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siewargluecklich
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Ich will 2.0
Ich will nicht weglaufen, nur über meinen Schatten springen.
Ich glaube nicht an ein ewig Glück zu zweit. An happily ever after. An den einen Menschen. Leidenschaft ist mein Leben. Sehnsucht treibt mich weiter. Ich jage einzigartigen Momenten nach. Ich sammle schöne Geschichten wie andere Briefmarken. Geschichten die es Wert sind im dunkeln sitzend – in der einen Hand eine Zigarette in der anderen ein halbvolles Weinglas – flüsternd weiter zu erzählen. Mit fremden Menschen betrunken diskutieren, fremde Körper erkunden, in fremden Städten umherirren, in der Fremde sich selbst suchen. Ich will dieses Lebensgefühl. Ich will Grenzen sprengen, Linien übertreten und die Konsequenzen spüren. Ich will nicht weglaufen, nur über meinen Schatten springen. Ich will in ein anderes Land ziehen, Job künden, den sicheren Hafen verlassen. Ich will zu ohrenbetäubender Musik tanzen, alles um mich herum ausblenden, ich will nicht wissen was wichtig ist. Ich will Zeit und Ort vergessen. Ich will mein Leben konsequent zu leben wie ich das will. Ich habe Angst, zu schwach zu sein. Und all diese Dinge zu träumen anstatt zu leben. Ich will aufhören die Nächte alleine durch zu weinen. Und ich will aufhören die Musik zu hören die ich in und auswendig kann, die vertrauten Plätze wie besessen zu besuchen, die Erlebnisse immer und immer wieder zu Zerdenken. Ich will nicht weglaufen, nur über meinen Schatten springen. Tags: ich will
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/ich-will-2-0/1463403
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fuehlen
erwachsen-werden
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fraeuleinmuster
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Adieu Arschloch
Ein Brief, der nie ankommen wird...
Du wirst das hier vermutlich nie lesen. Das spielt auch keine Rolle. Ich könnte Dir all das auch (wieder) direkt ins Gesicht sagen. Aber bringen würde es nichts, denn Du würdest es nicht verstehen, nicht begreifen. Und ich würde mich (wieder) emotional ausgeliefert und unglaublich dämlich dabei fühlen, weil ich Dir einen tiefen Blick in meine Seele, meine Gedanken und meine Gefühle gewähren würde. Wie Perlen vor die Säue werfen wäre das, weil es bei Dir doch nichts bewirken würde und Du einfach Du bleibst. Ich hingegen würde wieder Wochen brauchen, bis sich das peinliche Gefühl, einen kompletten Seelenstriptease hingelegt zu haben, verflüchtigt und ich wieder die Oberhand über mich gewinne. Es ist einfach zwecklos, Dich mit Dir selbst zu konfrontieren, denn Du würdest Dich nicht ändern, nicht für mich, nicht für Dich, für niemanden. Ich will das auch gar nicht, denn ich will Dich nicht mehr. Ich will ein für alle Mal dieses Massiv an angestauten Gefühlen für und gegen Dich loswerden. Und ich tue das nur für mich, so wie Du alles immer nur für Dich getan hast und ich nur das Mittel zum Zweck gewesen bin. Ich könnte jetzt sagen, dass das alles Deine Schuld ist. Aber das würde nicht stimmen, denn ich habe es zugelassen, einfach so. Habe Dir Zutritt zu mir und meinem Leben gewährt, habe mich für Dich fast aufgegeben. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, was ich bereit war Dir zu geben. Alles, AL LES!!! Aber dafür hätte ich nie NIE  N I E  etwas von Dir bekommen, außer Dein diabolisch-charmantes Grinsen, einen lässigen Gruß über den Flur, eine leere Umarmung, bittere Küsse und eine Tonnenlast an Traurigkeit. Manchmal frage ich mich, wie mir so jemand passieren konnte. Hast mich wohl in einem schwachen Moment erwischt, Volltreffer sozusagen. Mir geht es wieder gut, endlich, denn ich habe gelernt, Dich so zu sehen, wie Du bist: selbstverliebt, egoistisch, unnahbar, unsicher und gierig. Du bist so durchschaubar, auch wenn Du meinst, Du wärest mysteriös und aufregend geheimnisvoll. Wie ein offenes Buch bist Du. Und liest man Dir daraus vor, dann setzt Du diesen Blick auf, an dem alles und jede(r) abprallt. Hast mich gebraucht, um Dich unwiderstehlich und mächtig zu fühlen. Hast mit mir gespielt, bis es Dir zu fad wurde. Ich war ja immer auf Stand-by, wie ein Spielzeug, das man sich nehmen kann, wenn man Lust darauf hat. Aber darauf habe ich einfach keinen Bock mehr. Muss Energie sparen, für mich und mein Leben. Und für die Menschen, denen ich wirklich etwas bedeute. I am important, you know?! Mittlerweile ist auch dieses peinliche Gefühl verschwunden, dass ich Dir gezeigt habe, wie es in mir aussieht. Ich kann diesen Moment sogar genießen, weil ich Dir emotional überlegen bin. Und als hättest Du einen siebten Sinn oder einen geheimen, pervers ausgeklügelten Radar dafür, wann es mir gut geht, tauchst Du genau in diesem Moment wieder auf und stellst Dich mir vermeintlich unüberwindbar in den Weg. Das war ja irgendwie klar, kannst oder willst mich nicht loslassen. Kann mir dabei ein fieses Grinsen nicht verkneifen, hab ich mir wohl von Dir abgeschaut. Ich brauche immer noch viel Kraft, mich endgültig von Dir zu lösen. Es gelingt mir jeden Tag besser und ich kann sagen, dass ich seit Monaten das erste Mal wieder frei von Dir denken, fühlen und atmen kann. Und weißt Du was: DAS hat mir verdammt gut getan. Im Gegensatz zu Dir! Jetzt begreife ich, dass Du mir nie gut getan hast und mir nie gut tun wirst. Ich will einfach wieder gut mit mir und meinem Leben klar kommen. No more negativity - da bleibt kein Platz für Dich in meinem Kopf, in meinem Herz, in meinem Leben. Adieu Arschloch! Tags: Arschloch, gut fühlen, Distanz
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/adieu-arschloch/984590
https://web.archive.org/web/20130420033250/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/adieu-arschloch/984590
fuehlen
liebe
984,590
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JohnnyBlaze
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Auf der Suche nach dem Effekt.
Was einem so alles widerfahren kann, wenn man die Werbung beim Wort nimmt.
Ich war letztens frustriert. Da mein Kumpel Samet gerade in der Nähe war, teilte ich ihm meinen Frust mit: „Die Frauen stehen einfach nicht auf mich. Ich weiß echt nicht mehr weiter.“ Samet wusste wie immer Rat: „Probiers doch mal mit Axe!“ Ich war verwirrt: „Was meinst du?“ – „Du weißt doch, wie das bei denen in den Werbespots immer abläuft, ein stinknormaler Typ sprüht sich mit Axe ein und wird dadurch in Sekunden zum Sexgott und wird von Frauen angesprungen, angefleht oder gleich ganz verschlungen.“ Jetzt war ich skeptisch: „Klappt das denn? Hast du es schon mal probiert?“ „Ich? Nein. Aber ich bin ja auch nicht der Ratlose hier.“ Punkt für ihn. Ich hatte eh nicht mehr viel zu verlieren, also ging ich es an. Ich packte im Drogeriemarkt den Einkaufwagen mit Unmengen von Axe-Deosprays voll, sprühte zu Hause eine Dose nach der anderen auf mein Leib und ging dann wieder nach draußen, wohlwissend, dass ein Geruchsgemisch aus jeder Axe-Kreation ever mich von nun an begleiten würde. Als ich zur Tür rausging, entpuppte sich der aufgespannte Regenschirm als überflüssig, denn ersten regnete es nicht und zweitens fielen wider Erwarten keine halbnackten Engelsdamen vom Himmel auf mich herab. Ich legte den Schirm ab und lief weiter. Ich nahm mir vor, mit dem Bus ins Stadtzentrum zu fahren. An der Haltestelle erblickte ich eine wartende, schöne junge Dame in meinem Alter und erwählte sie als erste Versuchsperson. Ich stellte mich möglichst nah bei ihr auf, sodass mein betörender Geruch möglichst ungestört in ihre Atemwege gelangen konnte. Das mochte etwas aufdringlich sein, aber in wenigen Sekunden wäre sie mir ja eh verfallen. Nach wenigen Sekunden reagierte sie auf meinen lasziv-fragenden Blick: „Ist was, du Perversling?“ Ich wollte sie dann eigentlich fragen, ob ihre Nase verstopft war und sie sich nur deshalb nicht sofort auf mich gestürzt hatte, doch da kam auch schon der Bus. Nachdem ich in den Bus stieg und an der Busfahrerin vorbei in Richtung Sitzplätze lief, brüllte sie ein lautes „Halt!“ hinter mir her, und ich konnte hören, dass sie in meine Richtung gestapft kam. Ich lächelte zufrieden. Als ich mich umdrehte, packte sie mich an den Armen und zog mich ganz nah an sie heran. Mit ihrem korpulenten Körperbau, dem Kurzhaarschnitt und dem Damenbartansatz entsprach sie zwar nicht exakt meinem Typ, aber auch mit solchen Avancen musst du nun leben, dachte ich, du bist jetzt unwiderstehlich. Der feurige Blick in ihren Augen ließ mich zudem vermuten, dass wir es hier mit einer besonders feinen Nase zu tun hatten, doch Fehlalarm. „Erst mal deine Fahrkarte bezahlen, Meister! Ich hab die Faxen dicke mit euch Schwarzfahrern!“ Im Einkaufszentrum versprach ich mir mehr. Hier traf alles aufeinander, wofür ich mit meinem Axe-Geruch stand: Konsumfreude, Attraktivität, Geilheit, Frauen, und ich. Als ich am Schaufenster eines Uhrenladens vorbeischlenderte, sprach mich eine Blondine an. „Hi du, trägst du gerade Axe?“ „Ja, genau, riecht man, nicht?“ Blöde Frage. Sie fragte ein bessere: „Kann es sein, dass du mehrere Variationen durcheinandergemischt hast?“ „Ja! Aber ja! Ich hab jedes Axe benutzt, das mir in die Quere kam!“ Ich wurde euphorisch. Sie war schön. In einem nun plötzlich verächtlichen Ton sprach sie weiter: „Dann bist du also auch einer von den Idioten, für die Frauen nur hirnlose Spielzeuge sind, die jedem Deppen hinter rennen, der sich mit dem Zeug eingesprüht hat?“ Ich senkte den Blick und ging weiter. Meine Laune wurde schlechter, aber ich gab nicht auf. Ein letzter Versuch sollte es sein. Ich müsste nur die Ansprüche herunterschrauben, dann würde es klappen. Auf einer Sitzbank saß eine einsame Frau um die vierzig, die das Fanshirt eines Ex-Castingstars trug und deren blondes Haar einem vergilbten Wischmopp glich. In meiner Situation war sie also so etwas wie das halb gefüllte Bierglas an der Theke, das man um vier Uhr morgens entdeckt und trotzdem austrinkt, nachdem man die darin schwimmenden Zigarettenstummel herausgefischt hat, weil einem die Kohle ausgegangen ist. Ich ging nochmal kurz in eine abgelegene Ecke und sprühte aus einer mitgebrachten Dose Nachschub. Danach lief ich zurück und setzte mich zu ihr hin. Nach einer Weile rutschte ich näher an die ahnungslose Frau heran und sagte: „Kann es sein, dass es hier sehr männlich und sexy riecht?“ Das war natürlich ziemlich schlecht, aber mir war nix Besseres eingefallen. Sie lächelte. Na also, der Trostpreis war nah. „Aber hallo! Vor zwei Minuten saß genau an deinem Platz noch ein junger, geiler Hecht. Sah aus wie ein Surfer oder so. 1A Körper sag ich dir! Hat mich aber abblitzen lassen, der Rotzbengel.“ Sie drehte sich weg. Es reichte jetzt, und mir brannten alle Sicherungen durch. Ich nahm die Ersatzdose aus der Hosentasche und sprühte die Frau wutentbrannt damit voll, von Kopf bis Fuß. Ich machte mir nichts aus ihrem Geschrei und der aufkommenden Menschentraube, sondern lief sogar noch sprühend im Kreis um sie herum, um sie von überall umfassend mit dem Teufelszeug einzusprühen. Als ich aus der U-Haft entlassen wurde, rief ich sofort Samet an und deckte ihn mit jedem erdenklichen Fluch ein. Er blieb ruhig und antwortete trocken: „Alter, wie oft noch, glaub doch nicht immer, was du im Fernsehen siehst.“
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lalina
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Alte Hüllen
Und dabei spielte es keine Rolle, wie eng es einmal zwischen einander gewesen war.
Wir saßen direkt am Fenster, auf dem sich die fettigen Ansätze fremder Haare spiegelten. Unsere Körper einander zugewandt lehnten wir uns nicht dagegen. Ich spielte mit dem Haargummi um mein Handgelenk und wusste nicht recht, womit zu beginnen war. Früher hatte nicht einmal ein Blatt zwischen uns gepasst. Wie siamesische Zwillinge waren wir miteinander verbunden – nur ohne den leidigen Teil dieser Verbindungen. Sie knibbelte die trockenen Fetzen ihrer Haut ab, die sich um ihr Nagelbett jedes einzelnen Fingers gebildet hatten. Das hatte sich also verändert. Sie konnte meinem Blick nicht mehr Stand halten, dabei waren in der Zwischenzeit Jahre vergangen und nicht ich war diejenige, die wieder einen Schritt auf sie zugemacht hatte. Eine Postkarte mit dem Motiv wilder Pfingstrosen als erstes Zeichen zu wählen, sprach für sie. Meine Lieblingsblumen und sie hatte es nicht vergessen. An ihrer Schrift ließ sich die Mühe und Überwindung erkennen. Akkurat. Kein Buchstabe war in seiner Höhe aus der Zeile gerutscht. Ich erinnerte mich, mit welcher Aufregung ich ihre Worte aufsog. Immer und immer wieder. Als könnte ich nicht genug bekommen von dem Papier, welches durch ihre Hände geglitten war. Und jetzt saß sie vor mir. Ihre Lippen waren spröde und an manchen Stellen so rissig, dass sich das Blut dünnkrustig auf die Risse gelegt hatte. Es musste wehtun bei jedem Wort und jedem Lachen. Der Schmerz hinderte sie jedoch nicht daran, der Bedienung dasselbe Lächeln zu schenken, wie mir fünfzehn Minuten zuvor, als wir uns steif begrüßten. Nur ihr Lächeln, das war irgendwie warm, sogar wärmer als ich es in Erinnerung hatte. Nach ein paar weiteren Minuten hatte ich mich an die Stille zwischen uns gewöhnt, mit der wir auf unsere Bestellungen warteten. Ich musste an meinen letzten Arztbesuch denken. Mein Arzt hatte mir gesagt, während er die Verspannungen in meinem Rücken durch ein festes Pressen seiner Daumen auf die entsprechenden Stellen lösen wollte, an Schmerz gewöhne man sich nicht, er ließe nach. Und genau das war es, was ich jetzt gerade fühlte. Irgendetwas hatte nachgelassen. Als die Kellnerin den Kaffee servierte, trafen sich unsere Blicke und wieder dieses Lächeln, das ich bisher noch gar nicht kannte. Ich erinnerte mich an unsere letzte Begegnung, von der sie gar nichts wusste, zumindest dachte ich das, damals wie heute. Sie war beschäftigt, diesem einen Typen zu gefallen, der ihr schon längst verfallen war. Damals fand ich mich vor dem Club wieder, konnte den Anblick nicht ertragen und war wie im Rausch durch die tanzende Masse zum Eingang gestolpert. Frische Luft tat immer gut. „Gesundheit.“, sagte ich, als sie nießen musste. Raus aus den Erinnerungen und ankommen in dieser Wirklichkeit. Sie bedankte sich artig und irgendwie kam sie mir weniger schön vor als früher, fast schon wie ein unscheinbares, graues Mäuschen. Über die Jahre ohneeinander hatte sie an Attraktivität für mich verloren. Der Zauber, ihr Charme war verflogen – oder aber in dieser scheinbar alltäglichen Situation nicht sichtbar. Ich fing an zu erzählen, was seitdem passiert war. Es sprudelte aus mir heraus. Ich hatte das dringende Bedürfnis unsere Stille mit Wörtern zu füllen und fühlte mich nicht wohl mit dieser Rolle, die ich mir selbst gegeben hatte. Aber ich konnte nicht aufhören, weil ich wusste, was auf mich wartete. Dieser neue Mensch mit dem warmen Lächeln und den trockenen Lippen, zu dem ich keinen Zugang fand und auch nicht wusste, ob ich das noch immer wollte. Vielleicht lebten sich auch Menschen wie wir einfach auseinander und jegliches Gefühl von Zusammengehörigkeit konnte einfach so verschwinden. Und dabei spielte es keine Rolle, wie eng es einmal zwischen einander gewesen war. Und trotzdem fragte ich sie, was bei ihr geschehen war in all den Jahren. An der Gleichmäßigkeit jedoch, mit der sie Ihren Finger über die Tischplatte bewegte, konnte ich erkennen, dass sie mir nicht zuhörte. Sie zählte die dunklen Adern des Holzes.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/alte-huellen/1001193
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fuehlen
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Suela.Kras
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Erstickt an deiner Liebe.
Du wolltest ihr so viel geben, hast ihr aber viel genommen, sogar die Luft, die sie zum Atmen brauchte.
Nun ich glaube, du hast sie erstickt. Erstickt mit deiner ganzen Liebe. Du hast sie so sehr geliebt, dass ihr manchmal die Luft weg blieb zum Atmen. Verstehst du? Deine Liebe war so groß, sie war zu klein und schwach, um dieses Gewicht tragen zu können. Du wolltest ihr so viel geben, hast ihr aber viel genommen. Zeit, die sie für sich selbst gebraucht hätte, um zu wachsen und vor allem, um anzufangen, sich selbst erstmal zu mögen. Ich weiß nicht, ob es wirklich möglich ist, dass ein anderer einem zeigen kann, dass man liebenswert ist. Ich weiß nur, dass es ein langer Prozess ist und dass man dabei manchmal versagt.. beim Versuch, sich selbst zu mögen. Deine Liebe war ihr eine Art Ablenkung von ihr selbst. Sie stand nicht im Mittelpunkt und du auch nicht, sondern das "Wir". Sie entfernte sich immer mehr von sich selbst, bis es gar kein "Ich" mehr gab. War das so, dass man, sobald man anfing, mit "Wir" zu reden, das wichtige "Ich" vergaß? Das Ich, das allein durch die Welt reisen wollte. Das Ich, dass sich zurückziehen wollte, um nachzudenken, über Gott, die Welt und sich selbst und dafür viel Zeit brauchte. War das so, dass man sich vor lauter Liebe gar nicht finden konnte, weil sie einen ablenkte? War das so, dass Liebe einen einengte und einem sogar die Freiheit rauben konnte, weil sie zu viel verlangte? Tags: liebe, Suche nach dem Ich, Sinn des Lebens, liebe bla bla
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fuehlen
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blackswan
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1:0 für dich!
Betrachten wir die Dinge neutral,ist nicht wirklich etwas Weltbewegendes passiert.Die Erde zieht ihre Bahnen,ich befinde mich auf ihr und bin Nichts!
Nichts ist passiert,was nicht jeden Tag immer wieder aufs Neue passiert.Mann trifft Frau,Frau trifft Mann.Ganz nett soweit,bis man dahin kommt,wo es nicht mehr nett ist,wobei man sich echt bemüht hat,und immer wieder versucht Nettigkeit vorzugauckeln,nein, nein mir geht es gut,nö wünsche dir viel Spass,ist mir egal,mach du nur,bin ja tolerant....und dann schleicht sich so ein Gefühl ein,ich kann es nicht beschreiben,nur soviel,es fühlt sich nicht gut an,es kommt von tief in mir,und ich weiß nicht,was es mir sagen will.Ich möchte es nicht hören,möchte locker,flockig,unbeschwert sein,aber es gelingt mir nicht mehr.Irgenwas ist anders,ist es Sehnsucht,die ich nicht ausspreche? Ist es Verletztheit,die Du durch deine Worte fokusiert hast?.Ist es Traurigkeit,die sich langsam an die Oberfläche schleicht und mir soviele Dinge erzählt,von mir und meiner Vergangenheit? Du kamst und wolltest mich beschützen,mir kein Leid zufügen,das sind wohl die Brutalsten,gaukeln dir Freundschaft vor und scheißen auf Deine Gfühle,sie treten nochmals drauf........autsch!Was hast Du denn,stell Dich nicht so an,heul nicht!Du bist erwachsen! Nein bin ich nicht,ich bin klein und verliere mich,ich verliere mich in meiner Traurigkeit und das Kind in mir wächst,wird grösser und grösser,es hat gewonnen und weint!Ich kann es nicht mehr beschützen vor mir und der Welt.Ich kann mich nicht anfreunden mit ihm,es bereitet sich Ohnmacht in mir aus.Ich würde dich sogerne trösten,kleines Mädchen,aber es funktioniert nicht,es vermischt sich lediglich.NEIN;Du darfst nicht grösser werden,es würde mich zerreissen,mich ertrinken lassen in meinen eigenen Tränen. Du hasst mich und Du liebst mich,geh und laß mich in Ruhe,ich liebe Dich,umarme mich,du wiederst mich an! Wechselspiel,Mann Frau,Kind Frau.Du bist da und doch nicht bei mir,Du sitzt neben mir,und es ist doch nur Deine Hülle.Mir egal sagt die Frau,wo bist Du fragt das kleine Mädchen,siehst Du mich nicht? Nein,ich sehe Dich nicht,Du bist mir egal. Fuck. Und Du gehst,die Türe fällt ins Schloß.....ein Windhauch streift mein Gesicht und das kleine Mädchen fängt an zu weinen.Die Frau steht da und fühlt nichts.Nichts! Die Erde dreht sich weiter,mit Dir,mit mir........ohne uns! Das Mädchen hat gewonnen!
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/1-0-fuer-dich/682479
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sehen
gesellschaft
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nanalew
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Zuhause
Jedes Jahr auf ein Neues. Föhliche Weihnachten euch allen. Wo bist du hin?
Lächelnte Menschen, Gelächter, Geschenke und Glitzer. Ding dong : die liebe Familie ist da. Überall diese Perfektion. Die blitzblanken Zähne, die Umarmungen und die Freudenschreie. Idealisierung der Meisterklasse. Alles kotzt mich an. Ich lächle. Verkrieche mich in meinem Zimmer. Plötzlich muss ich an dich denken. Ist es erst ein Jahr her? Ich seh deine Augen nicht mehr. Hör deine Stimme nicht mehr. Dein Name kommt mir über die Lippen, du schmeckst fremd. Trotzdem tut mein Bauch weh. Bei dir sind alle ehrlich, sie hassen sich. Alle, jeden. Frohes Fest. Wir feierten gemeinsam. Und jetzt erkenn ich dein Lachen wieder. Ich hab ein Foto davon. Du bist schön. Als du meine Hand hielst zitterte ich. Ich fühlte mich bei dir Zuhause. Du sprachst es aus. Du hast immer all meine Gedanken ausgesprochen. Ich hatte Angst vor dir. Ich liebte dich. Auf irgendeine Weise. Deine Lippen schmeckten nach Sarkasmus und Tränen. Du hast nie geweint. Du warst so stark. Ich litt für uns beide. Du trösteste uns. Ich weiß heute noch nicht was schwieriger war. Bist du endlich Zuhause? Oder bin noch immer ich es? Ist es sie? Ich bin voller Fragen. Aber antworte nicht. Bitte. Ich will dich nicht hören. 8 Monate ist es her. Seitdem hörst du nichts mehr von mir. Ich hoffe du bist glücklich. Ich hoffe du liebst mich. Ich hoffe du hast mich vergessen. Ich bin schwanger. Frohe Weihnachten.
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812,015
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AMB
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Wo ist noch gleich der Ritter auf dem weißen Pferd?
Das hab ich mir echt anders vorgestellt mit dem "Großwerden" und diesem "den Mann des Lebens treffen."
Verdammt, was ist denn da los? Ich will nicht so denken und weiß auch „das wird schon, wenn Du nicht drauf wartest….“ Blabla, ich weiß es doch, aber trotzdem will ich gleich morgen den „Mann des Lebens“ kennenlernen, 15 Kinder kriegen und glücklich bis an´s Lebensende sein. Er muss natürlich gut aussehen, voll mein Typ sein, gerne und gut kochen, wir müssen den besten Sex auf der Welt haben, finanziell gut dastehen und und und.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/wo-ist-noch-gleich-der-ritter-auf-dem-weissen-pferd/1471702
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Sascha_Chaimowicz
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Gruppentäter
Wann packt dich der Kollegenhass?
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wissen
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MaasJan
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Tracht
Der Grat zwischen Ekel und Morbidität ist sehr, sehr schmal. Ich stolpere.
Nein, behaglich sah es wahrlich nicht aus, wie sie da im flackernden Rotlicht am Straßenrand stand. Noch dazu in solch einem verrufenen Viertel. Es wunderte P. gar nicht, dass die meisten Autofahrer sich in eine Zwickmühle manövrierten. Entweder erlagen sie den anrüchigen Avancen der Straße oder aber sie quittierten die Entscheidung dagegen mit einem Lächeln auf dem Zielfoto. Beide Varianten waren nicht unbedingt schonend zum Geldbeutel und riskant für die Gesundheit obendrein. Trotzdem wählte ein Gros der Autofahrer den Weg weg vom Tripper, durch die Lichtschranke. Immerhin verliehen sie dem Bezirk seine charakteristische Färbung. Und auch P. wäre es niemals in den Sinn gekommen, getrieben von ursprünglichen Gelüsten hier an diesem Straßenrand zu halten, aber die Wunde unter seinem Fuß zwang ihn nun einmal von Zeit zu Zeit zu einem Zwischenstopp. Nicht etwa eine Scherbe, wie man vielleicht hätte vermuten können, hatte ihm die Fußsohle ruiniert, vielmehr war er mit voller Wucht in den Holzpfropfen seines nicht wirklich vollendeten Ikea-Regals getreten. Der nicht eben spitze Stumpf hatte seinen Fuß von unten mehr aufplatzen lassen denn zerschnitten und eine tiefe Furche gerissen. Die Wunde klaffte nun schon eine ganze Weile und P. mühte sich auch redlich, sie nicht weiter aufreißen zu lassen. Aber er war ein überaus sparsamer Mensch und so hatte es ihn bisher noch nicht in eine Ambulanz verschlagen. Lieber fing er das Blut in einem Gefrierbeutel um seinen Fuß herum auf. Damit nicht laufend neue Beutel in Anbruch gerieten war P. dazu übergegangen, das Gemisch aus Blut und Wundsekret in regelmäßigen Abständen zu trinken um den Verlust an Flüssigkeit und Mineralien abzufedern. Und in gewisser Weise schien es auch zu wirken, seine Zähne jedenfalls hatten schon eine gesunde Farbe angenommen und kontrastierten gekonnt mit seinem aschfahlen Gesicht. Das war auch bitter nötig, ließ doch der Rest seiner Erscheinung weniger auf Stilsicherheit denn auf Rübezahl schließen. P. griff also zu seinen Füßen, hob seinen Fuß aus dem prallgefüllten Beutel und setzte zu einem tiefen Schluck an. Vielleicht etwas zu ungestüm, der Vorfreude wegen, jedenfalls schwappte ein guter Teil über die Mundwinkel hinaus und lief gottlob nicht in die Nase, dafür aber seinen Bart hinunter. Mit dem Handrücken wischte er sich den benetzenden Rest von den Lippen und grunzte zufrieden. Für ein Bäuerchen reichte die Kohlensäure nicht und die geronnenen Klumpen auf entgegen gesetztem Wege wieder in seinem Mund zu spüren, mochte für Wiederkäuer verlockend sein, aber P. ekelte sich dann doch ein wenig. So beließ er es bei einem kehligen Laut und beobachtete lieber die Bordsteinschwalbe, die sich langsam und bemüht aufreizend seinem Wagen näherte. Ein Vorhaben, das, sicherlich auch der Kälte geschuldet nicht besonders galant umgesetzt wurde. Schlagartig wurde P. bewusst, dass diese Dame in unmöglich in dieser Situation im Auto vorfinden durfte. So öffnete er die Türen und entstieg reichlich ungelenk seinem Fahrzeug. Die Straßendirne verlangsamte prompt ihren Gang und nestelte mit steifen Fingern nach einer Zigarette und einem Feuerzeug, das bei dieser Kälte aber unmöglich funktionieren konnte. Hilfsbereit, wie P. nun einmal war, griff er flugs in seine Hosentasche und holte sein Sturmfeuerzeug hervor. Um die Dame in seinem Sichtfeld nicht unnötig warten zu lassen, schritt er forsch in ihre Richtung. Beim zweiten Schritt rächte sich, dass er doch einem seiner Triebe nachgegeben hatte. Ein unsagbarer Schmerz schoss von seinem Fuß bis in jede Faser des Körpers und ein Stöhnen entfuhr seinen Lippen. Aus dem Gleichgewicht geraten taumelte P. nur noch grob in Richtung des leichten Mädchens. Kaum hatte er sie erreicht, machte sie ihrem Namen alle Ehre und fiel mit ihm unsanft in den Schnee. Sicherlich, für Außenstehende mochte die Situation bedrohlich wirken, aber der spitze Schrei um Hilfe war nun wirklich überflüssig, rief er doch den zugehörigen Zuhälter auf den Plan, der ansatzlos aus seinem Benz gesprungen kam. Mit geübtem Blick konnte er zwischen Nuttenprellern und harmlosen Verwirrten unterscheiden, lud durch und schoss P. ohne Vorwarnung in den Kopf. Für diesen war die Situation unglaublich unangenehm und peinlich, sodass er sich nichts lieber wünschte als, weit weg zu fliegen. Sein Kopfinhalt jedenfalls tat ihm den Gefallen prompt.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/tracht/836968
https://web.archive.org/web/20120217063202/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/tracht/836968
fuehlen
familie
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Sabrina_Luttenberger
http://www.neon.de/user/Sabrina_Luttenberger
Studienschuld
Gerät man als deutscher Student zwangsläufig in die Miesen?
Was man bisher nur aus den Vereinigten Staaten kannte, weil dort horrende Uni-Gebühren jenseits der 50.000-Dollar-Marke pro Semester normal sind, davon hört und liest man auch hierzulande immer öfter: Deutsche Studenten verschulden sich für ihre Traum-Ausbildung. Wer finanziell nämlich nicht zum privilegierten Kreis der wohlhabenden Gesellschaftsteile gehört, sondern sein Studium und die anderen anfallenden Kosten aus eigener Tasche bezahlen muss, für den werden die Monatsabrechnungen ganz schnell zum Dauerschock. Um trotzdem noch eine Karriere als Tierarzt oder Architekt zu wahren, hängen viele Studenten ihre Hoffnungen an einen Kredit und schließen mit dieser Unterstützung ihr Studium doch noch ab. Blöd nur, wenn man nach den zwölf Semestern nicht sofort mit einer Fixanstellung rechnen kann, die Kreditraten aber bezahlt werden müssen. Was als kleine Minuszahl begonnen hat, wird so ganz schnell zu mehreren tausend Euro Schulden. Alles halb so wild, oder doch leider wahr? Wie schaut das bei euch aus? Wie finanziert ihr euer Studium? Denkt ihr schon jetzt über einen passenden Schuldnerberater nach? Wart ihr vielleicht sogar selbst schon in dieser Schulden-Situation, oder kennt jemanden, der sich in dieser misslichen Lage befindet?
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/ausbildung/studienschuld/676395
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wissen
ausbildung
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null
MisterGambit
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Der Sommer in uns.
Niemand weiß, womit wir es zu tun haben.
1. Wenn es 05:53 ist und die Sonne aufgeht, sitze ich am Fenster, seit Tagen schon, dann weiß ich nicht, ob ich lachen soll, weinen, oder brechen. Ich habe seit zwei Wochen nicht geschlafen, lag auf dem Bett, hörte das Ticken meines Weckers, hörte das eigene Röcheln, dass mich dann und wann hochschrecken ließ, als ich ahnte, ich könnte einschlafen. Gerade geht sie erneut auf, die Sonne, heute sind es Tränen, das ist okay, weil ich nicht mehr weiß, woher sie kommen: Vom Licht, meinen schwachen Augen oder dem Gefühl, dass es ein weiterer geschenkter Tag ist, eine Nacht weniger, die ich überstehen muss? Zunächst dachte ich, das Rechnen würde beginnen: Wie viele Nächte packe ich? Wie viele Nächte, bis zur Unendlichkeit? Wie lange dauert es, bis man vergisst, wer man ist, was man ist? Wie lange, bis das alles keine Rolle mehr spielt? Es besucht mich niemand. Verwunderlich, sonderbar, wie sehr man aus dem Alltag verschwinden kann, solang man seine Rechnungen bezahlt und abends gelegentlich das Licht brennen lässt. Meine Fingernägel sind schwarz, das waren sie nicht von Anfang an. Erst spürte ich ein taubes Gefühl in den Zehenspitzen, das sich allmählich über den Spann Richtung Knöchel fraß. Da hätte ich zum Arzt gehen sollen, fürchtete mich vor der Diagnose „Raucherbein“, was im Nachhinein besser gewesen wäre als das Kribbeln, das folgte, sich dem Bauch entlang nach oben zog, inzwischen meinen Hals erreicht hat. Der Taubheit folgt aus dem Fuß das Schwarz: Die Zehennägel, die ersten Krampfadern an der Wade, die dünnen Blutbahnen, die Venen am Arm, die Fingernägel. Manchmal schrecke ich hoch, wenn ich meine Gedanken mehrere Minuten nicht höre, drohe, einzuschlafen, und renne ins Bad, strecke mein Gesicht in Richtung Spiegel, reiße die Augen auf und prüfe, ob es sie erreicht hat. Das kenne ich nur aus Filmen, aber ich bin mir sicher: Erreicht es meinen Kopf, ist das Spiel aus. Mein Magen raunt wie das Echo eines Bären, das aus einem Kellergewölbe hallt, ich habe den Geschmack von Eisen auf meiner Zunge, aber wenn ich esse, spucke ich es auch, muss ich mich übergeben. Und das Erbrochene riecht wie Teer. Also lasse ich den Bären jammern, drücke meine Fäuste gegen die Magengrube und hoffe, das Biest gibt klein bei. . Eine Weile lang spielte ich mit dem Gedanken, meine Eltern anzurufen, meine Freunde, ihnen zu sagen, dass etwas passieren wird, dass sie nicht traurig sein sollen, nicht sauer, dass ich sie vermisse. Die ungesagten Dinge sagen: Tut mir Leid, Vater, dass ich dir nie gesagt habe, dass ich dich liebe, ich habe es zu spät gemerkt und dann den richtigen Moment verpasst. Tut mir Leid, Mutter, dass ich die Fehler zu spät verzeihe, und du nun nichts mehr davon hast. Allen anderen: Danke für die schöne Zeit, tut mir Leid, dass ich so garstig war. Exfreundinnen, tut mir Leid, dass ich euch gegen den Kopf gestoßen habe. Das war nur meine Verletzbarkeit. Am Ende vermisse ich euch alle. Auch die, die ich nie mochte. Ich habe es gelassen, landete, wenn ich auf mein Telefon blickte, die Anrufliste durchging, wieder vorm Fernseher oder vorm Fenster, um meinem Kopf dabei zuzuhören, wie er sich aufbläht, wie die Gedanken platzen. Im Kinderprogramm lief ein Beitrag über den Tod, da hieß es, dass die Menschen, bevor sie sterben, ihre Furcht verlieren. Aber die Angst ist übermächtig, ich weiß das, wenn ich vor mir sehe: Ich mit einer Spritze voller Spülmittel am Küchentisch, die Hände zuckend wie ein Fisch im Netz, ich mit einem Föhn vor der Badewanne, nicht sicher, ob es funktioniert, ich und der Strick und keine Ahnung, wie es funktioniert. Vor die Tür gehen? Todesangst. Ein Mann geht durch den Hausflur. Er kommt die Treppe hoch. Ich kann ihn riechen, noch bevor er zu hören ist, er läuft langsam, ist allein, sein Schweiß stammt vom Sommer, nicht von der Angst, was gut ist, weil er dann nicht zu mir will. Er wird langsamer, jetzt höre ich seine Schritte, er bleibt vor meiner Tür stehen. Es schrillt die Klingel. Ich schlucke, schlucke heftig, mein Magen knurrt, ich höre seine Stimme „Hallo?“, ich boxe mir in den Magen, es schrillt die Klingel, es klopft, „Hallo?“, klopft noch einmal an der Tür „Aufmachen!“, hallt es in meine Wohnung. Ich halte mich am Fensterbrett fest, und kann riechen, wie er  sich zurückzieht. Mein rechtes Lid zuckt, ich blicke durchs Fenster, sehe die Sonne, denke an meine Eltern, meine Freunde, denke an alle, denke, ich sollte Bescheid sagen, ich sollte mich bedanken, denke darüber nach, was ich alles hätte tun können, wenn ich ein glücklicheres Kind wäre, ein glücklicherer Sohn, ein glücklicherer Freund, ein Mensch. Tausend Fragen schießen quer durcheinander, dann wird es still, ich rieche den Mann, er kommt wieder, er hat jemanden dabei. Diesmal gehen sie die Treppe schneller hinauf. Die Klingel schrillt, zwei Männer rufen laut, treten, klopfen gegen die Tür. Rufen meinen Namen. Meinen Namen. Ein letzter Gedanke: „Bitte, bitte, habt eine Waffe.“ Und dann geht die Sonne in mir unter. 2. Nieselregen, dreizehn Grad. Mila sagt, der Sommer wird kommen. Ich blicke an ihr vorbei durch das Fenster auf die andere Straßenseite, dorthin, von wo aus wir gestern die Schüsse hörten. Drei Schüsse, ein Schrei, ein weiterer Schuss. Stille. „Du denkst an die Familie“, sagt sie, ich nicke, „zwei Kinder“, antworte ich. Mila nickt. „An was denkst du noch?“ Ich überlege, lüge: „An Sommer.“ Ich denke an die Kinder, an die Frau, an den Mann, an alle, die sich in den vergangenen zwei Wochen erschossen haben, die, die fliehen wollten, es nicht geschafft haben. Warum? Weil die Angst zu groß war, die Verzweiflung? „Du lügst doch“, sagt sie. „Stimmt“, antworte ich, „ich bin wütend, und traurig. Und glücklich. Wegen dir. Das ist ungerecht, unfair, oder? Ich sollte unsere Sachen packen, wir sollten verschwinden. Stattdessen…“ „Stattdessen…“, sagt sie. Stattdessen harren wir aus, stattdessen sitzen wir in unserer Wohnung bei Tag, blicken aus dem Fenster, halten uns im Arm, hören Radio, hören die Nachrichten: Die Todeszahlen, die Flüchtlingszahlen. Gab es weitere Ausbrüche? Nein. Gab es Sichtungen? Nein. Was will er? Wir wissen es nicht. Nach offizieller Stellungnahme der Amtskirche sei das Jüngste Gericht nicht auszuschließen, heißt es, nach offiziellen Stellungnahmen sei das Wort mit „Z“ zu vermeiden. Man spricht von der „Nacht“, die hereinbricht. Man ist angehalten, zu beten, zu flüchten, den offiziellen Beamten nicht im Weg zu stehen. Man soll nicht den Helden spielen. Niemand weiß, womit wir es zu tun haben. Abends liegen wir nebenbeinander im Bett, unter dem Bett liegt der Baseball-Schläger aus Aluminium, den ich vor Monaten kaufte, damit ich Mila vor Einbrechern beschützen kann oder Monstern im Wandschrank. „So schläfrig, wie du guckst, muss ich dich beschützen“, sagt Mila manchmal und lacht dann, ich lache mit. Wenn Mila eingeschlafen ist, stehe ich auf, gehe durch die Wohnung, packe Sachen, ihre Sachen, schreibe ich Briefe an Sie, Briefe, die, alles sagen, was wir uns zu sagen hätten, wenn wir noch ein paar Jahre hätten. Wir wissen es nicht. Nachts überprüfe ich den Abstellraum neben der Haustür, schaue nach, ob alles an seinem Platz ist und verschließe ihn ordentlich, doppelt. Dann lege ich mich wieder zu ihr. Manchmal wacht sie dann auf, dreht sich zu mir, stellt mir Fragen: Hast du eigentlich gedient? Wie warst du als Kind? Was passiert mit unseren Gedanken wenn wir zu einem von ihm werden? Würdest du mich töten, wenn ich infiziert wäre? Wieso passiert das alles? Ich antworte immer das gleiche: Nein. Jung. Nichts. Ja. Es gibt keinen Grund, lass dir das nicht einreden. Das ist das einzige, was uns rettet. In diesen Momenten lasse ich mich hinreißen zu Sätzen, die ich in all der Zeit mit Mila nicht gesagt hätte,  Sätze wie „Ich hatte in meinen Leben schon oft Angst. Ich müsste jetzt Angst haben, Angst um unser Leben, Angst vor ihm, Angst um dich, um meine Familie. Aber ich habe keine Angst. Ich bin wütend. Und wenn das wirklich die Nacht ist, die uns alle anfällt, dann kann ich verdammt noch mal nicht anders, als mir zu wünschen, ich sei eine verschissene Sonne. Und ich würde diese Nacht verbrennen.“ Sie küsst mich, während ich meine Augen schließe, und ich merke, wie sie sich von der Bettkante beugt um zu sehen, ob der Schläger noch da ist. „Ich würde lieber im Dunkeln sterben“, sagt sie. „Ich würde lieber gar nicht sterben.“ … Wir spielen Konsole, "Zombies ate my neighbours", es gibt uns ein gutes Gefühl, irgendetwas zu töten, das dem Wahnsinn um uns ähnelt und gleichzeitig lenkt  es uns davon ab, hilflos zu sein. Als wir das 3. Level nicht schaffen, steht Mila auf. „Du hast für mich gepackt. Es wird Zeit.“ Wir laden ihre Koffer ins Auto, fahren zum Checkpoint, vorbei an den Häusern, die wir abends auf dem Vordach beobachteten haben, um die  brennenden Lichter zu zählen.  Von CD läuft Schuberts „Die Nebensonnen“ , um die Situation zu retten, singen wir laut mit. Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n, Hab' lang und fest sie angeseh'n; Und sie auch standen da so stier, Als wollten sie nicht weg von mir. Es klingt schräg, aus meiner halbtiefen Stimme noch krächzender als durch ihre, wir lachen, grölen das Lied, kurbeln die Fenster herunter, leichter Regen weht hindurch. „Wenn wir uns wieder sehen, ist es Sommer. Mit nur einer Sonne.“ Ich nicke. Ich möchte explodieren. Als sie am Checkpoint aussteigt, ihre Koffer nimmt, bleibe ich im Wagen sitzen, meine Hände zittern, sie versteht, wir beide schweigen, sie winkt, dreht sich schnell weg. Dann ist sie fort. Ohne zu zögern trete ich aufs Gas, bretter die leeren Straßen entlang, vorbei an überfüllten Mülltonnen, verrammelten Hauseingängen, verwaisten Ladenlokalen. Die Stadt stirbt, wenn niemand sie rettet. Denke ich. Zuhause angekommen greife ich mein Telefon, rufe meinen Vater an. Alles in Ordnung bei ihm, wir machen es kurz, unsere Stimmen stocken. „Pass auf dich auf“, sagt er. „Ich versuch’s.“ Bei meiner Mutter kann ich das Gespräch nicht kurz halten, sie beginnt davon, wie ich bei der Geburt beinahe gestorben wäre, erstickt am Fruchtwasser, wäre nicht zufällig der Bereitschaftsarzt dagewesen, der auf dem Weg nach Hause seine Jacke hatte liegen lassen. „Das Leben ist Zufall“, nuschele ich, sie korrigiert mich: „Für alles gibt es einen Grund. Und du kannst immer noch her kommen. Oder zu Mila. Du musst nicht da bleiben. Keiner erwartet irgendwas.“ „Ich weiß…“, antworte ich, „ich hab dich lieb. Wir hören uns.“ Dann rauscht es in der Leitung. Die Gespräche sind geführt, die Stadt ist leer, Mila ist weg. Für alles, was jetzt folgt, finde ich keine Erklärung, für den Plan, der jetzt folgt, gibt es keine Alternative. Es gibt ihn. Es gibt mich. Ich öffne beide Fenster, lege eine Box auf das Fensterbrett, drehe die Musik laut auf. Comeback Kid, Partners in Crime. Ich schiebe den Sessel neben die Tür der Abstellkammer, schließe die Abstellkammer auf, hole den Baseballschläger hervor, setze mich hin. Warte. Und warte. Stunden vergehen, das Lied dröhnt halb in die Wohnung, halb auf die Straße, ich denke an Mila, an die glücklichsten Monate meines Lebens, denke an meine Eltern, mit denen ich ins Reine gefunden habe, denke an mein Leben, denke daran, dass ich glücklich bin, dass ich mir nicht einreden darf, dass das alles der Preis ist, für Glück, das alles ein Ende haben muss. Denke an Sommer und an Nächte und die Dächer und Schüsse. Denke daran, wie ich bei der Musterung auf die Frage, ob ich im Kriegsfall meine Familie mit Waffen verteidigen würde, gelogen habe, als ich mit „Nein“ antwortete. Vor dem Fenster wird es dunkel, als ich Schritte im Hausflur höre. Langsam, hinkend. Rauschen in meinem linken Ohr. Die Schritte stoppen. Mein Atem setzt aus. Kratzen an der Tür. Klopfen, Rauschen in meinem Ohr. Der vorletzte Track. Kratzen an meiner Tür. Sie bricht auf. Noch ein Lied, bis die Musik stoppt. Danach blinkt die rote LED. Wenn sie fünf Mal geblinkt hat, aktiviert sie den Zünder, dann läuft das Kabel bis zur Abstellkammer, und die Nacht wird weg gebrannt. Vor mir im Halbdunkel: Er. Kein Zweifel, dass ich Mila liebe. Kein Zweifel, dass ich glücklich war. Kein Zweifel, dass ich das Richtige tue. Schwarze Augen auf mir. Meine Hand, die den Griff umklammert. Zischen. Als er auf mich zu stürmt, reiße ich den Schläger hoch und sehe in Gedanken kein Leben, dass in einem Film an mir vorüberzieht. Ich sehe: Sommer. Und Mila. Und Nacht. 3. Die Matratze drückt sich in meinen Rücken, der Boden ist hart, ich drehe mich zur Seite und blicke in die Halle auf die anderen, die noch schlafen. Es ist 7 Uhr 30 am Morgen, in zwei Wochen würden wir Weihnachten feiern. Würden wir. Ich habe von Dorian geträumt, er taucht immer wieder auf, seit ich hier bin, und ich beginne mich zu fragen, ob das ein Zeichen ist. Ich sehe ihn am Fenster stehen, schweigen, und wenn ich auf ihn zugehe, dreht er sich nicht zu mir um, schweigt nur weiter, nimmt meine Hand. Dann wache ich auf. Ich schäle mich aus dem Schlafsack, ziehe Schal, Mütze und Jacke an, streife durch die Reihen in den Sanitärbereich, lasse Wasser über meine Finger fließen, reibe meine Wangen und starre kurz auf die Kacheln, dahin, wo mal Spiegel gewesen sein müssen. Ich habe mich seit Wochen nicht mehr gesehen, vielleicht ist das besser, denn wann immer ich mir durchs Haar fahre, merke ich, wie es absteht. Anfangs berührte ich die Kacheln in der Hoffnung, darin etwas zu erkennen, aber da war nichts als vergebene Hoffnung. Wenn ich nicht durch Dorian aufwache, schrecke ich in der Nacht hoch, nehme eine kleine Taschenlampe und leuchte mir über die Handgelenke, Fingernägel, suche nach Spuren. Aber da sind keine. Nebel liegt auf den Straßen, ich kann keine zwanzig Meter weit klar sehen, nur das schwere blaugrau lässt mich wissen, dass die Sonne gerade aufgeht. Ich gehe zwischen den Hallen entlang, zähle im Kopf mit „Habitat 5, Habitat 7, Habitat 9“, die mittlerweile bis unter das Dach mit Menschenseelen gefüllt sind, laufe rauf aufs Feld, wo selbst bei Nebel die Außenleuchten von Mater 4 zu sehen sind, unserem Schiff. Wenn ich morgens hier draußen auf der Wiese stehe, rede ich oft mit Dorian, das tröstet mich, ich erzähle ihm, was passiert, was ich gesehen habe, was für Menschen mir begegnen, aber es endet immer damit, dass ich ihn frage, wieso er nicht bei mir geblieben ist, wieso er nicht damals mit gekommen ist, als ich die Stadt verließ, wieso er den Helden spielen musste. Fragen, deren Antwort ich kenne. Dann wird es noch stiller und ich höre ihn fragen, wieso ich nicht geblieben bin, was er mich nie gefragt hätte. Klar. Er wollte uns retten, uns alle. Der ängstliche Junge, der bei Horrorfilmen zusammenzuckte, um dann nachts die Schultern breit zu machen, sich zu brüsten, dass er mit dem Baseballschläger unterm Bett alle Geister besiegt. Aber es gibt Geister, die niemand besiegt, soviel wissen wir jetzt alle. Gewissheit, wo kaum etwas übrig geblieben ist. Als sich die Krankheit ausbreitete und immer mehr Städte fielen, habe ich mich Monate lang aufgemacht, ihn zu suchen, ich konnte mich nicht mit dem Gedanken abfinden, dass er weg ist, dass einfach wie eine Figur aus der Geschichte gestrichen wurde. Ich kann es mir auch jetzt nicht klar machen. Ein Wunder, dass ich das überlebt habe, müsste ich doch denken, ein Wunder, dass ich jetzt hier stehen kann um mit einem Geist zu reden. In den Gruppensitzungen, die wir abhalten müssen, betonen die Therapeuten, dass es diese Hoffnung ist, die mich hier hin geführt hat, dass wir das jetzt alle brauchen: Hoffnung, weil wir alles andere verloren haben. Da sitz ich dann und denke, dass sie das doch zuerst zu sich selbst sagen, zu den anderen, nicht zu mir. Und denke: Ich kann diesen Scheiß nicht mehr hören. Nicht die Hoffnung hat mich hier hin geführt, sondern die Abwicklung durch die Behörden. Erst der Aufruf im Notfallkanal, Flugblätter, dann das offizielle Schreiben mit dem Umsiedlungstermin, den genauen Daten, dem Namen des Standortes, die Kapazität unseres Schiffes, meinem neuen Namen: Möwe 43 w. Wir alle haben Tiernamen erhalten, vielleicht soll das so eine Art Exodus-Gefühl in uns wecken, eine Arche-Noah-Geschichte auf unsere Flucht aufsetzen. Gelegentlich versuch ich mich damit aufzuheitern, dass ich mich auf den Boden setze, die zahllosen anderen beobachte,mich frage, welche Tiernamen die so haben könnten. Was denkt ein Erwachsener Mensch, der mal ein Haus hatte, eine Familie, ein Leben und plötzlich schläft er in einer riesigen Halle, besitzt nichts mehr und hört auf den Namen Elefant 78 m. Was denkt eine Mutter von 3 Kindern, die jetzt Bison 167 w heißt? Oder Zikade. Oder Koboldmaki. Oder Flamingo? Es heitert mich nicht auf. Dreimal in der Woche müssen wir in Sozialisierungsmaßnahmen, werden anderen zugelost mit der Absicht, dass wir uns verstehen, anfreunden, verlieben, was natürlich nicht klappt. Zumindest bei mir nicht. Vor einem Monat saß ich einem jungen Mann gegenüber, Antilope 8 m, der ununterbrochen davon redete, wie sehr ihn das ankotzt, dieses bevormundet werden, dass er manchmal aufwacht und sich wünscht, er sei einer von „ihnen“ geworden, damit der Spuk endlich vorbei ist. Ich antwortete, dass wir ja eh nicht wüssten, wieso jemand sich wandelt, nur wüssten, dass es irgendeine psychische Sache sei und er vielleicht zu viel rede, als dass es bei ihm ausbrechen könne. Da lachte er. Ich fand seinen Eifer rührend, seine funkelnden Augen, die Art, wie er sich zwischen den Sätzen auf die Lippen biss, nervös an seinen Handgelenken herumfummelte. Da war etwas an ihm, das mich glauben ließ, nicht allein zu sein. Anscheinend muss er erkannt haben, dass ich mir die gleichen Gedanken mache wie er. Er nahm meine Hand, die ich, weiß Gott warum, nicht gleich wegzog. Dann sagte er „Du heißt Mila. Du weißt, was Mila heißt, oder? Liebe. Darum passiert dir nichts.“ Erst wollte ich ihm eine scheuern, dann spürte ich das Zucken in meinen Augenlidern, ich war wie geschockt, ich wusste nicht, wie er plötzlich dazu kam, das zu sagen, ich drehte mich nach rechts und links und suchte, ob uns jemand beobachtete, dachte, dass das unmöglich sei, dachte, dass ich unmöglich weinen kann vor diesem jungen Mann. Ich hätte es ihm erklären sollen, aber ich konnte nicht. Also schwieg ich, stand auf, nickte ihm zu Abschied zu, hätte ihm noch alles Glück wünschen wollen. Aber was heißt das? Ich stand einfach auf, schob meinen Stuhl zur Seite und verließ die Halle, rannte die Straße runter bis hinauf aus Feld. Ich hab Antilope seit dem nicht wieder gesehen. Wenn ich versuche, über ihn nachzudenken, erinnere mich unweigerlich an die Sonntage mit Dorian, wenn uns beinahe die Decke auf den Kopf fiel, Dorian nicht zur Ruhe kam, weil ihm diese Sonntagsstille zu schaffen machte, er wild rumredete, bis ich ihn schließlich anfuhr. Dann kam er auf mich zu, drückte mir einen Kuss auf die Stirn, als sei nichts. Er flüsterte dann immer „Mila heißt Liebe“. Ich würde gerne wissen, wo er jetzt ist. Ich würde gerne wissen, ob Antilope auch mal eine Mila hatte und eine Familie und ein Leben. Ich würde gerne wissen, ob wir irgendwann alle wieder Weihnachten feiern, und ein Mann da ist, der zuckt, wenn ein Horrorfilm läuft, den Schauer runterspült, in dem er laut „Partners in Crime“ durch die Boxen jagt, dann neben mir im Bett liegt, die Schulter breit macht. Aber das hatte ich alles. Das alles lasse ich zurück, wenn dieses Schiff nächste Woche startet. Ich stehe auf, drehe mich. In einer Stunde sitzen alle an den Tischen, rationierte Kraftbrühe in Schalen vor sich, aus den Lautsprechern dröhnt der Morgengruß. Zum Abschied heißt es immer „Wir sind noch da.“ Wir. Als Antilope sich mir vorstellte, sagte er, sein Name sei Ben, dass sei die Kurzform von Benjiro und auch wenn ich Deutsche sei, erinnere ihn mein Blick an seine Mutter. Benjiro sei einer der letzten überlebenden Japaner, er liebe Rockmusik, westliches Kino, indisches Essen, Brot und er habe ein Lieblingsgedicht mit dem Titel „Nur Fliehen ist schöner.“ Leise sagte er „Manchmal schaue ich mir da draußen dieses Schiff an und frag mich, ob das überhaupt funktionieren wird. Und wenn ja, wo fliegen wir hin? Und wie endet das?", dann beugte er sich über den Tisch „Im Grunde…wir sind Gefangene. Ist Dir das klar?“ Junge Antilope... Ich drehe mich wieder zurück, der Nebel hat sich etwas gelöst, also gehe ich einige Schritte weiter, drehe mich zu Mater. „Wir starten ein neues Kapitel. Wir fliegen in eine ungewisse Zukunft, wissend, dass unsere Hoffnung, unsere Menschlichkeit überlebt, solange wir nicht aufgeben. Wir sind noch da.“ Das klingt wie aus einem schlechten Film. Dreißig Schritte. Fünfzig Schritte. Hundertfünfzig Schritte. Durch den Nebel hindurch sehe ich den ersten Zaun zur Sperrzone. Ich gehe weiter. „Ihr Name!“ brüllt es durch den Nebel. Gebell von Hunden. Ich gehe weiter. „Ihr Name. Stehen bleiben!“ Fünf Schritte. „Ihr Name! Bleiben sie stehen!“ Das Hundgebell kommt näher. Ein Schlag trifft mich in der Schulter, beißender Schmerz, mir wird warm. Das Hundegebell ist ganz nah. „Bleiben Sie stehen!“ Ich setze den nächsten Fuß nach vorne. Ein zweiter Schlag, mir wird schwarz vor Augen. Ein Hund springt mich an. Vorne am Zaun: Dorian. Er dreht sich um. 4. Früher malte ich mir aus, wie es sein würde, zu sterben. Stellte mir vor, wie meine Familie, meine Freunde trauern würden. Was sie auf meiner Beerdigung tragen würden, was sie sagen würden. Welche Musik wohl lief. Ich konnte mich nie entscheiden, ob es mir lieber wäre, sie würden weinen, tief erschüttert sein, untröstlich. Das ist die eine Seite an mir, die ich selbst nie lieben konnte. Die andere Seite wünschte sich, dass sie sich die Geschichten erzählen, die sie mit mir verbanden. Tränen in den Augen vom Lachen, Bier würde literweise fließen. Ich, als Geist, würde dabei sein, unsichtbar, unhörbar. Und mit ihnen lachen. Mir wäre fast danach, zu lächeln, als mir auffällt dass ich nie in Betracht gezogen habe, ich könnte alt werden. Ich kann nicht lächeln. Die Luft fehlt. Im Zeitraffer höre ich das Brüllen der Männer, das Bellen der Hunde. Vor mir verschwimmt das Bild von Dorian im Nebel. Noch hat mich keiner der Hunde erreicht. Meine Lunge brennt. Meine Beine brennen. Ich spanne jeden Muskel an, sprinte weiter, denke „Nur den Zaun erreichen. Bitte den Zaun erreichen. Nur den Zaun. Den Zaun.“ In mein eigenes nervöses Japsen und das Gebell mischt sich Sirenenjaulen. Ich höre Schüsse, die meine Gesichtsmuskeln zucken lassen. Weitere Schüsse, nicht auf mich, sie fallen an den Habitaten. Ich will mich nicht umdrehen, kann mich gegen den Reiz nicht wehren, tue es trotzdem, wende meinen Kopf und ein stumpfer Schmerz jagt mein Bein hoch. Ein Schlag auf den Spann. Sirenen, Hundegebell, Gebrüll, Nebelwand, Schreie vermischen sich, drehen sich in meinem Kopf. Mir wird schwarz vor Augen. Ich falle. … Durch Nebelschwaden hindurch sehe ich die Sonne wie eine blasse Kugel in einem Milchglas schwimmen. Mein Rücken klebt im feuchtkalten Gras, der Schmerz ist fort. Der erste Gedanke „Sie haben mich vergessen.“ Der zweite Gedanke „Haben sie nicht.“ Der dritte Gedanke „Was dann?“ Sie hätten bloß Sekunden gebraucht, bin ich mir sicher. Der Versuch, aufzustehen, scheitert, meine Beine und Arme sind wie eingeschlafen, sind wie die Gliedmaßen einer bleigefüllten Puppe. Unter mir spüre ich den Boden leise zittern. Das Zittern wird deutlicher, wächst zum leichten Beben, ich presse meine Zähne auf die Lippen, flüster  "Komm schon, Mädchen. Komm schon." Dann kann ich meine Arme anwinkeln, mich vom Boden abstützen, leicht aufrichten und sehe, dass Mater 4 die Turbinen und Düsen gestartet hat. Das Beben wird deutlicher, das Grollen der Schiffsturbine lauter, kreischend, mein Blick jagt rüber zu den Habitaten, von denen Rauchschwaden aufsteigen. Niemand ist zu sehen. Der Blick zurück zum Schiff, das Dröhnen erfasst den gesamten Himmel, Wind fegt übers Feld bis zu mir, presst gegen mein Gesicht, drückt mir gegen den Mund, ich muss mich abwenden. Und spüre nur, wie das Schiff abhebt. Da gehen sie hin. Mammut, Giraffe, Zebra, Dackel, Siamkatze und Ratte und Fuchs und Biber. 23, 43, 293, 417. M und W. So dumm. Diese Namen sind so dumm, und sie rattern mir durch den Schädel, ich sehe all ihre Gesichter, sehe, wie sie alle zum Schiff rüber strömen. Wie die Lautsprecherdurchsagen versuchen, das Chaos zu ordnen. Wie sie wiederholen und wiederholen: „Wir sind noch da.“ „Ihr seid jetzt weg… Antilope. Dumme Antilope.“ Mir steigen die Tränen in die Augen bei so viel Dummheit und so vielen Leben. Die Tränen laufen mir über die Wangen, ich versuche nicht mal, sie wegzuwischen. Wozu auch? Wer soll mich hier sehen? Ich bin alleine. Ich bin ganz alleine. Ich brülle „Haut doch alle ab, ja. Haut doch alle ab. Zebra. Und Mücke. Haut doch alle ab. Ihr Wichser. Verpisst euch doch alle. Ich hasse euch. Ich hasse euch, ihr Wichser. Wir sind noch da. Ja. Genau. Wir.“ Wenn alle Schiffe starten würden, gäbe es noch andere wie mich, die hier gefangen sind, vergessen am Boden, verstreut wie Kieselsteine. Weil wir nicht konnten, weil sie uns nicht helfen konnten, weil wir uneinsichtig waren. Weil irgendein Mann oder eine Frau oder ein Kind oder sonst was, Erinnerung, Prinzipien, Hoffnungen uns festhält. Und jetzt: Wir sind hier gefangen. Warten, dass die Nacht für uns kommt. Und nicht mal die Hunde bellen, wenn wir sterben. Irgendwo ist meine Familie, vielleicht an Bord eines dieser Schiffe, und ich frage mich, ob sie jetzt an mich denken, ob sie mich vermissen, ob sie an all das denken, was wir erlebt haben, an diese Momente. Ob meine Freunde noch da draußen sind. Wenn sie es geschafft haben. Und wenn nicht jetzt, vielleicht ist da dieser Moment auf ihrer Reise, wo ihnen einfällt: Mila. Und sie werden nie erfahren, wie ich alleine auf einer Wiese zusah, wie sich die Menschheit verabschiedet und ich zurückblieb, weil ich dieser Erinnerung nach jagen musste. Einem dummen, dummen Geist. Die Tränen laufen einfach weiter. Ich brülle „Wieso bist du nicht mitgekommen? Hä? Erzähl mir das. Du Idiot. Du Held du. Erklär mir das mal.“ Ich schlage mit der Faust auf den Boden, der hart und kalt gegen meine Haut prallt. Die Schulter beißt. Der Schuss. Ich schreie. Schreie so laut ich kann, schreie um mein Leben, schreie diesem Schiff hinterher. Wozu? Ich weiß es nicht. Ich weiß: Die hören mich nicht. Die hören mich einfach nicht. Zu spät. Zwinkern. Ich drehe mich zurück zu den Habitaten und sehe im Nebeldunst eine Gestalt auf mich zu rennen. Nein, nein. Was? Ich versteh es nicht. Ich kann nicht aufstehen. Drehe mich rum und versuche, weg zu robben. Stoße mich vom kalten Boden ab und knallt nach unten. Nein. Nicht. Drehe mich, und sehe, dass die Gestalt immer schneller wird. Immer näher kommt. Drehe ich wieder, versuche, vorwärts zu kommen, schaffe es nicht, haue meine Fäuste auf den Boden, brülle laut: "Scheiße. Verdammte scheiße." Nein. Ratlos schließe ich die Augen, schließe sie ganz fest. Summe dieses Lied, das wir immer gehört haben. „Partners in Crime.“ Die Gestalt bleibt vor meinen Füßen stehen. Mir ist sterbenskalt. Plötzlich werde ich zu Boden gedrückt, ein Knall erfüllt den Himmel, trifft mich ins Mark.Ich reiße die Augen auf, blicke nach oben. Sehe das Schiff in Flammen stehen. Sehe Tausend flackernde Sterne, die langsam vom Himmel rieseln. Zu viel. Hinter mir: „Mila!“ Ich komme zu mir. „Mila!“ Träum ich? Ein Gedanke jagt den anderen. Wenn das ein Alptraum ist… aber die Schmerzen… „Mila!“ Ich schlucke alle Gedanken herunter. Und spucke den letzten aus. „Do…?“ „Wir müssen hier weg! Schnell!“ 5. Wir rennen. Mein Herz rast. Schneeflocken fallen. Nebel steigt vom Boden auf, so, als würde die Erde ihn ausatmen. Wenn ich im Begriff bin, stehen zu bleiben, fasst er mich am Arm, zieht mich weiter, ruft  „Los.“ Ich kann mich nicht mehr drehen, das Atmen brennt, mein halber Körper schreit vor Schmerzen, meine Finger, Füße, Wangen sind steif, taub. „Ich kann nicht… ich kann nicht mehr“. „Du kannst.“ Der Wunsch wächst, mich einfach fallen zu lassen. Einfach im Schnee liegen zu bleiben, bis es vorbei ist. Diese Vorstellung: Einschlafen, und einfach nicht mehr aufwachen. Einfach nicht mehr aufwachen. Und dann wird es ganz warm. Mit einem Knall rast das erste Bruchstück vom Himmel auf das Feld, schlägt gefühlte fünfzig Fuß entfernt ein, tausend Splitter fliegen auf, Staub fliegt auf. Das Blut pumpt durch meine Adern. Wir rennen weiter. Fünf Minuten, zehn Minuten, eine Stunde, die Vorstellung, wie lange wir rennen, verschwimmt mit Nebel, Schnee, Rauch, Lärm, dem Takt, in dem Dunstwolken meinen Mund verlassen. Wenn ich stürze, greift er mich unter den Armen, richtet mich auf, flüstert „Wir können nicht hier bleiben. Weiter.“ Nach zwei Ewigkeiten deutet sich ein Wald an, wir kommen näher, werden schneller. Das taube Gefühl ist von den Fingerspitzen, den Wangen, den Füßen in meinen ganzen Körper geströmt, ich spüre nichts mehr. Wir bleiben nicht stehen, rennen in den Wald, springen über Äste, geknickte Pfähle, Steine. Dann endlich: Halt. Ich sinke auf meine Knie, kralle mit meinen Händen in die Erde, greife sie, zerreibe sie zwischen den Fingerkuppen. Mir wird schwarz vor Augen. Ich muss mich beinahe übergeben. „Mila“, sagt er. Die Gedanken lassen meinen Kopf bersten, die Bilder jagen hindurch. Ich antworte nicht. „Mila…“ „Sie sind alle tot.“ „Ja…“ Er kniet sich neben mich, endlich schaff ich es, drehe mich zu ihm, greife um ihn, ziehe ihn heran, halte ihn fest, halte mich fest. Presse ihn gegen meine Brust. Die ganze Welt bricht heraus, meine Nase, meine Augen, alles läuft ineinander über. „Wo… wo verdammt noch mal warst du...“, frage ich und ahne, dass ich die Antwort gar nicht wissen möchte. „Ich würde es dir zeigen. Aber…“ „Aber?“ Er legt seine Hand an meine Wange, ich spüre seine Daumenkuppe, wie sie über meine Haut  fährt. Er richtet meinen Blick auf sich. „Du bist es wirklich“, sage ich, aber an seinem Augen erkenne ich sofort, dass etwas nicht stimmt. „Ich kann es dir nicht erklären. Nicht jetzt.“ „Müssen wir weiter?“ „Warte.“ „Ich hab Jahre gewartet. Ich hab dich überall gesucht. Ich hab nicht aufgehört, dich zu suchen, du verdammter Held, du. Ich hab zu dir gesprochen, jeden verschissenen Morgen hab ich zu dir gesprochen." „Du lebtest noch. Das wusste ich. Und jetzt lebst du auch noch. Das ist das Erste. Das Zweite: Wenn du morgen aufwachst, kommen die Gedanken und nach den Gedanken kommen die Zweifel. Du wirst ihre Gesichter sehen, alle Gesichter. Von denen, die da heute gestorben sind. Und du wirst dich fragen, warum nicht auch du. Und wenn du deine  Beine spürst, deine Schulter, egal, ist das kein Vergleich zu dem, was du spürst, wenn du dich erst fragst, warum du noch lebst.“ „Was redest du da für ein wirres Zeug?“ „Wirr… vielleicht, aber du wirst es noch verstehen. Wichtig ist, dass du weiter machst.“ „Was meinst du mit mir. Was meinst du mit Ich muss weiter machen? Er setzt sich vor mich hin. „Erinnerst du dich noch? Vor ein paar Jahren, als ich plötzlich vor dir stand, an einer Bushaltestelle, schiefer Blick auf deine Haare, deine Jacke, deine Schuhe. Dann auf meine Uhr. An dir vorbei. Ich hab so getan, als würde ich an dir vorbeigucken, auf den Bus warten, als wärst du bloß zufällig gerade mitten im Blickfeld? Ich hab gewusst, die oder keine. Ja. Ich wusste es. Und dann hat es noch Monate gedauert. Und Zufälle, bis wir uns das erste Mal trafen, auf dieser Party. Wir redeten die ganze Nacht. Du hattest deinen Kopf wo ganz anders.“ „Ja. Ich erinnere mich.“ „Was hast du gedacht? Dass ich der bin, für den du mal um die halbe Welt jagst, für den du alles hinter dir lässt?“ „Nein.“ „Aber solche Dinge passieren. Und du siehst, wenn du dich erinnerst, was daraus geworden ist. Ich habe ewig auf dich gewartet. Ich wusste es. Und dann kamst du, als du es eingesehen hast. Es ist wie ein Virus, der Gedanke, die feste Vorstellung, dass etwas auf diese eine Weise sein wird. Wenn diese Vorstellung erst sitzt, dann sitzt sie. Und sie bleibt. Hast du dich gefragt, warum das so ist?“ „Nein, eigentlich nicht.“ „Gut. Darum geht es. Frag es dich nicht. Du wirst alles schon noch verstehen. Das Wichtigste ist jetzt: Weiter.“ Ich sehe ihn an. Da ist er. Ja. Aber er redet nicht wie der Dorian, den ich kannte, der seine Gedanken kaum im Zaun halten konnte, plapperte wie ein großes Kind. Das klingt alles viel mehr… wie eine seiner hastigen Notizen, die er mir manchmal nachts neben meinen Kopf legte, bevor er mit dem Wissen einschlief, ich würde bereits auf Reisen sein, wenn er wieder aufwacht. Ich hole meine Hand aus, ich will ihm sein wirres Gerede, seine pathetischen Worte um seine Ohren klatschen. Ihn wecken, zeigen, ich bin jetzt da, nach all der Zeit. Das größte Wunder, dass wir uns überhaupt ausmalen konnten. Nach all der Scheiße. Ich hole aus, die Hand rast… und geht durch ihn hindurch. „Wenn ich dich finde, erklär ich es dir. Halt durch. Leg dich schlafen. Und wenn du aufwachst. Renn.“ Er sagt es, steht auf, geht zwei Schritte um mich herum. „Renn?“ „Ja, renn weiter, bis du eine Stadt erreichst. Such dir eine verlassene Wohnung, irgendwas, wo du dich verstecken kannst. Ich finde dich.“ „Wovor soll ich mich denn bitte jetzt noch verstecken?“ sage ich, blicke in die Richtung, aus der wir gerannt kamen, „wovor soll ich mich denn bitteschön noch verstecken? Und was ist mit dir?“ Ich drehe mich zurück. Und er ist fort. In meinem Ohr höre ich seine Stimme „Vor ihnen, Mila. Menschen.“ 6. Es regnet. Vor mir sehe ich den Jungen, der ich war, sehe seine Hoffnungen und Träume, seine Angst. Angst davor, ein Mann zu werden, dessen eigene Kinder ihm vorwerfen, er habe seine Ziele aus den Augen verloren und darum sei er, was er ist: grau und alt und ohne Hoffnung. Sehe seine Frauen, die kommen und gehen, bis eine bleibt und mit ihm ergraut. Sie haben ein Haus. Vor dem Haus liegt Schnee. Wenn sie abends im Bett liegen, flüstern sie. „Wir hätten Alles sein können. Hätten. Hätten.“ Dann schlafen sie ein. Und der Schnee leuchtet im Mondlicht. Dies ist der 12. Tag . Der Junge ist fort, und ich werde kein Haus haben, keine Kinder, keine Frau. Das Haus bin jetzt ich und in mir wohnt etwas. Ich kann es hören, kann es spüren, kann es sehen. Sein Flüstern, sein Atmen. Ein Mondlicht, kalt und gleißend, das mich ansieht, mich wiegt wie seinen Sohn, sagt mir, ich brauche keine Angst haben, versucht, mir einen Weg zu zeigen, mit Bildern, Träumen, Liedern. Und ich traue mich nicht, es aus den Augen zu verlieren, alleine zu lassen, irgendwo in meinen Venen, meinen Organen, meinen Nervenbahnen. Es ist gerissen. Es entwischt mir, wann immer etwas passiert. Als die Männer kamen, als sie auf mich zu stürmten, färbte sich das Licht rot, tauchte alles in Schatten und dann, als ich wieder zu mir kam: Blut. Jeden Morgen geht die Sonne auf, ich laufe umher, die Lieder dröhnen in meinem Kopf, ich höre Stimmen, Gedanken, rieche Schweiß und Speichel, schmecke Salz und Haut, Wärme. Ich bin der Fremdkörper dieser Stadt, Stoff aus dunklen Kinderliedern. In blinder Panik schlägt sie um sich, die Sirenen jaulen, Schüsse fallen. Das Licht in mir sagt, dass ich es noch verstehen werde, dass ich lernen muss. „Ihr werdet Viele sein. Und Alles.“ Ich habe gelernt: Töten, Wegsehen, Jagen. Ich möchte: Verschwinden. Aber es hilft Nichts. Anfangs kauerte stundenlang in Gassen, sprach meinen Namen aus, versuchte, mich an den Jungen zu erinnern, an das Leben, an meine Eltern, die Freunde. Die Fragen drehten sich: Warum ich? Was wäre noch aus mir geworden, aus uns allen? Die dringlichste aller Fragen: Was passiert? Das Licht sieht mich dann an, streichelt über meine Sehnen, wiederholt „Ihr werdet Viele sein. Und Alles.“ Am fünften Tag versuchte ich, eine Glasscherbe anzusetzen, sie mir durch den Arm zu jagen, das schwarze Blut herausfließen zu lassen, es zu beenden. Das Glas zerbrach. Am siebten Tag ließ ich das Glas vor dem Versuch fallen. Am Neunten stoppte ich bereits beim Gedanken daran. Denn da ist etwas Anderes: Neugierde. Was, wenn das Licht die Wahrheit sagt? Was, wenn alles einen Sinn hat? Und was passiert mit den Jungen jetzt? Was passiert morgen? Was ist Alles? Wie ist es, wenn man Alles wird? Und wer werden die anderen sein? Hunde verstummen, wenn ich an ihnen vorbeigehe, Katzen rollen sich auf dem Boden zusammen, Mäuse, Fliegen, verharren, wo sie sind. Als heute das Lied ertönte, nahm ich das als Zeichen. Partners in Crime, laut, die gesamte Straßenschlucht entlang. Das Licht nickte mir zu, „Geh zu ihm“. Ich fand ihn in seiner Wohnung, er hatte eine Sprengfalle gebaut, ich spürte es noch rechtzeitig, sprang auf ihn zu, wollte ihn schützen, doch er schnellte hoch, hämmerte seinen Schläger auf meine Schulter, ehe die Welle ihn gegen die Wand schleuderte. Jetzt liegt er da, zuckend, hustend. Schweiß rinnt über seine Stirn, er träumt, sein Kopf dreht sich von rechts nach links. Und immer wieder, in seinem Traum, flüstert er den Name Mila . „Weck ihn!“ Ich gehe auf ihn zu, trete über Scherben und Asche, bleibe vor seinen Füßen stehen, beuge mich vor, berühre seine Schulter, er presst sie mir entgegen, hustet. Ich fasse an seine Wange. Sie ist kalt wie meine. Dann, plötzlich, reisst er seine Augen auf, stockt, seine Hand fährt aus. Ich mache einen Satz zurück. Er japst. „Was?! Mila?“, während seine Augen wild im Raum umhersuchen. Er stützt sich auf seine Handballen, robbt rückwärts an die Wand unter dem zerbrochenen Fenster, die Scherben unter seinen Händen rutschen ab wie Papier. Seine Schnappatmung erfüllt das gesamte Zimmer. Sekunden rennen, werden zu Minuten. Dann scheint er sich zu fassen, blickt zu mir hoch, sieht mich an, seine Pupillen weit aufgerissen. Er öffnet seinen Mund, wartet kurz. „Ich lebe?“ Ich schlucke. Versuche, meinen Ton zu kontrollieren. Antworte. „Schlimmer.“ 7. Mich verlässt der Mut. „Leg dich hin. Leg dich schlafen.“ Wie soll ich das tun? Ich blicke an mir herunter, sehe meine blutbeschmierten Hände, beiße mir selbst auf die Unterlippe, wann immer meine Schulter vom Einschuss brennt, und sie brennt fast beständig. Ich habe nichts bei mir außer einer Jacke, einer Tasche mit dem Nötigsten. Vor mir die Lichtung, Schneeflocken fallen zu Boden. Hätte ich den Mut, würde ich es gleich hier beenden, das Taschenmesser aus der Tasche ziehen. Schluss. Ich blicke auf. Schüttle mit dem Kopf. Unmöglich kann ich hier bleiben. Wie soll ich es bis zur nächsten Stadt schaffen, was soll ich essen. Vielleicht wäre es besser gewesen, vielleicht, ich wäre im Lager geblieben, wäre ins Schiff gestiegen. Dann wäre es vorbei. Versuch, dich zu erinnern, Mädchen. Die nächste Stadt. Ich habe es vergessen. Ich atme tief ein, ein Fehler, alles schmerzt noch mehr, der Schmerz steigt mir den Kopf, ich sehe im Dunklen meiner Stirnhöhle Gedankenstreifen und versuche, einen davon einzufangen, hoffe, dass er mir ein bisschen Klarheit verschafft. Was, wenn ich Dorian nie gesehen habe, wenn ich mir das alles eingebildet habe? Wenn ich den Verstand verliere wie eine Wilde? Dann wäre der Wald der beste Ort für mich. Ich müsste lernen, mit meinen Händen zu töten. Die Vorstellung blitzt durch meinen Kopf. Toughes Biest. Dann schießt mir ein anderer Gedanke zwischen die Finger. „Wenn du aufwachst, wirst du dich fragen, warum du lebst.“ Was ist überhaupt passiert? Warum sind die Sirenen losgegangen, warum sind sie völlig überhastet ins Schiff geflohen? Waren es andere Menschen? Plünderer? Mit denen wären sie fertig geworden. Oder gibt es jetzt so viele von ihnen , dass sie in Gruppen auftauchen, große Stützpunkte angreifen? Unvorstellbar. Jahrelang tauchten sie bloß vereinzelt auf. Ich setze einen Fuß vor den anderen, dann einen weiteren. Durch den Wald. Durch den Schnee. Liefe ich im Kreis, würde ich es nicht merken. Mir ist heiß. Ich fasse an meine Stirn, sie glüht. Ich werde müde, ich ringe darum, meine Augen offen zu halten Augen, dann und wann wird es in mir so still, dass ich drohe, zu fallen. Mädchen, wenn du nicht mehr kannst, fällst du einfach und schläfst. Spielt keine Rolle mehr. Ich reibe mir die Augen. Was, das ist doch nicht möglich. Ein paar hundert Meter entfernt meine ich, eine Straße zu erkennen. Wenn ich ihr folge, führt sie mich in eine Stadt. Sterben kann ich später immer noch. Ich muss lachen, und mein Lachen wird vom Husten verschluckt. Nach quälenden Minuten erreiche ich die Straße, auf ihr: eine leichte Schneedecke. Dann hör ich es. Ein Automotor. „Sie!“ Ich drehe mich, Rückscheinwerfer blenden mich, Schneeflocken tanzen Irrlichter. Ich halte mir die Hände vor die Augen, blinzle zwischen den Fingern hindurch. Höre, wie sich die Autotüren öffnen. Ich rufe „Die Nebelscheinwerfer!“. Keine Antwort. Ein Mann trifft langsam aus dem Lichtkegel hervor, er hat ein Gewehr angelegt, zielt auf mich. „Die Scheinwerfer!“, rufe ich. Dann eine Mädchenstimme. „Papa! Warte! Das ist… eine Frau.“ Er kommt noch näher, die Nebelscheinwerfer gehen aus, ich nehme die Hand vor meinen Augen weg, hebe beide Arme hoch, als ergebe ich mich. „Sind sie alleine? Was zum Teufel machen Sie hier! Sind sie verrückt geworden?“ „Ich brauche Hilfe!“ „Wo kommen Sie her?“ „Mater 4“ „Mater 4. Und wieso?“ „Ich… ich weiß es nicht.“ „Sie wissen es nicht.“ „Ich bin verletzt. Ich brauche Hilfe.“ Er bleibt einige Meter vor mir stehen. Sieht mich an, das Gewehr noch auf halber Höhe, bereit, es wieder anzulegen. Er schaut an mir auf und ab, sieht meine Schulter, meine Hände. „Verdammte Scheiße.“ Der Mann dreht sich Richtung Auto. „Drea! Eine Decke! Schnell!“ Dann senkt er sein Gewehr, verzieht seinen Mund seitlich, zögert. „Und Sie sind den ganzen Weg hier her gelaufen? So?“ Ich nicke. „Sie haben mehr Glück als Verstand. Oder ein paar Schutzengel.“ „Ich habe was?“ „Das ganze Gelände ist vermint. Hier kommt niemand lebend an. Falsch. Eigentlich… kommt überhaupt niemand hier an.“ Dann blickt er mir lange in die Augen, hebt sein Gewehr wieder etwas an, geht langsam rückwärts, dreht sich, spurtet zum Auto, spricht mit seiner Tochter. Sie scheinen zu diskutieren. Dann schieß doch endlich. Er schießt nicht. Er kommt zurück. Hält mir die Decke hin. „Wenn sie jetzt hier so sterben, hilft es auch niemandem. Im Gegenteil. Sie kommen mit zu uns. Ja?“ Ich denke an seine Worte . Schlaf dich aus. Renn weiter, bis du eine Stadt findest. Versteck dich in einer Wohnung. Vor den Menschen. Wie sollte ich das alles schaffen? Ich nicke dem Mann zu. Er bemüht ein Lächeln. „Gut…“ Wir werden sehen.
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Wir sehen uns nicht gerne weinen, wir sind Egoisten.
Weil alleine lachen langweilt.
Anne weiß nicht, wie Empathie funktioniert. Sie hat das verlernt, hat sie mir mal gesagt. “Kralle.” (So nennt sie mich.) “Ich liebe dich, oder?” Sie lacht, denn Anne weiß ja nicht, wie das mit der Empathie funktioniert. Kralle, also ich, sieht sie dann an und lacht mit, weil’s so gut passt und weil alleine lachen Zeitverschwendung ist. Und ich verschwende ungern Annes Zeit. Sie sagt nämlich oft: “Zeit ist kostbar” Und dann sagt sie: “Ich liebe viele Männer, aber dich am meisten.” Und wieder lachen wir, Anne immer lauter als ich. Ich glaube Anne nicht, dass sie das nicht weiß. Oder dass sie es verlernt hat. Anne weiß das selbst. Ich weiß es. Wir lachen zu zweit, weinen alleine. Es tut gut, sich nur zu sehen um zu lachen. Den Schmerzpegel soweit zu steigern, sodass der Andere gar nicht mehr weiß, was weh tut und was nicht. Das ist Annes Ding. Das ist unser Ding. Das nennen wir Liebe. Wir verstecken uns hinter Begriffen wie Empathielosigkeit, nur um unsere eigene Gehässigkeit zu verbergen – Gehässigkeit, die alles so viel schöner macht. Wir lachen gern zu zweit, wir lachen so selten allein. Wir sehen uns nicht gerne weinen, wir sind Egoisten. Heute hat Anne mir ein Butterbrot geschmiert. Das sind diese Tage: Anne und ich. Ich und Anne. Kralle und Anne. Anne und Kralle. Anne legt ihre Hand auf Kralles und flüstert: ‘Du bist doch viel besser als alle anderen, oder?’ Kralle zuckt mit den Schultern, küsst Anne einfach. Küssen entschuldigt uns vom Reden. Küssen ist lustiger als Reden. Lustig sein ist gut. Das führt zum Lachen – oh, wie gerne wir lachen! Anne sieht mich verträumt an. Kralle sieht Anne verträumt an. ‘Morgen bist du noch da, oder?’ Anne ist doch ach so empathielos. Ich küsse sie. Anne ist doch ach so empathielos! Und dennoch sagt sie immer das Richtige. Kralle ist doch ach so empathielos! Und dennoch macht er immer das Richtige. Weil alleine lachen langweilt.
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Küss mich, Fremder!
Als ich jung war, hat man sich per Handschlag begrüßt. Heute wird sich umarmt und geküsst. Dabei will ich das gar nicht. Ich kann nur nicht anders.
Fachleute unterscheiden zwei verschiedene Arten von Gesellschaften: Die Berührungsintensiven und die Berührungsvermeider. Zu den Fummlern und Küssern gehören beispielsweise Südamerikaner, Afrikaner und Araber. Deutschland zählte man, wie auch die Skandinavier, Briten oder Japaner bisher zu den formellen Gesellschaften. Bei uns wurde sich ausgiebig gesiezt und körperlicher Abstand gehalten. Auch mit dem voreiligen Flachsen, Knuffen und Küssen hatten wir es bisher nicht so. Das scheint sich geändert zu haben. Seit einigen Jahren herzen, umarmen und küssen mich Menschen, deren Namen ich nicht mal kenne oder sofort vergessen habe. Und das quer durch alle Schichten und Geschlechter. Das Problem besteht für mich gar nicht mal so sehr darin, dass ich eine wildfremde Wange an meiner Spüre oder dass mir ein gespielter Luftkuss am Ohr vorbei schmatzt. An jedem Treppengeländer werfen sich mir deutlich mehr Bakterien entgegen. Und auch ein Handschlag ist je nach Jahreszeit und Hygienegrad des Begrüßten nicht immer angenehm. Das Problem ist vielmehr, dass das Gefüge meiner sozialen Würdigung komplett durcheinander gerät. Neulich: Da bringt ein entfernter Bekannter einen x-beliebigen Facebookfreund aus Stuttgart zum HSV-Spiel mit und der wirft sich prompt uns allen um den Hals, als ob wir uns nach 10 Jahren schmerzender Distanz zum ersten Mal auf einer Abijahrgangsfeier wiedergetroffen hätten. Meinen alten Kumpel Bjarne begrüße ich anschließend mit einem flüchtigen, aber im Grunde meines Herzens doch sehr ehrlich gemeinten Handschlag. Ich hänge sogar noch ein zartes Schulterklopfen dran, um meine Verbundenheit zu bekräftigen. Trotzdem. Wie sieht denn das aus? Die Fremden küsst man, die Liebsten nicht? Mit Frauen ist es noch schwieriger. Zunächst habe ich durch flächendeckende Anti-Sexismus-Debatten einigen Respekt im körperlichen Umgang mit dem ehemals so schwachen Geschlecht entwickelt, dass ich einer Frau nur sehr zögerlich näher kommen würde, als ihre und meine Komfortzone das erlauben. Besser gesagt erlaubten. Denn inzwischen bin ich derjenige, der sich von stark parfümierten und noch stärker geschminkten, wildfremden Frauen zum öffentlichen Busserln drangsaliert sieht. Dabei schwingt noch die Unsicherheit mit, ob man diese überschwänglichen Kontaktsucher nun einmal (Südamerika), zweimal (Mitteleuropa), dreimal (arabische Länder und die Schweiz) oder sogar viermal (Tour de France) auf die Wange küssen. Wer nicht oft genug küsst, wirkt kühl, arrogant oder einfach unfreundlich. Es war alles so viel einfacher als man zur Begrüßung einfach nur Hallo sagte. Mir wird ungefragt ein soziales Problem aufgedrückt, das ich früher nicht hatte. Dabei sollten eigentlich die penetranten Küsser, Schmuser und Umarmer diejenigen sein, die Probleme wegen ihrer übertriebenen Forschheit bekommen müssten. Neulich hat mich ein weitestgehend unbekannter Mann allen Ernstes auf den Po geklapst als er sich an mir vorbei in die Stuhlreihe unseres Kneipentisches schob. Das kennt man sonst nur von Fußballtrainern in Form von hoffnungsvollen Auswechsel-Gesten in der 89. Minute. Solche Leute halten bei Fotos auch gerne den Daumen hoch oder schlagen vor, dass man gemeinsam einen Firmentanz für die Weihnachtsfeier entwickelt. Auch wenn meine Therapeutin mich in der Annahme bestätigt, dass es diese Menschen sind, die ein Nähe-Distanz-Problem haben und nicht ich, es ärgert mich, dass sie mir ihren Duktus aufzwingen. Der einzige Ausweg: zu spät kommen und dann ein kurzes „N'amd allerseits“ in die Runde werfen. Meine echten Freunde wissen ja, warum ich so bin und können gut damit umgehen.
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nyx_nyx
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Gute Laune Songs
Lieder, bei denen die Sonne aus allen Körperöffnungen strahlt und sich der Frühjahrsputz wie von alleine macht
Vor ein paar Tagen wurde hier eine wunderbare Liste trauriger/tränenanregender/melancholischer/unterdiehautgehender Songs zusammengetragen. Da nun der Frühling komplett eingezogen ist und die Pollen Sonnenstrahlen zum Niesen anregen, ist es Zeit für eure gute Laune Songs. Was trällert ihr mit und bringt den Staubwedel am besten zum tanzen, was lässt euch entspannt lächelnd Richtung Himmel blinzeln, was fährt eure Laune vollautomatisch hoch und animiert eure müden Glieder zum Mitwippen? Meine gute Laune Garanten sind unter anderem: Sublime – Santeria Jack White – I’m Shakin FatBoy Slim Cornershop – Brimful of Asha Bonaparte – Too Much Dexys Midnight Runners - Come on Eileen The Bates – Dinosaur Walk The Moon – Jenny’s Got A Body Rancid – Time Bomb Scott Dunbar – no title Flogging Molly – Devils Dance Floor Scars on broadway – Funny Ray Charles – Hit The Road Jack Hollywood Undead – Bullet Tags: Jede Zelle meines Körpers...
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Salbrecht
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Besuch beim Arzt
Man ist im Ausland, das Klima ist anders, das Essen auch und prompt bekommt man Verdauungsprobleme.
Aus diesem Grund gehört ja auch immer eine Packung Immodium-akut in die Tasche… Natürlich ereilte mich auch in China ein plagender Durchfall. Nach endlosen Selbstheilungsversuchen beschloss ich zum Arzt zu gehen, was ich mir dazu noch sehr spannend vorstellte. Meine Erwartungen wurden nicht ent-täuscht. Als ich die Praxis betrat saßen noch zwei oder drei weitere Patienten dort. Der Emp-fang, das Wartezimmer und auch das Be-handlungszimmer waren in einem multi-funktionalen Raum zusammengefasst. Während die Ärztin sich eingehend die Zunge einer Patientin betrachtete rührte die Schwester eine geheimnisvolle und sehr übel riechende schwarze Paste an. Ich gewöhnte mich langsam an den Ge-danken, dass auch ich nicht in privater Abgeschiedenheit untersucht werden wür-de, da war ich auch schon an der Reihe. Inzwischen waren natürlich weitere Patien-ten in der Praxis eingetroffen und interes-siert schauten sie zu, wie die Ärztin zu-nächst meinen Blutdruck maß, meinen Puls fühlte und aufmerksam meine Zunge inspizierte. Zwar hatte ich ihr schon müh-sam erklärt, dass ich lediglich Durchfall hatte, aber sie ließ sich in ihrer Gründlich-keit nichts nachsagen und gab sich bei mir ebensoviel Mühe wie bei den vorherigen Patienten. Auch ich bekam eine schwarze Paste an-gerührt, die in sieben Päckchen verteilt wurde. Täglich sollte ich eines davon im Wasserbad erhitzen und trinken. In der Gewissheit eine kostbare chinesi-sche Medizin in der Tasche zu haben ging ich beruhigt nachhause. In unserer Küche bereitete ich das Was-serbad vor und war gespannt auf den Zaubertrank. Schon als ich das Päckchen öffnete bekam ich eine leise Ahnung von dem was mich erwartete, die vermeintlich wundertätige Medizin verbreitete beim Aufkochen einen strengen Geruch in der Küche. Es roch wie an einer Baustelle, an der gerade der heiße Teer schwarz und zäh ausgebreitet wird. Ebenso schwatz und zäh war auch das chinesische Elixier, bereits beim ersten Schluck den ich nahm überlegte ich mir ernsthaft, ob ich nicht lieber weitere fünf Monate Durchfall haben wollte. Mit gutem Zureden von Thea schaffte ich es den Becher zu leeren und bei mir zu behalten, aber mir wurde bereits schlecht, wenn ich daran dachte, dass ich noch sechs weitere Päckchen davon trinken sollte. Am nächsten Morgen ging ich wie üblich in das Unterrichtsgebäude um meine Stu-denten zu unterrichten. In Gedanken versunken ging ich die Treppe in den drit-ten Stock hoch, wo mir schon die ersten Schüler sowie Herr Li, einer der chinesi-schen Deutschlehrer, begegneten. Wie jedes Mal wenn ich ihn traf plauderten wir kurz über die Klasse. Außerdem fragte er mich wie es mir geht und ob alles in Ord-nung sei und ich mich wohl fühle. Ich war ein bisschen erstaunt über die ungewöhn-lich persönliche Note des kurzen Plauschs. Eigentlich war Herr Li eher ein wenig kühl und ich hatte immer den Ein-druck als würde er mich als unwillkomme-nen Eindringling in seinem Revier betrach-ten. Ich hatte kaum zu Ende gedacht, da ka-men mir meine Studenten Shi Yang und Sirley Ma aus dem Klassenraum entgegen und grüßten freundlich. „Guten Morgen. Geht es Ihnen gesund?“ Als sich auch noch Ying Bian mit ver-schmitztem Grinsen nach meinem Ge-sundheitszustand erkundigte wurde ich skeptisch. Zwar waren immer alle sehr freundlich, aber so gehäuft hatte meine Gesundheit hier noch nie jemanden inte-ressiert. Nach einigen Nachforschungen fand ich heraus, dass die Ärztin selbstverständlich den Dekan, meinen chinesischen Vorge-setzten, über meinen Durchfall genau-estens informiert hatte. Dieser wiederum hatte pflichtbewusst meine Kollegen, und diese meine Studenten, informiert. Die deutsche ärztliche Schweigepflicht ist in China eine völlig unfreundliche und un-verständliche Einrichtung. Es zeugt von persönlicher Anteilnahme und Führsorge sich um die Gesundheit seiner Mitmen-schen zu sorgen und genaue Informatio-nen einzuholen. Der Gedanke, dass nun alle meine Schü-ler wussten, wie sich mein Magen fühlte verhalf mir zu einer Spontanheilung!
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/besuch-beim-arzt/635049
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wissen
gesundheit
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Verlchen
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Blaue Tage
Blaue Tage sind richtig gute Tage. Und meistens scheint an blauen Tagen die Sonne und der Himmel ist blau mit lauter kleinen weißen Wölkchen.
Ich weiß nicht genau, warum das so ist, aber wahrscheinlich stimmt es wirklich, dass Sonnenschein die Stimmung hebt. An blauen Tagen bin ich gut gelaunt und Kleinigkeiten können mich glücklich machen. Ich lächle alle Menschen an, die mir begegnen und die meisten lächeln zurück. Ich freue mich über die schönen Farben überall, dass die Bäume so schön grün sind und der Himmel so schön blau. Meistens lese ich an blauen Tagen. Ich habe jetzt lange nicht mehr aus Freude gelesen und erst gerade wieder damit angefangen und hatte schon beinah vergessen, wie schön es ist, an einem blauen Tag zu lesen. Deshalb war ich letzten Mittwoch in der Bibliothek und dadurch wurde aus einem normalen Tag plötzlich ein blauer Tag. Blaue Tage sind unabhängig von allgemeinen Stimmungen, die sich bei mir über Tage oder Wochen hinziehen. Sie kommen meistens dann, wenn man sie am allerwenigsten erwartet. Manchmal sind es auch nicht blaue Tage sondern nur blaue Stunden. Ich vergesse oft, wie schön ein blauer Tag ist, bis der nächste blaue Tag aus dem Nichts auf-taucht und ich mich plötzlich – und beinahe grundlos – in totalem Glück wieder find
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/blaue-tage/658129
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pfuetzenhuepferin
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Was Vorbild sein will.Und Zweifel schafft.
ER und Ich.
ER Ungewissheit. Ge-Wissens-wert. Wert los. Lösgelöst tanzt die Ungewissheit auf seinen nikotingelben Fingerkuppen. Die einst so Un- befleckt Wissen verlangten und be- WERT- ung erhielten. Erhalt. Unermüdlich schaben seine Fingernägel die alten Zellen in Fetzen ersetzen die Müdigkeit und entfachen den Scheiterhaufen der toten Zellen. Das Lichterfest der Ungewissheit. Und was bleibt sind die Furchen, die fürchtenden Zerfurchten, und die Zeichen des verzweifelten Versuches des Verzweifelten und das Zweifeln an dem Sein der Zeit, die nicht ist, sondern verinnt. Zellerneuerung. Neuerung. Und doch nur Erhalt. Konservation. Und er steckt sein Gehirn in ein Marmeladenglas, neben dem Auge von ihr, luftdicht, umgeben von Flüssigkeit, zerschrumpelt wie eine Aprikose. Fruchtblasen und Soleier in riesigen Gläsern neben dem Erdnussschälchen. Nächte voll mit Kaffee Konsum Alkohol Konsum Zigaretten Konsum Leben Konsum ER: Voll mit. Völlerei. Und Pissebaktieren in Erdnussschälchen und Gehirnmasse in Marmeladengläsern und verstaubten Soleiergläsern in denen sich zerfetzte Gesichter spiegeln, deren Finger ein Statement feiern, deren Körper sich nach Freiheit sehnen, deren Spermien sich befreien um in Taschentücher gewickelt durch Kanäle zu reisen um schließlich zu zerotten mit der Gewissheit nichts Wissenswertes erfahren zu haben und wertlos;bewertet über Los gegangen zu sein. Und das nennt sich neues Leben. Neu wird zu Alt und Entscheidungen Scheidungen Meidungen markieren, registrieren, resignieren, seufzen, atmen, gehen, stehn, liegen, sitzen, atmen, resignieren, atmen, seufzen, seufzen, seufzen, seufzen… Was heißt schon erkennen, wenn man das Wissen kennt und nichts weiß und ganz und gar UN ist. Was heißt schon bilden wenn Bildung Wissen und Wissen ganz und gar VOR ist. ICH: Du siehst nicht mehr. Du erkennst nur noch. ER: Erkenntnis ist Wissen und Wissen- schafft etwas größeres als Gläser und Konsum. Wertschätzung. ICH drücke meine Zigarette aus. ER: für dich. ICH geh kotzen. Ich bin das neue Leben. Ich bin Tochter. Vielleicht auch ein Grund. Vielleicht spüle ich mich auch mal die Toilette runter.
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ausgestritten.
wohin..?
... "sollte ich noch etwas schreiben?" ... denkt sie sich.... Und merkt doch im Inneren - es ist alles gesagt . Das er gegangen ist, hat sie erst begriffen als die Tür ins Schloss fiel.. "Kein weiteres Wort ist mehr nötig"... dennoch verweilt sie und hofft auf den Moment. Den es nicht gibt. Nicht zwischn ihnen... Kämpfen kann sie nicht und träumen.. auch nicht... Alles was bleibt ist ein weiterer Riss in ihrem Herzen.......
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RAZim
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Irgendein Dienstag
Ein Grunzen folgt, ich deute es als Einlasserlaubnis und hoffe, ihn weder beim Wichsen, noch bei seinen widerlichen Tierversuchen zu überraschen.
Und du redest und redest in einem fort. Der Hörer hängt locker zwischen Ohr und Kinn, während ich mir die Fußnägel kürze. Im Fernsehen läuft Tennis und zum ersten Mal macht mich das Stöhnen von Ana Ivanovic ein bisschen geil. Wie Peitschenhiebe knallst Du deine unausgegorenen Sätze in die Leitung und ich bin froh, dass sich der Ohrstöpsel vom Festival der letzten Woche nicht mehr entfernen lässt. „...du denn nicht, worum es mir geht? Das kann auf Dauer doch…“ Ja ja, sehr interessant, denke ich, während eine fette Taube gegen die Fensterscheibe knallt. Ein Zeichen! Ich lege auf, ziehe das Telefonkabel aus der Dose und gehe in die Küche. Die Sonne blendet ein wenig und wärmt mein Gesicht, während ich am Fenster stehe und der Nachbarin beim Einparken zusehe. In mir steigt ein Schulferien-Sommer-Gefühl auf und ich grinse. Mein Mitbewohner hat sich schon länger nicht mehr blicken lassen, gehört habe ich ihn auch nicht. Also beschließe ich, nach dem Rechten zu sehen und klopfe vorsichtig an seine Zimmertür. Ein leises Grunzen folgt, ich deute es als Einlasserlaubnis und hoffe, ihn weder beim Wichsen, noch bei seinen widerlichen Tierversuchen zu überraschen. Total unbegründet. Hinter dichtem Nebel erkenne ich die neongelbe Bong zwischen seinen dünnen Beinen und grinsend versucht er seine Augen zu öffnen, während Rauch aus Mund und Nase entweicht. Zwölf Minuten später liegen wir von Lachkrämpfen geschüttelt auf den fleckigen Dielen und spielen Schere, Stein, Papier (ohne Brunnen) darum, wer Apfelschorle und Eistee vom Kiosk besorgt. Ich gewinne. „Bring noch Calippo-Cola mit. Drei!“ Er nickt, schlüpft in seine Adiletten und verschwindet. Zeit genug ihn um ein bisschen Gras zu erleichtern, denke ich. Merken wird er es nicht und einen Gefallen tue ich ihm auch noch damit. Die zwei Köpfe sind schnell inhaliert und mein Herz klopft wie wild. In einem Anfall von Wahnsinn schalte ich den Kulturradiosender ein, drehe auf volle Lautstärke und schließe meine Augen. Sekunden später höre ich Schritte, du stehst vor mir und mein Mitbewohner hinter dir zuckt nur hilflos mit den Schultern. Du schnappst nach Luft. Ich schnappe nach Luft. „Willst Du ein Eis?“ „Eis? Am Arsch!“ schleuderst du mir mit sich überschlagender Stimme und hochrotem Kopf entgegen. Ich muss lachen. Du zerreißt unsere Flugtickets für Donnerstag: Eine Woche Malle, HP, seitl. Meerblick. Egal, Freitag beginnt die neue Bundesligasaison und irgendwie fand ich es sowieso blöd, das erste Heimspiel zu verpassen. Das ist immer richtungsweisend und außerdem hat es Tradition, mit den Jungs ordentlich einen draufzumachen. Wutentbrannt stapfst du aus der Wohnung. Es ist 11.39 Uhr. Tags: Zur bestandenen Prüfung meines Mitbewohners K. T.
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el.perro.del.mar
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Over it and you
Tagebuchauszug Januar 2011. Das Papier ist zwar wellig, aber die Tränen sind schon lange getrocknet. Freunde kommen und gehen. Vielleicht besser so.
Nichts wird jemals so sein wie früher. Ich bereue so sehr, was ich getan habe, aber ich weiß nicht, wie ich das alles wieder gut machen soll. Ich dachte eigentlich, ich hätte mit dir eine Freundin fürs Leben gefunden. Das, was zwischen uns war, gibt es kein zweites Mal. Du bist mir in allem so ähnlich und vielleicht ist es auch das, was unserer Freundschaft zum Verhängnis wurde. Jetzt stehe ich vor dir und weine. Aber jede Träne, die auf den eh schon nassen Boden fällt, macht mich für dich unglaubwürdiger. Denn eigentlich hätte ich mich anders entscheiden können. Ich hätte auch einfach gehen können. Ich weiß. Ich nehme mir meine Entschuldigung ja selbst nicht ab. Du hast mit mir abgeschlossen und ich habe dich in deinem Stolz gekränkt. Du hättest so etwas nie von mir erwartet. Ich weiß. Und es tut mir leid. Und es tut mir weh. Und ich weine und schluchze wie ein kleines Kind. Du nimmst mich nur zaghaft und sehr zögerlich in den Arm und mein Armband verfängt sich in deinen Locken. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht, schaue in den Spiegel und komme mir lächerlich vor. "Lass uns gehen.", sagst du meinem Spiegelbild nüchtern. Ich fange wieder an zu weinen, still, will gegen deinen Entschluss protestieren, ziehe mir dennoch die Jacke an, still. Ich kaufe uns zwei Croissants und wir setzen uns und warten auf die Bahn. Es ist fast sechs Uhr morgens. Deine Bahn kommt in 5 Minuten. Meine kommt drei Minuten später. Wir essen schweigend, bis deine Bahn einfährt. Wir stehen auf. "Komm gut nach Hause.", sage ich dir noch. Ich setze mich wieder. Noch zwei Minuten. Die Tränen laufen mir meine Wangen hinunter. Ich frage mich, ob ich dir verziehen hätte? Ich frage mich, ob wir uns wirklich so ähneln? Noch eine Minute. Ich wische mir die Tränen weg. Mein Nagellack ist fast ab. Die Bahn kommt, ich steige ein und setze mich entgegen der Fahrtrichtung auf einen Platz, überlege kurz und setze mich um. In Fahrtrichtung schaue ich nun aus dem Fenster, die Stadt schläft noch. Außer mir sitzen im Wagon noch drei Leute, die ebenfalls schlafen. Es ist Sonntag. Ich sehe mein sich in der Fensterscheibe spiegelndes Gesicht und muss gähnen. In 10 Minuten bin ich zu Hause. Ich stelle mir dein Gesicht vor, schaue in den Himmel und schließe die Augen. Wenn ich die Augen gleich wieder öffne, werde ich mich stärker fühlen. Das weiß ich. Der Himmel erscheint mir schon nicht mehr so schwarz wie vorhin.
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wasteallgold
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Tanz
Weiß.
Weiß. Das ist alles. Eine Farbe. Voll von Reinheit. Gib es mir. Dieses Stück Wolkengeflecht. Seine Leichtigkeit. Gib es mir in die Hand. Lass mich fliegen, mich lösen. Gib es mir in die Hand und ins Herz. Lass mich frei sein. Raum. In meinem Kopf und meinem Herzen. Atem. Luft. Der Geruch von frischem Schnee in meiner Nase, das Gefühl von Seide auf meiner Haut. Ich will auf Zehenspitzen tanzen. Aber es bleibt. Schwarz.
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Milchschnidde
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Menschen ändern sich nicht!
Es ist schlimm, sich von einem Menschen zu trennen, den man liebt.
Es hat sich schon so lange angekündigt, du hast es doch auch gemerkt! Oder etwa nicht? Stundenlange Streitereien bis spät in die Nacht. Schreien. Kämpfen. Und bei jedem Mal ein bisschen davon verlieren: Zuversicht und Hoffnung auf Besserung. Du vertraust mir nicht mehr, ich bin selbst daran schuld, weil ich einmal einen sehr großen Fehler gemacht habe. Das weiß ich. Das bereuhe ich. Das tut mir leid. Du bist trotzdem wieder mit mir zusammengekommen, weil wir von vorn anfangen wollten und jetzt?! Wir stehen wieder vor den Scherben dessen, was nicht enden konnte und nie neu beginnen wird. Wir beide sind schlecht im verzeihen und sehr gut darin, uns wehzutun. Du hast mit nach jedem Streit, an dem wir atemlos, weinend am Ende doch wieder zusammen fanden versprochen, dass du deine Eifersucht und deine Launen in den Griff bekommst. Jedes Mal. Monatelang. Ich war nicht mehr der Mensch, der ich sein wollte, du hast mich verdreht, verängstigt, verstört. Gesenkter Blick und der unbedingte Wille, dir meine Unschuld jedes Mal neu zu beweisen. Doch du warst gar nicht mehr in der Lage, meine Sicht und meine Meinung zu sehen. Daran bin ich fast verzweifelt. Dabei liebe ich dich. So sehr. Und diese vollkommenen Momente kommen ganz selten zurück, ganz leise. Hoffnung für eine Sekunde. Ich war mir so sicher mit dir, niemals zuvor war mir jemand so nahe wie du. Ich hatte all meine Hoffnungen in Dich gelegt, aber das Glück ist auf die Schiefe Bahn geraten und wurde zu Argwohn und Kampf. Zu langsam, um es zu fassen, aber doch unaufhaltsam. Ich merke, dass wir nicht mehr können, ich kann nicht mehr. Mein Verstand muss jetzt für mein Herz entscheiden, denn mein Herz ist blind vor Liebe und taub von den vielen verbalen Schlägen, die es in der letzten Zeit aushalten musste. Ich spreche die Worte aus, dass ich nicht mehr kann und nicht mehr will. Ich höre mich selbst, empfinde nichts in diesem Moment ausser Schmerz. Ich höre dein Schreien, dein Weinen, dein Unverständnis. Hast du wirklich nichts gemerkt? Die Tage danach sind die Hölle, du willst es nicht einsehen, ich weiß, wie sehr du mich immernoch liebst. Und ich liebe Dich, doch in diesem Fall gibt es keinen Weg mehr für uns. Du wirst trotzig, böse, wie ein Kind. Ich weine oft, will weg, alles ausschalten und doch verfolgt es mich Tag und Nacht. Jetzt bin ich es, die Dir nicht mehr glaubt. Du beschwörst Deine innere Veränderung, versprichst mir all die Dinge, die ich schon so viel früher von dir hätte hören wollen. Du stößt auf Unverständnis und Ablehnung. Merkst, dass es nicht getan ist mit ein paar leeren Worten. Du weißt Dir nicht zu helfen, doch ich kann auch nicht diejenige sein, die dich tröstet. Du weißt, dass das nicht geht, obwohl Du mich gern in Deiner Nähe hättest. Du fällst wieder zurück in dein Muster, dass ich schuld bin und du das schon immer wusstest. Wieder Schreie. Wieder Angst. Wieder Tränen. Wieder der alte kampf, neu entfacht. Wieder nur Verlierer. Danke. Ich hätte Dir so gerne geglaubt, so gern alles neu begonnen, so wie du es immer beschworen hast. Danke. Dein Verhalten hat mich von diesen Gedanken weggetrieben, vielleicht sogar beschützt. Menschen ändern sich nicht.
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Ich-bin-nicht-hipster-verdammt-ich-bin-retro
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Von Universen
Von Universen,Paralleluniversen und der geheimnisvollen Leere in der Mitte
Man sagt für jede Entscheidung, die man hätte treffen können, und für jedes Leben, das man hätte leben können entsteht ein Paralleluniversum Eine Gehirnzelle des Menschen sieht aus wie ein Universum. Heisst das jeder von uns trägt tausend Universen in sich? Dann ist jeder Mensch ein kleines Weltall, ist gleichzeitig schwarzes Loch und Sternenhimmel. Kristalle haben Symmetrieachsen, dazwischen ist nichts. Da ist leere, so wie jeder Mensch ein bisschen leer ist. Und vielleicht mögen wir den Sternenhimmel so sehr, weil er nicht leer aussieht. Wir sind müde von dem Gefühl von nichts ausgefüllt zu sein, sind auch ein bisschen müde vom Leben. Aber das heisst nicht, dass man alt ist, oder dass man alles schon erlebt hat. Das Alter spielt keine Rolle. In manchen Momenten macht man zu viele Erfahrungen, und die drücken einen dann zu Boden. Das heisst aber auch nicht, dass man für immer müde ist, eben nur für diesen Moment. Ich frage mich was passiert, wenn zwei Welten aufeinandertreffen, wenn zwei Universen kollidieren. . Tags: Universum, Paralleluniversum, Koexistenz, Entscheidungen treffen, Entscheidungsangst, Veränderungen
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sulian
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Lost in Transportation
"Ich muss los, meine letzte U-Bahn!" Ich umarme Sophie noch schnell und renne los zur Fraunhoferstraße
Schnell die Treppen hinunter zur ersten Ebene. Ich stehe vor zerbrochenem Glas und einem durch Edding-Gekritzel nicht lesbaren Fahrplan. Also, ab zum Bahnsteig, vielleicht habe ich doch noch nicht die letzte U-Bahn verpasst. Wieder stehe ich vor dem Fahrplan und erkenne, dass ich jetzt nach Hause laufen darf. Ich gehe auf der anderen Seite des Bahnsteigs hoch und da sehe ich das heruntergelassene Gitter. Gut, hier komme ich wohl nicht mehr raus. Schnell die Treppen wieder hinunter, zum anderen Ausgang, von dem ich hergekommen bin. Als ich die letzten Stufen hinaufhetze, bleibe ich erstarrt stehen. Ich glaube nicht wirklich, was ich da sehe. Eisengraue Stäbe lächeln mich höhnisch an. Das kann doch nicht sein. Schnell stürze ich auf das Gitter zu und schreie. Nichts. Niemand hört mich. Ich greife nach meinem Handy, aber leider gehöre ich zu den Menschen, die sich für ein Prepaid Mobiltelefon entschieden haben und natürlich habe ich kein Guthaben. Kameras! Hier sind doch Kameras. Nach einem fünfminütigen „Lord of the dance in totaler Panik“-Auftritt wird mir klar, dass das auch nichts bringt. Notrufsäule! Ich renne die Treppe hinunter und drücke den Knopf. Nichts. Nach etlichen weiteren Versuchen und verzweifelten Schlägen gegen die Säule finde ich mich damit ab, dass mir das auch nicht hilft. Ich renne wieder die Treppen hoch und sehe den kleinen Spalt zwischen Boden und Gitter. Ich lege mich auf den kalten Boden und versuche, mich unten durch zu quetschen. Während ich die Luft anhalte, erscheint vor meinen Augen die Schlagzeile eines bekannten Boulevardblattes : "Total gestörte Münchnerin heute morgen im U-Bahnbereich Frauenhoferstraße zwischen Steinboden und Sicherheitsgitter gefunden - sie erlag ihren Quetschungen noch vor Ort - die Feuerwehr musste die Leiche herausschweißen.“ Ich gebe auf, es ist unmöglich, da durch zu kommen. Ich kehre zurück zum Bahnsteig und setze mich auf eine Bank. Es ist still und kalt. Je länger ich über meine Situation nachdenke, desto panischer werde ich. Mein ganzer Körper zittert, ich springe auf und schreie so laut ich kann, hüpfe vor der Kamera herum, die mich auszulachen scheint. Irgendwann fällt mein Blick in den U-Bahntunnel. Die nächste Station ist der Kolumbusplatz. Dort gibt es einen Aufzug, der bis zur Oberfläche führt. Ich sehe keinen anderen Ausweg, denn langsam merke ich, dass ich hier raus muss, sonst drehe ich durch. Ich springe auf die Gleise, der Tunnel liegt vor mir. Einfach einen Schritt nach dem anderen machen. Ich habe keine Ahnung, wohin ich laufe. Der Tunnel ist dunkel, unheimlich und dreckig. Nicht weit weg von mir sehe ich eine Ratte. Nach einiger Zeit drehe ich mich um. Ich kann nicht mehr den Anfang des Tunnels sehen, aber auch nicht das Ende. Blanke Panik packt mich und ich fange an zu rennen, stolpere über die Gleissteine und habe nur einen Wunsch: “Lass den Aufzug funktionieren!“ Endlich. Ich sehe das Ende! Ich renne schneller, kann kaum noch atmen, hangle mich den Bahnsteig hoch und stürze auf den Lift zu. Kurz halte ich inne und schließe die Augen. Langsam lege ich meinen Zeigefinger auf den Knopf und drücke ihn sanft, ganz sachte, als hätte ich Angst ihn zu zerstören. Es passiert nichts. Noch immer sind meine Augen geschlossen, ich sinke langsam auf meine Knie zu Boden. Ich kann nicht mehr schreien. Sitze stumm vor dem Aufzug. In meinem Nacken spüre ich den Blick der Kamera. Langsam hebe ich meinen Arm in Richtung „Big Brother“ und balle meine Faust. Mit einem leichten Schnalzer lasse ich den Mittelfinger aufspringen. Ich drehe mich um und schreie: "Ich bin nicht einmal schwarz gefahren und jetzt sperrt ihr mich ein!“ Ich finde mich ab, resigniere. Vor mir der Snack-Automat. Ich denke an den Slogan „Snickers - Wenn´s mal wieder länger dauert“ und fange an zu lachen. Der Riegel wird gekauft und gleich gegessen. Ich setzte mich auf die Bank und beiße herzhaft in diese Köstlichkeit, als ich Schritte höre, die auf mich zu kommen. „Was machen Sie denn da?“ höre ich den Verkehrsbeamten sagen. Ich starre ihn an und meine nur: “Nach was sieht es aus? Ich feiere hier eine Party!“ Er erklärt mir, dass ich mich nicht hier aufhalten darf, das sei doch verboten. Ich lächle ihn schwach an und erzähle ihm meine Geschichte. Er bringt mich zu seinem Kollegen, dann zur Oberfläche und ich darf die frische Luft der Freiheit schnappen. Ich nehme das nächste Taxi und als ich die Wagentür schließe, höre ich den Beamten zu seinem Kollegen sagen: “Siehst du, ich hab dir doch gesagt, ich habe Schreie beim Absperren gehört!“
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/lost-in-transportation/645425
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wissen
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RickyWinehouse
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Die Geschichte eines sterbenden Fisches
Jeder kostbare Wassertropfen gibt mir das Gefühl: Es geschafft zu haben, Die Stimme des Meeres inne zu tragen.
Ich bin ein Fisch auf dem Trockenen Waren es die Sonnenstrahlen die mich lockten? Waren es die Vogelmelodien? Inzwischen ist mir das Land zuviel. Jeder kostbare Wassertropfen gibt mir das Gefühl: Es geschafft zu haben, Die Stimme des Meeres inne zu tragen. Schlichtweg zu überleben, Und nie wieder zu gehen. Und dann kommen erneut staubtrockene Winde auf. Die Zeit nimmt ihren Lauf Und mit ihr weicht Hoffnung Aussichtslosigkeit. Vorbei die sorgenlose Träumerei. Zurück auf Ende.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/die-geschichte-eines-sterbenden-fisches/976200
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Schluss mit lustig!
Eifersucht is not my style!
Vorbei ist es mit dieser ganzen kleinkarierten, gedanklichen Erbsenzählerei. Schluss mit dieser sinnlosen Denkerei und Grübelei. Hat er es getan? Ja vermutlich - na und wenn schon? Ich komm nicht umhin mich zu fragen, in welcher Mikrosekunde ich in das alte Schema >xy-Eifersucht marsch< zurück gefallen bin ?! Und vor allem - warum? Nun gut, dort ist ein Mann - bedauerlicherweise nicht nur für mich attraktiv. Und dort ist auch die sündige Meile, an jenem Abend er vermutlich den Seitenstreifen anstelle des geraden, sündenfreien Weges benutzt hat. Nur - wo keine Blitzer, da keine Bussgeldzentrale! Es lässt sich folglich also jeden Tag darüber grübeln. Über diese falsche Spur - die er benutzt haben kann. Es aber vielleicht nicht getan hat und sein kurzes , falsches Abbiegen der Wahrheit entsprochen haben mag. Natürlich lässt sich so ein ganzer Pullover aus diesen Fantasien stricken - der auch in 10 Jahren seinen Dienst an der eigenen gedanklichen Warmhalterei noch erfüllen mag. Die Alternative? Schluss mit lustig. Ich bin toll. Genau- warum sonst hat er sich vor zehn Monaten unsterblich in mich verknallt? Ich bin intelligent, freundlich, warmherzig, eine tolle Freundin und eine gute Köchin - die Wahnsinnshure im Schlafbereich sei nur am Rande erwähnt. Und all diese Vorzüge haben es nicht verdient, sich derart untermauern zu lassen. Hat er es nun getan? Ja, verdammt, vielleicht. Und wenn schon - ich bin klasse und sollte er es getan haben, werde ich es vielleicht irgendwann erfahren - vielleicht auch nicht. Aber eins ist mir gewiss: Das schlechte Gewissen, etwas falsch gemacht zu haben, sollte er haben - nicht ich. Denn ich bin mit meinen 5kg zu viel, meiner natürlichen Lust an Essen, Freunden, Feiern und Leben einfach -fabelhaft-. Punkt.
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Getanzt
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Sondergroßenin
Ich bin Nicht ich Und auch nicht (sondern) du.
Ich bin Nicht ich Und auch nicht (sondern) du. Ich bin Ein Einziges Und bin gefangen Im (großen) Ganzen. Ich bin Ein nie gefundner Strahl im All Verschollen und Gestorben (In)zwischen kleinen Sternen. Wer bist du? Wenn nicht ich? Und niemand anders sonst? Bist du in etwas? Wo? Wer bin ich? Wenn nicht du? Bin ich zu klein? Um groß zu sein? Verstört?
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Fadenroth
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Und Du schaust mich an.
Und Du schaust mich nur an und meine ganze Welt beginnt sich um Dich zu drehen. Und ich schau' mich nur an und sehe, dass neben mir der Falsche steht.
Es begann am ersten Tag des ersten Semesters. Ich stieg in den Bus, der mich zu meiner neuen vielversprechenden Universität bringen sollte. Ich kannte keinen und kannte nichts, ich sprach mit niemanden und dann sah ich Dich. Alles war so neu und aufregend. Eine neue Uni, eine neue Stadt. Drei Millionen Einwohner und ich mitten drin. Ich stieg aus dem Bus und kam mir vor wie in der ersten Klasse, der Rucksack auf meinem Rücken erschien mir viel zu groß und meine von mir mit Liebe gefüllte Lunchbox war mir plötzlich peinlich. Fast alle grüßten irgendwen und ich schlich mich leise in den Hörsaal. Endlich sah ich in genauso hilflose und verschüchterte Gesichter wie mein eigenes es war und fühlte mich besser. Ich setzte mich dazu, fing mit harmlosen Smalltalk an und hatte nach Ende der Begrüßungsrede des Dekans schon die ersten neuen Uni-Freunde gefunden. Auf dem Weg in die Mensa plauderten wir weiter und ich stieß, unaufmerksam wie ich bin, mit jemandem zusammen. Es war der schönste Mann, den ich je gesehen hatte. Die Mensa war voll, mein Magen war leer. Doch nach deinem Anblick wollte er nichts mehr. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch in der Mensa, die sich nach und nach mit Studenten jeglichen Semesters füllte. Mein Magen knurrte, doch ich traute mich nicht meine Lunchbox rauszuholen. Die Warteschlange am Mensabuffet war endlos und ich kaute tapfer auf meinem Kaugummi herum. Das Tischgespräch war gerade "Familie" und ich klinkte mich aus, denn meine komplizierten familiären Verhältnisse wollte ich niemand am ersten Tag aufs Auge drücken. Mein Blick schweifte durch den Raum und blieb an dem süßen Kerl hängen, den ich beinahe umgerannt hatte. Mir stockte der Atem und dann musste ich laut husten - mein Kaugummi hatte sich Richtung Magen verabschiedet. Ich traute mich nicht, noch einmal hinzusehen. Der Schönling grinste mich an. Die Musik ist zu laut und Du bist ganz still, egal was ich tue, du weißt genau was ich will. Die erste Party des Semesters war völlig überfüllt. Ich hatte mich sehr schnell eingelebt, kannte fast jeden aus meinem Semester mit Namen und stand mit ein paar Leuten in einer Ecke, jeder mit einem knallroten Pappbecher voll Bier in der Hand. Wir schwatzen, lachten, doch mein Blick glitt unruhig durch den Raum. Ich war auf der Suche, auf der Suche nach meinem Schönling. Immer mal wieder hatte ich ihn in der Mensa gesehen und herausgefunden, dass er bereits 2 Semester über mir studierte. Immerhin studierte er dasselbe wie ich, somit war ein Gesprächsthema schon mal gefunden. Die Musik dröhnte durch das kleine Foyer, es war einfach viel zu laut. Meine kleine Truppe verabschiedete sich zum Rauchen, sie alle verließen den Raum. Ich versuchte möglichst lässig an der Wand zu lehnen, schaute ein wenig den zappelnden Körpern auf der Tanzfläche zu und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum. Ich nahm einen kräftigen Schluck vom lauwarmen Bier und ließ den Becher fallen. Mein Prachtbursche stand direkt vor mir. Die Nacht war so dunkel und ohne Licht. Neben deinem Herzschlag spür' ich die Kälte nicht. Wir unterhielten uns die ganze Nacht, saßen auf einer Bank irgendwo auf dem Campusgelände. Nicht einen Moment dachte ich an meine Freunde, die wahrscheinlich nach mir suchten. Nicht einen Moment verspürte ich Lust zu tanzen, zu trinken oder sonst etwas anderes zu tun als in sein Gesicht zu schauen. Er hatte perfekte weiße Zähne, ruhige braune Augen und ein umwerfendes Lächeln. Es tat beinahe weh ihn die ganze Zeit anzublicken. Ich versuchte mir jeden seiner Gesichtszüge zu merken, prägte mir jedes seiner Worte ein. Seine Ziele und Träume, die traurige Kindheitserinnerung und die Farbe seiner Küche. Nie kam das Gespräch ins Stocken, immer fanden wir etwas Neues, um uns darüber zu unterhalten. Wir lachten unaufhörlich und dann, dann küssten wir uns. Deine Haut klebt an meiner, du schmeckst so gut. Deine Augen sind einsam, dein Herz ist voll Wut. Ich erinnere mich an jeden Moment, den ich mit ihm verbracht habe. Sie alle stechen in meinem Gedächtnis so klar heraus, als seien sie das Wichtigste in meinem Kopf. Und das sind sie wohl auch. Drei Tage und drei Nächte haben wir zusammen verbracht. Wir haben uns Geschichten erzählt und dem Regen gelauscht, sind zur Uni gegangen und haben uns nachts nicht mehr losgelassen. Und dann ist er gegangen. Die Wochen danach verschwimmen so sehr, als ob jemand sie in Watte gepackt un tief vergraben hätte. Ich weiß noch, dass ich die ganze Rechtsvorlesung über geweint habe, nachdem ich begriffen hatte, dass er nicht wiederkommen würde. Und ich weiß, wie ich lange Spaziergänge gemacht habe während der Mittagspause, um ihn nicht in der Mensa sehen zu müssen. Wie viele Tage so vergangen sind, kann ich nicht mehr genau sagen. Es waren viele. Und doch zu wenig. Und Du schaust mich nur an und meine ganze Welt beginnt sich um Dich zu drehen. Und ich schau' mich nur an und sehe, dass neben mir der Falsche steht. Ich habe versucht, weiterzumachen. Ehrlich. Ich bin auf Dates gegangen, war mit Freunden feiern und auf Hauspartys. Mir wurden viele namenlose Gesichter vorgestellt, viele Männer haben meine Hand gedrückt und mich angelächelt, mir erzählt wie sie heißen und woher sie kommen, wo sie wohnen und was sie studieren. Ich weiß nichts mehr davon. Mein Unileben hatte sich auf die Vorlesungen und den schnellstmöglichen Antritt des Heimweges komprimiert, ich mied alle öffentlichen Veranstaltungen und Studentenpartys. Es ging einfach nicht. Und dann, eines Abends in irgendeinem Club, stand ein neuer schöner Mann vor mir. Er hatte ein hübsches Gesicht und eine tolle Ausstrahlung. Wir begannen uns zu treffen. Es ging eine Woche, dann eine zweite und ehe ich es mich versah, gingen wir zusammen zu einer Party der Uni. Er hatte den Flyer in einem meiner Hefter gefunden und wollte unbedingt hin. Ich sagte nicht nein und so betraten wir Hand in Hand das Geschehen. Das erste Gesicht, in das ich blickte, war das Gesicht meines Wunderknabens. Woche um Woche war vergangen und noch immer hält mich Dein Blick gefangen. Mein Herz raste, ich konnte nicht klar denken. Alles, was ich sah, waren seine Augen und ich versuchte im Kopf zu überschlagen, wie lange wir uns nicht mehr begegnet waren. Es mussten schon über 8 Wochen gewesen sein und doch riss in meiner Brust ein Loch auf, das mich in die Knie zwang. Als ich beinahe zusammensackte, griff mir meine Begleitung unter die Arme und brachte mich an die frische Luft. Ich entschuldigte mich beschämt, kam mir dumm und albern vor so zu reagieren. Ich erfand einen Kreislaufzusammenbruch aufgrund von zu wenig Wasser, dass ich den Tag über nicht getrunken hatte und hoffte, damit durchzukommen. Es klappte. Ich wurde allein auf einer kleinen Bank auf dem Campus sitzen gelassen, damit er mir etwas zu trinken holen konnte. Als er in Richtung Party verschwunden war und außer Sichtweite, fing ich an zu weinen. Ich wusste nicht, wieso genau und was ich dagegen tun sollte, doch die Tränen liefen und raubten mir jegliche Sicht. Zum Glück war ich ein Weiner der stillen Sorte und so fing ich mich nach einigen Momenten wieder. Als das Wasser und meine Begleitung kam, atmete ich bereits ruhig ein und aus. Von Kopf bis Fuß sehnt sich alles nach Dir. Doch geht es nicht weiter für mich von hier. Ich sehe meinen Prinz Charming zweimal die Woche. Am Dienstag, nachdem meine Vorlesungen fertig sind und am Freitag, wenn meine Vorlesungen anfangen, kreuzen sich unsere Wege am Bus, am Ausgang oder in der Mensa. Irgendwo ist er immer und ignoriert mich charmant. Ich habe alles gegeben und nichts bekommen. Die vielen Versuche noch einmal über alles zu reden, die Suche nach dem Sinn - erfolglos. Wenn ich von der Uni nach Hause komme, wartet vor meiner Tür manchmal mein hübscher Mann mit der tollen Ausstrahlung. Er ist großartig, wirklich. Ich freue mich immer wieder sehr ihn zu sehen. Nur ist er leider nicht der Richtige. Doch für den Moment und nur für diesen Moment, wenn mein Herz einen kleinen Sprung macht und sich vorgaukelt, es könne auch noch einen zweiten Mann lieben, ist er vielleicht doch.
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Traumpoetin
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Hörst du mich
Gehe mit der Zeit und verliere das Wesenlichte, Wichtige aus den Augen.
Da sitzt sie nun vor mir, meine Freundin. Ich habe Kaffee gekocht und frage mich, ob sie auch Gebäck dazu möchte. Nachdem sie die Frage verneint hat, setze ich mich zu ihr und freue mich über ein wenig Zeit. Zeit zum reden, lachen und vielleicht auch Dingen, die gerade schwer auf dem Herzen liegen. Sie erzählt mir von der Arbeit, es gäbe viel Stress und zu Hause wäre auch viel los. Ich trinke meinen Kaffee und schaue sie dabei an, nicke ab und zu, lasse sie reden und mache ihr dann noch einen neuen Kaffee. Ihr, aber auch mein Smartphone liegen auf dem Küchentisch und während ich dabei bin die Maschine anzustellen, greift sie danach. Ich setze mich wieder und sie zeigt mir ein paar Bilder ihrer kleinsten Tochter, die neusten Grimassen, die neusten Wörter und wir beide müssen lachen. Ich möchte ihr erzählen, umklammere währenddessen meine warme Tasse und schaue sie an. Noch immer hält sie ihr Smartphone in der Hand, schaut kurz auf und lässt ein kurzes „hmm..“ verlauten. Wahrscheinlich um zu zeigen, dass sie mir zuhört, doch sie hört mir nicht zu. Zum allerersten Mal wird mir bewusst, dass sie mir nur noch selten zuhört. Ich weiß nicht, was ich in dem Moment mehr hasse. Dass sie mir nicht zuhört oder das jemand anders, etwas anderes gerade wichtiger ist? Ich versuche das Gefühl zu unterdrücken, doch mir ist, als ständen mir Tränen in den Augen. In nächsten Moment fällt sie mir ins Wort, ich stocke abrupt...und jetzt, weiß ich nicht mehr ob ich ihr zuhöre. Sie erzählt, zeigt mi r irgendwas auf dem Display-ich schaue hin, aber ich glaube dass ich grad weit weg bin. Zu sehr verletzt es mich gerade. Nach 2 Stunden etwa steht sie nun auf dem Treppenabsatz, bedankt sich und winkt mir zu mit den Worten; „Die Zeit ist heut aber wieder schnell vergangen.“ Noch nie, war sie mir so fremd und so kühl erschienen, wie heute
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Lotta
Lotta sieht so niedlich aus
Lotta sieht so niedlich aus, wenn sie über die Wiese hüpft, wenn sie lacht und Regentropfen fängt. Der Garten ist groß, ein Spielparadies. In der Laube liegen Matratzen. „Heute hat mir mein Bruder wieder seinen Pipimann in den Mund gesteckt, aber er musste nicht, da war ich froh, denn das schmeckt eklig“, erzählt sie ihrer Freundin, und: „Wenn du magst, kannst du gerne mal bei uns übernachten.“ Zwei Sechsjährige in einem Garten. *** Es ist nicht das erste Mal, dass das Jugendamt vor der Tür steht. Vier Pflegekinder, eines davon behindert, da sind die Besuche normal. Heute kommen sie wegen des Jungen. Wie schon einmal. Nur, dass es damals nicht Lotta war. *** „Er ist 15, ich kann nicht 24 Stunden am Tag auf ihn aufpassen!“ „Sie dürfen ihn nicht mehr mit den Mädchen alleine lassen.“ Die Pflegemutter fragt sich, wie sie das schaffen soll. *** Lotta sieht so niedlich aus, wenn sie über die Wiese hüpft, wenn sie lacht und Regentropfen fängt. Du denkst darüber nach, sie zu dir zu nehmen. Dann siehst du, wie dein Haus sich füllt, mit Lotta und Jenny und den unzähligen Namenlosen. Zu viele von ihnen, zu wenige von dir. Und du gehst verloren ins Nirgendwo.
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Der Rest der Welt
Du hörst mich nicht, aber ich wollte dir noch etwas sagen.
Ich wollte dir noch etwas sagen. Nicht, wie aufregend es war, die Wette gegen dich zu verlieren, um dich zu treffen. Ich habe sie gern verloren, damit ich dich gewinne. Früher war alles einfacher mit dir. "Oh simple thing, where have you gone?" - K. Nicht, dass ich mich immer gefragt habe, warum du mich ausgewählt hast unter all den Mädchen, die dir zu Füßen lagen. Nicht, dass ich immer fand, dass wir ein schönes Paar ergaben, uns in den Schaufenstern immer so schön angesehen, und gedacht haben, dass wir die Schönsten sind. Nicht du der Schönste und nicht ich die schönste. Nur zu zweit waren wir immer schön. Aber für dich gab es da draußen mehr zu entdecken. Eines Tages hast du beschlossen, nicht mehr Teil eines Ganzen zu sein. Hast gedacht, Liebe, das ist doch nicht so modern, wie ich gern sein will. Ich möchte sein wie die anderen, die durch die Welt jetten, ihre Freundinnen im Ausland kennen lernen, und den Urlaub in Südamerika verbringen. Ich möchte nicht über Kinder sprechen, mit Ende zwanzig, da bin ich einfach zu jung für so was. Du bist wirklich süß, und ich hab dich lieb, aber nach drei Jahren merke ich einfach, das ganze Lieben und so, das ist nichts mehr für mich. Hast dich ausgeloggt, aus der Beziehung. So einfach war es. Eine Nachricht das Licht in unserem Haus ist ausgegangen. Du hattest eine Taschenlampe dabei, und hast dich durch den Hinterausgang hinausgeschlichen. Ich kannte nicht einmal den Weg zur Tür. Ich wollte ja nie ausziehen. Habe versucht, aufzuräumen. So, dass es dir wieder gefällt. Sodass du zurück kommen würdest, wenn es draußen kalt ist. Ich habe Fenster gesucht, um dich zu sehen. Ich wollte dir etwas zurufen. So etwas Schönes, das können wir nicht gehen lassen, habe ich geschrien. Aber du hast mich nicht gehört, du hattest Kopfhörer aus Neugier und Jagdlust auf. Du hast mehr gesehen in der Zukunft, als dich und mich und dann den Rest der Welt. Du wolltest ein Teil werden, von dem Rest, vor dem du uns bisher beschützt hast. Und jetzt würde ich dir gern sagen, dass ich dich vermisse. Dass du zu mir zurück kommen kannst. Dass ich auf dich warte. So wie gestern, da hab ich es dir gesagt. Und du hast geantwortet, du seist nicht in der richtigen Verfassung, dieses Gespräch zu führen. Du hast mich nicht verstanden. “I know all those words, but that sentence makes no sense to me.” - M.G. Dabei habe ich dir alles erklärt. Alles, was du verlassen hast. Ich möchte dir nichts mehr sagen. Aber ich möchte, dass du es tust, denn selbst wenn ich dich nicht verstehen würde, ich würde es versuchen. Du hast es nie versucht. Du hast aufgegeben. Dabei war Versuchen deine Stärke. Ich wollte dir sagen, dass ich das immer geglaubt habe. Tags: Liebeskummer, Liebesangst, Trennung, Einsamkeit, Vermissen, liebe
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Pysia
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Und jetzt?
Was erwartest du jetzt von mir?
Alles begann im Dezember 2011. Im Skiurlaub. Ich fuhr mit der Gondel den Berg hoch. Du saßt mit deinen Jungs gemeinsam mit mir in der Gondel. Du sprachst mich an ob ich hier schon öfter war und gute Abfahrten kenne. Da ich jedes Jahr dort bin zeigte ich dir wo es am besten lang geht. Als sich unsere Wege trennen sollten gabst du mir deine Nummer. Wir schrieben täglich, telefonierten stundenlang. Du lebtest in München, ich im Norden Deutschlands. Nach nur 2 Wochen kamst du mich besuchen. Mein Herz rutschte mir in die Hose, ich war so aufgeregt. Wir verbrachten ein sehr schönes Wochenende miteinander. Ab da war nichts mehr so wie es war. Meine Gedanken kreisten nur um dich. Ich dachte ich träume, das konnte alles gar nicht wahr sein. Du machtest mir immer wieder Überraschungen die mir der Paketbote brachte. Das schönste Gefühl lösten jedoch deine Nachrichten mit dem Betreff: „Terminvereinbarung“ aus. Ich wusste du würdest wieder her kommen. Du warst DER Traummann. Ich dachte nicht das mich jemand so umhauen konnte, völlig aus der Bahn hast du mich geworfen. Wir hatten so eine unglaublich schöne Zeit miteinander. Abends schliefen wir gemeinsam ein, morgens hab ich dich gesehen und ich wusste es wird ein guter Tag. Wir redeten manchmal die ganze Nacht und vertrauten uns Sachen an die wir sonst niemandem erzählten. Und so verging die Zeit. Es wurde Frühling, Sommer, Herbst...Winter. Plötzlich bekam ich kein Lebenszeichen mehr von dir. Nichts. Erst habe ich mir Sorgen gemacht. Vielleicht ist dir etwas zugestoßen. Die Zeit schritt voran. Mittlerweile war ich traurig, ich wusste dass sich etwas bei dir verändert hat. Durch einen Zufall stieß ich auf deinen Facebook-Account. Was war zu sehen? Du und eine Andere...Kurzzeitig brach für mich eine Welt zusammen, doch ich stand langsam wieder auf. Nun haben wir April. Mir ging es gut. Plötzlich aus dem Nichts: Eine Email....Betreff: „Entschuldigung“. Dafür dass du mich scheiße behandelt hast und ich es nicht verdient habe, schriebst du. Was soll das jetzt? Mir ging es doch wieder gut...
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Faktglaublich.
Zum ersten Mal betrittst Du bildlich meine Welt. Es ist real, es ist Fakt. Doch irgendwie unglaublich. Es ist faktglaublich.
Und dann stehst Du wieder vor mir. Mit Deinen blauen Augen und Deiner kleinen Narbe über der Oberlippe, auf der Du anfängst zu kauen, wenn Du nervös bist oder Dich etwas beschäftigt. Doch diesmal wirkt Dein Blick klar, selbstsicher, erleichtert mich zu sehen. Du wirkst ausgelassen. Und ich... Ich stehe nur an meiner Türschwelle und empfinde Deine Anwesenheit immer noch als unwirklich. Es ist Fakt, dass Du vor mir stehst und mir wieder zwei Küsse auf die Wange drückst. Diesmal an der Haustür meiner eigenen Wohnung. Zum ersten Mal betrittst Du bildlich meine Welt. Es ist real, es ist Fakt. Doch irgendwie unglaublich. Es ist faktglaublich. Und trotz meiner schwirrenden Gedanken, versuche ich den Augenblick zu genießen, den Dingen ihren Lauf zu lassen ohne viele Erwartungen, mit der Absicht nicht wieder enttäuscht zu werden. Du bist hier um Deinen inneren Kampf hinter Dir zu lassen, Fehler zu korrigieren, Dein Leben irgendwie aufzuräumen. Du versuchst Deinen Kampf zu beenden, während ich das Gefühl habe, dass meiner gerade erst beginnt. Ich bin gefesselt zwischen den Verletzungen, die stattgefunden haben, den Ratschlägen engster Vertrauter, Dich zum Teufel zu jagen und meinen eigenen Gefühlen für Dich, von denen ich Angst habe, dass sie mich einfach nur wieder blenden. Jetzt, wo ich so sehr entschlossen war nach vorne zu sehen und begonnen hatte mit allem abzuschließen. Und da sitzt Du nun. Auf meiner Couch. Es ist Fakt und so unglaublich. Es ist faktglaublich. Als könntest Du in mich hineinsehen, fragst Du mich offen nach meinen Ängsten. "Hast Du keine Angst was uns betrifft?" "Klar, ich hab' scheiß Angst!" bricht es ohne Zögern aus mir heraus. Doch was soll ich machen, frage ich mich. Mich für den Rest meines Lebens für die Liebe verschließen, nur weil sie manchmal nicht funktioniert? Ist das Risiko zu scheitern durch unsere Geschichte vorprogrammiert? So viele Fragen, auf die man jetzt keine Antwort weiß. Nur der Glaube an das Gute, der immer noch vorherrscht und die Gefühle und Gedanken, die uns immer wieder zueinander treiben und von denen ich wusste, dass Du sie in dir trägst, werfen keine Fragen auf. Sie sind der Moment. Sie sind unglaublich, aber Fakt. Sie sind faktglaublich. Dass Du sie selbst noch erkennst, hätte ich so schnell nicht mehr vermutet. Ich dachte vielleicht irgendwann, wenn es zu spät ist. Doch anscheinend ist schon jetzt irgendwann. Da sitzen wir nun. Mit diesen Fragezeichen, die den ganzen Raum zu erfüllen scheinen. Und ich überlege, sind es zu viele? Bilden diese Fragezeichen zu große Hindernisse? So viele, dass wir die meisten Antworten vielleicht niemals finden werden? Und steht dieser Fakt vielleicht über dem Glauben, dass alles gut gehen kann? Liegen Fakt und Glaube doch zu weit auseinander? Und dann essen wir Pizza und trinken Rotwein, Deine Augen suchen meine und wir lachen miteinander, als gäbe es nur uns. Und irgendwie schaffen wir es uns fallen zu lassen. Unerwartet. Ich hatte den Glauben daran verloren, dass dies jemals passieren würde. Doch der Kuss ist Fakt. Genauso wie die Küsse danach und die gemeinsamen Tage und Wochen. Bis heute. Und Stück für Stück bringt es mir die Gewissheit zurück, dass etwas Unglaubliches vielleicht doch zum Fakt werden kann. Wenn man nur fest genug daran glaubt. Du bist mein Fakt, Du bist unglaublich. Für mich bist Du faktglaublich. Tags: Herzmenschen, Hindernisse überwinden, Neubeginn
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Andere bewohnte Planeten
Lange schon hat der Mensch die Vorstellung, da draußen im Universum Planeten zu finden, auf denen - wie auf dem, den er bewohnt - Leben entsteht.
Lange schon hat der Mensch die Vorstellung, da draußen im Universum Planeten zu finden, auf denen - wie auf dem, den er bewohnt - Leben entsteht. In der Weltraumforschung ist man deshalb mit viel Aufwand schon ziemlich weit gegangen. Durch unsere vielfältige Erde, die zahlreichen Erfindungen, angeeignetes Wissen und zunehmend weniger Platz, bekommen wir das Gefühl, "da muss doch mehr sein". Ohne Hoffnung kann der Mensch nicht leben und unser Blick in den Sternenhimmel lässt uns träumen. Doch warum sollte dieses "Wunder Leben", das nur durch eine besondere ganz bestimmte Formel entstehen konnte, so noch einmal irgendwo funktioniert haben oder funktionieren? Dieser spezielle Zufall von chemischer Verbindung gab es vielleicht nur ein einziges Mal und es war so etwas besonderes, dass daraus unsere wundervolle Erde gedeihen konnte. Jetzt, wo wir keinen Platz mehr haben, wollen wir in die Finger schnipsen und Ähnliches finden, wie wir es um uns erleben, doch ist es nicht wahrscheinlicher, dass unsere Vorstellungskraft uns einen Streich spielt? Vielleicht gibt und gab es diesen speziellen energetischen  Zufall "Leben" tatsächlich nur einmal, eben auf unserer Erde, da es auch nur einmal diese besondere Oberfläche wie auf dieser gibt. Unser Gehirn ist wahrscheinlich das auf der Erde am weitesten entwickeltsten, allerdings wird sich der Mensch in seiner scheinbaren Überlegenheit auch immer für klüger halten, als er es ist. Was wiederum ja auch natürlich ist, denn ohne diese Annahme keine Motivation und kein Fortschritt. Wir erfinden und schaffen viel, aber wir gehen auch über Grenzen. Genauso auch in unserer Gedankenwelt. Was wir auf der Erde mit seiner Atmosphäre alles geschaffen haben, muss keinesfalls bedeuten, dass irgendwelche Formeln, Regeln oder Gesetze für Orte außerhalb der Erdatmosphäre gelten. Der Orbit ist jetzt schon voller Weltraumschrott und Kollisionen sind gefährlich. Allein das ist der Beweis, dass da draußen Gesetze herrschen, denen wir nicht gewachsen sind, da wir woanders entstanden sind. ;) Sollte es das, was wir hierzulande als "Leben" bezeichnen, in dieser und ähnlicher Form nicht wieder geben, dann hoffentlich etwas anderes eigenartiges, was außerhalb unserer heutigen Vorstellungskraft liegt, für das wir vielleicht ein neues Wort finden werden. Tags: Philosophie, Wissen, Glauben
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Marc25
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Verbundenheit
Von zwei Menschen, die sich verzweifelt lieben, es ihnen aber verwährt bleibt, diese Liebe zusammen zu erleben & der Anfang unweigerlich das Ende ist.
Es war Spätsommer. Du bist in mein Leben getreten. Anfangs war alles ein netter Plausch, nichts weiter. Wir hatten Spaß, das Leben war belanglos, du warst ein Zeitvertreib, eine Ablenkung, nichts weiter. Die Tage verstrichen. Ich merkte, wie du nicht mehr von mir los ließt. Es entwickelte sich Vertrautheit. Nun warst du da. Die gemeinsamen Momente waren nun nicht weiter nur ein Zeitvertreib. Sie waren ein Erlebnis. Sie waren Leben. Deine Stimme. Niemals zuvor habe ich es für möglich gehalten, mich in einen Klang so sehr zu verlieben. Tag für Tag, Stunde um Stunde, deine Stimme ließ mich all die Probleme vergessen. Sie gab mir Kraft und ließ mich die guten Seiten dieses Lebens erkennen. Du konntest nie verstehen, warum ich deine Stimme so sehr liebe. Du erklärtest mich für verrückt, bezeichnetest mich als Spinner. Nur musst du wissen, dass deine Stimme das Persönlichste war, das ich von dir hatte. Diese enorme Distanz zwischen uns, ließ mich Dinge schätzen, die ich anders niemals so sehr zu schätzen gelernt hätte. Ich stellte fest, wie ich mich beständig an jeden noch so kleinen Fetzen, den ich von dir bekam, klammerte. Ich stellte fest, dass ich dich liebe. Sehnsucht kam auf. Dich noch nie gesehen zu haben, trieb mich in den Wahnsinn und ich stürzte jeden Tag aufs Neue in ein Meer aus Sehnsucht. Vielleicht habe ich dich das nie wirklich merken lassen. Ich wusste, welche Sehnsüchte du hattest und wollte dich nicht noch mehr belasten. Wir blieben stark. Jeden Morgen, wenn mein Handy klingelte, zauberte mir das ein wohltuendes Lächeln aufs Gesicht. Du warst die Person, die es trotz dieser Distanz zwischen uns jeden Tag wieder vollbracht hat, mir ein Gefühl der Zufriedenheit zu vermitteln, mir eine unglaubliche Wärme gegeben hat, mich unterstütz hat, mir Mut gemacht hat,... Jeden Abend ließ mich all das mit einem kribbeln in der Magengegend zu Bett gehen. Dank dir. Wenn du einmal merkst, wie viel dir ein Mensch trotz einer beträchtlichen Entfernung geben kann, obwohl er nie da ist aber irgendwie doch ein tiefes, beständiges Gefühl der Nähe schafft, dann begreifst du, dass es mehr sein muss als Liebe. Ich kann nicht genau sagen, wie man etwas nennt, das mehr wiegt als Liebe. Aber ich kann bewusst sagen, dass ich fühle, dass da etwas ist. Du stellst fest wie sehr du diesen besonderen und für dich einzigartigen Menschen brauchst. Er gibt dir Halt, er fängt dich auf, wenn du fällst, es ist diese Person, der man nur einmal im Leben begegnet. Sie ist plötzlich der Mittelpunkt deiner Welt. Du bist für mich genau diese eine Person. Zu dir habe ich eine Verbundenheit geschaffen, wie zu noch keinem anderen Menschen je zuvor. Viele verstanden nicht, wie es sein kann, dass ich mich so verbunden zu dir fühle. Sie haben es einfach nicht selbst erlebt. Sie kannten dieses außergewöhnliche Gefühl nicht, dieses angenehme und prickelnde Ziehen im Bauch zu spüren, wenn du etwas nettes von dir gegeben hast oder wenn wir beide wieder den ganzen Abend über geträumt hatten, was wir noch miteinander erleben werden. Gemeinsam geträumt hatten wir gern. Wie wir uns vorstellten, zufrieden nach einem anstrengenden Tag uns in den Armen zu liegen... Für uns waren diese kleinen Dinge das Größte! Ich denke, wir lernten uns deshalb so unheimlich zu schätzen, weil wir anfangs nichts hatten, nicht einmal uns selbst. Die Monate gingen vorüber, die Jahreszeiten wechselten,... Sommer, Winter, nun stand der Frühling vor der Tür. Wir beide,... wir hatten bereits einige Höhen und Tiefen erlebt. Haben uns gestritten, haben uns schrecklich vermisst, haben gezweifelt, haben gehofft,... und du warst noch immer da. Das gab mir Hoffnung. Dann kam er, dieser eine Tag im April, als ich dich endlich sah. Dieser kurze Augenblick, als ich dich das erste Mal erblickte und zu dir eilte,... dieser Augenblick verweilt nun auf ewig in meinen Gedanken. Der darauf folgende erste Kuss, als deine zarten Hände meine Wangen berührten und deine Lippen auf meine trafen,... Ich spiele diese Szene wieder und wieder in meinem Kopf ab. Es war das wohl großzügigste und schönste Geschenk, das du mir geben konntest. Dieser Moment war so unerschüttert, sanft und voller Geborgenheit. Die Welt um uns schien still zu stehen. Am Ende des Tages, als ich dich wieder verlassen musste, blätterte ich durch die vielen, noch leeren Seiten unserer Geschichte und lächelte. Ich verstand nie, warum du so viel Zeit vergehen ließt, mich endlich zu sehen. Die Zeit nach unserem Treffen lehrte mich jedoch, warum du so gehandelt hast. Wir sprachen oft über deine Angst vor dieser Distanz  zwischen uns. Nun weiß ich, dass du diesen Moment selbst hinausgezögert hattest, weil du im Innersten bereits wusstest, dass du nicht dafür geschaffen bist. Es muss außergewöhnlich schmerzlich für dich gewesen sein, dies festzustellen, weil ich weiß, dass du genauso fühlst wie ich. Der wundervollste und überwältigendste Moment in unserer gemeinsamen Zeit, sollte somit auch gleichzeitig der schmerzhafteste werden. Hier war er nun, der Wendepunkt unserer Geschichte. Dass du so schnell wieder aus meinem Leben treten wirst, wollte ich nicht wahrhaben. Du wurdest aus meiner Mitte gerissen. Es ist unglaublich tragisch, dass wir uns brauchen, es aber nicht geht. Wenn man einen Menschen liebt, ist es nicht wichtig, wie man es ihm sagt, sondern wie man es ihm zeigt. Daher respektiere ich deine Entscheidung. Du sollst mich nicht vergessen, aber ich will es dir nicht unnötig schwer machen, indem ich noch weiter um dich bin. Ich kann es auch nicht und ich denke, es ist besser, wenn wir beide uns so in Erinnerung behalten, wie wir uns einst kennengelernt haben. Behalten wir die wertvollen Augenblicke in Anklang, in denen wir gemeinsam gelacht, geweint und uns geliebt haben. Was du mir gegeben hast, kann man nicht in Worte fassen. Ich kann nicht beschreiben, wie unglaublich du mir fehlst. Der Gedanke, dich nie wieder zu sehen, frisst mich unweigerlich auf und nun muss ich lernen, mit dieser trostlosen Wahrheit klar zu kommen. Ich will mich für jedes Grinsen, dass du mir entlockt hast, für jedes Ziehen, dass ich in meinem Bauch fühlen durfte und für jedes einzelne Wort, dass deine Lippen verlassen hat über alles danken. Danke, dass du da warst und jede Minute, die ich mit dir verbringen durfte so unendlich lebenswert gemacht hast. Du hast mein Leben bereichert. Ich schließe die Augen, packe deine Wollmütze, fest mit beiden Händen, halte sie mir vor mein Gesicht, atme tief ein... halte inne,... sehe dich vor mir,... bekomme Gänsehaut,... Mir wird bewusst, dass dein Geruch mit jedem einzelnen Atemzug unaufhaltsam schwindet. Ich möchte nicht mehr atmen, denn mit jedem Mal bist du noch ein Stückchen weiter weg,... ich verliere dich immer mehr,... bis du bald komplett verschwunden bist. Nun sitze ich hier. Vollkommen leer wird einem bewusst, wie viel Glück man einst mit dir hatte und fängt an zu weinen. Diese Spuren, die du an mir hinterlassen hast, werden sich von nun an durch mein Leben ziehen. Dein Platz in meinem Herzen, wird dir für immer sicher sein. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt für uns. In tiefster und immerwährender Verbundenheit. Tags: Leben, Verbundenheit, Vertrautheit, du, Ewigkeit, einmalig, Distanz, Schmerz, Sehnsucht, Verzweiflung, Fernbeziehung
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Mit der Bahn fahren
Wir sahen leeren Papiertüten zu, die uns durch den Fahrtwind einige Meter wie tieffliegende Vögel artistisch begleiteten.
Wir hatten uns so oft mehr oder weniger zufällig an irgendwelchen Bahnhöfen getroffen, du und ich. Irgendwann entschieden wir uns, gemeinsam einen Zug zu besteigen. Wir fuhren über Land, wir genossen das Leben in leeren Zügen und fragten uns nicht, wohin die Reise ging und ob wir jemals ankommen würden. Wir sahen leeren Papiertüten zu, die uns durch den Fahrtwind einige Meter wie tieffliegende Vögel artistisch begleiteten. Doch wie alles andere verloren wir sie aus den Augen. So kunstvoll hatten die Bauern ihre Felder bestellt, die sie niemals abholen würden, wie eine Decke aus Flicken reihte sich eines an das andere und Farben, die wir nicht kannten, wollten nicht benannt werden. Wir schmiegten uns aneinander und waren uns sicher, dass uns all das gehörte. In diesem Moment hielten unsere Atemzüge an, während wir uns schneller bewegten. In diesem Moment legtest du deinen Kopf auf meine Oberschenkel, ich strich dir durch die Haare und hielt deine Hand in meiner. Und als du die Augen schlosst und die Lippen bewegtest, konnte ich erahnen, was du sagst, aber ich war mir nie wirklich sicher, dich verstanden zu haben. Ich begann zu lächeln, konnte mir nicht vorstellen, warum das geschah, aber ich war zufrieden mit dem, was mich umgab. Ich war angekommen in einem Zug, der über Land fuhr und mich mitnahm, wenngleich ich noch gar nicht wusste, welchen Preis ich dafür bezahlen musste. Und hin und wieder sahen wir andere Züge, die uns entgegenkamen oder uns für ein paar Momente begleiteten, ehe sich die Wege wieder trennten. Und ich bemerkte die rasende Fahrt unseres Zuges, sah die Landschaft zu einem Brei verschwimmen, Regentropfen trafen auf der Scheibe ein und flüchteten in eine Richtung, in die ich ihnen nicht folgen wollte. Immer wieder hielt der Zug an Bahnhöfen, die alle ähnlich wirkten und deren Namen mir vertraut erschienen, doch fühlte ich mich fremd und allein und drückte deine Hand ein wenig fester in meine.Immer häufiger hatte ich das Gefühl, aussteigen zu müssen, aussteigen zu wollen, doch dein Kopf in meinem Schoß, dein warmer Mund, dessen Lippen du ganz anders gewünscht, die ich mir jedoch nicht anders vorstellen wollte und deine zarten Finger, die meine Haut berührten, sie ließen mich regungslos in diesem Zug sitzen bleiben. Und als ich mich eines Tages doch einmal bewegte, da fragtest du mich, wohin ich denn wolle. Und ich sah dich mit weit aufgerissenen Armen an, legte meine Augen um dich und sagte, dass ich lieber schweigen wolle. Immer seltener hielten wir an, und wenn das geschah, dann immer häufiger auf freier Strecke, wo es nichts weiter zu sehen gab. Manchmal standen dort Kühe, die friedlich grasten, manchmal war dort gar nichts und manchmal sah ich nicht einmal mehr aus dem Fenster, weil ich mich fürchtete, dort etwas zu finden, was mir gefiele. Du hattest dich längst aufgerichtet, um mehr als mich zu sehen, du warst längst auf dem Weg zu einem Ort, den ich nicht kannte und als einmal in einiger Entfernung ein verlassener Kinderspielplatz zu sehen war, da begannst du zu weinen und ich fragte nicht, warum, sondern sah auf deine Uhr, deren Zeiger sich rasch bewegten und die immer lauter tickte. Und da wusste ich, dass es Zeit sein würde, zu gehen. Auf den richtigen Moment wollte ich warten, wobei ich gar nicht wusste, warum, wobei ich gar nicht wusste, was eben diesen richtigen Moment ausmachen würde. Und so blieb ich in diesem Zug und blickte nicht mehr aus dem Fenster, ich sah, dass deine Tränen wie die Tropfen am Fenster an deinen Wangen herunterglitten und ich wusste, dass ich ihnen nicht folgen würde. Für einen Moment schlief ich ein, nahm nichts mehr wahr und betrachtete mich von innen, träumte von einem Zug, in dem wir beide saßen und wir lächelten wie Buddhas, verkauften einander Rosen und ein Stück der Zukunft und nahmen doch kein Geld dafür. Als ich erwachte, warst du gegangen, ein Zettel lag auf meinen Schenkeln. Du batest um Verständnis, wünschtest mir Glück und eine gute Reise, weil Züge ja auch oft entgleisen. Und ich warf das Papier aus dem geschlossenen Fenster, sodass es mich durch den Fahrtwind noch einige Meter begleitete, sah ihm lange hinterher, und als ich es aus den Augen verlor, da war mir klar, dass ich dich vermisse. Als ich kurz darauf wieder aus dem Fenster sah, war dort ein anderer Zug, der minutenlang auf einem Parallelgleis in nahezu exakt derselben Geschwindigkeit fuhr. Und ich erkannte dich hinter einem der Fenster, du hobst die Hand und legtest sie an die Scheibe, ich tat dasselbe und wir lächelten durch das Glas hindurch. Vielleicht weil wir beide in diesem Moment erkannten, dass es sicherer gewesen wäre, wenn jeder seinen eigenen Zug genommen hätte. Vielleicht, weil jeder von uns wusste, dass wir eines Tages ankommen würden. Jeder für sich, jeder an einem anderen Ort.
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Kirschkernfunkeln
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Hass.
Wieso bist du so, wie du bist?
..Nämlich gar nicht! Gar nicht da. Gar nicht super. Gar nicht nett. Gar nicht für 'ne Entschuldigung bereit. Ich hass' dich. Aber ich hasse den Hass. Ich will nicht hassen. Dennoch bin ich heute ausnahmsweise mal wieder wütend auf dich. Denn du hast dich gemeldet. Ohne Vorankündigung. Einfach so. Warst locker-lustig drauf. Und ich hab' netterweise meinen schlechten Tag. Unsagbar passend, nicht? Finde ich auch. Und da du ein Schlappschwanz bist und dich von ein paar Worten abschrecken lässt, die härter sind als gewohnt, frage ich mich, wann du endlich kapierst, dass ich auf etwas warte. Ach.. ich weiss, ich werde es nie bekommen. Dafür bist du zu weit weg. Dafür ist es zu lang her. Dafür ist es schon ..verjährt. Mein Herz kümmert das nicht. Es trägt eine dicke Narbe, die regelmäßig pulsiert, wenn ein bestimmter Mensch - du - mal wieder 'Hallo' sagt. Damit muss ich rechnen. Klar kommen. Akzeptanz ist gefragt. Ich bemühe mich. Ich arbeite dran. Dennoch erledigt sich das nicht im Handumdrehn. Aber bin ich davon überzeugt, dass die Zeit tut, was sie immer tut. Minuten, Stunden, Tage und Monate ins Land ziehn lassen. Und bald, irgendwann.. da wird alles wieder gut sein. Ich werde dir vergeben haben. Und du wirst nicht mehr existieren. - - - - - [Bevor sich einer Sorgen macht: Nun, nach einer Schüssel Milchreis mit Apfelmuß sieht die Welt wieder besser aus. Und da soll noch einer sagen, Essen macht nicht glücklich. Zumindest macht es zufriedener.] Tags: Hass, Du, Ich, Herz, Zeit, Gefühlsgefasel, Dummes Zeug, Momentaufnahme
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Eine Metaphysik des Grunzens
Grunz für mich, Baby ...
Ich weiß nicht mehr, wie es begonnen hat, vermutlich vor meiner Geburt, ich erinnere mich, wenn meine Mutter gesagt hat: „Du brauchst einen Friseur und noch etwas Milch“ dann hab ich gegrunzt, ich hab im Kindergarten gegrunzt und in der Schule, ich hab die anderen Kinder angegrunzt, unsere Katze, den Briefträger und generell alle Erwachsenen; wenn sie  gesagt haben „Konjugiere das Verb“ oder: Ihr Sohn stört durch sein Verhalten den Unterricht, bitte wirken Sie auf ihn ein, dann hab ich gegrunzt. Ich hab vor der Pubertät gegrunzt, ich habe während der Pubertät gegrunzt und ich grunze noch heute: In der Arbeit, beim Sport, beim Abwaschen, beim Sex, wenn ich abends alleine zuhause bin, sogar im Schlaf grunze ich. Natürlich, man wird älter, man entwickelt sich. Ich habe auf meinem Weg bis hierher auch noch ein paar andere interessante Geräusche entwickelt, z.B. kann ich mit meiner Nase einen Ton erzeugen der klingt wie eine Lokomotive, die sich einen endlos steilen Berg hochquält, einfach indem ich auf eine sehr kreative Art Rotz hochziehe. Ich kann auch extrem laut mit den Daumengelenken knacken. Oder Zähneknirschen: Ich kann auf eine Art mit den Zähnen knirschen, dass jeder im Umkreis von sieben Metern Gänsehaut bekommt, JEDER. Man kann diese Dinge sehr gut mit dem Grunzen kombinieren, z.B. bei Familienessen oder während einer langen Autofahrt als Beifahrer, wenn der Fahrer erzählt dass es ihm, als Weinliebhaber, als er vor siebzehn Jahren in die Firma gekommen ist schon sehr geholfen hat, gleich mit seinem Vorgesetzten über Wein zu sprechen, dass es schon was anderes gewesen wäre, hätte er nicht gleich mit seinem Vorgesetzten über Wein gesprochen und etc., dann fahre ich üblicherweise erst mal ein bisschen die Lokomotive, so ganz subtil und noch kaum hörbar, wie noch ganz unten am Hügel, dann, wenn er es nicht mehr ignorieren kann und schon leicht irritiert ist, steige ich aufs Knirschen um und gerade dann, wenn seine Fahrweise unsicher zu werden beginnt  und die anderen Fahrer schon nach der Hupe schielen gebe ich ihm den finalen GRUNZER, und damit ist normalerweise Ruhe. Ich habe auch mal einige Jahre mit einer Frau zusammengelebt und als sie gesagt hat: „Wenn du Kaffee trinkst musst du den Löffel aus der Tasse nehmen, das sieht sonst bescheuert aus!“, hab ich nicht gegrunzt. Ich bin in die Küche, hab mir noch einen Löffel geholt, ihn in die Tasse getan und gesagt: „Jedes mal wenn du das jetzt sagst, hol ich mir noch einen Löffel.“ Dann hab ich gesagt: „Und allein für die Art, wie blöd du jetzt schaust, hol ich mir jetzt drei Löffel!“ Dann bin ich in die Küche und hab mir drei Löffel geholt, sie in die Tasse getan und meinen Kaffee dann mit fünf Löffeln in der Tasse getrunken. Aber ich hab nicht gegrunzt, was ein Fehler war. Ich bin aus meinem Frame gefallen. Diese Frau und ich wohnen nicht mehr zusammen. Irgendwann hab ich gemerkt, dass ich durch gezielt eingesetztes Grunzen nicht nur Menschen lenken und Vorstellungsgespräche für mich entscheiden konnte, sondern mehr: Ich hab damit begonnen, die Wände anzugrunzen, den Mond, die Blumen, das Planetensystem. Ich hatte die nächste Ebene erreicht, die Wand war durchbrochen. Plötzlich war es sehr still um mich, eine endlose Stille, schwarz und gewaltig, und ich war allein. Ich bin es noch. Wir alle sind allein, wirklich, es ist schwarz um uns. Was wir im Gesicht spüren, ist der Fallwind: wir fallen. Es geht bergab, dunkel und tief, endlos, und es ist still. Still, still, still. Nur ein Geräusch füllt das Universum, leiser werdend im Fall, naturgemäß, aber DA und jetzt ratet mal, was das ist.
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TrustYourself
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Hol dir deine Freiheit zurück
Für verlorene Lieben, geschundene Seelen und Träume, die niemals in Erfüllung gegangen sind.
Ich glaube ich muss da noch was erledigen... Ich muss ans Meer! Nicht irgendein Meer. Ob es das wert ist? Wer weiß das schon so genau... Gelernt, dass Naivität zwar eine schöne Erfüllung sein kann, denn man springt einfach, weil man keine Angst hat, aber is es das Richtige? Ich denke es gibt kein "richtig" oder "falsch" in der Liebe. Jeder Mensch fühlt auf seine Art und Weise und es ist gewiss, dass man selten jemanden findet, der es versteht dies zu teilen. Mal verlierst du, mal gewinnen die anderen. Ich glaube, dass ich dieses Mal eine der anderen bin. Gelernt habe ich viel! Über mich selbst, über andere, über das Leben, über gute und schlechte Seiten des Lebens und über die Liebe. Oder wie man es auch immer nennen mag. Der eine so, der andere so. Es gibt keine exakte Definition, auch kein Maß dafür. Ich jedenfalls muss an die Ostsee. Habe da was wegzubringen. Schlechte Erfahrungen und eine geschundene Seele. Was ich mir davon erhoffe? Losgelassenheit. Einen befreiten Kopf und eine befreitere Seele. Ob es der Erholung dient? Ich weiß es nicht, aber das zählt hier nicht. So werfe deine Sorgen ins Meer schrei sie gen Horizont Hol dir deine Freiheit zurück zu sein wer du bist und zu tun was dich glücklich stimmt Das Meer Endlos und wandelbar Beruhigend und beängstigend Warm und kalt Niemals in der Waage doch stets dabei es zu versuchen
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xparanoidx
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dead or alive
das ist die verdammte entscheidung die ich treffen darf...
und wie ich mich entscheide, weiß ich immer noch nicht. die nachricht das ich schwanger bin, hat mir vor drei wochen den boden unter den füßen weggezogen. ungewollt und trotz verhütung schwanger, von einer bekanntschaft. das ende dieser bekanntschaft offen. er, zum zeitpunkt als mich die nachricht erreicht im urlaub. danke! ein kind. ein kind großzuziehen ist keine kunst, so viele paare aber auch alleinerziehende mütter und väter haben diese aufgabe bereits gemeistert. werd ich das auch schaffen? unabhängig von der finanziellen belastung, werde ich mit dem druck zurecht kommen? den vater in spe kann ich nicht fragen bzw. nur telefonisch. das ist scheiße. so quäle ich mich zwei wochen lang. treffe innerlich für mich die entscheidung, dass ich es schaffen kann. gestern war ich beim frauenarzt. ultraschall. zwillinge. schock. starre. hilflosigkeit. ein kind würde ich iwie so durchbringen (und iwie so durchbringen ist nicht das was ich mir für mein kind gewünscht habe), aber zwei? ich bin am ende. es steht alles auf null und ich muss mich erneuert damit außereinander setzen. es macht mich innerlich kaputt. ich will diese entscheidung nicht treffen. die bekanntschaft ist zum glück kein arschloch, er redet vom wir. "gib uns zeit und wir werden eine lösung finden", ist das was er mir zärtlich ins ohr geflüstert hat. schön das ich nicht alleine bin. wir werden die entscheidung treffen und sie wird wahnsinnig schwer, aber wir sind zu zweit. eine große last fällt von meinen schultern.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/dead-or-alive/918690
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Alexandra_Eul
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Wasser tut nicht weh, oder?
NEON entdeckt ein Spiel, das nun auch in Deutschland immer mehr zum Trend wird: Der Wasserpistolen-Krieg.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/wasser-tut-nicht-weh-oder/644402
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MiguelStinson
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Söhne meißeln
"Peitschenhiebe auf das Gesäß, Beine und Rücken. Tobende Ungenauigkeit."
Die längste Zeit malte sich dieser Junge aus sich selbst zu begreifen. Sanfte Farben auf Schwarz-Weiß-Druck. Ein Wort. Ein Gefühl. Rotierende Erinnerungszäpfchen samt Widerhaken in den Arsch gerammt. Als er da lag... ... in seinem Bett und so tat, als würde er schlafen, hoffend, dass ihn dieser Umstand beschützen würde. Laute Schritte, die sich unausweichlich näherten, bis die Zimmertür aufsprang. Peitschenhiebe auf das Gesäß, Beine und Rücken. Tobende Ungenauigkeit. Zweifellos war es wieder der Gürtel des Mannes, der sich "Vater" nannte. Pein und Reue ließen den Jungen sein Schauspiel fortsetzen, während er unauffällig ins Bett urinierte. Bis es vergangen war und noch Stunden danach, lag er da, unterdrückte die Tränen und befahl sich zu vergessen, zu schlafen. Als er da stand... ... mit dem Rücken an die Wand gepresst. "Wie kannst du es wagen" vernahmen seine Ohren, nicht aber der Junge. Zu wenig Luft blieb ihm zum atmen, gewürgt und ins Gesicht geschlagen. Zweifellos waren es wieder die Hände des Mannes, der sich "Vater" nannte. Geistige Ohnmacht schloss seine Augen in verzweifelter Hoffnung, die Qualen wären schon bald vorbei. Wertloses, warmes Blut lief ihm die Wangen herunter, ebenso kalte Tränen. Als er da kauerte... ... auf dem Boden vor der Treppe. Seine Arme verschränkte er schützend über den Kopf. Harte, stumpfe Hiebe und Stöße mit der losen Staubsauger-Eisenstange ließ er über sich ergehen. Mit tränenerfüllten Augen und den grässlichen Worten "Warum bist du nur so?" auf den Lippen schlug sie wieder und wieder auf ihn ein, diese Frau, die sich "Mutter" nannte. Eine Flucht war nicht möglich. Zu hoch die Frequenz der Schläge, zu stark der Schmerz, zu groß die Reichweite dieses Vergeltungswerkzeugs. Ihm blieb lediglich der Rückzug hinter seine verwundbaren Arme und in eine Welt des scheinbar unendlichen Wartens. Wie er da sitzt... ... und sich an diese Situationen erinnert, wissend, dass es unzählige dieser Art gab. Die Bilder dieser Gegebenheiten jedoch, in denen er sich einer kaum vorstellbaren Ohnmacht unterwerfen musste, brannten sich offenbar ganz fest in sein Unterbewusstsein ein, während der Rest hoffentlich für immer verblasste, wie auch die zahllosen bunten Flecken, die seine Haut über Jahre überzogen, und die gelegentlichen offenen Wunden, die ihm meistens lieber waren. Austretende Körperflüssigkeiten lindern das Leid. Vorwürfe kann er niemandem machen. Vielmehr entwickelte er mit der Zeit Verständnis. Diese Menschen, die sich Eltern nannten, wollten prinzipiell das Beste für den Jungen, der ihr Sohn sein musste. Verziehen ist alles, entschuldigt nichts. ------------------------------------ http://www.persoenlichkeits-blog.de/article/319/welche-folgen-hat-es-als-kind-geschlagen-worden-zu-sein
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/soehne-meisseln/937882
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dearfox
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Nichts Besonderes, und eben deswegen doch.
Es sind die kleinen Sachen. Die sozusagen "Normalen".
Du bohrst deine Finger ins Laken. Dein Kopf wandert in deinen Nacken, dein Mund ist leicht geöffnet. Deine Augen? Sie sind offen, obwohl du nicht viel erkennst. Auf einmal wirst du ganz steif, dann geht ein Zittern durch deinen Körper - nicht begleitet von einem Seufzen. Du ringst nach Atem, ein leichtes Stöhnen begleitet dich.. und ich, ich fahre langsam mit meiner Hand über deinen Körper. Zeichne deine Tattoos nach - warte 5 Minuten und gebe dir die Flasche Wasser, nach der du verlangst. Du kuschelst dich an meinen Körper, legst dein Bein über meinen Oberschenkel und bettest meinen Arm so um, dass du bequem daraufliegen kannst. Dann schaust du mich an. Ich liebe diesen Blick, dieses Verwirrte. Und das nur, weil deine Brille mal wieder irgendwo gelandet ist - nur nicht da, wo du sie abgelegt hast. Keine tiefgründigen Gedanken, keine Gespräche mit mir selber. Niemand der eine After-Sex Zigarette raucht oder ein Dose Bier trinkt. Nur zerwühlte Laken, Ruhe und die Erkenntnis, dass du zwar nicht perfekt bist - aber sehr nah dran. Für mich. Und am nächsten Abend, wenn wir herumalbern, dann gibts sie - die Dose Bier. Tags: sex, Nähe, brille, Besonders
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/sex/nichts-besonderes-und-eben-deswegen-doch/1437135
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Gedanken.art
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C4
Egal von welchem Blickwinkel ich drauf schaue. Egal an welchem Ort ich die Karte aufklappe. Es gibt einen Punkt auf der Karte der bleibt. Er bleibt.
Und egal wie oft und wie weit ich reise. Es gibt einen Punkt auf der Karte der bleibt. Zu Hause. Unbeständig beständig. Wie oft ich die Karte auch zerreiße und eine Neue kaufe. Er bleibt. Der Punkt bleibt. Egal von welchem Blickwinkel ich drauf schaue. Egal an welchem Ort ich die Karte aufklappe. Egal welche Karte. Mein Herz und mein Kopf bleiben dort. Genau wie er. Es gibt einen Punkt auf der Karte der bleibt. Zu Hause. Unbeständig beständig. Er bleibt.
http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/reise/c4/1051408
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katharina_fuchs
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Aufruf: Sommer, Sonne, was war geil?
Wir suchen die schönsten, absurdesten, lustigsten, bereicherndsten Geschichten eures Sommers!
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feinesuesse_xo
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Was uns hätte retten können
Wenn es etwas gibt, das uns hätte retten können, dann wäre es die Welt gewesen.
Wir hätten um die Welt reisen müssen. Wir hätten sie sehen müssen, gemeinsam. Sie fühlen müssen, mit jeder Pore. Wir hätten mit dem ganzen Herzen gehen müssen. Wir hätten die steinigen Wege gemeinsam bestreiten müssen, tagelang laufen, uns gegenseitig helfen müssen. Wir hätten einfach endlich mal durchhalten müssen. Wir hätten Ziele erreichen müssen, die wir uns zusammen hätten stecken müssen. Hätten ankommen müssen. Uns gegenseitig motivieren müssen. Wir hätten gemeinsam von diesem Berg springen müssen. Endlich etwas riskieren müssen - für den anderen und für uns selbst. Hätten uns überwinden müssen, hätten uns dabei an den Händen halten müssen und gleichzeitig abspringen müssen. Wir hätten uns einfach endlich fallen lassen müssen. Wir hätten endlich wieder Zeit haben müssen. Tag und Nacht hätten wir da sein müssen. Hätten ein Jahr lang reden müssen, hätten dem Alltag entfliehen müssen. Wir hätten einfach die wunderschönsten Dinge des Lebens gemeinsam sehen müssen. Hätten Alltag Alltag sein lassen müssen. Wir hätten Angst haben müssen. Wir hätten lachen müssen. Wir hätten gemeinsam Wege finden müssen. Wir hätten endlich einfach wieder wir sein müssen. Wenn es etwas gibt, das uns hätte retten können, dann wäre es die Welt gewesen. Tags: Weltreise, retten, Alltag, Scheitern
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/was-uns-haette-retten-koennen/1567581
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Sultanine
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Anders
Warum ich dich liebe weiß ich nicht, vielleicht weil du anders bist
Wir kennen und schon so verdammt lange, fast die Hälfte unseres Lebens. Manchmal weiß ich nicht wie das funktioniert, wir sind uns beide so nah und doch so fern. Wärst du nicht mein Mann, wärst du ein Niemand für mich, denn wir beide haben schließlich kaum etwas gemeinsam. Außer, dass wir anders sind. Wir sind so anders, dass wir uns manchmal in unserem Anderssein verlieren, uns nicht mehr sehen, blind werden. Manchmal müssen wir uns suchen und immer müssen wir uns finden lassen. Oft stehen wir mit Lampen im Dunkeln, brauchen Stunden, um uns zu fokussieren. Eigentlich mögen wir komplett unterschiedliche Dinge, sehen die Welt anders an und können mit den Interessen des anderen gar nichts anfangen. Während du in Physikbüchern rumlungerst sinniere ich über das Dasein und einem von mir gerade bearbeiteten Text. Meine Texte berühren dich nicht, vielmehr wohl nur, dass ich sie geschrieben habe. Das wars. Mh. Müsstest du mich beschreiben, würdest du es ganz anders tun, als ich mich beschreiben würde und umgekehrt. Ich sehe in dir die ganze Welt und noch viel mehr Unendliches, du aber schaust mich fragend an und lächelst. Es vergeht kaum eine Woche, kaum ein Tag, an dem nicht hitzig über irgendetwas debattiert wird. Oft streiten wir, weil wir uns nicht verstehen und starrsinnig in zwei Ecken zurückgezogen haben, wenn wir mit dem Anderssein des anderen nicht fertig werden. Da suppt das Fass voller Unberechenbarkeit langsam umgekippt, ölig und schmierig aus. Es liegt einfach dort. Ehe sich die ganze Unberechenbarkeit, das Unbekannte und Fremde über uns ausgegossen hat, reißen wir im letzten Moment das Fass um. Beide. Stellen es hin, wischen alles wieder auf. Gemeinsam, wohl wissend, dass wir doch keine andere Wahl haben. Es sei denn, wir wollen uns mit aufwischen. Das wollen wir nicht. Nie wollten wir das. Auch wenn ich es manchmal gewünscht hätte. Zwei sture und eigensinnige Menschen sind wir, mit voller Leidenschaft für unsere Sache, unsere eigenen Ideen. Einen Rhythmus gibt’s eigentlich nicht. Den müssen wir miteinander finden und suchen. Jeden Tag aufs Neue. So, als ob wir jeden Tag gemeinsam unterschiedliche Instrumente spielen, einfach anfangen zu musizieren ohne auf den Takt des anderen zu hören. Wir müssen uns wieder einstimmen, eingrooven in ein Uns. Ein Uns, dass manchmal so fragil und an anderen Tagen so stark ist, als könnte es gegen die ganze Welt und weiter darüber hinaus kämpfen oder sein. Nie wollen wir so werden, so gleich so ähnlich, so langweilig. Wir wollen die Spitzen und Kanten, die Ecken. Wollen uns immer wieder stoßen, berühren, anhauen, kabbeln und dann in einen Lachanfall ausbrechen, weil wir uns wie idiotische Kinder benehmen. Täglich sind wir auf dem Weg. Auf dem Weg von mir zu dir. Auf dem verschlungenen, steilen oft anstrengenden Weg. Wie lange das wohl gut geht? Wir hoffen für immer. Unsere Arme sind vom Schwimmen noch nicht lahm geworden, manchmal keuchen wir nach Luft, schnappen und rufen verzweifelt um Hilfe. Gut, dass die Arme des anderen dann doppelt so stark sind, dass wir uns selbst im tiefsten Meer wieder finden und retten können. Dann tragen wir uns eine Zeit lang. Wir verstehen nicht wieso und wir wissen auch nicht warum. Wir wissen nur, dass wir anders sind. Und das wir das lieben.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/anders/930522
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Flubb
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haarlos
Haarlos, nackt und gesellschaftskonform oder behaart, wollig und rebellisch?
Ich bin 27 und einerseits von meinen haarigen Hippie-Eltern in Richtung Wildwuchs erzogen, andererseits von MTV und der Bravo zur Kahlrasur überredet worden. Natürlich rebelliert man zunächst einmal gegen die Eltern und wendet sich der besserwisserischen Medienwelt zu. 'Hallo, hier bin ich! Eine eigenständige nacktrasierte Frau von 13 Jahren! WOW! Schaut euch an, wie gesellschaftsfähig, weiblich und sexy ich bin!' So denkt das Hirn eines Teenagers nun mal: 'Rebellion, ja! Aber bitte nur so viel, dass es noch cool und von meiner peer-group anerkannt ist. Die Werbung darf mir gerne sagen, wie ich auszusehen habe, so lange ich noch einen kleinen Freiraum für meinen Widerstand haben darf.' Musik oder Klamotten z.B., aber rasiert muss alles sein. Es muss alles seine Ordnung haben, wenn ich auch oberflächlich betrachtet ein Punk war, war ich im Herzen doch ein von MTV erzogenes Gör, das genauso gut in amerikanischen Musikvideos hätte mitspielen können. Wo war Viva Zwei, als ich es brauchte? Charlotte Roche! Eine bekannte Feministin und eine Fürsprecherin der Behaarung. Wie eine große Hippie-Schwester, nur viel cooler und mehr Punk. Heutzutage überschreitet der Schönheitswahn an sich jede nur denkbare Grenze. Sixpacks werden eingepflanzt, Hintern geliftet, aufgespritzt, unterspritzt, zugespitzt. Frauen müssen jung und schön sein. Ich versuche immer wieder so zu tun, als würde ich über dem Wahnsinn stehen und als sei ich mir darüber im Klaren, dass das alles nur künstlicher Medienhype ist. Das bin ich zwar, aber ich beobachte mich immer häufiger beim heimlichen Beklagen meiner Alterserscheinungen, meiner Makel, meiner Unvollständigkeit. Die Ganzkörperrasur verschwindet da schon in ihrer Alltäglichkeit, sie wird gar nicht mehr hinterfragt. Ich bin ein reflektiertes Wesen der gut ausgebildeten, übermedialisierten, individuellen, globalisierten und haltlosen Generation Y. Ich weiß, warum Dinge in meinem Leben so sind, wie sie sind, mir fehlt es jedoch an Mut, um diese Dinge zu verändern. Das fängt bei der Rasur an und hört bei Politikskandalen auf. Ich finde es jedenfalls absoluten Blödsinn gegen die Natur zu handeln und Körperhaare sind mir, wenn ich ehrlich bin, eigentlich egal, mir wird aber seit 20 Jahren täglich eingetrichtert, dass Haare an Frauen nicht ästhetisch seien und deshalb habe ich dieses Schönheitsideal fest in meinem Kopf verankert. Die Rebellion des Körperhaares würde bei mir nicht vollständig funktionieren, da der Zwiespalt mein Leben bestimmt: Die Haltlosigkeit einer Generation, die versucht diese mit Uniformität unter dem Deckmantel geheuchelter Individualität aufzufangen. Das ist der wahre Grund für meine Haarlosigkeit in der Öffentlichkeit. Und heimlich (zu Hause und im Winter) da darf mir alles egal sein. Zum Glück. :)
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/koerper/haarlos/1133036
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Honigmelone
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Das Buch Digger
Sie hatten es nicht auf die Buchmesse geschafft. Das ging eigentlich nicht, aber sie hatten schlicht kein Geld mehr.
Zumindest nicht, wenn das Buch erscheinen sollte. Das Buch war wichtiger als Frankfurt. Wenn sie nicht mindestens ein Buch im Programm hatten, waren sie kein Verlag und das Buch, das sie hatten, war spektakulär, da waren sie sich einig. Ging es nach Julia, sollte das Buch „Dicker“ heißen, Anne, die von jeher ein sensibleres Gespür für Sprachwitz hatte, fand „Digger“ schöner. Insgeheim musste Julia ihr recht geben: „Digger“ brachte das Prinzip fast noch besser auf den Punkt. Ein Buch, in dem 179 Penisse abgebildet waren, musste wohl „Digger“ heißen. Sie hatten auch „Penis“ überlegt oder „Schwanz“, aber das war dann doch zu sehr der Neger vor der Hütte. Das musste nicht sein, irgendetwas hatten sie in der Agentur schließlich auch gelernt. Überhaupt, fand Anne, war dieses Buch noch viel zu werberisch im Ansatz. „Wir haben uns damit noch nicht wirklich emanzipiert.“, sagte sie oft. Seit Neuestem trank sie nur noch Lakritztee, auch trug sie gerne einen Kaschmirturban. „Beim nächsten Mal machen wir dann aber wirklich Lyrik, ja?“, blinzelte sie. Julia runzelte dann meistens die Stirn. „Oder zumindest etwas mit mehr Text.“, nuschelte Anne. „Oder anderem Text.“ Sie wurde rot. Sie wurde nicht einmal deswegen rot, weil sie besonders schamhaft war, sie war nur textbewusst und das vertrug sich nicht mit dem Textteil von „Digger“. Wäre es nach ihr gegangen, wären die diversen Phalli mit einem Butler-Essay konterkariert worden, in dem die Existenz des biologischen Geschlechts infrage gestellt wurde. Wie wunderbar subversiv wäre das gewesen. Aber ach, sie nahm sich einen Ingwerkeks, Judith Butlers Agentur hatte das nicht halb so genial gefunden wie sie. Sie hatten die Abdruckrechte nicht bekommen. Stattdessen hatten sie Sextipps aus der Cosmo gesammelt und dann zusammengefasst. Die „Top 3 Penis-Tipps für Sie“ waren: „Nicht beißen. Nicht ankündigen und dann nicht machen. Schlucken.“ Anne war sich nicht sicher, ob die satirische Intention hinreichend zum Tragen kam. Vielleicht hätten sie doch besser ganz auf den Bildteil verzichtet. Nur Bilder. „Edle Einfalt, stille Größe.“ Vielleicht sollte sie doch mit dem Rauchen anfangen. Julia trank immer noch Milchkaffee. Sie verstand nicht, was Anne hatte. „Digger“ war fantastisch. Sie liebte die kicherigen Mädchenmomente, wenn sie die Bilder ausmaßen. Der Erektionsgrad der abgebildeten Penisse durfte eigentlich 38,7° nicht überschreiten, das war ungefähr eine Viertelerektion, und die meisten Abbildungen lagen deutlich darüber. Das hieß, sie vertrieben nun offiziell pornografische Schriften. Julia fielen ziemlich viele gute Witze dazu ein. Die Witze kamen bei den Redakteuren der Schwulenmagazine, bei denen sie die meisten Bildlizenzen erwarben, meistens gut an. Überhaupt war es genial, tagelang nur rumzutelefonieren und mit dem Buch anzugeben. Die Presseresonanz war gut und die Vorbestellungen stimmten auch. Sie wusste wirklich nicht, was Anne hatte. Anne telefonierte noch immer nicht gern, aber es musste sein. Die Dinge liefen falsch. Jemand musste etwas tun. Sie wählte eine Nummer.
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wissen
job
773,175
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aidaversucht
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Warten auf Rodrigo
Ein Gedicht aus innerer Spannung heraus
Was ist es das- Das da in mir? Das Einverständnis für Sanfte Blicke Starkes Berühren. Der Raum für mehr oder weniger, Unbeantwortete Fragen. Die Hoffnung Und die Angst. Die Unruhe. Unbekannte Worte brennen auf den Lippen Hände versuchen Abwesendes zu erfühlen Zurück in die Welt deiner Augen! Bitte. Wie lange noch? Tags: Gedicht, Sehnsucht, Warten, Analyse, liebe bla bla
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fuehlen
liebe
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fuexin
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Gratuliere
Unter meinem Bett sitzt ein Monster.
Unter meinem Bett sitzt ein Monster. Aber keines dieser großen Kuscheligen. Es ist klein, knochig und von aschfahler Farbe, die seine Angst vor Licht und Wärme widerspiegeln. Die meisten Besucher meines Zimmers kennen es nicht, es ist ja auch nicht grade mit einem flauschigen Kaninchen zu vergleichen. Das würde ich zeigen. Das würde auch jeder gern haben. Ist ja auch verdammt niedlich und umgänglich, so ein Kaninchen. Wenn ich gerade ein wenig versucht habe, gegen das Chaos in meinem Zimmer anzukämpfen, kommt das Monster heraus und streut über alles feine Staubkörnchen. Über Bücher und Regale. Die Mattscheibe überzieht es mit einem weißgrauen Schleier. In den Zimmerecken spinnt es feine Spinnenweben und die Fenster scheint es mit seiner schwefligen Zunge abzulecken. Man sieht kaum noch hindurch, und wenn die Sonne scheint, erkennt man das fleckige Muster, die sein miefender Speichel hinterlassen hat. Und ich kann direkt wieder von vorne anfangen. Aber wozu, und das Monster muss ja auch mal schlafen, sonst muss es ja gleich wieder los aus seinem Versteck. Ich schimpfe oft mit ihm, es soll doch mal einfach still sitzen da unten und mich machen lassen. Nicht immer alles gleich wieder kaputt machen oder ins Umgekehrte drehen. Aber dann lacht das Monster nur, eher ein Kichern, und murmelt irgendwas von Selbstdisziplin. Ich zeige mein Monster nicht sehr gerne. Ja genau, meines. Wir haben uns irgendwie arrangiert. Das heißt, ich kenne es zumindest mittlerweile und bin nicht mehr so überrascht, wenn es heraus gekrochen kommt. Am liebsten kommt es am Abend raus und sitzt oft die ganze Nacht neben meinem Bett, da steht ein Sofa. Manchmal darf es sich auch mit auf mein Bett setzen, wenn es eine Flasche Wein mitbringt, alternativ ein Glas Nudossi. Es ist eine dieser Gestalten, die anfangen zu reden und zu reden, ohne dass man sie darum gebeten hatte. Die auch nicht aufhören, wenn man versucht, keine Reaktion zu zeigen. Das Problem ist auch, dass dieses kleine Ding viel zu leise und vor allem zu schnell spricht. Meist verstehe ich nur die Hälfte. Habe ich dann mal etwas verstanden, springt das Monster so schnell zum nächsten Gedanken, das mir schwindlig wird und ich gar keine Chance habe, das Vorherige zu verarbeiten. Es bringt auch nichts, wegzuhören. Alles schon versucht. Dann kommt das Monster nur näher und manchmal springt es einen an. Wenn das passiert, erschrecke ich mich jedes Mal. Auch heute noch. Obwohl ich es doch kenne. Dann fühlt es sich an, als würde es mich durch seine Berührung anstecken mit seinem Gift, das ihm aus jeder Pore tropft. Seit Kurzem spricht das Monster nicht mehr leise. Ja, es schreit mich manchmal regelrecht an und wirft mir selbst gebastelte Karten vor die Füße. Immer wieder die gleichen. Ich weiß, wie sie aussehen. Sie haben schöne scharfe Kanten, diese Karten. Seine liebste Karte heißt Zweifel. Habe ich sie einmal in die Hand genommen und starre sie an, wir das Monster ganz ruhig und krabbelt zurück unters Bett. Es sagt nichts, aber ich weiß, es sitzt da und lauscht, was als Nächstes passieren wird. Oder ob ich es zurückrufe. Aber ich brauch es dann nicht mehr. Die Karten und deren immer gleiches Muster werden mich genügend beschäftigen den Rest der Nacht. Am nächsten Morgen dann, wenn ich aufwache von seinem erneuten Kichern, weiß ich, es ist noch immer da und blinzelt unter meinem Bett hervor. Ja, gute Arbeit. Die Augenringe waren nie dunkler. Gratuliere.
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farlamiedler
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wenn ich malen könnte
dem Wahnsinn entgegen
Wenn ich malen könnte, würden zwei schwarzhaarige Männer mit Gitarrenversionen am Tisch sitzen und ein Lied lernen.Außerdem würden sie Bier trinken und auch Wein. Neben ihnen würde eine zerstörte Person sitzen, die mehr in ihrem Kopf als am Tisch ist, sie würde die Situaton durchaus bestaunen. Ich würde auch ein Bild malen von zwei Leidenden, die das Bett nicht verlassen können, umgeben von Taschentüchern, Medikamenten, Decken und Tassen. Sie würden ihr Mitleid teilen und vorallem würden sie übereinander lachen.Sie lesen das gleich Buch, immer wenn der andere schläft, die Hand in den Haaren und neben all dem Leid schwebt eine kleine Blase der Seligkeit um das Bett. Ich würde vorallem Augen malen, die strahlen. Die einen, weil die Natur einen besonders großzügigen Moment hatte und die anderen, weil sie so verwundert sind, diese Augen zu sehen. Vielleicht würde ich auch ein Bild malen auf dem die beiden schwarze Herzen haben. Die dunklen Orte, in denen sie verschwinden, wenn der Wahnsinn sich gegen sie richtet. Keine strahlenden Augen und keine Blase könnte sie bewahren immer wieder auf ihre dunkeln Orte zu treffen. Es gibt keine Richtung, keine Luft in der Dunkelheit. Meist haben sie aber Glück, denn es gibt einen Wahnsinn, der sich für diese beiden dreht und ihr schwarz in einzelne Farben auflöst. Dann könnte ich ein Bild malen, wie diese beiden Tanzen. Auf jeden Fall würden sie auch immer Tanzen, Haare würden explodieren. Während sie sich über den Tanz freuen würde, hätte sie doch Angst hinzusehen. Wenn sie zu sehr hinsieht, kann sie es vielleicht nicht vergessen. Und wo könnte sie hinlaufen, wenn sie nicht vergessen kann? Ich würde auch ein Bild malen, wie die beiden aus unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Zielen und Wünschen auf einander prallen und sich in Gelächter vereinen. Wahrscheinlich würde irgendwo eine Wand zu sehen sein auf der Nietze kommentiert: " Was ist denn Liebe anders, als verstehen und sich darüber freuen, dass ein anderer in anderer und entgegengesetzter Weise als wir lebt, wirkt und empfindet? Damit die Die Liebe Gegensätze durch Freude überbrücke, darf sie die selben nicht aufheben, nicht leugnen.- Sogar die Selbstliebe erhält die unvermischbare Zweiheit (oder Vielheit) in einer Person als Voraussetzung." Außerdem würde ich ein Bild malen, wie die beiden sich küssen, ohne Nasen.
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himynameisjohn
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Sie
Sie. Der Grund allen Übels. Raubt mir ohne zu fragen den Schlaf und macht mich verrückt ... nach ihr.
Die Schönheit mit den langen braunen Haaren, zarten Lippen und den unverkennbaren braunen Rehaugen raubt mir den Schlaf. Sie ist zu gut für die Welt und vor allem zu gut für mich. Ich würde sie mit meiner verkorksten Art versauen, sollte ich sie wirklich mit meinen Problemen, meiner Vergangenheit belasten? . Wir sind in einer verkorksten Situation. Nichts Halbes und auch nichts Ganzes. Ich habe Angst, dass ich sie mit meiner egoistischen und starrsinnigen Art verletzten könnte. Sie hat eine komplett eigene Art. Sie lebt den Moment, ist selbstbewusst und lächelt die ganze Zeit. Ihr Humor ist zwar etwas ordinär, doch das gefällt mir. Sie redet viel, kann aber auch wahnsinnig gut zuhören und ist einer der offensten Menschen, die ich kenne. Seitdem ich sie das erste Mal getroffen habe, möchte ich niemand anderen mehr. Ich vermisse sie. Jeden Tag, jede Minute, die wir uns nicht sehen. Insgeheim möchte ich sie für mich allein. Doch wie gesagt, es ist nichts Halbes und auch nichts Ganzes. Eifersucht ist daher unpassend.
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SirMCPedta
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Experiment 50: Musik werden
Dauer: 20 bis 120 Minuten; Material: Musik; Wirkung: realistisch
Drehen Sie den Verstärker fast auf volle Lautstärke. Nehmen Sie ein Musikstück, das sie lieben, und schließen Sie die Augen. Schalten Sie alle anderen Formen der Aufmerksamkeit ab. Keinerlei Anstrengungen, zu sehen, zu hören, zu denken, was es auch sei. Entspannen Sie alle Muskeln. Ihr Körper wird schwer, lang, lastet weich auf der Couch (oder auf dem Boden, dem Bett), wo Sie der Länge nach liegen. Alles andere löst sich auf. Nichts als die Musik. Lauschen Sie, geben Sie sich hin. Willentliche Eingriffe sind überflüssig oder gar kontraproduktiv. Die Musik ist absolut, gebieterisch, allein seelig machend. Nicht die Musik bemächtigt sich Ihrer, sondern Sie lösen sich in der Musik auf, zerlegen sich in Tonfolgen, werden Rhytmus und Klangfarbe. Natürlich wissen, wie ungenau, schlecht formuliert, vage diese Beschreibung ist. Denn die Sprache ist nicht dafür geschaffen. Sie müssen den Augenblick ohne Worte abwarten, wo sich noch nicht einmal mehr sagen ließe, dass Sie in der Musik schweben, weil eine solche Äußerung nur einen Sinn hätte, wenn es noch ein "Sie" gäbe, das man von den Tönen unterscheiden könnte. Das "Sie" ist aufgehoben, und es bleibt nur noch ein klanglicher Zustand, ein reines Pulsieren, zu dem Sie geworden sind. Dann können Sie - flüchtig, indirekt, ansatzweise - erfahren, wie es ist, diesen aufgegebenen, leblosen Körper von außen zu betrachten, ohne zu ahnen, dass Sie es sind. Die Geschichten von Schamanen und Zauberern, die ihre sterblcihe Hülle eine Zeit lang aufheben, sie verlassen und von oben betrachten, sind Musikgeschichten. Wieso haben Sie das vorher nicht gewusst? Doch auch das ist nur eine Durchgangstation. Die Magie, die außergewöhnlichen Kräfte- ein Zustand, den es zu überwinden gilt. Musik werden ist kein Mittel um zu reisen. Wenn Sie das Experiment fortsetzen, geht es nicht mehr um Ortsveränderungen. Weder im Raum noch in der Zeit. Schon bald bleibt nichts, womit Sie sich verorten könnten. Nur noch Musik. Sie liefert die Textur des Vorhandenseins, den direkten Zugang zur gesamten Existenz. Und Sie finden nichts Rätselhaftes mehr an dem Satz, den Sie gewöhnlich nicht verstehen: "Wenn die Welt verschwände, bliebe die Musik". Für meine vom Alltag gelangweilten Musikjunkies. Auszug aus dem Tachenbuch "Fünf Minuten Ewigkeit"; 101 philosophische Alltagsexperimente von Roger - Pol Droit. ISBN 3-453-87891-4 (7,95€)
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/experiment-50-musik-werden/639860
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Lucidsoul_
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Kilometer, die unsere Liebe tragen
Eine Beziehung, die hunderte von Kilometern überstehen muss, scheint nicht immer perfekt zu sein. Doch manchmal ist es einfach die GANZ GROßE LIEBE.
Nun sitzt sie da. Starrt stillschweigend an die kahle Wand gegenüber. Erst vor ein paar Stunden war ihre Welt noch bunt und lebendig. Doch dann ist er gegangen. Und mit ihm die Farben ihrer Welt. Er ist doch erst gekommen, denkt sie sich. Der Gedanke an die wunderschönen vergangenen zwei Tage locken ihr wieder Tränen ins Gesicht. Plötzlich kommt die Wut auf. Die Wut auf all die Menschen, die Tag für Tag, Stunde für Stunde miteinander glücklich sein können. Die es nicht zu schätzen wissen, was sie aneinander haben. Die überhaupt nicht wissen wie es ist, den geliebten Menschen zu vermissen. So sehr zu vermissen, dass es schmerzt. So sehr zu vermissen, dass man die Woche über nur existiert, aber nicht lebt. Sie lebt nur am Wochende. Dann, wenn er seine Arme wieder um sie schlingt. So sanft, aber dennoch mit einer Stärke, sodass sie sich immer beschützt fühlt. Dann, wenn seine Lippen wieder die ihre berühren und alles um sie herum verschwindet. Denn nur dann ist sie ganz. Nur dann kann sie leben, so wie sie kein anderer akzeptieren würde. Sie sitzt immer noch still weinend in ihrem Zimmer. Die Leere um sie herum, frisst sie auf. Die Bilder an der Wand kann sie nicht mehr ertragen, so groß ist der Frust, wieder alleine zu sein. Mit ihrer letzten Kraft reißt sie alles von ihren eigenen vier Wänden weg. Nichts soll sie an das erinnern, was sie noch vor Kurzem mit ihm geteilt hat. Der Schmerz ist so stark, dass sie zusammenbricht. Am liebsten hätte sie jetzt die straken Arme und die beruhigende Stimme, die ihr sagt, das alles gut wird. Doch sie weiß, dass sie darauf wieder fünft gottverdammte Tage warten muss. Sie weint sich in den Schlaf, in der Hoffnung, das alles nur ein Traum gewesen ist. Obwohl sie genau weiß, dass es die Realität ist. Den das ist sie schon seit 4 Jahren. Die Tage schleichen sich an ihr vorbei. Überall wo sie hingeht existiert sie nur, funktioniert sie nur. Sie sehnt die späten Abendstunden her, denn da lacht sie für ein paar Augenblicke wieder. Seine Stimme am Telefon tut gut, bringt ihn in ihrer Nähe. Fast so, als würde er neben ihr liegen. Der Piep Ton zaubert das Lächeln plötzlich wieder weg und versteinert sie. Macht sie wieder zum Mädchen, dass nur mit der Zeit geht. Endlich ist es Freitag. Und sie beginnt wieder zu leben.... Und dass so intensiv, dass sie die vergangenen Tage schon wieder vergessen hat. Das Lachen ist auf einmal nicht mehr aus ihrem Gesicht wegzudenken. Er macht sie glücklich,lässt sie ganz sie selbst sein. Zeigt ihr, dass auch eine Fernbeziehung die ganz große Liebe bedeuten kann.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/kilometer-die-unsere-liebe-tragen/774492
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LiLiLoewe
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Es regnet.
Knapp ist die Nacht, doch das Hämmern der Regentropfen kennt weder Tag noch Schlaf noch Wacht.
Draußen regnet es, immer noch. Ich weiß, dass es draußen regnet, weil ich höre wie die Tropfen gegen das Fenster hämmern. Sie hämmern gegen das Fenster und hallen wider, sie hallen wider in meinem Kopf. Der Regen legt Rhythmen unter meine Gedanken, er legt Rhythmen unter mein Gefühl. Die Tropfen bilden Rhythmen und betten mich, sie betten mich in bittersanfte Verzweiflung. Sie betten mich und verbitten mir meine Rage, sie verbitten mir meine Wut. Ich nehms gelassen, etwas Geleichgültigkeit tut mir wohl gut. Außerdem hat mich der Regen vor diesem Regen etwas stumpf gemacht. Er hat jedes Auf und Ab in ein einziges Hinab und jede Liebe in eine Nacht verknappt.Dieser Regen hatte mir die Luft zum Atmen zu oft weggeschnappt und meinem Übermut nur Apathie vermacht. Knapp ist die Nacht, doch das Hämmern der Regentropfen kennt weder Tag noch Schlaf noch Wacht. Diese Tropfen, sie hämmern ständig und beständig weiter, sich beständig erneuernd, sich beständig behauptend. Beständig Emotionen an mich heran tragend prallen sie an meinem Fenster ab. Sie deuten zu mir herein und flüstern ‚Du solltest traurig sein’; sie klopfen an der Scheibe an und mahnen ‚du solltest nun enttäuscht sein’; und allzu oft werden diese Tropfen vom Wind an mein Fester gepeitscht und dann zischen sie ‚Du, ja du, solltest wirklich zornig sein’. Ich schaue zu wie die Tropen an der Fensterscheibe aufschlagen und dann an ihr entlang hinablaufen. Hunderte, tausende Tropfen seh ich, alle laufen hinab, sammeln sich, laufen irgendwo wieder zusammen. Ich höre den Donner und spüre den Blitz und meine Augenlider zucken kurz im grellen Licht. Der Sturm peitscht und wütet, Wetter und Wind, Wetter und Wind. Hier ist die Scheibe und dort ist der Sturm und hier drinnen bin ich. Mein Sturm tobt dort draußen, doch ich bin hier drinnen. ‚Ich spür dich nicht Sturm, zeig mir was du kannst du musst wohl noch toben, denn noch bin ich ganz. Bring it on, mein Freund, dieser Tanz gehört mir!’ Dann lass ich mich fallen und tanze mit dir. Momente nur währte das Toben in mir. Nach Atem ringend hab ich endlich das Fenster aufgemacht. Ich hatte Wind und Wetter gespürt und bin in der Realität eines Nieselregens aufgewacht. Ein Sommerregen gar, die Luft so herrlich rein, der Himmel rosa eingefärbt, war ich mit mir allein. Der Rhythmus hatte aufgehört, das Hämmern kam zum Ende, der Regen war kaum merklich mehr, mein Sturm fand kurz ein Ende.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/es-regnet/1443040
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fuehlen
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dreamsnotheadache
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Außenseiter
Hass, Ausgelschlossenheit, Ignorieren Angst, Seele zerissen, ..............
Tobender Wirbel am Schulhof. Man kann überall die Cliquen erkennen und wenn man seine Augen öffnet und genau hinsieht, erkennt man auch die Außenseiter. In irgendeiner Ecke des Schulhofes verkrochen, die Seele verletzt, der Sinn im Leben verloren. Ja, es gibt sie überall auf der Welt und in jeder Altersgruppe. Lautes Gelächter bei jedem falschem Wort. Angst, Minderwertigkeitsgefühl, Kälte, grausame Welt. Du bist nicht wie wir! Außenseiter! Du rauchst nicht! Du bist einfach Außenseiter! Du trägst nicht die Mode! Du Außenseiter! Du denkst nicht wie wir! Du Außenseiter! Du bist nicht so unfreundlich wie wir! Außenseiter! Du bist ein Streber! Mister, oberkluger Außenseiter! Du bist einfach nicht gut genug für uns! Du Außenseiter Du sitzt Samstagabends immer zu Hause! Du Muttersöhnchen und Außenseiter Du warst noch nie betrunken! Du Außenseiter ......... Es beginnt schon am Morgen, Außenseiter möchten nicht aufstehen und in die Schule gehen, obwohl sie es vielleicht gerne tun würden. Nein, Außenseiter hassen jeden Tag, den sie mit der grausamen unfreundlichen Menschheit verbringen müssen. Sie hassen es schon in der Früh, auf dem Weg zur Schule von den anderen angemault zu werden. Sie hassen es beschimpft zu werden. Über Außenseiter werden Lügen verbreitet und bald liebt sie niemand mehr. Denn sie sind nur Außenseiter. Außenseiter möchten in der Schule nichts lernen, denn im Unterbewusstsein müssen sie ihre Angst im Zaum halten. Denn sie rechnen jede Minute damit, verletzt zu werden. Dabei möchten Außenseiter gerne etwas Lernen und gemeinsam mit den anderen Spaß haben. Auch Außenseiter hätten gerne Freunde. Außenseiter sind wie Soldaten. Sie müssen sich andauernd verstecken und ausweichen, denn sie könnten getroffen und verletzt werden. Somit seilt sich der Außenseiter immer weiter ab. Doch versucht er den Kontakt aufzubauen, wird dieser Schlicht und einfach abgebrochen. Niemand will etwas mit dem Außenseiter zu tun haben, als würden sie es wissen, als hätte er ein Schild umgehängt: Vorsicht! Außenseiter! Nicht ansprechen! Einfach ignorieren und beschimpfen! Jeder Tag ist für den Außenseiter ein einziger Überlebenskampf. Doch am schlimmsten ist es am Abend, wenn das Gehirn des Außenseiters versucht alles zu verarbeiten. Die Seele schmerzt und der schreckliche Tag wird wie bei einer Diashow noch einmal und noch einmal und .... abgespielt. Tränen trocknen auf dem Gesicht des Außenseiters. Die Seele schmerzt und das Leben hat keinen Sinn. Täglich schwirren ihm Selbstmordgedanken im Kopf herum, soll er diese umsetzen? Doch auch Außenseiter möchten eine Freizeit haben, sich mit Freunden treffen und Spaß haben. Außenseiter besitzen kein eigenes ICH. Sie verändern sich um Freunde zu haben. Sie rauchen um Freunde zu haben. Sie verändern ihr ganzes ich um Freunde zu haben. Sie gehen nach der Mode um Freunde zu haben..... Doch der kluge Außenseiter ist der, der sich nicht seines ICHs berauben lässt. Denn irgendwann kommt der wahre Freund des Außenseiters und er ist wieder ein normaler Mensch. Doch dies dauert oft über Jahre. Seit wie ihr seit und verändert euch nicht ganz, lasst euch nicht von der heutigen Welt beeinflussen. Denn der Außenseiter ist viel stärker als die anderen. Der Außenseiter ist klüger und er wäre sogar hilfsbereit, wenn es nicht die Menschen geben würden, die den Außenseiter einfach abblocken und im Regen stehen lassen und somit seine Seele zerstren.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/aussenseiter/641997
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Patrizia
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Einschlafen mit der Idiotenkrone.
Ein Outing: Ich bin nicht homosexuell, dafür gucke ich Neun Live.
Mein erstes Date mit Neun Live fing eigentlich ganz harmlos an. Es war nach einem endlos Biermixgetränkeabend, an dem niemand mit mir in eine Straussenfarm investieren wollte. Dabei schien es ein lukratives Geschäft. Viel besser, als getragene Unterwäsche an Perverse im Internet zu verhökern. Der Begeisterungsaufschrei meiner Biermixgetränkeabendfreunde hielt sich allerdings in Grenzen. Dafür brüllte jemand um so lauter. Die ehemalige BigBrotherbewohnerin, die mir nach dem Biermixgetränkeabend und vor dem Schlafen gehen "2000 Euro jetzt und sofort" versprach, und dies ganz ohne Straussenfarm. Das Neun live Nachtprogramm ist nicht nur aufgedrehter als die Party von der man gerade kommt, sondern erscheint anfangs auch vielversprechender. Wunderbar. Ich entschlüsselte also die leicht debile Rätselfrage und tat dann das, was ich nicht am liebsten, aber doch am häufigsten tue. Fernsehgucken und Telefonieren. Mit gewohntem Verhalten ungewohnt viel Geld gewinnen. Den Augenblick über erschien mir das Konzept genialer als meine Straussenfarm. Ärgerlich. Während eine ehemalige MTV Frau die damalige TM 3 Karre aus einem riesigen Haufen Dreck zog, war es für mich zu spät mit ins Boot zu springen. Neun Live ging bereits volle Fahrt voraus. Richtung schwarze Zahlen. Ich konnte nur noch für 49 Cent anrufen und mehr Wind in die Segel pusten. Das tat ich dann auch und sagte am Ende "Bitte" zu der freundlichen Computerfrau. Sie bedankte sich für meinen Anruf. Ich tat es mehrmals. Und für diesen Teil der Geschichte schäme ich mich wirklich. Sie hatten mich nämlich, die Neun Live Klauen. Mich und all die anderen Irren, die Tagsüber ein ganz normales Leben führen, und als Erste sagen: "Neun Live? Das ist doch total scheiße. Ich würd da nie anrufen." Schüttelt jetzt nicht so aufgebracht mit dem Kopf. Die Nachteile des interaktiven Fernsehens ist der Anonymitätsmangel. Ich erkenne euch. Euch oder die gesamte Neun Live Redaktion. Denn eine Sache bleibt das größte Rätsel des Senders. Und das ist nichts gegen die Fehlersuche im rechten Bild. Sind die Anrufer gekauft? Jedenfalls hoffe ich das. Denn wer beim Schlangenwort "Kartoffel" anstatt "Pantoffel" rausliest, oder "Quanka" als Tier vorschlägt, scheint keinerlei narzisstisches Risiko zu kennen. Ich hatte schon ein bisschen Angst. In der Nacht, in der ich meine Neun Live Jungfräulichkeit verlor. Dabei ging es ganz schnell und tat auch gar nicht weh. Erst am nächsten Tag verstand ich was geschehen war. Seit dem flüstere ich beim Brötchenkauf nur noch. Der Bäcker könnte mich erkennen und sagen, ich wäre dumm wie Brot. Schließlich habe ich es letzte Nacht nicht geschafft jedes "rot" im Text zu zählen. Und auch sonst, schlafe ich seit dem Biermixgetränkeabend mit der Idiotenkrone auf dem Kopf und sage tagsüber immer laut, dass Neun Live scheiße ist. Es ist auch traurig und irgendwie schlimm. Aber hätte ich am Biermixgetränkeabend jemanden gefunden, der meine Straussenfarmidee gemocht hätte. Dann wäre jetzt alles ganz anders. Oder?
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/kino-tv/einschlafen-mit-der-idiotenkrone/633762
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Digital Natives
Digitale Eingeborene - ja oder nein?
Das Internet gehört heute zu dem wohl wichtigsten Massenmedium überhaupt. Es ist ganz natürlich geworden, ständig und überall online sein zu können, um über Informationen möglichst bequem zu verfügen, sei es um mal eben kurz Zeitung zu lesen, nach geografischen Daten wie nach einer Straße zu suchen, um Mails abzurufen, sich mit anderen Menschen kurz zuschließen oder tatsächlich etwas nachzuschlagen. Kaum ein Medium ist soweit in den sozialen Mikrokosmos eingedrungen und ist in der Lage, ihn sogar bis zu einem gewissen Grad mit zu konstruieren. Als das Neon-Login vor einigen Tagen für knappe 24h nicht funktionierte, dachte ich über meine eigene Beziehung zum Internet nach. Aufgrund der Tatsache, dass ich ganz ratlos vor meinem Computer saß, als das Login fehlschlug, fiel mir auf, wie stark mein eigenes Leben durch das Medium bestimmt, und auch strukturiert wird. Die jeweilige virtuelle Welt ist eine, die an Bedeutung für mich und jeden anderen gewonnen hat, der sich in ihr aufhält. Natürlich nutze ich das Internet nicht nur, um mich im Social Networking zu betätigen, es stellt für mich eine viel größere Bandbreite der virtuellen Möglichkeiten dar. Das Internet nur auf den Konsumfaktor zu reduzieren würde ihm in meinen Augen daher nicht gerecht werden. Es stellt viel mehr einen Raum dar, indem ich mich selbst in digitaler Form mit anderen austauschen oder auch selbst handelnd, weil kommunizierend, in die digitale Welt eingreifen und etwas schaffen kann. Das stärkste Beispiel, wie es medienspezifisch funktioniert und trotzdem in der Lage ist, innerstaatliche Themen und Prozesse anzustoßen, lieferte in jüngster Zeit wohl der Arabische Frühling. Vom revolutionären Charakter des Internets sprach man immer wieder. Hier tritt es als Instrument der Demokratisierung deutlich in den Vordergrund. Dies sei nur ein Beispiel dafür, wie sich mittels des Internets versucht wird, auf ziviler Basis politisch zu engagieren und mitzuteilen. Es liegt wohl auch daran, dass das Medium für viele Menschen ein mittlerweile ganz natürlicher und selbstverständlicher Bestandteil des Lebens geworden ist. Viel mehr, als die Generation 30 Plus betrifft dies wohl die jüngere Generation, die mit dem Internet ganz selbstverständlich aufgewachsen ist. Man sagt, sie besticht mit hoher Medienkompetenz, da sie es als ganz natürlichen Bestandteil ihres Lebens kennen- und leben gelernt hat. Seit einigen Jahren ist auch immer wieder von Digital Natives die Rede, die genau eben dieses beherrschen, da scheinbar mit der Muttermilch aufgesogen: Kurzschließen, austauschen, Informationen abrufen und selbst generieren. Ich würde gern von euch wissen, inwieweit würdet ihr euch als Interneteingeborene sozusagen als Digital Natives betrachten? Welchen persönlichen Nutzen und Stellenwert hat das für euch in eurem Leben? Vor dem Hintergrund der vielfältigen Transparenz und Gefahren im Netz, seht ihr zusätzlich die Notwendigkeit Kinder medienpädagogisch an den Umgang mit dem Internet heranzuführen oder ist es eher umgekehrt, so dass wir noch etwas von der jüngeren Generation lernen können, und sich dies mit der These der Digital Natives widerspricht? Ich freue mich, auf eure Antworten! Tags: NEON User täglich
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miramina
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Rache ist ein Gericht, das am Besten kalt serviert wird.
Ich hol mir meine Würde jetzt zurück. Und Deine nehme ich gleich mit. Was ich damit will? Ich werde mir damit gepflegt meinen Arsch abwischen.
Ok. Dieser grandiose Satz ist nicht von mir. Aber was soll ich machen, jemand anderes hat ihn vor mir ausgesprochen also musste ich ihn stehlen. Ist übrigens aus Kill Bill, ich will mich nicht der mittlerweile fast schon gesellschaftsfähigen Fußnotenunterlassung schuldig machen. Apropos stehlen. Worum geht´s hier überhaupt? Genau. Um Rache. An jemandem der mir etwas gestohlen hat. Vielleicht ein bisschen spät, aber deswegen passt es ja ganz gut mit kalt serviert. Hast Du wirklich gemeint, Du kommst so davon? Glaubst Du tatsächlich dass man die Würde eines anderen Menschen einfach so mitnehmen und weitermachen kann als ob nichts passiert wäre? Nein, Du Gefühlsdieb. Wieg Dich ruhig in Sicherheit hinter der sauber aufrecht erhaltenden Fassade Deines spießigen Lebens während das Gericht von mir mit der in mir verbliebenen Liebe angerichtet wird. Ich könnte Dir noch mal eine Chance geben und Dich fragen was Du eigentlich willst mit meiner Würde. Holst du sie noch ab und zu raus um mit ihr zu spielen wie es Dir auch mit meinen Gefühlen so gut gefallen hat? Oder hast du sie einfach so als schnelle Trophäe mitgenommen und auf dem Weg nach Hause in der nächsten Mülltonne entsorgt? Wahrscheinlich ist es sogar so gewesen und Du denkst nicht mal mehr dran. Vielleicht würdest Du das Diebesgut ja jetzt als ein Zeichen später Reue gerne zurückgeben. Aber mal ehrlich, doch auch nur weil Du aus Angst vor den Konsequenzen die Hosen gestrichen voll hast. Sonst wärst Du doch längst von alleine aufgetaucht. Ja Du Pisser. Denk ruhig was Du willst. Von mir aus bin ich halt ein Psycho der nicht vergessen kann. Hab früher auch gedacht auf das Niveau lass ich mich nicht runter. Aber ich hab nochmal drüber nachgedacht. Wo steht denn bitte geschrieben dass ich die Größe haben muss Dir zu vergeben? Selbst wenn ich könnte, vielleicht will ich das gar nicht. Hast Du übrigens meinem lieben Freund Qeuntin Tarantino zu verdanken. Ich hatte Dich tatsächlich schon vergessen, vielleicht auch nur verdrängt und in meinem Unterbewusstsein begraben. Aber dann hab ich überlegt und festgestellt mit wem ich noch eine Rechnung offen hab. Und Freundchen, klar will ich daran glauben dass die Welt fair und gerecht ist und am Ende jeder das bekommt was er verdient. Aber ich sag es Dir: Ich geh lieber auf Nummer sicher und erledige das selbst. Pass gut auf Du Lusche, noch sitzt Du zuhause und führst Dein selbstgefälliges Leben und Dein Umfeld ahnt nicht welche Abgründe sich hinter Deinem treusorgenden Familienvaterlächeln verbergen. Das blöde Grinsen wird Dir schon bald vergehen. Kostet sie aus, die Zeit in der Du noch der nette Kollege oder Nachbar von nebenan bist. Wenn ich mit Dir fertig bin wirst Du sehen wer von Deinen Freunden Dir noch die Stange hält. Bevor Du auf die Idee kommst an mein Mitgefühl zu appellieren. Ich habe das schon mit mir ausgemacht. Und bin zu dem Schluss gekommen dass Mitgefühl und Grausamkeit sich in meinem Inneren nicht in die Quere kommen, auch wenn Du mir ehrlich gesagt jetzt schon ein bisschen leid tust. Gib Dir einfach selbst die Schuld, schließlich hast Du mich dazu gebracht. Ich hol mir meine Würde jetzt zurück. Und Deine nehme ich gleich mit. Was ich damit will? Ich werde mir damit gepflegt meinen Arsch abwischen.
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Salami-Bananenkopf
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Papierkosmetik
Du liegst da und es wäre kitschig und wenig angemessen, dir zu sagen, wie schön du bist.
Nachlegen. Immer muss ich das tun, Schippe für Schippe. Dass wir dabei beide auf der Strecke bleiben werden, nun, sag es dem Schaffner, meinst du. Weil dich nichts mehr interessiert, als deine komische Vorstellung von Freiheit zu wahren. Wir gehen nebeneinander her und ich bereite mich aufs Platzen vor. Wie Luftballonhaut werde ich in Fetzen an dir kleben und mir die Frage stellen, wer von uns Beiden es nun schlechter getroffen hat. Du hast mir mal gesagt, du habest Platzangst. Daran will nicht denken, während ich an deiner Seite auf „brav“ mache, mir jeden Morgen einen Scheitel ziehe, nur damit du mir durch die Haare wuseln kannst, während du dir deinerseits einen Spruch zurecht legst. Du willst zu viel und das ist mir zu wenig. Du bist wie eine dieser Plakatwände. Papierkosmetik, das ist alles, was du kannst. Nein, korrigiere: was du willst. Nicht langweilig willst du sein und das ist genau das, was mich immer müder macht. Außerhalb deines Spiels kannst du nichts ernst nehmen. Du ziehst dich vor mir aus, um nicht nackt da zu stehen, um davon abzulenken, wer du bist. Oder auch nicht sein willst. Du vergleichst dich mit einem verstimmten Klavier und wunderst dich, dass ich dazu nichts sage. Ich kann nur deine Hand nehmen, auch wenn du noch so sehnsüchtig auf meinen Mund starrst. Mich macht dieses Starren fertig. Etwas das ich dir nicht sagen kann. Du würdest es nicht verstehen und ich könnte es dir nicht erklären. Irgendwie scheinst du immer zu wollen, dass man dir das Offensichtliche abkauft, abnimmt, wie Fäden aus diesem alten Kinderspiel. Ich kann dir nicht erlauben, was du dir verbietest. Dass du Geduld haben musst, mit allem, aber vor allem mit dir selbst, will ich dir vermitteln. Aber wenn ich es ausspreche, wirst du aufspringen und wütend sein, das Rebellenmädchen, das meint, dass es platzen kann, ohne dass seine Haut überall klebt. Ich bin da, sage ich, aber das reicht dir nicht. Weil du keine Ahnung hast, warum. Weil man dir beigebracht hat, für alles Begründungen finden zu müssen. Manchmal habe ich Lust, deinem Vater die Fresse zu polieren. Deiner Mutter in die Suppe zu spucken, die sie dir hinstellt ohne zu wissen, dass du gar keine Suppe magst. Überhaupt, dir etwas beibringen zu wollen, ist eine schlechte Idee. Wobei, nein, die Idee ist gut, aber es gibt keine Umsetzung, die dich weiter bringen würde. Dass es mir genau darum und um nichts anderes geht, verstehst du nicht. Weil du es nicht kannst. Das muss ich mir immer wieder sagen: dass du nichts dafür kannst. Auch nicht dafür, dass du mir mit leuchtenden Augen von deinen Abenteuern erzählst. Für mich ist das manchmal reine Provokation. Wenn ich dich so ansehe, dein linkisches Profil, deine übereinandergeschlagenen Beine, die du jedem öffnest, der scheiße zu dir ist. Und dann möchte ich scheiße zu dir sein. Manchmal denke ich darüber nach, ob das nicht besser für uns beide wäre. Tags: uns, du, scheiße
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Superheld_97
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Vor meiner Tür
Du stehst vor mir durchnässt vom Regen, aber kommst nicht mehr hier rein
Plötzlich standest du vor meiner Tür, durchnässt vom Regen und wolltest rein, wolltest dich entschuldigen, wolltest einfach nur mein Fels in der Brandung sein, der alles zusammenhält. Doch ich konnte nicht, ich konnte dich einfach nicht in mein Haus lassen, dafür hast du zu viel in letzter Zeit versaut. Du hast mich betrogen, hattest mir versprochen, dass du keine andere abgesehen von mir ansiehst, hast aber neue Kontakte zu anderen Mädls geknüpft, warst mit ihnen aus und hast mich deswegen allein daheim sitzen lassen und dann willst du nochmals rein? Ich hab dich wirklich geliebt, aber ich teile bei sowas nicht sehr gerne. Ich will jemanden auf den ich mich verlassen kann, der einfach immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche, jemand, der sich freut wenn ich abends heim komme und ihm meine Geschichten erzähl, die er schon mal gehört hat, aber trotzdem immer noch aufmerksam verfolgt, ich will jemanden, der mir auch einen Arschtritt geben kann, wenn ich scheiße gebaut hab und der kontern kann und nicht nur alles einsteckt, was ich sage. Du warst dieser jemand und es schien alles so perfekt zu sein. Ich konnte mich auf dich stützen, wenn es mir schlecht ging und wir gingen durch dick und dünn und du hast mich zu Beginn echt auf Händen getragen, was ich eigentlich gar nicht wollte, aber du hast dich von deinem Weg nicht abbringen lassen. Und jetzt willst du nochmal rein? Ich saß in meinem Zimmer auf dem Fensterbrett, wo ich immer sitze, wenn es mir beschissen geht, habe Musik gehört und dich gesehen wie du vor mir standest, durchnässt vom Regen und mit der Absicht einfach nur mit mir reden zu wollen. Und du hast geredet, du hast sehr viel geredet, aber du hast schon immer viel geredet. Und je mehr du geredet hast, desto mehr rannen die Tränen meine Wangen hinunter. Du hast gemeint, dass wir neu anfangen sollen und ich habe dir geglaubt. Ich wollte es einfach nicht wahr haben, dass du mir so etwas nocheinmal antun könntest, weil es schien aufrichtig zu wirken. Und so habe ich einen gravierenden Fehler begangen. Ich ließ dich herein. Ich schlief neben dir ein. Ich lag in deinen Armen. Ich genoss deine Nähe. Ich dachte, dass es für immer so bleiben wird. Ich war dumm. Heute stehst du schon wieder da. Durchnässt wie ein Pudel. Hackedicht. Bereust alles, wie beim letzten Mal. Ich bin aber nicht deine PS4, die du einfach nur dann anschauen musst, wenn du Bock zum "zocken" hast. Ich bin nicht deine kleine Süße, die alles einsteckt. Ja, ich heul genau jetzt und genau wegen dir, aber ich weiß, dass es besser wird. Ich bin nicht mehr diejenige, die Typen immer alles in Arsch schiebt. Und ich gehör auch nicht mehr zu dir!!
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fraeulein.Wunderlich
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NUT: Sommer nervt? Nein! Doch! Manchmal?
...
Gerade habe ich Feierabend. Die Sonne scheint. Es ist eine laue, schöne Sommerabendstimmung. Vögel, Sonnenbrillen, kurze Shirts und Hosen. Jeder ist irgendwie ein Stück besser drauf. Alles geil? Ja, eigentlich schon. Ich will mich auch eigentlich nicht beklagen, hätte ich nicht eben, auf dem Weg nach Hause, die Fensterscheibe runtergemacht und an den Ampeln gestanden. Denn da waren sie wieder. Diese Obermacker, die jedes Fenster unten haben und die Musik bis zum letzten Anschlag hochdrehen. Typisch für diese Spezies sind die viel zu schwarzen Sonnenbrillen und der lässige Hang aus dem offenen Fenster. Super cool. Nein. Nicht! Nicht für mich. Ziemlich nervig, wenn man im Sommer von jedem die Musik aufgedrückt bekommt, nur weil man das Fenster unten hat. Ich konnte nicht ein Song vom neuen Album von Mumford & Sons verstehen, die Musik aus den Nachbarautos überdröhnte alle. Ohne Klimaanlage ist man da echt ausgeliefert. Ziemlich nervig, aber ändern kann ich es auch nicht. Das nächste Auto hat auf jeden Fall eine Klimaanlage. Ich mag den Sommer. Sehr sogar, doch die laute (oft auch ziemlich schlechte) Musik aus den "richtig coolen" Autos geht mir echt gegen den Strich. Trotz all der Liebe zum Sommer, gibt es etwas, dass euch an dieser schönen Jahreszeit nervt? Tags: #NUT
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gesellschaft
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RAZim
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Heile Welt in Hyggehausen
Bitte werdet keine Wichser!
Der Bass klingt noch in meinen Ohren nach, als die letzten Töne der Zugabe verklingen. Ich merke, es waren vier kleine Bier mehr und acht Zigaretten zuviel. Mein Fuß ist vom Mitwippen ganz taub, ich erinnere mich an die hübsche Bedienung und beschließe, ein siebtes kleines Bier zu bestellen. Es donnert nun fast täglich und Tote liegen auf den Straßen. Die nette Bedienung wurde in der Zwischenzeit durch einen ca. 50jährigen Mann ersetzt. Ich verzichte auf das unnötige Getränk, setze meine Kopfhörer auf und gehe los. Da vorne war ich mal mit Dir Döner essen und dahinten fanden wir die überfahrene Ratte und küssten uns. Heute Nacht laufe ich weiter. 4K Ultra HD Geräte gehen in Flammen auf und Politiker werfen mit Scheiße nach Journalisten. Tote liegen auf der Straße. Als es zu dämmern beginnt, kaufe ich mir an einer Tankstelle zwei Schokocroissants und eine Schachtel Chesterfield. Ein paar Meter weiter, an dem Bach der mir noch nie vorher aufgefallen ist, lasse ich meine nackten Füße im Wasser baumeln und denke an einen Satz von Bernd Begemann: „Bittet werdet keine Wichser!“ Tote Menschen liegen seit Tagen auf den Straßen. Leute drehen sich weg. Die Überwachungskameras surren in einem fort und in einer Gasse fällt ein großes NEON-Schild krachend auf den Boden. Ich laufe.
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die-da
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Du und ich
Es gibt Momente, da scheint die Zeit still zu stehen. Wenn etwas sehr schön ist, dann ist es das beste, das einem passieren kann.
Wenn man aber, so wie ich gerade, in Erinnerungen schwelgt, können manche Augenblicke nicht schnell genug vorüber gehen. Meistens sind es diese, die beim Gedanken daran, ganz tief ins Herz stechen. Ich höre Musik und vor jedem Song habe ich irgendwie Angst, weil ich zur Zeit immer an Dich denken muss. Dabei male ich mir immer aus, wie es wohl mit uns geworden wäre. Was wir zusammen erlebt hätten und wie glücklich Du mich hättest machen können. Und ich muss auch daran denken, wie wir gelacht haben und an Deine Augen. Und an Deine Lippen. Und noch viel mehr an Deine Küsse. Doch nun ist es für mich, als ob Du gestorben wärst, denn so plötzlich, wie Du in mein Leben getreten bist, so schnell bist Du nun wieder verschwunden. Obwohl Du und noch weniger ich das wollten, hast Du Dich unumkehrbar in meine Seele gebrannt. Wenn ich mich an unsere erste Begegnung erinnere, sehe ich Dich immer noch vor mir. So, als ob es gestern gewesen wäre. Und es fühlt sich toll an. Ich schließe die Augen und kann jeden Augenblick mit Dir noch einmal erleben, bis ins kleinste Detail. Doch jedes mal, wenn ich die Augen wieder öffne, bereue ich es, denn dann ist die Sehnsucht nach Dir noch viel schlimmer... Manchmal überlege ich mir, wie es wohl wäre, wenn wir uns nie getroffen hätten. Sicherlich hätte etwas gefehlt, es wäre jedoch jetzt einfacher für mich. Nun kann ich dabei zusehen, wie eine Andere das von Dir bekommt, für das ich alles getan hätte. Die Musik ist immer noch da. „Unser“ Lied, von dem Du leider nichts weißt, weil es eigentlich „mein“ Lied ist, das mich an Dich erinnert. Wenn ich ehrlich zu mir bin, gab es nie ein „wir“, sondern nur ein „Du“ und ein einsames, verliebtes „ich“.
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kellerkind
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05:42
Ich bin schon wieder wach. Dieses Baby, es schreit. Es kreischt schon die ganze verdammte Nacht lang.
03:54 Ich bin schon wieder wach. Dieses Baby, es schreit. Es kreischt schon die ganze verdammte Nacht lang. Seine kleine, krächzende Stimme, ich ertrage sie nicht mehr. Ich möchte ihm meine Faust in seinen winzigen Mund rammen, damit es aufhört. Ich weiß, dass man so etwas nicht denken darf, geschweige denn tun. Aber es schreit und schreit, es hört nicht auf. Selbst wenn es nicht da ist, höre ich es schreien. Wenn ich unterwegs bin oder daheim. Ständig schreit es. Meine Mutter sagt, dass es eben ein aufgewecktes Kind ist und so laut ist es gar nicht. Ich bin da anderer Meinung. Ich höre es ja immerzu. 04:26 Oh mein Gott, es hört nicht auf. Wie eine Wurm kriecht es in meinem Kopf umher und bläht sich auf. Ich möchte einen Hammer nehmen und seinen klitzekleinen Schädel zertrümmern. Es ist mir egal, ob dann alles dreckig ist. Es soll nur aufhören zu schreien. In der Schule schreibe ich nur noch schlechte Noten und der Wurm ist daran schuld. Ich glaube, ich gehe gleich zum Schrank und hole den Hammer aus dem Werkzeugkoffer meines Vaters. Ich geb' dir noch fünf Minuten, Wurm, dann hol' ich den Hammer. 05:16 Halt doch endlich dein kleines, verdammtes Maul, du Missgeburt. 05:34 Jetzt reicht es. 05:46 Oh ja. Ja. Endlich Ruhe. So ruhig war es nicht mehr, seit du geboren wurdest. Aus dem Schoß meiner geliebten Mutter. Meiner Mutter, nicht unserer. Du Dummkopf dachtest, ich würde sie mit dir teilen. Niemals. Niemals teile ich sie und schon gar nicht mit dir, Bastard. Ich glaub', ich kann jetzt schlafen. Dahlberg (Tageszeitung) >> In der vergangenen Nacht trug sich ein unglaubliches Drama bei einer Ortsansässigen Familie zu. Die berufstätige Mutter zweier Kinder, fand am Morgen ihr jüngeres Kind (6 Monate) in seinem Kinderbettchen erschlagen vor. Ihren älteren Sohn (8 Jahre) fand sie wenige Minuten später tief schlafend in seinem Bett. In der Hand hielt er noch den Blutverklebten Hammer, der vermutlich aus dem eigenen Haushalt stammt. Der Vater reif sofort den Krankenwagen und auch die Polizei rückte unter diesen Umständen an. Der ältere Junge schien klar und als er gefragt wurde, ob er sein kleines Brüderchen erschlagen habe, antwortete er „Ja, es hat doch dauernd geschrien.“ Der Tatgrund ist bis jetzt ungeklärt. Die Polizei vernimmt derzeit den Jungen unter der Aufsicht von mehreren Jugendpsychologen. Es wird ermittelt, warum der Junge das, von Geburt an taubstumme, Kind erschlug....<< Tags: Kinderschizophrenie
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sakonu
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ich bin ein wütendes kind
"Du bist alles, aber nicht achtzehn", sagst du zu mir und nimmst einen Schluck aus deinem Glas gefüllt mit Wodka-Apfelsaft.
Ich bin ein wütendes Kind. Ich jage Ratten im Park. Ich hebe meine Arme und frage mich, wann ich anfange zu fliegen. Wenn ich weine, mache ich Dinge kaputt. Ich will ins Bett gebracht werden. Ich ziehe kleinen Hunden, die von ihren dicken Frauchen durch die Gegend getragen werden, am Schwanz; wenn sie nicht gefährlich aussehen. Ich freue mich, wenn ich die verzweifelten Eltern eines bösartig herumtobenden Kleinkindes beobachte. Wenn es dunkel ist, habe ich Angst. Ich wünsche mir eine Katze. Oder einen Pandabären. Ich laufe tanzend nach Haus, wenn die Musik in meinen Ohren das will. Ich breche mir die Hand, weil ich sie gegen eine Wand schlage. Ich will getröstet werden. Ich will, dass jemand stolz ist auf mich. Ich entgegne den Menschen, die mich lieb haben, Dinge, die sie verletzen. Und ich bin mir dessen bewusst. Mit meiner Fantasie kann ich unzählige ferne Galaxien füllen. Und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Nachts erwache ich weinend aus Alpträumen und brauche jemanden, der mich festhält. Ich bin überfordert. Mit Plänen, der Zeit und dem Winter, meinem kaputten Fahrrad und den chronischleeren Zahnpastatuben in meinem Badezimmer. Mit zu zahlenden Rechnungen und zu treffenden Entscheidungen, mit dem Ausfüllen meines BaföG-Antrages, dem Anwenden von Rohrreiniger und dem rechtzeitigen Abholen meiner Biokiste. Und ich bin nicht in der Lage dazu pünktlich zu sein. Aber das ist die BVG ja auch nicht. Wecker sind bösartige Glücksfressmaschienen. Gesellschaftliche Normen mag ich nicht. Weil ich sie nicht verstehe. Also breche ich die Regeln. Denn warum soll ich nicht dann trinken, tanzen, weinen oder sein, wenn das wann das will? Und warum soll ich mich entscheiden müssen, wen ich küsse, wenn es doch so viele Küsse zu küssen und Momente zum Erlebenmüssen gibt. "Du bist alles, aber nicht achtzehn", sagst du zu mir und nimmst einen Schluck aus deinem Glas gefüllt mit Wodka-Apfelsaft. Ich verliebe mich in dich. Und ich tue das halsüberkopfherzanvernunftaus kompromisslos. Wenn ich dich sehen will, will ich das gleich. Und daher sag ich es. Denn mit Spielchen kann ich nichts anfangen. Dann tanze ich mit dir im Regen und zeige dir die ganze Welt. Meine Welt. Küsse dich, bis es keine Luft mehr gibt, um dann deine Wärme tiefer einzuatmen als jemals zuvor. Ich will die Geschichte jeder deiner Narben kennen, bevor der Himmel beginnt seine Ränder zu färben. Ich lese dir meine Gedanken vor und frage dich alles, was ich wissen will über dich. Denn unpassende Momente gibt es nicht. Genausowenig wie Zeit. Kein Uhrenvergleich erforderlich. Und wenn du dann lachst über mich und meine unbeschwerte Sicht der Realität, dann gibt es nichts als die schelmenhaften Grübchen, die kleine Schatten werfen vom Licht in dein wunderschönes Gesicht. Und dann schau ich Tautropfen beim tropfen zu und weiß genau, dass wir nicht zwei sondern vier hier sind. Du und ich und jeweils ein wütendes Kind.
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MisterGambit
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Leckmichliebedich
Weil du meine Prinzessin Fanta-Gyros bist, meine Kronkorkenkaiserin, mein Leiaguthaben.
Weil du als einzige verstanden hast, wie romantisch das gemeint war, als  ich dich das erste mal fragte "Treffen wir uns freitag zum Saufen und Mariokarten?" Und du dann nie den blauen Stachelkrötenpanzer benutzt hast, wenn ich vorne lag, sondern geduldig abwartest, dass ich mich wie immer in einer Kurve aufhänge, und du dich zärtlich nähern konntest, um mir in letzter Sekunde einen grünen Panzer ins Ohr zu flüstern. Und dann so dreckig lachtest wie ein voller Aschenbecher. Weil ich es bis heute nicht geschafft habe, aus deinem Namen einen Spitznamen zu basteln, denn er ist zu kurz, die deutsche Sprache zu sperrig. Und das widerspenstige Vieh verfängt sich immer in meinen Synapsen, bleibt kleben, um in letzter Sekunde wegzuspringen, wenn ich gerade glaube, ich könnte dich fassen Weil du über die kleinen Beulen jammerst, die deinen Oberschenkel zieren, die Beulen, die du nicht Zellulite sondern Gebäckmulden nennst. Die ergeben für mich den kleinste Golfplatz der Welt, und oft, wenn ich so da sitze, wünsche ich mir kaum etwas mehr, als der kleinste Golfer der Welt zu sein, um ein bisschen an dir herumzutoben. Weil du bist wie meine Lieblingsschuhe, manchmal völlig dreckig, manchmal etwas stinkig, innerlich zerrissen, aber immer da, wenn ich kurz davor bin, mich völlig lang zu legen. Weil meine Eltern von dir und von meinen Lieblingsschuhen das Gleiche sagen: dass ihr an mir nicht gut ausseht. Dass ihr nicht passt. Dass ich mit euch ein schlechtes Bild auf Feiern abgebe. Darum, nicht nur, aber erst Recht, wachsen wir zusammen, komme ich nach hause, wenn ich in euch stecke. Und würde ich euch mit ins Grab nehmen, auch wenn ihr mir manchmal auf den Senkel geht. Weil du jeden krummen Gedankenelfmeter so souverän verwandelst wie ein gealterter italienischer Mittelfeldregisseur, bei dessem Antritt man noch dachte „Ein Wunder, dass der nicht unter der Dusche ertrinkt." Weil du mir wie meine Lieblingssendung nie langweilig wirst, wenn du dich zum hundertsten Mal wiederholst, stellenweise echt stumpf bist (deine Haare auch). Denn ich sitze da wie ein Kind und freue mich schon auf das, was du als nächstes mit Sicherheit sagen wirst. Und nur darum falle ich dir auch ständig ins Wort. (Sorry nochmal) Weil du bist wie eines dieser Lieder, die man zehn mal hört und denkt, nicht schon wieder der Song, weil der Text keinen Sinn ergibt oder die Stimme schief ist oder hast du nicht gehört. Aber dann, nach dem zwanzigsten Mal macht es Klick und du verstehst das Thema, reitest die Melodie und schwimmst im Takt, kannst nicht mehr davon ab, weil es dir am Kopf festsitzt wie ein Eselsohr. Weil du damals, als du mit mir in Herr der Ringe warst, wissen wolltest, warum denn der Zauberer aus Harry Potter mitspielt, eingeschlafen bist um nach 3 Stunden mit der Frage aufzuwachen, wer denn jetzt gewonnen hat. Weil das Leben mit dir nicht so glatt und glänzend ist wie diese Spasten-Taxis aus Star Wars 1-3. Du aussiehst wie ein angefahrenes Frettchen, wenn du morgens aufstehst, es aus deinem Mund auch mal stinkt, wenn du griechisch essen warst. Du weinst, wenn du traurig bist und schreist, wenn sauer.  Und wir übereinkommen, dass das Alles im Leben ist wie die Macht. Hat es keine zwei Seiten, wird kein Film draus. Und guck: Harrison Ford antwortet auf „Ich liebe Dich“ mit „Ich weiß“, obwohl das nie im Drehbuch stand. Und alle freuen sich, bis auf Carrie Fisher. Die hat jahrelang nicht mit ihm sprechen wollen. Stell dir das mal vor. Weil ich bei dir nicht ständig auf den Punkt kommen muss, einfach mal labern darf, weil du auch ständig rumlaberst ohne Punkt und Kommaklar, du meine Prinzessin Fanta-Gyros bist, meine Kronkorkenkaiserin, mein Leiaguthaben auf verschluckte Gefühle, mein Super-Mario-Schloss, bei dem ich ab und zu in die Röhre gucke, nur um zu sehen, dass Liebe beides ist: hoffnungsvoll und hoffnungslos. Vielleicht, weil es dich nicht immer gibt, aber immer geben könnte. So wie alles, was man denkt, auch denkbar ist. Ein Traum von einem Menschen, eine englische Woche von einer Frau. Darum, nur für den Moment, bis wir uns mal begegnen: Leckmichliebedich.
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bartender
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Fragile Gedanken in einem klugen Kopf
Bei Voltaire aus Bonn sprühen die Funken.
Deutschsprachige Musik, das ist kein neues Phänomen, liegt schwer im Trend. An allen Ecken des Landes sprießen Bands aus dem Boden. Manche bahnen sich ihren Weg als störisches Unkraut, rufen populistisch die " Generation Rock " aus oder werden lange vor der eigentlichen Reife geerntet . An anderen Stellen wiederum trägt die Saat besonders schöne Blüten. Voltaire z.B. kommen aus der popmusikalisch bisher recht unverdächtigen Ex-Hauptstadt Bonn und tragen auf ihrem Debütalbum "Heute ist jeder Tag" erfreulich dick auf. Anders als im befindlichkeitsfixierten Hamburg dient die Musik hier nicht nur als schrammeliger Erfüllungsgehilfe für ausgewählte Poesie, nein, Gitarre, Piano und Co. führen ein abenteuerliches Eigenleben. Angeleitet von Sänger und Namensgeber Roland Mayer de Voltaire kracht das Arrangement immer wieder zwischen Schönklang und Ekstase auseinander. Sehr britisch, sehr gekonnt. In ihren besten Momenten kann sich das dann anhören, als wären Jan Plewka und Jochen Distelmeyer bei Radiohead eingestiegen und versuchten sich an einer Neukomposition von "The Bends". Okay, okay, wir wollen mal nicht übertreiben, bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber Voltaire sind gut, sehr gut sogar. Das beginnt gleich beim Opener, der seinen Namen mal so was von verdient hat: „Wer das nicht doch viel zu schön / Um überhaupt in diesem Raum zu explodieren?“ fragt Mayer de Voltaire mit exaltierter Stimme. Er wird dieses Bild noch öfter verwenden, es passt ja auch hervorragend! Denn bei Voltaire brennt die Lunte, die Funken sprühen und die Uhr tickt. Da ist zum Beispiel „Wo“, das in einer warmen Nacht verschleppt und behutsam hinter den Sonnenschein schippert, bis der Wahnsinn einsetzt. Da ist die „Flut“, die alle Städte in dir niederreißt, zersplittertes Glas und aufgewühlte Leere zurücklässt. „Dabei sollte ich fliegen explodieren / Doch es raubt mir jede Luft / Und dabei geh ich taumelnd unter / Und fühl mich schuldig ohne sie / Für jeden Herzschlag ohne sie“ . Schon heute einer der herausragenden Songs 2006. Immer nah dran an den großen Vorbildern zeigen sich Voltaire bereits erstaunlich wandelbar. Während „Wie du willst“ im Sturm und Drang eines Matthew Bellamy verglüht, erlischt „Dummy“ wie das letzte aufflackern einer Kerze im Dunkeln. „Tür“ zergeht beschwingt in abgezockter Broadway Dramatik und der Titeltrack taumelt trotzig dem Ende entgegen. Voltaire das ist zerbrechliche Elegie, kraftvoll und spannend intoniert. Fragile Gedanken in einem klugen Kopf. Voltaire. Heute ist jeder Tag 01. Zu schön | 02. Asche | 03. Flut | 04. Tür | 05. Augen zu | 06. Stille | 07. Vampir | 08. Kaputt | 09. Wo | 10. Wie du willst | 11. Heute | 12. Kleines Mädchen | 13. Dummy Klingt nach: Radiohead, Muse, Jeff Buckley, Blumfeld, Slut, Garish, Keane Anhören: " Vampir " als MP3 Download bei Universal Flashcard zum Album mit einem weiteren kostenlosen MP3 ("Zu schön") Ansehen: Voltaire auf Tour: 25.03. Berlin, Knaack 27.03. Frankfurt, Cookys 04.04. Bamberg, Morph Club 05.04. Erfurt, Museumskeller 06.04. Dresden, Groovestation 11.04. Köln, Underground (Noch) unbestätigten Gerüchten zufolge werden Voltaire auch beim diesjährigen Hurricane bzw. Southside Festival zu sehen sein. "Wichtige Links zu diesem Text" Offizielle Homepage Voltaire bei Myspace
http://www.neon.de/artikel/freie-zeit/musik/fragile-gedanken-in-einem-klugen-kopf/638499
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Allirom
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Der Abstieg von neon.de
Alleine in der Community
Was waren das für Zeiten. Als man NEON entdeckte, bei mir durch eine frühere Freundin. Und dann im Internet suchte und auf neon.de stieß. Schließlich meldete man sich mal an. Und kam nach und nach auf neue, tolle Funktionen. Was, ich habe eine Auszeit-Einladung? Was ist das? Schnell fand man es heraus. Ich persönlich spielte sehr gerne "Wo ist das denn", obwohl man bald alle Orte wusste. Und das Bundesliga-Tippspiel, um sich mit anderen Fußballbegeisterten zu messen. Es war eine tolle Community mit Betonung auf Community. Man lernte sich online kennen, tauschte sich aus und traf sich manchmal sogar im realen Leben. Gut, dass während der Jahre am Design geschraubt wurde, kann man verstehen. Auch wenn man die Designänderungen nicht mochte. Doch dass eine Funktion nach der anderen einfach wegfiel, ist einfach traurig. Zuerst war das tolle Tippspiel weg, dann "Wo ist das denn?" und danach - und das ist eine essentielle Änderung - der Zufallsuser oben rechts in der Ecke. Diese Funktion war so gewinnbringend. Sie machte auf einen aufmerksam und zugleich auf andere User aufmerksam. Oft bekam man nur dadurch Besuche und Duell-Anfragen, lernte dadurch sogar neue User kennen. Seitdem diese Funktion gestrichen wurde, ist neon.de anders. Langweilig, weil nichts mehr passiert, uninteressant geworden. Eine Nachricht an die neon.de-Redaktion mit genau diesem Thema brachte keine Antwort. Nein, ich werde mich nicht abmelden. Ich werde hier bleiben und beobachten, ob sich irgendwann mal was ändert, was verbessert. Denn schlechter kann es eigentlich nicht mehr werden. Ich werde mich auch weiterhin regelmäßig hier anmelden, auf der Webseite, die mir viele Jahre lang so viel gebracht hat. Auch wenn ich mich alleine in der Community fühle. Tags: Community, neon
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/computer-internet/der-abstieg-von-neon-de/1564290
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computer-internet
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unnuetzeswissen
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"Ciao" kommt vom italienischen Wort für Sklave: Schiavo.
Es wurde bis ins 19. Jahrhundert im Sinne von "Ich bin Ihr Sklave" verwendet.
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kaufen
produkte
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CandyBukowski
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Steig erst aus dem Sattel, wenn der Gaul tot ist
Das Leben zeigt: kein Sex ist auch keine Lösung...
Manche Dinge funktionieren ja so simpel, dass man sie unheimlich leicht vergisst. Schleiche niedergeschlagen durch den Tag und er wird viele Gründe finden, Dir Deine miese Laune zu bestätigen. Gehe morgen lächelnd durch die Stadt und jeder Zweite lächelt zurück, man fragt sich, wo die alle gestern waren. Laufe sexuell glücklich ausgelastet durch die Welt und Du verströmst etwas, das magisch an- und auszieht. Tu es nicht und Du wirst für jedermann unsichtbar. So banal und simpel, dass man es unheimlich leicht vergisst. Ist mir auch schon passiert. Was war ich temporär für eine Demenzkranke, man möchte es nicht glauben. Warum eigentlich? Weil die Kinder zu klein sind, oder zu groß. Weil Cellulite Scheiße aussieht und Pumps unbequemer sind als Latschen. Weil der Beste von allen, alles Beste schon gesehen hat, außer vielleicht dem aktuellen Sonntags-Tatort. Und weil man immer erst Schlafen geht, wenn die ausknockende Müdigkeit zuschlägt. Oder weil es gar keine(n) mehr gibt, mit dem man sich Tisch und Bett teilen könnte und suchen… ach bleib mir doch weg mit suchen… und irgendwie ist man ja auch seltsam geworden, so unkorrigiert im täglichen Hier und Jetzt. Aber ganz ehrlich… wie viele gute Jahre kommen denn noch, in die wir das so gerne aufschieben, was unaufschiebbar ist? Es wird nicht besser werden, Freunde der Nacht. Deshalb, falls irgendwer irgendwo versehentlich ausgestiegen sein sollte: einfach wieder anfangen! Mit demjenigen, der da immer noch vermeintlich unbeteiligt herum liegt, oder eben frisch gefischt wurde. Manchmal muss man einfach Prioritäten setzen und die dürfen durchaus öfter “ich und mein Wunsch nach Glück” lauten. Hey, das ist gar nicht so schwer. Ein wenig wie Fahrradfahren oder Reiten, man verlernt es nicht, die erste Tour geht nur etwas in die Oberschenkel. Aber kaum radelt oder trabt man so durch die Gegend, stellt man fest: es ist hübsch dort draußen. Gesund sowieso. Und all diese blühende Natur. Bäume möchte man ausreißen, nach dem ersten Ritt durch die Prärie, und dann umgehend neue Strecken austüfteln. Einfach mal machen, es ist viel einfacher als man denkt. Und aus dem Sattel wird zumindest im wilden Teil des Westens erst gestiegen, wenn der Gaul tot ist. Möge Manitou Euch davor schützen Hugh! Candy Bukowski Tags: Lust, Frauen, Männer
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catalise
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Du Ausländer, ich Deutscher: wir Menschen.
Sie ist Ausländerin, eine gute Schülerin und ein ganz normaler Mensch. Fröhlich und kommunikativ. Aber eine Ausländerin wird sie hier immer bleiben.
Ihr Name ist ausländisch, ihr Aussehen und ihre Familie ebenso. Sie, das ist ein Mädchen, das eigentlich genauso ist wie alle anderen. Nur ist sie keine Deutsche. Deutsch, das waren und sind immer nur die anderen. Durch ihre Adern fließt kein deutsches Blut. Jedoch denkt sie deutsch, spricht deutsch und ist eine gute Schreiberin. Auf deutsch. Ihr größter Wunsch ist es, eines Tages Germanistik und Philosophie zu studieren und mit Sprache zu arbeiten. Mit vielen Sprachen. Als Journalistin und Schriftstellerin. Was bedeutet es eigentlich, in Deutschland ein Ausländer zu sein? In Deutschland als Ausländer gesehen und als einer behandelt zu werden? Ob integriert oder nicht integriert, das ist erst einmal nicht die Frage. Es spielt auch keine Rolle, ob man einen deutschen Pass besitzt oder nicht. Denn ein Pass, das ist ein Stück Papier, das uns die eine oder andere Tür öffnet, uns als Menschen jedoch nicht ändert. Was ist überhaupt ein richtiger Ausländer? Kann man sich 'einheimisieren', ohne sich zu assimilieren? Was zeichnet die Migranten aus? Sind sie ein Gewinn für die deutsche Kultur? Woran erkennt man sie, und wie geht man mit ihnen um? Jeder von uns kann ein Ausländer sein. In jedem Land, außer natürlich unserem Herkunftsland, sind wir 'von außerhalb'. Jedoch gibt es viele verschiedene Typen und Fälle von Ausländern. Eine wichtige Frage stellt sich allerdings: Was ist überhaupt das 'Herkunftsland' oder die Heimat, wie wir sie nennen? Das Land, in dem wir geboren wurden, gelebt haben, oder das Land, in dem wir uns einfach willkommen und zuhause fühlen? Eine Sache muss auf jeden Fall klar sein: Ausländer ist nicht gleich Außenseiter. Allerdings gibt es in Deutschland viele Fälle, auf die genau dies zutrifft. Viele Menschen, die nicht akzeptiert werden. Nicht akzeptiert werden können und wahrscheinlich auch nicht mehr werden. Aber auch viele Deutsche stürzen sich ins Abenteuer Ausland. Nehmen wir als Beispiel die Sendung "Goodbye Deutschland - Die Auswanderer". Dort wird uns gezeigt, wie Menschen, die unbedingt in die große weite Welt wollten, entweder den Sprung schaffen oder - was leider viel zu häufig passiert - einsam und allein in einer kleinen Holzhütte in Kanada enden. Einsam, bis auf ihr Flanellhemd und ihre Holzaxt, die ihnen Gesellschaft leisten. Ohne Freunde, ohne Job und ohne Spaß. Aber warum wandern Menschen aus? Aus Existenzangst, großen Träumen oder einfach aus Langeweile? Konni Reimann, der Auswanderer schlechthin, ist medienpräsenter als jeder andere Deutsche, der good old Germany für ein kleines Abenteuer verlassen hat. Er ist der Vorzeigeausländer in den USA. Hat sich sein Leben, seine Existenz dort aufgebaut und kommt bestens klar. Seine Kinder haben sich gut eingelebt, seine Ehe läuft besser als je zuvor und der amerikanische Traum ist in Erfüllung gegangen. Auch in Deutschland sieht man erfolgreiche Ausländer, die sich hier von der Masse abheben und etwas Besonderes leisten. Kaya Yanar, der Comedian oder Cem Özdemir, Parteimitglied der Grünen sind die besten Beispiele dafür. Immer wieder wird uns gezeigt, dass die Nationalität keine Rolle mehr spielt im heutigen Deutschland. Städte wie Berlin oder Frankfurt sind multikulturell. Man trifft Inder, Engländer oder Nigerianer. Fast jeder Staat ist dort vertreten. Und alle kommen miteinander aus. Jedenfalls so, wie Menschen auf engstem Raum eben miteinander auskommen können. Doch das Gefühl, ein Ausländer zu sein, ist seltsam. Sie hat sich hier immer willkommen gefühlt. Nie wurde sie ihrer Herkunft wegen geärgert oder schief angesehen. Doch sie weiß, dass das nicht immer so ist. Sie schätzt ihr Glück, sich hier fühlen zu können wie jeder andere. Trotz gegenteiliger Aussagen sind diese 'seltsamen Menschen', wie der ein oder andere sie sieht, nicht immer willkommen. "Die können nicht mal deutsch." Eine Aussage, die verschiedene Emotionen hervorrufen kann. Sie kann deutsch. Deutsch, wie es eben jeder Deutsche auch sprechen kann. Sie liebt die deutsche Sprache, die Vielfalt an Worten, die Kraft, die von ihr ausgeht. Einerseits ist man in Deutschland und will hier auch die Landessprache sprechen, will, dass sie auch andere sprechen. Trotzdem ist die Verlockung für Einwanderer groß, Unterhaltungen in ihrer Muttersprache zu führen. Auch der schwache und brüchige Kontakt zur deutschen Kultur, zu deutschen Mitmenschen führt zu einer immer größer werdenden Entfernung einer gelungenen Integration. Parteien wie die NPD, die Nationaldemokratische Partei Deutschlands, werben mit Plakaten wie "Kriminelle Ausländer raus" um die Gunst der Wähler. Automatisch sollte man sich zwei Fragen stellen. Die erste: Werden kriminelle Ausländer nicht sowieso ausgewiesen? Und die zweite: Warum nur die Kriminellen? Weil die ausländischen Arbeitnehmer gute Leistungen erbringen? Besonders bei den eher unbeliebten Jobs wie zum Beispiel auf der Baustelle? Da haben wir es, ein Vorurteil: Die meisten Einwanderer sind ungebildet und schaffen es gerade mal auf die Hauptschule. Das stimmt bei weitem nicht. Immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund besuchen Gymnasien oder zumindest Realschulen. Dabei ist ihnen die deutsche Sprache kein Stein im Weg. Kann man - und das ist eine wichtige Frage - einen in Deutschland geborenen und zweisprachig aufgewachsenen Jugendlichen als Ausländer bezeichnen? Die Antwort ist nicht ganz einfach. Dieser Jemand hat nämlich zwei Muttersprachen. Wie SIE. Sie beherrscht deutsch und ihre zweite Muttersprache perfekt. So perfekt, wie ein Mensch eine Sprache eben beherrschen kann. Sie ist weltoffen, hat ein beinahe wahnsinniges Interesse an fremden Kulturen, was an ihrer Erziehung liegt. 'Zwischen den Welten'. Das ist eine gute Bezeichnung für Kinder, die hier aufwachsen, aber dennoch eine Verbindung zum Herkunftsland ihrer Eltern oder Großeltern haben. Eine gute und starke Verbindung. Die Nachteile, die das Aufwachsen zwischen zwei Welten mit sich bringt, liegen in den niemals ganz erreichbaren 100%. 100 %, die einem Menschen zeigen, wo man hingehört. Einem Menschen zeigen, wer er ist. Wenn man sich aber die Vorteile vor Augen führt, wird schnell klar, dass die Makel ein Hauch heißer Luft dagegen sind. Wer mit zwei Kulturen zur gleichen Zeit konfrontiert wird, hat es später im Leben leichter. Man interessiert sich generell mehr für andere Länder oder Sprachen. Sie liest Bücher in allen möglichen Sprachen. Sie spricht alle möglichen Sprachen. Keiner in ihrer Schule hat Zweifel daran, dass sie genau die gleichen Leistungen erbringen kann wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Keiner. Niemals hat sie ihre Herkunft geleugnet oder in den Schatten gestellt. Im Gegenteil - sie nutzt ihre Nationalität zu ihrem Vorteil. Ihre Sprachkenntnisse helfen ihr immer und überall weiter. Nicht selten kommt es vor, dass sich Migrantenkinder sogar von ihren deutschen Mitschülern abheben. Positiv oder negativ auffallen. Doch die Tendenz der ausländischen Gymnasiasten ist steigend, wobei Gymnasium nicht gleich klug ist. Allerdings kommt es auch immer öfter vor, dass Lehrer spürbar eine Grenze ziehen zwischen 'Native speakers', also Muttersprachlern und eben denen, die es nicht sind. Was in den Augen der Lehrer besser ist, bleibt dem Leser überlassen zu urteilen. Doch oft kommen Kommentare wie: "Das hätte ich dir ja gar nicht zugetraut, so als Ausländer." Ein wunderbares Gefühl des Stolzes überkommt sie. Des Stolzes auf sich selbst. Sie fühlt sich in diesem Moment aber einfach nur als normales Mädchen. Sie wird durch negative Aussagen eher motiviert als erschüttert. Denn sie ist stark, muss etwas leisten, um sich behaupten zu können. Ist aber die Trennung zwischen Deutsch und Nicht-Deutsch wirklich so stark ausgeprägt? In Freundschaft, Job oder Schule? Das sehen wir natürlich je nach unserer Herkunft anders. Natürlich sieht man an dem Namen eines Menschen, woher er kommt. Jedenfalls woher er nicht kommt. Wenn ich also Johannes Meier lese, schätze ich ganz frech, dass ich einen Deutschen vor mir habe. Und damit meine ich nicht, einen Papierdeutschen, sondern einen geborenen Deutschen. Was ich bei einem kaum aussprechbaren Namen aber zu bezweifeln wage. Die häufigste Frage lautet dann: "Aus welcher Ecke der Welt kommen Sie denn? Ihr Name klingt nicht sehr einheimisch." Sie schmunzelt. Immer wieder fällt sie aus dem Rahmen, weil ihr Name zu schwierig ist. Zu schwierig zu lesen. Ihre Freunde kennen dieses Procedere schon, sie sagen nichts mehr dazu. Auch wenn der Lehrer oder der Typ am anderen Ende der Telefonleitung sich die Zunge zu verknoten droht. Geduldig buchstabierend steht sie daneben. E wie Emil... Was schließt man aus so einer Geschichte? Sind wir nun alle gleich? Gleichwertig? Oder etwa nicht? Sollten wir weltoffener sein oder die Bevölkerung streng nach ihrer Abstammung trennen? Doch bevor SIE oder wir deutsch, türkisch, chinesisch, katholisch, buddhistisch oder jüdisch sind, sind wir eines ganz bestimmt: Menschen. Sie, das ist die Autorin albanischer Abstammung catalise.
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unnuetzeswissen
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Burger King heißt in Australien Hungry Jack’s
Hungriger Jack (...)
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Das Parship Prinzip
Im INTERNET findet man schnell und bequem einen Menschen, der sehr gut zu einem passt. Mit Liebe hat das erst mal nichts zu tun.
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JMW
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Helping Hands
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Dostojewski im Dunkeln, Miles Davis für den Regen Chet Baker für die Straße nachts Henry Miller für alles, was der Mensch ist und glücklich sein, Louis Ferdinand Celine für die Absurdität in der Tragik, Camus für den Stoizismus vorm Erschießungskommando, Thelonius Monk für wenn einem das Gesicht entgleitet, Sartre für So-geht-es-auch, Anne Sexton dafür, den eigenen Schuh als Aschenbecher zu verwenden, Knut Hamsun für das Überleben, Edward Hopper für den großen einsamen Raum um uns alle, Django Rheinhard für Gib-mir-Drei-und-ich-geb-dir-alles, Dylan Thomas für angebrunzte Topfpflanzen und Charlie Chaplins Tennisplatz, Kerouac für das Klischee, Salinger für einsame Hotelzimmer, William S. Burroughs fürs Hart-an-die-Grenzen-Gehen und darüber hinaus, Allen Ginsberg für America, Steinbeck für das beste Romanende aller Zeiten Beckett für eine Bushaltestelle um sieben Uhr früh Lord Byron für den Namen + die Liebe zu seinem Hund, der Marquis de Sade für verabreichte Hostien, Oscar Wilde für seine Tapete, Kafka für den Wecker um 06:30 an einem Dienstag, Antonin Artaud für einen lauten Furz im Badezimmer, Rimbaud und Baudelaire für die Action, Villon auch (überhaupt, die Franzosen) Charles Bukowski für einfach alles die Sonne für die Sonne den Mond für den Mond die Nacht dafür, dass dann weniger Menschen auf den Straßen sind und wenn ja, die richtigen, Musik für Musik, Bier für Bier, hüpfende gelbe Tennisbälle für ... nein, doch nicht. Es war nie wirklich leer, hier das erscheint nur so, wenn man die richtige Art von leise braucht um zu verstehen was laut eigentlich bedeutet. Auch nie wirklich allein, einfach nur härter suchen.
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Resiliii
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Einverleibt
Er hatte es sich anders vorgestellt
Die Frau sah auf die beiden hinunter. Schon immer fasziniert von derlei Dingen blickte sie immer genauer hin, bis sie in Seine Augen sehen konnte. Sie schienen zu ihr zu sprechen, ihr die Geschichte ihres Besitzers erzählen zu wollen und sie war bereit zuzuhören. Er hatte es sich anders vorgestellt. Nun lag er hier und wurde von ihr verinnerlicht, von ihr aufgefressen. Nichts blieb übrig von seinem eigenen selbst, als wäre er nie gewesen. Wie ein schöner Sommer, der trotzdem übergeht in einen Herbst, ohne dass jemand Notiz davon nimmt oder sich darum bemüht ihn weitergehen zu lassen. Das Angesicht der Aussichtslosigkeit. Sie hatte sich auf ihn eingelassen. Er war am Ziel seiner Träume angelangt und doch wieder nicht. Er hatte es sich anders vorgestellt. Nicht so emotionslos, nicht so, als würde es nur einem einzigen Zweck dienen: Nämlich ihn aufzufressen. Sie wollte ihre Nahrung, er hatte etwas anderes gewollt. Man hatte ihm über sie erzählt, wie sie war, was sie tat, warum niemand ihr widerstehen konnte. Und doch waren sie alle in ihr Verderben gerannt. Sie kannte keine Gefühle, das einzige was sie kannte, war ihren Hunger zu stillen und dann ihn, wie jeden anderen, auszulöschen, aus ihren Gedanken und damit aus ihrer Welt. Und er war nicht schlauer gewesen als alle anderen. Irgendwie schien es im Wesen eines jeden zu liegen, sich selbst für etwas besonderes zu halten, von sich selbst zu glauben, dass man die Ausnahme ist. Doch so war es nicht. Es war genauso gekommen , wie man ihm prophezeit hatte. Er war tot. Sie hatte ihm alles genommen, was ihm teuer gewesen war. Sein Herz zu aller erst, das ihr blutig entgegen gepocht hatte, so schön und rein, dass es ihr einen riesen Spaß gemacht hatte, es sich einzuverleiben. Seine Gliedmaßen, die sich noch kurz zuvor um ihren formvollendeten Körper gelegt hatten. Doch nun waren sie weggestoßen worden, als wäre nichts gewesen, um besser an sein Herz zu kommen. Dieses Gefühl, als ob sie nicht mehr zu seinem Körper gehörten. Als stammten sie aus einer anderen Welt. Aus der, als sie ihn noch umworben und nicht weggestoßen hatte. Genauso sein Kopf. Sie verleibte sich seinen Verstand und sein Wissen ein. Labte sich daran, bis er langweilig geworden war und ließ ihm nur die harten Teile, seinen Schädel, der unverdaulich und nur wie ein stumpfsinniger Hohlkörper war. Er hatte es sich anders vorgestellt. Das hatte er nun davon, er hatte es nicht anders verdient. So begehrenswert und schön war sie. Und er nur einer von vielen, von dem sie sich abgewandt hatte, wie von einem ekelhaften Insekt, als er fertig gewesen war. Und er hatte den Blick in ihren Augen, in ihren glitzernden, spiegelnden Augen, gesehen, der jetzt erst den Beginn ihres Festmahls angekündigt hatte. Denn es war nicht der Sex, der ihren Hunger stillte. Nein, es war viel mehr. Es war die Verzweiflung danach, dass sie sie alle wollen, doch keiner sie bekommen konnte. Das machte ihre Opfer ohnmächtig und sie mächtig, so konnte sie ihnen ihr Gift, das Gefühl gegenüber ihr unzulänglich und unwichtig zu sein, einflößen. Und so lag er hier, war gelähmt von ihrem Gift, das sie von Natur aus versprühte, schon halb aufgefressen, einverleibt, und dachte sich, dass er es sich anders vorgestellt hatte. Die Betrachtungen der Frau waren zu Ihr übergeschweift, auch durchaus interessant, doch weniger gerecht, weniger liebevoll, weniger hingebungsvoll. Um ehrlich zu sein gar nicht hingebungsvoll. Plötzlich musste sie lachen, machte sie sich doch über Tiere Gedanken, dichtete ihnen bedeutungsschwere und vernunftbegründete Gedanken an. Tiere, keine Menschen, die dazu gar nicht fähig waren. Den Kopf schüttelnd über ihre eigene Dummheit ging sie ihres Weges, doch hätte sie schwören können in den Augen des Schwarzen Witwers zuletzt tiefe Traurigkeit gesehen zu haben, denn die Erkenntnis über sein trauriges Schicksal war verworfen worden, allein aus Törichtigkeit und Hochmut der Menschen.
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fuehlen
liebe
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RegenbogenSia
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Die Eisbox des Herzens.
Du siehst abgenutzt aus, dreckig und vor allem traurig. Ein trauriges, nicht mehr richtig schlagend wollendes Stück Fleisch.
“ I got this Icebox where my heart used to be ” sang das Mädchen vor sich hin, während es ihr bereits aufgetautes, lädiertes und nur noch ganz leicht zuckendes Herz in die Eisbox zurück legte. Dort hin, wo es sicher ist, vor neugierigen Blicken, vor Menschen, die es anschauen wollen. Anfassen, ein bisschen damit spielen, es eine Weile in Sicherheit wiegen, oder mit sich herum tragen. Es anderen, neidischen Blicken zeigen, nur, um es am Ende fallen zu lassen, irgendwo zu vergessen, oder doch mal eben nur ganz kurz zu ficken, nur mal so zum Ausprobieren, vielleicht auch mehrere Male, um danach einfach drauf zu treten, wenn sie es nicht mehr brauchen, während es noch keuchend zwischen den zerwühlten Bettlaken liegt und nach einem letzten Kuss zum Abschied schreit. “Du siehst abgenutzt aus, dreckig und vor Allem traurig. Ein trauriges, nicht mehr richtig schlagend wollendes Stück Fleisch. Es tut mir leid.” dachte das Mädchen, kniend vor der Eisbox mit ihrem Herz in der Hand. “Es tut mir leid, dass ich all diese Dinge mit dir habe machen lassen”, flüsterte sie dem Herz nun zu.” Ich hab dich all die Jahre vernachlässigt, du musst dich schrecklich im Stich gelassen gefühlt haben. Ich hab nie auf dich gehört, dabei wolltest du mir doch nur Gutes, zusammen mit deiner besten Freundin, meiner Seele. Ihr wolltet mich warnen. Ihr wolltet mich zu den richtigen Menschen führen, die euch und mich gut behandelt hätten. Aber ich war blind vor Liebe für die Menschen, die euch nicht verdient hatten. Ich habe euch beide einfach überhört, dabei habt ihr geschrien, habt mich körperlich spüren lassen, dass ich die falschen Menschen an mich ran lasse, die falschen Menschen euch berühren lasse, dass ich sie zu tief in dich, meine Seele, reinschauen lasse. Zwei bis drei Mal kam es sogar vor, dass ich dich, mein Herz, in deren Hände gelegt habe. Ich dachte, du wärst bei ihnen geborgen und sicher, und sie würden dich hegen und pflegen, wie eine kleine, zarte Pflanze. Dabei bekam ich dich jedes Mal in deine Einzelteile zersplittert wieder zurück und musste dich unter Tränen mühsam wieder zusammen flicken. Wenn ich dich so anschaue, fühle ich mich schäbig, so etwas zugelassen zu haben. Irgendwann wirst dafür belohnt. Irgendwann wird jemand kommen, der dich so nehmen und lieben wird, wie du bist. Der dich so sehen wird, wie du bist: Kostbar, wertvoll und ganz besonders. Und bis dahin, liebes Herz, lege ich dich zurück in die Eisbox. Ich werde nicht zulassen, dass dir so etwas noch einmal passiert.”
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Pametnjakovic
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Facebook Timeline wird zur Pflicht
Die Gangbang Party - mit deiner Privatsphäre in der Hauptrolle.
Wie ihr sicherlich wisst wird Timeline zur Pflicht. FB stellt einfach auf Timeline um. Kurz: all deine Inhalte und Angaben die Du gemacht hast werden chronologisch aufgelistet. Hört sich eigentlich ganz toll an weil man dann Sachen besser nachvollhziehen kann und die eigenen Freunde ja auch. Das Problem ist nur dass FB deine Daten sammelt und diese dann an Firmen verkauft. FB hat mehr Infos über Dich als der Staat es tut. Ich möchte in den meisten Fällen ja nichtmal dass eine Privatperson soviel über mich weiß, geschweige denn eine Firma welche mein Leben an andere Firmen oder sonstwen verkauft. Wo hörts auf? Wieviel seid ihr bereit mitzumachen? Vor wenigen jahren wollte jeder seine Privatsphäre schützen und jetzt ist es genau das Gegenteil, jeder möchte sich so sehr präsentieren wie es nur geht. Schon komisch wie "social networking" deine Sensibilität für Privatsphäre konditioniert hat. Ich verstehe ja dass all deine Freunde auch bei FB sind und dass es auch deine Lebensqualität einschränkt wenn Du nicht mehr dabei wärst aber nur weil Deine Freunde von der Brücke springen tust Du es doch nicht auch gleich, oder? Damit Du kein Opfer von dem ganzen wirst kannst Du dann auf FB keine Bilder haben und auch nichts kommentieren aber was hat man dann schon davon? Ich überlege gerade ernsthaft mein Konto zu löschen aber..ach warte, Konto löschen geht ja nicht, man kann es nur deaktivieren, muahahah.. Orwell hätte es 2012 nennen sollen, nicht 1984.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/facebook-timeline-wird-zur-pflicht/830017
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sehen
gesellschaft
830,017
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kleinstadtriese
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Halbwarm
über den Generationskonflikt mit meinem Großvater, bei dem ich lebe. Opa, falls du das je findest: Erwärm' doch mal dein Herz.
Ich bin zu früh aufgewacht, mir liegt die letzte Nacht in den Knochen Ja, ich bin desorientiert und eigentlich nur an weiterem Schlaf interessiert. Es ist 8 in der früh und ich fühle mich als lacht die Sonne mich aus Danach, jetzt aufzustehen seh ich beim besten Willen nicht aus. Was ist das für ein Geräusch? Hab ich mich in dem Moment gefragt, ist jetzt keine Frage an euch. Es ist 8 Uhr in der früh und es ist ein Benzinrasenmäher. Rotierende Messer, ein unregelmäßiger Querschnitt, der Geruch von Gras, symmetrische Bahnen, flackerndes Mähgut und das Verbot, sie zwischen 20 und 7 Uhr in Betrieb zu nehmen. Aber wir haben ja jetzt 8, und das spüre ich von Kopf bis zum Fuß und in all meinen Gliedern, in den Fingern, in den Fußzehen und in meinen Lidern. Wir haben ja jetzt 8 und das bedeutet für mich: Ich werde zumindest keine Enkelin eines Kleinkriminellen, keine Polizei und keine Handschellen, mein Opa mäht sein grünes Gras wie der deutsche Staat es missioniert. Ihn dabei zu verstehen, das habe ich schon oft probiert. Rotierende Messer, ein unregelmäßiger Querschnitt, der Geruch von Gras, symmetrische Bahnen, flackerndes Mähgut. Sein Nachbar tut es ihm schon nach kurzer Zeit gleich. Ein „Hallo“ durch die Hecke, halb Grummeln halb Gruß. Mähen im Akkord, eine Symphonie aus einzelnen Schnitten auf der Oberfläche einzelner Halme, in verschiedenen Gärten, doch das Gras ist gleich grün. „Guten Morgen“ hallt es zurück, halb Grummeln, halb Gruß. Ich reibe mir den Sand aus den Augen, dreh mich nochmal, steck mein Kopf in ein Kissen und beginne zu schreien, es ist 8 Uhr in der früh und das kann doch nicht sein. Fühl mich wie ein Sandkorn im Getriebe, denn ich weiß, meine Großmutter wird putzen. Mir wird man heute noch sagen, ich soll meine Zeit besser nutzen. Ein schläfriger Gang, die Augen halb offen, eine Zigarette am Morgen, mein Herz noch am hoffen, hab noch keine Routine, vertrau auf meinen Sinn, verdammt, wo hab ich nur meine Haarbürste hin? Bin der tragische Held meines Alltags, meine Seele hellwach, lern mich jeden Tag neu kennen, Verdammt. Was soll dieser Krach? Es sind zwei Benzinrasenmäher. Und dann, so im rymthmischen Summen und Brummen der vollstreckten Arbeit am Morgen, beginne ich, mich um meinen Opa zu sorgen, würd ihm gern mal meinen Verstand borgen, vielleicht ist er dann um 8 in der früh wach genug, um zu wissen, dass man da nicht den Rasen mäht. Hochbackende Brötchen, ein Querschnitt durch Teig, halbwarme Butter, Erdbeeren mit Sahne und ein zumindest halbwarmes Herz. Das grad war fiktiv, ich hoff’ ihr versteht, aber mein Opa will nicht dass da was aus Ordnung gerät. Ja, und selbst beim Frühstück ist alles getaktet, Eineinhalb Semmel, Sechs Trauben, Milch im Kaffee, da wird auf alles geachtet. Das Brummen wird leiser, bis es langsam verstummt, das Gras ist gleich grün doch es scheint jetzt getrimmt, das pubertäre Mädchen in mir ist milde gestimmt. Sie läuft jetzt zum Fenster, denn ich weiß was passiert, ein Gespräch zwischen Nachbarn,intim,ungeniert. Zuallerst will ich den Aufbau erklären, es ist wie bei Studenten, die vollgepackte Billy Regale als Raumtrenner nutzen, ach Herr Nachbar, sie dürfen mich duzen, sitzen zwei Rentner in Gärten, zwischen Hecken und Sträuchern, sehen sich nicht ins Gesicht, hören nur eine Stimme, ich verstehe das nicht. Und so hallt aus dem Dunkel, Tag ein und Tag aus, höfliche Floskeln und Gärtnergemunkel. Und man meint, das sei Smalltalk, doch Sie kennen sich lang, es ist Acht  in der Früh und keiner der beiden fängt was Persönliches an. Ein akkurater Schnitt, Blätter am Boden, abgestorbene Knospen und altes Laub aufgehoben. Eine schöne Fassade, das Gras ist gleich grün, im Sommer sieht man Petunien blühen. Rotierende Messer, ein unregelmäßiger Querschnitt, der Geruch von Gras, symmetrische Bahnen, flackerndes Mähgut. Menschlicher Kontakt, ein Lebewesen, dass den gleichen Weg gegangen sein muss, seit Jahrzehten im Haus nebenan, mit unendlich vielen Details, wo fang ich bloß an, die sich unterscheiden, fast wie beim gemähten Gras, doch es ist gleich grün und deshalb fragt keiner nach. Leiden, das tut in dieser Generation, so scheint es mir, jeder für sich allein. Über Seenplatten und Kuchen, und überhaupt, wann soll man die nächste Busreise buchen? Mit dem Rauchen hat mein Opa lang aufgehört, aber warum haben die Beiden noch nie ein Bierchen probiert? Ein zischendes Ploppen, Prost, das Glas klirrt. Ich wünschte, ich sähe, wie man zwischen den Gärten mal philosophiert. Doch die Hecke wächst dicht, lässt kein Raum für mehr Licht, ist in perfekter Form, doch die Distanz zu sich selbst, Perfektionismus, das steigt enorm. Ich bin Sand im Getriebe, denn mein Leben läuft nicht nach Muster, weiß wer ich bin, bin kein Schneider, kein Schuster. Und auch sicher kein Gärtner denn ich mag nicht den Klang, von zwei Rasenmähern und die Lautstärke, in der man schweigt, wenn man sich anpasst und nichts persönliches zeigt. Ich bin wach und voll Durst auf das Leben. Ich spüre das von Kopf bis Fuß und in all meinen Gliedern, in den Fingern und den Fußzehen und in meinen Lidern. Ich weiß das Gras immer grün ist und der Himmel stets blau, so soll meins stets warm scheinen, zumindest halbwarm, genau.
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fuehlen
familie
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ziellos
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Gefühle und Alternativen
Eine Art Gedicht über Gefühle und Alternativen, Altes und Neues.
Endlich war es weg, dieses Gefühl. Es hatte viel zu lange in meinem Körper gewohnt. Es ließ meine Gedanken kreisen, doch nur in einem Gefängnis, das sie lange nicht verließen - weder konnten noch wollten. Ein verlockender Ort dieser Knast, den niemand gerne verlässt. Außer es bietet sich unverhofft eine irgendwie passende Alternative. Als würde ein Kerker zum Himmel, schoss diese empor. Warb, bot sich an und kämpfte, schließlich hatte sie ihre Aufmerksamkeit. Ohne noch zu zögern, machten sich die Gedanken auf den Weg. Das neue Gefängnis tarnte sich gut und gab sich als heimeliges Wohnzimmer. Jeder warf sich in bequeme Sessel, fühlte sich wie zuhause. Das Gefühl folgte begeistert, denn so gut war es ihm nie ergangen. Bald entpuppte sich der Himmel jedoch, als bösartiges Fegefeuer. Bald war nichts mehr übrig geblieben, von der Wohnzimmeratmosphäre. Diesmal war es mehr Trauer als Enttäuschung, die sehr schnell Einzug erhielt. So konnte es einfach nicht weitergehen, das stellte man ganz bald fest, Schließlich tauchte sie wieder auf, die alte, verschmähte Alternative, wirkte auf Neues wieder attraktiv und band die Gedanken an sich. So wird es auf ewig weitergehen, der Kreislauf ist nicht zu stoppen. Alternativen werden kommen und gehen und die Seele mehr und mehr zerreißen.
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liebe
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berlin_bombay
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Der Gingko-Tee-Mann. Ich hasse ihn.
Gestern in der Bahn habe ich dich getroffen. Du bist alt geworden. Und langweilig. Und du riechst neuerdings nach Gingko-Tee.
Ich sehe dich in die Bahn steigen. Mein Puls zerkocht mir die Adern wie dünne Fäden aus Butter. Bitte, sieh mich nicht an. Doch dein Blick schweift kopfgeldjägergleich durch die Bahn und bleibt letztlich an mir hängen wie Scheiße. Genau das ist auch mein Gefühl. Ich versuche noch einen Ausweg zu finden, Türen schließen gerade, Fenster abgeschlossen. Bleibt der Nothammer und ein bourne'scher Sprung auf die Gleise, Hechtrolle um dem entgegenkommenden Zug auszuweichen und ein verschmitztes Lächeln. Dein selbstverliebt-debiles-pseudo-ichbinmitderWeltimReinen-Grinsen wackelt auf leisen Korksohlen in meine Richtung. Kacke! Kacke! Kacke, denk ich noch, ich nehme den Sprung aus dem Fenster auch ohne das Ausweichmanöver und lass mich einfach platt walzen. Hauptsache hier weg. Du hast mich fast erreicht und winkst mir spröde zu. Am Liebsten würde ich gern mit allen Vieren um mich treten und zappeln wie eine Spinne auf der heißen Herdplatte. Dazu würde ich Geräusche wie eine werfende Kuh auf Helium machen und dich mit einem gleißenden Strahl Arschsaft von oben bis unten bestuhlen. Aber das wäre unpassend in Anbetracht der anderen Fahrgäste, denke ich. Und wo sollte ich jetzt so viel Stuhl herbekommen, ist doch Kacke alles. „Noa? Alles klaro?“ giftest du mich ruhig an und deine Stimme wirkt, als hätte man es tatsächlich geschafft, diese fetten Ghettoblaster aus den Achtzigern mit nur einer halbaufgeladenen AAA-Batterie zu betreiben: immer kurz vorm Abseiern, aber Buchstabe für Buchstabe geht da noch was. Gott ich will nur nach Hause, wieso kann ich die Hölle nicht umfahren? Und seit wann liegt die Hölle zwischen Steglitz und Wedding? Ein Geruch von Gingko-Tee und Biobaumwolle steigt atompilzartig auf und nistet sich im Abteil ein. Riechen so die Lager von Atomgegnern? Früher warst du einfach nur Torben. Heute bist du der Gingko-Tee-Mann. Du reichst mir die Hand oder das, was anscheinend Träger für deine Spachtelkellen-Fingernägel ist. Deine Haut ist ledrig und wund, trocken und rissig. Als ich sie berühre habe ich das Gefühl, sie ist wie ein Blatt Löschpapier und saugt mir alle Feuchtigkeit aus der Haut. Zu Hause werde ich meine Hand zuerst abflambieren um Keime und Pilze zu töten und dann eine Stunde in Sahne einlegen – für die Feuchtigkeit die du mir geraubt hast. „Und?“, fragt deine Low-Battery-Ghettoblaster-Stimme, „tötest du immer noch Tiere aus animalischem Hunger? Die Menschen sind keine Fleischfresser, Mann. Das ist gar nicht nötig, verstehste? Auch wegen der Umwelt und so. Hör auf damit.“ Ich beiße mir auf die Zunge. Vergrabe meine geballte Faust in der Jackentasche. Kneife die Arschbacken bis zum Anschlag zusammen, soweit, dass dazwischen selbst ein Blatt Papier nach Luft schreien würde bevor es verpufft. Ich atme flach. 'Ich töte Tiere nicht aus animalischem Hunger, sondern aus Hunger. Und weil sie mir schmecken. Mit Salz und Pfeffer. Und natürlich sind die Menschen Fleischfresser, wir hätten über die Jahrmillionen sonst nie solch große Gehirne bekommen. Und wo kein Fleisch hinführt, sehe ich ja an deiner Hutstütze da. Du würdest doch jetzt gar nicht hier sitzen und dir den Kopf drüber zerbrechen, wenn nicht irgendeiner deiner behaarten Affenvorfahren mal ein saftiges Steak zwischen die Schmatzlappen genommen hätte. Degenerierter Gemüsenazi. Und die Umwelt scheißt auf die halbe Kuh die ich im Jahr esse. Für die Überproduktion kann ich nichts, aber du kannst was für die tausende Quadratkilometer Regenwald die für deine Tofuwurst abgeholzt werden. Weideland wird dafür nicht benutzt. Und dann schmecken die auch noch beschissen? Wo ist denn da der Nutzen? Also hör auf verdammt nochmal damit', denke ich und meine Schläfe pocht. Ich spüre ein ziehen im Kreuz und ein kribbeln in der Zunge. HULK. HYDE. GOLLUM. NEIN. Bloß nicht ausrasten. Ich schlucke, presse die Lippen zusammen und schaue dich an. Ein gequältes Lächeln, zwei spannungsaufbauende Nicker, und dann: „Ich muss hier raus.“ Die Tür öffnet sich. Du guckst bescheuert. Vielleicht auch enttäuscht. Freiheit. Freiheit. Freiheit. Konsterniert stelle ich fest, dass die nächste U-Bahn in fünfzehn Minuten kommt. Laufe ich halt nach Hause. Im Dunkeln. Durch die Kälte. Durch den Schneeregen. Ohne Schirm. Beim Fleischer vorbei. Hol ich mir eben noch ein paar Schinkenknacker zum wegknabbern heute Abend. Und das nächste Mal wenn ich dich sehe bekommst du von mir eine Feuchtigkeitskur für die Haut geschenkt. Zwanzig Kilo gemischtes und gewürztes Hack. Halb Schwein, halb Rind. Das kannst du dir dann Gingko-teesaufend und weltverbessernd in die Kerben und Kuhlen deines Körpers schmieren, die dir durch deine vegane Mangelwirtschaft entstanden sind. Bevor ich das mache, fange ich lieber mit dem Rauchen und Saufen an. Ach so, hab ich schon. Schlimmer ist nur: du ja auch.
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Aber A. geht mir nicht aus dem Kopf...
Viele Jahre Fernbeziehung lagen schon hinter uns als ich B. traf. Es war kein zufälliges Treffen, nein. Ganz und gar nicht...
...es war schon hinauf beschworen und irgendwie war ich auch ganz froh daß es passierte. Die Trennung von A. fiel nicht sonderlich schwer, obwohl ein temporärer Umzug angestanden hätte, der die Fernbeziehung für ein Jahr in eine Nah-Beziehung gewandelt hätte. Endlich hätte sich unsere Leidenschaft und unser gemeinsames Leben auf öfter als ein paar Mal pro Jahr erweitert. Ein gemeinsames Leben auf Probe wäre möglich gewesen. Vielleicht war ich damals noch nicht bereit (und vielleicht bin ich es auch heute noch nicht) meine Heimat und Familie aufzugeben und alles auf eine Karte zu setzen. Auch deswegen war ich wahrscheinlich ganz froh als ich B. traf - endlich Ruhe und Sicherheit. Ein Alltag konnte einkehren und an eine Zukunftsplanung konnte gedacht werden. Ganz ruhig und an seiner Seite konnte ich mein Studium beenden und einen Job finden. Meine Familie mag ihn, seine mich. Und auch umgekehrt - ich könnte keine bessere Familie finden. Ich kann ihm 100% vertrauen. Alles stimmt - wir lachen viel, unternehmen viel - außer eine Sache...die Leidenschaft fehlt. Ich mag Sex - morgens, mittags, abends...drinnen, draussen...A. mag Sex wenn es nicht zu oft und vor allem nicht zu anstrengend ist... Übers Heiraten und Kinder kriegen haben wir auch schon geredet. Wahrscheinlich ist es bald so weit. Auch wenn ich lieber heute als morgen Kinder bekommen würde, wird mir aber nichts anderes übrig bleiben als zu warten, bis er bereit dazu ist. Aber A. geht mir nicht aus dem Kopf...ab und zu haben wir noch Kontakt. Ich glaube, auch er kann mich nicht vergessen. Wenn ich die Augen schließe, denke ich zurück an die Lust und die Leidenschaft, unseren gemeinsamen Humor unsere aufregenden Treffen, die immer wiederkehrende Verliebheit, aufgefrischt durch monatelange Pausen. Ich sehe aber auch die Schatten - die Schatten der Untreue und der vielen Streitereien, meist über dasselbe Problem - die Entfernung. Wenn ich die Augen wieder öffne, sehe ich B. - an meiner Seite, immer für mich da. Ohne Zweifel, ein perfekter (Ehe-) Mann und Vater...wenn nur dieses "Aber" nicht wäre...
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Sicherheitsmodus. Schutzfunktion.
Die schönsten Tage meines Lebens, die hatte ich hier. Die schlimmsten Tage meines Lebens, die hatte ich hier.
Die schönsten Tage meines Lebens, die hatte ich hier. Hier, in der hässlichsten Ecke der Stadt. Hier, zwischen den zwei hässlichsten Haustüren der Welt. An jedem Abend und in jeder Nacht, in der wir in jedem Hauseingang und an jeder Straßenecke gesessen haben, bis es wieder hell wurde. Zwischen deiner und meiner Haustür. Manchmal betrunken vom Alkohol, aber immer betrunken von uns. Einfach da sitzend, uns im Arm haltend, Kopf an Kopf. Nur wir. Gott und die Welt. Unser Alltag. Unsere Probleme. Unsere Ängste. Alles was uns berührt. Viele Tränen. Vielmehr Lacher. Immer glückliche Augen. Die beste Freundin und gleichzeitig der beste Freund. Die ich je hatte. Du warst ist. Dank Dir mochte ich mich selbst. Und als es im Herbst kalt wurde, saßen wir immer noch da. Meine Jacke, deine Jacke. Erkältung. Egal. Es war die Blase. Es war unsere Welt. Es war unser Moment. Alles ist gut. Nichts kann uns etwas anhaben. Stille in all dem Trubel und dem Krach der Großstadt. Der Anker in der treibenden See. Endorphine. Euphorie. Die schlimmsten Tage meines Lebens, die hatte ich hier. Hier, in der hässlichsten Ecke der Stadt. Hier, zwischen den zwei hässlichsten Haustüren der Welt. An jedem Abend und in jeder Nacht, in der ich an jedem Hauseingang und an jeder Straßenecke vorbeigegangen bin, wenn es wieder hell wurde. Zwischen deiner und meiner Haustür. Immer betrunken vom Alkohol, manchmal betrunken von uns. Einfach daran vorbei gehen, wo wir immer noch sitzen, uns im Arm halten, Kopf an Kopf. Nur ich. Gott und die Welt. Mein Alltag. Meine Probleme. Meine Ängste. Alles was mich zerstört. Vielmehr Tränen, viel weniger Lacher. Immer unglückliche Augen. Die beste Freundin und gleichzeitig der beste Freund. Den ich nie mehr haben werde. Ich bin ich. Nach Dir mag ich mich nicht mehr. Und als es im Winter kalt wurde, saß ich immer noch da. Meine Jacke, meine Jacke. Scheiß Erkältung. Scheißegal. Jetzt ist es meine Blase. Jetzt ist es meine Welt. Jetzt ist es mein Moment. Nichts ist gut. Alles kann mir etwas anhaben. Stille in all dem Trubel und dem Krach der Großstadt. Kein Anker in der treibenden See. Sicherheitsmodus. Schutzfunktion. Tragisch. Du bist in mein Leben gekracht und hast, von jetzt auf gleich, alles an dich gerissen. Du bist aus meinem Leben geflohen und hast, von jetzt auf gleich, alles mitgenommen. Als das letzte Jahr begann, warst du noch nicht richtig da. Wenn das neue Jahr beginnt, bist du noch nicht richtig weg. Komisch. Ich hab dich unendlich lieb. Du fehlst. Tags: liebe bla bla, beste Freunde, Freundschaft, deinemudderbenutzteigentlichalshauptwort
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RickyWinehouse
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Nicht zum Sturm.
Momentaufnahme einer Konzertnacht mit Nicolas Sturm.
Ich sinke schwindelig und perplex auf die rauchige Bierbank. Vor mir Rücken und Hinterköpfe, die sich im Takt bewegen. Die Lichter blinken an der Wand und er singt von Erwartungen. Von Erwartungen an diese Nacht? Dieses Leben, das ohne Gift nichts mehr zu sein scheint. Oh oh, oh! Alles zittert und mein Kopf gibt nach. Zusammengesunken auf der Bierbank. In Trance vernehme ich eine neue Melodie. Ein Liebeslied an eine Caroline. Wär alles anders, wenn ich jemand wie Caroline wär? Jemand mit Charme, mit Kraft. Und Ziel? Reicht meine Zeit für Änderung? Alles klatscht und mir fällt ein: Eigentlich läuft alles auf das Wesentliche zu. Schon immer und für immer.
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Hi-Fidelity
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Alternative 90s, Vol. 1
Die 90er - Bier, Jugendheim & Rock 'n' Roll!
Beim durchstöbern meiner CDs zwecks Zusammenstellen eines Mixtapes fiel mir ein Sampler in die Hände, den ich vor längerer Zeit einmal aufgenommen hatte. Wer die 90er gelebt und geliebt hat findet hier vielleicht ein paar Anregungen für den nächsten iTunes-Einkaufsbummel vor der Reunion-Party in der Heimatstadt. 3 CDs, bis an den Rand gefüllt mit meinen persönlichen Highlights der Jahre 1990-1999 =) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - CD 1: 01. Anouk - Nobody's Wife 02. Bloodhound Gang - Fire Water Burn 03. Foo Fighters - Everlong (Acoustic) 04. Rage Against The Machine - Bombtrack 05. Ugly Kid Joe - Everything About You 06. Pearl Jam - State Of Love And Trust 07. Dog Eat Dog - No Fronts 08. Beastie Boys - Sure Shot 09. Alanis Morissette - You Oughta Know 10. Republica - Ready To Go 11. Portishead - All Mine 12. The Breeders - Canonball 13. Radiohead - Creep 14. Moby - Revolver 15. Pennywise - Homesick 16. Skunk Anansie - Weak 17. Nirvana - Sliver 18. Placebo - Every Me, Every You 19. The Presidents Of The United States Of America - Lump 20. Bad Religion - Generator CD 2: 01. Suede - Beautiful Ones 02. The Verve - Bittersweet Symphony 03. The Chemical Brothers - Block Rockin' Beats 04. Smashing Pumpkins - Today 05. Soul Asylum - Without A Trace 06. Metallica - Fuel 07. Ocean Colour Scene - Better Day 08. R.E.M. - E-Bow The Letter 09. Kula Shaker - Tattva 10. Oasis - Live Forever 11. Life Of Agony - River Runs Red 12. Hole - Doll Parts 13. Clawfinger - Truth 14. Bush - Everything Zen 15. Faith No More - Midlife Crisis 16. Massive Attack - Teardrop 17. Blur - Charmless Man 18. Nadasurf - Popular 19. Air - All I Need 20. Live - I Alone CD 3: 01. Guns 'n' Roses - Welcome To The Jungle 02. Paul Westerberg - Waiting For Somebody 03. Stone Temple Pilots - Plush 04. Aerosmith - Crazy 05. The Offspring - Self Esteem 06. NoFx - Liza & Louise 07. Weezer - Say It Ain't So 08. Björk - It's Oh So Quiet 09. Everclear - Santa Monica 10. Garbage - Only Happy When It Rains 11. Pulp - Disco 2000 12. Ash - Girl From Mars 13. 3rd Eye Blind - Graduate 14. The Lightning Seeds - Sugar Coated Iceberg 15. Texas - Black Eyed Boy 16. Fun Lovin' Criminals 17. Incubus - Drive 18. Pixies - Verlouria 19. Green Day - When I Come Around 20. Therapy - Die Laughing - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Freu mich auf Anregungen zu Vol. 2 =)
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metropolenherz
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Von Lethargie, perfekten Momenten und dir und mir.
Weißt du, eigentlich mag ich dich. Ist keine Floskel oder so. Aber weißt du, ich mag nicht, dass du so müde vom Leben bist.
Ich erinnere mich noch an diese Nacht, in der wir ewig miteinander geredet haben. Das war diese eine Nacht, in der mir irgendwann die Wangen wehtaten, weil ich so lächeln musste. Du wirkst oft so nüchtern, aber als du dann von diesem Moment erzähltest, da hast du mich mitgerissen. Du warst mit deinen Freunden weg und fandest sie schon den ganzen Abend toll. Ihr kamt ins Gespräch, du mochtest sie und sie dich irgendwie auch. Irgendwann wurde die Nacht eher zum Tag und du eher zum Träumer. Ihr lagt da auf solchen riesigen bequemen Sofas, wart beide so sprachlos von den Momenten, die ihr am liebsten in einer kleinen Dose konservieren wolltet, um sie immer mit euch tragen zu können. „ Also pass auf. Vielleicht ist es total krank, wir kennen uns nicht! Wir nehmen uns jetzt ein Taxi, wir sagen ihm, dass wir zum Flughafen wollen. Am Flughafen schauen wir wohin der nächste Flug geht und dann fliegen wir los.“ Ihr verbringt euer perfektes Wochenende in Bukarest. Klar, vielleicht wäre Paris oder Prag oder New York oder wasweißich irgendwie romantischer, faszinierender, imposanter gewesen. Aber das spielte letztlich gar keine Rolle, weil sie, die Stadt und der Moment es geschafft hatten, dich aus deinem Winterschlaf zu reißen und das Leben zu spüren. Tief einatmen. Ist jetzt alles ein paar Jahre her. Du erzählst weiter. Du bist Ende zwanzig und so furchtbar gelangweilt. Zehn Jahre zuvor gingst du für eine Zeit in die USA, so eine große Firma wollte, dass du für sie arbeitest. Dann kamst du zurück und noch größere Firmen wollten dich. Und jetzt hast du deine Eigene und genügend Geld. Wenn ihr jetzt weggeht, dann lasst ihr euch etliche Flaschen Alkohol an euren Tisch bringen, sitzt in diesem Bereich, der sonst nur für die besonders wichtigen Menschen ist. Dann holt ihr euch die jungen Mädels zu euch, ihr bezahlt sie nicht direkt, jedenfalls nicht mit Geld. Manchmal leuchtet mein Handy mit deinem Namen auf. J. hat ein Bild gesendet. Du schickst mir Bilder, wie du gerade in Taiwan, in Hongkong, in China bist. Jedes Einzelne sieht so wunderschön aus, als hättest du vorher bei google irgendwas mit „Paradies“ eingegeben und wärst dabei zufällig darauf gestoßen. Und manchmal, wenn dir dann immer noch langweilig ist, dann bestellst du dir eine Frau auf dein Zimmer. Das würde dir irgendwie noch den Kick geben. Aber auch dieser Kitzel beginnt auch langsam dich zu langweilen, also schmeißt du was. Keine Ahnung, was genau, bestimmt solche bunten Pillen oder du ziehst einfach ein paar Lines. Vielleicht weil es das einzige Gefühl ist, was dich aus deiner Lethargie reißen kann. Ein Trip, der dir für ein paar Stunden wieder die Möglichkeit gibt, nicht mehr alles in schwarzweiß zu sehen, sondern in den buntesten Farben. Das kleine Hintertürchen, auf dem nicht „Exit“, sondern schillernd „Leben“ steht. „Ich hab alles schon gesehen“, sagst du. Und es klingt ernsthaft so, als würdest du das wirklich glauben. „Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und musste an dich denken“, sagst du. Vielleicht willst du mit mir was total Verrücktes machen, vielleicht hoffst du, dass ich dir das kleine Türchen aufhalten kann. Aber ganz ehrlich, du machst mich irgendwie so müde.
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Ich_bin_Bielefeld
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Der Gedanke an den Selbstmord
Gedicht
Der Gedanke an den Selbstmord ist ein schöner Trost. Damit decken wir uns zu, wenn wir schlafen gehen. Genau dieser Gedanke zaubert ein Lächeln auf unsere Gesichter wenn wir morgens aufwachen. Und dann wird Kaffee gekocht. "Wie erhänge ich mich am besten in der Garage?" Brote werden geschmiert. "Wieviel von den Dingern kann ich schlucken bis ich ohnmächtig werde?" Orangensaft wird frisch gepresst. "Pulsadern aufscheiden in der Badewanne, im heißen Wasser, damit man nicht friert?" Nein, vorher lieber noch das leckere Rührei essen. Und so geht das den ganzen Tag, bis wir abends dann mit demselben Gedanken einschlafen und träumen. Träume wie Wüsten.
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Konfetti für eine Nacht.
Wir schmeißen Konfetti für eine Nacht. Eine Nacht in der alles möglich ist und noch mehr...
Wir schmeißen Konfetti und sehen ihnen zu, wie sie leise und wild zu Boden reisen. Kunterbunt und voller Leben. Wir sind heute Macher und keine Denker. Sind Optimisten, anstatt Alles-ist-Scheiße-Denker. Wir tanzen mit den bunten Fetzen um die Wette, nur erreiche wir nie den Boden der Tatsachen. Es ist viel zu schön, so schwerelos und unbeschwert. Für diese eine Nacht gehört uns die ganze Welt, der Himmel und die Sterne. Morgen sitzen wir wieder in unserem grauem Leben und ohne Risiko. Wir werden uns immer daran erinnern wie es gestern war. Denn gestern war es schöner, wir waren Jung und kannten keine Konsequenzen. Wir haben das Leben genossen wie es kam. Waren zufrieden, mit dem was wir hatten. Heute sitze ich 24/7 wieder an meinem Schreibtisch und denk an das Konfetti. Blätter durch die Arbeit, ohne Licht am Ende des Tunnels. Neidisch das es vorbei ist, widme ich mich wieder meinem farblosen Leben und sehne mich nach dem Tag, wenn es Farbkleckse bunter machen. Nur was macht das Leben farbenfroh?! Ist es Liebe, Freunde oder diese Konfetti-Nächte? Und wieso färben diese Momente nur Bruchteile bunt. Und wenn es Liebe ist und wieso malt mich keiner an. Und welche Farbe wäre es. Meine Freunde sind schillernd, wie Konfetti und das nicht nur für eine Nacht, das weiß ich! Ich wäre bereit für mehr Farbe in meinem Leben.... Tags: liebe, Friends, !
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Kettenhund
Kettenhund dachte nicht, er fühlte. Kettenhund hinterfragte nicht, er tat das, was man ihn hieß.
Mal knurrte er, mal bellte er, mal lag er faul in der Sonne. Er tat das, was man ihm beigebracht hatte: auf den Hof aufpassen, laut werden wenn Fremde kommen und nicht in die Hand beißen, die ihm jeden Morgen sein Futter hinstellte. Er wurde nicht gekrault, er wurde nicht gelobt und außer im Befehlston sprach niemand zu ihm. Kettenhund war es gleich, ob es regnete oder die Sonne schien. Im Sommer beobachtete er in der flirrenden Hitze die menschlichen Konturen, die über den Hof verschwommen einem Treiben nachgingen, das er nicht verstand. Im Winter zog er sich in seine Hütte zurück, rollte sich zusammen, wärmte sich selbst und behielt den Hof im Auge. Den Winter mochte er, obwohl die Menschen gern neben seiner Hütte ein Feuer entfachten und einen Eintopf bereiteten, dessen köstlichen Duft er noch tagelang in der Nase hatte. Einmal versuchte er sich einen Happen zu erbetteln, doch kaum dass er aus seiner Hütte auftauchte, warf einer der Menschen ein Stück glimmendes Holz nach ihm und traf ihn schmerzhaft auf die  Schnauze. Seitdem hatte er ständig den Geruch von Asche in der Nase. Schnell lernte er, dass Menschen wenn überhaupt, nur mit Ihresgleichen teilten. Aber er mochte es, wenn sich die Wärme zurückzog, die Tage kürzer wurden und der Schnee sich über das Land legte. Dann waren die Geräusche gedämpft und man konnte schon sehr früh hören, wenn sich jemand näherte. Manchmal raffte Kettenhund sich zusammen, erhob sich und ging so weit in den Hof, wie es die Kette zuließ. Er hatte vor kurzem ein Loch im Bretterzaun entdeckt, durch das er ab und an einen Blick nach draußen erhaschen konnte. Es gab eine Welt hinter dem Zaun, von der er nicht viel wusste. Eine unglaublich große Fläche, die sich bis zum Horizont zu erstrecken schien und in der es noch viel mehr Höfe und Eintöpfe geben musste. Eine kahlgeschorene Freiheit, die ihm blaue Hoffnung versprach. Traurig, aber nährend. Er sehnte sich danach, einmal auf der anderen Seite des Zauns zu wandern. Die Kette jedoch erinnerte ihn jedes Mal daran, dass seine Grenze klar gezogen war. Wenn er aber durch das Loch sah, konnte er eine weiß schimmernde Weite sehen, die etwas in ihm weckte. Er verstand dieses Gefühl nicht. Seine Muskeln spannten sich, seine Lefzen hoben und senkten sich, er wollte über diese Weite jagen, er wollte rennen, rennen, rennen. Das Geräusch war dumpf, als die Kette sich spannte und er zu Boden fiel, noch mit allen vieren strampelnd. Es brauchte einen Moment, bis er verstand. Er rappelte sich hoch, schüttelte sich, leckte sich die Pfote, die er sich aufgeschürft hatte. Hinter sich hörte er einen Menschen lachen. Es war ihm egal. Er ging zurück zu seiner Hütte, rollte sich zusammen. Versuchte zu verstehen, was er da gerade gefühlt hatte. Irgendetwas in ihm lief immer noch. Rannte. Hinaus in die Weite. Weg von der Kette. Weg von den wortkargen Menschen. Hin zu den Eintöpfen, den anderen Höfen, vielleicht zu anderen seiner Art. „Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?“ Erschrocken wandte sich Kettenhund um. Niemand war zu sehen und doch hätte er schwören können, er hätte einen Menschen gehört. Er nahm Witterung auf, konnte aber keinen menschlichen Geruch feststellen. Er war alleine. Nervös rollte er sich wieder zusammen. „Das ist doch alles Scheiße.“ Kettenhund bellte laut auf, seine Nackenhaare sträubten sich, er zog die Lefzen hoch, zeigte Zähne. So machte er es immer, wenn er andere warnen wollte. Das ersparte viel Ärger. Setz‘ dein aggressivstes Gesicht auf und die meisten ziehen ihres Weges. Doch da war niemand. Er war alleine in seiner Hütte, die Geräusche ertönten nur dumpf aus der Ferne und selbst der schwächste Geruch sagte ihm, dass weit und breit niemand war. „Was zur Hölle ist hier eigentlich los?“, dachte Kettenhund. „Ich bin doch nicht verrückt, ich weiß doch was hier läuft. Irgendjemand will mich doch wieder verarschen.“ Kettenhund verstummte. Innen und außen. Kettenhund hatte zum ersten Mal seine eigene Stimme gehört. Die Stimme, die keiner kannte. Kein Mensch, kein Vogel, niemand. Nicht einmal Kettenhund selbst. Bis jetzt. „Ich versteh‘ es nicht, aber es fühlt sich gut an.“ Kettenhund genoss den Klang der Stimme, auch wenn er nicht wusste, wohin sie ihn führte. Es fühlte sich wirklich gut an. „Hör‘ mal Kleiner, was machst du eigentlich hier?“ „Ich?“ „Wer denn sonst? Ich seh‘ hier sonst keinen.“ „Weiß nicht? Was genau meinst du?“ „Na, das hier. Das alles. Deine Hütte, der Hof, das Loch im Zaun, die Kette.“ „Die Kette. So heißt das Ding also.“ „Ja.“ „Ich weiß nicht. Bisher gings mir doch gut, oder? Ich hab‘ immer was zu fressen bekommen, durfte in den Hof und wenn jemand kam, konnte ich nach Herzenslust bellen.“ „Und du bist damit glücklich?“ „Was ist glücklich?“ „Das ist etwas, bei dem es keine Kette gibt.“ „Ach, ja. Das Ding. Ich weiß nicht, ich glaub‘, ich hab‘ mich dran gewöhnt.“ „Kann man das wirklich, sich daran gewöhnen?“ „Solange das Fressen gu…“ „..gut ist? Das ist es ja noch nicht einmal, oder?“ „Nein, eigentlich nicht. Aber ich hab‘ ja nicht wirklich die Wahl, verstehst du?“ „Klar versteh‘ ich das. Ich versteh‘, dass du dich mit Scheiße abgefunden hast.“ „Aber ich hab‘ doch keine Wahl. Die…Kette…das Ding hält mich hier. Ich komm‘ nicht von los.“ „Du hast es aber auch noch nicht wirklich versucht, oder?“ „Es kostet soviel Kraft.“ „Kraft, die du hast.“ „Glaubst du?“ „Ja.“ „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Sie durchbeißen? Böse ankucken, vielleicht mal laut bellen? Und vor allem, was soll ich dann tun?“ „Du hast doch durch das Loch im Zaun gesehen, oder?“ „Ja.“ „Was war das für ein Gefühl?“ „Es war herrlich. Es war so schön weit, es hat so bunt gerochen und es gab soviel zu hören.“ „Und du willst mir jetzt erzählen, du hast dich mit dem abgefunden, was du hast?“ „…“ „Und du bist zu dem Schluss gekommen, dass die Kette dich daran hindert?“ „…“ „Es ist nicht die Kette, die dich hier hält. Das bist du selbst. Du hältst dich ganz alleine hier fest. Du und dein Zaun. Ihr seid die dicksten Freunde geworden. Die Kette ist doch nur noch ‘ne Ausrede für dich.“ „Das…das kann schon sein.“ „Es ist so.“ „Vielleicht.“ „Bestimmt.“ „Aber ich will doch auch raus. Ich will doch mal da hinten hin rennen und dann da hin und dann da hin.“ Kettenhund schob seinen Kopf hektisch von links nach rechts, von oben nach unten. „Dann tu es.“ „Aber die Kette!“ „Willst du, dass ich dir helfe?“ „Ja.“ „Dann sag‘ es!“ „Ok. Ich will, dass du mir hilfst.“ „Gut.“ In dieser Nacht fand Kettenhund nur wenig Schlaf. Am nächsten Morgen wurde ich wach, als die blecherne Futterschale vor meine Hütte geworfen wurde. Ich fühlte ich mich wie durch die Mangel gedreht. Mein Kopf tat weh, die Pfote brannte und eine seltsame Unruhe wogte durch meinen Körper. Ich habe ihm gut zugehört, mir in Gedanken Notizen gemacht, gemeinsam mit ihm einen Plan ausgeklügelt. Es würde harte Arbeit erfordern, es würde mich das meiste an Kraft kosten, was ich aufzubringen imstande war, aber es war…ein Plan. Es war ein guter Plan. Es war Hoffnung. Doch zuerst musste ich etwas fressen. Was ich am meisten brauchte, war Kraft. Also rappelte ich mich auf und lief nach draußen, hin zum Futternapf. Ich grub meine Schnauze in das fast schon geschmacklose Etwas, das mir einer der wortkargen Menschen hingeworfen hatte und schlang alles mit wenigen Bissen hinunter. Ich musste zu Kräften kommen, ich musste mich stärken für das, was vor mir lag. Nach dem Fressen ging ich zurück in die Hütte und wartete, bis draußen das geschäftige Treiben der Menschen einsetzte. Dann, wenn sie am meisten zu tun hatten, würde ich am wenigsten auffallen. Um die Mittagszeit schien mir der geeignete Zeitpunkt gekommen. Ich warf einen Blick auf die Kette, überprüfte, dass sie sich nicht verdreht hatte, korrigierte ein wenig ihre Lage mit meiner Schnauze. Dann wandte ich mich dem Ausgang der Hütte zu, ging in eine Sprungstellung über, spannte meine Muskeln und rannte los. So schnell ich konnte, rannte ich aus der Hütte, beschleunigte nochmals und biss die Zähne zusammen. Kurze Zeit später wurde ich umgeworfen und landete hart auf dem Rücken. Ein stechender Schmerz breitete sich von meinem Hals aus. Mir wurde schwarz vor Augen. Einige Augenblicke später konnte ich wieder Luft holen, raffte mich auf und ging erschöpft zurück zur Hütte. Die Halterung, in der die Kette saß, war mit Schrauben in die Rückwand der Hütte verschraubt. Mein Gefühl sagte mir, dass ich etwas bewirkt hatte, dass der Plan richtig war. Ich musste nur Geduld haben und durchhalten. Die Schrauben würden schon noch nachgeben. Ganz bestimmt. Nachdem ich mich vom ersten Sprung erholt hatte, ging ich vor die Hütte und prüfte, ob jemand Notiz von meiner Aktion genommen hatte. Wie erwartet huschten die Menschen von A nach B oder waren so sehr bei C vertieft, dass sie nichts, außer ihrem eigenen Treiben wahrnahmen. Gut für mich. Zurück in der Hütte prüfte ich wieder die Lage der Kette, setzte zum nächsten Sprung an und rannte los. Wieder wurde ich hart auf den Boden geworfen, wieder breitete sich der stechende Schmerz in meinen Körper aus, aber diesmal kam zu dem Geschmack von Blut und Geruch von Rost etwas Neues auf: Entschlossenheit. Nichts würde mich davon abbringen, alles daran zu setzen, um hinter den Zaun zu kommen. Nicht einmal ich selbst. Erschöpft ging ich zurück in die Hütte und warf sofort einen Blick auf die Halterung an der Wand. Tatsächlich! Die Halterung hatte sich gelockert. Minimal zwar, aber zwischen Metallstrebe und Holzwand zeigte sich ein kleiner Spalt. Gut. Sehr gut. Dranbleiben. Nicht aufgeben. Ich wiederholte noch zwei Mal meinen Sprung, bevor mich die Kräfte vollends verließen. Ich konnte für heute einfach nicht mehr. Alles tat weh, ich war total erschöpft. Die Abenddämmerung setzte ein. Gut. Ich hatte durchgehalten. Hatte das heutige Ziel erreicht. Das war alles, was ich wollte. Zu Tode erschöpft kroch ich in die Hütte, rollte mich zusammen und schlief sofort ein. „Psssst. Hey. Aufwachen!“ „Hm…?“ „Gut gemacht Kleiner.“ „Was?“ „Ich sagte, dass du das gut gemacht hast, Kleiner. Das heute.“ „Ah. Ja. Danke. Ich bin im Arsch.“ „Glaub‘ ich dir. Aber du darfst auf keinen Fall aufgeben. Du musst am Ball bleiben. Denk an das, was dich erwartet, wenn du durchhältst.“ „Ja.“ „Lass‘ dich nicht unterkr…“ „Halt doch endlich die Klappe! Ich will nur schlafen.“ „Ok, ok. Is‘ ja gut. Hast ja Recht. Ich will nur meinen Teil beitragen.“ „Ja, gut. Danke. Tschüss.“ „Mach’s gut.“ Kettenhund wiederholte seine Sprünge jeden Tag. Morgens stürzte er sich zuerst auf den Futternapf, verschlang den Inhalt, kaute kaum, schluckte und zog sich in die Hütte zurück. Dort wartete er darauf, dass die Menschen um ihn wieder das taten, was sie immer taten. Nach einigen Tagen waren auf dem Hof regelmäßig Blutflecken zu sehen. Dort, wo die Kette am längsten war. Niemand nahm Notiz davon, niemanden kümmerte es. Niemand wunderte sich, dass Kettenhund von Tag zu Tag schmutziger wurde oder dass er abends selbst dann nicht mehr aus der Hütte hervorkam, als man auf dem Hof Eintopf kochte. Die Menschen warteten darauf, dass er bald sterben würde. Ab und an warf einer von ihnen einen prüfenden Blick in die Hütte, stellte dann aber fest, dass Kettenhund noch atmete, beließ es dabei und ging wieder dahin, wo er hergekommen war. Kettenhund jedoch war so lebendig, wie noch nie. Jeden Tag ging er seinem Plan nach, ertrug die Schmerzen, schluckte Sand, Staub und Blut und jeden Tag wurde ein Teil von ihm stärker und vitaler. Nach fast zwei Wochen löste sich schließlich die letzte Schraube. „Du hast es geschafft.“ „Ja. Ich hab‘ es geschafft.“ „Jetzt kommt der riskanteste Teil des Ganzen.“ „Ich weiß, ich hab‘ Angst.“ „Du brauchst keine Angst zu haben. Tu das, was wir besprochen haben. Tu es während du daran denkst, was auf dich wartet. Tu es und zögere nicht.“ „Das wird sehr gefährlich. Sehr gefährlich.“ „Seit zwei Wochen richtest du dich selbst zugrunde, seit deiner Geburt richten dich die Menschen zugrunde, jetzt ist es an der Zeit, dass du was dagegen tust.“ „…“ Kettenhund wartete noch einige Tage. Er verließ die Hütte nur noch, um zu fressen. Er sammelte Kräfte, ruhte sich aus. Gab den Wunden etwas Zeit, zu heilen. Durchdachte noch einmal, was er zu tun hatte. Er kannte den Weg, wusste wo das Hoftor war. Er konnte nur hoffen, dass alles so lief, wie er es geplant hatte. Der Abend setzte ein, die Menschen trafen sich auf dem Hof und entzündeten ein Feuer. Nach kurzer Zeit roch Kettenhund den Eintopf. Das war es. Das war der Moment, auf den er gewartet hatte. Kettenhund ging zum Ausgang der Hütte. Er war nervös. Zu seiner Rechten konnte er das Feuer sehen, bemerkte die Schatten, die von den Menschen ausgingen und sich über den ganzen Hof zogen. Einer der Menschen bemerkte ihn. Sofort warf er einen Stock nach ihm. Kettenhund wich aus, begann zu bellen. Der Mensch schrie zurück, Kettenhund ignorierte es. Bellte nur noch lauter. In ihm kam Wut auf. Kettenhund bellte so laut und heftig, wie er noch nie im Leben gebellt hatte. Er knurrte, fletschte die Zähne. Es funktionierte. Einer der Menschen kam mit einem Stock in der Hand eilig auf ihn zu. Kettenhund knurrte, wartete bis der Mensch nah genug herangekommen war und machte einen Satz zurück in die Hütte. Wütend ging der Mensch ihm nach, steckte seinen Arm in die Hütte und schwang das Holzstück in der Hütte hin und her. Kettenhund duckte sich geschickt, richtete sich auf und biss dem Menschen in die Hand. Er biss so fest er nur konnte, bis er den Geschmack von Blut schmecken konnte. Unter lauten Schreien zog sich die Hand zurück, Kettenhund setzte nach. Draußen eilten die anderen Menschen dem Verletzten zu Hilfe. Keiner wusste, was wirklich passiert war. Laut schreiend zeigte einer der Menschen auf Kettenhund. Die Blicke richteten sich auf ihn. Das war es. Das war der Moment, auf den es ankam. Kettenhund hetzte los und legte all seine Kraft in den Lauf. Er wand sich durch Beinpaare, die Kette hinter ihm sorgte zusätzlich für Verwirrung. Kettenhund hatte nicht damit gerechnet, aber nur wenige Menschen setzten dazu an, ihm nachzueilen. Die meisten rechneten damit, dass die Kette ihren Zweck erfüllen würde. Umso erstaunter war der Ausdruck auf ihren Gesichtern, als das lose Ende der Kette zwischen ihren Beinen vorbeiflog. Wenn Kettenhund nicht so auf das offenstehende Hoftor fixiert gewesen wäre, er hätte lauthals gelacht. Er rannte und rannte und rannte. Jetzt hatte keiner mehr auch nur den Hauch einer Chance, ihn aufzuhalten. Er ließ das Hoftor hinter sich. Es fühlt sich herrlich an. Ich kann die Weite riechen. Ich kann den Boden unter meinen Füßen dahinrasen fühlen. Ich habe den Geschmack der Ferne im Mund, die Liebe zum Leben im Herzen. Ich kann lachen, schreien, weinen und kotzen gleichzeitig. Das war es. Das war, was ich wollte. Ich fühle mich, als würde ich nie wieder aufhören zu laufen. Zu rennen. Zu spüren. Ein dumpfer Knall ertönte, als Kettenhund von einem vorbeifahrenden Lastwagen erfasst wurde. „Kleiner?“ „Ja?“ „Du hast es geschafft.“ „Ja.“ „Das hast du gut gemacht.“ „Ja.“
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wofür der ganze Scheiß?
wofür der ganze Scheiß?
Das Gefühl nichts zu wissen zerreist mich. Wer bin ich ? Was mag ich? Was mag ich nicht?... Seit ich mich erinnern kann, hatte ich immer Vorstellungen von mir selbst...davon wie ich gerne wäre,wie ich nicht sein will. Je mehr ich über mich selbst nachdenke, desto mehr wird mir bewusst,dass diese Vorstellungen nur eine Illusion sind, dass sie mir nichts nützen, dass sie viel mehr ein Bild einer Person sind, die ich nach und nach zu erschaffen versuche. Doch wie soll ich damit anfangen herauszufinden wer ich wirklich bin...? Ich bin ein Körper, ich bin eine Seele, ich bin die Stimme in meinem Kopf. Schon oft hat diese Stimme diese eine Frage gestellt : Wer bin ich ? Vermutlich in der Hoffnung den Wollkneul an Gedanken durch die Antwort dieser Frage zu entwirren, noch besser ihn zu sprengen. Schon oft hat diese Stimmme diese Frage gestellt, schon oft hab ich meinen Kopf nach Fakten für mein eigenes "ich" durchsucht, genauso oft verblasste der Hall dieser Frage nach ernüchterndem Suchen, nach ernüchterndem Nichtsfinden. Fang ich einmal an zu denken,so ergibt nichts mehr einen Sinn. Ich stelle den Sinn meiner ganzen Existenz in Frage, den Sinn von Allem. Ein Mensch, ein eigenes "ich" auf einem runden, riesigen Ball,einem Planeten,befallenvon widerlichen überzüchteten Parasiten,hängend in der endlos weiten vom Gehirn nicht zu begreifenden Unendlichkeit.Wozu? Ständig auf der Suche nach Werten und Normen, nach gut und schlecht nach richtig und falsch.Besteht darin der Sinn? Besteht der Sinn darinso oft wie möglich die richtigen Entscheidungen zu treffen? Ist der glücklich der die richtigen Entscheidungen trifft? ...was bedeutet richtig entscheiden?...entscheide ich etwas zu meinen Gunsten so kann es sein dass ein Anderer darunter leiden muss. Ich entscheide nicht gerne.Nichts. Andere Menschen entscheiden meist ohne Probleme, entscheiden manchmal fair, entscheiden meist unfair. Aber sie entscheiden nunmal, werden ihre Gründe für ihre Entscheidungen haben,werden glauben ihre Entscheidung ist richtig. Ich bin nicht gut darin mir duch meine Entscheidungen einen Vorteil zu verschaffen. Vielleicht bin ich nicht mutig genug.Vielleicht haben so viele Leute zu meinem Nachteil entschieden, dass ich nicht will dass andere durch meine Entscheidungen benachteiligt werden. Ich war nicht sauer, hat jemand falsch für mich, falsch für mein Gefühl entschieden...mehr enttäuscht aufgrund der Tatsache zu wissen man selbst hätte es anders gemacht. Eine zu hohe Erwartung,besser wär gar keine. Jeder Mensch, jeder Freund, jeder Feind kann alles sein. Durch jedes Augenpaar sieht die Welt anders aus,wird anders wahrgenommen. Jeder glaubt von sich richtig zu sein und doch sind alle anders. Die meisten sind schlecht, durch meine Augen gesehen schlecht.Die Meisten sind die Überzahl und das verwirrt. Wie soll man sich orientieren? Von klein auf lernt man gut und schlecht zu unterscheiden, im Alter kann dann jeder selbst entscheiden, sich seine eigenen Werte aneignen, kann für sich selbst definieren was richtig und was falsch ist.Wieso nur so verkommen? ...auch wenn ich noch nicht wirklich viel über mich weiß, so glaube ich wie jeder andere für mich selbst zu wissen was richtig und was falsch ist. Und doch reißen mich Handlungen anderer immer wieder in Gedankenströme, die mich den Glauben an die Resultate meines eigenen Denkens in frage stellen lassen. Ist das nur eine Phase? Sind die Fragen die mich zerfressen und ihre sehnsüchtig erwarteten Antworten im Eigentlichen völlig irrelevant für mich? Im Moment würde es mir schwer fallen das zu glauben,und auch wenn mich all diese Gedanken wahnsinnig machen,würde mich diese Erkenntniss noch mehr ins ungleichgewicht bringen. Denn auch wenn ich wie gesagt noch nocht viel über mich weiß, daran glaube ich,an den Sinn im Guten noch mehr aber an den im Schlechten. Dass es einen Grund dafür geben muss hier gelandet zu sein, auf der Erde. Umgeben, viel mehr eingebettet in einem Komplex aus aus einem unberechenbaren, unvorhersagbaren Zusammenspiel verschiedenster Erfahrungen,Ansichtsweisen, Idealen,Gedanken und Emotionen, die auch wenn sie von milliarden unterschiedlicher Menschen ausgehen, doch untereinander verknüpft  und voneinander abhängig sind. Diese scheiß unberechenbarkeit verunsichert mich....hab ich überhaupt eine Chance?
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Kiara
Abhängigkeit
Ich verlasse den Club, es ist kurz vor zwei. Naja, Club kann man es nicht nennen, es ist mehr eine Dorfdisco, wo eine Abi-Vorfeier stattfindet. Es ist Januar und der Wind, in Verbindung mit Regen, schlägt in mein Gesicht. Mein Knochen und Muskeln fordern ihre verdiente Ruhe. Zum Glück ist der Weg, zu meinem Wagen kurz, doch ich merke, dass die Wahl, des T-Shirt plus Hemd - Looks, mehr als suboptimal, in dieser Jahreszeit ist. Endlich angekommen, ich schaue aus dem Fenster, während ich auf dem Fahrersitz kurz ruhe und beobachte wie die anderen Discobesucher, mehr oder weniger angetrunken, eine Fahrgelegenheit suchen. Egal, ich starte die Zündung und mein Geist erfüllt sich mit Scham und Zufriedenheit. Scham, weil ich mehrer Stunden zu der üblichen, schlechten und lieblosen Chartmusik getanzt habe und mich so fühle, als bin ich auf Entzug. Doch dieses Gefühl verfliegt, als ich deine zärtliche Stimme höre, dieser wundervolle Klang, der mir sagt, dass es egal ist, wie oft ich dich in solchen Nächten betrüge und dass du jederzeit für mich da bist. Mein Geist klart wieder auf und du liebkost mein Ohr. Du bist seit ewiger Zeit meine Begleiterin, die mich deprimiert, glücklich macht und versteht. Du bist selbstlos und deine Schönheit ist einzigartig, da jedes Bruchteil von dir, auf eine andere Art und Weise strahlt. Mir wird mit jeder Sekunde, der Heimfahrt mehr bewusst, dass ich ohne dich, diese Welt nicht mehr ertrage. Ich verachte mich selbst, weil ich mich jedes Mal auf diese Vorfeiern einlasse, ich habe doch nichts mit all diesen Leuten gemein und spätestens nach einer Stunde, will ich wieder zu dir. Du kümmerst dich darum, dass mein Verstand nicht ermüdet und sorgst für akustische Tiefe. Du bist mein Licht. Ich bin angekommen und deine Stimme erlischt. Nur noch das Treppenhaus hinauf und die Klamotten abstreifen. Es ist still, doch meine letzten Gedanken, die ich vor dem Schließen der Augen habe, sind dir gewidmet, Kiara.
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salamandarinchen
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28.12.12
Just a shortcut.
yesterday I went out and walked down the pavement. It was dark and the rain reflected the lights of the street lamps down at my feet and out of the sudden there was this impulse and I needed to run as fast as I could and I felt like I was in a movie where the good guys get haunted by the bad ones. So I turned around to see who haunted me, but there was no one. That's when I slowed down again and s tarted to imagine you were walking right beside me and I could see your face while you'd look straight ahead and I felt the need to smile so I did, and I wished I could grab your hands so I did that too. They felt warm like they would have to. I would love to love you. And tears came down and I've started to run again. I streched out my arm to feel the water on my hand run down into my jacket along my arm. It was cold but I was warm so it didn't matter. Nothing mattered at all, even if I'd get hit by a car or not. I left the sidewalk and run down the street. But there was no car to get hit by. Instead I jumped through puddles and felt alive. So I looked up at the night sky and thanked God for giving me this
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idipidi
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Es ist ein bischen wie fliegen - fliegen mit Nadeln in den Flügeln
Ein Eintauchen und Aufsaugen, verschwimmen der Konturen, zerfließen der Grenzen bis kurz vor den Verlust des Ichs.
Immer dann, wenn ich wir uns sehen, ist es, als wenn ich mehr bei dir bin, als ich es jemals bei mir war. Deine stille Zuneigung strömt in mich, sie besetzt jede Faser meines Körpers. Deine Haut auf meiner zu spüren, ist wie Seide, die mich leicht umhüllt. Dein Lachen ist herzlich, offen und ehrlich, ich könnte ihm stunden zuhören. Ich mag dir zusehen, wie du dich bewegst, wie du tust und machst, dich konzentrierst und zwischendurch immer wieder verschmitzt zu mir rüber grinst. Ich bin bei dir, mit allem was mich umgibt. In meinem Kopf sitzt ein Du, jeden Tag, jede Stunde, immer wieder huscht Du hindurch. Ich mag dich. Ich mag, wie du deinen Kopf auf meinen Bauch legst, ich deine Haare verwuschel und du dich mir entgegen drückst - mit einem wohligen Geräusch, welches noch Stunden in meinen Ohren nachhallt. Ich sehe dir zu, wie du einatmest, ausatmest, lege meine Hand auf deine Brust, nur um deinen Herzschlag zu spüren. Zu spüren, dass du da bist. Mein Herzschlag passt sich deinem an. Für einen Moment zumindest. Öffnest du ein Auge, fühle ich mich ertappt. Werde rot und geniere mich. Der kurze Flug mit dir endet abrupt. "Wann musst du los?" "Gleich". Nein, eigentlich muss ich nicht los. Und doch muss ich es. Nur, damit sich die Nadeln nicht zu tief bohren. Damit ich mich nicht völlig in dir verliere. Die Grenzen sind klar abgesteckt. Doch hin und wieder überschreite ich sie und versuche, ein Stück mit dir zu fliegen und die Nadeln zu ignorieren.
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schmuck-lisl
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Ja, es geht mir beschissen -
Ja, es ist wegen dir. Ich dachte, ich würde mein Leben endlich in den Griff bekommen...
Ich hab lange daran genagt auf welche miese Art du mich doch benutzt und verlassen hast. Jedoch, hassen kann ich dich bis heute nicht. Ich weiß nicht was es ist, was ich für dich empfinde. Bedingungslose Liebe? Vielleicht. Zumindest etwas in der Art. Ein einhalb Jahre lang hast du gekämpft, und dann diesen Sommer hab ich mich endlich darauf eingelassen. Um am Ende die selbe Erfahrung zu machen wie Massen von Mädchen vor (und nach) mir. Ich will echt nicht wissen, wie viele es sind... Trennung per SMS. Feige ohne Ende - aber egal. Glatter Schlussstricht. Du bist bei der Bundeswehr. Irgendwo. Wo ist mir auch egal. Fünf Monate hab ich dich nicht mehr gesehen. Hatte dich schon fast "vergessen" oder zumindest erfolgreich in die Schublade "Sommeraffäre" gepackt. Ich habe es recht gut geschafft. Du fandest deine Ex auf einmal wieder interessanter als mich. Ich begrub den Traum die Eine zu sein. Die eine einzige, die es schafft dich zu ändern. Daran änderten die Aussagen deiner Freunde, dass du mit mir so anders gewesen wärst, so, wie sie dich nicht kannten bisher, auch nichts. Du warst aus meinem Leben verschwunden. Und letztendlich war das auch sehr gut so. Und dann stehst du auf einmal vor mir. Alles reißt auf. Gehst mit mir um als wäre nie was gewesen. Fängst an zu jammern, wie blöd du doch warst. Mich zu verlassen. Schön, dass die Einsicht kommt - nur leider kommt sie zu spät. Ich kann nicht mehr. Hab eine neue Beziehung angefangen. Ich liebe meinen Freund. Und hab nicht vor ihn mit dir zu betrügen. Nur leider legst du es genau darauf an. Immer wenn wir uns begegnen fängst du an mich zu küssen. Und ich will es nicht - und kann doch nicht anders als mitzumachen. Ich verbiete mir, Alkohol zu trinken. Weil ich weiß, dann verliere ich die Kontrolle. Wie oft hab ich dich schon im Rausch geküsst. Ohje. Ich möchte nicht daran zurück denken. Ich will es alles nicht. Ich möchte dich hassen. Du hast mich verletzt. So sehr verletzt. Und doch - es geht nicht. Jedes Mal muss ich mich zwingen, doch zurück zu weisen. Ich bin sogar so weit gegangen, dich zu schlagen. Etwas von dem ich dachte, dass ich es nie tun würde. Aber du gibst nicht auf. Du kämpfst, und kämpfst, und kämpfst. Rufst mich an. Schreibst mir SMS. Möchtest mich unbedingt wieder sehen. Und ich kämpfe mit mir. Doch ich möchte meine Beziehung nicht aufgeben. Bin so glücklich darin. Ich kann nicht anders, als zu meinem Freund ehrlich zu sein. Erzähle ihm von dir. Von unserer "Beziehung" im Sommer. Von allem was damals war. Ich kann es kaum glauben als er mir erzählt, was er im Sommer getan hat: Deine Ex, die für mich verlassen hast, dann wieder zu ihr zurück gekehrt bist, und sie jetzt entgültig in den Wind geschossen hast, hat sich bei ihm ausgeheult. Über dich. Dass du sie betrügst. Mit mir... Diese Welt ist so erschreckend klein. Und dennoch... Wochenlang habe ich mir nichts anderes gewünscht, als dass du deine Fehler einsiehst. Und jetzt ist die Situation da. Aber zu spät. Bitte, seh das endlich ein. Und verschwinde aus meinem Leben. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass ich dir heute Abend wieder gegenüber stehen werde...
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heike_kottmann
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Nostalgier
Wie nostalgisch seid Ihr eigentlich?
Gestern ist etwas passiert, dass manche für banal, andere aber für eine ganz große Nummer halten: Das Yps-Heft ist wieder im Handel, im Jahr 2000 hatte der Verlag es nach fast dreißig Jahren eingestellt, jetzt kann man das Comic-Gimmick-Bastel-Heftchen wieder kaufen. Erinnert Ihr Euch an das Heft? In jeder Ausgabe war ein kleines Geschenk drin, besonders populär waren die Uhrzeitkrebs-Larven, die man selbst großziehen konnte (obwohl: meistens haben die Dinger schon nach einem Tag wieder den Geist aufgegeben). Mein Kollege Jakob (Waldorfschüler) hat nie Yps gelesen, ihm ist es völlig wurscht, ob das Heft wieder erscheint oder nicht (wahrscheinlich ist er nur neidisch, weil er es als Kind nicht kannte). Ich dagegen verbinde einen Teil meiner Kindheit mit Yps und finde das neue Konzept ziemlich interessant (Das Kinderheft Yps richtet sich nämlich an jene Kinder, die das Heft schon früher gekauft haben und inzwischen erwachsen geworden sind). Interessiert Ihr Euch für Produkte, die Ihr aus Eurer Kindheit kennt? Welche sind das? Oder findet Ihr diesen Nostalgie-Hype total beknackt?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/nostalgier/941814
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Kathue-tata
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Atmen
In den ersten Frühlingsnächten weht immer ein Abschied mit.
In den ersten Frühlingsnächten weht immer ein Abschied mit. Ein Abschied von den trüben Tagen, kalten Momenten, vom ersten Vierteljahr in dem schon wieder so viel geschehen ist, dass es eigentlich – so kommt es dir vor – für die nächsten drei Jahre zu reichen scheint. Und während die Zeit vorbei geflogen ist, da musst du wohl Löcher in die Luft gestarrt, ein Lied mitgesummt und mit den Fingern Linien auf deinen Oberschenkel gezeichnet haben. Du hattest ja gar nicht vor, viel zu schaffen, dieses Jahr. Runterfahren, durchatmen. Oder vielleicht einfach überhaupt mal gründlich atmen. Und als die Tränen eine Linie ziehen zwischen deinen Augen und deinem Kinn, als dein Atem dem eines trotzigen Kindes gleicht, und du dich so erschöpft fühlst, als hättest du stundenlang getobt - dann wird dir wieder so bewusst, dass erwachsen sein Erwachen bedeutet. Dass sich die Augen mit jedem Tag ein wenig weiter öffnen, die Winkel aus denen du auf die Dinge schaust größer werden, doch die Distanz mitunter viel kleiner zu werden scheint. Die Welt wird immer persönlicher, Situationen tragischer, Menschen in ihrer Fehlbarkeit immer menschlicher. Es juckt dir in den Fingern, an Fassaden zu kratzen und Seelen zu streicheln. Nichts ist mehr so simpel wie in der Sekunde zuvor. Und wie du da sitzt, mit rotem Gesicht und dichtem Puls und tief Luft holst, da findest du Erwachsenwerden irgendwie scheiße. Da sehnst du dich nach Sandkasten und Drachen fliegen, nach Lollies, die deine Zunge färben und Sommern, die nie aufhörten. Nun hört viel eher dein Kopf nicht auf zu denken, die Gedanken bündeln sich wie ein Schwarm Vögel und ziehen langsame Kreise über dir, nehmen auf deinem Herzen Platz und machen dort schläfrige Rast. Du sitzt zum Luftschnappen auf deinem Balkon, hast die Füße auf das Geländer gelegt und lässt den Blick schweifen. Zum Fenster gegenüber, in dem sich das Paar so regelmäßig und öffentlich liebt, dass es dir schwer fällt, sie dabei nicht zu beobachten. Doch heute sind auch die beiden der Trägheit erlegen. Sie sitzen gemeinsam auf dem Sofa. "Und ich bin gemeinsam mit mir", denkst du und lachst leicht auf, als du merkst, dass auch einsam in diesem Wort enthalten ist. In diesen leicht warmen, trotzdem immer noch kalten, morsch riechenden Abenden wirst du immer etwas melancholisch und bist dir nicht sicher, ob es am vielen Wein, an dieser Aufbruchsstimmung oder doch einfach und allein an dir liegt. "Was denkst du?" fragst du das Glas. Seine stumme Antwort stellt dich nicht zufrieden, also leerst du es in einem Schluck. Du legst dir die Hand auf die Stirn, schließt die Augen und holst tief Luft. "Manchmal ist es das Beste, keine Wahl zu haben", denkst du und spürst, wie sich die Spannung löst.
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Angst vor’m Vögeln äh… Fliegen…?
"Wie, du bist chronisch untervögelt?! Was soll das denn heißen?" In einer Welt voller Nacktheit wird nicht mehr gefickt, sondern nur noch gekuschelt?
Wo man hinschaut, wann man TV schaut: Sex überall. Nackte Menschen, Berichte über Prostitution, das Erste Mal, wer wen mit wem betrogen hat. In Zeitschriften, Talk-Shows... Einfach überall. Es ist so einfach über das Sexleben unserer Mitmenschen zu reden, zu lästern, zu schmunzeln, zu lachen. Doch trotz dieser Sex-Allgegenwärtigkeit: Warum ist es denn so verdammt schwer, unbeschwert einfach nur mal Sex zu haben?! Ohne Kuscheln und Gefühlsduselei?! Oder mal auszusprechen, was einen selbst betrübt, bedrückt, betrifft?! Ohne, dass man sich vorab oder im Nachgang des Gesagten (- in dem Fall des Geschriebenen -) für die eventuell ordinäre Wortwahl entschuldigen muss? Sozusagen, mit der nackten, womöglich dreckigen Wahrheit direkt mal ins Haus fallen, statt mit der Tür... Schlimm, schlimm. Schlimmer ist, dass ich - bedingt durch die Trennungsphasen (vor, während und nach der Trennung) nun schon länger (von anderen) unberührt bin. In meiner Verzweiflung träumte ich jenen Traum... und in meinem Wahnsinn erzählte ich ihn meiner Freundin, für die Sex angeblich gar nicht so wichtig ist, und die mich - schwachsinnigerweise - jetzt für eine Nymphomanin hält. Bei meinen einleitenden Worten, erntete ich böse, wenn nicht sogar züchtigende Blicke ihrerseits. Ach ja: gegen Ende meiner erträumten Erlebniserzählung ließ sie ihre Zigarette direkt in den vor ihr platzierten Aschenbecher fallen… Nun zum eigentlichen Akt: dem Traum, in dem mich Mister Sexy (Klingt zwar blöd, aber Mister X erinnert eher an eine Mystery Serie im Privtafernsehen.) mit seinen goldenen, haselnussbraunen Augen anschaut und ich förmlich spüre wie er mich mit seinem Blick auszieht. Ich beiße mir auf die Unterlippe und komme näher. Näher. Noch näher. Kuss. Zunge. Seufz. Seine Hände umfassen mich und ziehen mich noch näher an sich, als wünschten wir uns, wir würden ineinander verschmelzen. Oh bitte ja! Wir knutschen wie wildgewordenen Teenies und ich freue mich als ich seinen harten Schwanz fühle, wie er durch seine Jeans gegen meinen Bauchnabel drückt. Ich lasse meinen Kopf nach hinten fallen und er küsst sich an meinem Hals entlang. Wie schade, dass die Kleidung noch im Weg ist. Darum weg damit. Wieder ein Seufzer als er meine Brüste in seine Hände nimmt und sein Kopf weiter nach unten wandert. Es klickt. Sein Zungenpiercing macht Bekanntschaft mit meinem im Bauchnabel. ... Manches erscheint mir leider nur noch schemenhaft, umso mehr genieße ich jeden traumhaften Moment, den ich wieder in meinem Gehirnkino abspielen und anschließend verbalisieren kann... Ich küsse ihn und seine Hände kneten meinen Arsch. Wie geil sich das anfühlt. Und er hatte so recht: Zungenpiercing fetzt und er weiß nur zu gut, was er damit alles anstellen kann! Ich öffne seine Hose und begrüße seinen wedelnden Schwanz. Ich muss grinsen, mir die Lippen lecken und mir schon wieder auf die Unterlippe beißen, vor Lust. Er hat es gesehen und freut sich. Er lächelt, und zwar unwiderstehlich. Seine Hand wandert zwischen uns an meine kitzligste Stelle und ich hauche ihm einen Seufzer ins Ohr, nur um ihn anschließend ins Ohrläppchen zu beißen. Vorspiel? Nicht nötig, wir sind zu geil und mir würde es sonst auch viel zu kuschlig werden. Aber ich will nicht kuscheln! Ich will einfach nur fliegen... vögeln... Ja, was denn nun? Er geht tief, taucht tiefer und ich kann mich nicht zurückhalten und bebe unter ihm. Wieder dieses unwiderstehliche Lächeln, als ich einen knackig-kurzen, aber lauten Schrei von mir gebe. Wie er sich in mir bewegt; er macht mich wahnsinnig! Schnelles Atmen. Sonst Stille. Er pulsiert in mir. Immer noch... Doch lieber vögeln. Fliegen kann man ja später... Und nein, danke. Ich möchte danach nicht kuscheln. Ich hebe die Zigarette meiner Freundin auf, grinse sie an und drücke sie im Aschenbecher aus. Aber sie braucht sie doch... die Zigarette-Danach. Und als ich sie aufforderte, mir noch einmal zu sagen, dass Sex unwichtig ist, konnte sie nur noch schmunzeln. Ich auch. Aber es war ja am Ende nur ein Traum... vom Fliegen.
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Wer auf öffentlichen Toiletten nicht pinkeln kann, leidet unter Paruresis, auch »schüchterne Blase« genannt.
Pinkel-Panik (...)
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