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Gleichzeitig plant das Pentagon f\u00fcr den Fall einer Eskalation mit Iran-freundlichen schiitischen Milizen.\n\nUS-General Jace Neuenschwander (ohne Gesichtsmaske) \u00fcbergibt seinem irakischen Kollegen Mohammed Fadil (rechts) den amerikanischen Teil des Milit\u00e4rst\u00fctzpunkts K1 in der Provinz Kirkuk. Foto: Reuters / Abdullah Rashid\n\nDie USA haben sich diese Woche aus der insgesamt dritten Milit\u00e4rbasis im Irak zur\u00fcckgezogen: Nach Qayyara in der Provinz Niniveh und Al-Qaim nahe der syrischen Grenze wurde am Sonntag der Luftwaffenst\u00fctzpunkt K1 (Kaywan) in der Provinz Kirkuk ger\u00e4umt beziehungsweise den Irakern wieder voll \u00fcbergeben, gemeinsam mit Milit\u00e4rausr\u00fcstung im Wert von einer Million US-Dollar. In K1 hatte Ende Dezember mit einem Angriff Iran-loyaler irakischer schiitischer Milizen die Eskalationsspirale zwischen den USA und dem Iran begonnen, die am 8. J\u00e4nner zum iranischen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs in Teheran f\u00fchrte.\n\nDie Truppen-Umgruppierung auf die verbleibenden f\u00fcnf Basen war des L\u00e4ngeren geplant \u2013 wie ja die Reduktion der US-Pr\u00e4senz nach dem Ende des \"Islamischen Staats\" (IS) im Irak zum Programm geh\u00f6rt, mit dem US-Pr\u00e4sident Donald Trump in den Wahlkampf gehen wollte. Von mehr als 5000 US-Soldaten sollen etwa 2500 in den n\u00e4chsten Monaten abziehen.Der Irak ist jedoch gleichzeitig immer mehr zum Nebenschauplatz der amerikanischen Iran-Politik geworden: Wobei es laut Washington Post in der US-Regierung unterschiedliche Meinungen zur Frage gibt, ob die USA den Iran auf irakischem Boden herausfordern sollen oder nicht.\n\nMilit\u00e4rische \"Vernichtung\"\n\nSo haben Au\u00dfenminister Mike Pompeo und der Nationale Sicherheitsberater Robert O\u2019Brien die Planung f\u00fcr die milit\u00e4rische \"Vernichtung\" der Kataib Hisbollah angesto\u00dfen, jener Schiitenmiliz, die die Eskalation mit den USA begonnen hat. Verteidigungsminister Mark Esper ist dagegen, und der US-Truppenkommandant im Irak, Robert White, hat in einem Memorandum eindr\u00fccklich davor gewarnt. Abgesehen davon, dass sich ein solches Vorhaben zu einem wirklichen Krieg auswachsen k\u00f6nnte, w\u00e4ren auch die anderen US-Ziele im Irak \u2013 die Eind\u00e4mmung des IS und die strategische Partnerschaft mit der irakischen Regierung \u2013 ernsthaft gef\u00e4hrdet.\n\nAllerdings scheinen es die Iran-freundlichen Kr\u00e4fte im Irak geradezu auf einen Schlagabtausch anzulegen. Im M\u00e4rz h\u00e4uften sich die Angriffe auf die Anti-IS-Koalitionstruppen im Irak, mehrmals wurden St\u00fctzpunkte angegriffen, und erst vergangene Woche landeten wieder einmal Raketen nahe der US-Botschaft in Bagdad.\n\nPatriots zur Abwehr\n\nDie USA haben inzwischen mit Patriots auf ihren Basen bei Erbil und in der Provinz Anbar ihre Abwehr aufger\u00fcstet. Aber gegen die Katjuschas, die die Milizen meist verwenden, n\u00fctzen sie wenig \u2013 allerdings w\u00e4ren sie im Falle eines iranischen Angriffs relevant. Die Milizen haben geschworen, die USA zu bek\u00e4mpfen: Dazu haben sich einige zumindest formell als \"Liga der Revolution\u00e4re\" (Usbat al-Thairin) zusammengeschlossen, von der man noch wenig wei\u00df \u2013 au\u00dfer dass sie an der iranischen Leine h\u00e4ngt.\n\nLaut New York Times haben Geheimdienste Anzeichen daf\u00fcr entdeckt, dass nach den iranischen Nouruz-Ferien ein gro\u00dfer Angriff bevorstehen k\u00f6nnte. Demnach gingen die Iraner davon aus, dass die USA so sehr mit der Corona-Krise besch\u00e4ftigt sein w\u00fcrden, dass sie kein Interesse am Ausbruch eines offenen Kriegs h\u00e4tten.Der Irak ist selbst in einer Krise, die manche als die gr\u00f6\u00dfte seit den schweren Sanktionsjahren in den 1990ern bezeichnen. Die Corona-Zahlen sind unklar, getestet wird wenig, und die Ausgehbeschr\u00e4nkungen werden nur so lange funktionieren, bis die Menschen zu hungern beginnen.\n\nNiedriger \u00d6lpreis\n\nDem Staat fehlt das Geld f\u00fcr wirksame Ma\u00dfnahmen gegen Covid-19: Der niedrige \u00d6lpreis trifft den Irak massiv. Das Budget 2020 war mit einem Barrel-Preis von 56 Dollar \u2013 mehr als das Doppelte des aktuellen Preises \u2013 kalkuliert worden, mit einem erwarteten Defizit von 45 Milliarden Dollar.Und das Land hat noch immer nicht aus der Regierungskrise herausgefunden. Der neue designierte Premier Adnan al-Zurfi hat bis 17. April Zeit, ein Kabinett zu bilden \u2013 ob es auch durchs Parlament kommt, ist fraglich.\n\nZurfi gilt als US-freundlich, weshalb ihm der politische Arm der Milizen im Parlament, der Fatah-Block, sowie die \"Rechtsstaat\"-Partei von Ex-Regierungschef Nuri al-Maliki (2006 bis 2014) wahrscheinlich die Zustimmung versagen.\n\nSie k\u00f6nnten darauf setzen, dass der wegen der Massenproteste Ende November zur\u00fcckgetretene Premier Adel Abdul Mahdi bis zu Neuwahlen bleibt. Die Regierung wird im Moment de facto von Vizepremier Fuad Hussein, dem kurdischen Finanzminister, gef\u00fchrt. Die Zeit von Abdul Mahdis \u00dcbergangskabinett ist l\u00e4ngst abgelaufen; dar\u00fcber, was die Verfassung in diesem Fall eigentlich vorsieht, wird gestritten. Es k\u00f6nnte auch sein, dass die Gesch\u00e4fte auf Staatspr\u00e4sident Barham Salih \u00fcbergehen. (Gudrun Harrer, 1.4.2020)", "keywords": [], "meta_keywords": [""], "tags": [], "authors": [], "publish_date": null, "summary": "", "article_html": "", "meta_description": "Die US-Truppen im Irak haben drei von acht Milit\u00e4rbasen verlassen. Gleichzeitig plant das Pentagon f\u00fcr den Fall einer Eskalation mit Iran-freundlichen schiitischen Milizen.", "meta_lang": "de", "meta_favicon": "//at.staticfiles.at/img/appicons/favicon-9af6cbb9a6.ico", "meta_data": {"msapplication-config": "none", "title": "USA r\u00fcsten sich f\u00fcr Konflikt im Irak", "description": "Die US-Truppen im Irak haben drei von acht Milit\u00e4rbasen verlassen. 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