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253
Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Civilstand der Stadt Luxemburg.
Civilstand der Stadt Luxemburg. ebore n- Am 3. Juni, Marie Elisabeth, T. v. P. ieela, Commissionnrz am 4, Isdor, S. .’4. conp3l, eilet et enege et e itegen ne enene nna, 1. A. Slnen, Ainsreicher; am 3Mare Daet e2 Peuii, Schbnccherz an s nng äathgnng, . 9 Schwaid, Schuhmächer Diatganenba, E.. sz. os ufchs, tusitantz Alung Mtargaretha, Helena, Löchler r. 9. Befont, Barbierz Johann, S. v. 3. B. Gutirlinger, Taglöhner; Nikolas, S. v. P. Neinert, Zimmenanno Berichtig nn g. In Nr. 22 lies unter Geboren: Elisabeth F; v. Monea Pen ohnhaft zu Sünmern; ansant T. v. Joh. Loth. Kr mer, Küfer. Gestorben - Am s. Juni, Adam, 2 Mt. alt, S. v. Nevpingsr, agl.z Mtargaretha, 15 3. alt, T. . i. Reuter, Schneider; am 8., Johann, 4 J. alt, S. v. Joh. L3643 2 F V Dremer, oihgarberz am 10. Chnisine, 7I. ai, T. v. K. Lout, Schreiner. „ee 3lens t dnaneis Fe n re eetr eef esein
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"1848-06-11T00:00:00"
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Verl. der St-Paulus-Druckerei
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Das provisorische Comite:
Das provisorische Comite: Aachen. Justizr. Jungbluth. - Bonn. Frofessor Gaüerbänd. Prof. Kaufmann. Renmer L. Müller. Hrof Walter. - Coblenz. Justizr. Adams. Erefeld. Dechant Neinarz. - vüisseldorf. Direiior Kiesel. - eöln. Hof⸗Buchhändler BachemGeneralvikar Baudri. Maler Baudri Domkapitlar pr. Broir. Reniner Clwvé v. Bouhaben. Justizrath Esser l. Landgerichts Referendar Herm. v. Fürth. jtentner Freiherr E. v Genr. JJusizraih Oto Hardung. Landgerichterath Hauah. Kaufmann Th. Kamper. Landgerichtsrath Audowigs. Dr. Marckwort. Advokat Schenk. Neuß. Geistl. Schmeddinck. - Neuwied. v. Liano. - Trier. Landgerichtsrath Reichens⸗ perger. Barmen, 6. Juni. Gestern wurde hier in einer ahlreich besuchten Bürger⸗Versammlung die ’ngelegenheit der Besetzung der hiesigen Bürgermeistersteltle in Berathung genommen, und eine Avrese beschtossen, in welcher gebeten wird, der önig olle der Bürgerschaft Barmens die eigene, direkte Wahl eines Bürgermeisters gestatten. In Flens burg war am 31. Abends das erücht in Umlauf, ein preußischer Kurier habe dem General Wrangel den Befehl gebracht, wieder vorzurücken. ien, 5. Juni. Gegen die Einrichtung der proniorischen Rsenun in Drag bat da Minte terium einen enischiedenen Protest eigelegt. Es hat dem Kaiser das Ungesedliche jenes Verfahrens borgestellt, und dadurch der von Pas erwgrteten esuiaton entgezengewvirkt. An ile andeichese st vie Erttärunß ergän en, daß das Minsteriumn ln er i iet ntet ie ee en den Absichten des Kaisers geradezu eutgegen, suach ber für nul und nichtig erkläre. Es fordent nle Gubernial⸗Präsidenten auf, jener illegalen erfugung dis zur Eentscheidung des saisere keine Fagt u geben und den Anordnungen des Ministeriums enäu nachzukommen, so wie es pieselben für gile olgen und Nachtheile verantwortlich maht, welche us jenem ungesegzlichen Vorgange entstanden jie oder entstehen tönnen. Endlich fordert es die EuderntaiHhrsnenten auf, sür den Ful, das se sich deninoch an den Beschlüß gebunden glanhten „das räsidium und die Leitung des Landes den Vieeräsidenten zu übergeben. - Die Finanz Schwierigteiten wachsen in schrecklichem Grade; die Efrperimente dagegen sind fruchtlos versucht worden. l ie Hanburger dörsenhales weldel a ieer rivatbriefen vom 3. Juni: Kärnthen, Train und Stehermark haben sich von der öserreichischen dtee gierung losgesagt; sie geben als Grund an, das die Regierung sich von den Studenten und dem Pöbel leiten lasse. — Wir müssen die Wahrheit dieser auffallenden Nachricht dahin gestellt fein lassen.) Prag, 3. Juni. Der Slawcn-Congreß ist eröffnet. Palacky wurde vorläufig zum Präsidenten gewählt; für die drei Sektionen nach den Haupt- Slawenstämmen OefterrcichS wurden gewählt: für die Czcchoslawen Schaffarziks, für die Ostslawen Liebelt, für die Südslawen Stamatoviz aus Neusatz. (Köln. Z.)
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Eingesandt.
Eingesandt. den, und zwar sehr honorable, obgleichsie nicht zur Regierungsmannschaft gehörten. ne sa, dns iies Aesen sc rad as 4) Es ist falsch, daß in der Kirche eine Anrede n dieselben gehalten wurde. An den Nachmiitag fand wohl eine Mredigt statt, aber es war die Hreigt über das h. Sakrament, die an allen Frohnfasen gehalten wird, und in dieser Hredigl ramn ch ncht vie leiseste Anspielung auf Tagesbegebenheiten vor. 0) Es ist falsch, daß die Leute sich nach der nichtgehaltenen Anrede in ein an die Satristei stoßendes Bimmer begeben haben, um eine Bitschnift zu un, erschreiben. Die Protestation war imn Atale der hrislichen Leihbibliothek aufgelegt. Nun weiß aber edes Kind in Luremburg, daß das Lokal derchuist, en Leihtihlioihet an die Tberesienstraße sthgl, die Sakristei aher hinter der Kirche liegt.“ Andere Irrthümer übergehe ich mit Stillschweigen. Luremburg, 10. Juni. Das „Luremburger Wort“ hat in seiner vorigen Nummer über das Bruchstück aus dem Bericht des Regierungs⸗Collegiums vom 18. März geschwiegen. Vielleicht dachte es, die Falschheiten, die dieser Bericht enthält, seien so offenbar, daß Jeder sie selbst widerlegen könne. Um der auswärtigen Leser willen, glaube ich jedoch einige der auffallendsten der darin aufgetischten Unwahrheiten noch hervorheben zu müssen. t) Es ist falsch, daß nur die Notabeln der Stadt Luremburg zu der Bürgerversammlung vom 16. März berufen waren. Der „Courrier“ hatte ganz einfach die Bürger Luxemburgs zu dieser Versammlung eingeladen, ohne zwischen Notabeln und Nichtnotabeln zu unterscheiden. Der Courrier hatte sogar die Hoffnung ausgedrückt, es werde eine erfrenliche Demonstration stattsinden. 2 Es ist falsch, daß die Gruppen, die am 16 März sich auf dem Wilhelmsplatz bildeten, nur aus Menschen aus der niedrigsten Klasse und aus Kindern bestanden. Es waren Bürger aus allen Stän⸗
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Randglossen zu dem Entwürfe der neuen Verfassungs-Urkunde.
Randglossen zu dem Entwürfe der neuen Verfassungs-Urkunde. (Fortsetzung u. Schluß.) Art. 88-102. Diese Artikel Hanbein von der Zujtiz,- nur wenige davon geben uns Anlaß zu bcjonbern Bemerkungen. Die allgemeine Bemerkuna aber müssen wir schon gleich jetzt machen, daß in dem ganzen Kapitel von der Justiz eine ziemlich große Nnklarhett der Begriffe herrscht. Artikel 91 spricht nur «on einer cour supérieure de justiceebenso Art. 101. Dagegen sprechen die Art. 97 u! 102 von mehreren Cours (de justice), ohne daß ir* gendwo gesagt wäre, was man darunter zu verstehen habe. Der deutsche Sert ist noch unverständlicher a S der franzosische. Solche Unklarheiten sollten aber m feinem besetze vorkommen, am wenigsten m einer Nerfassungsurkunde. • S&X1' "?urdj eiu besetz ist die Einrichtung eines Obergcrichtshofcs vorgesehen." Wir fragen zuerst, durch welches Gesetz die Einrichtung eines Obergcrichtshofeö vorgesehen ist? Ist es vielleicht das in der vorjährigen Silmng der Landstande erlassene und noch nicht publizitte? Darüber müßte mab sich erklären. Oder soll der Artikel bloß heißen: Durch ein Gesetz wird die Einrichtung eines Obergerichtshofes für das ganze Land ftstgeieht? Dann fragen wir auch, warum m Die|cm Artikel feine Melouna von dem hohen Militärgerichte geschieht? Wir glauben, daß das hatte in dem gegenwärtigen Slrfifct gesagt werden sollen; jcteufalls gehört eine Bestimmung darüber m die Verfassung, und der Art. 100 ist darüber nicht auoprückiich genug. Art. 94. „£aß Geschwornengencht besteht wenigstens für die po,it!,chen Verbrechen und Veraehm und für lie sPicfiiei'pef)nt." Unser Land zeigt bisher wenig Verlangen nach einer Jury, auch nicht, nachdem es unter der belgischen Herrschaft abermal die Erfahrung davon gemacht hat. Man sorge nur für einen tüchtiaen und unabhängigen Nichlerstand, und wir werben auch ferner den Abgang einer Jury wcniq be, dauern. Art. 95. — In diesem Artikel werden die Be. zirksgenchte auch einmal „Gerichte erster Instant" genannt. Bei der Eile im Abschreiben der bclqi- Ichen Konstitution hat man vermlttblich vergessen daß (Berichte erster Instanz bei uns immer nur Bezirksgerichte heißen., Art. 96. „ Jedenfalls kann er (der Richter) lin Falle von Kiänllichkeit ober schlechten Betragens suspcuditt, abgesetzt oder versetzt werden, je nach Bedingungen, welche vom Gesetze bestimmt sind." Es gehörte noch hinzu, daß solche Strafen über einen Richter nur durch ein Unheil des Obergcrichlshofs können verhängt werben. Art. 101. „Der Obergerichtshof urteilt über die Eompeten;streite in der durch baS Gesetz acord, neten Weise." _ Wenn der Art. 91 auf die von uns angegebene Weise wirb vervollständigt sein, bann muß es in diesem Artikel heißen: „der Elvil-Oberaerichtshof " Art. 103— Diese Artikel enthalten die Bestimmungen über die öffentliche Macht. Nur in Bezug auf den Art. 105, der von der Errichtuna einer BUrgergarde spricht, haben wir den Wunsch auszudrücken, daß darin gesagt werde, unter welchen Bedingungen die Bürgergarde kann mobil gemacht werden. Art. 107—114. Diese Artikel bilden das Kapitel von den Finanzen. Nur über den letzten davon haben wir eine besondere Bemerkung zu machen. Art. 114. „Die Gehälter und Pensionen der Geistlichen sind dmch das Gesetz geordnet." Zuerst unterläßt dieser Artikel zu sagen, wer die Gehälter und Pensionen der Geistlichen zu bezahlen hat. Diesen Fehler hat der Entwurf der Centralcommission dadurch wieder gut gemacht, daß er sagt: „Art. 10-S. Die Gehälter und Pensionen der Geistlichen sind zu tasten des Staates." Dann sagen beide Nerfainmgscnlwürfe einstimmig: „Die Gehälter und Pensionen sind durch ein Gesetz geordnet." Das ist aber falsch. Jùie Gehälter der Geistlichen sino ursprünglich geordnet worden in Folge der Art. 13 und 14 dci Concordâtes von 1801. Diese Artikel enthalten aber einen wahren synallagmatischen Vertrag zwischen dem Staate und der Kirche, kraft dessen die Kirche ihrerseits sich verpflichtet, die Küu'er der confiscirmi Kirchengitter ruhig zu lassen, ter Staat aber dafür die Pflicl't auf sich nimmt, den Geistlichen einen anständigm (conTenablc) Gehalt auszubezahlen. Aus diesen Ursprünge der Gehälter geht aber hervor, daß sie nur durch gegenseitige Uebereinkunft des Stagtes nd der Kirche könncn festgestellt werden, und daß er Stggt gar nicht das Recht hat, sie enseitig und nach Wilkür zu bestinmnen eder abugndern ian dlle ais guch hei deem Arllel wclgna n sanne n e i da ee e esälter und Pensionen der Geistlichen sind zu sasen des Staates; die nöthigen Summen, um e eeits et e e härte von 1830 enthält keine anders Bestimmnung, n der Auenahme jeboch, daß den Judenrabinern tein gesetzlicher Anspruch auf ein Gehalt ertheilt wird. Ait 115 handelt »on den Gemeinden. Er dehnt sub 2 den Wirkungskreis der Gemeindcräthe auf alles aus, was im Interesse der Gemeinde liegt. Wir erinnern aber daran, daß die Schule davon ausgenommen zu fein scheint. Alles, was auf den Unterricht Bezug aL oder wie es n Cntwurfe der Gentral>Soinmi||ton heißt, alles auf den öffentlichen Unterricht Bezügliche ordnet das Gesetz. Wcnn es endlich gar geschehen sollte, daß die Schullehrer in Staalsbcamte umgewandelt würden was hätten dann die Gcmcinderä'the noch in der Schule zu sagen? Oder würde die Erzieruina der luqend vielleicht von da an aufhören tin Ocmeinde-Interesse zu liegen? Wir hoffen, daß in Zukunft den Gemeinden cine weit größere Selbstständigkeit zugestanden werde, wie sic bisher gehabt. Art. 11,7. ,', Der Sitz der Regierung kann vorübergehend nur aus gewichtigen Gründen verlegt werfen." \u25a0 Es mühte noch hinzugefugt werben, daß diese Vorlegung nickt darf über die Dauer der sic herbeiführenden Umstände hinaus fortgesetzt werden. Art. 124. Dieser Artikel würbe zugleich mit Art. 8b besprochen. Art 127. „ ... Die Gesetze welche einer bringen* trn Revision bedürfen, sind nicht alle angegeben, was der Entwurf der Central-Commission auch anerkennt. In keinem derselben ist aber Rede von dem Armengesctz; und doch gibt es wenige Gesetze, die so allgemein den Unwillen des ganzen Landes gegen sich erregt haben, als das ann|elige Gesetz über die Armenpflege.
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Pub. 1 Page 4
EXTRAIT des minute« du greffe de II» cour supérieurs de justice du Grand-Duché de Luxembourg. Les soussignés Conseillers, Commissaires nommés aux fins des présentes par ordonnance de Mr le Président de la cour supérieure de justice du Grand-Duché de Luxembourg en date du vingt-trois de ce mois, invitent les créanciers'du sieur Abraham Mullcr, marchand, demeurant à Dalheim ainsi que ce dernier, à comparaître devant eux, le vinol- quatre du mois de Juin prochain, à deux heures de relevée en la salle d'audience de la cour supérieure de justice pré- rappelée, pour être entendus sur la demande en sursis d'un an à toutes poursuites et exécutions de ses créanciers, pré- sentée par ledit sieur Müller à Sa Majesté le Roi Grand-Duc. Le présent avis sera inséré à trois reprises différentes de huitaine en huitaine, dans les journaux 6» la villo' 6» Luxembourg. Luxembourg, le 25 Mai 1848. CSignés) EYSCHEN et H. HEÜARDT. Pour Extrait Conforme, Le Commis-Greffier de In Cour, (Signé) WILDSCHUTZ. BAI.XS DE MOXDORFF. La deuxième saison des eaux de Mondorff est dès l! pré- sent ouverte. Outre les dix cabinets et le grand bassin à bain qui sub- sistaient déjà la saison dernière, il v l» maintenant dix nou- veaux cabinets à bain, dont deux appropriés spécialemen à l'usage de différentes espèces de douches qui seront éga- lement données dans le grand bassin. II v a de plus une grande salle d'atlente au rei-de-chaus- sée et de vastes locaux à Péage. La voiture entre Luxembourg et Mondorff a repris son service depuis le 15 de ce mois. zcZ°- Untcvfd)vtcbeiter empfiehlt sich t» allen Zweigm der Zahnaiznei-Kunde besonders mit Einsetzen der künstlichen Zahne. Seine Wohnung ist bei Hrn. Weynandi, im Café de Paris, tut ersten Stockwerk. Brach, appr. Zahnarzt.
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Ueber den Antrag des H. N. Metz, den ersten Paragraph der Verfassungs-Urkunde betreffend
Ueber den Antrag des H. N. Metz, den ersten Paragraph der Verfassungs- Urkunde betreffend Anschluß an Deutschland wieder abzuwerfen, und dadurch wieder ganz und wahrhaft zu werden, was wir ehemals waren, und was zu sein die Natur und Gott uns bestimmt hat. Aber was ist es, was die bisher herrschende Parthci unter der Nationalität versteht, welche sie aufrecht gehalten wissen wollen ? Es ist ihr Einfluß, es ist die Herrschaft einer gewisse Klasse von Familien, die großen Theils aus ündcutschen Landen zu uns hergekommen sich wie eine Landesplage bei uns eingenistet, und Vuremburg wie eine willkommene Beute betrachtet haben. Diese fürchten das Aufkommen deutschen Wesens, die Einwirkung deutschen Geistes. Sie möchten gar zu gerne das Land gegen die Grenze des übrigen Deutschlands absperre«, um bann gewisser Massen bei verschlossenen Spüren ihr Unwesen forttreiben zu können. Diese fühlen, daß ihre Herrschaft bedroht ist; darum rufen sie „von Deutschland kommt uns die Gefahr." Aber nicht die Nationalität des Lurcmburgcr Volkes, welche eine und dieselbe ist mit der des deutschen Volkes, ist durch die innigste Vereinigung mit Deutschland in Gefahr gebracht, sondern nur das Interesse einer undcutschcn Parthei, die uns fremd ist, und nur bei einer Ueberschwcmmung des Landes durch fremde Unterdrücker wie unfruchtbarer Sand und Kiesel auf dem Boden liegen geblieben ist. Und wer sind noch ferner die, welche von einer innigen Verschmelzung mit Deutschland eine Gefahr für unsre Nationalität zu fürchten vorgeben? Es ist die Büreaukratie mit ihrem Anhang. Für diese ist Frankreich das Musterland. Von Frankreich ging die Knechtung der Völker aus. Jede freie Bewegung des Volkes und der Gemeinden ward in Frankreich durch ein widerwärtiges Beanttenthum unterdrückt, und die freie Entwicklung des Lebens gehemmt. Von Frankreich haben alle modernen Staaten gelernt. Von da ging die Knechtung und Unterdrückung der Kirche und ihres freien Gebens durch büreaukratische Gewalt aus, und unsere Nationalität wurde von Frankreich aus mit völliger Vernichtung bedrohte Nun scheint sich zwar in Frankreich der VüreaukratismuS endlich sein längst verdientes Grab gegraben zu haben, aber hier zu Luxemburg hat er in der Zeit der französischen Fremdherrschaft eineil unermeßlichen Schlamm, von schlechten Ersetzen, von hemmenden und drückenden Verordnungen "und von bürcaukratischem Verwaltungswesen zurückgelassen, der allerdings nicht ohne viele Mühe aus dem Wege geräumt werden kann. Während rund um uns her die Volker frei werden, und die eiserne Ruthe des Beamtenthumes wie Glas zerbricht, krallt sich baffelbe hier zu Luremburg mit allen Vieren in den Boden ein, und meint hier allein den Anforderungen der Zeit wie in einer festen Burg Hohnsprechen zu können. Wo in der Welt wäre noch ein Vüreaukratismus, wie er hier besteht? Allerdings hat derselbe von Deutschland zu fürchten. Deutschland verspricht uns Freiheit des Volkes; es verheißt uns allgemeine Volksvertretung und Volksbewaffnung; es stellt die Freiheit des Unterrichtes und die Unabhängigkeit der Kirche in Aussicht. Das sind oftbare Guter, das sind die Güter wahrer Freiheit, nach denen die lange unterdrückten und in ihren heiligsten Rechten gekränkten Völker so lange geschmachtet haben. Aber natürlich kann damit das bisherige Vcamtenregiment nicht bestehen. Darum rufen bieSeute dieser Farbe einmal über das andere: Unsre Nationalität ist in Gefahr. Sie verstehen aber unter Nationalität nur die Vcamlcnhcrrschaft und die Verordnungen und Gesetze, welche sie halten und begünstigen. Die Abstimmung in der Sitzung der Stände »oui 5. d. M., gab also das Resultat, daß der Vorschlag deS Herrn N. Metz mit 35 gegen 29 Stimmen angenommen wurde. Demgemäß ward ter erste Artikel der Verfassung so ausgedrückt: „Das Großherzogthum L. bildet einen unabhängigen, unteilbaren und und unveräußerlichen Staat; es macht einen Theil des deutschen Bundes aus gemäß den bestehenden Verträgen, welche nicht anders, als mit Zustimmung des Königs und der Kamm.r geändert werden können. Die Absicht der Motion des H. N. M. ist nicht zu verkennen. Schon früher hat Ch. Meh es ausgesprochen, daß die Gefahr für Luxemburg von Deutschland komme, Deutschland droht, so heißt es von dieser Seite, unsere Nationalität zu verschlingen; unsere Nationalsitten, unsere Rechte und Institutionen sind von dort her gefährdet." Wie kann denn, so fragt jeder Verständige, der sich durch das Phrasengcklingcl, welches man von gewi^cn Rednern unserer Ständeversammlung hören muß, nicht betäuben läßt, unsere Nationalität gefährdet werden, wenn wir uns iuniger an Deutschland anschließen? Je inniger wir an Deutschland uns anschließen, je mehr wir mit der großen Nation, mit der wir Einer Abstammung, Einer Sprache sind, in Eins verschmelzen, und in ein ungetheiltes Ganzes zusammenwachsen, um so mehr, so sollte man doch denken, müßte unsere Nationalität gesichert und gekräftigt werden. Und alles in unseren Gesetzen und Institutionen; was dieser Vereinigung und Verschmelzung widerstrebt, das, so sollte man doch sagen, wäre auch unserer Nationalität feindlich, das wäre cine fremde Zuthat; wäre ein Ucberbleisel aus der Zeit der Fremdherrschaft, der Erniedrigung und Knechtung unserer Nationalität. ES müßte demnach uns nur lieb und willkommen fein, das uns unnatürlicher Weise aufgebürdete Joch durch den innigsten Herr Metz hat feinen Antrag nicht allein in feinem eignen Interesse gestellt. Das taub kennt die Rolle, welches vie Brüder Metz dem herrschenden Veamtensystemc gegenüber M spielen haben. Viele der Beamten sprechen sich, durch cine äußere Notwendigkeit gedrängt, mannigmal öffentlich für Deutschland aus, sind aber im Herzen dem deutschen Wesen äußerst Gram. Im toinne dieser war der Antrag des H. N. Metz gestellt, und sollte nicht vielleicht durch ihren Zutritt derselbe die Mehrheit der (Stimmen erhalten haben? Aber das deutsche Volk, welches sich das Larcmburgcr Land mit seinem Blute wiedererkämpft, und den von den Franzosen unterdrückten Namen des l'uremburgrr Landes und Volkes wiederhergestellt hat, wird schon dafür zu sorgen wi,!cn, daß der aus der Zeit der Fremdherrschaft zurückgebliebene UnratE) nicht das Empurblühen einer freien deutschen Volksentwicklung hemmt.
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Sitzung der Stände vom 5. Juni.
Sitzung der Stände vom 5. Juni. Eröffnung nach 9 Uhr Morgens. Abwesend die ££. Wüilh-Paquet, München, Ritter, Schmit, Saioltus, »Vicbcnaler, Funk, Gérard, Macher, Klein. Das Protokoll der legten Sitzung wirb verlesen und genehmigt. Die in der vorigen Sitzung nicht anwesenden Herren unterzeichnen nachträglich die Interpellation. Da kein Redner das Wort verlangt, so legt H. N. Metz cine von 21 Mitgliedern unterzeichnete Proposition auf das Bureau, wodurch »er« langt wirb, daß in dem Art. 1 der Verfassung su den Worten: es gehört zum deutschen Bunde, hin» zugcsügt werde: „gemäß den bestehenden Verträgen, welche nicht anders, als mit Zustimmung des Königs und der Kammer abgeändert werden können." Über diese an und sich wenig erhebliche Proposition entspannen sich lebhafte Debatten, woran von vorzugsweise d. ££. N.v. C. Metz, Simons, Hardt und Andre Thcil nahmen. Vorzüglich H. Andre und Harvt sprachen sich kraftvoll gegen jede Entfernung Luxemburgs vom gesammten deutschen Vaterlande aus, und bekämpften von diesem Gesichtspunkte aus die den Vorschlag des H. N. Metz. Ehe zur Abstimmung geschritten wurde, stellt Herr Richard in Vereinigung mit den beiden HH. Andre, Pondrom und Hardt, die Forderung, daß die Stände« Versammlung sich in in folgender Weis« erklären möge: In Berücksichtigung, daß die Perträge, die uns mit dem deutschen Bunde vereinigen, nicht anbete, als mit Genehmigung des Königs und der Kammer abgeändert werden können; In Berücksichtigung, daß wenn Veränderungen eintreten sollen, dieselben der Luremburgischen Nationalität nicht zum Fachtheil gereichen können: erklärt die Versammlung, daß unsere Deputaten beim Parlamente zu Frankfurt fortfahren können, an den Hihungcn Theil zu nehmen, um die Interessen des Großherzogthums zu »ertreten, und zwar ohne die Verbindlichkeit zu Protestiren. Die Abstimmung ergab cine Mehrheit von 35 gegen 29 Stimmen für den Antrag des H. N. Metz. Die Motion des H. Richard ward in einer vom H. C. Metz vorgeschlagenen gaffung einstimmig angenommen, unb lautet: „In der Hoffnung, daß das deutsche Parlament von hochherziger Gesinnung belebt keine Maßregel ergreifen werde, die der Luremburger Nationalität und den in dem Mandat unserer Abgeordnelen reservirtcn Rechten zu nahe tritt, forbert die Nationalversammlung ihre Abgeordneten auf, an den Arbeiten des deutschen Parlamentes noch ferner im allgemeinen Interesse Theil zu nehmen ohne daß ihnen hinfüro die Verpflichtung obläge, gegen irgend etwas zu Protestiren." — Folgende Eitzung auf Dienstag d. 6. um 8 Uhr Morgens.
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"1848-06-11T00:00:00"
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Deutschland.
Deutschland. zerfallen sind, diejenige Kraft, um welche sich die Regeneraiion der gesellschaftlichen Prdnung drehen wirb. Auch dem religiösen Elemente muß daher die politsche Tagespresse ihre Aufmerksamkeit zuwenden, und es erscheint als eine ihrer wichtiasten Pflichten, daß sie jede Erscheinung auf religiosem ünd kirchlichem Gebiete in ihren Beziebungen zu unsern soeialen und politischen Verhältnisen richtig aufzufassen und zu würdigen suche Insbesondere hat dieseibe hinsichtlich der katholischen Kirche manches Versäumte nachzuholen, Vorurtheile zu berichtigen und Ungerechtigkeiten gut zu machen. Die sraft, welche der Religion inwohnt, fordert aber or Alem Besreiung von jenen feinen und vielfach verschlungenen Banden der Bevormundung und Aöhängigkeit, worin ein engherziges, mistrguisches Negierüngsssstem, falsche Negierüngslust und senfessionelle Abneigung namentlich die katholische inche verseszt haden. Das Gefühl der kirchlighen Freihent ist wäsrend ver leten joanig Thre. eeeg der Demühungen einer kurzsichtigen Stäätskunst dasselbe zu ignoriren oder mit Täuschungen abusnden, durch die Länpfe in England, Belcien Frankreich und am Nheine zu einer Macht beranhereist, wrelche nunmnehr in der algemein aufgestellen Forderung der Ungbhängigkeit der Kirche von Sigcte mit dem vollen Bewüßisein ihrer Sturke uiß Derechtigung auftrit. Es kann sich nur noch darum handeln diesen Grundsas nach allen seinen Senseutenzen ohne Nückpait und ohne Vorliebe eder Aaneigung für oder wider irgend ein religioses esenniniß aufzufasen und rurchzusübren. Nur uf dem Boden der Freiheit ist auch die endliche iedewvereinigung der getrennien Bekenninife zu ßofen - ein Ziel, welchem so entfernt es nach scheinen mag, die geistigen Entwickelungen und selbst die Gegensäße der Zeit doch vorzuarbeiten schenen, und zu welchem derjenige, der sich nach der gründlichen Heilung unserer politischen Zerrissenheit umsieht, sich schon aus diesem Grunde hingezogen fühlen wird. Frankfurt, 5. Juni. Die zwölfte Sitzung: Präsident: Unter den selbstständigen Anträgen sind zwei als dringlich bezeichnet: 1) Antrag von Auerswald auf Niedersetzung eines Ausschusses zur Prüfung der Wehrhaftigkeit der deutschen Bundesstaaten. Schon früher sind ähnliche Anträge vorgekommen. Soll die Dringlichkeit motivirt werden? Zum Redner haben sich angemeldet, Narreter (?), Auerswald, Reden, Bischer, Rüder, Mühlfeld r. 1. Nerreter trägt darauf an, dem deutschen Volke die Stellung zu sichern, worin es bei europäischen Fragen, Kriegserklärungen, Friedensschlüssen mit zu reden habe. - Auerswald motivirt seinen Antrag auf „einen Ausschuß rein militärischer Art“ durch dringende Gefahr, Möglichkeit, binnen 4 Wochen einen großen europäischen Krieg zu haben; Nothwendigkeit, die bisherigen schweren Militärkosten durch Umgestaltung zu rechtfertigen. Möglicher Weise konnte man dahin kommen, aus Deutschland ein allgemeines Saragossa (!) bilden zu müssen.“ Antrag: Eine Commission, die sich vom gegenwärtigen Zustande der Wehrhaftigkeit in ganz Deuischland genaue Kunde verschaffe. Auerswald bittei um ein Vertrauens⸗Votum. - Präsident bemerkt, daß bei Erwählung eines Ausschusses sich durch Alnwendung des s 24 der G.⸗O. alles vereinigen lasse. Die Erwählung des Ausschusses wird beschlossen. - Ueber die Frage, ob der Ausschuß die Competenz haben solle, Untersuchungen über die Wehrhaftigkeit und deren Verbesserung anzustellen, die Lage nach außen zu prüfen, Organisation der Volkswehr zu berathen und darüber bald zu berichten? wird noch hin und her gesprochen - die Frage endlich bejaht und eben so die Wahl des Ausschusses durch, Albtheilungen, so wie dessen Ermächtigung nach s 24 der G.⸗O. beschlossen. Der zweite Antrag von Dringlichkeit ist Höfken's Antrag auf Bestellung cines Aüsschu>ies zur Untersuchung der böhmischen Wahlen und deßfalls zu ergreifenden Maßregeln. — lieber diese Sache ward unendlich viel gesprochen, auch über die Rede-Ordnung und Abstimmung gezankt, und damit so viel Zeit vergeudet, daß ich mich gedrängt sah, vor Abgang der Post heute nur das Resultat zu berichten, morgen bringe ich die Debatte nach. — Also Beschluß; ein Ausschuß soll die Wahlangelcgcnhciten in den zum deutschen Bund gehörigen, von Deutschen und Slawen bewohnten Ländern, wo die Wahlen verweigert worden sind, untersuchen. Und diese Begutachtung soll von einem besonderen Ausschuß geschehen. — Man ging über zu« Antrag des Ausschusses wegen des Herzogthums Limburg und faßte am Ende den Beschluß, die beiden Abgeordneten Scherpcnzecl und öebörtematten (?) sollen sofort zur Theilnahme an der National-Velsammlung zugelassen, und vom Central-Ausschuß dazu aufgefordert werden. Auch soll über Limburgs Staatsverhältnijie von beul Ausschuß für völkerrechtliche Sachen Bericht erstattet werben. — Endlich kam die Frage wegen des Großherzogthums Posen an die Reihe. Sollen die dort wohnenden 400,000 Deutschen den Polen zum Unterjochen überwiesen werden? Soll der Protest der Pole» gegen PosenS Einverleibung in den deutschen Bund gelten? Ooer sollen die bcntjben Abgeordneten aus Posen hier vorläufig zugelai>en werben? Beschluß: Die Frage über die endgültige Zulassung der poscn'schen Deputirten geht zur Begutachtung an den Ausschuß für völkerrechtliche und internationale Angelegenheiten, namentlich unter den Rücksichten, die im Ausschuß-Antrag hervorgehoben sind — und der Ausschuß wird ermächtigt, nach § 24 der Geschäfts-Ordnung seine Competenz zu erweitern. Bonn, 6. Juni. Der Verein vom h. Carolus Vorromäus beabsichtigt zu (Îisin cine große Zeitung zu gründen, unter dem Xitel: „Rheinische Volkshalle." In dem Programme zu dieser Zeitung heißt es: die Religion, jene geheimnißvolle Macht, welche den Menschen, in welchen sic einkehrt, mit der Liebe unv uneigennützigsten Aufopfciung für alles (iblc, wahrhaft Erhabeue und dem gemeinen Wohle Förderliche erfüllt, bildet dadurch in dieser Zeit, wo die politischen Künste und Formen ohnmächtig in Nichts
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Petitionen. fürsten in unserer Mitte zu besitzen. Und ach! Sie haben Ihn, den Theuern, den niedrigsten LeienI,se 3anag urüclehren Diesen ge rechten Trost verlangen und erhoffen vor allen andern nöthigen Verbesserungen, Ew. Maj. ergebenst gehorsame Unterthanen. (Folgen die Unterschriften aller Familienhäupter mit alleiniger Ausnahme von Vieren.) Esch a. d. Alzette, am 4. Juni 1848. An Seine Majestät Wihelm ll. König der Niederlande, Prinz von Oranien⸗Nassau, Großherzog von Luremburg e. . 0. Sire. Wenn auch wir Bürger vou Esch 4. bei Ew. Majestät um die baldige Rückkehr unseres hochver hrsen ünd so schnählich verfolgten Oberhiren mit Biten eintommen, so wollen wir die Unschuld des Schuldlosesten nicht einnal in Erwahnung bringen Sire, Em. Maj, ist und war stets übereugt wen den hohen Lügenden ünsers vielgeliebten Mischess, und seine wengen Feinde selbst, die auch die Feinde unserer h. Reüigion sind, schreiben ihren ünerwarteten Sieg nicht einmal einem scheinbaren Rechtsgrunde, sondern nur ihren künstlichen Betrügereien und den schwärzesten Verleumdungen zu. Diese Wenige, Sirr, sind bei weitem nicht das Luremburger Volk und sicher auch nicht Ihre treuesten Unterthanen. Dor alem, Sire, verlangen wir Gerechtigkeit. Weh uns, wenn von Oben herab das Beispiel der Ungerechtigkeit gegeben wird, und so die Unterthanen bei ihkem besten Willen, ihren Führern nicht mehr trauen dürften. Sire, Sie wissen es, Throne, die nicht auf Gerechtigkeit fußen, sind auf beweglichen Sand gebaut, und Friede, der auf Schwächheit ruhet, führt zum gefährlichsten Unfrieden. Sire, die gewaltige Entfernung unsers vielgeliebten Bischofs hat uns und das ganze Luremburger Volt doppelt, einmal in unserer h. Religion, dann auch in unsern innigsten heiligsten Gefühlen aufs tiefste verleßt und aufs schmerzlichste gekränkt. Alt und sprichwörtlich ist mit Recht die Treue der Luxemburger gegen ihre Fürsten, aber noch älter und größer war und muß bleiben ihre unverbrüchliche Treue an dem alten katholischen Glauben! Ohne diese hat jene keine Bedeutung, keinen Bestand. Vor allem sind uns die Rechte unserer Religion heilig und bei uns hat sich die profane Hand immer selbst verbrannt, welche freventlich an das dauchfaß rührte. Und, Sire, Gott und Ihnen dankten wir stets wegen des theuern GHeschenkes, und wir hegten einen gerechten Stolz, weil wir das Glück hatten, einen der vortreffiichsten, der geistreichsten und edeisien, der tugendhaftesten und friedlichsten Kirchen⸗
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Randglossen zu dem Entwurfe der neuen Verfassungs-Urkunde.
Randglossen zu dem Entwurfe der neuen Verfassungs-Urkunde. (Fortsetzung) Art. 61-79. Diese Artikel handeln von den Rechten und Befugnissen der Landstände. Die Meisten sind entweder ganz oder doch mit unbedeutenden Abänderungen von der belgischen Constitution abgeschrieben. Es ist wenig darüber zu bemerken. Nur über folgende Artikel glauben wir Einiges fagen zu müssen. Art. 66. „Die Abstimmung geschieht mündlich oder durch Sitzenbleiben und Aufstehen. Ueber das Ganze der Gesetze wird jedesmal durch namentlichen Aufruf und mündlich abgestimmt.“ Die belgische Constitution, Art. 39 setzt hinzu: Die Wahlen und Präsentationen von Candidaten geschehen durch geheime Abstimmung.“ UnserKammer hat wohl nirgends Candidaten vorzuschlagen, aber sie hat doch nach dem neuen Entwurfe mehre Wahlen zu machen, und für diese wünschten wir eine geheime Abstimmung. Art. 67. „Die Kammer hat das Recht der Untersuchung.“ So lautet gleichfalls die belgische Constitution. Unsere landständische Verfassung von 1841 drückt sich ausführlicher so aus „Art. 38. Die Stände können eines oder mehre ihrer Mitglieder beauftragen, die zu ihrem Wirkungskreise ndthigen Erkundigungen an Ort und Stelle einzuziehen. Sie können zum Erlangen dieser Erkundigungen mit en Behörden korrespondiren.“ Es dürfte diese Fassung des gegenwärtigen Artikels vorgezogen werden. Art. 75. „Die Kammer versammelt sich von Rechtswegen jedes Jahr am ersten Dienstage des Monats Mai zum ordentlichen Landtage. ' Der Landtag wirb vom König Großherzog in Person, oder aber in seinem Namen von einem zu diesem Zwecke ernannten Bevollmächtigten eröffnet uud geschlossen." In diesem Artikel vermissen wir vor Allem die Bestimmung irgend einer Dauer für die Ständeversammluug. Dieser Punkt ist aber gar nicht gleichgültig. Dann ist nicht, wie in der belgischen Eonstitution, (Art. 70), gesagt, daß der König die ordentliche Etändevcrsammlung auch früher berufen kann. Ohne diese Klausel müßte aber jede »or der be- stimmten Frist zusammenberufene Versammlung der Landstände als eine außerordentliche angeschen werden, was in an eben Fällen seine Nachtheile haben könnte. Weiter ist in der belgischen Eonstitution bloß gesagt, der König soll die totänbevcrsammlung schließen. Das ist be»er; denn ge* setzt, der König unterließe es, für die gesetzlich bestimmte Zeit die Stände zusammenzuberusen, dann würben diese Kraft des Gesetzes selbst zusammentreten können, und dürften sich selbst konstitviren und ihre Verhandlungen beginnen, was aber alles ungültig wäre, sobald die SSerfaffung die Iröffnung der Landstände durch den Fürsten oder feinen ©teil« Vertreter fordert. Art. 80-87. Diese Artikel handeln von der Regierung des Großherzogthums. Wir übergehen hier mehre Artikel, weil sie uns scheinen zu keinen besondern Bemerkungen Veranlassung zu geben. Art. 80. „Die Regierung des Großherzogthums besteht aus höchstens fünf Mitgliedern, welche den Titel Regierungsräthe führen. Sie verwalten das Land unter Beobachtung der Gesetze und Verordnungen.“ Art. 81. „Der König ernennt und entäßt die Regierungsräthe, und wählt unter ihnen einen Präsidenten.“ Es giebt also in Zukunft keinen Gouverneur mehr, sondern bloß einen Präsidenten des Regierungs⸗Collegiums, der unter den fünf Regierungsräthen vom König gewählt wird. Eine wichtige Frage haben wir hier zu stellen, nämlich die: Welche Stellung wird der General⸗Sekretär zum RegierungsCollegium haben? Wird er Mitglied des Regierungs⸗Collegiums sein oder nicht? Hat er in gewissen Fällen berathschlagende Stimme oder nicht? Ulnsere landständische Verfassung von 1841 enthält über diesen Punkt, Art. 43, folgende Bestimmung: Wenn die Sitzung (des Regierungs⸗Collegiums) von vieren gehalten wird, hat der General⸗Sekretär berathschlagende Stimme.“ Wir erklären uns durchaus gegen eine solche Bestimmung. Der Sekretär soll Sekretär sein, und weiter nichts. Schon so ist sein Einfluß sehr groß. Ist er aber Mitglied des Regierungs⸗Eollegiums, oder hat er auch nur in gewissen Fällen berathende Stimme, dann ist sein Einfluß größer, als der des Präsidenten, ohne daß er die Verantwortlichkeit dieses Letzteren hat. Die Regierung, unter der wir in den letzten Jahren standen, war eine Sekretären⸗Regierung von oben bis unten, von der höchsten Landeshehörde bis zu der niedrigsten Gemeindeverwaltung herab, und wir glauben, daß die Erfahrungen, die man in allen Regionen gemacht hat, uns das längere Fortbestehen derselben nicht wünschen lassen. “ Art. 82. „Jeder einzelne Negierungsrath ist für die Akte verantwortlich, welche von ihm in dem ihm angewiesenen Dienstzweig ausgegangen sind, e.“ Die belgische Consttution sagt bloß: „Art. 63. Die Person des Königs ist unverletzlich, seine Minister sind verantwortlich.“ Auch die französische Charte von 1830 enthält nichts weiter. Der gegenwärtige Verfassungsentwurf aber beschränkt die Verantwortlichkeit jedes einzelnen Regierungsrathes ausdrücklich auf jene Akte, welche von ihm in dem ihm angewiesenen Dienstzweige erlassen sind. Darin erkennen wir einen lobenswerthen Fortschritt. Die Zeit wird die Wichtigkeit dieser Bestimmung zeigen. Art. 83. Dieser Artikel schasft die Kanzlei ab, und entspricht darum dem Verlangen des ganzen Landes. Art. 86. „Die Kammer hat das Recht, die Regierungsräthe in Anklagezustand zu setzen. - Ein Gesetz wird die Verantwortlichkeitsfäle, die zu verhängenden Strafen, und das Verfahren festsetzen, welches entweder auf die Anklage Seitens der Kkammer, oder auf die Belangung des verletzten Theiles, u beobachten ist. Art. 124. „Bis ein Geses hierüber besteht, hat die Kammer das beliebige Recht, einen Regierungsrath in Anklagezustand zu setzen, und der Obergerichtshof wird über ihn in allgemeiner Versammlung das Urtheil sprechen, unter Bezeichnung der Gattung des Vergehens, und Vesimmung der Strafe. Gleichwohl kann die Strafe nicht härter sein, ais die Zuchthausstrafe, vorbehaltich der Fäle, welche durch die Strafgesehe besonders vorgesehen sind. - Die Räihe des Obergerichtshofes, welche Mitglieder der Kammer sind, haben sich aler Theilnahme am Verfahren und am Urtheile zu enthalten.“ Wir haben diese Artikel absichtlich zusammengestellt, um zu zeigen, daß sie illusorisch sind und geeignet, dem unaufmerksamen Leser Sand in die Augen zu streuen. Man vergleiche Art. 4 des Strafgesetbuches, worin es heißt: „Keine Uebertretung, kein Verbrechen, darf mit Strafen belet werden, die das Gesetz nicht verhängt hatte, ehe sie begangen wurden.“ Man vergleiche auch Art. 18 des gegen⸗ wäriigcn VerfassungsentwurfeS, welcher lautet: „Keine ©träfe kann festgesetzt oder angewendet werden, als nur Kraft des Gesetzes." Aus diesen Bestimmungen gebt wohl klar genug hervor, daß, so lange fein Gesetz über die Verantwortlichkeit der Negierungsrälhe besteht, feiner derselben darf gerichtlich belangt werden, als nur in den vom Strafgesetzbuch vorgesehenen Fällen. Die Art. 86 und 124 verleihen also wohl den Negicrungsräthen das Privilcgium, daß sie nur vor das Obergericht können belangt werden, für das Land aber enthalten fie keine neuen Garantier!,, so lange nur fein Gesetz über die Verantwortlichkeit der Mitglieder der Negierung und deren Straffälligkeit haben. Dies Gesetz muß also so bald als möglich erfolgen. (Forschung feig»)
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Ein Wort über die Interpellation am 3. Juni und über die Antwort der Regierung
Ein Wort über die Interpellation am 3. Juni und über die Antwort der Regierung Adresse der gesammten Pfarrgeistlichkeit der Stadt Luremburg an Se. Majestät den König. Sire! vom 3. Juni, die Sache nochmals mit einem Worte zu berühren. Nachdem nämlich der Punkt der läge wegen der erregten Unruhen durch das Urtheil des Gerichtes erledigt ist, hebt die Regierung, um ihre Stellung in der religiösen Frage zu rechtfertigen, einen neuen Nechlsstandpunkt hervor, worauf ihr Zenvürsniß mit dem Bischöfe zu erklären sei. Sic deruft sich nämlich auf die zu Recht bestehenden Verträge über die kirchlichen Angelegenheiten, an denen sic festgehalten, während durch den Bischof ein neves, also ungeseylickcs und willkürliches '-BervoaU tungssnstem eingeführt worden fei. Aber auch hier ist der Standpunkt der Regierung dem des Bischofs gegenüber nicht haltbar. Die Geselle und Verträge, worauf die Regierung sich beruft, stammen aus der losephinischen une Napolconischen Zeit, also aus der Vlülhczeit des Bürcaukratiömus und des des« polischcn Verwaltungssystemes. In unserer Zeit einer freieren geistigen Bewegung, wo die Unabhängigkeit der Kirche von dem wieder erwachten Glauben, von der mächtig in's Seben eingreifenden Wissenschaft, und selbst von dem Drange der politischen Ereignisse zurückgefordert wird, ist ein solcher Standpunkt nicht mehr haltbar. Die Regierung stand hier auf Seiten cines unbeweglichen, den Bedürfnissen der Zeit und den Forderungen des Geistes keine Rechnung tragenren Bcanueuthumes, während der Bischof den Glauben, die Wissenschaft und die Freiheit vertrat. Auch wir, tic Pfarrgeistlichkeit der Stadt Lurembürg, fühlen une gcbrungnt, unfern tiefen Schmerz über das, was gegen unfern innig geliebten Oder» Hirten geschehen ist, auszudrücken. Durch die Einfernung unscrs Vi'ch.'fs, der uns Priestern ein »ruthiger starker Führer und Vorkämpfer gegen die Feinde des hl. Glaubens, ein leuchtendes Muster hoher Pliestertugend, ein Mann voll apostolischen Geistes und voll apostolischer Kraft, und der dem ganzen gläubigen Volke ein wahrer Vater ifno Hirte war, fühlen wir uns alle geschlagen, tief gekränkt; wir sind alle wie verwaiset. Keiner wird uns, Sire, jemals es ausreden können, daß durch die Entfernung unseres Wschoft nicht die Religion selbst aufs tiefste gekränkt und verletzt ist. Jedermann weiß, daß der Bischof nicht deshalb, weil er irgend Icmandcn llnrechl gethan hätte, sondern nur, weil er ein muthiger Vcrihciviger der Kirche, ein wahrhaft apojlolischcr Mann war, von einer Partei von Menschen, welche die Religion iuü)rem^er^en und in ihrem Leben längst verleugnet haben, und die von der alten T, eue und Biederkeit unserer Väter abgewichen sind, angefeindet, verfolgt und selbst in den 'öffentlichen Zeitungen des Landes, die unter Censur des Gouvememeuts gedruckt würben, seit sechs Jahren mit Ver! u nbungrn und Injurien überschauet worden ist. W.nnernun auf Verlangen der religiös-feindlichen Partei entfernt wird, so ist mit ihm die Religion selbst gekränkt. Nur eine kleine Minderzahl , welche das Vertrauen und die Achtung des Volkes verloren hat, bilDete die Sehaar seiner Verleumder und Verfolger, das ganze Volk und der Clerus, mit Ausnahme vielleicht on cmi' gen Individuen hatte sich mit inniger Liebe und Verehrung um einen Hirten geschämt, und in fe[ter Treue Freue une \!eib mit ihm geseilt i nun ist dem Verlangen Weniger, die doch tu Sachen der Religion gar keine Stimme haben können, nach, gegeben, das Volk und der Clerus aber ist auf das allerempfiildlichste und tiefste gekränkt, n„d beiden eine Wunde geschlagen, die nie unt> nimmer heilen une vernarben faim, die auch für die Zukunft wahres Vertrauen und aufrichtige Liebe unmöglich macht, wenn dem Bischof nicht volle GmiiaMiungwird, wenn er nicht in vie Mitte feine*' Volkes zurückkehrt. Ui\b er ist von uns abgerufen als ein Verklagter; mit ihm aber find wir alle beschuldigt uno verklagt. viinc Erklärung feiner Unschuld allein kann das gegen ihn und uns begangene Unrecht nicht gut machen und das erschütterte V^trauen zurückführen, wenn er nicht selbst zu uns zurückkehrt. Darin liegt eben die sichere Bürgschaft für den Sieg seines Systemes, der ganz obne Zweifel, auch wenn seine Person das Opfer werden sollte, erfolgen wird. Den Segen seines Wirkens hier zu Luxemburg kann keine Gewalt der Welt mehr hemmen. Aber der Standpunft seiner Administration war außerdem durch positive Bestimmungen gesichertund geordnet, so daß jeder Vorwurf von Willkührlichkeit in Nichts zerfäll,. Denn bei der Wiederübernahme des Großherzogthumes durch den König war die Grundlage der geistlichen Verwaltung durch einen Vertrag zwischen Pabst Gregor Nv1. und den König Wilhelm l geordnet, und dadurch der Freiheit der Kirche eine breitere Grnndlage gegeben. Den Abschluß dieses Vertrages hatte M. Cappacini unterm 1. Nov. 1841 dem damaligen apostol. Vikar Van der Noot mitgetheilt, und ihm demgemäß eine Instruktion für seine Verwaltung gegeben. Diesem zufolge hatte der Hr. Van der Noot den neuen Dechanten von Grevenmacher ohne Einholung der Genehmigung des Regierungskollegiums ernannt, und der Bischof Laurent hatte nur das bereits vorgefundene Verwaltungssystem übernommen, und gewissenhaft in allen seinen Theilen befolgt. Wollte also nun die Regierung wegen des neuen Verwaltungssystemes Klage führen, so hatte sie nicht den Bischof der Willkühr zu zeihen, sondern sie hätte sich über den König und den wabst beschweren müssen, wegen des Vertrages, den doch beide höchsten Gewalten abzuschließen, das vollkommenste Recht gehabt hatten. ! Wir hofften, durch die vorletzte Nummer unserer Heilung die Verteidigung des angegriffenen und ve> klagten Bischofs, vie vor dem Publikum des In- und Auslandes zu führen, unsere Zcitung übernommen hat, zu Ende geführt zu haben. Durch das erfolgte Unheil des Gerichtes, welches wir vollständig und in feinem ganzen Zusammenhange mit den feit der Mitte des März stattgehabten Ereignissen dargelegt haben, war du Rechtsfrage vollkommen erledigt. Wir hatten uns bestimmt darüber erklärt, daß wir auf weiteres Gerede, auf Ansichten und moralische Convictioncn uns gar nicht mehr einlassen würden und uns nur halten würden an Sei einmal ftststehendcn Lösung der Rechtsfrage, worauf allein hier Alles ankam. Denn die That,ache stehet von nun an fest „daß der Bischof in Bezug auf die Ereignisse vom 16—18 März fälschlich angeklagt werben ist. Damit ist aber noch keines Wca.es gesagt, daß zunächst diejenigen, welche die falsche Anklage geführt und betrieben haben, mit bösem Willen und gegen ihre bessnc Ucberzeugung ael)anbelt haben. Sic konnten voreingenommen und actäui'd-t sein. llebi-rl)aupt hat unsere Zeitung nicht die Rolle cines Anklägers gegen cine Behörde, sondern nur die Rolle cine« Verthcidigcrs für cine angeflaçuc Behörde übernommen. Die Versammlung der Abgeordneten des ganzen CleruS hat bereits unterm 2. Mai um Gerechtigkeit und Genugthuung für den Bischof gebeten. Die Bürgerschaft der Stadt hat mît großem Eifer eine Bittschrift um die schleunige Rückkehr des geliebten Hirten unterzeichnet. Daß die Unterzeichnung derselben nicht, wie böswillige Menschen sagen werden, durch Ucberredung zu Stande gekommen ist, son» bern ein Werk der freiesten Liebe war, das beweisen drittehalbtausend llnterfd^riftcn, und die Namen der angesehensten Bürger, die sie trägt. Wir, die Pfarcgeistlichkeit der Stadt, hatten bisher uns enthalten, unsere, dem ganzen gläubigen isolfe kundiqc Liebe und Treue gegen den Oberhirten, und itttfet sehnlichstes Verlangen nach seiner blilcigen Rückkehr ausulsprechen, weil wir die Beendigung ter begonnenen Untersuchung abwarten wollten, um bann um so kräftiger unsere (Stimme für die verfolgte Utifduilb 511 erheben. Das &cxid)t -hat gesprochen, nur feinen Grund einer Klage' gegen un Verleumdeten finden können. Däne es auch nur dm schein eines Grundes finden können, ' Lire, Sie wissen es, dasselbe würde den Bischof nicht Also auch hier ist der vom Rcgicrungs-Collegium eingenommene Standpunkt völlig unhaltbar und rechtlich nicht begründet. Was die übrigen Mittheilungen der Regierung betrifft, so verweisen wir einfach auf die Veröffentlichungen des Hrn. Provikar Adamcs. Sic sagen genug.' Heber den theilweise mitgeteilten Bericht in Betreff der Unruhen vom 16.—18. März überlassen wir das Unheil ganz unv gar dem Publikum, welches alle einzelnen Theile würdigen kann. Möge es nur dem Ncgienmgs- Collcgium gefallen, ihren ganzen Bericht, d,'h. Alles über die hiesigen Vorgänge und das Benehmen beö Bischofs und des Sleruô in jenen Tagen zum Haag berichtete, in seinem vollständigen Zusammenhange dem Publikum bekannt zu machen. Obschon wir also hofften, nach Bekanntwerdung des Spruches des Gerichtes die Verhandlung über die Rechtsfrage in dieser Angelegenheit aus unserer Besprechung ganz fallen lassen zu können, so nothigt uns voch die Antwort des Regierungskollegiums auf die Interpellation in der Slandeversammlung herschont haben. Voraussichtlich werden nun zwar doch die geheimen Verdächtigungen nicht aufhören, und vielleicht werden einzelne Subjecte „ihre moralische Conviction“ auszusprechen fortfahren, daß der Bischof oder der Clerus an den Unruhen des 16. und 17. März betheiligt seien. Aber hier können allein Thatsachen Werth und Bedeutung haben. Wir alle, der gesammte Pfarrclerus der Stadt, die wir doch dem Bischofe einer Seits, und dem Volke cknderer Seits so nahe standen, und nahe stehen, haben die feste Ueberzeugung, daß der Bischof unschuldig ist, daß er weder mittelbar noch unmitelbar zu den vorgefallenen Unruhen mitgewirkt, noch um die Entstehung derselben gewußt habe. Wir sprechen diese unsere feste und unumstößliche Ueberzeugung nicht nur vor Ew. Majestät, sondern auch vor der ganzen Welt aus, wir betheuern sie aufs kraftvollste, und sind bereit, sie durch einen feierlichen Eid zu bekräftigen und zu beschwören. Da nun die Sachen so stehen, Sire, so verlangt die Gerechtigkeit Genugthuung für den unschuldig Verklagten und Verleumdeten. Nur seine Rückkehr kann uns beruhigen und das Volk zufrieden stellen. Gegen die Forderung der Gerechtigkeit wird das entgegengesetzte Verlangen einiger Ungerechten nichts vermögen. Sire, wir sind überzeugt, daß Sie keine Ungerechtigkeit gegen den Bischof gewollt haben; aber rechtfertigen Sie auch unser Vertrauen durch die That. Luxemburg, den 1. Juni 1848. Die Pfargeistlichkeit der Stadt Luxembrg. 1. Pfarrei zu unserer lieben Frau. (Gez.) N. Adames, Pfarrer und Apost. Provikar. - H. Weber, Pfarrverwalter. - Mersch, Vikar. - Al. Noel, Vicar. - J. J. N. Lacave Vikar 2. Pfarrei zu St Michael. B. Ambrosy, Dechant. Scharf B. Vicar. Th. Heinen, Vicar. 3. Pfarrei zu St. Johann im Grund. Würth, Pfarrer. - Fr. Grimberger Vikar. 4. Pfarrei zu St. Mathäus im Pfaffenthal. Bertrang, Pfarrer. 5. L. Sühs, Pfarrer im Hospital. 6. N. Wies, Seelsorger des Athenäums.
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Beilage zu Nr. 23 des „Luxemburger Wortes für Wahrheit und Recht."
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Adresse der Pfarrei Reinsdorf.
Adresse der Pfarrei Reinsdorf. Sire, Schon einen langen Monat erwarten wir »er* trauensvoll Gerechtigkeit auf die, von unserer gart* zen katholischen Geistlichkeit in ihrer Sitzung vom 2. Mai letzthin, an Il,re Königliche Majestät gerichtete Vorstellung in Betreff uufcrê hochwürdigsten Herrn Bischofs. Sollen vielleicht 40 ober 50 Verleumder und Gottesleugner mehr als 150 00 treve katholische Untertanen in der Wagschale der Gerechtigkeit gelten, und wir nebst den vielen bisherigen Unterdrückungen und ungerechten ©efei^-n auch noch zuletzt, wie die ersten Christen von -leiten und Juden, in unseren Zeiten von abgefallenen Christen in unserem Glauben geknechtet, und unsere Ncligiousbiencr durch zu erwartende neve Gesetze über die öffentliche Religionsausübung, nach Belieben unserer Glaubensfeinde verfolgt werden ? Dieses baben wir gewiß nicht »on Ihrer Majestät verdient, die wir während der belgischen Revolution mit unseren Herren Geistlichen so treu an unfevem Fürstenhaus hingen, da hingegen, wie allgemein bekannt, mehrere jetzt'gc bochangestelltc Scannen, das ganze Land zum Abfalle;u verleiten aus allen Kräften sich bemühten. Daß gegen ihren rechtmäßigen Fürsten Meineidige feine gerechte und treue Volksvenvaltcr werden können, — erwarteten wir uns schon bei deren Ernennung, und bestätigen fegt leiter die vielen an Ihre Majestät ergangenen Pretestalionen und Pc» lit ion en. Nur Gerechtigkeit hat ,511 allen Zeilen die Throne befestigt, Ungerechtigkeit aber nach und nach wanke» und fallen gemacht. Nur um Gerechtigkeit unv nichts als Gerechtigkeit flehen zu Ihrer Könlg'iclM Majestät Ihre betrübte, doch allzeit getreue Untertl;anen »on Reisdorf. Den 2. Juni 1848. (Folgen die Unterschriften.)
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Das Regierungs-Collegium, de la Fontaine. Ulveling. Pescatore. Simons. Iurion.
Das Regierungs-Collegium, de la Fontaine. Ulveling. Pescatore. Simons. Iurion. Luxemburg, den 4. Juni 1848. An die Herren Dechanten und Pfarrer des Aposlolischen Vikariats Luremburg. Meine Herren Ich habe die Freude, Euch die Antwort unsers Gnädigsten Königs und Großherzogs auf die Anträge Eurer am 2. Mai d. J. hier zu Luremburg versammelten Vertreter und Abgeordneten hiermit wortlich und vollständig mitzutheilen. Dieselbe ist im Auftrage Seiner Majestät durch den einstweilen mnit der Direction der Staats⸗Kanzlei beauftragten bergerichtsrath, Herrn Würth⸗Paguet, verfaßt und mir zugesandt worden. Sie lautet: „Hochehrwürdiger Herr! „In einer unterm heutigen ihm zugestandenen Audienz hat Herr Föhr, Präses des Priester„Seminariums zu Luxemburg, Seiner Majestät, Namens der Luremburger Geistlichkeit, eine Adresse zu dem Zwecke überreicht, daß der König Groß„herzog geruhen möchte, eine gerichtliche Untersuchung „über die Frage einleiten zu lassen: Ob die dem, „von seinem Sitz entfernten, Apostolischen Vikar „des Großherzogthums Luxemburg, Herrn La u„rent, aufgebürdeten Verbrechen gegründet, oder „ungegründet seien, d. h. ob derselbe wirklich, es sei „mittelbar oder unmittelbar, an den unterm 16-18 „März d. J. zu Luxemburg statt gehabten Unruhen „Theil genommen habe; und daß wenn Seine Hochwürden als unschuldig in dieser Sache erklärt würden, derselbe in sein geistliches Amt wieder ein„gesetzt werde. „Demzufolge haben Seine Majestät geruht mir „aufzutragen, Ew. Hochehrwürden zu benachrichtigen, daß, was den ersten Punkt betrifft, nämlich die „gerichtliche Untersuchung, dieselbe bereits seit der Epoche der vorgefallenen Unruhen angefangen, „und Herr Gouverneur im Namen Seiner Majestät „ersucht worden ist, diese Sache so viel moglich „beschleunigen und zu einer rechtlichen Entscheidung „bringen zu lassen. „as die zweite Frage betrift, darüber müssen „Seine Majestät, unser allergnädigster König und „Herr Sich Allerhöchstseine Entschließung einstwei„len und in so lange vorbehalten, bis das Gericht sich über die Urheber und Mitschuldigen der Un„ruhestiftung ausgesprochen, und Allerhöchstdieselben Sich späterhin mit dem Päpstlichen Stuhle benom„men haben werden. „Schließlich habe ich noch die Ehre Ew. Hochehr„würden zu benachrichtigen, daß die durch die ver„ehrliche Synode unterm 2. d. Mts. ausgedrückten „Wünsche, die Regulirung der Kirchlichen Angelegen„heiten Luxemburgs betreffend, bei den bevorstehenden Unterhandlungen zwischen dem Königlich⸗Groß„herzoglichen Gesandten zu Rom, und dem heiligen „Stuhle in ernste Erwägung gezogen werden sollen. „Im Vorstehendem habe ich die Ehre mich den „Befehlen Seiner Majestät zu entledigen und Ew. „Pochehrwürden die Versicherung meiner vollkommen„sten Hochachtung darzubringen. „Der Obergerichts⸗Rath einstweilen mit „der Direktion der Staats⸗Kanzlei beauftragt Ggez.) Würth⸗Paquet. „Haag, den 10. Mai 1848. „Sr. Hochehrwürden „dem Herrn Provikarius A dames, „zu Luxemburg.“ Aus diesem Schreiben des Herrn Kanzlers ersehet Ihr meine Herren, daß nach der ausdrücklichen und ganz bestimmten Aufassung Seiner Majestät unsers vielgeliebten Königs und Großherzogs nur die gegen unsern theuern Oberhirten erhobene Anklage wegen der am 16.-18. März hier zu Luxemburg stattgehabten Unruhen der Grund war, warum derselbe auf eine Zeitlang von uns entfernt worden ist. Es ist in dieser von Seiner Majestät gegebenen Erklärung ganz und gar keine Rede von einer schon vor den Ereignissen des 16., 17. und 18. März, und unabhängig von diesen, durch Unterhandlungen mit Rom erwirkten Abberufung unseres geliebten Oberhirten. Ganz im Gegentheil erklärt Se. Majestät, daß es von dem Ergebnisse der bereits gleich nach jenen Ereignissen begonnenen Untersuchung abhange, welche Entschließung Allerhöchstdieselbe ferner in Bezug auf die erbeiene Rückkehr des Hrn. Bischofs fassen werde. Dadurch wird jedes Gerede über eine durch Verhandlungen mit Rom erwirkte und bereits feststehende Abberufung des Herrn Bischofs, die unabhängig wäre von der gegen denselben erhobenen Anklage wegen der oben erwähnten Unruhen, ganz und vollständig widerlegt. Denn wäre die Abberufung aus andern Gründen geschehen, und unabhängig von den in Betreff der Unruhen erhobenen Klage erwirkt worden, wie könnte dann überhaupt noch von einer Rückkehr des Hrn. Bischofs irgendwie die Rede sein? Und wie könnte dieselbe auch nur in irgend einer Weise von dem Ergebniß der gerichtlichen Untersuchung abhängig gemacht werden? Es geht also aus der Antwort des Königs Großherzogs unwiderleglich hervor: 1. Daß der Herr Bischof nicht in Folge von Unterhandlungen die vor den Ereignissen des 16.-18. März stattfanden, sondern nur in Folge der wegen jener Unruhen erhobenen Klagen, abberufen ist; 2. Daß diese Abberufung nicht desinitiv ist, und also nach günstigem Ergebnis der Untersuchung die ückehr des geüiebten Bischofs gehofst werden kann: . Daß allerdings die hier gehaltene gerichtliche untersuchung wegen derunrühen vom i6 »ss März ßegen den Herrn Bischof gerichtet war, wie der König Großherzog ausdrlcklsch erkläri hat. Es mußte also von hier aus in Betreff der fraglichen Unruhen eine Klage gegen den Herrn Bischof beim Könige erhoben worden sein. Durch wen sie aber erhoben worden sei, darüber kann kein Zweifel obwalten. Ich würbe, m. H., in der Auseinandersetzung dieser Punkte nicht so weitläufig gewesen fein, da fie doch aus anbern bekannten Aktmstiicken genugsam konstatiren!, wenn nicht zu meinem größten Erstaunen der Herr Gouverneur in der Sitzung der Stände vom 3. d. M. öffentlich und feierlich über die Angelegenheit des Herrn Bischofs und der religiösen Verhältnisse des Landes Erklärungen von sich gegeben hätte, die mit der Antwort des Königs Groß, Herzogs vollkommen unvereinbar scheinen. Nach diesen Erklärungen wäre die Abberufung des Herrn Bischofs eine definitive. Sie wäre ferner nicht hervorgegangen aus den Ereignissen des 16—18 März. Ja es müßte aus einem, freilich nur stückweise mitgeteilten, Berichte des Regierungs- Collegiums vom 18. März d. I. sogar hervorgehen, als habe dasselbe nicht einmal eine' Klage in Betreff der hier vorgefallenen Unruhen gegen den Herrn Bischof erhoben. Hat der Herr Gouverneur in der Thai diese Ansicht über die Angelegenheit des Herrn Bischofs »or den Ständen aussprechen wollen, so wirb dieselbe durch die hier mitgetheilte Antwort Seiner Majestät auf die Vorstellung der Geistlichkeit vollkommen widerlegt, und ist zu erwarten daß eine Berichtigung der allerdings sehr unrtd> tigm Auffassung des Thatbcstandes erfolgen werbe. Auch kann ich nicht unterlassen, meine Beschwerde gegen Euch, m. H., darüber auszudrücken, daß der Herr Gouverneur in einer öffentlichen Verhandlung unfern Herrn Bischof als „ehemaligen" Apostolischen Vikar des Großhcrzogthums Lurcmburg bezeichnet, da doch Nom ausdrücklich die Abberufung nickt für eine definitive erklärt. Eine solche 53c-äcict;.nung greift der Bestimmung des Apostolischen Stuhles, dem hier allein ein Recht zusteht, »or, und steht im Gegensätze zu der Erklärung des Königs Großher, zogs, der uns nickt der Hoffnung, unfern gelieb« ten Oberhirten wiederzusehen, beraubt. Unerklärlich ist es mir also, wie »on der Abberufung des selben als von einer definitiven Maßregel gesprochen werden könne. Der Apostolische Provikar 3t. Adames.
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Sitzung der Landstände vom 3. Juni 1848. Interpellation in Beziehung auf die geistlichen Angelegenheiten.
Sitzung der Landstände vom 3. Juni 1848. Interpellation in Beziehung auf die geistlichen Angelegenheiten. Gegenwärtig die Herren: N. Metz, Tibesar von ingig, Prucher, Kremer, Schaltus von Niederkerschen, Conzemius, Laporte, Richard, Pondrom, Pinth, Jurion, Schmit, d’Olimart, Berns, Andre Staatsanwalt, Andre Inspektor, Herkmanns, Tibesar von Fouhren, Wampach, Witry Heinrich, Cirang, Even, Loser, Hardt, Lefort, de Tornaco, Motte, Dupair, Hemmer, Wilhelm, Knaff, Wellenstein N., Wellenstein M., Klein, Wepdert, Ch. Mesz, Lamort, Stiff, Pescatore Th., Dasselborn, Schlinck, Hertert, Collin, Heuardt von Lintgen, Heuardt von Schrondweiler, Jacques, Neuens, Peckels, Siebenaler, Macher, Ledure, de la Fontaine, Recht, Fuhrmann, Krack, Weyrich, Greisch, Bernard und Ulveling. Abwesend die Herren: Brassel, Clement, Dams, Funck, Gerard, Hoffmann, de Marie, Metz Aug-, Neumann, Ritter, Scholtus von Bondorf, Witrh, Michel, Würth Th., und Würth⸗Paquet. An das Regierungs⸗Collegium. Eine religiöse Bewegung, unlängst im Großherzogthum noch unbekannt, erregt in einem solchen Grade einen beträchtlichen Theil der Bevölkerung, daß die Nationalversammlung nicht gleichgültig bleiben kann in Gegenwart der so beklagenswerthen Lage der Dinge. Berufen, das wichtige Werk, die Verfassung unseres Landes auszuarbeiten, müssen die großen Interessen des Landes, und unter diesen, die Ruhe seiner Bewohner, mehr als je unsere Aufmerksamteit in Anspruch nehmen, unsere ganze Sorgfalt wach halten. Diese Ruhe kann sehr gefährdet werden durch das Mißtrauen, welches gegen eine gewisse Klasse der Gesellschaft und gegen alle öffentlichen Behörden unkluge Kundgebungen (manisestations) und die eingebildeie Furcht vor Gefahren, hervorrufen, welchen die heilige Religion unserer Väter ausgesetzt wäre, diese eligion, welcher die Luremburger zu allen Zeiten mit unerschütterlicher Ueberzeugung treu geblieben sind und deren wahre Liener für sie immer ein Gegenstand der Hochachtung und Verehrung gewesen. Unter diesen Umständen halten es die Unterzeichneten für ihre Pflicht, die Ursachen der bezeichneten Bewegung aufzusuchen und sie wünschen, dieselben der Beurtheilung der Versammlung anheimgestellt zu seben, damit diese, wenn es Noth thut, über die Maßregeln berathen könne, die zu ergreifen wären, um einer solchen Lage ein Ende zu machen. Dieser Ursachen wegen richten die unterzeichneten Mitglieder an das Regierungs⸗ Collegium, gemäß dem Art. 30 des Reglements, folgende Fragen, sich vorbehaltend, diejenigen Vorschläge zu machen, welche sie für passend halten werden, nachdem sie die verlangten Aufklärungen gehört haben: 1) In welcher Lage besinden sich die mit dem römischen Hof angeknüpften Unterhandlungen in Betreff der geistlichen Angelegenheiten; Unterhandlungen, die dem Lande durch die Proclamation vom 16. März d. J. angefündigt worden sind? 2) Welches sind die von der Regierung angenommenen Grundlagen zur Regulierung dieser Angelegenheiten? - 3----35 3) Kann das Land hoffen, bald die gegenwärtige Lage aufhören und die geistliche Verwaltung den Händen eines geistlichen Oberhauptes über⸗ tragen zu sehen, der ein geborner Luxemburger und definitiv ernannt wäre? Luxemburg, den 3. Juni 1848. Unterzeichnet: d’Olimart, Ledure, Hardt, N. Metz, Stif, Dupair, Dasselborn, Witry H., Lamort, Recht, Knaf, Macher, Weydert, Schlinck, Lefort, Greisch, Berns, Schmit, M. Tibesar von Fouhren, Collin, Klein, Andre Staatsanwalt, Wampach, Richard, de la Fontaine, Wellenstein M., Kremer, Pondrom, Fuhrmann, Herckmanns, Bernard, Loser, Even, Neuens, Sibenaler, Weyrich, Jacques, Scholtus von Niederkerschen, Motte, Cigrang, Pinth, Wilhelm, Hertert, Witry M., Peckels, Heuardt von Lintgen, Heuardt von Schrondweiler, A. Metz, N. Wellenstein, Laporte, Conzemius und Ch. Metz. Autwort des Regicrunas-Eollcgiums. Wir sind es der hohen Prärogative der Versammlung, wir sind es dem Lande, wir sind es uns selbst schuldig, uns mit einem vollständigen Freimuthe, aber auch mit ter Zurückhaltung tic durch Rücksichten »ou jeder Art nothwendig wirb über die Fragen zu erklären, die eben an uns gerichtet worden. Seit einet Reihe »on Jahren macht sich die Nothweudigkcit fühlbar, auf gesetzlichem Wege die Ordnung der Beziehungen der geistlichen Macht zum Staate und eine Acnderung in dem religiösen Verwaltungssystem, das feit 1842 im Lande eingeführt worden, zu erhalten. In der That, die Gültigkeit der gesetzlichen Bestimmungen und der Verträge von vor 1830 ist bei vielen (Gelegenheiten bestritten worden: man be* hauptete, indem man sich auf die Artikel 14, 16 und 19 der belgischen Berfassungs- und auf bin Artikel 12 der Wieder-Besitzergreifungs-Urkimre vom 21. Juni 1839 berief, daß die Konkordate von 1801 und 1827 und die organischen Artikel des Jahres X aufgehört hätten in Kraft zu fein; hieraus entstanden bedaucrnswerthe Streitigkeiten und Konflikte. Die Verwaltung des Landes hat dieselben immer beklagt. Andererseits erregte das seit 1842 eingeführte re* ligiöse Verwaltungssystem einen lebhaften Widerspruch im Lande und unterhielt in ihm eine beständige Erbitterung. Ocffentliche Verhandlungen über einen Gegenstand, ter bis dahin außerhalb aller Discussion geblieben war, ganze Klassen von Bürgern sich über'religiöse Bedrückung beklagend; die Ruhe der Familien erschüttert; Anmaßungen, denen sich die Regierung oft widersetzen mußte; der Zwiespalt zwischen der bürgerlichen und geistlichen Behörde unterhalten; endlich der Missionszustand, welchem das Großhcrzogthum verfiel : alle diese Begebenheiten brachten dastand in eine ganz und gar „Ausnahmsstellung" im Verhältniß zu den Staaten, die es umgeben; fie drohten, es von Tag zu Tag noch mehr zu vergiften. Diese Cage hatte zu wiederholten Malen die Aufmerksamkeit und die Sorgfalt der Stände erregt. Verschiedene von ihnen ausgegangene Aktenstücke bezeugen ihr Einschreiten in diese Angelegenheiten. Die Adresse durch die Stande in der Sitzung vom 22. Juni 1844 angenommen, enthalt : „Wir sprechen den Wunsch aus, im Interesse der „Religion und des Staates, daß die Beziehungen „zwischen der geistlichen und der weltliche» Behörde „durch genaue Bestimmungen geordnet »erben. Die .Ungewißheit in diesem Gegenstand kann nur unheilvollen Zwiespalt hervorrufen." In der Sitzung vom <:0. Juni 1845, drückte sich der Berichterstatter ter Ecmralseklion, die mit ter Prüfung des Budgets beauftragt war, folgender Maaßcn aus: „Sie (die Centralscktion) spricht außerdem den „Wunsch aus, das doppelte Regiment aufhören „zu sehen, teilt die Statt Vurauluiva, und das „platte Land in geistlicher Beziehung unterworfen „ist. Das ganze Land wünscht unter die Herrschaft des Concordats und der in dessen Folge „er ff en Gesetze znrückzukcl'ren. Die Stände „haben schon in ihrer letzten Adresse dicken wichtigen Gegenstand berührt." Die Adresse von den Ständen in ihrer Sitzung om 24. Juni 1845 angenommen, enthält unter Alnderm: „Es ist für uns, Sire, eine unerläßliche Pflicht,von Neuem ehrfurchtsvoll bei Ew. Majestät guß die immer fühlbarer und offenbarer werdende Nofhe „wendigkeit hinzuweisen, daß sobald als nur mllich, durch einheitliche und bestimmtere Maßregeln ähnlich denen, die bis 1830 immer im Großher„zogthum in Kraft waren, die resp. Rechte der beiden Gewalten, der geistlichen und der weltlichen, die Lage der Luxemburgischen Geistlichkeit, und die Beziehungen der Luremburger mit der Kirche, „die nicht ausschließlich Gewissenssache sind, einer Kirche, der sie heute noch, wie von jeher, von „Herzen und aus Ueberzeugung zugethan sind, festgestellt und aufrecht erhalten werden.“ In der Sitzung vom 26. Juni 1847 haben die Stünde folgenden Wunsch ausgesprochen: „In der gegenwärtigen Lage drücken die Stände, „der thätigen Wachsamkeit des Königs für die In„teressen des Landes vertranend, ehrfurchtsvoll den „Wunsch aus, daß Ihre Majestät Maßregeln er„greifen wolle, um unter uns die Anwendung des Concordates aufrecht zu erhalten, oder um nöthigenfalls es zurückzuführen, welches die Verpflich„tungen der Geistlichkeit gegen den Staat feststellt „und welches zu gleicher Zeit der Geistlichkeit die ürgschaft für ihre wünschenswerthe Unabhängigkeit zusichert.“Wir halten es für überflüssig, hier die Veranlassungen und die Entwickelungen dieser Beschlüsse zu wiederholen, Sie sind in den öffentlichen Dokumenten des Landes enthalten und bezeichnen deutlich die Wichtigkeit und den Zweck dieser gefaßten Beschlüsse. Schritte in demselben Sinne sind immer wieder von Neuem gethan worden. Wir führen nur den an, der im Jahre 1847 direkt zu Rom, durch eine große Anzahl Landstände geschah, ein Schritt, der uns offiziell mitgetheilt wurde. Wir, unsererseits, haben unsere Pflicht nicht versäumt und was das Interesse unseres Landes uns gebieterisch zu fordern schien, das haben wir bei verschiedenen Gelegenheiten gethan, lange vor den Begebenheiten, die den letzten 16. und 17. März in Luxemburg sich ereigneten. So ist auch der Beschluß, mit Rom Unterhandlungen anzuknüpfen, zu dem doppelten Zweck, die Ordnung der Beziehungen der geistlichen Macht mit dem Staate, und das Aufhören der Verwal⸗tungsweise, wie sie seit 1842 eingeführt worden, zu erhalten, älter als die Begebenheiten vom 1 6. und 17. Durch eine Zuschrift vom 17. März benachrichtete uns der Staatskanzler schon, daß er von Sr. Majestät ermächtigt sei, Schritte bei dem heiligen Stuhle zu thun, zu dem bezeichneten doxpelten Zwecke, und bestimmte Forderungen in dieser Beziehung wurden vom HOaag aus nach Rom unter dem DOatum vom 13. März befördert. So hat uns auch durch eine Zuschrift vom 21. März der Staatskanzler bekannt gemacht, daß Se. Majestät uns ermächtige, zur Kenntniß der Stände zu bringen, daß diese Unterhandlungen angeknüpft seien. Es ist also ein Jrrthum, welchen wir hiermit auf die offieiellste Weije berichtigen, daß die Entscheidung, die in Betreff Sr. Hochw. des Herrn Laurent, des ehemaligen Apostolischen Vikars des Großherzogthums, von Sr. Majestät, dem König⸗Großherzog und von dem heiligen Vater genommen worden, ihren Grund in den Begebenheiten des 16. und 17. März haben. Uebrigens war es erst den 18., wo wir unsern Bericht über diese Begebenheiten an Se. Majestät richteten. Wir können ohne allen Anstand den wörtlichen Inhalt jenes Berichtes geben. „Seit mehreren Tagen sollte eine Versammlung „von Notabeln in den Sälen des Luremburger „Hofes Statt haben, um eine Adresse an Seine „Majestät zu bergathen. Wir haben dieses, öffent„lich angezeigte Vorhaben, schon in unserer Zuschrift „vom 15. März mitgetheilt. Man sagte, daß unter den aufzunehmenden Bitten sich auch die, den Apostolischen Vikar zu entfernen, befände. „Die Versammlung ausdrücklich verbicten, wäre „eine im Augenblick gefährliche untervrückende Maßregel gewesen. Man suchte also durch die Ueberzeugung die Vertagung oder die Abänderung der Lemonstration zu bewirken. Dieses gelang theilweise. Der Daragraph den „Bischof betreffend, wurde aus dem Entwurf gestrichen und die Versammlung abgesagt.-. „Wir fügen hier eine gedruckte Anzeige bei, die „viel verbreitet wurde und die verfaßt ist von dem „Advokaten, Herrn München! „Die Stadt ihrerseits machte die Proklamation „bekannt, die wir unter A beifügen. „Es stand also zu hoffen, daß jeder Auflauf ver„mieden werde, da die Versammlung nicht Statt haben sollte. „Jedoch gegen vier Uhr bildeten sich Gruppen hauf dem Wilhelmsplatz von Menschen aus der niedrigsten Klasse und von Kindern. „Bald begaben sie sich in Masse nach der Kirche, „von da, nach einer Anrede, in ein an die Sakristei „anstoßendes Zimmer, wo durch Priester eine Bitt„schrift zur Unterzeichnung dem Publikum dargereicht „wurde. „Die Zusammenrottung concentrirte sich nun in „der Straße vor der Kirche, wo sich auch der Ad„vokat München anwesend fand. Von der Menge als Freimaurer bezeichnet, suchte er sie anzureden, aber er wurde ausgepsiffen, verfolgt, und nachdem er mißhandelt worden, flüchtete er in ein Wirths„haus. „Von da zog die Menge direkt vor das Haus „des Bürgermeisters; sie zerschlug die Läden, die „Fenster, warf Steine in die Zimmer, und hätte „ohne Zweifel Alles »erbeert, wenn die Gendarmerie „nicht im Laufschritt hinzugekommen wäre, ihren „Commandante» an der Spitze, und die Straße gesäubert hätte. „Die Militärmacht kam auch bald hinzu und trug „bei, die Ordnung aufrecht zu erhalten. „Die Menge beschränkte sich nun »on diesem „Augenblick an darauf, die Straßen zu durchziehen, „verworrenes Geschrei auszustoßen. Sie begab sich „vor das Haus des Apolischcn Vikars, indem sie: „Es lebe der Bischof! schrie. „Des andern Morgens wurden kräftige Maß„regeln beschlossen, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Wir fügen die Proklamation bei, die die „Stadt erließ. Eine imposante Vürgergarde würbe „bewaffnet. Der General-Commandant lieferte die „Waffen. Patrouillen gingen die ganze Nacht. „Verhaftungen wurden vorgenommen, aber es fanden keine Unordnungen mehr Statt. „Die Nutze scheint heute vollständig gesichert in „der Stadt." Wir kommen zu den Verhandlungen mit Rom zurück. Seit dem 5. April waren sie zu Rom selbst angeknüpft. Diese Unterhandlungen haben bis jetzt nur die eine Thatsache, welche wir zu Ihrer Kcnntniß bringen könnten, zum definitiven Resultat gehabt, nämlich: die Zurückberufung des Apostolischen Vi< kars, durch den heiligen Vater am 8. April zugegeben, unter der Bedingung, daß für eine anständige Pension des Prälaten gesorgt würbe. Was die Ordnung des Wesentlichsten, nämlich: das Conkordat selbst betrifft, so ist die Forderung für eine bessere Ordnung der religiösen Angelegenheiten des Großherzogthums mit'dem väterlichsten Wohlwollen vom heiligen Stuhle aufgenommen worden (Office »on Monseigneur Antonelli vom 12. 'April 1848) und die Unterhändler sind »on beiden Seiten ernannt. Diese Unterhandlungen haben ihren Fortgang. Alles, was wir Ihnen in dieser Beziehung sagen können, beschränkt sich auf die Versicherung, daß die Grundlagen dieser Unterhandlung der öffentlichen Meinung und den legitimen Wünschen der Luxemburger Geistlichkeit und der Gläubigen entsprechen werden, und daß wir die festeste Hoffnung haben, daß der Erfolg der Anstrengungen der Regierung dazu beitragen wird, das Zutrauen und die guten Beziehungen zwischen der Geistlichkeit und dem Staate zu befestigen und daß er cine vollkommene Zufriedenstellung allen aufrichtigen Katholiken und allen Vuremhirgern geben wird, denen die Religion und bei frieden des Landes thcucr sind.
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Die Artikel 20, 23 unb 24 des Verfassungsentwurfs der Central-Commission.
Die Artikel 20, 23 unb 24 des Verfassungsentwurfs der Central-Commission. Es ist wirklich merkwürdig, welch' cine Scheu gegen die Freiheit der Religion nnd die Freiheit des Unterrichts sowohl der Fiintzehnerausschuß, als auch die Centralkommission an den Tag legen. Beide Eommissionen sind darin vollkommen einverstanden, der Irreligiosität die unbeschränkteste Freiheit zu garanti«». In keinem der von diesen Commissionen ausgegangenen Entwürfen fehlen die dahin zielenden Bestimmungen der belgischen Eonstitution. Aber ebenso einstimmig sind sic auch, wenn es sich b'rum handelt, die Freiheit der Religion zu unterdrücken. liebet den Entwurf der Fünfzehner- Eonunission haben wir uns in unfern frühem Nummern sattsam ausgesprochen. Der Entwurf der Eentralcommission ist aber noch cher schlechter, denn bellet-, als der der Fünfzehncr. Zwar lautet der Art. 20 nunmehr dem Art. 14 der belgischen Constitution gleich, mit der Ausnahme jedoch, daß wenigstens der deutsche Sert noch von Verhütungsmaßregeln spricht; aber dagegen hat die Eentralcommission den Art. 24 des Entwurfes der Fünfzehn» gestrichen, und will uns dadurch in cine Lage versetzen, die selbst der alte preußische Nürcautraiisnrus nicht mehr haltbar fand. Schon seit beinahe acht Jahren hat Preuße» die Corrcspondcnz der Geistlichen mit ihren Obern ganz frei geben malten, und heute will die Centralcommission unserer Landständc diese» Gegenstand von Verträgen abhängig machen! Das'ist ein zu arger Anachronismus! Wir müssen durchaus für die Beibehaltung des Art. 24 der Fünfzehnercommission stimmen. Denselben unterdrücken hieße den gehässigsten Bcamtcntespotivmus über die Kirche begründen. Aber auch dann, wenn der 24. Artikel der Fünfzehnercommission wiederhergestellt ist, haben wir noch vieles gegen den An. 23 der Centralcommisfton auszusetzen. Vorerst müssen wir noch einmal daran erinnern, daß das Vcrhältniß der Kirche zum Staat gar nicht mehr darf zum Gegenstand von Verträgen gemacht werben. Unsere Kit fordert gebieterisch, — und sic wird ihrer Forderung Geltung zu verschaffen wissen, — daß man ganz einfach die Kirche für unabhängig vom Staate erkläre. Wenn aber die Eentralcommission gar »erlangt, daß das zwischen dem Staatsobcrhaupte und dem h. Stuhle zu schließende Konkordat der Gutheißung der Landstände unterbreitet werbe, dann gilt das so viel, als wäre gar nichts festgesetzt. Was nun den Art. 24 der Ccntralcommission betrifft, so lautet er zwar etwas besser, als der Art. 28 des Fünfzehnerausschusses; aber wir vermissen noch immer die ausdrückliche Gewährleistung der Unterrichtsfreihcit. Zwar schließt dieser Artikel dirselbe nicht mehr aus, ja er scheint sich indirekt für dieselbe auszusprechen, indem eS nicht mehr heißt, wie im Fünfzehnercntwurf: „das Gesetz ordnet alles, was auf den Unterricht Bezug hat;" son« bern: „das Gesetz ordnet alles auf den offen lichen Unterricht Bezügliche." Aber dies genügt nicht; man muß sich frei und unumwunden für die Freiheit erklären, sonst halten wir uns berechtigt, das Ganze für einen Kniff an^ufeben, den man nachher für bürcaukratische Zwecke auszubeuten gc« denkt.
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Adresse der Stadt Grevenmacher.
Adresse der Stadt Grevenmacher. Die hier unterzeichneten Einwohner der Stadt Grevenmacher kommen unterthänigst ein, Jire Königliche Majestät zu bitten, die baldigste Zurückberufung ihres vielgeliebten Oberhirten zu befördern. Unter den vielen dringenden Beweggründen, die uns zu diesem gerechten Schritte verpflichten, sind wohl die wichtigsten, den Irrthum, in welchem Ew. Königliche Majestät geführt worden, zu widerlegen, und das Zutrauen Ihrer tiefgekränkten katholischen Unterthanen wieder zu beleben und zu vermehren. In der Hoffnung, daß den gerechten Wünschen der Unterzeichneten, Ihren gehorsamen Unterthanen, gewillfahrt werde, verbleiben wir„Ew. Majestät getreue Unterthanen. (Folgen die Unterschriften aller Familienhäupter der Stadt Grevenmacher, mit sehr wenigen Ausnahmen, gegen 350 an per Zahl.) Außerdem sind Adressen eingegangen von Manternach, von Weiswampach, von Asselborn, von Berg, von Wilwerding, von Ulflingen, von Säul, von Helzingen, von Arsdorf und von vielen andern Orten.
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Eingesandt.
Eingesandt. Luxemburg, 5. Juni. Die am 3. d. M. von mehreren Mitgliedern der Ständeversammlung an das Regierungscollegium gerichteten Interpellationen, so wie die Erwiederung dieser Behörde, sämmtlich in französischer Sprache abgefaßt und in vielen Exemplaren verbreitet, geben mir Anlaß zu bemerken, wie widerwärtig es ist, wahrnehmen zu müssen, daß bei offiziellen, ja selbst bei feierlichen Verhandlungen, wie es hier der Fall war, jene Honoratioren es unter ihrer Würde zu halten scheinen, sich der deutschen Sprache zu bedienen, besonders jegzt, da mehrere der gegenwärtigen Ständemitglieder der franzosischen Sprache unkundig sind, und zumal das Französische, welches man dem Publikum in dergleichen Aktenstücken auftischt, alle Tage erbärmlicher wird. So z. B. wird in besagter Erwiderung des Regierungs⸗Collegiums der Auszug eines Berichtes nach dem Haag mitgetheilt, worin von dem am 16. März c. dahier stattgehabten Straßenunfug so wie von dem desfallsigen Einschreiten der Gendarmerie die Rede ist, und wiid dabei von Letzterer in einem s. g. Bülletinstyl berichtet: quelle eiait venue au pas ce course, s0n connuncant en tête, ei nvalt ballayé lla rune. Nun kann man wohl sagen: halayer la foule, oder balaz er la rue de la fonle qui l’obstrue, hier aber heißt es geradezu: „die Gendarmerie sei im Laufschritt, ihren Kommandanten an der Spitze, gekommen uno habe die Straße gekehrt,“ welches freilich so poetisch nicht klingt, als es etwa beabsichtigt war.
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Pub. 1 Page 4
Durchschnittliche Marktpreise vom 7. Juni 1848. Walzen gr. 28, 00; Mengloin gr. 24; Joggen gr. 21. Gerste gr. 19; Hafer Fr. 15, 00 per Malier; Butter Fr. 0, 70 das Pfund; holz gr. 18, die Korde; He» gr. 40, 00; Stroh gr. 18, per 1000 Pfund; Erbsen Fr. 32; Kartoffeln Fr. 7, per Malter. Fremdenliste vom 3. bis zum 7. Juni. Im Kölnischen Hofe. — $)&. Rothhard, Handlung^, reisender a. Nordhausen; Migcon, Eigenthümer a. Amerika. Im Luxemburger Hofe. — $$>. Kurß, Kaufmann a. Krcuznach ; Brach, Zahnarzt a. Saarlouis; Kuchen, Hand, lungsreiscnder a. Trier. In einem anbern Easthause. — Hrn. Vodsoon, Kaufmann a. Pcnvcz. Die Interpellation der Landstände, so wie das Schreiben des Herrn «Provikars N. Adames an die Herren Demanten und Pfarrer des apo- stolischen VilarialS Lurcmbura,, sind für 13 Gentimes zu haben bei M. Behrens Sohn.
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Luxemburger Wort no. 23 08.06.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht Insertiottsgebührcn 15 Centimes pro Zeile ober Raum aus Pctitschnst. '>, ; ! v Bestellungen und Briese^ch werden franro erbeten. Abonnements-Büreau m Lurcmburg, Großstraße Nr. 105. Pliimimelationsplcis fui 3 Mon. 6 Mon. 1 Salir, l'urcmburg: 5 Fi. 10 str. 20 Fl. «U«lßÖrta! 5,75 11,25 22,50 Mr. V 3. ïDonnerjtaô, î>eu 8, 3uni 1549.«
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Sitzung der Ständeversammlung vom 3. Juni.
Sitzung der Ständeversammlung vom 3. Juni. Die Sitzung mx für 9 Übt angesagt, wurde aber bis 11 Uhr ausgesetzt. (Die Beilage zu dieser Nummer enthält die Namen der abwesenden Mitglieder, sowie den letzteren und größeren Theil der Verhandlung,) Pas Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. — Hr. I. P. Andre leistet den vorgeschriebenen Eid. — Hr. Leon de (a Fontaine verliest dm Bericht der Fünfzehner - Commission über das Wahlge,eß. — Hr. Präsident schlägt die Vertagung des Entwurfes über das Wahlgesetz vor. — Hr. m. Metz wün,cht, daß die Regierung cine statistische Tabelle anfertigen lasse von au«n Steuerpflichtigen, welche 10, 8, 6 oder 4 Fr. zu bezahlen haben, um mit Sicherheit die Zahl der Wähler bestimmen zu könmn. — S-)i: Mvrling bemerkt darauf, daß dk Zahl der 10 und mehr Franken bezahlenden steuerpflichtigen vorbanden fei, daß aber die Aufnahme der Liste derer, die weniger zahlen, wenigstens drei Wochen Zeit erfordere. — Hr N. Metz meint, die Steuertireftion muffe die Dokumente aller Stcuerpflichtigen besitzen. — >sir. Simons ist überzeugt, daß bei einem Census von 10 Fr., man mehr als zweimal so viel Wähler bekommen werde. In jeden Kanton sind mehr als 1000, welche 10 Fr. Steuern zahlen. — Hr. l'eture verlangt, daß der Entwurf des Wahlgesetzes und der verlesene Bericht über dasselbe tu jeter Sektion niedergelegt werde. — Darauf folgt die Inteipellation der 52 Ständcmitglieder. Der Erklärung des Regien», gskollegiums geben mehrere ter Anwesenden lauten Beifall. Die Interpellation „ebst der Antwort der Regierung und der das Gcgcntheil altcnmäßig darlhucnden Veröffentlichung des Herrn ProvikarS geben wir in der Beilage. — Die nächste Sitzung wird auf den 5. festgesetzt. Wegen Mangels an Raum geben wir den Belicht der Sitzung vom 5. Juli nächstens.
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Adresse ber Roller am 22. Mai 1848.
Adresse ber Roller am 22. Mai 1848. An Seine Königliche Majestät Wilhelm ll. König der Niederlande, Prinz von Oranien⸗Nassau, Großherzog von Luremburg e. c. ec. Im Augenblicke, wo die Nachbarstgaten unsers Luxemburger Landes die Freiheit der Religion und die rechtliche Unabhängigkeit der Kirche vom Staat proklamirt haben, werden Religion und ihre Diener im Großherzogthum durch Vertreibung unsers Bischofs verfolgt und gekränkt. Wir sind überzeugt, daß unser Bischof Laurent fälschlich bei Ew. Maj. verklagt ist worden. Seine Worte an seine theuren Kinder waren immer Worte der Ruhe, Ordnung, Treue und Liebe gegen Fürst und Staat, wie es aus seinem Hirtenbrief vom 18. März noch deutlich zu ersehen ist, Darum o König, treten wir mit den übrigen gutgesinnten Katholiken des Luxemburger Landes zusammen, und fordern für unsere Religion und mißkannten Bischof Gerechtigkeit, und verbleiben in der Hoffnung, unsern vielgeliebten Bischof baldigst in unserer Mitte wieder zu sehen, Ew. Maj. getreueste Unterthanen. (Folgen die Unterschriften.)
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Luxemburg, 5. Juni. Die Regierung hat es versucht, in der Versammlung der Stände vom 3. d. M. eine Rechtfertigung ihres Benehmens in der religiösen Frage, die heut zu Tage alle Gemüther beschäftigt, vor den Ständen und dadurch vor dem ganzen Vublikum zu geben. Der Veröffentlichung durch die Regierung folgte eine Veröfentlichung Seitens der Kirchenbehorde auf dem Fuße nach. Wir tbeilen beide, in ihrer Art höchst merlwürdige Aktenstücke, die von den beiden höchsten Landesbehörden ausgegangen sind, und sich vollkommen widersprechen, hier vollständig mit.
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Petitionen.
Petitionen.
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Die Adresse der Schullehrerversammlung zu Mersch an die Landstände.
Die Adresse der Schullehrerversammlung zu Mersch an die Landstände. Von Freundeshand ist uns ein Bericht über die am 11 Mai leszhin zu Mersch stattgehabte Versammlung der Schullehrer des ganzen Landes zugegangen. Auch wurde uns der Iuhalt einer Adresse n die Landstände mitgetheilt, welche die Versammlung beschlossen hat. el die Mitglieder der Versammlung aber wünschten, es möchte diese ganze Sache keiner öfentlichen Besvrechung unterzogen werden, so haben wir auch darüber bisher geschwiegen. Nachdem aber schon mehre Vlätter über diese Versammlung berichtet haben, so glauben wir unsern Lesern wenigstens den Inhalt der in derselben beschlossenen Adresse nicht mehr vorenthalten zu dürfen. In dem Eingange dieser Adresse heißt es, daß die Primärlehrer nicht glauben, mit ihren Anliegen zurückbleiben zu dürfen in einer Zeit, wo von allen Seiten und aus allen Ständen Bittschriften an die Stellvertreter des Volkes gerichter werden, und das um so mehr, da ein neuer Sturm über das kaum wieder aufblühende Unterrichtswesen herein zu brechen drohe. Als dieser Sturm wird die so vielseitig begehrte Lehr⸗ und Lernfreiheit bezeichnet; Denn, heißt es weiter, wird diese gewährt, so liegt wieder Alles darnieder, was seit fünf Jahren mit so vieler Anstrengung aufgeführt wurde. Die Lehrer werden wieder wie die Taglöhner gemiethet, und nicht selten müsfen sie sich dazu verstehen, von Haus zu Haus ihre Kost suchen zu gehen. Ia man verdrängt sie aus ihren Stellen (was schon leider in einigen Ortschaften der Fall war), und sie werden die 3. oder 4. Wintermonate hindurch durch Leute ersetzt, die im Sommer die Profession eines Maurers, Leinwebers u. s. w. ausübten, im Winter aber wegen Mangel an anderer Arbeit als Lehrer fungiren. Dennoch bekennt die Lehrerversammlung, daß sie im Grunde nichts gegen das Prinzip der Lehrfreiheit habe; nur dürfe diese Freiheit keine unbedingte, gesetzlose sein, die jedem erlaubt, sich unberufen und bloß aus Gewinnsucht den hohen Beruf eines Erziehers der Jugend anzumaßen. Nach diesem Eingange stellen die Lehrer folgende Anträge: 1. Daß das jetzt bestehende Gesetz über den Primärunterricht nicht aufgehoben werde, bis durch ein neues für die Bedürfnisse des Unterrichts gesorgt ist; 2. Daß das jetzt bestehende Schulgeset mit dem dasselbe ergänzenden Schulreglemente baldigst revidirt werde, unter Zuziehung einer Kommission von Lehrern, die zu diesem Ende von sämmtlichen Lehrern des Großherzogthums gewählt würde; 3. Daß der Lehrer als Staatsdiener anerkannt und als solcher gehörig besoldet werde. Wir glauben, einige Bemerkungen zu dieser Adresse hinzufügen zu müssen. Vorerst will es uns scheinen, als hätten die Lehrer den Begrif der Lehr⸗ und Lernfreiheit, die hente überall verlangt wird, nicht vollstündig erfaßt; sie hätten sich dann anders darüber ausgedeückt. Unter Lehr⸗ und Lernfreiheit versteht unsere Zeit nichts weniger als Auflösung und Zerstbrung des Unterrichtswesens. Die Wichtigkeit eines gut geleiteten Schulunterrichtes ist heute zu algemein anerkannt, als daß noch ie ein solcher Zustand zu erwarten wäre, wie ihn die Schullehrer u befürchten scheinen. Unsere Zeit will, daß überalt gut eingerichtete Schulen erstehen, und daß sich zu diesem Werke Kirche und Staat, Gemeinde und Familie die Hände bieten. Aber daneben will sie auch, daß nicht mehr der Staat allein sich das Recht anmaße, das Schulwesen nach seinem Geschmacke zuzuschneiden, und dann alle Eltern zwinge, allein diesen Schulen ihre Kinder anzuvertrauen; sie wil, daß sich der Vater den Lehrer seines Kinhes frei wählen dürfe, und daß es jedem erlaubt sei, der sich dieses Rechtes nicht unwürdig erwiesen, sich dem Unterrichte zu widmen, und daß es dem Urtheile der Eltern überlassen bleibe, ob sie ihm ihre Kinder anvertrauen wollen oder nicht. Mit dieser Freiheit kann und soll aber ein im Einverständnisse mit Staat und Kirche, Gemeinde und Familie geregeltes Schulwesen bestehen. Zwar wird hie und da die Lehr⸗ und Lernfreiheit auch von unwissenden Eltern so verstanden, als seien sie nun frei davon ihre Kinder in die Schule zu schicken, und dieselben erziehen zu lassen. Aber das sind nur Ausnahmen ohne Bedeutung. Daß dies die allgemeine Auffassung sei, darf man gar nicht aus der in der Adresse der Lehrerversammlung angeführten Thatsache schließen, daß bereits einige Gemeinden ihre Lehrer vertrieben haben. Denn das wissen die Lehrer eben so gut wie wir, daß wo dies der Fall war, das daher kam, entweder weil der Schullehrer nicht seinem Berufe entsprach, oder weil vie Last, welche das jetzige Schulgesetz auflegt, für die Leute erdrückend ist, aber keineswegs weil die Gemeinden überhaupt gegen eine gut eingerichtee Schule wären, und tüchtige Lehrer durch Pfuscher ohne Fäbigkeit, beweise ersetzen wollten. Was nun die einzelnen Punkte der Adresse betrifft, so erklären wir uns mit dem ersten insofern einverstanden, als die Revision des Schulgesetzes leicht lange wird auf sich warten lassen. Was den zweiten Vunkt, die Revision des Gesetzes anbelangt, so halten wir dieselbe für durchaus nothwendig. Daß das Gesetz in seinen Hauptgrundsätzen ein gutes sei, kann man niiht verkennen. Aber wenn man es in feiner Ausführung betrachtet, so sieht man leicht, daß unter demselben eines ThcilS das Schulwesen nie gehörig erblühen kann, während anbern Theils die Gemeinden unter der Last desselben erdrückt werden müssen. Daß bei der Besprechung der Unterrichtsfrage auch Lehrer zu Nathe gezogen werden, finden wir recht. Nur glauben wir, daß ihr Beirath bei der Abfassung des Schulreglementes mehr nutzen könnte, als bei der Berathüng des Gesetzes selbst. Den dritten Punkt betreffend,'finden wir den Titel Staatsdiener, dm die Lehrer für sich »erlangen, nicht richtig. Denn mögen die Lehrer auch Staatsdiener heißen, so viel man will, sie sind es doch nimmermehr. So lange Unterricht und Erziehung kein Zweig der Staatsverwaltung sind, so lange werden auch die Lehrer feine Staatsdiener. Auch ist es augenscheinlich, daß das Verlangen, welches die Lehrer im dritten Punkte ausdrücken, wesentlich nur barauf hinausläuft, daß der Staat die Besoldung der Lehrer übernehme. In diesem Punkte der Besoldung und Verpensionirung der Lehrer stimmen wir insofern mit den Lehrern überein, daß auch wir »erlangen, der Staat soll für die gänzliche Ausbezahlung Sorge tragen und selbst einen fienfät* lichen T'heil derselben übernehmen. Daß er aber alles übernehme, dafür sind wir nicht. Unsere Gründe dafür werben wir entwickeln, wenn einmal zur Revision des Unterrichtsgesetzes geschritten wird. Dann werben wir auch erst diese schwierige Frage vollständig besprechen: und nachzuweisen suchen, wie die Interessen der Lehrer und der Gemeinden, der Kirche, des Familienuates und des Staates zu vereinbaren find, ohne daß man darum braucht der Unterrichtsfreiheit irgendwie zu nahe zu treten.
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Großbritannien
Großbritannien London, 26. Mai. In der vorgestrigen Oberhaussitzung beantragte Seitens der Regierung der Marquis von Lansdowne die zweite Vorlesung des Gesetzentwurfes wegen Zulassung der Juden in’s Parlament, fand aber entschiedene Opposition von weltlichen und geistlichen Torylords, wie namentlich Lord Ellenborough, Lord Stanley, Bischofvon Orford u. A. m., und trotz der Unterstützung der meisten Whiglords, auch Lord Brougham’s und des Bischofs von St. Davids (einer Waleser Diöcese), wurde schließlich mit 163 gegen 128 Stimmen, sonach mit einer Mehrheit von 35 Stimmen, die Bill zur zweiten Verlesung nicht genehmigt, mithin verworfen.
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Deutschland.
Deutschland. Frankfurt, 31. Mai. In der heutigen 10. Sitzung der National-Versammlung erstattete der Abg. Dahlmann den Bericht über den Antrag Marcck's, die Nationalität betreffend. Der Antrag lautete : „Deutschland erklärt hiermit durch seine Vertreter feierlich: 1) daß es zur Unterdrückung irgend einer Nationalität nie die Hand bieten werde; 2) daß allen jenen Staatsbürgern eines mit Deutschland verbundenen Staates, welche nicht zum deutschen Volksstamme gehören, alle Rechte der deutschen Staatsbürger zukommen und daß ihnen die Aufrechthaltung und Achtung ihrer Nationalität garantirt sei; 3) die deutsche Sprache ist zwar Staatssprache, jedoch soll in jenen Kreisen, wo der größere Theil eine andere Sprache, als die deutsche, spricht, diese andere Sprache sowohl in Communal⸗Angelegenheiten, im Unterrichtswesen, als auch als Gerichtssprache eingeführt werden. Schließlich wird beantragt: die National⸗Versammlung möge beschließen: Vorstehender Antrag werde einem aus den 15 Abtheilungen zu erwählenden Ausschusse dahin überwiesen, daß selber obigen Antrag in Form einer Proklamation zur weitern Diskussion vorlege.“ Der Verfassungs⸗Ausschuß beantragt dagegen einstimmig, folgende Fassung als Protokoll zu erklären. „Der Verfassungs⸗Ausschuß hat einstimmig beschlossen, auf Antrag des Mareckschen Antrages folgende Fassung als Protokoll⸗Erklärung in Antrag zu bringen: „Die Verfassung⸗gebende deutsche National⸗Versammlung erklärt feierlich, daß sie in vollem Maße das Recht anerkenne, welches die nichtdeutschen Volksstämme auf deutschem Bundesboden haben, den Weg ihrer volksthümlichen Entwickelung ungehindert zu gehen, und in Hinsicht auf das Kirchenwesen, den Unterricht, die Literatur und die innere Verwaltung und Rechtspflege sich der Gleichberechtigung ihrer Sprache, so weit deren Gebiete reichen, zu erfreuen, wie es sich denn auch von selbst verstehe, daß jedes der Rechte, welche die im Bau begriffene Gesammt⸗Verfassung dem deutschen Volfe gewährleisten wird, ihnen gleichmäßig zustehe. Das fortan einige und freie Deutschland ist groß und mächtig genug, um den in seinem Schooße erwachsenen andersredenden Stämmen eifersuchtslos in vollem Maße gewähren zu können, was Natur und Geschichte ihnen zuspricht; und niemals soll auf seinem Boden weder der Slawe noch der dänischredende Nordschleswiger, noch der italienisch redende Bewohner Süddeutschlands, noch wer sonst, uns angehörig, in fremder Zunge spricht, zu klagen ha ben, daß ihm seine Stammesart verkümmert werde oder die deutsche Bruderhand sich ihm eniziehe, wo es gilt.“ dasselbe einnimmt, die barin befindlichen Soldaten nothigt, sich gefangen zu geben, und mit diesen ohne wesentlichen Verlust mitten durch die feindliche Vinte wieber zu den deutschen Truppen gelangt. Es heißt, daß die Dänen schon wieber nach Alscn hinüber sind, ohne die Preußen abzuwarten, welche in der stacht vom 28. auf den 29. sofort »en Apemade gegen die Dänen aufbrachen. Wien, 28. Mai. Bevor die Arbeiter gestern Abends Hand an's Werk legte», um die Barrikaden zu entfernen, versammelten sie sich mit Abtheilungen von der Nationalgarde und der akademischen Legion vor ter Wohnung ter Ministers filteret brachten ihm eine Serenade, bei welcher nebst Arndt's iüene : „Was ist des Deutschen Vaterland?" die österreichische Volkshymne und das ungarische Nanonallied abgesungen und dem Kaiser und dem Minister ein tausendstimmiges Lebehoch gebracht wurde. Innsbruck, 27. Mai. Der bei der Person Sr. Maj. verteilende ungarische Minister, Fürst Paul Esterhazy, hatte gestern die Ehre, in Folge eines von Sr. f. f. Hoheit dem Erzherzog Palatin und königl. Statthalter unterzeichneten Minisicnalbe< schlusses die Gefühle der unverbrüchlichen Treue und ftftcn Anhänglichkeit der ungarischen Nation an ihren König zu wiederholen, 'zu gleicher Zeit Se. Maj. zu bitten, fammt seiner erlauchten Familie Ungarn mit einem Besuch in ihrer Hauptstadt zu beglücken und hiedurch einen längst gehegten Wunsch der Nation zu erfüllen. Se. Mal geruhte, ttife Gesinnungen einer hochherzigen und getreuen Nation huldvoll aufzunehmen, und versprach, ihre Bitte, sobald es die Zeitverhältni»e erlauben würden, erfüllen zu wollen. Der Herr Erzherzog Stephan, Palatin von Ungarn, ist beute Nachmittag hier an» gekommen. Auch die beiden &$. Fürstbischöfe »on Briren und Trient befinden sich hier. Diese Fassung wurde von der National - Vcrimmlung, nachdem vorher beschlossen worden, ohne Diskussion darüber abzustimmen, mit großer Mehreit angenommen. Frankfurt, 31. Mai, Abends. Bei der heute tattgehabtcn Wahl des Präsidenten der Nationalversammlung erhielt der Minister Heinrich v. Ga[ern »on 513 Stimmen deren 494, ein Resultat, oelches nicht bloß für die Person des Gewählten, ondern auch für den Geist des Parlamentes, im [roßen Ganzen genommen, ein glänzendes Zeugnis? ablegt. Man wird daraus entnehmen, daß b i aller Spaltung der Ansichten und Tendenzen doch ein zinheitsvunkt und Schlußstein für das Ganze vorfanden ist, So eben brachte dem Hrn. u. Magern lie Frankfurter Bürgerschaft einen glänzenden Fackelzug. Gleich nach der Wahl hatte Hr. v. Gazern erklärt, daß er feine Ministerstelle nunmehr niederlege, um der Sache des deutschen Vaterlandes nit ungctheiltcn Kräften zu dienen. Frankfurt, 2. Juni. Die (Stangen der beut* ehen constituircnden National > Versammlung sind »orgestern nach Beendigung der definitiven Wahlen >es Präsidenten, der zwei Vizepräsidenten und der ic^t Sekretäre bis auf morgen vertagt worden, Die Namen der bereits bekannt gewordenen Präsidenten v. Gagern, v. Soiron und v. Andrian (aus Lien) sind entscheidend; sie tragen die Bürgschaft iner bedeutenden Majorität der Sache des Fortchritts und der Einheit Deutschlands in sich. Die iberale Fraktion ist deshalb so schwach vertreten, «eil die Linke bereits in mehrere Schattirungcn lUscinander getreten ist. Die äußerste Vinke zählt 18 Mitglieder; die beiden Centra, »on Baiern und Desterreichcrn vertreten, stimmen bald rechts, bald inks. Daß gar keine Stimme bei der Präsidentenwahl auf einen Preußen fiel, betrachten die Gegner ?er preußischen Rechte als eine moralische, durch ein .'rätentiöses Vordrängen verschuldete Niederlage, JlUe Welt ist erstaunt, daß die Baiern so außerordentlich schweigsam sich benehmen. In nämlicher Dichtung nach den Sonderinteressen begriffen wie Preußen, haben sie mit diesem an Popularität und, [Die es scheint, auch ihren Muth verloren. Oesterreich gewinnt von Tag zu Tag mehr Vertrauen, lind man muß gestehen, es sind jugcndfrifche Kräfte, pie uns dasselbe in großer Anzahl gesendet, während Preußen mit einer Phalanr von hommes usés in's Feld rückte. Das ist so ungefähr der Stand der Di«ge am Vorabend der Debatten der National» Versammlung nach ihrer definitiven Eonstituirung. Es wird, es muß zu einhcitlichcu Resultaten kommen, eine Thatsache, die noch »or einigen Tagen in weiterer Ferne lag. Den drei Präsidenten wurde vorgestern von den Bürgern unserer Stadt ein Fackelzug gebracht. Soiron bemerkte unter Anderm, daß jetzt dem Volke in feinen Vertretern Huldigungen gebracht würden, wie sonst in dieser Stadt nur Kaisern. Mag das Wort und die Thatsache »on guter Vorbedeutung für Deutschland fein! Wenn an den Marken des großen Vaterlandes die Ereig. Nisse so rasch ftd) drängen, wie dies tu den jüngsten Tagen geschehen, so kann noch in Erfüllung gehen, was des Kühnsten Hoffnung kaum sich zu gestehen wagte, und es hat fast den Anschein, cc werde das Wort des Evangeliums in Erfüllunc neben : die Ersten werben die Letzten fein. (Nh.u.M,-Z.) Köln, 30. Mai. Von hier aus ist dieser Tag, folgende Adresse an die preußische Nationalvcrsamm jung in Berlin abgegangen: Hohe Versammlung! In dem Augenblicke, wo die Abgeordneten de« deutschen Volkes in Frankfurt zusammentreten, un eine einheitliche Verfassung des gefammten deutsche, Vaterlandes zu beraten und zu beschließen, mv die gleichzeitige Vorlage eines Verfassungsgesetzt für die preußischen Staaten in der Abgeordneten Versammlung in Berlin den unbefangenen Q3eobad; ter mit Verwunderung und den wahren Patriote mit gerechtem, innigem Schmerz durchdringen. I es rathsam, mit der Errichtung eines Gebäudes z beginnen, ehe die Fundamente gelegt sind? Ist e möglid), dauerhaft bindende Formen zu schaffen fi Rechte und Verpflichtungen, deren Inhalt noch nid gegeben und bekannt ist? Während die Unterlid uetcn diese Fragen von unverkennbarer Echwe und Bedeutung kaum verneint und es bedauert l)< den, daß durch bereu Anregung die zukünftige Eil beit Deutschlands ohne Nolhwendigkeit in Zweit gestellt worden, läßt der tnmittr'lft veröffentlich Entwurf zu einem neuen Verfassungsgesetze da schon noch ernstere Befürchtungen in uns entstehe Die Unterzeichneten hegen die Ueberzcugung, b< von einem einigen Deutschland, welches fähig i in den Reiben der europäischen Völker geachtet au zutreten, sich nach Außen stark und im Innern wahrhaft frei zu beweisen, durchaus nicht Rede sein kann, so lange es einem Einzelstaate Deutschlands gestattet ist, über Krieg und Frieden selbstständig zu entscheiden oder auch überhaupt nur in seinem Verkehr mit nichtdeutschen Staaten eine besondere Politik zu verfolgen. Daß der preußische Verfassungsentwurf diese Möglichkeit vorgesehen, muß es zur Genüge rechtfertigen, wenn wir die Aussetzung jeder constitutiven Thätigkeit der preußischen Landesvertreter in Berlin bis dahin, daß die AbgeordnetenVerfammlung in Frankfurt die Reichsgrundgesetze entworfen und festgestellt hat, hierd urch beantragen. Dem Inhalte des neuen Verfassungsentwurfes gegenüber seben wir uns indeß noch zu ferneren Anlrägen genöthigt. Ueberhaupt vermissen wir in demselben nicht allein manche derjenigen Institutionen, welche als die sichersten Garanticen für bürgerliche und politische Freiheit erscheinen, z. B. allgemeine Volksbewaffnung, sondern es findet sich auch bei vielen der wichtigsten Bestimmungen eine so zweifelhafte Fassung, daß sie gerechte Besorgnisse zu erregen geeignet ist. Hierhin gehört z. B. der Ausdruck, daß die Gerichte unter Mitwirkung von Geschwornen über Preßvergehen erkennen sollen, während man doch nur erwartete, daß das Erkenntniß in faktischer Beziehung den Geschwornen allein zustehen werde. Wir verlangen: 1. Daß die Verfassung selbst bestimme, in welchen Fällen und unter welchen Formen ein Staatsbürger verhaftet oder gewaltsam in eine Wohnung eingedrungen werden kann. Wir verlangen. 2. damit die Unabhängigkeit der Kirche durch die Staatsverfassung garantirt sei, a) gänzliches Wegfallen des Einflusses der Staatsgewalt bei Besetzung geistlicher Aemter. b) Aufhebung der landesherrlichen Patronate. c) Wegfallen der Berufung an die weltliche Gealt in geistlichen Sachen. a) Freien Verkehr der Bischöfe mit dem Oberhaupte der Kirche und mit ihren Untergebenen, ohne daß für die Veröffemtlichung ihrer Erlasse auch die Moglichkeit einer Beschränkuns Seitens der Staatsgewalt in Aussicht gestellt werde. - -. e) Anerkennung der römisch ⸗katholischen Kirche als selbstständiges Rechtssubjelt mit der freien Befugniß, Güter zu erwerben, zu verwalten und zu veräußern. Anerkennung des Rechts sämmtlicher Mitglieder dieser Kirche in beliebige Corporationen zusammen zu treten. Wsir verlangen 3. unbeschränkte Lehr⸗ und Unterrichtsfreiheit, aüsdrücklich garantirt durch die Verfassung, unter Aufhebung aller Beschränkungen, welche derselben bisher entgegen standen. Wir fordern, daß diejenigen, weiche sre Binung auf auowärtigen, eebransalten erlangten, zu Staatsämtern besäbigt sein solen... (Rh.u.M.⸗3. Altona, 30. Mai. Während von allen Seiten Friedensunterhandlungen im Gange sind und Jeder stündich auf den Frieden wariet, sind die Danen aufs Neue gekommen und haben die deutschen Trupen geschlagen un ulchgernnet in 2e war er Tag, wo unseren Truppen auf Sundewitt eine Wechselung vorzunehmen befohlen war. Während dieser Truppenmärsche schien man den Feind, der durch Spione sehr gut umterrichtet sein mußte, nicht so gut zu beachten wie ehedem;, denn fs s“ lang den Dänen, eine Landung auf dem diesseitigen ufer vorzunehmen und auszuführen. Ehe man es sich versab, war die deutsche Armee, etwa 7000 Mann ben 900Hänen umgangen, und es entwpann sich auf den „Düppeler Höhen“ ein heißes Trefen; große Verluste an Verwundeten und Todten waren auf beiden Seiten. „ gienadarg, A0. Mai. Die Dänen gingen nit Eavallerie und’6 Batailonen Jnsanterie über die Hieerenge; unterstüßt waren sie überdies durch dae Feuer einer Fregate und zweier Dampsschife, Ben sunserer Seite siänden inen heiäusg 10 ann u gegenüber, welche nach der harinackigsten Gesen ser (hen 1 ühr Nachmitass bis zumn Duntler werden wurde gekämpft endlich ihre Steluns t räumten, ohne daß sie indeß über Gravensein ⸗ hinaus verfolgt worden wären. Die hannover’schen e Jäger, die Oldenburger und die Mecklenburger ⸗ haben mehr oder weniger gelitten. Ob Kanonen ⸗ verloren sind oder nicht, ist noch nicht zu ermitteln. el Gefangene sind gemacht auf beiden Seiten- ier te nach Flensburg sind gegen 80 unserer Verwundeten d gebracht worden. Dreizehn dänische Gefangene sind n. gestern durch Flensburg gekommen. Diese nahm eine ß Compagnie Braunschweiger gefangen, welche abgesi, schniten und im Nückzuge auf das Hauteorps au f⸗ einem Gehöfte mit Flintenschüssen empfangen wird, Diese Fassung würbe von der National - Versammlung, nachdem vorher beschlossen Worten, ohne Diskussion darüber abzustimmen, mit großer Mehrheit angenommen. Frankfurt, 31. Mai, Abends. Bei der heute stattgehabten Wahl des Präsidenten der National- Ncrsammlung erhielt der Minister Heinrich v. Gagern von 513 Stimmen bereu 494, ein Resultat, welches nicht bloß für die Person des Gewählten, sondern auch für den Geist des Parlamentes, im großen Ganzen genommen, ein glänzendes Zeugnis? ablegt. Man wird daraus entnehmen, daß b i aller Spaltung der Ansichten und Tendenzen doch ein Einheitsvunkt und Schlußstein für das ©anse vorhanden ist, So eben brachte dem Hrn. u. Gagern die Frankfurter Bürgerschaft einen glänzenden Fackelzug. Gleich nach der Wahl hatte Hr. v. Gagern erklärt, daß er seine Ministerstelle nunmehr niederlege, um der Sache des deutschen Vaterlandes mit ungctheiltcn Kräften zu dienen. Frankfurt, 2. Juni. Die Stangen der deutschen constituircnden National - Versammlung sind vorgestern nach Beendigung der definitiven Wahlen des Präsidenten, der zwei Vicepräsircnten und der acht Sekretäre bis auf morgen vertagt worden. Die Namen der bereits bekannt gewordenen Präsidenten v. Gagern, v. Soiron und v. Andrian (aus Wien) sind entscheidend; sie tragen die Bürgschaft einer bedeutenden 'Majorität der Sache des Fortschritts und der Einheit Deutschlands in sich. Die liberale Fraktion ist deshalb so schwach vertreten, weil die Linke bereits in mehrere Schätzungen auseinander getreten ist. Die äußerste Çinfe zählt 18 Mitglieder; die beiden Centra, von Baiern und Oesterreichcrn vertreten, stimmen bald rechts, bald links. Daß gar keine Stimme bei der Präsidentenwahl auf einen Preußen siel, betrachten die Gegner ter preußischen Rechte als eine moralische, durch ein prätentiöses Vordrängen verschuldete Niederlage. Alle Welt ist erstaunt, daß die Baiern so außerordentlich schweigsam sich benehmen. In nämlicher Richtung nach den Sonderinteressen begriffen wie Preußen, haben fie mit tiefem an Popularität und, wie es scheint, auch ihren Muth verloren. Oesterreich gewinnt von Tag zu Tag mehr Vertrauen, und man muß gestehen, es sind jugcndfrifche Kräfte, die uns dasselbe in großer Anzahl gesendet, während Preußen mit einer Phalanr »on hommes usés in's Feld rückte. Das ist so ungefähr der S tant der Di«ge am Vorabend ter Debatten der National» Versammlung nach ihrer definitiven Constituirung. Es wird, es muß zu einheitlichen Resultaten kommen, eine Thatsache, die noch vor einigen Tagen in weiterer Ferne lag. Den brei Präsidenten wurde vorgestern »on den Bürgern unserer gtvibt eil
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Die Behandlung der religiösen Frage in der Stände-Versammlung.
Die Behandlung der religiösen Frage in der Stände-Versammlung. Gewiß cine der schwierigsten Fragen, die in der diesjährigen Ständeuersammlung verhandelt wurde, war die, über das Verhältniß »on Kirche und Staat. Die Schwierigkeit entsprang zunächst daraus, daß viele der Versammelten bei der Richtung, die sic mit ihrem Leben und Denken genomtuen haben, sich zu einer unparthciischcn Erfassung der an sich sehr einfachen Prinzipienfrage noch nicht zu erbeben vermochten. Das System des Vüreaukratismus, welches feit 150 Jahren wie ein drückender Alp auf den europäischen Volkern lastete, mußte feimt Natur nach die Kirche beengen, bevormunden, hemmen und »erfolgen, und so zu einer ununlerbrochenen Reihe von Konflikten zwischen der Staats- und Kirchcngewalt führen. Tiefer aber vielleicht, als irgendwo sonst hat sich dieser Alles erdrückende und hemmende Bürcauiralismus bei uns eingenistet, und in unserem fleinen, bisher vom geistigen Einflüsse des Auslandes gar zu sehr abgeschnittenen Ländchen cine feste Burg gebauet. Ist einmal ein falsches System im Schwünge, so fallen zunächst diesem, nicht aber den Personen, die es vertreten, die Conscauenzen desselben zur Lust. Eben so gelten die Angriffe gegen Vasselbe nicht die Personen. Während nun rund um uns her dieses aus der Gciftesarntuth und de», Despotismus entsprungene System sein Ende erreicht, und cine naturgemäße freie Entwickclung der Völker den künstlichen Bau zusammenwirft/will bei uns der steinerne Gast unbeweglich auf feiner Stelle stehen bleiben, und machen, daß alles grüne Gewächs und jete aufkeimende Geistesblume unter feinem eisigen Fuße erstarret und verdorret. )i Nach einstweiliger Verdrängung des Bischofs glaubte die büreautratischc Parthei ihren lange vorbereiteten Hauptschlag gegen die Freiheit ter Kirche führen zu tonnen. Daher erreichte gerate jetzt der Kampf der Prinzipien den höchsten "Grab c« Erbitterung, und wurden die Personen, die von nun an die Vertretung der kirchlichen Interessen übernahmen, eben ss, und noch bitterer und unbescheidener Angegriffen, als früher der Bischof Der neve Versa»ungsenlwurfwar in seinen die Kirche v. Schule betreffenden Paragraphen fine wahre Vlülhe des noch auf der Höhe feiner Macht sich dünkenden allen systèmesDemStaale wurde die Macht beigelegt, durch einseitige Gesetze die Verhältnisse dcr «trd;e zu ordnen und die ganze gefe^gebenbe Gewalt der Kirche wurde als säkularisirt behandelt. Die Priester sollten in die Klasse der Staatsbeamten herabsteigen, uni? die Schule sollte vom Staate abforbirt werden. Indeß war hier gerade der Punkt, wo auch bei uns dem Büreaukralismus endlich ein Ziel gesteckt werben sollte. Der Widerstand gegen die veisuchtcn llebcrgrtffe ging dieses»!..! nicht allem von der Kirchenbchörde aus, obwohl die Verwahrung bc* Herrn Provikars Adamei klar und kräftig genug die Staatsgewalt auf ihre gehörige Schranke zurückwies. Denn auch innerhalb der Landstände erhob sich cine beträchtliche Anzahl sehr ehre« werther Mitglieder zum großen Steile aus dem Bauernstände, die mit Muth und anerkennenswerther Entschlossenheit für die Sache der Religion und der Kirchenfrei h in die schranken traten. Das Land ist diesen wackern und gcsinnungsuollcn Männern gewiß Anerkennung v. Dank schuldig, und wir zweifeln nicht, daß das Vertrauen der Gemeinden, welche die Abgeordneten zur Ständeversammlung zu uns ge* sendet haben, fie dafür belohnen würbe. Der Erfolg ihres Widerstandes würde ohne Zweifel noch größer gewesen fein, hätten fie nur einen Redner von ihrer Gesinnung an ihrer Spitze gehabt, während sic nun, meistens Männer vom Lande, und der französischen Sprache mehr oder weniger unkundig, Leuten gegenüberstanden, die an äußerer t. Gewandtheit und Nedefertigkeit, und zum Thcile "^pftitd) in der Uebung vielfacher Kunstgriffe ihnen weit -\u25a0.''Ä%'legen waren. Meistens konnten fie sich auch auf die^velchc sich ihnen als Wortführer anboten, wenig Zerlassen, und mehr als ein von ter Gcgmparth.ei schlau provozirter Schritt wäre nicht geschehen,,wenn sie einem kundigen Führer von gleicher -Gesinnung gefolgt wären. Dennoch aber ist der li >'' Erfolg, der zu Gunsten der Kirchenfreiheit errungen wurde, ein bedeutender zu nennen. Die größte Errungenschaft liegt darin, daß die Staatsgewalt von ihrem einseitigen Standpunkte, den fie als über der Kirchengewalt stehend einnehmen wollte, durch die jetzige Fassung des betreffenden Artikels weit mehr zurückgedränt erscheint, als in den Artikeln des Entwurfes. Eigentlich ist nach der jetzigen Fassung des Artikels über die Verhältnisse der Kirche zum Staate gar nichts bestimmt, und Alles ist »on dem Abschlüsse von Verträgen mit der höchsten Kirchengewalt abhängig gemacht. Dadurch ist die gesetzgebende Macht und die Selbstständigkeit der Kirche neben der Staatsgewalt anerfanitt. Entweder wirb nun Rom über die Verhältnise beider Gewalten zu einander solche Verträge schließen, welche alle Katholiken mit vollem Vertrauen entgegennehmen können, oder, wenn die Ansprüche der weltlichen Macht zu erdrückend für die Freiheit der Kirche sein sollten, so wird es den jetzigen Status quo belassen, und einen günstigem Zeitpunkt für den Abschluß eines dauernden UcbcrcinkommenS abwarten. Außerdem ist es durchgesetzt worden, daß die Gehälter der Geistlichen zu Last des Vüdgets gesetzt worden sind. Freilich sollen sie noch durch das Gesetz geordnet werben. Endlich ist der die Schule betreffende Artikel so gefaßt, daß die Möglichkeit eines freisinnigen, den Anforderungen der Zeit entsprechenden Schulgesetzes nicht ausgeschlossen erscheint. Auch hier ist die Fassung gegen den früheren Artikel des Entwurfes eine vorthcilhafte zu nennen. Mit Anerkennung muffen wir es also aussprechen, daß das Land in Betreff einer namhaften Zahl »on Mitgliedern der Stände feine Erwartung nicht getäuscht sieht.
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Verhandlungen der Stände.
Verhandlungen der Stände.
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Erklärung der Gründer des Cäcilien-Vereines.
Erklärung der Gründer des Cäcilien- Vereines. Zu unserer nicht geringen Verwunderung haben wir vernommen, daß der Herr Gouverneur in der Versammlung der Stände über den Cäcilicnverein zu Luremburg in einer Weise gesprochen hat, welche geeignet ist, den Geist, der in unferm Vereine herrscht, zu verdächtigen, und auf cine Menge von unbescholtenen Männern ein übles Licht zu werfen. Der Zweck unseres Vereines ist nur Hebung und Unterstützung des Kirchennamentlich des Choralgesangcs. Unmoralische Zwecke als Unruhen, Aufruhr und Störung der öffentlichen Ordnung sind uns ganz fremd, und Keinem der Unsrigen kann Etwas zur Last gelegt werden, was auf dergleichen Dinge Bezug hätte. Ja, wir zählen hohe Beamte, sogar vom Gerichtspcrsonal unter unseren Mitgliedern. Daß uns vorgeworfen wird der Papst Gregor VII. sei unser Patron, beruh auf einer unerklärlichen Verwechslung zwischen Gregor VII. und Gregor 1., welcher letztere bekanntlich Patron des Kirchengesanges ist nebst der h. Cäcilia die wir als erste Patronin verehren. Viele Mitglieder unseres Vereines sind nur erst Kinder. Wir nehmen alle auf, die fiel) melden, wenn sic nur cine gute Stimme haben, und einen kleinen Beitrat zahlen; doch inü|len sic sich auch gut betragen. A l^llnser erster Präsident war Herr (treten, frïtl)Tï Dbevfafriftan und erster Cantor an der Liebfraucnfirent. Nach dessen Abgänge ist Herr Pfarrer Wirth im Grunde unser Präsident geworden. Das Fest des heil. Gregonus fiel in diesem Jahre auf den 13. März, und wurde, weil an diesem Tage viele Mitglieder verhindert waren, auf Donnerstag nicht auf Befehl, noch auch mit besonderer Erlaubnis) der geistlichen Obrigkeit von uns verleg^ Die Unterschriebenen erklären hiermit, daß sie selbst den Verein gegründet haben, daß derselbe schon ein halbes Jahr bestand, ehe der H, H. Bischof etwas davon wußte, und daß wir ihm dann erst unsere Statuten zur Approbation vorlegten. Luremburg, den 13. Juni 1848. Die Gründer des Cäcilien⸗Vereines: Serta, Friedr., Cant. Troes, J. P., Organist. Huttert, Karl. Gangler, Pierre. Schilt, Jean, Küster im Pfaffenthal.
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Galizien.
Galizien. Lemberg, 27. Mai. Die Lemberger Garnison hat, mit der Unterschrift aller Offiziere, einen Aufruf an die Armee erlassen, worin sie dem Wiener Treiben auf das Entschiedenste entgegentritt.
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SEBei^e v. blaue tn 8», in 4» v. in gol. Çojtyapiete «6u. 7 gr. „ Soncept à 7 gr. granjöftfcb,e Slfpf^en-^apiere, »on s»trfd;icbencn ©voÇcn imfr garben. Slave, gelbe, flraue, rotfye unb grüne SHtenbcdel ober che- mises, anjtatt 30 gr. für 25 per Slicö.
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Italien.
Italien. Von den neapolitanischen Linientruppen in Ferrara hatten die meisten, um nicht als Deserteure behandelt zu werden, sich geweigert, weiter nach Norden zu marschiren. Von Seiten des Pabstes wird, wie die „Gazzetta di Roma“ vom 26. versichert, ein außerordentlicher apostolischer Delegat an die hohen Kämpfenden abgesandt werden, um einen Frieden in Oberitalien zuwege zu bringen. Man nennt als solchen Morichini, der bereits (2.) von Rom nach Wien Gezt wohl nach Innsbruck) abgereist ist. Verona, 5. Juni. Die Heere stehen sich nordwestlich von Mantua schlagfertig gegenüber.
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&$- Unterschriebener empfiehlt sich in allen Zweigen der Zahnarznc^ Kunde besonders mit Einsetzen der künstlichen Zähne. Seine Wohnung ist bei Hrn. 3ßet)nattbt, tmCafé de Paris, int ersten Stockwerk. Brach, appr. Zahnarzt.
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Großbritannien
Großbritannien London, 9. Juni. Die Chartisten bcrathschlagen, da die Polizei ihre öffentlichen Versammlungen genau überwacht, in ihren Versammlungsbäusern, indem sie die größte Sorgfalt anwenden, daß kein Uneingeweihter sich eindrängt. Es handelt sich darum, ihre angeklagten Häuptlinge, vor Allen Ernest Jones, aus den Händen der Gerechligkeit zu befreien. Vorläufig ist mehr Aussicht, daß Jones, als daß Lord John, wie jener gedroht, nach Botany-Vay abgeführt werbe. Auch in England drohen die Chartisten mit einem allgemeinen Aufstande am Pfingst- Montage. Eine Gesellschaft, ausschließlich aus Frauen bestehend, welche sich die „weibliche Chartisten-Gesellschaft" nennt, hat sich in Bethnal-Grecn eingerichtet und zählt bereits 1500 eingeschriebene Mitglieder. Sie halten wöchentliche Zusammenfünfte, wo bloß Frauen reben dürfen, und wollen eine Bittschrift zu Gunsten der Charte in geordnetem Zuge nach dem Buckingham-Palaste tragen, um fie der Königin zu überreichen.
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"1848-06-15T00:00:00"
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Schweden.
Schweden. Christiania, 30. Mai. Heute Nacht 12^ Uhr hat der Storthing bei verschlossenen Spüren den am 27. beim Storthing eingegangenen, von dem sofort am 27. niedergesetzten Ausschuß gebilligten und am 29. Nachmittag 6 Uhr vorgelegten Antrag : „die norwegischen Linientruppen und Nuderflotille, wie Se. Maj. der König es nothwendig findet, zur Theilnahme an der Vertheidigung Dänemarks gegen den Angriff des deutschen Bundes und Preußens und zum Schutz der gegenwärtigen und zukünftigen Internen zu verwenden und zu den dadurch nothwcndig grwordenen Ausgaben außerordentlich eine Summe von 260,000 Spccies zu bewilligen," einstimmig angenommen.
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"1848-06-15T00:00:00"
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Petitionen.
Petitionen. Adresse der Pfarre Ewerlingcn an Seine Königliche Majestät. Sire, Der auf einmal in unfenn Lande ertönte Klageruf, der Bischof ist fort, bat die Herzen vieler Taufende gekränkt und lief verwundet. Was uns noch trösten konnte, war die süße Hoffnung seiner baldigen Rückkehr. Aber dieser, schon so oft gewünschte Tag ist noch nicht gekommen; möchte er doch geschwind kommen. Der Friede und die Ruhe der Gemüther ist aus unserem Lande entschwunden, und mit Besorgnis) blicken wir in die Zukunft. Die seit sechs Jahren gegen unfern geliebten Bischof geführte Verfolgung hat ihren Gipfel erreicht, und unser Oberhirt ist feinen Gläubigen entrissen wor-den. Visher haben wir die Verfolgungen nicht geachtet; wir haben die schändlichen Schmähartikel, welche die Zeitungen gegen den Herrn Bischof druckten, zwar mit tiefem Schmerze, aber auch mit Verachtung gelesen, und nichts für unsere Religion gefürchtet, weil das Volk dem Glauben der Väter treu ergeben ist, und weil <sii unsere Religion wie auch den Bischof immer geschützt haben. Nun aber haben Sie doch die Stimme der Feinde des Bischofs gehört, und uns wehe gcthan. Wir sind tief verwundet, und in unscrm Vertrauen erschüttert. Sire, geben Sie unserer Bitte Gehör, und zeigen Sie, daß Sie uns und unsere Religion lieben; suchen Sie die Schuldigen auf, und geben Sie uns unseren vielgeliebten' Bischof zurück, dann werden wir auch Sie wieber lieb haben. Ew. Königlichen Maj. getreuefte Untertanen. Ewerlingcn, den 28. Mai 1848. (Unterschriften.) Adresse der Pfarrei Riederbeßlingen an ©eine Majestät Nilhelm 11. König der Niederlande, Prinz von Öranien-Nassau, Großherzog »on Luxemburg k. îc. îc. ©Ire, Die Einwohner der Pfarre Niederbeßlingcn fühlen sich wie so viele ihrer Mitchristen im Luremburger Lande in dem, was uns das Theuerste und Heiligste ist, in der Religion tief verletzt und gekränkt. Die benachbarten Staaten unserer Provinz genießen Ruhe, Frieden, und ungestörte Freiheit der Religion, da in unfenn unglücklichen Lande so viel von Verfolgung der Religion, Druck und Kränkung ihrer Diener gehört wird. Ach! wie konnte Ew. Majestät Ihr gutes, treues Volk so tief betrüben, und zugeben, daß unser vielgeliebte Bischof Laurent »on seiner beerbe sich entfernen mußte der Mann, der doch immer für Ruhe, Frieden bedacht, für Ordnung und Treue besorgt war, wiegeln Hirtenbrief vom 18. März letzthin genügend angibt? ©tre ! wir glauben, daß Sie heute einsehen werden, daß nicht der Bischof, sondern vielmehr die drückende Noth, die werten Auflagen und Abgaben es waren, die an verschiedenen Orten des Landes, zwar nicht hier, Bewegungen und Unruhen hervorriefen, unter welchem Drucke wir noch bis Hieher schmachten. Wir hoffen, daße bald Ew. Königliche Majestät den gerechten Forderungen der betrübten und gedrückten Katholiken unserer Pfarre entsprechen, und uns unsern vielgeliebten Oberhirten wiedergeben werden. Niederbeßlingen, den 24. Mai 1848. (Folgen die Unterschriften.) Außerdem sind Adressen eingegangen von der Gemeinde Petingen, von Osweiler (mit fast drittehalbhundert Unterschriften), von Schwebsingen, von Wellenstein, von Oetringen, von Eppeldorf, von Beidweiler, von Sandweiler, von Bech u. s. w. Luxemburg, 12. Juni. Die holländischen Blätter, das „Journal de la Haye" und die „Tijd" an der Spitze melden den glänzenden Empfang der Luremburger Deputation bei er. Maj. dem König der Niederlande. Dieselbe Nachricht ist in die belgischen Blätter übergegangen. Alle Nachrichten, die uns auf Privatwegen aus Deutschland und Belgien zugehen, sprechen die vollkommne Zufriedenheit der ;^atl)olifen mit der Haltung des Luxemburger Volkes und CleruS aus. Ueberalf in den katholischen Lan» ;bevn erregt die Sache des Bischofs die größten Sympathieen. Aber selbst vom Standpunkte ter |©taatomänner hält man die Stellung semer Gegner den Anforderungen der Zeit gegenüber, als i völlig unhaltbar. Luxemburg, 13. Juni. Der Bericht von Mittcrmaier, als Mitglied des Ausschusses für die Angelegenheit der Luremburger Dtputirtcn, enthält bedeutende Unrichtigkeiten, die wir in ter nächsten Nummer beleuchten wollen. Luxemburg, 13. Juni. Mehre Zeitungen des Landes sprechen mit großer Dreistigkeit die Behauptung aus, die Abberufung des Herrn Bischofs sei cine definitive, und es fei sogar vom Haag die bestimmte Versicherung gekommen, derselbe werde nun und nimmer in seine Stelle zurückkehren. Wir können diese Zeitungsberichte aus der gewissesten und zuverlässigsten Quelle als cine vollständige Lüge erklären/Die Abberufung des Herrn Bischofs war nur cine einstweilige; er ist noch wirklicher apostolischer Vikar von Luxemburg, und nur für den Fall, daß seine Abberufung cine definitive werden sollte, war von Rom die Vrrpsilchiung ausgesprochen, daß für cine Pension gesorgt würbe. Das Weitere wird sich finden.
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Frage und Forderung
Frage und Forderung Wenn nicht die am 16. März stattgehabten Demonstrationen die Entfernung des Bischofs verursachten, undichtere auf andern, früher vorhandenen Beweggründen beruht, so fragt man, welche sind dann diese Beweggründe? Denn, in der Freiheits- und Veröffentlichüngsperiodc, in der man sich schmeichelt heute zu leben, sollen dem Volke die Ursachen nicht vorenthalten bleiben, welche veranlaßtcn, einen gerechterweise geliebten Hirten zu entfernen, dessen Rückkehr so sehnlich verlangt wird. Die gegen ihn erhobenen Beschwerden werden nicht betannt gemacht; es sind also feine wahrhaft gegründete vorhanden, weil man sich sonst geeilt hätte, sie zu veröffentlichen. Man war genöthigt, eingebildete Klagen anzuführen, und sich auf abgedroschene, nichtssagende Beschwerden des Icsuitcnthums und der Intoleranz zu beschränken. Man macht dem Bischof Vorwürfe über die Rechte, die er über seine Untergeordneten ausübte. Diese Rechte wendete er an mit Einsicht und Gerechtigkeit. In Gemäßheit des Concordats des Jahres 1801 haben die französischen und belgischen Bischöfe dieselben Rechte. Um die Forderungen und Wünsche der großen Mehrzahl der katholischen Bewohner des Landes zu befriedigen, wäre es also nötbig, daß die Verwaltung aile Dokumente der in Luxemburg, im Haag und in Rom über diesen Gegenstand gepflogenen Unterhandlungen ganz veröffcntlichle. Dies wäre das wahre M'ittcl, um Wahrheit und Recht ans Tageslicht zu bringen.
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Ueber die Tendenz des „Volksfreundes."
Ueber die Tendenz des „Volksfreundes." Der „Volfsfreund" [teilt in der Beilage zu seiner Nummer vom letzten Freitag eine Zumuthung an uns Stadtbewohner (Volksfreunde). Er spricht über den Zweck des Theaters, und bedauert, daß die t>ie(tge Gesellschaft bei ihrem guten Spiele auf einen so engen Raum beschränkt sei, und fordert daher die Stadtverwaltung auf, den Armen ihren monatlichen Gulden zu entziehen, und ein prächtiges Schauspielhaus zu bauen. So wäre es nach Wunsche des Volksfreundes (M). Dann könnte er über jedes Stück [eine Beurteilung schreiben, und das Beste : das Volk würde eine tüchtige Auf, klärung und Ausbildung erhalten. Das ist doch ein währer Volksfreund (?). Der Einsender dieses sieht die Sache von einer anbern Seite an. Er glaubt, wenn die Herren, die es so gut mit der Bildung und Aufklärung deS Volkes zu meinen scheinen (?), dem Armen [einen Gulden wie früher zukommen ließen, und wenn [te, die so viele Gulden beziehen, daß [te nicht wissen wohin, und Zeitschriften und öffentliche Blätter zur Volksbildung drucken lassen, zum Bau eines Schauspielhauses beitrügen und den Arbeitern Taglohn verschafften- so würde ihr Werk länger im Andenken des Volkes bleiben, als tbre Volts< blätter. Dann könnte man allenfalls glauben, daß der Volksfreund es mit der Arbeiterklasse gut meinte. Denn von all seiner Aufklärung und Volksbildung, die er bis jetzt dem Publikum angekündigt, sind die Schiffe bis jetzt noch immer gescheitert, welche angekündigt worden; und wird es wohl beim alten Schlendrian bleiben, bis eine andere kräftige Hand kommen wirt), um das Steuerruder muthig durch die aufbrausten Wellen 511 fü M'Volfsseind! Fahre bu nur fort in deinem )d?miu çtgen, morastigen Gewässer. Du wirst wenig Fische erhaschen; es sei auch, daß bann und wann ein Kaultopf (!) sich in bein großes Netz verlaufen wird, was nichts zur Sache th'ut. einer aus dem Volke.
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 10. Juni. Der „Monlteur“ meldet, daß ein Bataillon mobiler Gensdarmerie errichtet werden solle, um zur Aufrechthaltung der Ordnung im westlichen Theile der R publik mitzuwirken. Es heißt, daß diese Gensdarmerie für die Vendee bestimmt sei, wo man gemeinsame Bewegungen für Louis Bonaparte und Heinrich V befürchte. Auch hier soll man angeblich einem bonapartistischen Complott auf der Spur sein. - Der Baarvorrath der Bank von Frankreich und ihrer Zweigbanken hat in letzter Woche um 10 Millionen, und der Notenumlauf um 3 Millionen Frs. zugenvmmen. - Em. Thomas, Erdirektor der Nationalwerkstätten, ist nach Paris zurückgekehrt. In der „Reforme“ erklärt er die über ihn im „Moniteur“ enthaltenen Angaben für Verleumdung, und verlangt daß seine ganze Verwaltung gerichtlich untersucht werde. Schon hat übrigens die Untersuchung der in den Nationalwerkstätten verübten Betrügereien zu mehreren Verhaftungen geführt. - Die Zollbeamten zu Maubeuge haben in einer Fabrik zu Louvroy große Massen heimlich verfertigter Dolchmesser, die zur Absendung bereit lagen, nebst den Adressen der Personen weggenommen, für welche sie bestimmt waren. - Nach dem „Messager“ ist Louis Bonaparte noch nicht hier, seine Freunde aber sollten ihn gestern Abend zu Aluteuil treffen. Die 88,000 Wähler, welche ihm am Sonntage ihre Stimmen gaben, wollen ihm zu Ehren nächstens ein Bankett veranstalten. — Der „Aricgois" behauptet, daß am Freitage zwei Mitglieder fürstlicher Familien zu Foir auf Befehl der Negierung verhaftet worden feien. — Der Effectivstand der Armee ist bisher um 135,000 Mann aus den verfügbaren Kontingenten der Staffelt von 1842—47 und um 11,000 Freiwillige vermehrt worden.
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]fl. BEHRENS, Sohn, int Theater < Gebäude (Cercle-Liltéraire), in Luxemburg, sind folgende sehr schöne und gute Maschinen, und handpapierc zu Registern und andern Druckformularen zu folgenden sehr billigen Preisen stets »orrätb,fg, nämlich:
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Deutschland.
Deutschland. Die „Köln. Ztg." meldet aus Luxemburg unterm 7. Juni. Die conftt'tuircnbe Stände-Versammlung ist wegen der Arbeitsfrage und der Zerwürfnisse auf dem kirchlichen Gebiete noch nicht dahin gekommen, den Verfassungsentwurf zu beraten, welcher zwar im Garnen die belgische Constitution ;um Vorbilde genommen hat, aber durch die räthlich erschienenen Abweichungen von derselben bei beut vorherrschenden Mangel der Verfasser an vornrtheilsfreiem staatsrechtlichem Blicke gänzlich verun» glückt ist. — Niemals ist der Umstand fühlbarer gewesen, daß der Großherzog nicht im Lande resibtrt, um so mehr, als die dem alten, noch provisorisch bestehenden Regicrungsrathe evtbetlten unumschränkten Vollmachten fortbauern, ohne daß ihm ein gleiches Vertrauen des seither erwachten Volkes entspräche. Frankfurt a. M., Nationalversammlung. Sitzung vom 9. Juni. Kerst, von Birnbaum, bestieg die Tribüne, um sich gegen die gestern stattgefnndenc ausführliche Ablesung einer Petition in Betreff der polnischen Angelegenheit auszusprechen. Dies hätte, sagte er, um so mehr un* tcrbleiben sollen, da in biefer Petition eines Privat» mannes Angriffe gegen die preußische Regierung vorkämen. — Der Präsident entgegnete, daß ter Vorwurf nicht ohne Grund sei. Seine Abweichung von dem Herkommen, die Petitionen nicht in extenso zu verlesen, fei durch die dringenden Aufforderungen mehrerer Abgeordneten veranlaßt worden. Dennoch bitte er um Entschuldigung, »on ter Regel abaewichen zu sein; denn fcaö-^rincip der Unparteilichfeit muffe stets und genau aufrecht erhalten werden. (Bravo!) Der Präsident theilt ein Schreiben Mit, wonach die österreichische Regierung den öfter* leichischen Abgeordneten Portofreiheit für Akten und Drucksachen gewährt. — Morgen wird die Diskussion über Schleswig- Holstein sowie über die luremburgische Frage eröffnet werden. Ueber letztere stattete Mittcrmaier für den Vexfassungsausschuß Bericht ab. .Tiefer gesteht der Verwahrung der Abgeordneten aus Cufemburjj keinen rechtlichen Werth zu. Auch dürften die Stände den Abgeordneten sur Nationalversammlung feine Aufträge geben, feine Beschränkungen auferlegen. Diese seien fui« Männer, die selbstständig zu prüfen hätten, was zur Wohlfahrt des großen Vaterlandes dienlich fei. Der energische Bericht des Ausschusses schließt mit dem Antrag, daß die Verwahrungen der Abgeordneten in Folge des Ravcaur'schen An« träges »on der Nationalversammlung nicht zu beachten seien, und die Abgeordneten aufgefordert wer* den sollen, an den Verhandlungen wieder Theil zu nehmen, — v. Nadowitz erstattet Bericht für den Marineausschuß. Dieser Bericht lautet: „Die hohe Nationalversammlung hat dem unterzeichneten Ausschüsse den Auftrag ertbeitt, derselben die geeigneten Vorschläge zur Bildung einer deutschen Kriegsmarine vorzulegen. Von der ganzen Bedeu» tung eines Auftrages durchdrungen, der einem der tiefgefühltesten Bedürfnis der Nation entspricht, bat sich der Ausschuß den Umfang seiner Aufgabe vergegenwärtigen muffen. Es umfaßt derselbe folgende Hauptsragen: l) Welches sind dießcdingun« gen, die durch eine deutsche Kriegsmarine erfüllt werden sollen, und zwar sowohl hinsichtlich der Verthcidigung der eigenen Küsten, als in Bezug auf die großen politischen und commerciellcn Interessen des Gesammtvatcrlandes? 2) Welche Mittel sind geeignet, um diesen Zwecken zu genügen, sowohl in Bezug auf Zahl und Art der Schiffe, als auf Hafeubautcn, Küstenbefestigungen und Anstallen zum Schiffsbau? 3) Welche Geldmittel werden durch die Beschaffung des Flottexmaterials, be|)cn Aufbewahrung und Erhaltung sowie durch die laufenden Kosten der Bemannung in Anspruch genommen? 4) In welche natürliche Zeitabschnitte wird die gcsammte Bildung der deutschen Flotte zerfallen? Der unterzeichnete Ausschuß, indem er sich mit der Bearbeitung dieser Fragen beschäftigt, hat sich nicht verhehlen können, wie ausgedehnt sie seien, und daß es ihm nicht gelingen könne, in kürzest« Frist der Nationalversammlung feine Vorschläge vorzulegen. Andererseits aber leuchtet ein, daß unter allen Umständen der Anfang im geringem Maßstabe gemacht une hiermit zugleich dem nächsten Bedürfnisse genügt werten müsse. Der materielle Nachtheil und die moralische Dcmülhigung, welche Deutschland eben «fit durch die Feindseligkeiten von Seiten einerdcrkleinftm Seemächte erleibet, mahnen ernst und unaufschieblich daran, daß kein Augenblick versäumt werden dürfe, um eine solche Lage zu enden. Indem wir daher vorschlagen, daß, mit besonderer Rücksicht auf das Nächstliegende Erforderniß, die Bildung einer deutschen Flotte unverzüglich beginne, gehen wir davon aus, daß alle Anschaffungen und Hinrichtungen so zu treffen, daß sie, von diesem unmittelbaren Zwecke unabhängig, so weit als lhunlich auch den rechten Abschnitt des GcsammtwerkcS bezeichnen. Die nähere Angabe des hierzu geeigneten Materials und Personals muffen wir uns zwar noch vorbehalten, finden uns aber idion jetzt verpflichtet, der hohen Nationalversammlung die Nolhwendiqkeit vorzustellen, die Heranziehung der erforderlichen Geldmittel unverzüglich anzuordnen. Unseren demnächst näher zu begründenden Verberechnungen wird die Summe von 6 Millionen Thalern in'thwendig sein, um die Ausgaben dieser ersten yeiioce w bestreiten; wir stellen daher den Antrag: Hohe Nationalversammlung wolle beschließen, daß die hohe Bundesversammlung zu veranlassen fei, die Summe von 6 Millionen Thalern auf verfassungsmäßigem Wege verfügbar zu machen, und zwar 3 Millionen sofort, die ferneren 3 Millionen nach Maßgabe des Bedürfnisses." (Nh.u.M-Z.) Berlin, 8. Juni. Heute erschien der Prinz »on Preußen, nachdem er schon gestern in Charlottenburg eingetroffen war, zum ersten Male in der National-Versammlung. Schon eine Zeitlang »or feinem Eintreffen an dem hintern Portale der Sing-Akadcmie, hatten sich hier etwa 30 Personen gesammelt, welche ihm bei seinem Herannahen ein Hoch brachten. An dem hintern Portale der Sing- Akademie, wo der Wagen hielt, hatte sich indeß eine größere Menschenmenge zusammen gefunden, welche den heraustretenden Prinzen wiederum mit Hoch und Hurrah empfing. (K. 3-) Ans dem Oberinnthal, 2. Juni. Wie in anbeten Haupt- und Pro'.'inzialstädten, bat es bis jetzt auch in Innsbruck an radikalen Wühlern und Wühlereien nicht gefehlt. WaS der Ziffer an Umfang und Bedeutung fehlte, suchte man durch Thätigfeit jeder Art zu ersetzen. Es wurde daher unter einem hochgelehrten Doktors-Eommando am Kirchlichen zum Voraus rastlos gehobelt und gehämmert, gegossen und gefeilt, allerlei Lug- und Trugtraktat- lein liihograplnrt und in die Häuser gratis pvafrïcirt. Diese unheimliche Rührigkeit der notorischen Glaubens und Moralhelden ist durch die Gegenwart der frommen Majestäten und durch die allgemeine Begeisterung des Volkes etwas stiller und eingezogener geworden. Das echtgläubige Tirolervolk schätzt sich überaus glücklich, von dem hohen Landesfürstett das vollste Zutrauen zu besitzen; es fühlt sich kräftig erbaut und von tiefer Ehrfurcht ergriffen, ein so hochedles Muster des heiligen Glaubensund Wandels an dem hohen Kaiserpaare täglich zu sehen. Darum bringt durch alle Thälcr der gute Ruf: „Unser Kaiser ist fromm, katholisch wie wir, die Kaiserin ein Engel; Gott möge Beide beschützen": darum die sreudigc Begeisterung der Herzen, die sich charakteristisch in lubellicdern ergießen; darum vergißt der Veteran seiner hohen Jahre und putzt den Stutzen, seinen treuen Gefährten. Jung und Alt sehnt sich nach dem Augenblicke, auf die Wache vor die kais. Burg oder vor den Feind an die Grenzen geführt zu werden. Es haben bereits viele Baucrn-Deputationcn, selbst aus den entlegensten Gemeinden, ihre Huldigung aufrichtiger Treue und Ergebenheit dieser Tage dem guten' Kaiser barge* bracht. Die Sprache ging aus christlich-frommem Herzen und nicht aus einem, von Lug und Falsch übersüßen Munde solcher Jünger^ die mit ludaslippen schmeichelnd den Herrn fü|)en und zugleich dem Feinde vcrrathen. Darum ging auch diese Sprache wieder zu Herzen und brachte die kostbare Antwort: „Wir sind zufrieden und glücklich in Tirol, und wünschten, wenn möglich, hier zu sterben." Als der kleine Prinz Ludwig, erst 6 Jahre alt, an der Hand seiner bod)eblen Mutter, in der Landes- Mililär « Schützentracht leibet, dem Volke sich zeigte, war des Jubels fein Ende. Auch die im Bürgerspitale basier sich befindenden Kranken hatten das Glück, mit einem tröstlichen Besuche »on der edlen Erzherzogin Sophie und deren Gefolge beehrt zu werden. Mitleid und Freude war überall wechselseitig zu sehen. O, möchte doch der vielgeliebte Monarch und der ganze österreichische Hof stets bei uns blciben_! ist die einstimmige Sprache in Tirol. Solche Sprache, solche Begeisterung kann nur jene Religion erzeugen, die man überall vernichtet zu haben wünscht, um desto freier die Throne zu stürzen. Innsbruck, 4. Juni. „Feldmarschall Graf Radegty meldet aus seinem Hauptquariier Rivalta vom l. Juni Folgendes: Vorgestern ließ ich einen Versuch machen, durch das erste Armeecorps Goito anzugreifen; da jedoch dieser Brückenkopf sehr stark verschanzt und mit 16 pfündigem Geschütze armirt war und der Feind demnach großen Widerstand leistete, die Armee übrigens noch nicht hinlänglich coneentrirt war, um den Angriff mit Nachdruck fortsetzen zu können, so ließ ich das Gefecht abbrechen, weil ich das Leben der tapfern Truppen und so vieler ausgezeichneten Offiziere schonen wollte, welche bei der geringen Aussicht auf ein günstiges Resultat umsonst geopfert worden wären. Die Vorstadt von Goito wurde zwar von den Truppen der Division Fürst Felir Schwarzenberg, welcher dabei einen Schuß in den rechten Arm erhielt, einen Augenblick genommen; doch konnte man sich wegen der Ueberlegenheit des feindlichen Geschügfeurrs nicht halten. In diesem Gefechte haben wir leider den Verlust des tapfern Obersten Döll und Oberstlieutenants Freysauff von Paumgarten⸗Infanterie zu bedauern, welche beide durch eine und dieselbe Kanonenkugel schwer verwundet wurden. Der Feind war in seinen Verschanzungen über 15,000 Mann stark und machte sogar Offensivangriffe auf seinem rechten Flügel. Ihm gegenüber behauptete sich jedoch das erste Armeeeorps mit der rühmiichsten Entschlosenheit in seiner eingenommenen Stelsung. Aim gestrigen Tage hatte ich die ganze Aumee dat Goito vereint, und ich wollte heute meine Operation vowwärts besinnen, als schon gestern Nachmittags und heute Nachts der Regen unaufhörlich und dergestalt in Strömen siel, daß in hiesigen niederen Wasserregionen des Po und Mineio ale Communicattonen in einen so grundlosen Zustand versetzt snd, daß ich nothgedrungen bin, für heute und vielleicht auch für morgen die Fortsetzung der Opeunrationen auszusetzen, da die Geschütze nicht fortkommen würden, und für Frund und Feind Bewegungen moglich sind. So erwarte ich und meine Truppen mit Ungeduld den Augenblick, der uns die Erneuerung unserer Offensivbewegungen erlauben wird.“ Nach so eben aus Riva eingelangten Nachrichten war die tapfere Besatzung der Festung Peschiera sezwungen, am 30. Mai zu kapituliren, worüber nähere Details nachfolgen werden. München, 3. Juni. Wenn für Deutschland der Tag kommen sollte, wo es seine ganze Kraft zufammen nehmen müßte, um seine Fretheit und Unabhängigkeit nach Außen gegen Angriffe von Westen oder Osten orer auch von beiden Seiten zugleich zu vertheidigen, würde Baiern, dessen kann man überzeugt sein, mit einer, in jeder Beziehung durch numerische Stärke sowohl als durch innere Tüchtigkeit Achtung gebietenden Macht für das große Gesammtvaterland in die Schranken treten. Schon heißt es auch, daß die vierten Bataillone zu jedem der 16 Linien⸗Infanterie⸗Regimenter mobil gemacht werden sollen, und die Sache klingt sehr wahrscheinlich. In diesem Falle würde jedes Infanterie⸗Regiment auf eine Stärke von nahe an 4000 Mann kommen, so daß die 16 zusammen allein schon an 64,000 Mann ausmachen würden, ohne die vier Jäger⸗Bataillone zu rechnen, die zusammen auch schon jett gegen 5000 Mann stark sind. Das baierische Fußvoli würde sonach für sich schon etwa 70,000 Mann zählen. Für die Reiterei ist die Vermehrung jedes Regimentes ( Chevaurlegersund 2 Cuirassier⸗Regimenter) um eine Escadron bereits angeoronet, so daß sie künftig 7 statt 6 Escadrons stärk sein werden, Die Gesammtstärke der Reiterei wird sonach künftig nicht unter 10,000 Pferde betragen. Schlägt man die drei ArtillerieRegimenter mit den dazu gehörigen Fuhrwesensabtheilungen zusamen auf 4000, das Genieregiment und das Pontonierbataillon nur auf 1500 Mann an, so erhält man eine Kriegsmacht von ungefähr 85,000 Mann, von welcher, wenn man auch 25,000 Mann für die Festungen und sonstigen Besatzungen im Innern abrechnet, 60,000 Mann jedenfalls ins Feld rücken können. 0K. Z.) Freiburg, 3. Juni. Unter den Papieren, welche dem hiesigen Obergerichte vorliegen, um über die republikfanische Schilderhebung zu urtheilen, befinden sich einige Originalien, welche ein ganz desonderes Licht nuf mehrere Hauptpersonen diefer Bewegung werfen. - So fand sich dort u. A. ein Schreiben, worin über die Bildung der provisorischen Regierung der deutschen Republit folgende Personalvorschläge gemacht werden. (an ersieht hieraus, die Herren dachten gleich an die Stellen.) Leitendes Comite der neuen Regierung aus acht Personen: Präses: Jsstein; die HH. Struve, Hecker, Robert Blum, Georg Herwegh (jetzt für immer selbst in seiner Partei annulirt, Graf Reichenbach aus Schlesien und A. v. Bornstedt. Die Verwaltung der inneren Angelegenheiten sollte übertragen werden an Struve, Blum und Hecker nebst einem Beirathe v. Fickler a. Konstanz, AdvokatTitus a. Bamberg c. Die Militärangelegenheiten sollten durch den Freischaarenführer und Communisten Becker, Karl Heinzen und Corvin⸗Wiersbitzky geleitet werden. - Die Gerichtsverhandlungen hier in Freiburg werden erst Ende dieses Monats beginnen können, da die Arbeiten der Voruntersuchung ungeheuer snd. Dieser Monsterprozeß wird viele Nengierige herbeiziehen.
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©rog «Roçal (Grand-Jésus), anjlatt 50—60 gr. fur 40 per SRte» ©rop Médian (Grand-Raisin) , anftatt 26—30 gr. für 22 „ Slein Médian (Petit-Raisin), anfratt 18—20 „ „ 16 „ Sienenlorb (Ecu), à 14 gr. per 3iie3. Ëtnfyom unb fein gerippt propatria â7,10u. 12 gr. „ Slein unb grop Silien, à 6, 50 une 7 gr. „
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Erklärung.
Erklärung. Der „Volksfreund“ liefert in seiner letzten Nummer einige Auszüge meiner Biographie aus dem Brockhaus’schen Conversations⸗Lericon der Gegenwart. Ich erkläre hiermit den Artikel des Brockhaus’schen Lexicons, der zur Zeit der bittersten religiösen Kämpfe aus einer feindseligen protestantischen Feder geflossen ist, als völlig falsch, so wie die angeführten Schreiben als verfälscht, was der Volksfreund wohl hätte wissen können, wenn er in Betreff meiner andre Quellen, als eine protestantische Schmutzliteratur hätte benutzen wollen. Was die von mir geschriebenen Artikel im „Luremburger Wort“ betrifft, so werde ich dieselben schon zu vertreten wissen vor Jedermänniglich, der mich darnach fragt. Uebrigens werde ich auf das, was der Volksfreund auch immer gegen mich noch ferner sagen mag, kein Wort mehr erwiedern. Luxemburg, 13. Juni 1848.
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Michelis, Eduard
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Luxemburger Wort no. 25 15.06.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht 1848. Abonnements-Bureau m Lurcmburg, Großstraße Nr. 105, Pmnumcrationspleis für 3 Mon. 6 Won. llahl. fiircmburg: 5 Fr. 10 fix. 20 Fr. Auswärts: 5, 75 11,25 22, 50 Mr. £5. InsertionsgcbührM 15 Centimes pro Zeile ober Wum nîi^' Petitschrift. \ l>.*,:g Bestellungen uftb Brdeft,. werden frnitrö trbctcli. ''\u25a0\u25a0';\u25a0; 2)onncrfiag, ben 15. 3uni
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Amerika.
Amerika. Man liest im „Courrier der Verinigten Staaten“: Man geht damit um, eine regelmäßige Dampfschifffahrtsverbindung zwischen einem der durch die Vereinigten Staaten neu erworbenen Häfen am stillen Ocean, und Schangai in China, einzurichten. Der durch H. King im Namen des Marinecomites hierüber erstattete Bericht ist ein nicht wenig bedeutendes Dokument für die Geschichte des Handels und der Marine der Vereinigten Staaten. Es handelt sich um nichts Geringeres, als darum, den Vereinigten Staaten in einer nicht gar fernen Zeit das Monopol des Handelsverkehrs in China zu sichern. Das Werk ist schon begonnen. Das Reich der Mitte, das jährlich durch große Massen edler Metalle das Gleichgewicht in seinem Handelsverkehr mit England herstellen mußte, zeigt eine sichtbare Hinneigung dazu, sich Amerika in die Arme zu werfen, mit dem es hoffen kann, weit weniger nachtheilige Handelsbeziehungen anknüpfen zu können. Ein Blick auf dieletzten Jahre bestätigt dies Resultat. Auf Seiten von England bemerkt man eine Abnahme, während auf amerikanischer Seite eine Zunahme bemerkbar ist. Man braucht also dieser Bewegung nur einen neuen Impuls zu geben, und das Mittel dazu ist leicht. Von dem Augenblicke an, wo cine doppelte Linie von Dampfern New-lork mit den Häfen des stillen Océans und mit Schangai verbindet, ist die Entfernung für die amerikanische lVchifffahrt auf 11,000 Meilen «duzirt, während sic fût die englischen Schiffe 18-bis 20,000 Meilen beträgt. Von da an ist der Vorthcil auf amerikanischer Seite. Wenn nun zu dieser ersten Combination, die in einigen Monaten ausgeführt werden kann, späterhin die Ausführung des riesenhaften Projettes des H. Withney hinzukäme, wenn cine Eisenbahn einst das Mississippithal mit den Ufern des stillen Océans verbindet, bann fände sich China gleichsam vor die Tkore tu neuen \u25a0•"""f'i heilen zu erringen, deren es noch bis jetzt entbehrt. Das jetzige System der Repräsentation ist darauf berechnet, Untetcanaba dem Obern Canada zu unterordnen. Dagegen haben am 11. Mai c die Bürger von Quebec eine kräftige Protestation eingelegt, und es steht zu erwarten, daß sie einen günstigen Erfolg haben wird.
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"1848-06-15T00:00:00"
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(Eingesandt.)
(Eingesandt.)
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"1848-06-15T00:00:00"
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An die gechrten Abonnenten unserer Zeitung.
An die gechrten Abonnenten unserer Zeitung. Die Herren Abonnenten werden gebeten, ihrAbonncment frühzeitig zu erneuern. Diejenigen, welche nicht ausdrücklich (franco) abbestellen, werden als fortwährende Abonnenten betrachtet. Sobald die Abschaffung des Stempels gesetzlich wird, soll der Preis der Zeitung verhältnißmä'ßig ermäßigt werden. Luxemburg, 13. Juni. Die Deputation, welche in der vorigen Woche zum Haag reisete, ist zurück. Dieselbe hatte die Ehre, am Donnerstage den 8. Juni zu einer außerordentlichen Audienz bei Sr. Majestät dem König Großherzog vorgelassen zu werden, und fast eine Stunde lang bei demselben zu verweilen. Die Deputation überreichte dem Könige die Adresse der Bürgerschaft der Stadt Luremburg mit dritthalb Tausend Unterschriften Außerdem waren über 12,000 Unterschriften aus dem Großherzogthume eingegangen, und überzeugten Se. Maj. von der wahren Gesinnung und Stimmung des Landes. Tiefgerührt und höchst zufrieden verließ die Deputation das Königliche Schloß, und kehrte theils über Brüssel, theils über Aachen nach Luxemburg zurück.
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"1848-06-15T00:00:00"
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Sitzung vom 6. Juni.
Sitzung vom 6. Juni. (Fortsetzung.) Nachdem der Herr Präsident mit seinem Vortrag über Kirchenhistorie und mit feinem Bericht über den an der Liebfrauenkirche bestehenden Cäcilieuvcrein, wovon in der vorigen Kummer unseres Blattes die Rede war, zu Ende war, und nachdem ein Paar Ständemitglieder ihre Bewunderung über all die Gelehrsamkeit ausgedrückt hatten, wurde die Diskussion der einzelnen Artikel fortgesetzt. Der Art. 2 des Entwurfs der Ccntralkommission wirb ohne Diskussion angenommen. Für den Art. 3 schlägt im Namen der Ccntralsektion der Berichterstatter derselben, H. Th. Würth folgende Fassung vor: „Die konstilulionellc Macht des Königs Großherzogs ist erblich in ter Familie Er. Ma). Wilhelm 11., Friedrich-Georg-Ludwig, Prinz von Oianien-Nassau, König der Niederlande, Großherzog von Luremburq, in ©ema|jl)eit des Vertrages des Hauses Nassau vom 30. Juni 1783." Der Art. wirb angenommen mit folgendem Zusatz, den H. lurion vorschlägt: „und des Art. 71 des Wiener Vertrags vom 7. Juni 1814." Art. 4 wird ohne Diskussion angenommen. Er lautet: „Die Person des Königs ist unverletzlich; die Mitglieder der Negierung sind verantwortlich," Der Art. 5 lautet im Entwürfe: „Der König Großherzog ist volljährig nach zurückgelegtem 18. Jahre. Er nimmt Besitz vom Throne, nachdem er feierlich im fccfcoojje der Kammer oder in die Hände einer von derselben bezeichneten Commission folgenden Eid abgelegt: „Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des Landes zu befolgen, die Unabhängigkeit und Unversehrtheit des Landes zu wahren." Der Artikel wirb angenommen mit der von H. Richard vorgeschlagenen Veränderung ber Wörter »des Landes" in „des Großherzoglhums." Der Art. 6 wirb angenommen, nachdem man bebattirt, ob man Großherzog ober König Großherzog sagen folle, und man sich für das letztere entschieden hat. Er lautet: „Ist beim Tode des Königs Großherzogs sein Nachfolger minderjährig, so tritt die Kammer spätestens am darauf folgenten 20. Tage zusammen, um über die Regentschaft, und nijtl)igcn Falles über die Vormundschaft zu be* stimmen." Die Artikel 7 und 3 gaben keinen Anlaß zu einer Debatte; sie lauten: Art. 7. „Besindet sich der König Großherzog in der Unmöglichkeit zu regieren, so beruft das Regierungskollegium, nach Bestätigung dieser Unmöglichkeit, unverzüglich die Kammer, um über die Regentschaft und die Vormundschaft zu bestimmen.“ Art. 8. „Die Regentschaft kann nur einer einzigen Person übertragen werden.“ Der Regent übernimmt die Negierung nicht eher, als bis er den durch Art. 5 vorgeschriebenen Eid geleistet hat. Im Artikel 9 wurden die Wörter „entscheidet über die Weise, diese Thronerledigung vorzusehen“ ersetzt durch „entscheidet über die definitive Wiederbesetzung, (pourvoit dékinitivement à la vacance). Der Artikel lautet folgendermaßen: „Im Falle der Thronerledigung verfügt die Kammer provisorisch über die Regentschaft. - Eine neue, in doppelter Zahl und in Frist von 30 Tagen zusammen berufene Kammer, entscheidet über die definitive Wiederbesetzung.“ Der Artikel 10 (13) wird ohne Diskussion angenommen. Der Artikel 11 (14) gibt dem Herrn Simons Anlaß zu fragen, obman die Worte: elle seule etc. blos auf die Zukunft beziehen wolle, worauf der Berichterstatter der Centralsektion, H. Th. Würth, ertlärt, daß, weil dies Gesetz keine rückwirkende Kraft hat, die naturalisirten Fremden im Besitz ihrer erworbenen Rechte hleiben. Diese Erklärung wurde in’s Protokoll eingetragen. Herr Staats⸗Prokurator Anbre schlägt vor, diesem Artikel folgenden Zusatz zu geben: „Die Naturalisation kann nur bewilligt werden, wenn der darauf Anspruch Machende mit Genehmigung der Regierung während drei Jahren im Lande gewohnt hat.“ Dieser Antrag wurde verworfen. Der Art 12 (15) giebt Veranlassung zu heftigen Debatten, an denen sich besonders die Herren N. und Ch. Metz, Simons, Neumann, Jurion und Hardt betheiligen, wird aber zuletzt ohne Veränderung angenommen. Die Artkel 13, 14, 15, 16 und 17 (16, 17, 18, 19 und 20) werden ohne Diskussion angenommen. Im Art. 18 (21) wurde das Wort genérale nach Confiscation eingeschoben. Im Art. 19 (22) wollte der H. Richard das Wort „flétrissure“ durch „marque“ ersetzt wissen. Die Diskussion dieses Artikels wurde aufgeschoben bis dahin, daß die Versammlung die Bedeutung des Wortes kétrissure ermittelt haben wird. Art. 20 (23) wird nach einer kurzen Debatte, Art. 21 (25) und 22 (26) aber ohne Diskussion angenommen. Es wird zur Diskussion des Art. 23 (27) geschritten. H. Behrens, unterstützt rurch die Herren reisch, Krat und Thibesart pon Fouhren schlägt folgendes Amendement vor: Ich schlage vor, daß der Staat weder bei der Ernennung noch bei der Einsetzung der Culte einwirken soll.“ Hr. N. Metz schlägt folgendes Amendement vor: „Die unterzeichneten Mitglieder verlangen im Art. 23 die Ausstreichung der Worte: „die Mitwirkung des Staates zur,“ und mit diesen Worten zu beginnen: „die Ernennung u. s. w.“ Unterz. N. Metz, Brücher, Kremer, Thibesar von Fingig. Iu der Entwickelung dieses Antrags ergeht sich Dr. N. Meßz in langen Deklamationen gegen das belgische Episkopat, gegen den H. eaurent und die jüngern Geistlichen unsers Landes, versucht es den äliern Geistlichen zu schmeicheln, wirft ihnen aber, ohne es einmal zu merken, die schändlichste Schmäung ins Gesicht, indem er ausruft. „Noch in den letzten Tagen hat diese ehrgeizige und unkluge ugend ehrwürdige Priester zur Lüge und zum Charlatanismus gezwungen, indem sie dieselben zwangen zu unterzeichnen und unterzeichnen zu lassen, und zu predigen was sie mißbilligten.“ Wahrlich ein schönes Lob für einen Ehrenmann und Priester! (Die Sitzung wird aufgehoben.)
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"1848-06-15T00:00:00"
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Fremdenliste
Fremdenliste tiom 10. biê jum 14. 3uni. Im Kölnischen Hofe. - HH. Settels a. Köln Pferdemenges a. Rheydt, Handlungsreisende. Im Luxemburger Hofe. - HH. L. Noach, P. Eetz, Landgerichtsassessoren a. Trier; Fermont, Kaufm. a. Lockesen. In andern Gasthäu sern. - HH. Kahn, Pferdehändler a. Gonnersweiler; Scheidt, Handelsmann a. Burbach.
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"1848-06-15T00:00:00"
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Erklärung.
Erklärung. $intfd;, ben 9. 3 uni 1848. Scrtljrtcr £err ÏTtcbaîtcur, Da Sic mit löblichst aucrfannter Bereitwilligkeit alle« aufnehmen, was file Recht und Wahrheit gilt, so bitte ich Sic hiermit, diese paar Zeilen in Ihre Zeitung einzunicken. In einem Bericht des „Courrier de Lurembourg" über den Hergang in der Versammlung des 2. Mai von 44 Priestern unfetS Sprenget«, habe ich meinen Namen unter den 20 gesehen, die sich angeblich gegen unfern hochverehrten und innigst geliebten Obcrhirten loh. Th. Laurent sollen erklärt haben. — Ich erkläre aber hierdurch, daß ich stets mit Treve und warmer Liebe Ihm, feit dem ersten Tage seines gesegneten Wirkens in unseren Landen ange, fangen habe, und bis zu meinem legten Athemzuge diese Liebe und Anhänglichkeit gegen Ihn hegen werde, und bezeichne diejenigen als Lügner und Verleumder, die mir andere Gesinnungen beimessen wollen. D e r n ö b e n, Pfarrer in Pintsch.
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"1848-06-15T00:00:00"
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise vom 14. Juni 1848. Waizen Fr. 28, 00; Mengkorn Fr. 24; Roggen Fr. 24.; Gerste Fr. 19; Hafer Fr. 14, 00 per Malter; Butter Fr. 0, 70 das Pfund; Holz Fr. 18, die Korde; Hen Fr. 40, 00; Stroh Fr. 18, per 1000 Pfund; Erbsen Fr.-22z- Kartoffeln Fr. 7, per Malter.
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"1848-06-15T00:00:00"
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Pub. 10 Page 4
Für einen starken WäckerlehrjuNgkN (»orzugsweis» vom Lande) ist in Luremburg eine Stelle offen. Wo? sagt die Erpedition dieses Blattes.
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"1848-06-04T00:00:00"
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Randglossen zu dem Entwürfe der neuen Verfassungs-Urknnde.
Randglossen zu dem Entwürfe der neuen Verfassungs-Urkunde. (Fortsetzung.) Art. 36 — 49. Diese Artikel sprechen »Ott der Gewalt des Königs. Mit Ausnahme der Art. 37, 38, 45, 46 und 47 sind sie aus der belgischen Constitution abgeschrieben. Wir unterwerfen hier bloß die Artikel, die ganz oder theilweisc luremburgischen Ursprungs sind, einer bcsonocrcn Besprechung. Nur glauben wir, die allgemeine Bemerkungvorausschicken zu müssen, daß uns diese kleinliche Beschränkung der königlichen Gewalt, wie der Verfassungsentwu'rs sie einführen will, nicht so recht zusagt. Man wirb uns gewiß nicht vorwerfen, daß wir den Fürsten schmeicheln; aber desto freier können wir auch unsere Meinung in dieser Beziehung aussprechen. Wir sind gewohnt in dem Fürsten den Vater des Vaterlandes'zu erblicken und zu ehren. Wir sind nicht von denen, welche von vorn herein mit Mißtrauen gegen die Fürsten erfüllt sind, und die glaube», es könne ein Volk sich nicht genugsam gegen den Mißbrauch fürstlicher Gewalt laufen, Wir halten dafür, daß wenn man Klauseln verschwenden will, man besser thut, sie gegen den Büreaukratismus der Beamten zu richten; da halten wir fie an ihrem Platze. Dem väterlichen Willen des Fürsten soll man aber keine allzuenge Grenzen ziehen. Nun zur Besprechung der einzelnen Artikel. Art. 37. „Der König Großherzog bestätigt und verkündigt die Gesetze. Er eröffnet seine Entschließung binnen drei Monaten nach dem Votum der Kammer.“ W"£)\e belgische Constitution sagt bloô : „Der König bestätigt und verkündigt die Gesetze." Wir glauben, daß man es dabei sollte bewenden lassen. Den Zeitpunkt, der für die Bestätigung und die Verkündigung cines Gesetzes paßt, la|ietnanbcn König selbst bestimmen. Zwar wird man dagegen einwenden, daß dann das Land oft auf die Bestätigung cines Gesetzes lange warten müsse. Wir gestehen, daß auch wir Fälle kennen, in denen der König hat lange auf die Bestätigung warten lauen; voriges Jahr haben die Landstandc sogar meme Gesetze votirt, die bis auf den heutigen Tag noch nicht verkündet sind. Wir gestehen aber auch, daß wir das gar nicht bedauern. Wo die Landstände bisher sich offen und frei für ein Gesetz ausgesprochen haben, das den Bedürfnissen des Landes entsprach, da hat der König selten seine Bestätigung lange zurückgehalten. Wo aber Gesetze mit einer solchen Majorität durchgegangen sind, die nur durch die Stimme der Regierungsräthc, die zugleich Mitglieder der Landstände sind, erreicht wurde, da hat der König wohl daran gethan, die Bestätigung nicht all;uschnell zu erteilen, weil er da wohl unterstellen konnte, diese Gesetze feien nicht im Interne des Landes. Und das Vanb wüßte dem Konig Dank dafür, wenn er noch manchem derartigen Gesetze seine Zustimmung nicht gegeben hätte. Die Adressen der Gemeinden geben genügsame Belege für diese Behauptung. Will der Schlußsah des gegenwärtigen Artikels ähnlichen Verzögerungen für die Zukunft vorbeugen, so wird durch denselben kein Vertrauen, wohl aber ein Mißtrauen gegen die Person des Königs an d»n Tag gelegt. ©ne solche Persönlichkeit im Verfassungsentwurfe würde uns zwar wenig wunrein, denn die persönlichen Bczüglichkeiten sind dem gegenwärtigen Verfaüungsentwurfc keine Seltenheit; und sic liegen manchmal so nahe, daß es Einem fast unmöglich wird ju_ glauben, sic haben nicht in der Absicht der Verfasser gelegen. Es wäre das wohl cine Armseligkeit: aber an Armseligkeit leibet S3erfajTungêentwurf feinen ilWiiigcL^^^^^^B WmtToS. „Er ernennt zu dm bürgerlichen und Mililärämtcrn in Gemäßheit des Gesetzes, und vorbehaltlich der durch dasselbe verordneten Ausnahmen. Kein vom Staate besoldetes Amt kann anders, als ïraft einer gesetzlichen Bestimmung geschaffen werden." Der erste Theil dieses Artikels ist aus der bei* gischen Constitution; der letzte Theil lautet aber in bei belgischen Constitution so : „Zu andern Remtern ernennt er (der König) nur kraft einer ausdrücklichen Bestimmung eines Gesetzes." Das ist nun etwas, was jeder leicht begreift. Was aber unser Vcrfassüngsrntwurf sagt, ist etwas, wovon fein Mensch den Grund begreift, wenn man nicht an die Persönlichkeiten denkt, wovon bei der Besprechung des vorhergehenden Artikels die Rede war. 21 bei diese S3eftimmuno, könnte auch, wenn sie angenommen würde, m gewissen Fällen den größten'Nachteil für den Staat mit sich bringen. Wir erinnern nur an die große Zahl neuer Gendarmen, die man noch vor wenigen Wochen ernannt hat. Und so laffcn sich auch noch viele andere Fälle denken, wo der fîiftifg gar nicht auf die Ermächtigung eines Gesetzes warten kann und darf, um ein neues, vom Staate besoldeies Amt vi schaffen. Diese Klausel muß also fa(len. Wenn übrigens jeder Regiclungsrath einmal verantwortlich' ist für die Akte der Verwaltung, die fein Departement betreffen, bann hat man schon ein Mittel in der Hand, die unnöthme^rrichtunq neuer Stellen zu Verbindern. Art. 45. „Der König Großherzog kann, mit Genehmigung der Kammer seine Gewalten einem Stellvertreter übertragen, welcher das Großherzogthum bewohnen wird. Der Stellvertreter des Großherzogs wird, ehe er seine Gewalten ausübt, schwören, die Verfassungsurkunde zu befolgen.“ Dieser Artikel scheint zu keiner Bemerkung eine Veranlassung zu geben. Art. 46. „Die Civilliste ist auf jährlich Iüü.OOÜ Franken festgesetzt. Sie kann durch das Gesetz beim Ansauge jeder Regierung geänpert werden." Heißt das, die Civilliste ist ein für allemal au 100,000 gr. festgesetzt, so daß andere Bestimmungen als Abweichung'von der Regel gelte»? Doet heiß es, die Civillistc ist für die Dauer der gegenwärtigen Regierung auf die bestimmte Summe festgcsetzi? Wir wünschen, der Satz wäre im ersten Sinn zu nehmen; aber bann müßte auch ssesagt weiden, ob bei der eventuellen Veränderung der ' Civilliste die genannte Summe als ein Marimum oder ein Minimum anzusehen sei. Art, 47. „Das Regierungsgebäude zu Luremburg und das Schloß »on Walferdingen sind zur Wohnung des Konigs-Großherzogo bestimmt wübrcnd seines Aufenthaltes im Lanoe," Dieser Artikel scheint den Zweck zu haben, dem Lande die Kosten der Erbauung eines königlichen Palastes zu ersparen, und insofern stimmen wir demselben bei. Art. 50—52. Diese Artikel betreffen die gesetzgebende Gewalt <i:ie sind meist nur eine Copie der belgischen Constitution; wir haben dagegen nichts zu erinnern. Art. 53. „Die richterliche Gewalt wird von den Gerichtshöfen und Bezirksgerichten ausgeübt. — Die Urteile und Bescheide werden im Namen des Königs Großherzogs ertheilt und vollzogen." Zu dem elften Theilc dieses Artikels müßten die Fnedensgcrichte hinzugefügt werden. Die heutigen Attributionen eines Fricrensgerichtes kommen beinahe denen eines Tribunal de primière instance unter der französischen Herrschaft ssleich. Ihre Wichtigkeit ist so groß, daß wir, wäre nicht der Kostenpunkt, vorschlagen würben, bei jedem Friedensgeriete zwei Assessoren zu ernennen. Art. 54. „Die Mitglieder der Kammer vertreten das \!anb. *tte stimmen, ohne darüber an ihre Auftraggeber zu berichten, und können nur die allgemeinen Interessen des Großherzogthums im Auge haben." Art. 55. „Die Kammer besteht aus Abg, ordneten, welche gemäß dem Wahlgesetze, und im Verhältnisse von einem Abgeordneten auf höchstens 3000 Seelen der Bevölkerung gewählt werben." In diesem Artikel ist zum erstenmal die Reoe von einem Wahlgesetz. Wir haben schon so oft in unserer Zeitung es gesagt, daß das neue Wahlgesetz das Erste ist, was die gegenwärtigen Landstäurc hätten machen sollen, daß wir nicht glauben, es hie» wiederholen zu muffen. Sie scheinen sich aber mit der Ausstellung der Grundsätze für ein später zu erlassendes Wahlgesetz beonügen zu wollen. Wir wollen diese Grundsätze prüfen. Zuerst wird die Zahl der Abgeordneten bestimmt. Es heißt Art. 55, es solle höchstens ein Abgeordneter auf 3000 Seelen kommen. Man wollte vermuthlich „mindestens“ statt „höchstens“ sagen. Zweitens werden die Bedingungen aufgestellt, um Wahlmann zu sein, und die Fälle namhaft gemacht, in welchen man dieses Recht verliert. Es heißt Art. 56 „Um Wahlmann .... zu sein, muß man 1) Luxemburger von Geburt oder naturalisirt sein; 2) die bürgerlichen und politischen Rechte ge nießen; 3) volle 25 Jahre alt sein; 4) im Großherzogthum wohnen. - Sind dieses Rechtes beraubt, (Art. 57) 1) die zu Leibes⸗ oder entehrenden Strafen Verurtheilten; 2) die wegen Diebstahl oder Betrug Verurtheilten; 3) diejenigen, welche aus einer öffentlichen Armenanstalt Unterstützung genießen; 4) diejenigen, welche sich im erklärten Falliment befinden, die Bankerottirer und Interdicirten, und diejenigen, welchen ein gerichtlicher Beistand „çiaeovtnct ist. irnit it also der Wahleensus gänzlich abgeschäht s geht dies schon daraus herhes, ne der Entwurf davon schweigt; aber noch klarer siehi man das daraus, weil von den Wahmännern dieselben Bedingungen gesordert wverden, alö von den ählbaren. Von den lezteren forderi aber niemand die Entrichtung eines bestimmten Steuersaßes. Im Uebrigen sind die Beringungen für die Wahlmänner ungefähr dieselben, wie bei der letzten Wahl der Abgeordneten nach Frankfurt, nur sind jezt die r ga zu aegedehnten dienenden Klasse Angehorigen, nicht mehr ausgeschlossen. Drittens stellt der Verfassungsentwurf die Bedingungen auf, um wählbar zu sein. Es sind ieselben, die gefordert sind, um Wahlmann zu sein. rt, 36 siehe oden. Nur sind die üinfühigkeiuen unwählbar zu sein, viel häufiger, wie für den Wahlmann. Außerdem, daß keiner, der nicht Wahlmann gewäht weeden darf, ist die Voltnacht eines Abgeordneten unve einbar l. mir dem Amte eines Mitgliedes der Regierung; 2. mit dem eines Justizbeamten des Parkktes“ mit dem eines Mitgliedes der Nechnungskammer; 4. mit dem eines Distrikts⸗Commissarius; 2 mi dem emnes Einnehmers oder Rechnungsbeamten des Staates; 6. mit dem Kriegsdienst in den Graden unter dem des Hauptmanns; 4. mit der Beschästigung eines Lehrers der Primärschulen. Mit dem fünf ersten Punkten sind wir einverstanden. as Land hat sich übrigens in seinen Pentionen über rie Meisten davon sattsam erklärt. Was die Militäre betift, so schließe man sie entweder alle aus, oder, was wir lieber sähen, man gestatte allen den Eintritt in die Kammer. Warum man aber die Schullehrer von der Kammer auschließen will, vermögen wir gar nicht einzusehen, um so weniger, da man in dem Nachbarlande deren heilnane an den Ständen nicht nur zugelasen, sondern auch verlangt hat. Nach dem gegenwärtigen Entwurfe sind die Geistichen nicht mehr wie früher von den Landständen uSgeschloisen. Es ist dies ein Fortschritt, den wir recht gern anerkennen. Viertens beschränkt der Verfassungsentwurf die Wahlbarkeit (Art. 50 vadurch, daß icht fönnen gewählt werden 1. Fredenerichter im Kanton ihres Wohnsises; ? die Richter in Beirte, we das Beuirtsrecht, zu welchem sie gehören, semnen Sitz hat;--3. die Räthe des Obergerichtshofes im Kanton Luxemburg; die Söhne und Schwiegersöhne der Abgeordneten. £ic]cr ganze Artikel sollte unterdrückt werden. Höchstens könnte die erste Bestimmung bleiben. Aber dann vermögen wir nicht einzusehen, warum man nicht eben so gut bleibe für die Notare feit* (teilen konnte-, der Grund wäre eben so triftig wie für die Friedensrichter. Für die zweite und dritte Bestimmung dieses Artikels vermögen wir gar keinen haltbaren Grund ufzuninden. ie vierte Bestimmung muß wenigstens so lange wenbleiben, als es mehrern Brüdern gestattet ist, zugleich als Abgeordnete in der Kammer zu sttzen. Fünftens fordert der Entwurf (Art. 62), daß das Mitglied der Kammer, welches von der Ne< gieruuu, zu einem besoldeten Amte ernannt wird, und b.iifclbe annimmt, sofort aufhört, an den Sißun« gen Theil \u nehmen, uno nur Kraft einer neuen Wahl in feine Thatigkeit zurücktritt. Es füllte noch lnuzugesügt wcrreri, daß dies Amt ein anrercs sein mû se, als der Art. 58 unter 1, 2, 3, 4 und 5 bezeichneten, weil in dies n §â(Tea das Mitglied gar nicht mehr in der Ständckammer sitzen darf. Lechstens wird die Dauer des Mandates, durch Art. 60 folgendermaßen bestimmt: „Die Mitglieder der Kammer werden auf sechs Jahre gewählt. Vie werden zur Hälfte alle Drei f\a(ne nach der durch das Wahlgesetz bestimmten Reihenfolge er* neuert. — Im Falle der Auflösung muß die ganze Kammer neu gewählt werden." Die .-Dauer von 6 Jahren ist zu lange. Preußen und Belgien haben mit 4 Jahren genug. Siebentens endlich sagt der Art. 78, daß im Falle d,r Auflüiung cer Kammer, in der Auflüsungs' afte die Wahlmänn r binnen dreißig Tagen und die Kammer bin» n ben Darauf folgenden zehn Tage» juianimciiberufi-n werben muß. Das sind also die Grundsätze, welche der Verfassungsentwurf für das neue Wahlgesetz aufstellt. Wir glauben den Kleinlichkeitsgeist und die Inkonseguenz, die darin herrscht, satisam hervorgehoben zu haben, und machen hier nur noch daraus ausmertsam, daß der Entwurf grade an der Aufstelluns der wichtigsten Prinzipien gleichsam vorüberschleichen wil. Zwli Fragen waren hier grade die Wichtissten, nämlich die: Wird ein Wahlcensus aufgestellt der nicht? und: Werden die Wahlen direfte oder iudirekte sein? Auf die erste Frage antwortet der Entwurf nur beiläufig und auf die Zweite gar nicht. Das heißt nicht offen handeln. Oder hatten die Fünfzehner selbst klaren Begrif von dem, was sie sollten. (Fortsetzung folgt )
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Luxemburger Wort no. 22 04.06.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht. 184Sr~ Mr. 99. Sonntag, den 4. Juni. ;jntetuoneget>uDr,en 15 Centimes pro Zeile ober Raum aus Petitschrift. Bestellungen und Briefe. werde» franco erbeten. \u25a0 Abonnements-Bureau in Lurcmburg, Großstraße Nr. 105. Pränumerationspreis für 3 Mon. «Mon. 1 Jahr, Çurtmburg: 5 Fr. 10 Fr. 20 Fr. 'Ailüwärts: 5,75 11,25 22,50
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Sitzung der Ständeversammlung vom 2. Juni.
Sitzung der Ständeversammlung vom 2. Juni. Eröffnung um halb zehn Uhr. Der Herr Th. Würth verliest den Bericht der Centralcommision über den Verfasfungsentwurf. Die Versammlung beschließt, daß dieser Bericht, so wie ein neuer von der Centralcommission gemachter Entwurf der Verfassung dem Drucke übergeben, und daß dieser Entwurf den Sectionen zur Berathung überwiesen werde. Die nächste Sitzung ist auf Morgen neun Uhr festgesetzt. Es ist eine Commission ernannt zum Entwurfe eines neuen Wahlgesetes, welcher morgen discutirt werden soll. Wir drucken hier nachstehend die Artikel ab, in welchem der Verfassungsentwurf der Centralcommission von dem der Fünfzehnercommission abweicht. Die Beurtheilung derselben behalten wir uns für eine spätere Nummer vor. Nur bemerken wir schon zum voraus, daß die Abänderungen, welche der neue Entwurf enthält, nur Abänderungen in der Redaktion, aber keine wesentlichen Concessionen enthalten. Art. 2. Die Grenzen und Hauptörter der Gerichts⸗ oder Verwaltungsbezirke der Cantons und der Gemeinden können nicht anders, als Kraft eines GHesetzes verändert werden. Art. 11 (14). Die Naturalisation wird durch die gesetzgebende Gewalt ertheilt. Nur die Naturalisation stellt den Ausländer dem Luxemburger in der Ausübung der politischen Rechte gleich. Oie dem Vater ertheilten Vortheile der Naturalisation kommen auch seinem minderjährigen Kinde zu Gute, wenn dieses im Laufe der zwei ersten Jahre seiner Volljährigkeit erklärt, diese Vortheile für sich in Anspruch nehmen zu wollen. Art. 20 (23. Die Freiheit der Religionen und ihrer öffentlichen Ausübung, sowie die Freiheit, seine religiösen Meinungen zu bekunden, sind gewährleistet, vorbehaltlich der Verhütungs⸗ und Strafmaßregeln gegen die Vergehen, welche bei elegenheit der Ausübung dieser Freiheiten begangen werden. -er Art. 24 der Fünfzehnercommision ist gestrichen worden. Alt. 23 (27). Die Mitwirkung des Staates bei der Ernennung und Einsetzung der Diener der Culte, die Bcfugmß derselben, mit ihren Oberen zu correspondiren und ihre Acte zu veröffentlichen, so wie das Verhältnis zwischen Kirche und Staat sind Gegenstand »on Verträgen, welche der Kammer m Betreff der von ihr gutzuheißenden Verfügungen vorzulegen sind. Art. 24 d23. Der Staat trägt Sorge dafür, daß jeder Luremturger den Primärtunterricht erhält Er errichtet Anstalten Behufs des mitslern interxichtes und der erforderlchen höhern Lehreurse. Jedem Luremburger steht es frel, seine Studien im Großherzogthume oder im Auslande zu machen, nd die Universitäten seiner Wahl zu besuchen, unbeschadet der geseszlichen Verfügungen über die Beingungen der 3uläßigkeit zu den Aemtern undzu gewissen Professionen. -„ Uebrigens ordnet das Gesetz alles auf den öfenthen Untcrricht Bezigliche es deninnt die ag echenlgtn unel un die Sedingnngen vee Staatsaufsicht über denselben. Art. 25 (29. Die Presse ist frei. Die Censur kann niemals eingeführt werden. Cautonen können weder von den Schriftstellern noch von den Herausgebern oder Druckern gefordert werden. - Die Stempelabgahe von inländischen Journalen und periodischen Schriften ist abgeschafft. er Herausgeber, der Drucker, oder der Wereßetler ann nicht verfolgt werden, wenn der Deraser de n, Vuremburger und im Großherzogthum wosnhaft ist. Art. 26 (30. Die Luxemburger haben vas Recht, ch frievlich und ohne Wassen zu versaummein, un ter Beotachtung der Gesetze, welche die Ausibung eses Rechtes orbnen, hne dieselle einer vorhersgen raubniß zu unterwerfen. iese Besimmung sndet eine Anwendung auf die Versammlungen unter freiemn Hinmeh sie seien politischee, rliifer der anderer Natur, welche alle gänzlich den Pozeigesesen und Veroronungen unterworfen hieiden. Art. 32. Die öffentlichen Beamten jeden Standes, mit Ausnahme der Regierungsräthe, können nur auf dem durch das Gesetz vorgeschriebenen Wege ihrer Stellen, Ehrenauszeichnungen und Pensonen verlustig erklärt werden. Art. 42 (45). Der König Großherzog kann sich vertreten lassen durch einen Prinzen des königlichen Hauses, welcher den Titel eines Stellvertreters des fkönigs führt und im Großherzogthum residirt. Dieser Stellvertreter leistet den Eid, die Verfassungsurkunde zu befolgen, ehe er seine Gewalt ausübt. Art. 50 (53). Die richterliche Gewalt wird von den Gerichtshöfen und Gerichten ausgeübt. - Die Urtheile und Bescheide werden im Namen des Königs Großherzogs vollzogen. Art. 53 (56). Um wählbar zu sein, muß man: l. Luremburger von Geburt oder naturalisirt sein; 2. die bürgerlichen und politischen Rechte genießen; 3. volle 25 Jahre alt sein; 4. im Großherzogthum wohnen. Um Wahlmann zu sein, muß man mit den vier vorgenannten Erfordernssen noch diejenigen vereinigen, welche das Wahlgesetz vorschreibt. Art. 55 (8 u. 50). Die Incompatibilitätsfälle sind im Wahlgesetze vorgeschrieben. Art. 71 (75). Die Kammer versammelt sich von Rechtswegen jedes Jahr am ersten Dienstage des Monats Oftober zum ordentlichen Landtage. Der Landtag wird vom König Großherzog in Person, oder aber in seinem Namen von einem zu diesem Zwecke ernannten Bevollmächtigten eröffnet und geschlossen, Art. 79 (83). Zwischen dem Regierungscollegium und dem König Großherzog besteht keine Mittelbehörde. Für die Angelegenheiten des Großherzogthums Çuremburg wird dem Kabmete des Königs Großherzogs ein Sekretär beigegeben. Dieser Beamte hat den Auftrag, die königlichen Beschlüsse zu contrasigniren und die Angelegenheiten des Großherzogthums auszuführen. Die Beschlüsse des Königs Großherzogs werden in doppelter Urkunde ausgefertigt, deren eine im Archiv des Großherzogthums niedergelegt wird, während die andere im Secretariate verbleibt. Der Art. 97 ist gestrichen. Der Art. 106 fällt weg, weil er im Art. 32 des neuen Entwurfes enthalten ist. Art. 107 (1 13). Die Rechnungskammer hat die Rechnungen der allgemeinen Verwaltungen und Aller, welche der Staatskasse rechnungspflichtig sind, zu prufen und zu linidiren. Sie wacht darüber, daß kein Ausgabeposten des Voranschlags überschritten werde. Jedoch ist jedem Regierungsrathc gestattet in sei, nen Dienstzweigen Neberträge von einem Artikel zum anbern in der nämlicbcn Abteilung zu mariifit, vorbehaltlich sich vor der Kammer da,übcr zu rechtfertigen. Nur Kraft eines Gesetzes darf ein llebertrag aus einer Abtheilung des Budgets in eine andere bewerkstelligt werden Sie schließt die Rechnungen der verschiedenen Verwallungszweige des Staates ab, und hat zu diesem Zweck jede Auskunft und jeden erforderlichen Rechnungsbelag einzuziehen. Die allgemeine StaatSrcchming wird "der Kammer nebst den Bemerkungen der Rechnungskammer vorgelegt. Die Rechnungsfammer ist durch ein Gesetz organisirt. Art. 108 (114.) Die Gehälter und Pensionen der Geistlichen sind zu Lasten des Staates und durch das Gesetz geordnet. Art. 120. Die für politische Verbrechen abgeschaffte Todesstrafe ist durch die unmittelbar darauffolgende gelindere (Strafe ersetzt, bis das neue Gesetz anders darüber verfügt bat. Art. 121. Bis zum Abschlüsse der durch Art. 23 vorgesehenen Verträge bleiben die jetzt in Sachen der Kulte geltenden Bestimmungen in Kraft. Art. 12,2. Bis zur Veröffentlichung der durch die Art. 32 und 90 vorgesehenen Gesetze, werben die jetzt in Kraft stehenden geschlichen Bestimmungen und Verordnungen auch forthin in Anwendung gebracht.
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Petitionen.
Petitionen. Adresse der Gemeinde Cons dorf an Se. Majestät Wilhelm ll. König der Niederlande, Prinz von Oranien⸗ Nassau, Großherzog von Luremburs, 2c. 2c. 1e. Allergnädigster König Großherzos,„ Die Bewohner einer der größten und ärmsten Landgemeinden des Großherzoghums sehen sc N sihige, Eu. wiasesat folgende Bite unterthangs vorzustellen. Zwei Jahre haben mehre Hundert Ramilien der Gemneinde Consvorf, im Kanon Echternach, darben und am Hungertuche nagen müssen, aber nicht ein tat der Kiage tam aus unserem Munde. Selbst in rer jezigenl stürmischen Zeit blieb die Gemeinde Consdoif zum Erstaunen des Landes still und ruhig, nicht die mindeste Unordnung ist hier vorgekommen. DHie Neligion, vorzüglich aber der Hirtenbrief (vom 18. März letzthin), ünsers geliebten, aher leider durch Lug und Trug von uns entfernten Bischofs, waren unsere Führer. Wir unterschriebenen Einwohner der Gemeinde Consdorf vertrösteten uns mit der Hofnung auf eine bessere Zukunft, aber ach! es ist schlechter gegangen! W^n beiden jumv nerf; immer ïl'ùmjrl an Uxor Und an Arbeit, aber wir haben feinen Bischof mehr. Ew. Maj., o König, wurde betrogen und trägt keine Schuld an der Entfernung unsers Vaters. Mit kühnem Vertrauen wenden wir uns daher an Höchstvleselbe, und verlangen unsern Bischef zurück el, Ihr Vaterherz darf uns diese Binte nicht abschlagen. an der Hoffnung, in unserer Religion nicht gekränkt zu werden, ersterben wir, „ v Allergnädigster König Großherzog, Iire treu geborsamsten Unterihanen. Consvorf, 20. Mai 1848. (Folgen gegen 400 Unterschriften.) Str e ! Durch die Entfernung unseres liebenswürdigen Bischofs ist uns Sur'emburger Katholiken eine Schande zugefügt worden, gegen welche wir durch, aus nicht gleichgültig bleiben können, wenn wir nickt tic angestammte Biederkeit und Treue ter Vuremburger verleugnen, und vor der ganze» katholischen Well als solche erscheinen wollen, die in ihrer beiligen Religion bankbrüchig geworben sind. Denn Sire! was hieße es anders, wenn wir kaltblutig zuscl'e:! iennten, wenn unser geliebter Oberhirt »erfolget wird, und jroar bloß aus dem Grunde, weil er sich standhaft an seine Pflichten hielt. Und wie sollten wir Katholiken eine so schändliche Verfolgung billigen? Nein, Sirc! das können und wollen auch wir nicht, denn wir wollen wahre katholische Lurcmburgcr fein und bleiben, nno deswegen verlangen wir auch die baldige Rückkehr unseres uns so tbcueren Oberhirten. Die in ihren heiligsten Intereüensehr tief gekränkten Einwohner der Gemeinde Perle am 17. Mai 1848. (Folgen die Unterschriften.) Seiner 3Jîujeitàt ,fti>nig ber Sîiebcrlanbe, ©rop* herjog von i'uremburg. Sir e ! Auch uns drängt die unerläßliche Pflicht, unsere geistige Wohlfahrt und die Ehre unseres Vaterlandes zu handhaben, zu den Stufen Ihres Thrones, um unsere Stimme gegen die Entfernung unseres vielgeliebten Bischofs zu erheben. Denn Sire! Wir sehen in derselben eine Maßregel, welche beides guf’s höchste bedingt. Deswegen verlangen auch wir, daß es unsern uns werthen Oberhirt, der uns bisher mit Weisheit und Mäßigung auf dem Wege des ewigen Heiles geleitet hat, gestattet werde, baldigst in unsere Mitte zurückzukehren. Die durch die Entfernung unseres liebenswürdigen Bischofs in ihrer geistigen Wohlfahrt tief beleidigten Einwohner der Pfarre oder Dorfes Holtz. Am 18. Mai 1848. (Folgen die Unterschriften. Luremburg, 2. Juni. In Bezug auf den Bericht des „Courrier“ über die Verhandlung des Gerichtes am vorigen Freitag bemerken wir, daß derselbe in ähnlicher Weise entstellt und gefälscht ist, als der Bericht desselben Blattes über die Versammlung der Geistlichkeit vom 2. Mai. Wir verweisen auf unsern Bericht in der vorigen Nummer. Ulebrigens behalten wir uns vor, auf die Erzählung des „Courrier“ noch einmal zurükzukommen, und die einzelnen Unrichtigkeiten so viel als nöthig zu beleuchten. Luremburg, 2. Juni. Die Herren haben gerne einmal sehen wollen, wer die Aufsätze des Luremburger Wortes“ schreibt. Man hat die Papiere in Beschlag genommen. Wir legen gar kein Gewicht darauf. Wir haben fretlich nicht die Macht, die Büreaus der andern Zeitungen zu untersuchen, aber wir haben Waffen, ihre Irrthümer niederzukämpfen. Auf Wahrheit und Recht allein kommt es ja an. Hier können sich Manche noch nicht recht darein finden, öffentlich und laut die Stimme der Wahrheit und des Rechtes zu hören. Luremburg, 2 Juni. Die Wahl des Herrn Andre anstatt des Herrn Servais, der seine Entlassung eingereicht hat, ist bestätigt. Aluch der Landstand Scholtus aus Bondorf in Kanton Redingen hat seit lünger seine Dimission gegeben. Welche Maßregel hat man ergriffen, um seine Stelle zu ersetzen? Luxemburg, 2. Juni. Heute ging eine Deputation von vier Bürgern und 2 Geistlichen der Stadt zum Haag. Der Zweck dieser eputation ist einstweilen nur, dem Könige auf sicherem Wege die Bittschrift der Bürgerschat der Stadt Luremburg mit mehr als dritthalbtausend Unterschriften zu übergeben.
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Bei V. Bück, Buchhändler, so wie bei M. Behrens Sohn, SBiubbrurfercibcfi^cr in Luxemburg, ist zu haben: Der zum 'Abschied vom hochw. Herrn Bischof binterlassene Hirtenbrief, Preis 10 Centim; auf farbigem Glanzpapier, broncirt, 75 Ctm.
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Das Rundschreiben des |)crrn «ftrovikars N. Adames an die ebrivurbige Geistlichkeit und die Gläubigen des Groß» l)crjO)itbuine ist zu haben in derßuchdruclerci». M. Behrens. Preis 10 Centimes. Der Entwurf der Vcrfassungs-Urkunde für das Großhcrzogchum Luxemburg. In B.F°rmat, Preis 20 Centimes.
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Fremdenliste
Fremdenliste vom 31. Mai bis zum 3. Juni. Im Kölnischen Hofe. - HH. Balfour, Hauptmann a. Löndon; Morbotter, Handlnngsreisender a. Remscheidt, Bienteké, Polnischer Ofsizier a. Metz. Im Luremburger Hofe. - H. Nubino, Handlungsreisender a. Koblenz. In einem andern Gasthause. - H. Lauvi, Pferdehändler a. Dellerau.
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Outre les dix cabinets et le grand bassin à bain qui sub- sistaient déjà la saison dernière, il y a maintenant dix nou- veaux cabinets à bain, dont deux appropriés spécialemen à l'usage de différentes espèces de douches qui seront éga- lement données dans le grand bassin. Il y a de plus une grande salle d'attente au rez-de-chaui- sée et de vastei locaux à l'é:age. La voiture entre Luxembourg et Mondorff a repris son service depuis le 15 de ce mois.
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Durchschnitliche Marktpreise
Durchschnitliche Marktpreise vom 3. Juni 1818. Waizen Fr. 28, 00; Mengkorn Fr. 25; Roggen Fr. 25; Gerste Fr. 19; Hafer Fr. 15, 00 per Malter; Butter Fr. 0, 80 das Pfund; Holz Fr. 18, die Korde; Hen Fr. 40, 00; Stroh Fr. 18, per 1000 Pfund; Erbsen Fr. 32; Kartoffeln Fr. 7, per Malter.
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3n ber fhtd)- ttnîr jSlctnîrruckcrei
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Die Frankfurter Versammlung und die Luxemburger Deputirten.
Die Frankfurter Versammlung und die Luxemburger Deputirten. Nachrichten, die uns direkt aus Frankfurt zugehen, sprechen die Ueberjeugung aus, daß die große Mehrzahl der Abgeordneten deutscher Nation der Enlwickelung einer wahren Freiheit das Wort rede, une daß die nationale Wiedergeburt des gemeinschaftlichen deutschen Vaterlandes einen glücklichen Fortgang haben werde. Namentlich die Abgeordneten oesM)ein!anoeS und Westphalens haben auch die Angelegenheiten Vuremburgö, die politischen sowohl, alö vie religiösen, scharf in's Auge gefaßt, und aus ihrer Mitte ist cine Acußerung der Unzufriedenheit über die dem deutschen Nalionalsinn und ter religiösen Freiheit widerstrebenden Vorgänge hicrsclbst nach Luremburg gelangt. Hier für's Erste ein Wort über die politischen Verhältnisse. Bekanntlich hat die deutsche Nationalversammlung in ihrer Sitzung vom 27. Mai fast einmütl;ig den Beschluß gefaßt, daß die Comtitutioncn der einzelnen deutschen Lanter, wiefern sic mit den allgemeinen Bestimmungen der deutschen Neichsverfassung im Widersprüche wären, unberechtigt fein sollten, vorhehaitlich ihrer bestehenden Geltung bis zur Bekanntmachung der neuen deutschen Verfassung. Die \!urcmburger Abgeordneten waren neben denen der Stadt trieft die einzigen, welche zufolge ibres von hier empfangenen Mandats sich für nicht crmäckligt erklärten, an ter Diskussion über biefen (èefepeêvorfd;lag thcilzunchmen und dem Beschlüsse beizutreten, Die den Lurcmburger Abgeordneten gegebene Bevollmächtigung beulet in einem Steile der Vorbehalte klar genug tarauf hin, daß Lurcmburg nicht mit dem deutschen efammtvaterlanbe in ein Ganzes vollständig verschmelzen, son« dern den Weg des Separatismus wandeln solle. Aber zuerst ist hier zu bemerke», daß die Lurcmburger Abgeordneten für Frankfurt durchaus kein Mantat weder von der Regierung, noch von den Ständen zu empfangen hatten, sondern nur vom Volke, d. h. von den Wählern. So war es ausdrückliche Bestimmung des Fünfziger-Ausschu„es zu Frankfurt. Das Volk aber hat den Abgeordnelen durchaus keine Beschränkungen der Art, wie diese sic haben geltend machen wollen, auferlegt. Im Gegentheil würbe das Lurrmburgcr Volk bald cine Protestation gegen die beabsichtigte Entfernung von Deutschland einlegen, wie den» auch die Regierung erklärt hat, daß der innige Anschluß an Deutschland unser Recht, unsre Pflicht und unser Heil fei. Zweitens bemerken wir, daß es den Luremburgcr Abgeordneten unmöglich sein wirb, auf dem von ihnen eingenommenen Standpunkt beö Partikulariomus zu beharren. Denn es ist vorauszusehen, daß die Nationalversammlung die Ausnahmen und Beschränkungen für Llucmdurg nicht anerkennen werte, und den Abgeordneten von hier wird es unmöglich fein, sich den Beschlüssen der Nationalversammlung zu einziehen. Denn wollten sic Solches versuchen, so würde baa Land bald in die schwierigste Lage nach Außen versetzt werten. Ja es könnte geschehen, daß Lurcmburg in einigen Wochen von Tausenden deutscher Frcischaaren überschwemmt wäre. Dahin wirb man es sicher nicht kommen lassen wollen. Tann muh aber die neve Constitution in all den Thcilcn, die den allgemeinen Reichsgesetzen widersprechen, fallen. Die Unabhängigkeit der Kirche, die Freiheit der Schulen, die unabhängige Verwaltung der Gemeinden wirb gemäß den in Franksurl angenommenen Prinzipiell auch bei uns zum Gesetze erheben werben, und cine große Arbeit unserer ©tante wird theilweise vergebens sein.
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sind folgende sehr schöne und gute Maschinen» und Handpapiere zu Registern und andern Druckformularen zu folgenden sehr billigen Preisen stets »orrätbig, nämlich: Groß Royal (Grand-Jésus) , anstatt 50—60 gr. für 40 per Nies Groß Median (Grand-Raisin), anstatt 26—30gr. für22 „ Klein Median (Petit-Raisin), anstatt 18—20 „ „ 16 „ Bienenkorb (Ecu), â 14 gr. per Nies. Einhorn und fein gerippt propatria â7, 10 it. 12 gr. „ Klein und groß Lilien, n 6, 50 unD 7 gr. „
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Pub. 7 Page 4
Weiße v. blaue in 8", in4» v. in Fol. oftpapiere à6u. 7 gr. „ Concept à 7 Fr. Französische Asfischcn.Papicre, »on verschiedenen Größen «nb Farben. Blaue, gelbe, grave, rotbe und grüne Aktendeckel «der che- mises, anstatt 30 Fr. für 25 per Ries.
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Italien.
Italien. Verona, 24. Mai. In den an der Straße nach Vicenza gelegenen Orten wurde in der vergangenen Nacht eine heftige Kanonade gebort. Dieselbe wähne von 1 bis gegen 7 Uhr Morgens. Man »ermutiget, daß sich die Stadt ergeben habe. Schon gestern »erlautete gerüchtsweise, daß der Durchzug durch den Borgo (Vorstadt) ©ta. l'ucta von den österreichischen Truppen erzwungen worden fei. Dabei soll an mehreren ©teilen Feuer ausgebrochen fein. Schwerlich batte man einen so lebhaften Widerstand erwartet. Die Vereinigung mit der Isonzoarmee ist theilweise bewerkstelligt. Von hier war Geschütz zur Verstärkung derselben beim Angriff auf Piccnzu abgegangen. Auf Peschiera hält der Feind unausgesetzt sein Augenmerk. Kein Tag vergeht, an dem er nicht feine Kraft an dieser Festung versuchte — wiewohl vergebens. Ter tapfere Commandant derselben weift jeben Angriff siegreich zurück und zerstört regelmäßig jeden Morgen die Werke, die der Feind die Nacht über zur Unterstützung seiner Plane aufzuführen bemüht gewesen. Ehre dem Tapfern! Unlängst sollen sich zwei Grenzer, welche wichtige Aufträge hatten, durch die feindliche Armee durchgeschlichen haben und glücklich bis an das österreichische Hauptquartier gelangt fein. Unsere zweite Nachbarin, die Festung Legnago, erfreut sich verhältnißmäßiger ?)tul)e, und nie wnrbr bis jetzt die Verbindung mit ihr unterbrochen.
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Pub. 11 Page 4
von If. BEHRENS, S ©Im, im Theater-Gebäude (Cercle-Littéraire), in Luxemburg,
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Deutschland.
Deutschland. Vom Main, 25. Mai. Wenn in unserer Zeit die verschiedenartigsten Ansichten über das Verhältnis; zwischen Kirche, (Staat und Schule auftauchen, so haben vor Allen in Bclrcss der Kirche und Schule die eine Stimme, die aies langjährige Freunde das Volk erprpbt hat, die ihm als treue Hirten zur Seite standen in glücklichen sowohl als verhängnisvollen Tagen. Das Volk kennt und liebt sie, die ihm zu rächen von Christus berufen sind. Denn sie haben ihm mit Verachtung ihres eigenen Lebens das Evangelium ter wahren Freiheit, das Ehristentl)um durch seine früheren Wildnisse durchdringend, himcrbracht. Sie haben feine Altäre erbaut und, laut Zeugniß der Geschichte, den Grund zu feinem Culturzustande gelegt. Sie haben sich ihm auch jetzt noch auf %ap und verpflichtet. Das wissen noch die Greise, welche die frühere große französische Umwälzung erlebt haben. Das wn)cn die Kinder, welche aus ihrem Munoc die süße und kräftige Lehre ihres Herrn und Meisters empfangen, das wissen die .«raufen, die nach ihrem Hirten sich sehnen, das wissen die Armen und Gebeugten. Es ist der Ruf ergangen: „Freiheit". Wie nun ist biffes Wort zu beuten, wenn man es anwendet auf das Verhältniß zwischen Kirche und schule? Religiös frei sind wir, wenn wir unsere Uejberjju« gung, daß ChrlstuS das Licht der Welt ist, aussprechen und unfern Glauben an ihn im Leben offenbaren können, wenn wir den Geist des Faeicus und der \!icbe gan; nach unserer Ueberjeugung dürfen übergehen lassen auf unsere Kinder, wenn uns das Recht 'gegeben ist, den Bau ter Erziehung unserer Kinder selbst zu legen nach ujtfever durch Erziehung, durch Forschung und Erfahrung gewonnenen religiösen Ueberzeugung. Religiös srei sind wie, wenn wir jeden, der in der Erziehung unserer Kinder uns unterstützen möchte, orbern dürfen, sich auszuweisen, ob er das besitzt, was wir selbst in die Herzen unserer Jugend zu legen gedenken. Das verstehen auch die Türken und alle Nationen unter religiöser Freiheit, und mit Recht, Man vererbt an die Kinder das Vermögen. Welche Funilie trachtete nicht auch darnach, tbren Glauben, ihre Gesinnung an ihre Nachkommen'u vererben? Siehe, mein Kind, spricht ter alternde Vater, ich übergebe dir mein HauSwesen, bleib' aber auch Erbe meiner Gesinnung Diese wenigen Worte enthalten den .'\u25a0tviin aller religiöser Fremeit, tic eine Familie in A 'j>ruch nehmen darf dem Staate und dem Ein- zclnen gegenüber. Der Vater, tic Mutter n.ïhreï das Kind mit dem Fleiß ihrer Hände, mit der Milch der Mutterbrust; ihre Webe, ihre tnnerfte Gesinnung strömt in bas Herz bas Kindes, um die so angeschlagene junge Pflanze fortzupflanzen unter dem kräftigen, aufrichtigen und bildenden, Einflüsse der elterlichen, auf Religion gegrünbeten, durch Erfahrung bewährten Weisheit. Dag Kind zu einem Christen, d. t. zu einem guten Menschen und Bürger zu erziehen, ist das unveräußerlichste blecht ter Familie, also auch das ein unveräußerliches Recht der Familie, zu prüfen, zu wählen, wem sie ihre Kinder zur (Schiebung anvertrauen will. Wollte man ihr Jemanden als Erzieher aufdrängen, de» dürfte sie zurückweisen. Die Apostel, diese Lel'rer der Völker, predigten denen, die fie wann und wo vorfanden, ließen ihnen aber die Freiheit, eine Uebcrzeügung anzunehmen oder nicht. Erst als ihre Ucbcrjeuguug durchgedrungen, da schickte man freiwillig schaarcnweise die Jugend zur Erziehung, zum Unterrichte. Und diese Ueberzcugung der Apostel hatte die Kraft, auch unsere Herzen zu gewinnen. Und aus dieser Ucderzeugung schickt man den Stell- Vertretern ter Apostel so gerne die Jugend zur Erziehung. Die Sendung des Geistlichen ist bekannt und beglaubigt, nicht von einer Macht dieser Erde, fontern von teilt, der sagte: „Mir ist alle Gewalt gegeben u. s. v>., lehret die Völker,c." (Rh.u,M,-Z,) Frankfurt, 29. Mai. (Reunte Sitzung der deuischen Nationalversammlung vom 29. Mai.) An die Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung knüpften sich verschiedene Bemerkungen. Somaruga von Wien erklärte im Namen von 37 österreich schen Mitgliedern, das zu bedauern gewesen sei, daß bei den Verhandlungen über den Raveaur’schen Antrag viele Mitglieder, namentlich aus Oesterreich, das Wort nicht mehr erhalten hätten, um die Sache vom speciellen österreichischen Standpunkte aus zu beleuchten. Man wolle übrigens gegen den Beschluß nicht protestiren, da Alle Söhne ves einigen Deutschlands seien. Schilling verlangte, daß ein in dem Protokoul enthaltener Protest gegen den Bechluß, beziglieh des Raveaurschen Antrags von Seiten der Triester Abgeorrneten gestrichen werde, da er nicht in der letzten Sitzung erhoben worden sei. Der Präsident bemerkte, daß allerdings der rotest, um in das Protokoll aufgenommen zu werden,sofortin der Sitzung hätteerhoben werden indfsen. Einige weitere angebliche Reilamationen gzegen das Protokoll zeigten, daß je3t der Versuch gemacht nd dethei die durch ven chusderDseisienheeiigien Peden noch vahnriglch u bringen. u dem Protokoll war auch eine Verwahrung der Luremburger Abgeoroneten gegen den jüngsten Bechluß enthalten, über welche der Präsident auf Ersuchen derselben vie nachfolgende Erlcuterung gab. Nach einem den luremburgischen Ständen zur Berathung vorliegenden Verfgssungsentwurfe für Luremburg, solle Luremburg einen unabhän jgen und untheilbaren Staat unbeschadet seines Verhältnises zum deutschen Buud bilden. Fn dem Wahlgesese für die Wahlen nach Frankfurt seien die (durch die Stänoe amendirten) Bestimmnungen eines Vorbehaltes gegen alle Beschlüsse der Nationalversammlung, welche 1) der Eristenz des Großherzogthums Lüremburg als unabhängigen Staates Ekintrag thun, 2 vemselben das Recht nehmen könnten, nach seinem Gutdünken Handelsverträge zu schließen, 3) dem Großherzog und den Ständen das Recht entzögen, über die Annahme der deutschen Verfassung zu entscheiden. Bet diesemn beschräntten Mandate hätten sie sich an dem Beschlusse vom Samstag nicht betheiligen können, und müßten überhaupt bis nach bereits erbetener Instruction der Regierung vorläufig der Theilnahme an den Berathungn sich enthalten. Es wurde diese Sache auf des Präsidenten Vorschlag an den Verfassungsausschuß gewiesen. Köln, 29. Mai. Neben dem hier blühenden Clemenspereine“ hat sich vor wenigen Mongten ein „Pio⸗Nono⸗Verein gebildet, dessen Tendenz in den weitesten Kreisen der Gesellschaft in hohem Grade Beachtung sinden und, wie wir nicht zweifeln, den woblvedienten Beifall erhalten wird. Von jenem wissen wir nur, daß er seit November 1837 besteht, und schon mit seinem Namen an den Mann erinnert, welcher damals durch einen Act der Regierungsgewalt unter Verletzung des Staatsbürgerrechts und der Staatsbürgerehre seiner persönlichen Freiheit beraubt wurde; weil er die Rechte des von ihm verwalteten obersten Kirchenamtes ufrecht erhielt, und in Ausübung seiner geheiligten Pflichten mit unerschütterlichem Muthe den Grundsatz bekannte, daß vor dem Gottesworte Menschen⸗ satzung weichen muffe. Der Piusverein umfaßt in seinem Strebe» das ganze weite Gebiet der religiösen Politik, inrem er von dem Grundsätze ausgeht: „Freiheit für Alle, Freiheit in Allem." Es bedarf keiner Bemerkung, bau hier »on jener sittlichen Freiheit die Rede ist, die allein den Menschen wahrhast frei macht, die zunächst zur treuen Hebung der Pflichten cines guten Christen führt, ebne deren Erfüllung man nach dem Ausdrucke Pius IX. weder ein guter llntertban, noch ein guier Bürger fein kann. Ans der Mitte dieses Vereines, worin statutenmäßig keine Geistlichen aufgenommen werden, ist das vielbeloble Wahlprogramm der Katholiken hervorgegangen, welchem bekanntlich in den vielen Orten so heißen Wahlkämpfen über alle Parteien der Sieg zu Theil geworben, und eben heute theill die „Köln. Ztg." die von ihm ausgegebene Adresse mit, welche das Beste enthält, was in dcr^andcsverfassungsangelcgenheit bis jetzt gesagt ist. Wh-- v. M.-Ztg.) Vom Rhein, 28. Mai. Der furchtbare Druck der Büreaukratie, unter dem die Geisterblüthen des Rheines dahinwelkten, beginnt zu weichen. (Rh.⸗u. M.⸗Z. Hamburg, 27. Mal. Aus sicherer Duelle erfahren wir (meldet heule die Vörsenhalle), daß am 24. d. der Sohn des Generals Wranael in Berlin angekommen ist, um einen Waffenstillstand zur Ratifikation vorzulegen, welchen General Wrangel mit dem Oberfeldheim der dänischen Truppen abgeschlossen hat. Als Basis desselben wird bezeichnet: die deutschen Truppen ziehen sich bis über die Schlei zurück; die Dänen versprechen, Nord-Schleswig zu »erlassen, und geben die angehaltenen Schiffe wieder heraus. Man glaubt allgemein, daß dieser Waffenstillstand ratiftcir't werden wirr. — Der Sohn des Generals v. Wrangcl ist auf der Rückkehr aus Berlin mit dem gestern Nachmittag abgegangenen Kieler Bahnzuge nach dem jetzt in Hadersleben befindlichen ' preußischen Hauptquartier abgereift, und zwar, seiner eigenen Angabe zufolge, als Ueberbringer von friedlich lautenden Depeschen. — Der Prinz von Noer wird am 30. d. M. in Tendern einrücken. Wien. Wir hatten gestern Recht, auf den Kampf hinzuweisen, der gegenwärtig zwischen Anarchie und Reaktion in der österreichischen Hauptstadt gcfod;ten wird, und die Réaction als nahe ihrem Siege zu l ezeichnen. Nach unseren letzten Nachrichten beginnt der Kampf von Neuem, und von Neuem erheben sich Barrikaden. Wien, 26. Mai, 11 Uhr. Das großartigste Schauspiel, das Wien je gesehen, entfaltet sich in seiner Mitte. Die Stadt ist furchtbar anzusehen, »on allen Thürmen läutet man Sturm, Barrikaden werben mit einer Emsigkeit, mit einem Eifer gebaut der ans Wahnsinnige gränzt. Man bereitet sich auf einen Kampf auf Leben und Tod vor ; es kann slhr blutig werden.
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EXTRAIT des minutes du greffe de la cour supérieure de justice du Grand-Duché de Luxembourg. Les soussignés Conseillers, Commissaires nommés aux fin* des présentes par ordonnance de Mr le Président de la cour supérieure de justice du Grand-Duché de Luxembourg, en date du vingt-trois de ce mois, invitent les créanciers du sieur Abraham Müller, marchand, demeurant à Dalheim, ainsi que ce dernier, à comparaître devant eux, le vingt- quatre du mois de Juin prochain, à deux heures de relevée en la salle d'audience de la cour supérieure de justice prè- rappelée, pour être entendus sur la demande en sursis d'un an à toutes poursuites et exécutions de ses créanciers, pré- sentée par ledit sieur Mufler à Sa Majesté le Roi Grand-Duc.
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Civilstand der Stadt Luxemburg.
Civilstand der Stadt Luxemburg. Geboren. - Am 27. Mai, Nikolas, S. v. M. Georges, Taglöhner; Barbara, T. v. Ph. Wirtz, Blechschmied; am 29., Elisabeth, T. v. Joh. Lotbar Kremer, Küfer; Nikolas, S. v. A. Munshausen, Schuhmacher; am 30., Joh. Nit., S. v. P. Gilbert, Schlosser; am 31., Elisa, T. v. Joh. Schmitter, Sergeant; am 2. Juni, Jobann, S. v. Joh. Pfeiffer, Schuhmacher; Anna, T. v. Fr. Schulz, Schuhm.; Gestorben. - Am 26. Mai, Marie Jeanne Frangois Dumont, 76 J. alt, Rentnerin; am 27., Anna, 4 J. alt, T. v. Jos. Bremer, Rothgärber; am 28., Anton, 13 J. alt, S. v. J. Bouren, Maurer; Ellinger Anna, 36 J. alt, Ehefran v. Joh. Hondremont, Stiefelmacher; am 29., Anna, 1 J. alt, T. v. Jos. Bese, Anstreicher; Joh., 6 J. alt, S. v. P. Gilbert, Schlosser; Michel, 6 Mt. alt, S. v. Joh. Hoffmann, Leinweber; Joh. Jos. Süss, 38 J. alt, Kaufm., Ehegatte v. Eva Remg; Steinhoff, Todtg. Kind männlichen Geschlechts; am 30., Maria, 4 J. alt, T. v. M. Schlerer; Maria Anna, 21 J. alt, T. v. Lorenz Jesberger, Bäcker; am 31., Adolph, 13 J. alt, S. v. H. Vlatten, MilitärPolizei⸗Inspeetor; am 2. Juni, Ernst Julius, 1 J. alt, S. v. Ferd. Jacoby, Unteroffizier. Verheirathet. - Am 31. Mai, Joh. Dorn, Gerichtsvollzieher⸗Candidat, mit Marguerte Jung.
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Pub. 2 Page 4
Le présent avis sera inséré à trois reprises différentes, de huitaine en huitaine, dans les journaux de la ville de Luxembourg, Luxembourg, le 25 Mai 1848. (Signés) EYSCHEN et 11. HEUARDT. Pour Extrait Conforme, Le Commis-Greffier de la Cour, (Signé) WILDSCHUTZ.
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Frankreich.
Frankreich. — Das Ardeitsministerium wirb seit gestern durch eine aus Linientruppen und Nationalgarde bestehende imposante Militärmacht bewacht. Heute früh würbe wieder Nappcl geschlagen, itnb eine imposante Macht ist aufgestellt. Die £>alt, ng von Paris ist jedoch beruhigend, obgleich die durch die plötzliche Entfernung ihres Direttors Cm. Thomas (eines jungen Mannes von 25 Jahren, der ein Schüler der Ccntralschule war, als 2. Blanc ihn zum Direktor der Ateliers machte) unter den Arbeitern der Nationalwcrkstätlcn entstandene Aufregung noch nicht aufgehört hat. Sie wird jedoch wohl zu keinem gewaltsamen Losdruche führen, obwohl für heute Nachmittag ein Zug der Arbeiter in Masse nach dem Palaste der Nationalversammlung angekündigt ist, um ihr die schon erwähnte Petition gegen die Absetzung des Thomas und die Ernennung eines Nachfolgers zu überreichen. — Gestern Abend um 11 Uhr ist der Arzt ?acambre, eine der zwei Personen, welche mit Vlanqui tafelten, als er verhaftet, wurde, damale aber entwischten, in einem Hause, wo er seit brei Tagen einen Club errichtet batte, verhaftet und in einem Fiaker unter starker Escorte nach der Conciergerie gebracht worden. Sin dem Thore von St. Martin erkannte man ihn, und zahlreiche Arbeiter gruppen riefen: „Adieu, ïacambre! Auf baldiges Wiedersehen!" Der zweite Gast Blanqui's am Verhafiungsabcnd war der Koch Flotte, dem man ebenfalls auf der Spur sein soll. — Die Soldaten der Marinegarde nahmen gestern zu Montrouge eine Masse Dolche, Lanzen nebst vielen Patronen und Kugeln in Beschlag.
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BAI\S DE MOXDORFF. La deuxième saison des eaux de Mondorffestfest dès à pré- sent ouverte.
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Ueber den Bericht Mittermaiers
Ueber den Bericht Mittermaiers Gelegenheit der Luremburger Vorbehalte behandeln würde. Das Resultat entspricht darum auch ganz unseren Ansichten und Wünschen. Mittermaier sagt in seinem Berichte an die Nationalversammlung wesentlich dasselbe, was das Luremburger Wort in einer früher» Nummer schon klar uno bestimmt ausgesprochen hatte. Denn über die Befugniß der Stände, den Abgeordneten zur Nationalversammlung Instruktionen und Vorbehalte mitzugeben, äußert er: „Die Nationalversammlung wird nie der Ansicht Raum geben, daß die in den verschiedenen Steilen des deutschen Vaterlandes gewählten Abgeordneten nur kraft besonderer Instruktionen oder Aufträge in dieser Versammlung abzustimmen haben. So wenig es darauf ankommen kann, wenn die Wahlmänner eines Bezirks ihrem Abgeordneten den Auftrag ertreuen, daß er dahin zn wirken verpflichtet sei, daß gewisse Landeseinrichtungen, confessionelle ober Standeöiuteressen durch die Nationalversammlung nicht verletzt werden dürfen, so wenig ausgesprochene Wünsche ober Aufträge eines Regenten oder eines Ministeriums die Abgeordneten eines Landes binden können, eben so wenig können die Stände eines Landes, wenn fie das Wahlgesetz in Beziehung auf die Wahlen der Abgeordneten zur Nationalversammlung berathcn, Aufträge ober Beschränkungen beifügen, nach welchen die AbgeordnetenZsich richten sollten. Dicscmgcmäß lautet der Antrag des Ausschusses: „Die Nationalversammlung, in Erwägung, daß Beschränkungen oder Instruktionen bei Wahlen der Abgeordneten als rechtlich wirksam nicht anerkannt und Verwahrungen von Abgeordneten gegen ein, zelne Beschlüsse der Nationalversammlung nicht beachtet werden können, forbert die Abgeordneten von Luxemburg auf, an den Verhandlungen der Nationalversammlung wieder Theil zu nehmen." So »ollkommen wir aber mit diesen Resultaten der Arbeit Mittennaicrs zufrieden sind, so hat sich doch in dem Verlauf seines Berichtes, wie er uns vorliegt, manche Unrichtigkeit eingeschlichen, die aus unvollständiger Kcnntmß unfrer Verhältnis hervorgegangen sind, die der Verbesserung bedarf. Zuerst ist der geschichtliche Bericht über die frühere politische Stellung Lurcmburgs von einem wesentlich falschen Standpunkte aus gefaßt. Von jeher war das jetzige Großherzogthum Luremourg ein deutsches Land. Schon zu Cäsars Zeiten war es von Trcvirern, einem deuschen Stamme bewohnt. Es teilte später die Schicksale des fränkischen Reiches, und warb bei der Trennung desselben m 2lnftrafien gerechnet. Seit dem Vertrag von Verdun gehörte eS bleibend zu Deutschland, und hatte seine Selbstständigkeit als eigne Grafschaft und feine spätere Erhebung zum Hcrzogthume nur seiner Verbindung mit Deutschland zu verdanken. Diese Verbindung wurde immer enger, seitdem luremburgtfc()e Fürsten den deutschen Kaiserthron bestiegen hatten. Die Vereinigung mit Lotdringen und die spätere Verbindung mit Burgund hob die Selbständigkeit Luxemburgs und die Gehörigkeit desselben zum deutschen Reiche so wenig auf, bail es vielmehr nie mit Lothringen und Vurgund in Eins verschmolz, sondern immer feine Freiheit und feinen Verband mit Deutschland auf das Eisersüchtigste bewahrte. Dasselbe fand Statt unter der spanischen und österreichischen Herrschaft. Von einer Verschmelzung mit Seilten, ober »on einet Abtrennung Luxemburgs vom deutschen . Reiche ist, so lange Luremburg bestand, nie die Rede gewesen. Unerklärlich scheint es uns aber, wie Mittermaier die Vereinigung des Landes mit Frankreich obnc Weiteres auf Eine Linie in (Betreff der Luxemburger Vorbehalte. Von Mittcrmaicrs deutscher Gesinnung und publizistischen TüchiiMt ließ sich nichts Anders erwal, ten, als dasi er mit einem richtigen Takte die An- stellt mit der Spanischen und österreichischen Herrschaft. Hier fehlt eine Detailkenntniß der Geschichte. Frankreich eroberte gewaltsam das Land trotz der tapfersten Gegenwehr seiner Bewohner. Es riß Luxemburg vom Reiche los, hob seine Freiheiten und Privilegien auf, behandelte das Land als eine eroberte Provinz, und machte seiner Selbstständigkeit ein Ende. Sogar der Name des Luxemburger Landes wdurde iaufgehoben, und statt dessen für den Haupt⸗ \u0084 >tl)cil Wjiclben der schmachvolle Name eines Dcpar; \u25a0 tertfeTtteJ der Wälder eingeführt. Die Deutschen 'Eroberten endlich des dem Reiche entrissene Land üii ftjïj&ét. Sie stellten die von den Franzosen unter- brückte ©elftftänbigfeit des Landes wieber her, und erhoben es zu einem Theilc des au die Stelle des alten Reiches getretenen deutschen Bundes. Das war nur eine Restitution des alten, rechtmäßigen 3uftanbcö, keine Neuerung, nicht die Begründung einer früher nicht zu Recht bestandenen Verbindung Luxemburgs mit Deutschland, an der crsteres nicht gebunden wäre, »on der es nach Belieben zurücktreten könnte. Die zweite bedeutende Unrichtigkeit, welche sich in MittermaicrS Bericht eingeschlichen hat, ist die Annahme einer Mischung verschiedener nationaler Elemente in unfenn Lande. Das Land war und ist rein deutsch. Zwar hatte das alte Herzogthum ein von Wallonen bewohntes Quartir, aber darum fand keine Vermischung der Volkselemente statt. Die Sitten, die Sprache und selbst die Verwaltung blieben in den beiden Quartieren geschieden. Auch das feit 1815 gebildete Gloßherzogthum hatte einen bedeutenden, jedoch mit dem deutschen Landcsthcile nicht vermischten Wallonischen Vcstandthcil. Nur einzelne Familien wanderten aus dem Wallonischen Theilc in's deutsche Land hinüber, wo sie sich häufig der einträglichsten Stellen bemächtigten, und den Deutschen vielen Schaden zufügten. Als die Belgische Revolution ausbrach, siel der Wallonische Thcil sogleich der Bewegung zu. Im deutschen Lande waren es namentlich Beamte und Advokaten wälschcr Abkunft, die wie in Diekirch und andern Orten das Volk zur Revolution aufreizten, und die Bewegung im Lande unterhielten, obwohl die deutsche Bevölkerung ihr meistens abhold war. Der Vertrag von 1839 befreiete uns von den Wallonen, und ließ, außer einzelnen zerspreng, ten Familien, die laber im Lande selbst gar keine Wurzel haben, und nur in Arlon und Bastnach noch einen Rückhalt für sich suchen muffen, eine ungemischt deutsche Bevölkerung zurück. Auch nicht eine einzige Wallonische Gemeinde gehört zum heutigen Großherzogthum, Nur in der Gemeinde Petingen ist die kleine Section Rodingen, und in der Gemeinde Winscler die Section Donkholz 'zum Theil »on Wälschen Familien bewohnt. Aber auch hier wirb die deutsche Sprache bald ganz vorherrschen. Von einer Mischung der Volkselemente kann also vernünftiger Weise gar keine Rede fein. Dasselbe aber gilt von den Sitten und »on der Sprache des Landes. Schon Tacitus sagt in feiner Germania, daß die Treuircr, denen wir angehören, stolz sein auf ihre deutsche Abkunft, und daß sie durchaus nicht mit den Galliern verwechselt werden wollten. Und so ist es noch jetzt. Wir sind Deutsche, und rühmen uns unserer Abstammung. Unsere Sprache und unsere Sitten sind Deutsch, und mit den Wälschen wollen wir nicht verwechselt werden. In f*inet Gemeinde herrscht die französische Sprache. Noch während der Epanischen und Ocstcrreichischcn Herrschaft waren unsere Stände stolz auf ihr Pri»ilcgium, in deutscher Sprache zu Brüssel ihren Huldigungseid zu leisten, und jetzt, nachdem die Wallonen von uns ganz getrennt sind, wollte man sagen dürfen, die französische Sprache fei mit der deutschen im Lande gleichberechtigt! Wenn in einzelnen Familien der Stadt eine halbfranzösische Sitte, und der Gebrauch, französisch zu reben, eingeschlichen ist, so ist das eben nur eine Unsitte, die auch anderswo bei Solchen, die vom wahren Cha» racter des Volkes abgewichen sind, und sich in Nachahmung des Fremden gefallen, anzutreffen ist. Mit der Zunahme der Bildung und der freieren Entwickelung des öffentlichen Lebens wird diese Unsitte sehr bald verschwinden. Ganz unerklärlich in dem Munde Mittermaiers aber kommt es uns vor, wenn es heißt, LuremburgS Volk, an Freiheiten und an französische und belgische freifinnige Einrichtungen gewohnt, habe sich gegen die gewaltsame Zerstörung alles dessen, was an Frankreich und Belgien erinnerte, gesträubt. Die Verbindung mit Belgien hat uns allerdings manches Gute gebracht. Aber von Frankreich haben wir doch wahrlich nie freisinnige Einrichtungen, sondern nur Druck und Knechtschaft bekommen. Frankreich vernichtete die alten Freiheiten und Privilegien des Landes, die Deutschland uns gab und schützte; Frankreich zerstörte die alte herrliche ständische Verfassung, es hob die Selbstständigkeit und sogar den Namen deS Landes auf. Frankreich brachte uns das unerträgliche Joch einer geistlosen Beamtenherrschaft; es brachte uns die Knechtung der Kirche durch gallikanische Gesetze, und pflanzte die Schule frivolen Unglaubens und der ©ittcnlofigfeit in unser frommes und unverdorbenes Land. Daher jetzt all unser Wehe; daher die Unterdrückung des Volkes und die Störung unseres religiösen Friedens. Nicht das Volk hat sich gegen die Einführung eines deutschen Verwaltuugssystemes gesträubt, sondern nur die wälsch gesinnte und französisch geschulte Veamtcnklasse, die um ihre Herrschaft und um ihre Eristcnz besorgt war. Das Volk war damals gehemmt und unterdrückt. Keine Zeitung, als nur eine französische, als Organ des Bürcaukratismus, wurde im deutschen Lande geduldet. Jede gegen das herrschende System erhobene Stimme war damals ein Staatsverbrechen. Die ganze Verwaltung wurde in der fremden Sprache geführt, und selbst den Bürgermeistern auf dem Laude war ein französischer Sekretär mit französischen Formularen für Berichte und allenfalls auch für Petitionen u. bgl. beigegeben, und so ging die Beamtenmaschine ohne Geist und Gedanken ganz von selbst. Daß bei so einer Lage der Dinge von einer Stimme des Volkes nicht die Rede sein konnte, begreift man leicht. Das deutsche Volk erwachte erst wieder zu Kraft und Bewußtsein feit dem Jahre 18 i 2 durch Kräftigung des kirchlichen Lebens. Daher der unversöhnliche Haß des wälschcn Vürcaukratismus gegen den Bischof. Jetzt wirb feine äußere Gewalt und fein listig gesponnenes System »on Innen mehr im Stande fein, die Entwickelung des deutschen nationalen Lebens bei uns noch zu hemmen und zu unterdrücken. Man vergleiche ferner den Artikel: Luremburg in der großen Realencyclopädie »on Manz.
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Luxemburger Wort no. 26 18.06.1848
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht. InsertionSgebühren 15 Centimes pro Zeile oder Sftauinau*-- Petitschrift. VS/ !îi Bestellungen und ®ÏÊ\ cÉ werden franco erl)eten|^V Abonnements-Büreau in Luremburg, Großstraße Nr. 105. Plänümesationsftreis für 3 Mo». «Mon. llahf. kurrmblilg: 5 Ff. 10 Fr. 20 gt. inwärts: 5, 75 11,25 22, 50 *s#i Sonntag, den 18. Juni. Mr. 36.
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Verhandlung der Stände.
Verhandlung der Stände.
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Durchschnittliche Marktpreise
Durchschnittliche Marktpreise vom 17. Juni 1848. Waizen Fr. 27,00; Mengkorn Fr 24, 50; Roggen Fr. 24, 50; Gerste Fr. 19 25; Hafer Fr. 14, 50 per Malter; Butter Fr. 0, 67 1/2 das Pfund; Holz Fr. 18, die Korde; Hen Fr. 40; Stroh Fr. 18, per 1000 Pfund; Erbsen Fr. 32; Kartoffeln Fr. 7, per Malter.
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Der gegenwärtige Stand unserer kirchlichen Angelegenheiten.
Der gegenwärtige Stand unserer kirchlichen Angelegenheiten. Es sind noch nicht drei Monate her, da klangen unsere Ohren wieder von öffentlichen Anklagen gegen unsern Bischof, als sei er der Anstifter der Emeute vom 16. März. Ueber seine Schuld durfte gar kein Zweifel erhoben werden, und man nahm es zur Zeit dem „Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht“ höchlichst übel, daß es einfach und klar den wahren Thatbestand darlegte, wie ihn das Ergebniß der gerichtlichen Untersuchung nun vor aller Welt Augen hingestellt hat. Kein Grund zu einer Klage ist gefunden worden, und die maralischen Convictionen, die etwa hier und da noch gerne aufgetaucht wären, wurden durch die Erklärung der gesammten Pfarrgeistlichkeit der Stadt uremburg, welche sich erbot, eidlich ihre Ueberzeugung von der Unschuld des Bischofs zu bekräftigen, niedergeschlagen. Da plötzlich wandte sich die ganze Scene. Da hieß es plötzlich: Mag sein, daß der Bischof an den Unruhen vom 16.-17. März unschuldig ist; darum ist er ja auch nicht abberufen. Es sind andere Klagen gegen ihn erhoben worden; sein Verwaltungssystem war willkürlich; er verletzte die Gesetze des Staates. Darum ist er abberufen, nicht aber wegen der gegen ihn erhobenen Klagen in Betreff der Märzunruhen. Aber wer sieht nicht ein, daß diese Veränderung des Standpunktes ein bloßer Kunstgriff der Gegner des Bischofs ist? Ganz Europa weiß, warum der Bischof abberufen worden. Man hat laut seine Schuld an den Ereignissen des 16. März ausgerufen, und nun, da die Unschuld erwiesen ist, ste⸗ hen seine Ankläger mit Schamröthe bedeckt da In ihrer Confusion haben sie zwar einen andern Ausweg gesucht, ihre Ehre zu retten, aber sie haben keinen irgend haltbaren Klaggrund vorbringen können. Ihre Beschämung vor der ganzen civilisirten Welt ist dadurch nur verdoppelt. Sie haben zwar gesagt, „der Bischofhabe die Gesetze des Landes verletzt, er habe während der 6 Jahre seiner Verwaltung eine neue, willkürliche Administration eingeführt. Aber auch diese Ausflucht hat das „Luxemburger Wort“ ihnen abgeschnitten. Es hat gezeigt, daß die Aldministration des Bischofs nicht nur dem Standpunkte der heutigen Wissenschaft und der höheren geistigen Entwickelung der Zeit entspricht, sondern daß dieselbe auch eine positive Rechtsgrundlage hatte, nämlich den zwischen dem Papst und dem Konig durch M. Cappacini abgeschlossenen Vertrag. Darauf hat man dem Luxemburger Wort nicht weiter antworten können. Das Resultat steht also vor aller Welt Augen fest: der Bischof ist unrechtlich verklagt, und seine vollkommene Unschuld ist erwiesen.
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Pub. 1 Page 4
zcZ" Unterschriebener empfiehlt sich in allen Zweiam der Zahnarznei-Kunde besonders mit Einsetzen der künstlichen Zähne. Seine Wohnung ist bei Hrn. nanti, im Café de Paris, im ersten Stockwerk. Brach, appr. Zahnarzt. Sctfi-iifungecntlßiirf Art. 29,
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D. Das Reich.
D. Das Reich. 1. Das Reich verwaltet nur, was die Gemeinden und Staaten nicht zweckmäßig besorgen können, hauptsächlich hat es a) die Wehrverfassung in allen Staaten gleichmäßig und kräftig zu ordnen und, wo die Landtruppen mehrerer Staaten zusammenwirken sollen, den Oberbefehl zu leiten. Von der Seemacht wird vorausgesetzt, daß sie nicht einzelnen Staaten, sondern dem Reiche gehören soll. Der Binnenhandel ist von allen Schranken zu befreien. b) Auswärtiger Handel, Zölle, Maaß und Gewicht sowie die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten gehört zur ausschließlichen Verwaltung des Reichs. 2. Die Vertretung des Volks in der Abgeordnetenkammer ( Nationalversammlung) beruht auf Urwahl; die andere Kammer ( Staatenkammer) wird von den Staaten besetzt, deren Kammer oder Kammern, wie oben bemerkt, gleichfalls aus Urwahlen hervorgegangen sind. 3. Die ausführende Behörde ( das Oberhaupt und das verantwortliche Ministerium) wird von den Staaten bestellt. 4. Zur Kompetenz des Reichskgerichts gehören: a) die Vergehen der verantwortlichen Minister, b) die Streitigkeiten zwischen den einzelnen Staaten, c) die Streitigkeiten über die Regierungsnachfolge. Die neue Verfassung wird nach möglichster Berücksichtigung aller Wünsche und Einwendungen der darüber zu befragenden Staaten festgestellt. Aus der Diöcese Limburg. Der in Nr. 134 und 135 Ihres Blattes an alle Katholiken inner- und außerhalb der Nheinlande gerichtete Aufruf findet bei uns Anklang und wirb hoffentlich im ganzen katholischen Deutschland beachtet werben. Ehre den wackern'Rheinländern, welche jetzt nicht zum erstenmale die Vorkämpfer der katholischen Deutschen sind! Wenn es nun von hoher Wichtigkeit ist, daß das katholische Volk sich erhebe zur Erhaltung und Vertheidigung feiner Religion, so ist dies unstreitig aber noch cine höhere Pflicht für die geistigen Führer des Volkes. Zu der Weisheit und Frömmigkeit unserer Bischöfe dürfen wir wohl das Vertrauen haben, daß fie mit unausgesetzter Sorgfalt sich bemühen weiden, die kirchlichen Interessen sicher zu stellen. Die Zeit drängt aber. Wenn unsere Oberhirten sich nicht beeilen, gemeinschaftlich ihre Stimmen zu erheben und Angriffe, welche uns bedrohen, abzuwehren, so könnte allen ihren späteren Bemühungen und Protestationcn entgegnet werben „Es ist zu spät!" Wegen weit geringerer Ursachen wurden in früherer Zeit National-Concilicn gehalten von Bischöfen, welche in Disciplin und Kirchenregimcnt nicht so einstimmig waren, wie die Männer, welche gegenwärtig die bischöflichen Stühle Deutschlands zieren. Auch sind manche Hemmnisse jetzt gefallen; insbesondere werben keine Negierungen Hindernisse in den Weg legen, keine weltlichen Commiffarien den Sitzungen beiwohnen dürfen. Zudem beeilen sich alle Stände, ihre Interessen zu beraten und in gemeinschaftlichen Eingaben ihre Wünsche dem Parlament vorzutragen. Dürfte der geistliche Stand allein zurückbleiben? Möchte es nicht unbeachtet verhallen, was kürzlich die „Hist.-polit. Blätter" aussprachen: „Wer jetzt nicht mitredet, wirb tobt getheilt!" Zur Belebung des religiösen Eifers und zur Wahrung der kirchlichen Interessen ist eS aber auch jetzt dringend nöthig, daß nach der Vorschrift des Conciliums von Trient Diöccsan-Sunoden gehalten weiden. Die Zeit, in welcher ein Theil des Clerus einer destructive« Richtung folgte, ist gottlob vorüber! Seit Möhler und Clemens August sind die destructive« Richtungen vernichtet worden. Die große Mehrzahl des Pfarr-Clcrus ist dem Episcopate ergeben; aber nur durch den Beweis des gegenseitigen Zutrauens wirb das Band der Einheit noch befestigt werden. Wo aber könnte diese Einheit sich sichtbarer manifestiren, als auf Synoden? Wir hoffen, daß der hochwürdigste Herr Bischof zu Limburg durch cine Berufung aller Dekane, welche den 15. d. Bei ihm sich versammeln sollen, die erste Einleitung zur Versammlung einer Diöcesan-Synode zu Limburg getroffen hat. (Rh.- v. M.-Z.)
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Eingesandt.
Eingesandt. Luxemburg, 15. Juni. Zahlen sprechen und sind mitunter sehr beredsam: also verhält es sich mit den Tausenden von Unterschriften, welche es hiesiger Deputation verliehen war, am 8. d.M. im Haag zu den Füßen des Thrones ehrfurchtsvoll niederzulegen, um für den Frevel, womit ein Häuflein liberalen Gesindels eS versucht hat, in der Person des Bischofs die Unabhängigkeit und freie Entfaltung unserer heiligen Religion zu hemmen, Genugthmmg zu erhalten. Ehre allen Jenen, die dem gekränkten Gefühle einen so würdigen Ausdruck gegeben; fie sind echte Lurcmburger, tic sich noch auf dem alten Boden des eh'maligcn heiligen römischen Reichs deutscher Zunge heimisch fühlen, und ihnen war es vorbehalten, den Schandfleck aus,u-waschen, womit treulose Religionsverwandte die Blätter der hcimathlichen Geschichte zu beschmutzen begonnen hatten! — Es thut dem Herzen wohl, einem so biebern Volke anzugehören.
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C. Die Staaten.
C. Die Staaten. 1. Die einzelnen Staaten, welche jetzt bestehen, haben nur das zu verwalten, was die Gemeinden nicht zweckmäßig besorgen können. In dieser Verwaltung wird ihnen die möglichste Freiheit durch Selbstregierung bleiben und nur da Beschränkung eintreten, wo der Zweck des Reichs sie verlangt. 2. Die Vertretung des Volks beruht auf Urwahlen, aus denen die Abgeordneten hervorgehen müssen. Die Entscheidung über das Ein⸗ oder Zweikammersystem bleibt den einzelnen Staaten überlasen. Wo zwei Kammern eingerichtet werden, sollen die Mitglieder beider Kammern aus den Urwahlen hervorgehen. 3. Preßfreiheit, Geschwornengerichte und das Associationsrecht - die Hauptstützen der Freiheit - dürfen nirgends verkümmert werden. 4. Die konstitutionelle Monarchie mit der aus Vorstehendem sich ergebenden demokratischen Grundlage ist am meisten geeignet, die Freiheit der Einzelnen zu sichern, und wird daher für die vorhandenen Monarchieen festgehalten.
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"1848-06-18T00:00:00"
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Italien.
Italien. Das Gerücht von der „Enthauptung König Ferdi» nandS" ist falsch.
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An die geehrten Abonnenten unserer Zeitung.
An die geehrten Abonnenten unserer Zeitung. Die Herren Abonnenten werden gebeten, ihrAbonnemcnt frühzeitig zu erneuern. Diejenigen, welche nicht ausdrücklich (franco) abbestellen, werden als fortwährende Abonnenten betrachtet. Sobald die Abschaffung des Stempels gesetzlich wird, soll der Preis der Zeitung verhä'ltnißmäßig ermäßigt werden.
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"1848-06-18T00:00:00"
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Fremdenliste
Fremdenliste vom 14. bis zum 17. Juni. Im Luremburger Ho fe. - HH. M. Luy, Kaufm a. Meurs; Sircker, Gärber a. Trier; de Biron, Rentner a Dilbeck; G. Wilms, Handlungsreisender a. Grambusch; Selig⸗. mann a. Koblenz; Wallach a. Köln, Kaufleute. Im Kölnischen Hofe: HH. Baron von Felderndorff, Oberzollamtsrath a. Köln; Dimme a. Duren, Bruckelmann a. Elberfeld, Stock a. Creuzuach, Handlungsreisende; Carret, Maler a. Nimes. Jn einem an dern Gasthaufe. - H. Hatoy, Mechanicker a. Hahange.
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"1848-06-18T00:00:00"
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Civilstand der Stadt Luxemburg.
Civilstand der Stadt Luxemburg. Geboren. - Am 11. Juni, Peter. S. v. M. Frantzen, Fuhrmann; Marguerite, T. v. Joh. Ad. Wasser, Unteroffiz.; Peter Heinrich, S. v. H. Müller, Commis; am 15., Joseph, S. v. L. Theato, Schuhmacher; am 14., Johann, S. v. W. Clement, Schneider; am 15., Magdalena, T. v. Lorenz Scheuer, Fuhrmann; am 16., Margaretha, T. v. N. Oswald, Taglöhner. Gestorben. - Am 11. Juni, Susanna Faas, 72 I. alt; am 12., Marg. Urehs, 6 J. alt, Cath. Mitterer, 3 J. alt; am 13., Nik. Denis, 65 J. alt, am 16., Peter Schmit, 63 J. alt. Verheirathet. - Am 15. Juni, Theodor Biwer, Eigenthümer, mit Elisabeth Haffalt; am 15., Franz Kirpach, Kaufmann, mit Marie Catherine Schlund.
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Die Schandbilder.
Die Schandbilder. Seit länger als acht Tagen hat in unserer Stadt nun bereits der Unfug gedauert, daß die rohesten Schandbilder nicht etwa heimlich vertheilt und umhergetragen, sondern öffentlich verkauft werden. Wir sagen gar nicht, daß die öffentliche Gewalt hier einschreiten solle. Es ist ja nur der Bischof, der hier mit rohem Spott überschüttet wird, und der war ja schon seit 6 Jahren die Zielscheibe jeglicher Büberei. Warum sollten denn jetzt seine Feinde von Irgendwem behindert werden, sich in ihrer Weise gegen ihn auszulassen? Vielmehr erwähnen wir dieser Schandbilder in dieser Zeitung nur, um das Publikum darauf aufmerksam zu machen, wie die Partei, die seit 6 Jahren den Bischof und die Religion verfolgt, sich selber hier so recht klar gezeichnet und abgemalt hat. Sehet doch, welch ein Geist diese verfolgungssüchtige Partei treibt und erfüllt! zu welchen niedrigen und gemeinen Mitteln sie greift, um ihr Ziel zu erreichen! welche Weise sie wählt, um jetzt, nachdem das Gericht keine Schuld an dem Bischofe hat finden können, ihre „moralische Conviction“ über seinen Antheil an den Ereignissen des 16. März an den Tag zu bringen! Es ist derselbe Geist, der in diesen Schandbildern sich ausspricht, welcher auch seit 6 Jahren die Schmähartisel inden Zeitungen gegen den Bischof schrieb; welcherim Lande Lug und Verleumdung bis in die niedrigste Hütte des Landmannes ausstreuete, welcher seit Jahren im Haag und in Rom geheime Denunziationen und falsche Anklagen gegen ihn zu erheben nicht aufhörte. Aber es will uns bedünken, die Partei müsse bereits an großer Ohnmacht leiden, und das Herannahen ihres Endes fühlen, daß sie nun zu solchen Mitteln greift. Die Schandbilder sind ihre eigene tiefste Schande, wie jeder besser und edler denkende Mensch es gar wohl fühlt. Zugleich aber muß es jetzt auch dem blödesten Auge einlcuchten, wie diese religtonsfeindliche Partei, die hier ihr Unwesen treibt, das Luxemburger Volk verachtet und mißhandelt. Eine Bittschrift der Bürgerschaft mit drittehalbtausend Namen bedeckt, ist zum Könige geschickt, um die Rückkehr des geliebten Hirten zu erlangen. Das ganze Volk ist gekränkt und verwundet, und unter Thränen haben Tausende gebetet, daß ihnen der Entrissene wiedergegeben werke; und die Partei nun, die dem Volke die tiefste Wunde geschlagen hat, stellt, da sie zu feige ist, offen und männlich mit ihren Klagen gegen ihn hervorzutreten, den kirchlichen Vorgesetzten des Volkes in gemeinen Schandbildern dar. Gesetzt nun, ihr, dieihr des Bischofs heimliche Anfläger und Feinde seid, wolltet eurem Haß gegen ihn nicht entsagen: wenigstens hättet ihr den Schmerz des Volkes ehren sollen. Wenigstens hättet ihr zeigen sollen, daß ihr das Volk nicht mit Füßen tretet; daß ihr seiner heiligsten Gefühle nicht mit Rohheit und Gemeinheit spottet. Ihr klaget, daß die Erbitterung des Volkes gegen euch zunehme: ist das ein Wunder? Ihr sagt, man untergrabe die Achtung des Volkes gegen euch: wer stellt euch öffentlich an den Pranger, Andre oder ihr euch selbst? Seid ganz fest überzeugt, daß die Waffen, die ihr gebrauchet, sich gegen euch selbst wenden werden, und daß ihr vielleicht bald schon erndtet, was ihr heute säet. Vorstellung und Bitte der Gemeinde von Waldbredimus an Se. Königl. Maj. der Niederlanden, Großherzog von Luxemburg te. 2e. ze. Sire! Voltaire, dAlembert, Diederot, Damilaville und alle ihre treuen Anhänger scheinen wieder von den Todten auferstanden zu sein, um ihre Verschwörungen gegen den Altar und den Thron zu erneuern, fortzusetzen, sie zu untergraben und gänzlich zu stürzen! Diederot schreit wieder aus vollem Halse: „16 genre humain ne sera parfaitement heureux, que quand on aura étrangle le dernier roi avec les boyaux du dernier pretre:“ Der Königsthron von Fraukreich ist gestürzet. Alle Könige und Fürsten Europa’s zittern auf ihren schon lange untergrabenen Thronen; die Sitze der kirchlichen Oberhirten werden verletzet und schmählich verleumdet; ja, unser vielgeliebter Oberhirt, unser Bischof H. Laurent ist schon mehrere Jahre hindurch die Zielscheibe der schmählichsten Verleumdungen und schändlichsten Lügen jener treuen Nachfolger obgedachter Gotteslengner gewesen, bis daß Er endlich, wie man sagt, was wir doch nicht glan⸗ den wollen, durch Mitwirken Ew. Majestät von feiner im Herrn vielgeliebten Hccrde vcnricbcil würbe durch Wölfe, die nichts weniger im Sinne haben, als feine ganze beerbe zu zerstreue:», ffï Micthlings Aufsicht zu stellen und am Ende gänzlich aufzuzehren. Um diesen großen Nebeln noch einiger Maßen vorzubauen, Sue! wirft sich die Gemeinde »on SBalbbrebimuô fammt ihren, ihr zugehörigen Abteilungen vor dem Throne Ew. Maj. auf die Kniee nieder, bittend uni die gerecht? Wiedergabe ihres guten Dbirl)irtcn. Gestattet E,v. Maj. unsere billige Bitte, so werten wir und wnfere Kindcskinder bei dem König der Könige für di,: Festigkeit und Erhaltung Ihres Thrones inständig anbalten, und ihn im Geist und Wahrheit anbeten, baß er Ihnen, Sire, an jenem schrcckvollen Tage ein gnädiges Urtheil sprechen wolle; gestatten Sic uns dieselbe nicht, so werden wir doch noch immer als gute Christen eingedenk der Lehre und des Beispiels unsers Herrn Jesu Christi, zu unserm und Eucrm Vater, zu unferm und Euerm Gott, zu un* serin und Euerm Richter aus dem Grunde unscrs Herzens'rufen: „Vater verzeih' Ihnen, denn sic wissen nicht, was fie tluiu." Ew. Königl. Majestät höchst betrübte aber dennoch treve Untertanen der Gemeinde von Waldbrcdimus. (Folgen die Unterschriften.) Außerdem sind Adressen eingegangen von den Gemeinden Bettendorf, Dippach, Berdorf, (mit mehren Hundert Unterschriften, den Gemeinderath an der Spitze) u. v. mehren andern Gemeinden. Luxemburg, 17. Juni. Eine servile Beamtenzeitung läßt sich wieder in ihrer Weise über die Bauernkohorte“ in den Landständen aus. Mit diesem Schimpfnamen hat sie schon einmal unsere Deputirten aus dem Bauernstande bezeichnet. Wir werden darüber ein Wort reden. Echter nach, 14. Juni, Tic diesjährige Wallfahrt zum Grabe des h, Willibrordus war so zahlreich, wie noch nie feit Menschengedenken. An der Prozession selbst nahmen 10,800 W,iller Thcil. Die Zahl der Andächtigen im Ganzen wird auf 16,000 geschätzt. Das Hauptanliegen war aud) hier das Gebet um die Rückkehr des geliebten Oocrhirttn.
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Die Schmähungen des „Volksfreundes" gegen Herrn Prof. Ed. Michelis.
Die Schmähungen des „Volksfreundes" gegen Herrn Prof. Ed. Michelis. Der „Volksfreund“ hat es in Nr. 20 versucht in einer wahrhaft bübischen Weise einen unter uns lebenden und hochgeschätzten Mann zu verunglimpfen, Was der „Volksfreund" damit bezweck! hat, bedarf feiner Auseinandersetzung. Hr. Prof. Michclis hat in der vorigen Nummer des „Luremourgcr Wortes" mit edlem Selbstgefühle erklärt, daß er sich nicht herablassen werte, gegen Schmähungen des „Q3olföfrcunteö" sich zu vertheidigen. Wir erkennen es vollkommen an, daß derselbe nicht nöthig hat, sich gegen die Verfasser und Herausgeber des „Volkösrcundes" zu vcnheidigen, ta er wohl vergebens alle Convcrsationslerikons aufschlagen würde, wenn er den Namen eines feiner Gegner aufgezeichnet finden wollte, während sein Name nicht allein in Deutschland, sondern in ganz Europa ruhmvoll bekannt ist. Wenn er es aber unter feiner Würde hält, gegen Angriffe serviler Bureau traten sich zu »erthettigen, so fühlen feine Lurcmburgrr Freunde aus Ehrgefühl sich um so dringender aufgefordert, die Schmähungen einer im Lurcmburgischen erscheinenden Zeitu:»g zurückzuweisen. ,Es könnte sonst den Anschein gewinnen, als würbe den besten und edelsten Männern, die das deutsche Vaterland zu uns sendet, unter uns nur Mißhandlung und rohe Schmähung zu Theil. Schon zu »tel derartiger unwürdiger Schauspiele haben wir erlebt; es ist hohe Zeit, daß wir dergleichen Skandalen zu unserer eigenen Ehr' ein Ziel setzen. Hr. Prof. Michelis ist bekannt als ein Mann, der in dem geistigen Kampf ter Neuheit, dessen Ziel die Befreiung der Kirche von den geffdn des omnipotenten Staates, der Sieg des Geistes über tic materielle Gewalt war, eine bedeutende Rolle gespielt hat. Natürlich daß er, der im Kampfe nicht hinten gestanden hat, auch verschiedene Urtbcilc hat über sich ergehen lassen müssen. Während die Katholiken ihn mit Liebe den Ihrigen nennen, hat das sinkende absolute Vcamtenthum im Bunde mit dcmPlo« tcstantismus ihn gefürchtet, und mit Schmähung und Haß ihn verfolgt. Dennoch ist es feinen Feinden nie gelungen, einen Schatten auf seinen Charakter zu werfen, und aus allen Kämpfen ist er trotz der bittersten Angriffe am Ende unversehrt hervorgegangen. In Köln war er des großen Clemens August treuer Jünger und Freund. Er stand zu ihm im Verhältnis eines Sohnes. Er ging, freiwillig darum bittend, in die Gefangenschaft mit feinem Crzbischofc, und blieb in derselben, ob* wohl treulos »on seinem Oberhirlen getrennt, bei* nah 3, Jahre. Nie würbe eine gerichtliche Klage gegen ihn erhoben, nie, obwohl die büreauftattfd;c und protestantische Parlhci in Zeitungen und Flugschriften allerlei Verdächtigungen gegen ihn aussprach, bat man es gewagt, auch nur ein Verhör mit ihm anzustellen. Man hielt ihn gefangen, weil man feine Feder und fein 3fUn fürchtete. Da die katholische Welt sich mit so großer Liebe und Begeisterung der Vorkämpfer der katholischen Sache annahm, und ticprotfftc.ntiicb-lHn-eauhatifitc ï'artbtt alle Hoffnung aufgeben mußte, auch nur einen Schein von Schuld auf sic zu wälzen, verfaßte sic ganz kurz vor der siegreichen Lösung der großen Streitfrage cine anonyme Schmähschrift unter dem Titel: „Personen und Zustände, oder Ed. Michelis, Clemens August und ©intérim," worin alle drei auf die roheste und niederträchtigste Weise geschmäht werden. • Nicht allein die Katholiken, sondern auch alle besonnenen und bcßern Protestanten nahmen dieses Werk mit einer tiefen Entrüstung auf, und keiner wagte es, sich als Verfasser dieses Schmähliches zu nennen. Hr. Michelis erklärte damals sogleich in der Leipziger Zeitung, daß die meisten bort angeführten angeblichen Schreiben von ihm entweder verfälscht oder ganz unterschoben feien, und von allen «Seiten würben die „Personen v. Zustände" dermaßen widerlegt, baß sic seitdem wie verschwunden sind. Aus dieser unreinen Duelle hat das Vrockhausische Conuersationslcrikon, dessen Haß gegen die katholische Religion bekannt ist, geschöpft. Tic „Personen und Zustände" haben aber sowenig dem Namen cines Clemens August, ©intérim und Michclis geschadet, daß vielmehr die Vorzüge de» selben in ein glänzenderes Licht traten. Als endlich der Friede geschlossen war, und Michelis, wel, cher ohne Angabe des Grundes, ohne Recht und Untersuchung gefangen gewesen war, ffine Freiheit wieder erhalten hatte, suchte der preußische Staat in aller Weise fein Unrecht wieder gut zu machen. Mehre Schreiben deS Königs geben davon den sprechendsten Beweis. Auch steht Micheliô mit dem preußischen Staate nichts weniger, als in einem gespannten Verhältnisse. Mehrere Stellen , vom Staate ihm angeboten, wies er nur ter Gesundheit wegen zurück, und zog es »or, nachdem er öffentlich in der Akademie zu Münster vor einer zahlreichen Versammlung promet virt war, cine vcrhältnißmäßig kleine Stelle im Surentburger Seminar anzunehmen. lieber fein Wirken hier wollen wir schweigen. — Zum Beweife, wie die katholische Welt über ihn urtbcilt, führen wir nur die Eingangsworte der Necenfton einer bekannten rheinischen Zeitschrift über sein letztes Werk „die Völker der Südsee" an: Dcl Name des Verfassers vorstehenden Werkes bedarf nicht erst der Einführung in das katholische Publikum; er ist bafüi z» innig in das folgenreichste Ercigniß verweben, welches die Kirchcngcschichte ber neueren Zeit kennt. Vielleicht ist dieses Ereignis? selbst nicht ohne Einfluß darauf gewesen, daß Herr Michclis gerade den vorliegenden Stoff sich zur Bearbeitung ausersehen hat. Wie oft mag er nicht in der unfreiwilligen Einsamheit mehrerer Jahre feinen Blick über die Meere und Länder haben schweifen lassen, um in der Ferne den Trost zu suchen, welchen die Nähe auf immer versagen zu wollen schien. Damals als man jedem gläubigen Katholiken den Namen „Jesuit, den Jesuiten selbst aber alle Gebrechen andichtete, bereit sich ihre Verfolger im eigenen Innern schuldig fühlen mußten — damals lag die Aufforderung doppelt nahe, die leuchtenden Pfade zu verfolgen, auf welchen ein Franziskus 3t ai)er i 11 und so viel tausend Blutzeugen der Kirche den Samen des einzig wahre» Glaubens in unbekannten wilden in physischer und moralischer Vcrdcrbniß untergesunkenen Land» ern ausgestreut und unter Leiden, Verfolgungen, Martern aller Art die in wunderbarer Fruchtbarkeit ausleimenden Saaten gepflegt haben. Doch, was bedarf es weiterer Worte; hat ja unser glorreich regierende Papst Pius M. selbst in einem Schreiben vom 6. April dieses Jahres der priesterlichen Gesinnung, der hervorragenden großen, erwiesenen und erprobten Tugend“ von Michelis das vollste Lob gespendet; und fürwahr, wer von dieser Seite und in dieser Weise empfohlen wird, der ist allen Katholiken ehrwürdig und theuer, und gegen den ringt alle Bosheit vergebens. Das gedachte Schreiben des h. Vaters, welches durch das zuletzt von Hrn. Michelis erst in Luremburg bearbeitete Werkveranlaßt worden ist, legt auch zugleich Zeugniß ab von der litterarischen Tüchtigkeit des Letzteren. (Uebrigens vergleiche man die Realenepelopädie des Hrn. Dr. Binder, Negensburg bei Manz 1848 Art. Michelis.)
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B. Die Gemeinden.
B. Die Gemeinden. 1. Den Gemeinden wird die größte Freiheit durch Selbstregierung und selbstständige Entwickelung eingeräumt. Was die Gemeinde selbst besorgen kann, darf der Staat nicht verwalten. Nur wo die Staatszwecke es erfordern, treten die nöthigen Beschränkungen ein. 2. Die Vertretung aller Mitglieder bei der Gemeindeverwaltung beruht auf Urwahlen ohne Census.
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 11. Juni. Neber die Wahl Louis Napoleons erzählt man in wohlunterrichteten Kreisen, daß die Legitimisten dabei Hand im Svil2 ga) Paris. 11. Juni. Gestern Abends bildeten sich, wie gewöhnlich, am Thore St. Denis mit Anbruch der Nacht ziemlich bewegte Gruppen, die besonders um das Monument herum sehr dicht waren. Von 9 bis 11 Uhr trieb dies Durcheinander von Rednern und Schreiern fein Wesen, ohne sich durch die bewaffnete Macht stören ober zerstreuen zu lassen. Um 11 ein Viertel Uhr zogen vom Boulevard ©t. Martin starke Abtheilungen der Linie und Mobilgarde heran. Bei ihrer Annäherung zerstob Alles; kaum aber waren die Truppen vorbei, so bildeten sich die Gruppen wieder unter Zischen und Pfeifen. Unter Trommelschlag ergingen alsbald Aufforderungen zum Auseinandergehen, und einige Minuten später besetzten Linien-Compagniccn alle auf den Platz am Thore ©t. Denis und die Boulevards mündenden Straßen; es ward Befehl gegeben, Niemand heraus zu lassen, üttb die Meuterer wie die Neugierigen fanden sich völlig ein» geschlossen und umzingelt. Um 1 Uhr Morgens dauerte diese Blotade noch fort. Umsonst versuchten viele Personen aus dem Kreise zu entwischen, in dem man fie eingesperrt hielt. Die „Gazette des Tribunaul" fügt bei, daß um Mitternacht eine Anzahl Verhaftungen vorgenommen würben. Man erwartete, daß die Menge bis zum Tagesanbrüche eingeschlossen bleiben und daß man dann alle verdächtigen Personen festnehmen, die übrige» aber taufen lassen werde. — Dasselbe Blatt meldet, daß vorgestern Abends zwischen 11 und 12 Uhr 7G Personen, die trotz der Auffor- derungen auf den Boulevards gruppirt blieben, verhaftet und nach der Polizei⸗Präfectur gebracht wurden. Mehrere davon trugen Waffen; man fand bei ihnen 5 Paar Pistolen und eine Anzahl Dolchmesser. Das „Droit“ gibt die Zahl der vorgestern Abends verhafteten Meuterer auf 200 an und behauptet, daß darunter zwei Attache’s der englischen Botschaft gewesen seien. - Der Minister des Innern hat alle Präfekten aufgefordert, gegen die immer häufiger werdenden unsittlichen und schmutzigen Schriften, Bilder re, mit aller Strenge der Gesetze einzuschreiten.
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Sitzung vom 7. Juni.
Sitzung vom 7. Juni. müßte dem Staatsoberhaupte das Recht bleiben, die Verirrungen des Klerus durch sein Einschreiten wieder gut zu machen. Als Beweis von der liberalen Gesinnung der Landstände citirt dann Herr Surton den Verfassungsentwurf der Fünfzehner. (!!) Hr. N. Metz giebt darauf zu, daß es dem Staat zustehen solle, in der Ernennung des Oberhauptes des Clerus zu interoeniren, auch wohl in den Verhältnissen des niebern Clerus zu seinem Oberhaupte, und »erlangt nur viele Freiheiten für den erstem. Der Hr. Präsident hält wiederum einen Vortrag über Kirchenhistoric, und setzt die Rechte der Fürsten in geistlichen Dingen auseinander. Hr. Hardt will nicht katholischer fein, als der Papst und sagt, man soll ein Konkordat machen, was der Papst wolle, damit sei er zufrieden; es schließt sich zuletzt Hr. N. Metz an. Hr. Simons sagt, weil Jedermann ein Reglement für die geistlichen Dinge verlange, so solle man den Art. des Verfassungsentwurfes unverändert lassen. Hr. Ch. Metz will auch nicht die Freiheit, sondern ein Konkordat; und in diesem Konkordat will er Schutz des Klerus gegen Willkühr und Ungerechtigkeit (?2), und Theilnahme desselben an der Wahl des apostol. Vikars. Er stimmt auch für das Amendement seines Bruders. Hr. Staalsprokurator Andre sagt, daß er nur für den Fall das Amendement des H. Metz unter» schrieben habe, wenn dadurch ein Konkordat verlangt werde, daß er sonst seine Unterschrift zurückziehen wolle. Hr. Richard erklärt sich ebenfalls für das Amendement des Herrn Metz. Hr. Simons spricht noch »inmal für die Nothwendigkeit cines Konkordates. Er will, daß die Regierung ihr Wort in der Besehung der geistlichen Stellen zu sagen habe, und spricht von dem großen Anthcil, den man den Geistlichen in der Regierung der weltlichen Dinge eingeräumt hat. Hr. Ôetitre verlangt in einem Amendement, man solle das Wort Kultus dien er durch Kultusoberhaupt ersetzen. Der Hr. Präsident schlägt vor, es solle zuerst über das Amendement des Herrn Behrens abgestimmt werden. — Herr Behrens zieht fein Amendement zurück. (Fortsetzung.) Die Sitzung wird um halb neun Uhr eröffnet. Abwesend waren die Herren München, Ritter, Schmit, Würth-Paquct und Gerard. DaS Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. Der Präsident verkündet der Versammlung, daß die Erklärungen, die er schon früher m Betreff des Bischofs von sich gegeben, durch die Mittheilungcn mehrer Schreiben vervollständigt würden. Darauf nimmt Hr. Simons einen gewaltigen Aktenstoß, und lieft daraus einige Briefe, und auS ont cm Schriften einige Sätze. Dann zieht er daraus allerlei Schlüsse, die aber der Antwort des Kenias vom 10. Mai an den Klerus zu wider-' sprechen scheinen. Hr. Simons will wissen, daß der Bischof definitiv entfernt sei, während dies dem König unbekannt ist; Hr. Simons will auch wissen, daß der Bischof keineswegs wegen der hiesigen Märzcreignisse abberufen sei, da doch die Antwort des Königs zur Annahme des Gegentheils berechtigt; endlich sagt Hr. Simons, der Papst verlange für den Bischof cine Pension, während der Papst doch nur das verlangt, daß für den Fall der Entfernung für cine Pension gesorgt werde. Ohne daß auffallenderweise irgend ein Mitglied der Versammlung Einsicht in die Akten, »erlangt, ohne daß dieselben geprüft und untersucht werden, geht man zur Diskussion des Verfassungsentwurfes über. Der Präsident verliest die Amendements der Hrn. Behrens v. N. Metz über den Art. 23, sowie ein anderes von 28 Mitgliedern der Versammlung unterstütztes des Hrn. Staatsprokurators Andre, welches so lautete: „die unterzeichneten Mitglieder der Kammer erklären, daß sic sich dem Amendement des Herrn Metz vom 6. Juni in Bezug auf den Art. 23 des Verfassungsentwurfs anschließen; sic wünschen, daß dem erwähnten Amendement die Priorität der Diskussion gewährt werde." Hr. lurion ereifert sich über Amendements, die von der Majorität vor aller Diskussion gestellt werden, und die nach semer Meinung die Freiheit der Diskussion aufheben. Hr. N. Metz besteht darauf, daß man entscheide, ob sein Amendement zuerst diskutirt werbe. Hr. Andre (Staatsprokurator) sagt, daß wenn meme Mitglieder ein Amendement unterzeichnen, dies nur geschehe, um Zeit zu gewinnen, und nicht um die Freiheit der Diskussion aufzuheben. Dann fängt der Hr. Surton auch einmal an, einen Vortrag über Kirchmrecht und Kirchengeschichte zu halten, und sucht zu beweisen, daß wir heule noch grade auf demselben Fleck stehen, wie 1801 ober 1827. Dann sagt er aber, der Klerus verlange heut mehr Freiheit, und sic (der, Hr. lurion?) seien bereit, ihm dieselbe zu geben, nur Herr Insp. Andre, unterstützt von den Herren Motte, Ledure und Greisch schlägt endlich folgendes Amendement vor: „Die Unterzeichneten schlagen folgendes Amendement des Art. 23 des Verfassungsentwurss vor.“ „Die Mitwirkung des Staates in der Ernennung und Einsetzung der Oberhäupter der Kulte (chefs des cultes) im Großherzogthuin Luremburg, die Weise der Ernennung und der Abberufung der andern KultuSdiener, die Vefugniß der einen und der andern mit ihren Obern zu korrespondircn v. s. w." Hr. Thibesar verlangt, daß zuerst über das Amendement des Herrn Metz abgestimmt werde. — Es wurde einstimmig verworfen. Dann wurde das Amendement des Herrn Andre mit 53 Stimmen gegen 3 angenommen. (Fortsetzung folgt)
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Deutschland.
Deutschland. Luremburg, 15. Juni. Die deutsche Zeitungen sprechen sich mit großer Entrüstung über das Treiben der religiöonsfeindlichen Parthci zu Lurcmburg aus, lassen aber dagegen dem Volke und dem Klerus volle Gerechtigkeit wiederfahren. So schreibt eine deutsche Zeitung aus Köln unterm 9. Juni: Es war zu erwarten, daß bei gerichtlicher Untersuchung die gegen den apostolischen Vikar Hrn. Bischof Laurent crho» beneu Anschuldigungen sich in {einer Weise als begründet herausstellen würden. Höchst erfreulich mußte jedem Freunde der Wahrheit und des Nechcs bat; einheitliche Wirken und das uuabläßige Dringen auf Einleitung solcher Untersuchung erscheinen, und wir finden das glücklichste Resultat »eifer Bcrathung, gleichzeitig einen großartigen Erweis der Katholicit.ît und Energie der Lurcmburgcr in dem Beschlüsse, wonach sofort das Ergebniß der Prozedur durch Depu» tirte zur unmittelbaren Kenntnißnahme ihres durch falsche Berichte treuloser Beamten Hintergangenen Laudesherrn gebracht und dieser veranlaßt werden sollte, durch einen Akt der Gerechtigkeit das Werk der Bosheit zu vernichten und dem schuldlos gekränkten, ver» folgten und in feiner Amtstätigkeit behinderten Ober- Hirten die Führung der ihm vertrauten Heerde wieder zu verschaffen. Frankfurt, 10. Juni. Ich schicke Ihnen hiermit das Programm des Centrums, welches heute hier verthcilt wurde.
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A. Person und Eigentum.
A. Person und Eigentum. 1. Die persönliche Freiheit, die Gleichheit vor dem Richter und die Gleichstellung aller religiösen Bekenntnisse darf nicht bezweifelt und muß, wo es noch nötbig ist, gesetzlich festgestellt werden. Verhaftungen dürfen nur auf Grund der Gesetze stattfinden. Der Verhaftete muß binnen 24 Stuuden unter Angabe des Verhaftung»?-grundes vernommen werden. 2. Auswanderung ist nirgends und in frtitw Art zu Munt.-ni. 3. Der Grundbesitz wird von allen Lasten befreit, außer denen an den Staat und die Gemeinden. Die Befreiung geschieht durch Entscheidung Seitens der Verpflichteten, welche in den einzelnen Staaten nach den Landesverhältnissen gesetzlich normirt wird. Die Staaten befördern sie z. B. durch Kreditanstalten und Banken. Jagdrechte und Jagddienste hören auf und werden von fremdem Eigenthum ohne Entschädigung aufgehoben. 4. Alle Vorrechte und Immunitäten einzelner Grundstücke hören auf, namentlich die damit verbundene Gerichtsbarkeit. 5. Für das Proletariat wird gesorgt: a) durch Abnahme aller unverhältnißmäßig auferlegten Lasten, namentlich der Consumtionssteuern von den nothwendigsten Lebensbedürfnissen, b) durch Entfesselung des innern Verkehrs, Handels und des Grundbesitzerwerbes, c) durch Anerkennung seiner politischen Rechte in der Gemeinde, im Staate und im Reiche, d) durch Anstalten, welche die Erwerbung des Eigenthums erleichtern (Sparkassen u. s. w.), e) durch zweckmäßige und wohlfeile Jugenderziehung und dadurch herbeigeführte Vermehrung des Arbeiterkapitals, dagegen ist der Kommunismus ausgeschlossen.
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Erklärung.
Erklärung. Das Negierungs-Collegium hierselbst hat, nachdem unter den mit Beschlag belegten Papieren des Zeilungsbüreaus vom „Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht" unter vielen anbern schriftlichen Arbeiten, auch mehre Aufsätze von mir vorgefunden worden sind, geglaubt, eine gegrünbete Veranlassung gefunden zu haben, eine gerichtliche Verfolgung gegen mich zu eröffnen. Schon einmal habe ich in dieser Zeitung erklärt, daß ich wissen winde, die von mir geschriebenen Aufsätze vor ledermänniglich, der mich darnach fragt, zu vertreten. Mein Wort werbe ich halten. Es gibt ein zweifaches Gericht, welches in dieser Sache zu entscheiden hat. Das eine ist ein aus weltlichen Nichtern zusammengesetztes Gericht. Vor dieses kann ich nicht füglich meine läger rufen, und wenn ich es könnte, ich würbe es nicht thun. Wie das UUheil dieses Gerichtes ausfallen wirb, weiß ich noch nicht. Aber auch in dem Falle, daß es gegen mich ausfallen sollte, würbe ich fein Wort und keine Silbe von dem, was ich geschrieben habe, zurücknehmen. Denn ich bin es mir bewußt, aus Pflichtgefühl für Wahrheit und Recht und für die Sache meiner Religion das Wort geführt zu haben, und in solchen Dingen bin ich nicht gewohnt zu fürchten, es mag daraue folgen was will. — (Sin zweites Gericht aber ist die öffentliche Meinung, ist die Stimme aller gerechten und wahrheitliebcnben Menschen. Dieses Gericht urtheilt über mich und über meine Ankläger, und zwar nicht allein lucr zu Lurcml'urg, sondern auch vor ganz Deutschland. An dem Uvtbeil dieses Gerichtes ist mir al. krdin^s viel gelegen, in wie fern ich in demselben gewisser Maßen Gottes Unheil erkenne. Aber ich werde auch mit voller Zuversicht an dasselbe appclliven, in dem Bewußtsein der Wahrheit und Gerechtigkeit meiner Sache. Ich werbe auch dafür Sorge nagen, daß bie Akten dieses Gerichtes möglichst vervollständigt werden, damit bie Sache bald zum 6pnu!)e reife. Ich werbe mit Nächstem eine eigne kleine Schrift über den Zusammenhang der hiesigen Vorgänge erscheinen lassen, und durch Aktenstücke und Zeugenaussagen es vor dem Publikum in Luxemburg und in ganz Deutschland darthun, baß ich nur die Wahrheit gesprochen habe. Die gegen mich erhobene Klage bezieht sich auf die Nr. 21 des Luxemburger Wortes, und zwar auf den Artikel, welcher überschrieben ist: „Das Urtl;eil des Gerichtes." Die Klage lautet, was ihren Hauptthcil betrifft, auf „Verleumdung der Negierung, des öffentlichen Ministeriums, des Untcrfud)ungSperfonatS :c. Und zwar wurde mir als vozugsweise inkriminirte Stelle bezeichnet der Satz: „Er (der Bischof) ist falsch vom Regiciungs-Collegium verklagt." Vorerst bitte ich alle Leser dieser Zeitung, noch einmal die Nummer 21 zur Hand zu nehmen, und den ganzen Artikel mit Nuhe und Bedacht zu lesen. Und dann möge sich der Leser einmal zurückversetzen in die Zeit der Begebnisse, die vor einigen Monaten hier statthatten, deren wir alle Augen- und Ohrcnzeugen sind. Der Bischof und der ganze Clerus der Stadt wurde laut und öffentlich der Theilnahme an den Unruhen des März angeklagt. Es war keine Verleumdung und Niederträchtigkeit sogroß, die nicht öffentlich in den Zeitungen gegen den Bischof und die Geistlichkeit der Stadt ausgesprochen wurde. Eme gerichtliche Untersuchung warb eröffnet, worin ununterbrochen nach der Schuld der Geistlichkeit und des Bischofs inquirirt würbe, wofür ich 100 Zeugen sofort aufrufen kann, was das ganze Luicmburger Volk bis zum ärmsten Manne im Pfaffcnthal und in Clauscn hinab weiß und kennt. Die Regierung berichtete zum Haag über die Vorgänge Hierselbst. — Sic hat nur einen einzigen kurzen Bericht aus dieser Zeit veröffentlicht, und dennoch» enthält dieser Eme kurze Bericht cine Menge der augenscheinlichsten Unrichtigkeiten, wie das ganze Lurcmburger Volk urteilen kann, und wie cine Zeitung des Landes es offen ausgesprochen hat. Die Regierung sendete ferner den Vordcricht des öffentliche« Ministeriums zum Haag, und auf diese Mitteilung der Negierung hin sprach der Staatskanzler in einem veröffentlichten Aktenstücke gegen den König seine Ueberzeugung über die Schuld des Bischofs und der Geistlichkeit aus. „Ich enthalte mich," sagt ©belaufen, „in's Einzelne dieser Stücke (der Berichte der Regierung und des Staatsanwaltes) einzugchen. Die Entrüstung, die ich darüber empfinde, benimmt mir die Mittel dazu. Jetzt können Sic sich überzeugen, daß Sic, indem Sic sich vom Pricsterchcf überlisten lassen, abgedankt haben. Denn heute ziehen sich die achtbaren und ergebenen Bürger von Ihnen zurück, während der Kultusvorstchcr den rohen Pöbel beherrscht, den er nach Willkühr geführt hat, den er gemäß seinen Interessen aufregt und zurückhält, im Vereine mit andern erbärmlichen Priestern, die sich erkühnen, das Haus Gottes zu beschmutzen, indem sic es zum Schauplatz ihrer Betrügereien machen". Nachdem nun solche nicderträchlige Anklagen, durch den Staatökanzlcr selbst gegen den Bischof und gegen die Priester vor dem Könige ausgesprochen waren, und zwar auf Grund der Berichte des Regierungskollegiums und des Staatsprokurators, nachdem cine zweimonatliche Untersuchung gegen den Bischof und den Klerus hier zu Luxemburg ist gehallen worden, nachdem unsere Ohren wiedergckiungen haben von Anklagen, Verdächtigungen und Verleumdungen aller Art, da soll es mir als Verleumdung ausgelegt, und cine gerichtliche Verfolgung gegen mich eröffnet werden, weil ich das Ergcbniß der gerichtlichen Untersuchung verkündend gesagt habe. „Der Bischof ist also falsch von der Regierung verklagt." Von einer böswilligen, verleumderischen Absicht der Regierung habe ich nichts gesagt, — darüber lasse ich urteilen, wer will; ich habe nur die Thatsache verkündet, über die heut zu Tage nur noch Eme Stimme herrscht, worüber alle Deutschen, Holländischen und Belgischen Zeitungen in gleicher Weise gcmtheilt haben, worüber das ganze Volk von Luremburg in zahllosen Petitionen sich einmüthig ausspricht. Und meme Absicht, warum ich den Aufsah ter Zeitung schrieb, war nicht'Anklage der Regierung. Nothgcdmngcn bin ich aufgetreten als Pcrtheidiger meiner SHcHaien, als Vertheidiger meines Bischofs als Vertheidiger meiner. Amtsbrüder im Luxemburger Klerus, als mein eigner Vertheidiger. Denn die damalige höchste Staatsbehörde hat in einem Berichte an den König uns schmählich verleumdet, und uns „erbärmliche“ Priester genannt. „Ob wir erbärmliche Priester“ sind, darüber hat, Gott sei es geda kt, ein Anderer zu richten, als ein Staatskanzler und jegliche weltliche Behörde: wenigstens soll man erfahren, daß man nicht mit Feiglingen und Schwächlingen zu thun hat. Was nun die Führung meines Prozesses betrifft, so hat einer der berühmtesten Rheinischen Advokaten, der nebst dem Herrn Advokaten Dr. Jonas hierselbst meine Vertheidigung zu führen auf’s freundschaftlichste übernommen hat, mir erklärt „die Sache liege so einfach, und der von mir geschriebene Aufsatz enthalte so wenig irgend etwas Tadelns⸗ oder Strafwürdiges, daß ich einstweilen ohne alle Vertheidigung das Urtheil jedem unpartheiischen Gerichte überlassen könne. Demgemäß werde ich handeln. Das Weitere wird sich dann sinden. Luremburg, 28. Juni 1848. Dr. Eduard Michelis. Die Redaktionen der deutschen Zeitungen werden ersucht, diese Erklärung in ihren Blättern abzudrucken.
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Luxemburger Wort no. 29 29.06.1848
Luxemburger Wort Abonnements-Büreau m Luremburg, Großstraße Nr. 105. Pläm>merat<onspre<s für 3 Mon. «Mon. llahl. Ouremhirg: 5 gr. 10 Fr. 20 gr. «Juawärt«; 5, 75 11,25 22,50 Insertionsgebühren 15 Centimes pro Zeile ode» Raum anS Petitschrift. Bestellungen und Briefe r weiden franco erbeten. H für Wahrheit u. Recht. Mr. SV. 5848? g)onner|iqfl, fren 29, 3uni
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Ueber die Beschlagnahme der Papiere des "Luxemburger Wortes"
Ueber die Beschlagnahme der Papiere des "Luxemburger Wortes" . Schon einmal haben wir mit kurzen Worten davon Erwähnung gelhan, daß man die Papiere des „ Luremburger Wortes" mit Beschlag belegt habe. Da die Sache auch Auswärts ein nicht geringes Befremden erregt hat, und wir von Deutschland aus um näheren Aufschluß über den ganzen Hergang aufgefordert sind, so bringen wir Folgendes zur weiteren öffentlichen Kunde. Nach der Mitte des Märzmonats wurde hier zu Lurcmburg die Preßfreiheit proklamirt. Die erste Frucht davon war die Entstehung des „Luremburger Wortes fut Wahrheit und Recht", welches sich in kurzer Zeit durch das ganze Land verbreitete, und die übrigen Blätter des Landes an Zahl der Abonnenten bald überflügelte. Es hat sich vom Anfange an einer ruhigen Besprechung der Angelegenheiten des Landes befleißigt, und eine Reihe von Aufsätzen geliefert, die dem Blatte ein unverkennbares Gewicht »erliefen haben. Fern von allen persönlichen Gehässigkeiten hat das Luxemburger Wort nur einen Kampf der Prinzipien geführt, und barin feine Stärke gefunden. An ein Zurückziehen ober Vernichten ihrer Ma-> nuscripte hat die Redaktion nie ernstlich gedacht, weil sie glaubte, daß die gesetzlich eingeführte Preß, freiheit sie gegen jede Gewaltmaßregel schirme, und weil sie sich keiner Sache bewußt war, die irgend ein Einschreiten der Behörde hätte hervorrufen können. Dessenungeachtet wurden am 2. Juni d. 1., nachdem der Eigentümer der Zeitung als Mitglied der Deputation zum Haag kaum seit einer Stunde die Stadt Luremburg verlassen hatte, die Papiere . Bcitung weggenommen. Es erschienen nämlich tic Herren Heldenstein, einstweiliger Bürgermeister, Herr Liger, Instruktionsrichter, Herr d'Olimart, Substitut und Herr (Sttinger, Gerichtsschreiber, in ter Wohnung des Redakteurs, und zeigten ein Schreiben des Gouverneurs de la Fontaine, wonach . sie aufgefordert würben, die auf die Redaktion des Luxemburger Wortes bezüglichen Papiere in Beschlag zu nehmen. Ohne daß ein bestimmter Artikel, der infriminirt worden sei, bezeichnet, ohne daß irgend die Verantwortlichkeit des Redakteurs in Anspruch genommen wäre, würben sofort die fäinmtticl)en Manuscripte des Bureaus eingepackt, versiegelt und mitgenommen. Die Manuskripte rührten von sehr verschiedenen Verfassern her. Außerdem würben 2 Ercmplare der 21. Nummer der Zeitung selbst verlangt. Im aufgenommenen Protokoll würbe gesagt, „So viel der Redakteur wisse, sei der Hr. Professor Michelis Verfasser mancher Manuskripte, wogegen der Redakteur protestirte, mit der Bemerkung, er habe nur gesagt, daß diese und jene Artikel ihm von der Hand des Hrn. Professors Michelis herzurühren schienen. — Also ohne daß die Regierung sich weiter Weber gegen den Redakteur, noch gegen den Eigenthümer der Zeitung irgendwie erklärt hat, sind nach geschlicher Publizirung der Preßfreiheit die sämmtlichen Papiere einer Bettung in Folge eines Machtspruches der interimistischen Regierung ohne Angabe des Grundes mit Beschlag belegt, und trotz dein, daß nur wegen eines einzigen Artikels eines einzigen Mitarbeiters nachträglid; eine Klage ist erhoben worden, sind bie sämmtlichen Papiere bis auf den heutigen Tag der Redaktion noch nicht wieder zugestellt. Das ist die wahrheitgetreue Darstellung des ganzen Herganges. Auf das Forterscheinen, so wie auf den Geist der Red. der Zeitung wirb diese Beschlagnahme der Papiere nicht den geringsten störenden Einfluß ausüben. Luxemburg, den 28. Juni 1848. Die Redaktion.
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Petitionen.
Petitionen. Adresse von Wormeldingen, am 4. Juni 1848 Allergnädigster König! Dem Throne Eurer Königl Maj. nahend, wagen es unterzeichnete Einwohner von Wormeldingen in tiefster Ehrfurcht, ihre unterthänigste Bitte vorzutragen. Seit einem Monat ist unser geliebter Dbcr^irt Johannes Theodorus Laurent aus unserer Mitte abberufen. Unter den schweren Besorgnissen, welche uns in heutiger Zeit drücken, muß diese Abberufung uns um so tiefer schmerzen, da wir, feine geistlichen Kinder, unfern Vater, unfern Trost und unfern Schutz gegen die Gegner unserer h. Kirche auf eine so kränkende Art verlieren. Obwohl unser Kummer dadurch auf's höchste gestiegen ist, so lassen wir doch den Muth nicht sinken, in der Hoffnung, ©Ott werbe unsenn ©emütl;e Trost gewähren. Mit dem vollkommensten ©ertrauen zu Eurer Majestät Huld und Gerechtigkeit, unserer Trauer und Kümmemiß das erwünschte Ende zu machen, erwarten wir mit Sehnsucht die Rückkehr unseres geliebten Wirten zu seiner verlassenen Heerde, als eine Bürg ° schaft des väterlichen Schutzes, welche Eure Maj. unserer h. Kirche so feierlid) verhießen. Tausende und Taufende sind lebendige Zeugen, daß die gegen unfern Bischof erhobenen Beschuldigungen auf das beispielloseste Lügen- und Verleumdungssystem gegründet sind, welches seit Jahren gegen ihn organiftrt ist. Gerechter König! die katholische Welt hat in diesem Augenblick die Augen auf Eure Maj. gerichtet, und erwartet mit uns Gerechtigkeit für den schmählich Verfolgten, Gerechtigkeit für die Verfolger, welche Allerhöchst derselben Zutrauen so schändlich mißbraucht haben. Als getreue Kinder der katholischen Kirche sind wir Eurer Königlichen Majestät getreue Kinder. (Folgen die Unterschriften.) Außerdem haben die Gemeinden Berburg und Lellig, sich um baldige Rückkehr des Bischofs an den König gewendet.
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Sitzung vom 15. Juni.
Sitzung vom 15. Juni. gierung zur Abstimmung. 46 Stimmen gegen 21 nehmen denselben an. Hr. M. Witry, unterstützt durch die Herren Schmit und Even, legt folgendes Amendement nieder: „Wir verlangen die Beibehaltung der In< kompatibilitäten, die vorgesehen sind in den §§ 2, 3, 4, 5, 6 des Art. 58 des ersten Entwurfs." . Der 8 2 dieses Art. wird zur Verhandlung gebracht. Er verlangt die Inkompatibilität der Mitglieder des ParketS. Gegen die Inkompatibilität sprechen nach einander die Herren Richard, Neumann, SI). München: dieser Letztere auch nur aus dem Grunde, damit die Kammer nicht zuletzt nur aus Blousenmännern bestehe. Hr. Witry und Hr. N. Metz reden dann für die Inkompatibilität. Hr. Staatsprokurator Andre spricht wieder gegen dieselbe. Dann hält Hr. Ch. Metz eine lange Rede für dieselbe, worauf eine Zeit lang noch über Nebensachen diskutirt wird, bis endlich der Präsident den Antrag des H. Witry zur Abstimmung bringt, der mit 37 Stimmen gegen 30 angenommen wird. Die §§ 3, 4, 5 u. 6 werden barauf angenommen. § 7 den die Centralscktion zur Diskussion gebracht. Derselbe verlangt die Inkompatibilität der Diener eines Kultus. Hr. München verlangt, daß man die Priester in die Kammer zulasse, weil er Suit fühlt ihnen daselbst zu beweisen, daß alle ihre Verlangen nur Uebertrcibungen sind. Hr. Simons ist auch für die Zulassung der Priester. Dieselbe wird mit 46 Stimmen gegen 21 ausgesprochen. Ein Antrag des Hrn. Richard, den Beamten, die sich in einem Inkompatibilitätsfalle befinden, muffe es freistehen, zwischen ihrem Amte ober dem Manbat als Deputirtcr zu wählen, bleibt, auf die Bemerkung, dies verstehe sich »on selbst, ohne Erfolg. Die Versammlung setzt ihre nächste Sitzung auf den 17. Juni, Morgens 9 Uhr fest. Die Sitzung wird aufgehoben. bat als Abgeordneter für unvereinbar zu erklären, i. mit dem Amte cines Mitgliedes der Regierung." Hr. Richard begründet seinen Antrag dadurch, daß er die verhaßten Gesetze erwähnt, die während den letzten Jahren »otirt wurden, und die es wurden weil zu viele Beamten in b r Kammer waren Dann hebt er auch hervor, daß, wenn die Regierungsräthe Mitglieder der Kammer <md, fie sich selbst kontroliren müßten. Endlich sucht er darzuthun wie sein Antrag selbst im Interesse der Negierungsräthc liege, da durch denselben sic nie in dm Fall kommen, mit einer Kandidatur durchzufallen. Hr. Ledure will, daß die Regierungsräthe können in die Kammer gewählt werden, weil diejenigen, die täglich die Gesetze ausführen muffen, auch am Besten im Stande sind dieselben zu machen. Hr. Motte will gar keine Incompatibilitäten in der Verfassung, weil man nicht weiß wo und wann mandernder Einsichten der Beamten benöthigt fein kann. Hr. N. Metz sagt, er wolle den Antrag des Hrn. Richard aus allen Kräften unterstützen, weil der Einfluß des Negierungskollegiums in der Kammer allzu groß wäre, wenn unter 40 Vertretern 5 die gierungsräthe säßen. Hr. Motte sagt, die Wähler müßten Richter fein in dieser Frage. Wenn sic Beamten in die Kammer schicken, so lomnit eS daher, weil sic ihnen vertrauen. Hr. Richard giebt dies zu für den Fall, daß die Wähler nicht influenzirt sind. Hr Staatsprokurator Andre erklärt sich noch einmal gegen die Inkompatibilitäten, will aber in keine Umständlichkeiten mehr eingehen, weil er seine Meinung schon früher in dieser Beziehung hinreichend ausgedrückt hat. Hr. Surion sagt, er wolle kein Wort zu Gunsten der Zulassung > der Regierungsräthe in die Kammer sprechen, aber er wolle gegen ihre Ausschließung votircn, weil man nicht weiß was die Zukunft uns bringen wirb. Dann verlangt er von Hrn. Richard zu wissen, welches reaktionäre Gesetz die Stände seit 1842 gemacht haben, weil ihm kein solches bekannt fei. Hr. Richard sagt, er habe sich cines heute so gangbaren Ausdruckes bedient, um die vom Lande so verhaßten Gesetze zu bezeichnen. Hr. Motte. Führen sic doch Thatsachcn an. Hr. Richard. Die zahlreichen Petitionen, die vor euch liegen, sprechen für mich. Es ist feine einzige darunter, die nicht die Abänderung ober die Abschaffung niedrer curer Gesetze verlangte. Man erinnere sich an die Civilliste, an die Gehaltserhöhung des Hrn. v. Vlochausen. Hr. Motte. Wenn sic die alte Kammer angreifen, dann klagen sic ihren Vater an, der in derselben saß. Hr, Richard. Mein Vater hat nicht mit euch votirt. Uetrigens bin ich nicht hier um auf Persönlichkeiten zu antworten. Hr. Ledure sagt, er habe für die Civilliste votirt, weil er fürchtete, König Wilhelm 11. könne wohl kommen wie sein Vater und alles wegnehmen. Und wenn eö noch einmal unter denselben Umständen geschehen müßte, bann würde er noch grabe so handeln wie damals. (Fortsetzung.) Hr. Ulveling hebt die Notwendigkeit einer Conlrolle der öffentlichen Rechnungen hervor. Er gicbt zu, daß durch eine andere Einrichtung der Rcchnungskammcr vielleicht einige Ersparnisse fön« nen gemacht werden, aber eine Abschaffung derselben scheint ihm durchaus unzuläßig. Dir Hr. Gouverneur entwickelt die Bemerkungen des H. Ul»eling noch etwas weiter, und hebt namentlich auch die Mühe hervor, welche die Controlirung der Rechnungen der Militärverwaltung verursacht. Hr. N. Metz erklärt, daß er auch dir Nothwenbigfeit einer Contrôle gar nicht zu bestreiten gedenke, nur wolle er nicht daß schon gleich jetzt das Fortbestehen ber Nechnungskammer beschlossen werde. Hr. Ch. Metz stimmt dem Antrag bei, und verlangt besonders, daß man genau nachsehe, ob durch eine andere Einrichtung der controlirenden Behörde keine Ersparnisse gemacht werben können; denn es fei sehr auffallend, daß bei einer Gcsammtstaats« ausgäbe von nur 400,000 Gulden, die Rechnungskammer 28,000 Franken kostet. Hr. Richard stimmt gegen den Antrag; er glaubt das Fortbestehen der Rechnungskammer so nothwendig, daß es gar nicht in Frage gestellt werden könne. Die Debatte wird noch einige Zeit von den $$. Simons, SI). Metz, Richard und StaatSprokurator Andre fortgesetzt, ohne daß fie neue Ansichten zu Tage gebracht hätten. — Der Antrag des Herrn N. Metz wird zur Abstimmung gebracht und mit 41 Stimmen gegen 24 verworfen. Ein Antrag des Hrn. Prok. Andre im § 3 des gegenwärtigen Artikels nach den Worten: „zu diesem Zwecke ernannten Behörde" zu setzen: „schließt die Rechnungen der verschiedenen Verwaltungen und" wirb angenommen. Ebenso wird ein Antrag des Hrn. Ulveling angenommen, welcher verlangt, daß im § 2 nach : „Uebemagungen" noch „von Uebcrschüssen" hinzugefügt werde. Nach diesen Abänderungen würbe der Art. 107 in feiner neuen Fassung angenommen. Ein Antrag des Hrn. N. Metz, Staffel und Fuhrmann, welcher so lautete: „Die Mitglieder der Ncchnungskammer werben von der Kammer und für die durch das Gesetz bestimmte Dauer ernannt," wird nach einer kurzen Debatte der Centralsektion überwiesen. Hr. Würth erstattet den Bericht der Centralfeftion über die Incompatibilitäten. Auf den Vorschlag des Hrn. Witry beschließt die Versammlung den Druck dieses Berichtes. Die Diskussion darüber wirb um 4 Uhr Nachmittags beginnen. Die Sitzung wird aufgehoben. Sitzung vom 16. Juni. Die Sitzung beginnt um halb fünf Uhr Nachmittags. Der Generalsekretär verliest daS Protokoll der letzten Sitzung, welche? angenommen wird. Tagesordnung ist der Artikel dc'ö NerfassungsentwurfcS über die Incompatibililätcn. Hr. Krem er schlägt vor, alle Beamten ohne Ausnahme von der Volköucrtrctung auszuschließen, wirb aber nicht unterstützt. Hr Richard, untnstützt durch die Herrn Stifft, Pondrom und N. Metz, stellt folgenden Antrag: „Die Unterzeichneten schlagen vor, in Ucbereinstim-. mung mit AN. 58 beô oiftcn Entwurfs, das Man- Hr. Motte. Und ich ebenfalls. Hr. Richard. Was euch so zu handeln bcwog, kann ich nicht untersuchen, aber das weiß ich, daß das Land euren Beschluß nicht gutgeheißen hat. Drauf bringt der Präsident den Antrag, auf Inkompatibilitätselllänmg der Mitglieder der Ne,
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