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Ebrahim H. B. sollte sich für die Terror-Organisation IS in die Luft sprengen. Vor dem Gericht in Celle erklärt er, warum er nach Syrien und in den Irak reiste. Im Prozess um zwei mutmaßliche IS-Terroristen aus Wolfsburg hat sich nun auch der zweite Angeklagte für seine Ausreise nach Syrien und den Irak gerechtfertigt. Er sei zu dem Zeitpunkt persönlich sehr gekränkt gewesen, ließ Ebrahim H. B. am Montag in einer Erklärung vor dem Oberlandesgericht Celle wissen. Im Frühjahr 2014 habe die Familie seiner Verlobten die bereits organisierte Hochzeit platzen lassen. "Ich fühlte mich dadurch total erniedrigt", sagte der 26-Jährige. Er habe sich für die abgesagte Hochzeit überall rechtfertigen müssen. "Ich wollte einfach nur noch weg." Er schloss sich einer Gruppe radikaler Islamisten in Wolfsburg an und reiste zusammen mit anderen zum IS nach Syrien aus. Warum? Der Grund sei in erster Linie gewesen, "dass auch alle anderen gegangen sind". Er habe zwar gewusst, dass es in Syrien Kampfhandlungen gibt, "wobei ich aber gehofft habe, in eine der Städte zu kommen, wo man keinen einzigen Patronenschuss hört". Ein "großer Fehler" Die Bundesanwaltschaft wirft ihm und seinem Mitangeklagten Ayoub B., 27, vor, sich im Sommer 2014 der Terror-Organisation "Islamischer Staat" angeschlossen zu haben und nach Syrien und in den Irak gereist zu sein. Ayoub B. soll sich an Kämpfen beteiligt haben, Ebrahim H. B. soll sich bereiterklärt haben, in Bagdad ein Selbstmordattentat zu verüben. Das gab H. B. vor Gericht zwar zu. Aber: "Hierfür habe ich mich dann gemeldet, weil ich ohnehin versuchen wollte, über den Irak zu flüchten." Der Anschlag wurde abgeblasen, weil einige IS-Leute verhaftet wurden. Ebrahim H. B. reiste kurze Zeit später unter einem Vorwand in die Türkei aus und flüchtete von dort nach Tunesien und später nach Deutschland. Dort wurde er festgenommen. Er bezeichnete vor Gericht seine Zeit beim IS als "großen Fehler". Am dritten Prozesstag wurde auch der ältere Angeklagte, Ayoub B., noch mal intensiv befragt. Der 27-Jährige blieb dabei, nur um Koran-Unterricht zu bekommen und um humanitäre Hilfe zu leisten, nach Syrien gegangen zu sein. Hat er sich über die angebliche Koran-Schule informiert, wollte die Bundesanwaltschaft wissen? "Ich habe nicht recherchiert, ich habe O. vertraut". O. war der in Wolfsburg agierende IS-Anwerber, von dem auch Ebrahim H. B. berichtet hatte.
Ebrahim H. B. sollte @ @ @sich für di Terror-Organisation IS in dic Luft sprengen. Vor dem Gericht in Cele erklärt er, warum er nach Syrien u nd in dcn Ira k reite. Im Prozess um zwei mutmaßlic@ @ @ @he IS-Tcrroristen u Wolfsb urq hat sich nun auch der zweite Ang@ekl agte für sein e Ausreise nach Syrien und de@ @ @ @n @ @Irak gerechtfertigt. Er sei zu dem Zeitpunkt persönlich sehr ekränkt gewesen, ließ Ebrahim H. B. am Montag in ei@ @ner Erklärung vor dem Oberlandesgericht Celle wissen. Im %Frühjah@ @ @r 2014 habe die Fa@ @ @ @milie sener Verlobten die@ @ @ bereits organisierte Hochzeit patzen lassen. @ [1] @ @ @"Ich fühlte mich dadurch t otal erniedrigt", sagte der 26-Jährige. E_ r habe sich für d@ @ @ie ab gesag@ te Hochzeit über all rechtfertige n müssen. "Ich wollte einfach nur noch weg." Er schloss sich einr Gruppe radialer Islamisten@ in olfsburg an und reiste zusammen-- mit andere@ @n zum IS nach Syrcn aus. Wrum? Der Grund sei in erster Line gewesen, "dass auch alle aderen gegangen s@ @ @ @ind". Er habe zar gew&usst, dass es in Syrien Kampfhandlungn ibt, "wobei ih aber gehofft a be, in ine der Städte zu @ @ @ @kommen, wo man keien einzigen Patronenschuss hört ". Ein "großer Fehler" Di Bundesan#walts-chaft 2 wirft ihm und seinem Mitangeklagten Ayoub B.,-- 2$7, vor, sic h im Sommer @2014 der Terror-Organis&ation "Islamischer Staat" anges@chlossen zu haben und nach Syrien und in de Irak gereist zu sein. Ayoub B. sol l sich an Kämpfen bete iligt haben, Ebrahim H. B. soll si ch bereiterklärt haben, in Bagdad ein Selbstmordattentat zu verüben. Das gab H. B. vor Gericht zwar zu. Aer: "Hierfür ha be ich mich dann geeldet, eil ich ohnehn versuchen #wollte, ü@ @ @ @ber dcn Irak zu f#lüchten@." Der Anschl ag wurde abgeblasen, weil einige IS-Leute erhaftet wurden. Ebrahim H . B. reiste kurze Zei t später unter (3) einem Vorwad in die Türkei a us und flüchete vo n dort nach Tun esien und später nach Deutschland. Dort wurde er festgenommen. Er bezichn --et vor Gericht seine Zeit beim IS als "großen Feh#ler". Am dritten Prozesst ag wurde auch der ältere Angeklagt@ @e, Ayo#ub B., noch --mal intensiv befragt. Dcr 27-Jährige blieb dabei, nu um Koran-Unterricht zu bekommen und um huma nitäre Hilfe zu leisten , nac h Syrien gegangen zu sein.% Hat e r sich über die angebliche Koran-Shule informiert, wollte ie Bundesanwaltschaft w@issen? $"Ich habe nicht cherchiert, ich habe O. vertra@ut". O. war der in Wolsburg agier &ende IS-Anwerber, [4] von dem auch Ebrahim H. B. berichtet hatt. (5)
Nur knapp zwei Wochen nach dem großen Gefangenenaustausch in Nahost ist neue Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern ausgebrochen. Israel wird vom Gazastreifen aus mit Raketen beschossen - und bombardiert zurück In einer neuen Runde der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern sind am Samstag nach neuen Angaben mindestens zehn Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Zunächst griff die israelische Luftwaffe ein Trainingslager der Al-Kuds-Brigaden, dem bewaffneten Arm der militanten Organisation Islamischer Dschihad, im Süden des Gazastreifens an. Detailansicht öffnen Zwischen Israelis und Palästinensern ist erneut Gewalt ausgebrochen. (Foto: AFP) Dabei starben nach Angaben des medizinischen Notdienstes fünf Islamisten, darunter auch das ranghohe Al-Kuds-Mitglied Ahmed Scheik Khalil. Drei weitere Menschen wurden verletzt. Daraufhin schossen die Al-Kuds-Brigaden nach eigenen Angaben mehrere Grad-Raketen russischer Bauart auf Israel ab. Nach israelischer Zählung waren es 20 Raketen und Granaten. In der Stadt Aschkelon wurde ein Wohnhaus getroffen und ein Mann wurde so schwer verletzt, dass er bald darauf im Krankenhaus starb. Außenminister Avigdor Lieberman warnte vor ernsthaften Konsequenzen, wenn der Beschuss aus dem Gazastreifen nicht beendet werde. In der Hafenstadt Aschdod wurde eine am Samstag leer stehende Schule getroffen. Im Fernsehen war der Krater auf dem Schulhof mit einem Durchmesser von etwa zwei Metern und einer Tiefe von einem Meter zu sehen. Auch ein mehrstöckiges Wohnhaus wurde getroffen. Autos standen in Flammen. Ein Treffer wurde auch aus Gan Javne bei Aschdod gemeldet. Die anderen Raketen und Granaten explodierten in offenem Gelände. Die israelische Luftwaffe antwortete mit zwei weiteren Angriffen. Dabei starben im Süden des Gebiets zwischen Israel und Ägypten zwei weitere Menschen. Nach Angaben des israelischen Militärs waren sie kurz davor, Raketen auf Israel abzuschießen. Die Streitkräfte verbreiteten ein kurzes Video, das von einem Flugzeug aus aufgenommen war. Darauf sind mehrere Männer zu sehen, die lange schwarze Rohre aus einem Lieferwagen zu einer Sandgrube tragen. In zahlreichen israelischen Städten wurde angeordnet, dass die Schulen am Sonntag, dem ersten Arbeitstag der jüdischen Woche, geschlossen bleiben. Größere Veranstaltungen wurden abgesagt, darunter in der Wüstenstadt Beerscheva auch eine für Samstagabend geplante Kundgebung als Teil neuer, landesweiter Proteste gegen soziale Ungerechtigkeit. Augenzeugen in Gaza berichteten auch von einer heftigen Explosion im Norden des Gebiets am Mittelmeer. Im Süden gab es bei einem zweiten israelischen Angriff unbestätigten Angaben zufolge einen weiteren Toten und zehn Verletzte. Unklar war, warum das neu installierte Raketenabwehrsystem der Israelis offenbar versagte. Das israelische Militär teilte mit, der erste Angriff in Rafah mit fünf Toten habe einer Terrorgruppe gegolten, die schon vergangenen Mittwoch eine Grad-Rakete auf Israel abgefeuert hatte. Im Augenblick des Luftschlages seien die Angreifer gerade dabei gewesen, weitere Raketen abzufeuern. Die Grad-Raketen sind in Israel gefürchteter als die im Gazastreifen selbst gebauten Kleinraketen, die normalerweise auf Israel abgeschossen werden. Die Raketenwerfer russischer Bauart haben eine größere Reichweite und einen stärkeren Sprengkopf.
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Der Bundeswehr sind in den vergangenen Jahren mehrfach explosive Materialien abhanden gekommen. Wie aus einem Bericht hervorgeht, handelt es sich in zwei Fällen nachweislich um Diebstahl - doch diese konnten nicht aufgeklärt werden. Bei der Bundeswehr sind in den vergangen zehn Jahren laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel öfter Übungsgranaten und Munition abhanden gekommen. Wo die explosiven Materialen gelanden sind, ist nicht geklärt. Einer Liste der Bundeswehr zufolge, die als Verschlusssache eingestuft ist, verschwand mindestens zehnmal explosives Material. In zwei Fällen handelt es sich demnach sicher um Diebstahl. Im November 2002 hatten Unbekannte in der Lettow-Vorbeck-Kaserne in Bad Segeburg Munitionsbehälter aufgebrochen und zehn Zünder sowie 35 Ladungen für Übungsgranaten gestohlen. Vom Truppenübungsplatz Lehnin in der Nähe von Potsdam ließen Diebe zwei Handgranaten und zwei Sprengkörper mit 300 Gramm explosivem Material mitgehen. In beiden Fällen konnten die Polizei und der militärische Abschirmdienst die Täter nicht ermitteln. In acht weiteren Fällen verschwanden Sprengkapseln, Handgranaten oder Sprengschnüre, schreibt das Magazin weiter. Dafür hat die Bundeswehr keine Erklärung. Laut dem geheimen Dokument gibt es weder Hinweise auf kriminelle Hintergründe noch nachweisliche Fehler bei der Buchführung.
Der Bundeswehr sind in den rqange$nen Jahren _m@ @#ehrfach explosive Materia lien abhanden gekommen. Wie aus einem Bericht hervor geht, handel@ @ @t es sich in zwei Fllen nach_weislich um Dieb stahl - doch diese konnte@ @n nicht aufgeklärt werden. Bei dr Bundeswehr sind in den vergangcn zehn Jahren laut einem ric&ht des achrich tenmagazins Der Spieel öfter Übungranaten und Munition abhan@ @ @ @den gekomm@ @cn. Wo die explosive n Materialen geland--en sin, ist nicht geklärt--. Einer Liste der Bundeswehr zu0lge, die als Verschlusssache [1] eingestuft ist , verschwad mindestens zenmal explosives Mat--er ial. In zwei Fällen hadel es sich dem nach siher um Diebstahl. @ @ @ @Im Novembr 2002 hatten U_nbekanne in er Lettow-Vorbeck-Kaserne in Bad @ @ @ @Segeburg Munition sbehälter aufgebrohen und zehn Zünder sowie 35 Ladungen für Übungsranate n gestohlen .@ Vom Truppenübungsplatz Lehnin in der Nähe von Potsdam leßen Diebe zwei Handgranaten und zwei Sprengkörper -2- mit 30 0 Gramm explosivem Material mitgehen. In beiden Fällen konnten die Polizei und der militärische Ab schir@ @ @ @mdienst die Tter nicht ermite$ln. In acht weiteren Fällen verschwanden Spre ngkapseln, Han@ @ @ @dgranaten o er Sprengschnüre, sc&hreibt das Magazi n weiter. Dafür hat die Bundeswehr keine rk1ärung. Laut dem geheimen Dokument gi&b_t es weder Hinweise auf k riminelle -3- Hintergründe noch nacweisliche Fehler bei der Buchführung. -4-
Das russiche "Zapad-Manöver" hat vor allem in den baltischen Staaten Sorgen ausgelöst. Aus Sicht der Nato hat Russland falsche Angaben über die Militärübung gemacht - offenbar, um Beobachter von der Veranstaltung fernzuhalten. Nach dem Ende des umstrittenen russisch-weißrussischen Manövers "Sapad 2017" sieht sich die Nato in ihren Befürchtungen bestätigt. "Eine volle Bewertung wird zwar einige Wochen in Anspruch nehmen, Anhaltspunkte zeigen aber schon jetzt, dass Ausmaß und geografischer Umfang von Sapad 2017 beträchtlich über die ursprünglichen Ankündigungen hinausgehen", sagte Nato-Sprecherin Oana Lungescu der Süddeutschen Zeitung. Nach Angaben des russischen Außenministeriums sollten an dem Manöver lediglich 12 700 Soldaten teilnehmen. Diese Zahl liegt knapp unter der Grenze, zu der nach internationalen Vereinbarungen ausländische Beobachter zugelassen werden müssen. Die Nato sieht es bereits jetzt als erwiesen an, dass Russland irreführende Angaben über das einwöchige Manöver gemacht hat, das am Mittwoch zu Ende gegangen ist. Im Vorfeld sei von der Übung eines Anti-Terror-Szenarios in Weißrussland, Kaliningrad, dem Ostsee-Raum und dem Gebiet um St. Petersburg die Rede gewesen, sagte die Sprecherin. Gleichzeitig habe es aber "substanzielle" Übungen in der Arktis, dem Fernen Osten sowie dem Schwarzen Meer nahe den Grenzen zur Ukraine und dem zum völkerrechtlich zu Georgien gehörenden Abchasien gegeben. Einige davon seien von den russischen Behörden ganz offiziell mit Sapad in Verbindung gebracht worden. Die Balten gehen von 100 000 russischen Soldaten aus - statt der von Moskau angegebenen 12 700 Das Manöver hatte insbesondere in den baltischen Nato-Staaten Sorgen ausgelöst. Dort wurde befürchtet, dass es bei der Übung um die Invasion von Nachbarländern gehe. Schätzungen in den baltischen Staaten, dass an Sapad 2017 etwa 100 000 Soldaten teilnehmen, machte sich bei einem EU-Treffen in Tallinn auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu eigen. Genaue eigene Schätzungen nennt die Nato bisher nicht. Sie spricht aber von "mehreren Zehntausend Soldaten", was über der im sogenannten Wiener Dokument festgelegten Obergrenze liege, jenseits der Informationen und Zugang für Beobachter verpflichtend sind. Die Allianz ist überdies überzeugt, dass "klar ein großflächiger Konflikt zwischen Staaten" geübt worden sei. Die Übungen hätten ein "einzelnes strategisches Manöver dargestellt, welches das volle Spektrum des russischen und weißrussischen Militärs umfasst, einschließlich Kriegsschiffen, strategischen U-Booten, Kampfjets, Hubschraubern, Panzern, Artillerie, Luftabwehr, Spezialeinheiten sowie Kurzstrecken- und interkontinentale ballistische Raketen". Alle Staaten hätten das Recht ihre Streitkräfte zu trainieren, betonte die Sprecherin. Dies müsse aber transparent und vorhersehbar geschehen. Auch die Nato hat ihre Übungstätigkeit nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 deutlich ausgeweitet.
Das russiche "Zapad-Manöver" ha$t vor allem in den baltischen Sta aten Sorgen asgelöst. Aus Sicht er Nato &hat Russland falsche Angabe n über dic Mi1itärübung gemacht - offenbar, um Beobachter von der Veranstaltung fernzuha1ten. Nach d em Ende des umstrittenen russsch-weißrussischen Man@övers "Sapad 2017" sieht sich die Nato in ihren Befürchtungen bestätiqt. @ @"Eine volle Beertung wird zwar eini [1] ge Wo chen in Anspr ch nehme# n, Anhaltsu nkte zein aber schon jctzt, dass Ausmaß und geografisc@ @ @her Umfang vo n Sapa-d 2017 beträc@ @ htlich über d-ie ursprüngli@chen @Ankündigunge hinausgehen"@, s#agt e Nato-Sprech-erin Oana Lung escu der Süddeutschen& Zeitung . Nach Angaben de#s russischen Au--ß--enministeriums solltn #a dem Manöv$er ledilich 12 7 00 Soldaten teilnehmen. Dicse Zahl (2) liegt knapp nter der Grenze, zu de r @nach internati onalen ereinbarungen asländische Beob&achter gelassen werden müssen. Die Nato sie ht es breits jetzt als erwiesen an, dass Russland irreführende Angaben- über das enwöchige Manöver gemacht hat, das am Mittwoch zu Ende gegag@ @ @ @en ist. Im Vorf eld sei vo der Ü--bung --eines Anti-Terror-Szenarios in Weißrussland, Kaliningrad, dem Os tsee-Raum& und dem Gebie um St. P etcrsburg die Rede [3] gewesen, sagte die Sprecherin. Glechzeitig abe es aber "substanzicl le" Übungen in der Arktis, dem Fernen Osten sowie dcm Schwar@ @ @ @zen Meer nae de Grenzen zur Ukraine und _dem zum völker-rechtlich zu Geo rgien gehörenden Abchasien gegeben. Einige davon seien von den russischen Behörden ganz offiziell mit Sapad in Verbind ung gebracht w0rden. Die alten gehen von 100 000 r ussischen So#ldaten aus - sta@tt de von Moskau angegbenen 12 700 Das Ma$növer hatte insbesonere in den baltischen Nato-Staate#n Sorgen ausgelöt. Dort wurde befürchtet, dass (4) es bei der Übung um die Inasion von Nach#barländern gehe. S--chätzungen in en baltischen Staaten, dass an Sapad 2017 etwa 10 0 000 Soldaten teilnehmen, machte sich bei einem EU-Treffen in Tallinn auch Bundesv erteidigungsministeri n Ursula_ von der Leyen (CDU) zu eigen. Genaue eigene Schätzungen nennt die Nato bisher nicht. Si sprich t aber [5] von "mehrern Zehntaus-end Solaten", was über der im sogenannt-en Wiener Dokument festgel egten Obergrenze lie ge, jenseits der In form@ @ @atio nen und Zugang für Beobachter verpflichtend sind. Die Allianz is überdies über zeu@ @ @gt, dass "kla@ @r ein großflächiger Konfikt zwischen S$taaten" qeübt worden sei--. Die Übungen hätten ein "einzelnes strat#_egische Manöver dargestellt, welhes d as vol le Spektrum des ru ssischen und weißru ssischen Militärs umfasst, einschließlich Kriegsschiffen, strategis@ @ @ @ch en U-Booten, -6- Kampfje_ts, Hubschraubern$, Panzer@ @, Artillerie, Luftabwehr, Spezialeinheiten sowie rzstrecken- und iterkontinentale ballistische Raketen". Alle Staaten hätten das Recht ihre@ Streitkräfte z-u trainieren, b etont_e die Sprecherin. Dies müsse aber transp@arent und vorhersehbar gescheh@ @cn. Auch& ie Nato hat ihre Übungstätigkit nach der Annexin der Krim durch Russland 201&4 d_etlich ausgeweitet. [7]
Freiheit, Demokratie, Gleichheit: Seit Monaten tritt der türkische Präsident diese EU-Werte mit Füßen. Doch nur wenn das Bündnis gegenüber Ankara Haltung zeigt, wird man es respektieren. Die Werte, auf die sich die Europäische Union gründet, sind Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit. Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union nennt überdies die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Seit Monaten wird jeder, wirklich jeder, dieser Werte vom türkischen Präsidenten infrage gestellt. Dennoch verhandelt die EU noch immer mit der Türkei des Recep Tayyip Erdoğan über einen Beitritt. Die Frage, warum das so ist, führt tief hinein ins brüchige Gefüge einer verunsicherten und ängstlichen Gemeinschaft. Im Streit über das Schicksal der Beitrittsverhandlungen geht es nur vordergründig um ein Urteil über die Türkei. In Wahrheit ist die EU gezwungen, ein Urteil über sich selbst zu sprechen. Die Lage in der Türkei ist schrecklich, aber - sofern es um den Respekt vor Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten geht - nicht schrecklich kompliziert. Erdoğan erwägt die Wiedereinführung der Todesstrafe. In großer Zahl lässt er Journalisten, Abgeordnete, Richter und Staatsanwälte verhaften. Mit Füßen tritt er insbesondere die Rechte der Kurden. Was Erdoğan als Antwort auf einen Putschversuch sieht, mündet in einer Säuberungswelle, die jeglichen Widerstand auf dem Weg zu totaler Präsidialherrschaft hinwegspülen soll. Vor einem Beitritt dieser Türkei müsste die EU Artikel 2 ihres Vertrags streichen. Eine Mischung aus schlechtem Gewissen, guten Absichten und verstörender Ohnmacht verhindert dennoch, dass die EU-Staaten der Fiktion von Beitrittsverhandlungen ein Ende bereiten. Bisher. Das schlechte Gewissen rührt vom Wissen her, dass die EU die Aufnahme der Türkei kaum je ernsthaft betrieben hat, auch nicht, als in Ankara ein proeuropäischer Geist herrschte. Etliche Regierungen duldeten die Verhandlungen nur widerwillig. Eine der Chiffren war die "privilegierte Partnerschaft", für die Bundeskanzlerin Angela Merkel als CDU-Vorsitzende verantwortlich zeichnete. Die Türken jedenfalls mussten sich fragen, ob die Tür nach Europa wirklich offen stand. So begründet das schlechte Gewissen sein mag, es ist ein schlechter Ratgeber. Selbst wenn die Europäer eine Mitverantwortung für das vorläufige Ende der Demokratie in der Türkei tragen sollten, werden sie durch neue Unehrlichkeit diese Demokratie nicht wieder herstellen können. Es ist oft von den Hoffnungen der verbliebenen Europa-Freunde in der Türkei die Rede und davon, dass Erdoğan genau dies wolle: dass die EU selbst alle Hoffnungen durch einen Abbruch der Verhandlungen zerstört. Welche Hoffnung aber bedient die EU, wenn sie schlicht ignoriert, dass die elementaren Voraussetzungen für Beitrittsverhandlungen nicht mehr gegeben sind? Ist die EU zu schwach, diese Wahrheit auszusprechen, stärkt das nur Erdoğan. Die Frage ist, wofür Erdoğan und bald sicher auch Nachahmer die EU halten Bemerkenswert ist doch, wie Russlands Präsident Wladimir Putin mit einem Tourismus- und Obstboykott Erdoğan gefügig machen konnte. Die EU, von der die Türkei wirtschaftlich in ungleich höherem Maße abhängt, wirkt hingegen wie gelähmt von der Angst, Erdoğan könnte das Flüchtlingsabkommen platzen lassen. Es liegt im beiderseitigen Interesse, das Abkommen am Leben zu erhalten. Weder ist noch kann dieser Vertrag aber für die EU das einzige Mittel sein, um die Lage unter Kontrolle zu halten. Es kommt nicht so sehr darauf an, ob die EU sich selbst für erpressbar hält. Die Frage ist vielmehr, wofür Erdoğan und bald sicher auch Nachahmer sie halten. Wahr ist, dass die Suspendierung der Beitrittsverhandlungen keine Probleme löst. Sie wird die Türkei nicht zurück auf den Pfad der Demokratie führen. Sie gibt auch keine Antwort auf die Frage, wie ihr künftiges Verhältnis zur EU aussehen wird. Die Entscheidung wäre zunächst nicht weniger und nicht mehr als ein Akt der Selbstbehauptung. Erdoğan gehört zusammen mit Donald Trump und Wladimir Putin zu jener Internationalen, welche die liberale Demokratie europäischer Prägung gerade unter Feuer nimmt. Auch innerhalb der EU verfügt diese unausgesprochene Allianz über eine beträchtliche Zahl an Verbündeten; in Polen und Ungarn sind sie bereits an der Macht. In dieser fürchterlichen Lage kann sich die EU, wenn es um die Grundlagen ihrer Gemeinschaft geht, keine taktischen Spielchen erlauben. Schon deshalb ist die Forderung aus dem Europäischen Parlament richtig, die Verhandlungen mit der Türkei so lange auszusetzen, bis es wieder etwas zu verhandeln gibt. Die Europäische Union kann keine Zweifel zulassen, dass sie es mit ihren Grundwerten ernst meint.
Freiheit, Demokratie, G leichheit: Seit Monaten tritt der türki sche Präsident diese E U-Werte mit Füßen. Do@ @ @ @ch nur wenn das@ @ Bündnis gegenüber Ankara Haltu-ng zeigt, wird man es respektieren. Die Werte, auf die sich die Europäische Un ion gründet, sind Achtung der Me nsche $nwürde, Freiheit, Demokrat%ic, Gleic hhit und Re chtsstaatlichkeit. Artikel 2 des Vertra-gs @ @ @über die Euopäische Uni#on nent überdies 1 die Wa hrung de M enschenrechte einsch1ießlich der Rechte der Personen, de Mindereiten ang ehören@ @ @ @. Seit Monaten wird jeder, wirklich jeder, die ser Werte vom türkiscen Präsid e-nten infra%g e ge stellt. Dennoch verhandelt die EU noh immer mit der Türkei des Re cep Tayyi- p Erdo ğan über einen Beiritt. Die Frage, warum das so @ @@ @ist, führt tie f hinein -2- ins b rüchige Gefüge einer verunsicherten und ängstlichn #Gemeinschaft. Im Strei t über das -S chicksa&l der Beitrittsverhandlungen geht es nur vorderqründig um ein Urtei#l über die Türkei. In Wahrheit ist di@ @e EU gezwungen, ein Urt$eil üer sich selbst zu sprechen . Die @ @ @Lage in @ @dcr Tü@ @ @ @ kei is$t schrecklich, aber - sofcrn e um den Respekt v0r Demokratie, Rechtsstaatlichkeit u#nd Menschenrecht_en geht - nicht schrecklich kompliziert. Erdoğan ewägt die Wiedereinführung 3 der Todesstraf e. In großer Zahl lässt e r Journalistn#, A bg_eordnete, Richter und Staasanwält@ @ @ ve rhaften. Mit Füßen tritt er insbesondere die Rchte der Kurden. Was Er doğan als Antwort auf einen Putsch versuch sieht, mündet in ein#er Säuber ungswelle, die jeglichen Wid%erstand auf dem Weg zu totaler Präsidialh@ @errschaft hinwegspülen soll. 0r einem Beitr%itt dieser Türkei m üsste die U Artikel 2 ihrs Vertrags st reiche@ @ @n. Eine Mischug aus schlechtem Gewiss$en, guten Absichten und ve%rstöre%nder (4) Ohnmacht erhindert dennoch, dass de EU-Saaten der Fiktion $von Beitrittsverhandlungen ein Ende bereite. 8isher. D as schlechte Gewissen rührt vom Wiss@ @ @ @en her, d--ass die EU die Aufnahme der T ürkei kaum je ernsth@ @aft betriebn hat, auch nicht, a@ @ls in Ankaa in proeuropä ischer Geist herr_schte. E tliche Reg-ierungen duld--eten die Verhand-lungn nur widerwillig. Eine der Chiffren war die "privilegierte Partnerschaf t", für d ie Bundeskanz1erin Angela Merkel als CDU-Vorsitzende verantwor tlich zeic-hn ete. [5] Die Türken jed&enfalls mussten sich fagen, ob die Tür nach Europ a irkl@ @ich offen stand. So be@ @gründet das $schlechte Gewissen sein mag, es is@t ein schlechter Ratg eber. Selbst wenn die Europäer eine &Mitverantwortung für das läufige Ende der Demokratie in der Türkei tragen sollten, werdcn sie duch neue Un#ehrlich@keit diese Demokrate nicht wieder hers@ @ @tellen können. Es ist oft von den H-offnung@ @en dr ve@ @rblieben en Europa-Freunde in der Türkei die Rede und davon, dass Erdoğan gen au dies wolle: (6) &dass di-e EU selbst alle Hoffnungen du--&rch einen Abbruch der Verhand1ungen zerstört. Welche Hoffnung ber bdient die EU, wenn sie schlicht ignoriert, dass die elementaren Vo ra@ @ @ @uetzungen _für Beitrittsverhandlungen nicht mehr gegeben sind? Ist @ @ @ @di e EU zu sch wach, diese Wahrheit auszusprechen, stärkt da@ @s nur Erdo@ @ğa--n. Die Frage ist, wofür Erdoğan und bal@ sicher auch Nahahme die EU halten Bemerkenswt ist doch, wie Russlands Präsient Wlaimir Putin mit einem Touis -7- mus - und Obstboykott Erdoğan gefügig machen konnte. Die EU, von- der die Türkei wirtschaftlich in ungleich höherem Maße abhängt, wirkt hingegen wie gelähmt von der Angst, Erdoğ an könte das Flüchtlingsabkommen p latzen lassen@ @ @. Es liegt im beiderseitigen Interesse, das Abkommen am Leben zu e rhalten. 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In dieser fürchterlichen Lage kann sich die EU, wenn 10 es um die Grundlagen ihrer G@@emein%schaft geht, keine taktischen Spielchen erlauben. @ @ @ @Schon des@ @ @halb ist die Fo&rdcrung aus dem Europäisch n Parlament richtig, die Verhandlungcn mit dcr Türkei so lanqe auszusetzen, bi--s cs wieder etwas zu verhandeln gibt. Die Europäisch@ @e Union kann keine Zweifel zulassen, dass sie es mit ihren Grunderten ernst meint. (11)
Eigentlich will er mit 80 Jahren nicht mehr Bundespräsident sein, doch ein Argument hat Gauck fürs Weitermachen. Bundespräsident Joachim Gauck will seine Entscheidung über eine mögliche zweite Amtszeit noch vor der Sommerpause bekannt geben. Das sagte er dem Deutschlandfunk. Auf die Frage, ob er noch mit sich ringe, meinte Gauck: "Offenkundig." Einerseits gebe es die Frage, ob er mit über 80 Jahren den Belastungen des Amtes gewachsen sei. Andererseits gebe es viel Zuspruch aus der Bevölkerung. Die Wahl des Staatsoberhaupts durch die Bundesversammlung findet am 12. Februar 2017 statt. Gauck ist dann 77 Jahre alt. Union, SPD, FDP und Grüne unterstützen eine zweite Amtszeit.
Eigentlich will r mit 80 Jahren nicht mehr Bunspräsident sein, doch en Argument hat Gauck fürs Weitermachen. Bundespräident Joachim Gauck will seine Entscheidung über ine $möglich@e zweite Amtszeit noch vor d er Som me_rpause be@ @kannt geben. Das sagte er dem Deutschlandfunk. Auf die Frage-, ob er noch mit sich ringe, @me@ @ @ @inte Gauck: "Offenkun dig." Ein (1) rseits gebe es die Frage, ob er mit üb#@ @ @er 80 Jahrcn den Belastungen des Amtes gewachsen sei. Andererseits gebe# e vi el Zuspruch aus der Bevölerunq. _Die Wah des Staat$soberhaupts durch die Bundesversammlung findet am 12. Februar 2017 statt. Gauck ist dann 77 Jahre alt. Union, SPD, FDP und _rüne unterstützen eine@ zweite Amtszeit. [2]
Der Hamburger Hobby-Satiriker und Herausgeber der Zeitschrift "Kot & Köter"muss sich einer Klage erwehren: Weil er dazu aufrief, Hunde zu vergiften. Seit einem Jahr gibt der Hamburger Hobby-Satiriker Wulf Beleites, 67, das Magazin Kot & Köter heraus, eine laut Eigenwerbung "Zeitschrift für den Deutschen Hundefeind". Nun gibt es Ärger. SZ: Was ist passiert, Herr Beleites? Wulf Beleites: Na, ich hab hier 'ne Vorladung vom LKA Hamburg. Am Montag um 11 Uhr muss ich auf der Dienststelle 721 im Zimmer 4 E 117 sein. Auch die Staatsanwaltschaft hat bereits ein Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet. Alles wegen dieser privaten Anzeige, die ich nun wirklich nicht ernst nehmen kann. Nicht? Sie haben doch dazu aufgerufen, Hunde zu vergiften. Es gibt doch dieses berühmte Lied des Wiener Kabarettisten Georg Kreisler, in dem es heißt: "Geh' ma Tauben vergiften im Park". Und bei Kot & Köter haben wir halt draus gemacht: "Kreislers Tagebücher entdeckt: Hundevergiften im Park." Soll das lustig sein? Ich bin jedenfalls ganz entspannt, was die Anzeige angeht. Karl Kraus sagte mal: "Satiren, die der Zensor versteht, werden mit Recht verboten." Offenbar hat der Anzeigensteller unsere Satire nicht verstanden. Sind Sie ein verbohrter Hundehasser, Herr Beleites? Nein, ein lustiger. Und meine Frau ist eine Hundefreundin. Aber klar: Seit ich die Zeitschrift mache, landen ständig irgendwelche Hassnachrichten auf meiner Mailbox oder in meinem Postfach. Dass man mir droht, mich mit Salmonellen zu vergiften, ist da noch das Harmloseste. Einmal nannte man mich einen "inkontinenten Altersschwulen". Aber gut, das ist mir mein demokratisches Grundrecht auf Satire schon Wert. Angst habe ich jedenfalls nicht. Ich habe 16 Jahre für die NDR-Sendung "Extra 3" gearbeitet. Damals war es aber meist die katholische Kirche, die unsere Witze nicht verstand. Wie kam es zu der Idee mit der Hundehasser-Zeitschrift? Anfang der Neunzigerjahre hatte ich gemeinsam mit Freunden bei ein paar Guinness die Idee, uns den Titel Kot & Köter schützen zu lassen. Wir hatten uns wegen der Quick-Überschrift: "Deutscher Schäferhund beißt Inge Meysel Brustkrebs weg" in Rage geredet - und suchten nun unsererseits einen plakativen Titel. Unsere Idee machte schnell die Runde, ich wurde in 16 Talkshows eingeladen und tat spaßeshalber so, als gebe es die Zeitschrift schon. Die erste echte Kot & Köter-Ausgabe erschien erst 20 Jahre später, im Januar 2014 - dank eines Crowdfunding-Projekts. Mittlerweile umfasst die Zeitschrift mehr als 40 Seiten. Ich habe drei Mitarbeiter. Unsere etwa 1000 Abonnenten bekommen ihre Exemplare per Post zugeschickt. Und woher kommt die Abneigung? Na, es stimmt schon, dass es mir als Vater früher auf die Nerven ging, ständig Hundescheiße aus den Profilsohlen meiner Kinder zu kratzen. Aber heute sehe ich das Thema eher als einen von vielen möglichen Ansätzen, lustig auf die Welt zu blicken.
Der Hamburgcr --Hbby-Satiriker u@ @ @ @nd Her@asgeber der Zeitschrift "Kot & %@ @Köter"muss sich einer Klage crwehren: Wel er dazu aufrief, Hunde zu vergiften. Seit einem J a hr gibt der Hambur@ger H@obby-Satiriker W@ulf Beleites, 67, das Magazin o t & Köter heraus, eine lat Eigenwerbung "Zeitsch$r-ift für den Deu@ @tshen Hundefeind" . Nun qib es Ärger. SZ: Was ist passiert, Herr --Beleit@ es? Wulf Beleites: Na, @ @ @ic hab hier 'ne V orladung vo m LKA Hamb $urg. Am Montag um 11 Uhr mus s ich auf der D ienststelle 1 7&2 im Zimmer 4 E 117 sein. Auch die% Staatsanwaltschaft hat berei ts ein Ermittlungsverf-ahren gegen mich eingeleitet. Alles wegen dieser privaten Anzeige, die ich nun wirklich nicht ernst nehmen kann. Nicht? Si_e haben d@ @ @och dazu_ aufgerufen, @ @ @ @unde zu veriften. Es gibt d0ch dieses berhmte Lied des Wiener Kbarettisten Geog Kreisler, in dem es heißt: "Geh' ma Tauben vergiften im Park". Und bei K&ot & Köter hab@ @ @ @en wir halt draus gemcht: %"Kreislcrs@ @ Tagebücher entdeckt: -2- Hundevergiften im Park." Soll d&as lus$tig sei? Ich bin jcdcn falls ganz ens&pannt, was die Anzeige an ge ht. Karl Kraus sagte mal: "Satiren, die der Zensor versth$t, werdc mit Rec@ @ht verboten." Offe nbar hat der Anzeigensteller unere Satire nic ht ve rstanden. Sind Sie ein verbohrter Hu&ndehasser, Herr Be lcites? Nein, ein lust@ @ @iger. Und meine Frau ist eine Hundefr eu ndin. Abe r klar: Seit ich die Zeitchrift mace, landen ständig irgendwc#lche Hassnachrihtn auf meiner Mailbox oder in meinem Postfac [3] h. D ass man mir droht, mch mit Salmonelen zu vergiften, ist da och das Harmloseste . Einmal annte man mich e&inen "inkontinenten Altersschwu len". Aber gut, das ist mir mein demokrati_sches Grundrecht af Satire schon Wert. Angst he ich _jedenfalls nicht. Ich habe 16 Jahre für die NDR-Sendung "Extra -3" gearbeite. Dama ls war es abr meis@ @t& die katholische Kirche, die unsere Witze n icht _verstand. Wie kam es zu der Iec mi d er Hundehasser-Zeitschrift? Aang der Neunzigerjahre hatte ich gemeinsam mit F@ @ @ @r@ @eunden 4 bei ein paar Guinness die de, uns den Titel Ko@ @ @ @t & Köter schützen zu lassen. Wir hattn uns wegen der Quick-Überschrift: "Deutscher Schäferhund beißt Inge Meysel Brustkrebs weg" in Rage ge r edet - und suchten nun unsererseits einen plakativen Titel. Unsere Idee machte schnell die Runde, ic h wurde in 6 Talkshows& eing eladen und tat spaßeshalber so, al gebe es die Zeitschrif sc&ho%n. Die erte echte Kot & Köter#-Ausgabe erchien erst 20 Jahre später, im Januar 014 _- dnk eines Crowd funding-Projekts. Mittlerweile [5] umfasst die Zeitschrift mehr as 40 Seiten. Ich habe drei Mitarbeiter. Unse@ @re etwa 1000 Abonnenten--# be kommen ihre Exempla@ @ @ @re per Post zugeschickt. Und w--oher kommt de Abneigung@? Na, @es stimmt schon, dass es mir als Vater früher auf die Nerven ging, ständig Hundescheiße aus den Profilsohlen meine Kinder zu ratzen. Ab e r heute sehe ich das hema eher als einen von vielen möglichen Ansätzen, lustig af die Welt z$u blicken. [6]
Fast zwei Stunden musste Merkel auf ihren Gast aus Paris warten - ein Blitz hatte Hollandes Flugzeug getroffen. Zur Begrüßung gab es dann auch kein Küsschen, sondern nur einen Handschlag. Wirklich innig wurde es auch im weiteren Verlauf nicht - wobei die Sprache noch das kleinste Problem ist zwischen der Kanzlerin und ihrem neuen Kollegen. Am späteren Abend im Kanzleramt ist das Bemühen um Freundlichkeit nicht zu übersehen. Etwas mehr als eine Stunde habe man nun erst einmal zusammengesessen, berichtet Angela Merkel. Da habe es Gemeinsamkeiten gegeben - und vielleicht auch einige wenige "Ansätze von unterschiedlichen Positionen". Aber bitte nicht übertreiben. "Es ist alles so, dass ich mich auf die weitere Zusammenarbeit freue", sagt die Kanzlerin. Und als die Frage gestellt wird, in welcher Sprache sich der Präsident und die Kanzlerin unterhalten hätten, antwortet François Hollande pathetisch, aber auch ein bisschen ungelenk: Ein französischer Präsident verstehe die Kanzlerin auch, wenn sie deutsch spreche, und umgekehrt. Es gebe "eine gemeinsame Sprache des Interessenausgleichs". Sie werde Hollande mit offenen Armen empfangen, hatte Merkel angekündigt. Zumindest halboffen sind sie tatsächlich, als der Präsident mit zwei Stunden Verspätung am Dienstagabend vor dem Kanzleramt aus dem Wagen steigt. Hollande präsentiert sich noch ein wenig steif: kein Küsschen, keine Umarmung. Das erste Treffen der Kanzlerin und des Präsidenten Aug' in Aug' haben durchaus Züge eines Blind Date - Begegnung mit einem Unbekannten. Kurz nach dem Start in Paris hatte Hollande umkehren müssen, offenbar hatte ein Blitz seine Maschine getroffen, mit einem Ersatzflugzeug unternahm er den zweiten Versuch, diesmal erfolgreich. Beim Abschreiten der Ehrenformation wagt Merkel erste Annäherungsversuche und zeigte sich hilfreich gegenüber dem unerfahrenen Gast: ein Stupser hier, ein Zupfer da, so fand auch Hollande den Weg über den roten Teppich. Gut zwei Stunden später, bei der ersten Pressekonferenz, sagt Hollande, er sei sehr schnell nach Berlin gekommen, weil er Merkel noch nicht persönlich kenne, "auch wenn ihr Ruf weit über die Grenzen reicht", was ein recht zweischneidiges Kompliment ist. Deutschland und Frankreich hätten eine "herausragende Verantwortung". Er wolle mit diesem Besuch ein "Bild des Vertrauens und des Zusammenhalts" schaffen. Ob sie denn noch Angst habe vor Hollande, wird die Kanzlerin gefragt. Angst habe sie selten, antwortet Merkel, "weil das kein guter Ratgeber in der Politik ist". Mit der gemeinsamen Sprache könnte es noch etwas dauern Man muss dann nicht allzu genau hinhören, um die unterschiedlichen Akzente zu erkennen: Einigkeit gibt es, dass Griechenland in der Euro-Zone verbleiben solle. Doch während Hollande Athen offen "zusätzliche" Unterstützung für wirtschaftliches Wachstum in Aussicht stellt, spricht Merkel nur davon, dies prüfen zu wollen. Die Kanzlerin betont, dass sie sich mit Paris bis zum nächsten EU-Gipfel eng über Wachstumsimpulse für die ganze Euro-Zone abstimmen wolle, Hollande hingegen will erst einmal "alle Vorschläge auf den Tisch" legen, auch solche, die Merkel schon abgelehnt hat, wie die Euro-Bonds. Er wisse sehr wohl, dass hinter dem Begriff des Wachstums "unterschiedliche Ansätze stehen können", sagt der Präsident provokativ. Mit der gemeinsamen Sprache des Interessenausgleichs könnte es also noch etwas dauern. Beim anschließenden Abendessen waren jedenfalls die Dolmetscher mit dabei. Merkel sprach Deutsch und Hollande Französisch.
Fast zwei Stunden musste Merkel auf ihren Gast aus Pari warten - ein Blitz hatte Hollandes Flugzeug getroffen. Zur Be grüßung gab es @ @ @ da@nn auch kein Küsschen, sondern nur eine Handschlag. Wklich innig wurde es uch im wei teren V--erlauf nicht - wobei die Spache noch das kleinste Problem ist _zwische#n der Kanzlerin und ihrem ne$uen Kollegen. Am späteren Abend im Kanzleramt is@ @ @t das Bcmühen um Fr@ @ -1- @eun_dlichkeit nicht zu übrsehen. Etwas mehr as eine Stunde habe man nun erst e inmal zusammcngesessen, berichtet Angela Merkel. Da habe es Gemeinsamkeiten gegeben - und vi elleicht au ch einige wenige "Ansätz e von unterschiedlichen Posi t ionen". Aber bitte nicht übertreben. " E&s i alles so, dass i ch mich auf die weiere Zusammenarbeit freue", sagt# die Kanzlerin. Und als die Frage getellt wird, in welcher Sprahe sich der Präsiden$t und die Ka nz1ern unterhalten hätt-en, antwortet François [2] Hollande pathet isch, aber auch ein bisschen ungelc$nk: Ein französischer Präsiden t verstehe die Kanzlerin auch, wenn sie deutsch spreche, un d umgekehrt. Es gebe "eine gemeinsame Sprache des Intercssenausg leichs". Sie werde Hollande mit o&ffenen Armen empangen, ha tte Merkcl aekündigt. Zumind@ @ @est halbof fen snd sie tatsächlich, als der _Präsidnt mit zei Stunden Verspätung am Diensta#gabend vor dem Kanzlera mt aus dem Wagen steigt. Hollan de präsentiert (3) sich noch ein wenig steif : kin Küsschen, kei_ne Umar_mung. Das erste Tr@ @ @ef fen d@ @ @ @er Kanzlerin und des Präsidenten Aug' in Aug' haben durch-aus Züge eines Bli nd Date -@ @ @ Begegnung mit eine m Unbekannten. Ku_r z nach dem Sart in Paris hatte Holland umkehren müs sen, ofenbar hatte _ein Blitz seine $Maschne getr offen, mit ein-em Ersatzflugzeug unternahm e den zweiten Versuch, diemal 4 erfolqr@ @ @ @eich. Beim Abschreiten der Ehrenformation wagt Merkel erste Ann--äherungsve--rsuche d zeigte sich --hilfreich gegenüber dem- unerfahren Gast: ein Stupser hier, ei n Zupfer da, so fand auc h Hollande den Weg über den rote n Teppch. Gut zwei S@ @ @ @tunde n spter, bei der ersten Pressekonferenz,@ @ @ @ sag&t Hollande, cr sei se@ @h schn ell n_ach$ Bcrlin gekommen, -5- weil er Merkel noch nicht persönl-i ch kenne, "auch wenn ih@ @r Ruf weit über d ie Grenzen reicht", was ei n recht zwe@ @ @ischneidiges Kompliment ist. Deutschland und Frank reich hätten eine "herausra gende Verantwortung". Er wolle mit diesem Besuch ei "Bild d_es Vertrauens und des Zusam menhalts" schaffen. Ob s ie denn noch Ang st habe vor Hollande, wird die Kanlerin gefragt. Angst habe sie selten, 6 antworte--t Merk el, "weil das kein gu@ter Ratgeber i_n der Politi@k ist". Mit der gemeinsamen Sprache& könnte es noch etwas dauern Man mus_s dann nicht llz genau hin@höre n, um die untersch iedlichen Akz ente zu $ekennen: Einigkeit gibt es, dass Griechnland @in der Eu_ro-Zone @ @verbleiben sol le. Doch während Ho llande Athen offen "zusätz@liche" Unterstützung für irtschaftliches Wachstum in $ Aussicht s tcllt, spricht Merkel nur davon, dies prüfen @ @zu wolln. Die Ka nzlerin betont, (7) dass se sich mit Paris b&is zum nähsten EU-Gipfel eng über Wachstumsimpulse für de ga nze Euro-Zone abstimmen wolle_, Hollande hingegen wi ll erst eimal "al@ @ @le Vorschläge auf den Tisch" legen, au ch solche, die Mer kel schon abgelehnt hat, wi e die Euro- Bonds. Er wisse sehr wol, dass hinter dem Begrff des Wach stums "unterschiedliche Ansätze stehen kön nen", sagt der Präsident provokati v_ . Mit der gemeinsamen Srache es Interessena$usgleichs könnte es [8] also noch ctas dauern. Beim anschließend$en Abendessen waren jedenflls die Dolmetscher mit dabei. Mcrkel sprach Deusch und Hollande Französisch. (9)
"Die Menschen sagen etwas - hört das Parlament zu?" Während das britische Oberhaus über das Brexit-Gesetz debattiert, warnen in London Plakate vor einem harten, wirtschaftlich gefährlichen Austritt aus der EU. Beim Scheidungsfall Brexit müssen mehr als 100 000 Seiten gemeinsamer Vorschriften wieder auseinanderdividiert werden. Die Zeit drängt - und Brüsseler Beamte staunen über die Briten. Sie wissen eigentlich nicht, wo sie anfangen sollen. Wenn jene Beamte, die sich in Brüssel auf die Brexit-Verhandlungen vorbereiten, den Abgrund schildern wollen, in den sie gerade blicken, können sie zahllose Beispiele nennen. Verordnung 1008/2008 zum Beispiel. Sie enthält die "gemeinsamen Vorschriften für die Durchführung von Luftverkehrsdiensten". Das klingt trocken, sorgt aber bisher dafür, dass es zum Beispiel billige Flüge von Gatwick nach Tallinn gibt, wo sich die Altstadt-Bars großer Beliebtheit britischer Reisender erfreuen. Der "gemeinsame Besitzstand" rechtlicher Vorschriften der EU füllt weit mehr als 100 000 Seiten. Das ist der Aktenberg, der auf dem Tisch liegt vor einer Scheidung, für die der EU-Vertrag gerade einmal zwei Jahre vorsieht. Die Zeit drängt also, weshalb man in Brüssel hofft, dass es wenigstens endlich los geht. Nächste Woche könnte es so weit sein. Könnte. Noch immer ist nicht klar, wann die britische Premierministerin Theresa May die Union nach Artikel 50 des EU-Vertrages offiziell über die Austrittsabsicht ihres Landes unterrichtet. May hat zugesagt, den Brief im Laufe des März auf den Weg zu bringen. Jeder Tag Verzögerung wird den Verhandlungsstart schwieriger machen. Kommission und Rat in Brüssel haben einen vorläufigen Zeitplan, der allerdings nur funktionieren dürfte, wenn das Schreiben aus London bis Ende nächster Woche eintrifft. Dafür müsste May rechtzeitig das Brexit-Gesetz durchs Parlament bringen. Das Oberhaus verpasste ihr am Dienstagabend einen Dämpfer. Für den Start der eigentlichen Verhandlungen sind auf Seiten der EU zwei Voraussetzungen zu erfüllen: Die 27 Staats- und Regierungschefs müssen Leitlinien für die Verhandlungen beschließen. Außerdem benötigt die EU-Kommission ein Verhandlungsmandat. Für die Verabschiedung der Leitlinien wird EU-Ratspräsident Donald Tusk einen Brexit-Gipfel einberufen müssen, für den in schon mal der 6. und 7. April im Gespräch sind. Bis Mitte Mai dürfte dann das Mandat verabschiedet sein, Ende Mai könnten die Verhandlungen beginnen.
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Regionalligist SpVgg Unterhaching wächst gegen Favorit Leipzig über sich hinaus. Der Absteiger wähnt sich nach dem 3:0 auf dem richtigen Weg zurück in den bezahlten Fußball - für den Einzug ins Achtelfinale gibt es schon mal 527 000 Euro Träume könne man nicht kaufen, das stand zumindest auf einem Transparent, das die Fans der SpVgg Unterhaching vor dem Anpfiff hochhielten. Das war in Anspielung an die Finanzlage des Gegners gemeint. RB Leipzig verfügt über einen real existierenden Sponsor, der die Geschicke des Vereins leitet. In Unterhaching gibt es keinen echten Sponsor, es gibt fast nur noch Träume. Und am Dienstagabend ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals mal wieder einer wahr geworden. "Oh, wie ist das schön. . ." - "Gegen Haching kann man mal verlier'n." - "Wir woll'n die Mannschaft sehn." Minutenlange Jubelgesänge, ein Präsident und ein Trainer mit feuchtroten Augen, heisere Spieler mit mehr oder weniger rationalen Analysen dessen, was da gerade geschehen war. Das 3:0 (2:0) des Fußball-Regionalligisten über den klaren Favoriten hatte auch deshalb so viel Feier-Potenzial, weil der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften kaum größer sein könnte. Weil Unterhaching, einst gerne das gallische Dorf des Fußballs genannt, eben keinen Zaubertrank mehr hat, mit dessen Hilfe man quasi automatisch Tore schießen kann. Auf die Frage, womit die Mannschaft gegen Leipzig ihre Tore geschossen habe, sagte Präsident Manfred Schwabl, ganz in seinem Element: "Leidenschaft." Detailansicht öffnen David besiegte den Goliath: Thomas Steinherr im Zweikampf mit Leipzigs Georg Teigl. (Foto: Claus Schunk) In der Pressekonferenz dann das ernüchterte, versteinerte Gesicht von Ralf Rangnick. Zunächst gratulierte der Trainer von RB Leipzig den Unterhachingern noch zum "verdienten Sieg", dann ging er mit seiner eigenen Mannschaft hart ins Gericht. "Wir haben katastrophal verteidigt, vor allem in den ersten 20 Minuten", sagte er. Man habe viele schlimme Fehler begangen. Dann fügte er hinzu: "Und wenn sie passieren, dann werden sie selbst auf einem Niveau, wie wir es heute gesehen haben, bestraft." Er wolle dem Gegner da nicht zu nahe treten, aber es handele sich eben um keinen Zweitligisten. Unabhängig vom Niveau des Spiels war es so, dass Unterhaching, der Viertligist, den Gegner am Dienstag viel öfter zu Fehlern gezwungen hatte als umgekehrt. Dass sich die Hachinger Mannschaft mit einem Laufpensum, das sogar den eigenen Trainer verwunderte, viele Chancen herausgearbeitet hatte und sie gerade mit Blick auf die klare körperliche Unterlegenheit im Vergleich mit den groß gewachsenen Leipzigern sprichwörtlich über sich hinausgewachsen war. Detailansicht öffnen Und nach seinem Treffer zum 3:0 in lässiger Triumphpose. (Foto: Claus Schunk) "Wir sind von unserem normalen fußballerischen Plan etwas abgewichen", erzählte Trainer Schromm später. Entgegen der gängigen Taktik in der Regionalliga, wo die Mannschaft oft gegen spielerisch schwächere Teams antritt, sollte sie diesmal "den schnellen, langen Ball auf den Markus Einsiedler spielen", wie Schromm erklärte - und "vielleicht sogar mal blind nach vorne spielen"; einfach nur, um damit dem Leipziger Gegenpressing zu entgehen. Vorne hielt Einsiedler die Bälle, obendrein erzielte er mit dem ersten Torschuss auch das 1:0 (5.), was seinem auf Konter ausgelegten Team in die Karten spielte. Und auf den beiden Seiten machten Alexander Piller und Thomas Steinherr das Spiel schnell, sie gingen giftig in die Zweikämpfe und schafften es damit, auch die Defensive zu stabilisieren. "Wir waren in der ersten Halbzeit gleichwertig. Jeder hat alles rausgehauen", sagte Steinherr, der aber auch Torwart Stefan Marinovic für eine "Weltklasse-Leistung" lobte. Steinherr selbst hatte dank eines geschickten Stellungsspiels das 1:0 für Einsiedler aufgelegt, beim 3:0 in der 67. Minute nutzte er einen jener groben Fehler in der Leipziger Abwehr, die Hachings Defensive erfolgreich vermieden hatte. "Ich habe noch nie DFB-Pokal gespielt, jetzt sind wir im Achtelfinale. Ich bin hierher gekommen, in eine super Mannschaft", schwärmte Steinherr. Steinherr ist ein Rückkehrer, allerdings hatte sich beim Absteiger während seiner Abwesenheit alles verändert. Der 22-Jährige hatte sich in der vergangenen Saison beim VfR Aalen, einem Ligakonkurrenten von RB Leipzig, nicht durchsetzen können. Jetzt ist er in Unterhaching zu einem der wichtigsten Spieler geworden, allerdings in einer Mannschaft, die aktuell ganz gut damit lebt, keine herausragenden Persönlichkeiten zu haben. "Selbst als durchgesickert ist, dass einige Stammspieler auf der Bank sitzen, habe ich es in ihren Augen gesehen", sagte Schromm über den Teamgeist. "Wenn man sieht, was vor drei, vier Monaten los war mit dem Abstieg, und was jetzt für ein Gefühl da ist - ich glaube, da haben wir schon einiges geschaffen." Der erfüllte Traum hat natürlich auch reale Konsequenzen: 527 000 Euro bekommt der Verein dank des Einzugs ins Achtelfinale. "Mein Wunsch wäre, dass wir es mit dem Geld schaffen, die Mannschaft über einen längeren Zeitraum zu halten", sagt der Trainer. Der Weg, auf eigene Talente zu setzen, solle seiner Ansicht nach nicht verlassen werden. Damit liegt er auf einer Wellenlänge mit seinem Präsidenten Manfred Schwabl. Dieser betont auch, dass der Klub man mit dem Weiterkommen "noch nicht komplett konsolidiert" sei, und er wiederholte seine Aussagen der vergangenen Monate: "Wenn es einen anderen Kandidaten mit einem anderen Konzept gibt, und wenn die Mitglieder einen anderen wählen wollen - da bin ich schmerzfrei." Die Wahlen sind für den 4. Dezember angesetzt. Ein möglicher Gegenkandidat hätte es jetzt allerdings schlagartig schwerer, gegen Schwabls Träume anzutreten.
Regio-nalligist @SpVgg Unterhaching wächst gege n Favorit --Leipzig über sich hinaus. Der Abstiger wähnt sich nach dem 3:0 auf dem richtigen Weg zurü@ @ck in den bzahlten Fußba1l - für den Einzug ins Achtclfinale git es schon mal 527- 0_$00 Euro Tr@ @ä ume@ könne man nich%t kaufen, das sa@ @ @ @nd zu mindcst auf eiem Transparent, das die Fans der SpVgg Unter h$aching vor dem Anpfiff h0chhielten. Das war in Anspielung an de Finanzl@age dcs Gegners gemeint. RB @ @ @ @Leipz%ig verfügt über einen real existiercnden Sponsor, der die Geschicke d-cs Verei ns 1_eitet. In Unterhaching gibt @ @es keinen echten 1 Sponsor, es gib$t fast nur noch Träme. Und am Dicn stagabend ist in der zwe iten Runde des DFB-Pokal mal wieder einer wahr gcworden. "Oh, wie ist das schön. . . " - "Gegen Hachin kann man mal v@ @ @ @erlir'n." - "Wir woll'n@ die Mannsc@ @ @ @haft sehn." Minutenlange Jub e lgesänge, ei--n Präsident und ein Trainer it# --feuchtroten Au gen, hei@sere Spieler mi$t mehr oder weniger ratona1en Analsen dessen, w as da gerade gesche hen war. Das 3:0 (2:0) des Fußb&all-Regionalligiten über dn klaren Favorite@ @ @ @n hatte auch deshalb so viel Feier-Potenzial, we il der Untersch ied 2 zwischen den beiden Mannschaften kaum größer sein k önnte. Weil Unterhaching, ei@ @ @nst gerne@ @ da s gallische Dorf des Fußba@ @ @lls genannt, eben keinen Zau$ bertrank mehr hat, mit dessen Hilfe an qua si automatisch Tore schießen kann. Auf@ @ @ @ die Frage, womit de Mansch aft gegen Leizig- ihre Tore geschossen habe, sagte Präsident Manfre Schwabl, ganz in seinem Element: "Leidenschaft." tailansicht öffnen David be siegte den Goliath: Thomas Steinherr im Zwei kampf mit Leipzigs Georg Teigl@ @. (Foto: Claus Schunk) In der Pres sekonferenz d ann das ernüchtete, versteinerte Gesicht von Ralf R angnick&. Zunächst 3 gratulierte der Trainer von RB Lei@ @pzig dcn Unterhachingern noch zum "verdienten Sieg",-- dann ging er mit-- seiner eigenen Man_nschaft hart ins Gericht. "W ir haben katastrophal verteidigt, vor allem in dcn ersten &20 Minuten", sagte er.# M a n habe viele schlimme Fehler begangen. Dann fügt er hnzu: "Und # wenn sie passiercn, dann werde sie selbst uf einem Nive au, wie wir es heute gesehen hab en, be@ @ @ @straft."# Er wolle dem G egner da nicht zu nahe treten, aber es andele sich cbe n um keinen @ @ @ @Zweitligisten. Unabhängig v0m Niveau des Spiel@ @ @s war es -4- so, das s Unter@ @haching, der Viert1igist, d cn Gegn er am Diens tag viel öf ter zu Fehlern gczungen hatte as ugekehrt. Dass sich die Hach inger @Mannschaft mit einem Laufpensum, das sogar den eigenen Train cr verwun derte, viele Chancen herausgearbeitet hatte und sie gerade mit Blick auf die klare körper1ich e Unt erlegenheit im Verglei@c mit den gro--ß gewachsenen@ @ @ @ Lcipzigern spric h@wörtlich über sic hinausgewachsn war. tailansicht öffnen Und nach seinem Tr_effer zum 3:0 in lässiger #Triumphpose. (Foto: Claus Schunk) "Wir% sind von unserem normalen fußballerischen Plan etwas abgewichen", erzählte Tra&iner Schromm später. Entg 5 g@ @ @en dcr gängigen Taktk in der Regionalliga, wo die Mannschaft oft gegen spie#1e @ @risch schwächere Teams antritt, s0llte ie diemal "den schnellen, langen Ball auf den Markus E_insiedler spiel en", wie Schomm erklärte - und "v_ielleicht sogar mal blind nach vorne spiele &n"; einfach nur, um dam i dem Leipziger Gegenpressing zu entgehen. Vorne hielt Ensie@ @ @dlcr die Bälle, @obendrein erzielte er mit dem ersten Torsc huss auch das 1:0 (5.), was seinem auf Konter ausge--&legten T eam in die Katen# spielte. Un auf den be--iden Seiten achten Alexander ill er und Thomas-- Steinherr das Spiel s&chne ll, 6 sie g@ @ingen giftig in d@ @ie $Zweikämpfe und schafften es damit, auch de Defens%ive zu stabil%isier&en. "Wir waren i&n der ersten albzeit gleichwertig . Jeder hat alles rausgehauen"_, sagte Steinherr, der aber a&uch T0rwart Stefan M arinovic für ei ne "Weltklasse-Leistung" lobte. Steinherr selbst hatte d#ank eines geschickten Stellungsspiels das 1 :0 für Einsiedlcr aufgelegt, bem 3:0 in der 6&7. Min ute nutzte er einen jener groben Fehler in der- Leipziger Abwehr, die Haching_s Defensive erfolgreich vermieden hatte. "Ich hab--e- noch nie DFB-Pok al gesp ie lt, jetzt sind wir im A chtelfinale. Ich bin h$icrher gekommen, in eine super Mannschaft", schwärmte Steinherr. Ste inherr ist ein Rückkehrer, -7- aller&dings ha-tte sich beim Absteier w&ährend seiner Abwes-eneit alles verändert. Der 22-Jährge ha#tte sich in der vergangenen Sain beim V@R Aale$n, ein em Ligakonkurrenten --on R8 Lei pzig, nicht durchsetzen können. Jetzt ist er in Unterhach ing @zu ene der w@ @i@ @ @ @chtigsten Spi@ @ @ @eler geworde n, $ allerdings n ei ner Manns#ch aft, die aktuell ganz g ut damit lebt, keine herausragenden Persönlichkeiten zu haben. "-elbst a_ls durchgesickert ist, dass einige Stammspieler auf er Ban k sitz_en, habe ih es in ihren Augen g esehen", sate Schrom über den Teamgeist. "Wenn ma si eht, was vor drei, vier (8) Monaen los war mit dem bstieg, nd was jetzt für ein Gefühl da ist - ch glaube, da haben wir schon einiges geschaffen&." Der erf%üllte Traum hat natürlich auch reale Konsequenzen: 527 000 Euro bekomm t @ @ @ @der Verein dank des Einzugs ins Achtelfinal@ @ @e. "Me$in Wusch wär, das wir cs mit dem Geld schaffen, die Mannschaft @ @ @über einen längeren Zeitra um zu haten", sagt d_e r Tainer. Der Weg, auf@ @ @ @ eiqen e Talente zu setzen, solle seiner Ansicht nach -nicht verlassn werden. Damit liegt er auf einer Wellenlängc mit seinem Präsidnten Manfre [9] Schwabl. Dieser betont uch, dass der Klub man it d em _Weiterkom men "n0ch nicht komplet%t konsolidiert" se_i, und er wiederholte seine Aussagen der vergangenen Monate: "Wenn es einen anderen Kandidaten mit einem anderen Konept gibt, und wenn die Mitglieder einen andcren wälen wollen - da bin ich schmerzfrei." Die Wahlen sind für den 4. Dezember an gesetzt. Ein möglich@ @ @ @er Gegenkandidat @ @hätte es jetzt a llerd ings schlaqartig schwerer, gege n Schwabls Träume a%nzutreten. 10
Als Tim Sievers seine Geschäftsidee vor anderthalb Jahren zum ersten Mal mit der Öffentlichkeit teilte, klang sie zwar einerseits ziemlich smart. Andererseits aber auch ein bisschen weltfremd. Er habe einen Plan, wie sich das Zinsproblem vieler Sparer lösen lasse, sagte der Gründer der Finanzfirma Deposit Solutions damals. Man müsse Banken dazu bringen, ihre Kunden an Konkurrenten zu vermitteln, die höhere Zinsen bieten. In der Theorie klang das plausibel. Aber in der Praxis? Welche Bank ist schon bereit, seine Kunden mit anderen Banken zu teilen? Seit gestern gibt es auf diese Frage eine Antwort: die Deutsche Bank. Was das größte Geldhaus des Landes vorhat, kommt einer kleinen Revolution gleich: Die Deutsche Bank will ihre Privatkunden künftig anbieten, zumindest einen Teil der Ersparnisse bei anderen Finanzinstituten anzulegen. Das heißt natürlich nicht, dass der Kunde zur Konkurrenz wechseln soll. Im Gegenteil: Die Deutsche Bank geht davon aus, dass ihre Klientel zwar mit den niedrigen Zinsen unzufriedenen ist, nicht aber mit der gesamten Bank. Der Service soll die Kunden darum davon abhalten, der Deutschen Bank nur wegen der Zinsen den Rücken zu kehren. Sievers Rolle in dem ganzen Deal ist die des IT-Dienstleisters: Seine Firma Deposit Solutions stellt die technische Plattform bereit, mit deren Hilfe Einlagen quasi per Knopfdruck von Bank zu Bank transferiert werden. In der Baufinanzierung ist dieses Modell schon ziemlich verbreitet. So wirbt die Commerzbank seit Jahren damit, ihre Kunden im Beratungsgespräch auch auf die Angebote anderer Institute hinzuweisen. Auch die Santander-Bank macht das so. Viele Volks- und Raiffeisenbanken zeigen Kunden zumindest die Angebote anderer Genossenschaftsinstitute. Die Banken greifen dabei auf Vergleichsplattformen zurück, die der Kunde aus dem Internet kennt. So kooperiert die Commerzbank mit Interhyp, während Santander und die Volksbanken mit der Berliner Firma Hypoport zusammenarbeiten. Aus Sicht der Banken ist die Strategie nachvollziehbar. Denn für den Vermittlungsdienst erhalten sie von dem Institut, bei dem der Kunde landet, eine Provision. Im Einlagengeschäft könnte es noch eine andere Motivation geben: Manche Banken versinken geradezu in den Ersparnissen ihrer Kunden. Auch dieses Problem lässt sich mithilfe von Tim Sievers lindern.
Als Tim Siever$s seine Geschäftsidee vor anderthalb Jahren zum ersten Mal mit der Öffentlickeit teilte, klang sie zwar enersits ziemlich smart. And&ererseits aber auch ein bisschen weltfemd. $Er habe einen Plan, wie sich das Zinsproblem vieler Sparer lösen lasse, sagte der Gründer dr Finanzfirma Deposit Sol$ut ions dm%als. Man müsse Banken dazu bringen, ihre Kunden an Konkurrenten zu vermitteln, die% höh er Zinsen biet en. In der T@ @ @ @heori kla ng das p#lausibel. Aber in der Praxis? Welchc 1 Bank ist schon b er -eit, sein e Kunden mit anderen Banken z_u tcilen? Seit gestern gibt es auf diese Frage eine Antwort: d&ie Deutsche Bank. Was das größ-te Geldhaus de@ @s Lande s vorhat, kommt einer kleinen Revol ution gleich: Die Deuts#che Bank will ihre Privatkunden künft#ig anbieten, zum&indest een Teil der Ersparnisse bei anderen F@ @inanzinstiuen anzulege#n. Das h ei ßt natürlich nicht, das$s dr Kunde zur Konkurrenz wechseln soll. Im Gegeneil: Die Deutsche Ba nk qeht davon aus,@ @ @ dass ihr e Klientcl --zwar mit den niedri gcn -2- Zin&sn unzufriedenen ist, nich&t aber mit de@ @ @r gesamten Bank. Der@ @ @ Servic soll di_e unden dar%um avon abhalten, de Deutschen Bank nr$ wege n der Zinsen den Rüc ken z u# kehr en. Siever s Rolle in dem ganzen Deal ist die d es IT-Dienstleisters: Seine Firma Deposit Solutions stellt die techni$sche Plattform ber & eit, mit deren Hilfe Einlagen quasi per Knopfdruck von B ank zu Bank # tra--nsferiert werden. In der Baufinanzierung ist dieses Modell 3 sch on z@iemlich verbreit_et. So wirbt die@ @ Commerzbank @ @s--eit Jahren damit, ihr e Ku%nden im Beratu@ @ @ngsgespräch auch au die An@ @ @ @gebote anderer Institute hinzuweisen. Auch die Santaner-Bank mcht@ @ @ @ das so. Viel e Volks - und Raiffeise nbanken zeigen Kunden zumndes die Angebote anderer Genossenschaftsinstitute. Die Banken grcifen dabei auf Vergleichsplattfor men zurück,@ @ @ @ d i e der Kunde aus dem Internet kennt. So %koop eriert ie (4) Commerzbank mit Interhyp, während Santander und die Volksbanken mit der Berli_ner Firma Hypopo--rt zusammenarbeiten. Aus S$icht de Banken is t die tra tegie achvo llziehbar. Denn für den Vermi ttlungsdienst e rhalten sie von dem Ins-titut, bei dem der Kund#e landet, eine Provision. Im Einlangeschäft könnte es noch eine andere Motivation geben: Manche Banken versinken geadezu in den Ersparnissen ihrer Kunden. Auch dieses Problem läs@ @ @st sich mithilfe von Tim iever s lindern. [5]
Auf Island hat die Polizei zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen Menschen erschossen. Warum ist das so? Sind die Isländer derart friedliebend? Und was bedeutet das für die Krimi-Autoren dort? Ein Gespräch mit einem, der es wissen muss. Anfang der Woche haben isländische Polizisten einen Menschen erschossen - zum ersten Mal in der Geschichte des Landes. Der Mann hatte aus noch unbekannten Gründen mit einem Jagdgewehr aus seinem Wohnungsfenster in Reykjavik gefeuert. Zwar besitzen viele Isländer eine Waffe, doch Gewaltverbrechen sind dort so selten wie fast nirgendwo anders auf der Welt. Polizisten sind in aller Regel unbewaffnet, die Isländer fühlen sich am äußersten Nordrand Europas sehr sicher. Woher kommen die niedrigen Kriminalitätsraten? Und was bedeutet das für die ambitionierten Krimi-Schriftsteller des Landes? Der Jurist Ragnar Jonasson hat gerade den fünften Band seiner Kriminalreihe veröffentlicht. Im Oktober erschien sein Buch "Todesnacht" auf Deutsch. Ein Gespräch über Weite, Enge und den Mangel an Leichen. Süddeutsche.de: Herr Jonasson, gibt es in Island wirklich keine Verbrechen? Ragnar Jonasson: Wir sehen uns selbst als sehr friedliches Volk und tatsächlich haben wir hier eine der niedrigsten Mordraten der Welt. Manchmal vergeht hier sogar ein ganzes Jahr ohne ein einziges Tötungsdelikt. Da können wir uns glücklich schätzen. Wir fühlen uns hier in Island sehr sicher. Wie zeigt sich das? Die Leute haben keine Angst, in der Dunkelheit das Haus zu verlassen. Oft sperren sie ihre Tür nicht mal ab. Sogar im Zentrum der Hauptstadt Reykjavik lebt es sich sehr sicher. Aber dieses Gefühl ist natürlich auch eine Illusion. Auch in Island gibt es Verbrechen. Drogendelikte. Oder häusliche Gewalt , was allerdings oft nicht angezeigt wird, sondern hinter verschlossenen Türen bleibt. Wie haben die Menschen auf die tödlichen Schüsse der Polizei reagiert? Schockiert. Und voller Empathie für alle Beteiligten, auch für die Polizisten. Es ist eine große Tragödie. Weil gewaltsame Todesfälle so selten sind, wird jedes Mal groß über sie berichtet. Das öffentliche Entsetzen ist dann immer enorm - weil wir an Gewaltverbrechen einfach nicht gewohnt sind. Sie sind eigentlich Anwalt. Haben Sie aus Mangel an straffällig gewordenen Klienten angefangen zu schreiben? Nein, ich arbeite auch nicht als Strafverteidiger, sondern im Finanzrecht, an der Uni gebe ich außerdem Seminare zum Thema Urheberrecht. Etwas völlig anderes also. Ich schreibe, seit ich das erste Mal einen Stift in der Hand hielt. Und ich schreibe Krimis, weil es die Art von Literatur ist, die ich gerne lese. Ich frage zwar oft bei Kollegen nach, damit die Details in meinen Büchern alle korrekt sind. Aber insgesamt versuche ich, meinen Tag- und meinen Nachtjob strikt zu trennen. Detailansicht öffnen Ragnar Jonasson ist Krimi-Autor aus Island. (Foto: Morgunblaðið/Ómar) Fehlt es Ihnen durch den Mangel an realen Verbrechen auch an Inspiration? EIn Krimi-Autor muss in Island kreativer sein als anderswo. Die große Herausforderung für mich als Autor ist es, in meinen Geschichten glaubwürdig zu bleiben. Zu viele Leichen sind schlecht, das wirkt schnell unrealistisch. Besonders in meinen Romanen, die in Siglufjörður spielen, einer realen kleinen Stadt im äußersten Norden des Landes, die hinter den Bergen versteckt liegt und nur durch einen Tunnel zu erreichen ist. Dort gibt es in Wirklichkeit praktisch gar keine Gewaltverbrechen. Wird es da nicht langweilig in Siglufjörður? Überhaupt nicht. Manchmal tauchen Fälle aus der Vergangenheit auf. Und meine Hauptfigur, der Polizist Ari Thor, bleibt nicht in der Stadt, sondern ermittelt in der ganzen Region. Außerdem versuche ich mich auf die psychologische Handlungsebene zu konzentrieren, das Innenleben meiner Figuren. Und wie bei meinen Kollegen sind es auch meine Bücher nie nur Krimis. Sondern? Fast immer wird auch ein sozialer Missstand thematisiert, ein gesellschaftliches Problem. Ich habe zuletzt zum Beispiel das Thema Menschenhandel aufgegriffen. Und natürlich spielt Island und die isländische Natur eine wichtige Rolle. Sie haben in Island ja ziemlich viel Natur für wenige Menschen. Womöglich hat die niedrige Kriminalitätsrate auch mit diesen Faktoren zu tun. Diese Weite der Natur - und die Überschaubarkeit der Gesellschaft. Es gibt ungefähr 320.000 Isländer. Jeder kennt jeden oder zumindest jemanden, der jemanden kennt. Viele Dinge werden da friedlich geregelt. Wir haben hier ein Auge aufeinander. Ein Auto zu klauen ist in Island zum Beispiel fast unmöglich. Es ist hier ja auch sehr schwierig, einfach zu verschwinden.
Au f Island hat die Polizei zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen @Menschen erschossen. Warum st das so? #Sind die@ Islän%der drart fri edliebend? @ @ @ Und was @bc dutet das für die Krimi-Autoren dort? Ein Gespräch mit einem, der es wisen muss.- Anfang der Woch haben isländische Polizisten einen Menschen erschossen - zum ersten@ @ @ @ Mal in der Geschichte des Landes. Der Mann hatte au noch unbekant%n Gründen mit einem Jagdgewehr a--us seinem W--ohnungsfenstcr in Reykjavik gefeu$ert. Zwar-- besitzen vie Isländer eine Waffe, doch% Gewaltverbrechen sind dort so selten wie fast nirgendw% an ders 1 auf der Wel. Polizisten s ind in aler R egel unbewafnet, die Isländer fühlen sich am äußersten Nordrand @ @ @Europas sehr sicher. Woher kommen die niedrigen Krimi nal itätsraten? Und was bedeutet das f#ür die ambitionierten Krmi-Schriftstelle#r des L_andes? Der Jurist Ragnar Jonasson ha t gerade @ @den fünfte Band sei&ner Kriminalreihe r öffentlicht. Im Oktober erschien sein Buch "Todesnacht" auf Deutsch. Ein Gespräch @über Weitc#, Enge und den Mangcl an Leichen. Süddeutsche.de: Herr Jonasson,- g ibt s in Island wirklich keine Verbrechen? Ra#gnar Jonasson: Wr sehen uns selbst -2- als se@ @ @hr friedlices Volk und tatächlich hab @ @ @en wir hier eine &der nidrigsten Mordrten der Welt. Manchmal vergeht# ier sogar ein ganzes Jahr ohne ein einziges Tötungsdelikt. D können $wir uns glü ckli ch schätzen . Wir fühlen uns h ier in Island sehr sicher. Wie zeigt sich das? Die Leute haben kein Angst, in der Dunkelheit das Haus zu verls sen. Oft sperren sie i#hre Tür nicht mal ab. --Sogar m Zentrum der Hauptstadt Reykjavik lebt es sich sehr sicer. Aer dieses Gefül ist natürlich [3] auch eine Illusion. Auc h in Island qibt es Verbrechen. Drogendelikte. Oder husliche Gewalt , was allerdings oft nicht angezeigt wird, sondern hinter @ @versclossenen Türen bleibt. Wie haben die Men schen auf die tödl ichen Schüsse dcr Polizei reagiert? Schockiert. nd voller Empathie für a lle Beteiligten, auch für die Polizis-ten. Es ist eine@ @ große Tragödie. Wil gewaltsme To desf älle so seltcn sind,- wird jedes Mal groß über sie berichtet. Das öffent1iche Entsetzen is t dann immer enorm - weil ir an% Gewaltverbrechen einfach nicht gewo hnt sind. Sie 4 sind eigentli ch nwalt. Haben Sie aus Mangl an straffällig gewordenen Klienten %angefangen zu schre_iben? Nein,@ @ ich arbeite auch nicht als St ra--fvertiiger, sondern im F inanzrecht, an dcr Uni gebe ich außerdem Seminare zum Thema Urheerreht. Etw as völlig ander es alo. Ich schribe, seit ich das erstc Mal --einen Stift n der Hand hielt. Und i ch scheie Krimi , weil es die Art von _Literatur ist, die ich erne lee. ch frage zr oft bei Kollege n _nach, damit die Details n meine&n Bü%chern 5 alle korrekt sind. Aber insgesamt versuche ich, meinen Tag- und meinen @Nachtjo b strikt zu trennen. Detailansicht öff%en Ragnar Jonasson ist Krimi-Autor aus Island. (Foto: Morgunblaðið/Óma) Fehlt es Ihnen durch den Mangel an realen Verbrechen a uch an Inpiration? EIn Krimi-Autor mus s in Island k reativer sen als anderswo. Die goße Heraforder un g @ @fr mich als Autor ist es, in meinen Geschichten glaubwürdig zu bleiben . Zu viele Leichen sind schlecht, das wirkt schell unrealistisch. Besonders in minen Roma@ @ @ @nen, die 6 in Siglufjörður sp ielen, ener reale n kleinen Stadt im äußersten Norden des andes, die h#inter den Bergen ve rs-teckt lie@gt und nr durch einn Tunnel zu -erreichen ist . 0rt gibt es in Wirklichk eit praktisch gar keine &Gcw % altverbrec@ @h@ @en. W$ird es da nic_ht langweilig in Siglufjörður? Überhaupt# nicht. Manchmal tauchcn Fälle aus er Verg#anqenheit auf. %Und meine Hauptfiqur, #der Polizist Ar$i Th@ @ @or, bleibt nicht in der Stad--t, sonder ermittelt in der ganzen Regi on. Außerdem versuch@e ich mich auf die psychologischc Hanungsebene zu konzentrieren, das 7 Innenleben meiner Figuren. Und wie bei meincn@ @ Kollegen sind es auch meine Bücher nie nur Krimis. Sondern? Fast imer wird au ch ei sozialer Missstand thematisier t, ein ge sellschaftliches Problem. Ich habe zuletzt zum Beispie1 das Thema Menschenhande--l aufg&egriffcn. Und natürlich spielt Island und die isländ@ische Natr eine wichtige Rolle. Si@ @ @e h@ @aben in Is la nd ja ziemlich viel Natur für wenige Mens--che n. Womöglich ha t die niedrige Kriminaiätsrate auch mit diesen Faktoren zu tun. Diesc Weite der Natur - und die Übeschaubarkeit de Gesellschaft. Es gibt [8] ungefähr 320.00 0 Isänder. Jedcr kenn t jedcn oder zumindest emanden, der jema@ @ @ @nde-n kennt. Vie le Dige werdn da friedlich geregelt. Wir haben hier ei Auge au feinand er. Ein Au_to zu klauen &ist i@ @ @ @n Island zum B eispiel fast unmglich. Es ist hier ja auc h sehr schwierig, einfach zu verschwinden. -9-
Bei Shakespeare, im Hiphop, auf Schulhöfen: "Deine Mudda"-Sprüche haben eine lange Geschichte. Jetzt bedienen sich die Grünen daran, für ihren Bundestagswahlkampf. Soll gegen Merkels Baldrian wirken. Ist aber gewagt. Der genaue Ursprung ist unklar. War es Shakespeare? In seinem Stück Timon von Athen sagt ein Maler zu Apemanthus, dem zynischen Philosophen: "Ihr seid ein Hund!" Woraufhin Apemanthus antwortet: "Deine Mutter ist von meinem Stamme. Was war sie, wenn ich ein Hund bin?" Es ist, wenn man so will, der erste überlieferte Deine-Mutter-Spruch, entstanden vermutlich in den Jahren 1605 bis 1608. Jetzt, gute 400 Jahre später, findet diese Art des Humors Eingang in den Bundestagswahlkampf - den Grünen sei Dank. Die Öko-Partei hat am Mittwoch zehn Wahlplakate mit gewohnt schmissigen Slogans vorgestellt. Einer sticht heraus: "Meine Mudda wird Chef", sagt da ein verschmitzt grinsendes Kleinkind. Eine Anspielung auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Frauenquote, beides Programmpunkte der Grünen. "Antwort auf Merkels sedierte Gesellschaft" "Das ist ein Sympathieplakat, das ein sehr klares Statement abgibt", sagt Wahlkampfleiterin Steffi Lemke. Und Spitzenkandidat Jürgen Trittin tönt: "Mit dieser Kampagne geben wir die Antwort auf Merkels sedierte Gesellschaft. Es ist die Strategie von Angela Merkel, die ganze Gesellschaft unter Baldrian zu setzen." Mit der Mudda gegen Merkel. Das ist gewagt: Erstens ist der Deine-Mudda-Spruch sehr zielgruppenspezifisch, bei älteren Wählern wird er womöglich Stirnrunzeln auslösen. Das liegt - zweitens - daran, dass der Mudda-Witz einen Hintergrund hat, der vielen Grünen nicht gefallen dürfte. "Deine Mudda heißt Bernd" Nach Shakespeare waren es amerikanische Jugendliche, die sich in den sechziger Jahren mit "Deine Mudda"-Sprüchen duellierten. Der Linguistik-Professor Jannis Androutsopoulos hat das im Interview mit Spiegel Online 2011 so erklärt: "Die Sprüche funktionieren nach einem festen Schema, bei dem die Mutter des Gegners herabgewürdigt wird (...). Hier ein O-Ton-Beispiel: 'Your mother is so old she got spider webs under her arms.' Auch die Interaktionsform ist festgelegt. Der eine klopft den Spruch, der andere erwidert und übertreibt ihn." Das geht dann so: "Deine Mudda ruft die Feuerwehr zum Duschen." - "Deine Mudda guckt sich im Restaurant die Speisekarte an und sagt dann zum Kellner: okay." - "Deine Mudda hat Homezone aufm Kiez." - "Deine Mudda heißt Bernd und boxt auf der Kirmes." Die Mudda als Heldin Der Mutter werden also Fettleibigkeit, Hässlichkeit, Bildungsferne unterstellt, häufig auch sexuelle Freizügigkeit. Um nur einige Punkte zu nennen. Die Duelle fanden Eingang in die Hiphop-Musik und kamen so nach Europa. Die Zeit schrieb 2011 über "Deine dicke Mutter" als "Zentralfigur der neuen deutschen Witzkultur": "Die doofe, lüsterne, dicke Mutter, über die vor allem der Mittelschichtsnachwuchs so gern lacht, ist zweifellos eine Unterschichtsmutter, eine RTL-II-Tussi. Und der neue Mutter-Witz ist ein Spiel um den sozialen Abstieg, ein spaßhaftes Hinabstoßen." Die Grünen gehen die Gefahr ein, sich mit diesem "Hinabstoßen" gemein zu machen, den frauenverachtenden Mudda-Witz implizit zu verbreiten. Dabei ist ihr Plakat eine Karikatur: Die grüne Mudda hat offenbar ein glückliches Kind und eine aufstrebende Karriere, sie ist die Heldin in diesem Stück, eine Art weiblicher Shakespeare. Nachtrag: Sein Debüt auf Landesebene feierte der Spruch 2011 im Landtagswahlkampf der Grünen in Rheinland-Pfalz. Damals allerdings als "Mudder" und mit der Erde im Bild, hier zu sehen.
Bei Shakespeare, im Hiphop, auf Schulhöfen: "Deine Mu-dd@ @a"-Sprüc he haben eine lange Geschic_te. Jetzt bedienen s ich die Grünen d$ran, für i-hren Bundestagswahlkampf. S0ll gegen M erk els Baldian wirken. Ist abcr gewagt. Der genaue Ursprung ist unklar. War es Shake spcare? In seinem -Stück Timon von Athen sagt ein M aler zu Apemanthus, de m zynischen Philosophen: "Ihr seid ein Hund!" Wo rufhin Apemanthus antwortet: "Deine Muttcr st von meinem Stamme. Was war sie, wenn ich e i n Hund bin?" Es ist, wenn man so will, der erste überlieferte Deine-Mutter-Spruch, entstaden v$ermutlich 1 in den Jahren 1605 bis 608. Jetzt, ute 400 Jahre später, findet diese Art des Humors Eingang in de@ @ @ @n Bundest agswahl kampf - den Grünen sei Dank.% Die Öko-Parte i hat am Mittwoch zehn Wahlplakate mit@ gewohnt schmissigen Slogans vorgestellt. Eine sticht heraus: "Meine Mudda wird hef", sgt da ein verschmit-zt g@ @rinsendes Kleinki_nd. Eine Ansielung auf die Vereinbarke# it von Famili e #und erf und dic auenquote, b eides Proqrammpunkte der Grüne. "Antwort auf Merkels sedierte Gesellschaf t" "Das ist ein Sympathieplakat, -2- das ei n sehr klares S$tatement abgibt", sa--gt Wahlkampfleiteri n Steffi Lem--ke. Ud Spit@ @ @ @zen@ @ @kandi dat Jürgen Trittin$ tönt-: "Mit dieser Kampagne geben-- wir die Ant@ @ @ @w0rt # auf Merkels sedierte Gesellschaf@t. Es ist die Strategie von Angla Merkel, die ganze Gesellschaft unte#r Baldrin zu setzen." Mit der- Mudda gegen Merkel. Das ist gewagt: Erstens ist der Deine-Mudda-Spruch s--chr zielqruppenspczif_isch, bei ältere n Wählern wird er womögl ich Stirnrunzeln auslösen$. Das liegt - zweitens - daran, dass der Mudda-Witz einen Hintergrund hat, der vielen Grünen -3- nich$t gefallen dürf te. "Deine Mudda heit Bernd" Nach Shakespeare waren es amcriani sche Jugendliche, die ich in den sec--hziger Jahr en mit "Deine-- Mudda"-Sprüchen-- duellierten. Der Linguistik-Prof#es$or Jann@s Androutsopoulos hat das im Interview mit Spiegel Online 2011 so& rkl@ @ärt: "Di$e Srü che funktionier@ @ @ @en nach einem festen Schema, bei dem die Mutter des Ge@ @ @ @gners herabgewürdigt wird (...@ @). Hier ein O-@ @Ton-Beispiel: 'Yo ur mother s so ol (4) she got s pider webs undc_r her arms.' Auch die I@ @ @ @nteraktionsform ist festgelegt. De@ eine klopft dn Spruch, der andere erwidert und übertreibt ihn." Das geht dann so: "Dein e Mudda- ruft die Feuer#wehr zum Duschen." - "Dein e Mudda _guckt sich im Restaurant die Speisekarte an und sagt dan--n zum Kellner: okay . " - "Deine Mudd hat Homezonc aufm Kiez." - "Deine Mudda heißt Bernd und box auf der Kirmes." Die Mudda als% Heldin Dcr Mutter werden also Fett leibi--gkeit, Hässli@ [5] @ @chkei, Bi ldungsfer ne unterstellt, häufig auch sexuelle Freizügigkeit.- Um nr einige Punkte zu nennen. Die Duellc anden Eingang n de H@ @ @ @iphop-Musik und kamen so na ch Europa . Die ei t schri eb 2011 über "D eine dicke Mutter" a1s "Zentr#alfigur der neuen deutschen Witzkultur": "Die doofe, lüs terne&, dicke Mutter, üb--er die vor allem der Mitteschich tsnachw@ @ @ @uchs so gr 1acht, ist zweifellos eine Unter scichtsmutter, eine RTL-II-Tussi. nd der neue Mutter-Witz ist ei_n Spiel um den sozial&en Abstieg, ein spaßhaftes Hinab$stoßen." Die [6] Grünen gehen -die Gefahr @ @ @ @ein, sich @ @mit diesem "Hinabstoßn" gemein zu machen_, den frauenverachtenden Mudd-Witz implizit zu verbreit%en. Dabei ist ihr Plakt eine Kar@ikatur: Die @ @ @ @grüne Mu@ @dda hat offenbar ein glückliches Kind und eine aufstrebende Karriere, se ist dic Heldin in diesem Stück, eine A rt weiblicher Shakespeare. Nachtrag: Se in Debüt auf Landesebenc feier-t der Spruch 2011 i m Landtagsw@ @ @ @ahlkampf d@ @ @ @er Grünen in Rhe inl and -Pfalz. Dama1s 7 a--llerdings als "Mudder" und mit der E-rde im Bild, hier zu sehen. -8-
50 Prozent mehr als ursprünglich gedacht: Auf einer Geberkonferenz sagt die internationale Gemeinschaft dem vom Bürgerkrieg zerstörten Mali drei Milliarden Euro zu. Zu den größten Unterstützern zählen die EU, die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und auch Deutschland mit 100 Millionen Euro. Entwicklungsminister Niebel stellt aber Bedingungen. Die internationale Staatengemeinschaft will dem vom Krieg zerrütteten Mali helfen, knüpft seine Unterstützung aber an demokratische Fortschritte in dem westafrikanischen Land. Bundesentwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) kündigte auf der Geberkonferenz in Brüssel an, Deutschland werde in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Europäische Union hatte bereits am Dienstag bekanntgegeben, 520 Millionen Euro beizusteuern. Das Engagement der EU zur Unterstützung der Bevölkerung der Sahel-Staaten am Südrand der Sahara sei "entschlossen, solide und langfristig angelegt", sagte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy. An der Konferenz "Gemeinsam für die Erneuerung Malis" nahmen internationale Organisationen wie Vereinte Nationen (UN) und Weltbank und Vertreter von 103 Staaten teil. Sie wollten knapp zwei Milliarden Euro für den Wiederaufbau Malis aufbringen. Am Ende der Konferenz konnte Van Rompuy dann allerdings verkünden, dass die Gemeinschaft sogar drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen wolle. Frankreichs Präsident François Hollande sprach sogar von 3,2 Milliarden Euro. Eine legitime und anerkannte Regierung in der Hauptstadt Bamako gilt als Schlüssel für die Stabilisierung des Landes. Die Staatengemeinschaft fordert deshalb im Gegenzug für ihre Hilfen von Übergangspräsident Dioncounda Traoré und seinem Regierungschef Diango Cissoko eine rasche Rückkehr zur Demokratie. Traoré hat Präsidentschaftswahlen am 28. Juli in Aussicht gestellt. Angesichts der zum Teil noch kritischen Sicherheitslage gilt dieser Zeitplan als ehrgeizig. Niebel sagte, dass Deutschland seinen Beitrag stufenweise auszahlen werde, abhängig von den "Fortschritten im Demokratisierungsprozess". Mali müsse nach dem Militärputsch im vergangenen Frühjahr schnell zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückfinden. "Sind dabei, den Krieg zu gewinnen" Bei dem Putsch gegen Präsident Amadou Toumani Touré im März 2012 hatten Tuareg-Rebellen und Anhänger der nordafrikanischen al-Qaida den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Sie führten dort die Scharia ein. Französische Soldaten stoppten den Vormarsch der Aufständischen im Januar 2013. Die Islamisten haben sich zwar aus weiten Teilen des Landes zurückgezogen, verschwunden sind sie aber nicht. Zudem ist der Konflikt mit dem Volk der Tuareg weiter ungelöst, die mehr Autonomie fordern. "Wir sind dabei, den Krieg zu gewinnen. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass der Frieden ein Erfolg wird", sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius. Frankreich will seine Streitkräfte in Mali bis Ende des Jahres von ursprünglich mehr als 5000 Soldaten auf eine tausend Mann starke Eingreiftruppe reduzieren. An Stelle der abziehenden Franzosen tritt im Juli eine 12.600 Mann starke UN-Friedenstruppe, die mindestens ein Jahr lang vor Ort bleiben soll. Malis Außenminister Tieman Hubert Coulibaly sagte auf der Konferenz, die Krise in seinem Land "hat uns viel gelehrt" und gezeigt, "dass wir zusammen leben und arbeiten müssen". Ex-Kolonialmacht Frankreich will 280 Millionen beisteuern Neben der EU und Deutschland will vor allem Malis ehemalige Kolonialmacht helfen. Frankreichs Staatschef Hollande wollte Diplomaten zufolge ankündigen, dass die Regierung in Paris für dieses und das kommende Jahr insgesamt 280 Millionen Euro bereitstellt. Belgiens Entwicklungsminister Jean-Pascal Labille kündigte an, dass sein Land insgesamt 31,5 Millionen Euro beiträgt. Angesichts von etwa 500.000 Vertriebenen in Mali "ist es unsere Pflicht, heute an der Seite der malischen Bevölkerung zu stehen", sagte Labille. Auch das finanziell schwer angeschlagene Spanien kündigte an, 18 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die angestrebte Summe von zwei Milliarden Euro deckt knapp die Hälfte des benötigten Geldes ab, das im Rahmen eines Wiederaufbauplans der malischen Regierung in diesem und im kommenden Jahr benötigt wird. Mali war schon vor der Krise eines der ärmsten Länder der Welt. In den vergangenen Monaten verschärfte sich die Lage noch einmal deutlich. Nach dem Militärputsch stellten die Geberländer ihre Entwicklungshilfe weitgehend ein. Der folgende Krieg im Norden des Landes trieb hunderttausende Menschen in die Flucht, Teile der Infrastruktur wurden zerstört.
50 Prozent mehr als ursprünglich gedacht: Auf e&ner Geberkoneren@z sagt die i nternationale Gemeinschaft dem vom Bürgerkrieg zerstörten Mali drei Millarden Eur@o zu. Zu den gröten Unterstützern ählen die EU, die ehe malige Kolonialmacht Frankreich und auch Deutschlan d mit 100 Millin en Euro. Entwicklungsminist er N$iebel s tellt aber Bedingungen. Di internationale St#aatengeinschaft will dem vom Krieg zerrüttete n Mali helfen, küpft seine Unterstützung aber an demokr atische _Forschritt e in d em westranischen Lan_d. Bundesentwicklungshilfemi&nister Dirk Niebel (FDP) kündigte auf der Geberkonferen in Brüssel an, Deutschla nd werde in den Jahren& 2013 und 014 -1- insgesamt 1@ @ @00 Millionen Eur o zur Verfügung stellcn. Die Europäische Union hatte bereits @ @ @ @a&m Diensta bekanntgegeben, 520 Millionen Euro -beizusteuern. Das Enga-gement der EU zur Unterstützung der Bevölkerunq der Sahel-Staaten am Südrand der Shara sei "entschlo-ssen, solide und langfristig angel&egt", sagte EU-R atspräsde$nt Herman Van Romp--_uy. An der Konfeenz "Gemeinsam für die E@ @rncuerung Malis" nahme n internationale Ornisationen wie Vereinte Nationen (UN) und Weltba--nk und Vertreter von 103 Staatn tei. S#ie wollten$ knapp zwei Milliarden E$uro fü den Wiederaufbau Mals aufbringen. Am Ende der Konferenz knnte Van Rompuy dann llerdings verkünden, dass die Gemeinschaft sogar drei Milliarden Euro zur Verfügunq stellen wolle. [2] F@ @ @ @rankreichs Präsident Fra nçois Holla@nde spr ach sogar von% --3%,2 Millarden Euro. Eine leg itime und anerkannte Regierung in de Hau-ptstadt Ba mako ilt als Schlüssel für die Stabilisierun@ @g des Landes. Die Staatcngemeischaft forde t deshalb@ @ @ im Gegenz ug für ihe Hilfen von Übangspräsident --Dioncounda Tr aoré und seinem Regiungschef Diango Cissoko ine rasche Rückkehr zur Demokratie. Traoré hat Präside ntschaftswahlen am 28. Juli i Aussicht ges tell@ @ @t. Angesichts der zu m Teil noch kritischen Sich&erheitslage glt dieser Zeitplan als ehrqeizig. Niebel sagte, dass Deuts chland seinen (3) Bei@ @tag@ @ @ stufenweise aus zahlen werde, abhäng ig von den "Fortschritten im Demokratisierungsp@ @ @ @rozess". Mali müsse nach dem Militärputsch im vergangenen Frühja@ @hr@ @ @ @ schnell zur verfassungs@ @ @ @mäßigen Ord nung zurückfinden. "Sind dabei, den Krieg zu gewinen" Bei dcm P%utsc#h gegen Pr-- äsi dent Amadou- Toumani T@ @ @ @ouré im-- März 012 hatten Tuareg-Rebellen@ @ und Anhänger de$r nordafrikanischen al-Qaida @ @den Norden des Landes unter ihre Kontrole gebracht. Sie führten dort die Scharia ein. _Franz@ösische oldaten stoppten den V0rmarsch der A_ufständishen im Jan -4- uar 2013. D ie Islamisten haben sich zwar aus weiten Teilen des Landes zur_ückg$ezogen, verch wunden sind sie aber nicht. Zudem ist der Konl ikt mit dem Vo1k der Tuareg weiter ungelöst, die mehr @ @Autonomie ordern. "ir s%ind dabe i, den Krie g zu gewinnen. Wir müssen jetzt dafür s0rgen#, dass der Frieden ein Erfolg wird", sagte Frakreich%s ußenminister Laurent Fabius. F@ @ @rankreich will seine Streitkräte in Mali bis Ende des Jahres von ursprünglich mhr als 5000 Soldaten auf e@ine tausend Mann starke Eingreiftruppe ed_uzieren. An Stelle d@er abziehenden #Franzosen tritt im Juli eine 12.600 Mann starke $UN-Friede n%stru&ppe, die m indestens ein Jahr lang vor (5) Ort bleiben soll. Malis Außenminister Tieman Hubert Colibaly sagte auf der @ @ @Ko nferenz, die Krise in seinem Land "hat uns viel gelehrt" und& gezeigt, "dass wir zusammen leben und arbeien müssen". Ex-Kolonialma cht Frankreich will 20 Million@en beisteuern Neben der EU und Deutschland will vor al%lem Malis ehema li ge Kolonialmacht he1fen. Frnkrehs St_aatsc hef Hollande wollte Diplomaten zufolge ankündigen, das die Regierung in Paris ür dieses und das kommende ahr insgesamt 28 0 Millionen Euro be re itstellt. elgiens Entwicklungsministr Jean-Pasc al Labille kündigte an, dass sein Lad insgesamt 1,5 Mil@lionen Euro beiträgt. 6 Angesic hts von etwa 5--00.000 Vertriebene in Mali @ @ @"ist es unsere Pflicht, heute an der Seite der malschen Bevölk_-erung zu stehen", sagte Labill@ @e. Auch das finnziell sch@ @ @ @wer angeschlagene Spanien kündgte an, 18@ @ @ i1lionen Eur o zur Verfügung zu s1l en. Die angestrebte Summe _von zwei Miliarden Euro d eckt knapp die Hälfte des beötigen G eldes ab, das m ahmen eines Wiederaufbauplan_s der malischen Regi@ @ @ @erung_ in diesem und im ko mmenden Jah r benötigt wird. Mali war schon vor-- de@ @r Krise eines der ärmsten (7) Lände der Welt. I n den vergangenen Monaten verschärfte sich die Lage no#ch einmal deutlich. Nach dem Militärputsc--h stell@ @ten die erländer ihr Entw icklungshil fe w eitgehend ei&n. Der folgende Krie g im Noren des Landes trieb hunrtta usende Menschen in die Flucht, Teile der Infrastruktu r wurde zerstört. -8-
Der VfR verliert das letzte Heimspiel von Trainer Daniel Weber gegen den FC Augsburg mit 0:2. Es ist ein emotionales voraussichtliches Abschiedsspiel vom Publikum - denn ganz sicher ist der Ligaverbleib nämlich noch nicht. Der Mann, um den sich am Samstag so viel drehte, war sichtlich bewegt. Schon vor Spielbeginn hatte er sich mit den Händen ins Gesicht gefasst und ein paar Tränen weggerieben. Eine Illusion musste er den vielen Menschen, die extra wegen ihm ins Stadion gekommen waren, aber nehmen. "Es geht nicht unspannend", sagte er, "es tut mir leid". Daniel Weber wird den vergangenen Samstag nicht so schnell vergessen. Der Trainer des VfR Garching wurde vor, während und nach dem Spiel gegen den FC Augsburg II für seine zwölf Jahre im Verein, der ihm ans Herz gewachsen ist und den er am Saisonende verlassen wird, gefeiert. Neben vielen seiner Wegbegleiter hatten es sich auch der Bürgermeister und die Blaskapelle der Stadt Garching nicht nehmen lassen, seinem "vermeintlich" letzten Heimspiel, als das er es hinterher selbst bezeichnete, beizuwohnen. Vermeintlich deshalb, da die Feier zu seinen Ehren nicht von der Nichtabstiegsfeier komplettiert werden konnte. 0:2 (0:2) verloren die Garchinger gegen den FCA II, der durch den Dreier nach Punkten gleichzog (beide 38). Da der Vorsprung auf die SpVgg Greuther Fürth II, die den ersten Abstiegsrelegationsplatz belegt, weiter drei Punkte beträgt, reicht dem VfR am letzten Spieltag in Buchbach ein Punkt, um den direkten Ligaverbleib - ohne den Relegationsumweg - zu fixieren. Falls Fürth gegen Ingolstadt II nicht gewinnt, ist der VfR in jedem Fall gerettet. "Wir haben uns diese Situation mit einer schlechten Hinrunde eingebrockt", sagte Weber, der die immer noch vorhandene Anspannung nicht verstecken wollte: "Mentalität schlägt hier alles, aber die Angst ist natürlich auch da." Detailansicht öffnen Viel Krampf und Kampf: Hier setzt sich Augsburgs Kapitän Marco Greisel (links) gegen den Garchinger Mark Zettl durch. (Foto: Stephan Goerlich) Die war am Samstag nicht zu übersehen. In der Startphase gab es hüben wie drüben wenig aufregende Szenen, beiden Teams war die Anspannung ob der Tabellenkonstellation anzumerken. Nicht nur FCA-Trainer Josef Steinberger sah "mehr Kampf und mehr Krampf". Dafür zappelte gleich der erste gefährliche Ball im Netz: Maurice Malone bekam die Kugel im Sechzehner serviert und überwand Maximilian Engl mit einem flachen Linksschuss (20.). "Wir sind ganz, ganz schwer ins Spiel gekommen", sagte Steinberger, "aber wir haben im richtigen Moment mit unserer ersten Chance eiskalt zugeschlagen." Weber hoffte, dass der Rückstand der "Löser" für seine Mannschaft sei. Doch das war er nicht. Die Garchinger Reaktion auf den Rückstand war zwar gut, Valentin Micheli prüfte Augsburgs Torhüter Flemming Niemann kurze Zeit später mit einem wuchtigen Schuss aus zehn Metern (24.). Für die gefährlicheren Szenen sorgten aber die Gäste, besonders der 2000er-Jahrgang Malone war kaum zu stoppen. Kurz vor der Pause legten die Schwaben nach. Wieder kam der Ball über links in den Garchinger Strafraum, wo ihn diesmal Bastian Kurz flach zum 2:0 ins Netz setzte (44.). Die VfR-Fans, die bis zu diesem Zeitpunkt immer wieder Weber lautstark gefeiert hatten, reagierten mit "Wir wollen euch kämpfen sehen"-Gesängen. Türkgücü holt Engl | Garchings Torwart wechselt zum Aufsteiger Torhüter Maximilian Engl wird den VfR Garching zum Saisonende verlassen - der 21-Jährige schließt sich ablösefrei dem Regionalliga-Aufsteiger Türkgücü-Ataspor München an. Er unterschrieb dort einen Zweijahresvertrag. "Türkgücü München hat ein klares Konzept und eine deutliche Zielvorgabe", zitiert ihn sein neuer Verein, "es ist für mich eine spannende Herausforderung." Kaderplaner Robert Hettich sagt: "Maxi Engl ist zweifellos das größte Torhütertalent in der Regionalliga Bayern. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn für uns begeistern konnten." Engl spielte in der Jugend für den SC Gröbenzell und den SC Fürstenfeldbruck. Mit 14 Jahren wechselte er ins Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 München, ein Jahr spielte er für den Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt. SZ Zu Beginn der zweiten Halbzeit vergaben die Gastgeber die große Chance auf das 1:2: Micheli kam im Fünfmeterraum frei zum Kopfball, platzierte ihn aber nicht genug, wodurch Niemann die Topchance mit einem starken Reflex zunichte machte (48.). Sieben Minuten später waren die Garchinger nur noch zu zehnt, da Florian Pflügler nach einem Foul am überragenden Malone eine umstrittene zweite gelbe Karte sah. Der Innenverteidiger war noch nach Spielende, als er offiziell verabschiedet wurde, da er seine Karriere nach der Saison beendet, sichtlich traurig. Die Tränen, die ihm über das Gesicht kullerten, waren allerdings seinem Abschied nach zehn Jahren in Garching geschuldet. Malone hätte den Vorsprung der Augsburger weiter ausbauen können, doch erst scheiterte er am glänzend reagierenden Engl (57.), dann schoss er freistehend am Tor vorbei (62.). Mut macht Weber vor dem letzten Spieltag, dass in Buchbach wieder Simon Seferings mit dabei ist, der am Samstag kurzfristig ausgefallen war. Und vielleicht auch, dass er sich moralischer Kollegen-Unterstützung sicher sein kann. "Was Daniel hier in zwölf Jahren aufgebaut hat, das ist sein Werk", betonte Steinberger. "Das hat es verdient, dass es in der Regionalliga zu Ende geht."
Der fR verliet das lczte He imspiel vn Trainer Dani#e l Weber ggen den FC Augsburg mit 0:2. Es ist ein emotionales voraussichtliches bschiedsspiel vom P likum - denn gan icher ist de@ @ @ @r Ligaverbleib nämlich noch nicht. Der Mann, um den s ich am Samstag s viel drehte, war sichtlich bewegt. Schon vor Spielbeginn hatte er sich m it den %Händen ins Gesich gefasst und ein paar Tränen weggrieben. Eine Illusion musste er den vie len Menschen, die extra wgen i-hm ins Stadion ekommen waren, aber nehmen. "Es geht nicht unspannend", sag te er, "es tut mir le@id". Daniel W--eber wird en vergangenen Samstag nicht so schnell vergessen. Der Trainer des VR Gaching wurde vor--, während und nach dem Spiel gegcn 1 den FC Augsbur g II für seine zwölf Jahre im Verein, der hm ans Herz gewachsen ist und d en er a m Sais0nende verlassen wird, gefeiert. Neb#en vielen seiner Wegbegleiter hatten s sich auch der Bürgermeistcr und die Blaska_pelle dr Stadt Garching icht nehmen lassen, seinem "vermeintlich" letzten Heimspiel, als das er es hinterher selbst bezeichnete, beizuwohnen. Vermeintlich deshalb, da die Feier z&u se inen Ehren nicht von der Nichtabstiegsfeier komplettirt werden onnt@ @ @ @e. 0:2 (0:2) verlo ren die Garchinger gegen den FCA II, der durch de n Dreier nach Punk@ @ @ @t$en gleichzo g (beide 38). Da -der Vorsprung auf die S pVgg Greuther Fürth II, die den ersten Abstiegselegationsp_l atz belegt, weiter drei Punkte beträgt, reicht dem VfR (2) am letzten Spieltg i Buchbac ein Punkt, um den direkte--n Ligave rblei - ohne den R elegationsumwcg - zu fixiere n. Fa lls Fürt%h gegen In@golstadt II nch&t gewinnt, ist der VfR in jedem Fall gerettet. 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"Wir sind ganz, gan--z schwer ins Sp iel gekommen", sagt e Steinbeger, "aber wir ha ben im richtigen @ @ @Mome@nt mit unserer ersten Chanc eiskalt zugeschagen." Webe hoffte, dass der Rückstand der " Löser" für seine Mannschaft sei. Doch das war er nicht. Die Garchinger Reaktion auf den Rückstand war zwa gut, Valentin Micheli prüfte Augsburgs T@orhüter Flemming Niem ann kurze Zei_t später mit einem @wuchtigen Schss aus zehn Mtern (24.). Für die gefährlichcr en Szenen sorgten- aber die Gäste, besonder der 2000er-Jahr@gang Malone war kaum zu stopen. 4 Kuz vor de r Pause le gten die Schwaben nach. Wiede r kam der Ball@ @ @ über links in den Garch inger St rafraum, wo ihn diesmal Bastian Kurz fla ch um 2:0 in s Netz setzt e (44.). Die V fR-Fans, die bis zu die sem Zcitpunkt %immer weder Weber la&utstark gefeiert hatten, reagierten mit "Wir wollen euch k@ @ @ @ämpfen sehen"-Gesängen. Türkgücü holt Egl | Garchings Torwrt we-chselt zum Aufsteiger Torhüter Maximilian Engl wird den VfR G a ching zum S aisonende verlassen - der 2@ @1-Jährige $sc hließt sich ab1ösefrei dem Regionalliga-Austeiger Türkgücü-Ataspor München an. Er un@ @ @terschrieb dor t einen Zweijahresvertr@ @ @ @ag. "Tü rkgücü München hat ein klares Konept und eine [5] deutlich e Zielvorgae", zitiert ihn sein neuer Verein, "es ist für mich eine s pannende Herausforderung." @ @ @Kaderplaner Roert Hettich sa-gt: "Maxi @ @ @ @E ngl ist zw eifell0 s das %größte Torhütertalent in dcr Regionalliga Bayern. Wir freuen uns schr, d@ @ @ @ass wir ihn für uns b@e$geistern konn%ten." Egl spielte in der Jugend für den SC Gr öb@ @ @ @ enzell und den SC Fürstenfe&ldbruc%k. Mit 14 Jahren wechselte er i$ns Nachwuchsleistungsze ntrum des TSV 1860 München, ein Jahr spi elte er für den Drittligi sten FC Rot-Wei ß Erfurt. 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Mut 7 macht Weber vor dem letzten Spieltag, dass in 8uchbach wiede-r S imon Seferings mit dabei ist, der am@ @ @ @ Sa-mstag kurzfristi ausgefallen war. Und v--ielleicht auch, dass er s ich morali_sc her Kollegen-%Unterstützung sicher sein kann. "Was Daiel hier in zwölf Jahrn aufgebaut hat, das ist sein Werk", bet onte Steinberger. "Das ha es verdient, da ss es in der Regiona lliga zu End eht." 8
Er benutzt lieber Tafel als Beamer und beschäftigt sich mit Rekursionen oder parallelen Algorithmen. Trotzdem ist Oliver Vornberger, Informatiker in Osnabrück, zum besten Professor gekürt worden. Wenn Oliver Vornberger im Hörsaal steht, wirkt er zunächst recht unscheinbar. Helle Hose, Pulli, Brille, graues Haar. An die Tafel schreibt er lange Formeln, es geht um Rekursionen und Funktionen, um Konstanten und Schleifen. Wer kann, wer mag da noch folgen? "Mit Michael Douglas im Kino kann ich natürlich nicht mithalten", sagt Vornberger. Detailansicht öffnen Oliver Vornberger, Informatiker in Osnabrück: Der 57-Jährige ist zum Professor des Jahres gekürt worden. (Foto: Foto: oH) Bei seinen Studenten an der Universität Osnabrück ist der Informatik-Professor dennoch so etwas wie ein Star. Und nicht nur bei ihnen. Am Montagabend verliehen ihm der Stifterverband und die Hochschulrektorenkonferenz den mit 50.000 Euro dotierten "Ars-Legendi-Preis" für exzellente Lehre. Vornbergers Vorlesungen und Seminare seien bundesweit vorbildlich. Vorlesungen zum Download Von Studenten bekommt der 57-Jährige die besten Zeugnisse. Er sei ein "exzellenter Didakt" und immer sehr gut vorbereitet, sagen sie. Die Arbeiten bei ihm seien anspruchsvoll, es gebe aber "tolle Unterstützung", und Klausuren würden umgehend korrigiert. Vornberger war einer der ersten Professoren in Deutschland, die auch das Internet in der Lehre nutzten. Seine Diplomarbeit schrieb er einst in Dortmund auf einer mechanischen Schreibmaschine, und im Hörsaal benutzt er noch heute lieber die Tafel als den Beamer. Aber dafür stellt er viel Material ins Netz, sogar ganze Vorlesungen können sich die Studenten kostenlos herunterladen. Platz eins in den Charts So reicht der Kreis der Vornberger-Fans längst über Osnabrück hinaus. Seine Vorlesung "Algorithmen" war wochenlang auf dem ersten Platz in den Charts des "iTunes-Store", in dem alle möglichen Filme angeboten werden. Als Forscher hat sich Vornberger mit parallelen Algorithmen beschäftigt, mit Strömungssimulation und der IT-Technik beim Fahrzeugbau. Im Hörsaal begegnet er den Studenten mit Humor und Respekt. Die bundesweite Auszeichnung, die der Vater von zwei Kindern jetzt erhalten hat (einen lokalen Preis gewann er längst), erfülle ihn mit großer Genugtuung, sagt der Professor. Denn er verstehe sich von Herzen als Hochschullehrer, nicht nur als Forscher. Und es habe ihn schon immer geärgert, wenn er sah, wie wenig Mühe sich manche Kollegen mit der Lehre machten - als würden die Studenten sie stören. Erdkrümmung und Sylt In Osnabrück betätigt sich Vornberger auch als Studienberater. Fragen Abiturienten, welches Fach sie mit Informatik kombinieren sollen, sagt er: "Wenn Sie an einem lauen Sommerabend auf Langeoog sitzen und Ihre Lebensabschnittsgefährtin säuselt Ihnen nette Worte ins Ohr und Sie ertappen sich dabei, wie Sie anfangen nachzudenken, ob man wohl aufgrund der Erdkrümmung Sylt noch sehen kann: Wählen Sie Physik!" In diesem Stil streut Vornberger mit norddeutschem Akzent (obwohl in Essen geboren) allerlei trockene Kommentare in die Vorlesungen ein. Er spricht nicht nur über Computerprogramme, über Java, Operanden, Graph-Algorithmen und andere schwierige Dinge, sondern auch über neugierige Erbtanten und "BWL-Studenten, die im BMW über die A1 brettern". Vornberger spricht frei und unaufgeregt, man hört ihm gerne zu. Ein Student schreibt: "Mehr Vornbergers braucht das Land", dahinter hat er drei Ausrufezeichen gesetzt.
Er benutzt lieber Tafel als Be amer un beschäftigt sich m it Rekursionen ode parall$elen Algorithmen. Trot zdem ist Olver Von@ @ @ @berger, Informatiker in snabrück, zum besten- Professor ge kür t word% en. Wenn Oliver Vornberge im Hörsaal steht, wirkt er zunächst recht unscheinbar. Helle Hose, Pulli, Brille, graues Haar. An die Tafel chreibt er langc Formeln, es ge@ @ @#ht um Rekursionen und Funk tinen, um Kons tanten und Schleifen.- W er kan n, wer mag da noch folgen? "Mit Michael Douglas im Kino kann ich natürlich nicht# mithalte", sagt Vornberger. Detailansic -1- ht öffnen Olive_ ornberger, Inform%atiker in Osnabrück: Der 57-Jährige ist z-um Pro$fessor des Jahres ekürt woren. (Foto: Foto: oH) Bei seinen #Stuenen an der Univcrsität Osnabrück ist der Informatik-Pr0fessor dennoch so etwas wie ein Star. Und nict nur bei ihnen. Am Mo--ntagabend erl--ieh#en ihm der Stiftcrverband und die Hochschulrektorenkonferenz den mi@ @ @ @t 50.000 Euro dotierten "Ars-Legendi-Pres" für exzellente Lehre. Vornbergers Vorle#sungen und eminare seien bun desweit vorb--ldlich. Vorlesungen zum Downloa d Von Studenten bekommt de 57- Jährige die besten Zeugnis se. Er sei ein "exzell entcr idakt" und immer sehr gut vorb ereitet, sagen sie. Die Arbeiten bei (2) ihm @ @ @ @seien anspruchsvoll, es gebe aber "to_lle Unterst--ützung", und Klausuren würen umgehnd korrigiert. Vornberger wa@ @ @ ein er der ersten -Professor e@ @n in Deutschland, die auch das Inte rnt in der Lehre nutzten. Seine Diplomarbeit schrie b er einst in Dortmund auf einer mechanischen Sc@ @ @hreibmaschine, und im Hörsaa benutzt er noch he@ @ute lieber die Tafel als den Beamer. Aber dafür stel@ @ @lt er viel Material ins Netz, @ogar ganze Vorlesungen können s--ich die Studenten kostenlos her@unterladen. Platz ens in$ den Charts So recht der K@ @reis -3- der Vornbcrge@r-Fans längst üer Osnabr@ück inaus. Sein e Vo-rlesung "Algo rithmen" war wochenlang auf dem ersten Platz in den Ch--@ @ @arts des "iTun--es-Store", i n dem al%le möglichen Filme angeboten werden. Als Forscher hat s ic h Vornberger mi parallelen Algorithmen beschäftig, mit Strömungssimulation und der IT-Technik beim F ahrzeugbau. Im H@örsaal begegnet er den Stud e nten mit Hum--or und Respekt. Die bundeswei t@e Auszcichnung@ @, di e der Vater von zwci Kinder n @ @ @jtzt rhalten hat (eien lokalen Preis gewann er län&gs), er--fülle i$hn mit großer Genugt uung, sagt der Profess0r. Denn er verehe -4- sich von Herze n als Hochsc hullehrer, nicht nur als Forscher. Und es habe ihn s-ch_on #immer geärgert, wenn er sah, wie wenig Mühe sich manche ollegen mit der Lehre machten - als würd@ @en die Studenten sie stören. Erdkrümmun un d Sylt In Osnabrück betätigt sich Vornberger auch als Studienberter. Fragen Abitur ienten, we@ @ @ @lches Fach sie mit Informatik kombin%iercn sllen, sagt e: "Wenn Sie an e inem lauen Somrabend a@ @ @ @uf L a ngeoog sitzen und Ihre L ebcnsabschn#it@ @ @ @tsgfährtin säu selt Ihnen nette Worte ins Ohr -und Sie ertappen -5- sich dabei, wie Sie anfange nachzudenken, ob man wohl aufgrund der @ @ @ @Erdkrüm mung Slt noch sehen kann: &Wählen Sie Physik!" In dieem Stil st reut Vornberger mit norddeutschem Akzent (obwo hl in Essen geboren) ale rlei trockene K ommentare in die Vorlesungen i@n. Er spricht nicht nur über C0mpute_rprogramm#e,@ @ @ @ übe r Java, Opera nden, Graph-Algorithmen und %an dere sc@ @ @ @hwierige Dinge, sondern auch über neugierige Erbtantn und "BWL-Studen ten, die im 8MW über die A1 brettern". Vornbe r- ger spricht frei und unaufgeregt, man hört ihm g erne zu. Ein 6 Student schribt: "Mehr Vornbe rges braucht da Land", dahinter hat er dre Ausrufezeichcn gesetzt. 7
Die Kinder kümmern sich um die Alten - auch in China hat dieses traditionelle Familienbild längst ausgedient. Dennoch verlässt sich der Staat immer noch auf die Jüngeren und verpflichtet sie per Gesetz dazu, ihre Eltern regelmäßig zu sehen. Erziehungsmaßnahme in China: Ein neues Gesetz verdonnert die Einwohner dazu, regelmäßig ihre Eltern zu besuchen. Ansonsten können sie angezeigt werden. Was zunächst absurd klingt, hat einen ernsthaften Hintergrund. Denn die chinesische Bevölkerung altert. Aufgrund der Ein-Kind-Politik und der steigenden Lebenserwartung, wird die Anzahl der Menschen, die älter als 60 Jahre sind, bis 2053 von derzeit 185 Millionen auf 487 Millionen ansteigen. Das wären 35 Prozent der Bevölkerung. Der Respekt vor Älteren ist fest in der chinesischen Gesellschaft verankert, doch auch in China hat die traditionelle Familie ausgedient. Auf der Suche nach Arbeit ziehen die Kinder in die Städte. Zurück bleiben die Alten. Wie eine aktuelle Studie zeigt, leben 22 Prozent von ihnen in Armut, 88 Prozent brauchen Hilfe im Alltag und 40 Prozent zeigen Anzeichen von Depressionen. Gleichzeitig gibt es von staatlicher Seite kaum Unterstützung. Altersheime sind selten und teuer. Dass die Gesetzesänderung diese Probleme lösen wird, ist unwahrscheinlich. Das ist auch den Machern des Gesetzes klar. Es sei vor allem dafür da, das Recht der Älteren auf emotionale Unterstützung zu unterstreichen, zitiert die Nachrichtenagentur AP einen Jura-Professor, der an dem Entwurf beteiligt war. Tatsächlich haben Eltern auch schon vor der Gesetzesänderung ihre Kinder verklagt. Mithilfe des Richters einigen sich die beteiligten auf regelmäßige Besuchszeiten. Geld spiele selten eine Rolle, sagte der Jura Professor AP.
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Vor etwa einem Monat hat Marianne Buggenhagen festgestellt, dass ihr der Leistungssport keinen Spaß mehr macht. Jedenfalls nicht mehr so wie früher. "Ich merke, dass ich nicht mehr weiterkomme", sagt sie. Buggenhagen denkt jetzt öfter an ihren Garten im heimischen Buch bei Berlin, den will sie endlich mal ein bisschen umgestalten. Sie träumt davon, einen Angelschein zu machen und von gemeinsamen Reisen mit ihrem Ehemann, der genau wie sie querschnittsgelähmt ist. Die beiden sind seit fast vier Jahrzehnten verheiratet, "davon war mein Mann bestimmt die Hälfte der Zeit alleine", sagt Buggenhagen. Sie selbst verbrachte einen Großteil ihres Lebens in Krafträumen und reiste als Sportlerin um die Welt. Es hat sich gelohnt, kein Zweifel. Sie sammelte im Diskuswerfen und Kugelstoßen neun Mal Gold und je zweimal Silber und Bronze bei Paralympischen Spielen ein, dazu 23 WM- und acht EM-Titel sowie 150 DDR-Meisterschaften in der Leichtathletik, im Schwimmen, im Tischtennis, im Rollstuhl-Basketball. Das stand einmal im Guinness-Buch der Rekorde. Alles schön und gut, aber jetzt reicht es ihr so langsam. Es soll nachher keiner sagen: "Hätte die Alte doch schon fünf Jahre früher aufgehört." All das sind sehr nachvollziehbare Gedanken einer weißhaarigen Frau, die im Frühjahr ihren 63. Geburtstag gefeiert hat. Umso dringender stellt sich die Frage, weshalb sie jetzt doch nach Rio gekommen ist, um ein letztes Mal ihren Diskus zu schleudern. Warum tut sie sich das an? Die Schinderei im Training, die erhöhte Verletzungsgefahr ("Meine Sehnen und Bänder sind ja genau so alt wie ich"), eine weitere lange Reise ohne ihren Mann. Buggenhagens Wettkampf findet am Samstag statt, seit zwei Wochen wartet sie im weitgehend schattenfreien Athletendorf auf ihren Einsatz. Sie zählt dort die Stunden, bis es endlich losgeht, damit es endlich vorbei ist. Die Antwort ist denkbar simpel: Weil sie wahrscheinlich gewinnen wird. Das kann sich eine auch noch so müde Sportlerin nicht entgehen lassen. "Hätte ich den Sport nicht gehabt, wäre ich im Pflegeheim gelandet." Laut offizieller Sprachregelung trifft sich in Rio gerade die Jugend der Welt. Buggenhagen sagt milde lächelnd: "Ich begleite eher die Jugend der Welt." Einige Gegnerinnen könnten ihre Enkelkinder sein. Wenn die heutige Sportjugend im paralympischen Dorf mit ihren Smartphones hantiert und Selfies aus der nie abreißenden Athletenschlange bei McDonald's verschickt, auch dann weiß eine Frau mit Mitte 60, dass es allmählich an der Zeit ist, sich was anderes zu suchen. Andererseits stellen sich die Prognosen für den Wettkampf im Olympiastadion auch Sicht von Buggenhagen halt so dar: "Die Jungschen müssen erst einmal an mir vorbeikommen." Man kann darüber streiten, ob es für diese Ausnahmeathletin spricht oder eher gegen die Konkurrenz, dass sie in einem Alter, in dem andere in Rente gehen, immer noch zu den Besten der Besten gehört. Vermutlich ist weder das eine noch das andere falsch. Buggenhagen sagt ja selbst: "Eine Medaille kann ich fast versprechen." Sie wehrt sich trotzdem gegen den Verdacht, wonach das Niveau in der Weltspitze überschaubar sei. Vor einigen Jahren habe sie mal bei einem Schauwettkampf gegen den Kugelstoßer Ulf Timmermann und den Diskuswerfer Udo Beyer mitgemacht. Beide Olympiasieger hätten sich für dieses Experiment in einen Rollstuhl gesetzt. "Hab' beide geschlagen", erzählt Buggenhagen. Sie sagt, sie lebe nicht von ihrer Kraft, sondern von Technik und Erfahrung. Vor ihren Würfen guckt sie sich den Wind und die Thermik im Stadion an. Wenn sie einen Diskus in die Hand nimmt, weiß sie bei der ersten Berührung, ob er was taugt oder ob es besser ist, einen anderen zu nehmen. Marianne Buggenhagen sitzt im Rollstuhl, seit sie 23 ist. Es begann mit einem Bandscheibenvorfall, der mit einer Querschnittslähmung endete. In ihrer Autobiografie steht der viel zitierte Satz: "Wenn ich den Sport nicht gehabt hätte, wäre ich im Pflegeheim gelandet oder asozial geworden." 1992 in Barcelona nahm sie erstmals an den Paralympics teil. Zwei Jahre später wurde sie zur Sportlerin des Jahres gewählt, vor Franziska van Almsick, Steffi Graf und Katja Seizinger. "Alle anderen sind ins Sportstudio eingeladen worden und ich ins Gesundheitsmagazin. Das sagt eigentlich alles über den Stellenwert des Behindertensports damals." Das habe sich stark gebessert, das Publikum wächst, die Medien berichten jetzt verstärkt über die Leistungen der Athleten und nicht mehr "mit so einem Touch von Reha-Sport", findet Buggenhagen. Nach dem letzten Rio-Kraftakt kann sie sich deshalb zufrieden um den Angelschein, den Garten und den Jörg kümmern. Und wenn sie die Sache genau betrachtet, war auch ihre Athletenkarriere nur eine Episode unter vielen in ihrem Leben. Sie hat ja erst mit 37 mit dem Leistungssport angefangen. "Ich habe also gar nicht sooo viele Wettkampfjahre auf dem Buckel", sagt Buggenhagen: "Nur 26."
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Sie sammelte im Diskuswerfen und Kugelstoßen neun Mal Gold und je zweimal Silber und Bronze bei Paralmpischen Spielen ein, dazu 23 WM- und acht EM-Titel sowie 150 DDR-Meisterschaf ten in der Leichtathletik, im Shwimmen, i m T ischtennis,@ @ @ im Rollstuhl-Basketball. Das-- stand einmal im Guinness-Buch der Rekorde.# Alles schön und gut, aber jetzt reicht es ihr so& langsam. Es ol na%chher keiner sagen: "Hätte die Alte doch schon fünf Jahre fr üher aufgehört." All das sin@ @ @ @d sehr nachvollzichbare Gedanken eier weißhaari gen Frau, die m Frühjahr ihren 3. Geb#ur&@ @ @ @tstag gefei ert hat. Ums%o dringender stel1t sich die Frage, wes halb ie jctt doch nach Rio g@ @ @ @ekommcn is, -2- um ein %letztes Mal ihen Diskus zu schleudern. Warum tut s--ie sic h das an? Die S chinderei im Traiing, die erhöhte Verletzungsgefahr ("M eine Sehnen und Bänd@ @ sind ja genau so alt wie ich"), eine weitere lange Reise ohe ihren Mann. Buggenh age_ns Wetkmpf indet am Samstag statt, seit zwei Wochen wartet sie im weitge@ @hend schattenfreien Athlctendorf auf ihren E insatz. Sie zählt dot die Stunden, @bis es end&lich losgeht, damit es endl ich vorbei st. Die Antwort i st denkbar simpel: Wil sie% wahrscheinlich gewinnen wird. Das kan&n sich eine auc h noch so müde Spor_tlerin-- nicht-- entgeh en lassen. "Hätte ich den Sport nicht gehabt, wär@ @e ich im Pf lege@ @heim gelandet." Lau t offizieler Sprachregelung trifft sih in 3 Rio gerade die Jugend der Welt. Buggenhag en sagt milde lächelnd: "I ch begleite ehe die Jugend der Welt." Einig G egnerinnen könnten ihre Enkelkinder sein. Wenn ie heutige Sportjugend i m paralymp is#chen Dor mit ihren Smatphones hantiert und Selfies aus der nie abreißenden Athletenschlange b ei McDonald 's verschickt, au ch dan weiß eine Frau mit Mitte 60, dass e s al1mähich an der Zeit ist, sich was andres zu suchen. Andererseits stelle sich die Prognosen für den Wettka mpf im Olympiastadi0n auch Sicht von Buggenhagen halt so dar: "Die Jungschen müssen erst einmal an mir -vorbeikommen." Man kann darüer streiten, ob es für d iese Ausnahmeathlet in spricht oder ehe gegen die Konku rrenz, dass ie in einem Alter, in dem andere in Rente gehen, immer [4] noch zu de@ @ @n esten der Besten gehört. Vermutlich ist wed-r das eine n@ @ @ @och das andere falsch. B uggenhagen sagt ja selbst: "Eine Medai lle kann ich fast versprechen." Sie wehrt sich trotzdem g egen den Ve@ @ @ @@ @ @ @rdcht, w$onach das Niveau in der- Weltspitze überschauba sei. Vor einigen Jahen habe sie mal bei einem Schauwettampf gegen en Kugelstoßer U&lf Timmermann u-nd den Diskuswerfer do & Beye mitgemacht. Beidc Olympiasicger hä@ttn sich für dieses Experiment n einen Rollstuhl gesetzt. "Hab' beide &geschlagen", erzählt Buggenhagen. Sie sagt, sie lebe nicht vo ihrer Kraft, sondern vn@ @ @ Technik# u--nd_ Erfahrung. 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Nun kann er Italiens Probleme anpacken: Der neue italienische Regierungschef Matteo Renzi weiß nach dem Senat nun auch das Parlament hinter sich. Die zweite Vertrauensabstimmung gewann er mit 378 Ja-Stimmen. Nach dem Senat hat auch das Abgeordnetenhaus dem neuen italienischen Regierungschef Matteo Renzi die Unterstützung für seine Reformpläne ausgesprochen. Eine Mehrheit der Parlamentarier stellte sich bei der zweiten Vertrauensabstimmung am Dienstagabend hinter Renzi und sein Kabinett. 378 Abgeordnete in Rom stimmten mit Ja, dagegen standen 220 Nein-Stimmen. Zuvor hatte Renzi vor den Abgeordneten noch einmal seinen Reformwillen bekräftigt. "Für diese Regierung gibt es keine Alibis mehr", sagte der 39-Jährige. Am Montag hatte Renzi bereits die Vertrauensabstimmung im Senat gewonnen. In seiner Regierungserklärung hatte er um Unterstützung für seine radikalen Reformpläne geworben. Der 39-Jährige forderte einen "radikalen und sofortigen" Wandel in Italien und legte ein klares Bekenntnis zu Europa ab. Renzi gelobte eine Reform des Steuersystems, Arbeitsmarkts und Verwaltungsapparats, um der schwächelnden Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Nach Renzis einstündiger Rede war bis zum Börsenschluss am Montag prompt ein Kursanstieg von 0,42 Prozent zu verzeichnen. Am Ende konnte Renzi nicht nur die Börse, sondern auch den Senat von seinen Plänen überzeugen. Dieser stellte sich in der Nacht zum Dienstag mit 169 zu 139 Stimmen hinter den Sozialdemokraten. Detailansicht öffnen Matteo Renzi fieberte sichtlich mit bei der Abstimmung im Parlament. (Foto: REUTERS) "Ok im Senat, jetzt das Abgeordnetenhaus. Dann beginnen wir ernsthaft zu arbeiten", schrieb Renzi am Morgen auf Twitter. Die Parlamentarier bestätigten das Vertrauen. Der Jurist will zudem aufs Tempo drücken und schon innerhalb der kommenden Monate erste Erfolge erzielen - seine ersten Schritte werden daher mit Spannung verfolgt.
Nun kann er Italiens Probl eme anpcken: De--r ncue i%talienisce Regierungs chf Matteo Renzi weiß nach dem Senat nun auc h das Parlamcnt hinter sich. Die zweite Vertrauensabstimmung gewann er& mit 78 Ja-Stimen. Nach dem Senat hat auch das A bgeordnetenh aus@ @ @ dem neuen italie nischen Regi erungschef Matte@ @ @ @o Renz die Unterstützung für seine Reformplän e ausgesprochen. Eine Mehrheit de Pa_ame@ @ @ntarier stel lte sic bei dr z weiten Vertrauens@ @abstimmung am &Di$enstagabend hinter cnzi und sein Kabinett. 378 Aeordnete in Rom stimmten mit Ja, d@ @ @agegen standen 220 Nein-Stimmen. Zuvor hatte Renzi vor den Abgeordneen noch inmal seinen Reformwi1ln bekräftigt. "Fü r diese egicrung -1- gibt es kene Alibis mehr", sagte& der 39-Jä#hrie. Am Montag hatte enzi bereits die Vertrauensabstim $mung im Snat gewonnen. In seiner Regierungserklär ung hate er um Unterstützung fü r seine radikalen R eformpläne geworben. Der 39-J ährige forderte einen "raika1en und sofortigen" Wandel in Italien und l-egte ein klares Bekenntni#s zu Europa ab. Rcnzi gelobte eine Reform des Steuersystem, Arbitsmarks und Verwaltungsa@ @ @ @pparats, um der schwächelnden Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Nach Renzis einstündige r Rede war bis zum Börs@ @ @ @enschluss am Mon tag prompt ein Ku rsatieg von 0,42 Prozent- zu verzeichnen. Am Ende konnte enzi ni ct$ nur die Börse, sondern auch den --Senat von@ @ @ 2 @ seinen Plänen überzeugen. Dieser stel_lte sich in der Nacht zum Dicnst$ag mit 1 69 zu 1&39 Stimmen hinter den Sozialdemokraten. D etailansicht öffnen M atteo Renzi fieberte sic htlich mit bei de Abstimm un g im Parlament .# ( Foto: RE UTERS) "Ok im Senat, jetzt das Abgeordnetcnhaus. Dann beginnen wir ern_sthaft zu arbeiten", schrieb Rcnzi am Morgen auf Twitte r. Die Parlamentarier bestätigten das Vertrauen. Der Jurist will zudem au fs Tempo drück-en und schon inn--erhalb der kommen den Monate erste Erfolge erzi-el@ @ @ @en - seine ersten Schritte werden aher mit Spannung verfo1g t. -3-
Google geht gegen Verschwiegenheitsanordnungen vor Der digitale Durchsuchungsbefehl für die Google-Mail-Postfächer von drei Wikileaks-Mitarbeiter stammt aus dem Jahr 2012 - und erst jetzt wurden die Betroffenen darüber informiert. Eine Verschwiegenheitsanordnung - eine sogenannte "gag order" - habe verhindert, dass die Postfach-Inhaber früher von dem Eingriff in ihre Privatsphäre erfahren durften, sagte Google-Anwalt Albert Gidari. Google will weitere Freigabe von Informationen erwirken Der Konzern sei bis vor Kurzem gegen die behördliche Anordnung vorgegangen. Womit die US-Behörden den Durchsuchungsbefehl gegen die Postfächer der Wikileaks-Mitarbeiter begründet hat, ist weiterhin unter Verschluss, die Verschwiegenheitsanordnung sei jetzt nur zum Teil aufgehoben worden. Google versuche derzeit, auch die Freigabe dieser Informationen zu erwirken. Wikileaks-Mitarbeiter hatten Google Vertuschung vorgeworfen Zuvor hatten sich drei Wikileaks-Mitarbeiter in einem offenen Brief an Google-Chef Eric Schmidt gewandt. Ihre Gmail-Postfächer seien im Mai 2012 von US-Behörden durchsucht worden, jedoch hat ihnen Google erst am 23. Dezember 2014 mitgeteilt, dass diese Durchsuchung stattgefunden hat. "Wir sind überrascht und verstört, dass Google mehr als zweieinhalb Jahre gewartet hat, ehe es seine Kunden benachrichtigt", schrieb darin der Anwalt der Wikileaks-Mitarbeiter. Google hält dagegen: Es sei Firmenpolitik, grundsätzlich jede zeitlich unbegrenzte Verschwiegenheitsanordnung zu bekämpfen, sagt Gidari.
Google geht gegen Verschwiegcnheitsa----ordnungen vor Der digit ale Durchsuchungsb efehl für die Google-Mail-Postfächer von drei Wiileaks---Mi&tarbeiter stamm t aus d em Jahr 2012 - un d erst jett wurden die Betroffenen darüber informiert.# Eine @Verschwiegenheitsa nordnung - cine sogenannte "gag order" - habe verhindert, dass die Postfach-Inhaber @ @ @früher von dem Eingriff in $ihre Priv atsphäre erfahren durfte, sagte G0oqle-Anwalt Albert Gi_dari. Google will weiter Freigabe von Informationen erwirken Der Kon--zern sei bis vor urzem gegen di@e beördliche Anordnug rgegangen. Womit die U _S-Behörden den Durcchungsbefehl geqn die Postfächer der Wikileaks-itarbeiter b@ @ @ @egründet hat, ist weiter hin unter Verschluss, --die (1) Verschwiegheitsanordnng sei jetzt nur zum Teil au fgehoben worde_n. Google versuhe derzeit, -auch die Frigabe dieser_ Informationen u erwirken. &Wikileaks-Mitarbe iter hatten G oogle Vertuschung vorgeworfen Zuvor hatten sich drei Wikileaks--Mitabeiter in einem offenen Brief an Google-Chef Eic Schmidt gewndt. Ihre Gmail-Pstfächer seien im Mai 2012 von US-Behöden durchsucht worden, jedo@ch@ @ hat ihnen Google er st am 23. De zember 2014 mitgeteit, dass diese Durchsuchun g stattgefunden hat#. "Wir s ind überrascht und verstört, dass Google mehr a@ @ @ls zw eiei nhal b Jahre qewartet hat, ehe es sei ne Kunde@n benachric htgt", schrieb darin der A_nwalt de r Wikileaks-Mitarbeiter. Google hä lt dagegen: Es sei Firmenpoliti@ @ @k, grun dsätzlich jede zeitlich unbegrenzte Verschwiegenheitsanordnung (2) zu bekämpfen, sagt Gidari. (3)
Syriens Chemiewaffen sollen restlos zerstört werden - doch wie kann das gelingen? Nach Auffassung von UN-Generalsekretär Ban ist allein für die Überwachung des Vorhabens ein internationales Team von 100 Experten notwendig. Ban warnt auch vor den großen Sicherheitsrisiken des Einsatzes, "der so noch nie zuvor durchgeführt worden ist". UN-Generalsekretär Ban Ki Moon will zur Überwachung der Zerstörung aller syrischen Chemiewaffen eine neue Mission mit 100 Mitarbeitern aufbauen. In einem Schreiben an den UN-Sicherheitsrat vom Montag skizzierte Ban seinen Plan zur Vernichtung der C-Waffen. In dem Brief an den Weltsicherheitsrat warnte er, dass auf die in das Bürgerkriegsland entsandten Experten, die bis Mitte kommenden Jahres die Vernichtung des Arsenals sicherstellen sollen, allerdings noch nie dagewesene Sicherheitsrisiken warteten. Das Team werde sich an einem Einsatz versuchen, "der so noch nie zuvor durchgeführt worden ist", sagte der UN-Generalsekretär. Die Umstände seien "gefährlich und unberechenbar". Bans Plan sieht vor, dass die aktuelle Gruppe von Inspektoren, zu der Mitarbeiter der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) und der Vereinten Nationen gehören, entsprechend aufgestockt werden. Ein spezieller Koordinator soll für die Abstimmung der beiden Einrichtungen mit der syrischen Regierung zuständig sein. Um die hohen Sicherheitsrisiken so weit wie möglich in den Griff zu bekommen, solle die Mission einen Stützpunkt auf Zypern aufbauen. Nach Syrien solle lediglich der Teil des Personals geschickt werden, der unbedingt vor Ort erforderlich sei, schlug Ban vor. Vorgehen in drei Phasen Das Team solle in drei Phasen arbeiten: Zunächst Koordinierung und Planung, dann Lokalisierung und Sicherstellung der Chemiewaffen und schließlich Überwachung ihrer Zerstörung. Finanziert werden soll der Einsatz aus dem Budget von UN, OPCW und einem neu zu gründenden Fonds. Bei der Vernichtung selbst Hand anlegen dürften die Experten allerdings nicht, betonte Ban. "Die dritte Phase wird die schwierigste und herausforderndste", sagte Ban. Zwischen dem 1. November 2013 und 30. Juni 2014 (in einem Zeitraum von acht Monaten) werde von der gemeinsamen Mission erwartet, dass sie die Zerstörung eines komplexen Chemiewaffenprogramms mit mehreren Lagerstellen, verteilt in einem Land, das sich in einem bewaffneten Konflikt befindet, unterstützt, überwacht und überprüft. Es handele sich dabei insgesamt um 1000 Tonnen chemische Waffen, Stoffe und Zutaten, die "schwierig zu handhaben, zu transportieren und zu zerstören" seien. Bei den von Ban skizzierten Grundlagen handelt es sich zunächst um Vorschläge. Bevor diese umgesetzt werden könnten, müssten sie vom Sicherheitsrat in eine Resolution gegossen und verabschiedet werden. Nach Informationen von Diplomaten soll der Weltsicherheitsrat Bans Vorschläge in dieser Woche beraten. Das UN-Gremium hatte sich im September auf eine Resolution zur Beseitigung des syrischen C-Waffen-Arsenals geeinigt. Am Sonntag wurde damit begonnen. Unter Aufsicht der Inspektoren machten syrische Soldaten mit Schneidbrennern und Winkelschleifern Raketensprengköpfe, Bomben und Mischeinrichtungen für Chemikalien unbrauchbar.
Syriens Chemiewaffen sollen restlos zerstört wede-n - doch wie kann das gelingen? Nach Auffassung von U N -Gcncralsckretär Ban ist allein für die Überwachung des Vorhabens ein internationales Team von 100 Exp@ @ @ @erten otwendig. Ban warnt auch vor @ @ @den großen Sicherheitsrisken d_es Einsatzes, "d er so noch-- nie zuvor duhgeführ t worden ist". UN-Generalsekretär %Ban Ki M0on w@ @ill zu$r Überwachung der Zer störung aller syrischen Chemiewaffen eine neue Mission mit 100 Mitarbeite r n aufbaun. In einem@ @ @ Schreiben an den UN-Sicheheisrat vo@ @m Montag skizzierte Ban sinen Plan zur Vernichtung der C-Waffen. In de m Brief an den W@ @ @ @e ltsicherh@ @ @ @eitsrat warnte er, dass af die in ds Bürgerkriegsland entsand@ @ten Exper ten, die bis M@ @ @ @itte kommcnden -1- Jahres die% Vernichtung des Arsenals sicherstellen so1len, allerdings noch nie dagewesene Si#chrheitsisik en warteten. Das Team werde sich an einem Einsatz versuchen, "der so noch nie zuvor durchgeführt worden ist", sagte der UN-Generalsekretär. Die Umstände seien "gefährlich und unberech@ @enbar". Bans P@ @ @ @lan sieht vor, dass die %aktuelle Gruppe von Inspektoren, zu der Mitarbeiter der Organisation für d Verbot von Chemiewaffen (OPCW) u nd de r Vereinten Ntionen gehören, entsprech en@d auf@ @gestockt werden. Ein spezieller Koordnator soll für die Abstimm un#g de r b eide n Einrichtungen mit der syrichen Regierung zuständig se#n. Um die hohe--n Sicherheitsisiken so weit wie mögli@ @ch in den Griff zu b_e-kommen, solle die Mission e ine Stützpun--kt auf Zypern aufba uen. Nach Syrien solle lediglich der Teil des Personals geschickt we den, [2] der unbedingt vor Ort erorderlich sei, shlug- Ban vor. Vorgehen in drei Phasen Das Tea m sollc i&n dre i Phasen arbeiten: Zunächst Koordinierung_ und Planung, dann Lokalisier ung und Sicherstellun g der Chemiewaffen und schleßlich Überwachung ihrer Zerstörun g. Finanziert werden soll der Einsatz aus dem 8udget von UN, OPCW und@ @ @ @ einm neu zu gründenden Fonds. Be--i der Vrnichtung selbst Han_d@ @ @ anegen dürften die@ Experten alle$rdings nicht , betont_e Ban. "ie dritte Phase wird die@ @ @ @ schwierig@ @st--e und herausf ordrndste", sag$te Ban. Zwisc hen dem @ 1. N0vembr 2013 und 30. Juni 2014 (in einem Ze%itrau--m von ach t Monaten) werde von der gemeinsamen Mission erwartct, das s sie die Zerstörung eines kom@ @plexe n Chemie waffenprogramm #s mit mehreren Lagertelle, vereilt in einem L$and, das sich in ein em beaffne te n Konf1ikt 3 befindet, unterstützt, überwach&t und überprüft. Es handele sich dabei insgesamt um 1000 Tonnen chemische Waffen, Stoffe und Zut@ @ @ @aten, die "schwierig zu handhaben, zu transpotieren und zu z erstör_en" seien. Bei de v@ @ @ @on Ban skizie rten Grundlagen ha n dc1t es% sich zunächst um Vorschläge. Bevor d iese um gestzt werden kön-nten, müsste n sie vom Sicherh_eitsrat in ei$e Resolution gegossen und verabschie%det werden. Na ch Inforati@ @onen von Diplomaten soll der Weltsicherheitsrat Bans Vorschläge in dieser Woche beaten. Das UN-Gremium hatte sich im September auf eine Resolution zur @Beseitigung de@ @ @ @s syris chen C-Waffen-Arsenal#s- geeinigt. Am S&onntg wurde @d%ami%t begonnen. Unte#r Aufsicht der Inspektoren mac hten syrische Soldaten mit Schneidbr&ennern u@ @ @nd Winkelsclifern Raketenspren@ @ @gköpfc, Bomben und Misch einrichtungen fr Chemikalie n unbrauchbar. (4)
Die wichtigsten Änderungen durch das neue Teilzeitgesetz auf einen Blick. Haben Arbeitnehmer ein Recht auf Teilzeitarbeit? Detailansicht öffnen Das neue Gesetz verankert einen gesetzlichen Anspruch auf Teilzeitarbeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate bestanden hat und deren Arbeitgeber mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt. Soweit betriebliche Gründe dem Wunsch der Arbeitnehmer nach Teilzeitarbeit nicht entgegenstehen, muss der Arbeitgeber der Verringerung der Arbeitszeit zustimmen. (§ 8 Abs. 1, Abs. 7 TzBfG) Müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Antrag auf Teilzeitarbeit begründen und muss der Antrag schriftlich gestellt werden? Eine Begründung des Wunsches ist nicht notwendig, sie erleichtert dem Arbeitgeber jedoch die Entscheidung. Ebenso ist die Schriftform zu empfehlen, weil der Arbeitnehmer dadurch seinen Antrag nachweisen kann. Wann muss der Arbeitgeber über einen Antrag auf Teilzeitarbeit entscheiden? Der Arbeitgeber muss dem Arbeitnehmer spätestens 1 Monat vor dem gewünschten Teilzeitbeginn schriftlich mitteilen, ob er der Teilzeit zustimmt oder nicht. Unterlässt er dies, verringert sich die Arbeitszeit automatisch in dem vom Arbeitnehmer gewünschten Umfang. (§ 8 Abs. 5 TzBfG) Wie werden die 15 Arbeitnehmer gezählt? Gezählt werden alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (ohne Auszubildende), die regelmäßig vom Arbeitgeber beschäftigt werden, unabhängig von der Höhe ihrer Arbeitszeit. Bei mitarbeitenden Gesellschaftern oder Geschäftsführern und freien Mitarbeitern kommt es darauf an, ob sie Arbeitnehmer im Sinne des Arbeitsrechts sind. Vorübergehend Beschäftigte werden mitgezählt, wenn sie einen regelmäßig beschäftigten Arbeitnehmer vertreten (keine Doppelzählung). Es kommt dabei weniger auf einen genauen Zeitpunkt an als auf den Umstand, dass der Arbeitgeber in der Regel mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt. (§ 8 Abs. 7 TzBfG) Steht der Anspruch auf Teilzeitarbeit auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu, die in kleineren Filialen eines Unternehmens beschäftigt sind? Grundsätzlich ja, wenn der Arbeitgeber insgesamt (in allen Filialbetrieben zusammengenommen) in der Regel mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt. Was versteht man unter betrieblichen Gründen? Betriebliche Gründe liegen insbesondere dann vor, wenn die Verringerung der Arbeitszeit die Organisation, den Arbeitsablauf oder die Sicherheit im Betrieb wesentlich beeinträchtigt oder unverhältnismäßige Kosten verursacht. Die Ablehnungsgründe können auch im Tarifvertrag noch genauer festgelegt werden. Was kann der Arbeitnehmer unternehmen, wenn der Arbeitgeber eine Verringerung seiner Arbeitszeit ablehnt? Ist der Arbeitnehmer mit der Ablehnung seines Teilzeitwunsches durch den Arbeitgeber nicht einverstanden, so kann vor dem zuständigen Arbeitsgericht geklagt werden. Das Gericht prüft, ob die Ablehnung in diesem Einzelfall zu Recht erfolgt ist. Der Arbeitgeber muss das Vorliegen betrieblicher Gründe für seine Ablehnung beweisen. Gibt es schon rechtskräftige Gerichtsurteile aus den EU-Mitgliedstaaten zu Ablehnungen der Teilzeitarbeit durch den Arbeitgeber? Gegenwärtig sind dazu höchstrichterliche Entscheidungen aus anderen EU-Staaten noch nicht bekannt, weil die Rechtsansprüche auf Teilzeitarbeit in den EU-Mitgliedstaaten wenn überhaupt erst seit relativ kurzer Zeit gesetzlich verankert sind. Gilt das neue Teilzeitgesetz auch für Beamte? Gegenwärtig gilt das neue Gesetz nur für Arbeitnehmer. Die Frage, ob das Beamtenrecht entsprechend angepasst werden soll, ist vom dafür zuständigen Bundesministerium des Innern zu beantworten. Können Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer in Erziehungsurlaub (seit 01.01. 2001 Elternzeit genannt) einen Antrag auf Teilzeitarbeit nach Ende des Erziehungsurlaubs stellen oder müssen sie erst wieder sechs Monate beim Arbeitgeber tätig sein? Auch diese Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer können grundsätzlich einen entsprechenden Antrag auf Teilzeitarbeit spätestens drei Monate vor dem Wunschtermin stellen, wenn ihr Arbeitsverhältnis bereits mindestens sechs Monate besteht. Dabei zählt die Elternzeit mit, weil das Arbeitsverhältnis in dieser Zeit fortbesteht. Warum ein neues Gesetz? Das neue Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge hat das zum 31.12.2000 ausgelaufene Beschäftigungsförderungsgesetz abgelöst. Grundlage des Gesetzes sind Rahmenvereinbarungen der europäischen Sozialpartner über Teilzeitarbeit und über befristete Arbeitsverträge, die die Bundesregierung nun in deutsches Recht umgesetzt hat. Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge erhalten damit eine moderne Rechtsgrundlage. Was sind die Kernpunkte des Gesetzes? Kernpunkte sind der gesetzlich verankerte Anspruch auf Teilzeitarbeit und weitere Regelungen zur Förderung der Teilzeitarbeit. Außerdem werden zum ersten Mal befristete Arbeitsverhältnisse zusammenfassend auf eine gesicherte Rechtsgrundlage gestellt. © 2001 Bundesministerium für Arbeit- und Sozialordnung www.teilzeitinfo.de
D ie wichtigsten Änderungen durch@ @ @ @ das neue Teilzeitgeset&z af ei nen Bli_ck. Haben Arbeitnehmer% e in Recht a uf Te #lzeitarbeit? Detaila nsicht ö_ffnen Das neue Gesetz ver$anket einen gesetzlichen Anspruch auf Teilzeitarbeit fü Arb eitnehmerinen nd Arbeitnehmer, deren Arbeitsverh$ältn is länger als sechs Monate bestanden hat und deren Arbeitgeber mehr als 15 Arbeitnehmer becäftigt@ @ @ -1- @. Soweit betriebliche Gründe dem Wuns ch der Arbeitnchmer nach Teilzeita@ @ @ @rbei t nicht entgegenstehen , muss& der Arbeit geber dcr Verringerung der Arbeitszeit zustimmen. (§ 8 Abs. 1, Abs. 7 TzBf) Müssen &Arbeithmerinnen und Arbeitnehmer@ @ ihren Antrag auf Teilzeit @ @arbeit begründen und @ @ @muss r Antrag schriftlic_&h gestelt w erden? Eine Bcgründung des (2) Wunces i-st nicht notwendig, sic erleichtert dem Arbeitge%ber jedoch d&ie ntscheidung--. Ebenso ist die Schriftfom zu mpfe#hlen, weil der A rbeitnehmer d@ @ @ @adurch seinen Antrag nachweisen kann. Wann muss der Arbeitgebcr ü ber einen -Antr-ag auf @ @ @Teilzeitarbeit entscheid#en? Der Arbeitgeber muss dem Arb@ @eitnehm#@ @ @er spätestens 1 Monat vor dem gewünschten Teilzei#tbeginn s chriftlich -3- mittei1en, ob er der Teizeit zustimmt oder nicht. Unterl ässt er dies, verringet sich die Arbeitszeit autom atisch@ @ @ @ in dem vom Arbeitnehmer gwünschten Umfa-ng. (§ 8 Abs. 5 zBfG) Wi e werden die 15 Arbeitnehmer gczählt? Gezählt werden #a%lle Arbeitnehmerinnen @nd Arbeitnehmer (o hne Auszubildende), die reg&elmäßig vom Arbeitgeber beschäftigt werden, unahängig v#on der Höhe ihrer Arbeitszeit. Bci 4 mitarbeite@nden Gesellschaftern oder Geschäftsführern und freien Mitarbeitern kommt es darauf an, ob si e Arbeitnehmcr im Sinne @des Arbeitsrechts sind. Vorübergehend Besch@äftigt e werden mit gezähl, wenn sie einen regelmäßig beschäftigten Arbeitnehmer vertreten (keine Doppelzäh1ung). Es kommt dabei weniger auf einen genauen Zeitpunkt an als auf den Umstand, dass der Arbeige%ber i n der Rege_l mehr als 15 Ar_beitneer beschäftigt. (§ 8 Abs. 7 TzBfG) Stet der Anspruch -5- auf Teilzeitarbe_it auch A rbeitne_hmerinnen und Arbeitnehmern- zu, die in kl$eineren Flia len eines Unternehmens b escäft igt sind? Grundsätzlic h ja, wenn der Arbeitgeber insgesamt (in allen Fillbetiben zusammenqenome) in der @ @ @ @R&egel mehr als 15 A rbeitnehmer bescäftigt. Was versteht man ntr b etrieblichen Gründen? Betrie bliche Gründe liegen insbesondere dann vor, wenn die -6- Verrinqerun der Arbeitszeit die Organisa tion, den Arbeitsablauf oder die Sicher heit im Betrieb wesentlich beeinträchtigt oder unverhältnismäßige@ Kosten ve rursacht. Die Ablehnungsgründe könne n auch im Tarifvrtrag noch genauer festgelegt& werde n. Was kann de @ @ @Arbeitnehmer un ternehen, wenn dr Arbeitgeber eine Verri ngerung-- seiner Areitszeit abl e@ @ @hnt? Ist der Arbeitnehmer m#it der Ablehnun seines Teilz@ei twu @ @nsches durch [7] dcn Arbitgeber nicht einer standen, so kann vor dem zuständigen Arbeitsgericht geklagt wcrden. Das Gericht %prüft, ob die Abl ehnung in diese Einzelfall zu Recht erfol qt ist. Der Arbeitgeber m uss das Vorliegen betrieblicher Gründe für seine Ablchnung beweisen. Gibt es schn rechtskräftige Ge richtsurteile aus den U-tgliedstaaten zu blehnungen der Tilzeitarbeit drch den Arbeitgeber? Gegenw [8] ärtig ind dazu höchstrichterlic he Entcheidungen aus anderen EU--Staaten noch nicht bekannt, weil die Rechtsansprüche auf Teilzeitarb@ @eit in den EU$-Mitgliedstaa$ten wenn überhaupt erst seit relativ kurzer Zeit gesetzlich verank ert sind. Gilt d-as neue Teilzeitgesetz auc für Beamte? Gegenwärtig gilt das neue Gesetz nur für Arbeitnehmer. Die _Frage, - b das Beamtenrecht et sprechend a ngepasst werden soll, i-st vom -9- dafür zu%ständigen Bundesministerium @ @des Innern zu bantworten. Können Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitn ehmer in Erziehungsurlaub (seit 01.01. 2001 Elternzeit genannt) e@ @ @ @inen Antrag auf Te$ilzeitarbeit nach Ende d es Erziehngsrlau#bs stellen oder m-üssen sie erst wieder sechs Monate beim Arbeitgeber tätig sein ? Auch diese Arbeitnehmerinnen b-zw. Arb eitne-hmer könne@n gru ndsätz1ic h@ @ @ einen -10- entsprechenen ntrag auf Teilzeitar beit spätestens drei Monate vor dem Wunschtermin s@ @ @ @telle n, wenn ihr A-rbeitsverhältni bereit@ @s mindestens sechs @ @ @ona-te besteh%t. Dabei zählt die Elternzeit mit, weil das Arbeitsverhäl tnis in diser Zeit fortbesteht. aru@ @ @_m ei neues Gesetz? Das neue Gesetz über Tei lzei@ @ @tarbeit u nd befris tete Arbeitsve@ @ @rträge _hat [11] das zum 31.12.&--2000 a usgelaufen@ @ @e Beschäft igungsförde%rungsgesetz abgelöst. Grundlage des Gesetzes sind Rahmeneinbarunqn der euroäischen So zialpartner über Tei@ @lzeirbcit und über befri-stete Arbeitsverträge, die die Bundcs regierung nun in deutsches Recht umgesetz hat. Teilzeitarbeit und befristet Arbeitsverträge erhalten damit eine modern e Rechtsgrundlage. Was sind die Kernpunkte des Gesetzes? Kernpunkte sind der gesetzlich veranker$te Anspruch auf Teilzeitarbe it und weitere @ @ @ Regelngen zur 12 Förderung er Teilzei tarbeit. Außerdem werdn zum ersten Mal befristete Arbeitsverhältnise zusammenfa--ssend auf eine gesicherte Rechtsgrndlage gesellt. © 2001 Bunde sm--inisterium für Arbeit- und Sozialordnung www.teilzcitinfo.de -13-
Die Deutsche Bahn sollte bis 2020 eine andere werden: effizienter, kundenorientierter und profitabel. Danach sieht es bislang nicht aus. Höchste Zeit also, die Strategie zu ändern. Nächster Halt? Weltmarktführer, Vorbild im Umweltschutz und einer der beliebtesten Arbeitgeber. Das alles wollte der größte deutsche Staatskonzern bis 2020 werden. So lauteten die Ziele von Bahn-Chef Rüdiger Grube noch in seiner ersten Amtszeit. Eine neue Bahn-Ära sollte mit ihm an der Spitze beginnen. Wenn Grube demnächst auf halber Strecke Bilanz zieht, wird das Fazit jedoch lauten: Störung im Betriebsablauf. Denn die Bahn scheint vom Kurs abgekommen zu sein. So verfahren wie heute war die Lage schon viele Jahre nicht mehr. Dabei hätten tatsächlich bessere Zeiten für den größten deutschen Staatskonzern anbrechen müssen: Der Reisemarkt boomt, der Gütertransport auch. Noch nie waren so viele Menschen und Waren unterwegs wie heute - nur tun viele das inzwischen nicht mehr mit der Deutschen Bahn. Die Fernzüge leiden unter den Billigangeboten der Buskonkurrenz. Der Güterverkehr der Bahn ist ein Sanierungsfall. Und auch der Regionalverkehr, bislang ein stabiles Geschäft, bekommt zunehmend Konkurrenz von privaten Anbietern. Es fehlt eine klare Vorgabe der Politik, welche Aufgabe der Konzern hat Von den einst so großen Zielen ist nicht mehr viel geblieben. Der Umsatz, der sich bis 2020 auf 70 Milliarden Euro fast verdoppeln sollte, stagniert bei 40 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand in der Bilanz des vergangenen Jahres ein Minus von 1,3 Milliarden Euro - der erste Verlust seit zwölf Jahren. Der Konzern schafft es inzwischen nicht mal mehr aus eigener Kraft aus der Misere. In den nächsten Jahren muss der Staat eine milliardenschwere Finanzspritze in den hoch verschuldeten Konzern stecken. Doch nicht nur die Bilanz-Diagramme zeigen nach unten. Auch die Kunden sind unzufrieden. Während sich der Konzern mit Buslinien in Großbritannien, Serbien oder Prag verzettelte, wurden die Züge in Deutschland auf einem maroden Schienennetz immer unpünktlicher. Mit Millionenaufwand versucht die Bahn zwar inzwischen, die Ärgernisse zu reduzieren. Doch Verspätungen, defekte Toiletten, falsche Wagenreihungen sind noch immer Begleiter auf vielen Reisen. Kein Wunder: Manches Stellwerk stammt noch aus der Kaiserzeit. Besorgt fragt man sich in der Regierung zudem, ob dem Konzern gerade mehr abhandenkommt als unzufriedene Fahrgäste, die auf Fernbusse umsteigen. Denn der Trend zur Individualisierung und Vernetzung des Verkehrs trifft auch die Bahn. Die neue Ökonomie des Teilens wird Mitfahrzentralen immer bequemer und erfolgreicher machen. Selbstfahrende Autos und Lkw können den Individualverkehr in den nächsten Jahren radikal verändern, weil sie dessen Vorteile mit denen des öffentlichen Nahverkehrs verbinden und Passagiere und Güter ohne viel Zutun und starre Fahrzeiten ans Ziel bringen. Und IT-Konzerne wie Google könnten das Geschäft der Logistikunternehmen angreifen und Reiseplattformen anbieten - die Bahn würde plötzlich zum Subunternehmer. Das Geschäft der Bahn wird in den kommenden Jahren von vielen Seiten noch stärker in Bedrängnis geraten als bisher. Es dürfte damit immer schwieriger werden, die Forderung der Politik zu erfüllen: mehr Verkehr auf die Schiene zu holen. Ganz unmöglich aber wird das, wenn die Bahn so weitermacht wie bisher. Allen Bekenntnissen zum Trotz hat der Konzern sein wichtigstes Geschäftsfeld in den vergangenen Jahren vernachlässigt. Grube hatte den Personenverkehr des Konzerns schon kurz nach seinem Amtsantritt 2009 eigentlich zum Brot-und-Butter-Geschäft erklärt und angekündigt, die Bahn müsse besonders hier schnell besser werden. Doch auch am Ende seiner zweiten Amtszeit macht die Flotte aus ICE, IC und Regionalzügen jede Menge Ärger. Das ist zum einen die Folge einer falschen Strategie. Zu lange wurde national auf Kosten der internationalen Expansion gespart. Es ist aber auch die Folge einer richtungslosen Bahnpolitik. Denn seit dem abgeblasenen Börsengang von 2008 fehlt eine klare Vorgabe der Regierung, welche Aufgabe der Konzern eigentlich hat: Will die Politik eine Staatsbahn, die in jeden Winkel des Landes fährt? Und darf dies den Staat etwas kosten? Oder soll die Bahn mehr privates Unternehmen sein und dem Finanzminister Gewinne liefern und dafür Kosten senken? Jetzt ist Grube am Zug. Er wird im Januar voraussichtlich den Vertrag für eine dritte Amtszeit bekommen und kann dann entscheiden, wohin die Bahn fährt. Wichtig ist, dass die Milliarden, die die Bundesregierung aus der Steuerkasse zahlt, diesmal wirklich in eine neue Ära fließen. Es könnte die letzte Chance der Bahn für einen Neuanfang sein.
Die Deutsche Bhn sollte bis 2020 eine andere werden: effizienter, kundenor ientirter un d profitabel. Danach sieht es bislang nicht aus. Höchste Zeit also , die Stra@ @ @ @tegie zu ändern. Nä chster Halt? Wtmarktführer, Vorbild im Umweltschutz und einer der biebtes ten Arbeitgcber. Das alles wollte dr größte deusche Saskonzern bis 2020 werden. So lateten die Ziele von Bah-Chef Rüdier Grube-- noc h in seiner ersten Amtszeit. Eine ne ue Bahn-Ära sol@ @ @ @lte mit ihm an der Spitze beg innen. Wcn n Grube d emnächst auf halbr St&recke Bi1n%z zieht, wird d@ @ @ @as Fazi--t jed&och lauten: Strung im Betriebsablauf. Denn die Bahn scheint vom ur s abgekommen zu sei%n. So verfahen wie heute war die Lage schon viele Jahre nicht (1) mehr. Dabei hätten ta tsächlich bessere_ Zeiten fü den größten deutschen Staatskonzern a-n brechen müssen: -- %Der Reisemarkt boot, der Gütertransport auch. Noch nie wa@ @ @en so% iele Menschn und Waren unt-erwegs wie heute - nur -tun viele da@ @ @ @s inzwischen nicht mehr mit der Deutschen Bahn. Die Fer n züge leiden unter den Billigang--eb oten der Busk onkurren z. Der Güterverkehr der Bahn st ein $S-anierungsf#all. Und auch d--er Regionalverkhr,$ bislang ein stabiles Geschäft, bommt zunehmend _Konurrenz von privaten Anbie tern. Es fehlt eine klare Vorgabe der Politik, welche Aufgabe der Konzern hat Vn den einst so großen Zielen i&st nicht mehr viel geb liebn. Der Umsatz, der sich% bis 2020 auf 70 Mill@ @iarden Euro fast verdoppeln sollte, stagniert be%i 40 lliarden Euro. Unter de_m Strich (2) stand in der Bilanz des vergangenen Ja@ @hres ein Minu s von 1,@ @3 Milliarden Eu$ro - d-er erste Verlust seit$ zwölf Jah ren. @Der K#onzern chafft es nzwischen nict mal mehr aus eigene K raft $aus der Miser#e. In den nächsten Jahren muss der Staat eine millir denschwer Finanzspritze @ @in den h0ch versc huldeten Konzern s tecken. #Doch nict nur die Bilan z-Diagramme zeigen $nach unten. Auch die Kunden sind unzufrie den. Wä hrend si ch der Konzern mit Buslinien in Gr0ßbritannien, Serbien oder Prag vzettelte, wurden di_e Züge in Deutschland auf eine mr--oden Schienennetz immer unpünktlicher. Mit Millionenufwand versucht die Bahn zwar inzwischen, die Ärgernis&se zu re- duzeren. Doch Ver sp$ätungen, defekte Toiletten, falsche Wagenreihun@ @ @ @gen si%nd noch immer Begleiter auf viele Reisen. -3- Kein Wunder: Manches Stellwerk stammt och aus der Kaise rzeit. Besorgt fra gt man sih in de r Regierung zudem, ob %dem Konzern gerade mehr abhand&enkommt als unzufiedene &Fhrgäste, die auf Fernbuss%e umsteigen. Denn der rend zur Individualisi e rung und Vernetzung des Verkehrs trifft auch die Bahn. Die neu e Ökonomie des Teilens wird Mi@ @ @ @tfahrzentralen immer beq uemer und_ erfgrcicher mache. Selbstfahrende Autos und Lk können den Individualverkehr in de n nächsten Jahren radikal verändern, weil sie dessen Vorteile mit denn des öffentl@ichen Nahverkehrs verbinden u n Passagiere und Güter ohn viel Zutun und starre Fahrze#iten ns Ziel bringen. Und IT-Konze rne wie Gooqle könten da s Geschäft der Logistikunterehme n angreifen und Reisepla ttform_en anb ieten - die Bahn wüde plötzlich zum Subunternehmer. Das Geschäft der Bahn [4] wird in den kommenen Jahren von vielen Seten noch stärk er in Bedrängnis g eaten als bisher. Es dürft@ @ @ @e damit immcr schwieriger werden, die Frderung der Po litik zu erüllen: mehr Verkehr auf die Schiene zu holcn. Ganz unmöglich aber wird &das, wenn die Bah so weitermach t wie bishe#r. A llen Bekenntnissen zum Trotz hat der Konzern sein wichtigste$s Geschäftsfeld in den vergangenen Jahren vernachlässigt. Grube hatte den Pcrsonenverkehr des $Konzer&ns schon kurz nach seinem Amtantritt 2009 eigentlich zum Brot-und-Butt er-Ge&schäft erklärt und angekündigt, die Bahn müsse @ @ @besonder s hier --schnell besse werden. Doch auch am En@ @ @ @de seine r zweite@ @ @ @ Amtszeit macht die Flott$e aus ICE, IC und Regionalzüge jede Menge Ärger. Das is zu m einen die Folge [5] einer falschen Strategie. Zu lange wurde national auf Kosten de r internationalen Exp ansion qespart. Es ist aber auch die Fo&lge einer richtungslosen Bahnpolitik. Denn sei t dem abgeblasen en Börsengang von 2008 feh lt eine klare Vorgabe der Regierung, welche Aufgabe& der Konzern eigentlich hat: Will die Politik eine Staatsbahn, die in jeden Winkel des Landes fährt? U@nd darf dies den Stat etwas k0sten? Oder oll die Bahn mehr priv ates Unternehmen sein und dem Finanzminister Gewinne liefern und@ @ @ @ dafür K0sten &senken? Je tzt ist Grube am Zug. Er wird im Ja nuar --voraussichtlich den Vertrag für ei ne dritte Amts%ze it ekommen und kann dann entscheiden, wohin die Bahn f--ährt. Wichti#g ist, dass die Milliaden, di die B undesrcgierung aus der St$euerkasse zahl, die #smal wirklich in eine neue Ära fließen. Es# [6] k ön$nte die letz te Chance d-er Bahn für einen Neuanfang sein. [7]
Der garantierte Stundenlohn sollte auch der akademischen "Generation Praktikum" helfen. Doch zwei Jahre nach seiner Einführung ist höchst strittig, ob das so funktioniert, wie von Arbeitsministerin Andrea Nahles erhofft. Am Anfang gab es eine klare Ansage: "Ich werde das Modell der Generation Praktikum beenden", sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) im Sommer 2014. Wer nach einer Ausbildung oder einem abgeschlossenen Studium noch ein Praktikum mache, dürfe "nicht mehr monatelang für lau ausgenutzt werden". Ihnen den Mindestlohn zu zahlen, sei längst geboten. Fast zehn Jahre zuvor war erstmals von der "Generation Praktikum" die Rede gewesen. Junge Akademiker, hieß es damals, hangelten sich von Praktikum zu Praktikum - in der vagen Hoffnung auf eine feste Stelle. Die "Generation Praktikum" avancierte zum geflügelten Wort für die massenhafte Ausbeutung von Hochschulabsolventen. Dabei waren Praktika nach dem Studium eigentlich nur bei Geistes-, Sozial-, Sprach- und Kulturwissenschaftlern ein Massenphänomen; in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern kamen sie eher selten vor. Hier sei etwas zum Problem einer ganzen Generation erklärt worden, "was nur für einen Teil der Hochschulabsolventen ein echtes Problem ist", schrieb Joachim Möller, Chef des Instituts- für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und selbst ein Befürworter des Mindestlohns. Nicht einmal mehr jede zweite Firma nimmt Praktikanten, sagen die Unternehmerverbände Nahles ließ sich davon nicht beirren. Für die SPD-Politikerin war stets klar: Die neue gesetzliche Lohnuntergrenze von noch 8,50 Euro brutto die Stunde dürfe "kein Schweizer Käse" werden, also kein Gesetz mit Schlupflöchern. Folglich müsste es auch klare Regeln für Praktikanten geben. Und mit unbezahlten oder mies honorierten Kettenpraktika von Hochschulabsolventen sollte ja sowieso Schluss sein. Aber hat diese kleine Revolution auch etwas gebracht? Oder hat der Mindestlohn sogar geschadet, weil Unternehmen nun weniger Plätze für Praktikanten anbieten? Die Antwort hängt auch zwei Jahre nach Einführung der gesetzlichen Lohnuntergrenze sehr davon ab, wen man fragt. Die Mindestlohnkommission, in der Arbeitgeber, Gewerkschaften und unabhängige Experten vertreten sind, hält sich mit einer klaren Aussage zurück: Es gebe "noch keine belastbaren Informationen" über die Frage, wie sich die Zahl der Praktikanten entwickelt habe, heißt es im ersten Bericht der Kommission. Etwas Licht ins Dunkel bringen einige Umfragen, die allerdings nicht repräsentativ sind. Diese deuten darauf hin, dass sich Unternehmen längst sehr gut überlegen, welche Praktikanten sie wie lange beschäftigen. Natürlich geht es dabei um Geld: Einen Mindestlohn für Praktikanten, von 2017 an um die 1450 Euro im Monat, will kaum ein Arbeitgeber zahlen - von einigen wenigen großen Konzernen wie etwa VW abgesehen. Also wird genau auf die neuen Spielregeln geschaut: Danach sind Praktikanten vom Mindestlohn ausgenommen, wenn es sich um freiwillige Praktika während eines Studiums von bis zu drei Monaten oder Pflichtpraktika im Rahmen einer schulischen, betrieblichen oder universitären Ausbildung handelt. Dann hängt die Bezahlung ganz vom guten Willen des Arbeitgebers ab. Wer eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen hat, muss als Praktikant hingegen die 8,84 Euro erhalten, die ab Januar die Mindestgrenze beim Lohn markieren. Dieser neue Vorschriften-Mix hat die Angebote offenbar verändert: "Die Mehrheit der Studierenden erfährt Nachteile durch den Mindestlohn, der in einer Verknappung des Angebots und in einer Verkürzung der Praktikumsdauer begründet liegt", heißt es zum Beispiel beim Stifterverband, einem Zusammenschluss von Unternehmen und Stiftungen, die Bildung und Wissenschaft im Land fördern wollen. Dies gelte besonders für wirtschaftsferne Studienfächer. Auch eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts und des Personaldienstleisters Randstad unter 1000 Personalleitern zeigt: Es gibt weniger Praktikumsplätze als vor der Zeit des Mindestlohns; die Zahl der Firmen, die freiwillige oder Pflichtpraktika anbieten, ist von 77 auf 43 Prozent zurückgegangen. Auch die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber berichten, dass unter ihren Mitglieds-Unternehmen jeder zweite Betrieb, der überhaupt Praktikanten beschäftigt, die Angebote wegen des Mindestlohns eingeschränkt habe. Viele Firmen suchen auf ihren Internetseiten mittlerweile ausdrücklich "Pflichtpraktikanten", um mit dem Gesetz nicht in Konflikt zu geraten. Die Junge Union, der Studentenverband RCDS und die Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU fordern deshalb, den Mindestlohn für Studenten ganz abzuschaffen. Die Arbeitgeber umgehen den Mindestlohn, klagt die DGB-Jugend Ganz anders sieht dies die Jugend im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), die im August ihren "Faktencheck zum Praktikum und Mindestlohn" veröffentlichte. Die DGB-Jugend kritisiert, dass der Mindestlohn vielen Praktikanten nicht helfe, weil es zu viele Ausnahmen gebe. "Wenn es darum geht, bei einem Praktikum den Mindestlohn zu umgehen, sind die Arbeitgeber sehr kreativ", sagt DGB-Jugendsekretär Florian Haggenmiller. In dem "Faktencheck" berichten Studenten, dass sie unbezahlte Überstunden leisten müssen. Eine 26-jährige Studentin der Betriebswirtschaftslehre erhielt nach eigenen Angaben erst einen Praktikumsplatz, nachdem ihr der Professor schriftlich versichert hatte, es handele sich um ein Pflichtpraktikum. Bezahlt habe sie dann gar nichts bekommen, sechs Monate lang. Wie verbreitet solche Praktiken sind, bleibt offen. Auch in der DGB-Studie wird nicht auf repräsentative Daten zurückgegriffen, bei knapp 700 befragten Praktikanten. Mittlerweile haben sich jedoch mehr als 600 Unternehmen unter www.faircompany.de zusammengetan, die fair mit Praktikanten umgehen wollen. Sie geben zum Beispiel an, keinen Hochschulabsolventen mit einem Praktikum "vertrösten" zu wollen, der sich auf eine feste Stelle beworben hat, und eine "adäquate Aufwandsentschädigung" zu zahlen. Die DGB-Jugend wünscht sich ebenfalls ein Mindestentgelt für Praktika. Dies könnte dem Bafög-Höchstsatz entsprechen, der nun bei 735 Euro liegt. Der Stifterverband fordert, Praktikanten den halben Mindestlohn zu zahlen, da Praktika halb Lern- und halb Arbeitsphasen seien. "Dies würde einen Beitrag zur Studienfinanzierung leisten, eine große Anzahl qualitativ hochwertiger Praktikumsstellen zu moderaten Kosten sicherstellen und den Trend zu Kurzpraktika stoppen", zeigt sich der Verband überzeugt.
Der garantier te Stundenlhn sollte auch de akade ischen "Gencratio Praktikum" hel@fen. Doch zwei Jahre nach seiner Einfüh run g ist höchst stritti%g, ob das so f unktioiert, wie von Abeitsmini@s terin Andrea Nahles erhofft. Am Anfang gab es eine k larc Ansage: "Ic h werde das Modell der Generation Prak tikum beenden", sagte Bund esarbeitsminis@ @ @ @terin Andrea Nahles ( SPD) im Sommer 201. Wer nach einer Ausbildung oder einem abge schlssen en Studium noch ei&n Praktikum mache, dürfe "n icht mehr monatelang fü r lau ausgenu tzt werden". Ihnen den Mindest%lohn zu zahlen, sei 1ä ngst gebote n. F@ @ast zehn Jah re zuvor war erstals von der "Ge neration P raktikum" die Rede gewesen. Junge Akademiker, hieß_ es damals, h ange1ten sich von Praktikum zu Prak&tikum - in de@ @r vagen Hoffnung auf eine fest--e S telle. Die "Generation Praktikum" avanciert@ -1- @e zum geflüg elten Wort für die massenhaft Aus$b@ @ @ @eut#ung von Hochschulabs0lventen. Dabei waren Praktika n#ach dem Studim eigentlich nur bei Geistes-, Sozial-, Sprach- u nd Kulturwissnsch aftlern ein Massenphänoen; in n tech#nis chen un naturwissenschaftlichen Fächern kamn sie eher selten vo_r. i@ @er sei et@ @ @ @as zum Probem einer ganzen Generat ion erklärt worden, "was nur für einn Teil der ochsch%ulabsolventen ein echtcs-- Problem ist", schrieb Joachim Möll@ @ @ @er, Chef des Institu-t%s- fr Arbeitsmarkt- und Berufsforshung (IAB) und selbst ein Befürwort--er des Mindestlo hns. &Nicht einmal mehr jede zweite Firma ni mmt Praktikante n, sagen die Unternehmerverbände Nahles ließ sich davon nicht beir r en. Für die SPD-Politikerin war stets klar: Die neue gesetzliche Lohnu ntergrenze von noch 8,50 Ero brutto die S&tunde dü&rfe "kein Schweiz@ @ @ @er %Käse" we ren, also ke in Gesetz mit -2- Schlupflöchern. Follich müsste s auch klare R@ @egeln für Praktikanten geben. Und mit unbezahlten oder mie hon orierten Kettenprakti ka von Hoc shulabs0lveen sollt --ja sowieso Schluss sein. Abe r hat diese @ @ @kleine Revolution au_ch etwas gebracht? Ode r hat der Mindcstlohn sogar geschadet, weil Untenehmen nun weniger Plätze für Prakti@ @ @ @kanten anbieten? Die Antwort hängt auch zwei J-ahre nach Einführung der gesetzlichen Lohnuntergrenze sehr davo$@ @ n ab, wen man fragt. Die Minde 1ohnkommission, in d#er Arbe@ @itg_eber, Gewerkschaften und unabhängige Experten vrtreten sind, hält sich m it einer klaren Aussage zurück: Es gee "noch keine belastbaren Informationen" ü ber die Frage$, wie sich die Zahl der Praktik anten enwickelt habe , heißt es im ersten Bericht d&er Kommission. Etwas Licht ins Dunkel bringen eige Umfragen, die alledings nic t repr--äsentativ sind. Diese deuten darauf hin, dss sich@ @ @ @ Unternehmen längst sehr gut übelege n, wlche Prakt ikanten sie ie lange be schäftig%n. (3) Natürlich geht- es dabei um Ge ld: Ein$en Mindestlohn für Prtiante&n, v0n 017 an um die 145@ @ @0 Euro im Monat, will kaum ein Arbe itgeber zahlen - von einig en we nigen goßen Konzernen wie etwa VW ab%gesehen. Also wird genau auf die neuen Spielregeln geschaut: Danach sind Praktikanten vom Mindestlohn ausgenommen, wenn es sich um f#-reiwilligc Praktika während eines Studiums von bis zu drei Monaten ode%r Pflichtpraktka im Rahmen ei ner schuli_s chen, bctrieblichen oder universitären Ausbildung handelt. Dann hängt die Bezahlung ganz vom guten #Will@ @ @en des Arbeitgebers ab. Wer eine Be rufsau@sbildung oder ein Studi um abgeschlossen hat, muss als Praktikant hingegen die 8,84 Euro- erhalten, %die ab Januar die Mdestgrenze beim Lohn markieren. Dieser n#eue Vorschriften-%M_ix ht die Angebote offe nbar verändert: %"Die Mehrheit der Studierenden erfährt Nachteile durch den Mindestloh&n, der in einer Verk_nappung des Angeb0ts u nd in einer@ @ [4] @ @ Ve @ @ @rkürzung der Praktikumsdauer begrnde liegt", heißt es zum Bispie_l beim Stiferverband, einem Zammenschlu--ss vo@ @ @n Unternehmen und Stift ungen, di e Bildung und Wissenshaft# im Land fö&rdern wollen. Dies gelte -besonders für wirtschaf tsferne Studienfächer. Auch eine Umfrage des Münch_ner Ifo-In%st_ituts und des Personaldienstleisters Randstad %unter 1000 Personalleitern zeigt: Es gibt wcnigcr Praktikusplätze als vor der Zeit de s Mindestlohns; di Zahl d@er Firen, die freiwillige oder Pflichtpraktika anbiete, ist v on 77 auf 43 Pozent zurückgegangen. Auch die bayeri sche Metall- und E1ektro-Arbeit geber berichten, d@ @ @ass unter ihr en Mitglie ds-Unternehmen je dr zweit Bet-rieb, der ürhaupt Praktikanten bes chäftiqt, @ @die Angebote wegn des Mindestlohns eingeschränkt habe. Viele Firmen suchen auf ihren Intnetseiten mittlerweile ausrücklch "Pflichtpr aktika nten", um mi dem Gesetz nicht in Konflikt zu geraten. Die Junge Union, der Studentenverban@ @d RCDS u nd die Mitte--lstandsvereinigung der CDU/CSU fordern dcshalb, (5) den Mindestlohn für Studenten ganz abzuschaff en. Die Arbeitgeber umgehen den Midestlohn, klgt die DG8-Jugend Ganz anders sie ht d--ies die Jugend im Deutschen Gewerkschftsbund (DGB), die im Au gust ihren "Faktencheck zum Prak tikum und Mindcs tlon" veröffcntlichte. Die DGB-Jugend kritisiert, dass der Mindestlohn vielen rakt ikanten nicht hel&fe, we&il es zu viele Ausnahmen gebe. 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Si--e-- %geben zum Beispiel an, k einen Hochschulabsolventen mit e_inem Pr@aktikm "@ @vertrös@ @ @ @ten" zu wllen, der sich auf- eine feste Stell beworben $hat, und eine "adäquate Aufwandsentschädigung@ @ @ @" zu zahlen. Die DG B-Jugend wünscht sich ebenfalls ein Min--destentgelt für Praktika. Dies könnte dem Baf&ög-Höchstsatz entsprcchen&, der nun bei 735 Ero liegt. Der Stifterverband for@ @ @dert, Praktik&anten den halben Mindeslohn zu zahlen, da Praktika halb Lern- und hal#b Arbe itsp hasen seien. "Dies würde enen Beitrag zur Studienfinanzierng 1eisten,@ @ @ e&ine große Anzahl q#ualita--tiv ochwertiger Praktikumsstellen zu moderaten Kosten sicherstellen und den Tr-end zu Kurzpraktika stoppen", z%eigt si ch der -7- Verband @ @ @überzcugt. 8
Nord gegen Süd, Mann gegen Frau, klein gegen groß: In der Europäischen Zentralbank kämpfen die Länder um wichtige Posten. Schuld an der Eskalation des Streites ist ein Spanier. Der Spanier José Manuel González-Páramo hat einen sehr wichtigen Job. Unter seiner Regie kauft die Europäische Zentralbank (EZB) Woche für Woche Milliarden an Staatsanleihen. Sein Vertrag als EZB-Direktoriumsmitglied endet im Juni, aber er könnte eher in seine Heimat zurückkehren. Denn die künftige konservative Regierung braucht neue Köpfe. González-Páramo gilt in Madrid als eine Art spanischer Bundesbanker, weil er immer wieder auf das EZB-Mandat verweist, wenn das Land nach Eingriffen der Notenbank lechzt. Und er dürfte in Berlin gut ankommen, was für Madrid auch wichtig ist. Sein Abgang aber weckt Begehrlichkeiten. Kleine Länder wie die Niederlande, Österreich oder Finnland haben das Gefühl, dass es der EZB-Spitze an Balance fehlt. Die eher stabilitätsorientierten Länder des Euro-Raums seien an den Schalthebeln der Währungsmacht nicht ausreichend vertreten, ist aus den Hauptstädten zu hören. Und zahlenmäßig haben sie recht: Das sechsköpfige Direktorium besteht derzeit aus vier Männern aus Euro-Problemstaaten (Italien, Portugal, Spanien und Belgien), Frankreich stellt ebenfalls ein Mitglied - und mit Deutschland ist nur ein stabilitätsorientiertes Land vertreten. Das wollen die kleineren Staaten ändern. Sie wollen verhindern, dass die spanische Regierung González-Páramo 2012 einfach durch einen neuen Mann ersetzt. Erst recht nicht an der Stelle, die über den politisch brisanten Ankauf von Staatsanleihen entscheidet - der zur Rettung des Euro stark ausgeweitet werden könnte, wenn sich zum Beispiel die Franzosen durchsetzen. Die Spanier pochen aber auf den Posten. Der künftige Regierungschef Mariano Rajoy sagt, die Stimme Madrids müsse gehört werden. Die Spanier haben das ungeschriebene Gesetz auf ihrer Seite, wonach die vier größten Euro-Länder Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien jeweils einen der sechs Direktoriumsposten belegen. Der Konflikt kleinere Staaten gegen die vier großen schwelt seit dem Start der Währungsunion. Immerhin kam der erste EZB-Präsident aus den Niederlanden. Nur die Gründungsmitglieder Luxemburg und Irland gingen bisher leer aus. Mit der Euro-Krise haben sich neue Gräben aufgetan. Inzwischen spalten sich die Mitglieder der Währungsunion in Nord und Süd auf. Der Norden soll für Stabilität, weniger Schulden und eine strenge Geldpolitik stehen, der Süden für Schuldenmachen und eine laxe Haltung gegenüber der Inflation. Im Juni 2010 wurde der Portugiese Vitor Constâncio zum Vizepräsidenten bestimmt, um dem Deutschen Axel Weber den Weg ins Präsidentenamt zu ebnen. Daraus wurde nichts, weil Weber hinwarf, der Italiener Mario Draghi leitet nun die EZB. Das fatale Ergebnis aus Sicht mancher Nordländer: Eine Doppelspitze aus Italien und Portugal, also dem schuldengeplagten Süden. Dazu noch ein Spanier? Nein, heißt es im Norden. Es müsse eine offene Diskussion geben, wer den Job kriegt, heißt es glasklar aus einigen Hauptstädten, auch wenn sich die Regierungen offiziell nicht äußern und noch keinen eigenen Kandidaten ins Spiel bringen. Sie wissen: Die Entscheidung über González-Páramos Posten ist auf Jahre die letzte, mit der sich die Machtverhältnisse bei der EZB beeinflussen lassen. Alle fünf anderen Mitglieder haben langfristige Mandate, der nächste Posten wird erst im Mai 2018 frei. Wer folgt dem Chefökonomen Stark? Zu den Konflikten zwischen klein und groß, Nord und Süd könnte bald ein dritter hinzukommen: Mann gegen Frau. Denn erstmals besteht das sechsköpfige Gremium derzeit nur aus Männern, bis Juni war stets eine Frau dabei. Deshalb könnten etliche Politiker darauf pochen, als nächstes wieder eine weibliche Führungskraft in der EZB zu etablieren. Im Vertrag von Maastricht spielen Nationalität, Himmelsrichtung und Geschlecht keine Rolle. Weil aber die Regierungschefs die EZB-Posten vergeben, ist es eben nicht egal, woher die Kandidaten kommen. Paradebeispiel ist der Italieners Lorenzo Bini Smaghi. Er muss auf Druck Frankreichs seinen Posten weit vor Vertragsende räumen. Seit dem Ausscheiden von Ex-Präsident Jean-Claude Trichet sitzen zwei Italiener in der Euro-Chefetage, aber kein Franzose. Inzwischen hat Paris Benoit Coeuré berufen. Mit ihm geht, auch vorzeitig, der Deutsche Jürgen Stark, weil er den Kurs der Notenbank nicht länger mittragen will. Sein Nachfolger wird Staatssekretär Jörg Asmussen. Nun gibt es einen Machtkampf zwischen Deutschland und Frankreich um das prestigeträchtige Amt des Chefökonomen, das bisher Stark innehatte.
Nord gcg@en Sü, Man n gegn Frau, klein gegen groß$: In$ der Europäischen Zentralbank kämpfe die Länder um wichtige Posten. S-chuld an der #Eskalation des Streitcs ist ein Spaier. Der -Spanier Joé Manuel González- Páramo hat einen sehr ichtigen Job. Unter seiner egie kauft die Europäisch$e Zentralbank (EZB) Woc he für Woche Milliarden an Staat& sanleihen. Sein Vertrag als EZB-Direkt--oiumsmitg ied endet im Juni, aber er könnte eher in seine Heimat zurückkehren. Denn de @ @ @ @künftige konservati ve Regierung brau@ @ @ @cht neue Köpfe. González-P áamo@ gilt in Madrid al%s eine Art spanischer Bunesbanker, weil e@ @r imer wiede--r auf das EZB-Mad$at verweis, wenn das Land nach Eingriffen der Notenbank lechzt. Und er dürfte in Berlin gut ankommen, was für Madrid ach wchti@ @g ist$. Sein Abgang aber we ckt Be g ehrlichkeiten. -1- K 1ein&e Lände r wie die Niederlande, Österre&ich oder Finnland haben das G@ @ @efühl, dass es der EZB-Sitze an a lance fehlt. Die eher stabilitätsorintierten L änder des Euro-Raums seien@ an den Schalthebeln der Währngsmacht nict& ausrei chend vertreten, ist aus den Hauptst ädten zu hören. Und zah1enmäßig haben si e recht: Das sechsköpfige Dire@ @ @ @ktorium besteht derze&i#t aus vie r Männern aus Euro-Problemstaaten (Italien, Portugal, Spa nien und Belgien) , Frankr eich stellt ebenf@ @ @@ @alls ein Mitgli ed - und mit Deutschland is nur ein st@ @abilitä@tsorientiertes Land vertreten. Das wollen die kle ineren Staaten ändrn. Sie wollen verhindern, das die spanische Regierung González-Páramo 2012 enfach dur ch einen nuen Man ersetzt. Erst recht nicht an der Stele, die über den politi@ @ @sch brisanten nkauf von Staatsanleihen entschcidet - der zur Rettung des Euro stark ausgeweitet wer$de n knnte, wnn sich 2 zum Bcispie@ @ @ @l die Franzosen durchsetzen. Die Spani er poch_cn aber auf den Psten. Der künftige Regierungschef Mar_iano Rajoy sagt, die Stimme Madr ids müsse gehört werd@en. Die Spanier aben das ungeschri--ebene Gset_z auf ih rer Seitc, wonach de vier$ größten Ero@ @ @ @-Länder @ @ @ @D eutschland, Frankreich, Italien --und Spanien jeweils eine_n er sechs Direktoriumsposten belegen. Der Konflikt klei@nere Staaten gegen die vier großen schwelt seit dem Start der Währungsu nion. Immerhin kam der erste EZ-Präsident aus den Niederlanden. Nur die Gründungsmitgliede$r Luxe-mburg un d Irland gingcn bisher leer aus . @ @ @ @Mit de Euro &-Kr ise haben sich neue Gräben aufgetan. Inzwischen spalte n sich die Mitglieder der Währunsunion @ @ @ @in Nord und üd auf. Der Norden soll für Stabilität, weniger Schulden und eine strenge Geldpolitik sehen, der Süden für Schuldenmachen und eine -3- laxe Haltung gegenüber der Inflation. Im Juni 2@ @ @ @010 wurde der Portugiese Vit or Constâncio zum Vizepräsidentcn bestimmt, um d cm Deutschen Axel Weber den Weg ins Präsident&enamt zu ebnen. Daraus wurdc nichts, weil Weber hinwar$f, dcr It aliener Mari0 Dr&aghi leitet nun @ @ @ @die EZB. Das fatale Erebnis aus# Sicht mancher Nordländer: Eine Doppelspitz as Italien und Portuga, also dem schuldengeplaten Süden. Dazu noch cin Span&ie? ein, heißt es im Nord en. -E müsse eine offene Dikussion geben, #wer dcn Jo kriegt, heißt cs gasklar aus einigen@ @ @ Hauptstädten, auch wenn sich die Re& gier ungen offiziell nicht äußer@n und noch keinen #eigcnen ndidaten ins Spi&el bringen. Sie wis scn: Die Entschidung über González-Páramos Posten ist auf Ja re die lctzte, mit der sich die Ma chtver@ @ @h ältnisse bei der EZ@ @ @ @ 4 beeinflussen lasse n. Alle fünf anderen Mitglieder ha_ben langfrstige Man@ @ @ @date, der nächste Posten wird erst im Mai 2018 frei. $Wer folgt dem Chefökonomen St ark? Zu den Konf likten zw ischen klein und groß, Nord ud Süd könnte bald ein driter hinzukomm en: Man n gegen Frau. Den n estmls besteht da sechsköpfige Gremium d@ @ @erzeit nur @aus- Männer@n, bis Juni w ar st@ @ @ets eine Frau dabei. Deshalb könnten etliche Politiker d arauf pochen, als nächstes wieder ein-e weibliche Führungskraft in der EZB zu etablieren. Im Vertrag von Maastricht spielen@ @ @ Nationalität , Himmelsrichtung und Geschlecht keine Rolle. Weil aber die Rcgieru ngschefs di@ @ @ @e EZB-Posten vergeben, ist es eben ni cht egal, woher die@ @ Kand idten komm en. P radeeispiel ist d er Italienrs 5 Lorenzo Bini Smaghi. Er muss auf Druck Frankreichs se%inen Posten weit vor Vertragsende räumen. Seit dem Ausscheiden von x-Präsident Jean-Claude Trichet sitzen zwei Italiener in d_er Euro-Chefetage, ab er kein Franzose. Inzwischen hat Paris Benoit Coeuré berufen. Mit hm geht, auch vorzeitig, der Deu tsche Jürg%en Stark, we il er den Kurs der Notenbnk nicht länger mi--ttragen will. Sein Nachfolger wird Staatsse--kretär &Jörg Asmussen. Nun gibt e einen Machtkampf zwis-chn-- Deutschland und-- Frankrei%ch um das prestig-eträchige Amt des Chefökonomen, da s bisher Stark innehatte. 6
Er gilt als das Gesicht des Bösen. Wenn Hugh Grant, 58, Vorstandschef des US-Konzerns Monsanto, eines hat, dann jede Menge Feinde. Es schert ihn offenbar nicht sonderlich. Der gebürtige Schotte will kein Sympathieträger sein. Anfeindungen prallen an ihm ab. Für Männer wie Grant, sind es immer die Kritiker, denen die intellektuelle Weitsicht fehlt, in ihm und Konzernen wie Monsanto den Wohltäter der Menschheit zu sehen. Er hält sich dafür. Was er denn jemandem antworten würde, der nach diesem Interview, all das, was Monsanto tue, immer noch nicht möge, fragte ein Reporter der US-Radiosenders Here & Now Grant vor ein paar Wochen. "Ich würde die Menschen bitten, ein paar Schritte zurückzutreten und über unseren kleinen blauen Planeten nachzudenken und über die Nahrungsmittelproduktion; und zwar nicht nur diese Ernte, sondern auf Sicht der nächsten 20 oder 30 Ernten, und sich die Frage zu stellen, wie wir eine deutlich größere Bevölkerung ernähren sollen." In solchen Antworten benutzt Grant oft das Wort "wir". Aus seinem Munde klingt es allerdings wie ein Vorwurf, wenn nicht sogar eine Drohung: Wer nicht mitmacht, macht sich mitschuldig - an Klimawandel, Wassermangel und den Hungersnöten. Seit 13 Jahren ist er Chef von Monsanto. Er hat sich hoch gearbeitet vom Verkäufer, der über die Lande tourte, bis zum Vorstandschef. Wenn er über Produkte des Konzerns spricht, klingt er immer noch so, als müsse er einem Bauern irgendwo im weiten Westen sein gentechnisch verändertes Saatgut oder ein Pestizid andrehen. Er redet in kurzen einfachen Sätzen. In jüngeren Interviews sagt der Agrarwissenschaftler jetzt öfter mal Sätze wie diesen: "Wir müssen besser erklären, woher die Nahrungsmittel kommen." In einem Interview mit dem Fernsehsender CNN beklagte Grant vor ein paar Monaten: "Die Debatte über genetisch veränderte Organismen ist stark polarisiert, das nervt und frustriert mich." Das klingt so, als würde der Mann, der Öl ins Feuer gegossen hat, sich darüber beklagen, dass die Flammen bis in den Himmel schlagen. Lange Zeit lief es gut, sogar sehr gut für Grant und Monsanto: der Umsatz stieg, das Ergebnis auch und der Aktienkurs sowieso. In den vergangenen Monaten musste er allerdings ein paar Niederlagen einstecken. Bauern, die Monsanto verklagt, weil sie das gentechnisch veränderte Saatgut selbst vermehren und wieder aussäen, wehren sich. Der Konzern sieht darin eine Verletzung seines Know-hows. Staaten wie Argentinien oder Indien wehren sich gegen den mächtigen Konzern aus den USA. Grants Versuch, den Schweizer Konzern Syngenta zu übernehmen, scheiterte. Vor ein paar Wochen hieß es, Monsanto sei an Teilen von BASF und Bayer interessiert. Nun wird er vom Jäger zum Gejagten. Das ist keine Rolle, die ihm gefallen wird.
E r gilt als das G@ @esicht des _ Bösen. Wenn Hugh Grant, 58, Vorstansche des US-Konzerns Monsanto, eines h@ @at, dann jede Me&nge Feinde. Es sc hert ihn offe nba nicht soner@lich. Der gebürtige Schott e will kein Sympa thieträger sein. Anf@ @ eindungen pral len an ihm ab. Für Männer we Grant, sind es immer de Kritiker, denen die intellektuelle Wetsicht fehlt, in ihm und Konzernen wie Monsanto den Wohltäter der Menschheit zu sehen. @ @ @Er hät sich dafür. Was er dnn jemandem a nt-worten würd%e, er nach diesem Interview, all das, w as Mo nsanto tu#e, immer n0ch nicht möge, frate# ei n Reporter @ @ @ @der US-Radiosenders Here & No w Grant vor ein paar Wochen. "Ich würde ie Menschen bitten, ein paar Schritte zurückzutreten und über unser$en kleinen blauen P&laneten nachzudenken und über die Nahrungsmittelproduktion; und zwar nicht nur dise Ernte, (1) sondern au&f S icht de r nächten 20 oder 30 Ernte n, und sich die Frage zu stellen, wie @ @ @wir eine deutl ich größere Bevölkrung ernähren sollen." In solchen Antworten benut@ @ @ @zt Grant oft das Wort "wir". Aus seiem Munde klingt es$ alerdings wie ein V0wurf , wen@ @n nicht sogar --eine Dr-ohung: Wer nich mitma cht, m@ @acht sic h mitschuldig - an Klimawandel, Wass#ermangel u@ @ @ @nd @den Hunge_rsnöten. Seit 13 Jahren is t er Chef von$ Mons@ @ @anto. Er hat sich hoch gearbeitet vom Verkäufer, der üb-e r% die Lande tourte, bis zum Vorst@ @ @andsche f. Wenn er über Produ@te des Konzerns sp%richt, klingt er immer n-och so, als müsse er einem Bauern ir gendwo im wciten Westen sein gentec_hnisch verändertes Saatgut oder ein e stizid andrehen. Er $ r e@det in @ @kurzen eifach en Sätzen. In jüngere n (2) Interviews agt der Agrarwiss enschaftler jetzt öfter mal Sätze wie diesen:# "Wir müssen besser erklären, woher die Nahrungsmittel komen." In einem Interview mit dem Fernsehsender CNN beklagte Grant vr e#in p--aa Monaten: "Die _Deba_t@ @ @te über genetisch vränderte Organ ismen is t$ stark polarisiert, ds nervt &und frustriert mich." Das klingt so, als würde der M$ann, der Öl ins Feuer gegossen hat, sch darüber beklagen, dass die Flammn bi s in den Himmel schlagen. L #ange Zeit lie f gut, sogar sehr gut für Grant und- Monsnt0: der Umsat st ieg, das Ergebnis auch und der Aktienkus sowieso. In den vergangenen Monatcn sste er allerdings ein paar Niederlagen einstecen. --Bauern, die Monsanto verklagt, we il sie das gentechnisch veränderte Saatgut selbst vermehren u#nd wieder aussäen, ehen sich. er Konzern sieht darin eine Verletzung eines Know- ows. %Staaten wie Argentinien odr Inden wehren sich g@egen den mäctigen onzern aus den USA. Gran -3- ts Versuch, den Schweizer Knzern $Syngenta zu überneh@men, schcit@ @ @ @erte. Vor ein paar Wochen hieß es, Monsanto sei an Teilen von BA SF und Byer interessiert. Nun wird er om Jäger- zum Gejagten. Das ist k_eine Rolle, die ihm gefallen wird . -4-
Ein neuer Persönlichkeitstest soll Arbeitgebern zeigen, ob ein Job-Bewerber später die Firma beklauen wird. Juristen sehen darin einen Angriff auf das Persönlichkeitsrecht. Um einen Job zu bekommen, lassen Bewerber einiges über sich ergehen. Sie zeigen in Rollenspielen, wie teamfähig sie sind, lassen ihre Intelligenz messen und vergleichen ihre Persönlichkeit im Bewerbungsgespräch auf Wunsch mit Automarken. Einige Firmen testen Bewerber jetzt auch darauf, ob sie am Arbeitsplatz einst klauen werden. Branchen wie die Gastronomie oder der Einzelhandel sind auf die Ehrlichkeit der Mitarbeiter angewiesen. Psychologen von der TU Darmstadt und der Universität Regensburg haben den Test entwickelt, etwa 60 deutsche Unternehmen setzen ihn bereits ein. In einem Kommentar schreiben die Wissenschaftler selbst, dass es womöglich "abenteuerlich" klinge, einem Menschen anmerken zu wollen, ob er einmal seinen Arbeitgeber bestehlen wird. Indiz: Unordentlichkeit Trotzdem kommen die Psychologen zu dem Ergebnis, dass eben dies möglich ist. Denn sie haben beobachtet, dass integere Mitarbeiter sich in Haltungen und Persönlichkeitsmerkmalen von solchen unterscheiden, die zum Klauen neigen: Wer stiehlt, ist den Ergebnissen zufolge zum einen weniger gewissenhaft und glaubt zum anderen, dass Stehlen am Arbeitsplatz ein verbreitetes und deshalb normales Verhalten sei. Auf dieser Beobachtung basiert der Test. Bewerber bekommen 69 Aussagen vorgelegt und kreuzen auf einer Skala an, welchen sie zustimmen und welche sie ablehnen. Einige Aussagen beziehen sich direkt aufs Klauen, zum Beispiel: "Dinge, die in der Firma lange Zeit einfach so herumliegen, darf man auch mitnehmen." Aussagen zur Ordnungsliebe sollen klären, wie gewissenhaft ein Bewerber ist. Aussagen wie diese prüfen Ansichten: "Einige Firmen bezahlen ihre Mitarbeiter so schlecht, dass sie sich nicht wundern müssen, wenn gestohlen wird." Trickser fliegen auf Blöd, wer hier zustimmt? Ganz so leicht ist es nicht, im Test zu schummeln. Die Psychologen haben einen Mechanismus eingebaut, der Trickser auffliegen lässt. "Wenn ein Bewerber zum Beispiel immer neutral antwortet, schlägt das System Alarm", sagt Jens Hoffmann von der TU Darmstadt, der den Test mit entwickelt hat.
Ei euer sönlichkeitstest so--ll Arbei&tgebern zeigen, ob ein Job -Bewerber später die Firma belauen w ird. J@ @ @uristen sehen darin einn Angriff auf das Persönlichkeitsrecht. Um einen Job zu bekommen, lassen Bewerber einiges übr sich er%gehen.@ @ @ @ Sie zeige%n in Rol1enspielen, wic teamfähig sie sind, lassen ihre Intelligen messen und vergleichen ihr-e Per@ @ @ @sönlich keit im Bewerb#ungsgespräch auf Wunsch mit Automarken. Einige Firmen testen eweber j@etzt auch dar auf, ob sie am Arbetspla tz einst klauen werden. Branchen wie de Gastr0nomie oder der Ezelhanel sind au f die Ehrlichkeit der# @ @ @ @Mitarbeiter angewiesen. Psychologen von der TU D@armstadt und der @Uni_vcrsität Regensburg haben den Test entwckelt, etw@ 6@0 deutsch e Unternehm 1 en sctzen ihn ber-eits cin. In einem Kommentar schreiben die Wissensh&aftle#r se-lbst@ @ @ @, dass es womöglich "abenteuerlich" klinge, einem Menschen anmerken zu wollen, ob er einmal seinen Arbeitgeber besth1en wird. Indiz: U nordentlichkeit Tr otzdem kommen di Psy chologe--n zu dem Ergebnis, dass ben dies möglich ist. Denn sie haben beobacht et, dass integer--e Mita@ @ @rbeiter sic h in Ha1tungen und Persönl@ @ @ichketsmerkma len von solche&n untersc$heiden, di$e zum Klauen neigen: Wer stiehlt, ist den Ergebnisse n fol_ge zum einen weniger gewissenhat und g la@ @ @ @ubt zum anderen, dass Stehlen am Arbeitsplatz ein verbreitetes u deshalb normales Verhalten sei. Auf dieser Beobachtung basiert [2] der Test. Bewer&ber bekommen 69 Aussagen vorqelegt und k reuzen auf einer @ @Skala an, welchen sie zustimmen und we lche sie ablehnen. Einige Aussagen beziehen-- --si#ch direkt aufs Klauen, zum Beispiel: "@ @ @ @Dinge, die in der Firma lange Zeit einfach so her@u@ @mliegen, darf man auc h mitnehmen." Aussagen u r Ordn-ungsliebe #s ollen klä ren, wie gewissen@ @ @haft ein Beerber i st. Aussagen wie diese rüfen Ansichten: "Einige Firmen ezahlen ihre Mitarbeiter so schlecht, dass sie sich nicht wundern müssen, wenn gestohlen wird." Trickser flieg&en auf Blöd, wer hier zustimmt? Ganz so leicht ist- es nicht, im Test zu schummeln. Die Psy#chologen h aben einen Mechanismus e igebaut, der Trickse@ @r auffliegen lässt.-- "Wenn ein Bewerber zum Beis piel immer% neutral antwortet,-- schlägt das Sytem [3] Alarm", @ @ @ sagt Jens H offmann von der TU Darmstadt, der den T es #mit entwicklt hat. [4]
Die Beiträge für privat krankenversicherte Männer dürften schon bald um circa zehn Prozent steigen. Denn nach dem neuen Antidiskriminierungsgesetz dürfen Frauen nicht mehr die höheren Kosten von Schwangerschaften angelastet werden. Männer, die privat krankenversichert sind oder neben ihrer gesetzlichen noch eine private Zusatzversicherung haben, müssen schon bald mit zum Teil deutlich höheren Tarifen rechnen. ,,Die Beiträge werden vermutlich in einer Größenordnung von um die zehn Prozent steigen'', sagt eine Sprecherin des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV). Die genauen Tarifänderungen hingen jedoch von der Kalkulationsverordnung ab, die die Finanzaufsicht erst noch erlassen müsse. ,,Es gibt zwar schon einen Entwurf dieser Verordnung, der ist aber nach unserem Kenntnisstand noch nicht endgültig.'' Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Hintergrund ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das im August vergangenen Jahres in Kraft trat und mit dem der Gesetzgeber Vorgaben der EU umsetzte. Ziel der neuen Regeln ist, Diskriminierungen unter anderem wegen des Geschlechts zu verhindern. Bislang zahlten Frauen in der privaten Krankenversicherung etwa 30 Prozent mehr als Männer. Die Versicherer begründeten das damit, dass Frauen deutlich höhere Kosten im Gesundheitswesen verursachten, vor allem auch wegen der Schwangerschaften. Darauf aber können sie sich in Zukunft nicht mehr berufen. Für Versicherer heißt es im AGG ausdrücklich: ,,Kosten im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Mutterschaft dürfen auf keinen Fall zu unterschiedlichen Prämien oder Leistungen führen.'' Daher mussten die privaten Krankenversicherer reagieren. Zum 1. Januar 2008 sollen die neuen Tarife in Kraft treten. Details noch offen ,,Spätestens im November wollen wir die Kunden über die Änderungen informieren'', sagt Roland Weber, Vorstandsmitglied bei der Debeka, dem größten privaten Krankenversicherer in Deutschland. Falle die Kalkulationsverordnung so aus wie erwartet, würden die Tarife für zahlreiche Frauen billiger, für viele Männer dagegen teurer. Die Details hingen vom Alter, der Tarifgruppe und dem Frauenanteil in einem Tarif ab. ,,Am stärksten werden die 20- bis 40-jährigen Männer betroffen sein, und da vor allem die Beamten, da gerade bei den Beamtentarifen besonders viele Frauen sind'', sagt Weber. Allerdings diskutiert man in der Branche derzeit noch, ob sich die Folgen nicht etwas abmildern lassen, indem auch die älteren Jahrgänge stärker einbezogen werden. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Krankenversicherung werden mit den neuen Tarifen zwar nicht beseitigt, aber verringert.
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Joshua Zirkzee ist 1,93 Meter groß und durchaus ein athletischer Typ, Marius Kleinsorge ist 1,70 Meter und eher der flinke Wusler. In der 80. Spielminute prallten die beiden aufeinander, Kleinsorge flog durch die Luft wie ein Römer, der sich mit Obelix angelegt hatte. Dass Zirkzee wenige Sekunden später vom Platz gestellt wurde, mag jedoch weniger mit den Körpermaßen als mit dem Alter der beiden Protagonisten zu tun haben: Kleinsorge, 24, der immerhin schon 60 Drittliga-Spielen mehr absolviert hat als Zirkzee, 18, provozierte mit seinem Flug sowie dem anschließenden Wortgefecht den jungen Gegenspieler so geschickt, dass dieser einem weiteren Gegenspieler, Steffen Puttkammer, auch noch mit beiden Händen ins Gesicht langte. Zirkzee sah Gelb und gleich noch mal Gelb, sein meckernder Trainer Sebastian Hoeneß bekam den Karton auch noch einmal vorgehalten. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:2 für die Bayern, dann bereitete Kleinsorge zwei Tore vor und erzielte eines selbst. Am Ende eines verrückten Spiels feierte der SV Meppen einen nicht mehr für möglich gehaltenen 5:3 (1:1)-Erfolg gegen die U23 des FC Bayern. Die Schlussminuten wirken wie eine perfekte Anleitung zum Unglücklichsein "Klar leiden wir mit", hatte Sebastian Hoeneß vor dem Spiel bei Magentasport.de gesagt; er sprach freilich über die 1:5-Niederlage der Profis tags zuvor. Er selbst durfte immerhin auf zwei nachgereiste Spieler zurückgreifen, die in Frankfurt noch auf der Bank gesessen hatten. Nach zehn Gegentoren innerhalb von 23 Stunden darf man Lars Lukas Mai und Leon Dajaku letztlich zu den bemitleidenswertesten Bayern-Spielern überhaupt zählen - auch wenn sie in beiden Fällen relativ wenig zu den Niederlagen beigetragen haben. Die Dramatik am Sonntag im Emsland speiste sich freilich aus einem ganz anderen Spielverlauf als jenem, der die Kovac-Elf ereilt hatte. Die U23 schwankte permanent zwischen völlig über- und völlig unterlegen. So gehörte die Anfangsphase klar den Gästen. Auch wenn die Meppener nach 14 Minuten einmal kurz gefährlich vor dem Tor von Christian Früchtl auftauchten, so war die Führung sieben Minuten später trotzdem verdient: Timo Kern traf wie schon in der Schlussphase gegen Waldhof Mannheim (2:2) per Kopf, diesmal nach einem Freistoß von Sarpreet Singh (21.). Weil beide Mannschaften immer wieder schnell den Abschluss suchten, verzeichnete das Spiel zahlreiche Torraumszenen. Nach dem Rückstand kam Meppen sehr bald besser ins Spiel, sodass sich der Ausgleich schon abgezeichnet hatte: Die Bayern bekamen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, dann flog er zu Deniz Undav - und der traf mit einem spektakulären Seitfallzieher (31.). Nach der Pause spielten die Bayern jedoch wieder auf, als sei in der Zwischenzeit nichts passiert, Meppen bekam in dieser Phase überhaupt keinen Zugriff. Chris Richards traf ebenfalls per Kopf zur 2:1-Führung (51.), und als Singh nur zwei Minuten später auf 3:1 erhöhte, schien die Partie gelaufen. Vermutlich dachten sich das auch einige Bayern-Spieler. Trainer Hoeneß meinte später: "Die Phase nach dem 3:1 hat mir überhaupt nicht gefallen. Wir haben überhaupt kein Selbstvertrauen mehr ausgestrahlt." Dann fing sich seine Mannschaft innerhalb von 18 Minuten vier Gegentore. Nach dem Spiel waren es übrigens insgesamt 30 - die zweitmeisten der Liga, hinter den Würzburger Kickers. Die Schlussminuten dieser Partie dienen aus Bayern-Sicht perfekt für eine Anleitung zum Unglücklichsein. Die Youngster ließen sich immer mehr in die eigene Hälfte drängen, Hassan Amin traf zum 2:3 (74.), wenig später folgte der Zirkzee-Aussetzer, wiederum nur drei Minuten später der Ausgleich durch Hilal El-Helwe. Undaw machte den Deckel drauf (85.), das 5:3 fiel nur, weil Torwart Früchtl in der Schlussminute mitgestürmt hatte. "Wir müssen grundsätzlich darüber sprechen, wie wir mit Führungen umgehen", sagte Hoeneß zu den bevorstehenden Analysen. Ansonsten sagte er noch: "Ein bitterer Tag für uns." Noch einer. Für Bayern-Fans auf der verzweifelten Suche nach guten Nachrichten an diesem Wochenende: Die U19 gewann gegen den FC Ingolstadt 4:0, die U17 bei Darmstadt 98 mit 3:0.
Josh &ua Zirkzee i st 1,93 eter groß und durcha us in athletischer Typ, Marus Kleinsorge ist 1,70 M etcr und e&her der flinke Wusler. In der 0. @Spielminute prallten die beiden aufeinandc&r, Kleinsorg flog durch die Luft wie ein Römer, dr& sich mit Obeli x angelegt hatte. Das-s Zirkz wenige S@ekunden späer vo--m Platz gestellt wure, mag jedoch weniger mit den Körpermaß en als mit dem Alter der beiden Protagonist@ @en zu tun [1] haen: Kleinsorge, 24, der immerhin schon 60 Drittliga-Spielen mehr absolviert ha als Zirkzee, 18, provozier te mi seinem Flu sowie dem ans_chließenden Wortgefecht den@ @ jungen Gegenspieler s geschickt, dass diese einem weiteren Geenspie@ @ @ler, Steffen Puttkm mer, @ @ @--uch n@ @och mit beiden Händen ins Gesicht langte. Zirkzee sah Gelb und gleich @ @nch mal Gelb, scin 2 meckernder Trainer -Sebastian Hoeneß bekm en arton auch noch einmal vorgehalten. Zu diesem Zeitpunkt stan d es 3:2 für d$ie Bayern, dann bereitete Kleinsorge zwei ore vo$r und erzie1te eines selbst. Am Ende cines ve@rrükten Spiels feierte der SV Meppe@ @ @ @ einen nicht mehr ür möglich gehaltenen 5:3 (1:1)-Erfolg gegen dic U23 des F Bayern. @ @D (3) ie Schlussmi@ @ @ @nuten wirken wie eine perfekte Anleitung zum Ung %lücklichsein "Klar leidcn wir mit", hatte Sebastian Hoen@ @ @ @eß vor dem Spiel bei Magent--asport.de gesagt; cr sprac freilich über die 1:5-Niedelage der Profis tags zuvor. Er selbst durfte immcrhin uf zwei nachg--ereiste Spe l er zurücgreifen, die in Frankfrt noch auf der Bank ge@ @ @sessen hatten. Nach zhn Gegen&toren innerhalb von &23 Stunden -4- darf man Lars Lukas Mai und Leon D_aja$ku let@ztlich zu den bemitdenswertesten Bayer-n-Spielern überhaupt zählen - auch wen n se in bciden Fällen rlativ wenig zu den Niederlagen beigetragen haben. Die Dramatik am Sonntag im Emslad sp eie sich freili@ @ @ch aus e-inem ganz anderen Spiel verlauf als jenem@, der die Kovac-Elf ereilt hatte. Die U23 schw ankte p@ @ermanent wischen völlig über- [5] und völlig unter lege. So gehört e die Anfan#g@ @ @ @sphase klar den- Gästen. Auch wenn die Mepp@ @ener ach-- 14 Minuten #einmal kurz gefährlich vor dem Tor von Christian F@ @rüchtl auftauchten, so war die F@ @ @ührung sieben _Minuten später trotzdem verdint: Timo Kern traf wie schon in der Schlussphase gegen Waldhof Mannheim (2:2) per Kopf, dicsmal nach einem Freistoß von Sarpreet Singh@ @ @ (21.). Weil b $eide Mannschafen immer wiede schnell dcn 6 Abschlus s @ @ @sucht en, vc rzeichnetc das Spiel zahleice Torraumszee n. Nach d%em Rückstand kam M&epen sehr bald besser ins Spiel, sodass sich der Ausgleich schon abgezeichnet hat@ @ @te: Die Bayern -bekamen den B@ @ @all nicht aus der Gefahrenzone, dann flog er zu$ Dcniz Unda@ @ @v - und -der [7] traf mit einem spcktakulären Seitfallzieher (31.)_. Nach der Pause sp_ielten die Bayern -jedoch wieder auf, als sei in er Zwischeneit nchts passiert, Mepp%en bekam in dieser Phase üb@ @erhaupt keinen Z ug@iff. Chris Richards traf e benfalls per Kopf zur 2:1-Führung (51.), und als ingh nu r zwei Mi nuten später auf 3:1 erhöhte, schien dic P$artie --gelaufen. V-ermutlich dachten sich das auch einige Bayern-Speler. Trainer Hoeneß meinte spät er: @ @"Die Phase nach dm 3:1 hat mir überha@ @upt nicht 8 gefallen. Wir hab en üb@ @erhaupt kein Selbstvertrauen meh r ausgestrahlt." Dann fing sich seine Manschaft innerhalb von 18 inut-en vier Geqentore. Nac dem Spiel w aren es übrigens insge@ @samt 3@ @ @0 - die zwcitmeisten der Li ga, hinter den Würzburger Kickers. Die Schlussminuten dieser Partie dienen aus% Bayern-Sicht perfekt für e@ine Anle#itung zum Unglüclic$hsein. Die Youngster ließen sich immer mehr n die eigene Hälte drängen, Hassan Amin traf zum 9 2:3 (74.), wenig später folgte der Zirkzce-Ausse tzer, wiederum nur drei Minuen päter der Ausgl@eich durch Hilal El-Helwe. Undaw mchte den Deckel drauf (85.), das 5:3 fiel nur, weil Torw r t Früctl in der Sc hlussminute mitgestürmt hatte. "Wir müssen grundsätzlich darüber s prechen, wie wir mit Führungen umgehen", sagte Hoeneß z u den bevorstehendn Analysen. Ansonsten_ sagte er@ @ @ @ n0ch: "@ @ @Ein bitterer Tag-- f ür -10- ns." @ @Noch e@ @ @ @ine@ @r. Für Baycrn-Fan s auf der v@ @ @erzweifelten Such e nach quten Nachrihten an diesem Woche nende: Die U19 gewann e g_en den FC I ngolstadt 4:0, die U17 $bei Darmstadt 98 m--it 3:0. 11
Justin Trudeau bleibt Premierminister von Kanada, wird aber künftig einer Minderheitsregierung vorstehen. Bei den Wahlen am Montag büßte seine Liberale Partei ihre absolute Mehrheit ein. Sie bleibt jedoch stärkste Kraft im Parlament. Zu den ersten Gratulanten gehörte US-Präsident Donald Trump. Auf Twitter sprach er von einem "wunderbaren Sieg", er freue sich auf die Zusammenarbeit. Die beiden Männer hatten in der Vergangenheit nicht das herzlichste Verhältnis. Umfragen hatten ein äußerst knappes Rennen zwischen Trudeaus Liberalen und den Konservativen unter Führung von Andrew Scheer prophezeit. Es schien sogar möglich zu sein, dass die Konservativen stärkste Partei im Unterhaus werden. Tatsächlich holten sie die meisten Stimmen (34,4 Prozent, 121 Sitze), dank des Mehrheitswahlrechts eroberten die Liberalen jedoch die meisten Mandate (33,0 Prozent, 157 Sitze). Zur absoluten Mehrheit wären 170 Sitze nötig gewesen. Info Falls der Podcast nicht korrekt abgespielt wird, kann er unter diesem Link aufgerufen werden. Eine formelle Koalition wird Trudeau nicht eingehen, das ist in Kanada nicht üblich. Er wird vor allem auf die Unterstützung der sozialdemokratischen NDP bauen, die über 24 Sitze verfügt. Besonders beim Thema Klimaschutz haben beide Parteien viele Berührungspunkte. Auch die Grünen mit ihren drei Sitzen werden sich Trudeau voraussichtlich nicht verweigern. Die Separatistenpartei Bloc Québécois konnte sich von zehn auf 32 Sitze steigern, was aber nicht heißt, dass ein neues Referendum über die Unabhängigkeit der frankophonen Provinz Québec zu erwarten ist. Die Partei ist ausdrücklich nicht mit diesem Ziel in den Wahlkampf gezogen. Die Wahl galt als Grundsatzabstimmung über den 47 Jahre alten Trudeau. 2015 hatte er die absolute Mehrheit erobert und galt als Hoffnungsträger eines modernen, offenen Kanadas. Vier Jahre später sind viele Wähler ernüchtert, weil sich Trudeau als fehlbar erwies. Besonders schadete seinem Ansehen, dass er versuchte, einen Bestechungsskandal bei einem Baukonzern zu vertuschen und im Zuge dessen seine Justizministerin Jody Wilson-Raybould erst aus dem Amt und dann aus der Partei drängte. Zuletzt waren zudem Fotos aufgetaucht, die zeigten, dass Trudeau vor knapp 20 Jahren als Lehrer mehrmals mit schwarz angemaltem Gesicht zu Kostümpartys erschien. Das ließ Zweifel an seiner Urteilsfähigkeit aufkommen. Trudeau entschuldigte sich mehrmals. Kanadische Kommentatoren führen Trudeaus Sieg vor allem auf die Schwäche der Konservativen zurück. Deren erst 40 Jahre alter Chef Andrew Scheer blieb im Wahlkampf blass. An Trudeau gewandt sagte er: "Wenn Ihre Regierung fällt, werden die Konservativen da sein, und wir werden gewinnen." Trudeau versprach, er werde ein Premier des Ausgleichs sein und auch für die regieren, die ihn nicht gewählt haben.
Juti n Trueau bleibt Premierminister von Kanada, wi rd a ber künftig einer Mind erheitsregierung vorstehen. Bei den Wah len am Montag büßte se ine Lib%erale Patei ihre bsolute Mehrheit ein. Sie blei%bt jedoch stärkste Kraft m Parlament. Zu den er ste_n@ @ @ Grtula nten g@ @ @ehöre US-Präsident Donald Trump. A@ @uf Twitter sprach er von eine m "wunderbaren S--ieg", er freue sich auf die Zusammenarbeit. Die beiden Männr hatten in der Vergang%en eit nic-ht --da@ @ @ @s herzlichst e Verhä@ @ @ltnis. m fragen haten ein äußerst knaes Rennen zwiscen Trudeaus L@iberalen und@ den Konservativen unter Führung von Andrew Scheer prophez eit. Es schien -1- s0gar@ @ @ mög1ich zu sein, dass die Konservativen stärkste Parti i m Unterhaus werden. Tatsäclich holten sc di m eisten S%timmen (34,4 Prozent, 121 St ze), dank des Mehrheitswahlrechts erobertn die Lberalen jedoch die meisten Manda te (33,0 Proz@ @ @ent, 157 Sitze). Zur absoluten Mehrhei wären 170 Sitz$e nötig gewesen. Info Falls der Podcas t nicht korrekt abgesp--ielt wird, kann er unter diesem L ink auf gerufen werden. Eine f0rmelle Koait--ion wird T rudeau nicht eingehen, das ist in Kanada nicht üblich. Er w ird-- vor allem auf% die Unterstützung der sozialdemokratischn NDP auen, die über 24 Sitze &vrfügt. Be soders beim Thema Klimschutz haben beide Part$eien viel e Berührungspunke. A%uh die Grünen mit ihren drei [2] Sitzen _werden sich Trudeau vorauss@chtlich nicht verweigern. Die Separatistenpartei Bloc Qu--é-bécois konnte sich von zehn auf 32 Sitze steigern, was aber nicht eißt, dass ein neues Refcrend-um über die Unabhängigkeit der frankophonen Provinz Québec zu erwarten ist. Die Pa rte i ist ausdrücl@ @ @ @ich nicht mit di-e_sem Ziel in den Wahlkampf gezogen. Die Wahl galt als Grundsatzabstimmung %über den 47 Jahre alten Trudeau. 2015 hatte r ie absolute Mehrheit erobert und galt als Hoffnun gstrger @ @eines moder@ @nen, offenen Kanadas. Vier Jahre spä%er sind vicle Wähler ernüchtert_, weil sich Trud eau als fehlbar erwies . Besonders schdete seinem Ansehen, das er versuchte, einen Bestechungsskandal% bei einem Baukonzern zu vertu--schen und im 3 Zuge dessen seine Justizministerin @ @Jody Wilson-Raybo uld e@rst aus dem Amt und dann aus der Part_ei drängte. Zuletzt waren zudem Fots aufgetau%ht, die zeigten, dass Trudeau vor knapp 20 Jahren als Lehrer mehrmals #mit schwarz angem altem Gesicht zu Kostümpartys erschien. Das lie ß Zeif el an seine Urteilsfähigkeit aufkommen. Trudeu entschuldigte sich mehrma1s. Kana--dische Kommentatoren führen Trudeaus Sieg vor l#lem auf die Schwäche der Konservativen zurück. Deren erst 40@ @ @ @ Jahre alter Chef Andrew Scheer blieb& im Wahlkampf bl ass. An Trudeau gewandt sa gte er: "We&nn Ihre Regierung fällt, w e rdcn die Konservativen da sein, und wir werden gewinne@ @ @n." Trudeau versprach, er werde ein Premier ds Ausg leichs 4 sein un auch für ie regieren, die ihn nicht g%ewählt haben. 5
In Österreich wird am kommenden Sonntag gewählt. In seinem neuen Buch zeichnet der angesehene Journalist Armin Thurnher ein Porträt seiner Republik, das nicht jedem Freude machen wird. Ein Österreichbuch? "Nie mehr, hatte ich mir geschworen, würde ich so eines schreiben, obwohl unter uns gesagt Österreich um Österreichbücher lechzt." Welch Bekenntnis in dem neuen Werk von Armin Thurnher, dem Doyen im seriösen österreichischen Journalismus, das halb und halb doch wurde, was es zu vermeiden hoffte. "Republik ohne Würde" heißt die jüngste Darlegung dieses ob seiner Redlichkeit, Begriffsschärfe und Formulierungskunst Einsamen in Österreichs Mediengetümmel. Ein im Grundsatz ausladender Essay über den schwer fassbaren und doch so fundamentalen Begriff der Würde, diesen hohen Wert ohne Preis, den die Vereinten Nationen und etwa auch das deutsche Grundgesetz vor alles andere stellen, als Grundlage jeden angemessen menschlichen Seins; dazu ein Reigen anekdotischer Beschämungen im eigenen Heimatland, den Autor oft auch selbst betreffend; ergänzt alles von exemplarischen Analysen, wie sich die politische Klasse Österreichs mit Populismus und Opportunismus selbst um ihre Würde bringt, wie sich das Publikum seinerseits fast lustvoll an dem Prozess weidet und beteiligt, um die eigene Würde gebracht zu werden. Korrekt hieße das Buch also in etwa: Vom Verlust der Würde, dargestellt auch von Österreichs Politikern, Medien und Menschen. Dieses analysestarke, wohlformulierte und entgegen der aktuellen Praxis offenbar lektorierte Kompendium leitet freilich ein schiefer Begriff ein: Seine ersten Gedanken überhaupt sind mit "Öffentliche Würde" überschrieben. Die gibt es nicht. Würde ist eine Wesenheit, ein Wert. Öffentlich sind allenfalls die im Vergleich zur Würde des Menschen billigen "Würden", im Sinne von Amt und Würden. Ist das eine gezielte Irritation, um ein provokatives Spiel vorzubereiten? Thurnhers Denkkaskade macht im Hinblick auf diesen Dissens zunächst kaum einen Unterschied. Er führt als erstes Erzählbeispiel die lediglich schön selbstironische Episode vor, wie er beinahe und doch nicht Professor ehrenhalber der Republik Österreich geworden wäre, ein in seiner Lächerlichkeit so typisch austriakischer Fall, dass die Würde weder des Autors noch des Staates wirklich berührt wäre. Ein "Tagebuch der verlorenen Würde" Dann aber wird es gewichtiger, treffen die bei aller narrativen Heiterkeit im "Tagebuch der verlorenen Würde" aufgeführten Beispiele präziser, wie sich der Mensch in seiner Alltagsranküne um seine Würde bringt oder bringen lässt. Die grundsätzlichen Erörterungen sind erst ein wenig vom Schatten einer Fleißarbeit umflort. Umso mehr aber sich Thurnher vom Drang befreit, Philosophen und andere Geistesgrößen als Kronzeugen der Debatte aufzuführen, um so schlüssiger und spannender wird diese Philippika. In seinen dezidiert österreichbezogenen Kapiteln ist dieses Buch für andere deutschsprachige Leser nicht immer ganz durchsichtig, da Thurnhers souveräner Umgang mit Namen und Skandalen ganz auf die nach oben offene Korruptionsskala im Gedächtnis seiner Landsleute setzt. Deutschen sind Namen wie die des Kleptokraten Karlheinz Grasser, des Alpen-Ayatollahs Jörg Haider und beider Schutzheiligen Wolfgang Schüssel vielleicht noch geläufig. Nicht-Österreichern bleiben andere Exempel mangels Detailkenntnis nebelhaft. In allem aber offenbart sich auf beklemmende Weise, wie der Erwerb von Amt und Würden heutzutage direkt in den Verlust der Würde und in die manische Versuchung führen kann, andere um ihre Würde zu bringen. In Kürze wählen die Nachbarn ein neues Parlament. Kritische Geister sind in Österreich noch verzweifelter zwischen taktischem, strategischem, moralischem und schier zorngeleitetem Urteil hin- und hergerissen, als die Deutschen es vor der soeben absolvierten Bundestagswahl waren. Wer sich von Turnher konkrete Wahlhilfe erhofft, wird enttäuscht Thurnher, der als Chefkommentator (und Miteigentümer) der bemerkenswerten Wiener Wochenzeitung Falter niemals das klare Urteil über Tun und Lassen im politischen Raum scheut, verweigert sich jeder praktischen Handreichung für diesen Entscheid, was Kollegen oft auch in Buchform mit hechelndem Eifer betreiben. Thurnher hingegen analysiert Grundbefindlichkeiten. Parteien und Personen spielen allenfalls die Trägerrolle prinzipieller Mechanismen. Wer sich von ihm konkrete Wahlhilfe erhofft, wird erst recht in Depression verfallen; wer sich Erleuchtung über den Grund seiner Depressionen erhofft, wird viel Aufschluss bekommen. Zunächst glaubt man in Thurnhers Darlegungen tiefes Seufzen zu vernehmen, intellektuelle Erschöpfung statt des früheren gerechten Zorns über die Ausweglosigkeit österreichischer Niedertracht. Wo andere zwischen wütendem Geschimpfe und schleimender Hagiografie pendeln - distanzierte, aufklärerische Mittellagen sind nicht unbedingt die Sache österreichischer Medien -, lässt Thurnher die kleinpatriotische Enge "dieses kleinen, fetten Staates" hinter sich. So etwa in seinem verzweifelt optimistischen Plädoyer für ein demokratisiertes Europa. Und er befreit sich auch derart, dass er das Thema weit über politische Konnotationen hinaus zum zivilisationskritischen Exkurs erweitert, der am besten und bissigsten da wird, wo sich der Schreiber auf die eigene Analysefähigkeit verlässt und auf die Kunst des Reporters, der er ist. Dieser im Ganzen bemerkenswerte Band bietet noch eine etwas alberne Ausschweifung über sein Entstehen - siehe das Eingangszitat. Thurnher marginalisiert damit unnötigerweise ein wenig das Gewicht seiner Worte, im typisch Wienerischen Hang zum augenzwinkernden Un-ernst, dem sich nicht einmal Thurnher entziehen kann. Über weite Strecken aber beansprucht dieser Essay ein rechtes, dabei lustvolles Stück Lesearbeit - mit hohem Lohn, sei der Lesende nun österreichisch infiziert oder nicht. Armin Thurnher: Republik ohne Würde. Zsolnay, 2013. 304 S., 17,90 Euro, als E-Book 13,99 Euro.
In Österreich wird am --kmmende--n Sonntag gewählt. In seiem$ ne ue#n Buch zeichne%t der angesehene Journa list Arm @ @in Thurnher ein Porträt seiner Republik, das nic ht jedem Freude machen wird. Ein Österrcich buch%? "Nie mhr, hatte ich mir gcschworen, w@ @ @ @ür-de ich so eines schreiben, obwohl unter uns gesagt Ös&terr eich um Österchbücher lechzt." Welch Be#kenntnis in dem neuen Werk von Armin Thurner, dem Doyen im seriösen österreich--schen Journlism%us, das hlb un halb doch w @urd-e, was es zu vermeiden-- hoffte. "Rp ublik ohne Würd-e" heißt die jüngste Darl egung dieses ob seiner Re dli-h keit, Begriffsschärfe und Formulierungskunst Einsamen in Österreichs Medieng etümmel. Ein im Grundsatz 1 ausladender Essay ber den schwer fassbaren und doch so fundamentalen Begriff der Würde, diesen hoh&en Wer#t ohne Preis, den die Vcreinten Nationen ud etwa auch das deutsche Grundgesetz vor ales andere stellen, als Grundlage jed en angemesen menchlichen Sins; dazu ein Re gen an ekdotischer Besc hämungen im eigenen Heimatland, dcn Autor oft auch selbs--t b etre$ffend; ergänzt_ alles von exemplarish_en Analysen, wie sich die p@ @ @olitische Klasse Österreichs mit Populismus und @ @Opp0rtunismus se1bst um ihre W ürde bringt, wie sich da s Pulikum snerseits fast lustvoll an dem Pr--ozess weidet nd beteiligt, um die eigene Würde gebracht -zu werdn. Korrekt hieße as Buch also in 2 etwa: Vom --Vel ust der Würde, dargestellt auch von Österreichs Poitkern, M-edien und Menschen. Dies@ @es ana1yse@ @starke--, wohlformulierte und entgegen er aktuellen Praxis offenbar lekt@ @ @ @orier t#e Kompendium leit et freilich e@in schiefer Begriff ein: Seine ersten Gedanken @ @überhaupt sind@ @ @ @ mit "Öffentlche Würde" überschrieben. Die gi@ @ @ @bt es ni$ cht. Würde ist eine Wesenhit, ein Wert. Öffentlich sind llenfalls die im Vergleich zur Würde des Menschen billigen "Würden", m Sine von Am t und Würden. I st das eine gezielte @ @ @Irritaton, um ein pr ovokatives Spiel vorzubereiten? Thurnhers Denkkaskade macht im Hinblick auf iesen Disscns zun-ächst k aum einen Unterschied. Er führt al 3 erstes Erzählbei spiel die l$e diglich schön selbstironische Ep$isode or, wie er beinahe und doch nicht rofessor ehrenhalber der Republik Österreic h geworden wre, ein in s--einer Läch@er lichkeit so@ @ @ t&ypisch austriakischer Fall, dass die Würde weder es Auto rs noch des Staates wirklich berührt wäre. Ein "T@ @ @agebuch der_ verlorene Würde" Dann aber wird es gewichtig er, teffen die be i aller narratien eiterkeit im "Tagebuch der verlorenen Würde" aufgeführten Beispiele präziser, wi e sich der Mensch in seiner Alltaqsranküne um eine Wü%rde bringt oder bringen lässt. &Die grundsätzlic@ @hen Erörterungen sind erst ein wenig vom Schat--ten einer eißarbeit um flort. Umso mehr #aber sich Thurnher -4- vom Drang b$efreit, P@ @ @hilosophen und andere Geist esgrößen ls Kronzeugen dcr Debtte aufzuführen,# um s o schlüssiger und spannender wird diese P@ @ @hilippika. In seinen deziiert öst@ @ @ @erreichbezogen en Kapiteln ist dieses Buch für andere deutschsprachi g-e Leser nicht immer ganz durchsichtig, da Thurnhers sou veräne Umgang mit Namen und Skandal n ganz auf de nach oben offene Korruptionsskala im Gedächtnis seiner L%andsleute setzt. Deut shen sind Namen wi--e die@ @ @ @ des Kleptokr aten Karlheinz Grasser, des Alpe@ @n-Ayatollahs Jörg Haider und ider Shutzhei ligen Wolfgang Scüssel vielleicht noch gelä ufig. Nicht-Österr eichern bleiben andere Exempel mangels Detail%kcnntnis nebelhaft. In& a_llem aber offenba--rt -sich auf beklemmend Weise, -5- we der Erwerb von Am t und Würden heutzutage direkt in den Ve_rlust der Würde und in die manische Versuchung führe kann, _andere um ihre Würde zu bringen. In ürze wählen die Nachba rn ein neues Parlament. Kritis che Geistcr sind in Österreich noch erzweifelter zwischen taktischem, strategi--schem, moralischem un schier zorngeleitetem Urteil hin- und hergerissen, als die Deuschen es vor d$er soeben absovierten Bundestagswahl waren. Wer s ich von@ Turnher konkrete Wahlhilfe erh offt, wird enttäuscht Thurnher, de al@ @ @ @s C hefkommentator (und Miteigentümer) der bemerkenswerten Wiener Wochenzeitun g Falter ni emals das kla re rteil über Tun und Lassen im politischn@ @ Raum scheut, verweigert sic (6) jeder praktis chen Handreichung für diesen &Entscheid, was K0llegen oft auc@ @ @h in- Buchform mit hechelnd-em Eifer bt reiben. Thurnhe@r hingegen analysiert Grundbefindlichkeiten. Parteien und Personen spielen allenfalls die Trä gerrolle prinzipie_ller M#echanismen. Wer sich von ihm konkrete Wahlhilfe erhofft, wird erst re ch--t in Depressi0n v_erfallen; wer ich Erleuchtung über $den Grun@ @ @ @d seiner Depressionen erhofft, wird viel Aufschluss bekomme n. Zunächst glaubt man in Thurnher s Darlegungen tiefes Scufzen zu vernehmen, intellektuelle Erschöpfung s tatt des früheren gere chten Zorns über die Auswcglosigkeit ös terreihischer Niedertra&cht . Wo adere zwischen wü tendem Geschi mpfe@ @ @ und schleimene--r Hagiografie pendeln - distanzierte, aufklärerische Mittc llag en si%nd -7- _nicht unbedingt die Sache östrreic his cher# Medien ---, läst Thurnher die @ @k-@ @lein&patriotisce Enge "dieses kleinen, fetten Staates" hiner si ch. So etwa i%n seinem verzwcifelt optimistischen lädoyer für ein demokratisiertes Europa. nd e r befr eit sic h auch derart, dass er das Thema weit über politische Konnotationen hinaus zum zivil isati -onskrit ischen Exkurs erweite@ @rt, der am esten und bissigsten da wird, wo sich d-er Schrcib er auf die eigene Analys ef$ähigkeit ver1ässt und auf die Kunst des Repoter s, der er ist. Dieser im Ganzen bemerkenswerte Band bietet noch einc et was albern e Aussch%wei@ @fung über sein Entstehe n - siehe das Eingangszitat. Thurnher mginalisiert damit unnötigere ise (8) ein wenig das Gewicht seiner Worte, im typisch Wie&nerischen Hang zum augenzwinkernden- Un-ernst, dem sich nicht e inmal hurnhe entziehen kann_. Über weite Strecken abe beansprcht# dieser Essay ei n rechtes, dabei lus@ @ @tvolles Stüc@ @ @ @k Leserbeit - mi t hohem Lohn, sei der Lesende nun ös@ @treichsch infiziert --oder nicht. Ar@min Thurn%her: R ep ublik ohne Wür@ @ @ @de. Zsolay, 2013. 304 S., 1,90 Euro, #als E-Bo0k 13,99 Euro. [9]
Kurz vor dem ersten Donneraufschlag bei den Australian Open hat Rafael Nadal schöne Grüße von seinem linken Oberschenkel ausgerichtet: Alles bestens. Auch vom Sprunggelenk, das er noch im November operieren ließ, kam offenbar keine Klage. Roger Federers Knie hält schon eine Weile still. Und der Ellbogen von Novak Djokovic, ein für seine Widerborstigkeit bekanntes Gelenk, gibt derzeit anscheinend ebenfalls Ruhe. Nur die chronisch kranke Hüfte von Andy Murray jagt derartige Schmerzsignale durch den geschundenen Körper, dass der Schotte jetzt kapitulierte und das nahe Ende der Karriere angekündigt hat. Es hätte jeden treffen können. Das lange Zeit als nahezu unschlagbar geltende Quartett im Männertennis, das durch so viele Schlachten ging, ist müde geworden. In den vergangenen zehn Jahren haben der Schweizer Federer, der Spanier Nadal, der Serbe Djokovic und der Brite Murray 35 von 40 verfügbaren Grand-Slam-Titeln unter sich aufgeteilt. Siege kennen kein Alter, pflegten sie zu sagen, wenn sie wieder einmal einen Angriff der Jugend erfolgreich abgeschmettert hatten; aber auch an solchen Motivationssprüchen nagt irgendwann der Zahn der Zeit. "Heute ist es Andy, morgen ein anderer", stellte Nadal am Samstag in Melbourne ohne Sentimentalitäten klar. "Unsere Generation ist über 30 Jahre alt. Es ist der Lauf der Dinge, dass so ein Rücktritt irgendwann passiert." Tatsächlich haben sich die Großen Vier oft dank ihrer enormen Erfahrung, Übersicht und Routine durch die Fünf-Satz-Matches der wichtigsten Championate zum Titel durchgeschlagen. Und mitunter haben sie sich mithilfe eines cleveren Zeitmanagements auch nötige Erholungspausen im dicht getakteten Turnierkalender verschafft. Nadal bestritt 2018 nur neun Turniere, Murray sogar nur zwölf Spiele So gönnte sich Roger Federer, mittlerweile 37 Jahre alt und Titelverteidiger in Melbourne, Mitte der vergangenen Saison eine Auszeit von drei Monaten, von Ende März bis Mitte Juni. Also in jener Phase, als sich die Konkurrenz durch die Sandplätze von Monte Carlo, Madrid, Rom und Paris wühlte. Der immer wieder von Knieproblemen geplagte Nadal indes konnte 2018 aus gesundheitlichen Gründen überhaupt nur an neun Turnieren teilnehmen - gewann aber zum elften Mal die French Open. Murray wiederum trat zuletzt kaum noch in Erscheinung; die Hüftoperation, der er sich im vorigen Januar in Australien unterzog, erlaubte ihm im Jahresverlauf überhaupt nur noch zwölf Spiele. So gilt nun vorerst das Wimbledonturnier 2017 als jener Wettbewerb, bei dem die Großen Vier das letzte Mal als vollständiges Quartett auftraten. Gemeinsam hatten die Ältesten der Setzliste dort die Schlagzeilen bestimmt. Federer, indem er sich mit Titel Nummer acht zum Rekordsieger der Männer im All England Club krönte; Murray und Djokovic, weil sie schmerzgeplagt mit jenen Verletzungen abtraten, die sie anschließend zu monatelangen Pausen und unters Messer zwangen. Es ist selbstverständlich auch in Melbourne möglich, dass einer von ihnen am Ende der zwei Wochen triumphiert. Aber wie sagte Nadal am Samstag? "Wir sind alle nicht mehr zwanzig." Müde Knochen sind die Vorboten der Vergänglichkeit: Der Zeitpunkt naht, an dem man zurückblicken wird auf diese Phase des Tennissports und erkennen wird, dass es eine goldene Ära war. Wahrscheinlich kommt er bald.
Kurz vor dem ersten Donn eraufschlag bei den Australian pen hat Rafael Nadal schöne G$rüße von seinem linken Oberschenkel @ausgerichtet: Alles best ens. Auch vom Sprunggelenk, das er @ @noch im November oprieren ließ, kam offenbar keine Klag. Roger Federers Knie hält schon eine Weile still. Und der Ellb0gen von Novak Djokovic, ein für seine Widerborstigeit bekanntes Gelenk, gibt derzei anscheinend ebenfalls Ruhe. Nur die chronisch krank e Hüfte von Andy Murray j agt derartige Schmerzsignale durch den geschundenen Körper, dass der Schotte @ @ @jetzt kapitulie@ @ @ @rte und das nah Ende de@ @r Kar riere angckündigt hat. Es hätte jedcn treffen_ können. Das lange Zeit ls nahezu unschl$agbar geltende Quartett $im Männertennis, das du rch s%o viele Sc%hl achte ging, ist müde geworden. In de vergangenen zehn Jahren haben der Schwcizer@ Federer, der Spanier Nadal, der Serbe Djokovic und der (1) Br ite Murray 35 von 40 verfügbare Grand-Slam-Titeln unter sich aufgete@ @ @ilt. S#iege ken nen @ke_in Alter, pfegten sic zu sagen, wenn sie wieder ei@nmal einen Angriff der Jugend erfolgreich abesch mettert hatt e@ @ @n; aber auch an solchen Motivtionssprüchen naqt irgendwann dcr Zahn der Ze it. "Hcutc is es Andy, morgen ein anderer", stelle Nadal am Samst ag in Melbourne ohne S&timentalitten klar. "Unsere Generation ist über 30 Jahre alt. Es ist der Lauf der Dinge, dass so ei n Rücktr@ @ @ @it t irgendwann passiert." Ta@ @ @ @t sächlih@ @ @ haben sich die --Groen Vier oft dank ihrer enormen Erf ahrung, Übersi%cht und Routine urch die Fünf-Sz-Matces der w_ichtig sten Championate zum Titel durhgeschlagen. Und mitu nter haben sie sic mhlfe eines c @ @ @ @levere%n Ztmanagements auch nötige Erholungspausen im 2 dicht ge@ @ @ @ takteten& Turnierkalender vers chafft. Nadal bcstritt 2018 n@ @ @ur neun Turnie-re, Murra sogar nur zwöl f Spiele So gö#nnte si--ch Roger Federer, mittlerweile 37 Jahre alt @und Titelveteidiger in Melbourne, Mitte der vergangenen Saison eine --Auszcit von drei Monaten, von Ende März bis Mitte Juni. Also in jener Phase , als sich de Konku--rre--nz durch die Sandplätze von Mont Crlo, Madrid, Rom und P-aris wühlt@ @ @ @e. Der immer wieder v o n Knieroblemen geplagte Nadal indes konnte 2018 aus gcsundheitlichen Gründen überhau p t nur an neun Turnieren teilnehmen - gewann @aber zum elf&tn Mal die French Open. Murray wiederum tr$at _zu--letzt kaum noch in Erscheinung; die Hüftoperation, der er sich im v0rigen Januar in Australien unterzog%, er1aubte ihm im Jahresver lauf überhapt nur noch zwölf Spi_ele. So g 3 ilt nun vorer@ @ @st das Wimbledontur nier 2017 als jener Wettbewerb, bei dem die Großen Vier das letzte Mal als vollständiges Qu artett au ftraten. @ @ @ @Gemei%nsam hatten die Ältesten der Stzliste dort die Schlagzeilen bestimm@ @ @t. Federe , in dem er sich mit Titel Nummer acht zum Re_kordsieger der Männer i All England Club krönte; Murray und Djokovic, weil sie @schmerzgeplagt mit jenen Veretzungen abtraten,@ @ @ die sie ansch lie- ßend z monatelangen Pause und unt@ @ers Messer zwangen. Es ist selbstverständlich au--ch in @ @Melbourne öglich, dass einer von inn a@m Ende der zwei Wochen triumphiert. Aber wie sagte Nadal am Samstag? " Wir sind a@ @ @lle nicht mehr zwanzig." Müde Knochen sind die Vorb@ @ @oten der Vergänglich keit: Der eitpunkt naht, an dem man zurückblicken wird auf diese P @ @ @hase -4- des Tennissports und erkennen wird, dass es eine goldene Ära war. Wahrsch@ @einli&ch kommt er bald. 5
In der Schul- und Hochschulpolitik haben sich die Parteien angenähert - selten zuvor herrschte so viel Einigkeit darüber, was beim Thema Bildung in Deutschland geändert werden soll. Wie aber können Reformen angepackt werden? Und wer bezahlt sie? Eine Idee betrifft den Solidaritätszuschlag - was für den Aufbau Ost nicht mehr gebraucht wird, könnte zu einem Bildungs-Soli für alle umgewandelt werden. Selten zuvor gab es zwischen den Parteien in Deutschland eine so große Annäherung in wesentlichen Strukturfragen des Bildungssystems wie heute. Sozial- und Christdemokraten, die FDP wie die Grünen fordern unisono eine bessere frühkindliche Bildung und ein verpflichtendes Vorschuljahr, sie wünschen kleinere Klassen und besser ausgebildete Lehrer bis hin zu bundesweit vorgegebenen Bildungsstandards und der Aufhebung des Kooperationsverbots im Grundgesetz. Detailansicht öffnen Deutschland ist Europas Schlusslicht wenn es um Bildung geht. Reformen sind dringend nötig - bislang fehlte es an Einigkeit und Geld. (Foto: dapd) Auf dem Bundesparteitag der CDU, der am Montag in Leipzig beginnt, werden die Delegierten entsprechende Vorschläge diskutieren, ebenso beim Parteitag der FDP an diesem Wochenende - und so ist es auch bei der SPD für den Dezember geplant. Selbst in der lange hart umkämpften Schulstrukturfrage zeichnet sich in immer mehr Bundesländern auch unter Verantwortung grüner Schulminister eine ähnlich gelagerte Entwicklung ab. Nach dem gescheiterten Versuch, in Hamburg eine sechsstufige Primarschule einzuführen, haben alle offenbar dazugelernt. Weder gibt es in Deutschland stabile Mehrheiten für die Forderung nach einem gemeinsamen Lernen bis zur 10. Klasse, noch sehen die Menschen im unbedingten Festhalten an der Hauptschule eine zeitgemäße Antwort auf die künftigen Herausforderungen. Vorbei scheint auch die Zeit zu sein, in der Verfechter einer leistungsorientierten Schule jenen unversöhnlich gegenüberstanden, die nach mehr Chancengerechtigkeit für alle am Start streben und keinen zurücklassen wollen. Dies gilt erfreulicherweise zunehmend auch umgekehrt. Man könnte deshalb schlussfolgern, dass Deutschland endlich die Chance erhält, auch im Bildungsbereich in die internationale Spitzengruppe vorzustoßen. Denn dort ist die Bundesrepublik noch längst nicht angekommen, wie jüngste Studien belegen, die Deutschland bei der Innovation weltweit mittlerweile auf Platz vier sehen, bei der Bildung aber erst auf Platz 17 von 26 untersuchten Industrieländern. Deutschland hinkt mit seinen Bildungsangeboten gerade im vorschulischen und im Elementarbereich im Vergleich zum Ausland hinterher. Jahr für Jahr fallen Unterrichtsstunden millionenfach aus, und rund 60.000 Schüler verlassen Deutschlands Schulen ohne Abschluss. Die Lehrerweiterbildung fristet im Vergleich zu allen anderen Berufsgruppen ein Schattendasein. Ohne beste Bildung gibt es aber auf Dauer keine starke Forschung und Innovation und damit letztlich auch keine Wohlstandssicherung. Der in den kommenden Jahren sich weiter verschärfende Fachkräftemangel erweist sich schon heute als Wachstumsbremse. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Um zu echten Fortschritten zu gelangen, ist das Ende ideologischer Grabenkämpfe ein wichtiger Anfang, aber noch kein Garant für den Erfolg. Es müssen vielmehr konkrete Schritte für bessere Angebote von Kinderkrippen und Kindertagesstätten bis zur Universität folgen. Und dafür braucht es auch mehr Geld. Das ist der eigentliche Lackmustest, an dem die deutsche Bildungspolitik in der Vergangenheit schon viel zu oft gescheitert ist. Dies droht erneut, wenn die Länder weiterhin die alleinige Finanzierungshoheit in der Bildungspolitik behalten.
In #der Schul- un d Hochschulolitik hab e ich ie Parteien angenähert - selten zuvor herrschte so viel E-inigke@ @ @i t darüber, was beim Thema Bildung in D eutschland gcändert werden s@oll. Wie br können Reforme anqepackt wer#de-n? Und wer- bezahlt sie? Ein e Idee betrifft den Solidaritä tszuschlag - was f@ @ @ür den Aufau Ost nicht mehr geb raucht wird, könn t@e zu einem Bildungs-Soli für lle umg&cwandel werden. Sel&ten zuvor gab es zwischen den Parteien in Deutsch_land eine so großc Annäherung in wes entlichen Strukturfragen@ @ @ @ des Bildunqssysems w ie h@eute. Sozial- und -Chistdemokraten, die FDP wie die Grünen forern unisono 1 ine be$sser c frühkind-liche Bildung und ein verpflichtendes rchulahr, se wünschen kleinere Klassen und besser ausgebildete Lehrer bis hin zu bundeswei vorgegebene Bildungsstandards und- der Aufhebung des Kooperati onsverb_ots im Grundgesetz. Detailansicht öffnen Deuts@ @ @chland ist Europa&s Schluss-licht wenn es um @Bild ung ge%ht. Reformen sind dringen&d nötig - bislang fe--hlte es an E inig keit und Gel%d.& (Foto: dapd) Auf dem Bundespateitag der CDU, der am Montag in Lcip zig beginnt, werden die Delegierten entspr echende Vorschläge diskutieren, ebenso beim Parteitag der FP an d@ @ @ @iesem Wo chenende - und so ist es auch bei der SPD für den Dezember gepl_ant. # 2 Selbst in der l ange hart umkämpften S@ @ @chu1strukturfrag _e zichnet sich in immer mehr Bundesländern au ch unter Verantwo rtung güner S#c hulminister eine ähnlich gelagerte E ntwicklung ab. Nach dem gesche itcrten Versuch, in Hamburg eine sechsstfige Primarschul einzuführen, haben alle ofenbar dazugelernt. We@ @der gibt es in Deutschland stabile Mehrheiten fr die Forder ung na ch einem $gemei nsamen Lernen bis zur 10. Klasse, noc h sehen die Menchen im unbedin gt en Festhalten an der Hauptschule ei ne zeitge$mäße Antwort auf d$i@ @ @e künftien Herausforderun gen. Vorb&ei scheint auch die Zeit z@ @ @ (3) @u sein, in& der Verfechter einer leistungsorientierte n Schule jenen unversöhnl#ich gegenübestanden, die nach meh&r Chancengerechtik--eit für allc am Star-t $ streben ud kenen zurücklassen wollen. Dies gilt erfreulicherweis zunehmend auch umgekehrt. Man kön nte deshalb schlussfolgern, dass Deutschland@ @ @ @ e ndlich die $Chance erhält, auch im Bildungsbereich in die internationale Spitzengruppe vorzustoßen. Denn dort ist die Bundesrepubli noch längst nicht angekommen, wie jüngste Studien beleg n, die De@ @utsch1and bei der& Innovation weltweit mi ttlerweil e a uf Platz vier sehen, bei# der Bilng aber erst auf Platz 1 7 von 26 ntersuchten Industrieländern. De utschland hinkt mit seinen B [4] ildungsan@ @ @ @geboten gerade im vorschulischen und im E@ @leme ntarbcreich im Vergleich zum Asland hinterher. Jahr für Jahr f@allen Unterrichtsstundn million enfach au@ @ @ @s, und und 60. 000 Scüler verlassen De utschlands Schulen 0hne Abschluss. Die Lehrer-weiterbildun fristet im Vergleich zu allen an deren Berufsgruppn ein Schattendasein. Ohne beste@ @$ Bildung gibt es aber auf Dauer ke ine starke Forschunq und Innovation und damit@ @ @ @ letztlich auch keine Wostandssicherung. Der in den kommend--n Jahren sich weiter verschärfende@ Fachkräfte mangel erw@ @ @eist sich sc h0n heute als achstumsbremse. Es be steht al so dringender Handlungsbedarf. Um zu echten Fortsch ritten zu gelangen, ist das Ende ideoloqi@ @ @ @scher Grabenkämpfe ein w (5) ichtiger Anfang,@ @ @ @ aber noch kein Garant für den @ @Erfolg. Es müssen vielmehr k0nkrete Schritte für bessere Angebote von Kinderkrip@ @pen und Kindertasstätten bis zu Uni-versität folge. Und dafür braucht es auch mehr Geld. Das ist @ @er eigentiche Lackmuste st, an dem die deutsce Bildungsplitik in der Vergangcnheit shon viel zu oft gescheiter--t ist. Di es droht erneut, wenn die Länder weiterhin die alleini g e F inanzierungshoheit in d er Bildun qsplitik behalten. -6-
Sechs Hertha-Treffer: Die Berliner brillieren in Sandhausen und schicken die chancenlosen Gastgeber ans Tabellenende. Der 1. FC Köln kommt gegen zehn Duisburger nicht über ein Unentschieden hinaus. Auch Spitzenreiter Braunschweig kann gegen Aue nicht gewinnen. Detailansicht öffnen Berlins Peter Niemeyer (r) jubelt über sein Tor zum 0:2. (Foto: dpa) Hertha BSC ist zumindest für eine Nacht auf Platz zwei geklettert. Die Berliner gewannen zum Auftakt des 13. Spieltags 6:1 (2:0) bei Aufsteiger SV Sandhausen und freuten sich damit nach zuletzt zwei Unentschieden in Folge über den siebten Saisonsieg. Sandhausen setzte hingegen mit der vierten Niederlage in Serie seine Talfahrt fort und rutschte ans Tabellenende. Adrian Ramos (28.), Peter Niemeyer (34.), Ronny (68./Foulelfmeter), Sami Allagui (81.), Marcel Ndjeng (89.) und Ben Sahar (90.) trafen für Berlin, Andrew Wooten (75.) für die überforderten Gastgeber. Sandhausens Schlussmann Michael Langer sah nach einer Notbremse die Rote Karte (64.). Mit einem trostlosen 0:0 haben sich der 1. FC Köln und der MSV Duisburg getrennt. Dabei nutzte es den Gastgebern vor rund 38.000 Zuschauern auch nichts, dass sie gegen den Tabellenletzten rund 70 Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz standen. Erstes Ausrufezeichen in der schwachen Partie der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder war bezeichnenderweise die Rote Karte für den Duisburger Kapitän Branimir Bajic (21.). MSV-Keeper Felix Wiedwald hatte mit einem miserablen Pass die Kölner in Ballbesitz gebracht, Bajic hielt Sascha Bigalke im Zweikampf, der kam zu Fall und Schiedsrichter Jochen Drees wertete dies als Notbremse und stellte den Duisburger vom Platz. In der Folge erspielten sich die Kölner in Überzahl ein paar Halbchancen, offenbarten jedoch auch große Lücken in der Abwehr. In der zweiten Hälfte erhöhten die Gastgeber den Druck weiter. Die beste Chance hatten kurz hintereinander Mato Jajalo und Kacper Przybylko, die Latte beziehungsweise Pfosten trafen (beides 81.). Spitzenreiter Eintracht Braunschweig bleibt weiter ungeschlagen. Bei Erzgebirge Aue kam die Überraschungsmannschaft der Saison allerdings nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Dennis Kruppke erzielte die Führung für die Gäste (40.), bevor Oliver Schröder ausglich (69.). Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht bleibt trotz des Remis mit 31 Punkten an der Spitze. Der Gastgeber aus Aue verpasste hingegen den Sprung aus dem Tabellenkeller und musste sich über die mangelnde Chancenauswertung ärgern. Schon in der ersten Halbzeit wäre für die Hausherren mehr drin gewesen. Vor 7.600 Zuschauern im Erzgebirgsstadion begann das Team von Trainer Karsten Baumann engagiert und hatte mehrmals die Führung auf dem Fuß. Halil Savran (20.) und Jan Hoscheidt (22.) scheiterten am Aluminium. Die Gäste, von denen bis dato kaum etwas zu sehen war, machten es besser. Kruppke traf aus 20 Metern nach einem Pass von Damir Vrancic zum 1:0. Es war bereits das siebte Saisontor des Kapitäns. Nach der Pause das gleiche Bild: Der Außenseiter aus Aue dominierte die Partie und belohnte sich in der 69. Minute zumindest mit dem verdienten Ausgleich. Schröder traf nach Vorarbeit von Hochscheidt zum verdienten 1:1-Endstand.
Sechs Hertha-Treff&er: Die Berliner @ @ @ @brillier-en in Sandhausen und schicken die chan cenlose$n Gastgeber an s Tabcllenende. Der 1. FC Köln kommt gegen zehn Duisburger nicht ber ein Unentschieden hinaus. Auch S&pitzenreiter Braunschweig kann g$egen Aue nicht gewinnen. Detailansicht öffnen@ @ @ erlin@ @ @s Pet er Niem_eyer (r) jubelt über sein Tor zum 0:2. (Foto: dpa) Hert ha BSC ist zumindest für eine Nacht auf Platz zwei geklettert. Die Berli#n-er gewannen z%u m Auftakt des 13. Spieltas 6&:1 (2:0) bei Aufst$eiger SV Sandhausen und@ @ freuten sich dmit nch zuletzt zwei Un%entschieden in Fo lge über den siebten Saisonsieg. Sandhause$n setz_te hingegen mit der vierten Niederlage in@ Serie eine Tal fahrt fr t und rutschte ans Tbellencnde. Ari&an Ramos (28.), Peter Niemeyer -1- (34.), Ronny (68./@ @ @Fou1elme-te r), Smi Allagui (1.), Marce Ndjen@ @ @ @g (89.) und Ben Sahar (90.) trafen für Ber1in, Andrew Wootcn (75.) _für# die überfordeten Gastgeb#er. Sandhausens Schl_ussmann Michael Langer sah nach einer Notbremse de Rote Karte (64.). Mit einem tros tlosen 0:0 haben sich der 1 . FC Köln und der MSV Duisburg getren@ @nt. Db ei nutzte e den Gastgebern vor ru nd 38.000 Zuschauern auch nich ts, dass sie gegen den Tabel@ @ @lenletzten rund 70 Minuten m einem Mann me@hr auf dem Platz standen. Erstes Ausrufezeichen in der schwachen Patie@ @ @- der beiden Bundcsliga-ndungsmitglieder war eichnenderweise die Rot e Karte für den Duisburger Kapitän B-ranimir Bajic ( 21.). MSV-Keeper Felix Wiedwal ha@ @ @tte mi#t einem- miserablen Pass die (2) Kö lne in &Ballbcsitz gebracht, Bajic hielt Sas%cha Biga1ke im Zweikampf, der k am zu Fal und Schiedsri@ @ @ @ chter Jochen Dres wertete die s als --Notbre@ @mse und st clltc den Duisburger vom Pltz. I n der Fol ge erspiel t@en sich die Kölner in Überzahl@ @ ein paar Halbcanc_en, offenbarten jedoch uch roße Lücken in der Abwehr. In der zweiten Hälfte erhöhten die Gastgeber den Druck weiter. Die beste_ Ch ance hatten kur nterein$ander Mato Jaja lo und Kacp@ @ @ @er Przy bylko , die Latte b@ @ eziehungsweise Pfosten trafen (beides 8&1.). Spitzen reiter _Eintrcht Braunsch%weig blei bt weiter ungesclagen. Bei Er@ @ @zgebirge Aue kam die Überraschungsmann@schaft _de r Saison allerdngs icht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Den&ni@ @s Kruppke -3- erzi_el--te die- Fühung für die Gäste (@ @ @ @40.), bevor Ol@ @ @iver Schröder au sglich (69.). Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht bleibt trotz des Remis mit 3-1 Punkten an der Spitze. Der Gast gebr aus Aue verpasste hingegen den Sprung aus dem abel1enkeller und musste sich über die $ma%ngelnde Chancenauswertung ärgern. Schon in der rsten Ha1bzeit wre für die usherren mhr drin gewesen. V0r 7.600 Zuschauern im Erz_gebirgsstadion bea$nn das Team von Trainer K%arsten Baumann engagiert und hatte mchrmals die Führung auf dem Fuß. Halil Savran (20.) und Jan Hoscheidt (22.) scheiterten am Aluminium. Die Gäste, von denen b is dato kaum etwa@ @s@ @ @ @ zu$ sehe-n w$ar, ma c ht en es besser. Kruppke traf aus 20 Metern nach e@ @ @ @inem Pass von Damir [4] %Vrancic zum 1:0. Es @ @war% bercits das siebte Saisontor des Kapitäns. ach de r Pause das glei che B il: De Außenseiter aus Aue dm--inierte die Partie und belohnte sich in der 69@. Minute zumindest mit dem verdienten Ausglcich. Schröder traf nach Vorarbeit v n Hohsch eidt zum verdienten 1:1-Endstand. [5]
Die geplante Fusion von Fiat Chrysler und PSA macht Beschäftigten und Politikern Sorgen. Was bedeutet das für Opel? Der neue Konzernchef gilt als jemand, der hart durchgreift. Gewerkschaften und Beschäftigte der Autoindustrie sind in Alarmstimmung. Sie befürchten durch die jetzt angekündigte Fusion von Fiat Chrysler und der Opel-Mutter PSA Werksschließungen und den Abbau von Arbeitsplätzen. Die Pläne werden sehr skeptisch gesehen, weil sich die Branche ohnehin im Umbruch befindet und der Verlust von Tausenden Jobs bei Unternehmen und Zulieferern droht. PSA-Chef Carlos Tavares, der den neuen Konzern führen soll, sagte diesem am Donnerstag dagegen eine "strahlende Zukunft" voraus. Politiker wie der französische Finanzminister Bruno Le Maire lobten, dass die beiden Hersteller zusammen eine dringend notwendige "kritische Größe" erreichten. Die Regierungen in Frankreich und Italien erklärten dagegen, sie würden nun genau auf die Beschäftigung achten. Die Regierungschefs der Opel-Länder Hessen und Rheinland-Pfalz zeigten sich ebenso besorgt. Die bis Mitte 2023 geltende Jobgarantie für Opel dürfe nicht aufgeweicht werden, erklärte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Seine rheinland-pfälzische Amtskollegin Malu Dreyer (SPD) sagte dem SWR, es dürfe nicht nochmal zu einem Stellenabbau kommen. Bereits bei der Integration von Opel in den PSA-Konzern hätten die Opelaner einen großen Beitrag geleistet. So wie bei der Übernahme von Opel vor zwei Jahren hieß es zur Fusion jetzt, es solle ohne Werksschließungen Milliarden an Kostensenkungen geben. Dennoch ist die Zahl der Opelaner von 19 000 vor dem Wechsel von General Motors zu PSA mittlerweile fast um ein Drittel geschrumpft - durch freiwilliges Ausscheiden und den Verkauf eines Teils der Entwicklung. Das trug neben einer sparsameren Produktion mit PSA-Technik dazu bei, dass Opel nach 18 Jahren Verlust im ersten Halbjahr 700 Millionen Euro Betriebsgewinn erzielte. Opel müsse jetzt noch stärker im internen Wettbewerb um Investitionen kämpfen, erklärte Stefan Bratzel, Chef des Center of Automotive Management an der Fachhochschule Bergisch Gladbach. Daher sei es sinnvoll, wenn sich die deutsche PSA-Tochter in der Entwicklung neue Themen sichere wie Assistenzsysteme oder Fahrzeug-Vernetzung. Die IG Metall pochte auf die Eigenständigkeit der Rüsselsheimer. Bezirksleiter Jörg Köhlinger erklärte, Spekulationen über negative Folgen für die Opel-Standorte schadeten nur. PSA-Chef Carlos Tavares soll den neuen Konzern lenken. Er gilt als harter Sanierer Durch den Zusammenschluss entstünde der weltweit viertgrößte Autobauer nach Volkswagen, Toyota und Renault-Nissan mit einem Absatz von 8,7 Millionen Fahrzeugen, 170 Milliarden Euro Umsatz, elf Milliarden Euro Betriebsergebnis und 410 000 Beschäftigten. Tavares würde künftig ein Imperium von 16 Automarken regieren - neben Fiat und Chrysler, Peugeot, Citroen und Opel-Vauxhall etwa die US-Marken Jeep und Chrysler, ebenso die Luxuswagen von Maserati. Eine Stärke von PSA ist die kostengünstige Entwicklung und Produktion von Elektroautos. Das könnte Fiat Chrysler Automobiles (FCA) nützen, die schon länger auf Partnersuche sind, um Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und die anderen Technologietrends stemmen zu können. Für Fiat Chrysler sei das die Rettung, erklärte Jürgen Pieper, Autoexperte vom Bankhaus Metzler. "Das Unternehmen ist doch technologisch sehr stark zurückgefallen und hätte alleine enorme Schwierigkeiten, bei E-Mobilität und anderen Zukunftsthemen mit den anderen mitzuhalten." FCA kann zudem mit seiner starken Marktstellung in den USA mit profitablen SUV- oder Pickup-Modellen punkten. Die Aufsichtsgremien beider Unternehmen strebten einen Konzern an, der jeweils zur Hälfte den Anteilseignern von FCA und PSA gehört, teilten die Unternehmen weiter mit. Neben Tavares als operativem Chef soll John Elkann, 43, Ururenkel des Fiat-Gründers Gianni Agnelli senior, als Verwaltungsratschef den Autokonzern leiten. Eine erste formelle Vereinbarung zur Fusion soll in den kommenden Wochen erarbeitet werden. Bei FCA hat die Holding der Gründerfamilie Agnelli als Großaktionär das Sagen, bei den Franzosen sind mit jeweils gut zwölf Prozent die Familie Peugeot, der französische Staat und über den Fahrzeughersteller Dongfeng auch China die größten Anteilseigner. PSA und FCA waren schon im Frühjahr im Gespräch, doch Elkann versuchte zunächst erfolglos, einen Zusammenschluss mit Frankreichs Nummer eins Renault zu erreichen. Tavares sei jetzt die treibende Kraft gewesen, sagten mit den Vorgängen Vertraute. Der 61-jährige Portugiese hat einen Ruf als harter Sanierer, der Peugeot vor der Pleite rettete. "Yes he can", schrieb Max Warburton, Analyst von Bernstein Research, mit Blick auf den komplexen Zusammenschluss von PSA und FCA. Während andere Top-Manager Ferraris, Flugzeuge oder Weingüter anhäuften, sammele Tavares nur seine Quittungen. Er habe jahrelang über einen Deal mit FCA gegrübelt und studiert, was er tun müsse - Marke für Marke, Region für Region, Produkt für Produkt. "Es gibt detaillierte Schlachtpläne im Safe der PSA-Zentrale", vermutet Warburton.
Die geplante Fusion von Fiat Chrysler und PSA macht Be_schäftigten und Politikern Sorgen. Was bedeutet das für _Opel? Der neu@e Konzerncef gilt als je man_d, der hart durc@ @hre-ift. Gewerkschaften und Beschäftigte der Autoi ndus trie s i nd in larmstimmung. Sie bfürchten durch die jetzt angekündigte Fusion von Fiat Chrysler und der Opel-Mutter PSA Werksschließunqen und den Abbu von Arbeitsplätzen. Die Plne werden sehr skeptisc h gesehen, weil sich die Branche ohnehin im Umbruch befindet und der Verlust v n Tausenden Jobs bei Unternehmen und Zulieferern droht@ @ @ @. PSA-Chef Carlos Tavares, der den neuen Konzern (1) führ--en soll, sag%e dies em am Donnerstag dageg&en ine "strahlende Zukunft" voraus. Politker wi e der französiche Finanzmi@ @ @niste#r Bruno Le Maire lobten, dass die beiden Herste_ll@ @ @ @cr zusammen eine ringend notwendige "kritische Größe"@ @ erreichten. Die Regierungen in Frankreich un- d Ital$ien erk --lärten dagcgen, si würden nun genau uf die Beschä ftgung achten. Die Regierungschefs der Opel-Länder Hessen und Rheinlnd- Pfalz zeigten sich ebenso besorgt. Die bis Mitte 0 23 geltende Jobg@ @ @arantic für Opel dü rfe nic ht aufgeweicht werden, erklärte der hess ische Minis$terpräsident Volker -2- Boffier (CD U ). Sein@ @e rheinland-pfälzische Ats@ @ @ @ko llgi--n Malu Dreyer (SPD) sag%te dem SWR, es dürfe nicht nochmal zu- einem Stellenabbau kommen. Bereits $bei der Integration von Opl in den PSA-Ko nzern hätten die Opelaner einen großen Beit$rag geleistet. So ie bei der Übernahme von Opel vor zwei Jahren hieß es zur Fuion jet zt, e&s sol_le ohne Werks@sc hließung cn $Milliarden an Kotensenkungen geben. Dennoch ist die Zahl der Opelancr von 19 000 vor dem Wechsel von General Motors zu PSA mittlerweile fast um ein Drit@ @tel geschrumpft - durch freiwi lliges Aussch -3- eiden und d en Verkauf $ines Teils de r Entwicklung . Das% trug neen einer@ @ @ @ sparsameren-- Produktion mit &PSA-Techni k dazu bei, dass Opel nach 18 Ja_hren Verlust im er sten H@ @albjahr 700 Millione n Euro Betriebsgewi_nn erzielte. Opel müsse jetzt noch stä rker im internen Wettbewerb um-- Investitionen kämpfen, erklä --rte S tefan B@ratze1, Chef des Center of Automotive Managemnt an der Fachhochschule Bergisch Gladba&ch. Daher sei es sinnvoll, wenn sich di deutsche PS- Tochter in der Entwicklung neue Themn sichere wie Assiste--nzsysteme oder Fahrzeug-Vernetzung. (4) Dic IG Meta1l pochte auf die Eigenständigkeit der -Rüsslsheimer. Bezirksle@ @iter Jörg Köhlinger erklärte, Spekulationen über n cgati ve Folge für die Opel-Standor%te schadeten nur. PSA-Chef Carlos@ @ @ @ @Tavares soll den neuen Kon@ @ @zern lenken. Er git als$ -- h art@ @ @er Sanierer Durch den Z usammenschluss entstünde der weltweit@ @ viert größte Auto baue r nach Volkswagen, T-oyota un$d Renault-Nissan mit einem A%bstz von 8,7 Millionen Fahrzeugen@, 170 -Milliarden Euro Umsatz, elf M%lliarden Euro Betriebsergebnis und 410 000 5 Beschäftigten. Ta vares würd@ @ @e knftig ei n Imperi um v%on 16 Automar ken regieren - neben Fiat und Chrysler, Puge ot, Citroen und Opel-Vauxhall etwa die US-Marken eep und Chrysler, ebenso die L@ @uxuswagen von Maserati. Eine Stärke von PSA ist die kostengünstige@ Entwicklung und Produktion von Elektr oautos. Das könnte Fiat Chrysler Automobiles (FCA) nützen , die sch%on länger auf Partnersuche sind, um Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und die anderen& Te_chnologietrends stemmen zu können. Für Fiat Chrysler sei das die Ret@ 6 @ @ @tung@ @ @, rkläte Jü rgen Pieper, Autoexperte vom Bankhaus Metzler. "Das U nternehmen i@ @st doch technologi sch sehr stark z urückg--efallen und hätte alleine enorme Sc hwerigkeiten, bei E-Mobilität und ander en Zukunftsthemen mit den anderen mitzuhalten." FCA kann zudem mit seiner starken Marktstellung in d en USA mit profitablen SUV- oder P ickup-Modellen punkten. Die Aufsichtsgremie&n beider Unternehmen strebt en einen Konzern an, der jeweils zur Hälfte den Anteilseignern von FCA und PSA gehört, teilte n die Unternehmen weiter mit. Neben Tavar es als op@ @erati vem Chef soll John E lkann, 43, Urur -7- enkel ds Fit-Gründers Gianni Agnelli senior , als Verwaltungsrat schef dcn Aukonzern leiten. Eine erste f0rmelle Vereinbarung z ur Fusion oll in den ko mmenden Wochen crarbeitet wer_den. Bei FCA hat die Holding dr Gründerfamilie Agnelli als Großaktionär das S-agen, bei en Franzscn sind m@it jeweils gut @ @ @ @zwölf Prozent die Famili e Peu_geot, der-- französische Staat ud über den Fahrzeughersteller Do@ngfeng auch hina die gr ößt#en Antei lseiger. PSA und F CA waren schon im Frühja hr im Gespräch, doch El%kan versuchte zunächst erf#olglos, einen Zuammenschlu ss mit Fra nkreichs Numm er ein$s Renault zu erreichen. -8- Tvares sei jetzt die treibende Kraft gewese n, sagten mit den_ Vorgängen Vertrau-t# e. er 61-jährige Portu$giese hat einen Ru als harter Sanierer, der Peugeot vor der@ @ Pleite rettete. "Yes he can", schrieb Max Warburton@, Analst von Bernstein Reseach, mit Blick au@ @ @f den kompl%exen Zusammen schluss von PSA und FCA@ @. Währ@ @ @ @end andere Top-Manager Ferraris, F lugze#uge ode r Wein--gte anhäuften, sammele Tavares n@ ur sene Qui tungen. Er habe jah relang über einen Dcal it [9] FCA gcgrübelt und st udiert, was er tun mü@sse - Marke für Marke, Region für Region, Produkt für Produkt. "Es gibt detaillie re Schlachtpl äne im Safe der PS@ @ @ @A-Zentrale", vermutet Warburton. [10]
Die beste Geburtsvorbereitung: Räumen Sie das ganze Baby-Klingklong zur Seite und reden Sie nüchtern darüber, wie es beruflich für beide Partner weitergehen soll. Dies ist ein Text, der ohne Schnörkel auskommt, denn er richtet sich an Menschen, die keine Zeit zu verlieren haben. Wir sind mittendrin in der Rushhour des Lebens, getrieben von anspruchsvollen Chefs und kulleräugigen Kindern. Wir jonglieren, um neben Beruf und Familie auch Fitness, Freunde, Kultur, Naturerlebnisse und die Liebe zueinander noch möglichst hochzuhalten. Die Liebe? Hatte so schön angefangen. Zwei gute Ausbildungen, gute Karriereaussichten. Ansehen, Aussehen, Erfolg, Wohlstand: alle Zutaten für ein Traumpaar. Am Wochenende Zeit, das Leben und die Liebe zu genießen, schlicht paradiesisch. Dann kamen die Kinder und brachten - plopp - alles durcheinander. Einer macht weiter wie bisher, die andere kümmert sich um die Familie Bei uns und unseren Freunden war nun klar: Mindestens einer musste jetzt etwas aufgeben. Die Traumpaare tauchten ab in die Mühen der Ebene. Einige von ihnen nach dem alten Muster: Einer (meistens der Mann) machte so weiter, als wäre nichts gewesen und kümmerte sich nur um die Familie, wenn es sein Terminplan erlaubte. Die andere (meistens die Frau) machte vor allem Familie und eher keine Karriere mehr. Bei nicht wenigen sorgte das für Frust, weil - siehe oben - beide Partner zuvor ähnlich gut ausgebildet und gleichberechtigt waren. Die anderen versuchten den Balanceakt: Beide Partner kümmern sich zu gleichen Teilen um alles, um Karriere und Kinder, wechseln sich ab beim Putzen, Waschen, Kochen, Einkaufen, Organisieren. Klingt nach einem fairen Deal. Klingt aber auch nach einer anstrengenden Sache, die keine Zeit lässt für Faxen. Oder für die Liebe. Das war und ist das Modell des Autors. Und dafür, dass die Familienministerin dieses Modell toll findet, kann er sich auch (noch) nichts kaufen.
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Der Streit über die Zukunft des Verbrennungsmotors wird bei den Koalitionsverhandlungen im Herbst eine wichtige Rolle spielen. CSU-Chef Horst Seehofer sagte am Wochenende, dass das Festhalten am Verbrennungsmotor eine Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung seiner Partei nach der Bundestagswahl sei. Das Ansinnen, den Verbrennungsmotor zu verbieten, lege "die Axt an die Wurzel unseres Wohlstands", sagte der bayerische Ministerpräsident der Funke Mediengruppe. Der Verbrennungsmotor sei in Koalitionsgesprächen für seine Partei nicht verhandelbar. Sollte Seehofer auch nach der Wahl an dieser Bedingung festhalten, wird ein mögliches Regierungsbündnis der Union mit den Grünen noch schwieriger, als es bisher ohnehin ist. Die Grünen planen den Ausstieg aus der Dieseltechnik. Sie fordern, dass von 2030 an in Deutschland keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden sollen. Auch bei Merkel ist von einem Ausstieg keine Rede mehr Parteichef Cem Özdemir warf Seehofer vor, sich mit seiner Forderung gegen CDU-Chefin Angela Merkel zu stellen. Die Bundeskanzlerin hatte den Abschied von Verbrennungsmotoren am 15. August in einem Interview mit der Super-Illu für grundsätzlich richtig erklärt: "Ich kann jetzt noch keine präzise Jahreszahl nennen, aber der Ansatz ist richtig." Von Ausstieg ist bei Merkel inzwischen aber keine Rede mehr. Im ZDF sagte sie am Sonntagabend, akut stelle sich die Frage nach einem konkreten Datum für das Aus des Dieselantriebs nicht. Wenn, dann vielleicht in Jahrzehnten. "Es hat keinen Sinn, jetzt die Menschen zu verunsichern." Der Welt am Sonntag sagte sie: "Wir brauchen gerade auch Dieselautos, um unsere CO₂-Vorgaben zu erfüllen." Darüber hinaus stellte sie der deutschen Autowirtschaft neue staatliche Vergünstigungen in Aussicht. Auch ihr Herausforderer, SPD-Chef Martin Schulz, lehnt es ab, ein konkretes Enddatum für den Dieselantrieb zu nennen, wie er am Sonntag in der ARD sagte. Einig ist er sich mit Merkel auch darin, dass es keine Diesel-Fahrverbote geben soll. Hintergrund des Streits über die Zukunft des Dieselautos ist der Skandal um betrügerische Abgasmanipulationen von Volkswagen und anderen deutschen Herstellern. Sie hatten die Software so manipuliert, dass die Dieselfahrzeuge auf dem Teststand die geforderten Stickoxid-Grenzwerte eingehalten hatten, im Dauerbetrieb jedoch nicht. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Politiker der Grünen hatten die Autoindustrie zu technischen Nachrüstungen aufgefordert. Auf einem Dieselgipfel Anfang August waren zwar Software-Updates vereinbart worden, diese reichen aber nicht aus, um die Grenzwerte dauerhaft einzuhalten. Einem internen Papier des Umweltbundesamtes zufolge hat allerdings auch das technische Nachrüsten bei den meisten älteren Modellen keinen Sinn. Auch Matthias Wissmann, Chef-Lobbyist der Branche, bekräftigte, dass das Nachrüsten für die meisten Dieselautos gar nicht möglich sei.
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Die US-Regierung weist auf ein mögliches neues Leck in der Nähe des Bohrlochs hin - von Aussickerungen, Methan-Austritten und "unbestimmten Anomalitäten" ist die Rede. BP will davon nichts wissen. Nach der Erleichterung über die provisorische Abdichtung des Öllecks im Golf von Mexiko gibt es nun erneut Anlass zur Sorge: Die US-Regierung wies am Sonntagabend auf ein mögliches Leck in der Nähe des Bohrlochs hin. Dort sickere Öl aus und womöglich trete auch Methan aus, hieß es. Zudem sprach Admiral Thad Allen, der Einsatzleiter der Regierung, von "unbestimmten Anomalitäten" am Bohrloch, die bei den jüngsten Belastungstests aufgetreten seien. Einzelheiten nannte er nicht. Er forderte BP in einem Schreiben auf, einen Plan für die schnellstmögliche Öffnung der Abdichtkappe vorzulegen, sollte sich der neue Ölaustritt bestätigen. Bei BP wollte man dazu keine Stellung nehmen. Kurz zuvor hatte der Konzern noch entscheidende Erfolge gemeldet. Seit gut drei Tagen fließe kein Öl mehr aus dem Leck in der Tiefe, ein meterhoher Zylinder habe die Ölfontäne zum Versiegen gebracht. Es war dies ein erster entscheidender Fortschritt seit dem Beginn der Ölkatastrophe vor drei Monaten. BP-Manager Doug Suttles gab sich vorsichtig optimistisch. Vermutlich könne die "Kappe" das Leck unter Verschluss halten, bis Anfang August das Leck tief im Meer endgültig mit Schlamm und Zement versiegelt wird. Entsprechende Tests verliefen ermutigend, die Steigleitung scheine dem Druck standzuhalten. Allerdings schloss Suttles nicht aus, dass es Probleme geben könnte. Falls sich herausstellen sollte, dass die Steigleitung dem Druck nicht standhält, müssten die Ventile des Zylinders wieder geöffnet werden. Das ausströmende Öl werde dann wie zuvor wieder auf Tanker abgepumpt. Allen forderte BP auf, einen Plan über ein mögliches erneutes Absaugen vorzulegen. Die BP-Bohrinsel Deepwater Horizon war im April nach einer Explosion gesunken. Bislang strömten Schätzungen der Internationalen Energieagentur zufolge zwischen 2,3 und 4,5 Millionen Barrel Öl ins Meer. Das entspricht in etwa der neun- bis 17-fachen Menge dessen, was 1989 bei der Ölkatastrophe der Exxon Valdez in Alaska ausgelaufen war.
Die US-Regierung weist $auf ein mögliches eues Leck in der Nähe des Bohrlochs hin - von Au ssickerungen, Methan-Austritten und "unbestimmen Anomalitäten" ist die Rede. BP will davon nic hts %wissen. Nach der Erleichtrung über die provisorische Abd@ @ @ @ichtung des Öl@ @ @lecks im Golf von exiko gibt es nun @ @ @ @ e neut Anlass zur Sorge: Die US-Regierung wies am Sonntagabend auf cin mögliches Leck in d er Nähe de s Bohrlchs in. Do rt %sickere Öl aus und womöglich trete auc h Methan aus, hieß es. Zudem s_prac @ @Admiral Thad Allen, der Einsat zleiter der Regierung, von "unbestimmten Anoma l itäten" am Bohrloch, die bei den jün gsten Belastung stests auf gcteten s eien. Einzelheiten nante e nicht. Er forderte BP in einem Schreiben auf, einen Plan fr@ die schnells tmöglice Öffnung der Abdichtkapp e vrzulegn, [1] sollt-e sich# der neue Ölaustritt bestätigen. B ei BP wollte man dazu keine Stellung nehme n. K#urz zuvor hatt der Konzern noc@ @ @h entscheidende Erfolgc gemeldet. Seit gut dr ei Tagen fließe kein Öl mehr aus dem Leck in der iefe, ein mete$rhoher Zylinder habe die Ölfontäne zu V ersi eg en gebracht. Es war di@ @ @es ein erster entschide@ @ @ @nd er Fortschritt seit dem Beginn der Ölkatasrophe vor drei Monaten. BP-Manager oug Sutl%es gab sich vor sichtig 0ptimitisch. Ve rmutlic h knne die "Kappe" das Leck unter Verschluss halten, bis Anfang Aug@ @ @ @ust das Leck tief im Meer endgültig mit Schlamm und Zement- versiegelt wird. Entsprechende Tests veriefen ermutigend, die Steigleitung scheie dem Druck standzuhalten. Allerdings schlo@ss Suttles nicht aus, dass es Pro bleme gben könte . Falls sich her_ausstellen solltc, das s die Steigleit%ung dem 2 Druck nicht standhält, müssten@ die Vcntile des Zy&linders wiedcr #geöffnet werden. Das ausströmende Ö1 werd e dann wie zuvor wieder auf Tanker abgepu--mpt. Alen f orderte BP auf, einen Plan# ü@ @ber ein mögliches erneutes Absaugen vorzulege n. Die BP- Bohrinsel Deepwater Horizon war im Apr il nach @ @ @ @einer E xp@ @losion gesunken. Bislang strömt--en Scätzunge n der Int_ernational&en Ene- rgieagentur zfole z@ @ @ @wischen 2,3 u nd 4,5$ Millionen Barre l Öl ins Mcer. Das cntspri cht in etwa der neun- @ @bis 17-fachen Menge dessen#, @ @ @was 1989 bei der Ölk atastrophe der Exxon Valdez in Alaska ausgelaufen war. [3]
Diskussionen zum Internet drehen sich viel mehr um seine Gefahren, als um die Chancen, die es bietet. Gerade die Politik will das angeblich böse Netz zähmen und zivilisieren und übersieht dabei die Möglichkeiten des offenen Raumes. Aus Angst vor zu viel Transparenz? Die Pionierphase des Internets ist vorüber. Nun ist die Zivilgesellschaft gefordert, sich mit dem Medium auseinanderzusetzen. Nicolas Sarkozys Forderung nach einer "Zivilisierung des Internet" löste eine Debatte aus, die auch bei der DLD Women Konferenz in München geführt wurde. Das Feuilleton der SZ beginnt eine Reihe zum Thema Gesellschaft und Netz mit Beiträgen der Teilnehmerinnen dieses Podiums. Anke Domscheit-Berg war lange bei Microsoft in führender Position und berät nun Unternehmen in Sachen Frauenförderung. Detailansicht öffnen Anke Domscheit-Berg auf der DLD Women Konferenz in München. (Foto: Getty Images) Beim G8 Gipfel forderte Sarkozy seine Regierungskollegen auf, das Internet zu zivilisieren. Ähnliche Forderungen hört man auch vom angloamerikanischen Quintett - den USA, Australien, Großbritannien, Kanada und Neuseeland -, die eine Reihe von Meetings planen, um diese Zähmung gemeinsam anzugehen. Das Internet - ein Hort für Kriminalität und Verbrechen. Der Fokus auf seine Gefahren und Risiken liegt ganz im Trend. Immer wieder konzentriert sich der Diskurs auf Cybercrime, Kinderpornografie, Google Streetview, illegale Downloads, Bombenbauanleitungen, Identitätsdiebstahl und neuerdings auch nachbarschaftsgefährdende Facebookparties. Doch das Internet ist kein digitales Sodom und Gomorrha, es ist ein Spiegel der Gesellschaft - insofern bildet es natürlich auch deren dunkleren Seiten ab. Dennoch ist es nur ein Spiegel und ein Abbild - nicht die Ursache. Die Ursachen für Missstände liegen immer noch in der Gesellschaft selbst und dort muss man sie auch bekämpfen. Warum jedoch wird die Debatte oft so einseitig gefahrenfokussiert geführt? Ich finde dafür zwei Erklärungen. Zum einen verstehen viele Politiker und Medienmacher das Internet (immer noch) nicht - und was der Mensch nicht kennt, davor hat er eher Angst. Zum zweiten ahnen die anderen, was für unglaubliche Potenziale das Internet für eine Veränderung unserer Gesellschaft birgt - und wollen dies bewusst nicht. Lächerliche Facebookparty-Verbote Viel zu wenig führen wir den Diskurs bisher über die großen Zusammenhänge, über die grundsätzlichen Veränderungen für unsere Gesellschaft - für die Menschheit insgesamt, denn das Internet setzt der nationalen Betrachtungsweise Grenzen. Die digitale Gesellschaft ist im Kern eine globale Gesellschaft, die sich radikal verändert. Darauf müssen wir den Blick lenken. Stattdessen suchen wir nach Mitteln das Internet zu beschneiden, um ihm das Chaotische und Wilde zu nehmen. Mit Kontrollverlust kommen Politiker und Großkonzerne schlecht klar. Also macht man sich lächerlich mit geplanten Facebookparty-Verboten, diskutiert ernsthaft über die Aufhebung der Anonymität bei Meinungsäußerungen im Internet und findet es völlig in Ordnung, digitale Autobahnen mit schnellen Fahrspuren für virtuelle Porschefahrer und Schleichspuren für die Klasse der Normalos einzuführen.
Diskussionen zum n#trnet dr@ @ @ @ehen sich viel mehr um seine Gefahren, als um die Chancen, die es bietet. _Gerade dic Politik wil1 das angeblich böse #Ntz zähmen und zivilisier und übersieht dabei die Möglichk eiten des offenen Raumes. Au$s An gst@ @ @ @ vor zu vie_l Transparenz? Die Pionierp hase de s Internets ist vorübe@r. Nun ist_ die Zivilgesellschaft gefordert, sch mit dem Medium auseinanderzusetzen. Nic$ola s Sarkozys Forderung nach einer "Zivilisierung des Internet" l@ @ @ @östc ei ne Debatte aus, die auch bei d er DLD W om&en K& onfeenz in München g$eführ$&t w urde. Das Feulletn der SZ beginnt eine Reihe zum Thema Gesellschat und Netz @mit Beiträgen der Teilnehmerinnen (1) dieses Podiums. Anke Domscheit-Berg war lange bei $Mic--rosoft in führender Position un$ berät %nun Unter nehmen #in Sachen Fr@uen_förderung. Detailansicht öffnen Anke Domscheit-Beg auf der DLD omen Konferenz in München. @ @ @(Fot@o: Getty Images) Beim G8 Gipfel for derte Sarkozy seine Regierungskllcgen auf, das Internct zu zivilsi er en. Ähnliche Forderungen hört man auch vom angloarikanischen Quitett - en UA, Austra lien, Gr@ @o ßbitannien, Ka nada und Neuseeland -, die eine Reihe von Meetings% planen, um diese Zähmung gme&insam anzugehen. Das I nternt - ein Hort für Kriminalität und Verbrcchn. Der Fokus auf seine Gefahren und Risiken iegt ganz im Trend. Immer wieder konze@ntriert sich der Diskurs auf Cybercrime, Kinderpornografie [2] , G$oogl@ @ @e Sreetview, illegle Download s, Bombenbauanleitungen, Identit@ @ätdiebstahl und euerdings auch nahbar schaftsgefährdende F--acebooparties. Doch das Internet ist kein digitalc s Sodm und Gomorha, es ist ein Sp _iege1 der Gesellscha-ft - insofern bi1@ @ @det es natürlich auc& de@ @ @ @ren dunklere n Seiten ab. Dennoch ist es% nu ei Spiegel und ein Aild - nicht die Ursache. Die Ursacen für Missstände liegen immer noch in der Gesel1schaf@ @t selbst un#d dort mus@s man sie auch bekä mfen. Wa rum jc doh wird die Debatte oft so einsetig gefahreokussiert gefü@ @ @hrt? Ich finde dafür zwei Erklärunge. Zum einen verst ehen viele Po litiker und --Medenmacher das I nterne@ @ @ (3) @t (immer noch) nicht - und was der Mensch nicht kennt, davor hat er ehr Angst. Zum zweiten hnen d@ @ @ @ie ander en, was$ für unglaubliche Potenziale das Internet für eine Veränderung u nserer Gesellschaft% birgt - und wollen dies bewuss nicht. Lächerliche Facebookparty-Verbote Viel zu wenig führen wir den Diskurs bishr ü@ @ @ @&er die großen Zummenhänge, über die grundsätzlichen -Veränderungen für unsere Gesellschaft - für _die Menchheit insgesam@t, denn das Internet set zt der nati0naen @ @ @Betrac--htu ngsweise Grenzen. Die digi&tale Gesellschaft @ @ist im Krn eine glob ale Gesellscaft, die sich radikal verändert. Darauf müssen wr den Blick le@nken. Stattd &essen suchen wir nach Mitteln das Internet zu beschneiden, um [4] ihm das Chaotische und Wilde zu nehmen. Mit Kontro%llverlust kommen olitiker und Groß&konzere schlecht klar. A lso macht man sich lächerlich mit geplanten Faceboo kparty-Verboten, @ @diskutie ernsthaft über die Au@fhebug der Anonymität bei Meinungsäßeungen im Internet und findet es völlig in Ordnung,& d%igitale Autobahnen mt@ schnellen Fahrsp uren für virtuelle P orschefahre und Schleichspuren für die Klasse de#r Normalos einzuführen. -5-
Rot leuchtet die Anzeige neben der Fahrerkabine: "De Bus hält", ist dort zu lesen. Gemeint ist damit eigentlich, dass der Bus der Linie 18, mit dem man vom Hauptbahnhof auf den Kirchberg fahren kann, an der nächsten Haltestelle anhalten wird. In Luxemburg könnte der Satz aber auch als allgemeingültige Zustandsbeschreibung durchgehen: Vor allem im Berufsverkehr stehen nicht nur Busse, sondern die ganze Stadt im Stau, so scheint es jedenfalls. Zahlen bestätigen den Eindruck: Während Arbeitnehmer in Deutschland im Durchschnitt mit knapp 50 Kilometern pro Stunde zur Arbeit fahren, sind es in Luxemburg gerade mal 22 Stundenkilometer. Das wirkt sich auch auf die Wirtschaftskraft aus: "Stau zu den Stoßzeiten stellt für Luxemburg immer noch ein ernst zu nehmendes Problem dar, sowohl unter standortpolitischen als auch unter Umwelt-Gesichtspunkten", rügte die Europäische Kommission erst in der vergangenen Woche in einem Länderbericht das Großherzogtum. Vor diesem Hintergrund klang die Ankündigung von Luxemburgs Verkehrsminister François Bausch im Januar wie ein Heilsversprechen: Egal ob Bus, Regionalzug oder Straßenbahn - von März 2020 an sollen öffentliche Verkehrsmittel in Luxemburg kostenlos sein. Medien auf der ganzen Welt berichteten über das kleine, offenbar sehr progressive Land. Vor allem in Luxemburg selbst äußerten sich schon bald aber auch kritische Stimmen. Sie witterten in der Entscheidung vor allem eine schlaue PR-Maßnahme der damals gerade wiedergewählten Regierung aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen. Selbst Grünen-Politiker Bausch antwortet auf die Frage, ob die Leute nun alle ihr Auto stehen lassen werden, um zufrieden und umsonst mit Bus und Bahn durchs Land zu reisen: "Nein. Für mich ist das nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen." Der Kuchen unter dem Sahnehäubchen ist das umfassende Konzept, mit dem Bausch den Verkehr in Luxemburg insgesamt neu ordnen will. Bis zum Jahr 2025 will er erreichen, was im autoverliebten Luxemburg einer kleinen Revolution gleichkäme: dass mehr Menschen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen; und wenn sie schon mit dem Auto fahren, dann sollen sie wenigstens nicht mehr so oft alleine darin sitzen. "Wir brauchen einen Wandel im Kopf der Leute", sagt Bausch: "Wir sollten uns nicht fragen, wie viele Autos kriege ich auf einer Straße unter, sondern: Wie viele Menschen kann ich auf dieser Straße bewegen?" Ein anschauliches Beispiel für diesen neuen Blickwinkel ist die Autobahn A3, die durch den Süden des Landes führt. Gerade wird sie um eine dritte Spur erweitert - auf der künftig aber nur Busse und Fahrgemeinschaften fahren dürfen. Auf den geplanten Ausbau des Schienennetzes ist Bausch besonders stolz: 600 Euro will er pro Jahr und Einwohner in die Infrastruktur investieren. Das sei mehr als dreimal so viel wie in Österreich, das im EU-Vergleich auf Platz zwei liegt. Deutschland gibt demnach pro Kopf 64 Euro im Jahr aus, kaum mehr als ein Zehntel der Summe, die Luxemburg investiert. "Wir sind in der EU jetzt vorne", sagt Bausch, nach Jahrzehnten, in denen in Luxemburg das Auto die Stoßstange vorne hatte. Mit den Parametern, die er gewählt hat, stimmt das natürlich. Aber zum einen ist Luxemburg ein reiches Land, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist fast zweieinhalb mal so hoch wie in Deutschland. Zum anderen fehlt in Bauschs Rechnung ein Faktor, der das Verkehrsaufkommen in seinem Land prägt wie kein zweiter: die Pendler. Etwa 190 000 Menschen fahren jeden Morgen aus den Nachbarländern Frankreich, Belgien oder Deutschland nach Luxemburg mit seinen knapp 600 000 Einwohnern und abends wieder nach Hause. 190 000 Arbeitnehmer ... pendeln jeden Tag aus den benachbarten Ländern Belgien, Frankreich und Deutschland nach Luxemburg hinein - und das bei nur 600 000 Einwohnern in dem kleinen Land. Mit Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und ins Schienennetz will die Regierung Luxemburgs nun gegensteuern. Laut Verkehrsministerium sollen 600 Euro pro Jahr und Einwohner in den Ausbau der Gleisanlagen fließen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Wert bei 64 Euro. In Bauschs Report heißen die Pendler zwar "Grenzgänger". Aber auch bei ihnen ist das Auto das beliebteste Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu kommen - was nicht nur an fehlenden oder überlasteten Zugverbindungen liegen dürfte. Sondern auch daran, dass der Sprit in Luxemburg wegen der günstigen Steuern auch nach einer leichten Preiserhöhung Anfang Mai immer noch viel billiger ist als in den Nachbarstaaten. Auch hier könnte man also ansetzen, um das Autofahren unattraktiver zu machen, zumal als grüner Verkehrsminister. Nur: Das will Bausch gar nicht. Stattdessen hofft er, dass all die Ideen für neue Radwege, Trambahnen und Eisenbahnverbindungen bei den Leuten ganz automatisch zum Umdenken führen. "Ich mache keine Politik gegen das Auto, sondern für eine andere Mobilität", sagt Bausch. Was das konkret heißt, kann man auf dem Kirchberg sehen, wo neben Bauschs Verkehrsministerium auch die europäischen Institutionen und ein Museum für moderne Kunst ihren Sitz haben. Früher zerschnitt hier eine Stadtautobahn die Landschaft. Der neue Boulevard teilt diese zwar noch immer in zwei Hälften, aber ein paar Autospuren mussten weichen, um einem gut ausgebauten Radweg, einer Umsteigestelle zur Eisenbahn und der im Jahr 2017 wiedereröffneten Trambahn Platz zu machen. Die alte Straßenbahn musste 1964 Platz machen für mehr Straßenverkehr. Diesmal war es andersherum. Detailansicht öffnen Um die Staus in den Griff zu kriegen, verfolgt Luxemburg einen neuen Ansatz: „Wir sollten uns nicht fragen, wie viele Autos kriege ich auf einer Straße unter, sondern: Wie viele Menschen kann ich auf dieser Straße bewegen?“, sagt der Verkehrsminister. (Foto: Jean-Christophe Verhaegen/afp) Aber nicht alle Einwohner profitieren schon von den vielen Veränderungen. Der Journalist Patrick Besch wohnt im Süden des Landes, nahe der Grenze zu Frankreich. Mit der Bahn bräuchte er nur eine gute Viertelstunde in die Redaktion in der Innenstadt. Trotzdem fährt er meistens mit dem Fahrrad, manchmal auch mit dem Auto, obwohl das dreimal so lange dauert. "Die Bahn ist sehr unzuverlässig", sagt Besch. "Zu oft steht man im Nirgendwo und weiß nicht, wie man von da aus weiterfahren kann." Dass das Land jetzt in den Schienenausbau investiert, findet er zwar gut. Aber der Ausbau komme zu spät, und auch zu langsam. Bisher habe sich weder für die Luxemburger noch für die Pendler etwas zum Positiven verändert, eher im Gegenteil: "Überall sind Baustellen. Der Verkehr ist gerade noch stressiger als sonst." Dem Stau auf dem Fahrrad davonzufahren, kommt für viele Luxemburger nicht infrage - das liegt aber nur zum Teil an der Topografie der Stadt: Luxemburg ist auf mehreren Plateaus (und in den Tälern dazwischen) erbaut, die durch hohe Brücken miteinander verbunden sind. Das sieht hübsch aus und gibt beim Profi-Radrennen "Tour de Luxembourg" eine spannende Etappe mit schönen Fernsehbildern. Für Alltagsradler ohne E-Bike ist das Gelände aber zumindest anspruchsvoll. Radfahrer werden noch immer als Problem gesehen - und nicht als Teil der Lösung Von Beschs Freunden würden viele trotzdem gerne aufs Rad umsteigen. Aber sie fühlen sich auf der Straße nicht sicher. Im Jahr 2017 veröffentlichte das Auswärtige Amt in Berlin wegen der vielen Verkehrsunfälle in der Stadt sogar einen Sicherheitshinweis für Reisende. Tatsächlich sieht man auf Luxemburgs Straßen im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten deutlich weniger Fahrradfahrer, auch wenn der Kauf eines Rades inzwischen sogar vom Staat bezuschusst wird. Wie der Verkehrsminister glaubt auch Journalist Besch, dass es in Luxemburg einen Bewusstseinswandel braucht. "Der schwierigste Kampf wird sein, die Leute aus den Autos rauszubekommen", sagt er. Luxemburg ist ein Land der Autonarren, auf 1000 Einwohner kommen hier 670 Kraftfahrzeuge - auch das ist ein europäischer Rekord. Jedes Jahr Ende Januar feiert das Land ein Autofestival; 2018 ist die Zahl der neu zugelassenen Kraftfahrzeuge sogar noch einmal gestiegen. Der Luxemburger sitze lieber allein in seinem Auto, als mit 30 anderen in einem Bus, sagt Besch. Fahrradfahrer würden im Straßenverkehr eher als Hindernis begriffen, ohne zu sehen, dass jedes Fahrrad auf der Straße im Zweifel ein Auto weniger bedeute. Kurz: Alles, was kein Auto ist, hat in Luxemburg nach wie vor eine schlechte Lobby, allen Investitionsmaßnahmen zum Trotz. Diese Diagnose würde vermutlich sogar François Bausch unterschreiben. Insofern ist das mit dem kostenlosen Nahverkehr vielleicht tatsächlich eine PR-Maßnahme. Aber eben nicht nur für die Regierung, sondern auch für gar nicht mehr so neue Arten, sich fortzubewegen.
Rot leuchtet d ie Anzeige neben de$r Fahrerkabine: "De B@ @us hält", ist dort zu lesen. Gemeint& ist damit eigent1ic, dass der Bus der Linie 18, mit dem man vom Hauptbahnhof auf den Kirchberg fahren kann, an der @ @ @nächsten Haltestelle anh al@ten wird. In Luxemburg könnt%e de Satz aber auch als allgemeing ültige Zustandsbesch reibung durchgehen : Vor allem im Berufsverkehr stehen nicht ur [1] Busse, sondern di@ @ @ @e ganze Stadt im St@ @au, so scheint es jedenfalls. Zahlen bestätig en den Eindruck:@ @ @ Während Ar%beitnehmer in Deutschland im Durchchnitt& mit knapp 50 Kilometern pro Stunde zur Arbeit -- fahren, sind es n &Luxmburg geade mal 22 Stundenki@lometer. D as wirkt sich auch auf die Wirtschaftskraft aus: "Stau zu den Stoß zeiten stel lt für Luxemburg immer noch ein ernst z$ nehmendes Poblem dar, sowohl unter stan dortpolitis chen [2] als auh unter Umwelt-Gesichtspunkten ", rügte die Europis che Kommission# er@ @ @ s t in der veran genen Woc_he n eine Länderberic ht das Großherzogtm. Vor diesem Hintergrund klang die Ankün digung v_ on Luxemburgs Verkehrs minist@ @ @ @er François Bausch im Ja-nuar-- wie ein Heil sversprechen: Egal ob Bus, Reiona1zug &oder St@ @ @ @r aßenbahn - von März 2020 an sollen öffentliche Verkehrmitte1 in Luxemburg kostenlos sein. Medien auf der ganzen Welt bcrihteten -3- üb--er das klein&e, of-fenbar sehr progressive Land. Vor a1lem in Lu xemburg sel#bst äußerten sich scho#n bald abe auch kritiche S tim@ @ @ @men. ie witterten in der$ Entscheidung vor allem eine schlaue PR-Maßnahme der damals gerade wied&ergewählen Regierung aus Liberalen, Sozialdem o kraten und Grünen. Selbst Grü@ @ @nen-Politiker Bausch antwortet %auf die Frage, o die Leute@ @ @ nun al -4- le ihr Auto st ehen lassen weren, um zufrieden und umsonst mit Bus und Bahn durchs Lan zu reise: "Nein. Für %mich ist das nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen." Der Kuchen unte@ @ @ @r dem Shnehäubchen ist das um& fassend-e Konzept, mit dem Bausch dn Verkehr in Luxemburg nsgesamt u ordnen will. Bis@ @ @ zum Jahr 2025 will er erreichen, w#as im autovcrliebten Luxemburg einer kleinen Revolution gle [5] ichkäme: dass mhr Menschen vom Ato a uf öffentliche Verkehrsmitel oder das Fahrrad umsteigen; und wenn sie schon mit dem Auto fahren, dann sollen sie wenistens nicht mehr so oft alleine darin sitzen. "Wir brauchen ein en andel im Kopf der Leute ", sgt Bausch: "Wir sollten uns n icht fragen, wie viele utos krige ich auf einer Straße unter, sondern: Wi@e vile Menschen ka@ @ @nn ich auf 6 dieser Straße bewegen?" Ein anchauliches Beispiel für diese neuen Bckwinkel ist di e Auto#bahn A3, die durch den Süden d es Landes führt. Gerade wird@ @ @ sie um eine ritte Spur erweitcrt - auf der künftig aber nur Busse und Fahrgcmeins c@hafen fahren dü@rfen. Auf den geplant_en Ausbau des Schienennetzes ist Bausch besonders stolz: 600 Euro will er p@ @ @ @ro Jahr un Einwohner in die Infrast ruktur invest i eren. Das sei mehr als dreimal so -7- vie wi--e in Österreich, da im EU-Ve&rgleich auf Platz zwei liegt. Deutschland gibt de@ @ @@ @nah pro Kopf 64 Euro im Jahr aus, kaum mehr als ein Zeh@ @ @ntel der Summe, die Luxembur invest iert. "Wir sind in der %EU j@etzt vorne", sa-gt Bausch, nach Jahrzehnten, in denen in Luxemburg das Auto di Stoßst@ @ange vornc atte. Mi den Parametern@ @ @ @, die er gewählt hat, sti@ @mmt -8- das natürlich. Aber zum einen i st Luxe mburg ein reiches L-and, as Bruttoinlandsprodukt pro Kopf i@ @st fast zweieinhlb ma--l so $hoch# w%ie in De utschland. Zum andere feh lt in Bauscs- Rechnung ein Faktor, der das Verkehrsaufkommen# in seinem Lan prägt wie kein zweiter: die Pendler. Etwa 190 000 Menchen fahren jed en Morgen aus den Nachbarländern #Frankreich, Blgien oder 9 Deutschland nach Luxmburg mit s e in_en knapp 600 000 Ein wohnern und@ @ @ aben ds wieder nach Haus$@c. 190 000 Arbeitnehmer ... pendeln j e@den T ag aus den benachbarten% Ländcrn Belgien, Frankreich und Deutschla nd nach Luxemburg hinein - und das bei nur 600 000 Einw0hnern @in dem kleinen Land. Mit Investitonen in den öffentlichen Nahver@ @ker und ins Schienenne tz -10- will die Reg ierung Luxmburgs nun gege nsteuern. L#aut Verkehrsm inis terium solln 600 Eur0 po Jahr ud Einwoher in den Ausbau der Glesanlagen fli eßen. Zum $Ver--gleich: In Deutchlan d liegt der Wcrt bei 64 Euro. In B@ @ @auschs Report heißen die Pendler z war $"Grenzgä nger ". Aber auch bei ihnen ist das Aut0 das beliebteste Verkehrsm ittel, um zur Arbeit zu komme@ @ @ @n - was [11] nicht nur an fehlenden oer überlaseten Zugverbindungen liegn dürft@ @e. Sondern auch daran, dass de r Sprit in uxemburg wegen der günstigen Steuern au c h nach einer leichten Preiserhöhung Anfang --Mai immer noch viel bi1liger ist als in #den Nach barstaaten. Auch hie#r kön nte man also ansetzen, um das Auto&fahren unatt-raktive zu mach en, zumal a l s grüner Ver kehrsminister. Nur: Das will Bausch --gar nicht. Stattdessen [12] hfft er, dass all die dcen für neuc Radwege, Trambahnen und Eiba@hnverbindungen bei de Le-t@ @en ganz automatisch zum Umdenken führen. "Ih mach@e &keine Politik geg en das Auto, sondern für eine a-ndere 0blität", sagt Bausch. Was das konkret heiß@ @, kann m a auf dem K irchberg sehen, wo neben Bauschs Verkehrsministerum auch die europäischen Instit@ @utionen und ein ueum fü r moderne Kuns@ @ @ @t i -13- h_ren Sitz h aben. 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Der Journalist Patrick Besch wohnt im Süden des Landes, nahe de Grenze zu Frankreich. it der Ba&hn bräuchte er @ @nur ein gut&e Viertelstunde in die Redaktion in der Innenstadt. Tr0tzdem fährt er mei stens mit dem Fahrrad, manchmal auch mit dem A-uto, obw ohl das dreimal so @ @ @ @ange dauer_t. "D ie Bahn ist sehr unzuverlässiq", sagt Bes ch. "Zu oft sth man 16 im Nirgendwo und wciß nicht, wie man von da aus weiterfahren kann." Dass das Land jetzt in den Schienenausbau investiert, indet er zwar gu@t. Aber der Ausbau komme zu spät@, und auch zu lngsam. Biser habe sich weder für dic Luxcmburger noch für d ie P#endler etas z um Positive n verändert, eher im Gegenteil: "Überall sind Baustellen. De Verkehr ist gerade noch sressiger als sonst." De m $ Stau auf dem Fahrrad davonzu@-fahren, -17- komt für v iel Luxemburger nich@ @ @ @t infrage - das liqt aber@ @ @ @ nur zum Teil an der Topografie der Stadt: Luxemburg ist auf mehreren Plateaus (un d in den Täler n dazwischen) erbaut, die durch hohe Brücken miteinander ver bunden sind. Das sieht hübsch au und gibt beim Pr#ofi-Radren_en "Tour de Luxembourg" eine spannende Etappe mit schönen Fernsehbilde_rn. Für- Alltagsradler ohne E-Bike i&st das -18- Gelän%de aber zumindest ansp ruchsv o@ll. Radfahrer werden noch immer als Problem gesehen - und nicht als Teil er Lösung Vo n Beschs Freunde#n würden viele trotzdem gerne aufs Rad umsteigen. Aber sic fülen sich auf der Straße nicht siche$. Im Jahr 2017 v eröffent l@ich te das Auswärtige Amt in Berlin wegen der vielcn Verkehrsunfälle in der -Stadt sogar einen Sicherheitshinweis für R eisende. Tatsächlich sieh 19 t man auf Luembugs Straßen im @ @ @Verglcich zu anderen europäische Großstädten deutlich wenig er Fahrradfaher, auch wenn der Kauf eincs Radcs inzwischen sogar vom Staat bez uschusst wird. Wie d %er Verkehrsminister glaubt auch Journalist Besc, dass es in Lxemburg einen Bewussteinswandel braucht. "Dr schwierigste Kam pf wird sein, di e Leute aus de Autos rauszubekommen", sa gt er. Luxemburg ist ein Land @der Auton arren, auf 1000 Einwohnr k0mmen hier 670 & Kr (20) aftfahrzeuge - auch das ist e in eur@opäicher Rekor d. Jedes Jahr Ende Januar feie&r das Land ein Autofestival; 2018 it d i e Z ah d er neu zugelassenen Kraftfahrzeuge sogar noch einmal gestiegen#. Dr Luxemburger sitze lic@ @ @ @ ber allein in sinem - Auto, als mit 30 anderen in einem Bus, sag Besch. Fahrradf ahrer würden im Stßenvcrkehr eer als Hinderni s begriffen, ohne zu sehen, dass jedes Fahrra auf de -21- r Straß-e im Zweife l ein Auto weniger -bedeu. @Kurz: Al les, was ke in A& uto ist, hat in Luxem burg nach wie vor eine schlechte Lobby, allen nvestitionsmaßnahmen zum Trotz. Diese Diagnose würde ver mutlich sogar François Bausch unterschreiben. Insofern ist d as mit dem kostenlosen Na hverk hr vielleicht tatsä chlich eine PR-Maßnahme. Aber ebe&@ @ @n #nich@ @ @t nur für di@ @e Regierung, so ndern auch für gar nicht mehr so neu- A rten, -22- ich fortzubewegen. -23-
Was das Mitbringen von Tieren ins Stadion angeht, ist die Uefa flexibler als die Fifa bei ihrer WM vor zwei Jahren. Das Einbringen von Hahn und Huhn ist inzwischen teilweise möglich, es hängt nur von der Art ihrer Verarbeitung ab. Das Einbringen von Hähnen ist bei dieser EM schon mehrmals Thema gewesen, Anlass ist der Franzose Clément Tomaszewski, der seinen lebenden Hahn Balthazar ins Stadion einbringen möchte. Er beruft sich da auf eine Art Gewohnheitsrecht, die beiden haben gemeinsam schon mehrere Weltmeisterschaften besucht, es gibt einen Schriftverkehr mit der Uefa in dieser Sache. Aus unerfindlichen Gründen hält die Uefa aber an ihrer hahnenfeindlichen Linie fest. Wobei zur Entlastung des Veranstalters zu sagen ist, dass das Einbringen von sinnvollen Gegenständen in französische Stadien nicht so aussichtslos ist, wie es vor zwei Jahren bei der Fifa in brasilianische Stadien war. In Brasilien waren neben den landesüblichen Früchten (Ananas, Mango, Açaí-Beere) und Tieren (Nandu, Mähnenwolf, Große Anakonda) auch Schokolade und abgepackte Kekse verboten, das hatte Sicherheitsgründe. Die Fifa stellte so sicher, dass jemand ihre ungenießbaren Stadion-Hotdogs kaufte. Wasserflaschen waren nur erlaubt, wenn sie das Etikett des Turnier-Sponsors Coca Cola trugen. Dem von der SZ initiierten Versuch, eine Banane einzubringen, indem man Coca Cola drauf schrieb und sie als offizielle Fifa-WM-2014™-Banane ausgab, war leider kein Erfolg beschieden. Das französische Sicherheitskonzept ist in dieser Hinsicht flexibler. Zunächst unternahm die Uefa noch den Versuch, an den Stadiontoren alle Deos zu beschlagnahmen, vor der Arena in Lille türmten sich Deo-Berge auf. Aber das hat sich erledigt, womöglich gab es Klagen, dass es auf der Tribüne nach Mähnenwölfen müffelte. Auch das Einbringen von Hahn und Huhn ist inzwischen teilweise möglich, es hängt von der Art ihrer Verarbeitung ab. Das Huhn wird bevorzugt auf Sandwiches eingebracht, der Hahn als Kopfbedeckung. Der Hahn ist ein Wappentier des Franzosen, nach dem Achtelfinale gegen Irland liefen drei Anhänger mit bunten Hahn-Mützen durch Lyon. "Oh, you have a turkey on your head", freuten sich die Iren. "C'est pas un turkey, c'est un coq", empörten sich die Franzosen. Truthahn, Hahn, am Ende ist das kein großer Unterschied, wenn es die Fans aus verschiedenen Ländern miteinander ins Gespräch bringt.
Was das Mibringen von Tieren ins Stadion angeht, ist die Uefa flexibler als die Fifa bi ihrer WM vor zwei Jahren. Das Einbringen von Hahn und Huhn st inzwischen teilwise möglich, e hängt nur von der Art ihrer Verarbeitung ab. Das Ein bingen von H ähnen ist bei di--eser EM schon mehma@ @ls Th--ema gewesen, An@lass ist der Franzose Clément To maszews@ @ @k% i, der seinen lebenden -Hahn @ @Balthazar ins Stadion einbringen möchte. Er be ruft sich da auf eine rt @ @Gewohnheitsrecht, die beiden haben gemensam schon ehrere Weltmeistrsh aften besuht, es gibt einen Schriftverkehr mit der Uefa in d_i es er Sache. Aus uncr f indlic$hen Gründen hält di e Uefa aber an ihrer hahnenfeindlichen Linie 1 fest. Wobe&i zur Ent1astun_g des Veranstalters zu sagen ist, dass @das Einbringen von sinnvolle n Gegenständen in frnzösische Stadien ncht #so aussic@ @ @ @htslos ist, wie es v#or zwei Jahrcn bei der Fifa in brasiianische Stadien a@r. In Brasilin waren neben den landesüblicen Früchten (Anan_s, Mango, Açaí-Beere) u nd Tieren (Nandu, Mähnenwolf, Große Anakond--a) au@ @h Schokolade und abgepa_ckte Kekse verboten, das hattc Sich_erheitsgründe. Die Fifa stellte s@ @ @ @o sicher, dass jemand ihre ungenießba rcn $Stadion-Hotdogs kaufte. Wasserflaschen waren nur erlaubt, wenn sie das E@ @ @tikett dcs Turni&er-Sp#onsors Coca Cola trugen. Dem vo@ @ @ @n@ der S initiier ten Versuch, eine Banane einzuringen, indem man Coca Cola drauf schrieb# und sie_ als offiziele Fifa-WM-2014™-Banane& ausgab, w ar leider kein 2 Erfolg besciede n. Das französ ische Sicherheitkonzept ist in dieser Hinsicht-- flexibler. Z&unächst unternahm die Uefa noch dn Vers#u@ch, n den Stadi0ntoren alle Deos zu beschlagnahmen, vor% der Arena in Lill%e türmten sich Deo-&Berge au . Aber das hat sich erledigt, womöglich gab es Klagen, dass &es auf dcr Tribüne nach Mähnenwöl fen müffelte. Auch das Einbringen von Hahn und Huhn ist inzwischen teilweise möglich, es $hngt v#on der Art ihrer Ver#arbeitung ab. Das Huhn wird bevorzugt auf Sandwiches eingebracht, der Hahn als Kopfb@ @ @ @edeckung. Der Hahn ist e@ @i@ @ @ @n Wappentier des Franzosen@, nach dem Achtelfi nale gegen Irland liefen drei Anhänger mit bunten Hahn-Mütz_en durch$ @ @#Lyon. "Oh, y@ @ou have a turky on your head", freuten sich die [3] I@ @ @ren. "C'est pas un tur--key, c'est un coq", empör#ten sich die Franzosen. Truthahn, Hah n, am Ende ist das kein roßer U@ @ @nterschied, wenn es die Fans aus ve--rschiedenen Ländern iteina nder ins G espräch bringt. 4
Die Verträge waren schon unterschrieben: Wie das Verteidigungsministerium jetzt bestätigte, hat der amerikansiche Geheimdienst NSA Kommunikations- und Verschlüsselungsgeräte für das Projekt bereitgestellt. Die Linkspartei glaubt, dass die NSA dadurch Zugang zu den Aufklärungsdaten der Drohne gehabt hätte. Der umstrittene amerikanische Geheimdienst NSA hat für die Aufklärungsdrohne Euro Hawk sensible Bestandteile geliefert. Aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Dokument des Verteidigungsministeriums vom Dezember 2012 geht hervor, dass die NSA für die Verzögerungen an dem Projekt mitverantwortlich gemacht wird. Zuvor hatte ein Vertreter des Ministeriums noch auf entsprechende Hinweise aus seiner Abteilung verwiesen und betont, er selbst wisse nicht, um welche Bauteile es sich dabei handele. In dem Dokument, einer Vorlage für Verteidigungsminister Thomas de Maizère (CDU) für einen Besuch bei der Hersteller-Firma Cassidian, werden die Gründe für die 35-monatige Verzögerung bei der Entwicklung des Euro Hawk aufgelistet. Verwiesen wird nicht nur auf die bekannten technischen Probleme oder witterungsbedingten Verzögerungen. Als Begründung wird auch die "verspätete Beistellung von Geräten und Komponenten durch die US Air Force und die National Security Agency (NSA)" angeführt. Das Verteidigungsministerium bestätigte, dass es bei den NSA-Zulieferungen um einzelne Komponenten für das aus den USA gelieferte Trägersystem gegangen sei. Dabei handele es sich um die Nutzung von Erprobungseinrichtungen, Kommunikations- und Kryptogeräten sowie Personal. Das Ministerium berichtet, dass im Februar 2007 ein Vertrag mit der NSA über die Lieferung "diverser Verschlüsselungsgeräte" über 230.000 Euro und im Mai 2010 ein weiterer Vertrag über die Lieferung von Verschlüsselungsgeräten in Höhe von 460.000 Euro geschlossen worden sei. "Damit scheint klar, dass offenbar eine Vorbedingung für den Euro Hawk war, dass die NSA Daten aus der Euro-Hawk-Aufklärung bekommen sollte", sagte der Linkspartei-Abgeordnete Jan van Aken der Nachrichtenagentur Reuters. Anders sei die Lieferung von Verschlüsselungsgeräten durch die NSA nicht zu erklären. Van Aken hatte in der Sitzung des Drohnen-Untersuchungsausschusses am Mittwoch nach einer Verbindung der NSA zu dem Drohnen-Projekt gefragt. Die NSA steht wegen ihres Spionageprogramms PRISM und der umfassenden Datensammlung auch in Deutschland und anderen Ländern weltweit in der Kritik.
Die Ve--rträge waren schon untersc hrieben: Wie das Verteidigungsminis$terium jetzt bestätigte, hat der amerikansic_he Geheimdienst NSA Kommunikations- und Verschss@ @ @ @elungsgeräte ür das Projekt bereitges#telt. Die Linkspartei glaubt, dass die NSA dadurch Zugang zu den Afklärungsdaten der Drohne gehabt hätte. Der umstrittene ame_rikanische G ehei mdienst NSA hat% für die Aufklärungsdrohne Eur-o Hawk sensile Bestandteile gcli#efert. A einem-- der Nac hrihtenagentur Reuters vorliegenden Dokumet des Verteidigungsminist@ @ @eriums vom Dezember 2012 g-eht hervor, dass die NSA fü r d%ie erzögerungen an em Projekt mitverantwortlich gemach@ @ @ @t# wir d. Zuvor at te ein Vertreter de@s Ministeriums noch auf entsprech$ende Hinweise aus seiner Abteilung verwiesen u nd etont, er selbt wiss -1- nict, um welche Bau %teile es sic@ @ @h dabei handele. I&n dem Dok ument, eine Vorlage fü r Ve rteidgungsministe h-omas de Maizère (CDU) für einen Besuch bei de Hersteller-Firma Cassidian, werden di G ünde f ür die 35-monatig Verzögerung bei der @Entwicklung des Eu-ro Hawk aufgeistet. Verwiesen wird ncht nur auf ie bekannt en techni@ @ @ @schen Pr oblem e oder witterungsbedin gten Ve rzögcrunge%n. ls Begründung wird auch die "ve$rspätetc Beist_ellung von Geräten und Ko$mpon@ @entn dur ch ie US Air Force und die National Securit y Agency (NSA)" angeführt. Das Verteidigungsministerium bestätigte, dass es bei den NSA-Zulieferunqen um e inzelne Komponentcn für das aus den US-- A gelieferte Trägsystem gegangen sei. Dabei handele es sich um -2- die Nu#tzung von Erprobungseinrichungen, Kommunikati&ons- und Kryptogeräten sowi e Personal. Das Ministerium be richtet, dss im Februar 2007 ein Ver trag mit der NSA über die Lieferung "diverser chlüsselunsgeräte" über 23 0.000 Euro und im Mai 201 ein weiterer Vertrag über die Leferung von Verschlüsselunqsgeräten in Höhe von 46 0.000 Euro gcschlssen worden sei. "Damit scheint klar, dass offn bar eine Vorbedingung für de n Euro Hawk wa r, dass die NSA Daten aus der Eur-0- Hawk-Aufklärung bekommen sollte", sagte der Linkspartei-Ab%gcord#nete Ja&n van@ @ Aken de@ @ @r Nachrich--tenagentur Reuter--s. Anders sei die Lieferung von Verschlüsselungsgeräten durch die NSA nict zu erklären. Van Aken hatte in der Sitzung des Drohnen-Untersuchungsausschusses am Mittwoch nach &einer Verbindu [3] ng der# NSA zu dem Drohnen-Pr ojekt gefrat. Die NSA steht wegen ihres Spio@ @ @nageprogramms PRISM u-nd der umfassenden Datcnsammlung auch in Deutschl an d und anderen Länder n weltweit in der Kriti%k. [4]
Der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hat ein Gesetz unterzeichnet, mit dem ärztliche Sterbehilfe in dem US-Bundesstaat nun erlaubt ist. Ärzte dürfen eine tödliche Dosis verschreiben, sofern der Patient an einer unheilbaren Krankheit leidet, die ihn innerhalb der nächsten sechs Monate umbringen wird. In einem sehr einfühlsamen Statement (hier als PDF-Version) betont Gouverneur Brown, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Er habe mit vielen Menschen gesprochen, darunter sei ein katholischer Bischof gewesen und zwei seiner Ärzte. Anschließend habe er darüber nachgedacht, was er im Angesicht des eigenen Todes wollen würde. "Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn ich in andauernden und qualvollen Schmerzen im Sterben läge. Ich bin mir aber sicher: Es wäre tröstlich zu wissen, dass ich Möglichkeiten in Betracht ziehen könnte, wie sie durch dieses Gesetz nun gewährt werden." Brown studierte zeitweise in einem Jesuitenseminar und wollte Priester werden. Dem Gesetz zufolge muss der Patient in der Lage sein, die Medikamente selbst einzunehmen. Außerdem muss die Person mental stabil sein und zwei mal den Wunsch nach den Medikamenten mündlich äußern. Zwischen diesen Äußerungen müssen mindestens 15 Tage liegen. Auch eine schriftliche Äußerung ist notwendig. Zwei Ärzte müssen zustimmen. Kalifornien ist der bevölkerungsreichste Bundesstaat in den USA, Jeder zehnte Amerikaner ist nun von diesem Gesetz betroffen. Außer in Kalifornien ist diese Form der Sterbehilfe bereits in Washington, Montana, Vermont und Oregon erlaubt. Der Bundesstaat Oregon - dort ist die ärztliche Sterbehilfe seit 1997 über den Death with Dignity Act (Tod mit Würde) geregelt - erhebt Zahlen darüber, wie viele Menschen Medikamente verschrieben bekommen haben. Die Zahlen steigen an - von 24 im Jahr 1998 auf 122 im Jahr 2013. Nicht jede Person, die ein Medikament bekommt, nimmt sich das Leben. Die Nachrichtenseite Vox fasst die Statistiken aus Oregon zusammen: "Wenige Patienten suchen den Tod und bekommen dabei Unterstützung." Heftige Diskussion Zuvor wurde das Gesetzesvorhaben in Kalifornien heftig diskutiert. "Es war der emotional heftigste juristische Kampf des Jahres", schreibt die Washington Post. Ausschlaggebend dafür war auch der Tod von Brittany Maynard. Die 29-jährige war an einem Gehirntumor erkrankt, ihre Lebenserwartung wurde auf Monate verkürzt. Sie kündigte an, von Kalifornien nach Oregon umzuziehen, damit sie dort selbstbestimmt sterben kann. In einer Videoaufnahme erklärte sie, dass tödlich erkrankte Menschen nicht dazu gezwungen werden sollten, ihr Zuhause zu verlassen und dass der Tumor ihr viel geraubt habe - und noch mehr geraubt hätte. Der Vatikan schaltete sich in die Debatte ein und pochte auf das Verbot der Selbsttötung. Andere Menschen, ebenfalls tödlich erkrankt, wollten Maynard davon überzeugen, weiterzuleben und sprachen von der Würde des Sterbens. (Einen Überblick über diese Debatte finden Sie in diesem Text.) Kritiker befürchten, dass durch eine Legalisierung Druck auf die kranken Menschen ausgeübt werden könnte. Menschen aus ärmlichen Verhältnissen würden durch dieses Gesetz in den Tod getrieben. Letztere Sorge lässt sich aus den Daten aus Oregon nicht ableiten. Selten seien finanzielle Gründe genannt worden, wenn Patienten über ihre Motivationen gesprochen haben, heißt es. Ein Drittel der Patienten dachte über sich selbst, anderen Menschen zur Last zu fallen - Ärzte hätten "nur in drei Fällen" Medikamente verschrieben. Umdenken in der US-Gesellschaft Aktuelle Umfragen ergeben, dass es in der US-Gesellschaft ein massives Umdenken gibt. Die Meinungsforscher des Pew Research Center weisen darauf hin, dass mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der amerikanischen Erwachsenen ärztliche Sterbehilfe unterstützen. 2013 hatte die Zustimmungsrate noch 17 Prozentpunkte unter diesem Wert gelegen. Im Mai hatte die California Medical Association (CMA), der Ärtzeverbund des Staates, bekanntgegeben, einen jahrzehntelangen Widerstand gegen ärztliche Sterbehilfe aufzugeben und in dieser Frage fortan neutral zu bleiben. Der Wunsch nach dem Tod sei eine sehr persönliche Entscheidung, sie obliege dem Patienten und dem behandelnden Arzt.
Der demokratische Go uverneur von Kaliforni-en, Jerry Brown, hat ein Gesetz unterzeihnet, mit dem ärztliche Sterbehilf in dem U S-Bundesstaat #nu er laubt ist. Ärzte d-ürfe n eine tödliche Dosis verschreiben, sofern der Patient a n einer unheilbaren Krankheit leidet, die ihn innerhalb der nächsten sechs Monate um_bingen ird. In einem sehr einfühlsamen Statement (her als PDF-Versin) betont Gouverneur Brown, da%ss ihm die Etscheidung nicht leiht gefalln sei. Er habe mit 1 vielen Menschen gespro@ @ @ @cen, darunter @ @ @sei ein kholischer Bischof gewesen u&nd zwei si n&er Ärzte. Anschließend hab e er darübe r nachgeacht, was er_ im Angesicht des eienen Todes wollen würde. "Ic@h weiß nicht, %was ich tun würde, wenn ich i n andauernden und qualvoll$en S chmerzen im Sterben läqe. Ich bin mir aber sicher: Es -wäre tröstlich 2 zu wissen, dass ich Möglichkeiten in Betracht ziehen könnte, ie ie durch d--ieses Gesetz nun gewährt wer den." Bron s@ @tudierte zeitweise in einem Jesuitenseminar und wollte Priester werde--n#. Dem Gesetz zufolge muss der Patient in der Lage s&ein, @d--ie Medikamente selbt einzunehmen. Außerdem muss die Person mental stabil sein ud zwei _$mal den Wunsch n ach den -Medikamenten mündlich äußern. Zwi schen diesen Äußerungen müssen mindestens 15 Tage lie gen. Au ch eine hriftliche Äußerung@ @ &ist not wndig. Zwei Ärzte müssen zustimmen. -3- Kalifornien ist der bevölkerungsr@ @ @eichste Bundesstaat in den USA, Je e r zeh nte Ame riaer ist nun von diesm Gesetz betroffen. Außer in Kaliforni en ist dise Form der Sterbehilfe bereit in Washington, M-ontana, Vermont und Oregon #erlau@ @ @bt. Der Bundesstaat Oegon - dort i-st die ärztiche Sterbehilfe seit 1997$ über den Death with Dignity Act (Tod mit Würde) ergelt - erhebt Zahlen -4- darüber, wie v@ @i ele Menschen Medi--kamente verschrieben bekommen haben. Die Z ahlen steigen an - von 24 im Jahr 199&8 auf 122 im Jahr 201. Nicht jede Person, die ein Medik ament bekommt, nimmt sich da@s Leb@ @ @en. Die Nachrichtenseite Vox fasst d$e Statis#tiken aus Oregon zusammen: "enige Patienten suchen den Td und bekommen d@ @ @abei Unterstü@ @ @ @tzung.@ @" Hefige Diskussion Zuv0r wurde das Gesetzesvorhaben in Kalifornien heftig -5- diskutiert. "Es war der emo$tional heftigste j uristische Kampf d#es Jahres"@ @, schreibt die Washington Post. Aussch@ @ @laggebe n_d dafür war auc@ @ @h de Tod von 8rittany Maynard. Die 29-jä#hri ge war an einem Gehirntumor erkrank@ @t , ihre enserwa rtung wurd_e auf Monate verkürzt. S@ @ @ @ie kündigte an, von Kalifornien nach_ Oregon umzuzihen, damit sie dort s e@lbstbe [6] @ @ @ @stimmt sterben kann. In einer Videoaufnahme erklärte sie, dass tödlich crkrankte Menschen nicht dazu @gezwungen werden sollten, ihr Zuhaus zu verlassen und dass der %Tumr ihr @ @ @ @viel gerau%bt habe - und noch mer ger$aubt hätte. Der Vati_kan schaltete si ch in die Debatte ein und pochte auf das Verbot der Selbsttötug. An dere Menschen, ebenfa_lls t_ö_dlih erkrankt, lltcn Maynard davon überzeugen, @ @ @ @wciterzuleben und spr ach (7) en von de@r Würde des Sterb ens. (Einen Überb1ick übr %d@ @iese Deba tte finden Sie in diesem Text.) Kritiker befürchten, dass durch eine Legalisierung @ @Druck auf di kranken M@ @enschen ausgeübt werden könnte. Menschen aus rmlihen Verhältnissen würden durch dieses G esetz in den Tod getrieben. L e tztere Sorge lässt sich aus-- den Daten aus Oregon nicht ableiten. Sclten- seien@ @ [8] nnzielle Grüne g&enannt worden, wenn Patienten über ihre Motivationen gesprochen haben, heißt es. Ein Dr ittel der Patiente@ @ @ @n dachte über sic@ @ @ @ selbst, a ndeen Menschen zur Last z u fallcn - Ärzte hätte n "nur in drei Fällen" Medikamente verschrieben. Umdenken %in der US-Gesellschaft Aktue lle U mfrage n ergeben, d as es in der US-Gesell schaft e@ @ -9- @i--n massiv es@ @ @ U mdenken gibt. Die Meinungsforscer des@ Pew Research Center weisen darauf hi n, dass me@r als zwei Drttel (68 Prozent) der&@ @ @ @ m erikanischen Erwachscnen ä rz-tliche Ste@ @ @ @rbehilfe -unterstützen. 201 hatte die Zustimmungsrate noch 17 Prozentpunkte unter dies em Wert gelege@ @. Im Mai hate die C&alifornia Medical Association (CMA), der Ärtzever bund des Staates, -10- bekanntgegeben, einen jahrzehntelang& e@ @ @ @n &W iderstand gegen ärzt liche Sterbehilfe aufzugeben und i_n d#ieser Frage fortan ne@ @ @ @utral zu bl eiben. Der Wunsch nach dem Tod se i eine sehr @persönliche Entsch eidung, sie obliege dem Patienten und dem behandelnden Arzt% . (11)
Vor 100 Jahren helfen deutsche Soldaten zu verhindern, dass das Land eine Sowjetrepublik wird - ein hessischer Prinz soll finnischer König werden. Die Geschichte einer schwierigen Völkerfreundschaft. Der Winter in Lappland ist kalt und dunkel. Die acht Männer haben sich schon fast bis zur schwedischen Grenze durchgeschlagen. Acht Finnen finden Unterschlupf in einer Hütte, einer Sauna im Wald. Ihr Ziel: erst nach Stockholm, von dort nach Deutschland. In der Armee des Kaisers wollen sie lernen, wie man gegen die Russen kämpft. Es ist Dezember 1916, die Männer möchten zum Königlich Preußischen Jägerbataillon Nr. 27. Einige von ihnen haben dort bereits gedient und sind nach Finnland zurückkehrt, um Nachschub zu rekrutieren. Nicht mehr lange, dann werden sie Helden sein. Doch noch gelten die finnischen Jäger als Verräter. Ihr Unterschlupf steht nahe der kleinen Gemeinde Simo, die örtliche Polizei verpfeift sie an die Russen. Die erschießen einen, nehmen zwei gefangen. Der Rest kann fliehen. Das Gefecht um die Sauna bei Simo geht in die finnische Geschichte ein. 2017 hat Finnland 100 Jahre seiner Unabhängigkeitserklärung gefeiert. Doch das, was gleich danach kam, hat das Land viel stärker geprägt. Vier Kriege in nur drei Jahrzehnten. Die Frage, was es heißt, finnisch zu sein. Und die schwierige Freundschaft zu den Deutschen, die sich immer wieder eingemischt haben in das finnische Schicksal. Nicht wirklich schwedisch geworden und auch nicht russisch Am folgenschwersten war das im Bürgerkrieg Anfang 1918. Es sollte ein ganz anderer Kampf werden, als ihn sich die mutigen Männer in ihrem Versteck bei Simo vorgestellt hatten. Die Jägerbewegung hatte drei Jahre zuvor begonnen. Finnische Akademiker sahen im Ersten Weltkrieg eine Chance auf Unabhängigkeit. Die Finnen hatten mehr als fünfhundert Jahre zum schwedischen Königreich gehört - ohne je richtig skandinavisch zu werden. 1809 nahmen die Russen den Schweden das Land ab. Finnland wurde Großfürstentum des Zaren - ohne russisch zu werden. Den Deutschen erschien es zu Beginn des Ersten Weltkrieges nützlich, ein paar junge Finnen auszubilden, damit sie im Norden an der russischen Grenze Unruhe stiften konnten. Trotzdem hielten sie die Aktion geheim, tarnten die Finnen als Pfadfinder auf Fortbildung, fast 200 Teilnehmer, Kursdauer vier Wochen. Die ersten Freiwilligen trafen im Februar 1915 im Lockstedter Lager in Norddeutschland ein. Major Maximilian Bayer, der den Kurs leiten sollte, holte sie selbst am Bahnhof ab. Anfangs kamen Studenten aus gut betuchten Familien, junge Männer, die fließend Deutsch sprachen und sich trotzdem fremd fühlten in der preußischen Kaserne mit den eisernen Stockbetten. Damit sie nicht aufflogen, durften sie das Lager nicht verlassen. Es plagte sie das Heimweh nach der Weite Finnlands und die Ungewissheit. Ein paar Wochen Kaserne, und dann? "Ich kann die gedrückte Stimmung nicht schildern, die uns alle erfasste. Es war, als sei plötzlich alles zu Ende", schrieb der Jäger Olof Lagus im April 1915 in sein Tagebuch. "Was sollten wir denn tun, wir, eine Hundertschaft ,Landesverräter'!?" Aus vier Wochen wurden drei Jahre. Siegfried Schäfer wohnt in Hohenlockstedt, war früher selbst Soldat und hat 30 Jahre lang Archive durchsucht, Tagebücher gelesen, mit Enkeln von Zeitzeugen gesprochen, alles über die finnischen Jäger gesammelt. So erfuhr er von Minna Sievers, einer der ersten Deutschen, die mit den Finnen von Lockstedt Kontakt hatten. Die sind am Wochenende heimlich durch den Zaun der Kaserne geschlüpft, um in der Lohmühle bei Minna und ihrer Familie Pfannkuchen zu essen. Es gab vier Varianten, mit Marmelade, Zucker, Äpfeln oder Speck, die Finnen kannten das nicht. Sie brachten die "Pannukakku" später nach Finnland, erzählt Schäfer. Er sagt auch, dass Hohenlockstedt - 6200 Einwohner und viel Historie - bis heute Wallfahrtsort sei für viele Finnen, wegen des Museums über das Lockstedter Lager, das für sie eine Art Heldenmythos verkörpert. Die Deutschen hatten Russland 1914 den Krieg erklärt. Aus Sicht finnischer Unabhängigkeitskämpfer machte sie das zu Feinden ihrer Feinde. Doch die Verbindung geht noch tiefer. "Man war sich im Ostseeraum im 19. Jahrhundert sehr nah", sagt Hannes Saarinen, der in Helsinki Geschichte gelehrt hat. Das Kaiserreich war wirtschaftlich im Aufschwung, "in der Forschung eine Weltmacht", viele Finnen studierten dort. Es lebten auch Deutsche in Finnland: Das Nobelkaufhaus Stockmann, heute Flaggschiff einer ganzen Kette, wurde von einem Lübecker gegründet. Die erste finnische Oper hat der Deutsche Fredrik Pacius komponiert. Der Architekt Carl Ludwig Engel, geboren in Berlin, entwarf den Senatsplatz in Helsinki samt Dom und Regierungssitz. Der Bürgerkrieg dauerte knapp 100 Tage und kostete 38 000 Menschen das Leben Zudem war Finnland noch lutherischer als die skandinavischen Nachbarn. Der Finne Mikael Agricola hatte als Luthers Schüler in Wittenberg Teile des Neuen Testaments ins Finnische übersetzt - revolutionär, weil die Schriftsprache in Finnland damals Schwedisch war. Agricolas ABC-Buch, eine Sammlung christlicher Texte, war das erste gedruckte Buch auf Finnisch. 1915 jedenfalls hätten nicht wenige Finnen lieber dem deutschen Kaiser gehorcht als dem russischen Zaren. Dieser Kaiser beschloss bald, den finnischen Pfadfinderkurs auf 2000 Teilnehmer zu vergrößern und ihn "Ausbildungs-Truppe Lokstedt" zu nennen. Im Mai 1916 schickte er die Finnen an die deutsche Ostfront in Lettland, nach Libau. Von nun an hießen sie Königlich Preußisches Jägerbataillon Nr. 27. "Natürlich wollten die finnischen Jäger in erster Linie Finnen sein, sie waren Patrioten", sagt Historiker Hannes Saarinen. Einige seien konsterniert gewesen, dass sie für deutsche Zwecke eingesetzt wurden. "Die ganze Nacht waren die Kanonen von Katarinenhof zu hören", schrieb Olof Lagus im Juli 1916 in sein Tagebuch. Er könne die Scheinwerfer aus Riga wie ferne Lichtbündel sehen, die den Nachthimmel nach Fliegern absuchten. Am 6. Dezember 1917 erklärte der Senatspräsident Finnland für unabhängig. Die finnischen Jäger aber waren in Lettland. In ihrer Heimat hatten sich längst andere Kampfgruppen gebildet: Die sozialistische Arbeiterbewegung hatte seit der Oktoberrevolution in Russland Zulauf, linke Gruppen bewaffneten sich und bildeten die "Roten Garden". Die Bürgerlichen stellten Schutzkorps, "Weiße Garden", dagegen auf. Und noch immer standen Zehntausende russische Soldaten im Land. An Silvester 1917 unterschrieb der russische Revolutionsführer Lenin ohne weiteres Aufhebens die finnische Unabhängigkeit. Er hoffte darauf, dass die Revolution auf das kleine Nachbarland übergreifen würde. Lenin kannte die finnische Linke gut, er war häufig in der Arbeiterhochburg Tampere, hatte sich dort 1905 zum ersten Mal heimlich mit Stalin getroffen. Im Januar 1918 brachen die Kämpfe aus. Finnen gegen Finnen, Bürgerliche gegen Sozialisten, Weiße gegen Rote Garden, jeweils befeuert von zwei Großmächten, die einander in einem Weltkrieg gegenüberstanden. Detailansicht öffnen Offiziere des Preußischen Jägerbataillons Nr. 27, die junge Finnen ausbildeten (1917). (Foto: gemeinfrei) Die Bolschewiken unterstützten die Roten, die Deutschen die bürgerliche Regierung, also die Weißen. Sie wollten Finnland als Pufferstaat gegen Sowjetrussland. "Die weißen Finnen haben die Motive der Deutschen schon verstanden", sagt der Historiker Henrik Meinander. Aber besser von den Deutschen dominiert werden, als zurück in russische Unterdrückung - so hätten sie das gesehen. Die Deutschen verhandelten jedoch längst mit den Bolschewiken in Brest-Litowsk über Frieden und zögerten ihre Hilfe für die finnische Regierung deswegen hinaus. Die floh im Januar vor den Roten Garden nach Vaasa. Erst am 25. Februar legten die Jäger endlich in der Heimat an. Zum Abschied in Libau hatten die deutschen Vorgesetzten ihnen noch ihre eigene Fahne überreicht, gestiftet von einem finnischen Zahnarzt und seiner Frau in Berlin: blau-weiße Seide mit dem finnischen Löwen darauf. Die Jäger waren ausgezogen, um gegen das russische Zarenreich zu kämpfen. Nun sollten sie ihre Regierung gegen finnische Arbeiter verteidigen. Nicht alle Jäger machen mit. Heikki Repo war auf Seiten der Roten. Er war einer der acht, die damals im Wald bei Simo an die Russen verpfiffen wurden. Die nahmen ihn fest und schickten ihn nach Sankt Petersburg ins Gefängnis. Nach der Februarrevolution 1917 kam er frei.
Vor 100 Jah ren hel fen deutsche Soldaten zu verhindern, dass das Land eine Sowjetrepublik wird - ein hessischer Prin%z soll fnnischer ö ni werden. Di_e Geschichte ei ner schwieriqen Völkerfreundschaft. Der Winte@ @ @ @r in Lappland ist kalt und --dunkel. Die acht Männe haben sich schon fast bis ur schwedischen Grenze durchgeschlagen. Acht Finnen finde n U_nterschlupf in einer Hütte, einer Sauna im Wald. Ihr Ziel: erst nach Sockholm, von dort nac h Deuts$chland. In der Armee des Kaisers $wol len sie lernen, wie man gegen die Ru sen käm@ @ @ @pft. Es i st Deember 116, die Männer möchten zum Köngli ch Preußischen Jäge$rbatail1on Nr. 27. Einige von ihne@ @ @n haben rt bcreits gedient und sind nach Fi nnland zurückkehrt, um (1) Nachsch ub zu rekrutier en. Nicht mehr lan_ge,@ @ @ @ d ann we&rden sie Helden sein. Doch n och gelten die finnischen Jäger als Verräter. Ihr Unterschlupf steht nahe der keinen Gemei-nde S@imo, die örtliche Polizei verpfift sie an die Russen. Die erschießen einen, nehmen zwei gefan$gen. Der Re%st kann fliehe-n. Das Gefecht um die Saua bei Simo geht in die finnsche Geschicht@ @ @e ein. 201#7 t Fin@ @ @land 100 Jahre seiner U@ @ @nabhäigkeiterkärung gefeiert. Doc h da@s, as gleich d anach@ @ kam, hat das and viel stärker geprägt . Vier Kriege in nur drei Jahrzehnten. Die Frage, was es hcißt, finnisch zu sein. Und die schwierige Freundschaft zu _den Deutschen, die sich immer wieder eingcmischt [2] habe in das finnische S chicksal. Nicht wirklich schwedisch gewo rden un auch nich t russisch Am f0lgenschwersten war das im Bürgerkrieg Anfang 1918. Es sollte ein ganz anderer Kampf werden, al_ @ihn sic$h de mutige @ @n Männ er in ihrem Versteck bei Simo vorestel ha@tt en. Die Jägerbewegung hatte drei Ja hre zuvo r begonnen. Finnische A#kademiker sahen im Ersten We@ @ltkrieg cine Chance auf #Unabhängigkeit. Die Finnen hat_ten mehr ls fünfhundert J ahre zum schwedischen Königr eich gehört - ohne je r-ichtig skandinavisch zu werd--en&. 1809 nhmen die Russen den Schwed en das Land ab. Finnland wurde Großfürst-ent um des Zaren - ohne rusisch zu werden. Den Deu--tschen erschien es zu Beginn des Ersten W@ @ (3) @ @e ltkr@ @ @ @i_eges nützlich, ein paar junge Finnen auszubilden, damit sie im Norden an der russischen Grenze U@ @ @nrhe stiften ko nnten. Trotzdem hieltcn sie die Aktion geheim, ta-rnten die Finne als Pf adfin_der auf Fortbildung, fast 200 T eilnehmer, Kursdauer vier Wochen. Die ersten Freiwilligen trafen im F@ @ebruar 1915 im Lockstedter L--ager in& Norddeutschland $ein. Major Maximilian Bay-er, der den Kurs @ @ @ @leiten solte, holte s_&i--e s ebst am Bahnhof ab. Anfangs kamen Stdenten aus gu beuch t en F--amilien, junge Männer, die fließend eutsch sprachen und sich trotzdem fremd fühten in der p reußische@ @ @n Kaserne mit den eisernen S tockbetten. Damit sie nicht aufflogen, durften sie das Lager 4 nicht verlassen. Es plagte sie das Heimweh na%c h der Weitc Finnlands und die Ungewisshit. Ein paar Wochen Kaserne, und dann? " Ih kann die gedrückte Stimm#ung nicht schildern, die uns alle erfasste. Es war, als sei plötzl@ich alles zu@ Ende", schrieb der Jäger Olo L ags im April 1915 in sin Tagebuc. "Was sollten wir denn tun, wir, eine Hndertscha ft ,Lan-desverräter'!?" Aus vier ochen wurdcn drei Jahre. Siegfried Schäfr wohnt in Hohenl0ckstedt, war f&rühe r sclbst Soldat un@ @d hat 3_0 Jahre lang Archive durch-s_ucht, Tagebücher gelesen, mit Enke ln von Zeitzeugen gesprochen, alles über die finnischen Jäger g eamme1t . So erfuhr er von Minna Sieers, einer de@r ersten --Deutschen, die it den F innen von Lockstedt Kon-takt hatte. Die sind am Wochenende [5] heim lich @ @ @ @durch den aun der Kaserne geschlüpft, um in der L@ @ @ @ohmühle be Minna und iher Familie Pfannkuchen zu essen. Es gab vier Va$rianten, mit Marmel ade, Zucker, Äpfeln oder Speck, die Finnen k-annten d--as nicht. Sie brachten de "Pannukakku" später nach Fi nnland%, erzählt Schäfer. Er sagt auch, dass Hohenlockstedt - 6200 Einwohn er-- und viel Historic - bis hu te Wallfahrtsort sei für viele Finn@ @ @en, wegen des Museums übr das Lo ckstedter Lager, das für sie eine A-t Heldenmythos verkörpert. Die De tschen hatten Russland 1914 den Krieg erklät. Aus Sicht finni scher nabhängigkeitskämpfer machte sie das $zu Fcinden ih rer Feinde. @ @ @ @Doch die V erbindung geht noch 6 tiefe. "Man war sich im Osseeraum im 19. J ahr hundert sehr nah", sagt Hannes Saarinen, der in Helsinki Gesc@ @hichte gelehrt hat. Da s Ka_iserreich wa wits&chaftlich im Aufschwung#, "in der$ Forschung eine Weltmacht", viele Fi nnen studirten --ort. Es lebtn auch @ @Deu-tsche in Finnlan$d: Das Nobelkaufhaus Stockmann, hete Flaggschiff einer ganzen Kette, wurde von einem Lübecker geg ründet. De$ erste finnischc Oper hat der Deut sche _Fredrik Paciu s komp0niert. Der Architekt Carl Ludw@ @ig Engel, geboren in Be rlin, entwarf den Senat@splatz in H elsinki samt Dom un Regierung ssitz. Der Brgerkrieg dauert_c knapp 100 Tage und kotetc 38 0#00 Mensch--en das Leben Zudem war Fin--nlad n och luthe@ @rischer als die skandinavischen Nachba--rn. Der Finne Mikal 7 Agricola hat t als Luthers Schü1er in @ @Wittenberg Teile des N@euen Teta@ments in Finn%iche übersetzt - evolutionär, weil die Schrif tsprache in Finnland damals Shwedisch war. Agricolas ABC-Bu@ @ @ch, ine ammlung chris@tlicher Texte, war das erste gedru@ @ckte uch auf Fin@ @nisch. 1915 jedenfalls häten ncht eniqc Finnen lieber dem deutschn Kaiser gehorcht@ @ @ als dm russischen Zaren. Dieser Kaiser beschloss bald, den finnischen Pfadfinderkurs auf 2000 Teilnehmer zu vergrößern un hn @ @ @"Ausbildungs-Trup--pe Lok@ @ @stedt" zu nennen. Im Mai 1916 schicke er die Finnen an@ @ die deutsche Otfront in Lettland, nach Libau. 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(9) Und noch immer s-tanden Zehntau$sen de russische Soldaten im Land. An Silvestr 1917 unterschrieb der ru@ @ @ssische Revolutio%nsführer Lnn ohne weiteres Aufhebens die inn#ischc Unabhängigke it. Er hoffte darauf, dass die Revolution auf $d as le ine Nachb arland übergreifen würde. Lenin kante --die finnis che Linke gut&, er w ar häufig in d er Arbeiterho@ @ @churg T ampere,@ @ @ hatte @ @ @ @sich dor@ @ @t 1905 zum ersten Mal heimlich mit Stalin getroffen. Im Januar 1918 brachen die Kämpfe aus. Finnen gegen F innen, B$ürgerliche gegen Soziaisten, Weiße& gegen Rote Garden, je weils befeuert von zwei roßmächtn, die einander in einem We ltkrieg gegenbers--tandn. Detailans cht öffnen Offziere de-s Preußischen Jägerbatail lons Nr. 27, -10- die junge Finnen ausbildeten (1917). (oto: gemeinfrei) %Die Bols#c hewiken unterstützten die Roten, die Deutschen die bürgerliche Rcgierng, als0 die Weißen. -Sie wollten Finnl_and als Puferstaat$ gegen Sowjetruss l and. "Die weißen Finnen@ @ @ @ haben die Motive der Deutschen schon verstanden", sagt der Histori%ker Herik Meinande&r. Aber besser von den Deutschen dominiert werden, als zurück in rssis_che Unterdrückung - s o hätten sie da s gesehen. Die Deutschen verhande lten jedoch --längst mit den Bolschewiken in Brest-Litowsk über Frieden und zögeten ihre Hilfe für die finnische Regierung d--eswegen hinus. Die floh im Januar vor den Roten Gardcn nach Vaasa. Erst am 25. Febr uar legt en die Jäger endlich in der Heimat an. Zum Abschied n Liba hatten die deutschen -11- V_orges@etzten ihnen noch ihre eigene Fahne überreicht, gestiftet vo einem finnischen ahnarzt und seiner Frau in Berlin: blau-weiße Seide mit dem- f inischen Löwen darauf. Die Jäge--r waren ausgez@ @ @ @ogen, um egen das russische Zarenreich zu kämpfen. Nun_ solltn sie ihre Reg@ @ierung gegen finniche rbeiter $verteidigen. Nicht alle Jäger machen mit. Heikki Rep o war auf Seiten der Roten. Er war e@iner der ac _ht, die d amal%s im Wald bei Simo an die Russen rfiffen wurden. Die nahmen ihn fest und schickten ihn nach Sankt-- Pctersburg ins Gefäng nis. Nach der Februarrevolutio@n 1917 kam cr frei. (12)
Die Diskussion um die Spionage des US-Geheimdienstes NSA ist in Deutschland auch nach der Rede von US-Präsident Barack Obama nicht verstummt: So sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel offene Fragen in der Spähaffäre. "Auf Fragen, die uns als Bundesregierung im Interesse der deutschen Bürger oder der Menschen hier in Deutschland wichtig sind, hat diese Rede noch keine Antwort gegeben", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Die Bundesregierung werde "sehr genau beobachten, zu welchen praktischen Folgen" die Ankündigungen Obamas führen würden. Seibert betonte, die Rede habe an den deutschen Forderungen gegenüber den US-Partnern nichts geändert, deswegen werde sich auch das Vorgehen nicht ändern. Es solle weiter mit den USA geredet werden, um eine "klare neue Grundlage unserer Zusammenarbeit" zu suchen. Diese Gespräche dauerten an, ob sie erfolgreich sein werden, könne er derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Seibert betonte außerdem: "Es geht nicht um das Handy der Bundeskanzlerin." Es gehe um eine "gute Abwägung" zwischen Freiheit, Datenschutz und Sicherheit im Interesse der Menschen in Deutschland. Ermittlungen drohen Obama hatte in einem ZDF-Interview geäußert, die Überwachungsmöglichkeiten der USA gingen "über die Fähigkeiten vieler anderer Staaten" hinaus. Daraus erwachse eine "besondere Verantwortung der USA". Daten würden weiterhin gesammelt, weil sie "zur Wahrung der nationalen Sicherheit" benötigt würden und "für die Sicherheit der Verbündeten" sorgten. Es gebe auch strategische Gründe für die Spionage, ergänzte Obama. Obama hatte sich im Ton freundschaftlich, aber in der Sache hart erkennbar um ein besseres Verhältnis zu Merkel bemüht. "Ich muss und darf diese Beziehung nicht durch Überwachungsmaßnahmen beschädigen, die unsere vertrauensvolle Kommunikation behindern", sagte Obama. Neuer Ärger droht wegen möglicher förmlicher Ermittlungen der deutschen Justiz, weil die NSA jahrelang Merkels Handy abgehört haben soll. Präsident Obama sagte dem ZDF zur Empörung in Deutschland über Abhöraktion, die seit 2002 bis zum vergangenen Herbst erfolgt sein soll: "Solange ich Präsident der Vereinigten Staaten bin, muss sich die deutsche Kanzlerin darüber keine Sorgen machen." Merkel und er seien "in Fragen der Außenpolitik vielleicht nicht immer einer Meinung, das ist aber kein Grund, abzuhören". Obama hatte der Kanzlerin bereits direkt nach dem Bekanntwerden der Spionageaktion gegen ihr Mobiltelefon im Oktober zugesagt, ihre Kommunikation werde nicht überwacht. De Maizière sieht No-Spy-Chancen skeptisch Die SPD fordert trotz negativer Signale aus Washington auf einem No-Spy-Abkommen mit den USA. "Das Anti-Spionage-Abkommen muss kommen", sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann zu Bild. Obamas Rede vom vergangenen Freitag könne nur ein Anfang gewesen sein. Oppermann hofft, dass der Besuch von Kanzlerin Angela Merkel bei Obama einen Beitrag zur Verständigung leisten wird. "Die USA wissen: Spionage ist bei uns eine Straftat. Die deutsche Justiz wird nicht tatenlos zusehen, wenn das Treiben der NSA hier munter weitergeht!", sagte Oppermann. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im deutschen Bundestag, Norbert Röttgen (CDU) geht noch einen Schritt weiter. Zu Obamas jüngsten Äußerungen sagt er: "Ich habe eine Kritik: Dürfen Geheimdienste alles, was sie technisch können? Diese Frage hat Obama im Grunde bejaht", so Röttgen in der ZDF-Sendung Berlin direkt. Gleichzeitig warnte Röttgen vor Drohgebärden gegenüber den USA wie die Aufkündigung von Abkommen: "Wir haben ein reales Problem, aber ich bin gegen eine Eskalation", sagte Röttgen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nahm Washington vor übergroßer Kritik in Schutz. Er warne vor einer Fixierung auf die USA. Es gebe auch andere Staaten, die "viel schamloser" im Internet spionieren würden, so der Minister am Sonntag in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. Auch die organisierte Kriminalität würde eine Bedrohung darstellen. "Der Schutz des Internets - gegen wen auch immer - das ist unsere gemeinsame Aufgabe und nicht nur die Fixierung auf die NSA." De Maizière äußerte sich skeptisch zu den Chancen, ein Anti-Spionageabkommen mit den USA auszuhandeln, das verbindliche Grenzen für die Tätigkeit der Geheimdienste definiert. Dies mache auch nur Sinn, "wenn es wirklich Substanz hat", sagte der Minister. Innerhalb der Europäischen Union sei ein derartiges Abkommen einfacher zu erreichen, doch sollte die Kooperation zwischen den Geheimdiensten "nicht per se verteufelt" werden, da sie zur Terrorbekämpfung gebraucht werde.
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Die Fraktionschefin der US-Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, bleibt im Amt. Die 76-Jährige setzte sich am Mittwoch in einer Kampfabstimmung klar gegen ihren Herausforderer Tim Ryan durch. Pelosi, die seit 14 Jahren die Demokraten im Repräsentantenhaus anführt, wird damit in der Opposition gegen den gewählten Präsidenten Donald Trump eine zentrale Rolle spielen. Pelosi war 2002 die erste Frau, die zur Fraktionschefin der Demokraten in der Parlamentskammer gewählt wurde. Sie hat die Abgeordneten ihrer Partei abwechselnd in der Rolle der Vorsitzenden der Minderheits- und Mehrheitsfraktion angeführt. Die Demokraten sind seit sechs Jahren im Repräsentantenhaus in der Minderheit.
Die F raktionschefi der@ @ @ US-Dem0kraten im Repsenantenhaus, Nancy Pelosi, bleibt im Amt. Die 76-Jä hr@ @ @ @ige setzte sich am Mittwoch in einer Kampfabstimmu ng kla&r gegen ihren Herau sforderer Tim Ryan durch. Pe@ @losi, di e seit 14 Jahren dic Demokraten im Reprsentantenhaus nführt, wid damit in der Opposition gegen den gewählten Pr%äsidenten Donald Trump eine zentrale Rolle spiel en. P&elosi war 2002 di@ @ @e erste Frau, die zur Fraktion#schefin der Demokrat in der Parl$a$mentskammer gew-ählt wurde. Si--e hat @ @ @die Abgeordneten ihrer Partci ab wehselnd in der Roll@ @e der V orsitz#enden der Minderheits- und Mehrh-eitsfraktion angeführt. Die Demokraten sind sei_t sechs Jahren im Repräs@enntenhaus in der Minderh-eit. [1]
Sagen wir es so: Bis zur charmanten Kaffeehaus-Bedienung - am besten mit einem Hauch von Wiener Dialekt - hat es Alexa noch weit. Es wirkt etwas hölzern, wenn die Sprachsteuerung von Amazon dem Nutzer zur Wahl der Kaffeesorte gratuliert. "Alexa, sag Qbo, ich möchte bitte einen Espresso", bestellt man da, ganz höflich. "Eine vorzügliche Wahl", gibt die abgehackte Computerstimme zurück. "So einen könnte ich jetzt auch gebrauchen." Immerhin, es funktioniert: "Qbo You-Rista", die Kapsel-Kaffeemaschine von Tchibo, beginnt sogleich mit einem Surren, an dem vermutlich ein Toningenieur so lange herumoptimiert hat, bis es an das Mahlen einer elektrischen Kaffeemühle erinnerte. Hinweis der Redaktion Ein Teil der hier vorgestellten Produkte wurde der Redaktion von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert, zu denen Journalisten eingeladen wurden. "Noch 45 Kaffees" bis zur nächsten Reinigung Kaffee wird hier natürlich keiner gemahlen, sondern nur ein Döschen aus recyclefähigem Kunststoff aufgebohrt. Darin sind ein paar Gramm von nach Urlaub oder Sushi klingenden Kaffeesorten wie "Volcanes Antigua" oder "Indian Nilgiri". Dank aufgedrucktem Code erkennt die Maschine die Sorte und verspricht auf dem Display dann etwas wie "viel Aroma, zart und karamellig, ideal für Milchkaffeespezialitäten". Diese Informationen zieht sich Qbo aus dem Internet. Wer vor der Internet-der-Dingisierung der heimischen oder Büroküche nicht zurückschreckt, kann in einer App sehen, wie viel Koffein er bereits konsumiert hat und wann es Zeit ist, die Maschine mal wieder sauber zu machen ("noch 45 Kaffees"). Für letzteres gibt es Reinigungskapseln, die man - ebenso wie den Kaffee selbst - direkt in der App bestellen kann. Wenn man dort ein Nutzerkonto hinterlegt und mit einem Passwort schützt. Das Versprechen der Sprachsteuerung klingt jedenfalls auf den ersten Blick verlockend: Frischer Kaffee daheim, ohne aufstehen zu müssen? Irgendwie toll. Hat aber einen Haken: Mehr als digital auf einen Knopf zu drücken nimmt einem die Sprachsteuerung leider nicht ab. Kapseln einlegen, Wasser einfüllen: Kann Alexa noch nicht. Und hektisch wird es, wenn dem Nutzer nach der unbedachten Kaffeebestellung einfällt, dass noch gar keine Tasse unter der Maschine steht. Der nützlichste Sprachbefehl dann: "Alexa, sag Qbo abbrechen!" Sauerei verhindert. Nichts zu danken, gern geschehen.
Sagen wr es so@: Bis zur charmanten Kaffeehaus-Bedienung - am besten mit einem Hauch von iener Dialekt - hat es Alexa noch weit. Es irkt etwas hölzern, wenn die Sprachsteurung von A mzon dem Nut@zer zur Wahl der Kaffeeorte gratuliert. "Alexa, sag Qbo, ich möchte bitte einen Espresso", bestellt an da#, ganz höflich. "Eine @ @vorzügliche W ahl", gibt die abgehackte Computerstimme zurüc k. "So _eincn & könnte ich jett uch gebrauchen." Immerh@ @ @ @in, es fun k t_ioniert: "Qbo You-Rista", de Kasel-Kaffeemaschin von Tchibo, begin nt sogleich -1- mt einem Surren, an dem vermutlich ein Toning@ @ @enieur so l ange herumoptimiert hat, bis cs an das Mahlen einer e lektrischen Kaff#eemühle erinnerte . Hinweis der Red@ @ @ @aktion Ein Teil der hier vorges@ @ @ @tel%lten %Produte wurd@ @ @e der Redaktion von dcn Herstellern zu Testzwecken zu Verfügung gcstellt @ @ @u@ @ @nd/oder auf Reisen präsentiert, zu denen Journali st en eingeladen wurden. "N och 45 Kaffees" bis zur nächsten Reinigung Kaffe e 2 wird hier natürlich keiner gemahlen, sonder n nur ein D öschen aus recyclefähigem Kunststoff au fgebohrt. Darin sind ei paar Gramm --von &nach Urlaub oder Sushi klingenden Kfeesorten wie "Vlcanes Antigua" oder "Indian Nilgiri&". Dank aufgedrucktem C0de erkennt die Maschine die Sorte und vrspricht auf @ @ @de-m Disp$lay dan etwas wie "viel Aroma, zart und kar amellig, i d eal für Mlchkaffe--espeialitäten". Diese Informationen z@ieht i h Qbo -3- aus dem@ @ @ @ Internet. Wcr vor der Inter net-de-Dingi$sierung der heimischen oder Büroküche nich#t zurückschrect, kan@ @n in einer App sehen, wi e vi el Koffein @er bereits konsumiert hat und wann es Zeit ist, die Maschine mal #wieder saubcr zu machen ("n0ch% 45 Kaffees "). Fr letzteres gi bt es Rei nigungskapseln, dic man - ebenso wie den Kaffee selbst - direkt in der A pp& bestel le@ @ @n ka%nn [4] .$ Wenn man$ dort ein Nutzerk onto hi$nter1egt nd mit e #inem Passwort schützt. Das Vesprechen der Sp rachsteuer_ung klingt jedenfals auf den ersten Blick verl0ckend: Friscer Kaffee- daheim, --ohne aufste#hen$ zu müssen? Irgendwie toll. H at ber enen Haken : Mehr als digial auf einen Knopf zu drücken nimmt einem die Sprachs_tuerung leider nicht ab. Kapseln einlegen, Wasser einfüll en: Kn-n Alexa noch n icht. Ud hektisch wird es, wenn dem Nutzer nach dr unbedachten -5- %Kaffeebestellung einfällt, da ss noch gar keine- Tasse unter der Maschine steht. Dr nüzlichste Sprachbefehl dann: "Alexa, sag Qbo abbrechen!" Sauerei verhindert. Nichts zu danken, gern geschehen. 6
Nach dem Punktsieg gegen den Iren Mathew Macklin bleibt Boxer Felix Sturm WBA-Superweltmeister im Mittelgewicht. Doch bis auf zwei Punktrichter hat niemand den Deutschen vorne gesehen. Der Trainer des Iren weint noch im Ring. Viele wittern eine Manipulation. Für die einen war es Dusel, für die anderen Betrug. Profiboxer Felix Sturm bleibt nach dem umstrittenen Punktsieg über den Iren Matthew Macklin WBA-Superweltmeister im Mittelgewicht und darf sich bei zwei von drei Punktrichtern für das schmeichelhafte Urteil bedanken. Zwei Unparteiische werteten Samstagnacht in Köln skandalös 116:112 für Sturm, der dritte Punktrichter schätzte es realistischer ein - 115:113 für Macklin. Detailansicht öffnen Musste viele Treffer einstecken - und gewann trotzdem: Felix Sturm. (Foto: Bongarts/Getty Images) "Aus meiner Sicht ist das in Ordnung", meinte der 32-jährige Sturm. "Ich habe gewonnen. Ich war stärker als Felix", protestierte Macklin. Jean-Marcel Nartz, Mitglied des europäischen Boxverbandes, nahm kein Blatt vor den Mund: "Eine Schande für den deutschen Boxsport. Das ist ein Fehlurteil." Ex-Profi und Sat.1-Co-Kommentator Axel Schulz sah Macklin mit drei Runden vorn. Für den vor drei Wochen entthronten WBC-Weltmeister Sebastian Zbik, dem bei seiner Niederlage in den USA genau das passiert war, was Macklin im Ausland jetzt widerfuhr, war es noch deutlicher. "Macklin hat zehn der zwölf Runden für sich entschieden, mindestens dreimal so häufig geschlagen wie Felix und auch viel öfter getroffen", ereiferte sich Zbik. Auch die meisten der rund 19.000 Zuschauer in der Kölner Arena schienen entsetzt, die 4,55 Millionen am Fernsehschirm wurden Zeuge einer "kontroversen Entscheidung" (ESPN). Erneut wurde deutlich: Profi-Boxen ist in keinen gerechten Maßstab zu zwingen. Hätte das Titelduell außerhalb Deutschlands stattgefunden, wäre Macklin wohl als Sieger aus dem Ring geklettert. Dessen Trainer Joe Gallagher, der zunächst im festen Glauben an einen Sieg mit seinem Schützling huckepack durch den Ring galoppiert war, kniete schließlich am Eckpfosten und weinte. Sturm, der 14,6 Kilo vor dem Kampf abnehmen musste, fühlte sich selbst nicht wohl in seiner Haut und bot sofort einen Rückkampf an. "Der soll natürlich wieder in Köln sein", erklärte der Athlet von Trainer Fritz Sdunek flugs und erntete prompt Widerspruch. "Der Madison Square Garden in New York wäre der richtige Platz und fair", meinte Macklin-Manager Brian Peters. Dass Sturm sein Angebot gegen den unerschrockenen Iren aufrechterhält, glaubt das Macklin-Lager indes nicht. Box-Urteile in Deutschland, so Peters, seien ohnehin fragwürdig. Sturm ließ alles vermissen, was ihn als Weltmeister hätte auszeichnen müssen. Passiv hinter einer Doppeldeckung verharrend, erschreckend unbeweglich und kaum einmal seine üblicherweise lehrbuchreife Führhand bringend, wurde er vom erstaunlich angriffslustigen Macklin permanent bearbeitet. Dieser zwang den Kölner konsequent in den Nahkampf und ließ ihn nicht zur Entfaltung kommen. Erst in den letzten Runden konnte der Titelverteidiger einige Wirkungstreffer setzen. "Ich war eigensinnig, wollte ihn auspowern lassen. Ich habe den Moment aber verpennt und bin verkrampft", gestand Sturm. Fakt bleibt: Mit dieser Leistung trägt Sturm den Titel zu Unrecht. "Da war taktisch nichts zu sehen, boxerisch nichts zu sehen und konditionell auch nichts", meinte sein Schweriner Gewichtsklassenkollege Zbik. Wer demnächst Weltmeister Sturm herausfordern darf, ist unklar. Zunächst soll der reguläre Weltmeister Gennadi Golowkin (Kasachstan) gegen den Interimschampion Hassan N'Dam N'Jikam aus Kamerun antreten. Allein, dass die WBA in einer Gewichtsklasse drei Weltmeister führt, erscheint vielen als eine Farce.
Nac dem Punktsieg geg en @den Irn Mahew Ma cklin bleibt Boxer Felix St urm WBA-Superwe ltmeister im Mittelgewicht. Doch bis auf-- zwei Punktrichter hat niemnd d cn Deutschen vorne $gesehn. Der Trainer des Iren weint noch --im Ring. Viele@ @ witen ine Manipulation. ür die einen war es Dusel , für die anderen Betru&g. Profiboxer Felix Sturm b1ei bt nach dem umstrittenen (1) Punktsieg über den Iren Matthew Macklin WBA -Superweltmeister im Mi ttclgewicht und dar f@ @ sich b%ei z--@ @ @wei von drei Pu nktrichtern fü das schmeichelhafte Urteil bedanken. Zwei$ Unparteiishe wereten Samstagnacht in Köln skandal@ös 116:1@ @ @12 für Sturm , der dritte Punktrichter schätzte es realistischer ein - 115_:113 für Mcklin. Detalansicht öffnn Musste viele Tr ef@fer einstcken - und gewnn trotzdem_: Fe@ @ @lix Surm. (Foto: Bonga rts/Getty Images) "Aus meiner Sicht -2- st das i Ordnung"-,_ meinte der 32 -jähri#ge Sturm. "Ich habe ge wonnen. Ich war stärkr al Felix", protestierte Mackl@ @in. Jean-Marcel Nartz, Mit_glied es europäischen Boxverbandes, nah@ @ @ @m kei#n Blatt vor den Mun@ @d: "Ei-ne Schande für d en deu --tschen B0xsport. Das ist ein Fehlurteil@." Ex-Profi @ @und #Sat.1-Co-Kommentator Axel Schulz sah Macklin mit drei Rundcn@ vorn. Für den v0r drei Wochen entthronten WBC-Weltm eister Sebastian Zbik, dem be i seiner -3- Niederlagc in den USA genau das passiert war, was Macklin i--m Ausland_ je_tzt wid@ @erfuhr, war es noch deu tlic&her. "Maklin hat _zehn der zwölf Runden für sich entschieen, mindestens dreimal so häufig geschlagen wie Feli und auch viel öfter ge troffen", erei ferte sch Zbik. Auch die meis ten der rund 19.000 Zuschauer in der Kölner Arena schienen entse#tzt, di 4,55 Millionen am Fernsehschirm wurden Z euge einer "kontroversen Entscheidung" (ESPN). Erneut wurde deutlich: Profi-B0xen ist -4- i n keinn gerechten Maß-stab zu zwingen. Hätte das Titelduell außerhalb Deutschlands stattgefunden, wäre Macklin wohl als Sieger aus %dem Rin@ @ @ @g geklettert. Dessen Trainer Joe Gallagher, der zunäc &hst- im festen Glau%ben an einen Sieg mit seinem Schützling hukepack durch den Rin ga loppiert war, kniete schließlich am Eckpfosten und weinte. Sturm, der 14,6 Kilo vor dem Kampf abnehmen must@ @ @ @e, fühlte sich selbst nicht wohl in s einer Haut un bo#t sofort einen Rück kam@ @pf an&. "Der soll natürlich wieder [5] in Köln sein", erklr t e der Athlet von Trai ner Frit Sdunek flugs und erntete prompt derspruch. "Der M adison Square Garden in New York äre der& richtige Platz und fair" , meinte Macklin-Manager Brian Peters. Dass S turm sen Angebot@ @ @ @ gegen den unerschrockenen Iren aufrechterhält, glabt das Macklin-Lager indes nicht. Box-$Urteile in Deutschland, so Peters, seien ohn@ehin frgwürdig. Sturm li eß@ @ @ alles ve rmissen, was ihn als Weltmeister hätte auszcichnen müssen. Psiv hnter ein--er (6) Doppeldeckung verha rrend, erschreckend un beweglich und kaum ei n@mal seine üblicherweie lehrbuchreife Führhand brin&gend , wurde er vom erstaunlich angriffslusigen Macklin permanent bearbeit et. Dieser zwang den Kö@ln er konseuent in den Nah kampf und ließ ih%n nicht zur Entfaltung kommen. Erst in den letzten Runden knnte der Tit elvereidiger einige Wirkugtreffer @ @setzen. "Ich war ei--gensinnig, wo_llte @ @ihn auspowern lassen. Ich habe den Moment a$ber verennt @und bin &verkrampft", gestand Sturm. Fakt bleibt : Mit dieser Leistung trägt Sturm den -7- Ti tel zu Unrecht. #"Da war taktisch nichts zu s ehen, box erisch nichts zu sehen und konditionell@ @ @ @ auch nichts", meinte sein Schweriner Gewichtsklassenkollege Zbik. Wer d_emnächst Weltmeister Sturm herausfordern d a rf, ist unklar. Zunächst s0ll d@ @er reguläre Weltmeist er Gennadi G0lowkin (Kasa chstan ) gegen den Interimschmpion Hassan N'Dam N'Jika au&-@ @s Kaerun antreten. Allei_n, dass de WBA in @einer Gewic htsklasse drei Weltmcister führt, ersche -8- int vi elen# als eine Farce. -9-
Selten war der Ausgang einer Landtagswahl so offen wie der in Hessen am Sonntag. Und noch nie waren unmittelbar vor einer Abstimmung so viele Koalitionen im Bereich des Möglichen wie diesmal. Nach der jüngsten Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen sind sieben Bündnisse denkbar. Zwar weist die Umfrage lediglich für eine Jamaika-Koalition eine klare Mehrheit aus. Aber Schwarz-Grün, Schwarz-Rot, Rot-Grün-Rot, Rot-Grün-Gelb, Grün-Rot-Rot und Grün-Rot-Gelb liegen allesamt bei 48 Prozent und haben damit - wenn man die Fehlertoleranz der Umfrage berücksichtigt - ebenfalls die Chance auf eine Mehrheit. So bunt ist es vor einer Landtagswahl noch nie zugegangen. Ob Volker Bouffier (CDU), Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) oder Tarek Al-Wazir (Grüne) Ministerpräsident wird, ist deshalb unklar. Sicher ist aber, dass die Landtagswahl gewaltige Auswirkungen auf die Bundespolitik haben kann. In Hessen haben sich CDU und SPD zwar bemüht, den Fokus der Wähler auf das Land zu richten - auch, um vom schlechten Zustand der Bundesregierung abzulenken. CDU-Chefin Angela Merkel hat bei einem Auftritt in Hessen beinahe beschwörend gesagt: "Wenn Sie Wut haben auf das, was in Berlin läuft, schreiben Sie mir einen Brief - aber jetzt geht es um Ihre Heimat." Damit das auch jedem klar wird, stellte die CDU ihre Kampagne zuletzt noch unter den Slogan "Jetzt geht's um Hessen." Doch die ansonsten so disziplinierte CDU hielt sich dann nicht an diese Vorgabe. Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer unkte, dass es im Bund wohl Neuwahlen gäbe, wenn nach der Hessen-Wahl die große Koalition in Berlin platzen würde. Und die Kanzlerin sprach auf einmal darüber, welchen Einfluss sie auf die Auswahl ihrer Nachfolger habe - womit sie ja zumindest die Möglichkeit eines Wechsels andeutete. Dabei hatte Merkel bisher immer erklärt, dass Kanzlerschaft und Parteivorsitz in eine Hand gehörten und sie bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 regieren wolle. Merkel ist seit 13 Jahren Kanzlerin, aber sie stand noch nie derart unter Druck wie jetzt. Die Union liegt in den bundesweiten Umfragen nur bei gut 25 Prozent. Als Merkel 2015 entschied, die Flüchtlinge aus Ungarn nach Deutschland einreisen zu lassen, rangierte die Union bei gut 40 Prozent. Die Kanzlerin hat die CDU zwar aufgefordert, ihre Zeit nicht mehr mit Debatten über das Jahr 2015 zu "verplempern". Aber dass das so einfach nicht funktionieren wird, zeigt ein Vergleich, den Kramp-Karrenbauer jetzt gezogen hat. Die Generalsekretärin sagte dem Focus sinngemäß, dass Merkels Flüchtlingspolitik für die CDU das sei, was die Agenda 2010 für die SPD sei. Gerhard Schröder hat seine Agenda vor 15 Jahren verkündet, aber die SPD streitet noch heute beinahe selbstzerstörerisch über die Reformen. Bei allen Unwägbarkeiten des Wahlausgangs in Hessen ist eines bereits jetzt sicher: CDU und SPD werden enorm verlieren. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat deshalb schon vor zwei Wochen "Erschütterungen" in Berlin vorhergesagt. Aber was bedeutet das für Merkel? Wenn die SPD es nicht schafft, wenigstens als Juniorpartner in die nächste hessische Regierung gewählt zu werden, wird in der Partei eine Debatte ausbrechen, ob man die große Koalition verlassen muss. Die SPD wird dann - im für Merkel günstigsten Fall - ein deutlich unangenehmerer Koalitionspartner werden. Im ungünstigen Fall verlässt die SPD die Koalition, dann sind auch die politischen Tage der Kanzlerin gezählt. Die FDP hat bereits erklärt, nicht für ein Jamaika-Bündnis unter Merkel zur Verfügung zu stehen. Die Grünen dürften angesichts ihrer hervorragenden Umfragewerte kein Interesse haben, ohne Neuwahlen in eine Koalition einzutreten. Und eine Minderheitsregierung der Union würde nicht von Dauer sein. Nur ein Szenario, mit dem Merkel die Wahl sicher unbeschadet übersteht Unangenehm wird die Lage für Merkel aber auch, wenn die SPD triumphiert und Bouffier abgewählt wird. In der CDU würde das dann nicht dem Hessen, sondern Merkel angelastet werden. Anfang Dezember stimmen auf dem Parteitag die Delegierten über den Vorsitz ab. Merkel wird entscheiden müssen, ob sie dann tatsächlich noch einmal antritt - oder ob sie den Parteivorsitz abgibt und ihre vermutlich letzte Chance nutzt, auf ihre Nachfolge maßgeblich Einfluss zu nehmen. Wenn Merkel noch einmal kandidiert, werde sich voraussichtlich kein maßgeblicher Christdemokrat auf dem Parteitag gegen sie stellen, heißt es bisher in den Spitzen von CDU und Unionsfraktion. Das liege auch daran, dass die großen Landesverbände derzeit keinen Wechsel an der Parteispitze anstrebten - oder mit sich selbst beschäftigt seien. Aber sicher ist derzeit kaum noch etwas. Und so gibt es für Merkel nur ein Szenario, mit dem sie die Landtagswahl sicher unbeschadet übersteht: Wenn es zu einer großen Koalition unter Bouffier kommt.
Selten war der Ausang ciner Landtagswah so offen wie der in Hessen am$ Sonntag. Und noch nie waren unittelbar% v or einer Abstimmung so viele aitione&n im Bereich d es Mögli chen wie diesmal. Nach d_er jüngsten Erhebung der Forschungsgruppe Wahle n sind sieben Bündnisse dcnkbar. war weist die Umfrge lediglich für eine Jamaik-Koalition e@ @ @ @ine klare Mehrheit aus. Aber@ @ Schwarz-Grün, Schwaz-Rot, -1- R ot-Grün-Rot, R0t-Grün-Gelb_, &Grn-Ro t-Rot &und Grün-R0t-Gelb iegen allesamt bei 48 P&rozent und haben dam it - wenn man die Fehlertoleranz der- Um_frage rücksichtig--t -- eben-falls die Chance auf eine Mehrheit. So bunt ist% s vor ei--ner ndtagswahl no@ @ @ch nie zugegangen. Ob Vo$ker Bouffi er (CDU), Thorsten $Schäfer-ümbel (SP) -oder Tarek Al-Wazir (Grün) Ministerpräsdent wird, ist deshalb unk&lar. Scher ist aber, dass die Landtagswahl gewaltige Auswirkun--gen auf die Bundespoltik haben -2- kann. I_n Hessen haben sich CDU und SPD zwar bemüht, den Fokus der% Wäh @ler auf das _Lnd zu richten - auch, um vom schl@ @ @ @echten Zustand der Bundesregierung abzulenken. CDU-hefin Angela Me rkel @hat bei einem Auftritt in Hessen beinahe beschwöend gesagt: "Wenn Si Wut habe n auf das, was in @Berl_i n l äuft&, schreiben Sie mir einen (3) Brief - aber jetzt ght es um Ihre Heimat." Da mit das auch jedem klar wird, stellte die@ @ @ @ CDU ihre Kampagne zuletzt nch# unter den Slogan "Jetzt geht'@s um Hessen." Doch die anso nsten so szipliierte CDU hielt sich dann nicht an dies@ @ @e Vorg abe. Gen@eralsekretärin nnegret Kamp-K@ @ @ @arrenbau er unkte, dass es im Bund wohl Ne@ @ @ @uwahlen gbe, wenn nach der 4 Hessen-Wahl die große Koa1iti on in Berlin platzen würd e. Und die Kanzl erin sprach @ @auf einmal darüber, wl#chen nfluss s ie auf die Auswahl ihrer Nachfolger habe - womit sie ja zum indest die Möglichke--it eines Wechscls andeute$te. Dabi hatte Merkel bisher mmer erklärt, dass Kanzlerschaft und Pareivor@sitz --in e-i ne Hand gehör ten und sie bis zu-m Ende der Legislaturperiode 2021 regie@ @ @ ren% wolle. -5- Merkel ist seit 13 Jahren Kanzlerin, aber sie stand noch nie erart unter Dru ck w ie jez t. Die Union liegt in den bundesweiten Umfragen nur bei gut 25 Prozent. Als Merel 2015 entschied, die Flüchtling@ @ @ @e aus Ungarn nach Deutchland einreisen zu lassen, rangierte die Union bei qut 40 Proent. Die Kanzler%in hat die CDU zwar afgefordert, ihre Zeit icht mehr mit Debatten [6] über das Jahr 2015 zu "verplempern". Aber dass das so einfach nicht f unktionieren wird, zeigt e in Vegleich, den Kramp-Karre#nbuer jetzt ge z0gen _ht. Die Generalsekretrin sagte dm Focus sinngemäß, dass Merkels Flüchtlingspolitik für die C@ @ @ @DU das sei, was die genda 210 für die SPD sei @ @ @ @. Gerhar d Schröde@ @r hat seine 7 Agenda vor 15 Jahren verkündet, aber die SPD streitet och heute beinahe selbstzerstörerisch über die Reformen. Bei allen% Unwägba%rkeie des Wahlausgangs in Hessen ist eies bereit jetzt sicer: CDU@ @ @ un d PD weden enorm_ verlieren. Bundestagspäsi dent Wolfgang Schäuble hat des halb schon vor zwei ochen "Erschütterungen" in B erlin vorhergesagt. Aber was bedeut et das für Merkel? Wenn die SPD es nich t schafft, wenigst@ @en&s als 8 Juni0rpa rtner in die nächst hsisce Regierunq gewählt zu wrden, wird in der Partei e ine Debatte asbrechen, @ @ @ob man die große Koalition verlassen muss. Die SPD wird dann - im für Merkel günstigsten all - ei deutlich &unangenehmerer Koalitions partner werden. Im ungünst$igen Fall verlässt die SPD die Koalition, dann sind auch die polit%ischen Tage der Kanzlerin gezählt. Die FDP hat bereits erklärt, -9- nicht für ein Jamaika-Bündnis unter Merkel zur Verfügung zu stehen. Die Grünen dürften angesichts i&hrer hervorragenden Umfragewert e kein Interesse haben, ohne Neuwahlen in eine Koalition@ @ einzutreten. Un#d eine Minderheitsregierung der Union würde @ @ @ @nicht von Dauer sein. Nur ein Szenario, mit $dem Merkel _die Wahl s icher unbeschadet ü bersteht Unangenehm wird di e _Lge für Merkel abe auch, wenn die SPD triumphiert und Bou$ffie r abgeählt wird. 10 In der CD U würde as dann niht dem Hessen, sndern M&erkel ange1astet we rden. Anfang Dezember stimen auf dem Partei--tag die Delegierten üer den V or#sitz ab. Merk@ @ @ @el wird entscheiden mü ssen, ob sie dann tatsä chlich noch einal@ antritt - oder ob$ sie den Parteivo&rsitz abgibt und ihe vermutlich letzte Chance ntzt, auf _ ihre Nachfolge maßgelich Einfluss zu nehmen. Wenn Merkel noch einmal -11- kandidiert, werde sich vorau-ssichtlich kein %maßgeblicher Christdemokr at auf dem Parteitag geqen sie stellen, heißt e-s bisher in den Spitzen von CDU und Unionsfraktion. Das liege auch daran, dass die großen La ndesverbände derzeit _keinen Wechsel an der Part e ispitze a nst#rebten - o#der mit sich selbst beschäftigt seien. Aber sicher ist derzcit k aum noch e--twas. Und so gibt -12- es fü-r Merkel nur ein Szena rio, mit dem sie die Landtagswahl sicher# unbescha det überst&eht: Wenn es @ @ @zu einer großn Koalition unter Bouffier kommt. (13)
Bernd Leno Die San Marinesen haben den deutschen Männern Stillosigkeit vorgeworfen. Sandalen in Socken trügen sie, die alte Schweißfußkombination. Die gute Nachricht des Abends aus der Modestadt Mailand: Die deutschen Repräsentanten liefen alle mit Kniestrümpfen in geschlossenen Schuhen auf. Bernd Leno kombinierte ein rot-oranges Neon-Trikot mit neon-gelben Schuhen. Nun. Ähm. Verkürzte in Halbzeit eins immerhin stilsicher den Winkel gegen den heranstürmenden Ciro Immobile. Sportlich wirklich sehr schick, was der Leverkusener so anbot.
Bernd Len o Die San Marinesen haben #den deutschen Männen Stillsigkeit vorgeworfen. Sandalen in Socken trüen sie, #di alte Schweißfußkomb-ination. Die gute Nachricht des Abends aus der Modestadt Mailand: Die eutschen Repr@ @ @ @äen$tanten liefen alle mit K ni estrümpfen in geschl osenen Sc h uhen _auf. Bend Leno kombiierte ein rot-ora $nges Neon-Trikot mi t neon-gelben Schuhen. Nun. Ähm. Verkürzte in Halbzeit eins immerhi n stilsich@ @er den Winkel gegn den heransürmenden@ @ Ci ro Imm o bie. Sportlich wirk@ @ @lich sehr schik, was #der Leverkusener so anbot. 1
Familienunternehmen haben an der Börse einen guten Ruf. Aktien von Gesellschaften, an denen die Familie mindestens 25 Prozent der Anteile hält und in denen Gründer oder Nachkommen die Unternehmensführung beeinflussen, schneiden im Durchschnitt besser ab als die Papiere von reinen Kapitalgesellschaften. Das zeigen diverse Studien - und auch der deutsche Familienindex Gex. Dieses Börsenbarometer, das die Kursentwicklung von 106 Familienfirmen widerspiegelt, legte seit seiner Einführung am 3. Januar 2005 um 104 Prozent zu. Das Plus beim Dax und beim Mittelwerte-Index MDax betrug dagegen lediglich 62 und 88 Prozent. Die Idee von Friedrich Diel, Direktor des Fondsmanagements der Fondsgesellschaft Frankfurt-Trust (FT), lag deshalb nahe: einen Aktienfonds zu kreieren, der ausschließlich in Familiengesellschaften investiert. Mindestens 300 Millionen Euro In Frankreich gibt es solche Fonds bereits. In Deutschland ist mit dem "FT Unternehmerwerte" nun erstmals ein solches Produkt auf den Markt gekommen. Dabei dürfte es nicht bleiben: Die Idee ist so gut, dass andere Fondsgesellschaften bald ähnliche Familienfonds auf den Markt bringen dürften. Für inhabergeführte Aktiengesellschaften spricht vor allem das "unternehmerische Denken", sagt Fondsmanager Diel. Die Entscheidungswege sind kürzer, neue Ideen werden schneller umgesetzt. Und sie legen mehr Wert auf den langfristigen Erfolg als auf das kurzfristige Erfüllen von Quartalsprognosen. "Wenn ein Familienunternehmer eine falsche Entscheidung trifft, spürt er dies in seinem eigenen Geldbeutel", sagt Diel. Bei Familiengesellschaften überlappten sich eher die Interessen der Familien, der Eigentümer und des Managements. Ähnlich sieht es Werner Hedrich, Direktor beim unabhängigen Fondsanalysehaus Morningstar Deutschland: "Angestellte Manager verfolgen auch eigene Interessen und denken etwa an ihr Geld oder ihre Karriere." Hedrich hält die neue Fondsidee deshalb für "wirklich spannend". Zwei Monate nach dem Start des FT Unternehmerwerte sei es aber noch viel zu früh, ein Urteil über den Fonds zu fällen. Bisher läuft der FT Unternehmerwerte jedenfalls gut: Seit seiner Auflegung am 15. Dezember 2006 legte der Fonds etwa sieben Prozent zu. Der Stoxx 600, der die Kursentwicklung der 600 wichtigsten europäischen Aktien abbildet, gewann dagegen nur etwa vier Prozent. Das spricht zumindest bisher für die Aktienauswahl von Diel: In dem Fonds befinden sich nur Titel, in denen die Familie mindestens 25 Prozent der Stimmrechte besitzt und im Vorstand oder Aufsichtsrat tätig ist. Der Börsenwert der Unternehmen muss mindestens 300 Millionen Euro betragen. Kein Land und keine Branche darf mit mehr als 25 Prozent in dem Fonds gewichtet sein. Knapp 100 Aktien aus Europa stecken derzeit in dem FT Unternehmerwerte, darunter viele bekannte Titel wie Hennes & Mauritz, BMW, Swatch, oder L'Oréal. Jeder Titel ist dabei gleich gewichtet. Fondsmanager Diel hält dies für einen großen Vorteil im Vergleich zum Gex-Index, der aus seiner Sicht einige Schwächen in der Konstruktion hat: Im Gex sind nur deutsche Unternehmen, Fachleute sprechen deshalb von einem "Klumpenrisiko". Wer zehn Jahre Mitglied des Index ist, fliegt automatisch heraus. Die gute Wertentwicklung des Gex wird nur von wenigen Aktien getragen. "Im Gex finden sich viele übriggebliebene Firmen aus dem Neuen Markt", sagt Diel. Und solche Titel, von Ausnahmen wie der Beteiligungsfirma United Internet abgesehen, will er in seinem Fonds nicht haben.
Familnuternehmen haben an der Börse einen guten Ruf. Akti cn von Gesels&cafte n, a denen die Fami1ie ind$este@ @ns 2@ @5 Prozent der Anteile häl t und in denen Gründer oder N$achkommen die Unternehmensführung beeinflussen, schnciden im Durchshnitt besser ab als die Papiere von reinen Kaita$lgesellschaften. Das zeigen d iverse Studien - und auch der deutsche Familienindex Gex. Dieses Börn$baromter, das die Kursentwicklung vn 106 Fa$milienfirmen wier spiegelt, leg -1- te seit seiner Einführ un am 3. J auar 20--05 um 104 Prozent zu. Das Plus beim Da x und beim M ittelwerte-Index MDax betrug dagegen lediglich 62 und 88 %Prozent. Die Ide%e v0n Fiedrich Diel, Direktor des Fo ndsmanagemets der Fondsgesellschaft Frankfut-Trust (FT), lag deshalb nahe: eine@ @ @n Aktienfonds zu kreiern, der ausschli$eß1ich in Familiengesellschaften inves--tiert . Mindestens 300 Millione--n Euro In Frankreich gibt cs 2 so 1che Fonds bere@ @ @its. In Deutschland# ist mit -dem #"FT Unternehmerwer te" nun erstmals ein solches Produkt auf den Markt gekommen. abei dürfte e--s nic@ @ @ @ht bleiben: Die Idee is#t so gut, dass andere F ondsgesellschaften ald ähnlich Familienfonds auf den Markt bringen d ürften. Fü&r inhabergeführte Aktiengesellschaften spricht vor all em (3) das "unte@ @ @ @rnehme@risch e Denken", sagt Fondsmanager Diel. Die Entscheidungswege sind kürzer, neue Ideen werden schneller umgesetzt. Un sie l egen mehr Wert auf den langfristigen Erfolg als auf das kurzfristige Erfüllen von Quartalsprogosen. "Wenn ein Fmilienun-ternehmer eine falsche Entscheidung triff-t, sp#ürt er dies in s$einem eigenen Geldbeutel", sagt Diel. Bei Familigesellschaften übelappten sich eher die Interessen der Familien, der (4) Eig#e$ntümer und des Man$agements. Ähn lich sieht es Werner Hedrich , Di$rekt$or beim unabhängigen$ Fondsanalysehaus Morningstar Deutschland: "Angestellte Manager verfo1gen auch eigene Interessen und denken etwa an ihr Geld oder ihre @ @ @Kariere." Hedrich #hält die neue % Fondsidee deshalb für " wirklich spa#nncnd". wei Mon@ @ @ @ate nach dem Start des FT @ @ @Unternehmer werte sei 5 es aber noc%h vel zu früh, ein Urt eil übe r den Fnds zu fäll en. Bisher läuft der FT Unte-rnehmerwert jede nfalls gut: Seit se--iner Auflegung am 15 . Dezember 2006 leqt@ @e der @ @ @Fonds etwa sieben Prozent zu. Der Stoxx 600, der die Kursentwick lung der 600 wichtigsten euro päischen$ Aktien a bbildet, gewann dagegen nur etwa vier Prozent. Das sprich [6] zum%indest bisher für die Aktienaswah l von Diel: In dem Fods befinden sich nur Titel, in denen die Familie min destens 25 Proze nt der Stimmreche besitz und im Vorstnd od_er Aufsich tsrat tätig ist. Dcr Börscnwert de@ @ @ @r Unternehmen muss mindestens 300 Millionen Euro b_etragen. Kein Land nd keie B ranhe darf mit mehr als 25 Prozent in dem Fonds ichtet sein. Kn-app 100 (7) Aktien aus uropa steck&en derzeit in dem FT Untrnehmerwerte, darunter viele bekannte Titel wie Hcn@ @ @ncs & Mauritz, MW, Swatch, oder 'Oré al. Jeder Titel ist dabei gle--ich gcwichtet. Fondsmanager Diel hält dies für einen großen Vorteil im Vergleich zum Gex-Index, der aus seiner Sicht einige Schwächen in der Kostru@ @ @ @ktion hat: Im Gex --sind nur deutsche Unternehmen, Fachleutc sprechen deshalb von einem "Klumpenrisiko". [8] Wer zehn Ja#hre Mitqlied de Index& ist, fliegt autoatisch heraus. D-ie gute Wertentwickug des Ge wird nur von wcnigen ktien gctragen. "Im Gex finden ich viele übriggebliebene Firmen aus dem Neuen M@ @ @ @arkt", s%agt iel. Und solhe Titel, von Ausnahmen wie de r Beteiligungsfi rma United Internet abgesehen, will er in seinem Fonds nicht haben. 9
Die Wahl in Italien mit dem Sieg der Populisten ist ein Schock für Europa, der sich als Glücksfall erweisen könnte. Inmitten einer ambitionierten Euro-Reformdiskussion über neue Budgets, Stabilisierungs- und Finanzierungsinstrumente ist das Wahlergebnis ein Weckruf: Die Euro-Zone benötigt Regeln und Institutionen, die auch dann noch funktionieren, wenn ein Mitgliedstaat seine Kooperation einstellt und auf eine verantwortungslose Politik einschwenkt. Die Debatte zur Reform der Europäischen Währungsunion hat diese Möglichkeit in fahrlässiger Weise ignoriert. Bislang ging es vor allem um die Sorge, dass die Euro-Zone von außen durch Schocks getroffen werden könnte. Ein beliebtes Brüsseler Beispiel dafür ist ein chaotisch verlaufender Brexit, der den Nachbarn Irland ohne jegliche Schuld in eine Rezession stößt. Ein weiteres Szenario sind durch globale Ereignisse ausgelöste Panikattacken an den Märkten für Staatsanleihen, die in einen Teufelskreis aus steigenden Zinsen und kriselnden Banken führen. Für all diese Fälle sollen neue Abwehrinstrumente konstruiert werden. Ein Euro-Zonen-Budget und ein Europäischer Währungsfonds sollen Länder mit Transferzahlungen und Krediten versorgen, die schuldlos in einer Wirtschaftskrise stecken. Neue Finanzierungsinstrumente wie die von der Kommission favorisierten "Safe Bonds" sollen für mehr Sicherheit an den Anleihemärkten sorgen. Und eine europäische Einlagensicherung soll nationale Banksysteme gegen die Schockwellen einer nationalen Staatsschuldenkrise absichern. All diese Ideen mögen unter der Annahme sinnvoll sein, dass die Staaten der Euro-Zone von verantwortungsvollen Regierungen gelenkt werden, die nicht selber einen asymmetrischen Schock provozieren. Das italienische Wahlergebnis lässt diese Annahme zweifelhaft erscheinen. Das Programm des Wahlsiegers Fünf-Sterne-Bewegung umfasst Versprechen vom Bürgergeld über Mindestrente und Steuersenkungen bis hin zu großen staatlichen Investitionen; Arbeitsmarkt- und Rentenreformen sollen zurückgenommen werden. Dieses Programm muss angesichts der bereits gefährlich hohen Schulden als Plan gesehen werden, vorsätzlich eine Pleite Italiens herbeizuführen. Wird es auch nur ansatzweise umgesetzt, droht dies das Vertrauen von Investoren in die ökonomische Zukunft des Landes erschüttern. Die zu erwartenden Kursverluste für italienische Staatsanleihen dürften rasch die ohnehin geschwächten Banken des Landes ins Wanken bringen. Dieses Szenario ist allerdings gänzlich anders gelagert als ein möglicher Brexit-Schock für Irland, weil Politiker und Wähler des eigenen Landes diese Volte selber verursacht hätten. Die Währungsunion braucht dringend eine Insolvenzordnung für ihre Mitgliedsstaaten Man stelle sich nun vor, die Euro-Zone wäre in dieser Lage bereits mit einem Euro-Zonen-Budget, einem Europäischen Währungsfonds oder einer europäischen Einlagensicherung ausgestattet. All diese Instrumente würden aktiviert, um einen neuen Abschwung in Italien zu verhindern. Auf diese Weise würden die negativen Folgen unverantwortlicher Wahlentscheidungen zu einem guten Teil sozialisiert. Europas Sparer würden über die europäische Einlagensicherung die italienischen Banken retten, europäische Steuerzahler über das Euro-Zonen-Budget Transfers an den italienischen Staat leisten und der Europäische Währungsfonds würde mit europäischen Garantien frische Kredite an ein Land geben, dem die Kapitalmärkte aus gutem Grund nicht mehr über den Weg trauen. Befürworter der neuen Euro-Institutionen würden argumentieren, dass diese Instrumente nicht zum Einsatz kommen, wenn eine Krise eindeutig selbst verschuldet ist. Ein solcher Ausschluss ist indes nicht glaubwürdig. Ein europäisches Einlagensicherungssystem zur Prävention von Bank-Runs hat keinen Sinn, wenn es im Ernstfall nicht einspringt. Hinzu kommt, dass die Euro-Zone erpressbar ist. Italien hat Staatsverschulden in Höhe von 2,3 Billionen Euro, das entspricht dem Siebenfachen der griechischen Staatsschuld. Das Land ist damit eindeutig "too big to fail" - zu groß zum Scheitern. Eine ungeordnete Staatspleite würde eine neue internationale Finanzkrise auslösen. Europa müsste einen Finanzkollaps dieser Volkswirtschaft um nahezu jeden Preis abwenden. War die Euro-Zone im Jahr 2010 bei deutlich kleineren Krisenländern schon gezwungen, ihre Nichtbeistands-Klausel außer Kraft zu setzen, so müsste der Währungsraum bei einem drohenden Italien-Kollaps erst recht sein ganzes Arsenal an neuen Instrumenten einsetzen, egal wer für die neue Krise die Verantwortung trägt. Auch Regeln wie die des Stabilitäts- und Wachstumspakts bieten keinen Ausweg. Der Stabilitätspakt hat schon bei europafreundlichen italienischen Regierungen nicht funktioniert. Niemand glaubt ernsthaft, dass der Pakt eine Fünf-Sterne-Regierung mit ihrer programmatischen Absage an das vermeintliche "Brüsseler Diktat" beeindrucken könnte. Die Botschaft aus Italien für die Reformdiskussion in der Euro-Zone lautet: Der Euro-Ordnungsrahmen muss ausreichend robust werden, um auch bei nicht-kooperativen Regierungen zu funktionieren. Neue Instrumente müssen so gestaltet sein, dass ihre Aktivierung für unverantwortlich agierende Länder glaubwürdig ausgeschlossen ist. Nur so lässt sich die Euro-Zone gegen die Erpressungsversuche von Wählern und Politikern immunisieren. Vorrang müssen endlich Arbeiten an einer Insolvenzordnung für die Staaten der Währungsunion haben. Die Banken der Euro-Zone sollten künftig nur eine begrenzte Zahl von Anleihen des Staates halten, in dem sie sitzen. Dieses Limit würde sicherstellen, dass eine Staatspleite eines Euro-Landes nicht auch die Banken des Landes in den Abgrund stößt. Ein Schuldenschnitt würde seinen Schrecken verlieren. Die Restrukturierung wäre primär nur noch ein Thema für den betroffenen Staat und seine dann weltweit breit gestreuten Gläubiger. Erst dann wäre es zu verantworten, eine europäische Einlagenversicherung mit gesamteuropäischem Risikoausgleich zu errichten. Zusätzlich benötigt Europa eine wirklich unabhängige und unpolitische Institution, die Auflagen und Regeln Glaubwürdigkeit verleiht. Die Europäische Kommission ist aufgrund ihrer Rolle als Moderator und politischer Akteur für diese Aufgabe ungeeignet. Das stellt sie durch ihren Umgang mit dem Stabilitätspakt jedes Jahr aufs Neue unter Beweis. Die Euro-Reformdebatte war vor der Italien-Wahl durch einen fast naiven Glauben daran gekennzeichnet, dass nationale Regierungen gemeinsame europäische Ziele und Regeln respektieren. Das Wahlergebnis wird nun hoffentlich diese Naivität beseitigen. Dann hätte es doch etwas Gutes.
Die Wahl in Italien mit dem Sieg der Populistcn ist ein Sch0c für Europa, de$r sich a1s Glücksfall erweisen k_önnte. Inmitten einer amb@ @ @ @it ionierten Euro-Reformdiskussion @ @ @über neue udgets, Stabilisie rugs- un d Finanzierungsinstumente ist da@s Wahlergebns ein Weckruf: Di@ @ @ @e Euro-Zone be@ @nötigt Regeln und Institt%i on_en,@ @ die auch dann n0ch funktio nieren, wenn ein Mitgliedstaat seine K0opration ein stellt und a#uf & eine verantw$ortungslo se Politik einschenkt. Die Dbate zur Reform der Europäischen Währungsunion hat diee Möglichkeit in fahlässiger We$is e ignoriert. Bislang gi@ @ @ @ng es or allem um die Srge , dss die Euro-Zone von außen durch S ch oc%ks qetrof fen werden könnt# . Ein beliebtes Brüsseler 8eispiel dafür ist ein chaotisch ver laufende r Brexit, de%r de Nachbarn Irland ohne jegliche Sculd in eine Rez ession- stößt. Ein weiteres 1 Szcnario si nd durch globale Ereignisse@ @ @ ausgelöste anikattacken an den M@ärkten für Staatsanleihen,_ die in einen Teufelskreis aus steige nden Z#@ @insen und kriselnden Banken führen. Für al1 diesc Fälle sollen neu e Abwehrinstrumente kontruiert werden.@ Ein Euro-Zonen-Budget und ein Europäischer Währungsfonds sollen Länder mit Transferzahlungen und Kredten versorgc$n, die schuldlo s in einer Wirtschafts#krise stecken. Neue Finanzic unqsinstrumente wie di-e von der Kommission favorisierten "# Safe Bonds" sollen für mehr Sichereit an den Anlei hemärkten sorgen. Und ein e europäische Einlagensicherung soll nationale Ba nksysteme gegen die Sc hockwcllcn einer ationalen taatss-chuldenkr ise absicher n. Al diese Ideen mögen unter der Annahme snnvol sein, dass die S-taaten der Euro-Zone von verantwortungsvolln Regierungen gelcnkt werden, die nicht selber einen asymmetrischen S chock provozieren. Das@ @ italienische Wahlergebnis @ @ @lässt diese Annahme zw eifelaft erscheinen. Das Progrmm des Wahlsiegcs Fünf-St erne-ewe&gung umfass- V erspeche_n vom [2] Bürgergeld über Minds@ @ @t&rente und Steuersenkungn bis$ hin zu großen staatlihen Inve@ @ @ @stitionen; Arbeitsmarkt- un Re%ntenrefrmen sollen zurückgenommen werden. Dicses Programm muss angeichts der ereits gefährlich hohen Schulden als Plan qesehen werden, vorsätzlich eine- --$Plite Italiens herbei zführen. -Wird es auch nur ansatzwei se umgesetzt, droht dies das Vertra ue&n von Invest@ @ @ @oren in die ökonomishe Zu kunft des Landc s erschütter . Die zu erwartende@ @ @ @n Kursverlu&ste für italienische Staat sanleihen dürften rasch di e ohnehin geschwächten B a$nken es Landes in-s Wanken bringen. Dieses Szenari o is-t allerdin gs g%änzlich a&nders g%elagcrt als ein mölicher Brexit-Scho-ck für Irland, wei--l Politiker und &Wä hler des eigenen L an des d iese Volte selber ver#ursacht hätten. Die Wäh rungsunion b raucht dringend eine Inolvcnzordnung für ihre M itgliedsstaaten Man stelle sich (3) nun vor, di Euro-Zone wäre in dieser Lage@ bc re_ts m it einem Euro-Zon en-Budg et, einem Eur0päischen Währungsfonds oder einer europäischen Einlagensicherun@g aus gestattet. All diese Instrumente würden aktiviert, um einen n@cuen A@ @ @ @ bschwung in Italien zu verhindern. Af diese Weise würden d ie negativen Folg en unverantwortli cher Wah lentscheidugen zu einem gten Teil sozia1isir@ @ @t. Euro pas Sparer würden über die eupäische Einlage_nsicherung die italien ischen Banken retten, eurpäisch Steuerzahler über das Euro-Zone--n-Budget Transfers an den italienis@ @ @chen Staat leisten und der Europäische Währungsfo nds wre mit europäischcn Grantien frische Kredite @ @a ein Land geben, dem die Ka%pitalmärkte aus gutem Grund nicht mehr über d en Weg t_ruen. Befürworter der ncuen Euro-Institutionen wü@rden arg@ @ @umetieren, dass diese Instru@mente nicht zum Einsatz kommen, wenn eine Krise eindeutig slbst verschuldet st. Ein solch er -4- Au--ssc&hluss ist i ndes nicht g laubwürdig. Ei n europäisches Einlagensicherungssystem zur Präventio n von Bank-Runs hat keinen Sinn, wenn es im Ernstfall ncht cinspringt. Hinzu kommt, dass die Euro-Zone epressbar ist. Italien hat Staatsverschulden in Höhe von 2,3 Billionen Euro, das entspricht dem Siebenfachen der e@ @ @chischen Staatsschuld. Das Land i&st damit eindeuti " too big o fail" - zu groß z@ @ @ @um S cheitern. Eine u ngeordncte @Staatspleit e würde einc neue internationale Finanzkrise au slösen. Europa müsste einen Finanzk@ @ollaps dieser Volkswirtschaft um nahezu jeden Preis abwenden. @ @W@ar die Euro-Zone im Jahr 2010 bei deutlich kleineren K#risenländern sc@ @ @ @hon gezwung%en, ihre Nichtbeistands-Klausel außer Kraft zu@ setzen, so müsste der Währungsraum bei ei ne@m drohcnden Italien -Kollaps erst recht sein ganzes Arsenal an neu e n Instrument@ @ @en einsetzen, egal (5) wer für die neu_e Krise die Verantwortug trägt. Auch Rgeln wie die des Stabilitäts- und Wachstumspakts bieten ke inen Ausweg. Der Stabitätspakt hat schon bei europafreundlichen italienischen eg@ @ierungen nicht funktioniert. Niema@nd glaubt ern sthaft, dass der Pakt& eine@ @ @ Fünf-Ste#rne-Reqierung mit ihre r programma@ @tischen Absaqe an das vermeintl iche "Brüsseler Diktat @" beendru cken könnte. Di e Botschft aus Italien für die Reormdiskus%sio n d er Eur0-Zone lautet: Der Euro-Ordnungsrahmen muss ausreichend robust werden, um auch bei nicht-kooperativen Regierungen z u funktioneren. Ncue Instrumente üssen so gestaltct sein, dass ihre Aktivierung für& unverantwortlich agierende Länder glaubwürdig ausgeschlo%sse n ist.% Nu-r so# lässt sich die Euro-Zone gegn die pressungs versuche von Wählern und Politikcrn immuni@ @ @ @sieren. Vorrang müss@ @ @ @en_ end1ich Arbeiten a@ @n einer Inlvenzordnung für d ie _Staaten [6] der Währungsunion haben. Die Banken der Euo-Z@one sollten künftig nur eine begrenzte Zahl vn Anl eihen des Staates halten, in dem sie si tzen. Dieses Limit würde sichestellen, dass eine Staatspleite eines Euro-Landes nicht auch die Banken des Lande s in den Abgund stöß t. Ein Schuldensc@ @ @ @hnitt würde seinen Schrecken verlieren. De Restrukturie rung wäre primär nur noch ein Thema für d en betroffenen @S-taa u d sene dann #wetweit breit gesteuten Gläubiger. Erst da@ @nn wäre es zu verantworten, eine europische Einlag enversicherung mit gcsamteuropäischem Ris ikoausgleich zu erri chten. 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Michel Barnier ist spät dran und bittet um Verzeihung. "Geduld ist eine Tugend, und Brexit ist eine Schule der Geduld", sagt der Chefunterhändler der EU zu Beginn der Pressekonferenz. Aber was sind schon 20 Minuten, wenn es endlich einen Deal mit der britischen Regierung gibt? Nach Tagen intensiver Verhandlungen, denen in Brüssel Monate ungläubiger Beobachtung der Wirren der britischen Politik vorangingen, haben sich die Expertenteams geeinigt. Drei Stunden vor Beginn des EU-Gipfels ist der Rechtstext veröffentlicht, und Barnier erklärt die wichtigsten Punkte. "Rechtssicherheit" für Bürger und Firmen liefere die gefundene Lösung, sagt der 68 Jahre alte Franzose und betont, die EU-27 und das Königreich hätten dies "gemeinsam" geschafft. Der Diplomat wechselt ins Englische, als er über den Teil des Austrittsvertrags spricht, der neu geschrieben werden musste: das "Protokoll über Irland/Nordirland". Es gibt demnach keine harte Grenze, die das EU-Mitglied Irland vom britischen Nordirland trennt, der Binnenmarkt bleibt intakt und die Stabilität in der einstigen Unruheprovinz gewahrt. Die Debatte sei oft um technische Fragen gekreist, sagt Barnier, doch ihm sei immer klar gewesen: "Die Leute sind am wichtigsten. Was wirklich zählt, ist der Frieden." Ähnlich erleichtert zeigt sich Jean-Claude Juncker: "Bei dem Deal geht es nicht um uns, sondern um die Menschen und den Frieden." Er verkündet, dass in seinen Augen keine Verschiebung des Austrittsdatums 31. Oktober nötig sei. Davor müssten alle nötigen Texte in 23 Sprachen übersetzt werden und das EU-Parlament müsste rechtzeitig zustimmen. Die EU-Staats- und Regierungschefs billigen das Abkommen am frühen Abend. Wenig später stellt der britische Premier Boris Johnson in einem überfüllten Pressesaal seine Sicht der Dinge dar. Johnson geht schnellen Schrittes Richtung Podium, lächelt leicht. "Es ist ein großartiges Abkommen für unser Land", sagt er. Der Austrittsprozess sei "nicht immer eine einfache Erfahrung gewesen für das Vereinigte Königreich". Er ziehe sich lang hin, sei "schmerzhaft" und "polarisierend", doch nun sei es an der Zeit, dass sich Land und Parlament hinter dieser Lösung versammelten. Viele Fragen beantwortet der Politiker nicht, denn er verbringt den Abend mit den anderen Regierungschefs: "Jetzt muss ich zum Abendessen gehen." Eine Zollunion soll es nicht geben, das aber heißt, dass Lastwagen kontrolliert werden müssen Um eine Einigung zu ermöglichen, war Johnson der EU beim Thema level playing field entgegengekommen. Diesen fairen Spielregeln für die Wirtschaft widmet sich der lange Absatz Nummer 77 im neu vorgelegten Entwurf der politischen Erklärung. Johnsons Vorgängerin Theresa May hatte versprochen, dass sich das Königreich bei Regeln zum Verbraucher-, Umwelt- und Arbeitnehmerschutz sowie zu Subventionen weiter eng an der EU orientieren werde. Einen Unterbietungswettlauf, um Konzerne mit einem geringeren Schutzniveau anzuziehen, sollte es nicht geben. Johnson hingegen ist es wichtig, nach dem Brexit und der Übergangsphase eigene Standards setzen zu dürfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte jüngst, Großbritannien könnte zu einem "Wettbewerber" in direkter Nachbarschaft zur EU werden. Nun konnte Barnier aber Johnson zu einer Verpflichtung auf hohe Standards bewegen. Die Passage der politischen Erklärung gibt als Ziel "offenen und fairen Wettbewerb" vor und "robuste Verpflichtungen, die ein level playing field garantieren". Beide Seiten sollten hohe Standards und eine faire Besteuerung beibehalten. Die Details und der Grad der Übereinstimmung sollen demnach davon abhängen, wie umfassend und ehrgeizig das künftige Handelsabkommen ausfällt. Diesen Freihandelsvertrag wollen Brüssel und London während der Übergangsphase abschließen, in der sich für Firmen und Bürger nichts ändern soll. Diese Phase läuft Ende 2020 aus, kann aber verlängert werden. Das Abkommen würde verhindern, dass Zölle eingeführt werden bei Geschäften zwischen dem Königreich und der EU. Die - unverbindliche - politische Erklärung formuliert Ziele für die künftigen Beziehungen und diesen Vertrag. Für die britische Wirtschaft ist ein einfacher Zugang zum Binnenmarkt sehr wichtig. Den Vorschlag mancher Brexit-Enthusiasten, nach dem Austritt die Standards zu schleifen, sehen Wirtschaftsverbände daher skeptisch. Zwar begrüßen Unternehmer grundsätzlich Deregulierung, aber in diesem Fall befürchten sie, dass der Preis für laxere Regeln - nämlich schlechterer Zugang zum EU-Markt - viel zu hoch wäre. Barnier macht in seiner Rede auch klar, dass die EU nun tatsächlich bloß von einem Handelsvertrag mit den Briten ausgeht. Andere Varianten, die eine stärkere Verzahnung ermöglichen wie eine Zollunion oder eine Mitgliedschaft im Binnenmarkt, wünsche die Regierung Johnson nicht, sagt der Franzose. Ohne Zollunion müssten jedoch an den Grenzen Laster kontrolliert werden - selbst dann, wenn dank eines Freihandelsvertrags keine Zölle auf britische oder EU-Produkte anfallen. Allerdings wollen beide Seiten verhindern, dass an der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland Posten errichtet werden müssen. Brüssel und London einigten sich auf eine komplizierte Regelung, der zufolge britische Zöllner in Nordirlands Häfen EU-Zollregeln anwenden, wenn das Risiko besteht, dass die Ware weiter in die Republik Irland transportiert wird. Welche Produkte darunter fallen, soll während der Übergangsphase diskutiert werden. Strittig war bis zuletzt, welche Regeln für die Mehrwertsteuer in Nordirland gelten sollen. Auch dazu gibt es nun eine Vereinbarung. Außerdem soll sich Nordirland weiter an Verbraucherschutz- und Produktstandards der EU halten. Damit wird vermieden, dass Zöllner an der Grenze zur Republik Irland prüfen müssen, ob die Ladung von Lastern Brüsseler Vorgaben genügt. Dafür muss dies in Nordirlands Häfen kontrolliert werden. Johnson forderte, dass das nordirische Regionalparlament und die dortige Regierung regelmäßig entscheiden dürfen, ob sich die Provinz weiter an die Regeln Brüssels oder lieber Londons halten soll. Der ursprüngliche Vorschlag hätte der nordirischen Partei DUP, die Johnsons Regierung stützt, de facto ein Vetorecht gegeben. Die EU lehnte das ab. Eine abgewandelte Version war jetzt für beide Seiten akzeptabel. Offen ist, wie Kontrollen zwischen England und dem Festland abzuwenden sind. Allein Europas belebtester Fährhafen Dover fertigt an Spitzentagen 10 000 Laster von Schiffen von und nach Calais und Dünkirchen ab. Das EU-Parlament will sich für die sorgfältige Prüfung und Verabschiedung eines Austrittsvertrags Zeit nehmen. Das kündigte der Parlamentsbeauftragte für den Brexit, Guy Verhofstadt, an. Diese Prüfung könne über den 31. Oktober hinaus andauern. Die EU-Abgeordneten würden ihre Arbeit erst beginnen, wenn das britische Parlament einem bindenden Vertrag zugestimmt habe. Und genau das ist noch offen. EU-Chefunterhändler Barnier sagt, als Mann aus den Bergen - er kommt aus der Alpenregion Savoyen - sei er "eher nüchtern" und "vorsichtig". Die Besteigung von Mount Brexit ist noch nicht geschafft.
Michel Barnier ist spät dran und bittet um rzeihung. "Gduld ist eine Tugend, und Bre xit ist ein--e Schule der Gedu1d", sat der Chefunterhändle dcr EU -zu Beginn der Pressekonferenz. Aber was sind sc hon 20 Minuten, wenn es end$lich einen Deal mit der britisc en Regierung gibt? N ac Tagen intensiver Verhandlung en, denen% in Brüssel Monate ungläubigr Beobachtung der Wirren der brit @ @ @ischen Politik voranginge_n, haben sich die Expertenteams geeinigt. D rei [1] Stunden vor Beginn d&es EU-Gifels ist de r Re-chtst ext veröffentlicht, und Barnier erklärt die wichtigsten Pu nkte. "Rcchtssicherhet" für Bürger und Firmen liefere die gefund ene Lö-sung, sa#gt der 6_8 Jahre alte Franzose und b&etont, di e EU-27 und das Königreich hätten @dies "gemeinsam" geschafft. Dcr Dipl0mat wechselt ins Englische, als er über den Teil des Austrit tsvertrags spricht, der %neu geschieben werden musste: das "Protokoll ber Irland/Nordirland". Es gibt dem-nach keine ha-rte Grenze,_ die das EU-Mitglied Irland vom -2- britischen Nordirland trennt, de Binenmarkt bleibt intakt und die Stabilität in der einstigen Unr uheprovinz ewahrt. Die De#batte sei oft um techn&ische Frage gekreist, sagt Barnier, doch ihm sei immer klar gewesen: "Die Leute sind am w@ @ichtisten. Was wirk lich zählt, ist der Frieden." Ähnlich erleichtert zeigt sich Jean-Clau de Juncke# r: "Bei dem Deal ght e nicht um uns, so@ @ @ @n&dern #um die Menschen -3- und den Frieden." Er verkünde#t, dass in seinen Auen keine Verschiebung des Austrittsdatum 31. Oktober n@ @ @ @ötig sei. Davor müssten alle nötigen Texte in 23 Sprachen übersetzt werden und das EU-Parlament m-üsste rech tzeitig z ustimme n. Die EU-Staats- und Regierungschefs billigen das Abkommen am frühen Abend. Wenig später s%tellt der britische Premier Bois %Johnson in einem überfüllten Pressesaal seine Sicht der Dinge dar. Johnson geht schn_ellen Schrittes Richtun g Podium, lächelt [4] leicht. "Es ist ein großartiges Abkommen fü r unsr_ Land", sagt er. De-r Aust rittspr o$zess sei "nich immer eine einfache Erfahrng gewesen für das Vereinigte Königreich". Er zi@ehe sich lang hn, sei "schmerzhft" und "poli sierend@ @ @ @", doch nun@ sei es an der Zeit,@ @ dass sich La--n d und P arlament hinter dicser Lösung versammelten. Viele Fa@gen beantwortet der $Pol%itier nicht, denn er verbringt den A@ @ [5] @ @ bend mit den and#eren Regierungschefs: "Jetzt muss @ @ @ @ich zum Abendessen gehe@ @ @n." Eine Zollunion soll es-- nicht geben,@ @ das ber heißt, d@ass Lastwagen kontrolliert werden müssen Um eine Einigung zu ermöglihen, war Joh#nson de r _E@U% beim Thema le@el playing fie$ld entgegengekommen. Disen fairen Spi @elreqeln -für die Wi-rtsch aft widmet sich der lange Absatz Nummer 77 im neu vo--rgelegten Entwurf d@ @ @ @er po&litischen Erklärung. Johnsons Vorgängerin heresa May hatte verspro@ @chen, 6 dass sich da Königreich bei Regeln zum Verbrauher-, Umwelt- und Arbeitnehm%crschutz sowie zu Subventionen weite--r@ @ @ eng an der EU orientieren werde. @ @ @ @Eien Unterbietungswettlauf, um Konzerne mit einem g@ @ @ @er&ingeren Schutzniveau anzuziehen, s ollte es nicht geben. Johnson h_ingegen ist es wictig,@ @ nach dem Brexit und der --Übergangsphase eiqene Standads setzen $zu dürfen. Bundeskanzlein Angela Merkel warnte jüngst, Großbritannien könnt zu eine- "Wettbewerber" in direktr Nachba rschaft z@ @ @ur EU werden. Nun konnte 7 Barner aber Johnson zu eine Verpflichtung uf hohe Standar ds bewe-gen. Die Passage de r politischen Erklärung gibt als Ziel "offenen und fairen Wettb werb" vor und "robuste Verpfli chtungen, die ein level playing field garantieren". B eide Seiten soll@ @ @ @t en hoe Standards und e&ine faire Besteuerung beibehalten. Die D ctails u-nd der Grad der Üereinstimmung sollen dem nach davon bhängen, wi@ @e umfassend und eh&rge--izig das künf tige Hadels@ @ @ @abkommcn ausf$llt. Diesen (8) Freihandelsverrag wollen Brüssel und London während der Übergangsphase abschließen, in der @ @ @sich für Fimen und Bürger nicht$s ändern soll. -Diese Phase läuft Ende 2020 aus,@ @ @ @ kann aber verlängert w@erdcn. Das Abkommen würde verhindern, dass Zölle eingeführt werden bei Gescäften zischen dem Kö&n@ @ @@ @ @i greich und der EU. Die - unverbindliche - politische Erklärung formuliert-- Ziele für die künftigen Beziehungen und diesen Verrg. Für die bri@ @tische Wirtschaft ist ein -9- einfacher Zugang zum Bnn enm arkt -sehr wichtig. Den Vorschl ag mancher B rexit-Enthusiasten, nach dem Austritt die Standards zu schleifen, sehen Wirtschafverbände daher skeptisch. Z%war begrüßen Un ternehmer grundsätzlich Deregulierung, aber in diesem %@ Fll $befrchten sie, dass der Preis für laxere Regeln - nämlich sch1echterer Zug ang zum EU -Markt - viel zu hoch wäre. Barnier macht in seiner Rede auch lar, dass die EU nun tatsächlich bl_oß -10- @von %cinem Han&d elsvertrag mit$ den@ @ Briten ausgeht. Ander Varianten, die cine stärkere Ver@ @ @hnung e rmögliche@ @n wie eine Zol1union oder eine Mitgliedschaft i m Binnenmarkt, wünsche die Regierung Johnson nicht, sgt der F#r anzose. Ohne Zo llunio n müssten jedoch an den Grenzen Las ter kontrolliert werden - selbst dann, wnn dank eines Freihandelsvertrags ke@ @ @ine Zölle auf britische oder EU@ @ @-Proukte [11] an falle n. Allcrdings wo--llen& bede Seiten verhndern, dass an der Gren ze zwischen@ @ @ dem EU-Mit glied Irlan$d und dem b#rit#ischen Nordirland Posten errichtet werd en müssen. $Brüss el und London e inigten sich auf eine komp1izierte Regelung, der zufolge britische Zöllner in Nordirlands Häfen EU-Zollre@ @ @ @ge ln anwenden, wenn das Risiko beste%ht, d ass die Ware wei ter in die Repu blik Irland transportiert wird. Welche [12] Produkte d@ @ @arunter fallen, soll während der Übergangsphase-- @ @skutiert werden. Strittig war bis zul etzt, w elche Regeln für die M ehrwertsteuer in Nordi rland gelten solle. uch dazu gibt es nun cine Vereinbarung. Außerdem soll ich Nordirland weitr an Verba--ucherschutz- und Produktstandards d er EU h alten. amit wird vermieden, dass Zöllner an der G@ @ @ @cnze z--ur Repuli k Irland -&prüfen müssen, ob [13] die Ladung von La stern Brüsseler V orgaben genü#gt. Dafür muss dies in No@ @ @ @ rdirlands Häfen kontrolliert# werdn. Joh nson forderte,_ das s das nordi_rische Regionalparlament@ @ @ @ und die ortige Re gi#erung regelmäßig# entscheide dürfen, ob sich die Prvinz w eiter an di e Regeln Brüssels oder li_ebe r ondons haltcn soll. Der ursprüngliche Vorschlag hätte der nordirische Patei DUP, die J ohnson s Regieung stützt, de fa cto ein Veto r echt gegben. 14 Die -EU l@ @ @ehnte das ab. Eine abgewandelte Version war jetzt für beide Seiten ake-p tabel. Offen ist, wi K ontrollen zwischen England und dem Festland abzuwenden sind. Allein Europas belebtester F$ährhafen Do ver fert#ig an Spit zntagen 10 000 Laster von Schiff@ @ @ @en von@ @ und nach Calais und Dünkirchen ab. Das EU-Parlament will-- sich fü die sorgfältig e Prüfng u nd Verabschiedun g eines Austrisvertrags Zei t nehmen. Das kün-digte& (15) der Par lamentsbeaufragte für den Brexit, Guy Verho@ @fstadt, an. Diese Prüfung kön#ne _über den 31.% Oktober hinaus andauern. Die EU-Abgeordnet#en würden ihrc Arbeit erst beginnen, wen n das britisce Parlament einem bindenden Vertrag zugestimmt habe@ @ @ @. Und gena u das ist noch offen. EU-Chefunterhändler Barnier sag, als Mann aus d@en Bergen - er kommt aus der Alpenregion Savoyen - sei er "eher nüchtern " und "vorsichig". Di&e Besteigung von Mount Brexit ist noch nicht (16) g es--ch#afft. (17)
Mit der Nächstenliebe war es bei Pfarrer Joel Osteen offenbar nicht so weit her. Trotz der schweren Überschwemmungen durch den Sturm Harvey teilte er am Montag auf Facebook mit, dass die Lakewood-Kirche im texanischen Houston geschlossen bleibe. Als Grund gab er an, dass der Gebäudekomplex, eine sogenannte "Megakirche" mit 16 000 Sitzplätzen, wegen "extremer Überflutungen" "unzugänglich" sei. Als Alternative listete er Unterkünfte in der Nähe der Kirche auf. Die Aussage des wohlhabenden Predigers und Unternehmers löste in den sozialen Netzwerken Empörung aus. Er möge doch das Evangelium noch einmal lesen und seine Kirchenpforten sofort öffnen, hieß es in einem Post auf Twitter. Andere erinnerten ihn an die millionenschweren Steuervergünstigungen, die seine Kirche vom Staat erhalte. Der Prediger selbst wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in einem Villenviertel von Houston. Er gehört zu den Vertretern des sogenannten Wohlstandsevangeliums, demzufolge Wohlstand, Vermögen und Erfolg der sichtbare Beweis für Gottes Gunst seien. Der 54-Jährige spricht in seinen Predigten und Vorträgen Woche für Woche vor etwa 45 000 Gläubigen. Über TV-Übertragungen erreicht er weltweit mehr als zehn Millionen Menschen. Offenbar war die Lakewood-Kirche gar nicht überschwemmt Später am Montag erinnerte ein Twitter-Nutzer Osteen daran, dass die Lakewood-Kirche gar nicht überschwemmt sei. "Keine Überflutung der Straßen rund um das Gebäude", schrieb er. Dazu postete er Bilder, die das belegen sollten. Auf Facebook stimmten ihm User zu, berichteten ebenfalls, es gebe keinerlei Überschwemmungen rund um die Kirche. Die Kirche reagierte, veröffentlichte eine Mitteilung, in der sie die Schließung verteidigte. Ein Sprecher sagte: "Wir sind bereit, Menschen aufzunehmen, sobald die Kapazitäten aller anderen Unterkünfte der Stadt ausgeschöpft sind." Besonders christlich sei das nicht, bekam das Gotteshaus daraufhin zu hören. Es dauerte noch weitere drei Tage, bis Osteen dem öffentlich Druck nachgab und die Pforten zur Lakewood-Kirche öffnete. Aus welchem Grund auch immer die Kirche angeblich "unzugänglich" gewesen ist: Das Verhalten des Pfarrers scheint vielen moralisch fragwürdig. Statt sachdienlicher Hinweise sendete er seiner Gemeinde in den sozialen Netzwerken warme Durchhalteparolen. Zumindest andere Kirchen, Konferenzzentren und Schulen gingen mit gutem Beispiel voran. Sie öffneten für die mehr als 30 000 Menschen, die durch Hurrikan Harvey ihr Zuhause verloren haben, ihre Türen. Update: In der weiteren Debatte gaben Osteens Mitarbeiter an, die Kirchentüren seien nie verschlossen gewesen. Es sei aber keinesfalls so gewesen, dass die Menschen die Kirche dringend als Unterkunft gebraucht hätten. Auch wurden Fotos veröffentlicht, die zeigen, dass im unteren Stockwerk scheinbar doch Wasser eingedrungen war. So oder so wurde die Kirche schließlich - wie auch schon in früheren Fällen - für Schutzsuchende geöffnet.
Mit der Nächstenliebe war e&s bei Pfarrer Joel Osteen offenbar nicht so weit her. Trotz der schw eren Überschemmunge durch den Stum Harvey teilte er am Monag auf Facebo ok mit, dass die La@ @kewood-Kirche im texanisch en Houston% geschlossen bleibe. Als rund gab er an, dass der Gbäudekomplex, eine sogenannte "Megakirche" mit 16 000 Sitzplätzen, wegen "extremer Überflutungen" "unzugänglich" sei. Als Alternatve listete er Unterkünfte-- in der Nähe der Kirche auf. Die Aussage des wohlhabnden Predigers und Unternehmers löste in den sozialen Netzwerk-en Empörung aus. Er möge -doch das# Evangc1ium noch 1 einma lesen und seine Kirchenpforten sofort öffnen, hieß es i-n e#inm Post auf Twitter. Ande$re einnerten ihn n ie millionensch weren Steuervergüstigungen, die seine Ki rche vom Staat erhalte. Der Prediger selbst@ wohnt mit seiner Frau nd zei Kindern in einem Villenviertel von ousto n. Er geört zu den &Vertre ter n des sogenannten Wohtandsevangeliums, demzufolge Wohlstand, Vermögen un Erfolg der si ctbare Beweis für Gottes Gunst seien.# De#r 54-Jährige pricht in seinen Pre@dgten und Vortr$ägen -Woc he für &Woche vor etwa$ 45-- 000 Gläu@ @ @bigen. Über TV- Übertragungn erreich e r weltweit mehr als zehn Millionen Menshen. Off$enar war -2- die Lakew ood-Kirche gr nic@ @ @ht übsc hwemmt Später am Montag erinner%te ein Twitter-Nutzer Ostecn daran, dass die Lakewood-Kirche gar nicht überschwemmt sei. "Keine Überflutung der Straßen rund um das Gebäude", schrieb er. Dazu ostete er Bilder, die das belege n sol lten. #Auf Facebook stimmten ihm U@ @ @ @se zu, berichtten ebenf-alls, es gebe keinerle@ @i Überschwemmungen rund um die Kirche. Dic Kirche reagierte, veröf@ @ @fentlichte eine Mitteilung, in der sie die Schließung verteidigt&e. Ei Sprecher sagte: "Wir sind bereit, Mnschen aufzunehmen, sobald die Kapazitäten all er and eren Unterkünfte d@ @er Stadt ausgeschöpft -3- sind." Besonders c hristlich sei das ni@ @ @ @cht, beka@m da Gotteshaus da@rauf hin zu hören. Es dauerte noch weiter drei Tage, bis -Osteen_ dem öffentlich Druck nchgab %@ @und de Pforten @ @zur Lakewood-Kirche öffnete. Aus welchem Grund# auch immer die Kirche angeblich "un zugänglic@$h" gewesen ist: Das Verhalten des Pfarres scheint vielen moralisch frawürdig. Statt sachdienlicher Hin$weise senete er seiner Gemeinde in den sozialen Netzwcrken warm Dur chhalteparolen. Zumindest andce K%irchen, Knfcrenzzentren und Schulen gingen mit gutem Beispiel vora n. Sie@ @ @ öffnetcn für die mehr als [4] 30 $000 Menschen, die d$urch Hurrikan Harvey ihr Zuhause verloren haben, ihre üre_n. Update: In der $weiteren D_ebatte gabe n Osteens Mitarbeit er an, die Kirchentüen seien nie versc hlossen- --gewesen. &Es @ @ @sei aber k einesfalls s o gwe#se@ @n, dass die Me nsc@ @ @hen di e Kirche dringend als Unterkunt gebraucht hätten.$ Auch urden Fotos veröffentlicht, die zeigen, dass im unteren Stockwe rk sc heinba_r doch Wasser eingedrungc n w@ @ar. So oder so wurde die Kirche schließlich - wie auch schon in frheren Fällen - für _Schutzsuchende geöffnet. 5
Im Juni war der Gotthard-Basistunnel mit einem Staatsakt offiziell eröffnet worden - doch erst von diesem Wochenende an werden fahrplanmäßig Züge durch ihn rauschen. In den vergangenen Monaten hatten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) knapp 5000 Probefahrten vorgenommen, erst am Montag hatte das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) die Bewilligung für die fahrplanmäßige Inbetriebnahme erteilt. Am Sonntag nun wird ein kombinierter Personen- und Güterzug die Strecke befahren. An Bord sind nicht nur geladene Gäste, sondern auch "Basler Läckerli", die der Zug nach Lugano bringt. Die Premierengäste müssen übrigens früh aufstehen: Fahrplanmäßige Abfahrt ist um 4.55 Uhr in Basel. Für den Beginn hat das BAV noch einige betriebliche Auflagen erlassen: So dürfen die Züge beispielsweise statt 250 maximal 200 Kilometer pro Stunde schnell sein. Täglich sollen etwa 50 Personen- sowie bis zu 260 Güterzüge den mit 57 Kilometern derzeit längsten Eisenbahntunnel der Welt befahren. Das elf Milliarden Euro teure Bauwerk verkürzt die Fahrtzeit zwischen der Schweiz und Italien laut BAV um bis zu 45 Minuten.
Im Juni war der Gotthard-Basistunnel mit einem Staatsakt of-fiziell eröffnet worden - doch er st von diesem Wochenendc an werden fahrplanmäßig Zü&ge durch in rauschen. In den verqan genen@ Mo naten hatten die Schweiz erischen Bundesbahne (SBB)@ @ knapp 5000 Pr0befahrten vorgenommen, erst am Montag atte das Schw$eizer Bu ndesamt für Ver kehr (BAV) die @Bewilli gun für die fahrplanmäß ige Inbetriebnahme erteilt. Am Sonn tag nun wird ein k%ombinierter Pesonen- und Güterzug die Strecke b efahren. An Bord sind niht nur geladene Gä ste, sondern auch "Basler Lä@ @ @ @ckerl i", die der Zug nach Lugan bringt. Die Premierengäste müss en übrigens rüh aufstehen: Fah rplanmäßige [1] Abfahrt it um 4.55 Uhr in Basel. ür den Be@ginn hat das BAV noch einige betriebliche A ufaen erlassen: o dürfen di e Züge beispie lsweise statt 25#0 maxi@ @ @ml 200 Kilometer pro Stunde schnell sein.% Täglich so@ @ @llen etwa 5 Personen_- sowie bis z&u 260 Güte@rzüge den_ mit 57 Ki1ometern derzeit lgsten Eisenbahntunnel der elt befahen. Das elf Milliarden Euro teure Bauwerk verkürzt die Fahrtzeit zwischen der Schweiz und Italien lau BAV um bis zu 45% Minuten. [2]
3,2 Millionen Euro - das bekam der durchschnittliche Dax-30-Vorstand im vergangenen Jahr als Gehalt überwiesen. Ein Vielfaches der Mitarbeiter, so das Ergebnis einer Studie. Am meisten verdienen die Manager bei VW, bei der Commerzbank zeichnet sich ein gefährlicher Trend besonders deutlich ab. Mit einem Jahresgehalt von 14,5 Millionen Euro ist VW-Chef Martin Winterkorn im vergangenen Jahr erneut Spitzenverdiener unter den Vorstandschefs der Dax-Konzerne. Das zeigt eine Studie, die die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Montag in Berlin vorstellte. Auch jedes einfache Vorstandsmitglied kann sich glücklich schätzen, bei VW zu arbeiten: Im Schnitt zahlte der Autokonzern pro Vorstand 6,8 Millionen Euro. Das sei zwar im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von knapp 20 Prozent, sagte DSW-Präsident Ulrich Hocker. "Es reicht aber immer noch für den ersten Platz." Durchschnittlich lag das Gehalt eines Dax-30-Vorstands im vergangenen Jahr bei 3,2 Millionen Euro - und damit um 2,5 Prozent höher als im Vorjahr. Für Gunther Friedl, Ökonom an der Technischen Universität München, ist das ein "moderater Anstieg", wenn man bedenkt, dass die Vorstandsgehälter in den Jahren 2010 und 2011 zunächst um 22 Prozent und dann um acht Prozent gestiegen waren. Immerhin sei die Vergütung 2012 "nur geringfügig stärker gestiegen als die eines durchschnittlichen Arbeitnehmers, bei denen das Plus 2,1 Prozent betrug", sagte Friedl, der die Studie gemeinsam mit der DSW erstellt hat. Damit lag das Gehaltsniveau eines Vorstands "dennoch 53 Mal höher als das Durchschnittsgehalt des Angestellten eines Dax-Unternehmens". Die Fixvergütung bei der Commerzbank wurde um mehr als die Hälfte erhöht Besonders auffällig sei die Entwicklung bei der Commerzbank. "Dort wurde die Fixvergütung um mehr als die Hälfte erhöht und liegt nun deutlich höher als beispielsweise bei der Allianz oder der Munich Re", stellt Friedl fest. Statt 561.000 Euro erhielt jeder Commerzbank-Vorstand im vergangenen Jahr im Schnitt 891.000 Euro fix. Zwar seien die Gehälter während der Finanzkrise wegen der Staatshilfe gedeckelt gewesen, sodass es einen gewissen Nachholbedarf gegeben habe. "Dabei ist der Aufsichtsrat aber nach meinem Eindruck deutlich über das Ziel hinausgeschossen", sagte Friedl. "Die Höhe der Fixvergütung liegt nun sogar erheblich über dem Niveau vor der Krise." Insgesamt gebe es den Trend, leistungsabhängige Vergütungsbestandteile durch feste Gehälter zu ersetzen. Friedl hält das für "fragwürdig". Damit werde "ein hohes Gehaltsniveau zementiert, das Unternehmen zwingt, auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten hohe Gehälter zu zahlen". Aktienrechts-Novelle sei "nicht viel mehr als reine Symbolpolitik" In der vergangene Woche vom Bundestag beschlossenen Aktienrechts-Novelle sieht DSW-Präsident Hocker "nicht viel mehr als reine Symbolpolitik". Sie sieht vor, dass die Hauptversammlung künftig immer über das vom Aufsichtsrat entwickelte Gehaltssystem und die maximal erzielbaren Vorstandsvergütungen abstimmen muss. Lehnen sie es ab, muss der Aufsichtsrat ein neues Modell entwickeln. Nach Ansicht der DSW wäre es sinnvoller gewesen, zunächst abzuwarten, ob die jüngsten Änderungen des Corporate Governance Kodex, also des Kodex für gute Unternehmensführung, Wirkung zeigten. Die im Auftrag der Regierung eingesetzte Kommission, die den Kodex entwickelt, hatte erst kürzlich beschlossen, dass die Unternehmen einen Höchstbetrag für die Vorstandsgehälter festlegen sollen. Zudem hatte sie eine deutlich transparentere und vergleichbare Darstellung der Vergütungsbestandteile in tabellarischer Form gefordert. Es sei sinnvoller, auf Freiwilligkeit und Transparenz zu setzen, als die Wirtschaft "mit pauschalen gesetzlichen Vorschriften zu überziehen", sagte Hocker. Doch in einem Wahljahr könne man von der Politik alles verlangen - "nur keine Geduld". Er hofft daher, dass das Gesetz noch gekippt wird, wenn der Bundesrat am 20. September ein letztes Mal in dieser Wahlperiode tagt.
3,2 Millionen Euro - das bekam der durchshnittliche Dax-30-Vorstand im vergangenen Jahr als Gehalt überwiesen. Ein Vielfaches der M@itarbeiter#,& so d_as Ergebnis einer Studie. Am meisten verdienen die Manager bei VW, bei der Commerzbank zcichnet sic h ein gefährlicher Trend besonders d eutlich ab. Mit einem Jahresgchalt von 14,5 Millionen Euro ist VW-C@ @ @ @hef Marti n Wi@ @nterko rn im (1) ve rqangenen Jahr erneut itzenverdine-r un ter den Vorstandschefs der Dax-Ko n zerne. Da zeigt eine Studie&, d ie die Deutsche utzvereinigung für Wetpapierbesitz (DSW) am Moag in Berlin@ vorstellte. Auch jedes einface Vorstandsmit gl ied kann sich glücklic sc hätzen, be VW zu arbe#iten: Im Schnitt zahlte der Atokonzern pro Vorstand 6,8_ Milionen Euro. Das sei zwar im Vergleich zum Vorjahr #e in Minus 2 von knapp 20 Prozent, sagte DSW-Präsiden@ @ @ @t Ulrich Hok er. "Es reicht aber immer noch für@ @ den ersten Platz." Durchshittl ch lag d as Gehalt ein%es Dax-30-Vorstands im-- vergang enen Jahr bei 3,2 Mill-ionen Euro - und dam it um 2,5 Prozent höher @ @ @ @als im Vorjahr. Für Gunther Friedl, Ökonom an% der Techn ischen @ @ @Universität 3 München, ist das@ @ @ @ ein "moderater Anstieg", wenn man bedenkt, dass die Vorstands%gehälter in den Jahren 2010 und 211 zunächst um 22 Pozent und dann um acht Prozent gestiegen waren. Im%merhin sei die Vergü%tung 2012 "nur geringfügiq stärker gestiegen als die eines durch schnittlichen Ar%beitnehmers, be i den en das Plus 2,1 Pr ozent etru", sagte Friedl, der di@ @ @ @e Sudie -4- g emeinsam mit der DSW erstellt hat. Damit lag das Gehaltsn iveau eines Vorstands "enno&ch 53 Ml höher als das _Durchschnittsgehalt des Angestllten eines Dax-Untern@ @ @ehmens". Die Fixvergütung bei der Commerzbank wurde um me-hr als d ie Hälfte erhöht Besonder auffäl%lig sei die Ewicklung bei der Commerbank. "Dort wurde die Fixvergütu ng u mehr als dic Hälfte erhht und liegt nun [5] deutlich höher als beispielswe ise bei der A llianz oder -- der M@ @unch Re", stellt Friedl fest. Statt 561.000 Euro erhielt jeder Commerzbank-Vorstand im ve@ @ @ @@ @ @ @rqa#ngenen Jahr im Schnt t 891.000 Euro fix. Zwar seien die Geh älter während der Finanzkrise wegen der Staatshilfe gedec kelt gewe@sen, sodass es einen gewissen Nachholbedarf gegben habe. "Dabei is t der Aufsichtsrat a&ber [6] nach meinem Eindruck deutlich über das Ziel hinausgesc--hosse", sat Fried l. "Die Höhe dr Fixvergütung liegt nun sogar erhebl&ich über dem Niveau vor de r Krisc." Insgesamt gebe es den_ Trend, leistun@ @ @ @gsabhä#ngige Vergütungsbestandteile durch feste G--ehälter zu ersetz en. Friedl hä lt das für "fragwürdig". Damt werde "ein hohes Gehatsniv eau zem@ @ @ @entiert, das Unterneh men zwing_t, au ch in wirtscha@ @ -7- @ @ftlich schlechteren_ Zeiten h@ohe @ @Gehälter zu zahlen". Aktienrechts- Novelle sei "nicht vie m ehr als reine Symbolpo_litik" In der vergangene Woche vom Bundestag beschlossenen Aktienrechts-Nov elle s ieht DS#W-Präsident Hocker "nicht viel mehr als reine Symbolpoliti@ @ @k". Sie sieht vor, dass d ie Hauptversamm@lung kün ftig immer über das vom Aufsichtsrat entwickelte Gehaltsystem und die maimal erzielbaren orst@andsvergütungen abtimmen m us. Lehnen -8- sie e ab, muss der Aufsicht@ @ @ @s rat e in neues Modell entwickeln. Nach Anicht der DSW@ äre es@ @ sinnvlle gewesen, unächst a bzuwarten, ob die jüng sten Änderugen dcs Corporate Gov crnance Kodex, a lso des Kodex für gute Unternehmensführ ung, Wirkung z ei&gten. Die im Auftrag der _Regierung ein gesetzte Kommissio#n, die den Kodex entwickelt, hatte erst kürzlich bes_chlossen, dass -9- die Unternehmen ein en Höchstb--etrag für die V@ @ostandsgehä--ltcr festlegen sollen. Zudem ha@ tte sie$ e@ @ @ine deutlich transparentee und v c rgleicha@ @ @re Darstellung der Ver gütungsbestand teile in tabell arischer Form gef ordert. Es sei sinnvol1er, auf _Freiwilligkeit und Transparenz zu setzen, als die Wirtschaft " mit pauschalen gesetzlichen Vorschiften zu überz iehe#n", sagte H0ckcr. Doch in ei_nem Whl--jahr könne mn von der -10- Politik alles verlangen - "nr keine Geduld". Er hof&f t& daher, dass das Gesetz noch@ @ @ @ gekippt wird, wenn der &Bun de srat am 20. Sep tember ein letztes Mal in dicser Wahlpe_riode tagt. 11
Mit der ersten freien Wahl eines Präsidenten besiegeln die Tunesier den Übergang von der Diktatur zur Demokratie. Die Stimmabgabe verläuft friedlich. Wahrscheinlich kommt es im Dezember zur Stichwahl zwischen den zwei Favoriten. Mit der ersten freien Wahl eines Präsidenten haben die Tunesier am Sonntag den letzten Schritt beim Übergang von der Diktatur zur Demokratie vollzogen. Die mehr als 5,2 Millionen registrierten Wähler konnten unter 27 Bewerbern aussuchen - es trat aber nur eine Frau an, die 55 Jahre alte Richterin Kalthoum Kannou. Béji Caïd Essebsi, der 87 Jahre alte Chef der säkularen Sammlungsbewegung Nidaa Tounes, zieht nach von tunesischen Medien am späten Abend verbreiteten Prognosen erwartungsgemäß mit den meisten Stimmen in die für Ende Dezember geplante Stichwahl ein. Der bisherige Übergangspräsident Moncef Marzouki, 69, liegt demnach an zweiter Stelle. Dass Essebsi bereits in der ersten Runde die absolute Mehrheit erreichen würde, galt als unwahrscheinlich, auch wenn ein Sprecher von Nidaa Tounes mitteilte, er habe die dafür nötige absolute Mehrheit nur knapp verfehlt. Die Prognosen unterschieden sich noch erheblich. Um 16:30 Uhr, eineinhalb Stunden vor der Schließung der meisten Wahllokale, lag die Beteiligung bei knapp 54 Prozent. Die Stimmabgabe verlief nach Angaben von internationalen Beobachtern ohne größere Zwischenfälle. 100 000 Polizisten und Soldaten sicherten den Wahlgang, da Störungen und auch Anschläge radikaler Islamisten befürchtet wurden. Vertreter der mit Islamisten durchsetzten Liga zum Schutz der Revolution hatten mit einem Blutbad gedroht, sollte Essebsi gewählt werden. Dessen Partei hatte schon bei der Parlamentswahl vor vier Wochen die meisten Stimmen geholt und 86 der 217 Sitze erobert. Auch Marzouki hatte im Wahlkampf immer wieder vor einer Dominanz von Nidaa Tounes gewarnt - und vor einer Rückkehr des alten Regimes, gar der Diktatur. Die islamistische Ennahda-Partei hatte keinen eigenen Kandidaten aufgestellt und auch keinen der Bewerber offiziell unterstützt. Doch war ihren Anhängern klar, dass die Präferenz Marzouki gelten würde. Essebsi hatte ihn wegen seiner Nähe zu den Islamisten scharf attackiert. Vielen Tunesiern stieß die Polarisierung im Wahlkampf übel auf, fürchten sie doch wenig mehr, als dass auch ihr Land destabilisiert werden und politischer Gewalt anheim fallen könnte. Marzoukis Attacken auf Essebsi, der unter Diktator Zine el-Abidine Ben Ali noch bis 1991 Präsident des Marionetten-Parlaments war, empfand manch einer als populistisch, wurden in der neuen Verfassung doch die Kompetenzen des Präsidenten beschnitten. Er muss sich die Exekutivgewalt mit dem Premier teilen, den allerdings die größte Fraktion stellt, also Nidaa Tounes.
Mit der erse-n freien W ahl eines Präsidenten besiegeln die Tunesier den Übergang von der Diktatur zur Demokrati@e. ie Stimmbgabe verl äuft friedlich. Wahr scheinlich komm t es im Dezember zur Stichwah zwischen den zwei Favoriten. Mt der ersten frei en Wahl eines Präsidente hab@en die Tunesier am Sonntag den le@ @tzten Schritt bcim Übe@ @rgang von der Diktatur zur Demokratie vollzogen. Die mehr als 5,2 Millionen registri#erten Wählcr konnten unter 27 Bewerbern aussuchen - es trat aer nur ine Frau an, di e 55 Jahre alte Richterin Kalthoum Kann0u. Béji Caïd Esseb si, der 87 Jare alte Chef der säkularn Sa mmlungs bewegung Nidaa Toune&s, zieh@t nach von tunesischen Medien am sp äten Aben@d verbreiteten Prognosen erwartungsgemäß mi$t den meisten Stimmen in die für Ende Dezember geplantc (1) Stichwahl ein. De bisherige Üb%ergangspräsident Mon cef Mar zouki, 69, li$egt demnach an zweiter Stell. Dass Esebsi -bereits in der erst$e n Runde die absolute Mehrheit erreichen würde, galt als unwahrscheinlich, auch we_nn $ein Sprecher von Nidaa Toune@s m@ @ @t@ @ @t_eilte, er habe die dafür nötige a#bsolute Mehrheit nur knapp verfehlt. Di$e Prog@ @ @ @nos$en un$@terschiede&n sich noch erheblich. Um 16:30 Uhr, cineinhalb Stunde@ @ @n vor der Schließung der meisten Wah$llokale, lag die Beteiligung bei knapp 54 Przent. Die Stimmabgabe verlief nach &Angab$en vo n& @internationa1@ @ @ @en Beobachtern ohne größere Zwischenfälle. 100 000 Polizi st-e n und Solda ten sicherten den Wahlang, da S_t örungen und auch An$schläge radikaler Islamistcn befürchtet wurden . Vertreter der mit Isamisten durchse#tzten Liga zum Schutz der Revolutin 2 hat ten mit einem Blut bad gedroht, ollte Essebsi gewählt werden. Des sen Part_ei hate schon bei der Parlamentswahl vor vier Wochen die m e# isten Stimmen geholt und 86 dr 217 Stze erobert. Auch Marzouki hatte im Wahlampf immer weder or einer Dominanz von Nidaa @ @ @ @Tounes gewr@ @ @nt - und vor einer Rückkehr des alten Regime, gar de@r Diktatur$. Die islamistische Ennahda-P$artei hatte keinen eigenen Kandidaten aufgestellt und auc keinen der Bewerbe r offiziel@ @ @l untrstützt. Doch wa r ihren Anhängern klar, dass #die Präferenz Marzouki geltcn würde. Essebsi hatte ihn wegen seiner Nähe zu den Islamisten schrf attackiert. Vielen Tunesiern stieß die Pol arisierung im Wahlk%ampf üb el auf, fürchtn sie doh wenig mehr, als dass auch ihr La (3) nd destabi1isiert werden und polit ischer Gewalt anheim fallen könnt#&e. Marzouk_i At-tacken auf Essesi, der unt@ @ @ @e Dikt@ @ @a$tor Zine el-Abidine Ben Ali n och bis 1991 Präsident@ @ @ @ des Marionetten-Par la ments war, empfand manch einer als populi#stisch, wurdcn i der @ @neue n Verfas--sung doch die Kompetenzen des Präsiden ten beschnitten. Er muss sich @ @ @ @die Exekutivgewalt mit dm Premier teilen, den_ allerding die gr ößte Faktion stellt, also Nidaa Tounes. (4)
Das Verhältnis zwischen dem Bahnchef und der Politik ist belastet, doch Rücktrittsforderungen verstummen - zumindest vorerst. Eduard Oswald genießt seinen Auftritt. Auffällig aufgeräumt erscheint er an diesem frühen Mittwoch morgen als einer der Ersten vor dem Sitzungssaal E.600 im Paul-Löbe-Haus. Dann legt er los, erfreut sich dabei an seinen eigenen Formulierungen. Detailansicht öffnen Dosierte Selbstkritik: Hartmut Mehdorn. (Foto: Foto: AP) "Die deutsche Sprache", sagt der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, "bietet viele Spielräume für Entschuldigungen". Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn ist damit gemeint, der in wenigen Minuten mit Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) auflaufen wird. Es geht um die Person Die Parlamentarier haben den Minister und seinen obersten Eisenbahner einbestellt. Einziger Tagesordnungspunkt: Aktuelle Fragen der Bahnpolitik. Tatsächlich geht es jedoch um die Person Mehdorn. Das Verhältnis zwischen dem 62-jährigen Bahnchef und den Verkehrspolitikern gilt mindestens als schwer belastet. Vor Sitzungsbeginn ist das eher noch eine Untertreibung. Darauf weist auch CSU-Politiker Oswald hin. Da steht er nun aufrecht im taubenblauen Anzug und nimmt seine Ausschussmitglieder, egal von welcher Partei, vor den wüsten Attacken von Mehdorn in Schutz. Vertraulicher Brief Dieser hatte drei Abgeordnete in einem vertraulichen Brief an den Industrieverband-Präsidenten Michael Rogowski als "so genannte Verkehrsexperten" bezeichnet, die sich "im 3-Tages-Rhythmus polemisch gegen mich und die Bahn äußern". So gehe es keinesfalls, mahnt Oswald, "wir sagen ja auch nicht so genannter Vorstandsvorsitzender". Genau diesen Satz wird er zweieinhalb Stunden später vor laufenden Kameras wiederholen, nach der Ausschusssitzung, die einige Abgeordnete gern als Showdown für Mehdorn gesehen hätten. Dazu ist es aber nicht gekommen, was allein schon die Körpersprache des untersetzten Bahnchefs verrät. Wirkte Mehdorn vor seinem Auftritt bei den Parlamentariern etwas fahrig, lächelt er danach siegesgewiss. Linke Hand in der Hosentasche Während er sich gemeinsam mit Stolpe und Oswald den Fragen stellt, vergräbt er seine linke Hand in der Hosentasche. Dies macht er oft, wenn er sich sicher fühlt. Die Rücktrittsforderungen jedenfalls sind nun erstmal verstummt, vom FDP-Verkehrspolitiker Horst Friedrich einmal abgesehen, für den Mehdorn "nicht die Lösung, sondern das Problem der Bahn" ist.
Das Verhältnis zwischen em Bahnche@ @ @ @f un-d der Politik ist belastet, d0ch $Rücktrittsf0rderungen verstummen - zumindest vorerst. Eduard Oswa &l d geießt seinen Auftrit. Auffällig aufgerä umt erschein t er an diesem frühen Mitwoch morg en als ener der Erste n vor de Sitzungssaal E.600 im Paul-Löbe-Haus. Dann legt e los, erfre ut sich dabei an seinen eigene n F ormulierun_ge n. Deta ila--nsicht öf fnen Dosiertc -Selbstkritik: $H artmut Me_hd0rn&. (Foto: Fo--to: AP ) "Di@ @ @ @ deutsche S prache", sagt der Vorsitzende des Bu ndestags-Verkehrsausschusses, "bietet viele Spie1räume fr Ents-c@ @ @huldigung en". Bahn-Vorstandschef Hartmut Me@ @hdor ist damit gemeint, der in wenigen Minuten [1] mit Bundesverkehrsminister@ Manfred Stolpe (SPD) auflaufen wird. Es geht-- um die Person Die Parlamentarier haben den M#inister und seinen oberst en Ei enb ahner einbestellt. Einziger Tagesordnungspunkt: Aktuele ragen der Bahnpolitik. T atsächlich geht es _jedoch um die Prson Mehdorn. Das@ @ @ Verhältnis zwischen dem 2-jähriqen Bahnchef und den Verkchrspolitikern gilt mindestns als@ @ @ @ sch$wer b elaste. Vor Sitzungsbeginn ist das eh er noch eine U nter tribung. Darauf weist auch CSU-Politiker Oswald hin. Da steht er nun a ufrecht im taubenblauen Anzug und nimmt s$eine Ausschussmitgieder, egal@ @ @ @ von welcher Partei, vor den wü@sten Attacken vo%n Mehdorn in chutz. Vertraulcher Brief Dieser hatte drei (2) Abge0rdnete in eine@ @m vertraulichen Brief an en In@ @ @ @dustrieverband-Präsidenten Michae l Rogoski als "@ @ @so gnannte Verkehrsexperten" beze ichnet, die sich "im 3-Tages-Rhythmus polemisch gegen mich und die Bahn äußern". S0 g eh e es keinesfalls , mahnt Oswald, "ir sagen ja auc nicht so genannter Vtanvorsitzender". Gcnau diesen Satz wird er zweieinhal b Stunden spä@ @ter vor laufnden Kameras wiederholen, nach der Ausschusssitzun g, die einig e Abgeordnete gern als Showdown fr Mehdorn gesee n hätten. Da@ @ @ @zu ist es aber nicht gekommen, w as allein schon die Körpersprache des unt@ersetzten Bahnchefs verät. Wirkte Mehdorn vor seinem Auftritt bei den Parlamentariern etwas fahrig, (3) lächelt er danach siegesgewiss. Linke H- a@ @nd in der Hosntasch%e Während e sich $gemeinsam mit Stolpe und Os@ @ @%wald den Fragen stellt, vergräbt e seie linke Hand in der Ho-sentasc he. Dies macht er oft, we nn er sich sicher fühlt. Die Rcktri- ttsforde rugen jed enfalls sind nun erstmal verstummt, vom FDP-Verkehrspolitiker Horst Friedri#ch@ @ @ e@ @ @inmal abgesehen, für den Med orn "nict die Lösung, sondern das Problem der Ban@ @" is@t. (4)
Originell ist es nicht, wie sich die Parteien im Bundestag bekämpfen. Zum Glück gibt es Volker Kauder: Der bringt die Lage auf den Punkt. Unionsfraktionschef Volker Kauder hat die Lacher auf seiner Seite. Zackig marschiert er zum Rednerpult im Plenum des Deutschen Bundestages. Angriffslustig wirft er auf dem Weg noch einen Blick in Richtung Oppositionsbänke, stellt sich hinter das Pult, drückt den Rücken durch und sagt dann den Satz, nach dem sich nicht wenige im Rund auf die Schenkel klopfen. "Was Schwarz-Gelb macht, was Schwarz-Gelb will", sagt er, "das weiß ich auch nicht". Der Satz hallt noch einige Sekunden nach und wird dann von der Opposition jubelnd gefeiert. Besser hat bis zu diesem Zeitpunkt keiner von ihnen den Zustand der Koalition auf den Punkt gebracht. Es ist Haushaltsdebatte im Bundestag. Die Zeit, in der die Regierung ihre Politik erklären muss und die Opposition draufdrischt, wo es geht. Für die Opposition kann es kaum besser laufen dieser Tage. Schwarze und Gelbe zoffen sich, seit ihre Vorleute ihre Unterschriften unter den Koalitionsvertrag gesetzt haben. Gesundheitsprämie, Steuersenkungen, Wehrpflicht, überall knirscht es. Hinzu kommen Westerwelles Reisen und eine vom FDP-Chef angezettelte Sozialstaatsdebatte. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier eröffnet die Debatte am Morgen im Bundestag. "Deutschland hat eine Regierung, die nicht regiert", sagt er. Und: So schlecht sei Deutschland noch nie regiert worden. Und: Diese Regierung sei die derzeit "größte Nichtregierungsorganisation in Deutschland". Und: Deutschland regieren sei kein Spiel, das Kabinett keine Selbsterfahrungsgruppe". Oder: "Das war vor sechs Monaten ihre Liebesheirat. Und wir sagen Ihnen heute: Sie stehen vor den Trümmern einer zerrütteten Ehe." Die Koalition habe keine gemeinsame Idee. "Nehmen Sie endlich ihre Verantwortung war!" Originell ist das alles nicht, eher leidlich solide Oppositionsrhetorik. Immerhin: Von Steinmeier war schon Ermüdenderes zu hören. "So geht es nicht", sagt der Ex-Vizekanzler an einer Stelle und schlägt dann auf das Pult, dass sich alle im Plenum kurz erschrecken. Neben Merkel sitzt Außenminister Guido Westerwelle (FDP) auf der Regierungsbank und kichert. Er hebt dann selbst die flache Hand, zieht eine Flunsch, als würde er es jetzt besonders ernst meinen und deutet mehrmals an, selbst auf sein Pult zu hauen. Er kichert wieder, versucht, Merkels Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die aber will nicht mitlachen. Mit dem Blick, den sie ihrem Stellvertreter zuwirft, wird Kindern nonverbal mitgeteilt, dass der Spaß jetzt vorbei ist. Westerwelles Reiseaktivitäten und seine Verhältnis zu spätrömischer Dekadenz scheinen ihr auf den Magen geschlagen zu haben. Als sie dran ist, rüffelt die Kanzlerin erst die SPD. Steinmeier solle doch bitte dafür sorgen, dass dem Bundespräsidenten "der nötige Respekt entgegengebracht wird". Aus Reihen der SPD ist mehrfach gefordert worden, Horst Köhler möge sich doch bitte zu Westerwelles Auslandsreisen, und den diversen Spenden- und Sponsoringaffären äußern. Damit gibt Merkel ihren Koalitionsfraktionären Gelegenheit, ihr donnernd zu applaudieren. Eine Marke setzen nennt man das.
Origine ll ist es nicht, wie# sich die Parteien im Bun destaq bekämpfen. Zum Glück gibt es Volker Kauder: Der bringt die Lage auf d e%n P unkt. Unionsraktionsch@ @ef Volkr Kaude r hat die Lacher auf seiner Seite. Zackig marschiert@ @ @ @ e r zum Rednerpult im Ple num des Deutsche n Bundestages. Angriffslustig wirft er auf dem Weg och einen Blick in Richtung Oppo@sitionsbänk-e, stellt sich hinter das Pult, drüct den Rücken urch und sagt dann den Satz, nach dem sic nicht wnige im Rund auf die Sc@henkel klopfen. "Wa_s Schwarz-Gel@b macht,% was Shwarz-Gelb will", sagt er, "das weiß ich auch nicht". Der Satz hallt noch einige Sekunden nach und wird dann --vo n der Opposition jubend gefeiert. Besser hat bis zu diese m Zei@$tpu_nkt --keiner von @ @ihnen den Zu&sand der (1) Koalition auf den Punt gebracht. Es ist Haushaltsdeb@ @atte im Bndestag . Die Zei@ @ @ @t@, in der die Regierung ihrc Politik@ @ @ erklären muss und die Opposition drauf drisch t, wo es geht. Für die Oppostion kann es kam besser laufen dieser Tae. Schwarze und Gelbe zoffen sich, eit ihrc Vorleute ihre U nterschrift en unter den Koalitionsvertrag gesetzt haben. Gesundheitsprä mie, Steuersenkunge n, Wehrpflicht, übera1l knirscht es. Hinzu kommen _sterwelles Re@iscn un--d eine vom FDP-Chef angezetelte Sozi alstaats$debatte. SP#D-Fraktionschef Fr ank-Walter Steinmeier eröffnet die Debatte m Morgen im Bundestag. "Deutschland hat ene Regierng, die nicht regiert", at er. Und: So schlecht s ei Deutschland noch nie regiert w orden. U nd: Diese Regierung sei die derzeit "größte Nichtregicrungsorganisation in Deutschland". Und: [2] Deutschland egieren sei kein Spiel, das K--abinet keine Selbsterfahr@ @ @ungsgruppe". O@der: "Da war vor sechs Mo&naten ihre Liebesheirat. Und wir@ @ sagen Ihnen heute: Sie stehen vor en Trümmern einer z$errütteten Ehe." Die Koalition habe keine gemeinsame Ide#e. "Nhmen S ie e-ndlich ihre Verantwortung war!" Oiginel ist das alles ni@ @cht, eher leidlich solide Opposiionsrhetrik. Immerhin: V0$n Stei$nmeer war schon Ermüdenderes zu hören. "So geht e nicht"&, sagt der Ex-Vizekanzler an einer Stel und schlägt dn@n auf das Pult, dass sich alle im Plenum kurz erschrecken. Neben Merkl sitzt A ußnmini@ @ @st er Guio Westcrwele (FDP) auf der Regierungsbank- nd kichert. Er hebt dann selbst die flache Hand, zieht eine Flunsc, als würde er es jetzt besonders ernst meinen und deutet mehrmals an, se lbst auf sein Pul t (3) zu hauen. Er kichert wieder, @ @ @ @versucht, Merkels Aufmerksamkeit auf sich zu lenke. Die aber wil1@ @@ @ nicht mitlachen. Mit dem Blick, den sie ihrem S@ @tellvertreter zuwirft, wird Kindern nonvcrbal mitgeteilt, dass der S paß jetzt vorbei ist. Westerwel1es Re s eaktivitäten und seine Verhältnis zu spätrömischer De@ @kadenz schein#en ihr auf den Maen geschlagen zu ha_ben. Als sie %dran ist, rffel die Kan zlerin erst die SPD. Steinmeie r solle d_och bitte dafür sorgen, dass dem Bundesprä sideten "der nötige Respekt entgegengebracht wird". Aus Reihen der SPD ist mehrfach gefodert worden, Hrst Köhler möge sich do ch bitte zu We-serwe%lle@s Aus1andsreisen, und en diversen Spenden- und ponsorngaffren äußern. Dam--it gibt @ @ @Merkel ihrcn@ @ @ @ Koalito@nsfrakti@onären Gelegenheit, ihr donnernd z&u applaudren. Eine Marke setzen nenn man das. -4-
Bettina H. weiß, dass es für ihre Karriere wichtig ist, Kontakte zu knüpfen. Doch das strategische Netzwerken geht ihr gegen den Strich. SZ-Leserin Bettina H. fragt: Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin, schreibe gerade an meiner Doktorarbeit und strebe eine Hochschullaufbahn an. In dieser Phase meiner Karriere ist es wichtig, ein Netzwerk zu knüpfen. Auf Konferenzen ist es mir aber oft unangenehm, die Nähe von Menschen zu suchen, die mir eines Tages nützlich werden könnten. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich unsicher bin, ob meine Umgangsformen angemessen sind. Daher meine Frage: Wie nähere ich mich wichtigen Leuten an? Wie stelle ich mich vor? Wie frage ich elegant nach einem Namen und komme ins Gespräch? Jan Schaumann antwortet: Liebe Frau H., "Kontakte schaden nur dem, der keine hat", sagt ein Sprichwort. Schaden sollte deren Abwesenheit niemandem, finde ich. Den Nutzen von Kontakten erkennt man jedoch oft erst dann, wenn man sie braucht. Insofern lohnt es sich, frühzeitig ein gutes und stabiles Netzwerk aufzubauen und zu pflegen. Dafür bietet sich die digitale Welt förmlich an. Ob über die einschlägigen Businessportale wie Xing oder Linked-in, themenspezifische Foren, entsprechende Gruppen auf Facebook oder einen aktiven Twitter-Account - durch Ihr persönliches und inhaltliches Engagement sorgen Sie für Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit und können so gezielt Interesse an einer Verknüpfung generieren. Wenn Sie im Vorfeld einer Veranstaltung bereits von anderen Besuchern wissen, fädeln Sie eine mögliche Kontaktaufnahme ruhig schon frühzeitig ein. Schreiben Sie die Person an, bekunden Sie Interesse an einem persönlichen Gespräch und verabreden Sie sich in der Konferenzpause oder beim anschließenden Get-together. Dann kennen Sie sich bereits virtuell und die erste Hürde ist genommen. Wenn Sie sich unsicher bei der Kontaktaufnahme fühlen, üben Sie vorher ruhig in ungefährlichen Gefilden. Am einfachsten geht das, wenn es einen gemeinsamen Aufhänger gibt. Zum Beispiel während einer Vernissage, in der Theaterpause oder bei ähnlichen Veranstaltungen. Und da die meisten Menschen lieber angesprochen werden als selber jemanden anzusprechen, tun Sie den anderen am gemeinsamen Stehtisch oft einen Gefallen, wenn Sie den ersten Schritt machen. Bei der Konferenz schauen Sie sich erst mal in Ruhe um. Gibt es Stehtischgruppen, die offen wirken? Gehen Sie dorthin! Ein freundliches "Hallo! Darf ich mich zu Ihnen gesellen?" wird wohl in den seltensten Fällen abgelehnt. Wenn bereits eine Unterhaltung läuft, hören Sie erst einmal zu und klinken sich Schritt für Schritt ein. Aktives Zuhören, Blickkontakt, Rückmeldungen und interessierte Nachfragen zum Thema funktionieren fast immer, um Teil der aktiven Kommunikation zu werden. Wenn Sie merken, dass Ihre Gesprächspartner ein interessanter Teil Ihres Netzwerks sein könnten, stellen Sie sich im geeigneten Moment vor. Wann dieser Moment ist, wird Ihr Bauchgefühl Ihnen schon sagen, auf jeden Fall bevor Ihr Gegenüber den Raum verlässt. Verbinden Sie die Selbstvorstellung mit einer freundlichen Floskel ("Würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben") und überreichen dabei Ihre Visitenkarte. Falls Sie keine Karte im Austausch bekommen, wäre es unhöflich zu insistieren. Fragen Sie maximal einmal nach, wie Ihr Gegenüber heißt ("Sind Sie so nett und verraten mir Ihren Namen?"), mehr jedoch nicht. Dann können Sie nur noch darauf hinweisen, dass Sie zum Beispiel auf Linked-in sind und sich freuen würden, wenn Sie sich dort vernetzen. Und wenn Sie wirklich unsicher sind, ob Ihre Umgangsformen angemessen sind, bitten Sie Menschen aus Ihrem Umfeld, die Ihrer Einschätzung nach über gute Manieren verfügen, um ein Feedback. Jan Schaumann lebt als Managementberater, Seminarleiter und Buchautor in Berlin.
B ettina H. weiß, dass es für ihre Kar riere wichtig ist, Kontakt zu knüpfen. Doch das strategisch Netzwerken g eht ihr gegen den Strich. SZ-Leserin Bet--tna H . fragt: Ich bin wissenschaftliche Mitar beiterin, schreibe gerade an meiner Doktoarbeit und %strebc eine H ochschullaufbahn an. In dieser Ph_ase meiner- Karriere ist es wich-tig, ein Netzwerk zu küpfen.$ Auf Konferenzen ist es mir aber oft unangenehm, die N ähe von Menschen zu@ @ suchen, -- die mir eines Tages nützli@ @ @ch we--rden könnten. Vielleicht li egt @ @es auch nur @ @ @daran, das i ch unsicher bin, ob meine Umgangsfrmen an gemessen sind. Daher eine Frage: Wic nähere ich mich wichtien Leuten an? Wie stelle ich mich vor? Wie fra ich elegant nach einem Namen und komm ins @ @G$espräch? Jan Schaumann antwortet: Liebe Frau H., "Kontak@ @ te schaden nur dem, der keine ht", sagt ein Sprichwor. Schden sollte deren Abween@heit niemandem, (1) #finde ich. Den Nutzen von Kontakten erkennt man_ jedoch oft erst dann, wenn man sie_ $braucht. Insofern lohnt es si ch, frühzeitig ein gutes und stab#les Netzwerk aufzubauen nd zu flegen. Dafür bie&tet @ @ @sich die digitale Welt förmlich an. O@b über die ei@ nschlä$gigen Businessp%ortale wie Xi ng oder Linked-in, theme$nspezifischc Fo&ren, entsprehende Gruppen auf Fac ebo@ @ @ @ok oder eine@ @ @n aktiv@ @ @ @en Twiter-Account - durch Ihr persönliche s ud inhatl iche$ s Engagement sorgen Si für Sichtbarkeit und Aufm erksam keit und können so gczielt Inter esse an einer Verknüpfung generieren. Wenn Sie im Vorfeld einer Veranstaltung bereits von aneren Beschern wissen, f--ädeln Sie eine mögliche Kontaktafnahme ruhig $schon frühzeitig ein. Schreiben Sie die Person an, be kunden Sie Interesse an einem persönlichen Gespäch und verabredcn Sie sich in der Konferenzause oder beim anschl ießenden Get-together. Dann@ @ kennen Sie sich bereits virtu ell und di erste 2 Hürde ist genommen. Wenn Si-e sich unsicher bei der Kontaktaufnahme fühlen, üb en Sie vorher ruhig in ungefärlichen Geilde@ @ @ @n. A m einfach#ste n geht as, wenn es inen gemeinsamen Aufhänger gibt. um Be is@ @ @piel während einer Vernissage, n der Theaterpause 0er ei ähn1ichen Veranstaltunge. Und da die meisten Menschen lieber angesproche werd%en als s&elber jemanden anzusprechen, $tun Sie den anderen am gemeinsam en Stehtisch oft einen Gefa1len, wenn Sie den erstcn Schri tt machen . Bei der Konferenz schauen Sie sich erst mal in Ruhe um. Gi@bt es Stehtischgrupen, d ie offen wirken? Gehe @ @ @n Sie dorthin! Ein freundliches "Hallo! Darf ich mich zu Ihnen gesellen?" wird wohl in den seltensten Fällen abgelehnt. Wenn bereits eine Untcraltung läuft, hö@ @ren Sie erst einmal zu und klinken sich Schritt für Schritt ein. Aktiv s Zuhören, Blickkontakt, ckmeldun@ @gen und interessierte Nachfra--gen zum The%ma funktionieren fast immr%, um Teil der aktiven [3] mm-unikation zu weden. Wenn Sie merk@en, dass Ihre Gesprächspar tner ein interessanter Teil Ihres Netzwerks sein könnten, stellen Sie sich im %geeignen Moment vor. Wann dieser Moment ist, wird hr Bauc hgefühl Ih@ @nen schon sagen, auf jeden Fall bevor Ihr Gegenüber den Rau#m vrlässt. Verbinden Sie die Selbstvorstellung mit eine freundlichen Floskel ("Wüde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben") und berreichen dabei Ihre Visitenkarte. Fals Sie keine Karte im Aust--ausch be_kommen, wäre es unhöfl ich zu insistie_r%en. Fragen Sie maximal einml nach, wie Ihr Gege@ @ @nü ber heißt ("Sind% Si@ @e so nett und verraten mir Ihren Namen?"), mehr jedoch niht. Da@ @nn können Sie nur noch dara uf hinwe isen, dass Sie z% um Beipiel auf Linked-in sind und sich freuen würden, wenn Sie sih dort vernezen. Und wnn Sie wirklich unsicher sind, ob Ihre Umg-angsforen angemessen sind, bitte n Sie Menschen aus Ihrem@ @ @ Umfeld, die I hrer Einschätzun@ (4) @g nach &über qute Manicren verfüge, um ein Feedback. Jan Schaumann lebt a1s Managemtberater , Semnarleiter und Buch_autor in 8erlin. (5)
Einen Tag vor seiner geplanten Vereidigung spricht Ägyptens gewählter Präsident Mohammed Mursi auf dem Kairoer Tahrir-Platz zu seinen Anhängern. Zehntausende jubeln ihrem neuen Staatsoberhaupt zu. Ägyptische Medien sehen in Mursis Rede einen symbolischen Amtseid. Vor der Ablegung seines Amtseids hat sich der vor wenigen Tagen gewählte ägyptische Präsident Mohammed Mursi demonstrativ an die eigenen Anhänger gewandt. Vor zehntausenden Menschen rief er am Freitagabend auf dem Tahrir-Platz in Kairo: "Keine Institution steht über dem Willen des Volkes." Denn das Volk sei die Quelle jeder Macht und Legitimität. Detailansicht öffnen Mursis Thron - der ägyptische Präsident spricht einen Tag vor seiner Vereidigung zu seinen Anhängern. (Foto: REUTERS) Einige ägyptische Medien wollten diese Worte als "symbolischen Eid" deuten, den Mursi abgelegt hätte. Doch er vermied es die Eidesformel zu sprechen oder das Militär mit allzu scharfer Rhetorik herauszufordern. Sein Auftritt sollte vor allem dazu dienen, den eigenen Anhängern den Eindruck zu vermitteln, dass man nicht eingeknickt sei. Der Tahrir-Platz, von dem im vergangenen Jahr die Massenproteste gegen Mubarak ausgegangen waren, "ist das Symbol für Freiheit, Würde und Wandel", sagte Mursi. Das Volk stehe über jeder anderen Macht. "Deshalb bin ich zuallererst zu euch gekommen." Auf dem Platz im Zentrum von Kairo campieren seit Wochenbeginn mehrere hundert Anhänger der Muslimbruderschaft und revolutionärer Jugendgruppen, um Druck gegen die jüngsten Eigenmächtigkeiten des Militärrats zu machen. Im Verlauf seiner Rede unterbrach ihn die Menge immer wieder mit "Allahu akbar"-Rufen (Gott ist groß). Der Nachfolger des im Vorjahr gestürzten Langzeitherrschers Husni Mubarak ist der erste frei gewählte Präsident Ägyptens. Außerdem ist der 60-jährige Mursi der erste Zivilist, aber auch der erste Islamist im höchsten Staatsamt. Seine Macht ist allerdings begrenzt. Der Oberste Militärrat, der das Land seit dem Abgang Mubaraks regiert, hatte vor zwei Wochen das Parlament aufgelöst, durch Verfassungszusätze die Befugnisse des Präsidenten stark eingeschränkt und die meisten Vollmachten an sich gezogen. Der kalte Machtkampf mit dem Militär, das an seinen Privilegien festhalten, aber auch eine Islamisierung des Landes verhindern will, reflektierte sich auch im Tauziehen um den Ort der Vereidigung Mursis. Die Muslimbruderschaft hatte die Auflösung des Parlaments nicht akzeptiert und verlangte eine Zeremonie in dem vom Militär geschlossenen Parlamentsgebäude. Die Generäle beharrten hingegen darauf, dass Mursi - wie in ihren Verfassungszusätzen vorgesehen - den Amtseid vor dem Verfassungsgericht ablegt. Mursi und seine Organisation, aus der er nach der offiziellen Bekanntgabe des Wahlsiegs formell ausgetreten war, gaben schließlich nach. Der neue Präsident wird sich den Eid von den Verfassungsrichtern abnehmen lassen.
Einen Tag vor se iner geplanten reidigung spricht Ägyptens gewählter Präsidcnt Mohammed Mursi auf dcm Kairoer Tahrr-Platz zu seinen Anhänge rn. Zehntausende jubeln ihrem neuen Staatsoberhaupt zu. Ägyptische Medien se hen n Mursis Rede einen smbolischen Amtseid. Vor d%er Ablegung sein@es Amtseids h@ @at sich der vor weniqen Tagen gewählte äg yptsche Präs$iden@t Mohammed Mursi demonstrativ an die eigenen Anhänger gewandt. Vor zehntausenden Menschen rief er am Fre itagabcnd auf @ @em Tahrir-Plat z in Kairo: "Keine Instituti0n steh@ @t über dem Willen des Volkes." Denn das Volk sei die Quelle jeder Macht und Legitimität. Detailansicht öffnen Mursis Thron - de ägyptische Präsident spricht einen Ta vor seiner reidigung zu@ seinen Anh _ängern. (Foto: REUTERS) Einige ägyptische Med$ien wollten diese Worte al@ @ @ @s "symbolischen-- Eid" deut_en,@ @ @ (1) den Mursi agelcgt häte . Doch e r ver_mied es die Eidesformel zu sprechen oder das Militär mit allzu scharfer Rhetorik her auszu--fordern. Se in Auftritt so1lte v@ @or allem dazu dienen, den eigencn Anhängern den Eindruck zu vermitteln, dass man ict eingeknickt sei. Der Tahrir-#Platz, von dem im vergange en Jahr die Massenproteste gegen Mubar ak ausgegange waren, "ist das Symbol für Freiheit, Würde und Wandel"&, sagte Mursi. D as Volk stehe über jede anderen acht$--. "Deshalb bin ich zualler--er st zu $euch gkomm#e n." Auf de%m Plat z im Zentrum von Kairo campieren set Wochenbginn$ mehrere hundert Anhänger der Muslimbruderschaft und revoluti onäer Jugengruppen, um Druck gegen di%e jün@ @ @gs$ten Eigenmächtigkeiten des Militärr ats zu mache@ @ @n. Im Verla&uf sener Rede unterbach ihn die Meng-e immer wieder mit "Allahu akbar"-Ru$fen (Gott ist groß). Der Nachfolger -2- de im Vorjahr gestürzten Langzeither rchers Husni Mubarak ist der erste frei g cwählte Präsident Ägyptens. Außcrd em i_st der 60-jährige Mursi de@ @ @r erst e Zivilist,$ aber auch der rste Islam@ @ @ @ist im höc sten &Staatsamt. Seine Macht ist allerdings begrenzt. Der Oberste Mili tärrat, der das Land s _eit dem Abgang Mubaraks re giert, hatte vo r& zw ei Wochen das Parlament aufgelöst, durch Verfassungszusätze @ @die B efugnisse des Präsidenten stark eingeschränkt und die meisten Vollmachten an sich gezogen. Der kalte Mahtkampf $mit dem Mlitär, das a@n seien rivilegien festhalten, aber auch eine Islamisierunq des Landes @ @ @verhindern will, reflektier%te sich auch im Taiehen um den Ort der Vereidigung Muris . Die Muslimbruderschaft hatte die Auflösung des Parlaments nicht akeptiert und verlangte ine Zeremonie- in $dem vom Militär geschlossenen P arlamentsgebäude. Die Generäle (3) beharrte n hingegen darauf, dass Mursi - wie in ihren Verfassungszusätz en vorgesehn - de n Amtseid vor dem Verassungsgericht ablegt. &Mursi und seine Ogansat_ion,@ @ @ @ aus dcr er nach der offizi@ @ @ @e1len Be@nn@ @ @tgabe des Wahlsi$egs formell a us&gtreten war, gaben schließlich nach. De@ @r neue Präsi&den wird sich den Eid von% den Verfassungsrichtern abnehme@ @n las sen. [4]
Das Wahlergebnis im Stuttgarter Landtag ist ein Triumph für die Grünen, aber auch einer für Windfried Kretschmann persönlich. Jetzt muss er als erster grüner Ministerpräsident ausgerechnet in einem Bundesland überzeugen, dessen ganzer Stolz seine Wirtschaftskraft ist. Das ging fast zu glatt, um wahr zu sein: Baden-Württembergs Parlamentarier haben Winfried Kretschmann gleich im ersten Wahlgang zum ersten grünen Ministerpräsidenten Deutschlands gekürt - und das Ergebnis legt nahe, dass sogar zwei Abgeordnete aus der Opposition dem alten Weggefährten die Stimme gegeben haben. Dies ist ein Triumph für die Grünen, aber auch einer für Kretschmann persönlich. Durch seine unaufgeregte Art, Integrität und gemäßigte politische Linie hat er die einstige Protestpartei auch im konservativen Südwesten für bürgerliche Schichten wählbar gemacht. In den Koalitionsverhandlungen hat er den kleineren Partner SPD sehr gut wegkommen lassen und damit gezeigt, dass sein künftige Kurs einer des Kompromisses, nicht des Krawalls werden wird. Detailansicht öffnen Winfried Kretschmann ist der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands: Es ging fast zu glatt, um wahr zu sein. (Foto: dpa) Dieser sanfte Start kommt den Grünen gelegen, denn die Machtübernahme von Grün-Rot nach 58 Jahren konservativer Regierung in Baden-Württemberg ist für die Partei ein ähnlicher Einschnitt wie jener 1998, als Gerhard Schröder und Joschka Fischer die erste rot-grüne Koalition im Bund besiegelten. Fischer konnte in den Jahren danach als weithin beliebter Außenminister beweisen, dass ein Grüner auch zum Staatsmann taugt. Hatten die Grünen damals den Wandel zur Regierungspartei bewältigt, müssen sie jetzt zeigen, dass sie auch Volkspartei können. Kretschmann kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Er muss als erster grüner Spitzenmann ausgerechnet in einem Bundesland überzeugen, dessen ganzer Stolz seine Wirtschaftskraft ist. Schafft er das mit jener Partei im Rücken, die Wachstum und Profitstreben in weiten Teilen bislang eher skeptisch gegenübersteht, können die Grünen den nächsten großen Sprung schaffen.
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Die Bayern erleben in China ungewöhnliche PR-Termine von Tischtennis bis Karaoke. Nebenbei gelingt ein 4:1 gegen Valencia. Nur Mario Götze irritiert mit seinen Aussagen über einen Wechsel. Als der zweite Tag der China-Tour für den FC Bayern zu Ende ging, waren nicht nur die Fans um einige Eindrücke und Erlebnisse reicher, sondern vor allem die Profikicker aus dem fernen München. Zahlreiche und teils eher ungewöhnliche PR-Termine hatten die Spieler ja absolvieren müssen, aufgeteilt in diverse Kleingruppen, um alle Unternehmen bedienen zu können, die sich mit dem FC Bayern präsentieren wollten - und natürlich umgekehrt. Wenn die Eindrücke nicht täuschen, haben den Fußballern ihre eng getakteten Auftritte in Peking aber mindestens ebenso viel Freude bereitet wie den euphorischen chinesischen Fans, die schon bei der Ankunft am Freitag am Flughafen, im Hotel und später im Stadion nach Leibeskräften kreischten. Er habe "selten so etwas erlebt", berichtete Kapitän Philipp Lahm, es sei die "die Hölle los" gewesen. Bevor am Samstagabend im ersten der drei Tests der Marketingreise der FC Valencia in Pekings National- und Olympiastadion überzeugend 4:1 bezwungen wurde, waren die Münchner an ihren ersten beiden der insgesamt neun Tage ausgeschwärmt, um sich auf etlichen Werbeterminen in Chinas Hauptstadt zu zeigen. Und so vergnügt wie die Bayern nach dem Testspielsieg im Vogelnest durch die Tore von Thomas Müller (16./45.+1 Minute), Thiago Alcántara (54.) und Robert Lewandowski (69.) auftraten, so beschwingt hatte sich die Belegschaft auch zuvor präsentiert. Das galt vor allem für Rafinha und Thiago Alcántara beim in ganz Asien sehr beliebten Karaoke. Oder auch für Lahm und Müller, die als Doppel im Tischtennis gegen die Welttranglistenerste Ding Ning und den ehemaligen Weltranglistenersten Wang Hao antraten. "Die Laufwege haben gepasst", bilanzierte Müller gewohnt launig, passend zu seinem chinesischen Kosenamen Erwa, verrücktes Baby. Es ist mitten in der Vorbereitung eine sportlich eher ungünstige und anstrengende PR-Tour, die der FC Bayern noch bis zum kommenden Freitag durchzieht. Und gemessen an den zahlreichen Fans in Bayern-Trikots unter den 49.000 Zuschauern beim Test gegen Valencia scheint der Bedarf an Merchandising-Artikeln in China schon recht gut gedeckt zu sein. Mit Sprechchören auf Deutsch feierten die Chinesen gar den FC Bayern. Doch natürlich versprechen sich die Münchner noch weitaus größere Absatzzahlen im mit fast 1,4 Milliarden Menschen größten Binnenmarkt der Erde, zumal der Fußball dort künftig staatlich angeschoben werden soll, als Unterrichtsfach in den Schulen. "Für den Weltfußball wird China in den nächsten Jahren viel wichtiger werden. Es ist das größte Land der Welt mit einem unheimlichen Potenzial", frohlockte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, "wir haben hier große Interessen und werden regelmäßig hierherkommen." Er hoffe, "dass die vielen chinesischen Fans auch viele Bayern-Trikots kaufen werden".
Die Bayern erlben in China u ngewöhnliche PR-@ @ @Termine von Tischtennis bis Karaoke. Nebenbei &gelingt ein 4:1 gegen Valenci a. Nur Mario Götze irritier mit@ seinen Assagen übe$r einen Wec hs$el. Als der zweite &Tag der China-Tour %für den FC Bayern zu Ende gig, waren nicht nur die Fans um einige Eindrücke und Erlebni@ @ @ @sse reicher, son dern vor allem die Profikicker aus dcm fern&en (1) München. Zahl&reiche und teils eher ungewö--hliche PR-Termine %hatten de Spieler ja absolvieren müssen, aufgeteilt in di-verse Klei@ @ng--ruppen, u all Unternehmen bedienen zu können, die sich mit dem FC Bay ern präsentie$ren wollten - und na@ @ @ @ürlch umgekeh rt. Wenn -die Eid&rücke nicht täuschen, haben den@ @ Fußballern ihre@ @ @ @ eng getakteten Auftritte in Peking aber mndesten ebenso viel 2 Freude bereitet wie d$ en euphorischen chinesschen Fans, die schon bei der Ankunft a@ @m Freitag am Flughafen, im Hotel und spä@ter im Stadion nach Leibeskräften kreischten. E h abe "se--ten so eas erle bt", berichtete Kap itän Philipp Lahm, es ei$ die "die Hölle los" geesn. Bevor am Samstagabend m ersten dr drei Te--st s der Marketing reise dcr FC Valencia in Pekings National- und-- -3- Olympiastadion überzeu%gend 4:1 bezwunge_n wurde, waren die Münhner an ihren ersten beiden der insgesamt neun Tage aus qeschwärmt, um sich auf e@tl ichen Werb eterminen in Chinas Hauptstadt z eigen. Und so vergnügt wie die Bayern nach dem Testspielsieg im Vogelnest durch die To re von Thomas Müller (16./4.+1 inute), Thiago Alcántara (--54.) und Robert Lewandow--ski (69.) auft#raten, so eschwingt hatte sich die (4) 8elegs chaft auch zuor präsentiert. D@ @ @as galt vor a ll@ @ @em für Rafinha und Thago Alcántara beim in ganz Asien sehr beliebten Kara %ok. Oder a@ @ @uch fü r Lahm und Müller, die als $Doppel im Tischtennis gege$n die Welttranglistenerste Ding N ing und den ehemali@ @gen Weltranglistenersen Wang Hao a ntraten . "Die Lau#fwege haben gepasst", bilanziertc Müller (5) gewohnt laung, passend zu einem chinesischen Kosenmen Erwa, verrüctes Baby. Es ist mitten in der Vorereitung eine sportlich eher ungünstige und anstrengende PR-Tour, die der FC Bayern noch bis zum kommende@n Freitag durchzieht. Und gemessen an- den zahlreichen Fans in Baern-Trikots uter den 49.0 00 Zuschauern beim Test egen Valencia scheint er Beda_rf an Merchandsing-Artikel n in Chin schon rcht gt gedeck zu [6] sein. Mit Sprechchören auf Deutsch feierten die Chinesen gar den FC Bayern. Doch natürlich versprecen sich die Münchner noch wetaus g_rößere Abatzzahlen im mit fast 1,4 Milliarden$ Menschcn größt#en Binnen markt der E rde, @ @ @ @zuma der Fußball dort künftig staatl ich anges@ch oben werden so ll, als Unterrichtsfach in den Schulen. "Für d en We1tfußball wird China -7- in de&n nächsten Jahren viel wichtiger werden. Es ist das gr ößte Land der Welt --mit einem unheim@ @ @lichen Potenzial", frohlokte der Vorstands&vorsitzen de Karl-Heinz Rummenig$g e,- "wir haen hier große I nteressen und @ @ @ @ werden regelmäßig hierherkommen." Er hoffe, "dass die vielen cinesishen Fans auc h vie1e B@ @ @ @aye_rn-Trikots kaufen werden". [8]
Man solle das nicht als Kapitulation sehen, bat Dieter Glavanich. Sondern als Neuanfang, als "Kampfansage für die Zukunft". Eineinhalb Jahre ist das her, gerade hatte die FT Starnberg ihr Männerteam mangels Männern abgemeldet, doch Glavanich, damals Trainer und Fußball-Abteilungsleiter, versprach: "Wir sind in drei Jahren wieder da, wo wir jetzt abgemeldet haben." Zurück von der C- in die Kreisklasse also, immerhin, auch wenn Starnberg Zeitzeugen zufolge mal Drittligist war. Glavanich setzte auf die immer noch ordentliche Jugendarbeit. Dass eine solche keine Zukunftsgarantie ist, hat vor einigen Tagen der SC Fürstenfeldbruck gezeigt, auch ein ehemaliger Drittligist, der trotz guter Jugendarbeit in der Bezirksliga Insolvenz anmelden musste. Die FT Starnberg dagegen, Achtung: hat in der untersten Liga nun erneut ihr Männerteam abgemeldet. Wenige Tage später saß Augsburgs Erstliga-Coach Manuel Baum im Aktuellen Sportstudio. Starnberg als seine erste Trainerstation kam nicht zur Sprache.
Man --solle das nicht als Kapitu1ation seh$en, bat Dieter Glavanich. Sondern als Neuanfang, als "Kampfansage für die Zukunft". Eineihalb Jahre st as her, gerade hatte die FT S$tarnberg ihr Männerteam ma@ngels Männern abgemel det, doch Glavanich, da@ @ @mals Trainer und F ußball-Abteilungsleite, versprach: "Wir sind in d rei Jahren wieder da, wo wir @ @ @je zt abgemeldet haben." Zurück von der C- in die K reisklasse also, immerhin, auch wenn Starnberg Zeitzeug$en zufolge mal Drit tli_gist war. Glavanich se-tzte auf die immer noch ordentliche J@ @ugendarbeit. Das ei ne solche keine Zukunftsgarantic ist, hat vo r einigen Tagen d-er SC Fürstenfeldbru ck gezeit, auch ein ehemaliger Drittligist, der trotz guter Jugendarbeit in der B$ezirksliga Ins0lven@ @ @ @z anmelen musste. Die FT Starnbrg da gegen, Achu ng: -1- hat in der uters ten Li ga@ @ @ nun erneut i hr Männerteam abgemeldet. Wenige Tge später saß Auqsburgs Er%stliga-Coach Manuel Baum im @ @Aktuellen Sportstu$do. Starnberg a#ls seine erst@ @ @ @e Trainerstation kam nicht zur Sprache. (2)
Wein aus England hatte lange einen schlechten Ruf - völlig zu Recht. Doch eine neue Generation von Winzern spezialisiert sich nun auf Sekt und macht damit auch dem Champagner Konkurrenz. Das lockt sogar die Franzosen. In langen Reihen stehen die Rebstöcke mit Chardonnay-Trauben. Sanft neigt sich das Feld gen Süden, aber von einem Weinberg zu sprechen wäre dann doch übertrieben. In der Ferne sind dafür die grünen Hügel der South Downs zu sehen, eines Wanderparadieses direkt an der englischen Ärmelkanalküste. Hügelkette heißt auf Englisch Ridge, weshalb dieses Weingut den Namen Ridgeview trägt. Die Chefin blinzelt in die Sonne und zeigt auf die Rebstöcke: "Das hier ist das erste Feld, das wir vor gut 20 Jahren angelegt haben", sagt Tamara Roberts. Das Gut im Dorf Ditchling, nördlich des Seebads Brighton, hat insgesamt eine Fläche von neun Fußballfeldern bepflanzt, mit den drei klassischen Champagner-Trauben: Chardonnay, Spätburgunder (Pinot Noir) und Schwarzriesling (Pinot Meunier). In Ridgeview keltert man ausschließlich Sekt. Den darf das Familienunternehmen nicht Champagner nennen, dieses Privileg steht nur den Kellereien in der französischen Region zu. Aber Sekt aus Ridgeview gewann in den vergangenen Jahren einige Preise. Und bei einer Blindverkostung in Paris in diesem Frühjahr gelang es vielen Testern nicht, Ridgeview-Sekt von Champagner zu unterscheiden: mon Dieu! In 10 Downing Street lässt Premierministerin Theresa May den Schaumwein Made in England längst bei Empfängen reichen. Detailansicht öffnen Anstoßen in 10 Downing Street: Mancher Staatsgast fürchtete sich früher davor, weil Premierministerin Margaret Thatcher - hier beim Port mit George Bush - auf englischem Wein bestand. (Foto: Doug Mills/AP) Ridgeview ist nicht das einzige englische Gut, das auf Sekt setzt - und damit Preise abräumt. Seit den 90er-Jahren wurde gleich eine ganze Reihe von Sektgütern entlang der Kanalküste gegründet, in den Grafschaften südlich von London, in Kent, Hampshire, East und West Sussex. Der Kalkboden dort ähnelt dem in der etwa 300 Kilometer entfernten Champagne, dank des Golfstroms ist das Klima mild. Damit schreiben die Winzer ein erstaunlich erfolgreiches Kapitel in der zuletzt nicht eben ruhmreichen Geschichte englischen Weins. Schon die Römer vergoren auf der Insel Trauben, um sich das Leben in der abgelegenen regnerischen Provinz ihres Reiches schönzutrinken. Im Mittelalter kultivierten die Klöster Weingärten. Die Tradition endete, als Heinrich VIII. die Klöster im 16. Jahrhundert auflösen ließ. Erst 1952 eröffnete wieder ein kommerzielles Weingut im Königreich. Nun pflanzten die Winzer hier deutsche Kreuzungen wie Müller-Thurgau oder Huxelrebe an. Schließlich war die Witterung ähnlich. Auch beim Stil ihrer Weine kopierten sie Deutschland. Leider: Damals waren in Großbritannien süßliche deutsche Tropfen wie Liebfrauenmilch beliebt, weshalb viele englische Güter zuckrige, flache Plörre produzierten. "Ich stelle mir die Hölle so vor: italienische Pünktlichkeit, deutscher Humor und englischer Wein", witzelte Schauspieler Peter Ustinov. Premierministerin Margaret Thatcher servierte Gästen trotzdem voller Stolz Wein von der Insel - bei Tisch in 10 Downing Street galt es damals, besonders stark zu sein. Detailansicht öffnen Viele Winzer waren Exzentriker, die nur als Hobby oder Nebenerwerb ein paar Flaschen aufzogen. Englischer Wein, eine Kuriosität mit miesem Ruf. So wäre es wohl ewig weitergegangen, hätte nicht ein reiches amerikanisches Ehepaar eine verrückte Idee gehabt. Stuart und Sandy Moss gründeten 1988 das Weingut Nyetimber in West Sussex. Statt deutscher Reben pflanzten sie die Champagnersorten an, die heute auch in Ridgeview wachsen. Guter Sekt statt schlechte Kopien - und das im großen Stil, lautete das Motto. Englische Weinbauern dachten damals, das Klima sei zu rau für die edlen Champagner-Rebsorten. Aber die Sommer hier sind seit den 90er-Jahren im Schnitt wärmer als in den Jahrzehnten zuvor, ideal für die natürliche Säure der Trauben. Das Experiment der Amerikaner gelang; ihr erster Sekt, ein 1992er Jahrgang, räumte aus dem Stand Auszeichnungen ab. Und andere folgten ihrem Beispiel. Wie der inzwischen verstorbene Vater von Tamara Roberts. Er gründete Gut Ridgeview 1995, nachdem er seine Computerfirma verkauft hatte. "Er liebte Reisen in die Champagne, das Weingut war sein Projekt für den Ruhestand", erzählt seine Tochter. Als Kellermeister heuerte der Senior einen Engländer an, der in Deutschland studiert und gearbeitet hatte. Zudem konsultiert Ridgeview Fachleute aus der Champagne. Sekt von der Insel Wein-Kritiker Matthew Jukes berät Restaurants und Händler bei der Auswahl. Zudem schreibt der Brite Bücher und die wichtigste Wein-Kolumne im Königreich. Wer englischen Sekt probieren will, dem empfiehlt er folgende Jahrgänge: 1. 2009 Nyetimber Blanc de Blancs 2. 2013 Camel Valley "Cornwall" Pinot Noir Brut Rosé 3. 2013 Ridgeview Blanc de Noirs 4. 2013 Hattingley Valley Classic Cuvée 5. 2012 Gusbourne Brut Reserve Doch der Anfang war schwer: Rebstöcke brauchen drei Jahre, bis Trauben gelesen werden können, dazu kommt die Reifezeit in der Flasche. Fünf Jahre dauerte es bis zu den ersten Einnahmen aus dem Verkauf. Zudem hätten Banken die Geschäftsidee skeptisch gesehen, sagt die heute 43-Jährige, weshalb es keinen Kredit gab. Hinter vielen der neuen Sektgüter stehen reiche Enthusiasten, die in anderen Branchen ihr Vermögen gemacht haben. Also kein alter britischer Winzeradel. Und eins der größten Wein- und Sekthäuser der Insel, Chapel Down in Kent, wurde 1993 gegründet und ist an der Börse notiert. Alles sehr neumodisch - und ein herber Kontrast zur Champagne, wo Kellereien gerne auf ihre Jahrhunderte zurückreichenden Traditionen verweisen. Doch Matthew Jukes, einer der einflussreichsten Weinkritiker Großbritanniens, schätzt englischen Sekt. "Natürlich haben die Kellermeister in der Champagne mehr Erfahrung als ihre Kollegen in England", sagt er. "Champagner ist immer noch weltweit das Maß aller Dinge." Englische Sekthäuser lernten aber rasch hinzu, den Qualitätssprung in den vergangenen Jahrzehnten nennt Jukes "atemberaubend". Guter englischer Sekt könne nun problemlos mit gutem Champagner konkurrieren. Mittlerweile entdecken auch Frankreichs Champagnerhäuser den Reiz der englischen Südküste. So kaufte Taittinger einer Obstplantage in Kent 69 Hektar Land ab, um Trauben zu pflanzen - eine Art Ritterschlag. Die ersten Flaschen englischen Sekts à la Taittinger sollen 2021 abgefüllt werden. Detailansicht öffnen Die Reben von Gut Ridgeview. (Foto: Thomas Linkel/laif) Rivale Vranken-Pommery Monopole kündigte ebenfalls an, bald englischen Schaumwein herzustellen. Für die Unternehmen ist es viel billiger, in England Weingärten aufzubauen, als zu Hause in der Champagne zu expandieren. Die Landpreise in der französischen Region sind zwanzigmal so hoch. Inzwischen gedeihen Reben in England und Wales auf gut 2000 Hektar, das ist immerhin doppelt so viel wie vor acht Jahren, wenn auch winzig im Vergleich zu anderen Ländern. Allein in Franken wächst Wein auf der dreifachen Fläche. Die 133 Kellereien im Königreich zogen 2015 fünf Millionen Flaschen auf, zwei Drittel davon sind Sekt. Der Branchenverband schätzt, 2020 würden bereits zehn Millionen Flaschen abgefüllt - weil die Anbaufläche so rasant zugenommen hat. Bislang ist der Marktanteil englischen Weins und Sekts selbst in Großbritannien vernachlässigbar; er liegt bei einem Prozent. Ridgeview zieht 250 000 Flaschen im Jahr auf; jede kostet zwischen 32 und 54 Euro. Das Gut nutzt nicht nur eigene Trauben, sondern lässt auch Bauern in verschiedenen Regionen Südenglands Reben anpflanzen. "Damit verteilen wir das Risiko schlechten Wetters besser", sagt Tamara Roberts. "Und weil sich die Böden leicht unterscheiden, haben wir mehr Nuancen beim Geschmack." Ein Fünftel des Sekts geht ins Ausland, ein früher Exportmarkt war Japan. "Japaner lieben alles, was mit England zu tun hat", sagt die Chefin. Die Lese in diesem Oktober werde nicht herausragend, aber gut sein, erwartet sie. "Am Anfang hat es viel geregnet, doch es war bislang recht warm, was uns sehr hilft." Ridgeview hat 26 Angestellte, dazu kommen Saisonarbeiter aus Rumänien und Portugal, für den Rebenschnitt und die Lese. Nach dem EU-Austritt drohen Probleme: Die Regierung könnte es den Winzern schwerer machen, solche Helfer anzuwerben. Roberts hofft, dass alles so bleibt wie bisher: "Ich habe es mit englischen Arbeitslosen versucht, aber die wollen solche Jobs nicht", klagt sie. Die Kellerei ist völlig zugebaut; die laut klappernde Abfüllmaschine am Ende der Halle, die hohen Stahltanks am Eingang, dazwischen Rohre und Schläuche. Draußen zeigt Roberts auf eine Wiese mit Bäumen: "Dort kommt eine neue Produktionshalle hin, mit neuem Weinkeller." Die Chefin will die Produktion bis 2020 noch einmal um die Hälfte steigern, will pro Jahr bis zu 400 000 Flaschen abfüllen. Der Boom bei englischem Sekt verlangt nach einer größeren Kellerei.
Wein au-s Eng1and h att--e lange ein@ @ @en schlechten Ruf - völlig zu Recht. Doch ei ne neue Generati@ @on vo Winzern spezialisiert sich nun auf Sekt und macht d amit auch dem Champaqner Konkurrenz. Das lock sogar die F_ranzosen. In langen Reihen stehen die Rebstöcke mit Chardonnay-Trauben. S#anft neigt sich das Fel d gen Süden, aber$ von einem Weine-rg zu sprechen wäre dann doch übertrieben. In der Fernc sind dafür die grünen Hügel der South Downs #zu se#hen, eine s Waderparadieses& direkt a@ @n de r engl#ischen Ärm%e#lkan alküste. Hügelkette @heißt auf Engli sch Ridge, weshalb dieses Weingut den Namen Ridgeview trägt . Die Chefin blinzelt in die --Sonne und zeigt a@ @ @uf die Rebstöcke: "Das hie ist das erste Feld, das wir vor gut 20 Jahren angelegt ha ben", s agt Tamara @ @Robe_r ts. Das@ @ @ @ Gut (1) im Dorf Ditchli n q, nördlic h des Seebads 8rigton , hat insgesamt eine Fläche von neun Fußbal- @ @lfeldern bepflanzt, mit den drei klassischen Champgne@ @ @ @r-Trauben: Chardonnay, Spätbgunder (P#inot oir) nd Schwarzriesling (Pinot Meunier). In- Ridgcview keltert man aussc-hließlich Sekt. D@ @ @ @en darf as Fa@ @ @milienunernehmen nicht &Chamagner nennen, dieses Privilcg steht nur @den Kellc reien in der französischen Region zu. Aber Sekt aus Ri dgeview gewann in den vergangene_n Ja@ @hren einige Pre ise. Und bei einer Blindverkost ung in- &Paris i diesem Frühj ahr gelang es v ielcn Te@ @stern n#ich t, Ridgeview-Se$kt von Champagner %zu uner scheiden: mon Dieu! In 10 Downing Street lässt Premierministerin Theresa May den Scha umwc in Ma$d e in England ängst bi Empfängen eichcn. Detai@lansicht ö ffne Anstoßen in 1@ @0 Dwnin g Street: Mancher Staatsgast fürchtete sih früher davor, wcil Pr emierministerin Margaret Thatcher -@ hier beim Port mit Geo@ @ @rge Bush (2) - auf englischem Wein bestand. (Fot: Doug Mills/AP) Ridgeview @ @ @ist nicht das enzige englische Gu, das auf Sekt setzt - und damit Preis abräumt. Seit den 90er-&Jahren wurde gleich eine ga nze Reihe von Sektgütern entlang der Kanalküste gegrün@ @ @det, in den -Gafschaften südlich von London, i#n Kent, Hampshire, Eas$t und West Suss ex. Der Kalkboden dort ähnelt dem in der etwa 00 Kilometer entfernten Ch ampagne,_ dank des Golfstroms ist das Klima mild. Dam-it $schreiben di# Winzer ein erstaun lich erfolgreich es Kapitel in der zulctzt nicht ben ruhmreichen Gschichte cnglischen Weins. Schon die Röme$r vergoren auf der Insel Trauben, um sich das Leben in dcr abgelegenen regerschen Provinz ihres Re iche--s schönzutrinken. Im Mittlalter@ @ @ @ kultivierten die Klöster Weingär ten . Die Tradition endete, als Heinrich VIII.-- @ @ @di e Klöster im 16. Jahrhundert auflösen ließ. Erst 192 eröffnet--e wieer ein @k0mmer&zielle$s Weingut im König@ 3 @ @ @reich. Nun pflanzten die Winzer hier deutsche Kreuzungen wie Müller-Thurgau odcr Huxerebe an. Schließlich war die W$itterung ähnli%ch. Auch beim S til ihrer Weine kop_ierten sie Deutschla nd. Leider: Damals waren in Großbritannien süßliche eutsc he T ropfen wie Liebfrauenmil ch beliebt, weshalb viele engl_ische Güter zuckrige, flache Plörre prouzieren. "Ich stelle mir die-- Hölle so vor: italienische Pünktlichkcit, deuts che r@ Hu mor un@ @ @ @@d engliscer Wein", itzlte Schausp ieler Peter Ustinov. Pre mierministerin Mar garet Th atcher servi ert Gästen trotzdem voller Stolz Wein von der Insel - bei Tisch in 10 _Downing Street galt es damals, besonders sark zu sein. Detailansicht öffnen Viele Winzer waren Exzentriker, die nu%r als H0bby odcr Neb_en erwerb ein aar Flaschen aufzogen. Englischer Wein, eine Kuriosität@ mit miesem Ruf. So wäre@ @ @ @ es woh_l ewig weitergegang e--n, ätte nih_t ein reches a--merikanisches #Ehepaar eine @ @ -4- @verrückte Idee gehab. St_uart und Sandy Moss gründeten 1988 das Weingut Nyetimber in West Sussex. Statt descher% Reben pflanzten sie die Ch ampagnrsorten an, die heute auch i%n Ridgeview wachsen. _Guter Sekt statt schlechte Kopien - und das im qroßen Sti, lautete das Motto. Englische Weinbauern dac_hten damals, das Klima sei zu rau für die edlen Champag ner-Rebsorten. Aber di Sommer hier sind seit den 90er-Jahren im S@ @ @ @c$hnitt wärmer a ls in den J@ @ @ @ahrzehnten zuvor, ideal f--ür die natürliche Sure der& Trauben. Das Experiment der Amerika ner gel@ang; ihr erster Set, en 19 92er Jahrgang, räumte aus dc m Stand Auszeichnung$en ab. Und andere olgten ihrem B eispiel. Wie der inzwischen vcrstrbene Vater von Tamara Roberts. Er gründet%e Gut idgeview 1995, nachdem er seine Computerfirma ve$rkauft ha tte. "Er liebte Reise in die Champagn e, das [5] Weingut war sein Projekt für den Ruhe_stand", erzäh lt seine Toch ter. A1s Kellermeister heuerte der Senior einen Engänder an, der in Deutschl and studiert und gearbeitet hatte. Zudem konsulti ert Ridgeview Fach1eute aus der Cham pagne. Sekt von der Insel Wein-Kritiker Matthew Jkes berät Restaurants nd% Händler@ @ @ bei der Auswah1. Zdem schreib@ @ @t der Brite Bücher und die wict@ @ @ @igste Wein-Kolumne im Königreich. We englisc hen Sekt prob@ @ieren will , dem empfiehlt er folgen de Jahgänge: @ @1. &200 Nyetimber B_lanc de Blancs 2. 2013 Came l Valley "Cornwall" Pinot No ir Brut Rosé 3 @ @. 2@ @ @ @013 Ridgeview Blanc de Noirs 4. 2013 Hattinglcy Valley Classic Cuvée . 2012 Gubourne Brt Reserve D0c h der Anfang w ar schwer: Rebstce brauchcn drei Jahre, @ @bis Trauben gelesen werden könnn, dazu kommt die Reifezeit in --der Flasche. Fünf Ja hre dauerte es bis zu den ersen Einahme -6- n aus dem erkauf.@ @ @@ @ @ Zudem hätten Bank$en die Geschäftsidee sk@ @eptisch geshen, sagt die heute 43-Jährig, wesha lb es ke@inc Krcdit ab. Hinter vie l%en der neuen Sektgüt er steh en reiche Enthusiasten, die in anderen Branche-n ihr Vrmögen gemacht haben. Also kcin alter britischer Winzeadel. Und eins der größten Wein- und ekthäuser der Inel, Chapel Down in Kent, wurde 1993 gc gründet un ist an der Bör se notiert. Alle@ @ @ @s sehr ncumodisch - und ein herber Kontrast zur Champagne, wo Kellereien gerne auf ihre Jahrhunderte zurückreichende@ @ @n Trad#itionen verweisen. Dch Matthew Jukes, einer de r nflussreichsten Weinkritiker G roßbritannien-s, schätzt englischen Sekt. "Natürlich haben die Ke1lermeiste in -der Cam pagne mehr %Erfahrung@ @ @ als ihre oll@ @egcn in Enlan d", --sag t er. "Champagner ist immer noch weltweit das Maß aller inge." Englische ehäuser le rnten aber rasch hi nz -7- u, den Qualiä@ @ @ @tssprung in den vergangencn Jahrzehnten nennt Jukes "atemberaubend".@ Guter englische@ @ @ @r Sekt könne nun problemlo&s mit gutem Champagn-er konkurrieren. Mittlerweile entdecken auch Frankreichs Champagnehäuse--r den R@ @ @ @eiz d--er englis c&hen Südküste. S k@afte Taittinger einer Obstpla@ @ntage in Kent 69 Hektar Land ab,-- m Trauben zu pflanz#en - eine Art Ritt$erschlag. Die ersten Flaschen englischen Sekts à la Taittinger so l en 2021_ abge&füllt werden. Detailansicht öf@ @fnen Die Reben von Gut idgevi ew. (Foto: Thomas Linkel/laif) Rivale Vran ken-Pommery Mono_p0c kündi@ @ @gte ebenfl@ls an, bald englischen Sc haumwei n herzustellen. 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Das Gut nutzt nicht nur eigene Tr#auben , sondern lässt auc Bauern in versch%idenen Regionen Süd@ @ @englands Reben anpflan@ @ @zen. "amit vertelen wir das Risiko schlechten Wetters besser", sagt Tamara Roberts. "Und wei@ @ @ @l sich di#e Böden leicht untescheiden, haben$ wir m-ehr Nuancen be im Geschmack." 9 Ein F#ünftel des Sekts ge ht --ins Ausland, ein früher Exort$markt war Japan. "Japaner lieben alles, wa s mit Englan d zu tun hat", sgt die Chcfin. Die Lese in diesem Oktober werde nicht hera-usragend, aber gut se in, erwartet sie. "Am Anfang hat e s viel geregnet, doch es war bi@sla$ng recht warm, was uns sehr hilft ." Riq eview hat 26 Angetelle, dazu kommn Saison@arbeiter aus Rumänien und Portugal,@ @ für den Rebenschnitt und die Lese. ach dem EU-Aus&tritt drohen Probl em: Die Reg ierung könnte es den Winzrn schwerer machen, solche Helfe r azuwerben. Roberts hofft, dass alles so bleibt wie bisher: "Ich habe es mt englischen Arbcitslosen ve@ @ @ru c#ht, aber die wollen solche Jobs nicht", kagt sie. Die Kellerei ist völlig zuge baut; d ie $ laut klappernde Abfüllmaschine am Ende de r Halle, die hohen Stahltanks am Eingang, dazwischen Rohre und 10 Schläuche. Dauß--en zei-gt Roberts auf eine Wiese mit Bäumen: "Dort kom@ @mt einc neue Proktionshalle h in, mit neuem Weinkeller." Die Chcfin @ @wil1 die Produktion bis 2020 noch einma--l u m dic Hälfte steigern, will pro Jahr b_is zu 400 000 Flasche n abfüllen. De Boom %be@ @i englischem Sekt verangt nach einer größeren Kellerei . (11)
Zurück im Spiel: Pierre-Emerick Aubameyang am Tag nach seiner Verbannung auf die Tribüne beim Training mit Thomas Tuchel (links). Eigentlich gilt Pierre-Emerick Aubameyang beim BVB als pflegeleichter und beliebter Spieler. Sein nicht genehmigter Blitz-Trip samt Lüge führte zur Suspendierung gegen Lissabon. Der Mann auf den VIP-Plätzen stahl irgendwie dem kompletten Spiel die Schau. Im grauen Wollmantel, mit hochgeschwungenem Kragen und auf dem Kopf ein Borsalino im Humphrey-Bogart-Look - ganz klar: Pierre-Emerick Aubameyang kann alles tragen. Aber er kann sich offenbar nicht alles erlauben. Wegen eines nicht genehmigten Kurztrips am Montag nach Mailand versetzte Borussia Dortmunds Chefcoach Thomas Tuchel den modebewussten gabunischen Nationalspieler aus der Startelf auf die Tribüne. Aubameyang musste todschick, aber tatenlos den Kollegen zusehen, wie sie mit dem 1:0 gegen Sporting Lissabon schon am vierten Spieltag der Champions-League-Gruppe den Einzug ins Achtelfinale klar machten. Das Tor des Abends gelang früh Adrian Ramos, also dem Ersatzmann für Aubameyang. Viel mehr war über das Spiel kaum zu sagen. Über weite Strecken beherrschte Dortmund den portugiesischen Meisterschafts-Zweiten auf niedriger Temperatur, ohne besonderen Unterhaltungswert fürs ausverkaufte Stadion. Hier und da ein Kabinettstückchen von Mario Götze oder Raphael Guerreiro, dazu Abwehrchef Marc Bartra mit souveräner Leistung. Ansonsten: Sparflamme. Energiemathematisch gesehen war das richtig, denn warum am Mittwoch mehr Kräfte vergeuden als nötig, wenn es am Samstag zum Angstgegner der vergangenen Jahre geht, zum strauchelnden Hamburger SV. Den sonst so begeisterungswilligen BVB-Fans aber schien es nach einer Weile so vorzukommen, als wären sie in einer Inszenierung von "Warten auf Godot" gelandet, obwohl sie Tickets für Atze Schröder gekauft hatten. Die Tabelle führt Dortmund vor Real Madrid an, das sich bei einem 3:3 im leeren Stadion von Legia Warschau eine Blöße gab. Warschau war vom Europaverband Uefa zu einem Geisterspiel verdonnert worden, wegen Zuschauer-Ausschreitungen am ersten Spieltag beim 0:6 gegen Dortmund. Der BVB kann sich nun Hoffnungen auf den Gruppensieg machen, der im Duell mit Real schon 2012/13 gelang. Aubameyang hüllte sich vor und nach dem kühl heruntergespielten Sieg nicht nur in seinen topmodischen Mantel, sondern auch in Schweigen, ebenso schwiegen Mitspieler und Klubmanagement. "Interne Gründe" habe es für die Suspendierung gegeben. Diese sei "sehr schwer gefallen", ließ Tuchel wenig überraschend wissen, Aubameyang sei schließlich "ganz klar unser Stürmer Nummer eins". Schon am Donnerstagmorgen kehrte Dortmunds Beau ins Training zurück, in Hamburg wird er wieder spielen. Dass Aubameyang aus dem Kader gestrichen würde, hatte Tuchel bereits am Dienstag auf der Teamsitzung mitgeteilt, mit Bitte um Diskretion. Aubameyang gilt eigentlich als pflegeleichter Spieler, bei dem sich allerdings das Kind im Manne häufig durchsetzt.
Zurück im Spiel: Pierre-Emerick Auba meyang m# T@ @ ag nac$h seiner Verbannung auf die Tribüne beim Train ing mit Thomas Tuchel (links). Eientlich gilt Pierre- -Emerick Aubamcyang bei BB s pf$legeleichter und bliebter S%pieler. Sein nicht genehmi gter Blitz-Trip samt Lüge führte zur Su@ @ @endicrun gegen Lissabon. Der Mann auf den VIP-Plä$tzen sahl irgendwie dem @ @ @kompletten Spiel die Schau. I grau$en Wollmantel, mit hoch geschwungenem Krag@ @ @e und a uf dem Kopf ein @Borsalino im Humphrey-Bogart-Look - ganz klar: Pierre-Emerick Aubameyang kann alles trag en. Aber er kann sich offenbar nicht alles erlauben. Wegen eines nicht gen$ehmigte@ @ @ @n Ku rztrips am Montag nach M ailand v ersetzte Borus@ @sia Dortmunds Chefcoach Thomas @Tu@ @ @chel den modebcwussten gabunischcn Nion%a#lspieler aus der Startelf% au_f die Tribüne. Aubameyang musste 1 todschic k, aber taten los den Kollegen zu-sehen, wie si e mit dem 1:0 gegcn Spor tin g Liss abon schon am vierten Spiel_ag der Champions-League-Gruppe den Einzug ins Achtelfinale kla ma --chten--. Das Tor des A bends glang früh Adrian Rams, al so dem Ersatzman n für ubameyang.$ Vie mehr war ber das Spiel kaum zu sagen. Über weite Streken beherrsche Do rtmund d@ @ @ @en portugiesis@ @ @ @chen Me ist erschafs-Zweiten auf niedriger Te mperatur, ohne besoderen Unterh altunqswert fürs ausverkaufte Stadion. Hier und da ein Kabinettstückchen von Mario Götze od&-er Raphael Guerreiro, dazu Abwehrchef Marc Brtra mit souveräner Leistung. Ansonsten: parflamme. Energiemathematisch gesehcn war @ @ @ @das richtig, denn warum am Mittwoc&h mehr$ Kräfte v-ergeuden als nötig, wenn es am Samstag zu&m@ Angstgegne der [2] vcrgang enen Jahre geh, zum strauchelnden Hamburger SV. Den sonst so begesterungswilligen BVB-Fans aber schien es nach einer Weile so vorzukommen, a-ls wären sic -in e@ @in$er Inszenierung v_ on "W arten auf God0t" elandet, ob wohl sie Tickets für tze Sc hröder gekauft hatten. Die Tabelle führt Dortmu&nd vor Real Mad$rid an, da s sich- bei einem 3:3 im leeren S tadi on von Legia Warschau eine Blöße gab. Warschau war vom Europavera nd Uea zu einem Geis terspiel verdonnert worden, wegen Zuschauer-A_uschreitunge$n am ersten Spieltag beim 0:6 gcgen Dortmund. Der BVB kann si@ @ @ch nun Hoffnungen auf den Gr uppensieg machen, der im $Duel mit Real-- schon 2012/13 gelang. Aubameyang hüllte sich- vor und nach dem kühl heruntergespielten Seg nic@ @ @ @ht nur in seinen@ @ @ @ topmo-dischen Mantel, sondern auch in Schweigcn, -3- ebeso schwiegen Mitspielr @ @ @und Klubmanagement. "Interne Gründe" habe es für die Suspendi@ @ @ @er ung gegeben. Diese sei "sehr shwer gefallen"-, ließ Tuchel wenig überraschend wissen, Aubameyag sei schließlich "gan%z klar unser Stürmer Nummer eins". Schon am D on_nerstagmorgen ke hrte Dortmunds Beau ins %Trainig- zurück, in Hambug wird er wied&er% spielen. Dass Aubameyang aus dem Kader ges#trichen würde, atte Tuchel bereits am Dienstag auf der Teamsitzung mitgteilt, mit itte um Diskreion. Aubameyang gilt eigentlich als pflegele@ichter Spile r, bei dem sich aller dings das Kin d im Manne häufig durchset_zt . -4-
Er ist Old Economy, durch und durch. Einer ihrer prägendsten Vertreter. Wenn Gerhard Cromme, 74, bei der Hauptversammlung am 31. Januar seinen Posten als Aufsichtsratschef von Siemens an den ehemaligen SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe abgibt, geht eine Ära zu Ende. Nicht nur bei Siemens, auch bei Cromme selbst. Wehmut? Nein. Der Mann, der als ehemaliger Krupp-Chef für die Fusion von Thyssen und Krupp sorgte und die deutsche Wirtschaft in Jahrzehnten wie kaum ein Zweiter prägte, kann in guten Zeiten glücklich Bilanz ziehen. Und: Er stellt sich hinter die heftig diskutierten Konzernumbaupläne von Siemens-Chef Joe Kaeser.
Er ist Old Econo@ @ @ @my, durch und durch. Einer ihrer prägendsten V crtreter. Wnn G@ @erhard Cr0mme, 74, bei dcr Hauptversammlung am 31. Januar seinen Posten als Aufsichtsratsch ef von Siemens an den ehemali gen SAP-Co-Chef Ji%m Haemann Snbe abgibt , geht eine Ära zu Ende. Nicht nur be i Siemens, auch bei romme selbst. Wehmut? Nein. Der M ann, der als ehemaliger Krupp-Chef für die Fusion von Thyssen und Krupp sorgtc und die deutsche Wirtschaft in Jahrzehnten wie kaum ein Zweiter pr@ägte, kann in guten Zeiten glüc klich Bilanz ziehen. Und: Er tellt sich hinter die hefti diskutieren Kzernumaupläne von Siemens-Chef Joe Kae ser. [1]
Beim Stand von 2:6, 1:4 gab Tennisprofi Mischa Zverev in der ersten Runde der Australian Open auf - wegen eines Infekts und einer Knochenhautentzündung, wie er sagt. Unscheinbar sieht das Blatt aus, das an einer Säule klebt, im Presseraum der Australian Open. "On-site offences" lautet die Überschrift, darunter sind Namen und Geldbeträge aufgelistet. Es sind die Namen von Spielern, die gegen Regeln verstoßen haben und zahlen müssen. Alle Summen belaufen sich auf eine niedrige vierstellige Summe - an achter Stelle steht: $ 45 000. Eine so hohe Strafe ist außergewöhnlich. Es ist ein deutscher Profi, der sie nun begleichen muss: Mischa Zverev, 30, der zehn Jahre ältere Bruder von Alexander Zverev. Wegen seiner Aufgabe in Runde eins gegen den Koreaner Hyeon Chung, die aus Sicht des Weltverbands, zuständig in solchen Fällen, nicht korrekt ablief. Als Begründung gab die International Tennis Federation (ITF) "first round performance" an. Viele Jahre kam es oft vor, dass Profis, obwohl angeschlagen oder krank, zur ersten Runde antraten und aufgaben, um das Preisgeld wenigstens zu kassieren. Dieses ist bei den vier Grand Slams deutlich höher als bei Turnieren der ATP Tour. In Melbourne erhielt Zverev als Verlierer umgerechnet 38 400 Euro. Abzüglich der höchsten Strafe (36 750 Euro), die je während eines Grand Slams verhängt wurde, bleiben ihm jetzt 1650 Euro. Zverev ist der erste Spieler, den eine Änderung getroffen hat. Um Preisgeld-Absahnern entgegenzuwirken, hat Ende 2017 das Grand Slam Board eine im Grunde Profi-freundliche Regel erlassen: Zieht ein Spieler rechtzeitig vorher zurück, darf er die Hälfte des Preisgeldes, das ihm als Erstrunden-Verlierer zustehen würde, behalten. Die andere Hälfte geht an einen Lucky Loser, einen Spieler, der in der Qualifikation gescheitert war und aufrückt. "Mischa hatte vom Viertelfinale aus dem Vorjahr viele Punkte zu verteidigen", erklärte Zverevs Manager Apey in Melbourne, "er hatte gehofft, er steht das Match durch." Das war nicht der Fall. Bei 2:6, 1:4 gab Zverev auf und nannte einen Infekt sowie eine Knochenhautentzündung in der linken Schulter als Grund. Apey bestätigte, dass Mischa Zverev Berufung eingelegt habe. "Das ist eine harte Strafe", sagte Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann, der bereits in Brisbane ist. An der Gold Coast bestreitet die DTB-Auswahl vom 2. bis 4. Februar das Erstrundenduell mit Australien. Eine Delegation ist vorgereist, zu der Einzelspieler Peter Gojowzcyk und Doppelspezialist Tim Pütz zählen. Alexander Zverev wird am Sonntag nach Brisbane fliegen, Jan-Lennard Struff soll nach dem Wunsch Kohlmanns auch erst dann kommen. Der 27-Jährige aus Warstein hat das Halbfinale im Doppel erreicht und spielt nun um einen Grand-Slam-Titel. Mit Ben McLachlan (Japan) besiegte er das weltbeste Duo, Lukasz Kubot aus Polen und Marcelo Melo aus Brasilien, mit 6:4, 6:7 (4), 7:6 (5). Mischa Zverev muss den Davis Cup auslassen, er nimmt nun Antibiotika. Kohlmann belässt den Kader bei vier Profis.
Beim Stand v 2:6, 1:4 gab Tennisprofi Mischa Zverev in d er ersten @ @ @Runde der Australian O pen auf - wegen eines Infek@ts und einer Knochenhautentzndung,& wie er sat. Unscheinbar sie_ht da B1at aus, das an einer Säule kl ebt, im Presseraum d er Australian Open. "On-site offences" lautet di&e Überschrif, daru_nter sind Namen und Geldbeträg aufgelistet. Es sind die Namen von Spielern, d (1) ie gegen Regeln ve r stoßen haben und zahlen müssen. Alle Summen belaufen sich auf eine nedrige vierstellige Summe - an achter telle ste ht: $ 45 000. Eine s@ @o hohe Strafe ist außergewöhnl&ich. Es ist ein deutsche@ @ @r Profi, der sie nun begleichen muss: Mischa Zverev, 30, d er zhn Jahre äler Brue r von Alexander Zverev. Wege n seiner Aufgabe _in Runde eins gegen 2 den Koreaner Hyeon Chung, die aus Sicht des Weltverbands, zuständig in solchen Fälle @ @ @n , @ @ @nicht kor rekt ablief. Als Begründung gab die International Tennis Federi0n (ITF) "first rou nd performance" an. Viele Jahre kam es oft vor, dass Profis, obwohl angeschlagn oder krank, @zur ers@ @ten Runde antraten und aufgaben, um das Preisgeld wenigstens zu kasieren. Dieses ist be_i den ver Gran d Slams detlich @ @ @höher als bei Turnieren der 3 ATP Tor. In Melbour%ne $erhielt Zverev als@ Vrlierer umqerechet 38 400 Euro. Abzüglh der höchsten Strafe (36 750 Eur), die je während eines Grand Sams v-erhängt wurde, bleiben ihm jetzt 165@ @ @ 0 Euro. Zver--ev ist d@ @cr erste Spieler, dcn eine Änderung getroffen hat. Um Pr eisg eld-Absahnern entgegenzu wirken, hat Ende 2017_ das Grand Slam Bo#ard ei ne im Grunde Profi-freundl iche Regel-_ (4) erlas sen: Zieh ein Spieler rechtzeitig vorer @urück, darf er@ @ die@ @ Hälfte dcs Pr$eisgeldes, das ihm als Erstrundn-Verlierer zustehen würde, behalten. Die andee Hälfte geht n einen Lucky Loser, einen Spieler, der in der Qalifikation gescheitert war und aufrückt. "Mischa hatte vom Viertefinale aus dm Vorjahr viele Punkte zu verteidigen", erklärte Zverevs Manager Ap e#y in Melbourne, "er hatte 5 gehofft, er steht-- das Match durch." Das war nicht der Fall. Bei 2:6 , 1:4 gab Zverev auf u nd nannte einen Infet sowie eine Knochenhautentzünu ng in der linke n S chulter ls Grund. Apey bestätigte, da ss Mischa Zverv Beruug eingelegt habe. "Das ist eine harte Strafe" , sag t-e Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann, der bereits n Brisbane ist. An der Gold Coast bestreitet die DTB-Auswahl v om 2. bis 4. Februar da 6 Erstru%nde@nduell it Australien. Eine Delegation ist vorg$ereist, zu der Einzelspieler cter Gojowzcyk und Doppelspezial#ist Tim Pütz zä_hlen. Alexaner Zverev wird am Sonntaq nach B risbane fliegen, Jan$-Lenard Struff soll nac h dem W unsch Kohlmanns auch erst dann kommen. Der 27-ährige aus War stein hat das Halbfinale im Doppel crreicht und_ spil t nun um cinen Gra nd- Slam-Titel. Mit Ben MLachlan (Japan) bcsiegt er d as [7] weltbeste Duo, Lukasz Kubot aus Polen un@ @ @d Marcelo Melo as Basilien, mit 6:4, 6:7 (4), 7:6 (5).# Mischa Zverev muss den Davis Cup auslassen, er immt nun Antibioika. Kohlman- bel@ @ @ässt den Kader bei vier Profi@s. [8]
Die Krise ist vorbei, aber um welchen Preis. In gut einem Jahr geht die Präsidentschaft von Jacques Chirac zu Ende, und in dieser letzten Phase wollte er noch einmal durchstarten, um all die Rückschläge hinter sich zu lassen, die seine zweite Amtszeit überschattet haben. Stattdessen haben er und sein Premierminister Dominique de Villepin ein Chaos heraufbeschworen, wie es das Land seit der Studentenrevolte vom Mai '68 nicht erlebt hatte. Zehn Wochen lang haben der Präsident und seine Regierung an einem Projekt festgehalten, das Millionen Studenten und Gewerkschafter auf die Straße trieb. Detailansicht öffnen Prmier auf Abruf: Dominique de Villepin (Foto: Foto: AFP) Eine außerparlamentarische Opposition hat die Kraftprobe gesucht und sie gewonnen. Präsident und Premierminister stützten den Rest ihrer Autorität auf eine übergroße Parlamentsmehrheit, sie hat ihnen nicht geholfen. Selbst in der Regierungsfraktion gab es - die Gefolgschaft von Innenminister Nicolas Sarkozy gegen die von Villepin - zwei feindliche Lager. Villepin, der immer einsamer dastand, wollte sich dem Druck der Straße nicht beugen, es blieb ihm nichts anderes übrig, als klein beizugeben. Es herrscht Endzeitstimmung in Paris. Villepin wollte mit dem "Erstbeschäftigungsgesetz" CPE Jobs schaffen für die arbeitslosen Jugendlichen und hat die Stimmung auf fatale Weise unterschätzt. Wenn die Franzosen das Wort Reform hören, dann werden sie misstrauisch. So wurde der Regierungschef ein Opfer seiner Arroganz. Sein kardinaler Fehler war, dass er sich das Gesetz mit seinen engsten Mitarbeitern ausgedacht hatte, ohne jede öffentliche Diskussion. Wichtige Minister seiner Regierung haben sich nur mit Widerwillen in die Kabinettsdisziplin einbinden lassen. Kampf auch gegen Sarkozy Die Krise hat zudem die nur dürftig kaschierte, zunehmend brutaler werdende Auseinandersetzung um die Führung des rechten Lagers verdeutlicht. Villepin wollte sich, auf Biegen und Brechen, gegen seinen Rivalen Sarkozy profilieren. Dass der Innenminister und Vorsitzende der Regierungspartei UMP früh gewarnt und später als einer der ersten eine Umkehr gefordert hatte, hat den Premier in seinem aussichtslosen Kampf nur bestärkt. Villepin wollte die Krise durchstehen und setzte darauf, dass sich die Proteste totlaufen würden. Sein Kalkül, dass es die schweigende Mehrheit honorieren würde, wenn er hart bliebe, war nicht abwegig, war aber falsch. Er werde nicht aufgeben, im Gegensatz zu anderen habe er Mumm, hatte der Premier ein ums andere Mal wissen lassen. Noch vorige Woche hatte er von der "Mission" gesprochen, die ihm der Präsident übertragen habe und die er "bis zum Ende" erfüllen werde. Mit dem Scheitern der "Mission impossible" ist Villepin selbst am Ende. Auch wenn er im Amt bleibt, ist er, bis zur nächsten Krise, nur noch ein Regierungschef auf Abruf. Eigentlich müsste Villepin aus Selbstachtung zurücktreten, wie er es angedroht hatte. Für Chirac ist diese Niederlage neben dem verlorenen Europa-Referendum im vorigen Jahr, die Frankreich außenpolitisch zurückgeworfen hat, die verheerendste seiner zweiten Amtsperiode. Für Villepin bedeutet sie das Aus für seinen Lebenstraum, dem Chef in den Elysée-Palast zu folgen. Für die französischen Linken indes, vor allem für die Sozialisten, die bis zum Beginn der CPE-Auseinandersetzung perspektivlos herummanövrierten und ihre eigenen Führungskrisen pflegten, konnte nichts gelegener kommen als dieses Desaster. Stärkung für die Sozialisten Die Sozialisten können, wenn sie sich denn auf einen überzeugenden Präsidentschaftskandidaten einigen, nach diesen Wochen optimistischer nach vorn schauen. Mit dem geschwächten Präsidenten und dem Premierminister auf Abruf hat die bürgerliche Rechte noch ein schwieriges Jahr vor sich. Als Kandidat der Hoffnung bleibt ihr Nicolas Sarkozy, und Chirac ist der Letzte, der ihn noch bremsen könnte.
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Die Debatte um den Spitzenkandidaten der Grünen wird der Partei schaden. Je länger die Diskussion läuft, desto stärker wird der Eindruck, bei den Grünen werde vor allem um Posten und Pfründe geschachert. Doch Grünen-Wähler nehmen solch ein Verhalten nachhaltig übel. Das Konzept der Troika ist derzeit in deutschen Parteien recht beliebt. Zuerst hielten es die Sozialdemokraten für eine annähernd grandiose Idee, mit Gabriel-Steinmeier-Steinbrück den Umstand zu kaschieren, dass sie keinen geeigneten Kanzlerkandidaten haben. Inzwischen dämmert ihnen, dass sie noch immer keinen haben, dafür drei, die gern Kandidat wären, der Wählerschaft aber suspekt (Gabriel) oder gleichgültig (Steinmeier) sind, oder denen die eigene Partei suspekt sowie gleichgültig ist (Steinbrück). Detailansicht öffnen Es geht bei der Debatte um nichts als Proporz. Das ist Ausdruck einer Binnenfixierung, die selbsternannte Realpolitiker sonst so gern an anderen kritisieren. (Foto: dpa) Bei den Grünen hat jetzt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt für ein Wahlkampf-Spitzenteam vorgeschlagen. Sein Kalkül: Parteichefin Claudia Roth hat bislang als einzige Aspirantin ihren Anspruch angemeldet, Fraktionschef Jürgen Trittin gilt als gesetzt. Beide gehören zum linken Flügel, weshalb die Parteirechten um Palmer unbedingt ein Gegengewicht unterbringen wollen. Damit hätten auch die Grünen ihre Troika - mit dem Unterschied, dass nicht unterwegs noch zwei auf der Strecke bleiben müssten. Palmers Vorschlag ist die neueste Windung einer Debatte, die sich die Grünen seit Monaten leisten und die mittlerweile in keinem Verhältnis mehr zum möglichen Ertrag steht. Es ist zwar nicht ganz und gar egal, wessen Köpfe die Grünen am Ende auf ihre Plakate drucken. Aber fast. Es ist jedenfalls egal, ob sie mit einer Troika, einer Quadriga oder einer Fußballmannschaft samt Ersatzbank antreten. Platz im Spitzenteam kann allenfalls als Eintrittskarte ins Kabinett gelten Als ihre Umfragewerte im vergangenen Jahr Züge einer demoskopischen Blase annahmen, wurde noch über den ersten grünen Kanzler fabuliert. Das ist vorbei, deshalb ist die Frage der Spitzenkandidatur nicht annähernd so wichtig wie bei Union oder SPD. Ein Platz im sogenannten Spitzenteam kann allenfalls als Eintrittskarte in ein mögliches Kabinett gelten. Aber auch davon sind die Grünen momentan ziemlich weit entfernt. Hinzu kommt, dass der Grünen-Wähler die für manchen Politiker und Medienschaffenden irritierende Neigung besitzt, sich für Inhalte zu interessieren - jedenfalls eher als für die Frage, welches Mitglied des Grünen-Spitzenteams am Ende in welchem Ministerium sitzen könnte. Der bislang Einzige, der erfolgreich einen konsequent personalisierten Wahlkampf führen konnte, war Joschka Fischer. Inhaltlich aber unterscheiden sich die derzeit in Rede stehenden Kandidaten-Kandidaten allenfalls in Nuancen, die programmatischen Fragen sind mehr als ein Jahr vor der Wahl weitgehend geklärt. Das gilt auch für die Frage, welche Koalition die Aspiranten proklamieren würden: Rot-Grün, Rot-Grün, Rot-Grün, das war es. Deshalb ist das Argument von Palmer und anderen, das Team müsse die "Breite der Partei" repräsentieren, schlicht Mumpitz. Grünen-Wähler nehmen Dinge nachhaltig übel Es geht dabei um nichts als Proporz. Das ist Ausdruck einer Binnenfixierung, die selbsternannte Realpolitiker sonst so gern an anderen kritisieren. Aber welchen Wähler außerhalb der eigenen Mitgliedschaft sollte es interessieren, ob die Grünen mit ihrem Abzählschema Frau-Mann-rechts-links am Ende eine Lösung hinbekommen, gegen die auch der letzte Kreisfunktionär nichts haben kann? Stattdessen wird die Debatte der Partei schaden. Je länger die Diskussion läuft, desto fester setzt sich der Eindruck, bei den Grünen werde vor allem um Posten und Pfründe geschachert. Wer konservativ wählt, verzeiht so etwas schnell, auch Anhänger der Sozialdemokraten sind seit Wehner, Schmidt und Brandt einiges gewohnt. Grünen-Wähler hingegen nehmen es nachhaltig übel, wenn das Personal sich um die Plätze balgt und Inhalte nicht mehr ganz so wichtig sind. Da könnten sie ja gleich die SPD wählen. Geht es so weiter, werden sich das die ersten überlegen.
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Riester-Rente? Kennt man. Der Gesundheitsminister macht das Prinzip nach und nimmt eine private Pflege-Zusatzversicherung in Angriff. Außerdem: Wasser marsch in der Deutschen Bank. Das Wichtigste in Kürze. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will im kommenden Jahr die Einführung einer privaten Pflege-Zusatzversicherung nach dem Vorbild der Riester-Rente in Angriff nehmen. Der Aufbau einer kapitalgedeckten Säule für die Pflege werde das zentrale Element einer groß angelegten Reform sein, sagte Rösler dem Hamburger Abendblatt einem entsprechenden Vorabbericht zufolge. Bisher ist unklar, ob Krankenkassen oder Privatversicherer das neue Modell tragen sollen. Detailansicht öffnen Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler treibt den Umbau der Pflegeversicherung voran. (Foto: dpa) Die kapitalgedeckte Zusatzvorsorge solle wie im Koalitionsvertrag vorgesehen eine Ergänzung zur bestehenden Pflegeversicherung sein, sagte Rösler der Zeitung. Derzeit ist die Pflegeversicherung umlagefinanziert: Die Beitragszahler bezahlen wie auch bei der gesetzlichen Rente die Kosten für die aktuell Pflegebedürftigen. Jedoch würden wegen "der demografischen Entwicklung immer mehr Menschen Pflege in Anspruch nehmen", sagte Rösler. Weil in Deutschland relativ wenige Kinder geboren werden, die Menschen aber immer älter werden, dürften in den kommenden Jahrzehnten weniger Beitragszahler mehr Pflegebedürftigen gegenüberstehen. Rösler sagte, junge Menschen müssten "heute anfangen, an morgen zu denken und finanziell vorzusorgen". Dabei müsse der Grundsatz gelten: "Was man in die kapitalgedeckte Pflegeabsicherung einzahlt, soll einem auch eines Tages individuell zustehen." Am 7. Dezember will Rösler erstmals mit Fachleuten und Verbandsvertretern aus dem Pflegebereich über die Reformvorschläge beraten. Dies sei "der Auftakt für die Arbeiten an der Pflegereform, die wir 2011 ganz oben auf die Agenda setzen", kündigte der FDP-Politiker an. Die geplante Reform soll Rösler zufolge auch den wachsenden Fachkräftemangel in der Branche bekämpfen. Um mehr Menschen für den Beruf zu gewinnen, solle die Ausbildung einheitlicher gestaltet werden. So solle die strikte Trennung von Altenpflege und Krankenpflege in der Ausbildung teilweise aufgehoben werden. Zugleich sprach sich Rösler für eine höhere Bezahlung von Alten- und Krankenpflegern aus.
Riest_er-Rente? Knnt ma n. Der Gesundheitsminstcr macht das Prinzip nach und nimm t eine prvate Pflege-Zusatzversicherung n An griff. Außerdem: Wasser marsch in der Deutschen Bank. Das Wichtigste in Kürze. Bundesgesundheitsminister Philip Röler (FDP) will im ko mme_nden Jahr die Einführun einer privaten Pflege-Zusatz@ @ @ @ versicherung nach dem Vor bild de r Riester-Rene in Angriff nemen. Der Aufb au einer kapitalge-deckten Säule für die Pf1ege w_erde das zentrale Element einer gro anelegten Reform ein, sagte Rösler dem Hamburger Abend blatt einem entsprechenden Vorabbericht zufolge. Bisher ist unklar, ob Krake&nkassen oder Privatversiche rr das neue Model 1@ @ tragen sollen. Detai# l@ @an--sicht öffnen B undesgesundheitsminister Philipp Rö sler teibt den Umbau der Pflegev$ersicheru nq voran. (Foto: dpa) ie kapitalgedeckte Zusatzvorsorge solle wie im Koalitionsvcrtrag vorgesehen eine Ergänzung zur besthenden Pflegeversicherug#@ @ sein, sa gte Rösler der Zeitung. (1) Derzeit ist die Pflegeversicherung umlagefinanziert: Die Beitragszahler bezahlen w$ie uch bei der gesetzlichen Rente die Kosten für die aktue#ll Pflegebedürftigen. Jedoch würden wegen "der demografischen Entwic@ @klung immer mehr Menschen Pfleg-e in Anspruch nehm en", sagte Rösler. Weil in Deutschland rela@ @ @tiv wenige Kinder geboren werden, die Menschen abe--r immer älter werdcn@ @ @ @, dürften- in den kommend en Jahrzehnten weniger Be--itragszahl er mehr Pf legebedürftigen gegenüb&erstehen. Rösler sagte, junge Menschen müssten "heute anfangen, an mo@ @ @rgen zu d enken@ und finanziell v@orzusorgen". Da@ @bei müsse der Grundsatz elten: "Was man i d ie kapialgedeck te Pflegeabsicherung einzahlt, soll einem auch ies Tages individuell zustehen." Am 7. Dezember will Rösler erstmals mit Fa chleuten und Verbandsvertretern au$s dem Pf@ @l@ @ @egebereich über die Refor mvorschläge bcraten. Dies sei "der Au ftakt für die Arb iten (2) an der Pflegereform, die wir 2011 ganz oben auf die A@ @ @genda setzen", ündigte d er FDP-Pol tiker an. Die geplante_ Reform soll@ @ @ Rösler zufolge auch den wachsen$den Fachkräftemangel in der Branche bekäm--pfen. Um mehr Menschen f ür den eruf zu gewinn en, solle die Ausbildun&g einheitlicher gestaltet werden. So solle die strike Trenn$ng von Alt enpfleqe und Krankenpflege in der Ausbildug t#c l w@ @eise aufghobe werden. Zgleich sprach sich Röser für eine höhere Bezahlung von Alten- und Krankenpflegern aus. (3)
Architekt Stephan Braunfels plant die Saarphilharmonie, denn: Das Saarland braucht einen Konzertsaal. Ein Kulturprojekt in der Industrievorstadt. Burbach heißt die triste Saarbrücker Industrievorstadt. Jetzt aber entwickelt sich dort ein Kulturprojekt, das soeben vorgestellt wurde. Eine private Initiative will in die Energiezentrale des alten Hüttenwerks einen Konzertsaal implantieren. Detailansicht öffnen Architekt Stephan Braunfels war unter anderem für den Bau der Pinakothek der Moderne in München verantwortlich. (Foto: Foto: dpa) "Wie ein Komet schlägt das ein", war sein spontaner Einfall, als der Architekt Stephan Braunfels die Halle sah. Der Kontrast zwischen der hundert Jahre alten Backsteinfachwerkhülle und dem kühnen Einbau könnte härter und spannender kaum sein. Elektrozentralen waren, als die Elektrizität die industrielle Produktion revolutionierte, die Bauaufgabe, die eine dezente Pracht zum Ausdruck bringen durfte. Von manchem Industriekomplex blieb einzig das E-Werk stehen. In postindustriell-romantischer Terminologie: die "Industriekathedrale". Braunfels lässt die vor acht Jahren vorzüglich sanierte Hülle unberührt stehen und wirken (Simulation: SBA). Ein Drittel des Raums wird Foyer. Zwischen Einbau und Altbau bleibt ein intensiver Abstand. Man spürt die Spannung zwischen zweierlei Saarland. Nämlich dem Land, das aus der Schwerindustrie erst hervorgegangen ist, und dem heutigen Saarland, das sich mühsam aus Altlasten hervorquält und als moderner IT-, Nano- und Metallstandort am Wettbewerb der Regionen teilhat. Auch wenn Ministerpräsident Peter Müller zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins zählt, und versprochen hat, auf jeden privaten einen öffentlichen Euro draufzulegen, ist die Saarphilharmonie eine dezidiert private Initiative. Sie geht zurück auf den Dirigenten Christoph Poppen, der mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern auf fremden Kontinenten das Publikum begeistert. Das Saarland hat einen Klangkörper von Rang. Nur im Saarland selbst kann man mangels Saal die DRP nicht hören. Wer Ohren hat, für den ist es keine Frage, dass das Saarland einen Konzertsaal braucht. Der Münchner Akustiker Karlheinz Müller hat gerade die Saarbrücker Mehrzweckhalle überarbeitet. Eine wirklich philharmonische Arbeit ist auch in der optimierten Halle nicht möglich. Die Bläser erschlagen die Streicher, die Musiker hören einander nicht. Ein Saarland mit Philharmonie Kein Wunder, dass nun nicht nur die üblichen Verdächtigen des Kulturlebens agieren. Auch Bank- oder Industrievorstände sind engagiert. 25 Millionen Euro müssen sie zusammenlegen. Derzeit dominiert die Euphorie des Aufbruchs. Während im Saarland oft die larmoyante Tonlage vorherrscht, klingt das Philharmonieprojekt selbstbewusst. Zweimal bekam das Saarland Kunsträume als Lohn für Treue. Von Adolf Hitler das Theater, als die Saarländer sich 1935 für Nazideutschland entschieden hatten. Von Adenauer die Kongresshalle für das Votum, Bundesland zu werden. Jetzt wollen sie es einmal selbst schaffen. Ein Saarland mit Philharmonie wäre der kulturelle Normalzustand. Für das Projekt hat Stephan Braunfels, der wohl musikverrückteste unter den deutschen Architekten, sich mit Karlheinz Müller zusammengetan. Mit dem hat er schon die Pinakothek der Moderne geplant. Die ist ein Museum und ein Ort für besondere Konzerte.
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Nach der Schießerei bleiben die Zürcher bemerkenswert gelassen und zeigen, wie man mit einer Gefahr umgehen kann. Zürich am Montagabend: In einem islamischen Gebetsraum in der Nähe des Hauptbahnhofs hat es eine Schießerei gegeben, der bewaffnete Täter ist auf der Flucht. Spürhunde durchkämmen dicht besiedeltes Gebiet. Und die Züricher? Kämpfen sich durch den Feierabendverkehr und zeigen keine Panik. Die Aufforderung der Polizei wird von der ganzen Stadt befolgt.
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Die Europäische Kommission hat den von Easyjet beschlossenen Kauf des ehemaligen Air Berlin-Standortes am Flughafen Berlin-Tegel genehmigt. "Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass Übernahmen von Fluggesellschaften nicht zu weniger Wettbewerb führen", so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Denn dies bedeute höhere Ticketpreise und weniger Auswahl für die Verbraucher. Die Pläne der Billigfluggesellschaft werden aber nach Ansicht von Vestager "den wirksamen Wettbewerb nicht mindern." Die Kommission genehmigte daher das Vorhaben ohne Auflagen. Easyjet will am Flughafen Tegel eine Flotte von 25 Flugzeugen stationieren und von dort aus nationale und internationale Ziele anfliegen. Von Anfang Januar an steigt sie auf vier innerdeutschen Strecken nach München, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt ein, die Lufthansa seit der Insolvenz der Air Berlin im Monopol anbieten konnte. Die Kommission prüft weiterhin, ob sie die von Lufthansa geplante Übernahme der Air Berlin-Tochter Niki genehmigen soll, obwohl dies die Position des Marktführers weiter stärken würde. Vestager wird ihre Entscheidung dazu am 21. Dezember bekanntgeben.
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Der Amtsinhaber ist 66 Jahre alt, sein Herausforderer 48. Diese Diskrepanz ist den Wahlkampfmanagern der hessischen SPD ins Auge gestochen. Sie machen nun das Alter von CDU-Regierungschef Volker Bouffier zum Wahlkampfthema. Die hessische SPD will im Herbst nicht nur mit den Themen Wohnen, Verkehr und Bildung Wahlkampf machen, sondern auch mit dem Alter des jetzt 66-jährigen Ministerpräsidenten und CDU-Landesvorsitzenden Volker Bouffier. SPD-Generalsekretärin Nancy Faeser sagte bei einem Parteitag am Wochenende in Wiesbaden über die Landtagswahl am 28. Oktober: "Es geht um CDU oder SPD, um alt oder jung, um verbraucht oder frisch." Bouffiers SPD-Herausforderer, Thorsten Schäfer-Gümbel, ist Jahrgang 1969 und somit knapp 20 Jahre jünger als der Ministerpräsident.
Der Amtsinhaber ist 66 Jahre alt, sein Herusforder%er 48. Diese Dis--repanz ist den Wahl kampfmanagern dcr hessischen SPD ins Auge gestoch@ @en. Sie mache nun das Alter von CDU-Regier ungschef Volker Bouffier zum Wahlkampfthema. Die hessische SPD ill im Herbst nicht nur mit den Themen Wohnn, Verke#hr@ und Bildung Wahlkampf machen, sondr--n auch mit dem Alte des jetzt 66-jähri-gen Min isteprä@_sid enen und CDU-Landesv@ @o-rsit zenden Volker Bouffir. SPD-Generalsekretärin Nancy Faeser sa gte bei einem Parteitag am Wo chenende in Wiesbaden über die Landtagswahl am 28. O-ktober: "E s geht u$m CDU oder SPD, um alt oder jung, um verbraucht oder frisch." Bouffiers SPD-Herausforde re@r#, Thorsten Schäfer-Güm bel, ist Jahrgang 1969 und somit kna p--p 20 Jahre jünger als der Ministerpräsdent. 1
Im Bundestag hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärt, was aus ihrer Sicht aus dem Brexit-Votum der Briten folgt. Die Regierungschefin hob hervor, dass die Beziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union auch künftig "eng und freundschaftlich" gestaltet werden sollen. Zugleich betonte sie jedoch, dass es natürlich einen Unterschied geben werde, zwischen einem Land, das Teil der EU sei, und einem, das es eben nicht mehr sei. "Wir werden sicherstellen, dass die Verhandlungen nicht nach dem Prinzip der Rosinenpickerei geführt werden", sagte die Kanzlerin. Niemand könne erwarten, dass mit einem EU-Austritt Pflichten entfallen, Privilegien aber bestehen bleiben. Als Beispiel nannte Merkel den freien Zugang zum EU-Binnenmarkt. Wer ihn wolle, müsse zugleich die vier EU-Grundfreiheiten akzeptieren, also Freizügigkeit für Menschen, Güter, Dienstleistungen und Kapital. Keine Vorgespräche - weder formell noch informell Konkrete Verhandlungen darüber, wie die Beziehungen des Vereinigten Königreichs zur EU künftig aussehen werden, können Merkel zufolge erst dann beginnen, wenn Großbritannien seinen Austrittsantrag nach Artikel 50 des EU-Vertrags einreicht und die EU-Staaten gemeinsam Leitlinien für die Gespräche festgelegt haben. Es werde bis dahin keine Vorgespräche geben, "weder formell noch informell", sagte Merkel in ihrer Regierungserklärung. Nach Abgabe des Austrittsantrags gibt es laut EU-Vertrag eine zweijährige Frist für Verhandlungen, die nur einstimmig von den EU-Staaten verlängert werden kann. "Solange die Verhandlungen laufen, bleibt Großbritannien Mitglied der Europäischen Union", sagte Merkel. Merkel strebt an, dass die 27 Staaten bis zum März 2017, dem 60. Jahrestag des Abschlusses der Römischen Verträge, eine gemeinsame Haltung zum Brexit erarbeiten. Die römischen Verträge gelten als Grundlage der späteren Schaffung der Europäischen Union. Entscheidend für die Zukunft der EU ist nach den Worten Merkels, dass sich nun die 27 Mitgliedsstaaten, die nach einem Austritt Großbritanniens verblieben, als willens und fähig erwiesen, gemeinsam die richtigen Entscheidungen zu treffen. "Gemeinsam, das heißt immer alle 27", sagte sie, große und kleine, alte und neue Mitglieder. Merkel rief dazu auf, die Debatte darum, was für die EU selbst aus dem Leave-Votum der Briten folge, nicht auf die Frage nach mehr oder weniger Europa zu verengen. Vielmehr brauche es ein "erfolgreiches Europa", das das Leben der Menschen verbessere. Sie verwies auf das Wohlstandsversprechen in Lissabon im Jahr 2000. Es sei nicht eingehalten worden, deshalb aber nicht falsch. Kanzlerin hebt historische Bedeutung der EU hervor Alle Schlussfolgerungen aus dem Brexit-Beschluss werde sie immer mit "historischem Bewusstsein" ziehen, sagte Merkel. Man dürfe nie vergessen, dass "die Idee der europäischen Einigung eine Friedensidee war". Angesichts der Flüchtlingsbewegungen oder des internationalen Terrorismus sei klar, dass die Aufgaben nur gemeinsam zu bewältigen seien. Die EU habe schon zuvor ihre Wandlungsfähigkeit bewiesen. "Die EU ist stark genug, um den Austritt Großbritanniens zu verkraften."
Im Bundestag hat Kanzlern Angela Merkel (CDU) e&rklärt, was aus ihrer Sicht aus dem Brexit-Votum der Briten& folgt. Die Regie rungschefin hob herv0r, dass die Beziehunge$n zwischen Großbritannien und der Europäi%schen@ @ @ @ Union auch ünftig "en@g u@ @ @nd freundschaftlich" gestaltet werden sollen. Zugleich betonte sie edoch, dass e s natürli---ch einn Unterschied $geben we rde, zwi@ @chen einem Land, das Teil der EU sei, u$nd ine, das es ebe_@ @ @ @n nic@ht mhr sei. "Wir werden sicherstellen, dass die Ver handl#ungen nit na#ch dem Prin zip_ der Rosinenpickerei g@ @ @eführt werden",& sagte die@ @ @ Kanzlerin. Nie mand könne erwarten, dass mit einem EU-Austritt Pflich t en entfa1len, Pri-vilegien aber bes@ [1] @ @ @tehen bleben. Als eispiel-- nannte Merkel den freien Zugang zum EU-Bi&nnenmarkt. Wer ihn w#olle, müsse zugleich die vier EU-Grundf@ @reihite $n akzeptieren, also Freizügigkeit für Menschn, Güter, Dienstl#eis$tungen und Kapi tal. Keine Vorgespräche - wed er formell noch inf ormell Konkrete Verhandlun gen darüb er, wie dic B ezieh@un@ @ @gen des Vercnigten Königreichs zur EU künftig aussehen weren, k@ @ö&nnen Merkel zufolge erst dann beqinnen, wenn Großbrtannien seinen Austritts antrag ch Artikel 50 des EU-Vertrags einreicht und die E-Staaten gemeinsam Leitlin@ @ @ @ ien für die Gespräche fest gelegt haben. Es@ @ @ werde bis dahin keie Vorgesprä che geben, "we der ormell n och informell", &sagtc Merkel in ihrer Regierungserklärung. Nach Abgab e [2] des Austrittsantags gibt s laut EU-Ve rtrag eine zweijährige rst für Verhan l%ungen, die nur einstimmig von den EU-Staat$en verlänge&rt weren kann. "Solange di@ @ @ @e Verhand-lugen& laufen, b leibt Großbritannicn Mitglie d der Europäischen Union", sagte Merk el. Merkel strebt an, dass die 27 Staaten bis @ @ @ @zum März 2017, dem@ @ @ 60. Jahrestag des Abschlusses der Römi schen Verträge, eine ge@ @meinsame Haltung um Brexit erarbeiten. Die römischen Verträge gelten als G rundlage der späteren Schaffung der Europäischen Union. Entscheidend fü d ie@ @ Zukunft der EU@ @ @ @ it n ach den Worten M erkels, das_s sich nun die 27 Mitgliedsstaaten, die nach einem Austritt Großbritanniens verblieben, als wil%lens -3- und fähig erwisen, gemeinsam die rihtige Entscheidungen zu treffen. "Gemeinsam, das heißt immer alle 27", sagte sie, große und kleine, alte und neue Mitglieder. Merkel rie@ @ @ @f dazu auf, die Debatte darum, was für die EU selbst aus dem Leave-Votum der Briten fo$lge, nicht auf die Frag e# nach mehr oder wenger Europa zu verengen. Vielmehr brauche es ein "e #rf$olgreiches Europa", das das Le%ben der M-enschen verbessere. Sie verwies af das Wohlsta#ndsverspre@ @ @chen in Lissabon i@ @ @m Jahr 2000. Es sei nich@ @t eingehalten word en, deshalb aber nicht falsc h. Kanzlerin hebt historis ch Bedeutung de EU h-ervor A--lle #Schlussfolqe--rungen aus de Brexit-Besch luss (4) wer@ @de sie immer mit "storischem Bewusstsein" ziehen, sagte Merkel. Man dürf@ @ @e nie vergesen, dass "die Id ee der eu_ropäisc-hen Einigung e$ine Friedensiee war". Angesichts der Flüchtlingsbewegungen oder des internationalen Terrorismus s ei klar, dass di e Aufabe@ @n nur qem einsam u bewältiqen seien. ie EU habe schon zuvor ihre Wand1ungsfhigkeit_ bewiesen. "Die E U ist sta@ @ @ @rk genug, um den Austr itt Großbritanniens zu verraften." -5-
Das System Berlusconi ist an seinem Schöpfer Berlusconi gescheitert. Aber es ist an seinem ehemaligen Partner Gianfranco Fini, ihm den letzten Stoß zu versetzen. Ob es nur noch Tage sind oder einige Wochen bis zum politischen Aus von Silvio Berlusconi, spielt eigentlich keine Rolle mehr. Gianfranco Fini hat ihm das Messer an die Kehle gesetzt. Er will das Trauerspiel eines alternden Patriarchen und seiner gelähmten Regierung beenden, und damit das einer Partei, die sich seit Monaten selbst zerfleischt. Detailansicht öffnen Gianfranco Fini(li.) will Schluss machen mit der politischen Ausnahmestellung von Premier Silvio Berlusconi(re.). (Foto: dpa) Die Agonie der Macht von Italiens Premier hat spätestens im vergangenen Sommer begonnen. Da warf er Fini vor die Tür, den Mitgründer seiner Partei PDL. Doch Berlusconi hatte sich gründlich verrechnet mit den Mehrheitsverhältnissen im Parlament und wurde erst recht abhängig von seinem Widersacher. Es steht nun das Ende einer Ära bevor, in der Berlusconi Italien geformt und deformiert hat. Mit großen Hoffnungen hatte der Quereinsteiger begonnen. Als Berlusconi 1994 die Politikbühne betrat, war er unbelastet von den Kungeleien des unter Skandalen zusammengebrochenen alten Parteiensystems. Mit seinem enormen Erfolg als Unternehmer erschien er vielen als ein Garant dafür, Italien voranzubringen. Vier Mal ist er seither wiedergewählt worden. Seine Versprechungen von Reformen, Entbürokratisierung, Steuersenkungen und sein Charisma überstrahlten für viele alles andere: die Justizaffären, die mafiaverstrickten Freunde, die Berlusconi von Anfang an begleitet haben - und auch seine anrüchige Doppelfunktion als größter Medienunternehmer des Landes und als Regierungschef. Doch nach seiner Wiederwahl vor zwei Jahren war immer schwerer zu übersehen, dass vieles zum Trugbild gerät. Der Populist Berlusconi will den Italienern, ja der ganzen Welt, vorgaukeln, er habe alles im Griff und widme sich ganz dem Wohle Italiens. Die Regierung hat ihre Kraft aber bisher vor allem mit der Suche nach Gesetzeslösungen verbraucht, die den Premier vor Prozessen schützen sollen. Fini hat es auf den Punkt gebracht: Die angebliche "Regierung der Tat" ist in Wirklichkeit eine des "Tuns als ob". Italiens Unternehmer, Arbeitnehmer, Familien und junge Leute werden von der Politik alleingelassen mit ihren Nöten und berechtigten Sorgen. Sie äußern das immer vernehmlicher und bekommen keine Antworten. Nicht nur die Regierung ist gescheitert, sondern auch das Parteiprojekt PDL. Zusammengegossen aus Finis voriger Partei AN und Berlusconis Forza Italia, sollte sie die gesamte Rechte einen, die "liberale Revolution" schaffen. Fini gibt auch dieser Partei keine Zukunft mehr. Die PDL ist eine Partei geworden, die nur um die Person Berlusconi kreist und um den Erhalt seiner Macht um jeden Preis. Die PDL ist eine Versammlung von Leuten, die Berlusconi stützen, um selbst nicht aus dem System zu fallen, von dem sie profitieren. Es gibt keine innere Demokratie in ihr, Berlusconi beschließt alleine und damit basta.
Das System Berlusconi ist an seincm Schöpfer Ber$lusconi geschei tert. Aer es ist an seinem ehemaligen Pa@ @ner Gianfranco Fini, ihm den letzten Stoß zu versetzen.@ Ob e@ @s nur noc h Tage sind 0dcr einig-e Wochen bs zum politischen Aus von Silvio Berlusc0ni, spielt eigentlic kein e Rolle mehr. Gianfran@ @ @ @o Fini hat ihm das Meser an die Kehle@ @ g#esetzt. Er will das T&rauerspiel eines alte_rnden Patriarhen @ @nd seiner ge1ähmten Regierung b_eenden, und dam it das eincr Pa r_tei, die sich seit Monaten selbst zerf1eischt. Detaiansicht öffnen Gianfranco Fini(li.) will Schuss machen mit der politischen Ausnahmestellung von Premier Silvio Berlusconi(re.). 1 (oto: dpa) De Agonie der Mach t vo Italiens Premier hat spätestens im vergangenen Sommer beg&onn en. D a warf er Fini vor die Tür, den Mitgründer siner Partei PDL. Doch Ber lusconi hatte sic%h gründ@ @ @lich -verrechnet mit den Mehrheitsverhältnissen im Parla ment und wurde erst recht abhängig von sei nem Wider@sache r. Es steht nun das Ende einer Ä a bevor, in der Berlusconi Italien geformt und deform%iert ha t. Mit großen Hoffnungn hatte der Quereinsteger begonnen. Al s# B @ @ @ @erlusconi 1994 die Poliikbühnc betrat, war cr unbelastet von den Kungel-eien des unter Skandalen 2 --zusammenbrochenen altcn Parteiensyste@ @ @ @ms.@ @ @ Mit einem enormen _Erfolg als Unternehmer erschi@ @ @ @en er vielen als ein Garant d--afür, Italien voranzubrigen. - Vier Mal ist er seither wi edergewählt worden. Sein Versprechungen von Refomen, Entbürokra@ @ @ti sierung,@ @ Steueenkungen und sein Charisma überstr ahlten für vi le ales andere: die@ @ @ Justizaffärn, die mafiaverstric kten Feunde, die Berl#usconi von Anfang an begle$itet hben - und auch seine anrüchige Doppelfunktion als größ ter Medienunterneher des Landes u nd als Regierung@ @ @ @schef. Doch nach seiner Wiederwahl vor zei J ahren war immer 3 schwerer zu$ übersehen, dass vieles@ @ @ zum Trugbild gerät. er Populist Ber1 @u@ @ @sconi will den Italiener#n, ja d% er g$anzen Welt@, vorgaukeln, er habe lle -s im Griff und widme sich ganz em ohle Italiens. Die Regierung hat ihre r aft aber bisher vor allem mit der Suche nach Gesetzeslösungen verbraucht, die den Premier vor Prozessen schütz n sollen. Fini hat es auf den Punkt gebrach t: Die angebliche "Regierung dr Tat" ist in Wirklichkeit eine des--@ "Tuns als ob". Italiens Unternehmer, Arbe itne hmer, F ami--lien und junge Leute werden von de#r -4- Politik alleingelas sen mit ihren Nöten un d berechtigten Sorg en. Sie äußern das immer &ve rnehmlicher und beko %mme keine &Antworten. --Nicht nur die Regierung ist gcscheite$rt, sondern auch das Parteiprojekt PDL. Zus ammenegos#en aus Finis vo%ri ger Partei AN und Berlusconis Forza Italia, s01lte sie die gesamte Rechte enen, di-- e "liberale Revo1uion" schaffen. F ini gibt auch dieser Part ei keine Zukun@ @ @ft mehr. Die PDL ist eine Partei geworden, die nur um die Person Berlusconi kreist und um den Erhalt sein er Macht um jeden Preis. De PDL ist @eine Versammlu (5) ng von Le uten, die Berlusconi stützen, m selbst nicht aus dcm System zu fallen, von dem sie profiti eren. --@ @Es$ gibt keine innere Dem okratie in ihr, Berlusconi beschließ alleine und damit basta. 6
Warum wir trotz der Zwischenfälle in Krümmel mehr Angst vor dem Klimawandel als vor der Atomkraft haben müssen. Ein Thema, zu dem sich viele SZ-Leser geäußert haben. Zur Berichten und Kommentaren über den Zwischenfall im Kernkraftwerk Krümmel: Detailansicht öffnen Brennstabwechsel im Atomkraftwerk Krümmel bei Geesthacht: Wie gefährlich ist das Kraftwerk? (Foto: Foto: dpa) "Michael Bauchmüller argumentiert, Grundlastkraftwerke seien mit Erneuerbaren Energien unvereinbar. Diese Behauptung ist falsch. Wenn es so wäre, dann wäre die schwankende Energieversorgung aus Photovoltaik und Wind auch nicht vereinbar mit Geothermie und solarthermischen Kraftwerken, wie man sie in Südeuropa und Nordafrika bauen will. Diese Energien liefern nämlich ebenfalls Grundlaststrom. Richtig ist vielmehr, dass es nur eine klimaverträgliche Möglichkeit gibt, die schwankende Stromversorgung aus Photovoltaik und Wind mit dem Verbrauch in Einklang zu bringen: mit Hilfe von Energiespeichern. Nur so lassen sich die Schwankungen klimaneutral ausgleichen. Warum die Aufregung um Krümmel? Der neueste Zwischenfall ist in der Kategorie N einzustufen, als 'Normalmeldung', die der Aufsichtsbehörde bekannt zu geben ist. Die Meldefrist für die Ereignisse beträgt fünf Tage. Die Aufregung über die angeblich fehlerhafte Meldung dieses Ereignisses ist sachlich nicht begründet, denn das zuständige Ministerium in Kiel ist von Vattenfall innerhalb dieser Frist informiert worden. Auch die angeblich größere Gefahr eines Gau durch ältere Kernkraftwerke gehört eher in das Reich der Fantasie. Anders als in Tschernobyl schalten sich Kernkraftwerke westlicher Bauart bei Verlust der Kühlung selbsttätig automatisch ab, ohne dass dazu eventuell störanfällige Sicherheitseinrichtungen aktiv werden müssen. Und anders als in Tschernobyl sind westliche Kernreaktoren durch einen Betonmantel geschützt. Auch dieser Schutz bleibt unabhängig vom Alter des KKW bestehen. Solange wir mehr Angst vor der kaputten Klospülung im Kernkraftwerk als vor dem Klimawandel haben, solange wir mehr Geld für die Endlagerung von 500 Jahrestonnen abgebrannter Brennelemente ausgeben (bisher 1,5 Milliarden Euro) als für die Beseitigung von hunderten von Millionen Tonnen klimaschädigendes CO2 aus Kohlekraftwerken, solange haben wir nicht verstanden, was für unser Wohlergehen und das der Nachkommen in den nächsten hundert Jahren wichtig sein wird." Christoph Barthe Hamburg Harmloser Trafo-Ausfall "Jeder Trafo geht irgendwann kaputt. Das kann zu einem Brand führen, weil brennbares Öl zur Kühlung benutzt wird. Weil man das weiß, sind die Trafos abseits aufgestellt und mit einem Betonkäfig umgeben. Krümmel hat zwei Trafos zu je 750 Megawatt. Vor zwei Jahren war der erste Trafo am Ende, jetzt ist es der zweite. Nur in Sonderfällen kann man das Ende der Lebensdauer eines Trafos zuvor erkennen, dann wird er ausgetauscht, wie kürzlich bei Unterweser geschehen. Das hat alles nichts mit der Art der Wärmeerzeugung im Nuklearteil des Kraftwerks zu tun, daher ist es ohne Bedeutung für die Sicherheit." Dr. Lutz Niemann Holzkirchen Bauboom weltweit "Laut der Wissenschaftszeitschrift Nature steht ein Bau-Boom von Kernreaktoren bevor: Finnland, Frankreich und Großbritannien entwickeln neue Reaktorbau-Programme. In den USA wurde der Bau von weiteren 26 Reaktoren genehmigt, zu den 104 bereits bestehenden. China plant innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte den Bau von 40 bis 50 Reaktoren. Insgesamt sind weltweit 45 Reaktoren bereits im Bau. Sogar in Schweden und Italien ändert sich die Einstellung zur Kernenergie. Sind die Regierungen all dieser Länder von gestern, nur die deutsche nicht?" Dr. Anton Schweiger Gauting Richtungswahl im September "Der Wähler ist im September zu einer Weichenstellung aufgerufen. Auf der einen Seite steht das in Zeiten spottbilliger Primärenergie gewachsene System aus fossil oder nuklear betriebenen Großkraftwerken fern der Verbraucher. Diese Kondensationskraftwerke erzeugen riesige Wärmemengen, die sie nur zu einem Drittel in Strom umwandeln und zu zwei Dritteln umweltschädlich an Flüsse oder die Luft abgeben. Das wesentlich effizientere Konzept besteht aus einem Netz aus Heizkraftwerken, die Strom und Nutzwärme liefern, Windrädern und Solarzellen, das viel weniger Energierohstoffe benötigt und viel weniger CO2 ausstößt als herkömmliche Kraftwerke, aber mehr schnell regelbare Gaskraftwerke zum Lastausgleich beinhaltet. Die notwendige Dezentralisierung der Stromversorgung erfordert die schrittweise Stilllegung schlecht regelbarer Großkraftwerke." Peter Schulz München Unzuverlässiger Betreiber "Nicht nur an der Zuverlässigkeit des AKW Krümmel, sondern auch an der des Betreibers Vattenfall, die offenbar nach der Methode 'Versuch und Irrtum' Atomstrom erzeugt, sind Zweifel angebracht. Vattenfall sollte die Erlaubnis zum Betrieb von Atomkraftwerken entzogen werden. Ralf Wiegand irrt übrigens, wenn er schreibt, die Endlager-Diskussion sei nur wegen der Vorgänge in Asse nicht beendet. Grund hierfür ist vielmehr, dass es eben bisher keinen Standort gibt, der die Anforderungen an ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle erfüllt." Dr. Eduard Belotti Augsburg Strahlende Aussichten "Keine zwei Wochen nach Inbetriebnahme des seit zwei Jahren abgeschalteten Atomreaktors in Krümmel muss dieser erneut vom Netz - mehrere Störfälle binnen kürzester Zeit waren der Auslöser hierfür. Wer nach diesen Ereignissen immer noch glaubt, die Qualität deutscher Atomkraftwerke lobend hervorheben zu müssen, wirkt überaus naiv. Allein in Krümmel ereigneten sich seit 1984 über 300 sogenannte 'meldepflichtige Ereignisse'; das sind mehr als zehn pro Jahr. Zwar mag Krümmel zu den anfälligeren Meilern gehören, doch auch die übrigen 16 deutschen Atomkraftwerke dürften mit zunehmender Betriebsdauer nicht sicherer werden. Vor diesem Hintergrund erscheint der von CDU/CSU und FDP bereits geplante 'Ausstieg aus dem Ausstieg' nahezu weltfremd. Es ist zwar zutreffend, dass die atomar erzeugte Energie auf den ersten Blick durch ihre Ersparnis an CO2-Emissionen umweltfreundlich erscheint. Doch zeigen bereits die Vorfälle im Salzstock Asse vom Sommer letzten Jahres die schmutzige Seite dieser vermeintlich sauberen Energie. Und wenn Atomliebhaber behaupten, man könne sich durch ein Festhalten an der Kernkraft von Energieimporten unabhängiger machen, so ist dies aus drei Gründen fadenscheinig. Erstens: Niemand heizt mit Atomenergie seine Wohnung oder betreibt damit sein Fahrzeug. Zweitens: Genauso wie Erdöl und Erdgas ist Uran eine endliche Ressource, die innerhalb der nächsten Dekaden zur Neige gehen dürfte. Und drittens: Uran muss ebenfalls importiert werden - übrigens auch aus Russland. Die aktuelle Diskussion täuscht somit darüber hinweg, dass Kernenergie stets mit einem unkalkulierbaren Risiko behaftet bleiben wird. Und das unabhängig davon, wie billig der daraus gewonnene Strom auch sein mag. Denn nicht nur der Prozess der Energieerzeugung als solcher ist risikobehaftet - ein Verweis auf Tschernobyl scheint an dieser Stelle überflüssig. Vor allem die Entsorgung atomarer Brennstäbe ist nach wie vor ungelöst und stellt daher das entscheidende Problem dar: Wer an Atomkraft festhält aber seit Jahren die Auseinandersetzung mit der Frage der Endlagerung elegant umschifft, handelt mehr als fahrlässig. Offenbar möchten die bürgerlichen Parteien auf diesem Wege raffiniert Wählerstimmen gewinnen. Es bleibt zu hoffen, dass sie hiermit keinen Erfolg haben werden. Ließen sich die Wähler auf diese einfache Art gewinnen, müsste auch gegen sie der Vorwurf der Fahrlässigkeit erhoben werden. Denn C02-Emmissionen und Atommüll gegeneinander aufzurechnen und anzunehmen, dass sich mit Atomstrom Energieabhängigkeiten auflösen lassen, ist weder vernünftig noch nachhaltig gedacht." Moritz Krell & Manuel Vesely Berlin Nach wie vor ungelöst: das Thema Endlager "Jeder Beitrag der letzten Zeit zu diesem Thema gerät irgendwie zu einem Sammelsurium von Informationen und Argumente sowie Behauptungen, die den Leser am Ende doch ratlos zurücklassen, so er nicht seine eigene Meinung bereits gefestigt hat. Nach jetzt fast 25 Jahren nach Tschernobyl gibt es offensichtlich noch immer keine richtigen Kriterien für einen mehr oder weniger sogenannten 'Katastrophenreaktor'. Der Brand eines ölgekühlten Transformators im Übergang zum Fernleitungsnetz ist es sicher nicht. Die beim Ausfall eines solchen Transformators erzwungene Schnellabschaltung auch nicht. Wenn die elektische Energie nicht mehr abgenommen werden kann, dann muß man das Ding eben abstellen, bevor die Generatoren 'hohldrehen'. Dasselbe passiert tagtäglich bei vielen Kraftwerken, deren Energie zu Niedriglastzeiten nicht mehr benötigt wird. Das wird geregelt durch den Lastverteiler (für Mitteleuropa in Brauweiler bei Köln), der sicherstellen muß, daß die 50 Hz im mitteleuropäischen Netz konstant bleiben - was nur geht, wenn Stromangebot und -abnahme im Gleichgewicht sind. Gefährliche Kernreaktoren kann man an zwei Merkmalen sicher erkennen: 1. Siedewassertechnik 2. Technik der Zuführung von Regelstäben (Kontrollstäben). Zu 1: Bei Siedewasserreaktoren kommt es wegen der Bildung von Dampfblasen zu Kavitation. Dabei treten in schellster Abfolge extreme Druckschwankungen am umgebenden Material auf. Das ruiniert auf Dauer jedes Material. Das ist zum Beispiel eines der großen Probleme beim Schraubenantrieb von Schiffen. Im Falle von Krümmel darf auch die Leckage von Brennelementen zu den Folgen gezählt werden. Zu 2: Beim Reaktor Krümmel werden die zur Regelung der Reaktorleistung und damit auch zur Abschaltung vorhandenen Kontrollstäben von unten in den Reaktorkern eingefahren und zwar in zylindrischen Führungen. Das geht aber nur, wenn der Antrieb für die Regelstäbe funktioniert und die Führungen nicht verbogen oder sonstwie blockiert sind. Das sind für mich die Kriterien nach denen Reaktoren zur Abschaltung ausgewählt werden sollten. Interessanterweise gab es ja bereits eine Technik, die aus naturgesetzlichen Gründen absolut GAU-sicher ist: der aus politischen Gründen aufgegebene Kugelhaufen Hochtemperaturreaktor von Hamm-Uentropp. Grüne Politik hat dabei dafür gesorgt, daß wir (weltweit gedacht) diese Technik nicht mehr zur Verfügung haben. Deshalb werden die neuen Reaktoren (Finnland, USA, China, etc.) auf Basis der schlechteren Technik gebaut und in der Folge auch vehement kritisiert. Über das Thema Endlager kann man denken wie man will. Sicher ist nur eines: durch die politisch und dann gesellschaftliche Ächtung der Kernenergie ist einfach niemand mehr da bzw. bereit, sich um das Thema zu kümmern. Das ist einfach kein Karrierethema mehr. In Zeiten, da sich die Menscheit aufmacht den Mars zu erobern, sollte auch die Frage des Endlagers lösbar sein. Man bedenke, daß seit Beginn der energiemäßigen Nutzung der Kerntechnik seit Anfang der 50er Jahre so an die 2000 Tonnen Plutonium weltweit (zweitausend - nicht MIllionen oder Milliarden) angefallen sind. Die Technik der MOX-Brennelemente (Mischoxyd) wurde erfunden, das Plutonium wieder in den Energiekreislauf zurückzuführen und im Reaktor zu 'verbrennen', wodurch systematisch immer mehr Plutonium verbrannt als erzeugt wird. Die dazu erforderliche Abtrennung von Plutonium in Wiederaufarbeitungsanlagen wurde als 'Plutoniumwirtschaft' und Herstellung von waffenfähigem Plutonium diffamiert. Wie man sieht, kann man durch Nachdenken Lösungen erarbeiten. Wenn aber keiner mehr nachdenkt, dann bleibt es dabei, was immer wieder beklagt wird: das Thema Endlager ist ungelöst. Es mag naiv erscheinen, sich zu diesem Thema hierzulande noch zu äußern. Ich möchte nur dazu beitragen, daß man argumentativ nicht alles kunterbunt vermischt. Es ist wahr, die Kernenergie deckt nur 2% des Weltenergiebedarfes. Das wird gerne betont. Für Deutschland gibt man noch zu, daß es 25% des Strombedarfs sind und fügt sofort dazu, daß die alternativen Energien schon 14% beitragen. Es wird in der Regel aber verschwiegen, daß die Kernenergie in Deutschland 50% der Stromgrundlast liefert, die alternativen Energien prinzipbedingt 0%. In dem Artikel von Herrn Bauchmüller wird auch das Wüstenstromprojekt und die Möglichkeiten durch die neuen Gaspipelines angesprochen. Alles schön und gut. Aber nach allem was ich von der Welt weiß, würde ich diesen Projekten das Attribut 'verlässlich' hinsichtlich des Energietransportes nicht zusprechen wollen. Kann sein, daß man das in 50 Jahren besser weiß. Aber solange möchte ich schon eine gewisse Autarkie im Grundlastbereich im Lande haben." Friedrich Wörndle Ostermünchen
Warum wir trotz der Zwischen@ @ @ @fälle in Krümmel meh@ @ @r Anst vor em Klimawandel als vor der Atomkra@ @ @ @ft haben müss en. Ein Thema, zu dem sich viele SZ-Leser geäußert haben. Zur Berichten un$d Kommen taren über den Zwischenfall im Kernkraftwerk Krümmel: Detailansicht öffnen Brennstabwechsel& im Atomkraftwerk Krümmel bei Geesthacht: W ie gef ährlich ist das Kraftw erk? (Foto : F@oto: dpa) "ichael Bauchmüller argumenti@ @ @ert, Grundlastkraftwerke seien mit Erneuerbare n Enerien unvereinbar. Diese Behauptun g ist falsch. Wenn es so wäre, dn$n wäre die s chwankede Ene rgieversorgunq aus Photov oltaik und Wind auch nicht vcreinbar mit Geohrmie un@ @ @ @ solart hermischen Kraftwerken, wie man sie in Südeuropa und Nordafrika bauen will. Diese En&ergien lifern nämlich ebenfalls Grundlaststrom. Richtig it vielmehr, -1- dass e@ @ @ @s nur eine klimaverträgliche Möglichkeit ibt, die schwankende Stmversorgung aus Photovoltaik und Wind mit dem Verbra@u ch in Einklang zu br ingen: mit Hilfe von Energspeichrn. Nur so 1asse sich ie Schwankungen klima neural ausgle@ @ichen. Warum die Auf egung um Krümml? De r neueste Zwisch efall ist in der Kategorie N einzustuf#en, als 'Normalmeldung', die der Aufsichtsbehörde bekannt zu gebn ist. Die Meldefrist für die Ereig&nisse bet rägt &fünf Tage. Die Aufreg&ung über die angebli&c@ @ @h fchlerhte Meldu n@ @ @ @g dieses Ereiises ist sachlich nicht begründet, denn das zuständige Ministerium in Kiel ist von Va%ttenfall innerhalb dieser Frist informiert worden. Auch die angeblich größere _Gefahr- eines Gau du rch ältere @ @ @ Kernkraf-twerke gehört (2) eher in das Reich der Fantasie. Anders als in Tschernobyl schalten s@ @ich K ernkraftwerke wcst@ @ @ @licher Bauart bei Verlust der Kühunq selbsttätig autom&tisch ab, ohne dass dazu eventuell störanfällige Si@ @cherheitseinrichtungen@ @ @ aktiv werde müssen._ Und anders als in Tschernobl sind @ @ @ @wcsliche Kerneak@ @ @toren durch einen Betonmantel gesch ützt. Auch dieser Schutz bleibt@ @ @ unabhä ngiq vom Alter des KKW bestehen. Solangc wir mehr Angst# vor der kaputten Klospülung #im Kernkraftwerk als vor dem Klimawan#del haben, _olange wir mehr Ge1d für die% En d$laer ung von 500 Jahrestonnen abgebr--an%nter Bnnele&mente ausgeben (isher 1,5 Milliarden Euro) @ @als für die Beseitigung von hunderten vo@ @ @n Millionen Tonnen klimchäige--ndes CO2 aus @ @Kohlekraftwerken, solange haben wir nicht verstanden, was für unser Wohlergehen und [3] das der Nachkommen in den nächsten hu ndert Jahren wichtig sein wird#." Christoph Barthe Hamburg Harmlose Trafo-Ausfall "Jede Trafo geht irgendwann ka-putt. Das _ann zu einem Brand führen, w eil brennbares Öl zur Kühlung benutzt ird. Weil man das w eiß, sind die Trafos abseit s aufgestellt und mit einem Betonkäfig umgeben. Krümmel hat zwei Trafos zu je 750 Megawat. Vor zwei Jahr en war de r erste Trafo am Ende, jetzt ist es- der zweite. Nur in Sonderfäll en ka nn man das Ende der Lebensdauer eines Trafos zuvor erken nen, dann wird er ausgetausc ht, wie kürzlich bei Unterweer gescheen. Das hat alles ni chts# mit der Art der Wärmeerzeugung im Nuklear-- teil des Kraftwerk zu tun, daher ist es ohnc B@ @ @edeutung für die Sicherheit." Dr. Lutz Niemann 4 Holzkirchen Bauboom weltweit "Laut der Wissenschaftszeitschrift Nature steht ein Bau-Boom von Ker#nreaktren bevo: Finnland, F rankreich und Großbritannen entwic@ @ @ @keln neue Reakto rbau-Programme. In den US@ @ @ @A wurd der Bau von w eit eren 26 eaktoren genehmigt, zu den 104 bereits bestehenden. China lant innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnt den Ba_u von 4 0 bis 50 Reaktoren. Insqesamt sind weltweit 45 Reaktoren bereits im Bau. Sogar in Sch weden -nd Italien ändert sich de E nste1lung zur Kernenergie. S--ind die Regierungen all dieser Län der von gestcrn, ur die deutsche nicht?" Dr. Anton Schwei ger Gauting Richtungwahl im &September "Der Wähler ist im September zu eincr Weichenstel1u#_ng aufgeru fen. Auf der ein@ @ @ @en Seite steht as i Z eite n [5] spottbilliger imärenergie gewachsene ystem us fossil oder nuk1ear betriebe nen Großkraftwerke$n fer dr Verbraucher. Diese Kondensati onskraftwcrke erzeug--e$n rie@ @ige Wä rmeme ngen, die sie n ur zu e@ @ @ @inem Drittel in Strom umwandeln und zu zwci Dr@ @ @itteln umwe ltschädlich an Flüsse oder dic Luft abgebc. Das wesentlich effizientere Konz e pt be steht aus einem Netz aus Heizraftwerken, die Strom und Nutzwäme liefer %n, Windrädern und Solarzellen, das vi#el weniger Energier ohs toffe benö t igt und iel wen#iger CO2 ausstößt als herkömmliche K%raftwer@ke, aber mehr schnell regelbare Gas kraftwerke zum Lastaugleich b#einhaltet. Die n-otwendige Dezentalisierung der Str$o@m_versorgung rfordert die schrittweise St @ @illlegung schlec ht rcgelbarer Großkraftwerke." Peter Schulz Münc@hen $Unzuverlässiger_ _Betreiber "Ni cht nur an der Zuverlässigkei t des AKW Krümm@ @el, son@ @dern (6) auch an der des B etrei@bers Vattenfal%, die ofenbar nach der Methodc 'Ver-such und Irrtum' Atomstr om erzeugt, sind Zweifel a ngebrcht. Vattenfall solte d-ie Erlaubnis zum Betr%ieb von Atomkraft@ @ @ @wer ken entzog en werden. Ralf Wiegand irrt übriqens, wenn er schrei bt, die Endlager-Diskussion si nur wegen der Vorgänge in Asse nicht beendet. Grun d hierf ür ist vielmehr, dass es eben bishe r keinen Stand ort gi bt, der die Anforderungen an ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle erfüllt." Dr. Eduard Belotti Augsburg Strahlende Aussichte "Keine zwei Woc$hen nch Inbetricbnhme des seit zwei J ahren abgescha lteten Atomreators in Krümel muss dieser erneut- vom Netz - mehrere Störfälle binnen kürzester Zei& waren der Ausl öser hier für. Wr nch dieen Ereignissen immer noch gl aubt, die -Qualität deutscher Atomkraft%werke lobend 7 hervorheben zu müssen, wirkt überaus naiv&. Allin in Krümmel ereig&neten sich seit 1984 über 300 sogenannt 'meldepflichtge Ereigni--sse'; ds sind mehr als zehn pro Jahr. Zwar mag@ @ Krümel# zu den anfälligeren Meilern gchören, doch au@ @ch die übrigen 16 d eutschen Ato--mkraftwerke düfte mit zunehmender Betriebdauer nicht sicherer werden. Vor diesem Hintergrund @ @ @ @erscheint dcr on CDU/CSU und FDP bereits geplante ' Ausstieg aus dem Ausstieg' nah ezu weltfremd. Es ist zwar zutr_effend, ass die atom@ @ @ @ar erzeugte Energie auf de erst en Blick du@ @ @ @rch ihre Ersparnis an CO2-Em@ @ @ @issionen umweltfreundlich erscheint. Doch zcigen bereits die Vor fäl1e im Salzstock Asse vom Somm$er letzten Jahres die schmutzige Seite dicser vermentlic h sauberen Energie. Und wenn -8- Atomliebhbe r behaupten, man könne si@ @ch durch ein Fes&tha$lten an der K_ernkraft von Energieim porten unabhä ngig@er machen, so ist des aus drei Gründen fadenscheinig. Erstens: Niemand heiz@t mit Atmenergie seine Wohnung oder betr eibt damit sein Fahrzeug. Zwe itens: Genauso wie Erdöl und Er%dgas it Uran eine @ @endliche R es$source, die innerha1b cr nächsten# Dekade&n zur @ @Neige gehen dürfte. Und drittens: Urn muss eenfalls iportiert werden - übr%igns uch aus Rus sland. Die aktuelle D %ik u ssion täuscht somit& dar über hinweg%,$ dass Kernenergie ste ts mit einem& unka kuli-erbaren Risiko behaftet bleiben wir d. Und das nab hängig avon, w&ie billig der& da raus gewonnene Strom auch sein mag. Denn nicht nur der% Prozess er Energieerzeugung als solcher -9- ist risikobehaftet - ein Verweis auf Tschernobyl sche$int an dieser Ste lle überflüssig. Vor a lem die Entsorgung atomarer Bre nnstäbe ist nach wie vo ungeöst und stel lt daher das entscheidende Problem dar: Wer an Atom@kraft fest hält aer seit Jahren die Au@ @ @sein@andersetzu#nq mit der Frage @ @ @ @der @ @ @Endlagerung elcgant umschifft, handelt mehr als fahrlässig. Offen bar@ @ @ @ möchtn &die bürger lichen Partcien auf die se&m Wege ra ffini ert Wählerstimmen gewinnen. Es blibt zu hoffen, d@ @ @ass sie hicrm@it keinen Erfolg haben werden. Ließen sich die Wähler auf diese einfache Art gewinnen, müsste uch geg sie der Vorwurf der Fa&hässigkeit erhoen werden. Denn C02-Em@ @ @ @missionen und Atommüll gegeneina nder- aufzurchnen und -10- _a%nzunehmen, dass sich mit Atomstrom Energieabhän gigkeiten auflöse n lassen, ist weder vernünftig noch nachhalig gedacht." Morit z Krell & Manel Vesely Berlin Na_ch wie vor ungelöst: das Thema End1ager "Jeder B@ @eitrag der letzten Zeit zu disem Thema gerät irgendw@ie zu einem Sammelsurium von$ Informationen und Argumente sowie Beh$auptungen, die d en Les--er am Ende doch ratlos zurü$classen, so er nich seine eigene Minung bereits gefestigt hat. Nach jetzt fast @ @25 Jahren nach Tsc hernbyl gib es offensichtlich noch immer_ keine richtigen Kriterie-n für einen me hr$ oder @ @ @$weni_ger sogenannte 'Katastrop&henreaktor'. -Der% Brand eines ölgk ühlten Transf ormators &im Üb ergang zum Fernleitung-snetz ist es sicher iht. @ @ @ @Die b eim Ausfa1l eines solchen Transform&ators erzwungene Schn ellabschaltung auch ni cht. Wenn dic elektische 11 Enegie nicht mehr abgenommen werden kann, dann m uß man das Ding eb en abstellen, beor die Generatoren 'hohldrehen_'. asselbe passiert tagtäglich bei vielen Kraftwerken, deren Energie zu Niedriglastzeit@ @ @en ni$cht# mer benöt-igt wird. Das wird geregelt drch den Lastverteiler (für Mittele uro@pa in Brauweiler@ bei Kö1n), der scherstellen muß, daß die 50 H#z i_m mitteleuropäisch$en Netz konstant bleiben% - was @ur geht, wen Stroma gebt und -abnah me im Gleichge#wicht sind. Gefährliche Kernreaktoren kann man an zwei M e rkmalen sicher erkennen#: 1. Siedewa-ssertechnik 2. Technk der Zufühung von Regelstä--ben (Kontrllstäben). Z 1: Bei Siedewasserreaktoen komm-t es wcgen der -Bildung von Da#mpfblasen zu Kavitation. Dabei_ treten i schell@ @ @ @ster Abfolge extreme Druck@ @ @ @schwankungen a umgeb$enden Material auf. Das ruiniert auf Dauer jeds Material. Das ist (12) zum Beispie eies der goßen Probleme beim Schraubenant_rieb vn Schiffen. Im Fall von Krümmel dar auch die Leckage von Brennelem&enten zu den Folgen ge zählt werden. Zu 2: Bei@ @m Reaktor Krümmel werden die zur Regelung der Reaktorleistung und damit a#uch zur@ @ @ @ Abschalt@ @ @ung vorhandenen Kontrol lstäben von unten in den Reaktorkern eingefahren und z war in zylindrischen Führungen. D--as geht aber nu r, wenn der ntrieb f_ür die Reglstäbe funktioniert und die Führu$ngcn nich verbogen oder sonst-wie blockiet sind . Das sind für ich die Kriterien nach denen Reaktoren ur Abschal#tung ausgewählt werden sollten. Interessanterweise gab es ja bereits eine Technik, #die aus% naturgesetzlichen Gründen absolut GAU-sicher ist:% der us poit$ischen Gründcn aufgegebene Kugelhauen Hoch temperaturreaktor v0n Hamm-Ue ntr opp. Gr ün#e Poitik 13 hat dabei dafür gesor gt, daß wir (eltw@ @ @eit geacht) diese Tecnik nicht mehr zur Verfügung haben. Dshal_b we$rden die neuen Reaktor en (Finnla-nd , USA , China, etc.) auf Basis der schlechteren Technik gb #aut und in der Folg#c auch vehemcnt kritisiert. Über das Thcma Endlager kann ma n denke n wie man will. Sicher ist nur e&ines: ur ch die politisch und dann gllsc haftliche Ächtung der Kernenergie ist einfach nieman- mehr da @bzw. bereit, sich um das T hema zu kümmern. Das st ein@ @ @ @fach kein Karrierethema mehr. In Zeit%en, da# sic die Menscheit aufmacht den $Mars zu erobern@ @, sollte #auch die Frage -des End1agers lös$bar sein. M--n bdenke, daß seit Beginn dcr enegiemäßig en Nutzung dcr Kerntechnik seit Anfang der 50er Jahre so an die 000 Tonnen Plutonium weltweit (zwe@ @itausnd - nicht MIllionen (14) od er Millirden ) angefallen sind. Die Tech&nik der MOX-Brennelemente (Mischoxyd) wu--rde erfun den, das Plutonium wieder in den Energek reislauf zurückzuführen und im Reaktor zu 'verbrennen', w@ @ @ @odurc systematich immer mhr %Plutonium vrbrannt a&ls erzeugt wird. Die dazu erforderliche Atrennung von Plutonium in Wiederaufarbeitungsanlagen wurd_e als 'P&lutoniu@ @mwirtschaft' und @ @ @ @Herstellung von waffenfähigem Pl utnium dffamiert. Wie man sieht, @ @ @kann man durch Nachdenken Lösungen e@ @ @ @rarbeiten. Wenn aber keine mehr nachdenkt, dann bleibt es dabei, was immer wieder be@ @ @ @klagt wird: das Te ma Endlager ist ungelöst.@ @ @ @ Es mag naiv erscheinen, sich z diesem Thema herzuland e noch zu äußern. Ich möchte nur dazu beitrag@ @ @ @en, daß man ar@ [15] @gumentativ nicht alles kunterunt vermischt. Es ist wahr, die K#ernenergie deckt nur 2 % des Weltenergieb#edarfes. Das wird erne betont. -@ @ @Für Deut schland gibt man noc h zu, daß es 25% des Strombedarfs sind und fügt sof ort dazu, daß die alternativen Eerqien schon 14% beitragen . Es wird in der Regel ab er verschwie$gen, daß die Kerncnergie in Deut@ @ @ @schland 50% der Str@omgrundlast lieer t, die a@ @ @ @ernati#ven Energin rinzipbedi ngt 0%. In dem Artikel von Herrn Bauchmüll@ @er wird au#ch das W&üs tenstromprojekt und de Möglichkeiten durch die neuen Gaspipeli--nes angesprochen. Alles schön und gut. Aber nach allem was ich von der Welt wei ß, würde ich iesen Projekten das Attribut 'verlässlic&h' hinsichtlich des Energietransportes nicht zuspre c@hen wollen. Kann sein, daß man das 16 in 50 Jahren besser weiß. Aber solange möchte ich schon% _eine@ @ gewisse Autarkie im Grundlas@tbereich im Lande aben." Friedrich Wörndle Ostermü n$$ch--en [17]
Andreas Baumann sitzt an seinem Schreibtisch in München und handelt mit Träumen. Normalerweise liegen sie in Plastikbeuteln verpackt im Tresor, an diesem Nachmittag aber hat er drei Tüten Träume mitgebracht, drei Tüten mit Diamanten. Die weißen Steine liegen auf dem Tisch. Baumann, Goldschmied und Diamantenhändler, greift einen mit der Zange und hält einen Diamanten ins Licht. Es glitzert und funkelt in allen Winkeln. "Das nennt man Totalreflexion: Jeder Lichtstrahl, der reingeht, geht zu hundert Prozent wieder raus", sagt Baumann. Es gibt Tausende Edelsteine, so funkeln aber kann nur ein Diamant. Deswegen lieben die Menschen ihn. Wenige Dinge auf der Welt sind so klein, so teuer und zugleich so begehrt wie Diamanten - obwohl es ja nur gepresster Kohlenstoff ist, wenn man ehrlich ist und unromantisch. Aber unromantisch sollte man lieber nicht sein, wenn es um Diamanten geht. Denn sie sind nicht irgendwelche Steine. Das glauben zumindest viele. Diamanten seien der Ausdruck von inniger Liebe. Das Wort Diamant kommt vom griechischen "adámas", was unbezwingbar bedeutet. Der Diamant gilt als härtestes Material der Erde, ist quasi unzerstörbar und hält ewig. Daher könne also nichts so gut eine Liebesbeziehung für immer besiegeln wie ein Diamant. Das Problem daran ist nur: Dieser Zusammenhang ist frei erfunden. Dass alle daran glauben, ist das Ergebnis ziemlich guter Werbung. Sie soll glauben machen, dass sich jeder Mann mit einem Verlobungsring lächerlich machen würde, auf dem nur Rubine oder Smaragde steckten. Bei wahrer Liebe gehe nur Diamant. Um den Diamanten zum Symbol der Eheschließung zu erheben, brauchte die Menschheit Tausende Jahre. Die längste Zeit hatten die Steine damit nichts zu tun. Die ersten Exemplare wurden im 4. Jahrtausend vor Christus in Indien entdeckt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren es nur Kaiser, Könige, Fürsten und sonstige Herrscher, die sich damit schmückten. Sie wollten so Macht und Reichtum demonstrieren. Das änderte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts, im Jahr 1869: Da fand ein junger Hirte am Orange River in Südafrika einen riesigen Diamanten und löste ein Diamantenfieber in Afrika aus, in dessen Folge der britische Imperialist Cecil Rhodes 1888 die Firma De Beers gründete. Diese hatte mit ihren Minen lange Zeit das Monopol im Diamantenhandel und dominiert auch heute noch den Markt. Damals begannen auch Bürger, die reich genug waren, Diamanten zu kaufen. Detailansicht öffnen Audrey Hepburns liebstes Vergnügen als Partygirl im Film "Breakfast at Tiffany's" ist es, nach durchtanzter Nacht durch New York zu laufen und sich im Schaufenster des berühmten Schmuckladens Diamanten anzuschauen. (Foto: imago stock&people) Idee einer Werbeagentur So gelangten die Steine nach und nach unter das Volk. Zumindest bis 1929. Nach der Weltwirtschaftskrise waren viele Menschen verarmt und hatten kein Geld mehr für teure Edelsteine, der Diamantenhändler blieb auf ihren Totalreflexionen sitzen. Also muss eben ein Grund her, dachte sich De Beers, damit Leute die Steine wieder kaufen wollen. Da ihm Europa in den Dreißigerjahren wegen eines möglichen Krieges als Markt nicht geeignet erschien, beschloss der damalige De-Beers-Präsident Ernest Oppenheimer, sich auf Amerika zu konzentrieren. 1938 beauftragte er die Werbeagentur N. W. Ayer & Son aus Philadelphia mit einer Werbekampagne. So entstand die Idee: Wieso nicht einfach das Unbezwingbare des Steins mit dem Wunsch der Menschen nach ewiger Liebe verbinden? Die Agentur überlegte sich, dass ein Verlobungsring mit Diamant ein guter Anfang sein könnte - zu der Zeit noch eine Seltenheit in den USA. Ein Monatsgehalt sollte ein solcher Ring kosten, um der Angebeteten die Liebe angemessen zu beweisen, empfahl De Beers daraufhin auf Werbeplakaten. Die amerikanischen Männer folgten diesem Rat sehr bereitwillig: 1941 verkaufte das Unternehmen schon 55 Prozent mehr Diamanten in den USA. Bald reichte das als Liebesbeweis aber nicht mehr, 1980 verkündete De Beers, so ein Ring müsse einem Mann schon zwei Monatsgehälter wert sein. "How can you make two months salary last forever?", lautete der entsprechende Slogan. Wie kann ein zweimonatiges Gehalt ewig halten? Zehn Jahre später wurden schon 80 Prozent aller amerikanischen Frauen zur Verlobung mit einem Diamantring beglückt. Und wen wundert es da noch, dass ein Amerikaner, der etwas auf sich hält, für einen Ring heute gerne drei Monatsgehälter ausgibt? All das wäre De Beers aber nicht ohne jenen Slogan von 1947 gelungen, den der US-Branchendienst Advertising Age 1999 zur erfolgreichsten Werbung des 20. Jahrhunderts kürte. Jenen Slogan, den Frances Gerety, Texterin bei N. W. Ayer & Son, entwarf: "A Diamond is Forever." Damit wurden Diamanten und Liebe endgültig zu einem unzertrennlichen Paar. Um diesen Mythos zu festigen, schickte ihre Kollegin Dorothy Dignam einmal im Monat Nachrichten an Zeitungen, in denen sie über Hollywoodstars schrieb, über deren Diamanten und welche entscheidende Rolle die Steine in deren Beziehungen spielten. Beide Frauen kamen selbst vermutlich nie in den Genuss von Diamanten, weil sie nie heirateten - aber sie schufen den Traum vom glitzernden Stein als Prestigeobjekt, als Symbol für die Liebe. Spätestens als Marilyn Monroe 1953 ins Mikrofon hauchte, dass Diamanten die besten Freunde der Frau seien, waren alle restlos verzaubert. Von ihr, und von den Steinen.
Andrcas Bauman sizt an seinem @Schreibtisc_h in München ud @ @ @ @hanelt mit Träumen. N$ormalerwise liegn sie in P las tikbeu teln verpackt im %Tresor , an diesem Nachmittag aber hat r drei Tüten Träume m--itgebrac$h#, drei Tüten mit Diamnten. Die weiße n Steine $liegen auf dem Tisch. Baumann, Goldschmied und Diamantenhändl-er, greift einen mit der Z ange und hält einen Dim anten ins Licht. Es gli@ @tzert @ @und funkelt in alle--n Winkeln. "Das n@ @ennt man -Totalre flexion: Jeder Lichtstra@ @ @ @hl, 1 der reingeht, geht zu hundert Prozent wcd&er raus",# sagt Bauma nn. Es gibt Tausende Edelsteine, so funeln aber kann nur ein Diamant. Deswegen lieben die# Menschen ihn. Wenig% D_ing@ @e auf der Welt sind @ @ @ @so klein, so teuer und zuglech s0 begehrt wie Diamanten - obwohl es ja nur gepresster Kohlensto ist, w&enn man ehrlich ist ud unr o mantisch. Aber unromanti@s ch sollte- man lieber@ nicht sein, wenn es um Diama nten (2) geht. Denn sie sin@ @d ict irgendwelche Stei&ne. Das glauben zumindest viele$. Diamanten seien der-- Ausdruck von inniger iebe. Das Wort Diamant kommt vom griechischen "adámas", was ubezwingbar bedeutet. Der Dia-ant gilt als härtestes Mte rial der Erde, ist q uas&i unzertö rbar und hält ewi@g. Daher könn also nichts so gut e ine L iebebezie hung für immer besieqeln wie ein D@ @ @ @iamant. D as Problem dara ist nur: Dieser Zusammenhang ist frei erfunden. Dass alle daran glau@ben, 3 ist das Ergebnis zi-emlich guer Werbung. Sie soll glauben machen, dass sich jeder Mann mit einem Verlobungsrin& lächerlich machen würde, auf dem nur %Rubi ne oder Smara gde steckt$en. Bei wahrr L iebe gehe nur Diamant. Um@ @ @ den Diama nten zum Symbol der Eheschließung z erheben, brauchte %die Menschheit T ausende Jahre. Die längste Zeit hatten die Steine damit nichts zu tun. Die eren Exemplae wurden im 4. Jah%rtausend vor Chr istus in Indien entdeckt . Bis zu m Ende des 18. 4 Jahrhunderts waren es nur Kais er, Könige, Fürsten und sonstige H-errscher, die sich damit schmückten. Sie ollen so Macht und Reichtum deonstrieren. Das änderte sich im Laufe des 19._ a@ @hrhunde$rts, im Jahr 1869: - Da fa@ @nd ei$n junger Hirte am Oranqe River in Südafrika einen riesi gen iaman ten und löste ein- Diama nt@ @enficber in Afrika aus@, in dessen F&olge der brit ische _Imperialist Cecil Rhodes 188# die Firma De Beers gründete. Diese hatte -5- mit ihren Minn$ lange Zeit % das Monopol im Diamantenhandel und dominiert auch heute noch den Markt. Dama ls beqannen auch Bürge r, die reich genug w aren, Diamantn zu kau@ @ @fen. Detailansi cht öffnen A udrey Hepburns liebstes Vergnügen als Party@ @ @girl im Film "Br eakfat at Tiffa$ny's" ist e,# nach durchtanzter Nacht durch New York zu laufen und sich im Sc haufenster@ des berühmte-- n Schmuckladens Diamanten anzuschauen. (Foto: imago stock&people) Iee einer Werbeagentu r So gela ngten d$ie Steine nach 6 und nach unt er das V0lk. Zuminde st bis 1929$. Nac--h der ltwirtschatskrise# waren vi#e1e Menschen verarmt und@ @ @ @ hatten kein Geld mehr für teure delsteine, dr Dia$mantenhändler blieb uf ihr#cn Totalreflexionen sitzen. Also mus s eben ein Grund her, dachte sich De $Beers, damit Leute die Steine wieder kaufen wollen. Da ihm Europ in den Drßigerjhren wegen eines möglichen Krieges als M arkt nicht geegnet erschien, beschloss der dam alige De-Beer-Präsi$dent Ernest Oppenheimer, s ich auf Amerika zu konzentriercn. 1938& beauftragte er 7 die Werbeagentur N. W. Ayer & Son aus Philaelphia mit iner Werbekmpagne. So entstand die Idee@: Wieso nicht einfach das Unbezwi@ngbare de Steins mit dem Wunsch der enschen nach ewiger Liebe verbinden? Die A#gentur_ üerlegte sich, dass ein V@ @erlobungsring mit Diamant ein g uter Anfang ein könnte - zu der Zet noch eine Seltenh@ @ @ @eit@ @ @ in den# USA@ @. Ein Monatsgehat solltc ein solcher Ring kosten, um der Angebcteten% die Liebe -8- angemessen zu weisen, empfa@ @ hl De Beers daraufhi n au Werbeplakate. Die amerik anis@ @ @chen Männer folten diesem Rat sehr bereitwillig: 1941 vek aute das Unternehmen schon 55 Prozent mehr iamanten in den USA. Bald reichte das als Liebes_bewei aber ncht mehr, 1980 verkündete De Beers, so ein Ring müsse ein em Mann schon zwei Monatsgehälter w ert sein. "How can you make two mo@ @nths salary last forever?", lautete der entspec%hende Slogan. Wie kann ein [9] zweimonatiges Gehat ewig halten? Zen J%ahrc später wrden schon 80 Prozent aller amer ikanischen Frauen zur Verlobung mit einem Diama ntring beg&lckt. Und we wundert es da n@ @ @ @@ @och, dass ein Amer@ @ikaner, de r etwas af sic h hät, für einen _Ri@ @ @ng heute gerne drei Monatsgeh1ter ausgibt? All das wäre De Beers aber ni&cht ohne jenen Slogan von 1947 gelungen, den der US-Branchendienst Advertisin g Age 1999 zur erfolgreichsten Werbung@ des @ @ @ 10 @2 0. Jahrhund erts @ @kürte. Jenen Slogan, den Frances Gerety, Texterin bei N. . Ayer & Son, entwarf: "A iamond is Forever." Damit wurden Diamanten und Liebe endgültig zu einem unzertrennlichen Paar. Um diesen Mythos zu festign, schickte @ @ihre Kolle gin D0r othy Dignm einmal im Mont Nachrichten an Zeitungen, in denen sie über Hollywoodstars schrieb, ü@ber deren Diamanten und welche ntscheidende Ro1le die Steine in deren Beziehungen spielten. eid Frauen kamen selb st -11- vermutlich nie in den Genuss v@ @ @on Diamanten, weil sie nic heiateten - aber sie schufen den Traum vom glit zernden Stein als Prestige objekt, als Symb0l für die Liebe.& Sätestens als Marily Monroe 1953 ins Mikrofo n hauchte, dass Diamanten die b@ @ @esten Freunde der Frau seien, waren a@ @lle restlos verzaubert. Von ihr, un von den Stinen. -12-
Erst zwei Monate ist es her, da schlug Mark Carney, der Gouverneur der Bank of England, Alarm. Der Klimawandel, so sagte er in einer Rede, bedrohe zunehmend auch die Versicherer. Das aber nicht, weil sie künftig mehr Schäden regulieren müssten, die auf Stürme oder Hochwasser folgen, sondern wegen ihrer Investments. Denn um den Klimawandel zu stoppen, um die Erderwärmung bei zwei Grad plus zu stabilisieren, müsse ein Großteil der bekannten Vorräte an Öl, Gas oder Kohle im Boden bleiben, sie seien "buchstäblich unverbrennbar", führte der Gouverneur aus. Setze sich diese Erkenntnis durch, dann liege darin ein echtes Risiko für den Finanzmarkt. Denn die Investoren gingen leer aus. Am Dienstag, wenige Tage vor Beginn der Klimakonferenz in Paris, hat der Münchner Allianz-Konzern seine Schlüsse daraus gezogen. "Mit Blick auf das Zwei-Grad-Ziel der Klimaverhandlungen in Paris und auf die ökonomischen Risiken" wolle Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte keine Kohle-basierten Geschäftsmodelle mehr finanzieren, schrieb das Unternehmen in einer knappen Mitteilung, es bestätigte damit Berichte des Magazins Frontal 21 und des Handelsblatts. Die Allianz will demnach nicht mehr in Unternehmen investieren, wenn diese mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes durch den Abbau von Kohle oder durch die Energieerzeugung aus Kohle erzielen. Derzeit hat der Konzern etwa vier Milliarden Euro seines 1800 Milliarden Euro starken Anlageportfolios in diesen Bereich investiert. Es handelt sich größtenteils um Anleihen, die der Versicherer nach und nach auslaufen lässt. "Ein kleiner Teil ist in Aktien angelegt, die wir in den nächsten sechs Monaten verkaufen werden", erklärte ein Sprecher des Unternehmens. "Wenn es konsequent umgesetzt wird, ist das ein riesiger Schritt mit Vorbildfunktion." In erster Linie wolle die Allianz damit die Verhandlungen auf dem UN-Klimagipfel in Paris unterstützen, der am Montag startet. Mit dem Schritt gibt der Versicherer aber auch dem Druck von Nichtregierungsorganisationen nach, die seit längerem darauf pochen, dass der Marktführer der Kohle abschwört. "Wenn es konsequent umgesetzt wird, ist das ein riesiger Schritt mit Vorbildfunktion für die gesamte Finanzbranche", sagt Katrin Ganswindt, Kohle-Expertin der Organisation Urgewald. Erst am Dienstag hatte die Umweltgruppe vor den Zentralen von Allianz und Deutscher Bank protestiert. Der Allianz-Konzern zeige, dass er "doch lernfähig" ist, heißt es nun bei Urgewald. Mit anderen Worten: Im Zentrum der Kritik steht nun allein die Deutsche Bank. Für den Münchner Versicherungskonzern stecken aber auch handfeste ökonomische Erwägungen hinter der Entscheidung. "Wir glauben auch, dass das unter Renditegesichtspunkten Sinn macht", sagte ein Sprecher. Ein Geschäftsmodell, das auf Kohle ausgerichtet ist, habe keine guten Zukunftsperspektiven. Es gehe insofern auch darum, die Risiken im Portfolio zu reduzieren - so ähnlich hatte das auch Gouverneur Carney gesagt. Kohlekonzerne stecken derzeit vielerorts in der Krise. Der Widerstand wächst, und der Kohlepreis ist niedrig. Die Allianz ist nicht der erste Versicherer, der diesen Schritt wagt. Der französische Axa-Konzern hatte bereits angekündigt, Beteiligungen im Wert von 500 Millionen Euro an Firmen, die ihr Geld in erster Linie mit Kohle verdienen, abzustoßen. Seine Investitionen in erneuerbare Energien will das Unternehmen bis 2020 auf drei Milliarden Euro verdreifachen. Auch die Allianz will stärker darauf setzen, allen voran auf Windparks. Bisher hat das Unternehmen etwa zwei Milliarden Euro in erneuerbare Energie investiert, dieser Betrag soll sich über die nächsten Jahre verdoppeln. Erwartete Rendite: zwischen fünf und sechs Prozent.
Erst@ @ @ zwei Monate ist es her, da chlug Mark Carney, der Gouverneur der Bak of England, Alarm. Der Kli ma wandel, so sagte er in einer Rede, bedrohe zunehmend auch die Versicherer. Das aber nicht, weil se künf#$tig mhr Schäden rcgulieren müssten, die auf Stürme --#odcr Hochwa$sser folg en, sondern wegen irer Investm ents. Denn um den Klimawandel zu$ stoppen, um die Erderwärmung bei zwei Grad plus zu stabilisieren, msse ein Großteil der bekannten@ @ @ Vorräte an Öl, Gas oder Kohle im Boden bleiben, sie seien "buchstäblch unv rbrennbar", @ @ @ @führe d Gouverneur aus. Setze sich diese Erkenntnis durch, dann liee ar&in ein c htes _Risiko für den Finanzmarkt. Denn die Investoren gingen e er aus_. Am D iensta g, wenige &Tage --vor eginn dr Klimakonferen#z in Paris, hat der Münchner Allianz-Konern sein Schlüss e dar aus gezogen. [1] "Mit Blick auf das Zwei-Gd-Ziel er Klimaverhandlungen in Paris u@ @ @nd auf die ökon0mischen Risiken" wolle Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte keine Kohle-basierten Geschä$ ftsmodlle meh r fina nzieren, sc hieb ds Unternehmen in$ einer knapp@ @ @ @en Mi tteilung, es bestätigte damit @ @ @Berichte des Maga zins Frontal 21 %und de Handelsblatts. Die Allianz will demnach ni@ @ @cht mehr in Unternehmen investieren, wenn diese mehr a@ @ @ @ls 30 Prozent ihres Umsatz--es durch den Abba@ @ @u von Kohle oder du rch@ @ @ @ die Enereerzeugung aus Kole erziel en. Derzeit ha t der Konzern e twa vier Milliar@ @ @den Euro scines$# 1800 Milliarden Euro starken Anlageportfolios in diesen Bercich investiert. Es handelt sich@ @ @ größtenteils um Anleihen, ie der Versicherer nach und a ch aus1aufen lässt. "Ein kleiner Te@ @il ist in Aktien (2) angel@ @ @ @egt, die wir in _en nächsten sechs Monaten verkaufen werden%", erklär@ @ @ @te ein Sprecher des U%nternehmens. "Wenn es ko@ @seq uent umgesctzt wird, ist das ein riesiger Schritt mit Vorbildfun ktion." In erster Linie wolle di e Allianz amit dic V-erhandlungen auf dem UN-Klimagipfel in Paris unt@ @ @erstützen, der am Montag startet. Mi t dem Schritt gibt der Versic hcer aber auch dem Druck von Ni_chgierungsorganisaionen na ch, die seit längerem darauf pochen, dass der Marktfüh rer der Kohl@ @ @e abschwört. "Wcnn es konsequent umgesetzt wird, ist das ein risiger Schritt mit Vorbild fukion@ @ für die qesamte Finanzbranche", sagt --Katrin Ganswindt, Kohle-Expertin der Organis ati on Urgeald. Erst@ @ @ @ am Dienstag hate die Umweltqrupp vor den Zentralen von Al1ianz und D--eutscher Bank prote@stiert. Der Allianz@ @ @ @-Konzern zeige,@ 3 dass er "doch 1ernfähig" ist, heißt es nun bei Ur#gewald. Mit anderen Worten: Im Zentrum der Kritik steht nu#n allein die Deusce Bak. Für den Mün chner Versicherugsknze r stec ken aber auch handeste ökonomische Erwägungen hinter er Entscheidung. "Wi r% ql auben auch, dass da@ @s u nter R enditegesichtspunkten Sinn macht", sagte ei Sprecher. Ein@ @ @ Geschäf-tsmo dell,@ @ @ das auf Kohle au@ @ @sgeichte$t ist, habe keine gutcn Zukunf tspersp ek iven. Es gehe insofern auch d arum, die Riiken im Portfolio zu reduzieren - so& ähnlich hatte das auch Gouverneur Carney ges@ @ @agt. Kohleko&nzerne steke n derzeit vielerorts in der Krise. Der Wider stand wächst, und -der Kohlepreis ist niedrig. Die lliaz ist nicht d er erste Versic herer, der diesen Schritt wagt. Der frazösi_sche Axa-Konzern hatte ereits angekndigt, -4- Beteilig%ungen m Wert von 500 Mlionen Euro an F@i rmen, die ihr Geld in erster L i--ni e mit Kohle verdiene_n,& abzustoßen. Seine Investitionen in ene uerbare Ene$rgien will das Unternehmen bis 2020 @auf drei Milliarden Euro verdr eifachen. Auch die Allian will stä-rker drau@ @f setz --n ,- allen voran auf Windprks. Bisher hat das Un@ @ @ternehmen etwa zwei Mlliarde Euro in erneuerbare Energie investiert, dieser Betra g soll sich übe r die nä chsten Jahre verdoppeln. Erwartete Ren dite: zwischen fünf und sechs Prozent. -5-
Fackellauf im All: Erstmals ist die Olympische Fackel auf einen Weltraumspaziergang mitgenommen worden. Allerdings ohne Flamme - nicht der einzige Kritikpunkt am "Fackellauf der Superlative", den die russische Olympia-Organisatoren inszeniert haben. Historischer Fackellauf: Erstmals ist die Olympische Fackel im freien Weltraum getragen worden. Die russischen Kosmonauten Sergej Rjasanski und Oleg Kotow stiegen am Samstag in mehr als 400 Kilometern Höhe mit dem Symbol der Olympischen Winterspiele von 2014 aus der Internationalen Raumstation ISS aus und nahmen die Fackel bei einem Außeneinsatz mit auf einen Weltraumspaziergang. Die Luken der ISS öffneten sich um 15.34 Uhr MEZ. Kotow trug die Fackel in der Hand, während sein Kollege den historischen Ausflug mit einer Kamera aufzeichnete. Die beiden Kosmonauten sollten etwa eine Stunde im All bleiben. Die Fackel war am Donnerstag zusammen mit drei Astronauten in der ISS eingetroffen und wird am Montag mit einer Sojus-Kapsel auf der Erde zurückerwartet. Mit genau diesem Exemplar soll im russischen Schwarzmeerort Sotschi am 7. Februar 2014 das olympische Feuer entzündet werden. Aus Sicherheitsgründen wird die Fackel in der Raumstation nicht angezündet. Wegen des Sauerstoffmangels im Weltall brannte die knapp zwei Kilogramm schwere Fackel auch während es Weltraumspaziergangs nicht. Eine Spezialabsicherung sollte dafür sorgen, dass sie nicht davon schweben konnte. Bei früheren Außeneinsätzen war es zu solchen Zwischenfällen gekommen. Kritiker sprechen von russischem Gigantismus Auf der ISS sicherten sieben weitere Besatzungsmitglieder aus Russland, Italien, Japan und den USA die Raumfahrer ab, die nach insgesamt etwa sechs Stunden zurückkehren sollten. In dieser Zeit sollten sie auch wichtige Arbeiten an der Außenwand des Außenpostens der Menschheit durchführen. Mit der spektakulären Aktion wollte die stolze Weltraumnation Russland nach Ansicht von Beobachtern auch ihr Selbstbewusstsein demonstrieren. Die Station im Weltraum ist Teil des 123-tägigen "Fackellaufs der Superlative" vor den Winterspielen (7. bis 23. Februar 2014). Geplant sind noch Stationen auf dem Grund des Baikalsees in Sibirien sowie auf dem Gipfel des Elbrus im Kaukasus-Gebirge. Zuvor hatte bereits der weltgrößte Eisbrecher ein Fackelexemplar zum Nordpol gebracht. Kritiker werfen dem Organisationskomitee Gigantismus vor. Bereits 1996 und 2000 war die Olympische Fackel ins All gebracht worden, es ist allerdings das erste Mal, dass sie auch außerhalb einer Raumstation auf einen Weltraumspaziergang mitgenommen wird.
Fackellauf im All: Erstmals ist die Oly mpische Fackel a uf einen Weltraumspaziergang mitgenommen worden. Allerd$ings ohne Flamme - nicht der einzi--ge Kritikunk@t am "Fackel1auf der Superlative", den die russisch Oym#pa-Organisatoren inszeniert haben. Historischer Fackelau%f: Erstmal ist die Olymsche Fackel im freien Weltraum get ra-gen orden. Die russi schen Ko smonauten Sergej Rjasanski un@ @ @d Ole g Kotow stiegen am Samstag in mehr als 400 Kilometern Höhe mit dem Symbol der Olym pischen Winterspiele von 2 0@14 aus der (1) Internatio@ @ @ @na len Raumstation ISS au%s und@ @ @ @ nahmn die Fackel bei einem Außeneins@atz mit auf einen Weltr aumspazierg ang. Die Luken der ISS öffneten sih um 15.34 Uhr& ME Z. Kotow trug# die Fackel in der Hand, während @sein Kollege den hi@ @storischen Ausflug mit einer Kamer a aufzeichnete. Die beiden Kos monauten sollten etwa eine Stunde im All bleibn. Die Fackel war@ @ am D0nnerstag zusammen mit drei Astronauten in der ISS eingetroffen und wird am Montag mit einer Sojus-Kapsel -2- auf der Erde zurückerwartet. Mit genau diesem Exemplar soll im russisc hen Schwarzmeeort So tschi am 7. Fe bruar 2 014 as olympische Feuer entzü-ndet werden. Aus Sicherhitsgründen %w#ird die Fackel in der Raumstation nicht ange zündet. Weg en des Sauerstoffmangels im Weltall brannte die knapp zwei Kilogramm schwere Facke auch während es Weltr$aumspazier-gangs nic@ @ @ht. Eine Speziaabsicherung sollte dafür srgen, dass $sie nicht davon schweben konnte. B frühcren Außeneinsät@ @ @zen war es zu solchen Zwi_schenfällen (3) ekommen. Kritiker sprechen von rus--sis&chem Gigantismus Auf d er ISS sicherten siebe-n weitere Besatzungsmitglieder aus Russland, I --talien, Japa un d den USA die umfhrer ab, die nach insgesamt etwa sechs Stu-nden zurückkchren sollten. In dicser Zei sollten sie au ch wichtige Arbeiten an d&er Außenwand des Außenpostens der Men--schheit durchführn. Mit der spektakulären Aktion wollte --e stolze Weltraumnation #Russland nach Ansich von Beobachtern auch ihr Selbstbe w @ @ @ @u sstsein demo_nstr$ieren. Die Station im Weltraum ist Teil (4) des 123-tägigen "Fackellaufs der Superlative" vor den Winterspielen (7. bis 23. Febr$uar 2014). Gplant n@ @d noch Stat ionen auf dem Grund des Baikalsees @in Sibirien sowie_ auf dem Gipfel des @ @ E-lbrus im Kaukasus-Gebirge. Zuvo-r hatte bereits der weltgrößt Eisbreche ein Fackel@ @ @exemplar zum ordpol gebracht. Kritik_er werfen dem Organisati_onskomit ee gant--ismus vor. B reits 1996 und 2000 wa@ @ @-r die Olympische Fac@ @k el ins All gebracht worden , es ist allerdi--ngs das erste Mal, dass 5 sie a uch auße rhalb eine r Raumstation auf e inen Weltraumspaziergang mitgenommen wird. -6-
Sozialer Aufstieg, gesellschaftliche Anerkennung und politisches Mitspracherecht, ohne die eigenen Wurzeln verleugnen zu müssen: Das war bislang kaum möglich. Ich betrachte ein Schwarzweißfoto, das Mitte der 60er Jahre in Köln entstand. Es zeigt vier Männer, Luigi, Mehmet, Nico und Javier, alle Ende 20, schlank, in changierenden Anzügen und schmalen Krawatten. Keiner von ihnen lächelt, sie blicken wehmütig in die Kamera. Hinter ihnen ein einstöckiges Wohnheim mit offenen Fenstern. In dem Brief, dem das Foto beiliegt, schreibt Mehmet: "Das sind meine Zimmergenossen aus dem Wohnheim." Detailansicht öffnen Vielleicht erfüllt sich in der nachfolgenden Generation, was Mehmet selbst nicht gelingen konnte. (Foto: Foto: dpa) Die meisten im Wohnheim, fährt er fort, seien Italiener. Zwischen ihnen und den Türken gebe es öfter Ärger, weil die Italiener in den Töpfen der Türken Schweinefleisch kochten. Mehmet versteht sich am besten mit Nico, sie tanzen zusammen Sirtaki. Javiers Tanz heißt Flamenco, er hat Ähnlichkeiten mit dem Bauchtanz, nur dass er leidenschaftlicher, herausfordernder ist. Sonntags, schreibt Mehmet, herrscht in Deutschland absolute Ruhe, und die Familien strömen in die Kirche. Die Deutschen seien hilfsbereit, aufrichtig und fleißig. Das Schicksal dieser vier Männer kreuzte sich am Münchener Hauptbahnhof. Kennengelernt haben sie sich im Wohnheim. Auf einem anderen Foto stehen die Koffer hinter der Tür, als wären sie nie ausgepackt worden. Vier Jahre später zogen sie aus dem Wohnheim aus und holten zuerst ihre Söhne nach Deutschland, zwei Jahre danach kam die ganze Familie. Luigi, Javier und Nico wurden nacheinander EU-Bürger. Weil sich die Lebensverhältnisse im Herkunftsland zum Besseren entwickelten, ging Luigis Sohn Giovanni nach Messina zurück, studierte Flugzeugingenieur und blieb in Italien. Auch Nico schickte seine Kinder zum Studieren nach Griechenland. Europa, dessen Grenzen mit der Zeit verschwanden, wurde für Luigi, Javier und Nico zur selbstverständlichen Heimat. Rückkehr immer wieder verschieben Mehmets Schicksal nahm einen anderen Verlauf. Die politische und wirtschaftliche Instabilität seiner Heimat, einem Land außerhalb der EU, ließ ihn die Rückkehr immer wieder verschieben. Auch seine Verwandten in der Türkei rieten ihm von einer Rückkehr ab. Die Jahre vergingen, und allmählich gewöhnte er sich an den Gedanken, in Deutschland zu bleiben. Allerdings war er auf diese Situation gar nicht vorbereitet, er hatte nicht einmal richtig Deutsch gelernt. Heute muss Mehmet sich anhören, er wolle sich nicht integrieren. Dabei hat er das Gefühl, sich auf seine Weise eingefügt zu haben. Einer Studie der Forschungsinstitute Ifo und Liljeberg Research zufolge bezeichnen 90 Prozent der in Deutschland lebenden Türken den Respekt gegenüber anderen Religionen und Kulturen als einen wichtigen Wert und bejahen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Optimistisch in die Zukunft Nach einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung fühlen sich 58 Prozent der Türkischstämmigen stark oder wenigstens mittelstark integriert. Ebenso viele jedoch haben sich ihrer Herkunft wegen schon einmal ungerecht behandelt gefühlt. Trotzdem sehen sie ihre Zukunft in Deutschland optimistisch. Sogar 59 Prozent aller Türkischstämmigen sind zuversichtlich, dass sie in diesem Land wichtige Positionen in Politik und Wirtschaft einnehmen werden. Mehmet, der im Gegensatz zu Luigi, Nico und Javier immer noch kein kommunales Wahlrecht hat, ist inzwischen Rentner. Sein Enkel studiert Jura in München. Auf ihm ruhen Mehmets Hoffnungen, dass sich in der nachfolgenden Generation erfüllt, was ihm selbst nicht gelingen konnte: sozialer Aufstieg, gesellschaftliche Anerkennung und politisches Mitspracherecht, ohne die eigenen Wurzeln verleugnen zu müssen. An dieser Stelle schreiben Auslandskorrespondenten über Deutschland. Celal Özcan arbeitet für die türkische Zeitung Hürriyet.
@ @Sozialer Aufstieg, @ @ @ @gesellschaftl%iche A%nerkennung und politisches Mitspr--acherecht, ohn_e die eigenen Wur zeln verleugnen zu m@üssen: Das war bisl ang kaum möglich. -Ich _bctrachte ein hwarzweißfot@ @ @o,@ @ @ @ d%as Mi tte der 60er Jahre in --Köln entstand. E s@ @ @ zeigt vier Männer, Luigi, Mehmet, Nico und Javier, all e Ende 20, schlank, in chang ierenden Anzügen und schmalen Krawatten. Keiner von ihn@ @en lächelt, sic blicken wehmüig in die Kamera. Hinter ihnn ein $einstckiges Wohnhei m m it off enen Fenstern. In dem Brief, dem da Fot0 bc&ilieqt, @ @ @schreibt Mehmet: "Das sind meine Zimmergenossen aus dem Wohnheim." Dctilanicht öfnen Vielleicht erfüllt si ch in de nachfolgenden Generation, was Mehmet slbst nicht gelingen kon--nte. (Foto: F ot$o: dpa) Die meiste@ @ @ @n Wohnh eim, fä$hrt er f ort, seien Italiener. Zw ischen ihnen und den Türken gebe es öfter Ärg er, weil die Italiener _in den Töpfen [1] der Türken Schwcinefleisch kochten._ Mehmet versteht sich am be sten mit Nico, sie tanzen zusamme Sirtaki. Javiers Tanz heißt Flamenco, er hat Ähnlichkeiten mit dem Bauchtanz, nur dass er l@eidenschaftlicher, herausfor dernder ist. Sonntags, schreibt Mehmet, herrscht i n Deutschland absolute Ruhe, und di e Familen s&trömen in die Ki%rche. De Deutschen see n hilfsberit, aufrichtig und fleißig. #Das Schicksal dieser vier Männer kreuz te sich am Münchener Hauptbahnhof. Kennengelernt haben sie sich i@ @ @ @m Woh--nheim. Auf einem anderen Foto stehen die Kof fer hinter d er @ @ @Tür, als wären sie ie ausgepackt word--en. Vie r Jah re später zogen sie us dem Wohheim aus und holten zue rst ihre Söhne nach Deutschland, zwei Jahre danach kam die -gan ze Familie. Luigi, Ja v@ier und Nico wurden nacheinander EU-Bürger. Weil sich die Lebensverhältnisse im Herkunftsland zum Besseren entwickelten, ing Luigis Sohn Giovanni nac Messina zurück, studierte Flugzeugingenieur und blieb in@ @ @ @ Italien. Auch Nico schickte seine Kiner zum Studieren ach Gr iechenland. Europa, dessen (2) Gren zen mit der Zeit vcrschwanden, wurde für Luigi, Javier und N&ico zur selbstverständlichcn Hei%mat. Rckkehr immer$ wieder verschieben M ehmets Schi-ck_sal nahm einen anderen Verlauf. Die polit@ @ @ @ische und wirtscha ftliche$ Instabi1ität_ seiner Heim at , einem Land außrhalb der EU, ließ ihn die Rückkehr immer wieder verschieben . Ach seine Verwandten in der Tü#kei rieten ihm von einer Rückehr ab. Die J_ahre vergi%ng en, &und allmählich _ge wöhnte er sich an den Gedanken, in Deutschland zu bleibe@ @ @ @n. Aller d&ings war@ @ er auf diese Situation g ar nicht vorbereitet, er$ hatte niht einmal richtig Deutsch gelernt. Heute mu@ @ @ss Mehm&et sich anhren, er wolle si@ @ @ @&ch nicht integriren. Dabei ha er das efüh-l, sich auf seine Weis e einefügt zu haben. Einer Studie der Forsc hungsinstitute Io und Liljeberg Research$ zufolge bezei#chnen 90 Prozent de in Deutschland lebenden Türken den 3 Respekt gegenüber anderen Religionen ud Kulture n als e_inen wichtigen We rt und@ @ @ bejahen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Optimistisch in die Zukunt Nach eine-r repräscnttiven Umfrag er Bertelsman-Stift ung fühle n sich 58 Prozent der Türkisc#hstäm%migen stark o$der wenigstens mittelstark integr iert. Ebenso viele jedoch haben sich ihrer Herkunft wege@ @ schon einmal ungerecht bhandelt gefühlt. Trotzdem sehen sie ihre Zukun@ft in Deutschland op im istisch. S0gar 59 Prozent aller Türkis@ @ @chstämmigen sind zuversi chtlich, dass sie in diesem Land wichtige Positionen in Politik und Wirtschaft einnehm-en w erden. Mehmet, der im Gegensatz zu Luigi, Nico und Javier im&mer noch kcin komunale&s Wahlrecht hat, ist inzw ischen Rentner. Sein Enkel studiert# Jura i@ @n München. Auf hm r uhen Mehmets Hoffnun_gen, dass sich _in der nachfolgenden Generation erfüllt&, was ihm selbst nicht geln gen konnte: so ziale Aufstieg, gesellschaftliche Anerkennung und politisches Mitspracherecht, ohne die eigenen Wurzel%n verleugnen zu müsscn. A$n dieser Stelle schriben Ausla-ndskorrespondenten über Det@ @schland. Cel --al [4] @ @Özcan arbeitet für die türkische Ze@ @ @itung Hürriyet. 5
Das Pannen- und Unfallhilfenetz kostet den ADAC viel Geld - mehr als er einnimmt. Die Luftrettung ist von den Sparplänen allerdings nicht betroffen. Zwei DJs werden ab 20 Uhr auflegen, vorher schon gibt es ein "weihnachtliches Buffet" und die Getränke sind umsonst, abgesehen von den Cocktails, die "zum Selbstzahlerpreis" gemixt werden. Es könnte eine fetzige Weihnachtsparty werden am 12. Dezember in der Münchner ADAC-Zentrale. Auch Praktikanten, Aushilfen und "Leiharbeitnehmer mit einer geplanten Beschäftigungsdauer von mehr als drei Monaten" hat die Geschäftsführung ausdrücklich eingeladen. Einige Mitarbeiter des größten europäischen Automobilklubs allerdings wollen demonstrativ wegbleiben. "Was will man eigentlich feiern", sagt einer, der die nach seiner Wahrnehmung "opulent anmutende Weihnachtsfeier" angesichts der Umstände vor allem eines findet: "geschmacklos". Über diese Umstände gehen die Meinungen ADAC-intern allerdings auseinander. Wie das eben so ist, wenn Stellen abgebaut und Kosten eingespart werden sollen, es am Ende aber für die Beschäftigten doch nicht so schlimm kommt wie befürchtet. Ursprünglich wollte der ADAC bis Ende 2020 zwischen 350 und 400 Stellen in seinem Münchner Hauptquartier streichen, immerhin fast jede sechste Stelle dort. Tatsächlich werden aber 274 und damit deutlich weniger Arbeitsplätze wegfallen als geplant. So sieht es ein Kompromiss vor, den Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter geschlossen haben. Der ADAC steuert seit seiner Aufsplittung auf ein Dilemma zu Demnach sollen die Stellen nach und nach abgebaut werden, vor allem über natürliche Fluktuation und relativ großzügige Abfindungen für jeden, der den ADAC freiwillig verlässt. Anderweitig im ADAC-Apparat frei werdende Positionen sollen zuvörderst den von Abbau Betroffenen angeboten werden. Betriebsbedingte Kündigungen sollten zwar vermieden werden, seien aber nicht ausgeschlossen, heißt es nach wie vor. Und auch an der Verlagerung weiter Teile des Mitgliederservices an einen günstigeren Standort als München hält der ADAC fest. Wer mitgeht, erhält Zuschüsse für Umzug und Familienheimfahrten. Durch all dies will der ADAC knapp 80 Millionen Euro einsparen, der Verein ADAC wohlgemerkt. Denn seit sich Europas größter Automobilklub auf dem Höhepunkt seiner Glaubwürdigkeitskrise aufgesplittet hat, arbeitet der kommerzielle Teil als europäische Aktiengesellschaft separat vom e.V., der sich primär um seine Mitglieder kümmert. Letzterer manövriert sich dabei mehr und mehr in ein Dilemma. Das dichte Pannen- und Unfallhilfenetz sowie Zusatzleistungen für Mitglieder kosten den Verein mehr als er an Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen einnimmt. Erschwerend kommt hinzu, dass der Staat dem ADAC in Zukunft deutlich mehr Versicherungssteuer abverlangen wird; knapp 90 Millionen Euro musste der ADAC bereits für den Zeitraum von Frühjahr 2014 bis einschließlich 2015 nachzahlen (die SZ berichtete). Künftig könnte der Sprachcomputer mit den Kunden kommunizieren Insgesamt bezifferte Geschäftsführer Alexander Möller intern den Einsparbedarf bis 2020 auf 170 Millionen Euro. Weil mit dem Stellenabbau nicht einmal die Hälfte dieser Summe aufgefangen werden kann, soll auch an anderen Stellschrauben gedreht werden. So arbeitet der ADAC an neuen Mitgliedschaftsmodellen etwa für Senioren und überlegt, wie er die Betreuung von Mitgliedern digitaler und damit billiger gestalten könnte. Kritischen ADAC-Beschäftigten schwant Böses. Womöglich werde in Zukunft ein Sprachcomputer im Dialog mit dem Mitglied den leibhaftigen Mitarbeiter ersetzen, warnen sie. Über solche und andere Details hört man derzeit noch nichts. Eher genervt nehmen ADAC-Verantwortliche stattdessen zur Kenntnis, dass die Streichungen, Kürzungen und Umorganisationen Wasser auf die Mühlen jener Altfunktionäre sind, denen die Aufsplittung des Automobilklubs in Folge der Affäre um die manipulierte Autowahl "Gelber Engel" immer schon zu weit ging. Manch Altfunktionär glaubt, über das Thema Stellenabbau noch eine alte Rechnung mit der Vereinsspitze um ADAC-Präsident August Markl und andere Reformer im ehren- und im hauptamtlichen Teil des ADAC begleichen zu können. Zu unserer Zeit hätte es das nicht gegeben, heißt es da. In der Vergangenheit konnte der ADAC Defizite aus der Pannenhilfe häufiger mit Zinseinnahmen ausgleichen, die der Verein auf sein Milliardenvermögen kassierte. Doch weil noch nie eine Niedringzinsphase in der Dauer und in dem Ausmaß herrschte wie derzeit, fällt diese Möglichkeit seit geraumer Zeit so gut wie weg. Stattdessen steuert der ADAC womöglich auf neue interne Konflikte zu. Denn von den Beiträgen der Mitglieder landet ein erklecklicher Teil bei den 18 Regionalklubs des ADAC, die ihrerseits weitgehend autark von der Zentrale arbeiten. Manch einer denkt über Kappungen nach, was die Regionalklubs aber sicherlich nicht widerspruchslos hinnehmen würden. In der ADAC-Zentrale gibt es Verständnis dafür, dass auch ein reicher Verein auf Dauer nicht mehr ausgeben sollte als er einnimmt. Aber auch harsche Kritik ist zu hören. "Ein Milliardenunternehmen, das sich den Service am Mitglied im eigenen Haus nicht mehr leisten kann", sagt einer, der anonym bleiben möchte. Was alles dafür spricht, dass beim ADAC noch länger keine Ruhe einkehren wird. Beim vereinzelten Boykott der Weihnachtsfeier wird es dann kaum bleiben.
Das Pannen- und Unfallhifen@ @etz kostet den ADAC viel Geld - mehr als er einnimmt. Die Luftrettung ist -von den Spar pl änen allerdings nicht betroffen. Zwei DJs werden ab 20 @ @hr aflegen, vorher shon gibt es ein "we-ihnchtliches Buffet" und die Getränke sin d umsost, abgesehen von den Coctail, die "zum Selbstzahlerpreis" gemixt werden. Es k%ön@nte ine fetzige Weihnhtsparty w&erden am 12. Dezember in der Münchner ADAC- Zentrale-. Auch Pra@ @ @ @ktikan ten, Aushilfen und "Leiharbeitnehmer mit einer g%eplat&en Beschäftigungsdauer von mehr als drei Mo naten" h@ [1] @ @ @at die säftsführung aurücklich einge laden. Einig$e Mitarbeitcr des größten curopäischen Automobil@ @klubs allerdings wollen demonstrativ weg bleiben. "Was will_ man eigentlich feiern", sagt einer, der die nach se@ @ @in er Wahnehmung "opulent a nmut ende-- Weihnachtsfeier" angesicts der Umstände vor allem eines findet: "geschmacklos". Über dicse Ustände gehen die Meinungen ADAC-inte rn alle@ @ @rdings auseinander. Wie das ebe@ @ @n so is#t, wenn Ste%lle n abge baut un#d Kosten eingespart werden sollen, es @ @ @am En dc aer für die Beschäftigten do%ch nic--ht so schlimm (2) kommt wie befürch$tet. Ursprünglich wollte d$er ADAC bis Ende 2 020 zwischen 350 und 400 Ste1len in seinem Münchner Hauptquartier st reichen, immer-hin fa_s t jede sechste Stell dort. Tatsächlich werden aber 274 und damit deutlich wenger Arbe itsplät ze wegfalen als geplant. So sieht es ein Kompromiss vor, den Geschäftsfühung u--nd Arbeitn@ehmervertret er geschlossen haben. Der ADAC steuert seit seiner Aufsp$littung auf ein Dilemma zu Demnach sollen die Stellen nach u@ @nd nach a bgeba ut werd#en, vor allem_ über natürlic e-- Fluktuation und relat@ @ @iv großzügige Abfindungen für jeden, der den (3) ADAC freiw%illig verläs st. Anderweitig im ADAC-Appar a t frei werdende Poitionen s ollcn zuvörderst den von Ab bau Betroffenen angebote&n wrden. Betriebsbedingte Kündigunqen sollten zwa--r vermeden werden, seien aber nicht augeschloss@ @ @ @en, heißt es nach wie vor. U nd auch _an @ @der Vcrlagerung weiter Teile des Mitgliederservices an eine günstieren Standor als München hält dr ADC fest. Wer mitg et , erhält Zusc hüsse für Umzu@ @ @g und Familienheimfahrten . Durch all dies will der ADAC knapp 80 Millio@ @ @nen Euro einspar_en, der Veein ADAC wohlgemerk. Den -4- seit sich uropas größter Automobilklub auf de Höhepunkt seiner Glaubwürdigkeitskrise aufges plittet hat, arbeit t de-r kom@ @ merziel1e Teil als curop--äische Aktiengesellschaft separat vom e.V., der si@ @ @ch primär um sein Mitglieder kümmrt. Letzterer manöv i_ert sich# d-abei mehr und mchr in ein Diemma. Das dichte Pannen- und Unfallhilfenctz sowie Z usa@tzleistungen für Mitqlieder kosten de@ @ @ @n V erein mehr als er an Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen ein#nimm. Erschwerend kommt hinzu@, dass der Staa_-- t dem ADAC in Z--ukun ft deutlich mehr Versicherungssteuer abverlangen wird; knapp [5] 90 Millionen Euro musste der ADAC bereits fü de@ @n Zeitraum von Frühjahr 2014 bis einschließlich 2015 nachzah1 en (die SZ berichtete). Künfti g könnte der Sprachcomputer it den K@ @und-en kommunizieren Insgesamt bezifferte Geschä@ @ftsfüher Al exander Möller intern den Einsparbedarf bis 2020 au&f 170 Mi%llion@ @en Euro. Weil mit dem Stellenabbau nicht einmal die Hälfte dieser Summe ufgefangen werde n ka nn, sll auch an anderen Stellschrauben gedreht werden. So arbeitet der ADAC n neuen Mitglichaftsmodellen etwa fü$r Senioren und übcrlegt, wie er die 8etreuung von Mitgliedern digitaler und dami -6- billiger gesalten könnte. Kritischen AD%AC-Beschäftigten schwant Böses. Womögich werde$ in Zu kunft ein Sprachcomputer im Dialog mt dem Mitglied den leibhaftigen Mitarbe iter ersetz%en, war$nen sie. Über olche und andere Deails hört man derzeit noch nichts. Eher ge--nervt nehmcn A$DAC -Verantwortliche stattdessen zur Kenntnis, dass die Streichunqen, Kürzungen und Umorg anistionen W s s er auf di Mühlen jener Altfunkti#onäre _sind, denn d ie Aufsplittun des Automobilk lubs in Folge der Affäre um die manipulierte Autowah1 "Gelber Engel" immer schon zu weit ging. Manc h A#l tfunktionä$r glaubt, über das Thema S&tell--enabbau noch eine alte Rechnung (7) mit d&er Vereinsspitze um ADAC-Prä@ @ @ @sident August Markl und anderc Reformcr im ehren- und im auptamtlichen Teil des ADAC begleichen --zu können. Zu unserer Zeit h@ @ @ @ä tte es das nicht gege ben, heißt es da@ @. In der Vergangenheit konnte der ADC_ Defizte aus der Pann enhilfe häufiger mit Zinseinahmen ausglei chen_, d--ie der Ve@rei n auf sein Milliardenvermögen kssierte. Doch weil noch nie eine Nied&ringzinsphase in dcr Dauer und@ @ @ @ in dem Ausmaß herrschte w$ie derzit, fäll@ @ @ @t diese Möglic&hkeit seit (8) geramer Zei @ @ @ @so gut wie weg. Stattdessen steuert der ADAC womöglic auf neue interne Konfl_ik@ @ @ @te zu. Denn von d en Beträgen der Mitgl&ieder lanet in erklc kliher Teil bei den-- 18 Reionalklubs des ADAC, die ihrerseits weitgehend autark von der entrale arbciten. Manch einer denkt übe& Kappungn nach, was die Re gionalklubs aber sicherlich nicht widerspruc#hslos hinnehmen würde. In der ADAC-Zetrale gibt es Versännis_ dafür, dass auch ein r#eicher Ve rein auf Dauer nicht #mehr ausgeben solltc a ls er einnimmt. Aber auch harsche Kriti k 9 is zu hören. "Ein Milli&ardenuntcrnehmen, das sich den Service am Mitglied im eigenen Haus nicht mehr leisten ka nn", sagt einer, der anonym bleiben möchte$. Was a lles dafür spricht, d ass $beim ADAC noch länger keinc Ruhe einkehren wi@ @ @rd. Beim ver@ @einzeltcn B&oykott er Weihnachtsfeier wir es dan kaum bleiben. 10
2005 posierte er noch als Rapper in Berlin. Jetzt soll der IS-Kämpfer und Islamist Denis Cuspert in Syrien umgekommen sein. Eine FBI-Übersetzerin reist nach Syrien, um den deutschen IS-Dschihadisten und früheren Rapper Denis Cuspert zu heiraten. Das bereut sie schnell. Terrorismusexperten sind grundsätzlich skeptisch, wenn es Neuigkeiten zu Denis Cuspert gibt. Der Tod des Rappers aus Berlin, der sich Deso Dogg nannte, bevor er in den Dschihad zog und unter dem Kampfnamen Abu Talha al-Almani in den Führungskader des sogenannten Islamischen Staats aufstieg, wurde in den vergangenen Jahren unzählige Male vermeldet. Doch bestätigt haben sich die Nachrichten bisher nie. Sein Tod blieb ein Gerücht.
2005 posiertc$ er noch als Rapper in Belin.$ Jetzt soll der IS-Kämpfer und Islamist Denis Cuspert in Syrien umgekommen sein. Eine FBI-Ü bersetzerin reist nach %Syrien, @@ @um den deuschen IS-Dschhadisten und früheren Rapper Denis Cuspert zu heraten. Das bereu-- sie schnel&l. Terr&orismusexperten sind grundsätzli--ch skeptisch, wenn es Neuigkeiten %zu Denis Cspert gibt. Der Tod des Rappers aus $Berln, der sich Deso Dogg nannte, bevor er in den @Dschihad (1) oq und unter dem Kampfnamen A bu Talha al-A_lmani in den Führungskad@ @ @ @er des sogenannten Islamischen Staats aufstieg, wu%rde in% den ver gang enen Jahren unzählige Male vermeldet. Doch bestätigt haben sic@ @ @h die #Nachric_hten bisher nie. Sein Tod blicb ein Gerücht. 2
Der Verfassungsschutz beobachtet 27 Abgeordnete der Linken, darunter Radikale, aber auch Reformer. Eine Systematik ist nicht zu erkennen, ein Merkmal sticht unter den Betroffenen allerdings deutlich heraus. Innenminister Friedrich hat darauf nun reagiert: Er will die Liste überprüfen lassen. Schon der Name Gregor Gysi lässt aufhorchen. Auch der Name Petra Pau. Ersterer ist Fraktionschef der Linken im Bundestag. Die andere ist Bundestagsvizepräsidentin und Mitglied der Linksfraktion. Beide haben gemeinsam, dass sie in grauer Vergangenheit in der DDR mal Mitglied der SED gewesen sind. Detailansicht öffnen Gregor Gysi (links) - Fraktionschef der Linken - wurde offenbar vom Verfassungsschutz beobachtet. Genossin Sahra Wagenknecht dagegen steht nicht auf der Liste der beobachteten Politiker, die jetzt öffentlich wurde. (Foto: dapd) Die ostdeutsche Herkunft der Linken scheint für den Verfassungsschutz von großer Bedeutung zu sein - weshalb seit geraumer Zeit das Augenmerk auf diese beiden und 25 weitere Abgeordnete der Bundestagslinken gerichtet wurde. Anders lässt sich die Auswahl der Bundesschlapphüte kaum erklären. Auf der Liste, die jetzt öffentlich wurde, findet sich fast vollständig der ostdeutsche Reformerflügel der Partei. Von Dietmar Bartsch angefangen, der Parteichef werden will, über den Berliner Jan Korte, die beiden Parteivizes Katja Kipping und Anwältin Halina Wawzyniak bis hin zu Linke-Fraktionsgeschäftsführerin Dagmar Enkelmann und Roland Claus, ehemals Fraktionschef der damaligen PDS. Über jede dieser Personen kann viel berichtet werden. Aber kaum, dass sie die freiheitliche demokratische Grundordnung in Frage stellen. Verständnis für die Staatssicherheit Nun ist die Linksfraktion nicht frei von personellen Seltsamkeiten. Ulla Jelpke gehört dazu - eine der wenigen Westdeutschen auf der Liste, die schon mal ehemalige Genossen der Staatssicherheit in Schutz nimmt. Vielleicht ließe sich noch Verständnis aufbringen für die Beobachtung der ehemaligen Chefin der Kommunistischen Plattform, Sahra Wagenknecht. Sie ist inzwischen Vizefraktions- und Vizeparteichefin. Doch dann lässt sich wiederum nicht erklären, weshalb ausgewiesene Radikal-Linke wie Sevim Dagelem, Annette Groth oder Andrej Hunko nicht unter Beobachtung stehen. Das versteht auch die Opposition nicht. Thomas Oppermann, Parlamentsgeschäftsführer der SPD, hält die Beobachtung von Abgeordneten der Linkspartei durch den Verfassungsschutz für "nicht nachvollziehbar". Er habe zwar "nicht den geringsten Zweifel daran, dass Teile der Linkspartei solche verfassungsfeindlichen Bestrebungen verfolgen". Aber: "Gregor Gysi ist doch kein Staatsfeind. Allenfalls ein Salonbolschewist". Und dass ausgerechnet Realpolitiker wie Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau oder Fraktionsvize Dietmar Bartsch überwacht würden, sei erklärungsbedürftig. Sie stünden "eher auf der Seite der Parlamentarischen Demokratie" und kämpften "gegen die Sektierer in ihrer eigenen Partei". Auch der schleswig-holsteinische SPD-Chef Ralf Stegner wandte sich gegen die Beobachtung der Linken-Abgeordneten. "Das verschafft der Partei eine Märtyrer-Rolle, die sie nicht verdient", sagte Stegner zur SZ: "Die Linkspartei ist alles Mögliche, aber sie ist nicht gefährlich."
Der Verfassunsschutz beobachtet 27 Abeodnete dr Linken, darunte Radikale, abr auc_h Reformer. Eine Systematik ist nicht zu erkenn-en, ein Merkmal sticht unter den Betroffenen a1lerding@s deutlich heraus. Innenminister Friedrich hat darauf nun reagiert: Er will die Liste _überprüfen lassen. Schon d cr Name Gregor Gysi lässt aufhor chen. Auch der Name Petr a Pau. Ersterer ist Fraktionscef der Linken im Bundestag. Die andere ist Bundestagsvizepräsidentin und Miglied$ der Linksf@ @ @raktion. Beide h aben gemeinsam, da ss sie in rauer @ @Vergagenhe it in -1- d-er DDR m#a1 Mitglied der SED g@ @ @ @ewesen sind. Detailansicht ffnen Gregor Gysi (links) - Frak- tionsche&f der Linken - wurde offenbar vom Verfas@ @ @sungsschutz beobachtet. Genos_sin Sahra Wagenknecht dagegen steht niht auf der Liste der beobachteten Politike r, die jetzt öffentlich wurde. (Foto : dapd) Die stdeutsche Herk uft der Linken schei nt für dn Verfassungsschut z von großer Bedeutun g zu sein - weshalb seit geraumer Zeit das Augen--merk auf diese beiden und 25 weitere Abgeordnete der Bundes taqslinken ge@ -2- @$richtet@ wurde. Anders lässt sich die# Auswahl der Bundes&schlapphüte kaum erklären. Auf der Liste, die j et zt öffentli#c%h wurde, findet sich fat vollständig der ostdeutsche Reformerflügel der Partei. V0n Dietmar Bartsch ang efangn, der Part eiche%f ween wil1, über den Berl%ine Jan Korte, die b e iden @Parteivizes Katja Ki pping und Anwält%in Hai na Wawzy--niak bis hin& zu Like-Fraktionsgeschäftsführerin Dagmar Enkelmann und $Roland C@la us, ehcmals Fraktion schef der damaligen PDS . Über jede dieser Personen kann viel berichtet werden. Aber kaum, dass sie die% (3) fr eiheitliche demokra@ @ @ @tische Grundordnung in Frage stellcn. Ve rständnis für die Statssicherheit Nun ist di Linksfr@ @ @aktion nicht frei von personellen Seltamkeiten. Ulla Jelpke gehört da zu - @ein e der w eniq@ @ @ @en Westdeutschen auf der Liste, die@ schon m@ @ @al ehemalige Genossen dcr Staatssicherheit in Schutz nimmt. Vielleicht @ @liße sich noc Verständnis aufbringe fü@ @ @ @r die Bebachtung de r ehemaligen Chefin der Kommunistischen Plattfo-rm, Sah ra Wagenknecht. Sie ist zwischen Vizefr#aktons- -4- und Vizepart eichein. Doch dann lässt sich wiederum nicht crklären@ @ @ @, weshlb ausgewiesene Ra dikal-Linke wie Sevim Dagelem, Annette Groth oder Andre Hunko nicht unt@ @ @ Beobachtung stehen. Das verst@eht auch die Opposition nicht. Thomas Oppcrmann$, Par la mentsgeschäftführer der SPD, hä@ @lt di 8eobachtung von Abgeordnet@e n der Linkspartei durch den Ver@ @ @fassunsschutz für "nicht nachvollziehb#ar". E habe war " nicht den ge$ringsten Zweifel daran, dass Teile de&r Linkspartci solche verfassungsfeindlihen Bstrebungen verf&olgen". Aber: "Gregor Gysi ist doc 5 ke in Staatsfei@nd. Allenfalls ein Salonbols chewst". Und da ss ausgerechn et Real po li tiker wi Bundestagsvizepräsiden tin Petra Pau oder Fraktionsv ize Dietmar Bar sch überwacht würden, sei er&klär ungsbed@ @ @ @ürftig. Sie stünden "eher auf der Seite der Parlamentarischen Demokratie" und kämpften "gegen die Sektierer in ihrr eigenen Parte@ @ @ @i". Auch der schleswig-hol@ @ @ @steinische SPD-Chef Ralf Stegner wandte sich gegen die 8eobachtung der Linken-Abgeordneten. "Das verschafft der Partei eine Märtyrcr-Rolle, die sie nicht verdient", sagte Stegner (6) zur SZ: "Die Linkspartei #ist alles Mögli che,-- aber si#e ist nicht gefährlich&." 7
Im Netz ist eine Debatte über Asia Argento entbrannt. Die Schauspielerin hatte den Filmmogul Harvey Weinstein der Vergewaltigung bezichtigt und damit die "Me Too"-Bewegung mit ausgelöst. Jetzt berichtet die New York Times, Argento habe einem jungen Mann 380 000 US-Dollar bezahlt um eine Klage wegen sexuellen Missbrauchs abzuwenden. Der Zeitung liegen dem Bericht zufolge mehrere Dokumente vor, aus denen hervorgeht, dass Argento eine außergerichtliche Vereinbarung mit ihm erzielte. Argento hatte dem Magazin New Yorker im Jahr 2017 erzählt, dass sie 1997 als 21-Jährige von Harvey Weinstein vergewaltigt worden sei. Einen Monat später soll Jimmy Bennett mit dem Vorwurf an sie herangetreten sein, ihn 2013 im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Die beiden kannten sich seit den Dreharbeiten zu einem Film über Kindesmissbrauch 2004. Die Debatte nach den Enthüllungen entwickelt sich nun in unterschiedliche Richtungen: Unterstützer der "Me Too"-Bewegung betonen, auch wenn die Anschuldigungen gegen Argento stimmen sollten, stünden sie nicht im Widerspruch zu dem System des Machtmissbrauchs, das die "Me Too"-Debatte aufgedeckt habe. So schreibt Amee Vanderpool, Anwältin und Vorsitzende einer Organisation für Gleichberechtigung, auf Twitter: "Zwei Aussagen können gleichzeitig über Asia Argento wahr sein: 1. Sie wurde von Harvey Weinstein missbraucht 2. Sie hatte Sex mit einem Minderjährigen, 10 Monate vor seinem 18 Geburtstag, und zahlte ihm Geld dafür, nichts zu sagen. Beides ist inakzeptabel, und das eine schließt das andere nicht aus." Der Autor und Journalist Mark Nichols schreibt: "Das ist schrecklich, aber ich sehe keinen anderen Schluss als `Zwei Dinge können gleichzeitig wahr sein.'" Männliche Missbrauchsopfer melden sich zu Wort Die Leserkommentare zum New York Times-Artikel fallen teils deutlich kritischer aus: Viele werfen Argento nun vor, es sei heuchlerisch, sich zum Gesicht einer Bewegung über sexuellen Missbrauch zu machen, während man selbst in der Vergangenheit auf diese Weise gehandelt habe. Andere argumentieren, die Anschuldigungen seien ein Beweis dafür, wie gefährlich es sei, die Struktur einer Bewegung um eine Hand voll Personen herum aufzubauen. "Die 'Me Too'-Bewegung ist eine kraftvolle und stärkende Bewegung, die die Aufmerksamkeit auf echte Probleme gelenkt hat", schreibt ein Kommentator. "Entscheidend ist, dass die Bewegung eigenständig bestehen kann, und nicht nur wegen denen, die am lautesten schreien." Ein anderer fügte hinzu: "Ist diese jüngste Anklage gegen Frau Argento ein Kommentar zur Bewegung? Nein, ist es nicht. Es ist ein Kommentar zu Frau Argento." Eine Reihe von Männern berichten nun von ihren eigenen Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen - und von der Erfahrung, in ihrem Leid nicht ernst genommen zu werden. "Wenn andere Männer uns nicht glauben, unser Trauma herunterspielen, behaupten, wir hätten es genießen sollen, oder eine andere unsensible Bemerkung machen - dann erzählen männliche Opfer oft niemandem mehr von Missbrauch", heißt es in einem Kommentar zum New-York-Times-Artikel. Männer, die Geschichten über sexuelle Übergriffe erzählen, würden Stereotype männlicher Macht herausfordern, die viele Menschen nicht hinterfragen wollten. "Der Punkt sollte sein, sexuelle Übergriffe und Diskriminierung ans Licht zu bringen und den Opfern zu helfen. Das ist kein Thema eines einzelnen Geschlechts."
Im N@ @etz ist eine Debattc übe$r Asia Argento entbrannt_. De Schuspielerin hatte den Filmmoqul Ha_rvey Weinstein dcr Vergewal- tigung bezichtiqt und dami die "Me Too"- Bew eg ung mit ausgelöst . Jetzt berihtet die Ne_w York Ti_mes, Arg ento habc einem jungen Mann@ @ @ 380 000 US- Dollar bezahlt um ei ne Klage wegen sexuel@len Mis sbrauchs abzuwenden. Der eitung liegen dem Bericht zufo1ge mehrere Dokumente vor, au@ @ @s dencn hervorgeht, dass Argento eine au ßergerichtliche Vereinbrung mit ih m er@zielte. Argento hat%te dem Magazin New Yorker m Jahr 217 erzählt, dass sie 1997 al 21-Jä hrige von Harvey Weinstein vergewaltgt word@en $sei. Ein@ @ @en Monat später soll Jmy Bennett mit dem Vorwurf an sie herangetreten sein, ihn 2013 im Altr von 17 Jahrcn sexue1l missbrauht zu haben. Die beiden kannten [1] s ich seit den Drehar$beiten $zu einem Film über Kind--esmissbrauch 2004. Die Debatte nach den Enthü llungen entwickelt sich nun in untersc@ @ @hiedlic he Ric htungen: Un@ @t erstützer der "Me Too"-Bewegung betone, a&uch wenn die An--schuldigungen gege n Argento stimmen solten, stünden sie nich t im Widerspruch zu dem System des Machtmissbrau-chs, das die "Me Too@"-Debatte aufged#eckt habe. So s ch reibt Amee Vanderpool, Anwält@in und Vorsi_tzende einer Organisation für Gleichbere chtigung, auf Twitt er: "Zwei Auss@ @aen kö$nnen gleichzitig über Asi Agento wahr sein: 1. Sie& wure von Harvey Weinstein missbraucht 2. Sie hatte Sex mit einem Minderjährige @ @ @ @n, 10 Monate vor se&inem 18 Ge burtstag, und zahlte --ihm Geld dafür, nichts zu sagen. Beides ist inakzeptabl, und das eine schließt das andere nicht aus."_ Der Autor und Journal [2] ist Mark Nichols schreibt: "Das ist schrecklich, aber ich sehe keinen and eren Schlus as `Zwei Dinge können gleichzeitig war sein.'" Männliche Misbrauchsopfer mel$den sich zu Wort Die Leserk ommenare zum New York @Times-Artikel fal@ @ @ @en teils @ @ @deutlc kritischer aus: Viele werfen Arge-nto nun vor, es sei heuchlerisch, sich zum Gesicht einer Bcwegung über sexue#llen Missbra uch zu machen, während man selb in der Ver-gangenheit auf@ diese Weise gehandelt habe. Andere argumentiere n, di e Ansch uldigun gen seien ein Bweis dafür, wie gefährlich es sei, die Struktur einer Bewegung um eine Hand voll Person en herum aufzubaue. "Die 'Me Too'-Bewgung i@st eine kraftvol--le nd stärken de Bewe gung, dic die Aufmerksamkeit auf echte Probleme gelenkt hat", schreibt ein K omment ator. "Entscheidend ist, ass die Bewegun -3- eigenständig bestehen kann, @ @und& nicht nur wege%n denen, die am lautsten schreien." Ein anderer fügte hinzu: "Ist diese@ @ jüngste Anklage gegen Frau Argento ein Komentar zur B#ewegung? Nein, ist es nic ht. Es st ein Ko mmetar zu Frau Argento. " Eine R#eihe v_on Männern berichten nun von ihren eigenen Eahr ungen mit sexuellen Übergriffen - und von der@ Erfhru#ng, in ihrem Leid nicht ernst genommen zu werden. "Wenn andere Männer uns ni@ @cht glaen, unser Trauma herunterspielen, behaupten, w@ir htte s genießen @ @ @ @sollen,& oder-- e inc ande@ @ @re unsensible Bemerkung machen - dann erzählen männliche Opfer oft niemandem mehr @von Missbrauch", heißt es in einem Kommentar z um New-York-Time@ @ @ @s-Artikel. Männer,-- die Geschichten über sexuelle Überg riff erzäh1en, würden Stereot ypc mä nnlicher Macht herausfor%dern, die vi ele Menschen nich t 4 hinterfragen wollten. "Der Punkt solltc sein, sexu elle Übergriffe und Diskriminierung a_ns Licht zu bringen un d de_n O$pfern zu# helfen. D@ @ @as is@ @ @t kein Thema eine&s eizelnen Geschlechts." 5
Sie loben Joachim Gauck, aber in diesem Lob steckt eine gehörige Portion Missfallen am eigenen Vorsitzenden. Mitunter klingt es so, als würde der rot-grüne Präsidentschaftskandidat zum Katalysator für den Frust in der FDP. Seit Monaten gärt es in der Partei, vieles kommt zusammen: der Absturz in den Meinungsumfragen; der Abschied vom Versprechen, die Steuern zu senken; das Gefühl, von Bundeskanzlerin Angela Merkel ein ums andere Mal vorgeführt zu werden; die Demütigungen des netten Gesundheitsministers Philipp Rösler durch die CSU. Und für all das macht das Parteivolk seinen Vorsitzenden zumindest mitverantwortlich. Detailansicht öffnen Guido Westerwelle sinniert über das Leben in der Opposition. (Foto: getty) Guido Westerwelle ist angeschlagen. In diesen Tagen kann man einem FDP-Vorsitzenden und Außenminister begegnen, der mit grauem Gesicht und rot geränderten Augen von Termin zu Termin hetzt und dabei den Zuschauern weismachen will, er sei auf gutem Weg. Der die Riesenkonflikte in der Koalition kleinredet, und die Risiken bei der Wahl des Bundespräsidenten am 30. Juni verharmlost. "Die Nerven liegen blank", sagt ein langjähriger Mitstreiter, der sich zu Westerwelles Freunden zählt. So deprimiert habe er den FDP-Chef zuvor nur zu Zeiten der Möllemann-Affäre 2002 erlebt, als der damalige nordrhein-westfälische Landesvorsitzende mit antisemitischen Ausfällen und Steuertricksereien die Liberalen an den Rand des Abgrunds manövriert hatte. Gelegentlich kann man bereits einen Guido Westerwelle erleben, der über den Unterschied zwischen dem unbeschwerten Schwadronieren als Oppositionspolitiker und den drückenden Lasten der Verantwortung sinniert. So hart hat sich der 48-Jährige das Regieren offenbar nicht vorgestellt. Inzwischen räumt er auch Fehler ein. Er habe anfangs zu sehr aufs Tempo gedrückt, sagt Westerwelle im kleinen Kreis. "Wir wussten, es kommt der Sommer, aber wir haben schon im Januar die Badehose angezogen." Vertrauten sagt er auch, er habe zu stark auf die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen geschielt und den Zeitpunkt verpasst, als eine Abkehr von den Steuersenkungsplänen längst geboten gewesen wäre. Eine Trennung von Parteivorsitz und Ministeramt kommt für Westerwelle aber nicht in Frage. Die Parteimitglieder in den Kreisverbänden schwanken zwischen der Enttäuschung über gebrochene Wahlversprechen und dem Frust darüber, dass die FDP als unsoziale Klientelpartei beschimpft wird. Die Parteiführung dringt bei den eigenen Leuten mit ihren Erklärungsversuchen kaum noch durch. In Hessen fordert der Kreisverband Limburg-Weilburg einen Sonderparteitag, "um für die Zukunft der FDP existentielle Fragen sowohl in programmatischer als auch in personeller Hinsicht zu erörtern". In Bayern macht der ehemalige Landtagsabgeordnete Dietrich von Gumppenberg mobil gegen "Fehler in der Führungsriege". Dazu gehöre, so Gumppenberg, die "mangelnde Bereitschaft, Fehlentscheidungen der Vergangenheit zu korrigieren". Bestes Beispiel für die wachsende Kluft zwischen Westerwelle und seiner Partei ist die Kür des niedersächsischen CDU-Ministerpräsidenten Christian Wulff zum Präsidentschaftskandidaten der Koalition. Nicht nur wegen der Kürze der Zeit, sondern auch als Signal der Handlungsfähigkeit war eine schnelle Entscheidung geboten. Und ein eigener FDP-Kandidat hätte keine Chance gehabt; vielmehr hätte seine Nominierung die Koalition weiter beschädigt. An der Basis aber, vor allem in Ostdeutschland, verfangen diese rationalen Argumente nicht. Hier überwiegen die Emotionen. Als Parteichef wurde Westerwelle politisch schon oft für tot erklärt. Bisher hat er auch deshalb überlebt, weil es weder einen Königsmörder noch einen Ersatzkönig gab. Das ist immer noch so. Die oft als Hoffnungsträger genannten, wie Rösler oder der neue Generalsekretär Christian Lindner, sind loyale Westerwelle-Gefolgsleute. Doch in der Politik hat Loyalität auch ihre Grenzen. Wenn - was weiterhin unwahrscheinlich ist - Wulff es nicht ins Präsidentenamt schafft, wäre dies wohl das Ende der Koalition. Und vermutlich auch das von Westerwelle als Parteichef.
Sie loben Joachim Gauck, abe in diesem ob s teckt e i@ @ne gehörige Portion Missfallen am eigenen Vorsitzenden. Mitunt er kling es so, als w ürde der rot-güne Präsidentschaftskandidat zum Katalysator für den Frust in der FD P. Seit Monaten gä@ rt es in der Partei@ @, viel&es komt zusammn: der Absturz& in den Meinungsumfragen; der Abschied vom V_ersprechen, die Steuern zu senken; das Gefühl, von _Bundeskanzler@i n An ge la M e$rkel ein um andere Mal vorgeführt zu weden; die Demütigungen des nctten Gesundheitsministers Philipp Rö sler d_urch die CSU_. Und f&ür a@ @ @ll das macht das Par$teivolk seinen Vorsitzende zumindest mi tverantwortlich. Detailnsicht öffnen Guido Westerwelle sinniert über das Leben in der Opposition. (Foto: getty) Guido Westerwelle ist angeschlagen. In 1 diesen Tagen kann man einem FDP-Vorsi tzenden und Außenmini ster beqegnen, der mt graucm Gesicht u nd rt geränd$erten Augen von Termin zu Termin hetzt und dabei den Zuschauern weismachen will, er sei auf gutem Weg. Der die Riesenkonflikte in der Ko alit ion kleinredet, und die Risiken bei der Wahl des Bundespräsidenten am 3. Juni verhrmlost. "Die Nerve n liegen bla nk", sagt ein langjähriger Mits treit r, der sich zu Westerweles Freunden zählt. So depr imiert h#abe er den FDP-Chef zuvor nur zu Zeiten der Möllemann-Affäre 2002 er1ebt, als der damalige nordr hein-westfälische L andesvor sitzende mit antisemitischen Ausfällen und Steuertricksereie-n #di Liberalen an de n Rand des Abgrunds manövriert hatte. Gegentlich kann man berets einen Guid o We @ (2) @sterwelle erleben, der über den Unterschied zwischen dem unbeschwerten S$c hwadronieren als Oppos%itionspolitik e#r und den drückenden@ @ @ Las#ten der Vera@ @ntwortung snnie. So hart hat sich der 48---Jähige das Regier e ofenbar ni cht vorgestellt. Inzwischen räu-mt er a uch Fehler ein. Er hab&e anfangs zu sehr aufs Tempo gedrückt, sagt Westerwelle im@ @ kleinen Kreis. "Wir wuss_ten, es kommt der Sommer, abe&r wi$r haben schon im Januar die 8adehose angezogen." Vertrauten sa@gt r auch, er h a be zu stark auf dic Landtagswhl i Nordrhein-Westfalen geshielt --und den Zeitpunkt verpasst, als eine Abkehr von den Steuersenkungsplänen längst geboten gewesen& wäre. Eine Trenn ung vo-n Par teivorsitz und Ministeramt komt fü_r Wester#welle aber nicht in Fr- a&ge. Die Parteimitgli der in den Kreisverbänden schwanken zwischen der Ent @täschunq über gebrochene -3- Wahlversprechen und dem Frust darüber, das$@ @ @s die FDP als unso ziale Klieelpartei be$s chimpft wird. Die Parteiführung dringt bei-- den eigen%e&n Leuten mit ihren Erklärungversuchen kaum noch durch. In Hssen fordet der& K reisverband Limburg-Weilburg einen Sonderparteitag, "um für die Zukunft der FDP existetie- lle Frgen sowohl in prog-ra#mmatisch er als@ auch in $persneler Hinsi cht zu erörtern". In Bayern macht #der ehemalige Landt@ @ @ @agsabgeordnete -Dietrich von G umppenberg mobil gegen "Fehler in der Führunsriege". Da&zu geh_öre, so Gumpp enberg, die "mange&lnde reitschaft@ @, Feh1entsch eidu gen der Verg a&ngenheit# zu korrigieren". Bestes Beispiel für die wachsend@ @ @ @e Kluft zwischen Westerwell und$ sei ner Patei i st die Kü des niedersächsischen CDU-Ministerpräsidcnten Christian Wulff zum Präsidentschaftskandid&aten der -4- Koalition. Nicht nur wege n der @ @Küre der Zeit, sondern auh als Signal der Hand@ @ @ @lungsfähigkeit war eine schne1le Entscheidung geboten. %Und ein eigener FDP-Kandidat hätte keine Chance gehabt; vielmehr h ätte seine Nominierung die Koalition wci$ter beschädigt. An der Basis aber, vor allem in @ @ @Ostdeutschland, verfangn dies rationa len Argumente nicht. Hier überwiegen die Emotionen. Als Parteichef- wurde Westerwel 1e poli tisch sc hn oft für tot erklärt. Bisher hat er auch deshalb überlebt, weil es eder einen Königsm@ @örder noch cinen Ersatzkönig gab.& Das i st immer noch so. Die ft als Ho@fnung sträger genannten, ic Rösler od er der neue Ge neralsekretär Christian Lindner, sind loyale Westerwelle-Gef-ogsleute. Doch in der Politik hat Loyalität auch ihre Grenzen. Wenn - was (5) witerhin unwahrscheinlich ist - Wulf f es nicht ins Präsidentenamt schafft, wäre dies wohl das Ene der Koaition. Und% vermutlich auch ds von Westerwelle ls Partichef. -6-
Er ist Kult. Und Sportgerät. Und offen erst recht ein himmlisches Vergnügen. Dass ihn sich nur wenige leisten können, macht seinen Mythos nur noch stärker. Daran haben auch Boxster, Cayenne und selbst der Cayman nicht wirklich etwas ändern können: Wer "Porsche" hört, denkt fast immer an den 911. Der Klassiker aus Zuffenhausen macht den Kern der Legende aus. Und das zu Recht: Wenn er auch technisch nur noch Grundprinzipien wie den Boxer-Motor im Heck mit seinem Urahnen von 1964 gemeinsam hat - der Anspruch und die Seele sind über all die Jahrzehnte gleich geblieben. Ein Porsche, so war immer das Bestreben, sollte für die Rennstrecke ebenso taugen wie für den Wochenendausflug über die Landstraßen. Sport- und Kultgerät in einem, Fahrvergnügen garantiert. Detailansicht öffnen Schiere Kraft, satter Sound und reine Lust am Fahren mit dem Wind im Haar. (Foto: Foto: press-inform) Letzteres gilt besonders für das 911er Cabrio. Der Renneinsatz auf der Nordschleife - da lässt er lieber seinen Brüdern aus der Coupé-Fraktion die Vorfahrt. Aber in Sachen Lustgewinn ist diese wunderschöne Fahrmaschine kaum zu übertreffen. Schiere Kraft, satter Sound und reine Lust am Fahren mit dem Wind im Haar. Perfekt. Man muss noch gar nicht drinnen sitzen, um der Faszination hoffnungslos zu erliegen. Schon die Heckansicht mit den breit ausgestellten Radkästen sorgt für Hormonausschüttung - die Allradversion schwingt sich gar noch 44 Millimeter weiter nach links und rechts. Und keine Bange: "Die paar Millimeter" nimmt man sehr wohl wahr. Unter den aparten Seitenbacken warten überbreite Walzen darauf, endlich losstürmen zu dürfen. Also Tür auf und einsteigen. War es früher für Porschefahrer ratsam, spätestens bei 1,75 Metern Körpergröße mit dem Wachstum aufzuhören, finden nun auch Menschen mit Gardemaß bequem Platz auf den vorderen Plätzen. Breitensport mal anders Im Porsche vorzugsweise links. Lenkrad und Gestühl lassen sich perfekt einstellen, die Lederstühle gleiten bei Bedarf auch richtig weit nach hinten. Und wer mit seinem Hintern nur gepresst in die Sitzschale eines GT3 passt, der wird in der zivilen Genussversion Carrera 4 keine solchen Probleme haben. Breitensport mal anders. Dabei sorgen die körpergerechten Sitze ebenso für perfekten Seitenhalt wie für ermüdungsfreies Fahren auch über hunderte von Kilometern. Im Innenraum dominieren hochwertige und perfekt verarbeitete Materialien - bis hin zu den Ziernähten an Sitzen und Armaturenbrett ein Genuss für Augen und Tastsinn gleichermaßen. Ein paar Eigenheiten gehören zur Legende. Das Zündschloss links vom Lenkrad beispielsweise. Oder dass der Drehzahlmesser mittig im Blick des Fahrers liegt - und der Tacho "nur" daneben. Was nervt, sind dagegen die fummeligen Mäusetasten an der Mittelkonsole - zu viele, zu schwer zu treffen, mitunter auch nicht gerade sehr robust. Das Doppel-Bänkchen in der zweiten Reihe taugt nicht wirklich zum Sitzen - nicht mal quer. Aber es erweist sich als willkommener Stauraum. Der eigentliche Kofferraum vorne unter der Haube ist zwar bei weitem nicht so mickrig, wie Porschehasser gern behaupten - selbst eine Getränkekiste samt Einkaufstüten lässt sich (mit etwas Bücken) problemlos verstauen. Aber allzu Sperriges sollte man doch besser in den Zweit-Kombi packen. 105 Liter Stauraum sind eben nur Kleinwagenformat. Ach ja: Ein paar Ablagen für Kleinkram hätten wir uns auch noch gewünscht. Wirken im Verborgenen Eine halbe Drehung des Zündschlüssels erweckt den Boxer im Heck zu dumpf brabbelndem Leben. Ja, genau so klingt ein Porsche. Sechs Zylinder haben die Porsche-Ingenieure zwischen die Hinterräder gepackt - gut für 325 PS. Das reicht für alle Lebens- und Straßenlagen. Der einzige Nachteil des Porsche-Boxers: Man sieht so wenig von ihm. Während andere Sportwagenhersteller ihre Wunderwerke unter große Hauben packen oder gleich hinter Glas, presst Porsche die 3,6 Liter Hochleistung in eine Abstellkammer, die eher an den Motorraum des Käfers erinnert, Christopherus hab' ihn selig.
Er ist Kul#t. Und Spor tgerät. Und offen erst recht %ein himmlischs Verg nügen. Dass ih sich nur wenige leisten könne, mact seinen Mythos -nu noch stärker. Daran haben auch Boxster, Cayenne un selbst d$er Cayman nicht wir1ich ewas ändern können: Wer "Porsche" hört, denkt ast immer a den 911. Der Klassiker aus Zufenhause--n -1- macht den Kern der --Legende aus. Ud das zu Recht: Wenn e r auch technisch nur noch Grundprinipien wie den Boxer-Motor im Heck mit snem Urahnen von 196 geme@ @insam hat - der Anspruch und die Seele sind über all die Jahrzehn@ @ @te gleich geblieben. Ein Porsche, so war imme&r das Bes-treben, sollte f ür die Rennstrecke ebenso (2) taugen wi%e für den Wochenen dausflug üb_er die Landstraßen. Sport- u nd Kultgerät in einem, Fah&rvergnügn garantiert. Dtailansicht öffnen Schiere --Kraft, sater Sound und reine Lust a%m Fahren mit dem Win im H aar. (Foto: Foto: press- in for@ @m) Letztees& gilt besonders für das 911er Cario. Der Renn#c$instz auf der Ndschle ife - d%a lässt er leb er sinen Brüdern aus der Coupé-Frktion die@ @ V0rfahrt. Aber in Sachen Lustgewinn ist [3] diese wunderschöe @Fahrmaschine$ kau#m zu übertrefen. Schie--re Kraft, satter Sound und @ @reine Lu@ @ @ @st am Fahren mit dem Wind im Har. Perfekt. Man muss# noch gar nicht drinne n sitzen, um der Fasziation hoffnungs$los zu erliegen%. Schon die He%ckansich mit den breit ausgetellten Radkäsen sorgt für Hormonausschüttun g - die Allrad--version schwingt sich gar noch Millieter weiter& n@ @ @ach links und rehts. [4] Und keine Bange: "Die paar Millimeter" nimmt man sehr wohl w ahr. Un ter den aparten Seitenbacke warten überbreite Walzen darauf, endlich los@stürmen zu dürfen. Al@ @so Tür auf und einsteigen#. War es früher für Prschefahrer ratsam, späte#stens bei 1,75 Metern Körpergröße mit dm Wach stum aufzuhören, findn nun auch Menschen mit Gardem#aß bequm Platz au@ @ @ -5- @f den vorderen Plätzen. Breitensport mal anders Im P orsche vorzug$sweise liks. Lenkrad un@ @d Ge stüh#l lassen sich perfekt eins tellen, die Lederstühle gleiten bei Bedarf auch richtig weit nach h intc #n. Und wer# @ @ @mit sei nem Hi ntern @ @nur gepresst in die Sitzscha$le eines GT3 passt, der wird i der ziviln Genusversion Carrera 4 keine [6] solchen Pro-bleme h--aben. Breitensport m a l ander--s. Dabei sorgen die kör&pergerechten Sitze cbens für perf@ @ @ekten Seitenhalt wie für @ @ermüdungsfreies Fahren auch über hunderte von Kilometern--. Im Innenraum d&ominieren hoch@wetige und pe@rfek verarbei$tete Materialien - bis in zu d#en Ziernhten an Sitzen und Armaturenbrett ein Genuss für Augen und Tastsinn gleichermaßen. Ein paar E#igenheitn -7- gehö ren zur Legende. Das Zündschloss links vom Lenkrad beispielsweise. Oder d as der Drezahlmesser mittig im Blick des Fahrer s_ liegt - und der Tacho "nur" daneben. Was ne-- rvt, s#ind da$gegen die& fummeligen Mäusetsten an der Mittelkonsole - zu viele, zu schwer zu treffen, mitunter auch &nicht g erad% e sehr robust. Das Doppel-Bänkchen in der zwei ten (8) Reihe taugt nicht wirklih zum Sitzen - nicht mal quer . Aber es rwst sich als willkommener Stauraum. Der eigentl_iche Koffrraum vor ne unter der Haube i--st zwar bei wei@ @ @tem nicht so mickrig, wie Porschehasser gern behaupten - s@ @ @elbst eine Getränkekist%e samt E inkaufstüten lässt sich (mit etwas Bücke)-- problem_los verst@auen. Aber allz@ @u Sperries so-llte man doch -esser in den (9) Zweit-Kombi@ @ pac ken. 105 Liter Staur--a--um sind eben nur Kleinwagen%format. Ach ja%: Ein paar Ablagen für Kleinkram hätten wir uns auch noch gewünsht. Wirken i m Verborgenen Eine halbe Drehung des Zündschlüssels erweckt den Boxer im Heck zu dumpf br%abbendem Leben. Ja, genau so klingt ein P orsche. Sechs Zylinder #habcn die Porsche-Ingenieure zw@ @ @ @ischen die Hinter räder gepackt - gut [10] für 325 PS. Das rei@ @cht für alle cbens- und Straßenlaqen. Der einzige Nachteil des Porsce-Boers: Man sieht so wenig vo ihm. ährend andere Sportwagenherstel1er ihre Wunderwerke unter große Hauben packen oder gleich hinter Glas, presst Porsche die 3,6 Liter ochleistung in eine Abstellkamme-r, die eher an den Motorraum des Käfe@ @ @ @rs erinnert, Christopheru s hab' (11) in selig. -12-
Es ist wie bei hochgelobten Romanen oder Debutalben: Was Modekritiker begeistert, hängt of wie Blei an den Bügeln der Boutiquen. Oder andersherum, wie der neue Chefdesigner von Yves Saint Laurent beweist. In diesen Tagen reiben sich einige Leute in der Modebranche die Hände. Ein paar andere rümpfen die Nase. Und einer sitzt irgendwo in Los Angeles und denkt vielleicht: "Ihr könnt mich alle mal. Ich hab's sowieso besser drauf als ihr." Über kaum eine Kollektion wurde in den letzten Jahren so viel diskutiert und hergezogen wie über die erste von Hedi Slimane als Chefdesigner von Yves Saint Laurent. Im Vorfeld hatte der 44-Jährige die Modelinie des Hauses unter großem Geschrei mal eben in "Saint Laurent" umbenannt und das Atelier von Paris - mon Dieu! - zu seinem Wohnsitz nach Kalifornien verfrachtet. Und genau so sahen die Entwürfe, die er vergangenen Oktober präsentierte, dann auch aus: Als hätte da jemand den alten Yves mitsamt seinem Le Smoking unter harte Aufputschmittel gesetzt und ins Nachtleben von L.A. gezerrt. Weil so viel Feiern nicht gut für den Teint ist, trugen fast alle Models tief ins Gesicht gezogene Filzhüte. Old Bohemien meets Glam Rock. Die Kritiker waren entsetzt bis beleidigt: zu unelegant, zu wenig Neues, zu kommerziell für ein Luxuslabel, schrieben die einen. Das habe, wie die Moderedakteurin des Guardian urteilte, so gar nichts mit der realen Welt da draußen zu tun. Derweil sind die Sachen in den Läden angekommen, und es zeigt sich: Offensichtlich hat das neue Saint Laurent sogar sehr viel mit der Lebenswelt einer bestimmten Kundin zu tun. Der Chefeinkäufer von Barney's New York jubelte vor Kurzem in der New York Times, schon jetzt seien fast zwei Drittel der Kollektion vergriffen, das Zeug fliege geradezu aus den Regalen. Und auch die deutschen Einkäufer sind hocherfreut. "Endlich mal jemand, der uns versteht", sagt Emmanuel de Bayser, Inhaber der Boutique TheCorner in Berlin. "Gefragt ist bei den Frauen immer noch sexy oder cool. Das hier ist: beides!" Überteuerte Kassenschlager Er hat mehrere Looks der Saint-Laurent-Kollektion prominent im Eingangsbereich auf Puppen drapiert, aber wohl nicht mehr lange. Die Tunika-Kleider mit dem goldenen Leoprint - fast alle weg. Die High Heels, die Victoria Beckham irgendwo getragen hat - schlagartig ausverkauft. Von der roten Bikerlederjacke - nur noch eine übrig. Und das, obwohl sogar de Bayser zugibt, dass das neue Saint Laurent trotz ach so toller Verarbeitung ein bisschen überteuert sei. Die Lederjacken kosten knapp 3000 Euro, eine schwarze Seidentunika fast 1000 Euro. Aber wenn ein Teil nun mal unbedingt gekauft werden muss? Ist die Kundin schmerzbefreit. Da wäre sie also wieder, die "press-retail-divide", wie sie in der Branche genannt wird, die Kluft zwischen Kritik und Registrierkasse. Kritiker sind, wie in der Kunst oder Musik, auch in der Mode dazu da, eine Einschätzung als Orientierung für ihr Publikum abzugeben. Aber Experten können daneben liegen. Und in der Mode geht die alte Garde der Zeitungs- und Fachjournalisten offensichtlich mit anderen Maßstäben an die Materie heran als es die Einkäufer mittlerweile tun. Leute wie Suzy Menkes von der International Herald Tribune oder Cathy Horyn von der New York Times wollen immer noch ein bisschen Avantgarde sehen, Bezüge herstellen, die Inspiration hinter einer Kollektion entschlüsseln. Die Einkäufer suchen schlicht etwas, das auch der Kunde kapiert. Schönes Beispiel: Isabel Marant. Die Französin macht seit gefühlten zehn Saisons nichts anderes als enge Hosen zu sexy Oberteilen und kurze Kleider mit Kastenjacken, mal Ethno, mal Cowboy, mal mit Hippie-Verzierung. Wenn so eine Kollektion überhaupt in den Zeitungen besprochen wird, dann mit "very true to brand", was so viel heißt wie: "Mir fällt zu dem Zeug einfach nichts mehr ein." Im Verkauf hingegen ist Marant ein Dauerbrenner. "Die Sneakers mit verstecktem Plateau sind bei uns immer noch sofort ausverkauft", sagt Justin O'Shea, Chefeinkäufer von mytheresa.com. "Selbst wenn wir davon noch mehr einkaufen könnten, wären sie im nächsten Moment wieder vergriffen."
Es ist wie bei ho&chgelobte Romanen o d er Debuta1b en: Was Modekritike-r begistert,# hängt of wie Blei an d#en Büqeln der Boutiquen. Oer andersheru@ @m, wie der neue @Chefdesigner von Yves Saint Lau rent beweist. In dies en Tagen reiben si ch ei@ @ @nige Leute in der Moderanche die Hände. Ein paar a n der rümpfn die Nase. Und inr s@ @ @ @itzt irgendwo in Lo$s An geles @und denkt vieleicht: "Ihr könnt mich alle@ mal. Ich hab's sowieso besser drauf a%ls ihr." Über kaum e ine Kllektion wurde in& den letzten@ @ J%ahen so viel diskut iert und hergezogen wie über die erte von He_di [1] Slimane als # Chefdesigner von Yves Sain--t Laurent. I Vorfeld hatte dr 44-J#ährige die Modelinie des Hauses unter großem Gesc hrei mal eben in "Saint Laurent" umbenannt und das Atelier& von Pari s - mon Dieu! - zu sein em Wohnsitz ach Kaliforni@ @en verfrachtet. Ud genau s_o- sahen d&ie Entwürfe, die er vergangenen Oktober präsentierte, d#nn auch aus: A ls hätte da jemand den alten Yves mitsamt seiem Le Smoking unter hare A ufputs chmittel gesetzt u nd ins Nachtlcben von L.A. gezerr t. Wei so viel Feiern nicht gut für @ @den Teint it, trugen fst alle Modes tief @ @ins Gesicht gezogene i--1zhüte. Old [2] Bohemien mets Glam Rock. Die @ @Kritiker waren entsetzt bis beleidigt: zu unelegant, zu wenig Neues , zu kommerziell für ein Luxuslabel, schricben die $einen. Das habe, wie die Moderedak teu@rin des G uardian urteilte, so gar nichts mit der realen Welt da draußen zu tun. De rweil sind die Sachen in den Läden angeko#mmen, und es zeigt sich: Offensich tlich hat das neu Saint Laurent sogar sehr viel mit der L@ @ebenswelt einer best immten K undin zu --tun. Der Chefeinkäufer von Brney's N ew York jubelte vor Kurzem in -der New York T@ @ @ @imes, schon jetzt seien fast zwei& Drit tel der @ @ @Kollektion vergriffen, das Zug fliege geradezu aus den Realen. Und [3] auch die d-eutschen Einkäufer sind hocherfreut. "Endlich mal jemand, der uns versteht" , sagt Emmanuel de Bayser, In%hab er der Bo utique TheCorner in Berlin. "Gefragt ist bei-- den Frau%en imme r noch sexy ode cool. Ds hier ist: beides!" Üb%erteuerte Kassenschlager Er hat mehrere Looks der Saint-Laurent-Kollektion prominent im Eingang sbereich auf Puppen drapiert, abcr wohl nicht mehr 1ange. Die Tunik a-Kleide&r mit dem goldenen Leoprint - fast alle w eg. D i e High Heels, die Victo@ria Beckham i rgendwo ge-tragen hat - schlagartig au$sverkauft. Von d@ @ @ @er rotcn Bikerlederjacke - nur noch eine übrig--. Und das, obwohl sogar de Ba yser zugbt, dass das n_eue Saint @ 4 @ @ @aurent trotz ach so toller Verarbeitung ein bisschen übertcuert sei. Die Ledracen kosten knap @ @ @ @300 Euro, eine shwarze Seidentuni ka fast 000 Euro. Aber wnn ein Tei1 nun mal u nbedingt gekauft werden muss? Ist die K undin schmerzbefreit. Da w äre sie als wieder, di "press-retail-divde", wie sie in@ @ @ @-- de_r B--ranche genannt wird, die Kluft zwischen Kritik und@ @ -Registrierkassc. Kritike #sind, wie in der Kunst oder Musk, auch in der Mode dazu da, eine --Einsch ätzung als Orientiernq für ihr Publikum abzu eben. Aber Exrt en können daneben liegen. Und in der Mo--d geht die a lte Garde d er Zeitungs- (5) und Fachjo@urna$listen offensichtlich mit anderen Maßstäben an die Materie heran als es dic Einkäufer mittlerweile tun. Leute wie Suzy Menkes-- von de International Herald Tribune oder Cathy @ @ @ @Horyn von der New York Times wollen immer noch ein bisschen Avantgarde sehen, Bezüge herstellen, die Inspi ration hine r einer Kollektion entschlüsseln. Die Einkäufer suchen schlicht etas, das auch der Kunde kapiert. S chönes Beipel: Is abel Marant. Die Französin macht seit geühlten zen Saisos nicht anderes als enge Hosen zu s exy@ @ @ Oberteilen und kurze Kleider mit Kastenja cken, ma l Ethn, mal Cowboy, mal mit Hippie-Verzie rung. Wenn so eine Kollektion überhaupt in den Zeitungen besprochen wird, dann mit "very true to bran--d"@ @$, was so viel heißt wie:- "Mir fällt zu [6] dem Z%eug einfac h nichts mhr ein." Im Verkauf hingegen ist Marant e in Dau@ @ @ @erbrenner. "Die Sneakes mit verst-ec@ @ @ @ktem Plateau sind bei uns immer noch sof0t ausverkauft", sagt Ju%stin O'Shea, Chefeinkäufer von% mythees a.com. "Selbst wen_n wir davon noch& mehr einkaufen könnten, w&ären sie im nächsten Moment weder vergriffen." 7
Ein Jahr nach dem Putschversuch liegt die türkische Demokratie in Scherben. Staatspräsident Erdoğan macht den Westen für jedes Übel verantwortlich, das sein Land trifft. Doch dem nationalen Rausch wird Ernüchterung folgen. Die Türkei - was für ein Land wäre das heute, wenn die Putschisten vor einem Jahr gesiegt hätten? Ein Land im Chaos, regiert von einer Militärjunta, mit leeren Staatskassen und vollen Gefängnissen, aus der Nato wäre die Türkei vermutlich auch geflogen. Womöglich wäre das Putschistenregime aber auch längst zerbrochen, schließlich einte die Juli-Verschwörer - nach allem, was man bisher weiß - nur ihr Hass auf einen Mann und seine Macht: auf Recep Tayyip Erdoğan. Die Spekulationen sind müßig. Der Coup war von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Nicht nur weil sich die Aufständischen so dämlich angestellt haben, sondern - und dies war entscheidend - weil eine Mehrheit der Türken schon aus bitterer Erfahrung wusste, was folgt, wenn das Militär die Macht übernimmt: Folter, Gefängnis, Tod. Deshalb stellten sich so viele an einem hochsommerlichen Freitagabend, wo man in Istanbul entweder Party macht oder mit der Familie chillt, auf einer Bosporusbrücke den Panzern entgegen, 249 Menschen bezahlten ihren Mut mit dem Leben. Von denen, die alles riskierten, riefen viele "Allah ist groß" und "Erdoğan ist unser Führer". Andere aber priesen nicht Erdoğan, sondern die Republik, weil sie in Putschisten, die das Parlament bombardierten, keine Retter der Demokratie sahen. Nie war es einfacher, einen unliebsamen Nachbarn loszuwerden Und nun, was für ein Land ist die Türkei heute, im Juli 2017? Die Gefängnisse sind voll, die Hotels leer, die Verhandlungen mit der EU stehen still, im Verhältnis zu Deutschland herrscht Gefrierfachkälte. Erdoğan hat ein Referendum so hingebogen, dass seine quasi diktatorische Machtfülle Verfassungsrang bekam. Richter und Staatsanwälte sind ein willfähriges Instrument der Regierung, die meisten Medien ebenso. Was ist also gewonnen - und was verloren? Verloren hat die türkische Demokratie, sie liegt in Scherben. Erdoğan hat das "Gottesgeschenk", wie er den Putschversuch nannte, genutzt, um Zehntausende Kritiker wegzusperren. Über dem Land liegt ein Schleier der Depression, es herrscht ein Klima der Denunziation. Immer mehr Menschen werden zu Verrätern erklärt, sie verschwinden aus Jobs, Universitäten, Medien, sie werden aus der Gesellschaft ausgestoßen. Nie war es einfacher, einen unliebsamen Konkurrenten oder Nachbarn loszuwerden. Es reicht, ihm nachzusagen, er habe einst ein Buch des Predigers Fethullah Gülen besessen. Das eingezogene Vermögen enteigneter Unternehmer und Privatpersonen füllt - nach offiziellen Angaben - bereits einen Staatsfonds mit zehn Milliarden Euro. Ein gigantischer Raubzug, denn die meisten Menschen, denen man alles nahm, hat bislang kein Gericht verurteilt. Selbst wenn die Verantwortung von Gülen-Kadern für den Putschversuch zweifelsfrei erwiesen werden sollte, ist eine solche Hexenjagd nicht zu rechtfertigen. Wer einmal einer Gülen-Predigt lauschte, muss noch lange kein Putschist sein. Andernfalls müssten sich große Teile der Erdoğan-Partei selbst in Sack und Asche in eine Gefängniszelle einweisen. Dem nationalen Rausch wird Ernüchterung folgen Die Hexenjagd aber ist Programm, die Verbreitung von Furcht und Schrecken soll die eigenen Reihen noch enger schließen. Erdoğan ist offenbar besessen von der Vorstellung, dass jederzeit neue Verschwörer auftauchen könnten, so macht er das ganze Land zur Geisel seiner Angst. Solange das so bleibt, wird die Türkei nicht zur Ruhe kommen, sie wird instabil im Inneren und unberechenbar in ihrer Außenpolitik bleiben. Erdoğan macht inzwischen den Westen quasi für jedes Übel verantwortlich, das sein Land getroffen hat, er träufelt immer neues Gift in die Debatte: Der Putschversuch wird in der Erinnerungsrhetorik nun auch den USA angelastet. Erdoğan will sein Volk in einen nationalen Rauschzustand versetzen, auf längere Sicht aber wird Ernüchterung folgen. Die Wirtschaft leidet schon jetzt, Investoren bleiben aus. Erdoğans Politik der Islamisierung verschärft zudem die Spannungen in der Gesellschaft. Religiöse Eidesformeln für Polizisten, Gebete zum Putschgedenken, die Streichung der Evolutionslehre aus dem Schulunterricht: Vielen Türken geht solche Bigotterie gehörig gegen den Strich. Trotzdem: Auch die türkische Opposition wünscht sich nicht das Militär oder einen anderen Diktator an die Macht. Sie will Erdoğan stürzen, aber durch Wahlen. Sie hat jetzt daran erinnert, dass auch sie vor einem Jahr die Demokratie auf den Straßen verteidigt hat, und dass für alles, was danach kam, für den Ausnahmezustand und schwerste Menschenrechtsverletzungen, ein einziger Mann verantwortlich ist, der seine Macht nicht teilen kann. Erdoğan hat nach dem 15. Juli vor einem Jahr die Chance auf einen demokratischen Neuanfang in der Türkei verspielt.
Ein Jahr nach dem Putschversuch liegt die t ürkische emokra tie in Sch$erben. Staatspräsident Erdoğan macht den Westen fü r jedes Übel verantwortlich, da $s sein Land trifft. Doch dem nationalen Rausch wird Ernüchterung folgen. Die Türkei - was f ür ein Land w@äre das heute, wenn die Putschisten vor cinem Jahr @ @ @esiegt hätten? Ein Land im $Ch aos, regiert von@ einer Mi1itärjunta, mit leern Staatskasse@ @n und vollen Gefängnissen, #aus @ @ @dr Nato wäre die &Türkei vermutlich auch geflogen. Womöglich wäre das Putschiste nreime aber auc@ @h l ängst zerbrochen, schließlich eint ie& Jui-Verschwörer - n ach allem, was m&an bisher weiß - nur ihr Hass a#uf einen Mann und seine _Ma cht: auf Recep Tayy ip Erdoğan. Die Speku@ @ @ @ationen sind müßig. Der Coup war on Beginn an zum Scheitern verurteilt. Niht nur weil sich [1] die# Aufs tndischen@ @ @ @ so dämlich ange stellt haben, sondern - und dies war entscheidend - weil eine Mehrheit der Türken schon aus bitterr Erfa hrung wuste, was folgt, wenn as Mi-litär die Macht übernimmt: Folter, Gefnnis, Tod. Deshalb stellten sich @ @ @ @so viele an einem hochsommerlichen Freitagabend, wo ma in Istanbu entweder Party acht od er mi%t der Familie chillt, auf- einer$ Bosporusbrücke den Panzern entgegen , 249 Mensce bezahlten ihren Mut mit em Le ben. Von denen, de alles rikierten, r iefen vie "Allah ist gro ß" und _"Erdoğan i st unser F ühr". Andere a-ber rie en --nicht Erdoğan, s ondern die $Repu-blik, weil sie in Puts chisten, die das Parlament bombardierten, keine R etter der Demokratie ahen. Nie war es einfac$ her, einen unlieb samen Nachbarn loszuwerden Und nu--n, was für ein Land ist die Türkei heute, im (2) Juli 2017? ie Gefängnis se sind voll, die Hotels leer, die Verhandlungen mit der EU stehen still, im Verhältnis zu Deut schlan herrscht Gefrierfac%hkälte. Erdoğan hat ein Rfcrendum so hing-ebogen, dass se-@i#-e uasi diktato r$ische Machtfülle Verfassungs$rang bekam. Richter und Staatsanwälte sind ein _willf#ähriges Instrument der# Regierung, die m eisten Medin ebenso. W as ist a@ @ @ @lso gewonen - und was verloren? Verlo-r@ @ @en hat die türksche De mokratie, $sie lie gt in Scherben. Erdoğan hat das -"Gottesges ch#&enk", wie er den Put schvrsuch nan&nte, g&enutzt, um Zehnt@ @ausende Kritikcr wegzuspere@ @n. Über dm Land liegt ci Schleicr der Depr@ @ @esson, es hrr--scht ein Klia @ @der Denunziation. Immer mehr Menhen wcrden zu Verrätern erklärt, sie verschwinden aus Jo bs, Universitäten, Medien, sie werden aus der Gesellschaft ausgestoßen. Nie war es einfach@ @er, einen unliebsamcn Konkurrent [3] en oder Nachbarn loszuwerden. Es reicht, ihm nachus@ @ @ @agen, er abe e inst ein Buch de@ @s Predigers Fethulah Gülen beses@ @sen. Das eingezogene Vermögen enteigneter-- Unternehe@ @ @r und Privatpersonen füllt - nach o fiziellen Angaben - bereits einen Staatsfonds mit& zehn Milliarden Euro. Ein gigantischer Raubzug, denn_ d ie m%eisten Menschen, denen m# an ales& nah m, hat bislag kein Gericht verurteilt. Slbst wenn die Verantwortung von Gülen-Kad$ern für den Putschve rsuch zweifelsfrei e rwiesen werden sollte, ist ei ne solhe Hexenjagd nicht zu rechtfertgen. Wer einmal eine Gülen-P redigt la%uschte, muss noc h aqe kein Putschist sein. Andernfalls müssten sich gr oße Teile der Erdoğ an-Partei selbst in Sack und Asche in eine Gefängnszelle e inwisen. Dem nationalen Rausch wird En@ @ @ü chterung folgcn Die Hexenjagd aber ist r ogramm, die Verbreitung vo--n Furcht 4 und Schreckcn soll die egee n Reihen noch enger s c@hließen. Erdoğan ist offenbar beses$sen vo&n der Vorstellung, da@ss jederzeit neue Verschwöre r auftauchen könn ten, so macht er das ganze La$nd @ @ @ @zur Geisel seiner An&gst. Solange das-- so bleibt, wird die Türkei nicht zur Ruhe kommen, sie wird in#s tabil i m In neren und unberecenbar in ihrer Außenpolitik ble--iben. Er_doğan macht in zwischen den Westen quasi ür jedes Übe1 verantwortlich, das sein Land getroffen& hat, er träufe1t immer neu-- es Gift in die Debatte: %Der Putschve r_such wird in der Erinnengsrhet0rik nun auch den USA angelastet. Erdoğ an ill sein Volk in einen nationalen Rauschzustand versetzen, auf längere Sicht aber wird E&@ @ @ @rnüchterung olgen. Dic Wirtschaft leidet schon jetzt, I@nvestoren bliben aus. Erdoğans Politik der Islamisierung verschärft zud_em die Spannu ng en in der Gesellschaft. Religiöse Eideformeln fü r Polizisten, Gebete zum Putsc--h@ @ @ @gedenk en, die Streichung der Evolutionslehre au%s dem (5) Schulunterrich: Vielen Türken geht solche Biqoterie gehörig gegen den Stric h. Trotzdem: Auch die türkische Opposition wünscht sich nicht das Militär o der einen anderen Dikta tor an die Macht. Sie %will Erdoğan stürze n, abr durch Wahlen. Sie hat jetzt daran erinnert, das auch sic vor einem $Jahr die Dem okratie auf dcn St raßen vertcidi gt hat, und# dass für alles, was dnach kam, für den Ausnmezustand und schwerste Menschenrechtsve rletzungen, ein einziger Mann verantw_ortlich ist, der sene Mach --t nicht teilen kann. Erdoğ&an hat nach dem 15@. Juli vor ei--nem Jahr die Chance auf einen demokrat-ischen Neu anfang in der Türkei verspielt. (6)
Vor einem Nachtclub kommt es zur Konfrontation: Ein Mann aus Düsseldorf gerät auf der thailändischen Insel Koh Samui mit drei Teenagern in einen Streit, der für den Deutschen tödlich ausgeht. Inzwischen hat einer der jungen Männer die Tat gestanden. Ein 46-jähriger aus Düsseldorf ist in Thailand erstochen worden. Inzwischen ist der 17-jährige Hauptverdächtige wegen Mordes angeklagt worden. Auch zwei weitere, an der Tat beteiligte Teenager sind in Polizeigewahrsam. Getöteter Deutscher in Thailand Nach der tödlichen Attacke auf einen deutschen Barbesitzer auf der thailändischen Ferieninsel Koh Samui ist ein 17-Jähriger wegen Mordes angeklagt worden. Der Teenager habe die Tat gestanden, sagte ein Polizeisprecher. Bei dem Toten handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 46-Jährigen aus Düsseldorf. Er habe auf Koh Samui gelebt und sei mit einer Thailänderin verheiratet gewesen. Der Mann betrieb seine Bar am populären Chaweng-Strand an der Ostküste der Insel. Drei Teenager an der Tat beteiligt Zwei weitere Teenager befinden sich ebenfalls in Polizeigewahrsam. Zu dritt sollen die jungen Männer das Opfer nach einem Streit am frühen Mittwochmorgen zusammengeschlagen haben. Der wegen Mordes angeklagte habe das Opfer dann mit einer zerbrochenen Bierflasche erstochen, so die Darstellung der Polizei. Zeugen sagten der Samui Times, der Deutsche sei in den frühen Morgenstunden aus einem Nachtclub gekommen. Die Teenager hätten auf seinem Moped gesessen und Alkohol getrunken. Er habe sie daraufhin zur Rede gestellt, sie seien wütend geworden und hätten ihn attackiert. Populäres Touristenziel Koh Samui ist eins der populärsten Touristenziele in Thailand. Die Insel liegt 700 Kilometer südlich von Bangkok im Golf von Thailand. Viele Besucher reisen von Koh Samui zur berühmten Vollmondparty auf der Insel Koh Phangan. Dort feiern Zehntausende jeden Monat tanzend am Strand eine Party.
Vor$ einem Nac htclub kommt es zur K@ @onfront-ati0n: Ein Mann a-us Düsseldorf grät a&uf -der thailändischn Insel Koh Saui mit drei Tec%naern in einen Strit, der für den Deutschen tödlich ausgeht. Inzwischen hat einer der jungen Männer di&e Tat gestnden. Ein 46-jähriger aus Düsse@ldorf ist in Tha@ @iland e rstochen worden. Inzwischen is der 17-jährige Hauptverdächtige wegen Mordes angeklagt %worden. Auch zwei weitere, an der Tat bet&eiligte Teenager sind n Polizeigewahrsam. Getöteter Deutscher in& Tailand Nach der tödlichen Attacke auf einen de utschen Barbesitzer auf @ @ @ @der thailänischen Ferieninsel Koh Samui ist ei n 17-Jähriger wgen Morde s angekl@ @ -1- @ @agt worden. De r- Teenager habe dic Tat gestanden, s agte @ein Polizcisprecer. Bei dem To%ten handelt es sich nach -Polizeiangaben um einen 46-Jährigen as Düsseldorf. -Er habe au#f K0h Samui gelebt und sei mit einer @ @ @ @Thailänderi@ @n verheiratet gewesen. Der Man betri@eb seine %Bar am populären Chaweng-Stand an de@ @ @r Ostküste d er #Insel. Drei Teenager an der Tat bete ilig Zwe weiere Teenager befinden sich ebenfalls in Polizeigewahrsam. Zu dritt sollen die jungen Männer das Op fer nach einem Streit am frühen Mittwochmorgen zusammengcsclagen haben. Der w egen Mor@ @des a ngeklagte habe das Opfer dann mit ciner zerbroch@ @ @ @enn Bierflasche erstochen, o die Darstellun g der Polizei. Zeugen sagten der Samui (2) Tim_es, der De--utsche sei in den frühen Morgenstu nden@ @ @ aus eine m Nachtclub gekommen. D@ie Ten ager hätten a uf seinem Mo@pe d g$esess@ @ @ @en und Alkoho$l g@ @ @etrunken. Er h abe sie dar@ @ @ @aufhin --z@ur Rede g estellt, sie @ @ seien wütend geword e und hätten ihn att ackiert. Populäres Tourisenziel Koh Samui @i st eins der populärsten Touriste@ @ nziele in Thailand. Die Insel liegt 700 Kilomet er --südlich von Bangkok im Golf von Thailand. Vile Besucher reise-n von Koh Samui zur berühmtcn Vollmondparty auf der Insel Koh Phangan. Dort feiern Zehntausende jeden (3) Monat tanzed am Strand eine Party. (4)
41 beziehungsweise 43 Prozent der Arbeitslosen, die Anfang September bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg zur Wahlurne gingen, haben sich für die AfD entschieden. Dass die Rechtspopulisten in beiden Bundesländern zur zweitstärksten Kraft wurden, haben diese also auch ihnen zu verdanken. Doch was treibt viele Arbeitslose, darunter vor allem Langzeitarbeitslose, dazu, die AfD zu "ihrer" Partei zu machen? Der Evangelische Fachverband für Arbeit und soziale Integration und die Diakonie in Bayern sind in einer umfangreichen Studie den Ursachen dieser Haltung auf den Grund gegangen. Ihr Ergebnis: Das Desinteresse von Politik und Gesellschaft an ihrem Schicksal führt bei den Menschen zu einem tief empfundenen Gefühl, ausgegrenzt zu sein, und lässt sie anfällig werden für politisch extreme Positionen - wenn sie überhaupt wählen gehen. Dabei sind sie populistischen oder extremen Positionen laut eigenen Aussagen nicht per se zugeneigt. Die AfD wird fast ausschließlich als Protestpartei gesehen und vielfach auch als solche benutzt. Befragt wurden 70 Langzeitarbeitslose. Diese zeichnen fast durchweg ein pessimistisches Bild von der sozialen und gesellschaftlichen Situation in Deutschland. Besonders sensibel reagieren sie auf die vorhandenen Desintegrationsprozesse und Verteilungskämpfe, denn diese treffen sie härter als andere. Als Gegenbild dient die stabile und "sozial gerechte" alte Bundesrepublik, für welche die Kanzler Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl stehen. Zwar ist die Studie, die heute in Nürnberg vorgestellt wurde, nicht repräsentativ. Doch sie ist laut Studienleiter Franz Schultheis "eine ganz besondere". Die ihr zugrunde liegenden Interviews seien "auf Augenhöhe" geführt worden. Langzeitarbeitslose wurden selbst zu Forschern und befragten andere Langzeitarbeitslose, warum diese zur Wahl gehen oder auch nicht. So entstanden laut Schultheis, der Soziologie-Professor an der Universität St. Gallen ist, echte Dialoge. Deren Auswertung zeige, "dass das, was man das Existenzminimum nennt, in Wirklichkeit keine menschenwürdige Existenz erlaubt, Menschen nicht integriert, sondern in Wirklichkeit sozial verwaltet, ausgrenzt". Das Verhältnis zu den bestehenden Parteien scheint zerrüttet Nach Schultheis' Ansicht kann die wichtigste Folgerung aus den Interviews daher auch nur sein, das System Hartz IV wieder rückgängig zu machen. Auch müsse die Politik größere Anstrengungen unternehmen, um die Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Stichwort Jobcenter: "Immer wieder ergebnislos nur irgendwelche Trainings absolvieren zu müssen, die einem die eigene Hilflosigkeit vor Augen führen" - das verstärke die Resignation und die Wut der Menschen, so Schultheis. Die Befragung für die Studie mit dem Titel "Unerhört! Langzeitarbeitslose Nichtwähler melden sich zu Wort" fand im Jahre 2016 statt, also kurz nachdem Zehntausende Flüchtlinge nach Deutschland kamen, was das Erstarken der AfD erst möglich machte. Bereits 2017 erschien eine erste Studie dazu namens "Gib mir was, was ich wählen kann", in der in erster Linie die Motive der prekären Nichtwähler erforscht wurden. Dabei habe man aber nur etwa zehn Prozent des Materials sinnvoll verarbeitet, meint Schultheis. Deutlich wird, wie sehr sich die Langzeitarbeitslosen von sozialer, politischer, ökonomischer und kultureller Teilhabe an der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen und wie wenig sie der Politik vertrauen. So hält beispielsweise Frau S. sich selbst für "nicht mehr so viel wert in der Gesellschaft", da sie keine Arbeitsstelle hat. Ein anderer mahnt bei Politikern "Redlichkeit, Anstand, Ehrlichkeit" an sowie "Bürgernähe". "Ich denke, das wäre einer der wichtigsten Punkte, um die Politikverdrossenheit zu lösen, Politiker darauf festzunageln, ihre Versprechen wirklich einzuhalten. Und dass man die auch irgendwann einklagen kann", sagt Herr M. Das Verhältnis zu den bestehenden Parteien scheint zerrüttet zu sein. Herr F. zum Beispiel fordert, dass eine Partei entstehen müsse, welche die Interessen der (Langzeit-)Arbeitslosen vertritt und koalitionsfähig ist. Andere verlangen wieder mehr Fokus auf den sozialen Aspekt der Marktwirtschaft. "Es gibt keine Partei, der sie Vertrauen schenken wollen", betont Studienleiter Schultheis. "Wer die Interviews liest und sich berühren lässt, kann nicht mehr ruhigen Gewissens zur Tagesordnung übergehen", meint Martin Tertelmann vom "Forum für Menschen am Rande", einer Denkfabrik. Sie ist einer der Mitherausgeber der Studie. "Er wird nach Lösungen suchen, um den Ausgegrenzten umfängliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen." Tertelmann warnt davor, dass demokratische Strukturen ins Wanken geraten, wenn die Beteiligung an den Rändern der Gesellschaft nicht gelingt.
41 beziehungsweie 43 Pr ozent der Arbeitsloen, die Anfang September bei @den L#andtagswahlen in Sachsen und Bra-nden&burg ur Wahlurnc gingen, h@ @aben sich fü die AfD entschieden. Dass die Rechtspopulisten in beiden Bundesländern zur zweitstärksten Kraft wurde@ @ @ @n, haben diese also auc h ihnen u ver@ @ @danken. Doch was treibt viele- Arbeitsl0se, dar$untcr vor allem La ng#z eitarbeitslos@ @e, dazu, de AfD zu "ih rer" Partei zu machen? Der Evange lische Fachverband fr% Arbeit und soziale Integration$ und die Diakonie in@ aycr#n sd in @ @ @ @einer umfangreicen St--udie den Ursachen dieser H-alt%ung auf den Grund gegangen.& Ihr Ergebni: Das Desinteres se von Politik und Ge@ @ @ @sellschaft an ihrem Schicksal% führt -1- be --i en Menschen zu einem tief empfun@dcnen Geühl, ausgegrenzt zu sein, und lässt sie anfäl1ig werden für politisc%h extr@ @ @ @em-e Positione n - wenn sie überhaupt wählen g ehe@ @ @n . Dabi sind sie populistischen oder extremcn Positionen laut @ @ @eigenen Aussagen nicht per se zugeneigt. Dic AfD wird fast ausschließlich a1s Pr0testprtei gesehen u nd vielfach auch als s olche@ @ @ @ benutzt. Befragt wurdc@n 70 Langzeitarbeitslose. Diese zeichnen @ @ @fast durchweg ein pes%simistischcs Bild von der sozialen und gesells&chaftlichen Situation@ @ @ @ in -Deutschlad. Besonders se#nsibel reagieren sie uf die vorhandenn Desinteg rationsprozesse und Verteungskämpfe, denn diese treff@ @ [2] @ @en s ie härter als andere. Als Gegenbil d dien die stabile und "sozia1 gerechte" alte Bun desrepublik,-- für welce die Kanzler Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl s@ @tehen. Zwar ist die Studie, ie heut@ @ @e in Nürberg vorgestelt wurde, nict r@ @ep räsent ativ. Doch sie ist laut Studienleiter Franz Schultheis "eine ganz besondere".# Die ihr zugrunde liegenden Interviews seien "auf Augenhöh" geührt worden. L-angzcitarbeitsl @ @o se urden selbst zu Forschern und befragten andcre Langzeitarbeitslo_se, warm diese zur Wa hl geh-%en oder auch nicht. So entstanden laut S chult heis, der Soziologie-Profe# ssor an der Universtät St%. Galen% ist, (3) echt Diaoge. Deren Auswertung zeige, %"dass das, was man das Existenzminimum nennt, in Wirklichkeit keine mensch@ @ @enwrdige Existenz erlaubt, Menschen@ @ @ nicht integriert@ @, sond ern -in Wirklichkeit sozial verw--altet, ausgrenzt". Das Ver%hältnis zu den bestehenden Parteien scheint zerrütt et Na ch Schultheis' %Ansicht kann die wichtigst Folgerung aus den Interviews daher auc h nur sein, das System Hartz IV wieder rückgängig zu machen. Auch üse de Politik g@ @ @ @ößere -Anstr-engungen unternehmen, um die Mnschen wieder in die Gescllschaft zu integrieren. Stichwrt Jobcenter: "Immer wieder ergebnilos nur irgendwe lc he Trai nings absolvi@ @ @ @re n zu müssen, die einem die eigene Hi lflosigk eit vor Augen führe"- - das ve--rstärke die R@esig nation# u#nd die Wut der Men [4] schen, so hultheis. Die Bfragung fü die Stud@ @ie mit dem Ti tel "Unerhört! Langitarbeitslose@ Nichtwähler melden sich zu Wort" fnd m Jahre 2016 statt, also kurz nachdem Zehntausende htlinge nach Deutschland kamen, was das Erstarken der AfD crst mö@ @ @ @glich mach$te. B ereits 2017 erschi--en eine erst Studi e dazu namens "ib mir was, wa s ich wählen kann", in der %in erstc@ @ @r Linie die Motive der@ prekären Nichtwähler er--forscht wurden. Dabei habe mn aber nur etwa zehn Prozent $des Materials sinnvoll verarbeitet, me int Schulth-eis. @Dcutlich wird, wie sehr sich die Langzeitarbeitso sen von sozialer, politscher, ökonomischer und ku1turellcr Teilhabe an der Gesellschaft [5] ageschlossen fühlen und wie wenig sie der Po1it@ @ @ik vertrauen. So hält beispielsweise Frau S. sich selbst fr "nicht mehr so v iel wcrt in der Gesellschaft", d a sie keine Arbeitsstelle hat. Ein anderr ma-hnt bei Politikern "Redlichkeit, Anstand, Ehrlic@hkeit" an sowie& "Bür gernähe". "I_ch denke, das wäre einer de wichigsten Punte, um die Politikverdrossenheit zu lösen, Po$litiker darauf festzuageln,-- ihe Versp rechen wirklich einzuhalten. Und das#s man@ die auch irgendwann ein klagen kann", sagt Her_ M. Das Verhältnis zu den beste h enden P arteien scheint zerrüttet zu sein. Herr F&. zum Beispie l for ert, dss eine Partei entstehen 6 müss, welche die Interessen der ( Langzeit-)Arbeits@ @ @ @los en vertritt u%nd koalitionfähig ist. Andere verangen wieder meh@r Fokus auf den sozialn Aspek der Marktwirtschaft . "E s gibt kei nc Partei, der sie- Vertrauen schenken wollen", betont Studienleiter Schultheis. "Wer die I nterviws liest und sih berühren lässt, kan@ @ @n nicht mehr ruhigen Gewissens zur Tagesordnung üergehen", meint Martin Tertelmann vom "Forum für Menshen am Ran de", ein@ @ @er Denkfabrik. Sie ist einer der therausgber der Studie. "Er wird nach L--ösungen suchen, um den Ausgegrenzten umfängliche T e$ilhabe am g esellschaftlicen Leben zu ermöglichen." Terelmann warnt davor , dass demokratische 7 Struktren ins Wanken geraten, wenn die Beteili--gung an den Rände&rn der Ges el1schaft nicht gelingt--. -8-
Mitten im Wald Oberschwabens bauen Enthusiasten eine karolingische Klosteranlage - und das mit rein mittelalterlicher Technik. Als Vorlage für den "Campus Galli" dient ein Dokument aus dem 9. Jahrhundert. Es ist eine Herkulesaufgabe: Seit 2013 wird bei Meßkirch ein mittelalterliches Kloster errichtet, ganz ohne moderne Hilfsmittel. Als Vorlage für den "Campus Galli" dient der St. Galler Klosterplan, ein historisches Dokument aus dem 9. Jahrhundert. Viele Jahrzehnte wird es dauern, bis die große Abteikirche samt Kreuzgarten und Dormitorium, dazu Werkstätten für Schmiede, Zimmerleute, Bäckereien und Ställe fertig ist. Das Projekt soll das Wissen um die damalige Bautechnik mehren und Interessierten einen realen Einblick in das mittelalterliche Leben bieten, erklärt Hannes Napierala, Archäologe und Geschäftsführer des Projekts (www.campus-galli.de). SZ: Was sind das für Menschen, die freiwillig auf Kran, Bohrmaschine und Lastwagen verzichten? Hannes Napierala: Wir haben 35 angestellte Mitarbeiter, davon rund 20 auf dem Bau. Hinzu kommen Menschen aus einer Arbeitsloseninitiative. Auf dem Bau arbeiten ausgebildete Handwerker, vom Steinmetz über den Zimmermann bis zum Schmied und Ochsenführer, der die schweren Lasten transportiert. Die sind alle mit sehr viel Leidenschaft bei der Sache. Aber es sind nicht alles totale Mittelalter-Enthusiasten. Manche interessieren sich für traditionelles Handwerk ohne Maschinen, andere sind froh, dass sie den ganzen Tag an der frischen Luft arbeiten können. Das nachhaltige Produzieren in dieser Zeit gefällt sicher auch vielen, aber da darf man nicht romantisieren. Im frühen Mittelalter begann die Abholzung des Waldes, man hatte nur noch nicht die Mittel, das in so großem Umfang zu tun, wie das später der Fall war. Woher kommt die breite Faszination für das Mittelalter? Weil diese Epoche zwar lange her, aber für uns noch gut greifbar ist. Man beginnt steinerne Siedlungen zu bauen. Von allen deutschen Städten sind - glaube ich - fast 90 Prozent zwischen 1150 und 1250 gegründet worden. Wir sehen heute noch die Häuser, die Kirchen, die Burgen. Das Mittelalter bietet einfach sehr gute Anknüpfungspunkte an die heutige Zeit. Man kann sich damit viel besser identifizieren als etwa mit der Steinzeit. Die vielen Sagen und Heldengeschichten, die im Mittelalter spielen, tragen sicher auch einiges dazu bei. Detailansicht öffnen Nach drei Jahren Bauzeit ist die Holzkirche am Campus Galli kurz vor der Fertigstellung. (Foto: Campus Galli) Was ist für Sie interessant? Mich interessiert vor allem das einfache, handwerkliche Alltagsleben, das 99 Prozent der Bevölkerung gelebt haben. Das kann man mit unserem Projekt für das breite Publikum veranschaulichen, die Besucher können sinnlich erleben, wie eine Klosterstadt im 9. Jahrhundert gebaut wurde. Wir Archäologen bekommen dadurch auch neue Erkenntnisse. Welche zum Beispiel? Für das Dach unserer Kirche brauchen wir viele Holzschindeln. Die muss man aus Bäumen von relativ großem Durchmesser herstellen. Einen solchen Baum kann man aber nur zerteilen mit einer großen Säge. Die kommt aber in keiner schriftlichen und bildlichen Quelle des 9. Jahrhunderts vor, sondern erst ab dem 12. Jahrhundert. Wir folgern jetzt daraus, dass es solche Schrot-Sägen auch schon zu der Zeit gegeben haben muss. Ist das nicht alles sehr anstrengend? Natürlich ist es das. Gerade in diesem Sommer, in dem es so viel geregnet hat und die Pflanzen doppelt so schnell wachsen wie sonst. Für uns ist es ein ständiger Kampf gegen die Natur. Es ist sehr harte Arbeit, die Vegetation mit karolingischen Werkzeugen wie Sicheln, Äxten und kleinen Sägen im Zaum zu halten. Aber das ist auch das Interessante daran - wie klein der Mensch damals war. Sie fordern die Mitarbeiter auf, keine knallige Unterwäsche unter der Leinen- und Wollkleidung zu tragen, warum? Na ja, die zahlenden Gäste, in diesem Jahr bereits 46 000, kommen ja, um mittelalterlichen Menschen bei der Arbeit zuzusehen, da passt rote Unterwäsche halt nicht so gut. Es ist auch verboten, Handys zu tragen oder zu telefonieren. Es gibt nur ein ausgeschaltetes Handy, mit dem man im Unglücksfall schnell Hilfe rufen kann. Wie finanzieren Sie das Projekt? Wir können mittlerweile durch die Eintrittsgelder alle Personalkosten decken. Bei den Materialien greift uns die Stadt Meßkirch unter die Arme. Sie profitiert ja auch davon, dass wir 35 Stellen geschaffen haben und sehr viele Besucher anziehen. Detailansicht öffnen Der Kampf gegen die Natur ist eine große Herausforderung, sagt Hannes Napierala, Geschäftsführer des Projekts. (Foto: Campus Galli) Was haben Sie schon fertiggestellt, was kann man sehen? Nach der Rodung haben wir uns als erstes an die Einrichtung der verschiedenen Gewerke gemacht, also der Arbeitsplätze für Schmied, Schreiner, Steinmetz. Diese müssen zunächst dort sein, wo sie gerade gebraucht werden, später wird jeder seine eigene, feste Werkstatt bekommen. Gleichzeitig wurde mit dem Bau der Holzkirche begonnen, die ist jetzt fast fertig, der Altar aus Stein ist gesetzt und das Dach wird diese Woche geschlossen. So hätten das die Menschen im Mittelalter auch gemacht. Ganz wichtig sind auch Äcker und Gemüsegärten mit Mauern drum herum, zur Versorgung der Menschen auf der Baustelle. Derzeit harken vier Frauen den Acker um, damit wir Roggen aussäen können. Den brauchen wir vor allem als Stroh, zum Decken von Scheunen und Hütten. Ist das attraktiv genug für Besucher? Man muss sich darauf einlassen. In einer Stunde wird man nicht viel mitbekommen. Wer sich Zeit lässt, kann eintauchen in die Vergangenheit und sehen, wie viele Arbeitsschritte es brauchte, um etwas herzustellen ohne Maschinen. Einer arbeitet dem anderen zu. Das Einzigartige bei uns ist, dass wir nichts spielen, sondern dass der Schmied nur Dinge schmiedet, die wirklich auf der Baustelle gebraucht werden. Das fasziniert die Leute. Bis wann soll das Kloster fertig sein? Schwierig zu sagen. Niemand hat heute Erfahrung mit mittelalterlichem Bauen. Es wird sicherlich mehrere Jahrzehnte dauern. Allein die steinerne Abteikirche, die die Holzkirche ablösen wird, soll laut Klosterplan 200 Fuß, also etwa 70 Meter lang werden. Das ist riesig!
Mitten im Wald Obe% rschwabens bauen Enthusiastn ein karolingische Kloteranlage - un das mit rein mittela1terlicher Technik. Als Vorlage für den "Campus Galli" dient e in Dokument aus dem 9. Jahrh unde@ @ @ @rt. Es %ist eine Herkulesufgabe: Seit 2$013 wird bei M@ @ @ @%eßkirch ein mitelalterli%ches Kloster erricht@ @t, ganz ohne moderne Hilfsmittel. Als Vorlage für den "Campus Galli" dient der St. Ga ller K loste rplan, e in historisches Dokum ent aus dem 9. Jhrhundert. Viele J ahrzehnte wird es dauern, bis die große Abteikirce smt Kreuzg arten und Do ritorium, dazu Werkstätten für Schmiede, Zimm@ @ @ @erleute, B äckere@ien und tälle --fertig ist. Das Proj&ekt soll das Wissen #um die damalige Bautechnik mehren und Interessierten einen realen Einblick in [1] das mittelalterliche Lebe bietcn, erklärt Hann es N-aperala, Archäolog@e und Gchäftsführer de s Projekts (www.camp us-galli.@ @de ). SZ: Was sind das für ens chen, die freiwi@ @llig auf Kran, Bohrmaschine und Lastwagen verzichtn? Han@ns apierala:@ @ Wir haben 35 angestellte Mitarbeiter,@ @ @ davon rund 20 auf dem Bau. Hinzu kommen Menschen aus ein er Arbeitsloseninitiative. Auf dem Bau a--reiten sgebilete Handwerkr, vom Steinmetz_ über den Zimme#rman bis zum Schmied und Ochsenführe, der die sch@ @ @wer@en L a@ @ @sten trsportiert. Die sind alle mit sehr viel Leidenschaft bei dr Sache. Aber es sind nicht alles totale Mittelalter-En thuiasten. Manch interessieren sich für traditionell%es Handwerk ohne Maschinen, andere sin$ d froh, dass sie den &ganzen Ta an der frischen Luft (2) arbeiten können. Das nachhaltige Prouzieren i-n dieser Zeit ge fällt sichr auch vilen, aber da darf man nicht romantisieren. Im frühen Mittealter begann die Abholung des Wal des, man hatte nur no ch nicht die Mittcl, das in so großem Umfang #zu tun, wie das& später der Fall war. Woher @ @ @kommt die bre it Faszination ür das Mittelalter? W eil diese Epoche z@ @war lang e her, abe für uns noch gut greifbar is t . Man beginnt st einerne Siedlungen zu baucn. Von allen deutschen Städten sind - glaube ich - ast %90 Prozent zwischen 1150 und 1250 gegründet worden. Wir sehen heute noch die Häser, die Kirchen, di Burgen. Das Mittelalter ietet einfach sehr gute Anknpfu$ngspunkt e an die heutige Zeit. Man kann sich [3] da mi--t viel besser identfizieren als etwa m it der Steinzeit. Die vielen Sagen und Hc1dengeschichten, die im_ Mittelalt-er spi elen, tragen sicher auch einiges dazu bei. Detailansic ht öffnen Nach drei Jahren Bau zeit ist die Holzkirche am Campu s Galli kur@z vor_ der Fertigstel lung. (Foto: Campus Galli) @ @ @Was ist f--ür Sie int eressant? Mi ch interessiert vor a llem das einfac$he, handwerkliche Alltagsleben_, das 99 Prozent der Bevölkerung gelebt ha ben. Das kann man mit un@serem Proj&ekt für as breite Publikum veranschaulichen, die Besucher könnn sinnlich erleben, wie eine Klosterstadt_ im 9. Jahrhunder t gebaut wurde. Wir Archäologen bekommen dadurch auch neue Erknntniss@ @ @e. We@ @ @lche zum Beispiel? F$r das Dach n ser (4) er Kirche brauchen wir viele olzschindeln. Die muss man aus Bäume n von relativ großem Durchmesser herstellen. Einen solchen Baum kann man aber nur zer tilen mit einer großen Säge@ @ @. Die komm aber in keine r schriftlichen und bildlichen Quele des 9. Jahrhunderts vor, sondern er st ab dem 12. Jahrhunde rt . Wir fogen jetz t draus, dass es solche Schrot-Sä&gen auch sch0n zu der Zeit gegben haben muss. Ist das nicht alles sehr a_nstrengend? Natü rlich ist es das. Gera de in diesem So&mmer, in dem es so viel greget hat und die Pf1anz en doppelt so@ @ schnell wac hse wie sonst. Für uns st es ein ständ@iger Kampf gegen die Natur. Es ist sehr harte Arbeit, die Vegetation mit karolingischen Werkzeugen wie Sicheln, [5] Äxten und klinen Sägen im Za@ @um zu halten. Aber da%s i@ @ @ @st uc das Inter_essante daran - wi e k1ein der Mensch damals war. Sie fordern de Mitarbeiter #auf , keine knall ige Unterwäsch unt er der Leinen- und ollkleidung zu ragen, warum? Na ja, die zahlenden Gäste, i$n diesem Jahr bereits@ 46 000, kommen ja, um mittela1terlichen Menschen bei der Arbeit zuzusehen, da pas st rt-e Unterwäsche halt nicht so gut. Es ist auch erb_oten, Hadys zu tragen oder zu telefoniercn. Es g$@ @ @ @bt nur ein ausgeschaltetes Han_dy, mit d%em man im Unlüc ksfa ll schnell Hilfe rufen kann. Wie finanzieren Sie das Projekt? Wir können milrweile durch die Eintrittsgelder al--le Personalkosten decken. Bei den Maerialien gre ift@ uns die Stadt Meßkirch unter 6 di e Arme. ie profitiert ja auch davon, dass wir 35 Stellen geschaff#c&n haben und s--ehr @ @viee Be sucher anziehen. Detailansicht öffnen Der Kam@ @ @pf geen die Natur ist eine große Herausforderun, aqt Hannes Napierala, Geschäftsführer des Projekts. (Foto: Campu s Galli) Was haben Sie schon fertig$estellt, wa s k@ @nn man sehen?_ Nach de@ @ @r @Rodu ng hab$en wir uns als erstes an die Einrichtung der verschiedenen Gew erke gemacht, also der Arbeitsplätz@ @ @ @e fü-r Schmied, Schreiner, Steinme tz. Diese müssen zunächst dort sein, wo sie gerade gebraucht werde, später wird jeder seie eigene, feste Werkstatt bekommen. Glechzeitig wurde mit dem Bau der Holzkirche begonnen, die ist jetzt fast f ertig, d@ @ @er (7) Altar aus Stein ist ges@ etzt und das Dach wrd diese Woche geschlossn. So hättcn das die Menschen im Mitte lalter ach gcm acht. Ganz wictig sind uch Äcker und G em üseg ärten mit Muern drum herum, z$ur Versorgung der Menshen auf de Baustelle. Derzeit harken vier Fr@ @ @ auen den Acker um, damit wir Roggen aussäen können. D%en brauc#hen ir v0r allem als Stroh, z@um Decken vn Sch@eunen u$nd @ @ @Hütten. Ist das attraktiv genug für Bes ucher? Man muss #sich darauf einlassen. In e iner Stunde wird man ni cht viel mitbekomen. Wer sich Zeit @ @äss-t, kann eintauchcn in die Vergangenheit u&nd ehen, wie viele Arbeitsschritte s brauchte, um etwas herzustellen 0hne Maschin%en. Einer arbeitet dem@ @ @ andercn [8] zu. Das_ Einzigartige bi uns ist, dass wir nichts spelen, sond@ @ern dass der @Schmied nur Dinge schmiedet, die wi rklic h auf der B#austele gebraucht werden. Das fasziniert die Leute. Bis wann soll das Kloster fertig sein? Schwierig zu sagen. Niemand hat heute Erfahrun mit mittelalterliche Bauen.% Es wird sicherlich mehrere Jahrzehnte dauern. Allein die st einerne Abte ikirche , die die Holzkirche ablöen wird@ @ @ @, soll la@ @ut Klosterp1an 20 Fuß, als o etwa 70 Met#er lang werden. Das ist riesig! (9)
Denn der Streit, die Debatte, bleibt in diesem Jahr im Rahmen. Dafür gibt es sehr leckeres Kimchi und Currywürste. In der Berliner Kalkscheune stehen ein paar Blogger, trinken Bier und quatschen. Die Atmosphäre ist die eines Familientreffens, mal abgesehen davon, dass wenig Frauen da sind. Ein gutes Gefühl ist aber: Wer sich hier trifft, gehört zur digitalen Avantgarde, jedenfalls der bundesrepublikanischen, man hat hier das Netz begriffen, auf der eigenen Webseite sind sogar Leser, am Horizont ist Umsatz erkennbar, echtes Geld. So etwa war das im Jahr 2007 während der ersten re:publica, sie ist inzwischen Deutschlands bedeutendste und erfolgreichste Internetkonferenz. Bis zu diesem Mittwochabend findet sie nun zum zehnten Mal statt. Aus 700 Besuchern in der Kalkscheune sind nun 8000 in der Station Berlin, einem ehemaligen Postbahnhof, geworden. 750 Redner stehen auf großen und kleinen Bühnen, 46 Prozent von ihnen jetzt weiblich. Der Umsatz der Konferenz liegt deutlich bei mehr als einer Million Euro. Spiegel Online überträgt live, unter den Sponsoren sind IBM, Daimler, Microsoft, die Telekom, das ZDF. Zur Eröffnung kündigen Tanja und Johnny Haeusler, Markus Beckedahl und Andreas Gebhardt ein Spin-off in einem anderen Land an, im Herbst schon soll die erste re:publica in Dublin über die Bühne gehen. Das liegt daran, dass sich in den vergangenen neun Jahren zu den Bloggern auch Agenturleute, IT-Leute, Leute aus dem mittleren Management von mittelgroßen Unternehmen und natürlich auch ein paar Hundert Journalisten hinzugesellt haben, von denen ein Teil durch die Vorträge auf den "stages" hetzt, durch "networking"- und "relax"-Zonen, durch die Veranstaltungsorte "replay" und "laboratory", während die andere Hälfte vor der "Station" sitzt und nach neuen Jobs oder neuen Mitarbeitern sucht. Drei Tage lang mit der Szene Club-Mate trinken Die re:publica gedeiht vor allem aus zwei Gründen: Einerseits ist da die Gemeinschaft der Besucher. Egal, wie stark deren Anzahl wächst, solange Sascha Lobo mit seinem ordentlich frisierten roten Irokesenschnitt auftaucht und Scherze macht, solange Markus Beckedahl, als Chef des Portals netzpolitik.org auch Galionsfigur und digitaler Freiheitskämpfer, auf dem Eröffnungspanel steht, solange Johnny und Tanja Haeusler, wie Beckedahl Gründer der Konferenz, ihre Kreuzberger Street Credibility einbringen, so lange also kann die Konferenz vom Geist des Anfangs leben und durch ihn gedeihen. Und auch auf die freudige Erwartung der Besucher zählen, die hier drei Tage lang mit jener Szene Club-Mate trinken können, die für viele noch immer gleichbedeutend ist mit "dem Internet", selbst dann, wenn der Konferenzindianer Sascha Lobo, hier vorgestellt als der "Internetvertreter", inzwischen ungewohnt nachdenklich daherkommt. Der andere Grund ist die Konsensfähigkeit der Veranstaltung, die, wenn der Eindruck nicht täuscht, selten so deutlich wurde wie in diesem Jahr. Es könnte genau deshalb vielleicht auch ein bisschen zu durchschnittlich ausgefallen sein. Auf der re:publica treten mittlerweile die traditionell größten Bild-Feinde auf, aber auch Julian Reichelt, diskussionsfreudiger, wortgewaltiger Chefredakteur von Bild.de. Man findet hier die radikalsten Vertreter der Netzneutralität, wie auch den in dieser Sache sehr pragmatischen EU-Kommissar Günther Oettinger. Dabei geht es weniger um Konfrontation als um ein möglichst breites Themenspektrum. Der Streit, die Debatte, bleibt in diesem Jahr stets im Rahmen. Die Radikalität, mit der etwa der "Chaos Computer Club " einmal jährlich auf seiner ebenfalls erfolgreichen Konferenz die Entwicklungen des Netzes auseinandernimmt, kritisiert, forciert, beschwört oder ablehnt, die fehlt auf der re:publica. Dafür gibt es sehr leckeres Kimchi und Currywürste, und nach dem Tagesprogramm lädt Facebook zum Schnitzelessen oder Werbeleute zum Fußballgucken auf das Dach ihrer Agentur.
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Kairo hat die Pyramiden und große Pläne, Luxor hat: den Karnak-Tempel, unzählige beeindruckende Gräber. Und, seit Kurzem, den Luxor-Pass. Nur: Wie kommt man an das Dokument? In einer Stadt, die jedes Ticket-Häuschen vor Touristen versteckt. Kairo hat die Pyramiden und große Pläne, Luxor hat: den Karnak-Tempel, unzählige beeindruckende Gräber der Noblen, der Königinnen und ihrer Männer. Und, seit kurzem, den Luxor-Pass. Er gilt fünf Tage lang, an denen der Besitzer in jedes Grab und jeden Tempel darf, mehrmals. Der Pass kostet inklusive der beiden außergewöhnlichen und aufwendig renovierten Königsgräber von Nefertari und Sethos I. stolze 160 Dollar. Allerdings gibt es allein in Theben-West so viel zu sehen, dass er sein Geld wert ist. Zudem spart man sich das mühsame Zusammenkaufen der Gräber-Tickets, die nach einem schwer ergründbaren System nur in Kombinationen zu haben sind. Eine tolle Neuerung also, nur: Wo bekommt man den Pass? Beim Luxor-Museum, heißt es. Allerdings nicht im Museum, aha. Das machen sie gern hier in der alten Begräbnisstadt der Pharaonen: ihre Gäste die Ticket-Häuschen suchen lassen. Mal verdeckt ein Getränkeautomat das Hinweisschild. Mal sind die vergitterten Fenster, hinter denen ein Schalterbeamter sitzt, so unscheinbar, dass man denkt: Das kann unmöglich eine offizielle Verkaufsstelle sein. Im Tal der Könige, der Hauptattraktion Luxors, kämpfen schon die Guides so verbissen um den Zugang zu den zwei Ticket-Verkäufern, dass man sich einen Bodyguard wünscht. Zum Luxor-Pass-Office geht's einen staubigen Sandweg entlang, fünf Mal winken hilfsbereite Leute die Ortsunkundigen immer weiter, am Ende ruft ein Mann: "Come to me!" Wirklich? Das Büro ist winzig, nur er, ein Kopierer, ein paar Stühle. Der Mann trägt alle Daten in eine Liste ein: Name, Wohnort, Passnummer. Einen Computer hat er nicht. An die Kopie des Ausweises wird zum Ticket ein Passfoto geheftet. Dann zählt er das Geld. Daraufhin zählt ein Kollege das Geld. Ein Stempel noch: Nun wird der Pass feierlich überreicht. Das Dokument sieht so hochoffiziell aus, dass sich die Grabwächter bei seinem Anblick erheben. Sonst blicken sie in der Regel gelangweilt auf das Ticket. "Oh, Luxor-Pass!", sagt einer und führt die Besucher hinab ins Grab der Nefertari. Der Mann wird sofort als "Doktor" betitelt. Muss ja wohl auch sein, wer es schafft, sich im alten Ägypten zurechtzufinden.
Kairo hat --die Pyra_miden und große Pläne, Luxor hat: den %Karnak-Tempel, unzählige beeindruc@ @kende Gräber. Und, seit Kurzem, den Luxor-Pas. Nur: Wie kommt man an as Dokuent? In einer St#adt, die jedes Ticket-Häuschen vor Tou#risten verteckt. Kairo hat die Pyramiden und große Pläne, Luxor hat: den Karnak-Tempel, unählige beeindruckende Gräber der Noblen, der Kö niginnen u nd %ihrer Männer. Und, @ @ @ @seit kurzem, den Lux@ @or-Pass. Er gilt fünf Tage lang, an denen der Besitzer in @ @ @jedes Grab und jcden Tmpel darf, mehrmals. D e r Pass kostet inklusive d#e#r beiden aßergewöhnlic hen und aufwendig renovierten Kö$nigsgräber von _Nefertari [1] und Sethos I. stolze 1$60 Dollar. Allerdin$gs gibt es allein in The@ @ @n-West so viel zu sehen, dass er sein Ge#l wert ist. Zudem sp art man si ch das mühsame Zusammenkaufcn der Gräber-Tickets , die nah einem schw&er ergründbaren System nur in Kombinationen zu haben sind. Eine tolle Neuerung also, nur: Wo bekomt mn den Pas? Bcim Lxor-Museum, h eßt es . All&erdings nicht im Mus--cum, aha. Das ma chen s@ @ @ie gern hier in der alten Begräbnisstadt d#er Pharaonen: ihre Gäste die Ticket-Häuschen suchen lassen. Mal verdeckt ein Getränkeautomt das Hinweisschild. Ma-l snd die vergitterten Fenster, hinte r dene#n e in Schalterbeamter$ %sitzt, so unscheinbar, (2) dass man denkt: Das kann u nmög$lich $eine offiziel@ @ @le Verkaufsstelle sein. Im Tal der Kö nige, der Hauptattraktion Luxors, kämpfen shon die Guies so verbissen um den Zugang zu en zwei Ticket-Verkäufrn, dass man sich ei nen Bodyguard wüns@ @ @cht. Zum Luxor-Pass-Off_ice geht's einen s&taubigen Sandweg entlang, fünf Ma win@ken % hilfsbcreite Leute d ie @ @Ortsunkundigen -imer weiter , am Ende rft ein Mann: "Come to me!" Wirklich? Das B üro ist winzig, nur er, ein Kopierer, e$in paar Stühle. Der Ma%nn trägt alle Daten in eine Liste ein: Name, Wohnort, Passnummer. Einen Comput@ @ @ @er hat e$r nicht. An die Kopie des Ausweises wird zum Ticket ein Passfot0 g eheftet. [3] Dann zählt er das G@ @eld . Daraufhin zählt ein Ko_llege das Geld. Ein S tem pel noch: Nun wird der Pass feierl ch überrecht. Das Dokumcnt sieht so hoch--offiziell aus, dass sich die Grabwächter bei s@ @ @einem Anblick erheben. So$nst blicken sie in er Rege gelangweilt @ @ @auf das Ticket. "Oh, Luxor-Pass!", sagt einer und führt die Besu cher inb ins Grab der Nefertari. Der Mnn wird sofort als "Dokto r" betitelt. Muss j a wohl auch sein, wer es-- schafft, sic h im alten Ägypten zurechtzufinden. -4-
Röhrende Tourenwagen oder singende Fußballfans - noch im April soll sich entscheiden, ob der TSV 1860 München ins Olympiastadion zurückkehrt und die Stadt auf den Plan verzichtet, dort Autorennen zu veranstalten. OB Christian Ude, der auch Vorsitzender des Olympiapark-Aufsichtsrats ist, sagte am Mittwoch zur SZ, er habe dem Verein eine Frist bis Ende April gesetzt, die Voraussetzungen für den Umzug zu schaffen. Für den Auszug aus der von ihnen ungeliebten und mit dem FC Bayern München geteilten Arena in Fröttmaning müssten die Löwen zwei Bedingungen erfüllen. Erstens müssen sie dafür sorgen, dass ihnen der FC Bayern München die Freigabe erteilt, aus dem Vertrag mit der Allianz Arena GmbH auszusteigen. Zudem erwartet die Stadt von den Löwen, dass sie den Verbleib im Olympiastadion langfristig zusagen. Es müsse ausgeschlossen sein, so Ude, dass der TSV 1860 das Olympiastadion nur als Zwischenlösung sehe und insgeheim weiter auf eine Rückkehr ins Grünwalder Stadion hoffe. Außerdem muss Ude zufolge geklärt sein, dass die Allianz-Arena weiterhin auf kulturelle Events verzichtet, um dem ohnehin mit Steuergeld subventionierten Olympiapark keine Konkurrenz zu machen. Die jetzigen Verträge sehen vor, dass in der Arena keine Kulturevents stattfinden dürfen und dass es im Olympiastadion keinen Profifußball geben sollte. Damit wären laut bisheriger Vertragslage im Olympiastadion nur Freundschafts- oder Jubiläumsspiele möglich. Erste Gespräche zwischen den Löwen und Olympiapark-Chef Ralph Huber gab es bereits. Ude selber will sich mit Löwen-Vize Franz Maget nach den Osterferien treffen und die weiteren Details besprechen. Im Stadtrat würde es für die Fußball-Lösung durchaus eine Mehrheit geben, sagte Ude, "weil sie sinnvoller und angemessener wäre als der Motorsport". Ude sagte, er habe in seinen Gesprächen mit dem FC Bayern den Eindruck gewonnen, "dass er gesprächsbereit ist". Die Löwen allerdings haben mit den Bayern aber offenbar dahingehend noch keinen Kontakt gesucht. Der Stadtrat hat zwar schon voriges Jahr genehmigt, dass im Olympiastadion von 2011 an Rennen der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) stattfinden sollen. Der Umbau des Stadions sollte bereits im Mai beginnen. Dazu gehört der Einbau eines bis zu 600 Meter langen, mit Schikanen versehenen Rundkurses. Auch der natürliche Rasen sollte den Autos weichen und durch einen leichter zu pflegenden Kunstrasen ersetzt werden.
R öhrendc Tour#cnwagen oder singende Fußballfans - noch im April so@ll sich entscheiden, ob der TSV 18 60 München --ins Olympiastadion z urückke-hr t und die Stadt auf den Plan verzichtet, dort Auo renne zu verasta@lten. OB Christian Ude, d#er auch Vorsitzender@ @ @ des Olympiapark-Aufsich tsrats ist, $sagte am Mittwoc@ @ @h zur SZ, %er hbe dem Verein ei ne Frist b@ @ @is Ende April gesetzt,@ @ @ die V--oraussetzungen für den@ Umzug zu schaffen. F--ür den Auszug aus der von ihnen un@ @geliebten% u@nd mi%t dem FC Bayern Münchcn geteilten Aena in röttaning müsten die Löwen zwei Bedingungen erfüllen. Erstens $üssen sie dafür sorgen, dass ihnen der FC Bayern München die Freigabe #erteilt, aus dem Vertr ag mit der Allianz Arena GmbH auszusteigcn. Zudem erwartet de Stadt-- von den Löwen, dass sie (1) d en Verbleib im Olympiastadion langfristig zusagen. Es müsse ausgeschloss en sein, so Ude, dass der TSV 18#60 das Oly_mpiastadion nur als Zwis chenlösung@ @ @ sehe und insgeheim w#ei-ter auf eine Rückkehr in Grünwalde r Stadion hoffe. Außerdem muss Ude z ufole geklärt sein, dass die Allianz-Arena wei te rhin auf kulturelle Events verzichtet, um dem ohnehin mit Steuergeld subventionierten Olympiapark kei ne Konkurrenz zu machen. Die jetzigen Verträge sehen vor, dass i#n de r Arena& @ @keine Kulturevents stattfinden dürfen und dass es im O lmpiastadion keinen Profifußball geben sollt@ @. Damit wären laut bisheriger Vertraqslage i&m Olympiastadion nur Freundschafts- oer bi1äumsspiel@ @ @e möglic. Ers&te Gespräche zwischen den Löwen und Olympipark-&Chef Ralph Huer gab es berits. Ude selber will si@ch mit Lwen-Vize Franz Maget nach d&en Osterferien (2) treffen und d i weiteren Details bespechen. Im tadtrat würde es für die Fußball-Lösung- durchaus eine Mehrheit geben, sagte Ude, - "weil sie s-innvol le@ @ @r und angemessener wäre als der Motorsport". Ud-e sagte, er habe in seinen Gesprächen mit dem FC Bayern en Eindr--uck ewonnen, "ass er gesprächsberit ist". Die Löwen al@lerdings haben mit den Bayern abe offenbar dahngehend noch keinen Kontakt gesucht. Der Stadtrat hat zwar schon vorges Jahr genehmig@ @ @ @t, dass im Olymp iastadion von 2011 an Rennen er Deut@schen Tourenwagen-Masters (DTM) stattfinde n sollen. Der Umbau de Stadions sollte bereits im Mai beginnen. Dazu geh ört der Einbau e ines bi s zu 600 Meter langen, mit Schikanen ersehenen Rundkurses. Auch der natürliche Rasen s ollte den% utos weichen und durch einen 1eichter zu pflegenden Kunstrasen ersetzt werden. (3)
Der Weltverband der Leichtathleten (IAAF) steckt tief im Dreck. Nun fegt weltweit ein Sturm der Entrüstung über die IAAF hinweg - nach der vorübergehenden Verhaftung des Ex-Präsidenten Lamine Diack und der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) über staatlich gelenktes Doping in Russland. Viele Reaktionen zeichnen sich durch geheucheltes Entsetzen aus, meist von Sportfunktionären und Politikern vorgetragen. Nur mit wenigen Rückmeldungen wird der Nagel auf den Kopf getroffen. Vorwiegend sind das Sportler, was nicht überraschen sollte. Sehr deutlich knöpfen sich ehemalige britische Athleten die IAAF und ihren neuen Präsidenten, Landsmann Sebastian, den Ahnungslosen, Coe vor: Darunter gewohnt kritische Sportler wie Zehnkampf-Olympiasieger Daley Thompson, Weltklasse-Siebenkämpferin Kelly Sotherton und Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe. Auch deutsche Leichtathleten haben sich in die Diskussion eingeschaltet. 800-m-Meister Robin Schembera (Bayer Leverkusen) sagte: "Jetzt dürfen wir alle wieder gespannt sein, wie die Verbände reagieren, ich sage voraus: Es geschieht - Achtung, Trommelwirbel: Nichts!" Am Mittwoch begrüßte die Athletenkommission des Dachverbands DOSB die Wada-Empfehlung, Russlands Leichtathleten auszuschließen. Und zuvor hatte eine andere Bayer-Athletin, die zweimalige Olympiasiegerin im Hochsprung, Ulrike Nasse-Meyfarth, 59, den Weltverband vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie verzichtete auf die ihr angetragene Aufnahme in die Hall of Fame (HoF) der IAAF, in der bereits zwei Deutsche Mitglied sind, Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler und 400-m-Weltrekordlerin Marita Koch. Nasse-Meyfarth begründete den Verzicht mit den kriminellen Machenschaften des früheren IAAF-Chefs Diack und in der russischen Leichtathletik. "Da kann man doch nicht mitgehen (in die Hall), das ist unterste Schublade", sagte sie der SZ. Vor Wochen hatte die IAAF der 1972 und 1984 mit Olympiagold dekorierten Deutschen die Aufnahme in die HoF mitgeteilt; bei der gewöhnlich pompösen Gala sollte die Ehrung stattfinden. Als sich aber das Gewitter über dem Weltverband zusammenbraute, sagte Sebastian Coe die Veranstaltung Ende November ab: "Angesichts der Wolke, die über unserem Verband hängt, ist dies sicher keine Zeit zum Feiern." Nasse-Meyfarth und ihr Mann, ein Rechtsanwalt, "hätten die Entscheidung auf jeden Fall getroffen, die IAAF kam uns mit ihrer Absage nur zuvor". Obwohl sie die HoF unter anderen Umständen gern betreten hätte, war sie "froh, dass abgesagt wurde". Es ist nicht das erste Mal, dass die Leichtathletin, deren zweiter Olympiasieg 1984 nach privat schwierigen Jahren zu den denkwürdigsten Leistungen des deutschen Sports zählt, allein ihrem Gewissen gehorchte. Wie die HoF des deutschen Sports, in der Nasse-Meyfarth 2011 Aufnahme fand, ist die "Ruhmeshalle" der Welt-Leichtathletik von virtueller Statik und 2012, im Jahr des 100. Geburtstag der IAAF, vom damaligen Präsidenten Diack eröffnet worden. 24 internationale Athleten, darunter Legenden wie Paavo Nurmi, Jesse Owens, Emil Zatopek, Kip Keino, Fanny Blankers-Koen und Wilma Rudolph, holte sich Diack ins Haus; zudem aber auch Sportler, die den Verdacht, ihre Siege und Rekorde mit verbotenen Mitteln unterlegt zu haben, nie überzeugend widerlegen konnten. Im Fokus stehen vor allem der Amerikaner Carl Lewis, die Deutsche Marita Koch und die Chinesin Wang Junxia. So wie man sich über politisch Belastete in der deutschen HoF echauffierte, nahmen nicht wenige in der Szene Anstoß an der Melange der IAAF-Liste. Am geringsten irritiert deshalb: Lamine Diack, der prominenteste Vertuscher des Dopingproblems. Auch Ulrike Nasse-Meyfarth kennt natürlich das Geraune über diese verdächtigen, aber nie überführten Sportler, an deren Seite sie die IAAF nun platzieren wollte. Das sei aber nicht mit ausschlaggebend für ihren Verzicht gewesen: "Ich kann doch nicht vorverurteilen."
Der Weltverband der Leichtathleten (IAAF) st_eckt tief im Dreck. Nun fegt w#eltwit ein St@ @ @urm der Entrüstung über di@ @e IAAF hinweg - nach@ @ @ @ der vorüber@ @@gehenden Verhaft ung des Ex-Präsideten Lami@ @nc Diak und der Vröffe@ @ntlichung des Untersuch#ungsbericht#s --der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wa-da) über staatlich gelk@ @t es D0ping in Rsland. Viele Reaktionn zeichnen sich durch geheucheltes Entetzen aus, meist vo&n Sport--funktionären und Politikern vorgetragen. Nur mit wenge n Rückmeldungen wird der Nagel auf den Kopf getroffen. Vorwieg end sind d _as Sport l e r, was nicht überraschen sollte. Sehr d_@ @ @ @eutlich knöpfen sic@ @h ehemlige br itische Athlctcn die IAA @F und ihren neuen Präs idenen, Lan dsma nn Sebastian, den Ahnungsos@ @en, Coe vor: D arunter gewohnt kritische Sportler wie Zehnkampf-Oypasie ger Daley [1] Thompson, Wetklasse-Siebenkämpferin Kelly Sotherton und Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe.# Auch deutche Leich tathle@ @ @ @te n h aben sich in die Diskussion eingeschaltet. 800-m-Meister Robin Schemb@ @e ra (Bayer Leverkus en) sagte: "Jetzt dürfen wir alle wieder gespa%nnt sein, wie di e Verbnde reagieren, ich sage-- voraus: Es geschieht - Achtung, Trmmelwirbel: @ @ @ @Nichts!" Am Mittwoc begr @üßte die Ath letenk ommission des Daverbands DOSB d ie Wada-Empfe@ @ @ @hlung, Ru ssla$nds Leichtathleten auszuschließen. --Un d zuvor hatte eine and ere Bayer-Athletin, die zweimali--ge @Olym piasiegerin im Hochsrung@ @ @ @, Ulrike Nas se-Meyfarth, 59, den Weltverband vor vollend ete T&ats@ @ @achen estellt. Sie verzichtetc auf d--ie ihr angetragene Aufnahm@e i@ @n die Hall of Fame (HoF) der IAAF, in der bereits zwei Deutsche [2] Mitqlied sind, Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler un 400-m-eltrekor dlerin Marita Koch. Nasse-M eyfarth begründete den Verzicht mit den krimine 1len Machenschaten des früheren IAAF-Chefs Diack und in der russische#%n Le ichta@ @th letik. "Da kann man d@ @ @och icht& mitgehen (in die Hall), das ist unterste Schublade", sagte sie der SZ. V0r Wochen hate d ie -IA@AF der 1972 und 1984 mit Olympiagold dekrierten Deutschen die Afnahme in de HoF migeteilt; bei der gewöhnlich pompö$sen Gala sollte die Ehrung stattfinden. Al sich aber das Gwitter über m Weltverband zusammenbraute, sagtc Sebastia n Coe die Veranstaltung Ende November ab: "Angesi chts der Wolke, die über un se rem Ve$rband hängt&, is t dies sicher keine Zeit zum Feiern." Nasse-Meyfarth un @d ihr Mann, ein Rechtsanwalt, "hätten die Entscheidung a--uf jeden Fall getroffen, 3 die I@ @ @ @AA kam uns mt ihrer bsage@ @ @ nur zuvor". Obwohl sie die HoF unter and#eren Umständen gern betreten hätte, war sie "froh, dass abgesagt -wurde ". Es ist nicht das erste Mal, dass die Leichtathletin, deren zweit--@er Oym piasieg 1984 nac privat schwierigen Jahre--n zu de n denkwürdigsten Leistungen des deutschen S#orts zählt, allein ihrem Gewissen gehorc@ @ @ @hte. Wie die Ho F des d@ @ @ @eutschen Sp0@ @ @ @rts, in der Nasse-Mcyfarth 2011 Aufna hm fand, ist die "Ruhmeshalle" d er Welt-Leic--h-tathltik von virtueller Stat ik und 2012, im Jahr des 100. Geburtstag der IAA F, vom damaligen Präsidenten Diack eröffnet worden. 24 international@e Athleten, darunter Legenden wie Paavo Nurmi, Jes se Owens, Emil Zatopek, Kip Keno&, Fanny Blankers-Koen und Wilma Rudolp h, hol%te -4- sich Dack ins Haus; ude m abr --auch Sportler, die den erdacht, ihre Siege und Rekore mi t verbotenen Mitteln unterlegt zu haben, nie überzeugend widerlegen konnten. I m Fokus stehen vor allem de Amerikaner Carl Lewis, die Deutsche Marit Koch und die Chinesin Wang Junxia. So wie man sich über politisch Belastete in dr deutschen HoF echauffierte, nahmen nicht wenige in der Szene Anstoß an der Melange der IAAF-Lis_te. Am gerin_gsten irritiert de shalb: Lmine Diack, der prominenteste Vertusche#r des Dopingproblem. Auch Ulrike Nassc-Meyfarth kennt natü rlich das Geraune über dese verdäch tigen, aber nie überfhrten Sportler, an deren Seite sie die AF un p&latzieren wollte. Da s sei abe r nicht mit ausschlaggebend für ihren erzicht gewesen: "Ich kann doch nicht vorve&rurteilen." 5
Stundenlöhne von 3,82 und 5,16 Euro: Kaum jemand in Deutschland verdient so wenig wie Friseure. Mittlerweile ist das sogar den Arbeitgebern peinlich. Jetzt verhandeln sie mit der Gewerkschaft Verdi über einen Mindestlohn. Killerpreise sind etwas Wunderbares, für den Kunden auf jeden Fall. 26,50 Euro verlangt die Friseurkette im Münchner Umland für waschen, schneiden, föhnen; Männer sind mit der Hälfte dieses Betrags dabei. Killerpreise sind aber auch wörtlich zu nehmen: Sie führen dazu, dass viele Friseurinnen von ihrem Lohn kaum leben können - und immer weniger junge Menschen diesen Beruf ergreifen wollen. Immer wenn die Gewerkschaften in den vergangenen Jahren für einen allgemeinen Mindestlohn stritten, lag das Beispiel des Friseurgewerbes nahe. Dort gibt es Stundenlöhne, die 3,82 und 5,16 Euro betragen, und kaum ein Kunde macht sich darüber Gedanken. Demnächst müssen sie es alle wohl: Die Friseurverbände und die Gewerkschaft Verdi verhandeln jetzt über einen Mindestlohn für die Branche. Wenn man die Website des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks liest, könnte man zu dem Eindruck kommen, die Branche wisse um ihren Wert: "Friseure bedienen ein menschliches Grundbedürfnis nach Schönheit und Pflege", heißt es da. Wieso haben sich dennoch überall die Killerpreis-Betriebe breitgemacht? Unter anderem, weil in den Siebziger-, Achtziger- und Neunzigerjahren viele Meister über Bedarf ausgebildet haben. Viele Nachwuchskräfte machten sich mit einem Ein-Personen-Betrieb selbständig; ihr wichtigstes Argument bei den Kunden: ein niedriger Preis. Lohndumping schadet dem Image Im Zuge einer allgemeinen "Geiz-ist-geil"-Mentalität erblickten ganze Ketten im Billigfriseur ein Geschäftsmodell; zumal es hier um eine Berufsgruppe geht, die - anders als zum Beispiel das Sicherheitspersonal auf Flughäfen - kaum Möglichkeiten hat, sich höhere Löhne zu erstreiken. Womit sollten Friseure im Arbeitskampf drohen? Ein Flug, der heute ausfällt, hat sich erledigt. Ein Friseurbesuch wird eben nachgeholt. Jetzt aber wird es selbst den Arbeitgebern unangenehm, wie schlecht in ihrer Branche bezahlt wird. Es schadet, wenn Berichte über sie kaum noch von Styling, Kuren und Kopfmassagen handeln, sondern immer von Lohndumping. Die Folge: "Wir haben große Nachwuchsprobleme", sagt Rainer Röhr, Hauptgeschäftsführer des Friseur-Zentralverbands. 2011 gingen die Schülerzahlen um zwei Prozent zurück, die der Bewerber für den Friseurberuf aber um mehr als zwölf Prozent. Die Mindestlöhne wären ein Experiment. Verdi will bundesweit Einstiegslöhne von 8,50 Euro durchsetzen; Verhandlungsführerin Ute Kittel gibt zu, dass dies für die Branche einen "Kraftakt" bedeutet - es käme zum Teil einem Plus von 150 Prozent gleich. Deshalb will die Gewerkschaft ihr Ziel nicht sofort, sondern sukzessive bis 2015 erreichen. Beim Friseur entfällt die Hälfte der Kosten aufs Personal, es ist also wahrscheinlich, dass höhere Löhne zu höheren Preisen führen. Diese sollen nicht plötzlich in die Höhe schnellen, aber allmählich schon. "Die Dienstleistungen des Friseurhandwerks haben einen Preis, den künftig nicht mehr die Arbeitnehmer durch unhaltbare Löhne subventionieren", sagt Gewerkschafterin Kittel. Ihr Verhandlungspartner Röhr von den Arbeitgebern begründet die neue Linie, indem er den Slogan von L'Oreal abwandelt: "Wir sind uns das selbst wert."
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Der Ordnung halber, weil es in diesem auf Randale gebürsteten Frühjahr sonst noch ein Durcheinander gibt: Der alte Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hält Pep Guardiola zwar vermutlich für ein "leeres Hemd" und eine "Fehlbesetzung" - aber beschimpft hat er ihn so nicht, sondern der alte Berliner Theaterintendant Claus Peymann hat den dort ansässigen städtischen Kulturheinz Tim Renner so beschimpft. Der alte FC-Bayern-Teamarzt Müller-Wohlfahrt hat auch nicht gesagt "Ich bin auf Distanz zu Pep Guardiola", sondern der alte VW-Titan Ferdinand Piëch hat das über sein Verhältnis zum Angestellten Winterkorn gesagt, allerdings hat Müller-Wohlfahrt aus seiner Distanz zu Guardiola in den vergangenen knapp zwei Jahren ebenso wenig ein Geheimnis gemacht wie vor allem Guardiola nicht aus seiner Distanz zu Müller-Wohlfahrt.
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Viele Unternehmen haben laut einer aktuellen Umfrage bereits die Preise erhöht oder planen das für die zweite Jahreshälfte. Aber nicht alle werden dies auch am Markt durchsetzen können, meinen Experten. "Verbraucher müssen sich auf Preiserhöhungen einstellen, vor allem im zweiten Halbjahr", sagte Ulrich Zander, Geschäftsführer der Bad Homburger Beratungsgesellschaft Sempora, der Süddeutschen Zeitung. Anlass dafür sei die für Januar 2007 vorgesehene Aufstockung der Umsatzsteuer von 16 auf 19 Prozent. Detailansicht öffnen Die Verbraucher müssen sich schon jetzt auf höhere Preise einstellen. (Foto: Foto: ddp) Viele Hersteller würden die Situation nutzen, um die Preise sogar noch darüber hinaus zu erhöhen, ergänzte er. Zander beruft sich dabei auf eine Umfrage seiner Firma unter 168 großen Händlern und Herstellern vom März. Ein Drittel der Befragten wird demnach die Preise zusätzlich anheben. 32 Prozent des Handels wollen die drei Prozentpunkte komplett an die Verbraucher weiterreichen, 55 Prozent nur teilweise. Industrie und Handel gehen nach Zanders Worten davon aus, dass viele Verbraucher einen Teil der für 2007 geplanten Anschaffungen auf das laufende Jahr vorzieht. Das dürfte vor allem im vierten Quartal 2006 zu einem Nachfrageschub führen, gefolgt von einem Einbruch Anfang des nächsten Jahres. 64 Prozent der Firmen wollten daher schon vorher die Preise hoch setzen, um "Rahm abzuschöpfen", sagte er. 27 Prozent planten das erst zum 1. Januar, der Rest habe bereits erhöht. Ein Sprecher des Handelskonzerns Metro räumte diese Preisstrategie offen ein. "Es wird Vorzieheffekte im vierten Quartal geben", sagte er. Nur wenige Unternehmen äußern sich offiziell zu dem heiklen Thema. "Dreiste Energiekonzerne" Die Sempora-Umfrage bestätigt die Befürchtungen der Verbraucherschützer. Carel Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband rechnet vor allem von Juli an mit Preissteigerungen, "zumindest dort, wo es der Wettbewerb zulässt". Seiner Ansicht nach könnten vor allem Energieerzeuger die Preise weiter nach oben schrauben. "Das wäre allerdings besonders dreist, denn die Energiekonzerne wären am ehesten in der Lage, den Mehrwertsteuereffekt abzufedern, indem sie ihre Monopolgewinne etwas geringer ausfallen lassen", sagte er. Spielräume für Preiserhöhungen sind aber nicht überall vorhanden - auch das zeigt die Umfrage: Knapp die Hälfte der Firmen sieht sich wegen des hohen Wettbewerbsdrucks nicht in der Lage, den höheren Steuersatz zum Stichtag 1. Januar voll an die Käufer weiterzugeben. Besonders betroffen sind Einzelhändler, die in direktem Wettbewerb mit Aldi, Lidl und anderen mächtigen Billigketten stehen. Diese Discounter werden versuchen, ihre Preise trotz Umsatzsteuerplus möglichst stabil zu halten, heißt es in der Branche. In einem solchen Umfeld gibt es nach Ansicht von Alfons Frenk, Chef des Einzelhändlers Edeka, kaum Chancen, die höhere Mehrwertsteuer an die Kunden weiterzureichen. Auch der Präsident des Einzelhandelverbandes HDE, Hermann Franzen, kommt zu dem Schluss, "dass der Einzelhandel wohl eine Zeit lang die höhere Mehrwertsteuerlast mittragen muss". Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft McKinsey dürfte dies allein im Lebensmittelhandel die Gewinne im nächsten Jahr um mehr als eine Milliarde Euro drücken - und das, obwohl für viele Nahrungsmittel nach wie vor der unveränderte, ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent gelten wird. Eine noch höhere Einbuße in Höhe von 1,2 Milliarden Euro erwartet McKinsey in der Textilbranche. "Wenn der Handel die Mehrwertsteuer nicht an seine Kunden weitergeben kann, wird er versuchen, die Hersteller in die Pflicht zu nehmen", sagte ein HDE-Sprecher. Laut der Studie von Sempora wollen mehr als zwei Drittel der Händler in den nächsten Monaten bessere Bedingungen bei ihren Lieferanten durchsetzen. Am besten werden dabei Marktführer wie der Nutella-Hersteller Ferrero wegkommen. "Hier droht ein Händler nicht so schnell mit Auslistung, weil er weiß, dass er das Produkt im Sortiment braucht", sagte Sempora-Geschäftsführer Zander. Produkte aus der zweiten Reihe könnten dagegen leicht durch die eines anderen Lieferanten mit niedrigeren Kosten ersetzen werden. Gefühlte Inflation Ein schwer lösbares Problem der Händler bei den bevorstehenden Preiserhöhungen sind die so genannten Schwellenpreise. Die höhere Mehrwertsteuer kann in der Regel nicht einfach draufgeschlagen werden. "Bei einem Shampoo für 1,99 Euro ergäbe das einen Preis von 2,04 Euro. Das ist kein geeigneter Regalpreis. Die nächste Stufe würde bei 2,09Euro liegen", erläuterte Zander. In vielen Fällen ließe der Wettbewerbsdruck derart starke Preiserhöhungen nicht zu. Dies wird nach seiner Einschätzung dazu führen, dass einige Produkte weniger stark, andere dafür überproportional teurer werden. Besonders im Auge behalten werden die Verbraucher in den nächsten Monaten vor allem die Preise für Güter des täglichen Bedarfs wie Mineralwasser oder Papiertaschentücher - darüber sind sich die Experten einig. Weniger unter Beobachtung dürften Artikel stehen, die in unregelmäßigen und größeren Abständen gekauft werden oder schwer mit Produkten der Konkurrenz zu vergleichen sind. Beim HDE ist man sich aber jetzt schon sicher, dass - wie bei der Euro-Einführung - die "gefühlte Inflation" der Konsumenten noch stärker zulegen wird als die tatsächliche Teuerungsrate.
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Ein Drittel der Befr@ @ @ @agten wird demn ach die Preise zusätzlich anheben. 32 Pr0zent des Hande1s wollen die drei Prozentpunkte k0plett an$ die --Verbrauc her weiterreichen, 55 Prozent nur telweise. I--ndustrie und Handel gehen nach Zanders Wor t en davon aus, dass v%iele @ @ @Verraucher einen Teil der für 2007 geplanten Anschaffungen auf das la@ufende Jahr vorzieht. Das dürfe@ @ @ vor allem im vierte&n Qua rtal 2006 zu einem Nachfragescub fü-hren, gefolgt von einem Einbruch Anfang des ächsten Jahres. @ @64 -2- Prozent der me n wollten daher schon orher die Preise hoch --setzen, um "Rahm abzuschö%pfen", sagte er. 27 Pro zent planten das erst zu@ @ @ @m 1. Januar, der Rest habe bereits-- @ @erh%öht. Ein Sprecher des Handlskonzerns Metro räumte diese Pr isstrategie offen ein. "Es wird Vorzieheffek@ @ @ @te im vierten Quart al geben", sagte e. Nur wenige Unternehmen äußern sich offiziell zu dem hciklen Thema. "Dreiste- _Energieknzerne" Di Sempora-Umfrag e bestätigt die Befürchtungen de$r Verbrauchersch %ützer. Care1 Mohn vom Verbra%uche@rzentrale Bun@desv_erband rec hnet vor allcm von Jul i an mit Preissteigerungen, "z uminest dort, wo es d er Wettbew erb zulässt". Seiner Ansich@ @t n$ach könnten vor alem 3 Energieerzeuger die Preise weiter ach oben schraube n. "Das wäre allerdings besonders dreist, de@ @ @nn d%ie Energ&iekonzrne wären am eh esten in der Lage, den Mh-rwertsteuereffekt abzufedern, in dem sie ihre Monopolgewine etwas geringer ausfallen lassen", sagte er. Spielräume für Preiserhöhungen sind ber nic ht überal$l_ vorhanden - uch das zeigt @die Umfrage: Knapp die Hälfte d er Firmen sieh t sich wegen es hen Wettberbsdruck@ @ @ @s nicht in der Lage,# den öheren Steuersatz um Stichtag 1. Januar voll an die K äufer weitrzugcben. Besonder&s betroffen snd Einz elhändler, die in direktem Wettbewerb@ @ mit Aldi, Ldl und anderen m äch tie n Billigketten stehen&. 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"Bei einem Shampoo für 1,99 Eur%o ergäb%e das einen Preis von 2,04 Ero.@ @ @ @ Das@ ist kein geeigneter Regalpr_ ei s. Die nächste Stuc% würdc bei 2,09Euro liegen", e_rläuterte Zander. I vieen Fllen ließe der Wewerbsdruck derart strke Preiserhöhungen nicht zu . Dies wir nach seiner Einschätzung dazu führen, dass einige@ @ @ Proukte weniger st#ark, $andere dafür überproportional teur werden. Besonders im Auge eh%alten (7) werden die Verbrauch-er in en nächsten Moaten vor all em die Preise für Gter des täglichen Bedarfs wi$e Mineralwaser oder Papier taschentüchr - d arüber sind sich die xperten einig. Weniqer# unter Beobachtung dürten Artikel stehen, die in un_regelmäßige@n und größeren Abständen gekauf werden oder schwer mit Produkten-- der Konkur renz zu vergleiche sind. Beim HDE ist ma sich aber jetz#t chon sicher, dass - wie bei der Euo-Einführun - die "gefühlte Inflation" der@ @ @ Konsumen ten noch stä%rker zulegen wird a ls die tatsächliche Teuerung-srat. -8-