites unterwegs sind. Die Software erpresst User, ein Abo abzuschließen. Dabei lässt sich die App auch auf iPhones und iPads installieren, die keinen Jailbreak aufweisen. Beim Besuch der Website wird der Nutzer gefragt, ob dieser die App installieren will – bejaht dieser das Angebot erscheint noch eine Warnung, woraufhin bei erneuter Bestätigung die Software am Gerät landet.</p> <h3>Betrüger-App ist Novum</h3> <p>Symantec berichtete erstmals von der betrügerischen App in einem Blog-Eintrag. So ist es ein Novum, dass derartige Malware auch auf Geräten ohne Jailbreak mit derartiger Methode installiert werden kann. Dieser Verteilungsweg ist eigentlich einzig Mitgliedern des iOS Developer Enterprise Programs vorbehalten. Möglicherweise wurde ein Account eines Teilnehmers gekapert.</p> <h3>Kein großer Schaden</h3> <p>Allzu großen Schaden verrichtet die App übrigens nicht. So wurde kein gefährlicher Schadcode gefunden. Wird die App gestartet, wird dem Nutzer angezeigt, dass dieser ein Abo abgeschlossen hätte und nun zahlen müsste. Dem Fake-Abo lässt sich leicht entgehen – einfach die App deinstallieren. (dk, 05.06.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Link</h3> <p><a href="http://www.symantec.com/connect/de/blogs/japanese-one-click-fraudsters-target-ios-users-malicious-app-delivered-over-air" target="_blank">Symantec - Japanese one-click fraudsters target iOS users with malicious app delivered over the air</a></p></div></div>
210
Newsroom/Panorama/Weltchronik
2015-06-05 13:00:56.00
20 Verletzte nach U-Bahn-Zusammenstoß in Rom
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Erhebliche Probleme für das öffentliche Verkehrssystem</h2><p>Rom - Etwa 20 Personen sind am Freitag beim Zusammenstoß zweier U-Bahn-Züge in Rom verletzt worden. Das Unglück ereignete sich auf der Linie B unweit der Station EUR Palasport im Süden der Hauptstadt. Laut Betreibergesellschaft ist ein menschlicher Fehler für den Unfall verantwortlich, bei dem niemand schwer verletzt wurde.</p> <p>Beide Züge waren in die gleiche Richtung unterwegs. Passagiere berichteten, dass die Metro im Tunnel mit geschlossenen Türen stehen blieb. Dabei kam es zu Panikszenen. Der öffentliche Verkehrsbetrieb wurde teilweise unterbrochen, was zu erheblichen Problemen führte. In Rom gibt es lediglich zwei U-Bahn-Linien, an einer dritten wird noch gebaut. (APA, 5.6.2015)</p> </div></div>
211
Newsroom/Panorama/Flucht/Fluchtgeschichten/Serie_Aufderflucht
2015-06-05 05:30:00.00
Wie ein 14-Jähriger allein dem IS-Terror entkam
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Husam M. wurde in Syrien öffentlich an der Hand verstümmelt, in Wien lebt er in einer WG für Kinderflüchtlinge</h2><p>Es ist das Jahr 2013, an einem frühen Abend in der syrischen Kleinstadt al-Bab, damals schon in der Gewalt der Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Husam M., 13 Jahre alt, wartet auf der Straße auf einen Freund. Der verspätet sich. M. raucht sich eine Zigarette an. "Da biegt ein Wagen mit IS-Leuten um die Ecke. Sie stoppen, kommen auf mich zu, werfen mir einen Sack über den Kopf", erzählt der Bub.</p> <p>Die IS-Männer zerren M. in den Wagen, fahren los. Nach fünf Minuten zerren sie ihn wieder heraus. Stimmengewirr, ein belebter Ort: "Ein Mann sagt: ‚Jeder, der raucht, wird das hier erleiden.‘ Und dann haben sie mir drei Finger abgeschnitten", schildert M..</p> <h3>Hilfe von Passanten</h3> <p>Passanten hätten ihm, als der IS-Wagen verschwunden war, den Sack vom Kopf genommen, hätten ihn nach Hause gebracht. Hätten auch die Finger geborgen. Sein Vater, ein Bauarbeiter, habe ihn in der nahen Türkei ins Spital gebracht. Doch trotz vier Operationen seien zwei der drei angenähten Finger abgestorben.</p> <p>Die öffentliche Verstümmelung gab für den Buben den Ausschlag: Er entschied sich, so bald wie möglich zu fliehen: "Ich hatte nur noch Angst. Die IS war überall, kontrollierte alles: Wie man über die Straße ging, ob man Musik hörte. Das war bei Peitschenhieben verboten."</p> <h3>Viermal gescheitert</h3> <p>Mit 14 Jahren überquerte er daher erneut die Grenze zur Türkei, um von dort in die EU zu gelangen. Doch viermal sei er an den bulgarischen Patrouillen gescheitert. Also habe er sich Schleppern anvertraut, die für die Fahrt nach Österreich 6500 verlangt hätten: "Das war der Kindertarif, für Erwachsene kostet es 9500 Euro." Bezahlt habe er mit seinem Ersparten: Schon mehrere Jahre habe er neben der Schule auf Baustellen gearbeitet. - Eine Woche später wurde er auf dem Wiener Schwedenplatz aus einem Lkw geworfen. Es war heuer im Jänner und bitterkalt: "Ich glaubte, jetzt müsste ich erfrieren."</p> <p>Inzwischen ist Juni, Sonne blitzt durch die Blätter im Garten des Georg-Danzer-Hauses: einer sozialpädagogischen Einrichtung der Wiener Kinder- und Jugendhilfe, in der Husam M. mit sieben anderen unbegleiteten minderjährigen Kriegsflüchtlingen wohnt. Vor drei Wochen hat der inzwischen 15-Jährige in Österreich Asyl bekommen, ist endgültig in Sicherheit. Vater, Mutter und seine acht Geschwister haben Syrien inzwischen auch verlassen. Sie leben jetzt in der Türkei.</p> <h3>Familienähnliche Strukturen</h3> <p>Husam, sagt ein Betreuer, habe das in Syrien Erlebte "erstaunlich gut bewältigt. Er kann darüber reden." In dem nach dem Liedermacher Georg Danzer benannten Haus, in der der Bursch mit der teilrasierten Frisur lebt, wird auf psychische Kriegsfolgen besonders geschaut. Es ist eine der besten Einrichtungen ihrer Art, bietet familienähnliche Strukturen. Zwei Betreuer leben fix in der WG mit. Kein Vergleich zu M.s erstem Aufenthaltsort in Österreich: dem Lager Traiskirchen, in dem er zwei Monate verbrachte. Was Husam M. sich wünschen würde? "Meine Eltern wiedersehen. Und dass mein Freund Raschid, mit dem ich in Traiskirchen war, auch hierherkommen kann. Ja, und: zwei neue Finger, vielleicht eine Prothese", sagt er. (Irene Brickner, 5.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><b>Nachlese zur Serie "Menschen auf der Flucht":</b></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000019570017/Vom-Kinderarbeiter-im-Iran-zum-Zeltbewohner-in-Traiskirchen">Vom Kinderarbeiter im Iran zum Zeltbewohner in Traiskirchen</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000018988122/Begegnungen-machen-das-Einleben-leichter">Begegnungen machen das Einleben leichter</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000018476525/Von-Vushtri-nach-Oberndorf-und-zurueck">Von Vushtri nach Oberndorf und zurück</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000017376970/Gelebte-Integration-im-Muehlviertel-Neuanfang-beim-Schnitzelwirt">Gelebte Integration im Mühlviertel: Neuanfang beim Schnitzelwirt</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000017883750/Politmandat-als-Ergebnis-gelungener-Integration">Politmandat als Ergebnis gelungener Integration</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016351385/Ein-Kinderfluechtling-in-den-Muehlen-der-Asylbuerokratie">Ein Kinderflüchtling in den Mühlen der Asylbürokratie</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016001599/Vom-Asylwerber-zur-moeglichen-Olympiahoffnung">Vom Asylwerber zur möglichen Olympiahoffnung</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015716141/Im-Dorf-integriert-vom-Staat-nicht-erwuenscht">Im Dorf integriert, vom Staat nicht erwünscht</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015394124/Mit-18-Jahren-ploetzlich-auf-sich-allein-gestellt">Mit 18 Jahren plötzlich auf sich allein gestellt</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015277189/Keine-FamilienzusammenfuehrungVier-Kinder-warten-auf-ihre-Mutter">Keine Zusammenführung der Familie: Vier Kinder warten auf ihre Mutter</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015211066/Mit-schwangerer-Frau-und-Baby-fuenf-Tage-auf-dem-Boot">Mit schwangerer Frau und Baby fünf Tage auf dem Boot</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015070787/Arbeitsverbot-fuer-Asylwerber-Die-verhinderte-Krankenschwester">Arbeitsverbot für Asylwerber: Die verhinderte Krankenschwester</a></p></div></div>
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Newsroom/Panorama/Weltchronik
2015-06-05 13:53:33.00
Eröffnung von Prozessen zur Loveparade Duisburg
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">20 Zivilklagen mit Forderungen zwischen 30.000 und 150.000 Euro liegen bisher vor</h2><p>Duisburg - Rund fünf Jahre nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg mit 21 Toten und mehr als 500 Verletzten ist der Start erster Zivilprozesse in Sicht. "Es wird voraussichtlich in diesem Jahr in mehreren Zivilprozessen Termine geben", sagte der Sprecher des Landgerichts Duisburg, Bernhard Kuchler, am Freitag. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen.</p> <p>Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" soll das erste Verfahren im September oder Oktober beginnen. Insgesamt liegen dem Gericht bisher 20 Zivilklagen vor. Sie richten sich gegen die Stadt Duisburg, den Veranstalter Lopavent, dessen Geschäftsführer sowie das Land Nordrhein-Westfalen.</p> <h3>Posttraumatische Belastungsstörung<br/></h3> <p>Die meisten Kläger führten an, dass sie im Gedränge bei der Veranstaltung am 24. Juli 2010 eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten hätten, sagte Kuchler. Die Schmerzensgeldforderungen lägen zwischen 30.000 und 150.000 Euro.</p> <p>Weiter offen ist, ob und wann es zum Strafprozess kommt. Das Gericht wartet noch auf ein nachgebessertes Gutachten. Es soll bis Ende Juni Vorliegen. Das Landgericht prüft seit Februar 2014 die Zulassung der Anklage wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Beschuldigt sind insgesamt zehn Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters. (APA, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Livingroom/Gesundheit/TherapieMedikamente
2015-06-05 14:06:33.00
Studie: Zusammenhang zwischen Antibabypille und Blutgerinnseln
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die neueste Generation der Pille gehe mit einem höheren Thromboserisiko einher, besagt eine Studie. Gynäkologe Christian Egarter relativiert aber</h2><p>Rund neun Prozent aller fruchtbaren Frauen weltweit greifen zur Antibabypille, in Österreich sogar jede vierte. Eine neue Studie von Forschern der University of Nottingham belegt nun einen Zusammenhang zwischen Verhütungs-"Pillen" der neuesten, vierten Generation und Thrombosen, der auch in älteren Untersuchungen schon aufgezeigt wurde. Die großangelegte Studie wurde nun im renommierten "British Medical Journal" ("BMJ") veröffentlicht. Ihr zufolge ist das Risiko um bis zu 17 Prozent höher.</p> <p>Allerdings seien die Ergebnisse mit großer Vorsicht zu betrachten, sagt Christian Egarter, Leiter der klinischen Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin am AKH Wien. Die Wahrscheinlichkeit für eine Thrombose sei "möglicherweise marginal höher", doch auch das sei nicht restlos geklärt.</p> <h3>Höheres Risiko?</h3> <p>Dass das Risiko bei neueren Antibabypillen mit den synthetischen Gestagenen (Schwangerschaftshormonen) Desogestrel, Gestoden, Drospirenon und Cyproteron unter Umständen leicht erhöht ist, ist nichts Neues. So hat die Europäische Arzneimittelagentur schon Ende 2013 eine Empfehlung abgegeben, bei bestehendem erhöhten Thromboserisiko bevorzugt Wirkstoffe aus einer älteren Generation (etwa Levonorgestrel oder Norethisteron) zu verwenden oder reine Progestagen-Pillen, die definitiv sicher sind.</p> <p>Die neue Studie bringe nun einen sicheren Nachweis, dass das Risiko tatsächlich erhöht ist, heißt es in einer Aussendung des "BMJ". "Allerdings widerlegen andere Untersuchungen diesen Zusammenhang", sagt Egarter. Er kritisiert die Studie aus mehreren Gründen. Zum einen sei ein tatsächlicher Zusammenhang immer schwer zu beurteilen, weil beim Auftreten jeder Erkrankung unzählige Faktoren zusammenfließen, die nicht alle statistisch hinausgerechnet werden können, von Lebensstil (<a href="/r1266540960176/Alkohol">Alkohol</a>, Rauchen, Ernährung, Bewegung) bis hin zur genetischen Veranlagung.</p> <p>Zum anderen sei das Ergebnis der Studie zwar statistisch signifikant, doch sei – selbst bei einem großen Sample von mehr als 10.000 Frauen wie in diesem Fall – eine Verdopplung in absoluten Zahlen nicht unbedingt aussagekräftig, sind doch Thrombosen bei Frauen im fruchtbaren Alter "generell sehr selten". Für eine tatsächliche Aussagekraft müsste die Thrombose-Häufigkeit um ein Vielfaches höher sein, tatsächlich zeigt die Studie ein erhöhtes Risiko von lediglich sieben bis 17 Prozent, je nach Wirkstoff.</p> <p>Und schlussendlich werden Datenbanken wie die hier verwendeten überhaupt nicht für solche Fragestellungen erstellt, sagt Egarter: "Da geht es um statistische Zwecke für die Behörden, aber nicht um Forschung." Für Wissenschafter seien sie zwar bequem, weil sie die Auswertung großer Datenmengen ermöglichen, doch seien sie mit klinischen Studien "nicht zu vergleichen".</p> <h3>Tatsächliche Risikofaktoren</h3> <p>Egarter betont, dass es viele Risikofaktoren für Thrombosen gibt, die ungleich wichtiger sind als der Wirkstoff, der zur Verhütung eingesetzt wird – so etwa das Alter: "40- bis 45-jährige Frauen, die keine Pille nehmen, haben von Haus aus ein sechsmal höheres Thromboserisiko als 15- bis 20-Jährige." Bei stark Übergewichtigen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 sei das Risiko sogar zehnfach erhöht.</p> <p>Deshalb bekommen Frauen aus diesen Risikogruppen schon jetzt überwiegend Progestagen-Präparate verschrieben, weil diese definitiv keinen Einfluss auf die Thrombosegefahr haben – was bei den kombinierten Pillen der neueren Generation laut Egarter eben nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden kann, aber auch in Anbetracht der neuen Ergebnisse "sehr unwahrscheinlich" ist. (Florian Bayer, 5.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Originalpublikation<br/></strong></p> <p>Use of combined oral contraceptives and risk of venous thromboembolism: nested case-control studies using the QResearch and CPRD databases</p> <p><strong><a href="http://www.bmj.com/content/350/bmj.h2135">Abstract</a></strong></p> <p><strong><a href="http://press.psprings.co.uk/bmj/may/pill.pdf">Vollversion</a></strong> <strong><br/></strong></p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik/Steuer
2015-06-05 14:37:17.84
Keine Entlastung für Mindestpensionisten: Protestdrohung
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Seniorenrat wegen Ausschlusses von Ausgleichszulagenbeziehern von der Negativsteuer auf der Palme</h2><p>Wien – Die Steuerreform wird zusehends von negativer Begleitmusik übertönt. Nach dem Wirbel um das Bankgeheimnis und die diversen Belastungen im Rahmen der Gegenfinanzierung steigt nun der Seniorenrat auf die Barrikaden. "Wenn das so kommt, wie es jetzt im Gesetzesentwurf steht, gehen wir demonstrieren", sagt Andreas Khol.</p> <p>Der Chef des VP-Seniorenbunds ist auf der Palme, weil die Mindestpensionisten nicht in den Genuss der Negativsteuer von 110 Euro kommen sollen. "Das trifft die Ärmsten", verweist Khol im Gespräch mit dem STANDARD auf mehr als 220.000 Personen, die über die Ausgleichszulage auf eine Art Mindestpension von 873 Euro im Monat kommen. Der SP-Pensionistenverband teile die Kritik vollinhaltlich. Überdies wird bemängelt, dass die Pensionisten im Unterschied zu den Aktiven nicht vom Vorziehen der Negativsteuer auf das Jahr 2015, das dann die Auszahlung der Gutschrift im Folgejahr bringt, profitieren sollen. Die Pensionisten müssen somit auf 2017 warten.</p> <h3>Finanzministerium: Bereits begünstigt</h3> <p>Im Finanzministerium wird der geplante Ausschluss der Ausgleichszulagenbezieher von der Negativsteuer damit begründet, dass diese Gruppe bereits eine staatliche Zusatzleistung in Anspruch nehme. Daher schien eine weitere Begünstigung nicht zielführend, erläutert eine Sprecherin von Finanzminister Hans Jörg Schelling (<a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>). Allerdings sehe man sich nun die Stellungnahmen im Rahmen der Begutachtung an, die Freitagnacht endet. Zeit für Veränderungen gebe es dann noch ausreichend im Rahmen der parlamentarischen Behandlung.</p> <h3>Hoffen auf Parlament</h3> <p>Die will auch Khol nutzen und hat bereits Gespräche mit den Fraktionen gestartet. "Wir hoffen auf einen Initiativantrag." In Relation zum gesamten Volumen der Steuerreform von fünf Milliarden Euro könnten die untersten Einkommenbezieher der Gesellschaft nicht wegen Mehrausgaben von 25 Millionen Euro leer ausgehen, so sein Argument.</p> <p>Sollten alle Stricke reißen und auch Protestaktionen nichts nützen, kündigt Khol schon einmal rechtliche Schritte gegen die geplante Regelung an. Der Verfassungsjurist will bis zum Europäischen Gerichtshof ziehen: Die Vorgangsweise sei "eklatant europarechtswidrig, weil sie überwiegend Frauen trifft". Er verweist dabei auf eine Entscheidung des EuGH aus dem Jahr 2008, als eine außerordentliche Pensionsanpassung aufgehoben wurde, die in weit stärkerem Ausmaß männlichen Beziehern zugute gekommen war. (Andreas Schnauder, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Europa/rumaenien
2015-06-05 11:19:30.02
Rumäniens Premier unter Korruptionsverdacht
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Ponta wegen angeblicher Aktenfälschung, Geldwäsche und Beteiligung an Steuerhinterziehung unter Druck </h2><p>Die rumänische Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (DNA) hat am Freitag mehrfache Korruptionsanklagen gegen den amtierenden sozialdemokratischen Premier Victor Ponta (PSD) erhoben. Gleich nach Bekanntwerden der Anschuldigungen forderte Staatschef Klaus Johannis den Premier öffentlich zum Rücktritt auf. Ponta lehnte mit dem Argument ab, dass allein das Parlament ihn seines Amtes entheben könne.<br/></p> <p>Ponta werden mit Bezug auf seine frühere Tätigkeit als Anwalt Aktenfälschung, Geldwäsche sowie Beteiligung an Steuerhinterziehung vorgeworfen. Er soll 2008 mit der Anwaltskanzlei seines Kollegen und Freundes, des Ex-Senators Dan Sova (PSD), eine Zusammenarbeit eingegangen sein, im Rahmen derer er 17 Rechnungen für fiktive Dienstleistungen im Gesamtwert von etwa 40.000 Euro stellte. Nach einer Finanzkontrolle wurden dann laut Anklage nach dem Copy-Paste-Prinzip 16 Berichte nachgereicht, um diese Honorare zu rechtfertigen. Einen Teil des Geldes soll Ponta für den Kauf zweier "Luxuswohnungen" in Bukarest verwendet haben. "Auf ausdrückliche Anforderung" Pontas habe Sovas Anwaltskanzlei diesem außerdem einen Geländewagen zur Verfügung gestellt.</p> <p>Die zwischen Pontas und Sovas Anwaltskanzleien unterzeichnete Kooperationsvereinbarung bezog sich auf Rechtsberatungsverträge der Anwaltskanzlei Sova mit zwei staatlichen Energiekomplexen. Diese Verträge, die sich samt "Erfolgsboni" für Sova auf fast 800.000 Euro beliefen, sind seit geraumer Zeit Gegenstand der DNA-Ermittlungen gegen Sova, da sie offenbar ohne vorschriftsmäßige Ausschreibungsverfahren abgeschlossen wurden, und der verursachte Schaden sich laut DNA-Schätzungen auf etwa 16 Millionen Euro beläuft.</p> <h3>Streit um Immunität</h3> <p>Nach Einleitung der Ermittlungen soll Sova zudem die Löschung von Festplatten und E-Mails veranlasst haben, um Beweismaterial zu kompromittieren. Elf Niederschriften, die seine Anwälte nachträglich als Beweismittel vorlegten, sollen einen nicht realen Tatbestand bezeugen und falsch datiert worden sein. Bereits zweimal stimmte das Parlament - trotz Kritik aus dem In- und Ausland - gegen eine Aufhebung der Immunität Sovas.</p> <p>Ponta ist indes auch als Premier mit der Anschuldigung eines Interessenskonflikts konfrontiert, weil er Sova in seinen Regierungen wiederholt als Minister bestellte. Diesbezüglich liegt nun auch in seinem Fall ein Antrag der DNA auf Immunitätsaufhebung vor, über den das Parlament, in dem die Regierungsparteien über eine komfortable Mehrheit verfügen, bald entscheiden wird. Laut PSD-Vertretern bestünden keine Gründe für eine Amtsniederlegung. Es sei zudem "verdächtig", dass die Anschuldigungen gegen Ponta ausgerechnet an jenem Tag erfolgten, an dem die Opposition einen Misstrauensantrag gegen seine Regierung stellt. (Laura Balomiri aus Bukarest, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Unternehmen
2015-06-05 15:20:44.00
Indien: Nudeln machen Nestlé Leben schwer
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der Lebensmittelriese nimmt Maggi-Fertignudeln aus dem Verkauf, für die Behörde sind sie unsicher und gefährlich, anders sieht das Nestle</h2><p>Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.</p></div></div>
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Newsroom/Web/Webvermischtes
2015-06-05 15:01:11.00
Japanische Ingenieure stellen Handy-Kuschelpolster vor
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Menschliche Körperform soll Nähe zum Gesprächspartner erhöhen</h2><p>Ein Polster in der Form eines menschlichen Körpers mit einer Handy-Halterung im Kopf soll Telefongespräche nach der Vorstellung japanischer Ingenieure künftig noch persönlicher machen: Das Forschungsinstitut für fortgeschrittene Telekommunikation (ATR) stellt jetzt in Tokio den "Hugvie" genannten Kuschelpolster vor, das zusammen mit einem Futon-Hersteller und einer Textilfirma entwickelt wurde.</p> <p>Der Polster ist 80 Zentimeter groß und 55 Zentimeter breit und mit einem Stoff bezogen, der an die menschliche Haut erinnern soll. Seine Form ist dem menschlichen Körper nachempfunden: Es hat einen Kopf, einen Körper und kurze Gliedmaßen, aber kein Gesicht. Am Kopf hat der "Hugvie" einen Schlitz für ein Mobiltelefon. Während der Nutzer telefoniert, kann er mit dem "Hugvie" kuscheln.</p> <h3><strong>So entstehe das "starke Gefühl, dass der Nutzer die andere Person umarmt"<br class="aloha-end-br"/></strong></h3> <p>Nach Angaben der Entwickler stellt der Polster ein Gefühl besonderer Nähe zum Gesprächspartner her, weil nicht nur das Gehör, sondern auch der Tastsinn angesprochen werde. So entstehe das "starke Gefühl, dass der Nutzer die andere Person umarmt". Die Ingenieure berufen sich dabei sogar auf wissenschaftliche Erkenntnisse: Körperlicher Kontakt mit einem einfachen und leblosen Gegenstand senkt demnach die Produktion des Stresshormons Cortisol.</p> <p>Der "Hugvie", dessen Name sich aus dem englischen Wort "hug" (Umarmung) und dem französischen Wort "vie" (Leben) zusammensetzt, soll im September in den Handel kommen und 10.000 Yen (71 Euro) kosten. (APA, 5.6. 2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Musikkultur
2015-06-05 10:32:06.00
Kurt Schwertsik: "Besonders Schönberg ging mir auf die Nerven"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der Komponist feiert am 25. Juni seinen 80er, das Konzerthaus widmet ihm am 15. Juni einen Abend. Ein Gespräch über Provokationen, die Demontage von Dirigenten und das Streben nach Zugänglichkeit</h2><p><strong>STANDARD: </strong>Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden etliche Sicherheiten bezüglich<i> </i>der Kunst erschüttert. Gibt es bei Ihnen Überzeugungen, die gleich geblieben sind?</p> <p><strong>Kurt Schwertsik:</strong> Ich glaube, je älter man wird, umso mehr versucht man, zum Wesen dessen vorzudringen, was man macht. Ich habe es immer gehasst, wenn es von jemandem geheißen hat, er sei keiner Mode hörig und gehöre keiner Richtung an. Das sind eigentlich völlig uninteressante Bemerkungen. Nachdem ich ein Jahr in Köln gewesen war und dann bei einem Rom-Stipendium ziemlich auf mich gestellt war, habe ich viel über meine Orientierung nachgedacht. Damals habe ich versucht, mir die Grundzüge eines Wesens der Musik anzuschauen, so wie mir das vorkommt. Ich dachte mir, die Menschen singen und tanzen - sie singen darüber, was sie bedrückt, und tanzen, wenn sie sich freuen.</p> <p><strong>STANDARD: </strong>Das ist sehr allgemein formuliert.</p> <p><strong>Schwertsik:</strong> Man muss Musik schon als weltweites Phänomen begreifen, das war mir immer wichtig. Damals habe ich mich mit den modernen Komponisten verglichen, die mir damals bekannt waren. Dann bin ich aber draufgekommen, dass man alle Komponisten miteinbeziehen muss, und schließlich, dass es um alle Musiker geht, die es je auf der Welt gegeben hat und geben wird. In dieser Reihe ist man irgendwie. Aber ich bin kein Inder und kein Chinese oder Japaner, sondern ein Wiener. Insofern habe ich eine gewisse Musikkultur im Rücken, die mir zeitweise furchtbar auf den Wecker gegangen ist.</p> <p><strong>STANDARD: </strong>Und wieso strapazierte sie Ihre Nerven und wer im Besonderen?</p> <p><strong>Schwertsik: </strong>Besonders Arnold Schönberg ist mir auf die Nerven gegangen. Er hat dieses Pathos des Revolutionärs, das er immer herausstellt, und gleichzeitig ist er so kleinbürgerlich, dass es einem wehtut. Das ist bei Anton Webern ähnlich. Bei ihm hat man das Gefühl, dass er kein einziges Mal gelacht hat, sondern es geht immer nur um den Tod. Furchtbar!</p> <p><strong>STANDARD: </strong>Was waren für Sie Orientierungspunkte?</p> <p><strong>Schwertsik:</strong> Nach dem Krieg hatten wir Gott sei Dank ein bisserl Marxismus und die 68er-Bewegung. Es hat Utopien gegeben, und die gibt es heute eigentlich überhaupt nicht mehr. Als wir in den 1960er-Jahren eine langsame Lockerung der Atmosphäre und eine Liberalisierung des ganzen Denkens bemerkt haben, waren wir ungeheuer optimistisch und dachten, es gehe aufwärts oder vorwärts.</p> <p>Das ist später eigentlich alles in sich zusammengebrochen. Dazu hat für mich auch die Darmstädter Bewegung gehört - da hatte ich bald das Gefühl, dass alle nur noch dasselbe wie Stockhausen oder Boulez schreiben.</p> <p><strong>STANDARD:</strong><i> </i>Der Serialismus war damals eine Utopie - auch für Sie, oder?</p> <p><strong>Schwertsik:</strong> Ja, eine merkwürdige Utopie. Das hat mich unglaublich fasziniert. Wir haben uns damals alle mit Kybernetik und den Systemen in der <a href="/r627/Natur">Biologie</a> auseinandergesetzt. Aber letzten Endes funktioniert die Musik nach musikalischen Grundsätzen. Wenn man sie nach mathematischen oder biologischen Grundsätzen organisieren will, geht das nicht so richtig. Ich glaube, das 20. Jahrhundert war überhaupt ein Utopie-Killer, und jetzt stehen wir ziemlich nackert da, was wohl das Schlimmste überhaupt ist.</p> <p><strong>STANDARD:</strong><i> </i>Führt das dann auch dazu, dass die Kunst nicht mehr so provozieren kann wie zu jenen Zeiten, als sie noch an Tabus gerührt hat?</p> <p><strong>Schwertsik:</strong> Das ist innerhalb eines Kulturkreises eine begrenzte Tätigkeit, weil die Tabus begrenzt sind. Wenn sie sinnlos geworden sind, wirft man sie ab. Ich glaube, die Provokationen des 20. Jahrhunderts waren zeitbedingte Phänomene. Nach dem Krieg hat man eigentlich versucht, die Bewegungen des Jahrhundertbeginns zu imitieren. Als wir 1959 das John-Cage-Klavierkonzert in Wien gemacht haben, war das ein Riesen-Trara, aber hauptsächlich, weil ein paar Journale ihre Reporter hingeschickt haben - in der Hoffnung, dass da etwas passieren wird.</p> <p>Das normale Publikum hat halt ein bisschen gelacht, war verblüfft oder hat sich geärgert. Aber sie haben sich damit auseinandergesetzt. Nach 1945 war ja in Wien, besonders im Konzerthaus, immer Neue Musik zu hören, es wurde viel Strawinsky gespielt, Hindemith hat viel im Musikverein dirigiert. Es war eine Aufbruchsstimmung.</p> <p><strong>STANDARD:</strong><i> </i>Sie waren im Orchester tätig, dann am Dirigentenpult und am Schreibtisch. Wie verhalten sich eigentlich diese Rollen zueinander?</p> <p><strong>Schwertsik:</strong> Ich glaube, ich bin zu faul, die eigenen Stücke so genau zu studieren, dass ich sie auch aufführen kann. Aber ich habe gern dirigiert. Dirigieren ist schwer. Doch ich hatte einen kollegialen Zugang zum Orchester und habe dementsprechend viele Ratschläge bekommen. Auch als Orchestermusiker habe ich viel von Dirigenten gelernt - zum Beispiel, wie man es nicht machen soll. Einen Dirigenten zu demontie- ren, das war in meiner frühen Zeit ein Vergnügen des Orchesters. Das ist heute Gott sei Dank nicht mehr so.</p> <p><strong>STANDARD:</strong><i> </i>Wie wichtig ist Ihnen als Komponist auch die Zugänglichkeit Ihrer eigenen Musik?</p> <p><strong>Schwertsik:</strong> Ich bin zur Überzeugung gekommen, dass die Verantwortung für Kommunikation nicht nur beim Hörer zu suchen ist. Karlheinz Stockhausen hat von den Hörern verlangt, dass sie genauso viel Arbeit ins Hören investieren wie er in die Komposition. Diesen Gefallen haben ihm nicht alle Hörer getan.</p> <p>Ich habe dann eigentlich die Verantwortung, ob meine Musik verständlich ist, nur auf mich genommen. Es ist für mich das Entscheidende, einen musikalischen Raum, eine Landschaft zu durchschreiten, auf verschiedene Ebenen zu kommen. Das interessiert mich am meisten.</p> <p>Letztlich ist es eine technische Frage, wie weit man sich klar ausdrücken kann. Das ist ein Prozess, der nie aufhört. Und das ist für mich eigentlich das Schöne an der Musik. (Daniel Ender, 5.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Kurt Schwertsik,</strong> geboren am 25. Juni 1935 in Wien, war nach Studien an der Wiener Musikakademie, in Darmstadt und Köln Hornist im Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester und gründete 1958 mit Friedrich Cerha das Ensemble "die reihe". 1979 bis 1988 unterrichtete er Komposition am Konservatorium und 1989 bis 2003 als Professor an der Musikuniversität Wien. 1992 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis. Schwertsik schrieb zahlreiche Lieder, Kammermusik, Orchester- und Bühnenwerke (darunter "Katzelmacher", 2003; "Schlaf der Gerechten", 2004; "Eisberg nach Sizilien", 2011).</p> <p>Kurt Schwertsik zum 80. Geburtstag, mit dem Ensemble "die reihe", Dirigent: Heinz Karl Gruber, <a href="https://www.konzerthaus.at/" target="_blank">Wiener Konzerthaus,</a> Mozart-Saal, 15. Juni, 19.30 Uhr</p></div></div>
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Newsroom/International/Europa/ukraine
2015-06-05 13:36:04.44
Poroschenko: "Große Gefahr" russischen Einmarsches in Ukraine
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Mehr als 50.000 ukrainische Soldaten in Krisengebiet stationiert, Rüstungsbetriebe arbeiten "im Dreischichtsystem"</h2><p>Kiew – Kurz vor dem G 7-Gipfel hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko vor einer "beispiellos großen Gefahr eines russischen Einmarsches" in der Ukraine gewarnt. Deshalb seien im Kriegsgebiet mehr als 50.000 ukrainische Soldaten stationiert, und deshalb würden die Rüstungsbetriebe der Ukraine im Dreischichtsystem arbeiten, sagte Poroschenko vor Journalisten am Freitag in Kiew.</p> <p>Der Präsident bekräftigte Forderungen nach Uno-Friedenstruppen für die Ostukraine. Bei seiner großen Pressekonferenz kündigte Poroschenko außerdem ein Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama vor dem G 7-Gipfel an, "um Positionen zu koordinieren". Bei dem Gipfel in Bayern am Sonntag und Montag ist die Ukraine-Krise eines der großen Themen. Die Stationierung von Friedenstruppen in der Ukraine ist im Westen umstritten.</p> <h3>Schutz vor "russischer Aggression"</h3> <p>Poroschenko warf den Separatisten und Russland vor, immer wieder das Minsker Friedensabkommen von Mitte Februar zu brechen. Solche Verstöße müssten bestraft werden, verlangte er. Der Befürworter eines <a href="/r1285200887302/Nato">Nato</a>-Beitritts der Ukraine kündigte auch die Öffnung eines Büros der Vereinten Nationen an. Die Stelle solle die Stationierung von Friedenstruppen organisieren. Die Soldaten sollten die Ukraine vor "russischen Aggressoren" schützen und die russisch-ukrainische Grenze verteidigen, sagte Poroschenko.</p> <p>Angesichts der jüngsten schweren Kämpfe in Marjinka westlich der Separatistenhochburg Donezk sagte Poroschenko, dass ein Angriff der Aufständischen erfolgreich abgewehrt worden sei. Marjinka war demnach am Mittwoch von 500 bis 1000 Kämpfern angegriffen worden. Dutzende Menschen starben bei den Gefechten. Es seien auch zwölf Saboteure festgenommen worden, die Widerstand gegen die ukrainische Armee geleistet hätten, sagte der Präsident. Unter ihnen sei ein russischer Staatsbürger. Die Separatisten bestätigten das. Es handle sich um einen Russen in den Reihen der Aufständischen.</p> <h3>Moskau: Kämpfe von Ukraine provoziert</h3> <p>Noch während der Ukrainer in Kiew sprach, wies Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau die Vorwürfe einer russischen Gefahr zurück. Die ukrainische Regierung verstoße "systematisch" gegen den in der weißrussischen Hauptstadt Minsk vereinbarten Friedensplan, sagte Peskow. Dies habe die Lage im Donbass verschärft.</p> <p>Russland habe zudem Hinweise, dass die jüngsten Kämpfe um Marjinka von ukrainischer Seite provoziert worden seien, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. Mit Nachdruck wies er auch Behauptungen zurück, reguläre russische Soldaten seien in der Ostukraine im Einsatz. Die Anwesenheit von russischen Staatsbürgern bedeute nicht, dass sie Soldaten im Dienst ihres Landes seien.</p> <h3>Schwere Waffensysteme zurück an der Front</h3> <p>Die prorussischen Separatisten sprachen erneut von einem massiven Beschuss ihrer Stellungen durch die ukrainischen Streitkräfte. "Es läuft eine Eskalation des Konflikts", sagte Separatistenführer Andrej Purgin. Die Ukraine habe ihre schweren Waffensysteme wieder an die Frontlinie verlegt.</p> <p>Die EU zeigte sich ebenso wie die USA besorgt. Es sei die schwerst wiegende Verletzung der im Minsker Friedensplan vereinbarten Waffenruhe seit Februar, sagte die EU-Außenbeauftragte Frederica Mogherini. Für die neuen Kämpfe machte die Italienerin indirekt die von Russland unterstützten Separatisten verantwortlich. Die USA pochten indes darauf, den Druck auf Russland mit Sanktionen aufrecht zu erhalten. Dies sei auch das Ziel des bevorstehenden G 7-Gipfels.</p> <p>Deutschlands Kanzlerin Merkel sagte unterdessen, dass angesichts der jüngsten Spannungen eine Rückkehr Russlands zu der Gruppe der acht wichtigen Industrienationen (G 8) derzeit unrealistisch sei. (APA, dpa, 5.6.2015)</p> </div></div>
220
Meinung/Kommentare/ballin
2015-06-05 17:23:03.00
Neue Kämpfe in der Ostukraine: Tschechows Gewehr
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Es fehlt an Mut und politischem Willen, die "eigene Seite" zu kritisieren</h2><p>Wenn im ersten Aufzug ein Gewehr an der Wand hängt, dann wird es im letzten Akt garantiert abgefeuert, hat der berühmte russische Schriftsteller Anton Tschechow vor 125 Jahren seinen Anspruch an ein gutes Theaterstück formuliert. Diese Formel gilt leider auch für das sich endlos ziehende ukrainische Drama.</p> <p>Keine der beiden Seiten ist gewillt, die Abrüstung voranzutreiben. Der im Minsker Abkommen geforderte Abzug der schweren Waffen von der Front wurde immer wieder verschleppt und hintergangen. Angesichts des enormen Misstrauens, mit dem einander beide Kriegsparteien begegnen, war es daher nur eine Frage der Zeit, wann es - wie nun im Donezker Vorstädtchen Marjinka - zum großen Knall kommen würde. Zumal die "kleinen" Schießereien auch während des dreimonatigen "Waffenstillstands" nie eingestellt wurden.</p> <p>In Minsk haben Angela Merkel, François Hollande und Wladimir Putin ihre Unterschriften als Garanten der Feuerpause gegeben. Mechanismen bei einem Verstoß wurden allerdings nicht festgelegt. Und so wurden weder Kiew noch die Separatisten für die zahlreichen Verstöße zur Rechenschaft gezogen. Sowohl im Westen als auch in Russland fehlt es offenbar an Mut und politischem Willen, die "eigene Seite" zu kritisieren und zur Einhaltung des Abkommens zu zwingen. Ohne solchen Druck sind die Unterschriften bei der Friedenskonferenz bald völlig wertlos. (André Ballin, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Meinung/Kommentare/FoederlSchmid
2015-06-05 17:49:35.00
Jetzt erst recht(s)
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">ÖVP und SPÖ versuchen, die FPÖ in ihren Kernanliegen zu überholen</h2><p>Es war ein Bild mit Symbolcharakter: <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Anhänger marschierten auf und begrüßten in Wien-Erdberg Flüchtlingsfamilien mit Schildern: "Nein zu Asylantenheim!"</p> <p>Hier weinende Kinder, dort trutzige Funktionäre. Das war bedrohlich und eine Situation zum Schämen, die Assoziationen mit der NS-Zeit auslöste.</p> <div class="block code"><!-- Embed Code --><blockquote class="twitter-tweet" lang="en"><p dir="ltr" lang="de">FPÖ begrüßt geflüchtete Kinder in Erdberg. <a href="http://t.co/lmceQwMbYP">pic.twitter.com/lmceQwMbYP</a></p>— jürg christandl (@JChristandl) <a href="https://twitter.com/JChristandl/status/606061195947327488">June 3, 2015</a></blockquote> <script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script></div> <p>Dieses Bild hätte für Sozialdemokraten abschreckender wirken können als zwei Parteitagsbeschlüsse, die klar festlegen, es dürfe "keine Koalition mit der rechtspopulistischen <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>" geben - und zwar, 2014 bekräftigt, "auf allen politischen Ebenen". Dazu gehörte auch das Burgenland.</p> <p>Aber es war kein Bild, das für Sozialdemokraten so abschreckend war, dass sie sich fragen, ob sie mit so einer Partei, die sogar vor Kindern mit ihrer angstmachenden Kampagne nicht zurückschreckt, eine Koalition eingehen wollen; die in den Wahlkämpfen mit Antiausländerparolen bewusst Ressentiments schürte gegen "Asylanten" und Pendler aus EU-Nachbarstaaten.</p> <p>Just an diesem Tag präsentierte Johanna Mikl-Leitner ihren Plan, rund ein Viertel der Asylwerber abschieben zu wollen. Es handelt sich dabei um Flüchtlinge, die in einem anderen EU-Land ihre ersten Anträge gestellt haben. Rein rechtlich kann sie das machen. Aber das Problem ist seit Monaten bekannt. Dass sie jetzt diese Menschen in Flugzeuge packen und außer Landes bringen will, hängt mit den Wahlen zusammen. Mit ihrem Aktionismus will die <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>-Politikerin zeigen, ich habe alles im Griff - auch wenn das Gegenteil der Fall ist. Sie stellt auch gleich den Landeshauptleuten ein Ultimatum und lässt weitere Zelte aufstellen - auch im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen.</p> <p><a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> und ÖVP signalisieren mit ihren Handlungen: Wir rücken nach rechts, jetzt erst recht. Das ist die Konsequenz aus den Landtagswahlen in der Steiermark und dem Burgenland. Nebenbei werden Parteitagsbeschlüsse und persönliche Versprechungen gebrochen. Denn Franz Voves hat sich klar festgelegt, wenn die SPÖ in der Steiermark unter 30 Prozent rutscht, dann tritt er zurück. Aber was kümmert Herrn Voves sein Geschwätz von gestern?</p> <p>Dazu passt, dass SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos verkündet, er habe "kein Problem" mit Rot-Blau in seinem Heimatbundesland Burgenland. Dann fragt man sich, wozu überhaupt Beschlüsse in einer Partei getroffen werden. Das ist ein Wort- und Tabubruch, der noch dazu schöngeredet wird. Dass sich Darabos wie ein Fähnchen im pannonischen Wind dreht, mag damit zu tun haben, dass er sich Hoffnung auf einen Sitz in der burgenländischen Landesregierung macht. Darabos baut in eigener Sache schon einmal vor.</p> <p>Wieder einmal ist Kanzler Werner Faymann desavouiert. Obwohl er SPÖ-Chef ist, hat er nicht genügend Mumm, auf die Einhaltung von Parteitagsbeschlüssen zu pochen - auf allen Ebenen. So blieb nur das Flehen der Wiener Genossen, kein Bündnis mit den Blauen einzugehen. Die steirische ÖVP wiederum liebäugelt damit, die vor der Wahl versprochene Reformpartnerschaft mit der SPÖ aufzukündigen und mit der FPÖ zu koalieren - quasi als Revanche.</p> <p>Dass sich Funktionäre und Wähler verraten fühlen, ist kein Wunder. Es ist auch kein Wunder, dass Wahlen so ausgehen, wie sie gerade ausgegangen sind. ÖVP und SPÖ versuchen, die FPÖ in ihrem Kernanliegen rechts zu überholen. Das kann die FPÖ immer noch besser - jetzt erst recht. (Alexandra Föderl-Schmid, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/User/mitmachen/mitraten
2015-06-05 17:55:23.00
Berühmte Tiere: Das Wissensquiz
<div class="section" id="content-main"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Kurios sind oft die Geschichten jener Tiere, die es zu großer Bekanntheit schaffen. Testen Sie Ihr Wissen über Zwei- und Vierbeiner, die die Welt bewegten</h2></div><div id="quiz_content"></div></div>
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Newsroom/Panorama/Flucht/Fluechtlinge_in_Oesterreich
2015-06-05 18:06:42.00
Kasernen werden zum Prüfstein in der Asylquartierkrise
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Würde die Innenministerin Flüchtlinge in Kasernen übersiedeln, müsste es keine Zelte mehr geben. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Unterbringungskrise</h2><p><strong>Frage:</strong> Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (<a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>) hat angekündigt, ab 19. Juni in den vom Verteidigungsministerium für die Flüchtlingsunterbringung vorgeschlagenen Kasernen per Verordnung Quartiere schaffen. Was heißt das?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Dass jene Länder, die säumig sind, bis 19. Juni Zeit haben, aus eigener Kraft Zusatzquartiere zu schaffen oder aber sich zu entscheiden, besagte Kasernenplätze als Länderquartiere zu eröffnen, um ihre Asylquoten zu erfüllen. Tun sie das nicht, wird das Innenministerium die laut Grundversorgungsgesetz bestehende Möglichkeit nutzen, die Kasernen "im Einvernehmen mit dem Verteidigungsministerium" zu zusätzlichen Flüchtlings-Betreuungsstellen des Bundes zu erklären.</p> <p><strong>Frage:</strong> Warum sind die Länder nicht bereit, die Kasernenstandorte als Länderquartiere zu führen? Das wäre für sie doch ein leicht gangbarer Weg zur Quotenerfüllung.</p> <p><strong>Antwort:</strong> Von Länderseite wird vielfach argumentiert, dass Kasernen als Massenquartiere für die Flüchtlingsunterbringung ungeeignet seien. Bei der NGO Asylkoordination hält man dem entgegen, dass die Zeltlager für derzeit bereits mehr als 1000 Flüchtlinge noch viel ungeeigneter wären; es sei unverständlich, warum Mikl-Leitner mit der Kasernenlösung bis 19. Juni warten wolle. In Kreisen des Innenministeriums heißt es, die Länder würden schlicht die mit der Kasernenunterbringung verbundenen Konflikte mit Gemeinden scheuen.</p> <p><strong>Frage: </strong>Welche Kasernenstandorte gibt es?</p> <p><strong>Antwort:</strong> In den vergangenen Wochen wurden vier österreichische Kasernen vom Innen- und Verteidigungsministerium geprüft - und für geeignet befunden: In Vomp (Tirol), Tamsweg (Salzburg), Horn (Niederösterreich) und Bleiburg (Kärnten) könnten demnach "ab Juni" mehrere Hundert Asylwerber untergebracht werden. Auch Probleme wegen Grundstückswidmungen - auf deren Basis betroffene Ortschefs Einspruch gegen die Flüchtlinge in der Kasernen erheben könnten - wurden dort ausgeräumt. Insgesamt könnten laut Heeresministerium in Kasernen 800 und in Containern auf Heeresgrund zusätzlich 2000 Flüchtlinge unterkommen.</p> <p><strong>Frage:</strong> Würde die Kasernenunterbringung das Quartierproblem lösen? Gäbe es dann keine Zelte mehr?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Fürs Erste wohl schon - zumindest was die Unterbringung von neu nach Österreich gekommenen Schutzsuchenden angeht. Angesichts der aktuellen Prognosen - heuer werden in Österreich bis zu 70.000 Anträge erwartet, 2014 waren es 28.000 - erscheint jedoch auch darüber hinaus das Schaffen weiterer Vorsorgekapazitäten geboten. Auch würden die Kasernenquartiere die Frage nicht lösen, wo die Asylwerber in weiterer Folge während ihres Verfahrens wohnen sollen.</p> <p><strong>Frage: </strong>Was tun, um die nötigen zusätzlichen langfristigen Asylwerber-Wohnplätze zu finden? Derzeit gibt es ja gegen fast jedes Wohnprojekt Bürgermeisterproteste oder Demos.</p> <p><strong>Antwort:</strong> Hinter vorgehaltener Hand heißt es bei Behörden, dass die Quartierfindung, wie sie laut Grundversorgungsvereinbarung sein sollte - also per Quoten -, gescheitert sei. Die vom Innenministerium - sowie den <a href="/r1362108118731/Neos">Neos</a> - vorgeschlagene Übernahme der gesamten Asylwerberbetreuung durch den Bund haben die Länder jedoch abgelehnt. Flüchtlings-NGOs wiederum meinen, dass das derzeitige System Zukunft hätte, wenn mehr Geld zur Verfügung stünde, um neue Wohnquartiere zu schaffen. Der normale Tagsatz für die Asylwerberunterbringung müsse rasch von derzeit 19 auf rund 25 Euro erhöht werden.</p> <p><strong>Frage:</strong> Warum hat sich die Lage Anfang Mai derart zugespitzt?</p> <p><strong>Antwort: </strong>Erstens, weil sich die Asylantragszahlen plötzlich um das Dreieinhalbfache erhöht haben, von durchschnittlich 67 auf 230 Schutzersuchen pro Tag - eine Entwicklung, die laut Experten in dieser Drastik nicht vorhersehbar war. Zweitens, weil dies zu einem Zeitpunkt geschah, wo im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen, das Steigerungen jahrzehntelang aufgefangen hat, bereits 1500 Asylwerber warteten, die eigentlich in langfristigen Länderquartieren leben sollten. Unter ihnen 500 unbegleitete Minderjährige. (Irene Brickner, Katharina Mittelstaedt, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundeslaender/Steiermark
2015-06-05 16:58:05.00
Jetzt beginnt auch in steirischer SPÖ die Diskussion um Pakt mit FPÖ
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Maßgebliche Teile der SPÖ Steiermark wie die Gewerkschaft und Arbeiterkammer verlangen nach dem burgenländischem Beispiel jetzt ebenfalls Koalitionsgespräche mit der FPÖ </h2><p>Graz - Nach dem nun fixierten rot-blauen Koalitionspakt im Burgenland drängen auch in der Steiermark Teile der <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> wie der ÖGB und Arbeiterkammer auf ein "Ende der Ausgrenzungspolitik". Sie stellen sich damit klar gegen Landesparteichef Franz Voves, der nach der burgenländischen Koalitionseinigung zwischen SPÖ und <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> umgehend eine rot-blaue Konstellation für die Steiermark ausgeschlossen hat. Er schließe für sich persönlich "eine Koalition mit der Strache-FPÖ, die gerichtlich verurteilte Wiederbetätiger und Hetzer beheimatet", aus, ließ Voves schriftlich wissen.</p> <p>"Auch die christlich-soziale <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a> sollte endgültig aus der Geschichte gelernt haben und nicht nochmals diese rechts-rechte FPÖ salonfähig machen", appellierte Voves an seinen "Reformpartner" ÖVP. Innerhalb der Volkspartei wurden in den letzten Tagen ja vermehrt Stimmen laut, ÖVP-Landeschef Hermann Schützenhöfer möge mit der FPÖ Koalitionsverhandlungen aufzunehmen.</p> <h3>"160.000 Wähler nicht ignorieren"</h3> <p>Obwohl Voves eine klare Trennlinie zieht, wollen ihm jedenfalls nicht mehr alle in der Partei folgen. ÖGB-Vorsitzende Horst Schachner fordert nun ebenfalls eine Einbindung der FPÖ in "ernste" Gespräche. "Wir müssen die Ausgrenzungspolitik beenden. Ich verlange, dass ernsthafte Koalitionsverhandlungen mit allen Parteien, also auch der FPÖ aufgenommen werden. Wir können nicht 160.000 Wähler so einfach ignorieren. Was bei solchen Gesprächen herauskommt, ist eine andere Frage, aber als Demokraten müssen wir auch die Freiheitlichen dazu einladen", sagte Schachner im Gespräch mit dem STANDARD.</p> <h3>Verständnis für Niessl</h3> <p>Auch Arbeiterkammer-Präsident Josef Pesserl plädiert dafür, die Freiheitlichen in Koalitionsgespräche einzubeziehen. "Es muss in erster Linie darum gehen, die brennenden Probleme der Beschäftigung, in der Bildung, bei den Investitionen zu lösen. Dabei darf in einer Demokratie keine Partei ausgeschlossen werden", argumentiert Pesserl, der auch Verständnis für Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl zeigt. Niessl habe "sicher im Interesse Burgenlands gehandelt".</p> <p>Der dezidierte Hinweis von Voves, dass er "persönlich" eine Koalition mit der FPÖ ausschließe - er also nicht als Parteichef für die ganze SPÖ sprach - deutet darauf hin, dass Voves natürlich längst weiß, dass in seiner Partei einiges in Bewegung geraten ist.</p> <p>In der ÖVP zeigt man sich inoffiziell vom burgenländischen rot-blauen Pakt, erfreut. " Da kann nun niemand mehr etwas dagegen sagen, wenn wir hier in der Steiermark Schwarz–Blau machen", sagt ein ÖVP- Politiker.</p> <p>Nicht ganz ausgeschlossen wird hier im Bundesland aber auch, dass sich Voves und Schützenhöfer doch noch rasch einigen, um Fakten zu schaffen - und ihre Positionen abzusichern. (Walter Müller, 5.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Nachlese Liveticker: </strong><a href="http://derstandard.at/2000017002549">"Haben sehr gutes Koalitionsübereinkommen getroffen"</a></p> <p><strong>Positionierungsversuche: </strong><a href="http://derstandard.at/2000017010684">Rote Kritik, rote Rechtfertigung, rotes Schweigen</a></p> <p><strong>Rot-blaue Regierung im Burgenland: </strong><a href="http://derstandard.at/2000017026666">FPÖ erhält eigenes Sicherheitsressort</a></p> <p><strong>Skepsis: </strong><a href="http://derstandard.at/2000016992714">Roma-Vertreter Sarközi hat "keine Freud'" mit Rot-Blau</a></p> <p><strong>Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer: </strong> <a href="http://derstandard.at/2000017005150">"Viele langjährige Parteimitglieder haben Austritt angekündigt"</a></p></div></div>
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Newsroom/International/abhoerskandal
2015-06-05 18:00:12.00
Verdacht der US-Wirtschaftsspionage erhärtet
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Firmen wie Mercedes und Debitel ausgespäht</h2><p>Berlin - In der BND-Affäre erhärtet sich einem Magazinbericht zufolge der Verdacht der Wirtschaftsspionage des US-Geheimdienstes NSA gegen deutsche Firmen in Zusammenarbeit mit dem BND. Ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) habe im NSA-Untersuchungsausschuss in geheimer Sitzung eingeräumt, Suchbegriffe mit deutschen Firmennamen zu kennen, berichtete der "Spiegel" am Freitag im Voraus.</p> <h3>"Mal aufgetaucht"</h3> <p>"Wir haben das mal gefunden", habe der Mann gesagt. Derlei Einträge seien "mal aufgetaucht". Dem Bericht zufolge hatten Parlamentarier den Zeugen, der beim BND für die Prüfung und Löschung kritischer Selektoren zuständig gewesen sei, mit einer Liste von Namen aus dem Archiv des Ex-NSA-Mitarbeiters Edward Snowden konfrontiert. Unter den 31 Einträgen fänden sich Firmen wie Mercedes, Deutsche Bank, der Wertpapierdienstleister Clearstream und die Telekommunikationsfirma Debitel. Der Mitarbeiter äußerte sich den Angaben zufolge aber nicht dazu, ob und wie lange die Selektoren aktiv waren und die NSA mithilfe des BND deutsche Ziele ausgespäht hat.</p> <p>Der "Spiegel" berichtete zudem aus BND-Akten, der deutsche Auslandsgeheimdienst habe seit den 50er-Jahren im Auftrag des Kanzleramts jahrzehntelang bei <a href="/r1285200887302/Nato">NATO</a>-Verbündeten spioniert, etwa unter den Kanzlern Konrad Adenauer (CDU) und Helmut Schmidt (SPD). Auch Österreich ist nach Angaben des Grünen Abgeordneten Peter Pilz von der Spionage des BND im Auftrag der National Security Agency (NSA) betroffen. (APA/Reuters, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Meinung/Kommentare/Schnauder
2015-06-05 18:02:22.00
Mindestpensionen: Umverteilung nach oben
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Das Pensionssystem platzt aus allen Nähten</h2><p>Wenn sich die politischen Wirbelstürme über der pannonischen Tiefebene wieder gelegt haben, sollten auch die brennenden Sachthemen der Republik zurück auf den Verhandlungstisch gelangen. Eine wirtschaftlich auf den Pannenstreifen abgedriftete Republik mit einem Kofferraum voller Altlasten und ungelöster Zukunftsprobleme hat fürwahr größere Sorgen als Koalitionsfragen in überflüssigen Landesregierungen.</p> <p>Eine davon betrifft die hohe Abgabenlast, die das Fahrwerk nachhaltig abbremst. Wie gut, dass hier Besserung gelobt und auch in Begutachtung geschickt wurde. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die Steuerreform jedoch als Flickwerk. Weder vor standortschädlichen Beschränkungen für Investitionen noch vor einer weiteren Beeinträchtigung des Kapitalmarktes wurde zurückgeschreckt. Bleibt am Ende eine teuer erkaufte Entlastung, besser gesagt: eine Kompensation der kalten Progression einiger Jährchen. Doch selbst bei dieser vergleichsweise leichten Übung ging einiges schief.</p> <p>Dass etwa die flächendeckende Steuergutschrift ausgerechnet Mindestpensionisten verwehrt werden soll, ist blanker Hohn. Da gönnt man betuchten Ruheständlern einen Nettogewinn von 2000 Euro und zeigt den Ärmsten der Gesellschaft den Stinkefinger. Keine Frage: Das Pensionssystem platzt aus allen Nähten. Aber eine Begründung für eine Umverteilung von unten nach oben ist das nicht. (Andreas Schnauder, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/User/Userkommentare
2015-06-05 19:06:02.00
Die neue Reifeprüfung – Versuch einer ersten Bilanz
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Nebeneffekte der Zentralmatura: Ökonomische Vorteile und die Ausweitung der Kontroll- und Disziplinargesellschaft</h2><p>Vieles an der neuen Matura ist durchaus begrüßenswert. Es lohnt sich aber, auch über Nebeneffekte nachzudenken, mit Scherz und Ironie, aber natürlich ohne tiefere Bedeutung.<br/></p> <h3>Vermarktungschancen für "Bildung"</h3> <p>Die ökonomischen Vorteile liegen auf der Hand. Verstärkt werden Maturavorbereitungskurse von diversen Privatorganisationen angeboten, Auslagerungen, die direkt zu einer Ankurbelung der Wirtschaft führen. Nicht übersehen werden sollten die zahlreichen Ghostwriter, die nunmehr bei der Abfassung der Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) mit Rat und vor allem Tat zu Seite stehen werden und sich auf beträchtliche Einnahmen freuen dürfen.</p> <p>Die Firma "Acad Write" ("Wir verstehen uns als Profis für nachhaltige Problembehebungen") hat beispielsweise ihre Gewinne von mageren 280.000 Euro im Jahr 2005 auf mehr als zwei Millionen Euro vergrößert <a href="http://www.sueddeutsche.de/bildung/ghostwriting-agentur-acad-write-von-geisterhand-1.2347259" target="_blank">(Süddeutsche Zeitung, 16. Februar 2015</a>) – das sollte Vorbild und Ansporn sein. Für Nachhilfe wird sowieso immer noch zu wenig ausgegeben (etwa 120 Millionen Euro pro Jahr in Österreich).</p> <p>Ein Nebeneffekt dieses Nebeneffekts könnte dann die Entsorgung der altmodischen Bildung sein, wie sie von der Aufklärung konzipiert wurde. Frei nach Kant: "Habe ich einen Ghostwriter, der für mich Verstand hat, […] habe [ich] nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen." Die Aufklärung ist tot, die Postaufklärung (oder Postmoderne) besteht darin, andere dafür zu bezahlen, dass sie einem das mühsame Selberdenken abnehmen.</p> <h3>Vom Ethos zur Kontrolle der Kontrolleure</h3> <p>Eine weitere Folge der neuen Reifeprüfung ist schon jetzt erkennbar, die Ausweitung der Kontroll- und Disziplinargesellschaft. War bislang die gymnasiale Oberstufe wenigstens in Ansätzen und Teilbereichen noch eine Oase der Muße, Reflexion und Bildung, vor allem in den so genannten geisteswissenschaftlichen Fächern – manchmal natürlich auch eine Oase des Nichtstuns –, so hat die Evaluationslust und die Operationalisierbarkeit (nach dem Prinzip der Naturwissenschaften: "Alles, was messbar ist, messen, alles, was nicht messbar ist, messbar machen!") wohl die letzten Schlupflöcher ausfindig gemacht.</p> <p>Auslösender Faktor war offenbar die Einsicht der Schulbehörde, dass viel zu viele Maturazeugnisse in den vergangenen Jahrzehnten hergeschenkt wurden, indem Lehrerinnen und Lehrer vor den Klausuren oder mündlichen Prüfungen einen dezenten "Hinweis" auf die Aufgabenstellungen gaben. Die Schulbehörde warf einigen Lehrkräften also offenbar einen Mangel an dem vor, was man früher als Ethos, Tugend oder moralische Gesinnung bezeichnet hatte. Natürlich nicht offiziell. Über diese Dinge redet man nicht. Aber alle wissen davon. Wie erziehe ich Lehrerinnen und Lehrer zu mehr Ehrlichkeit, zu mehr Moral oder, wie es heute heißt, zu mehr Professionalität? Am besten gar nicht. Lehrkräfte gelten offenbar als erziehungsresistent. Wir ändern die Rahmenbedingungen, so dass Unehrlichkeit fast gar keine Chance mehr hat.</p> <p>Verglichen mit der Neuen Mittelschule, die im Jahr 200 Millionen Euro kostet und nachgewiesenermaßen nur etwas besser als die alte Hauptschule abschneidet, kann die neue Reifeprüfung also nur als durchschlagender Erfolg gewertet werden. (Georg Cavallar, 5.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Georg Cavallar </strong>unterrichtet Englisch, Geschichte sowie Psychologie und Philosophie am Wiener Wasaymnasium und ist Lehrbeauftragter an der Universität Wien. Im Mai erschien bei de Gruyter sein neues Buch "Kant's Embedded Cosmopolitanism: History, Philosophy and Education for World Citizens".</p> <p><strong>Zum Thema</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016901392/Fuenf-Prozent-schafften-vorwissenschaftliche-Arbeit-nicht">Fünf Prozent schafften vorwissenschaftliche Arbeit nicht</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016738031/Zentralmatura-Gruene-fordern-einheitliche-Regelung-fuer-Hilfsmittel">Zentralmatura: Grüne fordern einheitliche Regelung für Hilfsmittel</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016433347/Zentralmatura-Rund-zehn-Prozent-fielen-schriftlich-in-Mathe-durch">Zentralmatura: In Oberösterreich fielen die Wenigsten durch</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015993265/Wie-man-die-Zentralmatura-ueberarbeiten-koennte">Userkommentar: Wie man die Zentralmatura überarbeiten könnte</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015996636/Mathematik-Zentralmatura-Ich-bin-Nummer-123197">Userkommentar: Mathematik-Zentralmatura: Ich bin Nummer 123.197</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015693104/Was-Bildungsstandards-mit-Demokratie-zu-tun-haben">Userkommentar: Was Bildungsstandards mit Demokratie zu tun haben</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015701791/Die-positiven-Seiten-der-Zentralmatura">Userkommentar: Die positiven Seiten der Zentralmatura</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015595110/Zentralmatura-verbannt-Kreativitaet-Kunst-Individualitaet-und-Spass">Userkommentar: Zentralmatura verbannt Kreativität, Kunst, Individualität und Spaß</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000014946768/Neue-Mittelschule-Ausser-Spesen-doch-schon-was-gewesen">Userkommentar: Neue Mittelschule: Außer Spesen doch schon was gewesen?</a></p></div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/forsch
2015-06-05 12:14:48.00
Die große Lampenzerkleinerung
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie: Wie man Leuchtstoffröhren und Flachbildschirme besser entsorgt</h2><p>Wien - Die Forderung nach Energieeffizienz in allen Bereichen des Alltags hat der Leuchtstofflampe eine neue Konjunktur verschafft. Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beleuchten die Röhren Fabrikshallen, Büros oder Tunnels, in den vergangenen Jahrzehnten haben sie in veränderter Form als Energiesparlampen auch in den Privathaushalten Einzug gehalten. Bei diesen sogenannten Gasentladungslampen fließt elektrischer Strom durch ein Gas, das dadurch ionisiert wird und Licht abgibt. Die Leuchtkörper enthalten Quecksilber und Seltene Erden und müssen daher fachgerecht entsorgt werden. Gerade das gefährliche Quecksilber darf bei der Verarbeitung der alten Lampen keinesfalls entweichen.</p> <p>Im steirischen Entsorgungsunternehmen Saubermacher hat man sich Gedanken darüber gemacht, wie man die Leuchtstofflampen am effizientesten wiederaufbereiten könnte. Das Unternehmen hat in Wien eine Anlage gebaut, die nicht nur stabförmige Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen, sondern auch Flachbildschirme verarbeiten kann.</p> <p>Glas, Metalle und Kunststoffe, die darin enthalten sind, können damit günstiger einer Wiederverwertung zugeführt werden, als das durch ein manuelles Zerlegen möglich wäre, sagt Entsorgungsexperte Alois Grinschgl von Saubermacher. Das Recycling-Projekt wurde bei der vergangenen Vergabe des Staatspreises Umwelt- und Energietechnologie in der Kategorie Umwelt &amp; Klima ausgezeichnet.</p> <h3><b>Leuchtstaub abtrennen </b></h3> <p>Die bisherigen Möglichkeiten der Verarbeitung von Leuchtstofflampen erforderten verschiedene Anlagen. Bei stabförmigen Modellen wurden Metallkappen abgetrennt und der quecksilberhaltige Leuchtstaub ausgeblasen und unter Tag endgelagert. Nicht stabförmige Sonderformen wurden separat geshreddert. Die Anlage von Saubermacher, die gemeinsam mit einem Schweizer Partnerunternehmen entwickelt wurde und als erste serienreife Anlage ihrer Art in Betrieb ging, hat die Verwertung der Leuchtmittel weiterentwickelt.</p> <p>Auch hier werden die Altwaren, die von den Endverbrauchern wieder eingesammelt werden, in Leuchtstoffröhren und Sonderformen getrennt. Beide Fraktionen werden der Anlage durch verschiedene Eingänge zugeführt, erläutert Grinschgl. In dem einen werden die stabförmigen Lampen in einem sogenannten Mischer gebrochen. "Der quecksilberhaltige Leuchtstaub löst sich beim Mischvorgang von den Scherben und wird abgesaugt", sagt der Entsorgungsexperte.</p> <p>Ähnliches passiert in einem zweiten Zugang, in dem Energiesparlampen samt Fassungen sowie die LCD-Schirme ein spezielles Zerkleinerungsverfahren durchlaufen. Auch hier wird eine Feinfraktion aus Glaskörner und Leuchtstaub abgesaugt. Die weitere Abscheidung von Metallen und Kunststoffen erfolgt dann über eine gemeinsame Trennanlage. Das abgesonderte Glas dient der Produktion von Glaswolle, Flachglas oder neuen Lampen.</p> <p>Die kombinierte Anlage führt zu einer besseren Auslastung. Das hilft, die Entsorgung in einem kleinen Markt wie Österreich wirtschaftlicher zu betreiben, sagt Grinschgl. 1000 Tonnen Leuchtstofflampen, 250 Tonnen Sonderformen und 500 Tonnen Flachbildschirme würden jährlich anfallen. Gerade die Zahl der LCD-Schirme, aus denen höhere Anteile an Metall und Kunststoffen gewonnen werden können, werde noch stark steigen. Der Anteil an Flachbildschirmen an den zu entsorgenden Fernsehgeräten liege erst bei wenigen Prozent, der Rest sind noch alte Röhrengeräte. Die Saubermacher-Anlage kann pro Stunde 500 Kilo Bildschirme und dieselbe Masse an Lampen verarbeiten. Das Unternehmen strebe auch an, Quecksilber und Seltene Erden aus dem Leuchtstaub abzutrennen, so Grinschgl.</p> <p>In einem Forschungsprojekt wurden die entsprechenden Möglichkeiten untersucht. Weil bei den geringen Mengen in Österreich eine eigene Investition nicht gerechtfertigt sei, könnte das von einer Anlage in Frankreich übernommen werden.</p> <h3><b>Staatspreis-Frist endet </b></h3> <p>Der Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie wird von Wissenschaftsministerium, Verkehrsministerium und Landwirtschaftsministerium gemeinsam vergeben. Die Einreichfrist für die aktuelle Ausschreibung endet am 5. Juni 2015. (pum, 3.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><hr> <p><strong>Link</strong><br><a href="http://www.ecolinx.com/" target="_blank">www.ecolinx.com</a></br></p></hr></div></div>
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Newsroom/Panorama/Weltchronik
2015-06-05 16:43:36.00
Ungeliebter Film: Marokko blendet Prostitution aus
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Much Loved" darf nicht in Kinos gezeigt werden - Streifen sei "schwerer Angriff auf Image " des Landes</h2><p>Wer an Tabuthemen rührt, lebt gefährlich. Diese Erfahrung muss derzeit der frankomarokkanische Filmemacher Nabil Ayouch machen. Sein neuer Film Much Loved - Zin li fik - handelt von der Prostitution in einem der beliebtesten Reiseziele in Marokko, in Marrakesch. Doch was nicht sein darf, kann nicht sein. Kurz nachdem er auf dem diesjährigen 68. <a href="/r1353208852390/Filmfestivals">Filmfestival</a> von Cannes vorgestellt worden war, verbot die islamistische Regierung den Streifen in Marokko.</p> <p>Die älteste marokkanische Partei, die arabo-nationalistische Istiqlal, organisierte eine Demonstration, Ayouch und seine Schauspieler erhielten im Internet Morddrohungen, einer von ihnen wurde am Samstag tätlich angegriffen. Der Mann, der im Film einen saudischen Freier darstellt, wurde in Casablanca auf dem Heimweg am Hals mit einem Messer verletzt.</p> <h3>"Angriff auf das Image unseres Landes"</h3> <p>Der Film stelle "eine schwere Beleidigung für die moralischen Werte und die marokkanischen Frauen" dar, heißt es in einer Mitteilung des Kommunikationsministeriums in Rabat. Der Film wurde verboten, noch bevor ein Antrag auf Genehmigung gestellt wurde. Die Regierung hatte eigens eine Kommission nach Cannes geschickt, um dort das Werk zu begutachten. Much Loved sei "ein schwerer Angriff auf das Image unseres Landes", lautet das Urteil.</p> <p>"Der Film zeigt die Realität und hat eine Botschaft. Er prangert die Prostitution an und ruft zum Kampf gegen sie auf", verteidigt sich Filmemacher Ayouch, der durch eine Dokumentation über salafistische Terroristen in Marokko international bekannt wurde. Für den jetzigen Film hatte er ein Jahr lang recherchiert und mehr als 200 Prostituierte interviewt.</p> <h3>Nichts ausgespart</h3> <p>Im Film geht es um vier Frauen, die immer tiefer in das Geschäft mit ihrem eigenen Körper geraten, um ihre Familie zu ernähren. Die Kunden sind reiche Saudis und Europäer. Auch homosexuelle Prostitution und Missbrauch an Kindern werden nicht ausgespart. Der Spielfilm gleicht einer Doku. Die Kamera wackelt, die Tonqualität schwankt. Die Schauspieler sprechen Umgangssprache und sparen dabei obszöne Ausdrücke nicht aus. All das ist zu viel im puritanischen Marokko.</p> <p>Das Verbot führte zu einer breiten Diskussion. Die Regierung veröffentlichte daraufhin erstmals Statistiken über Prostitution und legte Zahlen aus dem Jahre 2011 vor. Demnach sollen trotz strikten Verbots in den Städten Rabat, Tanger, Fez und Agadir insgesamt 19.333 Frauen und Männer ihren Körper zum Kauf anbieten. Mehr als 70 Prozent der Kunden seien Einheimische.</p> <p>Die größten Sexmärkte, die Wirtschaftsmetropole Casablanca und das Urlaubsparadies Marrakesch, wurden bei der Studie ausgespart. "19.000? Allein in Casablanca dürften es so viele sein", ist sich Soziologieprofessor Mehdi Alioua von der Internationalen Universität Rabat sicher. Einem Bericht der Panafrikanischen Organisation zum Kampf gegen <a href="/r1277338393076/HIVAids">Aids</a> zufolge unterhielten knapp 60 Prozent der marokkanischen Prostituierten ihre ersten sexuellen Kontakte für Geld im Alter zwischen neun und 15 Jahren. (Reiner Wandler aus Madrid, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Weltchronik/Flugkatastrophen
2015-06-05 13:36:13.00
Kritik an Verzögerung von Überführung von sterblichen Überresten
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Der Zorn und die Verzweiflung nehmen zu"</h2><p>Hamburg/Düsseldorf/Seyne-les-Alpes - Angehörige der deutschen Opfer des Germanwings-Absturzes haben sich entsetzt über mögliche Verzögerungen bei der Überführung der sterblichen Überreste aus Frankreich gezeigt. "Der Zorn und die Verzweiflung nehmen zu", zitierte die "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe) aus einem Brief, mit dem sich Angehörige über ihren Anwalt Elmar Giemulla zu Wort meldeten.</p> <h3>Fehler bei Sterbedokumenten</h3> <p>Zuvor war bekannt geworden, dass es bei der Ausstellung von Sterbedokumenten der Opfer zu Fehlern gekommen war. Ein konkreter Termin für die Überführung der Verstorbenen wurde auch am Freitag zunächst nicht bekannt.</p> <p>Dem Brief zufolge war die Überführung schon seit längerem für den 9. und 10. Juni angesetzt. "Dementsprechend haben die Familien ihre Vorbereitungen für die Beerdigungen getroffen", heißt es in dem Schreiben. So seien für den 12. Juni die ersten Beisetzungen von bei dem Absturz getöteten Schülern aus dem nordrhein-westfälischen Haltern geplant. Stattdessen würden nun "Trauerbriefe von der Post zurückgeholt, Verwandte versuchen, Flüge und Hotelzimmer zu stornieren".</p> <h3>Psychologisch auf Termin fixiert</h3> <p>"Für die Hinterbliebenen sollte es der physische Abschluss des ersten Kapitels in der Katastrophe sein", sagte Giemulla der "Bild"-Zeitung. "Viele Angehörige waren psychologisch auf diesen Termin fixiert und sind jetzt in eine emotionale Katastrophe geraten."</p> <p>Nach Angaben eines Germanwings-Sprechers vom Donnerstag hatten Sterbedokumente durch die Fehler ihre Gültigkeit verloren und müssen neu ausgestellt werden. Er sprach von einer "kurzfristigen Unterbrechung". "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, im Interesse der Angehörigen eine schnellstmögliche Lösung zu finden".</p> <p>Bei dem Germanwings-Absturz in den französischen Alpen waren am 24. März alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Zu den Opfern zählten 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums aus Haltern. Den Ermittlungen zufolge ließ der Copilot Andreas L. die Maschine absichtlich abstürzen, um sich das Leben zu nehmen. Den Flugkapitän hatte er zuvor aus dem Cockpit ausgesperrt. (APA/AFP, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Livingroom/Reisen/Oesterreich/BLNiederoe/RWniederoesterreich
2002-07-06 12:19:00.00
Des Teufels Badstube
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Neu renoviert ist der historische Steig auf die Rax wieder eine empfehlenswerte Tour </h2><p>Im Jahre 1877 kletterten die beiden Wiener Bergsteiger Wratislav Fickeis und Franz Kritschker durch die Loswand im Großen Höllental der Rax und entdeckten dabei Reste einer alten Steiganlage, die vermutlich Erzherzog Johann 1802 als Jagdsteig anlegen ließ. Da sich der Steig durch die "Teufelsbadstube" immer größerer Beliebtheit erfreute, ließ der Österreichische Touristenklub 1894 eine neue Steiganlage errichten, die nach wie vor zu den beliebtesten Touren im Raxgebiet zählt.</p> <p>In den letzten Jahren allerdings musste man von einer Durchsteigung abraten, denn die Anlage war durch Wind und Wetter arg ramponiert. Nun aber präsentiert sich der Teufelsbadstubensteig im besten Zustand, denn der ÖTK hat ihn mit großem Aufwand instandgesetzt: Man verlegte 350 m Stahlseil, brachte 200 Eisensteher und 20 Trittbügel an. Die Energie lieferte ein 40 kg schwerer Generator, den man dann wieder mühsam aus der Wand bringen musste.</p> <p>Ein Besuch der alten/neuen Teufelsbadstube – die trotz des eher grauslichen Namens an landschaftlicher Schönheit und Romantik kaum zu überbieten ist – verlangt allerdings absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit, denn Teile des Steiges sind ausgesetzt. Wegen der Steinschlaggefahr ist ein Helm anzuraten, auch auf eine Selbstsicherung sollte man nicht verzichten.</p> <p>Zwar ließe sich eine Runde über Teufelsbadstubensteig und Wachthüttelkamm absolvieren, doch diese ist relativ kurz. Besser scheint es, bis zum Ottohaus aufzusteigen dann mit der Rax-Seilbahn ins Tal zu fahren. Die Distanz zwischen Ausgangs- und Endpunkt kann man gut mit dem Autobus überbrücken.</p> <p><b>Die Route</b></p> <p>Vom Weichtalhaus (Busstation) marschiert man ein kurzes Stück talaufwärts, dann beginnen links der Straße die Aufstiege auf die Rax. Auf dem gelb markierten Schönbrunnersteig erreicht man das Große Höllental und wandert dieses aufwärts. Später zweigt nach links die rote Markierung zum Teufelsbadstubensteig ab, der man bis zum Fuß der Wand folgt. Ab Weichtalhaus eine Stunde. Nun geht es durch die rund 400 m hohe Wand – gut gesichert – zum Wachthüttelkamm, den man nach etwa eineinhalb bis zwei Stunden erreicht. Man hält sich rechts an die rote Markierung und steigt in weiteren 1 Stunden zum Ottohaus auf. Dann braucht man etwa eine Dreiviertelstunde bis zur Bergstation der Seilbahn, mit der man ins Tal zurückkehrt. Man kann natürlich vom Ottohaus über den gesamten Wachthüttelkamm zum Weichtalhaus absteigen. (Bernd Orfer/DERSTANDARD, Printausgabe)</p> <p>Gesamtgehzeit 4 bis 5 Stunden, Höhendifferenz ca. 1100 m. Ottohaus und Gastwirtschaft in der Bergstation. Bundesamtskarte Rax-Schneeberg, Maßstab 1:25.000</p> </div></div>
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Newsroom/Inland
2015-05-06 14:48:01.00
Neue Burg: "Haus der Geschichte"-Projekt dürfte viel teurer werden
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Museums-Experten rechnen mit 25 bis 60 Millionen Euro ohne Tiefspeicher - KHM wittert Chance für Realisierung großer Lösungen - Zweifel am zeitlichen Fahrplan</h2><p>Wien - Mit seiner Ankündigung, in der Neuen Burg ein "Haus der Geschichte" einrichten zu wollen, hat Kulturminister Josef Ostermayer (<a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>) vor einem halben Jahr alle Beteiligten überrascht. Die räumliche wie budgetäre "Redimensionierung" des "Weltmuseum Wien" eröffne die Chance, quasi zwei Museen zum Preis von einem zu bekommen, lautete die Botschaft. Das Projekt dürfte jedoch erheblich teurer werden.</p> <p>Dass man mit jenen 11 Millionen Euro, die bei der Errichtung des "Weltmuseum Wien" im Corps de Logis eingespart werden, auskommen könnte, glaubt niemand mehr. Die Bandbreite der Schätzungen der von der APA befragten Experten ist jedoch enorm - sie reicht vom Doppelten bis zum Vielfachen, von 25 bis 60 Millionen Euro.</p> <p><strong>Teurer Tiefenspeicher</strong></p> <p>Dazu kommt noch der von der Österreichischen <a href="/r1246542279666/Nationalbibliothek">Nationalbibliothek</a> angestrebte Tiefspeicher, der Eingang in das Regierungsübereinkommen gefunden hatte und nun laut Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) möglicherweise auch "den Bedürfnissen der Universität Wien Rechnung tragen" könnte. Dessen Errichtung könnte nach Schätzungen mit weiteren 30 bis 60 Millionen zu Buche schlagen.</p> <p>Im Kunsthistorischen Museum (KHM) wittert man aber auch die Chance, alte Projekte in diesem Zusammenhang neu zu beleben: die Unterkellerung des Maria-Theresien-Platzes sowie einen Besuchertunnel zwischen KHM-Hauptgebäude und dem "Weltmuseum Wien" unter dem Burgring. Auch auf die Notwendigkeit von Generalsanierungen des Hauptgebäudes und der Neuen Burg weist die KHM-Spitze in diesem Zusammenhang hin.</p> <p><strong>Pi mal Daumen</strong></p> <p>Im KHM soll Stefan Fleck, der für den allseits als vorbildlich und kostengünstig angesehenen Depotbau in Himberg mitverantwortlich war, erste Kalkulationen angestellt haben. Die Existenz dieses Papiers will der kaufmännische Geschäftsführer Paul Frey nicht bestätigen. Und eine Daumen mal Pi-Schätzung sei unseriös, ehe man das wissenschaftliche Konzept und das Raumkonzept des "Haus der Geschichte" und die sich daraus ergebenden Konsequenzen kenne: "Ich weiß zwar genau, wie groß die Zahl Pi ist, wie lange der Daumen ist, wissen wir aber im Moment nicht annähernd."</p> <p>Dennoch wagen sich manche aus der Deckung: "Inklusive Tiefspeicher mindestens 90 bis 120 Millionen Euro", nennt ein hochrangiger Museumsexperte eine geschätzte Gesamtzahl. Mit zumindest 50 Millionen exklusive Tiefspeicher rechnet der ehemalige KHM-Generaldirektor Wilfried Seipel. Auf 20 bis 25 Millionen (ohne Tiefspeicher) kommt ein anderer, konservativ kalkulierender Fachmann, der für die bereitliegenden 11 Millionen Euro nur ein müdes Lächeln übrig hat: "Damit wird sich das wohl nicht ausgehen."</p> <p><strong>Barrierefreiheit, Klimakonzept</strong></p> <p>Größter Kostenfaktor ist wohl die bauliche Adaptierung der Neuen Burg, samt Herstellung von Barrierefreiheit und Umsetzung eines zeitgemäßen Klimakonzepts. Denn die klimatischen Bedingungen in der Neuen Burg stellen die Verantwortlichen vor große Herausforderungen: "Einmal die Balkontüre aufmachen, und die Luftfeuchtigkeit verändert sich dramatisch", weiß Renate Goebl, Mitarbeiterin am "Haus der Geschichte"-Konzept von Claudia Haas.</p> <p>Für die Neuaufstellung einer Sammlung kalkulieren die Fachleute zwischen 1.000 und 4.000 Euro pro Quadratmeter, bei der Kunstkammer sollen die Kosten zwischen 6.000 und 7.000 Euro (alles inklusive) gelegen sein. Allein dies zeigt schon die große Bandbreite der möglichen Kosten - zumal auch die für das "Haus der Geschichte" mehrfach genannten 3.000 Quadratmeter keine reinen Ausstellungsflächen sein dürften. Diese in der Neuen Burg freizumachen dürfte auch problematisch werden.</p> <p><strong>Absiedeln, verpacken, wieder aufstellen</strong></p> <p>Höchstwahrscheinlich wird die Sammlung Alter Musikinstrumente weichen müssen. Derzeit sind auf 1.700 Quadratmetern rund 750 teilweise hoch fragile Objekte ausgestellt. Eine Neuaufstellung auf rund 1.000 Quadratmetern könnte im Mezzanin der Neuen Burg oder im obersten Geschoß des Kunsthistorischen Museums erfolgen, erklärte Ostermayer im gestrigen Kulturausschuss. Zumindest ersteres stößt auf wenig Gegenliebe im KHM, wo man für die durch Streichung des "Korridor des Staunens" des Weltmuseums wieder disponiblen Flächen lieber dem Ephesos Museum zuschlagen möchte. Klar ist jedoch: Auch die Absiedelung, Verpackung, vorübergehende Lagerung und Neuaufstellung der alten Instrumente sind ein nicht geringer Kostenfaktor.</p> <p>Ostermayer, meint ein hochrangiger Museumsexperte, sei beim "Haus der Geschichte" "schlecht beraten" worden, die finanziellen Konsequenzen schätzt er als "enorm". Wie die meisten Befragten glaubt auch er nicht daran, dass sich das Museum tatsächlich 2018 bereits eröffnen lasse. Bis Sommer soll eine international zusammengesetzte Expertengruppe unter Leitung des Historikers Oliver Rathkolb die inhaltliche Konzeption vorbereiten, erläuterte der Kulturminister gestern den Parlamentariern den weiteren Fahrplan: Auf diesem Grundgerüst aufbauend würde der Kostenrahmen errechnet und die Aufteilung der Räumlichkeiten erfolgen. Dann werde man das Projekt ausschreiben.</p> <p>"All das, was Professor Rathkolb jetzt ankündigt, ist nie finanzierbar", glaubt Renate Goebl. Hinzu komme "das Zerstören der einen Sache mit Folgekosten und ein Kaputtsparen einer anderen Sache". Die geschätzten Kosten belaufen sich ihrer Meinung nach jedenfalls "fast auf jene eines Neubaus für das Haus der Geschichte".</p> <p>Nahezu parallel müssten dann die Stellen für Kuratoren, Museums- und Sammlungsleiter sowie die großen baulichen Maßnahmen ausgeschrieben und vergeben werden. Für den reinen Ausstellungsaufbau wird dann ein Vorlauf von ein bis eineinhalb Jahren benötigt. Eine Eröffnung im Jahr 2018 hält Goebl daher für "völlig unrealistisch". (APA, 6.5.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Unternehmen
2015-06-05 21:18:47.00
Conwert: Großaktionär Sagi gewinnt Machtkampf gegen Klaus Umek
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Sagis Vertreter Phillip Burns und Barry Gilbertson neu im Verwaltungsrat - Mitgliederzahl im Verwaltungsrat von fünf auf vier reduziert</h2><p>Wien - Beim börsennotierten Immobilienkonzern Conwert ist es dem neuen Hauptaktionär Teddy Sagi mit einem umstrittenen Schachzug gelungen, sich mit nur 24,79 Prozent der Stimmrechte die Hälfte der Sitze im Verwaltungsrat des Unternehmens zu sichern.</p> <p>Bei der zum Teil hitzig geführten Conwert-Hauptversammlung am Freitag gelang es Sagis Investmentgesellschaft MountainPeak Trading Ltd. in einem ersten Schritt, die Mitgliederzahl des Verwaltungsrates von fünf auf vier zu reduzieren. Bei der anschließenden Abstimmung um die Besetzung der beiden freien Plätze im Verwaltungsrat setzten sich die Kandidaten von MountainPeak durch: Der Anwalt Phillip Burns (47) und Barry Gilbertson (63) wurden für fünf Jahre neu in den Verwaltungsrat gewählt. Als Gegenkandidaten hatte die Aktionärsgruppe Petrus Advisers von Klaus Umek den Wirtschaftsprüfer Erich Kandler vorgeschlagen, der jedoch in den direkten Abstimmungen sowohl gegen Burns als auch gegen Gilbertson unterlag.</p> <h3>Neuwahl</h3> <p>Auf der Tagesordnung der 14. ordentlichen Conwert-Hauptversammlung war ursprünglich eigentlich die Neuwahl von drei Mitgliedern des Verwaltungsrates gestanden. Eveline Steinberger-Kern war bereits mit Wirkung vom 27. April 2015 als Mitglied des Verwaltungsrates zurückgetreten. Sie sollte durch den Immobilien-Manager und Anwalt Burns ersetzt werden. Formal vorgeschlagen wurde Burns vom Verwaltungsrat, der erst durch Sagis MountainPeak auf jenen aufmerksam geworden war, wie Verwaltungsrats-Chefin Kerstin Gelbmann einräumte.</p> <p>Gelbmann selbst und ihr Stellvertreter Alexander Tavakoli hatten bereits vor der Hauptversammlung ihren Rücktritt erklärt. Für die Nachbesetzung ihrer Posten hatte MountainPeak die Immobilienexperten Maureen Harris (49) und Barry Gilbertson (63) vorgeschlagen, für Petrus Advisers wollte Erich Kandler in das Kontrollgremium einziehen. Petrus Advisers und Kandler hatten bereits im Vorfeld der Hauptversammlung vor einer drohenden Beherrschung des Unternehmens durch den neuen Kernaktionär gewarnt, der mit 24,79 Prozent der Anteile nicht einmal die Sperrminorität hält.</p> <p>Bei drei freien Posten im Verwaltungsrat hätte Kandler als Vertreter der Minderheitsaktionäre bereits ein Drittel der Stimmen gereicht, um in den Verwaltungsrat gewählt zu werden. Das verhinderte MountainPeak aber mit dem kurzfristig eingebrachten und rechtlich umstrittenen Antrag, den Verwaltungsrat von fünf auf vier Mitglieder zu reduzieren. Diese Abstimmung entschied MountainPeak mit 50,4 zu 49,6 Prozent der Stimmen knapp für sich. Maureen Harris hatte für diesen Fall bereits angekündigt, ihre Kandidatur zurückzuziehen.</p> <p>Erich Kandler trat nun in zwei Abstimmungen gegen Burns und Gilbertson an - er unterlag Burns mit 43,75 zu 56,25 Prozent und hatte auch gegen Gilbertson mit 44,88 zu 55,12 Prozent das Nachsehen.</p> <p>MountainPeak hatte Mitte Mai das Aktienpaket des Bauunternehmers Hans Peter Haselsteiner übernommen und will nun den Immobilienmanager Ben Lehrecke zum neuen Conwert-Chef machen, der sich bei der Hauptversammlung den Aktionären vorstellte. Der bisherige Conwert-Chef Clemens Schneider hat das Unternehmen nach dem Einstieg von MountainPeak verlassen - das Geschäftsführende Direktorium von Conwert besteht derzeit nur aus Thomas Doll. (APA, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Meinung/Kolumnen/rau
2015-06-05 18:07:20.00
"Wo lebe ich?"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Wir stehen vor einem mühsamen Prozess</h2><p>Eine ältere Dame, Akademikerin, aus einem Arbeiterbezirk in Wien, schreibt: "Als ich 2001 hier einzog: keine einzige Kopftuchfrau. Heute: Man wähnt sich in einem Vorort von Hinteranatolien: nur mehr kopftuchtragende Kuttenfrauen, Araberinnen mit Niqab oder der Al-Amira. Fahre ich mit der U6, höre ich kein deutsches Wort mehr. Abends lungern Horden von rauchenden und Türkisch oder Arabisch sprechenden Jungen vor dem Eingang. In den U-Bahnen kleine Mädchen, sieben oder acht Jahre alt mit Hijab! Wo lebe ich eigentlich? Und nun sagen Sie mir, wen sollen wir wählen?"</p> <p>Eine Gegenfrage: Glauben Sie, dass sich daran etwas Signifikantes ändern wird, wenn Sie ganz rechts wählen? Keine österreichische Bundesregierung, sei sie so rechts wie nur, kann massenhaft Menschen deportieren, von denen übrigens ein guter Teil österreichische Staatsbürger sind. Die Zuwanderung stoppen? Das ändert aber nichts daran, dass trotzdem weiter viele Muslime hier geboren werden.</p> <p>Wir stehen vor einem unendlich mühsamen Prozess. Unsere Gesellschaft hat das Recht, an die Neuen, Anderen in unserer Mitte gewisse, nicht unbillige Forderungen zu stellen. Deutsch lernen etwa, letztlich läuft es auf eine Art von gemäßigter Assimilierung hinaus. Das zu vermitteln ist die künftige Aufgabe der Politik. Wer glaubt, dass eine bestimmte Partei da am ehesten lernfähig ist, der soll sie wählen. (Hans Rauscher, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Europa/deutschland
2015-06-06 08:00:00.00
Tofugulasch stärkt G7-Gegner für ihren Protest
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Kein Schnaps und brav Dixi-Klos benützen: Die Gegner des G7-Gipfels haben ihr Protestcamp in Garmisch nun doch mit einigen Auflagen errichten dürfen</h2><p>"Was gibt's in Bayern zum Mittagessen? Na?" Simon lacht, der Schweiß rinnt ihm aus den Rastalocken. "Gulasch natürlich. Bei uns allerdings mit Geschnetzeltem aus Tofu." Für den 30-Jährigen aus Thüringen ist der Tag noch heißer als für andere. Er hat sich im Widerstandscamp gegen den G7-Gipfel für die "Volksküche" gemeldet und kocht bei 30 Grad unter freiem Himmel.</p> <p>"Ich möchte den Leuten hier im wahrsten Sinne des Wortes Kraft geben, damit sie gegen dieses Gipfeltreffen protestieren können", sagt er und deutet auf ein großes Transparent. "G7 Gipfel ist geschmacklos, darum kochen wir für Euch", steht darauf. Er findet es "einfach nicht in Ordnung, dass sich da sieben Leute treffen, die keiner gewählt hat, und Weltpolitik bestimmen können."</p> <p>Deshalb hat er seine Isomatte eingepackt und ist ins Camp gekommen. Dieses steht dem Domizil für die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Japan, USA, Kanada, Frankreich, Italien und Großbritannien zwar in puncto Komfort um einiges nach - die Herrschaften residieren schließlich im rund 20 Kilometer entfernten Schloss Elmau. Doch auch das Camp des Aktionsbündnisses "Stopp G7 Elmau" auf einer baumlosen und daher äußerst heißen Wiese hat mittlerweile einige Bekanntheit erreicht.</p> <h3>Zelte, Fahnen, Transparente</h3> <p>Die Verwaltung von Garmisch-Partenkirchen genehmigte es zunächst nicht und argumentierte mit fehlendem Hochwasserschutz. Doch das Verwaltungsgericht München hob die Entscheidung auf, und so wurde es am Freitag auf der Wiese stündlich voller und bunter. Nicht nur kleine Zelte wurden aufgebaut, auch Fahnen und Transparente zogen ein. So blickt Che Guevara entrückt in die bayerische Bergwelt, ein "A" im Kreis flattert zu Gitarrenklängen im heißen Wind.</p> <p>Doch Anarchie herrscht hier beileibe nicht. Die Camper müssen schon einige Regeln einhalten. Es gibt keinen Schnaps, kleinere und größere Geschäfte werden in Dixi-Klos erledigt, nicht in der schönen Natur. Das Gesundheitsamt war auch schon da und hat kontrolliert, ob es ordnungsgemäße Waschgelegenheiten gibt, auf dass nicht das nahe gelegene (allerdings sehr kalte) Flüsschen Partnach herhalten muss.</p> <p>"Alles fein und friedlich hier", sagt Adrian, als er durch das Camp führt und nicht ohne stolz erklärt, dass sich im Camp "auch unsere eigenen Sanitäter und Rechtsanwälte befinden." "Ich hoffe, es bleibt so ruhig", sagt Melanie, die aus Berlin angereist ist. Sie war 2007 schon beim G8-Gipfel in Heiligendamm an der Ostsee dabei. "Um <a href="/r5147/Entwicklungshilfe">Entwicklungshilfe</a> hat man sich dabei nicht gekümmert", lautet ihre Kritik. Deshalb will sie heute, Samstag, auf der zentralen großen Demo gegen das Treffen durch den Ort marschieren.</p> <p>"Im Camp haben wir keine Angst vor Randalierern. Die kommen hier nicht rein", erklärt die Soziologiestudentin. "Aber uns besorgt schon, dass jemand die Demo missbraucht. Gewaltsamer Protest fällt ja leider auf alle Demonstranten zurück."</p> <p>Mike aus dem nahen München sieht es genauso, aber dennoch stört ihn die massive Polizeipräsenz: "Man kann ja keinen Schritt tun, ohne auf Polizei zu stoßen." Er hätte eine viel bessere Verwendungsmöglichkeit für die vielen Einsatzkräfte: "Sie sollten lieber im Mittelmeer Flüchtlinge retten."</p> <h3><b>Juncker spottet über Polizei </b></h3> <p>Über das massive Polizeiaufgebot spottet selbst EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: "Ich werde am Sonntag am G7-Treffen in Bayern teilnehmen, wenn mich die bayerische Polizei nicht daran hindert, das Hotel zu erreichen."</p> <p>Gastgeberin Angela Merkel aber verteidigt den großen Aufwand und erklärt, irgendwo müsse man sich ja mal zusammensetzen und reden können: "Wir haben in der Geschichte Europas gesehen, wohin es geführt hat, wenn nicht gesprochen wurde."</p> <p>Alles ruhig, vermeldet die Polizei am Freitag in Garmisch. Ihr gelang im Zuge ihres G-7-Einsatzes schon jede Menge "Beifang". Sie stellte bei Kontrollen rund 6600 Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz fest, wies an den Grenzen mehr als 350 Personen zurück, erwischte 118 Personen mit Drogen und 59 Personen, gegen die ein Haftbefehl vorlag.</p> <p>Allerdings räumt auch die Polizei ein, dass die Anspannung vor der Ankunft der Gäste am Sonntag wächst. Die Ruhe in Person ist hingegen Merkel. Noch bevor ein einziger ihrer hohen Gäste einen Fuß ins Schlosshotel gesetzt hat, schraubte sie schon die Erwartungen an das Treffen herunter: "Man kann von einem Sonntag und einem Montag in Elmau nicht die Lösung aller Konflikte erwarten." (Birgit Baumann aus Garmisch-Partenkirchen, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/ITBusiness
2015-06-05 14:23:23.00
Merkel warnt deutsche Industrie vor Abstieg zu Zulieferern
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Deutsche Bundeskanzlerin verteidigt Vorratsdatenspeicherung</h2><p>Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat davor gewarnt, dass die deutsche Industrie zum Zulieferer für amerikanische IT-Konzerne herabsinken könnte. Deutsche Unternehmen dürften angesichts der rasanten Digitalisierung die Auswertung von Daten nicht nur großen amerikanischen Firmen überlassen, die über die Nutzung von Kundendaten zu Produzenten würden, sagte Merkel am Freitag in Stuttgart.</p> <h3>"Ich würde mich sicherer fühlen, wenn wir ein solches Gesetz haben"</h3> <p>In einer Diskussion über die Folgen der Digitalisierung warb sie dafür, dass Europa und Deutschland schnell die Basis für eine eigene Nutzung von "Big Data" schaffen müssten, um selbst Kundenwünsche besser analysieren zu können. Europa habe bisher aber keine Unternehmen wie Google, <a href="/r506/Apple">Apple</a> oder Facebook.</p> <p>Merkel bezeichnete es nach jüngsten Hacker-Angriffen auf den Bundestag und Unternehmen als offene Frage, ob man nicht auch Fähigkeiten zu Cyberangriffen entwickeln müsse, um zu wissen, was Angreifer alles können. Den Gesetzentwurf der großen Koalition zur Vorratsspeicherung verteidigte sie gegen Kritik. Es könne nicht sein, dass Bürger Unternehmen alle möglichen Daten zur Verfügung stellten, aber Staaten bei mutmaßlichen Terroristen nach Anschlägen nicht einmal mit richterlicher Zustimmung für einige Wochen Kommunikationsdaten auswerten dürften. "Ich würde mich sicherer fühlen, wenn wir ein solches Gesetz haben", sagte sie. (APA, 5.6. 2015)</p> </div></div>
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Meinung/Kolumnen/rau
2015-06-05 17:09:17.00
Fürchtet euch
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Dass die Regierungsparteien, besonders die SPÖ, zu einer vernünftigen Politik finden, ist unwahrscheinlich</h2><p>Der Wahlkampf in Wien wird sich seitens der <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> um ein "Bettelverbot" und den "Asylmissbrauch" (Strache) drehen.</p> <p>Was im Wahlkampf keine Rolle spielen wird: Die Zahl der Industriearbeitsplätze in Wien ist seit 1991 um 42 Prozent zurückgegangen. Nur 36 Prozent der Arbeitsplätze überhaupt sind hochqualifizierte. 33 Prozent der Volksschüler sind stark sozial benachteiligt (Durchschnitt in Österreich: acht Prozent). Diese Zahlen stammen aus einer Wifo-Studie von 2014 im Auftrag der Arbeiterkammer. Deren Fazit: Wenn Wien oben bleiben will, muss es sich viel mehr anstrengen.</p> <p>Dieses Bild lässt sich grosso modo auf Österreich übertragen. Stichworte: viertes Jahr ohne Wachstum, Rekordarbeitslosigkeit, Rekordsteuern, Rekordschulden. Wirtschaftspolitik: Stillstand. Realitätsverweigerung. Kriechspur.</p> <p>Aber die Regierungsparteien tun ja was: Sie ergehen sich in panischen Winkelzügen, in einer dummschlauen Taktiererei, um sich einer radikalen, regierungsunfähigen Partei anzubiedern.</p> <p>Diese hilflose, erbarmungswürdige "Strategie" wird sich, nachdem der Damm einmal gebrochen ist, in rasender Eile durch den politischen Diskurs und dann in die Realität fressen. Ob am Ende die <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a> oder die <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> mit der FPÖ im Bund eine Koalition macht und wer dann die handelnden Personen sind, ist fast egal. Entscheidend ist: Fast alle Energie geht in trübe Machtranküne, so gut wie keine in den Kampf gegen die wirtschaftliche und politkulturelle Absandelung.</p> <p>"Fürchtet euch!", kann man den Bürgern, den intellektuell wachen und den anderen, nur zurufen. Euer immer noch beachtlicher Wohlstand und eure Seelenruhe in einem sicheren, lebenswerten Land sind in Gefahr. Es ist richtig, das war schon bisher der Fall. Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP haben angesichts der Herausforderung dramatisch geänderter Verhältnisse großteils versagt. Kleine Ansätze zu Reformen gab es (eher in der ÖVP), aber sie verpuffen (wie derzeit die Steuerreform). Die SPÖ ist nach Meinung eines Insiders der Kreisky- Zeit schlicht "hin". Kein Personal, keine Ideen, kein Gestaltungswille.</p> <p>Da will man nun eine rechtspopulistische, in Teilen rechtsextreme Partei in die Verantwortung "einbinden", die schon x-mal bewiesen hat, dass sie es nicht kann. Wirtschaftspolitische Reformen mit der FPÖ? Der Partei des "kleinen Mannes", die nichts als Geld verteilen will, allerdings nur an "unsere Leut"? Die perfekt im Schüren von Ressentiments ist, aber dort, wo man sie gottbehüte ans Steuer lässt, nur Megapleiten hinlegt?</p> <p>Die Arbeitslosigkeit wird weiter steigen, der Staat wird die Nettozahler weiter belasten, der Wirtschaftsstandort Österreich wird weiter runtersandeln, und politisch starke Klientelgruppen werden weiter verwöhnt werden.</p> <p>Der Wähler hat seinen teils berechtigen Sorgen in der Form Luft gemacht, wie er es immer tut: Er wählt die größten Krakeeler.</p> <p>Im Interesse des Glaubens an die Menschheit wollen wir annehmen, dass nicht alle FPÖ-Wähler, nicht einmal die Mehrheit, wirklich die FPÖ an der Macht haben wollen. Sie wollen nur zeigen, dass sie Angst haben um ihren Lebensstandard und um ihre Lebensweise.</p> <p>Leider wird dabei mit ziemlicher Sicherheit - wieder - ein ziemlicher Crash herauskommen. Die FPÖ wird an der Regierung beteiligt sein, wird vielleicht sogar Nr.1 und wird dann mit Maßnahmen herumfuhrwerken, die a) demokratiepolitisch gefährlich und b) wirtschaftspolitisch kontraproduktiv sind.</p> <p>Das Abrutschen Österreichs wird dadurch beschleunigt werden. Dass die jetzigen Regierungsparteien, vor allem die SPÖ, unter ihrer jetzigen Führung, zu einer vernünftigen Politik finden, ist leider unwahrscheinlich. Also: Fürchtet euch. (Hans Rauscher, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Games/PodcastGames/InsertMoin
2015-06-06 10:00:00.00
Podcast: Wieso ein Wiener Lehrer seine Schüler wie "WoW"-Spieler benotet
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Christian Haschek im Interview über sein Benotungssystem der nächsten Generation</h2><div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/hkXIMxoxmys" data-zoomable="true" frameborder="0" height="394" src="//www.youtube.com/embed/hkXIMxoxmys" width="702"></iframe><div class="credits">insert moin</div><div class="caption context"><a href="http://insertmoin.de/files/insertmoin/im1296-LeBrunch-XP-statt-Schulnoten.mp3" target="_blank">Podcast herunterladen</a></div></div> <p>Wie kann man Schüler und Schülerinnen motivieren, besser zu werden? Für den Wiener Informatiklehrer Christian Haschek liegt ein Teil der Antwort auf diese Frage in einem modernen Benotungssystem, das sich stark am Belohnungssystem von Rollenspielen wie "World of WarCraft" orientiert und damit Transparenz über Erfolge und Misserfolge bietet - <a href="http://derstandard.at/2000009243824">der GameStandard berichtete</a>. Im Interview mit Insert Moin erzählt Haschek über die Entwicklung seiner Idee, den Einsatz im Unterricht, viel positives Feedback und wie sich ein reines XP (Experience Points)-Modell positiv für die Arbeitswelt auswirken könnte. (red, 6.6.2015)</p> <p>&gt;&gt;&gt; <a href="http://derstandard.at/2000017021485">User-Umfrage: Sollte man Schüler wie Videospieler benoten?</a></p> <h3>Der Originalbeitrag "<a href="http://insertmoin.de/im1296-le-brunch-xp-statt-schulnoten-christian-haschek-im-interview/" target="_blank">IM1296: Le Brunch – XP statt Schulnoten? Christian Haschek im Interview</a>" ist auf insertmoin.de erschienen.</h3> </div><div class="supplemental"><h3>Zum Thema</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000009243824">5 XP für Mitarbeit: Wiener Lehrer benotet Schüler wie "World of Warcraft"-Spieler</a></p> <h3>Links</h3> <p><a href="http://blog.haschek.at/xp-based-grading-system" target="_blank">My XP-based grading system</a></p> <p><a href="http://www.socialcube.net/home" target="_blank">Socialcube</a></p> <h3>Zum Podcast</h3> <p>Im Audio-Podcast Insert Moin von Manuel Fritsch, Michael Cherdchupan und Daniel Raumer werden aktuelle Games und Spielethemen mit Gästen aus der Branche besprochen. Unterstützen kann man die drei geschäftigen Podcaster über die<a href="https://www.patreon.com/user.php?v=insertmoin" target="_blank">Patreon-Kampagne von Insert Moin</a>.</p></div></div>
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Newsroom/Inland/Parlament/steuerreform
2015-06-06 08:39:48.00
Steuerreform: Hotellerie sieht sich weiter benachteiligt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Deckelung bei Betriebsübergabe auf 0,5 Prozent des Verkehrswertes gilt nur für schuldenfreie Unternehmen</h2><p>Wien - Die Hotellerie sieht sich durch die geplante Steuerreform weiter schwer benachteiligt. Zu den Problemen gehöre die Erhöhung der Umsatzsteuer von zehn auf 13 Prozent und die Umstellung der Grunderwerbssteuer bei Schenkung und Erbschaft auf den Einheitswert.</p> <p>Mit der Erhöhung der Umsatzsteuer auf 13 Prozent werde man im internationalen Vergleich benachteiligt, kritisiert die ÖHV. Auch werde die Erhöhung schon ab 1. April 2016 in Kraft treten und nicht wie angekündigt ab 1. Mai. Nur wenn Reisen bis zum 1. September 2015 zur Gänze bezahlt werden, bleibt der zehnprozentige Steuersatz auch bei einem Reiseantritt nach dem 1. April 2016 - so eine frühe Bezahlung sei aber unüblich, heißt es in der Stellungnahme des ÖHV zur Steuerreform. Das gelte auch für den Verkauf über Plattformen oder Reiseveranstalter.</p> <p><strong>Investitionen</strong></p> <p>Um der Steuererhöhung zu entgehen regt der ÖHV an, stattdessen pro Übernachtung einen Euro abzuführen - bei zuletzt 131,9 Mio. Nächtigungen im Jahr. Das sei leicht zu administrieren, der Standort würde profitieren und "es stellt jedenfalls eine deutliche Verbesserung gegenüber den geplanten Steuererhöhungen dar", meint der ÖHV. Man könnte die Höhe indexieren. Ein Teil der Mittel sollte der ÖW und der ÖHT zur Bewerbung und zur Förderung von Investitionen im Tourismus zur Verfügung gestellt werden. Der Bund würde die Mittel dafür sparen und ÖW und ÖHT würden vom eigenen Erfolg profitieren.</p> <p><strong>Grunderwerbssteuer <br/></strong></p> <p>Der ÖHV kritisiert auch, dass zwar künftig die Grunderwerbssteuer bei unentgeltlicher Übertragung mit 0,5 Prozent des Verkehrswertes gedeckelt ist, diese Grenze aber nicht gelte, wenn mit dem Betrieb bzw. der Immobilie Hypotheken übernommen werden, die 70 Prozent des Grundstückswertes überschreiten. Dann seien wie beim Verkauf 3,5 Prozent vom Grundstückswert als Steuer abzuführen. Das sei für Unternehmerfamilien die viel investieren ein Problem.</p> <p>Auch dass die Abschreibung für bestehende Gebäude verlängert wird, "ist als massiver Eingriff in bestehende Businesspläne, bei knapper Kalkulation und zum Nachteil der Unternehmer abzulehnen", so die Stellungnahme. Die Neuregelung sollte nur für Gebäude gelten, die nach dem 1.1.2016 errichtet oder angeschafft werden, regt der ÖHV an. (APA, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Kiaroom/Immobilien/immoarchitektur
2015-06-06 08:00:00.00
Kings Cross Pond: Badehose und Baustelle
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">In London fällt neuerdings nicht nur das Wetter ins Wasser. Im King's Cross Pond kann man ein Bad in einem Kunstwerk von Marjetica Potrč nehmen</h2><p>Kalt. Verdammt kalt. 14,2 Grad Celsius kalt, um genau zu sein. Und während der gesamte Körper langsam von einer prickelnden Taubheit überzogen wird, drehen sich im Himmel ein Dutzend Baukräne im Kreis, mit an den Haken baumelnden Stahlträgern, Betonfertigteilen und gläsern glitzernden Fassadenelementen. Grüne Grashalme, die wacker dem stürmischen Londoner Sauwetter trotzen, bringen etwas Grün in dieses von Lärm, Staub und Zement durchwühlte Ambiente. Irgendwo dazwischen, quak, hört man im Schilf die Heimat der jüngsten Bewohner.</p> <p>King's Cross, dieses abgeschnittene, von Gleisen durchzogene Stück Stadt hinter dem gleichnamigen Bahnhof im Norden der Innenstadt, ist eines der größten Stadtentwicklungs- und Stadtverdichtungsgebiete Londons. Wo einst Gasometer, Fabriken und Lagerhallen standen, entsteht nun ein Grätzel mit Kunst und Kultur, mit Universität, Wohnen, Büros und vielen schönen Freiräumen entlang des Regent's Canal. Die Initiative dafür kommt nicht etwa von der öffentlichen Hand, sondern von privaten, gewinnorientierten Investoren, die seit Margaret Thatcher in London das Sagen haben. Auf insgesamt 27 Hektar Fläche toben sie sich mit ihren Projekten aus.</p> <h3>Meisterin des Verstörens</h3> <p>Ein paar Tempi noch. Endlich spürt man wieder seine eigenen Gliedmaßen im Nass. Einer der hier umtriebigsten Immobilienentwickler, die 1981 gegründete Argent LLP, die kurzerhand selbst eine der erst kürzlich von ihr revitalisierten Fabrikshallen in King's Cross bezog, wünschte sich für die Mitte des neuen Stadtquartiers etwas Besonderes und lud die slowenische Künstlerin Marjetica Potrč dazu ein, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Potrč, eine Meisterin des Verstörens, zögerte nicht lange und schlug ihren Auftraggebern einen ökologischen, naturbelassenen Schwimmteich vor. Mitte Mai wurde die feucht-fröhliche Attraktion "Of Soil and Water: King's Cross Pond Club", so der offizielle Titel, eröffnet.</p> <p>"Ich finde es spannend, die Natur zu inszenieren", sagt die 62-Jährige, die das Projekt gemeinsam mit den Rotterdamer Ooze Architects konzipiert und realisiert hat. "Vor allem hier, in King's Cross mit seinem Kanal und seinen vielen Baustellen, spielen Wasser und Erde eine wichtige Rolle. In gewisser Weise ist dieses Projekt inmitten des Baustellentheaters eine Art leicht erhobene Bühne für die Natur und für die Schwimmer. Das Hauptaugenmerk gilt der Balance und der Koexistenz dieser beiden Protagonisten."</p> <p>230 Quadratmeter misst das nierenförmige Becken, eine Art rot-weiß gestreift umrandete Bohne inmitten von Baggern und Kränen. Teichrosen, Bachminzen, Wassersterne, Sternmieren, Laichkraut, Wasserkraut, Zyperngras und Tannenwedeln sorgen dafür, dass das Wasser auf natürlichem Wege gefiltert und mit Sauerstoff versorgt wird. Algen, Phytoplankton und diverse andere Mikroorganismen erledigen den Rest. Auf diese Weise kann auf Chlor und chemische Filtration des Wassers gänzlich verzichtet werden.</p> <h3>Vor der Kunst bitte duschen</h3> <p>Klirrend kalt. Das Blut schießt einem durch die Adern. Die Rezeptur für das Bio-Schwimmbecken stammt von Kingcombe Aquacare, dem britischen Partner des österreichischen Unternehmens Biotop. "Das Ökosystem ist sehr fragil", sagt John Colton, Geschäftsführer von Kingcombe. "In gewisser Weise versuchen wir, in diesem künstlichen, mit Recycling-Plastikplanen ausgekleideten Teich die Spielregeln von Mutter Natur nachzuempfinden. Wenn man auch nur einen Bruchteil daran verändert, könnte das gesamte System kippen."</p> <p>Damit das nicht passiert, ist die Anzahl der Besucher limitiert. "Maximal 40 Menschen im Wasser, mehr geht nicht", sagt Gavin Rooney (33) rotes Baywatch-T-Shirt am Leib, im tiefsten Cockney. Er ist Life-Guard und kümmert sich darum, dass die Dos and Don'ts eingehalten werden. "In einem Museum darf man auch nicht jedes Bild angreifen, wenn einem danach ist, oder? Zu den Benimmregeln für dieses Kunstwerk gehört eben, dass man vor dem Schwimmen duschen muss. Und bitte auch nicht reinpinkeln! Man muss Kunst und Natur ja nicht gleich überfordern."</p> <h3>Schwimmen bei Wind und Wetter</h3> <p>Pro Tag kommen an die 100 bis 120 Schwimmer zum Pond. Auch bei Wind und Wetter wie zu dieser unerbittlichen Stunde. Es stürmt. "Die meisten unserer Besucher sind Businessleute vor Arbeitsbeginn oder in der Mittagspause, Studenten, Pensionisten und abgebrühte Eisbären, die sich vor dem kalten Wasser nicht scheuen", erzählt Gavin. Manchmal kommen auch die Bauarbeiter von nebenan, tauschen für ein paar Minuten Blaumann gegen Badehose. "Und immer öfter haben wir Besuch von den Eurostar-Geschäftsreisenden aus Deutschland und Frankreich, die in St. Pancras ankommen, nur wenige Schritte von hier."</p> <p>Paul Whitehead ist einer von ihnen. Der 60-Jährige trägt Poloshirt und Sonnenbrille. Voller Optimismus blickt er in die dunkelgrauen Wolken hoch. "Ich wohne an der Küste und bin 365 Tage im Jahr im Meer", sagt er. Das sei gut fürs Immunsystem. "Jetzt habe ich endlich auch in London die Möglichkeit, meinem täglichen Ritual nachzugehen. Ich finde den King's Cross Pond großartig. Das ist eine für London ganz neue Outdoor-Kultur, die hoffentlich noch viele Nachahmer finden wird." Und er verschwindet in der rot-weiß gestreiften Umkleidekabine.</p> <h3>Die nackte Demokratie</h3> <p>Der King's Cross Pond ist der erste künstlich geschaffene Naturteich in ganz Großbritannien. Eine erfrischende Premiere. Doch was ist der künstlerische Aspekt an diesem Projekt? "Es geht um den Kontext", sagt Eva Pfannes vom Rotterdamer Büro Ooze Architects. Schon seit vielen Jahren arbeitet sie mit Marjetica Potrč zusammen. "In der Badehose zeigt man sich nackt und verletzlich, und das inmitten einer der größten Baustellen Londons, mit all den lauten Maschinen rundherum. Es ist spannend, hier so einen Raum zu öffnen. Das ist nicht alltäglich."</p> <p>Die größte Qualität dieses Kunstprojekts im öffentlichen Raum - über die genauen Baukosten schweigt sich der Investor Argent LLP leider aus - ist seine so bodenständige Demokratie. Es richtet sich an Künstlerinnen und Kunstliebhaber, an Schwimmer, Öko-Freaks und Nachhaltigkeitsaktivisten, an Anzug-und-Krawatten-Träger sowie an ganz normale Besucher von Kunst im öffentlichen Raum. Im Wasser sind alle Menschen gleich.</p> <p>Der King's Cross Pond ist als temporäres Zwischennutzungsprojekt konzipiert. Zwei Jahre lang soll es Bestand haben. Danach, wenn das Viertel mit all seinen Immobilienentwicklungen bekannt geworden ist, so der Plan, soll es abgebaut werden und einem lukrativeren Projekt Platz machen. Am Ende wird wieder die Rendite siegen. Das ist Gentrification in Reinkultur. Doch die Künstlerin und die Architekten zeigen sich optimistisch: "Das ist ein urbanes Gemeinschaftsprojekt. Es ist ein Werkzeug, das dabei helfen soll, eine resiliente und lebenswertere Stadt entstehen zu lassen." Mögen sich die Investoren von diesem Glauben anstecken lassen. Nach dem Sprung ins kalte Wasser wird einem ganz warm ums Herz. (Wojciech Czaja, 7.6.2015)</p> <p><small>Die Reise nach London erfolgte auf Einladung von Biotop.</small></p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link</strong></p> <p><a href="http://www.kingscrosspond.club" target="_blank">King's Cross Pond</a><a><br/></a></p></div></div>
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Livingroom/Gesundheit/FamilieGesundheit/KinderJugend
2015-06-06 10:00:00.00
Migräne: Großer Schmerz in kleinen Köpfen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Immer mehr Kinder leiden unter Migräne - Pausen, erholsamer Schlaf und die Vermeidung von Stress können Abhilfe schaffen</h2><p>Wien - Abrupt unterbricht das Kind sein Spiel. Das Gesicht wird blass, um die Augen bilden sich blaue Ringe. Es beginnt zu weinen, erbricht sich und legt sich freiwillig schlafen. Nach etwa zwei Stunden ist die Welt wieder in Ordnung.</p> <p>Dieses Szenario erlebt Neurologin Çiçek Wöber-Bingöl, Leiterin von Österreichs einziger Kopfschmerzambulanz für Kinder und Jugendliche am Wiener AKH, nicht selten. Seit 1991 hat sie rund 17.000 junge Menschen behandelt, etwa 95 Prozent davon leiden an Migräne. Auf der Warteliste befinden sich derzeit 120 kleine Köpfe.</p> <h3>Ausführliche Anamnese nötig</h3> <p>Bis zum Erstgespräch dauert es zwischen zwölf und achtzehn Monate. Nicht zuletzt deshalb, weil für die Anamnese der obligate zehnminütige Arzt-Patienten-Kontakt nicht ausreicht. Für eine exakte Diagnose müssen zunächst andere Grunderkrankungen ausgeschlossen werden. "Schließlich können Kopfschmerzen auch durch eine Nebenhöhlenentzündung oder schlechte Haltung hervorgerufen werden", so die Neurologin.<br/></p> <p>Essenziell ist außerdem das ausführliche Gespräch mit Kind und Angehörigen, in dem neben Symptomatik, Frequenz, Dauer, Lokalisation und Intensität der Kopfschmerzen auch die familiäre und soziale Situation beleuchtet wird. Zwischen 60 und 100 Minuten dauert im Schnitt der erste Termin, "manchmal sind es auch drei Stunden".</p> <p>Fest steht: Migräne ist genetisch determiniert und unheilbar. Sie zählt zu den am stärksten belastenden Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Sind Vater oder Mutter von der Krankheit betroffen, liegt das Risiko, dass ihr Kind später einmal Migräne hat, bei 30 Prozent. Leiden beide Elternteile an Migräne, steigt die Wahrscheinlichkeit auf 70 Prozent.</p> <p>Seit rund zwanzig Jahren ist bekannt, dass die Krankheit im Hirnstamm ihren Ausgang nimmt. Durch bildgebende Verfahren wie die Positronenemissionstomografie konnte gezeigt werden, dass im Gehirn das sogenannte "Migränezentrum" im Hirnstamm aktiviert und verstärkt durchblutet wird. Dabei kommt es zu einer vorübergehenden Fehlfunktion schmerzregulierender Systeme, und Betroffene reagieren überempfindlich auf Reize.</p> <h3>Stress ist ein Trigger</h3> <p>Die gute Nachricht: Die Anzahl der Attacken kann häufig durch das Vermeiden möglicher Auslöser - sogenannter Triggerfaktoren - gesenkt werden. "Bei den meisten Patienten zeigt sich innerhalb von sechs Wochen eine deutliche Reduktion der Migräneattacken", sagt die Kinderneurologin.</p> <p>Ein zentrales Element der Therapie ist ein strukturierter Tagesablauf, der individuell auf das Kind zugeschnitten sein soll. Nicht selten heißt das: einen gleichbleibenden Schlafrhythmus etablieren, Stress reduzieren, bewusst Pausen setzen, entspannen, Druck herausnehmen. Regelmäßige Mahlzeiten und ausreichend Flüssigkeit können ebenfalls die Symptomatik verbessern.</p> <p>Allerdings ist es nicht unerheblich, was dem Körper zugeführt wird: "Ich behandelte einmal einen 15-jährigen Gymnasiasten, der fünfmal in der Woche unter schweren Migräneattacken litt. Bei der Anamnese erzählte er mir, dass er bis zu dreieinhalb Liter Eistee am Tag trinkt. Nachdem er damit aufgehört hatte, traten die Migräneattacken nur mehr einmal im Monat auf", berichtet die Kinderneurologin.</p> <p>Einen weiteren Faktor konnte Wöber-Bingöl in einer Studie mit 1.600 Migränepatienten identifizieren: Hatte ein Kind vom Aufstehen bis zum Verlassen des Hauses oder der Wohnung weniger als 40 Minuten Zeit, kam es häufiger zu Kopfschmerzattacken als ohne zeitlichen Druck. Ziel der Therapie ist es, das Gehirn so weit wie möglich vor Belastungen zu schützen und damit jene Triggerfaktoren zu vermeiden, die individuell den zumeist halbseitig pochenden Kopfschmerz in Gang bringen.</p> <h3>Wenig Medikamente</h3> <p>Zwischen drei und fünf Prozent der Drei- bis Elfjährigen sind von der Krankheit betroffen. Bis zum 18. Lebensjahr steigt die relative Häufigkeit bei Burschen auf sieben, bei Mädchen auf etwa zwölf Prozent. Langzeitstudien weisen darauf hin, dass die Prävalenz von Migräne bei Kindern zunimmt. Die Ursachen dafür sind ungeklärt. "Der Anstieg hängt aber sicher nicht damit zusammen, dass sich Kinder heute eher trauen, über Kopfschmerzen zu sprechen", betont die Neurologin.</p> <p>Eine medikamentöse Prophylaxe hält Wöber-Bingöl weitgehend für entbehrlich: "Bei den rund 17.000 Kindern und Jugendlichen, die ich bisher behandelt habe, war diese nur in 40 Fällen nötig." Selbst während einer Migräneattacke sei bei Kindern unter zehn Jahren nur selten eine Medikation notwendig: "Meistens reicht es, wenn die kleinen Patienten Wasser trinken und sich in einen abgedunkelten Raum schlafen legen. Schließlich will ich aus den Kindern keine zukünftigen medikamentenabhängigen Erwachsenen machen." (Günther Brandstetter, 6.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Zum Thema:</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016921057" target="_blank">Kopfschmerzen im Bauch</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000015771937" target="_blank">Kinder-Migräne: Bauchweh im Kopf</a></p></div></div>
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Newsroom/Etat/TV/tvtagebuch
2015-06-06 08:00:00.00
"Tatort" von Robert Dornhelm auf ORF 2: Die Gier ist ein Hund
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Einen Tatort zu sehen reicht nur bedingt um einen zu machen - kein Schmäh</h2><p>Mit ihrem neuen Fall haben Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) keine rechte Freude. Weil ihr Chef das Opfer kennt, sollen sich die Wiener Mordkommissare einen vermeintlichen Arbeitsunfall in einer Chemiefabrik genauer anschauen.</p> <p>Was sie sehen, ist ein Sumpf aus Habgier, Rachegelüsten und übertriebener Loyalität. Gier ist der Titel dieser Tatort-Folge (Sonntag, 20.15 Uhr, <a href="/r1249/ORF">ORF</a> 2/ARD), Regie führte Robert Dornhelm, Macher von Filmen wie Echo Park, Requiem für Dominic und Kronprinz Rudolf.</p> <p>Maria Köstlinger spielt die Geschäftsfrau Sabrina Wendler, die sich durch den Verkauf der Firma ein luxuriöses Leben in der Karibik erhofft. Gemeinsam mit ihrem Liebhaber will sie dorthin abhauen. Ihr Ehemann Peter (Anian Zollner) sitzt in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Mit ihm ist aber trotzdem zu rechnen, gekonnt zieht er die Fäden. Frau Schneider, seine Sekretärin, hilft ihm dabei. Seit vierzig Jahren ist die treue Seele für die Wendlers tätig. Dass zu viel Loyalität aber schaden kann, wird auch sie noch merken.</p> <p>Dornhelm ist kein Tatort-Kenner, vor den Dreharbeiten zu Gier habe er nur einen gesehen. Und das merkt man. Er packt zu viel in den Fall. Wirtschaftskriminalität, persönliche Bereicherung, Globalisierungskritik, verletzte Gefühle, Gewalt in der Ehe werden verhandelt. Die Figuren wirken konstruiert.</p> <p>Herausgekommen ist ein recht altmodischer Kriminalfall, Spannung will kaum aufkommen. Da hilft auch der Einsatz von Splitscreens nicht. Und auf den Schmäh zwischen Eisner und Fellner muss man fast ganz verzichten. Schade drum. (Astrid Ebenführer, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/Natur
2015-06-06 11:30:00.00
Kärnten gibt Jagd auf geschützte Fischotter frei
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Drei Tiere sollen im Görtschitztal "entnommen" werden - Jagdreferent spricht von massivem Rückgang im Fischbestand </h2><p>Klagenfurt - Kärntens Jagdreferent Christian Ragger (<a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>) hat am Dienstag vor Journalisten eine Freigabe der Jagd auf Fischotter angekündigt. Drei Tiere sollen vorerst "entnommen" werden. Grund für die Maßnahme ist laut Ragger ein dramatisches Sinken des Fischbestandes. Angeblich verringerte sich die "Biomasse" an Fisch landesweit im vergangenen Jahr um 70 Prozent.</p> <p>Der Fischotter genießt eigentlich besonderen Schutz: Laut EU-Richtlinie sind die Tiere ganzjährig geschont. Ein "alarmierender Jahresbericht" über den Fischbestand in Kärnten bewirke aber nun eine Ausnahme, sagte Ragger. "Einzelne Tiere können zum Abschuss oder Fang freigegeben werden, wenn das zum Beispiel im Interesse eines geordneten Jagdbetriebes, der Landwirtschaft oder zur Erhaltung einer bedrohten Wildart erforderlich ist."</p> <h3>Fischbestand um 80 Prozent gesunken</h3> <p>Und dieser Fall sei im Görtschitztal gegeben: "Der Fischbestand ist hier dramatisch, um etwa 80 Prozent, gesunken. Experten führen das vor allem auf den Fischotter zurück. Hier drohe auch das Aussterben der bodenständigen Kärntner Bachforelle, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten steht", so Ragger. Es müsse hier ein geschütztes Tier bejagt werden, um ein anderes geschütztes Tier zu erhalten.</p> <p>Drei Fischotter dürfen nun von 1. November bis 31. Jänner im Bereich des Görtschitzbaches und der Quellflüsse des Lölling- und Mosinzbaches "entnommen" werden. Dabei soll in erster Linie versucht werden, die Tiere einzufangen. Untersuchungen hätten ergeben, dass der Fischotter nahezu flächendeckend in Kärnten lebt. Der Bestand wird auf 160 Tiere geschätzt. (APA, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Telekommunikation/Apps
2015-06-06 12:04:50.00
Google-Suche unter iOS deutlich mächtiger geworden
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">App-Inhalte werden erstmals angezeigt - auf Chrome und Google-App </h2><p>Was bei Android schon länger Realität ist, soll nun auch bei iOS Einzug halten. Künftig sollen in der Google-Suche bei der Konkurrenzplattform auch App-Inhalte angezeigt werden. Safari, der iOS-Standardbrowser erhält diese Neuerung allerdings nicht, die Funktion wurde nur bei Chrome und der Google-App integriert.</p> <h3>Funktionen</h3> <p>Sucht man etwa nach einem indischen Restaurant in der Umgebung, zeigt die Suche eine App an, die Empfehlungen für Lokale mit indischem Essen anzeigt. Zudem kann in Zukunft künftig nach Apps in Chrome und der Google-App gesucht werden. Ist man etwa Fan von Aufbau-Simulationen, werden iOS-Spiele dieser Art angezeigt, die dann auch sofort heruntergeladen werden können.</p> <h3>Nachgezogen</h3> <p>Die Google-Suche bei iOS wurde nun also auf den Stand von Android von vor zwei Jahren gebracht. Damals kündigte das Unternehmen an, künftig App-Inhalte bei der Google-Suche anzuzeigen. (dk, 06.06.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Link</h3> <p><a href="http://insidesearch.blogspot.co.at/2015/06/find-app-content-straight-from-google.html" target="_blank">Google - Find app content straight from the Google app—now on iPhone and iPad</a><br/></p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/WirtschaftsNews
2015-06-06 12:27:13.00
Lunch mit Buffett kostet 2,3 Millionen Dollar
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der chinesischer Onlinespiele-Entwickler Dalian Zeus Entertainment bekommt den Zuschlag bei der Charity-Auktion </h2><p>Omaha - Der einmal im Jahr für den guten Zweck versteigerte "Power Lunch" mit US-Starinvestor Warren Buffett hat einen Abnehmer gefunden. Die am Freitagabend (Ortszeit) beendete Versteigerung spielte auf der Handelsplattform Ebay ein Spitzengebot von 2,345,678 Millionen Dollar ein, umgerechnet etwa 2,1 Millionen Euro.</p> <p>Den Zuschlag erhielt laut US-Medien der chinesische Onlinespiele-Entwickler Dalian Zeus Entertainment. Seit dem Jahr 2000 können Buffett-Fans ihrem Idol in einem New Yorker Restaurant bei Steak und Rotwein ganz nahe kommen. Das eingenommene Geld geht an die Wohltätigkeitsorganisation Glide, die Obdachlose und andere Bedürftige in San Francisco unterstützt.</p> <p>Die Gewinnergebote reichten im Laufe der Jahre von 25.000 Dollar bis zu annähernd 3,5 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr brachte der "Power Lunch" 2,2 Millionen Dollar ein. Dass sich das Engagement durchaus auszahlen kann, zeigte Ted Weschler, der sich das Essen mit Buffett als Gewinner der Jahre 2010 und 2011 insgesamt über fünf Millionen Dollar kosten ließ. Er kam bei dem Finanzguru so gut an, dass der ihn als Manager bei seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway anstellte. (APA, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Innovationen/DigitaleBeziehungen
2015-06-06 12:36:58.00
"Baby Yoga"-Clip schockiert Facebook-Community, wird aber nicht entfernt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Unternehmenssprecherin: "Video kein Verstoß gegen unsere Regeln" </h2><p>Ein Video, das zurzeit auf Facebook die Runden macht, verstört die Community. Es zeigt eine Frau, die ein nacktes Neugeborenes an den Armen durch die Luft wirbelt und es immer wieder in einen Kübel mit Wasser taucht. Das Baby schreit und weint, nach zwei Minuten endet das Video. Der Clip stammt vermutlich aus Indonesien und trägt den Titel "Baby Yoga".</p> <h3>"Bestürzend und beunruhigend, aber kein Verstoß"</h3> <p>Obwohl ein Großteil der Facebook-Nutzer in dem Video Kindesmissbrauch sieht, will das soziale Netzwerk den Clip nicht entfernen. Gegenüber dem britischen Mirror gab eine Unternehmenssprecherin an, dass die Aufnahmen zwar "bestürzend und beunruhigend" seien, jedoch nicht gegen die Regeln verstoßen würden. Angesichts lautstarker Proteste ließ sich Facebook zumindest dazu bewegen, eine Warnung vor dem Clip anzuzeigen.</p> <h3>Politik soll zum Handeln gezwungen werden</h3> <p>Der Chef der britischen Kinderschutzorganisation NSPCC will das Unternehmen nun zum Handeln zwingen, wie die BBC berichtet. Er wandte sich mit einem Brief an den Kultur-, die Internetministerin und die britische Regierung, sodass "Millionen Kinder nicht mehr diesen schrecklichen Inhalten ausgesetzt werden".</p> <h3>Immer wieder Ärger mit Facebook-Richtlinien</h3> <p>In der Vergangenheit zog Facebook aufgrund derer Richtlinien immer wieder Kritik auf sich. So werden nackte Brüste von dem sozialen Netzwerk nach kürzester Zeit entfernt, während etwa Propaganda-Videos des islamischen Staats teilweise Wochen oder gar Monate verfügbar sind. Aufnahmen von stillenden Müttern wurden ebenso erst vor kurzem erlaubt, nachdem eine Bloggerin protestiert hatte. (dk, 06.06.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Links</h3> <p><a href="http://www.bbc.com/news/technology-33014112" target="_blank">BBC - Facebook criticised by NSPCC over baby ducking video clip</a></p> <p><a href="http://www.mirror.co.uk/news/uk-news/facebook-says-sickening-child-abuse-5823627" target="_blank">Mirror - Facebook says sickening child abuse video is 'baby YOGA' - and STILL refuses to remove shocking footage</a></p> <h3>Nachlese</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000004281586/Neutrale-Plattform-Warum-Terrorpropaganda-auf-Facebook-bleibt" target="_blank">Warum Facebook nackte Brüste löscht, aber Enthauptungen zeigt</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000002022776/Facebook-erlaubt-nun-Fotos-von-stillenden-Muettern" target="_blank">Facebook erlaubt nun Fotos von stillenden Müttern</a></p></div></div>
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Newsroom/International/Europa/deutschland
2015-06-06 12:51:57.00
G-7-Gegner rücken in Garmisch-Partenkirchen aus
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Hunderte Gegner des G-7-Gipfels sind zu einer Kundgebung in Garmisch-Partenkirchen zusammengekommen</h2><p>Garmisch-Partenkirchen/Elmau - Hunderte Gegner des G-7-Gipfels sind am Samstag zu Mittag zu einer Kundgebung vor dem Bahnhof in Garmisch-Partenkirchen zusammengekommen. Nach Angaben des Aktionsbündnisses "Stop G-7 Elmau" waren es 1.000. Außerdem seien rund 2.000 Demonstranten vom Protestcamp am Ortsrand auf dem Weg zum Bahnhofsvorplatz.</p> <p>Auf Schildern war zu lesen: "Kein intelligentes Volk verkauft seine Demokratie" und "Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft". Für Unmut sorgte das massive Polizeiaufgebot am Rande der Kundgebung. Um 14 Uhr soll ein Demonstrationszug Richtung Mittenwald starten und schließlich zurück zum Ausgangsort kommen, wo von 17 Uhr an eine Abschlusskundgebung geplant ist.</p> <p>Am Sonntag und Montag treffen sich die Staats- und Regierungschefs sieben wichtiger Industrienationen auf Schloss Elmau. (APA, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Innovationen/Apple
2015-06-06 14:12:35.00
Jailbreak für iOS 8.3 kurz vor Veröffentlichung
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Das chinesische Hacker-Team Pangu demonstrierte Hack bei Sicherheitskonferenz</h2><p>iOS-Nutzer, die bei ihrem iPad oder iPhone einen Jailbreak unterziehen wollten, blieb bisher nur die Möglichkeit auf iOS 8.1.3 zu verbleiben. Mit iOS 8.2 und 8.3 war es rund um die Jailbreak-Community ruhig geworden. Als die ersten Berichte auftauchten, dass <a href="/r506/Apple">Apple</a> mit iOS 9 ein neues Sicherheitssystem namens "Rootless" implementieren wolle, wurde dies zusätzlich noch verschärft.</p> <h3>Kurz vor Veröffentlichung</h3> <p>Umso überraschender ist es nun, dass die chinesischen Hacker des Pangu-Teams bei der Mobile Security Conference (MOSEC) in Shanghai einen Jailbreak für iOS 8.3 präsentierten. Allerdings dürfte bis zur Veröffentlichung noch etwas Zeit vergehen, da iOS 8.4 kurz vor dem Release steht und abgewartet wird, ob die Sicherheitslücke auch bei der neuen Version ausgenützt werden kann.</p> <h3>iOS 9-Jailbreak in Arbeit</h3> <p>Zudem soll ein anderes Hacker-Team namens TaiG bereits an Möglichkeiten für einen iOS 9-Jailbreak arbeiten. Sowohl Team Pangu als auch TaiG sind keine Unbekannten – beide veröffentlichten in der Vergangenheit bereits Jailbreaks für ältere iOS-Versionen. iOS 8.4 wird übrigens zur WWDC erwartet, die am 8. Juni mit einer Keynote startet. (dk, 06.06.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Link</h3> <p><a href="http://www.iphonehacks.com/2015/06/pangu-team-demos-ios-8-3-jailbreak.html" target="_blank">iPhone Hacks - Pangu team demos iOS 8.3 jailbreak; may release it after iOS 8.4 launch</a></p></div></div>
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Newsroom/International/Nahost/Jemen
2015-06-06 14:24:10.00
Jemenitische Rebellen feuern Rakete auf Saudi-Arabien
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Heftige Kämpfe an der Grenze </h2><p>Riad/Sanaa - Die Houthi-Rebellen und ihre Verbündeten im Jemen haben am Samstag erstmals eine Scud-Rakete auf <a href="/r3450/Saudi-Arabien">Saudi-Arabien</a> abgefeuert. Sie sei von zwei Patriot-Raketen abgefangen worden, teilte das saudiarabische Militär mit.</p> <p>Mit dem Raketenbeschuss des Königreichs wurde eine neue Eskalationsstufe im Jemen-Konflikt erreicht, in dem Saudi-Arabien und sunnitische Verbündete seit Ende März Luftangriffe gegen die schiitischen Houthi-Miliz fliegen.</p> <p>Ziel der ballistischen Rakete mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern war die Stadt Khamis Al-Mushait im Südwesten Saudi-Arabiens. Dort befindet sich der größte Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes. Die Houthis erklärten über ihren Sender Al-Massira, der Angriff habe der Prinz-Khaled-Basis gegolten. Der Beschuss zeigt, dass die Houthi-Rebellen ungeachtet der Luftangriffe immer noch über schwere Waffen verfügen.</p> <p>In der Nacht zum Samstag gab es auch heftige Gefechte entlang der Grenze. Im Sender Al-Arabiya war vom "schwersten Angriff" die Rede, den die Houthis und die mit ihr verbündete Republikanische Garde bisher vorgetragen hätten.</p> <p>Die vom Iran unterstützten Aufständischen haben weite Teile des Landes und die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis will dem ins Exil geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder an die Macht verhelfen. Die Luftangriffe haben nach Darstellung der Allianz vornehmlich zum Ziel, Raketenstellungen auszuschalten, von denen aus Saudi-Arabien und andere Nachbarn beschossen werden könnten. (APA/Reuters, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/wien
2015-06-06 14:49:10.97
Zwischenfälle bei Identitären-Demo in Wien
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Rechte Kundgebung mit 300 Teilnehmern traf auf 500 Gegendemonstranten - Schlägerei am Praterstern</h2><p>Wien - Bei der Demonstration der rechtsextremen "Identitären" am Samstag in Wien hat es vereinzelte Zwischenfälle gegeben. Im Zuge des Aufeinandertreffens mit linken Gegendemonstranten wurden mehrere Personen festgenommen, sagte ein Polizeisprecher. Die Identitären waren mit 300 Personen vertreten, die Gegner mit 500.</p> <p><strong>Gegendemo</strong></p> <p>Die Demonstration der Identitären sollte laut den Organisatoren den Schlusspunkt einer Kampagne bilden, die auf den von den Identitären befürchteten Zustand des "Bevölkerungsaustausches" hinweisen soll.</p> <p>Die Gegendemonstranten kündigten an, nicht nur gegen "die Neofaschist_innen" auf die Straße zu gehen, sondern auch gegen "die kapitalistischen Verhältnisse, die die Grundlage menschenverachtender Ideologien darstellen". Kundgebungen im Bereich der Favoritenstraße gab es von der "Offensive gegen Rechts" sowie von der Antifaschistischen Aktion".</p> <p>Insgesamt eine Stunde dauerte die Kundgebung der Identitären, die vom Columbusplatz zum Reumannplatz marschierten. Um 14 Uhr löste sich die Demonstration vorerst auf.</p> <p>Vier Polizisten und zwei Kundgebungsteilnehmer wurden bei Auseinandersetzungen verletzt. Festnahmen gab es laut Polizei keine. Es kam zu mehreren Identitätsfeststellungen und Anzeigen nach dem Strafrecht sowie dem Verwaltungsrecht, hieß es.</p> <p>Teilnehmern der Gegenkundgebung hatten laut Polizei mehrmals versucht, den Marsch der Identitären zu stören bzw. zu verhindern. Am Reumannplatz wurde von einer unbekannten Person ein pyrotechnischer Gegenstand auf das Dach einer Haltestelle geworfen, dieses wurde beschädigt.</p> <p>Laut Aktivisten fuhren die Identitären darauf unter Polizeischutz mit der U-Bahn zum Wiener Praterstern, wo sie in einem Lokal einkehrten.</p> <p>Ebenfalls am Praterstern gerieten laut Polizei Identitäre und Gegendemonstranten direkt aufeinander, wobei es auch zu "Tätlichkeiten" kam.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/It91-aLAwqA" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//www.youtube.com/embed/It91-aLAwqA" width="400"></iframe><div class="credits">daniel hrncir</div></div> <p>Im Gespräch mit derStandard.at schildert Stefan Steindl, stellvertretender Wiener Vorsitzender der unabhängigen Gewerkschafter, einen Angriff durch einen Anhänger der Identitären auf seine Person. Er wurde von einem Identitären auf den Kopf geschlagen, weshalb er Anzeige gegen Unbekannt wegen Nötigung und Körperverletzung erstattet habe.</p> <p>Steindl berichtet außerdem von weitern körperlichen Attacken der Identitären auf Gegendemonstranten. (red, APA, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Netzpolitik
2015-06-06 16:23:01.00
Wikileaks TTIP-Kopfgeld: Gefahr für Whistleblowing?
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Kritiker sehen in Wikileaks Initiative ein Schwenk zum Handel mit Geheimdokumenten </h2><p>100.000 US-Dollar Preisgeld hat die Whistleblower-Plattform <a href="/r1277339277031/Geheimdokumente-Wikileaks">Wikileaks</a> für einen Informanten ausgeschrieben, der die bisher unbekannten Teile des Freihandelsabkommen TTIP beschafft. Per Crowdfunding soll das Geld zusammenkommen, bisher gaben fast 800 Leute ihr Zugeständnis für mehr als 50.000 Dollar.</p> <h3>Wie soll das Geld überwiesen werden?</h3> <p>Fraglich ist allerdings, ob der jeweilige Whistleblower tatsächlich das Geld erhält und wie diese Überweisung überhaupt aussehen soll. Zudem handelt es sich bei der Spendensumme nicht um tatsächliches Geld, sondern nur um eine Zusicherung, für die es lediglich eine Mail-Adresse benötigt. Erst wenn die 100.000 Dollar zusammengekommen, muss der jeweilige Betrag auch überwiesen werden.</p> <h3>In Zukunft mehr solcher Wettbewerbe</h3> <p>2013 gab es bereits einen ähnlichen Spendenaufruf, um an TTIP-Dokumente zu kommen. Damals wurden Zusicherungen in Höhe von 2.147.483.647 Dollar zusammengekratzt, Geld wurde allerdings nie überwiesen. WikiLeaks will trotzdem an diesem System festhalten und in Zukunft vermehrt auf Crowdfunding bei den "meistgewünschten Leaks" setzen.</p> <h3>Geheimdokumente als Handelsware?</h3> <p>Kritiker sehen darin eine Entwicklung dazu, dass Whistleblowing zum Geschäft verkommt und Geheimdokumente in Zukunft gehandelt werden. Falls unterschiedliche Plattformen anfangen regelrechte Wettbewerbe über die "besten" Geheimnisse zu starten, ist fraglich, ob dies nicht mehr schädlich als förderlich für Whistleblowing ist.</p> <h3>Julian Assange will an Idee festhalten</h3> <p>WikiLeaks-Gründer Julian Assange will trotzdem an der Idee festhalten. Er sieht die TTIP-Aktion als ein "Preisgeld, das Mut und Hartnäckigkeit" belohnt. Zudem wollte die Plattform bereits früher mit finanziellen Mitteln um Informationen werben, aus rechtlichen Gründen sah man zuvor davon jedoch ab. (red, 06.06.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Links</h3> <p><a href="https://wikileaks.org/pledge/" target="_blank">Wikileaks-Crowdfunding-Website </a></p> <p><a href="http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-06/wikileaks-tpp-preisgeld-whistleblower" target="_blank">Zeit Online - Wie viel ist ein Geheimnis wert?</a></p> <h3>Nachlese</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000016884477/Wikileaks-zahlt-100000-Dollar-fuer-Infos-zu-Abkommen-TPP" target="_blank">Wikileaks zahlt 100.000 Dollar für Infos zu Abkommen TPP</a></p></div></div>
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Newsroom/Etat/TV/switchlist
2015-06-06 14:51:27.00
Rot-Blau: ORF setzt "Runde der Chefredakteure" an
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Sonntag statt "Pressestunde" - mit Föderl-Schmid, Brandstätter, Weissenberger, Pandi</h2><p>Wien - Das Thema der "Pressestunde" war Freitag klar, wer darüber diskutiert, brauchte diesmal noch bis Samstag: Statt einer "Pressestunde" zur rot-blauen Koalition im Burgenland diskutieren nun Herausgeber, Chefredakteure und leitende Journalisten in einer "Runde der Chefredakteure".</p> <p><a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>-Landeshauptmann Hans Niessls Zusammenarbeit mit der <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> widmen sich also Sonntag ab 11.05 in <a href="/r1249/ORF">ORF</a> 2:</p> <ul><li><strong>Alexandra Föderl-Schmid</strong>, Der Standard </li><li><strong>Helmut Brandstätter</strong>, Kurier </li><li><strong>Claus Pandi</strong>, Kronen-Zeitung </li><li><strong>Eva Weissenberger</strong>, News </li><li><strong>Rainer Nowak</strong>, Die Presse <br><br>(red, 6.6.2015)</br></br></li></ul> </div></div>
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Newsroom/International/Europa/deutschland
2015-06-06 13:12:02.00
Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus
<div class="diashow large_free" id="objectContent"><meta itemid="http://derstandard.at/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau" itemprop="mainEntityOfPage" itemscope="itemscope" itemtype="https://schema.org/WebPage"><div class="section" id="content-header"><div class="badges"><div class="clear"></div></div><h1 itemprop="headline">Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus</h1><h6 class="info"><span class="form">Ansichtssache</span><span class="date"><meta content="2015-06-6T13:12:02MESZ" itemprop="datePublished"><meta content="2015-10-13T18:41:21MESZ" itemprop="dateModified">6. Juni 2015, 13:12</meta></meta></span></h6><div class="socialsharing"><script type="text/javascript"> function popupwin(page, width, height, noscroll) { popup = window.open(page, 'popupwin', 'toolbar=no,menubar=no,scrollbars=' + (noscroll ? 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Viel Polizei und eine friedliche Demonstration. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich etwa 3.600 Menschen, nach Angaben des Protestbündnisses "Stop G7 Elmau" sind es 5000 Teilnehmer. Unsere Korrespondentin Birgit Baumann ist vor Ort und versorgt uns mit Eindrücken und Bildern.</p> <p>Am Sonntag, dem Auftakt des G-7-Gipfels, ist ein weiterer Protestmarsch Richtung Elmau geplant. In direkte Nähe zum Schloss werden - wenn überhaupt - aber nur wenige Demonstranten gelassen.</p> </div><div class="slide light"><div class="paging light"><span class="backward" style="display:none;"><a class="first" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=1"></a><a class="previous" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=0"></a></span><span class="volume">Bild 1 von 19</span><span class="forward" style=""><a class="next" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"></a><a class="last" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=19"></a></span></div><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/polizeizwei.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="448" itemprop="height"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img height="448" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/polizeizwei.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: standard/baumann</div><div class="copytext"><p>Vor dem Beginn des Gipfels der sieben großen Industrienationen (G-7) an diesem Sonntag im bayerischen Elmau verstärkte die Polizei ihre Präsenz im nahe gelegenen Garmisch-Partenkirchen deutlich.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2">weiter ›</a></div></div><div class="clear"></div></div><script type="text/javascript"> var SlideshowParameter = { 'url': '/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau', 'page': 1, 'template': 'large_free' }; var SlideshowEntries = new Array(); SlideshowEntries[0] = {'page': 1, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 1] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/polizeizwei.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="448"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="448" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/polizeizwei.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Vor dem Beginn des Gipfels der sieben großen Industrienationen (G-7) an diesem Sonntag im bayerischen Elmau verstärkte die Polizei ihre Präsenz im nahe gelegenen Garmisch-Partenkirchen deutlich.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[1] = {'page': 2, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 2] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/fotoacht.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="478"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="478" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/fotoacht.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Die Demonstration der G-7-Gegner im Kurort ließ schon zuvor Ängste aufkommen. Die Polizei rechnet mit bis zu 7.000 Teilnehmern. Vielleicht auch mehr. Dementsprechend präsent ist man im Ortskern.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=3">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[2] = {'page': 3, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 3] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/nocheinfoto.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="503"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="503" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/nocheinfoto.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Detail am Rande: Um 14 Uhr sollte sich der Zug der Demonstranten in Bewegung setzen. Alleine, die Sache verzögerte sich. Der Grund: Die Demonstranten haben Transparente, die größer sind, als das bayerische Polizeigesetz erlaubt. Sie mussten also erst weg - die Transparente.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=4">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[3] = {'page': 4, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 4] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/vielpolizeiklein.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="505"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="505" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/vielpolizeiklein.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Dann konnte der Zug sich aber doch noch in Bewegung setzen. Auf den ersten Blick könnte man meinen es handelt sich hier um eine Polizeidemo.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=5">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[4] = {'page': 5, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 5] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/Foto-2.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="519"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="519" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/Foto-2.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Dutzende Gruppen unterstützen das Bündnis \"Stop G-7 Elmau\", darunter die Globalisierungsgegner von Attac, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bayerische Flüchtlingsrat und die katholische Friedensbewegung Pax Christi in der Erzdiözese München.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=6">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: stanadard/baumann'}; SlideshowEntries[5] = {'page': 6, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 6] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/Foto-4.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="969"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="969" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/Foto-4.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Der Protest richtet sich quasi gegen \"Gott und die Welt\". Protestiert wird kreativ - gegen Armut und Hunger, Ausbeutung von Mensch und Natur, gegen die Doppelmoral ...</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=7">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[6] = {'page': 7, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 7] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/fotofuenf.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="973"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="973" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/fotofuenf.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>....für und gegen politische Ansinnen, gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen USA und EU (TTIP)...</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=8">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'standard/baumann'}; SlideshowEntries[7] = {'page': 8, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 8] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/fotosieben.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="933"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="933" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/fotosieben.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>...gegen Kapitalismus, gegen Überwachungsstaat und Abschottung gegenüber Flüchtlingen.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=9">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[8] = {'page': 9, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 9] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/demodrei.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="544"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="544" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/demodrei.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Neben dem Protestzug durch Garmisch-Partenkirchen wollen die G-7-Gegner ihre Haltung auch mit zivilem Ungehorsam zu Gehör bringen.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=10">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[9] = {'page': 10, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 10] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/demoeins.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="516"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="516" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/demoeins.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Viele Geschäftsleute im Ort befürchten Ausschreitungen wie im März in Frankfurt, als der Neubau der Europäischen Zentralbank eröffnet wurde.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=11">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[10] = {'page': 11, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 11] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/madonna.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="499"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="499" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/madonna.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Ob die Beamten sich deswegen im Schutz der Madonna versammeln? Die Polizei sichert das Gipfeltreffen mit einem Großaufgebot von 17.000 Beamten aus dem gesamten Bundesgebiet ab.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=12">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[11] = {'page': 12, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 12] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/nochdrei.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="521"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="521" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/nochdrei.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Der Sprecher des Aktionsbündnisses, Benjamin Ruß, wies die Zahl als \"unglaubliche Lüge\" zurück.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=13">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[12] = {'page': 13, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 13] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/einheimische.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="513"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="513" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/einheimische.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Auch manch Einheimischer traut sich auf die Straße.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=14">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standad/baumann'}; SlideshowEntries[13] = {'page': 14, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 14] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/polizei.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="482"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="482" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/polizei.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, er rechne mit 2.000 bis 3.000 gewaltbereiten Demonstranten. Die Polizei hat ein hartes Vorgehen gegen Gewalttäter angekündigt.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=15">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[14] = {'page': 15, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 15] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/hitzefrei.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="1027"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="1027" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/hitzefrei.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Hitze und Herzen - die meisten nehmen die Sache recht gelassen.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=16">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[15] = {'page': 16, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 16] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/friedlich.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="946"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="946" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/friedlich.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Dass ein friedlicher Verlauf nicht nur im Interesse der Beamten ist, macht diese Demonstrantin deutlich.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=17">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[16] = {'page': 17, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 17] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/daspflaster.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="902"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="902" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/daspflaster.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Bei allen kommt der Appell aber nicht an. Auch Pflastersteine kamen kurz zum Einsatz - aber nur aus Schaumgummi.</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=18">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[17] = {'page': 18, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 18] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/rotefahnen.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="507"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="507" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/rotefahnen.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>Grundsätzlich ist der Zug friedlich unterwegs ...</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=19">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; SlideshowEntries[18] = {'page': 19, 'title': 'Protest gegen Gott und die Welt: G-7-Gegner rücken aus [Seite 19] - Deutschland - derStandard.at › International', 'visual':'<meta itemprop="url" content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/Foto-1_1.jpg"><meta itemprop="width" content="716"><meta itemprop="height" content="529"><a href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau?_slide=2"><img itemprop="image" width="716" height="529" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/06/Foto-1_1.jpg"></a>', 'appType': null, 'text':'<p>... so wie es sich wohl die meisten wünschen. Lob gibt es dafür auch von der Polizei via Twitter: \"3600 Teilnehmer demonstrieren auch mit Musik, Tanz und teils in Tracht. DAS ist fröhlicher G7-Protest!\"(red, 6.6.215)</p><a class="continue" href="/2000017054802/Protest-gegen-Gott-und-die-Welt-Ansichten-aus-Elmau" style="display:none;">weiter &rsaquo;</a>', 'credits':'foto: standard/baumann'}; STD.Slideshow.init(SlideshowParameter, SlideshowEntries); </script></meta></div>
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Livingroom/Lifestyle/EssenTrinken/kochbuch
2015-06-05 13:25:36.00
Cookies – was sonst?
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Für Liebhaber der kleinen Naschwerke ist ein neues Backbuch von Cynthia Barcomi erschienen.</h2><p>Cynthia Barcomi, geborene Amerikanerin, die in Berlin ein Deli und eine Kaffeerösterei betreibt, einen Blog und Kochbücher verfasst, hat ihr neuestes Werk, das kürzlich im Mosaik-Verlag erschien, den Cookies, also Keksen gewidmet.</p> <p>Nach einer kurzen Geschichte, wie die Autorin zum Keks kam, einigen praktischen Tipp, zu den benötigten Gerätschaften und der hübschen Verpackung, geht es schon los mit den 70 Rezepten die sie zusammengetragen hat.</p> <h3>Rezepte mit Erinnerungen</h3> <p>Zu jedem Cookie erzählt Cynthia Barcomi eine sehr persönliche Geschichte. Wie etwa die von den Cheddarkäse und Rauchmandel-Cookies aus der aktuellen <a href="http://derstandard.at/2000014989432" target="_blank">EssBar</a>. Diese Cookies erinnern sie an eine Hotelbar in Berlin, die sie mit ihrem Mann oft besucht hat, als sie noch frisch verliebt waren. Die mussten wir probieren.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E400/2015/06/03/74.cholate-madeleines-extra.jpg" itemprop="url"><meta content="400" itemprop="width"><meta content="534" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/03/74.cholate-madeleines-extra.jpg" data-zoomable="true" height="534" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E400/2015/06/03/74.cholate-madeleines-extra.jpg" width="400"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: ©maja smend</div></div> <h3>Leicht nachzumachen</h3> <p>Cookies, Brownies, Meringues, Shortbread und Bars - oder auf deutsch Kekse, Baisers, Mürbteiggebäck und Schnitten, es findet sich für jeden Geschmack das passende Rezepte. Schnelle und gluten-freie Cookies, weihnachtliche und internationale, süße und pikante - die Rezepte sind verständlich beschrieben und leicht nachzubacken, die benötigten Zutaten sind im Supermarkt erhältlich.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E400/2015/06/03/06.marble-meringues.jpg" itemprop="url"><meta content="400" itemprop="width"><meta content="300" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/03/06.marble-meringues.jpg" data-zoomable="true" height="300" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E400/2015/06/03/06.marble-meringues.jpg" width="400"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: ©maja smend</div></div> <p>Für Liebhaber der handlichen, kleinen Naschwerke ist "Cookies" ein echte Bereicherung.(Helga Gartner, 5.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><a href="http://www.randomhouse.de/Buch/Cookies/Cynthia-Barcomi/e469521.rhd" target="_blank">Mosaik</a></p> <p><a href="trollblumenweg" target="_blank">Cynthia Barcomi</a></p></div></div>
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Newsroom/Sport/Fussball/FussballInternational
2015-06-06 18:38:15.00
Jorge Jesus wechselt von Benfica zu Sporting
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Trainer von Benfica wagt sich zum Stadtrivalen. Erster Coach, der direkt zwischen den Vereinen wechselt</h2><p>Lissabon - Der brisante Wechsel von Benfica Lissabons Erfolgstrainer Jorge Jesus zum Stadtrivalen Sporting ist perfekt. Der 60-Jährige unterschrieb einen Dreijahresvertrag, teilte Sporting mit. "Eine neue Ära beginnt", sagte Sporting-Präsident Bruno de Carvalho. Der Verein hat seine bisher letzte portugiesische Meisterschaft 2002 gewonnen, nach dem Einstieg eines afrikanischen Investors aber große Ziele.</p> <p>Einen direkten Trainer-Wechsel zwischen Benfica und Sporting hatte es noch nie gegeben. Sporting belegte in der abgelaufenen Saison Platz drei und wurde Cupsieger. Jesus hatte mit Benfica seine dritte Meisterschaft nach 2010 und 2014 geholt. Der erfolgreichste Trainer der Club-Geschichte stand zudem mit seinem Team 2013 und 2014 im Europa-League-Finale. Der Abschied von Benfica am Freitag war auch eine Folge von Meinungsverschiedenheiten mit den Club-Verantwortlichen in Gehaltsfragen. (APA, 6.6.2015)</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=535'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/International/Europa/deutschland
2015-06-06 19:13:02.75
G7-Demo: "Seid laut, seid entschlossen!"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Bei der Demonstration gegen den G7-Gipfel kam es auch zu Rangeleien mit der Polizei, Mehrheit der Demonstranten blieb friedlich</h2><p>Also das war so: Der Edmund aus Murnau, unweit von Garmisch-Partenkirchen, hat vor ein paar Wochen seiner Frau zugeschaut, wie sie die Osterdeko wieder wegräumen wollte. Da waren zwei prächtige Hähne dabei, und da ist dem Ehepaar eine Idee gekommen. Hut gebastelt, Hähne draufgesteckt, und so stehen sie jetzt an diesem Samstag in der Hitze vor dem Bahnhof von Garmisch-Partenkirchen, um bei der Demonstration gegen den G-7-Gipfel mitzumarschieren. "Ich protestierte gegen Massentierhaltung und gegen das Handelsabkommen TTIP, weil da werden die Standards noch einmal heruntergedrückt", erklärt Edmund.</p> <p>Der Schweiß rinnt ihm herunter - so wie allen anderen auch. Demonstranten, Organisatoren vom Aktionsbündnis "Stop G7 Elmau", Polizisten, Journalisten, sie alle leiden unter der enormen Hitze. <br/></p> <p>Aber demotechnisch, verrät ein Polizist, ist diese nicht schlecht. Wenn es ganz heiß oder ganz kalt ist, dann steigt die Chance, dass der Protest friedlich bleibt. Mittelwarm hingegen sei schlecht.<br/></p> <h3>35.000 demonstrierten in München</h3> <p>Denn das ist die große Frage, die Garmisch-Partenkirchen seit Wochen umtreibt: Wird der Protest friedlich bleiben? In München, am Fronleichnamstag, war es so gewesen. 35.000 Menschen waren gekommen. Doch jetzt in Garmisch ist die Szene anders. Viele linke und "revolutionäre" Gruppen sind angereist und sammeln sich vor dem Bahnhof.</p> <p>"Hoch die internationale Solidarität!" skandieren viele schon mal, um sich noch wärmer zu laufen. Immer wieder gehen Gruppen von Polizisten in Kampfmontur durch die Menge. Den Organisatoren stinkt das gewaltig. "Wir halten uns an alle Auflagen, also bitten wir jetzt die Polizei die Demo zu verlassen", verkünden sie via Lautsprecher. Es funktioniert.</p> <p>"Ich bin auch hergekommen, um gegen diese Polizeimaßnahmen zu demonstrieren", sagt eine Rentnerin, "Wir sind doch hier ein friedlicher kleiner Landkreis, das ist ein Wahnsinn." Außerdem fühlt sie sich als Stimme des Volkes: "Wenn wir nicht zeigen, dass wir gegen den Gipfel sind, dann kriegen das Merkel und Obama ja gar nicht mit." Ihr Ehemann hätte sogar eine Botschaft an US-Präsident Barack Obama: "Yes you could, but you did not." Den <a href="/r3731/Friedensnobelpreis">Friedensnobelpreis</a> habe der US-Präsident bekommen, sagt er, und was sehe man heute wenn man auf die Weltkarte blicke: "Mehr Konflikte denn je, und jetzt mit der Ukraine sogar vor unserer Haustüre."</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E400/2015/06/06/polizei_1.jpg" itemprop="url"><meta content="400" itemprop="width"><meta content="300" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/06/polizei_1.jpg" data-zoomable="true" height="300" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E400/2015/06/06/polizei_1.jpg" width="400"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: birgit baumann</div></div> <p>Sie steht aufrecht in der Hitze des frühen Nachmittags und blickt energisch auf die vielen Polizisten, deren Präsenz für herrlich ungewohnte Bilder sorgt. Wann sonst sieht man so viele Uniformierte vor der Mutter Gottes, die überlebensgroß und samt Jesukind, von einer Hauswand grüßt. Andere und Jüngere haben schon aufgegeben. Matt liegen viele schwarz Gekleidete am Rande der Straße im Schatten und warten, dass es endlich los geht.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E400/2015/06/06/shirt.jpg" itemprop="url"><meta content="400" itemprop="width"><meta content="300" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/06/shirt.jpg" data-zoomable="true" height="300" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E400/2015/06/06/shirt.jpg" width="400"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: birgit baumann</div><div class="caption context">Für besondere Heiterkeit sorgt die Aufschrift auf einem T-Shirt: "Ich bin aufgestanden und angezogen, was willst du mehr?"</div></div> <p>Dass es nicht zur vereinbarten Uhrzeit losgeht, liegt an zu großen Transparenten. Das bayerische Polizeigesetz erlaubt sie nur in einer bestimmten Größe. Viele aber überschreiten die angegebenen Maße deutlich. Das Organisationsteam und die Polizei verhandeln hektisch, man merkt jedoch auf beiden Seiten das Bemühen zur Deeskalation. Dann endlich ist alles geklärt, der Zug startet. "Seid laut, seid entschlossen!" werden die Demonstranten von den Organisatoren aufgefordert.</p> <p>Langsam zieht der Tross los, von 3.600 Teilnehmern spricht die Polizei, 5.000 wollen die Organisatoren gezählt haben. Sie ziehen vorbei an der Konditorei, dem Eissalon, dem Gästehaus "Zufriedenheit", auch am Sportgeschäft der beiden bayerischen Schilegenden Rosi Mittermaier und Christian Neureuther.Hinter den Gartenzäunen, auf gepflegtem Gras und zwischen prächtigen Pfingstrosen, stehen die Einheimischen und schauen dem Spektakel zu. Manche sind fasziniert ("gut, dass es Leute gibt, die sich engagieren"), manche entsetzt ("so viel Polizei für ein paar laute Demonstranten, was das kostet").</p> <p>Einmal mehr wird der Aufruf des Aktionsbündnisses verlesen:</p> <p>* Weg mit den Freihandelsabkommen TTIP, TISA und CETA - die Welt ist keine Ware.</p> <p>* Gegen Militarisierung und Krieg - Schluss mit den Kriegen der <a href="/r1285200887302/Nato">NATO</a>-Staaten.</p> <p>* Grenzen auf für alle Menschen - Solidarität mit den Migrant*innen und Flüchtenden.</p> <p>* Stoppt die Ausbeutung von Mensch und Natur - Entzieht die natürlichen Lebensgrundlagen der Profitwirtschaft.</p> <p>* Gegen den sozialen Kahlschlag - Die Konzerne sollen ihre Krise selbst bezahlen.</p> <p>* Stopp watching us - Gegen Überwachungsstaat und den Abba demokratischer Rechte.</p> <p>Es wird geklatscht, gesungen und gepfiffen."Ist eh nichts anderes als bei einem Länderspiel", sagt ein Polizist zum anderen. Zunächst bleibt auch alles friedlich - selbst im berüchtigten schwarzen Block, den es so offiziell ja gar nicht gibt. Aber natürlich marschieren an einer Stelle auffällig viele schwarz gekleidete junge Menschen mit Sonnenbrillen und Kapuzenjacken. Manchmal ziehen sich noch schwarze Tücher über die untere Gesichtshälfte. Dann kommt sofort die Aufforderung der Polizei, diese wieder abzunehmen. "Eigentlich hätten wir sie sofort rausziehen können, weil das ja schon ein Verstoß gegen das Vermummungsverbot war", sagt Polizeisprecher Peter Grießer zum Standard, "aber wir wollten den Ball auch flach halten."</p> <p>Nach drei Stunden kommt es doch zu ersten Auseinandersetzungen. Demonstranten zünden eine Nebelrakete und versuchen auszuscheren. Doch die Polizei geht sofort mit Pfefferspray dazwischen. Ein Polizist und eine Demonstrantin werden verletzt, die Polizei widerspricht der Darstellung der Gipfelgegner, sie habe auch Schlagstöcke verwendet. "Feuerlöschpulver auf Polizisten sprühen und Flaschenwerfen ist NICHT friedlich und GEHT GAR NICHT", twittert die Polizei danach.</p> <p>Und das alles passiert, während noch kein einziger G-7-Staats- oder Regierungschef den bayerischen Boden betreten hat. Diese kamen erst Samstagabend und am Sonntag an und werden dann - je nach Wetterlage - mit Limousinen oder per Helikopter vom 100 Kilometer entfernten München ins Luxus-Schloss Elmau gebracht.</p> <p>Die eigentlich für Sonntag geplante Mini-Demonstration, in deren Rahmen 50 G-7-Gipfelgegner in der Nähe des Schlosses protestieren hätten dürfen, wurde am Samstag vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof untersagt: Die Aktivisten hätten es abgelehnt, in Polizeifahrzeugen hingebracht zu werden, und einen Fußmarsch ließen die Richter wegen "unmittelbarer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" nicht zu. (Birgit Baumann aus Garmisch-Partenkirchen, 6.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Sport/Fussball/Champions
2015-06-01 17:49:59.87
Barcelona ließ Juventus wenig Chancen
<div class="artikelBody" id="content-main"> <div class="copytext"> <h2 data-bind="html: leadTitle">Katalanen schafften damit als erster Club zum zweiten Mal das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League</h2> <div data-bind="if: image"> <p> <img data-bind="attr: { src: imagesBaseUrl + '/t/LB460/' + image().p, title: image().d } " itemprop="image"/> <br/> <small data-bind="text: image().c"></small> </p> </div> <div data-bind="html: text"><p>Der FC Barcelona hat am Samstagabend im Fußball-Champions-League-Finale in Berlin einen verdienten 3:1-(1:0)-Sieg gegen Juventus Turin gefeiert. Ivan Rakitic (4.), Luis Suarez (68.) und Neymar (97.) erzielten vor 70.500 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion die Tore für die Katalanen. Für Italiens Double-Gewinner traf Alvaro Morata zum zwischenzeitlichen Ausgleich (55.).</p> <p>Damit gewann Barcelona als erster Club zum zweiten Mal nach 2009 das Triple aus Meistertitel, Cup-Sieg und Champions-League-Triumph.</p> <p><strong>Finale der Fußball-Champions-League: </strong><br/></p> <p><strong>Juventus Turin - FC Barcelona </strong>1:3 (0:1). Berlin, Olympiastadion, 70.500 (ausverkauft), SR Cakir/TUR.</p> <p><strong>Tore:</strong> 0:1 ( 4.) Rakitic, 1:1 (55.) Morata, 1:2 (68.) Suarez, 1:3 (97.) Neymar</p> <p><strong>Juventus: </strong>Buffon - Lichtsteiner, Barzagli, Bonucci, Evra (89. Coman) - Marchisio, Pirlo, Vidal (79. Pereyra), Pogba - Tevez, Morata (85. Llorente)</p> <p><strong>Barcelona: </strong>Ter Stegen - Alves, Pique, Mascherano, Alba - Rakitic (91. Mathieu), Busquets, Iniesta (78. Xavi) - Messi, Suarez (96. Pedro), Neymar</p> <p><strong>Gelbe Karten:</strong> Vidal, Pogba bzw. Suarez</p></div> </div> <div data-bind="visible: !initialLoading() &amp;&amp; ((redContentItemsWithMedia().length &gt; 0 &amp;&amp; !isReport) || highlightedRedContentItems().length &gt; 0)" id="highlighted" style="display: none;"> <div data-bind="visible: !initialLoading() &amp;&amp; redContentItemsWithMedia().length &gt; 0" id="report-mediapreviews-entries"> <div data-bind="foreach: redContentItemsWithMedia"> <div class="image" data-bind="if: isImageTemplateType, visible: isImageTemplateType, click: goToThisHighlight"> <img alt="" data-bind="lazyload: { src: templateData().previewImageUrl() }, attr: { alt: getTemplateCredit }" height="64" width="64"/> </div> <div class="video" data-bind="if: isVideoTemplateType, visible: isVideoTemplateType, click: goToThisHighlight"> <div>Video</div> </div> </div> <div class="clear"></div> </div> <div class="" data-bind="fadeVisible: !initialLoading() &amp;&amp; highlightedRedContentItems().length &gt; 0" id="report-highlights" style="display: none;"> <div data-bind="foreach: highlightedRedContentItems" id="report-highlights-entries"> <div class="entry" data-bind="click: goToThisHighlight"> <div class="teaser"> <div class="highlights-body"> <h4 class="lnkcol" data-bind="text: highlightHeadline"></h4> <p data-bind="text: highlightText"></p> </div> <span class="postings context"> <span data-bind="text: postingCount() &gt; 0 ? postingCount() : '' "></span> </span> </div> <div class="anchor"></div> </div> </div> </div> </div> <div class="copytext"> <!-- Infobox --> </div> </div>
258
Newsroom/Sport/Fussball/Champions
2015-06-06 23:47:28.00
Der FC Barcelona gewinnt die Champions League
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Gegner Juventus Turin durfte im Endspiel nur kurz hoffen, zu dominant traten die Katalanen im Berliner Olympiastadion auf Weg zum Triple auf</h2><p>Berlin - Der FC Barcelona ist zum fünften Mal Gewinner des höchsten europäischen Klubbewerbs. Die Katalanen besiegten im Finale der Champions League Juventus Turin mit 3:1 (1:0) und wurden damit ihrer Favoritenrolle gerecht.</p> <p>Als erstem Klub gelang den Katalanen damit außerdem ein zweites Triple aus Meisterschaft, Pokal und Meisterpokal. Ivan Rakitic, Luis Suarez und Neymar erzielten die Treffer für die Sieger, Alvaro Morata hatte Juventus mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich die Chancen bis zur Schlussphase gewahrt.</p> <p><strong>Schnelle Führung durch Rakitic</strong></p> <p>Kurz hatte Juventus der Blaugrana ein Rätsel aufgeben können. Das enorm hohe Pressing verunsicherte die Katalanen in den ersten Minuten, brachte den Italienern einen Eckball und Torschuss ein. Doch der FC Barcelona löste die Aufgabe schnell – und zwar nach nicht einmal vier Minuten. Rakitic schloss eine herrliche Kombination im Strafraum ab.</p> <p>Mit dem 1:0 begann auch der Heißhunger von Barça auf den Ball. Mit erdrückendem Pressing schnürten sie Juventus in der eigenen Hälfte ein und erspielten sich in der Folge mehrere Chancen.</p> <p>Die Bianconeri reagierten mit Härte. Arturo Vidal sah die Gelbe Karte und wandelte nach mehreren weiteren Fouls am Rande des Ausschlusses. Dem kam auch Paul Pogba nahe, als er den Ball gegen Lionel Messi verlor und dem argentinischen Zauberfloh von hinten in die Beine rutschte.</p> <p>Juve selbst deutete ein oder zwei Mal seine Gefährlichkeit im Konter an, kam aber selten aus guter Distanz zum Abschluss. Morata und Claudio Marchisio kamen einem Torerfolg mit Weitschüssen noch am nächsten.</p> <p><strong>Morata sorgte für den Ausgleich</strong></p> <p>Nach der Pause sollte sich das Bild vorerst nicht verändern. Suarez scheiterte mit einem Spitzerl an Gianluigi Buffon, eine Traumkombination von Messi, Neymar und Suarez schloss der Argentinier mit einem Fehlschuss ab.</p> <p>Dann kippte das Spiel aus seinen Fugen. Juventus presste beherzt das Aufbauspiel von Barcelona an, der Ball landete bei Carlos Tevez, dessen Schuss Marc-Andre ter Stegen nur kurz abwehren konnte. Ausgerechnet Real Madrid-Nachwuchsspieler Morata stand bereit und stellte den Spielverlauf mit dem 1:1 auf den Kopf (55.).</p> <p>Juventus aber rechtfertigte den Ausgleich danach durch eine starke Phase , die darin gipfeln sollte, dass Pogba in der 67. Minute völlig außer sich einen Elfer reklamierte. Dani Alves hatte den Franzosen im Strafraum umarmt, man hätte pfeifen können, Referee Cuneyt Cakir verzichtete darauf.</p> <p>Momente später solierte Messi einen Konter über das halbe Feld, Buffon konnte den abschließenden Schuss nicht festhalten und Suarez brach beim Abstauber Juve das Herz.</p> <p><strong>Torrichter griff ein</strong></p> <p>Vier Minuten später hätte alles endgültig vorbei sein können, Neymar köpfelte einen Ball zum vermeintlichen 3:1 ins Tor. Der Torrichter erkannte aber, dass er sich das Rund dabei auf die Hand geköpfelt hatte. Absicht hin oder her, erst das hatte die Leder'sche Flugbahn unhaltbar gemacht.</p> <p>Die Turiner hatten dem zweiten Gegentor dennoch nichts mehr entgegenzusetzen. Im Gegenteil: Messi, Gerard Pique und Suarez vergaben Matchbälle. Und in einer wegen Zeitschindens eher unwürdigen Schlussphase, in der auch Xavi noch seinen Abschiedsauftritt geben durfte, finalisierte Neymar mit dem letzten Schuss doch noch das 3:1. (Tom Schaffer aus Berlin, 6.6.2015)</p> <p><strong>Finale der Fußball-Champions-League: </strong><br/></p> <p><strong>Juventus Turin - FC Barcelona 1:3 (0:1)</strong><br>Berlin, Olympiastadion, 70.500 (ausverkauft), SR Cakir/TUR.</br></p> <p><strong>Tore: </strong><br>0:1 ( 4.) Rakitic<br>1:1 (55.) Morata<br>1:2 (68.) Suarez<br>1:3 (97.) Neymar</br></br></br></br></p> <p><strong>Juventus:</strong> Buffon - Lichtsteiner, Barzagli, Bonucci, Evra (89. Coman) - Marchisio, Pirlo, Vidal (79. Pereyra), Pogba - Tevez, Morata (85. Llorente)</p> <p><strong>Barcelona:</strong> Ter Stegen - Alves, Pique, Mascherano, Alba - Rakitic (91. Mathieu), Busquets, Iniesta (78. Xavi) - Messi, Suarez (96. Pedro), Neymar</p> <p><strong>Gelbe Karten: </strong>Vidal, Pogba bzw. Suarez</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=542'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/Inland/bundeslaender/ipowien/InMeinemGraetzel
2015-06-07 08:00:00.00
"Hörndlwalks" gegen Bauprojekt in Hietzing
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Bürger protestieren gegen den Bau einer Rehaklinik im Wiener Hörndlwald: Die Fläche, auf der das Josef-Afritsch-Heim stand, soll lieber renaturiert werden</h2><p>Wien – Die Frösche quaken, die Vögel zwitschern, Blumen sprießen zwischen den Grashalmen hervor. Seit das Josef-Afritsch-Heim, ein in den 1950er-Jahren erbautes ehemaliges Jugendgästehaus, 2013 abgerissen wurde, hat die Natur dieses Stück des Hörndlwalds in Wien-Hietzing zurückerobert. Das gesamte Erholungsgebiet erstreckt sich zwischen dem Geriatriezentrum Wienerwald, der Friedensstadt-Siedlung und dem Lainzer Tiergarten.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//uvp.apa.at/embed/df588cbb-7918-4bd7-919d-d10574ea9e51" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//uvp.apa.at/embed/df588cbb-7918-4bd7-919d-d10574ea9e51" width="492"></iframe><div class="credits">derstandard.at/luger</div></div><p>Die beschauliche Szenerie auf dem jetzt grünen Fleckerl könnte aber bald wieder einer Baustelle weichen. Denn die gemeinnützige Betreibergesellschaft Pro Mente plant mit Unterstützung der Stadtregierung die Errichtung eines psychiatrischen Rehabilitationszentrums mit 80 Betten. Das Projekt wurde im Gemeinderat bereits weitgehend durchgewinkt.</p><h3>"Nicht der erste Kampf"</h3><p>Davon wollen sich die Gegner aber nicht abhalten lassen – 8.000 Personen bekundeten 2014 mit ihrer Unterschrift, den Bau abzulehnen. "Es ist nicht der erste Kampf gegen die Stadtregierung", sagt Merten Mauritz, Anrainer und Obmann des Vereins "Rettet den Hörndlwald". Vereinsobfrau Tina Schönknecht pflichtet ihm bei. Schon ihre Eltern hätten sich für den Erhalt des Waldes eingesetzt und an Bäume gekettet.<br/></p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/03/IMG5952.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/03/IMG5952.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/03/IMG5952.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">michael luger</div><div class="caption context">Der Wald soll nicht bebaut werden, fordern Anrainer.</div></div><p>Für die beiden geht es um mehr als die Rettung des Grünraums: Der Hörndlwald weckt Kindheitserinnerungen. Schönknecht, die mittlerweile im 23. Bezirk wohnt, habe hier das Radfahren erlernt. Heute sei der Hörndlwald das erweiterte Kinderzimmer ihres Sohnes. Mauritz, der sich als Kind hier auf den Skiern übte, will sich nicht damit zufriedengeben, dass "einer der letzten schönen Plätze in Wien" bebaut werden soll. Und das Grundstück sei für die geplante Kapazität zu klein, um die Rehaklinik wirtschaftlich zu führen. Deshalb besteht die Befürchtung, dass "sukzessive jedes Stück Grün zugebaut" wird, weil das Gebäude in den Wald hinein vergrößert werden muss.</p><h3>Verkehrsaufkommen</h3><p>Um die Ruhe im Grätzel, das nur einmal pro Stunde von einem öffentlichen Bus angefahren wird, sorgt man sich ebenfalls: "Personal, Patienten und Besucher werden mit dem Auto kommen." Die Natur werde der benötigten Infrastruktur zum Opfer fallen.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/03/IMG5943.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/03/IMG5943.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/03/IMG5943.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">michael luger</div><div class="caption context">Das Bauprojekt stößt auf Ablehnung.</div></div><p>Den Beteuerungen der Betreiber, der Erholungsraum werde uneingeschränkt nutzbar bleiben, will man deshalb nicht recht glauben. Und man befürchtet auch, dass der angrenzende Fußballplatz von der Rehaklinik eingenommen werden könnte. Denn die geplante Mitbenutzung könne nicht funktionieren: "Burn-out-Patienten, die Ruhe brauchen, und spielende, lärmende Kinder vertragen sich nicht", so Mauritz.</p><h3>"Gutes Projekt am falschen Standort"<br/></h3><p>Für Bezirksvorsteherin Silke Kobald (<a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>) ist die Klinik ein "gutes Projekt am falschen Standort". Es sei immer schon Wunsch des 13. Bezirks gewesen, die Fläche zu renaturieren. Sie appelliert an Pro Mente, das Rehazentrum auf bereits vorhandenen Gesundheitsarealen zu errichten – etwa auf dem Rosenhügel oder den Flächen des Geriatriezentrums Wienerwald. Die Steinhofgründe im 14. Bezirk betrachtet sie ebenfalls als geeignet. Das Jugendstilareal rund um die Otto-Wagner-Kirche ist allerdings noch heftiger umstritten – Bürgerinitiativen protestieren dort seit Jahren gegen jegliche Bebauung.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/03/IMG5944.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/03/IMG5944.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/03/IMG5944.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">michael luger</div><div class="caption context">Die "Gedenkstätte" zur Rettung des Hörndlwaldes.</div></div><p>Die Initiative "Rettet den Hörndlwald" verwehrt sich auch nicht per se gegen ein soziales Projekt – ein Naturkindergarten wäre etwa vorstellbar; vorausgesetzt, der Hörndlwald wird nicht "zubetoniert". "Lass ma das Fleckerl, wie's ist", wünscht sich Mauritz.</p><p>Um das zu erreichen, organisiert und plant die Initiative Protestaktionen von Fackelzügen bis zu "Hörndlwalks" – man werde auch vor dem Rathaus demonstrieren, wenn es sein muss. "Wir können den Bau noch aufhalten." (Christa Minkin, 7.6.2015)</p><h3>Die Karte: Überblick über die Grätzel-Besuche</h3> <div class="block code"><img class="alwaysThinglink" src="//cdn.thinglink.me/api/image/454682714063241218/1024/10/scaletowidth#tl-454682714063241218;1043138249'" style="max-width:100%"/><script async="" charset="utf-8" src="//cdn.thinglink.me/jse/embed.js"></script><!-- Embed Code --></div></div><div class="supplemental"><h3>Link</h3><p><a href="http://www.hoerndlwald.at/#!/" target="_blank">Verein "Rettet den Hörndlwald"</a></p><hr><p><strong>Hintergrund: Grünes Hietzing, schwarz regiert</strong></p><p>Hietzing ist mit einem Anteil von 70,3 Prozent der Wiener Bezirk mit den meisten Grünflächen. Regiert wird er seit Jahrzehnten schwarz. Es gab aber – etwa in den 1960er-Jahren – auch rote Bezirksvorsteher.</p><p>Bei der <strong>Bezirksvertretungswahl 2010</strong> erreichte die ÖVP mit 36,5 Prozent Platz eins. Die SPÖ kam auf 29,2, die Grünen auf 15,7 und die FPÖ auf 15,2 Prozent.</p><p>Bei der <strong>Gemeinderatswahl 2010</strong> entfielen 34,9 Prozent der Stimmen auf Rot, 28,8 auf Schwarz, 19,8 auf Blau und 13,5 auf Grün.</p><p><strong>Bezirksvorsteherin </strong>ist seit 2013 Silke Kobald. Sie folgte Heinz Gerstbach nach, der das Amt 23 Jahre lang innehatte.</p><hr><p><strong>User-Aufruf: </strong>DER STANDARD kommt in Ihr Grätzel. Schicken Sie uns eine E-Mail an <a href="mailto: inmeinemgraetzel@derstandard.at">inmeinemgraetzel@derstandard.at</a> mit Infos zu dem Verein, dem Projekt, der Schule, der Straßenecke, die wir besuchen sollen. Sie können Ihre Vorschläge auch im <a href="http://derstandard.at/2000011178701/Neue-Serie-zur-Wien-Wahl-In-meinem-Graetzel">Forum zum User-Aufruf</a> posten.</p></hr></hr></div></div>
260
Newsroom/Panorama/Weltchronik
2015-06-07 08:18:29.00
Bürgermiliz: Mindestens zehn Tote bei Schießerei in Mexiko
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Mitglieder einer Bürgermiliz im Süden gehen aufeinander los - Insgesamt offenbar über 30 Todesopfer während der Kampagne </h2><p>Mexiko-Stadt - Bei Gewalt zwischen Mitgliedern einer Bürgermiliz am Wochenende knapp vor den Parlaments- und Kommunalwahlen in Mexiko sind mindestens zehn Menschen getötet worden. Insgesamt dürfte es laut dem auf Lateinamerika spezialisierten Internetportal "amerika21.de" im Wahlkampf rund 25 Todesopfer gegeben haben.</p> <p>Ein AFP-Reporter sah am Samstag eine Leiche am Ort des Schusswechsels in Xolapa im südlichen Staat Guerrero und sieben weitere Tote in den Häusern von Familienangehörigen. Ramon Navarrete, Präsident der Menschenrechtskommission des Bundesstaates, sprach von zehn bestätigten Todesopfern. Zudem prüfe die Kommission Berichte über drei weitere Leichen.</p> <h3>Einheitsfront für Sicherheit und Entwicklung<br/></h3> <p>Ein Vertreter der örtlichen Regierung erklärte, es müsse mit bis zu 16 Toten gerechnet werden. Die tödliche Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern der Einheitsfront für Sicherheit und Entwicklung (FUSDEG) stand nach Angaben der Behörden nicht im Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen. Hintergrund der Gewalt waren demnach offenbar Gebietsstreitigkeiten. Die FUSDEG ist eine der jüngsten Bürgerwehren in Guerrero. Die mehrheitlich indigene Bevölkerung sieht sich vor allem durch kriminelle Banden bedroht. Vor zwei Jahren gründeten sich daher zum Schutz vor Raubüberfällen, Erpressung und Entführungen mehrere Bürgermilizen.</p> <p>In Mexiko wird am Sonntag ein neues Unterhaus gewählt. Die insgesamt 83 Millionen Wahlberechtigten sind außerdem dazu aufgerufen, neun Gouverneure sowie rund 900 Bürgermeister neu zu wählen. Im Unterhaus sitzen 500 Abgeordnete, zusammen mit dem Senat bildet es den Kongress.</p> <p>Präsident Enrique Pena Nieto hatte bei seiner Wahl 2012 die Wiederherstellung der Sicherheit im Land versprochen. Für ihn gelten die Abstimmungen am Sonntag als erster wichtiger Stimmungstest an den Wahlurnen. Der Wahlkampf war schon von Gewalt überschattet. So waren mehrere Kandidaten ermordet worden, außerdem protestierten militante Lehrer tagelang gewaltsam gegen eine Bildungsreform. Auch am Wahltag drohen Ausschreitungen. (APA, 7.6.2015)</p> </div></div>
261
Newsroom/Panorama/Flucht/Flucht_und_Politik/europathema
2015-06-07 09:05:04.03
Über 4.000 Flüchtlinge am Wochenende im Mittelmeer gerettet
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Italienische, deutsche und irische Schiffe an Rettungsaktionen beteiligt</h2><p>Rom/Berlin - Marine-Schiffe aus mehreren EU-Staaten haben am Wochenende um die 4.000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer aufgenommen. Allein am Samstag wurden nach Angaben der italienischen Küstenwache und der zivilen Hilfsorganisation MOAS 3.500 Menschen rund 45 Meilen vor der libyschen Küste gerettet, die in neun Holzbooten und sechs Schlauchbooten auf dem Meer trieben.</p> <p>Die Zahl der in diesem Jahr in Italien ankommenden Flüchtlinge könnte damit schon in Kürze die Marke von 50.000 überschreiten. Mehrere italienische Regionen äußerten sich vor diesem Hintergrund kritisch zu den Neuankömmlingen, weil sie fürchten, die damit verbundenen Herausforderungen nicht mehr schultern zu können. An der gemeinsamen Rettungsaktion waren Schiffe der deutschen Bundeswehr, der italienischen, irischen und britischen Marine sowie einer Nichtregierungsorganisation beteiligt.</p> <p>Allein am Samstag wurden vor der libyschen Küste fast 3500 Flüchtlinge aufgenommen. Insgesamt 15 Flüchtlingsboote - sechs davon Schlauchboote - waren dort am Morgen in Seenot geraten. Alle 3480 Menschen konnten nach Angaben der italienischen Küstenwache gerettet werden. Die verlassenen Boote wurden der Bundeswehr zufolge "als Schifffahrtshindernis eingestuft und zerstört".</p> <h3>"Hessen" und "Berlin" zur Rettung</h3> <p>Die Fregatte "Hessen" und der Versorger "Berlin" nahmen 1411 Menschen aus vier Booten auf, darunter 145 Kinder, wie die Bundeswehr mitteilte. Die Rettungsaktion wurde zunächst von der in Malta ansässigen Stiftung Seenotrettung (Migrant Offshore Aid Station - MOAS) koordiniert, die mit dem Schiff "Phoenix" vor Ort war.</p> <p>Am Sonntag griff die britische Marine nach eigenen Angaben in den Gewässern zwischen Libyen und Italien weitere 500 Flüchtlinge in Seenot auf. Hinweise auf Todesopfer hatten die Behörden nicht. Die italienische Marine fand auf einem Boot aber sieben Schwangere, die in Krankenhäuser gebracht werden sollten.</p> <p>Mit den geretteten Flüchtlingen vom Wochenende könnte die Zahl derer, die seit Jahresbeginn nach der Fahrt über das Mittelmeer Italien erreichten, schon am Montag auf mehr als 50.000 steigen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen bis Mitte Mai fast 1800 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben.</p> <h3>Zehntausende Flüchtlinge in Italien</h3> <p>Italien beherbergt landesweit derzeit bereits rund 84.000 Flüchtlinge, die Aufenthaltszentren sind völlig überfüllt, die Behörden arbeiten am Limit. Der Präsident der norditalienischen Region Lombardei, Roberto Maroni, sagte dazu am Sonntag, er werde am Montag die Bürgermeister und Präfekten seiner Region dazu auffordern, keine "illegalen Flüchtlinge" mehr aufzunehmen. Die Regierung in Rom verteilt die Flüchtlinge auf die einzelnen Regionen.</p> <p>Der neu gewählte Präsident der nordwestlichen Küstenregion Ligurien, Giovanni Maroni, äußerte sich ähnlich kritisch. "Ich habe es bereits gesagt: Wir werden keine weiteren Migranten aufnehmen und die Lombardei, Venetien und das Aostatal werden es uns gleichtun." Der rechtsgerichtete Präsident von Venetien, Luca Zaia, sprach mit Bezug auf seine Region von einer "tickenden Zeitbombe". Die sozialen Spannungen in der Region, zu der auch Venedig gehört, seien immens.</p> <p>Mit einer Militärmission will die Europäische Union künftig das Schleusen von Flüchtlingen über das Mittelmeer unterbinden. Die EU-Länder hatten im Mai den Plan gebilligt, mit einem Marineeinsatz gegen Schlepperbanden vorzugehen. In einer ersten Stufe sollen Schiffe und Überwachungsflugzeuge Informationen über die Schleusernetze sammeln. Für ein militärisches Vorgehen gegen Schlepperboote hofft die EU auf ein Mandat der Vereinten Nationen. (APA, 7.6.2015)</p> </div></div>
262
Newsroom/Wirtschaft/Finanzen
2015-06-07 09:00:00.00
Apple & Co. wetteifern mit Investmentfonds
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">US-Technologieriesen horten insgesamt eine halbe Billion Dollar und stecken sie in Anleihen</h2><p>Wer in den USA eine große Unternehmensanleihe platzieren will sollte nicht nur an der Wall Street die Werbetrommel rühren, sondern auch einen Abstecher nach Reno einplanen. In der Casinostadt in Nevada haben nämlich die Kapitalmanagement-Einheiten von <a href="/r506/Apple">Apple</a> und Oracle ihren Sitz - und diese spielen an den Anleihenmärkten mittlerweile eine ähnlich gewichtige Rolle wie große Fondsanbieter. Insgesamt haben die zehn größten US-Technologiefirmen ihre liquiden Mittel seit 2008 auf über eine halbe Billion US-Dollar verdreifacht, die nach Veranlagung gieren.</p> <p>Laut Insidern kaufen einzelne US-Technologiegrößen bei Neuemissionen von Unternehmensanleihen mit guter Bonität und bis zu drei Jahren Laufzeit gleich ein Fünftel am Stück. Als Großabnehmer, welche die Papiere in der Regel bis Laufzeitende halten, sind Apple &amp; Co. bei Emittenten sehr beliebt. Damit stehen sie im direkten Wettbewerb mit Fondsgrößen wie Pimco, Blackrock oder Vanguard. Auch diese bieten bei Platzierungen im großen Stil mit, da bei Emissionen ein Abschlag gegenüber den Marktpreisen gewährt wird.</p> <h3>Barreserven am Fiskus vorbeisteuern</h3> <p>Viel von dem riesigen Geldreserven der US-Technologieriesen sind im Ausland geparkt und können nicht direkt in die USA zurückgeholt werden, ohne Rückführungssteuern bezahlen zu müssen. Um eine Versteuerung zu umgehen, werden die liquiden Mittel in Unternehmensanleihen investiert. Bei Apple waren es laut Bloomberg-Daten Ende März etwa fast 90 Prozent der insgesamt 193,5 Milliarden Dollar an Barreserven, die bei ausländischen Töchtern in der Bilanz stehen.</p> <p>Am Markt für Unternehmensanleihen wird jedoch befürchtet, dass die hohe Nachfrage der US-Technologiefirmen abreißen könnte. Ein Auslöser könnten Steuernachlässe für die Heimführung der Barreserven sein. Dem Vernehmen nach bemühen sich diese seit Jahren im Kongress um derartige Sonderregelungen. Auch im Fall eines deutlichen Renditeanstiegs wird befürchtet, dass sich die "Techies" aus Unternehmensanleihen zurückziehen und stattdessen US-Staatsanleihen zuwenden könnten. (Alexander Hahn, 7.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Telekommunikation/Handy/Android
2015-06-07 09:10:38.00
Android M: Ein erster Blick auf die neue Softwaregeneration
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Gezieltes Entziehen von Berechtigungen und automatische App-Backups als Highlights - Verstecktes dunkles Theme</h2><p>uAm Donnerstagabend war es soweit: Im <a href="http://derstandard.at/2000016569916/">Rahmen der Keynote zur Google I/O 2015</a> hat das Unternehmen mit Android M eine neue Generation seines Betriebssystems angekündigt. Kurz danach wurde auch die Preview-Version veröffentlicht, die sich der STANDARD natürlich gleich installiert hat, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Zudem haben wir noch bei Google nachgefragt, um einige Detailfragen zu klären. Im Folgenden also der Versuch alles zusammenzufassen, was es derzeit zu Android M zu wissen gibt.</p> <h3>Preview</h3> <p>Zunächst: Die <a href="http://developer.android.com/preview/index.html" target="_blank">Developer Preview</a> steht in Versionen für Nexus 5, 6, 9 und den Nexus Player zum Download. Wer sie installieren will, muss wissen, wie ein Factory Image zu flashen ist, und damit leben können, dass dabei sämtliche Daten gelöscht werden. Auch warnt Google mehrfach davor, dass es sich um eine unfertige Version handelt, die nicht für den täglichen Einsatz vorgesehen ist.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E704/2015/05/30/androidm.jpg" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="470" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/05/30/androidm.jpg" data-zoomable="true" height="470" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E704/2015/05/30/androidm.jpg" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: andreas proschofsky / standard</div><div class="caption context">Android M auf dem Nexus 9.</div></div> <h3>Erster Blick auf Android M</h3> <p>Kommen wir zu den Neuerungen von Android M selbst. Eine der wohl wichtigsten Änderungen stellt die Überarbeitung des Berechtigungsmodells dar: Die Nutzer können nun also selbst bestimmen, welche App welche Rechte haben soll. Dies funktioniert auf zweierlei Weise. Einerseits wird bei der ersten Nutzung einer Berechtigung in der App gefragt, ob die User zustimmen. Wenn dann etwa ein Programm aus unerfindlichen Gründen nach der Location fragt, können die Nutzer das einfach ablehnen. Zudem ist es aber auch möglich, einer App nachträglich Berechtigungen zu entziehen, dies ist über die App-Details in den Systemeinstellungen möglich.</p> <h3>Entwicklerunterstützung</h3> <p>Ein Ansatz, der natürlich potentiell zu Problemen führen kann, etwa wenn einer App aus Unwissen essentielle Rechte entzogen werden. Also müssen sich alle Entwickler, die das Android M SDK verwenden, überlegen, wie sie mit solchen Situationen umgehen. Google rät bei optionalen Berechtigungen einfach das zugehörige Feature zu deaktivieren, und nicht darauf zu beharren. Ist eine Berechtigung für den Betrieb einer App zwingend nötig, sollen die Nutzer hingegen auf den Grund hingewiesen werden. Bei älteren Apps erlaubt Android zwar auch den Rechteentzug, warnt aber explizit davor, dass dies zu Schwierigkeiten führen kann.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm1.png" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="417" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/05/29/androidm1.png" data-zoomable="true" height="417" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm1.png" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">screenshot: andreas proschofsky / standard</div><div class="caption context">Bei der Einrichtung warnt Google eindringlich vor der Installation. Rein optisch erinnert das Folgende dann stark an Android Lollipop, nur die Farbhighlights wurden verändert.</div></div> <h3>Geschichte</h3> <p>Dabei handelt es sich um einen direkten Nachfolger der App Ops, die mit Android 4.3 erstmals über eine versteckte Einstellung zu erreichen waren. Diese seien damals eigentlich nur geschaffen worden, um potentielle Probleme bei der Nutzung unterschiedlicher SMS-Apps zu testen, erzählt Burke auf Frage des STANDARD. In Folge habe man das System aber konsequent ausgebaut. Dass es so lange gedauert hat, bis es nun fix in Android gelandet ist, liege nicht an einem Umdenken, sondern einfach daran, dass ein solcher Mechanismus schwierig korrekt hinzubekommen sei, ohne damit allerlei Probleme zu verursachen.</p> <p><strong>Backup</strong></p> <p>Die zweite große Neuerung ist eine, die Google verblüffenderweise in seiner Keynote gar nicht angesprochen hat: Es werden nun nämlich sämtliche App-Einstellungen - ausgenommen Caches und temporäre Dateien - automatisch in der Cloud gesichert und bei einer Neuinstallation wieder hergestellt. Dies passiert von Haus aus für alle Apps, die Entwickler können aber auf Wunsch gewisse Informationen ausnehmen. Allen Apps stehen dafür jeweils 25 MB zur Verfügung.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm3a.png" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="417" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/05/29/androidm3a.png" data-zoomable="true" height="417" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm3a.png" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: screenshot: andreas proschofsky / standard</div><div class="caption context">In Android M können Apps gezielt Berechtigungen entzogen werden. Dies sollte allerdings nur mit Bedacht eingesetzt werden. Rechts das - etwas versteckte - dunkle Theme.</div></div> <h3>Custom Tabs</h3> <p>Mit den Chrome Custom Tabs schafft Google eine neue Alternative zur Einbettung von Webseiten in eigene Apps. Im Gegensatz zum klassischen Webview werden bei den Custom Tabs sämtliche Signin-Informationen und Passwörter aus dem Browser übernommen. Für die Nutzer sei es oft verwirrend, warum sie in einer App plötzlich nicht eingeloggt sind, nur weil diese eine Webseite einbettet, so Burke.</p> <h3>Optisch wie gehabt. Fast.</h3> <p>Die visuellen Änderungen halten sich bei Android M bisher im engen Rahmen. Ein paar neue Farb-Highlights hier, leichter Feinschliff hier. Eine Ausnahme bildet der App-Drawer, bei dem sich allerdings die Frage stellt, ob Google diesen wirklich ernst meint. Ganz oben sind die am öftesten genutzten Apps, darunter die vollständige Liste, die nun wieder vertikal scrollt und links mit großen Buchstaben versehen ist. Dies sieht vor allem bei wenigen Apps ziemlich gedrängt aus. Insofern bleibt abzuwarten, was sich hier in Zukunft noch tut. Nett ist jedenfalls schon mal, das nun auch Google an dieser Stelle eine Suchfunktion einführt. Die Widget-Auswahl wurde ebenfalls überarbeitet. Auch sie scrollt nun vertikal, die Einträge sind jetzt nach App sortiert.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm2.png" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="417" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/05/29/androidm2.png" data-zoomable="true" height="417" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm2.png" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">screenshot: andreas proschofsky / standard</div><div class="caption context">Am Lockscreen wurde erneut an der Schriftdarstellung geschraubt, diese ist nun deutlich "fetter" als zuvor. Der App Drawer wurde umgestaltet, und im Schnellstartmenü gibt es nun einen "Do not disturb"-Knopf.</div></div> <h3>Google &lt;3 MicroSD</h3> <p>Was einige Nutzer verblüffen wird: Nach dem jahrelangen Kampf Googles gegen MicroSD-Karten, bringt Android M nun - nach Lollipop erneut - Verbesserungen für diese. Entsprechende Karten können auf Wunsch mit dem internen Speicher verbunden werden. Dafür werden sie allerdings speziell eingerichtet, sie lassen sich dann also nicht mehr mit anderen Geräten tauschen.</p> <h3>USB Storage</h3> <p>Doch damit nicht genug, ist es in Android M nun ohne weitere Tools möglich, USB-Storage-Devices anzuhängen, diese werden auch direkt im Storage-Manager von Android angezeigt. Besonders interessant dürfte dies für AndroidTV-Geräte wie den Nexus Player sein, der damit einfach lokale Medien einbinden könnte.</p> <h3>Dösende Androiden</h3> <p>Einige Verbesserungen bringt Android M in Sachen Akkulaufzeit, oder genauer gesagt der Standby-Zeit. Dank "Doze" erkennt Android künftig, wenn ein Gerät länger nicht benutzt wird, und verlängert nach und nach die Aufwachzyklen für regelmäßige Tasks. Dies soll etwa bei einem Nexus 9 die Standby-Zeit verdoppeln. Keine Angst: High-Priority-Nachrichten können diesen Schlafzustand noch immer durchbrechen, damit wichtig Informationen weiterhin in Echtzeit durchdringen. Zudem werden diese Sparmodi beim Anhängen des Geräts an den Strom wieder deaktiviert.</p> <h3>Standby</h3> <p>Eine zweite Verbesserung nennt sich App Standby, und sollte vor allem jenen helfen, die eine Vielzahl von Apps installiert haben, diese aber nicht regelmäßig nutzen. Nach einer gewissen Zeit verlieren ungenutzte Apps künftig den Netzwerkzugriff, erst wenn sie wieder gestartet werden, laufen sie wie zuvor.</p> <h3>Fingerabdruck</h3> <p>Rein theoretischer Natur ist derzeit der Fingerprint-Support, gibt es doch bisher noch kein Gerät von Google, dass diesen unterstützt. Als Einsatzgebiet sieht man vor allem die Autorisierung von Bezahlvorgängen mittels des ebenfalls neuen Android Pay. Jedenfalls kann man sich damit jetzt schon mal ausmalen, welche Hardwarekomponente im nächsten Nexus-Smartphone definitiv enthalten sein wird.</p> <h3>Google Now on Tap</h3> <p>Eines der geheimen Highlights der Google I/O-Keynote waren die Neuerungen um Google Now. Bekommt dieses doch mit Android M eine zentrale Rolle in dem Betriebssystem. Mittels eines langen Drucks auf den Home-Button können künftig Kontextinformationen zum gerade im Vordergrund befindlichen Bildschirm abgefragt werden. Also etwa biografische Details zu einer erwähnten Person oder einem Ort. Hierzu wird Googles Knowledge Graph angezapft, das Ganze nennt sich Google Now on Tap. All das wird übrigens systemweit funktionieren, und zwar ohne dass die App-Entwickler irgendwelche Anpassungen vornehmen müssen.</p> <h3>Privacy?</h3> <p>Derzeit ist dies aber noch blanke Theorie, in der aktuellen Preview ist diese Funktion noch nicht enthalten. Trotzdem könnte sich Google Now on Tap aber als eine der wichtigsten Änderungen in der M-Release herausstellen - eine, die aber sicher auch wieder neue Privacy-Diskussionen auslösen wird.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm4.png" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="417" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/05/29/androidm4.png" data-zoomable="true" height="417" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E704/2015/05/29/androidm4.png" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">screenshot: andreas proschofsky / standard</div><div class="caption context">Links der neue Memory Manager, daneben der About-Screen und das noch recht schnöde Easter Egg von Android M.</div></div> <h3>App Links</h3> <p>Mit den App Links können Entwickler nun eine fixe Beziehung zwischen ihrer Domain und der eigenen App herstellen, wodurch sie automatisch zur Default-App für entsprechende Verweise werden. Dies geschieht über eine Manifest-Datei, die in einem Unterverzeichnis der eigenen Webseite abgelegt wird. Das soll in Zukunft nervige Dialoge ersparen, bei denen die Nutzer bisher nach und nach festlegen müssen, ob sie einen Link jetzt im Browser oder einer App öffnen wollen. Die Möglichkeit auf dem eigenen Gerät andere Apps zu bevorzugen, verbleibt den Nutzern über die Einstellungen weiterhin.</p> <h3>Vermischtes</h3> <p>Dazu kommen eine Reihe kleinere Verbesserungen. Die Lautstärkeneinstellungen wurden nach zahlreicher Kritik erneut überarbeitet, so dass unterhalb von Vibrieren nun wieder ein Lautlos-Modus zu finden ist - "Do not Disturb" genannt, der alles stumm schaltet bis auf den Wecker. Gleichzeitig wurden die Möglichkeiten des Priority-Modus deutlich erweitert. So können über Regeln jetzt beispielsweise Wochenenden ausgenommen werden, und wer will kann Anrufer, die mehrmals innerhalb von 15 Minuten anrufen automatisch durchlassen.</p> <p>Für Copy &amp; Paste-Aufgaben wird jetzt direkt über einer ausgewählten Stelle ein Floating-Toolbar angezeigt, App-Entwickler können diesen individuell anpassen. Apropos Textauswahl: Diese wurde verfeinert, so dass es nun einfacher ist, die gewünschte Passage tatsächlich korrekt zu erwischen. Wer eine Bluetooth-Tastatur verwendet, wird sich darüber freuen, dass geläufige Shortcuts wie Strg+C endlich funktionieren.</p> <h3>Benachrichtigungen</h3> <p>Die Heads-Up-Notifications, die von oben in den Bildschirm geschoben werden und mit Lollipop eingeführt wurden, lassen sich jetzt pro App deaktivieren. Die Android-Tastatur kennt nun einen optionalen Split-Modus, der in der Landscape-Ansicht bei Tablets die Tastatur-Hälften weiter nach links und rechts verschiebt. Und wenn wir schon beim Tablet-spezifischen sind: Der Benachrichtigungsbereich wird bei entsprechenden Geräten nicht mehr automatisch mittig sondern direkt unter dem Finger heruntergezogen.</p> <p>In der Kontakt-App lassen sich nun einfacher mehrere Einträge zu einem einzelnen zusammenführen, auch wenn diese Änderung offenbar weiterhin nur lokal durchgeführt wird. Der Dialer wurde grafisch leicht umgestaltet, so dass in der Liste der letzten Anrufe nun mehr Informationen auf den ersten Blick zu sehen sind. Mit den <a href="https://www.youtube.com/watch?v=OW1A4XFRuyc" target="_blank">Voice Interactions gibt es eine neue Schnittstelle</a>, die Entwicklern den Einsatz von Sprachkonversationen in ihren Apps erleichtern soll. Das kann man sich so vorstellen, dass die App nach einer anfänglichen Spracheingabe durch die Nutzer noch weitere Details nachfragt.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E704/2015/05/31/mpreviewx.png" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="528" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/05/31/mpreviewx.png" data-zoomable="true" height="528" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E704/2015/05/31/mpreviewx.png" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">screenshot: andreas proschofsky / standard</div><div class="caption context">Die Tastatur bietet auf Tablets jetzt einen Split-Modus.</div></div> <h3>Memory Manager</h3> <p>Etwas versteckt findet sich in den Einstellungen ein neuer Memory Manager, der nicht nur den aktuellen Speicherverbrauch sondern auch den maximalen RAM-Verbrauch in letzter Zeit anzeigt - wodurch das Aufspüren problematischer Apps einfacher werden soll. Neu mit dabei ist der Support für USB C, der unter anderem dazu genutzt werden kann, das Smartphone oder Tablet als Ladegerät für ein externes Gerät zu verwenden. Android M bietet native Unterstützung für einen Bluetooth Stylus, und es können nun externe MIDI-Geräte angeschlossen werden. Zudem gibt es wieder einige Optimierungen in Fragen Grafikperformance. Und die Google-Einstellungen haben einen fixen Bereich in den Systemeinstellungen erhalten. Bisher gab es dafür einen separaten Eintrag im App Launcher.</p> <h3>Dunkles Theme?</h3> <p>Und dann wären da noch zwei Dinge, die in den Developer Settings versteckt aber nicht minder interessant sind. So lässt sich an dieser Stelle nun alternativ ein dunkles Theme auswählen. Hoffnungen auf einen vollständigen Theme-Support sollte man sich dadurch allerdings nicht machen. Googles Dave Burke ist sich auf Frage des STANDARD entsprechend gar nicht sicher, warum diese Funktion eigentlich mitgeliefert wird, unter Umständen seien dies Tests in Hinblick auf die Barrierefreiheit. Aktuell hat das Ganze aber ohnehin lediglich auf die Systemeinstellungen Auswirkung. Zudem gibt es aber noch eine zweite interessante Option in den Developer Settings: Wer ShowSystemUITuner aktiviert, kann die Schnelleinstellungen umsortieren.</p> <p><strong>Mehrfenster</strong></p> <p>Noch besser versteckt ist ein Multi-Window-Modus. Wie <a href="http://www.reddit.com/r/Android/comments/37omou/extremely_experimental_multiwindow_support_on/" target="_blank">findige Nutzer entdeckt habe</a>n, lässt sich dieser über Änderungen an der build.prop-Datei aktivieren. Damit können dann zwei Fenster nebeneinander angeordnet werden. Das Gebotene ist aber noch reichlich instabil, es dürfte also wohl einen Grund geben, warum Google dieses nicht einfacher zugänglich macht. Trotzdem nährt dies natürlich Hoffnungen für die fertige Version von Android M.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/EsilmFlNeXc" data-zoomable="true" frameborder="0" height="394" src="//www.youtube.com/embed/EsilmFlNeXc" width="702"></iframe><div class="credits">tim schofield (qbking77)</div><div class="caption context">Reichlich experimentell: Der versteckte Mehrfenster-Modus.</div></div> <h3>Warnung</h3> <p>Bei all dem ist der frühe Entwicklungszustand der Preview unübersehbar, Google übertreibt also mit seinen Warnungen keineswegs. So sind etwa gewisse Instabilitäten mit WLAN-Verbindungen zu bemerken, die bei manchen Geräten zu sehr schlechter Akku-Laufzeit führen. Wer Android M schon jetzt auf seinem Smartphone oder Tablet installieren will, sollte also wissen, worauf er sich einlässt.</p> <h3>Android M für "Moderat"</h3> <p>Im Vergleich zu Lollipop ist Android M derzeit eine im Umfang eher bescheidene Release, wie auch Dave Burke eingesteht. M könne insofern auch für "Moderat" stehen, scherzt der Google-Vizepräsident. Dies muss freilich noch nichts Schlechtes bedeuten, könnte Android doch nach den großen Umbrüchen von Lollipop durchaus mal eine Release brauchen, die sich statt auf große Umbauten lieber mal auf Detailverbesserungen und Feinschliff konzentriert.</p> <h3>Zeitraum</h3> <p>Android M soll nach einer Reihe weiterer Preview-Version im dritten Quartal veröffentlicht werden. Wenn alles gut geht, könnte es bereits Ende August / Anfang September soweit sein. (<a href="https://plus.google.com/+AndreasProschofsky/" target="_blank">Andreas Proschofsky</a> aus San Francisco, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p>Hinweis im Sinne der <a href="http://derstandard.at/1369363573096">redaktionellen Leitlinien:</a> Die Eintrittskarte für die Google I/O wurde von Google zur Verfügung gestellt.</p> <p><b>Link</b></p> <p><a href="http://developer.android.com/preview/index.html" target="_blank">Developer Preview für Android M</a></p> <p><b>Nachlese</b></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016059338">Google stellt Android M, Brillo und Google Photos vor</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016569916/">Android M: Aus für Nexus 4, Preview zum Download</a></p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Finanzen/Geld
2015-06-07 10:00:00.00
Privates Geld für zarte Pflänzchen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Geschäftsidee trifft auf Geldgeber und Know-how: Über Motive, Hoffnungen und Sorgen sogenannter Business-Angels</h2><p>Wien - Manchmal ist es einfach dem Zufall geschuldet, wenn eine Geschäftsidee auf ihre künftige Geldgeber trifft. So geschehen im Fall der Unternehmerin Karin Keglevich, die vor rund zwei Jahren "vom Hörensagen" auf das Medizintechnik-Start-up Repuls gestoßen ist. Das Interesse war geweckt und bei dem jungen Unternehmen der Kapitalbedarf gegeben - so kam Keglevich zu ihrem Debüt als sogenannter Business-Angel, der als Privatperson jungen Firmen Risikokapital zur Verfügung stellt.</p> <p>Neben dem nötigen Kleingeld konnte Keglevich auch ihr Know-how als geschäftsführende Gesellschafterin der PR-Agentur Special Public Affairs einbringen, also mit Kontakten, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit den Firmenaufbau begleiten. "Es macht unheimlich viel Spaß", sagt die Unternehmerin über ihre erste Beteiligung. Aktuell laufe Repuls in Österreich bereits gut, der Schritt nach Deutschland erfolge derzeit.</p> <p>Inzwischen hat sich Keglevich auch an einem zweiten Start-up beteiligt, der Spezial-Werbeagentur Global Onboard Partners Europe: "Insgesamt kann ich mir drei bis vier Beteiligungen vorstellen." Ein gewinnbringender Exit, also der Verkauf einer Beteiligung, binnen weniger Jahre ist für den Business-Angel kein zwingendes Muss - für Keglevich kann es auch auf eine langfristige Partnerschaft mit regelmäßigen Dividenden hinauslaufen.</p> <h3><b>Gefühlswelt eines Engels </b></h3> <p>Aber nicht nur finanzielle Überlegungen stehen im Mittelpunkt, die Beteiligungen haben auch einen emotionalen Aspekt: "Ich freue mich immer, wenn ich auf engagierte Menschen treffe. Die zeigen Wille und Einsatz, das sollte man unterstützen", erläutert Keglevich ihre Motive. "Es ist eine Mischung aus Aufregung, Freude, Mitleiden und der Teilnahme an einer Erfolgsvision, die einen bereichert." Außerdem hebt sie Rückkoppelungseffekte für das eigene Kerngeschäft hervor: "Es bringt einem auch neues Denken und neue Ideen."</p> <p>Aber nicht jeder potenzielle Gründer kommt an Kapital. "Ich bekomme immer wieder Businesspläne auf den Tisch. Ich investiere gefühlsmäßig und aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen, wo man sich Erfolg erwartet", sagt Keglevich. Allerdings müsse man auch mit Misserfolgen rechnen, denn "jede Investition stellt ein Risiko dar. Wenn das Geld weg ist, gehe ich auch nicht unter."</p> <p>Auch Friedrich Spritzey begleitet als geschäftsführender Gesellschafter des Wirtschaftsprüfers SOT Süd-Ost Treuhand ein bis zwei Start-ups oder Restrukturierungen als Business-Angel. Mehr sei nicht möglich, denn "wir investieren vor allem Zeit, aber auch Geld". Er empfiehlt, sich Geschäftsideen und die Leute dahinter genau anzusehen, "ob die überhaupt in der Lage sind, etwas weiterzubringen".</p> <p>Unterstützung benötigen angehende Jungunternehmer laut Spritzey vor allem im kaufmännischen Bereich. "Irgendwann müssen sie einen Businessplan machen. Das fürchten die meisten wie der Teufel das Weihwasser." Es fehle oft der Mut, etwas in Grundzügen festzulegen, ohne die Details zu kennen. Daher hält es Spritzey für wichtig, realistische Milestones festzusetzen, an denen man sich entlanghangeln könne.</p> <h3><b>"Man war einfach mit dabei" </b></h3> <p>In der Austrian Angel Investors Association sind über 150 aktive Business-Angels verbunden, die meisten davon sind selbst Unternehmer. Seit 2012 haben sie insgesamt 15 Mio. Euro in heimische Start-ups investiert, im Mittel werden 100.000 bis eine Viertelmillion Euro pro Angel in ein Projekt gesteckt. "Leben kann man davon zwar nicht", meint Spritzey, "aber man kann etwas erreichen und bewegen - man war einfach mit dabei." (aha, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Asien/Japan
2015-06-07 09:00:00.00
Als Europa nach Japan kam
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der Gründer der Paneuropa-Bewegung, Richard Coudenhove-Kalergi, inspirierte mit seinen Ideen zwei japanische Premiers</h2><p>In den USA schrillten kurz nach den japanischen Parlamentswahlen im Jahr 2009 die Alarmglocken. Yukio Hatoyama, der Spitzenkandidat der Demokraten, hatte einen furiosen Wahlsieg eingefahren, nun stellte der neue Premierminister kurzerhand die Außenpolitik des Landes auf den Kopf. Nichts weniger als den gesamten, zumindest teilweisen Abzug amerikanischer Truppen von Okinawa forderte der damals 62-Jährige.</p> <p>Ein Jahr darauf lud er eine hochrangige chinesische Delegation unter Führung des späteren Staatspräsidenten Xi Jinping nach Tokio, deren Besuch - ganz im Gegensatz zur bisherigen Politik Japans gegenüber der neuen Großmacht - höchste Aufmerksamkeit erfuhr. Im Weißen Haus in Washington fürchtete man, Hatoyama wolle sich von den USA abwenden. Der neue Stil in der japanischen Außenpolitik war nichts weniger als der Versuch des Premiers, eine politische Idee zu verwirklichen, die ihn seit langem umtrieb: die Gründung einer panasiatischen Bewegung, das Zusammenleben egalitärer und brüderlich verbundener, aber zugleich unabhängiger Staaten.</p> <p>Ein politisches Leitbild, das Hatoyama ausgerechnet einem Österreicher und dessen Werk zu verdanken hat: Richard Coudenhove-Kalergi, dem Begründer der Paneuropa-Bewegung. Doch die Verbindungen zwischen Japan und Österreich reichen noch viel tiefer.</p> <p>Die Geschichte beginnt im Jahr 1892 gewissermaßen wie im Hollywoodkino oder in der <a href="/r1353209103830/Musiktheater">Oper</a>. Der als österreichischer Gesandter in Japan dienende Diplomat Heinrich Graf Coudenhove-Kalergi fiel in Tokio vom Pferd, Mitsuko, die Tochter des Öl- und Antiquitätenhändlers Aoyama, bei dem Coudenhove ein Kunde war, half ihm wieder auf die Beine. Daraus wurde eine Liebesgeschichte, die aber nicht im Unglück endete wie Giacomo Puccinis Oper <i>Madama Butterfly</i>. Graf Coudenhove-Kalergi lässt seine Geliebte Mitsuko nicht sitzen wie der amerikanische Diplomat Pinkerton seine Butterfly, vielmehr heiratet er die Angebetete. Noch in Tokio werden zwei Kinder geboren, als zweiter Sohn im Jahr 1894 Richard, dessen japanischer Vorname Eijiro lautete. Er gründete später die Paneuropa-Bewegung, und seine Ideen wurden für die politischen Vorstellungen Yukio Hatoyamas wie zuvor für seinen Großvater Ichiro wegweisend.</p> <h3><b>Überzeugter Pazifist </b></h3> <p>1896 übersiedelte die Familie Coudenhove-Kalergi auf das böhmische Familiengut Ronsberg, wo Heinrich die elterlichen Besitzungen verwalten musste. Mitsuko wurde vom Kaiser persönlich mit dem Auftrag verabschiedet, Japan in Österreich würdig zu vertreten.</p> <p>Nach seinem Studium der Philosophie und Geschichte hatte Richard Coudenhove-Kalergi 1924 die Zeitschrift <i>Pan-Europa</i> und die Paneuropa-Union gegründet. Nicht zuletzt aus der Erfahrung des Ersten Weltkriegs war er ein überzeugter Pazifist geworden, der ein vereintes Europa anstrebte, in dem die einzelnen Länder aber als gleichberechtigte Partner bestehen bleiben und ihre jeweilige nationale Eigenheiten bewahren sollten.</p> <p>In Wien begegnete Coudenhove-Kalergi dem japanischen Diplomaten Morinosuke Kajima, der in Berlin als Diplomat akkreditiert war. Die zwei Männer wurden Freunde. Kajima war fasziniert von der Idee eines friedlichen Zusammenlebens der verschiedenen Nationen in einem vereinten Europa, und Coudenhove-Kalergi schlug ihm vor, in Asien für ein Pan-Asia nach dem Modell eines Paneuropa zu arbeiten.</p> <p>Nach seiner Rückkehr nach Japan veröffentlichte Kajima Coudenhove-Kalergis Buch <i>Pan-Europa</i>, das er übersetzt hatte. Bereits im Jahr 1926 hatte er in seinem Buch <i>Pan-Asia Movement and Pan-Europa Movement</i> seine Überlegungen zur Übernahme des Coudenhove-Kalergi'-schen Paneuropa-Konzepts auf Asien dargelegt. Er schied aus dem diplomatischen Dienst aus, um sich ganz der Pan-Asia-Bewegung widmen zu können.</p> <p>1946 erhielt Ichiro Hatoyama, der Großvater des späteren Premiers Yukio Hatoyama, die englische Ausgabe von Coudenhove-Kalergis Buch <i>Totaler Mensch - Totaler Staat </i>und war so begeistert von dem Buch, dass er es ins Japanische übersetzte. Ichiro, der von 1954 bis 1956 japanischer Premierminister gewesen war, hatte auf der Basis von Coudenhove-Kalergis politischer Ethik vor etwa 60 Jahren die Yuai-Bewegung gegründet.</p> <p>Ichro Hatoyama strebte ein unabhängiges, nicht einseitig an die USA gebundenes Japan an. Japan sollte vielmehr mit vielen Ländern gute Beziehungen auf der Basis von Gleichberechtigung anstreben. So war er auch um gute Beziehungen mit der Sowjetunion bemüht an und reiste zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen nach Moskau.</p> <p>Die Yuai-Philosophie und damit das panasiatische Ideengebilde übernahm Jahrzehnte später sein Enkel Yukio, der es zu seiner außenpolitischen Maxime ausbaute. Im Zentrum stehe, so Hatoyama im Gespräch mit dem STANDARD, die solidarische Beziehung unabhängiger und freier Menschen, denen jede nationale Beschränktheit fremd ist.</p> <p>Bevor er 2009 Premierminister wurde, legte er in einem Aufsatz der Zeitschrift <i>Voice</i> seine Vorstellungen einer East Asian Community dar und nannte dabei Richard Coudenhove-Kalergi ausdrücklich als den Ideengeber für sein Modell einer Ostasiatischen Gemeinschaft gleicher und freier in brüderlichem Verhältnis zueinander stehender Staaten.</p> <p>Dass Yukio Hatoyama außenpolitsch eine stärkere Hinwendung zu Asien anstrebte und Japans Abhängigkeit von den USA überwinden wollte, war allgemein bekannt. Sein Konzept einer East Asian Community traf aber weder in Japan noch in den Nachbarländern Südkorea und China auf große Resonanz. Dieses politische Konzept wirkte wie eine Idee von einem anderen Stern, auch wenn Coudenhove-Kalergi seinem Freund Kajima schon in den 20er-Jahren die Übertragung des Konzepts eines Paneuropa auf Asien empfohlen hatte.</p> <h3><b>Fatale Abschottung </b></h3> <p>Im Gespräch mit dem STANDARD gibt Hatoyama zu erkennen, dass ihm heute durchaus bewusst ist, wie weit Ostasien von der Verwirklichung einer East Asian Community entfernt ist. Im Gegensatz zu Europa waren die asiatischen Staaten jahrhundertelang weitgehend voneinander abgeschottet. Der Abschottung folgte der grausame Versuch der Kolonisierung weiter Teile Asiens durch die japanische imperiale Armee. Der tiefgehende Nationalismus in China und Südkorea ist auch Resultat dieser Demütigung durch Japan zu sehen. Zugleich sind Chinas Bestrebungen, zum Hegemon Asiens zu werden, mit Hatoyamas Vision einer East Asian Community, einer Gemeinschaft gleicher, freier und brüderlicher Staaten, nicht zu vereinbaren.</p> <p>Yukio Hatoyama musste politisch scheitern, weil es weder in Japan noch in den Nachbarländern ein Bewusstsein für Notwendigkeit einer East Asian Community gab und gibt. Im Gespräch mit dem STANDARD nennt er die East Asian Community jetzt ein Langzeitprojekt. Nicht nur wegen des Erhalts dubioser Spenden musste er zurücktreten, sondern weil er hartnäckig an die unmittelbare politische Umsetzung seiner Ideen glaubte.</p> <p>Richard Coudenhove-Kalergi war kein Politiker. Der Onkel der österreichischen Journalistin Barbara Coudenhove-Kalergi hatte politische Ideen, für die er unablässig in Büchern und Gesprächen mit Politikern warb. So gelang es ihm in einem Europa, das für die Idee einer europäischen Gemeinschaft empfänglich war, ein öffentliches Bewusstsein für ein vereintes Europa zu schaffen. Nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik scheint Yukio Hatoyama nun in ähnlicher Weise als Ideengeber und Initiator wirken zu wollen. Aber die Chancen für die Schaffung einer Vereinigung unabhängiger, freier und gleicher Staaten sind in Asien ungleich schlechter als in Europa.</p> <p>Nach Japan, in das Land seiner Kindheit, kehrte Coudenhove- Kalergi noch zweimal, 1967 und 1970, zurück. Eingeladen von seinem Freund Kajima und Hatoyamas Yuai-Vereinigung, hielt er Vorträge zu seiner politischen Philosophie, wurde mit Orden ausgezeichnet und vom japanischen Kaiserpaar empfangen als der Sohn jener jungen Frau, die einst vom Kaiser den Auftrag erhalten hatte, Japan in Österreich Ehre zu machen. (Siegfried Knittel aus Tokio, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p>Yukio Hatoyama wird von 12. bis 18. Juni anlässlich der 50-jährigen Zusammenarbeit des Österreichischen Jungarbeiterbundes ÖJAB und der japanischen Yuai- Vereinigung Österreich besuchen.</p></div></div>
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Livingroom/Gesundheit/FamilieGesundheit/SchwangerschaftKinderwunsch
2015-06-07 10:00:00.00
Schwanger trotz Krebs
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Eine Tumorbehandlung schädigt die Eierstöcke. Trotzdem können Ärzte vielen Krebspatientinnen heute ihren Kinderwunsch erfüllen</h2><p>Krebs. Die Diagnose schockiert, macht Angst. Trauer kommt auf, Wut oder Hilflosigkeit. Die ganze Lebensplanung gerät durcheinander: Werde ich bald sterben? Doch Krebs bedeutet heute in vielen Fällen kein Todesurteil mehr. Brustkrebs ist zum Beispiel in den meisten Fällen heilbar, nach fünf Jahren leben noch 87 Prozent der Patientinnen.</p> <p>Früher mussten Frauen mit Krebs oft auf Kinder verzichten, weil Chemo- und Strahlentherapie die Eierstöcke schädigen. "Heute können wir aber vielen Krebspatientinnen ihren Kinderwunsch erfüllen", sagt Michael von Wolff, leitender Reproduktionsmediziner an der Uniklinik in Bern.</p> <p>Von Wolff spricht von einer fertilitätserhaltenden Therapie. Früher behandelte er an der Uniklinik in Heidelberg regelmäßig Frauen mit Brustkrebs. "Es war schön zu sehen, dass wir viele heilen konnten", erzählt er, "aber es war auch frustrierend, weil ich wusste, dass die oftmals jungen Frauen keine Familie mehr gründen konnten."</p> <h3>Welche ist die richtige Methode?</h3> <p>2004 hörte er auf einem Kongress, dass Kollegen bei einer Krebspatientin Eierstockgewebe entnommen, eingefroren und ihr dann wieder eingepflanzt hatten. Kurz darauf wurde die Frau schwanger. "Wir waren begeistert, aber auch verunsichert, weil wir nicht genau wussten, welche Methode die richtige ist", sagt von Wolff.</p> <p>So gründete er 2006 gemeinsam mit anderen Gynäkologen das Netzwerk <a href="www.fertiprotekt.at" target="_blank">FertiPROTEKT</a>, ein Zusammenschluss von öffentlichen und privaten Kliniken, die fruchtbarkeitserhaltende Therapien nach den neuesten Erkenntnissen anbieten. "Die Behandlungen werden in den Zentren des Netzwerks wissenschaftlich untersucht und weiter entwickelt. So können wir jeder Frau die passendste und wirksamste Behandlung anbieten."</p> <h3>Für junge Frauen: Kryokonservierung</h3> <p>Je jünger die Frau, desto grösser sei die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, sagt Andreas Jantke, niedergelassener Gynäkologe in Berlin und Leiter der Kinderwunschsprechstunde an der dortigen Uniklinik Charité. "Wir können vorher die Eierstockreserve messen, also wie viele Eizellen noch vorhanden sind."</p> <p>Wie sehr Chemo- oder Strahlentherapie die Ovarien schädigen, hängt von der Art der Krebstherapie, vom Alter und von der Eierstockreserve ab. "Deshalb ist es so wichtig, dass sich die Frauen von einem Experten beraten lassen." Anhand der persönlichen Situation und des Wunsches der Patientin schlagen die Gynäkologen die passende Behandlung vor.</p> <p>Einer 30-jährigen Frau mit Brustkrebs, deren Tumor hormonabhängig wächst, riet von Wolff kürzlich zu einer Kryokonservierung des Ovargewebes. Hier entnimmt der Gynäkologe im Rahmen einer Bauchspiegelung meist die Hälfte eines Eierstocks, das Gewebe wird eingefroren und später wieder eingepflanzt. "Das ist für junge Frauen ideal, weil sie noch viele Eizellen haben", erklärt der Gynäkologe.</p> <h3>Ruhepause für die Eierstöcke<br/></h3> <p>Wäre die Frau 38 Jahre alt und hätte einen hormonunabhängigen Tumor, würde er eine Stimulationsbehandlung empfehlen: Die Frau bekommt Hormonspritzen, damit mehr Eizellen heranreifen. Diese werden dann entnommen und eingefroren. Später können diese dann wieder aufgetaut und eine künstliche Befruchtung durchgeführt werden: Die Eizellen der Frau werden mit den Spermien des Mannes im Reagenzglas zusammen gebracht und die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingepflanzt.</p> <p>Der 25-jährigen Frau mit Lymphdrüsenkrebs, die eine schwache Chemotherapie bekommen sollte, empfahl von Wolff Spritzen mit einem Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten (GnRHa). Diese Medikamente führen zu einem Hormonmangel und damit zu einer Ruhepause für die Eierstöcke – sie werden vorübergehend künstlich in die Wechseljahre versetzt.</p> <p>"Die Wahrscheinlichkeit, dass die Chemo die Eierstöcke schädigt, ist in diesem Fall geringer", erklärt von Wolff. "Die Eizellen reifen nicht heran und werden von der Chemotherapie weniger stark angegriffen. Ist die Behandlung beendet, nehmen die Eierstöcke später höchstwahrscheinlich ihre Funktion wieder auf." Der Frau kann er so die Laparoskopie für das Einfrieren ersparen. "Möchte die Frau aber später unbedingt schwanger werden, bespreche ich das natürlich mit ihr", sagt von Wolff.</p> <h3>Nicht genügend informiert</h3> <p>"Eine Bauchspiegelung ist heutzutage ein kleiner ambulanter Eingriff mit geringen Risiken", ergänzt der Experte. Bräuchte die Frau mit Lymphdrüsenkrebs allerdings eine aggressive Chemotherapie, sei das Risiko hoch, dass die Eierstöcke geschädigt werden. In so einem Fall kombiniert von Wolff gerne mehrere Methoden, um die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft zu erhöhen: Zunächst entnimmt er zum Beispiel Eierstockgewebe, danach wird eine Stimulationsbehandlung durchgeführt und nach zwei Wochen zusätzlich ein GnRHa gespritzt.</p> <p>Die Patientinnen würden oft nicht oder nicht ausreichend über Möglichkeiten der Fruchtbarkeitserhaltung aufgeklärt, findet Frank Nawroth, niedergelassener Gynäkologe in Hamburg und wie von Wolff Mitglied im Leitungsteam von FertiPROTEKT. "Es hat lange gedauert, bis wir die Onkologen davon überzeugen konnten, dass zu einer Krebstherapie-Planung auch die Familienplanung gehört."</p> <h3>Hohe Kosten</h3> <p>Inzwischen würden viele Kollegen die Patientinnen vor Beginn der Krebstherapie aber routinemäßig zu ihm schicken. "Auch wenn eine Frau nach dem Schock der Diagnose einer bösartigen Erkrankung keine spätere Schwangerschaft in Erwägung zieht, sollte sie trotzdem hierzu beraten werden", sagt Jantke. "Eine Beratung kostet nichts und später bereut sie vielleicht, diese nicht wahrgenommen zu haben."</p> <p>Auch über die Kosten muss man sich Gedanken machen. Operation und GnRHa würden meist nicht oder nur teilweise von den Kassen bezahlt, sagt Frank Nawroth. Die Operation zur Gewebeentnahme kostet knapp 1.000 Euro, die Lagerung des Gewebes jährlich einige Hundert Euro, die Stimulation vor der Eizellentnahme einige Tausend Euro und ein GnRHa für die Dauer der Therapie monatlich etwa 180 Euro. "Um die Chancen zu erhöhen, später schwanger zu werden, finde ich das aber gut investiertes Geld", sagt Nawroth. (Felicitas Witte, 7.5.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Zum Thema:</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000008333965" target="_blank">Frage und Anwort zum Thema Fortpflanzungsmedizin</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/1345164720671" target="_blank">Brustkrebs in Schwangerschaft und Stillzeit oft spät entdeckt</a></p></div></div>
267
Newsroom/Web/Innovationen/Apple
2015-06-07 11:10:07.00
Streaming, iOS 9: Was Apple am Montag auf der WWDC (nicht) zeigt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description"> Videodienst dürfte verschoben worden sein, es droht auch das Aus für "Jailbreak"</h2><p>Am Montag steht einer der wichtigsten <a href="/r506/Apple">Apple</a>-Termine des Jahres an: Auf der <a href="https://developer.apple.com/wwdc/" target="_blank">Entwicklerkonferenz WWDC</a> werden vor allem im Software-Bereich wichtige Neuerungen verkündet, letztes Jahr wurde etwa das Betriebssystem OS X Yosemite enthüllt. Heuer ist die IT-Branche vor allem auf Apples neuen Musikservice gespannt, über den viele Infos bereits vorab an die Öffentlichkeit drangen. Doch auch abseits von "Beats" soll es einige interessante Vorstellungen geben. Ein Überblick:</p> <h3>Apples Musikstreaming-Dienst</h3> <p>Auch wenn bis zum letzten Moment Verhandlungen mit Rechteinhabern liefen, ist mit einer Vorstellung von Apples Spotify-Konkurrent relativ sicher zu rechnen. Laut Berichten dürfte Apple einen Fokus auf exklusive Inhalte legen und iTunes Radio mit DJ-Sessions berühmter Popstars wie David Guetta oder Drake aufpeppen. Der Service soll rund zehn Dollar im Monat kosten und die ersten drei Monate gratis verfügbar sein. Noch ist unklar, ob der Name "Beats" beibehalten wird.</p> <h3>Apples Videostreaming-Dienst</h3> <p>Eigentlich wollte Apple neben dem Musik- auch in den Fernsehmarkt einsteigen und einen eigenen Streamingdienst präsentieren. Doch hier ergaben sich in der Vorbereitung noch größere Komplikationen: Apple plante laut internen Berichten, auch Live-Fernsehen via Streaming anzubieten. Das hätte aber regulatorische Konsequenzen mit sich gebracht, außerdem zeigten sich die Internetprovider, die oft auch Kabelfernsehen anbieten, recht verärgert. Deshalb will Apple nun weiter sondieren und die Präsentation – inklusive eines neuen Apple TV – vorerst verschieben.</p> <h3>iOS 9 und OS X 10.11</h3> <p>Bei den Betriebssystemen soll es vor allem zu kleineren Updates kommen, die einen Fokus auf Performance und Sicherheit legen. Das mobile Betriebssystem iOS könnte auch in einer "Light"-Variante erscheinen, um auf älteren Geräten zu funktionieren, berichtet <a href="https://de.nachrichten.yahoo.com/zeigt-apple-wwdc-2015-102257123.html" target="_blank">Yahoo</a>. Neue Funktionen dürften eher Mangelware sein.</p> <h3>Aus für Jailbreaker</h3> <p>Apple ist darüber verärgert, dass immer mehr Nutzer ihre iPhones "jailbreaken" und so mehr Rechte als eigentlich vorgesehen erhalten. Das soll laut Apple die Sicherheit unterlaufen. Deshalb arbeitet der Konzern an "Rootless", das bestimmte Systemdateien auch bei Adminrechten vorm Zugriff schützt. Das könnte "Jailbreaker" vor neue Hürden stellen.</p> <h3>Apple Watch</h3> <p>Noch ist unklar, ob es auch bei der Watch zu Neuvorstellungen kommt. Zu Jahresbeginn machten Gerüchte die Runde, denen zufolge Apple ein System vorstellen werde, mit dem die Watch auch ohne dazugehöriges iPhone funktionierte. Das würde den potenziellen Kundenkreis massiv erhöhen. Diese Gerüchte sind allerdings in den vergangenen Wochen verstummt. Ab Montag, 18 Uhr, wird darüber Klarheit herrschen: DerStandard wird die WWDC natürlich begleiten und zeitnah berichten. (fsc, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Links:</h3> <p><a href="https://developer.apple.com/wwdc/" target="_blank">Apple WWDC</a></p> <p><a href="https://de.nachrichten.yahoo.com/zeigt-apple-wwdc-2015-102257123.html" target="_blank">Yahoo</a></p> <h3>Nachlese:</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000016792108/Apple-verhandelt-ueber-neue-Musikrechte-will-Spotify-angreifen" target="_blank">Apple verhandelt über neue Musikrechte, will Spotify angreifen</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016442395/iOS-9-bringt-Force-Touch-und-iMessage-Neuerungen" target="_blank">iOS 9 mit Force Touch und iMessage-Neuerungen</a></p></div></div>
268
Newsroom/Web/Netzpolitik
2015-06-07 09:28:13.00
Explosionen, Ebola: Russische Trolle wollen Panik in USA auslösen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description"> Gefälschte Berichte auf Twitter und per SMS lanciert, um Einwohner zu verunsichern</h2><p>Anrainer einer Chemiefabrik im US-Bundesstaat Louisiana dürften am 11. September 2014 einen Schockmoment erlitten haben: Sie bekamen eine SMS zugesandt, die sie über eine gigantische Explosion informierte. Wegen "giftigen Rauchs" sollten sie ihr Wohngebiet verlassen. Auf Twitter fanden sich erste Berichte: Fotos zeigten einen riesigen Feuerball. Manche Nutzer verbreiteten Screenshots der Website von Nachrichtensender CNN, der vermeintlich mit dem "IS-Anschlag" titelte. Doch all diese Dokumente waren gefälscht – und Teil einer hinterlistigen Desinformationskampagne, mit der russische Trolle in den USA für Unruhe sorgen wollen.</p> <h3>Für Unruhe sorgen</h3> <p>Mindestens in drei Fällen hat eine Armada an dubiosen Twitter- und Facebook-Accounts versucht, mit dieser Taktik für Unruhe zu sorgen. Neben der Gasexplosion in Louisiana sind Meldungen über einen Ausbruch von Ebola in der US-amerikanischen Stadt Atlanta und Berichte über Polizeigewalt gegen eine schwarze, unbewaffnete Frau dokumentiert. Dass es sich dabei nicht um das Werk einer kleinen Gruppe von Trollen handelt, die auf Spaß aus sind, wird schnell klar: Hunderte Profile werden koordiniert, sie verfügen über qualitativ hochwertig gefälschte Bilder und Videos.</p> <h3>Spezialeinheit der "Internet Agency"</h3> <p>Ein Reporter der "<a href="http://www.nytimes.com/2015/06/07/magazine/the-agency.html?_r=0">New York Times</a>" hat die Spur der Infokrieger nun nach Russland verfolgt: Es soll sich um eine Spezialeinheit der berüchtigten "Internet Agency" handeln, die wegen ihrer Troll-Aktivitäten schon mehrfach in den Schlagzeilen war. Ein Indiz dafür ist beispielsweise, dass der Sprecher in den gefälschten Videos auch in anderen Clips vorkommt, die von der "Internet Agency" verbreitet werden. Ebenso passen die Profile in die Strategie der Organisation, die von einem engen Vertrauten des russischen Präsidenten Vladimir Putin finanziert wird.</p> <h3>Spur verfolgt</h3> <p>Über mehrere Monate heftet sich die "New York Times" an die Fersen der gefälschten Accounts: Ihm fällt beispielsweise auf, dass alle an einem Facebook-Event in New York teilnehmen. Dabei handelt es sich um die Vernissage einer Ausstellung, die Fotos von Kriegsreportern aus der Ukraine und Syrien zeigt. Ein Beweis dafür, dass Russland in den USA mit unterschiedlichsten Methoden die öffentliche Meinung zu beeinflussen versucht.</p> <h3>Journalist wird zur Zielscheibe</h3> <p>Als der Journalist in Russland vor Ort Nachforschungen zur "Internet Agency" anstellen will, wird er selbst zur Zielscheibe: Eine ehemalige Mitarbeiterin der Organisation stimmt zu, ihn zu treffen – allerdings nur, wenn sie ihren Bruder mitbringen darf. Schon beim Interview fällt dem NYT-Journalisten auf, dass jener reihenweise Tattoos mit Nazi-Symbolik aufweist. Später findet er heraus, dass es sich gar nicht um den Bruder seiner Gesprächspartnerin, sondern einen berüchtigten Neonazi handelt. Da hat die "Internet Agency" aber schon längst das Netz mit Fotos vom "US-Journalisten, der sich mit Neonazis trifft" geflutet.</p> <h3>FBI ermittelt</h3> <p>Schließlich zeigen die Vorgänge eine neue, furchteinflößende Qualität des Informationskrieges im Netz. Für viele Betroffene dürfte vor allem die Kontaktaufnahme per SMS für einen Schock gesorgt haben. Die US-Bundespolizei FBI ermittelt nun seit über neun Monaten, allerdings kann nicht einmal festgestellt werden, von welcher Nummer diese SMS abgeschickt worden sind. (fsc, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Links:</h3> <p><a href="http://www.nytimes.com/2015/06/07/magazine/the-agency.html?_r=0">New York Times</a></p> <h3>Nachlese:</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000013935203/Als-Online-Troll-im-Dienste-Putins-Ex-Mitarbeiterin-gibt-Einblicke">Als Online-Troll im Dienste Putins: Ex-Mitarbeiterin gibt Einblicke</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000016633619/Sankt-Petersburger-Troll-Fabrik-steht-vor-Gericht" target="_blank">Sankt Petersburger "Troll-Fabrik" steht vor Gericht</a></p></div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/forsch
2015-06-07 11:00:00.00
Der schrille Lockruf des Pfeilgiftfrosches
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Eine Wiener Biologin erforscht das faszinierende Fortpflanzungsverhalten von Pfeilgiftfröschen. Die Tiere verhalten sich offenbar wie vorsichtige Börsianer</h2><p>Wien - Wer in das Naturschutzgebiet Les Nouragues am Fluss Arataye in Französisch-Guayana reisen will, sollte hitzeresistent sein und keine Angst vor krabbelndem Getier haben. Der dichte Dschungel beherbergt unzählige Spezies, so manche davon dürfte der Wissenschaft noch unbekannt sein. Dasselbe gilt für die Flora. Besonders üppig gedeiht die Vegetation während der Regenzeit, sie hält in diesem Teil Südamerikas normalerweise von Dezember bis Mai an. Der Waldboden verändert sich dann in eine matschige Masse, in der es von Leben nur so wimmelt. Biologen lieben solche Orte.</p> <p>Eva Ringler ist eine von ihnen. Die an der Veterinärmedizinischen Universität Wien tätige Forscherin zieht es seit Jahren immer wieder an den Arataye. Ihr Hauptinteresse gilt den dort vorkommenden Pfeilgiftfröschen aus der Familie Dendrobatidae. Zusammen mit einigen Kollegen untersucht sie die vielfältigen Überlebensstrategien dieser nur wenige Zentimeter großen Amphibien. Wer die Anpassung der Frösche an ihr Habitat und ihre Nutzung der vorhandenen Ressourcen analysiert, bekommt Einblick in grundlegende ökologische Regelwerke. Die kleinen Vierbeiner dienen als Modellorganismen.</p> <h3>Attraktive Schallsignale</h3> <p>Vor allem der Glanzschenkel-Baumsteiger, zoologisch Allobates femoralis genannt, wird von Ringler intensiv studiert. Die Tierchen haben eine hochinteressante Fortpflanzungsbiologie. Zu Beginn der Regenzeit beginnt auch deren Balz. Die Männchen verfügen über eigene Reviere und versuchen mittels Schallsignalen, Weibchen dorthin zu locken.</p> <p>"Der Anzeigeruf klingt fast wie ein Vogel, sehr schrill und laut", sagt Ringler. Doch hat sich eine Froschdame genähert, schlägt das Männchen ganz andere Töne an. Der nun erklingende Balzruf ist leise und schnurrend. Schließlich wolle man keine Konkurrenz anlocken. Währenddessen spielt sich das Paar aufeinander ein. "Sie hupfen ziemlich lange gemeinsam im Territorium herum." Bis zur Begattung und Eiablage vergehen mehrere Stunden. Der Laich wird dabei auf einem zusammengerollten, nassen Blatt abgesetzt. Anschließend geht jeder wieder seiner eigenen Wege.</p> <h3>Tümpel als Kinderstube</h3> <p>Zwei bis drei Wochen dauert die Larvenentwicklung im Ei. Dann kehrt der Vater zum Gelege zurück und nimmt die frisch geschlüpften Kaulquappen auf seinen Rücken. Der Nachwuchs saugt sich dort fest, die Reise kann beginnen. Das Froschmännchen steuert gezielt einen Regentümpel, ein wassergefülltes Loch im Stamm eines umgestürzten Baumes oder ein ähnliches Kleingewässer an. Diese natürlichen Mini-Aquarien dienen den Kaulquappen als Kinderstuben. Die Froschlarven ernähren sich dort von Algen, toten Insekten und anderem organischem Material. "Sie fressen fast alles, was reinfällt", sagt Ringler. Dennoch schaffen es die meisten nicht, bis zur Metamorphose zu überleben. Und dafür gibt es mehrere Gründe.</p> <p>Ringler und ihre Wiener Kollegen haben den Fortpflanzungserfolg von A. femoralis vor Ort in Les Nouragues genauer erforscht. Um die Untersuchungen zu erleichtern, gruben sie 30 künstliche Bruttümpel - kleine Kunststoffwannen mit je zwei Litern Fassungsvermögen - in den Waldboden ein. Die Plastik-Kinderstuben wurden von den Froschvätern gerne angenommen. Dutzende von ihnen trugen ihren Nachwuchs in die eingebrachten Behälter. Insgesamt zählten die Wissenschafter 2595 Kaulquappen. Zahlreiche fielen jedoch Fressfeinden wie Libellenlarven und Spinnen zum Opfer. In drei künstlichen Tümpeln kamen sogar alle Froschbabys ums Leben. Das Wasser in diesen Wannen war durch hereingefallenen Affenkot, Tierkadaver oder faulige Früchte verpestet worden. Umweltkatastrophen im Mikroformat.</p> <h3>Risikostreuung im Urwald</h3> <p>Das Team machte allerdings noch eine andere Beobachtung: Die Froschmännchen verteilten ihre Kaulquappen auf mehrere Kinderstuben. Genetische Analysen bestätigten die anfänglichen Vermutungen. Erbguttests an 340 Froschlarven zufolge leben in einem Tümpel Jungtiere von durchschnittlich drei verschiedenen Vätern. Ein detaillierter Studienbericht erschien neulich im Fachjournal Behavioural Ecology and Sociobiology (Bd. 69, S.1011). A. femoralis pflanzt sich zudem polygynandrisch fort: Vertreter beider Geschlechter paaren sich während einer Brutsaison mit mehreren Partnern.</p> <p>Die Unterbringung der Kaulquappen in mehreren Brutgewässern, meint Ringler, dient höchstwahrscheinlich der Risikostreuung - eine Strategie, die Anleger oft auch an der Börse verfolgen. Würde ein Männchen seinen gesamten Nachwuchs einem einzigen Tümpel anvertrauen, könnte dies mitunter zum Totalverlust führen. Die Froschväter scheinen potenzielle Kinderstuben durchaus im Voraus auf die Anwesenheit von Fressfeinden hin zu überprüfen. Sie sitzen dann am Rand und beobachten, berichtet Ringler. Aber Fressfeinde können auch später eintreffen, oder ein Haufen Affenmist könnte den Tümpel in eine Kloake verwandeln. Solche Ereignisse lassen sich natürlich nicht vorhersehen, betont die Biologin.</p> <h3>Einzigartige Flexibilität</h3> <p>Im Rahmen eines vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekts untersucht Ringler nun weitere fortpflanzungsrelevante Verhaltensmuster der Pfeilgiftfrösche. Neue Untersuchungsergebnisse sind soeben im Fachjournal "Behavioural Ecology" erschienen. Anders als lange angenommen greifen auch die Weibchen von A. femoralis manchmal in die Nachwuchsversorgung ein. Hin und wieder treffen die Forscher Froschdamen mit Kaulquappen auf dem Rücken an. Auch bei Terrarienversuche ließ sich Derartiges beobachten. "Wenn das Männchen ausfällt, übernimmt offenbar die Mutter", sagt Ringler. Diese Flexibilität sei unter uniparentalen Arten, also solchen, bei denen nur ein Elternteil die Jungen versorgt, einzigartig.</p> <p>Wie die Weibchen wissen, wann sie einspringen müssen, ist noch nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich überwachen sie die Rufaktivität ihrer ehemaligen Sexualpartner, meint Ringler. Sie würden damit einer einfachen Logik folgen: Wer während der Paarungssaison schweigt, ist wahrscheinlich tot oder verschollen. Wichtig wäre auch, zu wissen, ob die Tiere ihren eigenen Nachwuchs erkennen können oder sich nur an den Ort der Eiablage erinnern. Hierzu führt Ringler im Urwald weitere Versuche durch. "Ich vertausche Gelege", sagt sie. Ob die es bemerken? (Kurt de Swaaf, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><hr> <p><strong>Abstracts</strong></p> <ul><li><a href="http://link.springer.com/article/10.1007/s00265-015-1913-1" target="_blank">Behavioural Ecology: "Brood-partitioning behaviour in unpredictable environments: hedging the bets?"</a></li><li><a href="http://beheco.oxfordjournals.org/content/early/2015/05/28/beheco.arv069.full.pdf+html" target="_blank">Behavioural Ecology: "Flexible compensation of uniparental care: female poison frogs take over when males disappear" (PDF)</a></li></ul></hr></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik/Steuer
2015-06-07 10:43:54.00
ÖVP-Landeschefs pochen auf Nachbesserungen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description"> Haslauer, Platter und Wallner: Übergabe von Grundstücken für Betriebe und Familien muss "leistbar bleiben"</h2><p>Wien/Salzburg/Innsbruck - Die <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>-Landeshauptleute aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg haben am Sonntag erneut auf Nachbesserungen bei der Steuerreform gedrängt. In einer gemeinsamen Aussendung verlangten die Landeschefs Wilfried Haslauer, Günther Platter und Markus Wallner unter anderem, dass die Übergabe von Grundstücken für Betriebe und Familien "auch in Westösterreich" leistbar bleiben müsse.</p> <p>"Konkreter Handlungsbedarf" bestehe besonders in den Bereichen der Grunderwerbssteuer, der Abschreibungen und der Mehrwertsteuer, untermauerten die Landeshauptleute ihre schon zuvor geäußerten Forderungen. Sie wiesen erneut darauf hin, dass man diese Wünsche in den aktuellen Stellungnahmen zum Steuerreform-Entwurf "auch noch einmal deutlich gemacht" habe. "Wir fordern mit Nachdruck ein, dass die in diesen Punkten zugesagten Verbesserungen nun klar in einen haltbaren rechtlichen Rahmen gegossen werden und nicht etwa durch allfällige andere Bestimmungen konterkariert werden", hieß es in der Aussendung am Sonntag.</p> <p><strong>"Nachschärfungen" bei Mehrwertsteuer gefordert<br/></strong></p> <p>Bei der geplanten Anhebung der Grunderwerbssteuer gehe man davon aus, "dass, wie zugesagt, der Immobilienpreisspiegel als Grundlage für die Grunderwerbssteuer heran genommen wird (mit einem 30%-igen Abschlag)", so die VP-Landeschefs. Im betrieblichen Bereich wollen Haslauer, Platter und Wallner, dass es zwei Optionen gibt: Entweder einen Freibetrag in Höhe von 900.000 Euro und dann ein Stufenmodell oder die Begrenzung mit 0,5 Prozent des Verkehrswertes. Zudem fordern die Landeshauptleute, dass bei unentgeltlichen Liegenschaftsübertragungen mitübernommene Lasten nicht mit dem Höchststeuersatz zu belasten sind. Dies gelte sinngemäß auch für den Privatbereich im Zusammenhang mit der Übernahme von Wohnrechten, hieß es in der Aussendung.</p> <p>Bei den geplanten Anhebungen der Mehrwertsteuer von zehn auf 13 Prozent in bestimmten Bereichen fordern die Landeschefs vor allem beim Beherbergungsbereich "Nachschärfungen". Es müsse "die Zusage eingehalten werden", einen bestimmten Anteil des Zimmerpreises (etwa im Bereich Halb- oder Vollpension) auf den Bereich Verpflegung, der mit nur zehn Prozent Steuer belastet wird, anzurechnen.</p> <p>Eine Klarstellung in der entsprechenden Richtlinie fordern die Landeshauptleute außerdem hinsichtlich der neuen Abschreibungsregeln, die in Zukunft vorsehen, dass jene beweglichen Gegenstände, die bisher als unbeweglich behandelt wurden, künftig nach der betriebsüblichen Nutzungsdauer abgeschrieben werden können (etwa sanitäre Einrichtungen, Bäder, Bodenbeläge).</p> <p><strong>Grüne kritisieren Entwurf zum Bankgeheimnis</strong></p> <p>Die Grünen sind indes mit dem nun vorliegenden Regierungs-Entwurf zum Bankgeheimnis noch nicht zufrieden. Konkret geht ihnen der Rechtsschutz zu wenig weit, wie Bundessprecherin Eva Glawischnig am Sonntag zur APA sagte. Am Montagvormittag gibt es neuerlich Gespräche zwischen Regierungsvertretern und den Grünen.</p> <p>Glawischnig pocht auf der von ihrer Fraktion geforderten Einrichtung eines Senates beim Bundesfinanzgerichtes anstatt des von der Regierung vorgesehenen Rechtsschutzbeauftragten. Der Rechtsschutz sei der "Knackpunkt" hinsichtlich einer Zustimmung der Grünen, sagte die Parteichefin; im aktuellen Regierungs-Entwurf gehe dieser nicht weit genug. Die Regierung braucht für ihr Vorhaben der Lockerung des Bankgeheimnisses bekanntlich eine Zwei-Drittel-Mehrheit und damit das Ja einer der beiden großen Oppositionsparteien Grüne oder <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> - letztere hat ja bereits eine Zustimmung ausgeschlossen.</p> <p>Der Entwurf, den die Grünen bereits Freitagmittag - noch vor Ende der Begutachtungsfrist, wie Glawischnig anmerkte - erhalten haben, sieht ein Vier-Augen-Prinzip und die Einrichtung eines Rechtsschutzbeauftragten vor. Kritisch sehen die Grünen vor allem, dass der Rechtsschutzbeauftragte die Kontenöffnung nicht im Vorfeld bewilligen muss, sondern nur ins Verfahren eingebunden ist.</p> <p>"Wir bleiben bei unserem Vorschlag, einen eigenen Senat beim Bundesfinanzgericht einzurichten", dieser sollte vorab - wie bei gerichtlichen Strafverfahren - über das Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen und die Verhältnismäßigkeit der Einsichtnahme in einem Schnellverfahren entscheiden, wiederholte die Grünen-Chefin ihre Forderung.</p> <p>Es sei auch "bedauerlich", dass zahlreiche "sehr ernst zu nehmende Anmerkungen" aus den Stellungnahmen im Begutachtungsprozess nicht in die Adaptierung des Entwurfes Eingang gefunden hätten. "Wir werden Sorge dafür tragen, dass die Anregungen nicht verloren gehen, der Entwurf hat offensichtlich das Begutachtungsende nicht abgewartet", sagte Glawischnig. (APA, 7.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/User/mitmachen/Userfotos
2015-06-07 12:00:00.00
Grüße von Balkonien II
<div class="diashow large_free multiple-slides" id="objectContent"><meta itemid="http://derstandard.at/2000016742769/Gruesse-von-Balkonien-II" itemprop="mainEntityOfPage" itemscope="itemscope" itemtype="https://schema.org/WebPage"><div class="section" id="content-header"><div class="badges"><div class="badge badge--ugc"><a href="/User">User</a></div><div class="clear"></div></div><h1 itemprop="headline">Grüße von Balkonien II</h1><h6 class="info"><span class="form">Ansichtssache</span><span itemprop="author" itemscope="itemscope" itemtype="https://schema.org/Person"><span class="author" itemprop="name">Auswahl: Sophie Niedenzu</span></span><span class="date"><meta content="2015-06-7T12:00:00MESZ" itemprop="datePublished"><meta content="2016-01-25T15:21:15MEZ" itemprop="dateModified">7. Juni 2015, 12:00</meta></meta></span></h6><div class="socialsharing"><script type="text/javascript"> function popupwin(page, width, height, noscroll) { popup = window.open(page, 'popupwin', 'toolbar=no,menubar=no,scrollbars=' + (noscroll ? 'no' : 'yes') + ',resizable=yes,' + 'width=' + width + ',height=' + height + ',left=100,top=160'); if (popup != null) { popup.focus(); } } </script><a class="postings" href="#forumstart" onclick="STD.Tracking.pageActivity({'projectName': 'mainweb', 'activityName': 'forum_quickaccess', 'excludeOewa': STD.Tracking.getExistingOEWAPath()});"><strong>27</strong><span> Postings</span></a><div class="icons"><a class="twitter" href="https://twitter.com/share?url=http%3a%2f%2fderstandard.at%2f2000016742769%2fGruesse-von-Balkonien-II%3fref%3darticle&amp;text=Gr%c3%bc%c3%9fe+von+Balkonien+II&amp;related=derStandardat&amp;via=derStandardat" onclick="popupwin('https://twitter.com/share?url=http%3a%2f%2fderstandard.at%2f2000016742769%2fGruesse-von-Balkonien-II%3fref%3darticle&amp;text=Gr%c3%bc%c3%9fe+von+Balkonien+II&amp;related=derStandardat&amp;via=derStandardat', 530, 400);if (typeof ga !== 'undefined') ga('send', 'social', 'twitter', 'tweet', 'http://derstandard.at/2000016742769/Gruesse-von-Balkonien-II?ref=article'); return false;" target="_blank" title="Auf Twitter teilen"><span></span></a><a class="googleplus" href="https://plus.google.com/share?url=http%3a%2f%2fderstandard.at%2f2000016742769%2fGruesse-von-Balkonien-II%3fref%3darticle" onclick="popupwin('https://plus.google.com/share?url=http%3a%2f%2fderstandard.at%2f2000016742769%2fGruesse-von-Balkonien-II%3fref%3darticle', 530, 400);if (typeof ga !== 'undefined') ga('send', 'social', 'google', 'share', 'http://derstandard.at/2000016742769/Gruesse-von-Balkonien-II?ref=article'); return false;" target="_blank" title="Auf Google+ empfehlen"><span></span></a><a class="facebook" href="http://www.facebook.com/sharer/sharer.php?u=http%3a%2f%2fderstandard.at%2f2000016742769%2fGruesse-von-Balkonien-II%3fref%3darticle" onclick="popupwin('http://www.facebook.com/sharer/sharer.php?u=http%3a%2f%2fderstandard.at%2f2000016742769%2fGruesse-von-Balkonien-II%3fref%3darticle', 530, 400); if (typeof ga !== 'undefined') ga('send', 'social', 'facebook', 'share', 'http://derstandard.at/2000016742769/Gruesse-von-Balkonien-II?ref=article'); return false;" target="_blank" title="Auf Facebook empfehlen"><span></span></a></div></div><div class="clear"></div></div><div class="copytext section"><p>Die warme Jahreszeit hat begonnen. Weitere User sind dem <a href="http://derstandard.at/2000014798065/Anpflanzen-auf-Balkonien-Haben-Sie-Tipps-fuer-erfolgreiches-Gaertnern">Aufruf</a> gefolgt und haben nach der <a href="http://derstandard.at/2000015376273/Gruesse-von-Balkonien">ersten </a><a href="http://derstandard.at/2000015376273/Gruesse-von-Balkonien">Ansichtssache</a> weitere Balkonien-Fotos geschickt. Haben Sie auch schon angepflanzt? Schicken Sie uns ein Foto an <a href="mailto:userfotos@derStandard.at">userfotos@derStandard.at</a>.</p> </div><div class="slide light"><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/ChristineAigner3800.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="404" itemprop="height"><a><img height="404" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/ChristineAigner3800.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: christine aigner</div><div class="copytext"><p>Diese Terrasse wird seit mittlerweile 22 Jahren mit Gemüse und Obst gehegt und gepflegt. Für das Gemüse werden hier 40x40cm große Töpfe verwendet, die mit Mischkulturen bepflanzt werden.</p></div></div><div class="sequence-number">1</div><div class="clear"></div></div><div class="slide light"><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/ChristineAigner800.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="404" itemprop="height"><a><img height="404" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/ChristineAigner800.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: christine aigner</div><div class="copytext"><p>Im Frühjahr wächst zuerst der Salat. Gurken, Fisolen, Paradeiser, Paprika, Petersilie folgen. Auch Dille, Koriander, Boretsch oder Majoran findet man hier.</p></div></div><div class="sequence-number">2</div><div class="clear"></div></div><div class="slide light"><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/ChristineAigner2800.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="1270" itemprop="height"><a><img height="1270" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/ChristineAigner2800.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: christine aigner</div><div class="copytext"><p>Der Küchenbalkon gedeiht auch prächtig. Ein User-Tipp: Bienenfutter nicht vergessen, etwa Phacaelia und Boretschblüten.</p></div></div><div class="sequence-number">3</div><div class="clear"></div></div><div class="slide light"><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/MichaelaGeppl800.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="423" itemprop="height"><a><img height="423" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/MichaelaGeppl800.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: michaela geppl</div><div class="copytext"><p>Sonnige Grüße aus dem 17. Bezirk. Die Vorbereitungen auf Balkonien laufen auf Hochtouren, angepflanzt werden meistens Erdbeeren, Mini- und Mikroparadeiser und Minigurken sowie Küchenkräuter und Minze für sommerliche Cocktails.</p></div></div><div class="sequence-number">4</div><div class="clear"></div></div><div class="slide light"><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/PlantageNell800.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="537" itemprop="height"><a><img height="537" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/PlantageNell800.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: nell</div><div class="copytext"><p>Die beiden Tomatenpflänzchen wurden bereits umgetopft, die restlichen Pflanzen müssen noch ein wenig wachsen.</p></div></div><div class="sequence-number">5</div><div class="clear"></div></div><div class="slide light"><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/WolfgangBachschwoell800.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="537" itemprop="height"><a><img height="537" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/WolfgangBachschwoell800.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: wolfgang bachschwöll</div><div class="copytext"><p>Das ist Gwendolin. Gwendolin wohnt in Simmering und gehört zur Balkondekoration dazu.</p></div></div><div class="sequence-number">6</div><div class="clear"></div></div><div class="slide light"><div class="screen"><div class="wrapper"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/WolfgangBachschwoell2800.jpg" itemprop="url"><meta content="716" itemprop="width"><meta content="537" itemprop="height"><a><img height="537" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E716/2015/06/01/WolfgangBachschwoell2800.jpg" width="716"/></a></meta></meta></meta></div></div></div><div class="media-copy"><div class="credits context">foto: wolfgang bachschwöll</div><div class="copytext"><p>Und weil eine erfolgreiche Insektenjagd anstrengend ist, gehört es dazu, sich entsprechend auszuruhen. (7.6.2015)</p></div></div><div class="sequence-number">7</div><div class="clear"></div></div></meta></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik/Steuer
2015-06-07 09:47:25.00
Belastungen für Au-Pairs und Studentenheime drohen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Au-pairs sollen künftig Sozialbeiträge zahlen und benötigen eine Arbeitserlaubnis. Die Umsatzsteuer für Studentenheime droht zu steigen</h2><p>Wien - Die Steuerreform wirft viele Fragen auf: Mit dem Ende der Begutachtungsfrist in der Nacht auf Samstag haben zahlreiche Stellungnahmen noch eine Reihe an Schwierigkeiten aufgezeigt. Neben den Klagen über die Lockerung des Bankgeheimnisses, über den Ausschluss von Mindestpensionisten von der Steuergutschrift, die Einschränkung von Absetzposten und die Umstellung der Grunderwerbsteuer auf den Verkehrswert gibt es mehrere Komplikationen an vermeintlichen Nebenfronten.</p> <p>So drohen beispielsweise Au-pair-Kräften Mehrbelastungen. Einen Aufschrei gibt es von Studentenheimbetreibern, die sich mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Nächtigungen konfrontiert sehen. Doch der Reihe nach. Bei Au-pairs werden Übernachtung und Verpflegung bei der Gastfamilie nicht als geldwerter Vorteil eingestuft, weshalb sie unter der Geringfügigkeitsgrenze bleiben und keine Sozialbeiträge zahlen. Ebenfalls nicht als Bezug gewertet wird die Teilnahme an Sprachkursen und an kulturellen Veranstaltungen. Das ändert sich mit der geplanten Steuerreform.</p> <h3>Au-Pairs rentieren sich nicht mehr</h3> <p>Die Folgen werden als weitreichend eingestuft. Das Ministerium für Familie und Jugend hält in seiner Stellungnahme zum Begutachtungsentwurf fest, dass sich für Au-pairs künftig "eine Tätigkeit in Österreich nicht mehr rentiert". Ergo: "Aus familienpolitischer Sicht ist die Neuregelung abzulehnen", schlussfolgert das von Sophie Karmasin geführte Ressort.</p> <p>Die Arbeiterkammer ortet neben der Beitragspflicht eine weitere Bedrohung. Durch die geplante Gesetzesreform ändere sich auch der Status am <a href="/r1021/Arbeitsmarkt">Arbeitsmarkt</a>: Künftig bräuchten Au-pairs aus Drittstaaten eine Beschäftigungsbewilligung, die ihnen nach derzeitiger Rechtslage nicht zustehe. Deshalb werden auch hier Korrekturen verlangt.</p> <h3>13 Prozent Steuersatz</h3> <p>Ebenfalls überraschend zum Handkuss zu kommen droht eine ganz andere Einrichtung: jene der Studenten- und Schülerheime. Sie würden von der Anhebung des Umsatzsteuersatzes für Beherbergungen von zehn auf 13 Prozent getroffen. Die gemeinnützigen Studierenden-Heimträger Österreichs haben bereits auf den Umstand hingewiesen und verwehren sich gegen diesen Plan, so es sich wirklich um die Intention des Gesetzgebers handle.</p> <p>Dass der Entwurf zu einer höheren Besteuerung der Studenten- und Schülerheime führen würde, bestätigt die Arbeiterkammer. Das Finanzministerium ließ am Freitag verlauten, dass mit einer Umsatzsteuerrichtlinie klargestellt werden soll, dass ein "durchschnittliches Studentenheim" nicht in den höheren Steuersatz fallen soll. (Andreas Schnauder, 7.6.2015)</p> </div></div>
273
Newsroom/International/Europa/Tuerkei
2015-06-07 08:27:53.66
Erdoğans AKP verliert absolute Mehrheit, prokurdische HDP schafft Einzug
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Regierungspartei erreicht nur 40,7 Prozent der Stimmen, säkulare CHP mit 25 Prozent zweitstärkste Kraft </h2><p>Ankara – Das Ziel eines Präsidialsystems ist für den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan mit der Parlamentswahl in weite Ferne gerückt: Nach mehr als zwölf Jahren Alleinregierung verlor seine islamisch-konservative Partei AKP am Sonntag die absolute Mehrheit. Laut offiziellem Ergebnis rutschte die AKP auf 40,7 Prozent der Stimmen ab und muss damit eine Koalition bilden.</p> <p>Die Kurdenpartei HDP schaffte es mit 13 Prozent ins Parlament. Der Sitzanteil der AKP im neuen Parlament liegt nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen bei 258. Das sind 18 Mandate weniger, als zur Fortsetzung der Alleinregierung nötig gewesen wären. Bei der Wahl im Jahr 2011 hatte die AKP fast 50 Prozent der Stimmen und 328 Mandate erreicht. Die Kurdenpartei HDP schaffte nun den Sprung über die Zehn-Prozent-Hürde und darf 79 Abgeordnete ins Parlament in Ankara schicken.</p> <p>Die säkulare CHP wurde mit 25 Prozent und 132 Sitzen zweitstärkste Kraft, die rechtsgerichtete MHP wird im neuen Parlament mit knapp 16,5 Prozent und 81 Abgeordneten vertreten sein. Die Wahlbeteiligung lag bei 86 Prozent.</p> <h3>Suche nach Koalitionspartnern beginnt</h3> <p>Eine Regierungsbildung wird nun schwierig. Die AKP ist erstmals auf einen Koalitionspartner angewiesen. Beobachter sahen die MHP als wahrscheinlichsten Partner an. Der hochrangige AKP-Politiker Burhan Kuzu sagte, baldige Neuwahlen seien unausweichlich. Laut der Verfassung kann der Staatspräsident neue Wahlen anordnen, wenn keine neue Regierung zustande kommt.</p> <h3>HDP: Keine Koalition mit AKP</h3> <p>In seiner ersten Pressekonferenz am Wahlabend schloss HDP-Co-Vorsitzender Selahattin Demirtas aus, dass seine Partei eine Koalition mit der AKP eingehen werde. "Wir werden uns an unsere Wahlversprechen halten", sagte Demirtas Sonntagabend bei einer Pressekonferenz im Istanbuler Stadtteil Beyoglu.</p> <div class="block photo"><div class="visual expired"><span>Bild nicht mehr verfügbar</span></div><div class="caption context">Präsident Erdoğan nach der Stimmabgabe.</div></div> <p>"Wir haben versprochen, keine Koalition mit der AKP einzugehen, daran werden wir uns halten", betonte Demirtas. Das Volk habe Erdoğan gezeigt, dass es kein Präsidialsystem wolle.</p> <h3>Ziel verfehlt<br/></h3> <p>Das türkische Parlament hat insgesamt 550 Sitze. Um die von Erdoğan angestrebte Verfassungsänderung für ein Präsidialsystem im Alleingang durchführen zu können, hätte die AKP die Stimmen von 367 Abgeordneten gebraucht, also eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Für die Ausrufung eines Referendums hätte eine 60-Prozent-Mehrheit von 330 Stimmen genügt.</p> <div class="block photo"><div class="visual expired"><span>Bild nicht mehr verfügbar</span></div><div class="caption context">Selahattin Demirtas, Chef der Kurdenpartei HDP.</div></div> <p>Laut den Wahlanalysen von CNN-Türk und anderen Fernsehsendern profitierte die HDP vor allem von Wählern, die Erdoğans Präsidialpläne ablehnten. Bereits im Vorfeld war spekuliert worden, dass der HDP bei der Wahl eine Schlüsselrolle zukommen könnte. Die HDP vertritt die kurdische Minderheit in der Türkei und ist außerdem zum Sammelbecken all jener geworden, die unzufrieden mit der Regierung der AKP sind.</p> <div class="block photo"><div class="visual expired"><span>Bild nicht mehr verfügbar</span></div><div class="caption context">Feierstimmung vor der HDP-Zentrale in Istanbul ...</div></div> <p>Zudem verlor die AKP im kurdischen Südosten der Türkei erheblich an Boden. Beobachter machten dafür unter anderem die Tatsache verantwortlich, dass sich die AKP-Regierung im vergangenen Jahr geweigert hatte, der kurdischen Stadt Kobanê im Norden Syriens im Kampf gegen die Jihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) zu helfen.</p> <h3>Umstrittenes Präsidialsystem</h3> <p>Das Ergebnis ist eine Niederlage für Erdoğan, der die HDP im Wahlkampf scharf angegriffen hatte, obwohl der Präsident nach der Verfassung zur Neutralität verpflichtet ist. Die HDP war mit dem Ziel in den Wahlkampf gezogen, Erdoğans Präsidialsystem zu verhindern, und hatte vor einer Diktatur gewarnt.</p> <p>Weder die AKP noch Erdoğan haben erklärt, wie ein Präsidialsystem aussehen sollte. Bisher ist der Ministerpräsident Regierungschef. Die Parlamentswahl ist die erste seit dem Amtsantritt von Präsident Erdoğan im vergangenen August. Erdoğan war davor Ministerpräsident.</p> <h3>Feiern in Diyarbakir</h3> <p>Im südtürkischen Diyarbakir haben die Menschen den erstmaligen Einzug der HDP ins Parlament gefeiert. Tausende Menschen versammelten sich am Sonntagabend in der Kurdenmetropole, tanzten und feuerten Feuerwerkskörper ab.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/08/tuerkeiwahlen2.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="309" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/08/tuerkeiwahlen2.jpg" data-zoomable="true" height="309" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/08/tuerkeiwahlen2.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: imago/zuma press</div><div class="caption context">... und im mehrheitlich von Kurden bewohnten Diyarbakir.</div></div> <p>Die HDP-Anhänger waren euphorisch angesichts des Erfolgs ihrer Partei: "Ich glaube, dass heute die Diktatur endet und die Demokratie beginnt", sagte der 38-jährige Ferid Kanzary. Die 53-jährige Pervin Ayle sagte: "Ich bin sehr glücklich. Das gibt mir Hoffnung für die Zukunft."</p> <h3>Anschlag im Wahlkampf</h3> <p>Das Wahlkampfende war von schwerer Gewalt überschattet worden. Bei einem Sprengstoffanschlag auf eine HDP-Veranstaltung in der Kurden-Metropole Diyarbakir wurden am Freitagabend nach Angaben von Polizei und Ärzten mindestens drei Menschen getötet und 220 verletzt. Ministerpräsident und AKP-Chef Ahmet Davutoğlu sagte nach seiner Stimmabgabe laut DHA, ein Verdächtiger sei festgenommen worden. Der Hintergrund der Tat blieb weiter unklar.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MCw5Niw4MDAsNjk2fEFDMEU3RERDNUM2OTNFMERDNDk2NEVGMzA0NjgwNURG/2015/06/07/turk-elect.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="371" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/07/turk-elect.jpg" data-zoomable="true" height="371" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MCw5Niw4MDAsNjk2fEFDMEU3RERDNUM2OTNFMERDNDk2NEVGMzA0NjgwNURG/2015/06/07/turk-elect.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: epa/sedat suna</div><div class="caption context">Huseyin Toprak wurde verletzt, als am 5. Juni bei einer HDP-Wahlveranstaltung ein Sprengsatz explodierte.</div></div> <p>Im Wahlkampf war die HDP immer wieder zum Ziel von Anschlägen und Übergriffen geworden. Nach Angaben des Innenministeriums schützten am Sonntag mehr als 400.000 Sicherheitskräfte die Wahl. Zehntausende Wahlbeobachter waren im Einsatz.</p> <p>56,6 Millionen Türken waren zur Wahl aufgerufen: 53,7 Millionen in der Türkei und 2,9 Millionen im Ausland. Bis Ende Mai konnten Auslandstürken in türkischen Botschaften und Konsulaten wählen.</p> <h3>Österreich: 64 Prozent für AKP</h3> <p>Anders als in der Türkei hat die AKP bei den Türken in Österreich eine absolute Mehrheit gewonnen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu von Sonntag stimmten rund 64 Prozent der in Österreich lebenden wahlberechtigten Türken für die AKP. Die HDP bekam rund 14 Prozent.</p> <p>In Deutschland stimmten 53 Prozent für die AKP. Die HDP kam auf 18,7 Prozent. Drittstärkste Kraft wurde die CHP mit 15,8 Prozent. Die meisten in der Schweiz lebenden türkischen Wahlberechtigten stimmten nach Angaben von Anadolu für die HDP (rund 49 Prozent), gefolgt von der AKP (rund 24 Prozent).</p> <p>Fast die Hälfte der rund 2,9 Millionen Türken, die im Ausland ihre Stimme abgeben durften, lebt in Deutschland. Nach Angaben von Anadolu lag deren Wahlbeteiligung bei rund 44 Prozent. (APA, 8.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Links</strong></p> <p><a href="http://www.yenisafak.com.tr/secim-2015/secim-sonuclari" target="_blank">Aktuelle Ergebnisgrafik</a></p> <p><a href="http://secim.aa.com.tr/YurtDisiENG.html" target="_blank">So stimmten die Auslandstürken ab</a></p></div></div>
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Newsroom/Web/Netzpolitik
2015-06-07 12:17:52.00
"Pro Ana": Wie Pädophile im Netz Jagd auf Magersüchtige machen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description"> Geben sich als "Abnimm-Coach" aus, wollen "Unterwerfung" und Nacktfotos per WhatsApp</h2><p>Mit dem Aufkommen von Mikro-Blogs wie Tumblr und Messengern wie WhatsApp und Snapchat hat auch die sogenannte "Pro-Ana"-Szene magersüchtiger Teenager neue Formen der Organisation erfahren. Oft unbemerkt von Erziehungsberechtigten leben die jungen Menschen ihre krankhafte Sucht nach weniger Kilos im Netz aus, dabei suchen sie oft nach sogenannten "Twins", mit denen sie ihre "Erfolge" teilen und sich per Fotos gegenseitig anspornen.</p> <h3>Strategien offengelegt</h3> <p>Die Szene ist in letzter Zeit auch Pädophilen aufgefallen – was die ohnehin gefährliche Situation nun noch mehr verschärft. Selbsternannte "Pro-Ana-Coaches" nutzen das labile Gefühlsleben der Magersucht-Kranken aus und versprechen eigens entwickelte "Therapien" für schnelleres Abnehmen. Eine <a href="http://www.vice.com/alps/read/ich-habe-auf-einem-schweizer-blog-einen-paedophilen-getroffen-der-mich-in-die-magersucht-treiben-wollte-897" target="_blank">Vice</a>-Reporterin hat nun undercover Kontakt mit einem Pädophilen aufgenommen und dessen Strategien offengelegt.</p> <h3>Unterwerfung</h3> <p>So behaupten die Coaches, nur Unterwerfung führe zum Erfolg. Tatsächlich gilt Strenge und Disziplin – beides natürlich vollkommen fehlgeleitet – als Leitmotiv in der Szene. Die "Trainer" nutzen das voll aus. Nur wer sich sexuell unterwerfe, könne auch den Hunger besiegen, behaupten diese – und verlangen regelmäßig Nacktfotos per WhatsApp. Nach dem Artikel auf Vice wurden bereits Ermittlungen eingeleitet, sogar Interpol ist eingeschaltet.</p> <h3>Blockaden</h3> <p>Allerdings steht zu befürchten, dass die gefährliche Mischung aus Pädophilie und "Pro-Ana" bereits weit verbreitet ist. In Frankreich wurde unlängst ein Gesetz beschlossen, mit dem Websites, die Magersucht bewerben, gesperrt werden können. In Österreich können besorgte Angehörige oder Hilfe suchende beispielsweise bei der Initiative "<a href="http://www.essstoerungshotline.at/aktuelles/" target="_blank">S-O-Ess</a>" Informationen über Therapien erhalten. (fsc, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Links:</h3> <p><a href="http://www.vice.com/alps/read/ich-habe-auf-einem-schweizer-blog-einen-paedophilen-getroffen-der-mich-in-die-magersucht-treiben-wollte-897" target="_blank">Vice</a></p> <p><a href="http://www.essstoerungshotline.at/aktuelles/" target="_blank">So-Ess </a></p></div></div>
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Newsroom/Web/Netzpolitik/ITueberwachung
2015-06-07 13:41:31.00
Belgische Justiz leitete Vorermittlungen ein
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Bestätigung durch Staatsanwaltschaft - Von belgischen Grünen und Pilz ins Rollen gebracht </h2><p>Die belgische Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen in der Affäre um mutmaßliche Spähaktivitäten des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) eingeleitet. Die Polizei sei mit einer Voruntersuchung beauftragt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Sonntag. Nach Informationen der Zeitung "De Tijd" wurden die Ermittlungen bereits am Freitag eingeleitet.</p> <p>Ziel sei es, sich ein genaues Bild der möglichen Verstöße zu machen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP. Medienberichten zufolge half der BND dem US-Geheimdienst NSA jahrelang dabei, Behörden, Unternehmen und andere Ziele in Europa auszuspähen.</p> <h3>Affäre führt zu Ermittlungen</h3> <p>Die Regierung in Brüssel hatte bereits Ende Mai Untersuchungen wegen der mutmaßlichen Spähaktivitäten eingeleitet. Telekommunikationsminister Alexander De Croo erklärte damals, falls der deutsche Auslandsgeheimdienst tatsächlich die Online-Kommunikation in Belgien "in großem Maße" ausgespäht haben sollte, müsse die Bundesregierung sich dazu erklären.</p> <p>Die belgischen Grünen und der österreichische Grünen-Abgeordnete Peter Pilz hatten die Affäre in Belgien ins Rollen gebracht. Ihren Angaben zufolge hat der BND auf NSA-Geheiß den Internetverkehr in Dutzenden Kabelverbindungen in Europa überwacht.</p> <h3>Europatour</h3> <p>Pilz tourte in den vergangenen Wochen durch europäische Hauptstädte, um Aufklärung in der Spähaffäre zu fordern. Er hat bereits Pressekonferenzen in Wien, Berlin, Luxemburg, Bern, Brüssel in Paris abgehalten. In Belgien hatte die Regierung in Folge bereits Ende Mai die Telekommunikationsbehörden sowie den Staatsschutz beauftragt, die Vorwürfe zu prüfen. (APA, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Nachlese:</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000016611459/BND-Enthuellungen-von-Pilz-brachten-Ermittlungen-in-Belgien-ins-Rollen" target="_blank">BND-NSA-Affäre zieht weitere Kreise - Pilz als Aufdecker unterwegs</a></p></div></div>
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Newsroom/Sport/Fussball/Euro2016/GruppeF/Nationalteam/nationalnachwuchs/U20WM2015
2015-06-07 15:04:23.00
Nächste Hürde für ÖFB-Team heißt Usbekistan
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Technisch sehr versierten" Usbeken reichten drei Punkte für Platz zwei in Gruppe F</h2><p>Whangarei - Österreichs U20-Fußball-Nationalteam trifft im Achtelfinale der WM-Endrunde in Neuseeland auf Usbekistan. Die Usbeken holten in der letzten Runde mit einem 3:0-Erfolg gegen Fidschi die ersten Punkte und schafften den Sprung vom vierten auf den zweiten Platz hinter dem klar überlegenen Gruppe-F-Sieger Deutschland. Die Partie findet am Donnerstag (06.00 Uhr MESZ/live <a href="/r1249/ORF">ORF</a> eins) in Whangarei statt.</p> <p>"Wenn man sieht, welche Kaliber wir in der Vorrunde hinter uns gelassen haben, ist vieles möglich. Aber alle Mannschaften, die sich für ein WM-Achtelfinale qualifizieren können, haben Qualität. Das sind wir, das ist aber auch Usbekistan", sagte ÖFB-U20-Teamchef Andreas Heraf. Seine Truppe blieb im Turnierverlauf mit einem 1:1 gegen Ghana, einem 2:1 gegen Panama sowie einem schmeichelhaften 0:0 gegen Rekord-Weltmeister Argentinien bisher unbesiegt und holte Rang zwei in der schwierigen Gruppe B.</p> <p>Usbekistan hatte demgegenüber deutlich mehr Mühe. Gegen Honduras (3:4) und Deutschland (0:3) gab es Niederlagen. Dank des 3:0-Erfolges zum Abschluss gegen Fidschi schafften die Usbeken (-1) aufgrund des besseren Torverhältnisses im Vergleich zu den punktgleichen Konkurrenten Honduras (-6) sowie Fidschi (-7) aber doch noch den Aufstieg.</p> <p><strong>Volles Risiko</strong></p> <p>"Wir haben mit Usbekistan einen Gegner bekommen, der technisch sehr versiert ist und sehr gute Einzelspieler hat, die mit dem Ball umgehen können. Die Mannschaft spielt sehr schnell nach vorne", analysierte Heraf, der dem Gegner im letzten Gruppenspiel in Whangarei im Stadion auf die Beine schaute. Auffällig seien beim Gegner im Kampf um den Viertelfinaleinzug die vielen Tore, aber auch Gegentore.</p> <p>Usbekistan ist genauso wie Österreich zum vierten Mal bei einer U20-WM dabei. Beide Teams meisterten bei der diesjährigen Auflage zum zweiten Mal die Gruppenphase. Die ÖFB-Auswahl hatte zuvor 2007 in Kanada Rang vier geschafft, die Usbeken waren 2013 in der Türkei ins Viertelfinale vorgedrungen. Ihr Ticket für die WM hatten sie dank des Halbfinaleinzugs bei der U19-Asienmeisterschaft gelöst.</p> <p>Bei der ÖFB-Truppe stand seit dem abschließenden Gruppenspiel am Freitag vor allem Regeneration im Vordergrund. Seit Samstagnachmittag sind Goalie Tino Casali und Co. im neuen Teamquartier in Whangarei untergebracht, wo ab Montag die intensive Vorbereitung auf das Achtelfinale beginnt. Sollte Österreich den Aufstieg schaffen, geht es am 14. Juni (06.30 Uhr) im Viertelfinale in Wellington gegen den Sieger der Mittwoch-Begegnung Ukraine gegen Senegal. (APA/red, 7.6.2015)</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=2000014714230'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/International/G7_Gipfel
2015-06-07 08:46:30.36
G7-Gipfel: Obama und Merkel wollen Sanktionen gegen Russland beibehalten
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Hunderte Demonstranten protestierten in Oberbayern gegen das Treffen - Mehrere Verletzte und Festnahmen</h2><p>Garmisch-Partenkirchen - In Garmisch-Partenkirchen hat Sonntagmittag der G7-Gipfel mit dem ersten von zwei für diesen Tag angesetzten Diskussionspanelen begonnen. Dem Treffen der hochrangigsten Vertreter sieben großer Industrienationen (Deutschland, USA, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Japan, Italien) ging ein Gespräch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und des US-Präsidenten Barack Obama voraus, in dem sie sich auf die Beibehaltung der Sanktionen gegen Russland verständigten.</p> <p>Die Sanktionen sollen demnach fortgeführt werden, bis Moskau das Minsker Abkommen erfüllt und die Souveränität der Ukraine respektiert. Das teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.</p> <h3>Demonstranten gegen Gipfel</h3> <p>Mit Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi traf am späten Sonntagvormittag der letzte Teilnehmer des Gipfels am Flughafen München ein. Vor Schloss Elmau, dem etwa zehn Kilometer Luftlinie von Garmisch-Partenkirchen entfernten Schauplatz des Treffens, demonstrierten zu diesem Zeitpunkt laut Polizei bereits rund 650 Menschen gegen den Gipfel. Die Veranstalter sprachen auf Twitter von 700 bis 1.000 Demonstranten. Bei der Protestaktion gab es zunächst keine Zwischenfälle. 25.000 Polizisten sind zur Sicherung des Treffens abkommandiert.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/07/demo.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="309" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/07/demo.jpg" data-zoomable="true" height="309" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/07/demo.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: imago/christian mang</div></div> <h3>Obama in München gelandet</h3> <p>Schon in der Früh war US-Präsident Barack Obama eingetroffen. Er landete ebenfalls auf dem Münchner Flughafen und traf am Vormittag die deutsche Bundeskanzlerin und Gastgeberin Angela Merkel in dem Ort Krün bei Elmau.</p> <p>Merkel und Obama hielten vor der Alpenkulisse kurze Ansprachen. Merkel freute sich, dass sich Obama entschieden habe, "bevor wir richtig mit der Arbeit anfangen, hier noch einmal ein Stück deutsches Kulturgut, ein Stück bayerisches Kulturgut zu sehen." Sie nannte die USA "unseren Freund, unseren Partner", räumte aber auch Meinungsverschiedenheiten ein.</p> <div class="block photo"><div class="visual expired"><span>Bild nicht mehr verfügbar</span></div><div class="caption context">US-Präsident Barack Obama wurde von Bayerns Ministerpräsident Ministerpräsident Horst Seehofer in Empfang genommen. </div></div> <p>"Grüß Gott", sagt Obama in Krün und nannte in seiner kurzen Rede die beiden Länder "untrennbare Bündnispartner". Irgendjemand habe Obama vor den Worten "Ich bin ein Krüner" gewarnt, twitterte der Journalist Stephan Detjen vom Deutschlandradio - einer von Obamas Vorgängern, John F. Kennedy, sagte 1963 den legendären Satz: "Ich bin ein Berliner."</p> <div class="block code"><blockquote class="twitter-tweet"><p dir="ltr" lang="de">Irgendjemand hat <a href="https://twitter.com/hashtag/Obama?src=hash">#Obama</a> gewarnt, dass er in Krün besser nicht sagt: "Ich bin ein Krüner" <a href="https://twitter.com/hashtag/G7?src=hash">#G7</a></p>— Stephan Detjen (@stephandetjen) <a href="https://twitter.com/stephandetjen/status/607476074923085824">June 7, 2015</a></blockquote> <script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script></div> <p>Neben einem Eintrag Obamas ins Goldene Buch des Touristenorts Krün war auch eine Begegnung mit Bürgern "zu Brotzeit und Bier" geplant, von der die Polizei Demonstranten abhielt.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/07/bier.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="309" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/07/bier.jpg" data-zoomable="true" height="309" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/07/bier.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: hannibal hanschke/reutes</div><div class="caption context">Obama: "I forgot to bring my Lederhosen"</div></div> <p>Dass bei den Gipfelgesprächen etwa die NSA/BND-Affäre zur umstrittenen Zusammenarbeit der Geheimdienste Deutschlands und der Vereinigten Staaten eine größere Rolle spielen wird, hatte Merkel schon vor dem Treffen ausgeschlossen – anders die Lage in der Ukraine und das Verhältnis Merkels und Obamas zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Man müsse gemeinsam der "russischen Aggression" in der Ukraine entgegenstehen, sagte Obama. Der US-Präsident verteidigte die Fortführung der Sanktionen gegen Russland. <br/></p> <p>EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte zuvor sogar eine mögliche Verschärfung der Maßnahmen angedeutet: "Wenn jemand eine Diskussion über Änderungen am Sanktionsregime beginnen will, dann wäre das eine Diskussion über eine Verschärfung", sagte Tusk am Rande des Gipfels.</p> <p>Putin selbst darf nicht nach Elmau kommen - Russland war nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim aus dem Kreis der G8-Staaten ausgeschlossen worden. Seit 2014 tagt die Gruppe wieder im Format der G7. Der Ausschluss Russlands ist wegen des internationalen Einflusses Moskaus umstritten.</p> <div class="block photo"><div class="visual expired"><span>Bild nicht mehr verfügbar</span></div></div> <p>Neben Russland wird es beim Gipfel auch um die Konflikte in Syrien, Irak und Libyen sowie die schwierigen Atomverhandlungen mit dem Iran gehen. Die Staats- und Regierungschefs aus Nigeria, Tunesien und Irak sind eingeladen zu einer Debatte über die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus, wie sie etwa von der Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) ausgeht.</p> <p>Neben aktuellen Konflikten und Kriegen wollen die Tagungsteilnehmer auch über Wirtschaftsthemen wie die Griechenland-Krise und das TTIP-Handelsabkommen, über Klimaschutz und Umweltstandards, über Gesundheitsthemen wie die Bekämpfung möglicher Epidemien und die Antibiotikaresistenz durch deren massiven Einsatz in der Lebensmittelproduktion diskutieren.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2015/06/07/g7.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="309" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/07/g7.jpg" data-zoomable="true" height="309" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2015/06/07/g7.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="caption context">Gruppenbild in Elmau. Man achte auf die Hände.</div></div> <h3>Frau laut Bündnis auf Intensivstation</h3> <p>Zwar blieben die Proteste Rande des Gipfels weitgehend friedlich, vereinzelt kam es aber zu Auseinandersetzungen. Mehrere G7-Gegner sind nach Angaben ihres Aktionsbündnisses bei einem gewaltsamen Aufeinandertreffen mit der Polizei am Samstag verletzt worden. Eine Frau liege auf der Intensivstation eines Krankenhauses, sagte am Sonntag Georg Ismael, einer der Sprecher von "Stop G7 Elmau".</p> <p>Bei anderen Demonstranten sei es zu einem Fingerbruch, einem ausgerenkten Ellbogen und Verätzungen der Haut gekommen. Die Polizei teilte auf Anfrage mit, zwei Demonstranten seien verletzt und medizinisch behandelt worden. Von Knochenbrüchen sei ihm nichts bekannt, sagte der Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer.</p> <h3>Demoroute nicht genehmigt</h3> <p>Weil der geplante Sternmarsch am Sonntag auf der ursprünglich angemeldeten Strecke nicht genehmigt worden war, musste er vor dem von den Behörden festgelegten Sicherheitsbereich um Schloss Elmau enden. Dieser ist mehrere Kilometer um das Tagungshotel gezogen und liegt damit deutlich außerhalb der Hör- und Sichtweite des Treffens.</p> <p>Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte entschieden, dass auch eine zwischenzeitlich genehmigte 50-köpfige Protestdelegation nicht in Hör- und Sichtweite von Schloss Elmau protestieren darf. Zur Begründung teilte das Gericht mit, dass die Demonstranten sich nicht von der Polizei zu einer Protestfläche vor dem Hotel transportieren lassen wollten. Die von den G7-Gegnern geforderte Möglichkeit, zu Fuß zum Schloss zu gehen, lehnte das Gericht aus Sicherheitsgründen ab.</p> <h3>Blockade einer Bundesstraße</h3> <p>Die Blockade einer Bundesstraße in Garmisch-Partenkirchen beendete die Exekutive am Sonntagvormittag und trug einige G7-Gegner weg. Etwa ein Dutzend Aktivisten hatte sich am Morgen im Ortsteil Höfle auf die Straße Richtung Elmau und Mittenwald gesetzt. Auf ihrem Plakat war zu lesen: "Wir sehen nur Einschüchterung, Abschottung und Willkür."</p> <p>Nach Angaben der Polizei war die Straße wegen der Aktion etwa eine Stunde gesperrt. "Sieben Personen haben die Straße freiwillig verlassen, fünf wurden weggetragen" und festnommen, sagte ein Polizeisprecher. Dabei sei niemand verletzt worden.</p> <p>Ein weiterer Mann befindet sich seit Samstag in Polizeigewahrsam, weil er nach Polizeiangaben bei der Demonstration von "Stop G7 Elmau" eine Zaunlatte in Richtung der Polizisten warf. Nach Angaben von "Stop G7 Elmau" wurden im Rahmen der Proteste gegen den Gipfel insgesamt bis zu 20 Menschen vorläufig festgenommen. (APA/red, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><hr> <p><strong>Die Teilnehmer und Gäste des Gipfels</strong></p> <p>Die Staats- und Regierungschefs sieben großer Industrienationen (G-7 oder G7) kommen am Sonntag und Montag im bayerischen Elmau zusammen, um über außen- und sicherheitspolitische Herausforderungen zu beraten. Sie suchen auch den Austausch mit Gästen. Die Teilnehmer:</p> <ul><li>Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel</li><li>US-Präsident Barack Obama</li><li>Frankreichs Präsident Francois Hollande</li><li>Großbritanniens Premierminister David Cameron</li><li>Kanadas Premierminister Stephen Harper</li><li>Japans Regierungschef Shinzo Abe</li><li>Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi</li></ul> <p>Für die Europäische Union sitzen mit am Tisch:</p> <ul><li>EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker</li><li>EU-Ratspräsident Donald Tusk</li></ul> <p>Am zweiten Tag stoßen - zum G7-Outreach-Treffen - neben dem irakischen Regierungschef Vertreter afrikanischer Staaten dazu:</p> <ul><li>Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi</li><li>Der tunesische Präsident Beji Caid Essebsi</li><li>Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari</li><li>Der äthiopische Ministerpräsident Hailemariam Desalegn</li><li>Die Präsidentin von Liberia, Ellen Johnson Sirleaf</li><li>Der Präsident des Senegal, Macky Sall</li><li>Der Präsident von Südafrika, Jacob Zuma</li></ul> <p>Außerdem sind wichtige internationale Organisationen vertreten:</p> <ul><li>UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon</li><li>Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde</li><li>Weltbank-Präsident Jim Yong Kim</li><li>Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurria</li><li>Der Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevedo</li><li>Der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Guy Ryder</li><li>Die Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Nkosazana Dlamini-Zuma</li><li>Die Generalsekretärin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan. (APA)</li></ul></hr></div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/forsch/Geistesblitz
2015-06-07 12:30:00.00
Zwischen Rechten und Pflichten
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Juristin Iris Murer untersucht rechtliche Rahmenbedingungen von Prostitution</h2><p>Im besten Fall dienen Gesetze im Bereich der Prostitution dazu, Opfer vor Ausbeutung und Gewalt zu schützen. Im schlechten Fall erlegen sie den Prostituierten nur zusätzliche Pflichten auf, ohne ihnen Rechte einzuräumen. Das Verhältnis von Rechten und Pflichten für Prostituierte beschäftigt auch Iris Murer in ihrer Forschungsarbeit. Die Universitätsassistentin an der Universität Salzburg im Fachbereich Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht analysiert in ihrer Dissertation Kompetenzen und Grundrechte im Bereich der Prostitution.</p> <p>Da das Prostitutionswesen in Österreich in weiten Teilen in die Kompetenz der Länder fällt, hat es Murer mit neun verschiedenen Landesgesetzgebungen zu tun. Dabei zeigt sich ein gewisses "Ost-West-Gefälle", sagt die Rechtswissenschafterin: In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist die Gesetzgebung liberaler - neben Bordellen ist auch Straßenprostitution erlaubt. In den westlichen Bundesländern ist Prostitution dagegen nur in Bordellen erlaubt. Den Extremfall stellt Vorarlberg dar, wo es zwar möglich wäre, dass Bordelle bewilligt werden, dies bis dato aber noch nicht geschehen ist. "In Vorarlberg ist Prostitution daher nur im Rahmen der Illegalität möglich" , sagt Murer, "de facto besteht dort ein Ausübungsverbot."</p> <p>Die Methode, die Murer in ihrer kompetenzrechtlichen Analyse verwendet, ist die sogenannte Versteinerungstheorie, bei der die Rechtslage zum Zeitpunkt des Inkrafttretens berücksichtigt wird. Im Prostitutionswesen geht es dabei um gewerberechtliche Angelegenheiten. "Nach herrschender Auffassung ist hier der 1. Oktober 1925 als Versteinerungszeitpunkt heranzuziehen", sagt Murer. "Ich habe mich daher auch mit Rechtsvorschriften beschäftigt, die noch aus der Monarchie stammen und in die Rechtsordnung der Ersten Republik übergeleitet wurden."</p> <p>In ihrer grundrechtlichen Analyse ist die Juristin zum Ergebnis gekommen, dass einzelne Vorschriften für Prostitution gegen Grundrechte verstoßen. "Einige Landesgesetze kreieren hier eine gewisse Abhängigkeit der Prostituierten gegenüber Bordellbetreibern", sagt Murer. So ist zum Beispiel in manchen Ländern für die Eröffnung eines Bordells eine sogenannte Bedarfsprüfung notwendig, in der erhoben wird, ob es überhaupt Bedarf an einem Bordell gibt. "Diese Bewilligungen werden zum Teil sehr restriktiv vergeben", sagt Murer, "das führt dazu, dass bestehende Bordelle einen Konkurrenzschutz genießen und Personen, die in der Prostitution tätig sind, mitunter nicht die Möglichkeiten haben, selbst einen kleinen Betrieb zu eröffnen." Insgesamt würden sich durch diese Einschränkungen die Arbeitsbedingungen der Prostituierten verschlechtern.</p> <p>Kürzlich wurde die 27-Jährige für ihre Dissertation mit dem Theodor-Körner-Förderpreis ausgezeichnet, der neben anderen auch von Wissenschaftsministerium und Verkehrsministerium gesponsert wird. Auf ihr Dissertationsthema ist Murer zufällig gestoßen: Zu Beginn ihres Doktoratsstudiums nahm sie an einer Tagung teil, bei der sie darauf aufmerksam wurde, "wie viele Rechtsfragen im Prostitutionswesen bestehen, die noch nicht bearbeitet worden sind". Die wissenschaftliche Arbeit macht ihr zwar "viel Freude, ich könnte mir aber auch vorstellen, in die Praxis zu gehen". (Tanja Traxler, DER STANDARD, 3.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Games
2015-06-07 10:00:00.00
Sex in Videospielen: Eine kleine Skandalgeschichte
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Von "Leisure Suit Larry" bis "GTA": Sex gibt es auch in Games - ein Überblick über eine alltägliche und doch verpönte Sache </h2><p>Sex ist ein integraler Bestandteil vieler Beziehungen, dennoch fällt gerade in Spielen der Umgang damit oft hochgradig verschämt aus. Die "Sims" verkriechen sich zum gemeinsamen "WooHoo" unter ihren Bettdecken, zaghaft inszenierte Sexszenen in Sci-Fi-Szenarien gelten als skandalös. Warum bloß?</p> <h3>Sex ist überall</h3> <p>Die meisten Menschen haben zeit ihres Lebens immer wieder mal Sex. Sex ist überall präsent: auf Litfaßsäulen, Leinwänden und Youtube, in Musikvideos und Kunstmuseen, in Popsongs und Buchläden und natürlich im Fernsehen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wirft man allerdings einen Blick auf die Videospielhistorie, fällt schnell auf, dass Sex darin eine allenfalls untergeordnete Rolle spielt und, wenn überhaupt, im Rahmen von Skandalen thematisiert wird.</p> <p>Dabei hält er schon früh Einzug in das Medium. Als Pionier des digitalen Geschlechtsverkehrs gilt das 1981 veröffentlichte "<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Softporn_Adventure" target="_blank">Softporn Adventure</a>" der Firma Sierra On-Line, bekannt auch wegen seines Covers, für das Entwicklerkoryphäe Roberta Williams mit zwei ihrer Kolleginnen nackt in einen Whirlpool steigt. Wenngleich relativ bieder, ist das Spiel zu diesem Zeitpunkt ein Novum. Ein glückloser Mann begibt sich darin auf die Suche nach einer Partnerin, mit der er den Beischlaf vollziehen kann – ein Plot, der später auch als Blaupause für die berühmte "<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Leisure_Suit_Larry" target="_blank">Leisure Suit Larry</a>"-Reihe herhält. Das allererste Mal zieht dessen Protagonist Larry Laffer 1987 aus, um seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Das Spiel mit dem mäßig attraktiven Schwerenöter im weißen Polyesteranzug bietet damals einen zwar oberflächlichen, aber immerhin humorvollen Zugang zum Thema Sexualität, der aufgrund seiner Leichtigkeit auch verklemmtere Menschen anspricht.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/2015/06/01/Larry.jpg" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="255" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/01/Larry.jpg" data-zoomable="true" height="255" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/2015/06/01/Larry.jpg" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: leisure suit larry love for sail</div></div> <p>Ihm folgt eine Reihe von Spielen der immer gleichen Machart. Die Hauptrolle ist in der Regel einem heterosexuellen Mann vorbehalten, bedient werden daher auch die mutmaßlichen Vorlieben der entsprechenden Zielgruppe: Schlanke, großbusige Grazien räkeln sich leichtbekleidet vor den Augen des Helden, die meisten von ihnen sind stark geschminkt und tragen hochhackige Schuhe. Vor allem der C64 etabliert sich schnell als Tummelplatz für entsprechende Inhalte: Unter ihnen findet sich auch ein Titel aus Deutschland, der zwei minderjährigen Jungs die zweifelhafte Ehre verschafft, ein Spiel programmiert zu haben, das in den Giftschrank der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften Einzug hält. Analog zu den virtuellen Sportereignissen, die es parodieren soll, präsentiert sich "Sex Games" als klassisches "Rüttelspiel", dem wohl mehr Joysticks denn zarte Gemüter zum Opfer fallen. Dargestellt wird die Penetration als variantenloses Stochern, der Frau bleibt hier lediglich die passive Rolle.</p> <p>Abweichungen von letzterem Prinzip gab und gibt es vergleichsweise wenige. Einerseits wohl, weil das Medium immer noch als Männerdomäne wahrgenommen wird, andererseits, weil bis heute oft behauptet wird, Pornografie sei Männersache und für Frauen uninteressant.</p> <h3>Intimität und Passivität</h3> <p>Die überschaubaren Ausnahmen bestätigen die Regel und sind nicht mehr als Randnotizen, so auch Koeis "<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Night_Life_(video_game)" target="_blank">Night Life</a>", das 1982 ein sehr progressives Verständnis von Sex demonstriert. Der spielbare Beziehungsratgeber enthält neben zahlreichen, schlicht bebilderten Sextipps auch einen Kalender, mit dem der weibliche Zyklus festgehalten und der Eisprung bestimmt werden kann. Generell zeichnet sich in Japan bereits früh ein offenerer Umgang mit zumindest einer abstrahierten Darstellung von Sexualität in den Medien ab, der zunächst die Manga-Kultur und später auch das Videospiel prägt. Mit den sogenannten "<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Eroge" target="_blank">Eroge</a>" (Erotic games) entsteht ein eigener Wirtschaftszweig, der die gesamte Genre-Bandbreite in sich vereint. So unterschiedlich die Spiele selbst auch sind – gemeinsam ist ihnen ein erotischer oder sogar pornografischer Schwerpunkt, der sich vor allem auf einer visuellen und narrativen Ebene zeigt. Letzteres gilt insbesondere für die bis heute populären Dating-Sims, in denen der Geschlechtsakt oft als Ziel präsentiert wird, das aber nur durch sorgsam aufgebaute Beziehungen zu den jeweiligen Charakteren erreicht werden kann. Allerdings wird diese positive Innovation von rückständigen Rollenbildern überschattet: Die Frauen bleiben hier meist passiv, warten auf die Initiative des Protagonisten und reagieren auf seine Avancen, anstatt selbst den ersten Schritt zu wagen.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/2015/06/01/DukeNukem.jpg" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="454" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/01/DukeNukem.jpg" data-zoomable="true" height="454" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/2015/06/01/DukeNukem.jpg" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: duke nukem</div></div> <h3>Der Körper als Ware</h3> <p>In den USA wird dieses Prinzip Mitte der 80er-Jahre auf die Spitze getrieben und mit "<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Mike_Saenz" target="_blank">MacPlaymate</a>" einer der ersten Vertreter der beliebten "Poke the Doll"-Spiele vorgestellt. Darin gilt es, eine oder mehrere Frauen durch die Nutzung verschiedener Sexspielzeuge oder simulierter Hände sexuell zu befriedigen und schließlich zum Höhepunkt zu bringen. Der Geschlechtsakt beschränkt sich auf das ungeschickte Befummeln eines hakelig animierten 2D-Körpers, der Orgasmus wird als ein, im wahrsten Sinne, spielend leicht erreichbarer Zustand präsentiert. Körperliche Nähe fehlt vollständig. Voyeuristische Tendenzen nehmen immer mehr zu und mit ihnen die Einbindung nackter Körper in Kontexte, die mit Sex eigentlich wenig zu tun haben. Dem Prinzip "sex sells" folgend, werden damals nicht nur altbekannte und uninspirierte Spielmechaniken in Reizwäsche gewickelt, sondern auch Titel ohne explizite sexuelle Bezüge offensiv mit nackter Haut beworben. Wem beim Genuss von "Tetris" und "Puzzle Bobble" die Libido zu kurz kommt, kann sich nun an den "<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Bubble_Bath_Babes" target="_blank">Bubble Bath Babes</a>" erfreuen, statt "Solitaire" "Samantha Fox Strip Poker" spielen, und in "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Gals_Panic">Gals Panic</a>" Bilder schüchtern dreinblickender Japanerinnen freipuzzeln. Die Inspiration für Werbeannoncen wiederum scheint den unfreiwillig komisch-erotischen Heimcomputeranzeigen in Garagen zusammengestanzter Technikmagazine zu entspringen: Spiele und Konsolen werden mit an Betten gefesselten, aufreizend posierenden und mal mehr, mal weniger spärlich bekleideten Frauen beworben.</p> <h3>Rollende Köpfe, wackelnde Bettpfosten</h3> <p>Paradoxerweise wird derweil immer deutlicher, dass explizit sexuelle Inhalte nicht erwünscht sind. Die Konsolenhersteller, allen voran Nintendo und Sega, führen strenge Qualitätskontrollen ein, die vielfach in Zensur münden. Nacktheit ist verpönt, wenn sie nicht in erster Linie dazu dient, ein Produkt zu vermarkten. So wird sichergestellt, dass die Lust zwar geweckt, aber niemals befriedigt wird. Seither, so scheint es, hat sich nicht viel geändert. Allerorten sind, ungeachtet der anhaltenden Diskussionen über die Rolle der Frau im Spiel, üppige Damen zu sehen, die nicht selten explizit als erotische Stimuli konzipiert werden. Serien wie "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Duke_Nukem" target="_blank">Duke Nukem</a>" oder "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/God_of_War_(video_game)" target="_blank">God of War</a>" stellen ihren drastischen Gewaltdarbietungen eine inszenierte Sexualität gegenüber, die hochgradig pubertär und oberflächlich wirkt. Dass die Kamera Kratos‘ Blutrausch en détail einfängt, bei jeder der abrupt einsetzenden Sexszenen jedoch verschämt auf im Rhythmus des Geschlechtsaktes wackelnde Haushaltsgegenstände schwenkt, verdeutlicht ein moralisches Ungleichgewicht, das Gewalt toleriert und Sex ablehnt.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/2015/06/01/GoW.jpg" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="396" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/01/GoW.jpg" data-zoomable="true" height="396" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/2015/06/01/GoW.jpg" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: god of war ascension</div></div> <h3>Kalter Kaffee</h3> <p>Besonders deutlich wird dies im Jahr 2005, als ein Niederländer einige ungenutzte Zeilen Programmcode in "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Grand_Theft_Auto:_San_Andreas" target="_blank">GTA: San Andreas</a>" offenlegt und mit seiner "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Hot_Coffee_mod" target="_blank">Hot Coffee</a>"-<a href="/2000022742310">Mod</a> ein Minispiel freischaltet. Im regulären Spielverlauf nicht zugänglich, zeigt es den Protagonisten und seine Freundin beim Sex: Beide sind bekleidet, bewegen sich ungeschickt und wiederholen in einer Endlosschleife wenige Dirty-Talk-Phrasen, die kaum einem Menschen die Schamesröte ins Gesicht treiben würden – zumindest niemandem, der ab und an den Fernseher einschaltet. Nichts daran ist pornografisch, kein sekundäres und erst recht kein primäres Geschlechtsorgan ist zu sehen. Doch allein die Möglichkeit, per Tastendruck Einfluss auf das ekstatische Geschehen nehmen zu können, erhitzt die Gemüter derartig, dass sich später selbst Hillary Clinton zu dem Skandal äußert. "GTA: San Andreas" darf erst wieder frei verkauft werden, nachdem die Codefragmente aus dem Spiel getilgt sind. Sex mit Prostituierten und der gewaltsame Umgang mit ihnen ist weiterhin möglich, ein offen sexueller Kontakt zur eigenen Partnerin dagegen nicht mehr. Was für die meisten Menschen alltäglich ist, bleibt hier weiter hinter dicken Wänden verborgen: Nichts ist zu sehen von Cunnilingus, Fellatio, Koitus und Ejakulation. Der Sexakt wird lediglich angedeutet – durch Geräusche. Auch Biowares "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Mass_Effect" target="_blank">Mass Effect</a>", vielfach gelobt für seinen vergleichsweise einfühlsamen Umgang mit Romantik und die Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Beziehungen sowie Partnerschaften mit Außerirdischen einzugehen, wird scharf kritisiert. Der US-amerikanische Sender FOX News stuft den Titel als schädlich für die Jugend ein, dabei zeigt das Spiel erst nach vielen Stunden Sexzenen, in denen nicht mehr zu sehen ist als nackte Rücken und angedeutete Brüste.</p> <h3>Do not try this at home</h3> <p>Dass solche Reaktionen zuverlässig immer dann auftreten, wenn Sexualität in ein explizit positives Licht gerückt wird, lässt auf eine Furcht schließen, die in vielen Gesellschaften fest verankert ist und im Spiel besonders deutlich hervortritt. Denn die für das Medium charakteristische Interaktivität ermöglicht eine Identifikation mit dem Gezeigten, die dem passiveren Konsum etwa eines Films nicht zu eigen ist. Und erst recht nicht erwünscht, weil Spiele immer noch vielfach als Kinderkram gelten, der entsprechend konzipiert gehört. Sexuelle Instinkte werden als bedrohlich wahrgenommen, nackte Körper durch ihre automatische Gleichsetzung mit Erotik tabuisiert. Diese sexuelle Verspannung manifestiert sich dann in Pixelbalken über den schlaksigen Leibern duschender Sims. Die tägliche Körperpflege wird im Computerspiel zu einem erotischen Akt hochstilisiert und der Geschlechtsverkehr zugleich auf eine Weise präsentiert, die selbst Grundschülern infantil vorkommen würde. Das ist umso problematischer in Zeiten, in denen zentralisierten Distributionsplattformen eine immer wichtigere Rolle bei der Vermarktung zukommt und der Zugang zu einzelnen Titeln rigide eingegrenzt werden kann. Spiele wie "<a href="http://www.seducemegame.com/" target="_blank">Seduce Me</a>" und zuletzt auch die homoerotische Dating-Simulation "<a href="http://obscurasoft.com/" target="_blank">Coming Out On Top</a>" werden etwa auf Steam keinem größeren Publikum zugänglich gemacht, drastische Darstellungen von Gewalt hingegen durchaus. Einerseits deshalb, andererseits aufgrund der Schwierigkeit, eine so komplexe Angelegenheit wie Sex in eine einfache Spielmechanik zu übertragen, überrascht der Mangel an spannenden Titeln mit einem entsprechenden Schwerpunkt nicht. Pornospiele existieren zwar, bilden allerdings ihre eigene, kleine Nische in der Branche und visualisieren ein ebenso eng gefasstes Interessensspektrum. Die "Poke The Doll"-Spiele mögen sich grafisch weiterentwickelt haben, spielmechanisch sind sie immer noch das Äquivalent einer siebtklassigen Pornoproduktion vom Videotheken-Grabbeltisch. In den letzten 30 Jahren hat sich in dieser Hinsicht kaum etwas getan.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/2015/06/01/CooT.jpg" itemprop="url"><meta content="704" itemprop="width"><meta content="314" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2015/06/01/CooT.jpg" data-zoomable="true" height="314" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/2015/06/01/CooT.jpg" width="704"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: coming out on top</div></div> <h3>Die sexuelle Revolution</h3> <p>Glücklicherweise zeichnet sich dennoch eine positive Entwicklung ab. "Coming Out On Top" wird wohl nie jene Verkaufszahlen erreichen, die ihm Steam ermöglicht hätte, genießt aber derzeit viel Zuspruch – gerade auch von homosexuellen Männern, die nach eigener Aussage durch das Spiel zu einer positiveren Selbstwahrnehmung gelangt sind. Überhaupt hat sich die Indie-Szene als sexuelle Spielwiese etabliert und ermöglicht nicht nur einen unaufgeregteren Umgang mit Sex, sondern vor allem Einblicke in seine unterschiedlichen Facetten. Menschen wie Merrit Kopas ("<a href="https://gumroad.com/l/consensualtorturesimulator" target="_blank">Consensual Torture Simulator</a>"), Robert Yang ("<a href="http://radiatoryang.itch.io/hurt-me-plenty" target="_blank">Hurt Me Plenty</a>") und Anna Anthropy ("<a href="http://www.auntiepixelante.com/encyclopediafuckme/" target="_blank">Encyclopedia Fuckme</a>", "Triad") zeichnen ein Bild von Sexualität, das mit der allgegenwärtigen Hochglanzerotik nichts mehr zu tun hat und stattdessen als regenbogenfarbenes Patchworkgemälde daherkommt. Die Entwickler_innen wenden sich vielfach wieder von den technischen Neuerungen der letzten Jahre ab, um simpel strukturierte, aber durch den sich bietenden Raum für Fantasie umso anregendere Erlebnisse zu ermöglichen. Nicht ohne Grund haben auch Cybersex und Sexting nach wie vor Hochkonjunktur: Ausgefeilte Grafiken mögen schön anzusehen sein, stellen jedoch eine Einschränkung dar. Bestimmte Schönheitsideale werden bedient, Sexpraktiken auf eine spezifische Weise dargestellt. Textbasierter Sex weist daher ein ungeheures Potenzial auf, erotisch zu stimulieren, denn er ist extrem zugänglich und vielfältig interpretierbar.</p> <p>Während die sexuelle Revolution im verklemmten Triple-A-Kirchenchor noch auf sich warten lässt, werden daher auch weiterhin unermüdlich MMORPG-Chats gekapert und immer mehr hocherotische Twine-Spiele veröffentlicht, die über die brancheninterne Prüderie hinwegtrösten. Denn Wünsche und Sehnsüchte lassen sich nicht einfach zensieren, sondern werden immer wieder ein Schlupfloch finden. Und das Schöne ist: Aus vielen dieser simplen Spiele dringt mehr Liebe zum Medium und zum menschlichen Körper als jemals zuvor. (Nina Kiel, Text aus <a href="https://wasd-magazin.de">WASD #7</a> für DER STANDARD, 7.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Zum Thema</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000014127509">Virtueller Sex: Porno-Revolution mit Chancen und Folgen</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000007282122">Aufgepasst: Hier liegt Stroh!</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/1373513047061">Kein Sex und unpolitisch: Wie Steam und Apple ihre Games-Angebote zensurieren</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/1373512699709">Videospielen fehlen die richtigen Skandale</a></p> <h3>Zum Artikel</h3> <p>Dieser Artikel ist im Bookazine zur Gameskultur "<a href="https://wasd-magazin.de" target="_blank">WASD #7</a>" erschienen und wurde dem GameStandard zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Unter dem Titelthema "Liebe &amp; Hass" beschäftigt sich die aktuelle WASD vor allem mit den großen Gefühlen in der Computerspielszene. Warum tun sich Spiele zu schwer mit der Liebe? Warum ziehen manche Protagonisten in der Gameszene so viel Hass auf sich? Und nicht zuletzt: Wo zum Henker bleibt eigentlich der Sex?!!</p> <h3>Zur Autorin</h3> <p>Nina Kiel trägt aktuell im Dienste der Wissenschaft die mit Sicherheit größte Sexspielsammlung Düsseldorf-Bilks zusammen. Nebenbei verfasst die hauptberufliche Illustratorin und Teilzeitbuchautorin unter anderem Texte für Superlevel.de.</p></div></div>
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Newsroom/International/Nahost/irak
2015-06-07 08:00:00.00
Neue Raketen sollen Selbstmord-Panzerattacken stoppen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">IS-Jihadisten setzen sprengstoffbeladene Kettenfahrzeuge ein - USA liefern schwedisches Panzersystem</h2><p>Bei der Eroberung der irakischen Stadt Ramadi Ende Mai hat die Jihadistengruppe IS ("Islamischer Staat") eine neue Waffe eingesetzt. Die Aufständischen beluden Panzerfahrzeuge, die sie von der flüchtenden irakischen Armee erbeutet hatten, mit Sprengstoff und setzten die von Selbstmordattentätern gesteuerten Fahrzeuge ein, um Verteidigungsstellungen zu durchbrechen.</p> <p>Laut Angaben des US-Außenministeriums kamen beim Angriff auf Ramadi bis zu 30 sprengstoffbeladene Fahrzeuge zum Einsatz, zehn Explosionen waren mindestens so stark wie die der LKW-Bombe, mit der Oklahoma-Attentäter Timothy McVeigh 1995 insgesamt 168 Menschen tötete.</p> <p>Dem Fahrer einer Panzerbombe, der am Montag eine Polizeistation nahe der Stadt Samarra angriff, gelang es, zwei vor dem Tor geparkte Humvee-Geländewagen beiseite zu schieben, bevor er sein Fahrzeug zur Explosion brachte. Bei dem Angriff starben mindestens 40 irakische Soldaten.</p> <p>Die USA kündigten darauf an, zusätzliche Panzerabwehrraketen zu liefern. Insgesamt 2.000 AT4-Systeme des schwedischen Herstellers Saab sind bereits im Irak eingetroffen. Tausend davon wurden <a href="http://edition.cnn.com/2015/06/01/world/isis-attack-iraq-security-forces/index.html?sr=twtsr060115isistank1030pstoryphoto" target="_blank">laut CNN</a> an irakische Regierungstruppen übergeben.</p> <p>Die seit 1987 erhältliche Panzerabwehrwaffe wird von zahlreichen Armeen weltweit eingesetzt. Sie kann auch aus beengten Räumlichkeiten wie Bunkern abgefeuert werden, ohne den Schützen zu gefährden. Dadurch eignet sie sich besonders für den Kampf in bebauten Gebieten.</p> <p>Außerdem haben die Iraker russische "Kornet"-Panzerabwehrraketen beschafft. Mit diesen soll es der Besatzung eines Armeestützpunktes im 50 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Al-Shiha am Samstag gelungen sein, insgesamt acht Selbstmordangriffe abzuwehren.</p> <h3>"Autobomben-Fabrik" zerstört</h3> <p>Am Mittwoch gelang es Mitgliedern der US-geführten Koalition, eine Fabrik, in der IS-Jihadisten Fahrzeuge für den Einsatz als rollende Bomben modifizierten, durch Luftangriffe zu zerstören. Laut einem Oberst der irakischen Armee war die Anlage in der Nähe der nordirakischen Stadt Hawijah die größte ihrer Art. Die Explosionen waren <a href="http://www.ndtv.com/world-news/iraqi-forces-foil-bomb-attacks-on-bases-officer-768720" target="_blank">laut AFP noch im 55 Kilometer entfernten Kirkuk zu hören</a>. Bei dem Angriff wurden laut Spitalsangaben über 70 Personen getötet.</p> <div class="block code"><blockquote class="twitter-tweet" lang="en"><p dir="ltr" lang="en">Aftermath of airstrikes on one of the biggest car bomb factories in <a href="https://twitter.com/hashtag/Iraq?src=hash">#Iraq</a>, in the Da'ish stronghold of Hawijah. <a href="http://t.co/RT6jlS7Hsm">pic.twitter.com/RT6jlS7Hsm</a></p>— Haidar Sumeri (@IraqiSecurity) <a href="https://twitter.com/IraqiSecurity/status/606421717108539392">June 4, 2015</a></blockquote> <script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script></div> <p>US-Verteidigungsminister Ashton Carter übte indes wegen der Niederlage in der irakischen Provinz Anbar heftige Kritik an der irakischen Armee. Er wies im Fernsehsender CNN darauf hin, beim Kampf um Ramadi seien die Iraker der IS-Miliz zahlenmäßig weit überlegen gewesen. "Die irakischen Truppen haben einfach keinen Willen zum Kampf gezeigt", monierte er. (red, 5.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Sport/Fussball/Champions
2015-06-07 16:48:05.00
Die Fußballkönige bleiben hungrig
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der FC Barcelona gewann mit einer unsterblichen Generation die Champions League. Trainer Luis Enrique ließ seine Zukunft offen</h2><p>Berlin - Man musste im Sinne der Spannung ja froh sein, dass der FC Barcelona sich mit der Entscheidung Zeit gelassen hat. Die neuen Champions von Europa haben am Samstagabend in Berlin in einer zeitweise grandiosen Art ihren fünften Titel im größten Klubbewerb der Welt erobert – gleich viele wie Bayern München und Liverpool. Juventus war als großer Außenseiter bei der 1:3 (0:1)-Niederlage nur über eine kurze Phase nach dem vom Himmel gefallenen Ausgleich durch Alvaro Morata ein ebenbürtiger Gegner. Die Turiner haben damit sechs von acht europäischen Endspielen verloren und müssen seit 1996 auf einen Titel warten.</p> <p>Mit dem zweiten Triple seit 2009, 2011 verpasste man ein weiteres erst in der Verlängerung des spanischen Pokalfinales, machte sich eine Barcelona-Generation unsterblich, die schon zuvor Lobeshymnen Anlass gab. Während zwar Xavi (35) nach seinem 151. Champions League-Einsatz und vierten Titel nach Katar zieht, hat insbesondere das Monstertrio "NSM" Neymar (23), Luis Suarez (28) und Lionel Messi (fast 28) wohl kaum seinen letzten Titel errungen. "Die Spieler haben gezeigt, dass sie immer noch hungrig sind, sagte Trainer Luis Enrique (45) nach der Galavorstellung in Berlin.</p> <p>Das eröffnende Tor im Finale erzielte zwar mit Ivan Rakitic (27) keiner der üblichen Verdächtigen, der "Dreizack" aber stach Juventus schlussendlich doch aus. Messi zeigte im Finale eine große Leistung als assistierender Einfädler, war in der Vorbereitung des ersten und zweiten Treffers maßgeblich eingebunden und entzückte das Olympiastadion mit gelegentlichen Antritten. Suarez machte Juventus mit der neuerlichen Führung den Garaus. Neymar glänzte mit je einem aberkannten und gültigen Tor.</p> <h3>Enrique ließ Zukunft offen</h3> <p>Selbst Andres Iniesta (31) wirkte nach seiner Auszeichnung zum "Man of the Match" noch kein bisschen gesättigt. Nachdem er zum dritten Mal in seiner Karriere in einem CL-Finale einen Assist anschrieb, sagte der Welt- und Europameister: "Herausforderungen bleiben immer. Wer keine sieht, schaut nicht genau genug. Wir haben jetzt ein Triple zu verteidigen." Ungewiss ist, ob der Architekt dieses Konzerts der "Könige von Europa" (Marca) bleibt. Trainer Enrique machte nach dem Triumph erneut ein Hehl aus seinen Plänen für die Zukunft. Darüber werde in den kommenden Tagen entschieden, jetzt gelte es zu feiern, sagte der von allen nur "Mister" genannte Spanier nichtssagend. "Wir wollen diesen erfolgreichen Weg weitergehen", meinte er stellvertretend für den Klub, aber eben nicht unbedingt für sich selbst. Nach nur einem Jahr bei der Blaugrana hat Enrique so gut wie alles gewonnen. Im Herbst wären der UEFA-Supercup (in Georgien) und die Klub-WM abzuholen.</p> <h3>Zufriedene Verlierer</h3> <p>Bei Juventus gilt der anfangs ungeliebte Massimiliano Allegri nach einer Traumsaison als gesetzt. Die dankbaren Tifosi applaudierten seiner Mannschaft auch nach der Niederlage in Berlin jedenfalls noch lange für den wackeren Kampf, mancher feierte mit den Barcelona-Fans durch die Berliner Nacht. "Wir können uns noch verbessern", garantierte der Italiener, wobei er nicht die Ergebnisse meinte. Den Bianconeri steht aber ein gewisser Umbruch im Kader bevor. Für den meist glanzlos gebliebenen Andrea Pirlo endete der Abend in Tränen und in einer symbolträchtigen Umarmung zum Abschied mit Xavi. Ob der 36-jährige "Professor" nach dieser Saison doch noch ein Jahr dranhängt, wollte vorerst niemand beantworten. (Tom Schaffer aus Berlin, 7.6.2015)</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=542'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Kiaroom/AutoMobil/Autos/UmweltundTechnik
2015-06-07 17:00:00.00
Achtung auf die schweren Extras
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Autos werden immer schwerer - zum Beispiel aufgrund immer größerer Räder</h2><p>Das Gewicht der Autos hat in den vergangenen Jahrzehnten enorm zugenommen. So wog ein Mittelklassewagen, etwa ein Opel Rekord, vor 45 Jahren 1050 kg. Damit war er etwa gleich schwer wie der Kleinstwagen Renault Twingo in Topausstattung. Und wenn man heute von Fahrzeuggewichten von 1500 Kilogramm liest, ist das noch immer nicht alles, und zwar bei weitem.</p> <p>Besonders schlimm ist der Trend zu immer größeren Rädern. Bei einem Mittelklasse-Sports-Utility-Vehikel etwa bringt der Größenzuwachs von der Serienbereifung auf 20 Zoll einen Gewichtszuwachs von 22 kg. Bei 21 Zoll sind es noch einmal 14 kg mehr, und bei 22 Zoll sind es insgesamt 40 kg Mehrgewicht gegenüber der Serienbereifung, Leichtmetall hin oder her.</p> <h3>Enorme Mehrkosten</h3> <p>Besonders dramatisch wirkt sich auch ein Panoramaschiebedach aus, es treibt nicht nur das Fahrzeuggewicht um satte 41 kg in die Höhe, sondern auch noch den Schwerpunkt des ganzen Fahrzeugs. Aber auch Investitionen in die Umwelt können das Gewicht in die Höhe treiben. So schlägt etwa eine Start-Stopp-Automatik mit 14 kg zu Buche und der Partikelfilter mit acht.</p> <p>Gerne unterschätzt wird auch die Anhängerkupplung mit mehr als 80 kg, falls sie sich elektrisch ein- und ausfahren lässt. Mit mindestens 23 kg muss man schon im einfachsten Fall rechnen. Unsichtbar als gewichtiges Stück ist auch eine Vierzonenklimaautomatik: plus 13 kg. Wer also beim Neuwagenkauf besonders großzügig Extras dazunimmt, muss nicht nur mit enormen Mehrkosten rechnen. Ein Auto, das dann 500 kg schwerer ist, fährt sich auch nicht mehr so lässig. (Rudolf Skarics, 7.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Europa/Luxemburg
2015-06-07 14:56:18.05
Luxemburger wollen kein Ausländerwahlrecht
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Mehr als drei Viertel gegen Stimmrecht für Nicht-Staatsbürger</h2><p>Luxemburg - Im Großherzogtum Luxemburg wird kein Ausländerwahlrecht bei nationalen Wahlen eingeführt. Die Luxemburger lehnten am Sonntag bei einem Referendum mit 78 Prozent Nein-Stimmen einen entsprechenden Vorschlag der Regierung von Premierminister Xavier Bettel ab. Dies bedeutet, dass Ausländer auch weiterhin in keinem EU-Land an nationalen Parlamentswahlen teilnehmen dürfen.</p> <p>Die Luxemburger sprachen sich auch mit fast 81 Prozent dagegen aus, das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre herabzusetzen. Auch mit dem Vorschlag, die Amtszeit von Ministern auf zehn Jahre zu begrenzen, hatte Bettel keinen Erfolg: Nur gut 30 Prozent waren dafür.</p> <p>"Die Bürger haben drei klare Antworten gegeben und die respektieren wir auch", sagte Bettel nach Bekanntgabe des Ergebnisses. Der 42-jährige Liberale hatte das "Einwohnerwahlrecht" damit begründet, dass gut 45 Prozent der rund 550.000 Einwohner Luxemburgs Ausländer seien und "ein Demokratiedefizit" im zweitkleinsten Land der EU vermieden werden müsse. Das "Einwohnerwahlrecht" sollte nur für jene Ausländer gelten, die länger als zehn Jahre in Luxemburg wohnen und zuvor schon an kommunal- oder Europawahlen teilgenommen haben.</p> <p>Die Regierung aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen wollte jene Reformen, die die Zustimmung der Bürger gefunden hätten, in eine neue Verfassung einarbeiten. Diese soll 2017 bei einem erneuten Referendum beschlossen werden.</p> <p>Die oppositionelle Christlich-Soziale Volkspartei (CSV) zeigte sich zufrieden mit dem Votum. "Wenn Bettel ein Ehrgefühl hätte und den Willen des Volkes respektierte, dann würde er noch heute Abend seinen Rücktritt erklären", schrieb der frühere Parteivorsitzende Michel Wolter auf Twitter.</p> <p>Bettel lehnte einen Rücktritt ab: "Im Referendum geht es nicht darum, der Regierung eins auszuwischen, sondern den Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu positionieren."</p> <p>Die Ablehnung der Bürger fiel deutlich härter als erwartet aus. Bei einer repräsentativen Umfrage vor der Wahl hatten nur 53 Prozent gesagt, dass sie das Ausländerwahlrecht ablehnten. Der Premier hatte vor dem Referendum der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Im Moment haben wir mit dem Referendum schon gewonnen, egal was das Resultat ist: Wir haben es fertiggebracht, dass wieder über Politik zusammen geredet wird."</p> <p>Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Parlament, Alex Bodry, zeigte sich enttäuscht: "Das Ergebnis ist eindeutig, das müssen wir zur Kenntnis nehmen." Am Verfassungsreferendum von 2017, wo es auch um andere Fragen geht, wolle die Regierung aber festhalten.</p> <p>Zur Volksabstimmung waren 245.000 Luxemburger aufgerufen. Im Großherzogtum herrscht Wahlpflicht, daher lag die Wahlbeteiligung bei deutlich mehr als 80 Prozent. (APA, 7.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Chronik
2015-06-07 18:51:01.00
Alkohol, Raser, tote Katze: Unfälle mit mehreren Verletzten am Wochenende
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><p><span style="line-height: inherit;">Wien - Zu mehreren Verkehrsunfällen kam es am Wochenende in Österreich, die zum Teil Schwerverletzte forderten. </span></p> <p><span style="line-height: inherit;">Zwei 18-jährige Frauen sind Samstagfrüh im Bezirk Vöcklabruck von einem Auto gestreift und verletzt worden. Eine Schülerin wurde vom Außenspiegel des Wagens erfasst, der zweiten fuhr das Auto über den Fuß. Der Lenker flüchtete. Die Polizei hat einen 49-jährigen Landwirt als Fahrer ausgeforscht und angezeigt. Der Mann gab an, nichts bemerkt zu haben, so die Polizei in einer Presseaussendung am Sonntag.</span></p> <p>Ebenfalls Fahrerflucht beging ein Autolenker, der am Samstag bei Mureck (Bezirk Südoststeiermark) ein Motorrad gerammt hatte. Der Biker erlitt dabei schwere Verletzungen, seine Beifahrerin wurde ebenfalls verletzt. Der Motorradfahrer überholte gerade ein Auto, das nach rechts zu einer Tankstelle abbiegen wollte. Gleichzeitig fuhr ein 59 Jahre alter Autofahrer aus der Tankstelle in die Bundesstraße ein. Er dürfte nach Angaben der Polizei das Motorrad übersehen haben und stieß seitlich gegen die Maschine, die gegen ein weiteres Auto geschleudert wurde. Der Motorradfahrer wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallkrankenhaus nach Graz geflogen, seine Beifahrerin mit einem Rettungsauto ins Landeskrankenhaus Wagna gebracht.</p> <h3>Unfall wegen toter Katze</h3> <p>Ein Motorradunfall in Lurnfeld (Bezirk Spittal/Drau) hat am Sonntag drei Schwer- und einen Leichtverletzten gefordert. Ein 47 Jahre alter Biker aus der Steiermark war nach Angaben der Polizei auf das Motorrad seines Zwillingsbruders aufgefahren. Die Brüder waren mit einer Gruppe von Motorradfahrern unterwegs. Vor dem Einbiegen von einer Landes- in die Drautal-Bundesstraße (B100) dürfte der Unfallverursache unaufmerksam gewesen sein und prallte gegen das Bike seines Bruders. Er, seine 52 Jahre alte Beifahrerin und die 46-jährige Beifahrerin seines Bruders erlitten dabei schwere Verletzungen. Ein anderer Motorradfahrer kam mit leichten Verletzungen davon.</p> <p>Wegen einer toten Katze hat eine 19-Jährige im Flachgau Sonntagmittag ihr Auto verrissen. Die Frau verlor dabei die Herrschaft über den Wagen. Sie kam ins Schleudern und landete im Straßengraben. Sowohl die Lenkerin als auch eine gleichaltrige Beifahrerin wurden verletzt. Ihr Fahrgast musste sogar mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen ins Spital geflogen werden, berichtete die Polizei. Die 19-Jährige war von Göming kommend in Richtung Nußdorf unterwegs. In einer unübersichtlichen Linkskurve lag die tote Katze. Das Fahrzeug landete auf der Beifahrerseite im Graben. Die beiden 19-Jährigen konnten noch selbst herausklettern. Der Rettungshubschrauber Christophorus 6 flog die Beifahrerin ins Landeskrankenhaus Salzburg. Die Lenkerin wurde von der Rettung ins gleiche Spital transportiert.</p> <h3>Mehrere Unfälle mit alkoholisierten Beteiligten</h3> <p>Ein 22-Jähriger hat am Samstagabend in Wildenau (Bezirk Braunau am Inn) in Oberösterreich volltrunken einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Der junge Mann hatte den Vorrang missachtet und rammte den Wagen einer 24-Jährigen. Die Frau als auch der Unfalllenker wurden bei dem Crash verletzt. Ein Alkotest bei dem Mann ergab einen Wert von 2,14 Promille, berichtete die Polizei Pressestelle.</p> <p>Ein ebenfalls betrunkener 19-Jähriger hat in der Nacht auf Sonntag in Puch bei Hallein in Salzburg mit seinem Wagen eine Straßenlaterne frontal gerammt. Der Lenker blieb unverletzt, am Wagen entstand Totalschaden. Ein Alkotest ergab fast 1,7 Promille. Die Lenkberechtigung wurde dem Führerschein-Neuling an Ort und Stelle abgenommen, gab die Polizei in einer Aussendung bekannt.</p> <p>Nur wenige Stunden zuvor ereignete sich auf der Hinterseer Landesstraße ein anderer schwerer Alko-Unfall. Ein 61-jähriger Deutscher fuhr in Richtung Hof bei Salzburg (Bezirk Salzburg-Umgebung). Er kam mit dem Fahrzeug ins Schleudern und landete in einer Wiese, wo sich der Wagen überschlug. Der Lenker blieb bei seinem Ausritt unverletzt, der Wagen hat nur noch Schrottwert. Ein durchgeführter Alkotest ergab einen Wert von einem Promille. Der Führerschein wurde ihm ebenfalls abgenommen.</p> <h3>Bub lief auf Straße</h3> <p>Bereits am Samstag hat ein 15-Jähriger hat in Bad Ischl (Bezirk Gmunden) einen 72-jährigen Radfahrer mit seinem Moped gerammt. Anstatt zu helfen, montierte er sein Kennzeichen ab und fuhr davon. Passanten alarmierten die Exekutive. Diese leitete eine Fahndung ein. Nach einer Stunde meldete sich der Schüler reumütig am Posten, teilte die Polizei in einer Presseaussendung mit. Der 15-jährige Ischler war gemeinsam mit einem Freund unterwegs. Er wollte den 72-jährigen E-Bike-Fahrer aus Salzburg in einer unübersichtlichen Linkskurve überholen. Wegen eines entgegenkommenden Radfahrers musste er eine Vollbremsung einleiten und stieß gegen den Hinterreifen des E-Bikes. Der 15-Jährige und der 72-Jährige stürzten und wurden verletzt.</p> <p>Im Grazer Stadtteil Puntigam ist am Samstag ein zehn Jahre alter Bub zwischen geparkten Autos auf die Straße gelaufen. Er lief direkt vor ein fahrendes Auto, wurde niedergestoßen und schwer verletzt. Der Bub war aus einer Grundstückseinfahrt auf die Straße gelaufen, die er überqueren wollte. Neben der Fahrbahn waren einige Autos parallel zur Straße abgestellt. Ein 57 Jahre alter Grazer sah das Kind im letzten Moment und machte laut Polizei noch eine Vollbremsung. Er schaffte es aber nicht mehr, das Auto zum Stillstand zu bringen, der Bub wurde erfasst und zu Boden geschleudert. Der Zehnjährige wurde mit der Rettung in die Kinderklinik Graz eingeliefert. (APA, 7.6.2015)</p> </div></div>
285
Newsroom/Panorama/wien
2015-06-02 13:38:43.00
Schuldspruch gegen Wiener Anwalt, der Neunjähriger den Arm brach
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Sechs Monate bedingt und 9.000 Euro Geldstrafe für schwere Körperverletzung - Nicht rechtskräftig</h2><p>Wien - Ein Wiener Rechtsanwalt ist am Dienstag im Landesgericht schuldig gesprochen worden, weil er einem neunjährigen Mädchen auf einer Kindergeburtstagsfeier vorsätzlich den Arm gebrochen haben soll. Der Jurist wurde wegen schwerer Körperverletzung zu sechs Monaten bedingter Haft und einer unbedingten Geldstrafe von 9.000 Euro (120 Tagessätze a 75 Euro) verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.</p> <p>Zudem wurde dem Anwalt eine finanzielle Wiedergutmachung in Höhe von 2.950 Euro auferlegt. Einen Gutteil des geltend gemachten Schmerzengelds - nämlich 2.000 Euro - hat er bereits bezahlt. Dennoch legte er gegen die Verurteilung Rechtsmittel ein. Der Staatsanwalt gab vorerst keine Erklärung ab.</p> <h3>Folge der Fliehkräfte und einer Hebelwirkung<br/></h3> <p>Bei der Geburtstagsfeier, die Ende Jänner in einem Sportverein in Wien-Döbling stattfand, stritten mehrere Kinder, wer eine aus Turnmatten gebaute Rutsche nutzen durfte. Während sich die Erwachsenen in der Kantine unterhielten, soll die fünfjährige Tochter des Angeklagten von anderen Kindern bedrängt worden sein. Als der Anwalt davon Kenntnis erlangte, versuchte dieser herauszufinden, was geschehen war. Er eilte in den Turnsaal und fragte die Neunjährige, was geschehen sei, wobei er das Mädchen am linken Oberarm erfasste und hochhob.</p> <p>Seiner Darstellung, das Mädchen habe "gezappelt" und sei deswegen zu Boden gefallen, schenkte Richterin Olivia-Nina Frigo keinen Glauben. Auf Basis des gerichtsmedizinischen Gutachtens kam sie vielmehr zum Schluss, dass der Mann das Kind in die Höhe gehoben und eineinhalb bis zwei Meter von sich geschleudert hatte. Der Sachverständige Christian Reiter ging von einer "schwungvollen, energischen" Bewegung aus, der komplizierte Bruch des linken Oberarms, den die Neunjährige davon trug, sei Folge der Fliehkräfte und einer Hebelwirkung gewesen, so Reiter.</p> <p>Die Fraktur machte zwei Operationen notwendig. Das Mädchen musste danach vier Wochen einen Schulterverband tragen. Aufgrund von Angstzuständen und Albträumen wurde die Neunjährige auch von einer Psychotherapeutin behandelt. (APA, 2.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundeslaender/burgenland
2015-06-07 21:01:45.00
"Blaue Lady" als Dritte Präsidentin
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Ilse Benkö: FP-Mandatarin als Youtube-Star </h2><p>Ilse Benkö ist ein Star. Im Südburgenland sowieso, da kennt man sie ja face-to-face. Nun aber kennt man sie überall, jedenfalls face-to-screen. Fast 300.000 Zugriffe gab es und unzählige - teils ungläubige - Medienberichte.</p> <p>Ihr Song - den sie eigentlich nicht singt, sondern singen lässt - geht gerade durch die Decke, wie man sagt. "Die Helene Fischer", ließ sie unlängst standard.at wissen, "bin ich nicht." Aber wie diese ("Aaaaaaatemlos durch die Nacht") pflegt auch Benkö den Refrainpurismus: "I kreuz' die Benkö an - Blauaue Lady".</p> <p>Das Bild, das Ilse Benkö in diesem Video von sich zeichnen lässt, kommt ihrer wirklichen Figur durchaus nahe. Lederkluft, schlurfender Gang, kesse Lippe: Die Südburgenländerin, die im nun rot-blauen Burgenland vereinbarungsgemäß Dritte Landtagspräsidentin wird, ist, was man "eine G'standene" nennt. Im Scherz habe, erzählt sie, ein SPÖler einmal gesagt, sie solle sich doch - "mit so einem Mundwerk" - bei der <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> bewerben.</p> <p>Kaum gesagt, schon getan. 1996 kandidiert die als Rechtspflegerin am Oberwarter Bezirksgericht Tätige für den Landtag. Nicht alles habe ihr in der FPÖ damals gepasst, also hat sie sich wieder zurückgezogen, um 2000 wiederzukommen.</p> <p>2000 zog sie als erste Frau für die FPÖ in den Landtag, dem sie seither angehört. Sie ist auch Gemeinde- und Stadträtin in Oberwart.</p> <p>Ilse Benkö - eine der wenigen Frauen, die ihre Haare noch so auffällig toupieren - hat einen Gutteil ihres Lebens im Spitzensport verbracht. Sie war eine ausgezeichnete Basketballerin, peppelte bis ins Nationalteam. Von 2005 bis 2008 war sie Präsidentin des Burgenländischen Basketballverbands.</p> <p>Liiert ist Benkö nicht. Dazu habe ihr bisher die Zeit gefehlt, "aber vielleicht finde ich ja noch einen Lebensabschnittspartner". Jetzt, als Dritte Landtagspräsidentin in Eisenstadt, wäre vielleicht Zeit dazu. Dritte Landtagspräsidentin - Michael Häupl würde sagen, da sei er am Dienstagmittag fertig.</p> <p>Benkö muss da allerdings schon wieder ins Südburgenland düsen. Sie kümmert sich mit ihren zwei Geschwistern um die alte Mutter, "die ist seit ihrem neunten Lebensjahr schwerst körperbehindert". Ein Handicap, mit dem die 54-Jährige sich selber ihre soziale Ader erklärt.</p> <p>Und neben dem allen muss sie ja auch noch den blauen Klub zusammenhalten. Buberlpartien brauchen, wollen sie seriös sein, zuweilen eine leitend-strenge Hand. Und sei's die der Blauen Lady. ( Wolfgang Weisgram, 8.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Weiterlesen</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000017044140">"Die Helene Fischer bin ich nicht" - Ilse Benkö im STANDARD-Interview über das Zustandekommen und die Pläne von Rot-Blau</a></p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Arbeitsweltenwirtschaft
2015-06-02 11:16:40.00
Baugewerkschaft warnt vor Horrorszenario Ich-AG
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die EU-Kommission müsse das Projekt der "Ein-Personen-GmbH" stoppen warnt Baugewerkschafter Josef Muchitsch</h2><p>Brüssel - Vor einem "Horrorszenario" der für Arbeitnehmer deutlich schlechteren Bedingungen durch Ich-AGs in der EU warnte am Dienstag der Vorsitzende der Baugewerkschaft Josef Muchitsch in Brüssel. Die EU-Kommission müsse das Projekt der "Ein-Personen-GmbH" stoppen. Schlupflöcher für Briefkastenfirmen und damit verbunden dem Abbau von Arbeitnehmerschutz müssten verhindert werden.</p> <p>Es dürfe nicht im Gegenteil zu einer Öffnung solcher für Arbeitnehmer unfairer Praktiken und einer schleichenden Aushöhlung von Mitbestimmungsrechten kommen. Oliver Röpke vom europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss sagte, derartige Ich-AGs seien eine "Einladung zur Gründung von Briefkasten- und Scheinfirmen". Es würde damit grenzüberschreitendes Lohndumping und ein unfairer Wettbewerb nochmals deutlich verschärft.</p> <p>Derartige Ich-AGs mit einem Stammkapital von lediglich mindestens einem Euro, die "vom Sofa aus gegründet" werden könnten, könnten sich in jedem Land Europas eintragen lassen, aber müssten dort nicht tätig sein. Außerdem gebe es keine Größenbeschränkung. Es dürfe zwar nur ein Gesellschafter sein, aber "der kann sehr viele Arbeitnehmer haben". So könnte eine Ich-AG mit 800 Mitarbeitern beispielsweise in Österreich tätig sein, aber der Sitz in Warschau oder Bukarest eingetragen sein. "Damit gilt polnisches oder rumänisches Mitbestimmungsrecht. Wir hätten de facto keinerlei Mitbestimmungsrecht in der Gesellschaft."</p> <p><strong>Fehlende Mitbestimmungsrechte</strong></p> <p>In Deutschland würden bereits 200.000 Arbeitnehmer keine solchen Mitbestimmungsrechte mehr genießen, obwohl diese ihnen nach deutschem Recht zustehen würden, weil auf ausländische schlechtere Rechtsformen zurückgegriffen werde. Auf Österreich umgesetzt könnte das mit dem Faktor 10:1 umgelegt werden, so Röpke.</p> <p>Muchitsch betonte, dass nicht nur die Gewerkschaft, sondern auch die Unternehmen, vor allem KMU, gegen die Ein-Personen-GmbH seien. Lediglich Industrievertreter, "für die das Instrument gar nicht gedacht ist", seien dafür.</p> <p>Er befürchte jedenfalls eine "Flut an Ich-AGs". Als Beispiel nannte Muchitsch einen Notar in Wien, der mit 40 Vollmachten zum Gewerbereferat pilgere und 40 Trockenbauer als Unternehmer anmelde. "Die haben keine Qualitätsprüfung, keine Kriterien. Wir wissen, dass wir die auf den Baustellen als Scheinselbstständige erwischen." Deswegen, so Muchitsch, müssten für Arbeitgeber bei mehrfacher Unterentlohnung der Arbeitnehmer befristete Arbeitsverbote ausgesprochen werden können. Allerdings sei dies nur dann sinnvoll, wenn dies in allen EU-Staaten geschehe. Es helfe nichts, wenn nur Österreich ein "dubioses Unternehmen für zwölf Monate bei öffentlichen Ausschreibungen ausschließt, aber in anderen EU-Ländern kann der munter weiter seine unfairen Praktiken anbieten". (APA, 2.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Sport/Fussball/FussballInternational
2015-06-07 22:38:01.00
Russland gelingt Testlauf gegen Weißrussen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Österreichs nächster Quali-Gegner gewinnt Test gegen Weißrussland</h2><p>Chimki bei Moskau - Russlands Fußball-Team hat eine erfolgreiche Generalprobe für das EM-Qualifikations-Match am kommenden Sonntag (18.00 MESZ/live <a href="/r1249/ORF">ORF</a> eins) in Moskau gegen Österreich absolviert. Die "Sbornaja" gewann am Sonntagabend in Chimki bei Moskau gegen Weißrussland 4:2 (1:0). Die vom italienischen Star-Trainer Fabio Capello betreuten Russen hatten aber hart zu kämpfen und lagen zwischenzeitlich 1:2 zurück.</p> <p>Dinamo-Moskau-Torjäger Alexander Kokorin brachte die Russen zwar in der 20. Minute in Front, doch Rubin-Kasan-Legionär Sergej Kisljak sorgte mit seinem Doppelpack (51., 66.) für Jubel bei den Gästen. In der Schlussviertelstunde trafen dann drei "Joker" für Russland - Alexander Golowin (77.), Alexei Mirantschuk (83.) und Alexander Kerschakow (91.). Capello nahm in der zweiten Hälfte insgesamt sechs Einwechslungen vor.</p> <p>Österreich führt nach fünf Spielen die Gruppe G mit 13 Punkten vier Zähler vor den ebenfalls noch ungeschlagenen Schweden an. Russland ist vor dem Heimspiel gegen das ÖFB-Team mit acht Punkten Dritter. Das Match in Wien verlor der EM-Dritte von 2008 am 15. November des Vorjahres 0:1. Acht Spieler, die bei dieser Niederlage in Österreich dabei waren, kamen gegen Weißrussland zum Einsatz. (APA, 7.6.2015)</p> <p><strong>Russland - Weißrussland 4:2</strong> (1:0). Chimki bei Moskau, Tore: Kokorin (20.), Golowin (77.), Mirantschuk (83.), Kerschakow (91.) bzw. Kisljak (51., 66.)</p> <p>Aufstellung Russland: Akinfejew - Smolnikow, Tschernow (78. Makajew), Ignaschewitsch, Kombarow - Gluschakow (74. Osdojew) - Schatow, Dsagojew (46. Iwanow), Schirokow (61. Golowin), Schirkow (71. Mirantschuk) - Kokorin (60. Kerschakow)</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=535'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Meinung/Kommentare/bernath
2015-06-08 00:12:08.61
Türkei hat gewählt: Denkzettel für Erdoğan
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Koalitionsfindung wird nach dem Verlust der absoluten Mehrheit nicht einfach </h2><p>Die Türken haben Tayyip Erdoğan abgestraft. Die große Mehrheit zur Änderung der Verfassung, den Blankoschein für das Ein-Mann-Regime, haben sie ihm versagt. Selbst die Alleinregierung ist weg.</p> <p>Nach zwölfeinhalb Jahren an der Macht ist die konservativ-islamische Partei AKP erstmals gezwungen, einen Koalitionspartner zu suchen. Das wird alles andere als einfach. Erdoğan und seine Gefolgsmänner haben alle anderen politischen Kräfte im Land gegen sich aufgebracht. Spalten, nicht Kompromiss suchen, war ihre Arbeitsmethode.</p> <p>Tayyip Erdoğan hat als einziges Werkzeug einen Hammer, so lautet eine vielzitierte Ansicht in der Türkei: Und so wird eben alles um ihn herum zum Nagel, auf den er schlägt – die Kolumnenschreiber und ihre Meinung; das Internet und die twitternden Türken; die Kurden und die Verhandlungen über eine Lösung der Kurdenfrage, die er doch selbst einmal begonnen hatte. Die Türken hat dieses Leben in dauernder Anspannung zunehmend erschöpft.</p> <p>Der Einzug der bunten Demokratischen Partei der Völker (HDP) ist ein großer Schritt nach vorn für die Demokratie der Türkei. In manchem ähnelt die HDP den Grünen, die in Westeuropa in den 1980er-Jahren die politischen Systeme und das politische Denken erneuert haben. Die Botschaft der HDP war die Versöhnung. Das reichte, um die Mehrheit von Erdoğans Partei zu beschneiden. (Markus Bernath, 8.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/Welt/650_jahre_uniwien
2015-06-08 07:00:00.00
Die vier Adressen der Universität Wien
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Nach dem Aufstieg der Uni Wien zu einer der weltbesten Hochschulen bis 1914 folgte ihr dramatischer Niedergang. Der war auch antisemitisch hausgemacht</h2><p>Fast genau auf den Tag vor drei Jahren war es so weit: Am 5. Juni 2012 beschloss der Wiener Gemeinderat mit den Stimmen der <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> und der Grünen, den nach dem ehemaligen Bürgermeister Karl Lueger benannten Abschnitt der Ringstraße in Universitätsring umzubenennen. Die Initiative dafür war von der Uni Wien und renommierten Forschern wie Nobelpreisträger Eric Kandel ausgegangen: Es sei unangebracht, ausgerechnet mit diesem Abschnitt des Rings einen Antisemiten und Wissenschaftsfeind zu würdigen.</p> <p>Dr.-Karl-Lueger-Ring hieß der Abschnitt der Ringstraße, an den die Universität in den 1880er-Jahren übersiedelte, erst seit 1934. Zunächst stand das 1884 eröffnete Hauptgebäude am Franzensring, benannt nach Franz I. (1768-1835). Der Franzensring wiederum wurde nach dem Ende der Monarchie 1919 in "Ring des 12. November", des Tages der Republikgründung 1918, umgetauft.</p> <p>Diese drei Anschriften der Uni Wien im 20. Jahrhundert stehen für drei unterschiedliche Phasen ihrer Geschichte: Auf den spektakulären Aufstieg und ihre Glanzzeit bis zum Ersten Weltkrieg (am Franzensring) folgte in der Ersten Republik eine erste Phase des Niedergangs. In den Jahrzehnten nach 1934 - also am Dr.-Karl- Lueger-Ring - folgte der Absturz in die Provinzialität.</p> <h3>Bleierne Reaktion</h3> <p>Hauptgrund dafür war, dass es nach dem "Anschluss" 1938 an der Uni Wien zur größten Vertreibungswelle kam, die je aus rassistischen und politischen Gründen an einer Hochschule in so kurzer Zeit vollstreckt wurde. Die Zerstörung wissenschaftlicher Exzellenz hatte dort aber bereits in den frühen 1920er-Jahren begonnen. Und sie war nicht nur den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen geschuldet, sondern auch antisemitisch hausgemacht.</p> <p>Nach dem Jahr 1945 wurde es lange nicht besser: Einige der Professoren, die schon in der Zwischenkriegszeit an der "informellen Vertreibung" von Forschern jüdischer Herkunft und/oder linker Gesinnung beteiligt gewesen waren, fanden sich an Schlüsselstellen wieder. Sie waren mitverantwortlich dafür, dass am Beginn der Zweiten Republik kaum jemand von den Vertriebenen zurückgeholt wurde und dass sich auch an der Uni Wien für gut zwei Jahrzehnte die bleierne katholische Reaktion breitmachen konnte.</p> <p>Am Beginn dieser kurzen Geschichte der Uni Wien steht allerdings ihre beste Zeit: In den Jahren zwischen der Eröffnung des Hauptgebäudes am Ring 1884 und dem Ersten Weltkrieg war die Alma Mater Rudolphina eine der international führenden Hochschulen: Die zweite Wiener Medizinische Schule war in dieser Zeit ebenso weltberühmt wie die der Nationalökonomie. Am Haus am (Franzens-)Ring lehrten Kapazitäten wie die Physiker Ludwig Boltzmann und Ernst Mach, der Geologe Eduard Suess oder Sigmund Freud - um nur einige zu nennen, die nicht nur ihre jeweiligen Disziplinen prägen sollten, sondern auch in die Gesellschaft hineinwirkten.</p> <h3>Aufklärerisches Bollwerk</h3> <p>Nicht nur aufgrund der wissenschaftlichen Leistungen hatte die Uni Wien einen hervorragenden Ruf auch in der Gesellschaft: Viele der Lehrkräfte waren um 1900 aktiv darum bemüht, Erkenntnisse an die breite Bevölkerung zu vermitteln - ein in diesem Ausmaß europaweit einzigartiges Unterfangen. Die Hochschule fungierte damit als aufklärerisches Bollwerk gegen das "Schwarze Wien" des christlichsozialen Bürgermeisters Karl Lueger. Umgekehrt konnte die Uni beeindruckende Millionensummen von privaten Wohltätern einwerben. Es gab also, anders als gerne behauptet, eine kurze Zeit in der Geschichte dieses Landes, in der nicht nur die Kultur, sondern auch die Wissenschaft hohe öffentliche Wertschätzung genoss.</p> <p>Im Laufe der Ersten Republik verkehrten sich die Verhältnisse: Wien wurde rot und die Universität zu einem Hort der Reaktion. Die Dauerkrise des zum Kleinstaat geschrumpften Österreich schlug auch auf die Wissenschaft durch und führte zu einer Radikalisierung des akademischen Antisemitismus: Ab Beginn der 1920er-Jahre erzeugten rechte und katholische Studierende und insbesondere Burschenschafter an der Uni Wien eine bürgerkriegsähnliche Atmosphäre für Studierende und Lehrende, die jüdischer Herkunft und/oder politisch links eingestellt waren.</p> <p>Angesichts dieser Ausschreitungen witzelte das Satireblatt Der Götz von Berlichingen über einen weiteren Adresswechsel der Uni Wien: "Der Ring des 12. November soll auf besonderen Wunsch der Studenten abermals umbenannt werden. Der Magistrat der Stadt Wien hat sich für die Bezeichnung ,Schlagring' entschieden." Das Ausmaß der Gewalt, das sich aus zeitgenössischen Zeitungsberichten rekonstruieren lässt, lässt aus heutiger Perspektive ebenso schaudern wie der frühe Vormarsch der Nationalsozialisten, die ab 1923 eine bestimmende Kraft in der Studentenschaft waren.</p> <p>Aufseiten der Lehrenden wurde ebenfalls eine antisemitische und antilinke Personalpolitik vollstreckt. An der Philosophischen Fakultät etwa zog eine braun-schwarze Professorenclique, die unter dem Decknamen Bärenhöhle operierte, universitätspolitisch die Fäden. Dieses geheime Netzwerk von knapp 20 Professoren hintertrieb spätestens ab 1923 erfolgreich Habilitationen jüdischer und/oder linker Forscher und sorgte dafür, dass mit wenigen Ausnahmen nur noch "arische" und politisch rechts stehende Professoren berufen wurden. Wissenschaftliche Qualität wurde zur Nebensache degradiert.</p> <p>Zu dieser Zeit beklagte der französische Philosoph Julien Benda in seinem hellsichtigen Buch La trahison des clercs einen "Verrat der Intellektuellen". Ein beträchtlicher Teil der europäischen Intelligenz sei moralisch korrumpiert, hätte die Werte der Demokratie und der Gerechtigkeit verraten und sich stattdessen "politischen Leidenschaften" wie dem Klassenkampf, dem Nationalismus oder dem Rassismus verschrieben. Die kritischen Diagnosen Bendas von 1927 lassen sich auch zur Beschreibung der Zustände an der Universität Wien heranziehen, greifen aber für die hiesigen Verhältnisse ab Ende der 1920er-Jahre zu kurz.</p> <p>Die Uni Wien als Institution hat sich damals gegen die oft zitierten Anfänge nicht gewehrt, sondern ganz im Gegenteil wesentlich mit dazu beigetragen, dass es zu diesem vielleicht doch aufhaltsamen Aufstieg des Nationalsozialismus in Österreich kommen konnte. Spätestens mit dem Rektorat Wenzel Gleispachs im Studienjahr 1928/29 wurde die Universität Wien für mehrere Jahre zu einer Art Brutstätte für die NS- Bewegung in Österreich, mit der das christlichsoziale und nationalkatholische Lager jedenfalls in der Studentenvertretung bis zum Dezember 1932 gemeinsame Sache machte.</p> <h3>Einschnitte in den Lehrkörper</h3> <p>Aufgrund dreister Machtdemonstrationen der Nazi-Studenten zerbrach dann Ende 1932 die Koalition zwischen Schwarz und Braun auf universitärem Boden. Dollfuß und Schuschnigg versuchten danach die Hoheit über die Hochschulen zurückzuerobern und relegierten sozialistische und nationalsozialistische Studierende. Bei den Lehrenden waren vor allem Nationalsozialisten betroffen, da Linke schon in den Jahren zuvor weggemobbt worden waren. Insgesamt kam es nach 1934 zu einer Kürzung von einem Viertel der Professuren - einer der tiefsten Einschnitte in den Lehrkörper der gesamten Geschichte der Uni Wien.</p> <p>1934 wechselten die neuen Machthaber auch die Straßenschilder aus und machten aus jener Hälfte vom Ring des 12. November, der an der Uni vorbeiführte, den Dr.-Karl-Lueger-Ring. Diese Bezeichnung, die angesichts der universitären Zustände recht gut passte, wurde im Gegensatz zum Dr.-Ignaz-Seipel-Ring auch im Nationalsozialismus und nach 1945 beibehalten.</p> <p>2012 erfolgte dann die Umbenennung, die von rechter Seite prompt als "Gesinnungsterror" denunziert wurde. Nimmt man nur die dunkelsten Kapitel in der langen Geschichte der Universität Wien zum Maßstab - das halbe Jahrhundert bis zu ihrem 600. Geburtstag im Jahr 1965 -, erscheint diese Umbenennung als etwas anderes: nämlich, etwas polemisch formuliert, als Schönfärberei. (Klaus <a href="/r1277338101622/Taschwer-forscht-nach">Taschwer</a>, 8.6. 2015)</p> </div><div class="supplemental"><hr> <p>Dieser Text ist ein Vorabdruck der (leicht gekürzten) Einleitung von Klaus Taschwers Buch "Hochburg des Antisemitismus. Der Niedergang der Universität Wien im 20. Jahrhundert", 312 Seiten, € 24,90, Czernin-Verlag, Wien, das am 12. Juni erscheinen und am 17. Juni an der Universität Wien präsentiert wird.</p> <p><strong>Link</strong><br><a href="https://independent.academia.edu/KlausTaschwer/Book-chapters" target="_blank">Langversion der Einleitung sowie zwei weitere frei zugängliche Kapitel des Buchs "Hochburg des Antisemitismus" vorab</a></br></p></hr></div></div>
291
Newsroom/Kultur/Festwochen_Wien
2015-06-08 06:17:31.00
"Kings of War": Im Königsfach "Kriegskunst" keine Eins
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">In fünf Stunden zieht der Bilderbogen "Kings of War" an den Besuchern der Festwochen im Museumsquartier vorüber. Ivo van Hove und seine Toneelgroep Amsterdam erzählen Shakespeare allzu bequem nach</h2><p>Wien - Eine Galerie von Lichtbildern ersetzt die Ahnentafel. Englands gekrönte Häupter sausen im Schnelldurchgang vorüber. Ein weiter Weg führt hinab in die Geschichte der englischen Königshäuser. Etwa beim vierten Heinrich kommt der Projektor zum Stehen: <i>Kings of War </i>nennt sich Ivo van Hoves Inszenierung von Shakespeares Königsdramen.</p> <p>Die <a href="/r1348/Wiener-Festwochen">Wiener Festwochen</a> genießen das Erstrecht an dieser rund fünfstündigen Produktion der Toneelgroep Amsterdam. Autor Rob Klinkenberg hat Texte aus <i>Henry V.,</i> <i>Henry VI. </i>sowie aus <i>Richard III. </i>in ein makellos klingendes Holländisch übertragen. Noch schwerer aber wiegt die Zeitgenossenschaft. In der Halle E des Wiener Museumsquartiers steht ein "war room". Ausstatter Jan Versweyveld hat den Königsbunker angeblich dem Hauptquartier Winston Churchills nachempfunden. Ausgerechnet das 20. Jahrhundert soll Pate stehen für die Blutfehde zwischen den Häusern Lancaster und York.</p> <p>Der Leichnam des letzten Königs, des vierten Heinrich, ist noch nicht kalt, da wird bereits der rote Läufer für seinen Nachfolger ausgerollt. Das Rad der Geschichte dreht sich schon wieder. Die Fürsten stürzen sich wie Hyänen aufeinander. Henry V. (Ramsey Nasr) ist der instinktgeleitete Vorzugsschüler. Im Pflichtfach "Kriegskunst" gebührt ihm eine dicke Eins. Sein Angriff auf Frankreich ist ein voller Erfolg. Dafür macht er beim Candle-Light-Dinner mit der französischen Prinzessin eine etwas unbeholfene Figur. Macht nichts, er zeugt rasch einen Kronprinzen und stirbt ein wenig übereilt an der Ruhr.</p> <p>Mit dem Spross seiner Lenden, Henry VI. (Eelco Smits), verhält es sich von Anfang an umgekehrt. Dieser kleinwüchsige Mann mit dem Charisma eines Hilfsbuchhalters ist nahe am Wasser gebaut. Anstatt seiner Braut Margaret (Janni Goslinga) beizuwohnen, schlüpft er in den Pyjama und empfiehlt seine Seele dem Herrgott. Es ist dieser Kinderkönig das einfachste Opfer für die Reißzähne der Lords.</p> <p>Man hat zu diesem Zeitpunkt van Hoves künstlerisches Konzept bereits gut durchschaut. Das Königshauptquartier ist eine bequeme Wohnlandschaft. Es gibt neben einigen Computeranschlüssen Fließwasser, auf einer Empore stimmen vier Posaunisten eine ebenso feierliche wie nachdenkliche Musik an (Komposition: Eric Sleichim). Ein Countertenor schwelgt in eitel Wohllaut. Die eigentlichen Gänge und Schleichwege der Macht sind uneinsehbar. Sie liegen als aseptisch weiße Korridore der portablen Kamera zu Füßen.</p> <h3><b>Gift in die Venen </b></h3> <p>Hier, im Verborgenen, befindet sich das eigentliche Arkanum der Macht. Hier lungern die Soldaten herum, die Papa Henry V. so überzeugend wachzurütteln versteht. Hier werden im Verlauf eines allzu langen Abends auch die Herzen ausgeschüttet. Überflüssigen Rivalen auf den Thron wird Gift in die Venen gejagt. Manch schöne Hoffnung endet auf der Bahre.</p> <p>Man fühlt sich leidlich unterhalten. Die Kamera weiß stets Bescheid, ihre Close-ups enthüllen jede königliche Pore. Man überschlägt im Stillen aber auch die Kosten, die für diese postmoderne Unternehmung zu entrichten sind. Für die christologischen Tönungen des Shakespeare-Stoffes ist van Hoves Inszenierung taub. Im ganzen Jammer des unglücklichen sechsten Heinrichs steckt der Vorschein einer Heiligenlegende. Es hat, kurz gesagt, nicht immer derjenige recht, der am Ende auch die Oberhand behält.</p> <p><i>Kings of War </i>bricht das Getümmel der englischen Frühzeit auf die Logik der Fernsehserie herunter. Der Blutdurst von Shakespeares Figuren wird mit einem tüchtigen Schluck Alltagspsychologie gelöscht. Man raucht in Polstermöbeln führender Einrichtungshäuser bequem ein paar Zigaretten herunter. Und so wird ausgerechnet das große Finale, die Mordtour des dritten Richard (Hans Kesting), zur quälenden Selbstbespiegelung eines Stadttheaterkönigs. Komplett nur mit Video-Ebenbild. Das Publikum freilich war es zufrieden. (Ronald Pohl, 8.6.2015)</p> </div></div>
292
Newsroom/Wissenschaft/forsch
2015-06-08 06:00:00.00
Schlankheitsdruck und Diätwahn auch im Alter
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Vor allem junge Menschen gelten als gefährdet, an Essstörungen zu erkranken. Doch auch alte Menschen sind davor nicht gefeit, sagt die Psychologin Karin Waldherr. </h2><p>Wr. Neustadt - Gefangen zwischen der "Gewichtsphobie" und dem großen Hunger, zwischen einem immensen Genussbedürfnis und einem starken Körperbewusstsein: Die Magersucht (Anorexia nervosa) und die Essbrechsucht (Bulimia nervosa) gelten gemeinhin als Krankheit junger Menschen, vor allem von jungen Frauen. "Es ist noch nicht so lange her, dass eine 35-Jährige mit Essstörung als eine spät Betroffene angesehen wurde", sagt die Klinische Psychologin Karin Waldherr. Doch diese Betrachtungsweise greife zu kurz: "Essstörungen treten auch noch im hohen Alter auf." Das Problem sei lange unterschätzt worden, meint die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Essstörungen.</p> <h3><b>Zu wenige Daten </b></h3> <p>Noch ist es schwierig, den Grad der Betroffenheit im hohen Alter und entsprechende Trends zu erfassen. Dazu mangelt es an Studien, die Personen von 65 Jahren plus berücksichtigt haben. Eine von wenigen Ausnahmen: Eine nicht repräsentative Untersuchung der Medizinischen Universität Innsbruck hat 2006 gezeigt, dass 3,8 Prozent der befragten 60- bis 70-jährigen Frauen (475 Befragte) laut eigenen Angaben an einer Essstörung litten. Waldherr verweist zudem auf Berichte aus der Praxis: "Die auf Essstörungen spezialisierten Einrichtungen beobachten, dass heute auch häufiger ältere Menschen mit Essstörungen ihre Hilfe aufsuchen."</p> <p>Seit ihrer Diplomarbeit beschäftigt sich Karin Waldherr mit dem Thema Essstörungen, zuletzt als Forscherin am Wiener Ludwig-Boltzmann-Institut "Health Promotion Research". Als Leiterin des neuen Studiengangs "Aging Services Management" an der Ferdinand-Porsche-Fern-FH, eine Tochter der Fachhochschule Wiener Neustadt, befasst sich die Psychologin nun mit der Lebensqualität im Alter.</p> <p>"Wenn Essstörungen im hohen Alter auftreten, glauben die Betroffenen oft, es handle sich um ein neues Phänomen", sagt Waldherr. "Doch im Gespräch mit den Erkrankten sieht man häufig, dass es bereits früher einmal ein Problem gegeben hat." Die Betroffenen hätten sich zumindest schon intensiv mit Diäten oder Figurproblemen beschäftigt.</p> <p>Eine "Epidemie der Unsicherheit" haben vor einigen Jahren britische Experten in einem Zeitungsbericht bei den über 70-Jährigen ihres Landes diagnostiziert. Eine wachsende Anzahl leide an einem geringen Selbstbewusstsein und Ängsten in Bezug auf ihr Altern und Aussehen.</p> <p>Ein Psychiater vom Priory Hospital in Glasgow berichtete in diesem Zusammenhang von einem alarmierenden Anstieg von Essstörungen bei älteren Patienten. Dabei tritt laut Waldherr die sogenannte "Binge-Eating-Störung" im Erwachsenenalter häufig auf - also Essanfälle ohne Erbrechen.</p> <p>Den ersten Fall beschrieb der US-amerikanische Psychiater A. J. Stunkard bereits 1959. Der krankhafte Verzehr von Tausenden von Kalorien steht nicht selten im Zusammenhang mit <a href="/r1266279168950/Adipositas">Übergewicht</a> oder Adipositas. Lange ging das Binge-Eating im großen Pool der "nicht näher bezeichneten Essstörungen" unter. Seit 2013 wird es offiziell als Essstörung im US-amerikanischen Psychiatrie-Handbuch "DSM 5" geführt. Das Auffällige daran: Binge-Eating betrifft Frauen und Männer gleichermaßen. "Vor allem die Bulimie und das Binge-Eating sind extrem schambesetzt. Die Essanfälle passieren im Geheimen. Da sind auch die gesellschaftlichen Diskussionen wenig hilfreich, dass wir einen falschen Lebensstil führen, weniger essen müssen, uns mehr bewegen müssen. Natürlich ist ein gesunder Lebensstil wichtig - aber man darf nicht übersehen, dass der Grund für Übergewicht eine Essstörung sein kann", sagt Waldherr. Die suggerierte Eigenverantwortung treibe die Betroffenen noch tiefer in den Teufelskreis.</p> <h3><b>Vielfältige Ursachen </b></h3> <p>Das gestörte Verhältnis zum Essen hat viele Ursachen. Zu psychischen Problemen und Veranlagung gesellen sich, so Waldherr, auch gesellschaftliche Faktoren: der "allgemein suggerierte Schlankheitsdruck" und der Diätenwahn als "Nährboden für Essstörungen". Auch traumatische Erlebnisse wie sexueller Missbrauch sind bekannte Risikofaktoren. Essstörungen verlaufen oft chronisch. Sie gehen mit schwerwiegenden körperlichen Folgeerkrankungen einher. "Gerade im Alter sind Folgen wie die Knochenerkrankung Osteoporose fatal im Hinblick auf Lebensqualität", sagt Waldherr.</p> <p>Doch insbesondere bei älteren Patienten würden Ärzte bei bestimmten Symptomen - zum Beispiel der starken Gewichtsabnahme oder -zunahme - eher selten eine Essstörung als mögliche Ursache in Betracht ziehen. "Langsam wächst das Bewusstsein, dass Essstörungen auch im hohen Alter ein Problem sein können", so die Psychologin. Doch es brauche "verstärkte Informationsmaßnahmen" für das Pflegepersonal und die Ärzte, die damit konfrontiert sind - sowie weitere Forschung in diesem Bereich. (Lena Yadlapalli, 3.6.2015)</p> </div></div>
293
Newsroom/Panorama/Weltchronik
2015-06-08 06:29:15.70
Südkorea meldet siebenten Mers-Toten
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Acht neue Patienten mit der schweren Atemwegserkrankung, Reisewarnung in Hongkong</h2><p>Seoul - Fast drei Wochen nach dem Ausbruch von Mers in Südkorea sieht die Regierung den Kampf gegen die Atemwegserkrankung an einem kritischen Punkt. "Diese Woche ist voraussichtlich entscheidend für die Bekämpfung von Mers", sagte der geschäftsführende Premierminister Choi Kyung Hwan am Dienstag bei der täglichen Krisensitzung der Behörden. Das Gesundheitsministerium meldete den siebenten Todesfall.</p> <p>Das Coronavirus (Mers-CoV) forderte acht Neuerkrankungen. Beim bisher größten Mers-Ausbruch außerhalb Saudi-Arabiens stieg die Zahl der Patienten damit auf 95.</p> <p>Die Sorgen der Bürger, dass der Mers-Ausbruch sich negativ auf die Wirtschaft und den Alltag auswirke, nähmen zu, sagte Choi. Die Regierung werde daher alle möglichen Gegenmaßnahmen mit der Entschlossenheit ergreifen, die Verbreitung des Virus möglichst in dieser Woche einzudämmen.</p> <h3>Aus Nahost eingeschleppt</h3> <p>Bei dem jüngsten Todesopfer handelt es sich den Angaben zufolge um eine 68-jährige Frau, die sich während eines Spitalsaufenthalts in Seoul bei einem Mers-Patienten angesteckt habe. Bei allen bisherigen Todesfällen waren Patienten mit Vorerkrankungen betroffen.</p> <p>Mers zählt wie viele Erkältungsviren und auch der Sars-Erreger zu den Coronaviren. Südkoreas Behörden gehen davon aus, dass das Virus im Mai von einem Mann eingeschleppt wurde, der zuvor von einer Nahost-Reise - dem Hauptherd des Middle East Respiratory Syndrome (Mers) - zurückgekehrt war. Das Virus wurde 2012 erstmals in <a href="/r3450/Saudi-Arabien">Saudi-Arabien</a> nachgewiesen.</p> <h3>Zehntausend Touristen betroffen</h3> <p>Auch die benachbarten Länder sind wegen des Mers-Ausbruchs in Südkorea zunehmend beunruhigt. Die Gesundheitsbehörden in Hongkong riefen die Bürger dazu auf, auf nicht zwingend nötige Reisen nach Südkorea zu verzichten. Davon sind einem Rundfunkbericht zufolge 10.000 bis 12.000 Touristen betroffen. Ausnahmen gibt es für Kreuzfahrten. Tausende geplante Reisen aus der Region nach Südkorea, vor allem aus China, wurden bereits storniert.</p> <p>Ein achtköpfiges Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) begann mit den südkoreanischen Behörden mehrtägige Untersuchungen zu dem Ausbruch. Bis zum 5. Juni waren bei der WHO 1.190 bestätigte Mers-Fälle erfasst, mindestens 444 der Patienten starben. Mehr als 2.200 Schulen und 20 Universitäten wurden in Südkorea geschlossen. (APA, 9.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik/Finanzmaerkte/Griechenlandkrise
2015-06-07 17:34:20.00
Athen bleiben zehn Tage, um Pleite abzuwenden
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Diesmal soll es ans Eingemachte gehen: Am Mittwoch trifft der griechische Premier Alexis Tsipras in Brüssel Angela Merkel und François Hollande</h2><p>Der Streit zwischen Griechenland und seinen Geldgebern der Eurozone wie auch des Internationalen Währungsfonds (IWF) dürfte diese Woche in die alles entscheidende Phase eintreten - nach Monaten der wechselseitigen Schuldzuschreibungen und des Tauziehens um schmerzhafte Strukturreformen vor allem bei Pensionen und im <a href="/r1269449239626/Arbeitsrecht">Arbeitsrecht</a>, welche die Europartner von Athen verlangen.</p> <p>Am Mittwoch werden die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und der griechische Premierminister Alexis Tsipras in Brüssel zu einer Art Sondergipfel im allerengsten Kreis der Eurozone zusammentreffen. Das wurde vor Beginn des G7-Treffens in Elmau am Telefon vereinbart. Informationen zu konkreten Inhalten gab es nicht. Die Regierung in Berlin sprach lediglich von einem "guten Klima" bei den Gesprächen. Dies sollte wohl darüber hinwegtäuschen, dass ein vor einer Woche gestarteter Lösungsversuch Merkels am Freitagabend in starker Missstimmung gescheitert war - vorerst.</p> <h3>Große Rede</h3> <p>Wie berichtet, hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (seit längerem als "Freund" Athens und als Vermittler für den Verbleib Griechenlands im Euro) eine Art "letztes Angebot" an Tsipras überbracht. Der Premierminister wies dies aber nach seiner Rückkehr von Brüssel in einer Rede vor dem griechischen Parlament als unannehmbar zurück.</p> <p>Die Syriza-Regierung beharrt auf einem Schuldenerlass (den Merkel aus Rücksicht auf die kritische Stimmung im Bundestag vermeiden will) und möchte auch die geforderten Einschnitte bei den Pensionen nicht umsetzen.</p> <p>Wie tief der Riss geht, zeigte Juncker überraschend offen beim G7-Treffen: Er sei enttäuscht, dass Tsipras das Verhandlungsangebot abgewiesen habe und keinen eigenen Vorschlag übermittelt habe, wie ausgemacht, sagte Juncker. Er betonte, dass es "für Griechenland sicher eine Deadline gibt", wenngleich er nicht sagen wolle, wann. Aber: Die Zeit laufe ab, "es gibt eine Frist".</p> <h3>Fallfrist Ende Juni</h3> <p>Mit dieser Frist für eine spätestmögliche Einigung meinte er das nächste Treffen der Finanzminister der Eurogruppe am 18. Juni in Luxemburg. Das verlängerte Eurohilfsprogramm läuft Ende Juni aus. Wenn es bis dahin keinen formalen Abschluss (samt Reformvereinbarungen) gibt, können die offenen Kredite von 7,2 Milliarden Euro nicht ausbezahlt werden. Athen wäre dann rasch zahlungsunfähig. Es braucht also den (einstimmigen) Beschluss der Eurofinanzminister und dessen Bestätigung in mehreren nationalen Parlamenten, wie in Finnland oder Deutschland. Die Abgeordneten benötigen einige Tage zur Vorbereitung der Abstimmung.</p> <p>Das bedeutet: Das Treffen Merkel, Hollande, Tsipras muss den Weg für eine Lösung freiräumen, damit entsprechende Gesetzesvorlagen auf den Weg kommen. Gelingt das nicht, ließe sich eine Pleite in Athen kaum aufhalten - außer man einigt sich auf neue Notmaßnahmen und Zahlungen. (Thomas Mayer aus Brüssel, 7.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Nahost/saudiarabien
2015-06-07 12:46:28.00
Höchstgericht bestätigt Stockhiebe gegen saudischen Blogger
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Für Raif Badawi ist keine Berufung mehr möglich</h2><p>Riad - Der Oberste Gerichtshof Saudi-Arabiens hat die Verurteilung des Bloggers Raif Badawi zu tausend Stockhieben und zehn Jahren Gefängnis bestätigt. Die letztinstanzliche Entscheidung des Gerichts sei "unwiderruflich", sagte Badawis nach Kanada geflüchtete Ehefrau Ensaf Haidar am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Sie befürchtet nun, dass ihr Mann schon in Kürze die nächsten Hiebe erdulden muss.</p> <p>"Dieses Urteil hat mich schockiert", sagte Haidar. Sie sei optimistisch gewesen, dass es mit dem Beginn des Fastenmonats Ramadan und dem Amtsantritt des neuen Königs Salman eine Begnadigung "für politische Häftlinge wie meinen Mann" geben werde, sagte sie.</p> <p>Das Schicksal Badawis bewegt die weltweite Öffentlichkeit seit Monaten. Der 31-jährige Blogger war wegen Beleidigung des Islams verurteilt worden. Bisher musste Badawi Anfang Jänner 50 Hiebe erdulden. Weitere Hiebe wurden zunächst aus medizinischen Gründen verschoben. Badawis Ehefrau sagte am Sonntag, sie befürchte, dass die Auspeitschungen bereits in wenigen Tagen fortgesetzt werden könnten.</p> <h3>Internationale Kritik</h3> <p>Die Strafe hatte international Entsetzen ausgelöst, zahlreiche Politiker forderten das ultrakonservative Königreich zur Freilassung Badawis auf. Kritik kam unter anderem von den Vereinten Nationen, den USA, und mehreren EU-Staaten, darunter Österreich. Wegen der harten Strafen gegen Badawi geriet auch das von <a href="/r3450/Saudi-Arabien">Saudi-Arabien</a> finanzierte Abdullah-Zentrum für interreligiösen Dialog in die Kritik. Auch am Sonntag zeigten sich die Grünen entsetzt über den Fall Badawi. "Das bringt die Frage des vom saudischen Regime finanzierten Abdullah-Zentrums in Wien wieder weit nach vorne auf der Agenda", sagte die Grünen-Abgeordnete Alex Korun.</p> <p>Außenminister Sebastian Kurz (<a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>) hat das Urteil als "Unrecht" bezeichnet. "Wir werden daher auch nicht locker lassen und darauf drängen, dass dieses Urteil nicht vollstreckt wird, sondern eine Begnadigung von Badawi erfolgt", sagte Kurz laut einer Aussendung am Sonntag. Es müsse möglich sein, seine Meinung zu äußern, wie der Blogger es getan habe.</p> <p>Badawi war im Juni 2012 festgenommen worden. Sein Vergehen aus Sicht der Herrscher besteht darin, dass er in seinem Blog immer wieder die Religionspolizei für ihre harte Durchsetzung der in dem wahhabitischen Königreich vorherrschenden strengen Auslegung des Islams kritisierte. Zudem setzte er sich für eine Diskussion darüber ein. Ein von Badawi mitgegründetes Internetforum wurde gesperrt. (APA/dpa, 7.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Musikkultur/Musikfestival
2015-06-05 10:59:59.00
Metallica: Streichkäse am Jeansgilet
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Das Festival Rock in Vienna präsentiert sich mit seinem Austragungsort Donauinsel von seiner Zuckerseite. Das Programm kommt da leider nicht mit</h2><p>Es war ein ganz normaler Tag im Büro. Gut, der Schreibtisch von Metallica steht jeden Tag woanders, die Arbeit aber, die bleibt dieselbe. Am Donnerstag wirkte der größte Heavy-Metal-Konzern der Welt auf der Wiener <a href="/r5730/Donauinselfest">Donauinsel</a>.</p> <p>Vor ihm warteten an die 30.000 Bewerber für den Job des ergebensten Groupies. Dieses ist entgegen üblichen Klischees im Falle von Metallica meist männlich, oft tätowiert, gerstensaftig und/oder bei Mc-Fit geformt und trägt als Arbeitskleidung Jeansgilets.</p> <p>Diese ärmellosen Westen lassen zwar die grimmigen Tätowationen am Oberarm sehen, sind aber etwas aus der Mode geraten. Deshalb besitzt diese Kluft oft eine gewisse Patina. Unterstützt wird diese von aufgenähten Glaubensbekenntnissen wie Iron Maiden, AC/DC, dem österreichischen Wappentier, Opel Corsa und eben Metallica.</p> <p><strong>Zehn Minuten zur Tränke</strong></p> <p>Metallica galten am Donnerstag von der Chronik des Ablaufs her als die Hauptattraktion des ersten Rock-in-Vienna-Festivals. Man kann sagen, es war hoch an der Zeit, so ein Festival in Wien auf die Beine zu stellen. Herrlich auf der Donauinsel gelegen, makellos organisiert und vor allem perfekt zu erreichen, nämlich öffentlich und mit einem nicht länger als zehn Minuten dauernden Fußweg bis zur ersten Tränke.</p> <p>Dazu zwei Bühnen nebeneinander. Während die eine bespielt wird, wird auf der anderen umgebaut. Das ergibt nur wenige Minuten Pause zwischen den Bands, keinen ermüdend schwankenden Pendlerfußverkehr auf dem Gelände. Das Sommerwetter tat das seine, alles hätte perfekt sein können an diesem ersten der drei Tage Rock in Vienna. Wäre da nicht dessen Programm.</p> <p><strong>Die Sitzungsprotokolle von Metallica</strong></p> <p>Das wirkt wie von Ö3 zusammengestellt, wäre Ö3 ein härterer Rocksender. Formatrock, Punkrock aus der Schablone, Heavy Rock aus dem Vorstadtmuseum, Drei-Sterne-Metal.</p> <p>Gut, zu Metallica pilgern noch 30.000 Ergebene, wenn diese bloß ihre Therapiesitzungstranskripte mit verteilten Rollen vorlesen. Das wäre eventuell sogar originell. Metallica aber schritten wie gewohnt zu Werke. Sieben Mal konnte man sie in den letzten zehn Jahren hierzulande erleben, zuletzt im Vorjahr. Da vermutet sogar der Laie, dass sich da nicht allzu viel Neues zwischen den Auftritten ereignet haben kann.</p> <p><strong>Heim zur Mutti</strong></p> <p>Metallica verzichteten auf großes Brimborium. Dargeboten wurde bewährtes Liedgut wie <em>One</em>, <em>Disposable Heroes</em>, <em>Fuel</em>, <em>The Frayed Ends of Sanity</em>, <em>Damage Inc</em>. ... – you name it. Hetfield durchmaß die Bühne breitbeinig wie immer, Ulrich hinten an der Budel gab sich aufgekratzt (wie immer), und um elf war es aus.</p> <p>Die Gemeinde brüllte Zustimmung, krallte sich das diesjährige Tour-T-Shirt, dann schnell nach Haus zur Mutti: Metallica super, beste Band der Welt, Rest alles Trotteln, Bussi, gute Nacht. Bestätigungskultur ist auch Kultur.</p> <p>Weniger absehbar war am ersten Tag bloß der Auftritt von Faith No More. Die Band gastierte vor 23 Jahren schon einmal auf der Donauinsel, damals zusammen mit Soundgarden im Vorprogramm von Guns N' Roses. Während Sänger Mike Patton 1992 kaum den Boden berührte, gab man sich beim heurigen Klassentreffen altersgemäß bodenständig.</p> <p><strong>Blumen aus dem Augarten</strong></p> <p>Patton, Gold, Bordin, Hudson und Bottum mögen allesamt graue Panter sein, dafür haben sie mehr Schmäh als das restliche Festival-Line-up zusammen. Schon die Bühnengestaltung wies sie als Fremdkörper im Programm aus. Ihre Dekoration wirkte, als hätte sie ein Florist aus dem Augarten gestaltet, das florale Farbenspiel hob sich von einem weißen Bühnenhintergrund ab, als Antithese zum dominanten Schwarz der anwesenden Metallurgen.</p> <p>Die Garderobe des rüstigen Fünfers aus San Francisco bestand aus senffarbenen Trachtenhosen und Hemden wie Tischtüchern. Andreas Gabalier wäre ein Jauchzer entfahren, aber wohl nur, bis ihm Roddy Bottum ein Küsschen zugeworfen hätte.</p> <p><strong>Härte und Sanftheit</strong></p> <p>Der Musik von Faith No More wird man nicht mit einer oder zwei Schubladen gerecht. Von Crossover, Rap, Metal bis zu Easy Listening, Soul und Funk reicht die Bandbreite der Band. Vor allem Pattons Stimme trägt diese Vielfältigkeit, die sich am Donnerstag in ein Programm übersetzte, das aus Klassikern wie <em>Epic</em>, <em>Ashes to Ashes</em> oder <em>Superhero</em> und Songs des eben erschienenen Comeback-Albums <em>Sol Invictus</em> bestand.</p> <p>Dazwischen verarschten Patton und Co Metallica und ihre Fans. Bottum stellte dem Publikum "heavy" und "hard" in Aussicht, und Patton intonierte <em>Easy</em> von den Commodores. Akustischer Streichkäse für die Raulederhosen in San Fran. Die wahre Härte benötigt oft die sanftesten Töne.</p> <p><strong>Das weitere Programm</strong></p> <p>Am Freitag geht Rock in Vienna mit den Operettenrockern Muse weiter, dazu gibt es Auftritte von Incubus und den Hives. Am finalen Samstag gastiert in Gestalt von Limp Bizkit die Generation Jackass bei Rock in Vienna, als Hauptact spielen Kiss. Wieder einmal. Eh super, aber selbst der beste Witz ist nur beim ersten Mal lustig. (Karl Fluch, 5.6.2015)</p> </div></div>
297
Newsroom/Web/Innovationen/Apple
2015-06-08 08:19:26.00
Sony-Music-Chef: Apples Streaming-Service startet noch heute
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Soll im Rahmen der Eröffnung der Worldwide Developers Conference präsentiert werden</h2><p>Seit Jahren kursieren immer wieder Gerüchte, dass <a href="/r506/Apple">Apple</a> an einem eigenen Musik-Streaming-Service arbeitet. Nun wird es aber ernst: Noch im Verlauf des Montag wird Apple den offiziellen Startschuss für sein diesbezügliches Angebot geben. Dies bestätigt nun einer, der es wissen muss: Doug Morris, Chef von Sony Music.</p> <h3>Plaudertasche</h3> <p>Die Vorstellung soll dabei - wie erwartet - im Rahmen der Keynote zur Worldwide Developers Conference des Unternehmens vorgenommen werden. Ob Apple sonderlich glücklich damit ist, dass einer der zentralen Partner schon vorab eine neue Produktvorstellung ausplaudert sei dahin gestellt. Die Aussagen von Morris erfolgten jedenfalls am Sonntag im Rahmen eines öffentlichen Interviews auf der Musikmesse Midem in Cannes.</p> <h3>Auswahl</h3> <p>Details zu dem Angebot nannte Morris dabei <a href="http://venturebeat.com/2015/06/07/sony-music-ceo-confirms-launch-of-apples-music-streaming-service-tomorrow/" target="_blank">laut Venturebeat</a> zwar noch nicht, diese sind in den letzten Wochen aber ohnehin nach und nach durchgedrungen. So soll der Streaming-Service monatlich 9,99 US-Dollar kosten, und damit auf dem Niveau der Konkurrenz liegen. Abheben will man sich vor allem durch von populären DJs und Musikern kuratierte Song-Zusammenstellungen.</p> <h3>Viel Geld</h3> <p>Auf die Frage, was Apple noch neues zu dieser Sparte beitragen - immerhin gibt es mittlerweile zahlreiche solcher Angebote - verweist Morris vor allem auf einen Faktor: Geld. Der iPhone-Hersteller habe 178 Milliarden Dollar auf der Bank, also werde man den eigenen Service auch entsprechend bewerben können, was wiederum positive Auswirkungen auf die gesamte Branche haben könnte. (red, 8.6.2015)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link</strong></p> <p><a href="http://venturebeat.com/2015/06/07/sony-music-ceo-confirms-launch-of-apples-music-streaming-service-tomorrow/" target="_blank">Bericht von Venturebeat</a></p></div></div>
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Newsroom/International
2015-06-08 09:50:48.00
Barroso warnt in Wien: "Wir leben in unsicheren Zeiten"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Das Verhältnis zu Russland war eines der dominierenden Themen bei der Veranstaltung zum 200. Jahrestag des Wiener Kongresses im Gartenpalais Liechtenstein</h2><p>Der ehemalige EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso vertrat bei einer Diskussion zum 200. Jahrestag des Wiener Kongresses die Ansicht, nicht die Weltgemeinschaft habe Russland ausgegrenzt, Russland habe sich selbst ausgeschlossen. "Wir leben in unsicheren Zeiten", so Barrosos Fazit. In Europa haben sich die Zeiten gravierend geändert, die Expansion der EU und der <a href="/r1285200887302/Nato">Nato</a> habe ihr Limit erreicht.</p> <p>Diese Meinung vertrat auch Harold James, Historiker an der Princeton University. Er nannte den Krieg mit Georgien 2008 als Wendepunkt für die geänderten Beziehungen Russlands zu den anderen Staaten. "Es ist nicht so, dass die internationale Ordnung Russland ausgegrenzt hat."</p> <p><strong>Disput um Russland</strong></p> <p>Auf die derzeit in Elmau tagende G7 bezogen vertrat der langjährige österreichische Spitzendiplomat Albert Rohan die Ansicht: "Es war ein Fehler, Russland aus der G8 auszuschließen."</p> <p>Barroso widersprach: Es habe genügend Versuche gegeben, Russland einzubinden. Aber Russland habe die Prinzipien verletzt. Es sei im Übrigen ein Widerspruch gewesen, dass Russland einerseits bei der G8 beteiligt gewesen sei, andererseits bei der Gruppe der Brics, der Staatengruppe bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.</p> <p>Die EU dürfe ihre Prinzipien nicht aufgeben und müsse Lösungen suchen, die ihre Werte sicherstellten. Alle Kanäle müssten offengehalten werden, sagte Barroso.</p> <p><strong>Uno unreformierbar</strong></p> <p>Der ehemalige österreichische Vizekanzler Erhard Busek forderte aus dem Publikum neue Formate zur Konfliktlösung. Die Welt von heute werde nicht mehr durch die G7 repräsentiert. Rohan erklärte, die Vereinten Nationen kämen dafür auch nicht in Betracht. "Die Uno ist unreformierbar und überholt."</p> <p>Auf dem Podium war man sich einig, dass man neue Formen der Konfliktlösung brauche. "Wir haben keine neuen Verhandlungsformate für die globalisierte Welt", sagte Barroso. Am ehesten sei noch die G20 jenes Forum, das die Welt von heute am besten darstelle.</p> <p>Heutzutage seien vor allem Geduld und Umsicht gefordert – was in einer Zeit, in der rasche Lösungen verlangt werden, immer schwieriger werde. Mit Blick auf den Wiener Kongress meinte der langjährige Kommissionspräsident: Damals sei genügend Zeit gewesen, Problemlösungen vorzulegen, heute sei der Druck auf Politiker sehr hoch.</p> <p><strong>Smartphones ändern Diplomatie</strong></p> <p>Wolfgang Danspeckgruber vom Liechtenstein Institute on Self-Determination an der Princeton University, der die zweitägige Veranstaltung organisiert und geleitet hatte, verwies auf Änderungen durch Technologie: Durch Smartphones ändere sich auch die Demokratie, da bei Verhandlungen zu jeder Zeit ein Rückkanal in die Heimat aufgebaut werden könne.</p> <p>Reinhard Stauber, Historiker an der Universität Klagenfurt, erinnerte daran, dass der Wiener Kongress keine Friedenskonferenz gewesen sei, sondern dass es vor allem um die Absicherung von Sicherheit gegangen sei. (red, 8.6.2015)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Film/KinoSammelseite/Kinocharts
2015-06-08 07:22:17.00
Melissa McCarthy räumt mit "Spy" an den US-Kinokassen ab
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Agenten-Satire spielte am Startwochenende 30 Millionen Dollar ein</h2><p>Los Angeles - Hollywoods Komödienstar Melissa McCarthy räumt mit der Agenten-Satire "Spy - Susan Cooper Undercover" an den Kinokassen in den USA und Kanada ab. Nach ersten Schätzungen nahm die Komödie mit McCarthy als deftige Spionin an ihrem Startwochenende rund 30 Millionen Dollar (27 Millionen Euro) ein.</p> <p>Es ist die dritte erfolgreiche Zusammenarbeit der Schauspielerin mit Regisseur Paul Feig nach "Brautalarm" und "Taffe Mädchen". "Spy" drängte damit den Vorwochensieger "San Andreas" auf den zweiten Platz der nordamerikanischen Charts ab. Dort verdiente der Katastrophenfilm über ein Mega-Erdbeben in Kalifornien mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle weitere 26 Millionen Dollar hinzu. Damit flossen seit dem Kinostart schon fast 100 Millionen Dollar in die Kasse.</p> <p>Der dritte Platz ging an den gruseligen Neueinsteiger "Insidious: Chapter 3 - Jede Geschichte hat einen Anfang". Die zweite Folge der Horrorserie über unheimliche Geister mit dem neuen Hauptdarsteller Dermot Mulroney spielte am Wochenende rund 23 Millionen Dollar ein. Der deutsche Kinostart ist für Anfang Juli geplant. (APA, 8.6.2015)</p> </div></div>
300
Newsroom/Sport/MehrSport/Basketball/NBA
2015-06-08 10:05:44.00
Ausgleich: Nächster Thriller an Cleveland
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Dramatische Partie in Oakland: Spiel zwei geht an LeBron und Co. - Dreipunktwurf-Negativrekord von Stephen Curry</h2><p>Oakland - Die Cleveland Cavaliers halten die Endspielserie der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA offen. Das Team um Superstar LeBron James gewann am Sonntag (Ortszeit) ohne seinen verletzten Allstar Kyrie Irving (Bruch der Kniescheibe) das zweite Finalspiel bei den Golden State Warriors mit 95:93 nach Verlängerung und glichen in der Gesamtwertung zum 1:1 aus.</p> <p>Trotz eines elf Punkte-Rückstands (72:83) knapp drei Minuten vor Spielende drehten die Gastgeber bis zur Schluss-Sirene noch zum 87:87 aus, so dass die Entscheidung wie schon in der ersten Partie in der Verlängerung fallen musste. James traf zwar nur 11 seiner 35 Würfe aus dem Feld, erzielte aber dennoch die meisten Zähler (39) aller Spieler.</p> <p>Einen schwachen Auftritt hatte Warriors-Spielmacher Stephen Curry. Der wertvollste Profi (MVP) der Vorrunde verfehlte 13 Versuche von der Drei-Punkte-Linie und stellte somit einen Negativrekord für die NBA-Finalspiele auf. Die nächsten beiden Partien der "best of seven"-Serie werden in Cleveland ausgetragen. (APA; 8.6.2015)</p> <p><strong>Ergebnis der National Basketball Association (NBA) von Sonntag - Finale (best of seven)/2. Spiel:</strong></p> <p>Golden State Warriors - Cleveland Cavaliers 93:95 nach Verlängerung - Stand in der Serie: 1:1. Die nächsten beiden Spiele am Dienstag und Donnerstag in Cleveland.</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=1426'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>