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<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Integration ist ein strapaziertes Wort. Alle wollen sie, vor allem Politiker, und zwar speziell die Integration von muslimischen Migranten. Doch in der Praxis ist sie bisweilen viel komplizierter als in Sonntagsreden. Die Stadt München hat jetzt einem jungen muslimischen Lehrer die Einstellung als Realschullehrer versagt, weil sie Zweifel an seiner Verfassungstreue hat. Wann muss der Staat einen Muslim eher ausgrenzen als integrieren? Wo verlaufen die Grenzen zwischen begrüßenswertem, islamischem Engagement und gefährlichem islamistischem Extremismus? "Erhebliche Bedenken" Mohamed M. (Name geändert) ist Ende 20, geboren in Deutschland, sein Vater ist Araber, seine Mutter Deutsche. Seit seiner Kindheit lebt er im Großraum München, spricht perfekt Deutsch, ist verheiratet und hat Familie. M. hat Lehramt studiert, das Referendariat absolviert und will nun als Realschullehrer für Mathematik und Wirtschaft arbeiten. Die Stadt aber macht "erhebliche Bedenken" geltend, ob M. als Beamter geeignet sei, ob er jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik eintreten werde. Das Schulreferat begründet diese Sorge mit einem Fragebogen, den M. "unrichtig" ausgefüllt habe. Darin sollte er seine Verbindungen zu extremistischen Organisationen angeben, doch Mohamed M. kreuzte überall das Nein-Kästchen an. Der Stadt liegt eine umfangreiche Stellungnahme des Landesamtes für Verfassungsschutz vor, und in der steht genau das Gegenteil: "Herausgehobenes Engagement für islamistische Organisationen". M. vertrete die Ideologie der Muslimbruderschaft, "er strebt einen islamischen Staat an". Kurze Kontakte vor sieben Jahren Die Verfassungsschützer werfen ihm "Verbindungen" vor zum "Islamischen Zentrum München" (IZM) in Freimann und zur "Islamischen Gemeinschaft in Deutschland" (IGD) vor. Die IGD gilt dem Landesamt als deutsche Zentrale der Muslimbruderschaft. Sie habe ihren Sitz im IZM. Die Muslimbruderschaft gilt als islamistisch. Zu Lasten von M. wird auch seine Aktivität für die "Muslimische Jugend in Deutschland" (MJD) gewertet, die sich laut Verfassungsschutz ideologisch an der Muslimbruderschaft orientiere. Mohamed M.s Anwalt Gerd Tersteegen hat eine empörte Erwiderung ans Schulreferat geschrieben, noch liegt die Sache nicht bei Gericht. Der Anwalt wirft dem Verfassungsschutz und damit auch der Stadt vor, Tatsachen zu verdrehen und falsche Schlussfolgerungen zu ziehen. M. selbst sagt, dass er beim Ausfüllen des Fragebogens bewusst Kontakte zu Extremisten verneint habe, weil er eben nicht Mitglied von IGD oder IZM sei. Er habe lediglich an zwei Sitzungen der IGD teilgenommen, und das vor sieben Jahren. Im IZM sei er nur einige Monate Mitglied gewesen, und das auch vor mindestens sechs Jahren. Der Integration verschrieben M. sei das Gegenteil eines Verfassungsfeindes, betont Tersteegen: Er habe sich ganz der Integration verschrieben, entsprechend sei er auch aktiv in der Muslimischen Jugend in Deutschland: Diese verwende ausschließlich die deutsche Sprache, lade zu gemischtgeschlechtlichen Veranstaltungen ein, vernetze sich mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen. Nicht ohne Grund sei die MJD für ihr integratives Engagement 2001 mit dem Heinz-Westphal-Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Den vergeben der Bundesjugendring und das Bundesfamilienministerium für ehrenamtliche Jugendarbeit, "die Maßstäbe setzt". ### Zusammenfassung: Wann ist Ausgrenzung wichtiger als Integration? Der Verfassungsschutz warnt in München vor einem muslimischen Bewerber. Der wehrt sich.
Wann ist Ausgrenzung wichtiger als Integration? Der Verfassungsschutz warnt in München vor einem muslimischen Bewerber. Der wehrt sich.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/islamismus-verdacht-stadt-will-muslim-nicht-als-lehrer-1.23046
Islamismus-Verdacht - Stadt will Muslim nicht als Lehrer
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Dass sie heute kurz vor dem Diplom steht, hat Larissa Roland (Name von der Redaktion geändert) vor drei Jahren nicht für möglich gehalten. Monatelang konnte sich die Informatikstudentin einfach nicht mehr aufraffen, zu ihren Vorlesungen zu gehen. Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit das alles war langsam gekommen, aber am Ende einfach übermächtig. Ohne professionelle Hilfe geht nichts Als die heute 24-Jährige die Uni schließlich wieder betrat, stand sie nicht im Hörsaal, sondern in der psychologischen Beratungsstelle. Ohne professionelle Hilfe konnte sie ihr Studium nicht mehr bewältigen. Ein Gefühl, das immer mehr Studierende kennen: Laut dem Dachverband der deutschen Studentenwerke (DSW) ist die Zahl der psychologischen Beratungen allein im Jahr 2008 um 20 Prozent gestiegen. Die Studentenwerke sind mit bundesweit 43 Einrichtungen einer der wichtigsten Ansprechpartner bei psychischen Problemen während des Studiums. Fast 24.000 Studenten meldeten sich zuletzt, um sich schriftlich, in Einzelgesprächen oder bei Gruppensitzungen beraten zu lassen. Die Probleme, die sie in die Sprechstunden führten, sehen laut DSW ganz unterschiedlich aus: Mal sind es depressive Phasen wie bei Larissa Roland, mal lähmende Ängste vor Prüfungen, immer häufiger aber auch eine ständige Ruhelosigkeit oder Erschöpfung. Was mache ich zuerst? Gerade Überlastungserscheinungen, die sich direkt auf die Studienanforderungen zurückführen lassen, haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das DSW sieht deshalb einen Zusammenhang mit der Einführung der neuen Studienabschlüsse Bachelor und Master. Zwar könne man nicht sagen, dass der Bachelor per se krank mache, betont DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde. Er erhöhe aber sicher den Zeit- und Leistungsdruck auf die Studierenden. Eine Einschätzung, die Larissa Roland bestätigen kann: Die 24-Jährige studiert zwar selbst noch nach der alten Prüfungsordnung, unterstützt nach dem jahrelangen Besuch der psychologischen Beratungsstelle aber inzwischen selbst Studienanfänger mit Problemen: "In unserer Fachschaftssprechstunde höre ich von den Bachelor-Studenten immer wieder, dass sie gar nicht mehr wissen, was sie zuerst machen sollen", erzählt Roland. ### Zusammenfassung: Studieren bis zur Verzweiflung: Psychologische Beratungsstellen an Universitäten haben immer mehr Zulauf. Bachelor und Master sind daran nicht unschuldig.
Studieren bis zur Verzweiflung: Psychologische Beratungsstellen an Universitäten haben immer mehr Zulauf. Bachelor und Master sind daran nicht unschuldig.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/ueberlastung-im-studium-reif-fuer-die-klinik-schon-vor-dem-diplom-1.12242
Überlastung im Studium - Reif für die Klinik - schon vor dem Diplom
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Das Internat - eine elitäre Schuleinrichtung für die adrett uniformierten Sprösslinge der Oberschicht. So stellen sich Schüler die Privateinrichtungen seit Generationen vor. Die Wenigsten waren je persönlich dort, näher als durch das Lesen leichtfüssiger Jugendbücher wie Hanni und Nanni oder Die Fünf Freunde kamen sie der geheimnisvollen Schulform in der Regel nicht. Was sich hinter den dicken Internatsmauern abspielt - die große Masse der Schüler an konventionellen staatlichen Schulen kann es nur erahnen. Der Skandal weitet sich aus Dass jetzt immer neue Missbrauchsfälle in privaten Internaten an die Öffentlichkeit dringen, rückt den Fokus der Aufmerksamkeit wieder einmal auf den engen Zirkel von Lehrern und Schülern. Waren es zu Beginn ausschließlich katholische Einrichtungen, die ins Visier der Ermittler gerieten, weitet sich der Missbrauchsskandal inzwischen immer weiter aus. Von 1970 bis 1985 sollen beispielsweise an der renommierten Odenwaldschule für Reformpädagogik in Hessen Schüler vom Schulleiter und mindestens drei Lehrern missbraucht worden sein. Unabhängig von der Konfession stellt sich die Frage, ob es der "Mikrokosmos Internat" ist, der den Missbrauch untergebener Schüler begünstigt. Ein Schulsystem, lange Zeit getragen von der Tradition, steht auf dem Prüfstand. Das empfindet auch Detlef Kulessa, der Geschäftsführer der Internatsberatung "Töchter und Söhne" so. Etwa 20 Prozent der anrufenden Eltern beziehen sich im Gespräch mit ihm mittlerweile auf die Missbrauchsfälle in den Internaten Odenwald, St. Blasien oder bei den Regensburger Domspatzen. "Die häufigste Frage ist natürlich 'Wie kann ich mein Kind schützen?'", sagt er. Zeit für das Inoffizielle Auch wenn die Fälle, die derzeit die Medien beschäftigen, verhältnismäßig lange zurücklägen, habe niemand die Gewissheit, dass ähnliche Vorkommnisse heute unmöglich seien. Kulessa rät den besorgten Eltern vor allem eines: "Nehmen Sie sich bei Besuchen des Internats Zeit für den inoffiziellen Teil. Sprechen Sie mit Schülern, ohne dass ein Schulsprecher oder eine Aufsichtsperson anwesend ist. Erst in solchen Gesprächen entwickelt man ein Gespür für die Situation und die Stimmung im Internat." Jenseits aller verblümter Schulleiterrhetorik. Normalerweise rufen bei "Töchter und Söhne" vor allem Eltern an, die ihre Kinder in ein Internat schicken wollen, und nicht wissen, welches das beste für ihren Nachwuchs ist. Die Nachfrage und das Interesse an Privatschulen und Internaten im In- und Ausland ist in den letzten Jahren anhaltend gestiegen. Angesichts ernüchternder Pisa-Ergebnisse staatlicher Schulen, Lehrermangels und überfüllter Klassen geben Eltern gerne Geld aus, um ihren Kinder die bestmögliche Bildung zu gewährleisten. Und die erwarten sich viele noch immer von Einrichtungen, in denen die Kinder 24 Stunden am Tag unter Aufsicht sind. Erfolgsrezept Struktur "Die meisten Eltern erhoffen sich, dass das Internat den Kindern eine feste Struktur vorgibt. Etwas das ihnen selbst nicht gelingt. Kinder sollen mit Konsequenz ihren Leistungserfolg steigern. Dabei geht es nicht nur um die Lernstrukturen, sondern auch um die Freizeitplanung und das soziale Gefüge. Im Internat sollen die Jugendlichen ihren Platz in der Gesellschaft finden, die richtigen Leute kennenlernen und dabei zu verantwortungsvollen Erwachsenen erzogen werden", sagt Kulessa. Erfolgreiche Absolventen scheinen das Gelingen des Konzepts zu bestätigen. Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit war ebenso Schüler der Odenwaldschule wie die Moderatorin und Buchautorin Amelie Fried, der ehemalige CDU-Vorsitzende Rainer Barzel ist Absolvent des Canisius-Kollegs in Berlin. Mit entsprechend hohen Erwartungen wenden sich Eltern auch an Marie-Theres Pütz-Böckem von der Internatsberatung des Verbands Katholischer Internate und Tagesinternate. "Die Kinder sollen in der Gemeinschaft ihre Leistung verbessern. Manchmal geht es auch darum, sie aus einem schlechten Umfeld zu entfernen oder sie gezielter zu fördern", sagt sie. Vom Erfolg der Internate ist sie überzeugt. Besorgte Anrufe wegen der steigenden Zahl an Missbrauchsfällen hat Pütz-Böckem noch nicht erhalten. Der Verband Katholischer Internate will dem schon auf seiner Internetseite entgegenwirken. ### Zusammenfassung: Sexueller Missbrauch und Gewaltexzesse an Eliteschulen schrecken Eltern auf. Sind Internate der perfekte Tatort? Der enge Zirkel von Lehrern und Schülern birgt immer Gefahren.
Sexueller Missbrauch und Gewaltexzesse an Eliteschulen schrecken Eltern auf. Sind Internate der perfekte Tatort? Der enge Zirkel von Lehrern und Schülern birgt immer Gefahren.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/mikrokosmos-internat-drill-hinter-dicken-mauern-1.2787
Mikrokosmos Internat - Drill hinter dicken Mauern
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Verkürztes Gymnasium, neue Lehrpläne, das Verschwinden der Hauptschule: Die Schulpolitik ist in allen Bundesländern in Bewegung, die Kultusminister sind dabei immer wieder mit Protesten unzufriedener Eltern und Schüler konfrontiert. Die politischen Lager sind beim Thema Bildung aber längst nicht mehr so starr wie früher. Die Süddeutsche Zeitung bat drei Kultusminister, über gemeinsame Ziele und unterschiedliche Wege zu diskutieren. Ludwig Spaenle (Bayern/CSU), Christa Goetsch (Hamburg/Grüne) und Jan-Hendrik Olbertz (Sachsen-Anhalt/parteilos) streiten über längere Grundschulzeiten, das Ende der Hauptschule und die Lehrerausbildung. Die Diskussion in Auszügen. SZ: Studien zeigen, dass in Hauptschulen ein ungünstiges Lernmilieu entsteht, wenn dort lauter Schüler aus belasteten Familien zusammenkommen. Christa Goetsch: Deshalb haben wir in Hamburg die Hauptschule abgeschafft. Ludwig Spaenle: Ich bin für mehr Durchlässigkeit zwischen den Schulformen. In Bayern besucht noch immer ein Drittel die Hauptschule, künftig vielleicht ein Viertel. Die Hauptschule hat ein eigenes Profil mit ihrer engen Verbindung zur beruflichen Ausbildung. Hier sind Schüler aus allen sozialen Milieus zu finden. SZ: Auf dem Land werden Sie viele Standorte nicht halten können. Spaenle: Wir wollen das Angebot so lange wie möglich sichern. Wir lösen die Hauptschule nicht auf. Mit ihrer Weiterentwicklung zur Mittelschule bieten wir auch einen guten und breiter angelegten Weg zu mittleren Abschlüssen. SZ: Wäre ein zweigliedriges System nicht einfacher: Gymnasium plus eine weitere Schulart, so wie es das etwa in Sachsen-Anhalt gibt? Das Modell kann verhindern, dass eine Schulart das Stigma der "Restschule" trägt. Jan-Hendrik Olbertz: Unser Modell verhindert in der Tat, dass an einer Schule nur noch die Schwächsten aufeinandertreffen. Ich bin ja auch kein Fan des Hauptschulabschlusses, oft werden in der Arbeitswelt heute mehr Kompetenzen verlangt. Dennoch vergeben unsere Sekundarschulen außer der mittleren Reife weiterhin auch den Hauptschulabschluss. Der ist eben besser als gar kein Abschluss. Was mir wichtig ist: Wie kann der Unterricht spannend sein, welche Lehrpläne brauchen wir, welche Fähigkeiten die Lehrer? SZ: Diese Themen hätten Sie doch längst anpacken können. Olbertz: Machen wir ja. In Sachsen-Anhalt entwickeln wir neue Lehrpläne, reduziert auf bestimmte Kerne. Es bringt nichts, wenn Kinder von allem mal was gehört haben, am Ende aber nichts wirklich beherrschen. Goetsch: Wir dürfen die Kinder nicht mit lauter Kanonwissen vollstopfen, sie sollten das Lernen lernen. Und auch die Lehrer sollten heute anders arbeiten. Das Einzelkämpferdasein muss ein Ende haben, in Hamburg fördern wir die Teamarbeit und verstärken die Fortbildungen. SZ: Was guter Unterricht ist, darüber gibt es aber auch viele Meinungen. Olbertz: Ich finde, man darf Althergebrachtes nicht leichtfertig verwerfen. Zum Beispiel den Frontalunterricht. Da kann ich nur sagen: Es gibt guten und schlechten. So wie es guten und schlechten offenen Unterricht gibt. Goetsch: Ein Problem ist es aber, wenn es in manchen Schulen fast ausschließlich Frontalunterricht gibt und das selbständige Lernen zu kurz kommt. Olbertz: Extreme muss man meiden. Mich stören diese vereinfachten Schemata. Zum Beispiel Ganztagsschulen: Ist man dafür oder dagegen? Das kann man doch so gar nicht beantworten. Ich bin auf jeden Fall für Ganztagsschulen, wenn sie gute Schulen sind. Schlechte Ganztagsschulen haben den Nachteil, dass sie den ganzen Tag schlecht sind. SZ: Als Politiker können Sie ohnehin nicht alles steuern. Wenn das Schultor hinter dem Lehrer zuklappt, wissen Sie doch gar nicht, was geschieht. Spaenle: Wir wollen ja auch gar nicht alles regeln. Als Kultusminister gehen wir alle den Weg, den Schulen mehr Eigenverantwortung zu geben, zum Beispiel Freiräume, um zusätzliches Personal selbst einzustellen. Das kann ein Sportler sein, ein Erzieher, ein Fachlehrer, was die Schule eben gerade braucht. Das wird natürlich auch Geld kosten. In Bayern wollen wir ein Paket für mehr Eigenverantwortung der Schulen schnüren. Derzeit nutzen viele Schulen allerdings nur einen Teil der Freiräume, die sie jetzt bereits haben. Wir wollen da eine neue Dynamik auslösen. ### Zusammenfassung: Die Kultusminister von Bayern, Hamburg und Sachsen-Anhalt streiten über längere Grundschulzeiten und die Hauptschule.
Die Kultusminister von Bayern, Hamburg und Sachsen-Anhalt streiten über längere Grundschulzeiten und die Hauptschule.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/kultusminister-im-gespraech-es-geht-zu-viel-um-zeugnisse-1.19577
"Kultusminister im Gespräch - ""Es geht zu viel um Zeugnisse"""
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Politiker aller Parteien reden seit Jahren gerne darüber, wie wichtig doch ein ausgewogenes Mittagessen für die Schüler ist. Und während sie das sagen, haben die Beamten im Bundesfinanzministerium das Essen in den Schulen fast unbemerkt teurer gemacht. Sie berechnen für das Kantinenessen den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent - während auf den Hamburger vom Imbiss nur sieben Prozent Steuern anfallen. Schon Ende 2008 hat sich das Bundesfinanzministerium Gedanken über eine neue "Abgrenzung von Lieferungen und sonstigen Leistungen bei der Abgabe von Speisen und Getränken" gemacht. Davor mussten die Schulkantinen für die Zubereitung des Essens den Satz von sieben Prozent zahlen und 19 Prozent auf die Ausgabe - jetzt will der Staat den vollen Satz auf alles. Protestbrief an Schäuble Die Folgen bekommen viele Städte aber erst jetzt zu spüren. Tübingen zum Beispiel schließt derzeit wieder neue Verträge mit den Zulieferern der Schulkantinen und rechnet damit, dass das Schulessen um zehn Prozent teurer wird. "Ein gesundes Schulessen sollte nicht 19 Prozent Mehrwertsteuer tragen müssen, wenn der Fast-Food-Burger neben der Schule nur mit sieben Prozent belastet ist", schreibt Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) deshalb in einem Protestbrief an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Pommes mit Apfelmus Die Beamten im Finanzministerium haben wohl schon geahnt, dass der Durchschnittsbürger Probleme haben könnte mit ihren Ausführungen. Sie haben sich daher um Beispiele bemüht: Der verbilligte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent werde dann fällig, wenn sich der "Durchschnittsverbraucher" an einem Imbissstand etwa eine Portion Pommes bestellt, die mit "Abgabe von Senf, Ketchup, Mayonnaise oder Apfelmus" verbunden ist und sich danach vom Stand sofort entfernt. Eine Serviette darf er mitnehmen, Stehtische aber sollte er meiden. Anders sieht es in einer Schule aus, in der beispielsweise Biokost an die Schüler ausgegeben wird. Das beauftragte Unternehmen serviert richtige Teller, die es danach auch spült - und muss dafür den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zahlen, weil es Leistungen erbringe, die "nicht notwendig mit der Vermarktung der Speisen verbunden sind". Nicht im Sinne einer gesunden Ernährung Letztlich wird also das Schulessen teurer, nicht aber der Hamburger im Imbiss. Dies sei nicht im Sinne einer gesunden Ernährung, sagt der Tübinger Oberbürgermeister Palmer. Es sei auch völlig unverständlich, dass die Bundesregierung Hotels bei der Mehrwertsteuer entlaste, während das Schulessen teurer werde. "Die Milliarde, die dem Fiskus dank der Senkung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen auf sieben Prozent entgeht, wird zum Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote in den Kommunen dringend benötigt." ### Zusammenfassung: Paradoxe Politik: Die Bundesregierung predigt gesunde Ernährung - und besteuert gleichzeitig das Essen an Schulen höher als Fastfood vom Kiosk nebenan.
Paradoxe Politik: Die Bundesregierung predigt gesunde Ernährung - und besteuert gleichzeitig das Essen an Schulen höher als Fastfood vom Kiosk nebenan.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/teures-schulessen-das-tagesgericht-mit-extra-viel-steuern-bitte-1.20906
Teures Schulessen - Das Tagesgericht mit extra viel Steuern, bitte!
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Sie verdienen schlechter als männliche Kollegen, führen weniger Mitarbeiter und steigen seltener auf - aber sie kämpfen sich Jahr für Jahr stärker an die Macht: Zu diesem Urteil über Frauen in Führungspositionen gelangt die Hamburger Professorin Sonja Bischoff. "Wer führt in (die) Zukunft?" heißt die Studie, für die sie seit 1986 Männer und Frauen in leitenden Positionen befragt. Zum Internationalen Frauentag an diesem Montag stellte Bischoff in Hamburg die Resultate der fünften Studie vor, an der sich 2008 knapp 370 Führungskräfte beteiligten. Danach hat sich der Anteil von Frauen im mittleren Management seit 1986 vervierfacht. Fast jede fünfte Führungskraft in deutschen Firmen ist weiblich, der Frauenanteil kletterte seit 1986 von vier auf 18 Prozent. Das Gros der Chefinnen leitet Personal-, Finanz- und Marketingabteilungen. Doch was gut klingt, ist selten gerecht: Die meisten Managerinnen verdienen weniger als ihre männlichen Mitstreiter. "Der Nachteil im Einkommen scheint zementiert zu sein", sagt Bischoff. Es gebe eine "75000-Euro-Schwelle", die für etliche Berufe und Branchen gelte. "Die meisten Frauen liegen drunter, die meisten Männer liegen drüber." Obwohl die Löhne für Manager zuletzt kräftig gestiegen seien, hätten sich Frauen bisher nicht an Männer herangerobbt. Im Gegenteil: "Die Einkommen der Männer sind in den letzten Jahren explodiert, die der Frauen nur moderat gewachsen." Warum abstrampeln? Die Gehaltsschere wirkt doppelt negativ: Wer als Managerin bei gleicher Leistung weniger verdient, hat weniger Lust aufzusteigen. Nach dem Motto: Was soll ich mich weiter abstrampeln, wenn es eh schlechter honoriert wird. "Frauen wollen seltener weiter nach oben als Männer", meint Bischoff, "dabei sind Frauen durch Geld motivierbar". Die Kluft der Löhne erklärt sich auch durch die Zahl der Untergebenen. Managerinnen sind - auf gleicher Ebene - häufig mit weniger Mitarbeitern ausgestattet. Die gröbsten Hindernisse für eine weibliche Karriere aber sind - neben dem undankbaren Gehalt - die Vorurteile gegenüber weiblichen Chefs. 24 Prozent der Managerinnen geben an, dass ihnen Führungskompetenzen per se abgesprochen werden. Dies lähmt die Frauenkarrieren der Republik seit Jahren: "Die persönlichen Diskriminierungserfahrungen sind heute so groß wie im Jahr 1986", sagt Bischoff. Mehr Eigenleistung erwünscht Aber die Professorin, sie selbst leitet den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Uni Hamburg, betreibt auch harte Frauenschelte: Managerinnen müssen stärker an ihre Karriere glauben und daran gezielt arbeiten, sagt sie: "Spitzenführungskräfte sind Spitzenarbeiter." Häufig hätten Männer mehr Willen zur Macht, während Frauen noch unschlüssig auf Positionen verharrten. "Es wird niemand per Sänfte in die Führungsposition getragen. Einen Großteil müssen Frauen selbst tun." Den Wunsch nach Teilzeit, den 39 Prozent der befragten Managerinnen angeben, hält Bischoff für abträglich. Frauen müssten für ihren Aufstieg eher mehr arbeiten als weniger: So hätten viel mehr Frauen in Führungspositionen als Männer seit 1986 ihre wöchentliche Arbeitszeit reduziert. In der Folge sind Männer häufiger da, wenn es etwas zu verteilen gibt. "Für Karriere muss man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein", meint Bischoff. Grundsätzlich, so hat sie ausgewertet, seien Frauen weniger mobil als ihre Konkurrenten. "Frauen kleben häufiger an ihrer Stelle." Gezielter Studieren Damit künftig mehr Frauen in Chefbüros sitzen, müssten diese auch außerhalb des Jobs informelle Netzwerke pflegen. "Vielleicht kommen Managerinnen um das Golfspielen nicht herum", meint Bischoff. Vor allem aber müssten Frauen für mehr Einkommen kämpfen, auch wenn kein finanzieller Druck besteht, etwa, weil der Ehemann auch arbeitet. Um mehr zu verdienen, sollten Managerinnen darauf bestehen, stärker nach Leistung bezahlt zu werden, sagt sie. Wer über mehr variable Gehaltsbestandteile verfügt, verdiente laut Studie in den letzten Jahr deutlich mehr. Schon die Wahl der Studienschwerpunkte - die meisten Chefs sind Akademiker - sei entscheidend. Frauen müssten gezielter studieren, fordert Bischoff. Es reiche nicht aus, generell Betriebswirtschaft oder Naturwissenschaften zu studieren. "Frauen studieren am liebsten Biologie. Das ist auch schön, aber nicht so nachgefragt", sagt Bischoff. Schon während des Studiums sollten Frauen "einschlägige berufliche Aktivitäten pflegen" und Spezialkenntnisse erwerben. "Man muss sich etwas aneignen, was die anderen nicht können." ### Zusammenfassung: Frauen in Top-Positionen verdienen schlechter als Männer und scheitern noch immer an Vorurteilen. Professorin Sonja Bischoff hat ermittelt, warum.
Frauen in Top-Positionen verdienen schlechter als Männer und scheitern noch immer an Vorurteilen. Professorin Sonja Bischoff hat ermittelt, warum.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/frauen-in-der-chefetage-ums-golfspielen-kommen-sie-nicht-herum-1.2700
Frauen in der Chefetage - Ums Golfspielen kommen sie nicht herum
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wissenschaftler der Universität Berkeley haben herausgefunden, dass ein Mittagsschlaf die Lernfähigkeit steigert, was die Studenten der Eliteuni vermutlich nur kurz aufschnarchen ließ von ihrem Nickerchen in der ehrwürdigen Morrison-Bibliothek. Wer sich dort umsieht, stellt fest: Schlafende Studenten sind den wachen zumindest zahlenmäßig oft überlegen. Eine andere Nachricht rüttelte dafür in Yale alle wach, einer der ältesten US-Hochschulen: Studenten und Absolventen haben einen Imagefilm produziert, ein 17-minütiges Musical mit dem Titel "That's why I chose Yale", das auf Youtube innerhalb eines Monats fast eine halbe Million Mal aufgerufen wurde. Ist das ernst gemeint? Zum einen kam das Video überraschend, hatte man sich doch an das alte gewohnt, das seit fast zehn Jahren für die Hochschule warb. Zum anderen ist das Musical so kitschig - Studenten tanzen in Heiler-Welt-Manier über den Campus und singen wenig originelle Reime ("You can put your hearts into all the Liberal Arts") -, dass die Frage sich aufdrängt: Ist das ernst gemeint? Das Intellektuellen-Magazin New Yorker ließ dazu ältere Yale-Absolventen zu Wort kommen, die das Musical zum Teil ungalant kommentierten: "Das ist das gottverdammteste Ding, das ich je gesehen habe." Und Ivygate, ein Internetblog über Colleges, urteilte über den Imagefilm: "Das ist der Grund, warum ich mich dafür entschied, einen Lötkolben in meine Ohren zu rammen." Ersatz für den verstaubten PR-Film Das Zulassungsbüro von Yale ist anderer Meinung und hat mit dem Musical wohl den letzten der verstaubten PR-Filme der Universität ersetzt, die ansonsten sehr progressiv Eigenwerbung betreibt. So platzieren Medienexperten die Elite-Uni auf Wikipedia, Twitter, Facebook und Youtube. US-Hochschulen werben aggressiver um Studenten, als es in Deutschland üblich ist. Doch präsentieren sich inzwischen auch deutsche Universitäten auf Internet-Plattformen, und Studenten produzieren musikalische Werbefilme, sogenannte Lipdubs: Playbackmusik, zu denen Studenten und Professoren ihre Lippen bewegen und in einer Kamerafahrt ohne Schnitt ihre Universität vorstellen. Betagte Fans Die Studenten von Yale sind jenen aus Deutschland aber gleichzeitig voraus und hinterher: Die deutschen Musikvideos sind kurz und in der Regel ernsthaft, das Yale-Video dagegen soll humorvoll sein. Der Humor allerdings, und das ist der Haken daran, offenbart sich eigentlich erst gegen Ende einer langen audiovisuellen Reise über den Campus. Und wer, fragt der New Yorker, sieht sich dieses Musical bis zum Ende an? Die Zulassungsstelle von Yale erklärt darauf, die Länge des Videos sei üblich für einen Imagefilm. Und schließlich gibt es auch begeisterte Befürworter des Musicals. Dick Cavett zum Beispiel, 73 Jahre alt, US-Moderator und ehemaliger Yale-Student. Er findet das Video "reizend". Nur über eine Sache wundere er sich: Ob das Video wirklich in Amerika gedreht wurde, weil darauf ja gar keine "Dickerchen" zu sehen seien. ### Zusammenfassung: Amerika ohne "Dickerchen": Studenten der US-Eliteuniversität Yale werben für ihre Hochschule - und trällern dafür in einem denkwürdigen Internet-Video.
Amerika ohne "Dickerchen": Studenten der US-Eliteuniversität Yale werben für ihre Hochschule - und trällern dafür in einem denkwürdigen Internet-Video.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/imagefilm-yale-das-gottverdammteste-ding-das-ich-je-sah-1.5951
"Imagefilm Yale - ""Das gottverdammteste Ding, das ich je sah"""
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer Karriere machen will, muss bestimmte Regeln befolgen. Wir glauben daran, richten unser Leben danach aus und wollen alles richtig machen. Aber was ist überhaupt dran, an den gängigen Karrieremythen? Der Münchner Headhunter und Personalberater Marcus Schmidt hat in seinem Buch Die 40 größten Karrieremythen gängige Klischees auf den Prüfstand gestellt. Zehn Ergebnisse in Bildern. 1. Wirklich Karriere macht man nur in großen Unternehmen Es sind immer die gleichen. Wer sich die Rankings der beliebtesten Arbeitgeber ansieht, stößt regelmäßig auf BMW, Audi oder Siemens. Große Unternehmen mit Ruf und Tradition. Sie bieten Sicherheit und Aufstiegsmöglichkeiten - denkt man. Headhunter Marcus Schmidt hält das für einen Mythos. "Generell ist für die Karriere nicht so sehr das Unternehmen entscheidend, sondern welche spezifischen Aufgaben Sie durchführen und welche Verantwortung Sie tragen", sagt er. Die meisten großen Unternehmen bieten vor allem sehr spezialisierte Posten und lassen dem Einzelnen nur wenig Handlungsspielraum. "Gerade in weniger etablierten Unternehmen gibt es oftmals spannendere und weniger standardisierte Aufgaben als in Großunternehmen", sagt Schmidt. Foto: AP ### Zusammenfassung: Ausland, Doktortitel, Überstunden: Wer Karriere machen will, muss bestimmte Regeln befolgen. Aber an welche muss man sich wirklich halten? Und welche kann man getrost vergessen? Zehn Antworten in Bildern.
Ausland, Doktortitel, Überstunden: Wer Karriere machen will, muss bestimmte Regeln befolgen. Aber an welche muss man sich wirklich halten? Und welche kann man getrost vergessen? Zehn Antworten in Bildern.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/karrieremythen-wie-ein-haufen-lemminge-1.15977
Karrieremythen - Wie ein Haufen Lemminge
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Beschäftigte in Unternehmen mit Betriebsräten beurteilen ihre Arbeitsbedingungen besser als Mitarbeiter in mitbestimmungsfreien Firmen. Sie fühlen sich besser bezahlt und haben weniger Angst, ihren Job zu verlieren. Sie sind außerdem zufriedener mit ihrem Arbeitsplatz und stärker mit ihrem Unternehmen verbunden. Dies geht aus einer Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor, dessen Ergebnisse der Süddeutschen Zeitung vorliegen. Leistungsgerechte Bezahlung Danach geben 40 Prozent der Arbeitnehmer in mitbestimmten Betrieben an, ihr Einkommen sei in hohem oder sehr hohem Maße leistungsgerecht. In Firmen ohne Betriebsrat sagen dies nur 30 Prozent. Auch sorgen nach der DGB-Befragung Betriebsräte dafür, dass der Niedriglohnsektor nicht die Überhand gewinnt. Der Anteil der unbefristet in Vollzeit Beschäftigten, die im Monat weniger als 1500 Euro brutto verdienen, liegt in mitbestimmten Betrieben bei 15 Prozent. In Unternehmen ohne Betriebsräte ist er fast doppelt so hoch. Die Ergebnisse beruhen auf den Daten des "DGB-Index Gute Arbeit", der 2007 zum ersten Mal ermittelt worden ist und der jährlich erstellt wird. Der Index stellt nach einer repräsentativen Befragung die Arbeitsqualität aus Sicht der Beschäftigten dar. "Mitbestimmte, gute Arbeit ist eine Grundbedingung für engagierte Belegschaften, deren Potentiale sich voll entfalten können und die Verantwortung übernehmen wollen", so Dietmar Hexel, Mitglied des geschäftsführenden DGB-Bundesvorstands. Innovation und Mitbestimmung Eine Untersuchung im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Forscher analysierten, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Innovation und Mitbestimmung. Gelungene Mitbestimmung, so das Ergebnis, führe dazu, dass Innovationen im Betrieb breiter akzeptiert würden. Auch würden Fehler vermieden. Denn Betriebsräte brächten oft Verbesserungs- und Lösungsvorschläge an, die das Management übersehen hätte. Daher hielten auch die Geschäftsführer der untersuchten Firmen es für wichtig, Betriebsräte in die Entscheidungen einzubeziehen. Betriebsräte sorgten auch dafür, dass Veränderungen für die Belegschaft akzeptabel seien. Die Beschäftigten fühlen sich nicht "überrollt". Allerdings geraten laut Studie Betriebsräte gerade beim Thema Innovation oft in Konflikte: Gehen sie zu stark auf das Management ein, geraten sie in den Ruf des Co-Managers und verlieren die Unterstützung der Belegschaft. Versuchen sie Veränderungen abzuwehren, verlieren sie ihre "gestaltende Funktion". ### Zusammenfassung: Eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes belegt: Firmen mit Betriebsräten haben zufriedenere Mitarbeiter. Das wirkt sich auch aufs Gehalt aus.
Eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes belegt: Firmen mit Betriebsräten haben zufriedenere Mitarbeiter. Das wirkt sich auch aufs Gehalt aus.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/dgb-studie-zu-arbeitsqualitaet-der-betriebsrat-im-kopf-1.12231
DGB-Studie zu Arbeitsqualität - Der Betriebsrat im Kopf
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Davon hätte Helga Schleinitz vor wenigen Jahren nicht zu träumen gewagt: dass sie einmal in einem Fernseh-Spot auftreten wird. Jetzt tritt die 68-Jährige für McDonald's in der Werbung auf. Sie erzählt in dem Spot von ihrer Arbeit dort und warum für sie das Schnellrestaurant ein guter Arbeitgeber ist. Schleinitz und zwei weitere Mitarbeiter hat McDonald's speziell für den Werbefilm herausgesucht - unter 200 Mitarbeitern, die sich auch für diesen Auftritt beworben hatten. McDonald's will sein Image aufpolieren McDonald's will durch die Kampagne attraktiv erscheinen. Der Konzern hat nach wie vor ein mieses Image als Arbeitgeber. In der öffentlichen Wahrnehmung hat sich nicht so viel geändert, seit der Journalist Günter Wallraff vor 25 Jahren nach einem Selbstversuch die Arbeitsbedingungen anprangerte. Von schlechter Bezahlung, von Schufterei in den Küchen, von rüdem Umgangston ist immer noch die Rede. Für die Fast-Food-Kette ist Helga Schleinitz deshalb ein Glücksfall. Sie scheint beseelt zu sein von ihrem Job. Er sei sehr wichtig für sie: "Ich lebe zum ersten Mal wirklich selbstbestimmt", erklärt die 68-Jährige. "Mein Mann hatte mein Leben fest im Griff". Der gestandene Außendienst-Manager war 21 Jahre älter als seine Frau, nahm ihr alle Entscheidungen ab. "Ich habe die Kinder großgezogen und mich um das Haus gekümmert. Mein Mann erledigte alles andere", erzählt sie. Sie hat alles für ihn getan Fast vierzig Jahre war Helga Schleinitz mit ihrem Mann Hermann verheiratet, siebzehn Jahre ihrer Ehe pflegte sie ihn daheim, weil er an der Parkinson-Krankheit litt. Sie habe alles für ihn getan - "mit viel Liebe". Jetzt erledigt sie bei McDonald's "mit viel Freude jede Arbeit", wie sie immer wieder betont. "Ich mache alles", sagt sie, "ich bin mir für nichts zu schade". Helga Schleinitz ist Crew-Mitarbeiterin. Sie sitzt an der Kasse, räumt Geschirr ab oder putzt - für 7,50 Euro in der Stunde. Das sieht der Tarifvertrag für ihre Arbeit vor, den der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) und die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) abgeschlossen haben und den McDonald's anwendet. "Das ist seit langem mein erstes selbst verdientes Geld", betont Helga Schleinitz stolz. Und wie es sich für eine gute Fürsprecherin gehört, fügt sie brav hinzu: "Ich bekomme auch Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen". Haus weg oder Job her Früher hatte Helga Schleinitz kein eigenes Konto, bekam Haushaltsgeld von ihrem Mann, wie sie erzählt. So wie viele Frauen ihrer Generation. Als sie ihren neuen Job antrat, war es fast ein halbes Jahrhundert her, dass sie zuletzt ein eigenes, kleines Einkommen hatte. Damals arbeitete die gelernte Hotelkauffrau in einem Hotel in ihrem Heimatort Emmendingen bei Freiburg. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann kennen. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt sie strahlend. Die Hochzeit war vier Monate später, Helga Schleinitz zog mit ihrem Mann nach Karlsruhe und es begann für die Frau eine "sorglose Zeit", wie sie selbst sagt. ### Zusammenfassung: Die 68-jährige Helga Schleinitz arbeitet bei McDonald's, weil sie das Geld braucht - aus Dankbarkeit wirbt sie jetzt für ihren Arbeitgeber.
Die 68-jährige Helga Schleinitz arbeitet bei McDonald's, weil sie das Geld braucht - aus Dankbarkeit wirbt sie jetzt für ihren Arbeitgeber.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/neuer-werbespot-mit-64-karrierestart-bei-mcdonald-s-1.6621
Neuer Werbespot - Mit 64 Karrierestart bei McDonald's
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Leistungsschwache Schüler sollen besser und intensiver gefördert werden. Die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder beriet am Donnerstag über eine entsprechende "Förderstrategie". Schüler, bei denen ein sogenannter sonderpädagogischer Förderbedarf besteht und die deshalb oft eine Sonderschule besuchen, sollen möglichst bis zum Hauptschulabschluss oder darüber hinaus geführt werden. Derzeit bleiben viele dieser Jugendlichen ohne regulären Abschluss. Veränderte Fortbildung Sonderschulen - offiziell heißen sie Förderschulen - sollen in Zukunft verstärkt mit allgemeinen Schulen zusammenarbeiten. Außerdem wollen die Länder ihre Anstrengungen verstärken, Förderschüler in reguläre Schulklassen zu integrieren. Das verlangt auch eine UN-Konvention, die seit vergangenem Jahr in Deutschland in Kraft ist. In der Ausbildung der Lehrer wollen die Minister den Bereichen Diagnostik, Sprachförderung und integratives Unterrichten mehr Gewicht geben. Dazu wollen sie auch vermehrt länderübergreifende Fortbildungen entwickeln. Derzeit verlassen bundesweit etwa sieben Prozent der Jugendlichen die Schule ohne regulären Abschluss. Diese Zahl wollen die Länder möglichst halbieren oder jedenfalls in den kommenden fünf bis sechs Jahren "deutlich reduzieren". Etwa jeder fünfte 15-Jährige hat Studien zufolge massive Defizite im Rechnen und Lesen und kommt darin über Grundschulniveau nicht hinaus. "Positive Rollenbilder" Das Konzept der KMK sieht vor, schwachen Schülern "mehr Lernzeit" auch außerhalb des Unterrichts zu ermöglichen, etwa in Ganztagsangeboten, in den Ferien oder durch eine flexible Schulzeit. Der Unterricht soll möglichst praxisnah sein. Die Schulen sollen außerdem verstärkt Migranten als Lehrer einstellen, die als "positive Rollenbilder" wirken könnten. Die KMK befasste sich zudem erneut mit der Studienreform und den neuen Abschlüssen Bachelor und Master an den Hochschulen. Bereits im Dezember hatte die KMK die Vorgaben gelockert und Beschlüsse zum Abbau der Prüfungslast im Studium gefasst. Nun sollen neue Regeln für die Größe der "Module" gelten, in die ein Studium neuerdings unterteilt ist und die in der Regel mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Die Minister wollen verhindern, dass die Module zu kleinteilig sind, da dies die Zahl der Prüfungen in die Höhe treibt. Die KMK lässt den Unis aber auch künftig Spielräume bei der Studienreform. ### Zusammenfassung: Leistungsschwache Förderschüler sollen künftig in reguläre Klassen integriert werden. Dafür wollen die Kultusminister auch die Ausbildung der Lehrer verändern.
Leistungsschwache Förderschüler sollen künftig in reguläre Klassen integriert werden. Dafür wollen die Kultusminister auch die Ausbildung der Lehrer verändern.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/kultusministerkonferenz-raus-aus-der-sonderschule-1.19306
Kultusministerkonferenz - Raus aus der Sonderschule
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Stundenlohn hätte vielleicht gerade für ein Tiefkühlpizza aus dem Discounter gereicht: Ende Januar verurteilte das Arbeitsgericht Stralsund einen ehemaligen Besitzer einer Pizzeria wegen Zahlung von sittenwidrigen Löhnen. Der Mann musste dem Jobcenter Stralsund etwa 6600 Euro erstatten - er hatte einer Kellnerin, zwei Küchenhelfern und zwei Pizzaboten Stundenlöhne von minimal 1,32 Euro gezahlt. Die 6600 Euro billigte das Gericht der Behörde zu, weil sie den Beschäftigten wegen der zu niedrigen Löhne ergänzende Hartz-IV-Leistungen überweisen musste. Hundert Arbeitgeber vor Gericht Der Pizzeria-Chef war bundesweit vermutlich der erste, gegen den eines der 345 Jobcenter in Deutschland wegen solcher Dumping-Löhne Klage einreichte. Bald könnten viele hundert Arbeitgeber vor Gericht stehen, weil sie ihre Mitarbeiter womöglich sittenwidrig bezahlen. Ein Rechtsgeschäft ist nichtig, wenn es gegen die guten Sitten und "gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden" verstößt. So steht es im Bürgerlichen Gesetzbuch. Was das für die Höhe von Löhnen bedeutet, hat das Bundesarbeitsgericht festgelegt. Danach ist eine Bezahlung sittenwidrig, wenn sie nicht einmal zwei Drittel eines in der betreffenden Branche und Region üblicherweise gezahlten Tariflohns erreicht. Missbrauch des Sozialstaats Ob dies auf einem Arbeitnehmer zutrifft, lässt sich im Einzelfall relativ gut nachprüfen. Trotzdem sind die Jobcenter bislang nicht dadurch aufgefallen, dass sie vehement gegen Arbeitgeber vorgehen, die den Sozialstaat offensichtlich missbrauchen: Dabei handelt es sich um Unternehmen, die solche sittenwidrige Löhne zahlen und mehr oder wenig offen ihren Mitarbeitern erklären, sie könnten das, was ihnen zum Lebensunterhalt fehlt, vom Staat aufstocken lassen und zusätzlich Hartz IV (Arbeitslosengeld II) beziehen. Wie viele Betriebe das sind, ist unklar. Bekannt ist nur die Zahl der sogenannten "Aufstocker", die einen Vollzeitjob haben und zusätzlich Hartz IV bekommen. Diese liegt bei fast 400.000, von denen wohl eine Minderheit sittenwidrige Löhne erhalten dürfte. Verbreiteter Lohnwucher Der Leiter des Jobcenters in Stralsund, Peter Hüfken, hat sich damit nicht zufriedengegeben. Seine Behörde hat bereits in 17 Fällen vor dem Arbeitsgericht Klage eingereicht - mit Erfolg. Nach seinen Angaben hat das von ihm geführte Jobcenter seit Herbst 2008 knapp 132.000 Euro an Lohnnachforderungen geltend gemacht, um zu viel bezahlte staatliche Aufstockungsleistungen zurückzubekommen. Etwa die Hälfte der Summe hat Stralsund bereits kassiert. "Und wir haben noch Material für 50 bis 100 weitere Fälle", sagt Hüfken. Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat inzwischen reagiert: Die BA ist zwar nicht dafür zuständig, sittenwidrige Arbeitsverhältnisse zu ermitteln. Die Bundesagentur hat aber Ende Januar einen Leitfaden Lohnwucher mit einer Musterklage herausgegeben. Darin werden die Jobcenter aufgefordert, vor allem Fälle von Aufstockern zu prüfen, deren Stundenlohn unter drei Euro liegt. Sittenwidriger Tarif Für diesen Orientierungswert hat sich die BA entschieden, weil es in Deutschland auch Tariflöhne von drei bis fünf Euro gibt. Als Beispiel nannte die Bundesagentur das Friseurhandwerk in Mecklenburg-Vorpommern oder den Garten-Landschaftsbau in Sachsen-Anhalt. "Steuerzahler sollten nicht dann einspringen, wenn Arbeitgeber bewusst sittenwidrige Löhne zahlen, die nicht die Existenz sichern können", sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt. Die Drei-Euro-Grenze schließt nach Angaben der Behörde nicht aus, dass auch Löhne oberhalb dieser Marke sittenwidrig sein können. "Dort, wo wir Lohnwucher vermuten, gehen wir auch dagegen vor", kündigte Alt an. Der neue Leitfaden könnte dazu beitragen, dass das Beispiel Stralsund Schule macht. Fälle, die sich die Jobcenter näher anschauen könnten, gibt es genug: Nach einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verdienen in Westdeutschland etwa 30 Prozent aller Aufstocker Löhne von unter fünf Euro je Stunde. Im Osten sind es sogar 40 Prozent. ### Zusammenfassung: Lohn-Dumping auf Kosten der Steuerzahler: Das Jobcenter Stralsund verklagt Arbeitgeber, die Mitarbeiter zu schlecht bezahlen. Das könnte Schule machen.
Lohn-Dumping auf Kosten der Steuerzahler: Das Jobcenter Stralsund verklagt Arbeitgeber, die Mitarbeiter zu schlecht bezahlen. Das könnte Schule machen.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/sittenwidrige-loehne-schuften-fuer-1-32-euro-die-stunde-1.7908
Sittenwidrige Löhne - Schuften für 1,32 Euro die Stunde
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es kann überall passieren. Beim Mittagessen, in der Raucherpause, vor dem Kaffeeautomaten. Ein verschwörerischer Blick nach links und rechts - und dann kommen sie, die Informationen, die wir nicht brauchen, aber unbedingt wollen. Die Geschichte, wie die Kollegin aus dem Nachbarzimmer an ihren Job gekommen ist, wer kurz davor steht, entlassen zu werden - und zwischen wem mehr läuft als nur Teamarbeit. 65 Stunden jährlich Klatsch und Tratsch gehören zum Büroalltag wie das tägliche Lamentieren über die Qualität der Kantine. Meistens geht es dabei um Veränderungen im Unternehmen, Kündigungen, Beförderungen oder Kollegen und Vorgesetzte. 65 Stunden jährlich verbringt der Angestellte damit, Büroklatsch zu verbreiten, wurde für eine Studie der Software-Firma Equisys ermittelt. Das Gerede bringt Farbe in den grauen Bürokosmos. Aber oft genug schadet ein loses Mundwerk auch der eigenen Karriere - und das nicht nur, wenn einen der Chef dabei erwischt, wie man sich über dessen Krawatte lustig macht. "Klatsch hat einen schlechten Ruf, und das zu Recht. Er kann soziale Gefüge angreifen, Gefühle verletzen, Ansehen und Beziehungen zerstören, Projekte verzögern und Karrieren beenden", sagt Nicholas DiFonzo, Psychologe am amerikanischen Rochester Institute of Technology in der Fachzeitschrift Science. Gerüchte bauen Ängste auf Aber selbst wer versucht, sich aus dem Reigen des Lästerns herauszuhalten, wird durch die Gerüchteküche im Büro beeinflusst. Irgendetwas hört man immer. Eine Laborangestellte, die in der Raucherpause erzählt bekommt, dass der Abteilungsleiter von Labor C ein totaler Kontrollfreak sei, wird in ihrer Wahrnehmung beeinflusst. Ob sie will oder nicht. Hört sie von seinen regelmäßigen Kontrollanrufen, entscheidet sie schon beim Zuhören, dass sie in seine Abteilung nicht wechseln will. Bekommt sie dann von anderer Seite zu hören, dass die neue Chefin in Labor D nur auf ihre eigene Karriere aus sei, wird auch diese Wechselmöglichkeit im Kopf gestrichen - ohne zu wissen, wie eine Zusammenarbeit tatsächlich aussehen würde. Durch die verbreiteten Gerüchte bauen Zuhörer automatisch Ängste und Vorurteile auf, die ihrer eigenen Karriere möglicherweise schaden, ergab eine Studie des Fachmagazins Science. Wer in einer bestimmten Abteilung nicht arbeiten will, nur weil er Schlechtes über den Chef gehört hat, schränkt sich und seine Möglichkeiten unnötig ein. Dabei könnte der Vorgesetzte netter sein als man denkt und die Arbeit in seiner Abteilung endlich die gewünschten Freiräume bringen. Auch wenn andere Leute lästern - nur wer sich unvoreingenommen auf neue Situationen und Menschen einlässt, gibt seinen Entfaltungsmöglichkeiten den größtmöglichen Spielraum. Wichtig für die soziale Stabilität Also am besten sämtlichen Klatsch ignorieren? Oder gar verbieten, wie es eine PR-Agentur in Chicago 2007 versuchte, und drei Mitarbeiter feuerte, die sich nicht daran hielten? Nicht ganz, sagen Psychologen. "Klatsch im Büro dient dem sozialen Zusammenleben. Er legt Regeln fest, an die wir uns halten, weil wir nicht wollen, dass andere über uns lästern", erklärt DiFonzo. Dem stimmt auch der Soziologe Christian Schuldt, Autor des Buches Klatsch! Vom Geschwätz im Dorf zum Gezwitscher im Netz zu: "Klatsch ruft dazu auf, sich an die Normen zu halten, die innerhalb einer Gruppe gelten." Er hält also im besten Fall davon ab, sich gesellschaftsschädigend zu verhalten. Wer nicht Opfer der nächsten Tratsch-Attacke werden will, verhält sich so, wie es den Regeln der Gruppe entspricht. Für immer verbunden Und damit nicht genug. In der richtigen Dosierung fördert Klatsch im Büro den Teamgeist der Mitarbeiter. Wer delikates Wissen mit seinen Kollegen teilt, fühlt sich enger mit ihnen verbunden. Gemeinsame Feindbilder schaffen Verbündete - und der einzelne Mitarbeiter fühlt sich gleich weniger allein: Über den Chef schimpfen als Wohltat für die Seele. Klatsch im Büro bleibt also trotz aller Risiken das Salz im Arbeitsalltag. Nur die eigene Karriere versalzen sollte man sich damit nicht. ### Zusammenfassung: Am Kaffeeautomaten, in der Kantine, beim Rauchen: Klatsch im Büro ist allgegenwärtig. Das verändert auch unser Arbeitsverhalten.
Am Kaffeeautomaten, in der Kantine, beim Rauchen: Klatsch im Büro ist allgegenwärtig. Das verändert auch unser Arbeitsverhalten.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/laestern-mit-kollegen-klatsch-im-buero-gefaehrliche-notwendigkeit-1.20114
Lästern mit Kollegen - Klatsch im Büro - gefährliche Notwendigkeit
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Pauschalurlauber müssen nicht in ein Flugzeug steigen, wenn sie den begründeten Verdacht haben, dass die Maschine fluguntüchtig ist. Sie können in einem solchen Fall unter Umständen vom Reiseveranstalter sogar den kompletten Reisepreis zurückfordern. Das hat das Amtsgericht Düsseldorf entschieden (Aktenzeichen: 52 C 1370/09), wie die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht in der Zeitschrift ReiseRecht aktuell berichtet. Im konkreten Fall ging es um eine vereitelte Türkei-Reise. Wegen eines technischen Defekts hatte das Flugzeug eine Zwischenlandung in Wien eingelegt. Erst nach fast 14 Stunden Wartezeit sowie dem Einfliegen von Technikern und Ersatzteilen aus der Türkei konnte die Maschine wieder starten. Rund 40 Gäste gingen jedoch nicht wieder an Bord, darunter das Ehepaar, das vor Gericht zog. Es meinte, eine Weiterreise mit dem reparierten Flugzeug sei nicht zumutbar gewesen. Das Gericht gab den Klägern Recht. Weil den Passagieren keinerlei Informationen über Art und Umfang des Defekts gegeben wurden, hätten die Urlauber "nicht ansatzweise Anhaltspunkte" zur Abschätzung ihres Risikos bei einem Weiterflug gehabt. Es könne in solchen Situationen nicht von Reisenden verlangt werden, dass sie "in blindem Vertrauen" in eine reparierte Maschine einsteigen. Vielmehr müsse den Touristen das Wesentliche über den Defekt und die Reparatur mitgeteilt werden. ### Zusammenfassung: Schlecht informiert fühlten sich Türkei-Reisende über den technischen Zustand ihres Flugzeugs, weigerten sich einzusteigen und zogen vor Gericht.
Schlecht informiert fühlten sich Türkei-Reisende über den technischen Zustand ihres Flugzeugs, weigerten sich einzusteigen und zogen vor Gericht.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/reise-urteil-angst-vor-absturz-geld-zurueck-1.22246
Reise-Urteil - Angst vor Absturz, Geld zurück
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bahn fahren schont zwar die Umwelt, aber nicht immer den Geldbeutel des Fahrgastes. Im Dschungel der Normaltarife, Sparpreise und Aktionstickets hat sich schon so mancher Bahnkunde teuer verlaufen. Besonders arm dran ist einem Test der Stiftung Warentest zufolge, wer sich bei der Ticketbuchung ratsuchend an Bahnmitarbeiter in Reisezentren oder am Telefon wendet. Anonym wurde die Auskunftsqualität auf 19 Bahnhöfen quer durch Deutschland getestet, mit vernichtendem Ergebnis. Keiner der geschulten Bahnmitarbeiter konnte die günstigste Zugverbindung für fünf Testfahrten empfehlen. Das kreideten die Tester aber nicht den Servicekräften an: Das Preissystem der Bahn sei so kompliziert und variantenreich, dass selbst die Profis den Überblick verlieren müssten. Und günstige und leicht verständliche Angebote wie zum Beispiel das Quer-Lurchs-Land-Ticket wurden wenige Monate nach der Einführung von der Bahn wieder abgeschafft. Doch Bahnkunden müssen nicht zähneknirschend jeden Tarif akzeptieren, der ihnen von gestressten und häufig unter Zeitdruck stehenden Schaltermitarbeitern angeboten wird. Wer kostengünstig Zugfahren will, darf sich allerdings nicht scheuen, als Nervensäge zu gelten oder in die Trickkiste zu greifen. Hartnäckig bleiben Viele Berater empfehlen der Einfachheit halber häufig die teuren ICE-Züge. Bahnkunden sollten sich damit nicht zufrieden geben und unbeirrt nach billigeren Reisemöglichkeiten fragen. Der Test zeigte: Oft wurden die günstigeren Fahrten erst dann erwähnt. So kostete ein Ticket für den ICE, der auf Umwegen von Köln nach Kassel fuhr, 90 Euro. Der Regionalzug bewältigte die Strecke auf direktem Wege nur unwesentlich langsamer, der Fahrpreis aber betrug nur 40,50 Euro. Strecken aufteilen Statt auf direktem Wege mit dem ICE teuer von A über B nach C zu rauschen, kann es sich preislich lohnen, die Strecken in A-B und B-C aufzuteilen. ### Zusammenfassung: Wer günstig Bahnfahren will, muss Nervensägen-Qualitäten beweisen oder trickreich buchen, ergab ein Test der Stiftung Warentest.
Wer günstig Bahnfahren will, muss Nervensägen-Qualitäten beweisen oder trickreich buchen, ergab ein Test der Stiftung Warentest.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/preisgestaltung-bei-der-bahn-zugfahrt-durch-den-preisdschungel-1.12293
Preisgestaltung bei der Bahn - Zugfahrt durch den Preisdschungel
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer steckte die Leiche in den Koffer? Was trägt die Dame unter dem Pelzmantel? Sicherheitskontrollen am Flughafen bergen manche Überraschungen. Die skurrilsten Funde - und wie sich Reisende Ärger ersparen können. "Die Leute nehmen alles mit, was Chemielabor und Werkzeugkasten hergeben", weiß Rolf Oberndörfer, Leiter der zuständigen Luftsicherheitsstelle der Regierung von Oberbayern in München, aus zwanzig Jahren Arbeitserfahrung. Allein am dortigen Franz-Josef-Strauß-Flughafen wurden im vergangenen Jahr mehr als 60.000 verbotene Artikel in Hand- und Reisegepäck protokolliert, darunter auch eine Harpune. Die Bundespolizei, die für die Sicherheitskontrolle an den meisten Flughäfen außerhalb Bayerns zuständig ist, entdeckte sogar 344.000 verbotene Gegenstände in den Koffern und Taschen, dazu gehören Feuerwaffen, spitze und stumpfe Waffen, Waffenimitationen, Munition, brennbare, chemische und toxische Stoffe. Das klingt furchteinflößend, doch ... Tiefseeforscher Hans Hass und seine Frau Lotte 1953 mit einer Harpune. / Foto: AP ### Zusammenfassung: Warum bringen die alten Schwestern ihren toten Bruder mit an Bord? Was trägt die Dame unter dem Pelzmantel? Seltsame Funde bei Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen.
Warum bringen die alten Schwestern ihren toten Bruder mit an Bord? Was trägt die Dame unter dem Pelzmantel? Seltsame Funde bei Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/verbotenes-gepaeck-am-flughafen-leiche-im-koffer-1.18094
Verbotenes Gepäck am Flughafen - Leiche im Koffer
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Junge kniet auf dem Boden, die gefalteten Hände an die Nasenspitze gelegt, den Kopf mit der Basecap gesenkt. Schwarz-weiß, bis auf den Inhalt des Farbeimers vor ihm. In grellrosa schreien die Worte von der Wand: "Forgive us our trespassing". Es ist eines der Werke des populären britischen Künstlers Banksy, auf einer Mauer in Salt Lake City. Was früher rigoros mit Sandstrahlern bekämpft wurde, lassen sich Hausbesitzer in London heute mit Plexiglas schützen. Denn Street Art gilt im Gegensatz zu ihrem Vorläufer Graffiti nicht mehr als illegale Schmiererei. Aus den Ursprüngen der schwer lesbaren Writings (Buchstaben und Schriftzüge) haben sich Bilder und Grafiken entwickelt, die dem Betrachter Geschichten erzählen und als Kunst im öffentlichen Raum gesehen und interpretiert werden. Und das lässt sich auch touristisch nutzen: Immer mehr Metropolen locken Besucher mit so genannten Street-Art-Touren. "Unsere Rundgänge sollen eine Einführung in die Handschrift der Künstler sein", sagt Miriam Bers von GoArt!Berlin. Als Zusammenschluss freier Künstler und Galeristen, die "aktuelle Sachen vermitteln wollen", beschreibt sich der Berliner Veranstalter. "Wir führen in verschiedene Bezirke, an Orte, die man so nicht finden würde. Damit die Teilnehmer auch den Kiez ein bisschen kennenlernen." Das geht mit dem Rad, zu Fuß oder mit der Ringbahn, je nach Alter und Fitness der Teilnehmer. Die Faszination der Szene scheint durchschaubar. Das Leben ist langweilig, da wirkt die ein bisschen verbotene häufig mit linkspolitischer Botschaft verbundene Kunst als attraktiver Kontrast. Schließlich darf sich Berlin laut New York Times seit zwei Jahren "die Graffiti-Hauptstadt Europas" nennen. Aber nicht nur dort haben Veranstalter die Kunst-Touren im Programm. Um Londons Street-Art-Highlights zu erkunden, braucht man seit 2009 zum Beispiel beim Veranstalter "Insider London" nur knappe zwei Stunden und 20 Euro. "Viele Teilnehmer möchten etwas anderes als die großen Sehenswürdigkeiten wie Big Ben und Tower sehen. Öffentliche Kunst ist eine Möglichkeit zu lernen, wie London als Stadt funktioniert", sagt Lisa Robertson vom britischen Veranstalter. Jede Tour sei einzigartig, die Straßen, die man heute gezeigt bekommt, könnten in zwei Jahren ganz anders aussehen. ### Zusammenfassung: Kritische Kunst von Banksy & Co: Geführte Touren machen Street Art zur touristischen Sehenswürdigkeit in Großstädten.
Kritische Kunst von Banksy & Co: Geführte Touren machen Street Art zur touristischen Sehenswürdigkeit in Großstädten.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/street-art-touren-das-andere-bild-der-stadt-1.16967
Street-Art-Touren - Das andere Bild der Stadt
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Manche Urlauber benehmen sich so unmöglich, dass sie aus dem Flugzeug fliegen - andere kommen gar nicht erst hinein. So wäre es fast einem 38-Jährigen ergangen, der vom Londoner Gatwick-Flughafen aus mit Frau und zwei kleinen Kindern in den Skiurlaub nach Österreich reisen wollte. Doch an der Sicherheitsschranke wurde er zu seiner Überraschung vom Personal aufgehalten: Die Kontrolleure befahlen ihm, sein T-Shirt mit den Nähten nach außen zu tragen. Als Begründung nannten sie dem Passagier, einige Fluggesellschaften würden Slogans wie auf dem Shirt als bedrohlich ansehen, berichtete der Engländer dem Daily Telegraph. Die Aufschrift lautete: "Freiheit oder Tod". Er habe die Anordnung zunächst für einen Witz gehalten, doch der Sicherheitsoffizier meinte es ernst. Schließlich bot der Passagier an, die klein gedruckte Parole auf dem Designershirt unter einer Strickjacke zu verbergen. Nun entschuldigte sich der Gatwick-Flughafen für das übereifrige Verhalten des Sicherheitspersonals: "Sicherheit ist unsere oberste Priorität, aber wir erwarten vom Personal auch gesunden Menschenverstand und Urteilsvermögen", sagte ein Sprecher. Schweißgeruch, zu freizügige Kleidung, ein brabbelndes Kind - es gibt viele Gründe, aus einem Flugzeug geworfen zu werden ... (sueddeutsche.de/AFP/kaeb, Foto: iStock) ### Zusammenfassung: Die Aufschrift auf dem Shirt eines Passagiers war dem Sicherheitspersonal auf dem Londoner Flughafen Gatwick zu brisant, um den Mann an Bord zu lassen.
Die Aufschrift auf dem Shirt eines Passagiers war dem Sicherheitspersonal auf dem Londoner Flughafen Gatwick zu brisant, um den Mann an Bord zu lassen.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/sicherheit-beim-fliegen-umdrehen-oder-ausziehen-1.20136
Sicherheit beim Fliegen - Umdrehen oder ausziehen
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Selbstverständlich war es ein britischer Gentleman, der Ende des 19. Jahrhunderts den exzentrischen Plan hatte, in 80 Tagen um die Welt zu reisen und von London über Bombay nach China gelangte. So ist es nur logisch, dass ein Hochgeschwindigkeitszug quer durch den eurasischen Kontinent im Londoner Bahnhof Kings Cross starten und in Peking enden würde. Das zumindest sehen chinesische Pläne vor. Zwei Tage würde die Reise auf der schnellsten Route dauern, die durch den Nahen Osten, Pakistan und Indien führen würde. Entsprechende Details hat Wang Mengshu, Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften und Regierungsberater in Sachen Hochgeschwindigkeitszug, der britischen Zeitung Independent verraten. Führend bei schnellen Zügen Eine zweite mögliche Trasse wäre Wang zufolge die bereits existierende Route Peking-Moskau-Berlin, wo streckenweise die Transsibirische Eisenbahn fährt. Länder wie Indien würden China drängen, die Pläne zu verwirklichen, sagte Wang dem Independent. Als Beweis, wie ernst es China ist, sagte Wang, dass die konkreten Planungen für eine dritte, südostasiatische Trasse bereits begonnen hätten. Die chinesische Seite sei dabei, in der Provinz Yunnan einen Abschnitt fertigzustellen, Birma würde dasselbe auf seiner Seite tun. China ist derzeit durchaus führend bei schnellen Zügen. Das Land plant ein gitterförmiges Hochgeschwindigkeitsnetz, das bis 2020 mehr als 16.000 Kilometer Schienen umfassen und alle großen Städte verbinden soll. Derzeit sind es offiziellen Angaben zufolge 6500 Kilometer, zuletzt wurde im Dezember der mit einem Durchschnittstempo von 330 Stundenkilometer brausende Harmony Express auf den 1000 Kilometer langen Weg von Wuhan nach Guangzhou geschickt. Die Züge sind made in China, ihre Technik stammt allerdings von Siemens und Kawasaki. Auch im Ausland will Peking sich betätigen, zum Beispiel indem das Land sich an der Ausschreibung von Hochgeschwindigkeitsstrecken in Kalifornien und Florida beteiligt. In Brüssel sieht man Pekings Pläne eher skeptisch. Schon innerhalb der EU gebe es große Hürden beim Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken, sagt Michael Clausecker, Direktor des Verbands der Europäischen Eisenbahnindustrie Unife in Brüssel. Schon die Genehmigung auf nationaler Ebene sei langwierig. Brüssel fördert zwar grenzübergreifende Eisenbahntrassen, ein Masterplan für ein europäisches Hochgeschwindigkeitsnetz fehlt jedoch. Vor allem in den neuen Mitgliedsländern in Osteuropa gibt es keine schnellen Verbindungen, weder national noch grenzüberschreitend. In zwei Tagen von London nach Peking mit dem Zug? Ganz abgesehen davon, dass es genügend Menschen geben müsste, die sich lieber 48 Stunden in einen Zug als zehn Stunden in ein Flugzeug setzen. Als Science-Fiction mag Eisenbahn-Lobbyist Michael Clausecker den chinesischen Plan nicht abtun, doch: "Die Hürden sind hoch." ### Zusammenfassung: Ehrgeiziges Vorhaben: China plant eine Hochgeschwindigkeitstrasse quer durch den eurasischen Kontinent. Alles nur Science Fiction?
Ehrgeiziges Vorhaben: China plant eine Hochgeschwindigkeitstrasse quer durch den eurasischen Kontinent. Alles nur Science Fiction?
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/neuer-hochgeschwindigkeitszug-london-peking-in-zwei-tagen-1.10187
Neuer Hochgeschwindigkeitszug - London - Peking in zwei Tagen
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer auf diese Reise geht, darf bequeme Kleidung nicht vergessen. Denn wer tagelang im Zug sitzt oder liegt, will keine Jeans tragen und erst recht keine unbequemen Stoffe. Russen wissen das nur zu gut. Denn wenn sie reisen, dann meist mit der Bahn - und das dauert. Die Züge fahren langsam, in dem Riesenland ist man Tage unterwegs. Russlands längste Reise ist die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn, kurz: Transsib. Sechs Tage braucht der Zug von Moskau nach Wladiwostok, quer durch zwei Kontinente und sieben Zeitzonen. Und wenn stolze 9288 Kilometer zurückgelegt werden, gehört die Jogginghose ebenso wie Zahnbürste und viel Lektüre ins Gepäck. Noch bevor sich der Zug schwerfällig aus dem Jaroslawler Bahnhof schiebt, sind die Passagiere umgezogen. Für viele Touristen ist die Reise von Europa bis an die Küste des Japanischen Meeres immer noch ein faszinierendes Abenteuer. Wem dieser Trip jedoch zu aufwendig ist oder wem schlicht die Zeit dafür fehlt, kann sich jetzt zum Trost auf eine virtuelle Fahrt mit der legendären Transsib begeben. Denn der Internetkonzern Google und die Russische Eisenbahngesellschaft RSchD ermöglichen die Reise nun vom heimischen Schreibtisch aus. Das Beste daran: Die Jogginghose kann man natürlich auch in den eigenen vier Wänden tragen. Monitor als Abteilfenster Auf der Internetseite www.google.ru/transsib wird der Computermonitor gleichsam zum Abteilfenster. "Die Reise führt entlang der berühmten Route und Sie sehen den Baikal, das Bargusingebirge, den Fluss Jenissej und viele andere malerische Orte Russlands, ohne Ihr Haus zu verlassen", heißt es auf der Webseite. Die Fahrt auf einer der berühmtesten Bahnstrecke der Welt beginnt in Moskau - bei Kilometer null. Dort rollt der Zug vorbei an wartenden Reisenden, an grauen Plattenbauten und neuen bunten Hochhäusern. Immer weiter ostwärts. Jeder Kilometer bis in den Fernen Osten wurde abgefilmt, 150 Stunden dauert die Internet-Tour. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie die Reise vor dem Computer authentisch wird und welches Konzept hinter der virtuellen Fahrt steht. ### Zusammenfassung: Ein 150 Stunden dauerndes You-Tube-Video dokumentiert die 9288 Kilometer lange Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn von Europa ans Japanische Meer.
Ein 150 Stunden dauerndes You-Tube-Video dokumentiert die 9288 Kilometer lange Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn von Europa ans Japanische Meer.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/transsibirische-eisenbahn-in-der-jogginghose-durch-russland-1.20064
In der Jogginghose durch Russland
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mitten in ... Bonito Bei Bonito in der brasilianischen Feuchtsavanne. Auf zur Schnorcheltour im kristallklaren Rio Peixe. "Attacke!", sagt der rüstige alte Herr aus Paraguay. Er stamme ursprünglich aus dem Hunsrück, erklärt er den beiden Deutschen, die das eigentlich gar nicht wissen möchten. "Das sind Landsleute", erklärt der Alte seiner Frau. Der brasilianische Oberschnorchler deutet auf einen Wasserfall, den man sich später noch ansehen werde. "Aha! Den erledigen wir auf dem Rückzug!", übersetzt Paraguay. Im Wasser sagt Paraguay dann, seine Enkelin stehe auf Roque Santa Cruz, den Ex-Bayern-Profi: "Memme!" Die Deutschen müssen einräumen, auch viele Münchner Frauen seien solcher Art verirrt. Beim Abtrocknen, der Bus wartet, findet Paraguay: "Schön war das." Nur eines habe ihn gestört: "Der Führer sollte Deutsch sprechen." (Roman Deininger, SZ vom 27./28.2.2010) Foto: oh ### Zusammenfassung: Beängstigende Coiffeurkunst, verschobene Welt und Hanseaten im Dunst: Kuriose Erlebnisse von SZ-Autoren.
Beängstigende Coiffeurkunst, verschobene Welt und Hanseaten im Dunst: Kuriose Erlebnisse von SZ-Autoren.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/mitten-in-absurdistan-flammenwerfer-im-friseursalon-1.25682
Mitten in Absurdistan - Flammenwerfer im Friseursalon
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Klaus Laepple, 70, ist seit dem Jahr 2000 ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Reiseverbandes. Er betreibt ein mittelgroßes Reisebüro in der Düsseldorfer Innenstadt an der Königsallee. Sein Schreibtisch steht hinten im Geschäft. Zum Interview kurz vor Beginn der Messe ITB bittet er auf die Galerie in einem italienischen Restaurant gleich um die Ecke. Während er antwortet, raucht der einstige Studentenfunktionär an der Kölner Universität eine Handvoll Roth-Händle-Zigaretten. SZ: Herr Laepple, zur ITB werden 170.000 Besucher erwartet. Schauen sie nur oder reisen sie auch? Laepple: Der ganz überwiegende Teil wird auch eine Urlaubsreise buchen. SZ: Dann ist die Krise bald vorbei? Laepple: 170000 Besucher - und davon allein 100.000 Fachbesucher - ist zwar eine gewaltige Zahl, aber bei acht Millionen Gästen in Berlin im Jahr sollte man sie nicht überschätzen. Wir haben ein hartes Jahr hinter uns und sicher kein leichtes vor uns. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass 2011 auch bei uns wieder Normalität einkehrt. Dann werden wir auf den Wachstumspfad zurückfinden, den wir bis einschließlich 2008 hatten. SZ: Was sind solche Anzeichen? Laepple: Die Buchungen in den Reisebüros ziehen seit Jahresanfang spürbar an und mehrere jüngste Umfragen bei den Bürgern zeigen eine uneingeschränkte Reiselust der Deutschen auch für 2010. SZ: Viele sind irritiert durch die ständigen Sonderangebote. Soll man möglichst früh oder möglichst spät buchen? Laepple: Der Frühbucher kann enorme finanzielle Vorteile für sich herausschlagen. Das können bis zu 30 Prozent gegenüber dem Katalogpreis sein. Die sollte der Kunde nutzen, wenn er bereit ist, sich ein paar Monate im Voraus auf ein bestimmtes Ziel festzulegen. Wer sich erst eine Woche vor der Abreise entscheidet, muss nehmen, was übrig ist. SZ: Viele Menschen informieren sich im Internet und buchen dort auch ihren Urlaub. Werden Reisebüros überflüssig? Laepple: Reisende nutzen das Internet als Informationsmedium, buchen aber nach wie vor im Reisebüro. Rund 95 Prozent aller Pauschalreisen buchen die Deutschen im Reisebüro um die Ecke. Das belegen aktuelle Studien. Im Netz gekauft werden die sogenannten einfachen Dinge, also der Direktflug oder eine Zugfahrt. Klassische Urlaubsreisen werden nur sehr begrenzt online gebucht. Wenn doch, handelt es sich oft um ein vermeintlich besonderes Schnäppchen. Doch alles, was im Internet angeboten wird, gibt es in dieser Form auch im Reisebüro, und zwar zum gleichen Preis. Die Veranstalter der Pauschalreisen sind ja identisch. Sie haben sich zu einheitlichen Preisen in allen Vertriebskanälen verpflichtet. SZ: Viel Beratung ist für Kreuzfahrten gefragt, schon deshalb, weil die meisten Menschen noch keine gemacht haben. Nun laufen 2010 zwölf neue Kreuzfahrtschiffe vom Stapel. Sie müssen gefüllt werden. Entwickelt sich die eher exklusive Kreuzfahrt zur Massenveranstaltung? Laepple: Das hängt davon ab, was man unter Masse versteht. Die Kreuzfahrt hat gegen alle anderen Trends 2009 noch einmal zugelegt auf über eine Million Teilnehmer bei Hochseekreuzfahrten. Hinzu kommen einige Hunderttausende Teilnehmer bei Flusskreuzfahrten. Das ist eine Erfolgsstory, wie sie die Reiseindustrie in den vergangenen Jahren nirgendwo hatte. Allerdings werden die neuen Schiffe die Marktsituation deutlich verändern. Das Angebot erhöht sich auf einen Schlag so stark, dass noch keineswegs ausgemacht ist, ob die Nachfrage dementsprechend wachsen wird. Es sind ja auch noch weitere Schiffe im Bau. Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum Reisen zu tagesaktuellen Preisen teuer kommen können... ### Zusammenfassung: Reiseverbands-Präsident Klaus Laepple erklärt, warum Online-Buchungen nur vermeintlich günstiger sind und womit Frühbucher rechnen können.
Reiseverbands-Präsident Klaus Laepple erklärt, warum Online-Buchungen nur vermeintlich günstiger sind und womit Frühbucher rechnen können.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/itb-reisen-in-der-krise-internet-ist-nicht-gleich-billiger-1.18155
"ITB - Reisen in der Krise - ""Internet ist nicht gleich billiger"""
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die deutschen Urlauber verschmähen ihr Lieblingsland. Es werden weniger Reisen nach Spanien gebucht. Wenn die Hoteliers dort in diesem Jahr keine - wie es in der Branche heißt - "kalte Betten" haben wollen, sondern volle Häuser, dann müssen sie ihre Preise senken. Die Tui führt derzeit entsprechende Verhandlungen. Der größte Reiseveranstalter in Deutschland verlangt Zugeständnisse auch von den Fluggesellschaften, die nach Spanien fliegen. "Es gibt Teile von Spanien, wo die Nachfrage etwas schwerer in Gang kommt in diesem Jahr", sagt Tui-Chef Volker Böttcher im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung kurz vor der Branchenmesse ITB, die am Dienstagabend in Berlin eröffnet wird. "Da verlängern wir nicht die Frühbucherrabatte, sondern wir verhandeln jetzt mit unseren Partnern nach. Wir fordern Preisnachlässe, um über die reduzierten Preise dann den Markt anzukurbeln." Der Jurist Böttcher ist seit 2001 Vorsitzender der Geschäftsführung der Tui Deutschland GmbH in Hannover und gehört seit 2007 auch dem Vorstand der börsennotierten Muttergesellschaft Tui Travel Plc in London an. Deren 50.000 Mitarbeiter in 130 Ländern bewegten vor der Krise 30 Millionen Kunden und setzten dabei 15,6 Milliarden Euro um. Wenn der Marktführer jetzt die Muskeln spielen lässt, haben nach Ansicht von Böttcher alle Beteiligten etwas davon: "Dort, wo wir vernünftige Verhandlungsergebnisse erzielen, geben wir sie an die Kunden weiter." Auch der Reiseveranstalter profitiert: "So kommt für uns ein attraktives Preisbild in den Markt, was finanziert ist durch die Hoteliers, in Teilen auch durch die Fluggesellschaften." Schließlich meint Böttcher: "Das macht auch für den Hotelier Sinn. Er macht zwar einen Verlust beim reinen Einkaufspreis, aber er bekommt die Perspektive auf ein belegtes Hotel mit all den Nebenumsätzen, die der Gast vor Ort generiert." Die Cola am Pool, das Bier an der Bar, die Massage im Wellnessbereich - daran kann der Hotelier nur verdienen, wenn Gäste da sind. Spanien für Spätbucher attraktiv Die aktuelle Situation in Spanien kann dazu führen, dass Spätbucher bessere Preise bekommen als Frühbucher, die sich schon Monate vorher auf ihre Ferienreise festlegen und die dafür bis zu 30 Prozent Rabatt auf die Katalogpreise bekommen. "Wir versuchen, darauf zu achten, dass Sonderangebote nicht die Preise für Frühbucher konterkarieren." Doch auch der Tui-Chef weiß: "Das gelingt meistens, ist aber nicht in jedem Einzelfall möglich. Letztlich spiegeln unterschiedliche Preise für ein- und dasselbe Produkt das Wechselspiel an Angebot und Nachfrage wider." Grundsätzlich empfiehlt Böttcher: "Wer einen gewissen Anspruch an den Urlaub hat, sollte früh buchen, weil man dann noch die komplette Auswahl hat und zudem einen attraktiven Frühbucher-Rabatt bekommt." Wer einfach in die Sonne will, nicht in den Schulferien fahren muss und auch sonst flexibel ist, kann sich sehr kurzfristig entscheiden: "Eine Buchung mit einem Tag Vorlauf ist bei uns kein Problem. Einzige Voraussetzung ist, die Reise muss verfügbar sein." Einen Spanien-Urlaub noch in der letzten Minute zu bekommen, dafür stehen die Chancen in diesem Jahr nicht schlecht. Deutsche zieht es in die Ferne Das Land ist zwar immer noch das Lieblingsziel der Deutschen, doch schon im vorigen Jahr reisten fast zehn Prozent weniger Touristen nach Spanien - ein Trend, der sich fortsetzt. Die Balearen-Insel Menorca schloss eilends eine spezielle Kooperation mit Tui - hier läuft es nun besser. Immer mehr Reisenden aus Deutschland werden die Inseln, aber auch die Urlaubsregion zwischen Barcelona und Malaga zu teuer. "Die Urlaubsziele an der spanischen Küste sind vom Kostenniveau sehr stark dem deutschen angeglichen", stellt Böttcher fest. Und wo geht es billiger? "In fernen Ländern wie Südafrika, Sri Lanka und Mexiko ist der Euro derzeit am meisten wert. Aber auch in Bulgarien, Ägypten und Tunesien ist die Kaufkraft hoch." Genau das sind die Ziele, wo es bei den Reisen in dieser Saison die größten Zuwächse geben wird. Sparen und trotzdem Urlaub machen, das geht auch noch anders. Böttcher sagt ganz ernsthaft: "Wer sich für Urlaubsreisen ohne Flug entscheidet und in Deutschland bleibt, der hat dann zumindest diesen Teil schon einmal gespart." Tui-Manager Volker Böttcher selbst übrigens war mit seiner Familie zuletzt in Namibia und plant in diesem Jahr eine Rundreise durch Kambodscha. Den Badeurlaub verbringt er wieder am Mittelmeer - in Spanien, auf Mallorca. ### Zusammenfassung: Teure Preise, leere Hotels: Die Liebesbeziehung der Deutschen zu ihrem Lieblingsreiseland Spanien ist erkaltet. Die Reisekonzerne erhöhen den Druck auf die Südeuropäer.
Teure Preise, leere Hotels: Die Liebesbeziehung der Deutschen zu ihrem Lieblingsreiseland Spanien ist erkaltet. Die Reisekonzerne erhöhen den Druck auf die Südeuropäer.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/tourismusflaute-in-spanien-kalte-betten-1.17430
Tourismusflaute in Spanien - Kalte Betten
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die deutschen Urlauber verschmähen ihr Lieblingsland. Es werden weniger Reisen nach Spanien gebucht. Wenn die Hoteliers dort in diesem Jahr keine - wie es in der Branche heißt - "kalte Betten" haben wollen, sondern volle Häuser, dann müssen sie ihre Preise senken. Die Tui führt derzeit entsprechende Verhandlungen. Der größte Reiseveranstalter in Deutschland verlangt Zugeständnisse auch von den Fluggesellschaften, die nach Spanien fliegen. "Es gibt Teile von Spanien, wo die Nachfrage etwas schwerer in Gang kommt in diesem Jahr", sagt Tui-Chef Volker Böttcher im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung kurz vor der Branchenmesse ITB, die am Dienstagabend in Berlin eröffnet wird. "Da verlängern wir nicht die Frühbucherrabatte, sondern wir verhandeln jetzt mit unseren Partnern nach. Wir fordern Preisnachlässe, um über die reduzierten Preise dann den Markt anzukurbeln." Der Jurist Böttcher ist seit 2001 Vorsitzender der Geschäftsführung der Tui Deutschland GmbH in Hannover und gehört seit 2007 auch dem Vorstand der börsennotierten Muttergesellschaft Tui Travel Plc in London an. Deren 50 000 Mitarbeiter in 130 Ländern bewegten vor der Krise 30 Millionen Kunden und setzten dabei 15,6 Milliarden Euro um. Wenn der Marktführer jetzt die Muskeln spielen lässt, haben nach Ansicht von Böttcher alle Beteiligten etwas davon: "Dort, wo wir vernünftige Verhandlungsergebnisse erzielen, geben wir sie an die Kunden weiter." Auch der Reiseveranstalter profitiert: "So kommt für uns ein attraktives Preisbild in den Markt, was finanziert ist durch die Hoteliers, in Teilen auch durch die Fluggesellschaften." Schließlich meint Böttcher: "Das macht auch für den Hotelier Sinn. Er macht zwar einen Verlust beim reinen Einkaufspreis, aber er bekommt die Perspektive auf ein belegtes Hotel mit all den Nebenumsätzen, die der Gast vor Ort generiert." Die Cola am Pool, das Bier an der Bar, die Massage im Wellnessbereich - daran kann der Hotelier nur verdienen, wenn Gäste da sind. Die aktuelle Situation in Spanien kann dazu führen, dass Spätbucher bessere Preise bekommen als Frühbucher, die sich schon Monate vorher auf ihre Ferienreise festlegen und die dafür bis zu dreißig Prozent Rabatt auf die Katalogpreise bekommen. "Wir versuchen, darauf zu achten, dass Sonderangebote nicht die Preise für Frühbucher konterkarieren." Doch auch der Tui-Chef weiß: "Das gelingt meistens, ist aber nicht in jedem Einzelfall möglich. Letztlich spiegeln unterschiedliche Preise für ein- und dasselbe Produkt das Wechselspiel an Angebot und Nachfrage wider." Grundsätzlich empfiehlt Böttcher: "Wer einen gewissen Anspruch an den Urlaub hat, sollte früh buchen, weil man dann noch die komplette Auswahl hat und zudem einen attraktiven Frühbucher-Rabatt bekommt." Spanien ist den Deutschen oft zu teuer Wer einfach in die Sonne will, nicht in den Schulferien fahren muss und auch sonst flexibel ist, kann sich sehr kurzfristig entscheiden: "Eine Buchung mit einem Tag Vorlauf ist bei uns kein Problem. Einzige Voraussetzung ist, die Reise muss verfügbar sein." Einen Spanien-Urlaub noch in der letzten Minute zu bekommen, dafür stehen die Chancen in diesem Jahr nicht schlecht. Das Land ist zwar immer noch das Lieblingsziel der Deutschen, doch schon im vorigen Jahr reisten fast zehn Prozent weniger Touristen nach Spanien - ein Trend, der sich fortsetzt. Die Balearen-Insel Menorca schloss eilends eine spezielle Kooperation mit Tui - hier läuft es nun besser. Immer mehr Reisenden aus Deutschland werden die Inseln, aber auch die Urlaubsregion zwischen Barcelona und Malaga zu teuer. "Die Urlaubsziele an der spanischen Küste sind vom Kostenniveau sehr stark dem deutschen angeglichen", stellt Böttcher fest. Und wo geht es billiger? "In fernen Ländern wie Südafrika, Sri Lanka und Mexiko ist der Euro derzeit am meisten wert. Aber auch in Bulgarien, Ägypten und Tunesien ist die Kaufkraft hoch." Genau das sind die Ziele, wo es bei den Reisen in dieser Saison die größten Zuwächse geben wird. Sparen und trotzdem Urlaub machen, das geht auch noch anders. Böttcher sagt ganz ernsthaft: "Wer sich für Urlaubsreisen ohne Flug entscheidet und in Deutschland bleibt, der hat dann zumindest diesen Teil schon einmal gespart." Tui-Manager Volker Böttcher selbst übrigens war mit seiner Familie zuletzt in Namibia und plant in diesem Jahr eine Rundreise durch Kambodscha. Den Badeurlaub verbringt er wieder am Mittelmeer - in Spanien, auf Mallorca. ### Zusammenfassung: Reisen nach Spanien sind nicht mehr so gefragt. Marktführer Tui fordert von Hoteliers Preisnachlässe, um den Markt anzukurbeln.
Reisen nach Spanien sind nicht mehr so gefragt. Marktführer Tui fordert von Hoteliers Preisnachlässe, um den Markt anzukurbeln.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/tourismus-kalte-betten-1.13805
Süddeutsche.de
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mrs. Favell Lee Mortimer war eine Bestsellerautorin aus dem 19. Jahrhundert, die selbst nicht reiste - was sie aber nicht davon abhielt, voller Vorurteile über den Rest der Welt zu schreiben. Ihr Wissen entnahm sie Büchern ihrer Zeit und reimte sich den Rest zusammen. Obwohl die moralinsaure Schriftstellerin höchst ungnädig über die Völker der Welt berichtete, zeigt Herausgeber Todd Pruzan in seiner Einleitung gewisse Sympathien für Mrs. Mortimer. Denn er hat recherchiert, warum die viktorianische Autorin (1802-1878) mit derartiger Voreingenommenheit über die Welt berichtete - und fand heraus, dass sie im Gegensatz zu den Einträgen in damaligen Lexika beinahe gemäßigt über fremde Kulturen urteilte. So steht etwa in der Encyclopaedia Americana von 1854 über die Malaien: "Sie haben äußerst ekelerregende und affenartige Züge, stehen auf der untersten Stufe der körperlichen und geistigen Entwicklung und leben in dem Zustand von Wilden..." Dass Mrs. Mortimer einen übellaunigen und keinen fröhlich-optimistischen Reiseführer verfasste, lag nicht nur an den abwertenden Vorlagen aus den Lexika, die sie mangels eigener Reiseerfahrung zu Rate ziehen musste - sie selbst verließ England nur zweimal. Foto: iStock ### Zusammenfassung: "In Japan schlitzen sie sich die Bäuche auf!" Die Autorin aus dem 19. Jahrhundert blieb stets zu Hause - das hielt sie nicht davon ab, voller Vorurteile über die Welt zu schreiben.
"In Japan schlitzen sie sich die Bäuche auf!" Die Autorin aus dem 19. Jahrhundert blieb stets zu Hause - das hielt sie nicht davon ab, voller Vorurteile über die Welt zu schreiben.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/die-scheusslichsten-laender-der-welt-mrs-mortimer-rechnet-ab-1.157393
Die scheußlichsten Länder der Welt - Mrs. Mortimer rechnet ab
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: An sich sind die Jobs von Fluglotsen und Flugkapitänen wohl mit die nervenaufreibendsten, die das Arbeitsleben so zu bieten hat. Und doch bleibt anscheinend neben all der Verantwortung, der komplizierten Technik und der Entscheidungen im Sekundentakt noch Raum für Zwischenmenschliches, für schnelle Poesie und Humor. Hier eingefangen aus den Weiten des Äthers, aus Flugforen und Blogs: die lustigsten Gespräche zwischen Cockpit und Tower. Psssst! Tower: "Um Lärm zu vermeiden, schwenken sie bitte 45 Grad nach rechts." Pilot: "Was können wir in 35.000 Fuß Höhe schon für Lärm machen?" Tower: "Den Krach, wenn ihre 707 mit der 727 vor Ihnen zusammenstößt!" Foto: iStock ### Zusammenfassung: Ratlose Piloten, schlagfertige Fluglotsen: Im Funkverkehr zwischen Tower und Cockpit ist mehr los als man denkt - die lustigsten Zwiegespräche.
Ratlose Piloten, schlagfertige Fluglotsen: Im Funkverkehr zwischen Tower und Cockpit ist mehr los als man denkt - die lustigsten Zwiegespräche.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/cockpit-tower-funk-streichen-sie-das-guten-morgen-1.479187
"Cockpit-Tower-Funk - ""Wieso Wien? Warum?"""
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten", wird der angesehene US-Journalist Marshall Loeb zitiert. Was soll man sagen: Jeden Tag strafen Touristen auf der ganzen Welt ihn Lügen. Manche Reiseveranstalter, Park Ranger oder Fremdenverkehrsämter lassen dies nicht immer unerwidert über sich ergehen. Sie schlagen zurück - mit Humor. Eine australische Tourismus-Website konterte schlagfertig diese Frage von einem potentiellen Urlauber aus Großbritannien: "Frage: Wird es auch einmal windig in Australien? Im Fernsehen habe ich noch nie gesehen, dass es regnet: Wie wachsen überhaupt die Pflanzen? Antwort: Wir importieren alle Pflanzen bereits ausgewachsen. Dann sitzen wir herum und sehen zu, wie sie eingehen." ### Zusammenfassung: Da fällt einem nichts mehr ein: Kaum zu glauben, mit welchen Fragen manche Urlauber Reisebüro-Angestellte, Parkranger oder Kreuzfahrtpersonal angehen.
Da fällt einem nichts mehr ein: Kaum zu glauben, mit welchen Fragen manche Urlauber Reisebüro-Angestellte, Parkranger oder Kreuzfahrtpersonal angehen.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/dumme-touristenfragen-ii-kann-ich-den-zug-nach-hawaii-nehmen-1.90792
"Dumme Touristenfragen II - ""Kann ich den Zug nach Hawaii nehmen?"""
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Adios, Amigos!", hat ein Kind einen Flieger auf dem New Yorker Kennedy-Flughafen verabschiedet - nachdem es den Piloten vom Tower aus die Starterlaubnis erteilt hatte. Auch zwei weiteren Maschinen nach Las Vegas und nach Sacramento in Kalifornien gab das etwa zehnjährige Kind das Signal zum Abheben: "Jet Blue 171, Sie können starten!" Auf der Aufnahme aus dem Tower, die von US-Fernsehsendern ausgestrahlt wurde, hört man dann eine Männerstimme, die sagt: "So ist das, Leute, wenn die Kinder schulfrei haben." Die US-Luftverkehrsbehörde FAA findet das allerdings nicht lustig, sie nahm die Ermittlungen auf. Die verantwortlichen Fluglotsen sind suspendiert. Auch der Funkverkehr zwischen erwachsenen Lotsen und Piloten ist bisweilen etwas sonderbar - das Beste aus dem Funkverkehr zwischen Tower und Cockpit ... sueddeutsche.de/AFP/apn/kaeb, Archivfoto: iStock ### Zusammenfassung: "Adios, Amigos!" Ein Kind durfte im Tower des New Yorker Flughafens spielen - und erteilte dabei drei Passagierfliegern die Starterlaubnis.
"Adios, Amigos!" Ein Kind durfte im Tower des New Yorker Flughafens spielen - und erteilte dabei drei Passagierfliegern die Starterlaubnis.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/gefaehrliches-spiel-im-tower-kind-laesst-flugzeuge-starten-1.1208
Gefährliches Spiel im Tower - Kind lässt Flugzeuge starten
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es war eine Szene wie aus einem Film, der Albtraum jeden Autofahrers: Als der 61-jährige James Sikes Anfang März auf dem Freeway bei San Diego unterwegs war, beschleunigte sein Toyota Prius plötzlich unkontrollierbar. Bei 150 Kilometer pro Stunde trat Sikes auf die Bremse, doch der Wagen wurde nur noch schneller. Panisch rief Sikes die Polizei um Hilfe. Die nahm die Verfolgung auf und gab ihm per Lautsprecher Anweisungen. Als das alles nichts half, setzte sich der Streifenwagen vor den Prius und bremste ihn nach 50 Kilometer gewaltsam ab. Millionen von Amerikanern sahen die dramatischen Szenen im Fernsehen. Sonderlich überrascht war freilich niemand. Seit Wochen hatte man von Toyotas gehört, die ihre entsetzten Insassen gegen Bäume und in Flüsse geschleudert hatten. Wie groß die Gefahr war, belegten schließlich auch drei Rückrufaktionen, mit denen Toyota weltweit über neun Millionen Autos zum Nachbessern in die Werkstatt gebeten hatte. Während die US-Medien täglich neue Anekdoten von Killer-Toyotas auftischten, gingen einige besonnenere Autojournalisten ihrem Déjà-vu nach: Hatte man das nicht alles schon einmal erlebt? Richtig, in den Achtzigern, als der Audi 5000 wegen eines angeblichen mechanischen Problems regelmäßig spontan beschleunigte. Nach ausführlichen Untersuchungen kam die US-Verkehrsbehörde damals zu dem Schluss, dass die Autos völlig in Ordnung waren. Der Grund war "Pedal-Fehlanwendung": Die Fahrer hatten statt auf die Bremse aufs Gas getreten. Auch an Sikes' Wagen konnte die Polizei keinerlei technische Mängel feststellen. Und seltsam: Alle Fälle von unkontrolliert beschleunigenden Toyotas traten in den USA auf. Sind also nicht die Autos das Problem, sondern die amerikanischen Fahrer? ### Zusammenfassung: Fahren unter Vorbehalt: Warum in den USA Autos ungewollt beschleunigen und oft nicht zu bremsen sind.
Fahren unter Vorbehalt: Warum in den USA Autos ungewollt beschleunigen und oft nicht zu bremsen sind.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/autoland-usa-versagen-ist-programm-1.8748
Autoland USA - Versagen ist Programm
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bis jetzt hat die Öffentlichkeit nur wenig mehr gesehen als ein großes Plastikmodell. Neulich etwa stand das in den Ausstellungshallen der Singapore Air Show und die interessierten Besucher konnten die Neuigkeit von allen Seiten betrachten. In Wirklichkeit existiert immerhin schon ein Teil der Flugzeugnase, den die Ingenieure zum Test dieses aerodynamisch besonders kniffligen Bereichs zusammengenietet haben. Das Modell und die dazugehörigen Pläne genügen aber, um den aktuellen Marktführern im zivilen Flugzeugbau, Airbus und Boeing, Respekt einzuflößen. Denn: Die Globalisierung hat nun endgültig auch im Flugzeugbau Einzug gehalten. Was die Messebesucher bewundern durften, ist nicht etwa die neueste Modellreihe aus Toulouse oder Seattle, sondern der Erstling aus Shanghai. In vier Jahren schon soll der erste Prototyp der C919 starten und etwa zwei Jahre später an den ersten Kunden ausgeliefert werden. Die Ära, in der Airbus und Boeing den zivilen Flugzeugbau alleine dominierten, nähert sich ihrem Ende; überall auf der Welt tauchen neue Konkurrenten auf. In Brasilien baut Embraer schon seit längerem erfolgreich große Regionalflugzeuge, Mitsubishi will künftig nicht nur Autos, sondern auch Flugzeuge fabrizieren. Die südkoreanische Industrie will ebenso wie Indien eigene Jets entwickeln. Und auch die traditionsreiche russische Luftfahrtbranche versucht gut 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs einen Neustart. Doch keinem trauen weltweit die Experten so viel zu wie den Chinesen. Einen Regionaljet namens ARJ-21 haben sie schon als eine Art Übungsjet entwickelt - ob dieses Flugzeug ein technischer und kommerzieller Erfolg wird, ist dabei fast schon egal. Denn die staatliche chinesische Luftfahrtbranche hat Größeres vor und brauchte ein Objekt zum Üben. Mit der C919 aber wird der neu gegründete Konzern Comac (Commercial Aircraft Corporation of China) Airbus und Boeing erstmals direkt angreifen. ### Zusammenfassung: Mit dem neuen Mittelstreckenjet C919 will der chinesische Staatskonzern Comac gegen Airbus und Boeing antreten.
Mit dem neuen Mittelstreckenjet C919 will der chinesische Staatskonzern Comac gegen Airbus und Boeing antreten.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/china-jet-comac-c919-durchstarten-im-reich-der-mitte-1.10659
China-Jet Comac C919 - Durchstarten im Reich der Mitte
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Meist waren es amerikanische Präsidenten, die öffentlich bewegte Klage führten über diese Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit. Aber auch von anderen Spitzenpolitikern ist bekannt, wie sehr sie nach ihrer Wahl in die Führungsposition etwas vermissten, was für Millionen ihrer Wähler eine alltägliche Selbstverständlichkeit ist: selbst ein Auto zu chauffieren, anstatt zur Untätigkeit verdammt hinten im Fonds zu sitzen. Eine weltberühmte Spitzenkraft freilich kennt dieses Problem nicht: Die englische Königin Elisabeth hat zwar offiziell keinen Führerschein, darf aber als einzige Britin auch ohne fahren. Und sie hat es sich noch nie nehmen lassen, sich hinters Steuer zu setzen und Gas zu geben - bislang absolut unfallfrei versteht sich. Die Queen liebt das Autofahren ebenso wie die Autos selbst. Und seitdem sie als Armeehelferin im Zweiten Weltkrieg eine entsprechende Ausbildung erhalten hat, kann sie sogar kleinere Reparaturen an älteren Modellen selbst ausführen. Dies freilich wird bei jener Limousine nicht nötig sein, die soeben im Internet (hmthequeensdaimler.com) versteigert wird: Denn der dunkelgrüne Jaguar Daimler Majestic V8 war von 2001 bis 2004 das persönliche Fahrzeug der Queen - kaum bewegt und stets sorgfältig gepflegt. Es ist das erste Mal, dass ein Privatauto der Königin auf dem Markt ist. Die Monarchin steuerte den Acht-Zylinder durch den Park von Schloss Windsor, inkognito durch London, und sonntags auch schon mal zum Kirchbesuch in Schloss Sandringham in Norfolk. ### Zusammenfassung: Kaum bewegt und stets sorgfältig gepflegt: Der Jaguar, den die britische Königin Elisabeth selbst gefahren hat, wird versteigert - Handtaschenhalter und Hundehaare inbegriffen.
Kaum bewegt und stets sorgfältig gepflegt: Der Jaguar, den die britische Königin Elisabeth selbst gefahren hat, wird versteigert - Handtaschenhalter und Hundehaare inbegriffen.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/unterm-hammer-der-jaguar-der-queen-souveraene-befoerderung-1.19319
Unterm Hammer: der Jaguar der Queen - Souveräne Beförderung
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ein Allradmonster war der Touareg nie. Anders als der technisch verwandte Cayenne von Porsche, sah er auch nicht aus, als würde er die Luft verpesten und Kleinwagen zum Frühstück fressen. Das hat ihn in SUV-feindlicher Zeit vor der sozialen Ächtung bewahrt und ihm außerdem eine Menge Anhänger beschert. Seit er 2002 auf den Markt kam, verkaufte Volkswagen etwa 500.000 Stück, mit gutem Gewinn, darf man vermuten. Aus dem gewohnten "Größer-Stärker-Schneller-Prinzip" der deutschen Autobauer ist inzwischen ein Flirt mit dem Zeitgeist geworden. Wie intensiv, das sieht man jetzt am neuen Touareg. Fast könnte man meinen, hier sei eine Elfe auf Rädern entstanden, so schwelgen die Pressetexte in Beschwörungsformeln der Verkleinerung: Leichter sei der Touareg geworden, sparsamer die Motoren, die Form schlanker, der Auftritt eleganter. Und dann, die Krönung: Mit Hybrid gibt es ihn jetzt. Alles richtig, nur, neu erfunden hat man den Touareg nicht. Das war auch gar nicht nötig. Die Karosse: Vier Zentimeter länger ist der Touareg geworden und eine Idee breiter. Um zu erkennen, dass der Neue 1,7 Zentimeter niedriger ist als der Vorgänger, braucht es allerdings ein geschultes Auge. Dennoch kaschiert das Design gekonnt die schiere Wucht - neben dem ausdrucksvollen, horizontal betonten Markengesicht das Verdienst einiger ausgeprägter Kanten und deutlich betonter Radläufe. Die sanfte Taillierung belebt außerdem die Seitenflächen. Mehr Größe, mehr Gewicht, das galt bisher. Nicht mehr beim Touareg. Bis zu 222 Kilo, je nach Modell, wurden ihm abtrainiert, abgemagert ist er aber trotzdem nicht, immerhin liegt das Leergewicht nach wie vor deutlich über zwei Tonnen. Dennoch sollen die diversen Motoren im Schnitt etwa 20 Prozent weniger verbrauchen als die bisherigen. ### Zusammenfassung: Länger, breiter, komfortabler - und deutlich sparsamer: VW hat seinen großen Allradler Touareg gründlich überarbeitet.
Länger, breiter, komfortabler - und deutlich sparsamer: VW hat seinen großen Allradler Touareg gründlich überarbeitet.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/vw-touareg-2010-flirt-mit-dem-zeitgeist-1.10115
VW Touareg 2010 - Flirt mit dem Zeitgeist
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Großstadtindianer fahren gerne im bulligen Geländewagen durch den Asphaltdschungel. Doch je größter das Dickschiff ist, um so schneller eckt man mittlerweile an. Nicht nur im beengten Parkhaus, m noch bei den politisch korrekten Zeitgenossen. Die beliebten SUV müssen und dürfen nun gerne eine Nummer kleiner ausfallen. Die Studie cX, die Mitsubishi auf der IAA 2007 vorgestellt hat, traf den Nerv der Zeit und wurde unter dem Namen ASX serienflott gemacht. In Japan ist es schon gestartet, jetzt stellt es sich auf dem Genfer Autosalon vor. Auch der Neue weist eindeutig SUV-Charakter auf. Der ASX ist knapp 35 Zentimeter kürzer als der Geländegänger Outlander, verfügt mit 2,67 Metern aber über den gleichen Radstand wie der große Bruder. In Sachen Design gibt sich das Crossover dynamisch, kraftstrotzend und selbstbewusst. Die Front wird vom markanten Jetfighter-Grill dominiert, der das Markenzeichen der meisten europäischen Mitsubishi-Modelle ist. Beim ASX wird die Kühlerpartie durch eine Einfassung und den plastischen Übergang in die Fronthaube zusätzlich akzentuiert. Moderat zeigt sich die eher niedrige und breitenbetonte Heckansicht mit den schlanken, schräg angesetzten LED-Rückleuchten. ### Zusammenfassung: Der Mitsubishi Outlander bekommt ab Sommer kompakten Nachwuchs. Der neue ASX soll Nissan Qashqai und Nissan Juke angreifen.
Der Mitsubishi Outlander bekommt ab Sommer kompakten Nachwuchs. Der neue ASX soll Nissan Qashqai und Nissan Juke angreifen.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/genf-2010-mitsubishi-asx-familienzuwachs-1.3706
Genf 2010: Mitsubishi ASX - Familienzuwachs
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Abschied. Im Schnee steckt eine Champagnerflasche, vor dem Bugrad stehen aufgereiht die Flugbegleiterinnen und Piloten und halten rote Nelken in den Händen. Die Maschine ist gerade aus Jekaterinburg gekommen, die Nacht bricht an, die Passagiere sind schon fort, nur die Crew harrt einsam aus für ein Erinnerungsfoto. Es ist Silvester, der letzte Tag des Jahres, der letzte Tag der Tupolew. Aeroflot-Flug 735 nach Moskau, das war es nun. Es gab dichten Schneefall auf dem Weg vom Ural, sonst war alles normal. Außer für Nikolaj Tschuprun. "Ich war traurig", sagt er. 18 Jahre lang ist der russische Pilot die Tupolew Tu-154 geflogen, er sagt, sie ist ihm zur Freundin geworden. Jetzt muss er sich von ihr trennen. Aeroflot, Russlands größte Fluglinie und so etwas wie die Mutter aller anderen im Land, hat die letzte heimische Tupolew aussortiert. Tschuprun klappt seinen Laptop wieder zu, auf dem er das Erinnerungsfoto gespeichert hat. Er sitzt in einem Nebengebäude des Moskauer Flughafens Scheremetjewo-1, in dem das Aeroflot-Museum untergebracht ist. Der Stolz der russischen Luftfahrt ist hier zusammengefasst auf alten Bildern, in Büchern und Flugzeugmodellen. Auf einem Schwarz-Weiß-Foto steht der Konstrukteur Andrej Tupolew mit Mütze, Mantel und strenger Brille. In Russland wird er verehrt. Berühmt ist sein Grabstein auf dem Moskauer Nowodewitschi-Friedhof, in das mehrere Flugzeuge eingraviert sind. Sein Name steht für russische Ingenieurskunst, und doch hat er arg gelitten seit Beginn der neunziger Jahre. Für viele ist er sogar zum Schrecken geworden. ### Zusammenfassung: Tupolews hatten nie den besten Ruf, dass nun auch noch Aeroflot sie ausrangiert, verletzt die russische Seele.
Tupolews hatten nie den besten Ruf, dass nun auch noch Aeroflot sie ausrangiert, verletzt die russische Seele.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/das-ende-von-tupolew-der-traum-vom-fliegen-1.17652
Das Ende von Tupolew? - Der Traum vom Fliegen
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der VW Sharan ist eines der ältesten Autos auf dem deutschen Fahrzeugmarkt. Seit rund 15 Jahren transportierte er Familien durch Welt, Wald und Flur und läutete als erster echter Konkurrent von Renault Espace und Chrysler Voyager den Van-Trend in Deutschland ein. Der neue Sharan debütiert jetzt in Genf. Die Zeit für große Vans scheint vorbei zu sein. Renault hadert mit dem Nachfolger des Urgesteins Espace und auch der Chrysler Voyager ist vom einstigen Familienliebling zum Nebendarsteller geworden. Die Euro-Vans von Fiat, Lancia, Peugeot und Citroën führen ein Schattendasein und auch andere Konkurrenten positionieren ihre Familienvans lieber ein bis zwei Klassen tiefer als bisher. ### Zusammenfassung: Der VW Sharan ist eines der ältesten Autos auf dem deutschen Markt: Vor rund 15 Jahren läutete er den Van-Trend in Deutschland ein. Jetzt kommt endlich der neue. Erste Bilder, erste Fakten
Der VW Sharan ist eines der ältesten Autos auf dem deutschen Markt: Vor rund 15 Jahren läutete er den Van-Trend in Deutschland ein. Jetzt kommt endlich der neue. Erste Bilder, erste Fakten
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/genf-2010-vw-sharan-abgang-auftritt-1.24085
Genf 2010: VW Sharan - Abgang, Auftritt
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Lamborghini-Fans warten auf ein völlig neues Auto. Doch der nächste Murciélago lässt noch auf sich warten. So muss es auf dem Genfer Salon eine aufgefrischte Version des Gallardo richten. Ein Lamborghini Gallardo Superleggera (übersetzt: superleicht) ist nicht ganz neu. Den gab es zuletzt vor drei Jahren schon einmal. Doch die strengen Diätmaßnahmen gingen im Nachfolger Gallardo 560-4 nahezu unbemerkt auf. Jetzt speckte der jüngst erstarkte Italo-Sportler nochmals um 70 Kilogramm ab und macht Lust auf den neuen Supersportwagen Lamborghini Murciélago, der bereits am Horizont aufblitzt. Da eine dritte Baureihe bei dem polarisierenden Sportwagenhersteller mit dem Stier bis auf weiteres fehlt, müssen nachgeschärfte Sonderversionen die Kunden bei Laune halten. Zugleich unterstreicht ... ### Zusammenfassung: Die Lamborghini-Fans warten auf ein völlig neues Auto. Doch das lässt auf sich warten. So muss es vorläufig eine aufgefrischte Version des Gallardo richten.
Die Lamborghini-Fans warten auf ein völlig neues Auto. Doch das lässt auf sich warten. So muss es vorläufig eine aufgefrischte Version des Gallardo richten.
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https://www.sueddeutsche.de/auto/genf-2010-lamborghini-gallardo-superleggera-nimm-s-leicht-1.1934
Genf 2010: Lamborghini Gallardo Superleggera - Nimm's leicht
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Über den Sinn des Satzes "Liebe geht durch den Magen" habe ich immer wieder gerätselt. Angesichts der Stapel an Kochbüchern in den Buchhandlungen oder der Kochsendungen im Fernsehen, wo jeden Abend ein Sternekoch ein raffiniertes Menü mit frischesten Zutaten der Saison zubereitet, drängt sich der Eindruck auf, dass die Deutschen ein Volk exzellenter Köche, sprich wunderbarer Liebhaber, sind. Ein Spaziergang durch die Supermärkte offenbart eine andere Welt. Die Gefrierschränke nehmen ganze Wände ein, mehr Platz als die Regale mit frischem Obst und Gemüse. Öffnet man eine Tür, packt einen die herauswabernde Kälte am Kragen. Tiefgefrorene Erbsen, Karotten und Mischpilze, Brokkoli und Blumenkohlröschen, Rahmgemüse und Blattspinat, Fertigpizzen und Fischstäbchen. Servierfertig in zehn Minuten. In den Einkaufswagen türmen sich eingeschweißte Tortellini mit Schinken-Sahne-Sauce; Salat in Kunststofftüten, den man angeblich nicht einmal mehr zu waschen braucht, dazu ein Dressing nach Geschmack; Königsberger Klopse, vakuumverpackt, mit glibbriger Instantsoße. Ein Schlaraffenland, wo aber der Appetit nicht so recht aufkommen mag. Flaniert man dagegen durch die Goethestraße in München, versteht man Thilo Sarrazins Eifersucht auf die türkischen Gemüsehändler ein wenig besser. Ein Obst- und Gemüseladen reiht sich an den anderen. Auf dem Bürgersteig drängen sich die Kunden. Orangen und Mandarinen werden hier nicht stück-, sondern kistenweise gekauft, Auberginen, Artischocken, Paprika und Zucchini in riesigen Mengen. Es scheint, als würde in den Küchen türkischer Familien von früh bis Abend nur geschält, geschnippelt und gekocht. Tatsächlich steht das Essen durchaus im Mittelpunkt des Lebens, wie auch Aziz Nesin in seiner satirischer Erzählung "Greift doch bitte zu" schildert. Da prahlt die Hauptfigur, seine deutschen Gäste "verlieren den Verstand, wenn sie unsere gefüllten, gewickelten Spezialitäten, unsere Fleisch- und Käsepasteten, unsere Joghurt-, Blätterteig- und Honigpasteten essen. Wenn meine Frau einen Blätterteig ausrollt, kann man durch den Teig durchsehen, als würde man durch einen Tüllvorhang blicken. Wenn man diese Teigpastete im Wasserdampf zubereitet, kann man davon zwei Kilo hintereinander essen, und es kommt einem vor, als hätte man nur zweihundert Gramm davon gegessen. Und erst recht die mit Mandeln gefüllte Honigpastete, sie löst sich noch im Mund auf." In türkischen Supermärkten steht tatsächlich die Tiefkühltruhe als ein kleiner bescheidener Kasten verwaist in einer Ecke. Beim Kochen in Deutschland kommt nicht nur Tiefkühlkost, sondern auch Technik zur höchsten Geltung. Die Küche muss eine Granitoberfläche haben, einen Edelstahl-Doppel-Kühlschrank, eine Espressomaschine, da kommen schnell mal zwanzigtausend Euro zusammen. Doch das Lieblingsgerät in deutschen Küchen ist nicht der Kochherd, sondern die Mikrowelle. Die aber macht jede Liebe durch den Magen kaputt. An dieser Stelle schreiben Auslandskorrespondenten über Deutschland. Celal Özcan arbeitet für die türkische Zeitung Hürriyet. ### Zusammenfassung: Beim Einkauf greift der Deutsche auch gerne in die Tiefkühltruhe.
Beim Einkauf greift der Deutsche auch gerne in die Tiefkühltruhe.
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https://www.sueddeutsche.de/service/mein-deutschland-lieblingsgeraet-mikrowelle-1.2128
Mein Deutschland - Lieblingsgerät Mikrowelle
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Meine Heimat Italien ist ein komisches Land. Dort benehmen sich Politiker wie Komiker und Komiker wie Politiker. Zugegeben, bisher ist kein Politiker im Bel Paese auf die Idee gekommen, selbst auf die Bühne zu treten und als Kabarettist eine Show anzubieten, wie es der Münchener Ultrabürgermeister Christian Ude tut. Aber das ist auch gar nicht notwendig. Berlusconis unerschöpfliche Schaffenskraft beim Erzählen immer neuer Witze, in denen der Premierminister gerne selbst die Hauptrolle spielt, ist unübertrefflich, zumal er dies nicht in seiner Freizeit, sondern vor allem im Amt tut. Politische Gegner mögen diese Späße verachten, Berlusconis Wähler schätzen jedoch die unbekümmerte Witzelei. Denn sie fühlen sich darin bestätigt, dass der Scherzkeks Silvio ein Mensch wie du und ich geblieben ist, obwohl er doch steinreich und beinahe so mächtig ist wie ein Monarch. Manchmal treffen jenseits des Brenners sogar Politiker und Humoristen aufeinander, wie im neuen Buch des Senators, ehemaligen Staatsanwalts und Führers der Oppositionspartei "Italien der Werte", Antonio Di Pietro, das eine Vorrede des bissigen Bloggers und Komikers Beppe Grillo enthält. Solche Entwicklungen bringen mich nicht unbedingt zum Lachen, da Satire sich durchaus mit Politik beschäftigen darf, die Satiriker sich aber von Politikern egal welcher Couleur tunlichst fernhalten sollten, um ihre Unabhängigkeit bewahren zu können. Anderenfalls laufen sie Gefahr, sich instrumentalisieren zu lassen und dabei Sprachrohr statt Kritiker der Politiker zu werden, wie im Fall jener Zeitungen, die der Familie Berlusconi gehören und die regierungstreuen Humor betreiben. Was nichts anderes ist als pervertierte Satire. Umgekehrt sollten Politiker immer im Stande sein, die gegen sie gerichteten Witze als Tribut an die Demokratie mit einer mehr oder weniger guten Miene zu ertragen, auch wenn der Ton der falsche ist. Zweifelsohne kann man den KZ-Vergleich von Bruder Barnabas beim diesjährigen Nockherberg tadeln und ihn ungeschickt, wenn nicht gar plump finden. Man darf sich sogar darüber empören, wie es verständlicherweise die Präsidentin des Zentralrates der Juden, Charlotte Knobloch, tat. Dass aber Außenminister Guido Westerwelle sich eine weitere Einladung für die Veranstaltung verbeten hat, zeugt von einem sonderbaren Politikverständnis. Wäre Fastenprediger Michael Lerchenberg aus innerer Überzeugung zurückgetreten, hätte man das verstehen und sogar schätzen können. Dass er aber wegen des politischen Drucks, wie er selbst sagte, die Kutte ausziehen musste, ist ein Pyrrhussieg für die Demokratie. Zumal Barnabas-Hauptzensor Westerwelle Führer einer Partei ist, die die Freiheit auf ihre gelb-blauen Fahnen geschrieben hat. An dieser Stelle schreiben Auslandskorrespondenten über Deutschland. Alessandro Melazzini arbeitet als Kulturkorrespondent für die italienische Tagezeitung Il Sole 24 Ore. ### Zusammenfassung: In Italien benehmen sich Politiker wie Komiker und Komiker wie Politiker.
In Italien benehmen sich Politiker wie Komiker und Komiker wie Politiker.
service
https://www.sueddeutsche.de/service/mein-deutschland-scherzkeks-silvio-1.10268
Mein Deutschland - Scherzkeks Silvio
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ich gehe gerne zu Fuß an den Quais der Seine entlang. Jahrhunderte intakter Architektur ziehen vor meinen Augen vorbei. Und wenn ich am Louvre angekommen bin, scheinen die Jahrhunderte zu verschmelzen: Die Pyramide von Pei steht da unverrückbar, im Schoß des sehr alten Palais. Ganz anders ist es Unter den Linden in Berlin, wo man an wenigen alten, authentischen Gebäuden vorbeiläuft. Dafür an vielen Plattenbauten, scheußlichen Überbleibseln der DDR, an einigen zeitgenössischen Bauten, die mehr oder weniger gelungen sind. Ein sonderbares Durcheinander, auch wegen der Fälschungen. Die skandalöseste: Das Adlon, nachgebaut, damit auch Berlin seinen alten Palast hat. Risse sind an die Decken gemalt worden, und man hat meterweise alte Bücher gekauft, um die Wände der Salons zu schmücken. Und als ob das Adlon nicht reichte, um die große Sehnsucht der Berliner nach ihrer Vorkriegsstadt zu stillen, haben sie beschlossen, ein paar hundert Meter weiter ein barockes Schloss zu bauen, das aus dem Playmobil-Kasten zu kommen scheint. Seit Jahren tobt der Streit über den Wiederauferstehung des Stadtschlosses. Und seit Jahren beobachten wir Ausländer mit einer Mischung aus Spott, Rührung und Erstaunen die Argumente und Ideen. Seltsam, wie die Deutschen mit ihrer Geschichte umgehen. Nun ist es einfach, sich als Franzose, Italiener oder Engländer zu mokieren, weder Paris noch Rom sind bombardiert worden, auch London hat sein früheres Aussehen behalten. Nicht nötig also, die verschwundenen Bauten nachzuahmen. Nicht nötig, im historisierenden Stil wiederaufzubauen. Unsere Hauptstädte spiegeln die Vergangenheit. Anders dagegen Berlin, das zu Kriegsende nur noch ein Haufen Ruinen war. Doch warum klammert man sich an Vergangenes statt Neues zu wagen? Warum verbeißt man sich darin, eine fade Attrappe wiederaufzubauen? Warum dieses Schloss aus falschen Steinen, vielleicht mit falschen Rissen entlang der Mauern? Die nicht enden wollende Geschichte des Stadtschlosses hat nun eine absurde Wendung genommen. Weil jeder daran zweifelt (aber kaum jemand wagt, es laut zu sagen), dass das gigantische Vorhaben in diesen Krisenzeiten überhaupt noch zu finanzieren ist - zumal in einer Stadt, die sexy, aber sehr arm ist - hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer einen surrealistischen Vorschlag gemacht: Warum nicht auf die Kuppel verzichten? Mit dem eingesparten Geld könne man zehn Ortsumgehungen oder acht Kilometer vierspuriger Autobahn bezahlen, beeilte sich der Minister zu versichern, um seinem Argument eine Prise Menschenverstand zu verleihen. Nein, das ist kein Witz. Das Schloss der Hohenzollern ohne Kuppel - das wäre wie die Tour Eiffel ohne Spitze oder das House of Parliament ohne Big Ben. Ein kastriertes Denkmal, ein kümmerlicher Stummel mitten in der Hauptstadt. Wenn man schon den Geschmack eines zweifelhaften Kitsches hat, ein Schloss zu rekonstruieren - dann bitte ganz und akribisch. Warum aber nicht ein wenig Mut beweisen und mitten in Berlin eine zeitgemäße Architektur wagen? Ich würde die Briten Norman Foster und David Chipperfield bitten, die ein paar hundert Meter weiter Wunderschönes erschaffen haben, die Sache dringend in die Hand zu nehmen. Sie sollten diesen symbolischen Platz nach ihrem Geschmack gestalten. Die Welt, allen voran die Deutschen, wäre erleichtert. An dieser Stelle schreiben Auslandskorrespondenten über Deutschland. Pascale Hugues arbeitet für das französische Nachrichtenmagazin Le Point (Foto: Nelly Rau-Häring). ### Zusammenfassung: Seit Jahren tobt der Streit über die Wiederauferstehung des Berliner Stadtschlosses.
Seit Jahren tobt der Streit über die Wiederauferstehung des Berliner Stadtschlosses.
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https://www.sueddeutsche.de/service/mein-deutschland-berliner-stadtschloss-1.11776
Mein Deutschland - Berliner Stadtschloss
00/03/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In der Affäre um den pädophilen Priester Peter H. in der Erzdiözese München und Freising hat das Ordinariat den früheren Generalvikar Gerhard Gruber möglicherweise zur alleinigen Schuldübernahme gedrängt. Vertraute Grubers schildern einem Vorabbericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zufolge, er stehe unter großem Druck und solle wohl als Sündenbock für den Papst herhalten. Es sei darum gegangen, den Papst "aus der Schusslinie zu nehmen". Der Sprecher der Erzbistums wies den Bericht am Sonntag entschieden zurück. An der Spitze des Ordinariats stand Anfang der achtziger Jahre, als H. trotz massiven sexuellen Missbrauchs von Kindern erneut als Seelsorger eingesetzt wurde, Erzbischof Joseph Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI. Ratzinger leitete dem Bericht zufolge auch die Sitzung, in der über H.s Aufnahme in München entschieden wurde. Als die Affäre H. Mitte März aufflog, sei er am Telefon eindringlich "gebeten" worden, die volle Verantwortung zu übernehmen, soll der Ex-Generalvikar Freunden geklagt haben. In einem Brief an seine Vertrauten schreibt Gruber, er habe eine fertig formulierte Stellungnahme zugefaxt bekommen und Änderungswünsche anmerken können. Über die Darstellung des Bistums und darüber, dass man ihm "eigenmächtiges Handeln" im Fall H. vorwarf, empfinde er jedoch großen Unmut. Auch der Ausdruck "Eigenmächtigkeit" sei nicht mit ihm abgesprochen gewesen. Bernhard Kellner, Sprecher des Erzbistums, hat derweil diese Darstellung entschieden zurückgewiesen. "Das ist frei erfunden", sagte er am Sonntag der Süddeutschen Zeitung. Dem Erzbistum liege eine Erklärung Grubers vor, in der er darlege, dass die Geschichte im Spiegel falsch sei. Er sei nicht vom Erzbistum dazu gedrängt worden, Ratzinger in Schutz zu nehmen. Vielmehr habe Gruber von sich aus die Verantwortung dafür übernommen, dass Pfarrer H. wiederholt in anderen Gemeinden eingesetzt wurde. Kellner sagte weiter, die nun zitierten Behauptungen seien bereits vor zwei Wochen in einem Brief aufgetaucht. Nach SZ-Informationen stammt dieser Brief von ehemaligen Absolventen des Germanicums, einem Ausbildungsseminar für Priester in Rom, das einst auch Gruber besucht hatte. Gruber sei zu keinem Zeitpunkt zu irgendetwas gezwungen worden, betonte Kellner. Jedoch habe Gruber für seine Stellungnahme Formulierungshilfen übernommen - dies aber nach gemeinsamer Absprache. ### Zusammenfassung: Sündenbock für den Papst? In der Affäre um den pädophilen Priester Peter H. wurde ein früherer Generalvikar möglicherweise zur Schuldübernahme gedrängt.
Sündenbock für den Papst? In der Affäre um den pädophilen Priester Peter H. wurde ein früherer Generalvikar möglicherweise zur Schuldübernahme gedrängt.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/katholische-kirche-missbrauch-erzwungenes-gestaendnis-1.14328
Katholische Kirche: Missbrauch - Erzwungenes Geständnis
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die britische Labour-Partei ist nach der Fernsehdebatte der Spitzenkandidaten in der Gunst der Wähler auf den dritten Platz hinter die Liberaldemokraten zurückgefallen. Einer am Freitag veröffentlichten Erhebung zufolge würden lediglich 28 Prozent der Befragten die Regierungspartei von Premierminister Gordon Brown wählen. Die traditionell dritte Kraft im Land, die Liberaldemokraten, legten auf 30 Prozent zu, während die Konservativen von Oppositionschef David Cameron auf 33 Prozent abrutschten, wie die Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der Zeitung Sun ergab. In der ersten Fernsehdebatte der Spitzenkandidaten in einem britischen Unterhaus-Wahlkampf hatte sich der Parteichef der Liberaldemokraten, Nick Clegg, in der Wahrnehmung der Zuschauer gegen Brown und Cameron durchgesetzt. Zahlreiche Kommentatoren urteilten deshalb, die Debatte habe eine neue politische Ära auf der Insel eingeläutet. Traditionell landen die Liberaldemokraten bei Unterhauswahlen abgeschlagen auf dem dritten Platz, weil das britische Wahlrecht bei der Sitzvergabe faktisch die beiden großen Parteien begünstigt. Thailand liefert sich mit einem Nachbarn wieder Feuergefechte, in Polen ist ein Nobelpreisträger bereit, wieder in die Politik einzusteigen - und die schwarz-gelbe Koalition einigt sich auf eine gemeinsame Linie. Auf den nächsten Seiten lesen Sie weitere Kurzmeldungen im Überblick. ### Zusammenfassung: Neuer Tiefpunkt für die Partei Gordon Browns: Neben den Tories haben auch die Liberaldemokraten Labour in Umfragen überholt. Kurzmeldungen im Überblick.
Neuer Tiefpunkt für die Partei Gordon Browns: Neben den Tories haben auch die Liberaldemokraten Labour in Umfragen überholt. Kurzmeldungen im Überblick.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/politik-kompakt-labour-partei-rutscht-auf-dritten-platz-1.12808
Politik kompakt - Labour-Partei rutscht auf dritten Platz
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Im Januar hat das Bundesverteidigungsministerium sich von ersten größeren Zweifeln noch nicht irritieren lassen. Jetzt dagegen hat das Ministerium die schärfste aller Konsequenzen gezogen - und die Verhandlungen mit dem Opferanwalt Karim Popal abgebrochen. Popal vertritt nach eigenen Angaben die Hinterbliebenen der Opfer des verheerenden Luftangriffs im nordafghanischen Kundus. Er hatte mehrfach mit Vertretern des Ministeriums verhandelt, wähnte sich dabei Mitte März sogar auf gutem Wege zu einer Einigung - und reagiert jetzt voller Zorn auf das Ende der Gespräche. Für Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ist das nicht schön: Neben den vielen anderen Baustellen bekommt er auch noch Krach mit dem Anwalt, der ihm in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schwerste Vorwürfe bis hin zur Lüge machte. Veränderte Sicht der Dinge Wer in dieser Sache warum und wie agiert und dabei auch Fehler gemacht hat, ist nicht mit absoluter Sicherheit zu klären. Richtig aber ist, dass es im Verteidigungsministerium wiederholt Zweifel gab, ob Popal der richtige sei für Verhandlungen, in denen es nicht um persönliche Entschädigungen geht, sondern um eine Förderung zahlreicher Projekte in exakt jener Gegend, in der vor gut einem halben Jahr, am 4.September 2009, bis zu 142 Afghanen durch einen Bombenangriff ums Leben kamen. Als Mitte Januar schon einmal Unsicherheiten auftraten, erklärte ein Sprecher Guttenbergs noch, man stehe zu den Gesprächen und sehe in Popal einen rechtmäßigen Vertreter der Opferinteressen. Er sagte: "Popal ist ein in Deutschland zugelassener Rechtsanwalt, der nachweisen konnte, dass er Opfer vertritt; deshalb verhandeln wir mit ihm weiter." Diese Sicht auf die Dinge hat sich inzwischen offenbar geändert. Laute Reaktion Hintergrund ist die Sorge, dass das Geld - einige Millionen Euro - bei einer weiteren Kooperation mit Popal nicht wirklich an den richtigen Stellen und zum Nutzen der richtigen Leute eingesetzt worden wäre. Entsprechende Zweifel wurden zuletzt während einer Reise von Staatssekretär Christian Schmitt nach Afghanistan in der vergangenen Woche deutlich, bei der Schmitt als Reaktion auf die Bedenken die Verbindung zum Unabhängigen Afghanischen Flüchtlingskomitee ausgebaut hat. Nun will Guttenbergs Ministerium künftig vor allem mit deren Vertretern verhandeln. Für Popal ist das ein Rückschlag. Entsprechend laut reagiert er. So wirft er Guttenberg Arroganz vor, weil er, Popal, aus der Zeitung vom Abbruch der Gespräche erfahren habe. Und er behauptet, Guttenberg sei vor dem Druck der Nato eingeknickt, die im Falle deutscher Zugeständnisse einen Präzedenzfall auch für andere Länder fürchte. Doch während diese Behauptung des Anwalts einfach so im Raum steht, will Popal an anderer Stelle konkret werden. Wie es heißt, bereite er nun eine Entschädigungsklage vor. ### Zusammenfassung: Karim Popal will Opfer des Bundeswehr-Luftangriffs bei Kundus vertreten. Das Verteidigungsministerium zweifelt an dem Anwalt. Der verschärft den Ton - und provoziert Krach mit Guttenberg.
Karim Popal will Opfer des Bundeswehr-Luftangriffs bei Kundus vertreten. Das Verteidigungsministerium zweifelt an dem Anwalt. Der verschärft den Ton - und provoziert Krach mit Guttenberg.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/afghanistan-kundus-affaere-der-zorn-des-opfer-anwalts-1.21143
Afghanistan: Kundus-Affäre - Der Zorn des Opfer-Anwalts
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Das Regensburger Amtsgericht befasst sich an diesem Freitag mit dem Holocaust-Leugner und Traditionalistenbischof Richard Williamson. Wegen Volksverhetzung hat die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über 12.000 Euro gegen den 70 Jahre alten Geistlichen, der der umstrittenen Piusbruderschaft angehört, beantragt. Da Williamsons Anwalt Matthias Loßmann dagegen Beschwerde eingelegt hat, werden die Vorwürfe nun in einem öffentlichen Verfahren verhandelt. Laut dem Verteidiger wird Williamson aber nicht selbst zu dem Prozess kommen. Williamson hatte im November 2008 am Rande einer Diakonweihe im Priesterseminar der Piusbruderschaft im oberpfälzischen Zaitzkofen einem schwedischen Fernsehteam ein Interview gegeben und dabei die Existenz von Gaskammern in den Konzentrationslagern angezweifelt. Der Bischof behauptete, die historische Evidenz spreche gegen die Existenz von Gaskammern zur NS-Zeit. Es seien nicht sechs Millionen Juden, sondern 200.000 bis 300.000 von den Nazis ermordet worden. Die zuständige Amtsrichterin muss nun klären, ob der Strafbefehl, der 120 Tagessätze zu je 100 Euro umfasst, angemessen ist. Der Papst hatte im Januar 2009 Williamson und drei weitere exkommunizierte Bischöfe der Bruderschaft Pius X. wieder in die katholische Kirche aufgenommen. Da gerade zu dieser Zeit auch der Inhalt des Interviews mit Williamson bekannt wurde, war die Entscheidung des Vatikans weltweit heftig kritisiert worden. Wer zehn Jahre Haft wegen eines Mordkomplotts gegen Obama erhält, was das Ehepaar Obama im vergangenen Jahr verdiente und warum eine UN-Untersuchung schwere Vorwürfe gegen die ehemalige Regierung Musharraf erhebt: Auf den nächsten Seiten lesen Sie weitere Kurzmeldungen im Überblick. ### Zusammenfassung: Das Regensburger Amtsgericht muss klären, ob der Strafbefehl gegen den Holocaust-Leugner angemessen ist. Kurzmeldungen im Überblick.
Das Regensburger Amtsgericht muss klären, ob der Strafbefehl gegen den Holocaust-Leugner angemessen ist. Kurzmeldungen im Überblick.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/politik-kompakt-prozessauftakt-gegen-bischof-williamson-1.6789
Prozessauftakt gegen Bischof Williamson
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ob das die Initialzündung war, die sich Britanniens Politiker für den Wahlkampf erhofft hatten? Zwischen Apathie und Antipathie schwankt die Stimmung bei den Wählern mehr als eine Woche nach Beginn des Wahlkampfs. Nun sollte die erste von drei Fernsehdebatten der Führer der drei größten Parteien wenn schon nicht Sympathien so doch Interesse wecken. Geschlagene 90 Minuten diskutierten Premierminister Gordon Brown, Konservativenchef David Cameron und der Führer der Liberaldemokraten Nick Clegg vor einem handverlesenen Studiopublikum in Manchester und vor Millionen von Zuschauern am Bildschirm. Noch nie hatte es ein derartiges Zusammentreffen vor Kameras in Britannien gegeben, und entsprechend nervös waren alle Beteiligten. Anderthalb Stunden währt auch ein Fußballspiel, nur dass die TV-Debatte subjektiv länger zu dauern schien, was wohl auch dem Umstand geschuldet war, dass es keine erholsame Halbzeitpause gab. Ein spannendes Spiel lieferten sich Brown, Cameron und Clegg nicht unbedingt. Denn neue Argumente hatten sie nicht zu bieten. Sie spulten im Wesentlichen die bekannten Standpunkte ihrer Parteien ab. Aber spielen Inhalte wirklich eine entscheidende Rolle bei einem solchen Schlagabtausch? Oder sind es nicht Auftreten, Aussehen, Charisma, auf die Zuschauer achten? Oder auf jenen Moment, in dem einer der Protagonisten sich einen entscheidenden Schnitzer leistet? Äußerlichkeiten waren ja schon zu Beginn der Woche entscheidend, als die drei Parteien ihre Wahlprogramme vorstellten. Es wird nicht viele Wähler geben, die sich in diesen Zeiten von Soundbites, Twitter-Häppchen und ultrakurzen Video-Clips die Mühe machen, solche oft in undurchdringlicher Politprosa verfasste Dokumente durchzulesen. Britanniens Parteien aber machten es den Wählern leicht. Ein Blick auf den Umschlag der Manifeste genügte, um zu wissen, was sich in ihnen verbarg. Labour entschied sich für eine Art von realsozialistischem Plakatmotiv, auf dem eine glückliche Familie einen Sonnenaufgang bestaunt. Die Botschaft: In krisenhaften Zeiten ist nur auf den Staat Verlass. Das Wahlprogramm der Torys erinnerte an den Jahresbericht eines Unternehmens: Hardcover statt broschiert, in seriösem, nüchternen Dunkelblau. Kein Bild schmückt den Einband, sondern nur der schmucklose Titel "Einladung in die britische Regierung". Jeder Bürger sollte wohl das Gefühl haben, dass er nur dieses Büchlein vorweisen müsse, um sich um einen Kabinettsposten zu bewerben: Alle Macht dem Bürger, denn er weiß besser, was für ihn richtig ist, als eine gesichtslose Staatsbürokratie. Die kleinen Liberaldemokraten verpackten ihre Wahlversprechen in einer Publikation, die an jene Broschüren erinnert, die in den Warteecken von Arbeits- oder Sozialämtern herumliegen: mit nichtssagendem Streifenmuster in Pastellfarben. Wir meinen es gut, wir sind vernünftig, sagte dieser Titel, aber leider sind wir auch ein wenig langweilig. Weder diese Programme noch die Debatte dürften die Wähler in den 650 Wahlkreisen zwischen Cornwall im Südwesten und den Shetland-Inseln im Nordosten elektrisiert haben. Gleichgültigkeit oder gleich Zorn über eine als korrupt und selbstsüchtig verschrieene Politikerkaste überwiegen wohl weiterhin das Interesse an Programmen. Klare Verhältnisse bevorzugt Großes Vertrauen bringen die Wähler keiner Partei und ihren Führern entgegen. Der Spesenskandal, der die unehrlichen Bereicherungsversuche von Hunderten von Abgeordneten aller Parteien enthüllte, hat lediglich den Zynismus verschärft, den viele Briten ohnehin der Politik entgegenbringen. Nur vier Prozent der Befragten vertrauen laut einer Umfrage darauf, dass die Steuerpläne der Parteien glaubwürdig sind. Ungewöhnlich ist zudem, dass sich fast jeder dritte Wähler nach dem Wahltag eine Situation wünscht, in der keine Partei eine Mehrheit hat. In diesem Fall, so die Überlegung, wären Brown oder Cameron zu einer Art Koalition mit Cleggs Liberaldemokraten gezwungen. Bislang galt ein sogenanntes "hung parliament" als Horrorszenario in einem Land, das klare Verhältnisse bevorzugt. Es ist möglich, dass die Fernsehdebatte eine derartige Situation einen Schritt näher gebracht hat. Denn der offenkundige Sieger der ersten Fernsehdebatte war fraglos Nick Clegg. Er war sympathischer, überzeugender, einfach mehr ein Mensch aus Fleisch und Blut als seine wächsern wirkenden Konkurrenten. Vor allem Tory-Führer Cameron schien zu merken, welch gefährlicher Rivale ihm da zu erwachsen droht. Dies spürte offenkundig auch der Premierminister. Doch Gordon Brown zog daraus andere Konsequenzen: Ganz unverhüllt umwarb er den Liberaldemokraten: Nick, so schmeichelte er ihm ein ums andere Mal, stimme doch mit ihm überein, nicht wahr? Am 7. Mai wird man wissen, ob er damit recht behält. ### Zusammenfassung: Die erste Fernsehdebatte der britischen Spitzenkandiaten gewinnen weder Premier Brown noch Tory-Chef Cameron - sondern Clegg, der Chef der Liberaldemokraten, überzeugt.
Die erste Fernsehdebatte der britischen Spitzenkandiaten gewinnen weder Premier Brown noch Tory-Chef Cameron - sondern Clegg, der Chef der Liberaldemokraten, überzeugt.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/wahl-in-grossbritannien-der-lachende-dritte-1.17301
Wahl in Großbritannien - Der lachende Dritte
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Fast nebenbei hat am Donnerstag Papst Benedikt XVI. zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche Bezug genommen. "Wir Christen haben auch in jüngster Zeit oft das Wort Reue vermieden, weil es uns als zu hart erschienen ist", sagte Papst Benedikt XVI. am Donnerstag. "Aber "jetzt, unter den Angriffen der Welt, die von unseren Sünden spricht, sehen wir, dass es eine Gnade ist, Buße tun zu können. Und wir sehen, wie notwendig es ist, Buße zu tun und zu erkennen, was falsch ist in unserem Leben." Das Kirchenoberhaupt fuhr fort: "Der Schmerz der Reue bedeutet Reinigung und Veränderung." Der Papst hat keinen spektakulären Anlass gesucht, um zumindest im Ansatz die Worte zu finden, auf die so viele seit Wochen gewartet haben. Benedikt XVI. sprach sie in einer Predigt während einer Messe in der Paolinischen Kapelle des Vatikan vor Mitgliedern der Päpstlichen Bibelkommission aus. Diese Mahnung zu Reue und Buße des Papstes stand in Zusammenhang mit einer Ausführung zum Thema "Primat des Gehorsams vor Gott". Der Text wurde von der italienischen Agentur Ansa verbreitet, Radio Vatikan veröffentlichte ihn unter der Überschrift: "Der Gehorsam gegenüber Gott macht den Menschen wirklich frei, auch, um sich der Diktatur des Konformismus zu widersetzen." Die Passage, in der Papst Benedikt XVI. offenkundig Bezug nimmt auf die Angriffe, unter denen die Kirche wegen der zahlreichen Missbrauchsfälle durch Priester und andere Kirchenbedienstete in vielen Ländern steht, taucht dort jedoch erst gegen Schluss des Beitrages auf. Demonstration für den Papst Das Kirchenoberhaupt sagte am Donnerstag weiter, es gehe darum, sich dem Vergeben zu öffnen, sich auf die Vergebung vorzubereiten, sich verändern zu lassen. Deutlicher hat sich der Papst bisher nur in seinem Hirtenbrief an die Gläubigen in Irland vom 20. März. geäußert. Am Wochenende fliegt Benedikt XVI. nach Malta, es ist seine erste Auslandsreise seit Bekanntwerden der Missbrauchsskandale. Auch dort gibt es mehrere Dutzend Opfer. Einige von ihnen haben gebeten, dass der Papst sich mit ihnen treffen soll. Unterdessen hat wegen der Vorwürfe gegen den Papst die vatikanische Kleruskongregation die Priester weltweit zu einer Solidaritätsdemonstration für das Kirchenoberhaupt aufgerufen. Die Kundgebung soll am 11.Juni auf dem Petersplatz in Rom stattfinden. Kardinal Claudio Hummes, rief in einem Brief an 400.000 Geistliche aus aller Welt zu der Aktion auf. "Es geht darum, unserem geliebten Papst Benedikt XVI. unsere Solidarität, unsere Unterstützung, unser Vertrauen zu zeigen", schrieb er in dem Brief, den die Glaubenskongregation am Donnerstag im Internet veröffentlichte. Eine ähnliche Aktion plant das italienische Bündnis laizistischer Gruppen für Mitte Mai. ### Zusammenfassung: Eher nebenbei äußert sich Papst Benedikt zum Missbrauchsskandal. Der Vatikan will unterdessen Hunderttausende Priester in Rom für ihr Oberhaupt demonstrieren lassen.
Eher nebenbei äußert sich Papst Benedikt zum Missbrauchsskandal. Der Vatikan will unterdessen Hunderttausende Priester in Rom für ihr Oberhaupt demonstrieren lassen.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/papst-benedikt-zum-missbrauchsskandal-ein-bisschen-reue-1.19774
Papst Benedikt zum Missbrauchsskandal - Ein bisschen Reue
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Am 24. April wählt Österreich den Bundespräsidenten. Noch nie hat ein Herausforderer gegen ein amtierendes Staatsoberhaupt gewonnen. Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) hat folglich keinen eigenen Kandidaten gegen den Amtsinhaber Heinz Fischer aufgestellt, einen einst führenden Sozialdemokraten. Die Führungsebene der Christsozialen empfiehlt ihren Anhängern, zur Wahl zu gehen, aber eine ungültige Stimme abzugeben. Die rechtsradikale Freiheitliche Partei (FPÖ) wiederum nutzt den Fehlstart ihrer Kandidatin zur Bereinigung interner Frontlinien. Der Dritte im Bunde ist ein Außenseiter, ein christlicher Kandidat, der mit seiner demonstrativen Frömmelei sogar die Abwehr der Kirche herausfordert. Keine Erstattung von Wahlkampfkosten Die ÖVP war nicht nur zu ängstlich, den würdevoll und vorsichtig amtierenden Heinz Fischer herauszufordern. Es gibt auch keine Wahlkampfkostenerstattung. Die Partei weigert sich jedoch, Fischers Wiederwahl zu empfehlen. Hohe ÖVP-Provinzfunktionäre orakelten, "bürgerliche Wähler" würden angesichts des "Altsozialisten" Fischer doch lieber die von den Rechtsradikalen aufgestellte Barbara Rosenkranz wählen. Diese Aussage verstört viele Österreicher. Barbara Rosenkranz wird oft zugeschrieben, dass sie im Windschatten nationalsozialistischen Gedankengutes segelt. Wiens Israelitische Kultusgemeinde nannte Rosenkranz' Nominierung eine Beleidigung der Opfer der Judenverfolgung. Rosenkranz zweifelt an Strafen für Nazis So hat die ÖVP-Führung auf Bundesebene nun mehr oder minder deutlich ihren Leuten geraten, ungültig zu stimmen. Die Grünen, die ihren Anhängern raten, Fischer zu wählen, sehen darin einen bösen Fauxpas: Wer zur Kandidatin Rosenkranz nichts zu sagen habe, verharmlose den Nationalsozialismus, finden sie. Amtsinhaber Fischer selbst aber nehmen die Grünen übel, dass er nicht eindeutig ausschließen will, je eine Bundesregierung mit FPÖ-Beteiligung zu vereidigen. Die zehnfache Mutter Rosenkranz hatte zunächst die Zustimmung der Neuen Kronen Zeitung, des bestimmenden, ultrakonservativen Revolverblattes des Landes. Dann zweifelte sie am Verbotsgesetz, das Betätigung im Sinne des Nationalsozialismus mit hohen Strafen bedroht. Krone-Herausgeber Hans Dichand verlangte von ihr eine eidesstattliche Erklärung, dass sie die Gräuel der NS-Zeit nicht anzweifele - die Rosenkranz prompt abgab. Es hatte in der Krone-Redaktion sogar einen Aufstand gegen den Kurs des Herausgebers gegeben, ein bis dato unerhörter Vorgang. Mit ihrer Demutsgeste hat Rosenkranz für ihre Anhänger an Glaubwürdigkeit verloren. Erfahren Sie auf Seite 2 mehr über Barbara Rosenkranz und den Kandidaten der Christlichen Partei Österreichs, der seinen Wahlkampf mit einer katholischen Messe eröffnete. ### Zusammenfassung: Österreichs rechtsradikale FPÖ schickt die zehnfache Mutter Barbara Rosenkranz ins Rennen ums Präsidentenamt. Ihre eindeutigen Parolen verstören viele Wähler.
Österreichs rechtsradikale FPÖ schickt die zehnfache Mutter Barbara Rosenkranz ins Rennen ums Präsidentenamt. Ihre eindeutigen Parolen verstören viele Wähler.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreich-braeunliche-bewerberin-1.7642
Österreich - Bräunliche Bewerberin
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Mir geht es um den Schutz des Feldlagers" Den künftigen Wehrbeauftragten des Bundestags, Hellmut Königshaus (FDP), bewegen die Ausrüstungsmängel in Afghanistan. Süddeutsche Zeitung: Herr Königshaus, für Ihren Vorschlag, Leopard-Kampfpanzer ins afghanische Kundus zu schicken, hagelt es jetzt Kritik. Fühlen Sie sich missverstanden? Hellmut Königshaus: Ja. Ich habe ja nicht gefordert, was jetzt kritisiert wird. Ich habe vorgeschlagen, die Panzer zum Schutz des Feldlagers und des Flughafens einzusetzen, nicht sie auf Patrouille zu schicken. Und ich wollte auf die bestehenden Ausrüstungsmängel hinweisen. Die sind vielfach angesprochen worden. SZ: Warum äußern Sie sich überhaupt zu diesen Fragen? Königshaus: Neue Herausforderungen verlangen neue Antworten. Auch Unionspolitiker fordern Ähnliches. SZ: Warum überlassen Sie es denn nicht der militärischen Führung, über die Ausrüstung der Einsatzkräfte zu entscheiden? Königshaus: Wir haben es in Afghanistan mit einer neuen Gefahrenlage zu tun, das dürfen wir als Abgeordnete nicht ignorieren. Die Soldatinnen und Soldaten sind vom Deutschen Bundestag entsandt worden. Ich habe bei den Entscheidungen über die Afghanistanmandate stets zugestimmt, und ich fühle mich deshalb sehr persönlich dafür verantwortlich, dass unseren Soldaten alles für ihren Schutz zur Verfügung gestellt wird. SZ: Selbst höchste Offiziere sagen, die Leopard-Panzer seien zu schwer und zu unbeweglich für den Einsatz im Raum Kundus. Königshaus: Niemand behauptet, dass irgendein Einsatzmittel für alle Situationen optimal einsetzbar wäre. Es geht mir um einen vernünftigen Mix, den der Kommandeur vor Ort je nach Situation bestimmen muss. Aber dafür muss er die Mittel erst einmal zur Verfügung haben. Und wenn die bestgeeigneten Einsatzmittel nicht, jedenfalls noch nicht in genügender Stückzahl, zur Verfügung stehen, dann muss man eben sehen, was man stattdessen bereitstellen kann. SZ: Experten sagen auch, schwere Waffen eignen sich zur Bekämpfung befestigter Ziele, nicht aber für den Guerillakampf? Königshaus: Das ist ja auch nicht der Kern meiner Forderung. Mir geht es um den Schutz des Feldlagers und des Flugplatzes in Kundus. Durch den Einsatz des Leopard könnten andere Fahrzeuge für Patrouillenfahrten freigesetzt werden. Im Übrigen haben die kanadischen und die niederländischen Verbündeten im Süden mit ihren schweren Waffen gute Erfahrungen gemacht. SZ: Wie kommen Sie zu Ihrer Einschätzung, die so stark von der Meinung der Bundeswehr-Führung abweicht? Königshaus: Ich stütze mich zunächst auf die Erfahrungen, die wir im Kosovo-Einsatz gemacht haben. Damals wurde auch der Leopard 2 eingesetzt, und zwar in weit ungünstigerem Gelände. Die kanadischen, niederländischen und dänischen Verbündeten setzen in Afghanistan ebenfalls mit großem Erfolg auf einen Mix von Einsatzmitteln. Neulich in Halifax haben mich kanadische Offiziere gefragt, warum wir Deutschen denn auf diejenigen Mittel verzichten, die sie von uns geleast haben und nun selbst mit großem Erfolg einsetzen, also die Leos. SZ: Wäre es nicht besser, mehr geschützte Fahrzeuge wie den Dingo oder den Schützenpanzer Marder zu beschaffen? Vor allem für die Ausbildung an diesen Fahrzeugen in der Heimat vor dem Einsatz fehlt doch das Gerät. Königshaus: Der Verteidigungsminister hat angekündigt, die Bundeswehr werde noch in diesem Jahr bis zu 200 weitere gepanzerte Fahrzeuge nach Afghanistan verlegen. Das begrüße ich sehr. Aber auch in der Heimat werden die Fahrzeuge, die im Einsatz benutzt werden, für die Ausbildung der Soldaten benötigt. SZ: Geht die Debatte nicht in die falsche Richtung? Man diskutiert, wie ein Krieg gewonnen werden kann. Von zivilem Aufbau ist mittlerweile keine Rede mehr. Königshaus: Da haben Sie recht. Wir sind in Afghanistan, um aufzubauen. Wir schützen den Aufbau, nicht umgekehrt. Aber ohne Sicherheit gibt es eben auch keinen Aufbau. ### Zusammenfassung: Hellmut Königshaus, der künftige Wehrbeauftragte des Bundestags, verteidigt die Idee, Kampfpanzer nach Kundus zu schicken.
Hellmut Königshaus, der künftige Wehrbeauftragte des Bundestags, verteidigt die Idee, Kampfpanzer nach Kundus zu schicken.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-ausruestung-mir-geht-es-um-den-schutz-des-feldlagers-1.9599
"Bundeswehr-Ausrüstung - ""Mir geht es um den Schutz des Feldlagers"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider hat die umstrittenen Äußerungen seiner zurückgetretenen Vorgängerin Margot Käßmann zur Afghanistan-Politik verteidigt. "Die jüngsten Vorfälle zeigen, dass Margot Käßmann mit ihren Predigten zum Thema Afghanistan völlig richtig lag", sagte Schneider der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Zugleich forderte er die Politik auf, sich Gedanken über eine Rückzugsstrategie zu machen. Käßmanns Einwurf habe heute noch Bestand: "Da ist vieles noch nicht gut", sagte Schneider laut Vorabmeldung unter Anspielung auf die Neujahrspredigt der früheren Vorsitzenden des EKD. In dieser prekären Situation sei es um so dringlicher, eine genaue politische Strategie zu entwickeln, wie es mit Afghanistan weitergehe. "Noch immer wird zu wenig über Ziele, Mittel und die Beendigung des Einsatzes nachgedacht", sagte der EKD-Ratsvorsitzende: "Da muss die Politik mal viele kluge Leute zusammentrommeln, um die Gesamtsituation ganz genau zu erfassen, auch um über eine Abzugsstrategie zu reden." Der rheinische Präses begrüßte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Trauerfeier für die drei getöteten Bundeswehrsoldaten "umgangssprachlich" von Krieg gesprochen habe, auch wenn man völkerrechtlich den Konflikt anders beschreibe. "Man kommt nicht weiter, wenn man die Dinge nicht beim Namen nennt. Wir haben in Afghanistan einen Krieg", unterstrich Schneider. Der Bundeswehrverband forderte unterdessen eine offene Debatte über den Afghanistan-Einsatz im Bundestag. Der stellvertretende Verbandsvorsitzende Wolfgang Schmelzer sagte der Augsburger Allgemeinen, "sprachgebrauchlich" könne dort "von einem Guerillakrieg gesprochen werden". ### Zusammenfassung: EKD-Präses Schneider wiederholt die Kritik seiner Vorgängerin Käßmann zur Afghanistan-Politik.
EKD-Präses Schneider wiederholt die Kritik seiner Vorgängerin Käßmann zur Afghanistan-Politik.
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https://www.sueddeutsche.de/politik/ekd-und-afghanistan-kaessmann-lag-voellig-richtig-1.22315
"EKD und Afghanistan - ""Käßmann lag völlig richtig"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die israelische Regierung hat neue Aufenthaltsbestimmungen für die 2,4 Millionen im besetzten Westjordanland lebenden Menschen erlassen. Sie könnten die Ausweisung oder die Festnahme von Tausenden Palästinensern zur Folge haben. Die Anordnung gilt für im Westjordanland lebende Palästinenser, die im von der Hamas regierten Gazastreifen geboren wurden oder in deren Ausweis eine Adresse im Gazastreifen vermerkt ist, berichtete die Zeitung Haaretz. Betroffen seien auch die Angehörigen dieser Palästinenser, selbst wenn sie aus dem Ausland stammen. Mit dem Dekret, das am Dienstag in Kraft trat, sollen Menschen ausgewiesen werden, die sich nach israelischer Sicht "illegal" im Westjordanland aufhalten. Verstöße sollen mit bis zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 7500 Schekel (1500 Euro) geahndet werden. Der palästinensische Ministerpräsident Salam Fajad warf Israel vor, Zehntausende Menschen deportieren zu wollen. Die beiden Militärerlasse seien so weit gefasst, dass Israel ganze Landstriche von ihren Bewohnern befreien könne. Nach Ansicht von Fajad besteht auch die Gefahr, dass Tausende in Ostjerusalem lebende Familien zwangsweise abgeschoben werden. Fajad warf Israel einen Verstoß gegen das internationale humanitäre Völkerrecht sowie Entscheidungen des UN-Sicherheitsrates vor. Israel wolle mit der Maßnahme seine Besatzung verschärfen, zusätzliches Land der Palästinenser enteignen und den Ausbau von Siedlungen vorantreiben. Zehn israelische Menschenrechtsorganisationen haben inzwischen den israelischen Verteidigungsminister Ehud Barak aufgefordert, die Militärbefehle auszusetzen. Auch die Europäische Union verlangt Aufklärung über die neuen Bestimmungen. Dies sagte der spanische Außenminister und amtierende EU-Ratsvorsitzende Miguel Ángel Moratinos am Dienstag nach einem Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Salam Fajad in Madrid. Der Erlass war am 13. Oktober 2009 von dem für das Westjordanland zuständigen Kommandeur Gadi Schamni unterzeichnet worden und muss sechs Monate später - also an diesem Dienstag - in Kraft treten. Bisher haben die israelischen Zivilgerichte Ausweisungen dieser Art abgelehnt. Allerdings unterstellt das Dekret diese Verfahren laut Haaretz nun Militärgerichten, die den Anweisungen der Armee-Spitze verpflichtet sind. ### Zusammenfassung: Israel erlässt Bestimmungen für die Bewohner des Westjordanlands. Theoretisch können Tausende Palästinenser ausgewiesen werden. Menschenrechtsgruppen laufen Sturm.
Israel erlässt Bestimmungen für die Bewohner des Westjordanlands. Theoretisch können Tausende Palästinenser ausgewiesen werden. Menschenrechtsgruppen laufen Sturm.
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https://www.sueddeutsche.de/politik/palaestinenser-im-westjordanland-drakonische-aufenthaltsregeln-1.1854
Palästinenser im Westjordanland - Drakonische Aufenthaltsregeln
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: US-Vizepräsident Dick Cheney saß im Bunker, als er im Fernsehen verfolgen musste, wie die Zwillingstürme des World Trade Center in New York zusammenstürzten, getroffen von zwei Flugzeugen, die Terroristen gelenkt hatten. "Es hätte noch viel schlimmer kommen können, wenn sie Nuklearwaffen gehabt hätten", soll es ihm angesichts der Schreckensbilder entfahren sein, wie später einer seiner Berater berichtete. Kurz nach den Anschlägen des 11. September 2001 aber erhielt die CIA die alarmierende Nachricht, dass Al-Qaida-Chef Osama bin Laden sich nicht länger damit begnügte, sein Interesse an der Atombombe zu erklären. Er versuchte tatsächlich, der ultimativen Waffe näherzukommen. Nur Wochen vor den Anschlägen, im August 2001, hatte er in Kabul, damals unter Kontrolle der radikal-islamischen Taliban, die beiden Pakistaner Sultan Baschiruddin Machmud und Chaudiri Abdul Madschid getroffen. Sie waren als Chefs der Umma Tamir-e-Nau aus Islamabad angereist, einer Organisation, die offiziell Entwicklungshilfe für Afghanistan betrieb. Doch Bin Laden interessierte etwas anderes: Die beiden hatten bis Ende der neunziger Jahre in leitender Funktion in Pakistans Atomwaffenprogramm gewirkt, bevor die Regierung sie kaltstellte. Nun diskutierte der Terrorfürst mit den beiden Männern, wie al-Qaida an die Bombe kommen könnte. "Dieser Typ war unser absoluter Albtraum", sagte ein US-Geheimdienstler der New York Times über Machmud. "Er hatte Zugang zum gesamten Programm. Der wusste, was er macht." Zugleich teilte Machmud die radikalen politischen Ideen der Islamisten. Auf Druck der Amerikaner zog die pakistanische Regierung die Männer im Oktober 2001 aus dem Verkehr, doch spätestens seit diesem Ereignis gilt in weiten Teilen der Welt nuklearer Terrorismus als reale Bedrohung. Hatte Pakistans Regierung 2001 noch behauptet, "Männer in Höhlen" könnten keine Atomwaffe bauen, sind sich die Experten mittlerweile weitgehend einig, dass "Terroristen eine improvisierte Atomwaffe bauen könnten", sagt David Albright, Chef des unabhängigen Institute for Science and International Security in Washington. Sie wären seiner Meinung nach wohl auf die Unterstützung kundiger Ingenieure oder Wissenschaftler angewiesen. "Aber niemand kann ausschließen, dass es in Iran oder Nordkorea einen Typen wie Abdul Qadir Khan gibt, der bereit ist, für genug Geld auch Terroristen zu helfen", sagt Albright mit Blick auf den Atomschmuggler aus Pakistan, der Baupläne für die Bombe an Libyen und offenbar auch an Iran verkauft hat. "Ziviles Plutonium ist in der Welt unterwegs" Schwieriger sei es, an genug hochangereichertes Uran oder Plutonium zu gelangen. Während die militärischen Bestände meist "gut geschützt" seien, "ist ziviles Plutonium in der Welt unterwegs", warnt Albright - zwischen Kernkraftwerken, Wiederaufarbeitungsanlagen, Brennstabfabriken. Mit solchem Material lasse sich eine Bombe mit einigen hundert Tonnen Sprengkraft fabrizieren. Dieses Plutonium so sicher zu machen "wie das Gold in Fort Knox", hält Albright für schwierig. Die Kosten würden enorm steigen, daran habe die Nuklearindustrie kein Interesse. Attacken auf Atomanlagen in Pakistan haben zudem die Aufmerksamkeit jüngst auf ein anderes Szenario gelenkt: Terroristen könnten gleich versuchen, dem Militär einen kompletten Sprengkopf zu stehlen. Sie könnten sich Zugang verschaffen, indem sie korrupte Offiziere bestechen oder Sympathisanten in der Armee suchen. Dem Militär sei dieses Risiko bewusst, sagt Bruce Riedel von der Brookings Institution, ein früherer CIA-Analyst. Inzwischen habe Pakistan die Waffen besser gesichert und mit Sicherheitscodes ausgerüstet, die verhindern sollen, dass Unbefugte sie zünden. Umstritten ist, wie wahrscheinlich es ist, dass es Terroristen trotz der Schwierigkeiten beim Bau gelingt, eine Atombombe zu zünden. Harvard-Professor Graham Allison, Autor eines Buchs über Nuklearterrorismus, hält es "für wahrscheinlicher, dass es in den nächsten fünf Jahren auf der Welt zu einem nuklearen oder biologischen Anschlag kommt", als dass dies nicht geschieht. Das aber schließt schmutzige Bomben ein, die strahlende Stoffe durch konventionellen Sprengstoff in der Umwelt verteilen. "Wahrscheinlichkeit bei weniger als einem Prozent" David Albright sieht die Wahrscheinlichkeit einer von Terroristen verursachten echten Nuklearexplosion wie in Hiroshima "bei weniger als einem Prozent". Zugleich warnt er, die Folgen würden "derart katastrophal ausfallen, dass die Welt danach nicht mehr die gleiche wäre". Im Vergleich mit einer Atomexplosion in einer Metropole wie New York würde selbst der 11. September verblassen - Zehntausende würden sterben, Hunderttausende verletzt und verstrahlt werden. Für David Albright ist daher klar, dass der Nukleargipfel von US-Präsident Barack Obama nötig ist: "Wenn die Wahrscheinlichkeit, mit einem Flugzeug abzustürzen, nur ein halbes Prozent betrüge - niemand würde mehr fliegen", sagt er. ### Zusammenfassung: Viele Experten trauen Terroristen zu, eine Atomwaffe zu bauen. Die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe mag gering erscheinen - doch der Schaden wäre verheerend.
Viele Experten trauen Terroristen zu, eine Atomwaffe zu bauen. Die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe mag gering erscheinen - doch der Schaden wäre verheerend.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/angst-vor-dem-atomterrorismus-der-ungewissheit-ausgeliefert-1.21728
Angst vor dem Atomterrorismus - Der Ungewissheit ausgeliefert
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf dem Atomgipfel in Washington bessere juristische Mittel zur Sicherung von nuklearem Material gefordert, das dem Bau einer sogenannten schmutzigen Bombe dienen könnte. Hier brauche es "internationale Rechtssicherheit", mahnte Merkel am Montagabend in der US-Hauptstadt. Nach den Worten von Merkel fehlt der internationalen Gemeinschaft zur wirksamen Sicherung von Atommaterial vor Terroristen ein gemeinsames Rechtssystem. Sie sagte in der Nacht zum Dienstag (MESZ): "Es ist darauf hingewiesen worden, dass (...) gar keine juristischen Mechanismen existieren, mit denen die Staaten belangt werden können, die Nuklearmaterial an terroristische Organisationen weitergeben. Wir brauchen also eine internationale Rechtssicherheit." Die Staats- und Regierungschefs von Russland bis zu den USA seien von dem gemeinsamen Ziel geleitet, die Sicherung nuklearen Materials umfassend zu verbessern und die richtigen Antworten auf die Bedrohungen des 21. Jahrhunderts zu finden, sagte Merkel. Sie mahnte, die Weiterverbreitung atomarer Waffen an Terrororganisationen sei ein reales Problem. Seit Ende des Kalten Krieges wachse die Gefahr durch von Terroristen ausgelöste (asymmetrische) Konflikte und Kriege immer weiter. Zum Ende des ersten Sitzungstages lobte Merkel die Arbeit von US-Präsident und Gastgeber Barack Obama. Die Kanzlerin wird nach dem Abschluss des Gipfels am späten Dienstagabend (MESZ) mit Obama zusammentreffen, danach reist sie nach Kalifornien weiter. Bei der Konferenz geht es konkret darum, Mittel und Wege zu finden, damit islamistische Fanatiker und Terroristen nicht in den Besitz von Nuklearmaterial kommen, mit dem sie Atombomben bauen können. Fast 50 Länder sind in Washington vertreten. Iran und Nordkorea sind allerdings nicht dabei. Es heißt, die Gipfelteilnehmer wollten sich darauf einigen, dass der Schmuggel von spaltbarem Material künftig weltweit strenger bestraft wird. Außerdem solle in einer Abschlusserklärung eine genauere "Buchführung" über Nuklearmaterial-Bestände gefordert werden. Obamas Berater für Terrorismus, John Brennan, betonte, es gebe "klare Hinweise", dass das Terrornetz al-Qaida in den vergangenen Jahren mehrfach versucht habe, in Besitz von Nuklearmaterial zu kommen. Al-Qaida arbeite dabei mit internationalen Banden zusammen, die sich auf den Schmuggel mit spaltbarem Material konzentrierten. USA sehen Fortschritt bei Iran-Sanktionen Unterdessen wies Pakistan Berichte zurück, dass es die Produktion von atomwaffentauglichem Brennstoff ausweiten wolle. Der pakistanische Premierminister Yousuf Raza Gilani nannte einen entsprechenden Bericht der New York Times nicht wahr. Das Blatt hatte unter Berufung auf Geheimdienst-Satellitenaufnahmen berichtet, Pakistan baue für eine "zweite Generation" von Nuklearwaffen drei neue Atomanlagen. Die Ukraine will ihr hochangereichertes Uran innerhalb von zwei Jahren loswerden. Ein Großteil des Materials, das für Atomwaffen verwendet werden könnte, solle noch dieses Jahr außer Landes geschafft werden, sagte Präsident Viktor Janukowitsch bei einem Treffen mit Obama in Washington. Obama sprach von einem "historischen Schritt". Unklar war zunächst, wohin das gefährliche Uran kommen soll. Sowohl die USA als auch Russland würden dabei eine entscheidende Rolle spielen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, am Montag. Die Ukraine, ein früherer Sowjet-Staat, habe nach wie vor genug hochangereichertes Material, um mehrere Atomwaffen zu bauen, meinte Gibbs. Auf einem anderen Feld der Außenpolitik näherten sich Peking und Washington an. Die USA sehen Fortschritte bei ihren Gesprächen mit China über schärfere Iran-Sanktionen. Chinas Staatschef Hu Jintao habe bei einem Gespräch mit Präsident Barack Obama signalisiert, in dieser Frage mit den USA zusammenarbeiten zu wollen, sagte ein Mitarbeiter des Weißen Hauses nach dem Treffen am Rand des Nukleargipfels in Washington. Obama habe die Dringlichkeit unterstrichen, "und die Chinesen haben klargemacht, dass sie bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten", sagte Obamas Asien-Berater Jeff Bader. Es solle innerhalb von Wochen eine neue UN-Resolution geben. "Die Resolution wird dem Iran die Kosten der weiteren Verfolgung eines Atomprogramms verständlich machen", sagte Bader. Dagegen machte Brasilien in Washington klar, dass es eher auf Dialog mit Teheran setzt. Es sei besser zu reden, als Sanktionen zu verhängen. "Brasiliens Position ist, dass bis zuletzt Gespräche geführt werden sollten", sagte der brasilianische Verteidigungsminister Nelson Jobim. Die internationale Gemeinschaft solle "die geostrategische Umgebung des Irans analysieren", in der es "viele Länder mit Atomwaffen" gebe. Teheran sollten Garantien gegeben werden, dass der Iran nicht angegriffen werde. ### Zusammenfassung: Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert, energisch gegen illegalen Nuklearhandel vorzugehen und verlangt juristische Mittel zur Sicherung von radioaktivem Material.
Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert, energisch gegen illegalen Nuklearhandel vorzugehen und verlangt juristische Mittel zur Sicherung von radioaktivem Material.
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https://www.sueddeutsche.de/politik/atomgipfel-in-washington-merkel-warnt-vor-schmutzigen-bomben-1.17309
"Atomgipfel in Washington - Merkel warnt vor ""schmutzigen Bomben"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die konservative Bürgerunion Bund Junger Demokraten (Fidesz) und ihr Führer Viktor Orbán haben den ersten Durchgang der Parlamentswahlen in Ungarn haushoch gewonnen. 52,8 Prozent der Wähler stimmten für Orbáns Partei, teilte die Landeswahlkommission (OVB) bei einem Auszählungsstand von 98,9 Prozent der abgegebenen Stimmen mit. Die bisher regierenden Sozialisten (MSZP) sind von nahezu 46 Prozent auf etwa 19,3 Prozent der Stimmen geschrumpft. Sie wollen die Wahl aber wegen Problemen bei der Stimmabgabe anfechten. Die Sozialisten wurden aber nicht von der rechtsextremen Partei Jobbik ("Das bessere Ungarn") überholt. Jobbik holte dennoch zwischen 16,7 Prozent und zieht damit auf Anhieb ins Parlament ein und komplettiert den gewaltigen Rechtsruck in dem mitteleuropäischen Schlüsselstaat. Jobbik hatte Orbán im Wahlkampf mit schrillem Chauvinismus weit rechts überholt. Auch die links-ökologische Partei "Politik kann anders sein" (LMP) schaffte mit 7,4 Prozent erstmals den Sprung in die Volksvertretung. Die Wahllokale schlossen offiziell um 19 Uhr. Vielerorts mussten sie aber wegen einer neuen Wahlordnung, die bestimmte Lokale zur Stimmabgabe vorschreibt, länger offen bleiben, da sich lange Schlangen gebildet hatten. Deswegen verzögerten sich offizielle Ergebnisse bis in die Nacht. Insgesamt gingen weniger Bürger an die Urnen als 2006. Bis zum Ende hatte sich eine teils gereizte, teils resignierte Wende-Stimmung im Land und der Hauptstadt gehalten. "Wir werden am Montag in einem neuen Land aufwachen", erklärte Fidesz-Chef Orbán. Die Freien Demokraten (SZDSZ), die sieben der letzten acht Jahre in Koalition mit dem MSZP, den sozialdemokratisch Erben der alten kommunistischen Arbeiterpartei, Ungarn regierten, sind den Umfragen zufolge endgültig gescheitert und nicht mehr im Parlament. Die Liberalen, bei denen sich seit dem Untergang des Kommunismus viele einstige Widerständler und Menschenrechtler versammelt hatten, waren am Ende als Anhängsel der MSZP verschrien und hatten mit neoliberalen Vorstellungen für Sozialreformen die Wähler verschreckt. Die SZDSZ hatte das letzte Jahr noch zusammen mit den Sozialisten die Expertenregierung des parteilosen Gordon Bajnai im Parlament gestützt, der das krisengeschüttelte Land mit Hilfe von EU und Internationalem Währungsfonds vor dem Staatsbankrott bewahrt hat. Das Ungarische Demokratische Forum (MDF), einst die Säule des Wandels weg vom Kommunismus, hat den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde offenbar nicht mehr geschafft. Beiden Kleinparteien, mit denen die wichtigsten Träger der antitotalitären Umbruchs verschwinden würden, half nichts, dass sie ein Wahlbündnis geschlossen hatten. Als krasser Außenseiter hat die neue Grüne Partei (LMP - "Eine andere Politik ist möglich") den Einzug ins Parlament geschafft. Sie konzentrieren sich auf ökologische und soziale Fragen, werden aber nur ein schwacher Ersatz für das Verschwinden der Liberalen Elemente von SZDSZ und MDF sein können. Am Sonntag konnten etwa acht Millionen Magyaren im ersten Durchgang über Parteilisten 152 der 386 Abgeordnete sowie die Direktabgeordneten der 176 Wahlkreise bestimmen. Gewählt ist, wer mehr als 50 Prozent der Direktstimmen errungen hat. Erreicht niemand die 50 Prozent der Stimmen, gibt es in 14 Tagen Stichwahlen. Dabei könnte es zu Parteiabsprachen kommen. Am Ende werden über ein Reststimmenverfahren nochmals 58 Abgeordnetensitze verteilt. Die Fidesz könnte so zwei Drittel der Mandate im Parlament einheimsen, ohne zwei Drittel der Stimmen zu haben. ### Zusammenfassung: Drastischer Rechtsruck in Ungarn: 52,8 Prozent der Wähler haben für Viktor Orbáns Fidesz-Partei gestimmt. Das Land steht vor einem Machtwechsel.
Drastischer Rechtsruck in Ungarn: 52,8 Prozent der Wähler haben für Viktor Orbáns Fidesz-Partei gestimmt. Das Land steht vor einem Machtwechsel.
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https://www.sueddeutsche.de/politik/budapest-rechte-gewinnt-wahl-in-ungarn-1.6643
Budapest - Rechte gewinnt Wahl in Ungarn
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Darf der Vater sein achtjähriges Kind mit einem Hartgummischlauch verprügeln? Wer heute eine solche Frage stellt, gilt zu Recht als verdächtig. Der Vater darf natürlich nicht prügeln. Auch dann nicht, wenn das Kind die Brille des Vaters zertreten und sein Fernglas kaputtgemacht hat. Das ist heute allgemeine Meinung, und kaum jemand wird sich unterstehen, solche väterliche Raserei zu rechtfertigen. Der Bundesgerichtshof freilich hat noch 1988 "eine gelegentliche Tracht Prügel" für zulässig erklärt. Die Züchtigung mit einem "stockähnlichen Gegenstand" sei, so sagten die fünf hohen Richter im genannten Fall, "nicht pauschal zu verdammen". Es müssten, so urteilten sie allen Ernstes, alle "objektiven und subjektiven Umstände des Tatgeschehens geprüft werden". Die Untaten des Kindes mussten also zur Dicke des Schlauches und der Zahl der Schläge ins Verhältnis gesetzt werden. So war es Recht - nein, nicht bis 1800, nicht bis 1900, sondern bis zur großen Rechtsänderung von 2000. Furiose Ächtung der Prügellehrer Ist das verdrängt - aus Scham über das Vergangene, aus Stolz über das Erreichte? Die lange Geschichte der alltäglichen Prügelei in Schule und Familie ist erst vor einer historischen Sekunde zu Ende gegangen. Es ist bezeichnend, dass zwei Jahrtausende lang "Frau Grammatika", also die Symbolfigur für Schule und Unterricht, mit der Rute in der Hand gezeigt worden ist. Und zwei Jahrtausende lang hieß das, was heute elterliche Sorge heißt, elterliche Gewalt. Martin Luther hat sie so geschildert: "Die Mutter stäupte mich um einer geringen Nuss willen, dass das Blut hernach floss." Aber, so fügte er an, die Eltern "meinten's herzlich gut". Diese Art von Güte ist noch nicht ausgestorben. Schulische Körperstrafen erst 1973 umfassend verboten Das Recht des Ehemanns, die Ehefrau zu züchtigen, wurde erst 1947 offiziell aufgehoben; das Recht des Lehrherrn zur väterlichen Zucht der Lehrlinge wurde erst 1951 abgeschafft; die schulischen Körperstrafen, also die von Lehrern verabreichten Ohrfeigen, Kopfnüsse und Tatzen, wurden in der Bundesrepublik erst 1973 umfassend verboten. Erst seit 1998 sind "körperliche und seelische Misshandlungen" im Bürgerlichen Gesetzbuch für unzulässig erklärt. Und erst seit dem Jahr 2000 steht dort der klare Satz, der Kindern ein "Recht auf gewaltfreie Erziehung" gibt. Dagegen gab es vor einem Jahrzehnt massive Widerstände. Es sei, so hieß es, dem "Kindeswohl wenig förderlich, wenn Selbstverständlichkeiten ständig wiederholt würden". Selbstverständlichkeiten? Die Eiszeit der Erziehung ist soeben erst zu Ende gegangen. Sie war eine Art Scharia im Westen. Die Misshandlungsskandale, die heute entdeckt werden, sind ihr Nachhall. ### Zusammenfassung: Die Gesellschaft ächtet die Methoden der prügelnden Erzieher von gestern - und vergisst die Missstände von heute.
Die Gesellschaft ächtet die Methoden der prügelnden Erzieher von gestern - und vergisst die Missstände von heute.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/gewalt-gegen-kinder-eiszeiten-der-erziehung-1.12356
Gewalt gegen Kinder - Eiszeiten der Erziehung
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat die aufständischen Taliban am Bundeswehr-Standort Kundus zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. "Meine Brüder, kommt zu mir, wenn Ihr Probleme habt oder Probleme bei uns seht, meine Tür steht Euch offen", sagte Karsai bei einem Treffen mit Stammesältesten. "Wenn Ihr irgendwelche Forderungen habt, kommt und sagt sie mir. Hört damit auf, Eure Brüder zu töten und Euer Land zu zerstören." Der Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammad Omar, warnte bei dem Treffen mit Karsai und den Stammesältesten vor einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage und forderte eine Militäroperation. "Die Situation wird sich nicht nur hier verschlechtern, sondern auch andere Provinzen in der Region destabilisieren", sagte Omar. Er verwies auf Einsatzbeschränkungen der Deutschen und forderte andere Nato-Staaten dazu auf, Truppen nach Kundus zu schicken. Im Januar hatte Omar den Einsatz der Bundeswehr in Kundus als "wirkungslos" kritisiert und mehr US-Soldaten für die Provinz gefordert. Karsai wurde vom Kommandeur der Internationalen Schutztruppe Isaf, US-General Stanley McChrystal, begleitet. Nach den Beobachtungen von Geheimdienstler in Kabul laufen schon seit längerem streng abgeschirmte Verhandlungen Karsais mit Vertretern der unterschiedlichen Gruppierungen der Taliban und Warlords sowie Stammesführer. Karsai verfolge die Absicht, alle Afghanen in einen Versöhnungsprozess einzubinden. Er wolle Ende April eine Große Ratsversammlung, eine "Jirga", einberufen, zu der sogar der abtrünnige, aber einflussreiche Warlord Gulbuddin Hekmatyar eingeladen werden soll. Er gilt als der brutalste Kriegsherr Afghanistans. ### Zusammenfassung: "Meine Brüder, meine Tür steht euch offen": Afghanistans Präsident Karsai gibt sich Aufständischen gegenüber gesprächsbereit. Kurzmeldungen im Überblick.
"Meine Brüder, meine Tür steht euch offen": Afghanistans Präsident Karsai gibt sich Aufständischen gegenüber gesprächsbereit. Kurzmeldungen im Überblick.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/politik-kompakt-karsai-ruft-taliban-zu-frieden-auf-1.15133
Karsai ruft Taliban zu Frieden auf
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die "Elite der Nation" sei bei dem Flugzeugabsturz im westrussischen Smolensk ums Leben gekommen, sagte Friedensnobelpreisträger Lech Walesa - das Unglück sei wie ein zweites Katyn. Der frühere polnische Präsident Aleksander Kwasniewski, Vorgänger des verunglückten Lech Kaczynski, konstatierte: "Das ist ein verfluchter Ort." 1940 sei in Katyn die Elite der Zweiten Republik ermordet worden, jetzt sei dort die Elite der Dritten Republik gestorben. Tatsächlich liest sich die Passagierliste der verunglückten Tupolew-Maschine wie ein "Who is who" der polnischen politischen Führung. Neben Präsident Lech Kaczynski, seiner Frau Maria und den acht Besatzungsmitgliedern saßen 86 weitere hochrangige Vertreter des Landes in der Maschine - Spitzenpolitiker, Militärführer und Vertreter von Betroffenenverbänden. Journalisten sind nicht unter den Toten - ausnahmsweise reisten die Pressevertreter nicht mit der Regierungsdelegation, sondern in einer eigenen Maschine, die aber laut polnischen Medienberichten ebenfalls Probleme bei der Landung in Smolensk hatte. So sind unter den Toten die stellvertretenden Parlamentspräsidenten Jerzy Szmajdzinski und Krzysztof Putra . Szmajdzinski, der am Tag vor dem Absturz seinen 48. Geburtstag feierte, gehörte seit zwei Jahrzehnten fast durchgängig dem polnischen Parlament, dem Sejm, an und übte unter anderem vier Jahre lang das Amt des Verteidigungsministers aus. Seine Partei SLD hatte ihn als Kandidaten für die diesjährigen Präsidentschaftswahlen nominiert. Szmajdzinski hinterlässt eine Frau und zwei Töchter. Der 52 Jahre alte Putra war über mehrere Legislaturperioden als Abgeordneter im Sejm oder im Senat, dem polnischen Unterhaus, vertreten. Er war verheiratet. Hochrangige Politiker Auch die stellvertretende Senatspräsidentin Krystyna Bochenek ist unter den Toten. Sie hatte sich nach einer beeindruckenden journalistischen Karriere in die Politik begeben. Die 56-jährige Sprachwissenschaftlerin hat unter anderem die sehr beliebte Fernsehsendung "Ogolnopolskie Dyktando", "Polenweites Diktat", angeschoben und mehrere Auszeichnungen für ihre journalistische Arbeit und ihr karitatives Engagement erhalten. Sie war verheiratet und hatte zwei erwachsene Kinder. Der stellvertretende Außenminister Andrzej Kremer war ebenfalls an Bord der Unglücksmaschine. Der 48 Jahre alte Jurist hatte enge Kontakte zu Deutschland: Er hatte unter anderem in Göttingen studiert und war später wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1991 war er für das Auswärtige Amt tätig und wurde immer wieder in Deutschland eingesetzt, etwa 2001 bis 2005 als Generalkonsul in Hamburg. Unter den Toten ist auch Tomasz Merta, der stellvertretende Kulturminister. Der 44 Jahre alte Historiker hatte sich auch als Autor und Publizist in Polen sowie auf internationaler Ebene einen Namen gemacht, war zum Beispiel polnischer Korrespondent des Fachblatts East European Constitutional Review. Ebenfalls verstorben ist Stanislaw Komorowski, stellvertretender Minister für die Nationale Verteidigung Polens. Zahlreiche Sejm-Abgeordnete Neben den Regierungsvertretern und engsten Mitarbeitern des Präsidenten gehörten auch zahlreiche bekannte Sejm-Abgeordnete der Delegation an, darunter Zbigniew Wassermann, der in den Regierungen von Kazimierz Marcinkiewicz und Jaroslaw Kaczynski Ministerpräsident des Ministerrates war. An Bord der Maschine reiste auch Janusz Kurtyka, Präsident des Instituts für Nationales Gedenken. Das Institut ist vergleichbar ist mit der deutschen Birthler-Behörde, wurde aber erst 1998 gegründet. Erst unter der Regie des 1960 geborenen Historikers Kurtyka hat es sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Aufarbeitung der Geschehnisse von vor 1990 und der Wendezeit in Polen gewidmet. Zudem waren zahlreiche Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und Opferverbänden an Bord der verunglückten Maschine. So ist neben den Namen von 19 Personen auf der Passagierliste vermerkt, dass sie der Organisation "Federacja Rodzin Katynskich", des Verbands der Familien der Katyn-Opfer, angehören. Ebenfalls unter den Toten ist der letzte Staatspräsident der polnischen Exilregierung aus der Vorwendezeit, Ryszard Kaczorowski. Der 1919 Geborene, der zuletzt in London lebte, war bereits im Zweiten Weltkrieg im polnischen Widerstand in der Untergrundarmee aktiv. Er wurde vom sowjetischen Geheimdienst inhaftiert und zum Tode verurteilt. Doch er überlebte den Gulag und wurde 1942 von Stalin begnadigt. Er trat in die neu gegründete polnische Armee ein und kämpfte in der Schlacht von Monte Cassino. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte Kaczorowski nach Großbritannien, wo er in der polnischen Exilregierung aktiv war und 1989 zu ihrem Präsidenten bestimmt wurde. Mitglieder der Solidarnosc Mit Anna Walentynowicz ist auch die Mutter der Solidarnosc-Bewegung unter den Toten. Sie stand immer unter dem Schatten den Arbeiterführers Lech Walesa, dabei spielte sie nach Darstellung vieler Weggefährten eine mindestens ebenso wichtige Rolle bei der politischen Wende in Polen. Die fristlose Entlassung der Werftarbeiterin und Gewerkschafterin im Jahr 1980 führte zu jenen Streiks in Danzig, die schließlich die Gründung der ersten freien Gewerkschaft Polens, der Solidarnosc, möglich machten. Sie trat allerdings noch in den 80er Jahren aus der Gewerkschaft aus, weil sie nicht mit der Politik von Walesa einverstanden war. In Deutschland wurde Walentynowicz unter anderem dadurch bekannt, dass Regisseur Volker Schlöndorff ihre Lebensgeschichte gegen ihren Willen verfilmte. Mit Janusz Kochanowski ist ein weiterer prominenter ehemaliger Vertreter der Solidarnosc unter den Toten. Der Jurist, der in wenigen Tagen 70 Jahre alt geworden wäre, vertrat von 1991 bis 1995 Polen als Generalkonsul in London. Zuletzt übte er in Polen das Amt des Ombudsmanns für Bürgerrechte aus. Er war verheiratet und hatte zwei erwachsene Kinder. Auch der verstorbene Aleksander Szczyglo war Jurist und mehrere Jahre Mitglied des Sejm. Seit 2009 leitete der 46-Jährige das Nationale Sicherheitsbüro Polens, das direkt dem Präsidenten untersteht. Zuvor hatte Szczyglo bereits zwei Jahre lang die Präsidial-Kanzlei Lech Kaczynskis und unter der Regierung Jarosław Kaczynskis das Verteidigungsministerium geleitet. Ebenfalls verstorben ist der Präsident der polnischen Notenbank, Slawomir Skrzypek. Der 46-Jährige hatte eine beeindruckende Karriere in Wirtschaft und Politik hingelegt. Er hat unter anderem in den USA studiert und gearbeitet sowie mehrere Jahre einflussreiche Positionen in Institutionen wir der Höchsten Kontrollkammer Polens, die für die Überwachung des Haushalts zuständig ist, sowie polnischen Privatbanken innegehabt. Er war verheiratet und hinterlässt drei Kinder. Militärangehörige und Kleriker Unter den Toten sind zudem zahlreiche Militärführer Polens, etwa der 48 Jahre alte Franciszek Gagor, seit 2006 Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte, sowie Oberbefehlshaber mehrerer Waffengattungen. Auch der katholische Militärbischof Tadeusz Ploski und der Vizekanzler des Militärordinariats, Jan Osinski, starben. An Bord der Maschine waren insgesamt acht Geistliche, darunter auch der orthodoxe Militär-Erzbischof Miron Chodakowski und der evangelische Militärpfarrer Adam Pilch. ### Zusammenfassung: Bei dem Absturz des polnischen Präsidentenflugzeugs sind 96 Menschen gestorben, unter ihnen viele prominente Opfer aus Politik, Militär, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Überblick
Bei dem Absturz des polnischen Präsidentenflugzeugs sind 96 Menschen gestorben, unter ihnen viele prominente Opfer aus Politik, Militär, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Überblick
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/flugzeugabsturz-in-smolensk-die-elite-der-nation-1.14046
"Flugzeugabsturz in Smolensk - Die ""Elite der Nation"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Mann hat recht. Recht zu haben, ist ihm offenbar von Gott gegeben, denn er ist Kardinaldekan, einer der höchsten Hochwürden im globalen Geflecht der römisch-katholischen Kirche. Angelo Sodano weiß auch, was recht ist und was unrecht. Am Ostermorgen hat er seinem Papst die unverbrüchliche Gefolgschaft der gesamten Kirche zugesichert und alle Angriffe gegen den Heiligen Vater pauschal als ungerechtfertigt abgetan. Er hat das weniger plump gemacht als sein Gesinnungsbruder Raniero Cantalamessa, Hausprediger des Papstes, der es zu Ostern nicht lassen konnte, einen unseligen Vergleich von Missbrauchsvorwürfen und Judenverfolgung anzustimmen. Sodano hat das etwas edler verpackt. Er sagte zu Ostern, die Kirche werde sich vom "unbedeutenden Geschwätz" nicht aus der Ruhe bringen lassen und stellte die "ungerechten Angriffe" gegen Benedikt XVI. in eine Reihe mit den Attacken der Kirchenkritiker auf Pius X., Pius XII. und Paulus VI. Alarmierende Verquickung Insbesondere mit dem zweiten Papstnamen provozierte Sondano, bestens geschulter Vatikan-Diplomat, bewusst die jüdische Gemeinde. Die unklare Haltung von Pius XII. zum Holocaust ist bis heute Gegenstand hitziger historischer Debatten. Giuseppe Laras, Ehrenvorsitzender der italienischen Rabbinerversammlung hat sich bereits in der Zeitung La Stampa empört, dies sei eine "alarmierende" Verquickung von Holocaust und den Vorwürfen gegen pädophile Priester. Anders als Benedikts Hausprediger Cantalamessa entschuldigte sich Ober-Kardinal Sodano aber nicht, sondern untermauerte seine Worte in der nach-österlichen Ausgabe der Vatikanzeitung Osservatore Romano mit einem Interview. Die Fragen allein zeigen, dass es hier ums Recht haben und untermauern geht und nicht um eine wirkliche Auseinandersetzung: "Kann man Ihre Worte als Reaktion auf die Diffamierungskampagne gegen den Papst sehen?" "Die ganze Kirche steht hinter dem Papst: War das ihre Botschaft?" "Was hat Sie bei Ihrer Ansprache geleitet?" "Waffe gegen die Kirche" Der Kardinaldekan nutzt dankbar diese Stichworte und greift seine Gegner frontal an, stellt sie in verletzender Weise unter Generalverdacht. Die Attacken auf den Papst seien Teil einer Hasskampagne, getrieben von "Vorstellungen von Familie und von Lebensentwürfen, die dem Evangelium zuwiderlaufen", sagt er. Die sexuellen Übergriffe einzelner Priester würden als "Waffe gegen die Kirche benutzt". Päpste, die sich gegen den Modernismus stellten (Pius X.) oder ein konservatives Familienbild verteidigten (Paulus VI.), seien schon immer Ziel böswilliger Attacken gewesen. Ein Jesuswort hat der bibelfeste Kleriker dazu auch parat: "Wenn sie mich verfolgt haben, werden Sie auch Euch verfolgen" (Johannes 15, 20). In seinen Antworten referiert Sondano unter anderem über die Strategie der Kirche, mit den Missbrauchsvorwürfen umzugehen: "Im Zuge dieser ungerechten Attacken wird uns gesagt, wir hätten nicht die richtige Strategie, dass wir anders reagieren müssten. Die Kirche hat ihre eigene Art und folgt nicht einfach den Methoden, die heute gegen den Papst verwendet werden. Die einzige Strategie, der wir folgen, ist die des Evangeliums." ### Zusammenfassung: Kardinalsdekan Sodano erweist seinem Papst mit wüsten Angriffen auf Kritiker keinen guten Dienst.
Kardinalsdekan Sodano erweist seinem Papst mit wüsten Angriffen auf Kritiker keinen guten Dienst.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/kirche-und-missbrauch-vorauseilender-verfolgungswahn-1.21915
Kirche und Missbrauch - Vorauseilender Verfolgungswahn
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Diese Schlange ist beeindruckend: 500 Menschen warten vor einer Kellertreppe im Berliner Kulturkaufhaus Dussmann, einige von ihnen seit einer Dreiviertelstunde. Wer die Plakate am Eingang übersehen hat, könnte glauben, hier würde ein neuer Harry-Potter-Band vom Stapel gelassen. Stattdessen spricht wenig später - der Keller ist längst mit Menschen besetzt - eine junge Frau etwas zu aufgeregt in ein Mikro. Sie, die Besucher, seien sicher froh, "ihn mal wieder live zu erleben". Er war mal hier in der Hauptstadt als Finanzsenator eine große Nummer. Nun ist Thilo Sarrazin Vorstand der Deutschen Bundesbank und noch immer Mitglied der SPD. Sarrazin und seine Sprüche Der Ökonom hat in der jüngeren Vergangenheit viele Dinge gesagt, die, so heißt es dann immer, polarisiert haben. Wer bei Google "Sarrazin" eingibt, bekommt als weiteren Suchbegriff sogleich "Sprüche" vorgeschlagen und so liest sich das dann: Eine große Zahl der Araber und Türken in Deutschland habe lediglich für den Gemüsehandel eine produktive Funktion, sie würden ständig neue Kopftuchmädchen produzieren und wer in Deutschland Hartz IV beziehe, der könne doch kalt statt warm duschen und auf diese Weise Stütze sparen. So recht weiß man nicht, ob die Leute an diesem Donnerstag Zuhörer oder Gaffer sind, ob sie wegen des Geifers gekommen sind oder wegen des Gesprächs. Präziser: des "Streitgesprächs", so ist es angekündigt. Wobei die Frage berechtigt ist, ob dieser Begriff nicht ein weißer Schimmel auf grünem Rasen ist und inzwischen jedes öffentliche Gespräch mit Thilo Sarrazin zum Streit führt. Zu einem Streitgespräch gehören mindestens zwei, das droht an diesem Abend bisweilen in Vergessenheit zu geraten. Irgendjemand besaß sogar die - freilich nachvollziehbare - Dreistigkeit, den Namen Sarrazin auf dem Veranstaltungsplakat über den der eigentlichen Protagonistin zu setzen: Ulrike Herrmann, Redakteurin der Tageszeitung. Sie hat ein Buch geschrieben*: Hurra, wir dürfen zahlen soll vom "Selbstbetrug der Mittelschicht" künden, es soll - im Idealfall - nach der Unterschichtendebatte nun zu einem Diskurs über die Mitte der Gesellschaft anregen. Herrmann schreibt, dass die Mittelschicht zwar die gesamtgesellschaftlichen Aufgaben finanziere, dass von Steuererleichterungen aber stets nur die Oberschicht profitiere. Die Frage sei: Warum macht die Mittelschicht das mit? "Weil sie sich für reicher hält, als sie ist. Weil sie sich von der Unterschicht ausgebeutet fühlt, in Wahrheit aber von der Oberschicht ausgebeutet wird", sagt Herrmann. Das Schlimme daran sei, dass die Mittelschicht sich ihrer Rolle als Zahlmeister gar nicht bewusst sei. Erheblichen Anteil daran habe die Oberschicht, weil sie der Mittelschicht das Gefühl gebe, zur Oberschicht zu gehören. "Die Reichen rechnen sich arm, während die Armen reich gerechnet werden", sagt Herrmann. Die Thesen von Herrmann sind diskussionswürdig, mindestens. Doch es kommt zu keiner rechten Diskussion an diesem Abend, was mehrere Gründe hat. ### Zusammenfassung: Die Journalistin Ulrike Herrmann will ihr Buch über die Mittelschicht vorstellen. Doch Thilo Sarrazin übernimmt die Sache.
Die Journalistin Ulrike Herrmann will ihr Buch über die Mittelschicht vorstellen. Doch Thilo Sarrazin übernimmt die Sache.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/buchpraesentation-sarrazin-hartz-iv-und-verhaltensarmut-1.12334
Buchpräsentation - Sarrazin, Hartz IV und Verhaltensarmut
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Sie scheint am Ziel zu sein. Vor fünf Jahren, als das kirgisische Volk bereits einmal auf die Straße ging und das Regime des Alt-Kommunisten Askar Akajew stürzte, stand Rosa Otunbajewa auch schon in der ersten Reihe. Aber nicht sie, sondern ihr Mitstreiter Kurmanbek Bakijew, der wie sie auf den Barrikaden stand und ein Ende von Misswirtschaft und Korruption forderte, setzte sich durch. Er wurde neuer Präsident. Jetzt ist Bakijew allem Anschein nach Geschichte, auch wenn er weiter auf seinem Amt beharrt, und Otunbajewa kann erst einmal die Früchte ihrer Arbeit einfahren: Nach der Machtübernahme Bakijews hatte sie seinen Kurs gestützt, sich als Außenministerin verdingen lassen, dann aber enttäuscht gezeigt und der neuen Regierung das Vertrauen entzogen. Im zweiten Anlauf In den vergangenen Jahren führte sie die Sozialdemokratische Partei Kirgistans und profilierte sich als Oppositionsführerin. Während des Volksaufstandes der vergangenen Tage las man emotionale Appelle von der 59-Jährigen: "Bakijew, hör auf, Deine Landsleute zu erschießen! Dir wird nie jemand verzeihen", flehte sie in einem Twitter-Eintrag, während sie sich vor dem Geheimdienst versteckt hielt. Überhaupt twittert sie gern publikumswirksam. Die Einrichtung von Bürgerpatrouillen kündigte sie auf diese Weise an, die für Ruhe und Ordnung sorgen sollen, dann beruhigte sie die Massen: Verantwortliche Menschen arbeiteten unter einer "sich normalisierenden Lage". Es hat den Anschein, als hätte Rosa Otunbajewa überraschend schnell Nägel mit Köpfen gemacht: Eine Regierung des Volkes habe man gegründet und ein Übergangskabinett eingesetzt; in sechs Monaten werde es - diesmal faire - Parlamentswahlen geben. Überraschend schnell hat sich, allem Anschein nach, auch Moskau mit den neuen Umständen abgefunden. Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin soll Otunbajewa bereits als Chefin einer neuen Regierung anerkannt haben. Im Interesse Moskaus Das mag zweierlei Hintergründe haben: Zum einen hatte Moskau zuletzt ungewohnt offen das Regime Bakijews kritisiert; der Volksaufstand und seine Folgen dürften im Interesse Moskaus sein. Zum anderen gehört Rosa Otunbajewa durchaus zur alten, sowjetisch geschulten Elite, die in vielen zentralasiatischen Ländern nach wie vor die Politik dominiert. Die Kirgisin hat an der Lomonossow-Universität in Moskau studiert und in den 80er Jahren hauptamtlich für die Kommunistische Partei ihres Landes gearbeitet. Noch zu Sowjetzeiten war sie Vize-Chefin des Ministerrates in der kirgisischen Volksrepublik, sie hat im Moskauer Außenministerium gearbeitet und später als Botschafterin ihres Landes. Ein unbeschriebenes Blatt ist Otunbajewa also nicht, auch nicht die Protagonistin einer unabhängigen, zivilen Opposition. Sie weiß, was von ihr erwartet wird - und hat als Erstes die USA wissen lassen, dass deren militärische Interessen und ihr Armeestützpunkt auf kirgisischem Boden nicht gefährdet seien. Die neue Regierung hat die Armee und wohl auch große Teile des Geheimdienstes hinter sich; und der neue Kurs wurde in einer Rundfunkansprache bereits mit großem Pathos verkündet: "Repression, Tyrannei und Aggression" seien jetzt beendet. ### Zusammenfassung: Erfolg im zweiten Anlauf: Nachdem Präsident Kurmanbek Bakijew offenbar Geschichte ist, kann Rosa Otunbajewa die Früchte ihrer Arbeit einfahren und in Kirgistan regieren.
Erfolg im zweiten Anlauf: Nachdem Präsident Kurmanbek Bakijew offenbar Geschichte ist, kann Rosa Otunbajewa die Früchte ihrer Arbeit einfahren und in Kirgistan regieren.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/kirgistan-die-selbsternannte-chefin-1.10565
Die selbsternannte Chefin
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Karlsruher Bundesanwaltschaft hat gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker Mordanklage erhoben. Die 57-Jährige soll Mittäterin bei dem Anschlag auf den früheren Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April 1977 gewesen sein. An der eigentlichen Tatausführung sei Becker allerdings nicht beteiligt gewesen. Die Bundesanwälte stützen sich bei ihrer Anklage vor allem auf drei Bekennerschreiben der RAF zum Mord an Buback. Mit Hilfe neuer kriminaltechnischer Verfahren hatten Spuren nachgewiesen werden können, die von Becker stammten. Hauptbelastungszeuge der Ermittler wird der ehemalige RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock sein, der etliche Male von der Bundesanwaltschaft vernommen wurde. "Der General muss weg" Er sagte aus, deutsche Terroristen hätten im Sommer oder Herbst 1976 in einem Ausbildungslager der Terrororganisation PFLP im Jemen die grundsätzliche Entscheidung getroffen, nach der Rückkehr in die Bundesrepublik Mordanschläge gegen führende Repräsentanten des Staates, unter ihnen Buback, zu begehen. Von den in Stammheim inhaftierten Terroristen sei der Befehl gekommen: "Der General muss weg." Die im Jemen entstandene Gruppe, zu der auch Becker zählte, dürfe sich nur als RAF bezeichnen, wenn sie einen solchen Anschlag verübe. Danach habe es Vorbereitungstreffen im Harz und in den Niederlanden gegeben. Becker habe sich stark dafür eingesetzt, die Anweisungen der in Stammheim inhaftierten Führungsmitglieder auch umzusetzen. Beckers Anwalt Walter Venedey hat bereits angekündigt, dass er in dem bevorstehenden Prozess Freispruch für seine Mandantin fordern werde. Er stellt vor allem die Aussagen Boocks in Frage, der sich in Widersprüche verstrickt habe. Auf Antrag Venedeys hatte der dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofs im Dezember vergangenen Jahres Beckers Haftbefehl aufgehoben. Zwar erschienen die Aussagen Boocks "inhaltlich eindeutig und plausibel", aber die "Glaubhaftigkeit der Aussage des Zeugen" könne nur in einer Beweisaufnahme in einer Hauptverhandlung getroffen werden. Vorwurf der Mittäterschaft Auch die Karlsruher Richter kamen zu dem Ergebnis, dass Becker an dem Attentat selbst nicht direkt beteiligt gewesen sei. Sie gingen aber aufgrund sichergestellter handschriftlicher Notizen Beckers davon aus, dass sie über "Kenntnisse bezüglich des Anschlags" verfügt habe. Der Strafsenat befand im Dezember, dass nicht mehr, wie noch im Haftbefehl formuliert, vom Verdacht der Mittäterschaft auszugehen sei, sondern nur noch vom Verdacht der Beihilfe, bei der Becker im Fall einer Verurteilung eine deutlich geringere Strafe zu erwarten hätte. Obwohl der BGH die Revisionsinstanz ist, blieb die Bundesanwaltschaft dann doch bei dem Vorwurf der Mittäterschaft. In dem Prozess vor dem Oberlandesgericht Stuttgart werden möglicherweise auch als geheim eingestufte Akten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) eine Rolle spielen. Becker hatte Anfang der achtziger Jahre über RAF-Interna mit dem BfV gesprochen und war von der Behörde wie eine Aussteigerin behandelt worden. Ihr war damals absolute Vertraulichkeit zugesagt worden. Das Bundesinnenministerium hatte nach langem Gezerre einen Teil der Akten im März dieses Jahres der Anklagebehörde übermittelt. ### Zusammenfassung: Die Bundesanwaltschaft klagt an: Die frühere RAF-Terroristin soll Mittäterin beim Mord am damaligen Generalbundesanwalt Buback gewesen sein.
Die Bundesanwaltschaft klagt an: Die frühere RAF-Terroristin soll Mittäterin beim Mord am damaligen Generalbundesanwalt Buback gewesen sein.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/ex-raf-terroristin-anklage-gegen-verena-becker-1.5592
Ex-RAF-Terroristin - Anklage gegen Verena Becker
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Kraft will DGB-Landeschef zum Minister machen Der nordrhein-westfälische DGB-Vorsitzende Guntram Schneider soll nach der Landtagswahl Arbeits- und Sozialminister werden, wenn die SPD die Wahl gewinnt. Das kündigte die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft in Düsseldorf an. Der 58-jährige Schneider ist seit fast 40 Jahren SPD-Mitglied. Für seinen Eintritt in das Wahlkampfteam von Kraft habe er die Rückendeckung der Einzelgewerkschaften in Nordrhein-Westfalen, sagte Schneider. Bis zum Wahltag werde er für den DGB nicht mehr öffentlich auftreten. Den Gewerkschaftsbund werde er intern aber weiter leiten. Schneider ist das erste Mitglied im Schattenkabinett von Kraft. Die Politikerin kündigte an, bis zur Wahl noch weitere Mitglieder des Kompetenzteams vorzustellen. Dazu gehörten ihre Stellvertreter im Partei- und Fraktionsvorsitz. "Sie sind gesetzte Teammitglieder. Hinzu kommen einige wenige von außen." Was ein von der Taliban verschleppter US-Soldat in einer neuen Videobotschaft sagt und mit welcher Begründung die thailändische Regierung den Fernsehsender der Opposition abgeschaltet hat: Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere Kurzmeldungen im Überblick. ### Zusammenfassung: Zehn Monate nach seiner Entführung in Afghanistan gibt es ein neues Lebenszeichen des US-Soldaten Bowe Bergdahl. Kurzmeldungen im Überblick
Zehn Monate nach seiner Entführung in Afghanistan gibt es ein neues Lebenszeichen des US-Soldaten Bowe Bergdahl. Kurzmeldungen im Überblick
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/politik-kompakt-taliban-veroeffentlichen-video-von-us-geisel-1.1903
Politik kompakt - Taliban veröffentlichen Video von US-Geisel
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Das Kindergeld darf auch in Zukunft in voller Höhe auf die Hartz-IV-Bezüge angerechnet werden. Diese Praxis verstößt nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nicht gegen das Grundgesetz. In dem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss (Az: 1 BvR 3163/09) heißt es, die Hartz-IV-Leistungen für Kinder sicherten deren Existenzminimum. Das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum sei folglich bei der vollständigen Verrechnung des Kindergelds nicht verletzt. Das Grundgesetz verlange keine Sozialleistungen, die den Betreuungs- und Ausbildungsbedarf in gleichem Maße berücksichtigten wie das Steuerrecht. Die zuständige Kammer des Gerichts verwies in ihrem einstimmigen Beschluss auf das Hartz-IV-Urteil vom 9. Februar 2010. Damals hatte der Erste Senat zwar die ungenaue Berechnung, nicht aber die Höhe des Sozialgeldes beanstandet. Die volle Anrechnung des Kindergeldes wahre auch den Gleichheitssatz, heißt es weiter in der Begründung des jetzt veröffentlichten Beschlusses. Eltern mit steuerpflichtigem Einkommen erhielten zwar steuerrechtliche Vergünstigungen in Form von Kinderfreibeträgen. Der Gesetzgeber sei aber nicht verpflichtet, diese auch in Form von Sozialleistungen Personen zu gewähren, die kein steuerpflichtiges Einkommen erzielen. Mit dem Beschluss wurde die Verfassungsbeschwerde von Hartz-IV-Empfängern mit einem heute 15-jährigen Sohn mangels Erfolgsaussicht nicht zur Entscheidung angenommen. Für den Sohn hatten die Eltern im Jahr 2008 ein halbes Jahr lang Arbeitslosengeld II erhalten. Auf den damaligen Regelsatz in Höhe von 208 Euro monatlich wurde das Kindergeld von seinerzeit 154 Euro in voller Höhe angerechnet, wie es das Gesetz vorsieht. Die Eltern machten im Namen ihres Kindes geltend, dass nur die Hälfte des staatlichen Kindergeldes dem Existenzminimum diene. Die andere Hälfte sei für den Betreuungs- und Ausbildungsbedarf. Deshalb dürfe auch nur das halbe Kindergeld auf das Sozialgeld angerechnet werden. Mit ihrer Klage verlangten sie eine Nachzahlung von insgesamt 462 Euro. Bereits die Sozialgerichte hatten die Klagen jedoch abgewiesen. Auch die Verfassungsbeschwerde blieb nun ohne Erfolg. ### Zusammenfassung: Keine Leistungserhöhung durch die steuerliche Hintertür: Die Karlsruher Richter sehen die Anrechnung von Kindergeld auf Hartz IV als verfassungsgemäß.
Keine Leistungserhöhung durch die steuerliche Hintertür: Die Karlsruher Richter sehen die Anrechnung von Kindergeld auf Hartz IV als verfassungsgemäß.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/hartz-iv-kindergeld-wird-voll-auf-einkommen-angerechnet-1.15208
Hartz IV - Kindergeld wird voll auf Einkommen angerechnet
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Merkel und Machtworte – Pubertät Zum Amt der Parteichefin kommt Merkel sogar mit einer Art Machtwort. Als erste in der Partei wendet sich die damalige Generalsekretärin von ihrem spendenaffären-gebeutelten Übervater Helmut Kohl ab und schreibt 2000 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Die Partei muss also laufen lernen, muss sich zutrauen, in Zukunft auch ohne ihr altes Schlachtross, wie Helmut Kohl sich oft selbst gerne genannt hat, den Kampf mit dem politischen Gegner aufzunehmen. Sie muss sich wie jemand in der Pubertät von zu Hause lösen, eigene Wege gehen." Schreibt sie da vielleicht nicht nur über die Partei, sondern über sich selbst? Viel Zeit für pubertäre Aufmüpfigkeit bleibt Angela Merkel jedoch nicht, denn nur wenige Monate später übernimmt sie selbst die Führung der CDU. Seitdem ließ sie nicht mehr viele Machtworte hören. Foto: dpa; im Bild: Generalsekretärin Angela Merkel mit dem damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel Welches Machtwort von Angela Merkel haben Sie vermisst? ### Zusammenfassung: Seit zehn Jahren ist Angela Merkel Vorsitzende der CDU. Ihre Karriere zeigt, wie wenig Macht mit Machtworten zu tun haben kann. Bilder und Worte der Bundeskanzlerin. Zusammengestellt von Barbara Vorsamer
Seit zehn Jahren ist Angela Merkel Vorsitzende der CDU. Ihre Karriere zeigt, wie wenig Macht mit Machtworten zu tun haben kann. Bilder und Worte der Bundeskanzlerin. Zusammengestellt von Barbara Vorsamer
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/merkel-und-machtworte-lass-die-leute-reden-1.12299
Süddeutsche.de
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es ist allein schon eine Geste, ein mächtiges Symbol. Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin hat seinen polnischen Kollegen zu einer gemeinsamen Reise gebeten, und Donald Tusk nahm sie gern an. An diesem Mittwoch treffen sich die beiden Regierungschefs im westrussischen Katyn auf einer gemeinsamen Trauerfeier, um der Opfer des Massakers vor 70 Jahren zu gedenken. Die Sowjets erschossen damals in Katyn und anderen Orten 22.000 polnische Offiziere, Polizisten und Zivilisten, unstrittige Fakten eigentlich, und doch tut sich Moskau mit den Ereignissen von 1940 bis heute schwer. Noch nie hat ein russischer Präsident an der Gedenkfeier teilgenommen, nie zuvor ein Premier. Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Mittwoch nun zum Wendetag für das komplizierte Geflecht zwischen Russland und Polen wird. Aber beim Thema Katyn scheint sich Moskau wenigstens zu bewegen. "Dieses Treffen zwischen Putin und Tusk ist sehr wichtig. In den vergangenen 15 Jahren bestand Russlands Position zu Katyn ja immer nur aus Schweigen und Davonlaufen", sagt der Russe Alexander Gurjanow, Leiter der Polen-Kommission bei der Moskauer Organisation Memorial. Der Geste Putins ist bereits eine andere vorausgegangen: Am vorigen Freitag zeigte das russische Fernsehen erstmals in seinem Kulturkanal den Film "Katyn" des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda. Das Werk war vor zwei Jahren für den Oscar nominiert worden, aber die Kulturschaffenden in Moskau wagten es nicht, den aufrüttelnden Film dem Volk zu präsentieren. Er lief lediglich einmal im Moskauer Haus des Kinos und im Zentralen Haus der Literaten - mehr nicht. Jetzt aber versammelte sich eine kleine Runde von Wissenschaftlern und Politikern im Fernsehstudio und kam nach dem Film zu dem Schluss, dass Wajdas "Katyn" zwar eine scharfe Anklage gegen den Totalitarismus sei, aber keineswegs antirussisch. Stalin-Porträts genehmigt Für Russland ist der 70. Jahrestag von Katyn ein sensibles Datum. Ausgerechnet wenige Wochen vor dem 65. Jahrestag des Sieges über Deutschland tischt er noch einmal die Verbrechen des Stalin-Regimes auf, an die sich viele Russen nicht gern erinnern lassen wollen. Vor allem die Kommunisten propagieren am liebsten den Kriegsheld-Mythos des früheren sowjetischen Diktators. Und einen kleinen, eigenen Sieg feiern sie auch gerade. Die Stadt Moskau genehmigte, dass zur Siegesparade Anfang Mai auch einige Stalin-Porträts die Straßen der Hauptstadt säumen dürfen. Ermutigt von so viel Rücksichtnahme dringt nun die Fraktion der KP, immerhin die zweitstärkste Kraft im russischen Parlament, sogar auf eine Untersuchungskommission zum Katyn-Massaker. Von neuen Dokumenten in Kopie sprechen sie, die angeblich belegen sollen, dass nicht Mitarbeiter des sowjetischen Geheimdienstes die polnischen Offiziere erschossen hätten, sondern deutsche Soldaten. Jahrzehntelang war diese Mär offizielle Position des Kremls gewesen. Als Leonid Breschnew Parteichef in Moskau war, wurde in der Nähe des weißrussischen Dorfes Chatyn - mit Katyn nicht zu verwechseln - sogar ein gewaltiges Denkmal für die Opfer der deutschen Besatzung errichtet. Es sollte von Katyn ablenken. Doch irgendwann ließen sich die Fakten nicht mehr verbiegen. Michail Gorbatschow räumte 1990 die Schuld der Sowjetunion ein, zwei Jahre später übergab sein Nachfolger Boris Jelzin den polnischen Behörden erste wichtige Dokumente. Darunter war die Unterschrift Stalins, mit der dieser die Ermordung der polnischen Kriegsgefangenen gebilligt hatte. Der Rückschlag aber kam 2004. Die russische Militärstaatsanwaltschaft stellte damals die Untersuchung der "Strafsache Katyn" ein, der größte Teil der entsprechenden Akten wurde für geheim erklärt. Offiziell werden die Schuldigen bis heute nicht genannt, die Opfer nicht anerkannt. Das Massaker von Katyn gilt vor allem als Amtsmissbrauch einzelner führender Personen, nicht als Verbrechen des Stalinismus, genehmigt vom Diktator höchstselbst. "Keine Alternative zur Wahrheit" "Das Katyner Massaker ist eines der schwersten des Stalinismus, dies anzuerkennen, ist für die Gesellschaft schmerzhaft", sagt Menschenrechtler Gurjanow. "Da will man nicht gern drüber reden. Die Menschen sind es ja bisher so gewöhnt, dass die Vergangenheit für Sieg und Errungenschaften steht, auf die sie stolz sind. Und deshalb muss Katyn auch Teil einer Grundsatzdebatte über die Rolle Stalins werden." In den russischen Geschichtsbüchern wird der Stalin'sche Terror allenfalls in wenige Absätze gepresst. In einem offenen Brief an Präsident Dmitrij Medwedjew fordert die Organisation Memorial nun, dass Russland die Ermittlungen zu Katyn wieder aufnimmt, eine vollständige Liste aller Opfer erstellt, die Namen der Schuldigen benennt und das Verbrechen juristisch bewertet. Putin reise zwar jetzt nach Katyn, sagt Gurjanow, "aber Medwedjew als Präsident hat die Befugnis, die Lage zu verändern. Doch ehrlich gesagt, ich setze in ihn keine besondere Hoffnung". Vielleicht ist es Moskaus Furcht, die Angehörigen der Opfer könnten Russland dann mit Entschädigungsklagen überziehen. Vielleicht auch will die Regierung ihrem stolzen Volk noch nicht zumuten, einen Teil der Vergangenheit in Frage zu stellen. Wenngleich der Leiter des außenpolitischen Duma-Ausschusses, Konstantin Kossatschow, sagte, "es gibt keine Alternative zur Wahrheit über diese Tragödie". Entscheidend ist aber vor allem, welche Worte Putin finden wird an diesem Mittwoch. Und wie Polen sie aufnimmt. "Wenn es einen Durchbruch gibt, und wenn sich unser Verhältnis zu Polen mit der Trauerfeier verbessert, ist es umso schöner", sagt Alexander Gurjanow. "Aber tatsächlich ist Katyn vor allem unser eigenes, russisches Problem." ### Zusammenfassung: Russlands Regierungschef gedenkt des 70. Jahrestages des Massakers von Katyn - ein versöhnliches Zeichen an Polen. In Russland selbst sind Stalins Verbrechen ein schwieriges Thema.
Russlands Regierungschef gedenkt des 70. Jahrestages des Massakers von Katyn - ein versöhnliches Zeichen an Polen. In Russland selbst sind Stalins Verbrechen ein schwieriges Thema.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/70-jahre-massaker-von-katyn-stalins-morde-putins-geste-1.9508
70 Jahre Massaker von Katyn - Stalins Morde, Putins Geste
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Klaus Reinhardt hat viel gesehen. Mitte der neunziger Jahre war er verantwortlich für den Einsatz der Bundeswehr in Somalia. Er stieg auf zum Befehlshaber der Alliierten Landstreitkräfte in Mitteleuropa und leitete schließlich als erster deutscher Kommandant die Nato-Friedenstruppen im Kosovo. Doch im Ruhestand kommt der pensionierte Vier-Sterne-General nicht zur Ruhe. Er macht sich Sorgen um die Bundeswehr - vor allem um das Wohl der Soldaten in Afghanistan. Nach den Drohungen des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai, eine Nato-Offensive in der umkämpften Region Kandahar zu blockieren, wächst der Argwohn beim General a. D. "Die Rolle von Hamid Karsai ist zweifellos problemtisch, er wandelt auf einem sehr gefährlichen Grat", sagt Reinhardt im Gespräch mit sueddeutsche.de. Die Nato-kritischen Worte und seine Äußerungen zum Wahlbetrug seien zwar wohl mehr nach innen als nach außen gerichtet, räumt Reinhardt ein. "Aus Sicht der Nato sind Karsais Worte allerdings alles andere als hilfreich. Wenn hierzulande und in anderen westlichen Staaten über den Sinn und Zweck des Afghanistan-Einsatzes diskutiert wird, ist es kontraproduktiv, so auf den Tisch zu hauen." Unterstützung erhält Reinhardt von Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU). "Der Mann ist politischer Treibsand. Die Alliierten sollten nicht auf ihn bauen", urteilte Rühe über Karsai in der Bild-Zeitung. Auch der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberstabsbootsmann Wolfgang Schmelzer, kritisierte Karsai. "Signale dieser Art sind unerträglich", sagte Schmelzer der Passauer Neuen Presse. Wenn sich der afghanische Präsident jetzt mit den Taliban gemein mache, solle die Nato abziehen. Reinhardt sieht den Westen hier in einem Dilemma: "Die Nato hat niemand anderen, mit dem sie politisch zusammenarbeiten kann." Die Alliierten müssten daher mit der derzeitigen Führung des Landes zusammenarbeiten und deren Arbeit wie Ansehen zu verbessern versuchen - "auch wenn sie sich geriert wie es Karsai tut". Der Ex-General kritisiert auch die Ausstattung der Bundeswehr in Afghanistan. Die Ausbildung deutscher Soldaten vor einem Auslandseinsatz sei zwar in der Regel gut, zweckmäßig und solide, in Afghanistan sei allerdings modernstes Gerät im Einsatz, das in der Heimat noch nicht vorhanden sei. "Die Soldaten konnten sich beispielsweise mit dem Dingo oder neuester Fernmeldetechnik in der Vorbereitung nicht vertraut machen. Im Einsatz ist dann manchmal zu wenig Zeit, die Systeme voll in den Griff zu kriegen." Auch Schmelzer sieht hier erhebliche Defizite: "Wenn für die Ausbildung nicht ausreichend Fahrzeuge und Gerät zur Verfügung stehen, muss man sich nicht wundern, wenn im Einsatz Fehler gemacht werden", so der Vize des Bundeswehrverbands. Zudem bemängelt Reinhardt, dass der Bundeswehr in Afghanistan Kampf- und Transporthubschrauber fehlen, "die den Soldaten eine höhere Flexibilität im Gefecht geben, Hubschrauber, die sich rasch ins Gefecht einschalten können und erlauben, Kräfte schnell zu verlegen." Die in Afghanistan eingesetzten Hubschrauber vom Typ CH-53 seien zu wenig und auf dem technischen Stand von 1966 - "x-mal nachgerüstet, aber natürlich höchst anfällig angesichts der klimatischen Begebenheiten vor Ort". ### Zusammenfassung: Nach Karsais Drohungen attackiert Ex-General Reinhardt Afghanistans Präsidenten - und bemängelt die Ausstattung der Deutschen.
Nach Karsais Drohungen attackiert Ex-General Reinhardt Afghanistans Präsidenten - und bemängelt die Ausstattung der Deutschen.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/klaus-reinhardt-zu-afghanistan-karsai-general-bundeswehr-1.7620
Ex-General Klaus Reinhardt über Afghanistan
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Eines wissen die Briten jetzt genau: an welchem Tag sie das nächste Unterhaus wählen werden. Premierminister Gordon Brown beendete Wochen quälenden Wartens und wilder Spekulationen, als er am Dienstag die kurze Strecke von Downing Street zum Buckingham-Palast hinüberfuhr und die Königin darum bat, das Parlament aufzulösen. Am 6. Mai, in genau einem Monat, wird Britannien nun zu den Urnen gehen - und für die meisten Wähler kommt dieser Termin keinen Tag zu früh. Damit enden freilich auch schon die Gewissheiten. Denn der Ausgang der Wahl ist ebenso offen wie die Absichten der Wähler. Selten waren Umfragen so schwankend und so uneinheitlich. Je nach Institut und Wochentag kann man sich so gut wie jedes Resultat aussuchen: von einem knappen Sieg der regierenden Labour-Partei über ein Patt der Sitze bis hin zu einem soliden Gewinn der oppositionellen Konservativen scheint alles möglich zu sein. Diese Unsicherheit liegt darin begründet, dass keine der Parteien, die antritt, bei den Wählern auch nur annähernd so etwas wie Begeisterung auslöst. Im Gegenteil: Die Briten befinden sich in der Lage von Kunden im Supermarkt, die im Milchregal die Wahl haben zwischen Vollmilch, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, und magerer Soja-Milch, die sie vor Jahren einmal probiert hatten und die ihnen damals nicht so recht gemundet hatte. Was sonst noch an Flaschen herumsteht, kommt mit merkwürdigen Geschmackszusätzen daher, für die sich nur Minderheiten erwärmen. Regierungen haben mit leicht verderblichen Lebensmitteln gemein, dass auch ihre Genießbarkeit begrenzt ist. Labour unter Gordon Brown hat nach 13 Jahren im Amt diesen Punkt eindeutig erreicht. Die Partei ist müde und verbraucht, die revolutionäre Aufbruchstimmung, die damals einen jugendlichen Tony Blair an die Macht brachte, ist längst verpufft. Der Versuch, mit dem Wechsel von Blair zu Brown vor drei Jahren den Eindruck eines Neuanfangs zu inszenieren, ist gescheitert. Der neue Premier war eben auch schon von Anfang an dabei und ist ein bekanntes Gesicht. Die Aussicht, dass Brown und seine matte Truppe weitere fünf Jahre im Amt bleiben könnten, entlockt denn auch manchem Labour-Sympathisanten ein gequältes Stöhnen. Rezession als einzige Gewissheit Der Überdruss an Labour freilich setzt sich nicht automatisch in breite Zustimmung für die Tories um. Ihr Führer David Cameron hat sich zwar bemüht, die Partei vom Erbe der Thatcher-Jahre zu dekontaminieren und in die politische Mitte zu führen. Dennoch schlagen ihm und seinem Team Vorurteile und Argwohn entgegen. Wie sehr hat sich die Partei tatsächlich gewandelt? Wofür steht sie wirklich? Zudem erscheinen die Konservativen als unerfahren. Soll man ihnen ausgerechnet im Angesicht einer schweren Wirtschaftskrise das Land anvertrauen? Die Rezession ist vielleicht die einzige Gewissheit - außer dem Wahltag selbst -, auf die sich die Briten verlassen können. Vor allem die Verschuldung ist horrend: Mit 178 Milliarden Pfund ist das Haushaltsdefizit, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, so hoch wie in keinem anderen G-7-Staat. Zweieinhalb Millionen Briten sind arbeitslos, das Pfund hat binnen zwei Jahren ein Viertel seines Wertes verloren, und das Loch in der Außenhandelsbilanz wird immer größer. Der Crash der Finanzbranche in der Londoner City hat die unangenehme Wahrheit offenbart, dass das Königreich außer Finanzderivaten eben nicht vieles produziert, was sich in anderen Ländern verkaufen ließe. Lesen Sie weiter, warum die Briten ihrer politischen Klasse gegenüber Zorn und Verachtung empfinden. ### Zusammenfassung: Begrenzte Genießbarkeit: Die Briten haben Gordon Browns Labour-Regierung satt, doch ein Sieg der Tories ist keinesfalls sicher.
Begrenzte Genießbarkeit: Die Briten haben Gordon Browns Labour-Regierung satt, doch ein Sieg der Tories ist keinesfalls sicher.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/wahlen-in-grossbritannien-britische-uebel-1.11150
Wahlen in Großbritannien - Britische Übel
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Nach 14 Jahren brachte David Cameron die britischen Konservativen 2010 an die Macht zurück. Er modernisierte das Programm der Partei, punktete mit seiner hübschen Frau und setzte ein striktes Sparpaket durch. Der Skandal um "News of the World" bringt den 44-Jährigen in Bedrängnis: Der smarte Cameron kämpft um sein Amt. Seine Karriere in Bildern. Vor dem britischen Unterhaus hat der britische Premierminister David Cameron ein Fehlverhalten seines Büros bestritten. Dass er mit Murdoch-Leuten über den Wunsch von News Corp., den Bezahlsender BSkyB zu übernehmen, gesprochen habe, leugnet er nicht. Doch die Unterhaltungen seien angemessen gewesen. Er räumte ein, dass sowohl seine konservative Regierungspartei als auch die oppositionelle Labour-Partei es versäumt hätten, wichtige Entwicklungen im Abhörskandal weiterzuverfolgen. ### Zusammenfassung: Nach 14 Jahren brachte David Cameron die britischen Konservativen 2010 an die Macht zurück. Er punktete mit seiner hübschen Frau und setzte ein striktes Sparpaket durch. Der Skandal um "News of the World" bringt den 44-Jährigen in Bedrängnis: Der smarte Cameron kämpft um sein Amt.
Nach 14 Jahren brachte David Cameron die britischen Konservativen 2010 an die Macht zurück. Er punktete mit seiner hübschen Frau und setzte ein striktes Sparpaket durch. Der Skandal um "News of the World" bringt den 44-Jährigen in Bedrängnis: Der smarte Cameron kämpft um sein Amt.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/grossbritannien-david-cameron-in-bildern-lovetory-1.1122355
David Cameron: Nähe zu Murdoch-Medien - Erste Kratzer auf jungem Gesicht
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Barack Obama ändert die militärische Nuklearstrategie der USA: Ein Ersteinsatz von Atomwaffen soll künftig nur noch unter eingeschränkten Bedingungen infrage kommen. Damit soll die von Obama angestrebte atomwaffenfreie Welt ein Stück näher rücken. Der Präsident erläuterte seine Pläne am Montag (Ortszeit) in einem Interview der New York Times - am Vorabend der mit Spannung erwarteten offiziellen Vorstellung seiner neuen Nuklearstrategie. Darin legt sich Obama aber nicht auf einen Abzug der rund 200 taktischen Atomwaffen aus Europa fest, wie US-Medien hochrangige Regierungsbeamte zitierten. Das würde bedeuten, dass auch Deutschland zumindest vorerst nicht atomwaffenfrei wird: Hier lagern schätzungsweise noch bis zu 20 Atomsprengköpfe vom Typ B-61. Nach Angaben der New York Times wollen sich die USA nunmehr erstmals dazu verpflichten, keine Atomwaffen gegen Nicht-Atommächte einzusetzen, die sich an den Vertrag zur Nichtweiterverbreitung von Nuklearwaffen halten - auch dann, wenn sie die USA mit biologischen oder chemischen Waffen angreifen. Solche Bedrohungen, so zitierte die Zeitung Obama, könnte mit einer Reihe anderer Optionen begegnet werden, einer Kombination aus alten und neuen konventionellen Waffen. Ausnahme Außenseiter Als Ausnahmen nannte der US-Präsident demnach aber "Außenseiter" wie Iran oder Nordkorea, die den Vertrag entweder verletzt oder dagegen verstoßen hätten. Wie Regierungsbeamte ergänzend erläuterten, wird den Atomwaffen in dem Strategie-Papier nunmehr eine "wesentliche Rolle" bei der Abschreckung von atomaren Angriffen oder bei der Antwort darauf eingeräumt. Die USA bewegten sich damit in Richtung einer Strategie, in der Atomwaffen künftig nur noch "ausschließlich" im Fall eines nuklearen Angriffs eingesetzt würden. Obama deutete in dem Zeitungsinterview weiter an, dass er nach der Unterzeichnung des neuen START-Vertrags mit Russland zur Verringerung strategischer Atomwaffen am 8. April auch möglichst bald mit Moskau über eine Reduzierung von Waffen kürzerer Reichweite sprechen will. Dazu gehören die taktische Atomwaffen in Europa. Die Bundesregierung will die B-61-Sprengköpfe als Relikte des Kalten Krieges loswerden, so wurde es auf Drängen der FDP auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Nach Angaben von verschiedenen US-Medien will Obama aber über die Frage der taktischen Atomwaffen erst mit den NATO-Verbündeten sprechen und dann mit Russland verhandeln, hieß es unter Berufung auf Regierungsbeamte. Der US-Präsident hatte vor einem Jahr in Prag seine Vision von einer atomwaffenfreien Welt dargelegt. Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen dieses Ziels. Nach der Veröffentlichung seiner Nuklearstrategie wird Obama zur Unterzeichnung des START-Vertrages in die tschechische Hauptstadt zurückkehren. Für den 12. und 13. April hat er dann Staats-und Regierungschefs aus über 40 Staaten zu einem Nuklear-Gipfel nach Washington eingeladen, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel will kommen. Im Mittelpunkt des Gipfels steht die Frage, wie verhindert werden kann, dass Atomwaffen oder spaltbares Material in die Hände von Terroristen fallen. ### Zusammenfassung: US-Präsident Obama will sich erstmals dazu verpflichten, keine Atomwaffen gegen Nicht-Atommächte einzusetzen - unter bestimmten Bedingungen.
US-Präsident Obama will sich erstmals dazu verpflichten, keine Atomwaffen gegen Nicht-Atommächte einzusetzen - unter bestimmten Bedingungen.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/neue-nuklearstrategie-obama-entschaerft-atomdrohung-1.2756
Neue Nuklearstrategie - Obama entschärft Atomdrohung
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Niederländische Marinesoldaten haben am Montag das deutsche Containerschiff MS Taipan aus der Gewalt somalischer Piraten befreit. Wie ein Sprecher der EU-Marinemission Atalanta mitteilte, war die Taipan kurz zuvor etwa 500 Seemeilen östlich der somalischen Küste auf dem Weg von der kenianischen Hafenstadt Mombasa nach Dschibuti von Piraten angegriffen worden. Als klar war, dass das Schiff den Booten der Seeräuber nicht entkommen konnte und die Piraten die Taipan enterten, folgte die Besatzung den Atalanta-Ratschlägen und stellte alle Maschinen ab, um das Schiff manövrierunfähig zu machen. Gleichzeitig alarmierte sie die im Golf von Aden patrouillierenden Kriegsschiffe, ehe sie sich in einem Sicherheitsraum des Schiffes verschanzte. Die niederländische Fregatte Hr. Ms. Tromp, das sich in der Nähe des Überfallorts befand, versuchte zunächst, mit den Piraten zu verhandeln, teilte Atalanta weiter mit. Da die Piraten aber entschlossen waren, Widerstand zu leisten, entschloss sich die Einsatzleitung zur gewaltsamen Befreiung des Schiffes. Bei Schusswechseln mit den Piraten wurde ein Marinesoldat der Tromp verletzt, teilte das Verteidigungsministerium in Den Haag mit. Ein Team der niederländischen Fregatte seilte sich auf das Containerschiff ab. Bei dem Einsatz wurden zehn Piraten festgenommen. Die 15-köpfige Mannschaft der Taipan, unter ihnen zwei Deutsche, blieb unverletzt. Erst am Osterwochenende hatten somalische Piraten im Indischen Ozean einen südkoreanischen Öltanker gekapert. Ein Kriegsschiff der südkoreanischen Marine hat Medienberichten zufolge die Verfolgung des Schiffes aufgenommen. ### Zusammenfassung: Mit einer spektakulären Kommandoaktion hat die niederländische Marine einen Angriff somalischer Seeräuber vor Somalias Küste vereitelt.
Mit einer spektakulären Kommandoaktion hat die niederländische Marine einen Angriff somalischer Seeräuber vor Somalias Küste vereitelt.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/piraten-vor-somalia-niederlaendische-marine-befreit-deutsches-schiff-1.24198
Piraten vor Somalia - Niederländische Marine befreit deutsches Schiff
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es beginnt mit einem Streit - und endet mit Mord. So etwas geschieht immer wieder in Südafrika, einem Land, das Mühe hat, brutale Gewaltverbrechen einzudämmen. Doch längst nicht alle Morde, erregen die Nation so sehr wie die jüngste Bluttat in der Nähe von Ventersdorp. Das Verbrechen vom Samstagabend zwingt Präsident Jacob Zuma sogar dazu, seine Bürger zur Ruhe und Besonnenheit aufzurufen. Südafrika ist geschockt. Und manche haben Angst vor dem, was noch kommen mag. Das Opfer heißt Eugène Terre'Blanche. Dieser Name steht für alles, was das neue demokratische Südafrika gerne hinter sich lassen möchte. Der bärtige Führer einer rechtsextremen Bewegung in Südafrika ist auf seiner Farm in der Nordwest-Provinz erschlagen worden. Die Polizei hat zwei Verdächtige festgenommen, einen 21-jährigen Mann und einen 15-jährigen Jugendlichen. Die beiden Schwarzen hatten offenbar für Terre'Blanche gearbeitet und waren wegen angeblich ausstehender Lohnforderungen mit ihm in Streit geraten, wie es nach ersten Ermittlungen der Polizei hieß. Der 69-Jährige soll in seinem Bett mit einer Machete und einem Prügel ermordet worden sein. Doch Terre'Blanches Partei zweifelt öffentlich an, dass es ums Geld ging. Mutmaßungen über ein politisches Motiv machen die Runde. Die Furcht wächst, dass sich jetzt die Spannungen zwischen Weißen und Schwarzen am Kap weiter verschärfen könnten. Das wäre gefährlich für den Zusammenhalt der jungen Demokratie. In zehn Wochen lädt sie die ganze Welt zur Fußball-WM ans Kap. Sie will sich als versöhnliche und tolerante Gesellschaft präsentieren, als Modell für den ganzen Kontinent. Wenn nun der Rassenhass wieder offen aufbrechen sollte, ist dies ein irritierendes Signal hinaus in die Welt. Am bedrohlichsten wäre dies für die südafrikanische Nation selbst, wo viele Konflikte ungelöst schwelen - und manche Politiker versuchen, die noch nicht aufgearbeiteten Spannungen der Apartheid politisch zu missbrauchen. Dies gilt nicht nur für die weiße Rechte, sondern ebenso - wenn auch auf ganz andere Weise - für manche Strömungen innerhalb der Regierungspartei ANC. Marginalisierte Figur Paradoxerweise diskutiert nun das ganze Land über einen Mann, dessen Bedeutung in Südafrika zuletzt allenfalls marginal erschien. Die "Afrikaner Weerstandsbeweging" (AWB), die Terre'Blanche anführte, steht ganz am rechten Rand, aber die wenigsten weißen Südafrikaner folgen ihr. Doch nun ist die AWB öffentlich wieder sehr präsent. Die Partei nannte den Mord an ihrem Chef eine "Kriegserklärung". Man wolle ihn jetzt "in Frieden" beerdigen. Aber dann werde die Partei am 1. Mai zusammenkommen und "entscheiden, welche Schritte unternommen werden, um Terre'Blanches Tod zu rächen", sagte AWB-Generalsekretär Andre Visagie in südafrikanischen Medien. Wer sich die Geschichte der militanten Buren in Erinnerung ruft, wird solche Drohungen nicht ganz beiseite wischen können. Zwar herrschen Zweifel, dass der AWB derzeit zu Aktionen fähig ist, die über einzelne, isolierte Anschläge hinausgehen. Doch es könnte auch sein, dass der jüngste Mord ultrarechte Kräfte in Südafrika neu mobilisiert. Inszenierung als Herrenmensch Terre'Blanche hatte seine Bewegung 1973 gegründet. Er stemmte sich gegen das damalige Apartheidregime, weil es angeblich die Interessen der herrschenden Weißen verkaufte. Für Leute wie Terre'Blanche war selbst ein Pieter Botha viel zu liberal, der als Staatspräsident Südafrikas standfest die Rassentrennung verteidigte. Die Buren-Bewegung wurde immer militanter, als klar wurde, dass das Apartheidregime unter dem späteren Präsidenten Willem de Klerk auf Reformen zusteuerte. Terre'Blanche inszenierte sich gerne hoch zu Ross, blauäugig, mit wallendem Bart. Ein unbeugsamer Siedler, ein Herrenmensch, der ein "weißes Land" wollte - ganz wie es seinem hugenottischen Namen entspricht. Im Kampf gegen die ersten demokratischen Wahlen in Südafrika tötete die AWB 21 Menschen. Terre'Blanche übernahm dafür später bei der Wahrheitskommission die Verantwortung. Doch 1996 schlug er einen Wächter fast tot und kam dafür später hinter Gitter. Seit seiner Freilassung im Jahr 2004 führte er ein eher zurückgezogenes Leben auf seiner Farm bei Ventersdorp. Fast schien er schon vergessen zu sein. Julius Malema, der kommende Mann des ANC Doch es geht jetzt nicht alleine um den Mord an Terre'Blanche. Wer die große Erregung in Südafrika verstehen will, muss zurückblicken auf die hitzigen Debatten der vergangenen Wochen, die sich immer wieder an den zweifelhaften Auftritten eines jungen Mannes entzündeten: Julius Malema, Anführer der Jugendliga des regierenden "Afrikanischen Nationalkongresses" (ANC). Malema, 29, ist ein ehrgeiziger junger Mann, der sich nicht nur auf dem Weg an die Spitze seiner Partei sieht, sondern es auch mag, wenn ihn Anhänger schon als künftigen Präsidenten handeln. Malema konnte bislang auf Präsident Zuma als seinen Förderer zählen. Er liebt feine Designerkleidung - und das grobe Wort. Keiner polarisiert Südafrikas Gesellschaft so sehr wie Malema. Besonders erfolgreich war er damit, als er zuletzt ein altes Lied aus dem Befreiungskampf wiederbelebte: "Tötet den Buren" heißt es. Malema liebt das Lied, er singt es, wo er kann und lehrt so die weiße Minderheit das Fürchten. Daraus hat sich ein heftiger Streit entwickelt, bis ein Gericht vergangene Woche Malema das Singen des Liedes untersagte. Bereits im Jahr 2003 hatte die Menschenrechtskommission Südafrikas den Song als hetzerisch geächtet. Den Jungfunktionär Malema scheint das nicht zu stören, im Gegenteil. Er reist gerade durch den benachbarten Krisenstaat Simbabwe und tritt dabei mit Robert Mugabes engsten Getreuen auf, um die Politik der machthabenden Zanu-PF zu preisen. Das ist schon beunruhigend genug für jene Südafrikaner, die fürchten, dass Mugabes gewaltsame Landenteignungen irgendwann Nachahmer am Kap finden könnten. Die Landreform, die in Südafrika auf friedlichen Wege vorangebracht werden soll, macht seit Jahren kaum Fortschritte. Malema übt aber nicht nur den Schulterschluss mit Mugabes Kräften, er setzt noch einen drauf und singt, einen Tag nach Terre'Blanches Ermordung, das umstrittene Lied in Simbabwe erneut: "Tötet den Buren". Gleichzeitig erklärt er zum Mord an Terre'Blanche: "Ich habe damit nichts zu tun." Präsident Zuma, von dem Führungsstärke erwartet wird, sendet indes widersprüchliche Signale: Einerseits hat er den Ostersonntag zu einer Sonderansprache im nationalen Fernsehen genutzt, den Mord als "furchtbare Tat" verurteilt und das Land zur Ruhe aufgerufen. Das war eine rasche, klare Reaktion, die viele Südafrikaner begrüßen werden. Andererseits hatte Zuma aber in den vergangenen Monaten auch immer wieder für Frustration gesorgt, weil die ANC-Führung bislang unfähig war, seinen Jugendfunktionär Malema in die Schranken zu weisen. Die Entscheidung des Gerichts gegen das umstrittene Lied will der ANC anfechten. Das alles schürt Angst unter der weißen Bevölkerung, weil sie den Eindruck gewinnt, dass Malemas rassistische Tiraden vom ANC gedeckt, wenn nicht gar befördert werden. Manche bringen den Mord an Terre'Blanche deshalb nun direkt mit Malema und dem Lied in Verbindung. Das durchkreuzt die Lesart des ANC, wonach der Song nicht wörtlich zu nehmen sei und quasi als historisches Kulturgut aus den Zeiten des Kampfes gegen die Apartheid verstanden werden müsse. Auch Präsident Zuma liebt so manches Lied aus den Zeiten des Befreiungskampfes, vor allem eines: "Bring mir meine Maschinengewehr." Im Wahlkampf um die Präsidentschaft durfte der Song bei kaum einem seiner Auftritt fehlen. ### Zusammenfassung: Nach dem Tod eines Rechtsextremisten fürchtet Südafrika Rassenunruhen. Manche haben Angst vor dem, was noch kommen mag. Wer war Terre'Blanche?
Nach dem Tod eines Rechtsextremisten fürchtet Südafrika Rassenunruhen. Manche haben Angst vor dem, was noch kommen mag. Wer war Terre'Blanche?
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/suedafrika-zum-tod-von-terre-blanche-unbeugsamer-siedler-herrenmensch-1.12000
"Südafrika: Zum Tod von Terre'Blanche - ""Unbeugsamer Siedler, Herrenmensch"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat nach dem tödlichen Gefecht in der Nähe von Kundus von Krieg in Afghanistan gesprochen. "Auch wenn es nicht jedem gefällt, so kann man angesichts dessen, was sich in Teilen Afghanistans abspielt, umgangssprachlich von Krieg reden", sagte Guttenberg am Sonntag in Bonn. Guttenberg hatte bereits kurz nach seiner Vereidigung gesagt: "Ich will ganz offen sein: In Teilen Afghanistans gibt es fraglos kriegsähnliche Zustände" und hinzugefügt, er verstehe jeden Soldaten, der sage: "In Afghanistan ist Krieg, egal, ob ich nun von ausländischen Streitkräften oder von Taliban-Terroristen angegriffen, verwundet oder getötet werde". Seine Vorgänger sprachen dagegen stets von "Kampfeinsatz". Nach dem Gefecht, bei dem am Freitag drei Soldaten getötet und acht zum Teil schwer verletzt wurden, kündigte der Minister zugleich eine Untersuchung des Vorfalls auf deutscher Seite an. Parallel werde die Nato den Vorfall untersuchen. Guttenberg betonte, dass die Bundeswehr in Afghanistan bleiben werde. Die Bundesregierung werde ihre neue Strategie umsetzen. Der Minister wies zudem Kritik an der Ausrüstung der Bundeswehrtruppen in Afghanistan zurück. "Man sollte mit pauschalen Urteilen darüber was fehlt, sehr zurückhaltend sein", sagte er. Die Talibangruppen, die am Karfreitag bei Kundus die Bundeswehr in ein schweres Gefecht verwickelt hatten, seien äußerst professionell vorgegangen. Die Bundeswehr habe Aufklärungsmittel vor Ort gehabt und diese auch eingesetzt. Der frühere Generalinspekteur Harald Kujat hatte kritisiert, die Soldaten seien nicht mit den nötigen modernen Aufklärungssystemen ausgerüstet. Guttenberg entgegnete: "Wenn sich ein Gegner lange genug in einem Graben tarnt, dann können sie noch so oft eine Drohne (unbemanntes Aufklärungsflugzeug) darüber fliegen lassen und werden ihn im Zweifel nicht erkennen." Der CSU-Politiker sprach vom einem perfiden Anschlag auf die deutschen Soldaten. Er brachte sein "tiefst empfundenes Mitgefühl" zum Ausdruck. Er wünschte den Verwundeten "beste und auch schnelle Genesung". Guttenberg war bei der Ankunft des Flugzeugs, das die Leichen der am Freitag getöteten Soldaten überführte, am Sonntagabend auf dem Militärflughafen Köln-Wahn zugegen. Der Minister hatte seinen Osterurlaub in Südafrika wegen der Ereignisse in Nordafghanistan abgebrochen. Auch den Angehörigen der bei dem Gefecht getöteten afghanischen Soldaten sprach Guttenberg sein Mitgefühl aus. Der Minister sprach von sechs getöteten Afghanen und bestätigte damit afghanische Zahlen. Von deutscher Seite war bislang von fünf Todesopfern die Rede. ### Zusammenfassung: Nach dem tödlichen Gefecht zwischen Bundeswehrsoldaten und Taliban-Kämpfern greift der Verteidigungsminister wieder auf das K-Wort zurück.
Nach dem tödlichen Gefecht zwischen Bundeswehrsoldaten und Taliban-Kämpfern greift der Verteidigungsminister wieder auf das K-Wort zurück.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/afghanistan-guttenberg-spricht-von-krieg-1.6058
"Afghanistan - Guttenberg spricht von ""Krieg"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der frühere Generalinspekteur Harald Kujat hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem jüngsten Angriff auf Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan scharf kritisiert. Aus dem Luftangriff im September, bei dem nahe Kundus rund 140 Menschen ums Leben gekommen waren, seien nicht die nötigen Lehren gezogen worden, sagte Kujat der Welt am Sonntag. "Unsere Soldaten sind dort nur in diese Lage geraten, weil sie wie so oft nicht mit den nötigen modernen Aufklärungssystemen ausgerüstet sind." Der General, der zwischen 2000 und 2002 Deutschlands ranghöchster Soldat war, befürchtet weitere Anschläge auf die deutschen Soldaten in Nordafghanistan. Der Luftangriff vom September habe die Taliban zunächst geschwächt, sagte Kujat. "Danach haben sie eine gewisse Zeit gebraucht, um sich in Szene zu setzen. Und genau das tun sie jetzt." Zwei Tage nach den blutigen Gefechten von Kundus nahmen die Bundeswehrsoldaten vor Ort Abschied von ihren drei getöteten Kameraden. Im Feldlager der nordafghanischen Provinz erwiesen sie an diesem Sonntag den zwischen 25 und 35 Jahre alten Fallschirmjägern aus Niedersachsen die letzte Ehre. "Wir haben alle gehofft, dass wir diesen Tag niemals erleben müssen", sagte der Isaf-Kommandeur für Nordafghanistan, Brigadegeneral Frank Leidenberger. "Die Hoffnung wurde am 2. April jäh zerstört". Leidenberger gedachte auch der versehentlich von der Bundeswehr getöteten afghanischen Soldaten und entschuldigte sich bei deren Angehörigen. Erstmals räumte er ein, dass sechs Afghanen getötet wurden. Bisher hatte die Bundeswehr von fünf Toten gesprochen. Verletzte Soldaten nach Koblenz gebracht Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel sprach den Soldaten in Kundus die Anteilnahme der Bundesregierung aus. Er hatte seine Afghanistan-Reise um einen Tag verlängert, um an der Trauerfeier teilnehmen zu können. "Die deutschen Soldaten lassen sich durch noch so heimtückische Gewalt nicht beeinflussen", sagte der FDP-Politiker. "Mit unseren Alliierten werden wir den Kampf gegen den Terrorismus in Afghanistan für ein friedliches, stabiles und sicheres Land fortsetzen." Niebel forderte in einem Interview mehr Rückhalt in der Bevölkerung für den Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan. Das Gefecht zeige, wie gefährlich die Situation für die Soldaten dort sei. "Sie wünschen sich mehr Verständnis dafür, dass sie sich, manchmal auch präventiv, wehren müssen", sagte der Liberale der Bild am Sonntag. Die Soldaten verstünden nicht, wenn sie sich dafür in der deutschen Öffentlichkeit rechtfertigen müssten oder sogar strafrechtlich verfolgt würden, betonte der Minister, der in Afghanistan Wiederaufbauprojekte besucht hatte, die mit deutscher Hilfe finanziert werden. Am Karfreitag waren die drei Soldaten bei stundenlangen Gefechten zwischen der Bundeswehr und den radikal-islamischen Taliban nahe Kundus erschossen worden. Acht weitere deutsche Soldaten wurden verletzt. Vier von ihnen wurden am Samstag in die Heimat geflogen und zur Behandlung ins Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz gebracht. Die Trauerfeier fand auf dem Appellplatz statt, von wo aus die Bundeswehrpatrouillen in den Einsatz fahren. Dort befindet sich auch ein Ehrenhain für alle im Einsatz gefallenen Bundeswehrsoldaten. Die Särge mit den Leichen der drei Soldaten wurden in Transportpanzern auf den Platz gefahren, wo sich mehrere hundert Soldaten versammelt hatten. Noch am Sonntag sollten die Särge mit Hubschraubern und einem Militärflugzeug zunächst über Masar-i-Sharif in das usbekische Termes gebracht werden. Von dort sollten sie im Airbus der Delegation von Entwicklungsminister Niebel nach Deutschland gebracht werden. ### Zusammenfassung: Nach dem Tod dreier Bundeswehr-Soldaten fordert Entwicklungsminister Niebel mehr Rückhalt für die Truppe. Derweil liest Ex-Generalinspekteur Kujat der Regierung die Leviten.
Nach dem Tod dreier Bundeswehr-Soldaten fordert Entwicklungsminister Niebel mehr Rückhalt für die Truppe. Derweil liest Ex-Generalinspekteur Kujat der Regierung die Leviten.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/afghanistan-einsatz-ex-general-kujat-wirft-regierung-ignoranz-vor-1.21739
Afghanistan-Einsatz - Ex-General Kujat wirft Regierung Ignoranz vor
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Bundesrepublik entgehen jedes Jahr Milliardeneinnahmen, weil in der Finanzverwaltung 15.000 Beamte fehlen. Dies geht nach Angaben der Deutschen Steuergewerkschaft aus der Personalbedarfsberechnung der Bundesländer hervor. Experten befürchten, dass es Steuerhinterzieher künftig noch leichter haben, weil sich die Personalsituation bei den Steuerbehörden in den kommenden Jahren weiter deutlich verschlechtern wird. Für das Personal in den Finanzämtern sind die Länder zuständig. Sie berechnen, wie viele Mitarbeiter nötig wären, um Unternehmen und Steuerzahler gesetzesgemäß zu prüfen. Dieser Personalbedarf beläuft sich demnach auf 130.000 Stellen. Tatsächlich sind nach Berechnungen der Steuergewerkschaft, die die Finanzbeamten in Deutschland vertritt, aber nur etwa 11.5000 Stellen besetzt. "Kein Bundesland erfüllt derzeit den tatsächlichen Bedarf", sagte Gewerkschaftschef Dieter Ondracek der Süddeutschen Zeitung. Er schätzt, dass dem Staat jährlich etwa 30 Milliarden Euro an Steuern vorenthalten werden. Der Personalschlüssel zeigt, dass vor allem die Prüfung von Betrieben vernachlässigt wird. So fehlen nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi allein 3050 Betriebsprüfer und 420 Steuerfahnder. "Gemessen an den 13.800 Beschäftigten in der Betriebsprüfung und den 2570 Fahndern ist dies ein erheblicher Fehlbestand", heißt es bei Verdi. Die Finanzbeamten im Außendienst sind besonders effektiv: Im Schnitt treibt ein Steuerfahnder jährlich knapp eine Million Euro zusätzlich für den Fiskus ein. Bei einem Betriebsprüfer sind es gut 1,2 Millionen Euro. Vor allem Kleinbetriebe und Einzelunternehmer, deren Zahl sich in den vergangenen 20 Jahren stark erhöht hat, müssen seltener mit Besuch von einem Prüfer rechnen. "In den achtziger Jahren kam auf 200 Kleinunternehmer und Selbständige ein Betriebsprüfer, heute beträgt dieses Verhältnis 700 zu eins", sagt Lars P. Feld, Volkswirtschaftsprofessor an der Universität Heidelberg. Verdi-Chef Frank Bsirske spricht von einem "organisierten Steuervollzugsdefizit". Der Staat verzichte "Jahr für Jahr auf Milliardeneinnahmen, weil er nicht genug Steuerfahnder und Prüfer einsetzt", sagte Bsirske der SZ. Davon profitierten "vor allem vermögende Unternehmen, Selbständige und die Besitzer großer Kapitalvermögen, die weniger deklarieren als sie einnehmen, während Lohnsteuerpflichtige direkt mit der Gehaltsabrechnung zur Kasse gebeten werden". Gewerkschaftschef Ondracek wies darauf hin, dass die Finanzbeamten vor allem im Innendienst mehr Fälle zu bearbeiten hätten, weil knapp 1,5 Millionen Rentner erstmals Steuern zahlen müssten. Er befürchtet, dass sich der Steuervollzug weiter verschlechtert: "Die Zahl der Ausbildungsplätze reicht nicht aus, um den zunehmenden Abgang der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand auszugleichen", sagte Ondracek. Zugleich würden wegen des Mangels an Fachkräften Unternehmen zukünftig noch stärker als bisher Steuerbeamte abwerben. Der Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands, Hans-Christoph Seewald, sagte: Steuergerechtigkeit sei nicht nur eine Frage der Gesetzgebung, sondern auch der richtigen Anwendung. Deshalb müsse die Qualifikation der Steuerbeamten "auch zukünftig mindestens auf dem gleichen Niveau bleiben". Als Hauptgrund für die schlechte Personalausstattung gilt die Steuerverteilung zwischen Bund und Ländern: Stellen die Länder mehr Prüfer ein, haben sie höhere Personalkosten, von den Mehreinnahmen bleibt ihnen aber wenig übrig. ### Zusammenfassung: Dem Staat entgehen Jahr für Jahr Milliardenbeträge - weil die Beamten fehlen, die das Geld eintreiben. Besonders Kleinbetriebe werden seltener geprüft.
Dem Staat entgehen Jahr für Jahr Milliardenbeträge - weil die Beamten fehlen, die das Geld eintreiben. Besonders Kleinbetriebe werden seltener geprüft.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/personalmangel-in-steuerbehoerden-tausende-finanzbeamte-fehlen-1.4129
Personalmangel in Steuerbehörden - Tausende Finanzbeamte fehlen
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In der Bundesregierung droht ein Konflikt um den Ausbau des Elterngeldes. Einen entsprechenden Vorschlag von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder haben Fachbeamte von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in einem internen Schreiben nicht zuletzt wegen der nötigen Einsparungen im Haushalt als unfinanzierbar zurückgewiesen. Eine Sprecherin Schröders bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des Spiegel. Sie mochte darin wie ein Sprecher Schäubles jedoch noch keinen offenen und großen Streit erkennen. Der Vorschlag der Familienministerin sei nun in der Ressortabstimmung. Allerdings habe Schröder nicht vor, wegen des Widerstands aus dem Finanzministerium einfach klein bei zu geben, hieß es aus Schröders Ministerium. Dabei wird auch auf den schwarz-gelben Koalitionsvertrag verwiesen. Darin hatten Union und FDP eine Novellierung beschlossen. Bereits Anfang März hatte Schröder angekündigt, sie wolle die Zahl der so genannten Vätermonate von zwei auf vier Monate erhöhen und zudem ein Teilzeitelterngeld einführen. Wer also nach der Geburt eines Kindes in Teilzeit weiter arbeiten will, soll dies in Kombination mit der Auszahlung von Elterngeld künftig tun können. Nach den Vorstellungen aus dem Schröder-Ministerium könnte auf diese Weise die staatliche Unterstützung für arbeitende Eltern auf bis zu 48 Monate ausgedehnt werden. Bislang kann ein Elternteil nach der Geburt eines Kindes bis zu zwölf Monate zuhause bleiben, ohne ganz auf Einnahmen verzichten zu müssen. Nach den Regeln des Elterngeldes, die seit 1. Januar 2007 in Kraft sind, erhält derjenige, der Zuhause bleibt, 67 Prozent des durchschnittlichen Nettomonatsgehalts der letzten zwölf Monate als staatliche Unterstützung dazu. Dieser Betrag ist allerdings auf maximal 1800 Euro monatlich begrenzt. Bleibt danach der andere Elternteil, derzeit zumeist der Vater, für zwei weitere Monate zuhause, kann die Auszahlung des Elterngeldes auf vierzehn Monate ausgedehnt werden. Schröder möchte das noch einmal um zwei Monate verlängern, weil das Elterngeld gerade auch von berufstätigen Vätern bislang sehr stark angenommen wurde. Die zusätzlichen Kosten beziffert ihr Ministerium nach ersten Berechnungen auf gut 250 Millionen Euro. Das hängt freilich davon ab, wie stark diese zwei zusätzlichen Monate angenommen würden. Der Konflikt zwischen der Familienministerin und dem Finanzministerium kommt nicht überraschend. Von der nächsten Haushaltsaufstellung an (ein erster Entwurf für das Jahr 2011 muss bis Juli stehen) muss der Bund aufgrund der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse jährlich zehn Milliarden Euro einsparen. Angesichts dessen kommt jeder zusätzliche Wunsch eines Ministeriums Schäuble extrem ungelegen. Wünsche für zusätzliche Ausgaben gibt es in jedem Ressort. Umso schwerer wird es sein, an bestimmten Stellen nicht zu sparen, sondern noch mehr Geld auszugeben. Schröder begründet ihren Vorschlag allerdings damit, dass das Elterngeld "aus der Familienplanung vieler junger Väter und Mütter nicht mehr wegzudenken" sei. Weil es gerade auch von Vätern angenommen werde, dürfe die Politik jetzt nicht "stehen bleiben", sondern müsse den Trend weiter stärken. Unterstützung erhielt Schröder von der CSU. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer sagte: "Wer an der Familie spart, spart an der falschen Stelle." Zusätzliche Investitionen ins Elterngeld seien "das Beste, was wir für Kinder tun können", betonte sie. ### Zusammenfassung: Familienministerin Schröder will das Elterngeld ausbauen, doch Finanzminister Schäuble sträubt sich. Wer gibt nach?
Familienministerin Schröder will das Elterngeld ausbauen, doch Finanzminister Schäuble sträubt sich. Wer gibt nach?
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/elterngeld-nagelprobe-fuer-neu-ministerin-schroeder-1.21010
Nagelprobe für Neu-Ministerin Schröder
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mit einer Reihe von Luftangriffen im Gaza-Streifen hat Israel auf den erneuten Beschuss seines Grenzgebiets durch militante Palästinenser reagiert. Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum Freitag Ziele in Gaza-Stadt und im Süden des Palästinensergebiets an. Mit mindestens sieben Raketen zerstörten sie dabei unter anderem Wohnwagen und eine Käsefabrik, in denen nach Angaben des Militärs Munition hergestellt oder gelagert wurde. Dabei seien drei Kinder verletzt worden. Wie palästinensische Rettungskräfte berichteten, wurden die zwei, vier und elf Jahre alten Kinder durch herumfliegende Glasscherben nach einem Angriff auf den Westteil von Gaza-Stadt verletzt. Nach palästinensischen Angaben flogen Kampfflugzeuge insgesamt sechs Angriffe auf verschiedene Ziele im Gazastreifen. Die israelische Luftwaffe beschoss demnach mehrere Einrichtungen nahe Chan Junis im Süden des Palästinensergebietes, darunter ein Lager der Essedin-el-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Hamas. Getroffen worden sei auch das Flüchtlingslager Nusseirat sowie eine Fabrik im Westen von Gaza-Stadt. Radikale Palästinenser hatten am späten Donnerstagabend eine Rakete auf den Süden Israel abgefeuert. Das Geschoss schlug in der Stadt Aschkelon ein, richtete aber lediglich Sachschaden an. Wie die israelische Armee am Donnerstag mitteilte, wurden seit Jahresbeginn mehr als 40 Raketen und Mörsergranaten in Richtung Israel abgefeuert, davon alleine 20 im Monat März. Vor zwei Wochen wurde bei einem dieser Angriffe ein aus Thailand stammender Landarbeiter in einem israelischen Kibbutz getötet. Israelische Siedlungspolitik sorgt für neue Welle der Gewalt In den vergangenen Wochen hatte die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern wieder zugenommen. Der israelischen Ankündigung weiterer Siedlungsbauprojekte im arabischen Ostteil Jerusalems hatten militante Palästinenser wieder verstärkte Raketenangriffe aus dem Gazastreifen folgen lassen. Vor einer Woche waren zwei israelische Soldaten und zwei militante Palästinenser getötet worden. Die derzeitige Gewaltwelle ist die schwerste seit der 22-tägigen israelischen Offensive in dem Palästinensergebiet Anfang 2009, bei der rund 1400 Palästinenser und 13 Israelis ums Leben gekommen waren. ### Zusammenfassung: Israels Luftwaffe schlägt hart zurück: Nach einem Raketenangriff durch radikale Palästinenser greift Israel mehrere Ziele im Gaza-Sreifen an.
Israels Luftwaffe schlägt hart zurück: Nach einem Raketenangriff durch radikale Palästinenser greift Israel mehrere Ziele im Gaza-Sreifen an.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/nahostkonflikt-israel-nimmt-gaza-streifen-unter-beschuss-1.24166
Nahostkonflikt - Israel nimmt Gaza-Streifen unter Beschuss
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Deutschland und Großbritannien haben sich für ein koordiniertes europäisches Vorgehen in der Frage der Bankenabgabe ausgesprochen. Nach einem Gespräch mit Premierminister Gordon Brown zeigte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag in London erfreut, "dass es auch in Großbritannien die Absicht gibt, eine solche Abgabe einzuführen". Auch über mögliche neue Sanktionen gegen Iran sprachen die beiden Politiker. "Wir haben verabredet, dass wir eine Koordination innerhalb der Europäischen Union durchführen wollen", sagte Merkel nach Angaben des Kanzleramtes zum Thema Bankenabgabe. Ziel sei, "dann als Europäer beim G20-Gipfel - ich denke, auch gemeinsam mit den Amerikanern - dies als einen weltweiten Ansatz zu wählen, durch den sichergestellt wird, dass Banken, wenn sie in eine Krise geraten, in Zukunft nicht den Steuerzahler belasten, sondern ihr Risiko selbst tragen können". Sie habe mit Brown verabredet, "dass eine solche Bankenabgabe dann möglichst auch koordiniert innerhalb der Europäischen Union eingeführt wird", sagte Merkel. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch die umstrittene Bankenabgabe zur Vorsorge gegen künftige Finanzkrise beschlossen. Mit der Zwangsabgabe soll sichergestellt werden, dass Banken für Rettungskosten zur Kasse gebeten werden und die Kosten nicht allein beim Steuerzahler bleiben. Während die USA allerdings mit ihrem Abgabemodell die Geldinstitute schon für die vergangene Krise zahlen lassen wollen, setzt das Modell der Bundesregierung auf einen Fonds, der bei künftigen Krisen einspringen soll. Weitere Themen des Gesprächs mit Brown waren laut Merkel die Klimaverhandlungen und die Frage, "wie wir die Nuklearaktivitäten Irans stoppen können, dabei Sanktionen ins Auge fassen und die internationale Abstimmung hierfür koordinieren können". Merkel traf Brown auf dessen Landsitz Chequers bei London. Später wurde sie in der britischen Hauptstadt für ihren Einsatz zur Förderung der Wissenschaft ausgezeichnet. Die promovierte Physikerin bekam von der Royal Society die "King Charles II Medal" verliehen. Die Gesellschaft würdigte damit nach eigenen Angaben nicht nur Merkels Engagement zugunsten der Wissenschaft in Deutschland, sondern auch ihre Führungsrolle in Europa und weltweit bei Themen wie dem Klimaschutz. Vor Merkel erhielten 1998 der japanische Kaiser Akihito und 2007 der damalige indische Staatspräsident Abdul Kalam die Medaille. ### Zusammenfassung: Sanktionen gegen Iran und Abgaben für Banken: Angela Merkel stimmt sich mit dem britischen Premier Gordon Brown ab.
Sanktionen gegen Iran und Abgaben für Banken: Angela Merkel stimmt sich mit dem britischen Premier Gordon Brown ab.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/london-besuch-merkel-und-brown-wollen-banken-zur-kasse-bitten-1.14715
London-Besuch - Merkel und Brown wollen Banken zur Kasse bitten
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Man wüsste gerne, ob Du-Vi Hong versteht, was seine Tochter da gerade gesagt hat. "Er wäre gerne der Chef", hat Le-Chi Helga lachend über ihren Vater erklärt - und der lächelt freundlich, anstatt zu toben, wie es das hochrespektierte Familienoberhaupt nach vietnamesischer Tradition eigentlich hätte tun müssen. Aber Vater Hong hat über die Jahre gelernt, dass so erfrischend freche Kinder in Deutschland zum Familienleben gehören. Und dieses Leben wollte er ja damals, 1979, als er aus Vietnam über das Meer nach Deutschland floh. Das kann jeder schon an seinen Kindern sehen. Sie heißen Le-Phuong Marion, Le-Chi Helga, Vinh-Duc David und Vinh-Khanh Jürgen - jeder Name ein Brückenschlag in die neue Heimat. Du-Vi Hong und seine Frau haben sich von Anfang an auf diese Gesellschaft eingelassen. Selbstbewusste Kinder sind nicht das einzige Ergebnis geblieben. Die Hongs haben es in der schwäbischen Kleinstadt Aalen vom Bootsflüchtling zum Reihenhaus-Besitzer gebracht, seit dreißig Jahren schuftet das Ehepaar für wenig Lohn, doch drei der vier Kinder studieren, der vierte Sohn, Jürgen, ist auf dem Weg zur Fachhochschulreife. Es gibt Tausende solcher Beispiele: Etwa 100.000 Vietnamesen und Vietnamesischstämmige leben in Deutschland, sie sind eine kleine Gruppe unter den 15 Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte - und die wohl erfolgreichste, trotz schlechter Voraussetzungen: Die Vietnamesen kamen einst als Flüchtlinge in den Westen oder in die DDR als Vertragsarbeiter, das ist die Ost-Version der Gastarbeiter. Einmal Unterschicht, immer Unterschicht - die Vietnamesen durchbrechen diesen Zirkel. Rösler ist nur ein Beispiel Das bekannteste Beispiel ist Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, er wurde 1973 als Säugling von Deutschen adoptiert. Dass ausgerechnet einer aus Vietnam erster Minister mit ausländischer Herkunft wurde, passt gut ins Bild der erfolgreichen Vietnamesen - allerdings mit einem großen Schönheitsfehler: Rösler wuchs bei Deutschen auf, er selbst bezeichnet sich als "Deutscher durch und durch". Deshalb debattieren viele Vietnamesen, ob Philipp Rösler eigentlich ein "echter" Vietnamese ist. Rösler ist nur ein Beispiel, der Erfolg der Vietnamesen lässt sich auch an Zahlen festmachen: Mehr als die Hälfte ihrer Kinder schaffen es in Mecklenburg-Vorpommern aufs Gymnasium, in Thüringen zählt man sogar fast 63 Prozent pro Jahrgang - deutlich mehr als unter den einheimischen Kindern. Auch beim größten Stipendienprogramm für Schüler aus Zuwandererfamilien, dem "Start-Programm", sind Vietnamesen weit überdurchschnittlich vertreten. Nur bei der Arbeitslosigkeit schneiden sie noch schlechter ab als die Einheimischen. Trotzdem: "Die Vietnamesen sind eine der am besten integrierten Zuwanderergruppen in Deutschland", sagt die brandenburgische Integrationsbeauftragte und Potsdamer Professorin Karin Weiss. Fragt sich nur: Warum? Lesen Sie auf der nächsten Seite: Gründe für die gute Integration. ### Zusammenfassung: Menschen mit vietnamesischen Wurzeln gelten als erfolgreichste Zuwanderer - Gesundheitsminister Philipp Rösler ist nur ein Beispiel.
Menschen mit vietnamesischen Wurzeln gelten als erfolgreichste Zuwanderer - Gesundheitsminister Philipp Rösler ist nur ein Beispiel.
politik
https://www.sueddeutsche.de/politik/vietnamesen-in-deutschland-nur-bildung-fuehrt-weg-vom-reisfeld-1.20543
"Vietnamesen in Deutschland - ""Nur Bildung führt weg vom Reisfeld"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ein Vulkan spuckt - und vernichtet mal eben Milliarden: Eyjafjallajökull, die wirtschaftlichen Folgen - und bunte Skurrilitäten im Überblick. Asche zu Asche: Rund 200 Millionen Dollar (150 Millionen Euro) haben die die internationalen Fluggesellschaften wegen der Aschewolke verloren - pro Tag. Doch es ist, wie es immer ist: Der Wettlauf um die Zahlen hört im Himmel nicht auf. So schätzte der Luftfahrtverband IATA die Einbußen zwischendurch sogar auf bis zu 250 Millionen Dollar täglich. Betroffen seien schließlich auch die Zulieferer und Dienstleister für Flughäfen oder Airlines. Inzwischen hat sich der Flugverkehr wieder eingependelt, und die endgültige Rechnung steht: Durch die Sperrung der Lufträume sei der Luftfahrtbranche in den vergangenen Tagen ein Schaden von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro entstanden, hat der Fachverband IATA ausgerechnet. Die Sperrung der Lufträume in vielen Ländern Europas habe zeitweise knapp ein Drittel der Luftfahrt weltweit lahmgelegt. Die Folge: Schon am vergangenen Wochenende hat die Luftfahrtbranche finanziellen Ausgleich gefordert. Flugzeuge der Lufthansa warten in Frankfurt am Main auf die Wiederaufnahme des Flugbetriebs Foto: ddp ### Zusammenfassung: Ein Vulkan spuckt, verhindert milliardenschwere Umsätze und verdirbt sogar den Rosenhändlern in Kenia das Geschäft: Eyjafjallajökull, die wirtschaftlichen Folgen - und ein bunter Zahlensalat. In Bildern.
Ein Vulkan spuckt, verhindert milliardenschwere Umsätze und verdirbt sogar den Rosenhändlern in Kenia das Geschäft: Eyjafjallajökull, die wirtschaftlichen Folgen - und ein bunter Zahlensalat. In Bildern.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/die-wolke-in-zahlen-asche-zu-asche-1.934606
Die Wolke in Zahlen - Asche zu Asche
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In den Konjunkturprogrammen der Bundesregierung zur Bewältigung der Wirtschaftskrise war die Kurzarbeit ohne Zweifel eine der besseren Ideen. Sie hat dafür gesorgt, dass viele Unternehmen Mitarbeiter auch in den schwersten Zeiten halten konnten - und dass sämtliche Konjunkturforscher mit ihren Prognosen zum Anstieg der deutschen Arbeitslosigkeit weit daneben lagen. Man könnte sagen, die Kurzarbeit war eine wirksame Medizin zur richtigen Zeit. Doch jede gute Medizin hat Nebenwirkungen. So muss ein Antibiotikum zwar ausreichend lange eingenommen, darf aber keinesfalls überdosiert werden. Um unerwünschte Langzeitschäden zu vermeiden, muss es der Patient in gebührender Zeit nach Abklingen der Symptome absetzen. Genauso verhält es sich mit der Kurzarbeit. Die akuten Symptome der Krise sind bei den meisten Unternehmen abgeklungen. Viele haben es - auch aus eigener Kraft - besser durch das Tal geschafft, als so mancher Aufschrei es zunächst hatte befürchten lassen. Für dieses und das kommende Jahr erwarten Wirtschaftsforscher schon wieder ein Wachstum, das im langjährigen Vergleich ansehnlich ist. Es gibt also keinen vernünftigen Grund, Firmen bis zum Frühjahr 2012 (!) finanziell dafür zu belohnen, ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Dies hilft nur den Unternehmen, die es in der Krise versäumt haben, neue Märkte zu suchen, innovative Produkte zu entwickeln und Kosten zu senken. Es behindert also den Strukturwandel, den Deutschland im weltweiten Wettbewerb braucht. Nur chronisch Kranke sind auch in guten Zeiten auf Medizin angewiesen. Chronisch kranke Firmen sollte sich die Wirtschaft aber nicht allzu lange leisten. ### Zusammenfassung: Die Kurzarbeit war ein wirksames Mittel zur richtigen Zeit. Doch für eine Verlängerung gibt es keinen vernünftigen Grund
Die Kurzarbeit war ein wirksames Mittel zur richtigen Zeit. Doch für eine Verlängerung gibt es keinen vernünftigen Grund
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/foerderung-der-kurzarbeit-schluss-mit-der-medizin-1.2833
Förderung der Kurzarbeit - Schluss mit der Medizin
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Sparen. Nur noch: Sparen. Von nichts anderem mehr ist in der öffentlichen Debatte in Deutschland die Rede. Auch die großen Wirtschaftsinstitute haben in ihrem Frühjahrsgutachten diesen Ton angeschlagen. Die Konjunkturforscher plädieren für einen "Sparkurs, wie es ihn noch nicht gegeben hat". Viele Ökonomen sind ohnehin dieser Meinung, und auch in den Medien ist es chic geworden, Etat-Konsolidierung zur Mutter aller weiteren Überlegungen zu erklären. In Talkshows grenzen sich selbsternannte "verantwortungsbewusste" Sparpolitiker von "populistischen" Ausgabenpolitikern ab. Populistisch? Dem Volk nach dem Mund reden eher die Sparer; auch in der Bevölkerung hat ausweislich neuerer Umfragen die Haushaltskonsolidierung Priorität. Das Thema ist so omnipräsent wie plausibel. Auf den ersten Blick. Ja, es hat sich ein gigantischer Schuldenberg von mittlerweile rund 1,7 Billionen Euro angehäuft, jede Sekunde kommen weitere 4500 Euro pro Person hinzu. Ganz zu schweigen von weiteren mehreren Billionen Euro, die als künftige Forderungen in den Beamtenversorgungs- und Sozialversicherungssystemen versteckt sind. All dies hervorgerufen durch jahrzehntelange laxe Haushaltpolitik, zuletzt befeuert durch die Kosten zur Bewältigung der Finanzkrise. Bewältigung? An den Immobilienmärkten tun sich neue Risiken auf, und die Bankenbilanzen bergen noch Zeitbomben. Konkrete Hilfe für Griechenland wird wahrscheinlicher, nach jetzigem Stand könnte Deutschland mit acht Milliarden Euro oder mehr dabei sein. Es scheint so, als ginge es nicht anders, als so bald und so intensiv wie möglich mit dem Abbau der Schulden zu beginnen. Die Versuchung ist groß, angesichts diese Verschiebung des politischen Koordinatensystems zu frohlocken, lange genug wurde über den Politikerreflex geklagt, lieber Geld auszugeben und die potentiellen Wähler zu erfreuen, als zu sparen und alle zu verschrecken. Die Absolutheit aber, mit der sich Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit fürs Sparen, Kürzen, Knausern begeistern, macht Angst. Schon hört man - nächste Eskalationsstufe - der Ruf nach höheren Steuern; "es geht ja nicht anders". Dann endgültig wird es ernst. Die psychologische Wirkung von Wirtschaftspolitik ist bekannt. Wer nur spart und kürzt, tötet Dynamik. Das erlebt man in der Wirtschaft vieltausendfach. Jene Firmen, denen in der Krise nur das Streichen von Stellen und Verringern von Kosten einfällt, kommen nicht weit. Nur wer gleichzeitig auch investiert und projektiert, wird es kraftvoll aus dem Tal schaffen. Der deutsche Schuldenberg ist so gigantisch und die Lage so ernst, dass Sparen allein nicht reichen wird, das Blatt zu wenden. Wachstum aber erfordert die richtigen Rahmenbedingungen. Dass die öffentliche Debatte dies fast völlig ignoriert, ist brisant. Spar-Fanatiker machen es sich einfach. "Alles oder nichts"-Positionen sind immer am leichtesten zu begründen. Politik, auch Finanzpolitik in schwierigen Zeiten, muss mehr sein, als immer Nein zu sagen. Sie muss eine Richtung vorgeben, gestalten. Der Weg in die Zukunft kann unterschiedlich strukturierte Etappen haben, aber es braucht einen Gesamtplan. Insofern war es richtig, dass die neue Bundesregierung 2010 zunächst noch Geld ausgegeben hat, um die beginnende wirtschaftliche Erholung nicht abzuwürgen. Jetzt allerdings erklären die Politiker besonders der Union, und die FDP gibt klein bei, dass der Aufschwung ja intakt sei, man nun also mit dem großen Sparen beginnen könne. Das ist womöglich vorschnell. Darüber hinaus ist es auch keine Strategie für die Zukunft. Wer nicht spart, treibt den Staat in die Handlungsunfähigkeit; Griechenland lässt grüßen. Wer nur spart, erreicht das gleiche. Was ist zu tun? Eine Ankurbelung des Konsums über höhere Löhne, wie sie teilweise in Gewerkschaftskreisen gefordert wird, würde die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen in der Welt schwächen. Richtig wäre es, die Rahmenbedingungen für das Wirtschaften zu verbessern. Zum Beispiel im Steuerrecht. Dabei geht es perspektivisch um ein einfacheres, transparenteres Steuerrecht mit niedrigeren Sätzen, auch die Senkung der ungerechten und vielfach zu hohen Steuerbelastung. Über die Höhe der Entlastung hat man streiten können; vor allem galt es, ein Zeichen zu setzen, dass die Politik die Garantiefunktion der Mittelschicht für Demokratie und Wohlstand anerkennt. Doch diese Diskussion ist tot, allgemein heißt es, dass Steuersenkungen nicht mehr in die Zeit passen. An dieser Entwicklung trägt vor allem die FDP Schuld. Sie hat mit Steuersenkungs- und Ausgabenkürzungsversprechen die Bundestagswahl gewonnen und dann ihre Wähler verraten. Hat wichtige Steuerreform-Milliarden vorab verschenkt, beispielsweise an Hoteliers. Ist bei ihren Sparvorstellungen unglaubwürdig, weil sie einiges kassiert hat, als es um das Ergattern von Pfründen ging. Hat keinen Steuerpolitiker von Gewicht in wichtiger Position, und ihre Menschen in wichtiger Position haben von Steuern und Finanzen wenig Ahnung. In der ganzen Koalition ist kaum jemand zu finden, der über Rahmenbedingungen für mehr Wachstum wenigstens noch diskutieren mag. Dabei geht es um verbesserte Investitionsbedingung, das Durchforsten der Bürokratie, die Flexibilisierung am Arbeitsmarkt im Interesse neuer Jobs. Wer diese Themen zu Ladenhütern erklärt, verhindert das Wachstum, ohne das die Schulden niemals weichen werden. ### Zusammenfassung: Wer nur spart und kürzt, tötet Dynamik - und nur wer investiert, wird es kraftvoll aus dem Tal schaffen. Die derzeitige, einseitige Debatte in Deutschland schadet dem Aufschwung.
Wer nur spart und kürzt, tötet Dynamik - und nur wer investiert, wird es kraftvoll aus dem Tal schaffen. Die derzeitige, einseitige Debatte in Deutschland schadet dem Aufschwung.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konjunktur-sparen-ist-gut-aber-nicht-alles-1.9309
Sparen ist gut, aber nicht alles
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Gegen den früheren Arcandor-Chef Thomas Middelhoff ermitteln jetzt Staatsanwaltschaften in Bochum und in Köln: Im vergangenen Jahr hatten die Strafverfolger aus dem Revier nach dem Fast-Zusammenbruch des Warenhauskonzerns gegen Middelhoff ein Verfahren wegen Verdachts der Untreue eingeleitet. Neuerdings ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen den 56-Jährigen wegen Verdachts der Beihilfe zur Untreue. Dieses Verfahren wurde im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die frühere Führung der Privatbank Sal. Oppenheim eingeleitet. Unmittelbar nachdem Middelhoff im Frühjahr 2009 bei dem Warenhauskonzern ausgeschieden war, hatte er von Sal. Oppenheim einen Beratervertrag in Sachen Arcandor bekommen. Middelhoff hatte die Öffentlichkeit darüber informiert, ohne Details zu nennen. Beispielsweise hatte er nicht die Höhe seines Beraterhonorars öffentlich gemacht: Es lag bei vier Millionen Euro im Jahr. Das war weit mehr, als Middelhoff bei Arcandor verdient hatte. Die Laufzeit betrug drei Jahre plus Option für ein weiteres Jahr. Weil Sal. Oppenheim wegen des misslungenen Arcandor-Engagements, aber auch wegen großer Fehlschläge in anderen Bereichen im Herbst 2009 in großen Problemen steckte und quasi unter der Kuratel der Deutschen Bank stand, endete Middelhoffs Beratertätigkeit bereits im September. Er erhielt eine Abfindung für das etwa sechsmonatige Engagement. Über die Höhe der Zahlungen an Middelhoff gibt es unterschiedliche Angaben: Laut einem im Auftrag der Bafin von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte erstellten vertraulichen Bericht erhielt Middelhoff als Abfindung fünf Millionen Euro. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung im März 2009 erklärte Middelhoff, die Abfindungssumme habe in zweistelliger Millionenhöhe gelegen. Der Vertrag sei nun mal über drei Jahre plus Option vereinbart gewesen. Die Kölner Staatsanwaltschaft geht bei ihren Berechnungen von 7,6 Millionen Euro Beraterhonorar aus. Die Strafverfolger haben den Anfangsverdacht, dass diese Summe weit überhöht war, und haben deshalb Middelhoff ein Aktenzeichen gegeben. Ermittlungen auch gegen Esch Bei den Ermittlungen werden auch die Vermögensverhältnisse von Middelhoff, der als Partner einer Private-Equity-Firma viel Geld verdient hat, eine Rolle spielen. Allein in den Jahren 2005 bis 2010 hat er Einkommenserträge in Gesamthöhe von rund 72 Millionen Euro erzielt. Das Gehalt von Arcandor und die Boni waren die kleinsten Positionen in seiner privaten Einkommensbilanz. Middelhoff und seine Ehefrau hatten bei Sal. Oppenheim Darlehen von 106,9 Millionen Euro, mit denen im Wesentlichen Beteiligungen an Immobilienfonds des Projektentwicklers Thomas Esch finanziert wurden. Im ersten Halbjahr 2009 hatte die Bank bei diesen Darlehen Wertberichtigungen in Höhe von 37,4 Millionen Euro vornehmen müssen. In dem neuen Kölner Verfahren wird jetzt auch gegen Esch ermittelt. Die Staatsanwälte gehen unter anderem dem Verdacht nach, beim Neubau eines Verwaltungsgebäudes des Bankhauses in Luxemburg habe Esch im Dezember 2008 exakt 14,375 Millionen Euro erhalten, obwohl es angeblich für diese Summe keine entsprechende Gegenleistung gegeben habe. In dem Verfahren geht es auch um diverse Esch-Fonds sowie um die Bewertung von Grundstücken in Frankfurt und in Köln. Auch gehen die Ermittler dem Anfangsverdacht nach, frühere Gesellschafter der Bank hätten durch einen angeblich falschen Lagebericht Ende 2008 die Bilanz gefälscht. ### Zusammenfassung: Nach seinem Ausscheiden bei Arcandor hat Thomas Middelhoff ein Beraterhonorar von Sal. Oppenheim erhalten. War das überhöht? Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt.
Nach seinem Ausscheiden bei Arcandor hat Thomas Middelhoff ein Beraterhonorar von Sal. Oppenheim erhalten. War das überhöht? Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt.
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ermittlungen-gegen-middelhoff-verdaechtige-honorare-1.11783
Ermittlungen gegen Middelhoff - Verdächtige Honorare
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Kein Luftfahrt-Manager will sich vorstellen, was eine mehrtägige Schließung des europäischen Luftraums bedeuten würde. Schnell werden Erinnerungen an den 11. September 2001 wach: Terroristen hatten Verkehrsflugzeuge ins New Yorker World Trade Center gesteuert und die Maschinen so zu fliegenden Bomben gemacht. Viele Menschen flogen aus Angst vor neuen Anschlägen nicht mehr. Viele, vor allem amerikanische Airlines, gingen Pleite und Hunderttausende verloren ihre Jobs. Es war die schlimmste Krise der Weltluftfahrt mit Verlusten in Milliardenhöhe. Derlei Folgen wird die Aschewolke nach dem Vulkanausbruch in Island nicht verursachen - zumindest dann nicht, wenn sie sich nach dem Wochenende verzogen hat, schätzen Experten. Doch es ist das erste Mal nach Kriegsende, dass so viele Flughäfen in Europa gleichzeitig geschlossen wurden. Etwa 60 Prozent der geplanten 28.000 Flüge fielen aus, teilte die europäische Flugsicherung Eurocontrol mit. Die größten Flughäfen Europas London-Heathrow, Charles de Gaulles in Paris und der Frankfurter Flughafen waren darunter, Allein in Deutschland waren bis zum Nachmittag an 13 der insgesamt 16 internationalen Flughäfen keine Starts und Landungen möglich, teilte die Deutsche Flugsicherung mit. Sie koordiniert den Verkehr im deutschen Luftraum. Der Münchener Flughafen blieb von der Schließung zunächst verschont. "Der Vulkanausbruch wird den deutschen Flughäfen täglich Verluste in Millionenhöhe bescheren", sagte der Hauptgeschäftsführer des deutschen Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel. Der Verband der Europäischen Verkehrsflughäfen AEA in Brüssel rechnet mit Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Dem Verband gehören 36 Fluggesellschaften an, darunter Lufthansa, British Airways und Air France/KLM. Allein am Freitag könnte sich das Minus auf insgesamt mehr als 100 Millionen Euro summieren, sagte ein AEA-Sprecher. Für eine genaue Schätzung sei es aber noch zu früh. Bahn: "Hohes Reiseaufkommen" Zurückhaltend äußerte sich auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Die wirtschaftlichen Folgen seien noch nicht bezifferbar. Sie seien davon abhängig, ob und wann die Aschewolke weiterziehe, hieß es dort. Die Luftfahrt gehört weltweit zu den wirtschaftlich wichtigsten Branchen, da viele andere Wirtschaftszweige von ihr abhängen. Nicht nur Touristen und Geschäftsleute brauchen das Flugzeug zur Überwindung großer Entfernungen. Viele Produktionsbetriebe bekommen ihre Zulieferteile über die Luftfracht und die Exportwirtschaft benötigt den Luftverkehr ebenso. Bei Betrieben, die auf Lieferungen angewiesen seien, könne es zu Versorgungsengpässen kommen, sagte Rolf Kroker, der Chefvolkswirt des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Für die Fluggesellschaften sind die Auswirkungen der Aschewolke aus Island besonders gravierend. "Da geht echt etwas verloren", sagte IW-Fachmann Kroker. An der Frankfurter Börse verloren die Aktien der Lufthansa bis zum Nachmittag mehr als zwei Prozent ihres Wertes, auch die Papiere von Air Berlin gaben um 1,4 Prozent nach. Den volkswirtschaftlichen Gesamtschaden hält Kroker jedoch für nicht gravierend. "Sollte die Staubwolke den Flugverkehr nur einen oder zwei Tage lang lahmlegen, ist das aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht weiter schlimm." Lufthansa bezifferte die Zahl der ausgefallenen Flüge am Freitag nicht, da sich die Zahl der Streichungen wegen der aktuellen Wetterlage stündlich verändere, begründete eine Sprecherin. Am Frankfurter Flughafen, der von acht Uhr morgens an dicht war, ist Lufthansa der größte Kunde. Nach Angaben eines Flughafensprechers wurden von insgesamt 1380 geplanten Starts und Landungen etwa 1100 annulliert. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft, Air Berlin und deren Tochter LTU mussten zwei Drittel der 700 Flüge absagen. Die Fluggesellschaften teilten mit, Passagiere hätten ihre Tickets kostenlos (auch auf die Bahn) umbuchen oder stornieren können. Die Waggons der Bahn waren brechend voll. "Wir haben ein hohes Reiseaufkommen und setzen Extra-Züge ein", sagte ein Konzernsprecher. Autovermieter wie Europcar und Avis verzeichneten eine sprunghaft gestiegene Nachfrage. An den Flughäfen bildeten sich an den Schaltern der Anbieter teilweise lange Schlangen. Häufig reichten die Fahrzeuge nicht aus, um alle Reisewilligen zu bedienen. Die Bahn sowie die Tankstellenbetreiber werden von der Lage profitieren, sagte IW-Fachmann Kroker. Ein Gutes hat die Staubwolke aus Island aber selbst für die Fluggesellschaften. Die Fluglotsen haben deshalb ihren für kommende Woche geplanten Streik auf Eis gelegt. ### Zusammenfassung: Der Flugverkehr über Deutschland ist weitgehend lahmgelegt und die Airlines zahlen die Zeche. Nutznießer sind Autovermieter und die Bahn.
Der Flugverkehr über Deutschland ist weitgehend lahmgelegt und die Airlines zahlen die Zeche. Nutznießer sind Autovermieter und die Bahn.
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/staubwolke-wirtschaftliche-folgen-staub-im-getriebe-1.17809
Staubwolke: Wirtschaftliche Folgen - Staub im Getriebe
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Am Montag beginnen in Berlin die Tarifverhandlungen für die 240.000 Beschäftigten der Banken. Die Gewerkschaft Verdi stellt Forderungen zu Vorruhestand und Altersteilzeit, und sie verlangt eine "angemessene" Erhöhung der Gehälter. Das Übliche, sozusagen. Darüber hinaus stellt sie jedoch eine äußerst ungewöhnliche Forderung: Das Beratungsgeschäft der Banken soll neu geregelt werden. Verdi-Vorstandsmitglied Uwe Foullong ist der Verhandlungsführer der Gewerkschaft. SZ: Sie wollen per Tarifvertrag bestimmen, welche Geschäfte eine Bank tätigen und welche sie lassen soll. Ist es realistisch, auf diese Art Lehren aus der Finanzkrise zu ziehen? Uwe Foullong: Der Leistungs- und Verkaufsdruck dort macht die Beschäftigten krank. Daher brauchen wir einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz. Der Arbeitgeber muss die Pflicht haben, "Gesundheitszirkel" in jedem Betrieb einzurichten. Das sind Gesprächskreise, in denen regelmäßig mit den Beschäftigten oder ihren Vertretern über die Arbeitsbelastung gesprochen wird. Krankheitsquoten und Überstunden im Betrieb sollen erfasst werden, so dass man in den Zirkeln Vorschläge zur Abhilfe machen kann. SZ: Das Problem sind doch die Arbeitsbedingungen der Bankberater: Die Zielvorgaben an sie sind oft viel zu hoch. Und sie sollen Produkte verkaufen, an denen die Bank besonders gut verdient. Foullong: In dem Tarifvertrag soll drinstehen: Ziele müssen erreichbar sein. Und es muss verboten werden, den Bankberatern weiterhin produktbezogene Ziele zu geben, also, dass sie jeweils eine bestimmte Menge von diesem Fonds oder jener Versicherung verkaufen müssen. Dann können sie endlich wieder im Sinne des Kunden beraten. Das ist übrigens genau das, was viele wollen. Deswegen sind sie doch in den Beruf gegangen - und nicht, um die Wahl zu haben, entweder teils gegen das Interesse der Kunden zu verkaufen oder sich unwürdige Beschimpfungen ihrer Vorgesetzten anzuhören. Das Vertriebssystem hat inzwischen mehr Züge einer Drückerkolonne als eines traditionellen Geldinstituts. SZ: Sie spielen auf den rauen Ton an, der mittlerweile in vielen Banken herrscht. Aber wie wollen Sie jemandem per Tarifvertrag Manieren beibringen? Foullong: In der Öffentlichkeit behaupten Repräsentanten von Banken immer, dass sie in ihren Filialen das Kundeninteresse in den Mittelpunkt stellen. Wir wollen sie beim Wort nehmen. Glaubwürdig sind diese Sprüche nur, wenn die Banken ihr Vertriebssystem umbauen. SZ: Zu Ihrer Forderung gehört, Qualitätsstandards im Tarifvertrag festzuschreiben, die die Berater vom Interessenkonflikt befreien. Was für Standards sollen das sein? Foullong: Zum einen geht es um die Rückkehr zu realistischen Vorgaben, zum anderen um eine Begrenzung bei der Zahl der Ziele. Die Berater sollen ja oft so viele Ziele erfüllen, dass sie gar nicht mehr wissen, welche sie zuerst erreichen sollen. Vor allem sollen qualitative Ziele wie Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit berücksichtigt werden, neben quantitativen Zielen wie der Erwirtschaftung eines festgelegten Ertrags. Das Erreichen des einen Ziels kann in Konflikt mit dem anderen stehen. SZ: Nur wird sich keine Bank von einem Tarifvertrag vorschreiben lassen, wie sie intern ihr Geschäft organisiert. Foullong: Wir wollen keine Regelungen in jedem Detail, sondern einen verbindlichen Rahmen setzen, der anschließend im Betrieb konkret auszufüllen ist. SZ: Warum geben die Banken ihren Beratern so hohe Ziele vor? Foullong: So paradox es sich anhört, das ist auch eine Folge der Finanzmarktkrise. Die Banken haben eine so hohe Vernichtung von Werten erlebt, dass sie dies jetzt wieder wettmachen wollen. SZ: Wie soll zum Beispiel die Commerzbank zu realistischen Renditezielen zurückfinden und zugleich von ihrem 4,5-Milliarden-Euro-Verlust herunterkommen? Foullong: Es ist sowieso völlig unmöglich, im Geschäft mit einheimischen Privatkunden die Summen wieder hereinzuholen, die man mit internationalem Investment-Banking verloren hat. Die Banken haben zwar dieses Bestreben, aber das ist vollkommen unrealistisch. SZ: Wie viel Prozent aller Bankbeschäftigten sind bei Verdi organisiert? Foullong: Im Durchschnitt ist jeder siebte Beschäftigte bei uns organisiert. Und es werden durch unsere Forderungen und Verhandlungen neue hinzukommen, weil das Problem viele drückt. SZ: Heißt das: Ohne Umbau des Vertriebssystems unterschreiben Sie keinen Tarifvertrag über Gehälter und Jobsicherung? Foullong: Die Verhandlungen werden am Verhandlungstisch geführt. Zu diesem zentralen Thema muss es Regelungen geben. ### Zusammenfassung: Beraten statt verkaufen: Verdi-Vorstand Foullong über den Plan, in Banken eine seriöse Kundenberatung durchzusetzen.
Beraten statt verkaufen: Verdi-Vorstand Foullong über den Plan, in Banken eine seriöse Kundenberatung durchzusetzen.
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/banken-verdi-draengt-auf-neuanfang-wie-bei-einer-drueckerkolonne-1.20956
"Banken: Verdi drängt auf Neuanfang - ""Wie bei einer Drückerkolonne"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Jetzt hat auch Mazda ein Qualitätsproblem. Der japanische Autohersteller hat etwa 90.000 Autos in China und Japan zurückgerufen, um Probleme mit einem Ölschlauch zu beheben. Die staatliche Qualitätsaufsicht in Peking berichtete, in China seien 54.000 Autos vom Typ Mazda 3 betroffen, während in Japan 35.000 in die Werkstätten geholt werden sollen. In Japan wird das Modell Axela genannt. Das Problem betrifft Fahrzeuge, die zwischen Januar 2006 und März 2009 produziert worden seien. Der Ölschlauch könne bei zu starken Erschütterungen des Wagens am Kühler reiben, was zu einem Leck führen könne. Inwiefern auch andere Märkte wie etwa Europa betroffen sind, ist unklar. Chinesischen Presseberichten zufolge sind weitere 191.000 Autos dieses Modells verkauft worden. Allerdings fährt das Auto in den USA mit einem anderen Motor. Toyota weitet Sicherheitstests aus Toyota will seine gesamte Geländewagenflotte zusätzlichen Sicherheitstests unterziehen. Der Autokonzern werde auch Modelle wie Land Cruiser und Sequoia genauer auf ihre Stabilität prüfen, sagte eine Konzernsprecherin. Zuvor hatte Toyota den Verkaufsstopp für das neue Modell Lexus GX 460 von den USA auf Russland und den Nahen Osten ausgeweitet. Außerhalb dieser Märkte wird das Modell nicht verkauft. Eine amerikanische Verbraucherzeitschrift hatte unter Hinweis auf Sicherheitsrisiken von einem Kauf abgeraten. Demnach soll sich das Auto in bestimmten Kurven überschlagen können. In den USA und Kanada wurden seit dem Verkaufsstart vor vier Monaten 5400 Lexus GX 460 abgesetzt, in Russland und dem Nahen Osten insgesamt 580. Nach Angaben der Toyota-Sprecherin will das Unternehmen durch die zusätzlichen Tests vor allem die Aufregung unter den Kunden dämpfen. Pläne für eine Rückrufaktion für das Lexus-Modell gebe es derzeit nicht. Bislang sei bei internen Tests kein Fehler festgestellt worden. Die Sicherheitswarnung war von der Zeitschrift Consumer Reports ausgesprochen worden, die in den USA hohes Ansehen genießt. Das Magazin berichtete, die Gefahr des Überschlagens sei deswegen so groß, weil es sich um ein Fahrzeug mit einem hohen Schwerpunkt handle. Bei einem Unfall dieser Art könne es zu schweren Verletzungen oder sogar Todesfällen kommen. Berichte über derartige Vorfälle lägen aber nicht vor. China verblüfft mit rasantem Wachstum Die chinesische Wirtschaft ist zu Jahresanfang unerwartet rasant gewachsen. Wie die Behörden des Landes mitteilten, legte die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Prozent zu und stieg damit so zügig wie seit rund drei Jahren nicht mehr. Mitverantwortlich für die Wachstumsbeschleunigung waren die massiven Konjunkturpakete der Regierung zur Bekämpfung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Gleichzeitig blieb die Preissteigerung - und damit das Risiko einer wirtschaftlichen Überhitzung - moderat: Im März betrug die Inflationsrate 2,4 Prozent. Volkswirte äußerten die Erwartung, dass die Volksrepublik mit dem kräftigen Wachstum im Rücken nun bald mit der Aufwertung der Landeswährung Yuan beginnen wird. Die USA werfen China vor, seinen Exporteuren mit einem niedrigen Wechselkurs unfaire Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. BGH rügt Urteil gegen Ex-Mobilcom-Chef Der Fall des wegen Bankrotts verurteilten früheren Mobilcom-Vorstandschefs Gerhard Schmid muss voraussichtlich neu aufgerollt werden. Das wurde in der Verhandlung vor dem Bundesgerichtshofes (BGH) deutlich. Das Landgericht Kiel, das den Mobilcom-Gründer zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt hatte, habe die Sache nicht genügend aufgeklärt, kritisierte BGH-Richter Gerhard von Lienen. Zugleich machten die Richter aber Schmids Hoffnungen auf einen sofortigen Freispruch zunichte. Der 3. Strafsenat des BGH will seine Entscheidung am 29. April verkünden. (Aktenzeichen: 3 StR 314/09) Ein Freispruch, wie ihn Schmids Anwälte gefordert hatten, liege jedoch nicht auf der Hand, sagte Richter von Lienen. Auch die Staatsanwaltschaft hatte Revision eingelegt, um eine höhere Strafe für Schmid erreichen. Die Bundesanwaltschaft schloss sich dem aber nicht an und forderte, den Fall wegen des fehlerhaften Urteils erneut vor dem Landgericht zu verhandeln. Schmid wird beschuldigt, illegal Gelder auf eine Bank in Liechtenstein transferiert zu haben, als die SachsenLB 2002 ein Darlehen über rund 100 Millionen Euro von ihm zurückforderte. Das Landgericht war Anfang 2009 davon ausgegangen, dass Schmid wegen der Rückforderungen die Zahlungsunfähigkeit gedroht hatte. Daher habe er erst 500.000 Euro und später weitere 240.000 Euro auf sein Konto bei einer Bank in Liechtenstein überwiesen. Zudem habe er Geschäftsanteile auf einen Trust übertragen, der seiner Ehefrau gehörte. Den Kaufpreis überwies er auf das Konto in Liechtenstein. Im Frühjahr 2003 meldete Schmid Privatinsolvenz an. Der BGH kritisierte vor allem, dass das Landgericht die Frage nicht geklärt habe, ob der Insolvenzverwalter durch den Geldtransfer ins Ausland tatsächlich erschwerten Zugriff auf das Vermögen hatte. Das wäre die Voraussetzung für die Strafbarkeit Schmids. Unklar sei außerdem geblieben, ob die Bank das Darlehen überhaupt wirksam gekündigt hat. Ihre Gutachter hatten sich bei den Schulden Schmids um 1,8 Millionen Euro vertan. Auch der Ehevertrag mit Schmids Ehefrau müsse genauer geprüft werden, sagte der Richter. Gewerkschaft der Brief- und Zustelldienste nicht tariffähig Im Streit um ihre Tariffähigkeit hat die Gewerkschaft der Neuen Brief- und Zustelldienste (GNBZ) vor dem Bundesarbeitsgericht den Rückzug angetreten. Die im Oktober 2007 gegründete GNBZ und der Arbeitgeberverband der Neuen Brief- und Zustelldienste (NBZ) haben ihre Rechtsbeschwerde zurückgezogen, teilte das Bundesarbeitsgericht mit. Damit sei eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Köln vom Mai 2009 rechtskräftig, in der der GNBZ die Tariffähigkeit abgesprochen wurde. Eigentlich sollten die Bundesarbeitsrichter am 20. April das letzte Wort über den Gewerkschaftsstatus sprechen. Die Gewerkschaft war nach ihrer Gründung schnell in die Kritik geraten, Gefälligkeitstarife für die neuen Postdienstleister in Deutschland abzuschließen. So hatte sie Arbeitsbedingungen mit dem Arbeitgeberverband NBZ vereinbart sowie einen Mindestlohn mit dem Bundesverband der Kurier-, Express- und Postdienste. Dafür hatte sie laut Urteilen keine Berechtigung. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte der selbst ernannten Fachgewerkschaft vorgeworfen, ein "von den Arbeitgebern gegründeter Club" zu sein, um ihre Interessen durchzusetzen. Nach der Entscheidung rief sie den Arbeitgeberverband auf, in ernstzunehmende Tarifverhandlungen einzutreten. "Wir erwarten, dass der NBZ und mit ihm sein Präsident Florian Gerster endlich die Realitäten zur Kenntnis nimmt." SAP holt Unilever-Managerin in den Vorstand Die Unilever-Managerin Angelika Dammann soll offenbar Personalchefin im Vorstand des Softwarekonzerns SAP werden. Dammann wäre nach der Siemens-Managerin Barbara Kux erst die zweite Frau im Vorstand eines Dax-Konzerns. Die Entscheidung sei für die 50-jährige gefallen, da sie bereits bei zwei weltweit operierenden Konzernen tätig gewesen sei, berichtete die Online-Ausgabe des Manager Magazins ohne Quellenangabe. SAP lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Dammann habe zuletzt beim Konsumgüterhersteller Unilever das Personalwesen für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortet. Für den Mineralölkonzern Shell habe die promovierte Juristin zuvor in Den Haag unter anderem Verantwortung für 8000 IT-Mitarbeiter gehabt. ### Zusammenfassung: Erst Toyota und Honda - nun Mazda: Der japanische Autohersteller muss 90.000 Autos zurückbeordern. Außerdem: Chinas Wirtschaft wächst rasant.
Erst Toyota und Honda - nun Mazda: Der japanische Autohersteller muss 90.000 Autos zurückbeordern. Außerdem: Chinas Wirtschaft wächst rasant.
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirtschaft-kompakt-rueckrufaktion-jetzt-auch-bei-mazda-1.24381
Wirtschaft kompakt - Rückrufaktion - jetzt auch bei Mazda
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Stellt man sich die nächsten Tage und Wochen als psychologischen Erkenntnisprozess für Regierende und Wahlvolk vor, so hat an diesem Mittwoch Phase eins begonnen: die ehrliche Bestandsaufnahme. Das Frühjahrsgutachten, das die führenden Konjunkturforscher vorlegen, leistet wertvolle Dienste. Die schwarz-gelbe Koalition kann sich nämlich anhand der wissenschaftlichen Expertise davon überzeugen, ob die Welt tatsächlich so ist, wie von ihr beschrieben. Und die Bürger können entscheiden, ob sie der Einschätzung des Regierungsbündnisses tatsächlich glauben möchten. So viel ist klar, es ist keine Hiobsbotschaft, was die Ökonomen an Daten und Schlussfolgerungen zusammengetragen haben. So zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin bemerkenswert robust, und auch die Preise steigen nur äußerst moderat. Die Wachstumserwartungen der Ökonomen bleiben vorerst nur wenig hinter denen der Bundesregierung zurück. Nach einem schwachen Start ins Jahr zieht die Wirtschaft wieder an. Antreiber der Entwicklung ist wie eh und je der Export. Trotz Automobil- und Chemiekrise, noch immer finden deutsche Produkte im Ausland ihre Abnehmer. Und trotzdem werden die Annahmen der Wachstumsforscher in Phase zwei des Erkenntnisprozesses zum Heulen und Zähneklappern führen. Denn je näher die Steuerschätzung rückt, je kürzer die Zeit bis zu den Wahlen in Nordrhein-Westfalen und bis zur Vorlage des Bundeshaushalts für das kommende Jahr, desto stärker müssen die Koalitionäre Abstand von ihrer bisherigen Betrachtung der Realität nehmen und zu der Erkenntnis kommen: Es ist anders als gehofft. Statt Steuern zu senken und Wohltaten zu verteilen, werden Union und Liberale vor allem sparen müssen. Am schwierigsten wird der Erkenntnisprozess für die FDP. Für sie wird die Phase zwei am härtesten, in der sie ihre Vorstellungen der Wirklichkeit anpassen muss. Denn die Liberalen sind in der Koalition am weitesten davon entfernt. Die erste zaghafte Aufweichung ihres steuerpolitischen Konzeptes wird allerdings nicht ausreichen. Darin überwiegt noch immer die Illusion, und die Realität fristet ein Randdasein. Wenn die Liberalen ihre Einstellung nicht ändern, wird der Mai für die ohnehin von Krisen geschüttelte Koalition zum schlimmsten Monat ihres kurzen Bestehens werden. Denn nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen bleiben der Bundesregierung gerade mal drei Wochen, um das härteste Konsolidierungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik zu verabschieden. Innerhalb von 21 Tagen muss ein Sparpaket stehen, mit dem die Neuverschuldung innerhalb von drei Jahren wieder unter drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes gedrückt werden kann. Spätestens Anfang Juni muss der Defizitsünder Deutschland den Partnern in Europa haarklein darlegen, wie er 2013 mit 30 Milliarden Euro weniger auskommen will als derzeit. Angesichts der Griechenland-Krise dürfte klar sein, dass sich die Bundesrepublik diesen Anforderungen nicht verweigern kann, will sie den Euro nicht weiter unter Druck bringen. Auf ein Konjunkturwunder sollte bei der Bewältigung dieser Aufgabe niemand setzen, so jedenfalls sehen es die Wachstumsforscher. Denn hier unterscheiden sich die Annahmen der Institute deutlich von denen der Regierung. Sie sehen längerfristig nur ein Wachstum von etwa eineinhalb Prozent, während die Regierung von zwei Prozent ausgeht. Das hört sich nach wenig an, macht aber für eine Volkswirtschaft wie die Bundesrepublik einen gewaltigen Unterschied, auch bei den Steuereinnahmen. Die Koalition wird nach Ende des Erkenntnisprozesses nicht mehr über die Frage sprechen, ob die Steuern um 16oder nur um zehn Milliarden Euro gesenkt werden können. Sie wird vielmehr darüber beraten, wie sie die Einsparungen bewältigen kann, ohne die Steuern und die Lohnnebenkosten deutlich anzuheben. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) weiß das. Er sollte nicht mehr lange damit warten, die FDP und auch seine Kabinettskollegen bei dem Erkenntnisprozess zu unterstützen. ### Zusammenfassung: Heulen und Zähneklappern: Die Koalitionäre müssen Abstand von ihrer bisherigen Realitätsbetrachtung nehmen - Steuersenkungen sind einfach unrealistisch.
Heulen und Zähneklappern: Die Koalitionäre müssen Abstand von ihrer bisherigen Realitätsbetrachtung nehmen - Steuersenkungen sind einfach unrealistisch.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fruehjahrsgutachten-brutaler-abschiedsschmerz-1.10413
Frühjahrsgutachten - Brutaler Abschiedsschmerz
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Christof Rühl, Chefvolkswirt des BP-Konzerns, über die negativen Folgen steigender Ölpreise und Befürchtungen, dass ein zu rascher Anstieg die Wirtschaft schwer belasten könnte. SZ: Herr Rühl, die Weltwirtschaft erholt sich langsam, die Ölnachfrage steigt wieder. Muss man mit Engpässen und neuen Rekordpreisen rechnen? Christof Rühl: Noch nicht. Selbst wenn morgen ein starkes Wirtschaftswachstum einsetzen sollte, würden zwei bis drei Jahre vergehen, bis eine echte Knappheit vorliegt und die derzeit nicht genutzten Förderkapazitäten von sechs Millionen Fass Öl pro Tag aufgebraucht wären. Es ist daher unwahrscheinlich, dass Rohöl in den kommenden zwei bis drei Jahren Spitzenpreise erreicht. Ich rechne mit leicht steigenden Notierungen. SZ: Trotzdem wächst nicht nur in Deutschland die Angst, dass ein rasch steigender Rohölpreis den zaghaften Aufschwung abwürgen könnte. Rühl: Diese Gefahr besteht. Wie hoch dieses Risiko tatsächlich ist, lässt sich schwer kalkulieren. Wir wissen aber, welche Länder über ihre Handelsbilanz unter der letzten Hochpreisphase von 2004 bis Mitte 2008 am stärksten gelitten haben. Während die USA am stärksten betroffen waren, kamen Deutschland, Europa und Japan etwas besser weg. Am besten überstanden China und Indien die schwierige Phase, weil es beiden Ländern gelang, den Preisaufschlag durch hohe Exporte in die ölproduzierenden Länder weitgehend auszugleichen. SZ: Wo liegt die kritische Ölpreisgrenze für Europas Wirtschaft? Rühl: Das Ölkartell der Opec geht davon aus, dass die Gefahr für die wirtschaftliche Erholung bis 80 Dollar je Fass relativ gering ist. Solche Aussagen haben aber nur eine begrenzte Gültigkeit. Im Moment spielt die von der Opec gedrosselte Förderung eine wichtige Rolle. Diese künstliche Verknappung ist einer der entscheidenden Gründe, warum Öl derzeit im Vergleich zu Erdgas oder Kohle teurer ist als sonst. Werden Preise jedoch über Marktniveau gehalten, kann das eine wirtschaftliche Erholung bremsen. SZ: Angenommen, die Ölnachfrage zieht schneller an, als erwartet. Wie schnell lassen sich die Produktionskapazitäten wieder hochfahren? Rühl: Grundsätzlich könnten die Fördermengen rasch wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren erhöht werden. Das wird aber wohl nicht passieren, höchstens in Reaktion auf steigende Nachfrage, denn ein größeres Angebot würde automatisch zu einem Preisverfall führen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich große Ölproduzenten wie Saudi Arabien und andere Opec-Mitglieder darauf einlassen werden. SZ: Benzin und Diesel sind jetzt schon beinahe so teuer, wie kurz vor der Krise, obwohl der Ölpreis von seinem Rekordhoch noch weit entfernt ist. Wie ist das möglich? Rühl: Das hat verschiedene Gründe. In Deutschland hängen die Preise für Benzin und Diesel auch von der Euro-Entwicklung ab. Öl und die Produkte daraus werden in Dollar gehandelt und die europäische Währung hat allein seit Jahresbeginn zur US-Währung zehn Prozent an Wert verloren, das verteuert Mineralölprodukte für die Länder der EU. Hinzu kommen Strukturverwerfungen im Raffineriesektor. In den letzten Jahren wurde vor der Krise weltweit die Kapazitäten kräftig erhöht, vor allem in den Entwicklungsländern wurden neue Raffinerien gebaut. In Europa wird dagegen abgebaut, weil hier die Nachfrage zurückgeht. Dies führt zu einem knapperen Angebot und höheren Transportkosten. ### Zusammenfassung: Der Ölpreis wird unberechenbarer: Christof Rühl, Chefvolkswirt des Mineralölkonzerns BP, erläutert die globalen Umbrüche bei der Ölnachfage.
Der Ölpreis wird unberechenbarer: Christof Rühl, Chefvolkswirt des Mineralölkonzerns BP, erläutert die globalen Umbrüche bei der Ölnachfage.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/oelpreis-das-rad-laesst-sich-nicht-zurueckdrehen-1.11174
"Ölpreis - ""Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Sensenmänner vor dem Berliner Messegebäude verheißen nichts Gutes. Als Jobkiller verhöhnen sie die Daimler-Führung um Konzernchef Dieter Zetsche. Der Vorwurf: Aus Profitgier würde der Autohersteller Arbeitsplätze vernichten. Drinnen geht es nicht weniger kämpferisch zu - allerdings auf einem anderen Feld. Zetsche verteidigt seine Strategie und gibt ehrgeizige Ziele aus: "Wir wollen 2010 etwa doppelt so schnell wachsen wie der globale Pkw-Markt", sagt der Manager und gibt sich selbstbewusst. "Wir haben uns nicht darauf beschränkt, in der Krise den Kopf über Wasser zu halten. Wir haben strategisch weiter unsere Hausaufgaben gemacht." Ambitionierte Ziele Entsprechend ambitioniert sind die Ziele des Stuttgarter Autokonzerns. Weltweit rechnet das Unternehmen in diesem Jahr mit einer Steigerung der Pkw-Verkäufe von drei bis vier Prozent - im Vorjahr hatte Daimler in dieser Sparte nur 1,1 Millionen Autos verkauft, 14 Prozent weniger als 2008. Die ehrgeizigen Pläne sollen sich auch finanziell rentieren. Insgesamt will Daimler vor Zinsen und Steuern 2,3 Milliarden Euro verdienen, im Jahr 2009 war dagegen ein Fehlbetrag von 1,5 Milliarden Euro angefallen. Unter dem Strich verbuchte der Dax-Konzern sogar ein Minus von 2,6 Milliarden Euro (2008: plus 1,4 Milliarden Euro). Wegen der roten Zahlen bekommen die Aktionäre in diesem Jahr keine Dividende - anders als im Vorjahr, als Daimler 60 Cent pro Aktie ausschüttete. Für 2010 stellte Zetsche eine Ausschüttung von 40 Prozent des Konzernergebnisses in Aussicht. Auch die in der vergangenen Woche besiegelte strategische Partnerschaft mit Renault und Nissan soll auf der Hauptversammlung thematisiert werden. Daimler erhofft sich davon Synergien, insbesondere im Kleinwagensegment. So soll gemeinsam mit den Partnern das Sorgenkind Smart wieder in die Erfolgsspur gebracht werden. Geplant ist etwa, dass der Smart und der Renault Twingo künftig kostengünstig auf einer gemeinsamen Plattform gebaut werden. Renault/Nissan sollen zudem neue Drei- und Vierzylindermotoren für den Smart sowie für neue Kompaktmodelle der Mercedes-Benz A- und B-Klasse liefern. ### Zusammenfassung: Draußen stänkern Kritiker, drinnen gibt Konzernchef Zetsche ehrgeizige Ziele vor: Bei der Daimler-Hauptversammlung wird wieder Selbstbewusstsein demonstriert.
Draußen stänkern Kritiker, drinnen gibt Konzernchef Zetsche ehrgeizige Ziele vor: Bei der Daimler-Hauptversammlung wird wieder Selbstbewusstsein demonstriert.
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/daimler-hauptversammlung-brust-raus-der-stern-soll-leuchten-1.4707
Daimler: Hauptversammlung - Brust raus - der Stern soll leuchten
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Gemessen an seiner Größe hat das kleine Irland einige der bedeutendsten Schriftsteller hervorgebracht - von Jonathan Swift über Oscar Wilde bis zu James Joyce und Samuel Beckett. Ein Autor eines Staatshaushaltes war zwar noch nie darunter; gleichwohl ist der Stolz unverkennbar, mit welchem dem Besucher dieser Tage im Finanzministerium in Dublin eine Kopie des jüngsten Budgets überreicht wird - versehen mit dem Hinweis, dass es sich dabei um ein besonders gelungenes Beispiel des Horror- und Gruselgenres handele. In der Tat trifft beides zu - der Stolz ebenso wie das Grauen. Denn zum einen hat der von Finanzminister Brian Lenihan eingebrachte und Ende vergangenen Jahres verabschiedete Haushaltsentwurf für 2010 mit brutalen Einschnitten und Einsparungen in Höhe von vier Milliarden Euro tatsächlich Heulen und Zähneklappern im ganzen Land ausgelöst. Doch zum anderen hat der Brutalo-Ansatz viel dazu beigetragen, Irlands angeschlagenes Renommee im Ausland entscheidend zu verbessern. Obwohl niemand in Dublin behaupten würde, dass das Land die Krise überwunden hat, herrscht doch Optimismus vor. Sogar der angesehene Experte John Fitzgerald von der Denkfabrik Economic and Social Research Institute (ESRI) findet sich zu seinem eigenen Erstaunen auf der Seite der Regierung. Das war nicht immer so: Im Jahr 2003 warnten er und sein Institut die Regierung, dass sich die von einer Immobilienblase angefachte Konjunktur immer mehr aufblähe und auf einen Zusammenbruch zusteuere. Doch niemand hörte darauf. Kritik an EU-Kommission Nun aber sieht er die Lage sogar rosiger als das zum Optimismus verpflichtete Kabinett. Fitzgerald ist überzeugt, dass die Wirtschaft, die im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent schrumpfte, im dritten Quartal 2010 mit einer kleinen Wachstumsrate aus der Rezession hervorgehen wird. Die Arbeitslosigkeit, derzeit mehr als 13 Prozent, wird seiner Überzeugung nach aber erst 2015 beseitigt sein. Scharfe Kritik reserviert Fitzgerald für die EU-Kommission, die "unangemessen pessimistisch" sei. Er bestreitet die Richtigkeit der Brüsseler Zahlen und ist überzeugt, dass Irland das Haushaltsdefizit schon früher als 2014 auf drei Prozent des Bruttosozialproduktes zurückschrauben kann. Derzeit liegt es bei knapp elf Prozent. Aber auch Fitzgerald ist sich der Gefahr bewusst, die einem Aufschwung von den irischen Geldinstituten drohen kann. Verbindlichkeiten und Außenstände jener elf Banken und Bausparkassen, die entweder durch Verstaatlichung oder durch Garantien von der Regierung gestützt werden, summieren sich auf schwindelerregende 533 Milliarden Euro. Fitzgerald hält die Staatsgarantien zwar im Rückblick für einen "erschreckenden Fehler", sagt aber zugleich, dass die "Bankenkrise Vergangenheit" sei. "Die Zukunft ist das, was in der realen Wirtschaft passiert." "Internetmetropole Europas" Diese Zukunft hat für Dermot Clohessy schon begonnen. Er ist Direktor der Investment and Development Agency, deren erfolgreiche Anwerbung ausländischer Investoren entscheidend dazu beigetragen hatte, das verarmte europäische Aschenputtel in jenen legendären keltischen Tiger zu verwandeln, dessen Wachstumsraten Europa erstaunt hatten. Die Krise, so betont Clohessy, habe keine Massenflucht von Auslandsfirmen ausgelöst. Zwar habe der Computerhersteller Dell seine Produktion von Limerick nach Polen verlegt - mit einem Verlust von knapp 2000 Arbeitsplätzen. "Aber niemand spricht davon, dass Dell noch immer 2000 Menschen in Irland beschäftigt." Außerdem sei das Land ungebrochen attraktiv für Investoren, zumal da der konkurrenzlos niedrige Körperschaftsteuersatz von 12,5 Prozent eine unantastbare "solide Säule" sei. Hinzu komme ein Steuerfreibetrag von 20 bis 25 Prozent für Firmen, die in Forschung investieren. Mit Investitionen von Firmen wie Facebook, Google, Paypal, Ebay, LinkedIn oder Amazon hätten jüngst die "Bluechip-Namen" der Informationstechnologie geholfen, Irland zur "Internetmetropole Europas" zu machen. Und wenn bis zum Platzen der Immobilienblase jeder fünfte Ire in der Baubranche beschäftigt war, so führe die Krise zu einer Umorientierung auf besser qualifizierte Jobs. Als PIIGS (Schweine) bezeichneten die internationalen Märkte die wackeligen Eurozonenstaaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien nach ihren Anfangsbuchstaben. In Dublin hat man befriedigt zur Kenntnis genommen, dass man die Abkürzung neuerdings nur mehr mit einem "I" schreibt. "Das kann doch nur bedeuten", drückt es ein hoher Diplomat süffisant aus, "dass Irland den Schweinestall verlassen hat." ### Zusammenfassung: Mit brutalen Einsparungen bekämpft das krisengeplagte Irland seine Finanzmisere. Fachleute üben sich in Optimismus: So schlecht stünde das Land gar nicht da.
Mit brutalen Einsparungen bekämpft das krisengeplagte Irland seine Finanzmisere. Fachleute üben sich in Optimismus: So schlecht stünde das Land gar nicht da.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/irland-sparmassnahmen-raus-aus-dem-schweinestall-1.4819
Irland: Sparmaßnahmen - Raus aus dem Schweinestall
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Deutschlands Zugreisende werden sich im Fernverkehr vorerst weiter allein auf die Deutsche Bahn (DB) verlassen müssen. Am Freitag zog auch der zweite der beiden potentiellen Wettbewerber seine Pläne zurück. Eigentlich hatte die private Bahnfirma Locomore von Mitte August an die Strecke von Hamburg nach Köln befahren wollen. Dazu werde es nun frühestens im April 2011 kommen, teilte Locomore am Freitag mit. Am Donnerstagabend hatte bereits die französische Staatsbahn SNCF bekanntgegeben, dass sie - anders als im vergangenen Jahr angekündigt - der Bahn vorerst doch keine Konkurrenz im deutschen Fernverkehr machen werde. Die bereits bewilligte Verbindung von Straßburg über Frankfurt und Köln nach Hamburg will das Unternehmen nun nicht nutzen - obwohl alle Fahrpläne bereits danach ausgerichtet sind. "Das Verfahren der DB Netz AG hat uns nicht genug Zeit gelassen", sagte eine SNCF-Sprecherin am Freitag. Es sei nicht möglich gewesen, ein seriöses Projekt auf die Beine zu stellen. Die DB Netz AG ist die Tochtergesellschaft der Bahn, die für das Schienennetz zuständig ist. Damit erhebt SNCF einen Vorwurf, der auch von anderen Konkurrenten häufig geäußert wird. So soll die Bahn Wettbewerber bei der Vergabe der Trassen des öfteren benachteiligen. SNCF kritisiert speziell das Verfahren, mit dem Trassen beantragt werden. Es sei so gestaltet, dass Wettbewerber keine Chance haben, ein ernsthaftes Konkurrenzangebot aufzubauen. So hatten die Franzosen sich innerhalb relativ kurzer Zeit festlegen müssen, wie sie die Strecke Straßburg-Hamburg von 2011 an und dann ganze fünf Jahre bedienen. "Aus Vorsicht", so die SNCF-Sprecherin, sei man nun von dem Vorhaben abgerückt, weil "Strafen in Millionenhöhe" drohten, falls sich das Projekt verzögert hätte. Keinesfalls aber gebe die SNCF ihre Pläne ganz auf, Hochgeschwindigkeitszüge im deutschen Netz anzubieten. Man habe daran weiter "großes Interesse". Die Entscheidung zieht auch den zweiten Wettbewerber, Locomore, in Mitleidenschaft. Das Berliner Unternehmen, hinter dem ein amerikanischer Investor steht, hatte schon vor der SNCF ein Teilstück der Strecke beantragt, nämlich von Köln nach Hamburg - und dann das Nachsehen gehabt. Weil die SNCF-Trasse länger ist und bis nach Straßburg führte, hätten die Franzosen den Zuschlag erhalten. Frist endet am Montag Versuche, noch eine Lösung für die gemeinsame Nutzung der Strecke zu finden, scheiterten. Die Anmeldefrist für die Trassen läuft am Montag ab. "Wir haben dadurch ein halbes Jahr verloren", sagte Locomore-Geschäftsführer Derek Ladewig der Süddeutschen Zeitung. Allerdings mache SNCF der Berliner Firma nun nicht mehr länger die Strecke streitig, sodass Locomore versuchen will, über ein Nachrückverfahren wenigstens von April 2011 von Köln nach Hamburg fahren zu dürfen. Das Unternehmen will gebrauchte Züge aus Österreich einsetzen, das Preissystem soll sich - ähnlich dem von Fluggesellschaften - stark an der Nachfrage orientieren. Anders als im Nahverkehr ist die Deutsche Bahn im Fernverkehr bislang fast noch Monopolist. Vorwürfe, das gesamte Vorgehen sei mit SNCF abgesprochen gewesen, um den Start von Locomore zu verhindern, wies die Bahn zurück. "Es gibt keinerlei Absprachen mit Wettbewerbern", sagte ein Sprecher. Der Rückzug habe auch keine Konsequenzen auf das Angebot der Bahn im kommenden Jahr. "Wir haben unser Fernverkehrsangebot unabhängig davon geplant und werden es wie geplant fahren." Verbraucherschützer bedauerten die vorläufige Absage der Konkurrenten. "Je mehr Wettbewerb, umso mehr Auswahl haben die Verbraucher", sagte ein Sprecher des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. "Dabei geht es nicht nur um den Preis, sondern auch um Service und Qualität." ### Zusammenfassung: Wettbewerb? Wenn überhaupt, dann erst später: Die beiden einzigen Bahn-Wettbewerber verzichten auf eigene Fernverbindungen in Deutschland - vorerst.
Wettbewerb? Wenn überhaupt, dann erst später: Die beiden einzigen Bahn-Wettbewerber verzichten auf eigene Fernverbindungen in Deutschland - vorerst.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-konkurrenten-geben-auf-1.14209
Konkurrenten geben auf
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Kunden schieben ihre Bestellungen immer wieder auf, die Konkurrenten kämpfen, die Investoren knausern - doch der Windenergiekonzern Repower gibt sich angriffslustig. Der Hamburger Hersteller werde in Deutschland weiter wachsen und Arbeitsplätze aufbauen, sagte Tulsi Tanti, Vorstandschef des indischen Mutterkonzerns Suzlon im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Der Energiemanager rechnet damit, dass Repower ebenso wie die Branche nach einem momentanen Zwischentief von 2011 an "jährlich um 20 Prozent" zulegen werde. Bei einem solchen Marktwachstum dürfe "üblicherweise die Zahl der Arbeitsplätze um zehn Prozent steigen", versprach Tanti. Der hanseatische Windturbinenbauer beschäftigt 1400 Menschen hierzulande, für den Mutterkonzern Suzlon arbeiten weitere 150 Menschen in Deutschland. Die Suzlon-Gruppe ist mit einem Marktanteil von 12,5 Prozent der drittgrößte Windenergie-Konzern der Welt und will bis 2015 weiteres Terrain erobern - bis zu einem Marktanteil von 20 Prozent. Zunächst aber steht Repower ein schwieriges Jahr bevor: Nach einem langen Aufschwung stagnierte der globale Markt zuletzt auf dem Niveau von 30 Milliarden Euro und dürfte nach Expertenmeinung weiter schwächeln, weil das Geld der Investoren nur zäh fließt. Investitionsbereitschaft schwindet Wegen der stockenden internationalen Klimaverhandlungen fehlt vielen Financiers ein klarer Rechtsrahmen - und so erlahmt ihre Bereitschaft, in grüne Technologien wie Windkraftwerke und Solaranlagen zu investieren. Anbieter wie Repower müssen sich somit für Verteilungskämpfe in Stellung bringen. "Der Markt ist heiß umkämpft", sagte auch Tanti. Er erwartet, dass schon bald chinesische und koreanische Hersteller in die amerikanischen und europäischen Märkte dringen werden und den globalen Anbietern wie Vestas, General Electric, Siemens oder Suzlon das Geschäft erschweren. Allerdings geht Tanti nicht davon aus, dass die Zahl der Anbieter sinkt: "Ich erwarte keine größeren Zusammenschlüsse oder Fusionen." Wie die Solarfirmen Solar Millenium, Q-Cells und die Bosch-Tochter Aleo Solar hat auch Suzlon angesichts der tiefen Umbrüche in der Branche zuletzt den Chef seines Windturbinenbauers ausgetauscht. Spätestens im Herbst soll der Leiter der Siemens-Windsparte, Andreas Nauen, den Repowerchef Per Hornung Pedersen ersetzen. "Andreas Nauen soll aus dem Mittelständler Repower ein globales Unternehmen machen", sagte Tanti. Nauen kenne sich "mit Großkonzernen und globalen Unternehmenskulturen" aus. Zusätzliche Stärken Pedersen, der als erfahrener Windenergiemanager gilt, soll trotzdem im dann fünfköpfigen Vorstand bleiben und sich um Marketing und Vertrieb kümmern. Das ist ungewöhnlich. Tanti widersprach allerdings der Deutung, er habe Pedersen degradiert: "Wir ergänzen den Vorstand mit zusätzlichen Stärken", sagte er. Pedersen selbst sei "einverstanden mit der Entscheidung und verstehe die Interessen der Firma". Es sei "sehr klar", dass dieser nicht kündigen werde. In der Branche gilt es als ausgemacht, dass Nauen vor allem dabei helfen soll, für Repower mehr rentable Großprojekte auf hoher See zu ergattern. "Für die europäischen Märkte bieten die zusätzlichen Off-Shore-Windparks die größten Chancen", sagte Tanti. Das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr dürfte aber schwächer ausgefallen sein als geplant. "Aufgrund des schwachen Marktumfeldes sind wir im Vergleich zum Vorjahr eher geringfügig gewachsen", sagte Tanti. Es gebe eine wachsende Unsicherheit, weil Kunden Projekte verschieben - auch wegen des harten Winters, wie Repower bereits im Februar mitgeteilt hatte. Allerdings hatte der Vorstand damals an der Prognose von einem Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro und einer Gewinnmarge (Ebit) von 7,5 Prozent festgehalten. Dieses Ziel könnte Repower verfehlen. Im Herbst lag der Auftragsbestand bei 607 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 1,4 Gigawatt. Das waren etwa 100 Anlagen weniger als vor einem Jahr. Kräftiges Wachstum Diese Situation habe sich zuletzt gebessert, sagte Tanti: "Unsere Auftragsbücher sind so gut gefüllt, dass wir im nächsten Jahr ein kräftiges Wachstum erwarten." Zulegen will der Konzern mit neuen Bestellungen aus Süd- und Osteuropa, den USA und Kanada: "Repower plant kurzfristig keine Zukäufe, wir wollen aus eigener Kraft wachsen." In fünf Jahren, so lautet zumindestens die Vision von Tulsi Tanti, soll seine Gruppe dann in 40 statt bisher 20 Ländern weltweit Windanlagen verkaufen. Nicht äußern wollte sich Tanti zu der ausstehenden Übernahme der restlichen Repower-Aktien. Der Energiekonzern Suzlon aus Pune hält gut 90 Prozent an dem börsennotierten Anlagenbauer. In der Finanzbranche heißt es, dass die Inder in naher Zukunft weitere Anteile übernehmen wollen. Sobald der Mehrheitseigner 95 Prozent der Aktien hält, darf er die restlichen Aktionäre in einem so genannten Squeeze-Out-Verfahren hinausdrängen. Vor allem zwei US- Hedgefonds hätten dies zuletzt blockiert, um den Preis hochzutreiben, heißt es. Suzlon hatte die Mehrheit an Repower vor 2007 nach einem Bieterkampf mit dem französischen Atomkonzern Areva erworben. ### Zusammenfassung: Der Hamburger Anlagenbauer Repower sucht Wachstum auf dem Meer und in den USA. Die Konkurrenz aus Fernost wird schärfer.
Der Hamburger Anlagenbauer Repower sucht Wachstum auf dem Meer und in den USA. Die Konkurrenz aus Fernost wird schärfer.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/repower-windparks-auf-see-gegen-die-flaute-1.23013
Repower - Windparks auf See gegen die Flaute
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Zukunft, für Volker Spieth ist sie eine einzige Verheißung. Da wäre etwa das Auto. "In einem normalem Auto stecken 25 Kilo Kupfer", sagt Spieth. Wird es aber ein modernes Hybrid-Auto, bekommt es also noch zusätzlich einen Elektromotor, sind es plötzlich 75 Kilo. Solarmodule, Windkraftanlagen, Elektronik - ohne Kupfer geht nichts. "Die Zukunft spielt uns in die Hände", sagt Spieth. Denn Kupfer könnte seine Firma bald genug haben. In der Lausitz, am östlichen Rand der Republik. Spieth ist Geschäftsführer der Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL), einer kleinen Firma mit Sitz im historischen Zentrum der ebenfalls kleinen Stadt Spremberg. Sechs Leute beschäftigt sie derzeit. In ein paar Jahren könnten es ein paar tausend sein. Denn seit dieser Woche ist klar: Das Kupfer der Lausitz kann wirtschaftlich geborgen werden. Die ersten Anträge hat das zuständige Bergamt im brandenburgischen Cottbus abgesegnet, die nächsten sollen rasch beschieden werden, noch binnen sechs Wochen, heißt es beim Bergamt. Der neuen Spremberger Hoffnung will keiner im Wege stehen. "Wir ringen hier um jeden Arbeitsplatz", sagt der Präsident der Behörde, Klaus Freytag. "Und das wird das modernste, effektivste Bergwerk werden." Schon seit Jahrzehnten ist das Kupfervorkommen bekannt, es zieht sich wie ein Gürtel von West nach Ost, bis weit nach Polen hinein. Jenseits der Grenze wird das Kupfer längst gefördert. Schon in den sechziger Jahren gab es erste Probebohrungen auch in Spremberg. Doch der Kupferpreis war niedrig, und die DDR hatte kein Geld für ein Bergwerk. Das Kupfer blieb unten. Als so wertlos galten die Vorkommen, dass das Vermögen nach der Wende nicht einmal der Treuhand übertragen wurde. Das Kupfer blieb herrenlos - bis ein steigender Rohstoffpreis es attraktiver machte. Die KSL entnahm erneut Bohrkerne aus der Tiefe - mit einem erstaunlichen Ergebnis. Denn nach Schätzungen des Unternehmens, das dem US-amerikanischen Bergbaukonzern Minera gehört, lagern in dem Gebiet rund zwei Millionen Tonnen Kupfer, mehr als erwartet. Marktwert derzeit: knapp zwölf Milliarden Euro. Hinzu kommen Milliardenerlöse aus anderen Edelmetallen, darunter Gold, Silber und Platin. Ein Zehntel der Einnahmen fließen an die Länder Brandenburg und Sachsen, unter deren Territorium die Förderstätte liegt. Noch einige Hürden zu nehmen Und das muss noch lange nicht alles sein. Parallel zur Planung des Bergwerks will Spieth auch weiter nach Kupfer suchen. "Die Arbeitshypothese ist, dass die Lagerstätte drei- bis viermal größer ist als das, was wir bisher gefunden haben", sagt er. Der Optimismus kennt derzeit keine Grenzen. In zwei Jahren soll der Bau des Bergwerks beginnen, 2015 könnte es das erste Erz fördern. Ein neues Erzbergwerk - das hat es in Deutschland schon lange nicht mehr gegeben. Die Region kann es brauchen. Allein das Bergwerk könnte an die 1400 Jobs bringen, ganz zu schweigen von nachgelagerten Arbeitsplätzen. Insgesamt 5000 Jobs erhoffen sich die Spremberger vom Kupfer. Die Arbeitslosigkeit lag im März mit 14,6 Prozent noch über dem Landesschnitt. Doch schon jetzt sind die Pensionen in der 26.000-Einwohner-Stadt ausgelastet, mit Ingenieuren, die das Projekt vorbereiten. "Das ist rundum eine gute Sache", findet Sprembergs Bürgermeister Klaus-Peter Schulze. "Und es bedeutet ein Ende der Abwanderung." Noch freilich sind nicht alle Hürden ausgeräumt. Als Nächstes muss die Bergbau-Firma vorweisen, dass sie das Vorhaben - Gesamtvolumen rund 700 Millionen Euro - auch stemmen kann. Erst dann wird das Bergamt ein exklusives Recht zur Ausbeutung erteilen. Spieth jedenfalls macht sich da wenig Sorgen. "Das ist ein Zukunftsprojekt", sagt er. "Die hier eine Ausbildung haben, werden hier auch in Rente gehen." ### Zusammenfassung: In der Lausitz lagern Millionen Tonnen Kupfer - und es kann wirtschaftlich geborgen werden. Einer Region, die selten gute Nachrichten hört, könnte das Tausende Jobs bringen.
In der Lausitz lagern Millionen Tonnen Kupfer - und es kann wirtschaftlich geborgen werden. Einer Region, die selten gute Nachrichten hört, könnte das Tausende Jobs bringen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kupfer-fund-in-der-lausitz-rot-ist-die-hoffnung-1.11533
Kupfer: Fund in der Lausitz - Rot ist die Hoffnung
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wachsendes Interesse von Banken und Investmentfonds am Handel mit Erdöl könnte Deutschlands Autofahrer teuer zu stehen kommen. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Demnach entfallen auf jeden Liter Benzin und Diesel inzwischen 14 Cent "Spekulationsprämie", mithin etwa fünf Milliarden Euro jährlich. Weltweit zahlten die Spritkunden demzufolge jährlich 267 Milliarden Euro extra. Hintergrund seien Veränderungen in den Ölmärkten verbunden mit einer hohen Liquidität an den Finanzmärkten, heißt es in dem Gutachten des Hamburger Ölexperten Steffen Bukold. So würden an den beiden wichtigsten Ölbörsen der Nymex in New York und der ICE in London mit den Jahren immer größere Mengen Rohöl an Terminmärkten gehandelt, im Schnitt 13-mal mehr, als physisch von dem Rohstoff gefördert wird. "Der Ölmarkt wächst durch das Übergewicht der Terminkontrakte immer stärker in die Welt der Finanzmärkte hinein", heißt es in der Studie. Gleichzeitig versorgten die Zentralbanken die Industrieländer mit zusätzlicher Liquidität bei niedrigen Zinsen - was die Spekulation weiter anheize. Ziehe die Nachfrage nach Öl im Zuge der wirtschaftlichen Erholung in den nächsten Monaten an, spreche dies "deutlich für steil steigende Ölpreise". Preise von 150 Dollar je Fass (rund 159 Liter) und mehr als zwei Euro je Liter Benzin seien schon bald wahrscheinlich. Am Mittwoch notierte Öl der Nordsee-Sorte Brent bei gut 85 Dollar je Barrel - und kostete damit fast doppelt so viel wie noch zu Anfang des Jahres. Immer Ärger mit dem Kartell Die Branche selbst sieht die Zusammenhänge ganz anders. Nicht Banken und Finanzinvestoren bestimmten die Preise, sondern das Kartell der erdölproduzierenden Staaten (Opec). "Die Erhöhung des Ölpreises lässt sich nur durch gezielte Produktionsverknappung der Opec erklären", sagte Christoph Rühl, Chefökonom des britischen Mineralölkonzerns BP, der Süddeutschen Zeitung. "Finanzinvestoren können existierende Entwicklungen verstärken, sie können sie aber nicht auslösen." Das erkläre letztlich auch den Anstieg der Terminpreise für Erdöl. In der Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung setzten Investoren derzeit eher auf steigende als auf sinkende Ölpreise. "Und durch die starke Disziplin der Opec ist auch klar, dass der Preis tendenziell eher steigen wird." Vor allem Saudi-Arabien hatte in der Vergangenheit durch rasche Erhöhung oder Drosselung seiner Ölproduktion Einfluss genommen auf die verfügbare Menge am Markt. Doch der Studie zufolge könnte die physische Menge in Zukunft noch weiter an Bedeutung verlieren. Preisschwankungen könnten durch das Engagement von Finanzakteuren zunehmen. "Die Preise entfernen sich vom physischen Ölmarkt und bewegen sich immer stärker nach den Gesetzen der Finanzmärkte", schreibt Autor Bukold. Öl würde zu einer Anlagealternative in schwierigen Zeiten - freilich mit dem Nachteil, dass es am Ende wieder physisch verfügbar sein muss, also zwischenzeitlich auch irgendwo gelagert werden muss, häufig auf Tankschiffen ohne Ziel. Die Grünen fordern deshalb eine Reform der Finanzmärkte. "Bei Dingen des täglichen Bedarfs kann es nicht sein, dass sich Investmentbanken oder Hedgefonds auf Kosten der Allgemeinheit bereichern", sagt Bärbel Höhn, stellvertretende Fraktionschefin der Grünen. Vor allem arme Länder und sozial Schwache hätten darunter zu leiden. Deshalb bräuchten die Ölmärkte mehr Transparenz und weniger Möglichkeiten zur Spekulation. "Die Bundesregierung muss über die EU Druck aufbauen", fordert Höhn, "damit sich an den maßgeblichen Börsen in New York und London etwas verändert." ### Zusammenfassung: Banken und Investmentfonds spekulieren kräftig mit Öl - und treiben damit den Spritpreis deutlich nach oben. Autofahrer, so das Ergebnis einer Studie, berappen 14 Cent je Liter extra.
Banken und Investmentfonds spekulieren kräftig mit Öl - und treiben damit den Spritpreis deutlich nach oben. Autofahrer, so das Ergebnis einer Studie, berappen 14 Cent je Liter extra.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/benzinpreis-die-bank-zapft-mit-1.6583
Benzinpreis - Die Bank zapft mit
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wie eine kleine Stadt auf dem Wasser sieht sie aus, die Castoro 6, die derzeit vor der Küste der schwedischen Insel Gotland ankert. In diesen Tagen soll sie zu ihrer Mission aufbrechen: Vom gewaltigen Heck des Verlegeschiffs wird dann Meter für Meter die Ostseepipeline im Meer versenkt, durch die ab 2011 Erdgas von Russland nach Greifswald strömen soll. Das Schiff, das eher einer Ölplattform ähnelt, ist die schwimmende Fabrik für die Endmontage des Bauwerks. Dort werden die etwa 200.000 Stahlrohre verschweißt, aus denen die beiden Leitungsstränge der Pipeline bestehen. Noch laufen die ersten Tests mit der Castoro 6, probeweise werden Rohre versenkt und wieder geborgen. An diesem Donnerstag, spätestens aber am Freitag soll der Bau endgültig beginnen. "Wir gehen fest davon aus, dass das klappt", sagt ein Nordstream-Sprecher. Ist die Castoro 6 einmal in Fahrt, kann sie täglich drei Kilometer Rohr verlegen. "Die Pipeline kommt dann wie Wurst aus der Maschine", sagt der Sprecher. Vorausgesetzt natürlich, die See ist ruhig. Welch gigantische Dimension Europas Milliardenprojekt auf dem Grund der Ostsee hat, wird im Hafen von Mukran klar. Dort, im Osten Rügens, stapelt sich die Pipeline in den Himmel. Fast 50.000 Rohre lagern auf einer Länge von mehreren Kilometern. Weitere 50.000 werden von der russischen Seite aus verlegt, wenn Russlands Präsident Dmitrij Medwedjew am Freitag in der Hafenstadt Wyborg bei St. Petersburg die Bauphase mit einem Festakt startet. Mehr als 1200 Kilometer lang wird sich die Pipeline über den Grund der Ostsee ziehen. Sie soll pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Gas nach Deutschland liefern - genug für 25 Millionen Haushalte. Geht alles nach Plan, fließt schon im nächsten Jahr das erste Gas. Über keine andere Pipeline-Trasse wurde so viel debattiert wie über Nordstream. Das von Deutschen und Russen geplante Projekt erinnere an den Hitler-Stalin-Pakt, wetterte der frühere polnische Verteidigungsminister Radek Sikorski 2006, weil es Polen und das Baltikum bewusst umgehe. Das wiederum könnte die Länder, die von russischem Gas abhängen, leichter erpressbar machen. Und für die US-Regierung ist es der Beweis, dass Russland den Gasmarkt dominieren will. Moskau und Berlin treiben den gigantischen Bau dennoch seit Jahren voran. Ein Mantel aus Beton Der erste Bauabschnitt befindet sich genau in der Mitte der Trasse, direkt in der Ostsee vor der gotländischen Küste. Von Deutschland aus werden die mit Beton ummantelten Rohre mit gut einem Meter Durchmesser zunächst nach Slite gebracht, einem kleinen Ort an der Ostküste von Gotland, und dann zur Castoro6 verschifft. Von dort nimmt das Spezialschiff zuerst Kurs auf Russland, um später zum westlichen Teil der Route zurückzukehren. Auch in Finnland werden Rohre mit Beton ummantelt; das soll den Transportweg der tonnenschweren Rohre verkürzen. Denn nichts soll den raschen Ausbau mehr hemmen. Doch in Deutschland gestalten sich die Dinge schwierig. Der Anlandepunkt der Pipeline, ein Industriegebiet am Rande des Ostseebades Lubmin samt stillgelegtem Atomkraftwerk, liegt am sensiblen Greifswalder Bodden. Bis Mitte Mai müssen die Arbeiten hier ruhen - so lange laicht der Hering. Erst dann wird ein Schiff damit beginnen können, die Rohre zu verlegen. Weil der Bodden seichter ist als die Ostsee, kann nur ein kleineres Verlegeschiff ran, maximal 300 Meter wird die Gasröhre hier pro Tag wachsen. Bis Ende des Jahres aber muss sie verlegt sein, dann hat wieder für einige Monate der Hering Vorrecht. Nach Plänen des Konsortiums aber soll so viel Zeit gar nicht nötig sein. "Bis November sollten wir fertig sein", heißt es bei Nordstream. Die neue Pipeline gilt als eine der größten ihrer Art. Die Bundesregierung verweist auf die strategische Bedeutung für Konzerne und Verbraucher. Erstmals wird Deutschland direkt mit den riesigen Gasfeldern Sibiriens verbunden. "Auf den bisherigen Transitwegen gibt es erhebliche Risiken", heißt es aus der Chefetage eines beteiligten Konzerns. Im vergangenen Jahr hatte ein Streit zwischen Moskau und Kiew wegen offener Rechnungen tagelang den Transit über die Ukraine lahmgelegt, in einigen Ländern Osteuropas wurde das Gas knapp. Tausende Menschen mussten bei Minusgraden frieren. ### Zusammenfassung: Jahrelang wurde geplant, jetzt beginnt der Bau der Ostseepipeline. Jetzt stellen Fachleute die Frage: Wird sie überhaupt noch gebraucht?
Jahrelang wurde geplant, jetzt beginnt der Bau der Ostseepipeline. Jetzt stellen Fachleute die Frage: Wird sie überhaupt noch gebraucht?
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ostseepipeline-lange-leitung-nach-sibirien-1.10173
Ostseepipeline - Lange Leitung nach Sibirien
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Als dann endlich die Unterschriften vor aller Medienöffentlichkeit unter den Kooperationsvertrag gesetzt waren, nahm das Händeschütteln für die zahllosen Fotografen schier kein Ende mehr. Carlos Ghosns flinke Augen blinzelten vergnügt in die Menge, und Dieter Zetsches voluminöser Oberlippenbart hüpfte auch irgendwie vor Freude. Endlich war unter Dach und Fach, worüber nun schon seit vielen Wochen spekuliert und gerätselt wurde: Der deutsche Autokonzern Daimler und der französische Partner mit Nissan im Schlepptau gehen eine dauerhafte Verbindung ein, die beiden Autoherstellern größere Wettbewerbsfähigkeit und höhere Marktanteile sichern soll. Ein wenig gemahnte die Szenerie an jenen legendären Auftritt vor zwölf Jahren, als Daimler-Vorstandsvorsitzender Jürgen Schrempp und Chrysler-Chef Bob Eaton in London die große Fusionsshow veranstalteten, durch die die Grundlage zur Auto-Welt-AG gelegt werden sollte. "Arbeit ist der Vater des Vergnügens" Aber diesmal war alles viele Nummern kleiner und bescheidener, wozu nicht zuletzt der karge Konferenzsaal in Brüssels Begegnungscenter "Square" beitrug. Statt von einer Hochzeit im Himmel zu posaunen wie Schrempp ehedem, hielt es Zetsche eher philosophisch mit dem Franzosen Voltaire: "Arbeit ist der Vater des Vergnügens", begann er seine Erklärung und meinte damit, dass die Teams der beiden Konzerne fürs Konzipieren gemeinsamer Projekte schon viel Schweiß vergossen hätten, bevor jetzt Kooperationsnägel mit Köpfen gemacht werden konnten, also der vergnügliche Part beginne. Um bloß keine Erinnerung an alte Zeiten aufkommen zu lassen, erklärte Zetsche auch gerne den Unterschied zur seinerzeitigen Chrysler-Euphorie: "Damals waren wir uns einig über eine Fusion, haben uns aber nicht viele Gedanken über eine konkrete Zusammenarbeit gemacht. Mit Renault ist es genau umgekehrt." Da wollte auch Renault-Partner Ghosn philosophisch nicht hintanstehen und bemühte den Deutschen Hegel: "Nichts Großes auf der Welt ist je ohne Leidenschaft erzielt worden." Aber was vielleicht einst groß werden könnte, beginnt erst einmal klein. Daimler übernimmt zunächst je 3,1 Prozent an den beiden Unternehmen, im Gegenzug steigt die Allianz Renault-Nissan mit zusammen 3,1 Prozent bei dem deutschen Konzern ein. Warum nicht zwei, warum nicht zehn Prozent? Es sollte irgendetwas zwischen null und fünf Prozent werden, sagte Ghosn, also habe man sich schließlich auf 3,1 Prozent geeinigt, um die Ernsthaftigkeit des gemeinsamen Engagements zu unterstreichen. Aber die Anteile seien zu gegebener Zeit durchaus ausbaufähig. Wie überhaupt "mein Freund Dieter und ich" viele gemeinsame Visionen teilten, die Anlass böten zu den schönsten Hoffnungen, die Kooperation im Laufe der Jahre auf weitere Projekte auszubauen. Kapazitäten besser ausgelastet Zunächst aber wollen Daimler, Renault und Nissan in erster Linie den Kleinwagenmarkt aufrollen, wobei vor allem Daimler dringend auf einen Partner angewiesen ist für sein Miniauto Smart sowie die Einsteigerautos der A- und B-Klasse. Da hat Mercedes bisher kaum die Butter aufs Brot verdient, und mit der Fortentwicklung der dritten Generation des Zweisitzers Smart wäre der Konzern allein überfordert gewesen. So sollen dieser City-Flitzer sowie ein neuer Smart-Viersitzer und der nächste Renault Twingo auf Basis einer gemeinsamen Architektur entwickelt werden und von 2013 an auf den Markt rollen. Das Smart-Werk im französischen Hambach wird die Zweisitzer produzieren, die Viersitzer übernimmt Renault in seinem slowenischen Werk in Novo Mesto. Zudem wollen die frischverbandelten Partner sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren gemeinsam nutzen. So bekommt Infiniti, die Luxusmarke von Renault-Nissan, original Mercedes-Motoren geliefert. Die Renault-Nissan-Allianz wird Antriebe mit drei und vier Zylindern an Daimler liefern. So lastet das Bündnis aus Daimler und der Renault-Nissan-Allianz seine Kapazitäten besser aus. Solche Kooperationsmöglichkeiten sollen auch für den Bereich der leichten Nutzfahrzeuge genutzt werden. Alles in allem - so viel verrieten Zetsche und Ghosn - werde wohl jeder der beiden Autohersteller durch das neue Bündnis zwei Milliarden Euro sparen, allerdings innerhalb der nächsten fünf Jahre. Die bemühte sich vor allem Renault-Chef Ghosn in den günstigsten Farben auszumalen: Ein regelrechtes Technik-Kraftwerk werde man gemeinsam bauen, und das bedeute weit mehr als ein Zusammengehen aus reinen Kostensenkungserwägungen. Dann musste noch ein deutscher Philosoph fürs Zukunftsszenario herhalten, Friedrich Nietzsche: "Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker", dozierte Ghosn. Worin immerhin auch die Möglichkeit des Umkommens mitschwang. ### Zusammenfassung: Zwei Männer, ein Ziel: Gemeinsam wollen Daimler und Renault den Markt für Kleinwagen aufmischen. Die Hoffnungen sind gewaltig.
Zwei Männer, ein Ziel: Gemeinsam wollen Daimler und Renault den Markt für Kleinwagen aufmischen. Die Hoffnungen sind gewaltig.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/daimler-und-renault-kleiner-anfang-mit-grossen-visionen-1.5458
Daimler und Renault - Kleiner Anfang mit großen Visionen
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Heide Simonis, 66, langjährige Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, meldet sich fünf Jahre nach ihrem Veschwinden von der politischen Bühne zurück - mit einer knallharten Abrechnung: Banken und Politik, so ihr Resümee, hätten in der Krise versagt, schreibt Simonis in ihrem Buch "Verzockt! Warum die Karten von Markt und Staat neu gemischt werden müssen", das soeben erschienen ist. Simonis, diplomierte Volkswirtin, regierte von 1993 bis 2005 in Kiel. Sie schaffte es als erste Frau in Deutschland an die Spitze eines Bundeslandes. Unvergesslich ist ihr unrühmlicher Abgang aus der Spitzenpolitik: Simonis scheiterte im März 2005 mit ihrem Versuch, eine vom Südschleswigschen Wählerverband (SSW) tolerierte rot-grüne Minderheitsregierung zu bilden - sie bekam in vier Wahlgängen keine Mehrheit, weil ein Abgeordneter aus den eigenen Reihen ihr die Stimme verweigerte. Simonis, die bis Anfang 2008 für zwei Jahre das Kinderhilfswerk Unicef Deutschland anführte und nach Meinungsverschiedenheiten zwischen ihr und dem Vorstand hinschmiss, ist seit 1969 Mitglied der SPD. sueddeutsche.de: Frau Simonis, in Ihrem Buch findet sich alles, was die Republik seit Mitte 2008 bewegt hat: von der Rettung der Hypo Real Estate über Opel und Schaeffler bis hin zur Berliner Initiative "Pro Reli". War Ihr Buchprojekt von Anfang an auf den großen Überblick statt auf Tiefenanalyse angelegt? Heide Simonis: Ich wollte darauf aufmerksam machen, wie die morgendliche Zeitungslektüre auf die Menschen wirkt. Sie hoffen, dass alles in Ordnung ist und dass sich der Staat um wichtige Dinge kümmert - und dann müssen sie lesen, was schon wieder alles schiefgegangen ist. Mein Buch ist keine wissenschaftliche Untersuchung, sondern eher eine populär-politische Berichterstattung. sueddeutsche.de: Als Diplom-Volkswirtin und Finanzpolitikerin hätten Sie sich auch auf einen Aspekt, zum Beispiel die Banken, fokussieren können. Simonis: Das wollte ich nicht. Ich habe mich auch nicht berufen gefühlt, über Bankgeheimnisse oder über das Funktionieren von Banken zu schreiben. Mir erschien es interessanter, die menschlichen Schwächen wie etwa die Eitelkeiten und das Beharren auf Boni kritisch zu beleuchten. sueddeutsche.de: Was genau hat Sie in Rage gebracht? Simonis: Deutsche Banker wollten ebenso hohe Bonuszahlungen haben wie ihre Kollegen von den US-Investmentbanken. Und deutsche Automanager waren genauso abgehoben wie einige ihrer amerikanischen Kollegen. Ich finde, darauf muss man aufmerksam machen, weil dies unserem herkömmlichen Verständnis von Verantwortung in der Wirtschaft und unserer Kultur nicht entspricht. sueddeutsche.de: Sie teilen - ganz in bewährter Simonis-Manier - kräftig aus. Die Politik, so Ihr Befund, befinde sich in der Krise. Welche Symptome haben Sie ausgemacht? Simonis: Ich kann das vielleicht an einer Person ausmachen. Wer jetzt Steuersenkungen für bestimmte Branchen verspricht, der muss irgendwo den Zusammenhang und irgendwann das Gefühl dafür verloren haben, was die derzeitige Situation erlaubt. Die Menschen ertragen es nicht, wenn einerseits Steuersenkungen versprochen werden und andererseits den Städten Milliarden an Euro fehlen. Die Politik geht zu lässig über die Bedürfnisse der Menschen hinweg. sueddeutsche.de: In Ihrem Buch schreiben Sie: "Eine Chance der Krise besteht darin, dass die Rolle des Staates gegenüber dem Markt neu definiert wird, weil die Krise nicht nur die Schwächen des Marktes, sondern auch die des Staates aufzeigt." Wo und wann hat der Staat versagt? Simonis: Vergleichen Sie mal Skandinavien und Deutschland. Dann fällt Ihnen auf, dass in diesen Ländern von der Mehrheit der Bevölkerung definiert ist: Wie wollen wir leben? Was sind die Ziele unserer Gesellschaft? Dort wird ganz bewusst erwartet, dass der Staat sich um bestimmte Dinge kümmert. Bei uns ist es genau das Gegenteil, bei uns sind Staat und Gemeinwohl in der Defensive. Anders als bei uns lieben die Dänen, Schweden und Finnen ihren Staat - wir lieben ihn nicht. Wir lieben auch keine Politiker. Bei uns ist man selber schuld. Punkt. Bei uns hat man einen Neidkomplex. Punkt. Bei uns regelt alles der Markt. Punkt. sueddeutsche.de: Als der Markt infolge der Lehman-Pleite im September 2008 kollabierte, war der Staat plötzlich als Retter gefragt. Simonis: Ja, sogar in Amerika! Die US-Politik hat es schneller begriffen als die Politik hierzulande. Ich will gar nicht Schuld zuweisen, aber offensichtlich hat man geglaubt, man bekomme die Krise mit den normalen Instrumenten in den Griff. Doch dann stellte sich heraus, dass das nicht geht. Was auf einer falschen Geld- und Kreditpolitik beruht, kann nicht die richtige Wirtschaftspolitik sein. ### Zusammenfassung: Heide Simonis, Schleswig-Holsteins Ex-Ministerpräsidentin, über das Versagen in der Wirtschaftskrise und den Neidkomplex.
Heide Simonis, Schleswig-Holsteins Ex-Ministerpräsidentin, über das Versagen in der Wirtschaftskrise und den Neidkomplex.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/heide-simonis-einige-banker-treiben-mir-die-kalte-wut-hoch-1.16816
"""Einige Banker treiben mir die kalte Wut hoch"""
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Von gefährlichen Episoden weiß jeder zu berichten, der oft gereist ist, und Ferrostaal-Chef Matthias Mitscherlich war in seinem Leben viel unterwegs. In Venezuela traute er sich wegen der Gewaltkriminalität nur in einer gepanzerten Limousine auf die Straße und in Nigeria ging er auch nicht einfach spazieren. In diesen Tagen verspürt der 61-Jährige eine neue Gefahr: Sie ist ganz nah, verfügt über Blechmarken und rosa Zettel und nimmt manchmal Leute mit. Im Juli 2009 suchten Fahnder der Münchner Staatsanwaltschaft erstmals den Essener Ferrostaal-Konzern heim. Damals musste das Vorstandsmitglied Klaus Lesker drei Wochen in Untersuchungshaft verbringen. Vergangene Woche waren die Beamten wieder da, und erneut kam Lesker in Untersuchungshaft. Mitscherlich wartete mit dem Doktor der Ingenieurwissenschaften im Besprechungszimmer, bis die Ermittler den 49-jährigen Spitzenmanager mitnahmen. Bis dahin war Lesker als Nachfolger von Mitscherlich gehandelt worden. Am Freitag wurde ein weiterer Manager von Ferrostaal festgenommen, der früher Steuerfahnder war - so etwas wie ein Ex-Kollege der Strafverfolger also. Sie ermitteln nicht nur gegen den früheren Fahnder und gegen Lesker, sondern auch gegen zwei weitere aktive Manager, darunter einen Geschäftsführer aus Südostasien. Zwei ehemalige Vorstandsmitglieder und fünf weitere Ex-Mitarbeiter bekamen ebenfalls Aktenzeichen. Unter dem Strich also elf Beschuldigte - und das ist womöglich nur der Anfang. Die Staatsanwälte haben den Verdacht, dass bei Projekten in Ägypten, Portugal, Kolumbien, Argentinien und Indonesien kräftig geschmiert wurde. Für Mitscherlich wird es eng Die Reputation des Anlagenbauers und Dienstleisters Ferrostaal ist stark gefährdet. Einige Mitglieder des Aufsichtsrats murren, weil der Vorstand bei der Aufklärung der Korruptionsvorwürfe seit Sommer 2009 angeblich unzureichend mit der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet habe und auch für Mitscherlich wird es eng. Am Donnerstag ist Hauptversammlung bei der früheren Ferrostaal-Mutter MAN in München und die Entlastung des Ferrostaal-Chefs, der bis Ende 2009 auch Mitglied des MAN-Vorstandes war, soll vertagt werden. Andererseits ist dieser Umstand, verglichen mit seinen sonstigen Problemen, eine Petitesse. Ein Mitscherlich und Korruption? "Wir schmieren aus Prinzip nicht" hat er immer gesagt. Wäre ja noch toller - bei diesen Eltern. Der 1949 geborene Mitscherlich, der Jura studierte und Manager wurde, ist Sohn von Alexander und Margarete Mitscherlich, die als Psychoanalytiker arbeiteten und lehrten. Sie haben die Studentenbewegung stark beeinflusst. Ihre Werke wie "Die Unfähigkeit zum Trauern" fehlten in keiner anständigen Bibliothek. Schon als Jugendlicher verkehrte Matthias Mitscherlich mit Leuten wie dem Spiegel-Gründer Rudolf Augstein und dem Philosophen Jürgen Habermas, der bis heute ein väterlicher Freund geblieben ist. Über "Systemversagen" und "normative Korruption" hat Habermas alles Wesentliche gesagt und geschrieben. Hat Matthias Mitscherlich versagt? Ein Foto zeigt ihn vor der Hauptverwaltung des Konzerns in Essen. Der große, hagere Mann verschränkt die Arme, aber er muss sich sichtlich für ein Lächeln nicht quälen. Die Mundwinkel sind nach oben gerichtet und die Augen strahlen Freundlichkeit aus. Das sieht man in diesen Kreisen nicht so oft. Seit 2003 steht Mitscherlich Ferrostaal vor. Im vergangenen Jahr hat er das Unternehmen in die Arme des neuen Mehrheitsaktionärs, des Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi geführt. Das war ein Kraftakt. Jetzt ist er die Hauptfigur in einem ungewöhnlichen Kriminalstück, das ganz viel Kraft erfordert. Aussage bei der Staatsanwaltschaft Die diversen Durchsuchungsbeschlüsse und auch die Haftbefehle gründen fast ausschließlich auf den Aussagen eines einzigen früheren Ferrostaal-Managers, der im Juli vergangenen Jahres festgenommen worden ist. Dem 59-jährigen Mann aus Schwaben, der Ende Februar 2009 nach vierzig Jahren bei Ferrostaal ausschied, wirft die Münchner Staatsanwaltschaft vor, er habe sich bei einem Geschäft mit Hochseeschleppern schmieren lassen und bei weiteren Geschäften zusammen mit Kumpanen heimlich mehrere Millionen Euro kassiert. Die Anklage gegen ihn und gegen drei weitere Personen umfasst 117 Seiten. Der Fall soll in Augsburg verhandelt werden. Mitte Februar hat dieser Kaufmann, dessen Spezialgebiet der maritime Bereich ist, umfänglich bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Er belastete etliche der ehemalige Kollegen und behauptete, bei Ferrostaal sei Bestechung gewissermaßen systemimmanent gewesen. Mitscherlich sei ein "sehr intelligenter" Mann, der aber keine Hand für das operative Geschäft habe. War das Lob oder Tadel? Der Fall ist kompliziert. Der in München einsitzende Ex-Ferrostaal-Manager packte wie ein Kronzeuge aus; er ist jetzt einer der elf Beschuldigten in dem neuen Verfahren. Aus Sicht von Ferrostaal handelt es sich um einen Kriminellen, der sich angeblich mit zum Teil erfundenen Geschichten an früheren Vorgesetzten wie Lesker rächen will. ### Zusammenfassung: Gegen Mitarbeiter von Ferrostaal wird wegen möglicher Bestechung ermittelt. Und alle fragen: Ist Konzernchef Mitscherlich Täter oder Opfer?
Gegen Mitarbeiter von Ferrostaal wird wegen möglicher Bestechung ermittelt. Und alle fragen: Ist Konzernchef Mitscherlich Täter oder Opfer?
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ferrostaal-korruptionsskandal-mitten-im-netz-1.23691
Ferrostaal: Korruptionsskandal - Mitten im Netz
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wenn Frank Bsirske als Arbeitnehmervertreter zu Tarifverhandlungen antritt, sucht er die Öffentlichkeit. Wenn die Rolle des Verdi-Chefs aber die des Arbeitgebers ist, findet er Publikum nicht so gut. Anfang März waren die Verhandlungen für die 4000 Beschäftigten der Gewerkschaft zu Ende gegangen. Der Betriebsrat hatte, um seine Forderungen durchzusetzen, Flugblätter mit der Parole "Jetzt reicht's!" gedruckt und zur Demo aufgerufen; wie Gewerkschafter eben so sind. Am 17. März blickte Bsirske vor dem Gewerkschaftsrat - einer Art kleinem Parteitag - auf die Taktik des Betriebsrats zurück. Der Süddeutschen Zeitung liegt die Mitschrift vor. Bsirske sagte: "Ich will keinen Zweifel daran lassen, dass von einer ganzen Reihe Akteure hier Grenzen überschritten worden sind und das nicht folgenlos bleiben kann." Wer glaube, dies wiederholen zu können, werde sich täuschen: "So viel sei in aller Deutlichkeit gesagt." Kann Bsirske keine Kritik vertragen? Im Verdi-Vorstand ist Isolde Kunkel-Weber für diese Verhandlungen zuständig. Sie versucht, den Eindruck zu zerstreuen, hier drohe ein Gewerkschaftschef seinem Betriebsrat. Das Besondere an den Verdi-internen Verhandlungen war, dass sie parallel zur Tarifrunde im Öffentlichen Dienst liefen und die Beschäftigten ihren Chef hinstellten als jemanden, der Wein predigt und Wasser reicht. Zahlreiche Medien griffen das auf. Kunkel-Weber sagt: "Hier wurde ein Reputationsschaden billigend in Kauf genommen. Das ist ungerecht, und deshalb lassen wir das nicht mehr zu." Spezielle Konstellation Das Ziel der Angriffe ist Günther Anderer, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Er schlug für seine Kollegen 240 Euro sowie 2,4 Prozent Gehaltserhöhung heraus, und er hat die Äußerungen Bsirskes so verstanden, wie sie wohl gemeint waren, als diffuse Drohung. Er hat dem Chef gesagt, was er davon hielt: "Nicht so toll." Anderer sagt, alle Verdi-Beschäftigten seien doch Mitglieder der Gewerkschaft, sie fühlten sich ihr verpflichtet. Zu Tarifrunden gehöre, dass es rumpelt - "aber danach ist es vorbei, und die Uhr wird wieder auf Null gestellt." Interne Tarifrunden bei Gewerkschaften finden immer in einer sehr speziellen Konstellation statt. Zwar gibt es einen bundesweiten "Verband der Gewerkschaftsbeschäftigten" (VGB). Aber nur 500 der 10.000 beim DGB und seinen acht Gewerkschaften beschäftigten Menschen sind dort Mitglied. Damit fehlt diesem Verband die so genannte "Mächtigkeit", um Tarifverhandlungen führen zu dürfen. Mit der Folge, dass es beim Arbeitgeber Gewerkschaft stets die Betriebsräte sind, die Arbeitsbedingungen und Geld aushandeln; eine Besonderheit in der Tariflandschaft. Und heikel sind diese Verhandlungen deshalb, weil Betriebsräte nach dem Gesetz immer auch dem Betriebsfrieden verpflichtet sind - und es für einen Arbeitgeber wie Bsirske besonders unvorteilhaft wäre, stünde er als knickrig da. Vorstandsmitglied Kunkel-Weber zählt daher auf, was bei Verdi alles üblich sei, anders als bei anderen Arbeitgebern: 35-Stunden-Woche vom 50. Lebensjahr an, Aufstockung des Krankengeldes auf das Netto-Gehalt (nach drei Jahren Betriebszugehörigkeit), neun freie Tage für jeden Gewerkschaftssekretär, als pauschaler Überstundenausgleich. Ihr Chef machte sich vor dem Gewerkschaftsrat freilich auch Gedanken darüber, ob es sinnvoll ist, dies öffentlich herauszustreichen: Es könne ja "Postillen" geben, die dann fragten, wie dies angehen könne: "dass die Arbeitsbedingungen sind, wie sie sind, und das alles von Kolleginnen und Kollegen aus Einzelhandel und Bewachungsgewerbe mit ihren Beiträgen bezahlt werden soll". Die Sache mit der "Orientierungsmarke" Die Konsequenz aus dem Streit könnte sein: dass es bei Verdi künftig gar keine Tarifrunde mehr gibt - sondern dass sich die Gewerkschaft am Durchschnittsergebnis orientiert, das sie in ihren Branchen erzielt. So ähnlich machen es auch andere. Die Gewerkschaft der Polizei hat mit ihrem Betriebsrat vereinbart: Das Ergebnis, das sie jeweils mit dem Bund erzielt, wird intern übertragen. Die IG Metall verhandelt mit ihrem Betriebsrat zwar jedes Mal neu, nimmt dabei aber die Tarifverträge in ihren Branchen als "Orientierungsmarke", wie es dort heißt. Kunkel-Weber sagt dazu: "Diese Idee ist charmanter geworden." Nachdem Betriebsrat Anderer bei der jüngsten Auseinandersetzung 2,4 Prozent erzielt hat, erhalten die Verdi-Beschäftigten bis Mai 2011 nun eine Erhöhung, die um 0,6 Prozent höher ausfällt als beim Bund. Nun will er aber zunächst Abstand gewinnen. "Danach können wir uns das mal durch den Kopf gehen lassen", sagt er. ### Zusammenfassung: Den Kampf für höhere Löhne unterstützt Verdi-Chef Bsirske gerne und lautstark. Doch wehe, die eigenen Beschäftigten machen Druck.
Den Kampf für höhere Löhne unterstützt Verdi-Chef Bsirske gerne und lautstark. Doch wehe, die eigenen Beschäftigten machen Druck.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarifstreit-bei-verdi-die-zwei-gesichter-des-frank-bsirske-1.16557
Tarifstreit bei Verdi - Die zwei Gesichter des Frank Bsirske
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Hoffnungen der schwarz-gelben Koalition auf einen raschen und kräftigen Wiederanstieg der Steuereinnahmen werden sich nicht erfüllen. Die Steuerschätzung in gut zwei Wochen wird nach Angaben aus Expertenkreisen keine positive Botschaft bringen. So wird der Bund in diesem Jahr voraussichtlich mit Einnahmen von etwa 215 Milliarden Euro auskommen müssen. 2011 könnten gut 220 Milliarden Euro zusammenkommen. Das entspräche in etwa den Werten, die sich schon bei den beiden jüngsten Steuerschätzungen ergeben hatten. Auch die Wachstumsprognose, die Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Mittwoch vorstellen will, gibt wenig Anlass zur Zuversicht. Die Fachleute der Regierung gehen für 2010 von einem Wachstum von 1,4 Prozent aus. 2011 soll die Wirtschaftskraft um 1,6 Prozent zulegen. Das ist deutlich weniger als im Finanzplan von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) unterstellt, wodurch die notwendigen Sparanstrengungen erschwert werden. An diesem Montag wollen sich die zuständigen Ministerien auf endgültige Zahlen verständigen. Die Koalition hatte darauf gehofft, dass ihr die Schätzung Anfang Mai neue "Spielräume" für die vor allem von der FDP gewünschten Steuersenkungen eröffnen würde. Stattdessen muss der Bund nun weiterhin mit Einnahmen planen, die die Ausgaben bei weitem nicht decken. Nach den Plänen der Liberalen sollen Bürger und Unternehmen von 2012 an pro Jahr 16 Milliarden Euro weniger an den Fiskus überweisen müssen als bisher. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte dagegen betont, Zeitpunkt und Umfang der im Koalitionsvertrag vereinbarten Entlastungen hingen vom Ergebnis der Steuerschätzung ab. Schäuble äußerte leise Kritik am Vorhaben der Liberalen. Wichtiger sei es, sich zunächst um die schwierige Finanzlage der Kommunen zu kümmern, sagte er dem Spiegel. Nach Angaben aus den Kreisen der Steuerschätzer werden die Einnahmen des Staates vermutlich erst 2013 wieder das Niveau erreichen, das sie vor dem Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2008 hatten. Damals hatten Bürger und Betriebe knapp 240 Milliarden Euro an den Bund überwiesen. Dass die Summe in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen wird, ist außer der Rezession des vergangenen Jahres auch dem sogenannten Wachstumsbeschleunigungsgesetz geschuldet, das die schwarz-gelbe Koalition unmittelbar nach Amtsantritt in Kraft gesetzt hatte. Es umfasste ebenfalls Steuererleichterungen, darunter die umstrittene Einführung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Hoteliers. "Das Gesetz war zumindest in Teilen sinnvoll, weil damit die Konjunkturentwicklung weiter stabilisiert wurde. Ohne die Reform wären allerdings die Steuereinnahmen in diesem Jahr höher ausgefallen als noch im November erwartet", sagte ein Steuerschätzer. Obwohl die Summe der Steuereinnahmen auch 2011 noch auf einem sehr niedrigen Niveau liegen wird, könnte sich die Aufstellung des nächsten Bundeshaushalts als nicht ganz so schwierig erweisen wie zunächst befürchtet. So wird beispielsweise die Zahl der Arbeitslosen aller Voraussicht nach deutlich hinter den bisher pessimistischen Prognosen zurückbleiben. Entsprechend geringer könnte der Bundeszuschuss an die Bundesagentur für Arbeit ausfallen. ### Zusammenfassung: Die Liberalen hoffen, durch steigende Steuereinnahmen mehr Spielraum für ihre Wahlversprechen zu bekommen. Doch die Steuerschätzer sehen da schwarz.
Die Liberalen hoffen, durch steigende Steuereinnahmen mehr Spielraum für ihre Wahlversprechen zu bekommen. Doch die Steuerschätzer sehen da schwarz.
geld
https://www.sueddeutsche.de/geld/steuerschaetzung-daempfer-fuer-die-fdp-1.16915
Steuerschätzung - Dämpfer für die FDP
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Das letzte Weihnachten war für Jens Woller (Name geändert) ein trauriges Fest. Wenige Tage vor Heiligabend hatte er einen Brief vom Finanzamt bekommen. "Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich das las", erzählt er. Seine Steuerbescheide würden rückwirkend bis 2003 korrigiert, hieß es in dem Schreiben. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass er in der Zeit beim Pokern Gewinne in Millionenhöhe erzielt habe, die es nun zu versteuern gelte. Woller soll Umsatz- und Einkommensteuer von rund einer halben Million Euro nachzahlen. "Das ist absurd, das bedroht meine Existenz, so viel Geld habe ich gar nicht", sagt er. Sein Fall ist nicht der einzige, der in der boomenden deutschen Pokerszene derzeit für Aufruhr sorgt. Beim Bonner Rechtsanwalt Robert Kazemi haben sich mehrere Spieler gemeldet, die Post vom Fiskus erhielten. Sie wurden zwar noch nicht mit einer Nachzahlung konfrontiert, sollen aber ihre Spielgewinne melden. "Das ist auf Pokerturnieren derzeit ein heißes Thema", weiß Kazemi. "Einer fragt den anderen: 'Hast du auch schon Post vom Finanzamt bekommen?'" Pokern ist in Deutschland in den letzten Jahren zu einer Massenbewegung geworden. Hunderttausende, wenn nicht Millionen zocken in Casinos, auf Turnieren, über Online-Plattformen oder in privaten Runden. Da Pokern als Glücksspiel gilt, ist es eigentlich nur in staatlichen Casinos erlaubt. Doch in der Szene ist es ein offenes Geheimnis, dass das Meiste illegal abläuft. "In jeder größeren Stadt gibt es private Spielhöllen, in denen schon mal Millionen über den Tisch gehen können", sagt ein Kenner. Der Fernsehsender DSF hat stark zur Popularisierung beigetragen, seit er große Pokerturniere überträgt. Die Startgebühren und Gewinne auf diesen Turnieren, zum Beispiel in Las Vegas, sind ins Astronomische gestiegen. Allein die Teilnahme kostet 100.000 Dollar, der Gewinner streicht zehn Millionen Dollar ein. Einfach mal abkassieren Kein Wunder, dass darauf auch die deutschen Steuerbehörden aufmerksam wurden. Rechtsanwalt Kazemi vermutet, dass man sich dort gefragt hat: "Wenn die so viel verdienen, wieso bekommen wir nichts davon ab?" In der Szene glaubt man, dass der Fiskus die Namen aus einschlägigen Internetforen hat. Auf Seiten wie hendonmob.com gibt es internationale Ranglisten über die Gewinnsummen, die Pokerspieler erzielt haben. Die Spitzenleute bringen es auf mehrere Millionen Dollar. "Der deutsche Fiskus arbeitet die Liste wohl von oben her ab und schreibt jeden Spieler an, bei dem in Klammern ein D hinter dem Namen steht", vermutet ein Insider. Im Internet ist eine heftige Debatte entbrannt. Ein Diskutant regt sich über "die Pickelpartisanen" auf, also sehr junge Spieler, die sich öffentlich mit ihren hohen Gewinnen brüsten. Man dürfe sich nicht wundern, wenn man damit schlafende Hunde wecke, "insbesondere das Amt für moderne Christenverfolgung". Ein anderer empfiehlt: "Haltet einfach den Mund - und gut ist." Doch dafür ist es zu spät. Die Steuerbehörden haben ihre Hand schon nach den Pokergewinnen ausgestreckt - auch wenn es schwierig ist, dafür eine offizielle Bestätigung zu bekommen. Bei einer Oberfinanzdirektion in Nordrhein-Westfalen weiß man nichts von entsprechenden Briefen an die Spieler. Und eine Sprecherin der Oberfinanzdirektion Frankfurt sagt: "Wir können aufgrund des Steuergeheimnisses keine Aussagen zu professionellen Pokerspielern machen, die ihren Sitz in Hessen haben." Grundsätzlich aber sei es so, dass man Berufsspieler, die ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise aus Spielgewinnen bestreiten, zur Einkommensteuer heranziehe; sie erzielten mit ihren Gewinnen Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb. ### Zusammenfassung: Erstmals treibt der Staat Steuern von professionellen Kartenspielern ein. Die Szene ist in Aufruhr - die Betroffenen bangen um ihre Existenz.
Erstmals treibt der Staat Steuern von professionellen Kartenspielern ein. Die Szene ist in Aufruhr - die Betroffenen bangen um ihre Existenz.
geld
https://www.sueddeutsche.de/geld/steuern-das-finanzamt-pokert-mit-1.14540
Steuern - Das Finanzamt pokert mit
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die US-Börsenaufsicht SEC verklagt die Investmentbank Goldman Sachs wegen Betrugs. Nach der Klageschrift, die am Freitag in Washington veröffentlicht wurde, führte Goldman Anleger in die Irre, die in komplexe Wertpapiere auf der Basis zweitklassiger Hypotheken investiert hatten. Zu den Opfern gehört die IKB. Die auf Mittelstandskredite spezialisierte IKB war das erste Opfer der Finanzkrise in Deutschland und musste 2008 von der Bundesregierung gerettet werden. Laut SEC investierte die IKB 150 Millionen Dollar in Wertpapiere von Goldman und verlor fast alles dabei. Die Klasse der Wertpapiere, um die es geht - Collateralized Debt Obligations, CDO (hypothekengedeckte Anleihen) - spielten eine zentrale Rolle beim Ausbruch der Finanzkrise 2007. Schon lange wurde Investmentbanken vorgeworfen, die extrem riskanten CDO an ihre Kunden verkauft und gleichzeitig dagegen gewettet zu haben. Jetzt macht die SEC diese Vorwürfe erstmals konkret. Dabei geht es um ein Produkt namens "Abacus 2007-AC1", im Kern eine Anleihe, die durch ein Bündel von Hypothekenkrediten minderer Qualität ("Subprime Loans") gedeckt ist. Goldman vermarktete Abacus Anfang 2007, zu einem Zeitpunkt also, als der Absturz des amerikanischen Immobilienmarkt bereits begonnen hatte. Der zentrale Vorwurf der SEC: Ein großer Hedgefonds nahm Einfluss auf die Zusammensetzung von Abacus, und wettete gleichzeitig darauf, dass die betreffenden Hypothekenkredite faul werden. Die Tatsache habe Goldman vor seinen Kunden verheimlicht. "Das Produkt ist neu und komplex, aber der Konflikt ist alt und einfach", erklärte Robert Khuzami, Direktor der zuständigen Abteilung der SEC. "Goldman ließ es verbotenerweise zu, dass ein Kunde, der gegen den Hypothekenmarkt wettete, entscheidenden Einfluss darauf nahm, welche Hypotheken in ein Portfolio aufgenommen wurden. Gleichzeitig wurde anderen Kunden erzählt, die Auswahl erfolge durch unabhängige, objektive Dritte."' Die betreffenden Hedgefonds ist einer der größten der Welt und wird von dem New Yorker Manager John Paulson betrieben. Paulson war während der Finanzkrise zu einer Berühmtheit geworden. Er hatte rechtzeitig gegen den Immobilienmarkt gewettet und 2007 insgesamt 3,7 Milliarden Dollar verdient, mehr als irgendjemand sonst an der Wall Street. Nach eigener Darstellung zerlegte er, anders als andere Spekulanten, die komplexen CDO in ihre Einzelteile und analysierte jeden einzelnen Hypothekenkredit. Die Erfolgsgeschichte steht jetzt plötzlich in einem anderen Licht da. Paulson wird allerdings bisher von der SEC nicht beschuldigt. Für Goldman Sachs ist die Klage der SEC ein schwerer Image-Schaden. Die Investmentbank ist bisher besser als alle Konkurrenten durch die Finanzkrise gekommen. Die Goldman-Aktie verlor am Freitag bei 18 Uhr (MEZ) knapp 14 Prozent ihres Wertes und zog auch andere Finanztitel mit in den Keller. Kenneth Lench, Spezialist der SEC für strukturierte Finanzprodukte, kündigte an, dass die Ermittlungen auch gegen andere Institute weiter gehen. Besonders im Blick habe die Behörde komplexe Finanzprodukte, die zu einem Zeitpunkt vermarktet wurden, als der Häusermarkt bereits Zeichen von Panik zeigte. Neben der Firma Goldman Sachs verklagt die SEC auch den Goldman-Manager Fabrice Tourre als Hauptverantwortlichen von Abacus. Tourre habe gewusst, dass Paulson an der Auswahl der Hypotheken für das Finanzprodukt beteiligt war und dies vor den Kunden verheimlicht. Laut SEC führte er auch die Finanzfirma ACA in die Irre, die Goldman bei der Zusammenstellung komplexer Wertpapiere berät. Der Manager habe den Eindruck erweckt, als wolle Paulson in das Papier investieren, tatsächlich habe er jedoch auf dessen Preisverfall gesetzt. Paulson kaufte Kreditausfallsversicherungen (Credit Default Swaps) auf Abacus und verdiente durch deren Preisanstieg. Paulson habe Goldman am 26. April 2007 insgesamt 15 Millionen Dollar für die Strukturierung von Abacus, bis zum 29. Januar 2008 waren 99 Prozent der Hypotheken heruntergestuft worden, weil das Risiko des Zahlungsausfalls gestiegen war. Paulson verdiente gut eine Milliarde Dollar dabei, Goldman-Kunden, die 10,9 Milliarden Dollar in Abacus investiert hatten, verloren mehrere Milliarden. ### Zusammenfassung: Ärger mit der Börsenaufsicht: Die SEC wirft der Großbank Goldman Sachs Betrug vor - die Aktie stürzt ab.
Ärger mit der Börsenaufsicht: Die SEC wirft der Großbank Goldman Sachs Betrug vor - die Aktie stürzt ab.
geld
https://www.sueddeutsche.de/geld/vorwuerfe-der-us-boersenaufsicht-goldman-sachs-unter-betrugsverdacht-1.4180
Vorwürfe der US-Börsenaufsicht - Goldman Sachs unter Betrugsverdacht
00/04/2010
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Finanzhilfen für Griechenland werden immer wahrscheinlicher. "Die Vorbereitungen verlaufen zufriedenstellend", sagte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker am Freitag in Madrid. Ab Montag beraten die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds erstmals über Höhe und Konditionen. Noch nicht offiziell gefragt Juncker betonte, die Regierung in Athen habe bisher nicht offiziell um finanzielle Hilfe gebeten. "Uns liegt keine Anfrage vor", sagte er. Bevor dies nicht geschehe, werde auch kein Geld nach Griechenland fließen. Die Finanzminister der 16 Euroländer waren am Freitag in Madrid zu informellen Beratungen zusammengekommen. Am Tag zuvor hatte die griechische Regierung die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank (EZB) und den Internationalen Währungsfonds (IWF) schriftlich gebeten, gemeinsam einen mehrjährigen Wirtschaftsplan zu erarbeiten, der durch "finanzielle Unterstützung" begleitet werden könnte. Die amtierende EU-Ratsvorsitzende und spanische Finanzministerin Elena Salgado sagte in Madrid, die Griechen seien nun "die ersten Schritte gegangen". Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen erklärte die Euroländer im Falle möglicher Finanzhilfen für "handlungsfähig". Wenn nötig, könnte der bereits beschlossene Hilfsmechanismus durch einen einstimmigen Beschluss der Staats- und Regierungschefs der Euroländer ausgelöst werden. Am vergangenen Sonntag hatten die EU-Finanzminister dem hochverschuldeten Partner im äußersten Notfall ein dreijähriges Hilfsprogramm zugesagt, das in diesem Jahr bilaterale Darlehen von bis zu 30 Milliarden Euro vorsieht, die anteilig auf alle Euroländer verteilt werden. Deutschland müsste bis zu 8,4 Milliarden Euro Kredithilfe übernehmen. Verschuldung mehrfach nach oben korrigiert Dass der IWF jetzt erstmals detaillierten Einblick in die griechischen Staatsfinanzen bekommt, liegt offensichtlich auch am Zeitdruck. Am Mittwoch der kommenden Woche wird die europäische Statistikbehörde Eurostat die korrigierten Defizitzahlen für Griechenland veröffentlichen. Zuletzt hatte das Land seine Verschuldung mehrfach nach oben korrigieren müssen, weshalb sich die Kreditwürdigkeit des Landes dramatisch verschlechtert hatte und die Regierung in Athen immer höhere Zinsen für geliehenes Geld zahlen muss. Die Euro-Finanzminister wollten sich in Madrid nicht zu den neuen Zahlen äußern. Asmussen bestätigte jedoch, dass sie intern bekannt sind. Die Finanzminister der Euroländer einigten sich in Madrid zudem darauf, einen permanenten Krisenmechanismus einzurichten, um künftige Finanzkrisen in Euroländern zu vermeiden und hochverschuldete Länder im äußersten Notfall zu retten. "Ein solcher Mechanismus ist notwendig", sagte Jean-Claude Juncker. "Wir haben Mängel bei unserem Überwachungssystem entdeckt und in unserem Arsenal für Reaktionen. Es geht darum, diese Schwächen zu beseitigen", erklärte der Luxemburger Premier. Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn kündigte an, Mitte Mai einen entsprechenden Vorschlag vorzulegen. Seiner Ansicht nach könne ein permanenter Krisenmechanismus wie ein Hilfsfonds der Euroländer funktionieren. Mögliche Hilfe müsse jedoch mit so strengen Auflagen verbunden sein, dass diese potentielle Schuldner eher abschrecken. Wer in den Fonds einzahlen solle und welches Budget er umfassen könnte, sagte Rehn nicht. Der Kommissar räumte ein, dass außer Griechenland weitere Länder gefährdet seien. Auch für Portugal gebe es "kurzfristige Risiken". Sollte die Regierung in Lissabon diese nicht beseitigen können, müsse das Land zusätzliche Maßnahmen ergreifen, sagte Rehn. Die Pläne der Europäischen Kommission sollen eng mit denen des Europäischen Rates abgestimmt werden. Dort erarbeitet eine Task-Force unter Vorsitz von Ratspräsident Herman Van Rompuy bis Jahresende Vorschläge für die EU-Mitgliedsländer, wie diese ihre Wirtschafts- und Haushaltspolitik enger koordinieren können. Asmussen betonte, nationales Budgetrecht werde dabei "nicht angetastet". Ansonsten sei Deutschland offen für alle Vorschläge, "auch wenn dafür die EU-Verträge geändert werden müssten". Die Arbeitsgruppe tagt im Mai zum ersten Mal. ### Zusammenfassung: Athen ringt ums finanzielle Überleben: Die Eurozone will einen permanenten Krisenmechanismus schaffen - von dem könnten auch andere notleidende Länder profitieren.
Athen ringt ums finanzielle Überleben: Die Eurozone will einen permanenten Krisenmechanismus schaffen - von dem könnten auch andere notleidende Länder profitieren.
geld
https://www.sueddeutsche.de/geld/griechenland-rettungsfonds-finanzfeuerwehr-fuer-europa-1.14318
Griechenland: Rettungsfonds - Finanzfeuerwehr für Europa
00/04/2010