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4A_365_2014_2015_01_21_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 21. Januar 2015 Embargo: 21. Januar 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. Januar 2015 (4A_365/2014, 4A_371/2014) Verhütungspille "Yasmin": Keine Produktehaftung von Bayer Die Bayer (Schweiz) AG haftet als Herstellerin der Schwangerschaftsverhütungspille "Yasmin" nicht für die schwere Gesundheitsschädigung einer jungen Frau, die 2008 nach einer Lungenembolie invalid geworden ist. Dem Pharmaunternehmen kann in Bezug auf eine Produktehaftpflicht nicht vorgeworfen werden, in der Patienteninformation mangelhaft über die Risiken von "Yasmin" informiert zu haben. Das Bundesgericht bestätigt den Entscheid des Zürcher Obergerichts. Die damals 16-Jährige erhielt im Januar 2008 von ihrem Gynäkologen die verschreibungspflichtige Schwangerschaftsverhütungspille "Yasmin" des Pharma unternehmens Bayer (Schweiz). Im März 2008 erlitt sie eine Lungenembolie und als Folge des Sauerstoffmangels eine schwere Hirnschädigung. Heute ist die junge Frau schwer invalid. Vertreten von ihrer Mutter klagte sie 2009 gegen Bayer und forderte auf der Grundlage des Gesetzes über die Produktehaftpflicht Schadenersatz und Genugtuung. Das Obergericht des Kantons Zürich verneinte im vergangenen Mai eine Haftung von Bayer und bestätigte damit den Entscheid des Bezirksgerichts Zürich. In ihren Beschwerden ans Bundesgericht machten die Betroffene und ihre Krankenkasse im Wesentlichen geltend, dass die Patienteninformation zu "Yasmin" mangelhaft gewesen sei. Anders als in der Fachinformation für Ärzte werde in der Patienteninformation nicht dargelegt, dass bei "Yasmin" im Vergleich zu bisher bekannten Pillen von einem allenfalls doppelt so hohen Risiko für Embolien auszugehen sei. Das Bundesgericht weist die Beschwerden ab. Gemäss dem Gesetz über die Produktehaftpflicht ist ein Produkt dann fehlerhaft, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die man unter Berücksichtigung aller Umstände erwarten kann. Ein Fehler in diesem Sinne liegt unter anderem dann vor, wenn das Produkt nicht mit einer geeigneten Information zu den Risiken für den Konsumenten versehen wird. Bei rezeptpflichtigen Medikamenten ist davon auszugehen, dass dem Patienten selber in der Regel das nötige Fachwissen fehlt, um die Gefahren richtig einschätzen zu können. Das Wissen des Arztes ist deshalb miteinzubeziehen. Dieser hat die Chancen und Risiken der verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Produkte im Hinblick auf die konkrete Anwendung abzuwägen und mit dem Patienten zu diskutieren. Es ist aus diesem Grund nicht zu beanstanden, dass auf das allenfalls höhere Risiko einer Embolie im Vergleich zu früheren Produkten nur in der Fachinformation für Ärzte hingewiesen wurde, nicht aber in der Patienteninformation zu "Yasmin". Dies gilt umso mehr, als die Verordnung über die Anforderungen an die Zulassung von Arzneimitteln keine Pflicht enthält, solche RisikoVergleiche in die Patienteninformation aufzunehmen. Fest steht zudem, dass auf die grundsätzliche Möglichkeit von Gerinnselbildung und die damit verbundene Gefahr von schwersten Gesundheitsschädigungen in der Patienteninformation selber hingewiesen wurde.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 21 janvier 2015 Embargo : 21 janvier 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 5 janvier 2015 (4A_365/2014, 4A_371/2014) Pilule "Yasmin": responsabilité de Bayer du fait des produits niée La société Bayer (Schweiz) AG n'est pas responsable, en tant que producteur de la pilule contraceptive "Yasmin", de la grave atteinte à la santé subie par une jeune femme devenue invalide, en 2008, à la suite d'une embolie pulmonaire. Sous l'angle de la responsabilité du fait des produits, l'entreprise pharmaceutique ne peut pas se voir reprocher d'avoir fourni des indications insuffisantes sur les risques de "Yasmin" dans la notice d'information destinée aux patients. Le Tribunal fédéral confirme l'arrêt du Tribunal supérieur zurichois. L'intéressée, alors âgée de 16 ans, s'est fait remettre en janvier 2008, par son gynécologue, la pilule contraceptive "Yasmin", de la firme pharmaceutique Bayer (Schweiz), délivrée uniquement sur ordonnance. En mars 2008, elle a été victime d'une embolie pulmonaire et, par suite d'un manque d'oxygène, d'une grave lésion cérébrale. Aujourd'hui, la jeune femme est lourdement handicapée. Représentée par sa mère, elle a ouvert action contre Bayer en 2009 en vue d'obtenir des dommages-intérêts et une indemnité pour tort moral sur la base de la loi sur la responsabilité du fait des produits. En mai dernier, le Tribunal supérieur du canton de Zurich a nié une responsabilité de Bayer et confirmé ainsi le jugement du Tribunal du district de Zurich. Dans leurs recours au Tribunal fédéral, l'intéressée et sa caisse-maladie ont fait valoir, pour l'essentiel, que la notice d'information destinée aux patients relative à "Yasmin" était insuffisante. En effet, contrairement à l'information destinée aux professionnels mise à la disposition des médecins, celle qui figurait dans cette notice ne mentionnait pas que, dans le cas de "Yasmin", en comparaison avec les pilules connues jusque-là, il fallait envisager que le risque d'embolies puisse être deux fois plus élevé. Le Tribunal fédéral a rejeté les recours. Selon la loi sur la responsabilité du fait des produits, un produit est défectueux lorsqu'il n'offre pas la sécurité à laquelle on peut s'attendre compte tenu de toutes les circonstances. Un défaut dans ce sens existe, notamment, lorsque le produit est commercialisé sans une information appropriée quant aux risques qu'il comporte pour les consommateurs. S'agissant des médicaments ne pouvant être délivrés que sur ordonnance médicale, il faut partir du principe que le patient ne possède généralement pas lui-même les compétences nécessaires à l'appréciation correcte des dangers qu'il court. Aussi les connaissances du médecin doivent-elles être prises en compte dans l'analyse de la question. Le médecin doit évaluer les profits et les risques des différents produits offerts sur le marché en fonction de l'application concrète et en discuter avec le patient. N'apparaît dès lors pas critiquable, pour ce motif, le fait que la possibilité d'un risque d'embolie plus élevé par rapport aux produits antérieurs n'ait été signalée que dans l'information mise à la disposition des médecins, et non dans la notice informative concernant "Yasmin" destinée aux patients. C'est d'autant plus vrai que l'ordonnance sur les exigences relatives à l'autorisation de mise sur le marché des médicaments ne contient aucune disposition qui imposerait l'inclusion de telles comparaisons de risques dans la notice d'information destinée aux patients. Il est de plus établi que cette notice fait elle-même état de la possibilité qu'un caillot se forme et, partant, du risque des plus graves atteintes à la santé.
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4A_365_2014_2015_01_21_T_{lang}
Lausanne, 21. Januar 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. Januar 2015 (4A_365/2014, 4A_371/2014) Verhütungspille "Yasmin": Keine Produktehaftung von Bayer Die Bayer (Schweiz) AG haftet als Herstellerin der Schwangerschaftsverhütungspille "Yasmin" nicht für die schwere Gesundheitsschädigung einer jungen Frau, die 2008 nach einer Lungenembolie invalid geworden ist. Dem Pharmaunternehmen kann in Bezug auf eine Produktehaftpflicht nicht vorgeworfen werden, in der Patienteninformation mangelhaft über die Risiken von "Yasmin" informiert zu haben. Das Bundesgericht bestätigt den Entscheid des Zürcher Obergerichts. Die damals 16-Jährige erhielt im Januar 2008 von ihrem Gynäkologen die verschreibungspflichtige Schwangerschaftsverhütungspille "Yasmin" des Pharma unternehmens Bayer (Schweiz). Im März 2008 erlitt sie eine Lungenembolie und als Folge des Sauerstoffmangels eine schwere Hirnschädigung. Heute ist die junge Frau schwer invalid. Vertreten von ihrer Mutter klagte sie 2009 gegen Bayer und forderte auf der Grundlage des Gesetzes über die Produktehaftpflicht Schadenersatz und Genugtuung. Das Obergericht des Kantons Zürich verneinte im vergangenen Mai eine Haftung von Bayer und bestätigte damit den Entscheid des Bezirksgerichts Zürich. In ihren Beschwerden ans Bundesgericht machten die Betroffene und ihre Krankenkasse im Wesentlichen geltend, dass die Patienteninformation zu "Yasmin" mangelhaft gewesen sei. Anders als in der Fachinformation für Ärzte werde in der Patienteninformation nicht dargelegt, dass bei "Yasmin" im Vergleich zu bisher bekannten Pillen von einem allenfalls doppelt so hohen Risiko für Embolien auszugehen sei. Das Bundesgericht weist die Beschwerden ab. Gemäss dem Gesetz über die Produktehaftpflicht ist ein Produkt dann fehlerhaft, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die man unter Berücksichtigung aller Umstände erwarten kann. Ein Fehler in diesem Sinne liegt unter anderem dann vor, wenn das Produkt nicht mit einer geeigneten Information zu den Risiken für den Konsumenten versehen wird. Bei rezeptpflichtigen Medikamenten ist davon auszugehen, dass dem Patienten selber in der Regel das nötige Fachwissen fehlt, um die Gefahren richtig einschätzen zu können. Das Wissen des Arztes ist deshalb miteinzubeziehen. Dieser hat die Chancen und Risiken der verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Produkte im Hinblick auf die konkrete Anwendung abzuwägen und mit dem Patienten zu diskutieren. Es ist aus diesem Grund nicht zu beanstanden, dass auf das allenfalls höhere Risiko einer Embolie im Vergleich zu früheren Produkten nur in der Fachinformation für Ärzte hingewiesen wurde, nicht aber in der Patienteninformation zu "Yasmin". Dies gilt umso mehr, als die Verordnung über die Anforderungen an die Zulassung von Arzneimitteln keine Pflicht enthält, solche RisikoVergleiche in die Patienteninformation aufzunehmen. Fest steht zudem, dass auf die grundsätzliche Möglichkeit von Gerinnselbildung und die damit verbundene Gefahr von schwersten Gesundheitsschädigungen in der Patienteninformation selber hingewiesen wurde.
Lausanne, le 21 janvier 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 5 janvier 2015 (4A_365/2014, 4A_371/2014) Pilule "Yasmin": responsabilité de Bayer du fait des produits niée La société Bayer (Schweiz) AG n'est pas responsable, en tant que producteur de la pilule contraceptive "Yasmin", de la grave atteinte à la santé subie par une jeune femme devenue invalide, en 2008, à la suite d'une embolie pulmonaire. Sous l'angle de la responsabilité du fait des produits, l'entreprise pharmaceutique ne peut pas se voir reprocher d'avoir fourni des indications insuffisantes sur les risques de "Yasmin" dans la notice d'information destinée aux patients. Le Tribunal fédéral confirme l'arrêt du Tribunal supérieur zurichois. L'intéressée, alors âgée de 16 ans, s'est fait remettre en janvier 2008, par son gynécologue, la pilule contraceptive "Yasmin", de la firme pharmaceutique Bayer (Schweiz), délivrée uniquement sur ordonnance. En mars 2008, elle a été victime d'une embolie pulmonaire et, par suite d'un manque d'oxygène, d'une grave lésion cérébrale. Aujourd'hui, la jeune femme est lourdement handicapée. Représentée par sa mère, elle a ouvert action contre Bayer en 2009 en vue d'obtenir des dommages-intérêts et une indemnité pour tort moral sur la base de la loi sur la responsabilité du fait des produits. En mai dernier, le Tribunal supérieur du canton de Zurich a nié une responsabilité de Bayer et confirmé ainsi le jugement du Tribunal du district de Zurich. Dans leurs recours au Tribunal fédéral, l'intéressée et sa caisse-maladie ont fait valoir, pour l'essentiel, que la notice d'information destinée aux patients relative à "Yasmin" était insuffisante. En effet, contrairement à l'information destinée aux professionnels mise à la disposition des médecins, celle qui figurait dans cette notice ne mentionnait pas que, dans le cas de "Yasmin", en comparaison avec les pilules connues jusque-là, il fallait envisager que le risque d'embolies puisse être deux fois plus élevé. Le Tribunal fédéral a rejeté les recours. Selon la loi sur la responsabilité du fait des produits, un produit est défectueux lorsqu'il n'offre pas la sécurité à laquelle on peut s'attendre compte tenu de toutes les circonstances. Un défaut dans ce sens existe, notamment, lorsque le produit est commercialisé sans une information appropriée quant aux risques qu'il comporte pour les consommateurs. S'agissant des médicaments ne pouvant être délivrés que sur ordonnance médicale, il faut partir du principe que le patient ne possède généralement pas lui-même les compétences nécessaires à l'appréciation correcte des dangers qu'il court. Aussi les connaissances du médecin doivent-elles être prises en compte dans l'analyse de la question. Le médecin doit évaluer les profits et les risques des différents produits offerts sur le marché en fonction de l'application concrète et en discuter avec le patient. N'apparaît dès lors pas critiquable, pour ce motif, le fait que la possibilité d'un risque d'embolie plus élevé par rapport aux produits antérieurs n'ait été signalée que dans l'information mise à la disposition des médecins, et non dans la notice informative concernant "Yasmin" destinée aux patients. C'est d'autant plus vrai que l'ordonnance sur les exigences relatives à l'autorisation de mise sur le marché des médicaments ne contient aucune disposition qui imposerait l'inclusion de telles comparaisons de risques dans la notice d'information destinée aux patients. Il est de plus établi que cette notice fait elle-même état de la possibilité qu'un caillot se forme et, partant, du risque des plus graves atteintes à la santé.
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4A_373_2016_2016_08_10_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 10. August 2016 Embargo: 10. August 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juli 2016 (4A_373/2016) Raubtierpark Subingen: Beschwerde gegen Räumungsbefehl abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde von René Strickler gegen die gerichtliche Anordnung zur Räumung seines Raubtierparks im solothurnischen Subingen ab. René Strickler hat sich 2014 gegenüber der Vermieterin rechtskräftig zur Rückgabe des Geländes bis spätestens Ende 2015 verpflichtet. Im Rahmen des vorliegenden Verfahrens zur Vollstreckung dieses Vergleichs gehen seine Vorbringen zu möglichen Schwierigkeiten bei der neuen Unterbringung der Tiere oder einer weiteren Fristverlängerung fehl. René Strickler betreibt auf dem seit 2003 gemieteten Gelände in Subingen einen Park mit Tigern, Löwen, anderen Raubtieren und Kleintieren. Die Vermietergesellschaft kündigte den Vertrag 2009, worauf das Mietverhältnis anschliessend zweimal erstreckt wurde. Im Rahmen der zweiten Erstreckung schlossen René Strickler und die Vermieterin 2014 einen Vergleich. René Strickler verpflichtete sich dabei, das Gelände bis spätestens Ende 2015 zu räumen. Nachdem dies nicht erfolgte, beantragte die Vermieterin im vergangenen Januar beim Richteramt Bucheggberg-Wasseramt die Anordnung der Vollstreckung des Vergleichs. Das Richteramt stellte Anfang März die Rechtskraft des abgeschlossenen Vergleichs fest und verpflichtete René Strickler unter Strafandrohung zum etappenweisen Abzug von Material und Tieren bis spätestens am 14. Juli 2016. Für den Unterlassungsfall wies es das zuständige Oberamt an, die zwangsweise Räumung zu veranlassen. Das Obergericht des Kantons Solothurn bestätigte den Entscheid im vergangenen Mai. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von René Strickler ab, soweit darauf einzutreten ist. Das vorliegende Verfahren betrifft die Vollstreckung des rechtskräftigen Vergleichs, mit dem sich René Strickler zur Rückgabe des Geländes bis Ende 2015 verpflichtet hat. René Strickler bestreitet in diesem Zusammenhang weder, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Vollstreckung vorliegen, noch behauptet er, dass der Vollstreckung ein gesetzlich als beachtlich erklärter Grund entgegen stehen würde. Seine Einwände betreffen vielmehr die Schwierigkeiten bei der neuen Unterbringung seiner Tiere. Zudem verlangt er eine Erstreckung der Grundstücksnutzung um mindestens ein weiteres Jahr. Diese Vorbringen betreffen das Mietverhältnis als solches, dessen Beendigung mit dem rechtskräftig abgeschlossenen Vergleich jedoch feststeht. René Strickler weiss im übrigen spätestens seit dem Abschluss dieses Vergleiches definitiv, dass er das Gelände verlassen muss. Die Vorinstanzen haben mit der Anordnung einer Frist von drei bis vier Monaten für die Räumung ihr Ermessen grosszügig zu seinen Gunsten ausgeübt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 10 août 2016 Embargo : 10 août 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juillet 2016 (4A_373/2016) Parc aux fauves de Subingen : rejet du recours contre l'ordre d'évacuation Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par René Strickler contre l'ordre judiciaire d'évacuation de son parc aux fauves de Subingen (canton de Soleure). En 2014, René Strickler s'est engagé définitivement envers la bailleresse à lui restituer le terrain à fin 2015 au plus tard. Dans le cadre de la présente procédure portant sur l'exécution de cette transaction, ses allégations concernant d'éventuelles difficultés à replacer les animaux ou une nouvelle prolongation de délai ne sont pas recevables. René Strickler exploite depuis 2003, sur un terrain loué à Subingen, un parc comprenant des tigres, des lions et d'autres fauves ainsi que des petits animaux. La société bailleresse a résilié le contrat en 2009, mais le bail a ensuite fait l'objet d'une double prolongation. A l'occasion de la seconde prolongation, René Strickler et la bailleresse ont conclu une transaction en 2014. René Strickler s'y est engagé à évacuer le terrain jusqu'à fin 2015 au plus tard. Cela n'ayant pas été fait, la bailleresse a demandé à l'autorité judiciaire de Bucheggberg-Wasseramt, au mois de janvier de l'année en cours, d'ordonner l'exécution de la transaction. L'autorité saisie, constatant, au début du mois de mars, que la transaction conclue est revêtue de l'autorité de la chose jugée, a ordonné à René Strickler, sous la menace de sanctions pénales, d'enlever le matériel et de déplacer les animaux par étapes jusqu'au 14 juillet 2016, dernier délai. Pour le cas où cet ordre ne serait pas exécuté, elle a prié le préfet compétent de faire en sorte qu'il le soit par la force. Le Tribunal supérieur du canton de Soleure a confirmé cette décision au mois de mai passé. Le Tribunal fédéral rejette le recours de René Strickler dans la mesure où il est recevable. La présente procédure a trait à l'exécution d'une transaction, revêtue de l'autorité de la chose jugée, par laquelle René Strickler s'est engagé à restituer le terrain jusqu'à fin 2015. Dans ce contexte, René Strickler ne conteste pas la réalisation des conditions légales d'une exécution et ne prétend pas non plus qu'un motif considéré comme important par la loi s'opposerait à l'exécution. Ses objections se rapportent bien plutôt aux difficultés de replacer ses animaux. En outre, il demande à pouvoir continuer d'utiliser le terrain pour une année supplémentaire au minimum. Pareils arguments se rapportent à la relation de bail en tant que telle, dont l'extinction est acquise en vertu de la transaction revêtue de l'autorité de la chose jugée qui a été conclue par les parties. Au demeurant, René Strickler sait de manière certaine, depuis la conclusion de cette transaction au plus tard, qu'il doit évacuer le terrain. En lui impartissant un délai de trois à quatre mois pour s'exécuter, les autorités précédentes ont fait un large usage de leur pouvoir d'appréciation en sa faveur.
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4A_373_2016_2016_08_10_T_{lang}
Lausanne, 10. August 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juli 2016 (4A_373/2016) Raubtierpark Subingen: Beschwerde gegen Räumungsbefehl abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde von René Strickler gegen die gerichtliche Anordnung zur Räumung seines Raubtierparks im solothurnischen Subingen ab. René Strickler hat sich 2014 gegenüber der Vermieterin rechtskräftig zur Rückgabe des Geländes bis spätestens Ende 2015 verpflichtet. Im Rahmen des vorliegenden Verfahrens zur Vollstreckung dieses Vergleichs gehen seine Vorbringen zu möglichen Schwierigkeiten bei der neuen Unterbringung der Tiere oder einer weiteren Fristverlängerung fehl. René Strickler betreibt auf dem seit 2003 gemieteten Gelände in Subingen einen Park mit Tigern, Löwen, anderen Raubtieren und Kleintieren. Die Vermietergesellschaft kündigte den Vertrag 2009, worauf das Mietverhältnis anschliessend zweimal erstreckt wurde. Im Rahmen der zweiten Erstreckung schlossen René Strickler und die Vermieterin 2014 einen Vergleich. René Strickler verpflichtete sich dabei, das Gelände bis spätestens Ende 2015 zu räumen. Nachdem dies nicht erfolgte, beantragte die Vermieterin im vergangenen Januar beim Richteramt Bucheggberg-Wasseramt die Anordnung der Vollstreckung des Vergleichs. Das Richteramt stellte Anfang März die Rechtskraft des abgeschlossenen Vergleichs fest und verpflichtete René Strickler unter Strafandrohung zum etappenweisen Abzug von Material und Tieren bis spätestens am 14. Juli 2016. Für den Unterlassungsfall wies es das zuständige Oberamt an, die zwangsweise Räumung zu veranlassen. Das Obergericht des Kantons Solothurn bestätigte den Entscheid im vergangenen Mai. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von René Strickler ab, soweit darauf einzutreten ist. Das vorliegende Verfahren betrifft die Vollstreckung des rechtskräftigen Vergleichs, mit dem sich René Strickler zur Rückgabe des Geländes bis Ende 2015 verpflichtet hat. René Strickler bestreitet in diesem Zusammenhang weder, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Vollstreckung vorliegen, noch behauptet er, dass der Vollstreckung ein gesetzlich als beachtlich erklärter Grund entgegen stehen würde. Seine Einwände betreffen vielmehr die Schwierigkeiten bei der neuen Unterbringung seiner Tiere. Zudem verlangt er eine Erstreckung der Grundstücksnutzung um mindestens ein weiteres Jahr. Diese Vorbringen betreffen das Mietverhältnis als solches, dessen Beendigung mit dem rechtskräftig abgeschlossenen Vergleich jedoch feststeht. René Strickler weiss im übrigen spätestens seit dem Abschluss dieses Vergleiches definitiv, dass er das Gelände verlassen muss. Die Vorinstanzen haben mit der Anordnung einer Frist von drei bis vier Monaten für die Räumung ihr Ermessen grosszügig zu seinen Gunsten ausgeübt.
Lausanne, le 10 août 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juillet 2016 (4A_373/2016) Parc aux fauves de Subingen : rejet du recours contre l'ordre d'évacuation Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par René Strickler contre l'ordre judiciaire d'évacuation de son parc aux fauves de Subingen (canton de Soleure). En 2014, René Strickler s'est engagé définitivement envers la bailleresse à lui restituer le terrain à fin 2015 au plus tard. Dans le cadre de la présente procédure portant sur l'exécution de cette transaction, ses allégations concernant d'éventuelles difficultés à replacer les animaux ou une nouvelle prolongation de délai ne sont pas recevables. René Strickler exploite depuis 2003, sur un terrain loué à Subingen, un parc comprenant des tigres, des lions et d'autres fauves ainsi que des petits animaux. La société bailleresse a résilié le contrat en 2009, mais le bail a ensuite fait l'objet d'une double prolongation. A l'occasion de la seconde prolongation, René Strickler et la bailleresse ont conclu une transaction en 2014. René Strickler s'y est engagé à évacuer le terrain jusqu'à fin 2015 au plus tard. Cela n'ayant pas été fait, la bailleresse a demandé à l'autorité judiciaire de Bucheggberg-Wasseramt, au mois de janvier de l'année en cours, d'ordonner l'exécution de la transaction. L'autorité saisie, constatant, au début du mois de mars, que la transaction conclue est revêtue de l'autorité de la chose jugée, a ordonné à René Strickler, sous la menace de sanctions pénales, d'enlever le matériel et de déplacer les animaux par étapes jusqu'au 14 juillet 2016, dernier délai. Pour le cas où cet ordre ne serait pas exécuté, elle a prié le préfet compétent de faire en sorte qu'il le soit par la force. Le Tribunal supérieur du canton de Soleure a confirmé cette décision au mois de mai passé. Le Tribunal fédéral rejette le recours de René Strickler dans la mesure où il est recevable. La présente procédure a trait à l'exécution d'une transaction, revêtue de l'autorité de la chose jugée, par laquelle René Strickler s'est engagé à restituer le terrain jusqu'à fin 2015. Dans ce contexte, René Strickler ne conteste pas la réalisation des conditions légales d'une exécution et ne prétend pas non plus qu'un motif considéré comme important par la loi s'opposerait à l'exécution. Ses objections se rapportent bien plutôt aux difficultés de replacer ses animaux. En outre, il demande à pouvoir continuer d'utiliser le terrain pour une année supplémentaire au minimum. Pareils arguments se rapportent à la relation de bail en tant que telle, dont l'extinction est acquise en vertu de la transaction revêtue de l'autorité de la chose jugée qui a été conclue par les parties. Au demeurant, René Strickler sait de manière certaine, depuis la conclusion de cette transaction au plus tard, qu'il doit évacuer le terrain. En lui impartissant un délai de trois à quatre mois pour s'exécuter, les autorités précédentes ont fait un large usage de leur pouvoir d'appréciation en sa faveur.
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4A_396_2017_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 16. Oktober 2018 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 16. Oktober 2018 (4A_396/2017, 4A_398/2017) Schiedsgericht in Genf zuständig für Klagen ukrainischer Unternehmen gegen Russische Föderation Das Schiedsgericht mit Sitz in Genf ist zuständig zur Beurteilung der Klagen von 12 ukrainischen Unternehmen gegen die Russische Föderation. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Russischen Föderation ab. Die betroffenen Gesellschaften fordern von der Russischen Föderation vor dem Schiedsgericht Entschädigungen von 50,3 Millionen US-Dollar beziehungsweise 47,4 Millionen US-Dollar wegen Enteignung von Anlagen auf der Krim-Halbinsel. 12 nach ukrainischem Recht gegründete Gesellschaften behaupten, die Russische Föderation habe im Rahmen der Eingliederung der Krim-Halbinsel im Jahr 2014 Massnahmen getroffen, die zur Enteignung von ihnen dort zuvor erworbener oder erstellter Tankstellen und weiterer Vermögenswerte geführt hätten. Damit habe die Russische Föderation gegen das zwischen ihrer Regierung und dem Ministerkabinett der Ukraine 1998 abgeschlossene Abkommen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Investitionen (Investitionsschutzabkommen) verstossen. Die Russische Föderation sei daher zu Entschädigung verpflichtet. Gestützt auf die im Abkommen enthaltene Schiedsklausel leiteten eines der Unternehmen für sich alleine sowie die restlichen elf Unternehmen zusammen je ein Schiedsverfahren gegen die Russische Föderation nach den Schiedsregeln der Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht ein. Sie fordern 50,3 Millionen US-Dollar beziehungsweise 47,4 Millionen US-Dollar Entschädigung zuzüglich Zins. Mit Entscheiden vom 26. Juni 2017 erklärte sich das Schiedsgericht mit Sitz in Genf für zuständig zur Beurteilung der geltend gemachten Ansprüche. Die Russische Föderation gelangte dagegen ans Bundesgericht. Sie macht in ihren Beschwerden geltend, dass sich das Schiedsgericht in Genf zu Unrecht für zuständig erklärt habe, da nach dem Abschluss des Investitionsschutzabkommens erfolgte Grenzverschiebungen unberücksichtigt bleiben müssten. Das Bundesgericht weist die Beschwerden an seiner öffentlichen Beratung vom Dienstag ab. Das Schiedsgericht mit Sitz in Genf ist zu Recht davon ausgegangen, dass vom Investitionsschutzabkommen nicht nur Investitionen erfasst werden, die ursprünglich im anderen Vertragsstaat getätigt wurden, sondern auch solche, die sich nach einer Grenzverschiebung im Zeitpunkt der Verletzungshandlung (Enteignung) auf dem Gebiet des anderen Vertragsstaates befinden. Die im Abkommen vorgesehene Schiedsklausel ist daher anwendbar und das Schiedsgericht hat sich zu Recht für zuständig erklärt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 16 octobre 2018 Pas d'embargo Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêts du 16 octobre 2018 (4A_396/2017, 4A_398/2017) Tribunal arbitral avec siège à Genève compétent à l'égard de demandes d'entreprises ukrainiennes visant la Fédération de Russie Le Tribunal arbitral, dont le siège a été fixé à Genève, est compétent pour connaître des demandes formées par 12 entreprises ukrainiennes contre la Fédération de Russie. Le Tribunal fédéral rejette les recours de la Fédération de Russie. Les sociétés concernées réclament à la Fédération de Russie, devant le Tribunal arbitral, des dommages-intérêts à hauteur de 50,3 millions de dollars US, respectivement 47,4 millions de dollars US, pour cause d'expropriation d'installations sises sur la péninsule de Crimée. 12 sociétés constituées selon le droit ukrainien soutiennent que, dans le cadre du rattachement de la péninsule de Crimée, intervenu en 2014, la Fédération de Russie aurait pris des mesures ayant conduit à l'expropriation de stations-service et d'autres actifs qu'elles avaient acquis ou installés auparavant sur ce territoire. Ce faisant, la Fédération de Russie aurait violé l'accord concernant l'encouragement et la protection réciproque des investissements que son gouvernement avait conclu en 1998 avec le conseil des ministres de l'Ukraine (traité de protection des investissements). Aussi serait-elle redevable de dommages-intérêts de ce chef. Se fondant sur la clause d'arbitrage insérée dans cet accord, l'une de ces entreprises, agissant pour elle-même, et les onze autres, agissant de concert, ont introduit deux procédures d'arbitrage contre la Fédération de Russie, conformément au Règlement d'arbitrage de la Commission des Nations Unies pour le droit commercial international. Elles ont réclamé le paiement de 50,3 millions de dollars US, respectivement 47,4 millions de dollars US, intérêts en sus. Par sentences du 26 juin 2017, le Tribunal arbitral, avec siège à Genève, s'est déclaré compétent pour statuer sur les prétentions élevées devant lui. La Fédération de Russie a saisi le Tribunal fédéral. Dans ses deux recours, elle a fait valoir que le Tribunal arbitral, avec siège à Genève, aurait admis à tort sa compétence, étant donné que les déplacements de frontières survenus après la conclusion du traité de protection des investissements n'auraient pas dû être pris en considération. Le Tribunal fédéral rejette les recours lors de sa séance publique de mardi. Le Tribunal arbitral, avec siège à Genève, a considéré à juste titre que le traité de protection des investissements ne vise pas uniquement les investissements qui ont été effectués à l'origine sur le territoire de l'autre État contractant, mais qu'il régit aussi ceux qui, à la suite d'un déplacement de frontières, se retrouvent sur le territoire de l'autre État contractant au moment de la commission de l'acte violant le traité (expropriation). La clause d'arbitrage insérée dans celui-ci est dès lors applicable, si bien que le Tribunal arbitral s'est déclaré à bon droit compétent.
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4A_396_2017_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 16. Oktober 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 16. Oktober 2018 (4A_396/2017, 4A_398/2017) Schiedsgericht in Genf zuständig für Klagen ukrainischer Unternehmen gegen Russische Föderation Das Schiedsgericht mit Sitz in Genf ist zuständig zur Beurteilung der Klagen von 12 ukrainischen Unternehmen gegen die Russische Föderation. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Russischen Föderation ab. Die betroffenen Gesellschaften fordern von der Russischen Föderation vor dem Schiedsgericht Entschädigungen von 50,3 Millionen US-Dollar beziehungsweise 47,4 Millionen US-Dollar wegen Enteignung von Anlagen auf der Krim-Halbinsel. 12 nach ukrainischem Recht gegründete Gesellschaften behaupten, die Russische Föderation habe im Rahmen der Eingliederung der Krim-Halbinsel im Jahr 2014 Massnahmen getroffen, die zur Enteignung von ihnen dort zuvor erworbener oder erstellter Tankstellen und weiterer Vermögenswerte geführt hätten. Damit habe die Russische Föderation gegen das zwischen ihrer Regierung und dem Ministerkabinett der Ukraine 1998 abgeschlossene Abkommen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Investitionen (Investitionsschutzabkommen) verstossen. Die Russische Föderation sei daher zu Entschädigung verpflichtet. Gestützt auf die im Abkommen enthaltene Schiedsklausel leiteten eines der Unternehmen für sich alleine sowie die restlichen elf Unternehmen zusammen je ein Schiedsverfahren gegen die Russische Föderation nach den Schiedsregeln der Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht ein. Sie fordern 50,3 Millionen US-Dollar beziehungsweise 47,4 Millionen US-Dollar Entschädigung zuzüglich Zins. Mit Entscheiden vom 26. Juni 2017 erklärte sich das Schiedsgericht mit Sitz in Genf für zuständig zur Beurteilung der geltend gemachten Ansprüche. Die Russische Föderation gelangte dagegen ans Bundesgericht. Sie macht in ihren Beschwerden geltend, dass sich das Schiedsgericht in Genf zu Unrecht für zuständig erklärt habe, da nach dem Abschluss des Investitionsschutzabkommens erfolgte Grenzverschiebungen unberücksichtigt bleiben müssten. Das Bundesgericht weist die Beschwerden an seiner öffentlichen Beratung vom Dienstag ab. Das Schiedsgericht mit Sitz in Genf ist zu Recht davon ausgegangen, dass vom Investitionsschutzabkommen nicht nur Investitionen erfasst werden, die ursprünglich im anderen Vertragsstaat getätigt wurden, sondern auch solche, die sich nach einer Grenzverschiebung im Zeitpunkt der Verletzungshandlung (Enteignung) auf dem Gebiet des anderen Vertragsstaates befinden. Die im Abkommen vorgesehene Schiedsklausel ist daher anwendbar und das Schiedsgericht hat sich zu Recht für zuständig erklärt.
Lausanne, le 16 octobre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêts du 16 octobre 2018 (4A_396/2017, 4A_398/2017) Tribunal arbitral avec siège à Genève compétent à l'égard de demandes d'entreprises ukrainiennes visant la Fédération de Russie Le Tribunal arbitral, dont le siège a été fixé à Genève, est compétent pour connaître des demandes formées par 12 entreprises ukrainiennes contre la Fédération de Russie. Le Tribunal fédéral rejette les recours de la Fédération de Russie. Les sociétés concernées réclament à la Fédération de Russie, devant le Tribunal arbitral, des dommages-intérêts à hauteur de 50,3 millions de dollars US, respectivement 47,4 millions de dollars US, pour cause d'expropriation d'installations sises sur la péninsule de Crimée. 12 sociétés constituées selon le droit ukrainien soutiennent que, dans le cadre du rattachement de la péninsule de Crimée, intervenu en 2014, la Fédération de Russie aurait pris des mesures ayant conduit à l'expropriation de stations-service et d'autres actifs qu'elles avaient acquis ou installés auparavant sur ce territoire. Ce faisant, la Fédération de Russie aurait violé l'accord concernant l'encouragement et la protection réciproque des investissements que son gouvernement avait conclu en 1998 avec le conseil des ministres de l'Ukraine (traité de protection des investissements). Aussi serait-elle redevable de dommages-intérêts de ce chef. Se fondant sur la clause d'arbitrage insérée dans cet accord, l'une de ces entreprises, agissant pour elle-même, et les onze autres, agissant de concert, ont introduit deux procédures d'arbitrage contre la Fédération de Russie, conformément au Règlement d'arbitrage de la Commission des Nations Unies pour le droit commercial international. Elles ont réclamé le paiement de 50,3 millions de dollars US, respectivement 47,4 millions de dollars US, intérêts en sus. Par sentences du 26 juin 2017, le Tribunal arbitral, avec siège à Genève, s'est déclaré compétent pour statuer sur les prétentions élevées devant lui. La Fédération de Russie a saisi le Tribunal fédéral. Dans ses deux recours, elle a fait valoir que le Tribunal arbitral, avec siège à Genève, aurait admis à tort sa compétence, étant donné que les déplacements de frontières survenus après la conclusion du traité de protection des investissements n'auraient pas dû être pris en considération. Le Tribunal fédéral rejette les recours lors de sa séance publique de mardi. Le Tribunal arbitral, avec siège à Genève, a considéré à juste titre que le traité de protection des investissements ne vise pas uniquement les investissements qui ont été effectués à l'origine sur le territoire de l'autre État contractant, mais qu'il régit aussi ceux qui, à la suite d'un déplacement de frontières, se retrouvent sur le territoire de l'autre État contractant au moment de la commission de l'acte violant le traité (expropriation). La clause d'arbitrage insérée dans celui-ci est dès lors applicable, si bien que le Tribunal arbitral s'est déclaré à bon droit compétent.
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4A_396_2018_2019_09_26_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 26. September 2019 Embargo: 26. September 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. August 2019 (4A_396/2018) Haftung des Veranstalters von Pauschalreisen Das Bundesgericht präzisiert den Umfang der Haftung des Veranstalters von Pauschalreisen. Im konkreten Fall weist es die Klage eines Reisenden ab, mit der er eine Entschädigung für die Folgen eines Unfalls gefordert hat, der sich beim Transfer mit einem Wagen von einem indischen Flughafen zum Hotel ereignet hatte. Der Reisende und seine Ehefrau hatten bei einem im Kanton Genf ansässigen Reiseveranstalter eine Pauschalreise in Indien gebucht. Unter anderem hatte der Reiseveranstalter den Transfer in einem Wagen mit Privatchauffeur von einem indischen Flughafen zum Hotel organisiert, wo das Ehepaar übernachten sollte. Zur Ausführung dieses Strassentransports hatte er einen lokalen Anbieter beigezogen. Das Flugzeug landete mit einigen Stunden Verspätung, wobei nicht bekannt ist, ob der fragliche Inlandflug vom Reiseveranstalter oder vom Reisenden ausgewählt und gebucht worden war. Das Ehepaar wurde am Flughafen vom Fahrer abgeholt. Gegen 22 Uhr kollidierte das von ihm gelenkte Fahrzeug unter unbestimmten Umständen mit einem Lastwagen. Die Ehefrau starb bei dem Unfall, der Ehemann wurde schwer verletzt. Er erhob in der Folge Klage gegen den Reiseveranstalter und machte Genugtuungsansprüche geltend. Die zuständigen Genfer Gerichte gaben ihm in erster und zweiter Instanz Recht. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Reiseveranstalters gut und weist die Klage des Reisenden ab. Das Bundesgesetz über Pauschalreisen enthält besondere Vorschriften zur Haftung des Veranstalters von Pauschalreisen (Artikel 14, 15 und 16 PauRG). Das PauRG ist aus einer entsprechenden europäischen Richtlinie hervorgegangen, wobei der schweizerische Gesetzgeber nur die darin enthaltenen Minimalgarantien übernehmen wollte. Grundsätzlich haftet der Pauschalreiseveranstalter gegenüber dem Reisenden für den Schaden, den ein von ihm zur Erbringung der Leistung beigezogener Dienstleistungsträger verursacht hat. Der Reisende hat jedoch zu beweisen, dass der Reiseveranstalter und/oder der Dienstleistungsträger eine vertragliche Pflicht verletzt haben. Da der Reisende im konkreten Fall diesen Beweis nicht erbracht hat, ist seine gestützt auf das PauRG erhobene Klage abzuweisen. Über die Umstände, unter denen sich der tragische Unfall ereignet hat, ist nichts bekannt, insbesondere nicht, wie sich der vom lokalen Anbieter entsandte Chauffeur verhalten hat. Der Eintritt des Verkehrsunfalls – so schwer er auch war – stellt als solcher noch keine Vertragsverletzung dar. Schliesslich ergibt sich aus dem für das Bundesgericht verbindlich festgestellten Sachverhalt auch kein Hinweis darauf, dass dem Reiseveranstalter selber eine Verletzung seiner Vertragspflichten vorgeworfen werden könnte.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 26 septembre 2019 Embargo : 26 septembre 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 29 août 2019 (4A_396/2018) Responsabilité de l'organisateur de voyage à forfait Le Tribunal fédéral précise les contours de la responsabilité de l'organisateur de voyage à forfait. Dans le cas d'espèce, il rejette la demande d'indemnisation d'un voyageur pour les suites d'un accident survenu lors d'un transfert en voiture entre un aéroport indien et son hôtel. Le voyageur et son épouse avaient conclu un voyage à forfait en Inde avec un organisateur de voyage implanté dans le canton de Genève. Celui-ci avait notamment organisé un transfert en voiture avec chauffeur privé entre un aéroport indien et l'hôtel où les voyageurs devaient séjourner; il avait confié l'exécution de cette prestation de transport par route à une agence locale. L'avion avait atterri avec plusieurs heures de retard, sans qu'on sache qui, de l'organisateur ou du voyageur, avait choisi et réservé le vol interne en question. Le couple avait été pris en charge à l'aéroport par le chauffeur privé. Vers 22 heures, le véhicule conduit par ledit chauffeur était entré en collision avec un camion, dans des circonstances indéterminées. L'épouse du voyageur est décédée, tandis que celui-ci a été très grièvement blessé. Il a attrait en justice l'organisateur de voyage en demandant réparation pour le tort moral subi. Les tribunaux genevois compétents lui ont donné gain de cause, en première puis en deuxième instance. Le Tribunal fédéral admet le recours formé par l'organisateur de voyage et rejette la demande du voyageur. La Loi fédérale sur les voyages à forfait (LVF) institue une réglementation spéciale sur la responsabilité de l'organisateur de voyage (articles 14, 15 et 16 LVF). Cette loi découle d'une directive européenne, dont le législateur suisse a décidé de reprendre uniquement les garanties minimales qu'elle contenait. En principe, l'organisateur de voyage répond envers le voyageur du dommage causé par un prestataire de services auquel l'organisateur a confié l'exécution d'une prestation. Le voyageur doit cependant prouver que l'organisateur et/ou le prestataire de services ont violé une obligation contractuelle. Faute pour le voyageur d'avoir rapporté la preuve d'une telle violation, son action fondée sur la LVF doit être rejetée. En l'occurrence, on ignore tout des circonstances dans lesquelles le tragique accident s'est produit, notamment quel a été le comportement du chauffeur dépêché par l'agence locale. La survenance de l'accident de circulation, si grave soit-il, ne constitue pas déjà en tant que telle une violation contractuelle. Enfin, l'état de fait qui lie le Tribunal fédéral ne permet pas non plus de reprocher une violation contractuelle à l'organisateur lui-même.
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4A_396_2018_2019_09_26_T_{lang}
Lausanne, 26. September 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. August 2019 (4A_396/2018) Haftung des Veranstalters von Pauschalreisen Das Bundesgericht präzisiert den Umfang der Haftung des Veranstalters von Pauschalreisen. Im konkreten Fall weist es die Klage eines Reisenden ab, mit der er eine Entschädigung für die Folgen eines Unfalls gefordert hat, der sich beim Transfer mit einem Wagen von einem indischen Flughafen zum Hotel ereignet hatte. Der Reisende und seine Ehefrau hatten bei einem im Kanton Genf ansässigen Reiseveranstalter eine Pauschalreise in Indien gebucht. Unter anderem hatte der Reiseveranstalter den Transfer in einem Wagen mit Privatchauffeur von einem indischen Flughafen zum Hotel organisiert, wo das Ehepaar übernachten sollte. Zur Ausführung dieses Strassentransports hatte er einen lokalen Anbieter beigezogen. Das Flugzeug landete mit einigen Stunden Verspätung, wobei nicht bekannt ist, ob der fragliche Inlandflug vom Reiseveranstalter oder vom Reisenden ausgewählt und gebucht worden war. Das Ehepaar wurde am Flughafen vom Fahrer abgeholt. Gegen 22 Uhr kollidierte das von ihm gelenkte Fahrzeug unter unbestimmten Umständen mit einem Lastwagen. Die Ehefrau starb bei dem Unfall, der Ehemann wurde schwer verletzt. Er erhob in der Folge Klage gegen den Reiseveranstalter und machte Genugtuungsansprüche geltend. Die zuständigen Genfer Gerichte gaben ihm in erster und zweiter Instanz Recht. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Reiseveranstalters gut und weist die Klage des Reisenden ab. Das Bundesgesetz über Pauschalreisen enthält besondere Vorschriften zur Haftung des Veranstalters von Pauschalreisen (Artikel 14, 15 und 16 PauRG). Das PauRG ist aus einer entsprechenden europäischen Richtlinie hervorgegangen, wobei der schweizerische Gesetzgeber nur die darin enthaltenen Minimalgarantien übernehmen wollte. Grundsätzlich haftet der Pauschalreiseveranstalter gegenüber dem Reisenden für den Schaden, den ein von ihm zur Erbringung der Leistung beigezogener Dienstleistungsträger verursacht hat. Der Reisende hat jedoch zu beweisen, dass der Reiseveranstalter und/oder der Dienstleistungsträger eine vertragliche Pflicht verletzt haben. Da der Reisende im konkreten Fall diesen Beweis nicht erbracht hat, ist seine gestützt auf das PauRG erhobene Klage abzuweisen. Über die Umstände, unter denen sich der tragische Unfall ereignet hat, ist nichts bekannt, insbesondere nicht, wie sich der vom lokalen Anbieter entsandte Chauffeur verhalten hat. Der Eintritt des Verkehrsunfalls – so schwer er auch war – stellt als solcher noch keine Vertragsverletzung dar. Schliesslich ergibt sich aus dem für das Bundesgericht verbindlich festgestellten Sachverhalt auch kein Hinweis darauf, dass dem Reiseveranstalter selber eine Verletzung seiner Vertragspflichten vorgeworfen werden könnte.
Lausanne, le 26 septembre 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 29 août 2019 (4A_396/2018) Responsabilité de l'organisateur de voyage à forfait Le Tribunal fédéral précise les contours de la responsabilité de l'organisateur de voyage à forfait. Dans le cas d'espèce, il rejette la demande d'indemnisation d'un voyageur pour les suites d'un accident survenu lors d'un transfert en voiture entre un aéroport indien et son hôtel. Le voyageur et son épouse avaient conclu un voyage à forfait en Inde avec un organisateur de voyage implanté dans le canton de Genève. Celui-ci avait notamment organisé un transfert en voiture avec chauffeur privé entre un aéroport indien et l'hôtel où les voyageurs devaient séjourner; il avait confié l'exécution de cette prestation de transport par route à une agence locale. L'avion avait atterri avec plusieurs heures de retard, sans qu'on sache qui, de l'organisateur ou du voyageur, avait choisi et réservé le vol interne en question. Le couple avait été pris en charge à l'aéroport par le chauffeur privé. Vers 22 heures, le véhicule conduit par ledit chauffeur était entré en collision avec un camion, dans des circonstances indéterminées. L'épouse du voyageur est décédée, tandis que celui-ci a été très grièvement blessé. Il a attrait en justice l'organisateur de voyage en demandant réparation pour le tort moral subi. Les tribunaux genevois compétents lui ont donné gain de cause, en première puis en deuxième instance. Le Tribunal fédéral admet le recours formé par l'organisateur de voyage et rejette la demande du voyageur. La Loi fédérale sur les voyages à forfait (LVF) institue une réglementation spéciale sur la responsabilité de l'organisateur de voyage (articles 14, 15 et 16 LVF). Cette loi découle d'une directive européenne, dont le législateur suisse a décidé de reprendre uniquement les garanties minimales qu'elle contenait. En principe, l'organisateur de voyage répond envers le voyageur du dommage causé par un prestataire de services auquel l'organisateur a confié l'exécution d'une prestation. Le voyageur doit cependant prouver que l'organisateur et/ou le prestataire de services ont violé une obligation contractuelle. Faute pour le voyageur d'avoir rapporté la preuve d'une telle violation, son action fondée sur la LVF doit être rejetée. En l'occurrence, on ignore tout des circonstances dans lesquelles le tragique accident s'est produit, notamment quel a été le comportement du chauffeur dépêché par l'agence locale. La survenance de l'accident de circulation, si grave soit-il, ne constitue pas déjà en tant que telle une violation contractuelle. Enfin, l'état de fait qui lie le Tribunal fédéral ne permet pas non plus de reprocher une violation contractuelle à l'organisateur lui-même.
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4A_406_2014_2015_01_28_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 28. Januar 2015 Embargo: 28. Januar 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 12. Januar 2015 (4A_406/2014, 4A_408/2014) Steuerstreit USA: Ex-Bankangestellte erhalten Aktenkopien Eine Schweizer Bank muss zwei ehemaligen Angestellten Kopien der Dokumente aushändigen, die sie 2012 zu deren Person an amerikanische Justizbehörden übermittelt hat. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Bank gegen die Urteile des Genfer Kantonsgerichts ab. Im Rahmen des Steuerstreits mit den USA hatte die Bank 2012 - gleich wie weitere Schweizer Geldinstitute - den amerikanischen Justizbehörden die Namen und weitere Angaben zu aktuellen oder früheren Mitarbeitern übermittelt, die Bankkunden aus Amerika betreut hatten. Zwei ehemalige Bankmitarbeiter ersuchten ihre frühere Arbeitgeberin in der Folge darum, ihnen Kopien der Dokumente auszuhändigen, die sie zu ihrer Person an die USA übermittelt hatte. Die Bank gewährte ihnen Einblick in die Unterlagen am Firmensitz, verweigerte aber die Herausgabe von Kopien der fraglichen Papiere. Das erstinstanzliche Gericht des Kantons Genf verpflichtete die Bank 2013 auf Begehren der beiden ehemaligen Angestellten zur Aushändigung der verlangten Kopien. Das Genfer Kantonsgericht bestätigte den Entscheid im Mai 2014. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Bank ab. Sie kann die Herausgabe nicht unter Berufung auf die Strafbestimmungen zur Verletzung des Bankgeheimnisses verweigern, zumal in den fraglichen Dokumenten alle Angaben zu Bankkunden geschwärzt sind. Die ehemaligen Angestellten haben gemäss Datenschutzgesetz grundsätzlich einen Anspruch auf Herausgabe von Kopien der sie betreffenden Informationen. Die Betroffenen bezwecken damit einerseits, allenfalls gegen ihre frühere Arbeitgeberin vorgehen zu können und andererseits, für ein mögliches Vorgehen des amerikanischen Justizdepartements gewappnet zu sein. Ein missbräuchliches Verhalten kann ihnen damit nicht vorgeworfen werden. Weiter kann sich die Bank für ihre Weigerung nicht auf ein überwiegendes Interesse im Sinne des Datenschutzgesetzes berufen. Da die früheren Angestellten weiterhin an das Bank- und an das Berufsgeheimnis gebunden sind, ist insbesondere die Befürchtung der Bank zu relativieren, dass sensible Daten an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Schliesslich kann die Bank auch keine besonderen Umstände geltend machen, die sie ausnahmsweise von der Pflicht zur Herausgabe der Kopien befreien würde.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 28 janvier 2015 Embargo : 28 janvier 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 12 janvier 2015 (4A_406/2014, 4A_408/2014) Litige fiscal avec les Etats-Unis: des ex-employés de banque obtiennent des copies de documents Une banque suisse doit remettre à deux anciens employés une copie des documents les concernant qu'elle a communiqués aux autorités judiciaires américaines en 2012. Le Tribunal fédéral rejette les recours de la banque formés contre les décisions de la Cour de justice genevoise. En 2012, dans le cadre du litige fiscal avec les Etats-Unis, la banque – comme d'autres instituts financiers suisses – a communiqué aux autorités judiciaires américaines les noms ainsi que d'autres données sur des employés, actuels et anciens, qui se sont occupés de clients de la banque sur le territoire américain. Deux anciens employés de la banque ont demandé à leur ex-employeuse de leur remettre une copie des documents les concernant communiqués par celle-ci aux Etats-Unis. La banque les a autorisés à prendre connaissance des documents au siège de l'entreprise, mais elle a refusé de leur en remettre une copie. En 2013, le Tribunal de première instance du canton de Genève a obligé la banque à remettre aux deux anciens employés les copies qu'ils avaient requises. La Cour de justice du canton de Genève a confirmé la décision en mai 2014. Le Tribunal fédéral rejette les recours de la banque. Celle-ci ne peut refuser la remise des copies en invoquant les dispositions pénales réprimant la violation du secret bancaire, toutes les données relatives aux clients de la banque étant caviardées dans les papiers en cause. Conformément à la loi sur la protection des données, les anciens employés ont en principe un droit à la remise d'une copie des informations qui les concernent. Les employés ont en l'occurrence pour but, d'une part, d'agir éventuellement contre leur ancienne employeuse et, d'autre part, d'être armés en vue d'une possible action du Département de justice américain à leur encontre. Un comportement abusif ne saurait ainsi leur être reproché. Pour justifier son refus, la banque ne peut en outre pas invoquer un intérêt prépondérant au sens de la loi sur la protection des données. En particulier, comme les anciens employés continuent à être liés par le secret bancaire ainsi que par le secret professionnel, la crainte de la banque que des données sensibles soient rendues publiques doit être relativisée. Enfin, la banque ne peut faire valoir aucune circonstance particulière qui, exceptionnellement, la libérerait de son obligation de remettre une copie des documents en cause.
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Lausanne, 28. Januar 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 12. Januar 2015 (4A_406/2014, 4A_408/2014) Steuerstreit USA: Ex-Bankangestellte erhalten Aktenkopien Eine Schweizer Bank muss zwei ehemaligen Angestellten Kopien der Dokumente aushändigen, die sie 2012 zu deren Person an amerikanische Justizbehörden übermittelt hat. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Bank gegen die Urteile des Genfer Kantonsgerichts ab. Im Rahmen des Steuerstreits mit den USA hatte die Bank 2012 - gleich wie weitere Schweizer Geldinstitute - den amerikanischen Justizbehörden die Namen und weitere Angaben zu aktuellen oder früheren Mitarbeitern übermittelt, die Bankkunden aus Amerika betreut hatten. Zwei ehemalige Bankmitarbeiter ersuchten ihre frühere Arbeitgeberin in der Folge darum, ihnen Kopien der Dokumente auszuhändigen, die sie zu ihrer Person an die USA übermittelt hatte. Die Bank gewährte ihnen Einblick in die Unterlagen am Firmensitz, verweigerte aber die Herausgabe von Kopien der fraglichen Papiere. Das erstinstanzliche Gericht des Kantons Genf verpflichtete die Bank 2013 auf Begehren der beiden ehemaligen Angestellten zur Aushändigung der verlangten Kopien. Das Genfer Kantonsgericht bestätigte den Entscheid im Mai 2014. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Bank ab. Sie kann die Herausgabe nicht unter Berufung auf die Strafbestimmungen zur Verletzung des Bankgeheimnisses verweigern, zumal in den fraglichen Dokumenten alle Angaben zu Bankkunden geschwärzt sind. Die ehemaligen Angestellten haben gemäss Datenschutzgesetz grundsätzlich einen Anspruch auf Herausgabe von Kopien der sie betreffenden Informationen. Die Betroffenen bezwecken damit einerseits, allenfalls gegen ihre frühere Arbeitgeberin vorgehen zu können und andererseits, für ein mögliches Vorgehen des amerikanischen Justizdepartements gewappnet zu sein. Ein missbräuchliches Verhalten kann ihnen damit nicht vorgeworfen werden. Weiter kann sich die Bank für ihre Weigerung nicht auf ein überwiegendes Interesse im Sinne des Datenschutzgesetzes berufen. Da die früheren Angestellten weiterhin an das Bank- und an das Berufsgeheimnis gebunden sind, ist insbesondere die Befürchtung der Bank zu relativieren, dass sensible Daten an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Schliesslich kann die Bank auch keine besonderen Umstände geltend machen, die sie ausnahmsweise von der Pflicht zur Herausgabe der Kopien befreien würde.
Lausanne, le 28 janvier 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 12 janvier 2015 (4A_406/2014, 4A_408/2014) Litige fiscal avec les Etats-Unis: des ex-employés de banque obtiennent des copies de documents Une banque suisse doit remettre à deux anciens employés une copie des documents les concernant qu'elle a communiqués aux autorités judiciaires américaines en 2012. Le Tribunal fédéral rejette les recours de la banque formés contre les décisions de la Cour de justice genevoise. En 2012, dans le cadre du litige fiscal avec les Etats-Unis, la banque – comme d'autres instituts financiers suisses – a communiqué aux autorités judiciaires américaines les noms ainsi que d'autres données sur des employés, actuels et anciens, qui se sont occupés de clients de la banque sur le territoire américain. Deux anciens employés de la banque ont demandé à leur ex-employeuse de leur remettre une copie des documents les concernant communiqués par celle-ci aux Etats-Unis. La banque les a autorisés à prendre connaissance des documents au siège de l'entreprise, mais elle a refusé de leur en remettre une copie. En 2013, le Tribunal de première instance du canton de Genève a obligé la banque à remettre aux deux anciens employés les copies qu'ils avaient requises. La Cour de justice du canton de Genève a confirmé la décision en mai 2014. Le Tribunal fédéral rejette les recours de la banque. Celle-ci ne peut refuser la remise des copies en invoquant les dispositions pénales réprimant la violation du secret bancaire, toutes les données relatives aux clients de la banque étant caviardées dans les papiers en cause. Conformément à la loi sur la protection des données, les anciens employés ont en principe un droit à la remise d'une copie des informations qui les concernent. Les employés ont en l'occurrence pour but, d'une part, d'agir éventuellement contre leur ancienne employeuse et, d'autre part, d'être armés en vue d'une possible action du Département de justice américain à leur encontre. Un comportement abusif ne saurait ainsi leur être reproché. Pour justifier son refus, la banque ne peut en outre pas invoquer un intérêt prépondérant au sens de la loi sur la protection des données. En particulier, comme les anciens employés continuent à être liés par le secret bancaire ainsi que par le secret professionnel, la crainte de la banque que des données sensibles soient rendues publiques doit être relativisée. Enfin, la banque ne peut faire valoir aucune circonstance particulière qui, exceptionnellement, la libérerait de son obligation de remettre une copie des documents en cause.
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4A_414_2014_2015_02_04_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 4. Februar 2015 Embargo: 4. Februar 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 16. Januar 2015 (4A_414/2014) Erleichterter Schutz bei ungerechtfertigter Betreibung Zu Unrecht betriebene Personen können ihre Kredit- und Vertrauenswürdigkeit unter erleichterten Bedingungen schützen. Das Bundesgericht lockert die formellen Voraussetzungen für eine gerichtliche Feststellung, dass die Forderung gar nicht besteht. Dritte erhalten in diesem Fall keine Auskunft über die Betreibung. Für die Einleitung einer Betreibung muss nicht nachgewiesen werden, dass die fragliche Forderung tatsächlich besteht. Im Betreibungsregister, das interessierten Dritten zur Einsicht offen steht, können deshalb auch ungerechtfertigte Betreibungen verzeichnet sein. Um zu verhindern, dass Dritten Auskunft über den betreffenden Eintrag im Betreibungsregister erteilt wird, kann der Betriebene nach Erhebung seines Rechtsvorschlages selber aktiv werden. Ohne eine allfällige Klage des angeblichen Gläubigers auf Zuerkennung seines Anspruchs abwarten zu müssen, kann er gerichtlich feststellen lassen, dass die Forderung nicht besteht. Dafür muss er allerdings ein schutzwürdiges Interesse an der entsprechenden Feststellung nachweisen. Gemäss bisheriger Rechtsprechung des Bundesgerichts wurde dieses schutzwürdige Interesse bejaht, wenn namhafte und nicht nur Bagatellbeträge in Betreibung gesetzt wurden. Zudem musste der Betriebene konkret darlegen, dass er durch die Betreibung in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit behindert wird, etwa weil Dritte wegen des Betreibungsregistereintrags an seiner Kredit- und Vertrauenswürdigkeit zweifeln. Das Bundesgericht kommt in einem aktuellen Entscheid insbesondere unter Berücksichtigung verschiedener Entwicklungen im Betreibungsrecht zum Schluss, dass die Voraussetzungen für die Zulassung der allgemeinen negativen Feststellungsklage zu lockern sind. Ein schutzwürdiges Interesse des angeblichen Schuldners ist demnach grundsätzlich ohne weiteres zu bejahen, wenn die fragliche Forderung in Betreibung gesetzt wurde. Nicht mehr verlangt wird ein konkreter Nachweis, dass die betroffene Person durch die Betreibung in ihrer wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit beeinträchtigt wird.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 4 février 2015 Embargo : 4 février 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 16 janvier 2015 (4A_414/2014) Protection facilitée en cas de poursuite injustifiée Les personnes poursuivies à tort peuvent protéger leur solvabilité et leur fiabilité à des conditions simplifiées. Le Tribunal fédéral assouplit les conditions formelles auxquelles est soumise une constatation judiciaire de l'inexistence de la créance. Dans ce cas, les tiers n'obtiennent aucun renseignement au sujet de la poursuite. Pour introduire une poursuite, il n'est pas nécessaire de prouver que la créance litigieuse existe effectivement. Il peut donc aussi arriver que des poursuites injustifiées soient inscrites sur le registre des poursuites consultable par les tiers intéressés. Pour éviter que des renseignements soient fournis à des tiers au sujet de l'inscription correspondante figurant dans le registre des poursuites, le poursuivi peut agir lui-même après avoir formé opposition. Sans devoir attendre une éventuelle action du soi-disant créancier en reconnaissance de sa prétention, il peut faire constater judiciairement que la créance n'existe pas. Il lui faut toutefois établir, pour cela, qu'il possède un intérêt digne de protection à une telle constatation. Jusqu'à ce jour, la jurisprudence du Tribunal fédéral admettait l'existence d'un intérêt digne de protection lorsque la poursuite portait sur des montants importants, et non pas insignifiants. En outre, le poursuivi devait démontrer concrètement que la poursuite entravait le libre exercice de son activité économique, parce que, par exemple, des tiers étaient amenés à mettre en doute sa solvabilité et sa fiabilité en raison de l'inscription figurant au registre des poursuites. Dans l'arrêt relaté ici, le Tribunal fédéral, tenant compte notamment de différents développements intervenus en droit des poursuites, arrive à la conclusion que les conditions de recevabilité de l'action générale en constatation de droit négative doivent être assouplies. Un intérêt digne de protection du supposé débiteur doit ainsi être admis sans autre condition, en principe, lorsque la créance litigieuse a fait l'objet d'une poursuite. N'est plus exigée la preuve concrète que la personne concernée est entravée par la poursuite dans le libre exercice de son activité économique.
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4A_414_2014_2015_02_04_T_{lang}
Lausanne, 4. Februar 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 16. Januar 2015 (4A_414/2014) Erleichterter Schutz bei ungerechtfertigter Betreibung Zu Unrecht betriebene Personen können ihre Kredit- und Vertrauenswürdigkeit unter erleichterten Bedingungen schützen. Das Bundesgericht lockert die formellen Voraussetzungen für eine gerichtliche Feststellung, dass die Forderung gar nicht besteht. Dritte erhalten in diesem Fall keine Auskunft über die Betreibung. Für die Einleitung einer Betreibung muss nicht nachgewiesen werden, dass die fragliche Forderung tatsächlich besteht. Im Betreibungsregister, das interessierten Dritten zur Einsicht offen steht, können deshalb auch ungerechtfertigte Betreibungen verzeichnet sein. Um zu verhindern, dass Dritten Auskunft über den betreffenden Eintrag im Betreibungsregister erteilt wird, kann der Betriebene nach Erhebung seines Rechtsvorschlages selber aktiv werden. Ohne eine allfällige Klage des angeblichen Gläubigers auf Zuerkennung seines Anspruchs abwarten zu müssen, kann er gerichtlich feststellen lassen, dass die Forderung nicht besteht. Dafür muss er allerdings ein schutzwürdiges Interesse an der entsprechenden Feststellung nachweisen. Gemäss bisheriger Rechtsprechung des Bundesgerichts wurde dieses schutzwürdige Interesse bejaht, wenn namhafte und nicht nur Bagatellbeträge in Betreibung gesetzt wurden. Zudem musste der Betriebene konkret darlegen, dass er durch die Betreibung in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit behindert wird, etwa weil Dritte wegen des Betreibungsregistereintrags an seiner Kredit- und Vertrauenswürdigkeit zweifeln. Das Bundesgericht kommt in einem aktuellen Entscheid insbesondere unter Berücksichtigung verschiedener Entwicklungen im Betreibungsrecht zum Schluss, dass die Voraussetzungen für die Zulassung der allgemeinen negativen Feststellungsklage zu lockern sind. Ein schutzwürdiges Interesse des angeblichen Schuldners ist demnach grundsätzlich ohne weiteres zu bejahen, wenn die fragliche Forderung in Betreibung gesetzt wurde. Nicht mehr verlangt wird ein konkreter Nachweis, dass die betroffene Person durch die Betreibung in ihrer wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit beeinträchtigt wird.
Lausanne, le 4 février 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 16 janvier 2015 (4A_414/2014) Protection facilitée en cas de poursuite injustifiée Les personnes poursuivies à tort peuvent protéger leur solvabilité et leur fiabilité à des conditions simplifiées. Le Tribunal fédéral assouplit les conditions formelles auxquelles est soumise une constatation judiciaire de l'inexistence de la créance. Dans ce cas, les tiers n'obtiennent aucun renseignement au sujet de la poursuite. Pour introduire une poursuite, il n'est pas nécessaire de prouver que la créance litigieuse existe effectivement. Il peut donc aussi arriver que des poursuites injustifiées soient inscrites sur le registre des poursuites consultable par les tiers intéressés. Pour éviter que des renseignements soient fournis à des tiers au sujet de l'inscription correspondante figurant dans le registre des poursuites, le poursuivi peut agir lui-même après avoir formé opposition. Sans devoir attendre une éventuelle action du soi-disant créancier en reconnaissance de sa prétention, il peut faire constater judiciairement que la créance n'existe pas. Il lui faut toutefois établir, pour cela, qu'il possède un intérêt digne de protection à une telle constatation. Jusqu'à ce jour, la jurisprudence du Tribunal fédéral admettait l'existence d'un intérêt digne de protection lorsque la poursuite portait sur des montants importants, et non pas insignifiants. En outre, le poursuivi devait démontrer concrètement que la poursuite entravait le libre exercice de son activité économique, parce que, par exemple, des tiers étaient amenés à mettre en doute sa solvabilité et sa fiabilité en raison de l'inscription figurant au registre des poursuites. Dans l'arrêt relaté ici, le Tribunal fédéral, tenant compte notamment de différents développements intervenus en droit des poursuites, arrive à la conclusion que les conditions de recevabilité de l'action générale en constatation de droit négative doivent être assouplies. Un intérêt digne de protection du supposé débiteur doit ainsi être admis sans autre condition, en principe, lorsque la créance litigieuse a fait l'objet d'une poursuite. N'est plus exigée la preuve concrète que la personne concernée est entravée par la poursuite dans le libre exercice de son activité économique.
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4A_417_2017_2018_04_03_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 3. April 2018 Embargo: 3. April 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. März 2018 (4A_417/2017) Swatch Group hat ausreichendes Rechtsschutzinteresse für Kla ge in der Schweiz Das Handelsgericht des Kantons Bern muss sich erneut mit der Klage der Swatch Group befassen, mit der diese die Feststellung verlangt, dass sie nicht zur Belieferung eines englischen Unternehmens mit Ersatzteilen für Uhren der Swatch Group verpflichtet ist. In Änderung der bisherigen Rechtsprechung ist die Absicht einer Partei, sich im internationalen Verhältnis für einen bevorstehenden Rechtsstreit einen Gerichtsstand in der Schweiz zu sichern, als ausreichendes Interesse für eine entsprechende Feststellungsklage zu erachten. Auf Ende 2015 hatte die Swatch Group AG die Belieferung von Grosshändlern mit Ersatzteilen für Uhren der Swatch Group eingestellt. Ein englisches Unternehmen forderte in der Folge von der Swatch Group AG und von zwei ihrer Tochtergesellschaften (im Folgenden "Swatch Group") die Wiederaufnahme der bisherigen Belieferung, ansonsten sie ohne weitere Ankündigung Klage erheben werde. Noch bevor das englische Unternehmen dann tatsächlich in England seine Leistungsklage einreichte, war die Swatch Group bereits ans Handelsgericht des Kantons Bern gelangt und hatte die Feststellung beantragt, dass sie keine Pflicht zur Belieferung treffe und dass sie dem englischen Unternehmen wegen der Einstellung der Belieferung nichts schulde. Das Handelsgericht beschränkte das Verfahren auf die Frage, ob die Swatch Group an ihrer "negativen Feststellungsklage" ein ausreichendes Rechtsschutzinteresse habe. Es verneinte dies, weil das Interesse einer Partei, sich mit einer negativen Feststellungsklage einen Gerichtsstand in der Schweiz zu sichern, gemäss Rechtsprechung kein ausreichendes Rechtsschutzinteresse begründe. Das Handelsgericht trat auf die Klage deshalb nicht ein. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Swatch Group gut. In Änderung der bisherigen Rechtsprechung ist jedenfalls im internationalen Verhältnis das Ziel einer Partei, sich bei einem bevorstehenden Gerichtsverfahren einen ihr genehmen Gerichtsstand zu sichern, als genügendes Rechtsschutzinteresse für eine negative Feststellungsklage zu qualifizieren. Für diese Praxisänderung bestehen ernsthafte und sachliche Gründe. Unter anderem ist zu beachten, dass bis anhin im internationalen Verhältnis Parteien benachteiligt wurden, welche zur Sicherung des Gerichtsstandes in der Schweiz klagen wollten, denen aber gemäss bisheriger Praxis eine Klagemöglichkeit verwehrt wurde, während im Ausland von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht werden konnte. Das tatsächliche Interesse einer Partei, einen Prozess in diesem oder einem anderen Staat zu führen, kann allein wegen der unterschiedlichen Verfahrensrechte, der Sprache, der Dauer oder der Kosten eines Verfahrens erheblich sein. Die Sache wird zur Fortführung des Verfahrens ans Berner Handelsgericht zurückgewiesen. Dieses wird – vor einer materiellen Beurteilung der Klage der Swatch Group – über die bisher offen gelassene Frage seiner internationalen und örtlichen Zuständigkeit entscheiden müssen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 3 avril 2018 Embargo : 3 avril 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 14 mars 2018 (4A_417/2017) Swatch Group a un intérêt suffisamment digne de protection à ouvrir action en Suisse Le Tribunal de commerce du canton de Berne doit se prononcer à nouveau sur l'action par laquelle la société Swatch Group lui demande de constater qu'elle n'est pas tenue de livrer à une entreprise anglaise des pièces de rechange pour les montres de Swatch Group. La jurisprudence antérieure est modifiée en ce sens que l'intention d'une partie de se procurer un for en Suisse, en matière internationale, dans la perspective d'un litige imminent constitue un intérêt suffisant pour le dépôt d'une telle action en constatation. A fin 2015, Swatch Group SA avait interrompu la livraison à des grossistes de pièces de rechange pour les montres de Swatch Group. Une entreprise anglaise exigea alors de Swatch Group SA et de deux filiales de celle-ci (ci-après: "Swatch Group") qu'elles reprennent les livraisons, faute de quoi elle les assignerait en justice sans autre avertissement. Avant que l'entreprise anglaise ne déposât effectivement en Angleterre son action condamnatoire, Swatch Group avait déjà ouvert action devant le Tribunal de commerce du canton de Berne en lui demandant de constater qu'elle n'avait aucune obligation de livrer et qu'elle ne devait rien à l'entreprise anglaise au titre de l'interruption des livraisons. Le Tribunal de commerce a restreint la procédure à la question de savoir si Swatch Group avait un intérêt suffisamment digne de protection à ouvrir son « action en constatation de droit négative ». Il y a répondu par la négative au motif que, selon la jurisprudence, l'intérêt d'une partie à se procurer un for en Suisse au moyen d'une action en constatation de droit négative ne constituait pas un intérêt suffisamment digne de protection. C'est la raison pour laquelle le Tribunal de commerce n'est pas entré en matière sur ladite action. Le Tribunal fédéral admet le recours de Swatch Group. Contrairement à la jurisprudence ayant prévalu jusque-là, force est, en effet, d'admettre, en tout cas en matière internationale, que l'objectif d'une partie consistant à vouloir se procurer un for qui lui convienne dans la perspective d'une procédure judiciaire imminente doit être qualifié d'intérêt suffisamment digne de protection à l'ouverture d'une action en constatation de droit négative. Des motifs sérieux et objectifs plaident en faveur de ce changement de pratique. Doit notamment être pris en considération le fait que jusqu'à ce jour, en matière internationale, les parties qui entendaient ouvrir action en Suisse afin de s'y procurer un for, mais se voyaient privées d'une telle faculté conformément à l'ancienne pratique, étaient désavantagées dès lors que cette manière de procéder était admise à l'étranger. L'intérêt de fait d'une partie à conduire un procès dans tel Etat plutôt que dans tel autre peut s'avérer important, ne serait-ce déjà qu'en raison des seules différences qui existent quant aux garanties procédurales, à la langue, à la durée ou aux frais d'un procès. La cause est renvoyée au Tribunal de commerce du canton de Berne afin qu'il poursuive la procédure. Il lui appartiendra – avant de rendre une décision sur le fond relativement à la demande de Swatch Group – de régler la question laissée ouverte de sa compétence internationale et locale.
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4A_417_2017_2018_04_03_T_{lang}
Lausanne, 3. April 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. März 2018 (4A_417/2017) Swatch Group hat ausreichendes Rechtsschutzinteresse für Kla ge in der Schweiz Das Handelsgericht des Kantons Bern muss sich erneut mit der Klage der Swatch Group befassen, mit der diese die Feststellung verlangt, dass sie nicht zur Belieferung eines englischen Unternehmens mit Ersatzteilen für Uhren der Swatch Group verpflichtet ist. In Änderung der bisherigen Rechtsprechung ist die Absicht einer Partei, sich im internationalen Verhältnis für einen bevorstehenden Rechtsstreit einen Gerichtsstand in der Schweiz zu sichern, als ausreichendes Interesse für eine entsprechende Feststellungsklage zu erachten. Auf Ende 2015 hatte die Swatch Group AG die Belieferung von Grosshändlern mit Ersatzteilen für Uhren der Swatch Group eingestellt. Ein englisches Unternehmen forderte in der Folge von der Swatch Group AG und von zwei ihrer Tochtergesellschaften (im Folgenden "Swatch Group") die Wiederaufnahme der bisherigen Belieferung, ansonsten sie ohne weitere Ankündigung Klage erheben werde. Noch bevor das englische Unternehmen dann tatsächlich in England seine Leistungsklage einreichte, war die Swatch Group bereits ans Handelsgericht des Kantons Bern gelangt und hatte die Feststellung beantragt, dass sie keine Pflicht zur Belieferung treffe und dass sie dem englischen Unternehmen wegen der Einstellung der Belieferung nichts schulde. Das Handelsgericht beschränkte das Verfahren auf die Frage, ob die Swatch Group an ihrer "negativen Feststellungsklage" ein ausreichendes Rechtsschutzinteresse habe. Es verneinte dies, weil das Interesse einer Partei, sich mit einer negativen Feststellungsklage einen Gerichtsstand in der Schweiz zu sichern, gemäss Rechtsprechung kein ausreichendes Rechtsschutzinteresse begründe. Das Handelsgericht trat auf die Klage deshalb nicht ein. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Swatch Group gut. In Änderung der bisherigen Rechtsprechung ist jedenfalls im internationalen Verhältnis das Ziel einer Partei, sich bei einem bevorstehenden Gerichtsverfahren einen ihr genehmen Gerichtsstand zu sichern, als genügendes Rechtsschutzinteresse für eine negative Feststellungsklage zu qualifizieren. Für diese Praxisänderung bestehen ernsthafte und sachliche Gründe. Unter anderem ist zu beachten, dass bis anhin im internationalen Verhältnis Parteien benachteiligt wurden, welche zur Sicherung des Gerichtsstandes in der Schweiz klagen wollten, denen aber gemäss bisheriger Praxis eine Klagemöglichkeit verwehrt wurde, während im Ausland von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht werden konnte. Das tatsächliche Interesse einer Partei, einen Prozess in diesem oder einem anderen Staat zu führen, kann allein wegen der unterschiedlichen Verfahrensrechte, der Sprache, der Dauer oder der Kosten eines Verfahrens erheblich sein. Die Sache wird zur Fortführung des Verfahrens ans Berner Handelsgericht zurückgewiesen. Dieses wird – vor einer materiellen Beurteilung der Klage der Swatch Group – über die bisher offen gelassene Frage seiner internationalen und örtlichen Zuständigkeit entscheiden müssen.
Lausanne, le 3 avril 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 14 mars 2018 (4A_417/2017) Swatch Group a un intérêt suffisamment digne de protection à ouvrir action en Suisse Le Tribunal de commerce du canton de Berne doit se prononcer à nouveau sur l'action par laquelle la société Swatch Group lui demande de constater qu'elle n'est pas tenue de livrer à une entreprise anglaise des pièces de rechange pour les montres de Swatch Group. La jurisprudence antérieure est modifiée en ce sens que l'intention d'une partie de se procurer un for en Suisse, en matière internationale, dans la perspective d'un litige imminent constitue un intérêt suffisant pour le dépôt d'une telle action en constatation. A fin 2015, Swatch Group SA avait interrompu la livraison à des grossistes de pièces de rechange pour les montres de Swatch Group. Une entreprise anglaise exigea alors de Swatch Group SA et de deux filiales de celle-ci (ci-après: "Swatch Group") qu'elles reprennent les livraisons, faute de quoi elle les assignerait en justice sans autre avertissement. Avant que l'entreprise anglaise ne déposât effectivement en Angleterre son action condamnatoire, Swatch Group avait déjà ouvert action devant le Tribunal de commerce du canton de Berne en lui demandant de constater qu'elle n'avait aucune obligation de livrer et qu'elle ne devait rien à l'entreprise anglaise au titre de l'interruption des livraisons. Le Tribunal de commerce a restreint la procédure à la question de savoir si Swatch Group avait un intérêt suffisamment digne de protection à ouvrir son « action en constatation de droit négative ». Il y a répondu par la négative au motif que, selon la jurisprudence, l'intérêt d'une partie à se procurer un for en Suisse au moyen d'une action en constatation de droit négative ne constituait pas un intérêt suffisamment digne de protection. C'est la raison pour laquelle le Tribunal de commerce n'est pas entré en matière sur ladite action. Le Tribunal fédéral admet le recours de Swatch Group. Contrairement à la jurisprudence ayant prévalu jusque-là, force est, en effet, d'admettre, en tout cas en matière internationale, que l'objectif d'une partie consistant à vouloir se procurer un for qui lui convienne dans la perspective d'une procédure judiciaire imminente doit être qualifié d'intérêt suffisamment digne de protection à l'ouverture d'une action en constatation de droit négative. Des motifs sérieux et objectifs plaident en faveur de ce changement de pratique. Doit notamment être pris en considération le fait que jusqu'à ce jour, en matière internationale, les parties qui entendaient ouvrir action en Suisse afin de s'y procurer un for, mais se voyaient privées d'une telle faculté conformément à l'ancienne pratique, étaient désavantagées dès lors que cette manière de procéder était admise à l'étranger. L'intérêt de fait d'une partie à conduire un procès dans tel Etat plutôt que dans tel autre peut s'avérer important, ne serait-ce déjà qu'en raison des seules différences qui existent quant aux garanties procédurales, à la langue, à la durée ou aux frais d'un procès. La cause est renvoyée au Tribunal de commerce du canton de Berne afin qu'il poursuive la procédure. Il lui appartiendra – avant de rendre une décision sur le fond relativement à la demande de Swatch Group – de régler la question laissée ouverte de sa compétence internationale et locale.
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4A_433_2018_2019_02_27_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 27. Februar 2019 Embargo: 27. Februar 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. Februar 2019 (4A_433/2018) Illegal zugänglich gemachte Filme im Internet: Swisscom muss Domains nicht sperren Die Swisscom kann als Access Provider (Anbieter von Internetzugang) nicht dazu verpflichtet werden, den Zugriff auf Internet-Seiten mit illegal zugänglich gemachten Filmen zu sperren. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Unternehmens ab, dem in der Schweiz die Urheberrechte für einen Teil der betroffenen Filme zustehen. Das Unternehmen hatte 2015 gegen die Swisscom geklagt. Es verlangte, dass die Swisscom als Access Provider ihren Kunden mit technischen Massnahmen den Zugang zu bestimmten ausländischen Portalen sperrt, über die unrechtmässig zugänglich gemachte Filme direkt abgespielt (Streaming) oder heruntergeladen (Download) werden können. Das Unternehmen verfügt in der Schweiz über die Urheberrechte an entsprechend angebotenen Filmen. Das Handelsgericht des Kantons Bern wies die Klage 2017 ab. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Unternehmens ab. Damit die Swisscom zum Sperren der fraglichen Internet-Seiten verpflichtet werden könnte, müsste sie als Teilnehmerin einer Urheberrechtsverletzung Dritter einen rechtlich relevanten Beitrag zu dieser leisten. Das ist nicht der Fall. Zunächst liegt keine Urheberrechtsverletzung von Seiten der Nutzer vor, welche die Filme über den von der Swisscom zur Verfügung gestellten Zugang zum weltweiten Internet konsumieren. Das Urheberrechtsgesetz lässt diese Nutzung veröffentlichter Werke zum Eigengebrauch zu, und zwar unabhängig davon, ob die Quelle rechtmässig oder widerrechtlich zugänglich gemacht wurde. Der Gesetzgeber hat es bei der Revision des Urheberrechts abgelehnt, die Vervielfältigung von Werken aus illegaler Quelle zum Eigengebrauch zu untersagen. Nicht in Abrede gestellt wird, dass die Betreiber der fraglichen Internet-Portale und die Hoster, welche die Filme auf dem Internet zugänglich machen, das Urheberrecht verletzen. Der Swisscom kann indessen kein konkreter Beitrag zu diesen Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Die Tätigkeit der Swisscom beschränkt sich auf das Anbieten eines Zugangs zum weltweiten Internet. Die Filme werden nicht von ihr selbst zum Abruf freigegeben, sondern durch Dritte an unbekannten Orten im Ausland. Diese Dritten sind weder Kunden der Swisscom noch stehen sie sonst in einer Beziehung zu ihr. Der Umstand, dass die Swisscom zusammen mit zahlreichen weiteren Access Providern die technische Infrastruktur für den Zugang zum Internet bereitstellt, reicht für eine Verantwortlichkeit als Teilnehmerin an den fraglichen Urheberrechtsverletzungen nicht aus. Andernfalls würde eine Verantwortlichkeit sämtlicher Schweizer Access Provider für alle Inhalte begründet, die auf dem Internet urheberrechtswidrig zur Verfügung gestellt werden. Eine Regelung für die Einbindung der Access Provider zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen im Internet mit geeigneten Verfahren und technischen Sperrmassnahmen wäre durch den Gesetzgeber zu treffen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 27 février 2019 Embargo : 27 février 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 8 février 2019 (4A_433/2018) Films rendus accessibles illégalement sur Internet : Swisscom ne doit pas bloquer l'accès aux noms de domaine Swisscom, en tant qu'Access Provider (fournisseur d'accès Internet), ne peut être astreinte à bloquer l'accès aux pages Internet contenant des films rendus accessibles illégalement. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'une entreprise titulaire en Suisse des droits d'auteur sur une partie des films concernés. L'entreprise avait ouvert une action judiciaire contre Swisscom en 2015. Elle demandait que celle-ci, en tant qu'Access Provider, interdise l'accès à ses clients, par des mesures techniques, de certains portails étrangers depuis lesquels des films, rendus accessibles illégalement, peuvent être lus directement (Streaming) ou téléchargés (Download). L'entreprise est titulaire en Suisse des droits d'auteur sur les films ainsi mis à disposition. Le Tribunal de commerce du canton de Berne a rejeté l'action en 2017. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par l'entreprise contre cette décision. Swisscom ne pourrait être astreinte à bloquer l'accès aux pages Internet en question que si elle fournissait, en tant que participante à la violation des droits d'auteur d'un tiers, une contribution pertinente du point de vue juridique. Cela n'est pas le cas. En premier lieu, aucune violation des droits d'auteur ne peut être reprochée aux utilisateurs qui visionnent les films bénéficiant de l'accès Internet mis à disposition par Swisscom. La loi sur le droit d'auteur autorise l'usage privé d'oeuvres divulguées, peu importe à cet égard qu'elles proviennent d'une source rendue accessible de manière légale ou illégale. Lors de la révision du droit d'auteur, le législateur a renoncé à interdire la reproduction à des fins privées d'oeuvres provenant d'une source illégale. Il n'est pas contesté que les exploitants des portails Internet et les hébergeurs, qui rendent accessibles les films sur Internet, violent le droit d'auteur. On ne peut toutefois pas reprocher à Swisscom de contribuer concrètement à ces violations. Dans le cadre de son activité, Swisscom se limite à fournir un accès à Internet. Elle ne met pas elle-même à disposition des films sur Internet, mais ceux-ci sont rendus accessibles par des tiers en des lieux inconnus à l'étranger. Ces tiers ne sont ni des clients de Swisscom ni dans une relation quelconque avec celle-ci. Le fait que Swisscom fournisse, avec de nombreux autres Access Provider, l'infrastructure technique permettant l'accès à Internet ne suffit pas à établir une responsabilité en tant que participante aux violations du droit d'auteur. Admettre le contraire reviendrait à engager la responsabilité de l'ensemble des Access Provider suisses pour tous les contenus mis à disposition illégalement sur Internet. L'adoption d'une réglementation visant à impliquer les Access Provider dans la lutte contre les violations du droit d'auteur sur Internet par des procédures appropriées et des mesures de blocage techniques serait de la compétence du législateur.
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4A_433_2018_2019_02_27_T_{lang}
Lausanne, 27. Februar 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. Februar 2019 (4A_433/2018) Illegal zugänglich gemachte Filme im Internet: Swisscom muss Domains nicht sperren Die Swisscom kann als Access Provider (Anbieter von Internetzugang) nicht dazu verpflichtet werden, den Zugriff auf Internet-Seiten mit illegal zugänglich gemachten Filmen zu sperren. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Unternehmens ab, dem in der Schweiz die Urheberrechte für einen Teil der betroffenen Filme zustehen. Das Unternehmen hatte 2015 gegen die Swisscom geklagt. Es verlangte, dass die Swisscom als Access Provider ihren Kunden mit technischen Massnahmen den Zugang zu bestimmten ausländischen Portalen sperrt, über die unrechtmässig zugänglich gemachte Filme direkt abgespielt (Streaming) oder heruntergeladen (Download) werden können. Das Unternehmen verfügt in der Schweiz über die Urheberrechte an entsprechend angebotenen Filmen. Das Handelsgericht des Kantons Bern wies die Klage 2017 ab. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Unternehmens ab. Damit die Swisscom zum Sperren der fraglichen Internet-Seiten verpflichtet werden könnte, müsste sie als Teilnehmerin einer Urheberrechtsverletzung Dritter einen rechtlich relevanten Beitrag zu dieser leisten. Das ist nicht der Fall. Zunächst liegt keine Urheberrechtsverletzung von Seiten der Nutzer vor, welche die Filme über den von der Swisscom zur Verfügung gestellten Zugang zum weltweiten Internet konsumieren. Das Urheberrechtsgesetz lässt diese Nutzung veröffentlichter Werke zum Eigengebrauch zu, und zwar unabhängig davon, ob die Quelle rechtmässig oder widerrechtlich zugänglich gemacht wurde. Der Gesetzgeber hat es bei der Revision des Urheberrechts abgelehnt, die Vervielfältigung von Werken aus illegaler Quelle zum Eigengebrauch zu untersagen. Nicht in Abrede gestellt wird, dass die Betreiber der fraglichen Internet-Portale und die Hoster, welche die Filme auf dem Internet zugänglich machen, das Urheberrecht verletzen. Der Swisscom kann indessen kein konkreter Beitrag zu diesen Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Die Tätigkeit der Swisscom beschränkt sich auf das Anbieten eines Zugangs zum weltweiten Internet. Die Filme werden nicht von ihr selbst zum Abruf freigegeben, sondern durch Dritte an unbekannten Orten im Ausland. Diese Dritten sind weder Kunden der Swisscom noch stehen sie sonst in einer Beziehung zu ihr. Der Umstand, dass die Swisscom zusammen mit zahlreichen weiteren Access Providern die technische Infrastruktur für den Zugang zum Internet bereitstellt, reicht für eine Verantwortlichkeit als Teilnehmerin an den fraglichen Urheberrechtsverletzungen nicht aus. Andernfalls würde eine Verantwortlichkeit sämtlicher Schweizer Access Provider für alle Inhalte begründet, die auf dem Internet urheberrechtswidrig zur Verfügung gestellt werden. Eine Regelung für die Einbindung der Access Provider zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen im Internet mit geeigneten Verfahren und technischen Sperrmassnahmen wäre durch den Gesetzgeber zu treffen.
Lausanne, le 27 février 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 8 février 2019 (4A_433/2018) Films rendus accessibles illégalement sur Internet : Swisscom ne doit pas bloquer l'accès aux noms de domaine Swisscom, en tant qu'Access Provider (fournisseur d'accès Internet), ne peut être astreinte à bloquer l'accès aux pages Internet contenant des films rendus accessibles illégalement. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'une entreprise titulaire en Suisse des droits d'auteur sur une partie des films concernés. L'entreprise avait ouvert une action judiciaire contre Swisscom en 2015. Elle demandait que celle-ci, en tant qu'Access Provider, interdise l'accès à ses clients, par des mesures techniques, de certains portails étrangers depuis lesquels des films, rendus accessibles illégalement, peuvent être lus directement (Streaming) ou téléchargés (Download). L'entreprise est titulaire en Suisse des droits d'auteur sur les films ainsi mis à disposition. Le Tribunal de commerce du canton de Berne a rejeté l'action en 2017. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par l'entreprise contre cette décision. Swisscom ne pourrait être astreinte à bloquer l'accès aux pages Internet en question que si elle fournissait, en tant que participante à la violation des droits d'auteur d'un tiers, une contribution pertinente du point de vue juridique. Cela n'est pas le cas. En premier lieu, aucune violation des droits d'auteur ne peut être reprochée aux utilisateurs qui visionnent les films bénéficiant de l'accès Internet mis à disposition par Swisscom. La loi sur le droit d'auteur autorise l'usage privé d'oeuvres divulguées, peu importe à cet égard qu'elles proviennent d'une source rendue accessible de manière légale ou illégale. Lors de la révision du droit d'auteur, le législateur a renoncé à interdire la reproduction à des fins privées d'oeuvres provenant d'une source illégale. Il n'est pas contesté que les exploitants des portails Internet et les hébergeurs, qui rendent accessibles les films sur Internet, violent le droit d'auteur. On ne peut toutefois pas reprocher à Swisscom de contribuer concrètement à ces violations. Dans le cadre de son activité, Swisscom se limite à fournir un accès à Internet. Elle ne met pas elle-même à disposition des films sur Internet, mais ceux-ci sont rendus accessibles par des tiers en des lieux inconnus à l'étranger. Ces tiers ne sont ni des clients de Swisscom ni dans une relation quelconque avec celle-ci. Le fait que Swisscom fournisse, avec de nombreux autres Access Provider, l'infrastructure technique permettant l'accès à Internet ne suffit pas à établir une responsabilité en tant que participante aux violations du droit d'auteur. Admettre le contraire reviendrait à engager la responsabilité de l'ensemble des Access Provider suisses pour tous les contenus mis à disposition illégalement sur Internet. L'adoption d'une réglementation visant à impliquer les Access Provider dans la lutte contre les violations du droit d'auteur sur Internet par des procédures appropriées et des mesures de blocage techniques serait de la compétence du législateur.
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4A_508_2016_2017_07_03_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 3. Juli 2017 Embargo: 3. Juli 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 16. Juni 2017 (4A_508/2016) Retrozessionen: Anspruch auf Herausgabe verjährt in zehn Jahren Der Anspruch des Auftraggebers auf Herausgabe von Retrozessionen, die dem Beauftragten von Dritten zugeflossen sind, unterliegt einer Verjährungsfrist von zehn Jahren. Die Verjährung beginnt für jede einzelne Retrozession an dem Tag zu laufen, an dem sie der Beauftragte erhalten hat. Eine internationale Organisation hatte 1994 ein Unternehmen mit der Entwicklung und Organisation eines Versicherungskonzepts beauftragt. In der Folge schloss die Auftraggeberin über die Beauftragte Verträge mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften ab. 2005 erlangte die Auftraggeberin Kenntnis davon, dass ein gewisser Prozentsatz der von ihr bezahlten Prämien von den Versicherungen an die Beauftragte zurückgeflossen war. Die Auftraggeberin löste das Auftragsverhältnis mit sofortiger Wirkung auf und forderte 2006 von der Beauftragten die Herausgabe dieser als sogenannte "Retrozessionen" geltenden Rückvergütungen. Diese stellte sich auf den Standpunkt, dass der Herausgabeanspruch des Auftraggebers einer Verjährungsfrist von nur fünf Jahren unterliege und somit für die vor 2001 erhaltenen Zahlungen verjährt sei. Das Genfer Obergericht entschied 2016, dass die Verjährungsfrist zehn Jahre betrage und erst bei Beendigung des Auftragsverhältnisses zu laufen beginne. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der beauftragten Unternehmung teilweise gut. Es erinnert in seinem Entscheid zunächst daran, dass (mangels anderslautender Vereinbarung) der Beauftragte verpflichtet ist, im Rahmen des Auftragsverhältnisses von Dritten erhaltene Retrozessionen an den Auftraggeber herauszugeben. Gemäss Obligationenrecht (OR) beträgt die ordentliche Verjährungsfrist für Forderungen zehn Jahre (Artikel 127 OR). Eine Verjährungsfrist von nur fünf Jahren gilt für periodische Leistungen wie Miet- und Kapitalzinsen (Artikel 128 Ziffer 1 OR). Der Anspruch auf Herausgabe von Retrozessionen stellt keine solche periodische Leistung aus einem Dauerschuldverhältnis dar. Vielmehr entsteht der Herausgabeanspruch des Auftraggebers aus der Tatsache, dass der Beauftragte die Retrozession von Dritten erhalten hat. Jede einzelne Herausgabeverpflichtung des Beauftragten beruht damit auf einer separaten Grundlage, weshalb bei Retrozessionen die allgemeine Verjährungsfrist von zehn Jahren zur Anwendung kommt. Zu laufen beginnt diese Frist entgegen der Ansicht der Vorinstanz jedoch nicht erst bei der Beendigung des Auftragsverhältnisses, sondern für jede einzelne Retrozession am Tag, an dem der Beauftragte sie erhalten hat. Dies ist der Zeitpunkt der Entstehung und damit der Fälligkeit der einzelnen Herausgabeansprüche.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 3 juillet 2017 Embargo : 3 juillet 2017, 12h00 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 16 juin 2017 (4A_508/2016) Rétrocessions : le droit à la restitution se prescrit par dix ans Le droit du mandant à la restitution de rétrocessions, qui ont été versées au mandataire par des tiers, est soumis à un délai de prescription de dix ans. La prescription commence à courir pour chaque créance en restitution d'un montant à rétrocéder le jour où le mandataire a reçu ce montant. Une organisation internationale avait mandaté en 1994 une entreprise pour développer et organiser un concept d'assurance. Par la suite, la mandante a conclu par l'intermédiaire de la mandataire des contrats avec différentes sociétés d'assurance. En 2005, la mandante a appris qu'un certain pourcentage des primes qu'elle avait payées avait été rétrocédé par les compagnies d'assurance à la mandataire. La mandante a résilié le contrat de mandat avec effet immédiat et a exigé de la mandataire, en 2006, la restitution de ces remboursements assimilés à des prétendues « rétrocessions ». Cette dernière a soutenu le point de vue selon lequel le droit à la restitution de la mandante était soumis à un délai de prescription de cinq ans, de sorte que le droit à la restitution des montants reçus avant 2001 était prescrit. La Cour de justice du canton de Genève a jugé en 2016 que le délai de prescription applicable était de dix ans et qu'il n'avait commencé à courir qu'à la fin du contrat de mandat. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'entreprise mandataire. Il rappelle dans son arrêt que (faute de convention contraire) le mandataire est tenu de restituer au mandant les rétrocessions qu'il a reçues de tiers dans le cadre de l'exécution du mandat. Selon le code des obligations (CO), le délai ordinaire de prescription pour les créances est de dix ans (article 127 CO). Un délai de prescription de cinq ans ne vaut que pour les redevances périodiques, comme les loyers et les intérêts de capitaux (article 128 chiffre 1 CO). Les rétrocessions n'entrent pas dans le champ d'application des redevances périodiques, lesquelles dérivent d'un rapport de durée. Au contraire, le droit à la restitution du mandant résulte du simple fait que le mandataire a perçu, de tiers, les rétrocessions. Chaque devoir de restitution du mandataire repose ainsi sur un fondement séparé, si bien que pour les rétrocessions, le délai ordinaire de prescription de dix ans trouve application. Contrairement à l'opinion de la cour cantonale, ce délai ne commence cependant pas à courir seulement dès la fin du mandat, mais pour chaque créance en restitution le jour où le mandataire a reçu le montant à rétrocéder. C'est à ce moment que chaque prétention en restitution prend naissance et est ainsi exigible.
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4A_508_2016_2017_07_03_T_{lang}
Lausanne, 3. Juli 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 16. Juni 2017 (4A_508/2016) Retrozessionen: Anspruch auf Herausgabe verjährt in zehn Jahren Der Anspruch des Auftraggebers auf Herausgabe von Retrozessionen, die dem Beauftragten von Dritten zugeflossen sind, unterliegt einer Verjährungsfrist von zehn Jahren. Die Verjährung beginnt für jede einzelne Retrozession an dem Tag zu laufen, an dem sie der Beauftragte erhalten hat. Eine internationale Organisation hatte 1994 ein Unternehmen mit der Entwicklung und Organisation eines Versicherungskonzepts beauftragt. In der Folge schloss die Auftraggeberin über die Beauftragte Verträge mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften ab. 2005 erlangte die Auftraggeberin Kenntnis davon, dass ein gewisser Prozentsatz der von ihr bezahlten Prämien von den Versicherungen an die Beauftragte zurückgeflossen war. Die Auftraggeberin löste das Auftragsverhältnis mit sofortiger Wirkung auf und forderte 2006 von der Beauftragten die Herausgabe dieser als sogenannte "Retrozessionen" geltenden Rückvergütungen. Diese stellte sich auf den Standpunkt, dass der Herausgabeanspruch des Auftraggebers einer Verjährungsfrist von nur fünf Jahren unterliege und somit für die vor 2001 erhaltenen Zahlungen verjährt sei. Das Genfer Obergericht entschied 2016, dass die Verjährungsfrist zehn Jahre betrage und erst bei Beendigung des Auftragsverhältnisses zu laufen beginne. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der beauftragten Unternehmung teilweise gut. Es erinnert in seinem Entscheid zunächst daran, dass (mangels anderslautender Vereinbarung) der Beauftragte verpflichtet ist, im Rahmen des Auftragsverhältnisses von Dritten erhaltene Retrozessionen an den Auftraggeber herauszugeben. Gemäss Obligationenrecht (OR) beträgt die ordentliche Verjährungsfrist für Forderungen zehn Jahre (Artikel 127 OR). Eine Verjährungsfrist von nur fünf Jahren gilt für periodische Leistungen wie Miet- und Kapitalzinsen (Artikel 128 Ziffer 1 OR). Der Anspruch auf Herausgabe von Retrozessionen stellt keine solche periodische Leistung aus einem Dauerschuldverhältnis dar. Vielmehr entsteht der Herausgabeanspruch des Auftraggebers aus der Tatsache, dass der Beauftragte die Retrozession von Dritten erhalten hat. Jede einzelne Herausgabeverpflichtung des Beauftragten beruht damit auf einer separaten Grundlage, weshalb bei Retrozessionen die allgemeine Verjährungsfrist von zehn Jahren zur Anwendung kommt. Zu laufen beginnt diese Frist entgegen der Ansicht der Vorinstanz jedoch nicht erst bei der Beendigung des Auftragsverhältnisses, sondern für jede einzelne Retrozession am Tag, an dem der Beauftragte sie erhalten hat. Dies ist der Zeitpunkt der Entstehung und damit der Fälligkeit der einzelnen Herausgabeansprüche.
Lausanne, le 3 juillet 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 16 juin 2017 (4A_508/2016) Rétrocessions : le droit à la restitution se prescrit par dix ans Le droit du mandant à la restitution de rétrocessions, qui ont été versées au mandataire par des tiers, est soumis à un délai de prescription de dix ans. La prescription commence à courir pour chaque créance en restitution d'un montant à rétrocéder le jour où le mandataire a reçu ce montant. Une organisation internationale avait mandaté en 1994 une entreprise pour développer et organiser un concept d'assurance. Par la suite, la mandante a conclu par l'intermédiaire de la mandataire des contrats avec différentes sociétés d'assurance. En 2005, la mandante a appris qu'un certain pourcentage des primes qu'elle avait payées avait été rétrocédé par les compagnies d'assurance à la mandataire. La mandante a résilié le contrat de mandat avec effet immédiat et a exigé de la mandataire, en 2006, la restitution de ces remboursements assimilés à des prétendues « rétrocessions ». Cette dernière a soutenu le point de vue selon lequel le droit à la restitution de la mandante était soumis à un délai de prescription de cinq ans, de sorte que le droit à la restitution des montants reçus avant 2001 était prescrit. La Cour de justice du canton de Genève a jugé en 2016 que le délai de prescription applicable était de dix ans et qu'il n'avait commencé à courir qu'à la fin du contrat de mandat. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'entreprise mandataire. Il rappelle dans son arrêt que (faute de convention contraire) le mandataire est tenu de restituer au mandant les rétrocessions qu'il a reçues de tiers dans le cadre de l'exécution du mandat. Selon le code des obligations (CO), le délai ordinaire de prescription pour les créances est de dix ans (article 127 CO). Un délai de prescription de cinq ans ne vaut que pour les redevances périodiques, comme les loyers et les intérêts de capitaux (article 128 chiffre 1 CO). Les rétrocessions n'entrent pas dans le champ d'application des redevances périodiques, lesquelles dérivent d'un rapport de durée. Au contraire, le droit à la restitution du mandant résulte du simple fait que le mandataire a perçu, de tiers, les rétrocessions. Chaque devoir de restitution du mandataire repose ainsi sur un fondement séparé, si bien que pour les rétrocessions, le délai ordinaire de prescription de dix ans trouve application. Contrairement à l'opinion de la cour cantonale, ce délai ne commence cependant pas à courir seulement dès la fin du mandat, mais pour chaque créance en restitution le jour où le mandataire a reçu le montant à rétrocéder. C'est à ce moment que chaque prétention en restitution prend naissance et est ainsi exigible.
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4A_554_2019_2020_11_17_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 17. November 2020 Embargo: 17. November 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Oktober 2020 (4A_554/2019) Anfechtung des Anfangsmietzinses: Praxisänderung bei der Berechnung der Nettorendite Das Bundesgericht ändert zwei Parameter zur Bestimmung des zulässigen Anfangsmietzinses von Wohn- und Geschäftsräumen anhand der Nettorendite. Künftig ist das investierte Eigenkapital in vollem Umfang der Teuerung anzupassen. Als zulässig gilt sodann ein Ertrag, der den Referenzzinssatz um 2 Prozent übersteigt, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Mieter können unter gewissen Voraussetzungen die Höhe des Anfangsmietzinses für Wohn- und Geschäftsräume als missbräuchlich anfechten und dessen Herabsetzung verlangen. Ob ein Mietzins missbräuchlich ist, bestimmt sich entweder danach, ob damit ein übersetzter Ertrag aus der Mietsache erzielt wird (Nettorendite) oder ob sich der Mietzins im Rahmen des Orts- oder Quartierüblichen bewegt. Bei weniger als 30 Jahre alten Liegenschaften ist prioritär auf die Nettorendite abzustellen. Im konkreten Fall betrug der monatliche Anfangsmietzins für eine 4.5-Zimmer-Wohnung im Kanton Waadt 2190 Franken (exklusive Nebenkosten) und für die zwei Einstellhallenplätze je 130 Franken. Das zuständige Mietgericht senkte die Wohnungsmiete auf Klage der Neumieter aufgrund einer Berechnung der Nettorendite auf 900 Franken pro Monat, die Miete für die beiden Parkplätze auf je 50 Franken pro Monat. Das waadtländer Kantonsgericht bestätigte diesen Entscheid. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Vermieterin – einer Pensionskasse – teilweise gut. Es legt den zulässigen monatlichen Mietzins für die Wohnung auf 1390 Franken fest und für die Parkplätze auf je 73 Franken. Bei seinem Entscheid ändert das Bundesgericht seine bisherige Rechtsprechung zur Berechnung der Nettorendite (vgl. u.a. BGE 120 II 100; 112 II 149). Konkret geht es dabei um zwei Parameter: •Erstens ist das investierte Eigenkapital neu zu 100 Prozent – und nicht wie bisher nur zu 40 Prozent – an die Teuerung anzupassen. •Zweitens darf der Ertrag den Referenzzinssatz um 2 Prozent – und nicht wie bisher nur um ein halbes Prozent – übersteigen, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Die Rechtsprechung zu den beiden nunmehr geänderten Parametern datiert aus den Jahren 1994 bzw. 1986. Massgebend für die aktuelle Praxisänderung sind die seither eingetretenen Veränderungen, insbesondere die nachhaltig gesunkenen Zinssätze für Hypotheken bzw. des massgebenden Referenzzinssatzes. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass gemäss bisheriger Berechnungsmethode mittlerweile sehr niedrige Mieterträge resultieren. Diese stehen in keinem angemessenen Verhältnis zur Nutzung betreffender Wohnungen. Sie sind namentlich für Pensionskassen, die Renten an ihre Versicherten zahlen und dementsprechend einen hinreichenden Ertrag aus ihren eingeschränkten Anlagemöglichkeiten erwirtschaften müssen, nicht ausreichend. Das gilt aber auch für die übrigen Immobilieneigentümer, die ebenfalls Risiken eingehen (u.a. Mietzinsverluste, leer stehende Räumlichkeiten).
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 17 novembre 2020 Embargo : 17 novembre 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 octobre 2020 (4A_554/2019) Contestation du loyer initial : changement de jurisprudence dans le calcul du rendement net Le Tribunal fédéral modifie deux paramètres servant à déterminer le loyer initial admissible des baux d'habitations et des locaux commerciaux selon le critère du rendement net. Dorénavant, les fonds propres investis seront intégralement revalorisés en fonction du renchérissement des prix. Est par ailleurs considéré comme admissible le taux de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence lorsque celui-ci s'élève à 2 pour cent ou moins. Les locataires peuvent, à certaines conditions, contester le montant du loyer initial des baux d'habitations et des locaux commerciaux lorsqu'il est abusif et exiger sa diminution. La question de savoir si un loyer est abusif est déterminée en examinant si le loyer conduit à un rendement excessif de la chose louée (rendement net) ou s'il se situe dans les limites des loyers usuels dans la localité ou dans le quartier. Pour les immeubles de moins de 30 ans, le critère du rendement net est prioritaire. En l'espèce, le loyer mensuel initial était de 2190 francs (charges en sus) pour un appartement de 4,5 pièces dans le canton de Vaud et de 130 francs pour chacune des deux places de parc se situant dans un garage. Sur demande des nouveaux locataires, le tribunal des baux et loyers compétent a, après avoir calculé le rendement net, diminué le loyer de l'appartement à 900 francs par mois et le loyer pour chacune des places de parc à 50 francs par mois. Le Tribunal cantonal du canton de Vaud a confirmé ce jugement. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de la bailleresse, une caisse de pension. Il fixe le loyer mensuel admissible de l'appartement à 1390 francs et celui des places de parc à 73 francs chacune. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral modifie sa jurisprudence relative au calcul du rendement net (cf. notamment ATF 120 II 100 ; 112 II 149). Concrètement, il s'agit des deux paramètres suivants : •Premièrement, les fonds propres investis doivent dorénavant être revalorisés à 100 pour cent selon l'indice suisse des prix à la consommation, et non pas à hauteur de 40 pour cent comme jusqu'à présent. •Secondement, le taux de rendement admissible est de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence – et non pas d'un demi pour cent comme jusqu'à présent –, lorsque ce taux hypothécaire de référence est égal ou inférieur à 2 pour cent. La jurisprudence relative aux deux paramètres désormais modifiés date respectivement des années 1994 et 1986. Sont déterminantes pour le changement de jurisprudence les modifications intervenues entretemps, en particulier la baisse durable des taux hypothécaires, respectivement du taux hypothécaire de référence. Cette évolution a eu pour conséquence que la méthode de calcul utilisée jusqu'ici conduit à des loyers très bas. Ceux-ci ne se trouvent plus dans un rapport adéquat avec la mise à disposition de l'usage des habitations en question. Ils sont notamment insuffisants pour les caisses de pension qui doivent servir des rentes à leurs assurés et, en conséquence, obtenir un rendement suffisant de leurs possibilités limitées de placement. Cela vaut également pour les autres propriétaires immobiliers qui courent aussi des risques (notamment défaut de paiement du loyer, locaux demeurant vides).
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4A_554_2019_2020_11_17_T_{lang}
Lausanne, 17. November 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Oktober 2020 (4A_554/2019) Anfechtung des Anfangsmietzinses: Praxisänderung bei der Berechnung der Nettorendite Das Bundesgericht ändert zwei Parameter zur Bestimmung des zulässigen Anfangsmietzinses von Wohn- und Geschäftsräumen anhand der Nettorendite. Künftig ist das investierte Eigenkapital in vollem Umfang der Teuerung anzupassen. Als zulässig gilt sodann ein Ertrag, der den Referenzzinssatz um 2 Prozent übersteigt, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Mieter können unter gewissen Voraussetzungen die Höhe des Anfangsmietzinses für Wohn- und Geschäftsräume als missbräuchlich anfechten und dessen Herabsetzung verlangen. Ob ein Mietzins missbräuchlich ist, bestimmt sich entweder danach, ob damit ein übersetzter Ertrag aus der Mietsache erzielt wird (Nettorendite) oder ob sich der Mietzins im Rahmen des Orts- oder Quartierüblichen bewegt. Bei weniger als 30 Jahre alten Liegenschaften ist prioritär auf die Nettorendite abzustellen. Im konkreten Fall betrug der monatliche Anfangsmietzins für eine 4.5-Zimmer-Wohnung im Kanton Waadt 2190 Franken (exklusive Nebenkosten) und für die zwei Einstellhallenplätze je 130 Franken. Das zuständige Mietgericht senkte die Wohnungsmiete auf Klage der Neumieter aufgrund einer Berechnung der Nettorendite auf 900 Franken pro Monat, die Miete für die beiden Parkplätze auf je 50 Franken pro Monat. Das waadtländer Kantonsgericht bestätigte diesen Entscheid. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Vermieterin – einer Pensionskasse – teilweise gut. Es legt den zulässigen monatlichen Mietzins für die Wohnung auf 1390 Franken fest und für die Parkplätze auf je 73 Franken. Bei seinem Entscheid ändert das Bundesgericht seine bisherige Rechtsprechung zur Berechnung der Nettorendite (vgl. u.a. BGE 120 II 100; 112 II 149). Konkret geht es dabei um zwei Parameter: •Erstens ist das investierte Eigenkapital neu zu 100 Prozent – und nicht wie bisher nur zu 40 Prozent – an die Teuerung anzupassen. •Zweitens darf der Ertrag den Referenzzinssatz um 2 Prozent – und nicht wie bisher nur um ein halbes Prozent – übersteigen, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Die Rechtsprechung zu den beiden nunmehr geänderten Parametern datiert aus den Jahren 1994 bzw. 1986. Massgebend für die aktuelle Praxisänderung sind die seither eingetretenen Veränderungen, insbesondere die nachhaltig gesunkenen Zinssätze für Hypotheken bzw. des massgebenden Referenzzinssatzes. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass gemäss bisheriger Berechnungsmethode mittlerweile sehr niedrige Mieterträge resultieren. Diese stehen in keinem angemessenen Verhältnis zur Nutzung betreffender Wohnungen. Sie sind namentlich für Pensionskassen, die Renten an ihre Versicherten zahlen und dementsprechend einen hinreichenden Ertrag aus ihren eingeschränkten Anlagemöglichkeiten erwirtschaften müssen, nicht ausreichend. Das gilt aber auch für die übrigen Immobilieneigentümer, die ebenfalls Risiken eingehen (u.a. Mietzinsverluste, leer stehende Räumlichkeiten).
Lausanne, le 17 novembre 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 octobre 2020 (4A_554/2019) Contestation du loyer initial : changement de jurisprudence dans le calcul du rendement net Le Tribunal fédéral modifie deux paramètres servant à déterminer le loyer initial admissible des baux d'habitations et des locaux commerciaux selon le critère du rendement net. Dorénavant, les fonds propres investis seront intégralement revalorisés en fonction du renchérissement des prix. Est par ailleurs considéré comme admissible le taux de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence lorsque celui-ci s'élève à 2 pour cent ou moins. Les locataires peuvent, à certaines conditions, contester le montant du loyer initial des baux d'habitations et des locaux commerciaux lorsqu'il est abusif et exiger sa diminution. La question de savoir si un loyer est abusif est déterminée en examinant si le loyer conduit à un rendement excessif de la chose louée (rendement net) ou s'il se situe dans les limites des loyers usuels dans la localité ou dans le quartier. Pour les immeubles de moins de 30 ans, le critère du rendement net est prioritaire. En l'espèce, le loyer mensuel initial était de 2190 francs (charges en sus) pour un appartement de 4,5 pièces dans le canton de Vaud et de 130 francs pour chacune des deux places de parc se situant dans un garage. Sur demande des nouveaux locataires, le tribunal des baux et loyers compétent a, après avoir calculé le rendement net, diminué le loyer de l'appartement à 900 francs par mois et le loyer pour chacune des places de parc à 50 francs par mois. Le Tribunal cantonal du canton de Vaud a confirmé ce jugement. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de la bailleresse, une caisse de pension. Il fixe le loyer mensuel admissible de l'appartement à 1390 francs et celui des places de parc à 73 francs chacune. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral modifie sa jurisprudence relative au calcul du rendement net (cf. notamment ATF 120 II 100 ; 112 II 149). Concrètement, il s'agit des deux paramètres suivants : •Premièrement, les fonds propres investis doivent dorénavant être revalorisés à 100 pour cent selon l'indice suisse des prix à la consommation, et non pas à hauteur de 40 pour cent comme jusqu'à présent. •Secondement, le taux de rendement admissible est de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence – et non pas d'un demi pour cent comme jusqu'à présent –, lorsque ce taux hypothécaire de référence est égal ou inférieur à 2 pour cent. La jurisprudence relative aux deux paramètres désormais modifiés date respectivement des années 1994 et 1986. Sont déterminantes pour le changement de jurisprudence les modifications intervenues entretemps, en particulier la baisse durable des taux hypothécaires, respectivement du taux hypothécaire de référence. Cette évolution a eu pour conséquence que la méthode de calcul utilisée jusqu'ici conduit à des loyers très bas. Ceux-ci ne se trouvent plus dans un rapport adéquat avec la mise à disposition de l'usage des habitations en question. Ils sont notamment insuffisants pour les caisses de pension qui doivent servir des rentes à leurs assurés et, en conséquence, obtenir un rendement suffisant de leurs possibilités limitées de placement. Cela vaut également pour les autres propriétaires immobiliers qui courent aussi des risques (notamment défaut de paiement du loyer, locaux demeurant vides).
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4A_576_2015_2016_04_18_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 18. April 2016 Embargo: 18. April 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. März 2016 (4A_576/2015) Videoüberwachung in Liegenschaft mit Mietwohnungen Eine Videoüberwachung im allgemein zugänglichen Bereich von Liegenschaften mit Mietwohnungen kann die Privatsphäre der Mieter in unzulässiger Weise verletzen. Ob ein Vermieter ohne Einwilligung der Mieter aus Sicherheitsgründen Überwachungskameras einsetzen darf, muss jeweils aufgrund der Umstände im Einzelfall entschieden werden. In einem ersten entsprechenden Urteil weist das Bundesgericht die Beschwerde der Vermieter eines Mehrfamilienhauses im Kanton Basel-Landschaft ab. Das Mehrfamilienhaus hat drei Gebäudeteile mit je einem eigenen Eingang und insgesamt 24 Mietwohnungen. 2014 liessen die Vermieter im Innen- und Aussenbereich des Hauses nachträglich eine Videoüberwachungsanlage mit zwölf Kameras installieren, um Vandalenakten und Einbrüchen vorzubeugen. Die aufgenommenen Bilder werden für 24 Stunden gespeichert. Während die Mehrheit der Mieter die Massnahme begrüsste, reichte ein Mieter, der seit 2000 im Haus wohnt, Klage auf Entfernung der Überwachungskameras ein. Das Kantonsgericht Basel-Landschaft entschied im vergangenen August, dass drei der Kameras demontiert werden müssten. Davon betroffen ist insbesondere eine Kamera, welche den Eingangsbereich vom Gebäudeteil mit der Wohnung des klagenden Mieters erfasst. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Vermieter ab. Die Aufzeichnung von Bildern durch eine Videoüberwachungsanlage in einem Miethaus, die es erlauben, bestimmte Personen zu identifizieren, fällt in den Anwendungsbereich des Datenschutzgesetzes. Entsprechend hat ein Vermieter, der eine solche Anlage betreiben will, insbesondere zu beachten, dass die Persönlichkeitsrechte betroffener Personen nicht widerrechtlich verletzt werden. Ob dies der Fall ist oder nicht, muss – soweit keine Einwilligung der Mieter vorliegt – jeweils anhand einer konkreten Interessenabwägung unter Einbezug sämtlicher Umstände des Einzelfalls entschieden werden. So kann eine Videoüberwachung im Eingangsbereich eines anonymen Wohnblocks, in dem gegebenenfalls ein Risiko von Übergriffen besteht, angezeigt und für alle betroffenen Personen zumutbar sein. In einem kleinen Mehrfamilienhaus, wo sich die Nachbarn kennen, dürfte dies dagegen – wenn keine konkreten Gefährdungshinweise bestehen – normalerweise nicht zutreffen. Im vorliegenden Fall hat das Kantonsgericht zunächst richtigerweise erwogen, dass eine dauerhafte Überwachung des Eingangsbereichs eine systematische Erhebung des Verhaltens des betroffenen Mieters ermöglicht und dies einen erheblichen Eingriff in seine Privatsphäre darstellt. Diese Beeinträchtigung der Privatsphäre hat die Vorinstanz angesichts der überschaubaren Verhältnisse mit nur wenigen Mietparteien und fehlenden Hinweisen auf eine konkrete Gefährdung in nachvollziehbarer Weise als übermässig erachtet. Das Kantonsgericht hat dabei berücksichtigt, dass das Interesse der Vermieterschaft und der zustimmenden Mieter an einer wirksamen Verhinderung und Aufklärung von Straftaten mit den verbleibenden Kameras ausreichend sichergestellt ist.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 18 avril 2016 Embargo : 18 avril 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 mars 2016 (4A_576/2015) Vidéosurveillance dans un immeuble locatif Une surveillance vidéo des parties communes d'immeubles locatifs est susceptible de porter atteinte de manière inadmissible à la sphère privée des locataires. Le point de savoir si un bailleur peut utiliser des caméras de surveillance pour des raisons de sécurité sans l'accord des locataires est une question qui doit être tranchée de cas en cas à la lumière des circonstances de la cause en litige. Dans un premier arrêt rendu en la matière, le Tribunal fédéral rejette le recours des bailleurs d'un immeuble locatif situé dans le canton de Bâle-Campagne. L'immeuble locatif, un bâtiment en trois parties ayant chacune sa propre entrée, comporte 24 appartements. En 2014, les bailleurs ont fait installer après coup un système de vidéosurveillance avec douze caméras, tant à l'intérieur qu'à l'extérieur de l'immeuble, pour prévenir les actes de vandalisme et les effractions. Les images prises sont conservées pendant 24 heures. Alors que la majorité des locataires a approuvé la mesure, un locataire qui habite l'immeuble depuis 2000 a ouvert action afin d'obtenir le retrait des caméras de surveillance. Le Tribunal cantonal de Bâle-Campagne a décidé, au mois d'août dernier, que trois des caméras devaient être démontées. Est plus spécialement visée une caméra qui filme l'entrée de la partie du bâtiment où se trouve l'appartement du locataire demandeur. Le Tribunal fédéral rejette le recours des bailleurs. L'enregistrement d'images permettant d'identifier certaines personnes, au moyen d'un système de vidéosurveillance installé dans un immeuble locatif, entre dans le champ d'application de la loi sur la protection des données. Dès lors, le bailleur qui entend exploiter une telle installation doit veiller en particulier à ce qu'il ne soit pas porté atteinte de manière illégale aux droits de la personnalité des personnes concernées. Savoir s'il en va ou non ainsi est une question qui doit être résolue – à défaut d'accord des locataires – de cas en cas sur la base d'une pesée d'intérêts concrète prenant en compte l'ensemble des circonstances de l'affaire examinée. Aussi une surveillance vidéo de l'entrée d'un bloc anonyme, où existe un éventuel risque d'agressions, peut-elle être indiquée et s'avérer tolérable pour toutes les personnes visées. En revanche, tel ne devrait normalement pas être le cas – en l'absence d'indices concrets d'un danger – s'agissant d'un petit immeuble locatif où les voisins se connaissent. En l'espèce, le Tribunal cantonal a tout d'abord relevé, à juste titre, qu'une surveillance durable de l'entrée permet de procéder à une analyse systématique du comportement du locataire concerné, ce qui constitue une atteinte importante à la sphère privée de l'intéressé. Eu égard aux circonstances claires de la cause, caractérisées par la présence d'un petit nombre seulement de locataires et par l'absence d'indices d'un danger concret, le Tribunal cantonal a considéré avec raison comme disproportionnée cette atteinte à la sphère privée. En raisonnant ainsi, il a tenu compte du fait que l'intérêt des bailleurs et des locataires ayant approuvé la mesure à une prévention efficace des infractions et à leur élucidation est déjà suffisamment sauvegardé avec les caméras restantes.
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4A_576_2015_2016_04_18_T_{lang}
Lausanne, 18. April 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. März 2016 (4A_576/2015) Videoüberwachung in Liegenschaft mit Mietwohnungen Eine Videoüberwachung im allgemein zugänglichen Bereich von Liegenschaften mit Mietwohnungen kann die Privatsphäre der Mieter in unzulässiger Weise verletzen. Ob ein Vermieter ohne Einwilligung der Mieter aus Sicherheitsgründen Überwachungskameras einsetzen darf, muss jeweils aufgrund der Umstände im Einzelfall entschieden werden. In einem ersten entsprechenden Urteil weist das Bundesgericht die Beschwerde der Vermieter eines Mehrfamilienhauses im Kanton Basel-Landschaft ab. Das Mehrfamilienhaus hat drei Gebäudeteile mit je einem eigenen Eingang und insgesamt 24 Mietwohnungen. 2014 liessen die Vermieter im Innen- und Aussenbereich des Hauses nachträglich eine Videoüberwachungsanlage mit zwölf Kameras installieren, um Vandalenakten und Einbrüchen vorzubeugen. Die aufgenommenen Bilder werden für 24 Stunden gespeichert. Während die Mehrheit der Mieter die Massnahme begrüsste, reichte ein Mieter, der seit 2000 im Haus wohnt, Klage auf Entfernung der Überwachungskameras ein. Das Kantonsgericht Basel-Landschaft entschied im vergangenen August, dass drei der Kameras demontiert werden müssten. Davon betroffen ist insbesondere eine Kamera, welche den Eingangsbereich vom Gebäudeteil mit der Wohnung des klagenden Mieters erfasst. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Vermieter ab. Die Aufzeichnung von Bildern durch eine Videoüberwachungsanlage in einem Miethaus, die es erlauben, bestimmte Personen zu identifizieren, fällt in den Anwendungsbereich des Datenschutzgesetzes. Entsprechend hat ein Vermieter, der eine solche Anlage betreiben will, insbesondere zu beachten, dass die Persönlichkeitsrechte betroffener Personen nicht widerrechtlich verletzt werden. Ob dies der Fall ist oder nicht, muss – soweit keine Einwilligung der Mieter vorliegt – jeweils anhand einer konkreten Interessenabwägung unter Einbezug sämtlicher Umstände des Einzelfalls entschieden werden. So kann eine Videoüberwachung im Eingangsbereich eines anonymen Wohnblocks, in dem gegebenenfalls ein Risiko von Übergriffen besteht, angezeigt und für alle betroffenen Personen zumutbar sein. In einem kleinen Mehrfamilienhaus, wo sich die Nachbarn kennen, dürfte dies dagegen – wenn keine konkreten Gefährdungshinweise bestehen – normalerweise nicht zutreffen. Im vorliegenden Fall hat das Kantonsgericht zunächst richtigerweise erwogen, dass eine dauerhafte Überwachung des Eingangsbereichs eine systematische Erhebung des Verhaltens des betroffenen Mieters ermöglicht und dies einen erheblichen Eingriff in seine Privatsphäre darstellt. Diese Beeinträchtigung der Privatsphäre hat die Vorinstanz angesichts der überschaubaren Verhältnisse mit nur wenigen Mietparteien und fehlenden Hinweisen auf eine konkrete Gefährdung in nachvollziehbarer Weise als übermässig erachtet. Das Kantonsgericht hat dabei berücksichtigt, dass das Interesse der Vermieterschaft und der zustimmenden Mieter an einer wirksamen Verhinderung und Aufklärung von Straftaten mit den verbleibenden Kameras ausreichend sichergestellt ist.
Lausanne, le 18 avril 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 mars 2016 (4A_576/2015) Vidéosurveillance dans un immeuble locatif Une surveillance vidéo des parties communes d'immeubles locatifs est susceptible de porter atteinte de manière inadmissible à la sphère privée des locataires. Le point de savoir si un bailleur peut utiliser des caméras de surveillance pour des raisons de sécurité sans l'accord des locataires est une question qui doit être tranchée de cas en cas à la lumière des circonstances de la cause en litige. Dans un premier arrêt rendu en la matière, le Tribunal fédéral rejette le recours des bailleurs d'un immeuble locatif situé dans le canton de Bâle-Campagne. L'immeuble locatif, un bâtiment en trois parties ayant chacune sa propre entrée, comporte 24 appartements. En 2014, les bailleurs ont fait installer après coup un système de vidéosurveillance avec douze caméras, tant à l'intérieur qu'à l'extérieur de l'immeuble, pour prévenir les actes de vandalisme et les effractions. Les images prises sont conservées pendant 24 heures. Alors que la majorité des locataires a approuvé la mesure, un locataire qui habite l'immeuble depuis 2000 a ouvert action afin d'obtenir le retrait des caméras de surveillance. Le Tribunal cantonal de Bâle-Campagne a décidé, au mois d'août dernier, que trois des caméras devaient être démontées. Est plus spécialement visée une caméra qui filme l'entrée de la partie du bâtiment où se trouve l'appartement du locataire demandeur. Le Tribunal fédéral rejette le recours des bailleurs. L'enregistrement d'images permettant d'identifier certaines personnes, au moyen d'un système de vidéosurveillance installé dans un immeuble locatif, entre dans le champ d'application de la loi sur la protection des données. Dès lors, le bailleur qui entend exploiter une telle installation doit veiller en particulier à ce qu'il ne soit pas porté atteinte de manière illégale aux droits de la personnalité des personnes concernées. Savoir s'il en va ou non ainsi est une question qui doit être résolue – à défaut d'accord des locataires – de cas en cas sur la base d'une pesée d'intérêts concrète prenant en compte l'ensemble des circonstances de l'affaire examinée. Aussi une surveillance vidéo de l'entrée d'un bloc anonyme, où existe un éventuel risque d'agressions, peut-elle être indiquée et s'avérer tolérable pour toutes les personnes visées. En revanche, tel ne devrait normalement pas être le cas – en l'absence d'indices concrets d'un danger – s'agissant d'un petit immeuble locatif où les voisins se connaissent. En l'espèce, le Tribunal cantonal a tout d'abord relevé, à juste titre, qu'une surveillance durable de l'entrée permet de procéder à une analyse systématique du comportement du locataire concerné, ce qui constitue une atteinte importante à la sphère privée de l'intéressé. Eu égard aux circonstances claires de la cause, caractérisées par la présence d'un petit nombre seulement de locataires et par l'absence d'indices d'un danger concret, le Tribunal cantonal a considéré avec raison comme disproportionnée cette atteinte à la sphère privée. En raisonnant ainsi, il a tenu compte du fait que l'intérêt des bailleurs et des locataires ayant approuvé la mesure à une prévention efficace des infractions et à leur élucidation est déjà suffisamment sauvegardé avec les caméras restantes.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 6. Juli 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juni 2017 (4A_600/2016) Beschwerde von Michel Platini gegen Sperre abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Michel Platini gegen den Entscheid des Sportschiedsgerichts (CAS/TAS) in Lausanne ab. Dessen Schiedsspruch, mit dem es Michel Platini wegen Vorteilsannahme und Interessenkonflikts für vier Jahre von allen fussballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene gesperrt hat, hält der Willkürprüfung durch das Bundesgericht stand. Die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission des Weltfussballverbandes FIFA hatte Michel Platini im Dezember 2015 für acht Jahre von allen fussballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene gesperrt. Zudem wurde ihm eine Busse von 80'000 Franken auferlegt. Die Berufungskommission der FIFA reduzierte die Sperre 2016 auf sechs Jahre. Michel Platini wurde im Wesentlichen ein Verstoss gegen Artikel 20 des FIFA-Ethikreglements (Annahme und Gewährung von Geschenken und sonstigen Vorteilen) angelastet, weil er 2011 ohne rechtliche Grundlage von der FIFA – autorisiert vom damaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter – eine Zahlung von 2 Millionen Franken erhalten hatte. Michel Platinis Behauptung, dass die Zahlung auf einer mündlichen Absprache mit Joseph Blatter zu einem schriftlichen Anstellungsvertrag mit der FIFA von 1999 beruhe, wurde als nicht überzeugend erachtet. Weiter wurde ihm zur Last gelegt, höhere künftige Vorsorgeleistungen erwirkt zu haben, als ihm zustehen würden. Zudem wurde ein Verstoss gegen Artikel 19 des FIFA-Ethikreglements (Interessenkonflikt) festgestellt. Das CAS/TAS in Lausanne bestätigte den Entscheid im vergangenen September in den wesentlichen Punkten. Die Dauer der Sperre reduzierte es auf vier Jahre und die Busse auf 60'000 Franken. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Michel Platini gegen den Entscheid des CAS/TAS ab. Dabei konnte das Bundesgericht lediglich prüfen, ob der angefochtene Schiedsspruch im Ergebnis willkürlich ist, weil er auf offensichtlich aktenwidrigen tatsächlichen Feststellungen oder auf einer offensichtlichen Verletzung des Rechts oder der Billigkeit beruht. Der Entscheid des CAS/TAS ist unter diesem beschränkten Blickwinkel nicht zu beanstanden. Das Sportschiedsgericht durfte davon ausgehen, dass Artikel 20 des anwendbaren FIFA-Ethikreglements auch die Ausrichtung von Geschenken und anderen Vorteilen erfasst, die zwischen zwei Funktionären innerhalb der FIFA ausgetauscht werden. Das CAS/TAS hat nicht willkürlich entschieden, wenn es die Erweiterung des Vorsorgeplans und die Entgegennahme der Zahlung von 2 Millionen Franken als Verstoss gegen Artikel 20 des FIFA-Ethikreglements qualifiziert hat. Nicht zu beanstanden ist auch, dass das CAS/TAS einen Interessenkonflikt von Michel Platini festgestellt hat. Was die ausgesprochene Sperre betrifft, ist ebenfalls keine offensichtliche Rechtsverletzung erkennbar. Die Dauer von vier Jahren erscheint nicht klarerweise überhöht. Die FIFA muss jedoch darauf achten, dass sie der Sperre inhaltlich keine übertriebene Tragweite beimisst.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 6 juillet 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juin 2017 (4A_600/2016) Rejet du recours de Michel Platini contre sa suspension Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par Michel Platini contre la sentence rendue par le Tribunal Arbitral du Sport (TAS), à Lausanne. Cette sentence, qui suspend Michel Platini, en raison de l'acceptation d'un avantage indu et d'un conflit d'intérêts, de toute activité liée au football au niveau national et international pendant quatre ans, résiste au grief d'arbitraire. En décembre 2015, la Chambre de jugement de la Commission d'éthique de la Fédération Internationale de Football Association (FIFA) avait interdit à Michel Platini d'exercer toute activité en lien avec le football à un niveau national et international pour une période de huit ans. Elle lui avait encore infligé une amende de 80'000 francs. La Commission de recours de la FIFA a réduit la suspension à six ans en 2016. Pour l'essentiel, Michel Platini a été reconnu coupable de violation de l'article 20 du Code d'éthique de la FIFA (acceptation et distribution de cadeaux et autres avantages) pour avoir reçu en 2011, sans fondement juridique, de la FIFA – autorisée par son président de l'époque, Joseph Blatter – un virement de 2'000'000 de francs. L'allégation de Michel Platini, selon laquelle ce versement reposait sur un accord oral passé avec Joseph Blatter, en sus du contrat de travail écrit conclu en 1999 avec la FIFA, n'a pas été jugée convaincante. L'intéressé s'est également vu imputer le fait d'avoir obtenu des prestations de prévoyance futures plus élevées que celles auxquelles il aurait eu droit. En outre, une violation de l'article 19 du Code d'éthique de la FIFA (conflit d'intérêts) a été constatée. Le TAS, à Lausanne, a confirmé cette décision dans ses grandes lignes en septembre dernier. Il a réduit la durée de la suspension à quatre ans et l'amende à 60'000 francs. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par Michel Platini contre la sentence du TAS. Sa compétence en la matière lui permet d'examiner uniquement si la sentence attaquée était arbitraire dans son résultat, parce qu'elle reposait sur des constatations manifestement contraires aux faits résultant du dossier ou parce qu'elle constituait une violation manifeste du droit ou de l'équité. Considérée sous cet angle restreint, la sentence du TAS n'est pas critiquable. Le Tribunal Arbitral du Sport pouvait retenir que l'article 20 de la version applicable du Code d'éthique de la FIFA vise aussi les cadeaux et autres avantages échangés entre deux officiels de la FIFA. Le TAS n'a pas versé dans l'arbitraire en qualifiant l'extension du plan de prévoyance et l'acceptation des 2'000'000 de francs de violations de l'article 20 du Code d'éthique de la FIFA. La constatation, par le TAS, du conflit d'intérêts dans lequel s'est trouvé Michel Platini échappe aussi à la critique. En ce qui concerne la suspension prononcée, il n'est pas non plus possible de mettre en évidence une violation manifeste du droit. La durée de quatre ans n'apparaît pas manifestement excessive. Quant à l'étendue matérielle de la suspension, la FIFA devra veiller à ne pas donner une portée exagérée à l'interdiction prononcée.
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4A_600_2016_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 6. Juli 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juni 2017 (4A_600/2016) Beschwerde von Michel Platini gegen Sperre abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Michel Platini gegen den Entscheid des Sportschiedsgerichts (CAS/TAS) in Lausanne ab. Dessen Schiedsspruch, mit dem es Michel Platini wegen Vorteilsannahme und Interessenkonflikts für vier Jahre von allen fussballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene gesperrt hat, hält der Willkürprüfung durch das Bundesgericht stand. Die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission des Weltfussballverbandes FIFA hatte Michel Platini im Dezember 2015 für acht Jahre von allen fussballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene gesperrt. Zudem wurde ihm eine Busse von 80'000 Franken auferlegt. Die Berufungskommission der FIFA reduzierte die Sperre 2016 auf sechs Jahre. Michel Platini wurde im Wesentlichen ein Verstoss gegen Artikel 20 des FIFA-Ethikreglements (Annahme und Gewährung von Geschenken und sonstigen Vorteilen) angelastet, weil er 2011 ohne rechtliche Grundlage von der FIFA – autorisiert vom damaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter – eine Zahlung von 2 Millionen Franken erhalten hatte. Michel Platinis Behauptung, dass die Zahlung auf einer mündlichen Absprache mit Joseph Blatter zu einem schriftlichen Anstellungsvertrag mit der FIFA von 1999 beruhe, wurde als nicht überzeugend erachtet. Weiter wurde ihm zur Last gelegt, höhere künftige Vorsorgeleistungen erwirkt zu haben, als ihm zustehen würden. Zudem wurde ein Verstoss gegen Artikel 19 des FIFA-Ethikreglements (Interessenkonflikt) festgestellt. Das CAS/TAS in Lausanne bestätigte den Entscheid im vergangenen September in den wesentlichen Punkten. Die Dauer der Sperre reduzierte es auf vier Jahre und die Busse auf 60'000 Franken. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Michel Platini gegen den Entscheid des CAS/TAS ab. Dabei konnte das Bundesgericht lediglich prüfen, ob der angefochtene Schiedsspruch im Ergebnis willkürlich ist, weil er auf offensichtlich aktenwidrigen tatsächlichen Feststellungen oder auf einer offensichtlichen Verletzung des Rechts oder der Billigkeit beruht. Der Entscheid des CAS/TAS ist unter diesem beschränkten Blickwinkel nicht zu beanstanden. Das Sportschiedsgericht durfte davon ausgehen, dass Artikel 20 des anwendbaren FIFA-Ethikreglements auch die Ausrichtung von Geschenken und anderen Vorteilen erfasst, die zwischen zwei Funktionären innerhalb der FIFA ausgetauscht werden. Das CAS/TAS hat nicht willkürlich entschieden, wenn es die Erweiterung des Vorsorgeplans und die Entgegennahme der Zahlung von 2 Millionen Franken als Verstoss gegen Artikel 20 des FIFA-Ethikreglements qualifiziert hat. Nicht zu beanstanden ist auch, dass das CAS/TAS einen Interessenkonflikt von Michel Platini festgestellt hat. Was die ausgesprochene Sperre betrifft, ist ebenfalls keine offensichtliche Rechtsverletzung erkennbar. Die Dauer von vier Jahren erscheint nicht klarerweise überhöht. Die FIFA muss jedoch darauf achten, dass sie der Sperre inhaltlich keine übertriebene Tragweite beimisst.
Lausanne, le 6 juillet 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juin 2017 (4A_600/2016) Rejet du recours de Michel Platini contre sa suspension Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par Michel Platini contre la sentence rendue par le Tribunal Arbitral du Sport (TAS), à Lausanne. Cette sentence, qui suspend Michel Platini, en raison de l'acceptation d'un avantage indu et d'un conflit d'intérêts, de toute activité liée au football au niveau national et international pendant quatre ans, résiste au grief d'arbitraire. En décembre 2015, la Chambre de jugement de la Commission d'éthique de la Fédération Internationale de Football Association (FIFA) avait interdit à Michel Platini d'exercer toute activité en lien avec le football à un niveau national et international pour une période de huit ans. Elle lui avait encore infligé une amende de 80'000 francs. La Commission de recours de la FIFA a réduit la suspension à six ans en 2016. Pour l'essentiel, Michel Platini a été reconnu coupable de violation de l'article 20 du Code d'éthique de la FIFA (acceptation et distribution de cadeaux et autres avantages) pour avoir reçu en 2011, sans fondement juridique, de la FIFA – autorisée par son président de l'époque, Joseph Blatter – un virement de 2'000'000 de francs. L'allégation de Michel Platini, selon laquelle ce versement reposait sur un accord oral passé avec Joseph Blatter, en sus du contrat de travail écrit conclu en 1999 avec la FIFA, n'a pas été jugée convaincante. L'intéressé s'est également vu imputer le fait d'avoir obtenu des prestations de prévoyance futures plus élevées que celles auxquelles il aurait eu droit. En outre, une violation de l'article 19 du Code d'éthique de la FIFA (conflit d'intérêts) a été constatée. Le TAS, à Lausanne, a confirmé cette décision dans ses grandes lignes en septembre dernier. Il a réduit la durée de la suspension à quatre ans et l'amende à 60'000 francs. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par Michel Platini contre la sentence du TAS. Sa compétence en la matière lui permet d'examiner uniquement si la sentence attaquée était arbitraire dans son résultat, parce qu'elle reposait sur des constatations manifestement contraires aux faits résultant du dossier ou parce qu'elle constituait une violation manifeste du droit ou de l'équité. Considérée sous cet angle restreint, la sentence du TAS n'est pas critiquable. Le Tribunal Arbitral du Sport pouvait retenir que l'article 20 de la version applicable du Code d'éthique de la FIFA vise aussi les cadeaux et autres avantages échangés entre deux officiels de la FIFA. Le TAS n'a pas versé dans l'arbitraire en qualifiant l'extension du plan de prévoyance et l'acceptation des 2'000'000 de francs de violations de l'article 20 du Code d'éthique de la FIFA. La constatation, par le TAS, du conflit d'intérêts dans lequel s'est trouvé Michel Platini échappe aussi à la critique. En ce qui concerne la suspension prononcée, il n'est pas non plus possible de mettre en évidence une violation manifeste du droit. La durée de quatre ans n'apparaît pas manifestement excessive. Quant à l'étendue matérielle de la suspension, la FIFA devra veiller à ne pas donner une portée exagérée à l'interdiction prononcée.
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4A_691_2015_2016_06_03_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 3. Juni 2016 Embargo: 3. Juni 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 18. Mai 2016 (4A_691/2015) Voraussetzung zur Anfechtung des Anfangsmietzinses: Nach weis von Wohnungsnot reicht aus Als Voraussetzung zur Anfechtung des Anfangsmietzinses genügt der Nachweis, dass im örtlichen Markt Wohnungsnot herrscht. Nicht notwendig ist, dass die Mieter darüber hinaus beweisen, sich beim Abschluss des Vertrages in einer Not- oder Zwangslage befunden zu haben. Das Bundesgericht präzisiert seine Rechtsprechung und hebt ein Urteil des Obergerichts des Kantons Zürich auf. Zwei Personen hatten 2013 einen Mietvertrag über eine 3.5-Zimmer-Wohnung in der Stadt Zürich abgeschlossen. Der Mietzins beträgt monatlich netto 3900 Franken. Nach Vertragsabschluss verlangten die Mieter eine Herabsetzung des nach ihrer Auffassung missbräuchlichen Anfangsmietzinses um 1100 Franken. Das Zürcher Obergericht wies ihre Berufung 2015 ab. Es begründete dies damit, dass es zur Anfechtung des Anfangsmietzinses nicht ausreiche, wenn die Mieterschaft eine Wohnungsnot nachweise; zusätzlich müssten die Mieter beweisen, sich aus diesem Grund in einer Notlage befunden und keine vernünftige Alternative gehabt zu haben, was durch entsprechende Suchbemühungen zu belegen sei. Eine solche Zwangslage sei hier nicht nachgewiesen, weshalb die Betroffenen zur Anfechtung nicht zuzulassen seien. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Mieter gut und weist die Sache zur Neubeurteilung ans Obergericht zurück. Artikel 270 des Obligationenrechts hält die Voraussetzungen fest, die zu einer Anfechtung des Anfangsmietzinses berechtigen. Eine Anfechtung ist unter anderem dann möglich, wenn sich der Mieter "wegen einer persönlichen oder familiären Notlage oder wegen der Verhältnisse auf dem örtlichen Markt für Wohn- und Geschäftsräume zum Vertragsabschluss gezwungen sah". Das Bundesgericht kommt in Präzisierung seiner Rechtsprechung zum Schluss, dass es als Voraussetzung zur Anfechtung des Anfangsmietzinses ausreicht, wenn das Bestehen einer Wohnungsnot nachgewiesen ist. Nicht erforderlich ist, dass die betroffenen Mieter darüber hinaus beweisen, aufgrund ihrer persönlichen Situation keine zumutbare Alternative zum Abschluss eines anderen Mietvertrages gehabt und sich deshalb in einer Zwangslage befunden zu haben. Dies ergibt sich unter anderem daraus, dass für Mieter allein aufgrund einer entsprechenden Marktlage ein Zwang zum Abschluss des Vertrages zu missbräuchlichen Bedingungen bestehen kann. Vorliegend steht aufgrund der amtlichen statistischen Angaben fest, dass der Leerwohnungsbestand in der Stadt Zürich im Juli 2013 0.11 Prozent betragen hat. Die Wohnungsknappheit kann damit im massgebenden Zeitpunkt als ausgewiesen gelten. Das Obergericht wird nun prüfen müssen, ob die Höhe des anfänglichen Mietzinses als missbräuchlich zu erachten ist.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 3 juin 2016 Embargo : 3 juin 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 18 mai 2016 (4A_691/2015) Condition de la contestation du loyer initial : la preuve d'une pénurie de logements suffit Pour que la condition permettant de contester le loyer initial soit réalisée, il suffit d'établir l'existence d'une pénurie de logements sur le marché local. Les locataires ne doivent pas démontrer, de surcroît, qu'ils se trouvaient dans une situation de nécessité ou de contrainte au moment de la conclusion du contrat. Le Tribunal fédéral précise sa jurisprudence et annule un arrêt du Tribunal supérieur du canton de Zurich. En 2013, deux personnes avaient conclu un contrat de bail portant sur un appartement de 3,5 pièces en ville de Zurich. Le loyer mensuel net a été fixé à 3'900 francs. Après avoir conclu le contrat, les locataires ont demandé une diminution de 1'100 francs du loyer initial qu'ils jugeaient abusif. Le Tribunal supérieur du canton de Zurich a rejeté leur appel en 2015. Selon lui, il ne suffisait pas, pour être admis à contester le loyer initial, que les locataires établissent l'existence d'une pénurie de logements; ils devaient démontrer, en sus, qu'ils s'étaient trouvés pour ce motif dans une situation de nécessité et n'avaient eu aucune alternative raisonnable, ce qui suppose la preuve que des démarches ont été effectuées en vue de trouver un logement. Une telle situation de contrainte n'avait pas été établie en l'espèce, si bien que les intéressés ne devaient pas être autorisés à contester le loyer. Le Tribunal fédéral admet le recours des locataires et renvoie la cause au Tribunal supérieur pour nouvelle décision. L'article 270 du Code des obligations fixe les conditions qui permettent une contestation du loyer initial. Une telle contestation est notamment possible si le locataire « a été contraint de conclure le bail par nécessité personnelle ou familiale ou en raison de la situation sur le marché local du logement et des locaux commerciaux ». Précisant sa jurisprudence, le Tribunal fédéral arrive à la conclusion que la preuve d'une pénurie de logements est une condition suffisante pour pouvoir contester le loyer initial. Il n'est pas nécessaire que les locataires concernés établissent, de surcroît, que leur situation personnelle ne leur offrait aucune alternative acceptable quant à la conclusion d'un autre contrat de bail et qu'ils se sont trouvés de ce fait dans une situation de contrainte. Cette conclusion découle, entre autres motifs, de ce que la situation du marché considéré peut constituer à elle seule une circonstance contraignant le locataire à conclure le contrat à des conditions abusives. Dans le cas concret, il ressort des données statistiques officielles que le taux de logements vacants était de 0.11 pourcent en juillet 2013 en ville de Zurich. La pénurie de logements au moment déterminant peut ainsi être tenue pour établie. Le Tribunal supérieur devra examiner maintenant si le montant du loyer initial doit être considéré comme abusif.
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4A_691_2015_2016_06_03_T_{lang}
Lausanne, 3. Juni 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 18. Mai 2016 (4A_691/2015) Voraussetzung zur Anfechtung des Anfangsmietzinses: Nach weis von Wohnungsnot reicht aus Als Voraussetzung zur Anfechtung des Anfangsmietzinses genügt der Nachweis, dass im örtlichen Markt Wohnungsnot herrscht. Nicht notwendig ist, dass die Mieter darüber hinaus beweisen, sich beim Abschluss des Vertrages in einer Not- oder Zwangslage befunden zu haben. Das Bundesgericht präzisiert seine Rechtsprechung und hebt ein Urteil des Obergerichts des Kantons Zürich auf. Zwei Personen hatten 2013 einen Mietvertrag über eine 3.5-Zimmer-Wohnung in der Stadt Zürich abgeschlossen. Der Mietzins beträgt monatlich netto 3900 Franken. Nach Vertragsabschluss verlangten die Mieter eine Herabsetzung des nach ihrer Auffassung missbräuchlichen Anfangsmietzinses um 1100 Franken. Das Zürcher Obergericht wies ihre Berufung 2015 ab. Es begründete dies damit, dass es zur Anfechtung des Anfangsmietzinses nicht ausreiche, wenn die Mieterschaft eine Wohnungsnot nachweise; zusätzlich müssten die Mieter beweisen, sich aus diesem Grund in einer Notlage befunden und keine vernünftige Alternative gehabt zu haben, was durch entsprechende Suchbemühungen zu belegen sei. Eine solche Zwangslage sei hier nicht nachgewiesen, weshalb die Betroffenen zur Anfechtung nicht zuzulassen seien. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Mieter gut und weist die Sache zur Neubeurteilung ans Obergericht zurück. Artikel 270 des Obligationenrechts hält die Voraussetzungen fest, die zu einer Anfechtung des Anfangsmietzinses berechtigen. Eine Anfechtung ist unter anderem dann möglich, wenn sich der Mieter "wegen einer persönlichen oder familiären Notlage oder wegen der Verhältnisse auf dem örtlichen Markt für Wohn- und Geschäftsräume zum Vertragsabschluss gezwungen sah". Das Bundesgericht kommt in Präzisierung seiner Rechtsprechung zum Schluss, dass es als Voraussetzung zur Anfechtung des Anfangsmietzinses ausreicht, wenn das Bestehen einer Wohnungsnot nachgewiesen ist. Nicht erforderlich ist, dass die betroffenen Mieter darüber hinaus beweisen, aufgrund ihrer persönlichen Situation keine zumutbare Alternative zum Abschluss eines anderen Mietvertrages gehabt und sich deshalb in einer Zwangslage befunden zu haben. Dies ergibt sich unter anderem daraus, dass für Mieter allein aufgrund einer entsprechenden Marktlage ein Zwang zum Abschluss des Vertrages zu missbräuchlichen Bedingungen bestehen kann. Vorliegend steht aufgrund der amtlichen statistischen Angaben fest, dass der Leerwohnungsbestand in der Stadt Zürich im Juli 2013 0.11 Prozent betragen hat. Die Wohnungsknappheit kann damit im massgebenden Zeitpunkt als ausgewiesen gelten. Das Obergericht wird nun prüfen müssen, ob die Höhe des anfänglichen Mietzinses als missbräuchlich zu erachten ist.
Lausanne, le 3 juin 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 18 mai 2016 (4A_691/2015) Condition de la contestation du loyer initial : la preuve d'une pénurie de logements suffit Pour que la condition permettant de contester le loyer initial soit réalisée, il suffit d'établir l'existence d'une pénurie de logements sur le marché local. Les locataires ne doivent pas démontrer, de surcroît, qu'ils se trouvaient dans une situation de nécessité ou de contrainte au moment de la conclusion du contrat. Le Tribunal fédéral précise sa jurisprudence et annule un arrêt du Tribunal supérieur du canton de Zurich. En 2013, deux personnes avaient conclu un contrat de bail portant sur un appartement de 3,5 pièces en ville de Zurich. Le loyer mensuel net a été fixé à 3'900 francs. Après avoir conclu le contrat, les locataires ont demandé une diminution de 1'100 francs du loyer initial qu'ils jugeaient abusif. Le Tribunal supérieur du canton de Zurich a rejeté leur appel en 2015. Selon lui, il ne suffisait pas, pour être admis à contester le loyer initial, que les locataires établissent l'existence d'une pénurie de logements; ils devaient démontrer, en sus, qu'ils s'étaient trouvés pour ce motif dans une situation de nécessité et n'avaient eu aucune alternative raisonnable, ce qui suppose la preuve que des démarches ont été effectuées en vue de trouver un logement. Une telle situation de contrainte n'avait pas été établie en l'espèce, si bien que les intéressés ne devaient pas être autorisés à contester le loyer. Le Tribunal fédéral admet le recours des locataires et renvoie la cause au Tribunal supérieur pour nouvelle décision. L'article 270 du Code des obligations fixe les conditions qui permettent une contestation du loyer initial. Une telle contestation est notamment possible si le locataire « a été contraint de conclure le bail par nécessité personnelle ou familiale ou en raison de la situation sur le marché local du logement et des locaux commerciaux ». Précisant sa jurisprudence, le Tribunal fédéral arrive à la conclusion que la preuve d'une pénurie de logements est une condition suffisante pour pouvoir contester le loyer initial. Il n'est pas nécessaire que les locataires concernés établissent, de surcroît, que leur situation personnelle ne leur offrait aucune alternative acceptable quant à la conclusion d'un autre contrat de bail et qu'ils se sont trouvés de ce fait dans une situation de contrainte. Cette conclusion découle, entre autres motifs, de ce que la situation du marché considéré peut constituer à elle seule une circonstance contraignant le locataire à conclure le contrat à des conditions abusives. Dans le cas concret, il ressort des données statistiques officielles que le taux de logements vacants était de 0.11 pourcent en juillet 2013 en ville de Zurich. La pénurie de logements au moment déterminant peut ainsi être tenue pour établie. Le Tribunal supérieur devra examiner maintenant si le montant du loyer initial doit être considéré comme abusif.
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4A_740_2012_2014_05_28_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 28. Mai 2014 Embargo: 28. Mai 2014, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. Mai 2014 (4A_740/2012) Belgisches Sabena-Urteil wird nicht anerkannt Das Urteil des Brüsseler Appellationsgerichts im Schadenersatzprozess zwischen der Konkursmasse der Sabena und der SAirGroup/SAirLines in Nachlassliquidation wird in der Schweiz nicht anerkannt. Das Bundesgericht hebt den Entscheid des Zürcher Obergerichts auf. Das Appellationsgericht Brüssel (Cour d'appel de Bruxelles) hatte am 27. Januar 2011 einen Vorentscheid zur Schadenersatzpflicht der SAirGroup AG und der SAirLines AG, beide in Nachlassliquidation (i.N.), gegenüber der konkursiten belgischen Luftfahrtgesellschaft Sabena gefällt. In dem Zivilprozess geht es um die Verletzung von vertraglichen und ausservertraglichen Verpflichtungen bei der früheren Kooperation zwischen dem SAir-Konzern und der Sabena. Das belgische Gericht kam zum Schluss, dass die SAirGroup und die SAirLines direkt für den Konkurs der Sabena verantwortlich seien. Der kausal daraus resultierende Schaden entspreche der Zunahme der Passiven aufgrund der Konkurseröffnung über die Sabena. Die SAirGroup und die SAirLines i.N. wurden zur Zahlung von einstweilen 18,3 Millionen Euro verurteilt. Im Nachlassverfahren der SAirLines haben die Liquidatoren Forderungen der Konkursmasse der Sabena im Umfang von 397 Millionen Franken zugelassen. Klageweise fordert die Konkursmasse der Sabena die Kollokation von weiteren 230 Millionen Franken. In diesem Zusammenhang ist vor der II. zivilrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts gegenwärtig noch eine Beschwerde hängig. Parallel zur laufenden Kollokationsklage ersuchte die Konkursmasse der Sabena 2011 um Anerkennung und Vollstreckbarerklärung des Urteils des Appellationsgerichts Brüssel. Das Obergericht des Kantons Zürich kam diesem Gesuch im November 2012 nach und anerkannte den belgischen Entscheid in Anwendung des Lugano-Übereinkommens (Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen; LugÜ). Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der SAirGroup und der SAirLines i.N. gut und weist das Gesuch der Konkursmasse der Sabena um Anerkennung und Vollstreckbarerklärung des belgischen Urteils in letzter Instanz ab. Bei ihrem Entscheid berücksichtigt die I. zivilrechtliche Abteilung namentlich die jüngere Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Die vorliegende Streitigkeit fällt unter die im Lugano-Übereinkommen enthaltene Ausnahmebestimmung, wonach das Übereinkommen auf Konkurse, Vergleiche und ähnliche Verfahren nicht anzuwenden ist (Artikel 1, Absatz 2, Buchstabe b LugÜ). Da die Sabena die vorliegende Forderung in Belgien erst eingeklagt hat, als sich die SAirGroup und die SAirLines bereits in Nachlassliquidation befanden, ist der belgische Prozess von seiner Funktion her ein insolvenzrechtliches Verfahren. Das Urteil kann unter diesen Umständen nicht nach dem Lugano-Übereinkommen anerkannt werden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 28 mai 2014 Embargo : 28 mai 2014, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 8 mai 2014 (4A_740/2012) Sabena : l'arrêt belge n'est pas reconnu L'arrêt rendu par la Cour d'appel de Bruxelles, dans le procès en dommages-intérêts qui oppose la masse en faillite de Sabena à SAirGroup/SAirLines en liquidation concordataire, n'est pas reconnu en Suisse. Le Tribunal fédéral annule la décision du Tribunal supérieur du canton de Zurich. Le 27 janvier 2011, la Cour d'appel de Bruxelles a rendu une décision préjudicielle relative à l'obligation incombant à SAirGroup AG et à SAirLines AG, toutes deux en liquidation concordataire, de dédommager la compagnie aérienne belge Sabena, société en faillite. Cette procédure civile porte sur la violation de devoirs contractuels et extracontractuels commise durant la période de la collaboration entre le groupe SAir et Sabena. La Cour belge a jugé que SAirGroup et SAirLines étaient directement responsables de la faillite de Sabena et que le montant du dommage en relation causale avec cette faute correspondait au "passif de discontinuité" engendré par l'ouverture de la faillite de Sabena. SAirGroup et SAirLines en liquidation concordataire ont été condamnées à payer la somme provisionnelle de 18,3 millions d'euros. Dans la procédure concordataire concernant SAirLines, les liquidateurs ont admis des créances de la masse en faillite de Sabena à hauteur de 397 millions de francs. La masse en faillite de Sabena a ouvert action pour obtenir la collocation de 230 millions de francs supplémentaires. Un recours est actuellement pendant sur ce point devant la IIe Cour de droit civil du Tribunal fédéral. Parallèlement à la procédure en contestation de l'état de collocation en cours, la masse en faillite de Sabena a requis, en 2011, la reconnaissance et l'exequatur de l'arrêt de la Cour d'appel de Bruxelles. Le Tribunal supérieur du canton de Zurich a admis cette demande en novembre 2012 et reconnu l'arrêt belge en application de la Convention de Lugano (Convention concernant la compétence judiciaire, la reconnaissance et l’exécution des décisions en matière civile et commerciale; CL). Le Tribunal fédéral admet le recours formé par SAirGroup et SAirLines en liquidation concordataire et rejette en dernière instance la requête de la masse en faillite de Sabena visant à obtenir la reconnaissance et l'exequatur de l'arrêt belge. Dans son arrêt, la Ire Cour de droit civil prend notamment en considération la jurisprudence la plus récente de la Cour de justice de l'Union européenne (CJUE). La présente contestation tombe sous le coup d'une exception prévue dans la Convention de Lugano, selon laquelle ladite Convention ne s'applique pas aux faillites, aux concordats et autres procédures analogues (article 1, alinéa 2, lettre b CL). Comme Sabena a fait valoir la créance litigieuse en justice devant les tribunaux belges alors que SAirGroup et SAirLines se trouvaient déjà en liquidation concordataire, le procès belge constitue de par sa fonction une procédure en matière d'insolvabilité. Dans ces conditions, l'arrêt ne peut pas être reconnu sur la base de la Convention de Lugano.
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4A_740_2012_2014_05_28_T_{lang}
Lausanne, 28. Mai 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. Mai 2014 (4A_740/2012) Belgisches Sabena-Urteil wird nicht anerkannt Das Urteil des Brüsseler Appellationsgerichts im Schadenersatzprozess zwischen der Konkursmasse der Sabena und der SAirGroup/SAirLines in Nachlassliquidation wird in der Schweiz nicht anerkannt. Das Bundesgericht hebt den Entscheid des Zürcher Obergerichts auf. Das Appellationsgericht Brüssel (Cour d'appel de Bruxelles) hatte am 27. Januar 2011 einen Vorentscheid zur Schadenersatzpflicht der SAirGroup AG und der SAirLines AG, beide in Nachlassliquidation (i.N.), gegenüber der konkursiten belgischen Luftfahrtgesellschaft Sabena gefällt. In dem Zivilprozess geht es um die Verletzung von vertraglichen und ausservertraglichen Verpflichtungen bei der früheren Kooperation zwischen dem SAir-Konzern und der Sabena. Das belgische Gericht kam zum Schluss, dass die SAirGroup und die SAirLines direkt für den Konkurs der Sabena verantwortlich seien. Der kausal daraus resultierende Schaden entspreche der Zunahme der Passiven aufgrund der Konkurseröffnung über die Sabena. Die SAirGroup und die SAirLines i.N. wurden zur Zahlung von einstweilen 18,3 Millionen Euro verurteilt. Im Nachlassverfahren der SAirLines haben die Liquidatoren Forderungen der Konkursmasse der Sabena im Umfang von 397 Millionen Franken zugelassen. Klageweise fordert die Konkursmasse der Sabena die Kollokation von weiteren 230 Millionen Franken. In diesem Zusammenhang ist vor der II. zivilrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts gegenwärtig noch eine Beschwerde hängig. Parallel zur laufenden Kollokationsklage ersuchte die Konkursmasse der Sabena 2011 um Anerkennung und Vollstreckbarerklärung des Urteils des Appellationsgerichts Brüssel. Das Obergericht des Kantons Zürich kam diesem Gesuch im November 2012 nach und anerkannte den belgischen Entscheid in Anwendung des Lugano-Übereinkommens (Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen; LugÜ). Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der SAirGroup und der SAirLines i.N. gut und weist das Gesuch der Konkursmasse der Sabena um Anerkennung und Vollstreckbarerklärung des belgischen Urteils in letzter Instanz ab. Bei ihrem Entscheid berücksichtigt die I. zivilrechtliche Abteilung namentlich die jüngere Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Die vorliegende Streitigkeit fällt unter die im Lugano-Übereinkommen enthaltene Ausnahmebestimmung, wonach das Übereinkommen auf Konkurse, Vergleiche und ähnliche Verfahren nicht anzuwenden ist (Artikel 1, Absatz 2, Buchstabe b LugÜ). Da die Sabena die vorliegende Forderung in Belgien erst eingeklagt hat, als sich die SAirGroup und die SAirLines bereits in Nachlassliquidation befanden, ist der belgische Prozess von seiner Funktion her ein insolvenzrechtliches Verfahren. Das Urteil kann unter diesen Umständen nicht nach dem Lugano-Übereinkommen anerkannt werden.
Lausanne, le 28 mai 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 8 mai 2014 (4A_740/2012) Sabena : l'arrêt belge n'est pas reconnu L'arrêt rendu par la Cour d'appel de Bruxelles, dans le procès en dommages-intérêts qui oppose la masse en faillite de Sabena à SAirGroup/SAirLines en liquidation concordataire, n'est pas reconnu en Suisse. Le Tribunal fédéral annule la décision du Tribunal supérieur du canton de Zurich. Le 27 janvier 2011, la Cour d'appel de Bruxelles a rendu une décision préjudicielle relative à l'obligation incombant à SAirGroup AG et à SAirLines AG, toutes deux en liquidation concordataire, de dédommager la compagnie aérienne belge Sabena, société en faillite. Cette procédure civile porte sur la violation de devoirs contractuels et extracontractuels commise durant la période de la collaboration entre le groupe SAir et Sabena. La Cour belge a jugé que SAirGroup et SAirLines étaient directement responsables de la faillite de Sabena et que le montant du dommage en relation causale avec cette faute correspondait au "passif de discontinuité" engendré par l'ouverture de la faillite de Sabena. SAirGroup et SAirLines en liquidation concordataire ont été condamnées à payer la somme provisionnelle de 18,3 millions d'euros. Dans la procédure concordataire concernant SAirLines, les liquidateurs ont admis des créances de la masse en faillite de Sabena à hauteur de 397 millions de francs. La masse en faillite de Sabena a ouvert action pour obtenir la collocation de 230 millions de francs supplémentaires. Un recours est actuellement pendant sur ce point devant la IIe Cour de droit civil du Tribunal fédéral. Parallèlement à la procédure en contestation de l'état de collocation en cours, la masse en faillite de Sabena a requis, en 2011, la reconnaissance et l'exequatur de l'arrêt de la Cour d'appel de Bruxelles. Le Tribunal supérieur du canton de Zurich a admis cette demande en novembre 2012 et reconnu l'arrêt belge en application de la Convention de Lugano (Convention concernant la compétence judiciaire, la reconnaissance et l’exécution des décisions en matière civile et commerciale; CL). Le Tribunal fédéral admet le recours formé par SAirGroup et SAirLines en liquidation concordataire et rejette en dernière instance la requête de la masse en faillite de Sabena visant à obtenir la reconnaissance et l'exequatur de l'arrêt belge. Dans son arrêt, la Ire Cour de droit civil prend notamment en considération la jurisprudence la plus récente de la Cour de justice de l'Union européenne (CJUE). La présente contestation tombe sous le coup d'une exception prévue dans la Convention de Lugano, selon laquelle ladite Convention ne s'applique pas aux faillites, aux concordats et autres procédures analogues (article 1, alinéa 2, lettre b CL). Comme Sabena a fait valoir la créance litigieuse en justice devant les tribunaux belges alors que SAirGroup et SAirLines se trouvaient déjà en liquidation concordataire, le procès belge constitue de par sa fonction une procédure en matière d'insolvabilité. Dans ces conditions, l'arrêt ne peut pas être reconnu sur la base de la Convention de Lugano.
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4A_83_2016_2016_10_05_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 5. Oktober 2016 Embargo: 5. Oktober 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. September 2016 (4A_83/2016) US-Steuerprogramm: Bank darf Namen von Anwälten nicht an USBehörden liefern Einer Tessiner Bank ist es untersagt, den amerikanischen Behörden im Rahmen des US-Steuerprogramms Daten zu zwei Anwälten und einer Anwaltskanzlei zu liefern. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Bank in den wesentlichen Punkten ab und bestätigt im Ergebnis den Entscheid des Handelsgerichts des Kantons Zürich. Die im Kanton Tessin ansässige Bank nimmt zur Beilegung des Steuerstreits mit den USA am "Program for non-prosecution agreements and non-target letters for Swiss banks" (US-Steuerprogramm) der US-Steuerbehörde und des US-Justizministeriums teil. Die Tessiner Bank beabsichtigte in diesem Rahmen die Herausgabe der Namen von zwei Schweizer Anwälten, die als Bevollmächtigte für amerikanische Kunden Konten der Bank verwaltet hatten, sowie einer Anwaltskanzlei, die der Bank US-Kunden zugeführt hatte. Das Handelsgericht des Kantons Zürich hiess im vergangenen Dezember eine vor allem auf das Datenschutzgesetz (DSG) gestützte Klage der Anwälte und der Kanzlei gut und verbot der Bank die Herausgabe der fraglichen Daten an die amerikanischen Behörden. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde der Bank in den wesentlichen Punkten ab. Die beabsichtigte Datenherausgabe an die US-Behörden stellt grundsätzlich eine Verletzung der Persönlichkeit der Betroffenen dar, da die USA nicht über eine Gesetzgebung verfügen, die einen angemessenen Datenschutz im Sinn von Artikel 6 Absatz 1 DSG gewährleistet. Eine Herausgabe der Daten kann unter diesen Umständen gemäss Datenschutzgesetz dann gerechtfertigt sein, wenn dies zur Wahrung überwiegender öffentlicher Interessen unerlässlich ist (Artikel 6 Absatz 2 DSG). Da diese Voraussetzung im Zeitpunkt der Datenherausgabe erfüllt sein muss, können sich die Verhältnisse im Verlaufe des Verfahrens ändern. Unerlässlich in diesem Sinne wäre eine Datenlieferung an die US-Behörden namentlich, wenn ohne die Datenlieferung davon auszugehen wäre, dass der Steuerstreit mit den USA erneut eskalieren würde und der Schweizer Finanzplatz damit in Mitleidenschaft gezogen sowie der Ruf der Schweiz als zuverlässige Verhandlungspartnerin beeinträchtigt würde. Die beschwerdeführende Bank zeigt nicht hinreichend auf, dass die Herausgabe im jetzigen Zeitpunkt zur Wahrung der öffentlichen Interessen unerlässlich ist. Damit verletzt das Handelsgericht im Ergebnis kein Recht, wenn es die Herausgabe untersagt. Gutgeheissen hat das Bundesgericht die Beschwerde einzig bezüglich der Festlegung des Streitwerts und der damit zusammenhängenden Festlegung der Kosten- und Entschädigungsfolgen. In diesen Punkten muss das Handelsgericht neu entscheiden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 5 octobre 2016 Embargo : 5 octobre 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 22 septembre 2016 (4A_83/2016) Programme américain de régularisation fiscale : banque pas autorisée à livrer aux autorités américaines des noms d'avocats Une banque tessinoise s'est vu interdire de livrer aux autorités des Etats-Unis, dans le cadre du programme américain de régularisation fiscale, des données se rapportant à deux avocats et à une étude d'avocats. Le Tribunal fédéral rejette dans ses points essentiels le recours de la banque et confirme en conséquence la décision du Tribunal de commerce du canton de Zurich. La banque ayant son siège dans le canton du Tessin participe, en rapport avec le règlement du litige fiscal avec les Etats-Unis, au " Program for non-prosecution agreements and non-target letters for Swiss banks " (Programme américain de régularisation fiscale) de l'administration fiscale américaine et du Département de la justice américain. La banque tessinoise avait l'intention dans ce cadre de fournir les noms de deux avocats suisses, qui avaient géré en tant que représentants autorisés des comptes de la banque pour des clients américains, ainsi que d'une étude d'avocats qui avait amené à la banque des clients américains. Le Tribunal de commerce du canton de Zurich a admis au mois de décembre passé une action des avocats et de l'étude fondée principalement sur la Loi sur la protection des données (LPD) et a interdit à la banque de fournir les données en question aux autorités américaines. Le Tribunal fédéral rejette dans ses points essentiels le recours intenté par la banque contre cette décision. La livraison envisagée des données aux autorités américaines constitue en principe une violation de la personnalité des intéressés, étant donné que les Etats-Unis n'ont pas de législation assurant un niveau de protection adéquat des données au sens de l'article 6 alinéa 1 LPD. Dans ces circonstances, une livraison des données peut être justifiée selon la Loi sur la protection des données si elle est indispensable à la sauvegarde d'intérêts publics prépondérants (article 6 alinéa 2 LPD). Comme cette condition doit être réalisée à l'époque de la livraison des données, les circonstances peuvent évoluer au cours de la procédure. Une livraison des données aux autorités américaines serait indispensable dans le sens précité notamment s'il fallait admettre que, sans la livraison de celles-ci, le litige fiscal avec les Etats-Unis s'intensifierait de nouveau, que la place financière suisse devrait en supporter les conséquences et que la réputation de la Suisse serait atteinte en tant que partenaire de négociation fiable. La banque recourante ne démontre pas de manière suffisante que la livraison en l'état est indispensable à la sauvegarde d'intérêts publics. En interdisant la livraison des données, le Tribunal de commerce ne commet en conséquence aucune violation du droit. Le Tribunal fédéral a admis le recours uniquement en ce qui concerne la détermination de la valeur litigieuse et la fixation en découlant des frais et dépens de l'instance cantonale. Sur ces points, le Tribunal de commerce devra statuer à nouveau.
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4A_83_2016_2016_10_05_T_{lang}
Lausanne, 5. Oktober 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. September 2016 (4A_83/2016) US-Steuerprogramm: Bank darf Namen von Anwälten nicht an USBehörden liefern Einer Tessiner Bank ist es untersagt, den amerikanischen Behörden im Rahmen des US-Steuerprogramms Daten zu zwei Anwälten und einer Anwaltskanzlei zu liefern. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Bank in den wesentlichen Punkten ab und bestätigt im Ergebnis den Entscheid des Handelsgerichts des Kantons Zürich. Die im Kanton Tessin ansässige Bank nimmt zur Beilegung des Steuerstreits mit den USA am "Program for non-prosecution agreements and non-target letters for Swiss banks" (US-Steuerprogramm) der US-Steuerbehörde und des US-Justizministeriums teil. Die Tessiner Bank beabsichtigte in diesem Rahmen die Herausgabe der Namen von zwei Schweizer Anwälten, die als Bevollmächtigte für amerikanische Kunden Konten der Bank verwaltet hatten, sowie einer Anwaltskanzlei, die der Bank US-Kunden zugeführt hatte. Das Handelsgericht des Kantons Zürich hiess im vergangenen Dezember eine vor allem auf das Datenschutzgesetz (DSG) gestützte Klage der Anwälte und der Kanzlei gut und verbot der Bank die Herausgabe der fraglichen Daten an die amerikanischen Behörden. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde der Bank in den wesentlichen Punkten ab. Die beabsichtigte Datenherausgabe an die US-Behörden stellt grundsätzlich eine Verletzung der Persönlichkeit der Betroffenen dar, da die USA nicht über eine Gesetzgebung verfügen, die einen angemessenen Datenschutz im Sinn von Artikel 6 Absatz 1 DSG gewährleistet. Eine Herausgabe der Daten kann unter diesen Umständen gemäss Datenschutzgesetz dann gerechtfertigt sein, wenn dies zur Wahrung überwiegender öffentlicher Interessen unerlässlich ist (Artikel 6 Absatz 2 DSG). Da diese Voraussetzung im Zeitpunkt der Datenherausgabe erfüllt sein muss, können sich die Verhältnisse im Verlaufe des Verfahrens ändern. Unerlässlich in diesem Sinne wäre eine Datenlieferung an die US-Behörden namentlich, wenn ohne die Datenlieferung davon auszugehen wäre, dass der Steuerstreit mit den USA erneut eskalieren würde und der Schweizer Finanzplatz damit in Mitleidenschaft gezogen sowie der Ruf der Schweiz als zuverlässige Verhandlungspartnerin beeinträchtigt würde. Die beschwerdeführende Bank zeigt nicht hinreichend auf, dass die Herausgabe im jetzigen Zeitpunkt zur Wahrung der öffentlichen Interessen unerlässlich ist. Damit verletzt das Handelsgericht im Ergebnis kein Recht, wenn es die Herausgabe untersagt. Gutgeheissen hat das Bundesgericht die Beschwerde einzig bezüglich der Festlegung des Streitwerts und der damit zusammenhängenden Festlegung der Kosten- und Entschädigungsfolgen. In diesen Punkten muss das Handelsgericht neu entscheiden.
Lausanne, le 5 octobre 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 22 septembre 2016 (4A_83/2016) Programme américain de régularisation fiscale : banque pas autorisée à livrer aux autorités américaines des noms d'avocats Une banque tessinoise s'est vu interdire de livrer aux autorités des Etats-Unis, dans le cadre du programme américain de régularisation fiscale, des données se rapportant à deux avocats et à une étude d'avocats. Le Tribunal fédéral rejette dans ses points essentiels le recours de la banque et confirme en conséquence la décision du Tribunal de commerce du canton de Zurich. La banque ayant son siège dans le canton du Tessin participe, en rapport avec le règlement du litige fiscal avec les Etats-Unis, au " Program for non-prosecution agreements and non-target letters for Swiss banks " (Programme américain de régularisation fiscale) de l'administration fiscale américaine et du Département de la justice américain. La banque tessinoise avait l'intention dans ce cadre de fournir les noms de deux avocats suisses, qui avaient géré en tant que représentants autorisés des comptes de la banque pour des clients américains, ainsi que d'une étude d'avocats qui avait amené à la banque des clients américains. Le Tribunal de commerce du canton de Zurich a admis au mois de décembre passé une action des avocats et de l'étude fondée principalement sur la Loi sur la protection des données (LPD) et a interdit à la banque de fournir les données en question aux autorités américaines. Le Tribunal fédéral rejette dans ses points essentiels le recours intenté par la banque contre cette décision. La livraison envisagée des données aux autorités américaines constitue en principe une violation de la personnalité des intéressés, étant donné que les Etats-Unis n'ont pas de législation assurant un niveau de protection adéquat des données au sens de l'article 6 alinéa 1 LPD. Dans ces circonstances, une livraison des données peut être justifiée selon la Loi sur la protection des données si elle est indispensable à la sauvegarde d'intérêts publics prépondérants (article 6 alinéa 2 LPD). Comme cette condition doit être réalisée à l'époque de la livraison des données, les circonstances peuvent évoluer au cours de la procédure. Une livraison des données aux autorités américaines serait indispensable dans le sens précité notamment s'il fallait admettre que, sans la livraison de celles-ci, le litige fiscal avec les Etats-Unis s'intensifierait de nouveau, que la place financière suisse devrait en supporter les conséquences et que la réputation de la Suisse serait atteinte en tant que partenaire de négociation fiable. La banque recourante ne démontre pas de manière suffisante que la livraison en l'état est indispensable à la sauvegarde d'intérêts publics. En interdisant la livraison des données, le Tribunal de commerce ne commet en conséquence aucune violation du droit. Le Tribunal fédéral a admis le recours uniquement en ce qui concerne la détermination de la valeur litigieuse et la fixation en découlant des frais et dépens de l'instance cantonale. Sur ces points, le Tribunal de commerce devra statuer à nouveau.
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4C_1_2013_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 25. Juni 2013 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. Juni 2013 (4C_1/2013) Das Bundesgericht hebt ein Gesetz des Kantons Genf auf, das Mieter und Vermieter von der Pflicht befreit, persönlich an der Schlichtungsverhandlung zu erscheinen Die neue Schweizerische Zivilprozessordnung (ZPO) regelt die Pflicht zum Erscheinen an der Schlichtungsverhandlung abschliessend, insbesondere für Mietstreitigkeiten. Das angefochtene kantonale Gesetz befreit in weitergehendem Umfang von der Pflicht zum Erscheinen als die ZPO. Es widerspricht dem Bundesrecht und wurde aufgehoben. In der Volksabstimmung vom 25. November 2012 wurde ein Gesetz des Grossen Rates des Kantons Genf angenommen, mit dem im kantonalen Gesetz über die Organisation der Schlichtungskommission in Mietsachen (LCCBL/GE) ein neuer Art. 4A eingefügt wurde. Dieser Artikel erlaubt dem Mieter oder dem Vermieter, auf ein persönliches Erscheinen an der Schlichtungsverhandlung zu verzichten, ohne Säumnisfolgen tragen zu müssen, sofern er sich durch einen Anwalt oder eine andere berechtigte Person vertreten lässt. Die ZPO verlangt grundsätzlich das persönliche Erscheinen an einer solchen Verhandlung, um die Erfolgschancen einer Einigung zu erhöhen. Sie lässt es nur ausnahmsweise zu, einen Vertreter zu entsenden, wenn bestimmte Gründe vorliegen, die es rechtfertigen, auf das persönliche Erscheinen zu verzichten; sie erlaubt es dem Vermieter überdies, die Liegenschaftsverwaltung zu delegieren. Die bundesrechtliche Regelung über das Erscheinen an der Schlichtungsverhandlung und die Säumnisfolgen ist abschliessend. Sie enthält keinen Vorbehalt zugunsten des kantonalen Rechts. Die Bundesgericht Tribunal fédéral Tribunale federale Tribunal federal CH-1000 Lausanne 14 Korrespondenznummer 11.5.2/6_2013Annahme einer zu schliessenden Lücke fällt ausser Betracht. Der Bundesgesetzgeber will klar, dass der Mieter, der die Schlichtungsbehörde angerufen hat, persönlich an der Schlichtungsverhandlung erscheint, ausser wenn er wegen Krankheit, Alter oder anderen wichtigen Gründen verhindert ist; bei Säumnis ist das Verfahren zu beenden. Indem Art. 4A LCCBL/GE das Gegenteil statuiert, verstösst er gegen Bundesrecht. Hat das Bundesgericht über eine Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten gegen einen normativen kantonalen Akt zu entscheiden, auferlegt es sich eine gewisse Zurückhaltung. Der Art. 4A LCCBL/GE belässt keine Möglichkeit einer bundesrechtskonformen Anwendung. Es blieb damit nichts anderes übrig, als diese Bestimmung aufzuheben.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 25 juin 2013 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 25 juin 2013 (4C_1/2013) Le Tribunal fédéral annule une loi genevoise dispensant locataire et bailleur de comparaître en personne à l'audience de conciliation Le nouveau Code fédéral de procédure civile (CPC) réglemente de façon exhaustive la comparution à l'audience de conciliation, notamment pour les litiges en matière de bail. La loi cantonale mise en cause accorde des dispenses de comparution de façon plus large que le CPC. Elle contrevient au droit fédéral et a été annulée. Le 25 novembre 2012 a été acceptée en votation populaire une loi du Grand Conseil genevois introduisant un article 4A dans la loi cantonale organisant la commission de conciliation en matière de baux et loyers (LCCBL/GE). Ledit art. 4A permet au locataire ou au bailleur de renoncer à comparaître en personne à l'audience de conciliation tout en échappant aux conséquences du défaut, pour autant qu'il se fasse représenter par un avocat ou une autre personne autorisée. Le CPC impose en principe la comparution personnelle à une telle audience, afin d'optimiser les chances de succès de la conciliation. A titre exceptionnel, il concède le droit d'envoyer un représentant, dans des situations précises fournissant un juste motif de ne pas se présenter en personne; il permet de surcroît au bailleur de déléguer le gérant de l'immeuble. La réglementation fédérale sur la comparution à l'audience de conciliation et sur les conséquences du défaut est exhaustive. Elle ne contient aucune réserve en faveur du droit cantonal. Il ne saurait être question de lacune à combler. Le législateur fédéral veut clairement que le locataire ayant saisi la commission de conciliation comparaisse en personne à l'audience, à moins d'être malade, âgé ou empêché pour un autre juste motif; à défaut, la procédure doit prendre fin. En disant le Bundesgericht Tribunal fédéral Tribunale federale Tribunal federal CH-1000 Lausanne 14 Dossier no 11.5.2/6_2013contraire, l'art. 4A LCCBL/GE contrevient au droit fédéral. Appelé à statuer sur un recours en matière de droit public dirigé contre un acte normatif cantonal, le Tribunal fédéral s'impose une certaine retenue. En l'occurrence, l'art. 4A LCCBL/GE n'offre aucune possibilité d'interprétation conforme au droit fédéral. Il n'y avait dès lors pas d'autre issue que d'annuler cette disposition.
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4C_1_2013_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 25. Juni 2013 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. Juni 2013 (4C_1/2013) Das Bundesgericht hebt ein Gesetz des Kantons Genf auf, das Mieter und Vermieter von der Pflicht befreit, persönlich an der Schlichtungsverhandlung zu erscheinen Die neue Schweizerische Zivilprozessordnung (ZPO) regelt die Pflicht zum Erscheinen an der Schlichtungsverhandlung abschliessend, insbesondere für Mietstreitigkeiten. Das angefochtene kantonale Gesetz befreit in weitergehendem Umfang von der Pflicht zum Erscheinen als die ZPO. Es widerspricht dem Bundesrecht und wurde aufgehoben. In der Volksabstimmung vom 25. November 2012 wurde ein Gesetz des Grossen Rates des Kantons Genf angenommen, mit dem im kantonalen Gesetz über die Organisation der Schlichtungskommission in Mietsachen (LCCBL/GE) ein neuer Art. 4A eingefügt wurde. Dieser Artikel erlaubt dem Mieter oder dem Vermieter, auf ein persönliches Erscheinen an der Schlichtungsverhandlung zu verzichten, ohne Säumnisfolgen tragen zu müssen, sofern er sich durch einen Anwalt oder eine andere berechtigte Person vertreten lässt. Die ZPO verlangt grundsätzlich das persönliche Erscheinen an einer solchen Verhandlung, um die Erfolgschancen einer Einigung zu erhöhen. Sie lässt es nur ausnahmsweise zu, einen Vertreter zu entsenden, wenn bestimmte Gründe vorliegen, die es rechtfertigen, auf das persönliche Erscheinen zu verzichten; sie erlaubt es dem Vermieter überdies, die Liegenschaftsverwaltung zu delegieren. Die bundesrechtliche Regelung über das Erscheinen an der Schlichtungsverhandlung und die Säumnisfolgen ist abschliessend. Sie enthält keinen Vorbehalt zugunsten des kantonalen Rechts. Die Bundesgericht Tribunal fédéral Tribunale federale Tribunal federal CH-1000 Lausanne 14 Korrespondenznummer 11.5.2/6_2013Annahme einer zu schliessenden Lücke fällt ausser Betracht. Der Bundesgesetzgeber will klar, dass der Mieter, der die Schlichtungsbehörde angerufen hat, persönlich an der Schlichtungsverhandlung erscheint, ausser wenn er wegen Krankheit, Alter oder anderen wichtigen Gründen verhindert ist; bei Säumnis ist das Verfahren zu beenden. Indem Art. 4A LCCBL/GE das Gegenteil statuiert, verstösst er gegen Bundesrecht. Hat das Bundesgericht über eine Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten gegen einen normativen kantonalen Akt zu entscheiden, auferlegt es sich eine gewisse Zurückhaltung. Der Art. 4A LCCBL/GE belässt keine Möglichkeit einer bundesrechtskonformen Anwendung. Es blieb damit nichts anderes übrig, als diese Bestimmung aufzuheben.
Lausanne, le 25 juin 2013 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 25 juin 2013 (4C_1/2013) Le Tribunal fédéral annule une loi genevoise dispensant locataire et bailleur de comparaître en personne à l'audience de conciliation Le nouveau Code fédéral de procédure civile (CPC) réglemente de façon exhaustive la comparution à l'audience de conciliation, notamment pour les litiges en matière de bail. La loi cantonale mise en cause accorde des dispenses de comparution de façon plus large que le CPC. Elle contrevient au droit fédéral et a été annulée. Le 25 novembre 2012 a été acceptée en votation populaire une loi du Grand Conseil genevois introduisant un article 4A dans la loi cantonale organisant la commission de conciliation en matière de baux et loyers (LCCBL/GE). Ledit art. 4A permet au locataire ou au bailleur de renoncer à comparaître en personne à l'audience de conciliation tout en échappant aux conséquences du défaut, pour autant qu'il se fasse représenter par un avocat ou une autre personne autorisée. Le CPC impose en principe la comparution personnelle à une telle audience, afin d'optimiser les chances de succès de la conciliation. A titre exceptionnel, il concède le droit d'envoyer un représentant, dans des situations précises fournissant un juste motif de ne pas se présenter en personne; il permet de surcroît au bailleur de déléguer le gérant de l'immeuble. La réglementation fédérale sur la comparution à l'audience de conciliation et sur les conséquences du défaut est exhaustive. Elle ne contient aucune réserve en faveur du droit cantonal. Il ne saurait être question de lacune à combler. Le législateur fédéral veut clairement que le locataire ayant saisi la commission de conciliation comparaisse en personne à l'audience, à moins d'être malade, âgé ou empêché pour un autre juste motif; à défaut, la procédure doit prendre fin. En disant le Bundesgericht Tribunal fédéral Tribunale federale Tribunal federal CH-1000 Lausanne 14 Dossier no 11.5.2/6_2013contraire, l'art. 4A LCCBL/GE contrevient au droit fédéral. Appelé à statuer sur un recours en matière de droit public dirigé contre un acte normatif cantonal, le Tribunal fédéral s'impose une certaine retenue. En l'occurrence, l'art. 4A LCCBL/GE n'offre aucune possibilité d'interprétation conforme au droit fédéral. Il n'y avait dès lors pas d'autre issue que d'annuler cette disposition.
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4F_15_2014_2015_04_01_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 1. April 2015 Embargo: 1. April 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Verfügung vom 25. März 2015 (4F_15/2014) Entschädigung von Asbestopfern: Revisionsverfahren sistiert Das Bundesgericht sistiert das Revisionsverfahren zu den Schadenersatz- und Genugtuungsansprüchen der Töchter eines Asbestopfers, bis das Parlament über die Motion zur Errichtung eines Fonds für die gerechte Entschädigung von Asbestopfern entschieden hat. Können die Betroffenen aus diesem Fonds oder im Rahmen einer Lösung des „Runden Tisches für Asbest“ entschädigt werden, wäre eine Revision des bundesgerichtlichen Urteils von 2010 allenfalls nicht mehr erforderlich. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte die Schweiz im vergangenen Jahr wegen der Verjährungsproblematik bei Asbestfällen gerügt. Der Vater von zwei Töchtern war 2005 an Brustfellkrebs gestorben. Seine Erkrankung soll Folge einer Asbestexposition an seinem Arbeitsplatz in den Jahren vor 1995 gewesen sein. Vor seinem Tod hatte der Mann gegen die Rechtsnachfolgerin seiner früheren Arbeitgeberin Klage auf Zahlung von 213'000 Franken Schadenersatz und Genugtuung erhoben. Nach seinem Tod traten die beiden Töchter in den Prozess ein. Das Arbeitsgericht Baden wies die Klage 2009 wegen Verjährung ab. Das Obergericht des Kantons Aargau und das Bundesgericht bestätigten den Entscheid 2010. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) stellte mit Urteil vom 11. März 2014 fest, dass der Anspruch der Betroffenen auf gerichtliche Beurteilung gemäss Artikel 6 Ziffer 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verletzt worden sei. Seinen Entscheid begründete der EGMR im Wesentlichen damit, dass nach Schweizer Recht die absolute Verjährung zehn Jahre nach dem schädigenden Ereignis eintrete, Asbest-Erkrankungen aber erst Jahrzehnte nach dem Kontakt mit AsbestFasern auftreten könnten. Im Anschluss daran erhoben die Töchter beim Bundesgericht ein Revisionsgesuch. Das Bundesgericht entscheidet mit Verfügung vom 25. März 2015, das Revisionsverfahren zu sistieren. Die Revision eines Entscheides wegen Verletzung der EMRK setzt unter anderem voraus, dass diese notwendig ist, um die festgestellte Verletzung der EMRK zu beseitigen (Art. 122 lit. c BGG). Eine Revision könnte deshalb entfallen, wenn die Betroffenen auf anderem Weg entschädigt werden. Beim Nationalrat ist derzeit eine Motion hängig, die vom Bundesrat die Errichtung eines Fonds zur gerechten Entschädigung von Asbestopfern verlangt. Die Motion wird vorläufig nicht behandelt, nachdem der Bundesrat einen Runden Tisch zu Asbest eingesetzt hat, bei dem Verbesserungen für die von Asbesterkrankungen betroffenen Personen und ihre Angehörigen gesucht werden sollen. Der Runde Tisch wird geleitet von Alt Bundesrat Moritz Leuenberger unter Mitwirkung von Vertretern der Wirtschaft, der Gewerkschaften, des Vereins Asbestopfer sowie der Behörden. Dies zeigt, dass dem Anliegen grosse Bedeutung beigemessen wird und innert nützlicher Frist Lösungen gefunden werden sollen. Sobald die Resultate des Rundes Tisches feststehen, darf ein Entscheid des Nationalrates über die Motion erwartet werden. Das bundesgerichtliche Verfahren ist zu sistieren, bis Klarheit darüber herrscht, ob die Motion überwiesen wird und wie der Fonds und das Verfahren zur Geltendmachung von Ansprüchen ausgestaltet wären.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 1er avril 2015 Embargo : 1er avril 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Ordonnance du 25 mars 2015 (4F_15/2014) Indemnisation des victimes de l'amiante: suspension de la procédure de révision Une procédure de révision est en cours concernant les prétentions en dommagesintérêts et indemnité des filles d'une victime de l'amiante; le Tribunal fédéral décide de la suspendre en attendant que le Parlement se prononce sur la motion demandant la création d'un fonds pour une indemnisation juste des victimes de l'amiante. Si les personnes concernées pouvaient être indemnisées par ce fonds ou dans le cadre d'une solution résultant de la « table ronde pour l'amiante », la révision de l'arrêt du Tribunal fédéral de 2010 ne serait peut-être plus nécessaire. L'an passé, la Cour européenne des droits de l'homme a condamné la Suisse en raison de la problématique de la prescription dans les cas d'amiante. Le père de deux filles est mort en 2005 d'un cancer de la plèvre. Sa maladie pourrait être la conséquence d'une exposition à l'amiante, subie à son poste de travail et dans les années antérieures à 1995. Avant son décès, l'homme a entrepris de réclamer en justice 213'000 fr. de dommages-intérêts et indemnité à l'entreprise qui a succédé à son employeuse. Les deux filles lui ont succédé dans le procès. En 2009, le Tribunal de prud'hommes de Baden a rejeté l'action en raison de la prescription. La Cour suprême du canton d'Argovie et le Tribunal fédéral ont confirmé ce jugement en 2010. Par arrêt du 11 mars 2014, la Cour européenne des droits de l'homme (CourEDH) a constaté la violation du droit des personnes concernées d'obtenir une décision judiciaire conformément à l'art. 6 par. 1 CEDH. En substance, la Cour parvient à cette conclusion parce que selon le droit suisse, la prescription absolue arrive à échéance dix ans après l'événement dommageable alors que les maladies résultant de l'amiante peuvent ne se déclarer que plusieurs dizaines d'années après l'exposition aux fibres d'amiante. A la suite de cet arrêt, les filles de la victime ont introduit une demande de révision devant le Tribunal fédéral. Le 25 mars 2015, celui-ci a décidé de suspendre la procédure de révision. La révision d'un arrêt par suite d'une violation de la CEDH suppose notamment que la révision soit nécessaire pour remédier à la violation (art. 122 let. c LTF). La révision pourrait donc se révéler superflue si les personnes concernées obtenaient d'être indemnisées par une autre voie. Le Conseil National est actuellement saisi d'une motion demandant au Conseil fédéral la création d'un fonds pour une indemnisation juste des victimes de l'amiante. La motion n'est provisoirement pas traitée parce que le Conseil fédéral a réuni une table ronde consacrée à l'amiante, destinée à la recherche d'améliorations en faveur des personnes malades de l'amiante et de leurs proches. La table ronde est dirigée par l'ancien conseiller fédéral Moritz Leuenberger; elle comprend des représentants de l'économie, des syndicats, de l'association des victimes de l'amiante et des autorités. Cela montre que l'on reconnaît une grande importance au problème et que des solutions devraient être trouvées dans des délais convenables. Il est prévisible que le Conseil National se prononcera sur la motion dès que les résultats de la table ronde seront connus. La procédure de révision, devant le Tribunal fédéral, doit dès lors être suspendue jusqu'au moment où l'on saura clairement si la motion est transmise et comment le fonds et la procédure d’indemnisation doivent être mis en place.
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4F_15_2014_2015_04_01_T_{lang}
Lausanne, 1. April 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Verfügung vom 25. März 2015 (4F_15/2014) Entschädigung von Asbestopfern: Revisionsverfahren sistiert Das Bundesgericht sistiert das Revisionsverfahren zu den Schadenersatz- und Genugtuungsansprüchen der Töchter eines Asbestopfers, bis das Parlament über die Motion zur Errichtung eines Fonds für die gerechte Entschädigung von Asbestopfern entschieden hat. Können die Betroffenen aus diesem Fonds oder im Rahmen einer Lösung des „Runden Tisches für Asbest“ entschädigt werden, wäre eine Revision des bundesgerichtlichen Urteils von 2010 allenfalls nicht mehr erforderlich. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte die Schweiz im vergangenen Jahr wegen der Verjährungsproblematik bei Asbestfällen gerügt. Der Vater von zwei Töchtern war 2005 an Brustfellkrebs gestorben. Seine Erkrankung soll Folge einer Asbestexposition an seinem Arbeitsplatz in den Jahren vor 1995 gewesen sein. Vor seinem Tod hatte der Mann gegen die Rechtsnachfolgerin seiner früheren Arbeitgeberin Klage auf Zahlung von 213'000 Franken Schadenersatz und Genugtuung erhoben. Nach seinem Tod traten die beiden Töchter in den Prozess ein. Das Arbeitsgericht Baden wies die Klage 2009 wegen Verjährung ab. Das Obergericht des Kantons Aargau und das Bundesgericht bestätigten den Entscheid 2010. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) stellte mit Urteil vom 11. März 2014 fest, dass der Anspruch der Betroffenen auf gerichtliche Beurteilung gemäss Artikel 6 Ziffer 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verletzt worden sei. Seinen Entscheid begründete der EGMR im Wesentlichen damit, dass nach Schweizer Recht die absolute Verjährung zehn Jahre nach dem schädigenden Ereignis eintrete, Asbest-Erkrankungen aber erst Jahrzehnte nach dem Kontakt mit AsbestFasern auftreten könnten. Im Anschluss daran erhoben die Töchter beim Bundesgericht ein Revisionsgesuch. Das Bundesgericht entscheidet mit Verfügung vom 25. März 2015, das Revisionsverfahren zu sistieren. Die Revision eines Entscheides wegen Verletzung der EMRK setzt unter anderem voraus, dass diese notwendig ist, um die festgestellte Verletzung der EMRK zu beseitigen (Art. 122 lit. c BGG). Eine Revision könnte deshalb entfallen, wenn die Betroffenen auf anderem Weg entschädigt werden. Beim Nationalrat ist derzeit eine Motion hängig, die vom Bundesrat die Errichtung eines Fonds zur gerechten Entschädigung von Asbestopfern verlangt. Die Motion wird vorläufig nicht behandelt, nachdem der Bundesrat einen Runden Tisch zu Asbest eingesetzt hat, bei dem Verbesserungen für die von Asbesterkrankungen betroffenen Personen und ihre Angehörigen gesucht werden sollen. Der Runde Tisch wird geleitet von Alt Bundesrat Moritz Leuenberger unter Mitwirkung von Vertretern der Wirtschaft, der Gewerkschaften, des Vereins Asbestopfer sowie der Behörden. Dies zeigt, dass dem Anliegen grosse Bedeutung beigemessen wird und innert nützlicher Frist Lösungen gefunden werden sollen. Sobald die Resultate des Rundes Tisches feststehen, darf ein Entscheid des Nationalrates über die Motion erwartet werden. Das bundesgerichtliche Verfahren ist zu sistieren, bis Klarheit darüber herrscht, ob die Motion überwiesen wird und wie der Fonds und das Verfahren zur Geltendmachung von Ansprüchen ausgestaltet wären.
Lausanne, le 1er avril 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Ordonnance du 25 mars 2015 (4F_15/2014) Indemnisation des victimes de l'amiante: suspension de la procédure de révision Une procédure de révision est en cours concernant les prétentions en dommagesintérêts et indemnité des filles d'une victime de l'amiante; le Tribunal fédéral décide de la suspendre en attendant que le Parlement se prononce sur la motion demandant la création d'un fonds pour une indemnisation juste des victimes de l'amiante. Si les personnes concernées pouvaient être indemnisées par ce fonds ou dans le cadre d'une solution résultant de la « table ronde pour l'amiante », la révision de l'arrêt du Tribunal fédéral de 2010 ne serait peut-être plus nécessaire. L'an passé, la Cour européenne des droits de l'homme a condamné la Suisse en raison de la problématique de la prescription dans les cas d'amiante. Le père de deux filles est mort en 2005 d'un cancer de la plèvre. Sa maladie pourrait être la conséquence d'une exposition à l'amiante, subie à son poste de travail et dans les années antérieures à 1995. Avant son décès, l'homme a entrepris de réclamer en justice 213'000 fr. de dommages-intérêts et indemnité à l'entreprise qui a succédé à son employeuse. Les deux filles lui ont succédé dans le procès. En 2009, le Tribunal de prud'hommes de Baden a rejeté l'action en raison de la prescription. La Cour suprême du canton d'Argovie et le Tribunal fédéral ont confirmé ce jugement en 2010. Par arrêt du 11 mars 2014, la Cour européenne des droits de l'homme (CourEDH) a constaté la violation du droit des personnes concernées d'obtenir une décision judiciaire conformément à l'art. 6 par. 1 CEDH. En substance, la Cour parvient à cette conclusion parce que selon le droit suisse, la prescription absolue arrive à échéance dix ans après l'événement dommageable alors que les maladies résultant de l'amiante peuvent ne se déclarer que plusieurs dizaines d'années après l'exposition aux fibres d'amiante. A la suite de cet arrêt, les filles de la victime ont introduit une demande de révision devant le Tribunal fédéral. Le 25 mars 2015, celui-ci a décidé de suspendre la procédure de révision. La révision d'un arrêt par suite d'une violation de la CEDH suppose notamment que la révision soit nécessaire pour remédier à la violation (art. 122 let. c LTF). La révision pourrait donc se révéler superflue si les personnes concernées obtenaient d'être indemnisées par une autre voie. Le Conseil National est actuellement saisi d'une motion demandant au Conseil fédéral la création d'un fonds pour une indemnisation juste des victimes de l'amiante. La motion n'est provisoirement pas traitée parce que le Conseil fédéral a réuni une table ronde consacrée à l'amiante, destinée à la recherche d'améliorations en faveur des personnes malades de l'amiante et de leurs proches. La table ronde est dirigée par l'ancien conseiller fédéral Moritz Leuenberger; elle comprend des représentants de l'économie, des syndicats, de l'association des victimes de l'amiante et des autorités. Cela montre que l'on reconnaît une grande importance au problème et que des solutions devraient être trouvées dans des délais convenables. Il est prévisible que le Conseil National se prononcera sur la motion dès que les résultats de la table ronde seront connus. La procédure de révision, devant le Tribunal fédéral, doit dès lors être suspendue jusqu'au moment où l'on saura clairement si la motion est transmise et comment le fonds et la procédure d’indemnisation doivent être mis en place.
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4a_0554_2019_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 16. November 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Oktober 2020 (4A_554/2019) Anfechtung des Anfangsmietzinses: Praxisänderung bei der Berechnung der Nettorendite Das Bundesgericht ändert zwei Parameter zur Bestimmung des zulässigen Anfangsmietzinses von Wohn- und Geschäftsräumen anhand der Nettorendite. Künftig ist das investierte Eigenkapital in vollem Umfang der Teuerung anzupassen. Als zulässig gilt sodann ein Ertrag, der den Referenzzinssatz um 2 Prozent übersteigt, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Mieter können unter gewissen Voraussetzungen die Höhe des Anfangsmietzinses für Wohn- und Geschäftsräume als missbräuchlich anfechten und dessen Herabsetzung verlangen. Ob ein Mietzins missbräuchlich ist, bestimmt sich entweder danach, ob damit ein übersetzter Ertrag aus der Mietsache erzielt wird (Nettorendite) oder ob sich der Mietzins im Rahmen des Orts- oder Quartierüblichen bewegt. Bei weniger als 30 Jahre alten Liegenschaften ist prioritär auf die Nettorendite abzustellen. Im konkreten Fall betrug der monatliche Anfangsmietzins für eine 4.5-Zimmer-Wohnung im Kanton Waadt 2'190 Franken (exklusive Nebenkosten) und für die zwei Einstellhallenplätze je 130 Franken. Das zuständige Mietgericht senkte die Wohnungsmiete auf Klage der Neumieter aufgrund einer Berechnung der Nettorendite auf 900 Franken pro Monat, die Miete für die beiden Parkplätze auf je 50 Franken pro Monat. Das waadtländer Kantonsgericht bestätigte diesen Entscheid. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Vermieterin – einer Pensionskasse – teilweise gut. Es legt den zulässigen monatlichen Mietzins für die Wohnung auf 1'390 Franken fest und für die Parkplätze auf je 73 Franken. Bei seinem Entscheid ändert das Bundesgericht seine bisherige Rechtsprechung zur Berechnung der Nettorendite (vgl. u.a. BGE 120 II 100; 112 II 149). Konkret geht es dabei um zwei Parameter: •Erstens ist das investierte Eigenkapital neu zu 100 Prozent – und nicht wie bisher nur zu 40 Prozent – an die Teuerung anzupassen. •Zweitens darf der Ertrag den Referenzzinssatz um 2 Prozent – und nicht wie bisher nur um ein halbes Prozent – übersteigen, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Die Rechtsprechung zu den beiden nunmehr geänderten Parametern datiert aus den Jahren 1994 bzw. 1986. Massgebend für die aktuelle Praxisänderung sind die seither eingetretenen Veränderungen, insbesondere die nachhaltig gesunkenen Zinssätze für Hypotheken bzw. des massgebenden Referenzzinssatzes. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass gemäss bisheriger Berechnungsmethode mittlerweile sehr niedrige Mieterträge resultieren. Diese stehen in keinem angemessenen Verhältnis zur Nutzung betreffender Wohnungen. Sie sind namentlich für Pensionskassen, die Renten an ihre Versicherten zahlen und dementsprechend einen hinreichenden Ertrag aus ihren eingeschränkten Anlagemöglichkeiten erwirtschaften müssen, nicht ausreichend. Das gilt aber auch für die übrigen Immobilieneigentümer, die ebenfalls Risiken eingehen (u.a. Mietzinsverluste, leer stehende Räumlichkeiten).
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 16 novembre 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 octobre 2020 (4A_554/2019) Contestation du loyer initial : changement de jurisprudence dans le calcul du rendement net Le Tribunal fédéral modifie deux paramètres servant à déterminer le loyer initial admissible des baux d'habitations et des locaux commerciaux selon le critère du rendement net. Dorénavant, les fonds propres investis seront intégralement revalorisés en fonction du renchérissement des prix. Est par ailleurs considéré comme admissible le taux de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence lorsque celui-ci s'élève à 2 pour cent ou moins. Les locataires peuvent, à certaines conditions, contester le montant du loyer initial des baux d'habitations et des locaux commerciaux lorsqu'il est abusif et exiger sa diminution. La question de savoir si un loyer est abusif est déterminée en examinant si le loyer conduit à un rendement excessif de la chose louée (rendement net) ou s'il se situe dans les limites des loyers usuels dans la localité ou dans le quartier. Pour les immeubles de moins de 30 ans, le critère du rendement net est prioritaire. En l'espèce, le loyer mensuel initial était de 2190 francs (charges en sus) pour un appartement de 4,5 pièces dans le canton de Vaud et de 130 francs pour chacune des deux places de parc se situant dans un garage. Sur demande des nouveaux locataires, le tribunal des baux et loyers compétent a, après avoir calculé le rendement net, diminué le loyer de l'appartement à 900 francs par mois et le loyer pour chacune des places de parc à 50 francs par mois. Le Tribunal cantonal du canton de Vaud a confirmé ce jugement. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de la bailleresse, une caisse de pension. Il fixe le loyer mensuel admissible de l'appartement à 1390 francs et celui des places de parc à 73 francs chacune. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral modifie sa jurisprudence relative au calcul du rendement net (cf. notamment ATF 120 II 100 ; 112 II 149). Concrètement, il s'agit des deux paramètres suivants : •Premièrement, les fonds propres investis doivent dorénavant être revalorisés à 100 pour cent selon l'indice suisse des prix à la consommation, et non pas à hauteur de 40 pour cent comme jusqu'à présent. •Secondement, le taux de rendement admissible est de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence – et non pas d'un demi pour cent comme jusqu'à présent –, lorsque ce taux hypothécaire de référence est égal ou inférieur à 2 pour cent. La jurisprudence relative aux deux paramètres désormais modifiés date respectivement des années 1994 et 1986. Sont déterminantes pour le changement de jurisprudence les modifications intervenues entretemps, en particulier la baisse durable des taux hypothécaires, respectivement du taux hypothécaire de référence. Cette évolution a eu pour conséquence que la méthode de calcul utilisée jusqu'ici conduit à des loyers très bas. Ceux-ci ne se trouvent plus dans un rapport adéquat avec la mise à disposition de l'usage des habitations en question. Ils sont notamment insuffisants pour les caisses de pension qui doivent servir des rentes à leurs assurés et, en conséquence, obtenir un rendement suffisant de leurs possibilités limitées de placement. Cela vaut également pour les autres propriétaires immobiliers qui courent aussi des risques (notamment défaut de paiement du loyer, locaux demeurant vides).
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4a_0554_2019_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 16. November 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Oktober 2020 (4A_554/2019) Anfechtung des Anfangsmietzinses: Praxisänderung bei der Berechnung der Nettorendite Das Bundesgericht ändert zwei Parameter zur Bestimmung des zulässigen Anfangsmietzinses von Wohn- und Geschäftsräumen anhand der Nettorendite. Künftig ist das investierte Eigenkapital in vollem Umfang der Teuerung anzupassen. Als zulässig gilt sodann ein Ertrag, der den Referenzzinssatz um 2 Prozent übersteigt, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Mieter können unter gewissen Voraussetzungen die Höhe des Anfangsmietzinses für Wohn- und Geschäftsräume als missbräuchlich anfechten und dessen Herabsetzung verlangen. Ob ein Mietzins missbräuchlich ist, bestimmt sich entweder danach, ob damit ein übersetzter Ertrag aus der Mietsache erzielt wird (Nettorendite) oder ob sich der Mietzins im Rahmen des Orts- oder Quartierüblichen bewegt. Bei weniger als 30 Jahre alten Liegenschaften ist prioritär auf die Nettorendite abzustellen. Im konkreten Fall betrug der monatliche Anfangsmietzins für eine 4.5-Zimmer-Wohnung im Kanton Waadt 2'190 Franken (exklusive Nebenkosten) und für die zwei Einstellhallenplätze je 130 Franken. Das zuständige Mietgericht senkte die Wohnungsmiete auf Klage der Neumieter aufgrund einer Berechnung der Nettorendite auf 900 Franken pro Monat, die Miete für die beiden Parkplätze auf je 50 Franken pro Monat. Das waadtländer Kantonsgericht bestätigte diesen Entscheid. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Vermieterin – einer Pensionskasse – teilweise gut. Es legt den zulässigen monatlichen Mietzins für die Wohnung auf 1'390 Franken fest und für die Parkplätze auf je 73 Franken. Bei seinem Entscheid ändert das Bundesgericht seine bisherige Rechtsprechung zur Berechnung der Nettorendite (vgl. u.a. BGE 120 II 100; 112 II 149). Konkret geht es dabei um zwei Parameter: •Erstens ist das investierte Eigenkapital neu zu 100 Prozent – und nicht wie bisher nur zu 40 Prozent – an die Teuerung anzupassen. •Zweitens darf der Ertrag den Referenzzinssatz um 2 Prozent – und nicht wie bisher nur um ein halbes Prozent – übersteigen, wenn der Referenzzinssatz 2 Prozent oder weniger beträgt. Die Rechtsprechung zu den beiden nunmehr geänderten Parametern datiert aus den Jahren 1994 bzw. 1986. Massgebend für die aktuelle Praxisänderung sind die seither eingetretenen Veränderungen, insbesondere die nachhaltig gesunkenen Zinssätze für Hypotheken bzw. des massgebenden Referenzzinssatzes. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass gemäss bisheriger Berechnungsmethode mittlerweile sehr niedrige Mieterträge resultieren. Diese stehen in keinem angemessenen Verhältnis zur Nutzung betreffender Wohnungen. Sie sind namentlich für Pensionskassen, die Renten an ihre Versicherten zahlen und dementsprechend einen hinreichenden Ertrag aus ihren eingeschränkten Anlagemöglichkeiten erwirtschaften müssen, nicht ausreichend. Das gilt aber auch für die übrigen Immobilieneigentümer, die ebenfalls Risiken eingehen (u.a. Mietzinsverluste, leer stehende Räumlichkeiten).
Lausanne, le 16 novembre 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 octobre 2020 (4A_554/2019) Contestation du loyer initial : changement de jurisprudence dans le calcul du rendement net Le Tribunal fédéral modifie deux paramètres servant à déterminer le loyer initial admissible des baux d'habitations et des locaux commerciaux selon le critère du rendement net. Dorénavant, les fonds propres investis seront intégralement revalorisés en fonction du renchérissement des prix. Est par ailleurs considéré comme admissible le taux de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence lorsque celui-ci s'élève à 2 pour cent ou moins. Les locataires peuvent, à certaines conditions, contester le montant du loyer initial des baux d'habitations et des locaux commerciaux lorsqu'il est abusif et exiger sa diminution. La question de savoir si un loyer est abusif est déterminée en examinant si le loyer conduit à un rendement excessif de la chose louée (rendement net) ou s'il se situe dans les limites des loyers usuels dans la localité ou dans le quartier. Pour les immeubles de moins de 30 ans, le critère du rendement net est prioritaire. En l'espèce, le loyer mensuel initial était de 2190 francs (charges en sus) pour un appartement de 4,5 pièces dans le canton de Vaud et de 130 francs pour chacune des deux places de parc se situant dans un garage. Sur demande des nouveaux locataires, le tribunal des baux et loyers compétent a, après avoir calculé le rendement net, diminué le loyer de l'appartement à 900 francs par mois et le loyer pour chacune des places de parc à 50 francs par mois. Le Tribunal cantonal du canton de Vaud a confirmé ce jugement. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de la bailleresse, une caisse de pension. Il fixe le loyer mensuel admissible de l'appartement à 1390 francs et celui des places de parc à 73 francs chacune. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral modifie sa jurisprudence relative au calcul du rendement net (cf. notamment ATF 120 II 100 ; 112 II 149). Concrètement, il s'agit des deux paramètres suivants : •Premièrement, les fonds propres investis doivent dorénavant être revalorisés à 100 pour cent selon l'indice suisse des prix à la consommation, et non pas à hauteur de 40 pour cent comme jusqu'à présent. •Secondement, le taux de rendement admissible est de 2 pour cent en sus du taux hypothécaire de référence – et non pas d'un demi pour cent comme jusqu'à présent –, lorsque ce taux hypothécaire de référence est égal ou inférieur à 2 pour cent. La jurisprudence relative aux deux paramètres désormais modifiés date respectivement des années 1994 et 1986. Sont déterminantes pour le changement de jurisprudence les modifications intervenues entretemps, en particulier la baisse durable des taux hypothécaires, respectivement du taux hypothécaire de référence. Cette évolution a eu pour conséquence que la méthode de calcul utilisée jusqu'ici conduit à des loyers très bas. Ceux-ci ne se trouvent plus dans un rapport adéquat avec la mise à disposition de l'usage des habitations en question. Ils sont notamment insuffisants pour les caisses de pension qui doivent servir des rentes à leurs assurés et, en conséquence, obtenir un rendement suffisant de leurs possibilités limitées de placement. Cela vaut également pour les autres propriétaires immobiliers qui courent aussi des risques (notamment défaut de paiement du loyer, locaux demeurant vides).
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5A_175_2020_2020_09_14_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 14. September 2020 Embargo: 14. September 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. August 2020 (5A_175/2020) Interkantonale örtliche Zuständigkeit für die Beurteilung einer ärztlich angeordneten fürsorgerischen Unterbringung Die fürsorgerische Unterbringung ist in jenem Kanton gerichtlich zu beurteilen, auf dessen Hoheitsgebiet sie angeordnet wurde. Das Bundesgericht widerspricht der Praxis des Verwaltungsgerichts des Kantons Schwyz, wonach für die Beschwerde gegen eine ärztlich angeordnete fürsorgerische Unterbringung stets das Gericht am Wohnsitz des Betroffenen interkantonal zuständig ist. Die Beschwerdeführerin lebt im Kanton St. Gallen. Sie leidet an einer psychischen Erkrankung und musste deswegen mehrfach in einer psychiatrischen Klinik im Kanton St. Gallen stationär behandelt werden. Während eines Aufenthaltes im Kanton Schwyz erlitt die Beschwerdeführerin einen Rückfall. Ein dort frei praktizierender Arzt ordnete ihre fürsorgerische Unterbringung in der psychiatrischen Klinik im Kanton St. Gallen an, aus der sie kurze Zeit zuvor entlassen worden war. Gegen die ärztlich angeordnete fürsorgerische Unterbringung erhob die Beschwerdeführerin bei der Verwaltungsrekurskommission des Kantons St. Gallen Beschwerde. Die Verwaltungsrekurskommission leitete die Beschwerde an das Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz weiter, das seine Zuständigkeit verneinte und die Sache wiederum an die als zuständig erachtete Verwaltungsrekurskommission des Kantons St. Gallen überwies. Die Beschwerdeführerin gelangt mit Beschwerde ans Bundesgericht. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde gut und weist die Sache an das Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz zurück. Das Erwachsenenschutzrecht des Schweizerischen Zivilgesetzbuches regelt die Zuständigkeiten der Behörden und das Verfahren nicht abschliessend. So ist für die Anordnung der fürsorgerischen Unterbringung kraft Bundesrechts die Erwachsenenschutzbehörde zuständig, doch können die Kantone Ärzte und Ärztinnen bezeichnen, die neben der Erwachsenenschutzbehörde eine fürsorgerische Unterbringung für die Dauer von höchstens sechs Wochen anordnen dürfen. Dieses Nebeneinander von Zuständigkeiten und unterschiedlichen kantonalen Regelungen kann im Einzelfall dazu führen, dass die Betroffenen nicht mehr wissen, in welchem Kanton sie die ärztliche Anordnung einer fürsorgerischen Unterbringung gerichtlich anfechten müssen. In der Beantwortung der Frage dieser interkantonalen Zuständigkeit hat sich das Bundesgericht zunächst an der Entstehungsgeschichte des Erwachsenenschutzrechts orientiert. Die Zuständigkeit am Ort der psychiatrischen Klinik musste deshalb entfallen. Weiter hat das Bundesgericht berücksichtigt, dass der Gesetzgeber neu rechtlich gleichwertige Zuständigkeiten schaffen wollte. Aus diesem Grund konnte auch nicht mehr einfach auf das Wohnsitzprinzip abgestellt werden, das die Zuständigkeit der Erwachsenenschutzbehörde bestimmt. Es drängte sich vielmehr die klare Regel auf, dass interkantonal das Gericht am Ort, wo die fürsorgerische Unterbringung ärztlich angeordnet wurde, für dagegen erhobene Beschwerden zuständig ist, im beurteilten Fall also das Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 14 septembre 2020 Embargo : 14 septembre 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 août 2020 (5A_175/2020) Compétence locale intercantonale pour statuer sur un placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin Le contrôle judiciaire du placement à des fins d'assistance incombe au canton dans le ressort duquel la mesure a été ordonnée. Le Tribunal fédéral s'écarte de la pratique du Tribunal administratif du canton de Schwyz selon laquelle le tribunal du domicile de la personne concernée est toujours compétent pour statuer sur le recours interjeté contre un placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin. La recourante vit dans le canton de St-Gall. Elle souffre d'une maladie psychique et a dû, pour cette raison, être hospitalisée à plusieurs reprises dans une clinique psychiatrique dans le canton de St-Gall. Lors d'un séjour dans le canton de Schwyz, elle a fait une rechute. Un médecin indépendant exerçant dans ce dernier canton a ordonné son placement à des fins d'assistance dans la clinique psychiatrique du canton de St -Gall, dont elle était sortie peu de temps auparavant. La recourante a fait appel contre le placement à des fins d'assistance ordonné par le médecin auprès de la Commission de recours administrative du canton de St-Gall. Cette dernière autorité a transmis le recours au Tribunal administratif du canton de Schwyz qui s'est déclaré incompétent et qui a renvoyé, à son tour, l'affaire à la Commission de recours administrative du canton de St-Gall comme objet de sa compétence. La personne concernée recourt au Tribunal fédéral. Le Tribunal fédéral admet le recours et renvoie la cause au Tribunal administratif du canton de Schwyz. Le droit de la protection de l'adulte du Code civile suisse ne règle pas de façon exhaustive les compétences des autorités et la procédure. Ainsi, en vertu du droit fédéral, l'autorité de protection de l'adulte est compétente pour ordonner le placement à des fins d'assistance, mais les cantons peuvent désigner des médecins qui, outre l'autorité de protection de l'adulte, sont habilités à ordonner un placement à des fins d'assistance pour une durée maximale de six semaines. Ce concours de compétences et de réglementations cantonales différentes peut conduire, dans des cas particuliers, à ce que les personnes concernées ne savent plus dans quel canton elles doivent attaquer le placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin. Pour résoudre cette question de compétence intercantonale, le Tribunal fédéral s'est d'abord penché sur l'évolution du droit de la protection de l'adulte, ce qui l'a conduit à abandonner la compétence au lieu de la clinique psychiatrique. Il a ensuite tenu compte du fait que le législateur voulait créer des compétences qui soient juridiquement de même niveau, raison pour laquelle il n'était pas possible de se contenter du principe du domicile, qui détermine la compétence de l'autorité de protection de l'adulte. Il s'agissait plutôt d'imposer la règle claire selon laquelle est compétent pour connaître des recours interjetés contre le placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin, le tribunal du lieu où cette mesure a été ordonnée qui était, en l'occurrence, le Tribunal administratif du canton de Schwyz.
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5A_175_2020_2020_09_14_T_{lang}
Lausanne, 14. September 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. August 2020 (5A_175/2020) Interkantonale örtliche Zuständigkeit für die Beurteilung einer ärztlich angeordneten fürsorgerischen Unterbringung Die fürsorgerische Unterbringung ist in jenem Kanton gerichtlich zu beurteilen, auf dessen Hoheitsgebiet sie angeordnet wurde. Das Bundesgericht widerspricht der Praxis des Verwaltungsgerichts des Kantons Schwyz, wonach für die Beschwerde gegen eine ärztlich angeordnete fürsorgerische Unterbringung stets das Gericht am Wohnsitz des Betroffenen interkantonal zuständig ist. Die Beschwerdeführerin lebt im Kanton St. Gallen. Sie leidet an einer psychischen Erkrankung und musste deswegen mehrfach in einer psychiatrischen Klinik im Kanton St. Gallen stationär behandelt werden. Während eines Aufenthaltes im Kanton Schwyz erlitt die Beschwerdeführerin einen Rückfall. Ein dort frei praktizierender Arzt ordnete ihre fürsorgerische Unterbringung in der psychiatrischen Klinik im Kanton St. Gallen an, aus der sie kurze Zeit zuvor entlassen worden war. Gegen die ärztlich angeordnete fürsorgerische Unterbringung erhob die Beschwerdeführerin bei der Verwaltungsrekurskommission des Kantons St. Gallen Beschwerde. Die Verwaltungsrekurskommission leitete die Beschwerde an das Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz weiter, das seine Zuständigkeit verneinte und die Sache wiederum an die als zuständig erachtete Verwaltungsrekurskommission des Kantons St. Gallen überwies. Die Beschwerdeführerin gelangt mit Beschwerde ans Bundesgericht. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde gut und weist die Sache an das Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz zurück. Das Erwachsenenschutzrecht des Schweizerischen Zivilgesetzbuches regelt die Zuständigkeiten der Behörden und das Verfahren nicht abschliessend. So ist für die Anordnung der fürsorgerischen Unterbringung kraft Bundesrechts die Erwachsenenschutzbehörde zuständig, doch können die Kantone Ärzte und Ärztinnen bezeichnen, die neben der Erwachsenenschutzbehörde eine fürsorgerische Unterbringung für die Dauer von höchstens sechs Wochen anordnen dürfen. Dieses Nebeneinander von Zuständigkeiten und unterschiedlichen kantonalen Regelungen kann im Einzelfall dazu führen, dass die Betroffenen nicht mehr wissen, in welchem Kanton sie die ärztliche Anordnung einer fürsorgerischen Unterbringung gerichtlich anfechten müssen. In der Beantwortung der Frage dieser interkantonalen Zuständigkeit hat sich das Bundesgericht zunächst an der Entstehungsgeschichte des Erwachsenenschutzrechts orientiert. Die Zuständigkeit am Ort der psychiatrischen Klinik musste deshalb entfallen. Weiter hat das Bundesgericht berücksichtigt, dass der Gesetzgeber neu rechtlich gleichwertige Zuständigkeiten schaffen wollte. Aus diesem Grund konnte auch nicht mehr einfach auf das Wohnsitzprinzip abgestellt werden, das die Zuständigkeit der Erwachsenenschutzbehörde bestimmt. Es drängte sich vielmehr die klare Regel auf, dass interkantonal das Gericht am Ort, wo die fürsorgerische Unterbringung ärztlich angeordnet wurde, für dagegen erhobene Beschwerden zuständig ist, im beurteilten Fall also das Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz.
Lausanne, le 14 septembre 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 août 2020 (5A_175/2020) Compétence locale intercantonale pour statuer sur un placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin Le contrôle judiciaire du placement à des fins d'assistance incombe au canton dans le ressort duquel la mesure a été ordonnée. Le Tribunal fédéral s'écarte de la pratique du Tribunal administratif du canton de Schwyz selon laquelle le tribunal du domicile de la personne concernée est toujours compétent pour statuer sur le recours interjeté contre un placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin. La recourante vit dans le canton de St-Gall. Elle souffre d'une maladie psychique et a dû, pour cette raison, être hospitalisée à plusieurs reprises dans une clinique psychiatrique dans le canton de St-Gall. Lors d'un séjour dans le canton de Schwyz, elle a fait une rechute. Un médecin indépendant exerçant dans ce dernier canton a ordonné son placement à des fins d'assistance dans la clinique psychiatrique du canton de St -Gall, dont elle était sortie peu de temps auparavant. La recourante a fait appel contre le placement à des fins d'assistance ordonné par le médecin auprès de la Commission de recours administrative du canton de St-Gall. Cette dernière autorité a transmis le recours au Tribunal administratif du canton de Schwyz qui s'est déclaré incompétent et qui a renvoyé, à son tour, l'affaire à la Commission de recours administrative du canton de St-Gall comme objet de sa compétence. La personne concernée recourt au Tribunal fédéral. Le Tribunal fédéral admet le recours et renvoie la cause au Tribunal administratif du canton de Schwyz. Le droit de la protection de l'adulte du Code civile suisse ne règle pas de façon exhaustive les compétences des autorités et la procédure. Ainsi, en vertu du droit fédéral, l'autorité de protection de l'adulte est compétente pour ordonner le placement à des fins d'assistance, mais les cantons peuvent désigner des médecins qui, outre l'autorité de protection de l'adulte, sont habilités à ordonner un placement à des fins d'assistance pour une durée maximale de six semaines. Ce concours de compétences et de réglementations cantonales différentes peut conduire, dans des cas particuliers, à ce que les personnes concernées ne savent plus dans quel canton elles doivent attaquer le placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin. Pour résoudre cette question de compétence intercantonale, le Tribunal fédéral s'est d'abord penché sur l'évolution du droit de la protection de l'adulte, ce qui l'a conduit à abandonner la compétence au lieu de la clinique psychiatrique. Il a ensuite tenu compte du fait que le législateur voulait créer des compétences qui soient juridiquement de même niveau, raison pour laquelle il n'était pas possible de se contenter du principe du domicile, qui détermine la compétence de l'autorité de protection de l'adulte. Il s'agissait plutôt d'imposer la règle claire selon laquelle est compétent pour connaître des recours interjetés contre le placement à des fins d'assistance ordonné par un médecin, le tribunal du lieu où cette mesure a été ordonnée qui était, en l'occurrence, le Tribunal administratif du canton de Schwyz.
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5A_202_2015_2015_12_22_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. Dezember 2015 Embargo: 22. Dezember 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. November 2015 (5A_202/2015) Gemeinsame elterliche Sorge: Isolierter Konflikt ist kein Grund für Alleinzuteilung Die von der Mutter befürchtete Ausweitung des Konflikts mit dem Vater bei gemeinsamem Sorgerecht bildet keinen Grund, ihr die alleinige elterliche Sorge für die Tochter zu übertragen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Frau ab und betont die Pflicht der Eltern, das gemeinsame Sorgerecht zum Wohl des Kindes auszuüben. Die unverheirateten Eltern eines heute 9 Jahre alten Mädchens hatten praktisch nie zusammen gewohnt. Seit seiner Geburt lebt das Kind bei der Mutter. Im Frühjahr 2014 teilte diese dem Vater mit, dass sie mit der Tochter und ihrem heutigen Ehemann nach Katar ziehe, wo dieser für einige Zeit beruflich tätig sein werde. Der Vater reagierte darauf mit einer Gefährdungsmeldung und dem Begehren, die Obhut über die Tochter auf ihn zu übertragen. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Meilen (ZH) erlaubte der Mutter im Juli 2014, den Aufenthaltsort der Tochter nach Katar zu verlegen, und erteilte den Eltern gleichzeitig das gemeinsame Sorgerecht. Vor Bundesgericht beantragte die Mutter die Alleinzuteilung der elterlichen Sorge. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Nach der am 1. Juli 2014 in Kraft getretenen Sorgerechtsnovelle steht das Sorgerecht den Eltern unabhängig von ihrem Zivilstand grundsätzlich gemeinsam zu. Gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung muss die Alleinzuteilung des Sorgerechts eine eng begrenzte Ausnahme bleiben. Vorliegend sind zwar im Zusammenhang mit dem Wegzug der Mutter und der Tochter nach Katar Defizite beim Kooperationswillen der Eltern zu Tage getreten. Es bestehen jedoch keine Anhaltspunkte, dass sich die Eltern abgesehen vom Konflikt um den Aufenthaltsort des Kindes in grundsätzlicher oder unüberwindbarer Weise über die Belange des Kindes gestritten hätten. Die Behauptung der Mutter, dass bei Erteilung des gemeinsamen Sorgerechts eine Ausweitung des Konflikts vorprogrammiert sei, stellt keinen genügenden Grund für die Alleinzuteilung der elterlichen Sorge dar. Es war nicht die Meinung des Gesetzgebers, dass ein Elternteil aus dem abstrakten Verweis auf einen Konflikt einen Anspruch auf Alleinsorge ableiten können soll. Auch die prozessualen Auseinandersetzungen der Eltern im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens sind für sich genommen in der Regel noch kein Grund für eine Alleinzuteilung. Das Bundesgericht betont, dass die Eltern ihre Rechte und Pflichten, die mit dem Sorgerecht verbunden sind, zum Wohle des Kindes auszuüben haben. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben sie alles zu unternehmen, was zur gedeihlichen Entwicklung des Kindes erforderlich ist. Das bedeutet auch, dass sie das Kind aus dem elterlichen Konflikt herauszuhalten haben. Das gemeinsame Sorgerecht kann in effektiver Weise und zum Vorteil des Kindes nur ausgeübt werden, wenn die Eltern ein kooperatives Verhalten an den Tag legen und bei der gemeinsamen Kommunikation die ihnen zumutbaren Anstrengungen unternehmen. Zudem haben beide Elternteile mit Blick auf das Wohl des Kindes die Pflicht, eine gute Beziehung zum jeweils anderen Elternteil zu fördern. Halten sich die Eltern nicht an diese Spielregeln, droht das Kind in einen Loyalitätskonflikt zu geraten.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 décembre 2015 Embargo : 22 décembre 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 26 novembre 2015 (5A_202/2015) Autorité parentale conjointe : un conflit isolé n'est pas un motif d'attribution exclusive La crainte de la mère que le conflit avec le père ne s'étende en cas d'autorité parentale conjointe ne constitue pas un motif de lui attribuer l'autorité parentale exclusive sur sa fille. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la mère et souligne le devoir des parents d'exercer l'autorité parentale conjointe dans l'intérêt de l'enfant. Les parents non mariés d'une fillette aujourd'hui âgée de 9 ans n'avaient pratiquement jamais habité ensemble. Depuis sa naissance, l'enfant vit auprès de sa mère. Au printemps 2014, celle-ci a informé le père qu'elle allait se rendre au Qatar avec sa fille et son mari actuel, où ce dernier exercerait pour quelque temps son activité professionnelle. Le père a réagi en effectuant un signalement et en demandant que la garde de sa fille lui soit confiée. En juillet 2014, l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte de Meilen (ZH) a autorisé la mère à déplacer le lieu de résidence de l'enfant au Qatar et a accordé en même temps l'autorité parentale conjointe aux père et mère. Devant le Tribunal fédéral, la mère a conclu à ce que l'autorité parentale lui soit exclusivement attribuée. Le Tribunal fédéral rejette le recours. Après l'entrée en vigueur de la novelle concernant l'autorité parentale le 1er juillet 2014, celle-ci est en règle générale détenue en commun par les parents indépendamment de leur état civil. Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, l'attribution exclusive de l'autorité parentale doit rester une exception étroitement limitée. En l'espèce, un manque de volonté de coopérer des parents a certes été révélé en rapport avec le départ de la mère et de la fille pour le Qatar. Il n'existe cependant aucun indice que les parents, abstraction faite de leur désaccord concernant le lieu de résidence de l'enfant, soient en litige concernant les intérêts de celle-ci. L'allégation de la mère selon laquelle une aggravation du conflit serait programmée en cas d'octroi de l'autorité parentale conjointe ne constitue pas une raison suffisante pour l'attribution exclusive de l'autorité parentale. Il n'était pas de l'avis du législateur qu'un parent puisse déduire un droit à l'autorité parentale exclusive en se référant à un conflit de manière abstraite. Même les démêlés entre les parents dans le cadre d'une procédure judiciaire ne justifient généralement pas encore, en tant que tels, une attribution exclusive. Le Tribunal fédéral souligne que les parents doivent exercer leurs droits et devoirs liés à l'autorité parentale dans l'intérêt de l'enfant. Ils doivent entreprendre, en fonction de leurs possibilités, tout ce qui est nécessaire au bon développement de celui-ci. Cela signifie aussi qu'ils doivent tenir l'enfant en dehors du conflit parental. L'autorité parentale conjointe ne peut s'exercer de manière effective et avantageuse pour l'enfant que lorsque les parents sont prêts à coopérer et entreprennent les efforts qui peuvent raisonnablement leur être imposés en cas de communication commune. En outre, les deux parents ont le devoir, au regard du bien de l'enfant, de favoriser réciproquement une bonne relation entre eux. Si les parents ne s'en tiennent pas à ces règles, l'enfant risque de tomber dans un conflit de loyauté.
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5A_202_2015_2015_12_22_T_{lang}
Lausanne, 22. Dezember 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. November 2015 (5A_202/2015) Gemeinsame elterliche Sorge: Isolierter Konflikt ist kein Grund für Alleinzuteilung Die von der Mutter befürchtete Ausweitung des Konflikts mit dem Vater bei gemeinsamem Sorgerecht bildet keinen Grund, ihr die alleinige elterliche Sorge für die Tochter zu übertragen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Frau ab und betont die Pflicht der Eltern, das gemeinsame Sorgerecht zum Wohl des Kindes auszuüben. Die unverheirateten Eltern eines heute 9 Jahre alten Mädchens hatten praktisch nie zusammen gewohnt. Seit seiner Geburt lebt das Kind bei der Mutter. Im Frühjahr 2014 teilte diese dem Vater mit, dass sie mit der Tochter und ihrem heutigen Ehemann nach Katar ziehe, wo dieser für einige Zeit beruflich tätig sein werde. Der Vater reagierte darauf mit einer Gefährdungsmeldung und dem Begehren, die Obhut über die Tochter auf ihn zu übertragen. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Meilen (ZH) erlaubte der Mutter im Juli 2014, den Aufenthaltsort der Tochter nach Katar zu verlegen, und erteilte den Eltern gleichzeitig das gemeinsame Sorgerecht. Vor Bundesgericht beantragte die Mutter die Alleinzuteilung der elterlichen Sorge. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Nach der am 1. Juli 2014 in Kraft getretenen Sorgerechtsnovelle steht das Sorgerecht den Eltern unabhängig von ihrem Zivilstand grundsätzlich gemeinsam zu. Gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung muss die Alleinzuteilung des Sorgerechts eine eng begrenzte Ausnahme bleiben. Vorliegend sind zwar im Zusammenhang mit dem Wegzug der Mutter und der Tochter nach Katar Defizite beim Kooperationswillen der Eltern zu Tage getreten. Es bestehen jedoch keine Anhaltspunkte, dass sich die Eltern abgesehen vom Konflikt um den Aufenthaltsort des Kindes in grundsätzlicher oder unüberwindbarer Weise über die Belange des Kindes gestritten hätten. Die Behauptung der Mutter, dass bei Erteilung des gemeinsamen Sorgerechts eine Ausweitung des Konflikts vorprogrammiert sei, stellt keinen genügenden Grund für die Alleinzuteilung der elterlichen Sorge dar. Es war nicht die Meinung des Gesetzgebers, dass ein Elternteil aus dem abstrakten Verweis auf einen Konflikt einen Anspruch auf Alleinsorge ableiten können soll. Auch die prozessualen Auseinandersetzungen der Eltern im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens sind für sich genommen in der Regel noch kein Grund für eine Alleinzuteilung. Das Bundesgericht betont, dass die Eltern ihre Rechte und Pflichten, die mit dem Sorgerecht verbunden sind, zum Wohle des Kindes auszuüben haben. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben sie alles zu unternehmen, was zur gedeihlichen Entwicklung des Kindes erforderlich ist. Das bedeutet auch, dass sie das Kind aus dem elterlichen Konflikt herauszuhalten haben. Das gemeinsame Sorgerecht kann in effektiver Weise und zum Vorteil des Kindes nur ausgeübt werden, wenn die Eltern ein kooperatives Verhalten an den Tag legen und bei der gemeinsamen Kommunikation die ihnen zumutbaren Anstrengungen unternehmen. Zudem haben beide Elternteile mit Blick auf das Wohl des Kindes die Pflicht, eine gute Beziehung zum jeweils anderen Elternteil zu fördern. Halten sich die Eltern nicht an diese Spielregeln, droht das Kind in einen Loyalitätskonflikt zu geraten.
Lausanne, le 22 décembre 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 26 novembre 2015 (5A_202/2015) Autorité parentale conjointe : un conflit isolé n'est pas un motif d'attribution exclusive La crainte de la mère que le conflit avec le père ne s'étende en cas d'autorité parentale conjointe ne constitue pas un motif de lui attribuer l'autorité parentale exclusive sur sa fille. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la mère et souligne le devoir des parents d'exercer l'autorité parentale conjointe dans l'intérêt de l'enfant. Les parents non mariés d'une fillette aujourd'hui âgée de 9 ans n'avaient pratiquement jamais habité ensemble. Depuis sa naissance, l'enfant vit auprès de sa mère. Au printemps 2014, celle-ci a informé le père qu'elle allait se rendre au Qatar avec sa fille et son mari actuel, où ce dernier exercerait pour quelque temps son activité professionnelle. Le père a réagi en effectuant un signalement et en demandant que la garde de sa fille lui soit confiée. En juillet 2014, l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte de Meilen (ZH) a autorisé la mère à déplacer le lieu de résidence de l'enfant au Qatar et a accordé en même temps l'autorité parentale conjointe aux père et mère. Devant le Tribunal fédéral, la mère a conclu à ce que l'autorité parentale lui soit exclusivement attribuée. Le Tribunal fédéral rejette le recours. Après l'entrée en vigueur de la novelle concernant l'autorité parentale le 1er juillet 2014, celle-ci est en règle générale détenue en commun par les parents indépendamment de leur état civil. Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, l'attribution exclusive de l'autorité parentale doit rester une exception étroitement limitée. En l'espèce, un manque de volonté de coopérer des parents a certes été révélé en rapport avec le départ de la mère et de la fille pour le Qatar. Il n'existe cependant aucun indice que les parents, abstraction faite de leur désaccord concernant le lieu de résidence de l'enfant, soient en litige concernant les intérêts de celle-ci. L'allégation de la mère selon laquelle une aggravation du conflit serait programmée en cas d'octroi de l'autorité parentale conjointe ne constitue pas une raison suffisante pour l'attribution exclusive de l'autorité parentale. Il n'était pas de l'avis du législateur qu'un parent puisse déduire un droit à l'autorité parentale exclusive en se référant à un conflit de manière abstraite. Même les démêlés entre les parents dans le cadre d'une procédure judiciaire ne justifient généralement pas encore, en tant que tels, une attribution exclusive. Le Tribunal fédéral souligne que les parents doivent exercer leurs droits et devoirs liés à l'autorité parentale dans l'intérêt de l'enfant. Ils doivent entreprendre, en fonction de leurs possibilités, tout ce qui est nécessaire au bon développement de celui-ci. Cela signifie aussi qu'ils doivent tenir l'enfant en dehors du conflit parental. L'autorité parentale conjointe ne peut s'exercer de manière effective et avantageuse pour l'enfant que lorsque les parents sont prêts à coopérer et entreprennent les efforts qui peuvent raisonnablement leur être imposés en cas de communication commune. En outre, les deux parents ont le devoir, au regard du bien de l'enfant, de favoriser réciproquement une bonne relation entre eux. Si les parents ne s'en tiennent pas à ces règles, l'enfant risque de tomber dans un conflit de loyauté.
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5A_228_2016_2016_07_27_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 27. Juli 2016 Embargo: 27. Juli 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. Juli 2016 (5A_228/2016) Fürsorgerische Unterbringung eines Straftäters nach Ende der Jugendmassnahme Das Bundesgericht bestätigt die fürsorgerische Unterbringung eines Mannes aus dem Kanton Aargau, der 2009 als 16-Jähriger eine junge Frau getötet hat. Die vom Betroffenen aufgrund seiner Persönlichkeitsstörung ausgehende Gefahr für Dritte reicht zur Anordnung seiner fürsorgerischen Unterbringung aus. Eine stationäre therapeutische Behandlung des Mannes ist unabdingbar. Der Mann hatte im August 2009 als 16-Jähriger im Tessin eine junge Frau getötet. Das Jugendgericht Baden verurteilte ihn dafür 2013 wegen Mordes zur jugendstrafrechtlichen Maximalsanktion von vier Jahren Freiheitsentzug. Die Strafe wurde verbunden mit einer therapeutischen Massnahme. Im Hinblick darauf, dass jugendstrafrechtliche Massnahmen gemäss der damals geltenden gesetzlichen Regelung mit Vollendung des 22. Lebensjahres enden (heute mit dem 25. Lebensjahr), beantragte die Jugendanwaltschaft des Kantons Aargau 2015 die fürsorgerische Unterbringung des Mannes nach Vollendung seines 22. Altersjahres. Das Verwaltungsgericht des Kantons Aargau bestätigte im vergangenen Februar eine vom zuständigen Familiengericht zuvor angeordnete Verlängerung der fürsorgerischen Unterbringung des Mannes in der psychiatrischen Klinik Königsfelden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes gegen den Entscheid des Verwaltungsgerichts ab. Die Voraussetzungen für eine fürsorgerische Unterbringung sind im konkreten Fall erfüllt. Der Betroffene leidet gemäss Gutachten an einer qualifizierten Persönlichkeitsstörung, die der Behandlung bedarf. Ohne Behandlung geht von ihm nach wie vor ein mittel- bis hochgradiges Risiko für Dritte aus. Dabei ist an der bisherigen Rechtsprechung festzuhalten, dass eine Gefährdung von Drittpersonen in Ausnahmefällen zur Anordnung einer fürsorgerischen Unterbringung ausreichen kann. Eine stationäre Behandlung des Betroffenen ist angesichts des gutachterlich festgestellten und gegenwärtig noch unbehandelten Krankheitsbildes sowie vor dem Hintergrund der begangenen Tat unabdingbar.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 27 juillet 2016 Embargo : 27 juillet 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 juillet 2016 (5A_228/2016) Placement à des fins d'assistance d'un jeune délinquant Le Tribunal fédéral confirme le placement à des fins d'assistance prononcé en faveur d'un homme, ressortissant du canton d'Argovie, qui avait tué une jeune femme en 2009 alors qu'il était âgé de 16 ans. Le danger que l'intéressé représente pour les tiers en raison du trouble de la personnalité dont il est affecté suffit pour justifier le prononcé de son placement à des fins d'assistance. Une prise en charge thérapeutique institutionnelle de l'intéressé est indispensable. L' homme avait tué une jeune femme au Tessin en août 2009, alors qu'il était âgé de 16 ans. Le Tribunal des mineurs de Baden avait prononcé en 2013 à son encontre la peine maximale prévue par le droit pénal des mineurs de quatre ans de privation de liberté, le reconnaissant coupable d'assassinat. La peine a été assortie d'une mesure thérapeutique. Considérant que les mesures prévues par le droit pénal des mineurs selon la législation en vigueur à ce moment-là prenaient fin, dès lors que le jeune homme avait atteint l'âge de 22 ans révolus (actuellement : 25 ans révolus), le Ministère public des mineurs du canton d'Argovie avait requis en 2015 le placement à des fins d'assistance de l'intéressé, dès lors que celui-ci avait atteint l'âge limite de 22 ans révolus. Le Tribunal administratif du canton d'Argovie avait confirmé au mois de février dernier une prolongation du placement à des fins d'assistance de l'intéressé au sein de la clinique psychiatrique Königsfelden, prononcée auparavant par la section des affaires familiales du tribunal de district compétent. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé contre la décision précitée du Tribunal administratif argovien. Les conditions nécessaires au placement à des fins d'assistance sont, dans le cas d'espèce, remplies. Selon l'expertise effectuée, l'intéressé souffre d'un trouble de la personnalité qualifié, commandant la prise en charge ordonnée. En l'absence de traitement, l'intéressé représente encore et toujours un risque hétéroagressif de degré moyen à élevé. Il s'ensuit que la jurisprudence rendue sous l'ancien droit, selon laquelle la mise en danger de tiers suffit dans des cas exceptionnels, pour ordonner une mesure de placement à des fins d'assistance, doit être maintenue. Au vu du tableau clinique de l'intéressé dressé par l'expert, encore actuel faute de traitement suivi dans l'intervalle, la prise en charge institutionnelle du jeune délinquant est indispensable, également eu égard au crime commis initialement.
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5A_228_2016_2016_07_27_T_{lang}
Lausanne, 27. Juli 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. Juli 2016 (5A_228/2016) Fürsorgerische Unterbringung eines Straftäters nach Ende der Jugendmassnahme Das Bundesgericht bestätigt die fürsorgerische Unterbringung eines Mannes aus dem Kanton Aargau, der 2009 als 16-Jähriger eine junge Frau getötet hat. Die vom Betroffenen aufgrund seiner Persönlichkeitsstörung ausgehende Gefahr für Dritte reicht zur Anordnung seiner fürsorgerischen Unterbringung aus. Eine stationäre therapeutische Behandlung des Mannes ist unabdingbar. Der Mann hatte im August 2009 als 16-Jähriger im Tessin eine junge Frau getötet. Das Jugendgericht Baden verurteilte ihn dafür 2013 wegen Mordes zur jugendstrafrechtlichen Maximalsanktion von vier Jahren Freiheitsentzug. Die Strafe wurde verbunden mit einer therapeutischen Massnahme. Im Hinblick darauf, dass jugendstrafrechtliche Massnahmen gemäss der damals geltenden gesetzlichen Regelung mit Vollendung des 22. Lebensjahres enden (heute mit dem 25. Lebensjahr), beantragte die Jugendanwaltschaft des Kantons Aargau 2015 die fürsorgerische Unterbringung des Mannes nach Vollendung seines 22. Altersjahres. Das Verwaltungsgericht des Kantons Aargau bestätigte im vergangenen Februar eine vom zuständigen Familiengericht zuvor angeordnete Verlängerung der fürsorgerischen Unterbringung des Mannes in der psychiatrischen Klinik Königsfelden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes gegen den Entscheid des Verwaltungsgerichts ab. Die Voraussetzungen für eine fürsorgerische Unterbringung sind im konkreten Fall erfüllt. Der Betroffene leidet gemäss Gutachten an einer qualifizierten Persönlichkeitsstörung, die der Behandlung bedarf. Ohne Behandlung geht von ihm nach wie vor ein mittel- bis hochgradiges Risiko für Dritte aus. Dabei ist an der bisherigen Rechtsprechung festzuhalten, dass eine Gefährdung von Drittpersonen in Ausnahmefällen zur Anordnung einer fürsorgerischen Unterbringung ausreichen kann. Eine stationäre Behandlung des Betroffenen ist angesichts des gutachterlich festgestellten und gegenwärtig noch unbehandelten Krankheitsbildes sowie vor dem Hintergrund der begangenen Tat unabdingbar.
Lausanne, le 27 juillet 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 juillet 2016 (5A_228/2016) Placement à des fins d'assistance d'un jeune délinquant Le Tribunal fédéral confirme le placement à des fins d'assistance prononcé en faveur d'un homme, ressortissant du canton d'Argovie, qui avait tué une jeune femme en 2009 alors qu'il était âgé de 16 ans. Le danger que l'intéressé représente pour les tiers en raison du trouble de la personnalité dont il est affecté suffit pour justifier le prononcé de son placement à des fins d'assistance. Une prise en charge thérapeutique institutionnelle de l'intéressé est indispensable. L' homme avait tué une jeune femme au Tessin en août 2009, alors qu'il était âgé de 16 ans. Le Tribunal des mineurs de Baden avait prononcé en 2013 à son encontre la peine maximale prévue par le droit pénal des mineurs de quatre ans de privation de liberté, le reconnaissant coupable d'assassinat. La peine a été assortie d'une mesure thérapeutique. Considérant que les mesures prévues par le droit pénal des mineurs selon la législation en vigueur à ce moment-là prenaient fin, dès lors que le jeune homme avait atteint l'âge de 22 ans révolus (actuellement : 25 ans révolus), le Ministère public des mineurs du canton d'Argovie avait requis en 2015 le placement à des fins d'assistance de l'intéressé, dès lors que celui-ci avait atteint l'âge limite de 22 ans révolus. Le Tribunal administratif du canton d'Argovie avait confirmé au mois de février dernier une prolongation du placement à des fins d'assistance de l'intéressé au sein de la clinique psychiatrique Königsfelden, prononcée auparavant par la section des affaires familiales du tribunal de district compétent. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé contre la décision précitée du Tribunal administratif argovien. Les conditions nécessaires au placement à des fins d'assistance sont, dans le cas d'espèce, remplies. Selon l'expertise effectuée, l'intéressé souffre d'un trouble de la personnalité qualifié, commandant la prise en charge ordonnée. En l'absence de traitement, l'intéressé représente encore et toujours un risque hétéroagressif de degré moyen à élevé. Il s'ensuit que la jurisprudence rendue sous l'ancien droit, selon laquelle la mise en danger de tiers suffit dans des cas exceptionnels, pour ordonner une mesure de placement à des fins d'assistance, doit être maintenue. Au vu du tableau clinique de l'intéressé dressé par l'expert, encore actuel faute de traitement suivi dans l'intervalle, la prise en charge institutionnelle du jeune délinquant est indispensable, également eu égard au crime commis initialement.
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5A_256_2016_2017_06_23_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 23. Juni 2017 Embargo: 23. Juni 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 9. Juni 2017 (5A_256/2016) Persönlichkeitsverletzung: Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gutgeheissen Das Bundesgericht heisst eine weitere Beschwerde von Carl Hirschmann im Zusammenhang mit seiner Klage wegen Persönlichkeitsverletzung gegen die Tamedia AG und die Espace Media AG teilweise gut. Es stellt fest, dass die beiden Verlagshäuser an einer persönlichkeitsverletzenden Medienkampagne gegen Carl Hirschmann mitgewirkt haben. Zur Klärung verschiedener Punkte – unter anderem der Ansprüche von Carl Hirschmann auf Gewinnherausgabe und Genugtuung – wird die Sache erneut an das Handelsgericht des Kantons Zürich zurückgewiesen. Carl Hirschmann hatte 2011 gegen die Medienunternehmen Tamedia AG und Espace Media AG Klage erhoben. Er machte insbesondere geltend, dass er in seiner Persönlichkeit durch mindestens 140 Berichte in Medien der beiden Unternehmen widerrechtlich verletzt worden sei. Das Handelsgericht des Kantons Zürich kam 2014 zum Schluss, dass die Persönlichkeit von Carl Hirschmann mit drei Artikeln verletzt worden sei. Das Bundesgericht hiess die Beschwerde von Carl Hirschmann 2015 teilweise gut (Urteil 5A_658/2014), bewertete weitere Medienberichte als persönlichkeitsverletzend und verpflichtete das Handelsgericht, mehrere Punkte nochmals prüfen. Dies betraf insbesondere den von Carl Hirschmann erhobenen Vorwurf, gegen ihn sei eine "Medienkampagne" geführt worden, die per se persönlichkeitsverletzend gewesen sei. Das Handelsgericht fällte im Februar 2016 einen neuen Entscheid, wobei es eine Persönlichkeitsverletzung infolge einer Medienkampagne verneinte. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gut. Es stellt fest, dass die Tamedia AG und die Espace Media AG Carl Hirschmann in seiner Persönlichkeit verletzt haben, indem sie ab dem 4. November 2009 an einer Medienkampagne rund um seine Verhaftung mitwirkten. Mit den Berichten im fraglichen Zeitraum wurde Carl Hirschmann seines Rechts beraubt, selbst darüber zu bestimmen, von welchen Informationen über sich und sein Leben die Öffentlichkeit erfahren sollte. Der Öffentlichkeit wurden personenbezogene Begebenheiten und Ereignisse aus seinem Leben in einer Weise preisgegeben, die einer übermässigen Einmischung gleichkam und ihn in den Augen des Durchschnittskonsumenten blossstellte. Diese Persönlichkeitsverletzung lässt sich nicht mit einem überwiegenden öffentlichen Interesse rechtfertigen. Zwar kann auch das reine Unterhaltungsbedürfnis des Publikums in einem gewissen Mass als öffentliches Interesse gelten. Der Unterhaltung kommt jedoch nicht das gleiche Gewicht zu wie dem Informieren. Im konkreten Fall bestand kein nennenswertes Informationsbedürfnis. Vielmehr wurden die Berichte mit weiteren Episoden von untergeordneter Bedeutung aus dem Leben von Carl Hirschmann aufgebauscht. In mehreren anderen Punkten weist das Bundesgericht die Sache zur Neubeurteilung an das Handelsgericht des Kantons Zürich zurück. So wird das Handelsgericht darüber zu entscheiden haben, ob sich die Beklagten auch in der Zeit ab September 2011 an einer Medienkampagne gegen Carl Hirschmann beteiligt haben. Neu zu beurteilen ist Carl Hirschmanns Klage auch hinsichtlich seiner Forderung auf Herausgabe des Gewinns, den die Verlagshäuser durch ihr verletzendes Verhalten erzielt haben sollen, sowie auf Leistung einer Genugtuung für den seelischen Schmerz, den er infolge der Persönlichkeitsverletzungen angeblich erlitt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 23 juin 2017 Embargo : 23 juin 2017, 12h00 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 9 juin 2017 (5A_256/2016) Violation des droits de la personnalité : recours de Carl Hirschmann partiellement admis Le Tribunal fédéral admet partiellement un nouveau recours interjeté par Carl Hirschmann, en lien avec l'action en justice ouverte contre Tamedia SA et Espace Media SA, pour violation des droits de la personnalité. Il constate que ces deux maisons d'édition ont participé à une campagne médiatique qui viole les droits de la personnalité de Carl Hirschmann. L'affaire est renvoyée au Tribunal de commerce du canton de Zurich, afin qu'il complète l'instruction sur plusieurs éléments, entre autres, les prétentions de Carl Hirschmann en restitution du bénéfice et en réparation du tort moral. Carl Hirschmann a ouvert action en 2011 contre les groupes de médias Tamedia SA et Espace Media SA. En particulier, il a fait valoir qu'au moins 140 reportages l'ont atteint dans sa personnalité d'une manière illicite. En 2014, le Tribunal de commerce du canton de Zurich a considéré que trois reportages avaient violé la personnalité de Carl Hirschmann. En 2015, le Tribunal fédéral a partiellement admis le recours interjeté par Carl Hirschmann contre cette décision (arrêt 5A_658/2014), estimant que plusieurs reportages violaient sa personnalité ; il a alors renvoyé l'affaire au Tribunal de commerce pour que celui-ci examine à nouveau plusieurs points. Le renvoi concernait en particulier les allégations de Carl Hirschmann selon lesquelles une véritable «campagne médiatique» avait été menée, celle-ci constituant selon lui, en soi, une violation des droits de sa personnalité. En février 2016, le Tribunal de commerce a rendu un nouvel arrêt dans lequel il a nié l'existence d'une telle violation par la campagne médiatique. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours interjeté par Carl Hirschmann contre cette décision. Il constate que Tamedia SA et Espace Media SA ont violé les droits de la personnalité de Carl Hirschmann en participant, à partir du 4 novembre 2009, à une campagne médiatique en lien avec son arrestation. Durant la période en question, les différents reportages ont privé Carl Hirschmann de son droit de déterminer quelles informations de nature personnelle pouvaient être diffusées. Certaines informations relatives à sa vie ont été révélées au public d'une façon qui représentait une ingérence extrême, le ridiculisant, pour le surplus, auprès du consommateur moyen. Cette violation des droits de la personnalité ne peut être justifiée par un intérêt public prépondérant. Dans une certaine mesure, la nécessité de divertir le public pouvait certes être considérée comme relevant de l'intérêt public. Cela étant, le divertissement ne revêt pas la même importance que l'information. En l'occurrence, il n'y avait pas de besoin d'information digne de ce nom. Les reportages étaient plutôt agrémentés de plusieurs épisodes de la vie de Carl Hirschmann qui étaient d'une importance secondaire. Le Tribunal fédéral renvoie la cause au Tribunal de commerce sur plusieurs autres points. Il lui appartiendra ainsi de déterminer si les deux maisons d'édition ont aussi participé, à partir du mois de septembre 2011, à une campagne médiatique à l'encontre de Carl Hirschmann. Il devra aussi statuer à nouveau sur les revendications de Carl Hirschmann en restitution du bénéfice obtenu par les maisons d'édition ensuite de leur comportement illicite, ainsi qu'en dommages-intérêts pour le tort moral qu'il affirme avoir subi du fait de la violation de sa personnalité.
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5A_256_2016_2017_06_23_T_{lang}
Lausanne, 23. Juni 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 9. Juni 2017 (5A_256/2016) Persönlichkeitsverletzung: Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gutgeheissen Das Bundesgericht heisst eine weitere Beschwerde von Carl Hirschmann im Zusammenhang mit seiner Klage wegen Persönlichkeitsverletzung gegen die Tamedia AG und die Espace Media AG teilweise gut. Es stellt fest, dass die beiden Verlagshäuser an einer persönlichkeitsverletzenden Medienkampagne gegen Carl Hirschmann mitgewirkt haben. Zur Klärung verschiedener Punkte – unter anderem der Ansprüche von Carl Hirschmann auf Gewinnherausgabe und Genugtuung – wird die Sache erneut an das Handelsgericht des Kantons Zürich zurückgewiesen. Carl Hirschmann hatte 2011 gegen die Medienunternehmen Tamedia AG und Espace Media AG Klage erhoben. Er machte insbesondere geltend, dass er in seiner Persönlichkeit durch mindestens 140 Berichte in Medien der beiden Unternehmen widerrechtlich verletzt worden sei. Das Handelsgericht des Kantons Zürich kam 2014 zum Schluss, dass die Persönlichkeit von Carl Hirschmann mit drei Artikeln verletzt worden sei. Das Bundesgericht hiess die Beschwerde von Carl Hirschmann 2015 teilweise gut (Urteil 5A_658/2014), bewertete weitere Medienberichte als persönlichkeitsverletzend und verpflichtete das Handelsgericht, mehrere Punkte nochmals prüfen. Dies betraf insbesondere den von Carl Hirschmann erhobenen Vorwurf, gegen ihn sei eine "Medienkampagne" geführt worden, die per se persönlichkeitsverletzend gewesen sei. Das Handelsgericht fällte im Februar 2016 einen neuen Entscheid, wobei es eine Persönlichkeitsverletzung infolge einer Medienkampagne verneinte. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gut. Es stellt fest, dass die Tamedia AG und die Espace Media AG Carl Hirschmann in seiner Persönlichkeit verletzt haben, indem sie ab dem 4. November 2009 an einer Medienkampagne rund um seine Verhaftung mitwirkten. Mit den Berichten im fraglichen Zeitraum wurde Carl Hirschmann seines Rechts beraubt, selbst darüber zu bestimmen, von welchen Informationen über sich und sein Leben die Öffentlichkeit erfahren sollte. Der Öffentlichkeit wurden personenbezogene Begebenheiten und Ereignisse aus seinem Leben in einer Weise preisgegeben, die einer übermässigen Einmischung gleichkam und ihn in den Augen des Durchschnittskonsumenten blossstellte. Diese Persönlichkeitsverletzung lässt sich nicht mit einem überwiegenden öffentlichen Interesse rechtfertigen. Zwar kann auch das reine Unterhaltungsbedürfnis des Publikums in einem gewissen Mass als öffentliches Interesse gelten. Der Unterhaltung kommt jedoch nicht das gleiche Gewicht zu wie dem Informieren. Im konkreten Fall bestand kein nennenswertes Informationsbedürfnis. Vielmehr wurden die Berichte mit weiteren Episoden von untergeordneter Bedeutung aus dem Leben von Carl Hirschmann aufgebauscht. In mehreren anderen Punkten weist das Bundesgericht die Sache zur Neubeurteilung an das Handelsgericht des Kantons Zürich zurück. So wird das Handelsgericht darüber zu entscheiden haben, ob sich die Beklagten auch in der Zeit ab September 2011 an einer Medienkampagne gegen Carl Hirschmann beteiligt haben. Neu zu beurteilen ist Carl Hirschmanns Klage auch hinsichtlich seiner Forderung auf Herausgabe des Gewinns, den die Verlagshäuser durch ihr verletzendes Verhalten erzielt haben sollen, sowie auf Leistung einer Genugtuung für den seelischen Schmerz, den er infolge der Persönlichkeitsverletzungen angeblich erlitt.
Lausanne, le 23 juin 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 9 juin 2017 (5A_256/2016) Violation des droits de la personnalité : recours de Carl Hirschmann partiellement admis Le Tribunal fédéral admet partiellement un nouveau recours interjeté par Carl Hirschmann, en lien avec l'action en justice ouverte contre Tamedia SA et Espace Media SA, pour violation des droits de la personnalité. Il constate que ces deux maisons d'édition ont participé à une campagne médiatique qui viole les droits de la personnalité de Carl Hirschmann. L'affaire est renvoyée au Tribunal de commerce du canton de Zurich, afin qu'il complète l'instruction sur plusieurs éléments, entre autres, les prétentions de Carl Hirschmann en restitution du bénéfice et en réparation du tort moral. Carl Hirschmann a ouvert action en 2011 contre les groupes de médias Tamedia SA et Espace Media SA. En particulier, il a fait valoir qu'au moins 140 reportages l'ont atteint dans sa personnalité d'une manière illicite. En 2014, le Tribunal de commerce du canton de Zurich a considéré que trois reportages avaient violé la personnalité de Carl Hirschmann. En 2015, le Tribunal fédéral a partiellement admis le recours interjeté par Carl Hirschmann contre cette décision (arrêt 5A_658/2014), estimant que plusieurs reportages violaient sa personnalité ; il a alors renvoyé l'affaire au Tribunal de commerce pour que celui-ci examine à nouveau plusieurs points. Le renvoi concernait en particulier les allégations de Carl Hirschmann selon lesquelles une véritable «campagne médiatique» avait été menée, celle-ci constituant selon lui, en soi, une violation des droits de sa personnalité. En février 2016, le Tribunal de commerce a rendu un nouvel arrêt dans lequel il a nié l'existence d'une telle violation par la campagne médiatique. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours interjeté par Carl Hirschmann contre cette décision. Il constate que Tamedia SA et Espace Media SA ont violé les droits de la personnalité de Carl Hirschmann en participant, à partir du 4 novembre 2009, à une campagne médiatique en lien avec son arrestation. Durant la période en question, les différents reportages ont privé Carl Hirschmann de son droit de déterminer quelles informations de nature personnelle pouvaient être diffusées. Certaines informations relatives à sa vie ont été révélées au public d'une façon qui représentait une ingérence extrême, le ridiculisant, pour le surplus, auprès du consommateur moyen. Cette violation des droits de la personnalité ne peut être justifiée par un intérêt public prépondérant. Dans une certaine mesure, la nécessité de divertir le public pouvait certes être considérée comme relevant de l'intérêt public. Cela étant, le divertissement ne revêt pas la même importance que l'information. En l'occurrence, il n'y avait pas de besoin d'information digne de ce nom. Les reportages étaient plutôt agrémentés de plusieurs épisodes de la vie de Carl Hirschmann qui étaient d'une importance secondaire. Le Tribunal fédéral renvoie la cause au Tribunal de commerce sur plusieurs autres points. Il lui appartiendra ainsi de déterminer si les deux maisons d'édition ont aussi participé, à partir du mois de septembre 2011, à une campagne médiatique à l'encontre de Carl Hirschmann. Il devra aussi statuer à nouveau sur les revendications de Carl Hirschmann en restitution du bénéfice obtenu par les maisons d'édition ensuite de leur comportement illicite, ainsi qu'en dommages-intérêts pour le tort moral qu'il affirme avoir subi du fait de la violation de sa personnalité.
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5A_297_2016_2017_06_07_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. Juni 2017 Embargo: 7. Juni 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. Mai 2017 (5A_297/2016) Unterhalt für Ehegatten: Praxisänderung bei böswilliger Verminderung des Einkommens Vermindert ein Unterhaltsschuldner sein Einkommen auf böswillige Art, ist eine Reduktion der Unterhaltsbeiträge an seinen (früheren) Ehegatten selbst dann ausgeschlossen, wenn der Verdienstausfall nicht rückgängig gemacht werden kann. Das Bundesgericht passt seine Praxis an und heisst die Beschwerde einer Frau gut, deren Gatte seine Arbeitsstelle zur Schädigung der Betroffenen aufgegeben hatte. Der Mann war 2013 im Rahmen von vorsorglichen Massnahmen während des Scheidungsverfahrens zur Zahlung von Unterhaltsbeiträgen an seine Ehefrau verpflichtet worden. Rund zwei Jahre später verlangte er eine Reduktion der Unterhaltsbeiträge, da er arbeitslos geworden sei. Die zuständigen Gerichte des Kantons BaselStadt reduzierten die Unterhaltsbeiträge an die Ehefrau entsprechend seiner neuen Einkommenssituation. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Frau gut und weist das Gesuch des Mannes um Abänderung des Ehegattenunterhalts ab. Bei der Bestimmung des Unterhaltsbeitrages ist grundsätzlich vom tatsächlichen Einkommen des Unterhaltspflichtigen auszugehen. Soweit dieses Einkommen nicht ausreicht, um den vom unterhaltsberechtigten Teil ausgewiesenen Bedarf zu decken, kann dem Unterhaltspflichtigen unter Umständen ein hypothetisches Einkommen angerechnet werden. Voraussetzung dafür ist, dass dem Unterhaltspflichtigen die Erzielung eines höheren Einkommens zumutbar und möglich ist. In einem Urteil von 2002 (BGE 128 III 4) hat das Bundesgericht entsprechend ausgeführt, dass bei einem Ehegatten, der sein Einkommen mit Schädigungsabsicht vermindert, nur dann hypothetische Einkünfte angerechnet werden dürfen, wenn er die Verminderung seiner finanziellen Leistungsfähigkeit rückgängig machen kann. An dieser Rechtsprechung kann nicht festgehalten werden. Bei einer böswilligen Verminderung des Einkommens durch den Unterhaltsschuldner ist demnach eine spätere Abänderung der Unterhaltsbeiträge selbst dann zu verwehren, wenn dieser die Verdienstreduktion nicht rückgängig machen kann. Im konkreten Fall hat der Betroffene seine gut bezahlte Arbeitsstelle aufgegeben, ohne dass ihm gekündigt oder ihm eine Kündigung von der Arbeitgeberin nahegelegt worden wäre. Vielmehr ergibt sich, dass zwischen den Parteien ein eigentlicher Scheidungskrieg herrscht und es dem Mann darum ging, den Fluss von finanziellen Mitteln an seine Ehefrau zu stoppen. Dieses Verhalten erweist sich als böswillig und damit als offenbar rechtsmissbräuchlich und schliesst eine Abänderung des Unterhaltsbeitrages aus.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 juin 2017 Embargo : 7 juin 2017, 12h00 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 2 mai 2017 (5A_297/2016) Entretien des époux : changement de pratique en cas de diminution malveillante du revenu Si le débirentier diminue son revenu de manière malveillante, une réduction de la contribution d'entretien à son (ex-)conjoint est exclue, même si la perte de gain est irrémédiable. Le Tribunal fédéral adapte sa pratique et admet le recours d'une femme dont le conjoint avait quitté sa place de travail pour lui nuire. L'époux avait été condamné en 2013, à titre de mesures provisionnelles durant la procédure de divorce, à verser à son épouse une contribution d'entretien. Environ deux ans plus tard, il a requis une réduction de cette contribution au motif qu'il était devenu sans emploi. Les tribunaux compétents du canton de Bâle-Ville ont réduit la contribution d'entretien due à l'épouse conformément à cette nouvelle situation financière. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'épouse et rejette la requête de l'époux en modification de la contribution d'entretien. Pour fixer la contribution d'entretien, il faut en principe tenir compte du revenu effectif du débirentier. Si ce revenu ne suffit pas à subvenir aux besoins établis du crédirentier que devrait couvrir la contribution d'entretien, le débirentier peut, dans certaines circonstances, se voir imputer un revenu hypothétique. La condition à cette imputation est qu'il est raisonnable et possible que le débirentier gagne un revenu plus élevé. Dans un arrêt de 2002 (ATF 128 III 4), le Tribunal fédéral a jugé qu'on ne peut imputer un revenu hypothétique à un époux qui a réduit son revenu dans un dessein de nuire que si celui-ci peut remédier à la diminution de sa capacité financière. Cette jurisprudence ne peut pas être maintenue. Si le débirentier diminue de manière malveillante son revenu, il faut lui refuser une modification ultérieure de la contribution d'entretien même si cette diminution de revenu est irrémédiable. Dans le cas concret, l'intéressé a quitté son emploi bien rémunéré sans se faire licencier ou sans que son employeur lui laisse entendre qu'il pourrait se faire licencier. Au contraire, il est établi qu'une véritable guerre a lieu entre les parties au sujet de leur divorce et que, pour cette raison, l'époux cherchait à priver son épouse de moyens financiers. Un tel comportement est malveillant et ainsi manifestement abusif, de sorte qu'il exclut une modification de la contribution d'entretien.
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5A_297_2016_2017_06_07_T_{lang}
Lausanne, 7. Juni 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. Mai 2017 (5A_297/2016) Unterhalt für Ehegatten: Praxisänderung bei böswilliger Verminderung des Einkommens Vermindert ein Unterhaltsschuldner sein Einkommen auf böswillige Art, ist eine Reduktion der Unterhaltsbeiträge an seinen (früheren) Ehegatten selbst dann ausgeschlossen, wenn der Verdienstausfall nicht rückgängig gemacht werden kann. Das Bundesgericht passt seine Praxis an und heisst die Beschwerde einer Frau gut, deren Gatte seine Arbeitsstelle zur Schädigung der Betroffenen aufgegeben hatte. Der Mann war 2013 im Rahmen von vorsorglichen Massnahmen während des Scheidungsverfahrens zur Zahlung von Unterhaltsbeiträgen an seine Ehefrau verpflichtet worden. Rund zwei Jahre später verlangte er eine Reduktion der Unterhaltsbeiträge, da er arbeitslos geworden sei. Die zuständigen Gerichte des Kantons BaselStadt reduzierten die Unterhaltsbeiträge an die Ehefrau entsprechend seiner neuen Einkommenssituation. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Frau gut und weist das Gesuch des Mannes um Abänderung des Ehegattenunterhalts ab. Bei der Bestimmung des Unterhaltsbeitrages ist grundsätzlich vom tatsächlichen Einkommen des Unterhaltspflichtigen auszugehen. Soweit dieses Einkommen nicht ausreicht, um den vom unterhaltsberechtigten Teil ausgewiesenen Bedarf zu decken, kann dem Unterhaltspflichtigen unter Umständen ein hypothetisches Einkommen angerechnet werden. Voraussetzung dafür ist, dass dem Unterhaltspflichtigen die Erzielung eines höheren Einkommens zumutbar und möglich ist. In einem Urteil von 2002 (BGE 128 III 4) hat das Bundesgericht entsprechend ausgeführt, dass bei einem Ehegatten, der sein Einkommen mit Schädigungsabsicht vermindert, nur dann hypothetische Einkünfte angerechnet werden dürfen, wenn er die Verminderung seiner finanziellen Leistungsfähigkeit rückgängig machen kann. An dieser Rechtsprechung kann nicht festgehalten werden. Bei einer böswilligen Verminderung des Einkommens durch den Unterhaltsschuldner ist demnach eine spätere Abänderung der Unterhaltsbeiträge selbst dann zu verwehren, wenn dieser die Verdienstreduktion nicht rückgängig machen kann. Im konkreten Fall hat der Betroffene seine gut bezahlte Arbeitsstelle aufgegeben, ohne dass ihm gekündigt oder ihm eine Kündigung von der Arbeitgeberin nahegelegt worden wäre. Vielmehr ergibt sich, dass zwischen den Parteien ein eigentlicher Scheidungskrieg herrscht und es dem Mann darum ging, den Fluss von finanziellen Mitteln an seine Ehefrau zu stoppen. Dieses Verhalten erweist sich als böswillig und damit als offenbar rechtsmissbräuchlich und schliesst eine Abänderung des Unterhaltsbeitrages aus.
Lausanne, le 7 juin 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 2 mai 2017 (5A_297/2016) Entretien des époux : changement de pratique en cas de diminution malveillante du revenu Si le débirentier diminue son revenu de manière malveillante, une réduction de la contribution d'entretien à son (ex-)conjoint est exclue, même si la perte de gain est irrémédiable. Le Tribunal fédéral adapte sa pratique et admet le recours d'une femme dont le conjoint avait quitté sa place de travail pour lui nuire. L'époux avait été condamné en 2013, à titre de mesures provisionnelles durant la procédure de divorce, à verser à son épouse une contribution d'entretien. Environ deux ans plus tard, il a requis une réduction de cette contribution au motif qu'il était devenu sans emploi. Les tribunaux compétents du canton de Bâle-Ville ont réduit la contribution d'entretien due à l'épouse conformément à cette nouvelle situation financière. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'épouse et rejette la requête de l'époux en modification de la contribution d'entretien. Pour fixer la contribution d'entretien, il faut en principe tenir compte du revenu effectif du débirentier. Si ce revenu ne suffit pas à subvenir aux besoins établis du crédirentier que devrait couvrir la contribution d'entretien, le débirentier peut, dans certaines circonstances, se voir imputer un revenu hypothétique. La condition à cette imputation est qu'il est raisonnable et possible que le débirentier gagne un revenu plus élevé. Dans un arrêt de 2002 (ATF 128 III 4), le Tribunal fédéral a jugé qu'on ne peut imputer un revenu hypothétique à un époux qui a réduit son revenu dans un dessein de nuire que si celui-ci peut remédier à la diminution de sa capacité financière. Cette jurisprudence ne peut pas être maintenue. Si le débirentier diminue de manière malveillante son revenu, il faut lui refuser une modification ultérieure de la contribution d'entretien même si cette diminution de revenu est irrémédiable. Dans le cas concret, l'intéressé a quitté son emploi bien rémunéré sans se faire licencier ou sans que son employeur lui laisse entendre qu'il pourrait se faire licencier. Au contraire, il est établi qu'une véritable guerre a lieu entre les parties au sujet de leur divorce et que, pour cette raison, l'époux cherchait à priver son épouse de moyens financiers. Un tel comportement est malveillant et ainsi manifestement abusif, de sorte qu'il exclut une modification de la contribution d'entretien.
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5A_334_2014_2014_11_24_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 24. November 2014 Embargo: 24. November 2014, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 23. Oktober 2014 (5A_334/2014) Namensänderung eines Kindes nach neuem Recht bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Änderung des Familiennamens eines Kindes auf den Ledignamen seiner sorgeberechtigten Mutter. Beim Gesuch um Namensänderung können Kinder ab zwölf Jahren selber handeln. Die gesetzliche Neuregelung von 2013 lässt eine Namensänderung bei urteilsfähigen Scheidungskindern bereits zu, wenn ihr Wunsch zur Übereinstimmung mit dem Namen des sorgeberechtigten Elternteils nach sorgfältiger Abklärung nachgewiesen ist. Die Eltern eines Mädchens hatten sich kurz nach seiner Geburt 2001 scheiden lassen. Die elterliche Sorge wurde der Mutter übertragen, die wieder ihren Ledignamen annahm. Das Kind lebt seit Geburt bei der Mutter und führt im Alltag seit jeher deren Familiennamen. 2013 bewilligten die Thurgauer Behörden den Namenswechsel des Kindes auf denjenigen seiner Mutter. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Vaters ab. Das Recht auf Namensänderung kann von jeder urteilsfähigen Person selbständig ausgeübt werden. Ein 12-jähriges Kind kann diesbezüglich von Gesetzes wegen als urteilsfähig gelten. Für jüngere Kinder kann das Gesuch um Namensänderung vom gesetzlichen Vertreter gestellt werden, wobei Interessenkollisionen möglich sind. Im konkreten Fall steht fest, dass die mittlerweile über 12-jährige Oberstufenschülerin auf eigenen Wunsch und ohne Druck der Mutter gehandelt hat. Was die Bewilligung der Namensänderung betrifft, sind die Voraussetzungen dazu in Artikel 30 des Zivilgesetzbuches (ZGB) seit 2013 neu geregelt. Zuvor mussten "wichtige Gründe" für die Namensänderung vorliegen. Nach der bundesgerichtlichen Praxis vermochte die blosse Wiederherstellung der Namensidentität zwischen Kind und sorgeberechtigtem Elternteil nach einer Scheidung eine Namensänderung nicht zu rechtfertigen. Neu sind für die Bewilligung einer Namensänderung "achtenswerte Gründe" erforderlich. Dass die Beibehaltung des Namens zu konkreten sozialen Nachteilen führen würde, kann unter der Neuregelung nicht mehr vorausgesetzt werden. Dies ändert nichts daran, dass eine sorgfältige Abklärung der Umstände des Einzelfalls vorzunehmen ist. Im konkreten Fall ist es nachvollziehbar, das nachgewiesene Bedürfnis nach einer Übereinstimmung des Namens des Kindes mit demjenigen des Inhabers der elterlichen Sorge als "achtenswerten Grund" für eine Namensänderung zu betrachten.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 24 novembre 2014 Embargo : 24 novembre 2014, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 23 octobre 2014 (5A_334/2014) Confirmation du changement de nom d'un enfant selon le nouveau droit Le Tribunal fédéral confirme qu'un enfant peut changer de nom de famille pour prendre le nom de jeune fille de sa mère, détentrice de l'autorité parentale. Les enfants dès douze ans peuvent agir seuls dans le cadre d'une requête en changement de nom. La nouvelle législation de 2013 permet aux enfants de parents divorcés, capables de discernement, de changer de nom lorsque leur souhait de faire coïncider leur nom avec celui du parent qui détient l'autorité parentale est démontré. Cette démonstration doit faire l'objet d'un examen minutieux. Les parents d'une fille se sont séparés peu après sa naissance en 2001. L'autorité parentale a été confiée à la mère, qui a repris son nom de jeune fille. L'enfant vit depuis sa naissance avec sa mère et a toujours été désignée sous le nom de famille de celleci. En 2013, les autorités cantonales thurgoviennes ont autorisé l'enfant à changer de nom pour prendre celui de sa mère. Le Tribunal fédéral a rejeté le recours déposé par le père à cet égard. Le droit au changement de nom peut être exercé de manière autonome par toute personne capable de discernement. Un enfant de douze ans peut être considéré comme tel de par la loi. Pour les enfants plus jeunes, la requête de changement de nom peut être formée par le représentant légal, ce qui peut entraîner des conflits d'intérêts. Dans le cas concret, il est établi que l'enfant, désormais lycéenne et âgée de plus de douze ans, a agi de son propre gré et sans pression de la mère. Les conditions permettant le changement de nom, réglées à l'art. 30 CC, ont fait l'objet de modifications en 2013. Auparavant, le changement de nom était soumis à l'exigence de « justes motifs ». Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, le simple rétablissement de l'identité des noms de l'enfant et du parent qui en avait la garde après un divorce ne justifiait pas un changement de nom. Désormais, pour qu'un changement de nom soit autorisé, il est nécessaire d'invoquer des « motifs légitimes ». Le nouveau droit n'exige plus que le maintien du nom conduise à des inconvénients sociaux concrets. Il n'empêche cependant qu'un examen complet des circonstances du cas particulier doit être effectué. Dans le cas d'espèce, le souhait exprimé par l'enfant de porter le même nom que sa mère, détentrice de l'autorité parentale, peut être considéré comme un motif légitime pour autoriser le changement de nom.
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5A_334_2014_2014_11_24_T_{lang}
Lausanne, 24. November 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 23. Oktober 2014 (5A_334/2014) Namensänderung eines Kindes nach neuem Recht bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Änderung des Familiennamens eines Kindes auf den Ledignamen seiner sorgeberechtigten Mutter. Beim Gesuch um Namensänderung können Kinder ab zwölf Jahren selber handeln. Die gesetzliche Neuregelung von 2013 lässt eine Namensänderung bei urteilsfähigen Scheidungskindern bereits zu, wenn ihr Wunsch zur Übereinstimmung mit dem Namen des sorgeberechtigten Elternteils nach sorgfältiger Abklärung nachgewiesen ist. Die Eltern eines Mädchens hatten sich kurz nach seiner Geburt 2001 scheiden lassen. Die elterliche Sorge wurde der Mutter übertragen, die wieder ihren Ledignamen annahm. Das Kind lebt seit Geburt bei der Mutter und führt im Alltag seit jeher deren Familiennamen. 2013 bewilligten die Thurgauer Behörden den Namenswechsel des Kindes auf denjenigen seiner Mutter. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Vaters ab. Das Recht auf Namensänderung kann von jeder urteilsfähigen Person selbständig ausgeübt werden. Ein 12-jähriges Kind kann diesbezüglich von Gesetzes wegen als urteilsfähig gelten. Für jüngere Kinder kann das Gesuch um Namensänderung vom gesetzlichen Vertreter gestellt werden, wobei Interessenkollisionen möglich sind. Im konkreten Fall steht fest, dass die mittlerweile über 12-jährige Oberstufenschülerin auf eigenen Wunsch und ohne Druck der Mutter gehandelt hat. Was die Bewilligung der Namensänderung betrifft, sind die Voraussetzungen dazu in Artikel 30 des Zivilgesetzbuches (ZGB) seit 2013 neu geregelt. Zuvor mussten "wichtige Gründe" für die Namensänderung vorliegen. Nach der bundesgerichtlichen Praxis vermochte die blosse Wiederherstellung der Namensidentität zwischen Kind und sorgeberechtigtem Elternteil nach einer Scheidung eine Namensänderung nicht zu rechtfertigen. Neu sind für die Bewilligung einer Namensänderung "achtenswerte Gründe" erforderlich. Dass die Beibehaltung des Namens zu konkreten sozialen Nachteilen führen würde, kann unter der Neuregelung nicht mehr vorausgesetzt werden. Dies ändert nichts daran, dass eine sorgfältige Abklärung der Umstände des Einzelfalls vorzunehmen ist. Im konkreten Fall ist es nachvollziehbar, das nachgewiesene Bedürfnis nach einer Übereinstimmung des Namens des Kindes mit demjenigen des Inhabers der elterlichen Sorge als "achtenswerten Grund" für eine Namensänderung zu betrachten.
Lausanne, le 24 novembre 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 23 octobre 2014 (5A_334/2014) Confirmation du changement de nom d'un enfant selon le nouveau droit Le Tribunal fédéral confirme qu'un enfant peut changer de nom de famille pour prendre le nom de jeune fille de sa mère, détentrice de l'autorité parentale. Les enfants dès douze ans peuvent agir seuls dans le cadre d'une requête en changement de nom. La nouvelle législation de 2013 permet aux enfants de parents divorcés, capables de discernement, de changer de nom lorsque leur souhait de faire coïncider leur nom avec celui du parent qui détient l'autorité parentale est démontré. Cette démonstration doit faire l'objet d'un examen minutieux. Les parents d'une fille se sont séparés peu après sa naissance en 2001. L'autorité parentale a été confiée à la mère, qui a repris son nom de jeune fille. L'enfant vit depuis sa naissance avec sa mère et a toujours été désignée sous le nom de famille de celleci. En 2013, les autorités cantonales thurgoviennes ont autorisé l'enfant à changer de nom pour prendre celui de sa mère. Le Tribunal fédéral a rejeté le recours déposé par le père à cet égard. Le droit au changement de nom peut être exercé de manière autonome par toute personne capable de discernement. Un enfant de douze ans peut être considéré comme tel de par la loi. Pour les enfants plus jeunes, la requête de changement de nom peut être formée par le représentant légal, ce qui peut entraîner des conflits d'intérêts. Dans le cas concret, il est établi que l'enfant, désormais lycéenne et âgée de plus de douze ans, a agi de son propre gré et sans pression de la mère. Les conditions permettant le changement de nom, réglées à l'art. 30 CC, ont fait l'objet de modifications en 2013. Auparavant, le changement de nom était soumis à l'exigence de « justes motifs ». Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, le simple rétablissement de l'identité des noms de l'enfant et du parent qui en avait la garde après un divorce ne justifiait pas un changement de nom. Désormais, pour qu'un changement de nom soit autorisé, il est nécessaire d'invoquer des « motifs légitimes ». Le nouveau droit n'exige plus que le maintien du nom conduise à des inconvénients sociaux concrets. Il n'empêche cependant qu'un examen complet des circonstances du cas particulier doit être effectué. Dans le cas d'espèce, le souhait exprimé par l'enfant de porter le même nom que sa mère, détentrice de l'autorité parentale, peut être considéré comme un motif légitime pour autoriser le changement de nom.
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5A_346_2016_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 29. Juni 2017 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juni 2017 (5A_346/2016) Gemeinsame elterliche Sorge: Antrag der Eltern auf Alleinzutei lung bleibt möglich Der Richter kann auf einen entsprechenden Antrag der Eltern die elterliche Sorge auch nur einem Elternteil zuteilen, wenn dies mit dem Wohl des Kindes vereinbar ist. Eine Alleinzuteilung auf Antrag der Eltern gefährdet das Kindeswohl als solche nicht und ist mit dem neuen Recht, das als Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge vorsieht, nicht per se unvereinbar. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch (ZGB) als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge eingeführt. Ein Elternpaar hatte rund ein Jahr vor Inkrafttreten dieser Neuregelung im Hinblick auf seine Scheidung beim Zivilkreisgericht BaselLandschaft Ost den Antrag gestellt, die elterliche Sorge für das gemeinsame Kind allein der Mutter zuzuteilen. Das Kreisgericht entsprach dem Antrag 2015 und schied die Ehe. Das Kantonsgericht bestätigte dieses Urteil 2016 auf Beschwerde des Vaters, der nunmehr die Zuteilung der elterlichen Sorge an beide Elternteile gefordert hatte. Der Vater gelangte ans Bundesgericht und machte unter anderem geltend, dass die Zuteilung der gemeinsamen elterlichen Sorge nach neuem Recht grundsätzlich zwingendes Recht sei. Als Pflichtrecht entziehe sich die elterliche Sorge der Disposition der Eltern. Eine Alleinzuteilung durch den Richter sei nur in den engen Schranken des Gesetzes möglich, namentlich wenn dafür wichtige Gründe vorliegen würden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Vaters an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag ab. Ein gemeinsamer Antrag der Eltern auf Zuteilung der elterlichen Sorge an nur einen Elternteil ist mit dem neuen Recht nicht grundsätzlich unvereinbar. Zwar ist das Gericht an einen entsprechenden Antrag der Eltern nicht gebunden. Vielmehr muss es von Amtes wegen prüfen, ob der gemeinsame Antrag auf Alleinzuteilung auch mit dem Kindeswohl vereinbar ist. Wohl geht der Gesetzgeber davon aus, dass die gemeinsame elterliche Sorge in der Regel dem Kindeswohl entspricht. Das bedeutet allerdings nicht, dass die freiwillige Aufhebung des gemeinsamen Sorgerechts und die Alleinzuteilung das Kindeswohl per se gefährden würde. Aus dem Entscheid der Vorinstanz geht nicht hervor, dass der Beschwerdeführer behauptet hätte, die ursprünglich gemeinsam beantragte Alleinzuteilung der elterlichen Sorge würde das Wohl des Kindes gefährden. Es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass das Kindeswohl mit der getroffenen Lösung gefährdet sein könnte. Die Beschwerde ist deshalb abzuweisen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 29 juin 2017 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juin 2017 (5A_346/2016) Autorité parentale conjointe : une demande des parents en faveur d'une attribution exclusive reste possible A la demande des parents, le juge peut également attribuer l'autorité parentale à l'un d'entre eux seulement lorsque cela est conforme au bien de l'enfant. En tant que telle, une attribution exclusive sur demande des parents ne met pas en danger le bien de l'enfant et n'est en soi pas incompatible avec le nouveau droit, qui prévoit le principe de l'attribution de l'autorité parentale conjointe. Le principe général de l'autorité parentale conjointe a été introduit dans le code civil (CC) le 1er juillet 2014. Environ un an avant l'entrée en vigueur de cette nouvelle réglementation, des parents avaient déposé devant le Tribunal civil du district de BâleCampagne Est, dans le cadre de leur divorce, une demande visant à attribuer l'autorité parentale sur leur enfant commun exclusivement à la mère. Le Tribunal de district a admis la demande en 2015 et prononcé le divorce du couple. Le Tribunal cantonal a confirmé cette décision en 2016, sur recours du père qui réclamait désormais l'attribution de l'autorité parentale aux deux parents. Le père a recouru au Tribunal fédéral, invoquant entre autres que, selon le nouveau droit, l'attribution conjointe de l'autorité parentale était de droit strictement impératif. L'autorité parentale échappait ainsi à la disposition des parents. Une attribution exclusive par le juge n'était envisageable que dans les strictes limites de la loi, à savoir en présence de motifs sérieux. Le Tribunal fédéral rejette le recours du père lors son audience publique de ce jeudi. Une demande conjointe des parents tendant à l'attribution de l'autorité parentale à un seul d'entre eux n'est pas fondamentalement incompatible avec le nouveau droit. Le Tribunal n'est certes pas lié par une telle demande des parents. Il doit au contraire examiner d'office si la demande conjointe d'attribution exclusive est également compatible avec le bien de l'enfant. Le législateur part certes du principe que l'autorité parentale conjointe correspond généralement au bien de l'enfant. Cela ne signifie toutefois pas que la suppression volontaire de l'autorité parentale conjointe et l'attribution exclusive de cette autorité mettrait en soi en danger le bien de l'enfant. Il ne ressort pas de la décision attaquée que le recourant aurait prétendu que l'autorité parentale exclusive, sollicitée initialement conjointement, mettrait en danger le bien de l'enfant. Il n'existe par ailleurs aucun indice permettant de retenir que cette solution mettrait en danger le bien de l'enfant. Le recours doit dès lors être rejeté.
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Lausanne, 29. Juni 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juni 2017 (5A_346/2016) Gemeinsame elterliche Sorge: Antrag der Eltern auf Alleinzutei lung bleibt möglich Der Richter kann auf einen entsprechenden Antrag der Eltern die elterliche Sorge auch nur einem Elternteil zuteilen, wenn dies mit dem Wohl des Kindes vereinbar ist. Eine Alleinzuteilung auf Antrag der Eltern gefährdet das Kindeswohl als solche nicht und ist mit dem neuen Recht, das als Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge vorsieht, nicht per se unvereinbar. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch (ZGB) als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge eingeführt. Ein Elternpaar hatte rund ein Jahr vor Inkrafttreten dieser Neuregelung im Hinblick auf seine Scheidung beim Zivilkreisgericht BaselLandschaft Ost den Antrag gestellt, die elterliche Sorge für das gemeinsame Kind allein der Mutter zuzuteilen. Das Kreisgericht entsprach dem Antrag 2015 und schied die Ehe. Das Kantonsgericht bestätigte dieses Urteil 2016 auf Beschwerde des Vaters, der nunmehr die Zuteilung der elterlichen Sorge an beide Elternteile gefordert hatte. Der Vater gelangte ans Bundesgericht und machte unter anderem geltend, dass die Zuteilung der gemeinsamen elterlichen Sorge nach neuem Recht grundsätzlich zwingendes Recht sei. Als Pflichtrecht entziehe sich die elterliche Sorge der Disposition der Eltern. Eine Alleinzuteilung durch den Richter sei nur in den engen Schranken des Gesetzes möglich, namentlich wenn dafür wichtige Gründe vorliegen würden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Vaters an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag ab. Ein gemeinsamer Antrag der Eltern auf Zuteilung der elterlichen Sorge an nur einen Elternteil ist mit dem neuen Recht nicht grundsätzlich unvereinbar. Zwar ist das Gericht an einen entsprechenden Antrag der Eltern nicht gebunden. Vielmehr muss es von Amtes wegen prüfen, ob der gemeinsame Antrag auf Alleinzuteilung auch mit dem Kindeswohl vereinbar ist. Wohl geht der Gesetzgeber davon aus, dass die gemeinsame elterliche Sorge in der Regel dem Kindeswohl entspricht. Das bedeutet allerdings nicht, dass die freiwillige Aufhebung des gemeinsamen Sorgerechts und die Alleinzuteilung das Kindeswohl per se gefährden würde. Aus dem Entscheid der Vorinstanz geht nicht hervor, dass der Beschwerdeführer behauptet hätte, die ursprünglich gemeinsam beantragte Alleinzuteilung der elterlichen Sorge würde das Wohl des Kindes gefährden. Es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass das Kindeswohl mit der getroffenen Lösung gefährdet sein könnte. Die Beschwerde ist deshalb abzuweisen.
Lausanne, le 29 juin 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juin 2017 (5A_346/2016) Autorité parentale conjointe : une demande des parents en faveur d'une attribution exclusive reste possible A la demande des parents, le juge peut également attribuer l'autorité parentale à l'un d'entre eux seulement lorsque cela est conforme au bien de l'enfant. En tant que telle, une attribution exclusive sur demande des parents ne met pas en danger le bien de l'enfant et n'est en soi pas incompatible avec le nouveau droit, qui prévoit le principe de l'attribution de l'autorité parentale conjointe. Le principe général de l'autorité parentale conjointe a été introduit dans le code civil (CC) le 1er juillet 2014. Environ un an avant l'entrée en vigueur de cette nouvelle réglementation, des parents avaient déposé devant le Tribunal civil du district de BâleCampagne Est, dans le cadre de leur divorce, une demande visant à attribuer l'autorité parentale sur leur enfant commun exclusivement à la mère. Le Tribunal de district a admis la demande en 2015 et prononcé le divorce du couple. Le Tribunal cantonal a confirmé cette décision en 2016, sur recours du père qui réclamait désormais l'attribution de l'autorité parentale aux deux parents. Le père a recouru au Tribunal fédéral, invoquant entre autres que, selon le nouveau droit, l'attribution conjointe de l'autorité parentale était de droit strictement impératif. L'autorité parentale échappait ainsi à la disposition des parents. Une attribution exclusive par le juge n'était envisageable que dans les strictes limites de la loi, à savoir en présence de motifs sérieux. Le Tribunal fédéral rejette le recours du père lors son audience publique de ce jeudi. Une demande conjointe des parents tendant à l'attribution de l'autorité parentale à un seul d'entre eux n'est pas fondamentalement incompatible avec le nouveau droit. Le Tribunal n'est certes pas lié par une telle demande des parents. Il doit au contraire examiner d'office si la demande conjointe d'attribution exclusive est également compatible avec le bien de l'enfant. Le législateur part certes du principe que l'autorité parentale conjointe correspond généralement au bien de l'enfant. Cela ne signifie toutefois pas que la suppression volontaire de l'autorité parentale conjointe et l'attribution exclusive de cette autorité mettrait en soi en danger le bien de l'enfant. Il ne ressort pas de la décision attaquée que le recourant aurait prétendu que l'autorité parentale exclusive, sollicitée initialement conjointement, mettrait en danger le bien de l'enfant. Il n'existe par ailleurs aucun indice permettant de retenir que cette solution mettrait en danger le bien de l'enfant. Le recours doit dès lors être rejeté.
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5A_354_2012_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 26. Juni 2014 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Juni 2014 (5A_354/2012, 5A_374/2012) Persönlichkeit von Novartis und Vasella nicht verletzt Der Verein gegen Tierfabriken und sein Präsident Erwin Kessler haben mit der Verwendung der Ausdrücke "Massenverbrechen an Versuchstieren", "Misshandlungen von Versuchstieren" und "Tierquälerei" die Persönlichkeit von Novartis und ihrem früheren CEO Daniel Vasella nicht verletzt. Das Bundesgericht korrigiert teilweise den Entscheid des Obergerichts des Kantons Thurgau. In der Nacht auf den 3. August 2009 hatten mutmasslich militante Tierschützer einen Brandanschlag auf das Jagdhaus des damaligen CEO von Novartis, Daniel Vasella, verübt. Auf der Internetseite des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) erschien dazu zwei Tage später ein von VgT-Präsident Erwin Kessler verfasster Artikel. Er machte Novartis und Daniel Vasella darin verantwortlich für "Massenverbrechen an Versuchstieren", "Misshandlungen von Versuchstieren" sowie "Tierquälerei". Das Obergericht des Kantons Thurgau kam 2011 zum Schluss, dass mit der Verwendung des Ausdrucks "Massenverbrechen" die Persönlichkeit von Novartis und von Daniel Vasella verletzt worden sei. Es verpflichtete den VgT und Erwin Kessler, den Begriff im Internet zu löschen und verbot ihnen seine erneute Veröffentlichung. Bezüglich der Formulierungen "Misshandlungen von Versuchstieren" sowie "Tierquälerei" verneinte das Obergericht eine Persönlichkeitsverletzung. Das Bundesgericht weist an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag die Beschwerde von Daniel Vasella und Novartis ab und heisst diejenige des VgT und von Erwin Kessler gut. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass durch keinen der drei umstrittenen Ausdrücke die Persönlichkeit von Daniel Vasella und Novartis verletzt worden ist. Was den Begriff "Massenverbrechen" betrifft, stellt der durchschnittliche Leser nach Ansicht des Bundesgerichts aufgrund der Verwendung zusammen mit "Versuchstieren" keine Verbindung zu Massenverbrechen an Menschen oder zu einem Genozid her. In diesem Sinne hat auch die Strafrechtliche Abteilung des Bundesgerichts den Ausdruck gewürdigt, die in ihrem letztjährigen Urteil (6B_412/2012) Erwin Kessler vom Vorwurf der Verleumdung von Daniel Vasella freigesprochen hat. In Bezug auf die Begriffe "Misshandlungen von Versuchstieren" und "Tierquälerei" teilt das Bundesgericht die Ansicht des Thurgauer Obergerichts, dass eine Wertung mit einem zutreffenden Kern vorliegt, zumal für die betroffenen Tiere auch mit legalen Versuchen Qualen und Ängste verbunden sein können. Zu beachten ist allgemein, dass die Vorwürfe weniger an Daniel Vasella und Novartis persönlich gerichtet sind, sondern vielmehr an die Pharmaindustrie insgesamt. Eine Rolle bei der Beurteilung spielt zudem, dass der fragliche Text auf der Homepage des VgT erschienen und der Leser in der Lage ist, die Aussagen entsprechend einzuordnen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 26 juin 2014 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 26 juin 2014 (5A_354/2012, 5A_374/2012) La personnalité de Novartis et Vasella n'est pas violée L'Association contre les Usines d'Animaux et son Président Erwin Kessler n'ont pas violé la personnalité de Novartis et de son ancien CEO Daniel Vasella en utilisant les expressions "Massenverbrechen an Versuchstieren" ("crime de masse contre des animaux de laboratoire"), "Misshandlungen von Versuchstieren" ("maltraitance envers des animaux de laboratoire") et "Tierquälerei" ("cruauté envers des animaux"). Le Tribunal fédéral corrige en partie la décision du tribunal supérieur du canton de Thurgovie. Dans la nuit du 3 août 2009, des personnes, probablement militantes pour la protection des animaux, ont provoqué un incendie criminel de la maison de chasse de Daniel Vasella, à cette époque CEO de Novartis. Deux jours plus tard, un article rédigé à ce sujet par Erwin Kessler, président de l'Association contre les Usines d'Animaux (ACUSA), a paru sur la page Internet de cette association. Il traitait Novartis et Daniel Vasella de responsables de "Massenverbrechen an Versuchstieren" ("crime de masse contre des animaux de laboratoire"), "Misshandlungen von Versuchstieren" ("maltraitance envers des animaux de laboratoire"), et "Tierquälerei" ("cruauté envers des animaux"). En 2011, le Tribunal supérieur du canton de Thurgovie est arrivé à la conclusion que l'utilisation de l'expression "Massenverbrechen" portait atteinte à la personnalité de Novartis et de Daniel Vasella. Il a obligé l'ACUSA et Erwin Kessler à retirer ce terme d'Internet et leur a interdit toute nouvelle publication. Pour ce qui est des formulations de "Misshandlungen von Versuchstieren" et de "Tierquälerei", le tribunal supérieur a nié toute violation de la personnalité. Lors de sa séance publique de jeudi, le Tribunal fédéral rejette le recours de Daniel Vasella et Novartis et admet celui de l'ACUSA et Erwin Kessler. Le Tribunal fédéral arrive à la conclusion qu'aucune des trois expressions litigieuses ne porte atteinte à la personnalité de Daniel Vasella et de Novartis. En ce qui concerne le terme de "Massenverbrechen", le Tribunal fédéral est d'avis que, en raison de son utilisation avec celui de "Versuchstieren", le lecteur moyen ne fait pas de lien avec des crimes de masse commis sur des êtres humains ou avec un génocide. Dans un arrêt de l'année passée (6B_412/2012), la Cour de droit pénal du Tribunal fédéral a également apprécié cette expression dans ce sens, en acquittant Erwin Kessler de l'accusation de calomnie portée contre lui par Daniel Vasella. En ce qui concerne les termes de "Misshandlung von Versuchstieren" et "Tierquälerei", le Tribunal fédéral partage l'avis du tribunal supérieur thurgovien selon lequel il s'agit-là d'une appréciation en substance pertinente, en particulier parce que même des expériences légales peuvent entraîner souffrance et anxiété pour les animaux touchés. Il faut considérer de manière générale que les reproches sont bien plus dirigés contre l'industrie pharmaceutique dans son ensemble que contre Daniel Vasella et Novartis personnellement. Il est en outre déter minant que le texte litigieux est paru sur la page d'accueil de l'ACUSA et que le lecteur est en mesure de replacer ces expressions dans leur contexte.
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5A_354_2012_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 26. Juni 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Juni 2014 (5A_354/2012, 5A_374/2012) Persönlichkeit von Novartis und Vasella nicht verletzt Der Verein gegen Tierfabriken und sein Präsident Erwin Kessler haben mit der Verwendung der Ausdrücke "Massenverbrechen an Versuchstieren", "Misshandlungen von Versuchstieren" und "Tierquälerei" die Persönlichkeit von Novartis und ihrem früheren CEO Daniel Vasella nicht verletzt. Das Bundesgericht korrigiert teilweise den Entscheid des Obergerichts des Kantons Thurgau. In der Nacht auf den 3. August 2009 hatten mutmasslich militante Tierschützer einen Brandanschlag auf das Jagdhaus des damaligen CEO von Novartis, Daniel Vasella, verübt. Auf der Internetseite des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) erschien dazu zwei Tage später ein von VgT-Präsident Erwin Kessler verfasster Artikel. Er machte Novartis und Daniel Vasella darin verantwortlich für "Massenverbrechen an Versuchstieren", "Misshandlungen von Versuchstieren" sowie "Tierquälerei". Das Obergericht des Kantons Thurgau kam 2011 zum Schluss, dass mit der Verwendung des Ausdrucks "Massenverbrechen" die Persönlichkeit von Novartis und von Daniel Vasella verletzt worden sei. Es verpflichtete den VgT und Erwin Kessler, den Begriff im Internet zu löschen und verbot ihnen seine erneute Veröffentlichung. Bezüglich der Formulierungen "Misshandlungen von Versuchstieren" sowie "Tierquälerei" verneinte das Obergericht eine Persönlichkeitsverletzung. Das Bundesgericht weist an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag die Beschwerde von Daniel Vasella und Novartis ab und heisst diejenige des VgT und von Erwin Kessler gut. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass durch keinen der drei umstrittenen Ausdrücke die Persönlichkeit von Daniel Vasella und Novartis verletzt worden ist. Was den Begriff "Massenverbrechen" betrifft, stellt der durchschnittliche Leser nach Ansicht des Bundesgerichts aufgrund der Verwendung zusammen mit "Versuchstieren" keine Verbindung zu Massenverbrechen an Menschen oder zu einem Genozid her. In diesem Sinne hat auch die Strafrechtliche Abteilung des Bundesgerichts den Ausdruck gewürdigt, die in ihrem letztjährigen Urteil (6B_412/2012) Erwin Kessler vom Vorwurf der Verleumdung von Daniel Vasella freigesprochen hat. In Bezug auf die Begriffe "Misshandlungen von Versuchstieren" und "Tierquälerei" teilt das Bundesgericht die Ansicht des Thurgauer Obergerichts, dass eine Wertung mit einem zutreffenden Kern vorliegt, zumal für die betroffenen Tiere auch mit legalen Versuchen Qualen und Ängste verbunden sein können. Zu beachten ist allgemein, dass die Vorwürfe weniger an Daniel Vasella und Novartis persönlich gerichtet sind, sondern vielmehr an die Pharmaindustrie insgesamt. Eine Rolle bei der Beurteilung spielt zudem, dass der fragliche Text auf der Homepage des VgT erschienen und der Leser in der Lage ist, die Aussagen entsprechend einzuordnen.
Lausanne, le 26 juin 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 26 juin 2014 (5A_354/2012, 5A_374/2012) La personnalité de Novartis et Vasella n'est pas violée L'Association contre les Usines d'Animaux et son Président Erwin Kessler n'ont pas violé la personnalité de Novartis et de son ancien CEO Daniel Vasella en utilisant les expressions "Massenverbrechen an Versuchstieren" ("crime de masse contre des animaux de laboratoire"), "Misshandlungen von Versuchstieren" ("maltraitance envers des animaux de laboratoire") et "Tierquälerei" ("cruauté envers des animaux"). Le Tribunal fédéral corrige en partie la décision du tribunal supérieur du canton de Thurgovie. Dans la nuit du 3 août 2009, des personnes, probablement militantes pour la protection des animaux, ont provoqué un incendie criminel de la maison de chasse de Daniel Vasella, à cette époque CEO de Novartis. Deux jours plus tard, un article rédigé à ce sujet par Erwin Kessler, président de l'Association contre les Usines d'Animaux (ACUSA), a paru sur la page Internet de cette association. Il traitait Novartis et Daniel Vasella de responsables de "Massenverbrechen an Versuchstieren" ("crime de masse contre des animaux de laboratoire"), "Misshandlungen von Versuchstieren" ("maltraitance envers des animaux de laboratoire"), et "Tierquälerei" ("cruauté envers des animaux"). En 2011, le Tribunal supérieur du canton de Thurgovie est arrivé à la conclusion que l'utilisation de l'expression "Massenverbrechen" portait atteinte à la personnalité de Novartis et de Daniel Vasella. Il a obligé l'ACUSA et Erwin Kessler à retirer ce terme d'Internet et leur a interdit toute nouvelle publication. Pour ce qui est des formulations de "Misshandlungen von Versuchstieren" et de "Tierquälerei", le tribunal supérieur a nié toute violation de la personnalité. Lors de sa séance publique de jeudi, le Tribunal fédéral rejette le recours de Daniel Vasella et Novartis et admet celui de l'ACUSA et Erwin Kessler. Le Tribunal fédéral arrive à la conclusion qu'aucune des trois expressions litigieuses ne porte atteinte à la personnalité de Daniel Vasella et de Novartis. En ce qui concerne le terme de "Massenverbrechen", le Tribunal fédéral est d'avis que, en raison de son utilisation avec celui de "Versuchstieren", le lecteur moyen ne fait pas de lien avec des crimes de masse commis sur des êtres humains ou avec un génocide. Dans un arrêt de l'année passée (6B_412/2012), la Cour de droit pénal du Tribunal fédéral a également apprécié cette expression dans ce sens, en acquittant Erwin Kessler de l'accusation de calomnie portée contre lui par Daniel Vasella. En ce qui concerne les termes de "Misshandlung von Versuchstieren" et "Tierquälerei", le Tribunal fédéral partage l'avis du tribunal supérieur thurgovien selon lequel il s'agit-là d'une appréciation en substance pertinente, en particulier parce que même des expériences légales peuvent entraîner souffrance et anxiété pour les animaux touchés. Il faut considérer de manière générale que les reproches sont bien plus dirigés contre l'industrie pharmaceutique dans son ensemble que contre Daniel Vasella et Novartis personnellement. Il est en outre déter minant que le texte litigieux est paru sur la page d'accueil de l'ACUSA et que le lecteur est en mesure de replacer ces expressions dans leur contexte.
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5A_384_2018_2018_09_28_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 28. September 2018 Embargo: 28. September 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. September 2018 (5A_384/2018) Betreuungsunterhalt: Erwerbstätigkeit gemäss Schulstufenmodell – gerichtliche Prüfungspflichten im Einzelfall Das Bundesgericht legt Richtlinien fest, ab wann und in welchem Umfang der hauptsächlich die Kinder betreuende Elternteil mit Blick auf die Unterhaltspflicht des anderen Elternteils einer Erwerbstätigkeit nachzugehen hat. Im Scheidungs- oder Trennungsfall kommt nach einer Übergangsphase oder bei fehlender Vereinbarung der Eltern über die Art der Betreuung das Schulstufenmodell zu Anwendung. Der hauptbetreuende Elternteil muss demnach ab der obligatorischen Einschulung des jüngsten Kindes grundsätzlich zu 50 % eine Erwerbsarbeit ausüben, ab dessen Eintritt in die Sekundarstufe zu 80 % und ab seinem vollendeten 16. Lebensjahr zu 100 %. Davon kann im Einzelfall aus zureichenden Gründen abgewichen werden. Per 1. Januar 2017 wurde das Kindesunterhaltsrecht revidiert. Nebst den direkten Kosten wie diejenigen für Nahrung, Kleidung und Wohnen des Kindes ist neu auch "Betreuungsunterhalt" geschuldet. Dabei geht es um indirekte Kosten, welche entstehen, wenn ein Elternteil die Kinder selbst betreut und während dieser Zeit keiner Erwerbstätigkeit nachgehen kann. Die finanziellen Folgen aus dem Zeitaufwand für die Kinderbetreuung sollen auf diese Weise unabhängig vom Zivilstand von beiden Elternteilen gemeinsam getragen werden. Zuvor wurden Betreuungsleistungen einzig bei verheirateten Eltern über den ehelichen oder nachehelichen Unterhalt abgegolten. Dabei kam die sogenannte 10/16-Regel zur Anwendung. Danach musste der Elternteil, dem bei einer Trennung oder Scheidung die Kinder in Obhut gegeben wurden und der bislang keiner Erwerbstätigkeit nachging, ab dem 10. Lebensjahr des jüngsten Kindes ein Arbeitspensum von 50 % aufnehmen und eine Vollzeitstelle ab dessen 16. Lebensjahr. Das Bundesgericht kommt in seinem Entscheid zum Schluss, dass diese Regel für den Betreuungsunterhalt nicht sachgerecht ist und auch nicht mehr der heutigen gesellschaftlichen Realität entspricht. Bezüglich der stattdessen anzuwendenden Richtlinien erwägt das Bundesgericht, dass sich jeder Entscheid mit unmittelbaren Auswirkungen auf ein Kind an dessen Wohl messen lassen muss. Diesbezüglich hat der Gesetzgeber die Eigenbetreuung durch die Eltern und die Fremdbetreuung – zum Beispiel in einer Kinderkrippe – als gleichwertig bezeichnet. In diesem Sinne gibt es keine verallgemeinerungsfähige Vermutung zugunsten des einen oder des anderen Betreuungsmodells. Grundsätzlich entscheiden die Eltern darüber, welche Betreuungsform für ihr Kind geeignet ist und in welchem zeitlichen Umfang die Eigen- oder Fremdbetreuung erfolgen soll. Weil stabile Verhältnisse dem Kindeswohl dienlich sind, ist bei fehlender Einigung der Eltern im Trennungs- oder Scheidungsfall jedenfalls in einer ersten Phase das von diesen vor der Aufhebung des gemeinsamen Haushaltes vereinbarte, beziehungsweise praktizierte Betreuungsmodell fortzuführen. Für die weitere Zeit, aber auch wenn keine elterliche Vereinbarung über das Betreuungsmodell besteht, ist das Schulstufenmodell anzuwenden. Demnach soll der hauptbetreuende Elternteil ab der obligatorischen Einschulung des jüngsten Kindes grundsätzlich zu 50 % einer Erwerbsarbeit nachgehen, zu 80 % ab seinem Eintritt in die Sekundarstufe und zu 100 % ab vollendetem 16. Lebensjahr. Dies gilt künftig auch beim ehelichen oder nachehelichen Unterhalt zwischen verheirateten oder geschiedenen Eltern. Für die Anwendung des Schulstufenmodells spricht, dass der obhutsberechtigte Elternteil mit der Einschulung des Kindes während der betreffenden Zeit von der Betreuung entlastet wird. Die schulische Betreuung dehnt sich sodann im Verlauf der Jahre aus. Dies, sowie die allgemeine Entwicklung des Kindes lassen eine Erweiterung der zumutbaren Erwerbsquote nach Schulstufen des Kindes als angezeigt erscheinen. Dem Charakter einer Richtlinie entsprechend, kann im Einzelfall aus zureichenden Gründen vom Schulstufenmodell abgewichen werden. Darüber hinaus, namentlich aber auch für Kinder im Vorschulalter, muss der Richter prüfen, ob im konkreten Einzelfall vor- oder ausserschulische Betreuungsangebote bestehen, welche angemessen sind und von der persönlichen Betreuung entlasten können. Entsprechende Angebote sind insbesondere dann näher zu prüfen, wenn die finanziellen Mittel knapp sind und eine Ausdehnung der Erwerbsarbeit ökonomisch sinnvoll erscheint.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 28 septembre 2018 Embargo : 28 septembre 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 septembre 2018 (5A_384/2018) Contribution de prise en charge : exercice d'une activité lucrative selon le modèle des degrés de scolarité – devoirs d'examen des tribunaux au cas par cas Le Tribunal fédéral établit des lignes directrices déterminant, au regard de l'obligation d'entretien de l'autre parent, le moment à compter duquel le parent qui prend en charge les enfants la plupart du temps doit exercer une activité lucrative, de même que l'étendue de celle-ci. En cas de divorce ou de séparation, après une phase transitoire ou à défaut d'accord des parents sur le mode de prise en charge des enfants, c'est le modèle des degrés de scolarité qui s'applique. Le parent qui prend en charge les enfants la plupart du temps doit ainsi exercer une activité lucrative à un taux de 50 % dès la scolarisation obligatoire du plus jeune enfant, de 80 % dès son entrée au niveau secondaire et de 100 % dès la fin de sa seizième année. L'on peut s'écarter de cette ligne directrice au cas par cas et pour des motifs suffisants. Depuis le 1er janvier 2017, le droit de l'entretien des enfants a été révisé. En sus des coûts directs tels que l'alimentation, l'habillement et le logement de l'enfant, vient désormais s'ajouter la « contribution de prise en charge ». Il s'agit là de coûts indirects, résultant du fait que l'un des parents s'occupe lui-même de l'enfant et ne peut donc exercer aucune activité lucrative durant cette période. Les conséquences financières de ce temps passé à prendre soin de l'enfant doivent être supportées en commun par les deux parents, indépendamment de leur état civil. Jusqu'à présent, les prestations de prise en charge n'étaient prises en considération que pour les parents mariés, lors de la fixation de la contribution d'entretien durant l'union conjugale ou après le divorce. La règle dite des 10/16 ans s'appliquait. Celle-ci prévoyait que le parent qui, après une séparation ou un divorce, se voyait confier la garde des enfants et n'avait jusqu'alors exercé aucune activité lucrative, devait travailler à un taux de 50 % dès les dix ans du plus jeune enfant et à plein temps dès ses seize ans. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral parvient à la conclusion que cette règle n'est pas adaptée à la contribution de prise en charge et ne correspond pas non plus à la réalité sociale actuelle. Le Tribunal fédéral relève que toute décision ayant des conséquences immédiates sur l'enfant doit être confrontée au bien de celui-ci. Le législateur a considéré à cet égard que la prise en charge par les parents et celle par un tiers – par exemple une crèche – sont équivalents. Il n'existe ainsi pas de présomption généralisable en faveur de l'un ou l'autre modèle de prise en charge. En principe, les parents décident de la forme de prise en charge qu'ils souhaitent pour leur enfant ainsi que l'étendue de sa répartition entre eux-mêmes ou une tierce personne. En tant qu'une situation stable est conforme au bien de l'enfant, il convient, en l'absence d'accord des parents au moment de la séparation ou du divorce, de maintenir, en tout cas dans un premier temps, le modèle de prise en charge convenu, respectivement pratiqué, avant la séparation. Dans un second temps, mais également lorsque les parents ne se sont jamais mis d'accord sur la forme de prise en charge, le modèle des degrés de scolarité doit s'appliquer. Le parent qui prend en charge l'enfant de manière prépondérante doit ainsi en principe exercer une activité lucrative à un taux de 50 % dès la scolarisation obligatoire du plus jeune enfant, de 80 % dès le début du degré secondaire et de 100 % dès ses seize ans. Ces règles sont désormais également applicable dans le contexte du calcul de la contribution à l'entretien pour des parents mariés ou divorcés. L'application du modèle des degrés de scolarité se justifie du fait que la scolarisation de l'enfant décharge le parent gardien de sa prise en charge personnelle durant ce laps de temps. La prise en charge scolaire s'étend par ailleurs au cours des années. Cela, ajouté au développement général de l'enfant, fait qu'une extension de l'activité lucrative apparaît exigible en fonction des degrés de scolarité de l'enfant. En tant que ligne directrice, ce modèle peut néanmoins être assoupli dans des cas particuliers, en présence de motifs suffisants. Le juge doit par ailleurs examiner, mais singulièrement aussi pour les enfants en âge préscolaire, s'il existe, dans le cas particulier, des possibilités de prise en charge pré- ou extra-scolaires appropriées et susceptibles de soulager la prise en charge personnelle. Celles-ci doivent faire l'objet d'un examen spécifique lorsque les moyens financiers sont serrés et qu'une extension de l'activité lucrative apparaît économiquement judicieuse.
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Lausanne, 28. September 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. September 2018 (5A_384/2018) Betreuungsunterhalt: Erwerbstätigkeit gemäss Schulstufenmodell – gerichtliche Prüfungspflichten im Einzelfall Das Bundesgericht legt Richtlinien fest, ab wann und in welchem Umfang der hauptsächlich die Kinder betreuende Elternteil mit Blick auf die Unterhaltspflicht des anderen Elternteils einer Erwerbstätigkeit nachzugehen hat. Im Scheidungs- oder Trennungsfall kommt nach einer Übergangsphase oder bei fehlender Vereinbarung der Eltern über die Art der Betreuung das Schulstufenmodell zu Anwendung. Der hauptbetreuende Elternteil muss demnach ab der obligatorischen Einschulung des jüngsten Kindes grundsätzlich zu 50 % eine Erwerbsarbeit ausüben, ab dessen Eintritt in die Sekundarstufe zu 80 % und ab seinem vollendeten 16. Lebensjahr zu 100 %. Davon kann im Einzelfall aus zureichenden Gründen abgewichen werden. Per 1. Januar 2017 wurde das Kindesunterhaltsrecht revidiert. Nebst den direkten Kosten wie diejenigen für Nahrung, Kleidung und Wohnen des Kindes ist neu auch "Betreuungsunterhalt" geschuldet. Dabei geht es um indirekte Kosten, welche entstehen, wenn ein Elternteil die Kinder selbst betreut und während dieser Zeit keiner Erwerbstätigkeit nachgehen kann. Die finanziellen Folgen aus dem Zeitaufwand für die Kinderbetreuung sollen auf diese Weise unabhängig vom Zivilstand von beiden Elternteilen gemeinsam getragen werden. Zuvor wurden Betreuungsleistungen einzig bei verheirateten Eltern über den ehelichen oder nachehelichen Unterhalt abgegolten. Dabei kam die sogenannte 10/16-Regel zur Anwendung. Danach musste der Elternteil, dem bei einer Trennung oder Scheidung die Kinder in Obhut gegeben wurden und der bislang keiner Erwerbstätigkeit nachging, ab dem 10. Lebensjahr des jüngsten Kindes ein Arbeitspensum von 50 % aufnehmen und eine Vollzeitstelle ab dessen 16. Lebensjahr. Das Bundesgericht kommt in seinem Entscheid zum Schluss, dass diese Regel für den Betreuungsunterhalt nicht sachgerecht ist und auch nicht mehr der heutigen gesellschaftlichen Realität entspricht. Bezüglich der stattdessen anzuwendenden Richtlinien erwägt das Bundesgericht, dass sich jeder Entscheid mit unmittelbaren Auswirkungen auf ein Kind an dessen Wohl messen lassen muss. Diesbezüglich hat der Gesetzgeber die Eigenbetreuung durch die Eltern und die Fremdbetreuung – zum Beispiel in einer Kinderkrippe – als gleichwertig bezeichnet. In diesem Sinne gibt es keine verallgemeinerungsfähige Vermutung zugunsten des einen oder des anderen Betreuungsmodells. Grundsätzlich entscheiden die Eltern darüber, welche Betreuungsform für ihr Kind geeignet ist und in welchem zeitlichen Umfang die Eigen- oder Fremdbetreuung erfolgen soll. Weil stabile Verhältnisse dem Kindeswohl dienlich sind, ist bei fehlender Einigung der Eltern im Trennungs- oder Scheidungsfall jedenfalls in einer ersten Phase das von diesen vor der Aufhebung des gemeinsamen Haushaltes vereinbarte, beziehungsweise praktizierte Betreuungsmodell fortzuführen. Für die weitere Zeit, aber auch wenn keine elterliche Vereinbarung über das Betreuungsmodell besteht, ist das Schulstufenmodell anzuwenden. Demnach soll der hauptbetreuende Elternteil ab der obligatorischen Einschulung des jüngsten Kindes grundsätzlich zu 50 % einer Erwerbsarbeit nachgehen, zu 80 % ab seinem Eintritt in die Sekundarstufe und zu 100 % ab vollendetem 16. Lebensjahr. Dies gilt künftig auch beim ehelichen oder nachehelichen Unterhalt zwischen verheirateten oder geschiedenen Eltern. Für die Anwendung des Schulstufenmodells spricht, dass der obhutsberechtigte Elternteil mit der Einschulung des Kindes während der betreffenden Zeit von der Betreuung entlastet wird. Die schulische Betreuung dehnt sich sodann im Verlauf der Jahre aus. Dies, sowie die allgemeine Entwicklung des Kindes lassen eine Erweiterung der zumutbaren Erwerbsquote nach Schulstufen des Kindes als angezeigt erscheinen. Dem Charakter einer Richtlinie entsprechend, kann im Einzelfall aus zureichenden Gründen vom Schulstufenmodell abgewichen werden. Darüber hinaus, namentlich aber auch für Kinder im Vorschulalter, muss der Richter prüfen, ob im konkreten Einzelfall vor- oder ausserschulische Betreuungsangebote bestehen, welche angemessen sind und von der persönlichen Betreuung entlasten können. Entsprechende Angebote sind insbesondere dann näher zu prüfen, wenn die finanziellen Mittel knapp sind und eine Ausdehnung der Erwerbsarbeit ökonomisch sinnvoll erscheint.
Lausanne, le 28 septembre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 septembre 2018 (5A_384/2018) Contribution de prise en charge : exercice d'une activité lucrative selon le modèle des degrés de scolarité – devoirs d'examen des tribunaux au cas par cas Le Tribunal fédéral établit des lignes directrices déterminant, au regard de l'obligation d'entretien de l'autre parent, le moment à compter duquel le parent qui prend en charge les enfants la plupart du temps doit exercer une activité lucrative, de même que l'étendue de celle-ci. En cas de divorce ou de séparation, après une phase transitoire ou à défaut d'accord des parents sur le mode de prise en charge des enfants, c'est le modèle des degrés de scolarité qui s'applique. Le parent qui prend en charge les enfants la plupart du temps doit ainsi exercer une activité lucrative à un taux de 50 % dès la scolarisation obligatoire du plus jeune enfant, de 80 % dès son entrée au niveau secondaire et de 100 % dès la fin de sa seizième année. L'on peut s'écarter de cette ligne directrice au cas par cas et pour des motifs suffisants. Depuis le 1er janvier 2017, le droit de l'entretien des enfants a été révisé. En sus des coûts directs tels que l'alimentation, l'habillement et le logement de l'enfant, vient désormais s'ajouter la « contribution de prise en charge ». Il s'agit là de coûts indirects, résultant du fait que l'un des parents s'occupe lui-même de l'enfant et ne peut donc exercer aucune activité lucrative durant cette période. Les conséquences financières de ce temps passé à prendre soin de l'enfant doivent être supportées en commun par les deux parents, indépendamment de leur état civil. Jusqu'à présent, les prestations de prise en charge n'étaient prises en considération que pour les parents mariés, lors de la fixation de la contribution d'entretien durant l'union conjugale ou après le divorce. La règle dite des 10/16 ans s'appliquait. Celle-ci prévoyait que le parent qui, après une séparation ou un divorce, se voyait confier la garde des enfants et n'avait jusqu'alors exercé aucune activité lucrative, devait travailler à un taux de 50 % dès les dix ans du plus jeune enfant et à plein temps dès ses seize ans. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral parvient à la conclusion que cette règle n'est pas adaptée à la contribution de prise en charge et ne correspond pas non plus à la réalité sociale actuelle. Le Tribunal fédéral relève que toute décision ayant des conséquences immédiates sur l'enfant doit être confrontée au bien de celui-ci. Le législateur a considéré à cet égard que la prise en charge par les parents et celle par un tiers – par exemple une crèche – sont équivalents. Il n'existe ainsi pas de présomption généralisable en faveur de l'un ou l'autre modèle de prise en charge. En principe, les parents décident de la forme de prise en charge qu'ils souhaitent pour leur enfant ainsi que l'étendue de sa répartition entre eux-mêmes ou une tierce personne. En tant qu'une situation stable est conforme au bien de l'enfant, il convient, en l'absence d'accord des parents au moment de la séparation ou du divorce, de maintenir, en tout cas dans un premier temps, le modèle de prise en charge convenu, respectivement pratiqué, avant la séparation. Dans un second temps, mais également lorsque les parents ne se sont jamais mis d'accord sur la forme de prise en charge, le modèle des degrés de scolarité doit s'appliquer. Le parent qui prend en charge l'enfant de manière prépondérante doit ainsi en principe exercer une activité lucrative à un taux de 50 % dès la scolarisation obligatoire du plus jeune enfant, de 80 % dès le début du degré secondaire et de 100 % dès ses seize ans. Ces règles sont désormais également applicable dans le contexte du calcul de la contribution à l'entretien pour des parents mariés ou divorcés. L'application du modèle des degrés de scolarité se justifie du fait que la scolarisation de l'enfant décharge le parent gardien de sa prise en charge personnelle durant ce laps de temps. La prise en charge scolaire s'étend par ailleurs au cours des années. Cela, ajouté au développement général de l'enfant, fait qu'une extension de l'activité lucrative apparaît exigible en fonction des degrés de scolarité de l'enfant. En tant que ligne directrice, ce modèle peut néanmoins être assoupli dans des cas particuliers, en présence de motifs suffisants. Le juge doit par ailleurs examiner, mais singulièrement aussi pour les enfants en âge préscolaire, s'il existe, dans le cas particulier, des possibilités de prise en charge pré- ou extra-scolaires appropriées et susceptibles de soulager la prise en charge personnelle. Celles-ci doivent faire l'objet d'un examen spécifique lorsque les moyens financiers sont serrés et qu'une extension de l'activité lucrative apparaît économiquement judicieuse.
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5A_396_2015_2017_07_31_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 31. Juli 2017 Embargo: 31. Juli 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. Juni 2017 (5A_396/2015) Teilung der Erbschaft: Keine Zuteilung der Lose durch den Richter Das Bundesgericht klärt eine Frage im Zusammenhang mit der Teilung der Erbschaft. Sind die Voraussetzungen für die Bildung von sogenannten Losen erfüllt und können sich die Erben auf die Zuweisung der Lose nicht einigen, darf das Gericht die Lose nicht nach eigenem Ermessen an die einzelnen Erben zuweisen. Vielmehr bleibt der Richter an die im Gesetz vorgesehenen Vorkehren gebunden. Grundsätzlich können die Erben eine Erbschaft so teilen, wie sie wollen. Im Falle der Uneinigkeit haben alle Erben bei der Teilung einen gleichwertigen Anspruch auf die einzelnen Gegenstände der Erbschaft, soweit der Erblasser keine letztwillige Verfügung zur Zuweisung bestimmter Gegenstände an bestimmte Erben gemacht hat und auch keine gesetzliche Sondervorschrift Platz greift (z.B. Zuweisung der Wohnung und des Hausrates an den überlebenden Ehegatten). Auf Antrag mindestens eines Erben bildet das Gericht, sofern das möglich ist, aus den Erbschaftssachen so viele Teile oder Lose, wie es Erben oder Erbstämme gibt. Die Verteilung der einzelnen Lose erfolgt sodann in erster Linie nach Vereinbarung der Erbberechtigten. Können sich diese nicht einigen, wird durch Losziehung unter den Erben entschieden. Im konkreten Fall hatte das Kantonsgericht Graubünden aus einer Erbschaft faktisch drei Lose gebildet und, nachdem sich die Erben nicht einigen konnten, diese nach seinem eigenen Ermessen den Erbberechtigten zugeteilt. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde eines Erben gut und hebt das Urteil der Vorinstanz auf. Es hatte erstmals die Frage zu klären, ob das Teilungsgericht befugt ist, Erbschaftsgegenstände bzw. die gebildeten Lose nach eigenem Ermessen an die Erben zuzuweisen. In der Lehre werden dazu unterschiedliche Ansichten vertreten. Oberste Richtschnur des Teilungsrechts ist der Grundsatz, dass bei einer Erbteilung alle Erben einen gleichwertigen Anspruch auf die einzelnen Gegenstände aus dem Nachlass haben. Zur Umsetzung dieses Grundsatzes hat der Gesetzgeber für den Fall der Uneinigkeit die Losziehung vorgesehen. Daher ist das Teilungsgericht nicht befugt, die Lose nach eigenem Ermessen auf die Erben zu verteilen. Es ist zwar auf Antrag eines Erben dazu berufen, die verschiedenen Lose zu bilden. Einigen sich die Erben danach allerdings nicht über deren Zuteilung untereinander (oder auf ein anderes Vorgehen wie z.B. eine Versteigerung), so hat eine Losziehung stattzufinden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 31 juillet 2017 Embargo : 31 juillet 2017, 12h00 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 22 juin 2017 (5A_396/2015) Partage de la succession : pas d'attribution de lots par le juge Le Tribunal fédéral précise une question en lien avec le partage de la succession. Lorsque les conditions pour la formation de lots sont remplies et que les héritiers ne peuvent pas s'entendre sur leur attribution, le tribunal ne peut attribuer les lots à chaque héritier selon sa propre appréciation. Il reste au contraire lié par les principes prévus dans la loi. Fondamentalement, les héritiers peuvent partager une succession comme ils l'entendent. En cas de désaccord, tous les héritiers ont dans le partage un droit égal à chaque bien de la succession, pour autant que le défunt n'ait pris aucune disposition pour cause de mort en vue de l'attribution de certains biens en faveur d'héritiers déterminés et qu'aucune règle légale de partage n'entre en ligne de compte (p. ex. attribution du logement et du mobilier de ménage au conjoint survivant). A la demande d'au moins un héritier et autant que possible, le tribunal procède à la composition d'autant de lots qu'il y a d'héritiers ou de souches concernés. L'attribution de chaque lot s'effectue en première ligne comme convenu entre héritiers. Lorsque ceux-ci ne peuvent s'entendre, les lots sont tirés au sort entre eux. Dans le cas concret, le Tribunal cantonal du canton des Grisons avait formé trois lots et, suite au désaccord des héritiers, avait attribué ces lots selon sa propre appréciation. Le Tribunal fédéral admet le recours d'un héritier et annule le jugement de l'autorité précédente. Il devait déterminer pour la première fois si le tribunal chargé du partage est autorisé à attribuer aux héritiers les biens de la succession, respectivement les lots, selon sa propre appréciation. La doctrine est partagée à cet égard. Le principe selon lequel chaque héritier dispose dans le partage d'un droit égal à tous les biens de la succession constitue la ligne directrice principale en matière de droit successoral. La mise en œuvre de ce principe a conduit le législateur à prévoir un tirage au sort en cas de désaccord. Le tribunal chargé de procéder au partage n'est donc pas autorisé à attribuer les lots selon sa propre appréciation. Il est certes compétent, sur demande d'un héritier, pour composer les différents lots. Lorsque les héritiers ne s'entendent pas entre eux sur leur attribution (ou sur une autre façon de procéder comme p. ex. la vente aux enchères), un tirage au sort doit avoir lieu.
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5A_396_2015_2017_07_31_T_{lang}
Lausanne, 31. Juli 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. Juni 2017 (5A_396/2015) Teilung der Erbschaft: Keine Zuteilung der Lose durch den Richter Das Bundesgericht klärt eine Frage im Zusammenhang mit der Teilung der Erbschaft. Sind die Voraussetzungen für die Bildung von sogenannten Losen erfüllt und können sich die Erben auf die Zuweisung der Lose nicht einigen, darf das Gericht die Lose nicht nach eigenem Ermessen an die einzelnen Erben zuweisen. Vielmehr bleibt der Richter an die im Gesetz vorgesehenen Vorkehren gebunden. Grundsätzlich können die Erben eine Erbschaft so teilen, wie sie wollen. Im Falle der Uneinigkeit haben alle Erben bei der Teilung einen gleichwertigen Anspruch auf die einzelnen Gegenstände der Erbschaft, soweit der Erblasser keine letztwillige Verfügung zur Zuweisung bestimmter Gegenstände an bestimmte Erben gemacht hat und auch keine gesetzliche Sondervorschrift Platz greift (z.B. Zuweisung der Wohnung und des Hausrates an den überlebenden Ehegatten). Auf Antrag mindestens eines Erben bildet das Gericht, sofern das möglich ist, aus den Erbschaftssachen so viele Teile oder Lose, wie es Erben oder Erbstämme gibt. Die Verteilung der einzelnen Lose erfolgt sodann in erster Linie nach Vereinbarung der Erbberechtigten. Können sich diese nicht einigen, wird durch Losziehung unter den Erben entschieden. Im konkreten Fall hatte das Kantonsgericht Graubünden aus einer Erbschaft faktisch drei Lose gebildet und, nachdem sich die Erben nicht einigen konnten, diese nach seinem eigenen Ermessen den Erbberechtigten zugeteilt. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde eines Erben gut und hebt das Urteil der Vorinstanz auf. Es hatte erstmals die Frage zu klären, ob das Teilungsgericht befugt ist, Erbschaftsgegenstände bzw. die gebildeten Lose nach eigenem Ermessen an die Erben zuzuweisen. In der Lehre werden dazu unterschiedliche Ansichten vertreten. Oberste Richtschnur des Teilungsrechts ist der Grundsatz, dass bei einer Erbteilung alle Erben einen gleichwertigen Anspruch auf die einzelnen Gegenstände aus dem Nachlass haben. Zur Umsetzung dieses Grundsatzes hat der Gesetzgeber für den Fall der Uneinigkeit die Losziehung vorgesehen. Daher ist das Teilungsgericht nicht befugt, die Lose nach eigenem Ermessen auf die Erben zu verteilen. Es ist zwar auf Antrag eines Erben dazu berufen, die verschiedenen Lose zu bilden. Einigen sich die Erben danach allerdings nicht über deren Zuteilung untereinander (oder auf ein anderes Vorgehen wie z.B. eine Versteigerung), so hat eine Losziehung stattzufinden.
Lausanne, le 31 juillet 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 22 juin 2017 (5A_396/2015) Partage de la succession : pas d'attribution de lots par le juge Le Tribunal fédéral précise une question en lien avec le partage de la succession. Lorsque les conditions pour la formation de lots sont remplies et que les héritiers ne peuvent pas s'entendre sur leur attribution, le tribunal ne peut attribuer les lots à chaque héritier selon sa propre appréciation. Il reste au contraire lié par les principes prévus dans la loi. Fondamentalement, les héritiers peuvent partager une succession comme ils l'entendent. En cas de désaccord, tous les héritiers ont dans le partage un droit égal à chaque bien de la succession, pour autant que le défunt n'ait pris aucune disposition pour cause de mort en vue de l'attribution de certains biens en faveur d'héritiers déterminés et qu'aucune règle légale de partage n'entre en ligne de compte (p. ex. attribution du logement et du mobilier de ménage au conjoint survivant). A la demande d'au moins un héritier et autant que possible, le tribunal procède à la composition d'autant de lots qu'il y a d'héritiers ou de souches concernés. L'attribution de chaque lot s'effectue en première ligne comme convenu entre héritiers. Lorsque ceux-ci ne peuvent s'entendre, les lots sont tirés au sort entre eux. Dans le cas concret, le Tribunal cantonal du canton des Grisons avait formé trois lots et, suite au désaccord des héritiers, avait attribué ces lots selon sa propre appréciation. Le Tribunal fédéral admet le recours d'un héritier et annule le jugement de l'autorité précédente. Il devait déterminer pour la première fois si le tribunal chargé du partage est autorisé à attribuer aux héritiers les biens de la succession, respectivement les lots, selon sa propre appréciation. La doctrine est partagée à cet égard. Le principe selon lequel chaque héritier dispose dans le partage d'un droit égal à tous les biens de la succession constitue la ligne directrice principale en matière de droit successoral. La mise en œuvre de ce principe a conduit le législateur à prévoir un tirage au sort en cas de désaccord. Le tribunal chargé de procéder au partage n'est donc pas autorisé à attribuer les lots selon sa propre appréciation. Il est certes compétent, sur demande d'un héritier, pour composer les différents lots. Lorsque les héritiers ne s'entendent pas entre eux sur leur attribution (ou sur une autre façon de procéder comme p. ex. la vente aux enchères), un tirage au sort doit avoir lieu.
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5A_436_2018_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 4. April 2019 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 4. April 2019 (5A_436/2018) Verbot zur Vermietung der Eigentumswohnung über Airbnb: Prüfung der Zulässigkeit in einem Einzelfall Ob eine Stockwerkeigentümergemeinschaft ihren Mitgliedern verbieten darf, die Wohnung kurzzeitig über Plattformen wie Airbnb anzubieten, hängt von den konkreten Verhältnissen im Einzelfall ab. Bei einem Wohnhaus des gehobenen Standards mit 26 Erstwohnungen und gemeinschaftlichen Einrichtungen wie Schwimmbad und Sauna kommt das Bundesgericht zum Schluss, dass das von der Versammlung der Stockwerkeigentümer beschlossene Verbot zulässig ist. Die fragliche Liegenschaft im Kanton Nidwalden verfügt über 26 Wohnungen; eine Stockwerkeinheit im Erdgeschoss wird als Werft genutzt. Gemäss dem Begründungsakt des Stockwerkeigentums sind die Stockwerkeinheiten (ausser der Werft) zum Wohnen zu nutzen, allenfalls für ein stilles Gewerbe (z.B. Büros). 2015 beschloss die Versammlung der Stockwerkeigentümer, das Benutzungs- und Verwaltungsreglement für die Wohnungen wie folgt zu ergänzen: "Nicht gestattet ist zudem die unregelmässige, tage-, wochen-, oder monatsweise Vermietung von Wohnungen. Gestattet ist nur eine dauerhafte Vermietung". Der Beschluss wurde vor dem Hintergrund gefasst, dass eine Wohnung regelmässig im Internet – namentlich auf Airbnb – mit Erfolg tageweise ausgeschrieben worden war. Deshalb waren in der Liegenschaft fremde Leute anzutreffen gewesen, welche die gemeinschaftlichen Infrastrukturen wie Schwimmbad, Sauna, Fitnessraum, Dachterrasse und Waschküche mitbenutzten. Das Kantonsgericht und das Obergericht des Kantons Nidwalden wiesen die Klage des Eigentümers der fraglichen Wohnung gegen den Beschluss der Stockwerkeigentümerversammlung ab. Das Bundesgericht weist seine Beschwerde an der öffentlichen Beratung vom 4. April 2019 ab. Bei der Vermietung der Wohnung auf Airbnb und vergleichbaren Plattformen geht es nicht um ein gewöhnliches Mietverhältnis, sondern um eine Beherbergung im Bereich der Parahotellerie. Ob eine Stockwerkeigentümergemeinschaft eine entsprechende Nutzung der einzelnen Wohnungen ausschliessen darf, hängt entscheidend von den konkreten Verhältnissen im Einzelfall ab. Vorliegend geht es um gehobenes Wohnen mit entsprechender Infrastruktur, wobei das Schwimmbad oder die Sauna eher dem privaten Bereich zuzuordnen und nicht für Dritte bestimmt sind. Diese gemeinsame Infrastruktur sorgt trotz der Grösse der Liegenschaft mit 26 Wohnungen für einen tendenziell intimen Rahmen. Weiter handelt es sich nicht um eine Ferienliegenschaft, sondern um eine Residenz mit Erstwohnungen. Das sorgt typischerweise für ein engeres Verhältnis unter den Bewohnern. Zudem ist in einer solchen Liegenschaft das Ruhebedürfnis wichtiger. Personen, die über Airbnb buchen, dürften im Urlaubsrhythmus zu einem grossen Teil nicht unbedingt ein Bedürfnis nach früher Bettruhe haben und ihr Augenmerk nicht zwangsläufig auf Rücksichtnahme gegenüber den Ihnen nicht näher bekannten Bewohnern legen. Bei dieser Ausgangslage sprengt das dauernde gewerbsmässige Feilbieten einer Wohnung zur tageweisen Buchung auf Plattformen wie Airbnb den reglementarisch vorgesehenen "Wohnzweck" und ist auch mit dem Betrieb eines reglementskonformen "stillen Gewerbes" nicht vereinbar. Der von der Stockwerkeigentümerversammlung gefasste, allgemein formulierte Beschluss ist gesetzeskonform. Das Sonderrecht der einzelnen Eigentümer an ihren Stockwerkeinheiten wird nicht ausgehöhlt oder seines Kerngehaltes beraubt. Das Verbot belässt den einzelnen Mitgliedern die Möglichkeit, den Wert ihres Eigentums durch Nutzungsüberlassung an Dritte zu kommerzialisieren und bremst gegebenenfalls den Umfang ihrer finanziellen Ausbeute.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 4 avril 2019 Pas d'embargo Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 4 avril 2019 (5A_436/2018) Interdiction de proposer à la location sur Airbnb un appartement détenu en copropriété : examen de l'admissibilité dans un cas d'espèce La question de savoir si une communauté des propriétaires d'étages peut interdire à ses membres de proposer à court terme les appartements sur des plateformes telles que Airbnb dépend des circonstances concrètes du cas particulier. Le Tribunal fédéral parvient à la conclusion que l'interdiction décidée par l'assemblée des propriétaires d'étages est admissible dans le cas d'un immeuble d'habitation de haut standing, disposant de 26 appartements en résidence principale et d'installations communes telles qu'une piscine et un sauna. Le bien immobilier en question, situé dans le canton de Nidwald, dispose de 26 appartements ; une unité d'étage au rez-de-chaussée est utilisée comme chantier naval. Conformément à l'acte constitutif de la propriété par étages, les unités d'étages (à l'exception du chantier naval) sont destinées à l'habitation, voire à une activité calme (p. ex. bureaux). En 2015, l'assemblée des propriétaires d'étages a décidé de compléter ainsi le règlement d'administration et d'utilisation des appartements : « La location d'appartements de manière irrégulière, à la journée, à la semaine ou au mois n'est de plus pas autorisée. Seule est autorisée la location à long terme. » La décision a été prise dans le contexte d'un appartement régulièrement annoncé comme étant disponible à la journée sur internet – précisément sur le site Airbnb. L'on pouvait dès lors croiser des inconnus dans l'immeuble, lesquels profitaient des infrastructures communes telles que la piscine, le sauna, la salle de fitness, la terrasse située sur le toit et la buanderie. Le Tribunal cantonal ainsi que la Cour suprême du canton de Nidwald ont tous deux rejeté l'action formée par le propriétaire de l'appartement concerné contre la décision de l'assemblée des propriétaires d'étages. Le Tribunal fédéral rejette son recours lors de la séance publique du 4 avril 2019. Lorsqu'un appartement est proposé en location sur Airbnb et des plateformes similaires, il ne s'agit pas d'une location ordinaire, mais plutôt d'un hébergement dans le domaine de la para-hôtellerie. Les circonstances concrètes du cas particulier sont décisives pour déterminer si une communauté des propriétaires d'étages peut exclure qu'un appartement individuel fasse l'objet d'une telle utilisation. En l'espèce, l'appartement concerné se trouve dans une habitation de luxe, avec une infrastructure correspondante, dont une piscine et un sauna, lesquels doivent plutôt être rattachés au domaine privé et ne sont pas destinés à des tiers. Malgré l'importance de la propriété qui compte 26 appartements, cette structure commune est vouée à un cadre plutôt intime. Il ne s'agit pas non plus d'un immeuble destiné aux vacances, mais d'une résidence avec des appartements occupés à titre principal. Ces éléments plaident typiquement pour une relation étroite entre les habitants. Le besoin de tranquillité est par ailleurs plus important dans ce type d'habitation. Or les personnes qui réservent par l'intermédiaire de Airbnb se trouvent pour la plupart en vacances, sans forcément éprouver la nécessité de se coucher tôt, ni celle de prêter attention au respect d'habitants qu'ils ne connaissent pas vraiment. Dans ce contexte, proposer de manière durable et professionnelle un appartement à la location journalière sur des plateformes telles que Airbnb va à l'encontre de l'objectif « d'habitation » prévu par le règlement et n'est pas non plus conforme à l'exercice règlementaire d'une « activité calme ». La décision prise par l'assemblée des propriétaires d'étages, formulée de manière générale, est conforme à la loi. Le droit exclusif du propriétaire d'étages sur ses parts d'étages n'est pas vidé de son sens ni privé de son contenu essentiel. L'interdiction laisse aux membres de la communauté la possibilité de commercialiser la valeur de leur propriété en en cédant l'utilisation à des tiers et limite, cas échéant, l'étendue de leur gain financier.
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5A_436_2018_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 4. April 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 4. April 2019 (5A_436/2018) Verbot zur Vermietung der Eigentumswohnung über Airbnb: Prüfung der Zulässigkeit in einem Einzelfall Ob eine Stockwerkeigentümergemeinschaft ihren Mitgliedern verbieten darf, die Wohnung kurzzeitig über Plattformen wie Airbnb anzubieten, hängt von den konkreten Verhältnissen im Einzelfall ab. Bei einem Wohnhaus des gehobenen Standards mit 26 Erstwohnungen und gemeinschaftlichen Einrichtungen wie Schwimmbad und Sauna kommt das Bundesgericht zum Schluss, dass das von der Versammlung der Stockwerkeigentümer beschlossene Verbot zulässig ist. Die fragliche Liegenschaft im Kanton Nidwalden verfügt über 26 Wohnungen; eine Stockwerkeinheit im Erdgeschoss wird als Werft genutzt. Gemäss dem Begründungsakt des Stockwerkeigentums sind die Stockwerkeinheiten (ausser der Werft) zum Wohnen zu nutzen, allenfalls für ein stilles Gewerbe (z.B. Büros). 2015 beschloss die Versammlung der Stockwerkeigentümer, das Benutzungs- und Verwaltungsreglement für die Wohnungen wie folgt zu ergänzen: "Nicht gestattet ist zudem die unregelmässige, tage-, wochen-, oder monatsweise Vermietung von Wohnungen. Gestattet ist nur eine dauerhafte Vermietung". Der Beschluss wurde vor dem Hintergrund gefasst, dass eine Wohnung regelmässig im Internet – namentlich auf Airbnb – mit Erfolg tageweise ausgeschrieben worden war. Deshalb waren in der Liegenschaft fremde Leute anzutreffen gewesen, welche die gemeinschaftlichen Infrastrukturen wie Schwimmbad, Sauna, Fitnessraum, Dachterrasse und Waschküche mitbenutzten. Das Kantonsgericht und das Obergericht des Kantons Nidwalden wiesen die Klage des Eigentümers der fraglichen Wohnung gegen den Beschluss der Stockwerkeigentümerversammlung ab. Das Bundesgericht weist seine Beschwerde an der öffentlichen Beratung vom 4. April 2019 ab. Bei der Vermietung der Wohnung auf Airbnb und vergleichbaren Plattformen geht es nicht um ein gewöhnliches Mietverhältnis, sondern um eine Beherbergung im Bereich der Parahotellerie. Ob eine Stockwerkeigentümergemeinschaft eine entsprechende Nutzung der einzelnen Wohnungen ausschliessen darf, hängt entscheidend von den konkreten Verhältnissen im Einzelfall ab. Vorliegend geht es um gehobenes Wohnen mit entsprechender Infrastruktur, wobei das Schwimmbad oder die Sauna eher dem privaten Bereich zuzuordnen und nicht für Dritte bestimmt sind. Diese gemeinsame Infrastruktur sorgt trotz der Grösse der Liegenschaft mit 26 Wohnungen für einen tendenziell intimen Rahmen. Weiter handelt es sich nicht um eine Ferienliegenschaft, sondern um eine Residenz mit Erstwohnungen. Das sorgt typischerweise für ein engeres Verhältnis unter den Bewohnern. Zudem ist in einer solchen Liegenschaft das Ruhebedürfnis wichtiger. Personen, die über Airbnb buchen, dürften im Urlaubsrhythmus zu einem grossen Teil nicht unbedingt ein Bedürfnis nach früher Bettruhe haben und ihr Augenmerk nicht zwangsläufig auf Rücksichtnahme gegenüber den Ihnen nicht näher bekannten Bewohnern legen. Bei dieser Ausgangslage sprengt das dauernde gewerbsmässige Feilbieten einer Wohnung zur tageweisen Buchung auf Plattformen wie Airbnb den reglementarisch vorgesehenen "Wohnzweck" und ist auch mit dem Betrieb eines reglementskonformen "stillen Gewerbes" nicht vereinbar. Der von der Stockwerkeigentümerversammlung gefasste, allgemein formulierte Beschluss ist gesetzeskonform. Das Sonderrecht der einzelnen Eigentümer an ihren Stockwerkeinheiten wird nicht ausgehöhlt oder seines Kerngehaltes beraubt. Das Verbot belässt den einzelnen Mitgliedern die Möglichkeit, den Wert ihres Eigentums durch Nutzungsüberlassung an Dritte zu kommerzialisieren und bremst gegebenenfalls den Umfang ihrer finanziellen Ausbeute.
Lausanne, le 4 avril 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 4 avril 2019 (5A_436/2018) Interdiction de proposer à la location sur Airbnb un appartement détenu en copropriété : examen de l'admissibilité dans un cas d'espèce La question de savoir si une communauté des propriétaires d'étages peut interdire à ses membres de proposer à court terme les appartements sur des plateformes telles que Airbnb dépend des circonstances concrètes du cas particulier. Le Tribunal fédéral parvient à la conclusion que l'interdiction décidée par l'assemblée des propriétaires d'étages est admissible dans le cas d'un immeuble d'habitation de haut standing, disposant de 26 appartements en résidence principale et d'installations communes telles qu'une piscine et un sauna. Le bien immobilier en question, situé dans le canton de Nidwald, dispose de 26 appartements ; une unité d'étage au rez-de-chaussée est utilisée comme chantier naval. Conformément à l'acte constitutif de la propriété par étages, les unités d'étages (à l'exception du chantier naval) sont destinées à l'habitation, voire à une activité calme (p. ex. bureaux). En 2015, l'assemblée des propriétaires d'étages a décidé de compléter ainsi le règlement d'administration et d'utilisation des appartements : « La location d'appartements de manière irrégulière, à la journée, à la semaine ou au mois n'est de plus pas autorisée. Seule est autorisée la location à long terme. » La décision a été prise dans le contexte d'un appartement régulièrement annoncé comme étant disponible à la journée sur internet – précisément sur le site Airbnb. L'on pouvait dès lors croiser des inconnus dans l'immeuble, lesquels profitaient des infrastructures communes telles que la piscine, le sauna, la salle de fitness, la terrasse située sur le toit et la buanderie. Le Tribunal cantonal ainsi que la Cour suprême du canton de Nidwald ont tous deux rejeté l'action formée par le propriétaire de l'appartement concerné contre la décision de l'assemblée des propriétaires d'étages. Le Tribunal fédéral rejette son recours lors de la séance publique du 4 avril 2019. Lorsqu'un appartement est proposé en location sur Airbnb et des plateformes similaires, il ne s'agit pas d'une location ordinaire, mais plutôt d'un hébergement dans le domaine de la para-hôtellerie. Les circonstances concrètes du cas particulier sont décisives pour déterminer si une communauté des propriétaires d'étages peut exclure qu'un appartement individuel fasse l'objet d'une telle utilisation. En l'espèce, l'appartement concerné se trouve dans une habitation de luxe, avec une infrastructure correspondante, dont une piscine et un sauna, lesquels doivent plutôt être rattachés au domaine privé et ne sont pas destinés à des tiers. Malgré l'importance de la propriété qui compte 26 appartements, cette structure commune est vouée à un cadre plutôt intime. Il ne s'agit pas non plus d'un immeuble destiné aux vacances, mais d'une résidence avec des appartements occupés à titre principal. Ces éléments plaident typiquement pour une relation étroite entre les habitants. Le besoin de tranquillité est par ailleurs plus important dans ce type d'habitation. Or les personnes qui réservent par l'intermédiaire de Airbnb se trouvent pour la plupart en vacances, sans forcément éprouver la nécessité de se coucher tôt, ni celle de prêter attention au respect d'habitants qu'ils ne connaissent pas vraiment. Dans ce contexte, proposer de manière durable et professionnelle un appartement à la location journalière sur des plateformes telles que Airbnb va à l'encontre de l'objectif « d'habitation » prévu par le règlement et n'est pas non plus conforme à l'exercice règlementaire d'une « activité calme ». La décision prise par l'assemblée des propriétaires d'étages, formulée de manière générale, est conforme à la loi. Le droit exclusif du propriétaire d'étages sur ses parts d'étages n'est pas vidé de son sens ni privé de son contenu essentiel. L'interdiction laisse aux membres de la communauté la possibilité de commercialiser la valeur de leur propriété en en cédant l'utilisation à des tiers et limite, cas échéant, l'étendue de leur gain financier.
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5A_443_2014_2015_10_01_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 1. Oktober 2015 Embargo: 1. Oktober 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. September 2015 (5A_443/2014) Leihmutterschaft: Keine Eintragung genetisch fremder Kinder Ein Ehepaar aus dem Kanton Aargau kann genetisch nicht verwandte Kinder, welche in den USA von einer Leihmutter ausgetragen wurden, im schweizerischen Personenstandsregister nicht als seine Kinder eintragen lassen. Eine Anerkennung der kalifornischen Geburtsurkunde, in der sie als Eltern der Zwillinge aufgeführt sind, ist aufgrund der Umgehung des verfassungsmässigen Leihmutterschaftsverbotes nicht mit dem Ordre public vereinbar. Vorbehalten bleibt die Herstellung der Kindesverhältnisse im Rahmen einer Adoption. Die Leihmutter in Kalifornien hatte für das im Kanton Aargau wohnhafte Ehepaar 2012 Zwillinge zur Welt gebracht. Die Kinder weisen keine genetische Verwandtschaft mit ihren Wunscheltern auf; die Embryonen wurden aus Eizellen und Spermien anonymer Spender geschaffen. In der kalifornischen Geburtsurkunde wurde das Schweizer Ehepaar entsprechend den Anweisungen im Urteil des zuständigen US-Gerichts als Eltern eingetragen. Gestützt auf diese Geburtsurkunde ersuchte das Ehepaar anschliessend um Eintragung der Kindesverhältnisse im schweizerischen Personenstandsregister. Das Departement Volkswirtschaft und Inneres des Kantons Aargau und das Obergericht lehnten die Eintragung ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Ehepaares ab, soweit es darauf eintritt. Die Anerkennung der Geburtsurkunde und die Eintragung der Kindesverhältnisse im schweizerischen Personenstandsregister würde in der zu beurteilenden Konstellation gegen den Ordre public verstossen. In der Schweiz sind sämtliche Arten von Leihmutterschaft bereits auf Verfassungsstufe verboten. Das Leihmutterschaftsverbot bezweckt unter anderem, das Kind vor einer Degradierung zur Ware und die Leihmutter vor der Kommerzialisierung ihres Körpers zu schützen. Eine Verletzung des Ordre public liegt vor, wenn in offensichtlicher Umgehung des Leihmutterschaftsverbots die entsprechenden Vorgänge ins Ausland verlagert, aber gleichzeitig Rechtswirkungen im Inland verlangt werden. Das ist vorliegend der Fall. Die Wunscheltern weisen keinerlei Bezug zu den USA auf; insbesondere hatten sie ununterbrochen Wohnsitz in der Schweiz. Ihr Vorgehen ist dadurch geprägt, das in der Schweiz als fundamental angesehene Leihmutterschaftsverbot zu umgehen und sich ihren Kinderwunsch mit Hilfe einer Rechtsordnung zu erfüllen, die kein solches Verbot kennt. In der zu beurteilenden Konstellation darf überdies die funktionale Nähe zu einer Adoption nicht ausgeblendet werden, wo ebenfalls ein Kindesverhältnis zu genetisch nicht verwandten Eltern hergestellt wird. Bei einer Adoption sehen sowohl das nationale Recht als auch das Haager Adoptionsübereinkommen eine Reihe von Schutzbestimmungen zugunsten des Kindes vor. Insbesondere darf eine Adoption nicht ohne vorgängige Prüfung der Eignung der Adoptiveltern und des Kindeswohls erfolgen. Dieser Schutzgedanke kann vorliegend wertungsmässig mitberücksichtigt werden. Eine Prüfung des Kindeswohls hat hier nie stattgefunden. Die Verweigerung der Anerkennung der Kindesverhältnisse in der konkreten Situation ist mit der aktuellen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte und mit der UN-Kinderrechtskonvention vereinbar. Insbesondere kann die bestehende Rechtsunsicherheit für die Kinder durch ein inländisches Adoptionsverfahren beseitigt werden. Ihr Aufenthalt in der Schweiz ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht gefährdet. Nicht zu diskutieren ist im Rahmen des vorliegenden Urteils, wie in einer anderen Konstellation zu entscheiden wäre.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 1er octobre 2015 Embargo : 1er octobre 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 14 septembre 2015 (5A_443/2014) Gestation pour autrui : pas d'inscription d'enfants sans lien biologique Un couple établi dans le canton d'Argovie ne peut faire inscrire comme étant les siens dans le registre d'état civil suisse des enfants issus d'une gestation pour autrui qui n'ont aucun lien biologique avec eux. La reconnaissance du certificat de naissance californien où ils figurent en qualité de parents des jumeaux en question n'est pas compatible avec l'ordre public suisse dès lors qu'elle permettrait de contourner l'interdiction ancrée dans la Constitution suisse d'avoir recours à la gestation pour autrui. Les jumeaux ont été mis au monde en 2012 par une mère porteuse en Californie pour le compte d'un couple marié vivant dans le canton d'Argovie. Les enfants n'ont aucun lien biologique avec leurs parents d'intention dès lors que les embryons sont issus d'une donneuse d'ovocytes et d'un donneur de sperme anonymes. Conformément aux instructions données dans la décision rendue par le tribunal américain compétent, le couple suisse a été inscrit en qualité de parents des enfants sur le certificat de naissance californien. Sur la base de ce certificat de naissance, le couple a requis d'être inscrit en qualité de parents des enfants dans le registre d'état civil suisse. Le Département de l'économie et de l'intérieur du canton d'Argovie ainsi que le Tribunal supérieur ont rejeté la requête d'inscription. Le Tribunal fédéral rejette le recours du couple dans la mesure de sa recevabilité. La reconnaissance du certificat de naissance et l'inscription du couple en qualité de parents des enfants dans le registre d'état civil suisse contreviendrait dans le cas d'espèce à l'ordre public. En Suisse, toutes les formes de gestation pour autrui sont interdites par la Constitution. Cette interdiction vise notamment à éviter que l'enfant ne soit réduit au statut de marchandise et à protéger la mère porteuse d'une éventuelle commercialisation de son corps. L'ordre public est enfreint lorsque l'intégralité du processus de conception a été délocalisé dans le but manifeste de contourner l'interdiction d'avoir recours à la gestation pour autrui en Suisse et que des effets juridiques sont en parallèle requis dans ce pays, ce qui est précisément le cas en l'espèce. Les parents d'intention ne se prévalent d'aucune attache avec les Etats-Unis. Ils ont en particulier été domiciliés sans interruption en Suisse. Leur manière de procéder est motivée par le seul fait de vouloir contourner l'interdiction perçue comme fondamentale en Suisse d'avoir recours à la gestation pour autrui et de satisfaire leur désir d'enfant en se servant d'un ordre juridique qui autorise cette pratique. On ne peut pas non plus ignorer les similitudes fonctionnelles que présente le cas d'espèce avec l'adoption où un lien de filiation est également créé entre des parents et un enfant qui ne sont liés par aucun lien biologique. Or, dans le cas d'une adoption, autant le droit national que la Convention de la Haye sur la protection des enfants et la coopération en matière d'adoption internationale prévoient une multitude de dispositions visant précisément à protéger l'enfant. Une adoption ne peut en particulier avoir lieu sans un contrôle préalable de l'aptitude des adoptants et du bien de l'enfant. Ce souci de protection peut également être pris en considération dans la pesée des intérêts en présence dès lors qu'un tel contrôle du bien de l'enfant n'a jamais eu lieu en l'espèce. Le refus de reconnaître le lien de filiation dans le cas d'espèce est également compatible avec la jurisprudence actuelle de la Cour européenne des droits de l'homme ainsi qu'avec la Convention des Nations Unies relative aux droits de l'enfant. L'insécurité juridique prévalant actuellement pour les enfants peut en particulier être écartée en ayant recours à une procédure nationale d'adoption. Leur séjour en Suisse n'est pour l'heure pas menacé. La question de savoir si une appréciation différente serait indiquée dans d'autres situations peut rester ouverte dans le cadre de la présente décision.
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5A_443_2014_2015_10_01_T_{lang}
Lausanne, 1. Oktober 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. September 2015 (5A_443/2014) Leihmutterschaft: Keine Eintragung genetisch fremder Kinder Ein Ehepaar aus dem Kanton Aargau kann genetisch nicht verwandte Kinder, welche in den USA von einer Leihmutter ausgetragen wurden, im schweizerischen Personenstandsregister nicht als seine Kinder eintragen lassen. Eine Anerkennung der kalifornischen Geburtsurkunde, in der sie als Eltern der Zwillinge aufgeführt sind, ist aufgrund der Umgehung des verfassungsmässigen Leihmutterschaftsverbotes nicht mit dem Ordre public vereinbar. Vorbehalten bleibt die Herstellung der Kindesverhältnisse im Rahmen einer Adoption. Die Leihmutter in Kalifornien hatte für das im Kanton Aargau wohnhafte Ehepaar 2012 Zwillinge zur Welt gebracht. Die Kinder weisen keine genetische Verwandtschaft mit ihren Wunscheltern auf; die Embryonen wurden aus Eizellen und Spermien anonymer Spender geschaffen. In der kalifornischen Geburtsurkunde wurde das Schweizer Ehepaar entsprechend den Anweisungen im Urteil des zuständigen US-Gerichts als Eltern eingetragen. Gestützt auf diese Geburtsurkunde ersuchte das Ehepaar anschliessend um Eintragung der Kindesverhältnisse im schweizerischen Personenstandsregister. Das Departement Volkswirtschaft und Inneres des Kantons Aargau und das Obergericht lehnten die Eintragung ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Ehepaares ab, soweit es darauf eintritt. Die Anerkennung der Geburtsurkunde und die Eintragung der Kindesverhältnisse im schweizerischen Personenstandsregister würde in der zu beurteilenden Konstellation gegen den Ordre public verstossen. In der Schweiz sind sämtliche Arten von Leihmutterschaft bereits auf Verfassungsstufe verboten. Das Leihmutterschaftsverbot bezweckt unter anderem, das Kind vor einer Degradierung zur Ware und die Leihmutter vor der Kommerzialisierung ihres Körpers zu schützen. Eine Verletzung des Ordre public liegt vor, wenn in offensichtlicher Umgehung des Leihmutterschaftsverbots die entsprechenden Vorgänge ins Ausland verlagert, aber gleichzeitig Rechtswirkungen im Inland verlangt werden. Das ist vorliegend der Fall. Die Wunscheltern weisen keinerlei Bezug zu den USA auf; insbesondere hatten sie ununterbrochen Wohnsitz in der Schweiz. Ihr Vorgehen ist dadurch geprägt, das in der Schweiz als fundamental angesehene Leihmutterschaftsverbot zu umgehen und sich ihren Kinderwunsch mit Hilfe einer Rechtsordnung zu erfüllen, die kein solches Verbot kennt. In der zu beurteilenden Konstellation darf überdies die funktionale Nähe zu einer Adoption nicht ausgeblendet werden, wo ebenfalls ein Kindesverhältnis zu genetisch nicht verwandten Eltern hergestellt wird. Bei einer Adoption sehen sowohl das nationale Recht als auch das Haager Adoptionsübereinkommen eine Reihe von Schutzbestimmungen zugunsten des Kindes vor. Insbesondere darf eine Adoption nicht ohne vorgängige Prüfung der Eignung der Adoptiveltern und des Kindeswohls erfolgen. Dieser Schutzgedanke kann vorliegend wertungsmässig mitberücksichtigt werden. Eine Prüfung des Kindeswohls hat hier nie stattgefunden. Die Verweigerung der Anerkennung der Kindesverhältnisse in der konkreten Situation ist mit der aktuellen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte und mit der UN-Kinderrechtskonvention vereinbar. Insbesondere kann die bestehende Rechtsunsicherheit für die Kinder durch ein inländisches Adoptionsverfahren beseitigt werden. Ihr Aufenthalt in der Schweiz ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht gefährdet. Nicht zu diskutieren ist im Rahmen des vorliegenden Urteils, wie in einer anderen Konstellation zu entscheiden wäre.
Lausanne, le 1er octobre 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 14 septembre 2015 (5A_443/2014) Gestation pour autrui : pas d'inscription d'enfants sans lien biologique Un couple établi dans le canton d'Argovie ne peut faire inscrire comme étant les siens dans le registre d'état civil suisse des enfants issus d'une gestation pour autrui qui n'ont aucun lien biologique avec eux. La reconnaissance du certificat de naissance californien où ils figurent en qualité de parents des jumeaux en question n'est pas compatible avec l'ordre public suisse dès lors qu'elle permettrait de contourner l'interdiction ancrée dans la Constitution suisse d'avoir recours à la gestation pour autrui. Les jumeaux ont été mis au monde en 2012 par une mère porteuse en Californie pour le compte d'un couple marié vivant dans le canton d'Argovie. Les enfants n'ont aucun lien biologique avec leurs parents d'intention dès lors que les embryons sont issus d'une donneuse d'ovocytes et d'un donneur de sperme anonymes. Conformément aux instructions données dans la décision rendue par le tribunal américain compétent, le couple suisse a été inscrit en qualité de parents des enfants sur le certificat de naissance californien. Sur la base de ce certificat de naissance, le couple a requis d'être inscrit en qualité de parents des enfants dans le registre d'état civil suisse. Le Département de l'économie et de l'intérieur du canton d'Argovie ainsi que le Tribunal supérieur ont rejeté la requête d'inscription. Le Tribunal fédéral rejette le recours du couple dans la mesure de sa recevabilité. La reconnaissance du certificat de naissance et l'inscription du couple en qualité de parents des enfants dans le registre d'état civil suisse contreviendrait dans le cas d'espèce à l'ordre public. En Suisse, toutes les formes de gestation pour autrui sont interdites par la Constitution. Cette interdiction vise notamment à éviter que l'enfant ne soit réduit au statut de marchandise et à protéger la mère porteuse d'une éventuelle commercialisation de son corps. L'ordre public est enfreint lorsque l'intégralité du processus de conception a été délocalisé dans le but manifeste de contourner l'interdiction d'avoir recours à la gestation pour autrui en Suisse et que des effets juridiques sont en parallèle requis dans ce pays, ce qui est précisément le cas en l'espèce. Les parents d'intention ne se prévalent d'aucune attache avec les Etats-Unis. Ils ont en particulier été domiciliés sans interruption en Suisse. Leur manière de procéder est motivée par le seul fait de vouloir contourner l'interdiction perçue comme fondamentale en Suisse d'avoir recours à la gestation pour autrui et de satisfaire leur désir d'enfant en se servant d'un ordre juridique qui autorise cette pratique. On ne peut pas non plus ignorer les similitudes fonctionnelles que présente le cas d'espèce avec l'adoption où un lien de filiation est également créé entre des parents et un enfant qui ne sont liés par aucun lien biologique. Or, dans le cas d'une adoption, autant le droit national que la Convention de la Haye sur la protection des enfants et la coopération en matière d'adoption internationale prévoient une multitude de dispositions visant précisément à protéger l'enfant. Une adoption ne peut en particulier avoir lieu sans un contrôle préalable de l'aptitude des adoptants et du bien de l'enfant. Ce souci de protection peut également être pris en considération dans la pesée des intérêts en présence dès lors qu'un tel contrôle du bien de l'enfant n'a jamais eu lieu en l'espèce. Le refus de reconnaître le lien de filiation dans le cas d'espèce est également compatible avec la jurisprudence actuelle de la Cour européenne des droits de l'homme ainsi qu'avec la Convention des Nations Unies relative aux droits de l'enfant. L'insécurité juridique prévalant actuellement pour les enfants peut en particulier être écartée en ayant recours à une procédure nationale d'adoption. Leur séjour en Suisse n'est pour l'heure pas menacé. La question de savoir si une appréciation différente serait indiquée dans d'autres situations peut rester ouverte dans le cadre de la présente décision.
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5A_450_2015_2016_07_27_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 27. Juli 2016 Embargo: 27. Juli 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. März 2016 (5A_450/2015) Wegzug ins Ausland und gemeinsame elterliche Sorge Das Bundesgericht hält weitere Grundsätze fest, die von den Behörden und Gerichten beim Entscheid über die Zustimmung zur Verlegung des Aufenthaltsortes von Kindern anzuwenden sind, wenn ein gemeinsam sorgeberechtigter Elternteil ins Ausland ziehen will. Ausgangspunkt zur Beurteilung der Frage, welche künftige Lösung dem Wohl des Kindes besser entspricht, bildet das bisherige Betreuungsmodell der Eltern. Zusammen mit dem Entscheid über den künftigen Aufenthaltsort des Kindes ist zudem die Betreuungs- und Besuchsregelung neu zu beurteilen und gegebenenfalls anzupassen. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge über Kinder eingeführt. Die elterliche Sorge beinhaltet das Recht, den Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen. Üben die Eltern das Sorgerecht gemeinsam aus und will ein Elternteil den Aufenthaltsort des Kindes infolge Wegzugs ins Ausland verlegen, bedarf dies der Zustimmung des anderen Elternteils oder, falls dieser nicht einverstanden ist, der Kindesschutzbehörde, beziehungsweise des Gerichts. An seiner öffentlichen Beratung vom 7. Juli 2016 legte das Bundesgericht erste Grundsätze fest, die beim behördlichen oder gerichtlichen Entscheid über den Wechsel des Aufenthaltsortes des Kindes infolge des Wegzugs eines Elternteils ins Ausland zu beachten sind (vgl. 5A_945/2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 7. Juli 2016, abrufbar unter "www.bger.ch"). Im Zentrum steht demnach die Frage, ob das Wohl des Kindes in der neuen Situation besser gewahrt ist, wenn es mit dem auswanderungswilligen Elternteil wegzieht oder wenn es sich beim zurückbleibenden Elternteil aufhält. In einem zweiten Entscheid äussert sich das Bundesgericht nun zu weiteren massgebenden Aspekten. So ist bei der Überlegung, an welchem Ort das Wohl des Kindes künftig besser gewahrt sein wird, vom bisherigen Betreuungsmodell auszugehen. Die Ausgangslage betreffend Kindeswohl ist somit grundsätzlich neutral, wenn die Eltern das Kind bisher gemeinsam betreut haben und dazu auch weiterhin willens und in der Lage wären. War bisher der wegzugswillige Elternteil ganz oder überwiegend die Hauptbezugsperson, wird es tendenziell zum besseren Wohl des Kindes sein, wenn es bei diesem verbleibt und mit ihm wegzieht. Eine allfällige Umteilung des Kindes an den in der Schweiz verbleibenden Elternteil ist – sofern dieser zur Aufnahme des Kindes überhaupt fähig, bereit und in der Lage ist – sorgfältig zu prüfen und kann namentlich bei veränderten Verhältnissen in Frage kommen. Nur unter speziellen Umständen und ausnahmsweise kommt eine Platzierung des Kindes bei Dritten in Betracht. Massgeblich bleiben immer die Umstände des Einzelfalls. Zusammen mit dem Entscheid über die Zustimmung zur Verlegung des Aufenthaltsortes des Kindes ins Ausland ist zudem die Eltern-Kind-Beziehung neu zu beurteilen; gegebenenfalls ist eine neue Regelung betreffend Betreuung, Besuchsrecht sowie Unterhalt zu treffen. Was die Ausgestaltung des persönlichen Verkehrs zwischen den Eltern und dem Kind betrifft, wird dabei oft kein Idealzustand erreicht werden können. Bei grösseren räumlichen Distanzen wird die Neuregelung meist darauf hinauslaufen, häufige Wochenendbesuche durch einzelne verlängerte Wochenendeinheiten oder längere Ferienaufenthalte zu kompensieren. Die Behörden sind gehalten, hier eine verbindliche und durchsetzbare Regelung zu treffen für den Fall, dass der auswanderungswillige Elternteil tatsächlich wegzieht. Dazu müssen bei diesem zumindest die Konturen des beabsichtigten Wegzugs feststehen, nicht notwendigerweise aber alle Details wie die künftige genaue Wohn- oder Schuladresse. Im konkreten Fall wurde die Ehe eines bisher im Kanton St. Gallen wohnhaften Paares 2014 geschieden. Der Mutter, welche aus Österreich stammt, wurde vom Gericht die Erlaubnis erteilt, den Aufenthaltsort der beiden fünf und sechs Jahre alten Kinder nach Graz zu verlegen, wo sie künftig leben will. Laut Bundesgericht ist die Erlaubnis zur Verlegung des Aufenthaltsortes der Kinder bundesrechtskonform, zumal nur die Mutter überhaupt bereit ist, die Kinder zur Hauptsache zu betreuen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 27 juillet 2016 Embargo : 27 juillet 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 mars 2016 (5A_450/2015) Départ à l'étranger et autorité parentale conjointe Le Tribunal fédéral pose d'autres principes à appliquer par les autorités et les tribunaux appelés à statuer sur une demande d'autorisation de modifier le lieu de résidence des enfants, lorsque l'un des parents détenteur de l'autorité parentale conjointe veut s'établir à l'étranger. Le modèle de prise en charge actuel, choisi par les parents, est le point de départ pour juger quelle solution future préserve au mieux le bien de l'enfant. En statuant sur le nouveau lieu de résidence, l'autorité doit en même temps examiner à nouveau la réglementation de la prise en charge et du droit de visite et l'adapter si nécessaire. Depuis le 1er juillet 2014, le Code civil a fait de l'autorité parentale conjointe des enfants la règle. L'autorité parentale comprend le droit de déterminer le lieu de résidence de l'enfant. Lorsque les parents exercent en commun l'autorité parentale et que l'un d'eux veut changer le lieu de résidence de l'enfant à la suite d'un départ à l'étranger, ce dernier doit obtenir l'accord de l'autre parent ou, en cas de désaccord, des autorités de protection de l'enfant, respectivement du tribunal. En délibérations publiques du 7 juillet 2016, le Tribunal fédéral a posé les premiers principes déterminants en cas de décision de l'autorité ou du tribunal sur le changement du lieu de résidence de l'enfant lors du départ d'un parent à l'étranger (cf. 5A_945/2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral du 7 juillet 2016, disponible à l'adresse « www.tribunal-federal.ch »). La question centrale est ainsi de déterminer si, dans la nouvelle situation, le bien de l'enfant est mieux préservé par un départ de ce dernier avec le parent qui souhaite changer de lieu ou par un maintien auprès de celui qui reste. Dans une seconde décision, le Tribunal fédéral se prononce maintenant sur d'autres aspects déterminants. Il faut ainsi se fonder sur le modèle de prise en charge qui avait cours jusque-là pour décider à quel endroit le bien de l'enfant sera le mieux préservé à l'avenir. Du point de vue du bien de l'enfant, la situation de départ est en principe neutre lorsque les parents ont, jusqu'alors, pris en charge en commun l'enfant et seraient d'accord et en mesure de poursuivre cette prise en charge. Si le parent qui souhaite partir était jusque-là la personne qui assurait entièrement ou principalement la prise en charge, on aura tendance, pour le bien de l'enfant, de le laisser chez ce parent et donc de le faire partir avec lui. Une éventuelle attribution au parent restant en Suisse, singulièrement en cas de modification des circonstances, est à envisager sérieusement, mais implique que celui-ci soit effectivement apte à accueillir l'enfant, et disposé et en mesure de le faire. Un placement de l'enfant auprès de tiers n'est à envisager que dans des circonstances particulières et qu'à titre exceptionnel. Les circonstances du cas d'espèce restent toujours déterminantes. Le Tribunal retient en outre qu'il faut éventuellement, de concert avec la décision sur le déplacement du lieu de résidence de l'enfant, adapter la réglementation de la prise en charge, du droit de visite et de l'entretien. S'agissant de l'organisation des relations personnelles entre les parents et l'enfant, on ne pourra souvent pas aboutir à une situation idéale. Dans les cas où les distances géographiques sont plus grandes, la nouvelle réglementation consistera la plupart du temps à remplacer le droit de visite habituel devant s'exercer le week-end par des droits de visite ponctuels sur des week-ends prolongés ou des périodes de vacances plus longues. Les autorités sont tenues d'adopter une réglementation contraignante et praticable, pour le cas où le parent souhaitant changer de lieu de résidence part effectivement à l'étranger. A cet égard, il faut pouvoir se fonder au moins sur le cadre général du départ projeté, sans nécessairement en connaître tous les détails, comme l'adresse exacte du futur domicile ou de la future école. Dans le cas d'espèce, les conjoints, qui habitaient jusqu'alors dans le canton de St-Gall, ont divorcé en 2014. La mère, d'origine autrichienne, a obtenu du tribunal l'autorisation de déplacer le lieu de résidence des deux enfants âgés de cinq et six ans à Graz, où elle veut désormais vivre. Selon le Tribunal fédéral, l'autorisation de déplacer le lieu de résidence des enfants est conforme au droit fédéral, d'autant plus que seule la mère est en réalité prête à s'occuper à titre principal des enfants.
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5A_450_2015_2016_07_27_T_{lang}
Lausanne, 27. Juli 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. März 2016 (5A_450/2015) Wegzug ins Ausland und gemeinsame elterliche Sorge Das Bundesgericht hält weitere Grundsätze fest, die von den Behörden und Gerichten beim Entscheid über die Zustimmung zur Verlegung des Aufenthaltsortes von Kindern anzuwenden sind, wenn ein gemeinsam sorgeberechtigter Elternteil ins Ausland ziehen will. Ausgangspunkt zur Beurteilung der Frage, welche künftige Lösung dem Wohl des Kindes besser entspricht, bildet das bisherige Betreuungsmodell der Eltern. Zusammen mit dem Entscheid über den künftigen Aufenthaltsort des Kindes ist zudem die Betreuungs- und Besuchsregelung neu zu beurteilen und gegebenenfalls anzupassen. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge über Kinder eingeführt. Die elterliche Sorge beinhaltet das Recht, den Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen. Üben die Eltern das Sorgerecht gemeinsam aus und will ein Elternteil den Aufenthaltsort des Kindes infolge Wegzugs ins Ausland verlegen, bedarf dies der Zustimmung des anderen Elternteils oder, falls dieser nicht einverstanden ist, der Kindesschutzbehörde, beziehungsweise des Gerichts. An seiner öffentlichen Beratung vom 7. Juli 2016 legte das Bundesgericht erste Grundsätze fest, die beim behördlichen oder gerichtlichen Entscheid über den Wechsel des Aufenthaltsortes des Kindes infolge des Wegzugs eines Elternteils ins Ausland zu beachten sind (vgl. 5A_945/2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 7. Juli 2016, abrufbar unter "www.bger.ch"). Im Zentrum steht demnach die Frage, ob das Wohl des Kindes in der neuen Situation besser gewahrt ist, wenn es mit dem auswanderungswilligen Elternteil wegzieht oder wenn es sich beim zurückbleibenden Elternteil aufhält. In einem zweiten Entscheid äussert sich das Bundesgericht nun zu weiteren massgebenden Aspekten. So ist bei der Überlegung, an welchem Ort das Wohl des Kindes künftig besser gewahrt sein wird, vom bisherigen Betreuungsmodell auszugehen. Die Ausgangslage betreffend Kindeswohl ist somit grundsätzlich neutral, wenn die Eltern das Kind bisher gemeinsam betreut haben und dazu auch weiterhin willens und in der Lage wären. War bisher der wegzugswillige Elternteil ganz oder überwiegend die Hauptbezugsperson, wird es tendenziell zum besseren Wohl des Kindes sein, wenn es bei diesem verbleibt und mit ihm wegzieht. Eine allfällige Umteilung des Kindes an den in der Schweiz verbleibenden Elternteil ist – sofern dieser zur Aufnahme des Kindes überhaupt fähig, bereit und in der Lage ist – sorgfältig zu prüfen und kann namentlich bei veränderten Verhältnissen in Frage kommen. Nur unter speziellen Umständen und ausnahmsweise kommt eine Platzierung des Kindes bei Dritten in Betracht. Massgeblich bleiben immer die Umstände des Einzelfalls. Zusammen mit dem Entscheid über die Zustimmung zur Verlegung des Aufenthaltsortes des Kindes ins Ausland ist zudem die Eltern-Kind-Beziehung neu zu beurteilen; gegebenenfalls ist eine neue Regelung betreffend Betreuung, Besuchsrecht sowie Unterhalt zu treffen. Was die Ausgestaltung des persönlichen Verkehrs zwischen den Eltern und dem Kind betrifft, wird dabei oft kein Idealzustand erreicht werden können. Bei grösseren räumlichen Distanzen wird die Neuregelung meist darauf hinauslaufen, häufige Wochenendbesuche durch einzelne verlängerte Wochenendeinheiten oder längere Ferienaufenthalte zu kompensieren. Die Behörden sind gehalten, hier eine verbindliche und durchsetzbare Regelung zu treffen für den Fall, dass der auswanderungswillige Elternteil tatsächlich wegzieht. Dazu müssen bei diesem zumindest die Konturen des beabsichtigten Wegzugs feststehen, nicht notwendigerweise aber alle Details wie die künftige genaue Wohn- oder Schuladresse. Im konkreten Fall wurde die Ehe eines bisher im Kanton St. Gallen wohnhaften Paares 2014 geschieden. Der Mutter, welche aus Österreich stammt, wurde vom Gericht die Erlaubnis erteilt, den Aufenthaltsort der beiden fünf und sechs Jahre alten Kinder nach Graz zu verlegen, wo sie künftig leben will. Laut Bundesgericht ist die Erlaubnis zur Verlegung des Aufenthaltsortes der Kinder bundesrechtskonform, zumal nur die Mutter überhaupt bereit ist, die Kinder zur Hauptsache zu betreuen.
Lausanne, le 27 juillet 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 mars 2016 (5A_450/2015) Départ à l'étranger et autorité parentale conjointe Le Tribunal fédéral pose d'autres principes à appliquer par les autorités et les tribunaux appelés à statuer sur une demande d'autorisation de modifier le lieu de résidence des enfants, lorsque l'un des parents détenteur de l'autorité parentale conjointe veut s'établir à l'étranger. Le modèle de prise en charge actuel, choisi par les parents, est le point de départ pour juger quelle solution future préserve au mieux le bien de l'enfant. En statuant sur le nouveau lieu de résidence, l'autorité doit en même temps examiner à nouveau la réglementation de la prise en charge et du droit de visite et l'adapter si nécessaire. Depuis le 1er juillet 2014, le Code civil a fait de l'autorité parentale conjointe des enfants la règle. L'autorité parentale comprend le droit de déterminer le lieu de résidence de l'enfant. Lorsque les parents exercent en commun l'autorité parentale et que l'un d'eux veut changer le lieu de résidence de l'enfant à la suite d'un départ à l'étranger, ce dernier doit obtenir l'accord de l'autre parent ou, en cas de désaccord, des autorités de protection de l'enfant, respectivement du tribunal. En délibérations publiques du 7 juillet 2016, le Tribunal fédéral a posé les premiers principes déterminants en cas de décision de l'autorité ou du tribunal sur le changement du lieu de résidence de l'enfant lors du départ d'un parent à l'étranger (cf. 5A_945/2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral du 7 juillet 2016, disponible à l'adresse « www.tribunal-federal.ch »). La question centrale est ainsi de déterminer si, dans la nouvelle situation, le bien de l'enfant est mieux préservé par un départ de ce dernier avec le parent qui souhaite changer de lieu ou par un maintien auprès de celui qui reste. Dans une seconde décision, le Tribunal fédéral se prononce maintenant sur d'autres aspects déterminants. Il faut ainsi se fonder sur le modèle de prise en charge qui avait cours jusque-là pour décider à quel endroit le bien de l'enfant sera le mieux préservé à l'avenir. Du point de vue du bien de l'enfant, la situation de départ est en principe neutre lorsque les parents ont, jusqu'alors, pris en charge en commun l'enfant et seraient d'accord et en mesure de poursuivre cette prise en charge. Si le parent qui souhaite partir était jusque-là la personne qui assurait entièrement ou principalement la prise en charge, on aura tendance, pour le bien de l'enfant, de le laisser chez ce parent et donc de le faire partir avec lui. Une éventuelle attribution au parent restant en Suisse, singulièrement en cas de modification des circonstances, est à envisager sérieusement, mais implique que celui-ci soit effectivement apte à accueillir l'enfant, et disposé et en mesure de le faire. Un placement de l'enfant auprès de tiers n'est à envisager que dans des circonstances particulières et qu'à titre exceptionnel. Les circonstances du cas d'espèce restent toujours déterminantes. Le Tribunal retient en outre qu'il faut éventuellement, de concert avec la décision sur le déplacement du lieu de résidence de l'enfant, adapter la réglementation de la prise en charge, du droit de visite et de l'entretien. S'agissant de l'organisation des relations personnelles entre les parents et l'enfant, on ne pourra souvent pas aboutir à une situation idéale. Dans les cas où les distances géographiques sont plus grandes, la nouvelle réglementation consistera la plupart du temps à remplacer le droit de visite habituel devant s'exercer le week-end par des droits de visite ponctuels sur des week-ends prolongés ou des périodes de vacances plus longues. Les autorités sont tenues d'adopter une réglementation contraignante et praticable, pour le cas où le parent souhaitant changer de lieu de résidence part effectivement à l'étranger. A cet égard, il faut pouvoir se fonder au moins sur le cadre général du départ projeté, sans nécessairement en connaître tous les détails, comme l'adresse exacte du futur domicile ou de la future école. Dans le cas d'espèce, les conjoints, qui habitaient jusqu'alors dans le canton de St-Gall, ont divorcé en 2014. La mère, d'origine autrichienne, a obtenu du tribunal l'autorisation de déplacer le lieu de résidence des deux enfants âgés de cinq et six ans à Graz, où elle veut désormais vivre. Selon le Tribunal fédéral, l'autorisation de déplacer le lieu de résidence des enfants est conforme au droit fédéral, d'autant plus que seule la mère est en réalité prête à s'occuper à titre principal des enfants.
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5A_454_2017_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 17. Mai 2018 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 17. Mai 2018 (5A_454/2017) Betreuungsunterhalt für Kinder: Bemessung nach der "Lebenshaltungskosten-Methode" Zur Bemessung des 2017 eingeführten Betreuungsunterhalts für die gemeinsamen Kinder von verheirateten oder unverheirateten Eltern kommt die "Lebenshaltungskosten-Methode" zur Anwendung. Der Betreuungsunterhalt umfasst somit grundsätzlich die Lebenshaltungskosten der betreuenden Person, soweit diese wegen der Kinderbetreuung nicht selber dafür aufkommen kann. Per 1. Januar 2017 wurde der Unterhalt der Eltern für ihre Kinder neu geregelt. Gemäss den Bestimmungen der Artikel 276 und 285 des Zivilgesetzbuches (ZGB) dient der Unterhalt auch der Gewährleistung der Betreuung des Kindes. Erfasst werden neben den direkten Kosten – wie diejenigen für eine Drittbetreuung des Kindes – auch die indirekten Kosten für die Kinderbetreuung durch einen Elternteil (sogenannter "Betreuungsunterhalt"). Die finanziellen Folgen aus dem Zeitaufwand für die Kinderbetreuung durch einen Elternteil sollen auf diese Weise unabhängig vom Zivilstand der Eltern von ihnen gemeinsam getragen werden. Der Gesetzgeber hat indessen keine konkrete Methode zur Bemessung des Betreuungsunterhalts festgelegt. Das Bundesgericht entscheidet in seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag in einem Fall aus dem Kanton Genf über diese Frage. Es kommt zum Schluss, dass die Anwendung der sogenannten "Lebenshaltungskosten-Methode" im konkreten Fall nicht willkürlich war. Die "Lebenshaltungskosten-Methode" stellt zur Bemessung des Betreuungsunterhalts die adäquateste Lösung dar. Dieses Modell entspricht am besten den vom Gesetzgeber verfolgten Zielen und wird auch von einem grossen Teil der Lehre befürwortet. Wie der Bundesrat in seiner Botschaft zur Gesetzesänderung festgehalten hat, werden im Normalfall die Erwerbsmöglichkeiten des Elternteils eingeschränkt, der die Betreuung des Kindes überwiegend übernimmt. In der Mehrheit der Fälle führt dies dazu, dass der betreuende Elternteil nicht mehr selber für seinen eigenen Unterhalt aufkommen kann. Das bedeutet, dass der Betreuungsunterhalt grundsätzlich die Lebenshaltungskosten der betreuenden Person umfassen muss, soweit sie diese wegen der Betreuung nicht selber bestreiten kann. Allerdings geht es beim Betreuungsunterhalt nicht um eine "Entlöhnung" der betreuenden Person. Die Betreuung des Kindes führt nur dann zu einem Anspruch auf Unterhalt nach der "Lebenshaltungskosten-Methode", wenn sie während der Zeit erfolgt, in der der betreuende Elternteil sonst einer Erwerbstätigkeit nachgehen könnte. Unberücksichtigt zu bleiben hat damit grundsätzlich die Betreuung eines Kindes am Wochenende oder während sonstiger freier Zeit. Was die Festlegung des Betreuungsunterhalts im konkreten Einzelfall betrifft, ist es letztlich Sache des Richters, über die Form und den Umfang der für das Wohl des Kindes erforderlichen Betreuung zu entscheiden (im Rahmen des aktuellen Urteils äussert sich das Bundesgericht nicht zur Frage, nach welchen Kriterien darüber zu entscheiden ist, ob anstatt der persönlichen Betreuung durch einen Elternteil allenfalls eine Drittbetreuung zu ermöglichen oder diese gar vorzuziehen ist). Grundsätzlich gehen die Lebenshaltungskosten nicht über das hinaus, was notwendig ist, um dem betreuenden Elternteil finanziell zu ermöglichen, sich um das Kind zu kümmern. Der Betreuungsunterhalt bemisst sich insofern nicht nach dem Einkommen der zahlungspflichtigen Person, sondern nach den Bedürfnissen des betreuenden Elternteils. Dabei ist im Prinzip auf das familienrechtliche Existenzminimum abzustellen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 17 mai 2018 Pas d'embargo Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 17 mai 2018 (5A_454/2017) Contribution de prise en charge des enfants : détermination selon la « méthode des frais de subsistance » La « méthode des frais de subsistance » est utilisée pour calculer la contribution de prise en charge des enfants de parents mariés ou non mariés introduite en 2017. En principe, la contribution de prise en charge comprend donc les frais de subsistance du parent gardien qui ne peut les assumer lui-même en raison de cette garde. Depuis le 1er janvier 2017, l'entretien des parents pour leurs enfants a été nouvellement réglementé. Selon les articles 276 et 285 du Code civil (CC), l'entretien sert aussi à garantir la prise en charge de l'enfant. Aux coûts directs – comme ceux de la garde des enfants par des tiers – viennent s'ajouter les coûts indirects de la garde des enfants par un parent (soit la « contribution de prise en charge »). Ainsi, les conséquences financières du temps passé par l'un des parents à s'occuper de l'enfant doivent être supportées conjointement par ceux-ci, quel que soit leur état civil. Le législateur n'a toutefois pas arrêté concrètement une méthode de calcul de la contribution de prise en charge. Dans sa séance publique de jeudi, le Tribunal fédéral se prononce sur cette question dans une affaire provenant du canton de Genève. Il parvient à la conclusion que l'application de la méthode dite « des frais de subsistance » n'était pas arbitraire dans le cas particulier. La « méthode des frais de subsistance » représente la solution la plus appropriée pour calculer la contribution de prise en charge. Ce modèle correspond le mieux aux buts poursuivis par le législateur et est aussi appuyé par une grande partie de la doctrine. Comme le Conseil fédéral l'a également indiqué dans son message sur la modification de la loi, les possibilités de gain du parent qui prend en charge l'enfant la plupart du temps sont normalement limitées. Dans la majorité des cas, il en résulte que le parent qui s'occupe de l'enfant ne peut plus assurer lui-même son propre entretien. Cela signifie que la contribution de prise en charge doit en principe inclure les frais de subsistance de la personne qui s'occupe de l'enfant, dans la mesure où elle ne peut pas subvenir elle-même à ses besoins en raison de la prise en charge de celui-ci. Cependant, il ne s'agit pas de « rémunérer » la personne qui fournit les soins. La garde de l'enfant ne donne droit à une contribution d'entretien selon la « méthode des frais de subsistance » que si elle a lieu pendant la période pendant laquelle le parent qui s'occupe de l'enfant pourrait autrement exercer une activité lucrative. Il ne faut donc pas tenir compte de la garde d'un enfant pendant le week-end ou un autre temps libre. En ce qui concerne la détermination de la contribution de prise en charge dans un cas particulier, il appartient en dernier ressort au juge de décider de la forme et de l'étendue de la prise en charge requise pour le bien de l'enfant (dans le contexte du présent arrêt, le Tribunal fédéral ne se prononce pas sur les critères selon lesquels il convient de décider si, en lieu et place d'une prise en charge personnelle par l'un des parents, une prise en charge par un tiers est possible ou même préférable). En principe, les frais de subsistance n'excèdent pas ce qui est nécessaire pour permettre financièrement au parent, qui a la garde de l'enfant, de s'en occuper. A cet égard, la contribution de prise en charge n'est pas basée sur le revenu de la personne débitrice, mais sur les besoins du parent qui s'occupe de l'enfant. En principe, il faut tenir compte du minimum vital du droit de la famille.
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5A_454_2017_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 17. Mai 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 17. Mai 2018 (5A_454/2017) Betreuungsunterhalt für Kinder: Bemessung nach der "Lebenshaltungskosten-Methode" Zur Bemessung des 2017 eingeführten Betreuungsunterhalts für die gemeinsamen Kinder von verheirateten oder unverheirateten Eltern kommt die "Lebenshaltungskosten-Methode" zur Anwendung. Der Betreuungsunterhalt umfasst somit grundsätzlich die Lebenshaltungskosten der betreuenden Person, soweit diese wegen der Kinderbetreuung nicht selber dafür aufkommen kann. Per 1. Januar 2017 wurde der Unterhalt der Eltern für ihre Kinder neu geregelt. Gemäss den Bestimmungen der Artikel 276 und 285 des Zivilgesetzbuches (ZGB) dient der Unterhalt auch der Gewährleistung der Betreuung des Kindes. Erfasst werden neben den direkten Kosten – wie diejenigen für eine Drittbetreuung des Kindes – auch die indirekten Kosten für die Kinderbetreuung durch einen Elternteil (sogenannter "Betreuungsunterhalt"). Die finanziellen Folgen aus dem Zeitaufwand für die Kinderbetreuung durch einen Elternteil sollen auf diese Weise unabhängig vom Zivilstand der Eltern von ihnen gemeinsam getragen werden. Der Gesetzgeber hat indessen keine konkrete Methode zur Bemessung des Betreuungsunterhalts festgelegt. Das Bundesgericht entscheidet in seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag in einem Fall aus dem Kanton Genf über diese Frage. Es kommt zum Schluss, dass die Anwendung der sogenannten "Lebenshaltungskosten-Methode" im konkreten Fall nicht willkürlich war. Die "Lebenshaltungskosten-Methode" stellt zur Bemessung des Betreuungsunterhalts die adäquateste Lösung dar. Dieses Modell entspricht am besten den vom Gesetzgeber verfolgten Zielen und wird auch von einem grossen Teil der Lehre befürwortet. Wie der Bundesrat in seiner Botschaft zur Gesetzesänderung festgehalten hat, werden im Normalfall die Erwerbsmöglichkeiten des Elternteils eingeschränkt, der die Betreuung des Kindes überwiegend übernimmt. In der Mehrheit der Fälle führt dies dazu, dass der betreuende Elternteil nicht mehr selber für seinen eigenen Unterhalt aufkommen kann. Das bedeutet, dass der Betreuungsunterhalt grundsätzlich die Lebenshaltungskosten der betreuenden Person umfassen muss, soweit sie diese wegen der Betreuung nicht selber bestreiten kann. Allerdings geht es beim Betreuungsunterhalt nicht um eine "Entlöhnung" der betreuenden Person. Die Betreuung des Kindes führt nur dann zu einem Anspruch auf Unterhalt nach der "Lebenshaltungskosten-Methode", wenn sie während der Zeit erfolgt, in der der betreuende Elternteil sonst einer Erwerbstätigkeit nachgehen könnte. Unberücksichtigt zu bleiben hat damit grundsätzlich die Betreuung eines Kindes am Wochenende oder während sonstiger freier Zeit. Was die Festlegung des Betreuungsunterhalts im konkreten Einzelfall betrifft, ist es letztlich Sache des Richters, über die Form und den Umfang der für das Wohl des Kindes erforderlichen Betreuung zu entscheiden (im Rahmen des aktuellen Urteils äussert sich das Bundesgericht nicht zur Frage, nach welchen Kriterien darüber zu entscheiden ist, ob anstatt der persönlichen Betreuung durch einen Elternteil allenfalls eine Drittbetreuung zu ermöglichen oder diese gar vorzuziehen ist). Grundsätzlich gehen die Lebenshaltungskosten nicht über das hinaus, was notwendig ist, um dem betreuenden Elternteil finanziell zu ermöglichen, sich um das Kind zu kümmern. Der Betreuungsunterhalt bemisst sich insofern nicht nach dem Einkommen der zahlungspflichtigen Person, sondern nach den Bedürfnissen des betreuenden Elternteils. Dabei ist im Prinzip auf das familienrechtliche Existenzminimum abzustellen.
Lausanne, le 17 mai 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 17 mai 2018 (5A_454/2017) Contribution de prise en charge des enfants : détermination selon la « méthode des frais de subsistance » La « méthode des frais de subsistance » est utilisée pour calculer la contribution de prise en charge des enfants de parents mariés ou non mariés introduite en 2017. En principe, la contribution de prise en charge comprend donc les frais de subsistance du parent gardien qui ne peut les assumer lui-même en raison de cette garde. Depuis le 1er janvier 2017, l'entretien des parents pour leurs enfants a été nouvellement réglementé. Selon les articles 276 et 285 du Code civil (CC), l'entretien sert aussi à garantir la prise en charge de l'enfant. Aux coûts directs – comme ceux de la garde des enfants par des tiers – viennent s'ajouter les coûts indirects de la garde des enfants par un parent (soit la « contribution de prise en charge »). Ainsi, les conséquences financières du temps passé par l'un des parents à s'occuper de l'enfant doivent être supportées conjointement par ceux-ci, quel que soit leur état civil. Le législateur n'a toutefois pas arrêté concrètement une méthode de calcul de la contribution de prise en charge. Dans sa séance publique de jeudi, le Tribunal fédéral se prononce sur cette question dans une affaire provenant du canton de Genève. Il parvient à la conclusion que l'application de la méthode dite « des frais de subsistance » n'était pas arbitraire dans le cas particulier. La « méthode des frais de subsistance » représente la solution la plus appropriée pour calculer la contribution de prise en charge. Ce modèle correspond le mieux aux buts poursuivis par le législateur et est aussi appuyé par une grande partie de la doctrine. Comme le Conseil fédéral l'a également indiqué dans son message sur la modification de la loi, les possibilités de gain du parent qui prend en charge l'enfant la plupart du temps sont normalement limitées. Dans la majorité des cas, il en résulte que le parent qui s'occupe de l'enfant ne peut plus assurer lui-même son propre entretien. Cela signifie que la contribution de prise en charge doit en principe inclure les frais de subsistance de la personne qui s'occupe de l'enfant, dans la mesure où elle ne peut pas subvenir elle-même à ses besoins en raison de la prise en charge de celui-ci. Cependant, il ne s'agit pas de « rémunérer » la personne qui fournit les soins. La garde de l'enfant ne donne droit à une contribution d'entretien selon la « méthode des frais de subsistance » que si elle a lieu pendant la période pendant laquelle le parent qui s'occupe de l'enfant pourrait autrement exercer une activité lucrative. Il ne faut donc pas tenir compte de la garde d'un enfant pendant le week-end ou un autre temps libre. En ce qui concerne la détermination de la contribution de prise en charge dans un cas particulier, il appartient en dernier ressort au juge de décider de la forme et de l'étendue de la prise en charge requise pour le bien de l'enfant (dans le contexte du présent arrêt, le Tribunal fédéral ne se prononce pas sur les critères selon lesquels il convient de décider si, en lieu et place d'une prise en charge personnelle par l'un des parents, une prise en charge par un tiers est possible ou même préférable). En principe, les frais de subsistance n'excèdent pas ce qui est nécessaire pour permettre financièrement au parent, qui a la garde de l'enfant, de s'en occuper. A cet égard, la contribution de prise en charge n'est pas basée sur le revenu de la personne débitrice, mais sur les besoins du parent qui s'occupe de l'enfant. En principe, il faut tenir compte du minimum vital du droit de la famille.
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5A_463_2017_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 10. Juli 2018 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 10. Juli 2018 (5A_463/2017) Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts über die Tochter: Beschwerde von Vater abgewiesen Das Bundesgericht bestätigt den Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Solothurn, wonach eine Jugendliche gemäss ihrem ausdrücklichen Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer älteren Schwester beim früheren Lebenspartner der verstorbenen Mutter leben darf. Es weist die Beschwerde des Vaters ab, dem von der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Olten-Gösgen das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts seiner Tochter entzogen worden war. Die Ehe eines Paares mit zwei 1997 und 2002 geborenen Töchtern war 2014 geschieden worden. Die elterliche Sorge für die Töchter wurde beiden Elternteilen belassen, die Obhut der Mutter übertragen. 2016 verstarb die Mutter. Die KESB OltenGösgen entzog dem Vater 2017 das Aufenthaltsbestimmungsrecht über die noch nicht volljährige jüngere Tochter und legte fest, dass sie gemäss ihrem Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer volljährigen Schwester beim letzten Lebenspartner der verstorbenen Mutter verbleiben dürfe. Das Verwaltungsgericht des Kantons Solothurn bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Vaters in seiner öffentlichen Beratung vom Dienstag ab. Zunächst durfte das Verwaltungsgericht mit Blick auf die Anforderungen der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) auf die Durchführung einer öffentlichen Verhandlung verzichten. Der Schutz der Privatsphäre der Jugendlichen geht im konkreten Fall dem Prinzip der Justizöffentlichkeit vor, weshalb auf ihren ausdrücklichen Wunsch die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen werden durfte. In der Sache selber ist nicht zu beanstanden, dass dem Vater das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts entzogen und die bisherige Wohnsituation der minderjährigen Tochter beibehalten wurde. Ein Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts ist auch dann möglich, wenn wie hier sichergestellt werden soll, dass ein Kind in seinem bisherigen Umfeld verbleibt und nicht zum Vater zurückkehrt, von dem es über sieben Jahre getrennt wohnte. Zu prüfen ist dabei, ob das Wohl des Kindes durch die neu in Aussicht genommene Betreuungsregelung gefährdet würde. Es ist unbestritten, dass der Vater vorliegend grundsätzlich erziehungsfähig und in der Läge wäre, seine Tochter zu betreuen. Dies allein ist aber nicht entscheidend. Das Verwaltungsgericht durfte bei seinem Entscheid vielmehr dem klaren Willen der urteilsfähigen jugendlichen Tochter grosses Gewicht beimessen und ihren Wunsch respektieren, die aktuelle Wohnsituation beizubehalten. Es berücksichtigte dabei insbesondere, dass aufgrund der Belastungssituation durch den Tod der Mutter alles dafür getan werden müsse, die Stabilität des Mädchens zu garantieren. Diese Stabilität sei in seinem derzeitigen Umfeld gegeben, wo das Kind mit seinen bisherigen engsten Bezugspersonen zusammenlebe. Nicht zuzumuten wäre ihm in dieser Situation insbesondere die Trennung von seiner älteren Schwester, die den Kontakt zum Vater verweigere. Die französische Übersetzung der Medienmitteilung wird im Verlauf des Nachmittags veröffentlicht. La traduction française du communiqué sera publiée dans le courant de l'après-midi.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 10 juillet 2018 Pas d'embargo Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 10 juillet 2018 (5A_463/2017) Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts über die Tochter: Beschwerde von Vater abgewiesen Das Bundesgericht bestätigt den Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Solothurn, wonach eine Jugendliche gemäss ihrem ausdrücklichen Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer älteren Schwester beim früheren Lebenspartner der verstorbenen Mutter leben darf. Es weist die Beschwerde des Vaters ab, dem von der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Olten-Gösgen das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts seiner Tochter entzogen worden war. Die Ehe eines Paares mit zwei 1997 und 2002 geborenen Töchtern war 2014 geschieden worden. Die elterliche Sorge für die Töchter wurde beiden Elternteilen belassen, die Obhut der Mutter übertragen. 2016 verstarb die Mutter. Die KESB OltenGösgen entzog dem Vater 2017 das Aufenthaltsbestimmungsrecht über die noch nicht volljährige jüngere Tochter und legte fest, dass sie gemäss ihrem Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer volljährigen Schwester beim letzten Lebenspartner der verstorbenen Mutter verbleiben dürfe. Das Verwaltungsgericht des Kantons Solothurn bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Vaters in seiner öffentlichen Beratung vom Dienstag ab. Zunächst durfte das Verwaltungsgericht mit Blick auf die Anforderungen der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) auf die Durchführung einer öffentlichen Verhandlung verzichten. Der Schutz der Privatsphäre der Jugendlichen geht im konkreten Fall dem Prinzip der Justizöffentlichkeit vor, weshalb auf ihren ausdrücklichen Wunsch die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen werden durfte. In der Sache selber ist nicht zu beanstanden, dass dem Vater das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts entzogen und die bisherige Wohnsituation der minderjährigen Tochter beibehalten wurde. Ein Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts ist auch dann möglich, wenn wie hier sichergestellt werden soll, dass ein Kind in seinem bisherigen Umfeld verbleibt und nicht zum Vater zurückkehrt, von dem es über sieben Jahre getrennt wohnte. Zu prüfen ist dabei, ob das Wohl des Kindes durch die neu in Aussicht genommene Betreuungsregelung gefährdet würde. Es ist unbestritten, dass der Vater vorliegend grundsätzlich erziehungsfähig und in der Läge wäre, seine Tochter zu betreuen. Dies allein ist aber nicht entscheidend. Das Verwaltungsgericht durfte bei seinem Entscheid vielmehr dem klaren Willen der urteilsfähigen jugendlichen Tochter grosses Gewicht beimessen und ihren Wunsch respektieren, die aktuelle Wohnsituation beizubehalten. Es berücksichtigte dabei insbesondere, dass aufgrund der Belastungssituation durch den Tod der Mutter alles dafür getan werden müsse, die Stabilität des Mädchens zu garantieren. Diese Stabilität sei in seinem derzeitigen Umfeld gegeben, wo das Kind mit seinen bisherigen engsten Bezugspersonen zusammenlebe. Nicht zuzumuten wäre ihm in dieser Situation insbesondere die Trennung von seiner älteren Schwester, die den Kontakt zum Vater verweigere. Die französische Übersetzung der Medienmitteilung wird im Verlauf des Nachmittags veröffentlicht. La traduction française du communiqué sera publiée dans le courant de l'après-midi.
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5A_463_2017_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 10. Juli 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 10. Juli 2018 (5A_463/2017) Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts über die Tochter: Beschwerde von Vater abgewiesen Das Bundesgericht bestätigt den Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Solothurn, wonach eine Jugendliche gemäss ihrem ausdrücklichen Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer älteren Schwester beim früheren Lebenspartner der verstorbenen Mutter leben darf. Es weist die Beschwerde des Vaters ab, dem von der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Olten-Gösgen das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts seiner Tochter entzogen worden war. Die Ehe eines Paares mit zwei 1997 und 2002 geborenen Töchtern war 2014 geschieden worden. Die elterliche Sorge für die Töchter wurde beiden Elternteilen belassen, die Obhut der Mutter übertragen. 2016 verstarb die Mutter. Die KESB OltenGösgen entzog dem Vater 2017 das Aufenthaltsbestimmungsrecht über die noch nicht volljährige jüngere Tochter und legte fest, dass sie gemäss ihrem Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer volljährigen Schwester beim letzten Lebenspartner der verstorbenen Mutter verbleiben dürfe. Das Verwaltungsgericht des Kantons Solothurn bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Vaters in seiner öffentlichen Beratung vom Dienstag ab. Zunächst durfte das Verwaltungsgericht mit Blick auf die Anforderungen der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) auf die Durchführung einer öffentlichen Verhandlung verzichten. Der Schutz der Privatsphäre der Jugendlichen geht im konkreten Fall dem Prinzip der Justizöffentlichkeit vor, weshalb auf ihren ausdrücklichen Wunsch die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen werden durfte. In der Sache selber ist nicht zu beanstanden, dass dem Vater das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts entzogen und die bisherige Wohnsituation der minderjährigen Tochter beibehalten wurde. Ein Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts ist auch dann möglich, wenn wie hier sichergestellt werden soll, dass ein Kind in seinem bisherigen Umfeld verbleibt und nicht zum Vater zurückkehrt, von dem es über sieben Jahre getrennt wohnte. Zu prüfen ist dabei, ob das Wohl des Kindes durch die neu in Aussicht genommene Betreuungsregelung gefährdet würde. Es ist unbestritten, dass der Vater vorliegend grundsätzlich erziehungsfähig und in der Läge wäre, seine Tochter zu betreuen. Dies allein ist aber nicht entscheidend. Das Verwaltungsgericht durfte bei seinem Entscheid vielmehr dem klaren Willen der urteilsfähigen jugendlichen Tochter grosses Gewicht beimessen und ihren Wunsch respektieren, die aktuelle Wohnsituation beizubehalten. Es berücksichtigte dabei insbesondere, dass aufgrund der Belastungssituation durch den Tod der Mutter alles dafür getan werden müsse, die Stabilität des Mädchens zu garantieren. Diese Stabilität sei in seinem derzeitigen Umfeld gegeben, wo das Kind mit seinen bisherigen engsten Bezugspersonen zusammenlebe. Nicht zuzumuten wäre ihm in dieser Situation insbesondere die Trennung von seiner älteren Schwester, die den Kontakt zum Vater verweigere. Die französische Übersetzung der Medienmitteilung wird im Verlauf des Nachmittags veröffentlicht. La traduction française du communiqué sera publiée dans le courant de l'après-midi.
Lausanne, le 10 juillet 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 10 juillet 2018 (5A_463/2017) Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts über die Tochter: Beschwerde von Vater abgewiesen Das Bundesgericht bestätigt den Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Solothurn, wonach eine Jugendliche gemäss ihrem ausdrücklichen Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer älteren Schwester beim früheren Lebenspartner der verstorbenen Mutter leben darf. Es weist die Beschwerde des Vaters ab, dem von der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Olten-Gösgen das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts seiner Tochter entzogen worden war. Die Ehe eines Paares mit zwei 1997 und 2002 geborenen Töchtern war 2014 geschieden worden. Die elterliche Sorge für die Töchter wurde beiden Elternteilen belassen, die Obhut der Mutter übertragen. 2016 verstarb die Mutter. Die KESB OltenGösgen entzog dem Vater 2017 das Aufenthaltsbestimmungsrecht über die noch nicht volljährige jüngere Tochter und legte fest, dass sie gemäss ihrem Wunsch weiterhin zusammen mit ihrer volljährigen Schwester beim letzten Lebenspartner der verstorbenen Mutter verbleiben dürfe. Das Verwaltungsgericht des Kantons Solothurn bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Vaters in seiner öffentlichen Beratung vom Dienstag ab. Zunächst durfte das Verwaltungsgericht mit Blick auf die Anforderungen der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) auf die Durchführung einer öffentlichen Verhandlung verzichten. Der Schutz der Privatsphäre der Jugendlichen geht im konkreten Fall dem Prinzip der Justizöffentlichkeit vor, weshalb auf ihren ausdrücklichen Wunsch die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen werden durfte. In der Sache selber ist nicht zu beanstanden, dass dem Vater das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts entzogen und die bisherige Wohnsituation der minderjährigen Tochter beibehalten wurde. Ein Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts ist auch dann möglich, wenn wie hier sichergestellt werden soll, dass ein Kind in seinem bisherigen Umfeld verbleibt und nicht zum Vater zurückkehrt, von dem es über sieben Jahre getrennt wohnte. Zu prüfen ist dabei, ob das Wohl des Kindes durch die neu in Aussicht genommene Betreuungsregelung gefährdet würde. Es ist unbestritten, dass der Vater vorliegend grundsätzlich erziehungsfähig und in der Läge wäre, seine Tochter zu betreuen. Dies allein ist aber nicht entscheidend. Das Verwaltungsgericht durfte bei seinem Entscheid vielmehr dem klaren Willen der urteilsfähigen jugendlichen Tochter grosses Gewicht beimessen und ihren Wunsch respektieren, die aktuelle Wohnsituation beizubehalten. Es berücksichtigte dabei insbesondere, dass aufgrund der Belastungssituation durch den Tod der Mutter alles dafür getan werden müsse, die Stabilität des Mädchens zu garantieren. Diese Stabilität sei in seinem derzeitigen Umfeld gegeben, wo das Kind mit seinen bisherigen engsten Bezugspersonen zusammenlebe. Nicht zuzumuten wäre ihm in dieser Situation insbesondere die Trennung von seiner älteren Schwester, die den Kontakt zum Vater verweigere. Die französische Übersetzung der Medienmitteilung wird im Verlauf des Nachmittags veröffentlicht. La traduction française du communiqué sera publiée dans le courant de l'après-midi.
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5A_491_2013_2015_07_08_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 8. Juli 2015 Embargo: 8. Juli 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 29. Mai 2015 (5A_491/2013 und 5A_924/2012) Beschwerden von Belgien und Sabena-Konkursmasse abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Staates Belgien und zweier belgischer Gesellschaften gegen die verweigerte Zulassung ihrer Forderungen im Kollokationsplan der SAirGroup und der SAirLines in Nachlassliquidation (i.N.) ab. Ebenfalls abgewiesen hat das Bundesgericht die Beschwerde der Konkursmasse der Sabena gegen die SAirLines i.N. Sie verlangte über ihre bereits zugelassenen Forderungen in der Höhe von 397 Millionen Franken hinaus die Kollokation von weiteren 231 Millionen Franken. Verfahren Staat Belgien und Weitere gegen SAirGroup und SAirLines i.N. (5A_491/2013) Die Liquidatoren der SAirGroup i.N. und der SAirLines i.N. hatten die Forderungen des Staates Belgien sowie der beiden Gesellschaften Société Fédérale de Participations et d'Investissement SA und Société Anonyme Zephyr-Fin SA – alle drei frühere Aktionäre der Sabena SA – im Kollokationsplan von 2006 nicht zugelassen. Der Staat Belgien und die zwei Gesellschaften erhoben Klage beim Bezirksgericht Zürich. Sie verlangten, gegenüber den Nachlassmassen von SAirGroup und SAirLines i.N. je mit Forderungen von 746,6 Millionen Franken als Gläubiger kolloziert zu werden. Zudem ersuchten sie um Sistierung des Verfahrens bis zum Vorliegen des rechtskräftigen belgischen Urteils zur Schadenersatzpflicht von SAirGroup und SAirLines. Das Bezirksgericht wies die Klage im Februar 2011 ab. Die Betroffenen erhoben dagegen Berufung beim Obergericht des Kantons Zürich. Dabei legten sie das Urteil des Appellationsgerichts Brüssel (Cour d'appel de Bruxelles) vom 27. Januar 2011 vor, mit dem ihre Ansprüche teilweise gutgeheissen worden waren. Sie ersuchten gestützt auf das Lugano-Übereinkommen (Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen) um Anerkennung dieses Urteils und um Aussetzung des Kollokationsverfahrens bis zum vollständigen Abschluss der Zivilverfahren in Belgien. Das Obergericht wies die Kollokationsklagen im Mai 2013 ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Staates Belgien und der beiden Gesellschaften ab. Das Obergericht hat das Urteil des Appellationsgerichts Brüssel für den schweizerischen Kollokationsprozess zu Recht als unverbindlich erachtet. Das Kollokationsverfahren fällt nicht unter das Lugano-Übereinkommen. Mit dem LuganoÜbereinkommen ist zudem vereinbar, wenn die Schweiz als Staat der Insolvenzeröffnung die Kompetenz zur Beurteilung aller Streitfragen im Zusammenhang mit der Kollokation an sich zieht. Im Ausland hängige Prozesse zu entsprechenden Forderungen vermögen diese Kompetenz nicht zu beschneiden. Verfahren Konkursmasse Sabena gegen SAirLines i.N. (5A_924/2012) Im Fall der Konkursmasse der Sabena hatten die Liquidatoren der SAirLines i.N. Forderungen über 397 Millionen Franken zur Kollokation zugelassen. Die Konkursmasse der Sabena verlangte darüber hinaus die Kollokation von weiteren 231 Millionen Franken. Ihre zusätzlichen Forderungen begründet die Konkursmasse der Sabena mit konkursbedingten Passiven, die ihr als Folge der Nichterfüllung von Verträgen aus dem Jahre 2001 durch die SAirLines entstanden seien. Das Obergericht des Kantons Zürich wies eine entsprechende Berufung im November 2012 ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Konkursmasse der Sabena ab. Es kommt zum Schluss, dass das Obergericht nicht willkürlich entschieden hat, wenn es auf der Basis der vorgebrachten Tatsachen einen Kausalzusammenhang zwischen der Nichterfüllung der fraglichen Verträge und den geltend gemachten zusätzlichen Schäden verneint.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 8 juillet 2015 Embargo : 8 juillet 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 29 mai 2015 (5A_491/2013 et 5A_924/2012) Recours de la Belgique et de la masse en faillite de Sabena rejetés Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'Etat belge et de deux sociétés belges contre le refus d'admettre leurs créances à l'état de collocation de SAirGroup et de SAirLines en liquidation concordataire. Le Tribunal fédéral a également rejeté le recours de la masse en faillite de Sabena contre SAirLines en liquidation concordataire, tendant à la collocation de 231 autres millions de francs en plus des créances de 397 millions de francs déjà admises. Procédure Etat belge et autres contre SAirGroup et SAirLines en liquidation concordataire (5A_491/2013) Les liquidateurs de SAirGroup en liquidation concordataire et de SAirLines en liquidation concordataire n'avaient pas admis les créances de l'Etat belge ni celles des deux sociétés Société Fédérale de Participations et d'Investissement SA et Société Anonyme Zephyr-Fin SA – tous trois anciens actionnaires de Sabena SA – à l'état de collocation de 2006. L'Etat belge et les deux sociétés ont introduit action devant le Tribunal du district de Zurich. Ils ont requis, à l'encontre des masses concordataires de SAirGroup de même que de SAirLines en liquidation concordataire, leur collocation comme créanciers pour des créances de 746,6 millions de francs. Ils ont en outre demandé la suspension de la procédure jusqu'à l'entrée en force du jugement belge concernant l'obligation de SAirGroup et SAirLines de réparer le dommage. Le Tribunal de district a rejeté l'action en février 2011. Les intéressés ont interjeté appel auprès de la Cour suprême du canton de Zurich. Ils ont produit le jugement de la Cour d'appel de Bruxelles du 27 janvier 2011 admettant partiellement leurs prétentions. Ils ont sollicité, en se fondant sur la Convention de Lugano (Convention de Lugano concernant la compétence judiciaire, la reconnaissance et l'exécution des décisions en matière civile et commerciale), la reconnaissance et l'exequatur de ce jugement ainsi que la suspension de la procédure de collocation jusqu'à l'achèvement complet de la procédure civile en Belgique. La Cour suprême a rejeté les actions en contestation de l'état de collocation en mai 2013. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'Etat belge et des deux sociétés. La Cour suprême a considéré à juste titre que le jugement de la Cour d'appel de Bruxelles n'était pas contraignant dans le procès de collocation. La procédure de collocation ne tombe pas sous le coup de la Convention de Lugano. Il est en outre compatible avec cette convention que la Suisse, en tant qu'Etat où la procédure d'insolvabilité a été ouverte, soit compétente pour statuer sur toutes les questions litigieuses en rapport avec la collocation. Des procès pendants à l'étranger concernant des créances correspondantes ne permettent pas de restreindre cette compétence. Procédure masse en faillite de Sabena contre SAirlines en liquidation concordataire (5A_924/2012) Dans le cas de la masse en faillite de Sabena, les liquidateurs de SAirLines en liquidation concordataire avaient admis la collocation de créances pour plus de 397 millions de francs. La masse en faillite de Sabena a demandé en sus la collocation de 231 autres millions de francs. Elle fonde ses créances supplémentaires sur les passifs provoqués par la faillite et qui résulteraient de l'inexécution de contrats de l'année 2001 par SAirLines. La Cour suprême du canton de Zurich a rejeté l'appel y relatif en novembre 2012. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la masse en faillite de Sabena. Il parvient à la conclusion que la Cour suprême n'a pas versé dans l'arbitraire en constatant que, sur la base des faits allégués par la demanderesse, il n'y a pas de causalité entre l'inexécution des contrats en question et les dommages supplémentaires invoqués.
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5A_491_2013_2015_07_08_T_{lang}
Lausanne, 8. Juli 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 29. Mai 2015 (5A_491/2013 und 5A_924/2012) Beschwerden von Belgien und Sabena-Konkursmasse abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Staates Belgien und zweier belgischer Gesellschaften gegen die verweigerte Zulassung ihrer Forderungen im Kollokationsplan der SAirGroup und der SAirLines in Nachlassliquidation (i.N.) ab. Ebenfalls abgewiesen hat das Bundesgericht die Beschwerde der Konkursmasse der Sabena gegen die SAirLines i.N. Sie verlangte über ihre bereits zugelassenen Forderungen in der Höhe von 397 Millionen Franken hinaus die Kollokation von weiteren 231 Millionen Franken. Verfahren Staat Belgien und Weitere gegen SAirGroup und SAirLines i.N. (5A_491/2013) Die Liquidatoren der SAirGroup i.N. und der SAirLines i.N. hatten die Forderungen des Staates Belgien sowie der beiden Gesellschaften Société Fédérale de Participations et d'Investissement SA und Société Anonyme Zephyr-Fin SA – alle drei frühere Aktionäre der Sabena SA – im Kollokationsplan von 2006 nicht zugelassen. Der Staat Belgien und die zwei Gesellschaften erhoben Klage beim Bezirksgericht Zürich. Sie verlangten, gegenüber den Nachlassmassen von SAirGroup und SAirLines i.N. je mit Forderungen von 746,6 Millionen Franken als Gläubiger kolloziert zu werden. Zudem ersuchten sie um Sistierung des Verfahrens bis zum Vorliegen des rechtskräftigen belgischen Urteils zur Schadenersatzpflicht von SAirGroup und SAirLines. Das Bezirksgericht wies die Klage im Februar 2011 ab. Die Betroffenen erhoben dagegen Berufung beim Obergericht des Kantons Zürich. Dabei legten sie das Urteil des Appellationsgerichts Brüssel (Cour d'appel de Bruxelles) vom 27. Januar 2011 vor, mit dem ihre Ansprüche teilweise gutgeheissen worden waren. Sie ersuchten gestützt auf das Lugano-Übereinkommen (Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen) um Anerkennung dieses Urteils und um Aussetzung des Kollokationsverfahrens bis zum vollständigen Abschluss der Zivilverfahren in Belgien. Das Obergericht wies die Kollokationsklagen im Mai 2013 ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Staates Belgien und der beiden Gesellschaften ab. Das Obergericht hat das Urteil des Appellationsgerichts Brüssel für den schweizerischen Kollokationsprozess zu Recht als unverbindlich erachtet. Das Kollokationsverfahren fällt nicht unter das Lugano-Übereinkommen. Mit dem LuganoÜbereinkommen ist zudem vereinbar, wenn die Schweiz als Staat der Insolvenzeröffnung die Kompetenz zur Beurteilung aller Streitfragen im Zusammenhang mit der Kollokation an sich zieht. Im Ausland hängige Prozesse zu entsprechenden Forderungen vermögen diese Kompetenz nicht zu beschneiden. Verfahren Konkursmasse Sabena gegen SAirLines i.N. (5A_924/2012) Im Fall der Konkursmasse der Sabena hatten die Liquidatoren der SAirLines i.N. Forderungen über 397 Millionen Franken zur Kollokation zugelassen. Die Konkursmasse der Sabena verlangte darüber hinaus die Kollokation von weiteren 231 Millionen Franken. Ihre zusätzlichen Forderungen begründet die Konkursmasse der Sabena mit konkursbedingten Passiven, die ihr als Folge der Nichterfüllung von Verträgen aus dem Jahre 2001 durch die SAirLines entstanden seien. Das Obergericht des Kantons Zürich wies eine entsprechende Berufung im November 2012 ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Konkursmasse der Sabena ab. Es kommt zum Schluss, dass das Obergericht nicht willkürlich entschieden hat, wenn es auf der Basis der vorgebrachten Tatsachen einen Kausalzusammenhang zwischen der Nichterfüllung der fraglichen Verträge und den geltend gemachten zusätzlichen Schäden verneint.
Lausanne, le 8 juillet 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 29 mai 2015 (5A_491/2013 et 5A_924/2012) Recours de la Belgique et de la masse en faillite de Sabena rejetés Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'Etat belge et de deux sociétés belges contre le refus d'admettre leurs créances à l'état de collocation de SAirGroup et de SAirLines en liquidation concordataire. Le Tribunal fédéral a également rejeté le recours de la masse en faillite de Sabena contre SAirLines en liquidation concordataire, tendant à la collocation de 231 autres millions de francs en plus des créances de 397 millions de francs déjà admises. Procédure Etat belge et autres contre SAirGroup et SAirLines en liquidation concordataire (5A_491/2013) Les liquidateurs de SAirGroup en liquidation concordataire et de SAirLines en liquidation concordataire n'avaient pas admis les créances de l'Etat belge ni celles des deux sociétés Société Fédérale de Participations et d'Investissement SA et Société Anonyme Zephyr-Fin SA – tous trois anciens actionnaires de Sabena SA – à l'état de collocation de 2006. L'Etat belge et les deux sociétés ont introduit action devant le Tribunal du district de Zurich. Ils ont requis, à l'encontre des masses concordataires de SAirGroup de même que de SAirLines en liquidation concordataire, leur collocation comme créanciers pour des créances de 746,6 millions de francs. Ils ont en outre demandé la suspension de la procédure jusqu'à l'entrée en force du jugement belge concernant l'obligation de SAirGroup et SAirLines de réparer le dommage. Le Tribunal de district a rejeté l'action en février 2011. Les intéressés ont interjeté appel auprès de la Cour suprême du canton de Zurich. Ils ont produit le jugement de la Cour d'appel de Bruxelles du 27 janvier 2011 admettant partiellement leurs prétentions. Ils ont sollicité, en se fondant sur la Convention de Lugano (Convention de Lugano concernant la compétence judiciaire, la reconnaissance et l'exécution des décisions en matière civile et commerciale), la reconnaissance et l'exequatur de ce jugement ainsi que la suspension de la procédure de collocation jusqu'à l'achèvement complet de la procédure civile en Belgique. La Cour suprême a rejeté les actions en contestation de l'état de collocation en mai 2013. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'Etat belge et des deux sociétés. La Cour suprême a considéré à juste titre que le jugement de la Cour d'appel de Bruxelles n'était pas contraignant dans le procès de collocation. La procédure de collocation ne tombe pas sous le coup de la Convention de Lugano. Il est en outre compatible avec cette convention que la Suisse, en tant qu'Etat où la procédure d'insolvabilité a été ouverte, soit compétente pour statuer sur toutes les questions litigieuses en rapport avec la collocation. Des procès pendants à l'étranger concernant des créances correspondantes ne permettent pas de restreindre cette compétence. Procédure masse en faillite de Sabena contre SAirlines en liquidation concordataire (5A_924/2012) Dans le cas de la masse en faillite de Sabena, les liquidateurs de SAirLines en liquidation concordataire avaient admis la collocation de créances pour plus de 397 millions de francs. La masse en faillite de Sabena a demandé en sus la collocation de 231 autres millions de francs. Elle fonde ses créances supplémentaires sur les passifs provoqués par la faillite et qui résulteraient de l'inexécution de contrats de l'année 2001 par SAirLines. La Cour suprême du canton de Zurich a rejeté l'appel y relatif en novembre 2012. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la masse en faillite de Sabena. Il parvient à la conclusion que la Cour suprême n'a pas versé dans l'arbitraire en constatant que, sur la base des faits allégués par la demanderesse, il n'y a pas de causalité entre l'inexécution des contrats en question et les dommages supplémentaires invoqués.
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5A_553_2012_2014_04_30_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 30. April 2014 Embargo: 30. April 2014, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. April 2014 (5A_553/2012) JUSO-Fotomontage mit nacktem Daniel Vasella zulässig Die JungsozialistInnen (JUSO) Schweiz haben mit einer Fotomontage die Persönlichkeit von Daniel Vasella nicht in widerrechtlicher Weise verletzt. Seine nackte Darstellung zielt nicht auf ihn als Privatperson und erscheint als Satire im Rahmen der politischen Debatte um die "1:12-Initiative" gerade noch tolerierbar. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Daniel Vasella deshalb ab. Die JUSO Schweiz hatten 2010 im Zusammenhang mit ihrer "1:12-Initiative" eine Fotomontage veröffentlicht. Das Bild zeigt die Köpfe von Daniel Vasella, Brady Dougan und Oswald Grübel auf unbekleideten Männerkörpern, wobei der Schambereich bedeckt bleibt. Unter den drei nackten Männern steht der Text: "Abzocker, zieht euch warm an!". Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Daniel Vasella ab und bestätigt den Entscheid des Aargauer Obergerichts, wonach die Bildmontage seine Persönlichkeit nicht in widerrechtlicher Weise verletzt. Die II. zivilrechtliche Abteilung hält in ihrem Urteil fest, dass Daniel Vasella durch das Bild in seinem beruflichen und gesellschaftlichen Ansehen herabgesetzt wird, auch wenn es sich erkennbar um eine Fotomontage handelt. Diese Persönlichkeitsverletzung ist allerdings nicht widerrechtlich, da es sich bei der Publikation um Satire handelt, für die im Rahmen des Rechts auf freie Meinungsäusserung erweiterte Grenzen gelten. Im konkreten Fall wird das Mass des Zulässigen nicht überschritten. Bei der entsprechenden Interessenabwägung fällt ins Gewicht, dass die Veröffentlichung im Rahmen einer politischen Auseinandersetzung über eine Volksinitiative erfolgte. Weil der Meinungsäusserungsfreiheit im demokratischen Rechtsstaat eine besondere Bedeutung zukommt, werden Ehrverletzungen in der politischen Auseinandersetzung nach einem etwas milderen Massstab beurteilt. Berücksichtigt werden muss zudem, dass der politische Diskurs über rasant ansteigende Gehälter des obersten Kaders in den letzten Jahren zunehmend heftig geführt wurde und im Brennpunkt des öffentlichen Interesses steht. Weiter hat sich Daniel Vasella verschiedentlich im Zusammenhang mit der Thematik der Spitzenlöhne geäussert und sich damit bis zu einem gewissen Grad selbst ins Blickfeld der betreffenden Diskussion gerückt. Insgesamt erscheint damit die Darstellung von Daniel Vasella, die nicht auf ihn als Privatperson, sondern als Bezüger eines Spitzengehalts abzielt, gerade noch tolerierbar.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 30 avril 2014 Embargo : 30 avril 2014, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 14 avril 2014 (5A_553/2012) Le photomontage de la JS arborant Daniel Vasella dévêtu est admissible La Jeunesse socialiste (JS) suisse n'a pas porté atteinte de manière illicite à la personnalité de Daniel Vasella avec un photomontage. Le fait de le représenter nu ne le vise pas en tant que particulier et, dans le cadre du débat politique sur « l'initiative 1:12 », peut être considéré comme une satire encore tout juste tolérable. Le Tribunal fédéral rejette le recours de Daniel Vasella pour ces motifs. En 2010, dans le cadre de son « initiative 1:12 », la JS suisse avait publié un photomontage. L'image montrait les têtes de Daniel Vasella, Brady Dougan et Oswald Grübel sur des corps d'hommes déshabillés où seules les régions pubiennes étaient couvertes. Sous les trois hommes nus on pouvait lire « Arnaqueurs, couvrez-vous bien ! ». Le Tribunal fédéral rejette le recours de Daniel Vasella et confirme la décision de la Cour suprême du canton d'Argovie, selon laquelle le photomontage ne porte pas atteinte à sa personnalité de manière illicite. Dans son arrêt, la IIe Cour de droit civil considère que l'image professionnelle et sociale de Daniel Vasella est ternie par la représentation, même s'il s'agit ostensiblement d'un photomontage. Cette atteinte à la personnalité n'est toutefois pas illicite, car il s'agit d'une publication satirique, pour laquelle les limites de la liberté d'expression sont plus larges. En l'espèce, les limites de l'acceptable ne sont pas franchies. Le fait que la publication a eu lieu dans le cadre d'un débat politique sur une initiative populaire doit être pris en considération dans la pesée des intérêts en présence. Comme la liberté d'expression revêt une importance particulière dans un état de droit démocratique, les atteintes à l'honneur lors des débats politiques sont jugées selon des critères plus souples. En outre, on peut relever aussi le fait que les discussions politiques relatant la rapide augmentation des revenus des cadres supérieurs ont été menées de façon de plus en plus virulentes ces dernières années et sont devenues d'intérêt public. De plus, Daniel Vasella s'est exprimé plusieurs fois sur le thème des hauts salaires et dans une certaine mesure, s'est placé lui-même au coeur du débat public. Tous ces éléments font que d'un point de vue global la représentation de Daniel Vasella, qui ne le vise pas en tant que particulier mais comme cadre percevant un haut salaire, est encore tout juste tolérable.
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5A_553_2012_2014_04_30_T_{lang}
Lausanne, 30. April 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. April 2014 (5A_553/2012) JUSO-Fotomontage mit nacktem Daniel Vasella zulässig Die JungsozialistInnen (JUSO) Schweiz haben mit einer Fotomontage die Persönlichkeit von Daniel Vasella nicht in widerrechtlicher Weise verletzt. Seine nackte Darstellung zielt nicht auf ihn als Privatperson und erscheint als Satire im Rahmen der politischen Debatte um die "1:12-Initiative" gerade noch tolerierbar. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Daniel Vasella deshalb ab. Die JUSO Schweiz hatten 2010 im Zusammenhang mit ihrer "1:12-Initiative" eine Fotomontage veröffentlicht. Das Bild zeigt die Köpfe von Daniel Vasella, Brady Dougan und Oswald Grübel auf unbekleideten Männerkörpern, wobei der Schambereich bedeckt bleibt. Unter den drei nackten Männern steht der Text: "Abzocker, zieht euch warm an!". Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Daniel Vasella ab und bestätigt den Entscheid des Aargauer Obergerichts, wonach die Bildmontage seine Persönlichkeit nicht in widerrechtlicher Weise verletzt. Die II. zivilrechtliche Abteilung hält in ihrem Urteil fest, dass Daniel Vasella durch das Bild in seinem beruflichen und gesellschaftlichen Ansehen herabgesetzt wird, auch wenn es sich erkennbar um eine Fotomontage handelt. Diese Persönlichkeitsverletzung ist allerdings nicht widerrechtlich, da es sich bei der Publikation um Satire handelt, für die im Rahmen des Rechts auf freie Meinungsäusserung erweiterte Grenzen gelten. Im konkreten Fall wird das Mass des Zulässigen nicht überschritten. Bei der entsprechenden Interessenabwägung fällt ins Gewicht, dass die Veröffentlichung im Rahmen einer politischen Auseinandersetzung über eine Volksinitiative erfolgte. Weil der Meinungsäusserungsfreiheit im demokratischen Rechtsstaat eine besondere Bedeutung zukommt, werden Ehrverletzungen in der politischen Auseinandersetzung nach einem etwas milderen Massstab beurteilt. Berücksichtigt werden muss zudem, dass der politische Diskurs über rasant ansteigende Gehälter des obersten Kaders in den letzten Jahren zunehmend heftig geführt wurde und im Brennpunkt des öffentlichen Interesses steht. Weiter hat sich Daniel Vasella verschiedentlich im Zusammenhang mit der Thematik der Spitzenlöhne geäussert und sich damit bis zu einem gewissen Grad selbst ins Blickfeld der betreffenden Diskussion gerückt. Insgesamt erscheint damit die Darstellung von Daniel Vasella, die nicht auf ihn als Privatperson, sondern als Bezüger eines Spitzengehalts abzielt, gerade noch tolerierbar.
Lausanne, le 30 avril 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 14 avril 2014 (5A_553/2012) Le photomontage de la JS arborant Daniel Vasella dévêtu est admissible La Jeunesse socialiste (JS) suisse n'a pas porté atteinte de manière illicite à la personnalité de Daniel Vasella avec un photomontage. Le fait de le représenter nu ne le vise pas en tant que particulier et, dans le cadre du débat politique sur « l'initiative 1:12 », peut être considéré comme une satire encore tout juste tolérable. Le Tribunal fédéral rejette le recours de Daniel Vasella pour ces motifs. En 2010, dans le cadre de son « initiative 1:12 », la JS suisse avait publié un photomontage. L'image montrait les têtes de Daniel Vasella, Brady Dougan et Oswald Grübel sur des corps d'hommes déshabillés où seules les régions pubiennes étaient couvertes. Sous les trois hommes nus on pouvait lire « Arnaqueurs, couvrez-vous bien ! ». Le Tribunal fédéral rejette le recours de Daniel Vasella et confirme la décision de la Cour suprême du canton d'Argovie, selon laquelle le photomontage ne porte pas atteinte à sa personnalité de manière illicite. Dans son arrêt, la IIe Cour de droit civil considère que l'image professionnelle et sociale de Daniel Vasella est ternie par la représentation, même s'il s'agit ostensiblement d'un photomontage. Cette atteinte à la personnalité n'est toutefois pas illicite, car il s'agit d'une publication satirique, pour laquelle les limites de la liberté d'expression sont plus larges. En l'espèce, les limites de l'acceptable ne sont pas franchies. Le fait que la publication a eu lieu dans le cadre d'un débat politique sur une initiative populaire doit être pris en considération dans la pesée des intérêts en présence. Comme la liberté d'expression revêt une importance particulière dans un état de droit démocratique, les atteintes à l'honneur lors des débats politiques sont jugées selon des critères plus souples. En outre, on peut relever aussi le fait que les discussions politiques relatant la rapide augmentation des revenus des cadres supérieurs ont été menées de façon de plus en plus virulentes ces dernières années et sont devenues d'intérêt public. De plus, Daniel Vasella s'est exprimé plusieurs fois sur le thème des hauts salaires et dans une certaine mesure, s'est placé lui-même au coeur du débat public. Tous ces éléments font que d'un point de vue global la représentation de Daniel Vasella, qui ne le vise pas en tant que particulier mais comme cadre percevant un haut salaire, est encore tout juste tolérable.
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5A_581_2015_2016_09_13_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 13. September 2016 Embargo: 13. September 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. August 2016 (5A_581/2015) Zustimmung für Inlandumzug bei gemeinsamer elterlicher Sorge Das Bundesgericht klärt Fragen im Zusammenhang mit der Verlegung des Aufenthaltsortes des Kindes innerhalb der Schweiz bei gemeinsamer elterlicher Sorge und der dazu allenfalls notwendigen Zustimmung des anderen Elternteils oder der Kindesschutzbehörde. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch (ZGB) als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge eingeführt. Üben die Eltern die Sorge gemeinsam aus und will ein Elternteil den Aufenthaltsort des Kindes verlegen, bedarf dies unter gewissen Umständen der Zustimmung des anderen Elternteils oder der Kindesschutzbehörde. Bei einem Umzug innerhalb der Schweiz ist die Zustimmung erforderlich, wenn der Umzug "erhebliche Auswirkungen auf die Ausübung der elterlichen Sorge und den persönlichen Verkehr durch den andern Elternteil hat" (Artikel 301a Absatz 2 Buchstabe b ZGB). Das Bundesgericht hält in einem aktuellen Entscheid fest, dass von "erheblichen Auswirkungen" auf die elterliche Sorge in erster Linie auszugehen ist, wenn die Verlegung des Aufenthaltsortes das bisher gelebte Betreuungsmodell berührt. Massgeblich ist dabei in der Regel, ob dieses aufgrund der Distanz in unveränderter Form oder mit nur geringen Anpassungen weitergeführt werden kann oder ob es infolge des Umzugs geändert werden muss. Haben die Eltern das Kind bisher zu ungefähr gleichen Teilen betreut (alternierende Obhut), kann die Weiterführung dieses Modells schon ab einer geringen Distanz illusorisch werden. Die Schwelle zu "erheblichen Auswirkungen" und damit zur Zustimmungsbedürftigkeit kann aber auch bei ungleichen Betreuungsanteilen relativ bald erreicht sein, jedenfalls wenn die Betreuung mit einem Bringen und Abholen des Kindes zur Krippe oder Schule verbunden ist. Aus der parlamentarischen Debatte zur fraglichen Bestimmung ergibt sich, dass die Zustimmung des anderen Elternteils auch bei erheblichen Auswirkungen auf dessen Besuchsrecht erforderlich sein soll. Der Gesetzgeber hatte damit offensichtlich den Fall vor Augen, dass ein Elternteil die Betreuung des Kindes alleine übernimmt, während der andere im Rahmen des Besuchsrechts Kontakt zum Kind pflegt. Der Gesetzestext ist deshalb so auszulegen, dass sich die erheblichen Auswirkungen des Wegzuges alternativ auf die Ausübung der elterlichen Sorge oder den persönlichen Verkehr beziehen können. Zusammen mit dem Entscheid über die Zustimmung zum Wegzug ist von der zuständigen Behörde zu prüfen, ob eine Anpassung der elterlichen Sorge, der Obhut oder des Besuchsrechts nötig ist. Diese Prüfung hat einen engen Zusammenhang mit der Frage des Wegzuges, weshalb sie in der Regel nicht unterbleiben oder losgelöst vom Wegzugsentscheid erfolgen darf. Der konkrete Fall betrifft die unverheirateten Eltern eines sechs Jahre alten Kindes. Sie lebten nach der Auflösung des gemeinsamen Haushaltes weiterhin im gleichen Dorf im Berner Oberland. Die Mutter beabsichtigte einen Wegzug mit dem Kind nach Solothurn. Die zuständige Kindesschutzbehörde stimmte dem Umzug zu, was vom Obergericht des Kantons Bern bestätigt wurde, ohne dass eine Anpassung der Kinderbelange geprüft worden wäre. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Vaters dahingehend gut, dass es die Sache zu entsprechenden Abklärungen und neuem Entscheid ans Obergericht zurückschickt. Zu weiteren grundsätzlichen Fragen im Zusammenhang mit der Zustimmung zu einer Verlegung des Aufenthaltsortes des Kindes bei gemeinsamer elterlicher Sorge hat sich das Bundesgericht bereits in zwei früheren Entscheiden geäussert (Urteile 5A_945/2015 und 5A_450/2015, Medienmitteilungen des Bundesgerichts vom 7. Juli 2016 und vom 27. Juli 2016, abrufbar unter "www.bger.ch").
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 13 septembre 2016 Embargo : 13 septembre 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 août 2016 (5A_581/2015) Consentement à un déménagement sur le territoire suisse en cas d'autorité parentale conjointe Le Tribunal fédéral clarifie des questions en relation avec le déplacement du lieu de résidence de l'enfant à l'intérieur de la Suisse en cas d'autorité parentale conjointe et avec le consentement éventuellement nécessaire à cet effet de l'autre parent ou de l'autorité de protection de l'enfant. Le 1er juillet 2014, l'autorité parentale conjointe a été introduite dans le Code civil (CC) en tant que principe général. Si les parents exercent en commun l'autorité parentale et que l'un d'eux veut déplacer le lieu de résidence de l'enfant, le parent concerné a besoin, dans certaines circonstances, du consentement de l'autre parent ou de l'autorité de protection de l'enfant. En cas de déménagement à l'intérieur de la Suisse, le consentement est nécessaire lorsque ledit déménagement « a des conséquences importantes pour l'exercice de l'autorité parentale par l'autre parent et pour les relations personnelles » (article 301a alinéa 2 lettre b CC). Dans une décision récente, le Tribunal fédéral retient qu'il faut supposer qu'il existe des « conséquences importantes » pour l'autorité parentale, en premier lieu, lorsque le déplacement du lieu de résidence de l'enfant touche au mode de prise en charge pratiqué jusqu'alors. A cet égard, il convient en règle générale de déterminer, sur la base de la distance, si celui-ci peut être poursuivi de la même manière ou avec des adaptations seulement minimes ou s'il doit être sensiblement modifié par suite du déménagement. Si les parents se sont jusque-là occupés de l'enfant à parts plus ou moins égales (garde alternée), la continuation de ce modèle peut déjà être illusoire à partir d'une faible distance. Mais le seuil des « conséquences importantes » et, ainsi de la nécessité du consentement peut aussi être relativement facilement atteint en cas de participation inégale de chaque parent à la prise en charge de l'enfant, en tout cas lorsque ladite prise en charge est en rapport avec le fait d'amener et d'aller chercher l'enfant à la crèche ou à l'école. Il résulte des débats parlementaires relatifs à la disposition en question que le consentement de l'autre parent est aussi nécessaire en cas de conséquences importantes sur son droit de visite. Le législateur avait manifestement à l'esprit le cas dans lequel l'un des parents s'occupe seul de l'enfant, tandis que l'autre lui fournit des soins dans le cadre du droit de visite. Le texte de la loi doit dès lors être interprété en ce sens que les conséquences importantes du déplacement peuvent alternativement se rapporter à l'exercice de l'autorité parentale ou aux relations personnelles. L'autorité compétente doit examiner, avec la décision qui autorise le déplacement, si une adaptation de l'autorité parentale, de la garde ou du droit de visite est nécessaire. Cet examen a un rapport étroit avec la question du déménagement de sorte qu'en règle générale, on ne peut y renoncer, ni le dissocier de la décision sur le départ de l'enfant. Le cas concret concerne les parents non mariés d'un enfant âgé de six ans. Après la cessation de la vie commune, ils ont continué à vivre dans le même village de l'Oberland bernois. La mère avait l'intention de partir pour Soleure avec l'enfant. L'autorité de protection de l'enfant compétente a donné son accord au déménagement, ce qui a été confirmé par la Cour suprême du canton de Berne sans qu'une adaptation de la réglementation des questions relatives à l'enfant n'ait été examinée. Le Tribunal fédéral admet le recours du père en ce sens que la cause est renvoyée à l'autorité cantonale pour qu'elle instruise à ce sujet et statue à nouveau. Dans deux décisions antérieures, le Tribunal fédéral s'est déjà exprimé sur d'autres questions de principe en relation avec le consentement au déplacement du lieu de résidence de l'enfant en cas d'autorité parentale conjointe (arrêts 5A_945/2015 et 5A_450/2015, Communiqués de presse du Tribunal fédéral du 7 juillet 2016 et du 27 juillet 2016, disponibles sous "www.tribunal-federal.ch").
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5A_581_2015_2016_09_13_T_{lang}
Lausanne, 13. September 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. August 2016 (5A_581/2015) Zustimmung für Inlandumzug bei gemeinsamer elterlicher Sorge Das Bundesgericht klärt Fragen im Zusammenhang mit der Verlegung des Aufenthaltsortes des Kindes innerhalb der Schweiz bei gemeinsamer elterlicher Sorge und der dazu allenfalls notwendigen Zustimmung des anderen Elternteils oder der Kindesschutzbehörde. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch (ZGB) als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge eingeführt. Üben die Eltern die Sorge gemeinsam aus und will ein Elternteil den Aufenthaltsort des Kindes verlegen, bedarf dies unter gewissen Umständen der Zustimmung des anderen Elternteils oder der Kindesschutzbehörde. Bei einem Umzug innerhalb der Schweiz ist die Zustimmung erforderlich, wenn der Umzug "erhebliche Auswirkungen auf die Ausübung der elterlichen Sorge und den persönlichen Verkehr durch den andern Elternteil hat" (Artikel 301a Absatz 2 Buchstabe b ZGB). Das Bundesgericht hält in einem aktuellen Entscheid fest, dass von "erheblichen Auswirkungen" auf die elterliche Sorge in erster Linie auszugehen ist, wenn die Verlegung des Aufenthaltsortes das bisher gelebte Betreuungsmodell berührt. Massgeblich ist dabei in der Regel, ob dieses aufgrund der Distanz in unveränderter Form oder mit nur geringen Anpassungen weitergeführt werden kann oder ob es infolge des Umzugs geändert werden muss. Haben die Eltern das Kind bisher zu ungefähr gleichen Teilen betreut (alternierende Obhut), kann die Weiterführung dieses Modells schon ab einer geringen Distanz illusorisch werden. Die Schwelle zu "erheblichen Auswirkungen" und damit zur Zustimmungsbedürftigkeit kann aber auch bei ungleichen Betreuungsanteilen relativ bald erreicht sein, jedenfalls wenn die Betreuung mit einem Bringen und Abholen des Kindes zur Krippe oder Schule verbunden ist. Aus der parlamentarischen Debatte zur fraglichen Bestimmung ergibt sich, dass die Zustimmung des anderen Elternteils auch bei erheblichen Auswirkungen auf dessen Besuchsrecht erforderlich sein soll. Der Gesetzgeber hatte damit offensichtlich den Fall vor Augen, dass ein Elternteil die Betreuung des Kindes alleine übernimmt, während der andere im Rahmen des Besuchsrechts Kontakt zum Kind pflegt. Der Gesetzestext ist deshalb so auszulegen, dass sich die erheblichen Auswirkungen des Wegzuges alternativ auf die Ausübung der elterlichen Sorge oder den persönlichen Verkehr beziehen können. Zusammen mit dem Entscheid über die Zustimmung zum Wegzug ist von der zuständigen Behörde zu prüfen, ob eine Anpassung der elterlichen Sorge, der Obhut oder des Besuchsrechts nötig ist. Diese Prüfung hat einen engen Zusammenhang mit der Frage des Wegzuges, weshalb sie in der Regel nicht unterbleiben oder losgelöst vom Wegzugsentscheid erfolgen darf. Der konkrete Fall betrifft die unverheirateten Eltern eines sechs Jahre alten Kindes. Sie lebten nach der Auflösung des gemeinsamen Haushaltes weiterhin im gleichen Dorf im Berner Oberland. Die Mutter beabsichtigte einen Wegzug mit dem Kind nach Solothurn. Die zuständige Kindesschutzbehörde stimmte dem Umzug zu, was vom Obergericht des Kantons Bern bestätigt wurde, ohne dass eine Anpassung der Kinderbelange geprüft worden wäre. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Vaters dahingehend gut, dass es die Sache zu entsprechenden Abklärungen und neuem Entscheid ans Obergericht zurückschickt. Zu weiteren grundsätzlichen Fragen im Zusammenhang mit der Zustimmung zu einer Verlegung des Aufenthaltsortes des Kindes bei gemeinsamer elterlicher Sorge hat sich das Bundesgericht bereits in zwei früheren Entscheiden geäussert (Urteile 5A_945/2015 und 5A_450/2015, Medienmitteilungen des Bundesgerichts vom 7. Juli 2016 und vom 27. Juli 2016, abrufbar unter "www.bger.ch").
Lausanne, le 13 septembre 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 août 2016 (5A_581/2015) Consentement à un déménagement sur le territoire suisse en cas d'autorité parentale conjointe Le Tribunal fédéral clarifie des questions en relation avec le déplacement du lieu de résidence de l'enfant à l'intérieur de la Suisse en cas d'autorité parentale conjointe et avec le consentement éventuellement nécessaire à cet effet de l'autre parent ou de l'autorité de protection de l'enfant. Le 1er juillet 2014, l'autorité parentale conjointe a été introduite dans le Code civil (CC) en tant que principe général. Si les parents exercent en commun l'autorité parentale et que l'un d'eux veut déplacer le lieu de résidence de l'enfant, le parent concerné a besoin, dans certaines circonstances, du consentement de l'autre parent ou de l'autorité de protection de l'enfant. En cas de déménagement à l'intérieur de la Suisse, le consentement est nécessaire lorsque ledit déménagement « a des conséquences importantes pour l'exercice de l'autorité parentale par l'autre parent et pour les relations personnelles » (article 301a alinéa 2 lettre b CC). Dans une décision récente, le Tribunal fédéral retient qu'il faut supposer qu'il existe des « conséquences importantes » pour l'autorité parentale, en premier lieu, lorsque le déplacement du lieu de résidence de l'enfant touche au mode de prise en charge pratiqué jusqu'alors. A cet égard, il convient en règle générale de déterminer, sur la base de la distance, si celui-ci peut être poursuivi de la même manière ou avec des adaptations seulement minimes ou s'il doit être sensiblement modifié par suite du déménagement. Si les parents se sont jusque-là occupés de l'enfant à parts plus ou moins égales (garde alternée), la continuation de ce modèle peut déjà être illusoire à partir d'une faible distance. Mais le seuil des « conséquences importantes » et, ainsi de la nécessité du consentement peut aussi être relativement facilement atteint en cas de participation inégale de chaque parent à la prise en charge de l'enfant, en tout cas lorsque ladite prise en charge est en rapport avec le fait d'amener et d'aller chercher l'enfant à la crèche ou à l'école. Il résulte des débats parlementaires relatifs à la disposition en question que le consentement de l'autre parent est aussi nécessaire en cas de conséquences importantes sur son droit de visite. Le législateur avait manifestement à l'esprit le cas dans lequel l'un des parents s'occupe seul de l'enfant, tandis que l'autre lui fournit des soins dans le cadre du droit de visite. Le texte de la loi doit dès lors être interprété en ce sens que les conséquences importantes du déplacement peuvent alternativement se rapporter à l'exercice de l'autorité parentale ou aux relations personnelles. L'autorité compétente doit examiner, avec la décision qui autorise le déplacement, si une adaptation de l'autorité parentale, de la garde ou du droit de visite est nécessaire. Cet examen a un rapport étroit avec la question du déménagement de sorte qu'en règle générale, on ne peut y renoncer, ni le dissocier de la décision sur le départ de l'enfant. Le cas concret concerne les parents non mariés d'un enfant âgé de six ans. Après la cessation de la vie commune, ils ont continué à vivre dans le même village de l'Oberland bernois. La mère avait l'intention de partir pour Soleure avec l'enfant. L'autorité de protection de l'enfant compétente a donné son accord au déménagement, ce qui a été confirmé par la Cour suprême du canton de Berne sans qu'une adaptation de la réglementation des questions relatives à l'enfant n'ait été examinée. Le Tribunal fédéral admet le recours du père en ce sens que la cause est renvoyée à l'autorité cantonale pour qu'elle instruise à ce sujet et statue à nouveau. Dans deux décisions antérieures, le Tribunal fédéral s'est déjà exprimé sur d'autres questions de principe en relation avec le consentement au déplacement du lieu de résidence de l'enfant en cas d'autorité parentale conjointe (arrêts 5A_945/2015 et 5A_450/2015, Communiqués de presse du Tribunal fédéral du 7 juillet 2016 et du 27 juillet 2016, disponibles sous "www.tribunal-federal.ch").
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5A_590_2016_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 12. Oktober 2017 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 12. Oktober 2017 (5A_590/2016) Vaterschaftsanerkennung: Heimat- und Wohnsitzgemeinde sind klageberechtigt Die Heimat- und die Wohnsitzgemeinde eines Schweizer Mannes sind berechtigt, seine Anerkennung der Vaterschaft für das Kind seiner kosovarischen Ex-Frau anzufechten. Zwecks Klärung der Vaterschaft darf gegen den Mann die zwangsweise Durchführung des bisher verweigerten DNA-Gutachtens angeordnet werden. Der Mann hatte 2004 eine kosovarische Staatsangehörige geheiratet. Die Frau erhielt in der Folge eine Niederlassungsbewilligung. 2010 wurde die kinderlose Ehe geschieden. Die Frau gebar kurze Zeit später ein Kind, das von ihrem Ex-Mann anerkannt wurde und damit dessen Bürgerrecht erhielt. Das Migrationsamt wollte die Frau aus der Schweiz wegweisen, da es die frühere Ehe mit dem Schweizer als Scheinehe bewertete. Als Mutter eines Kindes, das zufolge Anerkennung Schweizer Bürger geworden war, durfte die Frau jedoch in der Schweiz bleiben. Gegen die Anerkennung des Kindes durch den Mann erhoben das Gemeindeamt des Kantons Zürich sowie seine aktuelle Wohnsitzgemeinde und seine Heimatgemeinde Klage. Das Bezirksgericht Winterthur verneinte 2015 deren Klageberechtigung und wies die Klage ab. Zuvor hatte der Mann seine Mitwirkung an einer DNA-Entnahme verweigert und war wegen Ungehorsams gegen eine amtliche Verfügung gebüsst worden. Das Obergericht des Kantons Zürich bejahte zwar die Berechtigung zur Klage der Gemeinwesen, hielt die zwangsweise Durchführung eines DNA-Tests aber für ausgeschlossen. Das Bundesgericht heisst die dagegen erhobene Beschwerde der Wohnsitzgemeinde sowie der Heimatgemeinde an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag teilweise gut. Es bestätigt die Einschätzung des Obergerichts, dass die betroffenen Gemeinden zur Anfechtung der Vaterschaft berechtigt sind. Nicht klageberechtigt ist das Gemeindeamt. Das Schweizerische Zivilgesetzbuch (ZGB) verleiht der Heimat- und Wohnsitzgemeinde grundsätzlich ein Klagerecht in Bezug auf die Vaterschaftsanerkennung. Vorliegend hat die Wohnsitzgemeinde ein Anfechtungsinteresse, weil sie unterstützungspflichtig werden könnte, beziehungsweise tatsächlich Unterstützungsleistungen erbringt. Die Heimatgemeinde hat ein Anfechtungsinteresse, weil das Kind das Bürgerrecht des angeblichen Vaters erworben hat; da nachweislich eine Scheinehe bestanden hat, besteht die ernsthafte Möglichkeit, dass es sich um eine blosse Gefälligkeitsanerkennung handelt, um der Kindesmutter ein Anwesenheitsrecht zu sichern. Da gemäss Obergericht nicht von einer gelebten Beziehung zwischen dem Mann und dem Kind ausgegangen werden kann, besteht ohnehin kein festes familiäres Identifikationsgefüge des Kindes, das einer Klärung der Frage entgegenstehen würde, ob der rechtliche Vater auch der genetische Vater ist. Aufgrund des bisherigen Beweisergebnisses steht nicht fest, dass der Betroffene nicht der biologische Vater ist. Zur Klärung der Abstammungsfrage erscheint nunmehr die Androhung der zwangsweisen Durchführung eines DNA-Gutachtens als verhältnismässig. Die Sache ist zu diesem Zweck an das Bezirksgericht Winterthur zurückzuweisen. Die Pflicht zur Mitwirkung bei der Abklärung der Vaterschaft ergibt sich unmittelbar aus dem Gesetz (Artikel 160 und 296 der Schweizerischen Zivilprozessordnung). Auch für die Durchsetzung einer DNA-Begutachtung besteht eine ausreichende gesetzliche Grundlage, zumal der angedrohte Wangenschleimhautabstrich keine Gefahr für die Gesundheit darstellt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 12 octobre 2017 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 12 octobre 2017 (5A_590/2016) Reconnaissance de paternité : les communes d'origine et du domicile disposent de la qualité pour agir La commune d'origine et celle du domicile d'un homme de nationalité suisse ont le droit de contester la reconnaissance de paternité de l'enfant de son ex-femme de nationalité kosovare. Afin d'établir la paternité, l'individu en question peut être contraint de force à une expertise ADN, qu'il a refusée jusqu'ici. L'intéressé avait épousé une femme de nationalité kosovare en 2004. Cette dernière a ainsi obtenu un permis d'établissement. Les époux ont divorcé en 2010. Aucun enfant n'est né durant l'union. Peu après, la femme a mis au monde un enfant que son exépoux a reconnu et qui a ainsi obtenu la nationalité suisse. Le Service des migrations a voulu expulser la femme considérant que son union avec le précité était un mariage de complaisance. Celle-ci a toutefois pu demeurer en Suisse en sa qualité de mère d'un enfant ayant acquis la nationalité suisse ensuite de la reconnaissance de paternité. L'Office des affaires communales du canton de Zurich ainsi que les communes d'origine et du domicile actuel de l'intéressé ont contesté la reconnaissance de paternité. En 2015, le Tribunal de district de Winterthour leur a dénié la qualité pour agir et a rejeté leur requête. Préalablement, l'intéressé avait refusé de se soumettre à un prélèvement d'ADN et avait été amendé pour insoumission à une décision de l'autorité. Le Tribunal cantonal du canton de Zurich a admis la qualité pour agir des collectivités publiques mais a exclu la possibilité de procéder à un prélèvement d'ADN sous la contrainte. Lors de son audience publique de jeudi, le Tribunal fédéral admet partiellement le recours des communes d'origine et de domicile. Il confirme l'appréciation du Tribunal cantonal selon laquelle les communes concernées sont légitimées à contester la reconnaissance de paternité. L'Office cantonal des affaires communales ne dispose en revanche pas de la qualité pour agir. Le Code civil suisse (CC) confère en principe la qualité pour agir aux communes d'origine et de domicile dans le cadre d'une reconnaissance de paternité. En l'espèce, la commune de domicile a un intérêt à la contestation dans la mesure où elle pourrait devoir assumer une assistance, respectivement où elle fournit déjà des prestations d'assistance. La commune d'origine a un intérêt à la contestation parce que l'enfant a acquis le droit de cité de son prétendu père. Puisqu'en l'espèce, on se trouvait manifestement en présence d'un mariage fictif, il est fort probable qu'il s'agit également d'une reconnaissance de complaisance pour garantir une autorisation de résidence à la mère de l'enfant. De toute façon, selon le Tribunal cantonal, on ne peut pas en l'espèce partir du principe qu'il existe une véritable relation vécue entre l'individu et l'enfant. Partant, il n'existe pas davantage chez l'enfant de construction identitaire familiale stable à laquelle la réponse à la question de savoir si son père légal est également son père biologique ferait obstacle. Sur la base des preuves administrées jusqu'ici, il n'est pas établi que l'intéressé n'est pas le père biologique de l'enfant. Afin d'établir la paternité, la menace de la réalisation d'une expertise ADN de force apparaît désormais proportionnée. A cette fin, la cause est renvoyée au Tribunal de district de Winterthour. L'obligation de collaborer à l'établissement de la paternité ressort directement de la loi (articles 160 et 296 du Code de procédure civile suisse). Une base légale suffisante existe également pour l'établissement d'une expertise ADN, ce d'autant que le frottis de la muqueuse jugale envisagé ne présente aucun danger pour la santé.
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Lausanne, 12. Oktober 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 12. Oktober 2017 (5A_590/2016) Vaterschaftsanerkennung: Heimat- und Wohnsitzgemeinde sind klageberechtigt Die Heimat- und die Wohnsitzgemeinde eines Schweizer Mannes sind berechtigt, seine Anerkennung der Vaterschaft für das Kind seiner kosovarischen Ex-Frau anzufechten. Zwecks Klärung der Vaterschaft darf gegen den Mann die zwangsweise Durchführung des bisher verweigerten DNA-Gutachtens angeordnet werden. Der Mann hatte 2004 eine kosovarische Staatsangehörige geheiratet. Die Frau erhielt in der Folge eine Niederlassungsbewilligung. 2010 wurde die kinderlose Ehe geschieden. Die Frau gebar kurze Zeit später ein Kind, das von ihrem Ex-Mann anerkannt wurde und damit dessen Bürgerrecht erhielt. Das Migrationsamt wollte die Frau aus der Schweiz wegweisen, da es die frühere Ehe mit dem Schweizer als Scheinehe bewertete. Als Mutter eines Kindes, das zufolge Anerkennung Schweizer Bürger geworden war, durfte die Frau jedoch in der Schweiz bleiben. Gegen die Anerkennung des Kindes durch den Mann erhoben das Gemeindeamt des Kantons Zürich sowie seine aktuelle Wohnsitzgemeinde und seine Heimatgemeinde Klage. Das Bezirksgericht Winterthur verneinte 2015 deren Klageberechtigung und wies die Klage ab. Zuvor hatte der Mann seine Mitwirkung an einer DNA-Entnahme verweigert und war wegen Ungehorsams gegen eine amtliche Verfügung gebüsst worden. Das Obergericht des Kantons Zürich bejahte zwar die Berechtigung zur Klage der Gemeinwesen, hielt die zwangsweise Durchführung eines DNA-Tests aber für ausgeschlossen. Das Bundesgericht heisst die dagegen erhobene Beschwerde der Wohnsitzgemeinde sowie der Heimatgemeinde an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag teilweise gut. Es bestätigt die Einschätzung des Obergerichts, dass die betroffenen Gemeinden zur Anfechtung der Vaterschaft berechtigt sind. Nicht klageberechtigt ist das Gemeindeamt. Das Schweizerische Zivilgesetzbuch (ZGB) verleiht der Heimat- und Wohnsitzgemeinde grundsätzlich ein Klagerecht in Bezug auf die Vaterschaftsanerkennung. Vorliegend hat die Wohnsitzgemeinde ein Anfechtungsinteresse, weil sie unterstützungspflichtig werden könnte, beziehungsweise tatsächlich Unterstützungsleistungen erbringt. Die Heimatgemeinde hat ein Anfechtungsinteresse, weil das Kind das Bürgerrecht des angeblichen Vaters erworben hat; da nachweislich eine Scheinehe bestanden hat, besteht die ernsthafte Möglichkeit, dass es sich um eine blosse Gefälligkeitsanerkennung handelt, um der Kindesmutter ein Anwesenheitsrecht zu sichern. Da gemäss Obergericht nicht von einer gelebten Beziehung zwischen dem Mann und dem Kind ausgegangen werden kann, besteht ohnehin kein festes familiäres Identifikationsgefüge des Kindes, das einer Klärung der Frage entgegenstehen würde, ob der rechtliche Vater auch der genetische Vater ist. Aufgrund des bisherigen Beweisergebnisses steht nicht fest, dass der Betroffene nicht der biologische Vater ist. Zur Klärung der Abstammungsfrage erscheint nunmehr die Androhung der zwangsweisen Durchführung eines DNA-Gutachtens als verhältnismässig. Die Sache ist zu diesem Zweck an das Bezirksgericht Winterthur zurückzuweisen. Die Pflicht zur Mitwirkung bei der Abklärung der Vaterschaft ergibt sich unmittelbar aus dem Gesetz (Artikel 160 und 296 der Schweizerischen Zivilprozessordnung). Auch für die Durchsetzung einer DNA-Begutachtung besteht eine ausreichende gesetzliche Grundlage, zumal der angedrohte Wangenschleimhautabstrich keine Gefahr für die Gesundheit darstellt.
Lausanne, le 12 octobre 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 12 octobre 2017 (5A_590/2016) Reconnaissance de paternité : les communes d'origine et du domicile disposent de la qualité pour agir La commune d'origine et celle du domicile d'un homme de nationalité suisse ont le droit de contester la reconnaissance de paternité de l'enfant de son ex-femme de nationalité kosovare. Afin d'établir la paternité, l'individu en question peut être contraint de force à une expertise ADN, qu'il a refusée jusqu'ici. L'intéressé avait épousé une femme de nationalité kosovare en 2004. Cette dernière a ainsi obtenu un permis d'établissement. Les époux ont divorcé en 2010. Aucun enfant n'est né durant l'union. Peu après, la femme a mis au monde un enfant que son exépoux a reconnu et qui a ainsi obtenu la nationalité suisse. Le Service des migrations a voulu expulser la femme considérant que son union avec le précité était un mariage de complaisance. Celle-ci a toutefois pu demeurer en Suisse en sa qualité de mère d'un enfant ayant acquis la nationalité suisse ensuite de la reconnaissance de paternité. L'Office des affaires communales du canton de Zurich ainsi que les communes d'origine et du domicile actuel de l'intéressé ont contesté la reconnaissance de paternité. En 2015, le Tribunal de district de Winterthour leur a dénié la qualité pour agir et a rejeté leur requête. Préalablement, l'intéressé avait refusé de se soumettre à un prélèvement d'ADN et avait été amendé pour insoumission à une décision de l'autorité. Le Tribunal cantonal du canton de Zurich a admis la qualité pour agir des collectivités publiques mais a exclu la possibilité de procéder à un prélèvement d'ADN sous la contrainte. Lors de son audience publique de jeudi, le Tribunal fédéral admet partiellement le recours des communes d'origine et de domicile. Il confirme l'appréciation du Tribunal cantonal selon laquelle les communes concernées sont légitimées à contester la reconnaissance de paternité. L'Office cantonal des affaires communales ne dispose en revanche pas de la qualité pour agir. Le Code civil suisse (CC) confère en principe la qualité pour agir aux communes d'origine et de domicile dans le cadre d'une reconnaissance de paternité. En l'espèce, la commune de domicile a un intérêt à la contestation dans la mesure où elle pourrait devoir assumer une assistance, respectivement où elle fournit déjà des prestations d'assistance. La commune d'origine a un intérêt à la contestation parce que l'enfant a acquis le droit de cité de son prétendu père. Puisqu'en l'espèce, on se trouvait manifestement en présence d'un mariage fictif, il est fort probable qu'il s'agit également d'une reconnaissance de complaisance pour garantir une autorisation de résidence à la mère de l'enfant. De toute façon, selon le Tribunal cantonal, on ne peut pas en l'espèce partir du principe qu'il existe une véritable relation vécue entre l'individu et l'enfant. Partant, il n'existe pas davantage chez l'enfant de construction identitaire familiale stable à laquelle la réponse à la question de savoir si son père légal est également son père biologique ferait obstacle. Sur la base des preuves administrées jusqu'ici, il n'est pas établi que l'intéressé n'est pas le père biologique de l'enfant. Afin d'établir la paternité, la menace de la réalisation d'une expertise ADN de force apparaît désormais proportionnée. A cette fin, la cause est renvoyée au Tribunal de district de Winterthour. L'obligation de collaborer à l'établissement de la paternité ressort directement de la loi (articles 160 et 296 du Code de procédure civile suisse). Une base légale suffisante existe également pour l'établissement d'une expertise ADN, ce d'autant que le frottis de la muqueuse jugale envisagé ne présente aucun danger pour la santé.
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5A_652_2016_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 15. Dezember 2016 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 15. Dezember 2016 (5A_652/2016) Fürsorgerische Unterbringung in Gefängnis Lenzburg nicht zu beanstanden Ein Mann aus dem Kanton Aargau, der 2009 als 16-Jähriger eine junge Frau getötet hat, darf einstweilen in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg fürsorgerisch untergebracht werden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Der Mann hatte im August 2009 als 16-Jähriger im Tessin eine junge Frau getötet. Das Jugendgericht Baden verurteilte ihn dafür 2013 wegen Mordes zur jugendstrafrechtlichen Maximalsanktion von vier Jahren Freiheitsentzug. Die Strafe wurde verbunden mit einer therapeutischen Massnahme. Im Hinblick darauf, dass jugendstrafrechtliche Massnahmen gemäss der damals geltenden gesetzlichen Regelung mit Vollendung des 22. Lebensjahres enden (heute mit dem 25. Lebensjahr), beantragte die Jugendanwaltschaft des Kantons Aargau 2015 die fürsorgerische Unterbringung des Mannes nach Vollendung seines 22. Altersjahres. Das Verwaltungsgericht des Kantons Aargau und anschliessend das Bundesgericht bestätigten 2016 die vom Familiengericht Baden angeordnete fürsorgerische Unterbringung des Mannes und seine Behandlung in der psychiatrischen Klinik Königsfelden. In der Nacht auf den 28. Mai 2016 brach der Betroffene aus der Klinik aus und flüchtete nach Deutschland, wo er am 3. Juni 2016 festgenommen wurde. Nach seiner Auslieferung in die Schweiz wurde er einstweilen fürsorgerisch in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lenzburg untergebracht. Das Verwaltungsgericht des Kantons Aargau bestätigte den entsprechenden Entscheid des Familiengerichts Baden. Das Bundesgericht weist an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag die Beschwerde des Betroffenen ab, mit der er seine sofortige Entlassung, beziehungsweise seine Verlegung in die psychiatrische Klinik Königsfelden verlangt hatte. Der Beschwerdeführer bedarf zu seinem Wohl einer stationären Behandlung, die nur erfolgreich sein kann, wenn sie ohne Unterbruch gewährleistet ist. So lange die in der psychiatrischen Klinik Königsfelden in Aussicht genommenen Sicherheitsmassnahmen nicht umgesetzt sind und die Gefahr besteht, dass der Betroffene wieder flieht, kann für die fürsorgerische Unterbringung deshalb nur eine geschlossene Einrichtung wie die JVA Lenzburg geeignet sein. Die therapeutische Behandlung durch Fachpersonal ist auch in der JVA Lenzburg sichergestellt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 15 décembre 2016 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 15 décembre 2016 (5A_652/2016) Placement à des fins d'assistance dans la prison de Lenzbourg conforme au droit fédéral Un homme, ressortissant du canton d'Argovie, qui avait tué une jeune femme en 2009 alors qu'il était âgé de 16 ans, peut être provisoirement placé à des fins d'assistance dans l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. L'homme avait tué une jeune femme au Tessin en août 2009, alors qu'il était âgé de 16 ans. Le Tribunal des mineurs de Baden avait prononcé en 2013 à son encontre la peine maximale prévue par le droit pénal des mineurs de quatre ans de privation de liberté, le reconnaissant coupable d'assassinat. La peine a été assortie d'une mesure thérapeutique. Considérant que les mesures prévues par le droit pénal des mineurs selon la législation en vigueur à ce moment-là prenaient fin, dès lors que le jeune homme avait atteint l'âge de 22 ans révolus (actuellement : 25 ans révolus), le Ministère public des mineurs du canton d'Argovie avait requis en 2015 le placement à des fins d'assistance de l'intéressé. Le Tribunal administratif du canton d'Argovie et en fin de compte le Tribunal fédéral avaient confirmé en 2016 le placement à des fins d'assistance du jeune homme ordonné par le Tribunal de la famille de Baden et son traitement au sein de la clinique psychiatrique de Königsfelden. Dans la nuit du 28 mai 2016, l'intéressé s'est évadé de ladite clinique et s'est enfui en Allemagne, où il a été arrêté le 3 juin 2016. Après son extradition en Suisse, il a été placé à des fins d'assistance provisoirement dans l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg. Le Tribunal administratif du canton d'Argovie a confirmé la décision y relative du Tribunal de la famille de Baden. Lors de sa séance publique de jeudi, le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé tendant à sa mise en liberté immédiate, respectivement à son transfert dans la clinique psychiatrique de Königsfelden. Le bien-être du recourant nécessite un traitement stationnaire, qui ne peut être couronné de succès que s'il est assuré sans interruption. Aussi longtemps que les mesures de sécurité envisagées dans la clinique psychiatrique de Königsfelden ne sont pas mises en œuvre et que le danger existe que l'intéressé s'enfuie à nouveau, seule une institution fermée telle que l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg peut être appropriée pour le placement à des fins d'assistance. Le traitement thérapeutique par des spécialistes est aussi garanti dans l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg.
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Lausanne, 15. Dezember 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 15. Dezember 2016 (5A_652/2016) Fürsorgerische Unterbringung in Gefängnis Lenzburg nicht zu beanstanden Ein Mann aus dem Kanton Aargau, der 2009 als 16-Jähriger eine junge Frau getötet hat, darf einstweilen in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg fürsorgerisch untergebracht werden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Der Mann hatte im August 2009 als 16-Jähriger im Tessin eine junge Frau getötet. Das Jugendgericht Baden verurteilte ihn dafür 2013 wegen Mordes zur jugendstrafrechtlichen Maximalsanktion von vier Jahren Freiheitsentzug. Die Strafe wurde verbunden mit einer therapeutischen Massnahme. Im Hinblick darauf, dass jugendstrafrechtliche Massnahmen gemäss der damals geltenden gesetzlichen Regelung mit Vollendung des 22. Lebensjahres enden (heute mit dem 25. Lebensjahr), beantragte die Jugendanwaltschaft des Kantons Aargau 2015 die fürsorgerische Unterbringung des Mannes nach Vollendung seines 22. Altersjahres. Das Verwaltungsgericht des Kantons Aargau und anschliessend das Bundesgericht bestätigten 2016 die vom Familiengericht Baden angeordnete fürsorgerische Unterbringung des Mannes und seine Behandlung in der psychiatrischen Klinik Königsfelden. In der Nacht auf den 28. Mai 2016 brach der Betroffene aus der Klinik aus und flüchtete nach Deutschland, wo er am 3. Juni 2016 festgenommen wurde. Nach seiner Auslieferung in die Schweiz wurde er einstweilen fürsorgerisch in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lenzburg untergebracht. Das Verwaltungsgericht des Kantons Aargau bestätigte den entsprechenden Entscheid des Familiengerichts Baden. Das Bundesgericht weist an seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag die Beschwerde des Betroffenen ab, mit der er seine sofortige Entlassung, beziehungsweise seine Verlegung in die psychiatrische Klinik Königsfelden verlangt hatte. Der Beschwerdeführer bedarf zu seinem Wohl einer stationären Behandlung, die nur erfolgreich sein kann, wenn sie ohne Unterbruch gewährleistet ist. So lange die in der psychiatrischen Klinik Königsfelden in Aussicht genommenen Sicherheitsmassnahmen nicht umgesetzt sind und die Gefahr besteht, dass der Betroffene wieder flieht, kann für die fürsorgerische Unterbringung deshalb nur eine geschlossene Einrichtung wie die JVA Lenzburg geeignet sein. Die therapeutische Behandlung durch Fachpersonal ist auch in der JVA Lenzburg sichergestellt.
Lausanne, le 15 décembre 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 15 décembre 2016 (5A_652/2016) Placement à des fins d'assistance dans la prison de Lenzbourg conforme au droit fédéral Un homme, ressortissant du canton d'Argovie, qui avait tué une jeune femme en 2009 alors qu'il était âgé de 16 ans, peut être provisoirement placé à des fins d'assistance dans l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. L'homme avait tué une jeune femme au Tessin en août 2009, alors qu'il était âgé de 16 ans. Le Tribunal des mineurs de Baden avait prononcé en 2013 à son encontre la peine maximale prévue par le droit pénal des mineurs de quatre ans de privation de liberté, le reconnaissant coupable d'assassinat. La peine a été assortie d'une mesure thérapeutique. Considérant que les mesures prévues par le droit pénal des mineurs selon la législation en vigueur à ce moment-là prenaient fin, dès lors que le jeune homme avait atteint l'âge de 22 ans révolus (actuellement : 25 ans révolus), le Ministère public des mineurs du canton d'Argovie avait requis en 2015 le placement à des fins d'assistance de l'intéressé. Le Tribunal administratif du canton d'Argovie et en fin de compte le Tribunal fédéral avaient confirmé en 2016 le placement à des fins d'assistance du jeune homme ordonné par le Tribunal de la famille de Baden et son traitement au sein de la clinique psychiatrique de Königsfelden. Dans la nuit du 28 mai 2016, l'intéressé s'est évadé de ladite clinique et s'est enfui en Allemagne, où il a été arrêté le 3 juin 2016. Après son extradition en Suisse, il a été placé à des fins d'assistance provisoirement dans l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg. Le Tribunal administratif du canton d'Argovie a confirmé la décision y relative du Tribunal de la famille de Baden. Lors de sa séance publique de jeudi, le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé tendant à sa mise en liberté immédiate, respectivement à son transfert dans la clinique psychiatrique de Königsfelden. Le bien-être du recourant nécessite un traitement stationnaire, qui ne peut être couronné de succès que s'il est assuré sans interruption. Aussi longtemps que les mesures de sécurité envisagées dans la clinique psychiatrique de Königsfelden ne sont pas mises en œuvre et que le danger existe que l'intéressé s'enfuie à nouveau, seule une institution fermée telle que l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg peut être appropriée pour le placement à des fins d'assistance. Le traitement thérapeutique par des spécialistes est aussi garanti dans l'établissement pénitentiaire de Lenzbourg.
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5A_658_2014_2015_06_18_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 18. Juni 2015 Embargo: 18. Juni 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 6. Mai 2015 (5A_658/2014) Persönlichkeitsverletzung: Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gutgeheissen Das Bundesgericht heisst die Beschwerde von Carl Hirschmann im Zusammenhang mit seiner Persönlichkeitsklage gegen die Tamedia AG, 20 Minuten AG und Espace Media AG teilweise gut. Über die drei vom Handelsgericht des Kantons Zürich beanstandeten Zeitungsartikel hinaus bewertet das Bundesgericht neun weitere Medienberichte als persönlichkeitsverletzend. Zudem muss das Handelsgericht mehrere Punkte nochmals prüfen, insbesondere den von Carl Hirschmann erhobenen Vorwurf einer "Medienkampagne". Carl Hirschmann hatte 2011 gegen die Medienunternehmen Tamedia AG (TagesAnzeiger, SonntagsZeitung, TeleZüri), 20 Minuten AG (20 Minuten und 20 Minutes) und Espace Media AG (Berner Zeitung, Der Bund) Klage erhoben. Er berief sich darauf, dass seine Persönlichkeit durch mindestens 140 Berichte in Medien der fraglichen Unternehmen widerrechtlich verletzt worden sei. Die Beiträge betrafen unter anderem Vorwürfe wegen Erpressung, Sexual- oder Gewaltdelikten und erschienen ab November 2009 aus Anlass verschiedener Ereignisse, bei denen Carl Hirschmann eine Rolle spielte. Im Zentrum stand dabei seine Verhaftung am 3. November 2009. Das Zürcher Handelsgericht kam im vergangenen Juni zum Schluss, dass mit je einem Artikel in den Tageszeitungen "20 Minuten" und "20 Minutes" sowie einem Beitrag auf "20 Minuten online" die Persönlichkeit von Carl Hirschmann verletzt worden sei. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gut und hebt das Urteil des Handelsgerichts Zürich auf. Bestätigt hat das Bundesgericht den Entscheid des Handelsgerichts unter anderem bezüglich der Einordnung von Carl Hirschmann als Person des öffentlichen Interesses. Als solche hat er sich in der Medienberichterstattung grundsätzlich stärkere Eingriffe in seine Privatsphäre gefallen zu lassen als eine unbekannte Person. Das Bundesgericht weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Medien und die Akteure im Bereich des Peoplejournalismus eine Art von Symbiose miteinander pflegen. Zu Recht abgewiesen hat das Handelsgericht zudem die Schadenersatzforderung von Carl Hirschmann, da er den angeblich erlittenen Schaden nicht in ausreichender Weise dargelegt hat. Die teilweise Gutheissung betrifft zunächst neun Medienberichte, die zusätzlich zu den drei vom Handelsgericht beanstandeten Artikeln als Verletzung der Persönlichkeit von Carl Hirschmann erachtet werden müssen. Betroffen sind insgesamt sechs Artikel in der Tageszeitung "20 Minuten", auf "20 Minuten online" sowie auf "20 Minutes online", je ein Text in den Zeitungen "Tages-Anzeiger" und "Der Bund" sowie ein Beitrag auf "TeleZüri". In mehreren weiteren Punkten weist das Bundesgericht die Sache zu neuem Entscheid zurück ans Handelsgericht. Nochmals befassen muss es sich insbesondere mit der Frage, ob die beklagten Medienunternehmen eine "Medienkampagne" gegen Carl Hirschmann geführt haben. Das Handelsgericht hat ein entsprechendes Feststellungsbegehren im angefochtenen Entscheid aus Gründen abgewiesen, die keine Rolle hätten spielen dürfen. Eine Neubewertung muss zudem bezüglich dreier weiterer Medienberichte vorgenommen werden. Ausserdem muss das Handelsgericht darüber entscheiden, ob Carl Hirschmann einen Anspruch auf Unterlassung bestimmter Aussagen oder Beseitigung persönlichkeitsverletzender Texte hat. Schliesslich wird das Handelsgericht erneut prüfen müssen, ob Carl Hirschmann als Folge der Persönlichkeitsverletzungen von den beklagten Medienunternehmen die Herausgabe von Gewinn und eine Genugtuung beanspruchen kann.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 18 juin 2015 Embargo : 18 juin 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 6 mai 2015 (5A_658/2014) Atteinte à la personnalité : recours de Carl Hirschmann partiellement admis Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours interjeté par Carl Hirschmann dans le contexte de son action en protection de la personnalité contre Tamedia SA, 20 Minutes SA et Espace Media SA. En sus des trois articles de journaux jugés critiquables par le Tribunal de commerce du canton de Zurich, le Tribunal fédéral juge que neuf comptes-rendus supplémentaires portent atteinte à la personnalité du recourant. Le Tribunal de commerce doit également réexaminer plusieurs points, en particulier le grief soulevé par Carl Hirschmann quant à la « campagne médiatique » dont il aurait été l'objet. Carl Hirschmann avait déposé action en 2011 contre les groupes de médias Tamedia SA (Tages-Anzeiger, SonntagsZeitung, TeleZüri), 20 Minutes SA (20 Minuten und 20 Minutes) et Espace Media SA (Berner Zeitung, Der Bund). Il se plaignait d'avoir été illicitement atteint dans sa personnalité par au moins 140 comptes-rendus publiés dans les médias précités. Les articles concernaient entre autres des reproches de chantages, délits sexuels ou délits de violence et avaient paru dès novembre 2009 à l'occasion de différents évènements auxquels participait Carl Hirschmann. Son arrestation le 3 novembre 2009 constituait l'élément central de ces publications. En juin dernier, le Tribunal de commerce du canton de Zurich était parvenu à la conclusion que deux articles, l'un dans le quotidien « 20 Minuten », l'autre dans le quotidien « 20 Minutes », de même qu'une publication sur le site « 20 Minuten online » portaient atteinte à la personnalité de Carl Hirschmann. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de Carl Hirschmann et annule l'arrêt rendu par le Tribunal de commerce du canton de Zurich. Le Tribunal fédéral a confirmé la décision du Tribunal de commerce en tant qu'elle considérait que Carl Hirschmann représentait une personnalité faisant l'objet d'un intérêt public. Il devait en conséquence supporter des articles portant atteinte à sa sphère privée de manière incisive plus que ne le devait une personne ordinaire. Le Tribunal fédéral relève à cet égard que, dans le domaine du journalisme « people », les médias et les acteurs entretiennent entre eux une forme de symbiose. Le Tribunal de commerce avait par ailleurs jugé avec raison que les prétentions en dommages-intérêts de Carl Hirschmann devaient être écartées dès lors que le dommage prétendument subi n'avait pas été suffisamment démontré. L'admission partielle concerne d'abord neuf publications qui portent atteinte à la personnalité de Carl Hirschmann, en sus des trois articles jugés critiquables par le Tribunal cantonal. Sont concernés dans leur ensemble six articles dans le quotidien « 20 Minuten » et sur les sites « 20 Minuten online » et « 20 Minutes online », de même qu'un texte figurant dans les journaux « Tages-Anzeiger » et « Der Bund » ainsi qu'un reportage diffusé sur « TeleZüri ». Le Tribunal fédéral renvoie la cause au Tribunal de commerce sur plusieurs autres points. Doit en particulier à nouveau être examinée la question de la « campagne médiatique » que Carl Hirschmann reproche aux groupes de médias intimés d'avoir menée à son encontre. Dans l'arrêt attaqué, le Tribunal de commerce a rejeté une conclusion constatatoire relative à cette « campagne médiatique » pour des raisons qui n'auraient dû jouer aucun rôle. Une nouvelle appréciation de trois articles supplémentaires devra également être effectuée. Le Tribunal cantonal devra en outre décider si Carl Hirschmann peut prétendre à la cessation de déclarations déterminées ou à la suppression des textes lui causant une atteinte à la personnalité. Enfin, le Tribunal de commerce devra à nouveau examiner si Carl Hirschmann peut prétendre des groupes de médias intimés à la remise des gains obtenus ainsi qu'à une indemnité pour tort moral.
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Lausanne, 18. Juni 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 6. Mai 2015 (5A_658/2014) Persönlichkeitsverletzung: Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gutgeheissen Das Bundesgericht heisst die Beschwerde von Carl Hirschmann im Zusammenhang mit seiner Persönlichkeitsklage gegen die Tamedia AG, 20 Minuten AG und Espace Media AG teilweise gut. Über die drei vom Handelsgericht des Kantons Zürich beanstandeten Zeitungsartikel hinaus bewertet das Bundesgericht neun weitere Medienberichte als persönlichkeitsverletzend. Zudem muss das Handelsgericht mehrere Punkte nochmals prüfen, insbesondere den von Carl Hirschmann erhobenen Vorwurf einer "Medienkampagne". Carl Hirschmann hatte 2011 gegen die Medienunternehmen Tamedia AG (TagesAnzeiger, SonntagsZeitung, TeleZüri), 20 Minuten AG (20 Minuten und 20 Minutes) und Espace Media AG (Berner Zeitung, Der Bund) Klage erhoben. Er berief sich darauf, dass seine Persönlichkeit durch mindestens 140 Berichte in Medien der fraglichen Unternehmen widerrechtlich verletzt worden sei. Die Beiträge betrafen unter anderem Vorwürfe wegen Erpressung, Sexual- oder Gewaltdelikten und erschienen ab November 2009 aus Anlass verschiedener Ereignisse, bei denen Carl Hirschmann eine Rolle spielte. Im Zentrum stand dabei seine Verhaftung am 3. November 2009. Das Zürcher Handelsgericht kam im vergangenen Juni zum Schluss, dass mit je einem Artikel in den Tageszeitungen "20 Minuten" und "20 Minutes" sowie einem Beitrag auf "20 Minuten online" die Persönlichkeit von Carl Hirschmann verletzt worden sei. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde von Carl Hirschmann teilweise gut und hebt das Urteil des Handelsgerichts Zürich auf. Bestätigt hat das Bundesgericht den Entscheid des Handelsgerichts unter anderem bezüglich der Einordnung von Carl Hirschmann als Person des öffentlichen Interesses. Als solche hat er sich in der Medienberichterstattung grundsätzlich stärkere Eingriffe in seine Privatsphäre gefallen zu lassen als eine unbekannte Person. Das Bundesgericht weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Medien und die Akteure im Bereich des Peoplejournalismus eine Art von Symbiose miteinander pflegen. Zu Recht abgewiesen hat das Handelsgericht zudem die Schadenersatzforderung von Carl Hirschmann, da er den angeblich erlittenen Schaden nicht in ausreichender Weise dargelegt hat. Die teilweise Gutheissung betrifft zunächst neun Medienberichte, die zusätzlich zu den drei vom Handelsgericht beanstandeten Artikeln als Verletzung der Persönlichkeit von Carl Hirschmann erachtet werden müssen. Betroffen sind insgesamt sechs Artikel in der Tageszeitung "20 Minuten", auf "20 Minuten online" sowie auf "20 Minutes online", je ein Text in den Zeitungen "Tages-Anzeiger" und "Der Bund" sowie ein Beitrag auf "TeleZüri". In mehreren weiteren Punkten weist das Bundesgericht die Sache zu neuem Entscheid zurück ans Handelsgericht. Nochmals befassen muss es sich insbesondere mit der Frage, ob die beklagten Medienunternehmen eine "Medienkampagne" gegen Carl Hirschmann geführt haben. Das Handelsgericht hat ein entsprechendes Feststellungsbegehren im angefochtenen Entscheid aus Gründen abgewiesen, die keine Rolle hätten spielen dürfen. Eine Neubewertung muss zudem bezüglich dreier weiterer Medienberichte vorgenommen werden. Ausserdem muss das Handelsgericht darüber entscheiden, ob Carl Hirschmann einen Anspruch auf Unterlassung bestimmter Aussagen oder Beseitigung persönlichkeitsverletzender Texte hat. Schliesslich wird das Handelsgericht erneut prüfen müssen, ob Carl Hirschmann als Folge der Persönlichkeitsverletzungen von den beklagten Medienunternehmen die Herausgabe von Gewinn und eine Genugtuung beanspruchen kann.
Lausanne, le 18 juin 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 6 mai 2015 (5A_658/2014) Atteinte à la personnalité : recours de Carl Hirschmann partiellement admis Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours interjeté par Carl Hirschmann dans le contexte de son action en protection de la personnalité contre Tamedia SA, 20 Minutes SA et Espace Media SA. En sus des trois articles de journaux jugés critiquables par le Tribunal de commerce du canton de Zurich, le Tribunal fédéral juge que neuf comptes-rendus supplémentaires portent atteinte à la personnalité du recourant. Le Tribunal de commerce doit également réexaminer plusieurs points, en particulier le grief soulevé par Carl Hirschmann quant à la « campagne médiatique » dont il aurait été l'objet. Carl Hirschmann avait déposé action en 2011 contre les groupes de médias Tamedia SA (Tages-Anzeiger, SonntagsZeitung, TeleZüri), 20 Minutes SA (20 Minuten und 20 Minutes) et Espace Media SA (Berner Zeitung, Der Bund). Il se plaignait d'avoir été illicitement atteint dans sa personnalité par au moins 140 comptes-rendus publiés dans les médias précités. Les articles concernaient entre autres des reproches de chantages, délits sexuels ou délits de violence et avaient paru dès novembre 2009 à l'occasion de différents évènements auxquels participait Carl Hirschmann. Son arrestation le 3 novembre 2009 constituait l'élément central de ces publications. En juin dernier, le Tribunal de commerce du canton de Zurich était parvenu à la conclusion que deux articles, l'un dans le quotidien « 20 Minuten », l'autre dans le quotidien « 20 Minutes », de même qu'une publication sur le site « 20 Minuten online » portaient atteinte à la personnalité de Carl Hirschmann. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de Carl Hirschmann et annule l'arrêt rendu par le Tribunal de commerce du canton de Zurich. Le Tribunal fédéral a confirmé la décision du Tribunal de commerce en tant qu'elle considérait que Carl Hirschmann représentait une personnalité faisant l'objet d'un intérêt public. Il devait en conséquence supporter des articles portant atteinte à sa sphère privée de manière incisive plus que ne le devait une personne ordinaire. Le Tribunal fédéral relève à cet égard que, dans le domaine du journalisme « people », les médias et les acteurs entretiennent entre eux une forme de symbiose. Le Tribunal de commerce avait par ailleurs jugé avec raison que les prétentions en dommages-intérêts de Carl Hirschmann devaient être écartées dès lors que le dommage prétendument subi n'avait pas été suffisamment démontré. L'admission partielle concerne d'abord neuf publications qui portent atteinte à la personnalité de Carl Hirschmann, en sus des trois articles jugés critiquables par le Tribunal cantonal. Sont concernés dans leur ensemble six articles dans le quotidien « 20 Minuten » et sur les sites « 20 Minuten online » et « 20 Minutes online », de même qu'un texte figurant dans les journaux « Tages-Anzeiger » et « Der Bund » ainsi qu'un reportage diffusé sur « TeleZüri ». Le Tribunal fédéral renvoie la cause au Tribunal de commerce sur plusieurs autres points. Doit en particulier à nouveau être examinée la question de la « campagne médiatique » que Carl Hirschmann reproche aux groupes de médias intimés d'avoir menée à son encontre. Dans l'arrêt attaqué, le Tribunal de commerce a rejeté une conclusion constatatoire relative à cette « campagne médiatique » pour des raisons qui n'auraient dû jouer aucun rôle. Une nouvelle appréciation de trois articles supplémentaires devra également être effectuée. Le Tribunal cantonal devra en outre décider si Carl Hirschmann peut prétendre à la cessation de déclarations déterminées ou à la suppression des textes lui causant une atteinte à la personnalité. Enfin, le Tribunal de commerce devra à nouveau examiner si Carl Hirschmann peut prétendre des groupes de médias intimés à la remise des gains obtenus ainsi qu'à une indemnité pour tort moral.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 1. Juni 2018 Embargo: 1. Juni 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. Mai 2018 (5A_701/2017) "Facebook-Freundschaft" mit Verfahrenspartei: Richter muss nicht in den Ausstand treten Die blosse Tatsache, dass ein Richter mit einer Verfahrenspartei auf Facebook "befreundet" ist, bildet für sich allein keinen Ausstandsgrund. Ohne zusätzliche Hinweise kann daraus nicht auf eine freundschaftliche Beziehung geschlossen werden, die den Anschein der Befangenheit eines Richters zu begründen vermöchte. Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Mutter aus dem Kanton Wallis ab. Auf Gesuch des Vaters hin hatte die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) einer Walliser Gemeinde 2016 die gemeinsame elterliche Sorge über das ausserehelich geborene Kind verfügt und weitere Massnahmen angeordnet. Die Mutter verlangte später die Aufhebung der KESB-Entscheide, weil deren Präsident auf Facebook mit dem Vater des Kindes "befreundet" sei. Das Walliser Kantonsgericht wies das Gesuch ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Mutter ab. Gemäss der Bundesverfassung und der Europäischen Menschenrechtskonvention hat jede Person Anspruch darauf, dass ihre Sache von einem unparteiischen, unvoreingenommenen und unbefangenen Richter entschieden wird. Damit ein Richter in den Ausstand treten muss, ist es nicht erforderlich, dass er tatsächlich befangen ist. Vielmehr genügt es, wenn bei objektiver Betrachtung Umstände vorliegen, die den Anschein der Befangenheit oder die Gefahr der Voreingenommenheit erwecken. Bei freundschaftlichen Verbindungen ist dazu eine gewisse Nähe erforderlich, die über eine blosse Bekanntschaft oder ein "Duzverhältnis" hinausgeht. Eine "Freundschaft" auf Facebook weist noch nicht auf freundschaftliche Beziehungen im traditionellen Sinn hin. Zur Begründung einer "Facebook-Freundschaft" ist nicht zwingend gegenseitige Zuneigung oder Sympathie erforderlich. Wohl kann der Kreis der "Facebook-Freunde" auch Personen umfassen, mit denen man im realen Leben regelmässig Kontakt pflegt; es können aber auch solche dazugehören, die man bloss als einfache Bekanntschaft qualifizieren würde oder als Person, mit der man einzig im Rahmen eines sozialen Netzwerks ein gemeinsames Interesse für ein bestimmtes Thema teilt. Gemäss jüngerer Studien sind im Übrigen bei einer Zahl von mehr als 150 "Facebook-Freunden" auch Personen darunter, mit denen man gar keinen Kontakt unterhält oder die man nicht einmal kennt. Ohne zusätzliche Hinweise kann deshalb aus der blossen Tatsache des Bestehens einer "Facebook-Freundschaft" nicht auf eine freundschaftliche Beziehung geschlossen werden, welche den Anschein von Befangenheit zu begründen vermöchte. Solche zusätzlichen Hinweise bestehen im konkreten Fall nicht.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 1er juin 2018 Embargo : 1er juin 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 14 mai 2018 (5A_701/2017) « Amitié sur Facebook » avec une partie à la procédure : le juge ne doit pas se récuser Le seul fait qu'un juge soit « ami » sur Facebook avec une partie à la procédure ne constitue pas un motif de récusation. En l'absence d'autres indices, on ne peut en tirer l'existence d'un lien d'amitié propre à fonder l'apparence de prévention d'un juge. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'une mère valaisanne. En 2016, sur requête du père, l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte (APEA) d'une commune valaisanne avait, entre autres mesures, institué l'autorité parentale conjointe sur un enfant né hors mariage. La mère requit ultérieurement l'annulation de la décision de l'APEA, motif pris que son président aurait été « ami » sur Facebook avec le père de l'enfant. Le Tribunal cantonal valaisan rejeta cette requête. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la mère. Selon la Constitution fédérale et la Convention européenne des droits de l'homme, toute personne a droit à ce que sa cause soit tranchée par un juge impartial et exempt de préjugé ou de parti pris. Pour qu'un juge doive se récuser, il n'est pas nécessaire qu'il soit effectivement prévenu. Il suffit que, selon une appréciation objective, les circonstances donnent l'apparence d'une prévention ou fassent redouter une activité partiale. Pour des relations amicales, une certaine proximité allant au-delà du fait de se connaître ou de se tutoyer est requise. Une « amitié » sur Facebook ne renvoie pas encore à des relations d'amitié au sens traditionnel. Pour fonder une « amitié Facebook », un sentiment réciproque d'affection ou de sympathie n'est pas forcément nécessaire. Certes, le cercle des « amis Facebook » peut aussi comprendre des personnes avec lesquelles on entretient régulièrement des relations dans la vie réelle ; peuvent toutefois également en faire partie des gens que l'on qualifierait uniquement de simples connaissances ou des individus avec lesquels on ne partage qu'un intérêt commun pour un domaine particulier et uniquement sur le réseau social. Selon des études récentes, à partir de plus de 150 « amis Facebook », il faut par ailleurs aussi compter avec des personnes avec lesquelles on n'entretient aucune relation ou que l'on ne connaît même pas. Par conséquent, en l'absence d'autres indices, une « amitié Facebook » ne permet pas à elle seule de conclure à l'existence d'une relation d'amitié propre à fonder une apparence de prévention. De telles circonstances supplémentaires font défaut dans le cas concret.
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5A_701_2017_2018_06_01_T_{lang}
Lausanne, 1. Juni 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 14. Mai 2018 (5A_701/2017) "Facebook-Freundschaft" mit Verfahrenspartei: Richter muss nicht in den Ausstand treten Die blosse Tatsache, dass ein Richter mit einer Verfahrenspartei auf Facebook "befreundet" ist, bildet für sich allein keinen Ausstandsgrund. Ohne zusätzliche Hinweise kann daraus nicht auf eine freundschaftliche Beziehung geschlossen werden, die den Anschein der Befangenheit eines Richters zu begründen vermöchte. Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Mutter aus dem Kanton Wallis ab. Auf Gesuch des Vaters hin hatte die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) einer Walliser Gemeinde 2016 die gemeinsame elterliche Sorge über das ausserehelich geborene Kind verfügt und weitere Massnahmen angeordnet. Die Mutter verlangte später die Aufhebung der KESB-Entscheide, weil deren Präsident auf Facebook mit dem Vater des Kindes "befreundet" sei. Das Walliser Kantonsgericht wies das Gesuch ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Mutter ab. Gemäss der Bundesverfassung und der Europäischen Menschenrechtskonvention hat jede Person Anspruch darauf, dass ihre Sache von einem unparteiischen, unvoreingenommenen und unbefangenen Richter entschieden wird. Damit ein Richter in den Ausstand treten muss, ist es nicht erforderlich, dass er tatsächlich befangen ist. Vielmehr genügt es, wenn bei objektiver Betrachtung Umstände vorliegen, die den Anschein der Befangenheit oder die Gefahr der Voreingenommenheit erwecken. Bei freundschaftlichen Verbindungen ist dazu eine gewisse Nähe erforderlich, die über eine blosse Bekanntschaft oder ein "Duzverhältnis" hinausgeht. Eine "Freundschaft" auf Facebook weist noch nicht auf freundschaftliche Beziehungen im traditionellen Sinn hin. Zur Begründung einer "Facebook-Freundschaft" ist nicht zwingend gegenseitige Zuneigung oder Sympathie erforderlich. Wohl kann der Kreis der "Facebook-Freunde" auch Personen umfassen, mit denen man im realen Leben regelmässig Kontakt pflegt; es können aber auch solche dazugehören, die man bloss als einfache Bekanntschaft qualifizieren würde oder als Person, mit der man einzig im Rahmen eines sozialen Netzwerks ein gemeinsames Interesse für ein bestimmtes Thema teilt. Gemäss jüngerer Studien sind im Übrigen bei einer Zahl von mehr als 150 "Facebook-Freunden" auch Personen darunter, mit denen man gar keinen Kontakt unterhält oder die man nicht einmal kennt. Ohne zusätzliche Hinweise kann deshalb aus der blossen Tatsache des Bestehens einer "Facebook-Freundschaft" nicht auf eine freundschaftliche Beziehung geschlossen werden, welche den Anschein von Befangenheit zu begründen vermöchte. Solche zusätzlichen Hinweise bestehen im konkreten Fall nicht.
Lausanne, le 1er juin 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 14 mai 2018 (5A_701/2017) « Amitié sur Facebook » avec une partie à la procédure : le juge ne doit pas se récuser Le seul fait qu'un juge soit « ami » sur Facebook avec une partie à la procédure ne constitue pas un motif de récusation. En l'absence d'autres indices, on ne peut en tirer l'existence d'un lien d'amitié propre à fonder l'apparence de prévention d'un juge. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'une mère valaisanne. En 2016, sur requête du père, l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte (APEA) d'une commune valaisanne avait, entre autres mesures, institué l'autorité parentale conjointe sur un enfant né hors mariage. La mère requit ultérieurement l'annulation de la décision de l'APEA, motif pris que son président aurait été « ami » sur Facebook avec le père de l'enfant. Le Tribunal cantonal valaisan rejeta cette requête. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la mère. Selon la Constitution fédérale et la Convention européenne des droits de l'homme, toute personne a droit à ce que sa cause soit tranchée par un juge impartial et exempt de préjugé ou de parti pris. Pour qu'un juge doive se récuser, il n'est pas nécessaire qu'il soit effectivement prévenu. Il suffit que, selon une appréciation objective, les circonstances donnent l'apparence d'une prévention ou fassent redouter une activité partiale. Pour des relations amicales, une certaine proximité allant au-delà du fait de se connaître ou de se tutoyer est requise. Une « amitié » sur Facebook ne renvoie pas encore à des relations d'amitié au sens traditionnel. Pour fonder une « amitié Facebook », un sentiment réciproque d'affection ou de sympathie n'est pas forcément nécessaire. Certes, le cercle des « amis Facebook » peut aussi comprendre des personnes avec lesquelles on entretient régulièrement des relations dans la vie réelle ; peuvent toutefois également en faire partie des gens que l'on qualifierait uniquement de simples connaissances ou des individus avec lesquels on ne partage qu'un intérêt commun pour un domaine particulier et uniquement sur le réseau social. Selon des études récentes, à partir de plus de 150 « amis Facebook », il faut par ailleurs aussi compter avec des personnes avec lesquelles on n'entretient aucune relation ou que l'on ne connaît même pas. Par conséquent, en l'absence d'autres indices, une « amitié Facebook » ne permet pas à elle seule de conclure à l'existence d'une relation d'amitié propre à fonder une apparence de prévention. De telles circonstances supplémentaires font défaut dans le cas concret.
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5A_748_2014_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 21. Mai 2015 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. Mai 2015 (5A_748/2014) Eingetragener Partner wird nicht als Vater von Leihmutterschaftskind registriert Der eingetragene Partner des genetischen Vaters eines Kindes, das in Kalifornien durch Leihmutterschaft geboren wurde, kann sich im Personenstandsregister der Schweiz nicht als Elternteil registrieren lassen. Die Anerkennung des amerikanischen Vaterschaftsurteils ist mit dem schweizerischen Ordre public nicht vereinbar. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Bundesamtes für Justiz (BJ) gut. Das Gericht lässt offen, ob in anderen Situationen eine unterschiedliche Beurteilung angebracht wäre. Die zwei in eingetragener Partnerschaft lebenden Männer aus dem Kanton St. Gallen hatten 2010 mit einem amerikanischen Ehepaar einen Leihmutterschaftsvertrag geschlossen, in dem dieses bereits vor der Geburt auf seine späteren Elternrechte verzichtete. Die Leihmutter trug in der Folge im Bundesstaat Kalifornien einen Embryo aus, der aus der Eizelle einer unbekannten Spenderin und den Spermien von einem der beiden Schweizer Männer gezeugt worden war. Das zuständige Gericht in Kalifornien stellte nach Einsicht in die Unterlagen fest, dass die Leihmutter und ihr Ehemann auf alle elterlichen Rechte rechtsgültig verzichtet hätten und erklärte die zwei Schweizer zu den rechtlichen Vätern des Kindes. 2011 kam das Kind zur Welt. Die Geburtsurkunde wurde entsprechend dem Urteil ausgestellt. Anschliessend ersuchten die Partner in der Schweiz um Anerkennung des amerikanischen Urteils sowie der Geburtsurkunde und um die entsprechende Eintragung in das Personenstandsregister. Das Departement des Inneren des Kantons St. Gallen wies das zuständige Amt an, die beiden Männer als Väter in das Register einzutragen. Das Verwaltungsgericht des Kantons St. Gallen wies im vergangenen August die Beschwerde des BJ ab. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des BJ gut, welches einzig die Registrierung des genetisch nicht mit dem Kind verbundenen Mannes angefochten hatte. Die Anerkennung seiner amerikanischen Eintragung als Vater verstösst in grundlegender Weise gegen die rechtlichen und ethischen Werturteile in der Schweiz (Ordre public). Sämtliche Arten von Leihmutterschaft sind in der Schweiz auf Verfassungsstufe verboten. Dieses Verbot gilt als Grundüberzeugung und harter Kern der hiesigen Rechtsanschauung. Durch das kalifornische Urteil wird durch Geburt ein Rechtsverhältnis zum genetisch nicht verbundenen „Vater“ hergestellt, das in der Schweiz nicht möglich wäre. Soweit das amerikanische Urteil eine gewisse funktionale Nähe zur Adoption aufweist, wäre eine solche vorliegend ausgeschlossen, weil das geltende Schweizer Recht die Stiefkindadoption durch eingetragene Partner nicht zulässt. Zwar schlägt der Bundesrat hier eine Änderung vor. Es ist aber am Gesetzgeber und nicht am Bundesgericht, in diesem Bereich die nötigen Wertungen vorzunehmen. Im Rahmen einer Adoption wäre gemäss schweizerischem Ordre public zudem eine Eignungsprüfung des Adoptionswilligen erforderlich. Zu beachten ist weiter, dass der einzige Bezug der beiden eingetragenen Partner zu den USA in der Umgehung des Schweizerischen Verbots der Leihmutterschaft besteht. Andere Berührungspunkte zu den USA, wie etwa Wohnsitz oder die amerikanische Staatsbürgerschaft, bestehen nicht. Die Verweigerung der Eintragung ist schliesslich auch mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vereinbar. Für das Kind entsteht durch die verweigerte Eintragung eines zweiten Vaters mit Blick auf sein Recht auf Eltern und Familienleben gemäss Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention keine Rechtsunsicherheit. Der genetische Vater ist bekannt und aufgrund des Kindesverhältnisses zu ihm ist auch der Aufenthalt des Kindes in der Schweiz und in der betreffenden Familie gesichert. Das Bundesgericht entscheidet den vorliegenden Fall mit Blick auf die spezifische Konstellation. Es lässt offen, ob in anderen Situationen eine unterschiedliche Beurteilung angebracht wäre.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 21 mai 2015 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 21 mai 2015 (5A_748/2014) Refus d'inscrire le partenaire enregistré en qualité de père d'un enfant né d'une mère porteuse Le partenaire enregistré du père biologique d'un enfant né d'une mère porteuse en Californie ne peut se faire enregistrer en qualité de parent de l'enfant dans le registre de l'état civil suisse. La reconnaissance de la décision américaine établissant la paternité n'est pas compatible avec l'ordre public suisse. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'Office fédéral de la justice (OFJ). Le Tribunal laisse ouverte la question de savoir si une appréciation différente serait indiquée dans d'autres situations. Deux hommes originaires du canton de St-Gall vivant en partenariat enregistré ont conclu en 2010 un contrat de gestation pour autrui avec un couple américain dans lequel ce dernier renonçait déjà avant la naissance à ses futurs droits parentaux. Dans l'Etat de Californie, un embryon issu de l'ovocyte d'une donneuse anonyme et du sperme de l'un des deux hommes suisses a ensuite été implanté à la mère porteuse. Après examen des documents, le tribunal californien compétent constata que la mère porteuse et son époux avaient renoncé valablement à tous leurs droits parentaux et reconnut aux deux hommes suisses la qualité de pères légaux de l'enfant. L'enfant naquit en 2011. Le certificat de naissance fut établi conformément à ce jugement. Les partenaires enregistrés ont ensuite requis en Suisse la reconnaissance de la décision américaine et du certificat de naissance ainsi que l'inscription correspondante dans le registre de l'état civil. Le Département de l'intérieur du canton de St-Gall ordonna à l'office compétent d'inscrire les deux hommes en qualité de pères dans le registre. En août 2014, le Tribunal administratif du canton de St-Gall rejeta le recours de l'OFJ. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'OFJ qui a contesté uniquement l'enregistrement de l'homme n'ayant aucun lien biologique avec l'enfant. La reconnaissance de l'inscription américaine de ce dernier en qualité de père est fondamentalement incompatible avec les jugements de valeur juridique et éthique prévalant en Suisse (ordre public). En Suisse, toutes les formes de gestation pour autrui sont interdites par la Constitution. Cette interdiction fait office de fondement et de noyau dur de la conception juridique locale. Le jugement californien a pour effet de créer de par la naissance un lien juridique avec le « père » n'ayant aucun lien biologique avec l'enfant, ce qui serait impossible en Suisse. Dans la mesure où la décision américaine présente certaines similitudes fonctionnelles avec l'adoption, il convient de rappeler que celle-ci serait exclue en Suisse, dès lors que le droit suisse applicable n'autorise pas l'adoption des enfants du partenaire enregistré. En l'espèce, le Conseil fédéral propose certes une modification. Il appartient toutefois au législateur et non au Tribunal fédéral d'évaluer les mesures qui s'imposent dans ce domaine. Dans le cadre d'une adoption, l'ordre public suisse exigerait en outre un examen d'aptitude de la personne désireuse d'adopter. Il convient de surcroît de tenir compte du fait que le seul lien des deux partenaires enregistrés avec les Etats-Unis réside dans le fait d'avoir contourné dans ce pays l'interdiction d'avoir recours à une mère porteuse prévalant en Suisse. Il n'existe aucune autre attache avec les Etats-Unis tels que le domicile ou encore la nationalité américaine. Le rejet de la réquisition d'inscription d'un deuxième père est finalement également compatible avec la jurisprudence de la Cour européenne des droits de l'homme. Elle ne fait naître aucune insécurité juridique pour l'enfant du point de vue de son droit à une filiation et à une vie familiale prévu par l'art. 8 de la Convention européenne des droits de l'homme. Le père biologique est connu et, du fait du lien de filiation qui le lie à l'enfant, la possibilité pour ce dernier de demeurer en Suisse et au sein de la famille en question est également garantie. Le Tribunal fédéral tranche la présente cause en tenant compte des circonstances particulières du cas d'espèce. Il laisse ouverte la question de savoir si une appréciation différente serait indiquée dans d'autres situations.
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5A_748_2014_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 21. Mai 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. Mai 2015 (5A_748/2014) Eingetragener Partner wird nicht als Vater von Leihmutterschaftskind registriert Der eingetragene Partner des genetischen Vaters eines Kindes, das in Kalifornien durch Leihmutterschaft geboren wurde, kann sich im Personenstandsregister der Schweiz nicht als Elternteil registrieren lassen. Die Anerkennung des amerikanischen Vaterschaftsurteils ist mit dem schweizerischen Ordre public nicht vereinbar. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Bundesamtes für Justiz (BJ) gut. Das Gericht lässt offen, ob in anderen Situationen eine unterschiedliche Beurteilung angebracht wäre. Die zwei in eingetragener Partnerschaft lebenden Männer aus dem Kanton St. Gallen hatten 2010 mit einem amerikanischen Ehepaar einen Leihmutterschaftsvertrag geschlossen, in dem dieses bereits vor der Geburt auf seine späteren Elternrechte verzichtete. Die Leihmutter trug in der Folge im Bundesstaat Kalifornien einen Embryo aus, der aus der Eizelle einer unbekannten Spenderin und den Spermien von einem der beiden Schweizer Männer gezeugt worden war. Das zuständige Gericht in Kalifornien stellte nach Einsicht in die Unterlagen fest, dass die Leihmutter und ihr Ehemann auf alle elterlichen Rechte rechtsgültig verzichtet hätten und erklärte die zwei Schweizer zu den rechtlichen Vätern des Kindes. 2011 kam das Kind zur Welt. Die Geburtsurkunde wurde entsprechend dem Urteil ausgestellt. Anschliessend ersuchten die Partner in der Schweiz um Anerkennung des amerikanischen Urteils sowie der Geburtsurkunde und um die entsprechende Eintragung in das Personenstandsregister. Das Departement des Inneren des Kantons St. Gallen wies das zuständige Amt an, die beiden Männer als Väter in das Register einzutragen. Das Verwaltungsgericht des Kantons St. Gallen wies im vergangenen August die Beschwerde des BJ ab. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des BJ gut, welches einzig die Registrierung des genetisch nicht mit dem Kind verbundenen Mannes angefochten hatte. Die Anerkennung seiner amerikanischen Eintragung als Vater verstösst in grundlegender Weise gegen die rechtlichen und ethischen Werturteile in der Schweiz (Ordre public). Sämtliche Arten von Leihmutterschaft sind in der Schweiz auf Verfassungsstufe verboten. Dieses Verbot gilt als Grundüberzeugung und harter Kern der hiesigen Rechtsanschauung. Durch das kalifornische Urteil wird durch Geburt ein Rechtsverhältnis zum genetisch nicht verbundenen „Vater“ hergestellt, das in der Schweiz nicht möglich wäre. Soweit das amerikanische Urteil eine gewisse funktionale Nähe zur Adoption aufweist, wäre eine solche vorliegend ausgeschlossen, weil das geltende Schweizer Recht die Stiefkindadoption durch eingetragene Partner nicht zulässt. Zwar schlägt der Bundesrat hier eine Änderung vor. Es ist aber am Gesetzgeber und nicht am Bundesgericht, in diesem Bereich die nötigen Wertungen vorzunehmen. Im Rahmen einer Adoption wäre gemäss schweizerischem Ordre public zudem eine Eignungsprüfung des Adoptionswilligen erforderlich. Zu beachten ist weiter, dass der einzige Bezug der beiden eingetragenen Partner zu den USA in der Umgehung des Schweizerischen Verbots der Leihmutterschaft besteht. Andere Berührungspunkte zu den USA, wie etwa Wohnsitz oder die amerikanische Staatsbürgerschaft, bestehen nicht. Die Verweigerung der Eintragung ist schliesslich auch mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vereinbar. Für das Kind entsteht durch die verweigerte Eintragung eines zweiten Vaters mit Blick auf sein Recht auf Eltern und Familienleben gemäss Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention keine Rechtsunsicherheit. Der genetische Vater ist bekannt und aufgrund des Kindesverhältnisses zu ihm ist auch der Aufenthalt des Kindes in der Schweiz und in der betreffenden Familie gesichert. Das Bundesgericht entscheidet den vorliegenden Fall mit Blick auf die spezifische Konstellation. Es lässt offen, ob in anderen Situationen eine unterschiedliche Beurteilung angebracht wäre.
Lausanne, le 21 mai 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 21 mai 2015 (5A_748/2014) Refus d'inscrire le partenaire enregistré en qualité de père d'un enfant né d'une mère porteuse Le partenaire enregistré du père biologique d'un enfant né d'une mère porteuse en Californie ne peut se faire enregistrer en qualité de parent de l'enfant dans le registre de l'état civil suisse. La reconnaissance de la décision américaine établissant la paternité n'est pas compatible avec l'ordre public suisse. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'Office fédéral de la justice (OFJ). Le Tribunal laisse ouverte la question de savoir si une appréciation différente serait indiquée dans d'autres situations. Deux hommes originaires du canton de St-Gall vivant en partenariat enregistré ont conclu en 2010 un contrat de gestation pour autrui avec un couple américain dans lequel ce dernier renonçait déjà avant la naissance à ses futurs droits parentaux. Dans l'Etat de Californie, un embryon issu de l'ovocyte d'une donneuse anonyme et du sperme de l'un des deux hommes suisses a ensuite été implanté à la mère porteuse. Après examen des documents, le tribunal californien compétent constata que la mère porteuse et son époux avaient renoncé valablement à tous leurs droits parentaux et reconnut aux deux hommes suisses la qualité de pères légaux de l'enfant. L'enfant naquit en 2011. Le certificat de naissance fut établi conformément à ce jugement. Les partenaires enregistrés ont ensuite requis en Suisse la reconnaissance de la décision américaine et du certificat de naissance ainsi que l'inscription correspondante dans le registre de l'état civil. Le Département de l'intérieur du canton de St-Gall ordonna à l'office compétent d'inscrire les deux hommes en qualité de pères dans le registre. En août 2014, le Tribunal administratif du canton de St-Gall rejeta le recours de l'OFJ. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'OFJ qui a contesté uniquement l'enregistrement de l'homme n'ayant aucun lien biologique avec l'enfant. La reconnaissance de l'inscription américaine de ce dernier en qualité de père est fondamentalement incompatible avec les jugements de valeur juridique et éthique prévalant en Suisse (ordre public). En Suisse, toutes les formes de gestation pour autrui sont interdites par la Constitution. Cette interdiction fait office de fondement et de noyau dur de la conception juridique locale. Le jugement californien a pour effet de créer de par la naissance un lien juridique avec le « père » n'ayant aucun lien biologique avec l'enfant, ce qui serait impossible en Suisse. Dans la mesure où la décision américaine présente certaines similitudes fonctionnelles avec l'adoption, il convient de rappeler que celle-ci serait exclue en Suisse, dès lors que le droit suisse applicable n'autorise pas l'adoption des enfants du partenaire enregistré. En l'espèce, le Conseil fédéral propose certes une modification. Il appartient toutefois au législateur et non au Tribunal fédéral d'évaluer les mesures qui s'imposent dans ce domaine. Dans le cadre d'une adoption, l'ordre public suisse exigerait en outre un examen d'aptitude de la personne désireuse d'adopter. Il convient de surcroît de tenir compte du fait que le seul lien des deux partenaires enregistrés avec les Etats-Unis réside dans le fait d'avoir contourné dans ce pays l'interdiction d'avoir recours à une mère porteuse prévalant en Suisse. Il n'existe aucune autre attache avec les Etats-Unis tels que le domicile ou encore la nationalité américaine. Le rejet de la réquisition d'inscription d'un deuxième père est finalement également compatible avec la jurisprudence de la Cour européenne des droits de l'homme. Elle ne fait naître aucune insécurité juridique pour l'enfant du point de vue de son droit à une filiation et à une vie familiale prévu par l'art. 8 de la Convention européenne des droits de l'homme. Le père biologique est connu et, du fait du lien de filiation qui le lie à l'enfant, la possibilité pour ce dernier de demeurer en Suisse et au sein de la famille en question est également garantie. Le Tribunal fédéral tranche la présente cause en tenant compte des circonstances particulières du cas d'espèce. Il laisse ouverte la question de savoir si une appréciation différente serait indiquée dans d'autres situations.
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5A_789_2019_2020_07_15_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 15. Juli 2020 Embargo: 15. Juli 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 16. Juni 2020 (5A_789/2019) Uneinigkeit gemeinsam sorgeberechtigter Eltern über Masernimpfung für Kinder Können sich Eltern bei gemeinsamer elterlicher Sorge nicht über die Impfung der Kinder gegen Masern einigen, muss im Interesse des Kindeswohls das Gericht oder die Kindesschutzbehörde entscheiden. Richtschnur für den Entscheid ist dabei die Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit zur Durchführung der Masernimpfung. Vorbehalten bleiben allfällige Kontraindikationen für die Impfung bei den Kindern. Nach dem Willen des Gesetzgebers stehen Eltern bei gemeinsam ausgeübtem Sorgerecht in der Pflicht, alle Kinderbelange selbst zu regeln, ohne dass ein Elternteil einen Vorrang oder einen Stichentscheid für sich in Anspruch nehmen kann. Dies ergibt sich aus der Überzeugung, dass die Familien- und Elternautonomie in Bezug auf Kinderbelange staatlichen Interventionen vorgehen soll. Ein behördlicher Entscheid kommt so nur dann in Frage, wenn die Meinungsverschiedenheit unter den Eltern zu einer Gefährdung des Kindeswohls im Sinne von Artikel 307 Absatz 1 des Zivilgesetzbuches führt. Von einer Gefährdung des Kindeswohls ist unter anderem dann auszugehen, wenn die ernstliche Möglichkeit einer körperlichen Beeinträchtigung des Kindes besteht. Nicht erforderlich ist, dass sich die Gefahr bereits verwirklicht hat. Der gesetzliche Kindesschutz ist eine präventive Massnahme. Gemäss den Informationen der Fachbehörden ( Bundesamt für Gesundheit BAG und Eidgenössische Kommission für Impffragen, Empfehlungen zur Prävention von Masern ) haben Masern bei praktisch allen Erkrankten eine ausgeprägte Schwächung des Immunsystems zur Folge und führen in rund 10 Prozent der Fälle zu verschiedenen, teils schweren Komplikationen. Angesichts dessen erträgt die Frage, ob eine Masernimpfung durchzuführen ist, unter den Eltern keine Pattsituation. Können sich die Eltern über die Frage der Masernimpfung nicht einigen, hat deshalb die Kindesschutzbehörde oder das Gericht im Rahmen einer Kindesschutzmassnahme darüber zu entscheiden. Empfiehlt das BAG als fachkompetente eidgenössische Behörde eine Masernimpfung, so soll diese Empfehlung für den Entscheid Richtschnur sein. Eine Abweichung davon ist nur im Fall allfälliger Kontraindikationen für die Masernimpfung bei den Kindern angezeigt. Im konkreten Fall üben die getrennt lebenden Eltern die gemeinsame Sorge über ihre drei minderjährigen Kinder aus. Sie sind sich nicht einig, ob die Kinder gegen Masern geimpft werden sollen. 2019 beantragte der Vater (im Rahmen eines Scheidungsverfahrens) beim zuständigen Gericht, die Mutter zu verpflichten, die drei Kinder impfen zu lassen. Der Antrag wurde abgewiesen, was vom Kantonsgericht Basel-Landschaft bestätigt wurde. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Vaters teilweise gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Kantonsgericht zurück. Es wird insbesondere noch die Frage allfälliger Kontraindikationen bei den Kindern prüfen müssen. Das Urteil des Bundesgerichts bedeutet nicht, dass die Kindesschutzbehörde eine Masernimpfung auch anordnen könnte, wenn die Eltern übereinstimmend erklären, ihr Kind nicht impfen zu wollen. Über einen Impfzwang entscheidet der Gesetzgeber.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 15 juillet 2020 Embargo : 15 juillet 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 16 juin 2020 (5A_789/2019) Désaccord entre des parents titulaires de l'autorité parentale conjointe s'agissant de la question de la vaccination de leurs enfants contre la rougeole Lorsque des parents titulaires de l'autorité parentale conjointe ne parviennent pas à se mettre d'accord sur le point de savoir s'il faut faire vacciner leurs enfants contre la rougeole, le tribunal ou l'autorité de protection de l'enfant doit prendre une décision dans l'intérêt de l'enfant. Dans ce cadre, les recommandations de l'Office fédéral de la santé publique concernant la vaccination contre la rougeole servent de ligne directrice. Demeurent réservées d'éventuelles contre-indications vaccinales. Selon la volonté du législateur, les parents qui exercent en commun l'autorité parentale ont le devoir de régler eux-mêmes toutes les questions relatives aux enfants, sans que l'un des parents ne puisse prétendre avoir la priorité sur l'autre ou avoir une voix prépondérante dans la prise de décision. Cela résulte de la conviction selon laquelle l'autonomie de la famille et des parents doit primer les interventions de l'Etat s'agissant des questions relatives aux enfants. Une décision de l'autorité n'entre ainsi en ligne de compte que lorsque les divergences d'opinion entre les parents menacent le développement de l'enfant au sens de l'article 307 alinéa 1 du Code civil. Il faut notamment partir du principe que le développement de l'enfant est mis en danger lorsqu'il existe un risque sérieux d'atteinte physique. Il n'est pas nécessaire que le danger se soit déjà concrétisé. La protection de l'enfant prévue par la loi constitue une mesure préventive. Selon les informations des autorités compétentes ( Office fédéral de la santé publique OFSP et la Commission fédérale pour les vaccinations, Recommandations pour la prévention de la rougeole ), chez pratiquement tous les patients, la rougeole a pour conséquence un affaiblissement marqué du système immunitaire et entraîne dans près de 10 pour cent des cas des complications diverses potentiellement graves. Par conséquent, une situation de blocage entre les parents sur le point de savoir s'il faut faire vacciner les enfants n'est pas tolérable. Si les parents ne parviennent pas à se mettre d'accord sur cette question, l'autorité de protection de l'enfant ou le tribunal doivent prendre une décision, sous la forme d'une mesure de protection de l'enfant. Puisque l'OFSP , en qualité d'autorité compétente, recommande la vaccination contre la rougeole, cette recommandation doit servir de ligne directrice pour la décision à rendre. Il n'est opportun de s'en écarter qu'en présence de contre-indications à faire vacciner les enfants contre la rougeole. Dans le cas concret, les parents exercent l'autorité parentale conjointe sur leurs trois enfants mineurs. Ils ne sont pas d'accord sur le point de savoir si leurs enfants doivent se faire vacciner contre la rougeole. En 2019, le père avait requis (dans le cadre d'une procédure de divorce) du tribunal compétent qu'il ordonne à la mère de faire vacciner les trois enfants. La requête a été rejetée, ce que le Tribunal cantonal du canton de Bâle-Campagne a confirmé. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du père et renvoie la cause au Tribunal cantonal pour nouvelle décision. En particulier, la question des éventuelles contre-indications vaccinales des enfants doit encore être examinée. L'arrêt du Tribunal fédéral ne signifie pas que l'autorité de protection de l'enfant pourrait ordonner la vaccination des enfants lorsque des parents ont décidé d'un commun accord qu'ils ne veulent pas faire vacciner leur enfant. Il appartient au législateur de décider si la vaccination est obligatoire.
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Lausanne, 15. Juli 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 16. Juni 2020 (5A_789/2019) Uneinigkeit gemeinsam sorgeberechtigter Eltern über Masernimpfung für Kinder Können sich Eltern bei gemeinsamer elterlicher Sorge nicht über die Impfung der Kinder gegen Masern einigen, muss im Interesse des Kindeswohls das Gericht oder die Kindesschutzbehörde entscheiden. Richtschnur für den Entscheid ist dabei die Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit zur Durchführung der Masernimpfung. Vorbehalten bleiben allfällige Kontraindikationen für die Impfung bei den Kindern. Nach dem Willen des Gesetzgebers stehen Eltern bei gemeinsam ausgeübtem Sorgerecht in der Pflicht, alle Kinderbelange selbst zu regeln, ohne dass ein Elternteil einen Vorrang oder einen Stichentscheid für sich in Anspruch nehmen kann. Dies ergibt sich aus der Überzeugung, dass die Familien- und Elternautonomie in Bezug auf Kinderbelange staatlichen Interventionen vorgehen soll. Ein behördlicher Entscheid kommt so nur dann in Frage, wenn die Meinungsverschiedenheit unter den Eltern zu einer Gefährdung des Kindeswohls im Sinne von Artikel 307 Absatz 1 des Zivilgesetzbuches führt. Von einer Gefährdung des Kindeswohls ist unter anderem dann auszugehen, wenn die ernstliche Möglichkeit einer körperlichen Beeinträchtigung des Kindes besteht. Nicht erforderlich ist, dass sich die Gefahr bereits verwirklicht hat. Der gesetzliche Kindesschutz ist eine präventive Massnahme. Gemäss den Informationen der Fachbehörden ( Bundesamt für Gesundheit BAG und Eidgenössische Kommission für Impffragen, Empfehlungen zur Prävention von Masern ) haben Masern bei praktisch allen Erkrankten eine ausgeprägte Schwächung des Immunsystems zur Folge und führen in rund 10 Prozent der Fälle zu verschiedenen, teils schweren Komplikationen. Angesichts dessen erträgt die Frage, ob eine Masernimpfung durchzuführen ist, unter den Eltern keine Pattsituation. Können sich die Eltern über die Frage der Masernimpfung nicht einigen, hat deshalb die Kindesschutzbehörde oder das Gericht im Rahmen einer Kindesschutzmassnahme darüber zu entscheiden. Empfiehlt das BAG als fachkompetente eidgenössische Behörde eine Masernimpfung, so soll diese Empfehlung für den Entscheid Richtschnur sein. Eine Abweichung davon ist nur im Fall allfälliger Kontraindikationen für die Masernimpfung bei den Kindern angezeigt. Im konkreten Fall üben die getrennt lebenden Eltern die gemeinsame Sorge über ihre drei minderjährigen Kinder aus. Sie sind sich nicht einig, ob die Kinder gegen Masern geimpft werden sollen. 2019 beantragte der Vater (im Rahmen eines Scheidungsverfahrens) beim zuständigen Gericht, die Mutter zu verpflichten, die drei Kinder impfen zu lassen. Der Antrag wurde abgewiesen, was vom Kantonsgericht Basel-Landschaft bestätigt wurde. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Vaters teilweise gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Kantonsgericht zurück. Es wird insbesondere noch die Frage allfälliger Kontraindikationen bei den Kindern prüfen müssen. Das Urteil des Bundesgerichts bedeutet nicht, dass die Kindesschutzbehörde eine Masernimpfung auch anordnen könnte, wenn die Eltern übereinstimmend erklären, ihr Kind nicht impfen zu wollen. Über einen Impfzwang entscheidet der Gesetzgeber.
Lausanne, le 15 juillet 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 16 juin 2020 (5A_789/2019) Désaccord entre des parents titulaires de l'autorité parentale conjointe s'agissant de la question de la vaccination de leurs enfants contre la rougeole Lorsque des parents titulaires de l'autorité parentale conjointe ne parviennent pas à se mettre d'accord sur le point de savoir s'il faut faire vacciner leurs enfants contre la rougeole, le tribunal ou l'autorité de protection de l'enfant doit prendre une décision dans l'intérêt de l'enfant. Dans ce cadre, les recommandations de l'Office fédéral de la santé publique concernant la vaccination contre la rougeole servent de ligne directrice. Demeurent réservées d'éventuelles contre-indications vaccinales. Selon la volonté du législateur, les parents qui exercent en commun l'autorité parentale ont le devoir de régler eux-mêmes toutes les questions relatives aux enfants, sans que l'un des parents ne puisse prétendre avoir la priorité sur l'autre ou avoir une voix prépondérante dans la prise de décision. Cela résulte de la conviction selon laquelle l'autonomie de la famille et des parents doit primer les interventions de l'Etat s'agissant des questions relatives aux enfants. Une décision de l'autorité n'entre ainsi en ligne de compte que lorsque les divergences d'opinion entre les parents menacent le développement de l'enfant au sens de l'article 307 alinéa 1 du Code civil. Il faut notamment partir du principe que le développement de l'enfant est mis en danger lorsqu'il existe un risque sérieux d'atteinte physique. Il n'est pas nécessaire que le danger se soit déjà concrétisé. La protection de l'enfant prévue par la loi constitue une mesure préventive. Selon les informations des autorités compétentes ( Office fédéral de la santé publique OFSP et la Commission fédérale pour les vaccinations, Recommandations pour la prévention de la rougeole ), chez pratiquement tous les patients, la rougeole a pour conséquence un affaiblissement marqué du système immunitaire et entraîne dans près de 10 pour cent des cas des complications diverses potentiellement graves. Par conséquent, une situation de blocage entre les parents sur le point de savoir s'il faut faire vacciner les enfants n'est pas tolérable. Si les parents ne parviennent pas à se mettre d'accord sur cette question, l'autorité de protection de l'enfant ou le tribunal doivent prendre une décision, sous la forme d'une mesure de protection de l'enfant. Puisque l'OFSP , en qualité d'autorité compétente, recommande la vaccination contre la rougeole, cette recommandation doit servir de ligne directrice pour la décision à rendre. Il n'est opportun de s'en écarter qu'en présence de contre-indications à faire vacciner les enfants contre la rougeole. Dans le cas concret, les parents exercent l'autorité parentale conjointe sur leurs trois enfants mineurs. Ils ne sont pas d'accord sur le point de savoir si leurs enfants doivent se faire vacciner contre la rougeole. En 2019, le père avait requis (dans le cadre d'une procédure de divorce) du tribunal compétent qu'il ordonne à la mère de faire vacciner les trois enfants. La requête a été rejetée, ce que le Tribunal cantonal du canton de Bâle-Campagne a confirmé. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du père et renvoie la cause au Tribunal cantonal pour nouvelle décision. En particulier, la question des éventuelles contre-indications vaccinales des enfants doit encore être examinée. L'arrêt du Tribunal fédéral ne signifie pas que l'autorité de protection de l'enfant pourrait ordonner la vaccination des enfants lorsque des parents ont décidé d'un commun accord qu'ils ne veulent pas faire vacciner leur enfant. Il appartient au législateur de décider si la vaccination est obligatoire.
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5A_904_2015_2016_10_20_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 20. Oktober 2016 Embargo: 20. Oktober 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 29. September 2016 (5A_904/2015, 5A_991/2015) Bundesgericht definiert Kriterien für Entscheid über alter nierende Obhut Das Bundesgericht legt Kriterien fest, die von den Gerichten beim Entscheid über die Frage zu beachten sind, ob bei getrennt lebenden Eltern bezüglich Kinderbetreuung das Modell der sogenannten alternierenden Obhut in Betracht kommt. Massgebend ist, ob die Betreuung zu ungefähr gleichen Teilen aufgrund der konkreten Umstände mit dem Kindeswohl vereinbar ist. Leben Eltern getrennt, ist festzulegen, wie sie ihre Kinder betreuen. Bei einer Betreuung des Kindes durch die Eltern zu ungefähr gleichen Teilen spricht man von "alternierender Obhut". Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch (ZGB) als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge eingeführt. Mit der gemeinsamen elterlichen Sorge steht die konkrete Ausgestaltung des Modells zur täglichen Betreuung der Kinder noch nicht fest. Jedenfalls auf Antrag eines Elternteils muss der Richter bei getrennt lebenden Eltern prüfen, ob eine alternierende Obhut in Frage kommt. Das Bundesgericht legt in zwei aktuellen Entscheiden Kriterien zur Prüfung dieser Frage fest. Entscheidender Faktor ist immer das Wohl des Kindes. In der Kinderpsychologie finden sich verschiedene Meinungen zur alternierenden Obhut im Wechselmodell (wo das Kind abwechselnd am Wohnort des jeweiligen Elternteils lebt); teils sprechen sich diese mehr oder weniger absolut für oder wider dieses Betreuungsmodell aus. Aus kinderpsychologischen Studien lassen sich für eine Beurteilung im Einzelfall allerdings kaum generelle Schlüsse ziehen. Ob die alternierende Obhut in Frage kommt und ob sie sich mit dem Kindeswohl verträgt, ist vielmehr jeweils gestützt auf eine die konkreten Umstände berücksichtigende Prognose zu beurteilen. Grundsätzlich kommt die alternierende Obhut nur dann in Frage, wenn beide Eltern erziehungsfähig sind. Weiter erfordert die alternierende Obhut organisatorische Massnahmen und gegenseitige Information der Eltern. Das setzt voraus, dass die Eltern fähig und bereit sind, in den Kinderbelangen zusammen zu kommunizieren und zu kooperieren. Zu berücksichtigen ist weiter die geografische Situation, namentlich die Distanz zwischen den Wohnungen der Eltern. Ebenfalls eine Rolle spielt die Stabilität, die eine Weiterführung des bisherigen Betreuungsmodells für das Kind gegebenenfalls mit sich bringt. Zusätzliche Gesichtspunkte sind die Möglichkeit der Eltern, das Kind persönlich zu betreuen, das Alter des Kindes, seine Beziehungen zu Geschwistern und seine Einbettung in ein weiteres soziales Umfeld. Sofern das Kind hinsichtlich der Betreuungsanteile der Eltern einen Wunsch ausdrückt, ist diesem Beachtung zu schenken, auch wenn es bezüglich der Frage der Betreuungsregelung noch nicht urteilsfähig ist. Während die alternierende Obhut in jedem Fall die Erziehungsfähigkeit beider Eltern voraussetzt, sind die anderen Beurteilungskriterien oft voneinander abhängig und je nach den konkreten Umständen von unterschiedlicher Bedeutung. In den beiden aktuellen Fällen hat das Bundesgericht über Beschwerden gegen Urteile des Thurgauer Obergerichts und des Genfer Kantonsgerichts entschieden. Diese hatten im Rahmen von Eheschutzmassnahmen gegen eine alternierende Obhut der Eltern entschieden und die Obhut jeweils der Mutter zugesprochen, unter Einräumung eines Besuchsrechts für den Vater. Bezüglich des ersten Falles heisst das Bundesgericht die Beschwerde des Vaters wegen willkürlicher Beweiswürdigung durch die Vorinstanz teilweise gut und weist die Sache zur Neubeurteilung zurück. Im zweiten Fall weist es die Beschwerde des Vaters ab.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 20 octobre 2016 Embargo : 20 octobre 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 29 septembre 2016 (5A_904/2015, 5A_991/2015) Le Tribunal fédéral établit les critères déterminants pour décider de l’instauration d’une garde alternée Le Tribunal fédéral fixe les critères qui doivent être pris en considération par les tribunaux pour envisager si l’instauration d’une garde alternée s’agissant de la prise en charge d’un enfant dont les parents vivent séparés. Est déterminante la question de savoir si la prise en charge de l’enfant à parts plus ou moins égales par chacun des parents est compatible avec son bien eu égard aux circonstances du cas d’espèce. Lorsque les parents vivent séparés, il est nécessaire d’établir de quelle manière l’enfant est pris en charge. On désigne par garde alternée une prise en charge répartie à parts plus ou moins égales entre les deux parents. Bien que l’autorité parentale conjointe soit la règle depuis son introduction dans le Code civil (CC) au 1 er juillet 2014, elle n’implique pas nécessairement l’instauration d’une garde alternée. Saisi de cette question, le juge devra néanmoins examiner si l’instauration d’une garde alternée est possible et compatible avec le bien de l’enfant. Dans deux arrêts récents, le Tribunal fédéral fixe les critères déterminants pour l’examen de cette question. Le bien de l’enfant constitue toujours la règle fondamentale en matière d’attribution des droits parentaux. Dans la mesure où la possibilité concrète d’instaurer une garde alternée et sa compatibilité avec le bien de l’enfant sont dépendantes des circonstances du cas d’espèce, rien ne peut être déduit des diverses études psychologiques ou psychiatriques en la matière se prononçant de manière absolue en faveur ou en défaveur de l’instauration d’un tel mode de garde. Au nombre des critères essentiels pour cet examen, entrent en ligne de compte les capacités éducatives des parents, lesquelles doivent être données chez chacun d’eux pour pouvoir envisager l’instauration d’une garde alternée, ainsi que l’existence d’une bonne capacité et volonté des parents de communiquer et coopérer compte tenu des mesures organisationnelles et de la transmission régulière d’informations que nécessite ce mode de garde. Il faut également tenir compte de la situation géographique et de la distance séparant les logements des deux parents, de la stabilité qu’apporte à l’enfant le maintien de la situation antérieure, de la possibilité pour chacun des parents de s’occuper personnellement de l’enfant, de l’âge de ce dernier et de son appartenance à une fratrie ou à un cercle social. Il faut également prendre en compte le souhait de l’enfant s’agissant de sa propre prise en charge, quand bien même il ne disposerait pas de la capacité de discernement à cet égard. Hormis l’existence de capacités éducatives chez les deux parents, qui est une prémisse nécessaire à l’instauration d’une garde alternée, les autres critères d’appréciation sont interdépendants et leur importance respective varie en fonction des circonstances du cas d’espèce. Les deux arrêts en question portent sur des recours dirigés respectivement contre un arrêt de la Cour de justice du canton de Genève et un arrêt de la Cour suprême du canton de Thurgovie. Dans ces deux affaires, les tribunaux cantonaux s’étaient prononcés, dans le cadre d’une procédure de mesures protectrices de l’union conjugale, en défaveur de l’instauration d’une garde alternée et avaient attribué la garde exclusive à la mère des enfants, tout en réservant un droit de visite au père. Dans la première affaire, le Tribunal fédéral rejette le recours du père, dans la seconde il l’admet partiellement au motif que les preuves ont été appréciées arbitrairement et renvoie la cause à l’autorité précédente pour nouvelle décision.
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Lausanne, 20. Oktober 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 29. September 2016 (5A_904/2015, 5A_991/2015) Bundesgericht definiert Kriterien für Entscheid über alter nierende Obhut Das Bundesgericht legt Kriterien fest, die von den Gerichten beim Entscheid über die Frage zu beachten sind, ob bei getrennt lebenden Eltern bezüglich Kinderbetreuung das Modell der sogenannten alternierenden Obhut in Betracht kommt. Massgebend ist, ob die Betreuung zu ungefähr gleichen Teilen aufgrund der konkreten Umstände mit dem Kindeswohl vereinbar ist. Leben Eltern getrennt, ist festzulegen, wie sie ihre Kinder betreuen. Bei einer Betreuung des Kindes durch die Eltern zu ungefähr gleichen Teilen spricht man von "alternierender Obhut". Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch (ZGB) als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge eingeführt. Mit der gemeinsamen elterlichen Sorge steht die konkrete Ausgestaltung des Modells zur täglichen Betreuung der Kinder noch nicht fest. Jedenfalls auf Antrag eines Elternteils muss der Richter bei getrennt lebenden Eltern prüfen, ob eine alternierende Obhut in Frage kommt. Das Bundesgericht legt in zwei aktuellen Entscheiden Kriterien zur Prüfung dieser Frage fest. Entscheidender Faktor ist immer das Wohl des Kindes. In der Kinderpsychologie finden sich verschiedene Meinungen zur alternierenden Obhut im Wechselmodell (wo das Kind abwechselnd am Wohnort des jeweiligen Elternteils lebt); teils sprechen sich diese mehr oder weniger absolut für oder wider dieses Betreuungsmodell aus. Aus kinderpsychologischen Studien lassen sich für eine Beurteilung im Einzelfall allerdings kaum generelle Schlüsse ziehen. Ob die alternierende Obhut in Frage kommt und ob sie sich mit dem Kindeswohl verträgt, ist vielmehr jeweils gestützt auf eine die konkreten Umstände berücksichtigende Prognose zu beurteilen. Grundsätzlich kommt die alternierende Obhut nur dann in Frage, wenn beide Eltern erziehungsfähig sind. Weiter erfordert die alternierende Obhut organisatorische Massnahmen und gegenseitige Information der Eltern. Das setzt voraus, dass die Eltern fähig und bereit sind, in den Kinderbelangen zusammen zu kommunizieren und zu kooperieren. Zu berücksichtigen ist weiter die geografische Situation, namentlich die Distanz zwischen den Wohnungen der Eltern. Ebenfalls eine Rolle spielt die Stabilität, die eine Weiterführung des bisherigen Betreuungsmodells für das Kind gegebenenfalls mit sich bringt. Zusätzliche Gesichtspunkte sind die Möglichkeit der Eltern, das Kind persönlich zu betreuen, das Alter des Kindes, seine Beziehungen zu Geschwistern und seine Einbettung in ein weiteres soziales Umfeld. Sofern das Kind hinsichtlich der Betreuungsanteile der Eltern einen Wunsch ausdrückt, ist diesem Beachtung zu schenken, auch wenn es bezüglich der Frage der Betreuungsregelung noch nicht urteilsfähig ist. Während die alternierende Obhut in jedem Fall die Erziehungsfähigkeit beider Eltern voraussetzt, sind die anderen Beurteilungskriterien oft voneinander abhängig und je nach den konkreten Umständen von unterschiedlicher Bedeutung. In den beiden aktuellen Fällen hat das Bundesgericht über Beschwerden gegen Urteile des Thurgauer Obergerichts und des Genfer Kantonsgerichts entschieden. Diese hatten im Rahmen von Eheschutzmassnahmen gegen eine alternierende Obhut der Eltern entschieden und die Obhut jeweils der Mutter zugesprochen, unter Einräumung eines Besuchsrechts für den Vater. Bezüglich des ersten Falles heisst das Bundesgericht die Beschwerde des Vaters wegen willkürlicher Beweiswürdigung durch die Vorinstanz teilweise gut und weist die Sache zur Neubeurteilung zurück. Im zweiten Fall weist es die Beschwerde des Vaters ab.
Lausanne, le 20 octobre 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 29 septembre 2016 (5A_904/2015, 5A_991/2015) Le Tribunal fédéral établit les critères déterminants pour décider de l’instauration d’une garde alternée Le Tribunal fédéral fixe les critères qui doivent être pris en considération par les tribunaux pour envisager si l’instauration d’une garde alternée s’agissant de la prise en charge d’un enfant dont les parents vivent séparés. Est déterminante la question de savoir si la prise en charge de l’enfant à parts plus ou moins égales par chacun des parents est compatible avec son bien eu égard aux circonstances du cas d’espèce. Lorsque les parents vivent séparés, il est nécessaire d’établir de quelle manière l’enfant est pris en charge. On désigne par garde alternée une prise en charge répartie à parts plus ou moins égales entre les deux parents. Bien que l’autorité parentale conjointe soit la règle depuis son introduction dans le Code civil (CC) au 1 er juillet 2014, elle n’implique pas nécessairement l’instauration d’une garde alternée. Saisi de cette question, le juge devra néanmoins examiner si l’instauration d’une garde alternée est possible et compatible avec le bien de l’enfant. Dans deux arrêts récents, le Tribunal fédéral fixe les critères déterminants pour l’examen de cette question. Le bien de l’enfant constitue toujours la règle fondamentale en matière d’attribution des droits parentaux. Dans la mesure où la possibilité concrète d’instaurer une garde alternée et sa compatibilité avec le bien de l’enfant sont dépendantes des circonstances du cas d’espèce, rien ne peut être déduit des diverses études psychologiques ou psychiatriques en la matière se prononçant de manière absolue en faveur ou en défaveur de l’instauration d’un tel mode de garde. Au nombre des critères essentiels pour cet examen, entrent en ligne de compte les capacités éducatives des parents, lesquelles doivent être données chez chacun d’eux pour pouvoir envisager l’instauration d’une garde alternée, ainsi que l’existence d’une bonne capacité et volonté des parents de communiquer et coopérer compte tenu des mesures organisationnelles et de la transmission régulière d’informations que nécessite ce mode de garde. Il faut également tenir compte de la situation géographique et de la distance séparant les logements des deux parents, de la stabilité qu’apporte à l’enfant le maintien de la situation antérieure, de la possibilité pour chacun des parents de s’occuper personnellement de l’enfant, de l’âge de ce dernier et de son appartenance à une fratrie ou à un cercle social. Il faut également prendre en compte le souhait de l’enfant s’agissant de sa propre prise en charge, quand bien même il ne disposerait pas de la capacité de discernement à cet égard. Hormis l’existence de capacités éducatives chez les deux parents, qui est une prémisse nécessaire à l’instauration d’une garde alternée, les autres critères d’appréciation sont interdépendants et leur importance respective varie en fonction des circonstances du cas d’espèce. Les deux arrêts en question portent sur des recours dirigés respectivement contre un arrêt de la Cour de justice du canton de Genève et un arrêt de la Cour suprême du canton de Thurgovie. Dans ces deux affaires, les tribunaux cantonaux s’étaient prononcés, dans le cadre d’une procédure de mesures protectrices de l’union conjugale, en défaveur de l’instauration d’une garde alternée et avaient attribué la garde exclusive à la mère des enfants, tout en réservant un droit de visite au père. Dans la première affaire, le Tribunal fédéral rejette le recours du père, dans la seconde il l’admet partiellement au motif que les preuves ont été appréciées arbitrairement et renvoie la cause à l’autorité précédente pour nouvelle décision.
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5A_923_2014_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 27. August 2015 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 27. August 2015 (5A_923/2014) Kriterien zur Alleinzuteilung der elterlichen Sorge Erhebliche und andauernde Konflikte oder Kommunikationsprobleme zwischen den Eltern können die alleinige Zuteilung des Sorgerechts an einen Elternteil rechtfertigen. Das Bundesgericht konkretisiert in einem ersten Urteil zum neuen Sorgerecht den Massstab für eine Alleinzuteilung. Es weist die Beschwerde eines Vaters aus dem Kanton Zürich ab. Seit dem 1. Juli 2014 ist das neue Sorgerecht in Kraft. Bei unverheirateten Eltern oder bei einer Scheidung bildet nunmehr die gemeinsame elterliche Sorge die Regel. Über die Zuteilung der elterlichen Sorge muss neu entschieden werden, wenn dies "wegen wesentlicher Änderung der Verhältnisse zur Wahrung des Kindeswohls nötig ist" (Art. 298d Abs. 1 ZGB). Das Bundesgericht hält in einem ersten Entscheid zur Aufhebung des gemeinsamen Sorgerechts verschiedene Kriterien fest, die eine Alleinzuteilung rechtfertigen können. Welche Messlatte der Gesetzgeber für eine Alleinzuteilung genau anlegen wollte, lässt sich aufgrund der Botschaft und der parlamentarischen Beratung zur Sorgerechtsnovelle nicht mit abschliessender Sicherheit eruieren. Nicht sachgerecht wäre es, eine Alleinzuteilung nur bei ganz krassen Ausnahmefällen zuzulassen und den gleichen Massstab anzulegen, wie er für den Sorgerechtsentzug gegenüber den Eltern im Rahmen einer Kindesschutzmassnahme gilt (Art. 311 ZGB). Vielmehr kann bereits ein schwerwiegender Dauerkonflikt oder eine anhaltende Kommunikationsunfähigkeit der Eltern eine Alleinzuteilung erfordern, wenn sich der Mangel negativ auf das Kindeswohl auswirkt und von einer Alleinzuteilung eine Verbesserung erwartet werden kann. Erforderlich ist aber in jedem Fall, dass der Konflikt oder die gestörte Kommunikation erheblich und chronisch ist. Kein Anlass für eine Alleinzuteilung besteht bei punktuellen Auseinandersetzungen oder Meinungsverschiedenheiten, wie sie in allen Familien vorkommen und insbesondere mit einer Trennung oder Scheidung einhergehen können. Die Alleinzuteilung muss die eng begrenzte Ausnahme bleiben. Bei einem zwar schwerwiegenden, aber auf ein bestimmtes Thema beschränkten Konflikt – etwa die religiöse Erziehung oder schulische Belange - wäre allenfalls zu prüfen, ob nicht bereits eine richterliche Alleinzuweisung einzelner Teilinhalte des Sorgerechts Abhilfe schaffen könnte. Soweit die Blockade einseitig auf das Konto des einen Elternteils geht, was in der Praxis eher selten der Fall sein dürfte, steht eine Alleinzuteilung an den kooperativen Elternteil im Vordergrund. Das gilt insbesondere, wenn dieser auch eine gute Bindungstoleranz aufweist, während die Kooperations- oder Kommunikationsunfähigkeit des anderen Teils mit der Tendenz einhergeht, das Kind dem anderen Elternteil zu entfremden. Im konkreten Fall weist das Bundesgericht die Beschwerde eines Vaters aus dem Kanton Zürich ab. Die unverheirateten Eltern hatten sich bereits vor der Geburt ihrer Tochter auf das gemeinsame Sorgerecht geeinigt, was von der zuständigen Vormundschaftsbehörde 2009 genehmigt wurde. Kurz darauf trennte sich das Paar. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) hob 2013 die gemeinsame Sorge wegen fehlender Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsschwierigkeiten der Eltern auf und übertrug die alleinige Sorge auf die hauptbetreuende Mutter. Das Obergericht des Kantons Zürich bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass ein Konflikt mit Ausnahmecharakter vorliegt, der sich über die Jahre zunehmend verhärtet hat. Die permanente Uneinigkeit der Eltern in sämtlichen Lebensbelangen der Tochter hat bei ihr zu einem zunehmenden Loyalitätskonflikt und zu Verunsicherung geführt und das Kindeswohl damit konkret beeinträchtigt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 27 août 2015 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 27 août 2015 (5A_923/2014) Critères relatifs à l'attribution exclusive de l'autorité parentale Des conflits ou des problèmes de communication importants et persistants entre les parents peuvent justifier l'attribution de l'autorité parentale exclusivement à l'un des parents. Le Tribunal fédéral concrétise, dans un premier arrêt appliquant le nouveau droit de l'autorité parentale, les critères relatifs à une attribution exclusive. Il rejette le recours d'un père du canton de Zurich. Le nouveau droit de l'autorité parentale est en vigueur depuis le 1er juillet 2014. En présence de parents non mariés ou en cas de divorce, l'autorité parentale conjointe est désormais la règle. L'attribution de l'autorité parentale doit faire l'objet d'une nouvelle décision lorsque " des faits nouveaux importants le commandent pour le bien de l'enfant " (art. 298d al. 1 CC). Dans une première décision sur la modification de l'autorité parentale conjointe, le Tribunal fédéral établit différents critères qui peuvent justifier une attribution exclusive. On ne peut pas déterminer avec certitude, sur la base du Message et des débats parlementaires sur la réforme du droit de l'autorité parentale, les critères que le législateur a voulu exactement poser à une telle attribution. Il ne serait pas approprié de prononcer celle-ci seulement dans des cas exceptionnels tout à fait marquants et de retenir les mêmes critères qu'en cas de retrait de l'autorité parentale dans le cadre d'une mesure de protection de l'enfant (art. 311 CC). Au contraire, un conflit durable important ou une incapacité à communiquer persistante des parents peut déjà nécessiter une attribution exclusive, si de tels manquements ont des conséquences négatives sur le bien de l'enfant et qu'on peut s'attendre à ce que cette mesure améliore la situation. Toutefois, il est nécessaire dans chaque cas que le conflit ou la communication déficiente soit important et persistant. Il n'y a pas lieu à une attribution exclusive en cas de disputes ponctuelles ou de divergences d'opinion comme il en existe dans toutes les familles et qui peuvent notamment survenir en cas de séparation ou de divorce. L'attribution exclusive doit rester l'exception strictement délimitée. En cas de conflit certes important mais cantonné à un thème déterminé – comme l'éducation religieuse ou le domaine scolaire – il faudrait tout au plus examiner si une attribution judiciaire exclusive de certaines composantes de l'autorité parentale pourrait déjà améliorer la situation. Dans la mesure où le blocage est à mettre de manière unilatérale sur le compte d'un seul parent, ce qui devrait être plutôt rare en pratique, l'attribution exclusive revient en premier lieu au parent coopératif. Cela vaut en particulier lorsque celui-ci démontre en outre une bonne capacité à favoriser les liens avec l'autre parent, alors que, à l'inverse, l'incapacité à coopérer et à communiquer de l'autre a tendance également à éloigner l'enfant de l'autre parent. En l'espèce, le Tribunal fédéral rejette le recours d'un père du canton de Zurich. Les parents non mariés s'étaient mis d'accord sur l'autorité parentale conjointe déjà avant la naissance de leur fille, ce que l'autorité tutélaire compétente avait approuvé en 2009. Le couple s'était séparé peu de temps après. En 2013, l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte (APEA) a levé l'autorité parentale conjointe en raison d'une capacité à coopérer défaillante et de difficultés de communication des parents et a attribué l'autorité parentale exclusive à la mère, qui prenait principalement soin de l'enfant. La Cour suprême du canton de Zurich a confirmé cette décision. Le Tribunal fédéral arrive à la conclusion qu'on est en présence d'un conflit à caractère exceptionnel qui s'est progressivement aggravé au fil des ans. Le désaccord permanent des parents au sujet de tous les domaines de la vie de leur fille a placé celle-ci dans un conflit de loyauté grandissant et dans le désarroi, portant ainsi concrètement atteinte au bien de l'enfant.
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Lausanne, 27. August 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 27. August 2015 (5A_923/2014) Kriterien zur Alleinzuteilung der elterlichen Sorge Erhebliche und andauernde Konflikte oder Kommunikationsprobleme zwischen den Eltern können die alleinige Zuteilung des Sorgerechts an einen Elternteil rechtfertigen. Das Bundesgericht konkretisiert in einem ersten Urteil zum neuen Sorgerecht den Massstab für eine Alleinzuteilung. Es weist die Beschwerde eines Vaters aus dem Kanton Zürich ab. Seit dem 1. Juli 2014 ist das neue Sorgerecht in Kraft. Bei unverheirateten Eltern oder bei einer Scheidung bildet nunmehr die gemeinsame elterliche Sorge die Regel. Über die Zuteilung der elterlichen Sorge muss neu entschieden werden, wenn dies "wegen wesentlicher Änderung der Verhältnisse zur Wahrung des Kindeswohls nötig ist" (Art. 298d Abs. 1 ZGB). Das Bundesgericht hält in einem ersten Entscheid zur Aufhebung des gemeinsamen Sorgerechts verschiedene Kriterien fest, die eine Alleinzuteilung rechtfertigen können. Welche Messlatte der Gesetzgeber für eine Alleinzuteilung genau anlegen wollte, lässt sich aufgrund der Botschaft und der parlamentarischen Beratung zur Sorgerechtsnovelle nicht mit abschliessender Sicherheit eruieren. Nicht sachgerecht wäre es, eine Alleinzuteilung nur bei ganz krassen Ausnahmefällen zuzulassen und den gleichen Massstab anzulegen, wie er für den Sorgerechtsentzug gegenüber den Eltern im Rahmen einer Kindesschutzmassnahme gilt (Art. 311 ZGB). Vielmehr kann bereits ein schwerwiegender Dauerkonflikt oder eine anhaltende Kommunikationsunfähigkeit der Eltern eine Alleinzuteilung erfordern, wenn sich der Mangel negativ auf das Kindeswohl auswirkt und von einer Alleinzuteilung eine Verbesserung erwartet werden kann. Erforderlich ist aber in jedem Fall, dass der Konflikt oder die gestörte Kommunikation erheblich und chronisch ist. Kein Anlass für eine Alleinzuteilung besteht bei punktuellen Auseinandersetzungen oder Meinungsverschiedenheiten, wie sie in allen Familien vorkommen und insbesondere mit einer Trennung oder Scheidung einhergehen können. Die Alleinzuteilung muss die eng begrenzte Ausnahme bleiben. Bei einem zwar schwerwiegenden, aber auf ein bestimmtes Thema beschränkten Konflikt – etwa die religiöse Erziehung oder schulische Belange - wäre allenfalls zu prüfen, ob nicht bereits eine richterliche Alleinzuweisung einzelner Teilinhalte des Sorgerechts Abhilfe schaffen könnte. Soweit die Blockade einseitig auf das Konto des einen Elternteils geht, was in der Praxis eher selten der Fall sein dürfte, steht eine Alleinzuteilung an den kooperativen Elternteil im Vordergrund. Das gilt insbesondere, wenn dieser auch eine gute Bindungstoleranz aufweist, während die Kooperations- oder Kommunikationsunfähigkeit des anderen Teils mit der Tendenz einhergeht, das Kind dem anderen Elternteil zu entfremden. Im konkreten Fall weist das Bundesgericht die Beschwerde eines Vaters aus dem Kanton Zürich ab. Die unverheirateten Eltern hatten sich bereits vor der Geburt ihrer Tochter auf das gemeinsame Sorgerecht geeinigt, was von der zuständigen Vormundschaftsbehörde 2009 genehmigt wurde. Kurz darauf trennte sich das Paar. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) hob 2013 die gemeinsame Sorge wegen fehlender Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsschwierigkeiten der Eltern auf und übertrug die alleinige Sorge auf die hauptbetreuende Mutter. Das Obergericht des Kantons Zürich bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass ein Konflikt mit Ausnahmecharakter vorliegt, der sich über die Jahre zunehmend verhärtet hat. Die permanente Uneinigkeit der Eltern in sämtlichen Lebensbelangen der Tochter hat bei ihr zu einem zunehmenden Loyalitätskonflikt und zu Verunsicherung geführt und das Kindeswohl damit konkret beeinträchtigt.
Lausanne, le 27 août 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 27 août 2015 (5A_923/2014) Critères relatifs à l'attribution exclusive de l'autorité parentale Des conflits ou des problèmes de communication importants et persistants entre les parents peuvent justifier l'attribution de l'autorité parentale exclusivement à l'un des parents. Le Tribunal fédéral concrétise, dans un premier arrêt appliquant le nouveau droit de l'autorité parentale, les critères relatifs à une attribution exclusive. Il rejette le recours d'un père du canton de Zurich. Le nouveau droit de l'autorité parentale est en vigueur depuis le 1er juillet 2014. En présence de parents non mariés ou en cas de divorce, l'autorité parentale conjointe est désormais la règle. L'attribution de l'autorité parentale doit faire l'objet d'une nouvelle décision lorsque " des faits nouveaux importants le commandent pour le bien de l'enfant " (art. 298d al. 1 CC). Dans une première décision sur la modification de l'autorité parentale conjointe, le Tribunal fédéral établit différents critères qui peuvent justifier une attribution exclusive. On ne peut pas déterminer avec certitude, sur la base du Message et des débats parlementaires sur la réforme du droit de l'autorité parentale, les critères que le législateur a voulu exactement poser à une telle attribution. Il ne serait pas approprié de prononcer celle-ci seulement dans des cas exceptionnels tout à fait marquants et de retenir les mêmes critères qu'en cas de retrait de l'autorité parentale dans le cadre d'une mesure de protection de l'enfant (art. 311 CC). Au contraire, un conflit durable important ou une incapacité à communiquer persistante des parents peut déjà nécessiter une attribution exclusive, si de tels manquements ont des conséquences négatives sur le bien de l'enfant et qu'on peut s'attendre à ce que cette mesure améliore la situation. Toutefois, il est nécessaire dans chaque cas que le conflit ou la communication déficiente soit important et persistant. Il n'y a pas lieu à une attribution exclusive en cas de disputes ponctuelles ou de divergences d'opinion comme il en existe dans toutes les familles et qui peuvent notamment survenir en cas de séparation ou de divorce. L'attribution exclusive doit rester l'exception strictement délimitée. En cas de conflit certes important mais cantonné à un thème déterminé – comme l'éducation religieuse ou le domaine scolaire – il faudrait tout au plus examiner si une attribution judiciaire exclusive de certaines composantes de l'autorité parentale pourrait déjà améliorer la situation. Dans la mesure où le blocage est à mettre de manière unilatérale sur le compte d'un seul parent, ce qui devrait être plutôt rare en pratique, l'attribution exclusive revient en premier lieu au parent coopératif. Cela vaut en particulier lorsque celui-ci démontre en outre une bonne capacité à favoriser les liens avec l'autre parent, alors que, à l'inverse, l'incapacité à coopérer et à communiquer de l'autre a tendance également à éloigner l'enfant de l'autre parent. En l'espèce, le Tribunal fédéral rejette le recours d'un père du canton de Zurich. Les parents non mariés s'étaient mis d'accord sur l'autorité parentale conjointe déjà avant la naissance de leur fille, ce que l'autorité tutélaire compétente avait approuvé en 2009. Le couple s'était séparé peu de temps après. En 2013, l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte (APEA) a levé l'autorité parentale conjointe en raison d'une capacité à coopérer défaillante et de difficultés de communication des parents et a attribué l'autorité parentale exclusive à la mère, qui prenait principalement soin de l'enfant. La Cour suprême du canton de Zurich a confirmé cette décision. Le Tribunal fédéral arrive à la conclusion qu'on est en présence d'un conflit à caractère exceptionnel qui s'est progressivement aggravé au fil des ans. Le désaccord permanent des parents au sujet de tous les domaines de la vie de leur fille a placé celle-ci dans un conflit de loyauté grandissant et dans le désarroi, portant ainsi concrètement atteinte au bien de l'enfant.
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5A_945_2015_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. Juli 2016 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. Juli 2016 (5A_945/2015) Gemeinsame elterliche Sorge: Künftiger Aufenthaltsort des Kindes beim Wegzug eines Elternteils ins Ausland Das Bundesgericht legt erste Grundsätze fest, die von den Behörden und Gerichten beim Entscheid über den künftigen Aufenthaltsort von Kindern anzuwenden sind, wenn ein gemeinsam sorgeberechtigter Elternteil ins Ausland zieht: Im Zentrum steht die Frage, an welchem Ort unter Berücksichtigung der neuen Situation das Wohl des Kindes aufgrund der konkreten Umstände besser gewahrt sein wird. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge über die Kinder eingeführt. Die elterliche Sorge beinhaltet das Recht, den Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen. Üben die Eltern das Sorgerecht gemeinsam aus und will ein Elternteil den Aufenthaltsorts des Kindes infolge Wegzugs ins Ausland verlegen, bedarf dies der Zustimmung des anderen Elternteils oder, falls dieser nicht einverstanden ist, der Kindesschutzbehörde, beziehungsweise des Gerichts. Das Bundesgericht hat in der öffentlichen Beratung eines entsprechenden Falles am Donnerstag Grundsätze festgelegt, die beim behördlichen oder gerichtlichen Entscheid über den Wechsel des Aufenthaltsorts des Kindes infolge des Wegzugs eines Elternteils ins Ausland massgebend sind. Es ist davon auszugehen, dass nach dem Willen des Gesetzgebers die Niederlassungs- und Bewegungsfreiheit der Elternteile zu respektieren ist. Die Motive des wegziehenden Elternteils stehen damit grundsätzlich nicht zur Debatte. Die Frage, die sich dem Gericht oder der Kindesschutzbehörde stellt, ist demnach nicht, ob es für das Kind vorteilhafter wäre, wenn beide Elternteile im Inland verbleiben würden. Die entscheidende Fragestellung ist vielmehr, ob das Wohl des Kindes unter der neuen Situation besser gewahrt ist, wenn es mit dem auswanderungswilligen Elternteil wegzieht oder wenn es sich beim zurückbleibenden Elternteil aufhält. Es steht also immer das Kindeswohl im Zentrum, für dessen Beurteilung die konkreten Umstände des Einzelfalls massgeblich sind. Sind die Kinder bislang von beiden Elternteilen weitgehend zu gleichen Teilen betreut worden und sind sie dazu auch weiterhin bereit, ist aufgrund der Umstände des Einzelfalls zu eruieren, welche künftige Lösung den Interessen des Kindes besser entspricht. Das Motiv für den Wegzug eines Elternteils kann in Einzelfällen indirekt dann eine Rolle spielen, wenn dieser offensichtlich nur deshalb ins Ausland geht, um das Kind dem zurückbleibenden Elternteil zu entfremden. In solchen Fällen wäre eine Umteilung des Kindes an den in der Schweiz verbleibenden Elternteil in Erwägung zu ziehen. Im konkret zu beurteilenden Fall leben die gemeinsam sorgeberechtigten Eltern eines heute sieben Jahre alten Mädchens seit 2010 getrennt. Sie betreuen die Tochter gemeinsam. Die Mutter beabsichtigt infolge einer neuen Beziehung den Wegzug nach Spanien. Weil der Vater mit dem Wegzug der Tochter nicht einverstanden ist, ersuchte die Mutter bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Bern um Zustimmung, die ihr verwehrt wurde. Das Berner Obergericht bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde der Mutter ab. Die Überlegungen zum Kindswohl sprechen aufgrund der konkreten Umstände überwiegend zugunsten eines Verbleibs der Tochter in der Schweiz. Ausschlaggebend ist dafür unter anderem, dass die wegziehende Mutter abgesehen von der noch nicht gefestigten Beziehung keine Bezugspunkte zu Spanien hat und auch die Sprache nicht spricht. Im Weiteren wären ein abrupter Wechsel an einen nicht vertrauten Ort und die Einschulung in einer unbekannten Sprache nicht im Interesse des Kindes.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 juillet 2016 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 7 juillet 2016 (5A_945/2015) Autorité parentale conjointe : lieu de résidence futur de l'enfant en cas de départ d'un parent pour l'étranger Le Tribunal fédéral pose les premiers principes qui doivent être appliqués par les autorités et les tribunaux en cas de décision sur le lieu de résidence futur des enfants, lorsque l'un des parents détenteur de l'autorité parentale conjointe part pour l'étranger. La question déterminante est celle de savoir à quel endroit, eu égard à la nouvelle situation, le bien de l'enfant sera mieux préservé compte tenu des circonstances concrètes. Depuis le 1er juillet 2014, le Code civil a fait de l'autorité parentale conjointe des enfants la règle. L'autorité parentale comprend le droit de déterminer le lieu de résidence de l'enfant. Lorsque les parents exercent en commun l'autorité parentale et que l'un d'eux veut changer le lieu de résidence de l'enfant à la suite d'un départ à l'étranger, ce dernier doit obtenir l'accord de l'autre parent ou, en cas de désaccord, des autorités de protection de l'enfant, respectivement du tribunal. En délibérations publiques de ce jeudi, le Tribunal fédéral a posé dans le cas cité en marge les principes qui sont déterminants en cas de décision de l'autorité ou du tribunal sur le changement du lieu de résidence de l'enfant lors du départ d'un parent à l'étranger. Il faut tenir compte de la volonté du législateur selon laquelle la liberté d'établissement et de mouvement du parent doit être respectée. Partant, il n'y a en principe pas lieu de discuter les motifs du parent qui entend déménager. La question qui se pose au tribunal ou à l'autorité de protection de l'enfant n'est dès lors pas de savoir s'il serait préférable pour l'enfant que les deux parents restent dans le pays. Ce qui est décisif c'est de déterminer si, dans la nouvelle situation, le bien de l'enfant est mieux préservé par un départ de ce dernier avec le parent qui souhaite déménager ou par un maintien auprès de celui qui reste sur place. Le point central est le bien de l'enfant qui se détermine selon les circonstances concrètes du cas d'espèce. Si les enfants ont été jusqu'alors pris en charge dans une mesure plus ou moins égale par les deux parents et que ceux-ci sont prêts à poursuivre cette prise en charge, il faut déterminer sur la base des circonstances du cas concret quelle solution garantira à l'avenir mieux les intérêts de l'enfant. La raison du départ du parent peut jouer un rôle indirect dans des cas particuliers lorsque celui-là part à l'étranger manifestement pour éloigner l'enfant du parent qui reste. Dans de tels cas, une attribution de l'enfant au parent restant en Suisse pourrait entrer en considération. Dans le cas d'espèce, les parents, qui sont séparés depuis 2010, ont l'autorité parentale conjointe sur leur fille de 7 ans. Ils s'occupent de leur enfant ensemble. La mère, qui a noué une nouvelle relation, projette de partir en Espagne. Le père s'opposant au départ de la fille, la mère a requis de l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte du canton de Berne une autorisation qui lui a été refusée. La Cour suprême du canton de Berne a confirmé la décision. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la mère. Compte tenu des circonstances concrètes, le bien de l'enfant impose de façon prépondérante un maintien de la fille en Suisse. Les critères notamment déterminants en l'espèce sont que la relation de la mère n'est pas encore stable, qu'elle n'a pas de points de référence indépendants en Espagne et qu'elle ne parle pas la langue de ce pays. Au demeurant, il ne serait pas dans l'intérêt de l'enfant de le transférer abruptement dans un milieu qui ne lui est pas familier et de le scolariser dans une langue inconnue.
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Lausanne, 7. Juli 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. Juli 2016 (5A_945/2015) Gemeinsame elterliche Sorge: Künftiger Aufenthaltsort des Kindes beim Wegzug eines Elternteils ins Ausland Das Bundesgericht legt erste Grundsätze fest, die von den Behörden und Gerichten beim Entscheid über den künftigen Aufenthaltsort von Kindern anzuwenden sind, wenn ein gemeinsam sorgeberechtigter Elternteil ins Ausland zieht: Im Zentrum steht die Frage, an welchem Ort unter Berücksichtigung der neuen Situation das Wohl des Kindes aufgrund der konkreten Umstände besser gewahrt sein wird. Auf den 1. Juli 2014 wurde im Zivilgesetzbuch als allgemeiner Grundsatz die gemeinsame elterliche Sorge über die Kinder eingeführt. Die elterliche Sorge beinhaltet das Recht, den Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen. Üben die Eltern das Sorgerecht gemeinsam aus und will ein Elternteil den Aufenthaltsorts des Kindes infolge Wegzugs ins Ausland verlegen, bedarf dies der Zustimmung des anderen Elternteils oder, falls dieser nicht einverstanden ist, der Kindesschutzbehörde, beziehungsweise des Gerichts. Das Bundesgericht hat in der öffentlichen Beratung eines entsprechenden Falles am Donnerstag Grundsätze festgelegt, die beim behördlichen oder gerichtlichen Entscheid über den Wechsel des Aufenthaltsorts des Kindes infolge des Wegzugs eines Elternteils ins Ausland massgebend sind. Es ist davon auszugehen, dass nach dem Willen des Gesetzgebers die Niederlassungs- und Bewegungsfreiheit der Elternteile zu respektieren ist. Die Motive des wegziehenden Elternteils stehen damit grundsätzlich nicht zur Debatte. Die Frage, die sich dem Gericht oder der Kindesschutzbehörde stellt, ist demnach nicht, ob es für das Kind vorteilhafter wäre, wenn beide Elternteile im Inland verbleiben würden. Die entscheidende Fragestellung ist vielmehr, ob das Wohl des Kindes unter der neuen Situation besser gewahrt ist, wenn es mit dem auswanderungswilligen Elternteil wegzieht oder wenn es sich beim zurückbleibenden Elternteil aufhält. Es steht also immer das Kindeswohl im Zentrum, für dessen Beurteilung die konkreten Umstände des Einzelfalls massgeblich sind. Sind die Kinder bislang von beiden Elternteilen weitgehend zu gleichen Teilen betreut worden und sind sie dazu auch weiterhin bereit, ist aufgrund der Umstände des Einzelfalls zu eruieren, welche künftige Lösung den Interessen des Kindes besser entspricht. Das Motiv für den Wegzug eines Elternteils kann in Einzelfällen indirekt dann eine Rolle spielen, wenn dieser offensichtlich nur deshalb ins Ausland geht, um das Kind dem zurückbleibenden Elternteil zu entfremden. In solchen Fällen wäre eine Umteilung des Kindes an den in der Schweiz verbleibenden Elternteil in Erwägung zu ziehen. Im konkret zu beurteilenden Fall leben die gemeinsam sorgeberechtigten Eltern eines heute sieben Jahre alten Mädchens seit 2010 getrennt. Sie betreuen die Tochter gemeinsam. Die Mutter beabsichtigt infolge einer neuen Beziehung den Wegzug nach Spanien. Weil der Vater mit dem Wegzug der Tochter nicht einverstanden ist, ersuchte die Mutter bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Bern um Zustimmung, die ihr verwehrt wurde. Das Berner Obergericht bestätigte den Entscheid. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde der Mutter ab. Die Überlegungen zum Kindswohl sprechen aufgrund der konkreten Umstände überwiegend zugunsten eines Verbleibs der Tochter in der Schweiz. Ausschlaggebend ist dafür unter anderem, dass die wegziehende Mutter abgesehen von der noch nicht gefestigten Beziehung keine Bezugspunkte zu Spanien hat und auch die Sprache nicht spricht. Im Weiteren wären ein abrupter Wechsel an einen nicht vertrauten Ort und die Einschulung in einer unbekannten Sprache nicht im Interesse des Kindes.
Lausanne, le 7 juillet 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 7 juillet 2016 (5A_945/2015) Autorité parentale conjointe : lieu de résidence futur de l'enfant en cas de départ d'un parent pour l'étranger Le Tribunal fédéral pose les premiers principes qui doivent être appliqués par les autorités et les tribunaux en cas de décision sur le lieu de résidence futur des enfants, lorsque l'un des parents détenteur de l'autorité parentale conjointe part pour l'étranger. La question déterminante est celle de savoir à quel endroit, eu égard à la nouvelle situation, le bien de l'enfant sera mieux préservé compte tenu des circonstances concrètes. Depuis le 1er juillet 2014, le Code civil a fait de l'autorité parentale conjointe des enfants la règle. L'autorité parentale comprend le droit de déterminer le lieu de résidence de l'enfant. Lorsque les parents exercent en commun l'autorité parentale et que l'un d'eux veut changer le lieu de résidence de l'enfant à la suite d'un départ à l'étranger, ce dernier doit obtenir l'accord de l'autre parent ou, en cas de désaccord, des autorités de protection de l'enfant, respectivement du tribunal. En délibérations publiques de ce jeudi, le Tribunal fédéral a posé dans le cas cité en marge les principes qui sont déterminants en cas de décision de l'autorité ou du tribunal sur le changement du lieu de résidence de l'enfant lors du départ d'un parent à l'étranger. Il faut tenir compte de la volonté du législateur selon laquelle la liberté d'établissement et de mouvement du parent doit être respectée. Partant, il n'y a en principe pas lieu de discuter les motifs du parent qui entend déménager. La question qui se pose au tribunal ou à l'autorité de protection de l'enfant n'est dès lors pas de savoir s'il serait préférable pour l'enfant que les deux parents restent dans le pays. Ce qui est décisif c'est de déterminer si, dans la nouvelle situation, le bien de l'enfant est mieux préservé par un départ de ce dernier avec le parent qui souhaite déménager ou par un maintien auprès de celui qui reste sur place. Le point central est le bien de l'enfant qui se détermine selon les circonstances concrètes du cas d'espèce. Si les enfants ont été jusqu'alors pris en charge dans une mesure plus ou moins égale par les deux parents et que ceux-ci sont prêts à poursuivre cette prise en charge, il faut déterminer sur la base des circonstances du cas concret quelle solution garantira à l'avenir mieux les intérêts de l'enfant. La raison du départ du parent peut jouer un rôle indirect dans des cas particuliers lorsque celui-là part à l'étranger manifestement pour éloigner l'enfant du parent qui reste. Dans de tels cas, une attribution de l'enfant au parent restant en Suisse pourrait entrer en considération. Dans le cas d'espèce, les parents, qui sont séparés depuis 2010, ont l'autorité parentale conjointe sur leur fille de 7 ans. Ils s'occupent de leur enfant ensemble. La mère, qui a noué une nouvelle relation, projette de partir en Espagne. Le père s'opposant au départ de la fille, la mère a requis de l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte du canton de Berne une autorisation qui lui a été refusée. La Cour suprême du canton de Berne a confirmé la décision. Le Tribunal fédéral rejette le recours de la mère. Compte tenu des circonstances concrètes, le bien de l'enfant impose de façon prépondérante un maintien de la fille en Suisse. Les critères notamment déterminants en l'espèce sont que la relation de la mère n'est pas encore stable, qu'elle n'a pas de points de référence indépendants en Espagne et qu'elle ne parle pas la langue de ce pays. Au demeurant, il ne serait pas dans l'intérêt de l'enfant de le transférer abruptement dans un milieu qui ne lui est pas familier et de le scolariser dans une langue inconnue.
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5F_14_2019_2020_07_22_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. Juli 2020 Embargo: 22. Juli 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. Juni 2020 (5F_14/2019, 5F_15/2019, 5F_16/2019, 5F_17/2019, 5F_18/2019) Bundesgericht weist Revisionsgesuch nach EGMR-Entscheid ab Das Bundesgericht weist das Revisionsgesuch eines Mannes ab, dessen fürsorgerische Unterbringung nach Strafverbüssung vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) 2019 beanstandet wurde. Die vom EGMR zuerkannte Entschädigung ist geeignet, die Folgen der festgestellten Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) auszugleichen. Die Voraussetzungen für eine Revision des ursprünglichen Bundesgerichtsentscheides sind damit nicht erfüllt. Der Mann war 2011 nach Jugendstrafrecht wegen eines Tötungsdelikts zu einem Freiheitsentzug von vier Jahren verurteilt worden, den er in einer geschlossenen Vollzugsanstalt verbüsste. Im Hinblick auf das Ende der Strafe wurde seine Rückbehaltung im Rahmen einer fürsorgerischen Freiheitsentziehung in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg angeordnet. Das Bundesgericht wies die diesbezügliche Beschwerde des Mannes 2012 ab. Vier weitere Beschwerden, welche seine Entlassung beziehungsweise die Verlängerung der fürsorgerischen Unterbringung betrafen, wies das Bundesgericht im Wesentlichen ebenfalls ab. Gegen den Bundesgerichtsentscheid bezüglich der Verlängerungsperiode von April 2014 bis April 2015 gelangte der Mann an den EGMR. Dieser kam 2019 zum Schluss, dass die Schweiz über keine genügende gesetzliche Grundlage verfüge, um eine Person allein wegen Fremdgefährdung fürsorgerisch unterzubringen, womit eine Verletzung von Artikel 5 Ziffer 1 EMRK vorliege. Die Schweiz wurde zur Zahlung von 25'000 Euro Genugtuung und von 7000 Euro für Kosten und Auslagen verpflichtet. Zur weitergehenden Forderung des Gesuchstellers auf Ersatz materiellen Schadens hat der EGMR festgehalten, der Betroffene habe keinen materiellen Schaden erlitten. Der Betroffene gelangte in der Folge ans Bundesgericht und ersuchte um Revision der ihn betreffenden fünf Entscheide sowie um Zusprechung einer angemessenen Entschädigung für den immateriellen Schaden aufgrund der ungerechtfertigten fürsorgerischen Unterbringung. Das Bundesgericht weist die Revisionsgesuche ab. Die Revision nach Artikel 122 des Bundesgerichtsgesetzes kann sich zunächst nur auf Entscheide beziehen, bei denen der EGMR eine Verletzung der EMRK festgestellt hat. Gegenstand des EGMR-Urteils war nur einer der fünf Bundesgerichtsentscheide, für welche der Betroffene die Revision verlangt. Zwar ist denkbar, dass der EGMR bei einer Anfechtung der vier anderen Entscheide ebenfalls eine Verletzung der EMRK festgestellt hätte. Diese Möglichkeit genügt aber nicht, um die fraglichen Urteile in Revision zu ziehen. Was den vom EGMR beanstandeten Entscheid betrifft, setzt eine Revision weiter voraus, dass die Entschädigung alleine nicht geeignet ist, die Folgen der festgestellten EMRK-Verletzung auszugleichen. Nachdem die fürsorgerische Unterbringung inzwischen gerichtlich aufgehoben und der Betroffene entlassen wurde, bestehen keine nachteiligen Folgen mehr, die durch Revision beseitigt werden können. Die widerrechtlich entzogene Freiheit kann dem Betroffenen auf dem Revisionsweg nicht wieder verschafft werden. Das erlittene Unrecht lässt sich letztlich nur durch Schadenersatz und/oder eine Genugtuung tilgen. Das hat der EGMR umfassend getan.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 juillet 2020 Embargo : 22 juillet 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 22 juin 2020 (5F_14/2019, 5F_15/2019, 5F_16/2019, 5F_17/2019, 5F_18/2019) Le Tribunal fédéral rejette une demande de révision déposée suite à un arrêt de la CourEDH Le Tribunal fédéral rejette la demande de révision d'un homme, dont le placement à des fins d'assistance suite à une exécution de peine a été jugé contraire à la Convention européenne des droits de l'homme (CEDH) par la Cour européenne des droit de l'homme (CourEDH) en 2019. L'indemnité accordée par la CourEDH est de nature à remédier aux effets de la violation avérée de la convention. Les conditions pour une révision de l'arrêt du Tribunal fédéral ne sont ainsi pas réalisées. En 2011, l'homme a été condamné pour homicide à quatre ans de réclusion selon le droit pénal des mineurs. La peine a été purgée dans un établissement pénitentiaire fermé. A son terme, il a été décidé de maintenir l'intéressé dans l'établissement pénitentiaire de Lenzburg dans le cadre d'un placement à des fins d'assistance. Le Tribunal fédéral a rejeté son recours en 2012 ; il a également rejeté quatre recours supplémentaires concernant la libération, respectivement la prolongation du placement. L'homme a recouru à la CourEDH contre l'arrêt du Tribunal fédéral relatif à la période de prolongation de son placement du mois d'avril 2014 au mois d'avril 2015. En 2019, la CourEDH a conclu que la Suisse ne disposait pas d'une base légale suffisante pour ordonner le placement à des fins d'assistance d'une personne en raison de la seule mise en danger d'autrui ; l'article 5 paragraphe 1 CEDH était ainsi violé. La Suisse a été astreinte à verser 25'000 euros de tort moral et 7'000 euros de frais et débours. S'agissant de la prétention supplémentaire de l'intéressé en réparation du dommage matériel, la CourEDH a considéré qu'il n'en avait subi aucun. Celui-ci a par la suite saisi le Tribunal fédéral, réclamant la révision des cinq arrêts le concernant ainsi que l'octroi d'une indemnité équitable pour le tort moral subi suite à son placement à des fins d'assistance injustifié. Le Tribunal fédéral rejette les demandes de révision. Selon l'article 122 de la loi sur le Tribunal fédéral, la révision ne peut se rapporter qu'à des décisions dans lesquelles la CourEDH a établi une violation de la CEDH. L'arrêt de la CourEDH n'avait pour objet que l'un des cinq arrêts du Tribunal fédéral dont le requérant demande la révision. Si les quatre autres arrêts avaient été entrepris, il est certes concevable que la CourEDH aurait également constaté une violation de la CEDH. Cette éventualité ne suffit cependant pas à en obtenir la révision. S'agissant de l'arrêt soumis à l'examen de la CourEDH, la révision nécessite encore que l'indemnité ne soit pas de nature à remédier aux effets de la violation de la convention. Dans la mesure où, entre-temps, le placement à des fins d'assistance a été levé judiciairement et le requérant libéré, il n'existe plus aucune conséquence défavorable que la révision pourrait pallier. Le requérant ne peut recouvrer la liberté qui lui a été retirée illégalement par la biais de la révision. L'injustice subie ne peut être éteinte que par des dommages-intérêts et/ou une indemnité pour tort moral, ce qui a été intégralement effectué par la CourEDH.
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5F_14_2019_2020_07_22_T_{lang}
Lausanne, 22. Juli 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. Juni 2020 (5F_14/2019, 5F_15/2019, 5F_16/2019, 5F_17/2019, 5F_18/2019) Bundesgericht weist Revisionsgesuch nach EGMR-Entscheid ab Das Bundesgericht weist das Revisionsgesuch eines Mannes ab, dessen fürsorgerische Unterbringung nach Strafverbüssung vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) 2019 beanstandet wurde. Die vom EGMR zuerkannte Entschädigung ist geeignet, die Folgen der festgestellten Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) auszugleichen. Die Voraussetzungen für eine Revision des ursprünglichen Bundesgerichtsentscheides sind damit nicht erfüllt. Der Mann war 2011 nach Jugendstrafrecht wegen eines Tötungsdelikts zu einem Freiheitsentzug von vier Jahren verurteilt worden, den er in einer geschlossenen Vollzugsanstalt verbüsste. Im Hinblick auf das Ende der Strafe wurde seine Rückbehaltung im Rahmen einer fürsorgerischen Freiheitsentziehung in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg angeordnet. Das Bundesgericht wies die diesbezügliche Beschwerde des Mannes 2012 ab. Vier weitere Beschwerden, welche seine Entlassung beziehungsweise die Verlängerung der fürsorgerischen Unterbringung betrafen, wies das Bundesgericht im Wesentlichen ebenfalls ab. Gegen den Bundesgerichtsentscheid bezüglich der Verlängerungsperiode von April 2014 bis April 2015 gelangte der Mann an den EGMR. Dieser kam 2019 zum Schluss, dass die Schweiz über keine genügende gesetzliche Grundlage verfüge, um eine Person allein wegen Fremdgefährdung fürsorgerisch unterzubringen, womit eine Verletzung von Artikel 5 Ziffer 1 EMRK vorliege. Die Schweiz wurde zur Zahlung von 25'000 Euro Genugtuung und von 7000 Euro für Kosten und Auslagen verpflichtet. Zur weitergehenden Forderung des Gesuchstellers auf Ersatz materiellen Schadens hat der EGMR festgehalten, der Betroffene habe keinen materiellen Schaden erlitten. Der Betroffene gelangte in der Folge ans Bundesgericht und ersuchte um Revision der ihn betreffenden fünf Entscheide sowie um Zusprechung einer angemessenen Entschädigung für den immateriellen Schaden aufgrund der ungerechtfertigten fürsorgerischen Unterbringung. Das Bundesgericht weist die Revisionsgesuche ab. Die Revision nach Artikel 122 des Bundesgerichtsgesetzes kann sich zunächst nur auf Entscheide beziehen, bei denen der EGMR eine Verletzung der EMRK festgestellt hat. Gegenstand des EGMR-Urteils war nur einer der fünf Bundesgerichtsentscheide, für welche der Betroffene die Revision verlangt. Zwar ist denkbar, dass der EGMR bei einer Anfechtung der vier anderen Entscheide ebenfalls eine Verletzung der EMRK festgestellt hätte. Diese Möglichkeit genügt aber nicht, um die fraglichen Urteile in Revision zu ziehen. Was den vom EGMR beanstandeten Entscheid betrifft, setzt eine Revision weiter voraus, dass die Entschädigung alleine nicht geeignet ist, die Folgen der festgestellten EMRK-Verletzung auszugleichen. Nachdem die fürsorgerische Unterbringung inzwischen gerichtlich aufgehoben und der Betroffene entlassen wurde, bestehen keine nachteiligen Folgen mehr, die durch Revision beseitigt werden können. Die widerrechtlich entzogene Freiheit kann dem Betroffenen auf dem Revisionsweg nicht wieder verschafft werden. Das erlittene Unrecht lässt sich letztlich nur durch Schadenersatz und/oder eine Genugtuung tilgen. Das hat der EGMR umfassend getan.
Lausanne, le 22 juillet 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 22 juin 2020 (5F_14/2019, 5F_15/2019, 5F_16/2019, 5F_17/2019, 5F_18/2019) Le Tribunal fédéral rejette une demande de révision déposée suite à un arrêt de la CourEDH Le Tribunal fédéral rejette la demande de révision d'un homme, dont le placement à des fins d'assistance suite à une exécution de peine a été jugé contraire à la Convention européenne des droits de l'homme (CEDH) par la Cour européenne des droit de l'homme (CourEDH) en 2019. L'indemnité accordée par la CourEDH est de nature à remédier aux effets de la violation avérée de la convention. Les conditions pour une révision de l'arrêt du Tribunal fédéral ne sont ainsi pas réalisées. En 2011, l'homme a été condamné pour homicide à quatre ans de réclusion selon le droit pénal des mineurs. La peine a été purgée dans un établissement pénitentiaire fermé. A son terme, il a été décidé de maintenir l'intéressé dans l'établissement pénitentiaire de Lenzburg dans le cadre d'un placement à des fins d'assistance. Le Tribunal fédéral a rejeté son recours en 2012 ; il a également rejeté quatre recours supplémentaires concernant la libération, respectivement la prolongation du placement. L'homme a recouru à la CourEDH contre l'arrêt du Tribunal fédéral relatif à la période de prolongation de son placement du mois d'avril 2014 au mois d'avril 2015. En 2019, la CourEDH a conclu que la Suisse ne disposait pas d'une base légale suffisante pour ordonner le placement à des fins d'assistance d'une personne en raison de la seule mise en danger d'autrui ; l'article 5 paragraphe 1 CEDH était ainsi violé. La Suisse a été astreinte à verser 25'000 euros de tort moral et 7'000 euros de frais et débours. S'agissant de la prétention supplémentaire de l'intéressé en réparation du dommage matériel, la CourEDH a considéré qu'il n'en avait subi aucun. Celui-ci a par la suite saisi le Tribunal fédéral, réclamant la révision des cinq arrêts le concernant ainsi que l'octroi d'une indemnité équitable pour le tort moral subi suite à son placement à des fins d'assistance injustifié. Le Tribunal fédéral rejette les demandes de révision. Selon l'article 122 de la loi sur le Tribunal fédéral, la révision ne peut se rapporter qu'à des décisions dans lesquelles la CourEDH a établi une violation de la CEDH. L'arrêt de la CourEDH n'avait pour objet que l'un des cinq arrêts du Tribunal fédéral dont le requérant demande la révision. Si les quatre autres arrêts avaient été entrepris, il est certes concevable que la CourEDH aurait également constaté une violation de la CEDH. Cette éventualité ne suffit cependant pas à en obtenir la révision. S'agissant de l'arrêt soumis à l'examen de la CourEDH, la révision nécessite encore que l'indemnité ne soit pas de nature à remédier aux effets de la violation de la convention. Dans la mesure où, entre-temps, le placement à des fins d'assistance a été levé judiciairement et le requérant libéré, il n'existe plus aucune conséquence défavorable que la révision pourrait pallier. Le requérant ne peut recouvrer la liberté qui lui a été retirée illégalement par la biais de la révision. L'injustice subie ne peut être éteinte que par des dommages-intérêts et/ou une indemnité pour tort moral, ce qui a été intégralement effectué par la CourEDH.
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6B_1023_2017_2018_05_14_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 14. Mai 2018 Embargo: 14. Mai 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. April 2018 (6B_1023/2017) Staatsanwalt ist im ordentlichen Verfahren nicht an Strafvorschlag aus abgekürztem Verfahren gebunden Die Staatsanwaltschaft darf in einem ordentlichen Verfahren eine strengere Strafe fordern als diejenige, die sie der beschuldigten Person im Rahmen eines zuvor erfolglos gebliebenen abgekürzten Verfahrens vorgeschlagen hat. Die schweizerische Strafprozessordnung (StPO) sieht unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit eines abgekürzten Verfahrens vor. Im Rahmen des abgekürzten Verfahrens verständigen sich die beschuldigte Person und die Staatsanwaltschaft über die zur Last gelegten Vorwürfe und das Strafmass. Das Ergebnis muss vom zuständigen Gericht bestätigt werden. Kommt zwischen der beschuldigten Person und der Staatsanwaltschaft keine Einigung zu Stande oder bleibt das abgekürzte Verfahren aus anderen Gründen erfolglos, wird ein ordentliches Verfahren durchgeführt. Ein Waadtländer Gericht verurteilte einen Beschuldigten 2016 in einem ordentlichen Verfahren wegen qualifizierten Raubes und weiterer Delikte zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von sieben Jahren gefordert. Ein abgekürztes Verfahren war zuvor erfolglos geblieben. In dessen Rahmen hatte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren vorgeschlagen. Gegen seine Verurteilung gelangte der Betroffene ans Bundesgericht. Er argumentierte unter anderem, dass der Grundsatz von Treu und Glauben verletzt worden sei, indem der Staatsanwalt gegen ihn im ordentlichen Verfahren eine höhere Strafe gefordert habe, als zuvor im vereinfachten Verfahren vorgeschlagen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde in diesem Punkt ab. Scheitert das eingeleitete abgekürzte Verfahren, so sind die in diesem Rahmen gemachten Erklärungen der Parteien im nachfolgenden ordentlichen Verfahren nicht verwertbar. Das gilt auch für einen Strafvorschlag des Staatsanwalts. Er ist deshalb im ordentlichen Verfahren nicht an seinen Vorschlag aus dem abgekürzten Verfahren gebunden, weshalb auch kein treuwidriges Verhalten vorliegt, wenn er später eine höhere Strafe fordert. Tatsächlich ist es normal, dass die Staatsanwaltschaft im Rahmen eines abgekürzten Verfahrens eine tiefere Strafe vorschlägt, als sie im ordentlichen Verfahren beantragen würde. Andernfalls hätten die Verhandlungen gar keinen Sinn.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 14 mai 2018 Embargo : 14 mai 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 avril 2018 (6B_1023/2017) Le ministère public n'est pas lié, dans la procédure ordinaire, par sa proposition de peine formulée dans le cadre de la procédure simplifiée Le ministère public peut requérir une peine plus sévère, dans le cadre de la procédure ordinaire menée à la suite de l'échec d'une procédure simplifiée, que celle qu'il avait proposée au prévenu dans le cadre de cette dernière. Le Code de procédure pénale suisse (CPP) prévoit, à certaines conditions, la possibilité de mener une procédure simplifiée. Dans le cadre d'une telle procédure, le prévenu et le ministère public se mettent d'accord sur les infractions retenues et sur la peine. Le résultat doit être soumis pour approbation au tribunal compétent. Si aucun accord n'intervient entre le prévenu et le ministère public ou si la procédure simplifiée échoue pour d'autres motifs, la procédure ordinaire reprend. Un tribunal vaudois a condamné en 2016 un prévenu dans le cadre d'une procédure ordinaire, pour brigandage qualifié et d'autres délits, à une peine privative de liberté de six ans. Le ministère public avait requis une peine de sept ans. Une procédure simplifiée avait d'abord été entamée, mais n'avait pas abouti. Dans le cadre de celle-ci, le ministère public avait proposé une peine privative de liberté de quatre ans et demi. L'intéressé a recouru au Tribunal fédéral contre sa condamnation. Il soutient, entre autres, que le principe de la bonne foi a été violé, dans la mesure où le ministère public a requis à son encontre une peine plus sévère dans la procédure ordinaire que celle qu'il avait proposée précédemment dans la procédure simplifiée. Le Tribunal fédéral rejette le recours sur ce point. Si la procédure simplifiée entamée échoue, les déclarations faites par les parties dans la perspective de la procédure simplifiée ne sont pas exploitables dans la procédure ordinaire. Cela concerne également la proposition de peine faite par le ministère public. Il n'est ainsi pas lié dans la procédure ordinaire par sa proposition faite dans la procédure simplifiée, raison pour laquelle il n'y pas de violation du principe de la bonne foi s'il requiert plus tard une peine plus sévère. En effet, il est normal que la proposition du ministère public dans le cadre de la procédure simplifiée soit inférieure à la peine qu'il aurait requise dans le cadre d'une procédure ordinaire, sans quoi la négociation n'aurait pas de sens.
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6B_1023_2017_2018_05_14_T_{lang}
Lausanne, 14. Mai 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. April 2018 (6B_1023/2017) Staatsanwalt ist im ordentlichen Verfahren nicht an Strafvorschlag aus abgekürztem Verfahren gebunden Die Staatsanwaltschaft darf in einem ordentlichen Verfahren eine strengere Strafe fordern als diejenige, die sie der beschuldigten Person im Rahmen eines zuvor erfolglos gebliebenen abgekürzten Verfahrens vorgeschlagen hat. Die schweizerische Strafprozessordnung (StPO) sieht unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit eines abgekürzten Verfahrens vor. Im Rahmen des abgekürzten Verfahrens verständigen sich die beschuldigte Person und die Staatsanwaltschaft über die zur Last gelegten Vorwürfe und das Strafmass. Das Ergebnis muss vom zuständigen Gericht bestätigt werden. Kommt zwischen der beschuldigten Person und der Staatsanwaltschaft keine Einigung zu Stande oder bleibt das abgekürzte Verfahren aus anderen Gründen erfolglos, wird ein ordentliches Verfahren durchgeführt. Ein Waadtländer Gericht verurteilte einen Beschuldigten 2016 in einem ordentlichen Verfahren wegen qualifizierten Raubes und weiterer Delikte zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von sieben Jahren gefordert. Ein abgekürztes Verfahren war zuvor erfolglos geblieben. In dessen Rahmen hatte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren vorgeschlagen. Gegen seine Verurteilung gelangte der Betroffene ans Bundesgericht. Er argumentierte unter anderem, dass der Grundsatz von Treu und Glauben verletzt worden sei, indem der Staatsanwalt gegen ihn im ordentlichen Verfahren eine höhere Strafe gefordert habe, als zuvor im vereinfachten Verfahren vorgeschlagen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde in diesem Punkt ab. Scheitert das eingeleitete abgekürzte Verfahren, so sind die in diesem Rahmen gemachten Erklärungen der Parteien im nachfolgenden ordentlichen Verfahren nicht verwertbar. Das gilt auch für einen Strafvorschlag des Staatsanwalts. Er ist deshalb im ordentlichen Verfahren nicht an seinen Vorschlag aus dem abgekürzten Verfahren gebunden, weshalb auch kein treuwidriges Verhalten vorliegt, wenn er später eine höhere Strafe fordert. Tatsächlich ist es normal, dass die Staatsanwaltschaft im Rahmen eines abgekürzten Verfahrens eine tiefere Strafe vorschlägt, als sie im ordentlichen Verfahren beantragen würde. Andernfalls hätten die Verhandlungen gar keinen Sinn.
Lausanne, le 14 mai 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 avril 2018 (6B_1023/2017) Le ministère public n'est pas lié, dans la procédure ordinaire, par sa proposition de peine formulée dans le cadre de la procédure simplifiée Le ministère public peut requérir une peine plus sévère, dans le cadre de la procédure ordinaire menée à la suite de l'échec d'une procédure simplifiée, que celle qu'il avait proposée au prévenu dans le cadre de cette dernière. Le Code de procédure pénale suisse (CPP) prévoit, à certaines conditions, la possibilité de mener une procédure simplifiée. Dans le cadre d'une telle procédure, le prévenu et le ministère public se mettent d'accord sur les infractions retenues et sur la peine. Le résultat doit être soumis pour approbation au tribunal compétent. Si aucun accord n'intervient entre le prévenu et le ministère public ou si la procédure simplifiée échoue pour d'autres motifs, la procédure ordinaire reprend. Un tribunal vaudois a condamné en 2016 un prévenu dans le cadre d'une procédure ordinaire, pour brigandage qualifié et d'autres délits, à une peine privative de liberté de six ans. Le ministère public avait requis une peine de sept ans. Une procédure simplifiée avait d'abord été entamée, mais n'avait pas abouti. Dans le cadre de celle-ci, le ministère public avait proposé une peine privative de liberté de quatre ans et demi. L'intéressé a recouru au Tribunal fédéral contre sa condamnation. Il soutient, entre autres, que le principe de la bonne foi a été violé, dans la mesure où le ministère public a requis à son encontre une peine plus sévère dans la procédure ordinaire que celle qu'il avait proposée précédemment dans la procédure simplifiée. Le Tribunal fédéral rejette le recours sur ce point. Si la procédure simplifiée entamée échoue, les déclarations faites par les parties dans la perspective de la procédure simplifiée ne sont pas exploitables dans la procédure ordinaire. Cela concerne également la proposition de peine faite par le ministère public. Il n'est ainsi pas lié dans la procédure ordinaire par sa proposition faite dans la procédure simplifiée, raison pour laquelle il n'y pas de violation du principe de la bonne foi s'il requiert plus tard une peine plus sévère. En effet, il est normal que la proposition du ministère public dans le cadre de la procédure simplifiée soit inférieure à la peine qu'il aurait requise dans le cadre d'une procédure ordinaire, sans quoi la négociation n'aurait pas de sens.
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6B_1026_2015_2016_11_11_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 11. November 2016 Embargo: 11. November 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. Oktober 2016 (6B_1026/2015) Untersuchungshaft ausnahmsweise auch gegen Minderjährige zwischen 10 und 15 Jahren zulässig Untersuchungshaft darf in Ausnahmefällen auch gegen minderjährige mutmassliche Straftäter zwischen 10 und 15 Jahren angeordnet werden. Weil das Jugendstrafprozessrecht Untersuchungshaft gegen unter 15-Jährige nur als ultima ratio zulässt, besteht eine ausreichende Garantie für deren rechtskonforme Anordnung. Am 9. Dezember 2013 wurde in Genf ein mutmasslich 12 Jahre alter Junge von der Polizei angehalten. Gegen den Betroffenen bestand ein Haftbefehl wegen Verdachts auf Beteiligung an einem Einbruch. Er gab bei seiner Befragung zu, in der Schweiz bereits Einbrüche begangen zu haben und auch am Tag seiner Verhaftung zum Kundschaften nach Genf gekommen zu sein. Weiter gab er an, dass er keine Schule besuche, seine Eltern in Rumänien leben würden und er sich mit seiner Grossmutter in Frankreich in einem Camp aufhalte, dessen Standort er jedoch nicht preisgebe. Über Ausweispapiere verfügte er nicht. Der Junge wurde in einer speziellen Einrichtung für Jugendliche in Untersuchungshaft gesetzt. Am 9. Januar 2014 sprach ihn der Jugendrichter des versuchten Diebstahls und weiterer Delikte schuldig, verhängte keine Strafe und ordnete seine Entlassung an. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht beantragte der Betroffene, die Rechtswidrigkeit der Untersuchungshaft festzustellen. Er begründete dies damit, dass unter 15-Jährige von Gesetzes wegen nicht mit einem Freiheitsentzug bestraft werden dürften. Da eine Untersuchungshaft die Dauer der zu erwartenden Freiheitsstrafe nicht übersteigen dürfe, sei Untersuchungshaft gegen unter 15-Jährige unzulässig. Zudem verlangte er eine Haftentschädigung. Das Bundesgericht bestätigt die Rechtmässigkeit der Untersuchungshaft und weist die Beschwerde diesbezüglich ab. Es kommt zunächst zum Schluss, dass für die Anordnung von Untersuchungshaft gegen unter 15-Jährige eine ausreichende gesetzliche Grundlage besteht. Gemäss Jugendstrafprozessordnung dürfen Jugendliche zwischen dem 10. und 18. Altersjahr in Untersuchungshaft genommen werden. Dass der Gesetzgeber innerhalb dieses Rahmens auf die Festlegung eines Mindestalters verzichtet hat, stellt keine Gesetzeslücke dar, die vom Richter zu füllen wäre. Die Jugendstrafprozessordnung lässt eine entsprechende Inhaftierung nur in Ausnahmefällen und nach Prüfung sämtlicher Möglichkeiten von Ersatzmassnahmen zu, womit eine ausreichende Garantie für die rechtskonforme Anordnung von Untersuchungshaft gegen unter 15 Jahre alte Personen besteht. Zwar trifft es zu, dass die Verhängung eines Freiheitsentzugs als Strafe gegen Jugendliche unter 15 Jahren ausgeschlossen ist. Allerdings ist zu beachten, dass gegen Personen dieses Alters Massnahmen verhängt werden können, welche bei der Beurteilung der zulässigen Höchstdauer einer Untersuchungshaft gegebenenfalls zu berücksichtigen sind. Auch vor diesem Hintergrund ist die Anordnung von Untersuchungshaft gegenüber unter 15 Jahre alten Jugendlichen als ultima ratio deshalb grundsätzlich zulässig. Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus internationalem Recht. Im konkreten Fall war die angeordnete Untersuchungshaft zulässig und aufgrund der Umstände verhältnismässig (u.a. fehlende Identitätspapiere, verweigerte Bekanntgabe der Wohnadresse, Eltern nicht in der Schweiz, Fluchtgefahr). Was die Haftentschädigung betrifft, ist eine solche grundsätzlich auch bei formell zulässiger Untersuchungshaft möglich, sofern die letztlich ausgesprochene Strafe nicht auf die Untersuchungshaft angerechnet werden kann. Vorliegend ist zu beachten, dass gegen den Jungen weder eine Strafe noch eine Massnahme ausgesprochen wurde, welche auf die Untersuchungshaft angerechnet werden könnte. Eine Entschädigung kann deshalb in Betracht fallen. Die Vorinstanz muss über diesen Punkt neu entscheiden; die Beschwerde wird in diesem Umfang gutgeheissen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 11 novembre 2016 Embargo : 11 novembre 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 octobre 2016 (6B_1026/2015) La détention provisoire de mineurs âgés de 10 à 15 ans est exceptionnellement admissible Dans des cas exceptionnels, la détention provisoire peut également être prononcée à l'encontre de prévenus mineurs âgés de dix à quinze ans. Le droit de procédure pénale des mineurs autorise le prononcé d'une détention provisoire à l'encontre de mineurs de moins de quinze ans comme une mesure d'ultima ratio, en sorte qu'il existe une base légale suffisante pour garantir la licéité d'un tel prononcé. Le 9 décembre 2013, un mineur, alors vraisemblablement âgé de douze ans, qui faisait l'objet d'un mandat d'arrêt pour suspicion de participation à la commission d'un cambriolage, a été interpellé par la police à Genève. Lors de son audition, il a avoué avoir déjà commis des cambriolages en Suisse et être venu ce jour-là à Genève pour faire des repérages. Il a expliqué qu'il n'était pas scolarisé, que ses parents vivaient en Roumanie et qu'il séjournait avec sa grand-mère dans un camp en France, dont il refusait d'indiquer l'emplacement. Il était en outre dépourvu d'une quelconque pièce d'identité. Le jeune garçon a été placé en détention provisoire dans un établissement spécialisé dans la prise en charge des mineurs. Le 9 janvier 2014, le Juge des mineurs du canton de Genève a prononcé une ordonnance pénale reconnaissant le mineur coupable notamment de tentatives de vol, l'exemptant de toute peine, et a relaxé le mineur. Dans son recours au Tribunal fédéral le mineur a conclu à la constatation de l'illicéité de sa détention provisoire. Il soutenait qu'un mineur de moins de quinze ans ne peut pas, de par la loi, être condamné à une peine privative de liberté. Dès lors que la détention provisoire ne saurait excéder la durée de la peine privative de liberté prévisible, la mise en détention provisoire d'un mineur de moins de quinze ans serait également prohibée. Le recourant a en outre conclu à l'indemnisation de sa détention provisoire. Le Tribunal fédéral confirme la licéité de la détention provisoire et rejette le recours sur ce point. Il parvient d'abord à la conclusion qu'il existe une base légale suffisante pour prononcer la mise en détention provisoire d'un mineur de moins de quinze ans. Il ressort de la procédure pénale des mineurs que la mise en détention provisoire s'adresse à tous les mineurs entre dix et dix-huit ans. Le fait que le législateur a renoncé à fixer un âge minimal dans ce cadre ne constitue pas une lacune de la loi qui devrait être comblée par le juge. La procédure pénale applicable aux mineurs n'autorise le placement en détention provisoire que dans des cas exceptionnels et à la suite d'un examen de toutes les possibilités alternatives moins incisives, en sorte qu'il existe des garanties suffisantes pour que la mise en détention provisoire de mineurs de moins de quinze ans soit conforme au droit. Il est certes impossible de sanctionner un mineur de moins de quinze ans par une peine privative de liberté; mais des mesures peuvent toutefois être prononcées à l'encontre des mineurs de moins de quinze ans, lesquelles peuvent être imputées sur la détention provisoire. Il s'ensuit que la mise en détention provisoire d'un mineur de moins de quinze ans, bien qu'elle demeure une mesure exceptionnelle, est licite. Le droit international ne contredit pas cette solution. Dans le cas d'espèce, la détention provisoire était admissible et proportionnée au vu des circonstances (i. e. le recourant n'était pas en possession de document d'identité, a refusé d'indiquer son lieu de résidence à l'étranger, ses parents ne se trouvaient pas en Suisse et il existait un risque de fuite). Même lorsque la détention provisoire est licite, une indemnisation est susceptible d'entrer en considération, si la sanction finalement infligée ne peut pas être (totalement) imputée sur la détention provisoire effectivement subie. En l'espèce, le recourant a été exempté de toute peine et aucune mesure n'a été ordonnée, en sorte qu'une imputation sur la détention provisoire subie est exclue. Une indemnisation peut donc entrer en ligne de compte. L'autorité cantonale, à laquelle la cause est renvoyée, devra examiner cet aspect et rendre un nouveau jugement. Dans cette mesure, le recours est admis.
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6B_1026_2015_2016_11_11_T_{lang}
Lausanne, 11. November 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 11. Oktober 2016 (6B_1026/2015) Untersuchungshaft ausnahmsweise auch gegen Minderjährige zwischen 10 und 15 Jahren zulässig Untersuchungshaft darf in Ausnahmefällen auch gegen minderjährige mutmassliche Straftäter zwischen 10 und 15 Jahren angeordnet werden. Weil das Jugendstrafprozessrecht Untersuchungshaft gegen unter 15-Jährige nur als ultima ratio zulässt, besteht eine ausreichende Garantie für deren rechtskonforme Anordnung. Am 9. Dezember 2013 wurde in Genf ein mutmasslich 12 Jahre alter Junge von der Polizei angehalten. Gegen den Betroffenen bestand ein Haftbefehl wegen Verdachts auf Beteiligung an einem Einbruch. Er gab bei seiner Befragung zu, in der Schweiz bereits Einbrüche begangen zu haben und auch am Tag seiner Verhaftung zum Kundschaften nach Genf gekommen zu sein. Weiter gab er an, dass er keine Schule besuche, seine Eltern in Rumänien leben würden und er sich mit seiner Grossmutter in Frankreich in einem Camp aufhalte, dessen Standort er jedoch nicht preisgebe. Über Ausweispapiere verfügte er nicht. Der Junge wurde in einer speziellen Einrichtung für Jugendliche in Untersuchungshaft gesetzt. Am 9. Januar 2014 sprach ihn der Jugendrichter des versuchten Diebstahls und weiterer Delikte schuldig, verhängte keine Strafe und ordnete seine Entlassung an. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht beantragte der Betroffene, die Rechtswidrigkeit der Untersuchungshaft festzustellen. Er begründete dies damit, dass unter 15-Jährige von Gesetzes wegen nicht mit einem Freiheitsentzug bestraft werden dürften. Da eine Untersuchungshaft die Dauer der zu erwartenden Freiheitsstrafe nicht übersteigen dürfe, sei Untersuchungshaft gegen unter 15-Jährige unzulässig. Zudem verlangte er eine Haftentschädigung. Das Bundesgericht bestätigt die Rechtmässigkeit der Untersuchungshaft und weist die Beschwerde diesbezüglich ab. Es kommt zunächst zum Schluss, dass für die Anordnung von Untersuchungshaft gegen unter 15-Jährige eine ausreichende gesetzliche Grundlage besteht. Gemäss Jugendstrafprozessordnung dürfen Jugendliche zwischen dem 10. und 18. Altersjahr in Untersuchungshaft genommen werden. Dass der Gesetzgeber innerhalb dieses Rahmens auf die Festlegung eines Mindestalters verzichtet hat, stellt keine Gesetzeslücke dar, die vom Richter zu füllen wäre. Die Jugendstrafprozessordnung lässt eine entsprechende Inhaftierung nur in Ausnahmefällen und nach Prüfung sämtlicher Möglichkeiten von Ersatzmassnahmen zu, womit eine ausreichende Garantie für die rechtskonforme Anordnung von Untersuchungshaft gegen unter 15 Jahre alte Personen besteht. Zwar trifft es zu, dass die Verhängung eines Freiheitsentzugs als Strafe gegen Jugendliche unter 15 Jahren ausgeschlossen ist. Allerdings ist zu beachten, dass gegen Personen dieses Alters Massnahmen verhängt werden können, welche bei der Beurteilung der zulässigen Höchstdauer einer Untersuchungshaft gegebenenfalls zu berücksichtigen sind. Auch vor diesem Hintergrund ist die Anordnung von Untersuchungshaft gegenüber unter 15 Jahre alten Jugendlichen als ultima ratio deshalb grundsätzlich zulässig. Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus internationalem Recht. Im konkreten Fall war die angeordnete Untersuchungshaft zulässig und aufgrund der Umstände verhältnismässig (u.a. fehlende Identitätspapiere, verweigerte Bekanntgabe der Wohnadresse, Eltern nicht in der Schweiz, Fluchtgefahr). Was die Haftentschädigung betrifft, ist eine solche grundsätzlich auch bei formell zulässiger Untersuchungshaft möglich, sofern die letztlich ausgesprochene Strafe nicht auf die Untersuchungshaft angerechnet werden kann. Vorliegend ist zu beachten, dass gegen den Jungen weder eine Strafe noch eine Massnahme ausgesprochen wurde, welche auf die Untersuchungshaft angerechnet werden könnte. Eine Entschädigung kann deshalb in Betracht fallen. Die Vorinstanz muss über diesen Punkt neu entscheiden; die Beschwerde wird in diesem Umfang gutgeheissen.
Lausanne, le 11 novembre 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 11 octobre 2016 (6B_1026/2015) La détention provisoire de mineurs âgés de 10 à 15 ans est exceptionnellement admissible Dans des cas exceptionnels, la détention provisoire peut également être prononcée à l'encontre de prévenus mineurs âgés de dix à quinze ans. Le droit de procédure pénale des mineurs autorise le prononcé d'une détention provisoire à l'encontre de mineurs de moins de quinze ans comme une mesure d'ultima ratio, en sorte qu'il existe une base légale suffisante pour garantir la licéité d'un tel prononcé. Le 9 décembre 2013, un mineur, alors vraisemblablement âgé de douze ans, qui faisait l'objet d'un mandat d'arrêt pour suspicion de participation à la commission d'un cambriolage, a été interpellé par la police à Genève. Lors de son audition, il a avoué avoir déjà commis des cambriolages en Suisse et être venu ce jour-là à Genève pour faire des repérages. Il a expliqué qu'il n'était pas scolarisé, que ses parents vivaient en Roumanie et qu'il séjournait avec sa grand-mère dans un camp en France, dont il refusait d'indiquer l'emplacement. Il était en outre dépourvu d'une quelconque pièce d'identité. Le jeune garçon a été placé en détention provisoire dans un établissement spécialisé dans la prise en charge des mineurs. Le 9 janvier 2014, le Juge des mineurs du canton de Genève a prononcé une ordonnance pénale reconnaissant le mineur coupable notamment de tentatives de vol, l'exemptant de toute peine, et a relaxé le mineur. Dans son recours au Tribunal fédéral le mineur a conclu à la constatation de l'illicéité de sa détention provisoire. Il soutenait qu'un mineur de moins de quinze ans ne peut pas, de par la loi, être condamné à une peine privative de liberté. Dès lors que la détention provisoire ne saurait excéder la durée de la peine privative de liberté prévisible, la mise en détention provisoire d'un mineur de moins de quinze ans serait également prohibée. Le recourant a en outre conclu à l'indemnisation de sa détention provisoire. Le Tribunal fédéral confirme la licéité de la détention provisoire et rejette le recours sur ce point. Il parvient d'abord à la conclusion qu'il existe une base légale suffisante pour prononcer la mise en détention provisoire d'un mineur de moins de quinze ans. Il ressort de la procédure pénale des mineurs que la mise en détention provisoire s'adresse à tous les mineurs entre dix et dix-huit ans. Le fait que le législateur a renoncé à fixer un âge minimal dans ce cadre ne constitue pas une lacune de la loi qui devrait être comblée par le juge. La procédure pénale applicable aux mineurs n'autorise le placement en détention provisoire que dans des cas exceptionnels et à la suite d'un examen de toutes les possibilités alternatives moins incisives, en sorte qu'il existe des garanties suffisantes pour que la mise en détention provisoire de mineurs de moins de quinze ans soit conforme au droit. Il est certes impossible de sanctionner un mineur de moins de quinze ans par une peine privative de liberté; mais des mesures peuvent toutefois être prononcées à l'encontre des mineurs de moins de quinze ans, lesquelles peuvent être imputées sur la détention provisoire. Il s'ensuit que la mise en détention provisoire d'un mineur de moins de quinze ans, bien qu'elle demeure une mesure exceptionnelle, est licite. Le droit international ne contredit pas cette solution. Dans le cas d'espèce, la détention provisoire était admissible et proportionnée au vu des circonstances (i. e. le recourant n'était pas en possession de document d'identité, a refusé d'indiquer son lieu de résidence à l'étranger, ses parents ne se trouvaient pas en Suisse et il existait un risque de fuite). Même lorsque la détention provisoire est licite, une indemnisation est susceptible d'entrer en considération, si la sanction finalement infligée ne peut pas être (totalement) imputée sur la détention provisoire effectivement subie. En l'espèce, le recourant a été exempté de toute peine et aucune mesure n'a été ordonnée, en sorte qu'une imputation sur la détention provisoire subie est exclue. Une indemnisation peut donc entrer en ligne de compte. L'autorité cantonale, à laquelle la cause est renvoyée, devra examiner cet aspect et rendre un nouveau jugement. Dans cette mesure, le recours est admis.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 6. Mai 2016 Embargo: 6. Mai 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 18. April 2016 (6B_1061/2014) Entschädigung für Stellenverlust wegen Strafverfahren bei Freispruch Beim Freispruch eines Beschuldigten müssen die Strafbehörden grundsätzlich auch für den Schaden aufkommen, den die betroffene Person aus dem Verlust der Arbeitsstelle als Folge des geführten Strafverfahrens erlitten hat. Voraussetzung ist allerdings, dass die Entlassung tatsächlich von den Strafbehörden zu verantworten ist. Das trifft nicht zu im Fall eines Lehrers aus dem Kanton Zug, der von der Schulgemeinde auf blossen Verdacht hin nach Einleitung eines Verfahrens wegen sexuellen Missbrauchs einer Schülerin entlassen wurde. Die Mutter einer Schülerin hatte den Lehrer aus dem Kanton Zug 2009 gegenüber der Polizei beschuldigt, ihre Tochter mehrfach sexuell missbraucht und in einem Fall vergewaltigt zu haben. Nachdem ein Strafverfahren wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung eingeleitet und der Beschuldigte vorübergehend in Untersuchungshaft versetzt worden war, stellte die Schulgemeinde den Lehrer im August 2009 zunächst für vier Monate frei und kündigte anschliessend das Arbeitsverhältnis. 2013 wurde der Beschuldigte vom Strafgericht des Kantons Zug vollumfänglich freigesprochen. Seine Entschädigungsforderungen im Zusammenhang mit dem Verlust der Arbeitsstelle wies das Strafgericht ab, was vom Obergericht des Kantons Zug bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Zwar sind die Strafbehörden grundsätzlich verpflichtet, im Falle eines vollständigen oder teilweisen Freispruchs den gesamten Schaden zu ersetzen, den eine Person infolge des Strafverfahrens erlitten hat. Dies umfasst auch die wirtschaftlichen Einbussen aus dem Verlust der Arbeitsstelle. Voraussetzung ist allerdings, dass die Strafbehörden in rechtlicher Hinsicht für die Entlassung verantwortlich zu machen sind (sogenannter "adäquater Kausalzusammenhang"). Keine Verantwortung trifft die Strafbehörden dann, wenn die Entlassung durch das Fehlverhalten einer anderen Behörde verursacht wurde, mit dem nicht zu rechnen war. Im vorliegenden Fall kam das Zuger Verwaltungsgericht zum Schluss, dass die Entlassung des Betroffenen durch die Schulgemeinde sachlich nicht gerechtfertigt gewesen sei und eine unzulässige Verdachtskündigung vorgelegen habe. Dieses rechtswidrige Verhalten der Schulbehörde haben nicht die Strafbehörden zu vertreten und sie mussten mit einem solchen auch nicht rechnen. Vielmehr hätte von der Schulbehörde trotz der schwierigen Situation ein umsichtiges und behutsames Vorgehen erwartet werden dürfen. Nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge und der allgemeinen Lebenserfahrung war die Strafuntersuchung gegen den Betroffenen deshalb für sich alleine nicht geeignet, seine Entlassung zu bewirken. Im Rahmen des vorliegenden Verfahrens hatte das Bundesgericht nur die mögliche Haftung der Strafbehörden zu beurteilen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 6 mai 2016 Embargo : 6 mai 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 18 avril 2016 (6B_1061/2014) Indemnisation pour perte d'emploi à la suite d'une procédure pénale en cas d'acquittement Lorsque le prévenu est acquitté, les autorités pénales doivent en principe réparer le dommage que l'intéressé a subi du fait de la perte de son emploi comme conséquence de la procédure pénale. Encore faut-il que le licenciement soit imputable aux autorités pénales. Tel n'est pas le cas dans une affaire concernant un enseignant du canton de Zoug qui a été licencié par l'autorité scolaire sur la base d'un simple soupçon après l'ouverture d'une procédure pour abus sexuels sur une écolière. En 2009, la mère d'une écolière a dénoncé à la police un enseignant du canton de Zoug, l'accusant d'avoir abusé sexuellement de sa fille à plusieurs reprises et de l'avoir violée à une occasion. Après l'ouverture d'une procédure pénale pour abus sexuels et viol, et la mise en détention provisoire du prévenu, l'autorité scolaire a tout d'abord suspendu l'enseignant de ses fonctions en août 2009 pour quatre mois, puis a finalement résilié les rapports de travail. En 2013, le prévenu a été intégralement acquitté par le Tribunal pénal du canton de Zoug. Le Tribunal pénal a rejeté ses prétentions en indemnisation liées à la perte de son emploi et la Cour d'appel du canton de Zoug a confirmé cette décision. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. Les autorités pénales sont certes en principe tenu, en cas d'acquittement complet ou partiel, de réparer l'intégralité du dommage que la personne a subi à la suite de la procédure pénale. Cela inclut également le dommage économique découlant de la perte d'un emploi. Cela suppose toutefois que les autorités pénales puissent être tenues responsables du licenciement d'un point de vue juridique (« lien de causalité adéquate »). Il n'existe aucune responsabilité des autorités pénales lorsque le licenciement a été causé par le comportement inattendu et fautif d'une autre autorité. Dans le cas d'espèce, le Tribunal administratif zougois est parvenu à la conclusion que le licenciement de l'intéressé par l'autorité scolaire était injustifié et constituait une résiliation fondée sur un soupçon illicite. Ce comportement contraire au droit de l'autorité scolaire n'était pas imputable aux autorités pénales, qui ne pouvaient pas s'y attendre. Au contraire devait-on plutôt attendre de l'autorité scolaire qu'elle agisse avec circonspection et prudence malgré la situation difficile. Selon le cours ordinaire des choses et l'expérience de la vie, l'enquête pénale contre l'intéressé n'était pas propre, à elle seule, à occasionner son licenciement. Dans la présente procédure le Tribunal fédéral avait uniquement à juger une responsabilité éventuelle des autorités pénales.
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6B_1061_2014_2016_05_06_T_{lang}
Lausanne, 6. Mai 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 18. April 2016 (6B_1061/2014) Entschädigung für Stellenverlust wegen Strafverfahren bei Freispruch Beim Freispruch eines Beschuldigten müssen die Strafbehörden grundsätzlich auch für den Schaden aufkommen, den die betroffene Person aus dem Verlust der Arbeitsstelle als Folge des geführten Strafverfahrens erlitten hat. Voraussetzung ist allerdings, dass die Entlassung tatsächlich von den Strafbehörden zu verantworten ist. Das trifft nicht zu im Fall eines Lehrers aus dem Kanton Zug, der von der Schulgemeinde auf blossen Verdacht hin nach Einleitung eines Verfahrens wegen sexuellen Missbrauchs einer Schülerin entlassen wurde. Die Mutter einer Schülerin hatte den Lehrer aus dem Kanton Zug 2009 gegenüber der Polizei beschuldigt, ihre Tochter mehrfach sexuell missbraucht und in einem Fall vergewaltigt zu haben. Nachdem ein Strafverfahren wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung eingeleitet und der Beschuldigte vorübergehend in Untersuchungshaft versetzt worden war, stellte die Schulgemeinde den Lehrer im August 2009 zunächst für vier Monate frei und kündigte anschliessend das Arbeitsverhältnis. 2013 wurde der Beschuldigte vom Strafgericht des Kantons Zug vollumfänglich freigesprochen. Seine Entschädigungsforderungen im Zusammenhang mit dem Verlust der Arbeitsstelle wies das Strafgericht ab, was vom Obergericht des Kantons Zug bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Zwar sind die Strafbehörden grundsätzlich verpflichtet, im Falle eines vollständigen oder teilweisen Freispruchs den gesamten Schaden zu ersetzen, den eine Person infolge des Strafverfahrens erlitten hat. Dies umfasst auch die wirtschaftlichen Einbussen aus dem Verlust der Arbeitsstelle. Voraussetzung ist allerdings, dass die Strafbehörden in rechtlicher Hinsicht für die Entlassung verantwortlich zu machen sind (sogenannter "adäquater Kausalzusammenhang"). Keine Verantwortung trifft die Strafbehörden dann, wenn die Entlassung durch das Fehlverhalten einer anderen Behörde verursacht wurde, mit dem nicht zu rechnen war. Im vorliegenden Fall kam das Zuger Verwaltungsgericht zum Schluss, dass die Entlassung des Betroffenen durch die Schulgemeinde sachlich nicht gerechtfertigt gewesen sei und eine unzulässige Verdachtskündigung vorgelegen habe. Dieses rechtswidrige Verhalten der Schulbehörde haben nicht die Strafbehörden zu vertreten und sie mussten mit einem solchen auch nicht rechnen. Vielmehr hätte von der Schulbehörde trotz der schwierigen Situation ein umsichtiges und behutsames Vorgehen erwartet werden dürfen. Nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge und der allgemeinen Lebenserfahrung war die Strafuntersuchung gegen den Betroffenen deshalb für sich alleine nicht geeignet, seine Entlassung zu bewirken. Im Rahmen des vorliegenden Verfahrens hatte das Bundesgericht nur die mögliche Haftung der Strafbehörden zu beurteilen.
Lausanne, le 6 mai 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 18 avril 2016 (6B_1061/2014) Indemnisation pour perte d'emploi à la suite d'une procédure pénale en cas d'acquittement Lorsque le prévenu est acquitté, les autorités pénales doivent en principe réparer le dommage que l'intéressé a subi du fait de la perte de son emploi comme conséquence de la procédure pénale. Encore faut-il que le licenciement soit imputable aux autorités pénales. Tel n'est pas le cas dans une affaire concernant un enseignant du canton de Zoug qui a été licencié par l'autorité scolaire sur la base d'un simple soupçon après l'ouverture d'une procédure pour abus sexuels sur une écolière. En 2009, la mère d'une écolière a dénoncé à la police un enseignant du canton de Zoug, l'accusant d'avoir abusé sexuellement de sa fille à plusieurs reprises et de l'avoir violée à une occasion. Après l'ouverture d'une procédure pénale pour abus sexuels et viol, et la mise en détention provisoire du prévenu, l'autorité scolaire a tout d'abord suspendu l'enseignant de ses fonctions en août 2009 pour quatre mois, puis a finalement résilié les rapports de travail. En 2013, le prévenu a été intégralement acquitté par le Tribunal pénal du canton de Zoug. Le Tribunal pénal a rejeté ses prétentions en indemnisation liées à la perte de son emploi et la Cour d'appel du canton de Zoug a confirmé cette décision. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. Les autorités pénales sont certes en principe tenu, en cas d'acquittement complet ou partiel, de réparer l'intégralité du dommage que la personne a subi à la suite de la procédure pénale. Cela inclut également le dommage économique découlant de la perte d'un emploi. Cela suppose toutefois que les autorités pénales puissent être tenues responsables du licenciement d'un point de vue juridique (« lien de causalité adéquate »). Il n'existe aucune responsabilité des autorités pénales lorsque le licenciement a été causé par le comportement inattendu et fautif d'une autre autorité. Dans le cas d'espèce, le Tribunal administratif zougois est parvenu à la conclusion que le licenciement de l'intéressé par l'autorité scolaire était injustifié et constituait une résiliation fondée sur un soupçon illicite. Ce comportement contraire au droit de l'autorité scolaire n'était pas imputable aux autorités pénales, qui ne pouvaient pas s'y attendre. Au contraire devait-on plutôt attendre de l'autorité scolaire qu'elle agisse avec circonspection et prudence malgré la situation difficile. Selon le cours ordinaire des choses et l'expérience de la vie, l'enquête pénale contre l'intéressé n'était pas propre, à elle seule, à occasionner son licenciement. Dans la présente procédure le Tribunal fédéral avait uniquement à juger une responsabilité éventuelle des autorités pénales.
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6B_1104_2016_2017_03_22_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. März 2017 Embargo: 22. März 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 7. März 2017 (6B_1104/2016, 6B_1132/2016) Beteiligung an krimineller Organisation "Islamischer Staat": Schuldsprüche bestätigt – Strafmass muss neu beurteilt werden Das Bundesgericht bestätigt die Schuldsprüche des Bundesstrafgerichts wegen Beteiligung an einer kriminellen Organisation gegen zwei irakische Männer, die als Zugehörige des "Islamischen Staats" (IS) für diese Terrororganisation aktiv waren. In Bezug auf die verhängten Freiheitsstrafen von je vier Jahren und acht Monaten muss das Bundesstrafgericht neu entscheiden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerden der beiden Verurteilten in diesem Punkt gut. Das Bundesstrafgericht hatte die beiden Männer am 18. März 2016 der Beteiligung an einer kriminellen Organisation schuldig gesprochen. Das Gericht erachtete es als erwiesen, dass die in der Schweiz lebenden Männer als Zugehörige des IS in verschiedener Hinsicht für diese Terrororganisation aktiv gewesen waren. Das Bundesstrafgericht verurteilte die zwei Männer je zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Verurteilten in Bezug auf den Schuldspruch wegen "Beteiligung an einer kriminellen Organisation" (Artikel 260 ter Ziffer 1 Absatz 1 des Strafgesetzbuches) ab und heisst sie betreffend die Strafzumessung gut. Beim IS handelt es sich offensichtlich um eine kriminelle Organisation. Bei beiden Beschwerdeführern war aufgrund der festgestellten Sachlage der Tatbestand der "Beteiligung" an einer kriminellen Organisation erfüllt. Der Begriff der "Beteiligung" ist dabei weit zu fassen. Eine "Beteiligung" setzt nicht voraus, dass jemand zum harten Kern gehört. Auch wer dem erweiterten Kreis zuzurechnen und längerfristig bereit ist, die ihm erteilten Befehle zu befolgen, ist ungeachtet seiner formellen Stellung in der Organisation an dieser "beteiligt". Unbegründet sind in diesem Sinne die Einwände der Beschwerdeführer gegen die vom Bundesstrafgericht vertretene Ansicht, wonach auch Personen am IS beteiligt seien, welche zum Umfeld der "faktischen Befehlsempfänger" gehören würden. Entgegen der Auffassung eines der Beschwerdeführer kann keine Rede davon sein, dass der fragliche Tatbestand dadurch zum reinen Gesinnungsstrafrecht verkommen würde. Wer bereit ist, auf Befehl hin Handlungen für eine kriminelle Organisation wie dem IS zu verüben, unterscheidet sich offensichtlich vom blossen Sympathisanten. In Bezug auf die Strafzumessung wird das Bundesstrafgericht in beiden Fällen neu entscheiden müssen. Das Bundesstrafgericht hat die mögliche Höchststrafe unzutreffend bemessen und zudem zu Unrecht straferhöhend berücksichtigt, dass die zwei Männer das "Gastrecht der Schweiz missbraucht" hätten. Der fragliche Tatbestand unterscheidet nicht zwischen ausländischen und schweizerischen Tätern. Insgesamt genügen in beiden Fällen die Erwägungen der Vorinstanz zur Begründung der mit Blick auf den gesetzlichen Rahmen auffallend hohen Strafen nicht.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 mars 2017 Embargo : 22 mars 2017, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 7 mars 2017 (6B_1104/2016, 6B_1132/2016) Participation à l'organisation criminelle « Etat islamique » : les prononcés de culpabilité sont confirmés - la quotité des peines devra être réexaminée Le Tribunal fédéral confirme les condamnations pour participation à une organisation criminelle prononcées par le Tribunal pénal fédéral contre deux hommes irakiens qui, comme membres de l'« Etat islamique » (EI), ont été actifs pour cette organisation terroriste. S'agissant des peines privatives de liberté de quatre ans et huit mois prononcées, le Tribunal pénal fédéral est invité à rendre une nouvelle décision. Le Tribunal fédéral admet les recours des deux condamnés sur ce point. Le 18 mars 2016, le Tribunal pénal fédéral avait reconnu les deux hommes coupables de participation à une organisation criminelle. Ce tribunal a considéré comme établi que les deux hommes vivant en Suisse avaient été, en tant que membres de l'EI, actifs à différents égards pour cette organisation terroriste. Le Tribunal pénal fédéral les a chacun condamnés à une peine privative de liberté de quatre ans et huit mois. Le Tribunal fédéral rejette les recours des condamnés en ce qui concerne le prononcé de culpabilité pour « participation à une organisation criminelle » (article 260ter chiffre 1 alinéa 1 CP). Il les admet en ce qui concerne la quotité des peines prononcées. L'EI est de toute évidence une organisation criminelle. Au vu des faits constatés, l'élément constitutif de la « participation » à une organisation criminelle était réalisé par les deux recourants. La notion de « participation » doit être interprétée largement. Une « participation » ne suppose pas que l’intéressé appartienne au noyau dur de l'organisation criminelle. « Participe » également à une organisation criminelle celui qui appartient au cercle plus étendu de ladite organisation et qui est prêt à long terme à suivre les ordres qui lui sont donnés, indépendamment de sa position formelle dans cette organisation. Les griefs formés par les recourants à l'encontre de l'appréciation du Tribunal pénal fédéral, que des personnes participent également à l'EI lorsqu'elles sont des « exécutants de fait », sont ainsi infondés. Contrairement à l'avis de l'un des recourants, l'infraction litigieuse ne relève pas du pur délit réprimant les convictions ou les opinions. Celui qui est prêt à agir sur ordre pour une organisation criminelle comme l'EI se distingue nettement du simple sympathisant. S'agissant de la quotité de la peine, le Tribunal pénal fédéral devra dans les deux cas statuer à nouveau. Le Tribunal pénal fédéral a calculé la peine maximale possible de manière incorrecte. Il a de plus considéré à tort, comme facteur aggravant, que les deux hommes avaient « abusé de l'hospitalité de la Suisse ». La disposition litigieuse ne distingue pas entre auteur étranger et auteur suisse. De façon générale, les considérants de l'autorité précédente ne suffisent dans aucun des deux cas pour justifier les peines particulièrement hautes prononcées au regard du cadre légal.
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6B_1104_2016_2017_03_22_T_{lang}
Lausanne, 22. März 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 7. März 2017 (6B_1104/2016, 6B_1132/2016) Beteiligung an krimineller Organisation "Islamischer Staat": Schuldsprüche bestätigt – Strafmass muss neu beurteilt werden Das Bundesgericht bestätigt die Schuldsprüche des Bundesstrafgerichts wegen Beteiligung an einer kriminellen Organisation gegen zwei irakische Männer, die als Zugehörige des "Islamischen Staats" (IS) für diese Terrororganisation aktiv waren. In Bezug auf die verhängten Freiheitsstrafen von je vier Jahren und acht Monaten muss das Bundesstrafgericht neu entscheiden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerden der beiden Verurteilten in diesem Punkt gut. Das Bundesstrafgericht hatte die beiden Männer am 18. März 2016 der Beteiligung an einer kriminellen Organisation schuldig gesprochen. Das Gericht erachtete es als erwiesen, dass die in der Schweiz lebenden Männer als Zugehörige des IS in verschiedener Hinsicht für diese Terrororganisation aktiv gewesen waren. Das Bundesstrafgericht verurteilte die zwei Männer je zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Verurteilten in Bezug auf den Schuldspruch wegen "Beteiligung an einer kriminellen Organisation" (Artikel 260 ter Ziffer 1 Absatz 1 des Strafgesetzbuches) ab und heisst sie betreffend die Strafzumessung gut. Beim IS handelt es sich offensichtlich um eine kriminelle Organisation. Bei beiden Beschwerdeführern war aufgrund der festgestellten Sachlage der Tatbestand der "Beteiligung" an einer kriminellen Organisation erfüllt. Der Begriff der "Beteiligung" ist dabei weit zu fassen. Eine "Beteiligung" setzt nicht voraus, dass jemand zum harten Kern gehört. Auch wer dem erweiterten Kreis zuzurechnen und längerfristig bereit ist, die ihm erteilten Befehle zu befolgen, ist ungeachtet seiner formellen Stellung in der Organisation an dieser "beteiligt". Unbegründet sind in diesem Sinne die Einwände der Beschwerdeführer gegen die vom Bundesstrafgericht vertretene Ansicht, wonach auch Personen am IS beteiligt seien, welche zum Umfeld der "faktischen Befehlsempfänger" gehören würden. Entgegen der Auffassung eines der Beschwerdeführer kann keine Rede davon sein, dass der fragliche Tatbestand dadurch zum reinen Gesinnungsstrafrecht verkommen würde. Wer bereit ist, auf Befehl hin Handlungen für eine kriminelle Organisation wie dem IS zu verüben, unterscheidet sich offensichtlich vom blossen Sympathisanten. In Bezug auf die Strafzumessung wird das Bundesstrafgericht in beiden Fällen neu entscheiden müssen. Das Bundesstrafgericht hat die mögliche Höchststrafe unzutreffend bemessen und zudem zu Unrecht straferhöhend berücksichtigt, dass die zwei Männer das "Gastrecht der Schweiz missbraucht" hätten. Der fragliche Tatbestand unterscheidet nicht zwischen ausländischen und schweizerischen Tätern. Insgesamt genügen in beiden Fällen die Erwägungen der Vorinstanz zur Begründung der mit Blick auf den gesetzlichen Rahmen auffallend hohen Strafen nicht.
Lausanne, le 22 mars 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 7 mars 2017 (6B_1104/2016, 6B_1132/2016) Participation à l'organisation criminelle « Etat islamique » : les prononcés de culpabilité sont confirmés - la quotité des peines devra être réexaminée Le Tribunal fédéral confirme les condamnations pour participation à une organisation criminelle prononcées par le Tribunal pénal fédéral contre deux hommes irakiens qui, comme membres de l'« Etat islamique » (EI), ont été actifs pour cette organisation terroriste. S'agissant des peines privatives de liberté de quatre ans et huit mois prononcées, le Tribunal pénal fédéral est invité à rendre une nouvelle décision. Le Tribunal fédéral admet les recours des deux condamnés sur ce point. Le 18 mars 2016, le Tribunal pénal fédéral avait reconnu les deux hommes coupables de participation à une organisation criminelle. Ce tribunal a considéré comme établi que les deux hommes vivant en Suisse avaient été, en tant que membres de l'EI, actifs à différents égards pour cette organisation terroriste. Le Tribunal pénal fédéral les a chacun condamnés à une peine privative de liberté de quatre ans et huit mois. Le Tribunal fédéral rejette les recours des condamnés en ce qui concerne le prononcé de culpabilité pour « participation à une organisation criminelle » (article 260ter chiffre 1 alinéa 1 CP). Il les admet en ce qui concerne la quotité des peines prononcées. L'EI est de toute évidence une organisation criminelle. Au vu des faits constatés, l'élément constitutif de la « participation » à une organisation criminelle était réalisé par les deux recourants. La notion de « participation » doit être interprétée largement. Une « participation » ne suppose pas que l’intéressé appartienne au noyau dur de l'organisation criminelle. « Participe » également à une organisation criminelle celui qui appartient au cercle plus étendu de ladite organisation et qui est prêt à long terme à suivre les ordres qui lui sont donnés, indépendamment de sa position formelle dans cette organisation. Les griefs formés par les recourants à l'encontre de l'appréciation du Tribunal pénal fédéral, que des personnes participent également à l'EI lorsqu'elles sont des « exécutants de fait », sont ainsi infondés. Contrairement à l'avis de l'un des recourants, l'infraction litigieuse ne relève pas du pur délit réprimant les convictions ou les opinions. Celui qui est prêt à agir sur ordre pour une organisation criminelle comme l'EI se distingue nettement du simple sympathisant. S'agissant de la quotité de la peine, le Tribunal pénal fédéral devra dans les deux cas statuer à nouveau. Le Tribunal pénal fédéral a calculé la peine maximale possible de manière incorrecte. Il a de plus considéré à tort, comme facteur aggravant, que les deux hommes avaient « abusé de l'hospitalité de la Suisse ». La disposition litigieuse ne distingue pas entre auteur étranger et auteur suisse. De façon générale, les considérants de l'autorité précédente ne suffisent dans aucun des deux cas pour justifier les peines particulièrement hautes prononcées au regard du cadre légal.
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