File size: 245,238 Bytes
a140a77 |
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 |
{
"language": "en",
"title": "Mishnah Bekhorot",
"versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung",
"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
"priority": 0.5,
"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
"actualLanguage": "de",
"languageFamilyName": "german",
"isBaseText": false,
"isSource": false,
"direction": "ltr",
"heTitle": "משנה בכורות",
"categories": [
"Mishnah",
"Seder Kodashim"
],
"text": [
[
"Wer das noch angeborene Junge eines Esels<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> der noch nicht geworfen hat.</i> von einem Nichtjuden kauft oder ihm, obwohl es nicht erlaubt ist<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> S. Abod. Sar. I, 6. Dieses Verbot hat jedoch für die Gegenwart keine Geltung mehr, s. Jore Deah 152, 4.</i>, verkauft, wer [ein Tier] mit ihm in Gemeinschaft hat<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> wenn der Nichtjude auch nur mit dem allergeringsten Anteil an dem Muttertiere oder dem Jungen beteiligt ist oder ihm als Anteil ein bestimmtes Glied des Tieres zusteht, ohne welches das Tier als ein <span dir=\"rtl\">בעל מזם</span> zu betrachten wäre.</i>, oder es von ihm [zur Aufzucht] übernimmt<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> so dass das Tier Eigentum des Nichtjuden bleibt, der Israelite aber die Hut und Verpflegung übernimmt und dafür die Jungen, die das Tier wirft, mit dem Nichtjuden teilt.</i> oder ihm [zur Aufzucht] übergibt, ist frei von der Erstgeburtspflicht<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> das Junge bezw. die Jungen, die als Erstgeburt geworfen werden, sind in diesen Fällen nicht dem Gesetz über <span dir=\"rtl\">פטר חמור</span> unterworfen und brauchen demgemäss nicht ausgelöst zu werden</i>, weil es heisst<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Num. 3, 13.</i>: „in Israel“, aber nicht das von Anderen<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Nur die Erstgeburt in Israel hat Gott geheiligt, in allen diesen Fällen ist aber nicht der Israelite alleiniger Eigentümer, da entweder die Mutter oder das Junge oder ein Teil von ihnen dem Nichtjuden gehört. Dass auch die blosse Teilhaberschaft eines Nichtjuden von der Erstgeburtspflicht befreit, wird aus <span dir=\"rtl\">בבקרך ובצאנך</span> (Deut. 15, 19), von deinen Rindern und deinen Schafen, geschlossen; durch <span dir=\"rtl\">כל״ בכור</span>„ (Exod. 13, 2) wird angedeutet, dass das ganze Junge dem Israeliten gehören muss, durch <span dir=\"rtl\">וכל״ מקנך תזכר„</span> (Exod. 34, 19), dass auch die Mutter allein dem Israeliten gehören muss.</i>. Priester und Leviten sind davon frei, wie sich aus der Folgerung vom Schwereren auf das Leichtere ergibt: Wenn in der Wüste die [Erstgeborenen] der Israeliten durch sie frei geworden sind<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> S. Num 3, 45. Die Leviten sind an die Stelle der Erstgeborenen getreten und haben diese von der Wacht und dem Dienst im Heiligtum befreit. Die Priester gehören ebenfalls dem Stamme Levi an und werden auch in der Schrift wiederholt als Leviten bezeichnet.</i>, so müssen folgerichtig um so mehr ihre eigenen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> erstgeborenen Söhne.</i> frei sein<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> die ihnen als Leviten innewohnende Heiligkeit bewirkt, dass die Vorschrift über die Erstgeburt auf ihre Kinder nicht anzuwenden ist. Aus der Nebeneinanderstellung (Num. 18, 16): <span dir=\"rtl\">אך פדה תפדה את בכור האדם ואת בכזר הבהמה הטמאה תפדה</span> wird dann weiter gefolgert, dass, wer nicht verpflichtet ist, seinen erstgeborenen Sohn auszulösen, auch nicht die Erstgeburt seines unreinen Viehs auszulösen verpflichtet ist.</i>.",
"Wenn eine Kuh ein Junges wirft, das einem Esel gleicht, oder eine Eselin ein Junges wirft, das einem Pferde<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Ascheri meint, dass in der Mischna nicht <span dir=\"rtl\">כמין סוס</span> zu lesen ist, sondern <span dir=\"rtl\">וחמור שילדה כמין פרה</span> entsprechend dem <span dir=\"rtl\">פרה שילדה כמין חמור</span>, weil das folgende <span dir=\"rtl\">ומה „חם״ באכילה</span> darauf hinweist, dass in beiden angeführten Fällen entweder die Mutter oder das Junge ein zum Genuss erlaubtes Tier ist.</i> gleicht, ist es frei von der Erstgeburtspflicht, weil es zwei Mal heisst<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Exod. 13, 13 und 34, 20.</i>: „die Esels-Erstgeburt“, „die Esels-Erstgeburt“, nur wenn die Mutter<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">היולדת</span>).</i> eine Eselin ist und das Geworfene ein Esel ist. Wie ist es damit hinsichtlich des Genuss-Verbotes? Wenn ein reines<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> d h. zum Genuss erlaubtes.</i> Tier ein Junges wirft, das einem unreinen Tiere gleicht, ist es zum Genuss erlaubt, wenn ein unreines Tier ein Junges wirft, das einem reinen Tiere gleicht, ist es zum Genuss verboten, denn was von einem unreinen Tiere stammt, gilt als unrein<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> so auch die Milch eines unreinen Tieres; eine Ausnahme bildet nur der Honig s. Machsch. VI, 4.</i> und was von einem reinen Tiere stammt, als rein. Hat ein unreiner Fisch einen reinen Fisch verschlungen<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> und er wird unverdaut in ihm gefunden.</i>, so ist dieser zum Genuss erlaubt, hat ein reiner einen unreinen Fisch verschlungen, ist dieser zum Genuss verboten, weil er nicht in ihm selbst entstanden ist.",
"Hat eine Eselin, die noch nicht geworfen<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בכר</span> im Piel=zum ersten Male ein Junges werfen.</i> hatte, zwei männliche Junge geworfen<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> und man weiss nicht, welches von beiden zuerst geworfen worden ist.</i>, so hat man dem Priester ein<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> weil nur dasjenige als Erstgeburt gilt, dessen Kopf zuerst zum Vorschein gekommen ist. Die Möglichkeit, dass vielleicht die Köpfe beider genau gleichzeitig zum Vorschein gekommen sind und daher beide als Erstgeburt zu betrachten wären, braucht nach der Ansicht der Weisen (s. weiter II, 6) nicht inbetracht gezogen zu werden. Nach der entgegengesetzten Ansicht R. Jose’s, des Galiläers (s. dort), ist auch hier nur ein Lamm dem Priester zu geben, weil diese Möglichkeit doch jedenfalls zu den seltensten Ausnahmen gehört; doch muss der Eigentümer, um auch dieser Möglichkeit Rechnung zu tragen, ausser diesem Lamm noch ein zweites absondern, das er aber nicht dem Priester zu geben braucht, sondern für sich behalten kann.</i> Lamm zu geben; ein männliches und ein weibliches, so hat man ein Lamm zu eigener Benutzung abzusondern<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> weil vielleicht das männliche zuerst geworfen worden ist. Einem Priester braucht man das Lamm nicht zu geben, nach dem Grundsatze: <span dir=\"rtl\">המוציא מחברו עליו הראיה</span>, trotzdem muss aber das männliche Junge, das vielleicht eine Erstgeburt ist, durch ein Lamm ausgelöst werden, weil es verboten ist, die Erstgeburt zu benutzen, so lange sie nicht durch ein Lamm ausgelöst worden ist.</i>. Haben zwei Eselinnen, die noch nicht geworfen hatten, zwei männliche Junge geworfen, hat man dem Priester zwei<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> da beide geworfen haben, demnach zwei männliche Erstgeburten vorliegen.</i> Lämmer zu geben; ein männliches und ein weibliches, oder zwei männliche und ein weibliches, so hat man dem Priester ein Lamm zu geben<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Sind die beiden männlichen von der einen und das weibliche von der anderen geworfen worden, so ist nur das von den beiden männlichen zuerst geworfene Erstgeburt. Hat die eine nur ein männliches und die andere ein weibliches und ein männliches geworfen, so ist ebenfalls nur das allein geworfene männliche unzweifelhafte Erstgeburt, das mit dem weiblichen zusammen geworfene dagegen kann ebensowohl nicht Erstgeburt sein, indem das weibliche zuerst geworfen worden ist, deshalb braucht man dafür dem Priester kein Lamm zu geben, dagegen muss man aus dem Note 20 angegebenen Grunde auch dieses durch ein Lamm auslösen, das man aber nicht dem Priester zu geben braucht, wenn die Mischna dies auch nicht besonders erwähnt, da es sich aus dem Vorhergehenden von selbst ergibt.</i>; zwei weibliche und ein männliches, oder zwei männliche und zwei weibliche, so hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> weil es ja möglich ist, da es jede von beiden zuerst ein weibliches geworfen hat. Ha es doch aber auch möglich ist, dass im ersteren Falle das männliche und im zweiten Falle beide männliche als erste geworfen worden sind, so ist für jedes von ihnen ein Lamm abzusondern, das der Eigentümer für sich verwenden kann. Nach Maimonides ist hier auch das nicht nötig, weil hier so verschiedene Möglichkeiten vorliegen, d. h., wie Israel Lipschütz erklärt, weil bei jedem der beiden Tiere zwei Fälle möglich sind, in denen keine Erstgeburtspflicht vorliegt, wenn es nämlich entweder nur ein oder zwei weibliche oder ein männliches erst nach diesen geworfen hat, und erst im dritten Falle, wenn es ein männliches vor dem oder den weiblichen Jungen geworfen hat, die Erstgeburtspflicht vorliegt.</i>.",
"Hatte die eine bereits geworfen und die andere noch nicht geworfen, und sie haben jetzt zwei männliche Junge geworfen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> und man weiss nicht, welches von beiden als Erstgeburt geworfen worden ist.</i>, hat man dem Priester ein Lamm zu geben; ein männliches und ein weibliches, so hat man ein Lamm zu eigener Benutzung abzusondern<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> da vielleicht das männliche von dem Tiere geworfen worden ist, das noch nicht geworfen hatte.</i>, wie es heisst<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Exod. 13, 13.</i>: „und die Erstgeburt eines Esels sollst du durch ein Lamm auslösen<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Der Schriftvers wird nicht als Begründung für das unmittelbar Vorhergehende angeführt, sondern für die Vorschrift, von welcher der ganze Abschnitt handelt, dass die Erstgeburt eines Esels durch ein Lamm auszulösen ist.</i> “, sei es von Schafen oder von Ziegen<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Der Ausdruck <span dir=\"rtl\">שה</span> bezeichnet sowohl ein junges Schaf wie eine junge Ziege.</i>, ein männliches oder ein weibliches, ein grosses oder ein kleines, ein fehlerfreies oder fehlerbehaftetes, man kann auch mehrere Male damit auslösen<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Nachdem man das Lamm dem Priester gegeben hat, kann man mit demselben Lamm, wenn man es vom Priester wieder zurückbekommen hat, eine zweite Erstgeburt auslösen. Ebenso darf man nach Ansicht des Rab. Tam ein Lamm, das man für eine zweifelhafte Erstgeburt nur abgesondert hat, aber nicht dem Priester zu geben braucht, auch weiter zur Auslösung einer Erstgeburt verwenden.</i>, man kann es mit in die Hürde aufnehmen, von der man den Zehnt absondern will<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> das Lamm, das man für eine zweifelhafte Erstgeburt abgesondert hat; ein Lamm dagegen, das man dem Priester als Auslösung für eine Erstgeburt gegeben hat, untersteht nicht mehr der Vorschrift des Verzehntens, selbst wenn man es von dem Priester zurückbekommen oder zurückgekauft hat, s. weiter IX, 3.</i>, ist es gestorben<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> das Lamm, das man für eine Erstgeburt abgesondert hat, um es einem Priester zu geben, bevor man es dem Priester gegeben hat.</i>, steht ihnen<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> den Priestern. Lowe: <span dir=\"rtl\">נהנה</span></i> [nur] die Nutzniessung zu<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> der Eigentümer muss das tote Lamm einem Priester geben, er ist aber nicht verpflichtet, es durch ein anderes lebendes zu ersetzen, weil das Lamm von dem Augenblicke der Absonderung ab schon als Eigentum der Priester betrachtet wird, wenn der Eigentümer es auch noch nicht einem Priester übergeben hat (s. weiter Mischna 6).</i>.",
"Mit einem Kalbe darf man nicht auslösen<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Wenn man mit einem Lamm auslöst, kommt es nicht auf den Wert des Lammes an, sondern genügt es, wenn auch das Lamm einen geringeren Wert hat als die Erstgeburt. Ist man nicht im Besitze eines Lammes, so kann man die Erstgeburt auch durch irgend etwas Anderes auslösen, in diesem Falle muss aber das, womit man auslöst, mindestens den gleichen Wert haben wie die Erstgeburt. Man kann aber nicht anstatt eines Lammes ein Kalb usw. nehmen und damit wie mit einem Lamm, d. h. ohne Rücksicht auf den Wert auslösen.</i>, auch nicht mit einem Wild, nicht mit einem geschlachteten Tiere und nicht mit einem Tiere, das trefa ist, nicht mit einer Mischgeburt<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> von Schaf und Ziegenbock.</i> und nicht mit einem <span dir=\"ltr\"><sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Nach einer Ansicht im Talmud (Chull. 80 a) ist unter <span dir=\"rtl\">כוי</span> eine Mischgeburt von Ziegenbock und Reh zu verstehen.</i> </span><span dir=\"ltr\">כוי</span>; nach R.Eleasar<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> ed. Ven. und Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ר׳ אליעזר</span> (s. Tosaf.).</i> ist es mit einer Mischgeburt erlaubt, weil es ein Lamm ist<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> sowohl das Junge von einem Schaf wie das von einer Ziege wird <span dir=\"rtl\">שה</span> genannt.</i>, mit einem <span dir=\"ltr\">כוי</span> verboten, weil es da zweifelhaft ist<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> ob es noch <span dir=\"rtl\">שה</span> genannt wird.</i>. Hat man sie<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> die Erstgeburt selbst, anstatt sie auszulösen.</i> einem Priester gegeben, darf der Priester sie nicht leben lassen, wenn er nicht ein Lamm dafür absondert<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> auch das Lamm kann er dann aber für sich selbst behalten und verwenden.</i>.",
"Wenn jemand das Auslösungslamm für eine Esels-Erstgeburt absondert und es stirbt<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> bevor man es dem Priester gegeben hat.</i>, so sagt R. Elieser: Man ist verpflichtet, es zu ersetzen, wie die fünf Selaim für einen [erstgeborenen] Sohn<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> S. Abschn. VIII, 8. R. Elieser schliesst von dem Lösegeld für den erstgeborenen Sohn auf das Auslösungslamm für eine Eselserstgeburt, weil sie in der Schrift (Exod. 13, 13) beide neben einander stehen: <span dir=\"rtl\">וכל פטר חמור תפדה בשה ואם לא תפדה וערפתו וכל בכור בניך תפדה</span> (Maim. und Bart.).</i>; die Weisen sagen: Man ist nicht verpflichtet, es zu ersetzen, wie bei dem Auslösungsgeld für den zweiten Zehnt<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Das für den zweiten Zehnt gelöste Geld darf nur in Jerusalem verzehrt werden, ist jedoch dieses Geld verloren gegangen, so braucht man es nicht durch anderes zu ersetzen. Wie R. Elieser aus den Worten <span dir=\"rtl\">אך פדה תפדה</span> in dem Schriftverse (Num. 18, 15): <span dir=\"rtl\">אך פדה תפדה את בכור האדם ואת בכור הבהמה חטמאה תפדה</span> folgert, dass nicht in allen Beziehungen die Auslösung der Eselserstgeburt der des erstgeborenen Sohnes gleichzustellen ist, sondern nur inbezug auf die Ersatzpflicht für das Auslösungslamm (s. Talm. 12b), so schliessen daraus die Weisen, dass auch inbezug auf die Ersatzpflicht die Auslösung der Eselserstgeburt nicht der des erstgeborenen Sohnes gleichzustellen ist, sondern nur inbezug auf die Personen, denen bei beiden die Auslösungspflicht aufliegt (s. Talm. 4a).</i>. R. Josua und R. Zadok bezeugten, dass, wenn das Auslösungslamm einer Esels-Erstgeburt gestorben ist, dem Priester dafür keinerlei Anspruch zusteht<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> sondern er hat nur Anspruch auf das tote Lamm, s. oben Note 33.</i>. Stirbt die Esels-Erstgeburt<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> nachdem der Eigentümer ein Lamm dafür abgesondert, bevor er es dem Priester übergeben hat.</i>, so sagt R. Elieser: Sie muss vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Da R. Elieser der Ansicht ist, dass der Eigentümer für das Lamm noch ersatzpflichtig ist, solange er es dem Priester nicht übergeben hat, gilt die Erstgeburt noch als nicht ausgelöst und darf deshalb auch das Aas nicht benutzt werden.</i>, und das Lamm steht zur Nutzniessung frei<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> der Eigentümer darf es für sich benutzen, da er jetzt ja keine Erstgeburt mehr damit auszulösen hat.</i>; die Weisen sagen: Sie braucht nicht vergraben zu werden<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> da sie bereits als ausgelöst gilt, sobald der Eigentümer des Lamm abgesondert hat.</i>, und das Lamm gehört dem Priester.",
"Will man sie nicht auslösen, so muss man ihr mit einem Hackmesser<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קופיץ</span> ed. Lowe <span dir=\"rtl\">קפיס</span> =xoπις ein Hackmesser, Beil; in den Talmudausg. fehlt das Wort <span dir=\"rtl\">בקופיץ</span>.</i> von hinten das Genick einschlagen und sie dann vergraben<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Die unausgelöste Erstgeburt ist nach R. Jehuda schon beim Leben, nach R. Simon erst nach dem Genickschlag für jede Benutzung verboten (Talm. 9b).</i>. Das Gebot des Auslösens hat den Vorrang vor dem des Genickschlages, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Exod. 13, 13.</i>: „Wenn du es nicht auslösest, sollst du ihm das Genick einschlagen“. Das Gebot der Ehelichung<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> der hebräischen Magd.</i> hat den Vorrang vor dem des Auslösens, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Exod. 21, 8.</i>: „Wenn er sie sich nicht zur Ehelichung bestimmt hat, soll er ihr zur Auslösung verhelfen“. Das Gebot der Leviratsehe<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Deut. 25, 5—10.</i> hatte den Vorrang vor dem der Chaliza in früheren Zeiten, wo man dabei die Absicht hatte, nur das Gebot damit zu erfüllen, jetzt aber, wo man dabei nicht die Absicht hat, nur das Gebot zu erfüllen, hat man bestimmt, dass das Gebot der Chaliza den Vorrang vor dem der Leviratsehe hat<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud (Jebam. 39 b) ist man später wieder zu dem Grundsatz zurückgekommen, dass das Gebot der Leviratsehe den Vorrang vor dem der Chaliza hat, weil nach Ansicht der Weisen der Levir die Schwägerin auch dann heiraten darf, wenn er sie aus anderen Gründen als nur, um das Gebot zu erfüllen, heiratet.</i>. Bei dem Gebote der Auslösung<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Wenn jemand ein unreines Tier dem Heiligtum geweiht hat, so muss dasselbe seinem Werte nach abgeschätzt werden, und das dafür gelöste Geld gehört dem Heiligtum.</i> hat der Eigentümer den Vorrang vor jedem anderen Menschen<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Der Eigentümer muss aber, wenn er das Tier auslöst, zu dem Werte noch ein Fünftel hinzulegen.</i>, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 27, 28.</i>: „Wenn es nicht ausgelöst wird<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> durch den Eigentümer.</i>, soll es nach deiner Schätzung verkauft werden.“"
],
[
"Wer das noch ungeborene Junge einer Kuh<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> die noch nicht geworfen hat, ebenso auch das von einem Schaf oder von einer Ziege, nur passt darauf nicht das „obwohl es nicht erlaubt ist“, da man Kleinvieh an einen Nichtjuden verkaufen darf.</i> von einem Nichtjuden kauft oder ihm, obwohl es nicht erlaubt ist, verkauft, wer [ein Tier] mit ihm in Gemeinschaft hat oder es von ihm [zur Aufzucht] übernimmt<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> S. I, Note 4.</i> oder es ihm [zur Aufzucht] übergibt, ist frei von der Erstgeburtspflicht, weil es heisst<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Num. 3, 13.</i>: „in Israel“, aber nicht das von Anderen<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> S. I, Note 7.</i>. Priester und Leviten sind auch dazu verpflichtet, sie sind von der Erstgeburtspflicht bei einem reinen Tiere nicht befreit<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Auch die Priester müssen die Erstgeburt von ihren eigenen Tieren im Heiligtum schlachten und die Opferteile darbringen, erst dann dürfen sie das Fleisch verzehren.</i>, befreit sind sie nur<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> In den Talmudausg. fehlt das zweite <span dir=\"rtl\">ולא נפטרו</span>.</i> von der Auslösung eines [erstgeborenen] Sohnes und von der Erstgeburtspflicht bei einem Esel<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> aus dem I, Note 10 angegebenen Grunde.</i>.",
"Alle<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Diese und die folgende Mischna stimmen wörtlich überein mit Chullin X, 2, s. dort die Erklärung. Dort bringt sie die Mischna wegen der darin enthaltenen Bestimmungen über die Abgabenpflicht, hier wegen der Bestimmungen über die Erstgeburtspflicht.</i> heiligen Tiere, die schon, bevor sie für’s Heiligtum bestimmt worden, einen bleibenden Leibesfehler hatten und ausgelöst worden sind, unterliegen der Erstgeburtsund der Abgabenpflicht, sie dürfen wie nichtheilige geschoren und zur Arbeit verwendet werden, ein von ihnen geworfenes Junges und ihre Milch sind nach der Auslösung erlaubt, wer sie ausserhalb schlachtet, ist straffrei, das gegen sie Ausgetauschte ist nicht heilig, und wenn sie von selbst verenden, dürfen sie ausgelöst werden, ausgenommen sind nur die Erstgeburt und der Zehnt.",
"Sind sie für’s Heiligtum bestimmt worden, bevor sie den Leibesfehler hatten, oder hatten sie nur einen, vorübergehenden Leibesfehler, als sie für’s Heiligtum bestimmt worden, und nachher ist an ihnen ein bleibender Leibesfehler entstanden und sie sind ausgelöst worden, sind sie frei von der Erstgeburts- und der Abgabenpflicht, sie dürfen nicht wie nichtheilige geschoren und zur Arbeit verwendet werden, ein von ihnen geworfenes Junges und ihre Milch sind auch nach der Auslösung verboten, wer sie ausserhalb schlachtet, macht sich schuldig, das gegen sie Ausgetauschte ist heilig, und wenn sie von selbst verendet sind, müssen sie vergraben werden.",
"Hat jemand Kleinvieh als eisernen Bestand<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> d. h. der Nichtjude verkauft und übergibt das Vieh dem Juden für einen besimmten Preis, den dieser aber erst nach einer Reihe von Jahren zu zahlen hat, auch wenn das Vieh inzwischen billiger geworden oder ganz eingegangen ist. In die Jungen, welche das Vieh in der Zwischenzeit wirft, teilen sich der Verkäufer und der Käufer. „Eisernes“ Vieh wird solches Vieh genannt, weil der Übernehmer für jeden Schaden haftet und dem Verkäufer keinerlei Schaden erwachsen kann (s. auch Jebam. VII, Note 2).</i> von einem Nichtjuden übernommen, so sind auch die geworfenen Jungen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> die dem Juden als Anteil zugefallen sind.</i> von der Erstgeburtspflicht frei<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> d. h. die erstgeborenen Jungen, die von diesen Jungen geworfen werden, werden nicht als <span dir=\"rtl\">בכורים</span> betrachtet, weil der Nichtjude auch auf die Jungen des eisernen Viehs noch einen Anspruch hat, denn wenn das eiserne Vieh vor Bezahlung des Kaufpreises eingegangen ist, kann der Nichtjude sich wegen Bezahlung desselben an die Jungen halten. Dass die erstgeborenen Jungen des eisernen Viehs selbst nicht als <span dir=\"rtl\">בכורים</span> betrachtet werden, ist schon in Mischna 1 ausgesprochen.</i>, die Jungen von diesen Jungen dagegen Erstgeburts-pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> weil das Recht des Nichtjuden nicht so weit geht, sich an diese, die Jungen der dem Juden als Anteil zugefallenen Jungen, als Ersatz für das eingegangene eiserne Vieh zu halten, deshalb sind die Jungen, die von diesen geworfen werden, als <span dir=\"rtl\">בכורים</span> zu behandeln.</i>. Hat er [ausdrücklich] die Jungen<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ולדותיהן</span>.</i> als Ersatz für ihre Mütter bestimmt<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> indem er zu dem Nichtjuden gesagt hat: sollte das eiserne Vieh eingehen, so kannst du dich dafür an die mir zugefallenen Jungen halten. Da dieses Recht auch ohne ausdrückliche Abmachung dem Nichtjuden zusteht, so kann diese besondere Abmachung nur den Sinn haben, dass dem Nichtjuden das Recht zuerkannt worden ist, sich an die Jungen so zu halten, als wenn sie das dem Juden übergebene eiserne Vieh wären, er sich demnach auch weiter an die Jungen dieser Jungen halten kann.</i>, so sind auch die Jungen von diesen Jungen von der Erstgeburtspflicht frei<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> die Jungen von den Jungen dieser Jungen sind nicht als <span dir=\"rtl\">בכורים</span> zu betrachten.</i>, und erst die Jungen von den Jungen dieser Jungen Erstgeburts-pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr., Lowe und Ven. lesen: <span dir=\"rtl\">ולדות פטורין וולדי ולדות חיי בין</span>.</i>. R. Simon, Sohn des Gamliel, sagt: Selbst im zehnten Geschlechte noch sind sie frei, weil der Nichtjude einen Ersatzanspruch auf sie hat<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> dadurch dass er sich ausdrücklich den Ersatzanspruch auf die Jungen hat feststellen lassen, hat er sich den Anspruch auch auf die Jungen in allen weiteren Generationen erworben.</i>.",
"Wenn ein Schaf ein Junges wirft, das einer Ziege gleicht, oder eine Ziege ein Junges wirft, das einem Schafe gleicht, so ist es frei von der Erstgeburtspflicht<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> obgleich sowohl Schaf wie Ziege beide erstgeburtspflichtig sind. Es wird dieses daraus geschlossen, weil es heisst (Num. 18, 17): <span dir=\"rtl\">אך בכור שור או בכור כשב או בכור עז</span> und nicht: <span dir=\"rtl\">אך בכור שור או כשב או עז</span>, das solle darauf hinweisen, dass es nicht genügt, wenn z. B. das erstgeborene Schaf das Erstgeborene von einem Schaf oder von einer Ziege ist, sondern es muss das Erstgeborene eines Schafes, oder wenn es eine Ziege ist, das Erstgeborene von einer Ziege sein.</i>; hat es jedoch einen Teil der Kennzeichen<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> des Muttertieres.</i>, ist es Erstgeburts-pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Dies wird aus dem voranstehenden einschränkenden <span dir=\"rtl\">אך״„</span> geschlossen: die Bestimmung, dass das Erstgeborene von derselben Art wie die Mutter sein muss, wird dahin eingeschränkt, dass es nur einen Teil der Kennzeichen des Muttertieres aufzuweisen haben muss.</i>.",
"Wenn ein Schaf, das noch nicht geworfen hat, zwei männliche Junge geworfen und beide mit ihren Köpfen zugleich herausgekommen sind, so sagt R. Jose, der Galiläer: Beide gehören dem Priester, weil es heisst<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Exod. 13, 12.</i>: „die männlichen<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> daraus, dass es nicht heisst: <span dir=\"rtl\">הזכר</span>, entsprechend dem vorhergehenden <span dir=\"rtl\">פטר שגר בהמה</span>, sondern <span dir=\"rtl\">הזכרים</span> in der Mehrzahl, folgert R. Jose, dass auch, wenn zwei Junge genau gleichzeitig geworfen werden, beide als Erstgeburt zu betrachten sind.</i> dem Ewigen“; die Weisen dagegen sagen: Das ist nicht möglich<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Die Weisen vertreten die Ansicht, dass es unmöglich ist, die absolute Gleichzeitigkeit zweier Vorgänge festzustellen (<span dir=\"rtl\">אי אפשר לצמצם</span>). Selbst wenn man deshalb gesehen hat, dass beide Jungen gleichzeitig ihre Köpfe herausgesteckt haben, bleibt es dennoch immer noch zweifelhaft, ob nicht das eine den Kopf, wenn auch nur um den Bruchteil einer Sekunde später als das andere herausgesteckt hat, es sind deshalb nicht beide als Erstgeburt, sondern nur als zweifelhafte Erstgeburt zu betrachten.</i>, vielmehr gehört eines ihm und eines dem Priester<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> da jedenfalls das eine, das den Kopf zuerst herausgesteckt hat, dem Priester gehört.</i>, R. Tarfon sagt: Der Priester sucht sich das schönere aus<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> da nicht festzustellen ist, welches von beiden den Kopf zuerst herausgesteckt hat, ist es als das wahrscheinlichere anzunehmen, dass es das stärkere von beiden gewesen ist.</i>; R. Akiba sagt: Der Anspruch auf das fettere ist unentschieden<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Der Talmud erklärt den Ausdruck <span dir=\"rtl\">משמנים ביניהם</span> mit <span dir=\"rtl\">שומן יהא ביניהן</span>: dasjenige, um das das fettere Tier das andere an Wert übertrifft, bleibt zwischen ihnen, dem Eigentümer und dem Priester, liegen, d. h. einer hat keinen grösseren Anspruch darauf als der andere, nach dem Grundsatze <span dir=\"rtl\">המוציא מחברו עליו הראיה</span>, behält sich darum der Eigentümer das fettere Tier. Danach wäre das Wort <span dir=\"rtl\">משמנים</span> von <span dir=\"rtl\">שומן</span> = Fett abzuleiten. Derselbe Ausdruck wird auch Bab. Batr. VII, 4 gebraucht, dort heisst es: <span dir=\"rtl\">האומר לחבירו חצי שדה אני מוכר לך משמנין ביניהן ונוטל חצי שדהו</span> Wenn jemand einem Anderen sein halbes Feld verkauft und, wie es ja verkommen kann, die eine Seite des Feldes einen fetteren Boden hat als die andere, so muss der Käufer dem Verkäufer einen dem halben Wert des ganzen Feldes entsprechenden Teil seines Feldes geben. Es pflegt nun aber jeder lieber ein kleineres Feld mit fetterem Boden zu nehmen als ein den gleichen Wert darstellendes grösseres Feld mit magerem Boden. Mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">משמנין ביניהם</span> will nun die Mischna sagen, dass weder dem Verkäufer noch dem Käufer ein eigentliches Recht zusteht, gerade den Teil mit dem fetteren Boden für sich zu beanspruchen. Es darf deshalb der Verkäufer den fetteren Teil des Feldes für sich behalten und braucht dem Käufer nur einen dementsprechend grösseren Teil des Feldes mit magerem Boden zu geben nach dem Grundsatze, dass bei einem Verkauf in allen Zweifelsfällen das Recht auf Seiten des Verkäufers steht (<span dir=\"rtl\">יד לוקח על חתחתונה</span>). Eine dritte Stelle, an der dieser Ausdruck gebraucht wird, ist Talm. Bab. Mez. 87 a: <span dir=\"rtl\">השוכר את הפועל ואמר לו כאחד וכשנים מבני העיר נותן לו בפחות שבשכירות דברי ר׳ יהושע וחכמים אומרים משמנים ביניהם</span> Wenn jemand einen Arbeiter mietet und zu ihm sagt, ich miete dich für einen Lohn, den einer und andere in der Stadt erhalten, so sagt R. Josua, er braucht ihm nur den geringsten Arbeitslohn zu geben, den ein Arbeiter der Stadt zu erhalten pflegt, die Weisen aber sagen <span dir=\"rtl\">משמנים ביניהם</span> d. h. der Mehrbetrag, um den der Lohn des bestbezahlten Arbeiters den des am schlechtesten bezahlten übersteigt, bleibt zwischen beiden, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer, liegen und, da hier keinem von beiden ein Vorrecht zusteht, so wird er zwischen beiden geteilt, der Arbeiter erhält also einen Durchschnittslohn (s. Tosf. Joint zu Baba Batra VII, 4). Andere Erklärer leiten das Wort <span dir=\"rtl\">משמנים</span> von <span dir=\"rtl\">שום</span> = schätzen ab mit eingefügtem <span dir=\"rtl\">נ׳</span>. Hoffmann (z. St. Bab. Batr.) nimmt es gleich dem arab. <span dir=\"rtl\">سمل</span> = einen Vergleich machen, Frieden stiften, und übersetzt es mit „nach dem Durchschnitt schätzen“.</i>. Das zweite lässt man weiden, bis es einen Leibesfehler bekommt<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> vorher darf es nicht geschlachtet werden, da es ja möglich ist, dass gerade dieses Tier, das der Eigentümer für sich behalten hat, das zuerst herausgekommene war; selbstverständlich muss aus demselben Grunde auch der Priester das ihm zugefallene Tier weiden lassen, bis es einen Fehler bekommt, als Erstgeburtsopfer darf er es nicht darbringen, weil es vielleicht gar keine Erstgeburt ist und man ein profanes Tier nicht im Heiligtum darbringen darf.</i>, und es ist Abgabenpflichtig<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> denn entweder ist es keine Erstgeburt, dann steht dem Priester wie bei jedem anderen Tiere das Recht auf die Abgaben zu, oder es ist eine Erstgeburt, dann stände dem Priester eigentlich das Recht auf das ganze Tier zu.</i>; R. Jose sagt: Es ist davon frei<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Als Grund für die Ansicht des R. Jose wird Mischna 8 angegeben, weil der Priester für dieses Tier, selbst wenn er einen Anspruch darauf gehabt haben sollte, bereits ein anderes angenommen hat, es ist deshalb ebenso, als wenn er zunächst das Tier als Erstgeburt erhalten, es dann aber, nachdem es einen Fehler bekommen, an den Eigentümer für das andere Tier verkauft oder eingetauscht hätte, von einem solchen Tiere braucht der Israelite dem Priester die Abgaben nicht zu geben.</i>. Ist eines von beiden gestorben<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> bevor der Priester eines von ihnen bekommen hat.</i>, so teilen sie, sagt R. Tarfon<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Erklärung im Talmud hat R. Tarfon seine zuerst ausgesprochene Ansicht, dass das stärkere von den beiden Tieren dem Priester zufällt (s. Note 25), später wieder geändert und ist vielmehr auch der Ansicht, dass jeder von beiden, der Eigentümer und der Priester, den Anspruch auf die Hälfte von beiden Tieren hat, deshalb behält jeder seinen Anspruch, auch wenn das eine von beiden Tieren gestorben ist.</i>; R. Akiba sagt: Wer von einem Anderen etwas heraushaben will, dem liegt der Beweis ob<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> und da der Priester den Beweis nicht führen kann, dass das noch lebende Junge das zuerst geworfene ist, so braucht ihm der Eigentümer nichts davon zu geben. Auch R. Tarfon erkennt diesen Grundsatz an; wenn das Junge in einem Gehöft geworfen worden ist, das dem Eigentümer des Viehs gehört, so dass dieser durch das ihm gehörende Gehöft von dem Jungen rechtsmässig Besitz ergriffen hat, so kann deshalb auch nach seiner Ansicht der Priester keinen Anspruch auf das Tier geltend machen. Umgekehrt erkennt auch R. Akiba dem Priester einen Anspruch zu, wenn das Junge unter Aufsicht eines Hirten an einem Orte geworfen worden ist, der nicht dem Eigentümer des Viehs gehört, und dieser demnach von dem Tiere noch gar nicht Besitz ergriffen hat. Ihre Ansichten gehen nur in dem Falle auseinander, wenn diese Besitzergreifung durch den Eigentümer allein nicht zweifellos feststeht, sondern auch eine gleichzeitige Besitzergreifung seitens des Priesters in Frage kommt. Das ist der Fall, wenn z. B. der Eigentümer sein Vieh auf seinem Felde durch einen Hirten weiden lässt, der Priester ist. Da ist nach R. Tarfon anzunehmen, dass der Eigentümer stillschweigend dem Priester für den Fall, dass die Tiere erstgeborene Junge werfen, ein Mit-Anrecht an seinem Felde eingeräumt hat, damit dem Priester dadurch die Erstgeburt sofort zufällt, indem er durch das Feld Besitz von ihr ergreift, weil der Eigentümer es sich als eine verdienstliche Tat anrechnet, dass er die geweihte Erstgeburt auf seinem Felde weiden lässt; es haben demnach der Priester und der Eigentümer zu gleicher Zeit von der geworfenen zweifelhaften Erstgeburt Besitz ergriffen, deshalb müssen sie sie sich teilen. R. Akiba dagegen ist der Ansicht, dass gerade weil in diesem Falle dem Eigentümer daraus, dass er dem Priester ein Besitz-Anrecht an seinem Felde einräumt, ein Schaden entstehen würde, es nicht anzunehmen ist, dass er dieses Mit-Anrecht dem Priester eingeräumt hat, das Junge ist also auch in diesem Falle, da es auf dem Felde des Eigentümers geworfen worden ist, sofort in den alleinigen Besitz des Eigentümers übergegangen, und ist daher dem Priester die Beweispflicht zuzuschieben, wenn er einen Anspruch darauf macht (Talmud).</i>. Ist es ein männliches und ein weibliches, hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Der Priester kann nur einen Anspruch erheben, wenn das Vorhandensein einer männlichen Erstgeburt unzweifelhaft feststeht, es nur zweifelhaft ist, ob dieses Tier das zuerst geborene ist. In diesem Falle aber ist es ja ebenso möglich, dass das weibliche Tier zuerst den Kopf herausgesteckt hat, deshalb kann der Priester auch auf das männliche keinen Anspruch erheben, sondern es gehört dem Eigentümer, er muss es aber weiden lassen, bis es einen Leibesfehler bekommt, da es immerhin eine zweifelhafte Erstgeburt ist.</i>.",
"Wenn zwei Schafe, die noch nicht geworfen haben, zwei männliche Junge geworfen haben<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> ohne dass jemand dabei gewesen ist.</i>, muss man beide dem Priester geben<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> denn das ist nicht anzunehmen, dass beide Jungen von dem einen Tiere geworfen sind und das andere nur blutigen Abgang (<span dir=\"rtl\">טנוף</span> s. weiter III, 1) geworfen hat.</i>; ein männliches und ein weibliches, gehört das männliche dem Priester<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> weil gewiss das männliche von dem einen und das weibliche von dem anderen Tiere geworfen worden ist.</i>; zwei männliche und ein weibliches, gehört eines ihm und eines dem Priester<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> denn entweder sind beide männlichen von einem Tiere geworfen worden, dann ist nur das zuerst geworfene Erstgeburt, oder das eine Tier hat ein männliches und ein weibliches, das andere nur ein männliches geworfen, dann ist nur das letztere Erstgeburt, das erstere dagegen nur zweifelhafte Erstgeburt, da vielleicht das weibliche vor ihm geworfen worden ist.</i> R. Tarfon sagt: Der Priester sucht sich das schönere aus<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> da nicht festzustellen ist, welches von beiden den Kopf zuerst herausgesteckt hat, ist es als das wahrscheinlichere anzunehmen, dass es das stärkere von beiden gewesen ist.</i>; R. Akiba sagt: Der Anspruch auf das fettere ist unentschieden<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Der Talmud erklärt den Ausdruck <span dir=\"rtl\">משמנים ביניהם</span> mit <span dir=\"rtl\">שומן יהא ביניהן</span>: dasjenige, um das das fettere Tier das andere an Wert übertrifft, bleibt zwischen ihnen, dem Eigentümer und dem Priester, liegen, d. h. einer hat keinen grösseren Anspruch darauf als der andere, nach dem Grundsatze <span dir=\"rtl\">המוציא מחברו עליו הראיה</span>, behält sich darum der Eigentümer das fettere Tier. Danach wäre das Wort <span dir=\"rtl\">משמנים</span> von <span dir=\"rtl\">שומן</span> = Fett abzuleiten. Derselbe Ausdruck wird auch Bab. Batr. VII, 4 gebraucht, dort heisst es: <span dir=\"rtl\">האומר לחבירו חצי שדה אני מוכר לך משמנין ביניהן ונוטל חצי שדהו</span> Wenn jemand einem Anderen sein halbes Feld verkauft und, wie es ja verkommen kann, die eine Seite des Feldes einen fetteren Boden hat als die andere, so muss der Käufer dem Verkäufer einen dem halben Wert des ganzen Feldes entsprechenden Teil seines Feldes geben. Es pflegt nun aber jeder lieber ein kleineres Feld mit fetterem Boden zu nehmen als ein den gleichen Wert darstellendes grösseres Feld mit magerem Boden. Mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">משמנין ביניהם</span> will nun die Mischna sagen, dass weder dem Verkäufer noch dem Käufer ein eigentliches Recht zusteht, gerade den Teil mit dem fetteren Boden für sich zu beanspruchen. Es darf deshalb der Verkäufer den fetteren Teil des Feldes für sich behalten und braucht dem Käufer nur einen dementsprechend grösseren Teil des Feldes mit magerem Boden zu geben nach dem Grundsatze, dass bei einem Verkauf in allen Zweifelsfällen das Recht auf Seiten des Verkäufers steht (<span dir=\"rtl\">יד לוקח על חתחתונה</span>). Eine dritte Stelle, an der dieser Ausdruck gebraucht wird, ist Talm. Bab. Mez. 87 a: <span dir=\"rtl\">השוכר את הפועל ואמר לו כאחד וכשנים מבני העיר נותן לו בפחות שבשכירות דברי ר׳ יהושע וחכמים אומרים משמנים ביניהם</span> Wenn jemand einen Arbeiter mietet und zu ihm sagt, ich miete dich für einen Lohn, den einer und andere in der Stadt erhalten, so sagt R. Josua, er braucht ihm nur den geringsten Arbeitslohn zu geben, den ein Arbeiter der Stadt zu erhalten pflegt, die Weisen aber sagen <span dir=\"rtl\">משמנים ביניהם</span> d. h. der Mehrbetrag, um den der Lohn des bestbezahlten Arbeiters den des am schlechtesten bezahlten übersteigt, bleibt zwischen beiden, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer, liegen und, da hier keinem von beiden ein Vorrecht zusteht, so wird er zwischen beiden geteilt, der Arbeiter erhält also einen Durchschnittslohn (s. Tosf. Joint zu Baba Batra VII, 4). Andere Erklärer leiten das Wort <span dir=\"rtl\">משמנים</span> von <span dir=\"rtl\">שום</span> = schätzen ab mit eingefügtem <span dir=\"rtl\">נ׳</span>. Hoffmann (z. St. Bab. Batr.) nimmt es gleich dem arab. <span dir=\"rtl\">سمل</span> = einen Vergleich machen, Frieden stiften, und übersetzt es mit „nach dem Durchschnitt schätzen“.</i>. Das zweite lässt man weiden, bis es einen Leibesfehler bekommt<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> vorher darf es nicht geschlachtet werden, da es ja möglich ist, dass gerade dieses Tier, das der Eigentümer für sich behalten hat, das zuerst herausgekommene war; selbstverständlich muss aus demselben Grunde auch der Priester das ihm zugefallene Tier weiden lassen, bis es einen Fehler bekommt, als Erstgeburtsopfer darf er es nicht darbringen, weil es vielleicht gar keine Erstgeburt ist und man ein profanes Tier nicht im Heiligtum darbringen darf.</i>, und es ist Abgabenpflichtig<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> denn entweder ist es keine Erstgeburt, dann steht dem Priester wie bei jedem anderen Tiere das Recht auf die Abgaben zu, oder es ist eine Erstgeburt, dann stände dem Priester eigentlich das Recht auf das ganze Tier zu.</i>; R. Jose sagt: Es ist davon frei<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Als Grund für die Ansicht des R. Jose wird Mischna 8 angegeben, weil der Priester für dieses Tier, selbst wenn er einen Anspruch darauf gehabt haben sollte, bereits ein anderes angenommen hat, es ist deshalb ebenso, als wenn er zunächst das Tier als Erstgeburt erhalten, es dann aber, nachdem es einen Fehler bekommen, an den Eigentümer für das andere Tier verkauft oder eingetauscht hätte, von einem solchen Tiere braucht der Israelite dem Priester die Abgaben nicht zu geben.</i>. Ist eines von beiden gestorben<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> bevor der Priester eines von ihnen bekommen hat.</i>, so teilen sie, sagt R. Tarfon<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Erklärung im Talmud hat R. Tarfon seine zuerst ausgesprochene Ansicht, dass das stärkere von den beiden Tieren dem Priester zufällt (s. Note 25), später wieder geändert und ist vielmehr auch der Ansicht, dass jeder von beiden, der Eigentümer und der Priester, den Anspruch auf die Hälfte von beiden Tieren hat, deshalb behält jeder seinen Anspruch, auch wenn das eine von beiden Tieren gestorben ist.</i>; R. Akiba sagt: Wer von einem Anderen etwas heraushaben will, dem liegt der Beweis ob<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> und da der Priester den Beweis nicht führen kann, dass das noch lebende Junge das zuerst geworfene ist, so braucht ihm der Eigentümer nichts davon zu geben. Auch R. Tarfon erkennt diesen Grundsatz an; wenn das Junge in einem Gehöft geworfen worden ist, das dem Eigentümer des Viehs gehört, so dass dieser durch das ihm gehörende Gehöft von dem Jungen rechtsmässig Besitz ergriffen hat, so kann deshalb auch nach seiner Ansicht der Priester keinen Anspruch auf das Tier geltend machen. Umgekehrt erkennt auch R. Akiba dem Priester einen Anspruch zu, wenn das Junge unter Aufsicht eines Hirten an einem Orte geworfen worden ist, der nicht dem Eigentümer des Viehs gehört, und dieser demnach von dem Tiere noch gar nicht Besitz ergriffen hat. Ihre Ansichten gehen nur in dem Falle auseinander, wenn diese Besitzergreifung durch den Eigentümer allein nicht zweifellos feststeht, sondern auch eine gleichzeitige Besitzergreifung seitens des Priesters in Frage kommt. Das ist der Fall, wenn z. B. der Eigentümer sein Vieh auf seinem Felde durch einen Hirten weiden lässt, der Priester ist. Da ist nach R. Tarfon anzunehmen, dass der Eigentümer stillschweigend dem Priester für den Fall, dass die Tiere erstgeborene Junge werfen, ein Mit-Anrecht an seinem Felde eingeräumt hat, damit dem Priester dadurch die Erstgeburt sofort zufällt, indem er durch das Feld Besitz von ihr ergreift, weil der Eigentümer es sich als eine verdienstliche Tat anrechnet, dass er die geweihte Erstgeburt auf seinem Felde weiden lässt; es haben demnach der Priester und der Eigentümer zu gleicher Zeit von der geworfenen zweifelhaften Erstgeburt Besitz ergriffen, deshalb müssen sie sie sich teilen. R. Akiba dagegen ist der Ansicht, dass gerade weil in diesem Falle dem Eigentümer daraus, dass er dem Priester ein Besitz-Anrecht an seinem Felde einräumt, ein Schaden entstehen würde, es nicht anzunehmen ist, dass er dieses Mit-Anrecht dem Priester eingeräumt hat, das Junge ist also auch in diesem Falle, da es auf dem Felde des Eigentümers geworfen worden ist, sofort in den alleinigen Besitz des Eigentümers übergegangen, und ist daher dem Priester die Beweispflicht zuzuschieben, wenn er einen Anspruch darauf macht (Talmud).</i>. Zwei weibliche und ein männliches, oder zwei männliche und zwei weibliche, hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> da es ja möglich ist, dass beide Tiere zuerst ein weibliches geworfen haben, die männlichen Jungen sind deshalb nur zweifelhafte Erstgeburt.</i>.",
"Hatte eines bereits geworfen und eines noch nicht, und sie haben jetzt zwei männliche Jungen geworfen, gehört eines ihm und eines dem Priester<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> weil als sicher anzunehmen ist, dass jedes der beiden Tiere eines von den Jungen geworfen hat.</i>. R. Tarfon sagt: Der Priester sucht sich das schönere aus<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> da nicht festzustellen ist, welches von beiden den Kopf zuerst herausgesteckt hat, ist es als das wahrscheinlichere anzunehmen, dass es das stärkere von beiden gewesen ist.</i>; R. Akiba sagt: Der Anspruch auf das fettere ist unentschieden<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Der Talmud erklärt den Ausdruck <span dir=\"rtl\">משמנים ביניהם</span> mit <span dir=\"rtl\">שומן יהא ביניהן</span>: dasjenige, um das das fettere Tier das andere an Wert übertrifft, bleibt zwischen ihnen, dem Eigentümer und dem Priester, liegen, d. h. einer hat keinen grösseren Anspruch darauf als der andere, nach dem Grundsatze <span dir=\"rtl\">המוציא מחברו עליו הראיה</span>, behält sich darum der Eigentümer das fettere Tier. Danach wäre das Wort <span dir=\"rtl\">משמנים</span> von <span dir=\"rtl\">שומן</span> = Fett abzuleiten. Derselbe Ausdruck wird auch Bab. Batr. VII, 4 gebraucht, dort heisst es: <span dir=\"rtl\">האומר לחבירו חצי שדה אני מוכר לך משמנין ביניהן ונוטל חצי שדהו</span> Wenn jemand einem Anderen sein halbes Feld verkauft und, wie es ja verkommen kann, die eine Seite des Feldes einen fetteren Boden hat als die andere, so muss der Käufer dem Verkäufer einen dem halben Wert des ganzen Feldes entsprechenden Teil seines Feldes geben. Es pflegt nun aber jeder lieber ein kleineres Feld mit fetterem Boden zu nehmen als ein den gleichen Wert darstellendes grösseres Feld mit magerem Boden. Mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">משמנין ביניהם</span> will nun die Mischna sagen, dass weder dem Verkäufer noch dem Käufer ein eigentliches Recht zusteht, gerade den Teil mit dem fetteren Boden für sich zu beanspruchen. Es darf deshalb der Verkäufer den fetteren Teil des Feldes für sich behalten und braucht dem Käufer nur einen dementsprechend grösseren Teil des Feldes mit magerem Boden zu geben nach dem Grundsatze, dass bei einem Verkauf in allen Zweifelsfällen das Recht auf Seiten des Verkäufers steht (<span dir=\"rtl\">יד לוקח על חתחתונה</span>). Eine dritte Stelle, an der dieser Ausdruck gebraucht wird, ist Talm. Bab. Mez. 87 a: <span dir=\"rtl\">השוכר את הפועל ואמר לו כאחד וכשנים מבני העיר נותן לו בפחות שבשכירות דברי ר׳ יהושע וחכמים אומרים משמנים ביניהם</span> Wenn jemand einen Arbeiter mietet und zu ihm sagt, ich miete dich für einen Lohn, den einer und andere in der Stadt erhalten, so sagt R. Josua, er braucht ihm nur den geringsten Arbeitslohn zu geben, den ein Arbeiter der Stadt zu erhalten pflegt, die Weisen aber sagen <span dir=\"rtl\">משמנים ביניהם</span> d. h. der Mehrbetrag, um den der Lohn des bestbezahlten Arbeiters den des am schlechtesten bezahlten übersteigt, bleibt zwischen beiden, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer, liegen und, da hier keinem von beiden ein Vorrecht zusteht, so wird er zwischen beiden geteilt, der Arbeiter erhält also einen Durchschnittslohn (s. Tosf. Joint zu Baba Batra VII, 4). Andere Erklärer leiten das Wort <span dir=\"rtl\">משמנים</span> von <span dir=\"rtl\">שום</span> = schätzen ab mit eingefügtem <span dir=\"rtl\">נ׳</span>. Hoffmann (z. St. Bab. Batr.) nimmt es gleich dem arab. <span dir=\"rtl\">سمل</span> = einen Vergleich machen, Frieden stiften, und übersetzt es mit „nach dem Durchschnitt schätzen“.</i>. Das zweite muss weiden, bis es einen Leibesfehler bekommt<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> vorher darf es nicht geschlachtet werden, da es ja möglich ist, dass gerade dieses Tier, das der Eigentümer für sich behalten hat, das zuerst herausgekommene war; selbstverständlich muss aus demselben Grunde auch der Priester das ihm zugefallene Tier weiden lassen, bis es einen Fehler bekommt, als Erstgeburtsopfer darf er es nicht darbringen, weil es vielleicht gar keine Erstgeburt ist und man ein profanes Tier nicht im Heiligtum darbringen darf.</i>, und es ist Abgaben-pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> denn entweder ist es keine Erstgeburt, dann steht dem Priester wie bei jedem anderen Tiere das Recht auf die Abgaben zu, oder es ist eine Erstgeburt, dann stände dem Priester eigentlich das Recht auf das ganze Tier zu.</i>; R. Jose sagt: Es ist davon frei<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Als Grund für die Ansicht des R. Jose wird Mischna 8 angegeben, weil der Priester für dieses Tier, selbst wenn er einen Anspruch darauf gehabt haben sollte, bereits ein anderes angenommen hat, es ist deshalb ebenso, als wenn er zunächst das Tier als Erstgeburt erhalten, es dann aber, nachdem es einen Fehler bekommen, an den Eigentümer für das andere Tier verkauft oder eingetauscht hätte, von einem solchen Tiere braucht der Israelite dem Priester die Abgaben nicht zu geben.</i>, denn von R. Jose rührt der Ausspruch: Wenn ein dafür Eingetauschtes in der Hand des Priesters ist, ist es von den Abgaben frei; R. Meir sagt: Es ist Abgaben-pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> obwohl der Priester bereits ein anderes Tier dafür bekommen hat, weil er seinen Anspruch mit der doppelten Begründung stützen kann, entweder ist das Tier, das der Eigentümer sich behalten hat, die eigentliche Erstgeburt, dann gehörte es von Rechtens wegen ganz dem Priester, oder es ist nicht die Erstgeburt, dann steht ihm wenigstens das Recht auf die Abgaben zu. Diese Ansicht des R. Meir ist es, die die Mischna schon vorher ohne Namensnennung mit <span dir=\"rtl\">וחייב במתנות</span> angeführt hat, sie wird hier nach dem Ausspruch des R. Jose nur nochmals wiederholt, um damit auszudrücken, dass R. Meïr nur diese Ansicht des R. Jose nicht teilt, dass dadurch, dass der Priester bereits ein anderes Tier bekommen hat, sein auf die angeführte doppelte Begründung sich stützender Anspruch aufgehoben wird. Wo dagegen ein solcher doppelt begründeter Anspruch seitens des Priesters nicht vorliegt, wie bei einem zweifelhaften Viehzehnt, wo der Priester nicht sagen kann, wenn das Tier ein Viehzehnt ist, dann gehört das ganze Tier mir, da von dem Viehzehnt nur die Opferteile geopfert werden, das Fleisch dagegen von den Eigentümern verzehrt wird, da ist auch R. Meir der Ansicht, dass der Priester keinen Anspruch auf die Abgaben erheben kann (Talmud).</i>. Ist eines von beiden gestorben<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> bevor der Priester eines von ihnen bekommen hat.</i>, so teilen sie, sagt R. Tarfon<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Erklärung im Talmud hat R. Tarfon seine zuerst ausgesprochene Ansicht, dass das stärkere von den beiden Tieren dem Priester zufällt (s. Note 25), später wieder geändert und ist vielmehr auch der Ansicht, dass jeder von beiden, der Eigentümer und der Priester, den Anspruch auf die Hälfte von beiden Tieren hat, deshalb behält jeder seinen Anspruch, auch wenn das eine von beiden Tieren gestorben ist.</i>; R. Akiba sagt: Wer von einem Anderen etwas heraushaben will, dem liegt der Beweis ob<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> und da der Priester den Beweis nicht führen kann, dass das noch lebende Junge das zuerst geworfene ist, so braucht ihm der Eigentümer nichts davon zu geben. Auch R. Tarfon erkennt diesen Grundsatz an; wenn das Junge in einem Gehöft geworfen worden ist, das dem Eigentümer des Viehs gehört, so dass dieser durch das ihm gehörende Gehöft von dem Jungen rechtsmässig Besitz ergriffen hat, so kann deshalb auch nach seiner Ansicht der Priester keinen Anspruch auf das Tier geltend machen. Umgekehrt erkennt auch R. Akiba dem Priester einen Anspruch zu, wenn das Junge unter Aufsicht eines Hirten an einem Orte geworfen worden ist, der nicht dem Eigentümer des Viehs gehört, und dieser demnach von dem Tiere noch gar nicht Besitz ergriffen hat. Ihre Ansichten gehen nur in dem Falle auseinander, wenn diese Besitzergreifung durch den Eigentümer allein nicht zweifellos feststeht, sondern auch eine gleichzeitige Besitzergreifung seitens des Priesters in Frage kommt. Das ist der Fall, wenn z. B. der Eigentümer sein Vieh auf seinem Felde durch einen Hirten weiden lässt, der Priester ist. Da ist nach R. Tarfon anzunehmen, dass der Eigentümer stillschweigend dem Priester für den Fall, dass die Tiere erstgeborene Junge werfen, ein Mit-Anrecht an seinem Felde eingeräumt hat, damit dem Priester dadurch die Erstgeburt sofort zufällt, indem er durch das Feld Besitz von ihr ergreift, weil der Eigentümer es sich als eine verdienstliche Tat anrechnet, dass er die geweihte Erstgeburt auf seinem Felde weiden lässt; es haben demnach der Priester und der Eigentümer zu gleicher Zeit von der geworfenen zweifelhaften Erstgeburt Besitz ergriffen, deshalb müssen sie sie sich teilen. R. Akiba dagegen ist der Ansicht, dass gerade weil in diesem Falle dem Eigentümer daraus, dass er dem Priester ein Besitz-Anrecht an seinem Felde einräumt, ein Schaden entstehen würde, es nicht anzunehmen ist, dass er dieses Mit-Anrecht dem Priester eingeräumt hat, das Junge ist also auch in diesem Falle, da es auf dem Felde des Eigentümers geworfen worden ist, sofort in den alleinigen Besitz des Eigentümers übergegangen, und ist daher dem Priester die Beweispflicht zuzuschieben, wenn er einen Anspruch darauf macht (Talmud).</i>. Ist es ein männliches und ein weibliches, hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Der Priester kann nur einen Anspruch erheben, wenn das Vorhandensein einer männlichen Erstgeburt unzweifelhaft feststeht, es nur zweifelhaft ist, ob dieses Tier das zuerst geborene ist. In diesem Falle aber ist es ja ebenso möglich, dass das weibliche Tier zuerst den Kopf herausgesteckt hat, deshalb kann der Priester auch auf das männliche keinen Anspruch erheben, sondern es gehört dem Eigentümer, er muss es aber weiden lassen, bis es einen Leibesfehler bekommt, da es immerhin eine zweifelhafte Erstgeburt ist.</i>.",
"Ein seitwärts [aus der Gebärmutter] herausgezogenes und das Junge, das nach diesem geworfen wird, muss man, so sagt R. Tarfon, beide weiden lassen, bis sie einen Leibesfehler bekommen, und nachdem sie einen Leibesfehler bekommen haben, dürfen sie von den Eigentümern verzehrt werden<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Tarfon ist es zweifelhaft, ob als Erstgeburt nur ein solches männliches Junges zu betrachten ist, das als erstes Junges überhaupt geboren ist und, wie der Ausdruck <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span> besagt, auf dem natürlichen Wege geboren ist, oder ob das als erstes Junges geborene, auch wenn es nicht auf natürlichem Wege geboren ist, und das als erstes auf natürlichem Wege geborene, auch wenn ihm schon ein anderes auf nicht natürlichem Wege geborenes vorangegangen ist, als Erstgeburt zu betrachten sind; darum sind beide als zweifelhafte Erstgeburt zu betrachten, der Priester hat aber keinerlei Anspruch an sie, weil vielleicht keines von beiden als Erstgeburt zu betrachten ist, weil bei keinem von ihnen beide Bedingungen erfüllt sind.</i>. R. Akiba sagt: Keines von beiden ist eine Erstgeburt<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> auch nicht einmal eine zweifelhafte, weil es nach seiner Ansicht feststeht, dasד eine Erstgeburt nur vorliegt, wo beide Bedingungen erfüllt sind.</i>, das erste nicht, weil es nicht den Mutterschoss eröffnet hat, und das zweite nicht, weil ihm schon ein anderes vorangegangen ist."
],
[
"Wenn Jemand ein Vieh von einem Nichtjuden kauft und es nicht bekannt ist<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Die Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">ואינו יודע</span>.</i>, ob es bereits geworfen hat oder nicht, so sagt R. Ismael<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn der Nichtjude angibt, dass das Tier bereits geworfen hat, dasselbe demnach nicht mehr Erstgeburtspflichtig ist, ist er ohne weiteres nicht beglaubt. Kauft man dagegen ein Vieh von einem Juden, so darf man, auch wenn man im Zweifel ist, sich darauf verlassen, dass es bereite geworfen hat, da anderenfalls der Verkäufer den Käufer darauf aufmerksam gemacht haben würde, um zu verhüten, dass er die Erstgeburt für sich verwendet (Talm. 21 b, Ansicht des R. Jochanan).</i>: Ist es eine Ziege, die noch in ihrem ersten Lebensjahre steht, so gehört es<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> das männliche Junge, das sie wirft.</i> mit Bestimmtheit dem Priester<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> weil sie, wenn eiמe in ihrem ersten Lebensjahre wirft, nicht schon vorher ein Junges geworfen haben kann.</i>, ist sie bereits darüber hinaus, so ist es zweifelhaft<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> der Eigentümer braucht deshalb das Junge nicht einem Priester zu geben, sondern er lässt es weiden, bis es einen Leibesfehler bekommt, und dann kann er es für sich verwenden.</i>; ist es ein Schaf, das noch im zweiten Lebensjahre steht, so gehört es mit Bestimmtheit dem Priester, ist es bereits darüber hinaus, so ist es zweifelhaft; ist es eine Kuh oder ein Esel, die noch im dritten Lebensjahre stehen, so gehört es mit Bestimmtheit dem Priester, sind sie darüber hinaus, so ist es zweifelhaft. Darauf sagte zu ihm R. Akiba: Würde ein Vieh nur durch ein [ausgetragenes] Junges frei werden, wäre es, wie du sagst, es ist aber gesagt worden, dass als Zeichen für das Vorhandensein einer Leibesfrucht beim Kleinvieh bereits blutiger Abgang<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">טינוף</span> von <span dir=\"rtl\">טנף</span> = beschmutzen, ein Blutabgang aus der Gebärmutter, der zuweilen, wie durch einen darin Erfahrenen festgestellt werden kann, nichts anderes ist als ein in den ersten Stadien der Entwickelung wieder eingegangener Fötus. Ein solcher Blutabgang kann bereits in der Zeit stattgetunden haben, wo das Tier noch nicht fähig war, ein lebensfähiges Junges zu werfen. Auch durch einen solchen Blutabgang, wenn er von einem Fötus herrührte, wird aber das Tier von der Erstgeburtspflicht frei, es ist deshalb auch das Junge, das die Ziege im ersten Jahre wirft, nur zweifelhafte Erstgeburt, ebenso das von einem Schaf im zweiten Jahre, und aus dem entsprechenden Grunde auch das von einer Kuh oder einem Esel im dritten Jahre geworfene Junge.</i> gilt, beim Grossvieh die Fruchthaut<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שליא</span> nach Maim, und Bart, die Fruchthaut, in welcher der Fötus liegt, nach Levy Wörterb. die Nachgeburt, abzuleiten von <span dir=\"rtl\">שלה</span> = herausziehen.</i>, und bei der Frau Nachgeburt<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שפיר</span> nach Maim. und Bart. die Nachgeburt, nach Anderen eine Fleischmasse oder Hautblase, auf denen die menschlichen Körperformen sich schon abzeichnen, nach Levy Wörterb. die Fruchthaut, abzuleiten nach Fleischer (ebendort Nachträge) von <span dir=\"rtl\">שפר</span> = <span dir=\"rtl\">سغر</span> abstreifen,</i> oder Fruchthaut. Dies ist die Regel: Ist es bekannt, dass es bereits geworfen hat, hat der Priester keinen Anspruch, hat es noch nicht geworfen, gehört es dem Priester, ist es zweifelhaft, können die Eigentümer, sobald es einen Fehler bekommen hat, es verzehren. R. Elieser, Sohn des Jakob, sagt: Hat ein Grossvieh<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> das noch nicht geworfen hatte.</i> einen Blut-Klumpen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">חררא</span>, von <span dir=\"rtl\">חרר</span> = <span dir=\"rtl\">حرّ</span> heiss sein, ein auf heissen Kohlen gebackener Kuchen, daher jede runde kuchenartige Form.</i> ausgeschieden, so muss dieser vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Der Blutklumpen rührt sicher von einem eingegangenen Fötus her. Trotzdem haftet ihm keinerlei Heiligkeit an, auch nicht die einer zweifelhaften Erstgeburt, weil die gleiche Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass er von einem weiblichen wie dass er von einem männlichen Fötus herrührt, auch im letzteren Falle es aber immerhin möglich ist, dass aus ihm eine Missgeburt, die nicht als Erstgeburt gilt, geworden wäre, die grössere Wahrscheinlichkeit (<span dir=\"rtl\">רוב</span>) spricht deshalb jedenfalls dafür, dass das daraus hervorgegangene Junge nicht als Erstgeburt heilig gewesen wäre. Deshalb ist es auch nicht einmal als zweifelhafte Erstgeburt zu betrachten, trotzdem muss es vergraben werden, um dadurch erkenntlich zu machen, dass ein nach ihm geworfenes männliches Junges nicht mehr als Erstgeburt gilt.</i>, und es ist von der Erstgeburt-Pflicht frei geworden.",
"R. Simon, Sohn des Gamliel, sagt: Wenn Jemand ein säugendes Tier von einem Nichtjuden kauft, braucht er nicht zu befürchten, dass vielleicht das Junge von einem fremden Tiere war<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> dass das Tier, wie es zuweilen vorkommt, ohne überhaupt geworfen zu haben, Milch absondert und nun ein fremdes Junges an sich hat saugen lassen, sodass das erste Junge, das es nachher wirft, wenigstens als zweifelhafte Erstgeburt zu betrachten wäre, sondern es darf als sicher angenommen werden, dass das Tier bereits geworfen hat und das Junge, das es gesäugt hat, sein eigenes gewesen ist.</i>. Kommt er zu seiner Herde und sieht, dass die, die zum ersten Male geworfen haben, säugen und die, die nicht zum ersten Male geworfen haben, säugen, braucht er nicht zu befürchten, dass vielleicht das Junge eines von diesen zu einem von jenen und das Junge eines von jenen zu einem von diesen gekommen ist<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> dass vielleicht ein männliches Junges von einem der Tiere, das noch nicht geworfen hatte, das deshalb als Erstgeburt heilig ist, die Mutter verlassen und sich zu einem der anderen Tiere begeben hat, die bereits geworfen hatten, und dafür das weibliche Junge von diesem sich zu dem Muttertiere des ersteren begeben hat, so dass deshalb alle männlichen Jungen als zweifelhafte Erstgeburt zu betrachten wären, sondern es ist als sicher anzunehmen, dass jedes Junge bei seiner Mutter bleibt, und es sind deshalb nur die männlichen Jungen als Erstgeburt zu betrachten, die von den Muttertieren, die noch nicht geworfen hatten, gesäugt werden.</i>.",
"R. Jose, Sohn des Meschullam, sagt: Wenn man die Erstgeburt schlachtet, darf man mit dem Messer<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud ist nicht <span dir=\"rtl\">בקופיץ</span>, sondern <span dir=\"rtl\">״ לקופיץ</span> „für“ das Messer zu lesen (ed. Lowe hat in der Tat: <span dir=\"rtl\">לכפיס</span>), das Haar darf nur mit der Hand, nicht aber mit einem Messer entfernt werden. Die Mischna gebraucht hier den Ausdruck <span dir=\"rtl\">קופיץ</span> = Hackmesser statt des sonst gebräuchlichen <span dir=\"rtl\">סכין</span>, weil es sich mit einem Hackmesser schwerer schlachten lässt und dabei Haare oder Wolle mehr stören als beim Schlachten mit einem Schlachtmesser (Tosaf).</i> die Stelle [zum Schlachten] von beiden Seiten frei machen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> man darf die Haare von der Mitte nach beiden Seiten hin auseinanderziehen, so dass in der Mitte eine freie Stelle entsteht, obgleich man dabei leicht Haare ausreissen kann (Tif. Jis.).</i> und das Haar ausrupfen<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> mit der Hand, wenn das Haar trotzdem noch stört.</i>, nur darf man es nicht von der Stelle forttragen<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> sondern muss es auf dem Körper des Tieres liegen lassen, damit jeder sieht, dass man es nur zu diesem Zwecke abgetrennt hat, weil das Scheeren einer Erstgeburt nach Deut. 15, 19 verboten ist.</i>, ebenso<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> muss man das Haar auf dem Tiere lassen.</i> wenn man das Haar ausrupft<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. und ed. Ven. <span dir=\"rtl\">וכן תולש</span>; nach dem Talmud ist es auch <span dir=\"rtl\">לכתחלה</span> erlaubt, das Haar zu diesem Zwecke auszurupfen.</i>, um die Stelle, an der ein Leibesfehler ist, sichtbar zu machen.",
"Wenn Haar von einer fehlerhaften Erstgeburt ausgefallen ist, und man hat es in eine Fensternische gelegt<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Auch eine fehlerhafte Erstgeburt darf nicht geschoren werden. Es wird dies daraus geschlossen, weil es an der auf fehlerhaft gewordene geweihte Tiere bezogenen Schriftstelle (Deut. 12, 15) heisst: <span dir=\"rtl\">תזבח ואכלת בשר</span>, sie dürfen ausserhalb des Heiligtums geschlachtet und ihr Fleisch darf gegessen werden, das Abscheeren der Wolle dagegen bleibt, auch nachdem sie einen Fehler bekommen haben, verboten. Das Verbot der abgeschorenen oder ausgefallenen Haare oder Wolle dagegen beruht nur auf einer Anordnung der Weisen (s. Note 22).</i>, und nachher hat man [das Tier] geschlachtet, so ist es nach Ansicht des Akabia, Sohn des Mahalalel, erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Da die noch an dem Tiere haftende Wolle durch das Schlachten für den Gebrauch erlaubt wird, wird auch die vorher von ihm losgelöste durch das Schlachten der Tiere erlaubt.</i>, nach Ansicht der Weisen verboten<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Der Grund, weshalb die Weisen die Benutzung der von einer fehlerhaften Erstgeburt ausgefallenen oder abgeschorenen Wolle verboten haben, ist die Befürchtung, man könnte behufs Benutzung der ausfallenden Wolle das Tier möglichst lange herumlaufen lassen, wodurch man leicht dazu kommen könnte, gegen die Vorschrift des Gesetzes das Tier zu scheeren oder zur Arbeit zu verwenden. Diese Befürchtung würde aber auch dann vorliegen, wenn es erlaubt wäre, die vorher ausgefallene Wolle nach dem Schlachten des Tieres zu benutzen.</i>, dies die Worte des R. Jehuda. Darauf sagte R. Jose: Nicht auf diesen Fall bezieht sich die erlaubende Entscheidung des Akabia, Sohn des Mahalalel<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> in diesem Falle sind vielmehr auch die Weisen der Ansicht, dass aus dem Note 21 angegebenen Grunde es erlaubt ist, die Wolle zu benutzen.</i>, sondern, wenn Haar von einer fehlerhaften Erstgeburt ausgefallen ist und man es in eine Fensternische gelegt hat und nachher das Tier verendet ist, da sagt Akabia, Sohn des Mahalalel, es ist erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> trotzdem da dieser Grund wegfällt, da auch die am Tiere haftende Wolle verboten bleibt und das Tier vergraben werden muss.</i>, und die Weisen sagen, es ist verboten. Die Wolle, die noch lose an der Erstgeburt hängt<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">המדולדל</span> so ed. pr., ed. Ven. und die Talmudausg. von <span dir=\"rtl\">דלדל</span> = lockern. Die Mischna-Ausgaben lesen: <span dir=\"rtl\">המדובלל</span>, ein zusammengesetztes Wort aus <span dir=\"rtl\">דלדל</span> und <span dir=\"rtl\">בלל</span>.</i>, ist erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> nachdem man das Tier geschlachtet hat, auch nach Ansicht der Weisen, wie sie von R. Jehuda tradiert wird.</i>, wenn es den Anschein hat, als wäre sie mit abgeschoren worden<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> wenn die Haar-Wurzeln in der gleichen Richtung mit den übrigen Haar-Wurzeln liegen. Die Talmudausg. lesen statt <span dir=\"rtl\"> עם הגיזה :מן הגיזה</span>.</i>; hat es nicht den Anschein, als wäre sie mit abgeschoren worden<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> wenn die unteren Spitzen nach oben gekehrt sind.</i>, ist sie verboten."
],
[
"Wie lange ist der Israelite verpflichtet, sich mit der Erstgeburt zu befassen<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הטפל</span> von <span dir=\"rtl\">טפל</span> = anheften, im Piel und Hisp.: sich mit etwas beschäftigen.</i> ? Beim Kleinvieh dreissig Tage und beim Grossvieh fünfzig Tage<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Alle Abgaben an den Priester müssen ihm in einem brauchbaren und ansehnlichen Zustande übergeben werden, weil es Num. 18, 8 heisst, dass sie dem Priester <span dir=\"rtl\">למשחה</span>, was der Sifre mit <span dir=\"rtl\">לגדולה</span> erklärt, gegeben worden sind. Der Eigentümer darf deshalb die Erstgeburt nicht gleich nach der Geburt dem Priester übergeben, sondern erst, nachdem er sie einige Wochen bei sich aufgezogen hat. Für die angegebenen Fristen von 30 und 50 Tagen wird eine Andeutung in der Schriftstelle Exod. 22, 28 gefunden: <span dir=\"rtl\">מלאתך ודמעך לא תאחר בכור בניך תתן לי כן תעשה לשרך לצאנך</span>, die dahin ausgelegt wird: wie das Erstlingsopfer (<span dir=\"rtl\">בכורים</span>) von den Feldfrüchten, das ist nach Temura 4 a unter <span dir=\"rtl\">מלאתך</span> zu verstehen, erst am <span dir=\"rtl\">שבועות</span>, 50 Tage nach <span dir=\"rtl\">פסח</span>, wo das Getreide auf dem Felde zu reifen beginnt, dargebracht wird, und wie die Auslösung des erstgeborenen Sohnes erst 30 Tage nach der Geburt zu erfolgen hat, so soll auch die Erstgeburt eines Rindes erst nach 50 Tagen und die von einem Kleinvieh erst nach 30 Tagen dem Priester übergeben werden.</i>. R. Jose sagt: Beim Kleinvieh drei Monate<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> weil bis dahin seine Zähne zu schwach sind, um Gras zu fressen und es deshalb mit seiner Ernährung auf die Mutter angewiesen ist.</i>. Spricht der Priester innerhalb dieser Zeit zu ihm: Gib sie mir! darf er sie ihm nicht geben<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> weil mit der Übernahme dem Priester die Pflicht zufällt, für das Tier zu sorgen, bis es einen Leibesfehler bekommt, und es deshalb aussieht, als wenn der Eigentümer dem Priester das Tier, das er sonst vielleicht irgend einem anderen Priester gegeben haben würde, nur deshalb übergibt, weil dieser ihm als Gegenleistung dafür die Sorge für das Tier für die Zeit, die er dazu verpflichtet gewesen wäre, abnimmt, die Erstgeburt darf aber dem Priester nur ohne jede Gegenleistung übergeben werden.</i>. Ist sie fehlerhaft geworden, und er spricht zu ihm: Gib sie mir, damit ich sie verzehre! so ist es erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> weil in diesem Falle die Gegenleistung von Seiten des Priesters fehlt.</i>, und zur Zeit, als noch das Heiligtum bestand, war es selbst erlaubt, wenn sie ohne Fehler war, und er zu ihm sagt: Gib sie mir, damit ich sie darbringe<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> weil auch da keine Gegenleistung von Seiten des Priesters vorliegt.</i>. Die Erstgeburt muss vor Ablauf eines Jahres<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> von dem Tage an gerechnet, wo es hätte geschlachtet und verzehrt werden dürfen, das ist bei einem fehlerfreien Tiere vom achten Tage nach der Geburt an, bei einem fehlerhaft geborenen, wenn man bestimmt weise, dass es ein völlig ausgetragenes Tier gewesen, vom Tage der Geburt, andernfalls ebenfalls vom achten Tage nach der Geburt an.</i> verzehrt werden, sowohl die fehlerfreie wie die fehlerhafte<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> und sowohl jetzt wie zur Zeit, als der Tempel noch stand,</i>, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Deut. 15, 20.</i>: „Vor dem Ewigen, deinem Gott, sollst du sie verzehren Jahr für Jahr“<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> das sich ebenso auf die fehlerfreie Erstgeburt bezieht, von der in dem vorhergehenden Schriftverse, wie auf die fehlerhafte, von der in den nachfolgenden Versen die Rede ist.</i>.",
"Hat sie innerhalb des Jahres einen Fehler bekommen, darf man sie bis zum Ablauf der vollen 12 Monate<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> vom achten Tage nach der Geburt an gerechnet, s. oben Note 7, nicht aber von dem Tage an, wo es den Fehler bekommen hat.</i> leben lassen, nach Ende des Jahres<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> da man seit Aufhören des Opferdienstes eine Erstgeburt ja auch über das Jahr hinaus so lange erhalten muss, bis sie einen Fehler bekommt.</i>, darf man sie nur bis zum Ablauf von dreissig Tagen leben lassen<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschis Erklärung: Wenn das Tier noch in den Händen des Israeliten ist und nicht sofort ein Priester zur Hand ist, dem er es übergeben könnte, darf er noch 30 Tage warten, denn würde er es sofort schlachten und es fände sich nicht bald ein Priester, dem er es übergeben kann, würde das Fleisch ungeniessbar werden und dadurch den Priestern ein Schaden entstehen. Findet sich auch in den 30 Tagen kein Priester, so muss er das Tier schlachten und das Fleisch in Salz legen, damit es sich möglichst lange hält. Tosaf. dagegen erklären: Wenn das Tier noch in den Händen des Eigentümers ist, muss er es auch über die 30 Tage hinaus so lange halten, bis sich ein Priester findet, dem er es übergeben kann. Die Mischna dagegen spricht von dem Fall, dass das Tier sich bereits in den Händen des Priesters befindet, auch dann braucht dieser, wenn er das Fleisch gerade nicht gebraucht, das Tier nicht sofort zu schlachten, sondern ist ihm dafür ein Zeitraum von 30 Tagen gegeben. Diese Frist von 30 Tagen wird dem Eigentümer bezw. dem Priester auch dann zugestanden, wenn das Tier kurz vor Ablauf des Jahres einen Fehler bekommen hat, z. B. 15 Tage vorher, dann braucht es in einem solchen Falle erst 15 Tage nach Ablauf des Jahres geschlachtet zu werden.</i>.",
"Schlachtet jemand die Erstgeburt und lässt sie dann erst auf ihren Fehler untersuchen, so erklärt sie R. Jehuda für erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> wenn bei der Untersuchung sich herausstellt, dass der Fehler ein solcher war, durch den das Tier untauglich zum Opfer geworden wäre. Handelte es sich jedoch um einen Fehler am Auge, so ist das Tier auch nach R. Jehuda zum Genuss verboten, weil das Auge im Moment des Todeskampfes sich oft verändert und es deshalb nicht festzustellen ist, ob das Tier denselben Fehler schon vor dem Schlachten gehabt hat.</i>; R. Meir sagt: Da sie ohne Einholung des Urteils eines Fachkundigen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מומחה</span> ein erprobter Fachmann, vom <span dir=\"rtl\">מחה</span> = reiben (auf dem Prüfstein), erproben, s. Erubin V Note 31. So lange es noch eine religiöse Oberbehörde im heiligen Lande gab, durfte nur, wer von dem Oberhaupte derselben, dem <span dir=\"rtl\">נשיא</span>, oder von einem ordinierten Gerichte im heiligen Lande dazu die Befugnis erhalten hatte, diese Untersuchung vornehmen. Wo es wie heute an einem solchen <span dir=\"rtl\">מומחה</span> fehlt, darf die Untersuchung nur von drei einigermassen darin erfahrenen Gelehrten vorgenommen werden, jedoch dürfen diese das Schlachten des Tieres nur auf ganz grobe, deutlich erkennbare Fehler hin erlauben.</i> geschlachtet worden ist, ist sie verboten<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> selbst wenn der Fehler sich an irgend einem anderen Körperteile befindet. Es ist dieses eine Vorbeugungsbestimmung (<span dir=\"rtl\">גזירה</span>), damit man nicht dazu kommt, ein Tier nach dem Schlachten auf einem Fehler am Auge hin zu erlauben, s. oben Note 14.</i>.",
"Wenn ein Nicht-Fachkundiger die Erstgeburt untersucht hat und sie ist auf sein Urteil hin geschlachtet worden, so mass sie vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn nachträglich fesigestellt wird, dass das Tier auf diesen Fehler hin hätte geschlachtet werden dürfen, und zwar nach R. Meir, was immer es auch für ein Fehler ist, nach R. Jehuda nur bei einem Fehler am Auge (s. d. vor. Mischna).</i>, und er muss sie von dem Seinigen bezahlen<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud braucht er jedoch, wenn es ein Grossvieh ist, nur die Hälfte des Wertes zu bezahlen, da es doch zweifelhaft ist, ob der Eigentümer überhaupt jemals einen Nutzen von dem Tiere gehabt haben würde, vielleicht war der Fehler nicht ein derartiger, dass ein Fachkundiger es daraufhin zu schlachten erlaubt haben würde, und selbst wenn dies der Fall gewesen sein sollte, vielleicht hätte sich kein Fachkundiger getroffen, um es zu erlauben, und das Tier hätte auch später niemals einen solchen Fehler bekommen; dadurch, dass das Tier geschlachtet worden ist, hätte in diesem Falle der Eigentümer sogar noch den Vorteil, dass er es nun nicht mehr, ohne einen Nutzen von ihm zu haben, zu füttern und aufzuziehen braucht (<span dir=\"rtl\">ראב״ד</span>). Ist es ein Kleinvieh, so braucht er sogar nur den vierten Teil des Wertes zu ersetzen, weil da die dem Eigentümer abgenommene Mühe der Aufzucht eine noch grössere ist, da nach Bab. Kam. VII, 7 es verboten war, in den bewohnten Teilen des heiligen Landes Kleinvieh grosszuziehen. Gegen die von Maim. gegebene, auch von Raschi angeführte Auslegung des <span dir=\"rtl\">משום גזירת מגדלי בהמה דקה נגעו ביה</span> im Talmud, dass beim Kleinvieh deshalb nur der vierte Teil des Wertes als Ersatz festgesetzt worden sei, um damit diejenigen zu strafen, die gegen die Anordnung der Weisen Kleinvieh im heiligen Lande grossziehen, wenden Tosf. Chod. mit Recht ein, dass hier derjenige, dem der Ersatz zu leisten ist, d. i. der Priester, sich ja gar nicht gegen dieses Verbot vergangen hat, da er verpflichtet ist, die ihm übergebene Erstgeburt anzunehmen und grosszuziehen.</i>. Hat er bei Entscheidung einer Rechtssache den Schuldigen freigesprochen und den, der Recht hatte, verurteilt, das Reine für unrein oder das Unreine für rein erklärt, und das Geschehene ist nicht mehr ungeschehen zu machen, so muss er von dem Seinen bezahlen<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> er ist dem Geschädigten für den ihm entstandenen Schaden verantwortlich, nach der Ansicht Einiger jedoch nur dann, wenn er nicht nur durch sein Urteil, sondern auch durch eine das Urteil zur Ausführung bringende Handlung selbst den Schaden verursacht hat (Talmud).</i>; war er von einem Gerichtshof für fachkundig erklärt, so braucht er nicht zu bezahlen. Einst<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> In ed. pr. fehlt dieser ganze Abschnitt über R. Tarfon.</i> hatte R. Tarfon eine Kuh, an der die Gebärmutter nicht mehr da war, den Hunden zum Frass vorwerfen lassen<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> er hatte sie für trefa erklärt und sie war deshalb den Hunden vorgeworfen worden.</i>, und als die Sache den Weisen vorgelegt wurde, erklärten diese sie für erlaubt. Todos<sup class=\"footnote-marker\">21a</sup><i class=\"footnote\"> ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">תודרוס</span>.</i>, der Arzt, sagte: Es geht keine Kuh oder Sau aus Alexandria heraus, ohne dass<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">שאין</span>.</i> man ihr vorher die Gebärmutter herausgeschnitten hat<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> und sie bleiben dennoch lebensfähig, ein Beweis, dass das Tier durch das Fehlen der Gebärmutter nicht trefa wird (s. Chullin III, 1).</i>, damit sie keine Junge bekomme<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Die aus Alexandria kommenden standen höher im Werte als die von anderswo, man wollte deshalb verhüten, dass anderswo die gleichen Arten gezüchtet werden und dadurch den Alexandrinern der Verdienet geschmälert werde.</i>. Darauf sagte R. Tarfon: „Das kostet dich deinen Esel, Tarfon<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> er glaubte, dass er nun ersatzpflichtig gemacht werden würde und meinte deshalb scherzend, dass er seinen Esel würde verkaufen müssen, um die Kuh zu bezahlen.</i> “! Darauf sagte zu ihm R. Akiba: „R. Tarfon! Du bist frei, denn du bist von einem Gerichtshof für fachkundig erklärt<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ר׳ טרפון אתה מומחה לבית דין</span>.</i>, und jeder, der von einem Gerichtshof für fachkundig erklärt ist, ist von der Ersatzpflicht befreit<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Auch ohne dies würde er aber nicht ersatzpflichtig gewesen sein, da seine Entscheidung mit einem unwidersprochenen Ausspruche der Mischna (Chull. III, 2) im Widerspruche stand, und in einem solchen Falle die getroffene Entscheidung immer als ungültig betrachtet wird und ein Ersatzanspruch nicht geltend gemacht werden kann (Talmud).</i>.“",
"Wer für die Besichtigung von Erstgeburten Bezahlung nimmt, auf dessen Entscheidung hin<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven.: <span dir=\"rtl\">עליו</span>.</i> darf man sie nicht schlachten, es wäre denn, er wäre so fachkundig wie Ela in Jabne<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi und Maim. ist hier unter <span dir=\"rtl\">מומחה</span> nicht nur als fachkundig erprobt, sondern auch als zuverlässig und glaubwürdig erprobt zu verstehen. Ascheri erklärt: wie Ela in Jabne, der wegen seiner Fachkunde so bekannt war, dass man sich von überallher an ihn wandte, so dass er sich überhaupt keiner anderen Beschäftigung widmen konnte, deshalb musste ihm gestattet werden, für die Zeit, die er darauf verwendete, eine Entschädigung zu nehmen.</i>, dem die Weisen<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Die Talmudausg. fügen hinzu: <span dir=\"rtl\">ביבנה</span>.</i> gestatteten, vier Issar<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">איסר</span> = ἀσσάριον lat. as, ungefähr 3 Pfennige.</i> für ein Kleinvieh und sechs Issar für ein Grossvieh zu nehmen, gleichviel ob es sich als fehlerfrei oder als fehlerhaft herausstellte.",
"Wer für seine richterliche Entscheidung Bezahlung nimmt, dessen Entscheidungen sind ungültig, für seine Zeugen-Aussage, dessen Zeugen - Aussagen sind ungültig<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. und Ven.: <span dir=\"rtl\">עדותו בטילה</span> (s. Tosf. Jomt).</i>, für das Besprengen<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> desjenigen, der durch einen Toten verunreinigt worden ist.</i> und für das Herstellen des Sühnwassers<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Das Hineintun der Asche der verbrannten Kuh und Vermischen derselben mit dem Wasser in dem Gefäss (s. Num. 19, 17) wird <span dir=\"rtl\">קידוש</span> genannt.</i>, dessen Wasser ist wie Höhlen-Wasser<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> in einer Höhle angesammeltes Wasser, während zum Sühnwasser nur Quell-Wasser verwendet werden darf.</i> und dessen Asche ist wie Herd-Asche<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> das von ihm angefertigte oder verwendete Sühnwasser hat ebenso wenig Wirkung, als wenn dasselbe aus Höhlen-Wasser und Herd-Asche hergestellt worden wäre. <span dir=\"rtl\">מקלה</span> der Herd, von <span dir=\"rtl\">קלה</span> = verbrennen.</i>. Ist er<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> der die Erstgeburt besichtigt oder als Richter oder als Zeuge fungiert oder das Sühnwasser hergestellt hat.</i> ein Priester und hat er sich dabei<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> auf dem Wege dorthin oder während er damit beschäftigt war.</i> eine Verunreinigung zugezogen, so dass er keine Hebe geniessen darf<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> so dass ihm jetzt ein Schaden entstehen würde, wenn er sich selbst beköstigen müsste, da Nichtheillges immer höher im Preise steht als Hebe, die nur von Priestern gegessen werden darf.</i>, darf man ihm geben, was er zum Essen und Trinken und Salben gebraucht. Ist er ein alter Mann, darf man ihm einen Esel zum Reiten stellen. Aach darf man ihn entsprechend dem Verdienst, den er sonst von seiner Beschäftigung hat, entschädigen<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Erklärung Abajis im Talm. ist unter <span dir=\"rtl\">כפועל</span> zu verstehen <span dir=\"rtl\">כפועל בטל של אותה מלאכה</span>, das heisst nach der Erklärung Raschis: er darf sich nicht die ganze Summe ersetzen lassen, die er sonst während der Zeit durch seine gewohnte Arbeit verdient haben würde, sondern er muss sich davon soviel in Abzug bringen lassen, wie es ihm wert ist, dass er anstatt der schwereren Arbeit, die er sonst zu verrichten hat, nur diese leichtere Beschäftigung verrichtet, nach Tosaf. und Maim. soviel, wie es ihm wert ist, wenn er anstatt seiner sonstigen Beschäftigung gar nichts zu verrichten hätte, da nach der Erklärung Raschis er für seine Beschäftigung mit den genannten Dingen doch immerhin noch eine Bezahlung nehmen würde.</i>.",
"Wer, wo es sich um Erstgeburten handelt, verdächtig ist<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> ein Priester, der im Verdacht steht, dass er Erstgeburten schlachten lässt, auch ohne dass sie einen Fehler haben, oder dass er ihnen absichtlich Fehler beibringt, um sie schlachten zu können.</i>, von dem darf man kein Rehfleisch kaufen<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> auch kein Rehfleisch, weil es wie Kalbfleisch aussieht und man deshalb nicht wissen kann, ob es nicht vielleicht Kalbfleisch ist, das man von ihm nicht kaufen darf, da es ja von einer nicht zum Schlachten erlaubten Erstgeburt herrühren kann.</i> und keine ungegerbten<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> bei gegerbten Fällen dagegen liegt die Befürchtung nicht vor, da er doch immerhin darauf gefasst sein muss, dass die Wahrheit bekannt wird, und daher nicht anzunehmen ist, dass er sich noch die Mühe machen wird, die Felle zu gerben, auch über das Gerben eine ganze Zeit vergeht und dadurch die Wahrscheinlichkeit grösser wird, dass die Wahrheit an den Tag kommt (Maim.).</i> Felle; R. Elieser sagt: Felle von weiblichen Tieren darf man von ihm kaufen<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> ohne befürchten zu müssen, dass es Felle von männlichen Tieren sind, aus denen die Stelle, an der sie als solche zu erkennen sind, herausgeschnitten worden ist.</i>. Auch darf man von ihm keine nur eben vom Schmutz gereinigte<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מלובן וצואי</span> erklärt der Talmud mit <span dir=\"rtl\">מלובן מצואתו</span>, das heisst: von ihrem Schmutz gereinigt, aber nicht so gereinigt, dass sie vollständig weise ist, deshalb heisst es <span dir=\"rtl\">מלובן וצואי</span>: gereinigt und doch noch schmutzig-dunkel.</i> Wolle kaufen, aber gesponnene und zu Tüchern verarbeitete<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> wenn auch ungesponnene, zu Filz verarbeitete. Ed. pr. und Lowe haben hier statt <span dir=\"rtl\">ואריג :ובגדים</span>.</i> darf man von ihm kaufen<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> aus dem Note 43 angegebenen Grunde.</i>.",
"Wer, wo es sich um Früchte des siebenten Jahres handelt, verdächtig ist<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> dass er entgegen dem Verbot im siebenten Jahre sein Feld bestellt oder mit den Früchten des siebenten Jahres Handel treibt.</i>, von dem darf man keinen Flachs<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> weil seine Samenkörner gegessen werden und er deshalb zu den geniessbaren Erdfrüchten gezählt wird.</i> kaufen, selbst gehechelten nicht<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> weil das Hecheln nur geringe Mühe macht.</i>, aber gesponnenen und geflochtenen<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אריג</span> kann hier nicht wie sonst „gewebt“ bedeuten, denn zum Weben verwendet man nur gesponnene Fäden, danach wäre <span dir=\"rtl\">ואריג</span> nach dem voranstehenden <span dir=\"rtl\">טווי</span> selbstverständlich. Der Talmud erklärt deshalb <span dir=\"rtl\">אריג</span> mit <span dir=\"rtl\">תיכי</span>, Ketten- oder Flechtwerk, das auch aus ungesponnenem Flachs hergestellt wird. Ed. pr. und Lowe haben hier anstatt <span dir=\"rtl\">ובגדים :ואריג</span>.</i> darf man von ihm kaufen.",
"Wer verdächtig ist, dass er Hebe als Nichtheiliges verkauft, von dem darf man nicht einmal Wasser oder Salz kaufen<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> obwohl das Dinge sind, bei denen doch gar nichts zu befürchten ist, haben es die Weisen verboten, um den Verdächtigen damit zu strafen.</i>, dies die Worte des R. Jehuda; R. Simon sagt: Alles, was der Heben- oder Zehntenpflicht untersteht<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> oder worin auch nur etwas enthalten ist (<span dir=\"rtl\">שיש בו</span>), was der Heben- oder Zehnten-Pflicht untersteht. <span dir=\"rtl\">זיקת</span> von <span dir=\"rtl\">זקק</span> = fesseln, binden, das Band, das eine Sache an etwas bindet, die Verbindlichkeit.</i>, darf man nicht von ihm kaufen<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Wasser oder Salz von ihm zu kaufen, ist dagegen nicht verboten.</i>.",
"Wer in bezug auf die Früchte des siebenten Jahres verdächtig ist<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 48.</i>, ist es noch nicht in bezug auf die Zehnten<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> dass er das Verbot nicht beachten wird, dass der zweite Zehnt nicht ausserhalb Jerusalems verzehrt werden darf, und noch viel weniger, dass er den ersten Zehnt oder den Armen-Zehnt oder gar Hebe, durch deren Genuss ein Nichtpriester sich dar Todesstrafe schuldig machen kann, verwenden wird, ohne auzugeben, was es ist, da er sich dadurch auch gleichzeitig der Veruntreuung ihm nicht gehörenden Gutes schuldig machen würde (Tif. Jis.).</i>, wer in bezug auf die Zehnten verdächtig ist, ist es noch nicht in bezug auf die Früchte des siebenten Jahres<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> weil das Gesetz über den zweiten Zehnt eine strengere Bestimmung enthält als das über die Früchte des siebenten Jahres, indem jener nur in Jerusalem verzehrt werden darf, diese dagegen, soweit und so lange sie zum Genuss erlaubt sind, überall, andererseits aber wieder das Gesetz über die Früchte des siebenten Jahres eine strengere Bestimmung enthält als das über den zweiten Zehnt, indem dieser ausgelöst werden kann, jene dagegen, sobald sie zum Genuss verboten sind, nicht ausgelöst werden dürfen, sondern vernichtet werden müssen. Die Nichtbeachtung eines Gebotes macht aber nur dann auch der Nichtbeachtung eines anderen Gebotes verdächtig, wenn dieses nicht strengere Bestimmungen enthält als das erstere.</i>. Wer in bezug auf diese oder jene verdächtig ist, ist es auch in bezug auf die Reinheit [der Speisen]<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Wer auch nichtheilige Speisen nur geniesst, wenn sie nicht unrein geworden sind, darf ihm nicht trauen, wenn er die Speisen als rein bezeichnet, denn, da er der Übertretung jener Verbote, die Tora-Verbote sind, verdächtig ist, ist ihm um so weniger zu trauen, wo es sich wie bei dem Geniessen von unreinen nichtheiligen Speisen nur um Beobachtung einer von den Weisen getroffenen Anordnung handelt. So erklärt Bart. das <span dir=\"rtl\">חשוד על הטהרות</span>. Maim. bezieht es auf seine allgemeine Glaubwürdigkeit in bezug auf Speisen, die von ihm als rein bezeichnet werden, ob sie nicht als unrein zu betrachten sind, so dass man sich zu hüten hat, anderes durch Berührung mit ihnen zu verunreinigen, auch da handelt es sich nur um etwaige Übertretung einer rabbinischen Verordnung, es ist ihm deshalb kein Glauben beizumessen (s. <span dir=\"rtl\">הלכות שמטה ויובל</span> VIII, 16).</i>, es kann aber einer in bezug auf die Reinheit [der Speisen] verdächtig sein und er ist es nicht in bezug auf jene beiden<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Nach Bart., wonach die Mischna meint, dass er verdächtig ist, solchen, die sich überhaupt des Genusses unreiner Speisen enthalten, unreine Speisen zu essen zu geben, ist daraus nicht auf seine Unzuverlässigkeit in bezug auf Früchte des siebenten Jahres und in bezug auf Zehnte zu schliessen, weil es sich bei diesen um Tora-Gebote, bei jenem dagegen nur um die Innehaltung einer rabbinischen Verordnung handelt. Nach der Erklärung des Maim. will die Mischna mit dem <span dir=\"rtl\">ויש שהוא חשוד</span> sagen, dass es wohl Fälle gibt, wo man von dem einen nicht auf das andere schliessen kann, wenn er nämlich nur verdächtig ist, mit den Reinheitsgesetzen es da nicht genau zu nehmen, wo es sich um Verunreinigungen handelt, die nur auf rabbinischer Verordnung beruhen; wenn er aber verdächtig ist, dieselben auch da nicht zu beachten, wo es sich um nach biblischem Gesetze Unreines handelt, da ist er auch als verdächtig in bezug auf Früchte des siebenten Jahres und in bezug auf Zehnte zu betrachten.</i>. Ein Grundsatz ist: Wer in bezug auf eine Sache verdächtig ist, darf in ihr kein Richter und kein Zeuge sein<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> S. weiter V, 4, wonach dieser Grundsatz nur die Ansicht des R. Meir wiedergibt, während R. Simon ben Gamliel die Ansicht vertritt, dass wegen eines blossen Verdachtes er nur, wo es sich um seinen eigenen Vorteil handelt, nicht beglaubt ist, wohl aber, wo es sich um das Eigentum eines Anderen handelt.</i>."
],
[
"Alle untauglich gewordenen Opfertiere<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Zu Opfern bestimmte Tiere, die einen Fehler bekommen haben, so dass sie nicht mehr als Opfer verwendet werden können.</i> dürfen<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> nachdem sie ausgelöst worden sind.</i> auf dem Markt<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אטליז</span> vom griech. xαταλυσις = Handelsstation, Markt.</i> verkauft werden<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Die Talmudausgaben und die meisten Mischna-Ausgaben haben vor <span dir=\"rtl\">נמכרים באיטליז</span> die Worte: <span dir=\"rtl\">הנאתן להקדש</span>, in ed. pr. und ed. Ven. fehlen sie.</i> und auf dem Markt geschlachtet werden und nach Gewicht<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">לטרא</span> = λιτρα, ein Pfund, das gangbarste Gewicht, nach dem Fleisch verkauft wurde.</i> abgewogen werden, ausser der Erstgeburt und dem Zehnt<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Der Viehzehnt darf eigentlich überhaupt nicht verkauft werden, weder der fehlerfreie noch der fehlerhafte, weder lebend noch geschlachtet, weder ganz noch geteilt (s. Maas. Sehen. I, 2). Es ist dieses Verbot in diesem Umfange jedoch nur eine rabbinische Verordnung, für die allerdings eine Hindeutung in dem Schriftvers Lev. 27, 33 gefunden wird s. Talm.). Für Viehzehnte, die Waisenkindern gehören, die dieselben zu eigenem Verbrauche zu verwenden zumeist gar nicht in der Lage sind, haben die Rabbinen diese Verordnung nicht getroffen, sondern in diesem Falle es bei dem biblischen Verbote belassen, dass nur der fehlerfreie und noch lebende Viehzehnt nicht verkauft werden darf.</i>, weil bei ihnen die Eigentümer den Nutzen haben<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> wenn durch den öffentlichen Verkauf und den Verkauf nach Gewicht eine grössere Einnahme erzielt wird nur um für die Eigentümer einen grösseren Nutzen zu erzielen, hat man es aber nicht erlaubt, ursprünglich geweihte Tiere wie ganz gewöhnliche Kaufware zu behandeln.</i>, bei den untauglich gewordenen Opfertieren dagegen hat das Heiligtum den Nutzen<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> denn dadurch, dass die Tiere öffentlich und nach Gewicht verkauft werden dürfen, erhalten sie einen höheren Wert und kann für das Heiligtum schon bei ihrer Auslösung ein höherer Preis für sie erzielt werden.</i>. Bei der Erstgeburt darf man ein Teil gegen das andere ab wiegen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> So nach Maim., der <span dir=\"rtl\">מָנָה</span> Anteil liest und erklärt: die Priester dürfen bei der Verteilung des Fleisches von der dargebrachten Erstgeburt die einzelnen Teile gegen einander abwiegen, damit jeder den gleichen Anteil erhält. Raschi und Barten. dagegen lesen <span dir=\"rtl\">מָנֶה</span> = Mine und erklären: obwohl es nicht erlaubt ist, das Fleisch der fehlerhaft gewordenen Erstgeburt nach Gewicht zu verkaufen, ist es gestattet, wenn man ein Stück Fleisch hat, dessen Gewicht man kennt, das Fleisch der Erstgeburt dagegen abzuwiegen.</i>.",
"Beth-Schammai sagen: Ein Israelite darf nicht eingeladen werden<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ימנה</span> von <span dir=\"rtl\">מנה</span> = zählen, zugezählt, zur Teilnahme am Mahle zugezogen werden.</i>, mit dem Priester zusammen die Erstgeburt<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> die fehlerhaft gewordene.</i> zu verzehren<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> weil es Num. 18, 18 heisst: <span dir=\"rtl\">ובשרם יהיה לך כחזה התנופה וכשוק הימין</span>, was nach Beth-Schammai sich nicht nur auf die fehlerfreie, sondern auch auf die fehlerhafte Erstgeburt bezieht.</i>; Beth-Hillel erlauben es<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Beth-Hillel folgern dies daraus, weil nach Deut. 15, 22 selbst Unreine davon essen dürfen; der Schriftvers Num. 18, 18 kann sich nach ihnen daher nur auf Fleisch von einer fehlerfreien Erstgeburt beziehen.</i>, selbst einem Nicht-Israeliten<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> weil es ebendort heisst: <span dir=\"rtl\">כצבי וכאיל</span>, und diese immer auch für einen Nicht-Israeliten erlaubt sind. Ed. pr. liest: <span dir=\"rtl\">ואפלו גר</span>.</i>. Wird eine Erstgeburt von einem Blutandrang befallen, darf man sie, selbst wenn sie sonst daran sterben müsste, nicht zur Ader lassen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> selbst an einer solchen Stelle nicht, wo durch den Einschnitt, den man zum Aderlass machen muss, kein Fehler an dem Tiere entsteht; weil zu befürchten ist, dass, wenn dieses erlaubt wird. der Eigentümer aus Furcht, dass das Tier sonst eingehen wird, den Aderlass auch an solchen Stellen vornimmt, wo man dem Tiere dadurch einen Leibesfehler beibringt; einer Erstgeburt einen Leibesfehler beizubringen, ist aber verboten, weil es heisst (Lev. 22, 21): <span dir=\"rtl\">כל מום לא יהיה בו</span>, was dahin ausgelegt wird: es soll kein Fehler an ihm entstehen, verursacht werden.</i>, dies die Worte des R. Jehuda; aber die Weisen sagen: Man darf sie zur Ader lassen<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> an solchen Stellen, wo durch den Aderlass kein Leibesfehler entstehen kann, weil nach Ansicht der Weisen, wenn man dieses auch verbieten würde, aus dem angeführten Grunde gerade umgekehrt zu befürchten wäre, dass er dann auch an solchen Stellen, wo dadurch ein Leibesfehler entsteht, den Aderlass vornehmen würde (Pessach. 11 a).</i>, nur darf man ihr dabei keinen Leibesfehler beibringen<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> an Stellen, wo solches zu befürchten ist, muss deshalb der Aderlass so vorgenommen werden, dass kein Leibesfehler dadurch entsteht, ist das nicht möglich, so darf er nicht vorgenommen werden. Ist jedoch der Blutandrang so stark, dass das Tier ohne Aderlass bestimmt eingehen würde, so darf derselbe auch dann vorgenommen werden, weil in diesem Falle das Tier bereits als mit einem wenn auch zu beseitigenden Fehler (<span dir=\"rtl\">מום עובר</span>) behaftet zu betrachten ist, und nach Ansicht der Weisen das biblische Verbot, einer Erstgeburt einen Fehler beizubringen, sich nur auf die fehlerfreie Erstgeburt bezieht, von der in dem Schriftvers Lev. 22, 21 die Rede ist (s. Tosaf. 34 a v. <span dir=\"rtl\">אילימא</span>).</i>, hat man ihr dabei einen solchen beigebracht, darf man sie daraufhin nicht schlachten. R. Simon sagt: Man darf sie zur Ader lassen, selbst wenn man ihr dadurch einen Leibesfehler beibringt<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> R. Simon ist der Ansicht, dass man ein Verbot nur dann übertritt, wenn man die Absicht hat, die verbotene Handlung vorzunehmen, hier aber hat man ja nicht die Absicht, dem Tiere einen Fehler beizubringen, sondern es von dem Blutandrang zu befreien (<span dir=\"rtl\">דבר שאין מתכוין מותר</span>). Allerdings ist auch nach R. Simon eine Handlung verboten, mit der eine wenn auch gar nicht beabsichtigte Übertretung eines Verbotes notwendig verbunden ist (<span dir=\"rtl\">פסיק רישיה</span>), hier aber ist es doch möglich, dass der Aderlass ausgeführt wird, ohne dass ein bleibender Fehler zurückbleibt. Tif. Jis. will diesen letzteren Grund nicht gelten lassen, er erklärt deshalb die Differenz zwischen der Ansicht der Weisen und der des R. Simon in anderer Weise: R. Simon ist der Ansicht, dass der Blutandrang als ein zu beseitigender Fehler zu betrachten ist, deshalb ist es nach biblischem Gesetze gar nicht verboten, dem Tiere auch einen bleibenden Fehler beizubringen (s Note 17), die Rabbinen haben allerdings das Verbot auch auf solche Tiere ausgedehnt, die bereits einen zu beseitigenden Fehler haben, für einen Fall wie diesen, wo dadurch das ganze Tier verloren gehen kann, haben sie aber diese Erschwerung nicht getroffen. Die Weisen dagegen sind der Ansicht, dass der Blutandrang überhaupt nicht als ein Fehler, auch nicht als ein zu beseitigender, zu betrachten ist, da er zuweilen auch ohne Aderlass vorübergeht, es handelt sich deshalb um ein biblisches Verbot, das unter keinen Umständen übertreten werden darf.</i>.",
"Bringt man<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> der Priester, dem die Erstgeburt gehört, um sie schlachten und für sich verwenden zu können.</i> der Erstgeburt [absichtlich] eine Verletzung<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">צרם</span> arab. <span dir=\"rtl\">صرم</span> = abschneiden, einschneiden, s. weiter VI, 1.</i> am Ohre bei, so darf sie nie mehr geschlachtet werden<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn sie später von selbst einen anderen Leibesfehler bekommt, zur Strafe für den Eigentümer, weil er gegen das Verbot gehandelt hat.</i>, dies die Worte des R. Elieser; die Weisen aber sagen: Sobald an ihr ein anderer Fehler entsteht, darf sie auf diesen hin geschlachtet werden<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Ebenso darf auch, wenn der Priester stirbt, sein Sohn schon auf diesen Fehler hin das Tier schlachten, und wenn der Priester trotz des Verbotes das Tier geschlachtet hat, dürfen andere das Fleisch geniessen, weil nur ihn selbst, der das Verbot übertreten hat, die Strafe treffen soll.</i>. Einst erblickte ein Quästor einen alten Schafbock mit lang herabhängendem Haar, er fragte: „Was hat es mit diesem für ein Bewandtnis<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">טיב</span> syr. <span dir=\"rtl\">ܛܶܐܒܳܐ</span> = Gespräch, Geräusch, dann Gerücht, Art und Weise; er wunderte sich, dass man einen solch’ alten Bock mit solch’ langen Haaren herumlaufen liess.</i> ?“ Man antwortete ihm: „Es ist eine Erstgeburt, die darf nur geschlachtet werden, wenn sie einen Fehler hat“. Da nahm er einen Dolch<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פגיון</span> = pugio. Die Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">פיגום</span>.</i> und brachte ihm eine Verletzung am Ohre bei<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> ohne dass er wissen konnte, dass das Tier daraufhin schon geschlachtet werden durfte.</i>. Als die Sache darauf den Weisen vorgetragen wurde, erklärten sie ihn für erlaubt. Als jener sah, dass sie ihn für erlaubt erklärt hatten<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ואחר שהתירו הלך</span>.</i>, ging er hin und brachte auch an- deren Erstgeburten Verletzungen am Ohre bei, darauf erklärten sie sie für verboten<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> da er bei diesen Tieren schon die Absicht hatte, ihnen einen Fehler beizubringen, auf den hin sie geschlachtet werden dürfen, und er dazu durch die ihm gegebene Antwort veranlasst worden war.</i>. Einst spielten Kinder auf dem Felde und banden die Schwänze von Lämmern an einander, da riss der Schwanz eines von diesen ab, und es war gerade der von einer Erstgeburt. Als die Sache den Weisen vorgetragen wurde, erklärten sie sie für erlaubt. Als jene sahen, dass sie für erlaubt erklärt worden war, gingen sie hin und banden auch die Schwänze von anderen Erstgeburten an einander, da erklärten sie sie für verboten. Dies ist die Regel: Überall, wo es absichtlich<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> durch den Eigentümer selbst, auch wenn er dem Tiere den Fehler nicht direkt beibringt, sondern es nur absichtlich in eine Lage bringt, in der es sich den Fehler von selbst zuziehen muss, oder durch einen anderen, wenn dieser durch eine dahin zielende Äusserung des Eigentümers dazu veranlasst worden ist und die Absicht hat, ihm dadurch einen Gefallen zu erweisen.</i> geschehen ist, bleibt es verboten, wo nicht absichtlich<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> durch den Eigentümer selbst, oder durch einen anderen, wenn dieser auch durch eine Äusserung des Eigentümers dazu veranlasst dem Tiere den Fehler absichtlich beibringt, der Eigentümer aber gar nicht die Absicht hatte, ihn dazu zu veranlassen.</i>, ist es erlaubt.",
"Wenn eine Erstgeburt jemanden<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> und wenn es selbst der Priester ist, dem die Erstgeburt gehört.</i> verfolgt<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> um ihn zu stossen. Ed. pr. und Ven.: <span dir=\"rtl\">דוחפו</span>.</i> und er versetzt ihr einen Tritt und bringt ihr dadurch einen Fehler bei, darf<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">שוחטין</span>, ed. pr. und Ven.: <span dir=\"rtl\">לא ישחט</span>.</i> sie darauf bin geschlachtet werden<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> weil er dabei nicht die Absicht hatte, ihr den Fehler beizubringen. Selbst wenn er dem Tiere den Tritt erst versetzt hat, nachdem es von der Verfolgung abgelassen, darf es nach Maim. und Ascheri geschlachtet werden, weil er dabei nicht die Absicht hatte, das Tier zu verletzen, sondern nur es zu strafen.</i>. Bei allen Fehlern, die durch Menschenhand entstanden sein können, sind die Hirten, wenn sie Israeliten sind, beglaubt<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> wenn sie sagen, dass das Tier sich den Fehler von selbst zugezogen hat, und es ist nicht zu befürchten, dass der Hirte der ihm von dem Priester übergebenen Erstgeburt den Fehler absichtlich beigebracht hat, in der Erwartung, dass der Priester, wenn er die Erstgeburt schlachtet, ihn zum Verzehren des Fleisches mit einladen wird, weil nicht anzunehmen ist, dass er um eines solchen kleinen Vorteils willen sich in dieser Weise vergehen wird.</i>, wenn sie Priester sind, sind sie nicht beglaubt<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Gehört die Erstgeburt einem Priester, so ist zu befürchten, dass der Hirte wahrheitswidrig behauptet, das Tier habe sich den Fehler von selbst zugezogen, in der Erwartung, dass dafür sein Herr ihm den Gegendienst erweisen wird, wenn er ihn als Zeugen dafür aufruft, dass eine ihm, dem Hirten, gehörende Erstgeburt, der er absichtlich einen Fehler beigebracht hat, sich diesen von selbst zugezogen habe. Gehörte die Erstgeburt noch einem Israeliten, so ist zu befürchten, dass der Hirte ihr den Fehler absichtlich beigebracht hat und nun das Gegenteil behauptet, in der Erwartung, dass der Eigentümer ihm, als dem nächststehenden, das Tier überlassen wird. Diese Befürchtungen treffen allerdings nur bei dem Hirten zu, dem die Erstgeburt zur Hut übergeben worden ist. Auch sonst genügt aber nicht die Aussage eines Priesters zur Beglaubigung der Tatsache, dass sich das Tier den Fehler von selbst zugezogen hat, weil Priestern in dieser Beziehung im allgemeinen kein volles Vertrauen zu schenken ist, sondern es müssen mindestens zwei Priester die Tatsache bezeugen, wogegen die Aussage eines Israeliten schon als glaubwürdig gilt.</i>. R. Simon, Sohn des Gamliel, sagt: Wo es sich um die [Erstgeburt] eines Anderen handelt, ist er<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> auch der einzelne Priester, auch wenn er der Hirte ist, selbst die eigenen Hausleute des Eigentümers mit Ausnahme seiner Frau (Talmud).</i> beglaubt, wo um seine eigene, ist er nicht beglaubt. R. Meir sagt: Wer in bezug auf eine Sache verdächtig ist, darf in ihr nicht Richter und nicht Zeuge sein<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Der Aussage von Priestern ist deshalb überhaupt kein Glauben beizumessen, auch wenn noch so viele und ganz fremde die Tatsache bezeugen. Nach Maim., dem auch Barten. folgt, genügt nach R. Meir im Gegensatz zu der Ansicht des ersten Tanna auch nicht das Zeugnis eines Israeliten, sondern muss die Tatsache von zwei unbeteiligten Israeliten bezeugt werden.</i>,",
"Der Priester ist beglaubt zu sagen, diese Erstgeburt nabe ich besichtigen lassen, und sie hat einen Leibesfehler<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> das Tier ist als mit einem Fehler behaftet erklärt worden, auf den hin es geschlachtet werden darf. Es wird dem Priester wohl zugetraut, dass er dem Tiere absichtlich einen Fehler beibringen wird, da es sich da nur um die Übertretung eines einfachen Verbotes handelt, aber nicht, dass er es, so lange es noch als Opfertier für jeden profanen Gebrauch verboten ist, zu solchem verwenden wird. Den Ausführungen in der vorhergehenden Mischna entsprechend wird vorausgesetzt, dass der Priester die Tatsache, dass das Tier sich den Fehler von selbst zugezogen hat, sich anderweitig bezeugen lässt oder behauptet, das Tier schon mit diesem Fehler behaftet von dem Eigentümer erhalten zu haben, in diesem Falle bedarf es keines weiteren Zeugnisses, weil angenommen wird, dass der Priester nicht etwas behaupten wird, was sich hinterher durch die entgegengesetzte Aussage des Eigentümers als unwahr herausstellen kann.</i>. Wo es sich um Fehler an einem Viehzehnt handelt, sind alle beglaubt<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> dass sich das Tier den Fehler von selbst zugezogen hat, der es zum Opfertier unbrauchbar macht, weil diese Verpflichtung auch ohne Übertretung eines Verbotes umgangen werden kann, indem man vor dem Verzehnten allen Tieren der Herde einen Fehler beibringt, der sie zu Opfertieren unbrauchbar macht.</i>. Eine Erstgeburt, die an einem Auge erblindet ist, der ein Vorderfusse abgehauen oder ein Hinterfuss gebrochen ist<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> wo die Unheilbarkeit des Fehlers für jeden offensichtlich ist.</i>, darf auf den Ausspruch von drei Männern der Synagoge<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Unter <span dir=\"rtl\">בני הכנסת</span> sind wohl Männer der Synagoge d. h. der Gemeinde-Versammlung zu verstehen, vertrauenswürdige Männer, wenn sie auch keine Torakenntnisse besitzen; Raschi erklärt: <span dir=\"rtl\">שאינן חכמים</span>. Nach dem Talmud sind diese jedoch nur befugt, wo kein Fachkundiger vorhanden ist.</i> geschlachtet werden; R. Jose sagt: Selbst wenn ein Collegium von 23 Männern<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> die kleinen Gerichtshöfe, Synedrien, in den Städten bestanden aus 23 Männern.</i> da ist, darf sie nur auf den Ausspruch eines Fachkundigen hin geschlachtet werden.",
"Hat jemand eine Erstgeburt geschlachtet und davon verkauft<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> In den Talmudausg. fehlt das <span dir=\"rtl\">ומכרו</span>.</i>, und dann stellt sich heraus, dass er sie nicht hat besichtigen lassen, so ist das, was sie davon verzehrt haben, ja bereits verzehrt, er muss ihnen aber dennoch das Geld dafür zurückgeben<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> als Strafe dafür, dass er ihnen verbotenes Fleisch zu essen gegeben hat.</i>, und was sie von dem Fleisch noch nicht verzehrt haben, muss vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> selbst wenn sich herausstellt, dass das Tier tatsächlich einen unheilbaren Leibesfehler hatte.</i>, und er muss ihnen das Geld dafür zurückgeben. Ebenso, wenn jemand eine Kuh geschlachtet und davon verkauft hat, und es stellt sich heraus, dass sie trefa war, so ist das, was sie davon verzehrt haben, ja bereits verzehrt, er muss ihnen aber dennoch das Geld dafür zurückgeben<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> In den Talmudausg. fehlen die Worte: <span dir=\"rtl\">ויחזיר להם את הדמים</span>.</i>, und was sie von dem Fleisch noch nicht verzehrt haben, geben sie ihm zurück<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> da er es ja noch dazu verwenden kann, es an einen Nichtjuden zu verkaufen oder den Hunden zu fressen zu geben.</i>, und er muss ihnen das Geld dafür zurückgeben. Haben sie es an Nichtjuden verkauft oder es den Hunden vorgeworfen, haben sie ihm nur das zu bezahlen, was es als trefa wert ist<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> und was sie ihm darüber bezahlt haben, muss er ihnen zurückgeben.</i>."
],
[
"Auf folgende Fehler<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Tradition sind die in der Tora (Deut. 15, 21 u. Lev. Cap. 21 u. 22) angeführten Fehler nur als Beispiele angeführt; als Leibesfehler (<span dir=\"rtl\">מום קבוע</span>), auf den hin eine Erstgeburt geschlachtet werden darf, gilt jeder Fehler, der wie die dort angeführten bleibend ist, d. h. nicht von selbst wieder verheilt und äusserlich sichtbar ist.</i> hin darf man die Erstgeburt schlachten: wenn sie eine Lücke<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נפגמה</span> heisst es, wenn an dem verletzten Teile etwas fehlt, es genügt, wenn die Lücke auch nur so gross ist, dass der Fingernagel, wenn er darüber hinfährt, daran hängen bleibt.</i> am Ohr hat, am Knorpel<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">חסחוס</span>, der knorpelige Teil des Ohres.</i> aber nicht an der Haut<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi und Bart.: der Ohrzipfel, nach Maim.: der häutige Ansatz rings um den knorpeligen Teil des Ohres.</i>, wenn es<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> das Ohr am Knorpel.</i> gespalten ist, auch ohne dass etwas fehlt, wenn es<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> wenn das Loch so gross wie ein Wickenkorn ist, einerlei ob das Loch rund oder länglich ist.</i> ein Loch hat, so gross wie eine Wicke<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. <span dir=\"rtl\">בעינו</span>.</i>, oder wenn es vertrocknet ist. Was heisst vertrocknet? Wenn beim Durchstechen kein Blutstropfen herauskommt; R. Jose, Sohn des Meschullam, sagt: Wenn es so vertrocknet ist, dass es sich zerreiben lässt.",
"Wenn ein Augenlid durchlöchert ist, eine Lücke hat oder gespalten ist, wenn im Auge ein Häutchen ist<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> ein durch ein weisses Häutchen über dem Schwarzen gebildeter Fleck oder eine durch ein dunkles Häutchen im Schwarzen gebildete Vertiefung; ein Häutchen im Weissen des Auges dagegen gilt nicht als Fehler (Maim.).</i>, eine Vermischung<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Was unter <span dir=\"rtl\">תבלול</span> zu verstehen ist, erklärt die Mischna weiter. Nach einigen Erklärern gehören <span dir=\"rtl\">תבלול חלזון ונחש</span> zusammen: eine Vermischung, die <span dir=\"rtl\">חלזון</span> und <span dir=\"rtl\">נחש</span> genannt wird; nach Maim. ist <span dir=\"rtl\">תבלול</span> eine Vermischung des Weissen und Schwarzen im Auge, <span dir=\"rtl\">חלזון</span> und <span dir=\"rtl\">נחש</span> dagegen ein Auswuchs, der das Schwarze im Auge zum Teil bedeckt.</i>, ein Überzug<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">חלזון</span> = Schnecke, hier Name einer Augenkrankheit, die, wie die Schnecke, die Gegenstände, über die sie hinkriecht, den Augapfel, mit einer weisslichen Substanz überzieht Fleischer in Levy, Chald. Wörterb. I, S. 425).</i>, eine Schlange<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud sind <span dir=\"rtl\">נחש</span> und <span dir=\"rtl\">חלזון</span> Benennungen für denselben Fehler, der nach Barten. deshalb auch <span dir=\"rtl\">נחש</span> genannt wird, weil der Auswuchs gesprenkelt zu sein pflegt wie die Haut der Schlange.</i> oder eine Beere<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ועצב</span>.</i>. Was heisst eine Vermischung? Wenn das Weisse den Rand der Iris<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">סירא</span> verw. mit <span dir=\"rtl\">זירא</span>, hebr. <span dir=\"rtl\">זר</span> = Einfassung, Kranz, hier der den Augapfel umschliessende Kreis.</i> durchbricht und in das Schwarze hineingeht. Geht das Schwarze in das Weisse hinein, ist es kein Fehler, denn was im Weissen ist, gilt nicht als Fehler<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> In den Talmudausg. fohlen die Worte: <span dir=\"rtl\">שאין מומין בלבן</span>.</i>.",
"Weisse Punkte<sup class=\"footnote-marker\">13a</sup><i class=\"footnote\"> Die Mischna-Ausg. haben <span dir=\"rtl\">חורוד</span>, die richtige Lesart scheint die der Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">חורור</span> lies: <span dir=\"rtl\">חִוַּרְוַר</span> zu sein, von <span dir=\"rtl\">חִוַּר</span> = weiss, danach erklären auch Raschi und Bart.: eine Krankheit, bei der weisse Flecken im Auge entstehen. Maim. erklärt es im Kommentar mit „blind“, <span dir=\"rtl\">חלכות ביאת מקדש</span> VII, 5 und <span dir=\"rtl\">ה׳ איסורי מזבח</span> II, 12 gibt er es geradezu mit <span dir=\"rtl\">סנורים</span> wieder, auch der Aruch erklärt es mit <span dir=\"rtl\">סנורים</span> unter Hinweis auf Targ. Jon. zu Gen. 19, 11, wo <span dir=\"rtl\">בסנורים</span> mit <span dir=\"rtl\">בחיורוריא</span> übersetzt wird. Levy Chald. Wörterb. verweist dazu auf das lat. albugines oculorum = Staar. Dementsprechend erklärt Maim. auch das folgende <span dir=\"rtl\">המים</span>: in das Auge eingedrungenes Wasser, durch das dem Auge die Sehkraft genommen ist. Die Untersuchung, von der in der Mischna weiter die Rede ist, soll sich demnach darauf erstrecken, ob das Tier inzwischen die Sehkraft wieder gewonnen hatte oder nicht.</i> und Wasser<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Hier erklärt auch Barten.: in das Auge eindringendes Wasser, durch das die Sehkraft gehindert wird.</i> [im Auge], wenn sie dauernd da sind<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">הקבועין</span> bezieht sich sowohl auf <span dir=\"rtl\">חיורור</span> wie auf <span dir=\"rtl\">המים</span>.</i>. Wann sind die weissen Punkte als dauernd zu betrachten? Sobald sie sich achtzig Tage lang gehalten haben; R. Chanina, Sohn des Antigonus, sagt: Innerhalb der achtzig Tage muss man sie drei Mal<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> nach Raschi und Maim. nach je 26½ Tagen, nach Tosaf. am Anfang, in der Mitte und am Ende der 80 Tage.</i> untersuchen<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> zeigt es eich bei einer Untersuchung, dass sie nicht mehr da sind, ist es kein <span dir=\"rtl\">מום קבוע</span>, auch wenn sie nachher wieder auftreten, bis sie von diesem Wiedererscheinen an achtzig Tage ununterbrochen da waren.</i>. Wann<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אלו</span> hier Interrogativpron. wie das aram. <span dir=\"rtl\">איילין</span>.</i> ist das Wasser als dauernd zu betrachten<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr.: <span dir=\"rtl\">ואפילו הם מומים הקבועים</span>, ed. Ver.: <span dir=\"rtl\">ואלו הם מומין הקבועין</span>.</i> ? Nachdem sie frisches<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> im Adar und der ersten Hälfte des Nissan auf dem Felde stehendes.</i> und trockenes<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> im Elul und der ersten Hälfte des Tischri auf dem Felde stehendes.</i> [Grünfutter] von Regen-Feldern<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> die keiner künstlichen Bewässerung bedürfen. Maim. (s. Comment.) erklärt <span dir=\"rtl\">של גשמים</span> mit: in der Regenzeit gewachsen, er zieht deshalb diesen Absatz mit zu den folgenden und erklärt: wenn sie frisches und trockenes zur Regenzeit oder frisches und trockenes von künstlich bewässerten Feldern oder zuerst trockenes und dann frisches gefressen hat, gilt es noch nicht als Fehler.</i> gefressen hat<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> und der Fehler trotzdem nicht geschwunden ist. Der Talmud gibt noch eine Anzahl genauerer Bestimmungen an, sind dieselben nicht beobachtet worden, gilt es als zweifelhaft, ob der Fehler ein <span dir=\"rtl\">מום קבוע</span> ist. Zu <span dir=\"rtl\">בית חשלחין</span> s. Bab. Mez. IX, Note 9.</i>. Hat sie frisches und trockenes von künstlich bewässerten Feldern, [oder]<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Die Talmudausg. und Lowe haben <span dir=\"rtl\">או</span>, das in den sonstigen Mischna-Ausg. fehlt.</i> zuerst trockenes und dann frisches<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> selbst von Regenfeldern.</i> gefressen, gilt es noch nicht als Fehler, bis sie das trockene nach dem frischen gefressen hat<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">הלח ואח״ב חיבש</span>.</i>.",
"Wenn die Nase durchlöchert ist, eine Lücke hat oder gespalten ist<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> und es von aussen sichtbar ist.</i>, wenn die Lippe<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">שפמו</span>.</i> durchlöchert ist, eine Lücke hat oder gespalten ist, wenn die äusseren Zähne<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">חוטין</span>. Unter <span dir=\"rtl\">חיטין</span> sind nach Bart. die Zähne zu verstehen, ebenso nach dem Aruch v. <span dir=\"rtl\">חט</span>; die äusseren Zähne werden die Mittelzähne genannt, die beim Öffnen des Mundes sichtbar werden, die inneren die Seiten- oder Backenzähne. Raschi erklärt <span dir=\"rtl\">חוטין</span> duch <span dir=\"rtl\">ינציבש</span> = gencives (Bech. 35a und 37a), das ist das Zahnfleisch, in welchem die Zähne sitzen. Maim. versteht unter <span dir=\"rtl\">חוטין החיצונות</span> die beiden Hörner des Schildknorpels, die in die Mundhöhle hineinragen, unter <span dir=\"rtl\">חוטין הפנימיות</span> die beiden Schildknorpelplatten, die R. Chanina ben Antigonus <span dir=\"rtl\">מתאימות</span> nennt, weil sie vorne zusammenstossen; er erwähnt aber auch die andere Erklärung, wonach unter <span dir=\"rtl\">חוטין</span> die Zähne zu verstehen sind und unter <span dir=\"rtl\">הפנימיות</span> die Mahl- oder Backenzähne (s. Mischn. Comment.).</i> eine Lücke haben<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> aussen etwas abgebrochen ist.</i> oder weggebrochen sind<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> bis auf das Zahnfleisch abgefault oder abgebrochen sind.</i>, oder die inneren mit der Wurzel ausgebrochen sind<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> aber nicht, wenn sie nur abgebrochen sind, weil sie nur bei weitem Öffnen des Mundes sichtbar werden.</i>. R. Chanina, Sohn des Antigonus, sagt: Von den Doppelzähnen an<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">התיומת</span>, die Stockzähne, die Doppelzähne genannt werden, weil sie eine doppelte Wurzel haben und wie aus zwei Zähnen zusammengesetzt erscheinen.</i> nach innen braucht man nicht zu untersuchen, auch die Doppelzähne selbst nicht<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn sie mit der Wurzel herausgebrochen sind, gilt es nicht als Fehler.</i>.",
"Wenn an der Deckhaut der Ruthe eine Lücke ist, oder an der weiblichen Scham<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> so weit sie von aussen sichtbar ist.</i> bei Opfertieren<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> anderen Opfertieren, da Erstgeburt ja nur ein männliches Tier ist.</i>, wenn am Schwanze eine Lücke ist, am Knochen, aber nicht am Gelenk<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> den fleischigen Teilen zwischen einem Knochen und dem anderen.</i>, oder wenn das Ende des Schwanzes sich in noch einen Knochen abzweigt<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> in zwei Enden ausläuft, jedes mit einem besonderen Knochen, so nach Tosaf. und Maim., die <span dir=\"rtl\">מפציל</span> in der im rabb. Hebräisch gebräuchlichen Bedeutung von „sich spalten“ nehmen. Raschi und Bart. leiten es vom bibl. <span dir=\"rtl\">פצל</span> = abschälen ab und erklären: wenn am Ende des Schwanzes die Haut und das Fleisch bis auf den Knochen abgeschält ist.</i>, oder wenn<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven.: <span dir=\"rtl\">או שיש עליו בשר</span>.</i> zwischen einem Glied<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> des Schwanzes.</i> und dem anderen<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">מחוליא לחוליא</span>.</i> ein fingerbreites<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> so lang wie die Breite eines Daumens.</i> Stück Fleisch ist.",
"Wenn sie keine Hoden oder<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. u. Ven. fehlt: <span dir=\"rtl\">או</span>.</i> nur eine Hode hat<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud ist die Mischna so zu verstehen: <span dir=\"rtl\">אין לו ביצים</span> wenn die Hoden nicht, wie es sonst der Fall ist, jede in einem anderen getrennten Teile des Hodensackes liegen, sondern beide zusammen in einem Sack, oder <span dir=\"rtl\">אין לו אלא ביצה אחת</span> wenn der Hodensack geteilt, aber nur eine Hode darin ist.</i>. R. Ismael sagt: Wenn sie zwei Hodensäcke hat, hat sie auch zwei Hoden, hat sie nur einen Sack, hat sie auch nur eine Hode. R. Akiba sagt: Man setzt sie<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> wenn der Hodensack geteilt und nur eine Hode darin ist.</i> auf ihren After<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">עכוז</span> = der After. Raschi und Bart. erklären es als gleichbedeutend mit <span dir=\"rtl\">עגבות</span>, das sowohl die Schamteile wie das Gesäss bedeutet. Ed. pr. und Lowe lesen: <span dir=\"rtl\">הרגיזו</span> (s. Maim. Comm.)</i> und drückt, wenn eine Hode da ist, kommt sie schliesslich hervor<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> und nur, wenn dies nichts nützt, gilt es als Fehler.</i>. Es kam einmal vor, dass man drückte und sie nicht hervorkam, das Tier wurde geschlachtet, da fand man sie an den Lenden hängend, R. Akiba erklärte [das Tier] für erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> da die Hode trotz des Drückens nicht herausgekommen war, erklärte er das Tier für erlaubt wie ein solches mit nur einer Hode.</i>, R. Jochanan, Sohn des Nuri, erklärte es für verboten.",
"Ein Tier mit fünf Beinen, oder das nur drei hat<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> wenn das Tier ein Vorderbein zu viel oder zu wenig hat; hat es ein Hinterbein zu viel oder fehlt eines, so ist es trefa.</i>, das eingezogene<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">קלט</span> = zusammenziehen, einziehen, daher auch: in sich aufnehmen (<span dir=\"rtl\">ערי מקלט</span>); wenn die Füsse zusammengezogen, geballt sind, nicht länglich gestreckt.</i> Füsse hat wie die eines Esels, ein ausgerenktes<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שחול</span> von <span dir=\"rtl\">שחל</span> = herausziehen.</i> und ein Lenden-Tier<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">כסול</span> denominativum von <span dir=\"rtl\">כסל</span> die Lende.</i>. Was ist unter einem ausgerenkten zu verstehen? Wenn die Hüfte [aus dem Gelenk] losgerissen ist. Und was unter einem Lendentier? Wenn eine Hüfte höher ist als die andere<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> wenn der eine Hüftknochen höher als sonst an der Lende befestigt ist, so dass das Tier hinkt.</i>.",
"Wenn ein Knochen am Vorderbein oder Hinterbein gebrochen ist, auch wenn es nicht erkennbar ist<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> so lange sich das Tier nicht bewegt; ist es aber auch bei der Bewegung nicht zu erkennen, so ist es kein Fehler, da nur sichtbare Fehler als Fehler gelten.</i>. Diese Fehler hat Ela<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> S. oben IV, 5.</i> in Jabne aufgezählt, und die Weisen haben ihm zugestimmt. Noch drei andere fügte er hinzu, da sagten sie zu ihm: Von diesen<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. und Lowe: <span dir=\"rtl\">אלא את אלו</span>.</i> haben wir nichts gehört — wenn die Augenhöhle<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Nach Raschi Nidda 23 a ist unter <span dir=\"rtl\">גלגל</span> die ganze Augenhöhle, in der das Auge sitzt, zu verstehen.</i> rund ist wie beim Auge eines Menschen, wenn das Maul dem eines Schweines gleicht<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> wenn es auch nicht, wie beim Schwein, spitz zuläuft, wenn nur die obere Lippe über der unteren vorsteht.</i>, und wenn von dem Laute hervorbringenden Teile der Zunge<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> das ist, soweit sie nicht am Gaumen angewachsen ist.</i> der grössere Teil fehlt. Nach der Entscheidung eines späteren Gerichtshofes sind auch dieses Fehler<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">הרי זה מים</span>.</i>.",
"Es traf sich<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> bei der Besichtigung einer Erstgeburt. Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ומעשה</span>.</i>, dass der untere Kinnbackenknochen über den oberen hinausragte, da schickte R. Simon, Sohn des Gamliel, zu den Weisen, und sie sagten<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. u. Ven.: <span dir=\"rtl\">ואמרו לו</span>.</i>: Das ist ein Fehler<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> jedoch nur, wenn der Knochen. nicht aber, wenn nur der fleischige Teil hinausragt (Talm.).</i>. Ein Böckchen hatte ein doppeltes Ohr, da sagten die Weisen: Wenn es ein Knochen ist<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> wenn das Doppel-Ohr durch einen Knorpel gebildet wird, der nach innen umgebogen ist</i>, ist es ein Fehler, wenn es nicht ein Knochen ist<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> sondern das Doppel-Ohr aus zwei von einander getrennten Knorpeln besteht. So nach Raschi und Bart., wonach <span dir=\"rtl\">עצם</span> hier gleichbedeutend mit <span dir=\"rtl\">תנוך</span> ist. Maim. dagegen übersetzt <span dir=\"rtl\">עצם</span> mit „Gebilde“ und erklärt entgegengesetzt zu Raschis Erklärung: wenn das zweite Ohr ein Gebilde für sich ist, d. h. wenn es aus einem besonderen Knorpel besteht, ist es ein Fehler, wenn es kein Gebilde für sich ist, sondern beide Ohren aus einem Knorpel bestehen, ist es kein Fehler. Die Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">בזמן שאין בו עצם</span>.</i>, ist es kein Fehler. R. Chanania, Sohn des Gamliel, sagt: Wenn der Schwanz des Böckchens dem eines Schweines gleicht<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> wenn er rund ist statt platt und breit.</i>, und wenn er nicht drei Glieder hat<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud bezieht sich das nur auf den Schwanz eines Lammes, der eines Ziegenböckchens dagegen braucht nur zwei Glieder zu haben.</i>, so ist es ein Fehler.",
"R. Chanina, Sohn des Antigonus, sagt: Wenn im Auge<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> auch im Weissen des Auges, wo blosse Veränderungen nicht als Fehler gelten, s. oben Mischna 2.</i> eine Blatter<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> S. Erubin X, Note 76.</i> ist<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> wenn auf der Blatter Haare stehen, wenn sie auch keinerlei Knochensubstanz enthält (s. weiter Mischna 12).</i>, wenn am Knochen eines Vorderbeines oder Hinterbeines eine Lücke<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> die von aussen bemerkbar ist.</i> ist, wenn sich ein Knochen im Maule<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> der Unter- oder Oberkieferknochen, in denen die Zähne befestigt sind.</i> losgelöst hat<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ושנפרק</span>, Lowe: <span dir=\"rtl\">ושניפקס</span>.</i>, wenn ein Auge gross<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> beim Lamm so gross wie ein Kalbsauge.</i> und eines klein<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> wie das Auge einer Gans. Nach Raschi (Bech. 3 b) gilt es als Fehler, auch wenn das eine Auge gross oder klein und das zweite unverändert wie bei jedem anderen gleichen Tiere ist.</i> ist, ein Ohr gross und eines klein ist, so dass man es sieht und nicht erst nachzumessen braucht. R. Jehuda sagt: Wenn eine Hode doppelt so gross ist als die andere; darin haben ihm die Weisen nicht zugestimmt.",
"Wenn der Schwanz am Kalbe nicht bis zum Beingelenk<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ערקוב</span> arab. <span dir=\"rtl\">عَرقوب</span> = Ausbuchtung am Hinterbeine.</i> reicht; die Weisen sagten: Bei allen jungen<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מרבית</span> = Zuwachs, die junge Aufzucht; Raschi und Bart. nehmen <span dir=\"rtl\">מרבית</span> = <span dir=\"rtl\">תרבות</span> in der Bedeutung von „Art“.</i> Kälbern ist es so<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Raschi und Bart. erklären: bei allen Kälbern ist es so, dass der Schwanz bis zum Beingelenk reicht, reicht er nicht bis dahin, ist es deshalb ein Fehler. Maim. dagegen erklärt: bei allen Kälbern ist es so, dass der Schwanz nicht so weit reicht, sondern erst später nachwächst, es ist deshalb kein Fehler.</i>, so lange sie im Wachsen sind, dehnen sie<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> die Schwänze.</i> sich nach unten aus. Bis zu welchem Gelenk ist gemeint? R. Chanina, Sohn des Antigonus, sagt: Bis zum Gelenk in der Mitte des Schenkels<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> das ist das Gelenk zwischen dem obersten und dem mittleren von den drei Gliedern des Beines.</i>. Auf diese Fehler hin darf man die Erstgeburt schlachten, und werden die Opfertiere als unbrauchbar geworden ausgelöst.",
"Auf folgende [Fehler] hin darf man sie nicht schlachten, weder im Heiligtum<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> als Opfer, weil zu Opfern nur ganz tadellose Tiere verwendet werden dürfen.</i> noch im Lande<sup class=\"footnote-marker\">82</sup><i class=\"footnote\"> d. h. ausserhalb des Heiligtums, weil die hier folgenden Fehler nicht als eigentliche Fehler gelten, man darf sie daher nicht eher zu profanem Gebrauche verwenden, bis sie sich einen solchen bleibenden Fehler zugezogen haben.</i>: Wenn die weissen Flecke oder das Wasser [im Auge] nicht dauernd da sind<sup class=\"footnote-marker\">83</sup><i class=\"footnote\"> S. oben Mischna 3.</i>, wenn die inneren Zähne<sup class=\"footnote-marker\">84</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">וחוטין</span>. S. oben Note 29.</i> lückenhaft, aber nicht ausgerissen<sup class=\"footnote-marker\">85</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. und Ven. <span dir=\"rtl\">ושנעקרו</span>. Lowe: <span dir=\"rtl\">ושנגממו</span>.</i> sind, ein Tier mit feuchtem Grind<sup class=\"footnote-marker\">86</sup><i class=\"footnote\"> das ist nach dem Talmud hier unter <span dir=\"rtl\">גרב</span> zu verstehen, während mit dem unter den untauglich machenden Fehlern aufgezählten <span dir=\"rtl\">גרב</span> (Lev. 22, 22) der trockene Grind gemeint ist.</i>, mit einer Blatter<sup class=\"footnote-marker\">87</sup><i class=\"footnote\"> ohne Knochen und ohne Haare im Weissen des Auges (s. oben Mischna 10); eine Blatter oder Warze ohne Knochen am übrigen Körper wird <span dir=\"rtl\">דלדול</span> genannt und gilt beim Tiere überhaupt nicht als Fehler (s. Maim. Comm. und weiter VII, 7).</i>, mit einer Flechte<sup class=\"footnote-marker\">88</sup><i class=\"footnote\"> mit Ausnahme der egyptischen Flechte, die mit dem in der Schrift genannten <span dir=\"rtl\">ילפת</span> gleichbedeutend ist und als <span dir=\"rtl\">מום קבוע</span> gilt.</i>, wenn es alt<sup class=\"footnote-marker\">89</sup><i class=\"footnote\"> wenn ein Opfertier die vorgeschriebene Altersgrenze überschritten hat oder wenn es vor Altersschwäche zittert (s. Para I, 2).</i>, krank oder übelriechend ist, wenn eine Sünde mit ihm begangen worden ist<sup class=\"footnote-marker\">90</sup><i class=\"footnote\"> d h. wenn es einen Menschen begattet hat oder von ihm begattet worden ist.</i> oder es einen Menschen getötet hat und nur ein Zeuge oder die Eigentümer selbst es bezeugen<sup class=\"footnote-marker\">91</sup><i class=\"footnote\"> wurde es durch zwei Zeugen bezeugt, so wurde das Tier gesteinigt. In ed. pr., Lowe und Ven. fehlen die Worte: <span dir=\"rtl\">ע״פ עד אחד או ע״פ חבעלים</span>.</i>, und ein unbestimmt-<sup class=\"footnote-marker\">92</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">טומטום</span> von <span dir=\"rtl\">טמטם</span> = verstopfen, verschliessen, dessen Geschlecht nicht zu erkennen ist, weil die Geschlechtsteile hinter einer Haut versteckt liegen.</i> oder doppelt-geschlechtliches<sup class=\"footnote-marker\">93</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אנדרוגינוס</span> = ἀνδρόγυνος.</i>, weder im Heiligtum noch im Lande. R. Ismael<sup class=\"footnote-marker\">94</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ר׳ שמעון</span>.</i> sagt: Es gibt keinen grösseren Fehler als diesen. Die Weisen aber sagen: Das ist gar keine Erstgeburt<sup class=\"footnote-marker\">95</sup><i class=\"footnote\"> keine männliche, sondern ein Gebilde (<span dir=\"rtl\">בריה</span>) für sich.</i>, sondern es darf geschoren und zur Arbeit verwendet werden<sup class=\"footnote-marker\">96</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud bezieht sich die Kontroverse zwischen R. Ismael und den Weisen nur auf <span dir=\"rtl\">אנדרוגינוס</span>, ein <span dir=\"rtl\">טומטום</span> dagegen gilt nach Maim. immer als zweifelhafte Erstgeburt, nach Ascheri nur, wenn das Tier wie ein weibliches Tier nach hinten uriniert, uriniert es dagegen wie ein männliches Tier, gilt es als männliche Erstgeburt und muss dem Priester gegeben werden, es darf aber trotzdem nicht als Opfer dargebracht werden.</i>."
],
[
"[Alle] diese Fehler machen auch beim Menschen untauglich<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> sie gelten als Leibesfehler, durch die der Priester zum Opferdienste untauglich wird.</i>, gleichviel ob sie bleibend oder nur vorübergehend sind. Hinzukommen zu ihnen beim Menschen noch: der kegelköpfige<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">כילון</span> erklärt der Talmud: <span dir=\"rtl\">דדמי רישיה לאכלא</span>, dessen Kopf einem <span dir=\"rtl\">אכלא</span> gleicht. <span dir=\"rtl\">אכלא</span> ist nach Raschi und Bart. ein unten breiter und oben spitz zulaufender Deckel, nach Maim. (Comm.) ein langhalsiger Heber. Musafia leitet <span dir=\"rtl\">כילון</span> von dem lat. cilo ab = cui caput oblongum et compressum est. Eine andere Lesart ist <span dir=\"rtl\">בילון</span> (s. Aruch), ebenso <span dir=\"rtl\">בילון, דדמי רישיה לאבלא</span> gr. βελονη = die Spitze.</i>, der rübenköpfige<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">לפתן</span> leitet der Talmud von <span dir=\"rtl\">לפת</span> = Mohrrübe ab, dessen Kopf wie der Kopf einer Mohrrübe, oben breit und nach unten spitz zulaufend, ist und so auf dem Halse sitzt, dass er vorne und hinten über ihn hinausragt.</i>, der hammerköpfige<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מקבן</span> von <span dir=\"rtl\">מקבת</span> der Hammer, an dessen Kopf vorne die Stirn und hinten der Hinterkopf so weit hervorstehen, dass der Kopf wie ein Hammer aussieht (Aruch).</i>, dessen Kopf eingedrückt<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שקוע</span> niedergedrückt, nach Maim.: als wenn man den Kopf mit der Hand von oben eingedrückt hat. Der Talmud, ebenso Lowe, lesen: <span dir=\"rtl\">שקוט</span> = gesenkt, nach Raschi: wenn der Vorderkopf nach dem Gesichte zu schräge nach unten abfällt.</i> oder hinten abgeplattet<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שקיפס</span>, Lowe: <span dir=\"rtl\">ספיקס</span>, Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">סקיפת</span>, arab. <span dir=\"rtl\">أَسقَف</span> = krummgebogen, nach Raschi: wenn die Erhöhung am Hinterkopfe fehlt, so dass der Kopf hinten ganz flach abfällt, nach Maim.: wenn der Hinterkopf über den Nacken stark hervorsteht und also der Kopf hinten nach unten zu schräge abfällt, so dass es aussieht, als wenn dort ein Stück fehlen würde (s. Talm.).</i> ist. Die einen Höcker haben, erklärt R. Jehuda für tauglich<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> jedoch nur, wenn der Höcker nur aus einem Fleisch-Auswuchs besteht, enthält er aber auch eine Knochenbildung, so gilt er auch nach R. Jehuda als Leibesfehler.</i>, die Weisen erklären sie für untauglich.",
"Der kahlköpfige ist untauglich. Wer heisst kahlköpfig? Wer nicht wenigstens einen Strich<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven.: <span dir=\"rtl\">שטח</span>.</i> von Haaren hat, der rund herum<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> am Hinterkopf.</i> von Ohr zu Ohr reicht; ist ein solcher noch vorhanden, ist er tauglich<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Zieht sich jedoch der Strich von Ohr zu Ohr nur um den Vorderkopf oder um den ganzen Kopf, während die Mitte kahl ist, so gilt dieses als Kahlköpfigkeit und der Betreffende ist zum Dienst untauglich (Talmud).</i>. Wer keine Augenbrauen hat, oder nur eine Augenbraue hat, das ist der, der in der Tora<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 21, 20.</i> <span dir=\"ltr\">נִּבֵּן</span> genannt wird; R. Dosa sagt: der<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">גבן</span> ist der gemeint.</i>, dessen Augenbrauen herabhängen<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> d. h. dessen Rückgrat so verkrümmt ist, dass es aussieht, als wenn er einen doppelten Rücken hätte. R. Chanina leitet das Wort <span dir=\"rtl\">גבן</span> von <span dir=\"rtl\">גב</span> = der Rücken ab. Alle die angeführten Missbildungen gelten nach der Ansicht aller als Fehler und machen den Betreffenden untauglich, nur darin gehen die Ansichten auseinander, welche von ihnen die Schrift mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">גבן</span> meint.</i>; R. Chanina, Sohn des Antigonus, sagt: der<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">גבן</span> ist der gemeint.</i> zwei Rücken und zwei Rückgrate hat<sup>14</sup>.",
"Der plattnasige<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 21, 18.</i> ist untauglich. Wer heisst plattnasig? Wer seine beide Augen in einem Zuge schminkt<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> indem der Nasenrücken so eingedrückt ist, dass eine gerade Linie von dem einen Auge zum anderen führt.</i>. Wem beide Augen weiter nach oben oder beide Augen weiter nach unten stehen als sonst, wem ein Auge mehr nach oben oder ein Auge mehr nach unten steht, wer das Zimmer und das Obergemach zugleich überblickt<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> d. h. wenn beim Sehen die beiden Augen nach verschiedenen Richtungen blicken.</i>, wer das Sonnenlicht nicht verträgt<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> eigentlich: wer in die Sonne schaut, <span dir=\"rtl\">סכי</span> von <span dir=\"rtl\">סכא</span> = sehen, schauen, ein euphemistischer Ausdruck für den, der das Sonnenlicht nicht verträgt, wie <span dir=\"rtl\">סגי נהור</span> = hellsehend für den Blinden. Nach Tosaf. (86 b) ist <span dir=\"rtl\">סכי</span> eine Abkürzung für <span dir=\"rtl\">חסוכי חסוכי שמש</span>, = die sich dem Sonnenlicht entziehen.</i>, der unpaarige<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">זוגדוס</span> zusammengesetzt aus <span dir=\"rtl\">זוג</span> = Paar und <span dir=\"rtl\">דוס</span> = δις, zweierlei Paar, wenn das eine Auge eine andere Farbe oder Form hat als das andere. Jedes ungleiche Paar bei den Gliedmassen wird <span dir=\"rtl\">זיגדוס</span> genannt. Die Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">והזגדן</span>.</i> und der triefäugige<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">צירן</span> triefend, von <span dir=\"rtl\">ציר</span> = Saft, Flüssigkeit. Nach dem Talmud: dessen Augen rund sind, triefen und zwinkern (s. Raschi und Aruch).</i>; wem die Augenwimpern<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ריס</span> oben VI, 2 das Augenlid, hier die Haare am Augenlid.</i> ausgefallen sind, wegen des unangenehmen Anblicks<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Sind aber mit den Wimpern auch die Haarwurzeln ausgefallen, so gilt dies als ein untauglich machender Leibesfehler. Der Unterschied ist der, dass Priester, die mit einem Leibesfehler behaftet sind, wenn sie trotzdem am Opferdienst sich beteiligen, sich wegen Übertretung eines Verbotes strafbar machen, solche dagegen, die nur wegen des unangenehmen Anblicks vom Dienste ausgeschlossen sind, wenn sie ihn trotzdem verrichten, sich nicht strafbar machen.</i>.",
"Wenn die Augen so gross sind wie die von einem Kalb oder so klein wie die von einer Gans<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn beide Augen gleich gross oder klein sind.</i>, wenn der Körper zu gross ist für seine Glieder oder zu klein für seine Glieder<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> wenn Leib und Glieder nicht in normalem Verhältnis zu einander stehen.</i>, wenn die Nase zu gross oder zu klein ist im Verhältnis zu den anderen Gliedern<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Der Talmud fügt hinzu: <span dir=\"rtl\">כאצבע קטנה</span>, das heisst nach Raschi, wenn die Nase um die Breite seines kleinen Fingers länger ist als bei anderen Menschen von der gleichen Grösse; nach Maim. gibt <span dir=\"rtl\">כאצבע קטנה</span> die normale Grösse der Nase an, sie soll bei einem normalen Menschen ebenso lang sein wie sein kleiner Finger.</i>, der <span dir=\"ltr\">צִמֵּם</span> und der <span dir=\"ltr\"><sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">הצומם והצומע</span>.</i> </span><span dir=\"ltr\">צִמֵּעַ</span>. Was ist ein <span dir=\"ltr\">צִמֵּעַ</span>? Der zu kleine Ohren hat. Und ein <span dir=\"ltr\">צִמֵּם</span>? Dessen Ohren schwammartig sind<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> nach Raschi und Bart.: zusammengeschrumpft mit verengten Öffnungen, wie ein ausgepresster trockener Schwamm; nach Maim.: aufgeblasen, wie ein mit Wasser gefüllter Schwamm.</i>.",
"Wenn die Oberlippe über die untere vorsteht oder die Unterlippe über die obere<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> wenn auch nur der fleischige Teil und nicht der Knochen s. oben VI Note 63).</i>, so ist es ein Fehler. Wenn die Zähne fehlen<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ושנשרו</span>.</i>, ist er untauglich, wegen des unangenehmen Anblicks<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> auch wo es bei einem Tiere nicht als Leibesfehler gilt (s. oben VI, Note 29).</i>. Wenn die Brüste herabhängen wie bei einer Frau, wenn der Bauch aufgeschwollen ist, der Nabel vorsteht, wer an Fallsucht<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נכפה</span> Nif. von <span dir=\"rtl\">כפה</span> = Umstürzen, Bezeichnung für den Fallsüchtigen.</i> leidet, wenn sie ihn auch nur in Zeitabständen befällt, wer an Starrkrämpfen<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> so erklären Maim. und Bart. das. <span dir=\"rtl\">רוח קצרית באה עליו</span>.</i> leidet, wer einen übergrossen Hodensack hat<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> der bis zum Knie herabhängt (Bart.). <span dir=\"rtl\">מאושכן</span> denom. von <span dir=\"rtl\">אשך</span> die Hode. Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">הטשועבז</span>, Schafel von <span dir=\"rtl\">עבוז ,עבז</span> = die Hode.</i> oder ein übergrosses männliches Glied<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גבר</span> hier wie sonst <span dir=\"rtl\">אבר</span> Bezeichnung für das männliche Glied.</i>. Wer keine Hoden oder nur eine Hode hat, das ist der, der in der Tora <span dir=\"ltr\">מְרוֹחַ אָשֶׁךְ</span> genannt wird; R. Ismael sagt: der, dessen Hoden zerrieben<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">שנימחו</span>.</i> sind; R. Akiba sagt: der Wind in seinen Hoden hat<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> dessen Hoden aufgeschwollen sind (Bart.).</i>; R. Chanina, Sohn des Antigonus, sagt: der wie ein Dunkelfarbiger aussieht<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Chanina ist das <span dir=\"rtl\">ח</span> von <span dir=\"rtl\">מרוח</span> zum folgenden Worte und das <span dir=\"rtl\">א</span> von <span dir=\"rtl\">אשך</span> zum vorhergehenden Worte hinüberzuziehen, so dass es heisst: <span dir=\"rtl\">מראו חשך</span>.</i>.",
"Wer mit den Fussknöcheln oder den Knieen aneinanderschlägt<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> indem die Beine soweit nach aussen gewendet stehen, dass die Kniee, oder soweit nach innen, dass die Fussknöckel beim Gehen an einander schlagen.</i>, einen Wulst<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פיקה</span> s. Chullin X, Note 54. Ed. pr. und Lowe lesen: <span dir=\"rtl\">פיקיס</span>, Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">פיקין</span> Nach Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות ביאת מקדש</span> VIII, 13 ist darunter zu verstehen, wenn der Fussknöchel oberhalb der Ferse übermässig weit vorsteht. Nach Bart. gibt das folgende <span dir=\"rtl\">פיקח יוצאה מגידלו</span> die Erklärung für <span dir=\"rtl\">בעל פיקה</span>. Der Talmud erklärt <span dir=\"rtl\">בעל הפיקין</span> mit: <span dir=\"rtl\">שיש לו כסתות חרבה</span>, was nach Aruch v. <span dir=\"rtl\">כסת</span> bedeutet: wenn die Ferse und die hintere Fusssohle ein starkes Fleischpolster haben, so dass zwischen dem vorderen und dem hinteren Teil des Fusses eine starke Vertiefung ist; der Gegensatz dazu ist <span dir=\"rtl\">שופנר</span>, nach dem Talm.: <span dir=\"rtl\">שאין לו כסתות כל עיקר</span>, das ist der plattfüssige.</i> [am Fusse] hat oder krummbeinig<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> wenn die Beine nicht gerade sondern gebogen sind.</i> ist. Was heisst krummbeinig? Wenn man die Fusssohlen neben einander stellt und die Kniee sich nicht berühren. Wenn<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 39.</i> ein Wulst aus der grossen Zehe<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> oder aus dem Daumen der Hand (Bart. und Maim.).</i> herausgewachsen ist, wenn die Ferse hinten heraussteht<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> so dass das Bein auf der Mitte des Fusses steht (Talm.).</i>, wenn die Fusssohle breit ist wie bei einer Gans<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> anstatt langgestreckt.</i>. Wenn die Finger<sup class=\"footnote-marker\">44a</sup><i class=\"footnote\"> an der Hand oder die Zehen am Fuss.</i> über einander liegen oder zusammengewachsen sind, sind sie es nur<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> nach Maim. bezieht sich dieses nur auf <span dir=\"rtl\">קלוטות</span>, nicht auch auf <span dir=\"rtl\">מורכבית</span> (s. <span dir=\"rtl\">חלכות ביאת מקדש</span> VIII, 11 u. 13).</i> bis zum [mittleren] Gelenk<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> dem mittleren Fingergelenk, das ist dem ersten nach dem, mit dem der Finger an der Hand befestigt ist.</i>, ist er tauglich, über das Gelenk hinaus und man hat sie durch einen Schnitt getrennt, ist er tauglich. Wer einen überzähligen Finger hatte und ihn weggeschnitten hat<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> selbst wenn der überzählige Finger weggeschnitten worden ist, bleibt er untauglich, sobald der Finger einen Knochen hatte.</i>, ist untauglich, wenn derselbe einen Knochen hatte, wenn nicht, ist er tauglich<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> wenn der Finger keinen Knochen hatte, ist er tauglich, wenn der Finger weggeschnitten worden ist, solange er aber den überzähligen Finger noch hat, ist er untauglich, s. weiter die Ansicht der Weisen im Gegensatz zu der des R. Jehuda.</i>. Hat er an Händen und Füssen einen überzähligen, je sechs, vierundzwanzig, erklärt R. Jehuda ihn für tauglich<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> weil er an Händen und Füssen die gleiche Anzahl von Fingern hat.</i>, die Weisen erklären ihn für untauglich<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> selbst in diesem Falle, umsomehr wenn er nur an einem Fuse oder einer Hand einen überzähligen Finger hat.</i>. Wer beide Hände gleich beherrscht, ist nach Rabbi untauglich, nach den Weisen tauglich<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Ansicht Rabbis ist es ein Zeichen dafür, dass die rechte Hand nicht ihre normale Kraft besitzt, nach der Ansicht der Weisen nur dafür, dass auch die linke die Kraft besitzt, die sonst nur die rechte hat.</i>. Wer eine schwarze<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">כושי</span> der Mohr, mohrenfarbig.</i> oder rote<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גיחור</span> nach dem Talm. = rot.</i> oder albine<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">לבקן</span> = λευκός.</i> Hautfarbe hat, wer übermässig lang<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> und dabei schmächtig ist. <span dir=\"rtl\">קפח</span> von <span dir=\"rtl\">קפח</span> Piel = zusammengezogen, in die Länge gezogen, so dass er sich nicht aufrecht halten kann (Talm.). Aruch: <span dir=\"rtl\">כיפח</span>.</i> oder zwerghaft klein<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ננס</span> gr. νάννος = Zwerg.</i> ist, der Taubstumme, Schwachsinnige<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> S. Chull. I Note 4.</i>, Berauschte<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Ist der Rausch die Folge von genossenem Wein, so hat er das Verbot Lev. 10, 8 übertreten und wird durch die von ihm verrichtete Opferhandlung das Opfer untauglich.</i> und mit als rein geltenden Ausschlägen<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Hautausschläge, die nach dem Gesetze nicht als unrein gelten. Ein mit unreinen Hautausschlägen Behafteter durfte das Heiligtum überhaupt nicht betreten.</i> Behaftete gelten beim Menschen als untauglich, beim Vieh als tauglich; R. Simon, Sohn des Gamliel, sagt: Mit Verblödetem erfüllt man auch beim Vieh seine Pflicht nicht zum besten. R. Elieser<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven. und Lowe: <span dir=\"rtl\">אלעזר</span>.</i> sagt: Auch mit Gewächsen<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> an irgend welchen Körperteilen herabhängende Fleischauswüchse.</i> Behaftete sind beim Menschen untauglich und beim Vieh tauglich.",
"Folgende sind beim Menschen tauglich und beim Vieh untauglich: Vater und Sohn<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> Vater und Sohn dürfen an demselben Tage den Opferdienst versehen, während die Mutter und ihr Junges, nach Chanania (Chull. 78 b) sogar auch der Vater und das von ihm herrührende Junge, nicht an demselben Tage geopfert werden dürfen.</i>, innerlich Verletzte<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Als Leibesfehler, die den Priester oder das Opfer untauglich machen, gelten nur solche Fehler, die äusserlich sichtbar sind (s. oben VI Note 1). Ein Opfertier darf aber nicht dargebracht werden, selbst wenn sich erst nach dem Schlachten an ihm eine innere Verletzung herausstellt, die es <span dir=\"rtl\">טרפה</span> macht (s. Sebach. VIII Note 13.)</i>, eine Seitengeburt<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> darf nicht als Opfer dargebracht werden, weil es heisst (Lev. 23, 27): <span dir=\"rtl\">שור או כשב או עז כי יולד</span>, nur auf normalem Wege Geborenes darf als Opfer verwendet werden.</i>, mit denen eine Sünde begangen worden ist und die einen Menschen getötet haben<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> S. oben VI, 12 Note 90 und 91. In ed. Lowe fehlen die Worte von <span dir=\"rtl\">ושנעבדה</span> bis <span dir=\"rtl\">האדם</span>, s. Tosf. Jomt.</i>. Wer eine von den ihm verbotenen Frauen heiratet, ist untauglich, bis er ihr durch Gelübde<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> keinen Umgang mit ihr za pflegen, sondern sich von ihr zu scheiden.</i> entsagt<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">שידירנה</span>.</i>; wer sich an Toten verunreinigt, ist untauglich, bis er sich verpflichtet, sich nicht mehr an Toten zu verunreinigen.<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> Hier bedarf es keines Gelübdes wie in dem vorhergehenden Fall, wo zu befürchten ist, dass die Leidenschaft ihn verleiten wird, sein Versprechen nicht zu halten.</i>"
],
[
"Es gibt Fälle, wo jemand als Erstgeborener hinsichtlich des Erbrechts gilt<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> dass ihm von dem Erbe des Vaters ein doppelt so grosser Anteil zufällt wie den anderen Brüdern.</i>, nicht aber für den Priester<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> der Vater braucht ihn nicht durch das einem Priester zu gebende Lösegeld auszulösen.</i>, als Erstgeborener für den Priester, nicht aber hinsichtlich des Erbrechts, als Erstgeborener sowohl hinsichtlich des Erbrechts als für den Priester, weder als Erstgeborener hinsichtlich des Erbrechts noch für den Priester. Wer ist Erstgeborener hinsichtlich des Erbrechts, aber nicht für den Priester? Wer nach einer Fehlgeburt<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> einem nicht voll ausgetragenen Kinde. Als Erstgeborener in bezug auf das Erbrecht gilt das erste lebensfähige Kind, das dem Vater lebend geboren wird, nur ein solches wird <span dir=\"rtl\">ראשית אוני</span> (Deut. 21, 17) genannt, ein Kind, um dessen Verlust das Vaterherz trauert, (<span dir=\"rtl\">און</span> verw. mit <span dir=\"rtl\">אונן</span>, vgl. <span dir=\"rtl\">בן אוני</span> Gen. 35, 18). Wenn das zuerst geborene Kind ein totes oder ein nicht voll ausgetragenes war, so ist deshalb das nach diesem geborene Erstgeburt hinsichtlich des Erbrechts. In bezug auf <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span>, Erschliessung des Mutterschosses, gilt dagegen das zuerst geborene als Erstgeburt, selbst wenn es eine Fehlgeburt ist.</i> geboren worden ist, deren Kopf noch lebend zum Vorschein gekommen war<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Ein Kind gilt als geboren, sobald der Kopf herausgetreten ist. Ist deshalb der Kopf des nicht ausgetragenen Kindes zuerst zum Vorschein gekommen, so gilt dieses als das zuerst geborene, selbst wenn es dann den Kopf wieder zurückgezogen hat und schliesslich ein anderes ausgetragenes Kind zuerst zur Welt gekommen ist. Das letztere gilt deshalb nicht mehr als <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, wohl aber als <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, selbst wenn das nicht ausgetragene Kind noch gelebt hat, als der Kopf zum Vorschein kam, weil es doch immerhin ein nicht lebensfähiges Kind und deshalb nicht <span dir=\"rtl\">ראשית אונו</span> war. War der Kopf nicht lebend, sondern schon tot zum Vorschein gekommen und dann wieder zurückgezogen worden, so gilt in diesem Falle, wo es sich um eine nicht lebensfähige Geburt handelt, nach der Ansicht einiger Decisoren (s. Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות בכורים</span> XI, 15; Jore Deah 305, § 23) das Heraustreten des Kopfes auch in bezug auf <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span> nicht als Geburt und ist deshalb das nachher geborene auch <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>. War das nicht ausgetragene Kind vollständig geboren, so ist nach allen Ansichten das nachfolgende nur <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, aber nicht <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, gleichviel ob ersteres tot oder noch lebend zur Welt gekommen war.</i>, oder nach einem Neunmonate-Kind, dessen Kopf tot zum Vorschein gekommen war<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Da das Kind lebensfähig war, so gilt das Heraustreten des Kopfes, selbst wenn das Kind in dem Augenblicke schon nicht mehr gelebt hat, nach allen Ansichten als Geburt. Selbst wenn deshalb der Kopf wieder zurückgezogen worden und das andere Kind zuerst zur Welt gekommen ist, gilt dieses dennoch nicht als <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, wohl aber als <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, weil das erste Kind nicht lebend zur Welt gekommen ist. Hat dagegen das erste Kind noch gelebt, als der Kopf heraustrat, so ist, auch wenn es ihn wieder zurückgezogen hat und dann abgestorben ist, das nachfolgende auch nicht <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, weil ihm eine lebensfähige und lebende Geburt vorangegangen ist.</i>, oder nach einer Vieh-, Wild- oder Vogelartigen Fehlgeburt<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> selbst wenn sie vollständig ausgetragen und lebend zur Welt gekommen ist, ist das nachfolgende Kind nur nicht <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, wohl aber <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, weil um eine solche Missgeburt das Herz des Vaters nicht trauert.</i>, dies die Worte des R. Meir; die Weisen dagegen sagen: Nur wenn sie etwas Menschen-ähnliches an sich gehabt hat<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> gilt sie als <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span>, im anderen Falle ist das nachgeborene Kind auch <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, Nidda III, 2 bringt die Mischna die gleiche Kontroverse zwischen R. Meir und den Weisen hinsichtlich der Frage, ob eine solche Missgeburt für die Mutter, die sie geboren, als Geburt gilt, durch die sie unrein wird. Nach der Ausführung im Talmud (23 b) stimmen R. Meir und die Weisen darin überein, dass es nur auf das Gesicht des geborenen Wesens ankommt. Naoh Ansicht des R. Meir gilt es als Geburt und ist die Mutter unrein, wenn das ganze Gesicht in allen seinen Teilen menschenähnlich ist, wenn auch der ganze übrige Körper ein Tierkörper ist; nach Ansicht der Weisen genügt es schon, wenn auch nur ein Teil des Gesichtes menschenähnlich ist. Wenn nur das, was hinsichtlich des Unreinwerdens der Mutter als Geburt gilt, auch in bezug auf <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span> als Geburt gilt (s. Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות בכורים</span> XI, 14), ist auch die Mischna hier so zu erklären: Nach Ansicht des R. Meir gilt auch die Tiergeburt als Geburt und ist deshalb das nachfolgende Kind nur <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, aber nicht <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, jedoch nur, wenn das ganze Gesicht ein menschenähnliches war; nach Ansicht der Weisen ist, auch wenn nur ein Teil des Gesichtes menschenähnlich war, das nachfolgende Kind nicht <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, die Betonung ist also auf das <span dir=\"rtl\">מ</span> in <span dir=\"rtl\">מצורת אדם</span> zu legen, und das <span dir=\"rtl\">עד שיהא</span> soviel wie <span dir=\"rtl\">כל שיהא</span>: solange oder sobald das Gesicht auch nur teilweise <span dir=\"rtl\">צורת אדם</span> hatte, ist das nachfolgende Kind nur <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span> und nicht <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, nur wenn auch nicht ein Teil des Gesichtes <span dir=\"rtl\">צורת אדם</span> hatte, ist das nachfolgende Kind auch <span dir=\"rtl\">בכור לכחן</span>.</i>. Wenn eine Fehlgeburt in Gestalt eines Sandal<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">סנדל</span> eine plattgedrückte Missgeburt, die die Form eines Sandal hat. Sandal ist der Name eines Fisches, nach R. Simon b. Gamliel (Nidda 25 b) hat er die Form einer Ochsenzunge. Die Fehlgeburt in Form eines <span dir=\"rtl\">סנדל</span> und ebenso die weiter genannten gelten als Geburten in bezug auf <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span>, weil bei ihnen angenommen wird, dass ein normaler menschlicher Foetus vorhanden gewesen ist, derselbe nur vor der Geburt zerdrückt, zergangen bzw. zerschnitten worden ist.</i>, einer Fruchthaut<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שליא</span> s. oben III Note 7. Eine Fruchthaut bildet sich nur, wo eine Frucht vorhanden war (Nidd III, 4. <span dir=\"rtl\">שאין שליא בלא ולד</span>).</i>, einer äusserlich entwickelten Hautblase<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שפיר</span> s. oben III, 8. <span dir=\"rtl\">מרוקם</span> von <span dir=\"rtl\">רקם</span> wirken, bilden, auch von der Entwickelung der Glieder des Embryo im Mutterleibe, vgl. Ps. 139, 15. <span dir=\"rtl\">שפיר מרוקם</span> = eine Blase von Haut oder Fleisch, auf der sich entwickelnde Körperteile des Embryo bereits äusserlich angedeutet sind.</i> vorausgegangen ist, oder eine Geburt, die stückweise herausgeschnitten werden musste, ist der danach Geborene Erstgeborener hinsichtlich des Erbrechts, aber nicht für den Priester. Wenn jemand keine Kinder hatte und eine Frau geheiratet hat, die bereits geboren hatte<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven. und Lowe fügen hinter <span dir=\"rtl\">שכבר ילדה</span> hinzu: <span dir=\"rtl\">וילדה</span>.</i>, sei es auch noch als Sklavin und sie ist dann frei geworden, oder als Nichtjüdin und sie ist dann Jüdin geworden, und nachdem sie den Israeliten geheiratet hat, hat sie geboren, so ist es ein Erstgeborener hinsichtlich des Erbrechts, aber nicht für den Priester<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> weil auch das Kind, das sie als Sklavin oder als Nichtjüdin geboren hat, als <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span> gilt.</i>; R. Jose, der Galiläer, sagt: Sowohl hinsichtlich des Erbrechts als auch für den Priester, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Exod. 13, 2.</i>: „das Erste aus jedem Mutterschosse unter den Kindern Israel“, selbst wenn es nur das erste ist, das sie als Israelitin geboren hat<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> dem schon andere Kinder vorangegangen sind, die sie als Nichtisraelitin geboren hat. Zu <span dir=\"rtl\">עד שיפטרו</span> ist als Vordersatz zu ergänzen: Kinder gelten nicht als <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span>, ein nachfolgendes von der Erstgeburtspflicht zu befreien, bis d. h. nur wenn sie einen <span dir=\"rtl\">רחם מישראל</span>, einen jüdischen Mutterschoss erschlossen haben, das ist, wenn die Mutter bei der Geburt Jüdin war.</i>. Wenn jemand schon Kinder hatte<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe add.: <span dir=\"rtl\">ומתו</span>.</i> und eine Frau geheiratet hat, die noch nicht geboren hatte, wenn [eine Nichtjüdin] während der Schwangerschaft Jüdin geworden<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> zusammen mit ihrem Manne.</i>, wenn [eine Sklavin] während der Schwangerschaft frei geworden ist<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> ebenfalls zusammen mit ihrem Manne. In beiden Fällen ist das Kind wohl <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span>, da die Mutter bei der Geburt bereits Jüdin war, nicht aber <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, weil nur ein solches Kind <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span> ist, bei dessen Empfängnis die Mutter bereits Jüdin war.</i>, wenn sie<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> die Frau, um deren Kind es sich handelt.</i> und eine Priesterin, sie und eine Levitin, sie und eine Frau, die bereits geboren hatte<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> bei allen dreien liegt keine Erstgeburtspflicht vor.</i>, ein Kind bekommen haben<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> und man weiss nicht, welches ihr Kind und welches das der nicht Erstgeburtspflichtigen Frau ist, so muss ihr Mann dem Priester 5 Selaica geben, da sie doch ein Kind, das <span dir=\"rtl\">בכור לכהן</span> ist, geboren hat, <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span> ist aber keines von den Kindern, da man ja nicht weiss, welches das Kind ist, das als Erstgeborener geboren ist.</i>, und ebenso, wenn eine Frau<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> die noch nicht geboren hatte.</i> nicht drei Monate nach ihrem Manne gewartet, geheiratet und geboren hat, und man weiss nicht, ob es ein Neunmonate-Kind von dem früheren oder ein Siebenmonate-Kind von dem letzteren Manne ist, so ist es ein Erstgeborener für den Priester<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Das Kind muss ausgelöst werden, jedoch hat der Vater nicht die Pflicht es auszulösen, da es ja vielleicht gar nicht sein Kind ist, sondern das Kind muss, wenn es herangewachsen ist, sich selbst auslösen.</i>, aber nicht hinsichtlich des Erbrechts<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Es hat ein Erbrecht weder an dem Vermögen des ersten noch an dem des zweiten Mannes, aber auch das nach ihm geborene Kind ist nicht <span dir=\"rtl\">בכור לנחלה</span>, weil doch vielleicht das erste Kind ein Kind desselben Vaters ist und demnach ihm das Erstgeburtsrecht zustehen würde.</i>. Wer ist ein Erstgeborener sowohl hinsichtlich des Erbrechts wie für den Priester? Wenn eine [Frau] eine Blase voll mit Blut, Wasser oder verschiedenartigen Dingen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גנונים</span> entspricht nach Fleischer in Levy, Neuhebräisches Wörterbuch I S. 435, dem arab. <span dir=\"rtl\">جنين</span> = Embryo, Foetus, es wären demnach kleine embryonische Gebilde darunter zu verstehen. Maim. und Bart. erklären es durch: kleine Fleischstücke, die aussehen wie Würmer, ähnlich auch der Aruch. Der Talmud bringt die Lesart: <span dir=\"rtl\">גוונים</span> = Verschiedenfarbiges oder Verschiedenartiges.</i> zur Welt bringt, etwas Fisch-, Heuschrecken-, Insekten- oder Reptil-artiges<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> hier ist es kein Unterschied, ob sie etwas Menschenähnliches an sich haben oder nicht, weil bei ihrer Erschaffung nicht der bei der des Menschen und des Viehes in gleicher Weise gebrauchte Ausdruck <span dir=\"rtl\">יצירה</span> = bilden angewendet wird (Talm.).</i>, eine Fehlgeburt am vierzigsten Tage<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> nach der Empfängnis. Es wird angenommen, dass der Keim 40 Tage braucht, um sich zum Embryo zu entwickeln, vor dem 41. Tage ist deshalb noch gar kein Embryo vorhanden.</i>, so ist der danach Geborene Erstgeborener sowohl hinsichtlich des Erbrechts wie für den Priester.",
"Ein seitwärts Herausgezogener und der ihm Nachgeborene<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> wenn z. B. von einer Zwillingsgeburt das eine Kind künstlich von der Seite aus herausgeholt werden musste und dann das zweite auf dem natürlichen Wege geboren worden ist.</i> sind beide keine Erstgeborenen, weder hinsichtlich des Erbrechts<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> das erste Kind nicht, weil es heisst (Deut. 21, 15): <span dir=\"rtl\">וילדו לו</span>, und als eine Geburt nur ein auf natürlichem Wege Geborenwerden des Kindes betrachtet wird, weil es bei den Vorschritten für die gebärende Mutter heisst (Lev. 12, 2): <span dir=\"rtl\">אשה כי תזריע וילדה זכר</span>, was dahin ausgelegt wird, dass die Mutter nur dann als eine Gebärende zu betrachten ist, wenn sie das Kind auf demselben Wege gebiert, auf dem sie den Samen empfängt (<span dir=\"rtl\">עד שהלר במקום שהיא מזרעת</span>) und das zweite nicht, weil es nicht das erste Kind des Vaters ist.</i>, noch für den Priester<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> das erste Kind nicht, weil es nicht <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span> ist, nicht den Mutterschoss erschlossen hat, und das zweite nicht, weil es nicht das erste Kind der Mutter ist (s. oben Note 42).</i>; R. Simon sagt: Der erste ist es hinsichtlich des Erbrechts<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Simon gilt auch eine Seitengeburt auch für die gebärende Mutter als Geburt (s. Nidda V, 1), deshalb schliesst auch das <span dir=\"rtl\">וילדו לו</span> nicht die Seitengeburt hinsichtlich des Erbrechts aus.</i> und der zweite hinsichtlich der fünf Selaim<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> R Simon ist der Ansicht, dass als auslösungspflichtige Erstgeburt jedes Kind gilt, das <span dir=\"rtl\">פטר רחם</span> ist, wenn ihm auch schon ein anderes auf seitlichem Wege zur Welt gekommenes Kind vorangegangen ist (vgl. oben II Note 41).</i>.",
"Wenn eine Frau, die noch nicht geboren hatte, zwei Knaben geboren hat<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> und man weiss nicht, welcher von beiden der zuerst geborene ist.</i>, muss der Mann dem Priester fünf Selaim geben. Ist einer von ihnen innerhalb von dreissig Tagen gestorben, ist der Vater frei<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> da der Erstgeborene erst, wenn er 30 Tage alt geworden ist, auslösungspflichtig ist, und vielleicht der innerhalb der 30 Tage Gestorbene der Erstgeborene war, deshalb braucht der Vater das Lösegeld nicht zu zahlen nach dem Grundsatze, dass demjenigen, der von seinem Nächsten etwas fordert, die Beweispflicht aufliegt (<span dir=\"rtl\">המוציא מחברו עליו הראיה</span>).</i>. Ist der Vater gestorben<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> nach Ablauf der 30 Tage und ohne die 5 Selaim gezahlt zu haben.</i> und die Kinder leben, so sagt R. Meir: Wenn sie vor der Erbteilung gezahlt haben, haben sie gezahlt<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> d. h. haben sie zu Recht gezahlt, da der Vater aus seinem Vermögen die 5 Selaim zu zahlen hatte, diese Schuld demnach auf dem hinterlassenen Vermögen geruht hat.</i>, wenn nicht<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> wenn sie die Erbschaft geteilt haben, bevor die 5 Selaim gezahlt worden sind.</i>, sind sie frei<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Da jeder der Erben eigentlich mit dem auf ihn entfallenden Anteile auf jedes Vermögensstück des Vaters Anspruch hat, so kaufen sie sich, wenn sie sich in die Erbschaft teilen und der eine diese und der andere jene Vermögensstücke nimmt, jeder den Anspruch, den der andere auf die auf ihn gefallenen Vermögensstücke hat, durch den Anspruch, den er selbst auf die auf den anderen gefallenen Vermögensstücke hat, gewissermassen gegenseitig ab, jeder der Söhne ist deshalb erst durch Kauf in den Besitz des auf ihn entfallenen Vermögensanteils gelangt (<span dir=\"rtl\">האחין שחלקו בנכסי אביחן דין לקוחות יש להן</span>), die Schuld von 5 <span dir=\"rtl\">סלעים</span>, die auf dem Vermögen ruhte, ist aber nur eine mündliche, nicht durch einen Schuldbrief begründete Forderung (<span dir=\"rtl\">מלוה על פה</span>), eine solche kann aber von erst durch Kauf erworbenem Besitz nicht erhoben werden, deshalb können die Söhne nicht gezwungen werden, die 5 Selaim zu bezahlen.</i>; R. Jehuda sagt: Die Verpflichtung haftet auf dem Vermögen<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> R. Jehuda vertritt die Ansicht, dase die Söhne nicht durch Kauf, sondern durch Erbschaft in den Besitz des auf sie gefallenen Vermögens gelangen. Nachdem sie sich in die Erbschaft nach den ihnen zustehenden Anteilen geteilt haben, nehme ich an, dass die auf jeden von ihnen gefallenen Vermögensstücke diejenigen waren, auf die er als Erbe Anspruch hatte (<span dir=\"rtl\">יש ברירה</span>), auf ererbtes Vermögen kann aber auch auf Grund einer nur mündlich begründeten Schuld Anspruch erhoben werden (Maim. und Bart.). Andere erklären, dass nach R. Jehuda die 5 Selaim deshalb bezahlt werden müssen, weil er der Ansicht ist, dass eine nach biblischem Gesetz zustehende Forderung einer durch einen Schuldschein begründeten gleichsteht (<span dir=\"rtl\">מלוה הכתובה בתורה ככתובה בשטר דמיא</span> s. weiter Note 59), eine solche aber auch von erst durch Kauf erworbenem Besitz zu erheben ist (Tosaf. und Tosf. Jomt.).</i>. Einen Knaben und ein Mädchen, so hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> da vielleicht das Mädchen das zuerst geborene Kind ist.</i>.",
"Wenn zwei Frauen<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> eines Mannes.</i>, die noch nicht geboren hatten, zwei Knaben geboren haben<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> und man weiss nicht, welches Kind die eine und welches die andere geboren hat.</i>, muss der Mann dem Priester zehn Selaim geben. Ist einer von ihnen innerhalb von dreissig Tagen gestorben und er hat sie einem Priester gegeben, muss dieser ihm fünf Selaim zurückgeben<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> da er 5 Selaim irrtümlicher Weise erhalten hat, da die Auslösungspflicht erst am 31. Tage beginnt, der vorher gestorbene Knabe also gar nicht auslösungspflichtig war.</i>, hat er sie zwei Priestern gegeben, kann er von ihnen nichts zurückfordern<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> da jeder von beiden erklären kann, seine 5 Selaim seien die für den noch lebenden Knaben, dem Vater, der hier der <span dir=\"rtl\">מוציא מחברו</span> ist, daher der Gegenbeweis obliegen würde, den er nicht zu erbringen vermag.</i>. Einen Knaben und ein Mädchen, oder zwei Knaben und ein Mädchen, muss er dem Priester fünf Selaim geben<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> da der Vater der Forderung des Priesters gegenüber erklären kann, beide Knaben sind von einer Mutter geboren, oder ein Knabe und ein Mädchen von einer Mutter, das Mädchen aber zuerst, in jedem Falle ist doch aber einer der Knaben Erstgeborener.</i>, zwei Mädchen und einen Knaben, oder zwei Knaben und zwei Mädchen, so hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> da vielleicht beide Frauen ein Mädchen geboren haben und der oder die Knaben erst nach den Mädchen geboren sind.</i>. Hatte die eine bereits geboren und die andere noch nicht, und sie haben zwei Knaben geboren, muss er dem Priester fünf Selaim geben. Ist<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> S. die Erklärung zu dem Folgenden in der vorhergehenden Mischna.</i> einer von ihnen innerhalb von dreissig Tagen gestorben, ist der Vater frei. Ist der Vater gestorben und die Kinder leben, so sagt R. Meir: Wenn sie vor der Erbteilung gezahlt haben, haben sie gezahlt, wenn nicht, sind sie frei; R. Jehuda sagt: Die Verpflichtung haftet auf dem Vermögen. Einen Knaben und ein Mädchen, so hat der Priester gar keinen Anspruch.",
"Wenn zwei Frauen zweier Ehemänner, die noch nicht geboren hatten, zwei Knaben geboren haben<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> und man weiss nicht, welches das Kind der einen und welches das der anderen ist.</i>, hat der eine dem Priester fünf Selaim zu geben und der andere dem Priester fünf Selaim zu geben. Ist einer von ihnen innerhalb von dreissig Tagen gestorben und haben sie sie einem und demselben Priester gegeben, muss er ihnen<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> wenn der eine dem anderen für seine Forderung Vollmacht gibt und dieser die zuviel gezahlten 5 Selaim von dem Priester zurückfordert.</i> fünf Selaim zurückgeben<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> die die beiden dann unter sich teilen.</i>, haben sie sie zwei Priestern gegeben, können sie von ihnen nichts zurückfordern Einen Knaben und ein Mädchen, so sind die Väter frei<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> da jeder von ihnen behaupten kann, seine Frau habe das Mädchen geboren.</i>, der Knabe ist aber verpflichtet, sich selbst auszulösen<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> da seine Erstgeburtsverpflichtung ausser Frage steht.</i>. Zwei Mädchen und einen Knaben, oder zwei Knaben und zwei Mädchen, so hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 45.</i>.",
"Hatte die eine von den Frauen der beiden Ehemänner bereits geboren, die andere noch nicht, und sie haben nun zwei Knaben geboren, so hat der, dessen Frau noch nicht geboren hatte, dem Priester fünf Selaim zu geben; einen Knaben und ein Mädchen, so hat der Priester gar keinen Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Die weiteren Vorschriften beziehen sich nicht mehr auf das Vorhergehende, sondern gelten allgemein für jede Erstgeburt.</i>. Ist der Knabe innerhalb von dreissig Tagen gestorben, muss der Priester, wenn er sie ihm auch bereits gegeben hatte, [die fünf Selaim ihm] wieder zurückgeben<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Mischnaausg. <span dir=\"rtl\">יחזיר לו חמש סלעים</span>.</i>, nach dreissig Tagen, muss er sie ihm, auch wenn er sie ihm noch nicht gegeben hatte, geben. Ist er am dreissigsten Tage gestorben, ist es wie am Tage vorher<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Da es bei der Auslösung der Erstgeborenen in der Wüste (Num. 3, 40) ausdrücklich heisst: <span dir=\"rtl\">מבן חדש ומעלה</span> von einem Monat alt an aufwärts, d. h. nach zurückgelegtem Monat, ist auch unter dem bei der allgemeinen Auslösungspflicht der Erstgeborenen gebrauchten Ausdruck <span dir=\"rtl\">מבן חדש</span> (Num. 18, 16) zu verstehen: nach zurückgelegtem Monat d. h. nach dem dreissigsten Tage.</i>; R. Akiba sagt: Hat er sie bereits gegeben, kann er sie ihm nicht wieder nehmen, hat er sie ihm noch nicht gegeben, braucht er sie nicht zu geben<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Akiba ist es zweifelhaft, ob von dem <span dir=\"rtl\">מבן חדש ומעלה</span>, das bei den Erstgeborenen in der Wüste steht, auf das <span dir=\"rtl\">מבן חדש</span>, das bei der allgemeinen Auslösungspflicht gebraucht wird, zu schliessen ist, deshalb kann derjenige, der in dem Besitz des Geldes ist, nicht angehalten werden, es herauszugeben.</i>. Ist der Vater innerhalb der dreissig Tage gestorben, so wird angenommen<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בחזקת</span> von s. <span dir=\"rtl\">חזקה</span> s. Bab. Bat. 1 Note 32.</i>, dass er noch nicht ausgelöst ist, bis Beweis erbracht wird, dass er ausgelöst worden ist, nach dreissig Tagen, so wird angenommen, dass er ausgelöst ist, es sei denn, dass man ihm sagt<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> d. h. nach Raschi und Bart.: dass man dem Sohne sagt, der Vater habe kurz vor seinem Tode erklärt, dass der Sohn noch nicht ausgelöst sei. Ed. pr. und Lowe sowie die Talmudausg. haben die Lesart: <span dir=\"rtl\">עד שיאמרו לו</span>, andere Mischnaausg. lesen: <span dir=\"rtl\">עד שיביא ראיה</span>, wogegen Raschi einwendet, dass ein solcher Beweis gar nicht zu erbringen ist, da der Sohn einwenden kann, das Lösegeld sei an irgend einen unbekannten Priester gegeben worden.</i>, dass er noch nicht ausgelöst worden ist. Hat jemand sich selbst und seinen Sohn auszulösen, geht er selbst seinem Sohne vor; R. Jehuda sagt: Sein Sohn geht vor, denn die Pflicht seiner Auslösung lag seinem Vater auf, die der Auslösung seines Sohnes aber liegt ihm auf<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Erläuterung im Talmud ist auch R. Jehuda der Ansicht, dass grundsätzlich die Pflicht, sich selbst auszulösen, der Auslösung des Sohnes vorgeht. Ist deshalb der Vater nur im Besitz von 5 Selaim, so gibt auch R. Jehuda zu, dass er sie zu seiner eigenen Auslösung verwenden muss. Die Mischna spricht aber von dem Fall, dass ausser den 5 Selaim, die er zu seiner freien Verfügung hat, noch ein Wert von 5 Selaim vorhanden ist, den sein Vater nach seiner Geburt, als er schon verpflichtet war, als Lösegeld für seinen Sohn einem Priester 5 Selaim zu geben, anderweitig verkauft hat. R. Jehuda ist nun der Ansicht, dass eine nach biblischem Gesetz zustehende Forderung einer durch einen Schuldschein begründeten gleichsteht (s. oben Note 38), sie kann deshalb ebenso wie diese auch auf einen Besitz geltend gemacht werden, der nach Inkrafttreten dieser Forderung durch Kauf in die Hand eines Anderen übergegangen ist. R. Jehuda meint deshalb, der Vater hat mit den zu seiner freien Verfügung stehenden 5 Selaim zunächst seinen Sohn auszulösen, denn wenn er sie zu seiner eigenen Auslösung verwenden würde, könnte er seinen Sohn nicht mehr auslösen, da auf die anderen 5 Selaim für die Auslösung seines Sohnes kein Anspruch erhoben werden kann, weil sie bereits in den Besitz eines Anderen übergegangen waren, bevor die Auslösungspflicht für seinen Sohn eingetreten ist. Nachdem er nun nach Hingabe der 5 Selaim kein freies Vermögen mehr zur Verfügung hat, können die 5 Selaim für seine eigene Auslösung von dem von seinem Vater verkauften Besitzstück erhoben werden, weil dieser bereits verpflichtet war, die 5 Selaim zu zahlen, als er dasselbe verkaufte. Die Weisen dagegen sind nicht der Ansicht, daes aus dem Anspruch auf das Lösegeld für eine Erstgeburt eine Forderung auf durch Kauf in die Hand eines Anderen übergegangenen Besitz geltend gemacht werden kann, deshalb muss der Vater mit den zu seiner Verfügung stehenden 5 Selaim sich selbst auslösen, da die Pflicht, sich selbst auszulösen, der der Auslösung des Sohnes vorgeht (s. Tosaf. und Tif. Jis.).</i>.",
"Die fünf Selaim für den [erstgeborenen] Sohn sind nach tyrischer Münze<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> der Sela in dem Werte, den derselbe in tyrischer Münze hatte, der aus reinem Silber war, im Gegensatz zum <span dir=\"rtl\">סלע מדינה</span>, der aus einem Teil Silber und 7 Teilen Kupfer bestand. Der tyrische Sela oder Sekel wog ungefähr 14½ Gramm.</i> [zu zahlen], die dreissig für einen Sklaven<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> der von einem stössigen Ochsen getötet worden ist (Exod. 21, 32).</i>, die fünfzig für Notzucht und Verführung<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> die derjenige, der ein Mädchen genotzüchtet hat oder der ein Mädchen verführt hat, wenn der Vater ihm sie nicht zur Frau geben will, als Busse dem Vater des Mädchens zu zahlen hat (Exod. 22, 16; Deut. 22, 29).</i> und die hundert für das Ausbringen eines schlechten Namens<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> auf die Frau, die man geheiratet hat, dass sie vor der Verheiratung bereits ihre Jungfernschaft eingebüsst habe (Deut. 22, 19).</i> sind sämtlich nach [dem Werte von] heiligen Schekeln nach tyrischer Münze zu zahlen. Alles<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Das Suff. von <span dir=\"rtl\">וכולם</span> bezieht sich auf die auszulösenden Dinge: sie alle, d. h. alles, was auszulösen oder als Lösegeld zu zahlen ist.</i> darf sowohl durch Silber wie durch Silberwert ausgelöst werden, ausgenommen die Schekel-Abgabe<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Der halbe Schekel, den jeder Israelite alljährlich als Tempelsteuer zu entrichten hatte, durfte nur in einer Silbermünze gezahlt werden. Dagegen darf der zweite Zehnt auch nur durch gemünztes Geld, aber auch durch Kupfergeld ausgelöst werden.</i>.",
"Das Lösegeld<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> für den erstgeborenen Sohn.</i> darf nicht in Sklaven, nicht in Schuldscheinen, nicht in Grundstücken gezahlt werden<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Als Begründung hierfür wird im Talmud angegeben, dass in dem Schriftverse Num. 18, 16 zwei alles einschliessende Ausdrücke <span dir=\"rtl\">(ופדויו ,(כלל וכלל</span> und <span dir=\"rtl\">תפדה</span>, neben dem einen nur die Zahlung in Geld zulassenden Ausdrucke <span dir=\"rtl\">כסף חמשים שקלים</span> stehen, daraus wird nach der Deutungsregel <span dir=\"rtl\">כלל ופרט וכלל אי אתה דן אלא כעין הפרט</span> geschlossen, dass die Auslösung nur durch solche Dinge geschehen darf, die wie das Geld zu den mobilen Werten gehören, nicht aber durch immobile Grundstücke oder durch diesen in juridischer Beziehung gleichstehende Sklaven, und die wie das Geld einen wirklichen Wert darstellen, nicht aber durch Schuldscheine, die nur einen Anspruch auf den darin genannten Wert begründen.</i>, ebenso nicht bei [Auslösung von] Geheiligtem<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> Auch dieses wird in ähnlicher Weise aus dem entsprechenden Schriftverse begründet.</i>. Hat er dem Priester ein Schriftstück gegeben, dass er ihm<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> Talmadausg.: <span dir=\"rtl\">ליתן</span>.</i> fünf Selaim schuldig ist<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> als Lösegeld für seinen erstgeborenen Sohn.</i>, ist er verpflichtet, sie ihm zu geben, sein Sohn gilt aber noch nicht als ausgelöst<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> selbst nachdem er ihm die 5 Selaim, zu denen er sich in dem Schuldscheine bekannt hat, gezahlt hat, weil es so aussehen würde, als wenn man der Auslösungspflicht auch durch einen dem Priester übergebenen Schuldschein nachkommen könnte. Vielmehr muss er dem Priester 5 Selaim als Lösegeld geben, und dieser hat die 5 Selaim, zu denen er sich in dem Schuldscheine bekannt hat, weiter von ihm zu fordern.</i>, deshalb<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> d. h. wenn der Priester nicht will, dass der Vater am zweimal 5 Selaim kommt, gibt es deshalb dafür nur den einen Weg, dass er ihm den Schuldschein oder die 5 Selaim als Geschenk wieder zurückgibt.</i> darf der Priester, wenn er will, sie ihm [nur] als Geschenk wieder zurückgeben. Hat jemand das Lösegeld für seinen Sohn abgesondert und es ist verloren gegangen, ist er verpflichtet, es zu ersetzen, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Num. 18, 15.</i>: „es soll dir gehören“ und „du sollst auslösen<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> Beides wird auf den Priester bezogen: erst wenn das Geld in deinem Besitze ist, hast du die Auslösung vollzogen und gilt das Kind als auegelöst.</i> “.",
"Der Erstgeborene erhält einen doppelten Anteil von dem Vermögen des Vaters, er erhält aber keinen doppelten Anteil von dem Vermögen der Mutter<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Das <span dir=\"rtl\">לו</span> von <span dir=\"rtl\">לו משפט הבכרה</span> (Deut. 21, 17) wird auf den Vater bezogen: für das Seinige, das Vermögen des Vaters, gilt das Recht der Erstgeburt, aber nicht für das der Mutter.</i>, er erhält auch keinen doppelten Anteil von dem Zuwachs<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שבח</span> ist dasjenige, um das die Hinterlassenschaft des Vaters seit dessen Tode bis- zur Teilung unter den Erben an Wert gewonnen hat. Der Wertzuwachs muss jedoch mit einer äusseren Veränderung des Zustandes, in dem es sich vorher befunden hat, verbunden sein, im anderen Falle gilt es in dieser Hinsicht nicht als <span dir=\"rtl\">שבח</span>. Der Erstgeborene hat nach dem Wortlaute der Schrift einen doppelten Anspruch <span dir=\"rtl\">בכל אשר ימצא לו</span> d. h. an allem in dem Zustande, in dem es sich bei dem Tode des Vaters, nicht aber, in dem es sich bei der Teilung befindet.</i>, auch nicht von einem noch ausstehenden Vermögens-Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> auf eine noch ausstehende Forderung oder auf eine dem Vater zustehende Erbschaft, die ihm aber erst nach seinem Tode zugefallen ist. <span dir=\"rtl\">ראוי</span> zu ergänzen ist <span dir=\"rtl\">לבא</span>: was ausersehen ist, in Aussicht steht, dass es eintreffen wird.</i> wie von dem bereits in Besitz Genommenen<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מוחזק</span> von <span dir=\"rtl\">החזיק</span> = ergreifen, in Besitz nehmen. Auch dieses wird aus dem <span dir=\"rtl\">אשר ימצא לו</span> geschlossen, der Anspruch des Erstgeborenen erstreckt sich nur auf dasjenige, was sich beim Tode des Vaters bereits tatsächlich in dessen Besitz befindet.</i>, ebenso auch nicht die Frau mit ihrem Ketuba-Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Auch die Frau kann ihren Ketuba-Anspruch nur an dem geltend machen, was beim Tode des Mannes bereits in seinem Besitze war, nicht aber an dem, was erst später zugewachsen oder ihm zugefallen ist; dagegen kann sie an einer beim Tode des Mannes noch ausstehenden Schuld ihren Anspruch wohl geltend machen.</i>, und nicht die Töchter mit ihrem Unterhalts-Anspruch<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> Töchter haben Anspruch, aus dem hinterlassenen Vermögen des Vaters unterhalten zu werden, bis sie das Alter der Mannbarkeit (<span dir=\"rtl\">בגרות</span>) erreicht haben (s. Nidda V, 7—8) oder sich verheiraten.</i>, und nicht der Levir<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> Der Levir, der die Leviratsehe an der Frau seines verstorbenen Bruders vollzieht, erbt dessen gesamtes Vermögen. War der Vater vorher gestorben und das von ihm hinterlassene Vermögen noch nicht unter die Brüder verteilt, so hat der Levir bei der Teilung wohl Anspruch auf den auf den verstorbenen Bruder entfallenden Anteil, nicht aber auf den Wertzuwachs, um den sich dieser in der Zeit zwischen dem Tode des Vaters und der Teilung vermehrt hat. Ebenso erbt der Levir, wenn der Vater erst nach dem Tode des Bruders stirbt, nicht den Anteil, den der Bruder, wenn er noch gelebt hätte, geerbt haben würde, sondern er erbt mit den noch lebenden Brüdern nur zu gleichen Teilen. Dagegen gehen der Wertzuwachs und die ausstehenden Schulden aus dem Vermögen des verstorbenen Bruders natürlich auf den Levir über, da er ja sein alleiniger Erbe ist.</i>, sie alle haben keinen Anspruch auf den Zuwachs und keinen auf einen noch ausstehenden Vermögens-Anspruch wie auf das bereits in Besitz Genommene<sup class=\"footnote-marker\">82</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Nachsatz erscheint überflüssig, da dasselbe ja bereits in dem Vorhergehenden gesagt ist. Nach dem Talmud soll damit ausgedrückt werden, dass unter dem erwähnten Zuwachs jederlei Zuwachs zu verstehen ist, selbst ein von selbst entstandener, zu dem die Brüder gar nichts beigetragen haben, und unter dem ausstehenden Vermögens-Anspruch selbst der Anspruch auf ein sicheres Erbe wie das des Grossvaters, von dem sicher einmal ein Teil auf den Vater übergehen wird, und nicht nur der Anspruch auf ein zweifelhaftes Erbe wie z. B. auf das Vermögen eines kinderlosen Bruders des Vaters, der immerhin doch vielleicht selbst noch Kinder bekommen kann, die ihn beerben.</i>.",
"Diese fallen im Jobeljahre nicht wieder zurück: der Anteil des Erstgeborenen<sup class=\"footnote-marker\">83</sup><i class=\"footnote\"> weil nur das durch Kauf, nicht aber das durch Erbschaft oder Schenkung in den Besitz eines anderen Übergegangene im Jobeljahre wieder an den ursprünglichen Besitzer zurückfällt, der Mehranteil, den der Erstgeborene erhält, aber als Schenkung zu betrachten ist, da es heisst (Deut. 21, 17): „<span dir=\"rtl\">לתת״ לו פי שנים</span>.</i>, das, was der Mann von seiner Frau erbt<sup class=\"footnote-marker\">84</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Meir geht das Vermögen der Frau nach biblischem Recht durch Erbschaft auf den Mann über, es wird dieses in dem Schriftvers (Num. 27, 11): <span dir=\"rtl\">וירש אותה</span> angedeutet gefunden (s. Bab. Bat. 111 b; vgl. weiter Note 87).</i>, was der Levir erbt<sup class=\"footnote-marker\">85</sup><i class=\"footnote\"> Nach der traditionellen Erklärung bezieht sich das <span dir=\"rtl\">והיה הבכור אשר תלד יקום על שם אחיו המת</span> (Deut. 25, 6) auf den Levir selbst und will besagen, dass das Vermögen des verstorbenen Bruders auf ihn, den Levir, unter denselben Rechtsbestimmungen übergeht wie der Erstgeburtsteil auf den Erstgeborenen.</i>, der die Frau seines Bruders heiratet, und eine Schenkung, dies die Worte des R. Meir; die Weisen aber sagen: Eine Schenkung gilt wie ein Verkauf<sup class=\"footnote-marker\">86</sup><i class=\"footnote\"> d. h. auch das Geschenkte fällt im Jobeljahre wieder zurück. Da Lev. 25, 13 nochmals wiederholt wird: <span dir=\"rtl\">בשנת היובל הזאת תשובו איש אל אחזתו</span>, nachdem bereits vorher Vers 10 gesagt ist: <span dir=\"rtl\">ושבתם איש אל אחזתו</span>, soll durch diese Wiederholung nach Ansicht der Weisen ausgesprochen werden, dass auch das Geschenkte im Jobeljahre wieder an den ersten Besitzer zurückfällt. Der Erstgeburtsteil dagegen gilt nach Ansicht der Weisen trotz des Ausdrucks <span dir=\"rtl\">״לתת לו״</span> nicht als Geschenk sondern als Erbschaft, weil durch das danebenstehende <span dir=\"rtl\">פי שנים</span> die beiden Anteile des Erstgeborenen einander gleichgestellt werden und deshalb, ebenso wie der eine Teil ihm als Erbe zufällt, auch der Erstgeburtsteil als durch Erbschaft ihm zufallend zu betrachten ist. Ebenso fällt deshalb das, was der Levir erbt, nicht zurück, weil es dem Erstgeburtsteil gleichgestellt wird, und ebenso das, was der Mann von seiner Frau erbt, weil die Schrift es durch den Ausdruck <span dir=\"rtl\">וירש אותה</span> ausdrücklich als Erbschaft bezeichnet.</i>. R. Elieser sagt: Sie alle fallen im Jobeljahre wieder zurück<sup class=\"footnote-marker\">87</sup><i class=\"footnote\"> R. Elieser ist der gleichen Ansicht wie die Weisen, dass auch Geschenktes im Jobeljahre wieder zurückfällt. Der Erstgeburtsteil gilt aber nach ihm auch als Schenkung (s. Note 83) und fällt deshalb ebenfalls im Jobeljahre zurück, ebenso deshalb auch das Erbe des Levirs, das dem Erstgeburtsteil gleichgestellt wird, und ebenso auch das, was der Mann von seiner Frau erbt, weil das nach seiner Ansicht gar nicht auf biblischem Recht beruht, sondern auf einer rabbinischen Verordnung, und darauf deshalb nicht die Rechtsbestimmungen über Ererbtes anzuwenden sind, sondern die über Geschenktes.</i>. R. Jochanan, Sohn des Beroka, sagt: Wer seine Frau beerbt<sup class=\"footnote-marker\">88</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr., Ven., Lowe und Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">אף היורש</span>.</i>, muss es der Familie wieder zurückgeben<sup class=\"footnote-marker\">89</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Erläuterung im Talmud ist auch R. Jochanan der Ansicht, dass der Mann nach biblischem Rechte seine Frau beerbt. Hat er aber von seiner Frau ein Feld geerbt, das als Familien-Begräbnisplatz gedient hat, so soll er es im Jobeljahre der Familie der Frau gegen Bezahlung wieder zurückgeben aus Rücksicht auf die Familie (weil, wenn es auch im Jobeljahre nicht an die Familie zurückfällt, es so aussehen würde, als wenn es ihr niemals als rechtmässiges Eigentum gehört hätte und sie ihre Toten in ihr nicht rechtmässig gehörender Erde begraben hätte. Tif. Jis.).</i>, bringt ihnen aber von dem Gelde [etwas]<sup class=\"footnote-marker\">90</sup><i class=\"footnote\"> das Geld für das Grab seiner Frau, da der Mann verpflichtet ist, seine Frau auf seine Kosten zu begraben.</i> in Abzug."
],
[
"Das Gebot des Viehzehnts<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 27, 32.</i> gilt innerhalb wie ausserhalb des heiligen Landes, wenn das Heiligtum besteht und wenn es nicht besteht<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> S. Einleitung unter 4.</i>, für Nichtheiliges, aber nicht für Heiliges, es gilt für Rindvieh und für Kleinvieh, man darf aber nicht den Zehnt von dem einen für das andere absondern, für Schafe und für Ziegen, und man darf den Zehnt von den einen für die anderen absondern<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> aus dem weiter angegebenen Grunde.</i>, von der neuen und von der alten Zucht<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> von den von dem ersten Elul an und von den vorher geworfenen, mit dem ersten Elul beginnt ein neues Jahr für den Viehzehnt, s. Rosch. Hasch. I, 1.</i>, man darf aber nicht den Zehnt von der einen für die andere absondern<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Aus dem doppelten <span dir=\"rtl\">עשר חעשר</span> (Deut. 14, 22) wird geschlossen, dass die dort erlassene Bestimmung, dass der Bodenertrag eines jeden Jahres für sich verzehntet werden muss, auch für den Viehzehnt gilt.</i>. Man hätte schliessen können<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בדין</span> d. h. nach dem Folgerungssgrundsatz des Schlusses vom Leichteren auf das Schwerere.</i>: Wenn bei der neuen und der alten Zucht, die zu einander nicht als zweierlei Gattungen gelten, man den Zehnt nicht von der einen für die andere absondern darf, müsste da nicht bei Schafen und Ziegen, die zu einander als zweierlei Gattungen gelten, es umsomehr verboten sein, den Zehnt von den einen für die anderen abzusondern? Die Schrift sagt aber<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 27, 32.</i>: „und vom Kleinvieh“, daraus ist zu entnehmen, dass alles Kleinvieh als eines gilt<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> weil Schafe und Ziegen nicht gesondert genannt werden.</i>.",
"Für das Verzehnten zählt das Vieh zu einer Herde<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Nur eine Herde von wenigstens 10 Stück Vieh, die von einem Hirten gehütet werden kann, muss verzehntet werden. Sind es weniger als 10 Stück, oder sind es mehr, die einzelnen Tiere befinden sich aber soweit auseinander, dass ein Hirte sie nicht übersehen kann, so brauchen sie nicht verzehntet zu werden.</i>, so weit es sich beim Weiden zu entfernen pflegt<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> wörtlich: soweit der Fuss des weidenden Tieres reicht.</i>: Wie weit pflegt sich das Vieh beim Weiden zu entfernen? Sechszehn Mil<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> befinden sich daher innerhalb von 16 Mil 10 Stück Vieh, so muss es verzehntet werden. 1 Mil = 2000 Ellen.</i>. Liegen zwischen den einen und den anderen zweiunddreissig Mil, so zählen sie nicht zusammen<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> auch nicht, wenn es weniger als 32 Mil sind, es wird nur der grösste Abstand genannt, bei welchem der Hirte, wenn er in der Mitte steht, nach beiden Seiten hin noch die Tiere übersehen kann, trotzdem brauchen sie nicht verzehntet zu werden, sobald nicht 10 von ihnen auf einem Raum von höchstens 16 Mil sich befinden.</i>. Befindet sich auch Vieh<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> das demselben Besitzer gehört.</i> in der Mitte<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> so dass dieses sowohl mit dem Vieh auf der einen wie mit dem auf der anderen Seite sich innerhalb von 16 Mil befindet.</i>, so bringt man alle nach der Mitte und verzehntet sie<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> nicht, dass man wirklich alle Tiere nach der Mitte bringen muss, um sie zu verzahnten, ist gemeint, sondern: weil sowohl das Vieh auf der einen wie das auf der anderen Seite mit dem in der Mitte sich innerhalb von 16 Mil befindet, muss das Vieh verzahntet werden. Nach der Ansicht von Rab ist dieses so zu verstehen, dass das in der Mitte befindliche Vieh sowohl zu dem Vieh auf der einen Seite wie zu dem auf der anderen Seite hinzugezählt wird, so dass, wenn z. B. auf der einen Seite 5 Stück Vieh sind und auf der anderen 5 und in der Mitte ebenfalls 5, oder auf jeder der beiden Seiten je 9 und in der Mitte eines, das in der Mitte befindliche zu dem auf jeder der beiden Seiten hinzugezählt wird und demnach alles Vieh verzahntet werden muss; sind es dagegen auf der einen Seite 5 und in der Mitte 5, auf der andern Seite dagegen nur 4, so brauchen nur die 5 von der einen Seite mit den 5 in der Mitte zusammen verzahntet zu werden, die 4 von der anderen Seite dagegen sind nicht zehntpflichtig, weil sie auch mit den 4 in der Mitte zusammen nicht die zehntpflichtige Zahl von 10 erreichen. Nach der Ansicht von Samuel dagegen wird das gesamte Vieh, das auf beiden Seiten und das in der Mitte, zusammengezählt, so dass, selbst wenn auf der einen Seite 5, auf der anderen 4 und in der Mitte sich nur eines befinden, das Vieh verzehntet werden muss, weil alles als zu einer Herde zählend betrachtet wird (s. Talm.).</i>. R. Meir sagt: Der Jordan gilt beim Verzehnten des Viehs als Trennungslinie<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> weil es heisst (Josua 18, 20): <span dir=\"rtl\">והירדן יגבול אותו</span> der Jordan soll es begrenzen, werden die beiden Seiten des Jordan als zwei getrennte Gebiete betrachtet, auch wenn sie nicht 16 Mil auseinander liegen.</i>.",
"Gekauftes<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Talmadausg.: <span dir=\"rtl\">הלוקח</span>.</i> oder Geschenktes ist frei vom Viehzehnt<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Zehntpflichtig ist nur das dem Besitzer von seinem eigenen Vieh geborene oder, bevor es das Alter von sieben Tagen erreicht hatte, in seinen Besitz übergegangene.</i>. Brüder, die Gesellschafter sind<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">והשותפין</span>.</i>, sind vom Viehzehnt frei, wenn sie zum Aufgeld verpflichtet sind; sind sie zum Viehzehnt verpflichtet, sind sie vom Aufgeld frei<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Siehe die von einander abweichenden Erklärungen von Raschi und Maim. hierzu Chull. I Note 53 u. 54.</i>. Ist es<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> das Vieh.</i> aus dem Besitz<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">תפוסת</span> von <span dir=\"rtl\">תפס</span> = <span dir=\"rtl\">תפש</span> Besitz ergreifen, das zum Besitz Gehörige. Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">תבוסת</span>.</i> des Hauses<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> ihres Vaters.</i> ihr Eigentum geworden<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> d. h. ist das Vieh als Erbe aus dem Besitz des Vaters ihnen zugefallen und sie haben es untereinander noch nicht geteilt.</i>, sind sie verpflichtet<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> es zu verzehnten.</i>, wenn nicht, sind sie frei<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Es ist dieses die Erklärung zu dem Vorhergehenden, wann die Brüder das von dem Vater geerbte Vieh zu verzehnten haben und wann nicht, das Folgende gibt nun die Erklärung für das <span dir=\"rtl\">אם לאו</span>. So nach der Auffassung von Raschi und Bart., wonach immerhin die Schwierigkeit bleibt, dass die Worte <span dir=\"rtl\">אם לאו פטורין</span> eigentlich ganz überflüssig erscheinen (s. dazu Tif. Jis.). Nach Maim. brauchen die Brüder das vom Vater geerbte Vieh überhaupt nicht zu verzehnten, das <span dir=\"rtl\">קנו מתפוסת הבית חייבין אס לאו פטורין</span> heisst nach ihm: wenn sie für das vom Vater Geerbte, bevor sie es unter einander geteilt haben, Vieh kaufen und dieses Junge wirft, so müssen diese Jungen verzehntet werden, handelt es sich aber nicht um solches von gekauftem Vieh Geworfenes, sondern um die vom Vater geerbten Tiere selbst, so brauchen sie nicht verzehntet zu werden. Ebenso bei Gesellschaftern, wenn sie aus dem zur Gemeinschaft Eingebrachten Vieh kaufen und dieses Junge wirft, so müssen diese verzehntet werden, wie nach ihm überhaupt nur das zur Gemeinschaft eingebrachte Vieh selbst nicht zehntpflichtig ist, in der Gemeinschaft geworfenes dagegen verzehntet werden muss; sind es aber nicht von aus den gemeinsamen Mitteln gekauften Tieren geworfene Junge, sondern sind die Tiere selbst zur Gemeinschaft eingebracht worden, so sind sie nicht zehntpflichtig. Haben die Brüder bzw. die Gesellschafter die in ihrem gemeinschaftlichen Besitz geworfenen Jungen unter einander geteilt und sie dann wieder durch einen neuen Gesellschaftsvertrag zusammengetan (<span dir=\"rtl\">חלקו וחזרו ונשתתפו</span>), so sind sie dadurch der Verpflichtung, sie zu verzehnten. enthoben.</i>; haben sie geteilt und dann sich wieder zusammengetan, sind sie zum Aufgeld verpflichtet und vom Viehzehnt befreit.",
"Alles<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> auch solche Tiere, die nicht als Opfer dargebracht werden dürfen, wie die Temura VI, 1 und anderswo genannten <span dir=\"rtl\">מוקצה ,נרבע ,רובע</span> usw.</i> wird zum Verzehnten in die Hürde hineingetrieben<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">נכנסין</span>. Wie nach der Tora auch fehlerbehaftete Tiere zum Verzehnten zuzulassen sind, da es heisst (Lev. 27, 33): <span dir=\"rtl\">לא יבקר בין טוב לרע</span> man soll keinen Unterschied machen zwischen Gutem d. h. Fehlerlosem und Schlechtem d. h. Fehlerbehaftetem, so sind auch diese zuzulassen, weil sie den fehlerhaften Tieren gleichgestellt werden (s. Talm.); trifft es sich, dass ein solches Tier als zehntes herauskommt, so darf es erst verzehrt werden, wenn es von einem Fehler behaftet ist.</i>, ausgenommen ein Bastard-Tier<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> z. B. das Junge von einem Schaf und einem Ziegenbock.</i>, ein Tier, das trefa ist<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> und das als solches schon äusserlich erkennbar ist.</i>, das seitwärts herausgezogen worden ist, das das dafür bestimmte Alter noch nicht erreicht hat<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> das noch nicht sieben Tage alt ist.</i> und ein verwaistes<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Ein Tier, das <span dir=\"rtl\">מחוסר זמן ,יוצא דופן ,כלאים</span> oder <span dir=\"rtl\">יתום</span> ist, darf ebenfalls als Opfer nicht dargebracht werden, der Grund ist aber nicht, weil sie zu den fehlerbehafteten Tieren gezählt werden, sondern ihre Ausschliessung wird durch besondere Schriftstellen begründet, durch eine Wortanalogie (<span dir=\"rtl\">גזרה שוח</span>) wird dann auch ihre Ausschliessung beim Verzehnten begründet. Dass ein Tier, das <span dir=\"rtl\">טרפה</span> ist, beim Verzehnten auszuschliessen ist, wird aus der Bestimmung <span dir=\"rtl\">כל אשר יעבר תחת השבט</span> (Lev. 27, 32) abgeleitet, weil dadurch ein Tier, dem ein Hinterfuss oberhalb des Gelenkes abgeschnitten ist, ausgeschlossen ist, da es nicht gehen kann, und dem durch eine solche Verletzung <span dir=\"rtl\">טרפה</span> gewordenen Tiere alle Tiere, die <span dir=\"rtl\">טרפה</span> sind, gleichgestellt werden. Aus der Ausschliessung des <span dir=\"rtl\">טרפה</span> vom Verzehnten wird dann wieder durch die Wortanalogie auch seine Untauglichkeit zum Opfer begründet.</i>. Was heisst ein verwaistes? Dessen Mutter [vor seiner Geburt]<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Nur die Talmudausg. fügen das <span dir=\"rtl\">ואחר כך ילדו</span> ausdrücklich hinzu, das in den Mischnaausg. zu ergänzen ist.</i> verendet oder geschlachtet worden ist. R. Josua sagt: Selbst wenn die Mutter geschlachtet worden, das Fell<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שלח</span> hat im Chaldäischen die Bedeutung: ablegen, ausziehen, davon <span dir=\"rtl\">שלח</span> = das abgezogene Fell.</i> aber noch da ist, heisst es nicht verwaist<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> weil, wie R. Ismael im Talmud bezeugt, man dann das Junge in das Fell der Mutter einzuhüllen pflegt und dieses dann ebenso geschützt ist und gedeiht, als wenn die Mutter noch lebte.</i>.",
"Drei Zeiten<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">גורן</span> eigentlich die Tenne. In der Tenne pflegt das Getreide gedroschen, gereinigt und für den Gebrauch fertiggestellt zu werden, erst mit der Fertigstellung tritt die Verpflichtung ein, das Getreide zu verzehnten (so nach <span dir=\"rtl\">ראב״ד</span>, s. Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות מעשר</span> III, 2), deshalb wird in übertragenem Sinne der Zeitpunkt, mit dem die Pflicht der Verzehntung für irgend eine Frucht beginnt, die Tenne (<span dir=\"rtl\">גורן</span>) für diese Frucht genannt (s. Maaser. I, 5 ff.). Hier wird dieser Ausdruck auch auf das zu verzehntende Vieh angewendet.</i> sind für das Verzehnten des Viehs festgesetzt: einen halben Monat<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr., Ven., Lowe und Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">בפרס</span>, unsere Mischnaausgg.: <span dir=\"rtl\">פרס בפרוס</span> bedeutet die Hälfte, hier ist damit die Hälfte der dreissig Tage gemeint, die als Vorbereitungszeit für das kommende Fest gelten (s. Pessach. 6b).</i> vor dem Pessachfeste, einen halben Monat vor dem Wochenfeste<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Mit <span dir=\"rtl\">עצרת</span> ist in der Mischna stets das Wochenfest gemeint.</i> und einen halben Monat vor dem Hüttenfeste<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Das Fest (<span dir=\"rtl\">חג</span>) schlechthin ist in der Mischna stets das Hüttenfest. In den Talmudausg. folgen nochmals die Worte: <span dir=\"rtl\">והן גרנות של מעשר בהמה</span>, jedenfalls irrtümlich aus der Parallelstelle Schek. III, 1 herübergenommen. Der Grund, weshalb man diese drei Zeiten für das Verzehnten festgesetzt hat, ist folgender: Das sämtliche innerhalb eines und desselben Jahres geworfene Vieh brauchte eigentlich erst am Schlusse des Jahres verzehntet zu werden, bis dahin ist es nicht zehntpflichtig und dürfte es daher, ohne dass der Zehnt davon abgesondert worden ist, geschlachtet oder verkauft werden. Da aber durch das Verzehnten der Eigentümer fast gar keinen Verlust erlitt, da ja auch der Zehnt bis auf die Fettteile, die geopfert wurden, im Besitz des Eigentümers verblieb und von ihm verzehrt werden durfte, so pflegte man das Vieh, um es der Zehntpflicht nicht zu entziehen, dennoch nicht eher zu schlachten oder zu verkaufen, als bis es verzehntet worden war. Wäre das sämtliche Vieh erst am Schlusse des Jahres verzehntet worden, so hätte es deshalb zu den Festen, wo der Bedarf an Opfertieren besonders gross war, leicht an solchen fehlen können. Deshalb wurden diese drei Termine vor dem Beginn der Feste für das Verzehnten festgesetzt, damit an ihnen jeder die bis dahin geworfenen Tiere verzehnte und sie dann unbedenklich schlachten lassen oder verkaufen konnte.</i>, dies die Worte des R. Akiba. Ben Asai sagt: Am 29. Adar<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Erläuterung im Talmud ist dies derselbe Termin, den R. Akiba mit <span dir=\"rtl\">בפרס הפסח</span> bezeichnet, das ist 15 Tage vor Beginn des Pessachfestes, nur dass nach Ansicht von Ben Asai der Monat Adar stets nur 29 Tage hat, so dass dieser Termin immer der 29. Adar ist, während nach R. Akiba Adar zuweilen auch 30 Tage hat, so dass der Termin erst auf den 30. Adar fällt.</i>, am 1. Siwan<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Da die Zeit zwischen dem Verzehntungstermin vor dem Pessach- und dem vor dem Wochenfeste eine sehr kurze ist und die wenigen innerhalb dieser Zeit geworfenen Tiere bald nach der Verzehntung jedenfalls schnell vergriffen wurden, hat man nach Ben Asai diesen Verzehntungstermin möglichst nahe an das Wochenfest herangerückt.</i> und am 29. Aw<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ben Asai ist es zweifelhaft, ob das neue Jahr für das Verzehnten des Viehs mit dem 1. Elul oder mit dem 1. Tischri beginnt, deshalb dürfen die im Elul geworfenen Jungen nicht mit den vorher geworfenen zusammen, sondern müssen für sich gesondert verzehntet werden (s. weiter in der Mischna). Würde der Verzehntungstermin in den Monat Elul gelegt worden sein, so wäre aber zu befürchten, dass die vorher geworfenen mit den im Elul geworfenen dennoch zusammen verzehntet werden. Aus der gleichen Befürchtung ist der Termin auch für solche Jahre, in denen der Monat Aw 30 Tage hat, nicht auf den 30. Aw verlegt worden, weil dieser schon als Neumondstag des Elul gezählt wird und dadurch, dass man vorher geworfene Junge im Elul verzehntet. man leicht dazu kommen könnte, auch wenn man den Verzehntungstermin versäumt hat und seine Tiere später verzehntet, die im Elul und die vorher geworfenen zusammen zu verzehnten.</i>. R. Elieser<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">ר׳ אלעזר</span>, so auch Talm. 58a.</i> und R. Simon sagen: Am 1. Nissan<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Sie sind der Ansicht, die R. Simon ben Gamliel in Pessach. 6 a vertritt, dass die Vorbereitungszeit für die Feste erst zwei Wochen vorher beginnt, und das Verzehnten des Viehs gehört nach ihnen auch zu den Festvorbereitungen.</i>, am 1. Siwan<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 41.</i> und am 29. Elul<sup class=\"footnote-marker\">45a</sup><i class=\"footnote\"> Sie sind der Ansicht, dass das neue Jahr für das Verzehnten des Viehs mit dem 1. Tischri beginnt, s. Rosch Hasch. I, 1.</i>. Warum sagten sie am 29. Elul, und nicht am 1. Tischri<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> da doch nach ihrer Ansicht 14 Tage vor dem Feste genügen.</i> ? Weil<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> neben dem aus Note 42 ersichtlichen Grunde, nämlich wegen der Befürchtung, dass man dann leicht dazu kommen könnte, auch die im Tischri und die vorher geworfenen Jungen zusammen zu verzehnten, auch schon aus dem Grunde, weil u. s. w. (Talmud.)</i> dieser ein Feiertag ist und man an einem Feiertag nicht verzehnten darf<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> weil jedes zehnte Tier mit roter Farbe gezeichnet werden musste, s. die folgende Mischna.</i>, darum haben sie den vorangehenden 29. Elul festgesetzt. R. Meir sagt: Am 1. Elul ist Neujahr für den Viehzehnt<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> es dürfen deshalb die vor dem 1. Elul geworfenen Jungen nicht mit den nach dem 1. Elul geworfenen zusammen verzehntet werden, s. oben Note 5.</i>. Ben Asai sagt: Die im Elul Geborenen werden für sich verzehntet<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> weil es nach ihm zweifelhaft ist, ob der 1. Elul oder der erste Tischri als Neujahrstag für den Viehzehnt anzusehen ist und die im Elul geworfenen Jungen deshalb weder mit den vorher noch mit den nachher geworfenen zusammen verzehntet werden dürfen.</i>.",
"Alle vom 1. Tischri bis zum 29. Elul Geborenen können zusammen verzehntet werden<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> nach Ansicht des R Elieser und des R. Simon, wonach der 1. Tischri der Neujahrstag für das Verzehnten des Viehs ist.</i>, fünf vor Neujahr und fünf nach Neujahr Geborene dürfen nicht zusammen verzahntet werden, fünf vor einer der Fälligkeitszeiten<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 36</i> und fünf nach einer der Fälligkeitszeiten Geborene dürfen zusammen verzehntet werden. Wenn es so ist, warum denn ist gesagt worden, dass drei Zeiten für das Verzahnten des Viehs festgesetzt worden sind? Solange die Zeit nicht gekommen ist, darf man es verkaufen<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> obgleich man es dadurch der Pflicht der Verzehntung entzieht, weil diese Verpflichtung noch gar nicht eingetreten ist.</i> und schlachten<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 39.</i>, ist die Zeit gekommen, darf man es nicht schlachten<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> bevor man es verzehntet hat, weil mit dem Eintritt des Termins die Verzehntungspflicht eingetreten ist.</i>, hat man es geschlachtet, ist man straffrei<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> und das geschlachtete Tier ist auch zum Genuss erlaubt. Man hat nur eine Unterlassungssünde begangen, dass man das Gebot des Verzehntens nicht erfüllt hat, eine Strate dafür ist aber nirgends ausgesprochen, auch ist zehntpflichtiges Vieh, das man, ohne es verzehntet zu haben, geschlachtet hat, nicht wie bei den Bodenfrüchten zum Genuss verboten. Das Gleiche wie für das Schlachten gilt auch für das Verkaufen, die Mischna erwähnt nur deshalb hier nur das Schlachten, weil man hätte annehmen können, dass das geschlachtete Tier für den Genuss verboten sei, weil der zum Opfer bestimmte Zehnt, durch den es erst von der auf ihm ruhenden Verzehntungspflicht befreit wird, nicht für es abgesondert worden ist (Maim. Comment.).</i>.",
"Wie<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">באיזה צד</span>.</i> verzehntet man sie? Man treibt sie in die Hürde und lässt ihnen nur eine kleine Öffnung, so das nicht zwei zugleich heraus können, dann zählt man<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ומונין</span>; Lowe: <span dir=\"rtl\">ומונן</span>.</i> mit dem Stabe<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> In den Talmudausg. fehlt: <span dir=\"rtl\">בשבט</span>.</i>: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, das als zehntes herauskommt, zeichnet man mit dem Rotstift<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">סקרא</span> = rote Farbe, dann auch überhaupt für Farbe gebraucht.</i> und sagt: Dieses ist Zehnt. Hat man es nicht mit dem Rotstift gezeichnet, sie nicht mit dem Stabe gezählt, sie liegend gezählt oder stehend, so gelten sie doch als verzahntet<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">הרי אלו מתעשרין</span>.</i>. Waren hundert da und man nimmt zehn davon heraus, oder zehn und man nimmt eines davon heraus<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> ohne sie überhaupt dabei zu zählen.</i>, so gilt das nicht als Verzehnten; R. Jose, Sohn des R. Jehuda, sagt: Es gilt als Verzehnten<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> R. Jose vergleicht es mit dem Verzehnten des Getreides, bei dem es auch genügt, wenn man, ohne das zu Verzehntende gemessen zu haben, nach Augenmass den zehnten Teil als Zehnt absondert.</i>. Ist eines<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> In. ed. pr. u. Ven. fehlt das Wort <span dir=\"rtl\">אחד</span>.</i> von den Gezählten<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> die bereits ausserhalb der Hürde waren, wenn es auch noch nicht zehn waren.</i> wieder zwischen sie hineingesprungen, sind sie nicht mehr Zehnt-pflichtig<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> weder die bereits Gezählten ausserhalb der Hürde noch die noch nicht Gezählten in der Hürde. Die ersteren sind zehntfrei, weil sie durch das Zählen bereits aus der Reihe der noch zu verzehntenden Tiere ausgeschieden sind, da das nach ihnen als zehntes herauskommende für sie als Zehnt abgesondert zu werden bestimmt war, wenn schliesslich der Zehnt auch nicht mehr für sie hat abgesondert werden können, und die letzteren sind zehntfrei, weil unter ihnen sich jetzt ein schon gezähltes und demnach bereite zehntfreies befindet, das Verzehnten deshalb nicht mehr in der vorgeschriebenen Weise erfolgen kann, da die Vorschrift lautet: <span dir=\"rtl\">כל אשר יעבור תחת השבט</span>, dass der Zehnt nur von solchen Tieren abgesondert werden soll, denen es noch bevorsteht, unter den Stab hindurchzugehen, nicht aber von solchen, die bereits oder unter denen auch nur eines ist, das bereits hindurchgegangen und gezählt worden ist, abgesehen davon, dass vielleicht gerade das bereits gezählte jetzt als zehntes herauskommen könnte, während es als durch die vorangegangene Zählung bereits nicht mehr als zehntpflichtig zum Zehnt auch gar nicht mehr tauglich ist.</i>, eines von den Zehnten<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מעושרים</span> steht hier in der Bedeutung: die Zehnt gewordenen; ist bereits eine grössere Anzahl von Tieren gezählt worden und es ist eines von den Zehnt gewordenen wieder in die Hürde zurückgesprungen.</i>, müssen sie alle<sup class=\"footnote-marker\">68</sup><i class=\"footnote\"> die in der Hürde sind.</i> weiden, bis sie einen Leibesfehler bekommen<sup class=\"footnote-marker\">69</sup><i class=\"footnote\"> Da bei jedem von ihnen die Möglichkeit vorliegt, dass es vielleicht das zurückgesprungene ist, das als Zehnt als Opfer dargebracht werden müsste, dürfen sie alte nicht eher geschlachtet werden, als bis sie durch einen Leibesfehler untauglich zum Opfer geworden sind.</i>, und dürfen dann als fehlerbehaftet von den Eigentümern verzehrt werden.",
"Sind [die ersten] zwei zugleich herausgegangen, so zählt man sie weiter paarweise<sup class=\"footnote-marker\">70</sup><i class=\"footnote\"> und die beiden Tiere, die als zehntes Paar herauskommen, sind beide Zehnt für die vorangegangenen neun Paare. In ed. pr. u. Lowe steht nur ein Mal <span dir=\"rtl\">שנים</span>.</i>, hat man sie einzeln gezählt<sup class=\"footnote-marker\">71</sup><i class=\"footnote\"> Das erste Paar, weil es gleichzeitig herausgekommen, mit 1 bezeichnet, das dritte Tier mit 2, das vierte mit 3 u.s.w.</i>, sind das neunte und zehnte nicht zu gebrauchen<sup class=\"footnote-marker\">72</sup><i class=\"footnote\"> wörtlich: sie sind verdorben d. h. keines von beiden kann als Zehnt dargebracht werden, das als zehntes herausgekommene nicht, weil es als neuntes gezählt worden ist, und das als zehntes gezählte nicht, weil es in Wirklichkeit das elfte war, beide dürfen aber auch nicht, so wie sie sind, geschlachtet werden, das erstere nicht, weil es das eigentliche zehnte war, und das letztere nicht, weil es fälschlicher Weise als zehntes gezählt worden ist, es müssen deshalb beide so lange weiden, bis sie einen Leibesfehler bekommen, dann erst dürfen sie wie jedes Zehnt, das einen Leibesfehler bekommen hat, überall geschlachtet werden. Diese Bestimmung dass auch auf das als elftes herausgekommene ebenso wie auf das als neuntes herausgekommene, wenn sie irrtümlicher Weise als zehntes gezählt worden sind, etwas von der Heiligkeit des Zehnt übergeht, beruht auf einer durch Tradition überkommenen Halacha s. weiter Note 77. Trotzdem wird hier nicht wie in dem dort angeführten Falle das irrtümlicher Weise als neuntes gezählte zehnte als Zehnt dargebracht und das als zehntes gezählte elfte nicht als Friedensopfer, weil in dem dortigen Falle das als neuntes gezählte unzweifelhalt das als zehntes herausgekommene ist und nur irrtümlich als neuntes gezählt worden ist, hier dagegen, wenn man die beiden ersten zugleich herausgekommenen, wie es tatsächlich geschehen ist, als eines zählt, es ja tatsächlich nicht das als zehntes, sondern als neuntes herausgekommene ist. <span dir=\"rtl\">מקלקל</span> eig. etwas leicht machen, daher übertragen: etwas wertlos machen, verderben. Ed. Lowe liest: <span dir=\"rtl\">התשיעי וחמעשר מקודשין</span>.</i>. Sind<sup class=\"footnote-marker\">73</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Passus fehlt in den Talmudausg.</i> das neunte und zehnte zugleich herausgegangen<sup class=\"footnote-marker\">74</sup><i class=\"footnote\"> nachdem die vorangegangenen einzeln herausgegangen und gezählt worden sind.</i>, sind das neunte und zehnte nicht zu gebrauchen<sup class=\"footnote-marker\">75</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Grundsatze: <span dir=\"rtl\">אי אפשר לצמצם</span> (s. oben II Note 23) ist selbst bei gleichzeitigem Herausgehen eines der beiden Tiere wenn auch nur um ein noch so Geringes früher als das andere herausgekommen, das andere ist daher das eigentliche Zehnt. Da sich aber nicht feststellen lässt, welches von beiden es war, so muss man beide weiden lassen, bis sie einen Leibesfehler bekommen, gleichviel ob man sie als neuntes oder als zehntes gezählt hat. Das Gleiche gilt auch, wenn das zehnte und elfte zugleich herausgekommen sind, gleichviel ob man sie als zehntes oder elftes gezählt hat.</i>. Hat man das neunte als zehntes und<sup class=\"footnote-marker\">76</sup><i class=\"footnote\"> indem man sich nachträglich erinnert, dass man die Zahl neun übersprungen hat.</i> das zehnte als neuntes und das elfte als zehntes gezählt, sind sie alle drei heilig<sup class=\"footnote-marker\">77</sup><i class=\"footnote\"> Hier wird der Ausdruck <span dir=\"rtl\">מקודשין</span> gebraucht, nicht wie oben <span dir=\"rtl\">מקולקלין</span>, weil doch immerhin zwei von den drei Tieren als Opfer dargebracht werden. Es ist eine auf Tradition beruhende Bestimmung, für die im Talmud auch eine Hindeutung im Schriftwort angeführt wird, dass sowohl auf das unmittelbar auf das zehnte folgende wie auf das ihm unmittelbar vorangegangene Tier, wenn man sie irrtümlicher Weise als zehntes gezählt hat, ein Teil von der Heiligkeit des Zehnten übergeht, dass ersteres als Friedensopfer darzubringen ist und letzteres erst geschlachtet werden darf, nachdem es einen Leibesfehler bekommen hat.</i>, das neunte darf, nachdem es einen Fehler bekommen hat, verzehrt werden, das zehnte ist Zehnt und das elfte wird als Friedensopfer dargebracht, und es überträgt seine Heiligkeit auf ein dafür Eingetauschtes, dies die Worte des R. Meir. Darauf sagte R. Jehuda: Kann denn ein Eingetauschtes seine Heiligkeit auf ein anderes für es Eingetauschtes übertragen<sup class=\"footnote-marker\">78</sup><i class=\"footnote\"> Nach Ansicht des R. Jehuda wird das elfte, wenn man es zehntes genannt hat, deshalb dargebracht, weil es ebenso ist, als wenn man gesagt hätte, es soll an die Stelle des zehnten treten, ein auf solche Weise <span dir=\"rtl\">תמורה</span> gewordenes Tier überträgt aber seine Heiligkeit nicht weiter auf ein anderes, es wieder zum <span dir=\"rtl\">תמורה</span> zu machen, s. Temura II, 3.</i> ? Man antwortete ihm im Namen des R. Meir: Wenn es als Eingetauschtes gelten würde, würde es nicht dargebracht werden<sup class=\"footnote-marker\">79</sup><i class=\"footnote\"> Ein für eine Erstgeburt oder für einen Viehzehnt eingetauschtes Tier gilt wohl als <span dir=\"rtl\">תמורה</span>, wird aber nicht wie das für ein anderes Opfertier eingetauschte geopfert, s. Temura 5 b.</i>. Hat man das neunte als zehntes gezählt und das zehnte als zehntes und das elfte als zehntes, ist das elfte nicht heilig<sup class=\"footnote-marker\">80</sup><i class=\"footnote\"> Nachdem das zehnte richtig als Zehnt gezählt worden ist, übt es keine Wirkung mehr aus, wenn man dann irrtümlicher Weise auch noch das elfte als zehntes zählt; dagegen darf das neunte, das man vorher als zehntes gezählt hat, auch in diesem Falle nur geschlachtet werden, nachdem es einen Leibesfehler bekommen hat.</i>. Dies ist die Regel: Sobald das zehnte nicht mit einer unrichtigen Benennung bezeichnet worden ist<sup class=\"footnote-marker\">81</sup><i class=\"footnote\"> selbst wenn man es nicht ausdrücklich als zehntes gezählt, sondern es stillschweigend hat hindurchgehen lassen, weil es auch dadurch schon Zehnt geworden ist.</i>, ist das elfte nicht heilig."
]
],
"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
]
} |