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<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In einem Logistikzentrum räumt ein Amazon-Mitarbeiter Regale ein. Das Unternehmen ist bekannt dafür, seine Angestellten streng zu überwachen und jeden Handgriff zu kontrollieren. Ob Elon Musk sein Unternehmen Tesla tatsächlich zum Erfolg führen kann, muss er noch beweisen. Was er auf jeden Fall beherrscht: Angst zu machen vor künstlicher Intelligenz, kurz KI genannt. Die Technologie sei "die größte Gefahr für die Menschheit" und "viel gefährlicher als Atomwaffen", wiederholt er bei jeder Gelegenheit. Musk liefert knackige Zitate, Medien freuen sich über Schlagzeilen, Leser gruseln sich vor KI. Viele Forscher, die sich seit Jahrzehnten mit diesem Thema beschäftigen, nervt dieser Alarmismus. Er könne kaum eine Zeitung aufschlagen, ohne dass Musk darin vor KI warne, die einen Weltkrieg auslösen werde, schreibt der australische Professor Toby Walsh im Magazin Wired. Er glaubt nicht, dass wir uns vor dem fürchten müssen, was Leute wie er Singularität nennen: also den Zeitpunkt, an dem Maschinen beginnen, sich von selbst weiterzuentwickeln. Musk habe recht: KI-Forschung müsse reguliert werden. Aber nicht, weil sonst Roboter die Macht übernähmen, sondern weil Unternehmen und Staaten zu sehr auf die vermeintliche Intelligenz der Maschinen vertrauten. Der Terminator wird Science-Fiction bleiben, doch ohne Regeln droht eine Dystopie. Die folgenden Beispiele zeigen, dass technologischer Fortschritt auch nach hinten losgehen kann. Maschine foppt Mensch Auf einer Konferenz Anfang Mai spielte Google-Chef Sundar Pichai einen Anruf ab. Man hörte eine weibliche Stimme, die einen Tisch in einem Restaurant reserviert. Das Publikum vor Ort bejubelte das scheinbar banale Gespräch. In sozialen Medien hielten sich zwei Reaktionen die Waage: Die eine Hälfte war begeistert, die andere entsetzt. "Das ist schrecklich und so offensichtlich falsch", schrieb die Soziologin Zeynep Tufekci. Die Zuschauer hatten zum ersten Mal miterlebt, wie KI menschliches Sprechverhalten so perfekt nachahmte, dass die Mitarbeiterin des Restaurants am anderen Ende der Leitung nicht merkte, dass sie mit einer Maschine sprach. Pichai beteuerte mehrmals, dass der Anruf genau so stattgefunden habe. Inzwischen sind Zweifel aufgetaucht, möglicherweise hat Google die Aufzeichnung zusammengeschnitten oder nachträglich bearbeitet. Entscheidender ist ohnehin die Debatte, die der Anruf ausgelöst hat. Muss sich KI zu erkennen geben, wenn sie mit Menschen direkt kommuniziert? Die Frage geht weit über den Google-Assistenten hinaus, der Termine vereinbaren kann. Was passiert, wenn Enkeltrick-Betrüger Software einsetzen, die dann automatisiert massenhaft Rentner anruft? Müssen Bots in sozialen Netzwerken gekennzeichnet werden, damit Nutzer verstehen, dass sie mit einem Computer chatten? KI-Forscher wie Walsh fordern deshalb, autonome Systeme so zu gestalten, dass sie nicht mit Menschen verwechselt werden können. Algorithmen entscheiden über Meinungsfreiheit Tech-Konzerne beschäftigen Zehntausende Menschen, um den Schmutz aus dem Netz zu fischen. Die digitale Müllabfuhr klickt sich durch verstörende Bilder und Videos, sie sichtet und löscht Darstellungen extremer Gewalt. Um Facebook- und Youtube-Nutzern den Anblick zu ersparen, riskieren billige Hilfskräfte in Schwellen- und Entwicklungsländern ihre psychische Gesundheit. Nebenbei füttern sie Datenbanken und trainieren Software, die ihre Jobs überflüssig machen könnte. Ständig spricht Facebook-Chef Mark Zuckerberg von "KI-Werkzeugen", die Facebook in Zukunft sauber halten sollen. Bei einer Anhörung vor dem US-Kongress nahm er mehr als 30 Mal Bezug auf KI, die selbstständig Inhalte löschen solle, wenn diese gegen Facebooks Gemeinschaftsstandards verstoßen. Doch tilgt KI im Zweifel eben nicht nur Terrorpropaganda und Kindesmissbrauch, bei denen die Entscheidung eindeutig ist. Selbst Juristen sind uneins, wo die Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Zensur verläuft. Zahlreiche Beispiele aus den vergangenen Jahren haben immer wieder gezeigt, dass es keine gute Idee ist, Algorithmen darüber entscheiden zu lassen. "Die Maschine war's", darf keine Ausrede für Facebook oder Youtube werden, wenn mal wieder etwa ein Satire-Video gesperrt wurde, weil KI nicht in der Lage ist, Ironie zu erkennen. KI erzeugt täuschend echte Fake-Videos Im April veröffentlichte das Medienportal Buzzfeed ein Video, in dem ein Mann vor gefälschten Videos warnt. Er sieht aus wie Barack Obama, spricht wie Obama, ist aber nicht Obama. Tatsächlich handelt es sich um Schauspieler Jordan Peele. Das Video ist ein sogenannter Deepfake. You won't believe what Obama says in this video 😉 pic.twitter.com/n2KloCdF2G — BuzzFeed (@BuzzFeed) April 17, 2018 Künstliche neuronale Netze, die natürlichen Vernetzungen von Nervenzellen nachempfunden sind, können Ton- und Videoaufnahmen mittlerweile so perfekt fälschen, dass sie kaum noch vom Original zu unterscheiden sind. Mit Anwendungen wie der Fakeapp können auch normale Nutzer ohne besondere technische Fertigkeiten erschreckend gute Fake-Videos erstellen. Viele mögen es lustig finden, wenn der künstliche Obama sagt: "Trump ist ein kompletter Vollidiot. So etwas würde ich natürlich nie sagen - zumindest nicht öffentlich." Weniger lustig wird es, wenn auf Twitter plötzlich ein manipuliertes Video kursiert, in dem Kim Jong-un verkündet, soeben eine Atomrakete in Richtung USA abgeschossen zu haben. Ob Trumps Berater genug Zeit haben, ihn über Deepfakes aufzuklären, bevor er den roten Knopf drückt? Stimmungsmache mit gefälschten Videos ist bereits Realität: Eine belgische Partei hat am Sonntag einen Trump-Fake in sozialen Medien verbreitet, in dem der Präsident Belgien vermeintlich dazu auffordert, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. Experten warnen vor einer Ära der Desinformation. Aviv Ovadya, der bereits die Fake-News-Flut im US-Wahlkampf vorausgesagt hatte, sieht die Menschheit auf die "Infokalypse" zusteuern. Falschnachrichten überschwemmen das Netz, doch lange Zeit galten zumindest Videos als fälschungssicher. Jetzt muss man auch seinen Augen und Ohren misstrauen. Firmen überwachen Mitarbeiter Bei Amazon zu bestellen, ist bequem. Bei Amazon zu arbeiten, ist oft das Gegenteil. In den Logistikzentren wird jeder Handgriff gefilmt. Die Überwachung könnte künftig noch totaler werden: Anfang des Jahres bekam Amazon zwei Patente für ein Armband zugesprochen, das alle Bewegungen der Mitarbeiter minutiös verfolgt. Dank Ultraschall- und Funktechnologie soll das Armband immer wissen, wo sich die Hände des Trägers in Relation zum Inventar in den Regalen befinden. Vibrationen könnten dem Mitarbeiter signalisieren, dass er die falsche Ware verpackt. Amazon bestreitet, das Armband einsetzen zu wollen, um Angestellte zu überwachen. Es solle dazu dienen, Arbeitsabläufe der Logistikmitarbeiter zu vereinfachen - falls es überhaupt jemals zur Anwendung komme. Selbst wenn man Amazon glaubt, bleibt das Missbrauchspotenzial enorm. Millionen Menschen schuften in Schwellenländern im Akkord, um Smartphones zu bauen, die sie sich nie werden leisten können. Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechte sind für sie Fremdworte. Ihre Arbeitgeber fänden Überwachungs-Armbänder bestimmt praktisch. Die Menschen würden dadurch noch ein Stück weiter zu Robotern degradiert. Dass Länder wie China wenig Hemmungen kennen, was Überwachung angeht, zeigt ein aktuelles Beispiel. Eine Schule in der Stadt Hangzhou im Osten Chinas testet ein Gesichtserkennungsystem: Drei Kameras beobachten die Schüler und interpretieren deren Gesichtsausdruck. Wenn die Software glaubt, ein unaufmerksames Kind erkannt zu haben, wird der Lehrer benachrichtigt. "Seit die Kameras im Klassenzimmer hängen, traue ich mich nicht mehr, mich ablenken zu lassen", sagte ein Schüler. "Es ist, als ob mich unheimliche Augen ständig beobachteten." Dieser Text wurde zuerst am 19.05.2018 veröffentlicht. ### Zusammenfassung: Unternehmen überwachen Mitarbeiter und Maschinen entscheiden über Meinungsfreiheit. Vier Beispiele zeigen, dass technischer Fortschritt auch nach hinten losgehen kann.
Unternehmen überwachen Mitarbeiter und Maschinen entscheiden über Meinungsfreiheit. Vier Beispiele zeigen, dass technischer Fortschritt auch nach hinten losgehen kann.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/jahresrueckblick-kuenstliche-intelligenz-diese-technologien-koennen-angst-machen-1.3985146
Künstliche Intelligenz: Technologien, die Angst machen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Weihnachtszeit ist Geschenkezeit, und unter vielen Christbäumen lagen auch dieses Jahr neue Smartphones. Manche Menschen verkaufen ihre alten Geräte, andere verschenken oder verschrotten sie. Eins sollten Sie nicht vergessen: alle Daten darauf gründlich zu sichern und anschließend zu löschen. Denn nahezu jedes Handy enthält sensible Informationen, die nicht in die falschen Hände gelangen sollten. Backup erstellen Zuerst empfiehlt sich ein Backup, um die Daten auf dem alten Gerät nicht zu verlieren, etwa Fotos, Videos, Kontakte oder SMS. Falls Sie ein Google-Konto besitzen, nutzen Sie dafür am besten die Synchronisierung Ihres Accounts. Wenn Sie sich auf einem neuen Gerät mit ihren Nutzerdaten einloggen, können viele Daten automatisch wiederhergestellt werden. In den Einstellungen des Geräts sehen Sie unter "Konten" (bei einigen Herstellern und Android-Versionen kann die Bezeichnung geringfügig abweichen), welche Daten mit Ihrem Google-Account synchronisiert werden. Tippen Sie dazu auf Ihren Account und anschließend auf "Kontosynchronisierung". So werden viele, aber nicht alle App-Daten gesichert. Spezielle Backup-Apps sind oft umfangreicher, etwa das kostenlose Programm Helium. Es funktioniert auch ohne Google-Account. Noch mächtiger ist Titanium Backup. Dafür benötigen Sie aber sogenannte Root-Rechte. Das ist nur erfahrenen Nutzern zu empfehlen. Für manche Apps können Sie eigene Backups anlegen, etwa für den Chatverlauf von Whatsapp. Gehen Sie dazu in die Whatsapp-Einstellungen, wählen Sie "Chats" und anschließend "Chat-Backup". Auch die Nachrichten anderer verschlüsselter Messenger wie Threema oder Signal lassen sich über die jeweiligen App-Einstellungen exportieren und auf einem neuen Smartphone einspielen. ### Zusammenfassung: Wer ein altes Android-Smartphone verkauft, sollte darauf achten, alle Daten sicher zu löschen. Mit dieser Anleitung vermeiden Sie, dass Fotos und Nachrichten in die falschen Hände geraten.
Wer ein altes Android-Smartphone verkauft, sollte darauf achten, alle Daten sicher zu löschen. Mit dieser Anleitung vermeiden Sie, dass Fotos und Nachrichten in die falschen Hände geraten.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/smartphone-android-daten-1.3803235
Android: So löschen Sie Daten von alten Smartphones
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Eine 1-Cent-Münze neben einer eSim. Künftig soll der Chip im Gerät fest verbaut sein und die herkömmlichen SIM-Karten ersetzen. Das vereinfacht für Nutzer den Kartentausch und hat auch für Handyhersteller Vorteile. Mini, Micro oder Nano? Beim Handywechsel standen Kunden in den vergangenen Jahren immer wieder vor der Frage, welche Größe die zum Gerät passende SIM-Karte hat. Wer zum Beispiel vom iPhone 4 zum iPhone 5 wechselte, benötigte für das ältere Modell die mittelkleine Micro-SIM, für das neuere die 3,2 Millimeter schmalere Nano-SIM. Meistens blieb dann nichts anderes übrig als beim Mobilfunkanbieter eine neue Karte zu bestellen und zu warten. Alternativ konnten Kunden - auf eigenes Risiko - selbst zur Schere greifen, um die Karte passend zuzuschneiden. Solche Umstände soll die neue eSIM verhindern. Was ist die eSIM? Die eSIM soll die klassischen SIM-Karten in jeglichen Formaten ersetzen. Stattdessen verbauen die Hersteller künftig den Chip, der einen Nutzer im Mobilfunknetz authentifiziert, fest im Gerät. Das "e" steht für "embedded" (deutsch: integriert) und nicht etwa für "Elektro" wie in E-Auto oder "electronic" wie in E-Mail. Die Nutzerdaten werden als Profil auf der eSIM gespeichert. Dabei kann dasselbe Profil auf mehreren der fest verbauten Chipsverwendet werden. Das ermöglicht es, auch andere smarte Geräte über denselben Handyvertrag miteinander zu vernetzen. Davon profitieren schon jetzt Smartwatches, aber auch Autos und smarte Fahrrad-Gadgets, die alle auf GPS-Daten angewiesen sind. Mittlerweile bieten in Deutschland alle drei deutschen Netzbetreiber die eSIM an. Nach der Telekom und Vodafone steht die neue Technologie auch für Kunden von Mobilfunkanbietern von Telefónica zur Verfügung, darunter O2, Blau und Ay Yildiz. Was sind die Vorteile einer integrierten SIM-Karte? Neben den Problemen mit den unterschiedlichen Formaten der SIM-Karten fällt auch der umständliche Kartentausch als solches weg. Nutzer bekommen von ihrem Mobilfunkanbieter etwa einen QR-Code, über den auf der eSIM ein Profil für sie angelegt wird. In diesem sind die Nutzerdaten für den jeweiligen Netzbetreiber gespeichert. Technisch ermöglicht der fest verbaute Chip mehrere Profile von verschiedenen Betreibern. Die Technologie vereinfacht ebenfalls die Einrichtung desselben Profils auf mehreren Geräten (genannt: Multi-SIM). Auf Auslandsreisen müssen Kunden keine SIM-Karte mehr kaufen, sondern können recht einfach ein neues Profil auf ihr Gerät spielen. Für Handyhersteller bietet die eSIM ebenfalls Vorteile: Im Inneren der Geräte ist mehr Platz für andere Bauteile, es fällt zudem mit dem Kartenschlitz ein sehr fehleranfälliges Teil weg. Welche Nachteile gibt es? Häufig werden fest verbaute Teile in Geräten kritisiert. Aber zum Beispiel im Gegensatz zu fest verbauten Akkus entgeht Nutzern bei der eSIM nichts, weil sie den Chip nicht austauschen können. Theoretisch können Kunden künftig viel einfacher ihre Mobilfunkanbieter wechseln. Allerdings schränken die Anbieter diese Möglichkeit ein. Wie das Tech-Portal Golem berichtet, lassen sie nur ein aktives Profil pro eSIM zu. Dabei wären mehrere Profile pro Chip technisch möglich. Wer ein anderes Netz nutzen möchte, muss das Profil wechseln. In den USA drängen die Netzbetreiber AT&T und Verizon sogar auf einen sogenannten Netlock. Damit sind Kunden mit ihrem Gerät an einen Anbieter gebunden. Kein nachteil, aber eine Einschränkung: Derzeit gibt es nur wenige Geräte, die den Chip bereits verbaut haben. Für welche Geräte ist eine eSIM bereits verfügbar? Auf dem deutschen Markt sind bisher nur einige Smartwatch-Modelle mit einer eSIM kompatibel. Für Handys gibt es den Chip für das Google Pixel 3 und das Pixel 3 XL sowie für die iPhone-Modelle XS, XR und XS Max. Während Nutzer der neuen iPhones parallel eine Nano-SIM-Karte und eine eSIM nutzen können (genannt: Dual-SIM), um zum Beispiel unter zwei Telefonnummern erreichbar zu sein, ist das mit den Google-Handys nicht möglich. Was ändert sich für den Nutzer? Erst einmal wenig. Eine eSIM beherrscht dieselben Funktionen einer herkömmlichen SIM-Karte, in dem Profil sind dieselben Daten gespeichert. Rufnummernmitnahme beispielsweise oder Roaming wird es weiterhin geben. Zudem liefern die Mobilfunkanbieter selbst bei den oben genannten Geräten standardmäßig eine Plastik-SIM-Karte mit. Es wird also noch dauern, bis sich der fest verbaute Chip durchsetzt. ### Zusammenfassung: Seit kurzem brauchen Kunden nicht mehr zwingend die herkömmliche Plastikkarte im Handy. Das sind die Vor- und Nachteile.
Seit kurzem brauchen Kunden nicht mehr zwingend die herkömmliche Plastikkarte im Handy. Das sind die Vor- und Nachteile.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/esim-telekom-vodafone-o2-vorteile-nachteile-1.4263482
eSIM: Vorteile und Nachteile
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Zu den Bildern dieses Jahres gehört der unfreiwillige Washington-Besuch eines Mannes, den die Welt bis dahin nur als jungenhaften Unternehmenslenker in T-Shirt, Jeans und Turnschuhen gekannt hatte. Es wirkte beinahe putzig, wie er da saß in seinem blauen Maßanzug, umgeben von streng drein blickenden älteren Mitbürgern, die in ihrer Mehrheit zwar wenig mit Algorithmen anfangen können, aber dennoch die Macht haben, selbst einen Milliardär wie Mark Zuckerberg, 34, vor den Kongress zu laden. Die Botschaft, die sich die Senatoren von den Bildern erhofften, war klar: Hier holen sich die Politik und der Rechtsstaat jene Macht und Autorität zurück, die sie durch den kometenhaften Aufstieg von Technologiekonzernen wie Facebook, Google, Amazon und Twitter zeitweise verloren hatten. Tatsächlich? Richtig ist, dass die Tech-Riesen das mit Abstand schwierigste Jahr hinter sich haben, seit sie vor über einem Jahrzehnt auf der Bildfläche erschienen: Ausspionieren der Nutzer, Verbreitung von Hassbotschaften, Steuervermeidung, Monopolbildung, Aktienkursverluste in teils dreistelliger Milliardenhöhe - die Liste der Skandale und schlechten Nachrichten ist so lang, dass die Öffentlichkeit zeitweise kaum Schritt halten konnte. Erst diese Woche wurde bekannt, dass der gerade in Deutschland so beliebte Mitteilungsdienst Whatsapp - wie der Fotodienst Instagram ein Teil von Facebook - in großem Stil zur Verbreitung von Kinderpornografie genutzt wird. Die Streamingdienste Netflix und Spotify, aber auch Amazon oder Microsoft durften laut New York Times sogar private Nachrichten von Facebook-Nutzern lesen und hatten weitreichenden Zugriff auf Daten, weil Zuckerbergs Manager glaubten, davon profitiere auch das eigene Unternehmen. Politiker mögen die sozialen Medien - weil sie dort Stimmung machen können Kein Wunder also, dass der politische Druck wächst und immer öfter von strikter Regulierung, neuen Steuern, gar Zerschlagung die Rede ist, in den USA und - noch deutlich lauter - in Europa. Allein: Viel passieren wird wohl auch 2019 nicht. "Die Aufsichtsbehörden in den USA haben keinerlei Neigung, allzu strenge Regeln zu setzen, schließlich will niemand amerikanische Firmen außer Landes treiben", sagt Jennifer Grygiel, Dozentin für Kommunikation und Soziale Medien, an der Universität von Syracuse. Zudem hätten weltweit Politiker die sozialen Medien als ideale Plattform entdeckt, um Stimmung zu machen und Stimmen zu sammeln. Dass die US-amerikanische oder irgendeine andere Regierung das Geschäftsmodell der Konzerne tatsächlich im Kern antastet, ist und bleibt deshalb unwahrscheinlich. Wenn es überhaupt irgendwo Ernst zu nehmende Aktivitäten gibt, dann in Europa. Gegen Facebook etwa ermittelt seit fast drei Jahren das deutsche Bundeskartellamt. "Wir arbeiten mit Hochdruck an dem Fall und machen laufend Fortschritte. Anfang kommenden Jahres werden wir eine Entscheidung verkünden", sagt Andreas Mundt, der Präsident der Behörde. Bei den Untersuchungen, die in Absprache mit den Wettbewerbshütern in Brüssel laufen, wird konkret geprüft, ob Facebook seine marktbeherrschende Stellung dazu missbraucht, um an möglichst viele Nutzerdaten zu kommen und diese dann zum eigenen Vorteil zusammenzuführen. Das wiederum würde den Wettbewerb beeinflussen. Dass es dafür konkrete Hinweise gibt, hat das Kartellamt bereits bestätigt. Am Ende könnte Mundts Behörde den Konzern per Verfügung dazu zwingen, solche Praktiken abzustellen - durch eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen etwa oder durch andere Vorkehrungen. Derzeit laufen offenbar noch letzte Gespräche mit Facebook, ob die kritisierten Praktiken freiwillig geändert werden können. Da es sich um ein sogenanntes Missbrauchsverfahren handelt, kann am Ende aber kein Bußgeld verhängt werden. "Die Korrektur der wettbewerbsfeindlichen Teile von Geschäftsmodellen muss unser Ziel sein. Gerade die großen Internetunternehmen müssen dann ihr Verhalten ändern", sagt Mundt, der sich zum möglichen Ausgang des Facebook-Verfahrens nicht äußern will. Durch die Digitalwirtschaft werde "eine neue ökonomische Ordnung" begründet, für die sich auch die Behörden wappnen müssten. Daher nehme die Digitalwirtschaft einen immer größeren Raum der Arbeit ein. "Das Kartellamt plant Vieles im kommenden Jahr, besonders im Digitalbereich. Ich habe eine klare Vorstellung von unserer digitalen Agenda", so Mundt. Die Verfahren seien allerdings langwierig, da jede Entscheidung so wasserdicht sein müsse, dass sie am Ende auch vor Gericht Bestand haben kann. Nicht nur Facebook, auch andere große Internetunternehmen haben die Kartellbehörden in Europa inzwischen ins Visier genommen. Die EU-Kommission ist gleich mehrfach gegen Google vorgegangen, unter anderem wegen des Android-Betriebssystems für Mobilfunkgeräte. Bußgelder in Milliardenhöhe wurden verhängt. In Deutschland hat das Bundeskartellamt Verfahren gegen Hotelbuchungsportale wie HRS oder Booking geführt und ihnen sogenannte Best-Preis-Regeln untersagt. Danach mussten Hoteliers ihre günstigesten Preise etwa immer bei Booking anbieten - das behindert laut Kartellamt den Wettbewerb. Auch Amazon, der größte Onlinehändler der Welt, wird sowohl in Brüssel als auch in Bonn genau darauf hin überprüft, ob eine mögliche marktbeherrschende Stellung missbraucht wird. Und die EU verfügt zudem - anders als die USA - mit der Datenschutz-Grundverordnung inzwischen auch über ein einigermaßen wirksames Instrument zum Schutz der Privatsphäre. So richtig in ihren Grundfesten erschüttern aber konnten die Behörden vor allem die Großkonzerne bisher nicht. Milliardenstrafen zahlen die Unternehmen aus der Portokasse, und so einig sich Politiker, Parteien und Regierungen in ihrer Kritik an Facebook, Google oder Amazon auch sein mögen, so unterschiedlich sind ihre Motive und Ziele. Das zeigt schon die inneramerikanische Debatte. So klagen etwa die Demokraten, dass die Präsidentschaftswahl von 2016 mit Hilfe der sozialen Medien aus dem Ausland beeinflusst wurde. Zugleich haben sie aber große Beißhemmungen gegenüber den Tech-Konzernen, weil deren Manager und Beschäftigte ihnen mehrheitlich politisch nahe stehen. Genau das wiederum werfen die Republikaner den Firmen vor - obwohl keine US-Partei so von den sozialen Medien profitiert wie die des Donald Trump: Denn auch wenn die Chefs von Facebook, Google und Twitter in gesellschaftspolitischen Fragen wie Zuwanderung oder Homoehe liberal sein mögen, hält sie das nicht davon ab, in großem Stil rechte und rechtsextreme Inhalte über ihre Plattformen zu verbreiten, wenn ihnen das Geld bringt. Tatsache ist: Kein anderer aktiver US-Politiker kommt wie Präsident Trump auf 56 Millionen Follower - und verbreitet zugleich so viele Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien wie der Twitterer-in-Chief. Angesichts der vielen Skandale und der Lernunfähigkeit der Konzerne wäre eine globale Debatte über strikte gemeinsame Regeln, ja, im Einzelfall vielleicht gar über Zerschlagung, dringend geboten. Vor allem Facebook sei zwar "nicht zu groß, um zu scheitern", so Timothy Wu, Rechtsprofessor an der New Yorker Columbia-Universität, mit Blick auf die Bankendebatte des vergangenen Jahrzehnts. "Sie sind aber zu groß, um sie weiter zu tolerieren." Ähnlich sieht das Jeff Chester, Chef des Zentrums für digitale Demokratie, einer US-Datenschutzorganisation. Statt sich zu reformieren, hielten die Unternehmen die Politik nur hin und weiteten die Datensammelei sogar noch aus, klagt er. Die Probleme sind mittlerweile so groß, dass nach Ansicht von Kommunikationsexpertin Grygiel selbst die Zerschlagung eines Konzerns nicht reichen würde. "Wir müssen das gesamte Internet wieder dezentralisieren", sagt sie. "Die Unternehmen haben das Netz privatisiert - zum Schaden der Meinungs-, Ideen- und Redefreiheit." Um welche Dimension es geht, machte jüngst Bob Goodlatte deutlich, der Vorsitzende des Justizausschusses im US-Repräsentantenhaus, wo Google-Chef Sundar Pichai Rede und Antwort stehen musste: "Google", so Goodlatte, "ist in der Lage, so viele Daten über seine Nutzer zu sammeln, dass selbst die NSA vor Scham rot würde." ### Zusammenfassung: US-Konzerne wie Facebook und Google sammeln Daten über die Menschen und werden dabei immer mächtiger. Wie kann sich etwas ändern?
US-Konzerne wie Facebook und Google sammeln Daten über die Menschen und werden dabei immer mächtiger. Wie kann sich etwas ändern?
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-google-macht-wettbewerb-europa-1.4262647
"Google und Facebook: ""Die NSA würde rot vor Scham"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Chipkonzern Qualcomm hat in seinem Patentstreit mit Apple ein Verkaufsverbot für mehrere iPhone-Modelle in Deutschland erstritten. Das Landgericht München stellte am Donnerstag fest, dass Apple ein Qualcomm-Patent verletzt habe. Qualcomm kann das Urteil vorläufg vollstrecken, allerdings muss das Unternehmen dazu eine Sicherheitsleistung von 668,4 Millionen Euro hinterlegen. Diese Summe wurde für jedes der zwei Verfahren festgesetzt, in denen es jeweils um eine andere Patentnummer geht. Betroffen sind die Modellreihen iPhone 7 und 8 sowie das iPhone X aus dem vergangenen Jahr. Die aktuellen Modelle iPhone XS und XR sind nicht betroffen. Apple soll auch Schadenersatz an Qualcomm zahlen. Qualcomm ist vor allem bekannt als Anbieter von Prozessoren und Funkchips, beansprucht aber auch die Erfindung vieler anderer Technologien in Smartphones für sich. Das Unternehmen erzielte nun in München seinen ersten größeren Erfolg in dem weltweit ausgetragenen Streit mit Apple. Der iPhone-Konzern hatte bis zuletzt erklärt, sich nicht auf einen Vergleich einlassen zu wollen. Apple erklärte, man sei von dem Urteil "enttäuscht", und kündigte an, Berufung einzulegen. Während des Berufungsverfahrens werden nach Angaben eines Apple-Sprechers die iPhones 7 und 8 nicht in den 15 Apple Stores in Deutschland verfügbar sein. Alle Modelle seien aber weiterhin an 4300 anderen Standorten in Deutschland erhältlich. Zahlt Qualcomm die Sicherheit, kann das Vekraufsverbot schon greifen, bevor in der Berufung ein Urteil fällt. Qualcomm hatte vor der Entscheidung erklärt, ein eventuelles Verkaufsverbot schnell umzusetzen. Zwar war zu dem Zeitpunkt noch nicht die erhebliche Sicherheitsleistung bekannt. In Branchenkreisen wurde aber davon ausgegangen, dass der Konzern die erforderliche Summe zügig aufbringen werde, um das Verkaufsverbot auszulösen. Darum geht es bei dem Streit zwischen Qualcomm und Apple Bei dem Patent geht es um Technologie, die den Stromverbrauch von Telekommunikations-Chips anpasst, damit der Akku länger hält. Aus Sicht von Qualcomm ist es nicht möglich, dieses Patent durch eine Software-Änderung zu umgehen. Das entsprechende Bauteil für die in Deutschland verkauften iPhones stellt die US-Firma Qorvo her. Diese verweist darauf, dass sie für das sogenannte envelope tracking eine eigene Lösung verwende, die Qualcomms Patent nicht verletze. "Die Kammer hat nicht aufgeklärt, wie genau die technische Ausgestaltung dieses Chips ist", sagte der Vorsitzende Richter Matthias Zigann. "Wenn die Verteidigung nur dadurch geschehen kann, dass man ein Geheimnis offenbart", müsse man es entweder offenlegen - und dann sei es kein Geheimnis mehr. "Oder man offenbart das Geheimnis nicht und verliert dann möglicherweise den Prozess, wie auch heute geschehen." Das Gericht entschied also anhand von Qualcomms Darstellung der eingesetzten Technik in den Apple-Geräten. Mehr als ein Dutzend Verfahren in Deutschland Qualcomm klagt gegen Apple in Deutschland in mehr als einem Dutzend Verfahren in München und Mannheim. Bisher wurde ein Verfahren ausgesetzt, in einem wurde die Qualcomm-Klage abgewiesen. Der Streit begann, als Apple Qualcomm verklagte, weil der Chipkonzern angeblich zu hohe Gebühren für die Nutzung seiner Patente verlange. Apple argumentiert, Qualcomm wolle keinen Festpreis, sondern einen Anteil am Verkaufspreis der Geräte haben. So versuche er, auf ungerechtfertigte Weise von Apples eigenen Innovationen zu profitieren. Qualcomm bekommt seitdem kein Geld mehr von den iPhone-Auftragsfertigern. Im Gegenzug wirft das Unternehmen Apple die Verletzung diverser Patente vor. Weltweiter Streit zweier Unternehmen In China erreichte Qualcomm auf Basis von zwei Software-Patenten vor einigen Wochen ein Verkaufsverbot für mehrere Modelle vom iPhone 6 bis zum iPhone X aus dem vergangenen Jahr. Apple setzte den Verkauf jedoch fort und verweist darauf, dass das Patent durch ein Software-Update nicht verletzt werde. Die Unternehmen streiten unter anderem auch in den USA. Apple und mehrere iPhone-Auftragsfertiger werfen Qualcomm vor, durch zwielichtige Wettbewerbspraktiken überhöhte Lizenzgebühren kassiert zu haben. Die Hersteller, unter anderem der iPhone-Zulieferer Foxconn, wollen in den USA neun Milliarden Dollar von Qualcomm einklagen, der Prozess soll Mitte April beginnen, sagte Kläger-Anwalt Theodore Boutrous diese Woche. Bei dem Betrag handele es sich hauptsächlich um die Lizenzgebühren in Höhe von fünf Prozent vom Gerätepreis für mehrere Jahre. Die Hersteller müssten doppelt bezahlen, einmal für die Chips und dann für die Technologie darin, sagte Boutrous. Es sei eine "Steuer auf Innovationen". Der Chipkonzern versuche, mit "trivialen Klagen auf der Peripherie" davon abzulenken, dass sein Geschäftsmodell unter Druck stehe, um so Apple und die Fertiger zu einem Vergleich zu zwingen. In den USA soll im Januar auch ein Prozess zu einer Klage der US-Handelsbehörde FTC gegen die Qualcomm-Praktiken beginnen. Qualcomm hat zudem mit finanziellen Einbußen zu kämpfen, weil große iPhone-Fertiger bereits 2017 die Lizenzzahlungen einstellten. ### Zusammenfassung: Der Chiphersteller Qualcomm hat Apple verklagt. Damit das Verbot greift, muss er mehr als eine halbe Milliarde Euro hinterlegen. Apple nimmt schon einmal zwei Modelle aus den Apple Stores.
Der Chiphersteller Qualcomm hat Apple verklagt. Damit das Verbot greift, muss er mehr als eine halbe Milliarde Euro hinterlegen. Apple nimmt schon einmal zwei Modelle aus den Apple Stores.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/apple-qualcomm-iphone-verbot-verkaufsverbot-urteil-1.4261684
Apple: Gericht erlässt Verkaufsverbot für iPhone 7 8 X
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ulrich Bartholmös saß auf dem Rennrad, als sein Arbeitgeber vernichtet werden sollte. Es war halb sechs Uhr morgens, sein Smartphone klingelte, er ging nicht ran. Dann klingelte das Telefon ein zweites Mal. Er sah, dass der Anruf von der Firma kam, hob ab und erfuhr von einem Totalausfall. Bartholmös ist IT-Sicherheitschef einer Digitalagentur, sie verwaltet Kunden-Webseiten und Datenbanken. Die Webseiten waren offline, mindestens eine Marketing-Datenbank komplett gelöscht. Ein Kunde der Firma ist Titelsponsor bei der Tour de France, die wenige Tage später beginnen sollte. Er habe gelernt, sich von Kunden anschreien zu lassen, sagt Bartholmös, als er die Geschichte im Juli 2017 erzählt, bei einem Treffen, wo Staatsanwälte mit dem Schwerpunkt Cyberkriminalität für ihre Arbeit werben. Die Staatsanwälte sagen: Hacker machen Fehler, Hacker können erwischt werden. Wichtig sei, dass eine Anzeige gestellt wird. Bartholmös stellte eine Anzeige. Der Prozess ist gewonnen, zu feiern gibt es nichts Anderthalb Jahre später sitzt Bartholmös im Amtsgericht in Böblingen, gerade hat der Richter ein Urteil gefällt, den Täter schuldig gesprochen. Bartholmös bittet darum, noch ein paar Momente in Ruhe gelassen zu werden. Er schaut in Richtung des Verurteilten, eines 26 Jahre alten Mannes. Bartholmös fixiert ihn mit seinem Blick, der Mann redet abwechselnd mit Polizisten und seinem Anwalt, lässt sich Handschellen anlegen und wird abgeführt. Bartholmös verlässt den Saal, der Prozess ist gewonnen, doch zu feiern gibt es wenig: 2,8 Millionen Euro Schaden, ein Mensch hinter Gittern und eine Firma, die gerade noch einmal davongekommen ist. Sie hat eine der gefährlichsten Arten von Hackerangriffen überstanden, mit der es Unternehmen weltweit zu tun haben: einen Angriff durch Innentäter. Der verurteilte junge Mann ist ein Ex-Mitarbeiter von Bartholmös. Ist von Cyberangriffen die Rede, vermutet die Öffentlichkeit dahinter in aller Regel wildfremde Menschen oder Hacker im Staatsauftrag. Dabei geht von Innentätern eine größere Gefahr aus, da ihre Angriffe "größere Aussicht auf Erfolg" haben, wie es das für IT-Sicherheit zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) formuliert. Denn der Angreifer habe "bereits Zugang zu internen Ressourcen einer Organisation und (könne) so Schutzmaßnahmen und Schwachstellen über einen langen Zeitraum analysieren". Auch der Ex-Mitarbeiter von Bartholmös hatte Zugang zu internen Ressourcen. Während des Prozesses schweigt der Mann. Ein IT-Forensiker, der den Angriff technisch analysiert hat, geht aber davon aus, dass er für die Attacke einen Account benutzte, der vor Jahren angelegt, aber nie verwendet wurde. Er modifizierte ihn so, dass er sich über einen VPN-Zugang einloggen, also sich bequem von zu Hause aus in das Firmennetz einwählen konnte. Dann schlummerte das Konto ungenutzt ein halbes Jahr vor sich hin. In dieser Zeit wurde dem Mitarbeiter gekündigt, es gab einen Aufhebungsvertrag und eine Abfindung. Um 2:37 Uhr in der Nacht vom 25. auf den 26. Juni startete er den Angriff in zwei Wellen. "Wir befanden uns vollkommen im Blindflug" Zu Beginn des Angriffs - IT-Sicherheitschef Bartholmös sitzt noch auf seinem Rennrad - werden alle Daten auf den Servern überschrieben, die Konfigurations-Dateien werden gelöscht. Schnelles Reagieren ist ausgeschlossen, da die Zugänge der Administratoren entfernt wurden. "Wir befanden uns vollkommen im Blindflug", wird Bartholmös später im Zeugenstand sagen. 60 Kunden werden informiert, zu diesem Zeitpunkt ist noch unklar, wie systematisch der Hacker vorgegangen ist. Eine externe Firma wird hinzugezogen, sie analysiert die IT-Systeme. Die Spuren, die der Hacker hinterließ, zeigten, dass sich die Person sehr gut im System auskannte. "Der Täter bewegte sich virtuos im System", fasst es die Staatsanwaltschaft zusammen. Normalerweise schauen sich Hacker zunächst in Netzwerken um. Sie analysieren, wie das Netzwerk aufgebaut ist, welche Berechtigungen sie haben und wo wichtige Daten liegen könnten - sie sind schließlich zum ersten Mal im Unternehmensnetz. Nicht so in diesem Fall. Der Täter kannte das System genau und wusste, wo er hin musste. Der erste Angriff richtete großen Schaden an, doch Bartholmös hatte Back-ups der Daten auf alten Bandlaufwerken, die Prozesse können wiederhergestellt werden. Doch dann beginnt ein paar Tage später die zweite Attacke: Der Mailverkehr wird ausgeschaltet, die Web-Auftritte werden auf eine Porno-Seite umgeleitet. Technisch ist dieser Angriff nicht besonders ausgefeilt, aber er verunsichert die Mitarbeiter und erweckt zumindest kurzzeitig das Gefühl, erneut die Kontrolle zu verlieren. Ein reiner Indizienprozess Der Tatverdacht fiel schnell auf den Angeklagten, da die Angriffe von Accounts gestartet wurden, die er angelegt hatte. Doch glasklare Beweise fehlen. Der Prozess, der gegen den Angeklagten geführt wird, basiert auf Indizien. Zwar weiß man in diesem Fall, dass es sich um einen Innentäter gehandelt haben muss, um einen Administrator, aber davon gibt es mehrere. Ein paar von ihnen können ausgeschlossen werden, aber eben nicht alle. Wie also hat man den Angreifer überführt? Bei dem Angeklagten habe es sich nicht um einen "High-Class-Hacker" gehandelt, führt der Staatsanwalt in seinem Plädoyer aus. Ihm unterliefen also Fehler. Als die Polizei seine Wohnung durchsucht, findet sie einen Rechner, auf dem sie eine Verzeichnisstruktur rekonstruieren können. Es sind Ordner mit Namen wie "Mitarbeitergespräche" und "Verträge". Jemand hatte von diesem Rechner aus auf Daten zugegriffen, die auf den Firmenservern lagen. Für die Staatsanwaltschaft ist dies "der große Fehler", der dem Angeklagten unterläuft. Er griff außerdem ausschließlich auf Dateien zu, die während seiner Zeit in der Firma schon vorhanden waren. Neuere Dateien, die ihm also unbekannt waren, ignorierte er. Den Richter haben die Staatsanwälte mit ihren Argumenten überzeugt. Er verurteilt den 26-Jährigen zu drei Jahren und drei Monaten: Computersabotage in besonders schwerem Fall. Der Angeklagte wird Berufung einlegen. ### Zusammenfassung: Serverdaten gelöscht, Webseiten offline, keine schnelle Reaktion möglich. Ein Fall aus Baden-Württemberg zeigt, wie schnell ein mittelständisches Unternehmen an den Rand seiner Existenz gebracht werden kann.
Serverdaten gelöscht, Webseiten offline, keine schnelle Reaktion möglich. Ein Fall aus Baden-Württemberg zeigt, wie schnell ein mittelständisches Unternehmen an den Rand seiner Existenz gebracht werden kann.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/it-sicherheit-innentaeter-hacker-1.4260798
Innentäter: Wenn der Admin die Firma zerstören will
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Aller Amfang ost schwer, erdt recht mir dem Yiga Book." Der erste Versuch, mit zehn Fingern und ohne Rechtschreibprüfung zu tippen, endet mit fünf Fehlern. Später wird es besser, aber dieser Testbericht, zu großen Teilen auf der Tastatur des Lenovo Yoga Book C930 geschrieben, nimmt trotzdem mehr Zeit in Anspruch als mit einem anderen Gerät. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Tastatur bleibt auch nach mehreren Stunden gewöhnungsbedürftig. Vor allem aber ist das Yoga Book ein Gerät, das sich am besten mit einem Wort beschreiben lässt, das Tech-Unternehmen allzu gern verwenden: einzigartig. Lenovo wollte die eierlegende Wollmilchsau erschaffen - das Gadget, das alles kann und für jede Situation gerüstet ist. Das Yoga Book soll Laptop, Tablet, Zeichenblock und E-Reader in einem sein. Der erste Eindruck Die erste Begegnung mit dem Yoga Book nimmt vieles weitere vorweg: ein Wow-Effekt, gefolgt von Ernüchterung. Optisch und haptisch macht das Gerät einiges her. Es ist nicht viel dicker als ein Smartphone und wiegt mit knapp 800 Gramm kaum mehr als ein dicker Notizblock. Das Yoga Book wird seinem Namen gerecht: ein ultraflexibles Convertible, ein Gerät also, das sich aufklappen (Laptop), umklappen (Tablet) und als eine Art Zelt aufstellen lässt, zum Beispiel um Videos anzuschauen. Doch schon beim Öffnen beginnen die Probleme. Der Spalt zwischen Tastatur und Display ist zu schmal, um es wie einen gewöhnlichen Laptop aufzuklappen. Eigentlich soll das Gerät von selbst aufspringen, wenn man "anklopft", indem man zweimal mit den Fingerknöcheln auf den Deckel pocht. Eine nette Idee, doch der Mechanismus hat seine Tücken. Wer mehrfach und mit zunehmender Verzweiflung auf seinem teuren High-Tech-Spielzeug herumhämmert und von den Mitreisenden im Zug mitleidige Blicke erntet, wünscht sich einen stinknormalen Klappdeckel zurück. Zum Glück bietet Lenovo Nutzern ohne langen Fingernägeln eine Alternative: Langes Drücken der seitlichen Lautstärketaste löst denselben Effekt aus. Das erregt zwar nur halb so viel Aufsehen, funktioniert aber zuverlässiger. Die ... Tastatur? Einmal geöffnet, wird das Yoga Book erst recht eigenwillig. Es besitzt zwei Displays, aber keine Tastatur. Wo bei normalen Laptops die Tasten sind, hat Lenovo einen E-Ink-Bildschirm platziert, der sonst bei Lesegeräten wie Kindle, Kobo und Tolino zum Einsatz kommt. Bei Bedarf wird darauf ein Tastatur-Layout eingeblendet. Jedes Tippen quittiert das Gerät mit kurzem Aufleuchten und einem Vibrationseffekt, die das Gefühl simulieren sollen, ein mechanisches Keyboard mit echtem Tastenhub zu bedienen. Detailansicht öffnen Lenovos Yoga Book mit und ohne ausgeklappte Tastatur. (Foto: Lenovo) Eine Stichprobe mit fünf Personen ergibt: Vor allem für Zehnfingerschreiber ist die Umstellung groß, da sie die Fingerspitzen nicht ablegen können, ohne ungewollte Tastendrücke auszulösen. Wer mit dem Vier-Finger-Suchsystem tippt, kommt besser zurecht. Alle Testpersonen waren sich einig: Für E-Mails und kurze Texte reicht die Tastatur aus. Einen Roman will darauf niemand schreiben. Natürlich haben die digitalen Tasten auch Vorteile. Zum einen lässt sich beliebig zwischen verschiedenen Spracheinstellungen wechseln. Wer sowohl deutsches als auch US-Layout benötigt, wird das zu schätzen wissen. Zum anderen dient der zweite Bildschirm eben nicht nur als Tastatur, sondern auch als Anzeige für Dokumente und E-Books. Die E-Ink-Technologie schont Augen und Akku, derzeit gibt es aber noch eine große Einschränkung: Bislang stellt das Display ausschließlich PDF-Dokumente dar. Anfang 2019 soll das Yoga Book lernen, mit den verbreiteten E-Book-Formaten Mobi und Epub umzugehen. Bis Lenovo das versprochene Software-Update freigibt, ist das Gerät kein Kindle-Konkurrent. Das Display Abgesehen von der E-Ink-Tastatur, ist das Yoga Book ein schickes, flaches Convertible. Das Haupt-Display misst 10,8 Zoll, auf denen es 2560 x 1600 Pixel darstellt. Es spiegelt und ist nicht außergewöhnlich hell, eignet sich aber für den Einsatz im Freien, solange die Sonne nicht direkt auf dem Bildschirm scheint. Der Touchscreen lässt sich nicht nur mit den Fingern bedienen, sondern auch mit dem Bluetooth-Stift, den Lenovo bei den beiden teureren Modellen mitliefert. Der Stift funktioniert auch auf dem sekundären Display, wobei Schreiben und Zeichnen dort ähnlich gewöhnungsbedürftig sind wie Tippen, weil die E-Ink-Technologie alle Eingaben leicht verzögert. Die Leistung Wer Bilder und Videos bearbeiten will, wird mit dem Yoga Book nicht glücklich. Die meisten modernen Spiele starten erst gar nicht. Fotografen und Gamer nutzen allerdings ohnehin andere Geräte. Für die meisten Alltagsaufgaben reichen der energiesparende Intel-Prozessor und die vier Gigabyte Arbeitsspeicher aus. Viele geöffnete Browsertabs und hochauflösende Videos bringen das Yoga Book aber an seine Leistungsgrenze. Lenovo verzichtet auf einen Lüfter, dementsprechend arbeitet das Gerät nahezu lautlos. Trotzdem wird es selten bedenklich warm und benötigt keine Abkühlpausen. Der Akku hält bei normaler Nutzung etwa einen Arbeitstag durch. Maximale Displayhelligkeit, hohe Prozessorauslastung und ständig aktive Wlan- und Bluetooth-Verbindungen reduzieren die Laufzeit auf drei bis fünf Stunden. Die Anschlüsse Wer schmal sein will, muss Verzicht üben: Das Yoga Book spart an den Ein- und Ausgängen. Für mehr als zwei USB-C-Anschlüsse war kein Platz mehr. Wer Beamer, Festplatten oder normale USB-Sticks anschließen will, benötigt Adapter. Immerhin hat Lenovo noch einen Steckplatz für Micro-SD-Karten untergebracht, mit denen sich der interne Speicher erweitern lässt. Das teuerste Modell nimmt außerdem eine Nano-Sim-Karte auf, mit der das Yoga Book mobile Daten empfangen kann. Der Preis und das Fazit Schon die Einstiegsversion mit Intel-m3-Prozessor und 128-GB-SSD kostet mehr als 1100 Euro. Für die Varianten mit Intel-i5-Prozessor und doppelter Festplattenkapazität verlangt Lenovo 1400 Euro (ohne LTE) bzw. 1600 Euro (mit LTE). Für die meisten Nutzer ist das zu viel Geld für ein Gerät, das nicht mehr ist als die Summe seiner Teile: ein hübscher Laptop mit mieser Tastatur, ein brauchbares Tablet, ein (noch) unbrauchbarer E-Reader. Selbst wenn Lenovo in ein paar Wochen die Unterstützung für weitere E-Book-Formate ausliefert, muss man sich beim Yoga Book auf viele Kompromisse einlassen. Wer ein Convertible und einen E-Reader separat kauft, zahlt weniger und erhält zwei spezialisierte Geräte, auf denen es sich besser tippen und angenehmer lesen lässt. Für Menschen, die viel unterwegs sind, Platz und Gewicht sparen müssen, viel mit Dokumenten arbeiten müssen oder diese gern handschriftlich mit Notizen versehen, bietet das Yoga Book echten Mehrwert. Manche Tech-Firmen wollen Probleme lösen, die es nicht gibt. Das Yoga Book ist mehr als eine verkopfte Idee, die an den Bedürfnissen der Nutzer vorbeikonstruiert worden ist. Wenn Lenovo die Tastatur weiterentwickelt und den Preis senkt, könnte der Nachfolger für breitere Zielgruppen interessant werden. ### Zusammenfassung: Laptop? Tablet? E-Reader? Das Yoga Book will alles auf einmal sein. Das Ergebnis fasziniert, aber die Tastatur nervt, und der Preis schreckt ab.
Laptop? Tablet? E-Reader? Das Yoga Book will alles auf einmal sein. Das Ergebnis fasziniert, aber die Tastatur nervt, und der Preis schreckt ab.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/lenovo-yoga-book-c930-test-1.4260797
Lenovo Yoga Book C930 im Test: Faszinierend und teuer
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es fällt erst einmal nichts in dieser Apotheke auf. Die üblichen Regale, die üblichen Medikamente. Aspirin, Voltaren, Hustenbonbons. Vorne dann drei blaue Kassen und eine Frau im weißen Kittel. Die Apothekerin scannt gerade ein Rezept für eine Creme mit dem Namen Advantan ein. Wirkstoff Methylprednisolonaceponat. Die blaue Kasse sollte dieses Rezept vergessen, sie sollte sich nicht mehr an den Namen des Kunden erinnern und auch nicht an sein Geburtsdatum. Doch die Kasse wird sich erinnern. Wer mit einem Rezept in diese Apotheke kommt, dessen Daten bleiben gespeichert. Die Inhaberin vermutet, dass viele Apotheken im Land das gleiche Problem haben, auch wenn sie vielleicht noch nichts davon wissen. Die Apothekerin nutzt ein Programm der Firma ADG, einem der größten Hersteller für Apotheken-Software in Deutschland. Ihre Vermutung legt den Verdacht nahe, dass Daten von Millionen Menschen unzulässig gespeichert werden - und die Apotheker wenig dagegen tun können. Es sind Vorwürfe, denen nun auch das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht nachgeht. Die Apothekerin mit den blauen Kassen kann nach einem halben Jahr noch immer nachsehen, welcher Kunde wann eine bestimmte Creme gekauft hat. Sie muss auf ihrem Computer nur den Namen eines Medikaments eingegeben und schon listet der Rechner alle Verkäufe der vergangenen Monate auf, mit Vorname, Nachname, Anschrift, Geburtsdatum und Krankenkasse. In einer Zeile steht dann zum Beispiel "Text: Hans Meier". Das Wort "Text" ist der Hinweis darauf, dass Hans Meier kein Kundenkonto hat, sondern sich die Kasse den Namen vom Rezept gespeichert hat - und Hans Meier davon vermutlich keine Ahnung hat. Der Softwarehersteller weist alle Schuld von sich Die Software von ADG soll Apothekerinnen wie Kristine Fritsch das Leben eigentlich einfacher machen. Doch als sie sich im Frühjahr dieses Jahres um die Einhaltung der neuen Datenschutzgrundverordnung kümmern wollte und ihre Kundenkonten durchging, fiel ihr auf, dass mit der Software etwas nicht stimmen könne - und sie viel mehr speichert als erlaubt ist. In ihrer Datei fand Fritsch, die eigentlich anders heißt, etwa 8650 Kunden. Ungefähr das Vierfache ihrer Stammkunden. Fritsch fragte sich, wem all die anderen Konten gehören. "Ich habe mich mit meinem Mitarbeiter kurz ins System reingehängt. Es war erschreckend einfach." Hinter dem Verkaufstresen sitzt gerade ein Professor aus Bamberg. Dominik Herrmann forscht und lehrt zu Datenschutz und Informationssicherheit. Heute will er herausfinden, ob Kristine Fritsch ihre Software überhaupt korrekt betreiben könnte. Nach kurzem Suchen im unverschlüsselten Apothekennetzwerk findet er ein Passwort für das Innerste der Software. Und dort: Kundendaten über Kundendaten, die eigentlich gelöscht sein sollten. Der Softwarehersteller ADG weist alle Schuld von sich: "Selbstverständlich können nicht (mehr) benötigte Daten auch von der Apotheke gelöscht werden, wobei jedoch ein abgestuftes Löschkonzept zum Tragen kommt", teilt das Unternehmen auf Nachfrage mit. Es bestünden "zahlreiche gesetzliche Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten für Apotheken", etwa aus dem Steuerrecht, der Arzneimittelsicherheit oder dem Betäubungsmittelgesetzt. Nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen würden die personenbezogenen Daten jedoch "irreversibel durch anonyme Daten überschrieben". Zwei Wege, um Kunden zu "löschen" - beide sind heikel Auf Bitten der Süddeutschen Zeitung untersuchte Dominik Herrmann dasselbe System in einer weiteren Apotheke. Auch dort stieß er auf mehrere, ähnlich fragwürdige Vorgänge. Es gebe zwei Wege, um Kunden zu "löschen". In Variante eins verschwinden die Kunden aus der Anzeige. Allerdings kann man sie mit einem Klick wieder zurückholen. In der zweiten, vermeintlich DSGVO-konformen Variante lassen sich die Kunden nicht reaktivieren. In der Datenbank bleiben sie aber trotzdem gespeichert. Als Kristine Fritsch die Apotheke von einer Vorgängerin übernimmt, fragt die bei ihren Kunden nach, ob sie Stammkunden bleiben wollen. Nur ein kleiner Teil stimmt zu. Die Firma ADG wird daraufhin beauftragt, die Datenbank entsprechend zu bereinigen. "ADG hätte die Aufgabe gehabt, die Datenbank ordentlich neu aufzusetzen", sagt Herrmann. "Das wäre aber ein erheblicher Programmieraufwand gewesen, um dem man sich gedrückt hat". Etwa 7000 versteckte Kunden ihrer Vorgängerin bekommt Frau Fritsch übermittelt, entgegen rechtlicher Bestimmungen. Die Software von ADG speichert viel mehr als sie sollte, sie erfasst zum Beispiel auch Daten von Kunden, die nur einmal vorbeikommen. Wird das Rezept beim Besuch der Apotheke eingescannt, passiert das mit einer Kamera, die den Text automatisch verarbeitet. Apothekern müssen die Adresse dann nicht mehr mit der Hand eintippen, doch die Informationen bleiben gespeichert. Möglicher Konflikt mit der DSGVO Die Kamera erfasst unter anderem die Pharmazentralnummer, die jedem Medikament zugeordnet ist, Vorname, Nachname, Anschrift, Geburtsdatum und Krankenkasse. Grundsätzlich müssen Apotheker solche Daten von Kassenpatienten erfassen, um die Medikamente abrechnen zu können. Die Apotheker scannen die Rechnungen separat ein und schicken sie an das Apotheken-Rechenzentrum. Dazu müssen die Informationen aber nicht in einer Datenbank gespeichert bleiben und solange die Kunden nicht zustimmen, dürfen sie das auch nicht. Die ADG-Software speichert die Daten offenbar trotzdem ab. Bernhard Witt, Experte für Datenschutz und Informationssicherheit, sieht hier einen Konflikt mit dem Prinzip der Datenminimierung der DSGVO, wonach so wenig wie nötig gespeichert werden soll. Vor allem, wenn Privatpatienten ihre Rezepte nur vorlegen und dann selbst bezahlen. Kristine Fritsch beschwerte sich wiederholt bei ADG und wandte sich an das Bayerische Landesamt für Datenschutz. Das Landesamt für Datenschutz beteuert, dass das Thema "sehr hoch aufgehängt" sei. Das Amt könne einen datenschutzkonformen Zustand der Software erzwingen, im Zweifel auch Bußgelder verhängen. Noch prüfe man die Darstellungen aller Beteiligten. Anfang 2019 gebe es Antworten. Ein Dreivierteljahr nach Einführung der DSGVO. ### Zusammenfassung: Eine Apothekerin schöpfte Verdacht: Eine weit verbreitete Software speichert offenbar ungefragt und unerlaubt Kundendaten. Den Vorwürfen geht nun die bayerische Datenschutzaufsicht nach.
Eine Apothekerin schöpfte Verdacht: Eine weit verbreitete Software speichert offenbar ungefragt und unerlaubt Kundendaten. Den Vorwürfen geht nun die bayerische Datenschutzaufsicht nach.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/datenschutz-verdacht-auf-unzulaessig-gespeicherte-kundendaten-in-apotheken-1.4261029
Apotheken: Verdacht auf unzulässig gespeicherte Daten
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Was weiß Amazon dank seiner "smarten" Sprachsoftware Alexa alles über seine Nutzer und wie geht der Konzern mit den vielen aufgezeichneten Sprachdateien um? Wie das Computermagazin c't in seiner neuesten Ausgabe aufdeckt, hat der US-Konzern Tondateien aus Bad und Schlafzimmer eines Nutzers aufgezeichnet und an eine fremde Person geschickt. Das sei ein Versehen, sagt Amazon. Die c't schreibt, ein Nutzer habe nach der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eine Selbstauskunft bei Amazon angefordert. Zwei Monate nach der Anfrage Anfang August habe er diese auch erhalten und zwar in Form eines Download-Links zu einer 100 MB großen Zip-Datei. In dem Datensatz befanden sich allerdings nicht nur seine getrackten Suchverläufe, sondern auch rund 1700 WAV-Dateien, also Sprach-Aufnahmen, und ein PDF mit Abschriften, was von diesen Sprachdateien Alexa offenbar verstanden hatte. Allerdings hatte der Nutzer nach eigenen Angaben überhaupt kein Alexa-fähiges Gerät zu Hause. Befehle an Dusch-Thermostat und Wecker aufgezeichnet Auf eine Nachricht an Amazon, dass er da offenbar Sprachnachrichten eines fremden Nutzers bekommen habe, bekam der Nutzer keine Antwort. Der Downloadlink zur Selbstauskunft funktionierte allerdings kurze Zeit später nicht mehr. Daraufhin wandte sich der Nutzer, der die Daten gespeichert hatte, an die Redakteure der c't. Diesen gelang es, den Alexa-Nutzer ausfindig zu machen, dessen Sprachnachrichten Amazon dem Unbefugten geschickt hatte. Die Software hatte zum Beispiel Befehle an Dusch-Thermostat und Wecker sowie Fahrplanabfragen aufgezeichnet und mit diesen auch Orte, Vornamen und in einem Fall einen Nachnamen. Die Redaktion kontaktierte daraufhin den Betroffenen. "Er schluckte hörbar, als wir ihm berichteten, welche seiner höchst privaten Daten Amazon.de an einen Fremden weitergereicht hatte", schreibt das Magazin. Die c't konfrontierte Amazon mit dem Fall, allerdings ohne zu erwähnen, dass die Betroffenen identifiziert und kontaktiert worden seien. Das Magazin wollte wissen, ob Amazon die Panne den Betroffenen und den Datenschutzbehörden gemeldet habe, wie es Pflicht wäre. Auf die Fragen ging Amazon nicht ein, das Unternehmen berief sich auf einen "menschlichen Fehler" und beteuerte, das Problem mit beiden Kunden geklärt zu haben. Man sei dabei, die entsprechenden Prozesse zu verbessern. Beide Betroffenen bekamen drei Tage nach der c't-Anfrage einen Anruf von Amazon-Mitarbeitern: Zu der Panne sei es gekommen, weil beide ungefähr zur selben Zeit eine DSGVO-Abfrage gestellt hätten. Amazon speichert Daten, um seine KI zu trainieren Tatsächlich erklärt Amazon in seinem Datenschutz-FAQ, dass die Sprachaufzeichnungen nicht zeitnah gelöscht, gepeichert werden, um Amazons künstliche Intelligenz kontinuierlich zu verbessern. Der Kunde könne die Aufzeichnungen jedoch überprüfen und einzeln oder auf einmal löschen. Allerdings ist die Frage, wer diese Option unter amazon.de/alexaprivacy kennt und nutzt. Zudem bleibt die Frage offen, ob diese Datenpanne tatsächlich einmalig war und ob die Datenschutzbehörden nun Sanktionen gegen Amazon ergreifen. Denn Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, Datenpannen innerhalb von 72 Stunden einer Aufsichtsbehörde zu melden. Bei einer Verletzung dieser Vorgaben können die Datenschutzbehörden ein Bußgeld verhängen. Nach den Regeln der DSGVO kann es bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes des Unternehmens betragen. Bei einem Jahresumsatz von 177,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 wäre das wohl eine Milliardensumme. ### Zusammenfassung: Wer Alexa nutzt, muss damit rechnen, dass seine Daten gespeichert werden. In mindestens einem Fall gab der Konzern Sprachaufzeichnungen weiter.
Wer Alexa nutzt, muss damit rechnen, dass seine Daten gespeichert werden. In mindestens einem Fall gab der Konzern Sprachaufzeichnungen weiter.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/amazon-alexa-datenskandal-dsgvo-1.4261117
Amazon verschickte intime Sprachdateien an Wildfremden
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Generalstaatsanwalt von Washington, D.C. verklagt Facebook wegen des fahrlässigen Umgangs mit Nutzerdaten. Er wirft dem Tech-Konzern in der Klageschrift (PDF) vor, die Daten der Facebooknutzer unzureichend vor Missbrauch geschützt zu haben. Das Unternehmen habe Mitglieder der Plattform über die Verwendung ihrer Daten getäuscht und Datenlecks nicht rechtzeitig oder gar nicht offengelegt. Verschärft werde das Problem dadurch, dass die Facebook-Nutzungsbedigungen missverständlich und verwirrend seien. Anlass für die Klage sind offenbar die Enthüllungen im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals. Im März 2018 hatte ein ehemaliger Mitarbeiter von Cambridge Analytica enthüllt, dass die britische Politik-Marketing-Agentur Daten von mehr als 70 Millionen Facebooknutzern verwendete, um detaillierte Persönlichkeitsprofile zu erstellen und Nutzer mit zielgerichteter politischer Werbung auf Facebook zu beeinflussen. Die Nutzerdaten stammten von einer Psycho-Test-App und wurden ohne Wissen der Nutzer an Cambridge Analytica weiterverkauft. In welchem Ausmaß das passierte, zeigt die Klageschrift: Demnach luden zwar nur 852 Nutzer in Washington die Psycho-Test-App herunter. Die App griff allerdings auch auf die Daten der Freunde dieser Nutzer zu. Bei Cambridge Analytica sollen dadurch die Daten von mehr als 340 000 Bewohnern gelandet sein. Zuckerberg gelobte Besserung - die blieb bislang aus Die Enthüllungen im Frühjahr 2018 hatten weltweit Empörung ausgelöst. Facebook-Chef Mark Zuckerberg und andere Top-Manager mussten in Folge des Skandals unter anderem dem US-Kongress und dem Europäischen Parlament Rede und Antwort stehen - und versprachen, in Zukunft besser auf die Daten der Nutzer aufzupasssen. Entgegen dieser Absichtserklärungen wurden in den vergangenen Wochen erneut Fälle bekannt, die zeigen, dass Datenschutz innerhalb des Unternehmens immer noch nicht höchste Priorität genießt. So veröffentlichte die New York Times erst diese Woche einen Bericht, wonach Facebook großen Tech-Konzernen wie Spotify, Netflix und Amazon weitreichende Zugriffsrechte auf Nutzerdaten einräumte - und zwar unabhängig von den Privatsphäreeinstellungen der Nutzer. Auch auf diese Praxis nimmt der Washingtoner Generalstaatsanwalt in seiner Klage Bezug. Lokale Justiz gegen globales Facebook Die Klage in Washington ist insofern ungewöhnlich, dass hier der Generalstaatsanwalt - also quasi der Justizminister - des Hauptstadtdistrikts Facebook wegen Verstößen gegen ein lokales Verbraucherschutzgesetz verklagt. Dabei wäre ein bundesweites Vorgehen gegen Facebook vermutlich sinnvoller. Dass die lokale Justiz jetzt Fakten schaffen will, könnte damit zusammenhängen, dass bislang völlig unklar ist, inwieweit Bundesbehörden gegen Facebook vorgehen werden. Die ebenfalls zuständige Aufsichtsbehörde FTC hat zwar bestätigt, das Verhalten Facebooks zu untersuchen, sich aber seit März nicht in die Karten schauen lassen. Unklar ist noch, wie teuer das Verfahren in Washington für Facebook werden könnte. In der Klageschrift fordert die Generalstaatsanwalt zwar Schadenersatz für betroffene Nutzer und wirtschaftliche Schäden, nannte allerdings keine konkrete Summe. Die Gesetze, auf die sich die Klageschrift bezieht, erlauben Strafen von bis zu 10 000 Dollar pro Verstoß. Eine mögliche Strafe wäre also auch davon abhängig, in wie vielen Fällen solche Verstöße in einem Verfahren festgestellt würden. In der Klageschrift ist die Rede von 340 000 Betroffenen in Washington, D.C. Bei einem möglichen Verfahren zum Cambridge-Analytica-Skandal auf Bundesebene, wo unter anderem die staatliche Verbraucherschutzbehörde FTC zuständig wäre, gehen Experten von Milliardenstrafen aus. ### Zusammenfassung: Die US-Bundesbehörde für Verbraucherschutz prüft seit Monaten, ob Facebook die Daten seiner Nutzer missbraucht hat. Jetzt schafft ein Generalstaatsanwalt Fakten - und verklagt das Unternehmen auf lokaler Ebene.
Die US-Bundesbehörde für Verbraucherschutz prüft seit Monaten, ob Facebook die Daten seiner Nutzer missbraucht hat. Jetzt schafft ein Generalstaatsanwalt Fakten - und verklagt das Unternehmen auf lokaler Ebene.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-klage-washington-cambridge-analytica-datenschutz-1.4260815
Washington verklagt Facebook wegen Cambridge Analytica
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Erneut wegen seines Umgangs mit den Daten seiner Nutzer in der Kritik: das soziale Netzwerk Facebook. Facebook hat anderen großen Tech-Unternehmen weitreichenden Zugriff auf Nutzerdaten ermöglicht - in einigen Fällen ohne Wissen der Nutzer. Wie umfassend die Zugriffsrechte von Microsoft und Amazon über Yahoo bis Netflix waren, geht aus einer Recherche der New York Times hervor. Die Reporter werteten 270 Seiten interner Dokumente aus und sprachen mit 60 Personen, darunter ehemalige Angestellte von Facebook. Es geht um maßgeschneiderte Deals von Facebook mit 150 Unternehmen - unter denen sich auch das Digitalangebot der New York Times selbst befindet. Sie konnten Daten der Nutzer abgreifen, selbst wenn diese überhaupt keinen direkten Kontakt mit den Unternehmen gehabt hatten. Dieser mindestens sorglose Umgang mit Nutzerdaten verstößt möglicherweise gegen eine Vereinbarung Facebooks mit einer US-Aufsichtsbehörde. Fahrlässig oder mit Vorsatz? In jedem Fall aber ist die Enthüllung peinlich für Facebook. Im Zuge des Falls Cambridge Analytica, in dem externe App-Entwickler unkontrolliert Daten des sozialen Netzwerks abgreifen konnten, hatten Konzernchef Mark Zuckerberg und Geschäftsführerin Sheryl Sandberg immer wieder beteuert, den Datenzugriff für andere Firmen seit 2014 deutlich eingeschränkt zu haben. Dem Bericht der Times zufolge ging die Praxis für ausgewählte Unternehmen danach aber noch Jahre weiter. Demnach beinhalteten die Abmachungen unter anderem: Nachrichten, die Nutzer einander auf Facebook schrieben, waren jahrelang noch weniger privat als gedacht. Drittfirmen wie Spotify, Netflix und die Bank of Canada hatten nicht nur Lese- sondern auch Schreibrechte für private Nachrichten. Das bedeutet: Die Unternehmen waren nicht nur in der Lage, Facebook-Nutzer auszuspionieren, sie hätten die Nachrichten auch verändern können. Es ist völlig unklar, warum diese Fähigkeit nötig gewesen sein soll, um eine Verbindung zu Facebook in ihre Dienste zu integrieren, sodass Nutzer zum Beispiel Lieder von Spotify leicht auf Facebook teilen konnten. Nutzer sollten so Facebook-Nachrichten direkt aus der Spotify-Desktop-App verschicken können. Die Unternehmen erklärten allerdings, gar nicht gewusst zu haben, dass sie so weitreichende Eingriffsrechte gehabt hätten. Es ist auch kein Fall bekannt, in dem sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machten. Ein Sprecher von Netflix schrieb in einer Stellungnahme, das Empfehlungs-Feature für den Facebook-Messenger sei 2015 abgeschaltet worden, und weiter: "Zu keinem Zeitpunkt haben wir auf private Nachrichten von Personen auf Facebook zugegriffen oder um die Möglichkeit dazu gebeten." Die Dokumente verraten der Times zufolge auch etwas über die mysteriöse Facebook-Funktion "Personen, die du kennen könntest". Sie verunsichert Mitglieder des Netzwerkes seit Jahren, weil sie Verbindungen mit Menschen herstellt, die nichts mit dem Facebook-Freundeskreis der Betroffenen zu tun haben. Nutzer und Journalisten mutmaßen, dass sie in Teilen auf Verbindungen außerhalb Facebooks basiert - die manche Mitglieder aber aus privaten oder beruflichen Gründen nicht mit ihrem Facebook-Leben vermischen wollen. Dem Bericht zufolge nutzte Facebook Kontaktlisten von Amazon, Huawei und Yahoo, um Nutzern mögliche neue "Freunde" vorzuschlagen. zufolge auch etwas über die mysteriöse Facebook-Funktion "Personen, die du kennen könntest". Sie verunsichert Mitglieder des Netzwerkes seit Jahren, weil sie Verbindungen mit Menschen herstellt, die nichts mit dem Facebook-Freundeskreis der Betroffenen zu tun haben. Nutzer und Journalisten mutmaßen, dass sie in Teilen auf Verbindungen außerhalb Facebooks basiert - die manche Mitglieder aber aus privaten oder beruflichen Gründen nicht mit ihrem Facebook-Leben vermischen wollen. Dem Bericht zufolge nutzte Facebook Kontaktlisten von Amazon, Huawei und Yahoo, um Nutzern mögliche neue "Freunde" vorzuschlagen. Amazon konnte dem Bericht zufolge Namen und Kontaktinformationen von Nutzern herausfinden, ohne mit diesen direkt Kontakt gehabt zu haben. Das Unternehmen griff sie über die Freundeslisten von deren Facebook-Kontakten ab - ohne dass die Betroffenen dies mitbekamen. Yahoo konnte wohl noch diesen Sommer Beiträge von Nutzern sehen, die gar keinen Kontakt mit dem Unternehmen hatten, auch Microsofts Suchmaschine Bing konnte bis 2017 auf Daten nichtsahnender "Freunde" von Nutzern zugreifen - obwohl Facebook erklärt hatte, diese Möglichkeit 2014 abgeschafft zu haben. Facebook gab zu, einige Schnittstellen nicht geschlossen zu haben, auch nachdem die heiklen Features offiziell abgeschafft worden waren. Das Unternehmen hatte die vollständige Absicherung seiner Nutzerdaten demnach also jahrelang verschleppt. Hat Facebook gegen eine Vereinbarung mit der Aufsichtsbehörde FTC verstoßen? Die neuen Informationen über Zugriffmöglichkeiten Dritter könnten Konsequenzen für Facebook haben. Mehrere Fachleute äußerten, das Unternehmen könnte gegen eine Abmachung mit der Handelskommission FTC verstoßen haben, die in den USA über den fairen Wettbewerb wacht. Die Vereinbarung sieht vor, dass Nutzer informiert werden müssen, wer wie auf ihre Daten zugreift. Diese Abkommen mit dem Staat, die auch Google und Twitter geschlossen haben, gehören zu den wenigen Datenschutz-Regeln, die es in den USA überhaupt gibt. Das Land verfügt nicht über ein umfassendes rechtliches Datenschutz-System wie die Europäische Union und Deutschland. Facebooks Rechtfertigung klingt abenteuerlich: Die Drittunternehmen habe man als Erweiterungen von Facebook selbst angesehen, zitiert die New York Times Steve Satterfield, im Konzern für den Datenschutz der Nutzer zuständig. Deshalb habe man Facebook-Nutzer auch nicht gesondert um Erlaubnis fragen müssen, was diese anderen Unternehmen mit ihren Daten machen dürfen. Die Unternehmen seien vertraglich verpflichtet, die Informationen nicht zu missbrauchen. (Facebooks schriftliche Stellungnahme lesen Sie hier.) Alex Stamos, der ehemaliger Sicherheitschef von Facebook, wies auf Twitter darauf hin, dass der Zugang, den Facebook Drittanbietern zu seinem Ökosystem gewährt, im Sinne des Wettbewerbs sei. Würde Facebook anderen Unternehmen den Zugang verweigern, würde es noch mehr Marktmacht gewinnen. Er kritisierte die New York Times dafür, diesen Vorgang zu "skandalisieren". Zugleich warf Stamos seinem ehemaligen Arbeitgeber aber vor, die Namen und Zugriffsrechte der Drittanbieter nicht von sich aus transparent zu machen. ### Zusammenfassung: Netflix und Spotify konnten private Chats mitlesen und löschen, Amazon Infos über ahnungslose "Freunde" auslesen: Die "New York Times" hat herausgefunden, was in Facebooks Deals mit Fremdfirmen über den Zugriff auf Nutzerdaten stand.
Netflix und Spotify konnten private Chats mitlesen und löschen, Amazon Infos über ahnungslose "Freunde" auslesen: Die "New York Times" hat herausgefunden, was in Facebooks Deals mit Fremdfirmen über den Zugriff auf Nutzerdaten stand.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-datenskandal-nutzerdaten-microsoft-netflix-spotfiy-1.4259570
Facebook teilte Daten mit Spotify, Netflix und Co.
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Unionsfraktion im Bundestag denkt über eine Kennzeichnungspflicht für automatisierte Nachrichten in sozialen Netzwerken nach, die von sogenannten Social Bots stammen. "Man sollte das ernsthaft prüfen", sagte Fraktionschef Ralph Brinkhaus auf eine entsprechende Frage in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er mache sich Sorgen um die Demokratie, es sei höchste Zeit aufzuwachen. Brinkhaus' Vorschlag wird auch von Vertretern der SPD goutiert, die Grünen hatten die gleiche Idee schon vor der Bundestagswahl im vergangenen Jahr. Dabei ist noch nicht einmal klar, was einen Bot zum Bot macht. Wie lässt sich ein Bot eindeutig identifizieren? Social-Bots sind seit der US-Wahl 2016 ein großes Thema, wenn nicht sogar ein Hype. Verschiedene Studien und Zeitungsartikel stellten damals die These auf, dass die automatisierten Twitter-Helfer mitverantwortlich waren für die für viele unerwartete Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Seitdem wird auch in Deutschland immer wieder vor möglicher Beeinflussung von Wahlen durch Bots gewarnt. Einen Nachweis hierfür gibt es bislang allerdings nicht. Das liegt auch daran, dass keine Einigkeit darüber herrscht, wann ein Twitter-Account eigentlich als Bot zu verstehen ist. Manche Wissenschaftler stufen einen Account als Bot ein, wenn er 50 oder mehr Tweets am Tag absetzt. Um sehr große Mengen an Tweets wissenschaftlich zu untersuchen, ist das möglicherweise ein guter erster Schritt. Doch um festzulegen, ob ein einzelner Account ein Bot ist, ist dieses Kriterium offensichtlich Unsinn: Jeder kann sich noch heute einen Twitter-Account anlegen und 150 Tweets verfassen. Dadurch wird man aber nicht zur Maschine. Ein anderer Weg, Social Bots zu klassifizieren, ist der Einsatz von Machine-Learning. Dabei klopft eine künstliche Intelligenz automatisch Tweets auf bestimmte Merkmale ab, die bereits bei sicher als Bots identifizierten Accounts festgestellt wurden. Die Anzahl der Tweets pro Tag kann dabei ebenso eine Rolle spielen wie das Alter eines Accounts, die verwendete Sprache, die Anzahl der verwendeten Hashtags oder die Uhrzeit, zu der für gewöhnlich gepostet wird. Unglückliche Debatte über eingebildete Probleme Die dritte mögliche Variante ist die händische Suche nach den oben genannten Auffälligkeiten, gepaart mit journalistischer Recherche - zum Beispiel durch Anfragen bei den Account-Betreibern. Der Schweizer Social-Media-Experte Luca Hammer etwa empfiehlt eine Kombination aus den Varianten zwei und drei um Bots aufzuspüren. Doch selbst dann könne man sich nie sicher sein, ob man es mit einem Bot zu tun hat. Aussagen wie die der Berliner Firma "Botswatch", die herausgefunden haben will, dass rund um die Verabschiedung des umstrittenen UN-Migrationspakts im Bundestag mehr als 25 Prozent der Tweets von Bots stammten, sind deshalb mit großer Vorsicht zu genießen. Oder wie es der Nürnberger Informatik-Professor Florian Gallwitz im Gespräch mit der NZZ zusammenfasste: Weil wissenschaftlich nicht geklärt sei, was ein Bot überhaupt ist, sei "jede quantitative Aussage über Bots unseriös". Auch im Fall der Berliner Firma Botswatch stellt sich die Frage, welche Methodik sie anwendet und wie die Firma Bots definiert. Tabea Wilke, Geschäftsführerin von Botswatch, will darauf aber nicht eingehen. Wie Botswatch zu seinen Ergebnissen komme, sei ein Geschäftsgeheimnis, sagte sie der NZZ. Das mag für ein Unternehmen, das exklusive Expertisen verkaufen will, eine nachvollziehbare Einstellung sein, entkräftet die Kritik von vielen Fachleuten aber nicht. Die aktuelle Debatte über Social Bots ist zumindest unglücklich. Zwar bezweifelt kaum jemand, dass es Versuche der politischen Beeinflussung über soziale Netzwerke gibt. Erst gestern wurde ein Bericht öffentlich, der den US-Senat über Details der russischen Desinformationskampagne zu den Wahlen 2016 informierte. Die meisten Fachleute sind allerdings der Auffassung, dass diese Einflussnahme eher selten von Bots ausging, sondern vielmehr von echten Menschen an Computern versucht wurde, zum Beispiel an Computern in der Sankt Petersburger Trollfabrik IRA (Internet Research Agency). Achtung: SZ-Bot! Wenn Politiker jetzt entgegen der Ratschläge vieler Experten eine Kennzeichnungspflicht für Bots einführen, dann könnte das auch Folgen für diese Zeitung haben: Denn auch der SZ-Twitter-Account hat Bot-Tendenzen: Immer wenn ein Text auf SZ.de veröffentlicht wird, geht eine Twitter-Nachricht mit kurzem Beschreibungstext online. Dieser Kurztext kann vom Autor des Textes oder einem SZ-Redakteur zwar geändert werden, wenn das aus irgendwelchen Gründen aber nicht passiert, dann besteht der Tweet aus der Dachzeile und der Überschrift des Artikels - ganz automatisch. Echte Übeltäter aus Trollfabriken fremder Mächte würden sich von einer strafbewehrten Kennzeichnungspflicht sicher nicht abschrecken lassen, unter teilautomatisierten Medien-Accounts dagegen wäre künftig zu lesen: "Achtung: Social Bot." ### Zusammenfassung: Der Unionsfraktionschef im Bundestag will Social Bots in sozialen Netzwerken kennzeichnen. Dabei sind sich die meisten Experten einig, dass hier ein Problem bekämpft werden soll, das es nicht gibt.
Der Unionsfraktionschef im Bundestag will Social Bots in sozialen Netzwerken kennzeichnen. Dabei sind sich die meisten Experten einig, dass hier ein Problem bekämpft werden soll, das es nicht gibt.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/social-bots-brinkhaus-twitter-kennzeichnungspflicht-1.4258344
Social-Media-Debatte - Wann ist ein Bot ein Bot?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Zwei Facebook-Nutzer unterhalten sich über den Messenger. Sie flirten. Das Gespräch wird intim, eine anzügliche Bemerkung fällt: "Ich möchte heute Nacht noch Spaß haben." Dieser Satz müsste Facebook eigentlich gefallen. Schließlich ist es das erklärte Ziel des Unternehmens, die Welt zu vernetzen, Beziehungen aufzubauen und "Menschen näher zusammenzubringen". Außerdem testet Facebook seit einigen Monaten eine Dating-Funktion, die Tinder Konkurrenz machen soll. Ein Flirt zwischen zwei Erwachsenen sollte also zur Strategie des Unternehmens passen. Das Gegenteil ist der Fall. Im Oktober hat Facebook stillschweigend seine Gemeinschaftsstandards überarbeitet und den Umgang mit bestimmten sexuellen Inhalten verschärft. Öffentlich wurde die Änderung nicht kommuniziert. Auf Nachfrage sagt eine Sprecherin, dass künftig ein durchsuchbares Archiv mit älteren Versionen der Hausregeln zur Verfügung gestellt werden soll, um Überarbeitungen transparent zu machen. Die neuen Formulierungen blieben knapp zwei Monate lang unbemerkt, bis die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) und später das deutsche Blog Netzpolitik.org das Thema aufgriffen. In den Gemeinschaftsstandards formuliert Facebook weltweit gültige Regeln, die teils deutlich über nationale Gesetzgebung hinausgehen. Facebook hat sie nun um einen Punkt ergänzt: "sexuelle Kontaktaufnahme". Dort werden teils Inhalte gebündelt, die zuvor in anderen Abschnitten zu finden waren, teils finden sich neue, strengere Regeln.(*) Facebook listet mehrere Kategorien verbotener Inhalte auf. Dazu zählen kommerzielle Pornographie, explizite sexuelle Sprache und "sexuelle Kontaktaufnahme" wie das Versenden von Nacktbildern. Ein weiterer Absatz untersagt auch "implizite sexuelle Kontaktaufnahme". Darunter versteht Facebook unter anderem: vage anzügliche Bemerkungen wie "möchte heute Nacht noch Spaß haben" sexualisierter Slang sexuelle Andeutungen wie die Erwähnung von Folgendem: sexuelle Rollen, Sexstellungen, Fetischszenarien, sexuelle Vorlieben/Präferenzen (...) Inhalte (von Hand gezeichnet, digital oder echte Kunstobjekte), die explizite sexuelle Handlungen oder (...) anzüglich positionierte Personen zeigen oder zu zeigen scheinen. Die Regeln gelten für alle Plattformen und Kanäle auf Facebook, also nicht nur für öffentliche Beiträge, sondern auch für private Gruppen und Chats im Messenger. Dort müssen sie allerdings von einer der an der Unterhaltung beteiligten Personen gemeldet werden, bevor Facebooks Content-Moderatoren tätig werden. Die EFF mutmaßt, dass Facebook auf ein neues Gesetz in den USA reagiert haben könnte. Seit der "Stop Enabling Sex Traffickers Act" in Kraft ist, drohen Online-Plattformen hohe Strafen, wenn sie etwa Menschenhandel und Zwangsprostitution ermöglichen. Die Bürgerrechtler glauben, dass das Gesetz zu weit geht und Unternehmen wegen der teils schwammigen Formulierungen vorsorglich zu viel löschen könnten. Facebook widerspricht dieser Darstellung und verweist darauf, dass sich die Gemeinschaftsstandards laufend weiterentwickelten. Die Richtlinien enthalten unklare Formulierungen Unabhängig davon, was ursächlich für Facebooks Entscheidung war, werfen die neuen Regeln Fragen auf. Ein Großteil der Inhalte, die Facebook verbietet, ist selbst in den im Vergleich zu Westeuropa prüden USA legal. In Deutschland wäre eine Bemerkung wie "Ich möchte heute Nacht noch Spaß haben" vermutlich kein Problem in einem Film, der ab zwölf Jahren freigegeben ist. Dennoch sollen sich erwachsene Facebook-Nutzer auch in beiderseitigem Einvernehmen keine "vagen, anzüglichen Bemerkungen" schicken. Genauso unklar erscheint das Verbot von Kunstobjekten, die "anzüglich positionierte Personen" zeigen - oder auch nur zu zeigen scheinen. Die Gemeinschaftsstandards sollen eine möglichst unmissverständliche und allgemeingültige Richtlinie darstellen. Wenn sie die Entscheidung der Interpretation des Betrachters überlassen, sind Missverständnisse programmiert. Bereits in der Vergangenheit hat Facebook immer wieder angeblich anstößige Kunstwerke gelöscht, etwa die berühmte Freiheitskämpferin auf dem Gemälde von Eugène Delacroix (nackte Brüste) oder eine Statue des nackten Meeresgottes Neptun, die auf einem Platz in Bologna steht ("explizit sexuell"). ### Zusammenfassung: Facebook hat stillschweigend seine Hausregeln geändert. Bemerkungen wie "Ich möchte heute Nacht noch Spaß haben" sind verboten. Das Netzwerk wird noch prüder.
Facebook hat stillschweigend seine Hausregeln geändert. Bemerkungen wie "Ich möchte heute Nacht noch Spaß haben" sind verboten. Das Netzwerk wird noch prüder.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-zensur-sex-flirten-1.4254021
Facebook verbietet anzügliches Flirten und verbannt Sex
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Als Taylor Swift in einem hautengen schwarzen Bodysuit die Bühne betritt, kreischen und schreien 60.000 begeisterte Menschen im Publikum. "Seid ihr bereit?" ruft die Sängerin ihren Fans zu. Sie sind es. An diesem Freitagabend spielt Taylor Swift zum ersten Mal im Rose-Bowl-Stadium im kalifornischen Pasadena. Kritiken und Youtube-Videos zufolge war es ein mitreißendes Konzert - das jetzt, mehr als ein halbes Jahr nach Swifts Auftritt, erneut in die Schlagzeilen gerät. Am 18. Mai 2018 sollen Kameras die Konzertbesucher gefilmt und die Aufnahmen mit einer Datenbank abgeglichen haben, berichtet der Rolling Stone. Auf einem Bildschirm seien Videos von Swifts Proben gezeigt worden, um die wartenden Fans zu unterhalten. Eine versteckte Kamera habe die Gesichter aller Personen erfasst, die in Richtung des Bildschirms blickten. Das Material sei quer durch die USA zu einem "Kommandoposten" in Nashville übertragen worden, um es dort mit einer Datenbank abzugleichen, in der Hunderte Stalker von Swift gespeichert sind. Die Sängerin wird seit Jahren von Fans belästigt und bedroht, einige brachen sogar in ihr Haus ein. Aus Swifts Sicht ist die Rasterfahndung als Notwehrmaßnahme nachvollziehbar. In den USA ist sie mutmaßlich legal. Konzerte sind private Veranstaltungen. Dennoch wirft das Vorgehen Fragen auf. Wurden die Fans informiert? Kamen die Kameras auch bei anderen Konzerten zum Einsatz? Wer hat die Überwachung in Auftrag gegeben und wie lange bleiben die Aufnahmen gespeichert? Auf welcher Grundlage wurde die Datenbank erstellt? Gab es Treffer und was wäre mit den angeblich erkannten Stalkern geschehen? Weder Swifts Management noch der Veranstalter haben auf eine Anfrage reagiert. Die Antworten wären nicht nur für Fans von Taylor Swift wichtig. Die Fragen gehen weit über das Rose-Bowl-Stadion hinaus. Bei immer mehr Konzerten, Sportveranstaltungen und teils auch im öffentlichen Raum werden Kameras installiert, die Besucher und Passanten filmen. Die Aufnahmen könnten theoretisch verknüpft und verkauft werden. Sie geben Aufschluss über Musikgeschmack, Freundeskreise, Konsumvorlieben und weitere Merkmale, für die werbetreibenden Unternehmen viel Geld bezahlen würden. Gesichtserkennung breitet sich aus Es geht aber nicht nur um Werbung. Im vergangenen April wurde auf einem Konzert in China ein Verdächtiger in einer Menge von 60 000 Menschen identifiziert und festgenommen. "Er war komplett geschockt, als wir ihn mitgenommen haben", sagte ein Beamter. "Er konnte nicht fassen, dass wir ihn in einer so großen Menge erkannt haben." Datenschützer und Menschenrechtsorganisationen warnten damals vor drohender Massenüberwachung, falls Technik für Gesichtserkennung flächendeckend zum Einsatz komme. Diese Befürchtung ist real. Das gilt nicht nur für China, wo Hunderte Millionen Kameras die Bürger überwachen. Anfang Mai veröffentlichte das Kartenverkaufsportal Ticketmaster, eine Tochterfirma des Musikkonzerns Live Nation, eine Investition in Blink Identity. Dieses Unternehmen stellt Gesichtserkennungssoftware her, die angeblich in Sekundenbruchteilen die Gesichter von Menschen erkennen kann, selbst wenn sich diese bewegen und nicht direkt in die Kamera blicken. Konzertbesucher müssten keine Eintrittskarten mehr vorzeigen, sondern können einfach durch die Sicherheitsschleuse gehen, so die Vision von Ticketmaster. Das klingt praktisch, aber auch unheimlich. Ticketmaster könnte eine gewaltige Datenbank mit allen Konzertbesuchern aufbauen. Die Technik soll 2019 erstmals zum Einsatz kommen und vorerst auf Freiwilligkeit beruhen. Wer vorab ein Selfie schickt, kann rein, ohne das Konzertticket rauszuholen. Die Technik macht Unschuldige zu vermeintlichen Kriminellen Gesichtserkennung ist auch in Deutschland schon im Einsatz. Am Bahnhof Südkreuz in Berlin und in Mannheim laufen Pilotprojekte. Die Software soll angeblich verdächtige Verhaltensweise im Voraus erkennen. Beim Champions-League-Finale im Mai setzte die Polizei flächendeckend Kameras im Stadion und in der Stadt ein, um Hooligans zu identifizieren. Unternehmen wie Amazon verkaufen solche Technik an US-Behörden. Die Technik arbeitet bisher allerdings ausgesprochen fehlerhaft. Beim Champions-League-Spiel lag die Fehlerquote bei 92 Prozent. Amazons Software verwechselte kürzlich 28 US-Kongressabgeordneten mit Kriminellen, und auch die Gesichtserkennung in Berlin würde bei einem Regelbetrieb Tausende Passanten zu Unrecht verdächtigen. Zumindest können deutsche Taylor-Swift-Fans wohl weiter Konzerte der Sängerin besuchen, ohne befürchten zu müssen, dass sie gefilmt werden. Ein Sprecher der Bundesdatenschutzbeauftragten Andrea Voßhoff sagte, für das Vorgehen gebe es in Deutschland vermutlich keine Rechtsgrundlage. Selbst die Gesichtserkennung in Berlin, bei der die Betroffenen informiert werden, sei nach Auffassung der Datenschutzbeauftragten problematisch. Ohne ausreichende Einwilligung sei es kaum vorstellbar, dass ein privater Veranstalter alle Konzertbesucher filmen und die Aufnahmen auch noch mit einer Datenbank abgleichen dürfe. ### Zusammenfassung: Auf einem Konzert sollen Besucher heimlich gefilmt und mit einer Datenbank abgeglichen worden sein. Das Vorgehen wirft Fragen auf.
Auf einem Konzert sollen Besucher heimlich gefilmt und mit einer Datenbank abgeglichen worden sein. Das Vorgehen wirft Fragen auf.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/taylor-swift-konzert-gesichtserkennung-stalker-1.4252619
Taylor-Swift-Konzert: Gesichtserkennung gegen Stalker
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In der digitalen Welt geht es zunehmend gleichförmiger zu. Es ist kein Zufall, dass es inzwischen Instagram-Accounts wie insta_repeat gibt, die ähnliche Motive anderer Nutzer zu einem Mosaik der Massenkultur zusammenstellen. Hier sieht man Dutzende Fotos, die kaum voneinander zu unterscheiden sind. Egal, ob pastellige Tischauflagen, Füße am Sandstrand oder dramatische Posen auf hohen Berggipfeln - alles schon mal dagewesen. Individualismus funktioniert einfach nicht, vor allem wenn seine Ausprägungen in leicht indizierbaren Suchbegriffen wie #travel, #goodlife oder #whereiwokeup daherkommen. Hinein in die konformistische Trostlosigkeit platzt nun Tiktok, eine Kurzvideo-App, die seit vergangenem Sommer die App-Stores der Welt von hinten aufrollt. Ein paar Hundert Millionen Mal ist das Programm inzwischen heruntergeladen worden. Aktive Nutzer gibt es aber deutlich weniger. Die App funktioniert ähnlich wie das vor einiger Zeit von Twitter aufgegebene Video-Projekt Vine, auch ein Quäntchen Snapchat ist in der Formel enthalten, jedenfalls wird den Nutzern eine Vielzahl von Bearbeitungsfunktionen und Filtern für ihre Filmchen geboten. Pausenhof-Atmosphäre Man muss die kurzen Filmchen nicht mögen. Trotzdem sind sie erst mal erfrischend. Vielleicht auch nur deshalb, weil man hier all das nicht vorfindet, was ein handelsübliches soziales Netzwerk in den vergangenen Jahren so schwierig gemacht hat. Es gibt hier weder auf den Nutzer zugeschnittene Inhalte noch penetrante Werbung und gesponserte Beiträge, es werden auch keine Blogeinträge geteilt, die auf die eine oder andere Seite des politischen Spektrums einschlagen. Hasserfüllte Posts sieht man ebenso selten wie Influencer, die irgendein obskures Produkt anpreisen, und das auch noch Arbeit nennen. Anders gesagt: Tiktok wäre ein kleines digitales Paradies - wenn es Nutzer gäbe, die älter als zwanzig sind. Entsprechend herrscht Pausenhof-Atmosphäre, wenige Peinlichkeiten werden ausgelassen. Die Nutzer zeigen Tanz-Choreografien zu aktuellen Hits, führen Zaubertricks auf oder liefern kleine Slapstick-Einlagen, und man sitzt davor und schämt sich fremd. Die New York Times schrieb dazu zuletzt sardonisch, Tiktok bringe den "Spaß zurück in die sozialen Medien". Wie es mit dem Portal weitergeht, ist schwer zu sagen. Das Geschäftsmodell ist mindestens unklar, helfen mag, dass hinter der App die chinesische Firma Bytedance steht, die mit einem Wert von mehr als 100 Milliarden Dollar derzeit als wertvollstes Start-up der Welt gilt. Das beste Zeichen dafür, dass es sich hier doch um ein Portal handeln könnte, das Potenzial für mehr hat, findet man allerdings bei der Konkurrenz: Facebook hat vor ein paar Wochen seinen eigenen Tiktok-Klon gestartet. ### Zusammenfassung: Mitten in die konformistische Trostlosigkeit platzt eine Kurzvideo-App namens Tiktok, hinter der Bytedance steckt, das derzeit wertvollste Start-up der Welt. Bringt Tiktok die Leichtigkeit zurück ins Netz?
Mitten in die konformistische Trostlosigkeit platzt eine Kurzvideo-App namens Tiktok, hinter der Bytedance steckt, das derzeit wertvollste Start-up der Welt. Bringt Tiktok die Leichtigkeit zurück ins Netz?
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/kurzvideo-app-wie-tiktok-wieder-spass-ins-netz-bringen-moechte-1.4245789
Wie Tiktok wieder Spaß ins Netz bringen möchte
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Schlecht ausgeleuchteter Fußweg, Rascheln im Gebüsch, keine Menschenseele zu sehen - das sind die Momente, in denen es einem abends beim Joggen oder nachts auf dem Heimweg schon mal mulmig werden kann. An dieser Stelle setzen Begleit-Apps an. Sie geben Nutzern das Gefühl, nicht allein auf weiter Flur zu sein. Einmal gestartet, registrieren sie die Geo-Daten eines Smartphones, während dessen Besitzer auf dem Weg nach Hause ist. Sollte er oder sie dabei wirklich in Gefahr geraten, kann die Position an die Polizei übermittelt werden. Der größte Anbieter solch einer Begleit-App ist der Versicherungskonzern Axa, seine Anwendung heißt Wayguard. Registrierte Nutzer bitten entweder einen ebenfalls registrierten Kontakt, Freunde, Bekannte, Familienangehörige, mit ihnen virtuell nach Hause zu gehen. Der Begleiter sieht dann den Standort im Verlauf, beide können miteinander chatten und telefonieren. Oder man lässt sich vom Wayguard-Team begleiten. Die Mitarbeiter sitzen in der Leitstelle des Versicherers und sind rund um die Uhr erreichbar. Neben dem Axa-Produkt gibt es noch Komm Gut Heim, Vivatar und My Bodyguards. Was allerdings für sie alle gilt: Ist der Handyakku platt, das Datenvolumen verbraucht oder die Netzabdeckung schlecht, nutzen die Apps nichts. Meist wird das Angebot nachts und am Wochenende genutzt - vor allem von Frauen Axa möchte mit der App auch im Alltag als Sicherheitspartner wahrgenommen werden, heißt es im Konzern. Seit Oktober 2016 ist die Anwendung auf dem Markt, die Idee dazu war schon ein Jahr zuvor entstanden, betont Albert Dahmen, Leiter der Axa-Innovationseinheit und Mitentwickler der App: Wayguard sei keine Reaktion auf die Silvesternacht 2015/2016, in der zahlreiche Frauen auf dem Bahnhofsvorplatz und der Domplatte in Köln sexuell belästigt, genötigt und bestohlen wurden. Aktuell sind bei Wayguard rund 200 000 Menschen registriert, die Mehrzahl ist zwischen 18 und 35 Jahre alt und weiblich, immerhin 20 Prozent sind Männer. Am intensivsten wird das Angebot von Freitag bis Sonntag zwischen 17 Uhr und 2 Uhr morgens genutzt, eher zur Party- und Nachtzeit also. Dabei ist nicht die Dunkelheit das Problem, "sondern das, was sie verbergen könnte", sagt die Hamburger Psychologin Alissa von Malachowski: zwielichtige Gestalten, potenzielle Angreifer, aber auch ein Loch im Boden oder ein Tier. Angst vor solchen Gefahren ist nichts Schlechtes, sie schärft evolutionsbedingt unsere Sinne. Sie ist aber belastend und negativ, "wenn sie ins Übermäßige schlägt, das klare Denken hemmt", so Malachowski. Wenn eine Begleit-App ihrer Nutzerin so viel Sicherheit vermittelt, dass sie sich weniger belastet fühlt, ist viel erreicht. Gefahren entstehen natürlich nicht nur nachts. 2017 wurde der Fall einer 17-Jährigen aus Bayreuth bekannt, die im Ostsee-Urlaub bei einem Spaziergang zwar noch merkte, dass sie das Bewusstsein verlor, aber nicht mehr selbst Hilfe holen konnte. Sie schaffte es jedoch, über den Wayguard den Notruf zu aktivieren. Mithilfe der Geo-Daten fanden Rettungskräfte die junge Frau in einem Waldstück, die sich danach in einem Krankenhaus erholte. Doch trotz der Notruf-Funktion, für die es auch viele andere Apps gibt, zeigen die Erfahrungen, dass die Nutzer vor allem nicht allein sein wollen. "Die Hauptmotivation für Wayguard ist nicht der Notruf, sondern das Bedürfnis von Menschen, sich begleiten zu lassen", sagt Dahmen. Ungefähr 20 000 Begleitungen macht sein Team im Monat. Doch in den zwei Jahren, in denen die App auf dem Markt ist, gingen nur 1000 Notrufe ein. Und dabei handelte es sich etwa zur Hälfte um Testnotrufe, mit denen sich Nutzer vergewissern wollen, dass die Funktion arbeitet wie versprochen. "Rund 200 Notrufe mussten wir bisher aufgrund der Gefahrenlage von der Leitstelle an die Polizei weitergeben", so Dahmen. Ein Feedback bekommen die Mitarbeiter danach nicht, sie erfahren eher, wie im Fall der Bayreutherin, aus Zeitungsveröffentlichungen und Kommentaren auf ihrer Facebook-Seite, ob sie helfen konnten. Wayguard enthält zusätzlich Verhaltenshinweise, die in einer Kooperation mit dem Polizeipräsidium Köln erarbeitet wurden. "Wir haben das als Plattform gesehen, unsere Präventionstipps an die Frau und den Mann zu bringen", sagt Nina Bockheiser. Die Kriminalhauptkommissarin aus dem Polizeipräventionsteam betont, "eine App wie Wayguard kann das Sicherheitsgefühl einer Frau stärken. Aber sie stellt keine Sicherheit her." Trotzdem: Wenn sich jemand durch die digitalen Begleiter sicher fühle, strahle sie oder er das auch aus. Das nehmen potenzielle Angreifer wahr: "Täter suchen Opfer und keine Gegner. Sie möchten möglichst ohne Gegenwehr und ohne Zeugen ans Ziel gelangen." Axa trägt die Kosten für den Dienst und entwickelt ihn weiter. Für Menschen mit Sehbehinderungen etwa gibt es eine Voice-Over-Funktion. Außerdem zeigt die App 19 000 sogenannte Notinseln in Deutschland, eine Kooperation mit der Stiftung Hänsel + Gretel, die Anlaufstellen für Kinder in Gefahrensituationen schafft, etwa bei Einzelhändlern. Damit bedient Wayguard eine Zielgruppe, die sich nachträglich ergeben hat: Kinder, deren Eltern sie auf dem Heimweg von Schule, Sportverein oder Spielverabredung virtuell begleiten. Zu sehr sollte sich jedoch niemand auf die digitale Begleitung verlassen, der ständige Blick aufs Smartphone lenkt schließlich auch ab. "Eine Tat bahnt sich sehr häufig in irgendeiner Form an", sagt Kriminalbeamtin Bockheiser. Daher gelte so oder so: aufmerksam bleiben, sich immer wieder umsehen. Und im Zweifel einen Umweg gehen, der besser beleuchtet und mit friedlichen Menschen belebt ist. ### Zusammenfassung: Wer nicht allein unterwegs sein möchte, kann sich digital begleiten lassen. Spezielle Apps erfassen den Standort und setzen bei Bedarf einen Notruf ab.
Wer nicht allein unterwegs sein möchte, kann sich digital begleiten lassen. Spezielle Apps erfassen den Standort und setzen bei Bedarf einen Notruf ab.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/sicherheitstechnik-wie-apps-gegen-das-angstgefuehl-helfen-1.4248425
Wie Apps gegen das Angstgefühl helfen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: 30 000 Herzen sind Gillian Brockell zugeflogen, und alle sind sie gebrochen. Mit dem Herz-Symbol drücken Twitter-Nutzer ihre Anteilnahme aus. Denn Brockell hat einen Brief an die Tech-Unternehmen Facebook, Instagram und Twitter sowie die Kredit-Scoring-Firma Experian auf Twitter veröffentlicht. Sie richtet eine Frage an diese Unternehmen, die Daten über Bürger sammeln. Eine Frage über Anstand in einer von Daten und Algorithmen getriebenen Gesellschaft: Warum konntet ihr meine Schwangerschaft erkennen, aber nicht den Tod meines Babys? Die Videoredakteurin der Washington Post hatte anfangs ihre Freude über ihre Schwangerschaft im Internet kundgetan. Sie verwendete den Hashtag #30weekspregnant, suchte im Netz nach Schwangerschaftskleidung und "baby-sichere Farbe für die Wiege". Sie legte bei Amazon eine "Baby-Wunschliste" an, über die Verwandte ihr Produkte für das Kind schicken lassen konnten, und bedankte sich bei Freundinnen für die Teilnahme an ihrer Baby-Party. Die Netzwerke, die Werbung im Internet verteilen, analysierten diese Daten und speicherten: Diese Frau ist schwanger - und bombardierten sie mit Anzeigen für alles, was Schwangere eben so brauchen sollen. Soweit, so Internet. Doch Brockells Sohn wurde tot geboren. "Vier Pfund, eine Unze", schreibt sie. Sie trauerte mit ihrem Mann. Doch die besten Werbe-Algorithmen der Welt trauerten nicht mit. Obwohl Brockell "Baby bewegt sich nicht" gegoogelt und den Tod später sogar in einem Beitrag bekanntgegeben hatte, in dem düstere Schlagworte wie "Stillgeburt" und "untröstlich" standen. (Allerdings postete sie diesen als Textkarte, die technisch schwieriger zu auszuwerten ist als ein Text-Post.) Die "zweihundert Tränen-Emojis meiner Freunde" seien ebenfalls ignoriert worden. Die Algorithmen nahmen an, die Geburt sei problemlos verlaufen Immer wenn sie das Smartphone zur Hand genommen habe, sei sie wieder mit der Werbung konfrontiert worden: für Schwangerschaftskleidung und "jeden gottverdammten Nippes von Etsy, den ich für das Kinderzimmer geplant hatte". Das Phänomen kennen viele Internetnutzer: Werbung zu einem bestimmten Produkt oder Thema verfolgt sie über mehrere Webseiten - und ist auch noch da, wenn sie das Produkt längst gekauft haben. Denn der Kauf wird nicht an das Werbenetzwerk gemeldet. Was im Fall von Sneakern irritiert, empfand Brockell als konstante Demütigung, während sie um ihr Baby trauerte. Ständig erinnerte Werbung sie an die Katastrophe. Die Scoring-Firma Experian sandte ihr sogar eine Mail, in der sie vorschlug, ihr Baby doch gleich zu registrieren, damit dessen Kredithistorie von Geburt an gespeichert werden könne. Die Algorithmen nahmen an, die Geburt sei problemlos verlaufen. Wie für alle Nutzer dürfte es auch für Brockell undurchsichtig gewesen sein, auf Basis welcher ihrer Daten ihr welche Werbung in welchem Netzwerk ausgespielt wurde. Für viele der mitfühlenden Kommentatoren unter dem Beitrag ist Brockells Geschichte mehr als eine Anekdote und zeigt die Kälte des Riesengeschäfts mit digitalem, angeblich maßgeschneidertem Marketing. Es ist die Geldmaschine im Herzen des Geschäftsmodells der Internet-Ökonomie. Wer bestimmte Begriffe sucht, bestimmte Links klickt, wird zum Beispiel von Facebook in Kategorien eingeteilt. Sie basieren auf den Interessen, die Facebook bei dem Nutzer vermutet. Dann verkauft Facebook die digitalen Werbeflächen im Facebook-Strom des Nutzers an Unternehmen, die zu diesen Interessen passende Produkte anbieten. Einige der IT-Konzerne erfassen freudige Ereignisse: Jahrestage von Freundschaften im Facebookschen Sinne oder Geburtstage, Amazon kennt Geburtstermine, wenn die Kunden diese für ihre "Baby-Wunschliste" angeben. Berüchtigt ist ein Fall von 2012, in dem die Handelskette Target die Schwangerschaft einer Teenagerin anhand von deren Datenspuren erkannte. Damals rückte die Idee, dass Unternehmen mehr über Menschen wissen als die über sich selbst, erstmals ins öffentliche Bewusstsein. Aber geht es um die dunklen Seiten des Lebens, versagen die Algorithmen. Der Fall erzählt viel über die ethischen Auswirkungen, die angeblich zielgerichtete Werbung auf unser Leben haben kann. Und über die Erwartungen, die wir mittlerweile mit Algorithmen verbinden. Für Gillian Brockell war es nicht die viel beschworene Allwissenheit der Algorithmen, die zum Albtraum wurde, sondern deren Dummheit: Einmal in eine Kategorie sortiert, kommt man so einfach nicht mehr aus ihr heraus. Im Bild der "künstlichen Intelligenz": Die Netzwerke waren geistig zu unflexibel, um dem Tod gerecht zu werden. Die richtige Einstellung ist schwer zu finden Brockells Erfahrung widerspricht der verbreiteten Furcht vor perfekten Datensammlungen, die über uns angelegt sind, und übermenschlich guter Überwachung durch Algorithmen. Sie sind nicht mehr so primitiv, dass sie uns völlig abseitige Werbung anzeigen. Sie sind aber auch noch nicht so komplex, dass sie sich an alle Unwägbarkeiten des Lebens geschmeidig anpassen. Um das zu schaffen, wäre entweder noch größere Datensammlungen und feinsinnigere Algorithmen nötig - also ein noch stärkeres Eindringen der Unternehmen in die Privatsphäre. Oder bessere Möglichkeiten, Werbung einzuschränken, die die intimsten Lebensbereiche betrifft. Damit diese wirklich viele Nutzer erreichen, müssten sie aber als Standardeinstellung gelten und nicht erst mühsam gesucht werden. Die Möglichkeit, Anzeigen zum Thema "Schwangerschaft" und "Elternschaft" abzustellen, fand Brockell erst nach dem Hinweis einer Person, die ihren offenen Brief gelesen hatte. Während sie trauerte, seien diese Einstellungen zu verwirrend für sie gewesen. (Zu finden sind diese Einstellungen für "Kindererziehung", "Alkohol" und "Haustiere" hier unter "Werbethemen verbergen".) Sie fordert, dass ein Begriff für Fehl- oder Totgeburt (im Englischen stillbirth) "automatisch eine Werbepause" auslösen sollte. Auch im Deutschen wird immer öfter der Begriff Stillgeburt verwendet, aus Rücksicht auf betroffene Frauen. Der österreichische Datenschutzaktivist Wolfie Christl äußert sich pessimistisch zu dem Fall. Er kommentiert auf Twitter: "Die heutige Werbetechnologie, die auf allgegenwärtigem Tracking basiert, kann nicht repariert werden." Brockell schreibt an die Unternehmen: "Wenn ihr klug genug seid, um zu merken, dass ich schwanger bin, dann seid ihr auch klug genug, um zu merken, dass mein Baby gestorben ist, und mir entsprechende Anzeigen zu zeigen, oder vielleicht, ganz vielleicht, überhaupt keine." Der Anfang ist gemacht. Neben Frauen, die von ihren verlorenen Babys erzählten, meldeten sich unter Brockells Brief Dutzende Informatiker, die gelobten, beim Programmieren künftig ethische Folgen ihrer Software stärker zu berücksichtigen. Rob Goldmann, bei Facebook für das Anzeigensystem zuständig, antwortete Brockell auf Twitter. Er entschuldigte sich für die "schmerzhafte Erfahrung", die sie erleben musste. Die Einstellung, die Anzeigen zum Thema "Kindererziehung" zu vebergen, werde man weiter verbessern. Brockell reagierte auf der Webseite ihres Arbeitgebers, der Washington Post: Wenn Facebooks Systeme auf Hinweise reagieren könnten, dass sie schwanger sei, sollten sie das auch auf Hinweise hin können, dass sie ihr Baby verloren habe. Wer mehr Kontrolle über die Anzeigen haben will, die ihm im Netz ausgespielt werden, kann das zum Beispiel auf youronlincechoices.com des digitalen Werbeverbundes EDAA tun. ### Zusammenfassung: Gillian Brockell hat ihr Baby verloren, aber sie wird immer noch mit Werbung für Mütter-Zubehör belästigt. Jetzt knöpft sie sich Facebook und Instagram vor.
Gillian Brockell hat ihr Baby verloren, aber sie wird immer noch mit Werbung für Mütter-Zubehör belästigt. Jetzt knöpft sie sich Facebook und Instagram vor.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-instagram-werbung-fehlgeburt-stillgeburt-anzeigen-1.4250009
Frau klagt Facebook und Instagram wegen Baby-Werbung an
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Komm Gut Heim 2014 entwickelten drei Regensburger Studenten die Begleit-App mit dem unmissverständlichen Namen Komm Gut Heim. Anlass war ein Unternehmensgründungswettbewerb. Doch der schnelle Erfolg zeigte, wie groß der Bedarf ist - die App hat rund 60 000 registrierte Nutzer. Der virtuelle Begleiter kann den Weg seines Schützlings auf einer Karte mitverfolgen, gezeigt werden außerdem Informationen wie Gehgeschwindigkeit und Akkustand. Ist der Nutzer zu lange inaktiv, warnt die Anwendung und fragt nach. In einer Gefahrensituation alarmieren Nutzer mit einem Button Menschen, die sie vorher als Notfallkontakt gespeichert haben. Außerdem praktisch: Mit der App können Nutzer gleiche mehrere Menschen gleichzeitig begleiten - wichtig etwa für Eltern, die ihre Kinder auf dem Schulweg oder auf dem Weg zum Musikunterricht digital im Blick behalten wollen. Die Geo-Daten werden nur mit den ausgewählten Kontakten geteilt. Das Start-up speichert jedoch die Wege für zwei Wochen, falls es im Nachhinein nötig werden sollte, die Strecke nachzuvollziehen. (kostenlos, für Android und iOS) ### Zusammenfassung: Die Apps Vivatar, my Bodyguards und Komm Gut Heim helfen.
Die Apps Vivatar, my Bodyguards und Komm Gut Heim helfen.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/digitale-sicherheit-apps-gegen-die-angst-1.4248579
Digitale Sicherheit - Apps gegen die Angst
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Niedlich sieht sie aus, die kleine graue Box mit den drei Knöpfen. Die "Playstation Classic" passt in eine Hand, sonst ähnelt sie dem deutlich größeren Original - der ersten Playstation von 1994. Entwickler Sony hat das Gehäuse detailgetreu nachgebaut, im Innern treiben natürlich moderne Komponenten die Retro-Konsole an. Vor knapp 25 Jahren war die Playstation eine Revolution. Die Konsole markiert den Start der 3D-Ära im Gaming. Spiele wie "Tomb Raider", "Resident Evil" und "Gran Turismo", deren Fortsetzungen zwei Jahrzehnte später noch auf den nachfolgenden Konsolen-Generationen erscheinen, wurden durch die Playstation geprägt und prägten ihrerseits viele Spieler und Spiele. Die Folge: Viele heute erwachsene Gamer blicken nostalgisch zurück, Retro-Gaming liegt schon seit Jahren im Trend. Der japanische Spieleentwickler Nintendo hatte mit seinen Neuauflagen der noch älteren Konsolen NES und SNES in den vergangenen beiden Jahren große Erfolge. Für Sony ist es also als ein logischer Schritt, die Kult-Konsole in einer überholten Form neu aufzulegen. Aber die Nachbildung der Kult-Konsole steht seit dem Marktstart in der Kritik. Ähnlich wie Nintendo liefert auch Sony ein Paket von 20 Spielen mit. Das auf dem Gehäuse angedeutete CD-Laufwerk dient nur der Zierde, die Computerspiele sind auf einer kleinen Festplatte gespeichert. Es muss also niemand seine alten Spiele vom Dachboden holen und entstauben. Mehr Spiele wird es erst einmal nicht geben. Zu dem Paket gehören absolute Klassiker wie das erwähnte "Resident Evil", "Grand Theft Auto" und "Final Fantasy 7". Außerdem stehen einige weniger bekannte Spiele zur Verfügung, zum Beispiel das Snowboard-Spiel "Cool Boarders 2" oder das Rätselspiel "Intelligent Qube". Liebe zum Detail beim Gehäuse, Mängel bei Technik Neben der Retro-Grafik der Spiele hat Sony versucht, viele Funktionen möglichst an die originale Playstation anzulehnen. Die Classic-Version ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet: Die beiden mitgelieferten Controller kennen weder die Vibrationsfunktion noch haben sie einen Steuerknüppel. Das macht die Steuerung in einigen Spielen aus heutiger Sicht ziemlich fummelig. Seine Spielstände speichert der Spieler auf virtuellen Speicherkarten und in umfangreicheren Titeln, zum Beispiel "Final Fantasy", bittet die Konsole zwischendurch um einen virtuellen CD-Wechsel. Ein Gag der Entwickler: Nach einem Druck auf den "Open"-Knopf am Gehäuse verschwindet die Nachricht. Trotzdem hat die Playstation Classic einige Mängel. Am wenigsten stört noch, dass zum Lieferumfang zwar ein USB-Kabel gehört, der Netzwerkadapter aber fehlt, um die Konsole an den Strom anzuschließen. Bei der Auswahl der Spiele hat Sony auf einige der wichtigsten Klassiker verzichtet: "Tomb Raider", "Gran Turismo" oder "Crash Bandicoot", eines der ersten Jump-'n'-Run-Spiele in 3D überhaupt, gehören nicht zu den 20 vorinstallierten Spielen. Sony plant nicht, die Konsole in Zukunft upzudaten, einen Internetanschluss hat die Classic auch keinen. Bei vielen Fans und Fachzeitschriften kommt die Konsole deshalb nicht besonders gut an. Unterschiedliche Versionen führen zu Rucklern Noch mehr als das Fehlen von Spielen wird kritisiert, dass viele der Spiele ruckelten oder die Grafik noch schlechter dargestellt werde als auf der ursprünglichen Playstation. Um die alten Games heute spielbar zu machen, nutzt die Playstation Classic einen Open-Source-Emulator, doch offenbar hat Sony bei der Umsetzung geschludert. Wie das Techportal Golem berichtet, kommt es im Rennspiel "Ridge Racer Type 4" zu Aussetzern beim Sound und die Bildrate stottert. Große Diskussionen unter Gamern löste zudem aus, dass die Spiele in unterschiedlichen Formaten auf der Playstation Classic installiert sind - neun in PAL und elf in NTSC. Die beiden Formate nutzen unterschiedliche Bildraten, dadurch werden neun der Spiele langsamer dargestellt. Im Test machte sich das am ehesten in "Grand Theft Auto" und in "Tekken 3" bemerkbar. Gelegenheitsspieler, die sich die Retro-Konsole der Nostalgie wegen gekauft haben, werden die Unterschiede ohne einen direkten Vergleich sonst nicht bemerken. Für die Computerexperten unter den Fans gibt es aber auch eine gute Nachricht: Weil die Software Open-Source ist, lässt sie sich vergleichsweise einfach manipulieren. Golem erklärt im Video, wie Spieler mit einer Tastatur in die Einstellungen gelangen, um dort die Grafik anzupassen. Bastler haben es mittlerweile auch geschafft, das von Sony ignorierte "Crash Bandicoot" auf der Playstation Classic zu installieren. Beides ist von den Entwicklern nicht vorgesehen. Aber möglicherweise braucht es einfach andere Hardware, um die Playstation-Klassiker zu Hause ruckelfrei spielen zu können. Wie ein Youtube-Video beweisen soll, läuft das Playstation-Spiel "Ridge Racer Type 4" auf der Nintendo-Nachbildung SNES Classic deutlich flüssiger als auf dem Gerät von Sony. ### Zusammenfassung: Sony hat die erste Playstation von 1994 geschrumpft und neu aufgelegt. Allerdings fehlen dem enthaltenen Spielepaket viele Klassiker.
Sony hat die erste Playstation von 1994 geschrumpft und neu aufgelegt. Allerdings fehlen dem enthaltenen Spielepaket viele Klassiker.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/playstation-classic-spiele-test-1.4249418
Playstation Classic im Test: Jede Menge Fehler
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Deutschen sind Bargeld-Fans. Die einzige politische Forderung, die kurzfristig ähnlich viele Wählerstimmen kosten dürfte wie die geplante Einführung eines Veggie-Days in deutschen Kantinen, ist die Abschaffung des Bargelds. Nur folgerichtig, dass das Land bei der Entwicklung mobiler Bezahlsysteme hinterherhinkt. Dabei tut sich auch in Deutschland was: In diesem Jahr betrug der Anteil des mit EC-Karte, Kreditkarte oder sonstigem bargeldlos Gezahlten fast 50 Prozent. Das beste Argument für diesen langsamen, aber doch stetigen Wandel: Bequemlichkeit. Banken bauen Filialen ab, die Suche nach einem Geldautomaten des eigenen Bankenverbundes ist frustrierend. Bezahlen mit dem Handy soll diese Entwicklung jetzt noch beschleunigen. Doch kann in Deutschland Ende 2018 überhaupt überleben, wer ausschließlich mit dem Telefon bezahlt? Ein zweiwöchiges Experiment mit Google Pay soll eine Antwort geben. ### Zusammenfassung: Jetzt führt auch Apple in Deutschland mobiles Bezahlen ein. Google Pay für Android-Handys gibt es schon seit Juni. Aber kann das Smartphone im Alltag wirklich schon das Bargeld ersetzen? Ein Selbstversuch.
Jetzt führt auch Apple in Deutschland mobiles Bezahlen ein. Google Pay für Android-Handys gibt es schon seit Juni. Aber kann das Smartphone im Alltag wirklich schon das Bargeld ersetzen? Ein Selbstversuch.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/bargeldlos-bezahlen-smartphone-1.4246748
Mobile Pay per Handy: Für Pommes und Burger reicht's
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mit Apple Pay zu zahlen ist ab heute in Deutschland möglich. Allerdings bleiben viele Bankkunden außen vor. Bezahlen mit Apple Pay ist seit heute auch für iPhone-Besitzer in Deutschland möglich. Die Anmeldung dauert nur wenige Minuten und man benötigt nicht einmal eine extra App. iPhone-Nutzer öffnen auf ihrem Handy das Wallet - die digitale Brieftasche. Dort wird man direkt auf den neuen Bezahldienst hingewiesen. Um den Dienst nutzen zu können, braucht der Nutzer allerdings eine Kreditkarte, die von Apple Pay unterstützt wird. Welche das aktuell sind, erfährt man direkt beim Einrichten. Folgende Geldhäuser kooperieren aktuell mit Apple: Comdirect, Deutsche Bank, American Express, Boon, Bunq, Fidor Bank, Hanseatic Bank, Hypo Vereinsbank/Unicredit, N26, O2 Banking, Ticket Restaurant Edenred, Vimpay. Die Kreditkarte wird dann entweder über die Kamera eingescannt, oder man tippt die Daten manuell ein. Alles recht einfach und selbsterklärend - außer man ist kein Kunde bei einer der bereits kooperierenden Banken. Und das dürften in Deutschland einige sein, zum Beispiel alle Kunden von Sparkassen oder Volksbanken. Diesen Menschen bleibt nur das Hintertürchen über Dienste, die virtuelle Prepaid-Kreditkarten anbieten. Sparkassenkunden müssen einen Umweg gehen Der bekannteste Anbieter dafür ist Boon. Zuerst muss die Boon-App auf dem Handy installiert werden. Noch bevor man sich mit seinen persönlichen Bankdaten registriert, kommt bereits die erste Ernüchterung: Boon möchte nach drei kostenlosen Monaten eine Gebühr von 1,49 Euro pro Monat. Ist der Nutzer bereit, das zu zahlen, kann er mit der App eine virtuelle Kreditkarte erstellen, die dann wiederum im Apple-Wallet hinterlegt werden kann. Das funktioniert technisch einwandfrei. Allerdings ist Boon keine echte Kreditkarte, sondern ein Prepaid-System. Das bedeutet, der Kunde muss die virtuelle Kreditkarte in der Boon-App mit Guthaben aufladen - zum Beispiel über ein Kreditkartenkonto oder ein Girokonto bei seiner Hausbank. Im Basic-Paket geht das gerade mal mit hundert Euro pro Monat. Will man mehr Geld auf seine virtuelle Kredikarte buchen, muss man die Boon-Plus-Mitgliedschaft freischalten. Dafür braucht es dann Identitäts- und Adressnachweise, die man über die App hochladen muss. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert die App Vimpay. Auch darüber kann man eine Prepaid-Kreditkarte aktivieren und mit einem Bankkonto verknüpfen, um am Ende über Apple Pay bezahlen zu können. Die Basisversion ist kostenlos und erlaubt einen Umsatz von 2500 Euro pro Jahr, am Tag kann man maximal hundert Euro einzahlen. Will man größere Beträge über Vimpay verwalten, kostet die App 4,99 Euro pro Monat. Der größte Nachteil dieser Apps: Der Kunde muss vor dem Bezahlen mit Apple Pay immer erst sicherstellen, dass sein Guthaben auf der virtuellen Kreditkarte für den Einkauf ausreicht - oder die Karte aufladen. Beim Apple-Konkurrenten Google, der mit Google Pay bereits seit diesem Sommer ein kontaktloses Bezahlsystem per Smartphone anbietet, ist die Liste der kooperierenden Banken zwar noch kürzer. Dafür bietet Google seit Oktober die Möglichkeit, ein Paypal-Konto als Zahlungsmittel zu nutzen, wenn man ein Bankkonto bei Paypal hinterlegt hat. Der US-Zahlungsdienst kann prinzipiell von jedem genutzt werden und hat laut eigenen Angaben in Deutschland aktuell mehr als 20 Millionen Nutzer. ### Zusammenfassung: Apple Pay auf dem iPhone einzurichten, geht in wenigen Minuten - wenn man die richtige Kreditkarte hat. Google ist seinem Konkurrenten auch hier einen Schritt voraus.
Apple Pay auf dem iPhone einzurichten, geht in wenigen Minuten - wenn man die richtige Kreditkarte hat. Google ist seinem Konkurrenten auch hier einen Schritt voraus.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/apple-pay-bezahlen-kreditkarte-1.4248233
Apple Pay einrichten und nutzen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Jeder Staatsbürger muss sich an die im Bundesgesetzblatt verkündeten Gesetze halten. Zugriff auf die Publikation haben die Bürger jedoch bislang nur eingeschränkt. Jedes Gesetz, das in Deutschland gelten soll, muss vorher im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden. So schreibt es Artikel 82 des Grundgesetzes vor - welches am 23. Mai 1949 selbst in der ersten Ausgabe des Bundesgesetzblattes verkündet wurde. Das Bundesgesetzblatt ist ein hochoffizielles amtliches Organ. Jeder Staatsbürger muss sich an die darin verkündeten Gesetze halten. Zugriff auf die Publikation hatten die Bürger jedoch bislang nur eingeschränkt. Aktivisten der Open Knowlegde Foundation (OKF) wollen das ändern und veröffentlichen am Montag alle Ausgaben frei im Internet. Die Süddeutsche Zeitung konnte das Portal vorab einsehen. Die OKF, die sich für Informationsfreiheit einsetzt, greift damit ein Monopol an. Denn das Bundesgesetzblatt ist trotz aller Amtlichkeit ein kommerzielles Produkt eines profitorientierten Unternehmens. Der für seine Verbreitung zuständige Bundesanzeiger-Verlag wurde zuerst teilweise und dann ganz privatisiert. Seit 2006 ist er eine hundertprozentige Tochter des Kölner Medienkonzerns Dumont, zu dem auch Regionalzeitungen und Radiosender gehören. Verschiedene Abo-Modelle Dumont bietet verschiedene Abo-Modelle rund ums Bundesgesetzblatt an: Für 85 Euro pro Halbjahr bekommt man jede neue Ausgabe gedruckt nach Hause, für halbjährlich 99 Euro digitalen Zugriff auf das gesamte Archiv, für 24 Euro eine E-Mail-Benachrichtigung bei jeder Neuerscheinung. Kostenlos gibt es lediglich eingeschränkten Online-Zugang. Die Datenbank lässt sich nicht durchsuchen, die PDF-Dateien lassen sich nicht ausdrucken und dürfen nicht weiterverarbeitet werden. Für die allermeisten Bürger dürfte dieses Angebot ausreichen. Zumal das Bundesjustizministerium ein eigenes Online-Portal betreibt, in dem der jeweils aktuelle Stand aller Gesetze unbeschränkt veröffentlicht ist (anders als im Gesetzblatt lassen sich darüber beispielsweise Gesetzesänderungen nicht nachvollziehen). Auf dieses Angebot weist auch ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage hin. Für die OKF geht es aber um eine Grundsatzfrage: "Amtliche Dokumente müssen kostenfrei und uneingeschränkt online für die Öffentlichkeit zugänglich sein", schreiben die Aktivisten, "Monopolisten dürfen nicht für den Zugang zu staatlichen Daten zur Kasse bitten. Das Urheberrecht muss geändert werden, damit zentrale Dokumente der Demokratie offen bereitstehen." Der Bundesanzeiger-Verlag verweist auf Anfrage darauf, dass die amtliche Verbreitung des Bundesgesetzblattes die gedruckte Ausgabe sei. Der Online-Zugang sei ein reines Zusatzangebot des Verlages. Zugangsbeschränkungen dank Urheberrecht? Im Kleingedruckten auf der Verlags-Webseite sind die Zugangsbeschränkungen mit dem Urheberrecht begründet. Von diesem sind amtliche Schriftstücke wie die Bundesgesetzblätter zwar zunächst ausgenommen - niemand kann sich solche Texte schützen lassen. Der Bundesanzeiger-Verlag argumentiert aber mit dem Datenbankschutz. Das ist ein spezieller Passus im Urheberrechtsgesetz, der systematische Sammlungen von Werken unter Schutz stellt, selbst wenn die Werke selbst nicht geschützt sind. Wer sich also die Mühe macht, Texte aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen, aufzubereiten und systematisch zu ordnen, dem gesteht das Recht einen gewissen Schutz zu. Voraussetzung ist dabei, dass der Aufbau der Datenbank "eine nach Art oder Umfang wesentliche Investition erfordert". Verlag und Justizministerium sehen diesen Aufwand als erbracht an. Manche Urheberrechtler kommen zu einer anderen Einschätzung. Denn der Verlag bekommt die Dokumente vom Justizministerium fertig geliefert und muss sie nur noch online stellen. Genau das macht nun die Open Knowlegde Foundation - nur eben ohne Einschränkungen. Die Dokumente lassen sich abspeichern, kopieren, ausdrucken und weiterverbreiten. Eine Abmahnung durch den Bundesanzeiger-Verlag nimmt die Organisation dabei bewusst in Kauf. "Dann könnten wir die Rechtmäßigkeit der Zugangsbeschränkung grundsätzlich vor Gericht klären lassen", sagt Arne Semsrott, der sich bei der OKF um das Thema Informationsfreiheit kümmert, "wir sehen dem gelassen entgegen." Es stellt sich die Frage, warum das Bundesjustizministerium die Dokumente nicht einfach selbst online stellt. Die Antwort erzählt auch etwas über den Stand der Digitalisierung des deutschen Staatswesens. Denn der primäre Verbreitungsweg der Bundesgesetzblätter ist eben weiterhin die gedruckte Ausgabe. Der Bundesanzeiger-Verlag hat sich gegenüber dem Bundesjustizministerium verpflichtet, sich um Druck und Vertrieb zu kümmern. Und darf im Gegenzug eben auch an der Online-Version etwas dazuverdienen. So lässt es sich aus dem Vertrag zwischen Verlag und Ministerium herauslesen - den die Vertragspartner allerdings lieber unter Verschluss halten möchten und auch auf Drängen der Open Knowlegde Foundation nur mit umfangreichen Schwärzungen offengelegt haben. Ein interessanter Satz immerhin ist frei lesbar: "Der Bund beabsichtigt, die heutigen Funktionen des Bundesgesetzblattes künftig ganz oder teilweise von einem hierzu noch zu beauftragenden Dritten in elektronischer Form erfüllen zu lassen." Das Bundesjustizministerium teilt dazu mit, es beabsichtige, die Voraussetzungen dafür im Laufe der aktuellen Legislaturperiode zu schaffen. Der Bundesanzeiger-Verlag betreut noch eine Reihe weiterer Veröffentlichungen und Portale des Bundes, etwa das Transparenzregister, die Drucksachen des Bundestags und eben den Bundesanzeiger, in dem amtliche und gerichtliche Bekanntmachungen sowie Geschäftsberichte von Unternehmen veröffentlicht werden. Die Stellungnahme des Bundesjustizministeriums wurde nachträglich ergänzt. ### Zusammenfassung: Im Bundesgesetzblatt werden alle beschlossenen Gesetze verkündet. Daran muss sich jeder Bürger halten, aber nicht jeder darf auf sie kostenlos zugreifen. Die Open Knowledge Foundation ändert das nun.
Im Bundesgesetzblatt werden alle beschlossenen Gesetze verkündet. Daran muss sich jeder Bürger halten, aber nicht jeder darf auf sie kostenlos zugreifen. Die Open Knowledge Foundation ändert das nun.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/offene-daten-aktivisten-stellen-alle-bundesgesetzblaetter-ins-netz-1.4246682
Offene Daten - Aktivisten stellen alle Bundesgesetzblätter ins Netz
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Am Anfang war das Holzkästchen Vor 50 Jahren erblickte die Welt die erste Computermaus - lange bevor die ersten Personal Computer auf den Markt kamen. "X-Y Position Indicator for a Display System" nannte Computerpionier Douglas C. Engelbart seine Erfindung, die er am 9. Dezember 1968 auf einer Konferenz in San Francisco erstmals präsentierte. Von einem Teilnehmer ist die Äußerung überliefert, das kleine Gerät sei "das nächste große Ding nach LSD". Außerhalb des anwesenden Fachpublikums stieß das kleine Gerät vorerst auf nur wenig Begeisterung. Mit heute gängigen Computermäusen hatte das erste Exemplar noch wenig Ähnlichkeit. Der Prototyp bestand aus einem klobigen Holzkästchen mit einer roten Taste zum Klicken und einem Rad, das die Bewegungen des Geräts auf dem Bildschirm umsetzte. Die Bezeichnung "Maus" kommt übrigens von Erfinder Engelbart selbst, weil ihn das Kabel an dem Holzkästchen an einen Mäuseschwanz erinnerte. Engelbart arbeitete später als Berater für Sun Microsystems. Der Mäuse-Erfinder gilt heute als einer der großen Pioniere des Informationszeitalter. Er starb 2013 im Alter von 88 Jahren. ### Zusammenfassung: Etwas ungelenk, aber dafür mit Holzverkleidung: Vor 50 Jahren bewegte sich erstmals eine Computermaus. Erfunden wurde sie aber weder von Microsoft, noch von Apple oder Logitech.
Etwas ungelenk, aber dafür mit Holzverkleidung: Vor 50 Jahren bewegte sich erstmals eine Computermaus. Erfunden wurde sie aber weder von Microsoft, noch von Apple oder Logitech.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/50-jahre-computermaus-1.232009
50 Jahre Computermaus: Das nächste große Ding nach LSD
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Am Thema künstliche Intelligenz (KI) scheiden sich die Geister. Die einen befürworten eine intensive Nutzung von KI, darunter zum Beispiel der Facebook-Gründer Marc Zuckerberg. Er propagiert neue gesellschaftlich wünschenswerte Anwendungen wie etwa den Einsatz in der medizinischen Diagnose und Therapie. Eine große Zahl von Beratungsfirmen baut KI-Abteilungen auf und verdient damit viel Geld. Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Erik Brynjolfsson vom Massachusetts Institute of Technology bezeichnet künstliche Intelligenz als die bedeutendste "General Purpose Technology" (Basistechnologie) unserer Zeit. Die unzähligen Möglichkeiten, KI im Alltag oder branchenübergreifend in Unternehmen anzuwenden, scheinen ihm recht zu geben. Hinzu kommt, dass die Algorithmen viele Jobs in der Regel sehr gut erledigen: Sie analysieren auf Basis von CT-Bildern Krankheiten, sagen Aktienkurse vorher, erkennen Gesichter oder verhindern Cyberangriffe. Detailansicht öffnen Peter Buxmann, 54, ist Universitätsprofessor für Wirtschaftsinformatik, Software & Digital Business an der TU Darmstadt und leitet dort auch das Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST. (Foto: OH) Auf der anderen Seite gibt es viele Kritiker, Tesla-Chef Elon Musk etwa, und auch das verstorbene Physik-Genie Stephen Hawking gehörte dazu. Die Befürchtung: KI könnte sich eines Tages selbst verbessern, sodass in einem sich verstärkenden Kreislauf eine Superintelligenz entsteht - ein Intellekt also, der dem Menschen in allen Bereichen überlegen ist und ihn beherrscht. Zukunftsforscher Ray Kurzweil ist angeblich sogar in der Lage, ein Datum zu nennen, wann dies passieren wird: im Jahr 2045. Ob die Prognose seriös ist, darf bezweifelt werden. Algorithmen sind bisher nur sehr beschränkt einsetzbar Algorithmen oder Roboter, die der Menschheit überlegen sind, sind seit Jahrzehnten ein beliebtes Thema und Gegenstand von Dystopien oder Science-Fiction-Filmen wie "Alien", "Blade Runner" oder "Terminator". Herbert A. Simon, einer der Väter der KI, sagte schon 1965 voraus, dass es nur noch zwanzig Jahre dauern werde, bis Maschinen in der Lage seien, jede Arbeit zu erledigen, die bislang Menschen vorbehalten war. Der Status quo der KI-Anwendung sieht dagegen so aus: Algorithmen sind darauf spezialisiert, bestimmte Probleme zu lösen; darin sind sie kaum zu schlagen, aber kein Algorithmus würde auf die Idee kommen, sein Anwendungsgebiet zu erweitern. Es gibt auch keine erfolgversprechenden Ansätze, die in der Lage wären, eine solche Superintelligenz mit eigenem Bewusstsein zu entwickeln. Ist also alles in bester Ordnung? Können wir sorglos in eine Zukunft blicken, in der KI uns bei vielen Tätigkeiten und Entscheidungen unterstützt und unsere Gesellschaft dadurch verbessert? So einfach ist es leider nicht. Wir müssen beachten, dass es sich bei den meisten KI-Algorithmen um "Black Boxes" handelt. Sie geben häufig nicht preis, warum sie wie entschieden haben. Das mag in manchen Fällen unproblematisch sein, in vielen anderen ist es das aber nicht. In einigen Unternehmen sind heute schon KI-Lösungen bei der Auswahl von Personal im Einsatz. Arbeitet der Algorithmus nach dem Black-Box-Prinzip, können wir die Auswahlentscheidung nicht erklären. Zudem wissen wir nicht, ob der Algorithmus Parameter wie Geschlecht, Hautfarbe oder Religion in seine Entscheidung einbezogen hat. Wollen wir solche Algorithmen? Die Antwort muss heißen: nein. ### Zusammenfassung: Deutschland muss versuchen, den technologischen Abstand zu China und den USA zu verringern. Auf ethische Standards sollten wir dabei aber auf keinen Fall verzichten.
Deutschland muss versuchen, den technologischen Abstand zu China und den USA zu verringern. Auf ethische Standards sollten wir dabei aber auf keinen Fall verzichten.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/kuenstliche-intelligenz-algorithmen-ethik-1.4235816
"Algorithmen ""Made in Germany"" - KI braucht Ethik"
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Im Februar 2015 hatte Mike LeBeau Bedenken. Um seiner Sorge Nachdruck zu verleihen, schickte der Facebook-Produktmanager in einer Mail an Kollegen sogar die Schreckensvision einer kritischen Schlagzeile über den Konzern: "Facebook verwendet neues Android-Update, um auf noch erschreckendere Weise in deinem Privatleben herumzuschnüffeln." Mit solchen Nachrichten werde man sich herumschlagen müssen, wenn Journalisten auf ihren Plan aufmerksam würden. Als die Mail verschickt wurde, arbeitete das Entwickler-Team gerade an einem Update für Facebook, das dem Netzwerk auf Android-Handys weitreichende Befugnisse einräumen würde: Die App sollte auf SMS und die Anrufliste zugreifen und diese auf Facebooks Server laden. Wenn Facebook sehen darf, wer wen anruft, kann das Unternehmen zum Beispiel erkennen, ob der Gesprächspartner auch auf Facebook ist - und ihn als Kontakt vorschlagen. So vernetzt das Unternehmen Menschen anhand ihres Verhältnisses außerhalb von Facebook - was diese vielleicht gar nicht wollen. Ein Patient etwa will ja nicht seinen Psychotherapeuten als Freund vorgeschlagen bekommen. Mit diesem Manöver wollte LeBeau nichts zu tun haben. Er schrieb: "Wir haben nicht begriffen, dass es derart riskant sein würde." Doch als Antwort bekam er nur: Das "Growth-Team", Facebooks Einheit, die für das Nutzerwachstum zuständig war, werde das Update durchziehen - und zwar ohne die Nutzer klar und deutlich zu informieren, wie weitreichend der Eingriff werde. Diese ernüchternde Antwort kam ausgerechnet vom "Privatsphäre-Beauftragten" des Konzerns, Yul Kwon, dem der Schutz von Nutzern eigentlich am Herzen liegen sollte. Der Mail-Wechsel ist am Mittwoch bekannt geworden. Er ist Teil einer Sammlung interner E-Mails auf 223 Seiten, die einen seltenen Einblick in die strategischen Überlegungen eines der größten Konzerne des Silicon Valley geben. Auch Mails aus der Chefetage sind darunter, von Konzernchef Mark Zuckerberg und Geschäftsführerin Sheryl Sandberg. Facebook klagt, die Mails seien aus dem Kontext gerissen Veröffentlicht hat die Nachrichten der britische Parlamentsabgeordnete Damian Collins, ein Kritiker des Unternehmens. Sie stammen aus einem Gerichtsprozess zwischen dem App-Entwickler Six4Three und Facebook. Das Parlament hatte sich die Prozessakten im Rahmen der Aufklärung über die Hintergründe des Cambridge-Analytica-Skandals besorgt. In einer Stellungnahme erklärte Facebook: Die Mails stammten aus den Jahren 2012 bis 2015 und seien veraltet. Facebook habe sich massiv verändert und achte nun viel mehr auf Datenschutz. Zudem seien die Mails selektiv ausgewählt und aus dem Kontext gerissen. Die E-Mails geben Aufschluss darüber, wie rücksichtslos Facebook in seinen Anfangsjahren das Wachstum voran trieb. Sie zeigen, was sich hinter dem philanthropisch anmutenden Motto "die Welt vernetzen" verbarg: volles Bewusstsein für die Risiken des eigenen Geschäftsmodells, für das Facebook immer mehr Daten über Nutzer sammelte und vernetzte, um mehr Geld von Anzeigenkunden zu bekommen - dabei setzte das Unternehmen unter anderem auf sogenannte"dunkle Muster"(dark patterns). Dabei handelt es sich um manipulatives Design, mit dem Nutzer ausgetrickst werden sollen. So zeigen die E-Mails, wie Facebook aus Angst vor einem Imageschaden das Android-Update absichtlich so konstruierte, dass die Nutzer nicht klar vor den weitreichenden Zugriffsrechten gewarnt wurden. Die Dokumente zeigen auch, wie Facebook gegen Konkurrenten vorging: Wer der Expansion im Weg stand, wurde blockiert oder gekauft. Die Mails legen das Plattform-Modell der digitalen Ökonomie schonungslos offen: Facebook nutzte seine Macht gegenüber den Entwicklern kleiner Apps, die an das Netzwerk andocken wollten. Das Ziel: an immer mehr Daten zu kommen. Zuckerbergs Strategie war den E-Mails zufolge: Die Drittanbieter mussten alle Informationen, die Nutzer innerhalb ihrer Apps veröffentlichten, auch auf Facebook teilbar machen. "Wir verkaufen keine Daten" war nach dem Cambridge Analytica-Skandal das Mantra des Unternehmens. Eine E-Mail von 2012 zeigt allerdings, dass Zuckerberg überlegte, ob er von App-Entwicklern nicht 10 Cent pro Nutzer und Jahr verlangen sollte. Dann könnten die zum Beispiel auf die Listen der Freunde ihrer Nutzer zugreifen, eine Option, die Datenschützer kritisch sehen. Und er sah es demnach als essenziell für sein Geschäftsmodell an, möglichst viele Quellen für Daten anzuzapfen: Dass App-Entwickler über Facebook Zugriff auf Nutzer des Konzerns bekommen, das "könnte gut für die Welt sein, aber nicht für uns, außer die Menschen teilen Inhalte mit Facebook und diese erhöhen den Wert unseres Netzwerkes." Sheryl Sandberg antwortete knapp: "Ich mag volle Gegenseitigkeit." Die Daten müssen frei zirkulieren, ist Facebooks Maxime Von dieser Form von "Gegenseitigkeit" profitierte das Unternehmen stärker als jene App-Entwickler, die sich in Abhängigkeit von Facebook begaben. Die Apps sind gezwungen, ihren Nutzern zu ermöglichen, Informationen auf Facebook zu verbreiten. Die nutzt das Netzwerk ganz in Zuckerbergs Sinne, um Anzeigenkunden maßgeschneiderte Werbeplätze auf den Bildschirmen der Mitglieder zu verkaufen. Facebook verweist darauf, dass diese Option für Nutzer freiwillig sei. Niemand werde zum Teilen der Informationen gezwungen. Es war also von höchster Stelle gewollt, dass Daten frei zwischen dem Netzwerk und den verbundenen Apps zirkulieren; und ebenso, dass die externen App-Bauer Daten ihrer Nutzer nicht nach ihrem Ermessen vor Facebook schützen können. Dass durch diese Wechselwirkung das Risiko unkontrollierter Datenabflüsse und anderem Missbrauch stieg, wurde von hochrangigen Mitarbeitern zwar angemerkt, Zuckerberg tat das aber als unwahrscheinlich ab: "Ich glaube nicht, dass das strategische Risiko eines Datenlecks so groß ist wie du denkst", antwortete der Facebook-Chef lapidar. Wenige Jahre später geschah genau das: Im Fall Cambridge Analytica kopierten dubiose Drittfirmen und Entwickler unkontrolliert Massen an Nutzerdaten. Der Fall brachte Zuckerberg Anfang des Jahres Ladungen vor den US-Kongress und das EU-Parlament ein. Die Mails zeigen auch, wie Facebook mit möglichen Konkurrenten umging. 2013 brachte Twitter seine App Vine auf den Markt, mit der Nutzer kurze Videos filmen und veröffentlichen konnten. Facebook schnitt die App den Dokumenten zufolge kurzerhand vom Datenstrom auf seiner Plattform ab. "Wenn keiner Einwände hat, machen wir ihre Freunde-Schnittstelle heute dicht", schrieb Justin Osofksy. Zuckerberg antwortete: "Ja, mach das." Die Folge: Twitters Video-Projekt kam nicht mehr an die wertvollen Informationen, mit wem seine Nutzer auf Facebook vernetzt waren. 2016 gab Twitter bekannt, Vine nicht mehr weiterentwickeln zu wollen, der Dienst ist praktisch tot. Unternehmen wie die Dating-App Tinder oder die Unterkunfts-Plattform Airbnb, die Facebook nicht als Konkurrenten sah, bekamen den Mails zufolge dagegen privilegierten Zugang zu den Daten über "Freunde". Aus den Dokumenten lässt sich auch erahnen, wie Facebook die Übernahme der Chat-App Whatsapp vorbereitete. Anfang 2014 kaufte Facebook Whatsapp für 19 Milliarden Dollar. In den Mails sind Teile einer Marktanalyse für den Zeitraum August 2012 bis März 2013 enthalten. Eine Grafik in der Präsentation zeigt, dass über Whatsapp zu diesem Zeitpunkt bereits 8,2 Milliarden Nachrichten verschickt werden - in der Mobilversion von Facebook dagegen nur 3,5 Milliarden Nachrichten. Das heißt: Whatsapp war schon auf vielen Mobilgeräten installiert und hatte deutlich aktivere Nutzer. Für Facebook ging es in diesen Jahren darum, sich von einer Web-Plattform in eine App zu verwandeln mit der sich Mobilgeräte der Welt erobern ließen. Whatsapp lief bereits auf vielen von ihnen. Pikant ist die Art und Weise, wie Facebook an die Daten kam. Das Unternehmen hatte eine VPN-App namens Onavo gekauft. Mit der wollen sich Nutzer eigentlich gegen Überwachung schützen, indem sie beim Surfen ihren Standort verschleiern. Facebook nutzte die übernommene App als eine Art Spionage-Werkzeug. Dass es sich um ein Facebook-Produkt handelt, das Nutzerdaten weitergibt, war nicht zu erkennen, erst im letzten Satz der offiziellen App-Beschreibung tauchte erstmals der Konzernname auf. Die Daten, wie sich Nutzer verhielten, liefen über die Server von Facebook und wurden vom Unternehmen ausgewertet. Facebook erklärte im Juni, dass es die Daten auswertet, um zu sehen, welche Produkttypen populär sind und wie Nutzer sie verwenden. Die Grafiken speisen sich aus diesen Onavo-Daten und verdeutlichen, warum Facebook in Whatsapp einen rasant wachsenden Rivalen sah - und sich für eine Übernahme entschied. ### Zusammenfassung: Rücksichtslos gegen Konkurrenten, manipulatives Design, Wachstum vor Datenschutz: Dokumente legen das Geschäftsmodell von Mark Zuckerberg und seinen Managern schonungslos offen.
Rücksichtslos gegen Konkurrenten, manipulatives Design, Wachstum vor Datenschutz: Dokumente legen das Geschäftsmodell von Mark Zuckerberg und seinen Managern schonungslos offen.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-zuckerberg-datenschutz-1.4242037
Facebook - Mails offenbaren Zuckerbergs Strategie
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ein Fußabdruck im Schlamm oder ein Haar auf der Matratze - im Fernsehen ermitteln Polizisten und Staatsanwälte vor allem analog. Mit der Realität hat das nicht viel zu tun, ein Gutteil der Strafverfahren basiert auch auf Spuren, die Täter im Netz hinterlassen. Die Daten bewegen sich dabei über Ländergrenzen hinweg; Strafverfolgungsbehörden können das aber nicht so leicht. Das will die Europäische Kommission ändern: Am Freitag werden die EU-Justizminister in Brüssel voraussichtlich einen Gesetzesvorschlag verabschieden, der grenzüberschreitende Ermittlungen im Netz erleichtern soll - obwohl das Vorhaben von Juristen, aber auch der Bundesregierung heftig kritisiert wird. Strafverfolger begrüßen die geplante "E-Evidence-Verordnung. "Der Vorschlag ist eine richtige Reaktion auf die Notwendigkeiten der Praxis. Wir haben im Bereich der Cyberkriminalität kaum ein Verfahren, dass keine internationalen Bezüge aufweist", sagt etwa Oberstaatsanwalt Markus Hartmann, der in Köln eine Zentral- und Ansprechstelle für Cybercrime leitet. Aber auch bei analogeren Straftaten wie Betrug oder Erpressung steige die Bedeutung elektronischer Spuren, das zeige die Masse an Anfragen, die sein Team dazu erreiche. Will die Polizei oder die Staatsanwaltschaft auf Daten zugreifen, die in einem anderen Mitgliedsstaat gespeichert sind, muss sie bislang den Weg der Rechtshilfe gehen, sich also an die Behörden des jeweiligen Staates wenden, die dann wiederum beim jeweiligen Provider um die Daten bitten. Das hat einen Nachteil: "Die traditionellen Mittel der Rechtshilfe dauern zu lange", sagt Markus Hartmann. Die Behörden des Staates hätten kaum noch Mitsprache Die E-Evidence-Verordnung sieht darum eine Abkehr von diesem lang eingeübten System der Rechtshilfe vor: Bei Straftaten, die mit Haft von mindestens drei Jahren bedroht sind, sollen sich Strafverfolger direkt an Provider oder Diensteanbieter in einem anderen Mitgliedstaat wenden können. Sie könnten Metadaten, unter strengeren Voraussetzungen aber auch den Inhalt von E-Mails oder Messengernachrichten abfragen - und zwar ohne, dass der Staat, in dem sich die betreffende Person befindet, noch großes Mitspracherecht hätte. Vor allem dieser Punkt sorgt für Kritik, unter anderem von der Bundesrechtsanwaltskammer, von Bürgerrechtlern, aber auch von Justizministerin Katarina Barley (SPD). Die Verordnung gebe "Anlass zu großer Sorge", heißt es etwa in einem Brief, den Barley und andere EU-Justizminister an die europäische Ratspräsidentschaft geschrieben haben, und welcher der SZ vorliegt. Die Kritik entzündet sich vor allem an zwei Überlegungen. Zum einen hätte es unter der E-Evidence-Verordnung nicht mehr der Staat in der Hand, Strafermittlungen eines anderen Mitgliedsstaates voranzutreiben, sondern Provider oder Diensteanbieter - also private Unternehmen wie zum Beispiel Google, Paypal oder Facebook. Staatsanwalt Hartmann sagt, dass diese Firmen jetzt schon bei der europäischen Strafverfolgung mitwirkten, allerdings auf freiwilliger Basis nach entsprechenden Anfragen von europäischen Behörden. Künftig wären sie zur Mitwirkung verpflichtet. Zum anderen könnte die Verordnung dazu führen, dass in Deutschland auch wegen Straftaten (elektronisch) ermittelt werden könnte, die in Deutschland gar nicht strafbar sind. Die Bundesrechtsanwaltskammer nennt in einer Stellungnahme als Beispiel "politisch motivierte Verfolgung wegen zu diesem Zweck geschaffener Delikte", andere Kritiker verweisen auf Polen: Dort ist Abtreibung verboten. Auch Hartmann fände es gut, wenn der jeweilige Mitgliedsstaat zumindest über solche Ermittlungen in seinem Territorium informiert würde: Oft erfahren Strafverfolger auf diesem Weg von neuen Betrugsmaschen, die bald auch in Deutschland ausprobiert werden. Trotz der grundsätzlichen Bedenken gehen Europaabgeordnete und Diplomaten davon aus, dass sich am Freitag bei der Mehrheitsabstimmung in Brüssel die Befürworter durchsetzen werden, was die Debatte allerdings nur verlagern würde: Außer den Ministern muss sich auch das Europäische Parlament mit der Vorlage befassen. Die deutsche Abgeordnete Birgit Sippel (SPD) wird am Montag im zuständigen Parlamentsausschuss einen ersten Bericht zum Verordnungsvorschlag vorstellen. Sie sagt, sie teile viele der Bedenken, die gegen die E-Evidence-Verordnung vorgebracht werden: "Wir sind nicht gegen die Idee als solche. Aber unser Eindruck ist, dass hier sehr schnell über Fragen und Bedenken hinweggegangen wurde", sagt sie. ### Zusammenfassung: Neue EU-Regeln sollen es der Polizei erleichtern, an Daten aus dem EU-Ausland zu kommen. Deutschland ist skeptisch, trotzdem wird die Verordnung heute vermutlich von den EU-Justizministern beschlossen.
Neue EU-Regeln sollen es der Polizei erleichtern, an Daten aus dem EU-Ausland zu kommen. Deutschland ist skeptisch, trotzdem wird die Verordnung heute vermutlich von den EU-Justizministern beschlossen.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/e-evidence-rechtshilfe-europa-bruessel-1.4240106
Rechtshilfe in Europa: Grenzenlose Ermittlungen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Dokumentensammlung hat 250 Seiten: interne E-Mails des Facebook-Managements, Präsentationen. Unten am Rand jeder Seite steht "Confidential" oder "Highly Confidential", vertraulich oder streng vertraulich. Doch seit diesem Mittwoch finden sich diese Firmeninterna des amerikanischen Online-Netzwerks auf der Webseite des britischen Parlaments. Der Ausschuss für Digitales, Kultur und Medien hat sie veröffentlicht. Die Parlamentarier untersuchen, wie der Konzern mit persönlichen Daten umgeht. Und nach Ansicht von Damian Collins, dem Vorsitzenden des Gremiums, zeigen die Papiere, dass die Kalifornier die Privatsphäre ihrer Nutzer nicht ausreichend schützen. Anlass der Untersuchung ist der Skandal um die inzwischen insolvente britische Beratungsgesellschaft Cambridge Analytica. Das Unternehmen erstellte für Werbekunden Profile von Internetnutzern, um Reklame maßschneidern zu können. Dabei erhielt Cambridge Analytica unrechtmäßig Zugang zu den Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern. Eine App, ein Mini-Programm, das von manchen Facebook-Nutzern verwendet wurde, sammelte nicht nur die Daten derjenigen, sondern auch die von deren Freunden in dem Internet-Netzwerk. Die meisten dieser Freunde hatten aber nie ihre Einwilligung dafür erteilt. Die E-Mails sind Beweismittel in einem Prozess Facebook behauptet, solche Praktiken seit 2015 nicht mehr zu erlauben. Doch die Papiere, die das Parlament veröffentlichte, sollen belegen, dass Facebook bestimmten Unternehmen, die für den Konzern als Geschäftspartner wichtig sind, danach weiterhin Zugang zu den Daten der Facebook-Freunde von Nutzern gewährt hat. Zu den genannten Firmen gehören Airbnb, der Fahrdienst-Anbieter Lyft, Netflix und die Dating-Apps Badoo und Bumble. Die E-Mails sind Beweismittel in einem Gerichtsprozess in Kalifornien. Dort verklagt der Entwickler einer App, die Firma Six4Three, den Konzern. Das Gericht entschied, dass die E-Mails und Präsentationen geheim bleiben sollen. Doch als ein Mitarbeiter von Six4Three zuletzt London besuchte und die Dateien dabei hatte, schaute im Hotelzimmer ein Abgesandter des Serjeant-at-Arms vorbei: Das ist der Sicherheitsbeauftragte des Unterhauses. Der Beamte konnte den Six4Three-Beschäftigten überzeugen, lieber die Dateien auszuhändigen, weil ihm ansonsten Gefängnis droht. Ein Sprecher von Facebook bestreitet nicht, dass die Dokumente authentisch sind, sagt aber, sie seien aus dem Zusammenhang gerissen und zeichneten ein falsches Bild. ### Zusammenfassung: Das britische Parlament hat E-Mails von Facebook-Managern veröffentlicht. Sie sollen belegen, dass der Konzern deutlich länger sensible Nutzerdaten an externe Firmen weitergegeben hat als bisher behauptet.
Das britische Parlament hat E-Mails von Facebook-Managern veröffentlicht. Sie sollen belegen, dass der Konzern deutlich länger sensible Nutzerdaten an externe Firmen weitergegeben hat als bisher behauptet.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-nutzer-daten-e-mails-1.4241578
Facebook: Interne E-Mails belasten Manager
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Auf den letzten Metern haben die Fans von Felix "PewDiePie" Kjellberg das Schlimmste gerade noch verhindert. Am Montag kam das indische Musiklabel T-Series dem - noch - meistabonnierten Youtuber bedenklich nahe. Der Unterschied betrug für kurze Zeit weniger als 16 000 Abonnenten - ein hauchdünner Vorsprung angesichts von jeweils mehr als 73 Millionen Abonnenten insgesamt. Kjellberg selbst schrieb auf Twitter vom "Anbruch des letzten Tages". Am Wochenende dann die Trendwende: Bis Dienstagmittag war der Abstand wieder auf 500 000 Abonnenten angewachsen. Die Fans des amtierenden Youtube-Königs atmeten durch. Die erbitterte Verfolgungsjagd, die sich T-Series und PewDiePie liefern, verursacht im gigantischen Youtube-Universum seit mehr als drei Monaten Aufruhr. Bisher mit dem besseren Ende für den 29-jährigen Schweden, der seit Weihnachten 2013 ununterbrochen an der Spitze der Youtube-Stars steht - so lange wie niemand anderes in der Geschichte der Videoplattform. Beliebtheit erlangte PewDiePie mit Let's Plays, vor allem von Horrorspielen. Mittlerweile zeigen viele seiner Videos, wie er vor laufender Kamera auf Internet-Meme reagiert. Seine Fans schätzen den albernen, bisweilen auch obszönen oder politisch unkorrekten Humor des Youtubers. 2017 schmiss Disney Kjellberg raus, weil er in mehreren Videos antisemitische Witze gemacht hatte. Auch zahlreiche andere Partner kündigten ihm damals. Am Time Square lief Werbung für PewDiePie Bei dem Wettrennen geht es um mehr als um die Person Kjellberg. Es geht darum, wer Youtube inoffiziell regiert: ein Einzelkämpfer wie PewDiePie oder ein Unternehmen wie T-Series. Das größte indische Musiklabel lädt täglich mehrere Musikvideos im Bollywood-Stil hoch. In der Kategorie Videoaufrufe hat das Unternehmen den Youtube-Star schon vor fast zwei Jahren überholt. Aktuell wächst der Anteil der Inder, die Zugriff auf das Internet bekommen, besonders rapide. Das führt dazu, dass einige PewDiePie-Fans dem Label vorwerfen, Bots für ihr Wachstum zu nutzen, und anti-indische Hasskommentare veröffentlichen. Von denen hat Kjellberg sich distanziert. Dass es am Wochenende doch nicht zu dem erwarteten Wechsel an der Spitze Youtubes gekommen ist, liegt auch an den anderen Youtube-Stars, die in den letzten Tagen und Wochen eine Kampagne für PewDiePie gestartet hatten. Der US-amerikanische Youtuber Jimmy "MrBeast" Donaldson etwa filmte sich selbst dabei, wie er 100 000 Mal hintereinander "PewDiePie" sagt. Offenbar Grund genug für einige Nutzer, den Kanal des Schweden tatsächlich zu abonnieren. Für ein anderes Video mietete Donaldson diverse Werbetafeln in seinem Heimatort im Bundesstaat North Carolina. Wohl davon inspiriert ließ Youtuber Justin Roberts eine eigens dafür entworfene PewDiePie-Werbung am Time Square in New York laufen - so stellt er es zumindest auf Youtube dar. Kjellberg selbst produziert derzeit fast nur noch Videos, in denen es um seine Abonnenten-Schlacht mit T-Series geht. Den Nutzern geht es um Youtubes altes Motto: "broadcast yourself" Fans verbreiteten seine Botschaft auch jenseits der Youtube-Kanäle: Ein Hacker unter dem Pseudonym "Thehackergiraffe" hat nach eigenen Angaben rund 50 000 Drucker weltweit gekapert und sie Werbung für PewDiePie ausdrucken lassen, wie das Tech-Portal The Verge berichtet. Der Angreifer sagt, um die Drucker zu finden, habe er die Suchmaschine Shodan genutzt, über die sich mit dem Internet verbundene Geräte finden lassen. Es sei ihm auch darum gegangen, auf diese Weise auf IT-Sicherheit aufmerksam zu machen. Auf den ausgedruckten Seiten hat er unten einen Hinweis hinzugefügt. Auf Englisch steht da sinngemäß: "Ihr Drucker ist ungeschützt mit dem Internet verbunden. Bitte beheben." Why are local printers being hacked for this pic.twitter.com/fAnNTIp6ds — madison. (@maddybenavente1) 29. November 2018 Viele Nutzer wollen mit ihrer Unterstützung für Kjellberg demonstrieren, dass für sie vor allem das ursprüngliche Motto der Plattform zählt: "broadcast yourself". Es ist offenbar der Wunsch vieler, dass Youtube eine Bastion der Kleinen bleibt, auf der die großen Konzerne nichts zu sagen haben. Mit einem ähnlichen Argument hatte Youtube-Chefin Susan Woijcicki Anfang November die Community dazu gebracht, gegen Artikel 13 der geplanten EU-Urheberrechtsreform zu protestieren. T-Series wird PewDiePie trotz aller Bemühungen bald überholen Dieses Gefühl eines Aufstandes für den "kleinen Nutzer" basiert aber auf einem Mythos, den PewDiePie bewusst fördert. Er ist alles andere als ein kleiner Youtuber, der in seinem Schlafzimmer private Videos produziert. Laut Berechnungen des Wirtschaftsmagazins Forbes hat er 2018 mit seinen Videos rund 15,5 Millionen US-Dollar verdient. Wesentlicher Bestandteil seines Geschäftsmodells ist sein eigener Online-Shop, in dem er wie viele andere Top-Youtuber Kapuzenpullis, T-Shirts und Jogginghosen verkauft. Und doch nehmen ihn die Nutzer als einen von ihnen wahr, als Gegensatz zu Unternehmen wie T-Series, die sich nach ihrem Empfinden unberechtigt breitmachen, weil sie mehrmals täglich neue Musikvideos hochladen und so viel schneller Klicks generieren als ein einzelner Videokünstler. Am Ende profitieren mit ziemlicher Sicherheit sowohl T-Series als auch PewDiePie von der zusätzlichen Aufmerksamkeit, die sie weltweit erfahren. Auch dürften die Youtuber kein Verlustgeschäft gemacht haben, die die Gunst der Stunde ausnutzten, um sich auf einer der beiden Seiten zu positionieren (meistens auf der Kjellbergs). Doch das alles wird ihm nicht helfen. Sobald die aktuelle Welle der Aufmerksamkeit zurückgeht, wird T-Series an PewDiePie vorbeiziehen und den König der Youtuber entthronen. Der indische Kanal wächst durchschnittlich einfach schneller, Stand Mittwochnachmittag ist der Abstand wieder auf rund 400.000 Abonnenten geschrumpft. Social Blade, ein Portal das Statistiken sozialer Medien analysiert, prognostiziert den Wechsel an der Spitze aktuell auf Mitte Februar. Wer live dabei zusehen möchte, findet Dutzende Livestreams, die die Abonnentenzahlen der beiden Kanäle rund um die Uhr übertragen. ### Zusammenfassung: Ein indisches Musiklabel droht, den König der Youtuber, "PewDiePie", von der Spitze zu verdrängen. Bisher konnten seine Fans das auch durch fragwürdige Aktionen wie den Hack von 50 000 Druckern verhindern.
Ein indisches Musiklabel droht, den König der Youtuber, "PewDiePie", von der Spitze zu verdrängen. Bisher konnten seine Fans das auch durch fragwürdige Aktionen wie den Hack von 50 000 Druckern verhindern.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/youtube-pewdiepie-t-series-kampf-um-die-meisten-abonnenten-1.4240140
T-Series gegen PewDiePie: Der Kampf eskaliert
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ziemlich genau ein Jahr ist es her, als Bitcoininvestoren die Zukunft in den rosigsten Tönen malten: Die Digitalwährung sollte den Dollar ersetzen, Zentralbanken entmachten und in ihrem Höhenflug jungen Techgeeks ewigen Reichtum bescheren, gewissermaßen nebenbei. Zum zehnten Geburtstag der Kryptowährung zeigt sich nun ein desaströses Bild: Kaum eine der Versprechungen ist wahr geworden. Während der Preis der Kryptowährung von einst 20 000 Dollar Richtung 4 000 Dollar taumelt, begeht die Kryptoszene kollektiven Selbstbetrug. Irgendeine Ausrede für das Siechtum des Bitcoin findet sie immer: Einmal habe ein amerikanischer Starbanker gegen Bitcoin gewettert und so Panik verursacht. Kürzlich, so hieß es, habe der Kampf zweier Größen im Kryptogeschäft die Anleger verunsichert. Manchmal fehlen angeblich positive Nachrichten, um den Kurs zu stützen. Mit anderen Worten: Irgendwas ist immer. Faule Ausreden der Enthusiasten Mit derlei Ausreden belügen sich die Bitcoinenthusiasten selber. Für sie kann nicht sein, was nicht sein darf: Als Zahlungsmittel ist die Währung nicht zu gebrauchen, als Wertspeicher für Krisenzeiten viel zu wackelig - und obendrein hat sie Abermillionen an Anlegergeldern verpuffen lassen. An fünf Punkten lässt sich zeigen, wie die Bitcoingemeinde Versprechen um Versprechen kassieren musste. Ihren Aufschlag machten die Bitcoinjünger mit keinem geringeren Versprechen, als Dollar, Euro und Yen als internationales Zahlungsmittel zu ersetzen. Egal ob Auto, Kaffee oder Büroregal, alles sollte man weltweit mit Bitcoin bezahlen können. Bald jedoch fand die Öffentlichkeit heraus, wie schleichend lahm das Netzwerk ist. Während der Kreditkartenbetreiber Visa bis zu 65 000 Überweisungen pro Sekunde abwickelt, schafft Bitcoin gerade sieben Transaktionen. Im besten Fall kann man es tragisch nennen, wie weit Anspruch und Realität auseinanderklaffen. Kaum war der erste Zweck enttarnt, servierte die Kryptogemeinde die nächste Geschichte: Als absolut sicher priesen Bitcoinexperten die Überweisungen im System. Das ist grob irreführend. Denn wider besseres Wissen verschweigen die "Experten", dass das Netzwerk an sich zwar sicher ist, Hacker und Kriminelle an den unsicheren Zugängen zum System unbedarften Anlegern aber sehr wohl Millionen aus den Taschen gezogen haben. Wie ein Synchronspringer mit der Börse in den Abgrund Als solche Betrügereien Aufruhr auslösten, hatten Bitcoinjünger schon die nächste schöne Erzählung parat: Wer sein Geld für Krisenzeiten nicht in Staatswährungen parken wolle, solle doch zu Bitcoin greifen. Enthusiasten lobten die Digitalwährung als digitales Gold. Doch was nach Substanz, Sicherheit und Seltenheit klang, hielt nicht lange. Allein in diesem Jahr hat Bitcoin rund 80 Prozent seines Werts eingebüßt. Das ist kein Indikator für Stabilität, schon gar keine Beruhigung für Krisenzeiten. Ganz im Gegenteil: Als es an den Weltbörsen im Oktober rumpelte, stürzte Bitcoin wie ein Synchronspringer mit in den Abgrund. In den vergangenen Wochen zeigten die Kurven des amerikanischen Aktienindex Dow Jones und von Bitcoin einen auffälligen Gleichlauf. Gefährlich für Investoren, die sich mit Bitcoin vom Lauf der Aktienbörsen abkoppeln wollen. Keine Hoffung auf Rettung durch die US-Börsenaufsicht Schlussendlich sind auch die ideologischen Hoffnungen der Bitcoinenthusiasten zerschellt. Kein Staat, keine Zentralbank, keine Bank, kein Kreditkartenunternehmen sollte das Sagen haben im Bitcoin-System. Der Sound der Anhänger kündete von Anarchie, von Gleichheit und Gerechtigkeit. Doch bei näherem Hinsehen entpuppt sich Bitcoin als Machtmaschine für wenige: 97 Prozent aller Bitcoin-Einheiten befinden sich in den Händen von nur vier Prozent der Nutzer. Immer wieder machen Gerüchte die Runde, schwerreiche Bitcoinmagnaten hätten inzwischen so viele Bitcoin in ihre digitalen Tresore geschaufelt, dass sie mit gezielten Käufen und Verkäufen sogar den Preis der Währung manipulieren könnten. Als letzten Strohhalm klammern sich die Bitcoinjünger nun ausgerechnet an die US-amerikanische Börsenaufsicht. Die könne spezielle Finanzvehikel zulassen, die das Spielgeld milliardenschwerer Großanleger in die Netze der Digitalwährung dirigieren können. Doch das bezeichnete die Behörde kürzlich als "höchst unwahrscheinlich". Die Bitcoinszene sollte Schluss machen mit dem kollektiven Selbstbetrug. Ja, vielleicht überlebt die eine oder andere Kryptowährung, sofern sie im Alltag Nutzen stiftet. Bitcoin hingegen dürfte es ergehen wie einem der ersten Internetbrowser. Das Internet nutzt heute jeder, mit Netscape aber surft schon lange niemand mehr. ### Zusammenfassung: Die Kryptoszene begeht seit Monaten kollektiven Selbstbetrug. Die Währung ist weder Zahlungsmittel noch Wertspeicher, weder egalitär noch sicher. Es ist an der Zeit, mit der Heuchelei Schluss zu machen.
Die Kryptoszene begeht seit Monaten kollektiven Selbstbetrug. Die Währung ist weder Zahlungsmittel noch Wertspeicher, weder egalitär noch sicher. Es ist an der Zeit, mit der Heuchelei Schluss zu machen.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/bitcoin-kryptowaehrungen-tot-kommentar-1.4235485
Kryptowährungen am Abgrund: Bitcoin ist tot
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) malt sich auf dem Podium gutgelaunt aus, wie er im Alter seinen Roboter-Butler zum Bierholen schickt. Das finden viele im Saal "Tokio" des Nürnberger Messezentrums zum Lachen. Die gute Laune kommt aber nicht bei allen Besuchern des Digitalgipfels an, auf dem die Bundesregierung ihre Strategie für die Förderung künstlicher Intelligenz, also selbstlernender Software, bewirbt. Die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg isst zwischen zwei Panels fränkische Bratwürste mit Sauerkraut und sagt: "Das ist hier eine reine Veranstaltung zwischen Wirtschaftsspitzen und Politik, praktisch ohne Zivilgesellschaft." Die Regierung habe offenbar auch wenig Lust, das Parlament miteinzubeziehen: "Sogar wir von der KI-Enquete-Kommission des Bundestages mussten uns selbst einladen." Vertreter von Unternehmen sind dafür viele gekommen, es geht ja auch um viel Geld. KI gilt vielen als wichtigste Technologie seit der Dampfmaschine, auch Altmaier benutzt den Vergleich. Im November hatte die Bundesregierung ihre KI-Strategie veröffentlicht. Demnach sollen 100 neue KI-Professuren geschaffen werden und bis 2025 unter anderem etwa drei Milliarden Euro fließen. Neue Details zur Umsetzung der Strategie werden auf dem Digitalgipfel nicht bekannt, es geht hier eher darum, Unternehmen und Regierung auf das Ziel einzuschwören: Mit Geld vom Staat und Koordination zwischen Forschung, Politik und Wirtschaft zur Weltspitze der KI-Nationen aufzuschließen: zu den USA und China. In diesem Wettbewerb forciert Altmaier eine europäische Lösung: "Wir benötigen eine Art Airbus in der KI", sagt er auf dem Gipfel. Er meint den Erfolg des unter deutsch-französischer Führung stehenden Flugzeugbauers. Ein einzelnes europäisches Unternehmen könne es bei der künftigen Schlüsseltechnik KI mit den US-Technologiegrößen nicht aufnehmen, Europa müsse die Kräfte bündeln. KI-Fachleute kritisieren an der Strategie allerdings, dass ihr Fokus zwar auf europäischen Lösungen liegt, zugleich aber ein Label namens "Artificial intelligence made in Germany" etabliert werden soll. Industrie und Politik Hand in Hand, dazu passt die Doppel-Keynote-Rede von Achim Berg, dem Vorsitzenden des Branchenverbandes Bitkom, in dem von der Telekom bis zu Google praktisch alle in Deutschland relevanten Tech-Unternehmen sitzen, und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Berg erklärt, wie gut es in Deutschland laufe: Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsrate seien extrem niedrig, die vor ihm sitzenden Minister und ihre Chefin regierten gut, und der Lonely-Planet-Reiseführer finde das Land richtig aufregend. In dieser Lobeshymne verpackt er Lobbywünsche an seine Nachrednerin: Die "ePrivacy"-Verordnung der EU, die den Umgang von Webseiten mit Daten regelt, über die ihre Besucher nachverfolgt werden können, dürfe IT-Unternehmen nicht schaden. Und den neuen Mobilfunkstandard 5G brauche im deutschen Wald kein Mensch und auch kein Fuchs. Zwang zum flächendeckenden Ausbau lehnt Berg ab. Merkel widerspricht Berg indirekt, 5G-Empfang dürfe nicht nur an der Autobahn und in Großstädten möglich sein: "Nicht überall braucht man die Tonqualität der Berliner Philharmonie, aber überall sollten zumindest Töne zu hören sein." In Sachen KI hat das Silicon Valley längst Fakten geschaffen Kurz zuvor hatte Telekom-Chef Timotheus Höttges kurzzeitig einige Gipfel-Besucher und noch mehr Twitter-Nutzer erzürnt, als er über flächendeckendes 5G gesagt hatte: "Das sind Privatjets, die jeder bekommen kann, aber keiner stellt die Frage, wie's geht." So ganz ernstgemeint war das nicht, er schränkte sofort ein, das sei ja eine "zynische Bemerkung" von ihm gewesen. Ziel seiner Provokation war der neben ihm stehende Andreas Scheuer. Der Minister für digitale Infrastruktur macht Druck auf die Mobilfunkunternehmen, die vielen Funklöcher in Deutschland endlich zu schließen. Die wollen ihrerseits Zugeständnisse für den Ausbau von der Politik. In Sachen KI hat das Silicon Valley längst Fakten geschaffen. Selbstlernende Software von Google und Facebook wird immer leistungsfähiger dank der gigantischen Silos an Daten und Fotos, über die diese Konzerne verfügen. Sie kaufen die besten Forscher des Feldes ein, natürlich auch die deutschen. Dagegen will Berlin mit den 100 neuen Professuren etwas tun. Es ist allerdings fraglich, ob es innerhalb des Feldes überhaupt genug Nachwuchs für diese Stellen gibt. In ihrer Rede sagt Merkel auch, wie wichtig der Umgang mit Daten sei, damit die Digitalisierung für die Menschen da sei und nicht umgekehrt. Sie wirbt für eine Art dritten Weg zwischen dem chinesischen Überwachungs-System und dem US-amerikanischen Modell, in dem Unternehmen mit Nutzerdaten letztendlich machen könnten, was sie wollten. Wenn Menschen nur noch Datenlieferanten seien, dann sei das "in der Endkonseqeunz gedacht die Vernichtung der Individualität". Die europäische Datenschutzgrundverordnung mit ihren komplizierten Regeln zum Umgang mit persönlichen Informationen sei zwar hierzulande umstritten, gelte aber außerhalb Europas vielen als Vorbild. Nicht immer hat sich Merkel so deutlich zum Datenschutz bekannt. Die Bundeskanzlerin spricht in ihrer Rede auch darüber, wie sie gelernt habe, Blamagen beim Thema Digitalisierung zu vermeiden. 2013 hatte sie das Internet als "Neuland" bezeichnet. Es folgte ein "Shitstorm", wie Merkel sagt. Viele Bürger und Aktivisten empfanden es als Zeichen von Inkompetenz, so über eine Technologie zu reden, die längst Alltag war. "Neuland" würde sie heute nicht mehr sagen, erklärt Merkel, sondern lieber: "noch nicht durchschrittenes Terrain". Da herrschte dann wieder gute Laune im Saal. Die Umsetzung der KI-Strategie wird ja zäh und anstrengend genug. ### Zusammenfassung: Menschen seien nicht nur Datenlieferanten für IT-Konzerne, sagt die Kanzlerin auf dem Digitalgipfel in Nürnberg. Und nach dem "Neuland"-Shitstorm will sie das Digitale jetzt lieber "noch nicht durchschrittenes Terrain" nennen.
Menschen seien nicht nur Datenlieferanten für IT-Konzerne, sagt die Kanzlerin auf dem Digitalgipfel in Nürnberg. Und nach dem "Neuland"-Shitstorm will sie das Digitale jetzt lieber "noch nicht durchschrittenes Terrain" nennen.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/merkel-digitalgipfel-kuenstliche-intelligenz-datenkonzerne-1.4239429
Bundeskanzlerin Merkel warnt vor Datenkonzernen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Resigniert bis genervt: Ein weit verbreiteter Gesichtsausdruck unter Menschen, die versuchen, im Zug mobile Daten zu übertragen. Der Deutsche meckert gern. Nicht nur über das Wetter (zu nass) und die Bahn (zu spät), sondern auch über das Internet: zu langsam. Und er hat ja recht: In Spanien scheint die Sonne öfter, in der Schweiz kommen die Züge pünktlicher, und in Südkorea fließen die Bytes schneller. Doch während der Breitbandausbau in Deutschland lahmt, sind zumindest die Handynetze besser als ihr Ruf. Zu diesem Ergebnis kommen jedenfalls die Zeitschriften Connect und Chip. Beide vergleichen unabhängig voneinander Abdeckung und Qualität der Mobilfunknetze der drei großen Anbieter. Die Tester legen jeweils Zehntausende Kilometer in Auto und Bahn zurück, laufen telefonierend durch Großstädte und versuchen, auf dem Land zu surfen. Die Zeitschriften rühmen sich ihrer aufwendigen, praxisnahen und statistisch belastbaren Methoden. Chip vergibt Schulnoten bis auf die zweite Nachkommastelle, Connect hat ein komplexes System aus Punktzahlen und Prozentsätzen entwickelt. Die exakten Werte dürften für die meisten Nutzer keine Rolle spielen, wohl aber die grundlegenden Aussagen. In dieser Hinsicht sind sich die beiden Zeitschriften fast überall einig: Telekom liegt vor Vodafone, O2 abgeschlagen auf Platz drei. So war es 2017. Und 2016. Und 2015. Diesmal ist es enger geworden. Die Reihenfolge bleibt gleich, aber O2 holt erstmals kräftig auf . Chip sieht die Telekom nur knapp vorn, Connect ermittelt einen etwas deutlicheren Vorsprung zu Vodafone. Aber beide sind sich einig, dass sich O2 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert hat. Das hängt damit zusammen, dass die Integration des E-Plus-Netzes 2014 von O2 nahezu abgeschlossen ist. . sieht die Telekom nur knapp vorn, ermittelt einen etwas deutlicheren Vorsprung zu Vodafone. Aber beide sind sich einig, dass sich O2 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert hat. Das hängt damit zusammen, dass die Integration des E-Plus-Netzes 2014 von O2 nahezu abgeschlossen ist. Vor allem in Großstädten kann O2 mithalten . Das Unternehmen hat sich offenbar auf diese besonders wichtigen Märkte mit vielen potenziellen Kunden konzentriert. Zwar dauert der Gesprächsaufbau etwa anderthalb Sekunden länger als bei der Konkurrenz, aber nur wenige Telefonate brechen ab, und die Sprachqualität ist kaum schlechter als bei Telekom und Vodafone. Dasselbe gilt für die Geschwindigkeit beim Surfen: nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz, aber schnell und zuverlässig genug, um sich nicht ständig darüber ärgern zu müssen. . Das Unternehmen hat sich offenbar auf diese besonders wichtigen Märkte mit vielen potenziellen Kunden konzentriert. Zwar dauert der Gesprächsaufbau etwa anderthalb Sekunden länger als bei der Konkurrenz, aber nur wenige Telefonate brechen ab, und die Sprachqualität ist kaum schlechter als bei Telekom und Vodafone. Dasselbe gilt für die Geschwindigkeit beim Surfen: nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz, aber schnell und zuverlässig genug, um sich nicht ständig darüber ärgern zu müssen. Chip hat Detail-Ergebnisse für fünf Großstädte veröffentlicht. In Berlin und Köln liegt die Telekom knapp vor Vodafone, in Frankfurt ist der Vorsprung größer. Hamburg und München sind dagegen Städte, in denen Vodafone-Kunden - zumindest laut Test - am besten telefonieren und surfen. Dort kommt auch O2 auf sehr gute Ergebnisse, während es in Berlin und Köln nur zu guten Gesamtnoten reicht. Besonders groß ist der Rückstand in Frankfurt, hier stört sich Chip vor allem an den teils niedrigen Datenraten im O2-Netz. hat veröffentlicht. In Berlin und Köln liegt die Telekom knapp vor Vodafone, in Frankfurt ist der Vorsprung größer. Hamburg und München sind dagegen Städte, in denen Vodafone-Kunden - zumindest laut Test - am besten telefonieren und surfen. Dort kommt auch O2 auf sehr gute Ergebnisse, während es in Berlin und Köln nur zu guten Gesamtnoten reicht. Besonders groß ist der Rückstand in Frankfurt, hier stört sich vor allem an den teils niedrigen Datenraten im O2-Netz. Auf dem Land und in kleineren Städten stellt O2 dagegen nach wie vor keine gleichwertige Alternative dar. Connect und Chip bemängeln unisono die spürbar schlechtere Netzabdeckung und häufige Verbindungsabbrüche. Telekom- und Vodafone-Kunden können auch in ländlichen Regionen meist mit LTE surfen, das O2-Netz hat hier Nachholbedarf. Das macht sich auch in der Sprachqualität bemerkbar: Wer im LTE-Netz telefoniert, ist besser zu verstehen und kann seinen Gesprächspartner deutlicher hören. O2-Kunden müssen abseits der großen Städte oft darauf verzichten. stellt O2 dagegen nach wie vor keine gleichwertige Alternative dar. und bemängeln unisono die spürbar schlechtere Netzabdeckung und häufige Verbindungsabbrüche. Telekom- und Vodafone-Kunden können auch in ländlichen Regionen meist mit LTE surfen, das O2-Netz hat hier Nachholbedarf. Das macht sich auch in der Sprachqualität bemerkbar: Wer im LTE-Netz telefoniert, ist besser zu verstehen und kann seinen Gesprächspartner deutlicher hören. O2-Kunden müssen abseits der großen Städte oft darauf verzichten. Das Gleiche gilt für Landstraßen und Autobahnen , wobei die Telekom dort in allen Kategorien teils deutlich vorne liegt: Up- und Downloads sind am schnellsten, Telefonate brechen vergleichsweise selten ab. Vodafone folgt mit einigem Abstand auf Platz zwei, O2 ist abgeschlagen Letzter. , wobei die Telekom dort in allen Kategorien teils deutlich vorne liegt: Up- und Downloads sind am schnellsten, Telefonate brechen vergleichsweise selten ab. Vodafone folgt mit einigem Abstand auf Platz zwei, O2 ist abgeschlagen Letzter. In der Bahn gelten andere Regeln: Für Zugreisende gibt es immer noch keine wirklich gute Wahl. Am wenigsten Ärger macht Vodafone, das knapp vor der Telekom liegt und von Chip immerhin eine befriedigende Gesamtnote erhält. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich allerdings kaum etwas verbessert. "Beim Internet in der Bahn bleibt in Deutschland also noch sehr viel zu tun", schreibt Connect. Die Schweiz zeigt, dass es besser geht: Dort können Bahnreisende fast so zuverlässig surfen wie in Städten. Wer einen neuen Mobilfunkvertrag abschließen will, kann aus diesen Ergebnissen mehrere Schlüsse ziehen: ### Zusammenfassung: Die Telekom bleibt vor Vodafone, aber O2 holt deutlich auf - mit Discounter-Verträgen können Kunden deutlich sparen.
Die Telekom bleibt vor Vodafone, aber O2 holt deutlich auf - mit Discounter-Verträgen können Kunden deutlich sparen.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/handynetze-im-test-telefonieren-im-zug-bleibt-eine-qual-1.4237504
Netztest 2018: Telekom vor Vodafone, O2 holt auf
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Nicht einmal hier, in der Factory in Berlin-Kreuzberg, wo die Programmierer in ein Bällebad tauchen können und die Türen mit dem Smartphone öffnen, ist Dorothee Bär vor ihnen sicher. Vor den Bedenkenträgern aus der alten Welt. Heute erscheinen sie in Gestalt von Gabriele Jeschke, 64 Jahre alt. "Durch die Computer", sagt Frau Jeschke, "was da für Arbeitsplätze wegfallen". Bär nickt. Sie kennt ihren Text. Als Bundesregierung achten wir auf lebenslanges Lernen, sagt sie. Durch die Digitalisierung würden auch Jobs geschaffen. Hier, die ganzen Programmierer, die habe es früher nicht gegeben. Jeschke blickt sie an, Dorothee Bär ist noch nicht fertig. Jetzt erzählt sie von zu Hause. In ihrem Dorf in Unterfranken nämlich, da lebt die ganze Familie unter einem Dach. Ihre Schulkinder mit der 83-jährigen Großmutter. Da hilft der Enkel der Oma auch mal mit dem Handy. Jeschkes Antwort kommt prompt. "Deswegen sind Sie so viel unterwegs", sagt sie. Bär wird ernst: "Das finde ich nicht nett." Manchmal, da könnte selbst Dorothee Bär wirklich schlechte Laune bekommen. Die Digitalisierungsbeauftragte Bär, 40, ist Staatsministerin im Kanzleramt. Im Internet aber ist die CSU-Politikerin einfach nur die Doro. Auf Instagram oder Twitter demonstriert Doro Bär mit bonbonfarbenen Bildern, wie viel Spaß ein Smartphone machen kann: Doro Bär oben auf dem Heuballen, vor Fernsehkameras, im Dirndl auf der Motorhaube, mit der Kanzlerin im Selfiemodus. Beim Tag der offenen Tür des Kanzleramts erklärt Bär ihre Rolle so: Sie sei das "Gesicht" der Digitalpolitik, "Ansprechpartnerin" und "Begeisterungsweckerin" für die digitale Zukunft. Denn die stellt man sich in der Bundesregierung ebenfalls schillernd vor. Sieben Ministerien reden bei der Digitalisierung mit Neue Präzision in der Medizintechnik, automatische Autos, lernende Maschinen und kommunizierende Roboter, all das soll künftig auch aus Deutschland kommen. "Artificial Intelligence (AI) made in Germany soll zum weltweit anerkannten Gütesiegel werden", heißt es in der neuen Strategie "künstliche Intelligenz". Von der Digitalisierung hänge der Wohlstand ab, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für die großen Pläne gibt es auch schon einen ganzen Strauß neuer Gremien. Es gibt ein Digitalkabinett und einen Digitalrat, die Minister waren auf Digitalklausur mit digitaler Agenda. Kommende Woche ist in Nürnberg nun ein Digitalgipfel anberaumt. Allerdings hegen Fachleute und die Opposition ernste Zweifel, wie durchschlagend diese Politik der Regierung ist - und ob sie angesichts zersplitterter Zuständigkeiten überhaupt funktionieren kann. Gleich sieben Minister und die Kanzlerin werden am Dienstag zum Gipfel reisen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) etwa, der Rezepte für die digitale Zukunft gern im eigenen Haus plant. Oder Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), zuständig für den Breitbandausbau. In der Regierung reden außerdem Wirtschafts-, Forschungs-, Justiz- und Innenministerium bei der Digitalisierung mit. Eigentlich bräuchte es jemanden, der all die Pläne koordiniert. Jemanden wie Dorothee Bär. Bär ist nur das Gesicht des digitalen Wandels Doch für diesen Job fehlt der Digitalbeauftragten der Einfluss - trotz Büro im Kanzleramt. Die Kanzlerin hat ihr eine andere Aufgabe übertragen: Bär soll mehr als 500 Behördengänge überflüssig machen. Elterngeld beantragen, Wohnsitz und Auto anmelden, solche Sachen. Von papierlosen, selbsterklärenden Formularen müssen die Amtsstuben der Republik allerdings erst mal überzeugt werden. Genau das ist der Job von Dorothee Bär. "Das bringt Ihnen gar nichts in der Öffentlichkeit und kostet wahnsinnig viel Zeit und Nerven", fasst sie zusammen. Zum Beispiel das Wohngeld. In der Factory referiert an diesem Novembertag ein Unterabteilungsleiter aus dem Innenministerium über den Antrag, oder besser: die Anträge. Denn jedes Bundesland hat einen anderen. Wenn alle Ämter es zuließen, könnten Bedürftige das Wohngeld bald so einfach online bestellen wie Pizza oder Schuhe. Der Service soll sich an den Kundenwünschen orientieren. Denn "Kunden", so nennt man hier im "Digitalisierungslabor" neuerdings die Bürger. Auf einer Leinwand erscheint eine zartgrüne Webseite, Berater von McKinsey klicken auf Buttons. Rentnerin Jeschke ist hier als Testperson engagiert. Sie fragt Dinge wie: "Betrifft das auch eine Zweitwohnung?" ### Zusammenfassung: Dorothee Bär ist im Kanzleramt für Digitalisierung zuständig. Eigentlich. Doch Bär hat politisch wenig Gewicht und kaum finanzielle Mittel.
Dorothee Bär ist im Kanzleramt für Digitalisierung zuständig. Eigentlich. Doch Bär hat politisch wenig Gewicht und kaum finanzielle Mittel.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/dorothee-baer-digitalisierung-kanzleramt-flugtaxis-1.4234085
Dorothee Bär wird Deutschland nicht digitalisieren
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: The Quiet Man Die Lippen des Gangsters in dem grünen Hoodie bewegen sich, er sieht wütend aus. Worte kommen beim Spieler allerdings nicht an: Dane, der Protagonist in dem Action-Adventure "The Quiet Man", ist taubstumm. Auch als der Gangster und seine Kollegen auf ihn zustürmen und auf ihn einschlagen, hört man nur ein dumpfes Wummern, sonst bleibt es ruhig. Die animierten Spielszenen, in denen sich Dane meist mit irgendwelchen zwielichtigen Gestalten prügelt, werden von Zwischensequenzen mit echten Schauspielern unterbrochen. Das ist ein eher ungewöhnliches Stilmittel in Zeiten, in denen Computerspielgrafik immer realistischer aussieht. Die Szenen sollen die Geschichte verständlicher machen. Das gelingt allerdings nicht so richtig. Auch sonst bleibt es nur bei einem spannenden Ansatz ohne Spieltiefe. Die Kämpfe sind schwerfällig, die Charaktere sind allzu holzschnittartig und auch die Schauspieler verhelfen ihnen durch ihre Darstellung nicht zu mehr Glaubwürdigkeit. "The Quiet Man" ist am 1. November 2018 für PC und Playstation 4 erschienen. ### Zusammenfassung: "Battlefield 5" verzichtet auf Revolutionäres, "Fallout 76" versucht zu vieles gleichzeitig zu sein, und Football Manager gibt es erstmals auf Deutsch: Der November aus Gamer-Sicht.
"Battlefield 5" verzichtet auf Revolutionäres, "Fallout 76" versucht zu vieles gleichzeitig zu sein, und Football Manager gibt es erstmals auf Deutsch: Der November aus Gamer-Sicht.
digital
https://www.sueddeutsche.de/digital/games-november-battlefield-5-football-manager-2019-1.4233485
Games-Rückblick: Diese Spiele waren im November wichtig
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Reporterin Birte Meier wird von ihrem Sender als "Redakteurin mit besonderer Verantwortung" geführt. Sie arbeitet seit mehr als zehn Jahren für das ZDF, für das Politmagazin Frontal 21 hat sie Missstände aufgedeckt und Journalistenpreise gewonnen. Doch die besondere Verantwortung ging bei der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt offenbar nicht mit einem besonderen Gehalt einher. Jedenfalls will Birte Meier eines Tages festgestellt haben, dass sie weniger verdiente als ihre männlichen Kollegen, einer bekam sogar netto mehr als sie brutto. Meier versuchte erst, sich mit dem Sender zu einigen, als das scheiterte, verklagte sie das ZDF unter anderem auf eine Entschädigung von 70 000 Euro. Ihren ersten Prozess hat sie Anfang 2017 verloren, weil das Gericht damals fand, Meier sei als so genannte fest-freie Mitarbeiterin für das ZDF tätig und deswegen könne man ihr Gehalt nicht mit dem von Festangestellten vergleichen. Gegen das Urteil hat sie Berufung eingelegt, am Dienstag trafen sich nun alle Beteiligten vor dem Berliner Landesarbeitsgericht wieder. Auf dem Tisch der Richterin stapeln sich die Akten, in dem Verfahren geht es um Grundsätzliches. Verdient Birte Meier tatsächlich weniger, weil sie als Frau diskriminiert wird? Und wenn ja, wie weist man dies nach? Birte Meiers Anwältin Chris Ambrosi versucht es, indem sie im Gerichtssaal zahlreiche Indizien dafür vorträgt, dass Birte Meier den gleichen Job wie ihre Kollegen machte. Zum einen habe sie gearbeitet wie eine fest angestellte Redakteurin, Arbeitszeiten und Dienstort seien vorgegeben gewesen, Urlaub habe sie beantragen müssen. Zum anderen habe sie als Co-Autorin zusammen mit den besser entlohnten Kollegen Beiträge gemacht, also dasselbe geleistet. Und die Anwältin spricht von einer "Benachteiligungskultur", die sich explizit gegen Frauen richte. Frauen seien in Birte Meiers Redaktion unterrepräsentiert, ein früherer Redaktionsleiter habe Frauen in Vorstellungsgesprächen nach ihrem Kinderwunsch gefragt und bei einer Weihnachtsfeier gesagt, Frauen hätten im politischen Journalismus nichts zu suchen. Ein Klima, das dazu geführt habe, dass Frauen am Ende auch weniger verdienten, glaubt Meiers Anwältin Chris Ambrosi. Zwölf Männer hätten mehr verdient als Birte Meier, sagt die Anwältin. Auch solche, die weniger Berufserfahrung hätten und kürzer beim ZDF seien als die 47-Jährige. Ein Kollege, der gerade mal sechs Monate länger im Betrieb war als Meier, habe 700 Euro mehr verdient, Meier selbst habe auf eine Gehaltserhöhung von 250 Euro drei Jahre warten müssen. Die Anwälte vom ZDF halten dem entgegen, dass Birte Meier nicht diskriminiert, sondern im Rahmen der Tarifverträge für freie und fest angestellte Mitarbeiter entlohnt worden sei, die das ZDF mit den Gewerkschaften vereinbart habe. Die Klage sei daher unzulässig. Auch habe gerade der erwähnte Redaktionsleiter mehrere Frauen in Führungsjobs gehoben, "das wird hier alles sehr plakativ dargestellt". Der Zuschauerraum ist gut gefüllt. Es sind viele Journalistinnen gekommen, Birte Meier wird inzwischen auch von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt, die sich juristisch für Grund- und Menschenrechte einsetzt. Nora Markard aus dem Vorstand der GFF sagt, der Fall sei eindeutig. Es gebe sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene Rechte zur Entgeltgleichheit. Und die sehen nun mal vor, dass Frauen für die gleiche Arbeit nicht weniger verdienen dürfen als Männer. Das Entgelttransparenzgesetz hilft der Reporterin nicht Vor dem Landesarbeitsgericht wird allerdings klar, dass es zwei verschiedene Dinge sind, ob man sich ungerecht behandelt fühlt oder von der Justiz bestätigt bekommt, dass dahinter eine strukturelle Ungleichbehandlung steckt. "Kann man aus Sachen, die nicht in Ordnung sind, folgern, es gibt eine Benachteiligungskultur?", fragt dann auch die Richterin. "Da ist die Frage, wie stellt man die fest." Meier braucht eine offizielle Auskunft vom ZDF, dass ihre männlichen Kollegen mehr verdienen, die muss sie aber ebenfalls erst vor Gericht erstreiten. Zwar gibt es seit Juli 2017 das Entgelttransparenzgesetz, also die Möglichkeit, in Unternehmen ab 200 Mitarbeitern Lohnlisten einzusehen, allerdings nicht für alle. Birte Meier etwa fällt, weil sie beim ZDF nicht fest angestellt ist, dabei möglicherweise heraus. Die Richterin vertagt ihre Entscheidung am Dienstag auf Februar, bis dahin haben alle Beteiligten nun Zeit, weitere Argumente zu sammeln. Und Birte Meier? Die Journalistin will sich erst einmal nicht äußern. Als eine von sehr wenigen Frauen, die sich juristisch gegen Ungleichbehandlung wehren, steht für sie viel auf dem Spiel. Bereits im ersten Prozess hatten ihr die Anwälte des ZDF nahegelegt, den Sender zu verlassen. ### Zusammenfassung: Der Rechtsstreit zwischen der "Frontal 21"-Reporterin Birte Meier und dem ZDF geht in die nächste Instanz. Die Richterin muss entscheiden, ob die Klägerin aufgrund ihres Geschlechts weniger verdient.
Der Rechtsstreit zwischen der "Frontal 21"-Reporterin Birte Meier und dem ZDF geht in die nächste Instanz. Die Richterin muss entscheiden, ob die Klägerin aufgrund ihres Geschlechts weniger verdient.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/gehalt-zdf-birte-meier-1.4258222
Gehalt - Was hat sie verdient?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Giftige Stimmung unter den Kollegen, die Angestellten tun nur das Nötigste, es fehlen neue Ideen - so kann es in einem Büro aussehen, wenn viele Arbeitnehmer innerlich gekündigt haben. Darunter leiden die Angestellten selbst, aber auch deren Chefs. Aber alle können etwas dafür tun, dass es besser wird. Bei den meisten, die innerlich gekündigt haben, könne sich die Lage auch ohne Jobwechsel bessern, sagt Reinhild Fürstenberg, Geschäftsführerin des gleichnamigen Instituts, das Arbeitnehmer in solchen Situationen berät. Wer zu ihr in die Beratung kommt, sollte sich zuerst über eine Sache Gedanken machen: Was ist gut an meinem Job? Positive Gedanken hätten oft enorm geholfen. Wenn aber eine neue Sichtweise nicht ausreicht, müsse man natürlich schon etwas verändern, sagt Fürstenberg. Oft reichten dabei kleine Schritte, ohne den Job zu wechseln. Beratungsangebote wie das des Fürstenberg Instituts oder der IAS-Gruppe funktionieren ähnlich: Unternehmen kooperieren mit den Beraterfirmen. Die Angestellten, denen es schlecht geht, können sich dann von Experten beraten lassen. Ihre Arbeitgeber erfahren nichts davon, sie bezahlen aber die Beratung. Fürstenberg und Alexander Juli von der IAS-Gruppe sind sich einig: Bei manchen Menschen hilft es nur, wenn sie aus der inneren Kündigung eine richtige machen. "Nichts ist schlimmer als frustrierte Mitarbeiter, die nicht weggehen", bestätigt denn auch der Münchner Jobcoach Christiane Fruht. Mitarbeiter bräuchten das Gefühl, das zu tun, was sie am besten können, sagt Fürstenberg. Als Chefin müsse man zum Beispiel einer Mitarbeiterin, die gut schreiben kann, häufiger die Möglichkeit geben, Texte zu schreiben. Und Chefs sollten auch mal etwas Nettes sagen: Wenn der Mitarbeiter eine Routine-Aufgabe gut erledigt hat, solle man ihm das einfach mal sagen. Das motiviere und beuge so innerer Kündigung vor. Wenn man die Mitarbeiter kritisieren muss, sollten Vorgesetzte das sehr vorsichtig tun, sagt Arbeitspsychologe Dieter Frey von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Für Mitarbeiter sei es manchmal auch motivierender, wenn der Chef einen Verbesserungsvorschlag nur andeute und seinem Mitarbeiter so das Gefühl gebe, es sei seine eigene Idee. Für eine gute Atmosphäre am Arbeitsplatz ist das ganze Team verantwortlich Was laut Karrierecoach Christiane Fruht auch eine große Rolle spielt: Wie Chefs damit umgehen, wenn sie ihre Mitarbeiter enttäuschen müssen. Wenn in einer kleinen Firma etwa der kostenlose Kaffee abgeschafft werde, solle der Chef offen kommunizieren, warum das Unternehmen das so entschieden habe - selbst dann, wenn sich das Unternehmen wegen finanzieller Schwierigkeiten keinen Gratis-Kaffee für die Mitarbeiter mehr leisten könne. Und wenn ein Chef merke, dass es einem Mitarbeiter schlecht gehe, solle er über die persönliche Ebene versuchen, ihn wieder zu motivieren. Zu viele Vorgesetzte würden sich in solchen Situationen auf der fachlichen Ebene verstricken. Alle im Team seien für eine gute Atmosphäre verantwortlich, sagt Fruht. Man solle also als Kollege von Menschen, die Symptome einer innerlichen Kündigung zeigten, versuchen, für gute Stimmung zu sorgen. Ansonsten könnten Kollegen den Chef darauf ansprechen, dass es Mitarbeiter gebe, die sehr schlecht drauf seien. Oder eben mit dem Kollegen direkt sprechen. Manchmal geht es aber auch nur um Kleinigkeiten, die Unzufriedenheit auslösen: Ein Viertel der Arbeitnehmer wird vom Chef nicht mit dem bevorzugten Namen oder gar mit dem Lieblingsspitznamen angesprochen, ergab eine ältere Gallup-Befragung. ### Zusammenfassung: Wenn Angestellte innerlich gekündigt haben, können schon kleine Veränderungen Abhilfe schaffen. Experten geben Tipps.
Wenn Angestellte innerlich gekündigt haben, können schon kleine Veränderungen Abhilfe schaffen. Experten geben Tipps.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/arbeitsklima-das-kann-unzufriedenen-mitarbeitern-helfen-1.4251764
So können Kollegen unzufriedenen Mitarbeitern helfen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der High-Five Ob nach dem Abschluss eines erfolgreichen Projekts oder beim Tischkickern in der Mittagspause: Der High-Five, der vor allem im Sport verbreitet ist, hat längst auch Einzug ins Büro gehalten. Allerdings ist dieses Abklatschen mit erhobenen Händen stark von Unternehmenskonventionen abhängig. "In den meisten deutschen Unternehmen herrscht eine streng hierarchische Struktur", sagt Arbeits- und Organisationspsychologin Mareike Schmidt. "Dort kann man sich eher nicht vorstellen, den Chef mit High-Five abzuklatschen." Anders kann das in modernen Unternehmen sein, in Start-ups und kleineren Firmen. "Wenn das als Ersatz für den etwas konservativeren Händedruck in einem jungen oder dynamischen Team gilt, dann ist das genauso okay als Begrüßung", sagt Knigge-Coach Inge Wolff, schränkt aber ein: "solange es nicht zu dicht vor dem Körper des anderen stattfindet," wie auch beim Handschlag. Doch der High-Five wirkt vertrauter als das förmliche Händeschütteln. Zu beobachten war das beim G20-Gipfel in Buenos Aires, als Russlands Präsident Wladimir Putin den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman mit einem kumpelhaften Handschlag begrüßte. Unangenehm kann der High-Five werden, wenn die dargebotene Hand nicht abgeklatscht wird. Noch unangenehmer, wenn man ihn wie der britische Labour-Politiker Jeremy Corbyn ausführt: In der Freude über den Wahlerfolg wollte er mit einer Kollegin einschlagen, die hatte ihre Hand aber schon weggezogen. Corbyns flache Hand traf stattdessen ihre Brust. ### Zusammenfassung: Auf den Handschlag können sich alle einigen. Doch was ist mit anderen Berührungen am Arbeitsplatz? Eine Typologie.
Auf den Handschlag können sich alle einigen. Doch was ist mit anderen Berührungen am Arbeitsplatz? Eine Typologie.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/beruehrungen-buero-1.4249676
Körperkontakt am Arbeitsplatz: Eine Typologie
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Safia Minney, 54, arbeitete früher in der Werbebranche. Die Britin mit schweizerischen und mauritischen Wurzeln ist heute eine Galionsfigur der Fair-Trade-Bewegung. "Gerechtigkeit ist für mich ein Grundrecht, ein elementares Menschenrecht. Mich begleitet dieses Thema schon mein ganzes Leben. Mein Vater starb, als ich sieben Jahre alt war. Meine Mutter hat sich fortan um mich und meine zwei Geschwister allein gekümmert und als Sozialarbeiterin gearbeitet. Als ich acht war, half sie Flüchtlingen aus Uganda dabei, in England anzukommen. Ich saß manchmal zum Tee bei ihnen auf dem Sofa, das wir ihnen zuvor besorgt hatten, und habe ihren Geschichten zugehört. Für mich war das ein Schock: Dass eine Familie ein schönes Zuhause haben konnte, und auf einmal ist alles weg. Das hat mich früh darüber nachdenken lassen, was eigentlich fair und was gerecht ist. Aus der Serie "Meine Karriere" In "Meine Karriere" stellt die PLAN W-Redaktion regelmäßig Frauen und ihren Berufsweg vor. Ob Gründerin, Managerin oder Abenteurerin: Viele Frauen nehmen Hürden, setzen sich neue Ziele und wagen den Neubeginn - und wir berichten davon. Sie wollen selbst eine Frau vorschlagen? Dann schreiben Sie uns gerne an planw@sueddeutsche.de Als ich Anfang der Neunziger mit meinem Mann nach Japan gezogen bin, habe ich angefangen, bei Amnesty International zu arbeiten. Für mich ging es darum, dass Menschenrechte und Ökologie zusammengehören und wie wir unser Handeln im besten Sinne einsetzen können. In Japan war es nicht leicht, nachhaltig zu leben. Und so fing ich an, selbst Fair-Trade-Produkte zu designen und zu verkaufen. Zunächst organisiert in einer kleinen Gruppe, dann wurde im Jahr 2000 daraus meine Firma People Tree. Wir wollen mit unserer nachhaltig produzierten und fair gehandelten Mode die Lebensumstände von Handwerkern und Bauern in Entwicklungsländern verbessern. Inzwischen verkaufen mehr als 800 Läden unsere Kleidung. Seit 2017 bin ich außerdem Geschäftsführerin von Po-Zu, einer nachhaltig produzierenden Schuhmarke. Das System ist außer Kontrolle Es ist hart, mit unserem Bestreben gegen etablierte Marken anzutreten. Aber unsere Hoffnung ist, dass irgendwann auch die großen Unternehmen anfangen, wirklich umzudenken. Das Problem ist, dass sie noch nicht konsequent genug für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden und es keine Transparenz gibt. Dass Profit auf Kosten von Menschenrechten und der Umwelt geht, wird oft nicht berücksichtigt. Große Firmen haben viel Macht, und Regierungen müssten strenger bei der Einhaltung von Regularien sein. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen bieten einen guten Rahmen für das Streben nach Gerechtigkeit. Aber wir müssen auch weiter dafür kämpfen. Wir brauchen eine große Transformation unserer Lebensstile und eine Revolution in den Finanzsystemen. Ich weiß, dass damit argumentiert wird, der Kapitalismus sei ein Weg aus der Armut. Aber es gibt so viele Menschen, die in moderner Sklaverei gefangen sind und die durch den Kapitalismus in Armut gehalten werden. Das System ist außer Kontrolle. Zu sehen, dass die jüngere Generation ein viel größeres Bewusstsein für die Konsequenzen ihres Handelns hat, motiviert mich. Denn es ist wichtig, die eigene Stimme hörbar zu ­machen." Korrektur: In einer früheren Version der Bildunterschrift haben wir fälschlicherweise berichtet, dass Safia Minney neben schweizerischen auch mauretanische Wurzeln habe. Korrekt ist, dass sie väterlicherseits mauritische Wurzeln hat, da ihr Vater von der Insel Mauritius stammt - und nicht aus Mauretanien. ### Zusammenfassung: Safia Minney, die Gründerin des Fair-Fashion-Labels People Tree, über den ungleichen Wettbewerb gegen die Riesen der Modebranche.
Safia Minney, die Gründerin des Fair-Fashion-Labels People Tree, über den ungleichen Wettbewerb gegen die Riesen der Modebranche.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/nachhaltigkeit-mode-textilbranche-safia-minney-1.4244777
Nachhaltige Mode: Safia Minney setzt sich ein
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Eine Berufsausbildung dauert zwei oder drei Jahre, manchmal auch dreieinhalb. Wer seine Fertigkeiten anschließend perfektionieren will, kann Meister werden. Und sonst? In Deutschland gibt es unzählige Möglichkeiten der beruflichen Fortbildung, bei denen Hunderte verschiedene Abschlüsse verliehen werden. Doch kaum jemand kann diese Abschlüsse richtig einordnen. Was genau ist ein Servicetechniker, wie wird man Fertigungsplanerin, Prozessmanager, Betriebswirt oder Fachkauffrau? Und wie viel sind diese Ausbildungen wert? Um den Wust an Bezeichnungen zu ordnen, will Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) nun drei neue, übergeordnete Abschlüsse in der beruflichen Bildung einführen. "Berufsspezialist" darf sich nennen, wer eine Lehre absolviert hat. Der "Berufsbachelor" entspricht dem Meister, Techniker oder Fachwirt und ist dem akademischen Bachelor gleichgestellt. Der "Berufsmaster" fasst weitere Aufstiegsfortbildungen zusammen und ist einem Master von der Hochschule ebenbürtig. Bisherige Begriffe wie etwa "Meister" sollen nicht abgeschafft, sondern aufgewertet werden. "Es muss ganz deutlich werden: Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertige Karrierewege", sagte Karliczek bei einer Tagung Anfang der Woche in Berlin. "Nichts spricht dagegen, nach einer Ausbildung zum Beispiel als Anlagenmechaniker später an einer Hochschule Versorgungstechnik zu studieren. Und mancher Wirtschaftsstudent sehnt sich nach mehr Praxis und möchte vielleicht lieber eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann machen." Da sei es nur angemessen, wenn sich der Kfz-Meister künftig zusätzlich "Berufsbachelor in Kfz-Technik" nennen dürfe. Können die neuen Abschlüsse tatsächlich zu mehr Chancengerechtigkeit führen - oder schaffen sie eher Verwirrung? Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter-André Alt, warnt vor Gleichmacherei: "Die angestrebten Bezeichnungen Berufsbachelor und Berufsmaster bergen große Verwechslungsgefahr - bei jungen Menschen in der Berufsorientierung wie auch bei Unternehmen, da völlig unterschiedliche Kompetenzen fast identisch etikettiert werden sollen." Die angestrebte Umbenennung ziele genau in die falsche Richtung, wenn die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung verdeutlicht werden solle, erklärt der HRK-Chef. "Berufs- wie Studienabschlüsse sollten in ihrem je eigenen Charakter klar erkennbar sein und daher auch eindeutig benannt werden." Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich dagegen schon mit den geplanten Bezeichnungen angefreundet. "Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster unterstreichen nicht nur die Praxisnähe und besonderen Fähigkeiten von Menschen mit höherer Berufsbildung", sagt Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer. Sie betonten auch den Markenkern der höheren Berufsbildung und könnten noch mehr junge Menschen für den Weg der praxisnahen Bildung begeistern. "Klare Bezeichnungen nützen aber nicht nur den Absolventen, sondern auch vielen Unternehmen, die händeringend beruflich qualifizierte Fachkräfte suchen", sagt Dercks. Eine Verwechslungsgefahr mit den ähnlich klingenden Hochschulabschlüssen sieht Dercks nicht. Die neuen Abschlüssen seien klar zu unterscheiden und machten gleichzeitig "auch sprachlich deutlich, dass es sich um gleichwertige Abschlüsse auf unterschiedlichen Wegen handelt". Berufsbachelor und Berufsmaster seien ein zusätzlicher Hebel, um Jugendlichen eine Karriere in der beruflichen Bildung als echte und praxisnahe Alternative zum Studium schmackhaft zu machen. "Diese Alternative zahlt sich im Übrigen aus", sagt Dercks. "Anders als oft bekannt verdienen Berufsbachelor und Berufsmaster gutes Geld, häufig sogar mehr als Akademiker, und sie sind noch seltener arbeitslos als Hochschulabsolventen." Ein ganz anderes Argument führt der Generalsekretär des Zentralverbands Gartenbau (ZVG), Bertram Fleischer, ins Feld. Namensänderungen allein würden die berufliche Bildung nicht attraktiver machen, sagt er. Von einer Gleichstellung könne erst die Rede sein, wenn die Fortbildung an den Fachschulen etwa für Gärtner genauso wie das Studium durchgängig durch Aufstiegs-Bafög gefördert würde. "Außerdem muss auf Gebühren bei der Meister- und Technikerprüfung verzichtet werden", fordert Fleischer. "Im Studium werden auch keine Prüfungsgebühren erhoben." ### Zusammenfassung: Bildungsministerin Karliczek will die berufliche Bildung aufwerten. Abschlüsse wie "Berufsbachelor" sollen praxisnahe Alternativen zum Studium sein. Das gefällt nicht jedem.
Bildungsministerin Karliczek will die berufliche Bildung aufwerten. Abschlüsse wie "Berufsbachelor" sollen praxisnahe Alternativen zum Studium sein. Das gefällt nicht jedem.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/ausbildung-karliczek-berufsbachelor-1.4241797
Berufliche Bildung - Vom Meister zum Berufsbachelor
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Eines Tages soll der "Tag der Bildung" so etwas werden wie der "Girls' Day", mit 10 000 Firmen und 100 000 Teilnehmern im Jahr. Das jedenfalls schwebt den drei gemeinnützigen Organisationen vor, die vor vier Jahren den "Tag der Bildung" ins Leben gerufen haben: der Stifterverband, die SOS-Kinderdörfer und die Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Sie wollen mit dem Aktionstag das Thema Bildung in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Denn ihrer Arbeit liegt ein zentraler Gedanke zugrunde: Jeder Mensch soll die Chance erhalten, das Beste aus seinen Begabungen und seinem Leben zu machen - unabhängig von seiner Herkunft. Doch bis der "Tag der Bildung", der an diesem Samstag in ganz Deutschland stattfindet, so viele Menschen anzieht wie andere Aktionstage, ist es noch ein weiter Weg. Bisher haben sich erst zehn Veranstalter auf einer Mitmach-Karte eingetragen. Doch mit der Vernetzung vieler Initiativen, einer groß angelegten Social-Media-Aktion und engagierten "Bildungsbotschaftern" ist ein Anfang gemacht. www.tag-der-bildung.de ### Zusammenfassung: Der "Tag der Bildung" wirbt seit vier Jahren für Chancen­gleichheit und dafür, das Beste aus seinen Begabungen zu machen.
Der "Tag der Bildung" wirbt seit vier Jahren für Chancen­gleichheit und dafür, das Beste aus seinen Begabungen zu machen.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/aktionstag-begabungen-ausschoepfen-1.4241791
Begabungen ausschöpfen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Sara Alsulaiman Alnaser hat mit 14 Jahren ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um zur Schule zu gehen. Mit ihrem Vater, einem Autohändler, und drei ihrer Geschwister verließ sie 2015 ihre Heimat Syrien. Die Mutter, eine Englischlehrerin, blieb mit drei weiteren Geschwistern zurück. Zu Fuß querte Vater Alnaser mit den Kindern erst Libanon, dann die Türkei, um dort in ein Schlauchboot zu steigen. Sie erreichten die griechische Küste und schlugen sich über Mazedonien und Ungarn nach Deutschland durch. Nach 18 Tagen landeten sie in einem Erstaufnahmeheim in Norddeutschland. "Das war ein leer geräumter Supermarkt, in dem 700 Menschen lebten", sagt Sara Alsulaiman Alnaser. Ein Jahr mussten sie dortbleiben. Das Schlimmste: Alnaser, die wusste, was ihre Familie geopfert und riskiert hatte, damit sie eine Zukunft hat, damit sie zur Schule gehen kann, durfte keine besuchen. "Es hieß, dass wir jeden Moment in eine andere Unterkunft kommen könnten, in eine andere Stadt." Heute ist sie 17, geht in die elfte Klasse eines Gymnasiums, besucht nebenbei einen Wirtschaftskurs der Industrie- und Handelskammer und hat im vergangenen Jahr erstmals an der Vorbilder-Akademie teilgenommen. Die Initiative des Bonner Zentrums für Begabungsförderung "Bildung und Begabung" unterstützt seit 2011 Jugendliche mit Migrationshintergrund dabei, herauszufinden, welche Möglichkeiten ihnen in Deutschland offenstehen. "Oft haben sie einfach eine schlechtere Startposition, und die wollen wir etwas ausgleichen", sagt Ulrike Leikhof, die Leiterin der Vorbilder-Akademie. Vor allem, weil die Eltern oft gar nicht wissen, welche Bildungswege es in Deutschland gibt. "Was ihnen fehlt, sind Bildungsvorbilder in der näheren Umgebung." Diese lernen die Jugendlichen an der Akademie kennen. Eines dieser Vorbilder ist Simmuz Doymaz, dessen Eltern in Pforzheim einen Döner-Imbiss betreiben. Er war elf, als er aus der Türkei nach Deutschland kam. "Ich wusste schon immer, dass ich studieren möchte", sagt er. Auch als er noch auf die Hauptschule ging. Einige seiner Mitschüler und Lehrer belächelten ihn oder versuchten, ihm eine Lehre schmackhaft zu machen. "Ich bin da schon irgendwie an eine Wand gestoßen", sagt Doymaz, der mittlerweile am Karlsruher Institut für Technologie Elektrotechnik studiert. Damals sei es wichtig gewesen, jemanden zu haben, der Mut macht. Jemanden wie die Vorbilder der Vorbilder-Akademie. Die hat inzwischen vier Standorte und bietet einmal im Jahr eine Woche lang verschiedene Kurse an: Rechts-, Neuro- und Kulturwissenschaften zum Beispiel oder eben Elektro- und Informationstechnik. Das ist der Kurs, den Doymaz in diesem Jahr als Vorbild geleitet hat. Spielerisch hat er den Teilnehmern gezeigt, worum es in seinem Studienfach geht. Und er hat ihnen erzählt, wie er es bis an die Hochschule geschafft hat. 2012 hatte er selbst an einer Akademie teilgenommen. "Es war gut, mal wegzukommen vom Alltag, in einer sicheren Umgebung zu sein, in der jede Frage mit Respekt beantwortet wird", sagt Doymaz. "Vielen Teilnehmern ist gar nicht klar, welche Möglichkeiten wir haben - etwa, dass es Stipendien gibt." Er wird beispielsweise heute von der Hans-Böckler-Stiftung unterstützt. Mit seinem Vorbild von damals hat er immer noch Kontakt. Leikhofs Team sendet regelmäßig Infomaterialien über die Akademie an alle Schulen mit neunten und zehnten Klassen, aber auch an Jugendmigrationsdienste und andere Einrichtungen, die mit der Zielgruppe zu tun haben. "Natürlich nutzen wir auch die sozialen Medien", sagt Akademieleiterin Leikhof. Die Jugendlichen müssen sich dann bewerben. 750 durften bisher teilnehmen. "Für mich war das die schönste Woche meines Lebens", sagt Sara Alsulaiman Alnaser. "Ich bin das erste Mal allein verreist und habe viele nette Menschen kennengelernt." Eine Lehrerin hatte sie auf die Akademie aufmerksam gemacht. In diesem Jahr ist Alnaser wieder zur Vorbilder-Akademie gefahren. Dieses Mal als "Teamer". Sie hat den Erstteilnehmern gezeigt, wie das Ganze funktioniert. Wer mit Alnaser spricht, hört die Zuversicht in ihrer Stimme. Die fehlte der Familie im ersten Jahr in Deutschland noch. "Wir saßen da und verloren unsere Zeit." Weil Alnaser nicht zur Schule gehen durfte, ging sie in die Stadtbibliothek und lieh sich Deutschbücher aus. "Im Heim gab es sonst nur Essen und Schlafen. Mir war furchtbar langweilig", erzählt sie. Also meldete sie sich freiwillig als Dolmetscherin. "Dabei habe ich nur ein paar Brocken Deutsch gesprochen." Kaum mehr als die Neuankömmlinge. Ein halbes Jahr später sprach sie es fließend. Nach ihrem Abitur möchte sie Neurowissenschaftlerin werden. ### Zusammenfassung: Die Vorbilder-Akademie hilft Schülern mit ausländischen Wurzeln bei der Orientierung über mögliche Bildungswege.
Die Vorbilder-Akademie hilft Schülern mit ausländischen Wurzeln bei der Orientierung über mögliche Bildungswege.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/foerderung-der-schoenste-tag-meines-lebens-1.4241793
"""Der schönste Tag meines Lebens"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bewerbung: Wer darf rein? Das Bauchgefühl ist immer dagegen. Gegen Frauen. Gegen Migranten. Gegen Behinderte. ­Vorurteile spielen bei Bewerbungen eine Rolle. Das zeigen viele Studien, und das sagen Personaler selbst. Obwohl sie wissen, dass ein ausländischer Name nichts über Deutschkenntnisse aussagt. Obwohl sie wissen, dass nicht jede Frau Kinder kriegen will. Sie stellen unbewusst lieber Menschen ein, die ihnen ähnlich sind. Solange die meisten Personalchefs männlich sind, sind Frauen also im Nachteil. Maßnahmen dagegen gab es bisher wenig. Beim Symphonieorchester in Boston kam man aber schon in den Siebzigerjahren zu dem Schluss: Frauen können genauso gut Geige, Posaune und Flöte spielen wie Männer. Irgendwas muss also schieflaufen, wenn im Orchester fast nur Männer sitzen. Von da an mussten alle Bewerber hinter einem Vorhang spielen, und der Dirigent konnte nicht sehen, ob er einen Mann oder eine Frau hört. Plötzlich kamen viel mehr Frauen durch die Vorrunde, das Orchester wurde weiblicher. In der Wirtschaftswelt merken viele Entscheider erst jetzt, dass sie sich beim Bewerbungsprozess besser austricksen sollten. In manchen Branchen bleibt kein geeigneter Kandidat mehr übrig, wenn nur Männer mit deutschen Namen und guten Noten eingeladen werden. Der Fachkräftemangel ist das beste Argument gegen Vorurteile - und die Digitalisierung das beste Mittel gegen Diskriminierung. Onlineplattformen wie Instaffo bieten Bewerbern und Arbeitnehmern gewissermaßen einen digitalen Vorhang an: Auf der einen Seite können Bewerber ihre Kompetenzen und Erfahrungen auflisten. Auf der anderen Seite beschreiben Unternehmen, was der gesuchte Mitarbeiter können muss. Ein Algorithmus ermittelt die Übereinstimmung und meldet die Treffer. Will die Firma mehr über einen Kandidaten wissen, kann der sich zu erkennen geben. Taledo funktioniert so ähnlich, fragt Arbeitgeber und Jobsuchende aber vor allem nach Wünschen. So finden sich Bewerber und Firmen, die nicht gedacht hätten, dass sie zueinanderpassen. Am Ende entscheiden dann zwar wieder Personaler, ihr Bauchgefühl wird aber von Fakten herausgefordert. Und die sagen vielleicht: Die Kandidatin passt zu 93 Prozent auf das Stellenprofil, der Kandidat nur zu 76. ### Zusammenfassung: Weil Männer die Regeln der Arbeitswelt aufgestellt haben, sind sie für Frauen oft ungerecht. Fünf Aspekte, auf die sie bei der Jobsuche achten sollten.
Weil Männer die Regeln der Arbeitswelt aufgestellt haben, sind sie für Frauen oft ungerecht. Fünf Aspekte, auf die sie bei der Jobsuche achten sollten.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/bewerbung-verhandlung-befoerderung-planw-1.4233639
Karriere - Wo haben Frauen gleiche Chancen?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bundesweit gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die Kindern und Jugendlichen aus "Risikolagen" bessere Bildungschancen verschaffen möchten. Zu Risikolagen rechnet der Bericht "Bildung in Deutschland 2018": ein bildungsfernes Elternhaus, eine soziale Risikolage, das heißt, kein Elternteil ist erwerbstätig, sowie eine finanzielle: Das Familieneinkommen beträgt weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens. Etwa drei Prozent aller Kinder wachsen in allen drei Risikolagen auf. Im Folgenden eine Auswahl von Initiativen: Bei der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2014 ins Leben gerufenen "Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement" kooperieren neun Transferagenturen in einem bundesweiten Netzwerk. Sie unterstützen kreisfreie Städte und Landkreise beim Aufbau verbesserter Bildungsmanagementstrukturen. Sie orientieren sich an regionalen Aspekten und verfolgen zugleich thematische Schwerpunkte, darunter "Diversität und soziale Lage": Näheres unter www.transferinitiative.de. Die Bund-Länder-Initiative "Bildung durch Sprache und Schrift" ist ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Sie überprüft die in den Ländern eingeführten Angebote zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung für Kinder und Jugendliche auf ihre Wirksamkeit und entwickelt sie weiter. Dafür arbeiten Verbünde aus Kindertageseinrichtungen und Schulen eng zusammen, setzen Maßnahmen der Sprachbildung und Sprachförderung um und tauschen ihre Erfahrungen darüber aus: Kontakt: www.biss-sprachbildung.de. Die gemeinnützige Stiftung "Haus der kleinen Forscher" engagiert sich für die Bildung von Kindern des Kita- und Grundschulalters in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Als bundesweit größte Frühbildungsinitiative lebt das "Haus der kleinen Forscher" vom Engagement am jeweiligen Ort: Mehr als 220 lokale Netzwerke arbeiten eng mit der Stiftung zusammen; Informationen unter www.haus-der-kleinen-forscher.de. Das Programm "Kultur macht stark" unterstützt außerschulische Projekte der kulturellen Bildung. Die freiwillige Beschäftigung mit Kultur eröffnet nach Ansicht der Initiatoren gerade benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 18 Jahren neue Zugänge zur Bildung. Die Projekte bauen eine Brücke zu öffentlichen Lernwelten wie Museen, Theatern, Bibliotheken. 33 Partner setzen das Programm bundesweit um; Kontakt: www.buendnisse-fuer-bildung.de. Die Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA) fördert die duale Ausbildung in Unternehmen von Migranten. Ziel ist, mit bundesweiten Partnern mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Zudem will man bei Unternehmern die Bereitschaft zur Integration der Jugendlichen steigern. Laut BMBF scheitert das Schaffen von Ausbildungsplätzen häufig an mangelnden Informationen, bürokratischen Hürden sowie an fehlenden Erfahrungen mit dem dualen System der Berufsbildung. Während durchschnittlich jeder vierte Betrieb in Deutschland ausbildet, beschäftigt Schätzungen zufolge nur jeder siebte Selbständige mit Migrationshintergrund Auszubildende. Detaillierte Informationen unter dem folgenden Link: www.bmbf.de/de/kausa-migranten-bilden-aus-1093.html ### Zusammenfassung: Viele Programme unterstützen benachteiligte junge Menschen in ganz Deutschland. Manche Angebote fokussieren auf bestimmte Fächer. Die Möglichkeiten zur Lernförderung beginnen schon im Kita-Alter.
Viele Programme unterstützen benachteiligte junge Menschen in ganz Deutschland. Manche Angebote fokussieren auf bestimmte Fächer. Die Möglichkeiten zur Lernförderung beginnen schon im Kita-Alter.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/bundesweite-netzwerke-bildungshelfer-1.4238468
Bundesweite Netzwerke - Bildungshelfer
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ein Faux Pas: Sektgläser werden nicht am Kelch, sondern am Stiel gehalten - es sei denn, man braucht gerade eine freie Hand, sagt die Knigge-Expertin. In vielen Betrieben steht in diesen Tagen die Weihnachtsfeier an. Und Vorbereitung kann sich lohnen, denn Weihnachtsfeiern sind eine Chance zum Netzwerken. Sie können aber auch leicht zur Stilfalle werden, sagt die Modedesignerin und Knigge-Ratsfrau Katharina Starlay. Im Interview am Morgen gibt Sie Tipps für einen gelungenen Abend. SZ: Was ziehe ich zur Weihnachtsfeier an, Frau Starlay? Katharina Starlay: Solche Veranstaltungen kommen oft privat daher, nach dem Motto: Heute wollen wir mal ganz entspannt miteinander sein. Aber letztlich ist auch das Geschäft. Die Menschen sind Kollegen und Chefs. Ein gewisses professionelles Verhalten wird erwartet. Wenn kein Dresscode in der Einladung steht, würde ich den Gastgeber danach fragen. In der Regel ist Business Casual bis Smart Casual angemessen. Mit diesen Dresscodes kennt sich nicht jeder aus. Was heißt das? Interview am Morgen Diese Interview-Reihe widmet sich aktuellen Themen und erscheint von Montag bis Freitag spätestens um 7.30 Uhr auf SZ.de. Alle Interviews hier. Business Casual bedeutet, man ist ein bisschen lässiger unterwegs, trägt aber nach Möglichkeit noch ein Teil des Businessoutfits, so dass es geschäftlich aussieht. Smart Casual ist ein privater Dresscode, bei dem man sich schick macht. Dabei trägt man glänzende Materialien und festlichere Kleidung, ein bisschen mehr Schmuck. Da dürfen Sie sich also ein bisschen schön machen. Aber Achtung: Man kann auch overdressed sein. Gerade für neue Mitarbeiter oder in großen Unternehmen ist es manchmal ein bisschen unangenehm, zur Firmenfeier zu gehen. Man irrt herum, kommt sich hilflos vor und weiß nicht, wo man sich anhängen darf. Wer sich nicht so wohlfühlt, sollte sich mit einem Kollegen verabreden. Dann kommt man nicht in so eine Menge rein, in der man sich finden muss, sondern kann zu zweit das erste Getränk nehmen und sich orientieren. Für Netzwerker bieten Betriebsfeiern die Chance, endlich mit dem Leiter der Abteilung ins Gespräch zu kommen, in die sie gerne wechseln würden. Im entscheidenden Moment sind dann meist allerdings die Hände voll Sekt und Häppchen, und schon ist er vorbeigelaufen. Lässt sich diese Situation stilvoll lösen? Ja, die Kunst ist, die rechte Hand für einen Begrüßungshandschlag frei zu haben. Und das geht auch. Bei einem Stehempfang bekommt man in der Regel als erstes ein langstieliges Glas mit Sekt in die Hand. Dieses Glas hängt man sich in die geöffnete linke Hand zwischen Zeige- und Mittelfinger. Mit dem Daumen kann man das Glas stabilisieren. So bleiben Mittelfinger, Ringfinger und kleiner Finger frei. Legt man sich dort eine gefaltete Serviette hinein, haben kleinere Häppchen Platz - und mit der freien Hand können Sie abwechselnd Hände schütteln und trinken. Detailansicht öffnen Katharina Starlay ist Modedesignerin, Imageberaterin und Stilbuchautorin. Seit 2014 ist sie Mitglied im Knigge-Rat. (Foto: Stephanie Schweigert) Das klingt nach einer wackeligen Angelegenheit. Üben Sie vor der Weihnachtsfeier mit Schokostücken. Ich verwende in Seminaren immer diese eingepackten Miniriegel. Wenn die herunterfallen, bleibt der Fußboden trotzdem sauber. Apropos sauber. Es ist peinlich, wenn bei so einer betrieblichen Feier Rotwein über Hemd oder Bluse verschüttet wird. Ist der Abend dann noch zu retten? Generell würde ich raten, bei Veranstaltungen im Winter immer einen Schal dabei zu haben. Gerade eine Seidenbluse wärmt nicht. Ein schönes Tuch ist die Rettung - sowohl wenn es zieht, als auch bei Rotweinpannen. Ansonsten hilft nur die Charmeoffensive. Lächeln Sie und überlegen Sie sich einen guten Spruch, um das Malheur zu überspielen: Leider passt die Farbe nicht ganz in mein sonstiges Farbkonzept heute Abend. Das kann immer passieren, gerade wenn es voll ist. Auch ein Graus: Wenn sich der Chef etwas Lustiges überlegt hat und rote Mützen verteilt. Die schöne Frisur! Muss ich bei jedem Gag mitmachen? Ich fürchte, ja. Sie werden sonst zum Spielverderber. Da würde ich drüber stehen, lächeln und hoffen, dass kein Fotoapparat in der Nähe ist. Aber in der Regel kommen Sie auch um den Schnappschuss nicht herum. Die #metoo-Debatte hat in diesem Jahr darauf aufmerksam gemacht, dass sich vor allem viele Frauen von Kollegen und Vorgesetzten sexuell belästigt fühlten. Das hat Menschen auch verunsichert. Darf man noch Komplimente machen? Absolut, aber sie verlangen mehr denn je Feinfühligkeit. Zum einen kommt es auf die Formulierung an. Man muss ja nicht sagen, du bist schick oder gar sexy, aber man kann sagen: Der Blazer hat einen schicken Schnitt; Ich finde dieses Kleid besonders schön an dir; Du hast eine tolle Ausstrahlung heute. Wichtig ist auch, dass man Komplimente unter vier Augen verteilt und nicht einfach im Vorbeigehen. Warten Sie einen Moment ab, in dem Sie in der Menge für einen Moment unter sich sind. ### Zusammenfassung: Knigge-Expertin Katharina Starlay erklärt, wie Sie stilvoll die Betriebsfeier meistern und Peinlichkeiten vorbeugen.
Knigge-Expertin Katharina Starlay erklärt, wie Sie stilvoll die Betriebsfeier meistern und Peinlichkeiten vorbeugen.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/weihnachtsfeier-dresscode-peinlichkeiten-1.4233232
Weihnachtsfeier - Wie Sie Peinlichkeiten vorbeugen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Kinder durch den Zoo führen, Wanderwege in Stand halten, im Sportverein mitarbeiten, Seevögel beobachten und zählen, in der Suppenküche helfen oder im Schulhort bei der Nachmittagsbetreuung - Zehntausende Jugendliche engagieren sich hierzulande jedes Jahr im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahres oder im Bundesfreiwilligendienst; hinzu kommen noch die Freiwilligen, die ihren Dienst im Ausland machen. Geht es nach Bundesjugendministerin Franziska Giffey (SPD), soll es künftig noch attraktiver werden, sich zu engagieren. Es gehe um bessere Rahmenbedingungen, um mehr Geld und "um schlichte Dinge wie Fahrkarten", sagte Giffey am Montag in Berlin, wo sie ihr Konzept eines "Jugendfreiwilligenjahres" vorstellte. Die Ministerin will zwar die bestehenden Programme beibehalten. Es soll aber ein einheitlicher Rahmen geschaffen werden, mit festen Standards und einem Bundeszertifikat für alle Absolventen, "mit Adler drauf", wie Giffey es nannte. Im Zentrum ihrer Überlegungen steht ein höheres Taschengeld für die Freiwilligen. "Die Jugendlichen sollen wollen dürfen", sagte Giffey und verwies darauf, dass viele es sich heute schlicht nicht leisten könnten, sich ein Jahr lang nur für ein niedriges Taschengeld zu engagieren. Das gehe oft nur, wenn die Eltern sie unterstützten. Aktuell dürfen die Einsatzstellen ihren Freiwilligen bis zu 391 Euro im Monat zahlen; oft zahlen sie aber weniger. Auch weil der Bund nur bis zu 250 Euro im Monat erstattet - und auch das nur beim Bundesfreiwilligendienst. Geht es nach Giffey, soll der Bund in Zukunft 402 Euro für alle Formen des Freiwilligendienstes übernehmen, plus Sozialversicherungsbeiträge. Zudem sollen die Jugendlichen einen pauschalen Zuschuss von 25 Euro zur Monatskarte für Bus und Bahn bekommen. Bei denen, die es betrifft, kommen solche Ideen gut an. Niemand mache ein freiwilliges Jahr, um reich zu werden, sagte etwa Laura Rupenow, 23, die selbst ein Freiwilliges Ökologisches Jahr gemacht hat und am Montag zusammen mit anderen Freiwilligen ins Ministerium eingeladen war, um von ihren Erfahrungen zu berichten. "Es geht darum zu reifen, den Horizont zu erweitern, herauszufinden, was man später machen will." Wenn man dann aber aus Kostengründen "bei Mama und Papa" wohnen bleiben müsse, sei das "nicht so optimal". Franz Kloth, der ebenfalls ein ökologisches Jahr gemacht hat, berichtete von einem Freund, dem der Bundesfreiwilligendienst zwar gefallen hätte - der aber stattdessen zur Bundeswehr ging, weil er sich die Alternative nicht leisten konnte. Insgesamt rechnet das Ministerium mit Kosten von einer Milliarde Euro im Jahr für das neue Konzept, auch weil es davon ausgeht, dass bei besseren Rahmenbedingungen bis zu 120 000 statt wie heute gut 80 000 Jugendliche Interesse haben könnten. Neben der besseren finanziellen Ausstattung will Giffey einen Rechtsanspruch für alle unter 27-Jährigen auf einen Platz in einem der Programme durchsetzen. Allerdings nicht auf den Wunschplatz in der Traum-Einsatzstelle. Das sei unrealistisch, sagte die Ministerin. Derzeit könne die Nachfrage der Jugendlichen insgesamt "ganz gut" bedient werden. Für bestimmte Stellen aber gebe es Wartelisten. "Die Robbenauffangstation ist sehr beliebt." Der Name "Jugendfreiwilligenjahr" kommt dabei nicht von ungefähr. Giffey setzt auch für die Zukunft auf Freiwilligkeit, nicht auf Pflicht. In der Union dagegen gibt es seit geraumer Zeit Stimmen, die nach dem Ende der Wehrpflicht eine neue Dienstpflicht fordern. Den Anfang machte im Sommer CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, die an diesem Wochenende zur Parteivorsitzenden gewählt werden will. Auch die Junge Union schlug ein "verpflichtendes Gesellschaftsjahr" vor. Von einer Verpflichtung hält Giffey nichts Giffey dagegen hält nichts von solchen Ideen. "Das können Sie als Gegenentwurf zum Pflichtjahr betrachten", sagte sie am Montag über ihr Konzept. "Wir wollen ein Model, das davon lebt, dass Menschen etwas aus Überzeugung tun." Sie wies zudem darauf hin, dass ein Pflichtjahr nach Berechnungen ihres Hauses fünf bis zwölf Milliarden Euro im Jahr kosten würde, schon alleine wegen des dann viel größeren Teilnehmerkreises von rund 800 000 Schulabgängern im Jahr. Hinzu komme, dass es bei einem Pflichtjahr um Arbeitsverhältnisse gehen müsste - und nicht mehr um soziales Engagement. Entsprechend höher müsste Giffey zufolge die Entlohnung sein. Tammo Kratzin, einer der Freiwilligen, ist ebenfalls skeptisch, was ein Pflichtjahr angeht: "Ich kann niemanden zu Engagement zwingen." Pflichtstellen zu schaffen, koste zudem viel Geld, "aber es bringt den Einsatzstellen nichts, wenn da welche sitzen, die keine Lust haben". Mit ihrem eigenen Konzept steht Giffey noch ganz am Anfang. Sie will nun Jugendforen veranstalten, mit Trägern, Jugendverbänden und Einsatzstellen sprechen - und mit der Union. Bei Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sie nach eigenem Bekunden schon vorgefühlt und sei "auf grundlegendes Verständnis" gestoßen. Was das in Euro bedeuten könnte, ist allerdings noch lange nicht ausgemacht. Nächstes Jahr werden die Freiwilligendienste auch ohne Komplettreform finanziell schon etwas besser ausgestattet. Der Bundeshaushalt sieht 327 Millionen Euro vor, 65 Millionen Euro mehr als aktuell. Von dem Plus sollen rund 6000 zusätzliche Plätze finanziert werden und eine bessere pädagogische Betreuung der Freiwilligen. Zudem wird der Bundesfreiwilligendienst für Flüchtlinge in den regulären Dienst überführt. "Integration durch Normalität", nennt es Giffey. Ebenfalls in Arbeit ist bereits eine Gesetzesänderung, um Jugendlichen mit Behinderung besser als bisher ein Freiwilligenjahr zu ermöglichen. ### Zusammenfassung: Bundesjugendministerin Giffey will ein "Jugendfreiwilligenjahr" etablieren. Das neue Konzept sieht dafür mehr Geld, einen Fahrkartenzuschuss und ein Zertifikat vor.
Bundesjugendministerin Giffey will ein "Jugendfreiwilligenjahr" etablieren. Das neue Konzept sieht dafür mehr Geld, einen Fahrkartenzuschuss und ein Zertifikat vor.
karriere
https://www.sueddeutsche.de/karriere/freiwilligenjahr-jugend-giffey-1.4237299
Freiwilligendienst - Giffey stellt neues Konzept vor
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: SZ: Herr Helbig, in der DDR gab es keine Privatschulen, heute gehen im Osten Deutschlands mehr Kinder auf eine Privatschule als im Westen. Warum sind sie gerade dort so erfolgreich? Marcel Helbig: Dieser Zuwachs vollzieht sich vor allem in den Städten, und in den ostdeutschen Städten ist die soziale Spaltung in den letzten Jahren deutlich stärker gewachsen als in den westdeutschen: Arme und reiche Menschen leben zunehmend voneinander getrennt. Die Privatschulen befördern das, aber in erster Linie sind sie ein Symptom dieser Entwicklung: In Rostock zum Beispiel befinden sich alle privaten Grundschulen im reicheren Süden. Im Norden, wo die Plattenbauten sind, gibt es keine einzige. Das deutsche Schulsystem gilt doch ohnehin schon als vergleichsweise selektiv. Reicht das nicht, um sich abzugrenzen? Man muss genau hinschauen, wo die sozialen Unterschiede sind: nicht an den Gymnasien, da unterscheiden sich öffentliche und private kaum voneinander. Der Boom der Privatschulen und die soziale Selektivität finden an den Grundschulen statt - jenen Schulen also, die eigentlich für alle sein sollen. Das Grundgesetz ist deshalb bei privaten Grundschulen besonders streng, doch die Regel ist vielfach ignoriert worden. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern hat man jedes Augenmaß verloren, die Zahl der privaten Grundschulen ist explodiert. Können Sie das genauer erklären? Die meisten privaten Grundschulen wurden im Kontext einer Schulstrukturreform 2006/07 gegründet. Alle Kinder, das war die Idee, sollen zwei Jahre länger gemeinsam lernen, ehe sie aufs Gymnasium wechseln können. Daraufhin haben sich private Schulen gegründet, die nicht nur Grundschulen sind, sondern auch eine gymnasiale Oberstufe haben. Es wurde ein Parallelsystem geschaffen und die Reform systematisch unterlaufen. Das Schulministerium hätte das nie zulassen dürfen. Detailansicht öffnen Marcel Helbig, Professor für "Bildung und soziale Ungleichheit", forscht für die Universität Erfurt und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. (Foto: Bernhard Ludewig) Was heißt das in Zahlen? Drei der vier Städte mit dem höchsten Anteil privater Grundschulen sind Schwerin, Rostock und Greifswald. 25 bis 40 Prozent der Grundschulen sind hier in privater Hand. Auf Platz drei: Potsdam. Die erste Stadt im Westen kommt erst danach - obwohl das System dort nicht 25, sondern 60 Jahre Zeit hatte, sich zu entwickeln. Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat ermittelt, dass gerade auf Privatschulen im Osten auch das Einkommen der Eltern immer wichtiger wird. Das überrascht mich nicht. Wir haben es mit einer Absetzbewegung der Mittelschicht von den unteren Schichten zu tun. Die soziale Schere geht im Osten besonders weit auf, weil es vor allem dort an einer Kontrolle der Privatschulen fehlt. Andernorts, in Schleswig-Holstein etwa, wird das Privatschulsystem stärker begrenzt. Viele Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, sagen, dass es ihnen nicht um Abgrenzung geht, sondern um pädagogische Angebote, die das staatliche System nicht bietet. Diese Eltern haben einen verzerrten Blick auf das Schulsystem. Viele öffentliche Schulen haben alternative und moderne Pädagogik längst übernommen. Wenn Privatschulen besseren Unterricht machen können, ist das eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: Auf der Schule sind mehr Kinder aus höheren Schichten, die seltener Sprach- oder Verhaltensprobleme mitbringen - also habe ich auch bessere Lernvoraussetzungen. Die Privatschule ist nicht besser, weil sie bessere Pädagogik macht, sondern weil sie die besseren Schüler hat. Was Recht ist Das Grundgesetz erlaubt Privatschulen ausdrücklich. Das Recht zu ihrer Errichtung werde gewährleistet, heißt es in Artikel 7, Absatz 4. Allerdings formuliert die Verfassung auch eine Bedingung, die gemeinhin als "Sonderungsverbot" bezeichnet wird: Die Genehmigung einer Privatschule wird daran geknüpft, "dass eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird". Gilt diese Bedingung für alle Privatschulen, werden für private Grundschulen in Artikel 7, Absatz 6 noch darüber hinausgehende Anforderungen gestellt. Sie seien "nur zuzulassen, wenn die Unterrichtsverwaltung ein besonderes pädagogisches Interesse anerkennt". SZ Die Eltern wollen eben das Beste für ihr Kind. Kann man ihnen das vorwerfen? Nein. Man darf das weder den Eltern vorwerfen noch den privaten Schulen. Beide verhalten sich rational. Das Problem ist: Was die Eltern für das Beste für ihr Kind halten, kann Gift für die Gesellschaft sein. Wer etwas tun muss, ist die Politik. Sie sollte das Schulgeld begrenzen? Das Problem ist, dass wir häufig gar nicht wissen, was die Privatschulen kosten. In Hessen ist das anders, da hat die Landesregierung 2015 alle Privatschulen gefragt. Das Ergebnis: 18 Prozent nehmen gar kein Schulgeld, etwa die Hälfte nimmt mehr als 200 Euro im Monat, knapp fünf Prozent verlangen über 1000 Euro, Ermäßigungen gibt es meistens nicht. Das ist mit dem Grundgesetz eigentlich nicht vereinbar. Um solche Exzesse in den Griff zu kriegen, sollte man das Schulgeld für die ärmeren Familien begrenzen. Aber das reicht nicht. Warum nicht? Nimmt eine Privatschule ein ärmeres Kind an, das vom Schulgeld befreit ist, verliert sie Geld. Warum sollte sie das tun? Berlin will nun nicht nur eine Begrenzung des Schulgelds einführen, sondern auch eine Förderung für Privatschulen, die Kinder aus unteren Schichten aufnehmen. Das wäre endlich ein Mechanismus, der funktionieren könnte. Aber andererseits dürfen wir den Einfluss des Schulgelds auch nicht überschätzen. In Rheinland-Pfalz ist Schulgeld verboten - und trotzdem sehen wir eine ähnlich starke Spaltung an den Grundschulen in Mainz oder Koblenz wie in Berlin, wo wir zum Teil exorbitant hohe Schulgelder haben. Private Schulen werden also auch unabhängig vom Schulgeld zur Flucht aus dem öffentlichen System genutzt. Was kann die Politik dann überhaupt tun? Sie muss eigentlich nur das Grundgesetz durchsetzen, vor allem bei den Grundschulen. Das heißt: Nicht jede Gründung einfach durchwinken. Sondern prüfen, ob es diese private Grundschule wirklich braucht. Da sollten sich die Landesregierungen durchaus auch einmal auf einen Rechtsstreit einlassen. ### Zusammenfassung: Warum boomen Privatschulen gerade im Osten? Ein Gespräch mit dem Bildungsforscher Marcel Helbig.
Warum boomen Privatschulen gerade im Osten? Ein Gespräch mit dem Bildungsforscher Marcel Helbig.
bildung
https://www.sueddeutsche.de/bildung/schulen-absetzbewegung-der-mittelschicht-1.4262629
"Schulen - ""Absetzbewegung der Mittelschicht"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Über deutsche Promotionsordnungen hat sich bisher niemand beschwert. Schließlich sind sie in der allerbesten Bürokratensprache formuliert und lassen keinen Raum für Missverständnisse. Nur haben die Universitäten vor lauter Paragrafen auf einen Warnhinweis verzichtet: Wer promoviert, schadet der eigenen Gesundheit. Es häufen sich die Berichte, wonach eine Promotion nicht nur einen Titel bringt, sondern in vielen Fällen auch krank macht. Eine Harvard-Studie stellte erst kürzlich fest, dass 18 Prozent der untersuchten Elitestudenten an einer psychischen Störung leiden. Das deckt sich mit anderen Untersuchungen. Wer einen Doktortitel anstrebt, hat demnach ein sechsmal höheres Risiko depressiv zu werden als Menschen ohne akademischen Titel. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Es kann extrem frustrierend sein, jahrelang an einem Nischenthema zu forschen, das vermutlich nicht einmal den eigenen Doktorvater groß juckt und das schon gar nicht in den einschlägigen Journals zitiert wird. Nur ein Viertel der Promovierenden hat überhaupt das Gefühl, an einer für die Gesellschaft nützlichen Sache zu arbeiten. Verglichen mit der übrigen Bevölkerung ist das eine katastrophal kleine Zahl. Wenn dann noch ins Bewusstsein sickert, dass angehende Wissenschaftler trotz der ganzen Anstrengung bestenfalls mit einer prekär bezahlten und befristeten Anstellung rechnen dürfen, ist das Elend komplett. Da hilft es auch nicht, mit der Freiheit zu argumentieren, die auf die Doktoranden angeblich wartet. Die Studenten sollten sich lieber fragen, ob sie sich auf so ein fragwürdiges System einlassen wollen. Und die Universitäten müssen sich fragen, ob sie ungeeignete Akademiker weiter mit falschen Versprechen anlocken wollen. Bei inzwischen 30 000 jährlich in Deutschland vergebenen Doktortiteln ist jedenfalls ausgeschlossen, dass alle Studenten angemessen betreut werden. Das sogenannte Betreuungsverhältnis findet in vielen Fällen nur auf dem Papier statt. Außer man versteht darunter ein jährliches Treffen in der Kneipe, wie es manchem Professor nachgesagt wird. Ehrlicher wäre es, die Promotion all jenen zu ersparen, die keine Chance oder keine Ambitionen auf eine akademische Karriere haben. Das würde viel Leid verringern. Mag sein, dass so manches Forschungsprojekt gefährdet wäre. Wenn die Zahl der Doktoranden sinkt, fehlen billige Arbeitskräfte im Labor. Schwer vorstellbar, dass Forschungseinrichtungen darauf verzichten wollen. Zumindest sollten sie aber die Promotionsordnung erweitern - und auf Risiken und Nebenwirkungen hinweisen, wie bei einem Beipackzettel für Medikamente. ### Zusammenfassung: Wer einen Doktortitel anstrebt, leidet häufiger unter psychischen Störungen. Da hilft nur eins: den Allermeisten die Promotion zu verbieten.
Wer einen Doktortitel anstrebt, leidet häufiger unter psychischen Störungen. Da hilft nur eins: den Allermeisten die Promotion zu verbieten.
bildung
https://www.sueddeutsche.de/bildung/promotion-armer-kranker-doktor-1.4261459
Promotion - Armer, kranker Doktor
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Zwei Kinder auf dem Weg zur Schule in den 1950er-Jahren: Damals waren die Tornister noch einheitlich aus Leder, nicht so bunt wie heute. Muss ein Firmengründer Ahnung von der Sache haben? Nicht unbedingt, er kann auch ohne Fachkenntnis sehr erfolgreich werden. So jedenfalls erzählt Sven-Oliver Pink die Geschichte seines Unternehmens. Im Jahr 2010 gründete er mit zwei Freunden den Schulrucksack-Hersteller Ergobag. Nicht etwa, weil die Jungs besonders viel über Schulrucksäcke gewusst hätten. Die drei Betriebswirte wollten einfach gerne gründen. Und ergonomische Tornister für Grundschüler hatten sie als Marktlücke ausgemacht. "Den Prototypen haben wir in vier Tagen zusammenbaut", sagt Pink. Vieles sei sicher nicht optimal gewesen. Doch die Motivation war größer als etwaige fachliche Bedenken. "Wir haben die Rucksäcke mit Leidenschaft vertrieben", sagt Pink. Acht Jahre später muss der 39-Jährige ein paar Mal grinsen, wenn er die Geschichte erzählt. Schließlich ist alles gut gegangen, und das ist noch eine Untertreibung. Mit 6000 Taschen fing es in der ersten Fertigung an. Danach haben die Gründer von Köln aus die Grundschulen des Landes erobert. Und sie wollen mehr. Neben Ergobag versuchen Pink und seine Partner mittlerweile, sechs weitere Marken zu etablieren. Rucksäcke für alle Generationen sind im Programm, dazu Bekleidung, alles läuft unter Dachmarke "Fond of". Martin Voegels war einer der ersten Händler, die Ergobags ins Sortiment nahmen. Mit Taschen kennt er sich aus, schließlich betreibt seine Familie seit mehr als 90 Jahren ein Fachgeschäft in der Kölner Innenstadt. Als die Gründer ihn zum ersten Mal besuchten, sei er skeptisch gewesen, sagt Voegels. Ein neuer Anbieter war kaum vorstellbar: "Die Eltern haben für Grundschüler entweder Scout, McNeill oder Step by Step gekauft." Doch der neue Ansatz interessierte Voegels. Das Tragesystem von Ergobag ist Modellen für Bergsteiger nachempfunden. Beckenflossen verlagern einen Teil des Gewichts von den Schultern auf die Hüfte. Durch ein verstellbares Rückenstück wächst der Rucksack mit dem Schüler. So soll sich die Tasche optimal an die Wirbelsäule anpassen. Der Schutz vor Haltungsschäden habe die Eltern überzeugt, sagt Voegels: "Mittlerweile haben alle Konkurrenten mit vergleichbaren Angeboten nachgezogen." Über Jahre sei der Markt zuvor recht konservativ gewesen. Veränderungen gab es nicht. Viele von Voegels Kollegen waren Neulingen gegenüber nicht aufgeschlossen. Es lief ja - Scout für die Kinder, 4You in der weiterführenden Schule. Das Mantra hatte lange Bestand. Zunächst versuchten die Großen daher, Ergobag zu ignorieren. Doch die jungen Kölner erzwangen den Neustart einer lahmen Branche. Nicht nur mit dem Tragesystem setzten sie die Etablierten unter Druck, auch beim Design. Viele Kinder finden den teuren Tornister alter Art rasch doof. Zur Einschulung sind die Einhörner noch das Coolste, zwei Jahre später gibt es nichts Schlimmeres. Ergobag bietet wechselnde Motive zum Ankletten. Auch diese Idee hat die Marke nicht mehr exklusiv. ### Zusammenfassung: Drei Kölner Firmengründer haben den Markt für Schulrucksäcke aufgemischt. Sie setzen auf Ergonomie und wechselndes Design. Inzwischen werden sie sogar nachgeahmt.
Drei Kölner Firmengründer haben den Markt für Schulrucksäcke aufgemischt. Sie setzen auf Ergonomie und wechselndes Design. Inzwischen werden sie sogar nachgeahmt.
bildung
https://www.sueddeutsche.de/bildung/schulranzen-schule-schueler-ergonomie-1.4255295
Schule - Revolution beim Schulranzen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In den USA werden etwa 60 Prozent aller Onlineeinkäufe zwischen 9 und 17 Uhr erledigt. Sollten auch Sie sich während der Arbeitszeit mit bürofremden Dingen befassen oder ein paar Minuten Ablenkung von Kollegen, Kantine und E-Mails suchen, haben wir einen Vorschlag: Nutzen Sie die Zeit und trainieren Ihr Gehirn - mit dem wöchentlichen Rätsel auf SZ.de. Finden Sie die Lösung? Das Rätsel der Woche Ein Händler kann entweder acht große oder zehn kleine Kartons in einer Versandbox verstauen. Bei einer Lieferung verschickt er 96 Kartons. Wenn die Lieferung 16 große Kartons mehr als kleine beinhaltet, wie viele Versandboxen versendet der Händler dann insgesamt? Detailansicht öffnen Knobelei der Woche (Foto: Illustration Jessy Asmus) Die Lösung Liebe Leser, vom vielen Päckchenpacken während der Weihnachtszeit waren Sie thematisch offenbar sehr gut vorbereitet auf diese Knobelei. Die Lösung präsentiert Mitspieler Martin K.: "Bei 16 großen Kartons mehr als kleine sind das (96 - 16) : 2 = 40 kleine Kartons -> 40 + 16 = 56 große Kartons 40 : 10 = 4 Versandboxen für kleine Kartons 56 : 8 = 7 Versandboxen für große Kartons 4 + 7 = 11 Versandboxen" Die Lösung lautet also: Der Händler braucht elf Versandboxen. Natürlich könnte die Sache aber auch so laufen, wie Gerhard R. vermutet: "Der Händler verschickt keinen einzigen Karton! Er eröffnet ein Verkäuferkonto bei Amazon und lässt die Kartons von dort aus liefern. Amazon wiederum beauftragt Hermes, 11 Kartons zu versenden." Wir wünschen Ihnen im Voraus frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Die Knobelei macht eine kleine Pause, die nächste Ausgabe gibt es am 9. Januar. ### Zusammenfassung: Ein kleines Rätsel zur Auflockerung des Büroalltags gefällig? Diesmal müssen Versandboxen befüllt werden.
Ein kleines Rätsel zur Auflockerung des Büroalltags gefällig? Diesmal müssen Versandboxen befüllt werden.
bildung
https://www.sueddeutsche.de/bildung/raetsel-der-woche-knobelei-1.4258276
Rätsel der Woche - Wie verteilen Sie die Kartons?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Manuela Schwesig musste sich rechtfertigen. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern - eine sozialdemokratische Politikerin - schickt ihr Kind nicht auf eine öffentliche Schule. Ihre Beteuerung, die Privatschule sei eben die nächstgelegene, half Schwesig nur bedingt gegen die Welle aus Empörung und Häme, die vor einem Jahr über sie hereinbrach. Denn kaum ein bildungspolitisches Thema erregt die Deutschen so sehr wie Privatschulen. Die Debatte ist emotional, auch weil immer mehr Schüler eine Privatschule besuchen. Heute ist es fast jeder zehnte - das sind doppelt so viele wie Anfang der Neunzigerjahre. Die einen sehen darin einen Zuwachs an Vielfalt, die anderen eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, die der Süddeutschen Zeitung exklusiv vorliegt, dürfte die Debatte anheizen. Privatschulen werden demnach nicht nur immer beliebter, sie werden auch elitärer: Der Anteil von Akademikerkindern in Schulen in freier Trägerschaft hat seit Mitte der Neunzigerjahre deutlich zugenommen. Das gilt besonders für Ostdeutschland, wo sich ein weiterer Trend zeigt: Gerade zwischen Dresden und Rostock werden diese Privatschulen zunehmend zu Bildungsstätten für Besserverdiener. "Die soziale Segregation zwischen den privaten und öffentlichen Schulen wird immer größer", fassen die Autoren der Studie zusammen. Für die Privatschulen ist das ein heikler Befund. Das Grundgesetz billigt ihre Existenz zwar ausdrücklich, doch es verpflichtet sie auch darauf, dass "eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird". Zudem werden auch Privatschulen ihrem Namen zum Trotz zum Großteil aus öffentlichen Mitteln finanziert. Die Forscher um C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am DIW, stützen ihre Analyse auf Daten des sogenannten Sozio-oekonomischen Panels. Diese Umfrage erhebt seit mehr als 30 Jahren Informationen zum Leben Tausender Menschen in Deutschland, um langfristige gesellschaftliche Trends sichtbar zu machen. So liefern die Daten auch detaillierte Ergebnisse über Privatschüler. Sie kommen im Schnitt aus gebildeteren und wohlhabenderen Elternhäusern als Kinder an öffentlichen Schülern. Und sie haben seltener einen Migrationshintergrund. Im Osten zeigen sich diese Unterschiede deutlich stärker als im Westen. Beispiel Bildungshintergrund: 12 Prozent der Kinder an einer öffentlichen Schule kommen aus einem Akademikerhaushalt - an einer Privatschule sind es im Westen 21, im Osten sogar 35 Prozent. Beispiel Einkommen: Etwa eins von fünf Kindern an einer öffentlichen Schule kommt aus einer Familie, die dem Einkommen nach zum obersten Fünftel der Bevölkerung gehört; an einer Privatschule trifft das im Westen auf jeden dritten Schüler zu (33 Prozent), im Osten sogar auf nahezu jeden zweiten (49 Prozent). ### Zusammenfassung: Schüler der nichtöffentlichen Lehranstalten kommen zunehmend aus besser verdienenden und gebildeten Familien. Für die Privatschulen ist diese Entwicklung heikel.
Schüler der nichtöffentlichen Lehranstalten kommen zunehmend aus besser verdienenden und gebildeten Familien. Für die Privatschulen ist diese Entwicklung heikel.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-privatschule-schueler-1.4258364
Schule: Privatschulen werden beliebter - und elitärer
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Waldorfschulen verfolgen ehrgeizige Ziele: Sie wollen Schulen sein "ohne Auslese" und Diskriminierung. So steht es in der Stuttgarter Erklärung, einer Art Waldorf-Grundgesetz. Alle Schüler und Menschen werden als gleich angesehen - unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion und "politischer oder sonstiger Überzeugung". So sollte es sein. Doch was tun, wenn plötzlich Kinder von Eltern angemeldet werden, die diese Offenheit nicht teilen? Am vergangenen Freitag berichtete die Berliner Zeitung, dass eine Berliner Waldorfschule ein Kind abgelehnt hat, weil dessen Vater für die AfD im Abgeordnetenhaus sitzt. Deshalb hätten einige Eltern befürchtet, dass der Politiker den Schulalltag beeinflussen und Unruhe stiften könnte. "Angesichts dieses Konfliktes sieht die Schule keine Möglichkeit, das Kind mit der nötigen Unvoreingenommenheit und Unbefangenheit aufzunehmen", sagte der Geschäftsführer des Trägervereins. Um die Rechte des Kindes zu schützen, nennt die Berliner Zeitung weder den Namen des Abgeordneten noch der Schule. Man habe sich aber "wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Auseinandersetzung" für eine Berichterstattung entschieden. Und inzwischen hat sich an dem Einzelfall eine grundsätzliche Debatte entsponnen. Im Kern geht es um die Frage: Darf ein Kind bestraft werden für die politische Überzeugung seines Vaters? Die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) teilte mit, sie sehe es "äußerst kritisch", sollte eine Schule bei der Auswahl ihrer Schüler nach der politischen Gesinnung der Eltern entscheiden. Die Berliner Senatsschulverwaltung will noch am Montag eine Stellungnahme des Schulträgers fordern. Und Henning Kullak-Ublick, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Freien Waldorfschulen, betonte gegenüber der SZ, dass es sich um eine "Einzelentscheidung der Schule" handeln würde, die "nicht die Haltung der Waldorfschulen ausdrückt". Den Berliner Fall wollte er zwar nicht kommentieren, verwies aber auf die Stuttgarter Erklärung. Kullak-Ublick sagte: "Wir stehen für alle Kinder offen." Das stimmt allerdings nur bedingt. Waldorfschulen müssen schon aus dem Grund auswählen, weil sich oft mehr Kinder anmelden als freie Plätze vorhanden sind. Für die 30 Plätze an jener Berliner Schule gab es 140 Bewerber. Bei der Auswahl sind Privatschulen zwar an das Schulgesetz gebunden, haben aber auch Spielraum. Oft würden weiche Kriterien entscheiden, sagt Kullak-Ublick. Zum Beispiel, dass ein ausgewogenes Verhältnis von Jungen und Mädchen entsteht. Wer zum Beispiel schon Geschwister an der Schule hat, wird bevorzugt. An der Berliner Waldorfschule war die Entscheidung besonders kompliziert. Auch weil das Kind bereits die Waldorf-Kita besucht hatte - eigentlich ein Argument für eine Aufnahme. Es gab intensive Debatten und eine Elternversammlung. Im November befragten Lehrer den AfD-Abgeordneten und dessen Ehefrau. Der Vater betonte nun, er habe Politisches und Privates trennen wollen. Doch das überzeugte das Aufnahmegremium offenbar nicht. "Eine Schule ist wie das Brennglas der Gesellschaft", sagte der Geschäftsführer des Trägervereins der Berliner Zeitung. Offenbar war die Schule in der Frage gespalten. Während die einen argumentierten, dass ein Kind nicht für seine Eltern bestraft werden dürfe, warnten andere, das Schulklima könnte leiden. Eine Befürchtung, für die es durchaus Gründe gibt. Die AfD richtet im ganzen Land Online-Plattformen ein, auf denen sich Schüler und Eltern beschweren können, wenn Lehrer aus ihrer Sicht gegen das Neutralitätsgebot verstoßen. Die Berliner Waldorfschule hat für sich beschlossen, den Grundkonflikt nicht lösen zu können. "Der Fall wird in den eigenen Reihen kritisch diskutiert", sagt Kullak-Ublick. Er will ihn auch zum Anlass nehmen, "um sich grundsätzlich Gedanken über unsere Aufnahmepolitik zu machen". ### Zusammenfassung: Der Mann sitzt für die Partei im Berliner Abgeordnetenhaus. Selbst Bildungssenatorin Scheeres sieht die Abweisung kritisch.
Der Mann sitzt für die Partei im Berliner Abgeordnetenhaus. Selbst Bildungssenatorin Scheeres sieht die Abweisung kritisch.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/waldorfschule-afd-berlin-1.4257213
Waldorfschule lehnt Kind ab, weil Vater in der AfD ist
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: An deutschen Schulen kommt die ökonomische Bildung zu kurz. Das ist von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen immer wieder zu hören. Und viele Menschen teilen diese Ansicht: Schließlich wissen nur wenige Schüler am Ende der Schulzeit, wo sie einmal arbeiten wollen und wie sie dann für das Alter vorsorgen sollen. Die Landesregierung von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen hat nun Fakten geschaffen: Vom Schuljahr 2020/21 an soll an allen allgemeinbildenden Schulen im Land das Pflichtfach Wirtschaft unterrichtet werden. Der Unternehmerverband gratulierte prompt. Aber ist das wirklich nötig? Reinhold Hedtke, Sozialwissenschaftler an der Uni Bielefeld, beobachtet die Debatte seit Jahren mit Skepsis. "Von dem einen Lager wird mehr Wirtschaft gefordert, von dem anderen mehr politische Bildung, aber niemand weiß genau, wie die Lage an den Schulen wirklich ist", sagt er. Zusammen mit seinem Kollegen Mahir Gökbudak hat er sich deshalb Lehrpläne und Stundentafeln vorgenommen und durchgerechnet, wie sich die gesamte Lernzeit für Wirtschaft, Politik und Sozialkunde an allgemeinbildenden Schulen von Klasse fünf bis zehn verteilt - ein kompliziertes Unterfangen, weil Fragen etwa zum politischen System der Europäischen Union oder zum Freihandel oft in einem Fach besprochen werden. Das überraschende Ergebnis liegt der Süddeutschen Zeitung exklusiv vor: Schon jetzt ist für Schüler in NRW viel mehr Zeit für ökonomische als für politische und gesellschaftliche Themen vorgesehen. Die Schlussfolgerung ist für Hedtke klar: "Bildungspolitiker lassen sich durch gefühlte Fakten leiten." Je nach Schulform machen wirtschaftliche Inhalte an NRW-Schulen 56 bis 69 Prozent der Inhalte in diesem Fachbereich aus, die Politik 20 bis 28 Prozent. Sämtliche soziale Themen werden in elf bis 18 Prozent der Lernzeit durchgenommen. Am größten ist der Wirtschaftsanteil an den Gesamtschulen. In anderen Bundesländern, vermuten die Wissenschaftler, könnte die Tendenz sogar noch deutlicher ausfallen. Verlässliche Zahlen liegen noch nicht vor. Hedtke widerspricht daher auch SPD und Grünen in NRW, die der Regierung eine für Union und FDP typische Klientelpolitik vorwerfen. "Wenn Interessensvertretungen jahrelang den Mangel an ökonomischer Bildung beklagen, setzt sich in den Köpfen fest, dass da ein Handlungsbedarf besteht - und zwar bei Bildungspolitikern aller Couleur", sagt er. Ins Gewicht fällt bei der Berechnung, dass Hedtke und Gökbudak auch außerunterrichtliche und außerschulische Bildung einbezogen haben, die für Schüler in NRW verpflichtend ist. Im Bereich Wirtschaft sind da aufzuzählen: die Berufsorientierung bei der Bundesagentur für Arbeit; eine "Potenzialanalyse" für Achtklässler, die von privatwirtschaftlichen Anbietern durchgeführt wird; "Berufsfelderkundungen" wie ein mindestens zweiwöchiges Betriebspraktikum. Ähnliche Maßnahmen gibt es in den Bereichen Politik und Soziales nicht: kein verpflichtendes Sozialpraktikum, kein Politikpraktikum, in dem Schüler lernen würden, in politischen Zusammenhängen aktiv zu werden. Zwar könnten engagierte Lehrer diese Lücke schließen, aber das überlasse die Bildungspolitik dem Zufall, sagt Hedtke: "Angesichts dessen, dass immer mehr Menschen sich von der Demokratie distanzieren, dass die soziale Ausgrenzung und der Fremdenhass zunimmt, finde ich das bedenklich. Wenn man etwas über Gesellschaft und Politik lernen will, muss man aus der Schule rausgehen." Untersuchungen zum Thema fehlen Betrachtet man den Anteil von Wirtschaftsunterricht im Kontext aller Fächer, schwindet der scheinbare Eindruck der Dominanz allerdings. 62 Minuten Unterrichtszeit pro Woche werden an Gesamtschulen im Schnitt für Ökonomie genutzt, am Gymnasium sind es 48 Minuten. Und am Ende sind es doch oft die Schüler selbst, die klagen, dass sie nicht wissen, welcher Weg der richtige für sie ist. Brauchen sie dabei nicht doch mehr Hilfe? "Ich bin überhaupt nicht optimistisch, dass man das mit Maßnahmen der Berufsorientierung in den Griff bekommen kann", sagt Hedtke. "Wenn ich mir allein die Zahl der Ausbildungsberufe und Studiengänge anschaue, ist eine rationale Entscheidung gar nicht möglich. Die Schüler brauchen Abstand und dann treffen sie eine Entscheidung." Tatsächlich fehlen bisher Untersuchungen dazu, wie effizient verschiedene Maßnahmen der Berufsorientierung sind. Diese sollte man aber anstellen, bevor man mehr davon fordert, sagt Reinhold Hedtke: "Wenn man bildungspolitisch etwas ändern will, dann bitte auf wissenschaftlicher Grundlage." ### Zusammenfassung: Nordrhein-Westfalen führt das Schulfach Wirtschaft ein, um das Ökonomie-Defizit zu lindern. Doch das gibt es gar nicht, zeigt eine Studie - im Gegenteil.
Nordrhein-Westfalen führt das Schulfach Wirtschaft ein, um das Ökonomie-Defizit zu lindern. Doch das gibt es gar nicht, zeigt eine Studie - im Gegenteil.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-wirtschaft-politik-lehrer-nrw-1.4254017
Schule - Brauchen wir mehr ökonomische Bildung?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer sich ausgerechnet im Internet kundig machen möchte, warum es sinnvoll ist, Bücher zu lesen, richtige Bücher mit Seiten aus Papier und gedruckten Buchstaben darauf, der wird reichlich mit gutem Rat versorgt. Er stößt auf Einträge volksbildnerischer Institutionen und Persönlichkeiten, die uns die "10 Gründe, warum lesen wichtig ist" verraten oder "9 gute Gründe, die für das Buch sprechen" oder auch "Die 7 nützlichen Vorteile guter Lektüre". Bei letzterer Empfehlung habe ich Vorbehalte. Wer gute Lektüre bloß für einen Vorteil hält, noch dazu für einen nützlichen, der ist vielleicht doch nicht beim wahren Glück des Lesens angekommen. Denn er verharrt noch in einem Denken, in dem alles seinen Nutzen haben muss, und zwar einen vorteilhaften, also bei einer Sicht auf die Welt, die die Literatur gerade erschüttern möchte, indem sie uns an die Notwendigkeit des Überflüssigen, vermeintlich Nutzlosen erinnert. Aber ich mag nicht über andere lästern, die aus anderen Gründen als ich zum Lesen von Büchern auffordern. An zwei Gründe ist gerade in der Vorweihnachtszeit zu erinnern: Erstens sind Bücher vorzügliche Geschenke, sie kosten nicht allzu viel, sind leicht zu transportieren, und wer in eine Buchhandlung geht, kann dort stöbern, um das zu finden, was ihm fehlte, ohne dass er es wusste; und er trifft auf Buchhändlerinnen, die ihn beraten, was das Richtige für ihn oder für ein Geschenk sein könnte, das er jemand ganz Besonderem machen möchte. Wer Bücher kauft, sichert zudem den Buchhandlungen, diesen Nahversorgern mit Überlebensmitteln, die Existenz, und das ist eine wichtige Sache für unsere Zivilisation, nicht nur, weil es von deren traurigem Verfall zeugen würde, wenn wir beim Erwerb von Büchern auf Amazon angewiesen wären. Wer möchte sich bei Menschen, die er schätzt, schon mit einem Geschenk einstellen, das von schlecht bezahlten, permanent überwachten Arbeitssklaven bereitgestellt und angeliefert wird, deren Dienstherr sein weltweites Imperium darauf gründet, immer neue Tricks zu finden, wie er straflos gegen Arbeitsgesetze verstoßen kann und Steuern, die fällig wären, nicht entrichten muss? Ja, wer möchte das schon? Offenbar viele, unglaublich viele. Wer den Siegeszug von Amazon und anderen Konzernen der digitalen Ära betrachtet, muss darüber ins Zweifeln kommen, ob der Mensch als Konsument dazu befähigt ist, Mitgefühl zu empfinden oder gar Solidarität zu üben; denn sobald seine Bequemlichkeit oder sein noch so geringer finanzieller Vorteil auf dem Spiel stehen, ist es mit dem einen wie der anderen nicht weit her. Wie es in den Lagerhallen von Amazon zugeht oder was Airbnb auf dem Wohnungsmarkt anrichtet, das ist ja kein Geheimnis, wir alle wissen es; aber Millionen, die über den unerträglichen Druck klagen, dem sie selbst an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt sind, oder über die horrenden Summen, die sie für ihre Wohnungen aufzuwenden haben, bestellen doch alle Tage bei Amazon und mieten sich in den Ferien über Airbnb ein. Bücher haben es heute schwer Ehe ich mich in einem völlig nutzlosen Lamento verliere, zurück zu den Büchern. Die haben es heute tatsächlich schwer. Auf einer literarischen Tagung traf ich kürzlich einen Literaturprofessor aus Skandinavien, und weil er mir mit seinem klugen Referat aufgefallen war, fragte ich ihn, ob ich seinem Institut ein Gratisabonnement der von mir herausgegebenen Literaturzeitschrift stiften solle. Da machte der beredte Mann, ein Mensch der Bücher von seiner Profession und aus alter Leidenschaft, verzweifelte Miene und klärte mich auf, welcher Fortschritt über die schwedischen Universitäten verhängt worden sei. Seit zwei Jahren, erfuhr ich, dürfen die Bibliotheken der philosophischen Fakultäten keine Bücher mehr erwerben, weil sie dazu verpflichtet wurden, die bereits vorhandenen zu digitalisieren und neue nur in dieser Form zu erstehen. Bücher sind also gerade dabei, aus dem Sichtbereich der Studierenden und Forschenden zu verschwinden, werden die Lesesäle doch von ihnen wie von Zeugnissen einer düsteren Ära leer geräumt, dafür aber digital hochgerüstet. Haben Bibliothekare früher geklagt, zu wenig Geld zu haben, um all die Bücher zu bestellen, die sie für wichtig halten, müssen sie sich heute damit abfinden, dass es ihnen nicht einmal mehr gestattet ist, Büchergeschenke anzunehmen. Wenn in Bibliotheken Bücher wie staubiger Müll behandelt werden, den es zu beseitigen gilt, lobe ich mir den Müllmann José Alberto Gutiérrez, der die Bücher aus dem Müll holt und mit ihnen seine eigenen Bibliotheken schafft. Gutiérrez hat kein Studium der Literatur absolviert, dafür aber 20 Jahre bei der Müllabfuhr der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá gearbeitet, einer Universität des Lebens, die ihn den Wert des Buches lehrte. Rund 50 000 Bücher hat er über die Jahre im Abfall entdeckt und gerettet. Irgendwann kam ihm die Idee, dass gerade Bücher die richtige Sache für die Leute in den Armenvierteln wären. Mittlerweile hat er rund hundert vorstädtische Bibliotheken gegründet und mit einer kleinen Anzahl von Büchern für Kinder und Erwachsene ausgestattet. Seine Kollegen, die seine Leidenschaft anfangs belächelten, sind längst dazu übergegangen, ihm von ihren Touren Bücher mitzubringen, auf dass er sie der Hauptbibliothek in seinem eigenen Häuschen eingliedere oder in eine von deren Filialen bringe. Zur Weihnachtszeit werde ich manchmal gefragt, welche Bücher ich als Geschenk empfehle. Ob es ein umfangreicher Roman, eine schmale Sammlung stillschöner Gedichte oder ein wohlrecherchiertes Sachbuch ist - gleichviel. Man kann es mit dem, welches Buch es sein soll, auch übertreiben. So wie die beiden russischen Literaturfreunde aus der Stadt Irbit im Ural, die darüber in Streit gerieten, wem die höhere Ehre gebühre, der Prosa oder der Lyrik. Den beiden Betrunkenen war die Frage so wichtig, dass sie erregter und erregter argumentierten, bis der eine das Messer zog und am Ende der Freund der Prosa verblutete, der Verehrer der Lyrik hingegen zum Mörder geworden war. Bücher sind aber dazu da, dass wir besser leben, nicht dass wir zu töten lernen. Darauf möchte ich nicht nur zur Weihnachtszeit bestehen. ### Zusammenfassung: Viele greifen bloß zu Büchern, die nützlich sind. Dabei liegt das Besondere beim Lesen im vermeintlich Überflüssigen.
Viele greifen bloß zu Büchern, die nützlich sind. Dabei liegt das Besondere beim Lesen im vermeintlich Überflüssigen.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/buecher-das-wahre-glueck-des-lesens-1.4253428
Kolumne von Karl-Markus Gauß: Lesen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Fünf Milliarden Euro will Berlin für die Digitalisierung der Schulen zahlen. Doch die dafür vorgesehene Verfassungsänderung lehnen die Länder ab. Die Länder haben die vom Bund angestrebte Grundgesetzänderung für Finanzhilfen zur Schul-Digitalisierung vorerst gestoppt. Der Bundesrat beschloss einstimmig, den gemeinsamen Vermittlungsausschuss mit dem Bundestag für eine "grundlegende Überarbeitung" anzurufen. In der Sitzung der Länderkammer machten mehrere Ministerpräsidenten über Parteigrenzen hinweg grundlegende Vorbehalte gegen die Pläne des Bundes deutlich. Dies sei ein "Frontalangriff auf unsere föderale Ordnung", sagte der baden-württembergische Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne). "Wir wollen keine Verzwergung der Länder." Bei der digitalen Ausstattung der Schulen gelte es, richtig Gas zu geben. Mit der geplanten Grundgesetzänderung hätten Bundesregierung und Bundestag aber einen falschen Weg eingeschlagen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zeigte sich verärgert, "wie durch die Hintertür das Selbstbestimmungsrecht der Länder beschnitten werden soll". Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) mahnte: "Das Grundgesetz ist viel zu wichtig, als dass man in einem Schnelldurchlauf jetzt wesentliche Änderungen dort trifft." Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) warnte vor einer dauerhaften Zerstörung des Föderalismus. "Das ist ein vergiftetes Geschenk der schlimmsten Art." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, mit der Bildung als Urkompetenz der Länder werde "der föderale Nerv getroffen". Der Bundestag hatte die umstrittenen Pläne Ende November beschlossen, nachdem sich die große Koalition mit FDP und Grünen geeinigt hatte. Demnach soll das Grundgesetz geändert werden, so dass der Bund die geplante Digitalisierung der Schulen fördern kann, obwohl nicht er für die Schulen zuständig ist, sondern die Länder. Der Bund will den Ländern dafür in den kommenden fünf Jahren fünf Milliarden Euro überweisen. Er will aber auch ein Mitspracherecht bei Qualität und Personal der Schulen haben. Das wollen viele Länder allerdings nicht. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte bereits vor der Bundesratssitzung der Rheinischen Post, sie hoffe auf eine vernünftige und zügige Einigung im Vermittlungsausschuss. Auch die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, rief zu einem raschen Ende des Streits auf. "Es ist wichtig, dass der Vermittlungsausschuss sich rasch zusammensetzt und ein gemeinsames Ergebnis findet", sagte sie. "Der Digitalpakt und wichtige Investitionen in Bildung dürfen nicht politisch verstolpert werden." ### Zusammenfassung: Damit kann auch der Digitalpakt zur finanziellen Unterstützung der Schulen durch den Bund vorerst nicht in Kraft treten.
Damit kann auch der Digitalpakt zur finanziellen Unterstützung der Schulen durch den Bund vorerst nicht in Kraft treten.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/digitalpakt-schule-bundesrat-1.4253469
Digitalpakt - Länder rufen Vermittlungsausschuss an
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In den USA werden etwa 60 Prozent aller Onlineeinkäufe zwischen 9 und 17 Uhr erledigt. Sollten auch Sie sich während der Arbeitszeit mit bürofremden Dingen befassen oder ein paar Minuten Ablenkung von Kollegen, Kantine und E-Mails suchen, haben wir einen Vorschlag: Nutzen Sie die Zeit und trainieren Ihr Gehirn - mit dem wöchentlichen Rätsel auf SZ.de. Finden Sie die Lösung? Das Rätsel der Woche Sie haben Gäste zu Kaffee und Kuchen eingeladen. In wie viele Stücke können Sie den Kuchen maximal teilen, wenn Sie dafür nur drei Schnitte setzen dürfen? Detailansicht öffnen Knobelei der Woche (Foto: Illustration Jessy Asmus) Die Lösung Liebe Leser, mit Kuchen kennen Sie sich offensichtlich aus. Jedenfalls haben uns zahlreiche korrekte Antworten erreicht. Eins vorweg: Manche Mitknobler haben angemerkt, dass man die Menge an Kuchenstücken fast unendlich steigern kann, wenn man die drei Schnitte in Kurven setzen darf. Wir wissen natürlich nicht, wie es bei Ihnen ist - aber unsere Oma wäre ganz schön beleidigt gewesen, wenn wir den Kuchen kurvig geschnitten hätten. Also drei gerade Schnitte. Um möglichst viele Stücke zu erhalten, müssen Sie dabei nur einmal die Schnittebene wechseln. Zuerst vierteln Sie den Kuchen, damit sind zwei Schnitte verbraucht. Dann wechseln Sie von der Vertikalen in die Horizontale und schneiden den Kuchen einmal komplett durch. So entstehen insgesamt acht Stücke. Guten Appetit! Wir wünschen Ihnen noch eine schöne Restwoche und freuen uns auf die nächste Knobelei! ### Zusammenfassung: Ein kleines Rätsel zur Auflockerung des Büroalltags gefällig? Diesmal muss ein Kuchen zerteilt werden.
Ein kleines Rätsel zur Auflockerung des Büroalltags gefällig? Diesmal muss ein Kuchen zerteilt werden.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/raetsel-der-woche-knobelei-1.4247948
Rätsel der Woche - Knacken Sie das Kuchenrätsel?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In Hamburg arbeitet eine Expertenkommission daran, den Mathematikunterricht zu verbessern. Sie wünscht sich unter anderem mehr und besser ausgebildete Lehrer sowie mehr Praxisbezug im Unterricht. Hätte sie ihre Arbeit etwas früher aufgenommen, wären womöglich zahllosen Schülern teils traumatische Erlebnisse erspart geblieben. Hier erzählen SZ-Mitarbeiter von lustigen, niederschmetternden und, ja, auch triumphalen Episoden aus ihrer Schulzeit. Der eingebildete Kranke Drei Dinge müssen zusammenkommen, wenn man sich als Achtklässler erfolgreich einer Mathearbeit entziehen möchte. Erstens: die richtige Witterung; zweitens: nicht zu wenig kriminelle Energie; drittens: ein Glaube an das Gute im Menschen. Es war insofern glückliche Fügung, dass auf vielen Straßen Glatteisgefahr herrschte, als für meine 8b in der ersten Stunde an jenem Dienstagmorgen eine schriftliche Überprüfung unseres Geometrie-Wissens anstand. Ich für meinen Teil wäre verloren gewesen. Strahlensätze oder wie man die Breite eines Sees berechnet - mir egal, völlig egal. Eine Lösung des Problems musste her. Schwänzen kam nicht in Frage als Lehrerkind, vielleicht können das andere nachvollziehen. Ein Fehlen bei einer Klassenarbeit macht im Lehrerzimmer schnell die Runde. Die Lösung, dachte ich: ein Fahrradunfall. Kein echter natürlich, ich wollte doch am Nachmittag zu meiner ersten festen Freundin, Pubertät und so. Nein, ein vorgetäuschter. Ich ließ mir also Zeit, kam noch später als für gewöhnlich, klopfte an die Klassentür, zaghaft, wie es Schwerverletzte nun mal zu tun pflegen. Ich bat die eifrige wie ungewöhnlich lebenserfahrene Referendarin, die gerade dabei war, die Aufgabenblätter zu verteilen, vor die Tür. Ich sei verunfallt, log ich, auf dem Weg zur Schule, Glatteis und so. Ich hielt mir den Ellenbogen der rechten Schreibhand, natürlich. Ihren Blick werde ich genauso wenig vergessen wie den Satz des Pythagoras. "Ausrede!", schrie er. Ihr Mund hingegen sprach: "Wenn das so ist, dann musst du wohl ins Krankenhaus." ( a + b )² = a² + 2ab + b² Denken Sie auch mit besonderem Grausen - oder Freude - an Ihren Matheunterricht zurück? Dann schreiben Sie uns an karriere-online@sz.de! Die besten Einsendungen veröffentlichen wir auf SZ.de. Im Krankenhaus, das praktischerweise wenige Hundert Meter vom Schulgebäude entfernt lag, zeigte ich meine Privatversichertenkarte (Lehrerkind) und schilderte, was mir vorgeblich widerfahren war. Wieder skeptische Blicke, diesmal eine Krankenschwester. Meine Rettung: der Oberarzt. Nach Ansicht des Röntgenbildes meines rechten Ellenbogens, das er zusammen mit meiner inzwischen hinzugeeilten Lehrer-Mutter in Augenschein nahm, glaubte er an meine Geschichte und in dem durchleuchteten Knochen etwas erkennen zu können, das gut und gerne auch ein Haarriss hätte sein können. "Man weiß ja nie bei Heranwachsenden", sagte er. Meine Rückkehr in die nächste Mathestunde mit Gipsverband war ein Triumph. Das Ergebnis der zwei Wochen darauf nachgeschriebenen Geometriearbeit war keiner. Philipp von Nathusius Von Rauten und Spinnen Stochastik, Diagramme, Kurvendiskussionen - als es ernst wurde mit der Mathematik, bekamen wir Herrn K. als Mathelehrer. Er erfüllte viele Mathelehrer-Klischees, die wir damals noch gar nicht als solche benennen konnten. Er hatte schütteres Haar, war blass und trug Rautenpullover. Erklären konnte Herr K. ziemlich gut. Und oft ging ein Lächeln über sein Gesicht, wenn sich eine Gleichung an der Tafel in eine kurze, übersichtliche Zeile aufräumte, fast wie von selbst. Die unvergesslichste Stunde war aber jene kurz vor den Ferien. Man hatte immer schon raunen gehört, dass Herr K. eine nicht eben kleine Sammlung an Vogelspinnen besaß, und an diesem Tag brachte er eine - ungefährliche - mit in den Unterricht. Wer wollte, konnte sie über seine Hand krabbeln lassen. Es muss die rationale Atmosphäre in seinem Klassenzimmer gewesen sein, die mich, trotz Phobie, dazu brachte, mich zu melden. Spinnenfüße, das weiß ich seit jener Mathestunde, fühlen sich an, als würden Schulbleistifte mit dem kleinen Radiergummi am Ende über den Handrücken wandern. Kathleen Hildebrand ### Zusammenfassung: Von traumatisch bis triumphal - SZ-Mitarbeiter schildern Erlebnisse aus ihrem Mathematikunterricht.
Von traumatisch bis triumphal - SZ-Mitarbeiter schildern Erlebnisse aus ihrem Mathematikunterricht.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-mathematik-lehrer-1.4244634
Schule - Episoden aus dem Matheunterricht
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Kultusminister der Länder haben sich ein neues Verfahren ausgedacht, nach dem die Studienplätze in Humanmedizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie künftig vergeben werden. Über Details wird noch in den Bundesländern zu beraten sein. Schon jetzt steht aber fest: Ratifizieren die Landesparlamente den Vorschlag, werden viele Kandidaten über Jahre hinweg vergebens auf einen Medizinstudienplatz gewartet und auf ein Versprechen vertraut haben: dass sie unabhängig von ihrer Abiturnote irgendwann zugelassen werden - angehende Humanmediziner zuletzt spätestens nach 15 Semestern. Das sei zu lang, urteilte im vergangenen Jahr das Bundesverfassungsgericht, das das Zulassungsverfahren in den zentral vergebenen Studienfächern in Teilen für verfassungswidrig erklärte. Die Kultusminister haben sich nun entschlossen, die Wartezeitquote ganz zu streichen. Von der Studienplatzgarantie übrig geblieben ist in dem neuen Verfahren das Recht auf eine Chance, auch ohne sehr gutes Abitur einen Medizinstudienplatz zu bekommen. Sie wird in der "zusätzlichen Eignungsquote" gewahrt. Bei der Vergabe von einem kleinen Teil der Studienplätze kann künftig alles berücksichtigt werden, was Kandidaten für einen medizinischen Beruf qualifiziert - alles außer der Note. Über die genauen Kriterien dürfen die Bundesländer bestimmen oder sie überlassen den Hochschulen diese Entscheidung. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sie bei der Auswahl der Human- und Zahnmediziner großen Wert auf ein gutes Abschneiden in dem Studierfähigkeitstest TMS legen. Er prüft etwa, ob Teilnehmer komplexe Informationen erfassen und interpretieren können, wie viel sie sich merken können und wie gut ihr räumliches Vorstellungsvermögen ist. Auch Vorerfahrungen in einem medizinischen Beruf wie der Pflege kommen in Betracht. Das alte Wartezeitversprechen haben die Kultusminister nicht vergessen. Ihre Lösung für die Frage der Langzeitwartenden dürfte viele dieser Bewerber dennoch frustrieren: Für eine Übergangszeit von zwei Jahren soll die Wartezeit in der Eignungsquote berücksichtigt werden. Konkret heißt das für das Sommersemester 2020 und das Wintersemester 2020/2021: Jeder Bewerber kann im Verfahren für die zusätzliche Eignungsquote maximal 100 Punkte bekommen, von denen maximal 45 durch Wartezeit zu erreichen sind. Für jedes Halbjahr gibt es drei Punkte. Die volle Punktzahl können somit nur Bewerber erzielen, die 15 Semester und mehr gewartet haben. Im darauffolgenden Jahr werden pro Semester nur noch zwei Punkte angerechnet. Das bedeutet: Besonders eng wird es für diejenigen, die jetzt sieben oder acht Semester warten. Der Weg ist frei für die Landarztquote Wie viele Bewerber um diese Studienplätze konkurrieren werden, ist offen - genau wie die Anzahl der dann zur Verfügung stehenden Plätze. Erstens, weil in dem neuen Verfahren vorab bis zu zwei Zehntel der Studienplätze unter anderem an Bewerber vergeben werden könnten, die sich zu einer Tätigkeit als Landarzt verpflichten. Lediglich die dann verbliebenen Plätze werden über weitere Quoten verteilt: zu 30 Prozent an die Abiturbesten, zu 60 Prozent an die Besten der hochschuleigenen Verfahren, in denen Abinoten ebenfalls eine Rolle spielen, und zu zehn Prozent eben an all diejenigen, die dabei nicht zum Zug kommen. Zweitens ist unklar, wie viele zu Letzteren zählen könnten. Zum aktuellen Wintersemester konnten 9232 Menschen bundesweit das Studium aufnehmen. Bei den 40 000 Bewerbern dürfte es sich jedoch nicht um alle Studienwilligen handeln: Wer keinen Einserabschluss und eine Wartezeit von weniger als 13 Semestern hatte, wusste um seine Chancenlosigkeit. Das ist künftig anders. Die Zusatzquote wird für sie alle zum Schlupfloch ins Medizinstudium. Wird die Anzahl der Plätze nicht erhöht, passen nur ein paar Hundert hindurch. Wer auf einen der wenigen Studienplätze zum Sommersemester 2020 spekuliert, sollten sich jetzt zum Studierfähigkeitstest anmelden. Die Frist endet Mitte Januar 2019. ### Zusammenfassung: Wer darf künftig Arzt werden? Vor allem Spitzenschüler. Viele Studienanwärter, die seit Jahren auf einen Platz warten, werden bei dem neuen Vergabeverfahren leer ausgehen.
Wer darf künftig Arzt werden? Vor allem Spitzenschüler. Viele Studienanwärter, die seit Jahren auf einen Platz warten, werden bei dem neuen Vergabeverfahren leer ausgehen.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/medizinstudium-studium-universitaet-wartezeit-1.4246133
Medizinstudium: So funktioniert die Eignungsquote
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Im Streit um den "Digitalpakt Schule" zweifelt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Kompetenz des Bundes in der Schulpolitik grundsätzlich an. "Wieso sollte der Bund für Bildungsaufgaben kompetenter sein?", sagte Kretschmann der Süddeutschen Zeitung. Die Länder seien "die Experten für Schulpolitik". Der Bund dagegen habe mit Schulen gar keine Erfahrung und auch keine Behörden für diesen Bereich. Warum sollte er, sagte Kretschmann, "besser Bescheid wissen als wir, wie man Schulen digitalisiert?" Selbst da, wo der Bund tatsächlich zuständig sei, überzeuge er oft nicht. "Ich sage nur: Bamf, Kraftfahrzeugbundesamt, Eisenbahnbundesamt, Bundeswehr", so Kretschmann. Die von der Bundesregierung als Voraussetzung für den Digitalpakt geforderte und vom Bundestag bereits beschlossene Grundgesetzänderung lehnt Kretschmann ab. Sie sei "ein grundsätzlicher Eingriff in die Selbständigkeit der Länder. Das geht nicht." Die Grundgesetzänderung hätte den Bund legitimiert, künftig flächendeckend Milliardensummen in Schulen investieren zu können, genauso wie in den sozialen Wohnungsbau und die Verkehrsinfrastruktur. Die 16 Bundesländer wollen die Grundgesetzänderung an diesem Freitag im Bundesrat scheitern lassen und den Vermittlungsausschuss anrufen. Baden-Württemberg sowie die vier unionsgeführten Länder Bayern, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen werten die Gesetzesänderung vor allem als Angriff auf die föderale Grundstruktur. Kretschmann führt den Widerstand an - und verärgert damit auch Politiker aus der eigenen Partei Sie warnen davor, dass der Bund Einfluss auf die Schulbildung nehmen könnte. Die übrigen Länder stoßen sich eher daran, dass sie bei Bund-Länder-Kooperationen in der Bildung ab 2020 zu jedem Euro vom Bund einen Euro aus eigenen Mitteln beisteuern sollen. Mit dieser 50-50-Regelung sei den ärmeren Bundesländern nicht geholfen, so die Kritik. Kretschmann steht an der Spitze des Widerstands der Länder - und positioniert sich damit zugleich gegen grüne Parteikollegen in der Bundestagsfraktion. Neben den Regierungsparteien hatten auch Grüne und FDP die Grundgesetzänderung mit ausgehandelt und im Bundestag verabschiedet. Die innerparteiliche Abstimmung sei "in keiner Partei gelungen", sagte der baden-württembergische Landeschef. "Hier stoßen die Interessen von Bund und Ländern hart aufeinander." Die Bundespolitiker hätten gemerkt, dass die Bildung in den vergangenen Jahrzehnten ein Top-Thema geworden sei. "Jedenfalls wollen sie mitmischen", sagte Kretschmann. Dennoch glaubt Kretschmann, dass der "Digitalpakt Schule" noch zu retten ist - auch ohne Grundgesetzänderung. Der Bund könne den Ländern die fünf Milliarden Euro "ohne weiteres über die Umsatzsteuer geben", so Kretschmann. "Dann geht der Digitalpakt blitzschnell über die Bühne." Zugleich dämpfte er aber die Erwartungen an das Programm, dessen Mittel in die digitale Ausstattung der Schulen fließen sollen, in WLAN, Computer, interaktive Tafeln, Schulserver und anderes. "Mit diesen fünf Milliarden können Sie umgerechnet auf alle Schulen mal gerade zwei Tablets je Klasse finanzieren. Wer glaubt, der Digitalpakt sei ein Riesending, irrt", so Kretschmann. ### Zusammenfassung: Der Bund will das Grundgesetz ändern, um flächendeckend und direkt in Schulen investieren zu können. Baden-Württembergs Ministerpräsident leistet Widerstand - und zweifelt die Kompetenz des Bundes an.
Der Bund will das Grundgesetz ändern, um flächendeckend und direkt in Schulen investieren zu können. Baden-Württembergs Ministerpräsident leistet Widerstand - und zweifelt die Kompetenz des Bundes an.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-digitalpakt-winfried-kretschmann-1.4246541
Digitalpakt - Kretschmann attackiert Bundesregierung
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Detailansicht öffnen Der Digitalpakt soll Schüler mit Tablets versorgen - ein juristisch heikles Unterfangen. (Foto: imago/photothek) Es würde wohl kaum jemand bestreiten, dass ein hoch entwickelter Industriestaat ein intelligentes Bildungssystem benötigt. Das Schicksal des "Digitalpakts Schule", dessen Start im Januar, nach zwei Jahren des Wartens, soeben geplatzt ist, zeigt aber: Das Selbstverständliche ist nicht so selbstverständlich, wie es erscheint. Damit der Bund in schnelles Internet, Tablets und digitale Tafeln für Deutschlands Schulen investieren darf, für die bekanntermaßen die Länder zuständig sind, muss eine juristische Basis gefunden werden. Um zu verstehen, warum das so schwierig ist, hilft ein Blick in die Geschichte der Verfassung. Ende der 1960er-Jahre wurde eine Formel gefunden, die den damaligen Wildwuchs diverser Bund-Länder-Programme in ein einheitliches Konzept überführen sollte: der kooperative Föderalismus. Die Verfassungsreform von 1969 nahm dieses Konzept auf und regelte im Grundgesetz in den Artikeln 91a, 91b und 104a Abs. 4 das Zusammenwirken zwischen dem Bund und einzelnen oder mehreren Ländern. Diese Erlaubnis zur Kooperation stand jedoch auf der "Kürzungsliste" der Föderalismuskommission, was dazu führte, dass die Artikel merklich verändert wurden. Besonders deutlich wird das bei Artikel 104b, zu dem der "alte" Artikel 104a hin verändert wurde. Der Unterschied zwischen beiden Bestimmungen ist, dass der Bund nur in den Bereichen, für die er selbst eine Gesetzgebungskompetenz hat, den Ländern Finanzhilfen gewähren kann - und zwar für besonders bedeutsame Investitionen der Länder selbst oder der Kommunen. Das hätte zunächst fast das Aus für die meisten Bildungs- und Wissenschaftsprogramme unter Bundesbeteiligung bedeutet, hätte es nicht Artikel 91b gegeben. Er erlaubt eine solche Zusammenarbeit bei der Wissenschaft in einem gewissen Rahmen. Allerdings war dieser Rahmen viel zu eng gesetzt. Das zeigte sich nicht zuletzt daran, dass Artikel 104b verändert wurde. Von 2009 an gestattete er auch Finanzhilfen des Bundes jenseits seiner Gesetzgebungskompetenz: Nämlich dann, wenn die Abwehr von Notsituationen wie Naturkatastrophen die Bundeshilfe erforderte. 2014 wurde auch Artikel 91b verändert, seitdem kann der Bund langfristige Kooperationen zwischen Forschungsinstituten und Hochschulen finanzieren. Zum Glück, denn ein hoch entwickelter Industriestaat braucht auch ein intelligentes Forschungssystem. Bei den Schulen aber blieben Kooperationen schwierig, wie jetzt der Digitalpakt zeigt. Um ihn verfassungsrechtlich abzusichern, liegen drei Vorschläge auf dem Tisch: Die frühere Forschungsministerin Johanna Wanka brachte 2016 den Artikel 91c des Grundgesetzes ins Spiel. Er regelt die Kooperation von Bund und Ländern bei informationstechnischen Systemen. Allerdings ist die Regelung so speziell, dass sie eine haushaltstechnisch hoch anspruchsvolle Gestaltung des "Digitalpakts Schule" nach sich ziehen würde. Aus diesem Grund vereinbarten CDU, CSU und SPD im vergangenen März in ihrem Koalitionsvertrag einen anderen Weg: den Artikel 104c zu ändern (oder einen neuen Artikel 104d hinzuzufügen). Die dritte Möglichkeit bringt der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann immer wieder ins Gespräch: eine Neuverteilung der Umsatzsteuereinnahmen nach Artikel 106 Abs. 4. Laut Kretschmann könnten Finanzbedarfe der Länder dadurch so abdeckt werden, dass sich Bundeshilfen erübrigen. Dieser Idee scheinen sich jetzt mehrere Bundesländer angeschlossen zu haben. Über alle drei Möglichkeiten lässt sich diskutieren. Hier soll jedoch noch eine vierte ins Spiel gebracht werden: Warum ändert man nicht Artikel 91b des Grundgesetzes dahingehend, dass er auch den Schulbereich (oder zumindest dessen digitale Ausstattung) erfasst? Artikel 91b Abs. 2 betrifft ohnehin schon eine Frage des Bildungswesens, nämlich die "Feststellung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens im internationalen Vergleich" (Stichwort: Pisa). Wenn ohnehin das Grundgesetz geändert werden soll, so fragt sich, warum man nicht an der Stelle ansetzt, die eine längerfristige Kooperation zwischen Bund und Ländern erlaubt. Und bei der der Bund in einzelnen Programmen durchaus 100 Prozent der Kosten tragen kann - so wurde es 2006 bei der damaligen Neufassung von Artikel 91b Abs. 3 nämlich verabredet. Wieso ergänzt man nicht den Artikel 91b um einen Absatz 2a, der dieses erlaubt? Wenn jeder Vertragspartner seine Gelder und seine Kompetenz einbringt, so bedarf es nicht des kleinteiligen Systems der Hin- und Rückausnahmen, wie sie derzeit für Artikel 104b und 104c diskutiert werden - so ist zumindest zu hoffen. Man sollte einfach einmal darüber nachdenken. Margrit Seckelmann, 46, ist Expertin für Wissenschaftsrecht, Geschäftsführerin des Forschungszentrums für öffentliche Verwaltung in Speyer und Vertreterin eines Lehrstuhls an der dortigen Universität für Verwaltungswissenschaften. ### Zusammenfassung: Warum es so schwer ist, den "Digitalpakt Schule" rechtlich abzusichern - und wie es funktionieren könnte.
Warum es so schwer ist, den "Digitalpakt Schule" rechtlich abzusichern - und wie es funktionieren könnte.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/digitalpakt-versus-verfassung-in-der-zwickmuehle-des-gesetzes-1.4245202
Digitalpakt versus Verfassung - In der Zwickmühle des Gesetzes
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bund und Länder sind sich ja einig, eigentlich: Der Digitalpakt Schule, in dem der Bund den Ländern und Kommunen über einen Zeitraum von fünf Jahren gut fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellt, um Tablets et cetera zu kaufen, ist eine tolle Sache. Wie und wann er kommt, ist trotzdem unklar. Der Bundesrat will in seiner Sitzung am 14. Dezember den Vermittlungsausschuss anrufen, um über eine vom Bundestag bereits beschlossene Grundgesetzänderung zu diskutieren. Sie soll das Kooperationsverbot in der Bildung lockern, findet in den Ländern aber keine Zustimmung. Aber wie sieht es eigentlich an den Schulen derzeit in puncto Digitalisierung aus? Dazu kann Robert Plötz eine Menge erzählen. Er unterrichtet seit 2000 an einem Münchner Gymnasium Mathematik, Physik und Informatik. In einem Youtube-Video erklärt er seinen Kollegen, wie das mit dem digitalgestützten Unterricht in Zukunft laufen könnte. SZ: Herr Plötz, Sie nutzen viele digitale Hilfsmittel im Unterricht. Haben Sie Ihre Kollegen schon anstecken können? Robert Plötz: Es gibt es verschiedene Lager im Kollegium, die meisten aber sagen, sie würden gerne mehr digital machen. Unsere neueste Beamergeneration bietet Lehrkräften zum Beispiel die Möglichkeit, das private Tablet per App mit dem Beamer zu verbinden. Das finden viele Kollegen toll, weil sie direkt mit dem Tablet unterrichten können, das sie von zuhause gewöhnt sind und mit dem sie souverän umgehen können. Trotzdem sind wir in puncto Ausstattung noch nicht da, wo wir in meinen Augen sein sollten. Haben Sie ein konkretes Beispiel? Ich habe mir 2017 privat einen Beamer gekauft und den von Klassenzimmer zu Klassenzimmer geschleppt, weil wir in der Schule einfach nicht genug davon hatten. Der Mangel an Hardware fördert bei ohnehin skeptischen Kollegen nicht gerade die Lust am digitalen Unterrichten. Wo liegen neben dem Mangel an Hardware die größten Probleme? Frustrierend wird es immer, wenn die Technik schlicht nicht funktioniert. Man liest ja ständig, die Lehrkräfte wären in Sachen Digitalisierung noch nicht so weit. Aber eigentlich stimmt das nicht, es fehlen einfach moderne Geräte in ausreichender Zahl, pädagogisch vernünftige Softwarekonzepte - und vor allem schnelles Wlan. Wenn ich in der Klasse noch nicht mal ein Youtube-Video laden kann, bringen mir die tollsten Tablets nichts. Bevor der Bund in den Ländern auch in Fortbildungen für die Lehrkräfte investiert, braucht es also erst mal eine bessere technische Ausstattung? Absolut. Natürlich ist es auch wichtig, die Lehrkräfte bei der Digitalisierung pädagogisch zu unterstützen. Aber nochmal: So doof und hinter dem technischen Fortschritt zurückgeblieben, wie das oft dargestellt wird, sind die allermeisten Lehrkräfte nicht. Wenn ich mir die Smartphoneschwemme im Lehrerzimmer anschaue, die längst auch etwa die älteren Kollegen aus den Geisteswissenschaften ergriffen hat, mache ich mir wirklich keine Sorgen. In Ihrem Erklärvideo auf Youtube betonen Sie, dass die Software bei der Diskussion um digitalen Unterricht oft vergessen wird. Was stellen Sie sich vor? Selbst wenn die Schulen mit Hardware gut ausgestattet wären, sehe ich die Gefahr, dass die Geräte ohne ordentliche Lernsoftware kaum zu Einsatz kommen. Mit dem Tablet kann man mal einen Film machen oder etwas aufschreiben, das war es dann aber auch. Wir brauchen gute Softwarekonzepte, die die Schüler begeistern und motivieren. Und die Entwicklung dieser Konzepte ist keine Aufgabe der Länder und auch nicht vom Bund, es ist eine europäische Aufgabe. Das müssen Sie erklären. Im Moment überlassen wir das den Lehrbuchverlagen, aber die sind dafür eindeutig zu klein. Ich bin zum Beispiel überzeugt, dass das Englischbuch in zehn Jahren per Spracherkennung mit dem Schüler reden kann. Es hat aber kein Verlag die Kapazität, eine eigene Spracherkennung zu programmieren - und wir können schon aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht die Programme von Google oder Apple nehmen. Warum also sollte nicht Experten aus ganz Europa die notwendige Software gemeinsam konzipieren, die in allen Ländern Europas zum Einsatz kommen kann? Wenn der Schüler nur ein PDF zu lesen bekommt, ist das doch mager und auch kein Lernanreiz. Die Technik kann so viel mehr, das müssen wir für die Schule nutzen. ### Zusammenfassung: Lehrer Robert Plötz unterrichtet seit Jahren mit digitalen Hilfsmitteln. Ein Gespräch über fortschrittliche Pädagogen und langsames Internet.
Lehrer Robert Plötz unterrichtet seit Jahren mit digitalen Hilfsmitteln. Ein Gespräch über fortschrittliche Pädagogen und langsames Internet.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/digitalpakt-digitalisierung-lehrer-schule-1.4242364
"Schule: ""Doof sind die allermeisten Lehrkräfte nicht"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Warum gerade sie? Warum bekommen 1,0-Abiturienten leichter einen Medizinstudienplatz als andere? Sie sitzen immerzu am Schreibtisch, sind sozial inkompetent - das sind Argumente, die Gegner des Numerus clausus gern anführen. Dabei vergessen sie: Wer eine Matheklausur genauso meistert wie ein Gruppenprojekt, muss feinfühlig sein und teamfähig. Deshalb ist es richtig, dass die Kultusminister nun bei der Vergabe der Studienplätze die Abiturnote stärken. Über Wartesemester soll niemand mehr ins Medizinstudium kommen. Genauso wichtig aber ist es, dass künftig auch die Eignung eine größere Rolle spielt. Wer etwa nach dem Abitur eine Ausbildung oder ein Praktikum in der Pflege absolviert hat, könnte bei der Vergabe nach oben rücken. Wer kranke Menschen betreut hat, wer im Rettungsdienst Schwerverletzte beruhigen musste, weiß, worauf er sich einlässt. Von solchen Bewerbern können die Hochschulen - und später die Patienten - nur profitieren. Nebenbei könnte noch etwas anderes passieren. Wer als Pfleger im Nachtdienst 30 Patienten versorgen musste und dafür nur mäßig bezahlt wurde, wird wohl später als Arzt mehr Respekt vor der Arbeit anderer haben. Das könnte die oft beklagte Kluft zwischen Medizinern und Pflegern ein wenig auflösen und die Pflegeberufe stärken. ### Zusammenfassung: Wer berufliche Erfahrung mit Kranken hat, sollte leichter Medizin studieren können.
Wer berufliche Erfahrung mit Kranken hat, sollte leichter Medizin studieren können.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/medizinstudium-pfleger-werden-aerzte-1.4242049
Medizinstudium - Pfleger werden Ärzte
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bewerber ohne hervorragende Abiturnote haben künftig bessere Chancen, schnell einen Studienplatz in Medizin und anderen begehrten Fächern zu bekommen. Die Möglichkeit, einen Platz über Wartesemester zu bekommen, soll dagegen entfallen. Das geht aus dem Entwurf für einen Staatsvertrag über die Hochschulzulassung hervor, der auf der Kultusministerkonferenz am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Jeder zehnte Platz in den zentral verwalteten Studiengängen Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie soll demnach künftig anhand von Kriterien vergeben werden, die von der schulischen Leistung unabhängig sind - etwa berufliche Vorerfahrung. Im Gegenzug wird die Bedeutung der Abschlussnote an anderer Stelle gestärkt: Künftig sollen 30 statt wie bisher 20 Prozent der Plätze an die Besten eines Abiturjahrgangs gehen. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts hatte die Neuregelung nötig gemacht. Im Dezember 2017 hatten die Karlsruher Richter das bisherige Vergabeverfahren für teilweise verfassungswidrig erklärt. Es sieht vor, dass je 20 Prozent der bundesweit etwa 11 000 Studienplätze an die Abiturbesten und über die Wartezeitquote vergeben werden sowie 60 Prozent von den Hochschulen selbst. Die Richter monierten unter anderem, eine Wartezeit von 15 Semestern sei zu lang. Zudem bemängelten sie, die Hochschulen berücksichtigten in ihrem Verfahren zu häufig nur die Abiturnote. Dafür aber seien die Leistungsanforderungen von Bundesland zu Bundesland zu unterschiedlich. Künftig sollen die Hochschulen weiterhin 60 Prozent der Studienplätze vergeben, allerdings nicht mehr allein auf Basis der Note eines Bewerbers. Stattdessen müssen sie in Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie je ein schulnotenunabhängiges Kriterium berücksichtigen, in Humanmedizin sogar zwei. Neben beruflichen Erfahrungen kann dies etwa ein Eignungstest wie der Medizinertest sein. Die Hochschulen berücksichtigen bei der Bewertung eines Bewerbers nicht, in welchem Bundesland dieser sein Abitur erworben hat. Bei der Abiturbestenquote ist das anders, diese bezieht sich jeweils auf ein Bundesland. Vom Verfassungsgericht war sie daher auch nicht bemängelt worden. Dass sie nun angehoben werden soll, begründete die Kultusministerkonferenz mit der hohen "Prognosekraft" der Abiturdurchschnittsnote für den Studienerfolg. Man trage damit "vielfachen wissenschaftlichen Erkenntnissen" Rechnung. Über die Reform müssen noch die Finanzminister- sowie die Ministerpräsidentenkonferenz beraten, anschließend muss der Staatsvertrag in den Landesparlamenten ratifiziert werden. Die Neuerungen sollen frühestens zum Sommersemester 2020 in Kraft treten. Eine Übergangsregelung soll für Bewerber gelten, die bereits seit langer Zeit auf einen Studienplatz warten. Ihre Wartesemester sollen nicht mit Inkrafttreten der Reform verfallen, vielmehr können sie ein Faktor sein in dem neuen, notenunabhängigen Bewerbungsverfahren für zehn Prozent der Studienplätze. ### Zusammenfassung: Bei der Vergabe von Studienplätzen sollen außerdem künftig auch andere Kriterien als die Abiturnote berücksichtigt werden.
Bei der Vergabe von Studienplätzen sollen außerdem künftig auch andere Kriterien als die Abiturnote berücksichtigt werden.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/medizinstudium-zulassung-wartezeit-1.4241861
Medizinstudium - Kultusminister schaffen Wartezeit ab
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Geht es nach dem Kultusministern, bekommen die Ländern so bald wie möglich Geld vom Bund, um die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben. Die Länder beschlossen bei einer Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) eine entsprechende Erklärung. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sprach sich ebenfalls dafür aus, dass der Digitalpakt Schule "schnell" auf den Weg kommt. Als Folge der Vereinbarung sollen die etwa 40 000 Schulen in Deutschland mit digitaler Technik wie WLAN ausgestattet werden. Schulen sollen mit einem Teil von vorgesehenen fünf Milliarden Euro vom Bund auch Tablets oder Laptops für ihre Schüler beschaffen können. Grundsätzlich sollen die Schüler die Geräte aber selbst mitbringen. Uneins sind sich die Länder darüber, ob der Digitalpakt wie von Bund und Bundestag vorgesehen im Zusammenhang mit einer Grundgesetzänderung beschlossen werden soll. Zu einem bereits vom Bundestag beschlossenen Gesetz für so eine Grundgesetzänderung wollen die Länder am 14. Dezember im Bundesrat den Vermittlungsausschuss beider Kammern anrufen. Der Sprecher der SPD-geführten Länder, Hamburgs Schulsenator Ties Rabe, warb dafür, den eingeschlagenen Weg über die Grundgesetzänderung zu gehen und erst im Fall eines Scheiterns neu nachzudenken. Seine baden-württembergische Kollegin Susanne Eisenmann (CDU) hielt dem für die unionsgeführten Länder entgegen, dass der Digitalpakt ohne Grundgesetzänderung kommen solle. Rabe sagte, seine Erwartung sei es, "dass wir im kommenden halben Jahr den Digitalpakt Schule auf jeden Fall haben können". Bundesministerin Karliczek meinte: "Zügig ist das Zauberwort." Eisenmann betonte, wenn der Pakt im Sommer 2019 komme, werden seit der ersten Ankündigung durch die damalige Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) drei Jahre vergangen sein. Fraglich sei, "ob das wirklich zügig in der Definition von zügig ist". Karliczek hatte entgegen ursprünglichen Plänen am Mittag doch kurzfristig an einer Pressekonferenz der KMK zum Thema teilgenommen. ### Zusammenfassung: Das beschlossen die Länder bei einer Sitzung der Kultusminister. Wie es nun weitergeht, bleibt aber unklar.
Das beschlossen die Länder bei einer Sitzung der Kultusminister. Wie es nun weitergeht, bleibt aber unklar.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-digitalpakt-schule-soll-zuegig-in-kraft-treten-1.4242745
"Schule: Digitalpakt Schule soll ""zügig"" in Kraft treten"
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In den USA werden etwa 60 Prozent aller Onlineeinkäufe zwischen 9 und 17 Uhr erledigt. Sollten auch Sie sich während der Arbeitszeit mit bürofremden Dingen befassen oder ein paar Minuten Ablenkung von Kollegen, Kantine und E-Mails suchen, haben wir einen Vorschlag: Nutzen Sie die Zeit und trainieren Ihr Gehirn - mit dem wöchentlichen Rätsel auf SZ.de. Finden Sie die Lösung? Das Rätsel der Woche Gegeben sind vier kleine Quadrate, durch Verschieben von genau drei Zündhölzern sollen daraus drei Quadrate gleicher Größe entstehen. Es darf kein Hölzchen zerbrochen oder komplett entfernt werden, außerdem müssen alle Hölzchen verwendet werden. Detailansicht öffnen Knobelei der Woche (Foto: Illustration Jessy Asmus) Die Lösung Liebe Leser, als souveräne Zündholverschieber haben Sie auch diesmal wieder wenig Schwierigkeiten mit der Aufgabe gehabt. Oder um den Hinweis unter der korrekt eingesandten Lösung eines Mitspielers zu zitieren: "Im Konferenzraum zwischen zwei Meetings ..." Daher wollen wir auch nicht lange um das heiße Rätsel herum reden. Hier eine Lösungsmöglichkeit - je nachdem, an welcher Stelle man verschiebt, kann die gebildete Figur aber auch anders ausgerichtet sein: Detailansicht öffnen Knobelei der Woche (Foto: Illustration Jessy Asmus) Wir wünschen Ihnen noch eine schöne Restwoche und freuen uns auf die nächste Knobelei! ### Zusammenfassung: Ein kleines Rätsel zur Auflockerung des Büroalltags gefällig? Diesmal müssen Zündhölzer verschoben werden.
Ein kleines Rätsel zur Auflockerung des Büroalltags gefällig? Diesmal müssen Zündhölzer verschoben werden.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/raetsel-der-woche-streichholzraetsel-knobelei-1.4239007
Rätsel der Woche - Knacken Sie das Streichholzrätsel?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Trotz der einhelligen Ablehnung einer Grundgesetzänderung durch die 16 Ministerpräsidenten der Länder drängt SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles auf eine schnelle Einigung über den Digitalpakt. "Die offenen Fragen zwischen Bund und Ländern müssen nun zügig im Vermittlungsausschuss geklärt werden", sagte Nahles der Süddeutschen Zeitung. Obwohl auch alle sozialdemokratischen Ministerpräsidenten gegen den Beschluss des Bundestages votierten, sagte Nahles: "Die SPD setzt sich geschlossen dafür ein, dass das Gesetzgebungsverfahren zu den Grundgesetzänderungen schnellstmöglich zu einem erfolgreichen Abschluss geführt wird". Wichtigstes Ziel bleibe "die Abschaffung des strikten Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern in der Bildungspolitik". Nur mit den Grundgesetzänderungen würden auch "die dringend nötigen Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und den öffentlichen Personennahverkehr möglich". Nahles erinnerte daran, dass alle diese Vorhaben auch im Koalitionsvertrag verabredet worden seien. An dessen Entstehen waren auch zahlreiche Ministerpräsidenten beteiligt. ### Zusammenfassung: Nach der Ablehnung der Grundgesetzänderung durch die Ministerpräsidenten mahnt die SPD-Chefin zur Einhaltung des Koalitionsvertrages.
Nach der Ablehnung der Grundgesetzänderung durch die Ministerpräsidenten mahnt die SPD-Chefin zur Einhaltung des Koalitionsvertrages.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/nahles-digitalpakt-bundeslaender-1.4241145
Nahles fordert schnelle Einigung über Digitalpakt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Schritt hatte sich abgezeichnet. Noch vor dem Kultusministertreffen am Donnerstag, bei dem es um die Grundgesetzänderung für den Digitalpakt gehen sollte, haben die Ministerpräsidenten entschieden: Das Grundgesetz wird vorerst nicht geändert, obwohl sich der Bundestag mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen hatte. Die Grundgesetzänderung sollte das bisherige Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Bildung lockern und es so dem Bund ermöglichen, den Ländern trotz deren Zuständigkeit für den Bildungsbereich Mittel für eine bessere IT-Ausstattung von Schulen zur Verfügung zu stellen. Gleiches soll dann auch für den öffentlichen Nahverkehr und den sozialen Wohnungsbau gelten. Bei den geplanten Investitionen in die Bildung stören sich viele Länder vor allem an einem Zusatz, der erst kurz vor der Abstimmung im Bundestag aufgenommen wurde. Demnach sollen die Länder ab 2020 die Hälfte der Kosten tragen, wenn der Bund sie hinsichtlich der Schulen finanziell unterstützt. Laut Linken-Politiker Helmut Holter, zuständiger Minister Thüringens und Präsident der Kultusministerkonferenz, war dies nicht abgesprochen. "Das geht so nicht. Das ist einfach ungeschickt und frech gegenüber den Ländern", sagte Holter. Wie es aus Koalitionskreisen hieß, hatten die Haushälter von Union und SPD den Passus eingearbeitet, um zu verhindern, dass die Länder sich bei der Finanzierung bestimmter Projekte einen "schlanken Fuß" machen können und vor allem der Bund zahlt. Beim fünf Milliarden schweren und weiterhin unumstrittenen Digitalpakt dagegen soll die Kostenaufteilung 90 zu 10 sein. Baden-Würtembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Kritiker der Grundgesetzänderung, hatte bereits am Mittwochmorgen dem Bund die Zuständigkeit für Bildungsfragen erneut abgesprochen. "Der Bund hat gar keine Kompetenz. Aber er hat auch gar keine Ahnung davon", sagte Kretschmann im ZDF-Morgenmagazin. Es geht um die "Zukunft des Föderalismus" Am 14. Dezember hätte der Bundesrat der Grundgesetzänderung mit Zweidrittelmehrheit zustimmen müssen. Nach Kritik aus den Ländern zeichnete sich aber seit einigen Tagen ab, dass eine entsprechende Mehrheit nicht zustandekommen würde. Die Länder streben nun ein Vermittlungsverfahren an, alle 16 Bundesländer stimmten dafür. Ziel sei es, den Entwurf des Bundestages grundlegend zu überarbeiten. Saarlands Regierungschef Tobias Hans (CDU), Sprecher der unionsgeführten Länder, sagte, es gehe um die "Zukunft des Föderalismus". In Regierungskreisen hieß es, der Digitalpakt und andere Projekte könnten sich um einige Monate verschieben und erst bis Ostern kommen. ### Zusammenfassung: Damit wird der Bund wohl auch nicht von Januar 2019 an in die Digitalisierung der Schulen investieren können. Nun soll ein Vermittlungsausschuss helfen.
Damit wird der Bund wohl auch nicht von Januar 2019 an in die Digitalisierung der Schulen investieren können. Nun soll ein Vermittlungsausschuss helfen.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/digitalpakt-grundgesetzaenderung-laender-1.4240665
Digitalpakt: Länder stoppen Grundgesetzänderung vorerst
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Heute ist ein guter Tag für Schüler, Eltern und Lehrer in Deutschland", verkündete Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am vorvergangenen Freitag. Endlich sei der Weg frei für den Digitalpakt, ein Fünf-Milliarden-Programm für die digitale Aufrüstung der Schulen. Union, SPD, Grüne und FDP hatten sich zuvor darauf verständigt, dem Bund durch eine Grundgesetzänderung mehr Spielraum bei der Finanzierung von Bildungsprojekten zu gewähren. Mittlerweile ist klar: Dieser Kompromiss hat keineswegs den Weg frei gemacht. Er ist Anlass für massiven Widerstand auf Seiten der Länder - und der Grund, warum der Digitalpakt endgültig zum politischen Desaster zu werden droht. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Was sieht die Verfassungsänderung vor? Das Grundgesetz setzt dem Bund bislang enge Grenzen, wenn er sich an den Kosten für Bildung beteiligen will. Artikel 104c erlaubt Finanzhilfen aus Berlin bislang nur "für gesamtstaatlich bedeutsame Investitionen der finanzschwachen Gemeinden". Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, das Wort "finanzschwache" zu streichen und das sogenannte Kooperationsverbot so aufzuweichen. Der nun mit Grünen und FDP erzielte Kompromiss geht darüber deutlich hinaus. Er gäbe dem Bund erstens die Möglichkeit, die Länder auch "zur Sicherstellung der Qualität und der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens" finanziell zu unterstützen sowie Hilfe für "damit verbundene besondere unmittelbare Kosten" zu gewähren. Zweitens soll ein "Zusätzlichkeitskriterium" sicherstellen, dass die Länder die Finanzhilfen des Bundes in "mindestens gleicher Höhe" ergänzen: Für jeden Euro aus Berlin steuern auch die Länder einen Euro bei. Diese Bestimmung soll von 2020 an gelten, also noch nicht für den Digitalpakt. Am Donnerstag stimmte der Bundestag der Grundgesetzänderung zu. Wie kam es dazu? Um das Grundgesetz zu ändern, ist eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat nötig. Im Parlament waren Grüne und FDP bereit, Union und SPD zu unterstützen, allerdings stellten sie Bedingungen: Der Bund solle nicht nur in die Bildungsinfrastruktur investieren dürfen, in Beton und Steine, sondern auch in Köpfe: in Lehrer und deren Ausbildung. Die Einigung, wenngleich schwammig formuliert, sahen beide Parteien als Erfolg. Dass die Länder Bundesmittel künftig aufwiegen sollen, geht dagegen dem Vernehmen nach auf eine Initiative der Union zurück, der sich die SPD anschloss. Diese Regelung ist es, die nun den meisten Ärger verursacht - und zwar besonders bei Ministerpräsidenten, die selbst der Union angehören. ### Zusammenfassung: Wer darf künftig für Bildung zahlen? Darüber streiten Bund und Länder. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Digitalpakt.
Wer darf künftig für Bildung zahlen? Darüber streiten Bund und Länder. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Digitalpakt.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/digitalpakt-kooperationsverbot-fragen-antworten-1.4237896
Digitalpakt - Warum streiten Bund und Länder?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die bereits vom Bundestag beschlossene Grundgesetzänderung für die Digitalisierung der Schulen droht im Bundesrat zu scheitern. Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen machten in einem gemeinsamen Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ihre Ablehnung deutlich. Aus ihrer Sicht greift die Änderung zu sehr in die Länderhoheit ein. "Die Länder wollen einen Digitalpakt ermöglichen. Wir möchten allerdings einen besseren Weg zu seiner Umsetzung finden", schreiben die Länderchefs Winfried Kretschmann (Grüne), Volker Bouffier, Armin Laschet, Michael Kretschmer (alle CDU) und Markus Söder (CSU). "Eine Änderung des Grundgesetzes brauchen wir dafür eigentlich nicht." Die fünf Ministerpräsidenten plädieren für eine Lösung des Konflikts im Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag. "Diese Chance sollten wir nutzen." Die Grundgesetzänderung soll die Mitfinanzierung der Schulen durch den Bund ermöglichen. Damit könnte der Bund ab 2019 fünf Milliarden Euro in die Digitaltechnik an Schulen fließen lassen. Ohne die Zustimmung der fünf Länder im Bundesrat wird der Plan jedoch an der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit scheitern. Die Länderchefs sehen in dem Beitrag "zentrale Grundsätze des deutschen Föderalismus" gefährdet. Die Gesetzänderung gehe in mehreren Punkten über das hinaus, "was zur Umsetzung eines Digitalpakts erforderlich wäre". ### Zusammenfassung: Fünf Bundesländer haben angekündigt, eine Änderung des Grundgesetzes zu blockieren. Artikel 104 soll dem Bund erlauben, die Schulen mitzufinanzieren.
Fünf Bundesländer haben angekündigt, eine Änderung des Grundgesetzes zu blockieren. Artikel 104 soll dem Bund erlauben, die Schulen mitzufinanzieren.
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/grundgesetz-showdown-um-digitalpakt-1.4236488
Showdown um Digitalpakt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mittlerweile ist nicht nur Gras über die Sache gewachsen, sondern auch große Bäume und viele dichte Büsche, die sich an diesem Herbsttag wehmütig im Wind biegen. Still ist es hier, erstaunlich still, denn an Plätzen wie diesem war doch immer das geschäftige, das einst pulsierende Ruhrgebiet, die Herzkammer der deutschen Schwerindustrie. Aber auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Eintracht Tiefbau kündet nichts mehr davon, dass hier mal mehr als 2000 Menschen gearbeitet haben, etliche davon unter Tage, wie es fachmännisch heißt. Also unter der Fläche, auf die das Tageslicht fällt. Der Kohleabbau im Ruhrgebiet, war eine Angelegenheit für lichtscheue Gestalten, die mit weißer Bergmannsjacke, aber auch weißen Gesichtern und weißen Händen in die Grube fuhren und von oben bis unten am ganzen Köper schwarz eingestäubt wieder nach oben kamen. Nur der graue Kokskohlenturm und einer paar rote Ziegelmauern erinnern noch an die Zeche Eintracht Tiefbau, wo der Großvater des Autors in den Berg eingefahren ist. Die Zeche lag in Freisenbruch, einem Stadtteil am Rand von Essen, einen Kilometer weiter beginnt Bochum. Die Szene auf dem menschenleeren Gelände ist eine Erinnerung, so wie das ganze Zechenruhrgebiet längst zu einer Erinnerung geworden ist, eine Museumsangelegenheit fürs Weltkulturerbe - so wie die nahe Zeche Zollverein samt Kokerei. Ausstellungsorte, Eventschauplätze, Hallen mit Bildern an den Wänden. Und oft mit einer bunten Schautafel wie in Freisenbruch. Die Zeche Eintracht Tiefbau steht auch dafür, dass das Kommen und Gehen von Bergwerken in früheren Zeiten eine alltägliche Angelegenheit gewesen ist. Und dass, wenn eine Zeche schloss, weil die Flöze erschöpft waren und die nutzlos gewordenen Schächte verfüllt wurden, das nicht das Ende des Bergbaus war, sondern durchaus auch irgendwo anders der Anfang einer neuen Förderanlage. Der Pott und die industriell geförderte Steinkohle, das war für 200 Jahre nicht zu trennen. Irgendwie ging es immer weiter, bis eben zum 21. Dezember 2018, dem Tag, an dem mit der Zeche Prosper Haniel in Bottrop das letzte Steinkohlebergwerk des Ruhrgebiets und Deutschlands geschlossen wurde. In einer großen Feierstunde, die eigentlich eine Trauerfeier war, hielt Frank-Walter Steinmeier die Abschiedsrede. Auch der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker war Zeuge, als Steinermeier den letzten Brocken aus der Zeche überreicht bekam. Ein Sieben-Kilo-Stück, das im Berliner Präsidialbüro einen Ehrenplatz bekommen soll. Das war der offizielle, durchaus bewegende Teil des Abschieds. Die letzten Bergleute waren bereits am 14. September zum letzten Mal in den 1200 Meter tiefen Schacht 10 hinabgefahren. Wie es wohl in 100 Jahren in Bottrop aussehen wird? Bestimmt nicht wie bei der kleineren Eintracht Tiefbau. Der Autor wollte an diesem vergessenen Ort seinem unbekannten Großvater näherkommen, den er nur aus Erzählungen kannte. Der Großvater hatte hier als junger Mann gearbeitet, bis die Zeche 1925 geschlossen wurde. Das Grubenfeld wurde von einer anderen Zeche übernommen. Die oberirdischen Schachtanlagen verschwanden, sie trugen Namen wie Heintzmann oder Justus. Von dem Großvater gibt es nur ein einziges Familienfoto, denn Fotos waren teuer. Es zeigt einen schmalen blassen Mann, mit 29 musste er in Frührente. Zu schmal und blass war er für die Strapazen der Arbeit in der heißen, feuchten, stickigen Luft Hunderte Meter unter der Erde. Mit 32 starb er an der Staublunge. Er war weg vom Fenster, wie man im Ruhrgebiet sagte, wenn wieder einer seinen Platz mit Blick auf die Straße der Zechensiedlung mit dem Aussichtspunkt oben im Himmel vertauscht hatte. Die beispiellose Erfolgsgeschichte des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet hatte ihren hohen Preis, den die Steiger und Hauer mit ihrer Gesundheit, die Familien mit verrußten Häuserfronten, schmutzigen Fensterscheiben und dem allgegenwärtigen Gestank der Kokereien und Hochöfen bezahlen mussten. Daran mag in diesen Tagen niemand mehr denken, wenn nun die ultramoderne Prosper Haniel mit ihren unterirdischen Hallen und mehr als 100 Kilometer langen Gängen schließt. Schließlich ist die Luft des Ruhrgebiets und die Wäsche auf den Leinen zwischen den Bergmannsiedlungen längst sauberer geworden. Die Eckkneipen für das schnelle Pils nach der Schicht sind fast alle verschwunden. Schon 2005 gab es in ganz Deutschland nur noch neun Zechen. 1957 waren es 153. Die Geschichte des Kohlebergbaus mit seinen ikonografischen Bildern von Fördertürmen und qualmenden Kokereien besteht auch aus unzähligen Geschichten von schuftenden Kumpeln, und sie handelt immer auch von dem Stolz und dem Humor, mit dem sie ihre Arbeit versahen und den Strapazen, denen ihr Körper und ihre Seele ausgesetzt waren. Wie der Pott in den glorreichen Fünfzigern ausgesehen hat, damals, als die höchsten Produktionszahlen erreicht wurden und mehr als 384 000 Menschen im Ruhrgebiet (und im Saarland) unter Tage arbeiteten, das hat kaum jemand so eindrucksvoll wie schonungslos dokumentiert wie Karl Heinz Hargesheimer, der sich Chargesheimer nannte. Detailansicht öffnen Kumpels nach der Schicht, vor 1958. (Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln) Gerade als der wirtschaftliche Erfolg der jungen Bundesrepublik sich nirgendwo so symbolisch manifestierte wie in seiner produktivsten Industrieregion, als die Hochöfen der Stahlwerke glühten und die Kokereien riesige Rauchsäulen in den Himmel schickten, die allzu gern als Zeichen des Aufstiegs gelesen wurden, fotografierte der Kölner den Pott in körnigen, düsteren Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Er zeigte die Kehrseite des kargen Schuftens und der rasch hochgezogenen Wohnsiedlungen. Die wie schwarze Gebirge aufragenden Halden kündeten von einer gemarterten und wenig menschenfreundlichen Arbeitslandschaft, in welcher der Mensch mehr schlecht als recht seinen Platz behaupten musste. Sicher, der Pott konnte mancherorts mindestens so grün wie das Sauerland sein und so idyllisch wie am Baldeneysee, so windsorhaft protzig wie die Villa Hügel der Krupp-Dynastie, aber er war eben auch schwarz, staubig und trist, die Häuser eingekesselt von Fertigungshallen. Chargesheimers legendäres Buch "Im Ruhrgebiet", das mit einem langen sozialkritischen Text von Heinrich Böll versehen ist, löste 1958 beim Erscheinen im Pott vielerorts Empörung und ungezügelte Wut aus. Der Essener Bürgermeister Wilhelm Nieswandt ließ in einem offenen Brief seiner Entrüstung freien Lauf: "Die Ruhrgebietsstädte sind es gründlich leid, von Außenseitern in einer Weise dargestellt zu werden, die nicht einmal mit der Realität der Gründerjahre übereinstimmt, geschweige denn mit der Gegenwart." Die Wirtschaft boomte, die Menschen hatten Arbeit, mochte sie auch schwer sein und der Gesundheit abträglich. Und dann schreibt im Text zu Chargesheimers Bildern einfach ein gewisser Heinrich Böll, gut, ein Katholik, aber ausgerechnet aus dem unseriösen Köln: "Das Wort Fortschritt bleibt bittere Ironie, solange dem Menschen die Elemente: Erde, Luft und Wasser entzogen oder vergiftet werden." Doch es herrschte Vollbeschäftigung. Wer einmal nachts am Fenster eines Mietshauses in Dortmund-Hörde gestanden hatte und auf die glühenden Stahlströme der mitten durch den Stadtteil führenden Walzstraßen hinabschaute, der brachte es kaum fertig, sich gegenüber dieser dunklen Faszination zu verschließen: Das war die Magie, die vom ruhelosen, wie eine einzige große Maschine rumorendem Ruhrpott ausging. Böll aber schrieb: "Unter Tage hat die Zukunft keine Chance." Und: "Zwischen Dortmund und Duisburg ist Weiß nur ein Traum." Sein Text hatte gleichwohl eine zweite Ebene, nämlich die Hochachtung für die Bewohner dieser Gegend: "Aber es riecht vor allem nach Menschen, nach Jugend, Barbarei und Unverdorbenheit." Nirgendwo seien die Menschen "unpathetischer, einfacher und herzlicher". Bölls Lobpreisung und Chargersheimers Fotos adelten den rauen Pott - wegen des Menschenschlags, den er hervorgebracht hatte. Es kommt einem bitteren, kohleschwarz schimmernden Witz der Geschichte gleich, dass zeitgleich mit dem Erscheinen des Buchs eine das ganze Ruhrgebiet erfassende Krankheit namens Zechensterben ausbrach. Erdöl und Gas waren deutlich günstiger; der ohne die Steinkohle nicht mögliche, gewaltige industrielle Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg konnte ohne die teure Steinkohle weiter befeuert werden. Die deutschen Bergwerke hatten auf dem Weltmarkt ohnehin immer einen schweren Stand gehabt, Weltmarktführer in der Produktion waren andere Länder, wo die Steinkohlefelder leichter zugänglich sind. Wo die Schächte nicht so tief sein mussten und die Sicherheits- und Sozialstandards nicht so hoch. Ende der 50er-Jahre führten die ersten Schließungen zu einer Welle des Protests. 60 000 Kumpel demonstrierten 1959 in Bonn gegen die drohende Schließung weiterer Zechen. Der CDU-Politiker Rainer Barzel scheute keine pathetischen Vergleiche, als er feststellte: "Wenn es an der Ruhr brennt, gibt es im Rhein bei Bonn nicht genug Wasser, das Feuer zu löschen." Was folgte, ist hinlänglich bekannt: Die Politik wälzte staatliche Subventionen in Höhe von geschätzt insgesamt 200 Milliarden Euro in den nicht konkurrenzfähigen Steinkohlebergbau, um das Schlimmste zu verhindern, sprich so viele Arbeitsplätze wie möglich und um die hoch entwickelte deutsche Bergwerkstechnik zu erhalten. So wertvoll wie die Technik, die sie hervorbrachte, war über Jahrhunderte auch die Steinkohle des Ruhrgebiets gewesen, der hohe Brennwert der Fettkohle oder der noch hochwertigeren Anthrazitkohle, die bis zum 17. August diesen Jahres in Ibbenbüren abgebaut worden ist, hatte sie so wertvoll für die Stahlindustrie gemacht. Das "Schwarze Gold" bestand zu 70 Prozent aus Kohlenstoff (Anthrazit zu mehr als 90 Prozent). Mit dieser dichten, brennbaren Masse konnten die riesigen Feuer entfacht werden, die nötig waren, um Eisenerz zum Schmelzen zu bringen und die Eisenströme der Walzwerke zum Fließen. Die im Tagebau vergleichsweise kinderleicht, eben wie mit einer großen Schaufel abzubauende Braunkohle, die an der Oberfläche weggebaggert werden kann (allerdings mit unbändiger Zerstörungskraft, was den natürlichen Lebensraum betrifft), erreicht nur etwas mehr als die Hälfte der Brennkraft von Steinkohlekoks. Es gab übrigens einmal eine Zeit, da war die Steinkohle genauso leicht zu haben wie die Braunkohle. So hatte schließlich alles angefangen. Schon in der Antike hatten die Menschen Kohle genutzt, um kräftige Feuer zu entfachen, die man für Schmiedearbeiten brauchte. Sie hatten nur nicht danach graben müssen, schon gar nicht in jenen unbegreiflichen Tiefen, in welche die Schächte des Ruhrgebiets am Ende getrieben worden sind. Immer im Wissen um die Gefahren, die von eindringendem Wasser ausgehen können und verpuffenden Gasen, die sich beim Abbau bilden. Detailansicht öffnen Eine Welt, die niemals mehr wiederkommt: Bergbau-Stadt, 1958 für das Buch „Im Ruhrgebiet“ von Karl-Heinz Chargesheimer fotografiert. Wohl um den allgemeingültigen Charakter der Fotos zu betonen, sind die Legenden der Bilder denkbar allgemein gehalten, in den allermeisten Fällen fehlt jede Andeutung, die auf den Ort schließen lassen könnte. Hier ein Fußballplatz. (Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln) Auch im späteren Ruhrgebiet lag die Steinkohle anfangs vereinzelt gewissermaßen auf der Straße oder besser gesagt auf dem Feld oder im Waldesgrund, auf jeden Fall: an der Erdoberfläche. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts ist dort der Abbau schriftlich belegt. Abbau ist allerdings ein großes Wort, gemessen an den Fördertechniken, die am Ende des Mittelalters zum Einsatz kamen. Zu jener Zeit ging der Bauer mit einem Behälter zum Flöz und sammelte so viel Brennmaterial er eben gerade brauchte. Vorzugsweise im Winter taten die Bauern das, weil es da sowieso nicht viel zu arbeiten gab, und da konnten sie ja ebenso gut dieses schwarze Zeug aus der Erde kratzen, das fürs Feuer nützlich war. Mehr lässiger Zeitvertreib als Gewerbe war damals der Bergbau. Bis das Abholzen der Bäume dazu führte, dass der am leichtesten verfügbare Brennstoff knapp zu werden begann. Und die Steinkohle interessant wurde. Die Crux bestand aber darin, dass die offen zutage liegenden Felder bald abgetragen waren. Und auch der Abbau in Gräben und Löchern, die Pingen genannt wurden, keine befriedigenden Ergebnisse mehr hervorbrachte. Vom 16. Jahrhundert an musste die Suche nach der Kohle aufwendiger betrieben werden. Die Flöze, die ein paar Meter unter der Erdoberfläche verliefen, erreichten die Männer noch in Stollen, die sie in Flusstälern anlegten. Noch war das Steinkohleschürfen eine Arbeit, die nur in der Waagerechten ausgeführt werden konnte. Als die Wiege des Ruhrbergbaus gilt das Muttental bei Witten, wo seit 1578 Kohle in Stollen abgebaut wurde. Die große Zeit begann im 19. Jahrhunderts, als die Industrielle Revolution Deutschland erreichte. Die Hochöfen für die Eisenverarbeitung wurden immer leistungsfähiger, und sie brauchten gewaltige Mengen an Koks. Die hochwertige Steinkohle des Ruhrgebiets war der ideale Ausgangsstoff für die Veredelung des Brennstoffs in Kokereien, großen Öfen, in denen der Kohle bei mehr als 1000 Grad Wasser, Teer und Schwefel entzogen wurden. Das Ergebnis waren kleine Klumpen, die weniger Rauch und Gas abgaben. Genau das Richtige für Dampfmaschinen und Hochöfen. Der Stoff, den auch die von Friedrich Krupp 1811 gegründete Gussstahlfabrik für ihr Schmelzhaus brauchte, aber lag hier tief und immer noch tiefer in der Erde verborgen. 1832 wurde der erste Tiefbauschacht angelegt. Die noch immer weitgehend landwirtschaftlich geprägte Gegend wurde durch die Allianz von Schwerindustrie und Zechen zum "Pott". Hansestädte waren Dortmund, Bochum, Essen und Duisburg vorher gewesen, verbunden durch den Westfälischen Hellweg. Der wurde zur Bundesstraße 1, der Lebensader eines der größten Industriestandorte der Welt. Bölls wehmütige Anklage der Lebensbedingungen dort beginnt mit der Rückkehr eines jungen Paares auf einer Straße unweit des Hellwegs. Sie waren mit ihrem kleinen Wagen zum Zelten an der Côte d'Azur. Die beiden sind noch regelrecht benommen von der luziden Schönheit der vergangenen Wochen. Auf einer Brücke, die über die Ruhr führt, möchte die Frau, "etwa 30, modisch gekleidet, schlank, blond", kurz aussteigen. Und was tut sie? Sie schnuppert. Als sie zum Auto zurückkommt, fragt der Mann, was los war. Sie sagt: "Nichts war los. Ich wollte nur sehen, wollte riechen, ob wir wirklich zu Hause sind." "Warum gerade hier?" fragt er. "Weil es hier anfängt", sagt die junge Frau. "Hier fängt der Lichtwechsel an, hier schmeckt die Luft bitter, werden die Häuser dunkel, und hier sprechen die Leute, wie ich spreche." Und dann eröffnet sie ihm, dass sie die Berge, die Seen, diese sauberen Dörfchen keine zwei Tage mehr ausgehalten hätte. Dass sie sich aufs Kintopp an der Ecke der Bochumer Straße freut, auf Bierchen und Schnaps, auf den Fußballplatz, und auf den Schrebergarten vom Großvater hinter der Kokerei. Auf "das ganze Geklatsche und Geklöne". Die Sonnenbrille für Südfrankreich hatte sie schon vorher mit "nüchterner Endgültigkeit" weggeräumt. Harald Hordych Der Bildband Sechs Monate lang hatten der Fotograf Chargesheimer (bürgerlicher Name: Karl Heinz Hargesheimer) und der Schriftsteller Heinrich Böll die Region für den 1958 erschienenen Fotoband "Im Ruhrgebiet" bereist. Das Ruhrmuseum Essen widmete 2014 den 157 Fotos und bisher unveröffentlichtem Material eine Ausstellung. Der 1972 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Böll (1917 - 1985) hatte zu dieser Zeit bereits "Haus ohne Hüter" und "Das Brot der frühen Jahre" veröffentlicht. Aber der Erfolg von "Billard um halb zehn" und "Ansichten eines Clowns" stand noch aus. Chargesheimer (1924 - 1971) war ein Chronist deutschen Alltagslebens. Bekannt wurde er durch das legendäre Porträt von Bundeskanzler Konrad Adenauer, das der Spiegel kurz vor der Bundestagswahl 1957 als Titel zeigte. "Im Ruhrgebiet" (Kiepenheuer & Witsch) ist nur antiquarisch erhältlich. Wie aus einer anderen Zeit: Bilder aus den Bergbau-Städten, 1958 für das Buch "Im Ruhrgebiet" von Karl Heinz Chargesheimer fotografiert. Wohl um den allgemeingültigen Charakter der Fotos zu betonen, sind im Buch die Informationen zu den Bildern ganz kurz und lakonisch. In den meisten Fällen fehlt jede Andeutung, die auf den Ort schließen lassen könnte. Links: "Fußballplatz", rechts oben "Kumpels nach der Schicht", rechts unten: "Nachmittag". Fotos: Rheinisches Bildarchiv Köln ### Zusammenfassung: Kurz vor Weihnachten schließt das letzte deutsche Steinkohle-Bergwerk. Mit ihm verschwindet auch die Welt der Kumpel aus dem Ruhrgebiet.
Kurz vor Weihnachten schließt das letzte deutsche Steinkohle-Bergwerk. Mit ihm verschwindet auch die Welt der Kumpel aus dem Ruhrgebiet.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/steinkohle-in-grauer-vorzeit-1.4270207
In grauer Vorzeit
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ein Champagner muss seinen individuellen Geschmack haben: So sehen das zumindest die Winzer der neuen Generation, die ihre Schaumweine selbst keltern und nicht an die großen Marken abliefern. Es ist nur eine winzige Gasse, die neben dem Eingang zu Champagne Leclerc Briant den Hang hinaufführt. Doch wer ihr folgt, auch dann noch, wenn sie zu einem schmalen Feldweg zwischen grünen Hecken wird, der entdeckt einen Schatz: Einen kleinen Weinberg, wo Vögel zwitschern und die Betriebsamkeit des Champagnerstädtchens Épernay gleich vergessen ist. Im Sommer wachsen hier zwischen den Rebstöcken Klee und Rauke, Löwenzahn und Ringelblume, Schmetterlinge flattern umher. Auf diese kaum 0,6 Hektar ist Hervé Jestin, Kellermeister von Leclerc Briant, so stolz wie auf keine andere seiner Rebflächen. "In diesem Weinberg ist Leben", sagt er zufrieden. "La Croisette", so der Name des kleinen Paradieses, ist für ihn das, was für Harry Potter der Bahnsteig 9 3/4 in King's Cross Station ist: das Tor zu einer anderen Welt, der Welt der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. "Der Boden von La Croisette hat noch nie Chemie erlebt", sagt Jestin, "und das ist in der Champagne wie in jeder anderen Weinbauregion weltweit heute eine große Seltenheit." Schon in den Sechzigerjahren, als die Segnungen der chemischen Industrie in den Weinbergen rund um Épernay Einzug hielten, entschied sich die Familie Leclerc so weiterzumachen wie ihre Vorväter und setzte auf biologischen Anbau, seit 1990 sogar auf biodynamischen. Damals war das exotisch, heute gilt das kleine, feine Champagnerhaus als Vorreiter einer Bewegung, der sich immer mehr Winzer in der Region anschließen. Die Champagne, jenes grüne, sanft gewellte Hügelland südlich von Reims, ist in den vergangenen Jahren gründlich in Bewegung geraten. Engagiert und persönlich geführte Betriebe wie Leclerc Briant setzen den Markenprodukten der großen Häuser ein neues Weinprofil entgegen: Champagner mit Persönlichkeit wie der facettenreiche La Croisette, von dem es nur 3000 Flaschen pro Jahr gibt. Immer mehr Weinbauern entschieden sich in den vergangenen Jahren, ihre wertvollen Trauben nicht mehr an die großen Häuser wie etwa Moët & Chandon (60 Millionen Flaschen im Jahr) abzugeben, sondern eigenen Wein auszubauen. "Champagne de Vigneron", Winzerchampagner, liegt im Trend. Von den 15 000 Weinbauern in der Region setzt inzwischen ein Drittel auf das Wagnis der eigenen Produktion, investiert in Kellertechnik und vertraut auf die Stärken einzelner Lagen. Rund um das Weinbaustädtchen Épernay, wo seit Jahrhunderten jeder nur mögliche Quadratmeter für die Reben genutzt wird, tragen die Dörfer Namen, die Champagnerfreunden in den Ohren klingen, weil sie wertvolle Grand Cru-Lagen besitzen: Ambonnay und Avize, Bouzy und Cramant, Mesnil-sur-Oger und Verzy. Heute gilt: Einige der besten Tropfen finden sich nicht in schmucken Châteaux hinter schmiedeeisernen Toren, sondern oft an den unscheinbarsten Adressen. Das Schlagwort vom "Garagenwinzer" fällt einem ein, wenn man das Auto im 1000-Seelen-Weindorf Verzenay vor einem schlichten Wohnhaus parkt. Hier produziert David Pehu auf sechs Hektar, fast ausschließlich prestigeträchtige Grand-Cru-Lagen, einen Champagner, der Stefan Weiß, Chefeinkäufer im Münchner Feinkosthaus Dallmayr, bei einer Verkostung so faszinierte, dass er sich aus dem Stand die exklusive Vertretung für Deutschland sicherte. Pehu, ein bodenständiger Mann in Jeans und kariertem Hemd, ist kein Mann des Marketings, er hat nicht mal eine eigene Website. "Meine Weinberge sollen für sich sprechen", sagt er. Deshalb baut er jede Parzelle im Keller einzeln aus, um ihre Charakteristik bestmöglich zum Ausdruck zu bringen. Für den Aufbruchsgeist in der Region stehen nicht nur hemdsärmelige Winzer, dafür steht auch ein neues Hotel, das im Sommer an einem geschichtsträchtigen Ort eröffnet hat: das "Royal Champagne Hotel & Spa". Schon Napoleon soll gerne auf dem Hügel oberhalb von Épernay übernachtet haben, wo sich damals eine Poststation befand. Mit dem jetzigen Neubau, des Ausblicks wegen wie ein Amphitheater gestaltet, zog der Geist des 21. Jahrhunderts ein, mit Spa und Gourmetrestaurant. Von der Panoramaterrasse schaut man auf das nahegelegene Dörfchen Hautvillers, einen echten Kultort der Champagne. Dem Mönch Dom Pérignon glückte die Gärung perlenden Weins - der Legende nach Der Legende nach entwickelte dort in der ehemaligen Benediktinerabtei der Mönch Dom Pérignon im 17. Jahrhundert die berühmten Bläschen: "Ich sehe Sterne", soll er ausgerufen haben, als ihm die Flaschengärung glückte und er das erste Glas des perlenden Weins probierte. An den Sonnenkönig Louis XIV. schrieb er: "Sire, ich schicke Euch hier einige Flaschen des besten Weins der Welt" - es war der Beginn des Mythos Champagner. Auch wenn man heute weiß, dass neben dem Mönch noch ein paar andere ihre Finger im Spiel hatten - ein Abstecher zur Abteikirche von Hautvillers, wo Dom Pérignons Grabstein steht, gehört zu einem Besuch. ### Zusammenfassung: So feierte zumindest der Erfinder des Champagners das prickelnde Getränk. Winzer besinnen sich nun auf alte Traditionen und wollen weg vom Einheitsgeschmack.
So feierte zumindest der Erfinder des Champagners das prickelnde Getränk. Winzer besinnen sich nun auf alte Traditionen und wollen weg vom Einheitsgeschmack.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/frankreich-champagne-champagner-winzer-1.4261894
Frankreich: Eine Reise zu den Winzern in der Champagne
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Seefeld putzt sich heraus. Wenn die Nordischen Skiweltmeisterschaften im Februar 2019 beginnen, wird alles fertig sein: Das Skistadion, die Straßen, die Schanzen für die Skispringer stehen bereit. Die neue Skirollerstrecke, die im Sommer den Athleten zum Training dient, zählt zu den modernsten in den Alpen und ist vor wenigen Tagen dank kühler Temperaturen und einer leistungsfähigen Beschneiungsanlage in eine schöne Loipe verwandelt worden. Teams aus ganz Österreich und aus Deutschland nutzen diese weit und breit einzige Möglichkeit, endlich auf Schnee zu trainieren, während an den angrenzenden Gebäuden noch gehämmert und gebohrt wird. Der Bahnhof ist mit Zuschüssen neu gebaut worden, künftig kann man per Zug von Hamburg oder Düsseldorf direkt anreisen. "Das alles hätten wir allein nie finanzieren können. Aber ich habe jetzt trotzdem eine Baggerphobie", sagt Bürgermeister Werner Frießer. Die Sache mit den Baggern hat ihr Gutes: Seefeld hat mit der baulichen Frischzellenkur auch sein Image aufpoliert. Bei Langläufern und Freunden des Wanderns, des Fischens und Eisstockschießens hatten Seefeld und die umliegenden Gemeinden Leutasch, Reith, Scharnitz und Mösern-Buchen - die sich gemeinsam als Olympiaregion Seefeld vermarkten - ohnehin schon einen guten Ruf. Ein ausgedehntes Wegenetz steht im Sommer wie im Winter zur Verfügung. Die Höhenlage auf 1200 Metern auf einem sonnigen Plateau über dem Inntal verspricht Schneesicherheit. Und falls bis November kein Schnee kommt, greifen die Seefelder auf ihr Schneedepot aus der vergangenen Saison zurück. Damit haben sie schon am 9. November eine Loipe am schattigen Rand von Leutasch aufgeschüttet, im Stadion ist auch seit ein paar Tagen gespurt. Das ist nur der Anfang des 260 Kilometer langen Loipennetzes. Dagegen nehmen sich die Skigebiete Rosshütte und Gschwandtkopf mit ihren 20 und fünf Pistenkilometern bescheiden aus. Erweiterungspläne des Skigebiets hinüber zur Zugspitze haben die Seefelder nicht realisiert, auch aus finanziellen Gründen. Dass Seefeld keine Zukunft als alpiner Skiort haben sollte, hat Walter Frenes früh erkannt. Der 82-Jährige war von 1955 bis 1997 Tourismusdirektor. "Im Alpinen waren wir nicht so stark, und ich habe gedacht, das Langlaufen wäre etwas für uns." Den Startschuss dafür gaben die Olympischen Spiele 1964 in Innsbruck, die Nordischen Wettbewerbe fanden in Seefeld statt. Nur das Spuren der Loipen, bei Olympia vom Militär übernommen, hat nach den Spielen nicht mehr so gut geklappt, erinnert sich Frenes. "Wir haben mit einem Skidoo aus Kanada experimentiert." Erst als gute Spurgeräte auf den Markt kamen und die Langlaufanzüge schicker wurden, wurde der Sport populärer. Der Ort selbst wurde wesentlich schneller populär als das Langlaufen. Seefeld konnte sich in den 60er- und 70er-Jahren kaum retten vor Gästen. Eine Million Übernachtungen zählte man in den 60er-Jahren. Es wurde gefeiert, kleine und große Stars kamen, schon am Nachmittag konnte man Getränke nur noch flaschenweise bestellen. Ein Casino wurde gegen den Widerstand des Innsbrucker Bischofs etabliert, ein 18-Loch-Golfplatz, der zweite Österreichs, wurde angelegt. Seefeld hatte alles, was ein Monaco der Alpen brauchte. "Wir waren ein Hotspot der Unterhaltung, es gab 14 Livebands", erzählt Frenes und lächelt bei der Erinnerung an diese Zeiten. Keine Freunde machte er sich aber, als er vor den Olympischen Spielen 1976, bei denen wiederum die Nordischen Wettkämpfe in Seefeld ausgetragen wurden, die Fußgängerzone durchsetzte. Grundstücke mussten enteignet werden. Der Ärger war aber bald vergessen, mit den Weltmeisterschaften 1985 folgte das nächste Großereignis. Sieben Fünf-Sterne-Hotels gab es. Es schien, als könne Seefeld nichts aus der Erfolgsspur werfen. Ein Trugschluss. "Die Zeit ist in den 90er-Jahren an uns vorbeigaloppiert", sagt Alois Seyrling, Obmann des Tourismusverbands und Besitzer des Hotels Klosterbräu. Der 38-Jährige hat das nur als Kind erlebt. Mit 22 Jahren übernahm er das Hotel, als Seefeld nur noch ein Schatten des mondänen Orts war. Die Zahl der Übernachtungen war gesunken, viele Häuser waren zu altmodischen Schuppen verkommen, die Architektur der 70er-Jahre ist bis heute sichtbar. Auch dauerte es Jahre, bis die Loipen an die neue Skatingtechnik angepasst wurden - Seefeld hatte eine weitere Neuerung verschlafen. Das 1999 eröffnete Play Castle, das nach wie vor ungenutzt am nördlichen Ortseingang steht, erwies sich als gigantische Fehlinvestition. Die Geldgeber, viele aus der Region, versenkten 200 Millionen Schilling, etwa 14,5 Millionen Euro, in der schlossartigen Eventlocation, die nur ein Jahr lang geöffnet war. Dieses Geld fehlte für Investitionen. Es wäre wieder ein Wunder nötig gewesen, wie einst das mittelalterliche Hostienwunder von Seefeld, das um 1500 bereits so viele Pilger anlockte, dass man im Ort ein Kloster für deren Beherbergung baute. "Aber es tut sich was, wenn der Leidensdruck groß genug ist", sagt Seyrling, dessen Klosterbräu sich in den historischen Klostergebäuden befindet. "Vor zehn Jahren hat mir vieles nicht gefallen, es gab nur noch zwei Fünf-Sterne-Hotels, viele Souvenirläden und Ramsch." ### Zusammenfassung: Nach langem Stillstand geht es in Seefeld voran. Auch dank der Nordischen Ski-WM, die nächstes Jahr dort stattfindet.
Nach langem Stillstand geht es in Seefeld voran. Auch dank der Nordischen Ski-WM, die nächstes Jahr dort stattfindet.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/seefeld-tirol-langlauf-nordische-ski-wm-1.4228090
Seefeld in Tirol - Wieder in der Spur
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Deutschen fliegen, als gäbe es kein Morgen. Weder der bekannte, starke Beitrag, den der Flugverkehr zum CO₂-Ausstoß und damit zum Klimawandel leistet, noch die vielen Verspätungen und Flugausfälle in diesem Jahr halten die Menschen vom Fliegen ab. 136 Millionen Fluggäste zählte das Statistische Bundesamt 2004, 2018 waren es bereits 213 Millionen, also fast doppelt so viele. Und der Flugverkehr nimmt weiter zu, was auch daran liegt, dass die Tickets wegen des steuerfreien Flugbenzins und des Preiskampfes unter den Fluggesellschaften immer noch ziemlich günstig sind. Allerdings führt dies dazu, das Airlines, Flughäfen und Flugsicherung immer öfter überlastet sind. ### Zusammenfassung: Nach einem Jahr mit besonders vielen Verspätungen und Flugausfällen stellt sich die Frage: Wie kommen Passagiere an ihre Entschädigung? Ein Überblick.
Nach einem Jahr mit besonders vielen Verspätungen und Flugausfällen stellt sich die Frage: Wie kommen Passagiere an ihre Entschädigung? Ein Überblick.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/passagierrechte-flug-gestrichen-und-nun-1.4262378
Fluggastrechte - Flug annulliert, und nun?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer würde schon viel Geld zahlen, um seinen Urlaub auf einer vielbefahrenen Straßenkreuzung mitten in der Großstadt zu verbringen? Und dann auch noch genüsslich durchatmen: So gut, die Luft! Schiffspassagiere machen dies, wenngleich sie ihren Liegestuhl an Deck und nicht am Gehweg zurechtrutschen. Dort weht nur vermeintlich eine frische Meeresbrise, vor allem wenn man seinen Platz hinter dem Schornstein gewählt hat: Messungen haben ergeben, dass die Feinstaubbelastung auf einem Kreuzfahrtschiff vier Mal so hoch ist wie an einer vielbefahrenen Straßenkreuzung. Da ist es doch eine gute Nachricht, dass nun die Aida Nova - unter anderem wegen eines Brandes etwas verspätet - ihren Dienst auf See antritt und erst einmal ihre Runden um die Kanaren und nach Madeira dreht: Als bislang einziges Kreuzfahrtschiff fährt sie mit schadstoffarmem Flüssigerdgas (LNG) und hat Marinediesel nur zum Starten der Maschinen und für den Notfall dabei. Also können sich nun Schiffstouristen mit reinem Gewissen übers Meer kutschieren lassen? Ja und nein. Der LNG-Antrieb ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Er ist erfolgt, weil sich die Einstellung der Urlauber mit der wachsenden öffentlichen Kritik an den schwimmenden Dreckschleudern geändert hat. Sauber wird von den Kunden nachgefragt, ganz sauber läuft die Sache dennoch nicht. "Wenn man schon eine Kreuzfahrt machen möchte, dann ist das aktuell mit der Aida Nova am umweltschonendsten. Allerdings: Die Aida Nova ist das graue unter den schwarzen Schafen", sagt Dietmar Oeliger, Verkehrsexperte beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Der Verband bringt jährlich ein Umweltranking für Kreuzfahrtschiffe heraus, in dem die deutschen Reeder zwar ganz oben stehen - aber nur mit ihren neuesten Schiffen. Und bis auf die Aida Nova halten alle an Schweröl als Treibstoff fest, die meisten ohne Stickoxid-Katalysatoren oder Rußfilter. Da ist es also wirklich eine gute Nachricht, dass laut Reederei der Flüssiggas-Antrieb der Aida Nova den Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 80 Prozent, die CO₂-Emissionen um 20 Prozent verringert. Allerdings könnten die entsprechenden Motoren noch besser werden, oft entweicht bei der Verbrennung zu viel Methan - ebenso wie schon bei der Lieferkette vom Bohrloch bis aufs Schiff, was wieder der Klimabilanz schadet: Wird zu viel Methan freigesetzt, schwindet der Vorteil gegenüber Marine-Diesel drastisch. Dieser ist schadstoffärmer als Schweröl, aber teurer und wird daher weniger eingesetzt. Flüssiggas bleibt ein fossiler Brennstoff Und es gibt noch einen Haken beim Flüssiggas: Es bleibt ein fossiler Brennstoff. Wird es gar in den USA mit umstrittenen Fracking-Methoden gewonnen, fällt die Umweltbilanz weitaus negativer aus. Daher fordert der Nabu, in Zukunft auch im Schiffsverkehr auf regenerative Energien zu setzen, sei es auf Kreuzfahrten oder Frachttransporten - Flüssiggas sei zwar löblich, aber nur eine Zwischenlösung. Wie wirklich umweltverträgliche Lösungen aussehen könnten, bleibt die große Frage - vor allem wenn Reedereien nicht gezwungen sind, sie überhaupt ernsthaft zu stellen. Vielleicht wird man irgendwann doch wieder die Segel setzen. ### Zusammenfassung: Die "Aida Nova", weltweit erstes Kreuzfahrtschiff mit Flüssiggas-Antrieb, ist von Teneriffa zur Premierenfahrt aufgebrochen. Können Passagiere nun mit ruhigem Gewissen ihre Schiffsreise genießen? Nicht ganz.
Die "Aida Nova", weltweit erstes Kreuzfahrtschiff mit Flüssiggas-Antrieb, ist von Teneriffa zur Premierenfahrt aufgebrochen. Können Passagiere nun mit ruhigem Gewissen ihre Schiffsreise genießen? Nicht ganz.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/kreuzfahrt-aida-nova-fluessiggas-lng-1.4260547
"Schadstoffarme ""Aida Nova"" - Das Kreuzfahrt-Problem"
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Ankunftstafel am Flughafen Gatwick zeigt am Mittwoch verspätete und umgeleitete Füge an. Nach dem Drohnen-Chaos der vergangenen zwei Tage hat der Londoner Flughafen Gatwick den Flugverkehr wiederaufgenommen. Die Start- und Landebahn ist derzeit geöffnet. Eine begrenzte Zahl von Flügen sind für Abflug und Landung eingeplant, teilte der Airport am Freitagmorgen auf seiner Webseite mit. Dennoch sollten Passagiere den Status ihres Fluges prüfen, bevor sie sich auf den Weg zum Flughafen machten, hieß es dort weiter. Es werde weiterhin zu Verspätungen und Ausfällen von Flügen kommen. Am Donnerstag waren 115 000 Reisende betroffen, am Freitag werden eigentlich weitere 126 000 Menschen in Gatwick erwartet. Weil eine, zeitweilig sogar zwei Drohnen stundenlang über dem Sicherheitszaun und einer Landebahn gesichtet wurden, hatten sich die Behörden aus Sicherheitsgründen entschlossen, den Flugverkehr einzustellen. Mehr als 800 Flüge wurden bislang gestrichen. Seit Mittwochabend war in Gatwick - abgesehen von einer dreiviertelstündigen Unterbrechung - kein einziges Flugzeug mehr gelandet oder gestartet. Ankommende Maschinen mussten umgeleitet werden und teils Hunderte Kilometer entfernte Airports wie Amsterdam und Paris ansteuern. Das Unternehmen Ryanair kündigte an, soweit möglich auf dem Flughafen London-Stansted auszuweichen. Bei den mindestens zwei Drohnen handelt es sich nach Einschätzung der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den professionellen Einsatz bestimmt. "Das ist eine präzise geplante Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen", teilte Gatwick-Geschäftsführer Stewart Wingate mit. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gab es laut Behörden zunächst nicht. In den ersten 24 Stunden nach Einstellung des Flugbetriebs zählte die Polizei mehr als 50 Drohnen-Sichtungen. ### Zusammenfassung: Der zweitgrößte Flughafen des Landes war seit Mittwochabend im Ausnahmezustand. Wegen Drohnen über dem Rollfeld war der Flugverkehr eingestellt.
Der zweitgrößte Flughafen des Landes war seit Mittwochabend im Ausnahmezustand. Wegen Drohnen über dem Rollfeld war der Flugverkehr eingestellt.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/gatwick-flugverkehr-drohne-1.4262290
Flugverkehr: Flughafen Gatwick wieder geöffnet
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Unter Reisenden, die von London-Gatwick aus in die Weihnachtsfeiertage fliegen wollen, macht sich derzeit Panik breit. Der zweitgrößte Flughafen des Landes, eine halbe Stunde südlich der Hauptstadt gelegen, ist seit Mittwochabend, neun Uhr Ortszeit, im Ausnahmezustand. Und es ist bislang nicht klar, wann dieser Ausnahmezustand enden wird. Weil eine, zeitweilig sogar zwei Drohnen stundenlang über dem Sicherheitszaun und einer Landebahn gesichtet wurden, entschlossen sich die Behörden aus Sicherheitsgründen, den Flugverkehr einzustellen. Mehr als 800 Flüge wurden bislang gestrichen. Im schlimmsten Fall, so meldeten einige Medien, könne der Flughafen "tagelang" geschlossen bleiben. Der Flughafenleitung zufolge müssen sich Passagiere darauf einstellen, dass es in jedem Fall am Freitag bei der Schließung bleibt. Denn die Drohnen, die mit startenden und landenden Flugzeugen kollidieren könnten, wurden immer wieder über dem Flugfeld gesichtet. Der Billigflieger Ryanair lässt wegen der Schließung Gatwicks seine Jets am Freitag auf einen anderen Londoner Airport ausweichen. Das gab Ryanair am Donnerstagabend bekannt. Die Flüge starten und landen vorerst in Stansted nordöstlich von der britischen Hauptstadt. Alle Flüge der anderen Londoner Flughäfen sind ausverkauft Eine Drohne sei "aufgetaucht und verschwunden, aufgetaucht und verschwunden", sagte Flughafenchef Chris Woodroofe dem Sender Sky News. "Während ich hier stehe und wir sprechen, ist wieder eine Drohne über meinem Flugfeld." Er forderte Passagiere auf, in den kommenden Tagen nur anzureisen, nachdem sie sich informiert hätten, ob ihr Flug stattfinde. Wer umbuchen wollte, um Weihnachten zu Hause zu sein, wurde schwer enttäuscht: Praktisch alle Flüge von allen Londoner Flughäfen sind ausverkauft; auf den Webseiten der Fluglinien erschien der rot unterlegte Hinweis: "Flights to and from London Gatwick airport suspended due to drone activity" - alle Flüge von und nach Gatwick seien wegen Drohnenaktivitäten abgesagt. Mittlerweile sind Polizei und Politik involviert, sogar das Militär wurde alarmiert. Einen terroristischen Akt halten die Ermittler für unwahrscheinlich. Polizeieinheiten durchkämmten die Region auf der Suche nach den Personen, die die Drohnen einsetzen. Die Armee schickte Spezialisten, die helfen sollen, den Funkkontakt zur Basisstation zu stören, oder Kontrolle über die Drohnen zu übernehmen und sie zu landen. Das Verkehrsministerium sieht sich wachsender Kritik ausgesetzt, weil es "zu langsam auf die Bedrohung reagiert" habe. Man arbeite mit der Industrie zusammen, um Drohnen künftig besser abfangen zu können, hieß es aus dem Ministerium. Aktuell hilft das den Passagieren wenig. Hunderttausend waren am ersten Tag des Stillstands in Gatwick betroffen, und es werden stündlich mehr. Ankommende Flüge wurden innerhalb Englands, aber auch auf den Kontinent umgeleitet, Passagiere landeten in Birmingham, Amsterdam oder Bordeaux und waren dann auf sich gestellt. Diejenigen, die von Gatwick abfliegen wollten, saßen bis zu sechs Stunden auf dem Rollfeld in ihren Fliegern fest, ohne jede Information. Tausende weitere schliefen in der Nacht auf dem Fußboden. Riskante Sicherheitslage Sollten die Drohnenpiloten weiterhin nicht gefunden werden, droht sich das Chaos in das passagierreichste Wochenende des Jahres hinein fortzusetzen. Der Flughafen hätte kurz vor Weihnachten ohnehin mit Problemen zu kämpfen gehabt, weil der Zug zum Airport wegen Gleisarbeiten nicht fährt. Die Stilllegung durch die Drohnen sah da fast wie Ironie des Schicksal aus, aber die aktuelle Lage ist mehr als eine Unbill, sie ist für viele eine Katastrophe. Und sie zeigt, wie riskant die Sicherheitslage auf Flughäfen mittlerweile ist. Die Zahl der Drohnen, die den Flugverkehr gefährden, ist rasant angestiegen, auch in Deutschland. Allein in diesem Jahr, so die Deutsche Flugsicherung (DFS), seien hierzulande 152 Behinderungen durch Fluggeräte gemeldet worden. In Gatwick hat die Polizei bisher aus Sorge vor Querschlägern darauf verzichtet, die Fluggeräte abzuschießen. Mittlerweile sollen nach Medienangaben aber Scharfschützen am Flughafen angekommen sein. Erst im Juni war ein Gesetz erlassen worden, das es verbietet, Drohnen innerhalb eines Radius von einem Kilometer rund um Flughäfen einzusetzen. Den Drohnen-Piloten in Gatwick drohen nun bis zu fünf Jahre Haft. ### Zusammenfassung: Drohnen legen den Flughafen London-Gatwick lahm, Tausende Passagiere sind gestrandet, die Regierung hat das Militär um Hilfe gebeten - und niemand weiß, wann wieder Flugzeuge starten dürfen.
Drohnen legen den Flughafen London-Gatwick lahm, Tausende Passagiere sind gestrandet, die Regierung hat das Militär um Hilfe gebeten - und niemand weiß, wann wieder Flugzeuge starten dürfen.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/flughafen-london-gatwick-sperrung-drohnen-1.4261898
London-Gatwick: Sperre nach Drohnen-Alarm dauert an
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Drohnen werden in diesem Jahr unter vielen Christbäumen liegen. In London allerdings haben die kleinen Fluggeräte vielen Weihnachtsurlaubern den Start in die Ferien gründlich verdorben. Der Flugbetrieb am Airport Gatwick, dem siebtgrößten Flughafen in Europa, wurde komplett eingestellt, weil Drohnen über das Rollfeld flogen. Mehrere Zehntausend Passagiere sind davon betroffen. Die Sperrung begann am Mittwochabend, viele Passagiere saßen stundenlang in ihren startklaren Flugzeugen fest. In in der Nacht gab es zunächst Entwarnung, wenig später wurde der Flughafen jedoch wieder geschlossen, nachdem erneut Drohnen gesichtet worden waren. "Wir entschuldigen uns bei allen betroffenen Passagieren für die Unannehmlichkeiten, aber die Sicherheit unserer Passagiere und Mitarbeiter hat oberste Priorität", hieß es auf der Webseite des Flughafens. Gemeinsame Untersuchungen mit der Polizei seien angelaufen. In den sozialen Netzwerken machten derweil Reisende ihrem Ärger Luft. Passagiere beschwerten sich, dass ihre Flüge im Londoner Flughafen Heathrow, in Manchester, Birmingham und anderen britischen Städten gelandet seien. Andere fanden sich in Frankreich oder den Niederlanden wieder. Die Polizei in der Grafschaft Sussex bezeichnete die Störungen als "absichtliche Handlung", die sie mit allen verfügbaren Mitteln unterbinden werde. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es keine. Auf Twitter rief sie dazu auf, bei der Identifizierung der Drohnenpiloten zu helfen. #GatwickDrones | We are appealing for information to help us identify the operators of the #Gatwick #drones. If you know who's responsible or have any information please call 999 and quote ref 1350-19/12. Please RT pic.twitter.com/jkcakBohMr — Sussex Police (@sussex_police) 20. Dezember 2018 Reisenden und Abholenden wird geraten, auch im weiteren Tagesverlauf vorsichtshalber mit der jeweiligen Fluglinie den Flugstatus abzuklären. Das wiederum dürfte viele betreffen: Mit mehr als 45 Millionen beförderten Passagieren im vergangenen Jahr ist Gatwick der siebtgrößte Flughafen in der EU - und im Königreich die Nummer zwei hinter Europas größtem Airport London-Heathrow. Ende Juli waren in Großbritannien neue Regeln für Drohnenbesitzer in Kraft getreten. Sie machen sich strafbar, sobald sich ihre unbemannten Fluggeräte einem Flughafengelände auf weniger als einen Kilometer nähern. Wird ein Flugzeug durch die Drohne gefährdet, riskiert der Besitzer eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. Behinderungen durch Drohnen gibt es immer wieder auch an deutschen Flughäfen. Der Deutschen Flugsicherung (DFS) zufolge wurden in diesem Jahr bis einschließlich November 152 Behinderungen gemeldet. Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es nur 88 Fälle. ### Zusammenfassung: Am siebtgrößten europäischen Airport kann seit Stunden kein Flugzeug mehr starten und landen. Aktuell sind alle Flüge ausgesetzt - und Zehntausende Passagiere gestrandet.
Am siebtgrößten europäischen Airport kann seit Stunden kein Flugzeug mehr starten und landen. Aktuell sind alle Flüge ausgesetzt - und Zehntausende Passagiere gestrandet.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/flughafen-gatwick-sperrung-drohnen-1.4261214
Drohnen legen Londoner Flughafen Gatwick lahm
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mitten in ... Epterode Man hat Weihnachtskekse gebacken im nordhessischen Epterode. Die Küche duftet, Kleckse, Krümel und andere Schweinereien sind beseitigt, das polierte schwarze Backblech steht glänzend an der weißen Wand. Es läutet, Besuch, eine junge Mutter mitsamt fünfjährigem Sohn. Passt, es gibt frisches Gebäck. Das Kind, ein Energiemonster, das eigentlich nur im Schlaf die kleine Klappe hält, lässt Kekse Kekse sein und steht schweigend und äußerst nachdenklich vor dem blitzsauberen Backblech. Man wundert sich, das kennt man von ihm sonst gar nicht. Seine Finger zucken, erst leicht, dann konvulsivisch. In die Verwunderung mischt sich Sorge. Was ist bloß mit dem Jungen los? Irgendein Anfall womöglich? I wo. Das Kind des 21. Jahrhunderts hat lediglich eine Frage auf dem Herzen: "Wo ist denn die Fernbedienung für den Fernseher hier neben der Spüle?" Susanne Höll SZ vom 14. Dezember 2018 ### Zusammenfassung: Im hessischen Epterode geschieht in der Adventszeit Unglaubliches: Ein Fünfjähriger verschmäht frischgebackene Plätzchen. Und in Boulder haben Haustiere Vorfahrt - oder doch nicht?
Im hessischen Epterode geschieht in der Adventszeit Unglaubliches: Ein Fünfjähriger verschmäht frischgebackene Plätzchen. Und in Boulder haben Haustiere Vorfahrt - oder doch nicht?
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/kolumne-kurioses-sz-autoren-unterwegs-1.4241830
Kurioses aus aller Welt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Gudrun Weikert führt Kunden aus der ganzen Welt in die Berge. Hier ist sie auf der anspruchsvollen Haute Route unterwegs, im Hintergrund das Matterhorn. Eben war sie noch in Nepal, jetzt sitzt sie mit einer Tasse Filterkaffee in einem Restaurant in München. Mit einer Freundin wollte Gudrun Weikert, 59, auf die 6814 Meter hohe Ama Dablam. Doch sie musste früher zurückkehren als geplant. Die Höhe und ein Infekt machten ihre Pläne zunichte. ### Zusammenfassung: Gudrun Weikert ist seit 30 Jahren Bergführerin. Ein Gespräch über gefährliche Routen, Frauen am Berg und wann sie Gäste vorzeitig nach Hause schickt.
Gudrun Weikert ist seit 30 Jahren Bergführerin. Ein Gespräch über gefährliche Routen, Frauen am Berg und wann sie Gäste vorzeitig nach Hause schickt.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/bergfuehrerin-weikert-alpen-1.4249774
"Bergführerin Weikert:""Männer überschätzen sich eher"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die schönsten Aufnahmen sind solche, bei denen der Fotograf das Unwesentliche weglässt. Kein Strommast ragt ins Bild, die Fluchtlinien lenken den Blick dank der richtigen Perspektive. Könner nehmen auf diese Weise sogar Reihenhausvorgärten so auf, dass sie wie wilde Dschungel oder weite Parklandschaften wirken. Bei berühmten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich Fotografen besonders aufs Wesentliche. Wer nicht selbst dort war, bekommt den Eindruck von Größe, Weite und einer einzigartigen, mitunter einsamen Lage. Fast immer trügt der Schein. Wir zeigen Sehenswürdigkeiten in all ihrer Pracht - und dann die ganze Wahrheit: Wie eine Fata Morgana tauchen die Pyramiden von Gizeh aus dem Wüstensand Ägyptens auf. Ringsum, so scheint es auf den meisten Fotos, erheben sich höchstens einige Dünen. Ein Irrtum. ### Zusammenfassung: Auf Fotos wirken berühmte Sehenswürdigkeiten meist wie ein singuläres Juwel. Der Schein trügt.
Auf Fotos wirken berühmte Sehenswürdigkeiten meist wie ein singuläres Juwel. Der Schein trügt.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/sehenswuerdigkeiten-die-ganze-wahrheit-ueber-wahrzeichen-1.2554126
Sehenswürdigkeiten und Umgebung: Die ganze Wahrheit
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wenn sich die Tür zu seinem Restaurant Candlenut öffnet und eine winzige alte Frau ganz in Schwarz den Raum betritt, dann steht Malcolm Lee jedes Mal für einen kurzen Moment das Herz still vor Schreck. "Es gibt einen Menschen, den ich mehr fürchte als alle Restaurantkritiker zusammen", sagt er. "Meine Großmutter." Und obwohl er seit 2016 mit einem Michelinstern ausgezeichnet ist, bleibt die über 80-Jährige für ihn die höchste kulinarische Instanz überhaupt. Denn sie ist, wie in jeder Peranakan-Familie in Singapur, die Hüterin des Heiligen Grals der Familienrezepte. Die Großmutter merkt sofort, wenn der Enkel die Gewürzpaste anders dosiert Sie merkt sofort, wenn ihr Enkel auch nur eine der vielen Zutaten für die traditionelle malaysische Würzpaste mal anders dosiert hat: Rempah heißt die und basiert auf rotem Chili, Kurkuma, Galgant, Zitronengras und einem Dutzend weiterer Gewürze. Lee erinnert sich noch im Detail an die köstlichen Rempahs und Currys, die seine Mutter und Großmutter zubereitet haben, als er noch ein Kind war: "Der Duft zog mir beim Heimkommen schon in die Nase, sobald sich die Aufzugstüre in unserem Stockwerk öffnete." Es sind die Aromen seiner Kindheit, die er heute in seinem Restaurant heraufbeschwört. Zum Beispiel in "Mum's Chicken Curry", das immer auf der Karte steht: gebratenes Huhn in einer scharfen, mit Kartoffeln gebundenen Currysauce, hauchdünn geschnittene Streifen der Blätter von Kaffir-Limetten sorgen für Zitrusfrische. Detailansicht öffnen Speisen im Restaurants Candlenut. (Foto: Candlenut) "Wir sind das einzige Peranakan-Restaurant überhaupt, das mit einem Michelinstern ausgezeichnet ist", darauf ist der junge Küchenchef stolz. Was natürlich auch daran liegt, dass die Peranakan-Küche nur in Singapur existiert und erst in den vergangenen Jahren ein Revival erfuhr. "Peranakan" heißt "Mischling" auf Malaiisch, so bezeichnete man die Nachkommen jener chinesischen Einwanderer, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts als Händler in den geschäftigen Häfen von Singapur, Malakka und Penang angesiedelt und malaiische Frauen geheiratet hatten. Ihre Kultur, Sprache und Küche war und ist eine faszinierende Mischung aus chinesischen und malaysischen, bisweilen auch indischen oder europäischen Einflüssen. Singapur mit seinen heute 5,6 Millionen Einwohnern, seinem globalisierten Lebensstil und dem von Wolkenkratzern aus Stahl und Glas geprägten Stadtbild haftet von jeher das Klischee des "Melting Pot" an. Auf der Suche nach einer eigenen Identität entdeckte man jüngst die Peranakan wieder, die heute als eine Art Urzelle für die Vielvölkerstadt gelten. "Die Menschen möchten verstehen, wo sie herkommen", sagt Damien D'Silva. "Vor allem in einer so jungen Stadt wie Singapur. Wir sind hier alle Immigranten. Die Peranakan-Küche schenkt uns kulinarische Wurzeln." Auch D'Silva hat sich als Koch auf die traditionellen Rezepte seiner Familie spezialisiert, zurzeit tut er dies als Küchenchef in einem Hotelrestaurant namens Folklore. Wir treffen ihn aber in Katong, einem von Touristen weniger besuchten Viertel im Osten Singapurs. Hier, an der Joo Chiat Road, wuchs er auf, hier lernte er die Küchengeheimnisse seiner Peranakan-Großmutter kennen, wenn er im traditionellen Granitmörser die Chilis zerkleinern durfte, die sie für ihre Belacan, eine fermentierte Krabbenpaste, verwendete. Die Joo Chiat Road ist bis heute das Herz des Viertels, das für die wiedererstarkende Peranakan-Kultur steht. Hier haben viele der typischen "Shophouses" überdauert, deren Bewohner im Erdgeschoss einen Laden betrieben und im ersten Stock lebten. Als Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die koloniale Wirtschaft Singapurs zu boomen begann, machten viele der geschäftstüchtigen Peranakan-Familien ein kleines Vermögen. Sie erbauten die schmalen, zweistöckigen Häuschen, deren Fassaden oft mit üppigem Stuck und bunten Kacheln verziert sind und in Pastelltönen von rosa über gelb bis mintgrün gestrichen wurden; in den Vorgärten blühen weiße Frangipanibäume. "Die Häuser sehen von außen klein aus", sagt D'Silva, "aber sie sind sehr tief. Und ganz hinten war immer die Küche, das Herz jedes Peranakan-Haushalts." Früher war die Straße voller Garküchen, heute findet man diese mit Glück in Markthallen Ein beißend-würziger Duft steigt in die Nase, als D'Silva die Tür einer winzigen Garküche öffnet, über Holzkohle grillt ein alter Mann hier Otah-Otah, ein beliebtes Streetfood. Fisch oder Garnelen werden fein gehackt und mit Chili, Knoblauch, Zitronengras, Mehl, Ei und Kokosnusscreme zu einer Paste gerührt, die in ein Bananenblatt gefüllt und gegrillt wird, ein köstlicher Snack für umgerechnet 70 Cent. "Als ich in den Sechzigerjahren hier aufwuchs, war die Joo Chiat Road noch voller Straßenhändler, die rund um die Uhr Nudeln und Dumplings verkauften", sagt D'Silva. Die Singapurer Regierung verbannte die fliegenden Händler mit ihren Delikatessen aus Hygienegründen längst in sogenannte Hawker Centres. In solchen überdachten Markthallen findet man mit etwas Glück bis heute noch echte Peranakan-Küche, vor allem die farbenfrohen Desserts wie Tapioka-Küchlein mit Kokosnuss oder blau gefärbte Reisküchlein, wie sie bei Peranakan-Hochzeiten serviert wurden. Detailansicht öffnen Die Joo Chiat Road in Singapurs Katong-Viertel ist das Zentrum der Peranakan-Küche. (Foto: Mauritius Images/Josie Elias/Alamy) Auch hier in Katong wird die alte Kunst noch aufrechterhalten, zum Beispiel im Guan Hoe Soon, das damit wirbt, das älteste Peranakan-Restaurant der Stadt zu sein, gegründet 1953. Durch das Schaufenster kann man zusehen, wie alte Frauen mit flinken Fingern aus Klebreis kleine Klöße formen, die anschließend bunt gefärbt werden. "Früher nahm man für Grün Pandanblätter, für Blau getrocknete Bunga-Telang-Blüten und für Gelb Kurkuma", sagt D'Silva. "Heute wird viel mit Lebensmittelfarbe gearbeitet." Nicht so im Guan Hoe Soon, das garantiert der Duft von Reis und Pandanblättern, der bis auf die Straße dringt. Heute ist man in Singapur stolz auf das Peranakan-Erbe, doch bis vor zehn Jahren konnten die wenigsten Einwohner mit dem Begriff etwas anfangen. Die alte Kultur verdankt ihre Wiederentdeckung nicht zuletzt der beliebten TV-Soap "The Little Nyonya", die von 2008 bis 2012 ausgestrahlt wurde. Nyonya ist ein altes malaiisches Wort für eine Lady, eine Frau von gewissem sozialem Status, deshalb wird die Küche der Peranakan auch oft als Nyonya Cuisine bezeichnet. Über das Leben der Nyonyas können sich Besucher heute im Peranakan-Museum informieren. Das weiße Gebäude im neoklassizistischen Stil wurde 1912 als chinesische Schule erbaut, heute erwachen hier in Multimedia-Inszenierungen die alten Geschichten zum Leben. Zu den schönsten Exponaten zählen die Kamcheng, bunt bemalte Porzellanschüsseln mit Deckel, in denen die Nyonyas ihre kunstvollen Gerichte servierten. Direkt neben dem Museum liegt das True Blue Restaurant, dessen Eingang wie ein typisches Peranakan-Haus mit vielen Pflanzen und bunten Lampions geschmückt ist. Auch drinnen, im mit originalem Mobiliar ausgestatteten Gastraum, fühlt man sich wie auf einer Zeitreise. Auf den Tisch kommen hier Klassiker der Nyonya-Küche: Chab Chye, ein Gemüsegericht mit Kohl, Shiitake-Pilzen, Tofu und feinen Vermicelli in einer duftenden Brühe; oder Ayam Buah Keluak, mit Zitronengras und Kurkurma gedämpftes Huhn in einer Sauce aus schwarzen Buah-Keluak-Nüssen, die nur in der Peranakan-Küche verwendet werden. Dass hier alles nach den traditionellen Vorgaben auf den Tisch kommt, dafür sorgt in der Küche die Mutter des Besitzers - wer sonst. Die Köche veredeln das kulturelle Erbe mit delikaten Zutaten "Peranakan-Köche in Singapur haben ein großes Problem", sagt KF Seetoh, Street-Food-Experte und Gründer des beliebten Makansutra Food Guides: "Jeder Gast, der kommt, erzählt ihnen, dass das Beef Rendang oder Coconut Prawn Curry seiner Mutter, Großmutter oder Tante viel besser geschmeckt habe als das im Restaurant. Der Kampf gegen die Kindheitserinnerungen der Gäste ist nicht zu gewinnen." Deshalb versucht Malcolm Lee das auch gar nicht erst. Sein Weg im Candlenut ist ein anderer. Er will seinen Gästen zeigen, wie man die Aromen der Kindheit in einer zeitgemäßen Küche ganz neu entdecken kann. Seine Suppen und Currys serviert er in zeitgemäßer Keramik, seine Soßen sind nicht ganz so dick wie in den traditionellen Varianten, die Zutaten viel hochwertiger als in den Garküchen. Für sein Beef Rendang mit geraspelter Kokosnuss und Kurkumablättern verwendet er edles Wagyu Beef aus australischer Zucht. Und für das Yellow Coconut Crab Curry mit Ananas nimmt er statt der Garnelen der klassischen Version lieber delikateres Krabbenfleisch. Aber es ist ein Dessert aus den für die Peranakan-Küche so typischen Buah- Keluak-Nüssen, das seinen Küchenstil vielleicht am besten verkörpert: Die fein gehackten rohen Nüsse versetzt er mit edler französischer Bitterschokolade und bereitet daraus ein Eis zu mit einer unvergleichlich erdig-bitter-säuerlichen Aromatik, die entfernt an Kaffeebohnen erinnert. Serviert mit leicht salziger Karamellsauce, Schokoladencrumble und Chiliflocken ist es ein Hochgenuss, angesiedelt irgendwo zwischen überlieferter Nyonya-Küchenmagie und globalen Fine-Dining-Trends. "Malcoms Küche ist sehr progressiv", sagt KF Seetoh. "Aber das ist der richtige Weg. Du musst dein kulturelles Erbe nehmen und es weiterbringen - sonst wird die Peranakan-Küche aussterben." Reiseinformationen Anreise: Singapore Airlines fliegt täglich von München nach Singapur ab 596 Euro in der Economy Class, www.singaporeair.com Übernachten: Z.B. Goodwood Park Hotel, erbaut um 1900, großer Garten, www.goodwoodparkhotel.com Peranakan-Küche: Candlenut, zeitgemäß-kreative Peranakan-Küche mit Michelinstern im Trendviertel Dempsey Hill, www.comodempsey.sg; True Blue, traditionelle Peranakan-Küche in historischem Dekor, www.truebluecuisine.com; Blue Ginger, authentische Peranakan-Küche, unbedingt Sambal Terong Goreng probieren, www.theblueginger.com Peranakan-Kultur: www.peranakanmuseum.org.sg Weitere Informationen: www.visitsingapore.com ### Zusammenfassung: Junge Köche in Singapur besinnen sich auf die kulinarischen Traditionen der Stadt. Sie haben allerdings scharfe Kritiker.
Junge Köche in Singapur besinnen sich auf die kulinarischen Traditionen der Stadt. Sie haben allerdings scharfe Kritiker.
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https://www.sueddeutsche.de/reise/singapur-essen-restaurants-1.4239922
Singapur und die Restaurants der Peranakan
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Museumplein ist ein riesiger, etwas öder Platz in Amsterdam. Es gibt eine Wasserfläche, die im Winter zur Eisbahn mutiert, mehr nicht. Als Tourist freute man sich daher über den rot-weißen Schriftzug vor dem Rijksmuseum am Rande des Platzes. "I amsterdam" stand dort, mehr als zwei Meter hoch und 23 Meter breit, die perfekte Kulisse für ein Selfie vor historischem Hintergrund. Tausende Besucher setzten sich hier täglich in Szene, am beliebtesten war das "d". Man kam zum Posen und Lachen, das Ensemble war eine Ikone, beinahe wie der Eiffelturm oder Trevi-Brunnen. Aber es war auch ein Symbol des Massentourismus, der Amsterdam so zu schaffen macht. Deshalb musste es weg. Diese Woche ließ die Stadt die Buchstaben entfernen, auf Antrag der grün-linken Fraktion im Gemeinderat, die eine Mehrheit überzeugen konnte. "I amsterdam steht für Individualismus, während wir in dieser Stadt Solidarität und Vielfalt zeigen wollen", sagte Fraktionschefin Femke Roosma. "Außerdem reduziert dieser Slogan die Stadt auf eine Marketing-Geschichte." "I amsterdam" ist eine extrem erfolgreiche Kampagne, später kopiert von Städten wie Moskau ("Wow Moscow") oder Lyon ("Only Lyon"). Die Werbeagentur Kessels Kramer erfand sie 2004, mitsamt den großen Buchstaben. Damals machte sich die Stadt Sorgen um ihr Image, ihr verstaubter Spruch "Amsterdam hat's" lockte kaum noch jemanden an die Grachten. Umso besser funktionierte der neue: Die Touristen strömten herbei, auch wegen des Aufschwungs in Asien, und mehrten den Reichtum der Stadt. 2014 wurden die ersten Bedenken in den Medien geäußert. Die Kalverstraat in den Wallen hatte wegen Überfüllung gesperrt werden müssen, von "drukte", Gedränge, rund um die Grachten und Brücken war nun allenthalben die Rede. Dichtestress. 14 Millionen Besucher pro Jahr zählte man damals, und es tauchte die Frage auf, die sich auch Städte wie Venedig oder Barcelona stellten: Gibt es ein Zuviel an Popularität? 2016 gab Bürgermeister Eberhard van der Laan die offizielle Antwort: Ja, wir haben ein Problem mit dem Tourismus. Die Innenstadt hatte sich deutlich verändert, sie sah aus wie ein Festivalgelände. Ganze Häuser verwandelten sich in Airbnb-Unterkünfte, interessante Geschäfte in quietschbunte Nutella-, Waffel oder Goudashops. Anwohner fühlten sich belästigt durch saufende, grölende Horden. Der "kotzende Brite" auf Junggesellentour wurde zur Hassfigur. Und besonders erschreckend: Das war erst der Anfang. Amsterdam nähert sich der 20-Millionen-Besucher-Marke; für 2030 werden, wenn es so weitergeht, 30 Millionen prognostiziert. Die Stadt reagierte. Sie legte Airbnb immer härtere Beschränkungen auf, sie stoppte das berüchtigte Bierfietsen, bei dem Saufkumpane gemeinsam durch die Gassen radeln, sie verbannte Kreuzfahrtschiffe und Touri-Busse aus der Innenstadt, verbot den Bau neuer Hotels, schloss illegale Pensionen. Und manches mehr. Viel besser ist es seither nicht geworden mit dem Gedränge. Die neue Leerstelle vor dem Rijksmuseum wird daran wenig ändern. Die Aktion sei nur "ohnmächtige Symbolpolitik", schimpfte ein Kritiker. Andere fragten, ob es nicht dringendere Probleme gebe: die Kriminalität, die Wohnungsnot, die steigenden Lebenshaltungskosten, die viele zum Wegziehen zwingen. Doch Grünen-Politikerin Roosma geht es um Grundsätzliches. Man müsse sich lösen vom Image als "Stad waar alles kan", der Stadt, in der alles möglich (und erlaubt) ist. Toleranz und Liberalität seien zwar wichtig für Amsterdam, das schon im 17. Jahrhundert Menschen aus ganz Europa Zuflucht bot, die wegen ihres Glaubens oder ihrer Ansichten verfolgt wurden. Aber: "Freiheit kennt Grenzen. Die Freiheit des einen endet dort, wie die Freiheit des anderen beginnt", sagte Roosma jüngst in einer Diskussionsrunde. Man müsse über jene reden, die sich "zu viel Freiheit nehmen". Der ehemalige Stadtrat Frits Huffnagel schlägt vor, ein halbes Jahr lang konsequent alle Regelverstöße zu ahnden, etwa die Missachtung des in der Innenstadt eigentlich geltenden Alkoholverbots. Das werde sich schnell herumsprechen. Seine frühere Kollegin Carolien Gehrels denkt noch weiter. Man solle das Verhalten der Besucher über Preise steuern, etwa mittels einer schlauen Chipkarte: Wer ins Rotlichtviertel wolle, erhielte 25 Euro abgebucht, dafür gäbe es Nachlass für den Besuch im Stedelijk-Museum. Und die schönen Buchstaben? Fans werden Ersatz finden. Sie stehen auch am Flughafen Schiphol und anderen Stellen Amsterdams. Selbst das Ensemble vor dem Rijksmuseum wird nicht verschrottet, sondern geht nach einer Renovierung auf Tour durch die Stadt. Erste Station ist ein Studentenhotel. Am Ende war der groß angekündigte Abbau des Slogans vor allem wieder: Marketing. ### Zusammenfassung: Unzählige Fotos sind mit den "I amsterdam"-Buchstaben gemacht worden. Jetzt wurden sie abgebaut - als Maßnahme gegen den Massentourismus.
Unzählige Fotos sind mit den "I amsterdam"-Buchstaben gemacht worden. Jetzt wurden sie abgebaut - als Maßnahme gegen den Massentourismus.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/amsterdam-tourismus-staedtereisen-1.4240602
Amsterdam baut beliebtes Fotomotiv ab
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Welche Rechte haben Bahnreisende? Welche Entschädigungen stehen ihnen beim Streik zu? Antworten auf die wichtigsten Fragen. Was tun, wenn der Zug nicht fährt? Fällt ein Zug wegen des Streiks aus oder verpasst der Reisende seinen Anschluss, kann er ohne Aufpreis auf einen beliebigen anderen Zug ausweichen - wenn wieder einer fährt. Bei Angeboten wie einem Sparpreis-Ticket wird die Zugbindung aufgehoben. Auf einen anderen Zug dürfen Bahnreisende auch umsteigen, wenn sie damit rechnen müssen, dass ihr Zug sein Ziel mit einer Verspätung von mehr als 20 Minuten erreichen wird. Nimmt der Fahrgast dann stattdessen einen teureren Zug, also zum Beispiel einen ICE anstelle eines Nahverkehrszugs, muss er zwar zunächst den Aufpreis entrichten, kann sich das Geld anschließend aber in einem DB-Reisezentrum erstatten lassen. Länder-Tickets, das Schöne-Wochenende-Ticket und das Quer-durchs-Land-Ticket sind davon ausgenommen. Und wenn ich gar nicht mehr reisen will? Wer vom Streik betroffen ist, kann sich sein Zugticket samt Sitzplatz-Reservierung in einem DB-Reisezentrum oder einem Reisebüro mit DB-Lizenz kostenlos erstatten lassen. Für Online-Tickets gibt es auf der Webseite der Bahn ein Antragsformular. Zahlt die Bahn eine Entschädigung für Verspätungen? Bei Verspätungen besteht ein rechtlicher Anspruch auf Entschädigung, unabhängig von der Ursache. Auch im Falle eines Streiks ist die Bahn dazu verpflichtet - im Gegensatz zu Airlines, die sich auf höhere Gewalt berufen können. Kommt ein Fahrgast mindestens eine Stunde zu spät am Ziel an, muss die Bahn ihm 25 Prozent des Fahrpreises erstatten. Bei zwei Stunden Verspätung sind es 50 Prozent. Der Aufpreis für den ICE-Sprinter wird schon ab 30 Minuten Verspätung zurückgezahlt. Wie entschädigt die Bahn Pendler mit Zeitkarten? Ab einer Verspätung von 60 Minuten bekommen Fahrgäste mit Zeitkarte eine pauschale Entschädigung pro Fahrt. Für Zeitkarten der zweiten Klasse im Fernverkehr gibt es fünf Euro, in der ersten Klasse 7,50 Euro. BahnCard-100-Besitzer bekommen in der zweiten Klasse zehn und in der ersten Klasse 15 Euro. Häufig sind bei Streiks auch die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen betroffen. Doch im Nahverkehr können Bahnfahrer nicht mit nennenswerten Entschädigungen rechnen. Ab 60 Minuten Verspätung gibt es in der zweiten Klasse pauschal 1,50 Euro, in der ersten 2,25 Euro. Allerdings werden erst Beträge ab vier Euro ausgezahlt. Nahverkehrskunden erhalten also erst ab der zweiten beziehungsweise dritten Verspätung innerhalb der Gültigkeitsdauer des Zeit-Tickets Geld. Wie mache ich meine Entschädigung geltend? Mit dem Fahrgastrechte-Formular. Dieses Beschwerdeformular wird im Verspätungsfall häufig bereits vom Zugpersonal ausgeteilt. Es ist aber auch in den Servicezentren der Deutschen Bahn oder online erhältlich. In das Formular werden geplanter und tatsächlicher Reiseverlauf eingetragen. Originalfahrkarten, Kopien von Zeitkarten und andere Originalbelege müssen beigelegt werden. Wer sich durch die Formalien gekämpft hat, kann direkt am Bahnhof im Reisezentrum oder in der DB-Agentur seine Entschädigung bekommen. Andernfalls ist eine Entschädigung nur möglich, wenn Formular, Fahrkarte oder Kopie der Fahrkarte an das Servicecenter Fahrgastrechte in 60647 Frankfurt/Main geschickt werden. Entschädigungen muss die Bahn auf Wunsch bar auszahlen, ansonsten erfolgen diese als Gutschein oder per Überweisung. Ich habe nur ein Handy-Ticket - was muss ich tun? In diesem Fall muss der Reisende die Buchungsbestätigung, die er per E-Mail erhalten hat, ausdrucken und mit dem Fahrgastrechte-Formular nach Frankfurt schicken. Zahlt die Bahn ein Taxi oder ein Hotelzimmer? Zunächst einmal müssen Reisende schauen, ob die Bahn eine alternative Verbindung anbietet, zum Beispiel einen Schienenersatzverkehr. Ist dies der Fall, hat das Angebot der Bahn immer Vorrang. Gibt es keine von der Bahn organisierte Alternative, liegt die planmäßige Ankunftszeit zwischen 0 und 5 Uhr und hat der Zug mindestens eine Stunde Verspätung, dann erstattet die Bahn Kosten für ein anderes Verkehrsmittel bis maximal 80 Euro. Dies gilt auch, wenn die letzte planmäßig Verbindung des Tages ausfällt und bis Mitternacht der Zielbahnhof anders nicht mehr erreicht werden kann. Wird eine Übernachtung nötig, muss die Bahn die Kosten für ein Hotelzimmer tragen. Diese Sonderkosten kann man sich nur beim Servicecenter Fahrgastrechte (siehe "Wie mache ich meine Entschädigung geltend?") erstatten lassen. Hierfür müssen neben Fahrkarte oder Kopie der Fahrkarte die Originalbelege für die entstandenen Kosten eingesendet werden. Doch auch wer außerhalb der genannten Zeit ein Taxi nutzt, kann versuchen, sich die Kosten erstatten zu lassen. In Einzelfällen zeigt sich das Servicecenter möglicherweise kulant. Und wenn ich wegen des Bahnstreiks meinen Flug verpasst habe? Wer keine Pauschalreise gebucht hatte oder wenigstens ein Rail&Fly-Ticket, bleibt wohl auf den Kosten sitzen. Denn die Bahn muss nur für das ausgefallene Zugticket entschädigen und nicht für den Flug. Bleibt den Passagieren nur, auf die Kulanz der Airlines beim Umbuchen zu hoffen. ### Zusammenfassung: Was Bahnkunden jetzt wissen müssen: die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was Bahnkunden jetzt wissen müssen: die wichtigsten Fragen und Antworten.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/bahn-streik-rechte-entschaedigung-1.4246211
Bahn-Streik: Welche Rechte haben Reisende?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Mensch ist ein widersprüchliches Wesen. Einerseits isst er gern, andererseits hassen es die meisten zu kochen. Was sie aber nicht davon abhält, Kochsendungen im Fernsehen anzuschauen. Gerne reisen die Fernsehköche um die Welt und zeigen uns, wie die Japaner ihre traditionellen Shoyus herstellen oder die Marokkaner ihre Tajine. Und auch für gewöhnliche Urlauber spielt das Essen auf Reisen eine immer größere Rolle. Allerdings scheint es dabei weniger um den Geschmack oder die Zubereitung zu gehen, sondern einzig ums Aussehen. Selfie war gestern, heute ist Foodstagram: Statt in Ruhe zu essen, wird das bestellte Gericht erst einmal so lange fotografiert und auf Instagram hochgeladen, bis es kalt ist. Unter Hashtags wie #foodporn oder #yummy sind jeweils mehr als 100 Millionen Essensbilder zu finden. Die Bandbreite reicht von der schnöden Pizza bis zu perfekt angerichteten Tellern aus teuren Restaurants. Während Kellner und Wirte bis vor Kurzem noch die Nase rümpften, wenn ihre Gäste ihr Essen knipsten, haben viele von ihnen erkannt, wie gut sich diese Fotosucht zu Werbezwecken nutzen lässt. Und so stehen in manchen Restaurants bestimmte Gerichte nur deshalb auf der Speisekarte, weil sie ein besonders gutes Bild ergeben. Dazu zählen "fliegende Nudeln" bei einem Berliner Vietnamesen, der ein unsichtbares Gestell hinter die schwebenden Teigwaren montiert hat. Doch es geht noch besser. Manche Restaurants bieten ihren Gästen sogar Instagram-Sets mit LED-Leuchte und kontraststeigernden Aufstecklinsen für die Handykamera an, damit sie den Burger geschäftsfördernd ins Internet stellen. Noch weiter geht ein Lokal in Israel. Zwei Gerichte haben spezielle Halterungen fürs Handy am Teller und ein Fotograf gibt Tipps. Man sollte allerdings schon gegessen haben, bevor man in solche Lokale geht. ### Zusammenfassung: Mit Genuss hat das nichts zu tun: Heute wird in Restaurants mehr fotografiert als gegessen. Bei Instagram werden Millionen Fotos von Gerichten hochgeladen. Die Wirte nutzen das für ihre Zwecke.
Mit Genuss hat das nichts zu tun: Heute wird in Restaurants mehr fotografiert als gegessen. Bei Instagram werden Millionen Fotos von Gerichten hochgeladen. Die Wirte nutzen das für ihre Zwecke.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/ende-der-reise-knipsen-ist-das-neue-essen-1.4239926
Ende der Reise - Knipsen ist das neue Essen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer nach dem berühmtesten Restaurant Bangkoks sucht, sollte sich von der langen Warteschlange nicht täuschen lassen. In der kriecht man nach links zu einem anderen Lokal, dem Thip Samai. Jeden Abend stellen sich hier Dutzende Thailänder für ein Pad Thai an, ihre Leibspeise aus Bandnudeln, Eiern und Fischsoße mit Tofu oder Garnelen. "Unsere Nachbarn sind sehr bekannt", sagt Yuwadee Junsuta, ein paar Meter vom Ende der Schlange entfernt. Die junge Frau kichert höflich, weil sie weiß, dass es kein berühmteres Restaurant in Thailand gibt als ihres: das Jay Fai, in dem sie Managerin ist. ### Zusammenfassung: Das "Jay Fai" in Bangkok ist das Straßenkind in der Feinschmeckerfamilie. Seit einem halben Jahrhundert kocht in der Garküche allein die 72-jährige Chefin ihr prämiertes Streetfood.
Das "Jay Fai" in Bangkok ist das Straßenkind in der Feinschmeckerfamilie. Seit einem halben Jahrhundert kocht in der Garküche allein die 72-jährige Chefin ihr prämiertes Streetfood.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/bangkok-streetfood-jay-fai-1.4239918
Streetfood in Bangkok: Michelin im Wok
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Winter schien noch in weiter Ferne zu sein, da warf er seine Schatten bereits voraus. Und wie! Bei mehr als 20 Grad Celsius eröffneten die Bergbahnen Kitzbühel am 13. Oktober dieses Jahres die Skisaison mit zwei Abfahrtspisten an der nicht einmal bis auf 1900 Meter reichenden Resterhöhe. Die weißen Schneisen waren mithilfe von Altschnee aus dem Vorwinter, der den Sommer über zu diesem Zweck in riesigen Depots konserviert worden war, in die sonst braungrüne Landschaft planiert worden. Umweltschützer reagierten entsetzt, in den sozialen Medien debattierten die Follower und Fans und die Feinde des Skizirkus hitzig über den auf 1,6 Kilometer ausgewalzten Schnee von gestern, während Marketingexperten wahrscheinlich heute noch damit beschäftigt sind, den Werbewert der eher grotesk anmutenden Aktion zu berechnen. Dabei hatten die Kitzbüheler Wintermacher im Grunde nur eine Entwicklung auf die Spitze getrieben, die in Österreich - und hier vor allem in Tirol - seit Jahren im Gange ist. Diese Entwicklung hat etwas damit zu tun, dass den Skigebieten langsam die Gäste ausgehen. Mehrere Studien wie die jährlichen Erhebungen des Unternehmensberaters Laurent Vanat stellen längst einen Rückgang oder wenigstens eine Stagnation der Skifahrerzahlen in Mitteleuropa fest. Umso härter wird der Konkurrenzkampf um den Restbestand an gondelnden Gästen geführt. Modernisierung und Skigebietserweiterungen sind da eine Möglichkeit, um noch mehr Reize zu setzen. Nur sind den Schneisenschlägern und Pistenwalzern der Skiindustrie durch Raumordnungsprogramme und Umweltprüfungsverfahren Grenzen gesetzt; wenngleich diese oft nur widerwillig akzeptiert werden und stets vom Aufweichen bedroht sind. Zum Glück gibt es weitere Tricks, den Skibetrieb auch ohne Genehmigungen und Baumaßnahmen auszuweiten, räumlich und zeitlich, in alle Richtungen. Freeriden bedeutet de facto eine Ausweitung des Skigebietes Die räumliche Ausdehnung läuft im Jargon des Wintersports unter dem Begriff "Freeriden". Darunter wird im weiteren Sinne das Skifahren im nicht präparierten Gelände jenseits der Pistenbegrenzung verstanden. Das gab es früher schon, ist heute durch besseres Material und den größeren Ehrgeiz vieler Skifahrer jedoch besonders gefragt. Für alle, die mit dem Skifahren Geld verdienen wollen, ist dies eine sehr angenehme und daher auch durchaus aktiv vorangetriebene Entwicklung. Anders als beispielsweise der klassische Skitourengeher löst der Freerider nämlich ein Liftticket. Gleichzeitig braucht er außer teuren Sportgeräten eine noch teurere Sicherheitsausrüstung, um sich beim Ausritt ins möglicherweise lawinengefährdete Gelände der Verantwortung der Pistenbetreiber entziehen zu können. Im Grunde handelt es sich hierbei also gewissermaßen um eine informelle Skigebietserweiterung. Aufwendiger und herausfordernder ist die zeitliche Ausdehnung. Schon beim Ablauf eines Skitages gibt es kaum mehr Grenzen. Jedenfalls reicht der übliche Pistenbetrieb zwischen halb neun und halb fünf offenbar längst nicht mehr aus. Morgens lockt vor dem offiziellen Liftstart - natürlich gegen einen deftigen Aufpreis für sogenannte VIP-Gäste - ein Frühaufsteher-Paket namens "Early Bird", "Ski 'n' Brunch" oder "Skikeriki". Und wer nach Betriebsschluss immer noch nicht genug hat, darf sich am Ende des Skitages beim Vollmondskifahren, Flutlichtwedeln oder auch dem Fackellanglauf abarbeiten. Das oft naserümpfend beschriebene Après-Ski ist da nur noch ein kleiner Baustein im Sortiment der Skigebiete. Wirklich ans Eingemachte geht es beim Verlängern der Saison. Denn mittlerweile werden die Saisonzeiten trotz Schneemangels so stark ausgereizt, dass nur noch Insider wissen, wo und wann Anfang und Ende sind. Der Start wird - siehe Resterhöhe - auch dann nach vorne gelegt, wenn sich der Sommer noch längst nicht verabschiedet hat, und gerne trotz eines frühen Frühlings um jeden Preis in die Länge gezogen. Die Alpen werden nicht nur inszeniert, sondern optimiert, als ginge es darum, den letzten Cent aus ihnen herauszupressen. Jede Menge Attraktionen zum Einstand und Ausklang Dabei braucht es gerade zum Einstand und Ausklang des Winters vielerorts jede Menge Geschmacksverstärker, um den Appetit der Gäste aufs Skifahren anzuregen. So trat kürzlich beispielsweise Jason Derulo zum mittlerweile obligatorischen Saisoneröffnungskonzert auf der Idalp in Ischgl auf. Jason Derulo hat mit den Alpen zwar ungefähr so viel zu tun wie ein Alligator aus den Everglades, aber irgendwie ist das wieder ehrlich, weil das auch für die meisten Skifahrer in Ischgl gilt. Außerdem darf Ischgl beinahe so etwas wie ein Urheberrecht auf jene Konzertkultur beanspruchen, die sich in den Skigebieten jenseits der Stoßzeiten geradezu flächendeckend breitmacht: Wanda kommt am Samstag nach Obertauern, Saalbach verspricht nur eine Woche darauf ein Bergfestival mit Feine Sahne Fischfilet und Seiler und Speer, während der Hochzeiger mit Revolverheld lockt. Wer wie Galtür nicht ganz so viel Geld investiert, hat womöglich nur Radio Ramasuri im Programm. Der Liveact ist freilich nur ein Lockmittel. Es gibt Oktoberfeste und Sportartikel-Testtage zum Auftakt oder Full-Metal- und Electric-Mountain-Festivals zum Ausklang der Saison. In Mayrhofen verkürzt eine Sportveranstaltung namens "Rise and Fall" das Warten auf eine ohnehin Gewinn versprechende Weihnachtszeit, wogegen Saisonabschlussrennen wie der "Weiße Rausch" in St. Anton oder der "Weiße Ring" in Lech fast schon Nostalgiecharakter besitzen. Und wer einem Tanz der Pistenraupen zusehen möchte, kann im April in Sölden das Gletscherschauspiel namens Hannibal auf 3000 Metern besuchen. Was Kitzbühel betrifft, hat die Geschichte mit den Pisten im Grünen womöglich ein Nachspiel. Den Bergbahnen droht eine Strafe von maximal 14 600 Euro, weil die naturschutzrechtliche Bewilligung für das Schneedepot fehlte. Dafür wurden an der Resterhöhe 90 000 Fahrten innerhalb der ersten sechs Wochen gezählt. ### Zusammenfassung: Freeride-Zonen, Popstars und sogar ein Pistenraupen-Ballet: Angesichts sinkender Gästezahlen kämpfen Wintersportorte hart um ihr Publikum.
Freeride-Zonen, Popstars und sogar ein Pistenraupen-Ballet: Angesichts sinkender Gästezahlen kämpfen Wintersportorte hart um ihr Publikum.
reise
https://www.sueddeutsche.de/reise/ski-freeride-kitzbuehel-ischgl-1.4228066
Ski - Wie Wintersportorte um ihr Publikum kämpfen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Woran es liegt, dass bislang nur so wenige Elektroautos auf deutschen Straßen fahren? Die Autobranche findet eine klare Antwort: "Innovative Produkte allein genügen nicht, auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen", sagte Autoverbandspräsident Bernhard Mattes noch Anfang Dezember in Berlin. Vor allem die Ladeinfrastruktur müsse stärker ausgebaut werden. Die Autobranche, so schwang mit, baue ja schon neue Modelle. Nur könnten die eben zu selten geladen werden. Die Strombranche will solche Schuldzuweisungen nun nicht länger stehen lassen. Neue Zahlen des Branchenverbands BDEW, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, machen klar: E-Auto-Besitzer können in vielen Teilen Deutschlands immer mehr Ladestationen ansteuern. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft gibt es bundesweit inzwischen mehr als 16 100 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte, die im Ladesäulenregister des Verbands erfasst sind. Davon sind zwölf Prozent Schnellladestationen. Rein rechnerisch kommen bei den 160 000 Elektro- und Hybridautos zehn Autos auf jede Station. Damit ist die Quote sogar besser, als es deutsche E-Auto-Experten empfehlen. Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE), ein unabhängiges Expertengremium, empfiehlt etwa 12,5 Autos je Station, die EU-Kommission eine Quote von zehn zu eins. Dabei registriert die Strombranche ein schnelleres Wachstum. Denn Ende Juli lag die Statistik des Verbandes noch bei 13 500 Ladepunkten. Seither sind 2600 dazu gekommen - innerhalb von fünf Monaten also 20 Prozent. Erfasst werden in der Statistik Energieunternehmen, Parkhaus- und Parkplatzbetreiber, Supermärkte und Hotels. Nicht erfasst sind private Lademöglichkeiten. Angesichts solcher Zahlen wollen die Betreiber der Stationen wie Energieunternehmen oder Stadtwerke nicht länger den Kopf für die zögerliche Verbreitung hinhalten. "Die Energieunternehmen drücken beim Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter aufs Tempo", sagt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. "Und das obwohl bisher kaum E-Autos auf den Straßen rollen, sich der Betrieb der Ladesäulen bisher also kaum rentiert." In Thüringen, Hamburg und Berlin komme gerade einmal eine Handvoll E-Autos auf einen Ladepunkt. Den Schwarzen Peter reicht Kapferer weiter: "Die Verbreitung von E-Autos muss schneller vorangehen - sonst wird der Verkehrssektor die Klimaschutzziele 2030 um Lichtjahre verfehlen. Es fehlen nach wie vor Modelle, die in Preis und Leistung mit Verbrennern konkurrieren können." ### Zusammenfassung: E-Auto-Besitzer können in vielen Teilen Deutschlands immer mehr Orte ansteuern, um die Akkus ihrer Fahrzeuge aufzuladen. Die Quote ist besser, als Experten es empfehlen.
E-Auto-Besitzer können in vielen Teilen Deutschlands immer mehr Orte ansteuern, um die Akkus ihrer Fahrzeuge aufzuladen. Die Quote ist besser, als Experten es empfehlen.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/elektroauto-ladestationen-deutschland-1.4268353
Immer mehr Ladestationen für Elektroautos
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Für die Wettbewerber ist Sportlichkeit zumeist eine Frage des Entweder-oder. Audi zieht erst bei den S- und RS-Modellen sämtliche fahrdynamischen Register, bei Mercedes steht der AMG-Schriftzug für Ware mit deutlich mehr Leistung unter der Haube. BMW praktiziert eine ähnliche Zweiteilung mit den vergleichsweise mild gewürzten M-Performance-Fahrzeugen und der kompromisslos auf Fahrspaß getrimmten M-Palette. Doch während anderswo die Basismodelle eher komfortbetont abgestimmt sind, spiegelt sich die an Agilität und Spritzigkeit orientierte Markenphilosophie der Münchner im gesamten Programm wider. Diese sorgsam gepflegte Sportlichkeit hat BMW auch dem neuen 3er in die Wiege gelegt. Die äußere Form mag brav und konservativ wirken, aber das Fahrerlebnis überzeugt. Einen Vergleich mit dem Audi A 4 und der C-Klasse von Mercedes kann man sich sparen, denn auch dieser 3er bereitet deutlich mehr Fahrspaß als der Rest der Mittelklasse-Meute. Schon die Limousine, die an Länge und Radstand zugelegt hat, erfüllt die nahezu komplette Bandbreite der Erwartungen. Der Viertürer ist bereits mit dem Standardfahrwerk ohne Dämpferverstellung und M-Paket ausreichend komfortabel und erstaunlich fahraktiv - und das, obwohl die Ingenieure der simplen Federbeinvorderachse die Treue hielten. An die leichtere und steifere Karosserie ist ein Fahrwerk angebunden, das selbst dort noch die Contenance bewahrt, wo andere Autos aufsetzen oder krachend bis zum Anschlag einfedern. Zu den wichtigsten vertrauensbildenden Maßnahmen gehören die akkurate und rückmeldungsfreudige Lenkung, das vorausschauend mitdenkende Automatik-Getriebe und die konditionsstarke Sportbremse. Die Motoren sind allesamt nach Euro6 d-Temp zertifiziert. Die Angst vor der Diesel-Keule ist damit weitgehend unbegründet, an den klaren Vorteilen des Ölbrenners in Bezug auf Drehmoment und Verbrauch kann ohnehin kein Gesetzgeber rütteln. Allerdings zahlt man für den 330d mit 265 PS inzwischen fast 5000 Euro mehr als für den 44 750 Euro teuren 330i, der mit seinem 258 PS starken Vierzylinder kaum schlechter geht und nach WLTP nur 5,8 Liter verbraucht. 2019 wird die Palette um drei spannende Varianten erweitert. Der 330e, ein Plug-in-Hybrid (PHEV) kann 50 Kilometer weit elektrisch fahren, der M 340i xDrive ist mit seinem 374 PS starken Sechszylinder ein rundum souveräner BMW der alten Schule, der nächste M3 soll auf 460 bis 550 PS hochgerüstet werden. Detailansicht öffnen Kaum Innovationen: Für das 8er Coupé wird es schwer, sich in der sportlichen Oberklasse gegen die Konkurrenz zu behaupten. (Foto: Daniel Kraus, BMW) In der sportlichen Oberklasse tut sich die Marke zumindest in Europa nach wie vor schwer, und daran dürfte auch der neue 8er nicht viel ändern. Ein echter Sportwagen auf dem Niveau des Porsche 911 war angekündigt; einen schweren Gran Turismo mit viel Leistung, extrovertiertem Blechkleid mit viel Bling und wenig Platz im Fond konnte man bei der Präsentation erleben. Obwohl schon der 6er hinter den Erwartungen zurückblieb, tritt auch der 8er wieder in einem Segment an, das längst zur Nische geschrumpft ist. Der 840 d kostet fast 20 000 Euro mehr als der alte 640 d, womit er preislich auf dem Niveau des 7er liegt - zwar mit Luftfederung und Allradlenkung, aber zum Start nicht einmal teilelektrifiziert und damit ohne Innovationsbonus. In diesen ohnehin engen Markt drängen 2019 nacheinander das 8er Cabrio, der etwa 650 PS starke M 8 und das Gran Coupé. Wenigstens darf man mittelfristig auf die PHEV-Technik des facegelifteten 745 e hoffen, der endlich den standesgemäßen Sechszylinder-Benziner aktiviert und mit einem Akku mit 20 Kilowattstunden samt 125 kW starker E-Maschine zusammenspannt. Der neue 8er ist kein Freund schmaler Landstraßen Voll ausgestattet wiegt der M 850i xDrive rund zwei Tonnen und kostet mindestens 125 700 Euro. Die Fahrleistungen sind beeindruckend (in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer), aber der schwere Wagen ist kein Freund von schmalen Landstraßen, dem raschen Wechselspiel von Senken und Kuppen, engen Kurven und unebenem Geläuf mit brüchigen Banketten, Spurrinnen und plötzlich einseitig wegsackendem Belag. Auf der Autobahn ist der 530 PS starke BMW dagegen in seinem Element, er beschleunigt selbst jenseits von 160 Kilometer pro Stunde mit Nachdruck, das Fahrwerk läuft auf gut ausgebauten Passagen und in langen Kurven zur Höchstform auf, die Lenkung reagiert ebenso unaufgeregt wie präzise, und auf die Bremse ist in jeder Situation Verlass. Detailansicht öffnen Der neue Z4 kehrt vom Blechdach zurück zur Stoffmütze. Eine geschlossene Variante ist aktuell nicht geplant. (Foto: Bernhard Limberger, BMW) Und der neue Z 4? Obwohl BMW das Auto zusammen mit dem Hybrid-Spezialisten Toyota realisiert hat, fehlt auch dem neuen Roadster das grüne Etwas. Die dritte Auflage des Einstiegs-Sportlers kehrt reumütig zum Stoffverdeck zurück, das mehr Emotionen freisetzt, den Schwerpunkt absenkt und Gewicht sparen sollte, in diesem Fall aber minimal zulegt. Der Grund: der Wagen ist länger und breiter geworden, die erweiterte Komfort- und Sicherheitsausstattung schlägt ins Kontor, auch die größeren Räder und Bremsen hinterlassen auf der Waage ihre Spuren. Trotzdem ist man im Z 4 30 i (2,0 Liter, 258 PS) und vor allem im M 40 i (3,0 Liter, 340 PS) ausgesprochen flott unterwegs. Mit 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h verliert das ab 60 950 Euro verfügbare Topmodell nur zwei Zehntel auf den über 20 000 Euro teureren Porsche Boxster GTS, der sich schwer tut, dem Rivalen davonzuziehen. Der Z 4 mag es, mit unaufgeregten Lenkwinkeln auf Zug gefahren zu werden, ohne den Gang zu wechseln sauber im Fluss zu bleiben, schon ab 1600 Touren der maximalen Schubkraft von 500 Nm freien Lauf zu lassen. Mit Adaptivfahrwerk, Sportbremse und Sperrdifferenzial ist der M 40 i bestens gerüstet für schlechtes Wetter und anspruchsvolle Strecken. Bei Sonne und offenem Dach schlüpft der langnasige Roadster gerne in die Rolle des lässigen Gleiters, doch sobald es Ernst wird und der Fahrer alle Luken dicht macht, vermittelt der Z 4 sogar mehr Sportwagen-Feeling als der kräftigste 8er. Trotz leicht frontlastiger Gewichtsverteilung und noch längst nicht ausgereizter Motorleistung, kombiniert der Wagen kurvengieriges Handling mit erstaunlich viel Grip. Die Straßenlage hält bis ans Limit, was der erste Eindruck verspricht, die flinke Lenkung spielt dem Fahrer die Fahrbahn in die Hände, Schaltpaddel und Bremse entfalten auf kurvigen Straßen im Zusammenspiel eine imposante Fahrdynamik. Die artverwandten Bedienkonzepte der drei Neuankömmlinge erlebt der Kunde als ebenso facettenreiche wie unfertige Wanderbaustelle. Eine positive Überraschung ist die sprachgesteuerte Dialogfähigkeit von 3er und 8er. Eingaben wie "mir ist kalt", "wie weit noch zum Ziel?", "zeig mir den Durchschnittsverbrauch" oder "wo finde ich einen wirklich guten Italiener?" werden ohne Hänger beantwortet. Selbst in regionale Sprachfärbungen kann sich der Computer nach kurzer Anlernzeit hineindenken. Weil die Sprachbedienung so gut funktioniert, bewirkt die Redundanz der Displays, des iDrive Controllers und des Multifunktionslenkrads schon nach wenigen Kilometern einen Overkill-Effekt. Die Gestensteuerung ist ohnehin schon wieder passé, der Dreh-Drück-Steller ist dem mit fettigen Fehlversuchen übersäten Touchscreen überlegen, die Feinjustierung funktioniert mit den zwei Lenkradtasten am besten. Der 3er Gran Turismo wird den Modellwechsel nicht überleben, das nächste 4er Cabrio verabschiedet sich vom versenkbaren Hardtop, vom 4er Gran Coupé soll es künftig auch eine M-Variante geben. Ein 3er mit Dreizylinder ist dagegen nicht mehr geplant, denn die strengeren Abgasnormen bevorteilen größere Hubräume. Ein Z 4 als Coupé wäre eine feine Sache, aber BMW muss sparen, und eine zusätzliche Karosserievariante verdoppelt nicht automatisch das Volumen. Ob der 8er mehr sein wird als eine Eintagsfliege hängt auch vom künftig neu positionierten 7er ab, dessen vollelektrische Ausführung als i 7 eine ganz andere Marschrichtung einschlägt als das Grundmodell. Denkbar ist auch, dass BMW die i-Familie der Oberklasse mit dem angeblich bereits beschlossenen X 8 (Coupé) und einem möglichen X 9 (Luxus-SUV nur für China und Amerika) komplett neu erfindet. ### Zusammenfassung: Ehe im Jahr 2021 die große Elektro-Offensive startet, setzt BMW bei seinen neuen Modellen auf die klassischen Tugenden der Marke: Agilität, Sportlichkeit, Fahrdynamik - mit unterschiedlichem Erfolg.
Ehe im Jahr 2021 die große Elektro-Offensive startet, setzt BMW bei seinen neuen Modellen auf die klassischen Tugenden der Marke: Agilität, Sportlichkeit, Fahrdynamik - mit unterschiedlichem Erfolg.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/bmw-modelle-neuwagen-1.4256687
Neue BMW-Modelle - Nicht alles Kurvenwedler
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Drei neue Elektroauto-Modelle, die in ihrer Klasse bald zu den beliebtesten Fahrzeugen gehören dürften: der VW ID, der Honda Urban EV und der Porsche Taycan (im Uhrzeigersinn). Die Spannung steigt: Allein in den nächsten zwei Jahren kommen zahlreiche neue Elektroauto-Modelle auf den Markt, vom wendigen Kleinwagen bis hin zum SUV-Ungetüm, von asiatischen Herstellern für preisbewusste Käufer bis hin zu den deutschen Premium-Marken. Über mangelndes Angebot soll sich spätestens 2020 niemand mehr beschweren können. Allenfalls der Preis könnte ein Kaufhindernis bleiben. Wenn Volkswagen allerdings ab 2020 seinen ID für unter 30.000 Euro anbietet - was heute ein gut ausgestatteter VW Golf Diesel kostet -, könnte das die elektromobile Autowelt gehörig durcheinanderwirbeln und andere Hersteller bei der Preisgestaltung unter Druck setzen. Wenn sich dann bei den Käufern auch noch die Erkenntnis durchsetzt, dass manche Elektroautos aufgrund der deutlich geringeren Kosten für Treibstoff, Reparaturen und Wartung über ihre Lebensdauer hinweg günstiger sein können als Verbrenner, dann dürfte die seit Jahren erwartete Elektro-Revolution tatsächlich in die Gänge kommen. "Die Elektromobilität nimmt in vielen Ländern bereits erheblich an Fahrt auf. Dabei wird die Dynamik vor allem von regulatorischen Rahmenbedingungen und attraktiven Modellangeboten einiger Hersteller getrieben", sagt Stefan Bratzel von Center of Automotive Management (CAM). Jedoch sei erst im Jahr 2020 von einer höheren Dynamik auszugehen. "Ausschlaggebend sind die massiven Produktanstrengungen vieler Hersteller und das zu erwartende regulatorische Umfeld in zentralen Autoländern", so Bratzel. Für Deutschland und die EU erwartet der Autoexperte 2020 einen "exponentiellen Anstieg" des E-Auto-Absatzes, da die Hersteller die dann geltenden CO2-Limits erreichen müssen und Strafzahlungen verhindern wollen. Die EU hat festgelegt, dass Personenwagen im Flottendurchschnitt 2021 nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen dürfen. Zwischen 2021 und 2030 soll der Kohlendioxid-Ausstoß im Flottendurchschnitt der Hersteller um 37,5 Prozent sinken. Mit folgenden Fahrzeugen gehen die Autohersteller die Herausforderung an. Gedränge in der Kleinwagen-Klasse Wer weniger als 20.000 Euro für ein Elektroauto ausgeben will, muss sich mit einem Kleinwagen zufrieden geben - und noch etwas Geduld mitbringen. Volkswagen hatte ein erschwingliches Modell im vergangenen November angekündigt und damit für viel Wirbel in der E-Auto-Szene gesorgt, vermuteten viele doch einen weiteren Stromer der kommenden ID-Familie. Gemeint war, wie sich einige Tage später herausstellte, jedoch lediglich die Neuauflage des E-Up, die 2020 mit größerer Batterie auf die Straße kommen soll. Seit einer Preissenkung vor wenigen Wochen kostet auch der aktuelle Elektro-Up weniger als 20.000 Euro. Allerdings erst nach Abzug des Umweltbonus' in Höhe von 4000 Euro, der im Juni 2019 auslaufen soll. Gleiches gilt für die Elektro-Version des Smart, die ohne die Förderprämie für 22.000 Euro zu haben ist. Dank ihrer Zugehörigkeit zum VW-Konzern können auch Skoda und Seat bald Elektroautos mit E-Up-Technologie verkaufen. Den Citigo E soll es Ende 2019 mit 300 Kilometern Reichweite geben. Auf der gleichen Plattform wird der Seat eMii erwartet. Er wird in Spanien bereits in einem Carsharing-Projekt getestet und könnte bald bei den hiesigen Händlern stehen. Im Standard-Design seines Verbrenner-Bruders soll der Peugeot 208 im kommenden Jahr elektrifiziert werden. ‹ › Im Retro-Look in die Zukunft: der Honda Urban EV (Bild zeigt eine Konzeptstudie). Bild: Honda ‹ › Der VW E-Up soll demnächst ein Reichweiten-Update bekommen und weniger als 20.000 Euro kosten. Bild: Volkswagen ‹ › Den eMii von Seat könnten wir bald auch in Deutschland sehen. Bild: Volkswagen Wird geladen ... 2020 wird das Angebot in der Kleinwagen-Klasse noch größer. Dann wollen Opel mit dem Corsa E und Honda mit dem EV im Retro-Look des ersten Civic ebenfalls am wachsenden Markt teilhaben - im Schnitt hat sich die Zahl der weltweiten E-Auto-Verkäufe seit 2010 von Jahr zu Jahr annähernd verdoppelt. Für die Platzhirschen in dieser Klasse, den Smart von Daimler und den Renault Zoe, dürfte es mit der steigenden Konkurrenz schwierig werden, ihre Stellung zu halten. Wird der VW ID das Maß der Dinge? Die Kompakt- und Mittelklasse beherrschen momentan BMW i3, Hyundai Ioniq, Nissan Leaf und VW e-Golf. In diesem Segment zwischen 30.000 und 40.000 Euro dürfte sich in den kommenden zwei Jahren einiges ändern. Denn der ID von Volkswagen, den die Wolfsburger 2020 zum Kampfpreis von unter 30.000 Euro und mit bis zu 600 Kilometern Reichweite anbieten wollen, hat das Zeug dazu, es dem Käfer und dem Golf gleichzutun und eine neue Ära einzuleiten. ‹ › Mit dem ID (abgebildet ist eine Konzeptstudie) will Volkswagen eine neue Ära einleiten - wie einst mit dem Käfer oder dem Golf. Bild: Volkswagen ‹ › Fast eine halbe Million Interessenten weltweit haben ein Model 3 reserviert. Im Frühjahr 2019 wird es auch in Europa ausgeliefert. Bild: Tesla ‹ › Mit dem EQA will Mercedes-Benz ab 2020 in der Kompaktklasse punkten. Bild: Daimler Wird geladen ... Dann könnte es für das ebenfalls stark gehypte Tesla Model 3, den Massenstromer des Elektroauto-Pioniers aus den USA, schwierig werden, neue Kunden zu gewinnen. Nach Anlaufschwierigkeiten in der Produktion sollen die ersten Kunden in Deutschland zwar Februar 2019 ihr vorbestelltes Model 3 bekommen, allerdings werden die in Europa angebotenen Konfigurationen zunächst bei knapp 58.000 Euro starten. Das ist gut doppelt so teuer wie der neue VW, für den die Wolfsburger den Innenraum-Komfort eines Passat versprechen. 2019 nimmt Volkswagen Vorbestellungen für den ID entgegen. 2020 wollen weitere Hersteller in dieser Klasse punkten. BMW hat einen rein elektrischen Mini angekündigt, Mercedes arbeitet am EQA, Citroën will den C4 elektrifizieren. Limousinen lassen auf sich warten Seit 2012 ist das Tesla Model S die einzige rein elektrische Limousine im Segment der gehobenen Mittel- und Oberklasse. Und verkauft sich in den USA schon seit Jahren besser als die herkömmlich angetriebene deutsche Konkurrenz um Mercedes S-Klasse, Audi A8 und BMW 7er. Einen der oft beschworenen "Tesla-Killer" muss das Model S in seinem Revier der Premium-Limousinen auch in den nächsten Jahren nicht fürchten. Denn das Gran Coupé BMW i4, ein Mercedes EQS als möglicher Elektro-Ableger der S-Klasse oder der VW Vizzion, ein Elektroauto in Tradition des Phaeton, werden frühestens 2020 debütieren. ### Zusammenfassung: In den kommenden zwei Jahren gibt es gut drei Dutzend neue Modelle. Bringen sie der Elektromobilität den Durchbruch?
In den kommenden zwei Jahren gibt es gut drei Dutzend neue Modelle. Bringen sie der Elektromobilität den Durchbruch?
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/mobilitaet-das-sind-die-neuen-elektroautos-1.4253585
Neue Elektroautos bis 2020 - Das Angebot wächst
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Da ist die Sache mit den kleinen Kursbüchern. 1956 verbietet das Bundesverfassungsgericht die KPD. Die Kommunisten aber agieren weiter im Untergrund. Um ihre Schriften getarnt zu verbreiten, versehen sie sie mit unverfänglichen Umschlägen. Und was wäre unauffälliger als ein Fahrplan der Bundesbahn? In der Sonderschau "Geheimsache Bahn" im DB-Museum in Nürnberg ist so eine Tarnschrift zu sehen. Und daneben zum direkten Vergleich ein Original-Fahrplan-Büchlein der damaligen Bundesbahn. Ein Laie erkennt da kaum einen Unterschied. Den Mythen und Mysterien, den vielen Geheimnissen rund um die Eisenbahn geht die Ausstellung auf den Grund. Man wolle die Bahnhistorie "mal aus einer anderen, populäreren Sicht präsentieren", sagt Museumsdirektor Oliver Götze. Es gebe eine "Unmenge an Legenden zur Bahn". Und so haben die Kuratoren Benjamin Stieglmaier und Teresa Novy 30 Episoden zusammengetragen, die sie meist auch mit teils sehr anschaulichen Objekten belegen. Da werden Mörder gejagt, Spione enttarnt und Schmuggler gefasst. Eisenbahner berichten, wie sie zu DDR-Zeiten im Tender Zigaretten aus Polen über die Grenze schmuggelten. Und man erfährt, warum die Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft 1924 in zwei verschiedenen Zügen zu einem Freundschaftsspiel in die Niederlande reisten. Sie gehörten damals nämlich alle nur zwei - miteinander verfeindeten - Vereinen an, dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Fürth. Und beide Seiten wollten größtmögliche Distanz. Interessant findet Museumsleiter Götze auch, "wie viele Mythen aus der Nazi-Zeit sich bis heute gehalten haben", wie er sagt. Etwa die Geschichte der von einem Deutschen konstruierten Lok Saxonia . Die sollte eigentlich 1839 den Eröffnungszug auf der Strecke Dresden-Leipzig ziehen, zum Einsatz kamen dann aber zwei in England beschaffte Lokomotiven. Schuld daran sollen britische Saboteure gewesen sein, die die Bekohlung verzögerten und die Saxonia auf ein Nebengleis steuerten, wo sie mit einer anderen Lok kollidierte. Doch der Sabotage-Teil der Geschichte sei nicht belegt, sagt Götze. Der stamme vielmehr vom Sohn des Erfinders, der sie 1933 erzählte - und die gleichgeschaltete Presse der NS-Zeit verbreitete diese fleißig. Halt ohne Not Bevor ein Bahnhof irgendwo neu gebaut wird, gehen meist Jahre ins Land. Experten prüfen den Bedarf, Fahrplan-Tüftler überlegen, wie sich der zusätzliche Halt ins Gesamtgefüge der Bahn einbauen lässt. In Selm-Beifang, einem Ort im Ruhrgebiet, wurde dagegen in der zweiten Hälfte der Vierzigerjahre ein Bahnhof errichtet, nicht etwa, weil die Bahn dort einen Bedarf erkannt hatte - sondern weil Bergleute immer wieder die Notbremse gezogen hatten. Denn die hatten sich geärgert, dass sie abends auf der Fahrt nach Hause zunächst mit dem Zug stets an ihrer Bergarbeitersiedlung vorbeifuhren, um dann von der nächstgelegenen Station aus nach Hause laufen zu müssen. In Selm-Beifang selbst gab es keinen Haltepunkt. Detailansicht öffnen (Foto: Illustration: Marius Schreyer Design/Sonja Gagel) Das aber änderten die Bergarbeiter von sich aus: Sobald der Zug einen nahen Bahnübergang überquert hatte, zog einer der Arbeiter die Notbremse. Der Zug kam zum Stehen - und gut 50 Mann stiegen aus. Auch damals war das Betätigen der Notbremse ohne einen triftigen Grund zwar strafbar, doch die Polizei konnte nie einen Täter ermitteln. Nach zahlreichen Notbremsungen lenkte die Bahn schließlich ein und ließ in den Jahren 1946 bis 1948 einen Haltepunkt einrichten. Der bestand zunächst aus einfachen Bauhütten, erst später wurde ein richtiges Empfangsgebäude gebaut. Das steht heute noch, wird aber nicht mehr von der Bahn genutzt. Lenins Wagen Um die Lenin-Reise im April 1917 nach Petrograd ranken sich viele Geschichten. Deutschland steckte in einem Zwei-Fronten-Krieg - und hatte ein Interesse daran, den Gegner im Osten zu schwächen. Also ermöglichte es dem russischen Revolutionär eine Zugfahrt aus seinem Schweizer Exil nach Sassnitz auf Rügen. Von dort ging es weiter nach Russland. Ein Teil des Waggons, in dem Lenin reiste, wurde per Kreidestrich zu russischem Territorium erklärt. Detailansicht öffnen (Foto: Illustration: Marius Schreyer Design/Sonja Gagel) Zur Erinnerung an die Reise wurde in den Siebzigerjahren in Sassnitz eine Gedenkstätte errichtet. Der Originalwagen, mit dem Lenin reiste, existierte da schon nicht mehr. Die DDR-Reichsbahn trieb einen Waggon ähnlicher Bauart auf, einen sechsachsigen Schnellzugwagen der ehemaligen Preußischen Staatsbahnen, der als Mannschaftswagen in einem Bauzug genutzt wurde. Arbeiter gestalteten ihn im Reichsbahnausbesserungswerk in Potsdam zum Museumswagen um - in Sassnitz aber wurde gerne so getan, wie wenn es der Originalwagen sei. Nach der Wende landete er im DB-Museum - und wurde auch dort in den Büchern lange als "Leninwagen" geführt, was den Verwirrungen über die Herkunft des Wagens zusätzliche Nahrung gab. Mittlerweile ist die Frage geklärt, der Wagen steht heute in einem Tagungszentrum der Bahn in Potsdam. Dampf in der DDR Die Ära der Dampfeisenbahn endete in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich: Während die Bundesbahn ihre letzten Dampfloks 1977 ausmusterte, bestückten bei der DDR-Reichsbahn noch bis weit in die Achtzigerjahre die Heizer die Feuerbüchsen mit Kohle. Dies zog Dampflok-Fans aus dem Westen an: Sie reisten nun bevorzugt in den Osten, um die alten Maschinen im Betrieb zu erleben und Fotos zu schießen. Die DDR, interessiert an westlichen Devisen, veranstaltete sogar Eisenbahnfeste und bewarb historische (Klein-)Bahnstrecken, um Westdeutsche ins Land zu holen. Zudem knüpften Modellbahner Kontakte über den Eisernen Vorhang hinweg. Detailansicht öffnen (Foto: Illustration: Marius Schreyer Design/Sonja Gagel) Den Verantwortlichen bei der Staatssicherheit war das allerdings suspekt. Sie vermuteten, dass sich US-Spione unter die Dampf- und Modellbahnenthusiasten gemischt hatten. Die Stasi ließ daher die Szene intensiv beobachten. Akten wurden angelegt, Spitzel angeworben. Unter strenger Beobachtung stand auch Burkhard Wollny. Der gebürtige Freiburger reiste zwischen 1975 und 1980 mehrmals mit Freunden in die DDR, um Fahrzeuge zu fotografieren. Nach dem Fall der Mauer tauchte in den Stasi-Archiven die Akte "Fotograf" auf: Sie umfasste mehr als 1200 Seiten mit Protokollen und Beobachtungsberichten über die harmlose Gruppe. ### Zusammenfassung: Schmuggler, Spione und ein toter Briefkasten auf der Zugtoilette: Das DB-Museum in Nürnberg widmet sich den Mythen und Legenden aus mehr als 180 Jahren Bahngeschichte.
Schmuggler, Spione und ein toter Briefkasten auf der Zugtoilette: Das DB-Museum in Nürnberg widmet sich den Mythen und Legenden aus mehr als 180 Jahren Bahngeschichte.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/bahn-historie-wo-steckt-der-nazi-zug-voller-gold-1.4240970
Ausstellung - Geheimsache Eisenbahn
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bremsen, anfahren, rollen, wieder bremsen. Aufpassen, dass man dem Vordermann nicht hinten drauf fährt. Stop-and-go-Verkehr ist lästig und unproduktiv. Aber bald fährt das Auto von alleine. Zeitung lesen, Mails checken, frühstücken - ganz legal: Das ist die Zukunft der selbstfahrenden Autos. Sie hört sich wahnsinnig praktisch an. Und glaubt man den Ankündigungen der Hersteller, kann es eigentlich nicht mehr lange dauern. Wie soll es auch anders sein, wenn Tesla sein System bereits seit Jahren "Autopilot" nennt. Doch die Wahrheit ist: Bis man wirklich das Steuer komplett aus der Hand geben kann, werden noch einige Jahre vergehen. Denn erst einmal müssen Mensch und Auto lernen, sich aufeinander abzustimmen. Und das ist gar nicht so einfach. Was man als Kunde heute in einem Auto kaufen kann, sind so genannte "Level-2-Systeme." Der Fahrer muss permanent den Verkehr und die Assistenzsysteme überwachen. Hände vom Lenkrad nehmen oder schnell eine Nachricht schreiben? Nicht erlaubt. Die nächste Entwicklungsstufe sind jedoch nicht Fahrzeuge, die komplett vom Start bis zum Ziel autonom unterwegs sind (Level 4), sondern nur in bestimmten Situationen den Fahrer ersetzen. Der Hersteller garantiert, dass sein System dann die Kontrolle übernimmt. Technisch ausgedrückt geht es um "Level-3-Systeme". Als erster Hersteller hat Audi verkündet, im 2017 vorgestellten A8 die Technik für einen Staupiloten verbaut zu haben, der es dem Fahrer ermöglicht, sich in bestimmten Situationen ganz dem selbstfahrenden Auto anzuvertrauen. Freigeschaltet ist die Funktion allerdings auch ein Jahr später noch nicht. Das liegt laut Audi ausschließlich daran, dass bestimmte international gültige Vorschriften noch nicht auf automatisierte Fahrzeuge angepasst wurden. Sprich: Es gibt aktuell keine Zulassung für derartige Level-3-Systeme. Abgesehen von Zertifizierungshürden müssen sich die Hersteller mit einem anderen Problem beschäftigen: Wenn das Auto nur bestimmte Situationen sicher beherrscht, muss es seinen Fahrer rechtzeitig darüber informieren, dass er wieder selbst ans Steuer muss. Maschine und Mensch müssen sich abstimmen. Und das ist komplizierter, als es scheint. Denn rechtliche Vorgaben, wie lange die Übernahmezeit sein muss, gibt es nicht. Das vom Bund mit 36,3 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt "Ko-Haf" (kooperatives hochautomatisiertes Fahren), an dem sowohl Autohersteller als auch Zulieferer und Universitäten beteiligt waren, liefert jetzt umfassende Daten darüber, welche Faktoren eine Rolle spielen, wenn Auto und Fahrer wechselseitig für die Sicherheit verantwortlich sind. Doch wie die Hersteller diese Erkenntnisse nutzen oder was der Gesetzgeber daraus für rechtliche Rahmenbedingungen ableitet, ist offen. Unter der Führung von Wissenschaftlern der TU München testeten über 1700 Menschen das autonome Fahren im Fahrsimulator und teilweise auch direkt im realen Autobahnverkehr. Das dort benutzte Auto war mit Systemen ausgestattet, die dem Fahrer signalisierten, dass er die Kontrolle komplett abgeben kann, teilweise war das Fahrzeug bis zu eineinhalb Stunden autonom unterwegs. Als Absicherung gab es einen Aufpasser, der immer vom Beifahrersitz aus hätte eingreifen können. Zwischendurch kam es immer wieder zu Situationen, in denen das Auto den Fahrer aufforderte, wieder selbst das Steuer zu übernehmen - damit erlebten die Probanden genau das, was der nächste Schritt hin zum selbstfahrenden Auto sein wird. Die Forscher wollten wissen: Was passiert, wenn ein Mensch am Steuer sitzt, aber nicht mehr auf den Verkehr achten muss? Und wie kann man sicherstellen, dass er wieder rechtzeitig das Kommando übernimmt, wenn die Technik an ihre Grenzen gerät. Und überhaupt: Wann ist eine Aufforderung "rechtzeitig"? Professor Klaus Bengler, Leiter des Instituts für Ergonomie an der TUM formuliert es so: "Gibt es positive oder negative Effekte auf die Übernahmezeit bei Tätigkeiten, die jetzt noch am Steuer verboten sind, wie zum Beispiel Essen oder auf mit dem Handy Nachrichten zu schreiben?" Und er schiebt sofort hinterher: "Die magische Sekundenzahl, die jeder hören will, die gibt es nicht." Jedes Blinzeln und jedes Ruckeln im Sitz wird künftig vom Auto registriert und interpretiert Die erste Erkenntnis aus den Versuchen ist wenig überraschend: Wenn der Fahrer nicht mehr auf den Verkehr achten muss und auch sonst keine andere fordernde Aufgabe hat, wird er nach einer gewissen Zeit unaufmerksam und träge. "Automationseffekt" nennen das die Fachleute. Dass man dem entgegenwirken kann, haben die Fahrversuche der Münchner Forscher ebenfalls gezeigt. "Tetris spielen" ist laut Jonas Radlmayr, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Versuche betreute, eine gute Möglichkeit, den Fahrer geistig so sinnvoll zu beschäftigen, dass er schnell wieder aufnahmefähig ist, wenn das Auto nicht mehr alleine steuern kann. Die Übernahmezeit verlängern würden dagegen alle Tätigkeiten, bei denen der Fahrer etwas in beiden Händen hält - keine gute Nachricht für alle, die sich im Stop-und-Go-Verkehr schon mit dem Kaffeebecher in der einen und der Zigarette in der anderen Hand sehen. Um überhaupt eine sinnvolle Übernahmezeit bestimmen zu können, braucht das Assistenzsystem möglichst viele Informationen über den aktuellen Zustand des Fahrers. Das bedeutet in der Praxis: Jedes Blinzeln und jedes Ruckeln im Sitz wird registriert und interpretiert. Das geht zum Beispiel mit Sensoren im Sitz, die unter anderem feststellen können, wenn sich der Fahrer in eine andere Richtung dreht. Hebt er vielleicht gerade etwas im Fußraum auf, könnte das bei einem plötzlich notwendigen Fahrmanöver deutlich kritischer als wenn er im bordeigenen Entertainmentsystem eine Mail liest. Das System muss also so intelligent sein, dass es weiß, was der Fahrer gerade macht - und dann die jeweils passende Übernahmezeit berechnen. Dass diese Zeitspanne nach den Untersuchungen in Ko-Haf außerdem davon abhängt, wie herausfordernd die Situation ist, die der Fahrer dann wieder selbst bewältigen muss, macht es zusätzlich kompliziert. "Die Krux ist, dass die jetzt schon vorhandenen Systeme in vielen Fällen gut funktionieren und dem Fahrer eine Sicherheit vermitteln, die es in der Realität noch nicht gibt", warnt Klaus Bengler. Die Unwissenheit der Autofahrer sei groß, was man denn nun schon nebenbei machen dürfe und was nicht. Aktuell lautet die Antwort: Nichts. Und das wird bis auf weiteres auch so bleiben. ### Zusammenfassung: Schon bald sollen Autos bestimmte Situationen autonom bewältigen. Die entscheidende Frage lautet dann: Was darf der Fahrer nebenbei machen? Die ernüchternde Antwort darauf: nichts.
Schon bald sollen Autos bestimmte Situationen autonom bewältigen. Die entscheidende Frage lautet dann: Was darf der Fahrer nebenbei machen? Die ernüchternde Antwort darauf: nichts.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/autonomes-fahren-von-wegen-zeitung-lesen-1.4247321
Von wegen Zeitung lesen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bremsen, anfahren, rollen, wieder bremsen. Aufpassen, dass man dem Vordermann nicht auffährt. Stop-and-Go-Verkehr ist lästig und unproduktiv. Aber bald fährt das Auto von alleine. Zeitung lesen, Mails checken, frühstücken - ganz legal: Das ist die Zukunft der Insassen selbstfahrender Autos. Sie hört sich wahnsinnig praktisch an. Und glaubt man den Ankündigungen der Hersteller, kann es eigentlich nicht mehr lange dauern. Wie soll es auch anders sein, wenn Tesla sein System bereits seit Jahren "Autopilot" nennt? Doch die Wahrheit ist: Bis der Insasse wirklich das Steuer komplett aus der Hand geben kann, werden noch einige Jahre vergehen. Denn erst einmal müssen Mensch und Auto lernen, sich aufeinander abzustimmen. Was der Kunde heute kaufen kann, sind so genannte "Level-2-Systeme." Der Fahrer muss permanent den Verkehr und die Assistenzsysteme überwachen. Hände vom Lenkrad nehmen oder schnell eine Nachricht schreiben? Nicht erlaubt. Die nächste Entwicklungsstufe sind jedoch nicht Fahrzeuge, die komplett vom Start bis zum Ziel autonom unterwegs sind (Level 4), sondern in bestimmten Situationen den Fahrer ersetzen. Der Hersteller garantiert, dass sein System dann die Kontrolle übernimmt: "Level-3-Systeme". Als erster Hersteller hat Audi verkündet, im 2017 vorgestellten A8 die Technik für einen Staupiloten verbaut zu haben, der es dem Fahrer ermöglicht, sich in bestimmten Situationen ganz dem selbstfahrenden Auto anzuvertrauen. Freigeschaltet ist die Funktion allerdings auch ein Jahr später noch nicht. Das liegt laut Audi ausschließlich daran, dass bestimmte international gültige Vorschriften noch nicht auf automatisierte Fahrzeuge angepasst wurden. Sprich: Es gibt aktuell keine Zulassung für derartige Level-3-Systeme. Abgesehen von Zulassungsfragen müssen sich die Hersteller mit einem anderen Problem beschäftigen: Wenn das Auto nur bestimmte Situationen sicher beherrscht, muss es seinen Fahrer rechtzeitig darüber informieren, dass er wieder selbst ans Steuer muss. Maschine und Mensch müssen sich abstimmen. Und das ist komplizierter als es scheint. Denn rechtliche Vorgaben, wie lange die Übernahmezeit sein muss, gibt es nicht. Das vom Bund mit 36,3 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt "Ko-Haf" (kooperatives hochautomatisiertes Fahren), an dem sowohl Autohersteller als auch Zulieferer und Universitäten beteiligt waren, liefert jetzt umfassende Daten darüber, welche Faktoren eine Rolle spielen, wenn Auto und Fahrer wechselseitig für die Sicherheit verantwortlich sind. Doch wie die Hersteller diese Erkenntnisse nutzen oder was der Gesetzgeber daraus für rechtliche Rahmenbedingungen ableitet, ist offen. Was passiert, wenn Autos wirklich autonom fahren Unter der Führung von Wissenschaftlern der TU München testeten über 1700 Menschen das autonome Fahren im Fahrsimulator und teilweise auch direkt im realen Autobahnverkehr. Das dort benutzte Auto war mit Systemen ausgestattet, die dem Fahrer signalisierten, dass er die Kontrolle komplett abgeben kann, teilweise war das Fahrzeug bis zu eineinhalb Stunden autonom unterwegs. Als Absicherung gab es einen Aufpasser, der immer vom Beifahrersitz aus hätte eingreifen können. Zwischendurch kam es immer wieder zu Situationen, in denen das Auto den Fahrer aufforderte, selbst das Steuer zu übernehmen - damit erlebten die Probanden genau das, was der nächste Schritt hin zum selbstfahrenden Auto sein wird. Die Forscher wollten wissen: Was passiert, wenn ein Mensch am Steuer sitzt, aber nicht mehr auf den Verkehr achten muss? Und wie kann man sicherstellen, dass er wieder rechtzeitig das Kommando übernimmt, wenn die Technik an ihre Grenzen kommt? Und überhaupt: Wann ist eine Aufforderung rechtzeitig? Professor Klaus Bengler, Leiter des Instituts für Ergonomie an der TUM formuliert es so: "Gibt es positive oder negative Effekte auf die Übernahmezeit bei Tätigkeiten, die jetzt noch am Steuer verboten sind, wie zum Beispiel Essen oder mit dem Handy Nachrichten zu schreiben?" Und er schiebt sofort hinterher: "Die magische Sekundenzahl für alle denkbaren Sitationen, die gibt es nicht." ### Zusammenfassung: Schon bald sollen Autos bestimmte Situationen alleine bewältigen. Die entscheidende Frage lautet: Was darf der Fahrer nebenbei machen? Die ernüchternde Antwort: nicht viel.
Schon bald sollen Autos bestimmte Situationen alleine bewältigen. Die entscheidende Frage lautet: Was darf der Fahrer nebenbei machen? Die ernüchternde Antwort: nicht viel.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/autonomes-fahren-uebernahme-1.4249803
Autonomes Fahren - Von wegen Frühstücken und Zeitung lesen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: So richtig schön ist der VW Bulli, Sondermodell "Samba", nicht mehr anzuschauen. Eine der Türen sieht aus, als habe eine Horde Mäuse in einer blechernen Fressattacke versucht herauszufinden, ob Metall genauso lecker ist wie Käse. Die offensichtliche Antwort: ja. Der komplette Unterboden des Busses schimmert rostrot. Genauso wie die Radkappen oder das Gaspedal. Die Sitzbezüge sind zerschlissen, der Dachhimmel verdreckt und vergilbt. Der Motor läuft nicht mehr. Jeder, der dieses Auto sieht, dem würde nur ein Begriff dafür einfallen: Schrottkarre. Nicht so Lucas Kohlruss, der diesen Haufen Blech vor einigen Wochen an seinen neuen Besitzer vermittelte. Er sagt bloß: "Das ist der Heilige Gral." Kohlruss muss es wissen, er besitzt selbst acht VW-Busse. Sie tauchen in Werbespots auf, im Fernsehen, in Kinofilmen, er veranstaltet mit ihnen unter dem Firmennamen "Old Bulli Berlin" Stadtrundfahrten und Junggesellenabschiede in der Hauptstadt. Nebenbei sucht und verkauft er klassische VW Käfer und Transporter. Die findet er hauptsächlich in den USA, wo das Klima milder ist. In Deutschland setzen viel Regen, harte Winter und das Streusalz auf der Straße den Oldtimern zu. Einen T1 Samba im Originalzustand in Europa, hergestellt im eigenen Land, das gibt es eigentlich nicht mehr. Kein anderer Oldtimer hat mehr an Wert gewonnen Bis Kohlruss einen Anruf erhielt. Der Mann am Telefon behauptete, er besäße genau so ein Modell. Einen VW Bulli Samba, Baujahr 1965, mit den charakteristischen 21 Fenstern. Geparkt seit 30 Jahren in einer Scheune bei Hannover mit lückenlosen Papieren, im Originalzustand. Verbriefte 24 904 Kilometer. Selbst die Quittung der Abmeldung gibt es noch: 23. Februar 1987. Der Heilige Gral. Die Nachricht machte schnell die Runde. "Innerhalb von zwei Tagen wusste die ganze Bulli-Szene, dass es dieses Auto gibt", erklärt Kohlruss. VW-Busse der ersten Generation, die zwischen 1950 und 1967 hergestellt wurden, sind seit einigen Jahren die Oldtimer mit der höchsten Wertsteigerung. Gut erhaltene Fahrzeuge können bis zu 50 000 Euro kosten. Das Sondermodell Samba, das 1951 auf der IAA debütierte, ist besonders gesucht und deshalb noch einmal deutlich teurer. Es unterscheidet sich vom Standard-T1 durch die zweifarbige Lackierung, verchromte Radkappen, das Faltschiebedach und die kleinen Sichtfenster an der Dachkante. Das führte in den letzten Jahren sogar immer wieder dazu, dass einfallsreiche Betrüger den herkömmlichen T1 umbauten. "Die sägen das Dach ab, machen Fenster rein und verkofen ihn für das Doppelte", erklärt Experte Lucas Kohlruss in breitem Berlinerisch. Mittlerweile gibt es mehr Sambas auf dem Markt, als gebaut wurden. Taucht eines der seltenen Originale auf, zahlen Sammler 100 000 Euro und mehr. Dabei sind die Kosten für eine Restaurierung noch nicht mit eingerechnet. Schon als Kind träumte er vom eigenen Bulli Ganz so teuer wurde es für den neuen Besitzer des Sambas aus Hannover nicht. Kohlruss stellte den Kontakt zu Martin Dreher her, der das Wrack für einen mittleren fünfstelligen Betrag kaufte. Warum der VW Bus drei Jahrzehnte vor sich hin rottete, weiß er nicht. Vier Halter hatte der 44 PS starke T1, der zuerst in Braunschweig zugelassen wurde und Zeit seines Autolebens in Niedersachsen blieb. Der letzte Besitzer parkte den VW-Bus in einer Scheune und schenkte ihn irgendwann seinem Neffen, dem das Auto erst wieder einfiel, als er Geld für den Bau eines Hauses benötigte. Für Dreher ein echter Glücksfall. "Die Leidenschaft zum Bulli war schon von Kind auf da", sagt er. Sein Vater arbeitete 25 Jahre lang bei VW und leitete zuletzt das Volkswagen-Zentrum in Berlin. Schon früh war ihm klar, dass es unbedingt ein Bulli sein sollte, am besten ein Samba. Ein Auto, das ganze Generationen und Subkulturen geprägt hat. Hippies, Surfer, Musiker, die Anti-Atomkraftbewegung, sie alle fuhren Bulli. Und liebten das Auto für seine Vielseitigkeit und seinen unprätentiösen Auftritt. Auch der Krankentransportunternehmer Martin Dreher konnte sich dieser Faszination nicht entziehen. Im Moment ist er noch auf der Suche nach einer Werkstatt, die in der Lage ist, seinen Samba zu restaurieren. Dabei wird das Auto komplett zerlegt, aufbereitet und unter Verwendung von so vielen Originalteilen wie möglich wieder zusammengesetzt. Mindestens ein Jahr wird das dauern und zusätzlich zu den Anschaffungkosten noch einmal zehntausende Euro verschlingen. Wie viel genau, das zeigt sich laut Lucas Kohlruss erst im Laufe der Restauration. Danach soll der VW-Bus im gleichen Zustand sein, wie bei seiner Erstauslieferung 1965. Im Gegensatz zu seinem letzten Besitzer wird er die nächsten Jahrzehnte aber nicht in einer zugigen Scheune darben. "Fahren will ich das Auto natürlich auch", sagt Martin Dreher. Und fügt hinzu: "Aber nur bei schönem Wetter." Für einen weiteren Rostbefall ist der Samba seinem neuen Besitzer nämlich viel zu schade. ### Zusammenfassung: 30 Jahre stand der Bulli, Sondermodell "Samba", vollkommen unberührt in einer Scheune bei Hannover. Ein Sensationsfund für VW-Fans. Der Schrotthaufen ist ein Vermögen wert.
30 Jahre stand der Bulli, Sondermodell "Samba", vollkommen unberührt in einer Scheune bei Hannover. Ein Sensationsfund für VW-Fans. Der Schrotthaufen ist ein Vermögen wert.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/vw-bulli-samba-scheunenfund-1.4248051
VW Bulli Samba nach 30 Jahren entdeckt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Vor 20 Jahren sah es auf dem weißblauen Planeten noch ganz anders aus. SUVs waren eine US-amerikanische Marotte, die mit Sportlichkeit nichts im Sinn hatte. Bei BMW drehte sich alles um die Modellreihen 3, 5 und 7, der Rest war Sternenstaub. Die Marke mit dem weißblauen Rundlogo war leicht zu erkennen: Das Cockpit Fahrer-orientiert, die Sitzposition tief, die Dächer flach und das Interieur fast komplett schwarz. Dann stellten die Münchner in den USA etwas Merkwürdiges vor: Ein 1,70 Meter hohes Auto, das über Schotter und Geröll brettern konnte. In Amerika war die Idee eines hochgebockten Sportwagens sofort populär. In Bayern wirkte "Boss", wie der X5 BMW-intern heißt, dagegen wie ein Ufo. Lang, lang ist´s her. Jetzt kämpfen solche Sternenkreuzer auch hierzulande um die Lufthoheit auf den Straßen. In Los Angeles hat BMW gerade die vierte Generation des Allradsportlers vorgestellt - und mit dem monströsen X7 noch einen draufgesetzt. Letztlich hat der Kunde immer Recht. Mehr als drei Millionen X-Modelle wurden bisher im US-Werk Spartanburg gebaut. BMW ist von der Limousinen- immer stärker zur X-Company geworden. Anders als bei ihrem Elektrovorreiter i3 hatten die Münchner als Hochdachpioniere den richtigen Riecher: Fast jede neue X-Baureihe war den Kernwettbewerbern zeitlich eine Nasenlänge voraus, die Absatzzahlen stiegen entsprechend. Nicht zuletzt auch wegen jener Coupés in Bergstiefeln, die BMW 2008 zuerst mit dem X6 lancierte. Was anfänglich als laszive Form von Luxus wirkte, verkaufte sich auch während der Weltwirtschaftskrise ausgesprochen gut. Luxus läuft. Und ein X4 wirkt heute so normal wie ein X2. Nicht weil diese Pseudo-Coupés unbedingt schön wären. Aber das Straßenbild hat sich in den letzten zehn Jahren komplett verändert. Und Limousinen sind nicht nur bei General Motors vom Aussterben bedroht. Selbst VW will zur SUV-Marke werden und bis 2025 jedes zweite Fahrzeug mit viel Bodenfreiheit verkaufen. Kein Wunder, Konzernchef Herbert Diess kommt schließlich von BMW. Er hat das Ruder im hohen Norden gerade noch rechtzeitig herumgeworfen: Der Familienklassiker Passat verkauft sich schlecht und das Werk Emden muss immer wieder Kurzarbeit anmelden. Demnächst sollen dort Elektroautos vom Band laufen. Ob die sich besser verkaufen? Oben Lounge-Atmosphäre, an den Füßen wird es eng Es ist die Macht des Faktischen, der sich auch der Testfahrer beugen muss. Fondpassagiere haben in den traditionellen BMW-Modellen nichts zu lachen, selbst in einem 7er sitzt man hinten schlechter als vorne (die Langversion einmal ausgenommen). In den großen X-Modellen herrscht dagegen luftige Lounge-Atmosphäre. Viel Fußraum gab es allerdings selbst im X5 bisher nicht - das ist der Fluch des hohen Bodens. Spötter bezeichnen den 1,80 Meter hohen BMW X7 als Wohnmobil mit Design-Ausstattung. Das Prestigemaß ist nicht mehr die lange Haube mit vielen Pferdestärken darunter, sondern die pure Kabinengröße. Weshalb die Erfolgsformel des BMW-Chefs Harald Krüger recht simpel ausfällt: "Unsere Offensive hat zwei Schwerpunkte: Luxus und X." 2018 ist das X-Jahr der Münchner: "Der neue X3, der coole X2, der athletische X4, der neue X5 und der X7 mit enormer Präsenz" (Krüger). Vielleicht sind das alles Dehnübungen für den Markenkern, der demnächst ja auch noch das hochautomatisierte Fahren verkraften muss. Wenn die Maschine lenkt, wird die Kabinengröße zum zentralen Verkaufsargument. Früher mussten BMWs als klassische Fahrerautos vor allem Spaß machen. Heute fühlen sich viele X-Modelle nach Unisex-Luxus an. Nicht schlecht, aber sie könnten auch aus Ingolstadt oder Stuttgart stammen. Die SUVs sind gerade in China beliebt, wo es keine Kindheitserinnerungen an deutsche Marken gibt. Alles wird zum Einheitslabel "Made in Germany". Der X2 fährt wie ein echter BMW Um so erstaunter ist man, wenn man in einen X2 steigt. Der Kleine ist nur wenig länger als ein Golf, liegt mit einer Dachhöhe von 1,53 Metern zwischen dem Kompakten und dem Golf Sportsvan - und fährt sich, oh Wunder, wie ein BMW früher fuhr. Kurven waren damals kein Hindernis für Schaukel-Sänften, sondern ein Anlass für die vielbemühte Freude am Fahren. Wie viele bezahlbare Autos gibt es noch, die bei schnellen Richtungswechseln ein präzises Gefühl für die Straße und die Haftgrenzen des Autos vermitteln? Wenn die Landschaft ohne Staupilot zügig vorbei fliegt, verzichtet man gerne auch mal auf das ganze Vernetzungs-Gedöns. Ein Anachronismus womöglich, denn in überfüllten Städten wird der Kampf um jeden Zentimeter Straße immer grimmiger. Was angesichts der Platznot zählt, ist der persönliche Freiraum. Also werden Autos für durchschnittlich 1,5 Passagiere immer größer, was die Verkehrslage konsequent verschlimmert. Eine zweite Entwicklung ist genauso staunenswert: Der SUV-Schwenk vom Diesel zum Benziner. Waren die hiesigen Allradkraxler früher meist unisono mit durchzugsstarken Ölbrennern ausgestattet, kämpfen immer öfter schmächtige Vierzylinder-Ottomotoren mit den überschüssigen Pfunden. Das hilft weder dem Spritverbrauch noch der Umwelt, wirkt aber als eingebaute Spaßbremse. Im mindestens 1800 Kilogramm schweren X4 xDrive30i fühlt sich der 185 kW (252 PS) starke Benziner seltsam untermotorisiert an. Dafür haben vier Erwachsene genügend Platz. Im direkten Vergleich wirkt der X2 winzig, für die Füße der Fondpassagiere bleibt lediglich ein Briefschlitz übrig. Das ist gute Tradition bei BMW. Hauptsache, der Fahrer saß möglichst nah am Dreh- und Schwerpunkt des Wagens. In der Redaktion gibt es, wie so oft, zwei Fraktionen: Für die Unaufgeregten ist der X4 der erste BMW überhaupt, in dem sie gerne längere Strecken unterwegs sind. Die anderen finden den kleinen Wilden authentischer - auch wenn er aussieht, als sei er aufs Dach gefallen. Dafür fahren die größeren X-Modelle als Benziner nicht unter acht Liter Durchschnittsverbrauch vom Hof. Es sei denn, man nimmt einen Plug-in-Hybriden, der noch einmal 200 Kilogramm mehr wiegt. Mit den Akkus der reinen Elektroautos geht diese Gewichtsspirale endgültig durch die Decke. Aber Hauptsache, die Decke hängt schön hoch. ### Zusammenfassung: BMW setzt voll auf den SUV-Trend. Die Freude am Fahren bleibt dabei auf der Strecke, wie sich bei X2 und X4 zeigt.
BMW setzt voll auf den SUV-Trend. Die Freude am Fahren bleibt dabei auf der Strecke, wie sich bei X2 und X4 zeigt.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/autotest-bmw-x2-x4-1.4240977
BMW X2 gegen X4: Luxus plus X
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Um ein Elektroauto daheim laden zu können, braucht man eine Ladestation fürs E-Auto. Diese "Wallboxen" werden etwa an der Garagen- oder Carportwand montiert und sind mit dem Stromnetz verbunden. Zumeist liefert der Händler, der das E-Auto verkauft, auch die Wallbox mit, erklärt der ADAC. Inzwischen gebe es aber auch andere Anbieter von solchen Ladestationen. Doch deren Wallboxen seien nicht immer empfehlenswert. Das zeigt ein ADAC-Test von zwölf Wallboxen zwischen 303 und 1903 Euro und Ladeleistungen zwischen 3,7 bis 22 Kilowatt (kW). Die Hälfte davon sei nicht empfehlenswert, so der Automobilklub: Drei sind "ausreichend" und drei fallen unter anderem wegen Sicherheitsmängeln wie Brandgefahr als "mangelhaft" durch, darunter das billigste Gerät, aber auch eines für 1378 Euro. Am besten schnitten die 11-kW-Box "ABL eMH1" für 865 Euro ab, die "Keba KeContact P30" für maximal 4,6 kW Ladeleistung für 762 Euro und die 22-kW-Box "Mennekes Amtron Xtra 22C2" - mit 1903 Euro die teuerste im Test. Alle drei sind "sehr gut". Die Installation der Boxen darf laut ADAC nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Der Klub rät zu universellen 11-kW-Boxen. Diese seien ein guter Kompromiss aus Leistung und Kosten. Zudem könne eine 22-kW-Box nur mit ausdrücklicher Genehmigung des örtlichen Netzbetreibers angeschlossen werden. ### Zusammenfassung: Wer ein E-Auto kauft, braucht auch eine Ladestation. Doch ein Test des ADAC zeigt nun: So manches Angebot taugt nichts.
Wer ein E-Auto kauft, braucht auch eine Ladestation. Doch ein Test des ADAC zeigt nun: So manches Angebot taugt nichts.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/elektromobilitaet-jede-zweite-ladestation-nicht-empfehlenswert-1.4241259
Jede zweite Ladestation nicht empfehlenswert
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Beschleunigen und bremsen - ein Lokführer hat auf den ersten Blick einen vergleichsweise einfachen Job. Wer jetzt glaubt, mit den Zugsimulatoren im wahrsten Sinne ein leichtes Spiel zu haben, der irrt sich. Auch am PC muss man höllisch aufpassen, dass nicht eine Zwangsbremsung ausgelöst wird - etwa, weil man den Totmannknopf nicht gedrückt oder gar ein rotes Signal missachtet hat. Eine große Auswahl an Strecken und Zügen bietet der "Train Simulator": Virtuelle Lokführer können mit einem ICE nach München, einer Dampflok nach London oder einem Güterzug durch die Rocky Mountains fahren. Allerdings: Wie bei einer Modelleisenbahn gehen neue Züge und Strecken schnell ins Geld. Der Nachfolger "Train Sim World" ist zwar hübscher, die Erweiterungen sind aber teurer. Weniger Glanz, aber viel Anspruch bietet "Zusi", das auch in der Ausbildung eingesetzt wird. Kostenlos ist "Loksim3D", ein Freizeitprojekt von begeisterten Eisenbahnfreunden. ### Zusammenfassung: Ob Flugzeug, Lkw oder Bagger: Per Simulator lässt sich fast alles steuern. Und der digitale Fuhrpark wächst immer weiter.
Ob Flugzeug, Lkw oder Bagger: Per Simulator lässt sich fast alles steuern. Und der digitale Fuhrpark wächst immer weiter.
auto
https://www.sueddeutsche.de/auto/simulator-flugzeug-zug-auto-truck-1.4234939
Simulatoren: Bitte einsteigen in Bus, Flugzeug und Co.
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Abneigung, die Düsseldorfer und Kölner seit jeher auf das Innigste verbindet, dokumentiert sich am süffigsten in den gegensätzlichen Biersorten, die in den beiden rheinischen Städten ausgeschenkt werden: helles Kölsch in Köln, dunkles Alt in Düsseldorf. Wenn Getränkevorlieben weltanschauliche Dimensionen annehmen, wird es schwer, sich näherzukommen. Deshalb ist der Versuch, ein Mischbier anzubieten, das aus Kölsch und Alt besteht, erstens als revolutionärer Akt zu sehen - und zweitens als unweigerlich zum Scheitern verurteilte vergebliche Liebesmüh, auch wenn der Name knallt wie ein Karnevalsböller: Költ. Dabei verbindet die beiden so unterschiedlichen Biersorten mehr, als man annehmen möchte. Das Bier, das auch in Krefeld, Mönchengladbach und Neuss gebraut wird, heißt Alt, weil es nach alter Brauart hergestellt wird. Der Gärprozess beim obergärigen Bier, bei dem die Hefe noch oben steigt, findet bei höheren Temperaturen statt. Das modernere untergärige Bier (Pilsener) ist auf aufwendige Kühlung angewiesen. Und nun folgt die Überraschung: Auch das helle Kölsch ist ein obergäriges Bier. Der scheinbar unüberwindbare farbliche Unterschied ist dem dunklen Malz zu verdanken, das die niederrheinischen Altbier-Brauer bevorzugen. Deshalb werden Geschichten von Blindverköstigungen kolportiert, bei denen die Tester nach dem dritten Glas Kölsch und Alt nicht mehr wussten, was nun eigentlich was ist. Ein Umstand, der Költ zum großen rheinischen Friedensbier machen könnte. ### Zusammenfassung: Das Mischbier aus Kölsch und Alt hat etwas herrlich Völkerverbindendes - jedenfalls aus Kölner und Düsseldorfer Sicht. Aber schmeckt es auch?
Das Mischbier aus Kölsch und Alt hat etwas herrlich Völkerverbindendes - jedenfalls aus Kölner und Düsseldorfer Sicht. Aber schmeckt es auch?
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/geschmackssache-koelt-1.4266679
Geschmackssache
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In dem sehr neunzigerjahrehaften Film "Zehn Dinge, die ich an Dir hasse" von 1999 gibt es einen Schlüsseldialog, der alles sagt. Nicht über den Film (eine Highschool, zwei Pärchen, Happy End), sondern über die späten Neunziger. Bianca erläutert ihrer Freundin Chastity, sie habe den Unterschied zwischen Mögen und Lieben begriffen. Sie möge ihre Sketchers, also das Paar Schuhe, das sie gerade gern trage. "Aber ich liebe meinen Prada Rucksack." Nichts leichter, als sich darüber heute an den Kopf zu fassen. Der Film ist aus dem Jahr vor der Epochenschwelle, aber gefühlt gehört die Szene tief ins 20. Jahrhundert. Konsum als Elementarerlebnis, diese zwitschernd vergnügte Inbrunst für Markenartikel: Bitte, wie weit weg ist das denn? Die erstaunliche Antwort lautet: gar nicht so weit. Logos sind mit Macht zurück in der Mode. Und ob sich das die superaufgeklärten und kritischen Konsumenten von heute eingestehen wollen oder nicht: Das verleiht Markenprodukten und den Unternehmen hinter den Symbolen eine Geltung wie lange nicht. Wer sich durch die Schauen für kommenden Frühling und Sommer klickt, dem springen die Schriftzüge und Großbuchstaben quasi ins Gesicht. Was diesen Herbst begann, legt 2019 bei Chanel über Balenciaga bis Gucci noch einmal flächendeckend zu: Logos sind überall. Gedruckt auf jedes erdenkliche Stück Textil, vom Kaschmirpulli bis zur Strumpfhose und - kleiner Gruß aus der Vergangenheit gefällig? - dem Elastikbund an Männerunterhosen. Die Autorin Dana Thomas vermutet dahinter in erster Linie ein nostalgisches Phänomen. Der Trend habe in dem Moment Fahrt aufgenommen, als Kreative in Musik und Mode die Zeit von den späten Achtzigern aufwärts als Inspirationsquelle nutzten, so die Kulturjournalistin. Nicht nur Duran Duran oder die Schulterpolster von damals fand man plötzlich spannend, sondern auch das offensive Zurschaustellen von Designer-Abzeichen. "Damit wurde die erste heftige Phase der Logomanie wiederentdeckt", sagt Thomas. Ein Rückgriff auf gesellschaftlich raue Jahre. In der Ära des Thatcherismus diente das richtige Markenzeichen als unverhülltes Signal der Überlegenheit an weniger Privilegierte: Meine Tasche ist mehr wert als deine - und ich bin es auch. Mode als Sozialdarwinismus. Detailansicht öffnen Eine Jacke von Valentino, der Name des Labels wurde komprimiert zu VLTN (Foto: Getty) Das Comeback der grellen "Look-at-me"-Ästhetik kommt nach Ansicht von Dana Thomas harmloser daher. "Heute ist die Herangehensweise nicht so aggressiv, sondern softer, beinahe humorvoll." Für den ironischen Beigeschmack haben Labels wie Vetements gesorgt mit ihrem DHL-Aufdruck. Die grafisch einfallslosen Buchstaben des Logistikkonzerns in Tatü-Tata-Rot und -Gelb auf Designerteilen, das hat die Grenze zwischen edel und trash verwischt. Seither wird der neuen Logomania oft der Begriff "guilt-free" zugeordnet: ein argloses Zupflastern von Produkten mit Firmensymbolen. Damit ist gemeint, dass Konsumenten ihren Markenfetischismus ausleben können, ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, als wandelnde Reklameträger durch die Gegend zu laufen. Wieso eigentlich Werbung? Ist doch bloß eine modische Spielerei! Für die Marketingabteilungen der Designhäuser ist das natürlich eine fabelhafte Entwicklung. Es gibt subtilere Formen der Verkaufsstrategie als Blockbuchstaben, aber diese Welle reiten sie alle mit. Das "Prada"-Etikett prangt nächstes Frühjahr sogar auf dem schmalen Gummibündchen von Nylonkniestrümpfen. Chanel ist die Breite einer Brusttasche nicht genug, der Firmenname wird, zweigeteilt, links und rechts über dem Busen der Trägerin platziert. Die schöne Kaia Gerber war auf dem Laufsteg zusätzlich zur Bluse mit Buchstabenschmuck behängt. Und für Fendi hat Karl Lagerfeld schon beim Motto unverblümt die Direttissima gewählt: "Fendi Mania". Das Doppel-F ist auf alle Entwürfe verteilt. Embleme, wohin man schaut. Wie ein ansteckendes Fieber scheinen sie sämtliche Kollektionen des Modeuniversums zwischen New York und Shanghai befallen zu haben. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Dass Instagram und andere Verbreitungskanäle ihren Teil zum Hype um die Logos beitragen, liegt auf der Hand. Wenn Erfolg davon abhängt, wie geschickt man das Netz mit leicht verständlichen (Bild-)Nachrichten füttert, braucht ein Modekonzern nichts dringender als ein markantes Symbol. Mit anderen Worten: etwas Simples. Ein Ritter im Harnisch mit Lanze? Viel zu kleinteilig, weshalb sich Burberry unter dem neuen Designer Riccardo Tisci entschloss, seinen reitenden Edelmann als Markenzeichen auszurangieren. Stattdessen: Name der Marke in schwarzen Lettern. Plus der Zusatz: "London. England", vielleicht als Vorsichtsmaßnahme, falls die Hauptstadt nach dem Brexit im Rest der Welt geografisch nicht mehr korrekt zugeordnet werden kann. Auf die Enthüllung des ebenfalls neuen Monogramms (ein B!) folgte ein mittlerer Social-Media-Orkan. Detailansicht öffnen Bitte recht deutlich: Ohne Markenlogos geht in der Mode 2019 gar nichts. Hier zwei Modelle aus der Fendi-Mania-Kollektion. (Foto: FENDI) Auch Balmain hat kürzlich seinen charakteristischen Schriftzug modifiziert - nach achtzig Jahren - und zum Kürzel PB (Pierre Balmain) kondensiert. "Une petite révolution", befand das französische Onlinemagazin Puretrend. Und die Liste der mehr oder minder umstürzlerischen Vereinfachungen ließe sich fortsetzen. Es ist, als wende sich die Mode an eine Kundschaft mit Sehschwäche. Calvin Klein hat seine Buchstaben verdickt. Valentino heißt jetzt VLTN. So machen sich ehrwürdige Häuser fit für Snapchat und andere Kleinformate. Es soll in der Branche Leute geben, denen das ein bisschen, nun ja, kurzsichtig vorkommt. Andererseits kann der Luxussektor, das hat sich inzwischen nun wirklich herumgesprochen, nicht allein von betuchten Menschen ab vierzig leben. Und gerade bei der jungen Klientel steht das Explizite hoch im Kurs - ironisch gebrochen, versteht sich. Das Schlagwort von der Generation Streetwise zielt auf die unehrfürchtige Vermengung von Couture und Streetstyle. Und letzterer war schon immer geprägt von der exzessiven Verwendung bürgerlicher Statussymbole: Goldschmuck, Tenniskluft - und eben Markenembleme. Von Harlem-Rappern bis zur aktuellen Hip-Hop-Szene gehört die Großkotzigkeit riesiger Logos zum Inventar der Untergrund-Kultur. Daher schwimmen Sportswear-Firmen wie Fila oder Palace gerade weit oben. Und im Edelsegment haben bei Millennials und Generation Z diejenigen die Nase vorn, die mit cleveren Kooperationen ihre Nähe zur Straße signalisieren. Fendi zum Beispiel hat sich mit Supreme zusammengetan. Gucci umwarb Dapper Dan, eine schwarze Underground-Kultfigur, und beauftragte ihn mit einer kleinen Kollektion. Ach ja, und Designer Alessandro Michele hat natürlich auch zur rechten Zeit das gute alte Doppel-G-Logo wieder ausgegraben. Weil sich die italienische Marke außerdem als Vorkämpfer für Genderdiversität und Anti-Pelz-Bewegung zu inszenieren verstand, bedeutet ein Like für GG auch: Ich bin für eine bessere Welt. Das ist in Zeiten gut informierter Konsumenten natürlich ein millionenschweres Plus. Dass am Ende die Logomanie auch einfach etwas mit Überdruss zu tun hat, klingt zwar banal. Ist aber ziemlich naheliegend. Zuletzt war in der Mode immer alles sehr reduziert und schlicht. Nachhaltige Produktion, kein Blingbling, skandinavischer Purismus. Offenbar schlägt da gerade eine Stimmung um: Jetzt ist mal gut mit der klösterlichen Strenge, bitte endlich wieder richtig dick auftragen! Die amerikanische Autorin Connie Wang hat für diese Rebellion gegen das Etablierte, das So-macht-man-das ein schönes Bild gefunden. Modemenschen, schreibt sie, "wollen immer ihre Eltern erschrecken". ### Zusammenfassung: Die Mode hat die Großbuchstaben wiederentdeckt. Was manche mit Schrecken an die Neunzigerjahre erinnert, finden andere total ironisch.
Die Mode hat die Großbuchstaben wiederentdeckt. Was manche mit Schrecken an die Neunzigerjahre erinnert, finden andere total ironisch.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/trends-marke-logo-1.4266661
Süddeutsche.de
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Concealer ist die Rettung nach kurzen Nächten wie am Neujahrsmorgen. Er verzaubert das Spiegelbild und lässt Menschen strahlender und zumindest scheinbar wacher in den Tag starten. Allerdings nur, wenn man ihn richtig aufträgt. Wählt man den falschen Farbton, dann kann das Ergebnis eher an einen Pantomime-Spieler erinnern als an einen aufgeweckten Menschen mit frischem Teint. Der Concealer sollte eine halbe Nuance heller sein als der natürliche Hautton. Nur so können Flecken aufgehellt werden. Bei dunkleren Hauttypen sollte der Concealer Ton in Ton mit der Foundation sein. Hat man die perfekte Farbe gefunden, startet man am Augeninnenwinkel, trägt hier die Textur auf und klopft sie abwärts bis zum Nasenflügel hin mit den Fingerkuppen sanft ein. Das Einklopfen ist wichtig, denn erst die Wärme der Fingerspitzen lässt das Produkt ideal mit der Haut verschmelzen. Das sorgt für ein natürliches Ergebnis. Ebenfalls mit den Fingern oder auch alternativ mit einem Schwämmchen-Blender müssen nun die Übergänge abgesoftet werden. Danach trägt man den Concealer ab dem äußeren Drittel des Auges nach außen hin bis zur Schläfe und zu den Wangenknochen auf. Wieder erst tupfen, dann klopfen und verblenden. Flüssige Foundation wird vor dem Concealer aufgetragen. Nur bei Puder-Make-up verwendet man den Concealer zuerst. Übrigens tragen heute längst nicht mehr nur Frauen Concealer. Auch immer mehr Männer wollen von dem optischen Wachmacher profitieren. Der Münchner Visagist Luis Huber kennt sich bestens mit Concealern aus. Zusammen mit seinen beiden Mitarbeiterinnen hat er in seinem Make-up-Studio zehn verschiedene Produkte getestet. ### Zusammenfassung: Wie ein Zauberstab lässt Concealer Rötungen und Augenringe verschwinden. Welcher dabei den besten Job macht, hat ein Visagist getestet.
Wie ein Zauberstab lässt Concealer Rötungen und Augenringe verschwinden. Welcher dabei den besten Job macht, hat ein Visagist getestet.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/test-weg-ist-der-fleck-1.4266672
Weg ist der Fleck
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer ist die Schönste im ganzen Land? Das hat die Vogue mal wieder verraten, obgleich 2018 auch als Jahr im Gedächtnis bleiben wird, in dem alle Frauen bei der Golden-Globes-Verleihung Schwarz trugen - als Zeichen der Frauensolidarität. Egal, gewählt wurde die bestgekleidete Frau trotzdem. Neben Schauspielerin Tracee Ellis Ross und Sängerin Rihanna hat auch Meghan Markle abgeräumt - nach keinem anderen Menschen wurde auf Google so oft gesucht wie nach der Frau von Prinz Harry. Ebenfalls prämiert: Plus-Size Model Paloma Elsesser, die in einem Interview gerade ihren Wunsch an die Mode für das neue Jahr kundgetan hat: Mehr Mut, auch mal unbequem zu sein. Wenn man selbst nicht in die Berge fahren kann, müssen die Berge eben nach Hause kommen. Okay, vielleicht nicht gleich ein ganzes Gebirge, das ist schwer unterzubringen. Ein bisschen Alpenflair würde für den Anfang schon reichen. Zur Wintersaison hat die Südtiroler Naturkosmetikmarke Team Dr. Joseph gerade ihren ersten Raumduft entwickelt. "Inspire Room Fragrance" klingt nicht alpenländisch, riecht aber so: Rosengeranie, holziges Patschuli, erdige Zirbelkiefer - mit etwas Fantasie hat man den Ortler vor Augen. Die Verschlüsse des Flakons sind aus Eschenholz. Dafür ist selbst in der kleinsten Hütte Platz (38 Euro. teamdrjoseph.com). ### Zusammenfassung: Die Frau von Prinz Harry war 2018 die meistgesuchte Frau auf Google. Ebenfalls heiß begehrt: Rihanna und ein Plus-Size-Model.
Die Frau von Prinz Harry war 2018 die meistgesuchte Frau auf Google. Ebenfalls heiß begehrt: Rihanna und ein Plus-Size-Model.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/kurz-gesichtet-herzogin-der-herzen-1.4266663
Kurz gesichtet - Herzogin der Herzen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Top-Flop: Celine Detailansicht öffnen Die erste Celine-Show von Hedi Slimane. (Foto: ANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP) Wie nennt man das noch mal, wenn etwas so eintritt wie erwartet, sich aber trotzdem alle aufregen, dass es nicht anders gekommen ist? Schizophrenie? Wunschdenken? Wahlen in Russland? Auf die Mode bezogen, könnte man vom "Slimane-Syndrom" sprechen. Dieser Designer tritt regelmäßig mit einer bestimmten Vision an (skinny, rockig, sexy), ungeachtet des Labels, das ihn gerade beschäftigt. So krempelte er erst Dior Homme um, dann Saint Laurent, dieses Jahr Celine, das jetzt erwartungsgemäß so aussieht wie vorher Saint Laurent. Die Kritiker ätzen wie gehabt, Fans trauern und treiben die Preise für "altes Céline" mit Frustkäufen in die Höhe. Und nun? Back to Business. Denn so sehr das "neue Celine" modisch und emanzipatorisch ein Fehlgriff sein mag - die ersten Fähnchen schwenken um. Die Schauspielerin Dakota Johnson trug eines der neuen Kleider, woraufhin viele zerknirscht zugaben, dass sie in dem Paillettenfummel ziemlich sexy aussah. Eine Moderedakteurin des New York Magazine schrieb eine Art Kammerspiel über die erotische Anziehungskraft der neuen Triomphe-Bag. 2019 wird es wahrscheinlich häufiger heißen, dass die Sachen soooo schlecht nicht aussehen. Zur Erinnerung: Saint Laurent wuchs unter Slimane um mehr als 100 Prozent. Geschichte wiederholt sich, Mode sowieso. Flop: Marc Jacobs Detailansicht öffnen Der Designer Marc Jacobs. (Foto: Angela Weiss/AFP) "Hallo, Gott" hieß vor acht Jahren ein Porträt in dieser Zeitung über den Designer Marc Jacobs. Wenn sein Name heute fällt, sagen Leute aus der Modebranche eher "Ach Gott". Jacobs war mal der ewige Überflieger, dann gingen er und Louis Vuitton 2014 getrennte Wege, angeblich auch, damit er sich auf sein eigenes Label samt angekündigtem Börsengang konzentrieren könne. Davon redet keiner mehr, von Jacobs selbst leider auch nicht mehr viel. Beziehungsweise doch, im Juni titelte die New York Times: "How Marc Jacobs fell out of fashion." Ein Modedesigner, der nicht mehr in Mode ist - geht es schlimmer? Tatsächlich blieben die Verkäufe unter den Erwartungen, mehr als ein Dutzend Geschäfte mussten schließen. Im November brachte der 55-Jährige eine Neuauflage seiner Grunge-Kollektion aus den Neunzigern auf den Markt. Und nachdem 2015 die erfolgreiche Zweitlinie Marc by Marc Jacobs eingestampft wurde, ist für 2019 das günstigere Label The Marc Jacobs angekündigt. Zwei Remakes: Mal sehen, ob das zur Wiederauferstehung von Gott reicht. Top: Givenchy Detailansicht öffnen Die werdende Herzogin von Sussex in einem Kleid von Givenchy Couture. (Foto: Getty) Am Morgen des 19. Mai 2018 erschien das Schicksal der britischen Designerin Clare Waight Keller noch seltsam ungewiss. Zwei Givenchy-Kollektionen hatte sie als Nachfolgerin von Riccardo Tisci bereits in Paris vorgeführt, doch das Urteil war nicht abschließend gesprochen. Die Kleider waren für gut, modern, elegant befunden worden, einen Hype aber hatten sie kaum ausgelöst. Bis das Haus, am 19. Mai um 13.21 Uhr, eine Mail über den ganz großen Verteiler jagte. Betreff: "Ms. Meghan Markle in Givenchy Haute Couture by Clare Waight Keller - THE ROYAL WEDDING." Und das war's dann für Mrs. Keller. Riesenberichterstattung, Ovationen, Auszeichnung als britische Designerin des Jahres. Die Laudatio hielt, abermals in Givenchy, die mittlerweile schwangere Herzogin von Sussex. Bingo. Und alle so: Haben wir nicht immer gesagt, dass das neue Givenchy göttlich ist? Flop: Vitamin F Detailansicht öffnen Die Model-Schwester Bella (links) und Gigi Hadid. (Foto: Getty) Exakt, das Model-Vitamin F alias Familie taucht hier als Flop auf, obwohl es wahrscheinlich niemals wirksamer war als in diesem Jahr. Aber eben auch nie so nervtötend. Nehmen wir eine durchschnittliche Fashion Show, gebucht werden um die 40 Models - alle irgendwie gleich groß, gleich dünn, gleich schön. 38 von ihnen kennt man nicht, das sind die, die den eigentlichen Job erledigen, nämlich Kleider über den Laufsteg bugsieren. Dann gibt es aber noch die eine, die die Show eröffnet, und die andere, die sie schließt. Sie sind beide so berühmt, dass sie ihre Garderobe in den Schatten stellen und sich in erster Linie selbst performen. Eigentlich müssten sie gar nicht mehr laufen, sondern einfach nur da sein. Im Jahr 2018 waren das fast immer dieselben zwei Handvoll Mädchen, und die meisten hatten das Vitamin F quasi in Überdosis. Da war Kaia Gerber, die Tochter von Cindy Crawford. Da war Bella Hadid, die Schwester von Gigi Hadid beziehungsweise auch anders herum. Und da war Kendall Jenner, die Schwester von Kylie Jenner und Halbschwester von Kim Kardashian und Halbschwägerin von Kanye West. Bei den Männern läuft Dylan Brosnan, Pierce junior. Das Modelbusiness ist also dynastisch geworden und damit so langweilig und vorhersehbar wie die britische Thronfolge. Nächstes Jahr wird Lila Grace Moss, die Tochter von Kate, ihren Durchbruch erleben. So viel ist sicher. Top: Neues China Detailansicht öffnen Zukunftsmarkt: Chinesen beim Einkaufen. (Foto: How Hwee Young/dpa) Wir möchten an dieser Stelle eindringlich dafür plädieren, dass auch im Fashionzirkus - so wie in Hollywood mit der goldenen Himbeere - ein Preis für die schlechteste Performance des Jahres vergeben wird. Die Igitt-Bag, der goldene Stinkstiefel, etwas in der Art. Dieses Jahr unangefochtener Favorit auf die Trophäe: Dolce & Gabbana. Nachdem den Italienern vorgeworfen wurde, sich mit diskriminierender Werbung und Posts über China lustig zu machen, lieferten sie ein so klägliches Entschuldigungsvideo ab, dass man ihnen zur Strafe lebenslang die Melodie von "Sorry seems to be the hardest word" von Blue featuring Elton John ins Ohr einpflanzen möchte. Mit dem Sänger zankte sich das Designer-Duo ja bekanntlich auch schon mal auf Instagram. Ein Gutes wird die Posse haben: Obwohl das Wachstum der Modebranche seit Jahren fast nur von Asien angeschoben wird, haben wenige Marken die chinesischen Kunden wirklich ernst genommen. Sie galten als willige "Allesfresser": große Logos, etwas Bling, ein chinesisches Alibi-Model als landestypische Garnierung - fertig war die Asia-Box. Der ewige Hochmut dürfte nach dem massiven Boykott von Dolce & Gabbana vorbei sein. Die chinesischen Konsumenten haben ein neues Selbstbewusstsein - zu Recht: 2019 soll die Volksrepublik die USA als größten Modemarkt der Welt ablösen. Was heißt "Sorry" noch mal schnell auf Mandarin? Top: Black Power Detailansicht öffnen Zwei, die sich bestens verstehen: der Designer Virgil Abloh (links) und Edward Enninful, Chefredakteur der britischen "Vogue". (Foto: Getty Images Entertainment/Getty) Die Mode ist eine kurzlebige Kunst, aber manche Dinge dauern auch hier eine halbe Ewigkeit. Die Dominanz weißer Protagonisten und ihrer Sicht auf die Welt in allen Bereichen - vor und hinter der Kamera, auf den Laufstegen, in den Kreativabteilungen - wurde über Jahrzehnte als Normalität akzeptiert. Wer daraus eine grundsätzliche Frage machte, war als Spaßbremse im falschen Business. Ob sich daran nun grundlegend etwas ändert, wird sich weisen. Aber Tatsache ist: 2018 war das Jahr von "Black Power" in der Mode. Allen voran legte Edward Enninful, ghanaisch-englischer Chef der britischen Vogue , in seinen ersten zwölf Monaten einen fulminanten Auftakt hin. Der 46-Jährige macht ernst mit einem neuen Blick auf die Mode. Weniger von der alten Formel "Weiß-dünn-westlich", mehr Offenheit: Im Mai hob er neun Mädchen auf den Titel, darunter Halima Aden mit Hijab und die üppig runde Paloma Elsesser. Die September-Nummer zierte dann Rihanna, die amerikanische Vogue punktete in ihrer Herbstausgabe dafür mit Beyoncé. In der Designer-Riege machte derweil Virgil Abloh als erster schwarzer Kreativchef bei Louis Vuitton Schlagzeilen. Und das Model der Stunde, allgegenwärtig und nicht auf den Mund gefallen? Adwoa Aboah, deren Familie aus dem britischen Adel und aus Ghana stammt. Die Devise für 2019: Weiter so! Flop: Übergriffige Kamerakünstler Detailansicht öffnen Rausgeflogen bei "Vogue": Starfotograf Mario Testino. (Foto: Jeff Spicer) Mario Testino arbeitet jetzt ja wieder. Wie die South China Morning Post am 17. Dezember meldete, sollen ihn ein paar südostasiatische Millennials für "private Foto-Sessions" angeheuert haben. Millennials, haha, Jungmilliardäre träfe es sicher besser. Obwohl ein echter Testino in diesem Jahr bestimmt günstiger zu haben war als 2017. Da war er noch Star-Fotograf bei Vogue und nahm auf der Fashion Week zwischen Grace Coddington und Anna Wintour Platz. Das ist für ihn erst mal vorbei, genauso wie für Bruce Weber und Patrick Demarchlier, ebenfalls Bildkünstler in Diensten der Vogue. Man fragt sich, wer außer Peter Lindbergh und Steven Meisel überhaupt noch übrig ist, der diesen superglossigen und dabei irgendwie pseudointimen Vogue-Look herstellen kann. Jedenfalls haben Scharen von Models allen drei Herren sexuelle Übergriffe vorgeworfen, worauf die internationale Hochglanzszene sie fallen ließ wie heiße Kartoffeln. Es war schließlich das "Me Too"-Jahr. Testino, Weber und Demarchelier bestreiten seither die Vorwürfe. Aber das tut Harvey Weinstein ja auch. Top: Dior Men Detailansicht öffnen Schluss mit Streetstyle: Kim Jones führte bei Dior Homme eine neue Eleganz ein. (Foto: Gamma-Rapho via Getty Images) Wegbereiter, ein gewichtiges Wort, aber Großspurigkeit war in der Modebranche noch nie ein Fehler. Folglich hat der British Fashion Council seinen in diesem Jahr neu ausgelobten Preis "Trailblazer Award" getauft. Das klingt nach einer Ehrung für ein altes Schlachtross, nach lebenslanger Pionierarbeit. Aber Kim Jones ist erst 39. Der Designer, ein sommersprossiger, pummeliger Londoner, darf sich nun also offiziell als Vorreiter der Männermode fühlen. Und zwar vollkommen zu Recht. Mit seiner ersten Show für Dior hat Jones eine der besten Männer-Kollektionen des Jahres abgeliefert. Er galt bisher als Fachmann für luxuriöse Streetwear, brauchte aber bei Dior nur wenige Monate Vorbereitungszeit, um mit seinem Debüt eine neue Marke zu setzen: ein sehr lässig cooles Dandytum in Porzellantönen, mit gemusterten Hemden, Taschen aus Wiener Geflecht und perfekt geschnittenen Hosen zu Bomberjacken mit Spitzenborte. Eine Spur Oscar-Wilde-Dekor im 21. Jahrhundert - lobenswert! Weil es in der Männermode ja auch mal gut ist mit straßenköterhaften Gangsta-Looks. Und, nicht zu vergessen, Jones meint es ernst mit Genderneutralität: Dior Men für Frühjahr 2019 ist aus Frauensicht eine Kollektion zum Wegschnappen. Zumindest die Jacke aus Spitze. ### Zusammenfassung: Was bewegte die Mode im Jahr 2018? Kehrtwende bei Celine, Neubeginn bei Dior Homme, übergriffige Fotografen - und natürlich diese Hochzeit! Die Tops und Flops im Überblick.
Was bewegte die Mode im Jahr 2018? Kehrtwende bei Celine, Neubeginn bei Dior Homme, übergriffige Fotografen - und natürlich diese Hochzeit! Die Tops und Flops im Überblick.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/fashion-2018-ganz-schoen-was-los-1.4266659
Fashion 2018 - Ganz schön was los
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bei den Frauen: Lady Gaga Instagram und Online-Shopping macht inzwischen jeder - klar, dass es bei der Wahl der Stilkönigin also nicht mehr um den Look allein gehen kann, oder? Einen Sinn für Ästhetik vortäuschen können mittlerweile selbst Bewohnerinnen der kulturellen Wüste, und so ist sogar avantgardistische Coolness à la Tilda Swinton seit Instagram nur noch eine leere Hülle (es sei denn natürlich, es steckt Tilda drin). Deswegen: Herzlichen Glückwunsch, Lady Gaga, unsere Ikone 2018! Der Hammerfilm "A Star is born", in dem sie größtenteils ungeschminkt neben Bradley Cooper sang, war dabei nur ihr zweitgrößter Stil-Triumph. Viel mehr beeindruckte sie uns vor einigen Monaten auf einer Award-Bühne, in einem voluminösen Herrenanzug. Der "Me Too"-Chor aus Hollywood ist in diesem Jahr ja um einiges leiser geworden. Es scheint, als prügelten die Damen sich hinter den Kulissen lieber wieder um die knappsten Kleider, die härtesten Fitnesstrainer und die unsichtbarsten Dermatologen. Oder, um hier mal aus der Dankesrede von Gaga zu zitieren: Kann ja wohl nicht sein, dass weibliche Stars wie Mitglieder eines gigantischen Beauty-Contests zur Belustigung des Publikums gegeneinander antreten. Was ja irgendwie auch für alle anderen weiblichen Erdenbürger zählt. Also habe sie sich für den Anzug entschieden, in dem traurigen Wissen, dass alles, was zähle, ihr Look sei. Und so machte sie uns vor, was guter Geschmack heute bedeutet: genau das auszunutzen. Mit jedem Zentimeter Stoff Haltung zu zeigen. Aber nicht alle Eitelkeit abzulegen, das wäre dann doch übertrieben. Schließlich war der Anzug ein gut durchdachtes Stück von Marc Jacobs. Julia Werner Bei den Männern: Robert Habeck Das bundesweite Auftauchen von Robert Habeck als Grünen-Vorsitzender im Januar fühlt sich ein bisschen so an, als ob unterm Schuljahr ein neuer Lehrer die Klasse übernimmt. Man konnte sich gar nicht rechtzeitig mit Spuckekugeln munitionieren, da hatte er mit seinem Charme und den aufgekrempelten Ärmeln schon alle überrumpelt. Der Schriftsteller und Philosoph Habeck gibt sich eigentlich auch seither wie ein netter Lehrer. Einer, bei dem man zwar nicht besonders viel fürs Abi lernt, aber eben fürs Leben. Zur lockeren Ausstrahlung trägt vermutlich sein nicht vorhandenes Jurastudium bei. Er wirkt neben altgedienten Politikern irgendwie immer gesünder, herzlicher und weniger frustriert. Und, nebenbei bemerkt, Habeck scheint seinen Körperschwerpunkt genau zu kennen, denn wenn er steht und winkt, ist er immer extrem gut ausgewuchtet. Er strahlt jedenfalls eine stabile Kuhwärme aus, die ihn über die Parteigrenzen vermittelbar macht. Das dürfte für seine weitere Karriere die entscheidende Eigenschaft sein, denn ein mehrheitsfähiger Grüner ist nicht jeden Tag im Schaufenster. Und Habeck weiß, welche Outfits seine guten Gene unterstreichen. Nie ist er mit Krawatte zu sehen, dafür in allen Variationen des smart casual: T-Shirt-Sakko, offener Kragen, halbteure Pullover. Damit grenzt er sich von Turnschuh-Joschka oder Alm-Anton ab, und zielt in die Normalo-Mitte. Seine Sachen passen ihm, seine Farben sind männlich-dezent, seine Körpersprache ist angenehm zurückhaltend. In einem Jahr voller starker Frauen und dilettierender Politik-Männer reicht das schon zum ersten Platz. Max Scharnigg ### Zusammenfassung: Ta-daaa: die Stil-Redaktion hat ihre modischen Gewinner des Jahres gekürt. Eine amerikanische Sängerin und ein deutscher Politiker dürfen sich diesmal freuen.
Ta-daaa: die Stil-Redaktion hat ihre modischen Gewinner des Jahres gekürt. Eine amerikanische Sängerin und ein deutscher Politiker dürfen sich diesmal freuen.
stil
https://www.sueddeutsche.de/stil/ladies-gentlemen-stilikonen-2018-1.4266665
Ladies & Gentlemen
00/12/2018