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Klingbeil schließt Importstopp für russisches Gas nicht aus: SPD-Chef Lars Klingbeil schließt einen Importstopp für russisches Gas und Öl nicht aus. Er sei jedoch "sehr skeptisch", was eine solche Entscheidung angehe, sagte Klingbeil dem Nachrichtenportal "Pioneer". Das sei zwar "eine der größten Druckmöglichkeiten, die wir haben", ein Verzicht auf russisches Gas und Öl könne aber den Verbrauchern und der Volkswirtschaft insgesamt "einen sehr erheblichen Schaden" zufügen, so der SPD-Chef.
UN-Menschenrechtsbüro: 549 tote Zivilisten: Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat in der Ukraine seit dem Einmarsch Russlands den Tod von 549 Zivilisten dokumentiert. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 957 Verletzte vor. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher lägen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bräuchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.
Bereits 300.000 private Unterkünfte für Flüchtlinge: Bei der Unterbringung der Flüchtlinge arbeitet die Bundesregierung auch mit der gemeinnützigen Organisation des US-amerikanischen Unterkunfts-Vermittlers Airbnb zusammen. Die Kooperation für die private Aufnahme von Geflüchteten sei mit Airbnb.org sowie #Unterkunft-Ukraine, einer Allianz mehrerer Organisationen und Sozialunternehmen, vereinbart worden, so das Bundesinnenministerium. "Wir erleben eine Welle der Solidarität. Die Zivilgesellschaft hat bereits 300.000 kostenlose, private Angebote in ganz Deutschland mobilisiert. Jetzt kommt es darauf an, die Vermittlung mit einer ständig wachsenden Anzahl von Ankommenden strukturiert zu organisieren", sagte Staatssekretär Markus Richter. Menschen, die Geflüchteten eine Unterbringung anbieten möchten, können sich über www.unterkunft-ukraine.de oder airbnb.org anmelden. Airbnb.org hat bereits Erfahrung mit der Vermittlung von Flüchtlingen, unter anderem aus Syrien und Afghanistan. #Unterkunft-Ukraine wurde nach eigenen Angaben am ersten Tag des Konflikts gegründet und hat bereits 280.000 kostenlose private Unterkünfte "aktiviert".
Berliner Zoos unterstützen ukrainische Zoos mit Futter: Der Berliner Zoo und der Tierpark unterstützen ukrainische Zoos mit Futtermittel. Fast 20 Tonnen sind auf dem Weg in die Ukraine, teilten die Einrichtungen mit. Darunter sind demnach unter anderem 750 Kilogramm Zebra- sowie jeweils über eine Tonne Giraffen- beziehungsweise Nashornfutter. Nach einem Zwischenstopp in Warschau organisieren Mitarbeiter der Zoos in Warschau und Lodz die Verladung in Kleinbusse. Diese werden dann von ukrainischen Transporteuren an die Zielorte in unter anderem Kiew, Charkiw und Odessa transportiert. Parallel dazu startet ein weiterer Transporter mit Verbandsmaterial, Nahrungsmitteln und weiteren Hilfsgütern in Richtung Ukraine. "Unsere anfängliche Fassungslosigkeit haben wir schnell überwunden und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten", erklärte Berlins Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. In den vergangenen Tagen seien mehr als 80.000 Euro an Spenden für die Zoos in der Ukraine eingegangen.
Berlin bittet den Bund um Flüchtlingshilfe: Die Berliner Landesregierung sieht sich mit der hohen Zahl ankommender Kriegsflüchtlinge überfordert und hofft neben Hilfe des Bundes auch auf Unterstützung der Bundeswehr. Die Hauptstadt werde den Zustrom der Menschen nicht alleine bewältigen können, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey im Berliner Abgeordnetenhaus. Innensenatorin Iris Spranger kündigte an, noch am gleichen Tag ein Amtshilfeersuchen ans Bundesverteidigungsministerium zu stellen und Unterstützung der Bundeswehr anzufordern. "Ich glaube schon, dass Berlin als die Stadt, die sehr betroffen ist von dieser Situation, mehr als alle anderen Bundesländer, auch das Anrecht haben kann, Unterstützung des Bundes einzufordern", sagte Giffey. Bisher seien bereits mehr als 8000 Kriegsflüchtlinge untergebracht worden. "Wir sind an einem Punkt, an dem wir jeden Abend 1000 Betten in der Stadt brauchen." Innensenatorin Spranger sagte bei der Plenarsitzung, Berlin sei in einer Notlage und ziehe deshalb Hilfe der Bundeswehr in Betracht: "Wir haben die Anzahl ungefähr von 40 Helfenden, die wir vielleicht benötigen."
EU prüft Hilfen für Firmen in Ukraine-Krise: Die EU prüft Hilfen für besonders betroffene europäische Unternehmen. Die EU-Kommission schlug den Mitgliedstaaten in Brüssel vor, von einer Sonderregel Gebrauch zu machen, wonach staatliche Beihilfen "zur Behebung einer beträchtlichen Störung im Wirtschaftsleben der EU gewährt werden" können. Eigentlich sind solche Hilfen in der EU tabu, um den Wettbewerb nicht zu beeinträchtigen. Möglich wären laut Kommissionsvorschlag etwa zeitlich begrenzte Zuschüsse der Mitgliedsländer für Firmen, um vor allem energieintensive Unternehmen für die drastisch gestiegenen Gas- und Strompreise zu entschädigen. Auch Liquiditätshilfen in Form staatlicher Garantien oder zinsverbilligter Darlehen wären demnach möglich.
Selenskyj soll kommende Woche im Bundestag sprechen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll kommende Woche bei einer Bundestagssitzung per Video zugeschaltet werden. Darauf haben sich nach Informationen des "Spiegel" der Präsident des Bundesrates, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas verständigt. Aus der Bundestagsverwaltung hieß es, der Auftritt per Video werde voraussichtlich am Donnerstag stattfinden. Zunächst war geplant, Selenskyj am morgigen Freitag in der Sitzung des Bundesrates zuzuschalten. Nun aber soll er statt vor der Länderkammer im Bundestag sprechen. Am Dienstag hatte Selenskyj bereits im britischen Parlament per Videoschalte eine Rede gehalten, den Kampfgeist der Ukraine betont und um weitere Unterstützung im Kampf gegen Russland gebeten.
London warnt vor Beteiligung an Ukraine-Krieg: Die britische Regierung hat aktive und ehemalige Soldaten davor gewarnt, auf eigene Faust in die Ukraine zu reisen und sich an Kampfhandlungen zu beteiligen. Premierminister Boris Johnson äußerte zwar Verständnis, "weil ich glaube, dass ich noch nie so eine klare Unterscheidung zwischen falsch und richtig, böse und gut in der internationalen Politik gesehen habe". Er betonte aber, wer den Streitkräften angehöre und in die Ukraine reise, müsse sich später vor einem Militärgericht verantworten. Dem britischen Verteidigungsstaatssekretär James Heappey zufolge sind ein paar wenige Fälle von aktiven britischen Soldaten bekannt, die in die Ukraine gereist sind, um dort gegen russische Truppen zu kämpfen. Der "Guardian" berichtete am Mittwoch vom Sohn einer britischen Abgeordneten, der nach eigenen Angaben zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter in die Ukraine gereist sei, um dort zu kämpfen.
Tschernobyl hat wieder Strom: Der Atomreaktor von Tschernobyl hat nach russischen Angaben wieder Strom. Spezialisten aus Belarus hätten die Versorgung wiederhergestellt, teilte das russische Energie-Ministerium mit.
Bundesregierung ohne Kenntnis von möglicher Schröder-Reise: Die Bundesregierung hat keine Kenntnis von einem angeblichen Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Altkanzler Gerhard Schröder in Moskau. Wie die Nachrichtenagentur dpa in Berlin aus Regierungskreisen erfuhr, wurden Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Regierung nicht über einen solchen Besuch informiert. Das Nachrichtenportal "Politico" hatte zuvor berichtet, Schröder sei im Zuge eines Vermittlungsversuchs in Moskau, um Putin zu treffen.
Putin: "Halten unsere Energieverpflichtungen ein": Russland hält nach Aussage von Präsident Wladimir Putin seine Energieverpflichtungen ein. Putin wirft dem Westen vor, die eigenen Bevölkerungen zu täuschen. Zu dem US-Importverbot von russischem Öl erklärte er, der Westen versuche, Russland für die eigenen Fehler verantwortlich zu machen.
Auch Goldman Sachs verlässt Russland: Die US-Investmentbank Goldman Sachs zieht sich aus Russland zurück. Goldman Sachs werde sein Geschäft im Einklang mit den regulatorischen Bedingungen abwickeln, teilt die Wall-Street-Bank mit.
Steinmeier kritisiert Moskaus Umgang mit Medien: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts des Krieges in der Ukraine die Bedeutung der Pressefreiheit betont. "Berichterstattung zu verbieten, ist ein Zeichen von Schwäche", sagte Steinmeier bei der Verabschiedung von ZDF-Intendant Thomas Bellut in Mainz. Der Bundespräsident dankte dem scheidenden Intendanten dafür, dass er sich immer für freie Berichterstattung eingesetzt habe. Er dankte allen, die derzeit unter unvorstellbar schwierigen Bedingungen aus den Kriegsgebieten berichteten. Der Mut von Journalistinnen und Journalisten sei "Davids Steinschleuder gegen den Goliath Zensurmaschine".
EU dämpft Hoffnung auf schnellen Beitritt: Die Europäische Union dämpft offenbar ukrainische Hoffnungen auf einen schnellen EU-Beitritt. In einer Erklärung für den informellen EU-Gipfel in Versailles, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, ist eher von einer engeren Anbindung die Rede. Man wolle unabhängig von einer Beitrittsprüfung die Beziehungen stärken und die Partnerschaft mit dem Land vertiefen, heißt es in dem Entwurf.
Schröder will angeblich noch heute Putin treffen: Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder soll der Nachrichtenwebsite Politico zufolge heute Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Moskau treffen. Dies sei Teil von Vermittlungsbemühungen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, heißt es unter Berufung auf Insider.
Litauisches Parlament verschärft Ausnahmezustand: Das litauische Parlament verschärft wegen Russlands Invasion in der Ukraine den Ausnahmezustand. Die Polizei erhält demnach die Befugnis, den Zugang zu Medien für bis zu 72 Stunden zu sperren, falls "Desinformation", "Kriegspropaganda" und "Aufstachelung zum Hass" im Zusammenhang mit der Invasion vorliegen. Die Regelung gilt zunächst bis zum 20. April. Litauen hatte den Ausnahmezustand am 24. Februar nur wenige Stunden nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine begonnen. Als ehemalige Sowjetrepublik befürchtet das heutige EU- und Nato-Mitglied, wie die Ukraine ins Visier Russlands zu geraten.
Russland verlangt Kunstwerke zurück: Zwei Museen in Mailand müssen nach eigenen Angaben geliehene Kunstwerke an Russland zurückgeben. Die Eremitage mit Sitz in St. Petersburg habe unter anderem ein Gemälde von Tizian zurückgefordert, das Teil einer gegenwärtig laufenden Ausstellung sei, sagte Domenico Piraina, Direktor des Palazzo Reale. "Als ich den Brief las, war ich verbittert, weil Kultur vor Krieg geschützt werden sollte", erklärte er. "Aber es sind schwierige Zeiten." Die Gallerie d'Italia erhielt nach eigenen Angaben Forderungen von drei russischen Museen, 23 von insgesamt 200 Werken einer Ausstellung zurückzuschicken. Der Bitte werde Folge geleistet, hieß es.
EU: Angriff auf Klinik "schreckliches Kriegsverbrechen": Die Europäische Union hat den russischen Bombenangriff auf eine Geburts- und Kinderklinik in der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol als "schreckliches Kriegsverbrechen" verurteilt. "Die Luftangriffe auf Wohngebiete und die Blockade der Hilfskonvois durch russische Truppen müssen umgehend enden", forderte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf Twitter. Auch der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez warf Russland "Kriegsverbrechen" vor. "Solche Kriegsverbrechen dürfen nicht ungestraft bleiben", sagte Sánchez bei dem Besuch eines Aufnahmezentrums für ukrainische Flüchtlinge in Madrid. Russland greife "wahllos die Zivilgesellschaft an", verletze so eindeutig die Menschenrechte und begehe damit "sehr wahrscheinlich Kriegsverbrechen". Der Sprecher der französischen Regierung, Gabriel Attal, verurteilte die Attacke als "unmenschlich und feige". Auf Frauen, Kinder und Pflegekräfte zu zielen, sei "unglaublich", sagte Attal dem Sender RTL.
Mehr als 70 Kinder seit Kriegsbeginn getötet: Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind nach ukrainischen Angaben mindestens 71 Kinder getötet worden. Mehr als hundert Kinder seien zudem verletzt worden, teilte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, in einer Erklärung mit.
Hunderte Leasing-Flugzeuge stecken in Russland fest: Die Vermieter von Hunderten Flugzeugen in Russland dürften ihren Besitz wegen der Kriegssanktionen so bald nicht wiedersehen. Ein heute veröffentlichter Gesetzentwurf Russlands lässt erahnen, dass es zu jahrelangem Rechtsstreit um Jets im Wert von zehn Milliarden US-Dollar kommen dürfte. Die Sanktionen des Westens gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges zwingen die westlichen Leasingfirmen, bis 28. März die Verträge mit russischen Airlines aufzulösen. Doch wie sie an die Mietobjekte kommen, ist unklar. Nach dem Entwurf des russischen Verkehrsministeriums soll im Fall der Vertragskündigung eine spezielle Regierungskommission entscheiden, ob das Flugzeug zurückgegeben werden kann oder in Russland verbleiben muss.
Lawrow bürstet Kritik an Angriffen auf zivile Ziele ab: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat Berichte über Militärangriffe auf zivile Ziele heruntergespielt. Bei der Kritik an dem Vorgehen, etwa an der Attacke auf eine Geburtsklinik in Mariupol, handele es sich um "erbärmliche Schreie" der Feinde, sagte Lawrow in Antalya. Lawrows Reaktion auf die Kritik markierte auch die erste öffentliche russische Stellungnahme zum Angriff auf die Entbindungsklinik. Eine russische Verantwortung für den Angriff bestritt der Außenminister nicht, er sagte jedoch, die Klinik sei zuvor von rechtsradikalen ukrainischen Kämpfern eingenommen worden, die sie als Basis genutzt hätten. Lawrow behauptete zudem, dass alle Patienten und Pflegekräfte vor dem Angriff aus dem Krankenhaus evakuiert worden seien - obwohl viele Bilder von verletzten Zivilisten vorliegen. Laut der Stadtverwaltung von Mariupol gab es drei Tote, darunter ein Kind.
Hälfte der Einwohner von Kiew wohl bereits geflohen: Seit Beginn des russischen Angriffskrieges ist nach Angaben des Bürgermeisters von Kiew die Hälfte der Einwohner aus der ukrainischen Hauptstadt geflohen. "Nach unseren Informationen hat einer von zwei Bewohnern von Kiew die Stadt verlassen", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko im ukrainischen Fernsehen. "Jede Straße, jedes Gebäude, jeder Kontrollpunkt sind verstärkt worden", Kiew gleiche nun einer "Festung", sagte Klitschko.
Russland droht westlichen Unternehmen mit Verstaatlichung: Westlichen Unternehmen, die wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine das Land verlassen, droht nun eine Verstaatlichung ihrer Betriebe und Produktionsstätten. Die Firmen würden "praktisch ihre Kollektive ihrem Schicksal" überlassen, sagte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew. Die russische Regierung arbeite deshalb an Schritten, um eine Insolvenz der Unternehmen und dann eine Nationalisierung des Besitzes in die Wege zu leiten, sagte der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates. Auf "Grundlage des von den Investoren in Panik» zurückgelassenen Vermögens müsse eine neue Produktion aufgebaut werden, meinte Medwedew. «Solch eine Herangehensweise ist objektiv und gerecht."
Fast 100.000 Flüchtlinge in Deutschland: In Deutschland haben die Behörden inzwischen fast 100.000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert. Es seien nach Zahlen der Bundespolizei mittlerweile 95.913 Menschen festgestellt worden, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin mit. "Da aber keine festen Grenzkontrollen an den Binnengrenzen stattfinden, kann die Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge tatsächlich bereits wesentlich höher sein."
Großbritannien vereinfacht Visa-Prozess für Ukrainer: Nach massiver Kritik am Umgang mit Schutzsuchenden aus der Ukraine will Großbritannien sein Visa-Verfahren ab der kommenden Woche vereinfachen. Ab Dienstag sollen Ukrainerinnen und Ukrainer, die einen Reisepass besitzen, die notwendigen Anträge vollständig online abwickeln können, kündigte die britische Innenministerin Priti Patel an. Schutzsuchende ohne Reisepass müssen weiterhin ihre Anträge an speziellen Zentren einreichen und ihre biometrischen Daten erfassen lassen.
Scholz und Macron fordern sofortige Waffenruhe: Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut zu einer sofortigen Waffenruhe in der Ukraine aufgefordert. Darauf hätten beide in einem Telefonat mit Putin am Vomittag gedrungen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit. "Macron und Scholz bestanden darauf, dass jede Lösung dieser Krise durch Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland erfolgen muss", fügte er hinzu. Dem französischen Präsidialamt zufolge hätten Macron, Scholz und Putin vereinbart, in den nächsten Tagen in engem Kontakt zu bleiben. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte das Gespräch. Er teilte russischen Agenturen zufolge allerdings zunächst nur mit, dass die Ukraine Gesprächsthema gewesen sei.
Dieselpreis inzwischen bei 2,26 Euro: Die Spritpreise in Deutschland schießen weiter in die Höhe. Insbesondere bei Diesel geht es in großen Schritten nach oben: Binnen eines Tages legte der Preis um weitere 11,8 Cent zu, wie der ADAC mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Mittwochs kostete der Kraftstoff 2,268 Euro pro Liter. Erst am Montag hatte er erstmals die Grenze von zwei Euro durchbrochen. Bei Super E10 ist der Anstieg etwas geringer: Am Mittwoch kostete der Kraftstoff 2,174 Euro pro Liter, das sind 7,1 Cent mehr als einen Tag zuvor. Am Donnerstag setzte sich der Anstieg zunächst fort, wenn auch etwas langsamer. Zum Mittag lag Diesel laut ADAC etwa sieben Cent über den Vergleichszeitpunkten des Vortags. Bei Super E10 waren es zwei Cent. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs haben die Spritpreise extrem zugelegt. Vor dem russischen Angriff hatte E10 noch bei 1,750 Euro je Liter gelegen, Diesel bei 1,663 Euro.
ARD-Korrespondentin: "Selten war die EU so einig wie jetzt": Nach Ansicht von ARD-Korrespondentin Sabine Rau hat die Ukraine durchaus gute Chancen, in die EU aufgenommen zu werden. "Es gibt zumindest starke Willensbekundungen von Seiten Deutschlands und Frankreichs auf dem EU-Sondergipfel in Versailles ein klares Signal zu geben, dass die Ukraine zur EU gehören soll." Allerdings gebe es auch eine zweite sehr eindeutige Auskunft dazu, "nämlich dass das nicht so schnell möglich sein wird", so Rau bei tagesschau24. Ein Schnellverfahren, wie vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi gefordert, werde es sicher nicht geben. Grundsätzlich sei die EU selten so einig gewesen, wie jetzt in der Krise. Die Forderungen, die gerade im Raum stehen, seien ganz klar: "Mehr Souveränität und mehr Sicherheit. Dass heißt vor allem gesteigerte Ausgaben für Militär und Verteidigung, die jetzt im Raum stehen." Diesbezüglich habe Deutschland mit seinen geplanten 100 Milliarden Euro für Militärausgaben ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt.
Hilfskonvoi für Mariupol muss umkehren: Ein Hilfskonvoi für Mariupol muss wieder umkehren, bevor er die eingekesselte Stadt im Süden der Ukraine erreicht hat. Der Grund dafür sei anhaltender Beschuss, teilte die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Mit dem Konvoi sollten Zivilisten aus der Stadt und in Sicherheit gebracht werden. Der Stadtrat von Mariupol berichtet in einem Post in den sozialen Medien von russischem Beschuss: "Bomben schlagen in Häusern ein."
Kinder zunehmend Opfer des Krieges: Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat auf eine sich verschlechternde Situation für Kinder in der Ukraine hingewiesen. Seit Beginn des Krieges vor zwei Wochen seien bereits mindestens 37 Kinder getötet und 50 verletzt worden, wobei von noch höheren Opferzahlen auszugehen sei, erklärte das Hilfswerk in Köln. In der Hauptstadt Kiew seien in dieser Woche zudem kranke Kinder gestorben, da es nicht möglich gewesen sei, sie in ein Krankenhaus zu bringen. UNICEF verurteilte Angriffe der russischen Armee auf Wohnhäuser und andere zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen, wovon Kinder besonders betroffen seien. Partner der Hilfsorganisation berichten demnach von Frauen, die ihre Kinder in Kellern und ohne Strom zu Welt bringen müssten. Zudem würden Lebensmittel und Hygieneprodukte wie Windeln immer knapper.
Russland will nicht mehr an Arbeit im Europarat teilnehmen: Als Reaktion auf die Suspendierung Russlands aus dem Europarat will das Land nicht mehr an der Arbeit in dem Gremium teilnehmen. Das teilte das russische Außenministerium in Moskau mit. "Russland wird sich nicht an der Umwandlung der ältesten Organisation Europas durch die NATO und die ihr gehorsam folgende EU in eine weitere Plattform für westliche Vorherrschaft und Narzissmus beteiligen. Sie sollen Spaß an der Kommunikation untereinander haben, ohne Russland", hieß es in einer Mitteilung. "Der Ausstieg aus dem Europarat zieht auch den Ausstieg aus allen Mechanismen mit sich", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge auf die Frage, ob sich die Mitteilung des Außenministeriums auch auf die Arbeit des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg beziehe, an dessen Urteile sich Russland dann nicht mehr halten würde.
Britische Sanktionen gegen sieben Oligarchen: Die britische Regierung hat Sanktionen gegen sieben russische Oligarchen verhängt. Sie richten sich unter anderem gegen den Besitzer des englischen Fußballklubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch, und den Milliardär Oleg Deripaska, wie die britische Außenministerin Liz Truss sagte. Auch die Chefs der russischen Energiekonzerne Rosneft und Gazprom, Igor Setschin und Alexej Miller, der Chef des Pipeline-Riesen Transneft, Nikolai Tokarew, und die Banker Dmitri Lebedew und Andrej Kostin stehen auf der Sanktionsliste. Ihre Vermögen in Großbritannien werden nun eingefroren. Zudem werden sie mit Einreisesperren belegt und es werden ihnen Geschäfte mit britischen Privatpersonen und Unternehmen untersagt. "Die heutigen Sanktionen zeigen einmal mehr, dass Oligarchen und Kleptokraten keinen Platz in unserer Wirtschaft und Gesellschaft haben", sagte Truss. Angesichts ihrer engen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin seien sie "mitschuldig an seiner Aggression".  Abramowitsch hatte den FC Chelsea im Jahr 2003 gekauft, Millionen investiert und zu einem Top-Verein im europäischen Fußball gemacht. Die Londoner dürfen ab sofort nur noch dank einer speziellen Lizenz in der englischen Premier League spielen. Abramowitsch bietet den Club inzwischen zum Verkauf an.
Kuleba: Kein Fortschritt bei Waffenruhe: Bei dem Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Chef-Diplomaten Dmytro Kuleba keine Fortschritte hinsichtlich einer Waffenruhe erzielt worden. "Wir haben über eine Waffenruhe gesprochen, aber in dieser Hinsicht wurde kein Fortschritt erzielt", sagte Kuleba im türkischen Antalya. Er habe jedoch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow vereinbart, die Gespräche "in diesem Format fortzusetzen". Die Ukraine ist nach den Worten Kulebas bereit, sich auch weiterhin für eine Beendigung des Krieges zu engagieren. Das Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im türkischen Antalya nannte Kuleba leicht und schwierig zugleich - leicht, weil Lawrow an seiner traditionellen Rhetorik festgehalten habe, schwierig, weil er selbst sein Bestes gegeben habe. Die schwierigste Situation sei derzeit in Mariupol, sagt Kuleba weiter. Er hoffe, dass Russland Fluchtkorridore für Mariupol erlauben werde.
Wirtschaftsverbände gründen Hilfsinitiative: Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben zur Unterstützung der Ukraine und zur Koordinierung von Hilfen die Initiative #WirtschaftHilft ins Leben gerufen. Daran beteiligt sind der Industrieverband BDI, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Handwerksverband ZDH sowie der Arbeitgeberverband BDA, wie diese am Donnerstag mitteilten. "Auf mittlere Sicht" werde sich auch die Frage nach der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter stellen.
Finnlands Präsident Niinisto will mit Putin telefonieren: Der finnische Präsident Sauli Niinisto wird am Freitag mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Telefon beraten. Das kündigte Niinisto nach Beratungen mit Abgeordneten an, bei denen es um die Möglichkeiten zur Stärkung der nationalen Sicherheit ging. Finnland gehört der EU an, nicht aber der NATO. Das Land hat eine rund 1300 Kilometer lange Grenze mit Russland.
Russland: Wirtschaft hat "Schock erlitten": Russland hat eingeräumt, dass seine Wirtschaft wegen der westlichen Sanktionen schwer getroffen ist. "Unsere Wirtschaft hat einen Schock erlitten und das hat negative Konsequenzen, die wir minimieren werden", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Es sei ein absolut beispielloser Wirtschaftskrieg gegen Russland. "Es ist daher schwer, irgendwelche Prognosen abzugeben."
Ukrainischer Botschafter fordert von Berlin Luftbrücke: Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat nach zwei Wochen Krieg in seinem Heimatland vor dem Abgeordnetenhaus in Berlin dringend um deutsche Hilfe gebeten. "Wir brauchen einen Versorgungskorridor in die Ukraine, um die Menschen mit Medikamenten und Lebensmitteln zu versorgen", sagte Melnyk im Landesparlament. "Wir brauchen eine Berliner Luftbrücke 2.0, nur diesmal auf dem Landweg." Der Diplomat bezog sich damit auf die Hilfe der West-Alliierten für Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg. "Wir haben alle in unseren Geschichtsbüchern gelernt, wie tapfer diese Stadt war, damals, als die Sowjets eine Blockade eingeführt hatten", erinnerte der ukrainische Botschafter an die Jahre 1948/49. "Heute fühlen sich viele Ukrainer genauso wie die Deutschen damals. Und wir bitten Sie, alles Möglichen zu unternehmen, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken", sagte Melnyk. "Man darf uns nicht im Stich lassen. Wir sind da. Wir kämpfen. Für uns, für unser Leben, für unsere Kinder. Aber wir kämpfen auch für Sie. Wir kämpfen auch für Ihre Freiheit", sagte Melnyk unter dem Beifall der Abgeordneten.
Ukraine: Russisches Militär gefährdet Gastransport: Der Betreiber der ukrainischen Gaspipelines warnt vor Störungen beim Gastransport durch russischen Truppen. Diese stünden auf dem Gebiet von Gasverdichterstationen, teilte der Betreiber OGTSU mit, ohne die Zahl der Stationen und ihren Standort zu nennen. Das russische Militär und bewaffnete Gruppen sollten das Gebiet sofort verlassen und nicht länger versuchen, die Weiterleitung zu beeinflussen. Dies gefährde die Sicherheit des Transports zu den Verbrauchern in der Ukraine und Europa.
USA weisen Vorwurf von Massenvernichtungswaffen zurück: Die US-Regierung hat Anschuldigungen Russlands zurückgewiesen, sie unterstütze ein Biowaffenprogramm in der Ukraine. "Der Kreml verbreitet absichtlich die Unwahrheit, dass die Vereinigten Staaten und die Ukraine chemische und biologische Waffen in der Ukraine einsetzen", erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. Russland erfinde "falsche Behauptungen", "um seine eigenen schrecklichen Aktionen" in der Ukraine zu rechtfertigen, fügte Price hinzu. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, erneuerte dagegen den Vorwurf, Washington habe ein Biowaffen-Programm in der Ukraine finanziert. Das Ministerium habe Dokumente über die militärisch-biologischen Aktivitäten der USA in der Ukraine erhalten, sagte Konaschenkow im morgendlichen Briefing zur Lage in der Ukraine. Ziel der vom Pentagon finanzierten Forschungen sei die Entwicklung "eines Mechanismus zur heimlichen Verbreitung tödlicher Krankheitserreger", sagte der Ministeriumssprecher in Moskau. Er verwies auch auf ein angebliches "amerikanisches Projekt für den Transfer von Erregern durch Zugvögel in der Ukraine, Russland und anderen Nachbarländern".
Youtube und Google Play setzen Dienste aus: Die zum Google-Mutterkonzern Alphabet gehörende Videotochter YouTube wie auch die App-Plattform Google Play setzen alle zahlungspflichtigen Dienste in Russland aus. Dazu gehörten jegliche Abonnements, teilte der US-Konzern mit. Erst kürzlich hatte Google und YouTube aufgehört, Online-Werbung in Russland zu verkaufen.
China verweigert Ersatzteile für russische Flugzeuge: China hat sich laut der russischen Flugsicherheitsbehörde Rosawiazia geweigert, russische Fluggesellschaften mit Ersatzteilen für Flugzeuge zu versorgen. Man werde versuchen, Ersatzteile aus anderen Ländern wie Indien oder der Türkei zu beschaffen, zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax einen Sprecher der Behörde.
Baerbock: Westbalkan gehört zu Europa: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht im Krieg in der Ukraine den Beweis für die Dringlichkeit einer weiteren Annäherung der Staaten des westlichen Balkans an die Europäische Union. "Wir wollen gemeinsam im europäischen Haus zusammen leben", sagte Baerbock bei einem Besuch in Sarajevo. "Dieses Land gehört zu Europa", fügte sie mit Blick auf Bosnien-Herzegowina nach Beratungen mit Außenministerin Bisera Turkovic hinzu. Dafür müsse gemeinsamer und intensiver gearbeitet werden. Sie sei genau deswegen jetzt nach Sarajevo gekommen, weil ein Krieg "in unserer unmittelbaren Nachbarschaft" tobe, sagte Baerbock. Sie werde mit ihren Gesprächspartnern über den "unermesslichen Wert des Friedens" sprechen, sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf den Balkankrieg in den 90er Jahren, der in Bosnien-Herzegowina besonders unerbittlich tobte. Deutschland und seine Partner würden "keine Erosion der Sicherheitslage zulassen".
Schweden will Verteidigungsausgaben anheben: Schweden will seine Militärausgaben angesichts des Kriegs in der Ukraine massiv erhöhen. Die Regierung schlug vor, den Verteidigungshaushalt so schnell wie in der Praxis möglich auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben. "Schwedens Verteidigungsvermögen soll kräftig verstärkt werden", sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson. Um die Zwei-Prozent-Marke zu erreichen, muss der jährliche Etat laut der schwedischen Nachrichtenagentur TT auf etwa 108 Milliarden schwedische Kronen gesteigert werden - das sind umgerechnet rund 10 Milliarden Euro. 2021 lag das Verteidigungsbudget bei 66 Milliarden Kronen. Ein Verteidigungshaushalt in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ist seit langem das Ziel der Nato-Staaten. Schweden ist wie sein Nachbar Finnland kein Nato-Mitglied, allerdings ein enger Partner der Militärallianz.
Belarus schickt Experten zum AKW Tschernobyl: Der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko schickt Experten zum ukrainischen AKW Tschernobyl, um dessen Stromversorgung sicherzustellen. Das meldete die belarusische Nachrichtenagentur Belta. Die Ukraine hatte am Mittwoch erklärt, wegen der gekappten Stromleitung zwischen Kiew und dem AKW bestehe die Gefahr, dass die Brennelemente nicht mehr gekühlt werden und Radioaktivität austreten könnte. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erklärte, der Stromausfall habe keine kritischen Folgen für die Sicherheit. Um die Sicherheit der AKW in der Ukraine zu thematisieren, ist IAEA-Chef Rafael Grossi ins türkische Antalya gereist, wo die Außenminister der Ukraine und Russlands beraten.
Russland wirft Ukraine "Informationsterrorismus" vor: Russland weist den Vorwurf der Ukraine zurück, seine Truppen hätten ein Kinderkrankenhaus in Mariupol bombardiert. "Das ist Informationsterrorismus", sagt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Nach ukrainischen Angaben haben russische Flugzeuge am Mittwoch ein Kinderkrankenhaus in der eingekesselten Stadt Mariupol bombardiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, in der Ukraine Völkermord zu begehen.
Die aktuellen Frontverläufe in der Ukraine:
Selenskyj erlaubt Zivilisten Schusswaffengebrauch: In der Ukraine ist Zivilisten der Gebrauch von Waffen zur Abwehr des russischen Angriffs erlaubt worden. Das Gesetz trat bereits am Montag in Kraft, wie ukrainische Medien berichteten. Auch legal im Land lebende Ausländer und Staatenlose können demnach Waffen erhalten und diese gegen russische Soldaten einsetzen. Die Waffenausgabe werde vom Innenministerium geregelt. Dem Gesetz zufolge sollen ausgegebene Waffen und Munitionsvorräte spätestens zehn Tage nach dem Ende des derzeit geltenden Kriegsrechts wieder abgegeben werden. Vor allem in Kiew wurden in den ersten Kriegstagen bereits willkürlich Sturmgewehre und Munition ausgegeben. In den Nächten gab es Schießereien in den Straßen der Stadt mit drei Millionen Einwohnern, die erst nach der Verhängung einer strengen Ausgangssperre aufhörten. Beobachter befürchteten, dass Russland zivile Opfer mit der Gefährdung durch bewaffnete Zivilisten begründen könnte. Der Kreml in Moskau kritisierte die nun erteilte Erlaubnis. "Wenn jemand mit einer Waffe in der Hand einen russischen Soldaten angreift, dann wird er auch zu einem Ziel", hieß es. Vor zwei Wochen hat Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen. UN-Angaben zufolge sind bereits mehr als 500 Zivilisten getötet worden. Die Ukraine geht von weitaus höheren Opferzahlen aus.
Vize-Bürgermeister: Drei Tote bei Angriff auf Geburtsklinik: Bei dem mutmaßlich russischen Angriff auf eine Geburtsklinik im ukrainischen Mariupol sind nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sei auch ein Kind, sagte Vize-Bürgermeister Sergej Orlow dem britischen Sender BBC. Ukrainische Behörden hatten zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff seien 17 Menschen verletzt worden, darunter auch Schwangere. Die Ukraine macht Russland für den Angriff verantwortlich. Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. Demnach müssen eines oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein.
Treffen zwischen Lawrow und Kuleba in Türkei hat begonnen: Das Treffen zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in der Türkei hat begonnen. Das teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, Reportern mit. Fotos, die Sacharowa verbreitet, zeigen die beiden Außenminister, wie sie sich einander gegenüber sitzen. Die Begegnung wurde vom türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu vermittelt. Die Türkei, die Nato-Mitglied ist, unterhält gute Beziehungen zu beiden Kriegsparteien und hat sich wiederholt als Vermittler angeboten.
Russland: 2900 militärische Einrichtungen zerstört: Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bislang 2911 Einrichtungen der militärischen Infrastruktur in der Ukraine zerstört. Die russische Armee habe auch die Kontrolle über einige Viertel in der belagerten Stadt Mariupol übernommen, sagte der Sprecher des Ministeriums, Igor Konaschenkow, russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Russland hat wiederholt erklärt, in seinem von ihm so genannten militärischen Sondereinsatz ausschließlich militärische Ziele anzugreifen. Vorwürfe, auch zivile Ziele wie Krankenhäuser und Schulen seien getroffen worden, weist die russische Führung zurück.
Ukraine-Krieg: Diese Firmen verlassen Russland: Immer mehr Unternehmen schließen sich den internationalen Sanktionen gegen Russland an. Sie schränken ihre Geschäfte dort ein oder ziehen sich komplett zurück. Ein Überblick.
EU-Gipfel in Versailles: Aufbruch zu mehr Unabhängigkeit: In Versailles beraten die EU-Staaten, wie Energieversorgung auch ohne russische Ressourcen funktionieren könnte. Die große Frage: Was kostet das? Frankreichs Präsident Macron mahnt, Europa müsse den Preis für Frieden und Freiheit akzeptieren.
Ministerin Stark-Watzinger: Auch Lehrkräfte aus Ukraine einsetzen: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) erwägt, ukrainische Lehrkräfte in deutschen Schulen und Kitas einzusetzen. Für geflüchtete Kinder und Jugendliche seien ausreichend Plätze notwendig, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es brauche eine schnelle Lösung. "Dabei werden sicher auch geflüchtete ukrainische Lehrkräfte helfen wollen und können." Darüber wolle sie mit ihren Länderkolleginnen und -kollegen bei der Kultusministerkonferenz an diesem Donnerstag in Lübeck sprechen. Der russische Angriffskrieg bringe unfassbares Leid über die Ukraine, betonte Stark-Watzinger. Die gezielte Aggression auch gegen die Zivilbevölkerung mache sprachlos. Besonders Kinder und Jugendliche bräuchten Sicherheit und eine Perspektive.
Ukraine hofft auf schnelle Zusage für mehr deutsche Waffenlieferungen: Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hofft auf eine schnelle Zusage Deutschlands für weitere Waffenlieferungen an sein Land. "Ich werde mich heute mit der Verteidigungsministerin treffen, und ich hoffe, dass wir da auch eine ganz konkrete Zusage bekommen", sagte Melnyk im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa hatte Melnyk zuvor auf Wunschlisten der Ukraine verwiesen, auf denen unter anderem Luftabwehrsysteme und Anti-Drohnen-Gewehre stehen, auf einer zweiten Liste aber auch schwere Waffensysteme wie U-Boote und Panzer. Vor einem geplanten Treffen der Außenminister aus Russland und der Ukraine am Donnerstag in Antalya forderte Melnyk eindringlich eine Waffenruhe. "Die Hauptsache ist, dass eine allumfassende Waffenruhe eingeführt wird, denn bis heute zwei Wochen dauert dieser perfide, barbarische Krieg vor allem gegen Zivilisten", sagte Melnyk. Die Toten müssten geborgen, die in Trümmern ausharrenden Menschen müssten gerettet werden können. "Das ist das Gebot der Stunde."
Ukraine will heute sieben Fluchtkorridore öffnen: Die Ukraine will heute sieben Fluchtkorridore öffnen, um Zivilisten vor den Angriffen russischer Truppen in Sicherheit zu bringen. Diese sollen auch Mariupol abdecken. Das teilte die Vizepräsidentin des Landes, Iryna Vereshchuk, mit. Am Morgen wurden nach Behördenangaben bereits weitere Menschen aus der nordöstlich gelegenen Stadt Sumy in Sicherheit gebracht.
Länder bereiten sich auf Hunderttausende geflüchtete Schulkinder vor: Die Bundesländer bereiten sich auf Hunderttausende geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine vor. Die Flüchtlingskinder sollten rasch an deutschen Schulen unterrichtet werden und Kontakt zu anderen Kindern bekommen, sagte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien (CDU), im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind seit Beginn des Kriegs vor zwei Wochen mehr als 80 000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. "Es werden sicherlich viele Hunderttausend Kinder zu uns kommen", sagte Prien. Wie viele Menschen insgesamt zur Flucht gezwungen werden, könne derzeit niemand absehen. "Wir stellen uns darauf ein, dass wir hier eine große Herausforderung zu bewältigen haben." Bei einem Treffen in Lübeck wollen die Kultusminister heute über die Lage beraten. Prien sagte: "Wir werden natürlich auch gesonderte Klassen einrichten, dort wo mehrere Kinder und Jugendliche zu uns kommen." Die Ministerin kündigte ferner die Einrichtung einer sogenannten Taskforce an, die koordinieren soll. Zudem soll es Angebot zur psychosozialen Betreuung geben. Geprüft werde zudem, wie ukrainische Erzieher und Lehrer zum Einsatz kommen könnten, zunächst als Unterstützung.
Lawrow und Kuleba zu Gespräch in der Türkei: Es ist der Türkei gelungen, das bisher hochrangigste Treffen von Vertretern Russlands und der Ukraine seit Beginn des Krieges zu organisieren. Russlands Außenminister Lawrow und sein ukrainischer Amtskollege Kuleba treffen sich zu einem Gespräch in Antalya.
Verteilung von Kriegsflüchtlingen: Berlin will Bundeswehr einsetzen: Berlin will künftig auch die Bundeswehr zur Verteilung der ankommenden Ukraine-Flüchtlinge einsetzen. Es werde ein entsprechendes Amtshilfeersuchen an das Bundesverteidigungsministerium geben, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nach einer Senatssondersitzung. Berlin sei am stärksten von allen Bundesländern betroffen, da die meisten Geflüchteten in der Hauptstadt bleiben wollten, erklärte sie. In den vergangenen drei Tagen seien täglich jeweils mehr als 13.000 Geflüchtete mit Bussen oder Zügen in der Stadt angekommen. Hinzu kämen Menschen aus der Ukraine, die in Privatautos in die Stadt kämen. Viele Busse mit Ziel Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz seien dagegen nicht voll belegt.
IAEA verliert auch Verbindung zu Europas größtem Atomkraftwerk: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Tschernobyl auch die Verbindung zum größten europäischen Atomkraftwerk in der Ukraine, Saporischschja, verloren. IAEA-Chef Rafael Grossi teilte mit, dass die Datenverbindung zu den Überwachungsgeräten in Saporischschja ausgefallen sei. Russische Truppen hatten Saporischschja vergangene Woche angegriffen und eingenommen. Dabei wurde ein Brand auf dem Kraftwerksgelände ausgelöst. Der Grund für den Verbindungsabbruch sei noch unklar, erklärte die Behörde weiter. Zuvor hatte die IAEA gewarnt, dass sie die Verbindung zu den Überwachungssystemen in der ebenfalls von russischen Truppen eroberten Atomruine von Tschernobyl verloren habe. Der Verbindungsverlust zu den beiden Atomstandorten sei besorgniserregend.
Baerbock in Sarajevo: "Region nicht dem Einfluss Moskaus überlassen": Außenministerin Annalena Baerbock ist zum Auftakt ihrer zweitägigen Westbalkanreise in Bosnien-Herzegowina mit ihrer Amtskollegin Bisera Turkovic zusammengekommen. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs wolle sie mit ihrem Besuch in Sarajevo sowie im Kosovo und in Serbien auch deutlich machen, "dass wir diese Region im Herzen Europas nicht dem Einfluss Moskaus überlassen werden", kündigte Baerbock vor ihrem Abflug an. Baerbock verlangte ein stärkeres europäisches Engagement für die Länder auf dem Balkan. "Der russische Angriff auf die Ukraine ist eine Zäsur, die eindringlich zeigt: Europa muss bereit sein, strategisch in seine langfristige Sicherheit zu investieren." Viele Länder des westlichen Balkan "haben wir in den letzten Jahren enttäuscht und vernachlässigt", räumte sie ein. "In diese offene Flanke drängen Akteure wie Russland hinein, die kein Interesse an einer europäischen Zukunft haben und nicht davor zurückschrecken, ungelöste Konflikte wieder zu schüren."
Ukrainische Armee: Russland kommt bei Einkesselung Kiews voran: Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ihre "offensive Operation" zur Einkesselung der Hauptstadt Kiew fortgesetzt. Dem Lagebericht zufolge gab es auch in den Städten Petrowsk (Norden) Isjum, Hruschuwakha (beide im Osten), Sumy, Ochtyrka (beide im Nordosten) sowie in den Regionen Donezk und Saporischschja (Südosten) neue Angriffe. Binnen weniger Tage hat sich die Frontlinie rund um die ukrainische Hauptstadt deutlich verschoben: Stand die russische Armee vor fünf Tagen noch rund hundert Kilometer nordöstlich von Kiew entfernt, näherten sie sich am Mittwoch der an Kiew grenzenden Stadt Browary, wie AFP-Reporter berichteten.
Zukunftspodcast: Kein russisches Gas mehr? Was dann?: Mal angenommen, wir kriegen kein Gas mehr aus Russland. Bleiben die Heizungen kalt? Stehen Fließbänder still? Und gehts mit der Energiewende schneller? Ein Gedankenexperiment.
Russische Desinformation: "Es gibt quasi nur zwei Positionen": Die Haltung zum Ukraine-Krieg spaltet russische Familien. Die Journalistin Ekaterina Astafyeva arbeitet in Deutschland und erklärt, welche Anfeindungen sie erlebt, bei wem Staatspropaganda verfängt - und was junge Menschen dagegen tun.
Ukraine-Hilfspaket nimmt erste Hürde im US-Kongress: Das milliardenschwere Hilfspaket der USA für die Ukraine hat die erste Hürde im Parlament genommen. Das Repräsentantenhaus stimmte für den neuen Haushaltsentwurf, der 13,6 Milliarden Dollar (12,3 Milliarden Euro) Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland vorsieht. Der Entwurf muss noch vom Senat genehmigt werden, bevor US-Präsident Joe Biden ihn unterzeichnen kann. Die Gelder sollen es der ukrainischen Regierung unter anderem ermöglichen, ihre Strom- und Internetleitungen gegen russische Angriffe zu schützen. Außerdem soll Kiew weitere Waffen und Munition erhalten. Daneben sind mehr als 2,6 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe vorgesehen, mehr als eine Milliarde Dollar soll Flüchtlingen zugute kommen.
US-Repräsentantenhaus beschließt Importstopp von russischem Öl: Mit klarer Mehrheit hat das US-Repräsentantenhaus einen Importstopp von russischem Öl beschlossen. Die Abgeordneten verabschiedeten die Vorlage mit 414 zu 17 Stimmen. Der Entwurf ging noch über den Vorschlag von US-Präsident Joe Biden hinaus und regt an, Russlands Status in der Welthandelsorganisation zu prüfen, und signalisiert die Unterstützung der USA für Sanktionen gegen russische Vertreter wegen Menschenrechtsverletzungen. Als nächstes muss der Senat über die Vorlage entscheiden.
Australien stockt Streitkräfte um ein Drittel auf: Australien stockt vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine seine Streitkräfte auf. Australien werde bis 2040 rund 38 Milliarden australische Dollar (rund 25 Milliarden Euro) investieren, um die Verteidigungskräfte um ein Drittel aufzustocken, damit das Land "in einem zunehmend unsicheren globalen Umfeld" sicher bleibt, sagt Ministerpräsident Scott Morrison. Durch den Ausbau steige die Zahl der Streitkräfte auf 80.000, so viele wie seit dem Vietnam-Krieg nicht mehr. Verteidigungsminister Peter Dutton erklärt, es sei von entscheidender Bedeutung, die Verteidigungskapazitäten Australiens zu erhöhen, um das Land zu einem "glaubwürdigen Partner" der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und der NATO zu machen. "Wenn wir uns auf sie verlassen wollen, müssen sie sich auf uns verlassen können."
EU-Staats- und Regierungschefs reden über Konsequenzen aus dem Krieg:
Weltweites Entsetzen nach Angriff auf Klinik: Nach dem Angriff auf eine Klinik in der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol gibt es weltweites Entsetzen. Die USA warnen derweil davor, Russland plane möglicherweise den Einsatz von Bio- und Chemiewaffen.
Flucht vor Russlands Krieg: In Polen wird es eng: In Polen beginnen Gemeinden, öffentliche Einrichtungen zur Aufnahme von Menschen aus der Ukraine herzurichten. Erste Einschränkungen für die Einheimischen werden spürbar. Doch noch hält die Willkommensstimmung.
Biden spricht vor Vermittlungsgesprächen in der Türkei mit Erdogan: US-Präsident Joe Biden will nach Angaben des US-Präsidialamts heute mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg telefonieren. Erdogan hatte angeboten, als Vermittler zwischen der Ukraine und Russland zu fungieren. Ein erstes Treffen auf Regierungsebene seit Ausbruch der Kämpfe ist nach türkischen und russischen Angaben zwischen den Außenministern aus Kiew und Moskau, Dmytro Kuleba und Sergej Lawrow, für heute in Antalya angesetzt.
Blinken und Kuleba beraten über zusätzliche Hilfe für die Ukraine: US-Außenminister Antony Blinken und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba haben nach Angaben des US-Außenministeriums in einem Telefonat über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und humanitäre Unterstützung für die Ukraine gesprochen. Es sei auch um Russlands "skrupellose Angriffe auf Wohngebiete" gegangen, teilt das Ministerium mit.
Selenskyj fordert noch härtere Sanktionen gegen Russland: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem russischen Angriff auf eine Entbindungsklinik in der Stadt Mariupol noch härtere Sanktionen des Westens gefordert. "Es findet ein Völkermord an Ukrainern statt", sagte er in einer Videobotschaft am späten Abend. Wenn die westlichen Staaten ihren Kurs gegen Moskau verschärften, hätte es "nicht mehr länger die Möglichkeit, den Völkermord fortzusetzen". Er sagte, 35.000 Menschen seien über humanitäre Korridore in den Westen der Ukraine geflohen. Bei dem Angriff auf die Klinik in Mariupol seien 17 Menschen verletzt worden, darunter schwangere Frauen. Einmal mehr forderte der ukrainische Präsident eine Flugverbotszone über der Ukraine. Die NATO-Staaten haben einen solchen Schritt allerdings abgelehnt, aus Sorge, dass sie dadurch in den Krieg hineingezogen werden könnten.
Entwicklungsministerin Schulze befürchtet neue Hungersnöte: Entwicklungsministerin Svenja Schulze hält es für möglich, dass der Krieg in der Ukraine zu neuen Hungersnöten führt. "Die Nahrungsmittelpreise waren schon in den letzten Monaten sehr hoch. Nun kommt noch dazu, dass sich zwei der größten Agrarexporteure der Welt im Krieg befinden. Dadurch wird der Markt weiter verunsichert", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies bedrohe auch die politische Stabilität in vielen importabhängigen Ländern. Einzelne Staaten diskutierten jetzt Exportstopps. "Solche zusätzlichen Bedrohungen der weltweiten Agrarmärkte müssen unbedingt vermieden werden, sonst drohen weitere Hungersnöte." Außerdem müssten besonders betroffene Partnerländer direkt unterstützt werden.
Einschätzungen von ARD-Washington-Korrespondentin Kerstin Klein: Die NATO-Staaten versuchen, dass dieser Krieg nicht übergreift, berichtet die ARD-Washington-Korrespondentin Kerstin Klein.
Chef der Regionalverwaltung von Kiew: Russen machen Leben zur Hölle: Der Chef der Regionalverwaltung im Großraum Kiew, Oleksij Kuleba, hat nach neuen Artillerieangriffen auf Vororte der ukrainischen Hauptstadt die verzweifelte Lage der Menschen dort geschildert. "Die russischen Truppen machen unser Leben systematisch zur Hölle", sagte er im ukrainischen Fernsehen. "Die Menschen müssen Tag und Nacht unter der Erde sitzen, ohne Essen, Wasser oder Strom."
USA verlegen "Patriot"-Raketen von Deutschland nach Polen: Die USA haben angesichts des Kriegs in der Ukraine vorsorglich zwei "Patriot"-Raketen von Deutschland nach Polen verlegt. Die "Patriot"-Raketenbatterien seien in Polen positioniert worden, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. "Wir werden nicht darüber sprechen, wo sie stationiert sind, und wir werden auch nicht über ihren Einsatzstatus sprechen." Pentagon-Sprecher John Kirby betonte, dass die Verlegung nicht durch ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Handlung seitens der Russen ausgelöst worden sei. Aber angesichts des Kriegs in der Ukraine - Polens Nachbarland - seien die "Patriots""am besten geeignet, NATO-Gebiet zu verteidigen. "Patriots" können Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen auch in großer Höhe ausschalten.
Etwa 48.000 Menschen in Sicherheit gebracht: Rund 48.000 Ukrainer sind über Fluchtkorridore evakuiert worden, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den stellvertretenden Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko. Demnach haben 43.000 Menschen Sumy verlassen, 3500 die Kiewer Region und 1000 Menschen Energodar.
Offenbar mehr als 1200 Tote in Mariupol: In der von russischen Streitkräften belagerten südukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der örtlichen Behörden in den vergangenen neun Tagen mehr als 1200 Zivilisten gestorben. "1207 friedliche Bewohner von Mariupol" seien während der "Blockade" der Stadt gestorben, hieß es in einem auf dem offiziellen Telegram-Kanal der Stadtverwaltung veröffentlichten Beitrag.
Kuleba zu Gesprächen in Antalya eingetroffen: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ist in Antalya in der Türkei eingetroffen, wo er am Donnerstag mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow über Möglichkeiten zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine beraten will. Das teilte der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Nikolenko auf Facebook mit. Die Gespräche der beiden Minister mit ihrem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu sollen schon am Donnerstagmorgen beginnen.
Unterhändler: Russland zu keinen Konzessionen bereit: Die russische Delegation bei den Friedensverhandlungen mit der Ukraine ist nach Angaben des russischen Unterhändlers Leonid Slutsky zu keinen Konzessionen bereit. Man werde nicht in einem einzigen Punkt nachgeben, zitiert ihn die russische Nachrichtenagentur RIA. Bislang gab es drei Verhandlungsrunden zwischen Russland und der Ukraine. Am Donnerstag sprechen erstmals seit Ausbruch der Kämpfe die beiden Außenminister Sergej Lawrow und Dmytro Kubela miteinander.
IAEA beunruhigt wegen AKW Saporischschja: Die Internationale Atomenergieagentur IAEA zeigt sich besorgt wegen des Abbruchs der automatischen Datenübertragung aus dem von russischen Truppen eingenommenen Atomkraftwerk Saporischschja. Am Vortag war bereits die Verbindung mit den Überwachungsgeräten im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl abgebrochen. An beiden Standorten lagerten große Mengen an Atommaterial in Form von abgebrannten oder frischen Atombrennelementen, erklärte die IAEA.
Baerbock: Balkan nicht Einfluss Russlands überlassen: Außenministerin Annalena Baerbock hat ein stärkeres europäisches Engagement für die Länder auf dem Balkan verlangt. "Der russische Angriff auf die Ukraine ist eine Zäsur, die eindringlich zeigt: Europa muss bereit sein, strategisch in seine langfristige Sicherheit zu investieren", erklärte die Grünen-Politikerin vor ihrem Abflug zu einer mehrtägigen Reise auf den Balkan und in die Republik Moldau. Dies gelte insbesondere auch für die Beziehungen zu den Ländern des westlichen Balkan. "Der heutige Frieden auf dem Westbalkan ist vielleicht nicht perfekt - aber er ist kostbar", betonte Baerbock. "Viele dieser Länder haben wir in den letzten Jahren enttäuscht und vernachlässigt", räumte die Ministerin ein. "In diese offene Flanke drängen Akteure wie Russland hinein, die kein Interesse an einer europäischen Zukunft haben und nicht davor zurückschrecken, ungelöste Konflikte wieder zu schüren." Sie wolle auf den Westbalkan vor allem zuhören, was die Menschen dort erwarteten – "aber auch um deutlich zu machen, dass wir diese Region im Herzen Europas nicht dem Einfluss Moskaus überlassen werden".
Gouverneur: Gespräche in der Türkei nur Ablenkungsmanöver: Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei bezeichne Sergij Osachuk als Ablenkungsmanöver des Kremls, um die Versorgungsengpässe zu lösen und weiter ukrainische Städte attackieren zu können, sagt ARD-Reporter Robert Kempe in der tagesschau. Osachuk ist Gouverneur der Region Czernowitz und einer der 26 Leiter der militärischen Gebietsverwaltungen in der Ukraine - "mit direktem Draht zu Präsident Selenskyj", so Kempe.
Von der Leyen und Selenskyj sprechen über sichere Fluchtrouten: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen haben über die Wichtigkeit funktionierender Fluchtrouten für Zivilisten im Krieg in der Ukraine gesprochen. Selenskyj schrieb auf Twitter, beide hätten unterstrichen, wie wichtig es sei, "wirksame humanitäre Korridore für Zivilisten" sicherzustellen. Selenskyj erklärte, er habe in dem Gespräch erneut den Wunsch seines Landes vorgebracht, EU-Mitglied zu werden. Zudem habe er seinen Dank für ein weiteres EU-Sanktionspaket gegen Russland ausgedrückt. Die EU-Staaten hatten sich auf neue Sanktionen geeinigt, die auf russische Oligarchen und deren Angehörige abzielen sollen.
Scholz telefoniert mit UN-Generalsekretär Guterres: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres telefoniert. Im Mittelpunkt des Gesprächs habe vor allem der russische Angriff auf die Ukraine gestanden, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. "Der Bundeskanzler und der Generalsekretär drangen darauf, die vereinbarten humanitären Korridore umzusetzen, um Zivilisten zu schützen und humanitären Zugang zu ermöglichen."
Dutzende in Massengrab in Mariupol begraben: Unter anhaltender russischer Bombardierung sind in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol in aller Eile Dutzende Tote in einem Massengrab beerdigt worden. Auf einem der alten Friedhöfe im Herzen der Stadt wurde ein tiefer, etwa 25 Meter langer Graben ausgehoben, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete. Mitarbeiter des städtischen Sozialdiensts brachten 30 in Teppiche oder Säcke eingewickelte Leichen, am Dienstag waren es 40 gewesen. Auch andere Mitarbeiter der Stadt brachten Leichen an den Ort, sodass die Gesamtzahl der Bestatteten in dem Grab nicht mehr klar war. Unter den Toten befanden sich sowohl zivile Opfer als auch einige Soldaten. Einige Personen starben auch eines natürlichen Todes. Es waren keine Trauernden anwesend, keine Familien nahmen Abschied.
200.000 Unterkünfte für Geflüchtete: Für die Geflüchteten aus der Ukraine stehen in Deutschland bisher rund 200.000 private und öffentliche Unterkünfte zur Verfügung. "Wir sind dabei, diese Angebote auf einer digitalen Plattform zugänglich zu machen. Diese wird sehr bald verfügbar sein", sagte Innenstaatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Die Kommunen wolle der Bund nicht im Stich lassen, so die SPD-Politikerin, aber "ich kann jetzt nicht sagen, dass wir schon ein Paket haben". Städte wie Berlin, in die es derzeit besonders viele Flüchtlinge zieht, sollen weiter entlastet werden: "Die Züge müssen in den nächsten Tagen besser verteilt werden."
IAEA-Chef reist auch zu Gesprächen nach Antalya: Am Donnerstag sollen in Antalya auch Gespräche zur Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen geführt werden. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, kündigte an, dass er in die türkische Stadt reisen werde. Dort wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba am Donnerstag zusammenkommen. "Ich hoffe, dass ich dort in den Treffen Fortschritte zu drängenden Fragen der Sicherheit in den Atomanlagen der Ukraine erzielen kann", schrieb Grossi auf Twitter. "Wir müssen jetzt handeln!" Nach einer Reihe von Vorfällen in ukrainischen Atomanlagen seit Beginn der russischen Invasion hatte Grossi am Freitag Verhandlungen zu Sicherheitsgarantien für AKWs und andere Einrichtungen mit Atom-Material zwischen ukrainischen und russischen Vertretern vorgeschlagen, um einen schweren Atomunfall zu vermeiden. Bislang ist trotz Beschädigungen und Beeinträchtigungen keine radioaktive Strahlung aus ukrainischen Anlagen ausgetreten.
Lambrecht kritisiert Polens Kampfjet-Vorstoß: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat den Vorstoß Polens zu möglichen Lieferungen von MiG-29-Kampfjets an die Ukraine kritisiert. "Es ist ganz wichtig, dass die NATO abgestimmt miteinander vorgeht, das war unsere Stärke und das muss auch unsere Stärke bleiben", sagte Lambrecht im französischen Evreux. "Deswegen ist es wichtig, dass ein klares Signal gesendet wird: Dieser Vorstoß wird von niemandem in der NATO weiterverfolgt." Lambrecht bekräftigte, Deutschland stehe solidarisch an der Seite der Ukraine. Deutschland habe Waffen geliefert, weitere Lieferungen würden geprüft. In Evreux stellte sie zusammen mit ihrer französischen Kollegin Florence Parly eine deutsch-französische Lufttransportstaffel in Dienst.
Blinken: Putin nahm keine Angebote zur Deeskalation an: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach US-Darstellung jedes Angebot zur Deeskalation abgelehnt. Er habe im Gegenteil den Militäreinsatz verstärkt, sagt US-Außenminister Antony Blinken. Man habe Putin alle möglichen Auswege angeboten. "Er ist der einzige, der entscheiden kann, ob er sie nimmt oder nicht. Bisher hat er jedes Mal, wenn sich die Gelegenheit dazu bot, das Gaspedal gedrückt und ist weitergefahren diesen schrecklichen Weg, den er eingeschlagen hat."
Lawrow zu Gespräch in Antalya eingetroffen: Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist nach Angaben eines Reuters-Augenzeugen im türkischen Antalya eingetroffen. Am Donnerstag ist ein Gespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba geplant. Es ist das erste Gespräch zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine auf Regierungsebene seit Beginn des Kriegs. Die russische Regierung hatte zuletzt von "Fortschritten" in Verhandlungen mit der ukrainischen Seite gesprochen und anders als vorher versichert, nicht den Sturz der Regierung in Kiew anzustreben. Beobachter rechnen dennoch nicht mit einem Durchbruch und einem schnellen Ende der Gewalt in der Ukraine.
UN: Keine Massenvernichtungswaffen in der Ukraine: Die Vereinten Nationen wissen nach eigenen Angaben nichts über angeblich in der Ukraine produzierte Massenvernichtungswaffen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte in New York, der Weltgesundheitsorganisation seien "keine Aktivitäten der ukrainischen Regierung bekannt, die ihren internationalen Vertragsverpflichtungen widersprechen, einschließlich chemischer oder biologischer Waffen." Die Äußerung der UN kommt nach Vorwürfen Russlands, die Ukraine würde nukleare oder biologische Waffen entwickeln. Erst am Montag behauptete das russische Verteidigungsministerium, in der Ukraine gebe es ein Netzwerk von Bio-Laboren, die im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums arbeiteten. Internationale Faktenchecker haben diese Behauptung allerdings längst entkräftet. Sicherheitsexperten einer westlichen Regierung warnten wegen der Vorwürfe Moskaus davor, dass Russland nicht-konventionelle Waffen in der Ukraine einsetzen könnte. Dies ähnele einem Muster, das auch bereits in Syrien zu sehen gewesen sei, sagte ein Regierungsexperte. "Die Russen haben angefangen, von so etwas zu reden, kurz bevor sie selbst oder ihre Verbündeten solche Waffen eingesetzt haben", so der Beamte.
Selenskyj zeigt sich kompromissbereit: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich vor dem ersten Treffen von Vertretern der ukrainischen und russischen Regierung kompromissbereit. Zudem forderte er in einem Interview der "Bild"-Zeitung direkte Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "In jeder Verhandlung ist mein Ziel, den Krieg mit Russland zu beenden. Und ich bin auch bereit zu bestimmten Schritten", sagte Selenskyj. "Man kann Kompromisse eingehen, aber diese dürfen nicht der Verrat meines Landes sein. Und auch die Gegenseite muss zu Kompromissen bereit sein", erklärte er weiter. Nur dann käme man weiter. "Über die Details können wir noch nicht reden. Wir haben ja noch keinen direkten Kontakt zwischen den Präsidenten gehabt. Nur nach den direkten Gesprächen zwischen den zwei Präsidenten können wir diesen Krieg beenden." Am Donnerstag wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba in Antalya unter türkischer Vermittlung über Wege zur Beendigung der Kämpfe sprechen. Ein Berater von Selenskyj hatte angedeutet, die Ukraine könnte im Gegenzug für Sicherheitsgarantien auf einen NATO-Beitritt verzichten. Dies ist eine der zentralen Forderungen der Regierung in Moskau.
Karate-Weltverband suspendiert russische und belarussische Athleten: Der Karate-Weltverband schließt sich anderen Sportverbänden an und suspendiert russische und belarussische Athleten und Offizielle von seinen Veranstaltungen. "Wir wollen keinen Athleten oder Funktionär bestrafen, der von diesem Krieg betroffen ist, aber wir wollen die gesamte Karate-Gemeinschaft schützen, da uns die Karate-Werte wie Respekt, Integrität und Ehre am Herzen liegen", sagte der Präsident Antonio Espinós laut einer Verbandsmitteilung. Die Maßnahme trete sofort in Kraft, die Situation in der Ukraine werde aber weiterhin genau beobachtet.
US-Regierung wirft Russland Einsatz ungelenkter Bomben vor: Die US-Regierung wirft Russland den Einsatz sogenannter Freifallbomben in der Ukraine vor. Man habe Hinweise darauf, dass die Russen "dumme Bomben" abwerfen würden, sagte ein US-Verteidigungsbeamter. Damit sind Bomben gemeint, die über kein Lenksystem verfügen. "Mit anderen Worten, sie sind nicht zielgerichtet", so der Beamte. Es sei aber nicht ganz klar, ob das beabsichtigt sei oder die Fähigkeit der Russen zur Präzisionslenkung beeinträchtigt sei. Man könne nicht beweisen, ob eine Bombe für ein bestimmtes Ziel gedacht gewesen sei oder nicht.
Blinken sieht Polens Kampfjet-Vorschlag skeptisch: US-Außenminister Antony Blinken hat mit großer Skepsis auf den Vorschlag Polens reagiert, der Ukraine MiG-29-Kampfjets mit einem Zwischenstopp auf einem US-Stützpunkt in Deutschland zu überlassen. "Uns ist schlicht nicht klar, ob es eine stichhaltige Begründung für die gestern vorgeschlagene Vorgehensweise gibt", sagte Blinken in Washington bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit seiner britischen Kollegin Liz Truss. Die Entscheidung über eine Weitergabe militärischer Ausrüstung an die Ukraine müsse jede Regierung für sich alleine treffen. Polens Vorschlag zeige, dass die Frage der Sicherheitsunterstützung für die Ukraine nicht ganz einfach sei, sagte der US-Chefdiplomat. "Wir müssen sicherstellen, dass wir es richtig machen." Die Idee Polens werfe ernsthafte Bedenken für die gesamte NATO auf. Daher liefen derzeit intensive Beratungen mit Polen und anderen NATO-Staaten über die logistischen Herausforderungen dieser Frage.
USA verlegen Flugabwehrraketen nach Polen: Die USA haben Flugabwehrraketen vom Typ Patriot nach Polen verlegt. Zwei üblicherweise in Deutschland stationierte Patriot-Systeme seien auf Bitten der polnischen Regierung in das an die Ukraine angrenzende osteuropäische Land verlegt worden, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Der Pentagon-Vertreter sprach von einem "rein defensiven Einsatz" zum Schutz vor möglichen Bedrohungen für die USA und ihre Nato-Verbündeten. Das Patriot-Raketensystem dient der Abwehr von Flugzeugen, ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. Das Bundesverteidigungsministerium in Berlin hatte Ende Februar die Verlegung von Patriot-Luftabwehrraketen in die Slowakei angekündigt. Der russische Angriff auf die Ukraine hat bei den östlichen Nato-Staaten neue Ängste vor einer möglichen russischen Aggression geweckt.
EU erweitert Sanktionsliste: Die EU-Staaten haben sich auf eine erneute Ausweitung der Sanktionen gegen Russland und dessen Partnerland Belarus verständigt. Wie die EU-Kommission in Brüssel ankündigte, sollten 14 weitere russische Oligarchen und prominente Geschäftsleute auf die Liste derjenigen Personen kommen, deren Vermögenswerte in der EU eingefroren werden und die nicht mehr einreisen dürfen. Die Strafmaßnahmen traten mit ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft. Nun sind auch der Formel-1-Rennfahrer Nikita Masepin und Aeroflot-Chef Michail Polubojarinow auf der Sanktionsliste. Ebenfalls betroffen sind der Schwiegersohn von Außenminister Sergej Lawrow, Alexander Winokurow, sowie der Chef des Internetkonzerns VK Company Limited, Wladimir Kirijenko. VK Company Limited betreibt und kontrolliert den Angaben zufolge unter anderem die drei größten russischen Internetseiten für soziale Netzwerke: VKontakte, Odnoklassniki und Moi Mir. Allen Betroffenen wird eine direkte oder indirekte Unterstützung der Politik von Kremlchef Wladimir Putin vorgeworfen.
Roth kündigt Hilfe für ukrainische Künstler an: Bund und Länder wollen angesichts der russischen Invasion ukrainischen Künstlern helfen. "Wir haben heute sehr intensiv im Kreis der Kulturminister und -ministerinnen der Länder überlegt, was kann unmittelbar getan werden, auch und gerade um den ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern ihre Stimme zu erhalten", sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in Lübeck nach einer Konferenz der Kulturminister der Länder. Es müsse alles dafür getan werden, dass die Kultur nicht zerstört werde. Wenn Klöster und Kathedralen angegriffen würden, sei das ein Angriff auf das Kulturerbe einer ganzen Nation. "Wir haben jetzt schon ein Aufnahmeprogramm auf den Weg gebracht", sagte Roth mit Blick auf die betroffenen Künstler. Aus ihrem Hause stünden dafür eine Million Euro bereit.
Britische Regierung verurteilt mutmaßlichen Angriff auf Klinik: Die britische Regierung hat den mutmaßlichen Angriff russischer Streitkräfte auf eine Klinik in der Ukraine auf Schärfste verurteilt. "Es gibt wenige Dinge, die verkommener sind, als die Verletzlichen und Hilflosen ins Visier zu nehmen", schrieb Premierminister Boris Johnson als Reaktion auf einen entsprechenden Bericht der ukrainischen Regierung auf Twitter. Die britische Außenministerin Liz Truss sprach bei einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Gespräch mit ihrem US-Kollegen Antony Blinken von einem "abscheulichen, skrupellosen und entsetzlichen" Angriff. Forderungen nach einer Flugverbotszone über der Ukraine wies Truss jedoch erneut zurück. Großbritannien werde stattdessen Luftabwehrsysteme an die Ukraine liefern.