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11801
Newsroom/Panorama/Chronik/Verkehrssache
2016-05-23 13:06:04.00
Neun Kinder sterben jedes Jahr im Straßenverkehr
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Familienministerium und Kuratorium für Verkehrssicherheit wollen Änderungen in der Straßenverkehrsordnung und bessere Bildung für Kinder und Eltern</h2><p>Wien – 2.900 Kinder im Alter zwischen null und 14 Jahren verunglücken durchschnittlich jedes Jahr im österreichischen Straßenverkehr. Mehr als 300 werden dabei schwer verletzt, neun sterben an den Folgen dieser Unfälle: Diese Daten präsentierte das Kuratorium für Verkehrssicherheit am Montag. "Wenn alle drei Minuten ein Kind in Österreich verunglückt, sind das alarmierende Zahlen, die wir verringern müssen", sagte Familienministerin Sophie Karmasin. "Jedes Kind, das verunglückt, ist eines zu viel."</p> <p>EU-weit liegt Österreich in der Statistik zur geringsten Zahl toter Kinder im Straßenverkehr nur auf Platz acht. "Schweden ist hier eindeutig Vorreiter, im Gegensatz zu Österreich", sagt Karmasin. Jetzt sollen neue Schritte erfolgen, um die Zahl der Unfälle von Kindern zu senken. In Kindergärten und Kinderkrippen soll die Entwicklung motorischer Fähigkeiten besser gefördert werden. "Bewegungskompetenzen sind für Kinder eine wichtige Möglichkeit, um Unfälle zu vermeiden oder die Schwere der Verletzungen so klein wie möglich zu halten", so Karmasin. So sollen Kinder früher lernen, wie sie sich im Fall eines Sturzes abstützen und abfangen können, und ebenso die Konsequenzen bestimmter Bewegungsabläufe. Aber nicht nur bei den Kindern will Karmasin ansetzen. Wichtig sei, dass auch die Eltern Bildung in Verkehrserziehung und Unfallprävention bekommen.</p> <h3>Überholte Gesetze</h3> <p>Gemeinsam mit dem Infrastrukturministerium soll zudem ein Plan erarbeitet werden, welche Regelungen in der Straßenverkehrsordnung veraltet sind und ausgetauscht werden sollen. Denn derzeit dürfen rein rechtlich Roller und Kinderfahrräder nicht auf dem Gehsteig benutzt werden. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, hält das für nicht sinnvoll. "Wir müssen es ermöglichen, dass Kinder auch legal zur Schule oder ähnliche Wege auf dem Gehsteig fahren können." Die Straßenverkehrsordnung aus dem Jahr 1959 würde neue Fahrzeuge nicht genügend berücksichtigen, hier gebe es eine "Überreglementierung". Thann wünscht sich daher die Abschaffung der Regelung. Denn Kinder würden ob der geringen Geschwindigkeit auf Laufrädern und Rollern keine Gefahrenquelle darstellen. "Sie sind keine Täter oder Verursacher eines Unfalls, sondern zumeist nur die Opfer." <br/></p> <p>Drei Prozent der verunfallten Kinder werden als Benutzer von Skateboards, Rollern oder Rollerskates verletzt, weitere 27 Prozent als Radfahrer und 36 Prozent als Fußgänger.</p> <h3>Verletzungen häufig als Beifahrer der Eltern</h3> <p>Der Großteil der Kinder wird jedoch Unfallopfer als Beifahrer mit Eltern oder anderen Verwandten, wie Thann betont. "Viele überschätzen Kinder im Straßenverkehr, sie werden als kleine Erwachsene angesehen, sind es aber nicht." Gleichzeitig würden sich auch Autofahrer selbst überschätzen. "Wir glauben, dass wir rechtzeitig anhalten können und daher entsprechende Geschwindigkeiten auch fahren."</p> <p>Eine Untersuchung des Kuratoriums zeige, dass in Tempo-30-Zonen vor Schulen 74 Prozent der Lenker die Geschwindigkeit überschreiten. Bei Tempo-50-Zonen würden das 58 Prozent tun. "Das ist keine Bagatelle", sagt Thann. Bei einer Kollision zwischen Kind und Auto, das mit 50 km/h unterwegs ist, bestehe eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Kind stirbt. Ab 60 km/h sei ein Zusammenstoß fast immer tödlich. (Oona Kroisleitner, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Weiterlesen</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037192386/Schulweg-Wenn-Eltern-die-groesste-Gefahr-sind" target="_blank">Schulweg: Wenn Eltern die größte Gefahr sind</a></p></div></div>
11802
Newsroom/Etat/TV/tvtagebuch
2016-05-23 13:42:51.00
Wahlabend der Ratlosigkeit auf ORF 2: Wein und Extremismus
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der Präsidentenwahlkampf schien auch nach der Wahl weiterzugehen</h2><p>Schließlich wurde es ein Abend der angespannten Ratlosigkeit: Bei den <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Granden, die zunächst (mit "Österreich"-Taferln bewaffnet) den Namen der Republik annähernd fehlerfrei herausbrüllten, wurde es stiller. Siegeserwartung wich der Zukunftssorge, Norbert Hofer suchte den seinen die Möglichkeit einer Niederlage nahezubringen. Alexander Van der Bellen hingegen wirkte überrascht, seine Aufholarbeit bis zum Patt erledigt zu haben.</p> <p>Es wurde aber auch ein Abend, an dem "Im Zentrum" ein entfesselter Apologet der FPÖ zu entdecken war. Norbert Steger – einst durch Jörg Haider vom Parteithron katapultiert – schien den bissigen Herbert Kickl in sich entdeckt zu haben. Steger beanspruchte dreifache Redezeit, da er sich von drei Kontrahenten umgeben sah. Franz Fischler (einst <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>-Minister), Monika Langthaler (einst Grüne) und selbst der SPÖler Karl Blecha, der schon einiges erlebt hat, kamen aus dem Kopfschütteln nicht wirklich heraus.</p> <p>Klar ließ sie Steger im Notfall ausreden. Übermächtig schien aber sein Drang, FPÖ und Hofer zu besingen, wobei seine Werbearien auf Lebenserfahrung fußten: "Menschen, die aus einer Gegend kommen, wo man Wein trinkt, sind keine Extremisten", schnurrte Steger, um danach offensiv einer gelassenen Diskussion über Grundsätzliches im Wege zu sein.</p> <p>Fischler nannte dies – recht verärgert – "Kampfrhetorik", und Langthaler gab es schließlich auf, von Steger eine ernsthafte Antwort auf punktgenaue Fragen zu erwarten. Es schien der Präsidentschaftswahlkampf also auch nach der Wahl weiterzugehen; nach und nach verschwand das Thema des Abends, das Patt, auf Nimmerwiedersehen. Seltsam. (Ljubiša Tošić, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link zur ORF-TVthek</strong><br><a href="http://tvthek.orf.at/program/Im-Zentrum-Spezial-Wien-16/10746309/IM-ZENTRUM-Spezial/12792642" target="_blank">"Im Zentrum" zum Nachschauen</a></br></p></div></div>
11803
Newsroom/Inland/bundespraesi/ErgebnisseBP
2016-05-23 13:53:37.00
Nach Präsidentenwahl: Erste Rufe nach Reform des Wahlkartensystems
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">ÖVP, Grüne und Team Stronach sind dafür, dass die Briefwahlstimmen schon am Sonntag ausgezählt werden müssen</h2><p>Wien – Viele Wähler sind verwundert, dass es am Wahlabend noch keinen Sieger bei der Bundespräsidentschaftswahl gab. Erste Politiker fordern bereits eine Änderung des Wahlgesetzes. Der STANDARD erklärt die Hintergründe des Wahlrechtes und was passiert, wenn es am Tag der geplanten Angelobung doch noch keinen neuen Bundespräsidenten gibt.</p> <p><strong>Frage:</strong> Wieso werden die Wahlkarten erst am Montag ausgezählt?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Das Prozedere ist im Bundespräsidentenwahlgesetz geregelt. Die Auszählung findet in den 113 Bezirkswahlbehörden statt und hat laut Paragraf 14a des Gesetzes ab 9 Uhr "am Tag nach der Wahl" zu erfolgen. Die Wahlkarten mussten aber schon bis 17 Uhr am Wahlsonntag eingelangt sein. Stimmen von Wählern, die zwar eine Wahlkarte beantragt, dann aber doch im Wahllokal gewählt habe, wurden allerdings schon am Sonntag mitgezählt. Das hat zur Folge: Von den insgesamt rund 885.000 beantragten Wahlkarten wurden am Montag noch 740.000 ausgezählt.</p> <p><strong>Frage:</strong> Wie läuft die Prüfung genau ab?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Zuständig sind die Bezirkswahlleiter, die unter Beobachtung der Wahlbeisitzer die Auszählung leiten. Zunächst ist die Unversehrtheit des Verschlusses der Wahlkarte zu prüfen, ebenso, ob alle nötigen Daten, die Unterschrift des Wählers und die auf den Wahlkarten aufscheinende eidesstattliche Erklärung vorhanden sind. Wahlkarten, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, sind ungültig. Anschließend werden die Wahlkuverts entnommen, in ein vorbereitetes Behältnis gegeben, durchmischt, geöffnet und schließlich ausgezählt.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/wahlkarteArtikelbild.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="330" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/23/wahlkarteArtikelbild.jpg" data-zoomable="true" height="330" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/wahlkarteArtikelbild.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: apa/neumayr/mmv</div><div class="caption context">Das Wahlkartensystem sorgte nach dem Sonntag für heftige Diskussionen.</div></div> <p><strong>Frage: </strong>Gibt es in den Regierungsparteien nun Überlegungen, das Gesetz zu ändern, damit man schon am Wahlabend weiß, wer gewonnen hat?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Ja. <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>-Klubobmann Reinhold Lopatka zeigt sich diesbezüglich "diskussionsbereit". Man müsse sich bei den Wahlkarten ansehen, wie man eine "Beschleunigung" des Auszählmodus erreichen könne, sagt er auf STANDARD-Anfrage. Der Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, Robert Stein, gibt aber zu bedenken, dass die Auszählung noch am Sonntag bis spät in die Nacht dauern würde und möglicherweise nicht mehr ausreichend Wahlbeisitzer anwesend wären. In diese Richtung argumentiert auch <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>-Klubobmann Andreas Schieder. Schon jetzt habe man das Problem, dass Wahlbeisitzer anderer Parteien oft nicht kommen würden. "Ein qualitatives Auszählen ist notwendig", sagt Schieder und lehnt eine Änderung ab. "Ich sehe kein demokratiepolitisches Problem, dass das Ergebnis erst am nächsten Tag feststeht."</p> <p><strong>Frage:</strong> Wie sehen die Oppositionsparteien das Problem?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Dieter Brosz, geschäftsführender Parlamentarier des grünen Klubs, ist ebenso für eine Reform des Wahlgesetzes. "Das wird niemand mehr wollen, dass wir am Wahlsonntag keinen Sieger haben", sagt er. Brosz kann sich eine Vorverlegung der Fristen vorstellen, sodass die Wahlkarten schon am Sonntagvormittag ausgezählt werden müssen. Ähnlich sieht das <a href="/r1339639820617/Team-Stronach">Team-Stronach</a>-Klubobmann Robert Lugar. "Ich bin auf jeden Fall für eine Vorverlegung." <a href="/r1362108118731/Neos">Neos</a>-Justizsprecher Nikolaus Scherak ist hingegen skeptisch. Auslandsösterreicher müssten schon jetzt sehr früh die Wahlkarten aufgeben, damit diese rechtzeitig in Österreich sind. Die Wähler sollten ich ihre Entscheidung möglichst lange offenhalten können, findet er. Daher sei es ihm lieber, dass die Auszählung erst am Montag erfolgt. "Da fällt niemandem ein Stein aus der Krone." Die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> war vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.</p> <p><strong>Frage: </strong>Gibt es weitere Überlegungen, Änderungen am Wahlgesetz vorzunehmen?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Durchaus. Brosz findet es beispielsweise absurd, dass Wahlkarten, die bereits vor dem 3. Mai abgegeben wurden (der zweite Wahlgang wurde erst am 2. Mai ausgeschrieben), ungültig sind. Lopatka wiederum möchte prüfen, ob man nicht generell die Frist zwischen erstem und zweitem Durchgang verkürzen könnte. Dieses Mal lag fast ein Monat zwischen dem ersten (24. April) und zweiten (22. Mai) Durchgang.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/fischerArtikelbild.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="330" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/23/fischerArtikelbild.jpg" data-zoomable="true" height="330" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/fischerArtikelbild.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: cremer</div><div class="caption context">Heinz Fischer wird nur mehr bis zum 8. Juli Präsident sein. Länger geht nicht.</div></div> <p><strong>Frage:</strong> Was passiert, wenn einer der beiden Kandidaten das Wahlergebnis anficht?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Nach der Verlautbarung des Ergebnisses am 1. Juni kann die Wahl innerhalb einer Woche von einem zustellungsbevollmächtigten Vertreter eines Kandidaten beim Verfassungsgerichtshof angefochten werden. Laut Gesetz hat "die Anfechtung den begründeten Antrag auf Nichtigerklärung des Wahlverfahrens oder eines bestimmten Teiles desselben zu enthalten". Das Höchstgericht hat dann maximal vier Wochen Zeit für die Prüfung.</p> <p><strong>Frage:</strong> Was passiert, wenn die Wahl teilweise oder ganz aufgehoben wird?</p> <p><strong>Antwort: </strong>Dann wird sie in jenem Bereich wiederholt, in dem der Verfassungsgerichtshof eine Unregelmäßigkeit feststellen konnte. Gab es nur in einem Sprengel einen Fehler, wird nur in dem Sprengel neu gewählt. Theoretisch kann aber natürlich auch die gesamte Wahl aufgehoben werden.</p> <p><strong>Frage:</strong> Die Angelobung des neuen Bundespräsidenten ist für den 8. Juli geplant. Was passiert, wenn es bis dahin kein Ergebnis gibt, weil ein Teil der Wahl wiederholt werden muss?</p> <p><strong>Antwort:</strong> Die Amtsperiode von Heinz Fischer endet auf jeden Fall an diesem Tag. Eine Verlängerung ist nicht mehr möglich. Es kann auch kein vorläufiger Sieger angelobt werden. Sollte es also am 8. Juli keinen neuen Bundespräsidenten geben, würde die Vertretungsregel in Kraft treten. Die drei Nationalratspräsidenten würden dann als Kollegialorgan die Vertretung des Bundespräsidenten übernehmen. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre Norbert Hofer also vorübergehend auf alle Fälle Bundespräsident – wenn auch gemeinsam mit Doris Bures und Karlheinz Kopf. (Günther Oswald, 23.5.2016)</p> </div></div>
11804
Newsroom/Web/Netzpolitik
2016-05-23 13:37:53.00
Japan: Hunderte Kriminelle beteiligen sich an Bankomat-Hack
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Täter erbeuten über elf Millionen Euro aus 1.400 Automaten – binnen zwei Stunden</h2><p>Ein Bankomaten-Hack in Japan sorgt in der Sicherheitsbranche für Staunen: Offenbar wurde innerhalb von zwei Stunden Geld aus rund 1.400 Automaten abgehoben, dabei wurde Schaden in der Höhe von umgerechnet elf Millionen Euro verursacht. Die Täter sollen dabei laut <a href="http://winfuture.de/news,92425.html" target="_blank">Winfuture</a> gefälschte Kreditkarten benutzt haben, deren Informationen dem Hack einer südafrikanischen Bank entstammen.</p> <h3>Quer über Japan verteilt</h3> <p>Mit diesen Kreditkarten wurde das Tagesmaximum von 800 Euro abgehoben. Hunderte Täter müssen von Geldautomat zu Geldautomat gezogen sein, um das zu erreichen. Die Abhebungen fanden in 16 von 47 Präfekturen statt, also quer über Japan verteilt. Die Polizei geht nun Hinweisen nach, von denen es überraschend wenige gibt. Denn trotz der vielen Täter gab es im Vorfeld keine Informationen dazu. (red, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Links</h3> <p><a href="http://winfuture.de/news,92425.html" target="_blank">Winfuture</a></p></div></div>
11805
Newsroom/Inland/Parteien/fp
2016-05-23 12:12:47.00
Frauke Petry: "Wir müssen den Kurs in ganz Europa ändern"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die AfD-Chefin, auf Einladung bei der FPÖ-Wahlparty in Wien, hält Hofers Wortwahl für "individuell"</h2><p>Wien – Bei der blauen Wahlparty im Wiener Prater war am Sonntag auch Frauke Petry, Vorsitzende der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), mit dabei. Im STANDARD-Interview erklärt sie, was angesichts der Flüchtlingsmisere "öffentlich gesagt werden muss". Dass <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Hofburganwärter Norbert Hofer im Wahlkampf Asylwerber quasi mit "Invasoren" gleichgesetzt hat, kommentiert sie so: "Die Wortwahl eines jeden Politikers ist individuell." Für Petry war der Tag der Stichwahl jedenfalls "ein bedeutender Tag nicht nur für Österreich, sondern für ganz Europa".</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Sind Sie wegen der Bundespräsidentschaftswahl extra nach Österreich gekommen?</p> <p><strong>Petry:</strong> Wir hatten eine Einladung für heute Abend – und da das ein bedeutender Tag nicht nur für Österreich ist, sondern für ganz Europa, sind wir dieser Einladung auch gern gefolgt.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Es steht aber quasi 50:50 für die Kandidaten Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer.</p> <p><strong>Petry:</strong> Das ist eine spannende Wahl. Ich denke, sie zeigt, dass eine Partei wie die FPÖ jenseits der Etablierten Mehrheiten gewinnen kann – und unabhängig davon, wer jetzt gewinnt, zeigt es, dass es in ganz Europa ein Korrektiv zur etablierten Politik gibt. So, wie die AfD in Deutschland große Erfolge feiert, tut die FPÖ das in Österreich schon lang – und ich glaube, das zeigt, dass wir den Kurs in Österreich ändern müssen – und in ganz Europa eben auch.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Während des Wahlkampfs hat Hofer in Zusammenhang mit den Flüchtlingen von "Invasoren" gesprochen. Sehen Sie das Ganze auch so?</p> <p><strong>Petry:</strong> Die Wortwahl eines jeden Politikers ist individuell. Aber Tatsache ist, dass wir derzeit ja keine Flüchtlings-, sondern eine Migrationskrise sehen, in der gerade die deutsche Bundesregierung schwere Fehler begangen hat, unserer Ansicht nach auch deutsches Recht gebeugt hat und sich jetzt auf europäische Partner, unter anderem Österreich, verlässt, um dieses Problem zu lösen. Ich denke, eine illegale Migration muss strafbar bleiben, und diejenigen, die das Asylrecht wissentlich missbrauchen, verhalten sich kriminell – und das muss auch öffentlich so gesagt werden.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/gc6qgqVh9DE" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/gc6qgqVh9DE" width="492"></iframe><div class="credits">derstandard.at</div></div> <p><strong>STANDARD:</strong> Den Terminus "Invasoren" würden Sie auch so verwenden?</p> <p><strong>Petry:</strong> Noch einmal: Die Wortwahl eines jeden Politikers ist individuell, und ich denke, das sollte auch so bleiben. Tatsache ist, dass wir viele Migranten in ganz Europa haben, die wissentlich unser Recht missbrauchen – und deswegen braucht es darauf eine politische Antwort.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Soll ein Bundespräsident so reden?</p> <p><strong>Petry:</strong> Schauen Sie: Sie stellen jetzt zum dritten Mal dieselbe Frage – und ich werde sie nicht noch einmal beantworten, weil ich sie Ihnen bereits zweimal beantwortet habe.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Polarisiert das nicht die Gesellschaft in Österreich und ganz Europa, wenn man so einen Zugang hat?</p> <p><strong>Petry:</strong> Was Europa seit Jahren polarisiert, ist eine fehlgeleitete Politik, vor allem die der alten großen Volksparteien – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas. Tatsache ist, dass es unsere Aufgabe sein muss, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf dem gesamten Kontinent zu bewahren. Und die Politik der Grenzenlosigkeit tut genau das Gegenteil davon.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Was tippen Sie, wer wird vorne liegen nach Auszählung der Briefwahlkarten?</p> <p><strong>Petry:</strong> Ich bin Wissenschafterin, bei so einer knappen Differenz wage ich keine Vorhersage. Herr Hofer kann es werden, ich wünsche es ihm, aber die Wahlkarten werden entscheiden, und es werden wenige tausend Stimmen sein, die am Ende das Ergebnis herbeiführen.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Bei den Wahlkarten sind meistens die Grün-Wähler vorne. Haben Sie eine Erklärung dafür, warum die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Wähler tendenziell nicht so gerne mit Wahlkarte wählen?</p> <p><strong>Petry:</strong> Nein. Ich denke, das sind unterschiedliche Traditionen in Deutschland und in Österreich – und es wählen auch in Deutschland häufig ältere Leute per Briefwahl, die dann eher konservativ wählen. Da sollten wir einfach den Tag abwarten, so lange ist es ja nicht mehr.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Hofer hat sich sehr zurückgehalten. Wird sich die AfD davon inspirieren lassen?</p> <p><strong>Petry:</strong> Also, die AfD macht ihre eigene Politik. Die AfD hat natürlich politische Freunde in ganz Europa. Wir haben gemeinsame Ideen, wir haben auch Unterschiede. Am Ende muss jede Partei ihren eigenen Weg finden, und wir müssen vor allem ein Prinzip wieder verinnerlichen: Gelebte Subsidiarität heißt, dass es auf europäische Ebene durchaus Gemeinsamkeiten geben kann und dass man die nationalen Unterschiede respektiert – und das sollte weiterhin so bleiben.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Mit dem französischen Front National und der ungarischen Jobbik macht es Ihnen nichts aus, in einem Boot zu sitzen?</p> <p><strong>Petry:</strong> Ich habe gerade schon gesagt: Die gelebte Subsidiarität für Europa, die über Jahrzehnte der Erfolgsgarant für diesen Kontinent, für wirtschaftliche Zusammenarbeit war, bedeutete immer, dass wir das Prinzip von Freiheit und Verantwortung und der Solidarität gleichermaßen bewahren. Das ist verlorengegangen, und deswegen gilt es auf nationaler Ebene zu respektieren, was die jeweiligen Parteien tun, und auf europäischer Ebene die Gemeinsamkeiten zu finden. Und da gibt es eine wachsende Euro-EU-kritische Allianz, und die gilt es weiter auszubauen.</p> <p><strong>STANDARD:</strong> Wenn Hofer die Präsidentschaftswahl gewinnt, kommen Sie dann auch zum umstrittenen Burschenschafterball in die Hofburg?</p> <p><strong>Petry:</strong> Ach, wissen Sie: Mein Terminplan ist so voll. Lassen Sie uns darüber heute Abend nicht reden, da ist noch gar nicht der Zeitpunkt dafür. (Maria von Usslar, Nina Weißensteiner, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Frauke Petry</strong> (41), geboren in Dresden, ist promovierte Chemikerin. Die Unternehmerin ist Vorsitzende der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD).</p></div></div>
11806
Newsroom/Kultur/Buehne/TheaterArtikel
2016-05-23 09:35:44.00
"Diener zweier Herren": Ein Chaplin-Tramp in der Lagunenstadt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Burg zeigt in Carlo Goldonis Komödie ein konkurrenzloses Ensemble am Werk</h2><p>Wien – "Der Diener zweier Herren" ist das Paradestück des Komödienreformers Carlo Goldoni. Die abgenutzten Typen der Commedia dell'arte schwirren nur noch wie Geister durch die Szene, Zitate aus einer verklungenen Epoche. Die neue Zeit gehört Gestalten wie Truffaldino (Markus Meyer). Dessen Arbeitsmoral ist wahrhaft modern. Er verdingt sich im schönen Venedig bei zwei verschiedenen Brötchengebern als Lohnsklave, um wenigstens ein einziges Mal zu essen zu bekommen.</p> <p>Not, so lernt man im Burgtheater, macht nicht bloß erfinderisch. Sie zwingt zu physischem Totaleinsatz. Christian Stückls Inszenierung hat die Übersiedlung von Recklinghausen nach Wien heil an Knochen und Konzept überstanden. Sie passt in die laufende Spielzeit wie der Parmesan auf die Pasta. Sie gefällt sich schrecklich gut in ihrer etwas selbstverliebten Derbheit. Sie bietet phasenweise aber auch grandiosen Spaß.</p> <p>Und dann ist da Meyers Truffaldino. Der schuftet in seinem braunen Dreiteiler als die etwas ölige Variante des Charlie-Chaplin-Tramps. Ein staubverkrustetes Café (Bühne: Stefan Hageneier) bildet das venezianische Ambiente. Herrn Pantalones (Peter Simonischek) Tochter soll gerade verehelicht werden. Das Gegenüber ist in Gestalt des Dottore (Johann Adam Oest) die perfekte Verkörperung sämtlicher bürokratischer Sekundärtugenden: Schusseligkeit, Bereitschaft zur moralischen Entrüstung, der Besitz des Zweiten Latinums.</p> <h3>Zwei Turiner auf der Flucht</h3> <p>In diese Lagune der Korruption verschlägt es zwei Turiner auf der Flucht. Die holde Beatrice (Andrea Wenzl) trägt die Maske des eigenen Bruders. Ihr Liebhaber (Sebastian Wendelin) muss wiederum den tödlichen Anschlag auf den Schwager in spe mit Schnapsorgien sühnen. Sie alle sind kurios Versprengte, die voneinander nichts wissen. Die Pistolen sitzen allzu locker im Hosenbund, die Koffer rutschen, ein Hauch von Hysterie und sozialer Abstiegsangst liegt über dem exakt zwei Mal errichteten und im Kreis gedrehten Café.</p> <p>Truffaldino bleibt nichts anderes übrig. Er muss charmieren und scharwenzeln und kolossale Menüs auftischen, ein Schmachtauge immer auf das Kindermädchen Smeraldina (Mavie Hörbiger) gerichtet, das als vermeintlich keusche Anstandshexe so etwas wie den Glutkern der Aufführung bildet.</p> <p>Simonischek bringt eine wüste Zahnprothese sehr schön zur Geltung. Was Stückls Inszenierung leider zur Gänze entbehrt, ist die leicht schäbige Anmut des Südens, das gleißende Licht Giorgio Strehlers, in dem der Spaß vom Willen zur Erkenntnis durchkreuzt wird. Unterm Strich kann man mit diesem Goldoni aus dem Geist der Depression ganz gut leben. Er zeigt ein konkurrenzloses Ensemble am Werk. Nächstes Jahr dürfen es dann auch wieder Antikenstücke und andere Bedeutsamkeiten sein. (Ronald Pohl, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link</strong></p> <p><a href="http://www.burgtheater.at" target="_blank">burgtheater.at</a></p></div></div>
11807
Newsroom/Inland/bundespraesi/bundespraesilive
2016-05-23 14:58:22.00
Livestream: Das endgültige Ergebnis der Bundespräsidentenwahl wird verkündet
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/811b08e2-133a-4633-a677-08baffac0f1d" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/811b08e2-133a-4633-a677-08baffac0f1d" width="492"></iframe></div></div></div>
11808
Livingroom/Familie/Kind
2016-05-23 12:42:44.00
Das Trampeltier streicheln und den Stallburschen spielen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Barockanlage Schloss Hof im niederösterreichischen Marchfeld lockt mit neuen Attraktionen für Kinder</h2><p>Unweit der March, an der Grenze zur Slowakei befindet sich die Barockanlage Schloss Hof. Das Ausflugsziel bietet derzeit etliche neue Formate und Veranstaltungen für Kinder: Der Bogen spannt sich von Kamelfest über Pflanzen- und Samentauschbörsen bis zu Musketiershows. Auf dem Programm stehen außerdem Eseltage, Workshops zum Thema Kutschenfahren, Spielefest und interaktive Erlebnispfade, wo Kinder in die Rolle der Magd oder des Stallburschen schlüpfen können.</p> <h3>Manege frei für die bunte Tierparade</h3> <p>Auf Schloss Hof, dem größten der sechs Marchfeldschlösser, leben 240 Tiere – unter ihnen Lamastuten und Kärntner Brillenschafe, Steinhennen und weiße Esel. Das exotische Trampeltier "Momo" ist mit seinen 900 Kilogramm der schwerste Hofbewohner. Im alljährlichen barocken Tierumzug wie auch bei anderen Tierparaden wirken die unterschiedlichen Zwei- und Vierbeiner mit.</p> <p>Mit Ballet und Alpaka-Parcours wird Anfang Juni unter dem Motto "Manege frei" das Kamelfest begangen. An den "Eseltagen" im Juni, Juli und September dürfen die kleinen Gäste zum Abschluss auch die Fohlen auf der Koppel besuchen. Neben Pferdefest und Ponyreiten gehört zu Schloss Hof auch der Streichelzoo.</p> <h3>Löwenmaul und Fuchsschwanz</h3> <p>Der Veranstaltungsreigen umfasst auch die Vielfalt der Flora der siebenterrassigen Gartenanlage: Der Paradeisgarten beheimatet 30 verschiedene Sorten, im Rosengarten duften 50 unterschiedliche Rosenarten und im Kräutergarten 120 verschiedene Pflanzen. Auf einer Fläche von 70 Hektar findet man Zitrusbäumchen, Oleander, Zypressen und Granatapfelbäume sowie historische Weinreben, ebenso wie eine Barockgartenbepflanzung mit raren Sorten aus der Zeit Maria Theresias. Dazu zählen etwa Löwenmaul, Wunderblume, Fuchsschwanz.<br/></p> <h3>Vom Korbflechten und Drechseln</h3> <p>Mit Saisonstart 2016 können Kinder am Gutshof in die Rolle der Magd Johanna oder des Stallburschen Paul schlüpfen. Welche Tätigkeit übten eigentlich Falkner und Kurschmiede aus? Über interaktive Erlebnispfade bekommen die Kinder Einblicke in Berufe, die es zur Zeit Prinz Eugens am Gutshof gegeben hat. Da stellen Schauhandwerkerinnen und Schauhandwerker ihre Arbeit vor. Dazu stehen etwa Korbflechten und Drechseln auf dem Programm.</p> <p>Auto braucht man keines, um nach Schloss Hof zu kommen: Bis Anfang November steht sieben Tage die Woche ein kostenloser Shuttleservice zwischen dem Bahnhof Marchegg und Schloss Hof zur Verfügung. An Wochenenden und Feiertagen steuert die graue Linie des Hop-on-hop-off-Buses von Vienna Sightseeing Tours dreimal täglich Petronell-Carnuntum und Schloss Hof von Wien Mitte aus an. (red, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Info</strong></p><p>Öffnungszeiten: 16. März bis 2. November 2016, täglich 10–18 Uhr</p><p>2294 Schloßhof 1 <br><a href="http://www.schlosshof.at" target="_blank">www.schlosshof.at</a></br></p></div></div>
11809
Newsroom/Inland/bundespraesi/bundespraesilive
2016-05-23 15:35:20.63
Wahlkarten ausgezählt: Alexander Van der Bellen ist Bundespräsident
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Van der Bellen erreichte 50,35 Prozent der Stimmen, Hofer 49,64 Prozent – Innenminister Sobotka gibt Pressekonferenz</h2><p>ACHTUNG ACHTUNG</p> <p><strong><a href="http://derstandard.at/jetzt/livebericht/2000037349569/alexander-van-der-bellen-ist-bundespraesident-norbert-hofer-raeumt-niederlage">Hier geht es zum Livebericht mit den Updates zur Wahl von Alexander Van der Bellen</a> &gt;&gt;&gt;</strong></p> <p><br/></p> <p>Wien – Alexander Van der Bellen wird der neunte Bundespräsident der Zweiten Republik. Der von den Grünen unterstützte Van der Bellen hat mit 31.026 Stimmen gewonnen. Van der Bellen erreichte 50,35 Prozent der Stimmen, Hofer 49,64 Prozent. Die Wahlbeteiligung 72, 7 Prozent.</p> <p>Das hat Innenminister Wolfgang Sobotka am Montagnachmittag bei der Bekanntgabe des Ergebnisses inklusive Wahlkarten verkündet. Das amtliche Ergebnis wird am 1. Juni verkündet.</p> <p>Van der Bellens Konkurrent Norbert Hofer (FPÖ) hat seine Niederlage bereits via Facebook eingeräumt. "Natürlich bin ich heute traurig. Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst", schreibt Hofer auf Facebook und räumt damit bereits vor der offiziellen Verkündung des Ergebnisses seine Niederlage ein. Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schreibt auf Facebook: "Norbert Hofer wurde heute ex aequo Sieger mit rund 50% der Stimmen und in einem Fotofinish um Millimeter gerade noch nicht zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt!"</p> <div class="block code"><div id="fb-root"></div><script>(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/en_US/sdk.js#xfbml=1&version=v2.2"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs); }(document, 'script', 'facebook-jssdk'));</script> <div class="fb-post" data-href="https://www.facebook.com/norberthofer2016/posts/1750172498593377" data-width="500"></div></div> <p>Die Wiener und steirischen Briefwähler haben Van der Bellen mehr als die Hälfte dessen an Stimmen gebracht, was er brauchte, um den Vorsprung von Hofer abzubauen. Um 144.006 lag Hofer im vorläufigen Endergebnis Sonntagabend vorne, die Auszählung der Wiener und der steirischen Briefwahl ließ diesen Vorsprung um fast 87.000 Stimmen schmelzen.</p> <h3>4000 Stimmen aus Kärnten</h3> <p>Aus Kärnten kam ein weiteres Plus von 4.000 Stimmen für Van der Bellen. In Wien baute der Grüne (mit letztlich 63,32 Prozent) den Vorsprung auf Hofer von 135.119 Stimmen mit der Briefwahl auf 209.560 aus. In der Steiermark blieb zwar Hofer mit 56,22 Prozent (am Wahlsonntag waren es noch 58,68 Prozent) vorne. Aber durch die Briefwähler schmolz sein Vorsprung gegenüber dem Grünen von ursprünglich fast 97.000 auf nach der Briefwahl nur mehr rund 85.000 Stimmen. Van der Bellen steigerte sich von 41,32 auf 43,78 Prozent.</p> <p>Der Salzburg Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat Van der Bellen bereits in eine Presseaussendung gratuliert. "Er wird als demokratisch gewählter Bundespräsident in Salzburg jenes offene und respektvolle Willkommen genießen wie jeder Bundespräsident vor ihm", sagte Haslauer. (red, APA, 23.5.2016)<br/></p></div></div>
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Newsroom/International/Nahost/nahostkonflikt
2016-05-23 17:24:43.00
Mit Messer bewaffnete Palästinenserin bei Jerusalem erschossen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Erster tödlicher Vorfall seit drei Wochen – Polizei: Warnschüsse missachtet</h2><p>Jerusalem -Eine Palästinenserin ist am Montag laut israelischer Polizei bei einer versuchten Messerattacke auf einen Grenzpolizisten erschossen worden. Die Frau sei mit gezückter Stichwaffe am Grenzübergang Biddu nördlich von Jerusalem auf den Beamten zugelaufen und habe Warnschüsse missachtet, berichtete die Polizei weiter. Deshalb habe der Polizist gezielt geschossen, um sie zu stoppen.</p> <p>Israel und die Palästinensergebiete werden seit Oktober von einer Gewaltwelle erschüttert, bei der bisher 205 Palästinenser, 28 Israelis und vier Ausländer getötet wurden.</p> <h3>Hunderte Verletzte</h3> <p>Bei der Mehrzahl der getöteten Palästinenser handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter. Mehrere hundert Israelis wurden teils schwer verletzt. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der Angriffe spürbar abgenommen; zuletzt gab es am 3. Mai einen Toten.</p> <p>Die Leichen eines Geschwisterpaars, das Ende April von privaten Wachleuten am Qalandia-Kontrollposten zwischen Jerusalem und Ramallah erschossen worden war, wurden am Montag den Angehörigen überstellt. In diesem Fall läuft eine polizeiliche Untersuchung des Vorfalls, weil Zeugen aussagten, dass von der 23-Jährigen und ihrem 16-jährigen Bruder keine unmittelbare Gefahr ausging, auch wenn sie Messer bei sich trugen. (red, PA, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik/Aussenwirtschaft
2016-05-23 17:25:58.00
Warnrufe vor EU-Austritt Großbritanniens werden lauter
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Finanzminister Osborne sieht "Jahre der Rezession" – Österreichs Wirtschaft geht nicht von Brexit aus</h2><p>Wien/London – Knapp fünf Wochen vor der Volksabstimmung in Großbritannien über Verbleib in oder Ausscheiden aus der EU nehmen die warnenden Stimmen sowohl im Land selbst als auch international zu. Am Montag war es Finanzminister George Osborne, der seinen Landsleuten für den Fall eines Austritts aus der EU "Jahre der Rezession" vorausgesagt hat.</p> <p>Unter Verweis auf eine hausinterne Studie erklärte Osborne, die Entscheidung für einen <a href="/r2000039399710/Brexit">Brexit</a> genannten Austritt würde einen "sofortigen und heftigen Schock" für die britische Wirtschaft hervorrufen. Die britische Bevölkerung müsse sich mit der Frage befassen, ob sie "wissentlich für eine Rezession stimmen" wolle, heißt es in einer Erklärung des Finanzministers zu der Studie.</p> <p><strong>Einbruch der Wirtschaftsleistung</strong></p> <p>Berechnungen zufolge sind im Falle eines Brexits zwei Szenarien denkbar – ein "Schockszenario" mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung des Landes um 3,6 Prozent gegenüber den bisherigen Annahmen und ein "Szenario mit heftigem Schock", bei dem die Wirtschaftsleistung gar um sechs Prozent einbräche.</p> <p>Es gab bereits von mehreren Seiten Warnungen vor den wirtschaftlichen Folgen eines Brexits. So hat die Bank of England eine "technische Rezession" vorausgesagt, der Internationale Währungsfonds (IWF) sprach von einem "bedeutenden Risiko" für die Weltwirtschaft. Die meisten Meinungsumfragen deuten nach langem Kopf-an-Kopf-Rennen inzwischen darauf hin, dass sich letztlich doch die Befürworter eines Verbleibs Großbritanniens in der EU durchsetzen werden können.</p> <h3><b>"Frustruck", kein Rechtsruck </b></h3> <p>Damit rechnet auch ein Großteil der heimischen Unternehmen, wie sich am Montag bei einer dem Brexit gewidmeten Veranstaltung in der Wirtschaftskammer zeigte. Kammerpräsident Christoph Leitl sprach davon, dass es in Österreich bei der Bundespräsidentenwahl einen "Frustruck", keinen Rechtsruck gegeben habe und dass, wie in Großbritannien auch, ein Frust über Europa zu konstatieren sei. "Wir brauchen die europäische Zusammenarbeit und das Bestreben, gemeinsam Probleme zu lösen", sagte Leitl.</p> <p>Die wirtschaftlichen Folgen eines Brexits wären für Österreich "an der Grenze zum Spürbaren", sagte Österreichs Wirtschaftsdelegierter in London, Christian Kesberg. Bis 2030 würde es dadurch in Österreich nur eine um 0,05 bis 0,18 Prozent niedrigere Wirtschaftsleistung geben. Die Russland-Sanktionen hätten sich für Österreich negativer ausgewirkt.</p> <p><strong>EU verlöre größte Militärmacht</strong></p> <p>Dramatischer wäre, dass die EU bei einem Brexit ihre größte Militärmacht verlieren würde, die zweitgrößte Wirtschaftsmacht nach Deutschland, das Land mit der zweitmeisten Bevölkerung sowie einen "Hort der Demokratie".</p> <p>Die britische Botschafterin in Österreich, Susan le Jeune d'Allegeershecque, ist überzeugt: "Wir werden auch am 24. Juni (Tag nach dem Referendum; Anm.) ein stolzer Teil dieser Gemeinschaft sein." (stro, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Chronik
2016-05-23 17:21:33.00
Krebs-Heilmittel verkauft: 3,5 Jahre für Hersteller von "Ukrain"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Chemiker hatte seit Jahren abgelaufene Ampullen einfach umetikettiert – Urteil nicht rechtskräftig</h2><p>Wien – Im Prozess um das angebliche Krebs-Heilmittel "Ukrain" ist am Montag das letzte Urteil gefällt worden. Ein Chemiker wurde wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges zu 3,5 Jahren unbedingter Haft verurteilt, weil er abgelaufene Ampullen verkaufte, nachdem er diese umetikettiert hatte. Das Urteil des Schöffengerichts (Vorsitz: Marion Hohenecker) ist nicht rechtskräftig.</p> <p>Der Angeklagte meldete Nichtigkeit und Berufung an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Bereits im März 2015 waren die Ex-Frau und langjährige Sekretärin des Chemikers der Beitragstäterschaft freigesprochen worden.</p> <p>Seit den 1990er-Jahren hatte der Mann über sein Einzelunternehmen mit Sitz in Wien-<a href="/r3821/4-Wieden">Wieden</a> das angebliche "Wundermittel Ukrain" verkauft, das seiner Darstellung zufolge jede Art von Krebs heilen soll. Die Frage der Wirksamkeit des Präparats, an der es Zweifel gibt – der flüssige Extrakt aus Wurzeln des Schöllkrauts ist in Österreich nicht zugelassen und darf daher an sich nicht vertrieben werden -, stand dabei aber nicht im Vordergrund. Prozessgegenstand am Wiener Landesgericht war vielmehr der Umstand, dass der Chemiker nach der amtlichen Beschlagnahme seiner Bestände alte, teilweise seit Jahren abgelaufene Ampullen einfach umetikettiert und das Haltbarkeitsdatum auf 2015 bzw. 2016 erstreckt haben soll.</p> <h3>Fälschung mit Geschirrspülmittel-Lösung</h3> <p>Die Behörden hatten zuerst gar nicht mitbekommen, dass der Beschuldigte sein "Wundermittel" im großen Stil in alle Welt verkaufte. 2011 sei dann mehr oder weniger zufällig ein Paket abgefangen worden, worauf an der Betriebsstätte des Chemikers eine Hausdurchsuchung vorgenommen wurde. Sämtliche vorgefundenen frischen Ampullen wurden dabei aus dem Verkehr gezogen. Der Hersteller von "Ukrain" behalf sich damit, dass er alte Ampullen aus dem Lager holte, in eine Geschirrspülmittel-Lösung gab, somit die Etiketten entfernte und mit einer Etikettiermaschine neue auf die Ampullen drucken ließ, die nun ein deutlich in der Zukunft gelegenes Ablaufdatum aufwiesen.</p> <p>Als Hersteller sei der Angeklagte berechtigt gewesen, neue Etiketten anzubringen, da ihm als Chemiker klar war, dass das "Ukrain" nach wie vor wirksam war, hielt Verteidiger Adrian Hollaender zum Prozessauftakt fest. "Das sind alkaloide Salze. Und Salze verderben nicht." Zahlreiche Zeugen – darunter Krebspatienten und deren Angehörige – sahen das Mittel als letzte Hoffnung, sagten jedoch vor Gericht aus, dass sie es nicht genommen bzw. verabreicht hätten, wenn sie gewusst hätten, dass es abgelaufen sei.</p> <h3>Erlös von 1,1 Millionen Euro</h3> <p>Die Umetikettierung hat sich laut Zentraler Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftskriminalität und Korruption (WKStA) gelohnt. Binnen zehn Monaten habe der Angeklagte 17.400 Ampullen mit einem gefälschten Ablaufdatum in Verkehr gesetzt, damit seine Kunden getäuscht und mit diesem Betrug einen Erlös von 1,1 Millionen Euro erzielt. (APA, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/wien/03Landstrasse
2016-05-23 17:28:30.00
73-Meter-Turm am Heumarkt: Investor will nicht aufgeben
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Vassilakou hatte Nachdenkpause verordnet – Wertinvest GmbH weist auf öffentliches Interesse hin</h2><p>Wien – Nach der "Nachdenkpause", die Wiens Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) dem Hochhausprojekt am Heumarkt verordnet hatte, meldete sich am Montag der Investor der Neugestaltung des Areals zu Wort. Von einem Ende des Projekts wollen die Verantwortlichen nichts wissen. Man habe auch bereits das Gespräch mit Vassilakou gesucht. Sie habe die "unerwartet angeordnete Nachdenkpause" sehr deutlich als einen zusätzlichen Arbeitsschritt vor der öffentlichen Auflage der Pläne, aber keineswegs als "Aus" für die Neugestaltungspläne definiert, sagt Daniela Enzi, Geschäftsführerin der Wertinvest Hotelbetriebs GmbH, in einer Aussendung.</p> <p>Auf breiter Basis sollen nun "Kritikpunkte aufgegriffen und Optimierungspotenziale ausgeschöpft" werden. "Wir sollen nachdenken, nicht pausieren", fasst Enzi zusammen.</p> <h3>Kritik an 73-Meter-Turm</h3> <p>Bemängelt worden waren unter anderem die Proportionalität, die Höhe der Gebäude, die Breite der Durchwegung und das Hereinragen der Eisfläche in den Straßenraum. Von Anfang an hatte der Turm für Luxuswohnungen, der 73 Meter in die Höhe ragen soll, für Aufregung gesorgt, weil er den Status der Innenstadt als Unesco-Weltkulturerbe gefährden könnte.</p> <p>Enzi jedoch streicht in der Aussendung hervor, dass auch auf öffentliche Interessen eingegangen werde. Das Privatgelände werde – etwa für Verbindungswege – der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, "wodurch die Lebensqualität der Umgebung und auch die Situation etwa des Konzerthauses deutlich verbessert werden".</p> <p>Finanziert würden außerdem die neuen Anlagen des Eislaufvereins, ein Schulturnsaal, ein Kongresszentrum sowie die Neugestaltung der Lothringerstraße.</p> <h3>Eislaufverein in Endverhandlungen</h3> <p>Auch der betroffene Wiener Eislaufverein (WEV) äußerte sich negativ zum Stopp des Projekts. Der WEV, auf dessen Gelände zwischen Heumarkt und Lothringerstraße der Bau hätte entstehen sollen, gibt an, mit Projektentwickler Wertinvest in den Endverhandlungen gewesen zu sein. Umso mehr sei man "negativ überrascht, so knapp vor dem Ziel mit dem Stopp konfrontiert zu werden", gab der Vorstand bereits vergangene Woche via Aussendung bekannt.</p> <p>"Für den WEV war es vor drei Jahren keine leichte Entscheidung, in die Verhandlungen einzutreten. Inzwischen wurde nachhaltig und gut verhandelt und in wesentlichen Punkten eine akzeptable Lösung erarbeitet", hieß es weiter.</p> <p>Die Wiener Politik habe stets von ihrem Interesse an einer guten Lösung gesprochen. Eine längere Verzögerung und damit einhergehende Rechtsunsicherheit würde "ernste, vor allem auch wirtschaftliche Probleme" zur Folge haben. Der WEV wünsche sich deshalb von Vassilakou ein rasches Klärungsgespräch mit allen Anrainern über das weitere Vorgehen. (mcmt, rwh, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Nachlese</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000036917544/Wiener-Eislaufverein-Stadt-genehmigt-Turm-Projekt-nicht">Stopp für Hochhaus am Heumarkt: Vassilakou verfügt "Nachdenkpause"</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000036864117-3820/Gruener-Protest-gegen-Turm-am-Heumarkt">Wien: Grüner Protest gegen Turm am Heumarkt</a></p></div></div>
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Newsroom/Etat/TV/TVSerien/Serienreif/Recaps
2016-05-23 17:30:00.00
Wir haben "Game of Thrones" gesehen: S06 E05 – "The Door"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Schlagen, schleimen, schluchzen: Folge fünf hält Schlachten und Gefühle bereit. Und wieder einmal eine mitreißende Schlussszene</h2><p><em>Alle, die nicht wissen wollen, was in der fünften Folge der sechsten Staffel von "Game of Thrones" passiert, dürfen sich gratulieren: Sie sind schon fertig mit dem Text und können sich Wichtigerem zuwenden, zum Beispiel können sie den neuen Bundespräsidenten feiern oder ausbuhen. Alle anderen lesen weiter und behalten die Nerven. Wir müssen jetzt ganz stark sein. Schon wieder? Ja.</em></p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/b1-i72hhlN0" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/b1-i72hhlN0" width="492"></iframe><div class="credits">serientrailermp</div><div class="caption context">Trailer und Interviews zur fünften Folge.</div></div> <p>Dabei sieht es zunächst gar nicht danach aus. Denn rein inhaltlich ist die sechste Staffel in der Mitte angelangt, das heißt: Sie befasst sich mit scheinbaren Nebensächlichkeiten. Fast alle sind wieder am Weg von irgendwo nach nirgendwo, entweder emotional oder geografisch – meist nicht zu friedlichen Zwecken. Die Folge trägt den Titel "The Door" – eine Anspielung auf Hodor ("Hold the Door") – und hält eine gewaltige Schlussszene bereit. Hodor ist der Riese der Herzen.</p> <p>Das passiert in Folge fünf:</p> <p>Lady Sansa erhält Besuch von Littlefinger. Die Begegnung verläuft äußerst frostig, war er doch derjenige, der das arme Mädchen der Bestie Ramsay Bolton auslieferte.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/2got.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="378" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/23/2got.jpg" data-zoomable="true" height="378" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/2got.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: sky / hbo</div><div class="caption context">Sansa empfängt Littlefinger frostig (Sophie Turner, Aiden Gillen).</div></div> <p>Die Entschuldigungen des Bordellbetreibers wirken ein wenig hilflos und kommen bei Sansa nicht an. Zumal sie die neue Zielstrebigkeit lebt und Großes plant: "Mein Bruder und ich werden den Norden erobern." Zum Abschied gibt Littlefinger noch einen Tipp, wo sie Kämpfer abziehen könnte. Sansa schaut finster, aber insgeheim weiß sie: Der Schleimer hat recht. Brienne macht Sansa weiter den spannenlangen Hansel und zieht los, um Soldaten zu rekrutieren.</p> <h3>Genug gehaut</h3> <p>Ayra lässt sich inzwischen weiter grün und blau prügeln, um bei Jaqen H'ghar eine vernünftige Ausbildung als Kämpferin zu genießen. Man möchte die blauen Flecken nicht zählen, aber Gott sei Dank heilen die Wunden schnell. Allein der zornige Gesichtsausdruck verrät, dass es ihr schön langsam mit dem Gehautwerden reicht.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/3got_1.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="417" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/23/3got_1.jpg" data-zoomable="true" height="417" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/23/3got_1.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: sky / hbo</div><div class="caption context">Ayra (Maisie Williams) hat einen Auftrag.</div></div> <p>Jaqen H'ghar findet das auch und erzählt die Legende von den gesichtslosen Männern, gibt ihr eine neue Identität und einen Killerauftrag. Den auszuführen, wird dem Mädchen, das "keine Wünsche" hat, umso leichter fallen, als die Auserwählte eine Schauspielerin in einem Theaterstück ist, das sich über ihren Vater Ned lustig macht. Ironie ist nicht unbedingt die Stärke der geprüften Regententochter. Satire ist auch im Fantasiereich Westeros ein hartes Geschäft.</p> <h3>Wenig Freude bei Greyjoys</h3> <p>Yara Greyjoy schwingt sich zur Präsidentin, pardon: Königin der Eisernen Inseln auf. Aber die Machobande ihrer Untertanen kommt damit nicht gut zu Rande, allen voran Onkel Euron. Er verspricht Bedeutsames – man könnte auch sagen: das Blaue vom Himmel. Das hilft zunächst einmal nichts, denn Yara und Theon schnappen sich die Schiffe und machen sich schnell vom Acker. Der Onkel ist böse, und wieder einmal heißt es: jeder gegen jeden.</p> <h3>Drachenmutter und Lichtgestalt</h3> <p>Daenerys löst sich vom todkranken Jorah, dieser sagt zum Abschied die berühmten drei Worte. Die herrische Natur der Drachenmutter kommt wieder durch, dieses Mal beauftragt sie Jorah, nach einer Heilung für seine Krankheit zu suchen, so lange – ja, wie lange eigentlich: bis es aus ist? Aber den Befehlen seiner Königin hat man zu gehorchen, vielleicht findet sich ja ein Guru und verhilft zur Spontanheilung.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MCw0OCw1MDAsMzgxfDlEODJGRkFGM0FDNkRCMzM3Njk1MjQ5NEQ3MUQ2MzM4/2016/05/23/4got.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/23/4got.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MCw0OCw1MDAsMzgxfDlEODJGRkFGM0FDNkRCMzM3Njk1MjQ5NEQ3MUQ2MzM4/2016/05/23/4got.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: sky / hbo</div></div> <p>Tyrion und Varys stecken irgendwie marketingmäßig fest: Dass Daenerys dem Volk Frieden gebracht hat, weiß selbiges nicht so recht zu schätzen. Es braucht also eine Lichtgestalt, es braucht: Kinvara, Hohepriesterin des roten Tempels, Flamme der Wahrheit, Licht der Weisheit, erste Dienerin des Herrn des Lichts. So einen Titel muss man erst einmal erwerben. Wer, wenn nicht sie? Da kommt etwas auf uns zu.</p> <p>Tiefenpsychologisch relevant ist weiterhin die Erweckungsgeschichte von Bran, die auch für uns allerlei Neuigkeiten bringt.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/wWH8QGgixfI" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/wWH8QGgixfI" width="492"></iframe><div class="credits">game of thrones best scenes</div></div> <p>Wir erfahren: wie die weißen Wanderer entstanden sind – brutal! – und schließlich, wie der Wonneproppen Hodor zu seinem Namen kam, siehe "Hold the Door" – zum Weinen! Brans Visionen werden schön langsam lebensbedrohlich, und zwar nicht nur für ihn selbst. Es geht drunter und drüber. Da braucht jemand dringend einen Arzt! (Doris Priesching, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link</strong><br><a href="http://derstandard.at/r1363708543056/Game-of-Thrones">Alles, was es auf derStandard.at zu "Game of Thrones" gibt, finden Sie </a><a href="http://derstandard.at/r1363708543056/Game-of-Thrones">hier</a><a>.</a></br></p> <p><strong>Info</strong><br>Die jeweils neueste Folge der sechsten Staffel von "Game of Thrones" ist in der Nacht von Sonntag auf Montag – im Original oder in der synchronisierten Fassung – auf Sky On Demand, Sky Go und auf Sky Online abrufbar. Jeden Montagabend um 21 Uhr ist die aktuelle Episode wahlweise auf Deutsch oder Englisch auf Sky Atlantic HD zu sehen.</br></p> <p><strong>Gemeinsam fernsehn:</strong> Zum Staffelende am 27. Juni wird es einen <a href="http://derstandard.at/2000039161067">Livebericht</a> geben.</p></div></div>
11815
Newsroom/Wirtschaft/Unternehmen/gluecksspiel
2016-05-23 12:48:33.00
Novomatic: Ungereimtheiten um Automatenbescheid
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Ex-SPÖ-Landesrätin und Abteilungsleiterin belasteten Glücksspielkonzern vor Gericht – Unternehmen dementiert</h2><p>Wien/Gumpoldskirchen – In einem Zivilverfahren des Glücksspielkonzerns Novomatic gegen einen früheren Geschäftspartner sind Ungereimtheiten um die niederösterreichische, an Novomatic ergangene Automatenkonzession aus dem Jahr 2005 aufgekommen. Die ehemalige <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>-Landesrätin Christa Kranzl sowie die zuständige Abteilungsleiterin belasteten den Konzern als Zeuginnen, schreibt "profil". Der Konzern dementiert.</p> <p>Kranzl sagte dem Bericht zufolge am 9. November 2015 vor Gericht aus, dass ihr der frühere Novomatic-Chef Franz Wohlfahrt in einem Telefonat im September 2005 "Vorteile" in Aussicht gestellt habe – unter der Voraussetzung, dass ein kurz zuvor erlassener umstrittener Bescheid des Landes Niederösterreich zur Aufstellung von bis zu 2.500 Glücksspielautomaten nicht aufgehoben werde.</p> <p>Wohlfahrt habe in dem Telefongespräch gesagt, "dass er Wert darauf legt, dass so wie der Bescheid ist, so alles bleibt. Er hat gemeint, dass das für mich nicht mein Nachteil sein würde. Ich habe allerdings nichts erhalten und auch nichts genommen und auch nichts bekommen von ihm. Über Befragen, ob mir von ihm etwas in Aussicht gestellt wurde, gebe ich an, dass er wörtlich gesagt hat: 'Es möge auch nicht mein Nachteil sein'", zitiert das Nachrichtenmagazin "profil" aus dem Gerichtsprotokoll. Auf nochmalige Nachfrage des Anwalts des von Novomatic Beklagten, "ob ich diese Aussage des Dr. Wohlfahrt dahingehend verstanden habe, dass mir ein Vorteil in Aussicht gestellt wurde, gebe ich an: Ja."</p> <h3>Novomatic-Anwalt weist Aussagen zurück</h3> <p>Novomatic-Anwalt Peter Zöchbauer wies das gegenüber dem Magazin zurück. "Herr Dr. Franz Wohlfahrt hat Frau Christa Kranzl weder wörtlich noch sinngemäß einen Vorteil in Aussicht gestellt." Die Äußerung der Zeugin seien "unzutreffend".</p> <p>Mit dem Bescheid war damals auch die Innenrevision des Landes Niederösterreich befasst, schreibt "profil" weiters. Die Prüfer kamen dem Bericht zufolge zum Schluss, dass die Rolle eines involvierten Sachbearbeiters, der heute selbstständiger Sachverständiger für Glücksspiel ist, zu "hinterfragen" sei.</p> <p>Das Amt der Landesregierung, genauer: die Kranzl unterstellte Abteilung für Polizei- und Veranstaltungsangelegenheiten, hatte am 8. August 2005 einer Novomatic-Tochter den Betrieb von bis zu 2.500 Glücksspielautomaten im Bundesland für zehn Jahre genehmigt. Der Bescheid erging dem Bericht zufolge nur zwei Monate, nachdem der Konzern einen Antrag gestellt hatte.</p> <p>In Niederösterreich gab es damals keine gesetzliche Grundlage für das sogenannte kleine Glücksspiel. Diese wurde erst 2006 geschaffen. Der Bescheid basierte noch auf dem Veranstaltungsgesetz.</p> <p>Kranzl, eine Gegnerin des Automatenzockens, sowie die zuständige Abteilungsleiterin waren laut "profil" nicht informiert, weil sie damals unabhängig voneinander auf Urlaub waren.</p> <p>Die Abteilungsleiterin sagte vor Gericht am 9. April 2015 als Zeugin aus, dass "ein derartiger Bescheid" vor Unterfertigung mit ihr besprochen hätte werde müssen. Das sei nicht geschehen. Sie "hätte den Bewilligungsbescheid nicht erlassen", gab sie laut "profil" zu Protokoll.</p> <p>Kranzl dazu bei ihrer ersten Vernehmung dem Bericht zufolge: Es sei "offensichtlich" gewesen, dass "die Angelegenheit" vor ihr und der Abteilungsleiterin geheim gehalten werden sollte, "und man hat bewusst auf unseren Urlaub gewartet, um den Bescheid erlassen zu können."</p> <p>Die Beamten erklärten ihr Vorgehen laut "profil" intern mit einem "Routinefall". Die Innenrevisoren sahen das anders: Die Rechtfertigungen der eigenen Leute seien "unglaubwürdig", der gesamte Amtsvorgang lasse "Vermutungen" offen.</p> <p>Ein Sachbearbeiter wurde daraufhin versetzt, ein anderer pensioniert, so das Magazin.</p> <p>Kranzl hatte laut Gerichtsprotokoll "keinen konkreten Hinweis oder Beweis für Bestechungen".</p> <h3>Aufhebung wegen Zustellmangels</h3> <p>Nachdem Kranzl und die Abteilungsleiterin von dem Bescheid erfahren hatten, verfügten sie dessen Aufhebung – mit Hinweis auf einen Zustellmangel. Novomatic rief deswegen den Verwaltungsgerichtshof (VwGH) an und obsiegte. Laut Höchstgericht wurde der Bescheid rechtmäßig zugestellt.</p> <p>Der Anruf des Ex-Novomatic-Chefs Wohlfahrt bei Kranzl erfolgte laut "profil" kurz vor der – letztendlich nicht erfolgreichen – Aufhebung des Bescheids. Kranzl dazu vor Gericht: "Es hat offensichtlich Informationsflüsse im Umfeld der Mitarbeiter gegeben."</p> <p>In dem Zivilverfahren am Wiener Handelsgericht (HG) prozessiert Novomatic gegen den früheren Geschäftspartner Thomas Sochowsky, der umgekehrt seit Jahren im Namen von Spielsüchtigen gegen Novomatic vorgeht. (APA, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Festwochen_Wien
2016-04-09 08:00:00.00
"Der Auftrag": Ein Berg Kartoffelchips für den Genossen Lenin
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die großartigste Hommage an den Dramatiker Heiner Müller ist im Moment im Schauspielhaus Hannover zu sehen – und bald bei den Wiener Festwochen</h2><p>Gut zwanzig Jahre nach seinem Tod ist Heiner Müller ein eindrucksvolles Comeback gelungen. Im Schauspiel Hannover gastiert der Zirkus. "Liberté Egalité Fraternité" steht in großen Lettern über dem Portal. Doch bevor sich der Vorhang hebt und <i>Der Auftrag </i>gegeben wird, läuft bereits die stocknüchterne Müller-Stimme vom Band. Man wird retrospektiv Zeuge des ein wenig spröden Kulturlebens in der DDR. Vor Lesungsbeginn beklagt sich der Dichter über die Akustik. Sein zweiter Kritikpunkt: Er hätte eigentlich gehofft, sein Stück würde ihm vorgelesen, und nicht umgekehrt ...</p> <p><i>Der Auftrag,</i> so heißt eines der relativ späten Müller-Werke (1979). In ihm stranden drei Abgesandte des Pariser Konvents an der Küste Jamaikas. Weil die Französische Revolution gerade im Gang ist, sollen sie den Leibeigenen in Übersee dabei helfen, die Ketten zu sprengen.</p> <p>Der Stücktext folgt einer Erzählung von Anna Seghers. Leider ist bei Einsetzen der Handlung die Revolution auch schon wieder vorüber. Zurück bleiben, im Zustand der Auflösung und des moralischen Bankrotts, die Emissäre. Debuisson wird zum Verräter und ergibt sich dem Wohlleben. Der Schwarze Sasportas endet am Galgen, der Bauer Galloudec verreckt am Wundbrand. "Die Revolution ist die Maske des Todes": Müllers schwarze Metaphorik dürfte bereits zum Entstehungszeitpunkt als Verlustanzeige gelesen worden sein.</p> <p>In Hannover wird jetzt zweifache Wiederauferstehung gefeiert. Erstens: Müller tönt. Seine wasserklare Stimme bestreitet fast den gesamten Abend. Die Schauspieler bewegen die meiste Zeit über die Lippen zu Müllers Vortrag synchron. Zweitens: Müller ist selbst auch leibhaftig anwesend. Sein (vielleicht etwas schmächtig geratener) Wiedergänger ist der Regisseur Jürgen Kuttner, echt nur mit Müller-Brille und in zerwohnter Lederjacke. Kuttner hat im Verein mit seinem Regiekollegen Tom Kühnel eine der klügsten Geisterbeschwörungen seit Menschengedenken inszeniert. Zu sehen ist dieses kleine Meisterstück des Totenerwachens ab 23. Mai bei den <a href="/r1348/Wiener-Festwochen">Wiener Festwochen</a> im <a href="/r1356426412751/Theater-an-der-Wien">Theater an der Wien</a>.</p> <h3><b>Fahnentanz im Zirkus </b></h3> <p>Ihren Auftrag haben die drei windigen Revolutionäre zurückgelegt. Überbracht wird die unheilvolle Kunde ausgerechnet von einem der Matrosen von Kronstadt. Der zaubert einen Fahnentanz in die Manege. Die Zirkusband heißt Die Tentakel von Delphi, sie<i> </i>spielt ohrenbetäubenden Rock auf Synthesizerbasis.</p> <p>Man schreibt inzwischen das Jahr 1812. Für die Bürger Frankreichs ist es nurmehr noch eine lästige Erinnerung, vom Revolutionsexport nach Übersee zu hören. Sie haben sich praktischerweise als Tasse und Teekanne verkleidet. Heiner Müller wird von Kühnel/Kuttner dicht neben Lewis Carroll <i>(Alice im Wunderland) </i>geparkt. Auch sonst geraten Debuisson (Corinna Harfouch) und seine Genossen in eine Zentrifuge. Der letzte Abschnitt dieser vor Einfällen platzenden Inszenierung spielt in der Wohnküche des Kommunismus. Die baufällige Hütte ist von außen nicht einzusehen, die Handkamera folgt Debuisson auf dem Fuße. Marx klopft in eine mechanische Schreibmaschine, während Rosa Luxemburg sich die Beine rasiert und Lenin Kartoffelchips in sich hineinstopft.</p> <p>Heiner Müllers "Krieg der Landschaften" – das prognostizierte Verschwinden der Menschheit vom Erdboden – muss noch warten. Harfouch bildet derweil das Zentrum der Aufführung. Als Weißclown gleicht sie David Bowie in dessen <i>Ashes to Ashes</i>-Phase. Mit den eckigen Bewegungen einer Gliederpuppe hetzt sie durch "Der Mann im Fahrstuhl", das berühmte mittlere Erzählstück in <i>Der Auftrag.</i> Ein Mann wird zum Großen Vorsitzenden in ein oberes Stockwerk zitiert. Die Zeit gerät aus den Fugen. Die Liftkabine öffnet sich, und der Werktätige tritt ohne Erhalt eines Auftrags hinaus nach Peru.</p> <p>Wenn ihr Auftrag nur gelautet haben sollte, Müllers Bühnenlebendigkeit zu erweisen: Kühnel/Kuttner haben ihn bravourös erfüllt. (Ronald Pohl, 9.4.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link </strong></p> <p><a href="http://www.festwochen.at" target="_blank">Wiener Festwochen</a></p> <hr> <p>Die Reise erfolgte auf Einladung der Wiener Festwochen.</p></hr></div></div>
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Meinung/Kommentare/mayer
2016-05-23 17:37:54.00
Nach der Wahl: Rot und Schwarz abgemeldet
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Ignoranz belegt, wie sehr SPÖ und ÖVP derangiert sind</h2><p>Menschen, die nicht ständig in Österreich leben, mit dem Parteiensystem nicht so vertraut sind und den spannendsten Wahlabend der Zweiten Republik in den diversen TV-Sendern verfolgten, musste das politische System am Sonntag etwas seltsam vorkommen.</p> <p>Es schien, als dominiere hier ein Zweiparteiensystem – von <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> und Grünen, flankiert von zwei Minigruppen, <a href="/r1362108118731/Neos">Neos</a> und Stronachs. So etwas wie einen Regierungschef gebe es nicht. Und man konnte nicht erkennen, welche Parteien in diesem Land die Regierung bilden, denn: <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> und <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a> waren schlicht und einfach abgemeldet. Die für Vertreter der ehemaligen Volksparteien in den TV-Studios reservierten Stühle blieben leer. SPÖ und ÖVP hätten wissen lassen, dass sie "mit dieser Wahl nichts zu tun haben", erläuterte ein <a href="/r1249/ORF">ORF</a>-Moderator vorwitzig die Lage.</p> <p>Tatsächlich? SPÖ und ÖVP regieren gemeinsam, mit dem neuen Kanzler Christian Kern. Was bedeutet es dann, wenn kein namhafter Regierungsvertreter etwas über die aktuelle politische Lage und die Perspektiven sagen will? Die Bürger sind daran so interessiert wie selten zuvor. Das belegen sensationelle Zugriffszahlen in Onlineforen, Interesse an Zeitungen, das zeigen die Seherquoten im Fernsehen.</p> <p>Die Ignoranz belegt, wie sehr SPÖ und ÖVP derangiert sind, in internen Umfragen liegt die Zustimmung unter 20 Prozent. Sie führen einen politischen Überlebenskampf, wahlunfähig – unabhängig davon, wer an der Spitze des Staates steht. (Thomas Mayer, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi/ErgebnisseBP
2016-05-23 18:56:42.00
Hochburgen und Jammertäler der beiden Kandidaten
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer waren in ihren jeweiligen Heimatgemeinden strahlende Sieger. Hofer punktete sonst stärker in kleinen Gemeinden, Van der Bellen in den Städten. Aber es gab auch einige Ausreißer</h2><p>Die grünste Landeshauptstadt war auch diesmal wieder Graz: Rund 64,4 Prozent der Grazer votierten für den ehemaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. In den Stadtteilen, in denen die meisten Migranten leben, in Gries und Lend, lag Van der Bellen mit 57 und 59 Prozent schon im ersten Wahlgang ganz deutlich vorn, in bürgerlichen Bezirken wie Geidorf und Leonhard siegte er mit 75 und 77 Prozent haushoch.</p> <p>In der Steiermark kann man damit aber auch ein besonders großes Gefälle zwischen ländlichen und urbanen Wählern beobachten: Im Land ist Norbert Hofer nämlich mit 56,2 deutlich vorn.</p> <p>Wien entschied sich ebenso wie Graz klar für Van der Bellen. 63,3 Prozent entschieden sich für ihn. Die meisten Wählerstimmen konnte er sich in den bürgerlichen Bobo-Bezirken innerhalb des Gürtels sichern. Im grünen Bezirk Neubau erreichte Van der Bellen mit 81,0 Prozent sein bundesweit zweitbestes Ergebnis und die höchste Zustimmung in Wien. Gleich dahinter: die schwarze Josefstadt (78,8) sowie die rot geführten Bezirke Mariahilf (78,3) und Alsergrund (77,7). Am stärksten stieg Van der Bellen in der Bundeshauptstadt in einem Spren-gel der Leopoldstadt aus. Von 768 Wahlberechtigten stimmten 87,2 Prozent für ihn.</p> <p>Aber auch in den Flächenbezirken konnte Van der Bellen überraschend punkten. Er holte sich vier der fünf Wiener Bezirke, die nach dem ersten Wahlgang in der Hand Hofers waren. Einzig Simmering blieb auch im zweiten Wahlgang blau. Der Bezirk, der seit den Wiener Wahlen im vergangenen Herbst erstmals einen <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Bezirkschef hat, brachte Hofer mit 50,3 Prozent sein bestes Wien-Ergebnis und einen knappen Sieg.</p> <h3><b>Blaue Polizistensiedlung </b></h3> <p>Das beste Sprengelergebnis hat Hofer, wie auch die FPÖ Wien, in Sprengel 44 in Ottakring. 77,9 Prozent wählten hier Hofer. Der Sprengel ist mit 473 Wahlberechtigten klein, in dem Wohnblock zwischen Koppstraße und Herbststraße leben vor allem Polizisten mit ihren Familien.</p> <p>Im Heimatbundesland Hofers, im Burgenland, gab es für ihn auch die schönsten Gewinne. Etwa in seiner Heimatgemeinde Pinkafeld, wo er 73 Prozent einfuhr. Es gab aber auch "Ausreißer" wie Stinatz, eine Gemeinde, in der sich mehr als die Hälfte der Einwohner der Volksgruppe der Burgenlandkroaten zurechnen.</p> <p>Im Süden bildeten die Landgemeinden der Kärntner Slowenen, Zell (75 Prozent für Van der Bellen) und Eisenkappel-Vellach (54,5) jene Ausnahmen, wo Van der Bellen siegte. Hofer räumte am meisten im Tiroler Spiss und der Salzburger Gemeinde Muhr ab: über 87 Prozent. Van der Bellen errang in seiner Heimatgemeinde Kaunertal in Tirol das für ihn beste Ergebnis mit 85,1. Aber auch Tourismushochburgen wie Lech in Vorarlberg (74,8) und St. Anton in Tirol (65,3), die sich wohl kaum als Wohlstandsverlierer verstehen, gingen an Van der Bellen. (Oona Kroisleitner, Colette M. Schmidt, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/Innovationen
2016-05-23 18:13:48.00
Autofahrer in den USA wollen das Steuer nicht aus der Hand geben
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Nur 15 Prozent wollen autonom fahrende Autos</h2><p>Trotz technischer Erfolge bei der Entwicklung komplett computergesteuerter Autos – die Mehrheit der Amerikaner kann sich mit dieser Vorstellung nicht anfreunden. Einer am Montag veröffentlichten Studie der Universität von Michigan zufolge wollen fast alle Befragten Lenkrad, Gas- und Bremspedale behalten, um zumindest bei Bedarf eingreifen zu können.</p> <p>46 Prozent sind demnach gegen das sogenannte autonome Fahren, für teilweise computergesteuerte Fahrzeuge sind 39 Prozent. Der Anteil jener Fahrer, die sich für völlig autonom fahrende Autos begeistern, liegt nur bei 15 Prozent.</p> <h3>Ergebnisse bereits angedeutet</h3> <p>Das Ergebnis entspricht im Wesentlichen dem einer ähnlichen Studie, die die Universität vor einem Jahr machte. Auch eine im März veröffentlichte Erhebung des US-Automobilclubs AAA kam zu ähnlichen Schlussfolgerungen. Möglicherweise stürzen sich die Automobil- und Technologiefirmen hier also in ein Geschäft, in dem die Nachfrage nur sehr begrenzt ist.</p> <p>General Motors hat erst kürzlich das Start-up Cruise Automation aus dem Silicon Valley gekauft, Berichten zufolge für eine Milliarde Dollar. Ford teilte am Montag mit, Kooperationen in dem Bereich in Erwägung zu ziehen. (APA, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Etat/TV/tvtagebuch
2016-05-23 21:56:54.00
Entscheidung auf ORF 2: Trauriges Taferl
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Menschen halten sich stumm an Taferln fest Ein unvergessliches Bild der Enttäuschung</h2><p>"Irgendwie kann man es sich nicht vorstellen, dass es vorbei ist." Reporter Wolfgang Geier, im Innenministerium ausharrend, kann es um 15.45 Uhr nicht fassen, dass das Ende der Unklarheit naht. Doch das Rednerpult gibt Geier Gewissheit. Es ist aufgestellt, es wartet auf Innenminister Wolfgang Sobotka.</p> <p>Weit weg scheint der Sonntagabend, weit weg die jubelnden <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Granden, die den Namen der Republik herausgebrüllt hatten, als der <a href="/r1249/ORF">ORF</a><i> </i>sie auf Sendung brachte. Norbert Hofer hatte womöglich etwas geahnt; die seinen, mit ihren "Österreich"-Taferln, hat er später auf die Möglichkeit einer Niederlage eingestimmt.</p> <h3>Traurigkeit und Melancholie</h3> <p>Sobotka aber kommt noch nicht – dafür schon wieder der 1993 verstorbene Serienstar Gustl Bayrhammer in diversen Rollen. Geduld bitte. Gleich kommt die Sondersendung wieder, tatsächlich ist es Geier, der berichtet, es würde noch gezählt, Geduld. Norbert Hofer hat keine, weiß es besser, wie auch Tarek Leitner. Er berichtet, Hofer habe auf Facebook seine Traurigkeit bekundet. Schnell geht es in die FPÖ-Zentrale, wo sich melancholische Menschen nun stumm an Taferln festhalten. Unvergessliches Bild der Enttäuschung.</p> <p>Vergessen längst, dass <i>Im Zentrum </i>ein entfesselter Apologet der FPÖ zu entdecken war, ihr einst abgewählter Chef Norbert Steger. Er schien den Herbert Kickl in sich entdeckt zu haben, aber das war plötzlich vergessen. Sobotka kam, gratulierte dem neuen Präsidenten Alexander Van der Bellen, und FPÖler Kickl hielt sich die Möglichkeit eines Wahleinspruchs offen. Es war etwa 17 Uhr, als schließlich der scheidende Präsident Heinz Fischer als Hauptaufgabe seines Nachfolgers das "Zuschütten großer Unstimmigkeiten" hervorhob. (Ljubisa Tosic, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi/ErgebnisseBP
2016-05-23 22:05:19.00
Die Städte ergrünen, das Land färbt sich blau
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Politikexperten orten in den geringen Zukunftschancen auf dem Land blaue Wahlmotive</h2><p>Wien – Das Bild ist einprägsam: Ein Gutteil der Bundesländer ist in großen Teilen tiefblau eingefärbt. Aber inmitten der Grafik leuchten grüne Flecken auf.</p> <p>Selten zuvor ist bei Wahlen ein derart schroffes Stadt-Land-Gefälle sichtbar geworden wie bei dieser Bundespräsidentenwahl. Außerhalb der Landeshauptstädte konnte Norbert Hofer für die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> – mit wenigen Ausnahmen – durchwegs Mehrheiten einsammeln. Im urbanen Bereich hingegen blieb Hofer hinter dem neuen, grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen stets Zweiter.</p> <p>Warum wählt die Landbevölkerung über weite Strecken so grundlegend anders als die Bewohner der städtischen Ballungsräume? Und dies nicht erst bei dieser Bundespräsidentenwahl.</p> <p>Kathrin Stainer-Hämmerle, die in Kärnten Politikwissenschaften lehrt, ortet drei Bereiche, die den wesentlichen Unterschied im Wahlverhalten ausmachen: Ein höherer Bildungsgrad in den Städten, die dortige Bevölke- rung ist jünger und verfügt über grundsätzlich bessere Lebenschancen.</p> <h3>Engagierte Bürgermeister</h3> <p>Bei der Bildung gehe es nicht nur um die formale Bildung, "das betrifft das ganze Kultur- und Bildungsangebot einer Stadt", sagt Stainer-Hämmerle im Gespräch mit dem Standard.</p> <p>Land bedeute natürlich nicht, dass automatisch und durchgehend blau gewählt werde. Vieles hänge letztlich auch von örtlichen Initiativen – etwa bei der Flüchtlingsbetreuung – oder engagierten Bürgermeistern ab, um eine Stimmung zu erzeugen oder zu drehen. Für Stainer-Hämmerle ein typisches Beispiel: Krumpendorf am Wörthersee. Hier gab es in der Vergangenheit heftige Diskussionen wegen eines Flüchtlingszeltlagers. Gewählt wurde diesmal bei der Bundespräsidentenwahl grün. Nicht zuletzt aufgrund des Engagements aktiver Bürger, sagt Stainer-Hämmerle.</p> <p>Aber dennoch: In den von Landflucht betroffenen, strukturschwachen Regionen verfügten die dort verbliebenen Bewohner eben über wesentlich geringere Zukunftschancen als Stadtbewohner. Die Infrastruktur in den ländlichen Ortschaften, die gewohnte Umgebung wurde in den letzten Jahren oft weitgehend zerstört. Die entvölkerten Ortskerne bieten kaum noch Lebensqualität. "Das schafft natürlich Unzufriedenheit", sagt die Politikwissenschafterin. Die FPÖ hat hier in den letzten Jahren politisch erfolgreich angedockt.</p> <h3>Höher Gebildete</h3> <p>Der Grazer Politikwissenschafter von der Karl-Franzens-Universität, Klaus Poier, will eher nicht von einem klaren "Stadt-Land-Gefälle" bei den Bundespräsidentenwahlen sprechen. "Das Ergebnis der Wahl bedeutet ja nicht, dass auf dem Land hundert Prozent FPÖ oder Hofer und in den Hauptstädten hundertprozentig Grün oder Van der Bellen gewählt haben. Das ist viel differenzierter zu betrachten", sagt Poier im Gespräch mit dem Standard.</p> <p>Poier meint, wie Hämmerle, dass es notwendig sei, die demografischen Faktoren zu untersuchen, um zu erklären, warum die Städte mehrheitlich anders wählten als die Landregionen. Die Städte besitzen studentisches Publikum, eine breitere Schicht an höher Gebildeten, weniger Industrie- und Landwirtschaftsjobs, aber mehr Angebote in der Dienstleistungsbranche. Die beruflichen Perspektiven sind in den Städten natürlich wesentlich besser als auf dem Land. "Das spielt alles mit", sagt Klaus Poier. Und das erkläre auch in der Summe das unterschiedliche Wahlverhalten. (Walter Müller, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Livingroom/Reisen/Reiseaktuell/rundumsreisen
2016-05-23 12:58:23.00
Tipps für Autoreisen nach Italien
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der Autofahrer-Club ÖAMTC informiert über Neuerungen und häufige Probleme</h2><p>Wien – Die Juristen des <a href="http://www.oeamtc.at/" target="_blank">ÖAMTC</a> informieren über aktuelle Bestimmungsänderungen im Straßenverkehr und häufige Probleme für Reisende in das südliche Nachbarland. "Neu ist unter anderem, dass Strafen ab 70 Euro auch in Österreich eingetrieben werden können und Parkschäden von der Polizei vor Ort nicht mehr aufgenommen werden", erklärt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried.</p> <h3>Vorsicht bei privaten Inkassobüros</h3> <p>Italien hat vor kurzem ein Gesetz erlassen, mit dem Strafen ab 70 Euro nun auch in Österreich eingetrieben werden können. Das betrifft auch Strafen, die bereits vor dem neuen Gesetz verhängt wurden, aber aufgrund der Fünfjahresgrenze noch nicht verjährt sind. Besondere Vorsicht ist bei privaten Inkassobüros angesagt, die unzulässiger Weise versuchen, behördliche Strafen einzutreiben. Aber der ÖAMTC-Experte warnt: "Schreiben von Inkassobüros sind dennoch nicht gänzlich zu ignorieren, denn bei privaten Forderungen wie etwa der Maut sind sie zulässig."</p> <h3>Brisant bei Mietautos: Polizei nimmt keine Parkschäden mehr auf</h3> <p>Dass die Exekutive in Italien mittlerweile keine Parkschäden mehr aufnimmt, ist vor allem für Mietwagenfahrer problematisch. Für Parkschäden wird in den Mietverträgen ebenso wie bei möglichen Kaskoversicherungen nämlich in der Regel eine polizeiliche Meldung gefordert. Der Tipp des Juristen lautet: "In einem solchen Fall sollte man Rücksprache mit der Versicherung halten und ein Foto vom Schaden und dem Schadensort machen. Außerdem sollte man in der Schadenmeldung anmerken, dass sich der Vorfall in Italien ereignet hat und die Polizei den Parkschaden nicht dokumentieren wollte. Das sollte als Nachweis genügen, Erfahrungswerte bestehen hier derzeit jedoch noch keine."</p> <h3>Geschwindigkeitsüberwachungen und Winterreifen</h3> <p>In Italien gibt es zahlreiche streckenweise Geschwindigkeitsüberwachungen – ähnlich den Section Controls in Österreich. Grundsätzlich werden diese durch Verkehrsschilder angekündigt. Der ÖAMTC empfiehlt, stets auf die genaue Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu achten. Seit 2014 besteht außerdem im Sommer ein Fahrverbot für bestimmte Winterreifen. Winter- und Ganzjahresreifen dürfen nur dann verwendet werden, wenn der Reifen-Geschwindigkeitsindex zumindest dem Wert entspricht, der in der Zulassungsbescheinigung eingetragen ist. Das betrifft nicht nur Pkw, sondern auch Wohnmobile, Lkw und Anhänger. (red, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/zeit/Archaeologie
2016-05-23 22:31:24.00
Ein 5.000 Jahre altes Bierrezept
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Forscher entdeckten den ältesten Nachweis für Bierherstellung in China und rekonstruierten die teilweise exotischen Zutaten</h2><p>Washington/Wien – Die ältesten schriftlichen Nachweise von chinesischem Bier stammen aus Inschriften auf sogenannten Orakelknochen aus der Shang-Dynastie. Diese rund 3.000 Jahre alten Texte, mit denen unter anderem Schildkrötenpanzer oder andere Tierknochen beschrieben wurden, deuten darauf hin, dass damals Hirse und Gerste die wichtigsten Ingredienzien für das berauschende Getränk waren.</p> <p>Archäologen vermuten allerdings, dass in China bierartige Getränke schon lange vorher gebraut wurden, doch fehlte bisher jede Evidenz für diese Vermutung. Ein solcher Nachweis wurde nun aber in Majiayao in Nordchina in Form von Tongefäßen gefunden, die chinesische Forscher um Jiajing Wang (Stanford University) im Fachblatt "PNAS" auf ein Alter von 5.000 Jahren schätzen.</p> <p>Das Besondere ist aber nicht allein der Fund des Tongeschirrs, das eindeutig zum Brauen verwendet wurde und damit der älteste Beweis für Bierherstellung im Alten China ist. Erstaunlich sind auch die Zutaten, die von den Archäologen aufgrund chemischer Analysen mittels Ionenchromatografie identifiziert werden konnten.</p> <h3><b>Eher exotische Zutaten </b></h3> <p>Die Ingredienzien unterscheiden sich dabei stark von den heute üblichen Zutaten: So fanden Wang und sein Team Spuren von Sorghumhirse, der tropischen Getreidepflanze Hiobstränengras, aber auch Wurzelknollen – und Gerste. Das macht die Forscher besonders stolz, denn damit konnte zum einen der Beweis angetreten werden, dass Gerste in China um zumindest 1.000 Jahren früher kultiviert wurde als bisher gedacht. Zum anderen gehen die Forscher davon aus, dass man das Getreide in der Majiayao-Kultur zuerst zum Bierbrauen verwendete und erst später auch als Nahrungsmittel anbaute.</p> <p>Wie aber können die Archäologen beweisen, dass in den Tongefäßen mit den Zutaten tatsächlich Bier gebraut wurde? Eine Evidenz sind Reste von Oxalaten, die als Nebenprodukt bei der Herstellung des fermentierten Gerstensafts entstehen. Ein noch stärkerer Hinweis sind die gefundenen Stärkekörner, die Spuren des Mälzens und Maischens aufweisen.</p> <p>Letztlich lassen aber auch die sehr spezialisierten Tongefäße darauf schließen, dass man vor 5.000 Jahren über erstaunlich viel Wissen darüber verfügte, wie man aus Getreide Bier herstellt. (Klaus <a href="/r1277338101622/Taschwer-forscht-nach">Taschwer</a>, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><hr> <p><strong>Abstract</strong><br><a href="http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1601465113" target="_blank">PNAS: "Revealing a 5,000-y-old beer recipe in China"</a></br></p></hr></div></div>
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Kiaroom/Karriere/Job/Weiterbildung
2016-05-24 05:30:00.00
Studie: Weiterbildung liefert wichtigen Beitrag zur Integration
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Gute Nachrichten in der aktuellen Weiterbildungsstudie: Budgets bleiben konstant, 14 Prozent der Unternehmen beschäftigen Flüchtlinge oder planen dies</h2><p>Der 8. Juni steht wieder ganz im Zeichen der Weiterbildung. Bereits zum achten Mal wird der "Tag der Weiterbildung" in ganz Österreich durchgeführt. Der Veranstalter, die "Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung" (PbEB), präsentierte deswegen vorab die Studie "Weiterbildung 2016". MAKAM Research befragte dafür Führungskräfte und Personalverantwortliche von 500 heimischen Unternehmen mit über 20 Beschäftigten.</p> <p>Die Weiterbildungsbudgets der Unternehmen bleiben heuer meist gleich oder steigen: 65 Prozent der Unternehmen haben heuer gleich viel Weiterbildungsbudget vorgesehen wie im Vorjahr. 19 Prozent wollen sogar mehr in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Das ist eine deutlich größere Gruppe als jene 6 Prozent der Unternehmen, die für heuer weniger Bildungsbudget eingeplant haben. "Nach einer kurzen Phase des Sparzwangs sehen wir nun gerade bei den Unternehmen wieder eine starke Motivation, in die Qualifikation der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren", sagt PbEB-Sprecher Christian Bayer.</p> <h3>Persönlichkeitsentwicklung wird wichtiger<br/></h3> <p>Wie im Vorjahr wurden die Unternehmen im Rahmen der Studie auch gefragt, welche Bedeutung sie einzelnen Weiterbildungsmaßnahmen zuordnen. Den größten Konkurrenzvorsprung erwarten sich die Unternehmen durch Marketing- und Verkaufstrainings, gefolgt von Technik und Produktion sowie der Persönlichkeitsentwicklung.</p> <p>Der Bereich Verkaufstraining und Marketing hat im Vergleich zum Vorjahr an Stellenwert verloren (heuer 40 Prozent im Vergleich zu 52 Prozent im Vorjahr). Im Gegensatz dazu ist die Bedeutung der Persönlichkeitsentwicklung deutlich (heuer 38 Prozent im Vergleich zu 30 Prozent im Vorjahr).</p> <h3>Jedes 7. Unternehmen beschäftigt Flüchtlinge oder plant dies</h3> <p>Sechs Prozent der befragten Unternehmen beschäftigen derzeit Flüchtlinge, häufiger Unternehmen im öffentlichen Bereich. Weitere acht Prozent der Unternehmen wollen künftig Flüchtlinge anstellen, häufiger Unternehmen ab 100 Mitarbeiter. Insgesamt jedes siebte Unternehmen beschäftigt also bereits jetzt anerkannte Flüchtlinge oder plant dies konkret.</p> <p>Flüchtlinge werden laut der aktuellen PbEB-Studie am häufigsten im Bereich Technik, Produktion und Qualitätssicherung eingesetzt, gefolgt vom Bereich Einkauf, Logistik und Lagerwirtschaft.</p> <h3>Was Unternehmen voraussetzen</h3> <p>Die Unternehmen wurden auch befragt, welche Kompetenzen Flüchtlinge mitbringen müssten, um beschäftigt zu werden. Naturgemäß liegen Deutschkenntnisse an der Spitze (92 Prozent), gefolgt von Integrationsbereitschaft (82 Prozent), fachlicher Kompetenz (79 Prozent), sozialer Kompetenz (77 Prozent) und Basiskenntnissen in Lesen, Schreiben und Rechnen (76 Prozent). Auch europäisches Werteverständnis wird von den meisten Unternehmen (71 Prozent) eingefordert.</p> <p>Die Qualifikation wurde bzw. würde von den meisten Unternehmen mit traditionellen Methoden festgestellt, vor allem mit Bewerbungsgesprächen, Probezeiten, Praktika und Schnuppertagen. Die Hälfte der Unternehmen führt interne Kompetenzchecks durch. Und jeweils rund ein Drittel der Unternehmen verlässt sich auf Testungen, Zeugnisse und Ausbildungsnachweise sowie auf Empfehlungen und Referenzen</p> <h3>Beitrag zu Integration</h3> <p>Fachkompetenz sei wesentlich, damit sich für Flüchtlinge Perspektiven am <a href="/r1021/Arbeitsmarkt">Arbeitsmarkt</a> eröffnen. Hier könne Weiterbildung viel leisten, um bereits im Herkunftsland erworbene Qualifikationen auf den aktuellen Stand zu bringen und eine Angleichung dieser Qualifikation an österreichische Standards zu erreichen, sagt Bayer. "Aber auch beim Lernen der deutschen Sprache und im Bereich der Sozialkompetenz leistet Weiterbildung einen ganz wesentlichen Beitrag zur Integration." (red, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p>In den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Steiermark und Kärnten finden rund um den "Tag der Weiterbildung" Events zum Thema Weiterbildung statt. Die kostenlosen Veranstaltungen sind für alle Bildungsinteressierten zugänglich. <a href="http://www.tag-der-weiterbildung.at.">Nähere Informationen zu den geplanten Events und Anmeldung.</a></p></div></div>
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Newsroom/Panorama/Weltchronik
2016-05-24 06:41:57.00
Angelina Jolie lehrt an der London School of Economics
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Hollywoodstar wird Gastprofessorin für neuen Studiengang "Frauen, Frieden, Sicherheit"</h2><p>London – Hollywoodstar Angelina Jolie bekommt eine Gastprofessur an der renommierten London School of Economics (LSE). Sie erhalte eine von vier Gastprofessoren-Stellen für das neue Masterprogramm "Frauen, Frieden und Sicherheit", teilte die LSE am Montag mit.</p> <p>Sie sei sehr erfreut über die Schaffung des Studiengangs, für den sich Interessierte ab August bewerben können, sagte Jolie. "Ich hoffe, andere akademische Einrichtungen werden diesem Beispiel folgen."</p> <h3>Auch Ex-Außenminister Hague wird lehren</h3> <p>Einer der anderen Gastprofessoren ist der ehemalige britischen Außenminister William Hague, mit dem Jolie 2010 eine Initiative zum Schutz vor sexueller Gewalt in Konflikten gegründet hatte. Sie freue sich darauf, die "Studenten zu unterrichten und von ihnen zu lernen". Dabei werde sie auch auf ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Regierungen und als Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR zurückgreifen, sagte die 40-Jährige.</p> <p>Jolie, die mit Hollywoodstar Brad Pitt verheiratet ist, engagiert sich seit Jahren sozial. Die Oscarpreisträgerin und Mutter von sechs Kindern forderte kürzlich in einer Rede in London mehr Engagement für Flüchtlinge. (APA, AFP, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi
2016-05-24 07:22:02.00
Steirischer FPÖ-Chef Kunasek: "Jeder zweite Wähler hat sich nicht blenden lassen"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die FPÖ werde für die bisher rot-schwarzen Regionen und die jetzt grünen Städte eigene blaue Wahlkampfthemen entwickeln, sagt Kunasek</h2><p><b>STANDARD:</b> Der Erfolg Alexander Van der Bellens ist doch ein empfindlicher Dämpfer für Ihre Partei.</p> <p><b>Kunasek:</b> Man darf nicht vergessen, dass es keine breite Unterstützung für Norbert Hofer gegeben hat. Es wurde viel gegen ihn agitiert. Van der Bellen ist ein Erfolg für das System, das noch einmal aufgezeigt hat. Aber wir können festhalten, dass sich jeder zweite Wähler in Österreich nicht manipulieren und blenden hat lassen. Es war ein Wahlkampf gegen uns, und trotzdem hat jeder Zweite gesagt: Ich wähle Hofer. Viele haben Van der Bellen nicht deswegen gewählt, weil er so gut ist, sondern um Hofer zu verhindern. Man hat Angst und Panik verbreitet. Aber: Wir sind bundesweit permanent Nummer eins. Der Trend hat sich seit Jahren abgezeichnet und bei der Wahl jetzt verstärkt.</p> <p><b>STANDARD:</b> Die Länder wurden bei dieser Wahl blau eingefärbt, aber die Landeshauptstädte leuchten grün auf. Wie interpretieren Sie diese Diskrepanz?</p> <p><b>Kunasek:</b> Das geht ja auf Stadtebene weiter: Die ehemaligen bürgerlichen Bezirke sind grün geworden. Aber auch ehemalige Arbeiterviertel. Das müssen wir genau analysieren. Das ist für die kommenden Wahlen entscheidend. Wir wollen Nummer eins werden, aber ohne Städte werden die Wahlen nicht zu gewinnen sein. Das heißt, wir werden das in den nächsten Monaten genau analysieren und dann Schlüsse ziehen.</p> <p><b>STANDARD:</b> Was heißt diese Bundespräsidentenwahl also für die künftige blaue Politik?</p> <p><b>Kunasek:</b> Wir müssen ganz separate Wahlkämpfe machen, abgestimmt auf das Stadt-Land-Gefälle. Wir müssen je nach Gegebenheit andere Themen transportieren. Es ist ganz einfach ein großer Unterschied, ob ich zum Beispiel in Graz auf der rechten Murseite wahlkämpfe oder auf der bürgerlichen linken Murseite. Da spielen ganz andere Themen eine Rolle. Das gilt umgelegt auf das ganze Land. In den bäuerlichen, bürgerlichen Bezirken müssen wir mit ganz anderen Themen punkten als in den Arbeiterregionen. Wir werden überall vor Ort eigene Themen entwickeln.</p> <p><b>STANDARD:</b> Bemerkenswert ist, dass auf dem Land, wo die Bewohner nur marginal mit der Ausländerfrage konfrontiert sind, dennoch mehrheitlich blau gewählt wurde.</p> <p><b>Kunasek:</b> Das stimmt. Andererseits gibt es auf städtischer Ebene in den bürgerlichen Bezirken, wo es auch kein Ausländerproblem gibt, das Phänomen, dass dort grün gewählt wird. Hier lebt das besser situierte Publikum, und das wählt jetzt nicht mehr <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>, sondern grün. Damit muss sich die ÖVP auseinandersetzen. Auf dem Land geht es auch um andere Themen. Um Tradition, um Brauchtum und um die Heimat. Hier liegt wahrscheinlich der große Unterschied.</p> <p><b>STANDARD:</b> Also keine Ausländerwahlkämpfe mehr?</p> <p><b>Kunasek:</b> In manchen Regionen und Bezirken sind die Ausländer noch ein großes Thema, da werden wir sicher draufbleiben. In den ehemaligen ÖVP-Bezirken müssen wir andere Themen wie Umwelt oder Wirtschaft spielen. (Walter Müller, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Mario Kunasek</strong> (40) war bis 2015 Nationalratsabgeordneter und sitzt jetzt im steirischen Landesparlament. Kunasek wurde beim letzten Parteitag mit 99 Prozent zum FPÖ-Chef gewählt.</p></div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi/bundespraesilive
2016-05-24 07:17:56.00
"Doppelte" Freude in der Heimat von Van der Bellens Eltern
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Estland sieht den künftigen österreichischen Präsidenten auch als estnischen Staatsbürger</h2><p>Wien/Tallinn/Pskow – Die Eltern des künftigen Bundespräsidenten waren 1941 aus dem von Sowjets besetzten Estland in das damalige Deutsche Reich geflohen, wo 1944 in Wien "Sascha" Van der Bellen zur Welt kam. Estnische Verwandte jubelten am Dienstag über dessen Wahlsieg, Freude herrscht auch unter Politikern des Landes. Interesse an Van der Bellen gibt es auch in der russischen Stadt Pskow, der Geburtsstadt seiner Eltern.</p> <p>"Wir haben von ganzem Herzen und mit der ganzen Familie mitgefiebert", sagt Irina Steinberg, eine Cousine des künftigen Präsidenten. Der Sonntag sei für sie deshalb ein großer Stress gewesen, erzählt Steinberg im Telefonat mit der APA. "Sein Sieg zeugt davon, dass die österreichische Intelligenzija, die denkenden Menschen, für Sascha gestimmt haben", so die studierte Philologin, die in einem Dorf im Süden Estlands lebt.</p> <h3>"Günstig für Zusammenarbeit"</h3> <p>Freudig wird der Wahlsieg des ehemaligen Grünen-Chefs auch von estnischen Politikern kommentiert. "Die Wahl eines Präsidenten mit estnischen Wurzeln schafft günstige Bedingungen für eine engere Zusammenarbeit zwischen Estland und Österreich", erklärt der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses im estnischen Parlament, Sven Mikser. Da Estland aber auch den Aufschwung europaskeptischer Kräfte mit Sorge beobachte, sei er froh, dass sich die Österreicher für Van der Bellen entscheiden haben, sagt der Vertreter der Sozialdemokratischen Partei Estlands gegenüber der APA.</p> <h3>Estnischer Staatsbürger an der Staatsspitze</h3> <p>"Das Wahlergebnis ist ein guter Grund, den Österreichern gleich doppelt zu gratulieren", betont der ehemalige Außenminister und nunmehrige liberale Europaparlamentsabgeordnete Urmas Paet. Van der Bellen sei für die jetzige Zeit eine sehr vernünftige Wahl, sie sei gut für Europa und Österreich, sagt Paet im Gespräch mit der APA. "Für Estland und das estnische Volk spielt aber auch die Tatsache eine Rolle, dass Österreich einen estnischen Staatsbürger zum Präsidenten gewählt hat."</p> <p>Nach Auskunft des estnischen Außenministeriums gelten Kinder von Bewohnern des 1940 zerstörten unabhängigen Estland, die vor dem 16. Juni 1940 über die estnische Staatsbürgerschaft verfügten, automatisch als Staatsbürger des nunmehrigen Estland. Der APA vorliegende Dokumente des estnischen Staatsarchivs und des deutschen Bundesarchivs belegen, dass Alma und Alexander Van der Bellen senior, die Eltern des künftigen Präsidenten, damals im Besitz der estnischen Staatsbürgerschaft waren.</p> <h3>Großvater war lokaler Regierungschef<br/></h3> <p>Interesse am künftigen Präsidenten zeigt aber auch Pskow, das im Westen Russland an der heutigen estnischen Grenze liegt. Die ursprünglich aus Holland stammende Familie war hier im 19. Jahrhundert in den russischen Adelstand erhoben worden, insbesondere der ebenso gleichnamige Großvater von Alexander Van der Bellen hatte vor der Oktoberrevolution des Jahres 1917 eine tragende politische Funktion in der Region gespielt. Nach der bürgerlichen Februarrevolution von 1917 war dieser Vertreter eines russischen Liberalismus zum Kommissar der Übergangsregierung für das Gouvernement Pskow und somit zum lokalen Regierungschef ernannt worden.</p> <p>"In einigen Lokalmedien finden sich Schlagzeilen, in denen vom Sieg des Nachfahren eines Aristokraten aus Pskow oder des Enkels des Pskower Gouverneurs die Rede ist", berichtet der Direktor des Archivs der Region Pskow, Waleri Kusmin. In diesem Archiv finden sich zahlreiche Akten zur Familie Van der Bellen, insbesondere zur politischen Tätigkeit der Vorfahren. Kusmin geht im Gespräch mit der APA davon aus, dass in der nächsten Zeit auch einige wissenschaftliche Publikationen über die Van der Bellens in Pskow erscheinen werden.</p> <h3>Flucht nach Wien und Tirol</h3> <p>Die Geschichte dieser Kleinaristokraten in Pskow ging nach der Machtübernahme der Bolschewiken zu Ende: 1919 floh die Familie, darunter die Großeltern und der Vater des künftigen Präsidenten, nach Estland. Als die Sowjets 1940 Estland eroberten, floh man erneut Richtung Westen. Van der Bellens Vater hatte zu diesem Zeitpunkt aufgrund seiner Herkunft und insbesondere als international tätiger Banker Repressionen des sowjetischen Geheimdiensts NKWD zu befürchten.</p> <p>Die Flucht ging zunächst nach Wien und Ende 1944, Anfang 1945 und somit rechtzeitig vor dem Eintreffen der Rote Armee in Ostösterreich weiter nach Tirol, wo Van der Bellen senior eine Existenz im Außenhandel aufbauen konnte und zudem ein künftiger Präsident heranwachsen sollte. (APA, 24.6.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik
2016-05-24 07:00:00.00
Welche Rolle Jobs und die schwache Wirtschaft bei der Wahl spielten
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Wer auf einer höheren Schule war, blickt positiv in die Zukunft. Globalisierung und Migration machen anderen Angst</h2><p>Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut: So versuchte die Wirtschaftskammer vor einigen Jahren, Stimmung für die Unternehmen im Land zu machen. Auf die Kammer kam daraufhin viel Häme zu. In vielen Ländern geht die Schere zwischen Arm und Reich auf. Obwohl es der <a href="/r3756/Wirtschaft-in-den-USA">US-Wirtschaft</a> zum Beispiel sehr gut geht, leben ärmere Menschen von der Hand in den Mund.</p> <p>Die Präsidentschaftswahlen in Österreich zeigen aber, dass man vom Slogan durchaus etwas lernen kann: Man muss ihn nur auf den Kopf stellen. Geht's der Wirtschaft schlecht, geht's auch den meisten Menschen schlecht. Das legen zumindest die vergangenen Jahre in Österreich nahe. Seit vier Jahren wächst die Wirtschaft weniger als ein Prozent pro Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen steigt seither stark an. Selbst wenn die meisten Menschen ihre Jobs behalten haben, sind viele verängstigt.</p> <h3>Hofer profitierte</h3> <p>Neben den Flüchtlingen hat das Thema den Wahlkampf dominiert, auch wenn der Präsident daran wenig ändern kann. Alexander Van der Bellen hat sich zwar jahrzehntelang auf der Universität mit Wirtschaft beschäftigt, von der ungünstigen ökonomischen Lage hat aber trotzdem eher Norbert Hofer profitiert, sagt der Politikwissenschafter Peter Filzmaier. Die schlechte Stimmung begünstige die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>.</p> <p>Es lohnt sich aber, einen genaueren Blick auf die Wirtschaftsdaten der einzelnen Regionen zu werfen, nicht überall ist die Situation die gleiche.</p> <p>Am stärksten schnitt Hofer im Burgenland, in Kärnten und in der Steiermark ab. Und während alle Bundesländer seit der <a href="/r6369/Finanzmarktkrise">Finanzkrise</a> 2008 mit niedrigeren Wachstumsraten leben müssen, sind sie in Kärnten besonders niedrig. Vor der Krise wuchs die Wirtschaft dort im Schnitt um vier Prozent, zuletzt waren es nur mehr 1,5 Prozent. In Steiermark ist der Einbruch weniger drastisch, aber auch dort hat sich das Wachstum halbiert.</p> <h3><b>Coca-Cola im Burgenland </b></h3> <p>Das Burgenland, die Heimat Hofers, ist ein Ausreißer und hat sich wirtschaftlich zuletzt sehr stark entwickelt. Das liegt daran, dass Coca-Cola seine Getränke jetzt nicht mehr in Wien, sondern in Edelstal abfüllt, sagt Daniela Grozea-Helmenstein vom Institut für Höhere Studien (IHS).</p> <p>Die Länder, in denen Van der Bellen punkten konnte, sind wirtschaftlich in einer besseren Verfassung. Die Konjunkturlok in Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich ist deutlich schneller unterwegs als in Restösterreich. In Wien schnitt Hofer unterdurchschnittlich ab, obwohl die Wirtschaft sich sehr mau entwickelt. Städte lassen sich aber kaum mit ländlichen Regionen vergleichen.</p> <p>Auch bei den Arbeitslosen gilt dieselbe Korrelation, wenn man Wien wieder ausnimmt. Am interessantesten sind die Zahlen von Männern, unter denen 60 Prozent Hofer gewählt haben. In Kärnten sind zwölf Prozent, in Burgenland zehn und in der Steiermark neun Prozent der Männer arbeitslos. Überall schnitt Hofer gut ab. In Tirol sind sieben Prozent, in Oberösterreich und Vorarlberg sechs Prozent arbeitslos. Hier performte er unterdurchschnittlich.</p> <h3><b>Verdrängung im Osten </b></h3> <p>Im Burgenland kommt dazu, dass viele Ungarn über die Grenze kommen, um zu arbeiten. Bereits in Österreich lebende Menschen haben dadurch zusätzliche Konkurrenz am <a href="/r1021/Arbeitsmarkt">Arbeitsmarkt</a> bekommen, vor allem in Gastronomie, Bau und Handel. Das passt zur Botschaft von Norbert Hofer.</p> <p>Seit den Triumphen von Donald Trump wird in den USA heiß über den Konnex von Globalisierung, Migration und Politik diskutiert. In Regionen, wo viele Betriebe in Billiglohnländer gewandert sind, wählen die Menschen tendenziell extremer, zeigt eine Studie des Ökonomen David Autor. Für Österreich gibt es dazu noch keine Untersuchungen, aber Trends.</p> <h3>Potenzielle Modernisierungsverlierer</h3> <p>86 Prozent der Arbeiter haben Hofer gewählt, 81 Prozent der Akademiker Van der Bellen. Menschen mit Matura wählten links, jene mit Lehrabschluss rechts. "Dort wo die potenziellen Modernisierungsverlierer zu Hause sind, punktete Hofer", so Franz Schellhorn von der Denkfabrik Agenda Austria. "Die Abstiegsangst geht um. Viele fürchten, ihren Wohlstand nicht halten zu können."</p> <p>Allgemeingültige Gesetze gibt es bei Wahlen aber nie. In Wien hat die Mehrheit der <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>-Wähler mit geringen Einkommen Van der Bellen gewählt, sagt Filzmaier. "Aber neben Geschlecht, Bildung und Alter macht das Einkommen definitiv einen Unterschied." (<a href="http://twitter.com/a_sator">Andreas Sator</a>, 24.5.2016)<br/></p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi/ErgebnisseBP
2016-05-23 20:39:46.00
Mit Wahlkarte wählt der urbane Typ
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Knapp 900.000 Wähler machten die Entscheidung besonders spannend</h2><p>Auf jede Stimme kommt es an, das weiß der gelernte Demokrat. Aber dass ausgerechnet seine Stimme bei dieser Bundespräsidentenwahl den Ausschlag geben könnte, damit hat er wirklich nicht gerechnet.</p> <p>Er wollte doch nur ein ungestörtes Wochenende im Grünen verbringen, mit seinen Liebsten verreisen oder sonstigem Freizeitvergnügen frönen. Einfach mal raus aus der Stadt statt rein ins Wahllokal.</p> <p>Denn, das lässt sich laut Sora-Forscher Christoph Hofinger mit Sicherheit sagen: Der Wahlkartenwähler ist ein urbaner Typ, kommt viel öfter aus Wien als aus dem Burgenland. In Zahlen des Innenministeriums ausgedrückt: Im ersten Wahlgang beantragten 160.725 in der Hauptstadt Geborene eine Wahlkarte, aber nur 17.588 Pannonier. Für die Stichwahl haben noch einmal deutlich mehr Stimmberechtigte vorgesorgt: 222.283 davon aus Wien, 23.015 aus dem Burgenland.</p> <p>Bevor sich der Wahlkartenwähler hier noch weiter von seiner maskulinen Seite zeigt: Daraus einen Rückschluss auf sein tatsächliches Geschlecht zu ziehen, wäre verkürzt. In Umfragen-Samplings ist er mal weiblicher, mal männlicher. Lebt er in einer Beziehung, ist zudem die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch der Partner zur Wahlkarte greift, erklärt Hofinger.</p> <p>G'scheit scheint er jedenfalls zu sein. Er gehört zur Wählergruppe mit höherer formaler Bildung. Unter Maturanten ist der Anteil der Wahlkartenwähler fast doppelt so hoch. Was sich außerdem über jene 885.437 Stimmberechtigten sagen lässt, die das Rennen um die Hofburg spannend bis zuletzt machten: Sie sind reisefreudig, auch innerhalb Österreichs mobiler. Woraus der Politikfor- scher schließt, dass sie auch "tendenziell wohlhabender" sind. Ein Spezifikum dieser Wahl: Es waren eher die Jüngeren, die sich für das "Kreuz to go" entschieden haben.</p> <p>Die Annahme, dass das Motiv, einen Präsidenten Hofer zu verhindern, bei Auslandsösterreichern für einen zusätzlichen Motivationsschub im zweiten Wahlgang gesorgt haben könnte, den Stimmzettel bereits vorab per Post oder online zu beantragen, hat sich nicht bestätigt: Es waren sogar um 148 Wahlkarten weniger.</p> <p>Auch wer bettlägrig ist, konnte sein Kreuzerl von unterwegs machen – bei einer der "fliegenden Wahlbehörden". Ungeduldige, die gleich nach der ersten Runde auf Nummer sicher gehen wollten, könnten womöglich einen Frühstart hingelegt haben: Wahlkarten, die vor dem 3. Mai abgeschickt wurden, sind ungültig. (Karin Riss, 23.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Unternehmen
2016-05-24 06:34:31.00
Coca-Cola stoppt Produktion in Venezuela
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Dem US-Konzern mangelt es an Zucker, er will sich nun auf Light-Produkte und Wasser konzentrieren</h2><p>San Francisco – In Venezuela ist die Produktion von Coca-Cola wegen Zuckerknappheit gestoppt worden. Die Lieferanten hätten den Konzern informiert, dass aufgrund fehlender Rohstoffe die Zuckerherstellung derzeit ruhe, sagte Unternehmenssprecherin Kerry Tressler. Entsprechend könne auch das Getränk nicht produziert werden.</p> <p>Coca-Cola werde sich in Venezuela nun auf seine Light-Produkte und Wasser konzentrieren, sagte Tressler. Man sei mit Zulieferern und Regierungsbehörden im Gespräch, um Maßnahmen zur Lösung der Situation zu ergreifen.</p> <h3>Rekordinflation in Venezuela</h3> <p>Venezuela steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für dieses Jahr eine extreme Inflation von 720 Prozent. 2015 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 5,7 Prozent, dieses Jahr soll das Minus 6,2 Prozent betragen. Das Land leidet außerdem unter der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. Der Bevölkerung fehlt es an Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Strom.</p> <p>Auch andere ausländische Unternehmen mussten ihre Produktion bereits zurückfahren, etwa der US-Lebensmittelkonzern Kraft Heinz. Die Lage in dem Land mit den größten Ölreserven der Welt ist wegen <a href="http://derstandard.at/2000037207119">eines erbitterten Konflikts</a> zwischen dem linken Präsidenten Nicolás Maduro und dem von der Opposition dominierten Parlament explosiv.<br/></p> <p>Maduro hat den Ausnahmezustand vor kurzem um 60 Tage verlängert. Die Opposition wirft ihm vor, eine Diktatur vorzubereiten. Maduro selbst sieht sich von Feinden umzingelt und behauptet, in Venezuela sei eine US-Invasion im Gange. Er sieht vor allem den gefallenen Ölpreis als Ursache für den Notstand. (APA, Reuters, red, 24.6.2016)<br/></p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Zum Thema</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037207119">Venezuelas Präsident schaltet auf Kriegsrhetorik</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037175792">Kommentar von Anna Giulia Fink: Die "Bombe" in Venezuela tickt</a></p></div></div>
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Newsroom/Kultur/Buehne/Oper/WienerStaatsoper
2016-05-23 18:31:36.00
"Don Carlo": Große Tragödin im Tollhaus
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Giuseppe Verdis Oper wurde dank Anja Harteros zur Sensation</h2><p>Wien – Was für ein Abend! Man muss wohl den Begriff "Tollhaus" aus der Rumpelkammer für verstaubte Ekstase-Umschreibungen hervorkramen, um zu beschreiben, was da in der Wiener <a href="/r1353209103951/Staatsoper-Wien">Staatsoper</a> am Sonntagabend los war nach dem Ende von Verdis Don Carlo. René Pape, Ludovic Tézier, Béatrice Uria-Monzon und natürlich Marco Armiliato – alle wurden sie wie verrückt beklatscht und beschrien. Am allerheftigsten und am längsten erwischte es aber Anja Harteros: Über die Sopranistin ging eine wahre Sturmbrandung der Begeisterung nieder, minutenlang.</p> <p>Schon im letzten Teil der vieraktigen Mailänder Fassung hatte nach ihrer einzigartigen Interpretation von <i>Tu che le vanità </i>Ausnahmezustand geherrscht: Nach einer gesanglich überwältigenden Interpretation der Elisabetta hatte die 43-Jährige hier noch einmal alle Schätze ihres vokalen Reichtums ausgebreitet und weiteste Ausdruckswelten mit dem Glanz und der Glut ihres unverwechselbaren und noch fast verschleißfreien Soprans beleuchtet. Diese runden, schwebenden Pianissimi, dieser Furor – was für eine Künstlerin, was für eine Tragödin! Brava! Nach ihren blassen Auftritten als Marschallin und Arabella ist Harteros nun endlich wieder mit voller Kraft am Werk.</p> <p>Ähnlich differenziert wie die deutsche Diva musizierte Marco Armiliato. Das Staatsopernorchester präsentierte sich unter der idealen Leitung des Italieners in Bestform: Der dritte Akt etwa, eröffnet von einem souveränen, bewegenden Cellosolo Robert Nagys, war großes Kino. René Papes Filippo war von eindrucksvoller soldatischer Strenge, wenn er auch seine vokale Potenz mitunter mit zu viel Druck unterstrich; mehr Karikatur als Autorität: der Großinquisitor von Alexandru Moisiuc. Béatrice Uria-Monzon gab die Eboli mit satt-glänzendem Mezzo samt üppigem Vibrato.</p> <p>Kraftvoll, mit väterlich-kernigem Timbre und endlosem Atem der Posa von Ludovic Tézier; Ramón Vargas bot als Don Carlo eine eher durchwachsene Leistung. Zwischen Vargas und Tézier herrschte so viel freundschaftliche Innigkeit wie seinerzeit zwischen Werner Faymann und Reinhold Mitterlehner. Ein Bravo auch für die karge und doch ungemein kluge, schöne und stimmungsstarke Inszenierung von Daniele Abbado. (Stefan Ender, 23.5.2016)<br/></p> </div><div class="supplemental"><p><a href="http://www.wiener-staatsoper.at/Content.Node/home/Startseite-Content.de.php" target="_blank">Wiener Staatsoper</a>, 25 . und 29. 5., 2. 6.</p></div></div>
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Livingroom/Reisen/R-Europa/RFrankreich
2016-05-24 05:30:00.00
Toulouse bietet das ganze Spektrum Südfrankreichs
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Toulouse ist einer der Spielorte der Fußball-EM 2016 – und viel zu schön, um nur das Stadion zu sehen. Das Herz der Region Midi-Pyrénées ist bei uns kaum bekannt und doch ein bunter Hund: rosa wie Backstein, lila wie das Veilchen und schwarz wie die Nacht</h2><p>Um Familiendramen zu vermeiden", sagt Hélène Vié, "fahren wir auf Urlaub immer irgendwohin, wo es keine Veilchen gibt." Sie rollt mit den Augen und seufzt. Denn Veilchen sind, wie eine Momentaufnahme in ihrer Boutique optisch und olfaktorisch unschwer verrät, ihr Lebensinhalt.</p> <p>Im Maison de la Violette, ihrem kleinen Geschäft unter Deck eines alten Frachtkahns auf dem Canal du Midi in Toulouse, finden sich Veilchen in Zuckerln, Likör, Tee, Senf, Tee, Essig, Honig, Marmelade, Parfums, im Badeschaum oder als florale Zier auf Häferln, Waschlappen oder Kissenbezügen. Und – naturellement – trägt die zierlich-quirlige Madame eine violette Bluse und hat ihre Fingernägel gleichfarbig bepinselt.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/20/C3A40A07-31D7-49AE-929D-6C0A032990FF.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/20/C3A40A07-31D7-49AE-929D-6C0A032990FF.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/20/C3A40A07-31D7-49AE-929D-6C0A032990FF.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: atout france / louis frédéric</div><div class="caption context">Der Pont Neuf und für Toulouse typische Backsteinbauten spiegeln sich in der Garonne.</div></div> <p>Seit mehr als 25 Jahren kümmert sie sich unermüdlich darum, die delikate Geschichte des Toulouser Veilchens über die Grenzen der Stadt hinaus weiterblühen zu lassen. Das zarte Pflänzchen gelangte Mitte des 19. Jahrhundert aus Parma in die Stadt an der Garonne, wo es dank des gemäßigten Klimas in den Wintermonaten seine betörend duftenden Blüten entfaltete und den Gemüsebauern half, die anbauarme Zeit zu überbrücken.</p> <h3>"La ville rose"</h3> <p>In den 1950er-Jahren erreichte die Veilchenproduktion hier ihren Höhepunkt. Ein strenger Winter 1956, der allen Pflänzchen den Garaus machte, sowie aufkeimende Konkurrenz durch andere Winterblüher ließen das Interesse an Viola suavis verdorren – bis 1984 ein regionales Wiederbelebungsprogramm die Veilchen aus ihrem Mauerblümchendasein weckte.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8NzcsMTYsNzIzLDUwMHw2MTJEMzQyRTM4QTUzQ0M3RUZGNDAxNjNCMUI1OThFQQ==/2016/05/20/T1.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="370" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/20/T1.jpg" data-zoomable="true" height="370" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8NzcsMTYsNzIzLDUwMHw2MTJEMzQyRTM4QTUzQ0M3RUZGNDAxNjNCMUI1OThFQQ==/2016/05/20/T1.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">fotos: karin tschentke</div><div class="caption context">Wegen seiner Backsteinbauten wird Toulouse auch "la ville rose" genannt.</div></div> <p>Wer durch die viertgrößte Stadt Frankreichs schlendert, die zu den Spielorten der Fußball-<a href="/r1385171773591/Euro-2016">EM 2016</a> gehört, versteht sie rasch: Südfranzösisches Flair paart sich hier mit spanischen Akzenten, epochale Baukunst mit regionalen Genüssen, Luftfahrtbusiness mit Studentenleben. Eine geschichtsträchtige und moderne Großstadt zugleich, die zum Verweilen und Genießen einlädt, farblich eingetaucht in ein Bühnenbild aus im Laufe der Jahrhunderte leicht verblassten rosaroten, orangen- und ockerfarbenen Backsteinfassaden. Toulouse, von Dichtern liebevoll "la ville rose" genannt, und die umliegende Region Midi-Pyrénées gelten selbst unter Frankreich-Kennern noch als Terrain für Entdeckungen.</p> <h3><b>Altstadt und Airbus </b></h3> <p>Bummeln die einen in der Altstadt durch verwinkelte, mittelalterliche Gässchen, besuchen die anderen die 15 Minuten von der Stadtmitte gelegenen Airbus-380-Montagehallen. Eine Epoche reicht der anderen die Hand. Eine der größten romanischen Kirchen Europas – die kreuzförmige Basilika Saint Sernin – findet sich nur einen Steinwurf entfernt vom gotischen, dem Heiligen Thomas von Aquin geweihten Jakobiner-Konvent mit seinen beeindruckenden, 22 Meter hohen Palmettenpfeilern. Wenig weiter legt das Hôtel d'Assézat, ein prachtvolles Renaissancepalais, Zeugnis vom Reichtum der Färberwaidhändler im 15. und 16. Jahrhundert ab.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/20/T12.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="371" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/20/T12.jpg" data-zoomable="true" height="371" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/20/T12.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">fotos: karin tschentke</div><div class="caption context">Einer der Marktstände in der Markthalle Victor Hugo in Toulouse: Ihre Wurst ist den Toulousern nicht wurscht.</div></div> <p>Eine Zeit, in der "Blau" gemacht wurde – aus der Waidpflanze, deren Blätter einen blauen Farbstoff enthalten. Um ihn zu gewinnen, wurden die Blätter zu Kügelchen gedreht und getrocknet. In der okzitanischen Sprache nannte man die Pastillen "cocanhas" oder "coca". Ihr Export machte die Anbauer im "Pays de Cocagne" – die Gegend zwischen Toulouse, Albi und Castres – zu vermögenden Leuten.</p> <p>Und dann, nicht zu übersehen, die Place du Capitole mit ihren Cafés, das pulsierende Zentrum der Stadt, beherrscht vom Rathaus im neoklassizistischen Stil.</p> <h3><b>Appetit aufs Schlaraffenland </b></h3> <p>Schlägt man übrigens in einem Wörterbuch nach, erhält man als Übersetzung für Pays de Cocagne: Schlaraffenland. Und damit sind wir bei einem anderen Aspekt, der Appetit auf das Herz der Midi- Pyrénées macht. In der Markthalle Victor Hugo, die in einem optisch wenig erklecklichen Parkhausbau aus den 1950er-Jahren untergebracht ist, vereinen sich dicht gedrängt die Spezialitäten der Region in den Auslagen der rund 100 Stände: Würste aus Toulouse, Porc noir de Bigorre, Foie gras oder Cassoulet (ein deftiger Eintopf aus wei-ßen Bohnen, Entenconfit, Wurst, Schweinefleisch und Nacken und Bauch vom Lamm).</p> <p>Gefolgt von Blechen gefüllter Profiteroles, Fénétra, (ein Kuchen aus Mandelteig mit Baiser, Zitronenconfit und Marillenmarmeladeüberzug) und Pastis Gascon, einem feinschichtigen Backwerk mit in Armagnac gebadeten Äpfeln. Im Käsegang riehen sich unter anderem Laibe des Bleu de Causses (aus Kuhmilch hergestellter Blauschimmelkäse) oder des aus Ziegenmilch hergestellten Cabecou aneinander.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MTU1LDMsODAwLDQ4N3xBNUU4ODcyQTZEMzlGNkM0OUI3MTk5RkU5NDhCMjk3OA==/2016/05/20/T16.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="371" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/20/T16.jpg" data-zoomable="true" height="371" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MTU1LDMsODAwLDQ4N3xBNUU4ODcyQTZEMzlGNkM0OUI3MTk5RkU5NDhCMjk3OA==/2016/05/20/T16.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">fotos: karin tschentke</div><div class="caption context">Das mittelalterliche Dorf Rocamadour mit seinen heiligen Stätten drängt sich entlang von hellen Karstfelsen.</div></div> <p>Alles mindestens eine Sünde wert – die man, sofern Bedarf, mit einer Wallfahrt in den zwei Autobahnstunden nördlich von Toulouse entfernten Ursprungsort des Cabecou, Rocamadour, "abbüßen" kann. In dem am Rande des Parc Naturel Regional des Causses Du Quercy im Department Lot gelegenen Ort, hangeln sich an Karstfelsen mittelalterliche Häuser hinauf, gekrönt von einer Burg.</p> <p>Auf halber Höhe befindet sich das über 216 steile Stufen erreichbare Sanctuaire, die Heilige Stadt, mit sieben Gotteshäusern. Darunter die Kapelle Notre Dame mit einer schwarzen Madonna. Sie soll vom Heiligen Amadour geschnitzt worden sein. Bei diesem, so eine der vielen Legenden, soll es sich um den Zöllner Zachäus gehandelt haben. Nach wilder Odyssee soll es ihn nach Christi Tod hierher als Eremit verschlagen haben, wo 1166 sein unverwester Leichnam in einer Grotte gefunden worden sei.</p> <h3><b>Pilgerort für Rugbyspieler </b></h3> <p>Wie im Mittelalter ist Rocamour, das auf dem Jakobsweg liegt, noch heute einer der wichtigsten Pilgerorte Frankreichs. In der kleinen Saint-Louis-Kapelle holen sich seit 2011 auch gläubige Rugbyspieler spielerischen Beistand, wie aus einem Schaukasten mit bunten Trikots hervorgeht.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MCwxOSw4MDAsNDY5fDU0RTAyRDc1MDgwQjE0MDZEMDI4ODQ1OTYwODZBOUQ0/2016/05/20/T30.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="278" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/20/T30.jpg" data-zoomable="true" height="278" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8MCwxOSw4MDAsNDY5fDU0RTAyRDc1MDgwQjE0MDZEMDI4ODQ1OTYwODZBOUQ0/2016/05/20/T30.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">fotos: karin tschentke</div><div class="caption context">Kommt die Wehrbrücke Pont Valentré in Cahors bekannt vor? Schauen Sie doch einmal auf einem 20-Euro-Schein nach.</div></div> <p>Wer sich im Nationalpark Quercy im Department Lot aufhält, dem kann buchstäblich schwarz vor Augen werden. Die dünn besiedelte Karstlandschaft im Department Lot weist eine der geringsten Lichtverschmutzungen des Landes auf, in der Nacht ist es also stockdunkel. Dafür sieht man hier "den schönsten Sternenhimmel des französischen Festlands", wie seine Bewohner betonen.</p> <p>Tagsüber fährt, radelt oder wandert man an einer Hügellandschaft mit von Kalksteinmauern umgrenzten Weiden und Eichenwäldern vorbei. Unter den knorrigen Bäumen schlummert die Hoffnung vieler Bauern, dass die Schwarze Trüffel unterirdisch Geflechte spinnt. Je nach Ernteertrag und Qualität sollen für die knolligen Pilze Spitzenpreise von 2.000 Euro pro Kilo erzielt werden. Kennern zufolge schmecken die Trüffel von Quercy überirdisch gut.</p> <h3><b>Im Sprachstädtchen </b></h3> <p>Wer nicht nur seinen Bauch, sondern auch seinen Geist nähren möchte, sollte einen Abstecher in das mittelalterliche Städtchen Figeac unternehmen. Im dortigen Musée Champollion kann einem ein sprachliches Licht aufgehen. Namensgeber des Museums ist der in dem Ort geborene Sprachwissenschafter und Orientalist Jean-François Champollion, der 1822 im Alter von 31 Jahren mithilfe des Steins von Rosette das wissenschaftliche Rennen um die Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen machte.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8OTksNyw3NjYsNTA3fDVGQUQ2RUI3RDMzN0Y4QkY5NDk0NjMyNUJGRUI4NTFG/2016/05/20/T19.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="370" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/20/T19.jpg" data-zoomable="true" height="370" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/c/RTQ5NHx8OTksNyw3NjYsNTA3fDVGQUQ2RUI3RDMzN0Y4QkY5NDk0NjMyNUJGRUI4NTFG/2016/05/20/T19.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="caption context">Museales Kleinod in Figeac: das Museé Champollion, gewidmet dem Entzifferer der Hieroglyphen.</div></div> <p>Die Rongorongo-Zeichen auf einem ebenfalls in diesem Haus ausgestellten Teil einer hölzernen Tafel von den Osterinseln bleiben allerdings bis heute unentziffert. Aber auch Toulouse und die gesamte Region Midi-Pyrénées bergen wohl noch unzählige ungelüftete Geheimnisse. (Karin Tzschentke, 21.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>ANREISE &amp; INFO</strong></p> <p><strong>Anreise</strong>: z. B. mit ASL Airlines (<a href="http://www.aslairlines.fr/" target="_blank">www.aslairlines.fr</a>), die bis zum 30. 9. zweimal wöchentlich direkt von Wien nach Toulouse fliegt.</p> <p><strong>Unterkunft</strong>: z. B. Grand Hotel de l'Opéra (<a href="http://www.grand-hotel-opera.com/fr/" target="_blank">www.grand-hotel-opera. com</a>) in Toulouse: Boutiquehotel in einem ehemaligen Kloster direkt am Hauptplatz Capitole; <a href="http://www.mercure.com/de/hotel-1260-mercure-toulouse-wilson-hotel/index.shtml" target="_blank">Hotel Mercure Wilson</a>: Haus direkt im Herzen von Toulouse, Gebäude aus rotem Ziegelstein, typisch für Toulouser Architektur; in Rocamadour z. B. Le Beau Site (<a href="http://www.bestwestern-beausite.com/accueil.php" target="_blank">www.bestwestern.beausite.com</a>), Hotel und Restaurant in einem ehemaligen Haus eines Malteserritters; in Tours de Faure z.B. <a href="http://www.hotel-lesaintcirq.com/va/index.html" target="_blank">Le St. Cirq</a>: Ruhig gelegen bietet das Haus einen einmaligen Blick auf das Dorf Saint-Cirq-Lapopie.</p> <p><strong>Touristische Infos:</strong></p> <p><a href="http://www.toulouse-tourismus.de/" target="_blank">www.toulouse-tourismus.de</a></p> <p><a href="http://www.tourismus-midi-pyrenees.de/" target="_blank">www.tourismus-midi-pyrenees.de</a></p> <p><a href="http://www.tourisme-lot.com/" target="_blank">www.tourisme-lot.com</a></p> <p>und Atout France: <a href="http://at.france.fr/" target="_blank">at.france.fr</a></p> <p>Diese Reise erfolgte auf Einladung von Atout France, Destination Midi-Pyrénées und ASL Airlines.</p></div></div>
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Newsroom/Panorama/Chronik
2016-05-24 08:47:09.00
Paar in Leonding erschlagen: Anklage wegen Doppelmords
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der Prozesstermin ist noch offen. Die Staatsanwaltschaft hat jedoch bereits 17 Zeugen beantragt</h2><p>Linz – Im Fall jenes Mannes, der im Februar in Leonding (Bezirk Linz-Land) sein benachbartes Ehepaar auf der Straße erschlagen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Linz die Anklage eingebracht. Dem 41-Jährigen wird zweifacher Mord vorgeworfen, bestätigte Staatsanwaltschaftssprecher Philip Christl Medienberichte vom Dienstag.</p> <p>"Die rechtliche Beurteilung hat ergeben, dass es sich um Mord und nicht um Totschlag handelt", erklärte er weiter. Erst vergangene Woche war das psychiatrische Gutachten bei der Staatsanwaltschaft eingelangt, demzufolge der Beschuldigte zum Tatzeitpunkt eindeutig zurechnungsfähig gewesen ist.</p> <h3>Mehrtägige Verhandlung</h3> <p>Nach einem jahrelangen Nachbarschaftsstreit hatte der Mann auf die beiden Pensionisten bei einem Zusammentreffen in der Nähe ihrer Häuser mit einer Eisenstange eingeschlagen. Die beiden Schwerverletzten, der 74-jährige Mann und seine 71-jährige Ehefrau, starben kurze Zeit später im Krankenhaus.</p> <p>Ein Termin für den Mordprozess steht noch nicht fest. Die Anklagebehörde hat 17 Zeugen beantragt, die Verhandlung wird daher mehrere Tage dauern. Bei einer Verurteilung drohen dem Mann, der in U-Haft sitzt, zwischen zehn Jahren und lebenslangem Gefängnis. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Livingroom/Lifestyle/EssenTrinken/Trinken/wein/fieberweinkolumne
2016-05-24 10:34:47.00
Es ist wieder Glyphosat-Saison im Weinbau
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Winzer spritzen das Pflanzengift ohne Rücksicht auf Verluste</h2><p>Verdorrte Streifen entlang der Rebzeilen zieren die idyllische Weinberglandschaft. Das weltweit meistverkaufte Pflanzengift vernichtet zuverlässig jedes Leben rund um den Rebstock. In diesem Jahr wurde Glyphosat besonders gründlich gespritzt. Spaziert man durch die Weinberge, bietet sich einem ein Bild des Horrors: Geschätzte 80 Prozent der Rebflächen wurden mit dem systemischen Herbizid behandelt – als hätte es keine Diskussion gegeben in den letzten Monaten.</p> <p><br/></p> <p>Nur zur Erinnerung: Glyphosat wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO im Vorjahr als "wahrscheinlich krebserregend für Menschen" eingestuft. Seither liefern sich Umweltschutzorganisationen und Agrokonzerne heftige Gefechte. Etliche Untersuchungen belegen die toxische Wirkung für Mensch, Tier und Bodenorganismus. Bisher hat sich die EU-Kommission dennoch lieber auf konzernnahe Studien verlassen.</p> <p>Dieser Tage entscheidet sie, ob Glyphosat weiterhin zugelassen wird. Man darf annehmen, dass sich Chemieriesen das einträgliche Geschäft mit dem Pflanzengift nicht so einfach wegnehmen lassen. Egal, wie es ausgeht: Die Sorglosigkeit, mit der manche Weinbauern Glyphosat spritzen, ist furchterregend. Gesundheitliche Schäden werden scheinbar in Kauf genommen, als gäbe es kein Morgen. (Christina Fieber, RONDO, 20.5.2016)</p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037282813/Sechs-Fragen-und-Antworten-Wie-es-mit-Glyphosat-weitergeht">&gt;&gt; Weiterlesen: Sechs Fragen und Antworten: Wie es mit Glyphosat weitergeht</a></p> </div></div>
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Newsroom/Inland/Bildung/Schueler/schuelerpolitik
2016-05-24 10:26:45.00
Hammerschmid will "Chancenindex" für Schulfinanzierung
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Soll für gleiche Bildungschancen an Problemschulen sorgen – Mehr Lehrer und Sozialarbeiter</h2><p>Wien – Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (<a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>) wünscht sich eine Verteilung der Mittel für zusätzliche Fördermaßnahmen an Schulen nach einem Sozialindex. Ein solcher "Chancenindex" setze punktgenau an den Standorten und somit in den Klassen an. "Das bedeutet Chancengerechtigkeit für alle", erklärte Hammerschmid am Dienstag in einer Aussendung.</p> <p>Der Begriff "Chancenindex" wird von den meisten Befürwortern mittlerweile statt "Sozialindex" verwendet. Auch Hammerschmids Vorgängerin Gabriele Heinisch-Hosek hatte sich für einen Sozialindex in der Schulfinanzierung eingesetzt.</p> <h3>Einfluss auf Lehrerzahl</h3> <p>Das bedeutet, dass die Finanzierung von Schulen beziehungsweise bestimmter Aufgaben an Schulen anhand von Faktoren wie Bildungsstand, Beruf und Einkommen der Eltern beziehungsweise Migrationshintergrund und andere Erst- oder Umgangssprache als Deutsch erfolgt. Je nach Modell hat das einen bestimmten Einfluss auf die Zahl der Lehrer an den Standorten und die Ausstattung mit Unterstützungspersonal wie Sozialarbeiter und Psychologen.</p> <p>Derzeit werden die Schulen im Wesentlichen anhand der Zahl der Schüler am jeweiligen Standort finanziert. Zuschläge gibt es für Aufgaben wie Sprachförderung bei einer hohen Anzahl an Schülern mit Sprachproblemen. Die soziale Zusammensetzung spielen dagegen keine Rolle. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Chronik
2016-05-24 12:24:00.00
15-Jähriger drohte in der Josefstadt sich anzuzünden
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Wollte von Polizei Handy erpressen – Jugendlicher in Psychiatrisches Zentrum gebracht</h2><p>Wien – Ein 15 Jahre alter Bursche hat sich am Montagnachmittag in einer Polizeistation in Wien-Josefstadt mit Benzin übergossen. Er drohte sich anzuzünden, er wollte damit offenbar ein Handy erpressen. Auch schüttete er Treibstoff in Richtung der Polizisten. Die Beamten setzten Pfefferspray ein und nahmen den Jugendlichen fest. Er wurde in ein Psychiatrisches Zentrum gebracht.</p> <p>Um 14.55 Uhr kam der Bursche in die Polizeiinspektion Hernalser Gürtel. Er ging mit nacktem Oberkörper und einer 1,5-Liter-Flasche Benzin in der Hand in die Eingangsschleuse. Es stank nach Treibstoff, der Oberkörper des 15-Jährigen war tropfnass, schilderte Polizeisprecher Roman Hahslinger. "Auf Englisch hat er geschrien, er wird sich anzünden, wenn er nicht das Handy bekommt, das die Polizei seinem Freund einige Tage zuvor abgenommen hat", sagte Hahslinger.</p> <p>Mehrmals forderten die Beamten den Jugendlichen auf, die Flasche wegzulegen. Daraufhin schüttete dieser Benzin in Richtung der Polizisten und drohte mit einem Feuerzeug in der Hand, den Treibstoff zu entzünden. Der Bursche begab sich Richtung U6-Station Josefstädter Straße. Vor den Augen zahlreicher Schaulustiger schüttete er mehrmals Benzin gegen die Einsatzkräfte.</p> <p>Die Polizisten setzten Pfefferspray ein, woraufhin der Bursche die Flasche und das Feuerzeug fallen ließ, ehe er festgenommen wurde. Eine Einvernahme war bisher nicht möglich. Da eine Psychose nicht ausgeschlossen war, wurde der Jugendliche in ein Psychiatrisches Zentrum gebracht. Laut Hahslinger wurde tatsächlich rund um den Drogen-Hotspot in dieser Gegend Tage zuvor jemandem als Sicherheitsleistung ein Handy abgenommen. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Livingroom/Gesundheit/Gesundbleiben/Impfungen0
2016-05-22 14:00:00.00
Wenn dann die Zecke sitzt und saugt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Impfung schützt vor der FSME-Infektion und der Angst davor. Dennoch sind die Österreicher impffaul</h2><p>Wien – Ein wunderbarer Frühlingstag – nichts wie raus mit der zweijährigen Tochter, zum Bärlauchpflücken in den Wald. Ein Tag später: Am Kopf der Kleinen sitzt er, der gemeine Holzbock, Hauptüberträger von FSME, der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Tier hatte genügend Zeit, sich festzusaugen. Was sofort Sorgen macht: Das Mädchen ist nicht geimpft. Noch mehr Bedenken ergeben sich eine Woche später: Die Kleine hat hohes Fieber, ein typisches Symptom für eine FSME-Infektion. Erst der Bluttest bringt Entwarnung. Alle Parameter unauffällig, alles in Ordnung. Glück gehabt, denn 2016 wird ein "extremes Zeckenjahr", so die Prognosen. Da die Spinnentiere bereits ab sieben Grad Celsius aktiv werden, hatten sie im vergangenen milden Winter besonders gute Bedingungen, sich zu vermehren.</p> <p>Der effektivste Schutz gegen die Krankheitserreger ist und bleibt die Impfung, das haben mehrere Studien gezeigt. "Die FSME-Neuerkrankungen sind von rund sechs Fällen pro 100.000 Einwohner Anfang der 1980er-Jahre auf 0,9 Fälle zu Beginn des 21. Jahrhunderts gesunken", fasst Arno Lechner, Salzburger Facharzt für Infektiologie und Tropenmedizin, zusammen. Zudem "schützt das Vakzin zu rund 99 Prozent – ein Wert, den wir gerne auch bei anderen Impfungen hätten", ergänzt Rudolf Schmitzberger, Wiener Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer und Kinderarzt.</p> <p>Der Wille zur Immunisierung sei in der Bevölkerung aber mittlerweile weniger stark als noch vor ein paar Jahren, betont er: "2011 befanden sich noch 70 Prozent der Menschen im korrekten FSME-Impfschutz. 2015 waren es nur mehr 53 Prozent." Vor allem junge Menschen dürften weniger geimpft sein: "Während früher ältere Menschen von FSME betroffen waren, erkrankten in den vergangenen Jahren vermehrt Kinder und Jugendliche", so Lechner.</p> <h3><b>Vier Wochen Bangen </b></h3> <p>Eine Infektion verläuft bei Kindern unter sechs Jahren grundsätzlich milder als bei Erwachsenen. "Es kommt kaum zu einer Entzündung der Hirnsubstanz, sondern eher zu einer Meningitis", erklärt Lechner. Für Schmitzberger ein möglicher Grund, warum die Problematik unterschätzt wird, "obwohl sich der Krankheitsverlauf nicht voraussagen lässt".</p> <p>Wer von einer Zecke gestochen wurde und nicht geschützt ist, kann frühestens vier Wochen danach mit dem Impfschema beginnen. "Da Kinder unter drei Jahren empfindlicher auf das Vakzin reagieren, entwickeln sie häufiger Fieber. Durch das Zeitfenster wird ausgeschlossen, dass Impfreaktion und Infektion zusammenfallen", erklärt der Tropenmediziner.</p> <p>Wer schon eine oder zwei Teilimpfungen erhalten hat, sollte nach einem Zeckenstich rasch innerhalb von 48 Stunden handeln. "Der Aufbau von Antikörpern erfolgt schneller, als die Inkubationszeit durch FSME ist. So lässt sich nachträglich der Infektionsschutz erhöhen", so Lechner.</p> <p>In Österreich wird die FSME-Impfung ab dem ersten Lebensjahr empfohlen. "Kinder, die in Hochrisikogebieten leben, sollten sich früh impfen lassen. Wer nicht in einer durchseuchten Gegend wohnt und keine Ausflüge in Risikoregionen unternimmt, kann mit der Impfung bis zum sechsten Lebensjahr warten", meint Lechner. Es gibt allerdings auch Infektionen, ohne dass der Betroffene vorher gestochen wurde. So gab es im Jahr 2008 sechs FSME-Fälle in Vorarlberg, die durch unpasteurisierten Frischkäse aus Ziegenmilch hervorgerufen wurden – auch das eine Folge durch das milde Klima in immer höheren Lagen. (Günther Brandstetter, 22.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Mehr zum Thema:</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000034980020" target="_blank">Die Erregervielfalt im Bauch der Zecken</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000032948907" target="_blank">FSME: Immer mehr Österreicher verzichten auf Impfschutz</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000032527823" target="_blank">Studie: Zecken sind fast ganzjährig aktiv</a></p></div></div>
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Newsroom/Web/Games
2016-05-24 12:41:50.00
"Vampyr": Bissiges Rollenspiel nagt an eigener Menschlichkeit
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Neues Werk der "Life Is Strange"-Entwickler entführt ins düstere London des frühen 20. Jahrhunderts</h2><p>Nach dem Teenagerinnen-Drama "Life Is Strange" schickt das französische Studio DontNod Spieler ins London des Jahres 1918, um dort die Verwandlung eines Arztes namens Dr. Jonathan Reid zum Vampir mitzuerleben. Das 2017 für PC, <a href="/r4320/Konsolen">PS4</a> und <a href="/r4320/Konsolen">XBO</a> erscheinende Action-Rollenspiel "<a href="http://www.vampyr-game.com/" target="_blank">Vampyr</a>" versetzt in die heiß-kalte Haut Reids und dessen zermürbenden Gewissenskonflikt zwischen hippokratischem Eid und Blutdurst.</p> <p>"Während London unter der Spanischen Grippe leidet und man den Menschen eigentlich helfen will, wird es unmöglich, die brutale Natur des Vampirs in einem zu unterdrücken. In erster Linie ist man ein tödliches Raubtier", heißt es in einer Aussendung der Entwickler.</p> <h3>Schmetterlingseffekt</h3> <p>So wird man als Untoter nicht nur akzeptieren müssen, dass man andere Menschen opfern muss, um selbst zu überleben, sondern auch, dass die fatalen Entscheidungen Konsequenzen auf das Leben und Ökosystem in der Stadt haben.</p> <p>Mit voranschreitender Geschichte lernt man neue, teuflische Fähigkeiten dazu und kann so etwa den Willen der Menschen lenken und die Grenzen menschlicher Physis überwinden. Als Wissenschaftler am Tag und Bestie in der Nacht wird man zudem mit allerlei anderen Monstern konfrontiert und muss sich im Waffenbau, Kampf und Anschleichen beweisen.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/JtpT4LLxFv4" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/JtpT4LLxFv4" width="492"></iframe><div class="credits">focus home interactive</div><div class="caption context">Video: Konzept-Trailer zu "Vampyr".</div></div> <h3>Tod im Nebel</h3> <p>Wer die atmosphärische aber technisch nicht ganz so moderne Umsetzung von "Life Is Strange" in Erinnerung hat, wird sich vielleicht darüber freuen, dass "Vampyr" mit der fortschrittlichen Unreal Engine 4 zum Leben erweckt wird. Spieler dürfen sich bei Straßenlaternenschein und Mondlicht Nebel auf eine düstere Stimmung im chaotischen, geisterhaften London einstellen. (zw, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Links</h3> <p><a href="http://www.vampyr-game.com/" target="_blank">Vampyr</a></p></div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi
2016-05-24 12:16:28.00
Nachgefragt: Wo die Trennlinie durchs Land geht
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl zeigt: Österreich ist geteilt in Grün und Blau. Was sagt das über die Gesellschaft aus? Eine Umfrage in Wien</h2><p>Der neue Bundespräsident Alexander Van der Bellen will das Land nicht nur gut nach außen repräsentieren, eine Hauptaufgabe wird sein, die gespaltene Bevölkerung wieder zu verbinden. Das hat er in seiner ersten Rede am Montag deutlich gemacht:</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/2JjRc41Gm4Q" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/2JjRc41Gm4Q" width="492"></iframe><div class="credits">derstandard.at</div></div> <p>Doch zum Fifty-fifty-Ergebnis gibt es auch pragmatischere Interpretationen. <a href="http://derstandard.at/2000037436892/Ein-Zeichen-gegen-rechts?_blogGroup=1 " target="_blank">Das Land sei nicht gespalten, sondern politisiert</a>, schreibt STANDARD-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid. Eine Umfrage im Wiener Stadtpark ergab, dass die Wahl nicht nur verschiedene Rückschlüsse auf Österreichs Gesellschaft zulässt – bemerkenswert war auch, wie gesprächig sich die Passanten bei diesem Thema gezeigt haben:</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/GxoMTqNxDXk" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/GxoMTqNxDXk" width="492"></iframe><div class="credits">derstandard.at</div></div> <p>(Maria von Usslar, 24.5.2016)</p> </div></div>
11840
Newsroom/Wirtschaft/Unternehmen
2016-05-23 22:09:33.99
WMF für 1,6 Milliarden Euro nach Frankreich verkauft
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Süddeutsches Traditionsunternehmen nach striktem Sparkurs wieder in der Gewinnzone</h2><p>Geislingen – Der deutsche Besteck- und Kaffeemaschinenhersteller WMF, an der auch der österreichische Unternehmer Andreas Weißenbacher (BWT) Anteile hielt, wird französisch. Die für Küchengerätemarken wie Moulinex und Krups bekannte Groupe SEB aus Lyon lässt sich die Übernahme fast 1,6 Mrd. Euro kosten, wie sie am Montag mitteilte.</p> <p>Die Franzosen haben es vor allem auf das Geschäft von WMF mit Kaffeeautomaten für Restaurants und Bäckereien abgesehen, in dem das schwäbische Unternehmen unangefochtener Weltmarktführer ist. Auch chinesische Bieter und die schwedische Electrolux hatten Insidern zufolge um WMF gebuhlt. Der US-Finanzinvestor KKR hatte die Firma vier Jahren nach dem Einstieg wieder zum Verkauf gestellt. Für ihn entpuppte sich WMF als sehr lukratives Geschäft.</p> <h3>Umsatzsteigerung</h3> <p>WMF hat den Umsatz im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert, der operative Gewinn (Ebitda) lag bereinigt um Sondereffekte bei 118 Mio. Euro. 2016 soll er auf 140 Mio. Euro steigen. Das Kaffee-Geschäft trägt nur 37 Prozent zum Umsatz bei, steht aber für den Löwenanteil des Gewinns. Das 1853 gegründete Traditionsunternehmen beschäftigt rund 5.700 Mitarbeiter.</p> <p>SEB, 1925 als Societe d'Emboutissage de Bourgogne gegründet, kommt mit dem Zukauf von WMF auf 5,8 Mrd. Euro Umsatz und ein Ebitda von 651 Mio. Euro. Weil die Schwaben eine höhere Umsatzrendite erwirtschaften, rechnen die Franzosen mit einem Schub für ihren Gewinn je Aktie. Von 2020 an sei mit Einspar- und Umsatzeffekten von 40 Mio. Euro zu rechnen. Finanziert wird die Übernahme auf Kredit. SEB zahlt 1,02 Mrd. Euro und übernimmt 565 Mio. Euro Schulden von WMF.</p> <h3>Frage der Werte</h3> <p>Anders als zahlreiche andere Bieter interessiert sich SEB auch für das traditionelle Geschäft von WMF mit Töpfen, Pfannen, Besteck und Kleingeräten (Schaerer, Silit) sowie für die rund 200 eigenen WMF-Läden. SEB habe "hohen Respekt für dieses großartige Unternehmen", mit dem es Kultur und Werte teile, sagte Konzern-Chef Thierry de La Tour d'Artaise. Erst vor einer Woche hatte SEB den westfälischen Isolierkannen-Hersteller Emsa geschluckt.</p> <p>KKR habe seinen Kapitaleinsatz mehr als verdreifacht, hieß es in Finanzkreisen. Als KKR 2012 bei WMF einstieg, wurde das Unternehmen erst mit 600 Mio. Euro bewertet. An die Kleinaktionäre und den schweizerischen Großaktionär CapVis zahlte KKR zusammen 470 Mio. Euro. Der zweite Großaktionär, der österreichische Unternehmer Andreas Weißenbacher (BWT), ließ sich später in Anteilen an der Holding abfinden, über die KKR die WMF hält. Er profitiert damit auch vom Weiterverkauf.</p> <p>Für KKR wäre der Verkauf in jedem Fall ein lukratives Geschäft. Als der Finanzinvestor 2012 einstieg, wurde WMF gerade mit rund 600 Mio. Euro bewertet. An die Kleinaktionäre und den schweizerischen Großaktionär CapVis zahlte KKR zusammen 470 Mio. Euro. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
11841
Newsroom/Web/Telekommunikation
2016-05-24 12:27:03.00
Gewerkschaft: Nokia streicht nach Alcatel-Kauf 10.000 bis 15.000 Jobs
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Bis 2018 sollen 900 Mio. Euro eingespart werden</h2><p>Der finnische Telekomausrüster<a href="http://www.nokia.at" target="_blank"> Nokia</a> streicht nach Gewerkschaftsangaben im Zuge der Milliarden-Übernahme von Alcatel-Lucent weltweit zwischen 10.000 und 15.000 Stellen. Eine offizielle Zahl liege zwar noch nicht vor, aber dies ergebe sich, wenn man die Angaben von Arbeitnehmervertretern aus mehreren Ländern zusammenzähle, sagte ein Vertreter der Gewerkschaft im finnischen Werk Oulu.</p> <h3>900 Mio. Euro bis 2018 sollen eingespart werden</h3> <p>Nokia äußerte sich nicht zum Umfang des Stellenabbaus. Der Konzern will 900 Mio. Euro bis 2018 einsparen. Derzeit laufen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern.</p> <p>In Deutschland will Nokia nach früheren Angaben 1.400 der 4.800 Arbeitsplätze streichen, in Finnland sollen etwa 1.000 Jobs wegfallen. Insgesamt sind bei Nokia weltweit etwa 104.000 Menschen beschäftigt.</p> <h3>Für 16 Mrd. Euro geschluckt.</h3> <p>Nokia hat den bisherigen Konkurrenten Alcatel-Lucent für 16 Mrd. Euro geschluckt. Abgeschlossen ist der Deal seit Anfang des Jahres. Insgesamt rangieren die Finnen unter den Telekom-Netzwerkausrüstern auf dem zweiten Platz. Marktführer ist Ericsson aus Schweden. Große Rivalen sind die chinesischen Firmen ZTE und Huawei. (APA, 24.5. 2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link</strong></p> <p><a href="http://www.nokia.at" target="_blank">Nokia</a></p></div></div>
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Livingroom/Gesundheit/TherapieMedikamente
2016-05-24 14:53:40.00
Ein Drittel der Todesfälle in der EU wäre vermeidbar
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Wäre rechtzeitige und wirksame Gesundheitsversorgung vorhanden gewesen, hätten im Jahr 2013 in der EU 577.535 Sterbefälle "vermieden" werden können</h2><p>Im Jahr 2013 starben in der Europäischen Union (EU) 1,7 Millionen Menschen im Alter von unter 75 Jahren. "Davon könnten etwa 577.535 Sterbefälle (oder 33,7 Prozent aller Sterbefälle) als vorzeitig betrachtet werden, da sie mit dem heutigen medizinischen Wissen und den vorhandenen technischen Möglichkeiten hätten vermieden werden können", berichtet das Statistische Amt der Europäischen Union. Herzinfarkte (184.800 Sterbefälle) und Schlaganfälle (fast 94.000 Sterbefälle) machten zusammen fast die Hälfte (48 Prozent) aller vermeidbaren Todesursachen bei Personen unter 75 Jahren aus.</p> <p>Österreich kommt auf 32,4 Prozent an vermeidbaren Todesfällen. Am geringsten ist diese Rate mit 23,8 Prozent in Frankreich, Schlusslicht ist Rumänien mit 49,4 Prozent.</p> <p>In absoluten Zahlen liegt Deutschland mit 91.867 solcher vermeidbarer Todesfälle an der Spitze, gefolgt von Großbritannien (63.442) und Rumänien (54.827). Österreich kommt auf 8.484 vermeidbare Todesfälle, Schlusslicht ist Luxemburg mit 461.</p> <div class="block code"><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" allowtransparency="true" frameborder="0" height="810" id="datawrapper-chart-dD7cJ" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" msallowfullscreen="msallowfullscreen" oallowfullscreen="oallowfullscreen" src="//datawrapper.dwcdn.net/dD7cJ/1/" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="100%"></iframe><script type="text/javascript">var embedDeltas={"100":954,"200":864,"300":846,"400":828,"500":810,"600":810,"700":810,"800":810,"900":810,"1000":810},chart=document.getElementById("datawrapper-chart-dD7cJ"),chartWidth=chart.offsetWidth,applyDelta=embedDeltas[Math.min(1000, Math.max(100*(Math.floor(chartWidth/100)), 100))]||0,newHeight=applyDelta;chart.style.height=newHeight+"px";</script></div> <p>"Der Indikator zur Sterblichkeit, die durch optimale Gesundheitsversorgung vermeidbar wäre, soll zwar nicht als definitives Maß für die Qualität des Gesundheitswesens in den Mitgliedstaaten dienen, liefert jedoch Hinweise über die Qualität und die Leistungsfähigkeit der Gesundheitspolitik eines Landes", heißt es im Bericht von Eurostat. (bere, APA, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Mehr zum Thema:</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000036301104" target="_blank">EU: Jährlich eine Million Tote durch Herzinfarkt oder Schlaganfall </a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037196213" target="_blank">Österreichern mangelt es an Erste-Hilfe-Kenntnissen</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037249266" target="_blank">WHO: Fehlende Daten sind Gesundheitsproblem</a></p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Finanzen/Banken/unicredit
2016-05-24 12:05:15.00
Medien: Unicredit einigt sich mit Ghizzoni auf Ablöse
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Banker Marco Morelli ist Favorit im Rennen um den CEO-Posten bei der Bank-Austria-Mutter</h2><p>Mailand/Wien – Der Aufsichtsrat der italienischen Großbank <a href="/r5833/UniCredit">Unicredit</a>, der am Nachmittag über den Wechsel an der Spitze der Bank beraten wird, soll sich mit Vorstandschef Federico Ghizzoni bereits auf eine Ablösesumme geeinigt haben. Das berichtete die Tageszeitung "La Stampa" am Dienstag.</p> <p>Die Ablöse für Ghizzoni, seit 2010 an der Spitze der Bank-Austria-Mutter in Mailand, liege weit von den 40 Millionen Euro entfernt, die sein Vorgänger Alessandro Profumo 2010 bezogen hatte. Die Ablöse werde jedoch den 36 Jahren entsprechen, die Ghizzoni bei Unicredit verbracht hat, berichtete das Blatt.</p> <p>Der 60-jährige steht seit fast sechs Jahren an der Spitze des Konzerns. Davor war er Bank Austria-Vizechef und hier für das Osteuropageschäft verantwortlich. Ghizzoni steht als Unicredit-Boss seit einiger Zeit unter Druck, es häufte sich die Kritik von Aktionären am niedrigen Aktienkurs, internationale Finanzmedien spekulierten über einen abermaligen Kapitalbedarf in mehrfacher Milliardenhöhe.</p> <h3>Mögliche Kapitalerhöhung</h3> <p>Der Board wird eine Beratungsgesellschaft mit der Suche nach einem Nachfolger Ghizzonis beauftragen. Mehrere Kandidaten sind im Rennen. Als Favorit gilt laut italienischen Medien Marco Morelli, Vizepräsident der Bank of America-Merrill Lynch für Europa und Nahost. Ein weiterer Kandidat ist der Franzose Jean Pierre Mustier, ehemaliger Chef der Corporate&amp;Investment-Banking-Abteilung der Unicredit.</p> <p>Laut Medienberichten könnte es nach dem Chefwechsel zu einer Kapitalerhöhung bei Unicredit kommen. Der Kernkapital der Mailänder Bank ist Ende März auf 10,5 Prozent gefallen und liegt damit nur knapp über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) für dieses Jahr vorgegebenen Minimum von zehn Prozent. Nach Einschätzung von Analysten könnte Unicredit zwischen fünf und zehn Milliarden Euro frisches Kapital benötigen.</p> <p>Die Pläne für einen Chefwechsel beflügeln die Unicredit-Aktie an der Mailänder Börse. Die Papiere legten am Dienstagvormittag um 2,95 Prozent zu und erreichten die Schwelle von 3 Euro. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Asien/Afghanistan
2016-05-24 15:05:30.00
Sechs Kandidaten als neuer Chef der Taliban in engerer Auswahl
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Nach der Tötung des Taliban-Anführers Mullah Akhtar Mansour, finden im Südwesten Afghanistans Beratungen über dessen Nachfolger statt</h2><p>Kabul/Kandahar – Nach der Tötung ihres Anführers Mullah Akhtar Mansour durch eine US-Kampfdrohne wählen die radikalislamischen Taliban einen neuen Anführer. Mindestens 14 Kommandeure und Religionsführer diskutierten schon seit Sonntag über Kandidaten, hieß es am Dienstag aus pakistanischen Sicherheitskreisen. Die Beratungen fänden im Südwesten des Landes in der Provinz Baluchistan statt.</p> <h3>Mansours Stellvertreter in engerer Wahl</h3> <p>Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge fielen im Laufe der Beratungen sechs Männer in die engere Wahl. Unter diesen Männern befindet sich bespielsweise Mansours Stellvertreter für Militärisches Jalaluddin Haqqani. Die USA haben ein Kopfgeld von umgerechnet 4,45 Millionen Euro auf ihn ausgesetzt. Für ihn spricht, dass er als kompetent gilt und einige der öffentlichkeitswirksamsten (weil verheerndste) Anschläge der Taliban in Szene gesetzt hat. "Er hat auch dazu beigetragen, die zersplitterten Taliban mehr zu einen", sagt der Sprecher der <a href="/r1285200887302/Nato">Nato</a>-Mission Resolute Support, Charlie Cleveland. Gegen ihn spricht, das er nicht aus dem Süden – dem Kernland der Talibanelite – kommt, sondern aus dem Osten. Eine weitere Überlegung gegen ihn könnte sein, dass die USA sehr auf seine Tötung drängen und möglicherweise, wie bei Mansour, wieder selber die Initiative ergreifen. Haqqani würden von Beginn zur Zielscheibe, und die Bewegung könnte in kurzer Zeit ihren dritten Anführer verlieren.</p> <h3>Ehemaliger Bildungs- und Informationsminister</h3> <p>Als möglicher Nachfolger wird auch Mullah Amir Khan Mottaki gehandelt. Während der Herrschaft der Taliban war Mottaki Bildungs- und Informationsminister. Laut dem deutschen Afghanistan-Experten Thomas Ruttig ist er einer der ältesten und einflussreichsten Mitglieder in der Talibanbewegung. Er genieße breites Ansehen. Ruttig, der ihn als UN-Vertreter im Jahr 2000 getroffen hat, meint, Mottaki "wäre keine schlechte Wahl". Seine Begründung: "Er denkt politisch und ist kein Hardliner. Er hat für die Taliban wichtige Verhandlungen geführt und das Ansehen von Mullah Omar genossen." Auch er stammt allerdings nicht aus Kandahar, sondern aus Paktika.</p> <h3>Söhne von Mullah Omar</h3> <p>Auch den beiden Söhnen des langjährigen verstorbenen Talibanchefs Mullah Omar – Mullah Yaqub und sein jüngerer Bruder Abdul Manan Akhund – werden aufgrund der Beliebtheit ihres Vaters Chancen eingeräumt auf Mansour zu folgen.</p> <p>Yaqub, der eine Religionsschule in Pakistan besucht haben soll, steuert laut Mitteilungen Militärkommissionen der Taliban in 15 Provinzen Afghanistans. Mit Ende 20 oder Anfang 30 könnte er von vielen als zu jung für den Chefposten wahrgenommen werden. Er wird als "sehr emotional" beschrieben. Als Sohn des verehrten Mullah Omar ist er jedoch auch eine Figur, die zerstrittene Fraktionen wieder versöhnen könnte.</p> <p>Sein jüngerer Bruder, Mullah Abdul Manan Akhund, war nie sehr prominent unter den Taliban. Erst jüngst kam er zu mehr Ansehen und wurde im April, nach einem Bericht des "Long War Journal", zum Chef der Kommission für "Predigt und Ratschlag" ernannt. Dass er eine nicht kontroverse Figur ist, könnte aber ein Vorteil sein.</p> <h3>Zweite Wahl innerhalb eines Jahres</h3> <p>Der langjährige Chef der Taliban-Militärkommission, Kommandant Abdul Qayyum Zakir: Zakir, und der zweite Stellvertreter von Mansour, Haibatullah Akhundzada, stammen beide aus wichtigen Regionen für die Taliban, was ein Pluspunkt für die beiden Kandidaten sein könnte. Zakir stammt aus Helmand, wo die Taliban einen ihrer wichtigsten Kämpfe um mehr eigenes Territorium führen. Von 2001 bis 2007 war er im US-Terroristengefängnis <a href="/r3598/Guantanamo">Guantanamo</a> Bay inhaftiert. Nach seiner Freilassung kehrte er auf das Schlachtfeld zurück. 2014 wurde er wegen Auseinandersetzungen mit Mullah Mansour als Chef der Militärkommission entlassen.</p> <p>Haibatullah Akhundzada stammt aus dem Kernland der Talibanführung, der Südprovinz Kandahar und genießt als religiöser Gelehrter und hochrangiger Talibanrichter Achtung und Respekt unter vielen Taliban. Es gibt aber Stimmen, die sagen, ihm fehle es an der nötigen Härte zu führen.</p> <p>Es ist das zweite Mal innerhalb eines Jahres, dass die Taliban einen neuen Anführer wählen müssen. Ende Juli 2015 hatte der am Samstag getötete Mansour offiziell vom bereits zwei Jahre zuvor verstorbenen Mullah Omar übernommen. Danach waren blutige interne Machtkämpfe ausgebrochen. Laut einer in der pakistanischen "Express Tribune" zitierten Talibanquelle sollen "die Fehler vom letzten Mal" diesmal vermieden werden. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Etat/TV/tvtagebuch
2016-05-24 16:00:50.00
Wahlsendungen in ARD und ZDF: Von außen betrachtet
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Warnsignal, Weckruf für Europa", unkten Kommentatoren in deutschen TV-Sendern. Zu feiern gab es aus ihrer Sicht nichts</h2><p>Während Österreich noch ganz im Taumel des geschlagenen Gladiatorenkampfs lag, dröhnte andernorts schon der Wahlkater. Die schlechte Stimmung resultiert aus einem Blick aufs große Ganze, das trotz des designierten Entschleunigungspräsidenten eine ungute Schlagseite bekommen hat.</p> <h3>Nichts zu feiern</h3> <p>"Warnsignal, Weckruf für Europa", unkten Kommentatoren in deutschen TV-Sendern. Zu feiern gab es aus ihrer Sicht nichts: "Mitten in Europa zeigen sich fremdenfeindliche Rechtspopulisten leider einmal mehr im Aufbruch", stellte Brigitte Abold in den ARD-Tagesthemen sachlich-nüchtern fest – eine Tatsache, die im <a href="/r1249/ORF">ORF</a> nur sekundär beachtet wurde. Hier blieb die Einordnung des Geschehens weitgehend auf das zwischen zwei Kontrahenten ausgetragene Wahlduell reduziert. Auf praktischen Verstand ausgerichtet war das Interview mit dem Politologen Karl-Rudolf Korte. Was man gegen Rechtspopulisten tun könne, wurde Korte in der ZDF-Sondersendung gefragt. Der antwortete kurz und gut: "Selber attraktiv werden."</p> <h3>Authentizität</h3> <p>ORF-Diskussionsleiterin Ingrid Thurnher meinte ebendort auf diese Frage, nicht-rechtspopulistische Parteien sollten mehr soziale Medien nützen, und generell wirke Authentizität immer. Manchmal wünscht man sich allerdings ein bisschen weniger davon und etwas mehr Professionalität. Dieses Mal seien ja viele "eigentlich gezwungen" worden, Van der Bellen oder Hofer zu wählen, mit denen sie sich "sonst nicht identifizieren würden", leitete Lisa Gadenstätter ihre Frage an den ehemaligen Justizminister und <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Politiker Dieter Böhmdorfer in der "ZiB 24" ein – und lieferte diesem damit eine Steilvorlage für "die schlechte Politik" von Rot-Schwarz. (Doris Priesching, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Umwelt
2016-05-24 16:14:51.00
Amazonas-Gebiet mit Quecksilber verseucht: 9.000 Hektar Wald zerstört
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Betroffenes Gebiet in der Größe von Österreich</h2><p>Lima – Die peruanische Regierung hat wegen einer Quecksilber-Verschmutzung den Notstand für ein 85.000 Quadratkilometer großes Gebiet ausgerufen. Zum Vergleich: Österreich hat 83.879 Quadratkilometer. Rund 40 Prozent der 110.000 Einwohner des östlichen Departements Madre de Dios seien von der vom illegalen Bergbau verursachten Verseuchung betroffen, erklärte Umweltminister Manuel Pulgar Vidal am Montag.</p> <p>"Die Folgen des illegalen Bergbaus in Madre de Dios werden uns über die kommenden 80 Jahre begleiten", sagte der Minister unter Berufung auf einen Bericht der Katastrophenschutzbehörde Indeci. Die Verseuchung der Flüsse führe etwa zu einem hohen Quecksilber-Vorkommen bei Fischen, der Hauptnahrung der örtlichen Bevölkerung.</p> <h3>Fischkonsum verboten</h3> <p>Die Gesundheitsbehörden hatten bereits im Jänner bei dem viel gefischten Gefleckten Silberantennenwels Quecksilber-Dosierungen von fast dem Doppelten der maximal zugelassenen Werte festgestellt. Der Fischkonsum aus lokalen Gewässern wurde verboten. Die Behörden wollen Lebensmittel unter der Bevölkerung verteilen. Ein Feldkrankenhaus soll in Madre de Dios eingerichtet werden, um den Gesundheitszustand der Einwohner zu überprüfen.</p> <p>In dem Departement im peruanischen Amazonas-Gebiet leben mehrere indigene Völker. Im 280.000 Hektar großen Naturschutzgebiet Tambopata und dessen unmittelbarer Umgebung sind nach Satellitenaufnahmen in den vergangenen fünf Jahren rund 9.000 Hektar Wald zerstört worden. Die Regierung hat in den letzten Wochen das Militär eingesetzt, um den illegalen Bergbau in Tambopata zu verhindern. Nach offiziellen Schätzungen gibt es in Peru rund 400.000 illegale Bergarbeiter. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Etat/PRINT
2016-05-24 16:32:06.00
BP-Wahl: "Krone" mit unterschiedlichen Van der Bellen-Covers
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Der grüne Präsident" in Vorarlberg und Tirol – "Der halbe Präsident" in anderen Bundesländern</h2><p>Wien – "Halber Präsident" und "grüner Präsident" – mit zwei verschiedenen Titelseiten berichtete die "Kronen Zeitung" am Dienstag über die Wahl von Alexander Van der Bellen zum neuen Bundespräsidenten.</p> <p>Während die größte österreichische Tageszeitung, die dem Grünen Kandidaten im Wahlkampf eher kritisch gegenüber stand, in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten mit der Schlagzeile "Der halbe Präsident" und einem verfremdeten Porträtfoto, das Van der Bellen halb im Licht und halb im Dunkeln zeigte, aufmachte, zierte die "Krone"-Ausgaben in Tirol und Vorarlberg unter der Schlagzeile "Der grüne Präsident" das selbe Foto ohne Schatten. In Vorarlberg und Tirol lag Van der Bellen bei der Wahl vor Hofer.</p> <div class="block code"><!-- Neuer Tweet --><blockquote class="twitter-tweet" data-lang="en"><p dir="ltr" lang="de">Im grünen Vorarlberg probiert es die Krone mit einer anderen Titelseite. Chamäleon-Strategie. Kein Fake. <a href="https://twitter.com/hashtag/bpw16?src=hash">#bpw16</a> <a href="https://t.co/PMcpowrWtb">pic.twitter.com/PMcpowrWtb</a></p>— Gerold Riedmann (@GeroldRiedmann) <a href="https://twitter.com/GeroldRiedmann/status/735030985822199808">May 24, 2016</a></blockquote> <script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script></div> <p>Ihre regional-bipolare Seite zeigte das Massenblatt schon in den 1990er-Jahren in einer legendären Kampagne um den Semmering-Basistunnel. Die Ausgaben in Wien und in Niederösterreich schrieben damals scharf gegen das Bauvorhaben an, die regionale Mutation jenseits des Semmerings in der Steiermark berichtete fleißig für den Bau. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Livingroom/Lifestyle/ModeBeauty/Stoffgeben
2016-05-24 11:59:47.44
Stoff geben! Der Stil von Caroline Egarter
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Jusstudentin kleidet sich in Basics und peppt das Outfit mit Schmuck und knallroten Lippen auf</h2><div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/IKgbkarKZic" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/IKgbkarKZic" width="492"></iframe><div class="credits">derstandard.at</div></div> <p>"Stoff geben!" heißt die Videokolumne im Lifestyle-Ressort. Hier wird 14-täglich der Modestil einer Persönlichkeit vorgestellt. Die Auswahl der Porträtierten erfolgt nach dem Nominierungssystem: Die gezeigte Person schlägt eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das nächste Videoporträt vor. Dieses Mal zeigt Caroline Egarter ihr Alltagsoutfit. Sie studiert Jus und bloggt über Mode hier: <a href="https://carolineegarter.wordpress.com/" target="_blank">carolineegarter.wordpress.com </a>(Andreas Müller, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Film
2016-05-24 13:02:17.00
Wiener Riesenrad einer der "Schätze der europäischen Filmkultur"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Liste wurde von der European Film Academy initiiert</h2><p>Wien – Seinen berühmtesten Auftritt hat das Wiener Riesenrad beim Höhepunkt des Filmklassikers "Der Dritte Mann". Nun wurde das österreichische Wahrzeichen als sechster Ort in die Liste der "Schätze der europäischen Filmkultur" der European Film Academy (EFA) aufgenommen. Am 9. Juni wird ein entsprechendes Emblem am Riesenrad enthüllt, teilte die Akademie des Österreichischen Films am Dienstag mit.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/olPAsssli3E" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//www.youtube.com/embed/olPAsssli3E" width="400"></iframe><div class="credits">little white lies</div></div> <p>Mit der Liste "Treasures of European film culture" zeichnet die in Berlin ansässige EFA seit Anfang 2015 Orte "mit symbolischer Bedeutung für das europäische Kino" aus, die "auch für die Nachfolgegenerationen bewahrt und geschützt werden müssen". Zuvor wurden das Bergmancenter auf Faro, das Eisenstein-Zentrum in Moskau, das Institut Lumiere in Lyon, das Museum Il Mondo di Tonino Guerra in Pennabilli sowie die Potemkin'sche Treppe in Odessa in die Filmkultur-Liste aufgenommen. (APA, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link</strong></p> <p><a href="http://www.europeanfilmacademy.org" target="_blank">European Film Academy</a></p></div></div>
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Newsroom/Web/Innovationen
2016-05-24 16:42:30.00
Pebble bringt Wearable "Core" und zwei neue Smartwatches
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die drei neuen Produkte warten auf Kickstarter</h2><p>Der Smartwatch-Vorreiter <a href="https://www.pebble.com/" target="_blank">Pebble</a> will mit einem neuen Gadget das Smartphone in einigen Situationen verzichtbar machen. Das kleine rechteckige Pebble Core enthält ein UMTS-Modem und einen GPS-Chip zur Positionserkennung. Läufer könnten beispielsweise damit ihr Telefon beim Joggen zuhause lassen, sagte Pebble-Manager Benjamin Bryant der Deutschen Presse-Agentur.</p> <h3>Notruf oder eine Taxi-Bestellung</h3> <p>Das Gerät hat auch zwei programmierbare Tasten, mit denen Funktionen wie ein Notruf oder eine Taxi-Bestellung zum aktuellen Ort ausgelöst werden können. Pebble Core wird ab Dienstag über die Finanzierungsplattform Kickstarter für 69 Dollar (61,50 Euro) angeboten und soll Anfang kommenden Jahres ausgeliefert werden. Das Gerät spielt Musik von Streaming-Diensten wie Spotify ab, kann Sprachnotizen speichern und wird kabellos aufgeladen. Pebble hoffe, dass das Gerät zum Grundstein für ein Ökosystem mit Apps verschiedener Anbieter werde, sagte Bryant.</p> <h3>Neue Uhren</h3> <p>Zugleich startet Pebble zwei neue Modelle seiner Computer-Uhr. Die Pebble 2 hat weiterhin einen E-Ink-Bildschirm, der für eine Batterie-Laufzeit von bis zu einer Woche sorgen soll, und wurde etwas dünner und leichter. Die Uhr wird für 99 Dollar angeboten – damit setzt Pebble den Preis deutlich niedriger an als bei Smartwatches üblich. "Wir denken, dass die Entwicklung im Markt in Richtung der meistverkauften Preisklasse klassischer Uhren von 65 bis 99 Dollar geht", sagte Gründer und Chef Eric Migicovsky. Das teurere Modell Pebble Time bekam unter anderem ein größeres farbiges E-Ink-Display und kostet 169 Dollar.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E400/2016/05/24/drei.jpg" itemprop="url"><meta content="400" itemprop="width"><meta content="225" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/24/drei.jpg" data-zoomable="true" height="225" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E400/2016/05/24/drei.jpg" width="400"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: pebble</div></div> <p>Das Start-up Pebble hatte vor vier Jahren bei Kickstarter über 10 Mio. Dollar für seine erste Computer-Uhr eingesammelt. Inzwischen wurde die im vergangenen Jahr gestartete <a href="/r506/Apple">Apple</a> Watch zum Marktführer. (APA, 24.5. 2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link</strong></p> <p><a href="https://www.pebble.com/">Pebble</a></p></div></div>
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Newsroom/Sport/MehrSport/Radsport/Giro
2016-05-24 17:39:46.00
Kruijswijk baut aus, Valverde schreibt an
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Erster Etappensieg für den Spanier vom Team Movistar. Niederländer Kruijswijk weiter in Rosa</h2><p>Andalo – Der Niederländer Steven Kruijswijk hat seine Führung beim Giro d'Italia am Dienstag weiter ausgebaut. Der LottoNL-Profi beendete die 16. Etappe, die über 133 km und zwei Pässe von Brixen nach Andalo führte, als Zweiter zeitgleich mit dem spanischen Sieger Alejandro Valverde, der damit seinen ersten Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt feierte.</p> <p>Dritter wurde mit wenigen Sekunden Rückstand der Russe Ilnur Sakarin. Dieses Trio hatte sich im zweiten größeren Anstieg des Tages, als noch rund 15 km zu fahren waren, vom Rest der kleinen Spitzengruppe abgesetzt. Der Lokalmatador und ehemalige Giro-Sieger Vincenzo Nibali hingegen konnte das Tempo nicht mitgehen und verlor knapp zwei Minuten und damit auch den dritten Gesamtrang an den Tagessieger aus Spanien. Kruijswijk führt nun fünf Etappen vor Ende der Italien-Rundfahrt die Gesamtwertung mit drei Minuten auf den Kolumbianer Esteban Chaves an. Tagessieger Valverde liegt 3:23 Minuten zurück.</p> <p>Bester Österreicher wurde Riccardo Zoidl, der sich einer Verfolgergruppe angeschlossen hatte und Platz 22 belegte. Ihm fehlten letztlich über fünf Minuten auf Valverde. In der Gesamtwertung blieb Georg Preidler als 26. bester Österreicher. Die 17. Etappe am Mittwoch führt von Molveno nach Cassano d'Adda über 196 Kilometer (APA, 24.5.2016)</p> <p>Radsport-<strong>Ergebnisse </strong>Giro d'Italia vom Dienstag:</p> <p><strong>16. Etappe </strong>(Brixen – Andalo/132 km): 1. Alejandro Valverde (ESP) Movistar 2:58:54 Std – 2. Steven Kruijswijk (NED) Lotto NL gleiche Zeit – 3. Ilnur Sakarin (RUS) Katjuscha +0:08 Minuten – 4. Diego Ulissi (ITA) Lampre – 5. Bob Jungels (LUX) Quick Step 0:37 – 6. David Lopez (ESP) Sky – 7. Sergej Firsanow (RUS) Gazprom 0:38 – 8. Esteban Chaves (COL) Orica 0:42 – 9. Rafal Majka (POL) Tinkoff 0:50 – 10. Domenico Pozzovivo (ITA) Ag2R 1:47. Weiter: 22. Riccardo Zoidl Trek 5:02 – 52. Georg Preidler Giant – 59. Stefan Denifl (alle AUT) IAM 17:21.</p> <p><strong>Gesamtwertung:</strong> 1. Kruijswijk 63:40:10 Std – 2. Chaves +3:00 Min. – 3. Valverde 3:23 – 4. Vincenzo Nibali (ITA) Astana 4:43 – 5. Sakarin 4:50 – 6. Majka 5:34 – 7. Jungels 7:57 – 8. Andrey Amador (CRC) Movistar 8:53 – 9. Pozzovivo 10:05 – 10. Kanstantsin Sivtsov (BEL) Dimension 11:03. Weiter: 26. Preidler 48:58 – 41. Zoidl 1:22:42 – 59. Denifl 1:56:40.</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=85'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/Inland/bundeslaender/Tirol
2016-05-24 16:41:53.00
Drei Jahre Schwarz-Grün in Tirol: Kritik von Opposition
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">SPÖ fordert Aktivität gegen Arbeitslosigkeit – FPÖ sieht Themenverfehlung und lehnt neuerliches Doppelbudget ab – Laut Liste Fritz ist die Liste der Dauerbaustellen der Regierung lang</h2><p>Innsbruck – Die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung hat am Dienstag nach drei Jahren Zusammenarbeit Bilanz gezogen. Die Opposition teilte die positive Selbsteinschätzung der Landesregierung naturgemäß nicht. Während die <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> mehr Aktivität gegen die Arbeitslosigkeit fordert, sieht die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> eine Themenverfehlung. Und die Liste Fritz kritisiert eine lange Liste an "Dauerbaustellen".</p> <p>Für SPÖ-Chef Ingo Mayr sind drei Jahre Schwarz-Grün "wenig Grund zur Freude". Diese Koalition habe sich "entzaubert". "Wir haben in Tirol fast 30.000 Arbeitslose, aber wirkungsvolle und mutige Maßnahmen für mehr Beschäftigung bleiben bislang aus", meinte Mayr. Vielen Tirolern stehe das Wasser bis zum Hals. Daher müssten nun endlich die "richtigen Prioritäten" gesetzt werden. Neben zusätzlichen Investitionen im Sozialbereich, beim Wohnen, in der Wissenschaft und der Forschung forderte die SPÖ auch die Einführung des Bestbieterprinzips und den flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen.</p> <p>Die Freiheitlichen sehen bei Schwarz-Grün eine Themenverfehlung: "Statt über wirklich massive Probleme zu sprechen, wie die Flüchtlingskrise, welche massiv Steuergelder kostet, für Personen, die allesamt aus sicheren Drittstaaten zu uns kommen, wird über die Nordische WM 2019 gesprochen", kritisierte FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger. Die Regierung habe zu allererst zu interessieren, wie es der Tiroler Bevölkerung geht. Zudem sprachen sich die Freiheitlichen gegen ein neuerliches Doppelbudget aus.</p> <p>Für die Liste Fritz ist die Liste der "Dauerbaustellen dieser Platter-Regierung" lang. Es fehle "moderne Bildungspolitik", "gerechte Sozialpolitik", "sinnvolle Umwelt- und Naturschutzpolitik" und "faire Verkehrspolitik", bemängelte Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Zudem verzeichne Tirol eine Rekordarbeitslosigkeit, durchschnittlich seien heuer 3.000 Tiroler mehr arbeitslos als bei Regierungsantritt im Jahr 2013. Auch der von Landeshauptmannstellvertreterin Felipe vermeldete Erfolg beim sektoralen Fahrverbot halte nur einem ersten Blick stand. Der angekündigte "Meilenstein" für die Umwelt sei ein "schlechter Witz" und die genannte Zahl von 200.000 Lkw, die dadurch von Tirols Straßen verschwinden sollen, absolut unrealistisch. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/forsch
2016-05-24 18:14:36.00
"Abgrenzung hat Folgen für den Forschungsstandort"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Das Beispiel Schweiz zeigt, welche Auswirkungen Fremdenfeindlichkeit für eine vernetzte Wissenschaft hat</h2><p>Wien – Ausgerechnet am Montagabend, an jenem Tag, an dem das Ergebnis der Wahl des österreichischen Bundespräsidenten verkündet wurde, stand bei einem Club Research in Wien – einer Diskussionsplattform für Wissenschaft und Forschung – die Internationalisierung der Forschung auf dem Programm.</p> <p>Der Hintergrund war zwar nicht unbedingt politischer Natur, denn Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen beschäftigt derzeit vor allem der Spagat zwischen der notwendigen internationalen Ausrichtung und den nationalen Regulatorien, etwa bei der Forschungsförderung. Doch der Ausgang einer solchen Wahl und die politische Entwicklung insgesamt können gravierende Auswirkungen auf einen Forschungsstandort haben.</p> <p>Das zeigt sich am Beispiel der Schweiz, wie Matthias Kaiserswerth in seinem Vortrag demonstrierte: Der Direktor der Hasler-Stiftung und Vizepräsident der Schweizer Kommission für Technologie und Innovation verwies auf die Folgen der Volksinitiative "Gegen Masseneinwanderung", die von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) gestartet wurde, um die Zuwanderung mit Kontingenten zu begrenzen. Im Februar 2014 gaben die Schweizer der Initiative mit knapper Mehrheit ihre Zustimmung. "Es kann ein Klima geschaffen werden, in dem Wissenschafter nicht mehr gerne in das Land kommen", sagte Kaiserswerth, bis 2015 Direktor von IBM Research. Dabei würden alle Forschungsstandorte heute im Wettbewerb mit anderen Ländern stehen. "Eine Abgrenzung hat Folgen."</p> <p>Selbst die Schweiz kann es sich nicht leisten, bei der internationalen Vernetzung noble Zurückhaltung zu üben: Das Land nimmt daher an den Forschungsrahmenprogrammen der EU teil, dabei halten sich die Mittel, die aus der Schweiz in Richtung Brüssel geflossen sind, und jene Mittel, die aus der EU in die Schweizer Forschung gesteckt wurden, die Waage. Wichtig sind vor allem die Förderung einzelner Projekte sowie jene von Personen: Drei Viertel der Forscher in der Schweiz, die EU-Förderungen erhalten, sind Ausländer.</p> <h3>Eingeschränkte Reisefreizügigkeit</h3> <p>Die SVP-Initiative hatte auch Folgen für diese Zusammenarbeit zwischen der EU und der Schweiz: Wegen der Ablehnung der Reisefreizügigkeit für kroatische Staatsbürger wurde die Zulassung des Landes zum Programm <a href="/2000052943021">Horizon</a> 2020 vorläufig bis Ende des Jahres begrenzt; derzeit wird über eine einmalige Verlängerung verhandelt, nachdem der Bundesrat der Ausweitung auf Kroatien doch noch zugestimmt hat. Der Attraktivität des Forschungsstandortes Schweiz sind solche Entwicklungen erwartungsgemäß nicht gerade dienlich; in Österreich braucht man zumindest für den Moment ähnliche Auswirkungen nur im Konjunktiv durchzudenken.</p> <p>Was macht einen Standort überhaupt attraktiv für Forscher aus dem Ausland? Matthias Kaiserswerth nannte dafür internationale Kooperationen, die Möglichkeit zur Mitnahme von Förderungen in andere Länder sowie Erleichterung bezüglich Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen. Beim Diskussionsabend, der in Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft organisiert worden war, verwies Thomas Henzinger, Präsident des IST Austria, auf die Grenzen der Internationalisierung: "Rechtliche und regulatorische Hürden stehen uns entgegen." So sei die Abwerbung eines Professors aus Deutschland allein wegen des Pensionsrechts schwierig.</p> <p>Nach Ansicht von Sabine Herlitschka, Chefin von Infineon Österreich, findet Forschung nur dort statt, wo das nötige Know-how vorhanden ist und die Rahmenbedingungen passen. Österreich habe sich in dieser Hinsicht bisher gut platziert. 20 Prozent der rund 3500 Mitarbeiter in Österreich kommen aus anderen Ländern. "Europa muss sich im Kampf um die besten Köpfe klar positionieren", meint sie.</p> <p>Klaus Schuch, Direktor des Zentrums für Soziale Innovation (ZSI), verwies allerdings auf die steigende Bedeutung der Kosten von Forschung: "In Indien beispielsweise gibt es hervorragend ausgebildete Ingenieure, die günstiger arbeiten können." Er sieht die Renationalisierung als Gefahr für einen Forschungsstandort und nannte als Beispiel Russland. Auch in Österreich bestehe die Gefahr, dass das Klima für Forscher aus anderen Ländern schlechter werde. (Robert Prazak, 25.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><hr> <p><strong>Link</strong><br><a href="http://www.clubresearch.at/cr-35.html" target="_blank">Club Research: Globalisiert, aber auf nationalem Sockel: Was treibt, was hemmt die Internationalisierung der Forschung?</a></br></p></hr></div></div>
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Newsroom/International
2016-05-24 18:13:10.00
ORF-Dialog-Forum "Europas neue Fronten"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Journalistenrunde diskutiert über politische Bewegungen, die Europas offene Gesellschaften kritisch sehen</h2><div class="block code"><object data="http://apasfiisl.apa.at/player/strobe/Flash10.1/StrobeMediaPlayback.swf" height="282" type="application/x-shockwave-flash" width="500"> <param name="movie" value="http://apasfiisl.apa.at/player/strobe/Flash10.1/StrobeMediaPlayback.swf"></param> <param name="flashvars" value="src=http%3A%2F%2Fapasfiisl.apa.at%2Ff4m%2Forfwebstr5_q4a%2Forf.sdp%2Fmanifest.f4m&amp;autoPlay=true"></param> <param name="allowFullScreen" value="true"></param> <param name="allowscriptaccess" value="always"></param> <param name="wmode" value="direct"></param> </object> </div> <p>Von Tunesien bis Ungarn, von Russland bis zur Türkei gibt es politische Bewegungen, die Europas offene Gesellschaften kritisch sehen. In der zweiteiligen TV-Dokumentation "Weltjournal spezial: Europas neue Fronten" gehen Christian Schüller und Antonia Rados diesen Bewegungen auf den Grund. Die beiden reisen zu den aktuellen Brennpunkten in Osteuropa, im Nahen Osten und in Nordafrika.</p> <p>Anlässlich der Präsentation diskutiert im <a href="/r1249/ORF">ORF</a>-Zentrum eine hochkarätige Journalistenrunde über "Europas neue Fronten".</p> <p><strong>ORF-Dialog-Forum "Europas neue Fronten":</strong></p> <p>Gudrun Harrer, DER STANDARD</p> <p>Livia Klingl, Kurier</p> <p>Paul Lendvai, Autor und Publizist</p> <p>Andreas Pfeifer, ORF</p> <p>Christian Schüller, ORF</p> <p>Kurt Seinitz, Kronen Zeitung</p> <p>Alexander Wrabetz, ORF</p> <p>Moderation: Klaus Unterberger, ORF-Public-Value-Kompetenzzentrum</p> <p><br/></p> <p><strong>Weltjournal spezial: "Europas neue Fronten"</strong></p> <p>Dienstag, 31. Mai, 22.35 Uhr, und Mittwoch, 1. Juni 2016, 22.30 Uhr, ORF 2</p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi
2016-05-24 17:20:20.57
Der neue Präsident und die Frage der Macht
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Fischer lädt seinen Nachfolger Van der Bellen in die Hofburg. Dass der Neue überlegt, eigene Befugnisse streichen zu lassen, freut fast alle Parteien. Verfassungsjurist Öhlinger warnt allerdings davor</h2><p>Die Inspektion seines neuen Arbeitsplatzes dauerte rund eine Stunde: Alexander Van der Bellen war Dienstagmittag von seinem Vorgänger, Präsident Heinz Fischer, in der Hofburg empfangen worden.</p> <p>Zu reden gab und gibt es einiges, etwa über die ersten Aufgaben und Termine. Van der Bellen zeigte sich auch ein wenig "erleichtert", dass er bis zur Angelobung noch durchatmen kann.</p> <p>Dass der neue Präsident eigene Mitarbeiter mitnimmt, war zu erwarten. Fischer will dennoch für Kontinuität sorgen, damit sich "niemand allein gelassen" fühle. "Bissl hab' ich noch Zeit", sagte er. Für seine letzten Wochen im Amt will er gut überlegen, was er sagen wird: "Der Anfang ist gemacht, und es war ein guter Anfang."</p> <p>In einem anderen Belang scheint es keinen guten Anfang gegeben zu haben – zumindest aus Sicht von Verfassungsjurist Theo Öhlinger. Er warnt davor, die Verfassung übereilt zu ändern, nur weil ein Kandidat im Wahlkampf angekündigt hatte, die Regierung entlassen zu wollen. Genau diesen Vorschlag hat Van der Bellen erneut gemacht – "eine Art Konvent" solle über die Kompetenzen des Präsidenten diskutieren. Die – theoretische – Möglichkeit, in seiner Funktion das Parlament ausschalten zu können, irritiert ihn.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/8030b7e1-9bfc-482d-a8a3-0c5f03626edb" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/8030b7e1-9bfc-482d-a8a3-0c5f03626edb" width="400"></iframe></div> <p>Das sei eine Kompetenz für eine Krisensituation, hält Öhlinger fest. Einmal – 1933 – hätte sie bereits angewendet werden sollen, doch der damalige Bundespräsident Wilhelm Miklas habe aus Angst vor Kanzler Engelbert Dollfuß die Regierung nicht entlassen. Dadurch konnte Dollfuß das Parlament auflösen. "Das war die Schwäche des Präsidenten, nicht die der Verfassung", sagt Öhlinger im STANDARD-Gespräch.</p> <p>Der frühere Verwaltungsgerichtshofpräsident Clemens Jabloner, auf den sich Van der Bellen beruft, weist zurück, eine Abschaffung des Notfallparagrafen gefordert zu haben. Man könne auch zur Verfassung von 1920 zurückkehren, das soll aber wohlüberlegt sein, sagt er.</p> <p>In fast allen Parteien stößt Van der Bellen mit seinem Vorstoß auf offene Ohren. So finden die Grünen seinen "Input wichtig", wie Verfassungssprecher Albert Steinhauser sagt. Es sei richtig, darüber zu diskutieren, ob "das Parlament gegenüber den theoretischen Rechten des Bundespräsidenten gestärkt gehört".</p> <h3>Kompetenz</h3> <p>Für <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl ist die Frage der Kompetenz des Staatsoberhauptes nur eine von vielen. Bei ihm steht die gesamte Verfassung zur Disposition. "Ich glaube, sie ist in die Jahre gekommen", sagt er zum STANDARD. Die Herausforderungen seien heute völlig andere, generell gehöre über die Kompetenzen und die Kontrollmechanismen neu verhandelt. Gerstl würde daher eine "Wiederbelebung eines Konvents begrüßen". Sein Ziel: eine neue Verfassung 2020.</p> <p>Nikolaus Scherak, <a href="/r1362108118731/Neos">Neos</a>, widerspricht: Für ihn ist Van der Bellens Vorschlag nicht durchdacht. Die Machtbalance zwischen Präsident, Nationalrat und Regierung ergebe für ihn Sinn. Das Staatsoberhaupt sei ja nicht allmächtig. Der pinke Verfassungssprecher warnt davor, die Kompetenzen leichtfertig abzugeben.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/6619c50b-39da-4bd4-a7f3-21a970485c46" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/6619c50b-39da-4bd4-a7f3-21a970485c46" width="400"></iframe></div> <p>Die Regierungsspitze signalisiert Offenheit für eine Reform, bleibt aber vage. Man solle in vielen Bereichen der Demokratiereform "Nachdenkprozesse einleiten", sagt Kanzler Christian Kern. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner will sich an einer Debatte beteiligen, sie aber nicht anstoßen. Das stehe Rot und Schwarz, deren Kandidaten "nicht einmal in die Stichwahl gekommen sind", nicht zu. (mte, pm, sterk, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Etat/Radio
2016-05-24 14:25:12.00
Ein Jahr Digitalradio-Testbetrieb: Mit 16 Sendern ins zweite Pilotjahr
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Resonanz der Bevölkerung auf die Empfangsqualität und die neuen Programme sei "überwältigend positiv"</h2><p>Wien – Am 28. Mai jährt sich der Start von Digitalradio Österreich. Die Digitalradio-Betreiber zogen am Dienstag eine positive Bilanz des Projekts. "Die Resonanz der Bevölkerung auf die Empfangsqualität und die neuen Programme ist überwältigend positiv, weshalb die DAB+ Hörer auch nicht mehr auf das neue, vielfältige Angebot verzichten wollen", so Digitalradio Österreich-Geschäftsführer Gernot Fischer.</p> <p>"Mit den beiden Sendern am DC Tower und in Liesing erschließen wir nun ein Gebiet, das weit über die nördliche und östliche Landesgrenze sowie nach Süden bis zum Wechselgebiet reicht. Damit konnten die 15 digitalen Hörfunkprogramme rund 2,5 Millionen Menschen erreichen." Erste Datendienste seien ebenfalls bereits on air, erklärte Fischer.</p> <h3>Nachfrage</h3> <p>Der Handel habe inzwischen auf die gesteigerte Nachfrage nach DAB+ fähigen Radiogeräten reagiert. Der Trend gehe dabei in Richtung hybrider Geräte, die analoge und digitale Signale empfangen können, berichtete Digitalradio Österreich-Obmann Thomas Pöcheim. In Summe sind laut Pöchheim rund 400.000 DAB+ fähige Radiogeräte in Umlauf. Ein weiterer Meilenstein ist das erste DAB+ fähige Smartphone, das im März von LG in Paris vorgestellt wurde.</p> <h3>16 Sender im zweiten Pilotjahr</h3> <p>Im zweiten Pilotjahr werden laut Fischer vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen 16 Sender mit an Bord sein. "Die Must-Carry-Frequenz des <a href="/r1249/ORF">ORF</a> wird demnächst von einem Radioprogramm eines bekannten österreichischen Unternehmens betrieben werden." Der ORF und das größte heimische Privatradio Kronehit nehmen an dem Digitalradio-Projekt bisher nicht teil. Spätestens 2018 soll der Regelbetrieb für Digitalradio in Österreich starten. (APA, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Nachlese</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000033028129/ORF-zeigt-wenig-Interesse-an-Ausbau-von-Digital-Radio-in">ORF zeigt wenig Interesse an Ausbau von Digitalradio in Österreich</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000033169482/Privatsender-wollen-Digitalradio-und-kritisieren-ORF">Privatsender wollen Digitalradio und kritisieren ORF</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000031183868/Medienbehoerde-erhebt-Interesse-an-Digital-Radio-in-Oesterreich">Medienbehörde erhebt Interesse an Digitalradio in Österreich</a></p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Unternehmen/verkehrundkosten/Bahn/oebb
2016-05-24 19:32:07.00
Neuer ÖBB-Chef Matthä: Brückenbauer mit Eisenbahn in den Genen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der gebürtige Villacher Andreas Matthä folgt interimistisch auf den neuen Kanzler Christian Kern</h2><p>Die Übersiedlung in die oberste Etage im ÖBB-Turm auf dem Wiener Hauptbahnhof hat Andreas Matthä am Wochenende erledigt. Es wird wohl ein Standortwechsel von Dauer. Denn wäre der langjährige Chef des für Bahnbau und -betrieb zuständigen Teilkonzerns ÖBB-Infrastruktur tatsächlich nur für sechs Wochen als Interimschef des ÖBB-Konzerns vorgesehen, wie ÖBB-Präsidentin Brigitte Ederer versichert und der Holding-Aufsichtsrat am Dienstag beschloss, könnte Matthä die Staatsbahn auch von seinem Büro am Wiener Praterstern aus führen. Schließlich liegen zwischen den Standorten nur vier Schnellbahnstationen.</p> <p>Ungeachtet der angelaufenen Ausschreibung für den Top-Job: Dass an deren Ende nicht Matthä als Nachfolger von Neo-Bundeskanzler Christian Kern stehen wird, gilt in Bahn- wie Regierungskreisen als denkunmöglich. Schließlich hat der 1962 in Villach Geborene und im Waldviertel Aufgewachsene eine Bahn-Laufbahn in den Genen, er entstammt quasi Eisenbahn-Hochadel.</p> <p><strong>Brückenbau</strong></p> <p>Anders als sein Vater im Kraftwagendienst des Bundes baute der Sohn auf Beton. Der Bauingenieur – die HTL (Abteilung Tiefbau), absolvierte er bereits in Wien – heuerte 1982 in der ÖBB-Bauleitung Wien an, zuständig für Brücken und Tiefbau. Die Betriebswirtschaft holte er nebenberuflich an der Fachhochschule nach.</p> <p>Brückenbau sollte Matthäs Markenzeichen werden, nicht nur fachlich in der Generaldirektion Brückenbau, sondern vor allem bei der Bahnreform 2004, als die für Hochleistungsstrecken und Schulden zuständige HL-AG, Brennereisenbahn und ÖBB-Planung zur ÖBB-Infrastruktur-Bau-AG fusioniert wurden.</p> <p><strong>Baukostenüberschreitung</strong></p> <p>Das schürte intern Rivalitäten – und beim Steuerzahler Ängste vor Baukostenüberschreitungen. Mit striktem Kostenmanagement brachten Matthä als Planungs-, Controlling- und Finanzchef und sein damaliger Chef und Mentor, Thomas Türinger, die Rahmenpläne auf Vordermann. Als 2009 zu viel Sand in Form von Baustellen im Getriebe war, Bahnbau und Netzbetrieb wieder fusioniert wurden, war Matthä mit seiner allseits gepriesenen Handschlagqualität gefragt.</p> <p>Privat wird dem seit 32 Jahren verheirateten Vater einer erwachsenen Tochter auch nach Westbahnausbau, Hauptbahnhof, Semmering-, Koralm- und Brennertunnel wenig Zeit für Reisen – bevorzugt nach Italien – und Lesen bleiben. Die Liberalisierung setzt dem ÖBB-Güterverkehr zu, dort braucht es Power. (Luise Ungerboeck, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Weiterlesen</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037586271/Abgang-von-Kern-ins-Kanzleramt-beschert-OeBB-neuen-Chef">Abgang von Kern ins Kanzleramt beschert ÖBB neuen Chef</a></p></div></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik
2016-05-24 17:01:10.00
Cola-Krise in Caracas
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Dem Land fehlen nach Ölpreisverfall Devisen – Einheimischer Bolivar kaum noch etwas wert</h2><p>Caracas – Erst die Produktion von Bier gestoppt, nun ist mangels Zucker auch das Volksgetränk Coca-Cola betroffen. Die Menschen im sozialistischen Venezuela sind Krise gewohnt, aber derzeit geht es fast täglich rapide bergab. Vor allem in Krankenhäusern ist die Lage dramatisch.</p> <p>Nicolas Maduro verteufelt gern die USA, er wirft ihnen vor, einen Putsch gegen ihn zu unterstützen. Sozialismus gegen Kapitalismus. Da kann es dem Präsidenten Venezuelas nicht schmecken, dass sein Volk ganz vernarrt ist in eines der US-Produkte schlechthin – Coca-Cola. Doch noch weniger kann es ihm schmecken, dass nun die Produktion weitgehend gestoppt werden muss. Weil Zucker fehlt. Das wirft ein noch schlimmeres Schlaglicht auf die Krise im Land.</p> <p>Aus Atlanta meldet sich Coca-Cola-Sprecherin Kerry Tressler. "Die Zuckerhersteller in Venezuela haben uns informiert, dass sie die Herstellung wegen des Mangels an Rohstoffen zeitweise stoppen müssen", sagt sie. Das habe Auswirkungen auf die Cola-Produktion.</p> <p>Verantwortlich für die Herstellung der braunen Brause ist im Land mit den größten Ölreserven der Welt die mexikanische Cola-Tochter Coca-Cola Femsa (KOF). Femsa hat in Mittel- und Südamerika 64 Abfüllfabriken und versorgt eigenen Angaben zufolge 346 Millionen Konsumenten. Venezuela ist einer der wichtigsten Absatzmärkte.</p> <h3>Pulverfass</h3> <p>Was ist nun los in Venezuela? Nach 17 Jahren sozialistischer Regierung ist das Land ein Pulverfass. Es wird kaum noch etwas produziert, weil Grundgüter fehlen. Und vor allem Devisen, um diese aus dem Ausland einzuführen. Daher musste der mit einer Marktabdeckung von 80 Prozent größte Bierbrauer, das Unternehmen Polar, die Bierproduktion stoppen – es gibt keine Dollars mehr, um Gerstenmalz einzuführen. Der heimische Bolivar ist kaum noch etwas wert, die Inflation die höchste der Welt. Auf dem Schwarzmarkt gibt es am Dienstag für einen US-Dollar 1.050 Bolivar.</p> <p>Bis zu 95 Prozent der Deviseneinnahmen hängen an den Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Wegen des Preisverfalls sind die aber eingebrochen – private Unternehmen werfen der Regierung vor, sie im Stich zu lassen und ihnen den Zugang zu Devisen zu blockieren. Hinzu kommt die Preispolitik. Die Regierung hat zum Beispiel den Mehlpreis auf 19 Bolivar festgesetzt – das ist für Produzenten kaum rentabel, da die Regierung zum Beispiel parallel im Monatstakt Mindestlöhne anhebt.</p> <p>Trotz der größten Ölreserven musste bisher mangels ausreichender Raffinerien auch Benzin im Wert von 10 Mrd. US-Dollar (8,9 Mrd. Euro) eingeführt werden. Weil das kaum noch zu bezahlen ist und das die Deviseneinnahmen wieder auffrisst, wurde der Benzinpreis deutlich erhöht: Für den Liter Normal-Benzin sind nun ein Bolívar und für Superbenzin sechs Bolivar zu zahlen.</p> <p>Das ist, wenn man Dollar zum Wechseln hat, immer noch extrem günstig, 100 Liter Super kosten dann etwas mehr als einen halben Dollar. Aber für die meisten Venezolaner ist das wegen der Inflation schmerzhaft. Daher, und weil es Mangel an allem gibt, blüht der Schwarzmarkt, um etwas hinzuzuverdienen, etwa durch den Verkauf von Mehl.</p> <p>Für Touristen, die sich noch hierhin trauen, ist Venezuela bei Barzahlungen eines der billigsten Reiseländer der Welt – allerdings müssen Hotels oft mit Tüten voller Geld gezahlt werden, da der größte Schein der Hunderter ist. Krisenverschärfend sind marode Strukturen, so gab es zuletzt teilweise 2-Tage-Wochen, weil das größte Kraftwerk wegen Wassermangels vor dem Kollaps stand. In Zeiten hoher Öleinnahmen wurde viel in Sozialprogramme, aber zu wenig in moderne Strukturen investiert, um von Importen unabhängiger zu werden. So müssen nach Angaben des Portals "El Universal" dieses Jahr bis 850.000 Tonnen Zucker eingeführt werden, das erklärt die Cola-Krise.</p> <p>Maduro wirft privaten Unternehmen wie Polar einen "Wirtschaftskrieg" vor, um seine Regierung zu destabilisieren. Er hat per Dekret den Ausnahmezustand verhängt. Zudem wurden Militär und Bürgerwehren dazu ermächtigt, "die Verteilung und Vermarktung von Lebens- und Grundnahrungsmitteln" zu garantieren. Sollen Coca-Cola und Polar mit Waffengewalt zur Produktion gezwungen oder enteignet werden? Bei Polar bewachen besorgte Arbeiter die Bier-Produktionsstätten.</p> <p>Die Lage ist extrem gespannt, zumal das Oppositionsbündnis "Tisch der demokratischen Einheit" (MUD), ein Sammelbecken aus Konservativen, Liberalen und Sozialdemokraten, nach dem Sieg bei der Parlamentswahl im Dezember Maduro schnellstmöglich per Referendum absetzen will – er stemmt sich dagegen und weitet seine Dekrete aus. Die Opposition warnt vor einer Diktatur. Maduro hat bisher kein Rezept gegen die Krise. Lebensmittelmangel ist das eine: In Krankenhäusern fehlen Medikamente, teils bis hin zum Sauerstoff für Beatmungsgeräte, es gibt Berichte über Ärzte, die in den Hungerstreik getreten sind. Dagegen erscheint der Verzicht auf eine Coca-Cola ziemlich banal. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Umwelt
2016-05-24 16:26:33.00
Laut UN sterben sieben Millionen Menschen jährlich an schlechter Luft
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Autoabgase, Abfallverbrennungen und ineffiziente Öfen werden als Gründe angeführt</h2><p>Nairobi – Rund sieben Millionen Menschen sterben nach Angaben der Vereinten Nationen jährlich an den Folgen der zunehmenden Luftverschmutzung. In städtischen Gebieten weltweit habe die Verschmutzung in fünf Jahren um acht Prozent zugenommen, teilte die UN im Rahmen der zweiten Umweltversammlung (UNEA-2) in Kenias Hauptstadt Nairobi am Dienstag mit.</p> <p>Autoabgase, Abfallverbrennungen, aber auch der Rauch von einfachen Holzkohleöfen im Inneren von Häusern gefährden die Gesundheit. Nach UN-Angaben kochen mehr als drei Milliarden Menschen weltweit mit ineffizienten Öfen, die sie mit Brennstoffen wie Holz oder Kohle feuern.</p> <h3>E-Cars auf dem Vormarsch</h3> <p>Die UN hat aber auch positive Nachrichten: So sei jedes dritte in Norwegen neu gekaufte Auto ein Elektroauto. Auch habe eine Reihe ostafrikanischer Länder mit der Einführung strengerer Bestimmungen für Fahrzeuge und Treibhausgase Anfang 2015 die dadurch verursachten Emissionen um rund 90 Prozent verringern können. Die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen wollen bei dem fünftägigen Treffen umweltpolitische Strategien entwerfen. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
11860
Newsroom/Sport/MehrSport/Handball/Handballliga
2016-05-24 22:52:38.00
Finalauftakt: Fivers gewinnen in Verlängerung
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Personell geschwächter Rekordmeister Bregenz bot Wienern bis zum Schluss Paroli – Zweites Spiel Freitag in Bregenz</h2><p>Wien – Die Fivers Margareten sind dem zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte einen großen Schritt näher. Am Dienstag besiegten die Wiener in einem hochspannenden Auftaktspiel der "best of three"-Finalserie der HLA nach der ersten Verlängerung Bregenz mit 31:29 (25:25, 13:10) und können schon am Freitag (18.10 Uhr/live <a href="/r1249/ORF">ORF</a> Sport+) in der gegnerischen Halle den ersten Titel nach 2010/11 perfektmachen.</p> <p>Das Drama vom Dienstag lässt für die das zweite Duell des HLA-Finalklassikers viel Spannung erwarten. Sieben Mal standen einander die beiden Teams zwischen 2004/05 und 2010/11 in der Endspielserie gegenüber, nur einmal hatten die Fivers dabei das bessere Ende für sich. "Das war für uns alle unfassbar wichtig", meinte Fivers-Jungstar Nikola Bilyk gegenüber dem ORF.</p> <p><strong>Gäste dominierten Anfangsphase</strong></p> <p>Dass Rekordmeister Bregenz auf Espen Lie Hansen und Lucas Mayer verletzungsbedingt verzichten musste, hinderte die Vorarlberger nicht daran, den Hausherren in einer Partie ohne Abtasten lange Zeit erbitterten Widerstand zu leisten. Die Gäste dominierten sogar die Anfangsphase, führten 6:4 und 9:7 (22.). Nach der Umstellung auf eine offensivere Deckung drehten die Fivers aber auf, gingen innerhalb von drei Minuten mit 11:9 in Führung und brachten schließlich ein 13:10 in die Pause.</p> <p>Damit war die Partie aber noch lange nicht gelaufen. Im Gegenteil. Bregenz, das in der laufenden Saison gegen die Fivers bei zwei Niederlagen zwei Siege gefeiert hatte, war bis zur 44. Minute auf 19:19 herangekommen. Die Truppe von Trainer Robert Heding, die immer wieder mit sieben Feldspielern agierte, lag bis zum Ablauf der regulären Spielzeit sogar noch zweimal mit einem Tor vorne. Die Chance auf die Entscheidung vergab vorerst aber Fivers-Routinier Vitas Ziura, der beim Stand von 25:25 wenige Sekunden vor Ende der ersten 60 Minuten nur die Latte traf.</p> <p>Selbst in der Verlängerung ging den aufopfernd kämpfenden Bregenzern erst ganz am Schluss die Luft aus. Da fehlten auch schon die beiden Rückraumspieler Tobias Warvne, der sich in der ersten Hälfte verletzt hatte, und Ante Esegovic, der zweieinhalb Minuten vor Schluss Rot gesehen hatte. Erst Fivers-Flügel Richard Wöss machte mit dem 31:29 alles klar. Die Dramatik am Feld brach sich nach dem Schlusspfiff mit einem Gerangel am Feld, bei dem auch Betreuer beteiligt waren, Bahn, der kleine Tumult war aber schnell wieder beendet. (APA, 24.5.2016)</p> <p><strong>Ergebnis HLA-Finale, 1. Spiel der "best of three"-Serie: </strong></p> <p><strong>HC Fivers WAT Margareten – Bregenz Handball nach 1. Verlängerung 31:29 (25:25, 13:19)</strong></p> <p><strong>Beste Werfer:</strong> Wöss 7, Ziura, Martinovic je 5 bzw. Bammer 7, A. Hedin 6, Frühstück 5</p> <p>Nächstes Spiel am Freitag in Bregenz; 3. Spiel falls nötig am kommenden Montag in Wien</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=5169'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/International/Afrika/Suedsudan
2016-05-24 18:32:58.00
Mord- und Foltervorwürfe gegen Armee im Südsudan
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Human Rights Watch: Regierung soll Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen</h2><p>Nairobi – Südsudanesische Soldaten sollen zahlreiche Zivilisten getötet, gefoltert und vergewaltigt haben. Bei den Angriffen im Westen des Landes hätten sie zudem geplündert und Häuser niedergebrannt, teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Dienstag mit. Augenzeugen hätten HRW-Mitarbeitern über die grausamen Verbrechen berichtet.</p> <p>Die Organisation forderte die Regierung auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. In dem erst 2011 unabhängig gewordene Land war im Jahr 2013 ein blutiger Konflikt ausgebrochen, als ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und dem von ihm entlassenen Vizepräsidenten Riek Machar eskalierte. Zehntausende Menschen fielen der Gewalt zum Opfer, mehr als 2,3 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf der Flucht. Ende April wurde im Zuge eines Friedensabkommens eine Einheitsregierung gebildet – erneut mit Machar als Vizepräsident.</p> <p>Während alle Augen sich auf die neue Regierung in der Hauptstadt Juba gerichtet hätten, seien die Soldaten im Westen des Landes mit Morden ungestraft davon gekommen, sagte HRW-Afrika-Direktor Daniel Bekele. (APA, 24.5.2016)</p> </div></div>
11862
Newsroom/Kultur/Musikkultur
2016-05-24 16:45:36.00
Adele unterschreibt Rekordvertrag
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Britische Sängerin sichert sich 117 Millionen Euro schweren Deal</h2><p>London – <span style="line-height: inherit;">Die britische Sängerin Adele hat sich laut einem Medienbericht einen der größten Deals in der Musikgeschichte gesichert: Die 28-Jährige habe einen 90 Millionen Pfund (117 Millionen Euro) schweren Plattenvertrag mit Sony Music unterzeichnet, berichtete die britische Zeitung "The Guardian". Wie viele Platten der Vertrag umfasst, wurde nicht mitgeteilt.</span></p> <p>Wenn die Summe voll ausgezahlt werde, wäre es "der größte Plattenvertrag der Geschichte", hieß es in dem Bericht. Zuvor hatte das britische Boulevard-Blatt "Sun" geschrieben, die <a href="/r6234/Grammy-Awards">Grammy</a>-Gewinnerin und Sony Music stünden kurz vor dem Abschluss des Rekordvertrags. "Wir haben uns Adele gesichert, die ohne Zweifel der größte Musikstar einer Generation ist", zitierte die "Sun" am Montag eine interne Quelle bei Sony Music. Der Plattenvertrag werde "gerade geschlossen von unserem Label Columbia in den USA und beläuft sich auf 90 Millionen Pfund".</p> <p>2002 hatte der britische Sänger Robbie Williams mit EMI einen Vertrag im Umfang von 80 Millionen Pfund unterzeichnet. Damit überflügelte er die Pop-Diva Whitney Houston, die sich im Vorjahr für 70 Millionen Pfund bei Arista Records verpflichtet hatte.</p> <p>Adeles dritte Platte "25" mit der Hit-Single "Hello" ist ein Mega-Erfolg. Vergangenes Jahr war es das meistverkaufte Album der Welt. Adeles Vertrag mit dem unabhängigen Londoner Label XL Recordings lief nach der Veröffentlichung von "25" aus. (APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
11863
Newsroom/Web/Webvermischtes
2016-05-23 09:41:27.00
Viral: Die elf schlimmsten Erlebnisse von IT-Mitarbeitern
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Von falsch herum aufgestellten PCs bis Druckern, die durch Internet mehr Tinte bekommen</h2><p>"Was waren die schlimmsten Erlebnisse, die ihr als IT-Mitarbeiter erlebt habt?" Diese einfache Frage hat auf Reddit zu einer Myriade von Anekdoten geführt. Die Webseite "<a href="http://www.knowable.com/a/17-it-workers-reveal-the-most-computer-illiterate-things-theyve-seen-people-do?utm_content=inf_10_3136_1&amp;tse_id=INF_cc591f9d5c5d4073931c3c6ab733cf55" target="_blank">Knowable</a>" hat sich nun die absurdesten Fälle herausgesucht und in einem Artikel zusammengefasst – der zeigt, wie weit verbreitet manche extreme Formen von "IT-Analphabetismus" tatsächlich sind.</p> <h3>Kopieren via Maus</h3> <p>So erzählt ein Nutzer, dass ein Kollege ihm von massiven Problemen beim Kopieren von Dateien berichtete. Es funktioniere einfach nicht, die Daten auf den neuen Computer zu überspielen. Als er seinem Kollegen über die Schulter blickte, konnte der IT-Arbeiter seinen Augen kaum glauben: Der Mitarbeiter versuchte tatsächlich, Files zu übertragen, indem er sie auf einem Computer mit Rechtsklick kopierte, dann die Maus ausstöpselte, sie am anderen Computer anschloss und "einfügen" drückte.</p> <h3>Bildschirm abfotografiert</h3> <p>Ein anderer Reddit-Nutzer erzählt von einem Schreiduell mit einem Arzt, dessen Krankenhaus er betreute. Der Arzt berichtete von Problemen mit elektronischen Akten, woraufhin ihn der Support bat, doch die IP-Adresse seines Geräts zu übermitteln. Das wurde verweigert – der Mediziner sah nicht ein, warum er dem Support verraten müsse, wo er sich momentan aufhalte. Noch absurder ist der Fall einer älteren Kundin, die einen Screenshot der Fehlermeldung übermitteln sollte: Statt ein Bildschirmfoto zu machen und via E-Mail zu transferieren, machte die Dame ein Bildschirm-Foto im wahrsten Sinne des Wortes: "Sie hatte ihren Screen mit einer Kamera abfotografiert, das Bild entwickelt und per Post geschickt!", schreibt der IT-Arbeiter auf Reddit.</p> <h3>Remote reicht</h3> <p>Ein IT-Arbeiter des US-Militärs erzählt, dass er wegen eines defekten Geräts gerufen wurde. Als er den Rechner aufschraubt, kommt ihm plötzlich eine fettige Sauce entgegen. Des Rätsels Lösung: Seine Kollegen hatten einen Spray der Marke WD40 in den Rechner gesprüht, um die Lautstärke von dessen Ventilation zu verringern. Nur vermeintlich defekt war hingegen der Rechner in einem anderen Fall: Eine Kundin rief an und beschwerte sich, dass ihre Remote-Verbindung zu ihrem älteren Gerät nicht mehr funktionierte. Auf Nachfragen kam der Mitarbeiter drauf, dass dieser Computer mittlerweile ausgesteckt in einem Abstellraum lag. Sie habe ja eh die Remote-Verbindung und brauche den PC daher nicht mehr, so die Frau.</p> <h3>Tinte via Internet</h3> <p>Ähnlich naiv ist die Vorstellung einer engen Freundin eines IT-Experten, deren Drucker nur mehr sehr blasse Seiten ausspuckte. Und das, obwohl sie schon mehrfach Tinte nachbestellt habe. Als der Freund den Drucker öffnete, um nachzusehen, ob die Patrone richtig eingelegt war, wurde er gefragt, was er denn da mache – die junge Frau hatte tatsächlich geglaubt, Tinte ließe sich über das Internet nachbestellen und direkt in den Drucker übertragen.</p> <h3>Falsch herum</h3> <p>Ein großartiger Fall von Ahnungslosigkeit ist auch die Beschwerde einer Mitarbeiterin, das CD-Laufwerk würde die CD-Rom andauernd verlieren. Ihr Computer sei von der Marke "d4": Da dämmert es dem Mitarbeiter – sie meint HP, der Rechner ist falsch herum aufgestellt. Eine junge Grafikerin wurde hingegen von ihrer Kollegin gebeten, ein Foto abzuzeichnen und zu verkleinern – sie sah darin den einzigen Weg, die Größe des Bildes zu verändern.</p> <p>Verbreitet dürften hingegen folgende Motive sein, die immer wieder in den Erzählungen auftauchen: Kunden, die angeben, ihre Datei "in Word" oder "Excel" gespeichert zu haben – und das als einzigen Ort wissen, an dem sich die Datei aufhalten könnte. Oder der obligatorische Doppelklick auf alles, auch wenn ein einfacher Klick mehr als ausreicht. Falls Ihnen das bekannt vorkommt: Wir freuen uns auf Ihre Anekdoten in den Kommentaren. (red, 23.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Link</h3> <p><a href="http://www.knowable.com/a/17-it-workers-reveal-the-most-computer-illiterate-things-theyve-seen-people-do?utm_content=inf_10_3136_1&amp;tse_id=INF_cc591f9d5c5d4073931c3c6ab733cf55" target="_blank">Knowable</a></p></div></div>
11864
Newsroom/Sport/MehrSport
2016-05-23 13:15:12.00
Goldmedaillengewinner verliert Waffenlizenz
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Michael Diamond betrunken und bewaffnet am Steuer gestoppt</h2><p>Sydney/Rio de Janeiro – Gut zehn Wochen vor den Olympischen Spielen hat ein australischer Goldmedaillengewinner im Schießen nach einem Familienstreit seine Waffenlizenz verloren. Die Polizei stoppte Michael Diamond (44) betrunken in Port Stephens nördlich von Sydney am Steuer und mit einer Schrotflinte und Munition im Auto, wie sie am Montag berichtete. Der Mann soll sich vorher mit seinem Bruder gestritten haben, der die Polizei alarmierte.</p> <p>Ob das Diamonds Chancen auf die Olympia-Teilnahme beeinflusst, war zunächst unklar. Alles werde "okay" sein, gab Diamond sich im Gespräch mit dem Rundfunksender ABC zuversichtlich, Er muss wegen Trunkenheit am Steuer und Verstoßes gegen die Waffengesetze im Juni vor Gericht. Diamond hat schon sechs Mal an Olympischen Spielen teilgenommen und mehrere Goldmedaillen im Tontaubenschießen gewonnen. (APA, 23.5.2016)</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=397'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Finanzen
2016-05-25 00:24:29.00
EU genehmigt Braugiganten-Fusion mit Auflagen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Anheuser-Busch Inbev und SAB Miller dürfen zusammengehen, das europäische Biergeschäft muss großteils verkauft werden</h2><p>London/Leuven – Die EU-Kommission hat am Dienstag die rund 100 Milliarden Euro schwere Fusion der Braugiganten Anheuser-Busch Inbev und SAB Miller unter Auflagen genehmigt. Damit würde der mit Abstand weltgrößte Bierkonzern entstehen. AB Inbev muss dafür aber nach Ansicht der EU-Kommission einen Großteil des europäischen Biergeschäfts von SAB Miller verkaufen. Weltweit würde das neue Unternehmen doppelt so viel Bier verkaufen und viermal so viel Gewinn erzielen wie der weltweite Dritte, Heineken, zu dem die wichtigsten österreichischen Marken wie Zipfer, Wieselburger, Gösser und Schwechater gehören.</p> <h3>US-Zustimmung steht aus</h3> <p>Die SAB-Miller-Marken Peroni und Grolsch werden deshalb an den japanischen Braukonzern Asahi gehen, sobald die Megafusion fixiert ist; und auch in Mittel- und Osteuropa muss SAB Miller Anteile abgeben, etwa an der Brauerei von Pilsner Urquell. "Unser Hauptanliegen war zu gewährleisten, dass die Übernahme von SAB Miller durch AB Inbev nicht zu weniger Wettbewerb auf den europäischen Biermärkten führt", wurde EU-Kommissarin Margrethe Vestager in <a href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/inbev-und-sabmiller-eu-kartellbehoerde-erlaubt-milliardenfusion-der-bierkonzerne-a-1093976.html" target="_blank">"Spiegel online" zitiert.</a></p> <p>Die größte Hürde für den Zusammenschluss der beiden Giganten, die selbst aus Zusammenschlüssen hervorgegangen sind – AB Inbev entstand aus der Fusion der belgischen Interbrew mit der brasilianischen American Beverage und ging im Jahr 2008 mit der US-amerikanischen Anheuser-Busch zusammen, SAB Miller ist eine Fusion mehrerer südafrikanischer, englischer, neuseeländischer und US-amerikanischer Brauereien –, bleibt nun die Zustimmung der Wettbewerbsbehörde der USA. Mehrere Kartellbehörden, etwa in Australien und Mexiko, haben laut AB-Inbev-Chef Carlos Brito bereits zugestimmt. Erwartet wird die Übernahme in der zweiten Jahreshälfte. (red, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi/ErgebnisseBP
2016-05-24 17:47:57.68
Blaue Distanzierung von den "Narren"
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Norbert Hofer, knapp gescheiterter Präsidentschaftskandidat der Blauen, ist es wichtig, dass die FPÖ "keine rechtsextreme Partei" sei. Heinz-Christian Strache hält sich vorerst eine Wahlanfechtung offen</h2><p>Das Wichtigste zuerst: "Die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> ist keine rechtsextreme Partei." Das wollte der knapp gescheiterte blaue Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer den zahlreichen internationalen Medienvertretern zwei Tage nach der Stichwahl noch mit auf den Weg geben. Eine rechtsextreme Partei hätte hierzulande nämlich höchstens zwei Prozent erreicht, argumentiert er – "größer ist der Narrenanteil in Österreich sicher nicht".</p> <p>Nach einer Vorstandssitzung am Dienstagvormittag hatten Hofer und Parteichef Heinz-Christian Strache auch anderes klarzustellen. Es galt Aufwiegler, die in Internetforen offen zu Gewalt gegen Alexander Van der Bellen aufriefen (siehe Artikel: <a href="http://derstandard.at/2000037550636/Gewaltaufrufe-gegen-Van-der-Bellen-auf-Facebook">Gewaltaufrufe gegen Van der Bellen auf Facebook</a>), zu beruhigen. Hofer tat das mit der Bitte, an "jene Österreicher, die heute verzagt sind, verärgert sind, sich nicht gegenseitig anzugreifen" und "das zu unterlassen". Strache tat das mit dem Rezitieren seiner Facebook-Ermahnung an die User. Mit seinem Zweifel am rechtmäßigen Zustandekommen des Wahlergebnisses will er auf Nachfrage des STANDARD nicht zu weit gegangen sein.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/421a5c98-f95b-48bf-9687-dccc5c681ab0" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//uvp-derstandard.sf.apa.at/embed/421a5c98-f95b-48bf-9687-dccc5c681ab0" width="400"></iframe></div> <p>Die Entscheidung über eine mögliche Wahlanfechtung will die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Spitze erst später treffen: Man habe Experten beauftragt, allen Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten nachzugehen. Erst nach deren Bewertung werde man entscheiden, ob eine Anfechtung Sinn mache, sprich: "Wenn solche Anomalien da sind, die wahlentscheidend sind". In der ZiB 2 ortete er "Missbrauchsmöglichkeiten" bei der Briefwahl.</p> <h3>Witziges Sesselsägen</h3> <p>Eine mögliche Doppelführung zwischen ihm und Hofer macht für den FPÖ-Chef definitiv "keinen Sinn", wiewohl er "Spekulationen, Norbert Hofer könnte ehrgeizig an meinem Sessel sägen", als "ausgesprochen witzig" von sich wies. Viel lieber versuchte Strache, die stets mit dem Eigenschaftswort "dünn" beschriebene Personaldecke bei den Blauen zu widerlegen, und sinnierte über zu vergebende Ministerämter "wenn ich Regierungsverantwortung möglicherweise als Kanzler übernehme". Und darüber, dass man dann ja auch einen ersten Nationalratspräsidenten brauche.</p> <p>Vorerst bleibt Hofer Dritter Nationalratspräsident und Vizeparteichef, schließt aber nicht aus, sich für ein Ministeramt zu interessieren. Bei der kommenden Nationalratswahl will er wieder auf einem Listenplatz hinter Strache kandidieren. Der glaubt im Wahlergebnis zu erkennen, "dass die Hälfte der Österreicher unsere Werthaltung unterstützt", und legt sich die Latte für künftige Wahlgänge hoch: "Der Plafond für freiheitliche Stimmen liegt heute bei 50 Prozent."</p> <p>Auch der FPÖ-Chef hatte ein Thema, das er noch mit den Medien besprechen wollte: die "Fehldarstellung" von Hofers Israel-Reise aufgrund von "Falschrecherchen" des <a href="/r1249/ORF">ORF</a>. Was Strache nicht dazusagte: So, wie Hofer seine Erlebnisse am Tempelberg wiederholt geschildert hatte, fanden sie auch nicht statt. Was seine persönliche Befindlichkeit betrifft, erklärte Hofer: Es ist nicht angenehm, ins Tagebuch einzutragen: ,Ich wäre heute fast Präsident geworden'. Frühmorgens postete er den Katzenjammer mit einem Bild von Kater Robert. (Karin Riss, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Europa/Grossbritannien
2016-05-25 09:00:00.00
Brexit-Befürworter werden wegen Umfragen unrund
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Vier Wochen vor der Abstimmung signalisieren Umfragen erstmals eine deutliche Mehrheit für einen EU-Verbleib</h2><p>Das Publikum in der Londoner Methodistenhalle beklatschte sie freundlich, und der Anteil der Austrittsbefürworter wuchs im Lauf des Abends von 17 auf 30 Prozent. Und doch mochte bei der Labour-Abgeordneten Gisela Stuart, Vizevorsitzenden der wichtigsten <a href="/r2000039399710/Brexit">Brexit</a>-Lobbygruppe "Vote Leave", am Montagabend kein rechter Frohsinn aufkommen. Der Grund: Gut vier Wochen vor der Volksabstimmung sind die EU-Feinde in den Umfragen eklatant zurückgefallen.</p> <p>Schon beginnen erste Schuldzuweisungen. Jüngste Befragungen hatten mehr Verwirrung gestiftet, als Klarheit geschaffen. Während Telefonumfragen einen deutlichen Vorsprung für den EU-Verbleib ergaben, deuteten Umfragen per Internet auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hin.</p> <h3>In wichtigen Wählergruppen vorwan</h3> <p>Hingegen lassen die Ergebnisse der Meinungsforschungsfirma ORB, veröffentlicht im EU-feindlichen Daily Telegraph, kaum einen Zweifel: Premier David Cameron und die Lobby "Britain stronger in Europe" liegen in allen wichtigen Gruppen vorn.</p> <p>Ausgerechnet jene Wähler, die bisher als solide Unterstützer galten, nämlich Pensionisten, Tory-Wähler sowie Männer insgesamt, scheuen das Risiko und sprechen sich für den EU-Verbleib aus. Insgesamt ermittelte ORB 55 Prozent für den Verbleib und 42 Prozent für den Brexit – mit nur noch drei Prozent Unentschlossenen.</p> <p>Zur Begründung wird auf die beinahe täglichen, zum Teil apokalyptischen Warnungen vor einem Wirtschaftseinbruch verwiesen, den das Cameron-Lager für den Fall des Brexit beschwört.</p> <h3>"Schwerer Schock"</h3> <p>Am Dienstag beschwor der Premierminister vor Angestellten des Billigfliegers Easyjet die Gefahr höherer Reisekosten herauf. Die zu erwartende Abwertung des Pfundes werde Ferien im Rest Europas teurer machen.</p> <p>Am Montag hatte eine Expertise des Finanzministeriums bestätigt: Sollten die Briten am 23. Juni für den EU-Austritt stimmen, müsse man mit einem "schweren kurz- bis mittelfristigen Schock" rechnen. Das Bruttoinlandsprodukt würde binnen zwei Jahren um 3,6 Prozent sinken, 820.000 Jobs würden verlorengehen.</p> <p>Das Lager der Austrittsbefürworter hat dem Sperrfeuer wenig entgegenzusetzen, im Gegenteil: Ernst zu nehmende Ökonomen wie Andrew Lilico von der Brexit-Lobbygruppe "Ökonomen für Britannien" oder Gerard Lyons, Berater des Londoner Ex-Bürgermeisters Boris Johnson, räumen die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Schocks ein, sehen aber mittel- und langfristig rosige Perspektiven. Hingegen reden führende EU-Feinde nonchalant über mögliche Jobverluste sowie Gehaltseinbußen. "Um frei von Brüssel zu sein, würde ich Gras essen", schreibt etwa Guardian-Kolumnist Pfarrer Giles Fraser.</p> <h3>Gegenseitige Schuldzuweisung</h3> <p>Der bittere Ton der Brexit-Befürworter lässt auf die Stimmung schließen. Ex-Finanzminister Nigel Lawson warf seinen früheren Beamten vor, sie würden sich "prostituieren" – sein Nachfolger und Parteifreund George Osborne wäre so etwas wie ein Zuhälter. Ex-Sozialminister Iain Duncan Smith ruft das Wahlvolk auf, Osborne "kein Wort" zu glauben.</p> <p>Innerhalb des Lagers der EU-Feinde werden erste Schuldzuweisungen erprobt. So veröffentlichte "Leave.EU" im Internet die Mobiltelefonnummern führender "Vote Leave"-Leute. Diese sollen unter Druck gesetzt werden, damit der Ukip-Vorsitzende Nigel Farage eine prominentere Rolle im Abstimmungskampf erhält. (Sebastian Borger aus London, 25.5.2016)</p> </div></div>
11868
Newsroom/Wissenschaft/Welt/Weltspecial
2016-05-24 11:08:23.00
International vernetzte Forschung: Österreich auf Rang 22
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Nature"-Bericht: Immer mehr Spitzenforschung auf Basis internationaler Zusammenarbeit</h2><p>Wien – Forschung ist international – wie stark diese Vernetzung fortgeschritten ist, belegt die Datenbank "Nature Index", in der die institutionelle Zugehörigkeit hochwertiger wissenschaftlicher Artikel und damit auch die Forschungskooperation nachverfolgt werden kann. Erwartungsgemäß sind die USA das Zentrum der internationalen Zusammenarbeit in der Spitzenforschung, Österreich rangiert auf Rang 22.</p> <p>Für die Datenbank werden wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet, die in 68 Top-Journalen wie "Nature", "Science" oder "PNAS" erschienen sind, sozial- und geisteswissenschaftliche Fachzeitschriften fehlen dabei völlig. Dabei werden nicht nur die einzelnen Artikel der einzelnen Institutionen und damit der Länder gezählt. Bei jeder Arbeit wird auch der Prozentsatz der Autoren von der jeweiligen Institution und die Zahl der beteiligten Institutionen pro Artikel berücksichtigt. Zudem wird diese anteilige Zählung noch gewichtet (um den großen Anteil von <a href="/r2000016804848/Astronomie">Astronomie</a>- und <a href="/r1223/Raum">Astrophysik</a>-Journalen am gesamten Publikationsoutput zu berücksichtigen).</p> <h3>Neue Ära wissenschaftlicher Entdeckungen</h3> <p>Der auf Basis dieser Daten erstellte Bericht "Nature Index Collaborations" beleuchte die Bedeutung der Beziehungen zwischen Ländern und Institutionen, erklärte Nick Campbell, leitender Redakteur bei "Nature". Für das Fachjournal belegt die Auswertung, dass "eine neue Ära wissenschaftlicher Entdeckungen begonnen hat, in der Spitzenforschung auf Basis internationaler Kooperationen durchgeführt wird.</p> <p>Österreichische Forscher sind zwar eindeutig im europäischen Forschungsraum verankert, aber auch weltweit gut vernetzt, wie der Bericht zeigt. Die meisten Partner der heimischen Forscher sitzen im benachbarten Deutschland, doch gleich dahinter folgen die USA. Mit deutlichem Abstand kommen dann Großbritannien, Italien, Frankreich, Schweiz und Japan in der Rangfolge jener Länder, mit denen heimische Forscher am meisten kooperieren.</p> <h3>USA auf Platz eins</h3> <p>International belegt Österreich in dem Ranking Platz 22 von 157 Nationen (Auswertung März 2015 bis Februar 2016). An erster Stelle rangieren mit großem Abstand die USA. Dabei fällt allerdings auf, dass laut Bericht zwei Drittel der US-Studien keinen Mitautor aus einer anderen Nation haben. Auf Rang zwei folgt Deutschland vor Großbritannien und China. Letzteres profitiere vor allem von seinen weltweit verstreuten, hoch qualifizierten Forschern, die das Land zu einem aufstrebenden Zentrum internationaler Kooperationen machen.</p> <p>Der Nature-Bericht zeigt auch spezielle Netzwerkstrukturen. So seien etwa Spanien sowie Portugal Teil eines Netzwerks mit lateinamerikanischen Ländern und mit jenen sogar mehr verbunden als mit europäischen Staaten. Auch Frankreich ist mit seinen ehemaligen Kolonien gut vernetzt, genau so die arabischsprachigen Länder untereinander.</p> <p>Sieht man sich die internationale Zusammenarbeit Österreichs im Detail an, fand jeweils ein Drittel der Kooperationen in den Bereichen Lebenswissenschaften und <a href="/r628/Technik">Physik</a> statt, etwa ein Viertel in der Chemie, den kleinsten Teil der Kooperationen trugen die Erd- und Umweltforscher bei.</p> <h3>Gut vernetzte Universität Wien</h3> <p>Von den österreichischen Institutionen rangiert die Universität Wien an erster Stelle der in internationaler Kooperation erschienenen Arbeiten. Auf den Plätzen folgen die Technische Universität (TU) Wien, die Uni Innsbruck, die Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die Uni Graz, die Medizin-Uni Wien, die Uni Linz, das Institute of Science and Technology (IST) Austria, die TU Graz und die Uni Salzburg. (APA, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><hr> <p><strong>Links</strong></p> <ul><li><a href="http://www.natureindex.com/country-outputs/collaboration-graph" target="_blank">Nature Country Collaboration Graph</a></li><li><a href="http://www.nature.com/nature/supplements/nature-index-collaborations/" target="_blank">Nature Index Collaborations</a></li></ul></hr></div></div>
11869
Livingroom/Lifestyle/EssenTrinken/essobjekt
2016-05-25 08:23:05.00
Schoko aus Kärnten
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Schnell aufgegessene Mandelkrokantschokolade aus Friesach</h2><p>In der Schreibtischlade vergessen wird die Tafel Krokantschokolade aus der Friesacher Manufaktur Craigher sicher nicht, sie schmeckt zu gut, um sie nicht ratzfatz aufzuessen.</p> <p>Neben den üppigen Milchschokoladetafeln gibt es von der Schoko aus Kärnten auch sogenannte "gesundheitsfördernde" Sorten, mit 80 Prozent Kakaoanteil.</p> <p>Kärntner sind es auch, die die Craigher-Schoko in der Nähe des Karmelitermarktes in Wien verkaufen- nebst anderen feinen Dingen wie Wein und Gewürzen. (Petra Eder, RONDO, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Gesellschaft/armut_pano
2016-05-25 07:00:00.00
Stadt Salzburg geht mit Härte gegen Bettler vor
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die Bettelverbotszone wird auf die gesamte Innenstadt ausgeweitet. Zudem engagiert die Stadt einen privaten Wachdienst, der die Bettler vertreiben soll</h2><p>Salzburg – <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>, <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a> und <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> wollen die Bettler und Bettlerinnen aus Salzburg vertreiben. Am Mittwoch wird der Gemeinderat die Ausweitung der Bettelverbotszonen auf de facto den gesamten Innenstadtbereich abnicken. Im Stadtsenat wurde die Verschärfung bereits am Montag beschlossen. Basis der Maßnahme ist das Landessicherheitsgesetz. Dieses ermächtigt die Kommunen, mittels Durchführungsverordnung Zonen auszuweisen, in denen auch das stille Betteln verboten ist. Aggressives Betteln oder das Betteln mit Kindern ist ohnehin untersagt.</p> <p>Das Bettelverbot an allen lukrativen Plätzen ist freilich nicht die einzige Maßnahme, mit der SPÖ, ÖVP und FPÖ die Notreisenden aus der Stadt verbannen wollen. Laut Amtsbericht soll ein privater Sicherheitsdienst engagiert werden, der die Menschen aus ihren notdürftigen Lagern unter einigen Brücken verjagen soll.</p> <h3>Teure Ordnungspolitik</h3> <p>Rund 55.000 Euro von Juni bis zum Jahresende: Auf ein Jahr gerechnet, kostet der Wachdienst die Kommune knapp 110.000 Euro. Zum Vergleich: Für die soziale Betreuung der Armutsmigranten sind 37.000 Euro pro Jahr vorgesehen.</p> <p>Politisch treibende Kraft der restriktiven Maßnahmen ist Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Er argumentiert vor allem mit Beschwerden der Geschäftsleute, die sich gestört fühlen. Wobei gar nicht klar ist, wie viele Menschen in Salzburg mit dem Pappbecher vor sich auf der Straße sitzen. Nach den von Preuner veröffentlichten Zahlen dürften es zwischen 80 und 90 sein. Knapp 50 weitere Bettler werden in der Zählung als "Transitbettler" ausgewiesen.</p> <h3><b>Proteste gegen Sperrzonen </b></h3> <p><a href="/r1362108118731/Neos">Neos</a> und Bürgerliste wenden sich gegen die neuen Sperrzonen. Bürgerlistenklubobmann Helmut Hüttinger glaubt, dass diese einer verfassungsrechtlichen Überprüfung nicht standhalten würden. Der Verfassungsgerichtshof habe ja Betteln als anerkanntes Grundrecht definiert. Die insgesamt 26 Bettler in der linken Altstadt und im Kaiviertel stellten "keinen derartigen Missstand" dar, dass die Ausweitung der Zonen gerechtfertigt sei, argumentiert Hüttinger.</p> <p>Die Neos wiederum bezweifeln die von Preuner vorgelegten Zahlen. Diese seien "frisiert" worden, um die Law-and-Order-Politik durchzuboxen. Durch die Restriktionen würde nur eine Verdrängung erfolgen.</p> <p>Ähnlich argumentiert auch die Caritas. Aufgrund der riesigen Notlage in den Herkunftsregionen – die meisten Bettler in Salzburg sind Roma aus Rumänien – werde man noch auf Jahrzehnte mit bettelnden Menschen konfrontiert sein, sagt Caritas-Direktor Johannes Dines. Der Salzburger Caritas-Chef fordert eine Arbeitsgruppe aus Politik, Verwaltung, Polizei und NGOs, die soziale Lösungen erarbeiten solle, um ein "gedeihliches Zusammenleben" im öffentlichen Raum zu ermöglichen.</p> <h3>Haftstrafen</h3> <p>Für die Betroffenen selbst ist Salzburg jedenfalls schon jetzt ein hartes Pflaster. Vergangenes Jahr habe es 47 Anzeigen wegen Missachtung der schon jetzt bestehenden Bettelverbote gegeben, berichtet Alina Kugler vom RomaVerein Phurdo. Insgesamt seien von den Bettelnden 4700 Euro gefordert worden. Die Strafen seien freilich meist in Ersatzfreiheitsstrafen umgewandelt worden, weil die Menschen naturgemäß nicht zahlen könnten.</p> <p>Kugler berichtet aber auch von massiven Übergriffen. Unter anderem würden auch regelmäßig Hunde auf die Bettler gehetzt werden. Die derart Attackierten würden aus Angst aber immer vor einer Anzeige bei der Polizei zurückschrecken. (Thomas Neuhold, 25.5.2016)</p> </div></div>
11871
Newsroom/Inland/bundeslaender/ipowien
2016-05-25 09:49:39.00
Bundespräsidentenwahl: Wo die Risse in den Großstädten verlaufen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Wie sich das Wahlverhalten von Grätzel zu Grätzel in Wien, Graz, Salzburg, Innsbruck und Linz unterscheidet</h2><p>Alle neun Landeshauptstädte sind in der Hand von Alexander Van der Bellen. Der Stimmenanteil des designierten Bundespräsidenten liegt zwischen 50 und 64 Prozent. In Salzburg, Graz, Innsbruck, Linz und Wien pendelte der Stimmenanteil vor Auszählung der Wahlkarten zwischen 64 und 50 Prozent.</p> <div class="block code"><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" allowtransparency="true" frameborder="0" height="460" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" msallowfullscreen="msallowfullscreen" oallowfullscreen="oallowfullscreen" src="//datawrapper.dwcdn.net/glzcM/2/" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="700"></iframe></div> <p>In den fünf größten Städte Österreichs – Salzburg, Graz, Innsbruck, Linz und Wien – lassen sich die Wahlergebnisse auf einer höheren Detailebene betrachten, nämlich auf Ebene der Wahlsprengel. Dabei wird ersichtlich, dass innerhalb der Städte Bruchlinien im Wahlverhalten verlaufen.</p> <h3>Wien: Simmering als Ausreißer</h3> <ul><li>In 22 von 23 Wiener Bezirken hat Alexander Van der Bellen eine absolute Mehrheit.</li><li> Nur in Simmering musste er sich Norbert Hofer geschlagen geben. Auch in Floridsdorf, das am Sonntag noch hellblau war, siegte nach der Auszählung der Briefwählerstimmen Van der Bellen knapp.</li><li>Simmering war schon im ersten Wahlgang eine von Hofers Wiener Hochburgen. Vor vier Wochen hat der <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>-Kandidat dort 41 Prozent der Stimmen erhalten. Vier Wochen später waren es 50,3 Prozent der Stimmen (inklusive Briefwahl).</li><li>Seine absolute Hochburg hat Norbert Hofer in einem Wohnheim in Ottakring (Possingergasse/Koppstraße), in dem vorwiegend Polizisten leben. Von den 226 abgegebenen Stimmen hat der FPÖ-Kandidat 78 Prozent erhalten.</li><li>Das stärkste Bezirksergebnis in Wien hat Van der Bellen in Neubau eingefahren. Dort haben vier von fünf Wählern für ihn gestimmt.</li><li>Das stärkste Grätzelergebnis hat Van der Bellen im Karmeliterviertel erreicht, dort hat er 87 Prozent der Stimmen erhalten.</li><li>Auch in den Grätzeln rund um die U-Bahn-Stationen Praterstern und Thaliastraße konnte Norbert Hofer keine Mehrheit erzielen. Beide Zonen waren zuletzt wegen <a href="http://derstandard.at/2000035503971/Studentin-in-Wien-von-drei-Jugendlichen-vergewaltigt ">Vergewaltigungen</a> und <a href="http://derstandard.at/2000034343907/Wiener-Oeffi-Sheriffs-im-Einsatz ">Drogenhandel </a>in den Schlagzeilen. In keinem der angrenzenden Wahllokale hat Van der Bellen weniger als 67 Prozent der Stimmen erhalten.</li></ul> <div class="block code"><iframe frameborder="0" id="dstInteraktiv-gemeinden-wien" name="dstInteraktiv-gemeinden-wien" scrolling="no" src="/interaktiv/2016/05-bpw-sw-gemeinden/?map=Wien&amp;topojson=//images.derstandard.at/2016/05/24/wien_topo.json.js&amp;csv=//images.derstandard.at/2016/05/24/wien.csv.js" style="width: 0; min-width: 100%;"></iframe></div> <p>Wichtig: In den auf der Karte dargestellten Ergebnissen sind Briefwähler nicht enthalten. Diese werden nur Bezirken zugeordnet, nicht den einzelnen Wahlsprengeln. Damit der Einfluss der Wählergruppe, die das Ergebnis gedreht hat, abzuschätzen ist, hier das Wien-Ergebnis vor und nach Auszählung der Briefwahlstimmen.</p> <div class="block code"><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" allowtransparency="true" frameborder="0" height="220" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" msallowfullscreen="msallowfullscreen" oallowfullscreen="oallowfullscreen" src="//datawrapper.dwcdn.net/DWDp9/1/" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="700"></iframe></div> <p><strong>Salzburg: Weniger Unterstützung für Van der Bellen im Norden</strong></p> <ul><li>Die Landeshauptstadt Salzburg ist der einzige Bezirk im Bundesland, der mehrheitlich für Van der Bellen gestimmt hat. Er hat insgesamt 56,5 Prozent der Wahllokal-Wähler von sich überzeugen können. </li><li>Nördlich des Messezentrums ist die Unterstützung für den Ex-Grünen-Chef tendenziell niedriger.</li><li>Im Stadtteil Lehen fuhr er sein schwächstes Sprengelergebnis in Salzburg ein. Im Wahllokal "Kindergarten Scherzhausen" haben 66 Prozent für Norbert Hofer gestimmt.</li><li>Die meisten Van-der-Bellen-Wähler gibt es im Wahlsprengel am Kapuzinerberg, dort hat er 81 Prozent der Stimmen erhalten.</li></ul> <div class="block code"><iframe frameborder="0" id="dstInteraktiv-gemeinden-salzburg" name="dstInteraktiv-gemeinden-salzburg" scrolling="no" src="/interaktiv/2016/05-bpw-sw-gemeinden/?map=Salzburg&amp;topojson=//images.derstandard.at/2016/05/24/salzburg_topo.json.js&amp;csv=//images.derstandard.at/2016/05/24/salzburg.csv.js" style="width: 0; min-width: 100%;"></iframe></div> <p>Der Vorher-nachher-Vergleich des Wahlergebnisses ohne und mit Briefwählern in Salzburg:</p> <div class="block code"><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" allowtransparency="true" frameborder="0" height="220" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" msallowfullscreen="msallowfullscreen" oallowfullscreen="oallowfullscreen" src="//datawrapper.dwcdn.net/LrF0u/1/" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="700"></iframe></div> <h3>Linz: Nur zwei Bezirke nicht eindeutig in der Hand von Van der Bellen</h3> <p>Für Linz sind Visualisierungen auf Ebene der Wahlsprengel nicht möglich. Die Aufteilung ist historisch so gewachsen, dass manche Wahlsprengel keine zusammenhängende Grenze haben, sondern über die Stadt verteilt sind. An der Behebung wird, so heißt es im Magistrat, gearbeitet. Gezeigt werden kann aber die Aufteilung der Stimmen in den Bezirken innerhalb von Linz.</p> <ul><li>Insgesamt hat Alexander Van der Bellen in Linz 62,8 Prozent der Stimmen erhalten.</li><li>Die Bezirke Neue Heimat und das Franckviertel hat Norbert Hofer für sich gewonnen.</li><li> In den 13 verbleibenden Bezirken hat Van der Bellen gewonnen.</li><li>Am deutlichsten war sein Sieg in der Innenstadt, dort hat er 74 Prozent der Wähler überzeugt.</li></ul> <div class="block code"><iframe frameborder="0" id="dstInteraktiv-gemeinden-linz" name="dstInteraktiv-gemeinden-linz" scrolling="no" src="/interaktiv/2016/05-bpw-sw-gemeinden/?map=Linz&amp;topojson=//images.derstandard.at/2016/05/24/linz_topo.json.js&amp;csv=//images.derstandard.at/2016/05/24/linz.csv.js" style="width: 0; min-width: 100%;"></iframe></div> <p>Der Vorher-nachher-Vergleich des Wahlergebnisses ohne und mit Briefwählern in Linz:</p> <div class="block code"><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" allowtransparency="true" frameborder="0" height="220" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" msallowfullscreen="msallowfullscreen" oallowfullscreen="oallowfullscreen" src="//datawrapper.dwcdn.net/6CJDe/1/" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="700"></iframe></div> <h3>Innsbruck: Im östlichen Stadtteil weniger Unterstützung für Van der Bellen</h3> <p>Mit 63,1 Prozent hat der Kaunertaler in der Stadt Innsbruck eines seiner besten Ergebnisse in einer Landeshauptstadt eingefahren.</p> <ul><li>Am deutlichsten ist der Vorsprung auf seinen Gegner Norbert Hofer in der Innenstadt: Im Sprengel 21 an der Museumsstraße hat Van der Bellen 86 Prozent der Stimmen erhalten.</li><li>Am schwächsten hat der Ex-Grünen-Chef im östlichen Teil der Stadt abgeschnitten: Im Wahlsprengel an der New-Orleans-Brücke haben 72 Prozent für Hofer gestimmt.</li></ul> <div class="block code"><iframe frameborder="0" id="dstInteraktiv-gemeinden-innsbruck" name="dstInteraktiv-gemeinden-innsbruck" scrolling="no" src="/interaktiv/2016/05-bpw-sw-gemeinden/?map=Innsbruck&amp;topojson=//images.derstandard.at/2016/05/24/innsbruck_topo.json.js&amp;csv=//images.derstandard.at/2016/05/24/innsbruck.csv.js" style="width: 0; min-width: 100%;"></iframe></div> <p>Der Vorher-nachher-Vergleich des Wahlergebnisses ohne und mit Briefwählern in Innsbruck:</p> <div class="block code"><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" allowtransparency="true" frameborder="0" height="220" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" msallowfullscreen="msallowfullscreen" oallowfullscreen="oallowfullscreen" src="//datawrapper.dwcdn.net/qjQTU/1/" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="643"></iframe></div> <h3>Graz: Van der Bellen am Ostufer der Mur stärker</h3> <p>In Graz hat der designierte Bundespräsident sein bestes Ergebnis in einer Landeshauptstadt erreicht: 64,4 Prozent aller Wähler haben Van der Bellen ihre Stimme gegeben.</p> <ul><li>Am Ostufer ist die Dominanz am stärksten: Rund um die Innere Stadt hat Van der Bellen drei von vier Wählerstimmen erhalten. Am besten hat der designierte Bundespräsident im Wahllokal 208 abgeschnitten. 84 Prozent der Urnenwähler im Bezirk St. Leonhard um die Herz-Jesu-Kirchen haben ihm dort ihre Stimme gegeben. </li><li>Am Westufer gibt es einen Bezirk, in dem Norbert Hofer gewonnen hat: Puntigam. Der freiheitliche Kandidat hat dort 54 Prozent erhalten. Am besten hat Hofer im Wahllokal 517 abgeschnitten: Im Sprengel rund um die Justizanstalt Graz-Karlau hat er 73 Prozent erreicht. </li></ul> <div class="block code"><iframe frameborder="0" id="dstInteraktiv-gemeinden-graz" name="dstInteraktiv-gemeinden-graz" scrolling="no" src="/interaktiv/2016/05-bpw-sw-gemeinden/?map=Graz&amp;topojson=//images.derstandard.at/2016/05/24/graz_topo.json.js&amp;csv=//images.derstandard.at/2016/05/24/graz.csv.js" style="width: 0; min-width: 100%;"></iframe></div> <p>Der Vorher-nachher-Vergleich des Wahlergebnisses ohne und mit Briefwählern in Graz:</p> <div class="block code"><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" allowtransparency="true" frameborder="0" height="220" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" msallowfullscreen="msallowfullscreen" oallowfullscreen="oallowfullscreen" src="//datawrapper.dwcdn.net/QVbDj/1/" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="700"></iframe></div> <p><strong>Update</strong>: Danke User sandgassenhero für den <a href="http://derstandard.at/2000037477962/Bundespraesidentenwahl-Wo-die-Risse-in-den-Grossstaedten-verlaufen#posting-1011977016 ">freundlichen Hinweis</a> auf Fehler bei den Ortsbezeichnungen in Graz. Es heißt natürlich St. Leonhard, nicht St. Leonhardt. Und wo wir am Grazer Ostufer einen Museumsplatz gefunden haben erschließt sich uns am Tag danach auch nicht mehr.</p> <p>(Gerald Gartner, Markus Hametner, 25.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><h3>Warum nur fünf Landeshauptstädte?</h3> <p>Wir hätten gerne jeden Wahlsprengel in den Landeshauptstädten visualisiert. Leider sind in den kleineren<em> </em>Städten – St. Pölten, Eisenstadt, Bregenz, Klagenfurt – keine Geodaten der Sprengel verfügbar. Diese wären notwendig, um die Daten auf einer Karte darstellen zu können.</p> <h3>Andere Artikel zum Ergebnis der Bundespräsidentenwahl</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000037538994/der-wahlkarten-umschwung ">Der Wahlkarten-Umschwung und alle Bezirksergebnisse seit 1951</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037433421/Ab-1700-Hochrechnungen-und-Gemeindeergebnisse ">Präsidentenwahl: Das Endergebnis im Detail – inklusive Ergebnisse auf Gemeindeebene</a></p></div></div>
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Newsroom/International/Europa/Tuerkei
2016-05-24 16:42:08.28
Erdoğan droht mit Bruch von Flüchtlingsdeal
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Regierungsumbildung unter neuem Premier – Wirtschaftsminister Simsek bleibt</h2><p>Ankara/Istanbul – Lange getüftelt wurde nicht. Dienstagfrüh um 1.25 Uhr sitzt Binali Yıldırım in der Limousine und rollt hinauf zum Präsidentenpalast in Ankara. Der türkische Premier ist einbestellt worden, der Staatschef kurz vom UN-Gipfel in Istanbul zurückgekommen. Tayyip Erdoğan geht mit seinem Gefolgsmann Yıldırım die Liste des neuen Kabinetts durch. Dienstagvormittag verkündet der Erdoğan-Premier dann die Regierung Nummer 65 in der Geschichte der türkischen Republik. Die Märkte reagieren erleichtert.</p> <p>Denn der große Schock bleibt aus: Der Staatsminister für die Wirtschaft, Mehmet Şimşek, gehört auch dem neuen Kabinett an und behält den Rang eines Vizepremiers. Erdoğans Schwiegersohn Berat Albayrak tritt nicht an Şimşek Stelle oder wird – wie geunkt wurde – gar Außenminister. Auch Bulut Yiğit, der umstrittene nationalistisch-populistische Wirtschaftsberater des Präsidenten, zieht nicht in die Regierung ein. Die "Rationalen" bleiben, die Verschwörungstheoretiker werden nicht stärker, stellen regierungskritische Beobachter in der Türkei fest.</p> <p>Doch die neue Führung in Ankara ist gleichwohl noch enger bei Erdoğan. "Dein Weg ist unser Weg, deine Mission ist unsere Mission, deine Liebe ist unsere Liebe", verkündet Premier Yıldırım: "Das war gestern so, ist auch heute so und wird auch in Zukunft so bleiben."</p> <p>Mehr und mehr rückt der politische Diskurs im Land in Richtung Ein-Mann-Staat. Dabei hat der Staatschef seine Mitgliedschaft bei der konservativ-islamischen AKP ruhend stellen müssen. So verlangt es die Verfassung. In der Praxis ist es anders, wie Yıldırım ohne Umschweife verstehen ließ.</p> <p>Dass Erdoğan die Regierung zusammenstellte und nicht der Premier, galt als ausgemacht. Eine Akzentverschiebung gab es in der Außenpolitik: Zwar bleibt Mevlüt Çavusoglu Außenminister, EU-Minister und Beitritts-Unterhändler Volkan Bozkır fiel jedoch heraus. An seine Stelle rückt Ömer Çelik, bisher Sprecher der AKP. Er füllte einst das Amt des Kulturministers aus, als er dem liberalen Ertuğrul Günay folgte, der Erdogan zu kritisch geworden war.</p> <h3>Rücknahmedeal strittig</h3> <p>Die EU-Kommission in Brüssel wird sich bei der nun strittigen Visaliberalisierung und der weiteren Umsetzung des Flüchtlingsdeals wohl auf noch härtere Töne einstellen müssen.</p> <p>Das demonstrierte am Abend auch der Präsident selbst: Erdoğan sagte in seiner Rede beim NGO-Gipfel in Istanbul, ohne Fortschritte bei der Visaliberalisierung werde es auch keine Ratifizierung des Rücknahmeabkommens geben. (mab, red, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Panorama/Chronik/Verkehrssache/oeffentlicher_verkehr
2016-05-25 10:35:53.00
Westbahnstrecke wegen entgleisten Zugs gesperrt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Bei dem Unfall gab es keine Verletzten, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet</h2><p>Vöcklabruck/Wien – Die oberösterreichische Westbahnstrecke ist nach der Entgleisung eines Zugs zwischen den Bahnhöfen Attnang-Puchheim und Vöcklabruck seit dem Vormittag und voraussichtlich bis Mitternacht unterbrochen. Das teilten die ÖBB in einer Presseaussendung am Mittwoch mit. Verletzt wurde bei dem Unglück niemand. Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet und es wird mit erheblichen Verspätungen gerechnet.</p> <p>Der Unfall passierte im Bahnhof Vöcklabruck. Dort ist ein Regionalzug auf der Fahrt von Attnang-Puchheim in Richtung Kammer-Schörfling auf der Einfahrtweiche entgleist. Mehrere Achsen standen danach neben den Schienen und beide Gleise der Westbahnstrecke mussten gesperrt werden. Verletzte gab es keine, weil in der Garnitur keine Fahrgäste waren und auch der Lokführer nicht zu Schaden kam.</p> <h3>Unfallursache noch unklar</h3> <p>Die Unfallursache war Mittwochvormittag noch unbekannt. Die ÖBB schickten einen firmeneigenen Hilfszug los, um die Gleise wieder freizumachen. Weil die Schieneninfrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen worden sei, rechneten die ÖBB damit, dass die Weststrecke voraussichtlich den ganzen Tag gesperrt bleiben werde. Eine genaue Prognose werde allerdings erst nach Begutachtung der Lage möglich sein.</p> <p>Der Mittwoch gilt als großer Reisetag. Deswegen ging es vorrangig darum, ausreichend Busse für einen Schienenersatzverkehr zu organisieren. Für die Zeit der Unterbrechung fahren sie für den Fernverkehr zwischen Attnang-Puchheim und Vöcklabruck, für den Nahverkehr zwischen Timelkam und Attnang-Puchheim.</p> <p>Parallel dazu sollen ab 12.00 Uhr die Fernverkehrszüge von Wien Hauptbahnhof nach Innsbruck sowie weiter in die Schweiz über Linz, Selzthal, Bischofshofen und Salzburg umgeleitet werden. Die Fernverkehrszüge von Wien nach Salzburg und München werden über Passau geführt. Die ÖBB machten aber darauf aufmerksam, dass wegen der Unterbrechung mit deutlich längeren Reisezeiten zu rechnen sei. (APA, 25.5.2016)</p> <div class="block photo center large"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/zug3Ansichtssache.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/25/zug3Ansichtssache.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/zug3Ansichtssache.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: apa/fesl</div></div><div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/zug2Ansichtssache.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/25/zug2Ansichtssache.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/zug2Ansichtssache.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: apa/fesl</div></div><div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/zug1Ansichtssache.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="329" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/25/zug1Ansichtssache.jpg" data-zoomable="true" height="329" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/zug1Ansichtssache.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: apa/fesl</div></div></div></div>
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Newsroom/Sport/MehrSport/Basketball/NBA
2016-05-25 10:33:18.00
Oklahoma City zerstört den Meister
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Golden State nach Westbrook-Triple-Double vor dem Aus – OKC führt 3:1 und braucht nur mehr einen Sieg fürs Finale</h2><p>Oklahoma City – Die Golden State Warriors haben in der NBA erstmals in dieser Saison zwei Spiele en suite verloren. Durch ein 94:118 bei Oklahoma City Thunder steht der regierende Champion im Play-off-Semifinale bei einem 1:3-Rückstand vor dem Aus. Oklahoma hatte davor mit San Antonio schon einen anderen Favoriten ausgeschaltet.</p> <p>Für die Thunder geht es um die zweite Endspielteilnahme nach 2012: "Du musst es einfach wollen", sagte Russell Westbrook. "Ich denke, wir haben von Beginn an einen guten Job gemacht, sind rausgekommen und jeder hat seinen Beitrag geleistet. Es war ein großartiger Sieg für uns." Der Spielmacher ragte aus dem starken Gastgeber-Team noch heraus, kam mit 36 Punkten und je elf Assists und Rebounds auf ein "triple-double".</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/pk3kbjavGFQ" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/pk3kbjavGFQ" width="492"></iframe><div class="credits">nba conference</div><div class="caption context">Fassungslosigkeit auf der Bank der Golden State Warriors.</div></div> <p>Golden State muss nun am Donnerstag daheim gewinnen, um im Spiel zu bleiben. "Die gute Nachricht ist, dass wir jetzt daheim spielen und dort sind wir ziemlich gut", sagte Steve Kerr. Der Warriors-Trainer warf seinem Team vor, nicht sehr intelligent gespielt und sich viel zu viele Fehlpässe geleistet zu haben.</p> <p>Wie bei der 105:133-Demütigung in Spiel drei waren die Warriors erneut mit großem Rückstand in die Pause gegangen (53:72). Nach Wiederbeginn kamen die Gäste dank eines gut aufgelegten Klay Thompson bis auf sechs Zähler heran (74:80), mehr ließ Oklahoma jedoch nicht zu. Bester Werfer der Warriors war Thompson (26 Punkte). Superstar Stephen Curry blieb mit 19 Zählern hingegen hinter den Erwartungen zurück.</p> <p>Die Statistik spricht gegen Golden State. In der Liga-Geschichte waren Teams 232 Mal in einer Play-off-Serie mit 1:3 in Rückstand gewesen. Nur neun aus diesem Kreis (3,9 Prozent) kamen noch weiter. (APA, 25.5.2016)</p> <p><strong>Ergebnis NBA-Play-off </strong>– Western-Conference-Finale (Halbfinale, "best of seven"/4. Spiel):</p> <p>Oklahoma City Thunder – Golden State Warriors 118:94. Stand in der Serie: 3:1</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=1426'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Kiaroom/Karriere/Job/Arbeitswelten
2016-05-25 11:20:58.01
Jobangebot für Physiotherapeuten: Sechs Monate Karibik
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Unterkunft, Versorgung und Kitesurf-Stunden bietet ein Franzose demjenigen, der seiner Freundin wieder auf die Beine hilft</h2><p>Sechs Monate im Paradies, inklusive Kost, Logis und Surfstunden. Das offeriert der Kitesurfer Jeremie Tronet interessierten Physiotherapeuten oder Orthopäden. Tronet lebt mit seiner Freundin Zoe Schaffer-Jennett auf Union Island, einer Insel der Grenadinen, wo das Paar eine Kitesurf-Schule betreibt. Nach einem Sturz aus drei Metern Höhe hat sich Schaffer-Jennett einen Oberschenkelknochen gebrochen. "Die Operation ist gutgegangen", schreibt Tronet auf Facbook – nun müsste die 27-Jährige aber für mehrere Monate zur Reha.</p> <h3>Angebot der anderen Art</h3> <p>Das Problem: Die junge Frau ist nicht ausreichend krankenversichert, zudem befindet sich das nächste Rehabilitationszentrum auf der nächstgrößten Insel Martinique, die eine Flugstunde entfernt liegt. Daher sind die beiden auf eine Fachkraft angewiesen, die Schaffer-Jennett zu Hause unterstützt und ihr hilft, wieder normal gehen zu lernen.</p> <div class="block code"><div id="fb-root"></div><script>(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/en_US/sdk.js#xfbml=1&version=v2.2"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs); }(document, 'script', 'facebook-jssdk'));</script> <div class="fb-post" data-href="https://www.facebook.com/jtronet/posts/851216238355076" data-width="100%"></div></div> <p>"Sympathischen" Physiotherapeuten und Orthopäden macht Tronet daher ein Angebot der etwas anderen Art: Er lädt sie zu einem Arbeitsurlaub ein. Bewerbungen nimmt er per Mail (ziesurgery@gmail.com) entgegen. Wer den Job erhält, bekommt Hin- und Rückflug bezahlt, ebenso übernommen werden die Kosten für Unterkunft und Versorgung.<br/></p> <p>Wer Kitesurfen lernen will, dem offeriert Tronet außerdem Übungsstunden. Der oder die Auserwählte kann eine Begleitperson mitbringen, für die die Angebote ebenfalls gelten. Dafür soll der Physiotherapeut Schaffer-Jennett mit allem versorgen, das die Ärzte ihr verschrieben haben.</p> <h3>"Hunderte E-Mails"</h3> <p>Da fünf bis sechs Monate sehr lang sind, kann sich das Paar auch vorstellen, dass sich zwei Fachkräfte den Zeitraum aufteilen. "Zoe wiegt 45 Kilo, ist sportlich und sehr aktiv und hat eine optimistische Art, daher können wir uns auch vorstellen, dass sie sich schneller erholt."</p> <div class="block code"><div id="fb-root"></div><script>(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/en_US/sdk.js#xfbml=1&version=v2.2"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs); }(document, 'script', 'facebook-jssdk'));</script> <div class="fb-post" data-href="https://www.facebook.com/jeremietronet/posts/1082403498485409" data-width="100%"></div></div> <p>Auf Facebook und Instagram hält Tronet die Social-Media-Welt über den Gesundheitszustand seiner Freundin auf dem Laufenden. Sie sei bereits mit Krücken im Haus unterwegs und spüre im verletzten Bein fast keine <a href="/r1331779775440/Schmerzen">Schmerzen</a> mehr, schrieb der 29-Jährige gestern. Da er pro Tag mehrere Hundert E-Mails erhalte, bittet er die Absender um etwas Geduld. "Es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir die richtige Person ausgewählt haben." (lib, 25.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Link:</strong></p> <p><a href="http://www.independent.co.uk/news/world/americas/man-offers-six-month-caribbean-holiday-to-physiotherapist-who-can-help-his-girlfriend-a7044151.html" target="_blank">The Independent</a></p></div></div>
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Newsroom/Web/Netzpolitik
2016-05-25 12:20:10.00
Schwedische Justiz behält europäischen Haftbefehl gegen Assange bei
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Wikileaks-Gründer sitzt seit 2012 in ecuadorianischer Botschaft in London fest</h2><p>Die schwedische Justiz behält den europäischen Haftbefehl gegen <a href="/r1277339277031/Geheimdokumente-Wikileaks">Wikileaks</a>-Gründer Julian Assange bei. Ein Bezirksgericht in Stockholm wies am Mittwoch den Antrag von Assanges Anwälten zurück, den Haftbefehl aufzuheben. Assange sei nach wie vor "der Vergewaltigung verdächtig", entschied das Gericht. Zudem bestehe weiter die Gefahr, dass er sich der Justiz entziehe.</p> <h3>Hintergrund</h3> <p>Der europäische Haftbefehl gegen Assange wurde 2010 erlassen, nachdem er wegen Vergewaltigung angezeigt worden war. Die schwedische Justiz will ihn deswegen vernehmen. Der Australier sagt, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt, die Anschuldigungen weist er als politisch motiviert zurück. Er flüchtete 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London, um sich seiner Festnahme zu entziehen. Dort sitzt er seither fest.</p> <p>Im Falle seiner Überstellung an die schwedischen Behörden fürchtet er eine Auslieferung durch Stockholm an die USA, wo ihm wegen Geheimnisverrats eine langjährige Haftstrafe und möglicherweise sogar die Todesstrafe droht.</p> <h3>Hoffnungsschimmer</h3> <p>Hoffnung auf seine Freiheit hatte er im Februar geschöpft. Damals war eine UN-Arbeitsgruppe zu dem Schluss gekommen, Assanges Botschaftsexil in London sei eine "willkürliche Inhaftierung", der Australier habe anstelle seiner Festnahme Anrecht auf Entschädigung. (APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Web/ITBusiness
2016-05-25 12:49:01.00
EU will "Geoblocking" für Web-Handel einschränken
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Grenzüberschreitende Paketzustellung soll billiger werden</h2><p>Die EU-Kommission will, dass Internet-Händler Kunden nicht allein aufgrund ihres Wohn- oder Geschäftssitzes beziehungsweise ihrer Nationalität sperren dürfen. Die Einschränkung von diesem "ungerechtfertigtem Geoblocking" ist Teil eines Maßnahmenpakets vom Mittwoch, mit dem die EU-Kommission den Online-Handel ankurbeln will.</p> <h3>Richtige Balance</h3> <p>"Die Geoblocking-Initiative schafft die richtige Balance zwischen dem Interesse der Verbraucher, online über die Grenzen hinweg einzukaufen, und dem Interesse der Unternehmer, in Rechtssicherheit zu handeln. Ich bin davon überzeugt, dass unser Ansatz, der die Besonderheiten der verschiedenen Geschäftsfelder berücksichtigt, den richtigen Impuls für den grenzüberschreitenden E-Commerce in der EU geben wird" sagte der für die Digitalwirtschaft zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger.</p> <p>Im Internet würden Verbrauchern häufig Angebote aus anderen EU-Ländern vorenthalten, kritisiert die EU-Kommission. Die Verbraucher würden zu einer landesspezifischen Website umgeleitet oder zur Bezahlung mit einer Debit- oder Kreditkarte aus einem bestimmten Land aufgefordert. "Eine derartige Diskriminierung hat im Binnenmarkt keinen Platz", erklärte die EU-Behörde.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E400/2016/05/25/eu.jpg" itemprop="url"><meta content="400" itemprop="width"><meta content="254" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/25/eu.jpg" data-zoomable="true" height="254" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E400/2016/05/25/eu.jpg" width="400"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="caption context">Bei der Vorstellung der Pläne.</div></div> <p>Mit einem Gesetzesvorschlag will die EU-Kommission auch eine bessere Durchsetzung der Verbraucherrechte innerhalb der EU regeln. So soll präzisiert werden, welche Geschäftspraktiken in der digitalen Welt als unlauter angesehen werden. "Zu viele Menschen in Europa zögern, online einzukaufen, weil sie ihre Rechte nicht kennen oder diese für schwer durchsetzbar halten", beklagte EU-Justizkommissarin Vera Jourova. (APA, 25.5. 2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Pressemitteilung</strong></p> <p><a href="http://ec.europa.eu/news/2016/05/20160525_en.htm" target="_blank">http://ec.europa.eu/news/2016/05/20160525_en.htm</a></p> <p><strong>Nachlese</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037627287/EU-Kommission-will-billigere-Paketlieferungen">EU-Kommission will billigere Paketzustellung ins EU-Ausland</a></p></div></div>
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Newsroom/Panorama/Chronik
2016-05-25 13:05:24.00
Vorarlberg: Motorradklub soll bei Amoklauf Schlimmeres verhindert haben
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Klubpräsident: Haben alles getan, um Attentäter zu stellen</h2><p>Bregenz – Als der 27-jährige Amokschütze in der Nacht auf Sonntag auf einem Fest in Nenzing in Vorarlberg um sich schoss, haben mehrere Mitglieder des Motorradklubs The Lords auf den Mann eingewirkt und damit möglicherweise Schlimmeres verhindert. "Es gab Personen, die auf den Mann eingeredet haben", erklärte die Vorarlberger Polizei und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Näheres wisse man diesbezüglich aber noch nicht. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, Einvernahmen ausständig.</p> <h3>Trio in psychologischer Betreuung</h3> <p>Das traditionsreiche Fest, das von den Bewohnern des Orts und der Region geschätzt und besucht wird, wird seit jeher von den Lords organisiert. Der Präsident des Motorradklubs, Dietmar Halbeisen, berichtete der Vorarlberger Zeitung "Wann &amp; Wo" vom Mittwoch, dass man alles getan habe, um den Attentäter zu stellen. "Drei von uns gingen auf den wild um sich Schießenden zu und konnten ihn letztlich hindern, weiter in die Menge zu schießen", sagte Halbeisen. Das Trio befinde sich nun in psychologischer Betreuung.</p> <p>In allen anderen Medien, die sich ebenfalls auf Halbeisen als Quelle bezogen, war die Rede von vier Bikern, die eingeschritten seien. Im "Kurier" und in "Österreich" hieß es, das Quartett habe den 27-jährigen Todesschützen umzingelt. Als der Täter einem der Motorradfahrer mit dem Tod gedroht habe, soll dieser geantwortet haben: "Dann musst du mir in die Augen schauen". Daraufhin habe sich der Amokläufer vor den Augen des Quartetts selbst getötet. Halbeisen war überzeugt, dass der 27-Jährige ohne die Intervention seiner Club-Kollegen weitergeschossen hätte.</p> <h3>Verletzter weiter in kritischem Zustand</h3> <p>Keine Entwarnung gab es am Mittwoch laut Polizei hinsichtlich der Situation jenes 1962 geborenen Mannes, der beim Amoklauf des 27-jährigen Vorarlbergers angeschossen und schwerst verletzt worden war. Er befand sich weiter in kritischem Zustand. Der Mann ist eines von 14 Opfern des Amokläufers. Im Kugelhagel starben am Sonntag zwei Vorarlberger Männer im Alter von 33 und 48 Jahren, zwölf weitere wurden verletzt, einige davon schwer. Zwei Personen konnten das Krankenhaus noch am Sonntag wieder verlassen, ein Mann nahm keine ärztliche Behandlung in Anspruch.</p> <p>Der acht Mal vorbestrafte 27-Jährige aus dem Raum Bludenz, der der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist, hatte am Sonntag gegen 3.00 Uhr nach einem Beziehungsstreit mit einem Kalaschnikow-Nachbau das Feuer auf die Festgäste eröffnet. Nachdem er das Magazin seines vollautomatischen Sturmgewehrs – rund 30 Patronen – leer geschossen hatte, legte er ein weiteres Magazin ein und tötete sich selbst durch einen Schuss in den Mund. (APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Wissenschaft/Natur/Bioinvasoren
2016-05-25 11:18:51.00
Neuseeland schreitet zur Ausrottung von 200.000 Inselmäusen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Bioinvasoren gefährden die einheimische Tierwelt auf den Antipoden-Inseln</h2><p>Wellington – Sie scheinen die harmlosen Cousins von Ratten zu sein, aber Mäuse zählen ebenso wie diese zu den schlimmsten <a href="/r1328/Bio-Invasoren">Bioinvasoren</a> weltweit. Auf den vulkanischen Antipoden-Inseln im Südpazifik haben sie sich mangels natürlicher Feinde derart vermehrt, dass sie den Lebensraum der einheimischen Vögel und anderer Tiere kahlfressen. Alleine auf der nur 20 Quadratkilometer großen Hauptinsel des subantarktischen Archipels wimmeln geschätzt 200.000 Mäuse.</p> <p>Nun will Neuseeland, zu dessen Hoheitsgebiet die Inselgruppe gehört, hart durchgreifen und rückt mit einem Expertenteam, zwei Schiffen, drei Hubschraubern und 65.500 Kilogramm Mäusegift aus. Es sei die schwierigste Ausrottungsaktion, die ihre Regierung je unternommen habe, sagte die neuseeländische Umweltministerin Maggy Barry: "Die Insel liegt in rauer See und wird von antarktischen Stürmen gepeitscht, es ist wirklich am Ende der Welt und die Expedition war eine enorme logistische Herausforderung." Die Aktion auf der Hauptinsel wird umgerechnet rund 2,4 Millionen Euro kosten.</p> <h3>Hintergrund</h3> <p>Die Mäuse wurden wahrscheinlich im 19. Jahrhundert von Robbenjägern eingeschleppt. Durch ihre große Zahl werden sie zur Gefahr für einheimische Arten. Auf der unwirtlichen Insel nisten zahlreiche Seevogelarten, unter anderem Albatrosse. Und es gibt dort eine Papageienart, die sonst nirgendwo vorkommt: den Einfarblaufsittich (Cyanoramphus unicolor).</p> <p>Laufsittiche leben die meisten Zeit am Boden und ernähren sich vorwiegend pflanzlich. In der südpazifischen Inselwelt hat sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Arten auf isolierten Inseln entwickelt. Einige der gegenüber Umweltveränderungen empfindlichen Arten sind bereits ausgestorben – das soll sich nun auf den Antipoden-Inseln nicht wiederholen. (red, APA, 6. 5. 2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Buehne/TheaterArtikel
2016-05-24 13:34:13.00
"Der Auftrag": Dreifarbige Szenen aus dem Hinterzimmer der Geschichte
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Heiner Müllers "Erinnerung an eine Revolution" als einfallsreicher Szenenwechsel im Theater an der Wien</h2><p>Wien – Ein Jahr nach dessen Entstehung las Heiner Müller 1980 sein Stück <em>Der Auftrag</em> ein. Mit monotoner Stimme trägt er diese <em>Erinnerung an eine Revolution</em> in Frankreich und Jamaika vor. Mit Hintergrundrauschen bricht sie im <a href="/r1356426412751/Theater-an-der-Wien">Theater an der Wien</a> aus den Lautsprechern.</p> <p>Tom Kühnel und Jürgen Kuttner haben den Mitschnitt zum Ausgangspunkt ihrer Inszenierung (einer Koproduktion des Schauspiels Hannover mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen) genommen. Und als Träger für eine reichhaltige Szenencollage. Die Schauspieler bleiben während dieser weitestgehend stumm, bewegen bloß die Münder. Bei so viel akustischer Originaltreue, nimmt sich dafür die Szenerie reichlich Freiheiten.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/FjuYUVjzj-w" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//www.youtube.com/embed/FjuYUVjzj-w" width="400"></iframe><div class="credits">schauspielhannover</div></div> <h3>Varieté der Revolution</h3> <p>Die selbige prangt als "Liberté, Égalité, Fraternité" auch über der Bühne. Der Vorhang ist noch ein bisschen schimmernder rot und üppiger gerafft, als er sein müsste: die Rampe ist das weit offene Tor zu einem Varieté der Revolution. Der missglückten. In Paris hat soeben Napoleon die Macht übernommen, dieweilen tun auch die drei vom Konvent nach Jamaika entsandten Emissäre brieflich ihr Aufgeben kund: sie haben die "Neger" nicht zum Aufstand geführt.</p> <p>Im Gegenteil: Der eine wurde gehängt, der andere zum Verräter der Sache, der dritte hat ein Bein und darauf das Leben verloren. In Empfang nimmt die bittere Botschaft eine Kaffeekanne. Schwer von der neuen Lage getroffen, müsste das unschuldsweiße Porzellan eigentlich schon in Scherben am Boden liegen. Es bekundet sein Leiden stattdessen zu Billie Holiday.</p> <h3>Szenisch ideenreich</h3> <p>Müller selbst sei der beste Sprecher seiner Texte, glaubt das Regieduo, weil er nicht so tue, als ob er sie verstünde. Bietet der O-Ton zwar manch schöne und einprägsame Zeile ("Wir sind nicht gleich, ehe wir einander nicht die Haut abgezogen haben"): reizend ist er nicht.</p> <p>Dafür ist der szenische Ideenreichtum zuständig. Die drei Emissäre etwa treten als Tricolore auf: Galloudec als rot gewandeter Dompteur, Sasportas, selbst ein Schwarzer, als Ergebnis einer (Achtung, ironisch!) Bluefacing-Kostümidee, und Debuisson (Corinna Harfouch) als weißer Harlekin. Auf der Schaukel vor einer Südstaatenvilla holt ihn, selbst Sohn eines Sklavenhalters, seine Jugend ein: mit verheißungsvollen Zungenschlag dressiert sie ihn wie mit ihrem Fingerschlag eine Parade weißer Pudel.</p> <p>Harfouch, die selbst noch unter Müller an der Volksbühne in Berlin gespielt hat, hat damit die einzige mitunter auch selbstgesprochene Rolle des Abends inne. Durch die Zeit gereist präsentiert sie mit sächselndem Schlag den Monolog eines Angestellten im Aufzug – der bedeutet ihm, was dem Sklaven sein Käfig. Da ist das Publikum offenbar schon so erstaunt von dieser eigentlichen Form des Sprechtheaters, dass es euphorisch Zwischenapplaus spendet.</p> <h3>Geht doch an</h3> <p>Aber auch für den Rest gab es ausgiebige Zustimmung. Etwa für die Liveband Die Tentakel von Delphi, die mit Perkussion und Bass harte Töne anschlägt sowie treibende und frivol verspielte. Oder für das von Comicmasken dargebotene "Theater der Revolution", von den Darstellern fantasie- und liebevoll gemacht im Bühnenhinteren und auf die vor dem Publikum aufgespannte Leinwand übertragen. Gleich ergeht es Che, Mao, Marx und wie die ganzen Revoluzzer der jüngeren Weltgeschichte alle heißen, die man aus dem Keller geholt hat, um sie mit der Handkamera einzufangen.</p> <p>"Was im Büro des Chefs geschieht, geht die Bevölkerung nischt an", heißt es an einer Stelle. Was für ein Irrtum. Das gilt über die DDR hinaus. Für die Hinterzimmer der Geschichte wie auch für die Bühne. (Michael Wurmitzer, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p>Bis 25.5. bei den <a href="http://www.festwochen.at/programmdetails/der-auftrag-erinnerung-an-eine-revolution-1/" target="_blank">Wiener Festwochen</a></p> <h3>Zum Weiterlesen</h3> <p><a href="http://derstandard.at/2000034468694/Der-Auftrag-Ein-Berg-Kartoffelchips-fuer-den-Genossen-Lenin">"Der Auftrag": Ein Berg Kartoffelchips für den Genossen Lenin</a></p></div></div>
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Newsroom/Web/Netzpolitik/Hasspostings
2016-05-25 13:34:44.00
Kinderfotos deutscher Kicker: Pegida-Empörung auf Facebook
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Neue Bilder zieren Verpackung anlässlich der Fußball-EM – Ferrero tritt Hetze entgegen</h2><p>Eine Änderung der Verpackung der bekannten "Kinderschokolade" von <a href="http://ferrero.de" target="_blank">Ferrero</a> sorgt derzeit für Aufregung. Eine lokale Gruppe der rechten Bewegung Pegida hatte zwei Packungen mit dunkelhäutigen Kindergesichtern entdeckt und auf Facebook gepostet.</p> <p>"Vor Nichts wird Halt gemacht. Gibts die echt so zu kaufen? Oder ist das ein Scherz?", schreiben die Seitenbetreiber dazu. Anhänger der Gruppierung reagierten entsprechend. "Wird nicht mehr gekauft, sollte das so sein", schreibt ein Nutzer. "Oder sind das Warnungen vor zukünftigen Terroristen?", vermutet ein anderer und hängt einen lachenden Smiley an.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/pegida.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="588" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/25/pegida.jpg" data-zoomable="true" height="588" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/25/pegida.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">screenshot: facebook</div><div class="caption context">Das Pegida-Posting auf Facebook.</div></div> <h3>Ferrero tritt Hetze entgegen</h3> <p>Prompt tauchten einige der empörten Pegida-Sympathisanten auch auf der Facebookseite des Süßigkeiten-Herstellers Ferrero auf, um ihre Ablehnung auch dort kund zu tun. Dort allerdings wird die Aktion mehrheitlich begrüßt. Auch Ferrero selbst antwortet einer Nutzerin, die auf den Pegida-Beitrag hinweist, dass man sich "ausdrücklich von jeglicher Form von Fremdenfeindlichkeit oder Diskriminierung" distanziere.</p> <h3>Sonderedition zur Europameisterschaft</h3> <p>Das Rätsel um die neuen Bilder auf der Verpackung ist auch einfach zu lösen, schreibt <a href="http://www.horizont.net/marketing/nachrichten/Bilder-von-Boateng-Guendogan--Co-So-reagiert-Ferrero-auf-die-Pegida-Hetze-gegen-Kinderschokolade-140453" target="_blank">Horizont</a>. Ferrero ist langjähriger Partner der deutschen Fußballnationalmannschaft. Anlässlich der bald beginnenden Europameisterschaft hat man das bekannte Gesicht auf den Schokoladenkartons um elf Abbildungen ergänzt, die aktuelle oder ehemalige Kicker der deutschen Elf als Kind zeigen – darunter auch Spieler mit Migrationshintergrund, wie etwa Jerome Boateng oder Ilkay Gündogan.</p> <p><a href="http://www.kinderschokolade.de/aktionen-und-news/aktionen/die-fussball-star-edition-2016">Die Sonderedition</a>, hinter deren Gestaltung die Agentur <a href="https://www.mcsaatchi.de/" target="_blank">M&amp;C Saatchi</a> steckt, wird auch in TV-Werbespots beworben. (gpi, 25.05.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><strong>Links</strong></p> <p><a href="http://www.kinderschokolade.de/aktionen-und-news/aktionen/die-fussball-star-edition-2016">Ferrero</a></p> <p><a href="http://www.horizont.net/marketing/nachrichten/Bilder-von-Boateng-Guendogan--Co-So-reagiert-Ferrero-auf-die-Pegida-Hetze-gegen-Kinderschokolade-140453">Horizont</a></p> <p><a href="https://www.mcsaatchi.de/" target="_blank">M&amp;C Saatchi</a></p></div></div>
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Newsroom/Inland
2016-05-24 19:07:32.00
Kern will rasche Arbeitserlaubnis für Asylwerber
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Kanzler hält an Asylobergrenze fest, Notstandsverordnung soll bei Erreichen in Kraft treten</h2><p>Wien – Bundeskanzler Christian Kern will Flüchtlingen rascher einen Zugang zum <a href="/r1021/Arbeitsmarkt">Arbeitsmarkt</a> ermöglichen. "Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir das beschleunigen können", sagte der designierte <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>-Vorsitzende im STANDARD-Interview. "Mir ist schon bewusst, dass das angesichts der Arbeitsmarktlage im Moment eine weitere Belastung bringt." Man müsse aber mit der Integration so früh wie möglich beginnen.</p> <p>Das deutsche Modell, gemäß dem Flüchtlinge bereits drei Monate nach dem Stellen ihres Asylantrags und nicht erst nach dessen Anerkennung einen Job annehmen dürfen, bezeichnete Kern als "interessant".</p> <p>Die mit dem Koalitionspartner getroffene Vereinbarung bezüglich der Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen will Kern einhalten. "Wir würden einen großen Fehler machen, das wieder aufzuschnüren." Bei Erreichen der Obergrenze spätestens im September würde die Notstandsverordnung greifen. Darüber werde gerade mit der <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a> verhandelt. Eine Reduktion der Mindestsicherung für Ausländer lehnt Kern dagegen klar ab.</p> <p>Der Kanzler geht davon aus, dass der SPÖ-Parteitag den Beschluss, es dürfe keine Zusammenarbeit mit der <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a> geben, revidieren und einen Kriterienkatalog für den Umgang mit anderen Parteien formulieren werde.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/24/cremer002Artikelbild.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="330" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/24/cremer002Artikelbild.jpg" data-zoomable="true" height="330" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/24/cremer002Artikelbild.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">cremer</div><div class="caption context">Der neue Bundeskanzler Christian Kern will den Wahlerfolgen der FPÖ konkrete Lösungen gegenüberstellen und sich dann einen Koalitionspartner aussuchen können.</div></div> <p><b>STANDARD:</b> Sie haben nach der Bundespräsidentenwahl gesagt: "Wir haben das verstanden." Was heißt das genau?</p> <p><b>Kern:</b> Wir müssen die Problemlagen genau anschauen und Lösungen dafür produzieren. Das Dilemma ist ja, dass wir einerseits eine Analyse haben, bei der wir uns sehr schnell finden. Die bezieht sich auf Investitionsschwäche, eine Nachfrageschwäche in der Wirtschaft, daraus resultierend ein Problem mit Arbeitslosigkeit, daraus resultierend ein Problem mit Wirtschaftswachstum und Inflation. Es gibt einfach ein paar objektive Baustellen, die man einmal konkret analysieren und benennen muss, dann muss man versuchen, so rasch als möglich Lösungen zu finden. Das Zweite, was wir auch verstanden haben, ist, dass wir politische Positionen, die wir für richtig halten, auch öffentlich argumentieren müssen. Ich teile die Analyse der Unzufriedenheit und glaube zu wissen, woher diese Unzufriedenheit kommt. Aber es war schon bemerkenswert, dass sich der Protest in eine Richtung entladen hat, bei der Probleme erst recht nicht zu lösen sind. Was wir erlebt haben, sind politische Konzeptionen, die Österreich nicht nur auf den Pannenstreifen führen, sondern direkt in die Schredderanlage. Dem muss man eine konkrete Politik entgegensetzen und andererseits die Auseinandersetzung mit politischen Lösungsvorschlägen suchen, die in Wahrheit nur Scheinlösungen sind.</p> <p><b>STANDARD:</b> Was hat für Sie jetzt Priorität?</p> <p><b>Kern:</b> Das Erste ist das Thema Wirtschaftsstandort, <a href="/r1021/Arbeitsmarkt">Arbeitsmarkt</a> und Beschäftigung. Das halte ich für das wichtigste Bündel. Wir haben nicht so sehr ein Problem in der Analyse oder in der Maßnahmenentwicklung. Das Problem ist die Umsetzung, daran mangelt es.</p> <p><b>STANDARD:</b> Bis wann soll der New Deal stehen? Bis Herbst?</p> <p><b>Kern:</b> Das ist das Ziel, wobei ich meine, dass wir nicht bis Herbst warten können. Wir werden eine Reihe von Maßnahmen schon vorher vorschlagen. Aber mit der Frage, wie Österreich 2025 aussehen soll, werden wir gut beraten sein, einen ein bisschen längeren Nachdenkprozess zu haben.</p> <p><b>STANDARD:</b> <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> und <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a> haben sich in der Bildungspolitik in den vergangenen Jahren blockiert. Welche konkreten Reformschritte planen Sie? Die SPÖ hat zuletzt ganz vehement die Gesamtschule gefordert. Ist das auch Ihr Anliegen?</p> <p><b>Kern:</b> Wir müssen uns von Dogmen trennen. Das muss in allererster Linie im Bildungsbereich passieren, und das gilt für alle Seiten. Bildungs- und Innovationspolitik sind auch die beste Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Das steht außer Streit. Aber wenn ich mich jetzt nach wenigen Tagen im Amt hinstellen und Ihnen erklären würde, dass wir bereits für alle Probleme Lösungen haben, dann wäre das Scharlatanerie. Wir brauchen keine hundert Tage, aber ein bisschen mehr als hundert Stunden.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/24/cremerArtikelbild003.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="330" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/24/cremerArtikelbild003.jpg" data-zoomable="true" height="330" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/24/cremerArtikelbild003.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">foto: cremer</div><div class="caption context">"Der Protest hat sich in eine Richtung entladen, bei der keine Lösungen angeboten werden, sondern Zustände verschlechtert werden. Das muss man herausarbeiten. Van der Bellen steht für eine positive Politik, er steht für eine Politik der Chancen, er steht für eine Politik der Hoffnung und nicht für eine Politik der Verzweiflung."</div></div> <p><b>STANDARD:</b> Sie verstehen sich offensichtlich ganz gut mit dem Vizekanzler Reinhold Mitterlehner. Hat er Ihnen schon Bewegung angedeutet?</p> <p><b>Kern:</b> Nicht nur angedeutet. Es ist uns beiden bewusst, dass wir hier spürbare Fortschritte brauchen. Wir haben da gar keine Wahlmöglichkeit. Wenn Sie sich den Vertrauensverlust anschauen, der hier eingetreten ist, dann geht es nur noch um die Frage, ob wir hier gegensteuern oder ob wir dem Prozess der Auflösung zuschauen. Letzteres werden wir ganz sicher nicht tun. Ich glaube auch, dass wir sehr schnell wieder zu deutlich mehr Zustimmung der Wähler kommen. Das ist meine Haupterkenntnis aus der Bundespräsidentenwahl. Eine Spaltung halte ich für eine falsche Analyse. Der Wählermarkt wird bunter. Die Leute sind bereit, ihre Positionen gegenüber Kandidaten und Inhalten anzupassen. Und das ist eine Riesenchance. Nicht nur für die <a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>, sondern auch für uns. Der Protest hat sich in eine Richtung entladen, bei der keine Lösungen angeboten, sondern Zustände verschlechtert werden. Das herauszuarbeiten, halte ich für ganz wichtig: diese Argumentation zu führen, das klarzumachen. Dieser Kampf um die Hegemonie im Land hat mit dieser Bundespräsidentenwahl erst richtig begonnen.</p> <p><b>STANDARD:</b> Wird es einen Kriterienkatalog für den Umgang mit anderen Parteien geben, wie Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser das vorgeschlagen hat?</p> <p><b>Kern:</b> Ich halte das für sehr vernünftig. Das, was wir derzeit in den Umfragen haben, muss längst nicht das Limit für eine <a href="/r510/SPOe">SPÖ</a> sein. Wir müssen den Führungsanspruch mit sozialdemokratischen Ideen in modernem Gewand stellen. Danach werden wir eine Situation haben, dass sich die anderen an uns zu orientieren haben. Dann werden wir definieren, was Kriterien sind, die jemand erfüllen muss, der mit uns zusammenarbeiten will. Dazu gehört ein klares Bekenntnis zu Europa, ein klares Bekenntnis zu Patriotismus versus Chauvinismus, und da gehört der Kern der Vranitzky-Theorie dazu, nämlich dass wir nicht mit Parteien zusammenarbeiten, die gegen Minderheiten hetzen oder die Menschen aufgrund von Kultur, Herkunft, Vornamen diskriminieren. Das ist ein No-Go. Wenn Sie jetzt fragen, ob die FPÖ in der heutigen Form jemand ist, der diesen Katalog erfüllt, dann würde ich sagen: Das glaube ich nicht.</p> <p><b>STANDARD:</b> Auf Bundesebene.</p> <p><b>Kern:</b> Auf Bundesebene. Auf Gemeindeebene ist es, wie wir wissen, längst anders.</p> <p><b>STANDARD:</b> Wird der Beschluss, nicht mit der FPÖ zu koalieren, offiziell fallen?</p> <p><b>Kern:</b> Ich gehe davon aus, dass das der Vorschlag sein wird, weil der Beschluss bei weitem die Realitäten nicht mehr abbildet, weder auf Gemeinde- noch auf Länderebene. Das heißt, der Beschluss ist in Wahrheit schon gefallen.</p> <p><b>STANDARD:</b> In der <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a> meinen manche, Kern wird den Zauber des Neubeginns nutzen, um die guten Umfragewerte noch etwas besser werden zu lassen, und dann von sich aus vorzeitig in Neuwahlen gehen.</p> <p><b>Kern:</b> Als ich mich entschlossen habe, das zu tun, war meine Einschätzung immer glasklar, dass sich in diesem Land etwas zum Besseren wenden muss. Wenn man anfangen würde, auf Umfragewerte zu schielen oder taktische Spielchen zu beginnen, ist man denkbar schlecht beraten. Die Periode läuft bis Ende 2018. Wir sollten bis zum letzten Tag versuchen, Dinge voranzubringen.</p> <p><b>STANDARD:</b> Sie bekommen nun ein neues Gegenüber in der Hofburg, wird es da auch eine neue Form der Zusammenarbeit geben?</p> <p><b>Kern:</b> Ich habe Van der Bellen gewählt. Das ist aus meiner Sicht eine erfreuliche Wahlentscheidung gewesen. Van der Bellen hat einen Politikansatz, der ähnlich ist wie unserer. Van der Bellen steht für eine positive Politik, er steht für eine Politik der Chancen, er steht für eine Politik der Hoffnung und nicht für eine Politik der Verzweiflung und der Abwertung von Minderheiten. Insofern gibt es einmal einen Wertekonsens, der uns verbindet.</p> <div class="block photo"><div class="visual" itemprop="image" itemscope="" itemtype="https://schema.org/ImageObject"><meta content="http://images.derstandard.at/t/E494/2016/05/24/cremer003Artikelbild.jpg" itemprop="url"><meta content="494" itemprop="width"><meta content="330" itemprop="height"><img data-zoom-src="//images.derstandard.at/2016/05/24/cremer003Artikelbild.jpg" data-zoomable="true" height="330" itemprop="image" src="//images.derstandard.at/t/E494/2016/05/24/cremer003Artikelbild.jpg" width="494"><div class="image-zoom"></div></img></meta></meta></meta></div><div class="credits">cremer</div><div class="caption context">"Wir können kein Interesse daran haben, die Leute in die Illegalität zu drängen, der Kleinkriminalität auszusetzen, ihnen keine Beschäftigung zu geben. Die Menschen sind da. Wenn wir ihnen keine Perspektive geben, dann werden wir Phänomene produzieren, die wir erst recht nicht wollen."</div></div> <p><b>STANDARD:</b> In Deutschland darf ein Flüchtling schon drei Monate nach einem Asylantrag arbeiten. Wäre das eine Regelung, die man hier auch umsetzen soll?</p> <p><b>Kern:</b> Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir das beschleunigen können. Wir können kein Interesse daran haben, die Leute in die Illegalität zu drängen, der Kleinkriminalität auszusetzen, ihnen keine Beschäftigung zu geben. Die Menschen sind da. Wenn wir ihnen keine Perspektive geben, dann werden wir Phänomene produzieren, die wir erst recht nicht wollen. Man muss sich ganz genau anschauen, wie man den Flüchtlingen am <a href="/r1021/Arbeitsmarkt">Arbeitsmarkt</a>, auch im Rahmen der Bildung und im Rahmen der Gesundheit, eine Perspektive geben kann. Mir ist schon bewusst, dass das angesichts der Arbeitsmarktlage im Moment eine weitere Belastung bringt, das ist ganz klar. Aber wir müssen uns die Frage stellen, welchen Preis das hat, wenn wir diese Frage nicht positiv beantworten. Und dann wird man eine Abwägung vorzunehmen haben. Aber es ist klar, dass wir, wenn die Menschen hier sind, gut beraten sind, mit der Integration so früh als möglich zu beginnen.</p> <p><b>STANDARD:</b> Im August, spätestens im September wird die Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen erreicht sein. Was passiert dann mit den Menschen, die noch an die Grenze kommen?</p> <p><b>Kern:</b> Die entscheidende Frage ist, wie viele Menschen wir bei uns aufnehmen können. Die Einschätzung ist bisher gewesen, dass das die 37.500 sind. Das ist ein Richtwert. Das ist sinnvoll, ich will auch an diesem Richtwert festhalten. Alles, was bislang beschlossen worden ist, erfährt meine vollumfängliche Unterstützung. Wir würden einen großen Fehler machen, das wieder aufzuschnüren. Die 37.500 sind der Richtwert, zu dem wir stehen und den wir auch einzuhalten gedenken.</p> <p><b>STANDARD:</b> Und dann tritt die Notstandsverordnung in Kraft?</p> <p><b>Kern:</b> Das verhandeln wir gerade mit der <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>. Die Notstandsverordnung ist das äußerste Mittel, das zur Verfügung steht. Wenn wir das machen, muss es auch funktionieren. Dann stellt sich die Frage, wie die Asylverfahren zu handhaben sind, um den Zufluss nach Österreich zu reduzieren. Es müssen auch enorme Anstrengungen gesetzt werden, um die Rückführungen möglich zu machen. Das muss funktionieren. Es hat keinen Sinn, wenn wir sagen, wir schicken die abgelehnten Asylwerber zurück, und haben keinen Weg, wie das gehen kann.</p> <p><b>STANDARD:</b> Die ÖVP fordert eine Deckelung für den Bezug der Mindestsicherung und einen reduzierten Zugang für ausländische Staatsbürger, also für Flüchtlinge. Was ist denn da Ihre Position?</p> <p><b>Kern:</b> Wir sind sehr gut beraten, ein stabiles Netz der sozialen Sicherheit aufzubauen. Eine Deckelung der Mindestsicherung kommt für uns nicht infrage. Ich will da keine Dogmen formulieren. Aber wenn man sich die Zahlen anschaut, um die es da geht, dann ist das keine Überdotierung. Da hängt keiner in der Hängematte drinnen.</p> <p><b>STANDARD:</b> Sollen Ausländer anders behandelt werden als Inländer?</p> <p><b>Kern:</b> Ich würde eine Differenzierung nicht wollen. Es gibt einen Asylstatus. Wir können die Menschen, die das Asylverfahren absolviert haben, nicht als Bürger zweiter Klasse behandeln. Da schaffen wir uns die nächsten sozialen Probleme. Die spannendere Frage wird allerdings sein, wie wir langfristig die Finanzierung sicherstellen und wie wir eine wirtschaftliche Dynamik sicherstellen, damit möglichst wenige Leute die Mindestsicherung beanspruchen müssen. (Alexandra Föderl-Schmid, Michael Völker, 24.5.2016)<br/></p> </div><div class="supplemental"><p>Christian Kern gibt zum Auftakt Gruppeninterviews. Dieses Interview wurde gemeinsam mit Kollegen von "Wiener Zeitung", "Österreich" und "Heute" geführt.</p> <p><strong>Cremers Photoblog: </strong><a href="http://derstandard.at/2000037587562">Mit Kanzler Kern im Kreiskyzimmer</a></p></div></div>
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Newsroom/Inland/bundespraesi/ErgebnisseBP
2016-05-25 11:24:05.07
Wahlkarten: Unregelmäßigkeiten in vier Kärntner und einem steirischen Bezirk angezeigt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Verdachtsfälle bei Briefwahl – Präsident Heinz Fischer empfängt FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer und hofft auf Wiedereintreten von Normalität</h2><p>Wien – Das Innenministerium hat Unregelmäßigkeiten in vier Kärntner Bezirken bei der Bundespräsidentenstichwahl angezeigt. In den Bezirken Villach-Stadt, Villach-Land, Hermagor und Wolfsberg gebe es den Verdacht, die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat die Bundeswahlbehörde darüber informiert, heißt es in einer Aussendung des Innenministeriums. In allen vier Bezirken hat Norbert Hofer (<a href="/r1528/FPOe">FPÖ</a>) die Wahl für sich entschieden.</p> <p>Die Wahlkarten seien womöglich zu früh und ohne Zeugen ausgezählt worden, heißt es. Das für Wahlen zuständige Innenministerium hat die Kärntner Gemeinden jedenfalls bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt. "Der Vorwurf lautet, dass vor dem gesetzlichen Zeitpunkt ausgezählt wurde", sagte der Leiter der Wahlabteilung, Robert Stein, am Mittwoch. Villach weist das zurück. In der "Zeit im Bild 2" am Mittwochabend sagte Stein, dass es einen ähnlichen Verdachtsfall auch in einem Bezirk in der Südoststeiermark gäbe, eine Ergänzungsanzeige sei in diesem Fall nachgereicht worden. Auf eine Prognose, ob die Wahl in diesen Bezirken wiederholt werden müsste, ließ sich Stein nicht ein. Er unterstrich, dass der VfGH die Wiederholung nur anordnet, wenn eine Rechtswidrigkeit vorliegt und eine Wiederholung Einfluss auf den Wahlausgang hätte.</p> <h3>Auszählung ohne Zeugen</h3> <p>Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte den Eingang der Anzeige, über die auch der "Kurier" am Mittwoch berichtete. Es gehe darin unter anderem darum, dass der Leiter der Wahlkommission ohne Beisein von Wahlzeugen schon am Sonntag die Briefwahlstimmen ausgezählt haben soll.</p> <p>Laut Innenministerium lautet der Vorwurf in Villach (Stadt und Land), dass zu früh ausgezählt wurde. In Hermagor und Wolfsberg sollen die Briefwahlkarten lediglich aufgeschnitten, aber noch nicht ausgezählt worden sein. Laut Gesetz dürfen die Kuverts erst am Montag um 9 Uhr und nur vor einer Kommission, nicht aber von Einzelpersonen geöffnet werden.</p> <h3>FP Kärnten: Jetzt keine Anfechtung</h3> <p>Was eine Wahlanfechtung angeht, sehen der scheidende FPÖ-Landesparteichef Christian Ragger wie auch Landesgeschäftsführer Ewald Mödritscher nun in erster Linie die Staatsanwaltschaft am Zug. "Wir werden uns in ein laufendes Verfahren sicher nicht einbringen. Wenn die Erhebungen aber wirklich etwas ergeben und das gravierende Auswirkungen auf das Ergebnis der Wahl hätte, dann muss man sich das natürlich anschauen", sagt Ragger. Zuerst wolle man aber die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft abwarten. Die Frist für die Anfechtung der Wahl endet allerdings am 8. Juni.</p> <h3>Ergebnis im Landesschnitt</h3> <p>In allen vier betroffenen Bezirken siegte Norbert Hofer. Bei den Briefwahlstimmen lag wiederum Alexander Van der Bellen vorn. Allerdings war sein Vorsprung auf Hofer geringer als im Kärntner Landesschnitt und deutlich niedriger als im Bundesschnitt: Bundesweit kam Van der Bellen auf 61,7 Prozent der Briefwahlstimmen, in Kärnten auf 55,6 Prozent. In den vier nun untersuchten Kärntner Bezirken kam er auf lediglich 55,2 Prozent der Briefwahlstimmen.</p> <h3>Stadt Villach weist Vorwurf zurück</h3> <p>Dass in Villach schon am Sonntag Briefwahlstimmen ausgezählt wurden, wird von der Stadt zurückgewiesen. "Sie wurden am Montag ausgezählt mit dem Zeitpunkt, der vorgesehen ist. Um 9 Uhr beginnt die Zählung der Wahlkarten", sagt die stellvertretende Magistratsdirektorin Claudia Pacher. Zuvor habe man lediglich "Vorarbeiten" gemacht. "Die Wahlkarten wurden erfasst, und es wurde die Gültigkeit überprüft. Die Kuverts sind erst ab 9 Uhr geöffnet worden."</p> <p>Der Leiter der Kärntner Landeswahlbehörde, Gerhard Jesernig, sagt, es sei ihm in Villach bestätigt worden, dass die Wahlkarten schon früher ausgezählt wurden. "Aber es soll eine Ermächtigung durch die Bezirkswahlbehörde gegeben haben." Ob ein solcher Beschluss des Bürgermeisters ausreichend sei, müsse die Bundeswahlbehörde entscheiden, meint Jesernig. Stadtoberhaupt Günther Albel (<a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>) war vorerst nicht erreichbar.</p> <h3>Fischer will Rückkehr zu "demokratischem Normalzustand"</h3> <p>Bundespräsident Heinz Fischer empfing Mittwochfrüh den bei der Stichwahl unterlegenen Norbert Hofer in der Hofburg. Dabei mahnte Fischer angesichts des hitzig geführten Wahlkampfes die Rückkehr zur Normalität ein.</p> <p>Es müsse nun alles getan werden, um den "demokratischen Normalzustand" wiederherzustellen, sagte der Präsident. "Wenn die Wahl vorbei ist, bemüht man sich, zur demokratischen Normalität zurückzukehren." Unterschiedliche Standpunkte müssten "in ruhiger und besonnener Art" ausgetauscht werden. Hofer betonte, dazu beitragen zu wollen: "Ich bin nicht der Meinung, dass Österreich ein gespaltenes Land ist."</p> <h3>Weiter wilde Gerüchte</h3> <p>Fischers mahnende Worte verhallten allerdings. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache teilte noch Mittwochvormittag auf Facebook einen Bericht des FP-nahen Blogs unzensuriert.at, in dem über angebliche Wahlmanipulation zugunsten Van der Bellens spekuliert wird. Seit Tagen befeuert die FPÖ vor allem via Social Media derartige Gerüchte. Am Dienstag musste Strache seine Facebook-Fans "zur Besonnenheit und zur Mäßigung" aufrufen. In sozialen Netzwerken wurde etwa Van der Bellens Privatadresse <a href="http://derstandard.at/2000037550636/Gewaltaufrufe-gegen-Van-der-Bellen-auf-Facebook">veröffentlicht und zu Gewalt aufgerufen</a>. Die Sicherheitsvorkehrungen für den designierten Bundespräsidenten mussten erhöht werden.</p> <p>Van der Bellen sprach am Mittwoch mit dem SPÖ-Vorsitzenden Christian Kern und danach mit <a href="/r2578/OeVP">ÖVP</a>-Chef Reinhold Mitterlehner. Über den Inhalt der Gespräche verriet er nichts, außer dass es um österreichische und internationale Fragen gegangen sei. Man habe Vertraulichkeit vereinbart.</p> <h3>"Lieblingstotschlagargument"</h3> <p>In einem Interview mit den ARD-"Tagesthemen" bekräftigte Van der Bellen sein Nein zu einem Bundeskanzler Strache. Er werde der FPÖ nicht den Auftrag zur Regierungsbildung geben, denn: "Die FPÖ spielt mit dem Feuer. Wir sind ein kleines, offenes Land, das auf Exporte angewiesen ist. Daher ist es nicht im politischen oder wirtschaftlichen Interesse Österreichs, sich von der Union abzunabeln." Daher werde er den Freiheitlichen nicht den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen, sollten sie bei der nächsten Nationalratswahl stärkste Kraft im Parlament werden.</p> <p>Für Strache ein Grund zur Empörung: Van der Bellen ignoriere mit dem neuerlichen Nein zu einem FPÖ-Regierungsauftrag den Wählerwillen, sagte er in der "ZiB 2" des <a href="/r1249/ORF">ORF</a>. Am Mittwoch legte dann FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl nach. Van der Bellen wolle gar "kein Präsident aller Österreich sein". Er packe sein "neues Lieblingstotschlagargument, die wahrheitswidrige Behauptung von der Europafeindlichkeit der FPÖ, aus", tobte Kickl. "Van der Bellen hat die Riesenchance ausgelassen, Gräben zuzuschütten. (APA, red, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Nahost/Israel
2016-05-25 10:42:55.00
Rechte Koalition in Israel steht
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Ex-Außenminister Lieberman wird Verteidigungsminister – Forderung nach Todesstrafe für Terroristen nicht durchgesetzt</h2><p>Tel Aviv – Avigdor Lieberman hat seinen Traumjob – der Rechtsaußen wird zwar aus prozeduralen Gründen noch bis nächste Woche warten müssen, ehe er als Israels Verteidigungsminister angelobt wird, aber die Entscheidung darüber ist bei Verhandlungen zwischen der großen Regierungspartei Likud und Liebermans kleiner Partei "Israel, unser Heim" in der Nacht auf Mittwoch gefallen. Am Vormittag haben der konservative Premier Benjamin Netanjahu und Lieberman den Koalitionsvertrag unterschrieben. "Meine Regierung wird der Suche nach Frieden mit den Palästinensern und allen Nachbarn verpflichtet bleiben", sagte Netanjahu danach vor der Presse, "meine Politik hat sich nicht verändert, wir werden weiterhin jeden Weg zum Frieden suchen und dabei die Sicherheit unserer Bürger garantieren."</p> <h3>Todesstrafe für Terroristen nicht durchgesetzt</h3> <p>Die letzten Hindernisse hatten nichts mit Nahost- oder Sicherheitspolitik zu tun gehabt. Es ging um die Forderung Liebermans nach einer Pensionsreform, durch die Neueinwanderer eine Altersrente bekommen sollen. Eine besonders problematische Forderung – die Todesstrafe für Terroristen – musste Lieberman fallen lassen.</p> <h3>"Rechteste Regierung seiner Geschichte"</h3> <p>Wie auch immer die Details aussehen, Israel wird ab nächster Woche die "rechteste Regierung seiner Geschichte" haben, wie Kommentatoren und die Linksopposition es ausdrückten. Netanjahu hatte seit den Wahlen vor mehr als einem Jahr ständig von einer Erweiterung der Koalition gesprochen, denn bisher hatte er im Parlament nur eine Mehrheit von einer einzigen Stimme hinter sich. Dass das gerade jetzt passiert, hat zunächst einmal innenpolitische, praktische Gründe: Netanjahu wird im Parlament das Budget durchbringen müssen und braucht zusätzliche Hände, um die Abstimmungen zu überstehen. Lange hatte es so ausgesehen, als würde die Koalition nach links erweitert, wodurch Netanjahu in der Welt besser ausgesehen, aber in der eigenen Partei Schwierigkeiten bekommen hätte. Doch die Koalitionsverhandlungen mit der Arbeiterpartei sind letztlich gescheitert – ob Netanjahu sie absichtlich scheitern ließ, ist vorläufig nicht klar.</p> <h3>Opposition zerfleischt sich selbst</h3> <p>Kurzfristig bedeutet das nun, dass Netanjahu stabiler im Sattel sitzt; auch deswegen, weil die Arbeiterpartei, die die größte Oppositionspartei ist, sich gerade selbst zerfleischt. Ihr Chef Jizchak Herzog steht intern im Hagel der Kritik, weil er fast im Alleingang mit Netanjahu verhandelt hatte. Ein Hauptvorwurf an Netanjahu ist, dass er für seinen politischen Selbsterhalt die Interessen des Landes geopfert habe. Denn mit Lieberman wird ein Mann Verteidigungsminister, der keine militärische Erfahrung hat und als unberechenbar gilt. In der Vergangenheit hat er etwa erklärt, das islamistische Hamas-Regime im Gazastreifen müsste zur "Kapitulation" gezwungen werden. Manche meinen demgegenüber, Liebermans Taten seien nie so aggressiv wie seine Worte – als Verteidigungsminister könnte er sich auch relativ pragmatisch verhalten. Die Richtung wird jedenfalls weiterhin von Netanjahu vorgegeben, denn Liebermans Partei wird nur ein kleines Element in der Koalition sein. (Ben Segenreich, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Musikkultur
2016-05-24 17:15:28.00
Hugo Race & The True Spirit: Blues zwischen Lust und Prost
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Der Australier gastiert am Donnerstag mit seiner Band im Wiener Fluc</h2><p>Wieder so einer, der nur aus dem Haus geht, wenn die Sonne weg ist. Lichtscheue Gestalten hat die Popmusik einige hervorgebracht. Doch gerade die aus dem sonnigen Australien stammenden unter ihnen brechen besonders radikal mit der Helligkeit. Einer von ihnen ist Hugo Race.</p> <p>Den kennt man aus jener Schwemme ungesund aussehender junger Männer, die in den frühen 1980ern von Down Under über Europa kamen, im Windschatten von Nick Cave. Knapp zwei Jahre lang stand Race in dessen Diensten, zu jener Zeit, als er sich nach The Birthday Party seiner Solokarriere widmete.</p> <p>Das Titelstück von Caves Debütalbum <i>From Here To Eternity</i> trägt auch Races Handschrift. Doch anstatt sich dem ungesunden Zirkus von Cave und Co anzuschließen, gründete er seinen eigenen. Mit The Wreckery nahm er drei Alben auf, ab 1987 verhandelte er unter eigenem Namen die schweren Zeichen des Blues, vermählte sie mit dem Furor des Punk und trachtete danach, wie Cave, in die Fußstapfen großer Vorbilder zu passen. Hört man das jüngste Werk des knapp über 50-Jährigen, muss man sagen, die Übung ist gelungen.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/DBA3WyfaBvs" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//www.youtube.com/embed/DBA3WyfaBvs" width="400"></iframe><div class="credits">glitterhousetv</div></div> <p>Am kommenden Donnerstag ist Hugo Race mit seiner Band The True Spirit Gast im Wiener Fluc, wo er sein titelloses Album aus dem Vorjahr vorstellen wird. Wie viele Vorgängerwerke ist es ein schattseitiges Werk. Eines mit Leonard-Cohen-Breitseite, eines, das in den dominierenden Midtempo-Balladen seine Magie entfaltet. Darin hat er jahrzehntelange Übung, sein Talent dafür belegen dutzende Alben.</p> <p>Eben ist auch ein Buch erschienen, <i>Road Series</i> betitelt, in dem Race Innenansichten seines Lebens "on the road" preisgibt. Immerhin hat er viele Jahre an verschiedenen Orten auf der Welt und dazwischen gelebt und musiziert. Entsprechend verwittert ist die Musik des vor fünf Jahren nach Australien heimgekehrten Multiinstrumentalisten. Entsprechend eingespielt ist seine Band, die in manchen Momenten an die Saubarteln von den Beasts of Bourbon erinnern. Ein Kirchgang für die Fangemeinde. (flu, 24.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p>Hugo Race &amp; The True Spirit: 26. 5., Fluc, 2., Praterstern, 21.00</p></div></div>
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Newsroom/Sport/Fussball/Euro2016/GruppeF/Nationalteam
2016-05-25 16:22:59.00
Harnik und Klein: Wenn sich Buhmänner wehren
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Martin Harnik und Florian Klein lassen sich keine Mitschuld am Stuttgarter Abstieg andichten. In sozialen Netzwerken wurde gehetzt und gedroht</h2><p>Laax – Es ist nicht so, dass Fußballer nach Medienterminen lechzen. Aber Martin Harnik und Florian Klein, mit dem VfB Stuttgart aus der deutschen Bundesliga abgestiegen, nutzten die Bühne in den Bündner Bergen, um Dinge klar zu stellen. Die Zeitung "kicker" hatte geschrieben, die beiden wären Mitschuld am Stuttgarter Untergang gewesen, ihre Einstellung habe nicht gepasst. Das löste eine Lawine aus, der Artikel wurde zum Tsunami, in den sozialen Netzwerken, die mitunter schneller als der Schall sind, spielte es sich ab, es wurde gehetzt und gedroht, die beiden Kicker mieden daraufhin öffentliche Plätze.</p> <p>In der Schweiz sind sie nun absolut sicher, sie schätzen die "Wohlfühloase Nationalteam", Österreichs rechte Seite leckt Wunden. Sie sind die einzigen Mitglieder des Kaders, die vor der EM so richtig durchgebeutelt wurden. Der 28-jährige Harnik sagte: "Wir haben kein Einstellungsproblem. Ich lasse nicht zu, dass behauptet wird, ich habe mich mit Stuttgart nicht identifiziert. Ich war sechs Jahre dort, habe oft meinen Kopf hingehalten, wir sind keine Buhmänner, lassen uns nicht in ein schlechtes Licht rücken."</p> <p><strong>Harniks Piefke-Rhetorik</strong></p> <p>Der 29-jährige Klein schloss sich dem vollinhaltlich an. "Ich habe alles gegeben. Der Abstieg tut weh, ist eine Geschichte, auf die ich später einmal nicht zurückschauen möchte." Klein hatte seinen Stammplatz im Winter verloren, der neu verpflichtete Kevin Großkreutz wurde ihm vorgezogen. Großkreutz kickte zwar mäßig, schleimte sich aber bei den Fans ein. Im letzten Heimspiel gegen Mainz (1:3) wurde der Platz gestürmt. Klein: "Diese Dinge muss man erst einmal aus dem Kopf kriegen. Aber es ist klar, für die Anhänger ist es am ärgsten. Sie bleiben einem Klub ein Leben lang treu, wir können wechseln." Der Verteidiger hat einen Vertag für ein weiteres Jahr, er gilt für die zweite Liga. Natürlich strebt er einen Wechsel an. "Die EM ist eine große Plattform, die ich nützen möchte."</p> <p>Harnik ist ablösefrei zu haben, möglicherweise wird er vor der EM fündig, es herrscht kein Mangel an Interessenten. Er würde den Verbleib in der deutschen Bundesliga bevorzugen, schließt einen Wechsel ins Ausland aber nicht gänzlich aus. "Ich will jetzt nicht pokern, sondern auf eine sehr gute EM hoffen." Harnik ist und bleibt der "Piefke" im österreichischen Team. Ein Medientermin dient ab und zu der Wiederentdeckung des Humors. "Ich bin der, der rhetorisch am meisten am Kasten hat. Diskussionen mit mir werden gemieden, weil ich als Piefke die Leute an die Wand argumentiere."</p> <p><strong>Lauter Porsche, laute Aufregung</strong></p> <p>Der Piefke bekam übrigens mehr Fett als Klein ab. Der Stürmer hatte sich mitten im Abstiegskampf seinen längst bestellten und endlich gelieferten Porsche (wer hat, der soll dürfen) abgeholt. In der Freizeit. Der aberwitzige Händler, ein Wichtigtuer, hat ein Bild von der Übergabe ins Netz gestellt. Und das ist schneller als jeder Porsche. "Ich habe sehr sauber gelebt. Es hat mich unglaublich geärgert, dass in wenigen Wochen alles, was ich aufgebaut habe, zusammengeworfen wird", sagte der 54-fache Teamspieler. "Es ist im Endeffekt unser Beruf. Da sind wir ganz schön gescheitert. Es tut mir leid für viele Mitarbeiter im Verein, die haben Angst, fürchten um ihre Existenz."</p> <p>Klein und Harnik sind Stuttgart jedenfalls entkommen. Die Lust auf die Europameisterschaft wächst und wächst, sie sprechen von "einem Traum. Wir dürfen Teil, einer großen Geschichte sein." Harnik ist bereits bei der Heim-EM-2008 im Einsatz gewesen. "Damals habe ich die Bedeutung nicht so realisiert. Ich war zu jung. Außerdem haben wir uns nicht sportlich qualifiziert, wir waren als Gastgeber einfach nur da. Jetzt ist es ein langer Weg gewesen, den wir gemeinsam beschritten haben." Vertrauen, sagte Harnik, sei das Wichtigste im Fußball. Teamchef Marcel Koller habe das Klein und ihm immer geschenkt. Klein: "Und wir haben und werden es immer zurückgeben." Das nächste Mal schon am Donnerstag gegen den Schweizer Sechstligisten US Schulein Ilanz. (Christian Hackl, 25.5.2016)</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=2170'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/Wirtschaft/Wirtschaftpolitik
2016-05-24 15:18:47.00
Wirtschaft wünscht sich 2,5-Milliarden-Entlastung von Regierung
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer fordern Halbierung der Körperschaftsteuer auf nicht entnommene Gewinne</h2><p>Wien – Falls Christian Kern noch Vorbilder sucht, Georg Kapsch hätte ein paar bei der Hand. Am früheren deutschen Kanzler Gerhard Schröder oder am schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson (beide Sozialdemokraten) möge sich der neue Kanzler orientieren, plädierte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) am Dienstag bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl.</p> <p>Was damit gemeint ist: "Wir brauchen Menschen, die bereit sind, unpopuläre Maßnahmen zu setzen", so Kapsch. Er ist aber überzeugt: Die Bevölkerung werde diese schließlich mittragen. Denn: "Die Menschen spüren, dass das System so nicht mehr haltbar ist."</p> <p><strong>"Pakt für Arbeit und Wachstum"</strong></p> <p>Die Pläne für einen "Pakt für Arbeit und Wachstum", den sich Kapsch und Leitl vorstellen, enthielten dann aber zumindest für die Wirtschaft keine unpopulären Maßnahmen. Die Körperschafsteuer auf nicht entnommene Gewinne solle von 25 auf 12,5 Prozent halbiert werden, hieß es. Kostenpunkt: 2,3 Milliarden Euro. Die Hälfte davon finanziere sich selbst durch zusätzliches Wachstum, die zweite Hälfte solle durch Einsparungen aufgebracht werden. Weitere 130 Millionen soll die Streichung der Rechtsgeschäftsgebühren bringen – eine langjährige Forderung der Wirtschaft.</p> <p>Eine deutliche Entlastung fordert man auch bei den Lohnnebenkosten – zumindest mittelfristig. Orientieren solle man sich hier an Deutschland. Bei den Nachbarn lägen die Lohnnebenkosten bei nur 22,3 Prozent, in Österreich bei 26,3 Prozent.</p> <p><strong>Anachronistisches <a href="/r1269449239626/Arbeitsrecht">Arbeitsrecht</a></strong></p> <p>Ebenfalls seit längerem auf der Wunschliste: eine Entrümpelung des Arbeitsrechts. So manche Arbeitnehmerschutzbestimmungen seien schlichtweg "anachronistisch", meint Kapsch. Hauptanliegen bleibt aber die Arbeitszeitflexibilisierung – Stichwort Zwölfstundentag.</p> <p>Leitl hofft, dass die "Klassenkampftonalität" mit dem Wechsel von Werner Faymann zu Christian Kern Geschichte ist. Dass die Sozialpartner – etwa beim Arbeitsthema – selbst am Stillstand mitschuld seien, gestand er aber durchaus ein. Kapsch meint überhaupt: "Es ist nicht Aufgabe der Regierung, auf die Sozialpartner zu warten." Das Prinzip des Abtauschens funktioniere jedenfalls in einer Phase, wo es nichts zu verteilen gebe, nicht mehr.</p> <p>Die Hoffnung des IV-Präsidenten: Der Bundespräsidentenwahlkampf, der im zweiten Durchgang ohne roten oder schwarzen Kandidaten stattfand, möge ein "heilsamer Schock" gewesen sein. Vom Wahlsieger Alexander Van der Bellen wünscht man sich auch etwas: Er möge dazu beitragen, dass die Diskussion über das Freihandelsabkommen TTIP wieder "sachlich" geführt werden könne. (go, 24.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Literatur
2016-05-25 11:40:04.00
Chinesische Schriftstellerin Yang Jiang gestorben
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Übersetzte etwa "Don Quixote" ins Chinesische</h2><p>Peking – Die chinesische Schriftstellerin und Übersetzerin Yang Jiang ist tot. Die 104-Jährige starb am Mittwoch in Peking, wie staatliche Medien berichteten. Die 1911 geborene Autorin wurde in China mit zahlreichen Romanen, Theaterstücken und Aufsätzen bekannt. Auch als Übersetzerin westlicher Literatur machte sie sich einen Namen und übertrug etwa als erste Autorin "Don Quixote" ins Chinesische.</p> <p>Zu einem Bestseller wurde eine von Yang Jiang 2003 veröffentlichte Essaysammlung, in der sie über das Familienleben mit ihrer Tochter und ihrem verstorbenen Mann Qian Zhongshu schrieb, der ebenfalls ein bekannter Schriftsteller war. Der Tod der Autorin löste in China große Betroffenheit aus. Im größten sozialem Netzwerk Weibo war Yang Jiangs Tod das meistgeteilte Thema des Tages. (APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Amerika/USA
2016-05-25 17:05:01.95
Clinton hat mit E-Mail-Nutzung gegen Regeln verstoßen
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die damalige US-Außenministerin wickelte von 2009 bis 2013 ihre E-Mail-Kommunikation über einen privaten Server ab</h2><p>Washington – Kurz vor dem Ende der US-Vorwahlen holt die Demokratin Hillary Clinton einer der größten Skandale aus ihrer Zeit als Außenministerin ein. Ein am Mittwoch veröffentlichter interner Untersuchungsbericht des Ministeriums kommt zu dem Schluss, dass ihre Verwendung eines privaten E-Mail-Servers für Regierungskorrespondenzen weder zulässig noch genehmigt worden war. Zwar wurden auch ihre Vorgänger getadelt und "langfristige, systematische Schwächen" des Ministeriums beim Umgang mit Daten festgestellt. Allerdings betont der Bericht unter Berufung auf Experten, dass Clintons Nutzung eines privaten Servers für Amtsgeschäfte ein Sicherheitsrisiko dargestellt habe.</p> <p>Clintons E-Mail-Computer stand in ihrem Haus in Chappaqua im Bundesstaat New York. Gegen sie laufen deswegen mehrere Untersuchungen, darunter auch eine der Bundespolizei FBI. Die Existenz des Servers wurde von dem rumänischen Hacker Marcel Lazar enthüllt, der nach eigenen Angaben leicht in das System eindringen konnte. Experten haben dafür jedoch keine Hinweise gefunden. Lazar plädierte am Mittwoch vor einem Gericht in Virginia auf schuldig zu Vorwürfen der Cyberkriminalität.</p> <p>Ein Clinton-Sprecher erklärte, der Bericht zeige, dass der Umgang der Ministerin mit E-Mails dem ihrer Vorgänger entsprochen habe. Ein Vertreter des Außenministeriums sagte, die im Bericht enthaltenen Empfehlungen zum Umgang mit Daten seien mittlerweile aufgegriffen worden.</p> <h3>Nominierung gilt als sicher</h3> <p>Clinton liegt bei den Vorwahlen der Demokraten so weit vorne, dass ihre Nominierung zur Präsidentschaftskandidatin als sicher gilt. Die Affäre könnte sie aber darüber hinaus im eigentlichen Wahlkampf gegen den Kandidaten der Republikaner belasten. Diese haben erklärt, die frühere First Lady habe mit einem privaten Server den rechtmäßigen Zugang zu Unterlagen verhindern wollen. Der republikanische Senator Jeff Sessions aus Alabama sagte in einer ersten Stellungnahme zu dem internen Bericht des Außenministeriums, es habe einen "systematischen, ausgefeilten Plan" gegeben, um die Sicherheitsvorschriften zu umgehen.</p> <p>Sessions unterstützt Donald Trump, dem seinerseits die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner kaum noch zu nehmen ist. Die Präsidentenwahl findet Anfang November statt. (Reuters, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Film/KinoSammelseite/Kino2000
2016-05-25 15:00:00.00
Laurie Anderson: Ein Trauerlied, das um den Hund kreist
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Die US-amerikanische Musikerin und Autorin musste innerhalb zweier Jahre mehrere schmerzhafte Verluste hinnehmen. In ihrem spielerischen Film "Heart of a Dog" greifen Erinnerung und politische Reflexion ineinander</h2><p>Wien – Die vorderen Plätze im Abspann von Laurie Andersons <i>Heart of a Dog</i> gehören den Hunden: ihrem geliebten Rat-Terrier Lolabelle (und seinen diversen Doubles), einem Schäferhund, einem Pudel. Dass sie unter der Bezeichnung "performers" aufgeführt werden, gehört zum Konzept: Als frei assoziierende Erzählung über Verlusterfahrungen, Erinnerung, staatliche Überwachung und buddhistische Lehre steht <i>Heart of a Dog</i> der Performancekunst ebenso nah wie dem Essayfilm.</p> <p>Das Instrument dieser "Aufführung" ist dabei Andersons hyperpräsente Stimme; sie ist es, die dem Film erst seine Form verleiht und selbst die steilsten Gedankensprünge zusammenhält. Es ist keine Erzählerstimme, eher ein mitunter recht exzentrisch modulierter Sprechsingsang, eindringlich, ein wenig ironisch, ein wenig mit dem beschwörenden Gestus einer spirituellen Heilkur vorgetragen. Dagegen sind die von eigenen Kompositionen untermalten Bilder oftmals nur ein unkonturiertes Rauschen: Unschärfen, Farbflächen, Texturen, verfremdete Super-8-Home-Movies, Überwachungskameragepixel.</p> <p>Die Musikerin, Schriftstellerin, Malerin und Performancekünstlerin Laurie Anderson verlor im Zeitraum von zwei Jahren ihren Hund, ihre Mutter und ihren Mann Lou Reed. <i>Heart of a Dog</i> ist ein entgrenztes Stück Trauerarbeit, das von diesen so verschiedenen Abschieden erzählt. Dabei geht der Film weit über den Rahmen eines Totenlieds hinaus. Gleich am Anfang erinnert sich die Künstlerin zu einer animierten Sequenz an einen Traum, in dem sie Lolabelle gebiert, nachdem ihr der ausgewachsene Hund auf ihren Wunsch hin in den Bauch eingenäht wurde. Der Scheidungshund ist das narrative und symbolische Zentrum des Films, um den sich der Gedankenfluss konzentrisch anordnet.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/hzgaoLrVoRs" data-zoomable="true" frameborder="0" height="225" src="//www.youtube.com/embed/hzgaoLrVoRs" width="400"></iframe><div class="credits">kinofilme</div></div> <p>Als Lolabelle erblindete, begann ihr kreatives Leben. Sie lernte Klavierspielen, abstrakte Malerei, außerdem produzierte sie kleine Skulpturen aus Plastillin, die sich – so Andersons Gedankendrifterei – auch als Snackschalen oder Hundepantoffeln eignen würden. Ähnlich anderen Filmen der jüngeren Zeit (etwa Pietro Marcellos <i>Bella e perduta</i>) öffnet sich auch <i>Heart of a Dog</i> für posthumanistische Perspektiven. So begibt sich die Kamera buchstäblich auf Augenhöhe mit dem Tier und schnüffelt in der Subjektiven auf Bodenebene durchs New Yorker West Village.</p> <h3><b>Geister und die Liebe </b></h3> <p>Beweglich sind nicht nur die Grenzen zwischen Mensch und Tier, sondern auch jene zwischen persönlicher Erinnerung und politischer Reflexion. Anderson registriert mit Besorgnis die steigende Präsenz der Sicherheitskräfte und Informationsdienste nach dem 11. September. Mit Wittgenstein im Gepäck sinniert sie über die Wirkungsmacht von Sprache und den Home-Security-Slogan "If you see something, say something". Sie wirft einen Blick auf das Utah Data Center der NSA und vergleicht den gigantischen Gebäudekomplex mit den ägyptischen Pyramiden. Sie zitiert das <i>Tibetische Totenbuch,</i> Kierkegaard und David Foster Wallace – "Every love story is a ghost story".</p> <p>Man muss gewiss nicht jeder von Andersons Wendungen folgen. Aber immer wenn einem der Duktus ihrer kleinen spirituellen Lehrstunde zu massiv wird ("Leave behind agression, leave behind passion"), schlägt Anderson einen sanft humorvollen Ton an. Vor allem in ihren Kindheitserinnerungen zeigt sich die Filmemacherin als eine mitreißende Geschichtenerzählerin, die jeden Anflug von Getragenheit mit einer scharfsinnigen Bemerkung unterwandert. Nicht zuletzt lebt <i>Heart of a Dog</i> von den Leerstellen in und zwischen den Geschichten: Erst das letzte Bild im Film zeigt Lou Reed mit Lolabelle im Arm – "Turning time around. Yes, that is what love is". (Esther Buss, 25.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p>Ab 26.5. im Kino</p></div></div>
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Newsroom/User/Community/Update
2012-11-02 18:43:20.22
Frequently Asked Questions zum Umstellungsprozess
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><p>Hier finden Sie die <strong>Frequently Asked Questions</strong> (FAQ) zum <a href="/1350260074191" target="_self">Umstellungsprozess der Benutzerkonten</a> (User Accounts). Sollten Sie noch weitere Fragen haben, posten Sie diese bitte einfach unterhalb im Forum bzw. nehmen Sie mit uns <a href="mailto:foren@derStandard.at">Kontakt</a> auf.</p> <ol> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=1">Die Frequently Asked Questions im Überblick<br/></a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=2">Warum bekomme ich dieses "Liebe Userin, lieber User"-Fenster, wenn ich mich anmelden will?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=3">Warum muss ich meine E-Mail-Adresse validieren?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=4">Warum muss ich die AGBs akzeptieren?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=5">Was bedeutet "Newsletter zusammenführen"?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=6">Warum darf ich mich nicht mehr mit Benutzernamen anmelden?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=7">Warum kann ich nicht mehr alle meine Postings sehen?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=8">Warum kann ich meinen Postingnamen nicht ändern?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=9">Wie kann ich MitposterInnen blockieren?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=10">Warum kann man plötzlich sehen, welche User ich verfolge / in meiner Mitposter-Liste sind?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=11">Warum gibt es die Sprechblase nicht mehr?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=12">Warum gibt es die Visitenkarte nicht mehr?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=13">Warum kann man über das Kuvert-Symbol keine E-Mail an den User senden?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=14">Ich will nicht, dass meine Postings in meinem öffentlichen Profil angezeigt werden.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=15">Ich habe mein Passwort vergessen.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=16">Ich habe meinen Usernamen vergessen.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=17">Ich will keine Newsletter mehr bekommen.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=18">Ich will keine Foren- oder Posting-Benachrichtigungen bekommen.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=19">Ich habe keine Validierungslink bekommen.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=20">Der Validierungslink funktioniert nicht.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=21">Warum bekomme ich die Meldung "Die Domäne XYZ wird von uns nicht akzeptiert, bitte verwenden Sie eine andere E-Mail-Adresse."?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=22">Warum kann man bei der Registrierung nur weibliche Titel auswählen?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=23">Ich klicke auf "anmelden", aber es passiert nichts.</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=24">Warum habe ich Postingnamen zur Auswahl, die ich nie hatte?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=25">Warum sehe ich keine Postings in meinem Userprofil?</a></li> <li><a href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess?_artikelIndex=26">Warum bin ich ausgeloggt, ohne mich ausgeloggt zu haben?</a></li> </ol> <p> </p> <div class="paging"><div class="direct"><span>1</span><a class="light" href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess/?_articlePage=2">2</a><a class="light" href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess/?_articlePage=3">3</a><a class="light" href="/1350260110669/Frequently-Asked-Questions-zum-Umstellungsprozess/?_articlePage=4">4</a><a class="light" 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Newsroom/Panorama/Chronik
2016-05-25 18:27:16.00
Teilbedingte Haft für mutmaßlichen Syrien-Kämpfer in Krems
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Tschetschene erhielt 18 Monate Freiheitsstrafe, davon 17 bedingt – Urteil nicht rechtskräftig</h2><p>Krems – Ein 29-jähriger Tschetschene ist am Mittwoch am Landesgericht Krems wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung schuldig gesprochen und – nicht rechtskräftig – zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. 17 Monate davon wurden bedingt ausgesprochen und die U-Haft aus 2015 angerechnet. Vom Vorwurf, Kinder-Pornos besessen zu haben, erfolgte ein Freispruch.</p> <p>Laut Anklage war der russische Staatsbürger im Juli 2013 von Österreich nach Syrien gereist, um sich der radikal-islamistischen Organisation "Jabhat Al Nusra" (Al-Nusra-Front) anzuschließen. Der Mann, der im März 2015 in Krems festgenommen und nach sechs Wochen wieder freigelassen worden war, rechtfertigte sich vor dem Schöffensenat damit, er habe physisch eine Hilfsorganisation für Flüchtlinge unterstützen wollen. Im Gegensatz zu im Internet besorgten Infos über den IS ("Islamischer Staat") und den Al Kaida-Ableger habe er diese humanitäre Einrichtung "nicht einmal gegoogelt" bzw. deren Adresse nicht gekannt, wurde ihm vorgehalten.</p> <h3>"Gestelltes" Bild</h3> <p>Die Anklage stützte sich auf entsprechende Dateien, Fotos und Chats, die auf seinem Laptop und Mobiltelefon gefunden worden waren, darunter ein Foto, das den Tschetschenen in Kampfmontur mit Sturmgewehr zeigt. Ein "gestelltes" Bild, meinte der Mann dazu. Er habe dort angesichts bewaffneter Männer einer 250 Mann starken Einheit vielmehr Angst um sein Leben gehabt. Verteidiger Wolfgang Blaschitz hielt fest, dass sein Mandant lediglich zwei Tage in Syrien gewesen und zum frühestmöglichen Zeitpunkt "wieder abgehaut" sei. Den zweiten Vorwurf der Kinder-Pornos erklärte der Anwalt damit, dass diese Bilder "aufgepoppt" seien, als der Tschetschene im Web nach Darstellungen von "reiferen" Frauen gesucht habe.</p> <p>Er verurteile Terroranschläge, beteuerte der Angeklagte heute. Seine Reise sei ein "sehr großer Fehler" gewesen. In der Urteilsbegründung wurde auf seinen Beitrag zur Wahrheitsfindung verwiesen. Vor allem habe der Mann von sich aus angegeben, jener Vermummte auf dem Foto zu sein.</p> <h3>Lebenswandel</h3> <p>Verteidiger Wolfgang Blaschitz hatte auf den nun ordentlichen Lebenswandel seines Mandanten, der im Juni zum zweiten Mal Vater wird, verwiesen und in den Raum gestellt, was das denn "für ein fanatischer Terrorist sein" soll, der sich genau zwei Tage in Syrien aufgehalten hatte. Zum Posieren mit einer Kalaschnikow meinte der Anwalt, dass im Hintergrund keine Kämpfer, sondern Kinder zu erkennen seien, es handle sich nach Angaben seines Mandanten um ein gestelltes Bild. Die Richterin hatte in der Verhandlung Zweifel anklingen lassen, dass der Beschuldigte "ins Blaue hinein" nach Syrien gefahren und bei einer Kampfgruppe gelandet sei. (APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
11893
Newsroom/Sport/Tennis/FrenchOpen
2016-05-25 19:48:15.00
Murray plagt sich wieder über fünf Sätze
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">"Nobody" Bourgue forderte Schotten – Ivo Karlovic mit 37 nach 4:31 Stunden in Runde drei – Gewinnen Zverev und Thiem am Donnerstag gibt es Nizza-Final-Neuauflage</h2><p>Paris –<strong> Andy Murray</strong> hat auch in der zweiten Runde der French Open in Paris schwere Zeiten überstehen müssen. Der als Nummer zwei gesetzte Schotte lag am Mittwoch gegen den unbekannten Franzosen <strong>Mathias Bourgue</strong> (ATP-164.) bereits 1:2 in Sätzen zurück, ehe er nach 3:34 Stunden mit 6:2,2:6,4:6,6:2,6:3 weiterkam. Er trifft nun auf einen anderen Marathonmann: Den 2,11-m-Hünen<strong> Ivo Karlovic.</strong></p> <p>Der Kroate hatte sich zuvor auf Court 3 mit dem ebenfalls unbekannten Wildcard-Spieler Jordan Thompson aus Australien eine Tennis-Schlacht geliefert. Erst nach 4:31 Stunden setzte sich der haushohe Favorit, wörtlich wie bildlich, gegen den Weltranglisten-94. durch. Der 37-jährige Kroate ist 15 Jahre älter als Thompson und war mit nicht weniger als acht Erstrunden-Niederlagen nach Paris gekommen. Er ist der älteste Spieler seit der damals 38-jährigen US-Legende <strong>Jimmy Connors </strong>1991, der die dritte French-Open-Runde erreichte.</p> <p>Alt ausgesehen hat auch der Weltranglisten-Zweite <strong>Andy Murray </strong>einige Mal auf dem Court Philippe Chatrier. Wie ein Rohrspatz schimpfend und mit sich hadernd, kämpfte sich der Olympiasieger aber doch in die Runde der letzten 32. Murray erweist sich allerdings als Fünf-Satz-Spezialist: Seine Karrierebilanz über die volle Distanz lautet 22:7-Siege und er hat von den vergangenen 16 Marathons gleich 14 gewonnen. Kurios ist zudem, dass Murray nach dem Fünf-Satz-Thriller gegen <strong>Radek Stepanek </strong>zum Auftakt nun in Karlovic erneut gegen einen 37-Jährigen spielt.</p> <p>Der 15 Jahre jüngere Bourgue hat jedenfalls eine große Talentprobe abgegeben. "Er hat exzellent gespielt. Er hat viele Punkte diktiert, hat mich bis zum Ende viel laufen lassen, sogar als ich im fünften Satz schon ziemlich vorangelegen bin. Er hat sicher eine fantastische Zukunft", sagte Murray. Noch nie zuvor hatte Bourgue überhaupt ein Match auf der ATP-Tour bestritten. Seine Ernährung während eines Spiels sollte er vielleicht aber noch überdenken. Bei einem Seitenwechsel fragte der Franzose den Stuhlschiedsrichter, ob ihm jemand ein Mars und ein Coca-Cola bringen könne.</p> <p>Während Murray neuerlich viel Kraft auf dem Platz ließ, hatte der Titelverteidiger nach seinem Fünf-Satz-Drama zum Auftakt diesmal leichteres Spiel: Der als Nummer 3 gesetzte Schweizer <strong>Stan Wawrinka </strong>setzte sich gegen den Japaner <strong>Taro Daniel </strong>7:6(7),6:4,6:4 durch und misst sich nun mit dem Franzosen <strong>Jeremy Chardy</strong>. "Ich habe in den ersten beiden Matches sicher nicht mein bestes Tennis gespielt, aber ich weiß, dass ich es in mir habe", sagte der 31-jährige "Stan the man", der immerhin auch schon sein 45. Major in Folge spielt.</p> <p>Mit Dreisatz-Siegen kamen auch der aufstrebende Australier <strong>Nick Kyrgios</strong> (Nr. 17) und <strong>Richard Gasquet</strong> (FRA-9) weiter. Die beiden spielen nun in der dritten Runde um den Achtelfinaleinzug.</p> <p><strong>Alexander Zverev,</strong> möglicher Drittrunden-Gegner und zuletzt in Nizza Finalgegner von Dominic Thiem, setzte sich am Mittwoch in der Fortsetzung des am Vortag abgebrochenen Erstrundenspiels durch. Der 19-jährige Deutsche, eines der vielversprechendsten Talente auf der ATP-Tour, rang den Franzosen <strong>Pierre-Hugues </strong>Herbert nach 3:08 Stunden mit 5:7,6:2,7:6(6),7:5 nieder. Nach dem Ende auf dem völlig überfüllten Court 17 herrschte ein Riesengedränge um den neuen Shooting-Star aus Deutschland, der viele Autogramm- und Selfie-Wünsche erfüllte.</p> <p>Ehe am Vorabend nach dem Tiebreak wegen Dunkelheit abgebrochen worden war, hatte Zverev bei 3:6 im Tiebreak drei Satzbälle abgewehrt. "Natürlich war es zum Schlafengehen schon wichtig, dass du weißt, dass du nur noch einen Satz gewinnen musst und das Match ist vorbei." Zverev ist nach dem Ausscheiden von Kitzbühel-Sieger <strong>Philipp Kohlschreiber </strong>und <strong>Dustin Brown</strong> schon der letzte Deutsche im Herren-Einzel. Am Donnerstag spielt Zverev mit <strong>Stephane Robert </strong>erneut gegen einen Franzosen. Setzen sich Zverev und Dominic Thiem (gegen Guillermo Garcia-Lopez) durch, kommt es in Runde drei zu einer Wiederholung des Nizza-Finales.</p> <p>"Ja, hoffentlich können wir beide morgen gewinnen und dann sehen wir uns in ein paar Tagen", sagte Zverev, der gut mit Österreichs Jungstar auskommt. "Wir verstehen uns immer sehr gut, auf den Turnieren sind wir relativ oft zusammen. Hier wohnt er aber etwas weit von mir entfernt", erklärte der 1,98-m-Mann.</p> <p>Bei den Damen gab es vorerst keine Überraschungen am fünften Spieltag, der erstmals teilweise unter strahlendem Sonnenschein in Szene ging. Die als Nummer 6 gesetzte Mitfavoritin <strong>Simona Halep</strong> (ROM) hatte mit der Kasachin <strong>Sarina Dijas </strong>beim 7:6(5),6:2 im ersten Satz etwas Mühe, dafür gab die Nummer vier, <strong>Garbine Muguruza </strong>aus Spanien, überhaupt nur zwei Games ab. Die französische Wildcard-Spielerin <strong>Myrtille Georges</strong> war auf verlorenem Posten. (APA, 25.5.2016)</p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=59'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/Panorama/Flucht/Fluechtlinge_in_Oesterreich
2016-05-25 12:00:00.00
Wien sucht Gasteltern für jugendliche Flüchtlinge
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Unbegleitete 14- bis 18-Jährige werden ab sofort zu Pflegekind-Bedingungen in Familien vermittelt</h2><p>Wien – Wie rasch es einem Flüchtling gelingt, sich in Österreich zu integrieren, hängt – über Quartier und Versorgung hinaus – sehr von der Unterstützung durch Privatpersonen ab. Für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) gelte das besonders, sagt Josef Hiebl, Flüchtlingskoordinator des Wiener Amts für Jugend und Familie, MA 11: "Daher erweitern wir die Möglichkeiten für UMF, in Familien zu leben."</p> <p>Unter 14-jährige unbegleitete Minderjährige können in Wien bereits seit November 2015 als Pflegekinder aufgenommen werden. Aufnahmebedingungen und Aufwandsentschädigung – 480 bis 515 Euro pro Kind und Monat – sind so wie bei anderen elternlosen oder den Eltern entzogenen Kindern dieses Alters. Die übrigen Bundesländer haben es Wien gleichgetan, sodass es österreichweit derzeit an die 120 solcher Pflegeelternschaften gibt.</p> <h3>Neuer Verein</h3> <p>Nun dehnt man dieses Betreuungsmodell in der Bundeshauptstadt auch auf 14- bis 18-Jährige aus. Konkret starten in offiziellem Auftrag der MA 11 und des Fonds Soziales Wien zwei Initiativen: Der Verein "Kinderflüchtlinge unterstützen und integrieren" (Kui) beginnt bereits diese Woche mit der Suche nach Gasteltern für unbegleitete über 14-Jährige – am 8. und 15. 6 gibt es Infoabende für Interessierte. In wenigen Wochen wird auch SOS-Kinderdorf mit einem solchen Projekt beginnen.</p> <p>"Damit wird es endlich auch für Gasteltern älterer Unbegleiteter eine gescheite, pflegeelternähnliche Organisationsstruktur geben", erläutert Kui-Obfrau (und UMF-Expertin des NGO-Zusammenschlusses Asylkoordination) Katharina Glawischnig. Eltern und Gastkinder in spe – vor allem junge Afghanen sowie Syrer – würden beraten. Für jeden Jugendlichen gebe es eine muttersprachliche Vertrauensperson. Die Aufwandsentschädigung entspricht der für ein Pflegekind dieses Alters: zwischen 700 und 753 Euro monatlich.</p> <h3>Bisher zu wenig Betreuung</h3> <p>Dem war bisher nicht so: Erklärte sich eine Familie oder eine Einzelperson, etwa aus dem Kreis freiwilliger Helfer in Traiskirchen, bereit, einen 14- bis 18-Jährigen aufzunehmen, so gab es dafür weder besondere Betreuung noch Aufwandsentschädigung. Wie jedem Grundversorgten kam dem Jugendlichen bloß der Zuschuss für privates Wohnen von 320 Euro monatlich zu. Aufgrund der mangelnden Betreuung sei bisher so manche Gastelternschaft gescheitert, sagt Glawischnig: "Das soll jetzt anders werden." (Irene Brickner, 25.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><a href="http://www.verein-kui.at" target="_blank">Link zum Gasteltern-Verein</a></p></div></div>
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Newsroom/International/Europa/Belgien
2016-05-25 21:47:49.00
Belgische Justiz nimmt vier Terrorverdächtige fest
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Gruppe soll neue Anschläge in Belgien geplant haben</h2><p>Brüssel – Die belgische Justiz hat vier Menschen unter dem Verdacht festgenommen, neue Anschläge in Belgien geplant zu haben. Drei von ihnen wurden unter Auflagen wieder freigelassen, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwochabend mitteilte. "Wir haben Spuren von Plänen für einen Angriff in Belgien gefunden", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Eric Van der Sypt, der Nachrichtenagentur AFP.</p> <p>Die Verdächtigen wurden in Flandern gefasst und seien "der Teilnahme an den Aktivitäten einer Terrorgruppe" beschuldigt worden. Zudem würden sie verdächtigt, Kämpfer für Syrien und Libyen rekrutiert zu haben. Mehrere der Festgenommenen hätten sich selber der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) anschließen wollen. Wann die Gruppe festgenommen wurde, wurde zunächst nicht mitgeteilt.</p> <p>Es gebe bisher keine Verbindung zu den Terroranschlägen vom 22. März auf den Brüsseler Flughafen und einen U-Bahnhof der belgischen Hauptstadt, bei denen 32 Menschen getötet worden waren, erklärte die Staatsanwaltschaft. (APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Kultur/Buehne
2016-05-25 16:02:13.00
Schauspielhaus Zürich mit Schweizer Schwerpunkt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Uraufführung des österreichischen Dramatikers Ferdinand Schmalz</h2><p>Zürich/Wien – Das Schauspielhaus Zürich setzt in der Saison 2016/17 einen kleinen Schweizer Schwerpunkt: Auf die Pfauenbühne kommen der Max-Frisch-Klassiker "Homo Faber" und die Lukas-Bärfuss-Uraufführung "Frau Schmitz". In der Schiffbau-Box und der Pfauen-Kammer sind Stücke nach Romanen von Robert Walser und Markus Werner zu sehen – sowie eine Uraufführung des Österreichers Ferdinand Schmalz.</p> <p>Eröffnet wird die Spielzeit am 10. September in der Schiffbau-Halle mit Sophokles "Antigone", wie bei der Präsentation am Mittwoch angekündigt wurde. Stefan Pucher inszeniert den von Günter Senkel und Feridun Zaimoglu bearbeiteten Stoff. Zum Saisonstart am Pfauen gibt es eine Umsetzung von Lars von Triers Film "Dogville" für die Theaterbühne von Stephan Kimmig, eine moderne Passionsgeschichte und Parabel über Rache und Moral. Es folgt Max Frischs Klassiker "Homo Faber", der laut Intendantin Barbara Frey "heute mindestens so virulet ist wie damals". Auf die Pfauenbühne kommt das Stück in der Regie von Bastian Kraft.</p> <h3>Kafka-Adaption</h3> <p>Bereits zum vierten Mal inszeniert Frey ein Stück, das Lukas Bärfuss im Auftrag des Zürcher Schauspielhauses schrieb. Das neuste Werk heißt "Frau Schmitz" und befindet sich laut Frey noch in der Entwicklung. Als "spektakuläre Inszenierung", die von den Darstellern einige Kletterkünste verlange, kündigte Frey "Die Verwandlung" an, einer Bühnenadaption einer Frank-Kafka-Erzählung durch den Isländer Gisli Örn Gardarsson.</p> <p>Weiter werden drei Klassiker am Pfauen zu sehen sein: "Onkel Wanja" von Anton Tschechow (Regie Karin Henkel), "Die Wildente" von Henrik Ibsen (Regie: Alize Zandwijk) und "Herr Puntila und sein Knecht Matti" von Bertolt Brecht (Regie: Sebastian Baumgarten). Zudem inszeniert Alvis Hermanis "Madame de Sade" des japanischen Dichters Yukio Mishima. Herbert Fritsch bringt als Uraufführung das Märchen "Grimm" auf die Bühne.</p> <p>Rene Pollesch, der für seine Theaterabende Theorie, Revue-Elemente und Slapstick verwebt, entwickelt fürs Schauspielhaus bereits seine siebente Arbeit. "High (du weißt wovon)" wird in der Schiffbauhalle uraufgeführt. Uraufführungen in der Schiffbau-Box sind etwa die Produktion "In/Formation" des Spoken-Word-Autors Guy Krneta und Regisseurs Sebastian Nübling und "Die 120 Tage von Sodom" von Milo Rau. Barbara Frey wird den Roman "Jakob von Gunten" von Robert Walser auf die Bühne bringen.</p> <p>In der Pfauen-Kammer stehen als Uraufführungen "Der thermale Widerstand" des Grazers Ferdinand Schmalz und "Das Gelübde" von Dominik Busch auf dem Spielplan. Zudem werden "Zündels Abgang" nach dem gleichnamigen Roman von Markus Werner und "Muttermale Fenster Blau" von Sascha Marianna Salzmann gezeigt. (APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/Sport/Fussball/FussballInternational
2016-05-25 22:58:54.00
Zürich-Abstieg: Fans stürmen Katakomben, zerlegen die Innenstadt
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Blinde Wut nach Abstieg des Schweizer Traditionsklubs: Anhänger bewerfen Polizisten mit Steinen und brennenden Fackeln</h2><p>Zürich – Der Frust der Fans des FC Zürich hat sich nach dem Abstieg aus der Schweizer Super League in Gewalt entladen. Als Polizisten einen Umzug von rund 500 Personen, davon viele vermummt, vom Letzigrund-Stadion in Richtung Innenstadt stoppten, kam es zu heftigen Konfrontationen. "Es wurden Scheiben eingeschlagen und Tische und Stühle von Restaurants beschädigt. Daraufhin bewarfen die wütenden Fans die Polizeikräfte mit Steinen und brennenden Fackeln. Die Stadtpolizei setzte Wasserwerfer, Reizstoff und Gummischrot ein. Der Mob, der noch rund 150 Personen umfasste, habe so zurückgedrängt werden können", schreibt der "Tages-Anzeiger".</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/nm_mMt56GMA" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/nm_mMt56GMA" width="492"></iframe><div class="credits">tele top</div><div class="caption context">Schlusspfiff heißt nicht immer Schluss.</div></div> <p>Bereits im Letzigrund war es wenige Minuten nach Ende des bedeutungslosen 3:1-Siegs gegen den FC Vaduz zu Konflikten zwischen frustrierten Fans und dem privaten Sicherheitspersonal gekommen. Rund 60 vermummte FCZ-Fans drangen via Spielertunnel ins Stadioninnere vor. Die Spieler schlossen sich in den Garderoben ein, Zürich-Trainer Uli Forte und ein TV-Moderator mussten ein Interview abrupt abbrechen, um sich in Sicherheit zu bringen. Nach emotionalen Diskussionen gelang es den Sicherheitsbeamten aber, die Anhänger aus dem Stadion zu drängen.</p> <div class="block video"><iframe allowfullscreen="true" data-zoom-src="//www.youtube.com/embed/irQEM9c3bR0" data-zoomable="true" frameborder="0" height="276" src="//www.youtube.com/embed/irQEM9c3bR0" width="492"></iframe><div class="credits">keystone video</div><div class="caption context">Sondern auch Fußballfrust.</div></div> <p>Zu Auseinandersetzungen kam es auch zwischen Anhängern von Grasshoppers und FC Zürich. Die Grasshoppers-Fans waren mit einem Extrazug vom Auswärtsspiel in Basel in der Heimat eingetroffen und 100 vermummte und mit Stöcken bewaffnete Personen suchten laut Züricher Stadtpolizei die Konfrontation mit den FCZ-Fans.</p> <p><strong>Bitter</strong></p> <p>Dem zwölffachen Meister FC Zürich (unter anderem 2006, 2007, 2009) hat auch ein klarer 3:1-Heimerfolg gegen den FC Vaduz in der letzten Runde am Mittwoch nicht zum Klassenerhalt gereicht, weil auch Kontrahent Lugano (3:0 gegen St. Gallen) siegreich blieb. Zürich hatte in 36 Spielen 34 Punkte geholt, Lugano rettete sich mit einem Zähler mehr über den Strich.</p> <p>Die Young Boys Bern erreichten mit Trainer Adi Hütter als Vizemeister hinter Marc Jankos FC Basel ihr Saisonziel. Die Berner schlossen die Saison mit einem 3:0 in Thun ab und spielen in der Champions-League-Qualifikation. (vet, APA, 25.5.2016)</p> <p><strong>Schweizer Super League, 36. Runde, Donnerstag: </strong></p> <p>FC Basel (ohne Janko) – Grasshoppers Zürich 0:1<br>FC Lugano – FC St. Gallen (Leitgeb ab 46.) 3:0<br>FC Luzern (mit Jantscher) – FC Sion 2:2<br>FC Thun – Young Boys (Trainer Hütter, ohne Zulechner) 0:3<br>FC Zürich – FC Vaduz 3:1</br></br></br></br></p> <p><strong>Abschlusstabelle:</strong></p> <p>1. Basel 83 Punkte <br>2. Young Boys 69 <br>3. Luzern 54 <br>4. Grasshoppers 53 <br>5. Sion 50 <br>6. Thun 41 <br>7. St. Gallen 38 <br>8. Vaduz 36 <br>9. Lugano 35 <br>10. Zürich 34</br></br></br></br></br></br></br></br></br></p> </div><div id="sporttabellenTeaser"></div><script type="text/javascript"> var params = 'ressortId=535'; var sporttabellenteaser = new Ajax.Updater( { success: 'sporttabellenTeaser' }, '/Sporttabellen/Teaser.aspx', { method: 'get', parameters: params }); </script></div>
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Newsroom/Etat/PRINT
2016-05-25 17:06:20.00
"New York Times" will Anzahl der Redakteure reduzieren
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Journalisten und anderen Mitarbeitern soll der Abgang schmackhaft gemacht werden</h2><p>Wien/New York – Die "New York Times" will Personal abbauen. Journalisten und Mitarbeitern aus anderen Abteilungen sollen Angebote gemacht werden, das Unternehmen zu verlassen. <a href="http://www.nytimes.com/2016/05/26/business/media/new-york-times-co-to-offer-buyouts-to-employees.html?smid=tw-share&amp;_r=0" target="_blank">Das gab das Medium am Mittwoch bekannt.</a></p> <p>Die Abgänge sollen wiederum Ressourcen für weitere Investitionen im Digitalbereich freimachen, heißt es. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind und was passiert, wenn sich keine freiwilligen Personalreduktion realisieren lässt, ist noch unklar. (red, 25.5.2016)</p> </div></div>
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Newsroom/International/Europa/Grossbritannien
2016-05-25 15:35:15.00
Brexit-Gegner und -Befürworter gleichauf
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Rund vier Wochen vor dem Referendum gibt es weiter keine klare Prognose. Die britische Botschafterin in Wien hofft auf eine "pragmatische" Entscheidung</h2><p>London – Für den Ausgang des Referendums über den Verbleib Großbritanniens in der EU gibt es weiter keine klare Prognose. Sowohl die Gegner als auch die Befürworter eines <a href="/r2000039399710/Brexit">Brexit</a> kommen derzeit laut einer am Mittwoch veröffentlichten Yougov-Umfrage für die "Times" auf 41 Prozent. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das einen Verlust von drei Prozentpunkten für die Gegner und einen Zuwachs von einem Punkt für die Befürworter. Die Briten stimmen am 23. Juni ab.</p> <p>Auch viele andere Umfragen der vergangenen Wochen haben auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hingedeutet. In den vergangenen zehn Tagen hatten wiederholt aber die Gegner eines Austritts die Nase leicht vorne gehabt.</p> <h3>Premier für Verbleib</h3> <p>Premierminister David Cameron macht sich seit Monaten für den Verbleib des Landes in der Europäischen Union stark. Nach seiner Einschätzung würde ein Ausstieg das Wirtschaftswachstum des Landes beeinträchtigen und zu steigender Arbeitslosigkeit führen. Führende europäische Politiker wie Ökonomen warnen allgemein vor den Auswirkungen eines Austritts.</p> <p>Die Welthandelsorganisation (WTO) sagt Großbritannien zum Beispiel hohe Zollkosten im Falle eines EU-Austritts voraus. Die Einfuhrzölle beliefen sich auf jährlich neun Milliarden Pfund (11,8 Milliarden Euro), sagte WTO-Chef Roberto Azevedo in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der "Financial Times". Hinzu kämen 5,5 Milliarden Pfund an Exportzöllen auf Überseemärkten.</p> <p>Großbritannien verliere bei einem Brexit den Zugang zu 58 Ländern, mit denen die EU entweder den Wegfall von Zöllen oder sehr niedrige Kosten vereinbart habe. Die Handelsbeziehungen müssten komplett neu aufgestellt werden. "Es ist extrem schwierig und komplex, diese Abkommen zu verhandeln", sagte Azevedo. "Und es ist sehr langwierig."</p> <h3>Britische Botschafterin hofft auf Verbleib</h3> <p>Vor den komplexen Herausforderungen bei der Neuaufstellung in den internationalen Beziehungen warnt auch Susan le Jeune d'Allegeershecque, britische Botschafterin in Wien. Die Entscheidung für die Abhaltung eines Referendums hält sie für "richtig, aber riskant". Man habe die Stimmung und die Ressentiments in der Bevölkerung nicht ignorieren können, ein Ausstieg aus der EU würde aber unvorhersehbare Folgen für Großbritannien haben: "Wir sind stärker innerhalb der EU."</p> <p>Die Botschafterin hofft, dass die Briten "eher pragmatisch als emotional" entscheiden werden, und verweist auf das Unabhängigkeitsreferendum in Schottland vom vergangenen Herbst: Zum Schluss hätten dabei die wirtschaftlichen Argumente den Ausschlag dafür gegeben, bei Großbritannien zu bleiben.</p> <p>Ein dominantes Thema der Brexit-Befürworter ist die Einwanderung von EU-Bürgern, die das Sozial- und Gesundheitssystem belastet. Die Befürworter versprechen den Briten nicht zuletzt hier eine neue Selbstbestimmung. Großbritannien könnte EU-Gesetze abschaffen und endlich die Einwanderung stoppen.</p> <h3>Zweijährige Übergangsphase</h3> <p>Wenn sich die Briten am 23. Juni für einen Austritt aus der EU entscheiden, passiert zunächst allerdings nichts. Im Fall der Fälle bleibt Großbritannien wohl zwei weitere Jahre EU-Mitglied. So sieht es Artikel 50 des EU-Vertrags vor. Innerhalb dieser beiden Jahre würde das Land die Bedingungen des Ausstiegs aushandeln. (mhe, APA, 25.5.2016)</p> </div></div>
11900
Newsroom/Inland/Bildung/Schueler/schuelerpolitik
2016-05-25 15:25:36.00
Bildungsbericht: Wer hat, dem wird gegeben
<div class="section" id="content-main" itemprop="articleBody"><div class="copytext"><h2 itemprop="description">Experten fordern im Nationalen Bildungsbericht eine bessere Aufteilung von starken und schwachen Schülern. Leistungsgruppen seien überholt</h2><p>"Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden": Die Bibel – in diesem Fall Matthäus – wurde in Sachen Bildungsreform noch selten zitiert. Aber auch für Schulen gilt dieser sogenannte Matthäus-Effekt, sagte Erziehungswissenschafter Ferdinand Eder bei der Präsentation des <a href="https://www.bifie.at/nbb2015">Nationalen Bildungsberichts</a> am Mittwoch. Davon abgeleitet fordert er mehr Geld für Schulen mit vielen schwachen Schülern und eine bessere Verteilung von Schülern mit unterschiedlichen Leistungsniveaus auf verschiedene Klassen und Schulen.</p> <p>Wenn etwa viele leistungsfähige Schüler, deren Eltern ebenfalls hochgebildet sind, gemeinsam in einer Klasse sitzen, "dann geht noch ein Stück mehr, als aufgrund der individuellen Kognition möglich wäre", sagt Eder. Im Widerspruch dazu kommt ein weiterer Malus hinzu, wenn Schüler mit "lernhemmenden" Effekten – etwa mit Migrationshintergrund, schlecht ausgebildeten Eltern oder Lernschwierigkeiten – gemeinsam unterrichtet werden.</p> <h3>Flüchtlinge auf Schulen in ganz Österreich verteilen</h3> <p>Die Konsequenz dieser Analyse muss laut Eder eine bessere Aufteilung von Schülern sein. Ein Fehler sei etwa, wenn man die vielen neu hinzugekommenen Flüchtlinge alle in Ballungsräumen unterrichtet; vielmehr müsste man sie auf alle Regionen in Österreich aufteilen, nur so ließe sich ein negativer Effekt vermeiden.</p> <p>Die Zusammensetzung der Klassen an einer Schule solle zudem zufällig passieren, etwa alphabetisch. Auch die Auflösung der Neuen Mittelschule und der AHS-Unterstufen und die Einführung der Gesamtschule würden demnach Abhilfe schaffen. Wenn eine bessere Verteilung der Schüler nicht möglich sei, müssten Brennpunktschulen als Ausgleich mehr Geld bekommen, sagt Eder. Er verweist dabei auf die indexbasierte Finanzierung des Schulsystems, die schon mehrfach diskutiert wurde und die auch die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (<a href="/r510/SPOe">SPÖ</a>) einführen will.</p> <h3>Leistungsgruppen obsolet</h3> <p>Den Unterricht in homogenen Leistungsgruppen halten Eder und die weiteren Autoren des Bildungsberichts auch deshalb für obsolet. "Die Idee der Selektion ist überholt, insofern längst alle Kinder und Jugendlichen zu einem möglichst hohen Kompetenzniveau geführt werden müssen, um in einer Wissensgesellschaft zu bestehen", heißt es in einer Zusammenfassung des Berichts.</p> <p>Eder räumt zwar ein, dass so leistungsstarke Schüler die Pluspunkte in einer Klasse mit anderen guten Schülern nicht abräumen können. Aber: "Wir haben eine ethische Verantwortung." Aus seiner Sicht ist es wichtiger, den Schaden von leistungsschwachen Schülern abzuwenden.</p> <h3>Bessere Weiterbildung</h3> <p>Neben einem Ende der Selektion und mehr Mitteln für Brennpunktschulen fordern die Autoren des Bildungsberichts auch eine stärkere individuelle Förderung und bessere Weiterbildungsangebote für Lehrer. Auch Schulleiter müssten besser ausgebildet werden.</p> <p>Erstmals haben die Studienautoren ein Kapitel einer umfassenden <a href="https://www.bifie.at/public/downloads/NBB2015/NBB_2015_Band2_Kapitel_1.pdf">Analyse der Volksschule</a> gewidmet. Sie schlagen darin unter anderem vor, den Bildungsauftrag der Volksschule zu fokussieren. Derzeit sei dieser "umfassend und in übersichtlicher Weise verfasst". Auch eine Ausweitung der Unterrichtszeit an Volksschulen wird vorgeschlagen.</p> <p>Angesichts der Diversität der Schüler, und um Mindestanforderungen vermitteln zu können, sei mehr Unterricht nötig. Die Autoren verweisen darauf, dass Österreich hier derzeit unter dem EU-Durchschnitt liegt. Während hierzulande Volksschüler jährlich 705 Stunden in der Schule sitzen, tun sie das innerhalb der EU 768 Stunden.</p> <h3>Bildungsministerin vermisst soziale Durchmischung</h3> <p>Für Bildungsministerin Hammerschmid zeigt der Bericht, dass die soziale Durchmischung an den Schulen nicht ausreichend gegeben ist, Bildung werde großteils immer noch vererbt. "Das muss sich ändern", erklärte sie in einer Aussendung.</p> <p>Im Mittelpunkt müsse dabei die Frage stehen, wie die vorhandenen Potenziale der Kinder besser gefördert werden können. Dazu müsse eine neue Lernkultur etabliert werden. "Unsere Gesellschaft wird heterogener. Und das Klassenzimmer ist ein Spiegel dieses gesellschaftlichen Wandels. Wir müssen deshalb in der Pädagogik auf diese Vielfalt eingehen und gleichzeitig das Individuum besser fördern." (Lisa Kogelnik, 25.5.2016)</p> </div><div class="supplemental"><p><b>Große Unterschiede bei Schulausgaben der Länder</b></p> <p><strong>Wissen: Nationaler Bildungsbericht</strong></p> <p>Der Nationale Bildungsbericht wird alle drei Jahre publiziert. In Zusammenarbeit mit Universitäten und Pädagogischen Hochschulen fasst darin das Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) den Stand des österreichischen Bildungssystems zusammen. In <a href="https://www.bifie.at/system/files/dl/NBB_2015_Band1_v1_final_WEB.pdf">Band 1</a> werden die wichtigsten Statistiken und Daten zusammengefasst, in <a href="https://www.bifie.at/system/files/dl/NBB_2015_Band2_v1_final_WEB.pdf" target="_blank">Band 2</a> konzentrieren sich Bildungsforscher auf einzelne Aspekte.</p> <p><strong>Zum Thema</strong></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037641409/Grosse-Unterschiede-bei-Schulausgaben-der-Laender">Große Unterschiede bei Schülerausgaben der Länder</a></p> <p><a href="http://derstandard.at/2000037640625/Nationaler-Bildungsbericht-auf-einen-Blick">Nationaler Bildungsbericht auf einen Blick</a></p> <p><strong>Link</strong></p> <p><a href="https://www.bifie.at/nbb2015" target="_blank">Nationaler Bildungsbericht</a></p></div></div>