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https://de.wikipedia.org/wiki/Eiger-Nordwand
Eiger-Nordwand
Im August 1963 verstarben die beiden Spanier Alberto Rabadá und Ernesto Navarro im Bereich der Spinne, nachdem sie vier Tage zuvor in die Wand eingestiegen und von einem Wettersturz überrascht worden waren. Bei der Bergung der Spanier seilten sich die Schweizer Paul Etter, Ueli Gantenbein und Sepp Henkel im Dezember innerhalb von drei Tagen als erste durch die ganze Nordwand ab.
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Eiger-Nordwand
Im Januar 1964 scheiterten Werner Bittner, Rainer Kauschke, Peter Siegert und Gerd Uhner beim viertägigen Versuch einer direkten Route (Direttissima) durch die Nordwand. Vom 1. bis zum 4. September 1964 durchstieg mit Daisy Voog erstmals eine Frau die Eiger-Nordwand. Sie wurde dabei vom beim Direttissima-Versuch beteiligten Werner Bittner geführt. Insgesamt war es die bereits 51. Begehung.
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Eiger-Nordwand
Im August 1965 schaffte Mitsumasa Takada unter dramatischen Umständen die japanische Erstbegehung der Heckmair-Route, welche seit Anfang der 1960er Jahre heiss umkämpft war. Nachdem er zusammen mit Tsuneaki Watabe am zweiten Tag auf Höhe des dritten Eisfeldes in ein Unwetter geraten war, mussten sie sich ab dem nächsten Tag durch die vereiste und verschneite Wand kämpfen. In den Ausstiegsrissen waren sie zu einer dritten Übernachtung gezwungen und hatten am vierten Tag bereits die grössten Schwierigkeiten hinter sich, als Watabe unter dem Gipfeleisfeld zu Sturz kam und verletzt im Seil hängen blieb. Takada schaffte die letzten rund 300 Meter ungesichert zum Gipfel und konnte noch in derselben Nacht über die Westflanke absteigen und Hilfe alarmieren. Watabe war jedoch in der Zwischenzeit tödlich abgestürzt; sein Körper wurde im Bereich des Wandvorbaus geborgen.
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Eiger-Nordwand
Von Februar bis März 1966 eröffnete eine gemeinsame Seilschaft aus England, den USA und Deutschland eine Direttissima-Route durch die Nordwand und benannte diese nach John Harlin, welcher unterhalb der Spinne einem Seilriss zum Opfer gefallen war und so zum Zusammenschluss der drei getrennt agierenden Seilschaften geführt hatte. Zu den Kletterern zählten Dougal Haston, Siegfried Hupfauer, Jörg Lehne, Chris Bonington, Don Whillans, Günther Strobel und Karl Golikow.
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Eiger-Nordwand
Beim ersten Alleingangsversuch dieser Route verschwand der Franzose Roland Trivellini im März 1967 spurlos. Vier Monate später stürzten Fritz Eske, Günter Kalkbrenner, Kurt Richter und Günter Warmuth unterhalb des Hinterstoißer-Quergangs bei schlechten Sichtverhältnissen in den Tod. Die vier hatten sich teilweise seilfrei in der Wand bewegt. Bis 1. September 1967 durchstieg die Französin Christine de Colombel als erst zweite Frau die Wand; begleitet wurde sie von ihrem Landsmann Jack Sangnier.
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Eiger-Nordwand
Ein japanisches Team eröffnete von Juli bis August 1969 mit riesigem Materialaufwand eine zweite Direttissima-Route, welche über die teilweise überhängende Rote Fluh verläuft.
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Eiger-Nordwand
Die im August eröffnete „Japaner-Direttissima“ oder auch „Sommer-Direttissima“ wurde bereits im Januar 1970 von den Schweizern Otto von Allmen, Max Dörfliger, Peter Jungen, Hans Müller und Hanspeter Trachsel wiederholt. Ebenfalls im Januar ereignete sich auch die erste Winterrettung aus der Eiger-Nordwand, als mittels Stahlseilgerät der am Bein verletzte Japaner Kenji Kimura aus den Ausstiegsrissen hochgezogen wurde.
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Eiger-Nordwand
Im September 1971 gelang die erste Rettung von Kletterern aus der Nordwand mittels Hubschrauber, als der Pilot Günther Amann die beiden Bergsteiger Peter Siegert und Martin Biock vom Rande des zweiten Eisfeldes ausflog. Die Bergsteiger aus Deutschland waren in einen Wettersturz geraten und hatten ihren Essenskocher verloren, waren drei Tage in der Wand und hatten die Rettung durch ihren Abstieg vom Todesbiwak noch unwissentlich erschwert.
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Eiger-Nordwand
Im August 1973 durchstiegen die Polinnen Wanda Rutkiewicz, Danuta Geller-Wach und Stefania Egierszdorff als erste Frauen-Seilschaft die Eiger Nordwand.
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Eiger-Nordwand
Im August 1974 stellten Reinhold Messner und Peter Habeler aus Südtirol mit zehn Stunden einen Geschwindigkeitsrekord für Seilschaften in der Heckmair-Route auf und überholten dabei in der Wand drei weitere Seilschaften.
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Eiger-Nordwand
Im August 1976 eröffneten die Tschechen Jiří Smíd, Sylva Kysilková, Petr Plachecky und Josef Rybička eine neue Route durch die Nordwand, welche sich westlich der Japaner-Direttissima befindet. Der „Tschechenpfeiler“ zieht im unteren Teil durch die rechte Seite der Roten Fluh und endet als erste Route nicht auf dem Gipfel, sondern bereits auf etwa 3700 m auf dem Westgrat. Die „Tschechenroute II“ entstand von Januar bis Februar 1978 im östlichen Wandteil und geht ebenfalls nicht bis zum Gipfel.
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Eiger-Nordwand
Vom 3. bis zum 9. März 1978 schaffte der Japaner Tsuneo Hasegawa die erste Winter-Alleinbegehung der Heckmair-Route und kam damit nur knapp dem Franzosen Ivano Ghirardini zuvor, der in dieser Saison erstmals alle drei grossen Nordwände der Alpen im Winter durchstieg.
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Eiger-Nordwand
Im April 1978 scheiterte der Versuch einer Gruppe aus Tschechien, eine neue Direttissima-Route, zwischen den bereits bestehenden, zu eröffnen. Nachdem am 24. April Dieter Smeikal mit schweren Erfrierungen vom zweiten Eisfeld ausgeflogen worden war, stürzten fünf Tage später die Bergsteiger Jiří Pechouš und Jiří Šlégl von oberhalb der Spinne in den Tod. Im August 1979 vollendeten Michel Piola und Gérard Hopfgartner mit dem „Genferpfeiler“ die erste moderne Freikletterroute.
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Im Februar 1980 gelang der Vorarlbergerin Claudia Heissenberger als erster Frau die Winterbegehung. Begleitet wurde sie von Wolfgang Loacker, Beat Kammerlander, Dietmar Galehr und dem erst 17-jährigen Wilfried Amann, dem bis dahin jüngsten Nordwanddurchsteiger.
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1981 durchstieg der Brite Eric Jones im Alleingang die Heckmair-Route und wurde dabei von Leo Dickinson gefilmt, der von einem Hubschrauber im Bereich des Todesbiwaks abgesetzt worden war. Jones hatte die Nordwand bereits 1970 mit Seilpartnern durchstiegen. Aus dem Filmmaterial entstand die Dokumentation „Eiger Solo“, welche erstmals nahe Einblicke von der Wand und dem Klettern darin ermöglichte.
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Eiger-Nordwand
Im August 1981 stellte der Schweizer Ueli Bühler einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf, als er die Heckmair-Route in acht Stunden durchkletterte. Zwei Tage später knackten Marcel Rüedi, Hans Howald und Christel Howald die schwierige, rund 1300 m hohe Nordverschneidung im östlichen Wandteil. Nur einen Tag nach diesem Erfolg durchstieg die Dreierseilschaft auch noch die klassische Heckmair-Route.
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Eiger-Nordwand
Im Sommer 1982 entstanden zwei neue Freikletterrouten im westlichen Wandteil durch den Alleingeher Franček Knez („Knez-Route“) sowie die Schweizer Kaspar Ochsner und Urs Brunner („Schlupfloch“). Von März bis April 1983 durchkletterte der Slowake Pavel Pochylý eine Ideal-Direttissima vom Wandfuss bis zum Gipfel, wobei er bis zum zweiten Eisfeld der Route von Mehringer/Sedlmayr aus dem Jahr 1935 und im oberen Teil einer von Tschechen im Jahr 1978 erkundeten Route folgte. Thomas Bubendorfer stellte im Juli 1983 einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf, als er in viereinhalb Stunden durch die Heckmair-Route stieg. Ein paar Tage zuvor hatte er die Route mit Peter Rohrmoser erkundet.
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Eiger-Nordwand
Im Juli 1983 entstand zudem eine neue Direttissima-Route durch den westlichen Wandteil, welche auf 1400 Metern über den markantesten Pfeiler oberhalb der Roten Fluh führt. Benannt ist sie nach ihren Begehern, Michel Piola und René Ghilini. Eine weitere schwierige Route durch die Nordwand wurde mit dem „Toni Hiebeler-Gedächtnisweg“ im März 1985 durch die drei Tschechen Jiří Šmíd, Michal Pitelka und Čestmír Lukeš eröffnet. Im Juli 1985 folgte die „Slowenenroute“ im östlichen Wandteil durch Franček Knez, Marjan Frešer und Dani Tič. Im September 1985 konnte Daniel H. Anker als erster im Alleingang die Nordverschneidung vollenden.
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Eiger-Nordwand
In der folgenden Zeit konzentrierten sich Alpinisten in der Eiger-Nordwand auf die Wiederholung bereits bekannter Routen. Kleinere Neurouten durch kurze Wandabschnitte fanden weniger Beachtung oder wurden, aufgrund ihrer Kombination mit bereits vorhandenen Routen, nicht als eigenständige Touren anerkannt. Hervorzuheben ist noch die 15-stündige Durchsteigung der Japaner-Direttissima durch Heinz und Ueli Bühler im Februar 1989.
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Eiger-Nordwand
Das Jahrzehnt begann im Januar mit der 27-stündigen Solodurchsteigung der John-Harlin-Direttissima durch den Slowenen Slavko Svetičič. Von Februar bis März 1991 wurde mit der „Métanoïa“ eine neue grosse Nordwandroute durch den Amerikaner Jeff Lowe im Alleingang und ohne Bohrhaken eröffnet; eine Wiederholung dieser schwierigen Tour gelang erst im Dezember 2016 durch die Dreierseilschaft Thomas Huber, Roger Schäli und Stephan Siegrist.
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Eiger-Nordwand
Am 10. März 1992 schrieb Catherine Destivelle Alpingeschichte, nachdem sie als erste Frau die Heckmair-Route im Alleingang, im Winter und innerhalb eines Tages durchsteigen konnte. Im Sommer 1994 wurde zudem eine niederländische Seilschaft erstmals mit der Longline-Technik per Hubschrauber aus dem oberen Teil des Genferpfeilers gerettet. Im Januar 1996 erfolgte die erste Nachtrettung aus der Wand, als eine schlecht ausgerüstete Schweizer Seilschaft vom Götterquergang ausgeflogen werden musste.
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Eiger-Nordwand
Im Oktober 1997 durchstieg der Italiener Benedetto Salaroli mit 72 Jahren als bis dahin ältester Bergsteiger die Heckmair-Route vom Stollenloch bis zum Gipfel, wobei er von Ueli Bühler und Kobi Reichen geführt wurde.
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Im September 1999 kletterten für das Fernsehen vor und mit laufenden Kameras die Bergführer Evelyne Binsack, Stephan Siegrist, Hansruedi Gertsch und Ralf Dujmovits durch die Heckmair-Route. „Eiger-Nordwand live“ wurde im Internet übertragen.
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Eiger-Nordwand
Im August 2000 vollendeten Daniel H. Anker und Stephan Siegrist die Route „La vida es silbar“, die bis dahin freiklettertechnisch anspruchsvollste Route durch die Eigernordwand. Die Tour ist etwa 900 Meter hoch und führt vom Stollenloch über die Rote Fluh und den Tschechenpfeiler auf den Westgrat. Anker und Siegrist hatten seit 1998 an der Route gearbeitet.
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Eiger-Nordwand
Am 12. September 2000 stürzten der Engländer Matthew Hayes und der Neuseeländer Phillip O’Sullivan vom zweiten Eisfeld in den Tod; das Unglück wurde von einem britischen TV-Sender gefilmt und vom Schriftsteller Joe Simpson beobachtet, der das Erlebnis später in seinem Buch „The Beckoning Silence“ beschrieb.
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Eiger-Nordwand
Stephan Siegrist und Ueli Steck eröffneten im Oktober 2001 mit „The Young Spider“ eine neue Nordwandroute, welche von der Station Eigerwand in direkter Linie über das Todesbiwak und die Spinne zur Gipfelwand führt. Es ist die erste direkte Nordwandroute zum Gipfel seit der Ideal-Direttissima von 1983.
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Eiger-Nordwand
Für den Dokumentarfilm „Eiger-Nordwand – Auf den Spuren der Erstbesteiger“ durchstiegen Stephan Siegrist und Michal Pitelka im August 2002 die Heckmair-Route mit der Ausrüstung der Erstbegeher von 1938, wobei sie von Thomas Ulrich gefilmt wurden. Pitelka kannte die Route bereits von einer Solobegehung 1992, Siegrist hatte diesen klassischen Anstieg bereits dreimal gemeistert.
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Eiger-Nordwand
Siegrist war es auch, der im Juli 2004 zusammen mit Ueli Steck den Geschwindigkeitsrekord für Seilschaften an der Heckmair-Route einstellte; die beiden kletterten in neun Stunden durch die Wand und unterboten damit den Rekord von Messner/Habeler aus dem Jahr 1974 um eine Stunde. Im März 2003 hatte Christoph Hainz an der Heckmair-Route einen neuen Solo-Geschwindigkeitsrekord mit viereinhalb Stunden aufgestellt. Dies markierte den Beginn zahlreicher Geschwindigkeitsrekorde in den kommenden Jahren.
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Eiger-Nordwand
Im Januar 2005 stürzten die Italiener Claudio Chiaudano und Roberto Moreschi aus nicht geklärten Gründen im Bereich des zerschrundenen Pfeilers in den Tod. Laut dem Autor Rainer Rettner handelte es sich dabei bereits um die Todesopfer 62 und 63 an der Eiger-Nordwand.
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Eiger-Nordwand
Fast 40 Jahre nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1966, durchstieg John Harlin III die Eiger-Nordwand im September 2005 mit Robert Jasper und Daniela Jasper. Der dabei gedrehte Film „The Alps“ kam im Frühjahr 2007 in die Kinos.
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Eiger-Nordwand
Im Februar 2006 eröffnete eine russische Seilschaft eine neue Direttissima vom Wandfuss bis zum Gipfel. Die von Jewgenij Dmitrienko, Wladimir Archipow, Pawel Malygin und Dmitri Tsyganow eröffnete „Russen-Direttissima“ verläuft nahe der Pochylý-Route.
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Eiger-Nordwand
Am 21. Februar 2007 stellte Ueli Steck einen neuen Rekord in der Heckmair-Route auf, als er die Tour im Alleingang in nur 3 Stunden und 54 Minuten bewältigte. Am 13. Februar 2008 stellte er seinen eigenen Rekord mit 2 Stunden und 47 Minuten ein. Im Januar wurde auch der Seilschaftsrekord gebrochen, als Simon Anthamatten und Roger Schäli in 6 Stunden und 50 Minuten durch die Nordwand kletterten. Dieser Rekord wurde bereits einen Monat später von Dani Arnold und Stephan Ruoss um 40 Minuten unterboten.
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Eiger-Nordwand
Ende März 2009 durchstiegen Fabian Eberli und Ueli Frey die Heckmair-Route, ehe sie beim Abstieg in einem Wettersturz auf der Westflanke ums Leben kamen. Aufgrund der wetterlichen Bedingungen konnten sie erst eine Woche später geborgen werden. Im August 2009 gelang Robert Jasper und Roger Schäli die erste freie Begehung der Japaner-Direttissima.
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Eiger-Nordwand
Am 31. Juli 2010 stürzten die Brüder Stefan und Robert Dietrich unterhalb des Stollenloches ab und starben.
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Eiger-Nordwand
Im Oktober 2010 bestiegen Ueli Steck und Bruno Schläppi den Eiger auf der Heckmair-Route in 5 Stunden und 3 Minuten, ein neuer Seilschaftsrekord. Im Februar 2011 unterboten Roger Schäli und Simon Gietl diese Zeit um 38 Minuten.
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Eiger-Nordwand
Im April 2011 durchstieg Dani Arnold diese Route als Alleingeher in 2 Stunden und 28 Minuten. Dabei benutzte er allerdings im Hinterstoißer-Quergang und in den Ausstiegsrissen vorhandene Fixseile.
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Eiger-Nordwand
2011 verunglückte der erfahrene Tessiner Giovanni Quirici am Genferpfeiler und 2013 ein Bergsteiger aus Österreich im Bereich der Lauper-Route. Damit wurde die Marke von inzwischen 70 Todesopfern an der Wand überschritten.
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Eiger-Nordwand
Am 11. November 2015 stellten Ueli Steck und Nicolas Hojac einen neuen Speedrekord für eine Seilschaft in der Heckmair-Route auf, als ihnen die Tour in 3 Stunden und 46 Minuten gelang. Am 16. November 2015 schaffte Ueli Steck zudem in 2 Stunden und 22 Minuten einen neuen Rekord für eine Solobegehung der Route.
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Eiger-Nordwand
Am 31. März 2017 durchstieg Peter Habeler im Alter von 74 Jahren die Heckmair-Route mit David Lama und wurde damit der bis dato älteste Nordwand-Durchsteiger. Aus dem Filmmaterial dieser Begehung wurde eine Folge für die Reihe Bergwelten von ServusTV.
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Eiger-Nordwand
Im März 2022 durchstieg die 25-jährige Laura Tiefenthaler die Nordwand über die Heckmair-Route, solo in 15 Stunden.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eiger-Nordwand
Eiger-Nordwand
Anfang September 2023 eignete im Bereich der Route "Ghilini-Piola Direttissima" ein großer Felssturz.
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Eiger-Nordwand
Im Rahmen der Olympischen Spiele von 1936 versprach der Diktator Adolf Hitler den Erstbesteigern der Eiger-Nordwand eine Goldmedaille. Der reichsdeutsche Botschafter in Österreich, Franz von Papen, unterzeichnete am 11. Juli 1936 das sogenannte Juli-Abkommen mit Österreich, das von Hitler als Vorstufe zum Anschluss seines Heimatlandes an das Deutsche Reich gesehen wurde. Die NS-Propaganda nahm mit Freude die Nachricht auf, dass am Fuss des Eigers Seilschaften aus dem Deutschen Reich und Österreich darauf warteten, in die Wand einsteigen zu können. Ein gemeinsamer Aufstieg und Gipfelsieg wären ein willkommenes Symbol auch für einen Zusammenschluss auf politischer Ebene gewesen.
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Eiger-Nordwand
1938 hatte die NS-Ordensburg Sonthofen Bergführer gesucht, worauf Ludwig Vörg, der bereits Erzieher für Sport an der Ordensburg war, Anderl Heckmair eine Stelle vermittelte. Die beiden erhielten für ihr Vorhaben, die Eiger-Nordwand zu besteigen, von den Vorgesetzten freien dienstlichen Spielraum. Ihnen wurde auch Geld zur Finanzierung angeboten, das sie jedoch ablehnten. Nur ein Angebot zur Vervollständigung der Ausrüstung nahmen sie an. Dadurch konnten sie sich die teure, moderne Ausrüstung leisten.
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Eiger-Nordwand
Bereits vor der Eiger-Expedition war Harrer der SS (ab 1. April 1938) und der NSDAP (ab 1. Mai 1938) beigetreten. Er wurde Sportinstruktor der SS im Rang eines SS-Oberscharführers, eine Tätigkeit, die er jedoch nach eigenem Bekunden nie ausübte. Harrer nannte diese Beitritte später einen «dummen Fehler» und «ideologischen Irrtum».
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Eiger-Nordwand
Nach der Erstbegehung wurde der Erfolg von der Nazipropaganda als «Zeugnis des unbeugsamen Siegeswillens unserer Jugend» gefeiert. Karl Prusik wird mit den Worten: «Ein Volk, das solche Söhne hat, kann nicht untergehen!» zitiert. Für den gebürtigen Österreicher Hitler war das Unternehmen ein Beweis für die Überlegenheit der "deutschen Herrenrasse". In Breslau empfing er das Erstbegeher-Quartett, über dessen Fortschritte in der Wand er sich regelmässig hatte berichten lassen. Im Zentralverlag der NSDAP erschien 1938 das Buch Um die Eiger-Nordwand, in dem die vier Erstbesteiger von ihren Erlebnissen berichten.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eiger-Nordwand
Eiger-Nordwand
Den Vorwurf, die Nordwand «für die Nationalsozialisten» versucht und durchstiegen zu haben, stritten die Erstbegeher ab. Sie waren sich aber bewusst, dass ein Erfolg ihr weiteres Leben positiv beeinflussen konnte. Harrer beispielsweise hoffte, dass die zuständigen Stellen auf ihn aufmerksam würden und er die Möglichkeit bekäme, an einer Expedition zum Nanga Parbat teilnehmen zu können. Fritz Kasparek bekam nach der erfolgreichen Durchsteigung von Heinrich Himmler persönlich das Angebot, in die SS einzutreten, das er auch annahm.
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Eiger-Nordwand
Die bekannteste und heute übliche Route durch die Eiger-Nordwand ist der Weg der Erstbegeher, die Heckmair-Route. Sie wird mit der Gesamtschwierigkeit SS bewertet und beim Klettern muss der V. Schwierigkeitsgrad beherrscht werden. Den Bergsteiger erwarten zwei bis drei Tage Kletterei, die Länge der Tour kommt durch die vielen Quergänge zustande; die Wandhöhe von 1800 Metern wird über eine Kletterstrecke von vier Kilometern absolviert.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eiger-Nordwand
Eiger-Nordwand
Insgesamt befinden sich an der Route 17 markante, benannte Stellen. Nach dem Einstieg westlich des Ersten Pfeilers führt die Route relativ direkt in der Wand nach oben, bevor sie auf das Stollenloch zu nach Westen abknickt. Auf der Höhe des Stollenlochs wendet man sich nach Osten. Nach einer erneuten Richtungsänderung wird der Schwierige Riss erreicht, der für die Kletterer Schwierigkeiten von V, A0 bereithält und die erste Schlüsselstelle der Route ist. Aufsteigend folgt die Linie dem Verlauf der Roten Fluh, einer hellen glatten Wandstelle, ohne diese zu betreten. So erreicht der Bergsteiger den Hinterstoißer-Quergang. Die 30 Meter breite Felsplatte ist mit Fixseilen gesichert, so dass ein Klettermanöver wie das des Plattenerstbegehers Hinterstoißer nicht mehr nötig ist. Nach dem Quergang schliesst sich das Schwalbennest an, ein beliebter Biwakplatz nach dem ersten Viertel der Kletterstrecke. Über das erste Eisfeld und den Eisschlauch strebt die Route dem zweiten Eisfeld zu. Nach dessen Bewältigung verläuft die Strecke in östlicher Richtung auf das Bügeleisen zu, ein Felssporn, der das zweite und das dritte Eisfeld voneinander trennt. Etwas weiter oben erreichen die Besteiger das Todesbiwak. Der Name dieses beliebten Biwakplatzes nach halber Kletterstrecke ist darauf zurückzuführen, dass dort die Deutschen Mehringer und Sedelmayr zum letzten Mal lebend gesehen wurden. An das Todesbiwak schliesst sich das dritte Eisfeld an, und der Weg führt in die Rampe. In dieser befindet sich der Wasserfallkamin (Schwierigkeit V, A0), nach dessen Durchkletterung das Rampeneisfeld folgt. Über das Brüchige Band (Brüchiger Riss) gelangt man nach Westen querend zum Götterquergang. An dessen Ende wartet die Spinne, ein Firnfeld in der Gipfelwand. Firncouloirs, die von oben her in die Spinne führen, und solche, die nach unten aus der Spinne herausführen, vermitteln den Eindruck einer riesigen Spinne. Der Route nach oben folgend, erreicht der Kletterer die Ausstiegsrisse und steigt weiter zum Corti-Biwak. Hier hatte Claudio Corti bis zu seiner Rettung ausgeharrt. Der Aufstieg verläuft nach oben zum Gipfeleisfeld, von dem aus die Heckmair-Nordwandroute auf dem Mittellegigrat endet. Diesem aufwärts folgend wird der Gipfel erreicht.
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Eiger-Nordwand
Die im Folgenden genannten Schwierigkeitsgrade sind unter SAC-Berg- und Hochtourenskala (AS und andere) sowie Kletterschwierigkeiten (V, 7c, A2 und andere) zu finden.
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Eiger-Nordwand
Nach der Durchsteigung der Nordwand dauerte es 28 Jahre, bis 1966 eine neue Route in der Wand eröffnet wurde. Das internationale Team (darunter Jörg Lehne und Karl Golikow) benannte diese neue Route (Schwierigkeit AS+) nach ihrem tödlich abgestürzten Kameraden John-Harlin-Direttissima (Mixed: M8-; Fels: Rotpunkt 7a; E5) . Zwei Jahre später wurde im Sommer der Nordpfeiler (Kante zwischen Nordwand und Nordostwand) erstbegangen. Zunächst stieg ein polnisches Team in die Nordwand ein und kletterte zum Nordpfeiler, um etwas östlich von diesem in die Lauper-Route (nach dem Anführer der Erstbegeher-Seilschaft: Hans Lauper) zu gelangen. Die direkte Begehung vom Fuss des Nordpfeilers (SS) gelang einen Tag später Reinhold und Günther Messner, Toni Hiebeler und Fritz Maschke, ebenfalls etwas östlich. 1969 folgte die Japaner-Direttissima (AS+, Rotpunkt 8a), eine bei der Erstbegehung durch den Einsatz von viel Material und Zeit erkämpfte direkte Linie zum Gipfel.
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Eiger-Nordwand
1970 gelang einem schottischen Team mit der Schotten-Route (AS) die Begehung direkt über den Nordpfeiler. Es dauerte weitere sechs Jahre, bis 1976 Tschechen die Tschechen-Route (EX) eröffneten. Sie geht in Höhe des Stollenlochs aus der Heckmair-Route hervor und strebt über den Westteil der Roten Fluh dem Westgrat zu, wo sie endet. Zwei Jahre später eröffneten Tschechen eine weitere Route, die Zweite Tschechen-Route, die aus der John-Harlin-Direttissima beginnt und über den Nordpfeiler in der Lauper-Route mündet. 1979 begingen zwei Schweizer erstmals den Genferpfeiler und nannten die Route, die auf dem Westgrat endet, Les Portes du Chaos (AS, V).
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Eiger-Nordwand
Im Juli 1980 wurde der untere, direkte Westgrat erstbegangen. Drei Schweizer durchkletterten 1981 über den Genferpfeiler die Nordverschneidung (AS, VII-), eine für die natürlichen Gegebenheiten logische Route. 1982 wurden im Westteil der Wand von dem slowenischen Solokletterer Franček Knez (SS+, IV+) und den Schweizern Ochsner-Brunner (SS+, V) zwei neue Routen erschlossen. Drei neue folgten 1983: Pavel Pochylý aus der Slowakei eröffnete zunächst solo die Ideal-Direttissima (AS), danach folgte die erste richtige Sportkletterroute Spit verdonesque édenté (EX, VIII, A1 oder X-) im Westteil der Wand und dann im Jahr 1983 die Piola-Ghilini-Direttissima (EX-) über den markantesten Pfeiler westlich der Roten Fluh. 1985 wurden wiederum zwei neue Routen erstbegangen, zunächst der Hiebeler-Gedächtnisweg, der aus der unteren Heckmair-Route hervorgeht, nach Osten in die Wandmitte zieht und dann östlich der Tschechen-Route auf den Westgrat führt, anschliessend die Slowenen-Route (AS, VII) im Ostteil der Wand über den Nordpfeiler in die Lauper-Route. Im Jubiläums-Jahr 1988 wurden die drei letzten Routen der 1980er-Jahre erschlossen. Aus den Portes du Chaos eröffneten zwei Schweizer die Route Eigersanction (AS, VII-; benannt nach dem Film aus dem Jahr 1975). Etwas weiter östlich davon erkletterte eine Gruppe Indonesier im Expeditionsstil die Linie Gelber Engel (EX, VII). Ähnlich der direkten Westgratroute eröffneten wiederum zwei Schweizer die Route Löcherspiel, welche sie nach den Löchern im Fels benannten.
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Eiger-Nordwand
Jeweils am Anfang und am Ende der 1990er-Jahre wurden zwei weitere Routen erstbestiegen. 1991 durchstieg der Amerikaner Jeff Lowe die Route Métanoïa im Alleingang. Diese führt zwischen Heckmair-Route und John-Harlin-Direttissima in die Ideal-Direttissima. 1992 vervollständigten zwei Schweizer ihre Route Le Chant du Cygne (EX, VII) am Genferpfeiler, die sie im Jahr zuvor begonnen hatten. Von Italienern wurde 1998 zwischen Nordverschneidung und Eigersanction die Route Yeti (EX+, IX+) geklettert. 1999 verbanden die deutschen Extrembergsteiger Robert Jasper und Daniela Jasper die Chant du Cygne durch die Symphonie de liberté (8a, X-UIAA) mit der Spit verdonesque, sie schufen die erste 8a die in einer großen alpinen Nordwand geklettert wurde.
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Eiger-Nordwand
Vom Stollenloch aus kletterten zwei Schweizer 2000 relativ direkt über die Rote Fluh nach oben und nannten den Weg La Vida es Silbar (franz. 7c, IX+). Die Route Deep blue sea (EX+, IX-) westlich der Spit verdonesque hat ihren Namen von dem bläulichen Schimmer des Gesteins, in dem sie verläuft. Sie wurde 2001 von zwei Schweizern erstbegangen. Im Herbst desselben Jahres folgte die direkte Nordwand-Route The Young Spider (EX+, 7a/A2, WI6, M7). 2002 folgte der Griff ins Licht (7c, M5) am Nordpfeiler und 2006 die Krasnojarsk-Direttissima. 2003 ging aus der Yeti die Route Magic Mushroom (7c+; benannt nach einem pilzförmigen Felspfeiler, auf dem die Route endet) vom Dynamitloch aus auf den Westgrat hervor. Paciencia (8a oder X-) ist die 33. Route in der Nordwand. Die Erstbegeher versuchten seit der Erstbegehung dieser Route im Jahr 2003, diese Rotpunkt zu klettern, bevor sie ihr einen offiziellen Namen gaben. Dies gelang im August 2008.
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Eiger-Nordwand
Im Jahr 2009 gelang Robert Jasper und Roger Schäli die erste freie Begehung der Japanerroute (28.–31. August 2009, 8a, X- UIAA) und dann 2013 die erste freie Begehung der Piola-Ghilini-Direttissima (IX)
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Eiger-Nordwand
2015 folgte die Erstbegehung der bislang schwierigsten Route „Odyssee“ X-/8a+ durch die Eiger-Nordwand erstbegangen durch Robert Jasper und seine Kletterpartner Roger Schaeli und Simon Gietl.
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Eiger-Nordwand
Es wurden rund 50 fiktionale Werke verfasst, die den Eiger und grösstenteils die Eiger-Nordwand zum Thema haben. Darunter befinden sich Romane, Erzählungen, Schauspiele, Gedichte, sowie ein Epos und ein Comic.
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Eiger-Nordwand
1936 erschien nur wenige Wochen nach dem Tod der Kurz-Seilschaft das erste Eiger-Buch, Der Kampf um die Eiger Nordwand. Es folgte Die Wand. Tagebuch eines jungen Bergsteigers von Erika Jemelin, das ein fiktives Tagebuch von Toni Kurz darstellt, sowie das Versepos Das Drama am Eiger von Theo Lütolf. 1938 schrieb Gustav Renker den Roman Schicksal in der Nordwand, in dem die Nordwand Symbol für den Kampf zwischen Mensch und Natur ist. Neun Werke wurden in der zweiten Phase der «Eiger-Sensation» von 1956 bis 1966 verfasst. 1956 schrieb Ernst Nobs die Novelle Die Wand, in der eine US-Amerikanerin die Wand durchsteigen will. Oswald Frey veröffentlichte 1959 das Buch Im Schatten der grossen Wand über den realen Bergsteiger Alfred Derung. Der Roman Die Nordwand von Otto Zinniker sucht nach Erklärungen, weshalb Menschen extrem bergsteigen. Das Corti-Drama wird 1960 in Eigerjagd (Originaltitel: The Man on the End of the Rope) durch Paul Townend aufgearbeitet, der die Rolle der Presse im Nordwand-Rummel kritisch hinterfragt. Die Corti-Thematik greift auch Whit Masterson 1963 in Man on a Nylon String auf, wobei der Held des Buches den am Berg hängenden Douglas Holden (alias Stefano Longhi, siehe oben) aus der Wand bergen will. 1970 erschien Im Auftrag des Drachen (Originaltitel: The Eiger Sanction) vom Pseudonym Trevanian, ein Spionagekrimi, bei dem in der Nordwand gekämpft wird, verfilmt von und mit Clint Eastwood. In Bob Langleys Thriller Traverse of the Gods von 1980 findet die Hauptperson in der Nordwand einen deutschen Wehrmachtssoldaten. 1983 verknüpft der Ire Dermot Somers in der Kurzgeschichte Einbruch der Dunkelheit die höllische Nordwand mit der Apokalypse eines Atomkrieges. Im Buch La face de l’ogre der Französin Simone Desmaison bekommt der Leser Einblicke in die Psyche von Bergsteigern sowie deren Frauen, die am Einstieg zurückbleiben. Die 2000 und 2007 erschienenen Bücher Flash-back sur l'Eiger und The Fall von Daniel Grevoz und Simon Mawer lassen die Hauptpersonen auf den Spuren von Toni Kurz klettern.
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Eiger-Nordwand
Auch in einigen Filmen spielt die Nordwand eine mehr oder weniger zentrale Rolle. Es gibt Dokumentar- und Spielfilme, die sich mit der Eiger-Nordwand befassen oder in denen diese eine Kulisse bildet. Das erste Mal gefilmt wurde die Wand 1936 für das Werk Die Eiger-Nordwand. Im Rahmen der Bergung von Toni Kurz begleitete Max Hermann die Retter mit einer Kleinkamera durch die Wand. Besonders attraktiv schien die begleitende Verfilmung einer realen Durchsteigung der Nordwand auf der Heckmair-Route. Zunächst waren dafür die technischen und bergstei­gerischen Probleme zu gross und es scheiterten mehrere Versuche, so 1958 und 1959. Ersatzweise wurden die Bergsteiger in der Nordwand von den Graten aus gefilmt. Es gelang schliesslich Leo Dickinson 1970, der damit den Film Out of the Shadows into the Sun schuf. Eine andere Dokumen­tation ist der Film Nordwand – Mordwand, bei dem eine 1988 durchgeführte Besteigung gefilmt wurde. Dazwischen erzählen Heinrich Harrer und Anderl Heckmair von ihrer Besteigung. Es entstanden auch mehrere Dokumentarfilme, in denen vor allem die historischen Ereignisse von 1935 und 1936 nachgestellt wurden. 1962 drehte Luis Trenker seinen letzten Film Sein bester Freund am Eiger und stellte darin die Durchsteigung der Nordwand dar. Von und mit Clint Eastwood wurde das Buch Im Auftrag des Drachen unter dem gleichen Namen verfilmt. Für den Bayerischen Rundfunk bereitet Gerhard Baur im Jahr 1980 die Tragödie von 1936 als Spielfilmdokumentation auf. Das Besondere an diesem Werk ist, dass alle Szenen an Original­schau­plätzen gedreht wurden. Der Film wurde mit vielen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. 2008 erschien der Spielfilm Nordwand von Philipp Stölzl. Dabei wurde ebenfalls das Drama von 1936 für das Kino aufbereitet. Neueres Filmmaterial gibt es auch von den Begehungen im Rahmen der Sendung Eiger-Live 1999 im Schweizer Fernsehen, zudem wurde eine Begehung in historischer Kleidung und Ausrüstung im Jahr 2000 gefilmt. Der jüngste Dokumentarfilm ist Michael Gambons IMAX-Film Die Alpen über die Schweizer Alpen, der auch eine Durchsteigung der Nordwand des Jahres 2007 festhält.
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Eiger-Nordwand
Uli Auffermann: Das große Eiger-Lexikon – Die Eiger-Nordwand von A–Z. Schall-Verlag, 2013, ISBN 978-3-900533-76-2.
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Eiger-Nordwand
Uli Auffermann: Im Schatten der Nordwand – Triumph und Tragödie an Matterhorn, Eiger und Grandes Jorasses. Bruckmann Verlag, München 2011, ISBN 978-3-7654-5626-8.
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Eiger-Nordwand
Daniel Anker (Hrsg.): Eiger – Die vertikale Arena. 4. überarb. Auflage. AS Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-905111-51-4.
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Eiger-Nordwand
Kurt Oesterle: Mordwand und Todeskurve. Klöpfer & Meyer Verlag, Tübingen 2008, ISBN 978-3-940086-24-2.
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Eiger-Nordwand
Rainer Rettner: Eiger – Triumphe und Tragödien. 1932–1938. AS Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-909111-49-7.
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Eiger-Nordwand
Heinz von Arx (Hrsg.): Benjamin Herrmann (Hrsg.): Nordwand – Das Drama des Toni Kurz am Eiger. AS Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-909111-57-2.
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Eiger-Nordwand
Daniel Anker, Rainer Rettner: Corti-Drama – Tod und Rettung am Eiger 1957–1961. AS Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-909111-33-6.
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Eiger-Nordwand
Heinrich Harrer: Die weiße Spinne. Das große Buch vom Eiger. 5. Auflage. Ullstein Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-548-36229-X.
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Eiger-Nordwand
Thomas Ulrich: Eiger-Nordwand: Mit Nagelschuhen und Hanfseil auf den Spuren der Erstbegeher. AS Verlag, Zürich 2003, ISBN 3-905111-86-1.
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Eiger-Nordwand
Robert Jasper: Nordwand: Mein Leben mit dem Eiger. Delius Klasing Verlag, Hamburg 2015, ISBN 3-667-10295-X.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eiger-Nordwand
Eiger-Nordwand
Roger Schäli, Rainer Rettner, Jochen Hemmleb: Passion Eiger: Legendäre Routen damals und heute. AS Verlag, 2020, ISBN 978-3-03913-008-5.
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Villingen-Schwenningen
Villingen-Schwenningen (IPA: [], ) ist eine Stadt im Südwesten Baden-Württembergs. Mit über 88.000 Einwohnern ist die aus der Gemeindereform 1972 hervorgegangene badisch-württembergische Doppelstadt ein Oberzentrum und Hochschulstandort sowie die Kreisstadt und größte Stadt des Schwarzwald-Baar-Kreises. Außerdem ist sie der Verwaltungssitz der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.
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Villingen-Schwenningen
Der Stadtteil Villingen war von 1218 bis 1283 eine selbstständige Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich und führte seitdem den Reichsadler als Wappen. Dieser fand als heraldischer Bestandteil Eingang in das heutige Stadtwappen der Doppelstadt.
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Villingen-Schwenningen
Villingen liegt zwischen dem Ostrand des Schwarzwaldes und der Hochmulde der Baar an der Brigach. Die Brigach ist einer der beiden Quellflüsse der Donau – der andere ist die Breg –, die in Donaueschingen zusammenfließen. Weiter östlich, bereits auf der Baar, liegt Schwenningen. Die Fläche des Schwenninger Mooses ist zugleich auch das Quellgebiet des Neckars (Neckarursprung). Die Stadtregion erstreckt sich über Höhenlagen von 658 bis 969 Metern.
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Villingen-Schwenningen
Die Entfernung zwischen den beiden Zentren der Doppelstadt Villingen-Schwenningen beträgt etwa acht Kilometer. Zwischen den beiden Teilstädten verlaufen die Europäische Hauptwasserscheide und die Grenze zwischen den ehemaligen Ländern Württemberg und Baden.
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Villingen-Schwenningen
Innerhalb Deutschlands ist der Schwarzwald-Baar-Kreis das Gebiet mit dem höchsten Hagelrisiko. Der Hagelsturm vom 28. Juni 2006 steht in der Geschichte der Aufzeichnung katastrophaler Hagelereignisse weltweit an sechster Stelle. Dieser Tag war zunächst sonnig und heiß. Am Abend bildete sich über der Stadt ein sogenanntes Superzellengewitter. Kurz nach 19:30 Uhr schlugen Hagelkörner mit bis zu 11 cm Durchmesser in Villingen, Schwenningen, Trossingen und Dauchingen ein. 18.000 Dächer wurden in Villingen-Schwenningen beschädigt, Autos demoliert und mehr als 100 Menschen verletzt. Zehn Tage lang war die Feuerwehr mit mehr als 1400 Einsätzen unterwegs. Die Dachreparaturen zogen sich zum Teil über zwei Jahre hin. Was das Schadenspotential bzw. Kostenvolumen betrifft, so erwies sich dieses Naturereignis als das weltweit sechstteuerste Hagelunwetter der Geschichte, hinter Hagelereignissen in Reutlingen (2013), München (1984), in Dallas, Denver, St. Louis (alle USA) sowie Sydney (Australien). Der Schwarzwald-Baar-Kreis liegt in der 2500 km² großen sogenannten Europäischen Hagelzone. Seit 2009 untersucht ein wissenschaftliches Langzeitprojekt der Universität Saarbrücken die Hagelgefahr in Villingen-Schwenningen. Seit 2010 ist bei Bedarf ein in Donaueschingen stationiertes Hagelflugzeug im Einsatz.
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Villingen-Schwenningen
Etliche Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Villingen-Schwenningen. Beginnend im Nordwesten der Stadtregion, werden sie geografisch dem Uhrzeigersinn folgend genannt:
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Villingen-Schwenningen
Unterkirnach, St. Georgen im Schwarzwald, Mönchweiler, Königsfeld im Schwarzwald, Niedereschach, Dauchingen (alle Schwarzwald-Baar-Kreis), Deißlingen (Landkreis Rottweil), Trossingen (Landkreis Tuttlingen) sowie Tuningen, Bad Dürrheim, Brigachtal, Donaueschingen und Vöhrenbach (alle Schwarzwald-Baar-Kreis).
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Villingen-Schwenningen
Das Stadtgebiet Villingen-Schwenningens besteht aus den Stadtbezirken Villingen, Schwenningen und Mühlhausen sowie den im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden und heutigen Ortschaften Herzogenweiler, Marbach, Obereschach, Pfaffenweiler, Rietheim, Tannheim, Weigheim und Weilersbach. Im Juli 2022 zählten die Stadtbezirke folgende Einwohnerzahlen:
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Villingen-Schwenningen
Zu einigen Stadtteilen gehören weitere räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die oft sehr wenige Einwohner haben; auch gibt es Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Gebiete:
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Villingen-Schwenningen
zu Obereschach: Aubenmühle, Oberer Guggenbühl, Öle, Schlietenhof, Sommertshausen, Unterer Guggenbühl, Waldhummelhof
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Villingen-Schwenningen
zu Villingen: Am Germanswald, Bertholdshöfe, Feldnermühle, Hölzlekönig, Nordstetten, Salvest, Viehhof, Volkertsweiler und Zollhaus
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Villingen-Schwenningen
Die Gemarkung der Stadt – mit über 16.500 ha eine der flächengrößten im Land Baden-Württemberg – weist einen für Baden-Württemberg untypischen Verlauf auf. So sind die Gemarkungen von Unterkirnach und dem Stadtbezirk Villingen eng miteinander verzahnt. Während die meisten Waldflächen rund um Unterkirnach auf der Gemarkung Villingen liegen, befinden sich die offenen Flächen überwiegend auf Unterkirnacher Gemarkung. Allein der Grenzverlauf Villingen–Unterkirnach ist rund 60 km lang und bildet zahlreiche En- bzw. Exklaven. Beispiele hierfür sind die Gewanne im Stockwald, Groppertal, Hippengehr, Salvest, Viehhof und Neuhäusle.
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Villingen-Schwenningen
Grund für den markanten Grenzverlauf ist die Tatsache, dass Unterkirnach bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein abhängiger, unselbstständiger Ort der Stadt Villingen war. Im Zuge der Loslösung des Ortes von der Stadt wurden die offenen Flächen im Kirnach- und Brigachtal der neuen selbständigen Gemeinde Unterkirnach zugeschlagen, während der Wald als einer der größten kommunalen Wälder in Baden-Württemberg (7.559 ha) – bis heute – bei der Stadt Villingen, ab 1972 Villingen-Schwenningen, verblieb. Der Waldrand und somit die Gemarkungsgrenze bildet die örtlichen geologischen Verhältnisse ab: Der Wald stockt auf dem unfruchtbaren Buntsandstein, während die Wiesen im fruchtbareren Granit/Gneis angelegt wurden.
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Villingen-Schwenningen
Villingen-Schwenningen ist das Oberzentrum der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, dem die Mittelzentren Donaueschingen, Rottweil, Schramberg und Tuttlingen zugeordnet sind. Für die meisten Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis übernimmt Villingen-Schwenningen auch die Funktion des Mittelbereichs. Lediglich die Stadt Donaueschingen und die Gemeinden Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen gehören zum Mittelbereich Donaueschingen.
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Villingen-Schwenningen
In Villingen-Schwenningen gibt es mit den Gebieten Tannhörnle, Schwenninger Moos und Mühlhauser Halde, Plattenmoos und dem Natur- und Landschaftsschutzgebiet Mönchsee-Weiherwiesen insgesamt fünf Naturschutzgebiete.
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Villingen-Schwenningen
Daneben hat Villingen-Schwenningen Anteil an drei weiteren Landschaftsschutzgebieten: dem Groppertal, der Landschaft um das Naturschutzgebiet Schwenninger Moos und dem Landschaftsschutzgebiet Villingen Süd.
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Villingen-Schwenningen
Auf dem Stadtgebiet liegen zudem mehrere Teilgebiete des FFH-Gebietes Baar, Eschach und Südostschwarzwald. Auch die Vogelschutzgebiete Baar und Mittlerer Schwarzwald liegen teilweise in Villingen-Schwenningen.
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Villingen-Schwenningen
Dass Villingen bis zur Kreis- und Gemeindereform 1972 dem badischen und Schwenningen dem württembergischen Landesteil angehörte, wirkt bis heute nach. Vieles gibt es angesichts zweier großer Stadtteile doppelt und in etwas unterschiedlicher Ausprägung. Villingen-Schwenningen wird deshalb auch als „Doppelstadt“ bezeichnet.
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Villingen-Schwenningen
Die Institutionen und Vereine der gemeinsamen Stadt gehören verschiedenen Landesverbänden an, so dass etwa die badischen Sportvereine im sportlichen Wettkampf nicht gegen die württembergischen antreten können.
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Villingen-Schwenningen
Die Kirchengemeinden gehören unterschiedlichen Landeskirchen (Evangelische Landeskirche in Baden/Evangelische Landeskirche in Württemberg) beziehungsweise Bistümern (Erzbistum Freiburg/Diözese Rottenburg-Stuttgart) an.
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Villingen-Schwenningen
Bis zum 31. Dezember 2017 existierte in Villingen das badische Richternotariat mit Volljuristen, während man in Schwenningen auf das württembergische Bezirksnotariat traf. Diese Besonderheit wurde mit der baden-württembergischen Notariatreform zum 1. Januar 2018 abgeschafft, seither gibt es im ganzen Bundesland nur noch freiberufliche Notare (siehe Amtsnotar#Deutschland).
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Solche größtenteils historisch gewachsenen Eigenheiten sind in der Doppelstadt trotz langjähriger gemeinsamer Geschichte noch nicht in allen Punkten überwunden. Die Stadtverwaltung versucht, diese doppelstädtische Besonderheit touristisch zu vermarkten, indem sie Villingen-Schwenningen als „Baden-Württemberg-Stadt“ bezeichnet. Den Status der Region als Doppelstadt weisen zwei zunächst historisch auffallend heterogen gewachsene Städte aus: Das badische Villingen (westlicher Teil der Doppelstadt) und das württembergische Schwenningen sind ehemals selbstständige Städte, die zwar nur wenige Kilometer voneinander entfernt, aber durch eine Verwaltungsgrenze getrennt lagen. Beide Flächen fungieren heute als zwei große Stadtteile. Villingen-Schwenningen ist seit der Gründung 1972 eine Große Kreisstadt: Diesen Namenszusatz trugen die beiden einstigen Städte „Villingen im Schwarzwald“ (vormals Große Kreisstadt Villingen) und „Schwenningen am Neckar“ (vormals Große Kreisstadt innerhalb des damaligen Kreises Rottweil) jedoch jeweils unabhängig voneinander bereits seit 1. April 1956.
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Zu den weiteren Besonderheiten gehört, dass Villingen-Schwenningen die größte der Gemeinden Deutschlands ist, die über 700 m NHN liegen. Aus verwaltungstechnischer Sicht ist Villingen-Schwenningen als Oberzentrum der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg bis dato auch das höchstgelegene Oberzentrum in Deutschland.
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Die Geschichte der ehemaligen Stadt Villingen einerseits und der ehemaligen Stadt Schwenningen andererseits ist jeweils sehr unterschiedlich. Die bürgerlich geprägte Stadtgeschichte Villingens reicht bis ins frühe Mittelalter zurück. Knapp 500 Jahre lang war für Villingen die Zugehörigkeit zu Vorderösterreich maßgebend. Erst von 1806 bis 1918 gehörte Villingen zum Großherzogtum Baden. Das württembergische Schwenningen hingegen bewahrte lange Zeit einen eher dörflichen Charakter mit einer ausgeprägten bäuerlich-handwerklichen Tradition. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert stieg die Einwohnerzahl schnell. Schwenningen entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum der Uhrenindustrie. Erst 1907 wurde das mit rund 13.000 Einwohnern „größte Dorf“ im Königreich Württemberg (1806 bis 1918) zur Stadt erhoben.
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In den Jahren 1918 bis 1933, der Zeit der Weimarer Republik, gehörte Villingen der Republik Baden an, Schwenningen hingegen war dem Volksstaat Württemberg zugeordnet. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden Baden und Württemberg gleichgeschaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte Villingen vorübergehend zu Südbaden, Schwenningen zu Württemberg-Hohenzollern. Mit dem Zusammenschluss der Länder Württemberg-Baden, Baden (Südbaden) und Württemberg-Hohenzollern gingen Villingen und Schwenningen in dem neuen Bundesland Baden-Württemberg auf. Villingen war Kreisstadt eines südbadischen Kreises, während Schwenningen als „Große Kreisstadt“ Teil des Kreises Rottweil war.
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Der Zusammenschluss von Villingen und Schwenningen am 1. Januar 1972 ist eng mit einer tiefgreifenden Gebietsreform in Baden-Württemberg verknüpft. Infolge dieser Neugliederung schrumpfte die Zahl der Landkreise 1973 von 63 auf 35; die Zahl der selbstständigen Gemeinden verringerte sich zwischen 1968 und 1975 von 3379 auf 1111. Außerdem wurden im Land zwölf Regionalverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts gebildet. Die beiden Oberbürgermeister, Gerhard Gebauer (SPD) aus Schwenningen und sein Villinger Amtskollege, Severin Kern (CDU), hatten sich bereits 1968 darauf verständigt, die beiden großen Kreisstädte zusammenzuführen. Ziel war es, ein neues Oberzentrum zu schaffen. Dieser Zusammenschluss sollte der Region innerhalb Baden-Württembergs ein stärkeres wirtschaftliches und politisches Gewicht verleihen. Die Fusion der beiden Städte wurde von den tragenden politischen Kräften unterstützt. Bereits 1969 stimmten die beiden Städte in einem gemeinsamen Ausschuss bedeutsame kommunalpolitische Vorhaben miteinander ab. Nennenswerte Gegenwehr entstand nur in Villingen. Die Bürger entschieden im März 1971 die Debatte an der Wahlurne: In Villingen befürworteten 64,2 Prozent den Zusammenschluss, in Schwenningen 77,4 Prozent. Im November 1971 wählten die Bürger den Kandidaten Dr. Gerhard Gebauer mit 97 Prozent der Stimmen zum ersten Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen.
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Der Prozess des Zusammenwachsens der beiden Städte ist bis heute nicht abgeschlossen. Dazu haben einschneidende wirtschaftliche Strukturveränderungen wie der Niedergang der Uhren- und Unterhaltungselektronikindustrie beigetragen, die sich nachhaltig auf die Entwicklung des Oberzentrums auswirkten.
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Am Westrand Villingens zieht sich von Norden nach Süden eine alte Siedlungsgrenze hin, die sogenannte Buntsandsteingrenze, die den unzugänglichen Schwarzwald im Westen vom östlich davon gelegenen offenen Kalkland der seit der jüngeren Steinzeit besiedelten Hochebene der Baar trennt. Die ersten Ansiedlungen befanden sich östlich des heutigen Villingen links der Brigach.
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In der frühen Neuzeit entstanden in Villingen die Chronik des Heinrich Hug (1495–1533), die die Zeit des Deutschen Bauernkriegs beschreibt, und die Tagebücher aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs des Abtes Georg Michael Gaisser (1621–1655) des Klosters St. Georgen, das nach Villingen geflüchtet war. Vorläufer waren in der Geschichtsforschung der Stadt Villingen der Freiburger Kirchenhistoriker Johann Georg Benedikt Kefer (1744–1833), ein gebürtiger Villinger, und der Gewerbeschullehrer J. N. Schleicher, der ab 1851 das Stadtarchiv neu ordnete. 1854 verließ er Villingen. Im Jahr 1876 kam Christian Roder nach Villingen, er ordnete und sammelte die alten Schriften des Archivs und gab 1883 die Hugsche Chronik neu heraus. Im Jahr 1876 gründeten der Villinger Buchhändler Ferdinand Förderer (1814–1889), Herausgeber des Schwarzwälder, und der Pfarrer Johann Nepomuk Oberle (1807–1891) zusammen mit Gleichgesinnten eine Altertümersammlung. Sie sammelten alte Kulturgüter und riefen auch die Bevölkerung dazu auf. Die Sammlung wurde im alten Rathaus untergebracht. Nach dem Kauf der Bildteppiche 1910 und der Sammlung Bichweiler sowie der Schwarzwaldsammlung des Oskar Spiegelhalder 1929 entschloss sich die Stadt zum Ausbau des ehemaligen Franziskanerklosters, doch die Weltwirtschaftskrise zwang zu Einsparungen, so dass unter Paul Revellio die Ausstellung zunächst im Kaufhaus und später im ehemaligen Waisenhaus erfolgte. Wegen des Zweiten Weltkriegs musste die Sammlung mehrfach ausgelagert werden; insgesamt wurden elf auswärtige Depots angelegt. Die Sammlungen wurden anschließend im Alten Rathaus untergebracht. Die Ausgrabung des Magdalenenbergs von 1970 bis 1974 erforderte den Bau eines neuen Museums.
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Villingen-Schwenningen
616 v. Chr.: Ein Hügel ganz in der Nähe südwestlich von Villingen, der Magdalenenberg, erwies sich bei den 1890 unter Leitung des Oberförsters Ganter und 1970–1973 unter Leitung des Prähistorikers K. Spindler durchgeführten Grabungen als hallstattzeitlicher „Fürstengrabhügel“ und größter Grabhügel Mitteleuropas. Die jahrgenaue Datierung ergibt sich aus dem dendrochronologisch ermittelten Fälldatum der Eichen, aus denen die zentrale Grabkammer gezimmert war.
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