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<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Einkaufen und die Ware kostenlos zurückschicken - mit diesem Service versuchen Onlinehändler, ihre Kunden zum Bestellen zu motivieren. Mit zweischneidigem Erfolg: Der Onlinehandel boomt, noch stärker aber boomt die Lust am Umtausch. Gerade nach Weihnachten befinden sich wieder jede Menge Elektrogeräte, Pullover oder Bücher auf dem Weg zum Anbieter. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ist die Retourenquote in den vergangenen zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen. Demnach schicken die Deutschen etwa jede achte Bestellung zurück, junge Shopper unter 30 sogar fast jede fünfte. "Frauen tauschen öfter um, nämlich jeden siebten Einkauf, während Männer nur jeden zehnten Einkauf zurückgeben", sagt Julia Miosga, Leiterin des Bereichs Handel und Logistik bei Bitkom. Besonders häufig betrifft dieses Verhalten Modehändler: "Die Retourenquoten von Kleidung sind enorm hoch und steigen von Jahr zu Jahr", sagt Miosga. Jeder Zweite gibt an, Waren hin und wieder mit der Absicht zu bestellen, sie zurückzuschicken. Großhändler wie Zalando bestätigen, dass die Umtauschquote bis zu 50 Prozent beträgt und quasi zum Geschäftsmodell gehört. Zum einen, weil Kunden gleich mehrere Modelle in unterschiedlichen Größen ordern, um sich zuhause eine entsprechende Auswahl zu sichern. Zum anderen, weil Abendkleider oder Anzüge zu festlichen Anlässen häufig nur einen Abend getragen und anschließend zurückgeschickt werden. Bundesweit kommen so mehrere Hundert Millionen Pakete jährlich zusammen. Die Kosten trägt der Anbieter, für den sich das Geschäft dennoch lohnt. Und die Umwelt. Doch warum handeln Konsumenten so, obwohl sie damit Verschwendung zelebrieren, Billiglöhne unterstützen und dem Klima schaden? "Weil es kostenlos ist", sagt Wirtschaftspsychologe Felix Brodbeck, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Durch diesen suggerierten Vorteil entwickle der Kunde die Präferenz, lieber daheim zu shoppen. "Wer sich nicht für eine Farbe entscheiden kann - und auch nicht muss -, denkt in dem Moment nicht an den unterbezahlten Paketboten oder die Klimabilanz." Manchmal kommt es billiger, die Ware zu spenden Die verschmähte Kleidung wird größtenteils so aufbereitet, dass sie erneut zum Verkauf angeboten werden kann. Doch solche Maßnahmen kosten Zeit und Geld, mindestens zehn, mitunter bis zu 50 Euro pro Artikel. Manchmal kommt es billiger, die Ware zu spenden, etwa an Online-Händler wie Momox oder Rebuy, die daraus ein eigenes Geschäftsmodell gemacht haben. Oft sehen sich Händler gar gezwungen, Ware zu entsorgen - erst im Juni wurde bekannt, dass Amazon massenhaft retournierte Massenware vernichtet. Immer mehr Onlinehändler bemühen sich daher, zu gewährleisten, dass der Kunde von vornherein die passende Ware erhält: durch detailliertere Produktinformationen oder neue Vermessungstechnologien, die die individuellen Maße der Kunden ermitteln. Auch Virtual Reality soll künftig zum Einsatz kommen: "Etwa um auszuprobieren, wie ein Möbelstück im eigenen Wohnzimmer wirkt", sagt Miosga von Bitkom. Wirtschaftspsychologe Brodbeck kann sich gut vorstellen, dass sich das Problem in ein paar Jahren von selbst löst: "Dann stellt der Kunde plötzlich fest, dass ihm das Einkaufserlebnis fehlt. Und verlangt, wieder mit einem echten Menschen zu interagieren." Bis dahin wird Umtauschen wohl weiter zum Geschäftsmodell gehören. ### Zusammenfassung: Jede achte Internet-Bestellung wird zurückgeschickt. Weil es kostenlos ist. Oft wird die Ware dann vernichtet. Weil es billiger ist.
Jede achte Internet-Bestellung wird zurückgeschickt. Weil es kostenlos ist. Oft wird die Ware dann vernichtet. Weil es billiger ist.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/online-shopping-retoure-1.4267643
Online-Shopping: Will ich, will ich nicht
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Berlin Die Idee dieses Bildes ist die Verbindung von zwei Berliner Motiven. Ich liebe Caspar David Friedrichs "Frau am Fenster" aus der Alten Nationalgalerie. Den Schiffsmast habe ich dann durch den Fernsehturm vom Alexanderplatz ersetzt, und die Ikone der Romantik damit ins Jetzt geholt. Und aus der Frau im steifen Kleid wird eine lässige Berlinerin. Nach Berlin sind wir nach elf Jahren New York 2008 gezogen, und mittlerweile würde ich auch sagen, dass die Stadt meine Heimat ist. Auch wenn man sich hier gerne mit Neuankömmlingen schwer tut. Mein Lieblingscartoon dazu stammt von Schilling & Blum: Zwei Hipster sitzen im Café. Sagt der eine: "Ich wohne erst seit einem Monat in Berlin, aber ich hasse schon alle, die nach mir gekommen sind." ### Zusammenfassung: Christoph Niemann gehört zu den gefragtesten Illustratoren der Welt. Im Gespräch erzählt er, wie seine Werke entstehen und was er an Instagram schätzt.
Christoph Niemann gehört zu den gefragtesten Illustratoren der Welt. Im Gespräch erzählt er, wie seine Werke entstehen und was er an Instagram schätzt.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/niemann-illustration-ausstellung-1.4262376
Illustrator Christoph Niemann über seine Arbeit
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Susanne Bisovsky zerlegt die festgezurrten Gewandregeln für Dirndlrock, Spenzer oder Bluse, um die Einzelteile zur freien Verfügung für Neues zu haben. Manchmal passen Ort und Werk fast zu schön zusammen, um wahr zu sein. Für eine Modeschöpferin in Wien mit einer Schwäche für verflossene Zeiten kann es keine bessere Adresse geben als den Brillantengrund. Allein dieser Name klingt magisch, eine alte Bezeichnung für den 7. Bezirk, in dem einst Tuchfabrikanten reich wurden. Susanne Bisovsky hat ihren Salon für "Haute Couture und Prêt-à-porter" in der Seidengasse 13. Es geht über Kopfsteinpflaster durch einen Torbogen. Im ersten Stock bittet die Designerin in ihr Atelier mit Kronleuchter. Ein sehr wienerischer Auftakt. Derlei bekommt Bisovsky öfter zu hören, sie lächelt nachsichtig. "Ach ja, Sie finden das typisch Wien?" Und klack, schon schnappt die Klischeefalle das erste Mal zu. Das kann in diesem Atelier schnell passieren. Kaum jemand spielt in der Mode so virtuos mit Stereotypen wie die Österreicherin. Das gilt für die Einrichtung der Räume in k. u. k. Manier (Hutschachteln, Fransenlampe) - bitte, da muss man doch Sigmund Freud oder die Walzersippe Strauss hinter der nächsten Tür vermuten. Und das gilt vor allem für ihre Entwürfe. Susanne Bisovsky macht Tracht, und in kein anderes Stück Textil wird seit Generationen so viel an Bedeutung interpretiert. Heimat. Beständigkeit. Alte Werte. Tracht ist das Modeklischee. Da macht es natürlich besonders viel Freude, die Erwartungen zu enttäuschen. Versatzstücke eines bestimmten Kleidungsstücks oder Stils in einen ungewohnten Look zu verwandeln, das nennen Modefachleute gerne hochtrabend Dekonstruktion. Und Susanne Bisovsky zerlegt die festgezurrten Gewandregeln für Dirndlrock, Spenzer oder Bluse, um die Einzelteile zur freien Verfügung für Neues zu haben. Ihre Trachtlerinnen sehen aus wie ein Mix aus tartarischer Windsbraut und Tirolerin. Oder wie mondäne Schwarzwaldmädel mit andalusischem Putz. Ihre luxuriösen Kreationen kommen an, die 50-Jährige ist viel beschäftigt. Eine Ausstellung im Weltmuseum Wien, Projekte mit dem Kristallkonzern Swarovski - die Geschäfte laufen. Detailansicht öffnen Dralle Dirndl mit Totenkopf wird man bei Susanne Bisovksy (hier im Bild) nicht finden. Dafür Akzente aus aller Welt. (Foto: Susanne Bisovsky) Sie beherrscht das Jonglieren mit Folklore-Elementen Als "Schaukasten" bezeichnet die Designerin beim Rundgang ihre Werkstatt, das trifft die Atmosphäre in den vier Meter hohen Räumen ganz gut. Bisovsky, in schwarzer Tunika und Filzturban à la Beauvoir, führt vorbei an Schatullen mit Knöpfen und alten Borten, an einem Dutzend ausladender Bauernhüte an der Wand. Neben bunten Schultertüchern hängt eine Reihe lodengrauer Wollröcke, nach alter Plissiertechnik in Falten gelegt. Das ist der Fundus, das textile Reservoir. "Meine Schätze", sagt Bisovsky und öffnet eine Schublade voller zerschlissener Perlenbeutel, die sie mit geübtem Griff entwirrt. Was sie am Ende aus alten Versatzstücken und neuen Stoffen zusammensetzt, hängt zur Anprobe auf Bügeln bereit: Taillierte Kleider, Schößchenjacken aus Spitze, ein Jackie-Kennedy-Mantel in perfekter A-Linie. Bisovskys Kollektionen heißen "Schöne Wienerin" oder "Dreimäderlhaus", aber volkstümlich im herkömmlichen Sinn ist keiner der Entwürfe. Vielmehr wird Tracht hier als Stilrepertoire begriffen und zitiert, so wie die Mode ja grundsätzlich ihre Anklänge an Epochen und Kulturen offenlegt - etwa durch das Nachahmen des Hippie-Looks oder das Einarbeiten japanischer Elemente. Die Modeschöpferin beherrscht das Jonglieren mit Folklore-Elementen virtuos. Harmonische Proportionen, viel bestickter Rosenstoff, ein Paar geknöpfte Stiefeletten hier, aufgenähte Häkeldeckchen dort: Das ist in einer ziemlich einmaligen Melange elegant, ironisch und kunstfertig zugleich. "A magical collection", schwärmte sogar die Großkritikerin Suzy Menkes. Seither kommt die Klientel auch aus New York oder Shanghai. Zu Hause in Wien schob die medienwirksame Maßanfertigung eines Abendkleids für die damalige Opernballchefin Desirée Treichl-Stürgkh den Umsatz an. Susanne Bisovsky hat ihre detailverliebte Handschrift schrittweise entwickelt. Nach der Ausbildung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien holt sie der französische Designer Jean-Charles de Castelbajac nach Paris, später entwirft sie für den puristischen Helmut Lang und das Label Kathleen Madden. Aber die Faszination für Tracht, über die Kommilitonen "die Nase rümpfen, das galt damals als provinziell", lässt sie nicht los. Als Bisovsky 1999 ihr Label gründet, bringt sie also Erfahrung mit. Sie weiß, dass man als Newcomer nur in einer Nische überlebt. Sie ist versiert in Schnitttechnik. Und sie kann weglassen. "Das habe ich von Helmut Lang gelernt, im richtigen Moment aufhören." In ihrem Fall bedeutet das: dosierte Opulenz. Detailansicht öffnen Die Wiener Designerin mag es, das Exotische mit dem Traditionellen zu verbinden. (Foto: Bianca Hochenaue) Ihre Beute auf dem Flohmarkt: ein moldawischer Teppich, der später zum Rock wird Bei Haute Couture kann das bis zu 4500 Euro kosten. Abseits des Modebetriebs fühlt sich die Österreicherin am wohlsten, als eine Art Orchideenlabel. "Strange beauty" attestierte Suzy Menkes ihren Entwürfen, eine fremde, fremdartige Schönheit. Sie pfeift auf den Stakkato-Output der Modewochen, arbeitet lieber bestehende Modelle immer wieder um, variiert Stoffe und Besätze. Basics sind figurbetont geschnittene Röcke und Kleider. Taillenkurze Jacken, anliegende Oberteile, die in einer Kooperation mit der Porzellanmanufaktur Augarten auch mal mit klirrenden Keramikplättchen besetzt sein können. Wenn ihr bei Beutezügen auf Flohmärkten ein moldawischer Rosenkelim ins Auge fällt, hängt der irgendwann als Rock auf einem Bügel im Atelier. Wie man so etwas trägt? Zu Sneakers zum Beispiel, oder mit einem weißem T-Shirt. Ein Bisovsky-Teil funktioniert am besten als alleinstehende Extravaganz. "Von Kopf bis Fuß in meinen Sachen", sagt sie selbst, "das würd' ich nicht machen." Außer für Werbeshootings natürlich, und die märchenhaften Bilder haben im Netz ihren Teil beigetragen zur leisen, aber beharrlichen Karriere der Wienerin. Komplette Geschichten werden in den Fotostrecken erzählt, von verlassenen Datschen im Winter, bleichen Schneeköniginnen. Häkelstrümpfe zu High Heels, Berchtesgadener Strick zur spanischen Mantilla: Epochen- und Regionsgrenzen interessieren Bisovsky nicht. Ihr Begriff von Tracht fügt altehrwürdige Muster und Formen mit Bedacht zusammen - weit entfernt vom spaßig drallen Totenkopfdirndl und ähnlich missglückten Promenadenmischungen der Landhausmode. Detailansicht öffnen So kunstvoll geschmückt können Beine sein. (Foto: Jenny Koller) Von falschen Freunden ist Susanne Bisovsky übrigens verschont geblieben, "und darüber bin ich froh", sagt sie. Die eine oder andere Rechtsaußendame könnte in Zeiten der schwarz-blauen Regierung in Wien ja durchaus Interesse an einer Trachtendesignerin haben. Aber dieser Kundin wären die Modelle aus der Seidengasse garantiert zu wenig forsch und adrett. Hier umweht alles ein Hauch Melancholie und Weltflucht. Was wiederum ein typisches Merkmal folklorelastiger Mode ist, die in Wellen immer wieder aufkommt. Trachten als Gegenentwurf zur kalten, technisierten westlichen Gesellschaft: Das hat schon in den Siebzigern den Erfolg der berühmten "Collection Russe" von Yves Saint Laurent befeuert. Nach demselben Prinzip löste Chanel vor vier Jahren mit Karl Lagerfelds Salzburger Defilee Euphorie aus, als Models wie Cara Delevingne, Inbegriff des Großstadtmädchens, das Rosenresli gaben. So wie es aussieht, kann Susanne Bisovsky ihr Spiel mit Klischees noch eine Weile treiben. Die niederländische Trendforscherin Li Edelkoort hat soeben ein zunehmendes Interesse an Tracht prophezeit. ### Zusammenfassung: Designerin Susanne Bisovsky löst kunstvoll das Trachten-Klischee auf. Sie vereint in ihren Entwürfen Habsburger Opulenz mit andalusischen Akzenten.
Designerin Susanne Bisovsky löst kunstvoll das Trachten-Klischee auf. Sie vereint in ihren Entwürfen Habsburger Opulenz mit andalusischen Akzenten.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/bisovsky-designerin-tracht-1.4259995
Wiener Dirndl-Virtuosin
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wie Trüffel, Kaviar oder Austern heute war die südamerikanische Kartoffel vor 400 Jahren in Europa noch so selten und teuer, dass sie als aphrodisierend galt. In gewissem Sinne stimmte das sogar: Wo die Knolle später billig und allgegenwärtig geworden war, gab es wenig Mangelernährung, und die Bevölkerung wuchs enorm. Bei ihrer Verbreitung spielte der Kartoffelsalat von Anfang an eine Rolle. Schon 1597 beschreibt der englische Botaniker John Gerard in seinem Buch "The Herball" nicht nur als erster Europäer die Kartoffelpflanze, sondern auch wie man die Knollen zubereitet: mit Essig, Salz und Wein. Ein Benediktinerabt namens Caspar Plautz lieferte 1621 ein sehr ähnliches Rezept auf Latein, bei ihm kommen auch Öl und Pfeffer an den Salat. Doch warum gilt heute in Deutschland gerade Kartoffelsalat mit Würstchen als typisches Essen für den 24. Dezember? Die Frage lässt sich nicht klar beantworten, eine von Indizien gestützte Theorie muss reichen: Heiligabend gehört zur vorweihnachtlichen Fastenzeit - ob die am 24. Dezember mit Aufgang des ersten Sterns, um Mitternacht oder erst am 6. Januar endet, ist aber Interpretationssache. Im streng katholischen Polen jedenfalls gibt es an Heiligabend vegetarische Fastengerichte - zwölf verschiedene, für jeden Apostel eines. Dazu gehört auch ein Salat mit Mayonnaise, Gemüse und Kartoffeln. Würstchen hingegen passen eigentlich gar nicht in den Speiseplan an Fastentagen, und doch essen wir sie an Heiligabend. Es finden sich sogar Kartoffelsalat mit Seefisch oder Karpfen unter den traditionellen Festvarianten. Das erklärt sich vielleicht daraus, dass man selbst in sehr christlichen Gegenden die vorweihnachtliche Fastenzeit nie so streng einhielt wie die vor Ostern. Tiere, die man nicht durch den Winter füttern wollte kamen vor Weihnachten zum Schlachter. Dort fielen immer auch wenig haltbare Würste an und die wurden natürlich gegessen - Fastenzeit hin oder her. So passt die Kombination von Würstchen und Kartoffelsalat tatsächlich gut zu Heiligabend. Kein ganz einfaches Gericht Guter Kartoffelsalat macht mehr Arbeit, als man denkt, aber ein Argument für ihn ist, dass er sich gut vorbereiten lässt. Kein Wunder also, dass die Tradition bis heute beliebt ist - es bleibt ja genug zu tun in den letzten Stunden vor Weihnachten. Allerdings sollte man einen vorbereiteten Kartoffelsalat noch einmal sorgfältig abschmecken, kurz bevor er auf den Tisch kommt. Auch sollte der Salat nicht kalt serviert werden, das schadet dem Geschmack. Wenn möglich also die Schüssel rechtzeitig aus dem Kühlschrank holen und Zimmertemperatur annehmen lassen. Detailansicht öffnen Manche Restaurants erfüllen unterschiedliche Kartoffelsalatwünsche: Etwa der Burgerladen Cosmogrill in München. (Foto: Alessandra Schellnegger) Einzelne Rezeptvorlieben haben vor allem mit Ideologie und Erinnerungen zu tun. In Süddeutschland sind etwa Vorurteile gegen norddeutsche Kartoffelsalate mit Mayonnaise verbreitet. Zu mächtig lautet der Vorwurf. Dabei wirken vor allem fertige Mayonnaise-Kartoffelsalate aus dem Eimer pampfig. Ein bayerischer Kartoffelsalat aus der Fabrik ist auch nicht besser. Wenn man aber zu Hause die Kartoffelscheiben zuerst mit Brühe und etwas Essig sanft mariniert, sodass die Scheiben in Würzflüssigkeit ruhen, dann macht es später keinen Qualitätsunterschied, ob man den Salat mit Mayonnaise oder mit Öl verfeinert. Ob mit Brühe, (sauren) Gurken oder Apfel, ob mit oder ohne Senf, Speck, Feldsalat oder Endivien, ob mit harten Eiern oder sogar mit Sardellen - alle Kombinationen sind möglich, und alle passen zur Kartoffel. Hauptsache, der Salat wird gut gewürzt und am Ende liebevoll abgeschmeckt. Guter Kartoffelsalat ist aus guten Kartoffeln Wirklich entscheidend für das Aroma des Salates sind - wen wundert es - die Kartoffeln. Festkochende Sorten haben den Vorteil, dass sich ihre Scheiben in der Marinade nicht gleich auflösen. Auch lassen sie sich leichter schneiden als mehligkochende Sorten. Doch gibt es Liebhaber, die weniger festkochende Sorten bevorzugen, wie zum Beispiel die aromatische, halbfeste "Agria". Manche geben sogar einzelne mehligkochende Kartoffeln mit in den Kartoffelsalat, um die Marinade stärker zu binden. Gerade längliche, festkochende Kartoffelsorten haben oft ein schönes Kastanienaroma und dazu eine Form, aus der sich besonders gut gleichmäßige messerrückendicke, runde Scheiben schneiden lassen. Infrage kommen unter anderem die Sorten "Tannenzapfen" oder "Rosa Tannenzapfen", verschiedene Sorten österreichischer "Kipfler", französische "La Ratte" oder "Bamberger Hörnchen". Die traditionelle "Linda" und die neue Sorte "Allians" sind nicht ganz so schlank geformt, aber schön stabil und schmecken genauso gut. Ein weiterer wichtiger Trick: Wenn man zuerst klein gewürfelte Zwiebeln in eine Schüssel gibt, diese mit kochender Brühe übergießt und dann die Kartoffeln direkt in die Brühe schnippelt, wird das intensive Aroma roher Zwiebeln gemildert und die Kartoffelscheiben haben genug Zeit, um etwas Brühe aufzunehmen, ein Garant für besonders viel Geschmack. ### Zusammenfassung: An Heiligabend gibt es traditionell Karpfen - oder eben Würstchen und Kartoffelsalat. Aber wie geht ein richtig guter Kartoffelsalat?
An Heiligabend gibt es traditionell Karpfen - oder eben Würstchen und Kartoffelsalat. Aber wie geht ein richtig guter Kartoffelsalat?
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/heiligabend-essen-kartoffelsalat-1.4260001
Essen & Trinken - Weihnachten ist ein Fest für die Kart
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Filme der Men in Black-Reihe weisen gleich mehrer filmikonische Requisiten auf - die Blitzdings-Geräte und die dazugehörigen Schutzbrillen etwa. Und natürlich die namensgebenden Anzüge der Agenten, in denen sie so elegant Jagd auf Aliens machen. Für den nächsten Teil der MiB-Reihe, der 2019 in die Kinos kommen soll, bestätigte nun der Londoner Modedesigner Paul Smith seine Zusammenarbeit mit Sony Pictures. Smith liefert also die maßgeschneiderte Anzüge für die Hauptfiguren sowie für weitere Rollen. Die Anzüge seien natürlich schwarz, aber durchaus auch mit den bekannt bunten Paul-Smith-Details versehen. Als Hauptdarsteller werden in dem Film unter anderem Chris Hemsworth, Emma Thompson und Liam Neeson zu sehen sein. Detailansicht öffnen (Foto: PR) Dior erweitert seine wuchtige Buchserie über die Designer des Pariser Couturehauses - jetzt ist Gianfranco Ferré an der Reihe. Der Italiener übernahm 1989 für sieben Jahre die kreative Leitung bei Dior, als erster Nicht-Franzose - was damals noch ein Aufreger war. Die Branche fragte sich, ob das gutgehen könne, und es ging gut. Ferré hatte - anders als seine Vorgänger Yves Saint Laurent und Marc Bohan - nie mit Christian Dior zusammengearbeitet, teilte mit dem Gründer aber die Leidenschaft für Opern und, so heißt es, für die Farbe Rot. Dem studierten Architekten gelang es, mit seinen glamourösen Entwürfen aus Lamé oder bemaltem Leder Dior nach Jahren stilvoller Ideenlosigkeit zu verjüngen. Und er verhalf der Marke zur lang ersehnten It-Bag, wie sie andere Labels bereits vorweisen konnten. 1995 entwarf er für Prinzessin Diana die "Lady Dior", inzwischen ein Klassiker, der gerade von Künstlerinnen für eine Sonderedition neu gestaltet wird ("Dior by Gianfranco Ferré", erschienen bei Assouline zum Liebhaberpreis von 180 Euro, assouline.com). Detailansicht öffnen (Foto: PR) Die Wiener Schuh-Manufaktur Ludwig Reiter setzt eigentlich stets auf Understatement und zurückhaltende Herrenmode. Für eine limitierte Edition geht es bei Reiter jetzt aber ziemlich bunt zu - dafür sorgt eine Kollaboration mit dem Künstler Conor Mccreedy. Der in der Schweiz lebende Südafrikaner hat 200 Paar Sneakers mit seiner Signature-Farbe "Mcreedyblue" so verziert, dass sie aussehen wie seine eigenen Schuhe nach einem Tag an der Staffelei: voller Flecken und Farbspritzer nämlich. Jedes Paar ist anders verkleckst und ein Unikat, das deshalb auch mit Echtheitszertifikat des 31-jährigen Künstlers kommt - und wahrscheinlich gleich in die Vitrine wandert. Jedenfalls sollte man, falls sie doch benutzt werden, diese Schuhe nur sehr vorsichtig putzen. Detailansicht öffnen "Der vielleicht letzte Pullover der Welt": Das ist natürlich übertrieben, aber schön griffig formuliert - und wenn's einer guten Sache nützt, sind Zuspitzungen erlaubt. Der Schweizer Ableger des World Wildlife Fund for Nature (WWF) wirbt mit dem alarmierenden Spruch für einen Pulli des Zürcher Designers Julian Zigerli. Der Erlös aus dem Verkauf des buntgescheckten Modells kommt WWF-Initiativen gegen die Folgen des Klimawandels zugute, vor allem in der Arktis. "Damit das ewige Eis auch ewig bleibt", heißt es auf der Webseite der Umweltorganisation zu Zigerlis Projekt "The Last Sweater". Und weiter: "Wenn wir jetzt nicht entschieden gegen den Klimawandel vorgehen, ist bald Schluss mit dem Kuschelklima." Julian Zigerli, 34, hat den Pulli aus Bio-Merinowolle passend zum Thema mit schmelzenden Smileys und SOS-Eisbären versehen (215 Euro, erhältlich unter shop.wwf.ch). Die Mode tut sich doch erstaunlich schwer mit ethnischer Korrektheit, ein Lapsus jagt den nächsten. Da war der indianische Federschmuck bei der Victoria's-Secret-Show, da waren die als Geisha geschminkte Karlie Kloss in einer Modestrecke der Vogue und ein Koranvers auf einem Chanel-Body. Im November beleidigten Domenico Dolce und Stefano Gabbana ganz China, als sie in einem Promotion-Video ein chinesisches Model Spaghetti mit Stäbchen essen ließen und sich dann nicht mal ordentlich entschuldigten. Nun hat auch Prada seinen kleinen Skandal: Im Schaufenster der Boutique in SoHo landeten zwei sündteure schwarze Nippesfiguren mit roten Wulstlippen, die von Betrachtern als rassistisch empfunden wurden. Der Konzern versicherte, dass es sich nicht um "blackfacing" handele - und nahm die Figuren aus dem Sortiment. ### Zusammenfassung: Die neuen Anzüge für MiB kommen von Paul Smith, während Prada gerade eher Probleme mit schwarzen Männern hat. Wiener Herrenschuhe sind jetzt blau, und ein Schweizer macht Weltenretter-Pullover.
Die neuen Anzüge für MiB kommen von Paul Smith, während Prada gerade eher Probleme mit schwarzen Männern hat. Wiener Herrenschuhe sind jetzt blau, und ein Schweizer macht Weltenretter-Pullover.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/kurz-gesichtet-men-in-black-schuhe-in-blau-und-gute-pullover-1.4259990
Kurz gesichtet - Men in Black, Schuhe in Blau und gute Pullover
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer anfängt, sich mit dem merkwürdigen Schuhtrend, nämlich dem Tragen von Clogs und anderen klobigen Holzschuhen zu befassen, der landet schnell bei dem Wort Sabot. So heißen Holzschuhe in Frankreich. Dior zum Beispiel bezeichnet sein aktuelles Modell "Diorquake", einen Clog mit handbesticktem Hippie-Patchwork und Riemen an der Verse, als Sabot. Die Schlauen unter den Leserinnen und Lesern wissen es längst: Sabot steckt in einem anderen französischen Wort: Sabotage. Die ist ein laut dahertrampelnder, widerständiger Akt auf Holzsohlen. Oder war es einmal. Im19. Jahrhundert taucht das Verb saboter erstmals in französischen Wörterbüchern auf. Damals bedeutet es "Holzschuhe herstellen", aber auch "laut herumlaufen" (auf den Holzsohlen, und damit den Betrieb stören). Da ist es zur Sabotage nicht mehr weit. Die Frage lautet nun hier aber: Was genau sabotiert man heute, wenn man in 1290 Euro teuren "Diorquakes" herumläuft und laut "klonk klonk" macht? Geht es um eine nostalgische Luxusbesinnung auf die Jugendrevolte, die im Namen steckt? "Diorquake" bezieht sich ja auf den "Youthquake", das Jugendbeben der Sechzigerjahre, das in Miniröcken daherkam, aber eben auch in Vintage-Wallewallekleidern und Clogs. Allerdings gibt es momentan auch sehr viele andere, teils gar nicht so hippie-boheme-mäßig aussehende Clogmodelle, von Marni, Chloé und Gucci. Manche von ihnen sind viel minimalistischer gestaltet. Oder sie haben Nieten, die wie lange punkige Stachel aussehen. Die Holzsohle lässt die Trägerin ein wenig archaisch aussehen, als käme sie gerade vom Acker Es gibt keinen einheitlichen Clogstil gerade. Aber sehr viele Clogs. Man muss darum wohl grundsätzlicher darüber nachdenken: Will man mit Holzsohlen vielleicht den Imperativ sabotieren, dass man heute am besten auf leisen Sohlen unterwegs ist? Der Sneaker, zu Deutsch: der Schleicher, war in den vergangenen Jahren jedenfalls das dominante Schuhwerk. Die Mode hatte ihn erst als vulgär verschmäht, dann wurden Sneakers immer luxuriöser, teurer, wulstiger, hässlicher - und gerade dadurch modisch. Der Streetwear-Trend war für die Entwicklung wichtig, ebenso der Einfluss der Hip-Hop-Kultur. Jetzt ist die Entwicklung an ihr logisches Ende gekommen. Oder was könnte extremer und zugleich unsportlicher aussehen als die 700 Euro teuren "Triple-S"-Sneaker von Balenciaga, die geformt sind wie eine Hochzeitstorte, und die beim Gehen gar nicht mehr schleichen, sondern laut quietschen? Irgendwie muss es anders weitergehen, und da kommt die Holzsohle gerade recht - als ästhetisches Gegenprogramm, als Neustart am Fuß. Die Holzsohle lässt die Trägerin ein wenig archaisch aussehen, als käme sie gerade vom Acker, nicht vom Workout. Derb und bodenständig. Weil der Clog aber auch eine dicke Sohle hat, streckt er die Silhouette. Ähnlich wie der Pump. Aber viel weniger sexualisiert. "Klonk klonk" statt "klacker klacker". Das ist in Zeiten von "#Me Too" vielleicht auch ein politisches, ein feministisches Signal? Frauen, die jetzt Clogs tragen - oder Sabots, Klompen, Klotzen oder Zoggeli (es gibt so viele verschiedene, jeweils regionalspezifische Namen für mehr oder weniger dasselbe Prinzip) - wollen vielleicht auch etwas verweigern. Sie wollen nicht aussehen, als läge ihnen sehr viel daran, dauerfit und dauersexy auszusehen. Vielleicht ist der Clog auch ein Karriere-Sabotage-Schuh. Entweder man hat den Job eh nicht nötig (1290 Euro!). Oder man macht gerade Pause und entdeckt andere Werte für sich. Back to the roots, oder: back to the woods. Detailansicht öffnen Der Urvater der Clogs: Die hölzernen holländische Schuhe haben in den Niederlanden den lautmalerischen Namen "Klompen". (Foto: iStockphoto) In den USA heißen die neuen Clogsträgerinnen längst "The Clogerati". Es sind Frauen wie Lauren Mechling, eine junge Vogue-Kolumnistin und Harvard-Absolventin. Sie schrieb Anfang 2018 im New Yorker eine unterhaltsame Geschichte: "The Life-Changing Magic of Clogs". In ihr berichtet Mechling, wie sie plötzlich arbeitslos ist - und sich erst einmal bei dem angesagten New Yorker Label No.6 Clogs kaufen geht. Mit ihnen entdeckt Mechling ein ganz neues Leben, das zwar durchaus noch am Stromnetz und am WiFi hängt. Ansonsten ist es dem Selbstverständnis nach viel natur- und erdverbundener: mit Alpaka-Wollpullis, Kochbüchern von Yotam Ottolenghi, Indierock-Alben von St. Vincent und viel tüchtiger Selbstpflege. Glatt könnte man das "Clog Life" für das amerikanische Pendant zum dänischen Hygge-Lifestyle halten. Zu dem passen Clogs ja auch sehr gut. Allerdings - und hier kommen wir ab von der holzig-hyggeligen Heimeligkeit - kommen gerade auch Clogs in Mode, die nicht aus Holz sind. Sondern aus Polyurethan, wie der A630 von Birkenstock. Er ist ein Klassiker der Krankenpfleger-Garderobe. An praktischer Hässlichkeit kaum zu überbieten, sieht er aus wie ein Gummiboot mit verrutschtem Spoiler hinten. Dass ausgerechnet dieser Schuh derzeit oft auf Street-Style-Fotos zu sehen ist, liegt daran, dass 032c - das Berliner Label, an dem gerade kein Vorbeikommen ist - ihn zusammen mit Birkenstock uminterpretiert hat. Mit Camouflage-Muster drinnen und einem kuscheligen Lammfell, das man an kalten Tagen einlegen kann. Das macht ihn nicht hübscher. Wie so häufig bei 032c scheint es um die Beschäftigung mit der Frage zu gehen, was so deutsch aussieht, dass es schon wieder cool sein könnte. Ein Clog für Mann und Frau aus Kunststoff, der beim Auftreten dann auch gar nicht mehr so laut "klonk klonk" macht wie Holzclogs. Ist das nun geschummelt oder eine geniale Verquickung des Clogtrends mit dem Sneakertrend? Ein Schritt voraus oder nicht - das Modejahr 2019 wird es zeigen. ### Zusammenfassung: Der Sneaker bekommt Konkurrenz: Angesagte Labels haben den Clog, einen klobigen Holzschuh mit fetter Sohle, für ihre Streetwear-Kollektionen entdeckt. Ein feministisches Signal?
Der Sneaker bekommt Konkurrenz: Angesagte Labels haben den Clog, einen klobigen Holzschuh mit fetter Sohle, für ihre Streetwear-Kollektionen entdeckt. Ein feministisches Signal?
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/mode-clog-streetwear-1.4259997
Mode: Ist der Clog ein feministisches Signal?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Eine Straße in der ghanaischen Hauptstadt Accra, gesäumt von Werbeplakaten für Hautbleichmittel. In Ghana sind solche Produkte wegen gefährlicher Nebenwirkungen seit 2016 verboten, wie in vielen anderen afrikanischen Ländern auch. Dennoch boomt das Geschäft, hinter dem ein zweifelhaftes Schönheitsideal steht. Der Jahresumsatz mit legalen Produkten wird weltweit auf zwölf Milliarden Dollar geschätzt, insgesamt sollen es mehr als 40 Milliarden Dollar sein. Auf dem Markt mischen Konzerne wie Garnier und Nivea mit ihren riesigen Werbebudgets mit. ### Zusammenfassung: Einige der Produkte enthalten Steoride, Blei oder Quecksilber. Sie können zu schweren Gesundheitsschäden führen.
Einige der Produkte enthalten Steoride, Blei oder Quecksilber. Sie können zu schweren Gesundheitsschäden führen.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/bleichcremes-afrika-frauen-1.4256938
Bleichcremes: Ruanda verbietet schädliche Hautaufheller
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Jacke für die entscheidenden Momente Wenn die richtige Frau auf die richtige Jacke trifft, laufen die Dinge definitiv besser als sonst. Diese Jacke wurde vor ein paar Monaten noch von einer Influencerin mit Hoodie drunter und Gürtel drüber getragen - und letzte Woche beim Parteitag der CDU, von Annegret Kramp-Karrenbauer. Jede Frau, die schon mal auf einer Bühne gestanden hat, egal ob vor großem Publikum (Bundestag, Rock am Ring) oder kleinem (Ehemann), weiß: In alles entscheidenden Situationen sind traurig hängende Viskose-Fetzen und Polyesterjacken mit Sparfuchs-Schnitt die Killer ihrer Botschaft. Denn was man nach jeder leidenschaftlichen Geste wieder in Form zupfen muss, das bremst. Schlauerweise legte AKK also für ihren großen Auftritt den politikerinnentypischen Hang zu Apricotfarbenem und Elastischem ab und die Chefinnenjacke an: einen perfekt sitzenden Doppelreiher der deutschen Designerin Dorothee Schumacher. Mit definierten Schultern und betontem Rückgrat kann Frau eben gute Reden halten - denn wer sich um die Oberfläche keine Gedanken machen muss, kann sich ganz auf die Inhalte konzentrieren. Die Rock-Schuh-Kombination zum Blazer hätte virtuoser ausfallen können, was aber unser Lob nicht schmälern soll: Wir wollen in Zukunft vor allem keine abfälligen Kommentare über Brioni-Kanzler oder Dorothee-Schumacher-Kanzlerinnen mehr hören, denn, auch wenn Deutschland sich mit diesem Fakt immer noch schwertut: Gute Mode macht viel mehr als nur Spaß. Sie macht was her. Und den Kopf frei. Julia Werner Die Krawatte, über die niemand mehr lacht Ein wichtiger Postenwechsel war lange vor dem letzten CDU-Parteitag vollzogen, er betraf die lustige Krawatte. Die wurde nämlich schon vor einigen Jahren und recht erfolgreich vom lustigen Herrenstrumpf abgelöst. Die Funktion ist dabei nahezu die gleiche geblieben, nämlich biederen Herrschaften aus dem mittleren Management die Chance zu geben, so was wie einen lockeren Auftritt hinzulegen - bei gleichzeitiger Wahrung des ordentlichen Anzugs. Friedrich Merz wurde diese Neuausrichtung der Schlips/Strumpf-Verhältnisse in seiner Auszeit aber offenbar nicht mitgeteilt, oder er war zu beschäftigt, sich in die obere Mittelschicht vorzuarbeiten. Jedenfalls trug er am entscheidenden Parteitag letzte Woche eine lustige Krawatte, die ihren Teil zum abgekämpften Gesamteindruck des Kandidaten beitrug. Es handelte es sich um ein Modell von Salvatore Ferragamo mit vielen Pinguinen und Eisschollen, das derzeit preisreduziert zu haben ist (kein Kausalzusammenhang). Die zur Schau gestellte Pinguin-Eisschollen-Thematik lässt einige Assoziationen zu: kaltes Wasser und wacklige Grundlagen zum Beispiel oder auch eine etwas weiter gefasste Referenz an den Klimawandel und Vorahnung des Untergangs. Viel wahrscheinlicher als irgendeine Botschaft ist aber, dass Merz einfach nur eine von vielen lustigen Krawatten aus seinem Schrank genommen und pfeifend umgebunden hat. Im sicheren Glauben, dass mit seiner Wahl die 90er-Jahre und damit die kindischen Krawatten ein Revival feiern werden. Danke fürs Abwenden, AKK. Max Scharnigg ### Zusammenfassung: Während AKK beim CDU-Parteitag auf die Designerin Dorothee Schumacher setzte, band sich Friedrich Merz eine Pinguin-Krawatte um.
Während AKK beim CDU-Parteitag auf die Designerin Dorothee Schumacher setzte, band sich Friedrich Merz eine Pinguin-Krawatte um.
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https://www.sueddeutsche.de/stil/ladies-gentleman-macht-und-mode-1.4249001
Ladies & Gentleman - Macht und Mode
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Detailansicht öffnen (Foto: PR) Nach den psychedelischen Sixties wurde die Farbpalette im folgenden Jahrzehnt weicher: Braun, Cremeweiß, warme Rottöne, das waren bevorzugte Nuancen für Cordsofas oder Plateausandalen. Heute geht ohne ein bisschen Retro-Anstrich gar nichts, auch eine neue Serie des Füllfeder-Herstellers Kaweco beruft sich auf den Stil der Siebzigerjahre. Das Modell "70's Soul" ist in Weiß und Orange gehalten, die messingfarbenen Zierelemente sollen dem damals allgegenwärtigen "Harvest Gold"-Ton entsprechen. Das Nürnberger Traditionsunternehmen, 1883 in Nordbaden als "Heidelberger Federhalterfabrik" gegründet, bietet die Sonderedition in drei Varianten an: als Tintenfüller, Rollerball und Kugelschreiber (kaweco-pen.com). Detailansicht öffnen (Foto: PR) 2019 werden die Haare kurz - letzte Gelegenheit für opulente Festfrisuren an den Feiertagen. Das Comeback des Pixie-Cut stutzt dann alles auf fünf Zentimeter zurück. Der fransige Kurzhaarschnitt mit freigelegten Ohren und angedeuteten Koteletten ist nach koboldhaften Fabelwesen benannt. In den Clans der Delevingnes oder Jenners gilt der knabenhafte Look schon länger als Nonplusultra. Kunststück, ein Modelgesicht braucht keine Weichzeichner-Locken oder ähnliche kaschierende Tricks - siehe Jean Seberg, die ewig schöne Königin des Pixie. Bei den Schauen für kommenden Sommer waren auf den Laufstegen dermaßen viele Doppelgängerinnen zu sehen - im Bild Maike Inga für "Sacai" -, dass sich der Trend auch auf der Straße bemerkbar machen dürfte. Der Winter ist für eine radikal neue Frisur keine schlechte Zeit. Mit Mütze fühlt man sich in Momenten des Zweifelns weniger nackt. Die Mode hat das Essen entdeckt. Nicht in dem Sinne, dass in der Branche jetzt irre Mengen von Pizza, Vitello Tonnato und Schaschlik verputzt würden. Aber in den vergangenen Jahren haben immer mehr Modemarken festgestellt, dass sich der eine Genuss prima mit dem anderen verbinden lässt: Prada hat ein eigenes Restaurant, Gucci natürlich auch, Burberry ebenso. Denn wer zum Essen kommt, braucht hinterher vielleicht noch etwas Süßes aus der Accessoire-Abteilung? Auch Arket, Ableger von H&M, integrierte von Anfang an ein Café in den größeren Läden. Der Chefkoch dort heißt Martin Berg und ist ein früher Vertreter des New Nordic Food Movement, das sich vor allem auf regionale und saisonale Produkte beschränkt. Seine Rezepte für Fruchtsalat mit Kräutern oder gebratenen Grünkohl mit Miso kamen so gut an, dass jetzt zum einjährigen Bestehen ein Kochbuch erschienen ist. "Cookbook for spring, summer, autumn & winter" lautet der Titel schlicht. Serviert wird, was zur Jahreszeit passt. Auch das ist eine Parallele zur Mode (arket.com). Detailansicht öffnen (Foto: PR) Belgien trifft Irland - das ist offenbar eine fruchtbare Kombination. Der Lifestyle-Marke Max Benjamin aus Enniskerry ist es jedenfalls gelungen, auf dem unübersichtlich großen Markt der Duftkerzen Aufmerksamkeit zu erregen. Die Firmengründer, die Geschwister Mark, David und Orla Van den Bergh, haben belgische Großeltern, und deren Einrichtungsstil ist die Duftkerzenserie "Ilum" nachempfunden: Die geometrischen Muster der Porzellanbehälter sind inspiriert von Tapisserien, Schnitzereien und Fliesen im Haus der Familie in Antwerpen. Das klingt nach einer herrschaftlichen Umgebung, entsprechend rangiert Ilum preislich in der gehobenen Klasse (ab 99 Euro aufwärts). Erhältlich als handgegossene Kerze oder Raumdiffuser, in verschiedenen Größen und sechs Parfumvarianten. Darunter "Cologne Retro" mit Zitrusnoten und "Or Égyptien", ein orientalischer Duft aus Jasmin und Karamel (maxbenjamin.de). Das kommende Jahr wird anregend, lebensbejahend, behaglich, gesellig. Nein, diese Vorschau ist nicht ein Best-of aus Horoskopen, die zum Jahresende in jedem Magazin zu finden sind. Sondern sie stammt vom einflussreichen US-Farbunternehmen Pantone höchstpersönlich. In jedem Winter küren die Experten die Farbe des nächsten Jahres. 2019 wird das "16-1546" sein - oder etwas konkreter: Living Coral, ein Korallenrot mit goldenen Untertönen. Vom Frühling an werden also jede Menge Kleider, Pullis, Lippenstifte und Nagellacke in diesem Ton leuchten. Die Farbe soll schließlich "zu ungezwungenen Aktivitäten ermuntern", so der Konzern, und "ein Symbol für unseren natürlichen Wunsch nach Optimismus" sein. Gute Hoffnung - davon kann man sich vor allem für das echte Vorbild nicht genug wünschen. Denn die Koralle ist vom Aussterben akut bedroht. ### Zusammenfassung: Der fransige Kurzhaarschnitt mit freigelegten Ohren begeistert die Designer - ebenso wie die Farbe "Living Coral". Das Korallenrot mit den goldenen Untertönen ist die Farbe des Jahres 2019.
Der fransige Kurzhaarschnitt mit freigelegten Ohren begeistert die Designer - ebenso wie die Farbe "Living Coral". Das Korallenrot mit den goldenen Untertönen ist die Farbe des Jahres 2019.
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https://www.sueddeutsche.de/stil/stilnews-comeback-des-pixie-cut-1.4249003
Stilnews - Comeback des Pixie-Cut
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In Berlin dreht man bei der Neuerfindung der Gourmetszene jeden Tag ein bisschen mehr auf. Zu den aktuelleren Ideen zählt "Kneipen-Dining". Soll heißen: In Neukölln will Tisk Speisekneipe die feine Küche mit dem Charme einer Pinte vermählen. Sehr löblich, findet Harriet Köhler. Leider weiß das Lokal nicht nur die guten Seiten beider Lager miteinander zu verbinden. Es ist der Menschheit ja durchaus schon gelungen, scheinbar Unvereinbares halbwegs erfolgreich zusammen zu bringen: Bier und Limo beim Radler zum Beispiel. Folklore und Fashion in der "Trachtenmode". Schwarz und Grün in den Kiwi-Koalitionen Hessens und Baden-Württembergs. Und nun das: "Kneipen-Dining". So nennen Martin Müller und Kristof Mulack ihr Unterfangen, Altberlin und Haute Cuisine in einer Neuköllner "Speisekneipe" unter einen Hut zu bringen. Die Betreiber bringen Erfahrung mit, Müller war Sous-Chef in Tim Raues Restaurant "La Soupe Populaire", Mulack hatte früher einen Supperclub und ist außerdem Gewinner der Koch-Castingshow "The Taste". "Tisk Speisekneipe" heißt der Versuch, den Gourmetsektor weiter zu entkrampfen und zugleich die gute alte Kneipe wieder etwas aufzuwerten, was ganz grundsätzlich ja erst mal löblich ist. Fangen wir deshalb auch mit dem Lobenswerten an, den Tapas und Tellern vornweg: Der Gurkensalat zum Beispiel, der hier - man legt es klar auf Kultigkeit an - "Jurkensalat" heißt: Ausgestochene Stücke aus der Gurke in einer quicklebendigen Emulsion aus Apfel, Gurke, Joghurt und Jalapeño-Tabasco - das überzeugt auf der Zunge und ist auch noch so minimalistisch-schön angerichtet, dass es ohne weiteres aus einer Sterneküche kommen könnte (6 Euro). Auch das "Bio-Senfei", das auf einem Bett aus wunderbar aromatischem Kartoffelpüree und feinem, säuerlichem Senfschaum schwebt, schmeckt so schlicht wie fantastisch: Es wird von ein paar anfrittierten Blumenkohlröschen begleitet, ist mit etwas Petersilienöl bekleckert und mit ein paar Kräutern und Sellerieblättern vitalisiert (10,50 Euro). Tiptop sind auch die kross panierten, im Inneren zartcremigen Blutwurstkroketten, die ein kräftiges, süßsäuerliches Apfelmus kontrastiert, von dem es allerdings gern ein bisschen mehr hätte sein dürfen (6 Euro). Detailansicht öffnen Der "Kopfsalat" hingegen überzeugt uns nicht auf ganzer Linie: Die Schnittfläche eines halbierten Romanasalatkopfs ist mit einer Creme aus eingelegten Zitronen, Kapern und Petersilie bedeckt - das ist unpraktisch beim Essen (die Sauce verteilt sich schlecht), etwas zu salzig - und dann knirscht es hier und da verdächtig zwischen den Zähnen. Ebenfalls nicht ganz gelungen ist die Soljanka, ein Klassiker aus Sowjetzeiten, der seinen Wumms im Original durch reichlich Wurstreste erhält. Im Tisk hingegen ist die Suppe vegetarisch, dafür aber so brutal mit Essig und Schärfe aufgerüstet, dass der Rachen um Gnade fleht (8 Euro). Auch "Brot & Butter" gehen deutlich besser: Die hausgemachten Haferflockenbrötchen erinnern in ihrer Kompaktheit an Aufbackware aus dem Bioladen - und warum man ein so perfektes Produkt wie kühle Butter erwärmen und dann aufschlagen muss, bleibt sowieso eines der ungelösten Rätsel der gehobenen Gastronomie (3,50 Euro). Was uns den ganzen Abend über irritierte, war die penetrante Frittenbudenfahne, die aus der offenen Küche drang und sich streng über die Speisen legte. Doch dann kam der Hauptgang, und wir verstanden. Der signature dish im Tisk ist nämlich der "Broiler im Janzen" (für zwei Personen, 35 Euro), bei dem die Küche es offenbar für originell hielt, auf allen Haute-Cuisine-Schnickschnack plötzlich wieder zu verzichten und den (zugegeben saftigen und wohlschmeckenden) Vogel ganz einfach mit Kneipengarnitur zu servieren. Erst hält man's noch für Ironie, aber dann kommt als "Mischjemüse" ganz ernsthaft eine nach Maggi schmeckende Sauce auf den Tisch, in der Karottenscheiben und TK-Erbsen schwimmen. Und auch die dazu servierten "Demeter Pommes" sind so fad und freudlos wie die traurige Tiefkühlware, die man auch in vielen Fast-Food-Läden serviert. "Vor allem wollen wir zeigen, dass ein Berliner Geschmack tatsächlich existiert", hat Kristof Mulack mal in einem Interview gesagt. Puh, nicht nötig: Dieses Berlin kannten wir. In einem Satz Eine Kneipe mit feinem Essen ist ein super Konzept, das man bei "Tisk" aber noch ein wenig ehrgeiziger und höflicher umsetzen sollte. Qualität: ●●●○○ Ambiente: ●●●○○ Service: ●●●○○ Preis/Leistung: ●●●○○ Und dann ist da dieser Service. Nichts gegen Lockerheit im Dienst am Gast, aber wenn ein Kellner nicht einmal nachfragt, wenn er um einen Eiswürfel gebeten wird, um den viel zu warm servierten Spätburgunder auf Trinktemperatur herunterzukühlen, sondern einfach nur trotzig pariert, dann wünscht man sich doch ein paar Höflichkeitsformen zurück. Und, ach so, noch so ein Thema: Die Weinkarte ist zwar umfangreich, enthält aber kaum mehr als einfachste Basisqualitäten, die noch dazu recht selbstbewusst kalkuliert sind - das passt genauso wenig zum Konzept wie die Tatsache, dass aus den Boxen zwar ziemlich lauter Hiphop dröhnt, die Küche aber (und das in Neukölln!) bereits um halb elf schließt. Irgendwie bleiben die Gegensätzlichkeiten im Tisk unversöhnt nebeneinander stehen. Und auch unser Urteil ist am Ende zwiespältig. Die Ansätze sind gut, das Können ist da, aber es wirkt so, als fehle ein Quäntchen Ehrgeiz, um das Konzept wirklich aufs anvisierte Niveau zu bringen - von dem aus man sich dann gerne ein paar Lässigkeiten erlauben dürfte. ### Zusammenfassung: In Berlin-Neukölln versucht sich ein Lokal am Konzept "Kneipen-Dining". Dabei will man die feine Küche mit dem Charme der Eckkneipe verbinden.
In Berlin-Neukölln versucht sich ein Lokal am Konzept "Kneipen-Dining". Dabei will man die feine Küche mit dem Charme der Eckkneipe verbinden.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/lokaltermin-tisk-1.4249012
Lokaltermin - Tisk
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bis heute erinnere ich mich an unsere erste Begegnung. Ich machte ein Selfie von uns beiden, wie wir nach Hause radelten, jung, hip und aufregend fühlte es sich an. Der erste Frühling war von der Lust auf das Unbekannte geprägt. Zunächst. Denn man kann es nicht anders sagen: Unser Verhältnis gleicht einer Langzeitbeziehung. Wir haben alle Stadien, die man miteinander erlebt, ­durchgemacht. Auf den Frühling folgte ein beschwingter Sommer. Ich war verliebt in meine Gemüsekiste, schon sonntags freute ich mich, sie mittwochs abzuholen, voller Tomaten und Kresseschälchen, Kartoffeln und Zucchini. Doch wie es manchmal ist mit Beziehungen: Lange sollte die Freude nicht währen. Mit dem Herbst zeigten sich erste Nervigkeiten (wieder Kürbis?), und der Winter enthüllte ihre Macken in vollem Ausmaß: Statt Tomaten schleppte ich einen Rucksack voll Kohl nach Hause. Abwechslung hieß: mal Spitzkohl, dann Chinakohl, Weißkohl oder Rotkohl. Nun gibt es Gemüsekisten, die sind die "Friends with benefits"-Konstrukte ihrer Art, für Bindungsängstliche. Man kann im Winter Mango dazubestellen, Pastinaken ausschließen, und jede Woche eine Milch dazu. Bei meiner Kiste vom Kartoffelkombinat - der Name lässt es erahnen, es handelt sich um den Ernteanteil in einer solidarischen Landwirtschaft - entspricht das Verhältnis mehr einer Vernunftehe, die man richtig findet und durch die die Welt besser wird. Dafür geht man Kompromisse ein. Man kauft Genossenschaftsanteile, die nicht kurzfristig abzugeben sind. Und die Macken des anderen, in diesem Fall der Kiste, muss man akzeptieren. Manche kennt man vorher: weder Mango noch Milch. Anderen Macken begegnet man später: Mal Kürbisse, so klein, dass sie nur zum Befüllen mit viel Käse taugen, mal Perlgraupen, die zu gesund sind, um zu schmecken. Bei mir kam im ersten Winter etwas hinzu, was mich ernsthaft an der Beziehung zweifeln ließ. Faustgroß, süßsauer und mit der Spezialfähigkeit, auf schwarzer Kleidung Flecken zu machen: Rote Bete. Bisher war mir die nur als eklige Begleitung der Karottenstifte in "gemischten Salaten" drittklassiger Landlokale begegnet, nun wurde sie mein wöchentliches Ärgernis. Ich muss gestehen: Ich bin manchmal fremdgegangen im Supermarkt (Mango ...) und habe gelegentlich andere für zuständig erklärt ("Mutti, holst du sie mal ab?"). In schwachen Momenten habe ich über eine Trennung nachgedacht. Aber immer nur bis Mittwoch. Denn wie in einer guten Beziehung hat sich über das Verknalltsein hinaus mehr entwickelt. Seit der Kiste weiß ich erst, dass Zucchini einen Eigengeschmack haben. Für Perlgraupen gibt es wunderbare Ottolenghi-Rezepte. Und, wer hätte es gedacht, für den heimischen Bedarf fürs Risotto reicht die Rote Bete längst nicht mehr. Und umgekehrt: Auch die Kiste gibt sich Mühe. Und in arg harten Wochen gegen März gibt es sogar Tomatensugo. Das ist bei einer großen Einkochaktion entstanden, andere, fleißigere Genossenschaftsmitglieder waren beteiligt. Nächstes Jahr werde ich mitmachen - das läuft dann wohl unter Paartherapie. Lea Hampel überlegt schon, in die nächste Genossenschaft einzusteigen, die von ihrem Biomarkt. Weil sogar ihre Finanzberaterin das für eine gute Idee hält und sie dann auch noch Rabatt auf ihre Tofuwürstchen bekommt. ### Zusammenfassung: Was Rote Bete und rote Herzchen miteinander zu tun haben? Nichts, dachte unsere Autorin. Bis sie einer Landwirtschaftsgenossenschaft beitrat.
Was Rote Bete und rote Herzchen miteinander zu tun haben? Nichts, dachte unsere Autorin. Bis sie einer Landwirtschaftsgenossenschaft beitrat.
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https://www.sueddeutsche.de/stil/gemuesekiste-kooperative-landwirtschaftsgenossenschaft-1.4252152
Plan W: Verliebt in meine Gemüsekiste
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Mit jedem Schluck Zweigelt ist man der österreichischen Identität ganz nahe" sagt der Wiener Historiker Robert Streibel. Da könnte etwas dran sein. Keine Rotweinsorte wird, flächenmäßig gesehen, in Österreich so viel angebaut. Wer auch nur einmal einen Wochenendtrip nach Wien oder Ferien in der Steiermark gemacht hat, kennt den Zweigelt. Zusammen mit dem Grünen Veltliner ist der fruchtige Rotwein ein Muss im Heurigen - dem österreichischen Pendant zum Biergarten. Und jetzt soll der Zweigelt nicht mehr der Zweigelt sein. Das Wort Zweigelt ist nicht etwa eine knuffige Dialekt-Abwandlung des Wortes Zweig. Nein, der Name bezieht sich auf Friedrich "Fritz" Zweigelt, einem österreichischen Botaniker, der im Jahr 1922 den Rotwein durch die Kreuzung der Rebsorten St. Laurent und Blaufränkisch geschaffen hatte - und ein glühender Anhänger der Nationalsozialisten war. Schon 1933, fünf Jahre, bevor sich die Österreicher von den Nazis haben anschließen lassen, trat Zweigelt in die NSDAP ein. Ihm wird nachgesagt, ein gewissenloser Karrierist gewesen zu sein, der die nationalsozialistische Ideologie auch in seiner Weinbauschule verbreitete. Nach 1945 wurde Zweigelt für sechs Monate wegen Volksverhetzung eingesperrt. Danach war alles vergessen. Um diesen Mann nicht noch länger ein Denkmal in Flaschenform zu setzen, hat eine Wiener Künstlergruppe, das "Institut ohne Eigenschaften", die Aktion "Abgezweigelt" gestartet. Der Rotwein brauche einen neuen Namen: "Blauer Montag", so der - nicht ganz ernstgemeinte - Vorschlag der Aktivisten. Angelehnt an jenen Montag, an dem man lieber im Bett liegen bleibt, weil Arbeiten mit Kater eben nicht sehr leiwand ist. Blauer Montag würde wegen der violetten Farbe des Weines gut passen. Aber der Name "Rotburger" wäre auch eine wahrscheinliche Alternative, meint Wilhelm Klinger, Geschäftsführer des Unternehmens "Österreich Wein Marketing", einer Servicegesellschaft der österreichischen Weinwirtschaft. So habe der Wein zunächst geheißen, sagte Klinger der Wiener Zeitung. Friedrich Zweigelt hatte ihn selbst so getauft. Erst 1975, mehr als zehn Jahre nach seinem Tod, erhielt der Wein seinen heutigen Namen - im Zuge der Qualitätsweinrebensorten-Verordnung - die ihren Platz in der Geschichte wohl auch nur wegen der Rotburger-Zweigelt-Causa behalten darf. Für den Wein-Historiker ist vor allem die Debatte um Zweigelts Erbe wichtig Dass Zweigelts Nazi-Karriere damals kein Thema war, verwundert nicht. Bis in die späten Achtzigerjahre, als der Skandal um die nationalsozialistischen Verstrickungen des damaligen österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim die Republik (und den Rest der Welt) beschäftigte, konnte sich in Österreich der Opfermythos halten. Das kleine Land sah sich nur zu gern lediglich als Opfer des übermächtigen Deutschen Reiches. Eine Aufarbeitung des nationalsozialistischen Erbes war weit entfernt. Sie ist auch heute noch nicht abgeschlossen, findet Historiker Robert Streibel. In seinem Buch "Der Wein des Vergessens" hat er die Nazi-Vergangenheit österreichischer Winzer zum Thema gemacht. Was den Zweigelt angeht, unterstützt er die Aktion der Künstler. Ob man der Marke dabei schadet, ist Streibel egal: "Sicherlich werden einige die Diskussion als schädlich empfinden. Aber wie lange will man warten, bis man mit der Aufarbeitung beginnt?" Für Streibel ist vor allem die Debatte wichtig. Sollten sich die Österreicher am Ende einig sein, dass der Wein weiterhin Zweigelt heißen dürfe, sei das auch in Ordnung. Für Streibel wäre eine Umbenennung "ein mittleres Erdbeben", eine nachvollziehbare Einschätzung, man stelle sich nur mal vor, die Bayern müsste ihren Obatzd'n aus politischen Gründen plötzlich in "orangefarbener Kümmelkäse" umtaufen. ### Zusammenfassung: Österreichs populärster Wein ist nach einem Nazi benannt. Eine Künstlergruppe will jetzt eine Diskussion darüber anfachen.
Österreichs populärster Wein ist nach einem Nazi benannt. Eine Künstlergruppe will jetzt eine Diskussion darüber anfachen.
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https://www.sueddeutsche.de/stil/zweigelt-oesterreich-wein-1.4249551
Österreich: Umstrittener Zweigelt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Detailansicht öffnen (Foto: oh) Der Name Rohi ist vielleicht nicht jedem ein Begriff, trotzdem dürfte fast jeder schon mal in Kontakt mit einem Produkt des Familienunternehmens aus dem Münchner Umland gewesen sein. Denn von den Webstühlen der Firma kommen nicht nur Bezüge für Designmöbel, sondern vor allem für viele Flugzeugsitze, die zum Beispiel in der Lufthansa Premium Economy oder bei Singapur Airlines verbaut sind. In der Berliner Staatsoper Unter den Linden oder auf der MS Europa 2 kamen ebenfalls Stoffe aus Geretsried zum Einsatz. Zum 85. Geburtstag präsentieren sich die Wollspezialisten in dritter Generation aber auch mit einer nachhaltigen Idee für den Wohnbereich. Unter dem Namen 13Rugs ist in den letzten Jahren bei Rohi zusätzlich ein kleines Teppichlabel entstanden, mit ungewöhnlichen Designs und Unikatcharakter - was an dem unkonventionellen Herstellungsprozess liegt. Für die Teppiche werden nämlich die Webekanten verwendet, die als Reste bei der Stoffproduktion anfallen. Textildesignerin Lara Wernert entwickelt aus diesen Resten in einem mehrstufigen Filzverfahren dann Kunstwerke für den Boden (13rugs.com). Detailansicht öffnen (Foto: oh) Hotels kennen sich aus mit Reisenden - und mit ihrem Gepäck. Dort steht es erst an der Rezeption herum, wird dann gegebenenfalls vom Pagen aufs Zimmer gebracht - und verbringt nach dem Check-out häufig noch ein paar Stunden in der Aufbewahrung. Offensichtlich finden die Betreiber der Members Club- und Hotelkette Soho House, wo alles immer extra schön und cool gestaltet ist, dass beim Gepäckdesign auch noch einiges machbar wäre. Also haben sie gemeinsam mit der in Berlin gegründeten Marke Horizn Studios jetzt zwei eigene Koffermodelle herausgebracht. Die limitierte Edition aus dunkelblauem Polycarbon hat außen eine wasserfeste Tasche für Laptops und ist innen im Nadelstreifendesign gestaltet. Wie bei Horizn Studios üblich, verfügen die Koffer über eine eingebaute "Powerbank" für Smartphones und Tablets. Dann müssen Reisende nicht ständig an der Rezeption nach einem Aufladekabel fragen. Erhältlich im Soho House Berlin sowie London-Shoreditch oder unter horizn-studios.com. Der "British Fashion Council" ehrt Miuccia Prada. Bei einer Zeremonie in der Royal Albert Hall erhält die italienische Designerin kommende Woche den Outstanding Achievement Award für ihre "herausragenden Verdienste" in der Mode. Die Jury des Fashion Council, einer einflussreichen Branchenorganisation, rühmt in ihrer Begründung Miuccia Pradas Vielseitigkeit. Die 69-Jährige habe über Jahrzehnte besonderes Gespür für den Zeitgeist bewiesen, mit ihren Kollektionen, aber auch in Architektur und Kunst. Prada stieg 1978 in die von ihrem Großvater gegründete Lederwarenfirma ein, elf Jahre später lancierte sie die erste Prêt-à-porter-Linie. Heute gehört das Mailänder Unternehmen zu den einflussreichsten Modelabels. Detailansicht öffnen (Foto: oh) Virgil Abloh ist der Designer der Stunde. Der New Yorker Autodidakt verantwortet seit diesem Jahr nicht nur die Herrenkollektion von Louis Vuitton, sondern bekam von der Branche vor allem für sein eigenes Label Off-White in kürzester Zeit die Deutungshoheit über den Modezeitgeist zugesprochen. Deshalb dürfte es einiges Aufsehen erregen, was Abloh jetzt zusammen mit dem Münchner Onlinehändler Mytheresa präsentiert: eine Kapselkollektion, die sich an eine besondere Zielgruppe richtet - Skifahrer. Vom 11. Dezember an gibt's Puffer Jacket, Skihose und Co. in Pink von Off-White. Wer sagt schließlich, dass der Weg zum Lift kein Laufsteg sein kann Eine gute Tat vor Weihnachten: Chanel hat angekündigt, kein exotisches Leder mehr zu verarbeiten. Künftig will das französische Couture-Haus auf Produkte aus der Haut von Schlangen, Echsen oder Krokodilen verzichten. Es werde immer schwieriger, Exotenleder mit zertifizierter Herkunft zu erhalten, heißt es zur Begründung. Chanel macht mit den Luxus-Accessoires gute Geschäfte - so kostet die klassische Flap Bag aus Pythonleder fast doppelt so viel wie das Kalbsledermodell. Der Schritt kam auch für Brancheninsider überraschend, Handel mit seltener Tierhaut wird in der Öffentlichkeit weniger aufmerksam verfolgt als etwa die Verarbeitung von Fell. Gucci hatte mit dem Verzicht auf echten Pelz eine regelrechte Welle an Nachahmern ausgelöst. Möglicherweise gibt es diesen Effekt auch nach der Entscheidung von Chanel, die Tierschutzorganisationen wie Peta begrüßten. ### Zusammenfassung: Die Wollspezialisten von Rohi entwerfen nachhaltige Teppiche. Horizn Studios entwarf Koffer und von Virgil Abloh gibt es jetzt eine Skisport-Kollektion.
Die Wollspezialisten von Rohi entwerfen nachhaltige Teppiche. Horizn Studios entwarf Koffer und von Virgil Abloh gibt es jetzt eine Skisport-Kollektion.
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https://www.sueddeutsche.de/stil/kurz-gesichtet-schoen-warm-1.4240616
Kurz gesichtet - Schön warm
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Frauen kleiden sich für Frauen: Beyoncé Letzten Sonntag sangen die Superstars Beyoncé und Ed Sheeran gemeinsam zu Ehren Nelson Mandelas ihren Song "Perfect Duet", und sofort ging im Netz eine Genderdebatte los: Was man da sehen würde, wären die Erwartungen, die ein weiblicher Star zu erfüllen hat, im Gegensatz zum männlichen, der in Loser-Manier in Jeans, T-Shirt und Klampfe auf die Bühne schlurfen darf. Jetzt sind allerdings die Erwartungen an Frauen meistens von Frauen selbstgemacht, wie man am Hang zu absurden Schönheitsidealen sehen kann: Sicher hat sich kein Mann jemals eine Frau mit regungslosem Ballongesicht gewünscht, und ganz sicher erwartet das Patriarchat nicht von den Damen, dass sie sich einem Anal-Bleaching unterziehen (ja, mit so was wird gerade Geld verdient). Um Erwartungen geht es hier aber trotzdem, und zwar an die von Frauen an den Mann. Fast immer tut sich beim Ausgehen ein Style-Gap auf: Sie putzt sich raus wie Cher, während er das Spiel zu Ende schaut, sich durch die Haare fährt und fertig ist für einen fulminanten Abend. Wie sehr wünschte man sich in diesen Momenten einen Italiener mit Grundkenntnissen über Doppelreiher-Jacketts an seiner Seite! Allerdings hat der Italiener diese ja nicht aus Männer-Stylemagazinen, sondern einfach in den Genen. Sollten Frauen also ihren Look zugunsten eines nordisch kühlen Begleiters downgraden? Auf keinen Fall: Er trägt zwar keine Lackschuhe, aber dafür einen stoischen Ausdruck angesichts des Zirkusponys an seiner Seite. Er ist also irgendwie doch ein wahrer Gentleman. Julia Werner Männer ziehen sich an wie Jungs: Ed Sheeran "Every hetereosexual couple's level of effort", so kommentierte ein Twitternutzer dieses Foto von Beyoncé und Ed Sheeran. Bedeutet so viel wie: Paradebeispiel dafür, wie modische Sorgfalt bei einem Durchschnittspaar verteilt ist. Da ist leider etwas Wahres dran. Der in einer Beziehung häuslich gewordene Mann lässt zu gerne alle Eitelkeiten fahren. Das endet bei jenen alten Ehepaaren im Theater, bei denen sie frisch erblondet glitzert, während er in Lederweste und Flanellhemd abhängt. Auch wenn optische Diskrepanz nicht inhaltliche Entfernung bedeuten muss, es zeugt schon von mangelndem Interesse, wenn man die Partnerin stilistisch allein lässt. Oft ist es gar keine Absicht - viele Männer haben nie gelernt, sich für den Anlass passend zu kleiden, oder fühlten sich immer von ihren Frauen dazu gegängelt. Besser wäre ein prägendes Vorbild, aber wer hatte schon einen eleganten Vater? Natürlich kann man sich selbst dazu erziehen, aber das bedeutet eben ein bisschen Mühe und die ein oder andere Investition (weitaus weniger als bei den Damen). Bequemer ist es, Mode als lächerlich zu verachten und sich durch die Veranstaltungen zu rüpeln, bei denen so etwas wie eine gute Garderobe gefragt wäre. Mit seinen ewigen Jeans und T-Shirts stellt Ed Sheeran das Frühstadium dieses Volksleidens dar. In dem Outfit gehen Jungs mit zehn zum Spielen, machen damit ihren Schulabschluss und präsentieren sich so auch mit Mitte 40 noch der Öffentlichkeit. Triste Botschaft: Eigentlich sollten wir erwachsen werden, aber halt kein Bock. Max Scharnigg ### Zusammenfassung: Während Ed Sheeran in Jeans und T-Shirt auf die Bühne schlurft, hüllt sich Beyoncé beim gemeinsamen Auftritt in ein kompliziertes Outfit.
Während Ed Sheeran in Jeans und T-Shirt auf die Bühne schlurft, hüllt sich Beyoncé beim gemeinsamen Auftritt in ein kompliziertes Outfit.
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https://www.sueddeutsche.de/stil/ladies-gentlemen-gemeinsam-auftreten-1.4240622
Gemeinsam auftreten
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Was passiert, wenn in einem ganzen Land Eltern lieber Söhne bekommen und millionenfach weibliche Föten abtreiben? Es gibt weniger Frauen, und wovon es einen Mangel gibt, dessen Wert steigt. Das klingt unangemessen nüchtern, fast so, als gehe es hier nicht um Menschen, sondern um Waren. Aber so ist das in China, wo es nach 35 Jahren der Ein-Kind-Politik mindestens 30 Millionen mehr Männer als Frauen gibt. Um ihr Leben nicht alleine in einem Junggesellendorf zu fristen, sind die Männer bereit, hohe Mitgiften zu zahlen - längst werden Summen erreicht, die das Jahreseinkommen der Bräutigamsfamilien um ein Vielfaches übersteigen. Nicht nur Goldschmuck, sondern ein Haus, ein Auto und 150 000 Yuan (ungefähr 19 000 Euro) sind inzwischen Standardforderungen der Brautfamilien. Das trifft vor allem Männer in ländlichen Gebieten, denn viele Frauen zieht es in die Städte, und das verschärft die Angebot-und-Nachfrage-Problematik gewissermaßen zusätzlich. Um sich das leisten zu können, verschulden sich die Familien oft lebenslang. In der Provinz Shandong soll es Dörfer geben, in denen das Brautgeld im wörtlichen Sinne abgewogen wird: 100 000 Yuan in 100er-Scheinen wiegen etwa 1,6 Kilogramm. Auch gibt es dort den Brauch, "alles in Rot und Grün" zu zahlen, also mit Hundert- und mit Fünfzig-Yuan-Scheinen. Das Problem ist, wie immer, wenn die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt: Obwohl viele Bewohner diese Entwicklungen selbst nicht gutheißen, sind sie machtlos. Es gibt ja immer jemand anderen, der bereit ist, noch mehr zu zahlen. Seit 2016 gibt es die Ein-Kind-Politik nicht mehr, jetzt dürfen alle Chinesen zwei Kinder haben Um die ausufernden Mitgiften einzudämmen und die "vulgäre Praxis" zu beenden, fordert das Ministerium für zivile Angelegenheiten eine Trendwende. Auf chinesische Weise: Die Menschen sollten lieber "Xi Jinpings Gedankengut" folgen, Hochzeitsfeiern sollten sozialistische und traditionelle chinesische Werte wie Fleiß und Sparsamkeit widerspiegeln. Schluss mit Extravaganz und Verschwendung. Detailansicht öffnen Für die Hochzeit von China nach England fliegen? Warum nicht. Ein Paar auf der Westminster Bridge in London. (Foto: REUTERS) Da Vernunftappelle aber selten ausreichen, wurden mancherorts bereits Regeln beschlossen, um Brautpreise zu deckeln. Im Kreis Taiqian in der Provinz Henan ist nicht nur der Wert der Hochzeitsgeschenke auf 60 000 Yuan (7700 Euro) limitiert. Beschränkt ist auch die Zahl der Gäste: maximal zehn Tische oder 200 Leute. Die Brautfamilien dürfen keine Häuser und Autos mehr fordern und die Familien der Bräutigame dürfen keine Schulden aufnehmen, um die Hochzeit zu bezahlen. Doch solange die Angst der Männer vor dem Alleinsein groß ist, dürfte es schwierig werden, die Hochzeitsbräuche zu ändern. Funktionäre fordern daher, dass lokale Behörden für alternative Veranstaltungen wie Massenhochzeiten werben sollten. Seit 2016 gibt es die Ein-Kind-Politik nicht mehr, jetzt dürfen alle Chinesen zwei Kinder haben. Die neue Musterfamilie hat eine Tochter und einen Sohn. Bis diese im heiratsfähigen Alter sind, dauert es allerdings noch. Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir fälschlicherweise den Fünf-Yuan-Schein als grünfarbigen Schein genannt. Richtig ist jedoch, dass der 50-Yuan-Schein grün ist. ### Zusammenfassung: Peking schreitet gegen ausufernde Mitgiften ein. Manche Bräutigamsfamilien verschulden sich lebenslang, um die Forderungen zu erfüllen. Das Problem ist: Es gibt zu wenig Frauen.
Peking schreitet gegen ausufernde Mitgiften ein. Manche Bräutigamsfamilien verschulden sich lebenslang, um die Forderungen zu erfüllen. Das Problem ist: Es gibt zu wenig Frauen.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/china-hochzeiten-mitgiften-1.4238916
"Hochzeiten in China: Ende der ""vulgären Praxis"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In Deutschland gibt es ihn bisher vor allem an den größeren Flughäfen, wo ihn chinesische Touristen kaufen: der hochprozentige Schnaps Baijiu. Ein tödliches Gebräu. Nur deshalb nicht als Flugbenzin im Einsatz, weil es sich zu leicht entzündet. Sicherheitsberater Henry Kissinger warnte Richard Nixon nicht ohne Grund, als der Präsident 1972 das erste Mal nach China reiste. Die Chinesen schenkten dem Präsidenten ein, was man neuen Freunden in China eben ausschenkt: Baijiu. In Deutschland nahezu unbekannt, ist Chinas Nationalgetränk der meistgetrunkene Schnaps der Welt. Wörtlich übersetzt "weißer Alkohol", umfasst der Schnaps eine Vielzahl von Getreidespirituosen, die meist aus Sorghum, Reis oder Weizen hergestellt werden. ### Zusammenfassung: Explosiv und höllisch stark: Das chinesische Nationalgetränk Baijiu hat im Ausland einen schlimmen Ruf. Nun bringen wagemutige Gastronomen den Schnaps nach Deutschland.
Explosiv und höllisch stark: Das chinesische Nationalgetränk Baijiu hat im Ausland einen schlimmen Ruf. Nun bringen wagemutige Gastronomen den Schnaps nach Deutschland.
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https://www.sueddeutsche.de/stil/baijiu-schnaps-china-deutschland-1.4235641
Chinesischer Schnaps Baijiu - Flüssige Rasierklingen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Weihnachtsbaum vor dem Reichstag ist eine Fichte aus der Nähe von Altenau im Harz. 62 Jahre alt, fünf Tonnen schwer, 24 Meter hoch. Sie wurzelte ihr Leben lang geschützt im Kellwassertal und überstand auch die Krisen dieses Jahres gut. Weder der Januarsturm Friederike noch die Sommerdürre beschädigten ihre Schönheit. Als die Mitarbeiter des Forstamts Clausthal die Fichte fällten, hielt sie ein Autokran und legte sie später behutsam auf einem Tieflader ab. Und nun steht sie also im Lichterschmuck vor dem Berliner Parlament und kündet von der Kraft der Christfest-Kultur. Der Weihnachtsbaum ist eine deutsche Erfindung. Vom 16. Jahrhundert an verbreitete er sich von den Zunfthäusern aus über städtische Familien in der ganzen Welt. Heute kann man darüber streiten, ob der Weihnachtsbaum eher ein Symbol des Adventskommerzes oder der besinnlichen Weihnachtsfeiertage ist. Aber beliebt ist er, das ist klar, vor allem in Deutschland. Nirgends ist der Pro-Kopf-Weihnachtsbaum-Verbrauch so hoch wie hier. Nach Angaben des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger setzt die Branche zwischen 23 und 25 Millionen Bäume pro Jahr ab. Und Geschäftsführer Martin Rometsch meldet, das Angebot an Nordmanntannen und anderen beliebten Zimmernadelhölzern sei auch dieses Jahr wieder üppig: "Es gibt keine Knappheit." Das Land protzt fast mit seinen Weihnachtsbäumen. In vielen Städten stehen geschmückte Riesenbäume wie Botschafter ihrer Herkunftswälder. Thüringens Forstministerin Birgit Keller (Linke) freute sich vergangene Woche ganz offiziell darüber, dass eine etwa 80-jährige Fichte aus Floh-Seligenthal im Kreis Schmalkalden-Meiningen den begehrten Platz vor dem Brandenburger Tor besetzen darf. Es ist, als wäre die Trockenheit dieses Sommers an der Branche folgenlos vorübergegangen. Rometsch sagt sogar, der heiße Sommer habe manchen Bäumen in den 2500 Anbaubetrieben gutgetan, weil weniger Feuchtigkeit auch weniger Pilzbefall bedeute. "Die Insekten waren auch zurückhaltend." Dürre als Erfolgsfaktor? Natürlich nicht. Die Betriebe mussten mehr wässern, vor allem die kleineren Jungpflanzen aus der Baumschule mit ihren dünnen Wurzeln. Wer das nicht tat, hatte schwere Ausfälle. "Die Setzlinge sind in einzelnen Betrieben zu bis zu 100 Prozent vertrocknet", sagt Rometsch. Detailansicht öffnen Die Fichte aus dem Kellwassertal steht jetzt vor dem Reichstag in Berlin. (Foto: dpa) In den niedersächsischen Landesforsten, der Heimat der Reichstagsfichte, gibt es hingegen keine Klagen wegen der Dürre - zumindest nicht, wenn es ums Weihnachtsgeschäft geht. "Für uns sind Weihnachtsbäume Nischenprodukte", erklärt Sprecher Mathias Aßmann. Die Förster sind vor allem mit der Holzproduktion beschäftigt. Sie lassen Nadelbäume lange Zeit dicht nebeneinander wachsen, damit diese im Schatten ihrer Kronen die unteren Äste abwerfen. So entsteht astreines Holz. Hübsche Christbäume sind im Wald meist junge Zufallsgewächse, die ohnehin wegmüssten. Oder alte Bäume, die immer viel Licht hatten und deshalb ihr volles Nadelkleid behielten. Wie die Reichstagsfichte aus dem Kellwassertal, die über Jahrzehnte still gedieh, bis das Weihnachtsgeschäft sie rief. ### Zusammenfassung: Die Deutschen lieben ihre Weihnachtsbäume. Aber hat der heiße Sommer den Tannen und Fichten geschadet?
Die Deutschen lieben ihre Weihnachtsbäume. Aber hat der heiße Sommer den Tannen und Fichten geschadet?
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https://www.sueddeutsche.de/stil/weihnachten-sommer-klimawandel-1.4233779
Weihnachtsbaum: Wie grün sind deine Blätter
00/12/2018