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Soppe
http://www.neon.de/user/Soppe
Sturmgeflüster
Es scheint; als würde er mich beobachten. Als würde der Vogel mich verstehen und mich auffordern; mitzukommen.
Blätterrauschen; Regentropfen; Donnergrollen. Ich sitze am weit geöffneten Fenster; ziehe die kalte Nachtluft in mich ein; und gucke in die Ferne. Gelegentlich sieht man durch einen Blitz; wie das Korn sich im Sturm bewegt. Ein einzelner Vogel fliegt am Himmel. Er landet direkt in dem Baum vor meinem Fenster. Es ist ein schöner Vogel; und doch ist er allein. Vielleicht hat er eine hübsche Vogel-Dame; die in ihrem Nest auf ihn wartet. Vielleicht hat er aber auch seine geliebte Vogel-Dame verloren;  und ist deshalb allein. Oder vielleicht sitzt er nur deshalb allein da; damit ich mich nicht mehr allein fühle. Ich wäre gerne ein Vogel. Ein schöner; majestätischer  Singvogel. Doch ich wäre wohl eher eine kleine, graue Krähe; die keinen schönen Ton über den Schnabel bekommt. Ich wäre frei; könnte überall hinfliegen. Keiner würde sich Gedanken machen; wenn ich alleine bin. Ich bräuchte keine Wärme; wenn es kalt ist. Denn wenn es kalt ist; stell ich einfach meine Federn auf. Ein Blitz und Donner später bin ich wieder allein. Falls der Vogel mir "Lebewohl" gesagt hat; hat der Donner es erfolgreich übertönt. Merkwürdig; wie der Vogel auf dem Baum saß und mich anguckte. Als würde er mich beobachten; und genauso merkwürdig; dass ich mich von ihm verstanden fühlte. Ob Vögel mitfühlen können? Aber schließlich auch er war allein in der Nacht; genauso wie ich. Gedankenverloren suche ich mein Feuerzeug. Ich hatte es sonst immer an den gleichen Ort gelegt; der Mensch ist eben doch ein Gewohnheitstier; aber um mich herum ist es dunkel. Genauso gedankenverloren zünde ich die Zigarette an; und beobachte die kahlen; sich im Winde bewegenden; Äste des Baumes. Im Frühjahr soll der Baum gefällt werden. Er ist krank; haben sie mir gesagt. Es ist ein fünf Meter großer Kirschbaum; mit süßen Kirschen. Kein Mensch würde wegen einem Baum weinen; doch ich tat es. Ich finde es immernoch nicht richtig; einen Baum zu töten; nur weil er krank ist. Ich töte doch auch keinen Menschen; wenn er krank ist. Aber sie kennen das schon von mir. Sie sagen; ich sei manchmal anstrengend. Ich höre diese Worte öfters; doch nur bei ihm waren sie verletztend. Er sagte genau diese drei Worte zu mir. Ich will ihm doch nicht anstrengend sein. Ich will doch; dass er gerne bei mir ist. Ich bin doch auch gerne bei ihm. Aber seit dem ich weiß; dass er es anstrengend findet; wenn mir bei einem schönen Moment die Tränen kommen; versuche ich es zu verhindern. Ich weiß nicht; ob ich mich für ihn ändern will. Ich weiß zur Zeit gar nichts. Ich weiß nicht; ob ich ihn liebe und ich weiß erst recht nicht; ob ich meine Freundschaft deswegen auf's Spiel setzen will. Ich weiß nicht; wieso wegen dem Baum Tränen kommen; und ich weiß nicht; wieso ich jetzt nicht schlafen kann. Ich weiß nicht; wieso der Platz am Fenster gerade mein Lieblings-Platz ist; obwohl es immer A****-Kalt ist. Ich weiß nicht; wieso ich die Nacht schöner als den Tag finde; aber ich weiß; dass ich gerne ein kleiner Spotttölpel wäre; der mit seinem Gesang den Tag für dich; für die anderen; und für die ganze Welt ankündigt. Muss man mehr wissen; als das jeder einen kleinen Vogel in der Seele hat; der die Person wiederspiegelt. Wenn die Seele stirbt; fliegt der Vogel in die Welt und ist frei. Ist deshalb der Vogel im Sturm allein? Weil er auf sein Vogel wartet; in welche sich seine verstorbene Seele verliebt hat? Gibt es deshalb mehr Vögel als Menschen auf der Erde? Tags: Spotttölpel
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/sturmgefluester/774462
https://web.archive.org/web/20130721012443/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/sturmgefluester/774462
fuehlen
freundschaft
774,462
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TextTrulla
http://www.neon.de/user/TextTrulla
Abschied von einer alten Vertrauten.
Sie lag im Koma. Es hatte einen schweren Unfall gegeben und wir waren Schuld. Er vielleicht ein bisschen mehr als ich, aber das war jetzt völlig egal.
Sie lag im Koma. Es hatte einen schweren Unfall gegeben und wir waren Schuld. Er vielleicht ein bisschen mehr als ich, aber das war jetzt völlig egal. Darüber wollten wir nicht streiten. Die Hauptsache war doch, dass sie wieder aufwachte. Wir besuchten sie täglich. Schuldbewusst und leise schlichen wir in ihr Krankenzimmer, setzten uns an ihr Bett, nahmen ihre Hand, hofften, dass sie uns erkennen und aufwachen würde. Sie musste uns doch erkennen, wir hatten doch so viel Zeit mit ihr verbracht. So viele Jahre. Stunden. Minuten. Sekunden. Doch sie schlief viel zu fest, um zu erkennen. Sie atmete, aber sie lebte nicht. Blass. Reglos. Fremd. So lag sie vor uns. War da, eindeutig existent, körperlich anwesend. Wir konnten sie sehen, aber sie sprach nicht mit uns. Konnte nicht. Mehr. Deshalb erzählten wir ihr Geschichten. Von früher, vom Sommer, vom Freibad, von Schoko- und Zitroneneis, von staubigen Feldwegen und nackten Füßen. Wir hofften, dass sie sich vielleicht erinnern und aufwachen würde. Doch sie schlief viel zu fest, um sich zu erinnern. Ihr Herz schlug, aber sie fühlte nichts. Manchmal besuchte ich sie auch allein. Manchmal hatte er keine Kraft mitzukommen. Dann erzählte ich ihr die anderen Geschichten. Die Geschichten, die nur sie und ich kannten. Die er zwar mit uns erlebt, sicher aber längst vergessen hatte. Diese Geschichten waren kurz. Es waren Momente. Herzschläge. Luftzüge. Blicke. Worte. Lachen. Sahne im Mundwinkel, Sonnencreme auf der Nasenspitze und Wimpern auf dem Zeigefinger – bereit jeden Wunsch zu erfüllen. Ich erzählte sie ihr alle. Nach und nach. Und ab und zu glaubte ich dann zu sehen, dass sie blinzelte. Nur ein winziges Bisschen. Wenn ich ihm abends davon erzählte, sagte er: „Wie schön!“ oder: „Ich bin sicher, dass sie das schaffen kann. Sie ist stark“. Aber je länger sie im Koma lag, desto seltener gelang es ihm, diese Sätze nicht nur zu sagen, sondern auch zu meinen. Irgendwann sagte er sie gar nicht mehr, sondern lächelte nur müde. Ich sah zu, wie er sie aufgab. Wie er aufhörte sie zu besuchen. Und schließlich nicht mal mehr an sie dachte. Von allen war ich die Letzte, die es einsah. Dass sie nicht mehr aufwachen würde. Dass sie nur noch eine Hülle war, die an etwas erinnerte, das einmal zu uns gehörte. Es war Zeit sie loszulassen. Ich durfte ihr nicht ihre Würde nehmen, nur weil ich zu sehr an ihr hing. Ein letztes Mal küsste ich sie auf die Stirn, doch sie blinzelte nicht mal mehr. Also zog ich die Stecker. Also ließ ich sie sterben. Die Liebe.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/abschied-von-einer-alten-vertrauten/941913
https://web.archive.org/web/20121015031721/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/abschied-von-einer-alten-vertrauten/941913
fuehlen
freundschaft
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Kathrin_Hartmann
http://www.neon.de/user/Kathrin_Hartmann
Zurück auf Los
Die Globalisierung macht die Welt gleicher. Was bedeuten heute Zugehörigkeit und HEIMAT?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/zurueck-auf-los/683857
https://web.archive.org/web/20190527024605/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/zurueck-auf-los/683857
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familie
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buschwerk
http://www.neon.de/user/buschwerk
[ Kitsch versus Kunst ]
Ein Mini-Manifest anlässlich meiner Foto-Ausstellung im Mannheimer Capitol.
"Was ist Kunst?" - Nun, zunächst einmal ist es einfach nur eine Frage. Allerdings eine ganz besondere Frage, da sie um jeden Preis unbeantwortet bleiben muss. Man stelle sich einmal vor, jemand fände wirklich eine allseits akzeptierte Antwort hierauf. Nicht auszudenken! Denn d ann würden vermutlich nicht nur viele Museen plötzlich sehr leer sein, sondern die verbliebenen Restbestände würden deutlich an Wirkung verlieren. Der Mythos Kunst müsste sich seit langem mal wieder gänzlich neu erfinden . Kunst ist also eine immerwährende Frage. Und was ist dann Kitsch? Natürlich auch eine Frage. Aber Kitsch ist komplexer. Denn Kitsch ist – im Gegensatz zur Kunst - vor allem auch eine klare Antwort und somit allein deshalb schon das Gegenteil von Kunst. Jedoch gibt es diese Antithese, die kultiviert wird wie der ewige Kampf zwischen 'Gut' und 'Böse', nicht nur deswegen Kitsch schreit nicht nach (Be-)Deutung, so wie Kunst es tut. Kitsch zeigt Klischees und Stereotypen und sichert damit auch noch dauerhaft deren D asein. Und: Kitsch ist leicht reproduzierbar, sprich Massenware für die vermeintlich dumme Masse. Aber sind Kunst und Kitsch wirklich einander diametral entgegengesetzt? Ist Kitsch wirklich die deutlichste Antithese zur Kunst? Oder lässt sich nicht vielleicht doch Etwas erschaffen, das schlussendlich beides ist? Der größte Unterschied zwischen Kunst und Kitsch ist vermutlich, dass die Menschen, die Kitsch produzieren n icht die gleichen Standesdünkel haben wie Künstler, die leider keine andere Wahl haben, als sich vom Kitsch deutlich zu distanzieren. Denn Künstler ohne Standesdünkel und somit auch ohne Bilder, die für immer bedeutungsschwanger bleiben, verlieren umgehend ihre Daseinsberechtigung. Der akademische Kunstbetrieb braucht die unendlich dauernde Bedeutungsschwangerschaft von Werken ebenso zum Überleben wie der kommerzielle Kunstbetrieb der Galeristen, für die die Bedeutungsschwangerschaft ein wichtiges Verkaufsargument ist; frei nach dem Motto: Je kryptischer desto teuerer! Es ist also das Sytem, das die Antithese und den deutlichen Unterschied in Wahrnehmung und Wertigkeit verlangt und zwar nicht zuletzt auch aus ökonomischen Gründen. Aber Systeme lassen sich ändern und das System 'Kunstbetrieb' bedarf einer Änderung! Denn die Abgrenzung von Kunst gegen Kitsch mittels echter (oder künstlicher) Tiefgründigkeit ist gleichzeitig auch eine Abgrenzung von einem großen Teil der Gesellschaft. Die Frage nach einem gesamtgesellschaftlichem Nutzen von Kunst spielt dabei keinerlei Rolle mehr. Leider liegen Kunst und Kunstbetrieb mit dieser ausgeprägten Form von assozialer Borniertheit voll im Trend der Zeit, nur dass sie sich - im Gegensatz zu Politik und Wirtschaft - den Anstrich von Intellektualität verleihen. Künstler können und sollen auch weiterhin Werke schaffen, hinter denen eine intellektuelle Leistung steckt. Unsere Gesellschaft hat ohnehin schon zu wenige Denker und zu viel bedeutungslose Massenware. Aber gerade deshalb würde ein gesamtgesellschaftlicher Nutzen von Kunst darin bestehen, mehr Menschen zum kreativen Sehen, Denken und Interpretieren einzuladen, statt plakativ kryptisch zu sein. Elemente des Kitsch könnten Kunst leichter zugänglich machen, ohne sie deswegen zwangsläufig intellektuell zu entwerten. In meiner neuen Fotoausstellung habe ich das Experiment mit der nahtlosen Verknü p fung der zwei Antithesen gewagt und im Revier des Kitsch gewildert. Und siehe da, es wurde Kunst. Obwohl ... W er kann das schon so genau sagen? Schließlich ist die Frage 'Was ist Kunst?' ja die, auf die es niemals eine Antwort geben darf. Tags: Kunst, fotografie, fotographie, Kitsch, Kunstwelt, Kunstwerk
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/kunst/kitsch-versus-kunst/1022281
https://web.archive.org/web/20170902143101/http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/kunst/kitsch-versus-kunst/1022281
freie-zeit
kunst
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HansDietrich
http://www.neon.de/user/HansDietrich
Love for sale
Ein Plädoyer für mehr Leben im Leben
Wer sich schonmal in den Jungle der Singlebörsen verirrt hat, merkt schnell – da stimmt was nicht. Nicht nur, dass man sich nicht wirklich mit so etwas beschäftigt, wenn man nicht gerade in einer mittelschweren Lebenskrise befindet, sondern auch, dass dort eben abgesehen von demProfit, der mit dem Schicksal von Menschen gemacht wird, die unter Umständen in der Zwickmühle stecken, eine scheinbar heile Welt verkauft wird, die nicht wirklich erreichbar ist. Oder vielleicht eben doch, aber bestimmt nicht im Internet! Wenn man sich den Begriff Liebe einfach einmal nüchtern anschauen mag und betrachtet, was die Liebe an sich eigentlich für einen evolutionärten Nutzen hat, fällt sofort auf, dass durch das Massenangebot an Liebe oder besser gesagt Liebe als Massenware, kein gutes Ergebnis erzielt werden kann. Der Selektionsmechanismus für den sie steht wird durch ein Überangebot ganz bestimmt nicht vereinfacht oder beschleunigt. Ganz im Gegenteil! Ein beliebter Spruch auf den Profilen ist oft: „Hätte Dich auch lieber im Supermarkt kennengelernt...“ oder auch: „...keine Ahnung was ich hier eigentlich will“. Da fragt man sich dann schon, weshalb wir eigentlich alle mittlerweile scheinbar so ängstlich oder sozialparanoid geworden sind, dass wir uns nicht mehr trauen können jemanden „auf der Straße“, „draußen“ oder eben einfach „im Leben“ anzusprechen und ihm oder ihr zu sagen, dass wir sie oder ihn interessant finden und gerne näher kennenlernen möchten. Mit ein bisschen sozialem Geschick – versteht sich. Die vermeintliche Sicherheit, die das Internet an mehr im Gegensatz zur großen, bösen und weiten Welt bieten soll, entpuppt sich gleichfalls schnell als Flopp. So ist doch gerade für „Criminnal minds“ ein systematisches Vorgehen im Internet wesentlich leichter, als sonst irgendwo. Und weil das auch schon einige helle Geister inzwischen bemerkt zu haben scheinen, wird es immer schwieriger ein reales Treffen zu verabreden. Vielleicht liegt es aber auch ganz einfach daran, dass ich mir das selber nicht richtig vorstellen kann. Meine Traumfrau, so glaube ich, wäre niemals so bescheuert gewesen um sich bei so einer Seite überhaupt erst anzumelden. Sollte es mir dennoch in absehbarer Zeit (bevor ich mich schon wieder abgemeldet habe) passieren, dass ich einfach nur „Bingo“ denke, wird ihr und mir schon zugegebenem Zeitpunkt eine passende Geschichte einfallen mit der wir unser Cyber-Tächtelmächtel kaschieren könnten. Denn mal im Ernst, wer will schon seinen Kindern später einmal erklären müssen, dass sich Mama und Papa im Internet kennengelernt haben. Bei dieser Vorstellung läuft es mir jetzt schon eiskalt den Rücken runter!
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/love-for-sale/1021377
https://web.archive.org/web/20130706095659/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/love-for-sale/1021377
fuehlen
liebe
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Navyaot
http://www.neon.de/user/Navyaot
Der Zauber einer Nacht
Der Zauber einer Nacht. Und das Gefühl danach, etwas verpassen zu können.
Da saß ich nun in deiner leeren Wohnung. Eine mir fremde Wohnung in einer mir fremden Stadt in einem nicht mehr ganz so fremden Land. Mir gegenüber lag meine Freundin. Schlief und wartete auf Genesung. Ich war allein, hatte Zeit für mich. Zeit, zum Nachdenken. Zu viel Zeit zum Nachdenken. Zwei Monate war es nun her, dass wir uns kennen lernten. Da war dieses Seminar. Schon am ersten Abend warst du mir sympathisch. Wir saßen mit all den anderen am Strand, tranken, lachten, diskutierten schließlich, waren uns uneinig. Am nächsten Tag merkte ich, dass du unsere kleine Auseinandersetzung vom Vorabend nicht weiter thenatisieren wolltest. Für mich war das in Ordnung, ich nahm dir deine Meinung nicht übel. Ich mochte dich. Wir verbrachten an diesem Tag viel Zeit miteinander; wir redeten, hatten Spaß und verstanden uns. Auch an diesem Abend saßen wir wieder am Strand, doch etwas war anders. Die allgemeine Stimmung war nicht so ausgelassen wie am Vorabend. Als du sagtest, du würdest ins Bett gehen und in Richtung unserer Unterkünfte gingst, folgte ich dir einige Minuten später. Ich wollte nicht, dass dieser Tag so endete. Endlich waren wir zu zweit und unterhielten uns ungestört. Wir berührten uns wir zufällg, streichelten uns, bis du mich schließlich küsstest. Wir beide wollten mehr als diesen einen Kuss. Wir wurden stürmischer, fordernder, leidenschaftlicher. Als wir irgendwann vor meiner Zimmertür standen, fragtest du, ob ich nochmal mit zum Strand käme. Ich war unentschlossen. Unentschlossen, bis ich mich nicht mehr gegen mein Verlangen wehren konnte, einen sicheren Ort für uns beide wollte. Am Strand schliefen wir miteinander. Als wir uns früh am Morgen voneinander verabschiedeten, wussten wir beide, dass wir nie ein Wort über das Geschehene miteinander wechseln würden. Am nächsten Morgen redeten wir kaum miteinander, niemand sollte mitbekommen, was zwischen uns passiert war. Als alle sich herzlich voneinander verabschiedeten, gingen wir wortlos auseinander. Ich stieg in den Bus, sah dich an. Du lächeltest. Ich lächelte zurück. Ein Lächeln, das für uns beide unmisverständlich war. Der Bus fuhr ab und in mir machte sich Unwohlsein breit. Unwohlsein und Angst. Angst, dich nie wieder zu sehen. Zwei Monate war das nun her. Bis ich mit deiner Mitbewohnerin besprach, dass meine Freundinnen und ich zu Besuch kämen. Als wir ankamen warst du nicht da. Ich fragte, ob du Bescheid wüsstest, dass wir da seien. Wollte sicher gehen. Alles sei abgesprochen, war die Antwort. Irgendwann standest du vor mir; fragtest, wie es mir ginge. Als sei nie etwas gewesen. Am Abend unterhieltst dich mit den Anderen. Ich sah dich nur an und erinnerte mich. Du blicktest zurück mit einem Ausdruck in den Augen, der mir sagte, dass auch du nicht vergessen hattest. In mir stieg diese Idee auf, mich dir anzunähern; wie vor zwei Monaten. Ich wollte nochmal mit dir schlafen. Eine Idee, bei der ich von vornherein wusste, dass sie nur ein Hirngespinst war. Ich sah dich an diesem Abend nicht wieder. Du gingst in dein Zimmer um Musik zu machen. Den Mumm an deine Tür zu klopfen hatte ich nicht. Jetzt warst du weg, hattest die Wohnung verlassen. Und wieder diese Angst. Die Angst, dich nie wieder zu sehen. Dieses Mal war ich mir sicher. Bals würde ich zurück in Deutschland sein. Zum Abschied drücktest du mich fester, als zur Begrüßung am Vortag. Plötzlich spürte ich wieder diese Kraft. Die Kraft, die ich vor zwei Monaten bereits gespürt hatte. Du warst weg. Ich ging in dein Zimmer, schaute mir deine Bücher an und lernte ein Stück deiner Persönlichkeit kennen. Alles was mir nun blieb, war eine Erinnerung. Die Erinnerung an eines der schönsten Erlebnisse meines Auslandaufenthalts. Du warst, bist und bleibst Teil davon.
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/der-zauber-einer-nacht/682076
https://web.archive.org/web/20111010101507/http://www.neon.de:80/artikel/-/-/der-zauber-einer-nacht/682076
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682,076
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einefarbeistniegenug
http://www.neon.de/user/einefarbeistniegenug
Generation Atemlos
ja, ein Generationentext, ja noch einer
Guten Tag und herzlich willkommen! Wir sind die Generation Atemlos, steigen Sie ein, genießen Sie die Fahrt. Sie wissen nicht, wer wir sind? Wir sind die, die zu müde sind um zu schlafen und zu wach um zu träumen. Wir sind im Hier und Jetzt, die Zukunft zu unseren Füßen, die Vergangenheit auf unseren Schultern. Wir haben von allem zu viel und von nichts zu wenig und wir sind trotzdem auf der Suche – nach mehr und gleichzeitig weniger, nach dem, was wir nicht haben, aber unbedingt brauchen. Wir holen tief und noch tiefer Luft und atmen nie wieder aus. Wir geben nichts wieder her und bauen riesige Türme aus Momenten, Bildern und Gefühlen, kleben ein Mosaik aus tausend Teilen, das man nur erkennt, wenn man fünf Schritte zurück macht. Wir sind vage und präzise zugleich, weil wir eigentlich alles schon wissen und doch nichts erkennen. Wir sind überglücklich und zu Tode betrübt, weil wir es können, weil wir vor nichts wirklich Angst haben müssen. Wir sind hungrig auf das Leben und eigentlich schon übersatt. Wir haben noch nie entbehrt und uns verzehrt, nicht wirklich jedenfalls. Wir haben große Krisen und bilden uns ein, dass wir das Ende der Welt erreicht haben, dass nichts schlimmer sein könnte, dass es dieses Mal das letzte Mal war, endgültig, wirklich jetzt. Türen schließen, bitte zurücktreten, der Zug fährt jetzt ab – nächste Station Resilienz. Denn das ist die Kunst, aus der Mücke den Elefanten und aus dem Elefant gleich wieder die Mücke zu machen, das Leben ist schließlich kurz und es gibt so viel zu erleben. Wir haben das Recht unbeständig zu sein, denn wer sollte uns daran hindern. Also sind wir unbeständig, sind konsequent widersprüchlich, springen von hier nach dort, und wieder zurück, Hauptsache wir springen. Wir perfektionieren das Paradoxe, erfreuen uns an unserer Freiheit und leiden nur ganz leise im Geheimen, wenn keiner zuschaut. Aber das ist schon okay, weil es uns allen so geht und vielleicht ist das der Kleber, der uns zusammenhält, die Generation Atemlos. Dass wir alle gemeinsam selbstsicher, zielsicher schweben über einem Netz aus Ängsten und Unsicherheiten, mit der Gewissheit, dass wir uns auch mal fallen lassen können. Wir begrüßen Sie auf der Fahrt Richtung Wunderland Leben, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Fahrt – sie ist einmalig und wunderbar sonderbar. Tags: Leben, Generation, Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart, Resilienz, paradox, Unsicherheit, Gewissheit, Suche, Luft
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/generation-atemlos/1468572
https://web.archive.org/web/20150105133840/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/generation-atemlos/1468572
sehen
gesellschaft
1,468,572
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GedankenRauschen
http://www.neon.de/user/GedankenRauschen
Niemals
Erstaunlich wie schnell niemals vergeht.
"Ich weiß nicht, ob es gut ist es zu sagen, aber du fehlst mir so dermaßen, dass es mich regelrecht innerlich zerreißt. Und mich zermürbt der Gedanke, dass ich nicht mit dir zusammen sein kann. Genauso zermürbt mich das Wissen, dass keine andere so sein wird wie du. Gäbe es einen Gott bei dem ich mich für unsere gemeinsame Zeit bedanken könnte, würde ich auf die Knie fallen und dabei je einen Liter Freuden- wie Trauertränen weinen. Da ich nicht an diesen Gott glauben kann, weine ich nachts im Bett und mein Kissen muss die Tränen aufsaugen. Du hast mir so viel gegeben und die Zeit war so wunderschön. Ich weiß nichts, was ich mehr bedauere, als dass wir nicht zusammen sein können. Die Zeit, die Augenblicke, die Stunden mit dir werden niemals durch irgendetwas anderes zu ersetzen sein. Niemals." Erstaunlich, wie schnell "niemals" vergeht. Tags: verflossene Liebe, Lüge, Abschied, Vergänglichkeit
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/niemals/1501884
https://web.archive.org/web/20150718023236/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/niemals/1501884
fuehlen
liebe
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Jeanne-C
http://www.neon.de/user/Jeanne-C
Gefallen
Schreien, weinen, würgen, kotzen und vorallem weg von hier.
Was passiert hier? Wer holt mich hier raus? Alles dreht sich, ich verliere das Gleichgewicht und falle, falle immer wieder hin und schlage mir die Knie wund. Kann mich nicht mehr halten, verliere mich, mein Bewusstsein. Wo bin ich? Meine Kräfte verlassen mich langsam, schleichend. Salzige Tränen laufen mir die Wangen runter, ich kann sie nicht stoppen. Krümme mich vor schmerzen und langsam beginne ich zu realisieren was hier geschieht. Ich verliere mich, mal wieder. Sollte ich mich nicht langsam daran gewöhnt haben? Nein, so einfach macht man's mir nicht. Ich tue den nächsten Schritt und versinke. Ich komme nicht vorran, bin am verweifeln. Mein Kopf hämmert, Stille erdrückt mich und die Trauer zerfrisst mich. Was bleibt mir noch? Erinnerungen, schöne Worte, Gedanken an eine andere Zeit, Fotos, Briefe, Geschichten, ja und du, DU bleibst mir. Und ich weiß, dass ich nichts brauche, außer dich. Du bist alles. Ab und an verliert man sich selbst, die Augen werden müde, der Blick trüb, die Welt kommt einem wie hinter einem dicken, feuchten Nebel vor. Man kann kaum etwas erkennen und versinkt in Einsamkeit. Halte meine Hand, halte sie fest, selbst wenn ich sinke, halt mich fest bis nur noch ein Hauch leben in mir ist, halt mich fest bis auch mein letztes Haar unter Wasser ist. Versprich mir, dass du an mich denkst und mich nicht vergisst. Versprich mir, dass du immer und überall bei mir bist. Wenn ich nicht mehr da bin, erinner dich an mich, an dich, an uns. Die Gedanken sind schwer.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/gefallen/774806
https://web.archive.org/web/20111029012907/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/gefallen/774806
fuehlen
erwachsen-werden
774,806
1,392,911,400
petra_maier
http://www.neon.de/user/petra_maier
Vorsicht, Feuer!
Im Brandfall
Vor einiger Zeit bin ich auf diesen tumblr-Blog gestoßen: The Burning House . Dort werden Fotos von Dingen gezeigt, die Menschen mitnehmen würden, wenn ihr Haus brennt. Daraufhin stellte ich mir die Frage, was ich wohl aus meiner Wohnung retten würde. Da ich keine Kinder oder Haustiere habe, die es zu retten lohnt, würde ich mich vermutlich auf das Wesentliche konzentrieren: materielle Güter mit sentimentalem Wert. Also meine Kamera-Sammlung, eine meiner externen Festplatten, damit die Daten nicht komplett weg wären, und andere Dinge, mit denen ich persönliche Erinnerungen verbinde wie meinen alten Reisepass mit den ganzen Stempeln oder meine Tagebücher von früher. Natürlich ist es fraglich, ob man das in so einer Situation überhaupt alles tragen kann und wie man dann reagiert - also ob man panisch wird oder Ruhe bewahrt. Burning House von NEON Stellt euch vor, euer Haus brennt: Was würdet ihr mitnehmen? Eher praktische Dinge? Etwas Wertvolles? Oder doch lieber Sachen mit emotioneller Bedeutung? Gerne könnt ihr auch Bilder davon hochladen - wir sammeln sie dann in einer Galerie. Tags: NUT, NEON User täglich, Brandfall
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/vorsicht-feuer/1122604
https://web.archive.org/web/20140323192216/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/vorsicht-feuer/1122604
sehen
gesellschaft
1,122,604
1,445,537,520
Alveroid
http://www.neon.de/user/Alveroid
Kontaktanzeigen für Zuchtvieh
Schwein sucht Sau für Schlachtfest.
Beleibtes Schwein, in der Blütephase, erfolgreich gemästet, mit Hang zur Dramatik, sucht kleine, devote Sau in der Krise, die eine gute Figur in Aspik abgibt. Sie sollte anders sein als andere, aber erkennbar ein Tier. Ein Gespür für gutes Gebäck wäre wünschenswert. Erste Antwort einer Sau. Liebes Schwein, Ich bin ebenfalls auf der Suche, seit langem schon. Mein Lebensgefährte ist vor einigen Monden verstorben und liegt seit dem viel rum. Es scheint als hätte er seine Bestimmung gefunden aber an Lebensfreude verloren. Alle Versuche von Hypnose scheiterten kläglich. Einen sorgenfreien Lebensabschnitt wünsche ich mir. Vielleicht weniger Ziele und mehr Genügsamkeit, zu zweit. Erste Antwort einer zweiten Sau. Ich bin preisgekrönt, wurde mehrfach abgelichtet und ziere ein Vereinswappen. Meine individuelle Haltung gestattet es mir, mehr zu sein, als ein reines Schwein. In der Vergangenheit hatten triviale Gefühle keinen Raum in meinem Leben. Doch die Isolation nagt zunehmend an mir. Das Gewicht der Krone steigert meinen Wert - doch für wen. Erste Antwort einer dritten Sau. Ich bin geplant spontan und lache ausreichend viel. Was mir zum Glück fehlt, ist ein fester Platz an deiner Seite. Wenn ich rede, rede ich mehr als ich sage. Anpassungsfähigkeit wurde mir attestiert und auch parasitär gehöre ich zum glänzenden Durchschnitt. Noch muss ich dem regen Paartreiben zusehen, doch vielleicht in Zukunft, bin auch ich, prächtig trächtig, vielleicht mit deiner Hilfe. Fortsetzung folgt... (vllt.) Tags: Kontaktanzeige, Tinder
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/kontaktanzeigen-fuer-zuchtvieh/1521243
https://web.archive.org/web/20160201082513/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/kontaktanzeigen-fuer-zuchtvieh/1521243
fuehlen
sex
1,521,243
1,342,469,520
nachtschwimmer
http://www.neon.de/user/nachtschwimmer
Aus Gold
Es werden noch tausende gemeinsame Wochenenden kommen. Naja, wenigstens hunderte. Oder etwa nicht?
Wer schrieb noch gleich den Satz? Die Erinnerung ist wie ein Hund, der sich hinlegt, wo er will? Wir gehen durch Harburg. Harburg – nicht Hamburg. Das Phoenix-Werk steht grau neben dem Bahnhof, aber mit uns steigt etwas Helles aus der S-Bahn. Du bist still. Aufgeregt bist du, das warst du das erste Mal auch, als ich dich besuchte, vor zwei Monaten. Wo sind diese zwei Monate geblieben? Nun haben wir uns zwei Wochen lang nicht gesehen und uns am Telefon versichert, dass wir uns vermissen. Zugegeben, bei dir schimmerte da ein wenig Understatement mit durch. „Okay, du fehlst mir auch. (Pause) So ein bißchen.“ Lächeln. Und ich antworte: „Arsch Arsch.“ An der Ecke zu meinem Wohnhaus kracht ein Krankenwagen um die Ecke. Er ballert durch eine Pfütze und das Brackwasser versaut deine Jeans. Du bleibst stehen und nölst wie ein Kind. Herrlich. Dann die letzten fünfzig Meter, Hand in Hand. Es leuchtet eine Spur hinter dir, genau dort, wo du gehst. Das einzig Helle in all dem Grau. Verdammtes Harburg. Scheiss Stadtteil, immer schon scheisse gewesen. Aber es ist eben unser Stadtteil. Zwei Wochen lang habe ich auf diesen Abend gewartet. Und mir ungefähr einmal pro Stunde eingeredet, dass ich nicht zu viel erwarten darf. Es ist nur ein Wochenende, es werden noch tausende gemeinsame Wochenenden kommen. Naja, wenigstens hunderte. Oder etwa nicht? Wer für so lange Zeit Sehnsucht nach dir hat, kann seine Erwartungen nur schwerlich bremsen. Wie sollte das jemand schaffen, wenn du das Ziel bist? Wie du wohl über all das denkst, frage ich mich, als wir bei mir in der WG auf der Couch gammeln, kuscheln und Sophia uns etwas singt, von Verlust und Romantik und Neuanfängen. Du hast ein wenig Angst vor uns, vor all dem, das wir werden könnten. Wenn du wüsstest, wie groß du in mir wirst… wenn ich nicht abbremse, wirst du mein Alles. Mein Ritalin. Der nächste Morgen jedenfalls übersteigert meine Erwartungen. Es hat gefühlte Ewigkeiten gedauert, bis wir zum ersten Mal miteinander schliefen. Bin ich der einzige Mann der Welt, dem das so erging? Der so oft daran dachte, an sie, an ihren Körper, daran, wie sie sich bewegt und wie sie sich bewegen würde, wenn es denn, ja, wenn es denn passierte? Noch einen einzigen anderen Mann, der so viel Respekt davor hatte, dass er wartete und wartete? Weil er nicht wußte, wie er einem Mädchen gerecht werden soll, das schöner ist als alle anderen, die er getroffen hat? Bin ich dadurch ein Weichei? An diesem Morgen scheint diese Sorge bereits eine Ewigkeit her. Hände, die ineinander greifen, ein Keuchen, das immer weiter anschwillt, deine Haut, die so gut schmeckt. Wir sind sehr laut, und bevor ich duschen gehe, sehe ich aus dem Fenster meines Zimmers. Ein altes Ehepaar auf dem Balkon gegenüber frühstückt, es hat alles gehört. Der Mann schüttelt seinen auf die Zeitung gerichteten Kopf. Ob aus Empörung oder aus Sentimentalität, da seine Zeiten solchen Krachs aus Altersgründen leider vorbei sind, weiß ich nicht. Als ich aus der Dusche trete, nehme ich einen Lippenstift aus deinem Kulturbeutel. Denn dank ihm empfängt dich ein „Guten Morgen, Schönste“ auf dem Spiegel, als du duschen gehst. Kitsch fällt manchmal so leicht, und tut manchmal nicht einmal weh. Die Tür zum Bad ist verschlossen, als ich in der Küche Kaffee für uns koche. Trotzdem strahlt da etwas unter der Tür hindurch. Kitsch gerät so schnell ins Übertriebene. Aber das hier ist eben unser Kitsch. Später sitzt du am Küchentisch und liest auf sämtlichen Verpackungen, sei es Käse, Marmelade oder Müsli, was es dort zu lesen gibt. Unter dem Tisch berühren sich unsere Füße. Es funkt. Bäm! Stromschlag, Haare stehen zu Berge. Ach, wären wir nur für zehn Sekunden ein Comic. Dann könnten wir es sehen. Am Nachmittag tritt das Leuchten nach draußen, es begleitet mich in den Park. Es ist warm, es ist windstill. Am See schwimmt eine Gruppe von Schwänen Richtung Ufer, die ersten von ihnen watscheln uns entgegen. „Die sollen weggehen. Als Kind hat mich ein Schwan gebissen“, sagst du. „Wie heißen eigentlich diese Hautlappen zwischen den Füßen bei denen? Sieh mal, wie komisch das aussieht.“ Du und deine blauen Augen strahlen mich an und rufen: „Schwimmfüüüüüße…“ Wir suchen unseren Platz und finden ihn. Vierundzwanzig Jahre habe ich nach diesem Platz gesucht. Vierundzwanzig Jahre lang hat er mir irgendwie gefehlt. Gerad, als wir uns auf die Wolldecke legen, kommen zwei blonde und junge und nur leicht bekleidete Frauen vorbei. Du siehst mir ins Gesicht, dann wieder den beiden Frauen hinterher. Sie haben nichts von dem, das du hast, und doch beneidest du sie um so viel. Wie machst du das nur? So an dir zweifeln? Ein Blick auf sie, und schon bin ich müde. Nur Fassaden, genau wie ihr Kontrollblick. Zur Strafe und Ablenkung, weil du den Frauen immer noch hinterher linst, stupse ich dir die Sonnenbrille aus den Haaren und wir raufen uns auf die Decke, ich kitzele deine Oberarme und unter deinen Achseln, bis du vor Vergnügen quiekst. Und mich haust. Mit der flachen Hand. „Ich hasse es, wenn du das machst“, sagst du. Deine Augen sagen etwas anderes. Zwei Menschen liegen im Park. Und irgendetwas leuchtet über ihnen, so unglaublich hell. Dein Kopf auf meiner Brust wendet sich meinem Gesicht entgegen. „Duuuhuu? Mir ist langweilig.“ Dann soll ich dir vorlesen, Nick Hornby erzählt von den Selbstmördern in „A long way down“. Du schmunzelst mittendrin: „Hm, toll. Wenn du liest, klingt sogar Maureen sympathisch. Dabei ist die total durch.“ Ich muss lachen. Du hebst deinen Kopf: „Was denn? Echt!“ Hamburger Sommer, immer zu kurze Augenblicke. Kaum kommen die ersten Wolken, kommen die ersten Tropfen. Es beginnt zu nieseln, aber wir bleiben liegen. Zeit zum Durchhalten. Wir müssen es wenigstens versuchen. Für uns. Scheiss Regen, immer funkt er einem dazwischen. Aber es ist eben unser Regen. Später. Du bist eingeschlafen, noch immer liegen wir auf der Decke. Es ist wieder trocken. Ich sehe in den blauen Himmel und dann wandern meine Augen nach rechts, zu dir. Was strahlt hier so? Ich sehe dich an, wie du dort liegst, deine Augen geschlossen. Die Narbe an deiner Oberlippe, der Schwung deiner Nase, die Leberflecken nahe deinem linken Ohr, die Narben auf deinem linken Arm, nie verheilt, aber mit Würde vernarbt. Ich beuge mich hinüber und küsse deine Wange. Die Augen bleiben zu, aber ein breites Lächeln huscht dir ins Gesicht. Du bist wunderschön. Du bist aus Gold. Wann immer ich dir das sage, glaubst du mir nicht. Aber ist schon okay. Der nächste Abend kommt viel zu schnell. Zeitsprünge, ich lebe seit zwei Monaten nur noch in Zeitsprüngen. Warten, Sehnsucht stillen, Sehnsucht aufbauen. Und dann geht alles wieder von vorne los. Wieder am Bahnhof. Wieder diese Leere, die sich ankündigt, da wir uns ab gleich zwei Wochen lang nicht sehen werden. In dieser Woche geht es für dich um sehr viel im Studium, und ich will dir mit Anlauf in deinen knackigen Hintern treten, damit du dich zusammen reisst und diesen Test packst. Weil du es kannst, klug genug wie du bist. Gleichzeitig will ich es nicht sagen, nicht aussprechen. Ich schlucke diesen Arschtritt jetzt gerade runter, als wir uns küssen. Du hast schon Druck genug, ich weiß. Weiß ich das? Kann ich auch nur im Geringsten wissen, was du alles hinter dir gelassen hast, um so weit zu kommen? Dorthin, wo du jetzt bist. Wo ich stolz auf dich bin. Richtig stolz. Wann immer ich dir das sage, glaubst du mir nicht. Aber ist schon okay. Zuhause angekommen wirkt mein Raum größer, nun, da du fehlst. Es ist schon dunkel. Aber da brennt ein Licht im Zimmer. Auf meinem Schreibtischstuhl hast du etwas vergessen. Ein schwarzes Haargummi liegt dort. Es leuchtet. Und wenn morgen die Welt untergeht, könnte ich beruhigt mitgehen. „No matter what happens now. You shouldn’t be afraid. Because I know today has been the most perfect day I’ve ever seen…” Ich blättere in der Zeitung. Der Euro wird wertlos, man sollte sein Hab und Gut lieber in Gold anlegen. Genau das tue ich, aber ohne Kontrolle. Ich kann gar nicht mehr anders… Nur? Nur wie schnell kann auch Gold seinen Glanz verlieren, wenn man nicht aufpasst? Scheiss Liebe… so oft zu schnell, denn was so gut tut, tut so schnell weh. Aber es ist eben unsere Liebe.
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liebe
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unnuetzeswissen
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Nur fünf Prozent aller Deutschen tragen Kontaktlinsen
Nur wenige Deutsche benutzen Kunststoffschalen als Sehhilfe
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Sascha_Chaimowicz
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Harter Sex
Woher kommt die Lust auf sexuelle Unterwerfung?
Im amerikanischen Buch „Shades Of Grey“ geht es um eine junge Studentin namens Anastasia, die sadomasochistischen Sex mit einem Mann hat. Mehr als zehn Millonen Menschen haben es gekauft. Die BILD-Zeitung druckt Teile des Buches ab heute als Serie ab. Angeblich sind die Hälfte der Käufer junge Frauen. Und „Shades Of Grey“ ist ein ziemlich direktes Sexbuch: „Dann zieht er mir die Jogginghose ganz herunter und schiebt meine Beine nach vorn, so dass ich kniend auf dem Bett kauere. Behutsam streichelt er mein Hinterteil, das vor Schmerz glüht.“ Trotzdem wird es vom Mainstream gelesen. Es geht um weibliche Unterwerfungsphantasien (Fesseln, Analsex, Würgen, auch Vergewaltigungsphantasien). Also eigentlich um das Gegenteil von dem, was für die meisten von uns selbstverständlich ist: Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Im Bett scheinen viele Gleichberechtigung unerotisch zu finden. Es gibt eine Studie, wonach sich 47 Prozent der befragten Frauen durch die Inszenierung freiwilliger Unterwerfung erregt fühlen. Woher kommt Eurer Meinung nach die weibliche Lust an Unterwerfung beim Sex? Könnt Ihr sie nachvollziehen? Habt ihr selbst Unterwerfungsphantasien? Und an die Männer: Habt Ihr dieses Phänomen schon kennengelernt? Ist von Euch schon mal verlangt worden, auf eine Art besonders dominant zu sein? Und wie findet Ihr das, wenn eine Frau sich beim Sex unterwürfig verhält?
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MaasJan
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Das Buffet
...
Dampfend liegen Crêpes Suzette orangig süß, flambiert, adrett neben einer Schinkenplatte viel zu dünn und doch schon fett. Vol. 2 Vol. 3 Vol. 4 Vol. 5 B-Side Buffet Hidden Track Vol. 6
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Antonia_Friemelt
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Lost and Found
Welche Gegenstände habt ihr mal verloren oder gefunden?
Ich verliere und vergesse gerne Dinge. Haargummis und Haarnadeln verschwinden bei mir immer auf mysteriöse Weise. Neulich habe ich vergessen, an welcher Stelle ich mein Fahrrad geparkt habe und war zunächst felsenfest davon überzeugt, dass es mir geklaut wurde. Nachdem ich dann eine halbe Stunde im Kreis herumgeeiert bin, habe ich es dann an einer ganz andere Stelle gefunden, als ich in Erinnerung hatte. Auf Partys verliere ich auch des Öfteren mal Sachen. An einem Abend verlor ich meinen Schal, meine Ohrringe und leider auch mein Handy. Letzteres war mir wahrscheinlich auf der Toilette aus der Hosentasche gerutscht. Überraschendeweise wurde es dann nach vier Wochen gefunden. Leider hatte ich bis dahin meinen Pin vergessen – ich gab dreimal den Falschen ein, und konnte mein Handy nicht mehr benutzen. Ich scheine nicht die Einzige mit meinem Problem zu sein. Gerade in Hotels werden jedes Jahr die skurrilsten Dinge verloren. Auf der Webseite „ Reddit “ wurden Angehörige der Hotel- und Tourismusindustrie nach den ungewöhnlichsten Dingen gefragt, die in ihren Hotels vergessen wurden. Mehrere Katzen, eine verkleidete Ziege, eine Gummipuppe unter der Matraze und eine Käseplatte unter dem Bett sind bei den ungewöhnlichsten Dingen ganz weit vorne. Auch auf dem Oktoberfest werden jährlich diverse Dinge verloren: Neben den Klassikern wie Handys, Schlüssel und Ausweisen kommen auch gerne mal BHs und andere Kleidungsstücke abhanden. Auch ein Gebiss wurde schon mal im Fundbüro abgegeben, ebenso ein Mops, ein Glasauge, Krücken und ein Rollator. Was habt ihr alles schon vergessen oder verloren? Und in welchen Situationen? Oder habt ihr vielleicht auch schon mal etwas Skurriles, Wertvolles oder Ungewöhnliches gefunden?
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Dani
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Wenn ich mich eines Tages nicht mehr melde
und nicht wiederkomme, dann weißt Du, dass es vorbei ist. Ich werde mich nicht melden, weil es nichts zu sagen geben wird, ...
weil es dann keine Zukunft mehr geben wird an der wir arbeiten könnten, weil ich dann schon lange weg sein werde - Ich habe es Dir gesagt, direkt am Anfang, Du hast gelächelt, weil Du nicht verstanden hast, wie ernst es gemeint war. Du hast immer die Zukunft gesehen, Ich das Ende, aber im Gegensatz zu Dir habe ich nie darüber geredet. Du hast die Tage genossen, die wir gemeinsam verbracht haben, hast von Treffen zu Treffen gelebt und ich habe mir nur die Zeit zwischen den Nächten vertrieben, in denen in anderen Typen die Schenkel hinabrutsche. Du hast das nicht gewusst, weil Du geschlafen hast und gewartet hast, dass ich wiederkomme. Es war nett mit Dir, Du hattest interessante Ansichten und ein tolles Haus, interessante Themen und Ziele, aber deine Ziele waren nicht meine. Du hast mir vertraut und das war dein Fehler, von Anfang an. Du hast dein Leben und deine Sorgen vor mir ausgebreitet, ausnahmslos, wolltest alles mit mir teilen. Es hat Dich nicht gewundert, dass ich nie viel von meinem Leben geredet habe, Du hattest ja für alles Verständnis gehabt und ich habe das schamlos ausgenutzt. Du hast jemanden gesucht, der Dir halt gibt in deinem Leben und Du glaubtest mich gefunden zu haben, aber Du hast Dich getäuscht, wie Du Dich so oft getäuscht hast und bis abgerutscht an meiner Fassade, ohne es zu merken. Aber Du bist nicht mein Leben, Du kennst es ja nicht mal, aber Du hast Dich nie gewundert, dass Du mich nie besuchen durftest, weil Du mich nicht verärgern wolltest und ich Dich nie eingeladen habe. Ich habe es ausgenutzt Tags zu Dir flüchten zu können, wenn zuhause dicke Luft ist, habe mich eingenistet, wann und wie es mir passte und Du hast Dich gefreut, dass ich da war ohne zu fragen warum. Du hast geglaubt, dass ich mich bei Dir fallen lasse, aber ich habe mich nur ausgeruht, um Kraft zu schöpfen für die langen Nächte, mit lauter Musik und unzähligen Fremden. Während Du gewartet hast, habe ich gelebt und während Du an mich gedacht hast, habe ich dich betrogen, ständig, aber es hätte Dir nicht gebracht, wenn ich es Dir erzählt hätte. Nur ein einziges Mal habe ich die Wahrheit gesagt, ganz am Anfang, dass ich eines Tages fort sein werden, das eine Mal, als Du nicht aufmerksam warst oder mir nicht glauben wolltest. Du hättest besser zugehört, hättest besser auf Dich aufpassen sollen, nachdenken sollen, mich hinterfragen sollen, aber Du hast mich bedingungslos geliebt und ich habe Dich bedingungslos ausgenutzt. Eines Tages war Vorgestern, Vorgestern bin ich gegangen, wie immer, aber diesmal für immer. Ich habe gelächelt und Dir einen Kuss auf die Wange gedrückt, ich habe gewusst, dass es ein Abschiedskuss ist, Du nicht, noch nicht. 38 Anrufe in „vorgetäuschter“ Abwesenheit und 17 „warum-meldest-Du-Dich-nicht-mehr-SMS“ später, hast Du verstanden, dass ich es ernst gemeint habe, damals. „Du hättest Dich wenigstens verabschieden können“ schreibst Du 15 Stunden später, 15 Stunden in denen Du erst gehofft und dann geweint hast. Wahrscheinlich hast Du sogar wieder Verständnis dafür und suchst die Schuld jetzt bei Dir. Und wieder weiß ich, Du hast mir nicht richtig zugehört damals, als ich sagte, dass ich einfach weg sein werde, Du hast nicht verstanden, nichts verstanden, auch mich nicht.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/wenn-ich-mich-eines-tages-nicht-mehr-melde/643619
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unnuetzeswissen
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Coldplay-Fans gehen beim ersten Date seltener mit dem anderen ins Bett als Nirvana-Fans.
Je härter die Musik, desto offener beim ersten Date.
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nic.is.listen
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Kennst du das?
Sag's mir.
Kennst du das, wenn du aufwachst und dich die Gewissheit überkommt, dass Wochenende ist und du nicht arbeiten musst, sondern weiter bei ihr im Bett liegen kannst, deiner Partnerin über ihr wundervolles schlafendes Gesicht streichst, bevor du dich an sie anschmiegst, ihre warme zarte Haut spürst, um selber wieder einzuschlafen und diesen Moment solange zu halten wie möglich? Kennst du das, wenn du am Herd stehst, das Abendessen zubereitest, sie sich ganz dicht hinter dich stellt, ihre Arme von hinten über deine Seiten fließen lässt, um sich ganz fest an dich zu drücken und dich zwischen die Schulterblätter küsst, und dabei ein Feuer in dir ausbricht, dass dich jede Aktion stoppen lässt, nur um sie zu spüren und keinen Sinn an etwas anderes zu verschwenden? Kennst du das, wenn dein Handy klingelt und ihre Stimme ertönt, um dir zu sagen, was ihr gerade passiert ist, ihre Stimme vor Aufregung manchmal bricht und sie vor lachen keinen Satz rauskriegt, dass sie sich auf dich und euren gemeinsamen Abend freut, und du jetzt so gerne neben ihr sitzen würdest, um ihr dabei in die Augen zu schauen? Kennst du das, wenn du ihre Gestik und Mimik stundenlang beobachten könntest, jede Lippenbewegung, jedes Zusammenkneifen der Augen, jeden Wimpernschlag, jedes schnelle Begutachten der Haare zwischen zwei Fingern, jeden Blick, der den Worten ihres Gesprächpartners folgt? Kennst du die Zeit? Kennst du das, wenn du auf dein Handy schaust, aber sie sich nicht mehr meldet, deine Nachrichten nicht beantwortet, kein Anruf zu ihr durchdringen kann und sie anscheinend ihr Telefon nicht bei sich trägt? Kennst du das, wenn sie zu dir kommt, aber nichts von sich erzählen möchte, du sie fragst wie ihr Tag war und wie es ihr geht? Kennst du das, wenn warme Berührungen, die noch immer auf deinem Herzen und deiner Haut brennen, nur noch durch deine Erinnerungen gehalten werden? Kennst du das, wenn du sie küsst und spürst, dass ihre einst vollen weichen Lippen das Zusammentreffen eurer Münder nicht mehr ertragen? Kennst du das, wenn du sie anschreist, weil du verzweifelt bist, weil du die Nähe, die ihr einst hattet nicht mehr finden kannst und deine Suche dich zu immer neuen Mauern bringt, wo vorher eure Wege waren? Kennst du Sehnsucht, die dich innerlicht ausbluten lässt, wie ein Schwein, nutzlos tropft dein Blut ins Nichts, deine Wärme verpufft in der Dunkelheit? Kennst du das, wenn sie nur noch bei ihren Freunden glücklich scheint? Kennst du das, wenn du nicht mehr weißt, was du willst, weil sie es war, die du solange wolltest aber sie nun eine andere ist, dein Leben scheinbar ein anderes ist? Kennst du jetzt die Zeit? Kennst du das Nicht-Vergessen-Können? Kennst du das?
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/kennst-du-das/677309
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Fuchsmaedchen
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Bad Boys und Katzenliebe.
Das Spiel geht weiter - die Katze muss warten.
Ich habe die Schnauze voll, es reicht jetzt. Was glaubt der Typ eigentlich? Ich fasse es nicht, dass ich wieder einmal auf so ein soziopathisches Paradebeispiel an Mann hereingefallen bin. Nervös ziehe ich an meiner Zigarette und nippe an meinem bereits kalt gewordenem Milchkaffee, während ich verkrampft nach meinen verpassten Optionen suche, wie ich das doch verhindern hätte können. Jetzt mal im Ernst, ich hätte es nicht verhindern können, denn ich habe es ja genau so kommen sehen, mein Kopf hat mir nicht nur einmal gesagt: „Lass das lieber sein, es macht keinen Sinn, du weißt der Typ ist Gift für dich!“ Der Klassiker. Künstler, bestenfalls aus der Musikbranche, oder irgendwas im Streetartbereich, auch ganz okay, mit Tendenz zu Skateboards, Wertkartennutzer mit Ende Zwanzig oder auch Anfang Dreißig, und natürlich Überlebenskünstler. Deine und seine existenziellen Bedürfnisse und gemeinsame Zukunft total harmonisch aufeinander abgestimmt. Fein, dann kann es ja eigentlich schon los gehen, oder? Erobere mich bitte, mit reichlich Coolness und Dominanz. Sonst klappt das bei mir nämlich nicht! Mein eigenes Temperament steht mir wohl im Weg. Ich schreie nach Gleichgesinntheit! Fraglich nur, ob das auch wirklich Gleichgesinntheit ist?! Warum?? Warum, bin ich so blöd und bin immer wieder fasziniert von solchen Männern? Was gibt mir das? Außer, dass ich mich permanent belehren lassen muss, von egozentrischen Lebenseinstellungen bis hin zu spontanen Gefühlskälte die plötzlich aus dem Nichts entsteht. SORRY – doch nicht! Wir sind ja nicht zusammen, stell dich nicht so an! Wir hatten eine schöne Zeit, das wars! Ich wünsche dir aber alles Gute für deine Zukunft, dass du jemanden findest der dich genauso liebt wie du ihn. Oh danke, echt nett, sehr einfühlsam, ist wahrscheinlich die einzige echte Emotion in dem ganzen Spiel gewesen, oder? Diese kleinen, mittlerweile aber doch schon recht vertrauten Botschaften, die dir den Boden unter den Füssen wegziehen und dir gleichzeitig eine anstrengende, äußerst mühsame Zeit ankündigen. Die dich wieder einmal an allem zweifeln lassen, und deinem Selbstwertgefühl einen Tritt in den Arsch verpassen. Ich kenne jeden einzelnen Meilenstein in diesem Prozess, manchmal weniger anstrengend, dafür beim nächsten Mal aber doppelt so niederschmetternd. Ich sollte Lebensberaterin für Bad Boy Angelegenheiten werden, ich denke da wär ich echt gut drin. Ich muss schmunzeln, immerhin meine Ironie bleibt mir, ja sie wird sogar immer besser, und hilft mir stets dabei es wieder hinzubekommen, in der Früh ohne Brechreiz wegen erneutem menschlichen Fehlverhalten, aufzustehen. Oh Mann, ich wollte doch echt keine 10 Katzen wenn ich 60 bin!! Aber langsam nähere ich mich mit zügigen Schritten dieses „Ziel“ zu erreichen. Bin ich irgendwann einmal so klug, weniger selbstzerstörerisch, und verliebe ich mich letztendlich noch in einen Klassensprecher mit Hornbrille? Man(n) weiß es nicht, ich weiß es nicht. Kommt drauf an, vielleicht mit 40 dann! Jetzt noch nicht. Ich muss sagen, diesmal war der Trauerprozess auch gar nicht mal so schlimm. Ich muss insgeheim wieder schmunzeln, trinke meinen Kaffee zu Ende, bezahle meine Rechnung und verlasse das Lokal. Ich laufe auf die andere Straßenseite, da war ER, ein Neuer! YEAH! Man konnte ihm seine Lässigkeit schon aus der Ferne ansehen, alleine an seinem stilsicherem Gang und dem Wissen, dass er cool ist, das strahlt er selbstbewusst aus. Klar, schon ein klein wenig oberflächlich, aber egal, er ist sicher mindestens genauso drauf, und würde mir im Falle, dass wir uns kennen, sicherlich sehr bald eindrucksstark beweisen, dass es vielleicht durchaus Sinn macht schon bald die erste Katze zu kaufen. Wie werde ich sie wohl nennen? 360? Analog? Vinyl? Ha! Ich wußte es. Er lächelt mich an, und ich? Na klar, ich lächle glatt zurück, mhmmm und träume vor mich hin, wie ich gemeinsam mit ihm durch die Straßen laufe, lache, wir uns küssen und in den Armen liegen, und er dabei verdammt cool und sexy ist, und mich für einen Moment wie eine Prinzessin behandelt. Als wäre nichts gewesen, als hätte ich nicht gerade in dem Café genau dieses, mein Verlangen nach dieser Sorte Mann, mal wieder zu Tode analysiert und mir vorgenommen es beim nächsten Mal eventuell zu versuchen zu ändern. Einmal einen neuen, einen anderen Weg einzuschlagen. Aber wie heißt es so schön? Zeit heilt bekanntlich alle Wunden? Das Spiel geht weiter – die Katze muss warten!
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/bad-boys-und-katzenliebe/922252
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fuehlen
liebe
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Sonst nicht so
Sonst sieht alles anders aus.
Sonst ist der Himmel nicht so rot und die Vögel hört man bloß im Morgengrauen. Die Luft ist nicht so schwer, man merkt sie gar nicht, sie ist einfach da. Zum Atmen. Auf den Tag folgt die Nacht und irgendwann ist der Mond wieder weg und die Sonne wieder da. Sonst. Und ab und an, ganz selten, aber doch dann und wann, steigt der Meeresspiegel an und man denkt man spürt das Wasser an den Zehen, doch wenn man hinunter sieht, ist da nichts. Und man legt sich hin. Irgendwohin. Man riecht das Wasser. Es steigt durch die Ritzen der Dielen. Man hebt den Kopf. Schaut. Nein, es ist nichts. Es ist alles beim Alten. Alles ist gut. Doch ein kleiner Vogel sitzt da. Auf dem Kopf und pickt leise ein Loch, zwischen zwei Haarwurzeln. Man weiß gar nicht, wozu. Wozu dieses kleine Loch jetzt? Ist das, damit etwas entweichen kann? Man will doch alles behalten. Bleibt da, verrückte Worte, die ihr verrückte Sätze macht. Ich bin noch nicht fertig mit euch. Wir haben noch ein Hühnchen zu rupfen. Ich finde schon noch den Sinn, den ihr verbergen wollt vor mir. Ihr könnt nicht einfach gehen. Vogel lass gut sein. Bunte Farben. Bunte Farben, ich kenne sie alle noch. Rot und Gelb und Grün und Blau und wie sie alle heißen und wie sie alle aussehen, doch was sich hier gerade tut scheint so Grau. Und ist es nicht. All die Worte, all die Sätze, all die Gänge in meinem Kopf. Sie sind doch nicht Grau! Mit der Hand wischt man den Vogel weg, und erinnert sich wieder daran, dass man schwimmen kann. Wenn was ist, kann ich noch schwimmen. Nicht das ich schwimmen müsste. Die Sonne am Horizont winkt müde. Was ist schon wieder los?, fragt sie. Bist doch sonst nicht so, sagt sie.
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/sonst-nicht-so/1557469
https://web.archive.org/web/20160630233056/http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/sonst-nicht-so/1557469
wissen
alltag
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nineisasecret
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21. Dezember 2012- Weltende oder Rechenfehler?
Das Ende ist nah- oder? Wie steht ihr zum Thema Weltuntergang?
Das Ende ist nah- oder? Der 21. Dezember 2012. Laut vieler Prophezeiungen wird morgen ein dramatisches Ereignis die Welt, wie wir sie kennen, verändern- oder beenden. Die wohl durch den Film „2012“ von Roland Emmerich am bekanntesten gewordene Theorie ist die des Maya-Kalenders. Demnach endet am morgigen Tag der 5000 Jahre alte Kalender der Maya, und die menschliche Zivilisation wird enden. Allerdings bedeutet diese Voraussage nicht das Ende. Für uns breche demnach bloß ein neues Zeitalter an. Doch gibt es eine recht fantasievolle Palette an Möglichkeiten, nach denen unsere Welt ein schnelles, unaufhaltsames Ende nehmen wird. Hier einige der beliebtesten zu erwartenden Horrorszenarien. Ein Vulkanausbruch oder der Einschlag eines Kometen wird eine gewaltige Staubschicht aufwühlen, die unsere Atmosphäre bedecken und uns so dem Licht der Sonne berauben wird. Der Ausbruch unbekannter, tödlicher Viren oder Bakterien wird uns alle dahinraffen. Ein Atomkrieg verstrahlt die Erde- unseren vierten Weltkrieg führen wir mit Keulen. Soweit die naturwissenschaftlichen Vorschläge für morgen. Es gibt aber auch noch exotischere Varianten wie einen Aufstand der Maschinen a´la Terminator. Oder das Eingehen unserer Agrarwirtschaft aufgrund des unaufhaltsamen Bienensterbens. Unrealistische Panikmache, werden die meisten sagen- doch können sich 25 Millionen US-Amerikaner irren, die sich bereits seit langem auf mögliche, unabwendbare Ereignisse vorbereiten? Predigen uns Naturschützer und Wissenschaftler nicht schon lange vom Schmelzen der Pole, Klimaerwärmung und dem Aussterben vieler Tier-und Pflanzenarten? Die offizielle Website für den 21. Dezember 2012 empfiehlt, Schutzbunker zu errichten, Konserven zu horten, genügend Kerzen, Streichhölzer, Benzin, Wasser und Medikamente zu beschaffen und sich auf alles gefasst zu machen. Praktischerweise kann man das vielseitige Überlebensset bequem über die Seite bestellen. Aber nicht alle sehen dem morgigen Tag mit Schrecken entgegen. Viele Unternehmen nahmen das Thema der Apokalypse in ihr Werbeprogramm auf. So wirbt zum Beispiel Axe mit seinem neuen Produkt „Happy End of the World“ aus ihrer „Final Edition“. General Motors hingegen macht seine Kunden darauf aufmerksam, dass ihre Wagen die besten Voraussetzungen zum Überleben bieten. Im Gegensatz zu Ford, versteht sich. Und was ist mit jenen Ungläubigen, die trotz aller Warnungen weitermachen wie bisher, sogar schon Pläne für 2013 schmieden? Die organisieren über Facebook, Twitter und andere soziale Plattformen Weltuntergangspartys, wobei sich die Frage stellt: Geschieht dies aus trotziger Todesverachtung oder zur Beruhigung der Nerven? Die ganz Optimistischen planen bereits ausgiebige After-Show Partys. Was wird uns also morgen erwarten? Ein Neuanfang des menschlichen Zeitalters? Der Untergang unserer Zivilisation? Das Ende der Menschheit, während die Erde fortbestehen wird? Oder vielleicht auch gar nichts? Ob nun am 22. Dezember die Sonne aufgehen wird oder nicht. All die mehr oder weniger realistischen Prophezeiungen haben uns zumindest gut unterhalten und dem ein oder anderen einen Schauer über den Rücken gejagt.  Vorausgesagt wurde das Ende der Welt schon viele Male- draus geworden ist aber nichts. Es wäre interessant zu erfahren, wie sich all die Anhänger der Weltuntergangstheorie dieses Phänomen erklärt haben. Vielleicht durch einen Rechenfehler. Aber erst morgen werden wir erfahren, ob sie diesmal Recht behalten oder nicht.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/21-dezember-2012-weltende-oder-rechenfehler/968105
https://web.archive.org/web/20130124022032/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/21-dezember-2012-weltende-oder-rechenfehler/968105
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Vera_Schroeder
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Manchmal hasse ich meinen Beruf...
Fast jeder Beruf hat seine nervigen Seiten, von denen man vorher nichts ahnt. Hier berichten Profis über die Momente, die sie auf die Palme bringen.
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KleineFreiheit
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Zweiraumplanung
Es ist schön zu wissen, dass wir unsere kleinen inneren Monster gegenseitig zähmen können...
Als ich bei dir einzog war ich der Nerd mit dem Sofa. Ich habe jede Ecke meines Zimmers mit Zeitungen ausgelegt, um dann trotzdem festzustellen, dass 12,4 qm keine 16 qm sind. Das Sofa würde nie passen. Meine Mutter war mit im Gepäck und ich weiß nicht, wie du das wahrgenommen hast, aber wir müssen wohl hobbit-mässig klein und chaotisch dahergekommen sein, in dein Leben. Das Sofa passte, wie so vieles, was zunächst nicht zu passen schien. Bei unserer ersten Begegnung war ich Häuflein Elend mit schwerer Tasche und Hoffnung beladen und nahm dankbar den Tee in der Küche entgegen. Was so ein kleiner Beutel in heißem Wasser doch zu heilen vermag. Nach kurzem Beschnuppern waren wir uns einig, sollten uns die anderen Menschen da draussen doch mal kreuzweise, unser Deal war besiegelt. Die erste Party vor dem Einzug. Laute Gäste, unsicher taper ich durchs Getümmel und kuschelig im Zimmer deiner Ex tauschen wir unsere Leben aus. Grüner Samt legt sich über den Balkon und ein Halbstarker mit Gitarre gibt mir das Gefühl von Freiheit. „The Sun“ von Two Door Cinema Club soll unsere Hymne werden, unsere ersten gemeinsamen Sonnenstrahlen am Morgen. Ekstase am Abend. Alles willst du mir zeigen, alles aus deinem Leben, jeden Schnipsel verwahrt in einer Truhe unter deinem Bett. Meine Aufmerksamkeit schenke ich dir gerne und doch lehrst du mich im richtigen Moment die Tür zu schließen und für mich zu sein. Mit großen Kulleraugen und losem Mundwerk ziehst du mich mit in die Nacht. Meine Vernunft wird durch die Drehtür nach draussen befördert und wartet bis der Morgen graut auf uns zwei, die wir uns kichernd übers Kopfsteinpflaster nach Hause treiben lassen und am Küchentisch die Mahlzeit kreieren, die unser Katerchen bei Laune hält. Alltagstrott will nicht so recht einkehren, wenn der Tag dahinschwebt und die Nacht uns gierig auf die Straßen und in die glanzvollen Schuppen zieht. Du und die Wohnung. Kleine Zwanghaftigkeiten und große Gefühle. Zitierte Chatverläufe bei Kaffeesturzflut und Camembertbrot mit Marmelade. Ich hänge an deinen Lippen und wundere mich über dein Leben, was einem Theaterstück gleicht in dem jederzeit das "grande finale" zu erwarten ist. Deine Fortsetzung ist mein Herzkasper. Ich und die Wohnung. Durchgeknallt und launenhaft bewältige ich meinen Tag, gebe vor ein fleißiges Lieschen zu sein und lasse mich doch immer mitziehen in die Nacht und das Leben. Animiert von madame lebe ich eine Seite aus, die mir zuvor verborgen schien, wie etwas Schillerndes am Flussgrund. Der Sommer zieht uns hinaus. Im Wagen meines Vaters fahren wir menschen-, bier-, und flausenvoll den Bühnen entgegen, neben denen wir unsere Zelte aufschlagen. Gemeinsam lassen wir uns euphorisch von den Klängen, Melodien, Bässen davontragen, die uns schon das ganze Jahr durch die Lautsprecher vom Küchenradio begleitet haben. Mag der Schlamm noch so tief sein, in dem wir stecken, ich trage dich mit Kippe im Mund in Gummistiefeln hinüber und du gibst mir Zucker. Wenn die Sonne nicht mehr wärmt, kuscheln wir uns im Advent ein. Sind uns Familienersatz, geben uns Wärme, wenn mal vor Einsamkeit die Luft weg bleibt. Schlaflose Nächte, Wand an Wand, Mitternachtssnack in der Küche oder gemeinsam im Bett wachliegen, gemeinsam allein. Die Fetzen fliegen auch hier, wenn mein Stresslevel mein launiges Wesen beflügelt und du mich auf kleine Makel hinweist, die ich gar nicht wahrnehme oder dein Aufmerksamkeitsfokus keinen Platz lässt für zwei. Und doch... Es ist schön zu wissen, dass wir unsere kleinen inneren Monster gegenseitig zähmen können und damit leben, wenn sie manchmal umtriebig umher irren, alles auffressen und Scherben hinterlassen. Wir tragen unsere Eigenheiten gemeinsam, werfen sie zusammen und gerade daran wachsen wir, wachsen dabei über uns selbst hinaus.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/zweiraumplanung/1108810
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eddysnz
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Die süsse Last
Ne kleine Geschichte wie sie heute passiert ist.... 18 Januar 2012
Eine Freundin schrieb grade : Habe gerade am Waldrand ein altes Mütterchen getroffen und als sie so an uns vorbei ging und klein Momo im Rucksack sah,sagte sie:"das ist eine süsse last oder?"
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Anti-Lowbird
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Das Aufmerksamsein
Wie sind sie? Die Menschen, denen ich täglich begegne? In der Bahn, auf der Straße? Vom bewussten Wahrnehmen und wie es in die Irre führt
Ich schlug die Haustür hinter mir zu und rannte zur Bahn. Das tat ich täglich und es gehörte zu meiner Routine. Ich hörte die Bahn, wie sie unter der Brücke auf der ich stand in die Station ratterte und legte einen letzten Sprint ein, als ich die Treppe herunter lief. Völlig außer Atem betrat ich die Bahn und setzte mich neben einen älteren Herrn. Er atmete schwer. Ich nahm seinen Geruch wahr. Das muss definitiv ein Aftershave sein, dachte ich. Ich konnte mich nicht wehren aber es war ein Geruch, den ich mit alten Menschen verband. Ich schielte zur Seite, er schien erschöpft aber zufrieden, einen Sitzplatz gefunden zu haben. Ich ließ meinen Blick durch die Bahn schweifen und hier und da wurde mein Blick sogar erwidert. Als ich aufschaute, blickte ich in ihr Gesicht. Sie starrte über mich hinweg. Sie hatte sich einen Punkt am Ende der Bahn gesucht und ließ ihn bis sie ausstieg nicht mehr los. Ich hatte sie beobachtet. Ich wusste, dass das unfreundlich war aber ich konnte mich nicht losreißen. Hin und wieder schaute ich zur Seite zu dem älteren Herrn, kam dann aber immer wieder bei ihrem Gesicht an. Sie hatte ein so kantiges Gesicht. Tiefe Falten, robuste Züge. Wäre ich ein Künstler gewesen, ich hätte sie malen wollen. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte eine Kampfansage, eine Warnung wider. Als würde sie sich vor irgendetwas schützen wollen. Ich spürte, wie ich Respekt vor ihr hatte. Stellte mir vor, welche düsteren Gedanken sie haben müsste, wo sie her kam, wo sie hinfuhr? Ihr Körper schwankte in jeder Kurve der Strecke mit und man sah, wie sich ab und zu ihre Hand um den Lenker ihres Fahrrades fester anspannte. Ihre Frisur umrahmte ihr Gesicht auf eine perfekte Art und Weise. Sie trug ihre Haare offen auf Ohrlänge und einen lichten Pony, nächste Station stieg sie aus.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/das-aufmerksamsein/842934
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Tim
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Endlich ausziehen und nackt sein
Irgendwann wird es Zeit.
Bei „Von zu Hause ausziehen“ muss ich immer nur an „Zu Hause ausziehen“ denken. Bei diesem Wetter eigentlich gar nicht mehr angesagt. Seit etwa einer Woche drückt der Wind den Regen gegen mein Fenster. Aber mir kommt es so vor, als hätte ich mir noch vor kurzem, immer sofort nachdem die Wohnungstür ins Schloss gefallen war, die Kleidung vom Leib gerissen. Dachwohnungen sind scheißwarm. Aber „Von zu Hause ausziehen“ und „Zu Hause ausziehen“ bedingt sich. Ich hätte zwar auch in meinem Elternhaus jederzeit bedenkenlos die Hüllen fallen lassen können, aber in meiner kleinen, ganz eigenen und alleinigen Zwei-Zimmer-Höhle ist das noch besser. Dabei war es anfangs wirklich nicht leicht für mich, von zu Hause fort zu gehen. Das Schicksal eines jeden, der noch mit 20 für alle Mamas Kleiner und für den großen Bruder immer noch Timmi ist. Als Konsequenz war ich in der ersten Zeit dann fast an jedem Wochenende zu Hause. Schnell, schnell zurück ins Nestchen. Wer sich richtig lösen will, der sollte einfach mehr als 25 Kilometer weit weg abhauen. Mittlerweile, eigentlich darf ich gar nicht erzählen, dass es schon bald fünf Jahre sind, kann ich mein eigenständiges Leben akzeptieren und auskosten. Wenn nicht aufgeräumt ist, motze nur ich mich an. Und wenn der Kühlschrank leer ist, gehe ich allein hungrig ins Bett. Man ist nur noch sich selbst gegenüber Rechenschaft schuldig und das ist ein sehr schönes Gefühl. Da wird das Erwachsenwerden langsam greifbar. Die eigene Wohnung ist so etwas wie der Initiationsritus ins Reich der Verantwortung. Und sich in der eigenen Wohnung nackt auszuziehen, ist erst der Anfang. Wenn man realisiert hat, was es bedeutet dieses Reich ausfüllen zu können, ergeben sich unendlich viele Möglichkeiten. Es ist nicht mehr auszuschließen, im Flur zu stolpern und die Nacht dort zu verbringen. Am nächsten Morgen küsst einen die Sonne wach und niemand redet.
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flamingoveuve
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Toilettensex
"Ich find doch einfach nur dein Tshirt sexy." -"Wollen wir ficken?"
"Ich find doch einfach nur dein Tshirt sexy." -"Wollen wir ficken?" So oder ähnlich verlief unsere Konversation. Ohne Stil, dabei aber mit viel los, bzw war los...Ging los. Als du mich zur Toilette zerrst, mein Höschen zerreißt und meine Beine spreizt... Es war geil, aber eigentlich fand ich doch nur dein Tshirt sexy...
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freyfrau
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Konjunktiv Part II
weniger gibt es nicht zu sagen
​ unser miteinander ein reiner Konjunktiv.... doch dahinter versteckt sich die gesamte Wahrheit. zwischen liedtexten, Rhythmen, Bildern bin ich beinahe versucht, dir diesen einen Gedanken auszutreiben... ihn ins hier und jetzt zu heben. doch dann müsste diese eine meine Welt untergehen. nur einmal dürfte das Herz sprechen können... wenn auch nur leise und nicht hörbar... es würde dir eine große Geschichte erzählen. vom hätte, wäre, wenn... vom können, sollen, wollen... doch am Ende stünde das eine wahre losgelöst von allen sicherheitsnetzen und rückfallebenen... der eine Satz, den du so wenig trägst und ich zu wenig ertrage... ich liebe dich Tags: Lyrik, Realität, Fühlen, Nicht denken, Bleiben, Fallen
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liebe
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ame_soeur
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Träume verblassen so schnell ...
... zum Glück kann man sie aufschreiben.
Heute Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Es ist ein kalter Tag im Frühherbst. Ich weiß dass du in meine Stadt kommst und wundere mich ob du mich besuchen wirst. Auf dem Weg bekomme ich eine SMS. Sie ist von dir, in Englisch. Du fragst wo wir uns treffen. Ich gehe weiter biege um die Ecke in der Erwartung dich dort zu sehen. Und da stehst du. Ich kann dein Gesicht noch nicht genau erkennen, da du einige Meter entfernt stehst. Also kneife ich die Augen zusammen um scharf zu sehen. Doch, du bist es. Du trägst ein rotes, langärmliges T-Shirt. Plötzlich kommt ein Wind auf. Ich will zu dir gehen doch der Wind bläst so stark gegen mich. Während ich gegen den Wind ankämpfe, schaue ich dich an. Deine blauen Augen strahlen und dein blondes Haar weht im Wind. Du bist so wunderschön. Aber komisch, rot trägst du sonst nie. Als ich endlich bei dir stehe, versuche ich dich möglichst gefasst zu begrüßen. Hi! Deine Stimme, dein Gesicht, plötzlich ist alles wieder da. Ich frage dich was du hier machst und warum du hier bist. Du willst es mir nicht sagen. Plötzlich kannst du Deutsch, auch darüber wundere ich mich. Wir gehen zu zweit durch die Stadt. Ich zeige dir die Straßen. Ich bin ziemlich stolz mit dir an meiner Seite. Wir beide lachen. WIr gehen in ein Cafè, das du kennst und in grün dekoriert ist. Es ist am anderen Ende der Stadt. Ich trinke das übliche, du Kaffee. Plötzlich ist eine Person, ein Junge, bei uns, die du kennst. Du sagst nicht wer es ist. Nachdem du mir dein Hotelzimmer gezeigt hast, das mit hellbraun furnierten Holzmöbeln und Hinterhofaussicht ausgestattet ist, ist es Nacht und wir gehen eine spärlich beleuchtete aber unbelebte Straße entlang, die ich schon irgendwo einmal gesehen habe. Wir, wieder zu zweit, setzen und auf den Rand eines riesigen Blumentopfs. Wir sitzen ziemlich nah aneinander- Vertikal neben uns sitzen andere Leute, an die ich mich nicht genau erinnere, auf einer hölzernen Parkbank. Gegenüber von uns ist ein geschlossenes Geschäft mit gläsernen Scheiben die bis zum Boden gehen. Plötzlich geht ein schriller Alarm los. Ich erschrecke, zucke zusammen so dass meine Arme deine berühren. Du nimmst meinen Arm und streichst über ihn. Äußerlich bleibe ich seelenruhig, doch innerlich schlägt mein Herz. Du bist es da neben mir, Du! Mein ganzer Körper kribbelt wenn deine Fingerspitzen sachte über meinen ganzen Arm streichen. Ich schmiege meinen Kopf an deine Seite. Das ist Glück, denke ich. Und ich genieße jede, noch so irreale Sekunde davon. Ich wache auf, scheiße ein Traum. Den ganzen Traum durch hatte ich ein wohliges, heimisches, glückdurchströmtes Gefühl. Deine Berührungen waren so nah, so echt. Gleichzeitig denke ich, warum, scheißeverdammte, ich von dir Träume, ich habe dich zwei Jahre nicht mehr gesehen. Ich will dich vergessen doch noch mehr will ich weiterträumen. Wieder hinein in meine Traumwelt. Meine Traumwelt mit dir. Meine Handynummer hast du nicht, in meiner Stadt warst du noch nie, seit wann trägst du rot und seit wann sprichst du fließend Deutsch? Als ich aufstehen muss und dann im Bad vor dem Spiegel stehe schaue ich mich an und denke, wie erbärmlich, lieber in einen Traum zu leben anstatt in der Wirklichkeit. Und wie erbärmlich dass ich nach zwei Jahren immer noch so dermaßen an dir hänge. Dann denke ich, schade dass der Traum schon vorbei ist. Schade dass es nur ein Traum war.
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griwo
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Chiatura
...
Mein Mitbewohner sitzt in der Küche und lacht mich aus. Das bin ich gewohnt von ihm, er ist ein Georgier und macht gern Witze über alle, die keine Georgier sind. Er macht auch gern Witze über andere Georgier, vor allem über solche, die nicht aus seinem Landesteil kommen, am liebsten aber über Leute aus Chiatura, dem Ort, an den ich morgen hinmöchte. Ich habe noch 10 Lari, nicht viel, damit könnte ich mir zwei Chatschapuri leisten oder mit Sammeltaxi nach Kasbegi fahen. Ich könnte das Geld auch sparen, um im nächsten Monat mehr Geld zu haben oder um meine Miete zu zahlen. Egal, ich nehme sie mit. Mein Mitbewohner meint, dass ich niemand fände, der nach Chiatura fährt, weil da niemand freiwillig hinfährt. Ich wette mit ihm um einmal abwaschen, dass ich sowohl hin als auch zurück komme, ohne diese 10 Lari zu verbrauchen. Er schüttelt den Kopf, grinst wie blöd und hilft mir, ein Schild zu schreiben: obere Hälfte „Chiatura“ auf Georgisch, untere Hälfte auf Russisch. Am nächsten Morgen stehe ich um 7:30 an der Straße neben dem Busbahnhof. Zweimal schon hat ein Busfahrer gesagt, dass das wohl nichts wird und ich lieber per Bus dorthin fahren solle. Zweimal habe ich grimmig mit dem Kopf geschüttelt und gesagt, dass ich eine arme Studentin ohne Geld bin. Zweimal sind die Busse vorbeigehfahren, da hält ein LKW und bietet mir an, mich bis nach Gori mitzunehmen. Naja, Gori ist immerhin schon zwei Städte weiter und zur Not auch ganz schön. Ich fahre mit Mischa mit. Mischa ist ein Mitfünfziger aus Karelien, er fährt regelmäßig nach Gori, um das Grab seines Vaters zu pflegen und um dort Geschäfte zu erledigen. Was für Geschäfte er dort erledigt habe ich nicht verstanden. In Gori spendiert er mir ein Mittagessen, deutet in eine Richtung an einer Straßenkreuzung und wünscht mir viel Glück. Ich warte etwa 10 Minuten, bis ein Jeep hält, in dem zwei Armenier sitzen. Ich zeige auf mein Schild und sie nehmen mich bis Borjomi mit. Wir fahren ca. 2 Stunden, aus dem Kassettendeck ertönt armenische Musik und beide versuchen, mir irgendetwas auf Armenisch zu erzählen. Ich schüttle immer nur den Kopf und rufe „nje ponimaju“, sie fragen „ukraina“? , ich sage „njemka“ und sie schütteln den Kopf und beginnen wieder, armenisch mit mir zu reden. So geht das bis Borjomi, dort spendieren sie mir Schaschlik und der dicke Fahrer, ich glaube er heißt Edo schenkt mir eine Kreuzkette. Der ebenfalls korpulente Beifahrer mit unverständlichen Namen bekreuzigt mich dreimal, sagt „Gitler kaputt“, lacht und weg sind sie. Ich stehe vollgefressen an der Straße und denke, dass Borjomi zur Not ja auch ganz schön ist, schließlich gibt es das Mineralbad, es kostet 2 Lari Eintritt und man kann im heißen Quellwasser baden, der Weg ist ca. 8 Km lang, wenn ich jetzt losgehe, schaffe ich die Marschrutka nach Tbilisi um 16:00 Uhr, meine 10 Lari würden für den Eintritt und die Marschrutka reichen, da hält ein LKW. Der Fahrer heißt Pascha und kommt aus der Ukraine. Er spricht etwas Deutsch und erzählt mir, dass sein Vater im Krieg gegen die Nazis gekämpft habe, aber die Roten auch scheiße waren. Überhaupt sei alles scheiße: das Leben, die Wirtschaft, die EU, die Ukraine, Russland sowieso. „Scheiße“ spricht er mit weichem „S“, es klingt sehr schön bei ihm, wie ein summen. Ich frage ihm, warum er in Georgien ist, wenn doch alles scheiße ist. Er meint, Scheiße ist es überall und in Georgien schmeckt der Wein gut. Das ist ein Argument. Er berichtet, dass er auf dem Maidan war und dass er früher mal Nazi war, aber das auch alles Scheiße war. Ich solle mir anschauen, was heute lossei: USA: Scheiße. EU: Scheiße. Ukraine: Scheiße. Wein: Gut. Mit dem Letztem stimme ich ihm zu, mit dem Vorherigem nicht so ganz. Er redet von seiner Frau, die ihn verlassen hat, von seinem Hund, der gestorben ist, von seinem Garten, der geschlossen wurde und davon, wie schlimm das alles ist. Er tut mir Leid und ich gebe ihm meine Wegachokolade. Beide essen wir Schokolade und hören traurige Musik. In Chiatura angekommen bietet er mir an, mich auch zum Kloster zu fahren, gern nehme ich sein Angebot an und gemeinsam fahren wir noch ca. 20 minuten zum Kloster. Das Kloster selbst ist leider für Frauen nicht zugänglich, wahrscheinlich auch für Männer nicht. Es steht auf einem hohen Felsen, eine schwindelerregende Leiter führt hinauf. Ein Mütterchen erklärt mir, dass oben zwei Mönche leben, die jeden Tag hinunter steigen und in der Kirche dort drüben ihren Dienst verrichten. Ich gehe zur Kirche und sehe zwei alte Männer, wahrscheinlich die Mönche des Klosters. In der Kirche hängt Jesus, er sieht mich vorwurfsvoll an und ich lege meine 5 Lari in die Opferschale und hoffe, dass ich mit den restlichen 5 zurück komme. Jesus guckt immer noch vorwurfsvoll, ich zucke mit den Schultern und gehe nach draußen. Zurück in Chiatura-City fahre ich mit zwei der vielen Seilbahnen, die von der Innenstadt auf die umliegenden Felsen führen. Einige dieser Bahnen sind öffentlich nutzbar, die meisten dienen jedoch dem hin- und herfahren von Kohle. Ich fahre mit einer Bahn und denke bei der Fahrt an die Berichte über die japanische Reisegruppe, die in einer Seilbahn in Chiatura den Tod fand. Ich habe etwas Schiss, weil die Bahn ganz schön hin und her schaukelt, aber die mitfahrende Bäuerin sieht sehr gelassen aus, da wird schon nichts passieren; außerdem habe ich eben 5 Lari an Jesus gespendet, da kann der ruhig mal dafür sorgen, dass diese Bahn nicht hinunterfällt. Der Ausblick über die Berge ist von oben wirklich grandios; man sieht die Kohlewerke, die Stadt, viel Wald und in der Ferne die Kondenzstreifen eines Flugzeuges. Wohin es wohl fliegt? Den Abwasch usste ich übrigens übernehmen. Das Leben ist kurz, wir alle sterben irgendwann, aber nicht heute, nicht hier.
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Und sie sieht gut aus
Niemand kennt LUCA GADJUS. Doch in der Modebranche ist sie erfolgreicher als alle Gewinnerinnen von Modelcastingshows zusammen. Sie findet, dass Prominenz nicht zu ihrem Beruf passt.
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Tombola
Living la Vida Locka der Ricky tanzt euphorisch auf Coca, der Buddy ist nicht schlauer, der lässt sich volllaufen mit einer Edelpraline wie ein Bauer.
Der Flug der Zeit in einem ungewissen Takt bringt in strömen Tränen für das Gesicht, ohne irgendein stoppendes oder heilendes Gegengift. Die Flugzeuge über uns kollidieren per bezahlten Tickets zum Jenseits in Qualen, dabei inbegriffen ist das sitzen auf unbeweglichen Schalen. Der Tod und das Leben sind allgegenwärtig, aber nicht zum morden wertig... Drum schätze ich die Gaben und bin den Gedankenzug wieder am Laden. So denn läuft die Zeit kunterbunt, ohne Wund und Schund, wie ein pferdeloser Reiter, aber relativ glücklich und heiter, die Ironie und die wahre Begebenheit treiben  mich weiter. Weder am schreien, jedoch großer Schmerz der mich daließ zum weinen, so wird auch morgen hoffentlich wieder die Sonne scheinen, das der Frieden zurückkehrt und die Freiheit entfesselt aus den Leinen..:)
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FraeuleinEigenbrot
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20 Quadratmeter
Es könnte so einfach sein, wenn du mich nicht alleine gelassen und alles, was wir hatten, in den Müll gekippt hättest.
„Vielleicht sind zwanzig Quadratmeter zum Träumen zu klein“, mutmaßt Casper auf seinem neuen Album. Es ist kaum ein Jahr her, da wäre dieser Satz unbemerkt an mir vorbeigerauscht, geradewegs durch die Abdeckungen der lädierten Boxen deiner Stereoanlage, durch die papierdünne Wand hinweg zu den neuen Nachbarn, die sich Nacht für Nacht ziemlich Heftiges lieferten und offensichtlich nicht damit klar kamen, ihre beiden Leben in einer zugigen Einzimmerwohnung mit Kochnische und Miniaturbad in Gleichschritt zu setzen. Es ist ein Jahr her, da hätte ich diesen Satz als bloßen Bestandteil eines Songs betrachtet. Jetzt ist er mit einem Mal zur absurden Wahrheit geworden, zum festen Bestandteil meiner Realität, zum Hintergrund für mein komplettes Handeln und Denken der letzten Wochen und Monate. Du bist weg und ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Neben wem putze ich mir morgens die Zähne, wen rufe ich an, wenn ich im Büro nichts zu tun habe, für wen mache ich sonntagnachmittags Frühstück, wer wechselt von nun an meine Sommer- und Winterreifen, bringt mir Schokolade von der Tankstelle mit, macht mir neue Marmeladengläser auf und sagt mir, dass ich schön bin und mein Hintern in dem Kleid keineswegs zu breit aussieht? Wen brülle ich an, wenn ich Dampf ablassen muss und bei wem entschuldige ich mich hinterher? Mit wem freue ich mich über neue Musik und diskutiere über Filme, wer erinnert mich daran, neue Glühbirnen zu kaufen, wer massiert mir den Rücken und wer ist mein Ansporn, nicht jeden Sonntag vergammelt im Bett zu verbringen. Wer erträgt mich mit all meinen Eigenheiten und nimmt mich so, wie ich bin? Wer, wer, wer, wer. Wer liebt mich, verdammt? Und wer bringt mich dazu, ihn zu lieben, an mir zu arbeiten, besser, stärker, schöner sein zu wollen? Wer, wenn nicht du? Es könnte so einfach sein, wenn du noch hier wärst, wenn du mich nicht alleine gelassen und alles, was wir hatten, in den Müll gekippt hättest. Wie den Inhalt eines vollen Aschenbechers oder den verfickten Rest eines labbrigen Cheeseburgers. Gott, diese Cheeseburger. Andauernd hast du die gegessen, in rauen Mengen, zu jeder Tages- und Nachtzeit, und dabei einfach nicht zugenommen. Es hat mich zur Weißglut gebracht, dir dabei zuzusehen und davon allein schon ein halbes Kilo mehr auf die Waage zu bringen. Du hast mich so oft zum Rasen gebracht und selten zum Rasten, wenn du mal wieder vergessen hast zu erwähnen, dass mein Hintern in dem Kleid nicht zu breit aussieht. Wenn ich dich zum achtzehnten Mal daran erinnern musste, meine Reifen zu wechseln und immer noch nichts passiert ist. Wenn du meine Musik nicht ernst genommen und dich beschwert hast, dass die Schokolade an der Tanke viel teurer ist, als bei Lidl und Edeka. Wenn du nach dem Zähneputzen deine Spucke nicht aus dem Waschbecken gespült hast und nicht ans Telefon gingst, wenn mir im Büro die Decke auf den Kopf fiel. Wenn angeblich du zu müde warst, um meinen Rücken zu massieren und zurückgeraunzt hast, wenn ich frustriert war, anstatt nach dem Grund zu fragen. Wenn du vergessen hast, mich dran zu erinnern endlich Glühbirnen zu kaufen oder den ganzen Sonntag vergammelt im Bett verbracht hast. Einzig die Marmeladengläser hast du mir geöffnet, und zwar jedes einzelne Mal. Das vergesse ich nicht. Aber vielleicht kann ich das eigentlich auch selbst, wenn ich sie umdrehe und lange genug hinten draufhaue. Du bist weg und ich glaube, ich komme in Zukunft auch ohne dich klar. Ohne volle Aschenbecher und fettige Cheeseburger.  Vielleicht mache ich mir nachher noch einen Salat. Aber deine rauen Hände um meine, die vermisse ich wirklich, wenn ich abends einschlafe. Die Unbefangenheit, die mit fortschreitender Zeit entsteht und die Scheu nimmt, Dinge auszusprechen, denken zu können, was auch immer mir in den Sinn kommt und mit dir darüber zu reden und immer, immerzu auf Verständnis zu treffen – oder zumindest auf ein offenes Ohr. Das war mit dir so einfach. Du bist weg und ich glaube, das Gefühl der Heimatlosigkeit wird noch eine ganze Weile bestehen bleiben. Es wird ein Weilchen dauern, bis ich mich wieder darauf freuen kann, von der Arbeit heim zu kommen und bei dem Wort „Zuhause“ nicht automatisch an dich denken muss. Und nur für den Fall, dass du es dir anders überlegst: Du hast das mit den Marmeladengläsern wirklich toll gemacht … Da kann so schnell kein anderer mithalten. Komm zurück.
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moments.of.bloom
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Immer. Ständig. Ununterbrochen.
Supergirls don't cry.
Es ist ein komisches Gefühl, wenn man einfach in der Luft hängen gelassen wird. Hilflos, weil man selber gar keinen Einfluss darauf hatte. Anstrengend, weil man trotz dem fehlenden Einfluss versucht auf den Boden zurück zu kommen. Man kämpft und doch tritt man nur in die Luft…hilflos. Die Gedanken-Maschinerie läuft. Immer. Ständig. Ununterbrochen. Der letzte Gedanke Abends vor dem Einschlafen und der erste Morgens nach dem Aufwachen und immer wieder zwischendurch, Nachts. Immer. Ständig. Ununterbrochen. Man hat das Gefühl, man hält es nicht aus und man tut es doch. Einziger Trost ist das Erreichen des Punkts, an dem man nicht mehr weinen muss. Weil man es nicht mehr kann. Weil keine Tränen mehr da sind. Weil man sich an fast alles gewöhnt? Supergirls don’t cry. Zwischendurch dann immer mal ein Ausbruch aus der Maschinerie, ein kurzer Bodenkontakt. Ich habe das nicht nötig. Wo ist mein Stolz? Tu dir das doch nicht selbst an. Zieh einen klaren Schlussstrich und werde damit fertig. Und dann ist der Bodenkontakt auch schon wieder verloren und es geht weiter. Immer. Ständig. Ununterbrochen. Alles war gut. Alles hat sich gut angefühlt. Alles schien so richtig. Man vertraut und lässt sich darauf ein, genießt. Ja vertraut…und dann hängt man da. Und hofft. Immer. Ständig. Ununterbrochen.
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1,495,224,000
immerDrama
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Die Wand vor mir
"Nur diese weiße Wand vor mir, kein Licht und keine Hand. Ich alleine. Allein' vor dieser Wand."
Wer sagt mir was richtig ist und wo ich hingehen muss? Wer hält mich fest nach unserem letzten, bitteren Kuss? Wo ist ein Licht, kann es mich leiten? Gibt es einen Weg und wer wird mich begleiten? Nur diese weiße Wand vor mir, kein Licht und keine Hand. Ich alleine. Allein' vor dieser Wand. Sie nimmt mir die Sicht, ist so steril und so kalt, Engt mich ein und lässt mich dennoch nie allein. Ich betrachte sie genauer, freunde mich mit ihr an, Doch sie antwortet mir nicht, hat keine Ahnung was sie mir raten kann. Also schlage ich auf sie ein, will hier raus, meinem Schicksal folgen, Reiße die sicheren Mauern ein, werde diesen Hammer vergolden. Und siehe da, plötzlich ein Licht, ein Luftzug in meinem feuchten Gesicht. Ein vertrauter Geruch von "Neubeginn", dennoch weiß ich nicht genau: "Wo soll ich jetzt hin?" Einfach raus und dann mal weiter sehen? Das ist doch keine Option, ich kann mich nicht meiner Sicherheit bestehlen. Dieses Risiko, die Angst und das Adrenalin, es gefällt mir nicht, Wo ist meine Wand, bringt sie bitte zum Stehen! Ihr konnte ich nah sein ohne abgewiesen zu werden, Sie hat mich nie verletzt, mich nie zum Weinen gebracht, Aber trotzdem habe ich mit ihr nie so herzlich, wie mit dir gelacht. Die Wand ist hinüber, nicht mehr existent. Ich habe sie eingerissen, wir sind uns jetzt fremd. Ich glaube ich bin frei, vielleicht trügt das auch. Ich spüre den Wind und leichten Regen auf meiner Haut. So fühlt sich also die Welt hier draußen an, Das Licht ist so schön, dass ich kaum noch schlafen kann. Es strömt in mich hinein, ich werde wieder ein Teil von mir. Und ich weiß: Es ist vorbei, ich gehöre nur mir.
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init-admin
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Wortschatz
Wie hat euch der Wortschatz diesmal gefallen?
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Oizo
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Good Morning Vietnam
Über den unnötigen Nonsens des hier und Jetzt
Heute zum ersten mal sein langen gut ausgeruht aufgewacht. Danach erstmal die Senseo aufm Nachttisch angeworfen und in die Küche gegangen um eine Tasse und Soja Milch zu holen. Zurück im Schlafzimmer erstmal auf Last.fm The Rascals Radio angemacht, Fenster aufgemacht, Kippe gedreht und den Tag in Ruhe mit Kaffee, Zigarette und guter Musik gestartet. Als nächstes ins Bad für Körperpflege unso. Dann mim Rad zur Grundschule um für 1 1/2 Stunden als Hobby-Teilzeit-Super-Pädagoge die Jugend von heute zu formen. Danach weiter zu den Streetworkern um das All Mittwöchliche Gratis Mittag Essen einzunehmen. Zum Glück wird man ja als Vegetarier dort auch versorgt und so vertilge ich 2 vegane Kassler Burger während um mich rum Steaksemmel in Massen Verschlungen werden. Noch 2 - 3 Kurzgespräche mit ein paar Carnivoren geführt die jeder Veggi kennt. "Du isst kein Fleisch?", "Ich esse nichts was mal gelebt hat", "Auch kein Fisch?", "Nope", "Das könnte ich nicht..." Mich noch über die Fuba gespräche amüsiert und dann mit vollem Bauch nach Hause gestrampelt. Dort angekommen erst einmal das übliche Prozedere. Briefkasten checken - Leer, 2 Stockwerke hoch stiefeln, aufschließen und merken das ich leise sein muss da mein Mitbewohner im Wohnzimmer noch fröhlich ratzt, aufs Klo und die schon tausendmal gelesenen Zeitschriften durchblättern da ich meinen Game Boy vergessen habe und somit nicht Tetris spielen kann, die Senseo wieder anmachen, für Musik sorgen, Laptop anmachen und Seiten checken. Seitdem liege ich hier, Facebook, Neon, Ebay und co haben meine Motivation mal wieder total gekillt weil es so viel angenehmer ist im Bett zu liegen, Kaffee zu trinken, rauchen und zu surfen anstatt Wäsche zu waschen, Bad und Klo zu putzen, Bewerbungen zusammenzustellen und was weiß ich noch zu machen. Wie sooft liegt man dran schaut sich irgendwelche Seiten a la ibash oder beichthaus an und denkt sich "Die Seite lese ich noch dann hör ich auf" und klickt dann doch ne Seite weiter. Ich würde viel Geld für eine Interne Uhr zahlen die mir sagt wie viele Stunden meines Lebens ich schon im Internet gesurft habe, wie viele Zigaretten ich geraucht/gedreht habe, wie viel Kaffee Ich getrunken habe, wie oft ich Sex hatte und wie lange insgesamt. Einfach eine Schöne Stati wie in jedem guten Game aber genauer betrachtet Geld dafür würde ich nicht zahlen aber es wissen wollen würde ich schon. Das Tippen dieses "Artikels" ist glaube ich das produktivste was ich heute gemacht habe außer dafür zu sorgen dass sich die Kinder nicht umbringen. Wobei sich darüber wohl auch streiten lässt aber dass kann man ja über alles. Nun denn werde mir jetzt wohl meine Gitarre hohlen und versuchen nen bisschen zu üben, Oh ich hab ne neue Message im G'sichtsbuch
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/good-morning-vietnam/674465
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Anti.Medicine
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Weltschmerz
Nur (k)eine Liebesgeschichte.
Es war eine laue, sternenreiche Nacht im März, als wir drei über diese Zäune kletterten, irgendwo in der Provinz zwischen zwei Großstädten, deren Scheinwerfer grausame Figuren an den Nachthimmel über ihnen warfen. Aber wir waren ja weit genug weg davon, wir Anachronisten von heute, noch halbe Kinder, Jugendliche, auf der Suche nach einer Jugendbewegung die zu ihnen passt, für gemeinsame Revolte bei Nacht. Hand in Hand, mit der Kippe zwischen den Lippen marodierten wir durch die Nacht. Über den Zaun ins Schwimmbad, durchs offene Fenster in die Schule, Spaß haben, weil man es uns noch hätte verbieten können. Die Nächte gehörten uns. Wir waren die Nacht, waren die Macht, die keiner sieht, die alles schafft. Eine von euch beiden war die erste, die ich jemals voller Leidenschaft küsste. Die Erste, deren Brüste ich in meinen Händen hielt. Die Erste, die ich schmeckte. Die Erste, von der ich dachte, ich liebte sie. Heute, wenn ich des Nachts aus dem Fenster starre und in meinen Erinnerungen versinke, wie wir damals in dem Schwimmbecken, weiss ich natürlich, dass dies nicht so war. So wie du mich damals schon nicht liebtest, liebten wir die Zeit, die niemals wiederkommt, der wir für den Rest unserer Tage unerreichbar nachhängen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/weltschmerz/1000077
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pecadomortal
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(Ver)stimmung
Der Himmel, ein Matsch aus Weiß und Grau. Die Luft kalt. Alles wie gestern. Und vorgestern. Ich frage mich woher die Tränen kommen so ganz ohne Grund.
Ich höre meine Stimme wie sie zitternd sagt:                                     „Ich brauch was gegen Müdigkeit und ähm Antriebslosigkeit“. Meine müden Augen schauen in die Mitleidigen der Apothekerin. Sie dreht und wendet sich. Bietet mir Tees, Dragees und Öle an. Immer wieder rutscht ihr mal die Diagnose Depression heraus, doch sie traut sich nie richtig es auszusprechen, redet von Winterverstimmung. Ich nehm den Tee. Dann lasse ich mich von meinen schweren Beinen nach Hause tragen. Die Shufflefunktion meines Ipods steht wohl auf Liebeslieder. Dann fällt mir ein: Du bist nicht mehr da. Selbes Szenario wie jeden Morgen. Stunden vergehen im Flug. Ein halber Liter Kaffee, drei Zigaretten 10 Lieder. Stimmung bleibt gleich. Ich gieß mir den Tee auf und trinke ihn voller Hoffnung. Als ich mit den Kopfhörern auf den Ohren das Haus verlasse ist meine anfängliche Euphorie schon vergessen. Mit Tränen in den Augen versuche ich die verschwommenen Umrisse der gestressten Menschen zu erkennen. Der Himmel ein Matsch aus Weiß und Grau. Die Luft kalt. Alles wie gestern. Und vorgestern. Ich frage mich woher die Tränen kommen so ganz ohne Grund. Dann fällt mir ein: Du bist nicht mehr da. „…Und dann habe ich noch eine Bitte an Sie, ich hätte gerne so eine Glücksspritze!“, bezirtze ich meinen Hausarzt. Er lacht und erklärt mir, dass er mir zwar jeden Wunsch erfüllen möchte, dass das in diesem Land aber eventuell illegal wäre. Kurz hört er sich mein Leiden an und steckt es, so wie alle, in die Kategorie Winterverstimmung. Dann gibt er mir eine Reihe roter Tabletten. „Das wird Ihnen helfen. Die machen glücklich. Die gebe ich normalerweise den kleinen Mädchen, die unter Liebeskummer leiden!“,witzelt er. Ich entgegne mit bezauberndem, gekünzeltem Lachen. Ich glaube Schauspielern kann ich ganz gut. Wie konnte die Menschheit solch ein Wundermittel verpassen? Ein kleiner Funken Hoffnung steigt erneut in mir auf. Es wird alles wieder gut. Dann fällt mir ein: Du bist nicht mehr da. Eine gestresste SMS erinnert mich daran, dass ich mit meinen Freundinnen verabredet bin. Ich bemerke, wie sich die Dunkelheit kalt über der Stadt breit macht. Ein Zeichen dafür, dass ich schon zu lange mein Bett nicht mehr gesehen habe. So 3 bis 4 Stunden. Ich sage ab und fahre heim. Meine Freundinnen eschauffieren sich. Ich habe keine Kraft zu streiten. Und auch keine um ihnen zu erklären, dass ich keine Lust habe mir ihr Boyfriendgejammer anzuhören und noch weniger darüber zu reden was es bei mir neues gibt. Nämlich nichts. Dann fällt mir ein: Du bist nicht mehr da. Endlich wieder in meinem Bett zünde ich mir eine Zigarette an. So wie meine Mama es hassen würde. Meine Lieblingsjammerplatte rauscht vom Staub auf der Nadel, aber ich habe keine Kraft aufzustehen. Ich versuche nachzudenken, aber in der Leere in meinem Kopf hüpft nur das Echo der Musik hin und her. Ich finde es ist Zeit zu Schlafen und mache das Licht aus. Als ich die Augen schließe, sehe ich dich. Dann fällt mir ein: Du bist nicht mehr da. Und eigentlich warst du das auch nie. Tags: Winter, Sehnsucht, Depression
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Maldamalnich
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Zeit heilt nicht alle Wunden
Ich lebe, verlebe mich, vielleicht auch dich
Licht fällt durch die halbvolle Flasche Whiskey am Fenster; Ein beruhigendes warmes Licht aber trotzdem unwillkommen. Er reißt stöhnend die Vorhänge zusammen und der Alkohol ergießt sich über ihn, danach kommt der Staub. Verärgert wischt er sich mit dem Laken sauber und bleibt dann noch eine Weile liegen. Sein Kopf pulsiert, jeder Herzschlag gibt ihm einen Stoß, der tief dringt und sich anfühlt, als würde sein Kopf in einem Schraubstock stecken, der immer fester zugezogen wird. Frühstück im Bett, Aspirin und Bier auf Ex, fast romantisch, wäre da nicht der Duft des Häufchens Erbrochenem neben dem Bett, der ihm wie eine Spinne in die Nase kriecht. So pappig und widerlich wie sein Mund schmeckt, hat er wohl letzte Nacht einige als nächtlichen Imbiss genossen. Er dreht sich um und blickt flehend zum Nachttisch: Das Geld ist wieder mal weg, sie auch. Ein bitteres Aroma gesellt sich zu seiner Mundmüllhalde dazu. Als er eingeschlafen ist, ist sie gegangen, hat ihn noch einmal angesehen, ihn bedauert und sich dann schließlich rausgeschlichen in die kalten nächtlichen Gassen. Mit einer Zigarette im Mundwinkel torkelt er durch die kalte Wohnung, das Licht, das durch die Fenster fällt wird zunehmend schwächer. Er hat den Kühlschrank angepeilt, aber zwischendurch erst ein Boxenstopp auf dem Klo. Am Kühlschrank angekommen blickt er auf die Bilder die daran hängen und beginnt erst zaghaft auf sie einzutrommeln, dann einzuschlagen.Wie ein wildes Tier im Todeskampf rammt er seine Fäuste in das Metall, die Bilder, seine Vergangenheit. Schließlich kann er nicht mehr und sackt erschöpft zu einem Haufen Elend zusammen, warmes Blut rinnt ihm die Hände herab und mischt sich mit dem Staub der am Boden liegt; Die alten Krusten sind wieder aufgerissen. Noch leicht zitternd dreht er die Heizung hoch und bahnt sich seinen Weg ins Bad, um sich den ganzen Dreck vom Körper zu spülen. Doch vorher der notorische Blick in den Spiegel, der einem in solchen Fällen nie Gutes bringt. Ein Junkie oder Obdachloser, er könnte alles darstellen, nur sich selbst nicht und doch blickt ihn dieses fremde Gesicht im Spiegel an. Er zieht sich an, räumt noch kurz auf und verlässt dann die Wohnung. Ein nasskalter Wind begrüßt ihn enthusiastisch als er auf die Straße tritt. Pfeifend bahnt sich dieser seinen Weg durch die Stadtschluchten um die Unvorsichtigen ihrer Hüte zu entledigen und dem Rest die Stimmung zu vermiesen. Laut trommelt der einsetzende Regen auf seinen Schirm ein, jeder Tropfen laut wie ein Glockenschlag der ihm direkt ins Hirn zieht, in seinem Kopf eskaliert der Schmerz noch immer. Die Viertelstunde Fußmarsch kommt ihm ewig vor, aber als er schließlich das Gartentor aufschlägt und ihm ein fröhliches zahnloses Kinderlächeln durch ein Fenster geschenkt wird ist fast alles wieder vergessen. Wärme empfängt ihn als ihm die Tür geöffnet wird, ein vertrauter Geruch steigt ihm in die Nase: Zuhause. Der Regen hämmert gegen die Fenster und der Wind bringt das Haus zum Erzittern, zögerlich fragt er wie ihre Woche gewesen sei, verzweifelter Smalltalk um Zeit zu schinden aber sie ignoriert ihn und bittet ihn zu gehen, mitsamt der Kleinen. „Bis Sonntagabend, sei pünktlich bitte.“ Es gibt soviel was er ihr noch sagen möchte aber dafür ist es schon lange zu spät. Er nimmt die kleine Hand die schon ungeduldig auf ihn wartet und tritt mit ihr in den Sturm.
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liebe
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frapi_
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Zwanzig Männner
Also, erst mal muss ich mich orientieren. Und dann... Tatsächlich amüsiert mich das alles jetzt. Und dabei geht es nicht mal nur um Sex
Also, erst mal muss ich mich orientieren. Machen wir das mal chronologisch. Dann muss ich aber eigentlich 2011 schon anfangen. Gut, also I’s WG-Party. 18. Nov. 2011. Das Datum weiß ich noch so ganz genau, weil es nach dem J. der erste Mann war den ich dann wieder geküsst hab. Obwohl, naja, Mann? Bub wohl eher. Nummer 1 , der Börni also. Ja, ich weiss, allein die Schreibweise macht mich ganz fertig und der war zu groß und hatte nen zu kleinen Kopf... Außerdem war es moralisch verwerflich, er hatte ja „fast“ ne Freundin, oder so ähnlich. (Oh, da werden wohl noch ein paar mehr moralisch verwerflicher Stories kommen… egal) Also, der Börni. Das war ja sowieso recht unspektakulär. Hat mir aber unfassbar geholfen in meinem Selbstwertgefühl. Und jetzt nicht sagen, dass das traurig ist. Zu dem Zeitpunkt war ich so zerschmettert, dass mir sogar ein Bubi mit kleinem Kopf hilft, ja, so war das nun mal. Ich weiß nicht ob es jetzt vielleicht wirklich moralisch verwerflich wird, wenn ich echt ALLE aufzähle. Der nächste war jedenfalls Nummer 2 . Das war ja auch so ein halber Ausrutscher, weil ich auf L.'s Feier aber auch so viel trinken musst, sonst hätt ich die Schwulengeschichten nicht ertragen ohne im Erdboden zu verschwinden vor Fremdscham. Na gut, also, 2 war eben leider ein Riesenbaby. Nicht falsch verstehen, ich mag den echt gern. Ich weiss noch wie ich gesagt hab, ich hab keine Lust mehr auf so junge Typen, ich bin zu alt. Und er hat dann gesagt, er will ja eh noch bevor er 30 ist Kinder haben. Das war mir dann doch ein bisschen zu schnell. Erstaunlich, dass da Monate lang was lief und er völlig resistent war gegen meine Gemeinheiten. Dann hab ich mir den 3. (Sara perche ti amo – Ricci e Poveri) auf friendscout gesucht. Ach, der 3. Bei dem hatte ich mir kurzzeitig eingeredet, dass das was wird. Der 3. hatte wirklich nen gewaltigen Stock im Arsch. Er hatte sogar so nen Gang als hätt er nen Stock im Arsch, das war fast schon zu bildlich und recht amüsant. Und wenn jemand wissen will wie es ist, wenn ein Typ schlecht küsst, dann kann ich da den 3. sehr empfehlen. Außerdem, ich will auch gar nicht weiter ins Detail gehen, aber der hat echt ein komisches Sex-Gesicht gemacht. Da konnt ich mich gar nicht richtig konzentrieren. Das war so schlimm, dass ich mich immer ablenken musste. Und drum hab ich dann währenddessen mal das Buch „Deutschland schafft sich ab“ in seinem Spießer-Schlafzimmer-Bücherregal entdeckt. Das hat’s nicht besser gemacht. Außerdem, er war auch immer angepisst, wenn ich nach dem Sonntags-Tatort die Decke auf der Ledercouch nicht wieder gefaltet hab, vorm Schlafengehen. Entschädigt hat mich allerdings sein Anblick im Anzug. Seine Frisur war zwar irgendwas zwischen 90ies und völlig unerträglich, aber der Körper in dem Anzug war durchaus nett anzuschauen. Leider hat der 3. meine Witze nicht verstanden. Dann hab ich im Cord mal den 4 kennengelernt. Der ist eigentlich nicht der Rede wert, außer vielleicht, dass er mein erster echter One-Night-Stand war. Das war auch alles ganz fürchterlich normaler One-Night-Stand-Sex… also, glaub ich eben. Nur, der 4, der wär ja an sich nicht so schlecht gewesen. Promovierender Physiker, Skateboarder, coole Sau also (warte mal, Physiker und coole Sau geht eigentlich nicht zusammen…). Na, auf jeden Fall hatte der 4 ganz viele Sommersprossen. Das hatte ich im Cord schon registriert. Das war ok. Nur, der hatte die, und das hab ich eben erst später feststellen dürfen, überall, nicht nur im Gesicht. Das sah ein bisschen aus wie eine Krankheit. Schön war’s nicht. Da bin ich dann auch abgehauen in der Früh, so ganz ohne Nummer tauschen und so. So macht man das ja bei nem One-Night-Stand so, oder? Neuer Abend im Cord. Auftritt 5 . Hier kam zum ersten Mal der Spruch, dass er nur neben mir einschlafen will, kein Sex, nur Schlafen. Da hab ich das auch noch geglaubt. Haha. Der 5, der war jedenfalls komisch. Mit dem hab ich mich zwar danach dann nochmal getroffen, aber der 5, und auch hier keine weiteren Details, aber der 5, der war so laut im Bett. Das war wirklich unglaublich abartig, keine Ahnung wo er das gelernt hat und was er damit bezwecken wollte. Oder war ich so unglaublich gut? Das konnte ich meiner WG auf jeden Fall nicht auf Dauer antun. Ich glaub, danach hab ich friendscout mal wieder ne Chance gegeben und den 6 (Sail – Awolnation) getroffen. Der 6 war der langweiligste Mensch aller Zeiten. Unternehmensberater, Überraschung! Eigentlich war er ganz süß, aber auch seine Frisur war wahnsinnig Scheiße. Was haben die Männer um die 35 mit ihren Haaren? Kein Mensch gelt mehr sein Pony nach vorne (welcher Mann trägt eigentlich noch Pony?)! Und so musste ich mich auch vom 6 verabschieden. Zwischen durch hab ich mal den 7 (Let me go - ) getroffen. Auch friendscout, um die 35, die Haare waren ok. Der 7 war auch cool. Skater, Wakeboarder, Biker, coole Socke eben, alles gleichzeitig. Und dann treffen wir uns also zum ersten Mal und seine Stimme ist die eines 20-jährigen Eunuchen. Das war natürlich sehr schade. Der 7. war der dritte friendscout-Typ und da hab ich gemerkt, die werden irgendwo geklont. Die haben alle komische Haare, ne 2-Zimmer-Wonung mit Balkon und Küche integriert ins Wohnzimmer. Ne Ledercouch. Und nen schwarzen oder weißen Audi oder BMW. Ist das München oder ist das einfach nur erschreckend? Mit dem 7. bin ich auch nicht im Bett gelandet. Da hatte ich kurzzeitg mal ne seriöse Phase. Wir sind übrigens schon im April 2012 würd ich schätzen. Das kleine Intermezzo mit dem 8 , sehr unseriös, aus der Milchbar, hätt ich jetzt fast vergessen. Was fürchterlich unbequem ist, ist übrigens Sex in den Toiletten des Motel One am Sendlinger Tor. Und irgendwie auch ein stückweit beschämend, da an der Rezeption vorbei, 20 Minuten wegbleiben, dann wieder raus kommen. Der 8 hatte auch ne Freundin, das hat er mir zwar nicht erzählt, aber sein Kumpel, der in der Milchbar dabei war. Da hätt ich schon mal merken sollen wie schlecht Männer wirklich sind. Zu dem Zeitpunkt dachte ich allerdings noch, er sei ne Ausnahme. Bei friendscout sollt ich auch noch kurz Nummer 9 , den Rocco erwähnen. Ok, ja, der Name hätte mich schon von nem Treffen abhalten sollen. Auf dem Papier hat der sich aber durchaus gut angehört. Der 9. war auch so ein Klon. Drum muss ich den auch nicht weiter beschreiben. Der war jedenfalls strange. Beim ersten Treffen hat er ein Einstecktuch im Jacket gehabt. Irgendwo is der mal in der Zeit hängengeblieben. Und komisch ist übrigens wenn ein Mann im Bett „Jaaa. Schüttel ihn!“ ruft. Weil ich da immer noch nicht kapiert hatte, dass Online-Dating-Plattformen sehr sehr komisch sind, hab ich mich auch noch mit dem 10. getroffen. Um die 35 und komische Frisur. Und auch wenn ich seine Wohnung nie gesehen habe, ich kann euch ganz genau sagen wie sie aussieht. Immerhin fuhr er ja auch nen schwarzen BMW. Ja, der 10., der war überhaupt sehr speziell. Von ihm hab ich wenigstens einiges gelernt. Meine Freundinnen sind dumm, Schuhe für Frauen fangen ab nem 10-cm-Absatz an, die Erde ist eine Scheibe und er hat immer Recht. Ich hätte seine Sprüche mal früher aufschreiben sollen, weil jetzt sind sie mir wieder alle entfallen. Und es war doch ein bisschen amüsant. Amüsant war auch, dass er es gar nicht gut fand, dass ich per facebook „Schluss gemacht“ hab. Hab ich Schluss gemacht? Juhu, ich fühl mich wie ein 15-jähriger Teenie. Den 10. hab ich natürlich v.a. für meine große Liebe 11. (I follow rivers -Triggerfinger) in den Wind geschossen. Haha, hört hier jemand die Ironie? Nein? Egal. 11. war für mich eben das heißeste Gerät unter diesem Himmel. Mit sooo schönen Unterarmen, sehnigen Unterarmen als hätte jemand darin Öl-Pipelines verlegt und den unfassbar einschüchternsten Sixpack, nein, warte, Eightpack, meines Lebens. Der Typ war natürlich unglaublich ungut für mich. Ein Desaster im Prinzip. Und, auch wenn ich‘s wusste, hat mich das nicht davon abgehalten ihm nachzulaufen als wär er der letzte Mann auf Erden. Und mit seinem blutverschmierten T-Shirt schlafen zu gehen und was man eben sonst noch so macht. (Macht man das so? Ich weiss es nicht.) Für diese perfekte Schöpfung Gottes jedenfalls war es das mindeste was ich tun konnte zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar zu sein. Schade war, dass Mr. Universe keinerlei Interesse an mir hatte, außer Sex eben (immerhin…). Natürlich hat sich nach einigen Monaten rausgestellt, dass 11 ne Freundin hat. Oder wieder hat, oder was auch immer. Ziemlich zeitgleich mit dem 11. hab ich auch den 12 kennengelernt. Der 12 ist der Inbegriff des Angebers. Und es mag ja sein, dass er wirklich was drauf hat, keine Ahnung, weil ich war immer so sehr damit beschäftigt ihm zu sagen, dass er ein Angeber ist. Und auch wenn er vielleicht ein paar Dinge echt drauf hatte (nein, diesmal geh ich echt nicht ins Detail) gab es so unfassbare Abtörner, über dich ich niemals hinwegsehen könnte. Stichwort: rote Speedo oder überdimensionales Rosenbild überm Bett. Der 12 und ich, wir haben uns eh gegenseitig warm gehalten und hatten nebenher noch Andere am Start, was die Situation zwar entspannt hat, aber auch bisschen abartig war. Andere heisst bei mir zum Beispiel den 13. 2 oder 3 mal abschleppen. Oder mich von ihm abschleppen lassen? Whatever. Der Saunabär jedenfalls macht seinem Namen alle Ehre. Von Sex mit Bären kann ich jedenfalls abraten. Und mein Bett hat ihn auch nicht ausgehalten. Als ich dann doch dachte ich werd eben für immer am 11. hängen hab ich in diesem Club den 14. (Boys don’t cry – The Cure) kennengelernt. Und, gut, der war mal echt ein Freak. Natürlich war es nicht sonderlich geschickt an dem gleichen Abend mit ihm Heim zu gehen. Andererseits ist’s von ihm auch unglaublich bekloppt mir zu erzählen er wär 19. Ich mein, ich hab ihm das ne Stunde geglaubt. Und ihn auch so behandelt. Mit 19-jährigen hat man komischen Sex. Irgendwann hat er mir dann doch erzählt, dass er Arzt ist. Und mir ein Pimmelfoto gezeigt. Ich glaub, weil er Penisse baut. Jedenfalls ist er jetzt der Penismann, das hat der jetzt davon. Höchstwahrscheinlich ist’s ihm herzlich egal. Weil jetzt hat er ja ne Freundin. Die schielt und hat ne zu große Nase hat. Oder hab ich geschielt als ich sie gesehen hab? Jedenfalls war sie hässlich. Weil ich die Schnauze voll hatte von den ganzen Idioten dacht ich mir es wär ne gute Idee mich mal an die Männer zu halten die nett aussehen. Und, da ist mir niemand besseres eingefallen als der Barkeeper. Haha, gute Idee. Der 15. wollt mir dann auch nur kurz was zeigen. Im Endeffekt hat er mir im Keller was Kurzes gezeigt… Oder war das jetzt fies? Super Masche den betrunkensten Gast „ausversehen“ in den Keller zu lotsen. Und noch viel besser: die Woche drauf musste er dann früher gehen. Die Freundin wartet. Ja, herzlichen Glückwunsch. Interessanter Weise hatte ich da aber noch nicht gelernt, dass „nett aussehen“ nicht gleich „nett sein“ ist. Der 16. war für mich wirklich ein sicherer Hafen. Immerhin ein Freund von Freunden und die würden einem ja bei Zeiten mal sagen können, wenn so ein Typ VERHEIRATET ist. Aber, nein, nachdem ich mich in 8-stündiger sensibler Kleinstarbeit zu ihm vorgearbeitet hatte und er mir dann tatsächlich sagt, er hat sich in mich verliebt (das hab ich ungefähr tausend Jahre lang nicht mehr gehört) erwähnt er im gleichen Satz leider, dass er vergeben ist. Schon länger. Verheiratet hab ich erst am nächsten Tag über facebook von ihm erfahren. Ganz ganz super. Auf der Geburtstagsfeier von S. und W. kam der 17 . Das wusste ich schon und ich hatte vielleicht auch ein bisschen geplant, dass da was laufen wird. Und klar ging dann auch was. Ich habe keine Ahnung wie alt der Junge ist, wahrscheinlich, wie S u W, um die 26… Ich weiss nicht was er studiert und seinen Nachnamen kenn ich auch nicht. Und er ist ziemlich komisch behaart. Überall. Das hab ich, zum Glück (also, zu seinem Glück) erst post-koital festgestellt. An irgendeinem verplanten Party-Abend, und da gab es ja viel im Jahr 2012, hab ich anscheinend mit dem 18 rumgemacht. Das ist komisch, weil ich weiß es gar nicht mehr und außerdem fand ich den nie wirklich sympathisch. Der 18 ist ein Freund, naja, Bekannter, von A u N. Die N. mag ihn nicht. Zu Recht irgendwie. Auf der Weihnachtsfeier läuft trotzdem nochmal was. Dass er sich so unverschämt an mich ranmacht, völlig unbeeindruckt von meinen Abweisungen, macht ihn tatsächlich ziemlich sexy. Außerdem hatte es was echt Böses, weil der 19. auch da war und ich genau wusste, dass der sich Hoffnungen macht. Ich krankes Ding, ich. Und, in der Tat hab ich in der Nacht mal wieder echt sehr befriedigenden Sex. Mit dem 18. Erschreckend, dass das v.a. mit Männern klappt die ich in gewisser Weise abstoßend finde. Nachdem ich so viel über diese online Dating-Plattformen nachgedacht hatte, hatte ich irgendwie Lust mich da wieder anzumelden. Diesmal nur kurz und absolut nur als Experiment. Natürlich sammeln sich schon am ersten Tag die Freaks, aber einer scheint ganz ok zu sein, der 20 . Der hat auch Zeit sich zu treffen, Glühwein am Chinesischen Turm. Ich bin natürlich skeptisch, wie immer. Es wird ein netter Abend, aber er endet, wie ich es eben diesmal nicht wollte, mal wieder im Bett. Es war nicht mal besonders toll, soweit ich das noch weiß und ich darf mich natürlich nicht drüber wundern, dass er sich danach nur noch sporadisch bis gar nicht mehr meldet. Ich frag mich ob ich jemals lerne mal jemanden auf den ich scharf bin trotzdem an der langen Leine zu lassen… Apropos lange Leine. Die vom 19. habe ich jetzt dann auch mal gekappt. Er fand das glaub ich nicht so gut, aber mit dem hätte es nicht funktioniert. Nette Männer sind unattraktiv.
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fuehlen
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1,072,481
1,365,951,180
MarioGekko
http://www.neon.de/user/MarioGekko
L.i.e.b.e.
...
Leidenschaftlich ihr einzigartiges Bild erblickend, lass ich einfach Bedrückendes ersticken. Lächelnd ist eine Blüte erwacht, leuchtend ist ein Brennen entfacht. Links in erhobener Brust erklingen Lieder ihre Eleganz beschreibend. Eindrucksvoll lässt ihr entzückender Blick ein Licht in einsamer Bucht erscheinen.
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HeavenKnowS
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Endlosschleife
Gedanken sind frei, leider auch schwer zu kontrollieren.
Wenn ich Nachts alleine in meinem Bett liege denke ich an dich. Während meine Anlage sanfte und leise Töne ausspuckt die von der Liebe erzählen laufen in meinem Kopf permanent Erinnerungen wie ein Film. Die Zigarette, die ich wie einen letzten Strohalm zum Luftholen im Sumpf der Erinnerungen, festklammere erhellt den ganzen Raum. Das Licht der Zigarettenglut ist so gleißend und hell und wird dennoch von dem Rauch verhüllt. Das Licht wird wie von einem weichen Schleier verhüllt und gibt mir Anlass an etwas anderes zu denken. Endlich. Seit Tagen und Wochen kann ich an nichts anderes mehr denken als unsere gemeinsame Zeit, wir waren ein Herz und eine Seele, wir waren Liebe und Hass zugleich. Unsere Zeit ist vorbei, unwiederbringlich beendet. Die Beziehung scheiterte an sovielen Dingen, das es vermutlich Jahre dauern würde, müsste ich sie einem Außenstehenden erklären. Außenstehende hatten in unserer Welt sowieso keinen Platz, unsere Welt haben wir immer zu verteidigen gewusst. An den Abenden an denen wir alleine im Bett lagen und Zigarettenrauch beim verschwinden beobachteten, da waren wir glücklich. Wir redeten über die Zeit, über das Leben und über Okkultismus. Niemals gingen uns die Gesprächsthemen aus, niemals verging uns die Lust am leidenschaftlichsten Sex, den es wohl nur zwischen uns beiden geben kann. Wir wären nun zwei Jahre zusammen, still und einsam trauerte ich am 08.01.2010 vor mich hin, hörte unsere Lieder und ging alleine im Licht des Mondes spazieren. Ich lief an den Stellen entlang an denen wir die schönsten Momente hatten, an der Laterne unter der wir uns nach einem Streit geküsst haben, an der Bushaltestelle an der ich dich überzeugen konnte doch noch bei mir zu bleiben. Während ich laufe wird der Mantel aus Gefühlsabfällen immer größer und schwerer, ich würde ihn gerne abstreifen doch ich schaffe es nicht. Leider. Wieder zu Hause gehe ich duschen, ich greife mir in die Haare, verschränke meine Arme und beuge meinen Kopf nach unten. Ich kann nicht mehr. Ich habe mir geschworen dir keine Träne mehr nachzuweinen, dieses Versprechen kann ich nicht halten. Tränen vermischen sich mit dem Wasser aus dem Duschkopf, sie verschwinden im Abfluss, sie sind nichts Wert, werden einfach hinuntergespült und niemand weint meinen Tränen eine Träne nach. Am PC schaue ich mir unsere Bilder an, ich erinnere mich an jedes einzelne von ihnen, ich wollte sie mir nie wieder anschauen, ich tue es dennoch fast jeden Tag. Die Bilder die ich nicht sehe, die habe ich im Kopf. Immer. Ich denke jeden Tag an dich, ich denke bei jeder Kleinigkeit an dich. Ich meide sogar Orte die mich an dich erinnern, ich meide Lieder die mich an dich erinnern, sogar ganze TV-Serien. All das bringt nichts, jeder Tag, jede Stunde, jede Sekunde denke ich an dich. Es ist wie ein Fernseher mit Satellitenreciever, 1.000 Programme, aber ich kann nicht umschalten. Ich habe keine Fernbedienung und der Fernseher kein Knopf. Ich möchte nicht mehr an dich denken, ich möchte mich neu verlieben, ich will wieder glücklich sein, doch es scheint mir nicht möglich. All die tollen Frauen, all die tollen Bettgeschichten, alles konnte mich nur kurzfristig von dir entfernen, nichts dauerhaft. Mir bleibt die Hoffnung das sich meine Gedanken nicht mehr so intensiv um dich drehen werden, das ich wieder glücklich werde und das ich meine Erfolge wieder mit einer Frau an meiner Seite genießen kann. Irgendwann.
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Egosau
warum auch nicht?
Egoist!!! Für mich persönlich das Unwort schlechthin, dicht gefolgt von "aber". Warum? Weil ich einer bin, voll überzeugt und sogar noch stolz darauf! Zugegeben nicht immer gewesen, zumindest habe ich es lange Zeit nie von mir behauptet. Egoist, da schießt einem automatisch das Bild von besonders Ich-bezogenen Menschen aus seinem Umfeld durch den Kopf, Leute die man im besten Fall einfach nur zum kotzen findet. Gut vielleicht auch erstmal Falco's Egoistenhymne, echt mieser Ohrwurm. Jedenfalls sind meistens diese "Ellenbogenmenschen" gemeint, diejenigen die ohne Rücksicht auf Verluste durch ihre Umwelt flanieren. Als Mensch mit ausgeprägten Kopfkino habe ich immer das Bild von einem seelenlosen Dämonen im Kopf so einer von der richtig miesen Sorte der, mit den Skalps seiner Opfer als Trophäen um den Hals, alles verschlingt was ihn im den Weg kommt. Nun stellt sich die Frage warum kann ich guten Gewissens, mit so einem Bild im Kopf, von mir selbst behaupten ich sei ein stolzer Egoist. Nun wie so oft in der heutigen Zeit ist der Egoist keine "schwarz-weiß"-Gestalt, obwohl sich der negative Touch des Wortes nicht von der Hand weisen lässt. Das Prinzip auf sich selbst zu achten ist allerdings gar nicht so schlecht wie es dieser Begriff suggeriert. Wir haben einen angeborenen Selbsterhaltungstrieb, dass sich dieser nicht nur auf essen, trinken und überleben beschränkt ist nicht unbedingt vielen Menschen bewusst. Unser seelisches Wohlbefinden hat genau den gleichen Selbsterhaltungstrieb wie unser Körper. Wenn wir uns immer wieder hinten anstellen und aufopfern führt das geradewegs in eine Depression, ein Burnout oder wir mutieren schneller zu egoistischen Dämonen als wir gucken können. Der Kunstgriff zwischen diesen beiden Extremen ist wie üblich die goldene Mitte zu finden. "Durch sich selbst, für Andere", wenn es uns selbst gut geht können wir auch anderen Menschen auf Dauer und viel nachhaltiger unterstützen. Wer kennt das nicht wenn man das Gefühl hat die ganze Welt umarmen zu können teilt man das gerne, sowas wirkt sich positiv auf unser Umfeld aus. Ganz pragmatisch gefragt, würdest du jemanden helfen können der mit seinen Ängsten und Nöten zu dir kommt, während dir die Probleme selbst bis zum Hals stehen? Klar du würdest zuhören und versuchen zu helfen, aber ganz ehrlich hat je ein "ahja das kenne ich, ich hab das gleiche Problem und verzweifel damit" wirklich irgendwem geholfen? Genau deswegen "erkenne dich selbst", nimm dir auch mal Zeit für dich. Mach einfach mal was du gerne machst und dir gut tut. Sag auch einfach mal "Nein", niemand der es wert ist wird dir das übel nehmen. Beschäftige dich einfach mal intensiv selbst mit dir. Wenn du dich selbst verstehst wirst du andere besser verstehen können. Du wirst feinfühliger gegenüber Anderen wenn du selbst weißt die du empfindest. Klar wird die Welt dadurch nicht zu einem besseren Ort, Probleme verpuffen nicht einfach so und dein Leben nicht schlagartig leichter, allerdings ist ein gesunder Egoismus ein Schritt in die richtige Richtung. Tu was für dich und dein Umfeld, werde eine sozial verträgliche Egosau. Tags: egoistisch, Freunde, Umfeld
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FineTheWay
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Liebe die Entscheidung
Manchmal ist es einfach so. Und nur so. Nichts dazwischen.
Manchmal ist es einfach so. Und nur so. Nichts dazwischen. Das typischste an Ich Weiß Nicht- Sätzen ist die Begabung derjenigen, die diese Sätze unendlich oft gebrauchen, sich elegant aus einer klaren Aussage zu schlängeln. Das Einzige, was entschlossen wird, ist sich auf gar keinen Fall zu entschließen. Und das ist die Wurzel jener Nicht- Versuche, jener angespannten Atmosphären, jener Missverständnisse, jener Unklarheiten, jener Lügerei. Die Wurzel der potentiellen Möglichkeit, der Liebe zweier Menschen eine Chance zu geben, wenn Sie denn entfacht ist. Der Salat von unendlich vielen Aussagen zwischen JA oder NEIN. Die Bandbreite aller Formulierungen, die keinesfalls ein klares JA oder NEIN abverlangen. Obwohl meist schon in den ersten Sekunden klar ist (gut, seien wir realistisch, manchmal auch viel viel später), ob uns eine Person verzaubert und wir schon in Gedanken am Traualtar stehen, oder ob sie uns eher weniger verzaubert und der einzige Gedanke ist, welche Ausrede am wenigsten nach Ausrede klingt, um dieses Date jetzt sofort zu verlassen. Von einer Steinklippe im Sommerurlaub auf Kreta ins tiefschwarze Meer springen, ja, das können wir. Ohne mit der Wimper zu zucken. Aber wenn es um das große, romantische, literarisch und filmisch so oft aufgegriffene Thema Liebe geht, da trauen wir uns meist so gut wie nichts zu, wenn es darum geht, Stellung zu beziehen und zu sagen ob wir jemanden mögen oder nicht. Ob wir mit jemandem eine Beziehung eingehen wollen oder nicht. Ob wir jemanden lieben oder nicht. Dabei ist es doch eigentlich so einfach. Nur die tausend Möglichkeiten zwischen den mutig entschlossenen Worten JA und NEIN bringen uns immer wieder um eine Entscheidung. Und oft auch um eine möglich entstandene Liebe. Die Angst, dass diese Liebe möglicherweise sofort scheitert. Das ist die Geburt, derjenigen Sätze die mit Ich Weiß Nicht anfangen. Doch die Angst, dass diese Liebe möglicherweise etwas ganz großes wird, die ist größer. Ein Ich Weiß Nicht Satz ist nicht nur eine Lüge, sondern auch ein Satz, der im Weg steht, im Weg steht einer möglichen unendlich romantischen Liebesgeschichte. Oder eben auch nicht. Aber nichts dazwischen. Manchmal ist es einfach so. Und nur so. Nichts dazwischen.
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fly.away
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Re: Schlussstrich
vielleicht doch nur mit Bleistift gezogen
Ich wollte den Schlussstrich und ich hab ihn gezogen. Zuerst fühlte es sich richtig an, es war auch richtig. Ich hatte so viele Gründe, warum es richtig gewesen war. Deine Versuche mich zurück zu gewinnen, ließ ich an mir abprallen, so wichtig war dieser Strich für mich. Hätte ich ihn nicht gezogen, wäre ich wahrscheinlich immer noch unglücklich mit dir. Und das wären wir nicht wert gewesen. Zu viele schöne Momente hatte es vorher gegeben. Ich hatte eine gute Ablenkung, ich konnte mich dadurch von dir distanzieren. Ich begann zu denken, dass meine Ablenkung mich auf Dauer glücklich machen konnte. So ähnlich, wie wir es am Anfang waren. Ich kämpfte dafür, dass aus einer lockeren Bindung eine Beziehung wurde. Ich wollte das. Und ich schaffte es. Aber nachdem ausgesprochen war, was ich so lange hören wollte, fühlte es sich plötzlich nicht mehr so gut an. Nicht mehr so erfüllend, nicht mehr so kitzelnd. Die Zeit war trotzdem schön, ich genoss die Zweisamkeit. Aber ich fing an zu vergleichen. Es war nicht wie mit dir. Und es würde nie so werden. Plötzlich waren da die Zweifel. Vielleicht musste ich den Schlussstrich wieder wegradieren, vielleicht doch noch einen zweiten Versuch wagen? Und auch die Gedanken, dass ich vielleicht einfach auch nur ein egoistisches Arschloch war, was nicht alleine sein wollte, kamen auf. Eigentlich wollte ich nämlich alles gleichzeitig. Ich wusste einfach nicht wer ich war, das hatte ich noch nie gewusst und ich war der Überzeugung, es auch nie rausfinden zu können. Und ich war unfähig mich zu finden, dabei konntest du mir nicht helfen, er nicht und die anderen wahrscheinlich auch nicht. Ich musste mehrere absägen. Für ihn oder für dich. Und eigentlich wollte ich frei sein. Aber wie sollte ich das alles kombinieren? Mir endlich so einiges eingestehen? Aber dann würde es damit beginnen, dass ich mir eingestehen müsste, dass ich schwach bin, unfähig, unsicher, nicht von mir überzeugt, leicht zu verunsichern und zu beeinflussen. Warum war ich bloß so ein heilloses Durcheinander? Tags: Alte Liebe, erste große liebe, zweite Chance, neuer Versuch, neue Beziehung, Eingeständnis, schwäche
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Oliver_Kucharski
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Relaunch-Chat
Eure Fragen und Wünsche zum Relaunch: Heute wird ab 15 Uhr gechattet.
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FranziOhFranzi
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Ich sehe dich verschwommen !
- Gib den Menschen macht und du lernst den wahren Charakter kennen -
Du bist ganz genau das geworden , was du früher verabscheut hast. Die Wunder die du lehrtest sind verschwommen . Was ist da passiert ?! . Dein schrei nach Aufmerksamkeit ist erbärmlich und dabei vergisst du die Menschen an denen du voller Bedeutung & Wert warst . Du hast die Wertschätzung verloren . Nur noch deine Präsenz ist wichtig . Der Applaus anderer und für dich deine Genugtuung .. Dein stummer schrei nach Zuneigung von jeden Menschen . Das soziale Netzwerk deine Bereicherung . Wo du doch früher dagegen warst ! Wenn das dein neues Leben sein soll! Du sagtest zu mir , du hättest Schritte  vorwärts gemacht . .... Indem du das bist , was du nie sein wolltest . Ich wollte dich warnen , du lehntest ab. Du verletzt nur noch mit deiner Art und Weise deiner selbst Überzeugung . Ich habe meine liebe verloren . Obwohl ich Ihn liebe . Er ist nicht mehr das , was er war . Wie ausgelöscht , wie verwandelt und wie abartig du bist . Ich bin nicht mehr stolz auf dich . Ich wollte unseren Film noch weiter drehen . Deine Geister weigern sich nach Wochen Heim zu gehen . Und ich atme , bis es anders wird . Tunnelblick . Ich wende mich ab . Dein älteres "Ich" wird immer bei mir sein . Das Wunder was du mir lehrtest . Abschied nehmen .
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/ich-sehe-dich-verschwommen/1452054
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tones
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Manch einer.
Oder auch keiner. Denn Enden sind nicht immer auch Anfänge. Dazu fehlt ihnen manchmal der Mut.
Die Scheibenwischer kratzten und ächzten über die staubnassen Scheiben. Beißende Dunkelheit verschlang das rostige Blech, das sich über die Straßen zitterte, weg von Masselosigkeit, hinein in kühles Alleinsein. Das Licht der Scheinwerfer flimmerte erregt. Durchbeutelt von torpedieren Regen tastete es zärtlich über den löchrigen Asphalt. Meine Lider tanzten bereits vor Müdigkeit. Aus meiner Nase tropfte nasskalte Brühe auf meinen nackten Oberschenkel, schlich zwischen Haaren und Narben über bleiche Haut, und sammelte sich schließlich unter mir. Mein Anus kitzelte. Meine Füße glühten. Ich trat stärker und beschleunigte. Das Schwarz schien dichter zu werden. Schlammig und bremsend. Wie ein Gedanke, der mit jedem Gedachtwerden schneller wächst. Und irgendwann alles frisst, was gegen ihn anrennt. Wie eine Mauer, die man vor sich herschiebt, und erst dann nachgibt, wenn der Abgrund erreicht ist. Wie Gift, das sich in jeder Faser festsetzt und langsam anfängt dem ganzen Wahn einen Sinn zu geben. Der Motor hustete. Die Tanknadel  stand kurz über der Hälfte. So wie immer. Draußen flüsterten Winde. Vierzehn Kilometer Richtung Osten. Und noch immer, gefangen im Nichts. Die Reifen trieben noch wenige Meter. Dann blieben wir stehen. Keine Flucht ist schneller als die Zeit. Tränen und Schweiß pressten sich aus allen Kanälen. Vorrübergehendes Wohlgemutslächeln. Dann kamen die Krämpfe. Im Herz. Und im Kopf. Tickendes Gut. Schreiende Bomben. Fluten von Zweifel, Treibsand und hässlicher Angst. Ängstlicher Hass knabberte im Ohr. Hastige Finger griffen nach dem kleinen Hebel. Verriegelungen lösten sich. Die Tür durchbrach eine jaulende Böe. Meine Füße bohrten sich in feuchtwarmen Boden. Eine laue Decke stehender Abgase legte sich um meine Knöchel. Beruhigte meine Knochen. Doch erhöhte den Takt. Blut schoss ins Hirn. Augen quollen. Und Wimpern brachen im eisigen Wind. Aus meiner Nase tropfte noch immer zähflüssiger Trunk. Jetzt auch aus Ohren. Augen. Und Hand. Meine Zehen planschten im trüben Gemisch aus Regen und Leben. Aus Verlust. Und Verstand. Alles schien still zu stehen. So vollkommen klischeebehaftet. Dunkelheit. Scheinwerferlicht. Und die letzten Atemzüge eines Unbekannten. Treibender Herzschlag, der immer noch zu flüchten versuchte, obwohl er sich doch gar nicht hätte beeilen müssen. Um meine Füße hatte sich eine Lache Gelatine gebildet, nasskalt, doch irgendwie lebenswarm. Meine Haut hatte sich jeglicher Farbe entledigt. Wie ein Stück Kreide stand ich da, dass sich langsam im Regen auflöst. Wehr- und regungslos. Starr. Gebannt. Vom eigenen Wahnsinn gefesselt. Ich bin nicht anders als ihr. Hab da nur mehr Fantasie im Kopf. Lebendig und kunterbunt. Wie die kleinen runden Pillen, die ich Jahr für Jahr erst unter der Zunge, dann im Kopfkissen sammelte. Das knisternd knackende Geräusch erfüllte mich zusehends mit glücklicheren Herzschlägen. Das Träumen fiel mir nie schwer. Nur das Einschlafen. Und schweigen. Manch einer sagt, wenn wir sterben, können wir alles Leben unseres Lebens noch einmal sehen. Jeden kleinsten Moment. Manch einer sagt, wir gehen durch einen Tunnel. Immerzu ins Licht. Manch einer sagt, keiner stirbt allein. Und manch einer sagt, man ist erst dann wirklich gestorben, wenn alle Erinnerung an einen ausgelöscht worden. Ich wollte nie manch einer sein. Immer ich. Und ich wollte auch nie wie manch einer sterben. Und jetzt stehe ich hier, und Leben tropft an mir herab. Und ich sehe nichts, außer diesen Moment. Eine Straße, in Dunkelheit, in waberndem Schwarz. Langsam erlöschende Lichtkegel, die mir einen Weg zu weisen scheinen. Ich bin allein. So wie ich es immer war. Weil ein jeder nicht einmal sich selbst kennt.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/manch-einer/889844
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psychologie
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SteveStitches
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Der alte Sack und der Escort Service bzw. der Deal
Warum der alte Sack an seinem erfüllten Sexualleben zugrunde geht.
Alduin und Katharina sind zusammengezogen, die bisherige Wohnung von Katharina ist jetzt endgültig die Wohnung von Katharinas Tochter Lisa und ihrem Freund. Katharina ist im dritten Monat schwanger. Katharina: Asi, ich geh mal kurz an dein Laptop, hab meins bei Lee vergessen, meine E-Mails checken. aS: Ist auf Energiesparmodus, musst nur antippen. Kati: Danke. (Nach einer Weile kommt Katharina in die Küche) Kati: Alduin? aS: (etwas beunruhigt, Alduin sagt sie nur wenn sie ein ernstes Wörtchen mit ihm reden muss) Ja? Kati: Du hast dir Escort-Ladys angeschaut? aS: Was für Escort-Ladies? Kati: Du hast dir Websites mit Escort-Diensten und die Bilder von den Damen angeschaut. aS: Was Männer so schauen! Kati: (Zwickmühlenfrage) Genüg ich dir nicht? aS: Ich hab da nur reingeschaut, wie man auf die Seiten der örtlichen Puffs schaut, was die so für Mädels haben. Kati: (verschränkt die Arme, geht in Angriffsposition) Du schaust dir auch die Seiten der Bordelle an? Haben wir zu wenig Sex? (der alte Sack weiß nicht, ob sie mit wir beide oder nur ihn meint?) aS: Nein, alles Prima! (erklärt Händeringend) Männer schauen sich solche Sachen an, das weißt du doch. (Was er ihr nicht erklärt: Nach den Wiedervereinigungswiedervereinigungen ist der Sex schnell wieder in die Routinebesenkammer gelangt. Klar hat er zu wenig Sex, Männer haben immer zu wenig Sex und deshalb stöbert mann so in der Gegend rum) Kati: Die sind ja schweineteuer! aS: Escort oder Puff? Kati: Du weißt genau was ich meine – die Escort-Mädels. aS: Manche Männer gönnen sich so was. Der Walter holt sich so Eine jeden Monat. Kati: Der Walter hat auch ne Versicherungsagentur, der kann sich so was leisten. aS: Deshalb schau ich mir´s ja nur an. Kati: Was machen die Mädels vom Escort anders als die vom Puff? aS: Der Walter schwärmt, dass die wie Freundinnen sind, man hat ne schöne Zeit und besseren Sex als mit denen vom Puff. Kati: (spöttisch) Ehemann Walter muss es wissen. aS: Ja, bei der Frau. Kati: Wieso was ist mit der Dorothea? aS: Weißt du wie oft die Sex haben? Kati: Die hat ja auch den Jupp. aS: Meinst du den vom Tennisklub? Kati: Ja, genau den. aS: Woher weißt du das schon wieder? Kati: Von der Susi. (hackt nach) Wieso ist der Sex besser? S: Besser als was? Kati: Besser als Sex mit Einer vom Puff? aS: Keine Ahnung? Weil die auf alle Wünsche eingehen? Kati: (überlegt, kommt näher, umfasst den alten Sack und flüstert ihm ins Ohr) Willst du nicht auch mal so einen Service in Anspruch nehmen? aS: Nein, ich hab ja dich. Kati: (wird ernst, fordert eine zufriedenstellende Antwort) Willst du dich von einer Escort-Lady verwöhnen lassen, Ja – oder Nein? aS: (sie könnte ihn genauso gut in den Schwitzkasten nehmen) …äh… Kati: Jetzt sag schon. (ihn fest im Blick) aS: Alle Männer würden so was wollen, (fügt beschwichtigend hinzu) zumindest theoretisch. Kati: Was, wenn ich dir so einen Service anbiete? aS: (versteht sie nicht) Wie? Kati: Du darfst jederzeit jeden Sex von mir verlangen den du willst, nur musst du dafür auch bezahlen. aS: Ich soll dich dafür bezahlen? Kati: Bei so einer Escort-Tussie würdest du´s doch auch tun? So bleibt das Geld in der Familie. aS: (grinsend) Wie viel, was stellst du dir vor? Kati: Im Ulmer Theater kommt gerade die Oper Don Pasquale, ich möchte, dass du mich mal wieder schön ins Theater ausführst, mit schönen Kleidern und schönen Drinks, ohne Alkohol. aS: Und dafür darf ich mir jeden Sex wünschen den ich will? Kati: Ja, nur musst du dich bzw. deinen Exkalibur waschen, kein Dreier. aS: Vierer? Kati: Ich mein es ernst! aS: (erschrickt fast über so viel Ernsthaftigkeit) Blas mir einen, hier und jetzt. Kati: Werden die Damen vorher oder nachher bezahlt? aS: (überlegt – falsche Antwort) Vorher. Kati: Wann gehen wir? aS: Wohin? Kati: Ins Theater. Sie waren im Theater, danach noch in der Bar. Der alte Sack war aber zu KO um sich noch irgendwas zu wünschen. Am nächsten Abend in der Küche: aS: (Höflichkeitsfrage) Na wie war´s auf Arbeit? Kati: Bin total fertig. aS: Und ich bin frisch geduscht. (wartet ihre Reaktion ab) Kati: (stöhnt erschöpft) darf ich auch erst duschen? aS: (er klopft ans ausgeklappte Acrylglas, an der Badewanne, in der sie sich duscht) Ich hoffe ich störe nicht? Kati: Was willst du? aS: Wir hatten doch einen Deal. Kati: Ja! (wiederholt) Was willst du? aS: guten alten Badewannensex. Kati: Na denn Danach, sitzen sie in der Badewanne: Kati: Zufrieden? aS: Ja. Wir haben zwar das Bad etwas geflutet und Herr Kamazura wird mich wieder auf die Flecken an seiner Decke aufmerksam machen – ja, war schön. Wie war´s für dich? Kati: Auch feucht fröhlich und so gegen Ende kam ich doch noch auf Touren. aS: (ironisch) Auch auf deine Kosten? Wenn´s dir gefallen hat, war´s bestimmt umsonst? Kati: He, nicht die Zeche prellen! Aber wo gerade die Kosten erwähnst, ich hätte da was. aS: Ja? Kati: Eine Woche Paris, mit Zimmer für uns und ein Zimmer für Lisa und ihren Freund. aS: (erschrocken) Weißt du wie teuer das ist? Kati: Ja. Weißt du wie teuer so ein Escord-Service ist? aS: Ich hab aber nicht so viel Geld. Kati: Tja, dann musst du eben sparen. aS: Ich hab noch eine größere Baustelle, an den kommenden zwei Wochenenden mit Tarik. Kati: Dann weißt du ja für was du arbeitest. aS: Aber für Paris muss ich extra Urlaub beantragen? Kati: Ja, aber Hallo! Du hast doch noch so viel Resturlaub! Musst du eben rechtzeitig beantragen. aS: Muss das sein? Kati: Ohne Paris kannst du deine Pariser als Kaugummis verwenden. aS: Aber dann möchte ich aber auch noch was von dir. Kati: Wasserspiele? (lässt ihre Brustspitzen auftauchen) Gerne. aS: (überrascht über das Angebot) …Öh…Ja, und dass du mit mir ins Fitness gehst. Kati: Das ist aber kein Sex? Oder auf dem Klo vom Fitnessstudio? aS: Nein, das ist eher so eine Art Sexvorbereitung, wie die Schwangerschaftsgymnastik als Vorbereitung für deine Geburt. Kati: Solange du zahlst, kein Problem! aS: (ergänzt) Die Idee mit dem Klo gehört auch dazu. Kati: Für Paris und eine schöne Uhr ist so einiges inklusive. aS: Deine Freundin Helena schneidert doch Kostüme fürs Theater. Kati: Ja? aS: Glaubst du, sie könnte dir eine Nonnentracht besorgen? Seither hat der alte Sack und seine Freundin ein erfülltes Sexualleben, seine Freundin besitzt außerdem neue Kleider und Accessoires. Sie machen endlich die Reisen, von denen Katharina schon immer träumte. Sie gehen zu den Konzerten, Veranstaltungen und Musicals, die sie schon immer sehen wollte, ihm gefällt’s. Dafür macht der alte Sack zusätzliche Schichten, arbeitet nebenher auf Schwarzbaustellen und ist, zur Erleichterung von Katharina, oft viel zu kaputt und Müde für Sex.
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SteveStitches
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wenn ich einmal groß bin
Gedanken eines Knaben vor vielen, vielen Jahren
Kann ich jeden Scheiß verzapfen und alle werden jubeln. Ich such mir irgendein Zeichen aus und alle müssen es verehren. Ich lass mir einen bescheuerten Gruß einfallen und alle müssen so grüßen. Schreib ich ein Buch, nenn es ‚mein Kampf‘ und alle kaufen es. Lass ich mir ein lustiges Bärtchen wachsen und es wird Tausende geben die mir das nachmachen. Wird man Schokoladenkuchen von Tellern essen und aus Tassen Kakao schlürfen wo mein Bild drauf ist. Lange wenn ich schon tot bin wird es ‚ kluge‘ Leute geben die mich genial nennen. Damit ich nicht mehr im Ausland Urlaub machen muss, kopple ich Österreich an Deutschland und Frankreich und Dänemark und Polen. Bin ich berühmter als mein Vater. Und mindestens so berühmt wie Dschingis Khan. Werde ich meinen Hund ‚Blondi‘ nennen und ihn mir selbst aussuchen dürfen. Werden alle Frauen von mir träumen, sogar Mutter. Fahre ich in einem Wagen mit offenem Verdeck durch Berlin und alle winken mir zu. Hab ich eine extra Leibwache. Und eine extra nach mir benannte Blutwurst. Darf ich alles besitzen was ich will. Auch eine schöne blonde Frau die Eva heißt. Darf ich lange ausschlafen. Und Krieg spielen. Wenn das Spiel doof wird, darf ich es platt machen. Wenn ich Lust darauf habe, trage ich den ganzen Tag Uniform wie Onkel Herbert. Und so blöde Tanten wie Tante Sophie muss ins Gefängnis. Ich bleibe immer artig, nett und bescheiden, außer zu denen, deren Nase mir nicht gefällt. Und alle die mir was verbieten wollen müssen zum Arbeiten in ein Lager. Und alle wo schönere Sachen haben als ich, müssen da auch hin. Und alle anderen die mir nicht passen müssen nach Madagaskar. Ach, das wird schööön.
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mia_aimless
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Akzeptierter Betrug
Es gibt ein begehrenswertes Gift, das kostbar und wunderschön ist. Wer es einmal in sich trägt, trägt es mit Würde, zu dem schaut man auf.
Es gibt ein begehrenswertes Gift, das kostbar und wunderschön ist. Wer es einmal in sich trägt, trägt es mit Würde, zu dem schaut man auf. Es sitzt in mir. Als ich unwissend war, drang es in mich ein und biss sich in mir fest. Triumphierend lächelte es, denn es war sich seiner Grausamkeit bewusst. Sehr Viele saugen es in sich auf, ohne zu wissen, was es mit ihnen macht, sie tun nichts dagegen, nein, im Gegenteil, sie tun sogar alles dafür, ergeben sich und tragen es mit Stolz. Und obwohl es so wehtut, ertragen sie es heldenhaft und ernten dafür Bewunderung. Denn sonst fürchten sie die Einsamkeit, die Verachtung und das Mitleid. Und das können sie noch viel weniger ertragen, glauben sie. Was aber passiert, wenn es in ihnen ist, obwohl sie noch Kinder sind? Meine Eltern wussten nicht, was sie tun, dass es unmenschlich ist. Ihre Sinne waren von Gift ebenso gestumpft, weil sie es viel zu lange, ohne es zu merken, in der Luft in sich aufgesogen haben. Und dann, als es sich in ihren Körpern ausgebreitet hatte, ertrugen sie es. Ihre Mütter trösteten sie genauso wie sich mich trösteten. Es sei das Richtige, es ginge vorbei. Wir hatten keine Wahl, wir mussten uns untergeben, denn sonst hatten wir Leere und Hass zu erwarten. Ein Kind, das noch nicht vom Gift zerfressen ist, das hört auf seinen Instinkt. Um zu überleben, erträgt es die Qualen. Nun lächelten die Eltern wieder und streichelten uns, weil wir brav waren. Aber das Kind hofft an jedem Abend, dass die Mühe am nächsten Tag vorbei ist. Es lernt sich zu beruhigen, nur so kann es schlafen. Bald stumpft es ab wie seine Eltern, die das Gift unwissentlich dem Kind übertragen hatten. Wenn sie älter werden, den Tag erreichen, an den sie seit Gedenken geglaubt haben und ihnen die Kraft gegeben hat, durchzuhalten, stellen sie fest, dass sie nun nicht mehr anders können, als sich dem Gift offenen Armes hinzugeben. Es ist das Richtige. Dank ihren Eltern wurden sie zu schönen und erfolgreichen jungen Menschen. Nur einige erkennen den Preis, der ihnen abverlangt wird. Und jeder versucht auf seine Weise, das Gift in sich loszuwerden. Die einen schneiden sich auf, damit es herausläuft. Andere verweigern dem Gift weitere Nahrung. Wieder andere versuchen das Gift aus sich heraus zu würgen. Sie versuchen es mühsam von sich abzuwaschen, sie ersaufen oder ersticken es in einem gelähmten Körper. Ihre Mühen sind umsonst. Und wiederum stellen nur die wenigsten von ihnen fest, dass dies der falsche Weg ist, um dem Gift zu entkommen. Und es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich in Einsamkeit zu flüchten. Sie können von unsagbarem Glück sprechen, wenn sie auf einen Zweiten treffen, der das gleiche Ziel verfolgt. Ich bin zu schwach, um dem Gift zu entfliehen. Aber ich weiß um seine Existenz. Ich belüge mich nicht mehr selbst.
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LarryGaGa
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Nutzfreundschaft.
Symbiose? Oder Parasitismus? Du hast dich an mir festgesaugt.
Ja, verdammt, ich habe dich benutzt! Aber irgendwie bist du selbst schuld. Immerhin wusstest du, dass ich schwul bin. Und ich wusste, dass du zu betrunken bist, um es dir nicht egal sein zu lassen. Nun ist es mir egal. Es ist passiert. Und ich weiß Bescheid. Ich wollte es ja eh immer wissen, also habe ich die Situation genutzt, dass du dich abgeschossen hast. Du hast keinen abgekriegt, nun musste ich herhalten. Ich habe dir gesagt, dass mehr als Blasen nicht drin ist. Du meintest, es sei dir egal. Und jetzt hockst du irgendwo in der Ecke und heulst dir die Augen aus, weil du immer noch diese Hoffnung hast. Diese Hoffnung, die ich dir vor drei Jahren zerstörte, als ich dir sagte, dass ich auf Jungs stehe. Gestern war deine Chance. Deine einmalige. Ja, sie wird nie wieder kommen, denn ich werde niemals betrunken sein! Du schon, und du wirst einen anderen Typen antanzen, dich auf einen Drink einladen lassen, um dann später mit ihm bei dir oder ihm oder auf der Toilette zu verschwinden. Du wirst über mich hinwegkommen. Du bist attraktiv genug, um von der halben Menschheit begehrt zu werden. Der männlichen Hälfte. Zumindest von denen, die hetero sind. Oder von Lesben. Denen kannst du aber keinen blasen. Ach ja. Das war es, was ich sagen wollte. Du hattest Recht. Mund ist Mund.
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hib
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Denkmal
Um dich herum stehen die, die dich gefunden haben. Ihre Gesichter nehmen den Mündern die Worte vorweg.
Du liegst am Straßenrand im Juni, der bis an die Knöchel reicht. Gegossen in eine einzige bronzene Sekunde. Sehe ich dich gerade so lang, dass ich dir einen Namen geben könnte. Den du aber nicht mehr brauchst, weil du längst für all das stehst, was wir uns nicht denken können. Deine Kanten sind glatter geworden. Deine Form lässt sich in wenigen Geraden fangen. Bis auf eine Farbe, sind alle ausgeblichen. Und in die Wiese gelaufen, auf der dein Blut nun in dichten Büscheln blüht. Deine grauen Augen strahlen den Himmel an. Was sollst du auch schon mit Dingen, die wir benutzen um uns zurechtzufinden. Um dich herum stehen die, die dich gefunden haben. Ihre Gesichter nehmen den Mündern die Worte vorweg. Ihre Köpfe hängen hinab bis zu den wilden Kamillenblüten. Es scheint, als würden sie besorgt nach ihren Seelen schauen. Sind mit dir zusammen in dem einen Augenblick gefangen, der du noch sein kannst. Ein ganzes restliches Universum lang. Der Mann, der dich zuletzt lebend gesehen hat, ist versunken in seinen zwei Quadratmetern. Die Fenster vor ihm sind groß. So groß, dass man davor zwei Welten kollidieren sehen kann. Den Kopf wiegt er langsam vor und zurück. Zurück zu dir. Und nach vorn in eine Zeit, in der es dich nicht mehr geben kann. Mein Zug gedenkt des Toten mit Schrittgeschwindigkeit. Vorhin schon, haben wir im Bahnhof eine Schweigestunde an Bahnsteig Zwei eingelegt. Dabei haben wir unsere trüben Blicke auf Halbmast gehängt. Ein Personenschaden ist in manchen Köpfen trotzdem ein Ärgernis. Das könnte an der toten Sprache liegen, die uns im besten Falle schützen will. Oder daran, dass der Tote uns aus der Zeit zwingen will. Neben mir schmiegen sich Tränen von innen an die Scheibe. Und machen die Sicht schlierig. Ich selbst kann nicht weinen, aber muss daran denken, dass es immer jemanden gibt. Der heute noch ein Denkmal setzen muss. Du liegst in einem braunen Sarg am Straßenrand im Juni, der bis zu den Knien reicht. Gegossen in eine einzige bronzene Sekunde. Ich weiß nicht, wo sie dich hinbringen. Aber hier ist ein Ort, an dem man dich finden kann.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/denkmal/650222
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Gabrielle_
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Wunde
Dann jedoch nahmst du erneut das Messer und schnittest die Fäden auf, die du doch vorher so liebevoll vernäht hattest.
"There is nothing to writing. All you do is sit down at a typewriter and bleed." (Ernest Hemingway) Sie sagen, dass Zeit alle Wunden heilt. Meine Wunder heilt jedoch nicht. Sie ist eine klaffende, offene Wunde, in die du mehr als nur Salz streust. Um es mit Kafkas Worten zu sagen: "Liebe ist, dass Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle". Schließlich erlaube ich dir ja, so dreckig mit mir umzugehen. Dieser Dreck führt dazu, dass die Wunde sich immer wieder entzündet und ich mich nicht auskurieren kann. Meine Freunde legen Verband um die Wunde, versuchen sie zu klären und sprechen mir gut zu, aber es wird nicht wirklich besser. Man lernt höchstens sich mit den Schmerzen zu arrangieren, mal vergisst man sie sogar, und mal liegt man schmerzverzerrt und weinend auf dem Boden. Vor paar Wochen, da hast du die Wunde zugenäht, sie schien zu heilen, als du sagtest, dass du mich über alles liebst. Dann jedoch nahmst du erneut das Messer und schnittest die Fäden auf, die du doch vorher so liebevoll vernäht hattest. Manchmal, wenn dir danach ist, kommst du zum Verbandswechsel. Aber wenn du gehst, reißt du diesen wieder ab, um mich bluten zu sehen. In diesem Zustand kann die Wunde nicht heilen. Ich kann dir also das Messer selbst aus der Hand nehmen oder ich kann weiterhin hoffen, dass du die Wunde irgendwann zunähst und nur eine Narbe bleibt, die uns an die schwierige Zeit erinnert. Tags: warmhalten, wahre Liebe, Schmerz
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silviaM
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Lernen mit Schnupfen?
Erkältung schnell loswerden!
Fällt das Lernen für Prüfungen mit einer Erkältung zusammen, ist das eine besonders große Belastung. Wenn du einige Tipps beachtest, kannst du die heiße Lernphase jedoch auch mit Schnupfen und Co. überstehen. Es gibt Zeiten, da können wir eine Erkältung so gar nicht gebrauchen – die Lernzeit vor den Prüfungen gehört definitiv dazu. Denn es ist um einiges schwerer, sich Formeln und Fakten einzubläuen, wenn man einen dicken Schädel, eine laufende Nase und Halsschmerzen hat. Aber warum erwischt uns der grippale Infekt scheinbar immer dann, wenn wir eigentlich höchste Leistung erbringen müssten? Und wie können wir die Erkältung so schnell wie möglich wieder loswerden? Warum haben wir kurz vor Prüfungen oft eine Erkältung? Büffeln für die Prüfungen – das bedeutet für die meisten Schüler und Studenten vor allem eines: Stress. Und genau das ist der Punkt, weshalb sich viele während dieser anstrengenden Phase zusätzlich mit Erkältungsbeschwerden herumschlagen müssen. Eine Erkältung, oder auch grippaler Infekt, wird eigentlich durch Viren ausgelöst. Stress ist jedoch ein Faktor, der die Anfälligkeit für eine Infektion erhöhen kann. Denn bei Stress, der mehrere Wochen anhält, benötigt der Körper viel Energie. Wichtige Funktionen des Immunsystems werden dagegen heruntergefahren. Dadurch haben Viren leichtes Spiel und können eine Erkältung – ausgerechnet vor den Prüfungen – verursachen. Wie kannst du die Erkältung bekämpfen ? Viel Schlafen und Trinken, um eine Erkältung schnell wieder loszuwerden Eine Lernpause kurz vor der Prüfung? Das kommt für viele nicht infrage. Dabei sind Ruhe und Schlaf die beste Medizin. Denn während dem Schlaf arbeitet das Immunsystem besonders effizient und kann Krankheitserreger besser bekämpfen. Ist die Prüfung noch nicht übermorgen, sondern erst in zwei Wochen, ist es bei einer Erkältung ratsam, die Bücher für einen Tag einmal komplett beiseite zu legen und sich voll der Genesung zu widmen. Lass dir beispielsweise ein entspannendes Bad ein oder kuschele dich mit einer Tasse Tee ins Bett. Viel trinken ist nämlich ein weiterer Tipp, mit dem du eine Erkältung schnell loswerden kannst. Durch die Flüssigkeitsaufnahme kann der Schleim besser gelöst werden. Geeignet ist beispielsweise Ingwer-, Holunderblüten oder Kamillenblütentee. Wenn du nicht frierst und auch kein Fieber hast, kannst du ebenfalls einen kurzen Spaziergang machen. Die frische Luft tut nicht nur den Schleimhäuten gut und macht Atemwege frei – sondern auch den Kopf. Vielleicht kannst du dann einmal für einen kurzen Moment den ganzen Stress wegen der Erkältung und Prüfung vergessen. Inhalationen und Co. – bewährte Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden Um Husten, Schnupfen und Co. zu lindern und die Erkältung schnell wieder loszuwerden, können Hausmittel helfen. Bei trockenem Reizhusten sind oft Dampfinhalationen zum Befeuchten der Atemwege oder Gurgeln von Salzwasser hilfreich. Bei einer verstopften Nase haben sich hingegen Nasenduschen bewährt. Dazu wird ein halber Liter lauwarmes Wasser mit einem halben Teelöffel Salz vermischt und die Lösung in einen speziellen Behälter (den es beispielsweise in Apotheken zu kaufen gibt) gefüllt. Nun beugst du dich über das Waschbecken und lässt die Flüssigkeit in das eine Nasenloch ein- und aus dem anderen Nasenloch wieder rauslaufen. Derselbe Vorgang wird für das andere Nasenloch wiederholt. Dadurch werden Keime und Schleim aus der Nase gespült. Erkältung vor der Prüfung: Wann zum Arzt gehen? Bringen die Hausmittel keine Linderung, solltest du einen Arzt aufsuchen. Er kann Erkältungsmittel aus der Apotheke verschreiben. Außerdem kann er dich im Falle einer schlimmen Erkältung krankschreiben. Es ist zwar nicht schön, eine Prüfung wegen einer Erkältung wiederholen zu müssen, noch schlimmer ist es jedoch sich in den Prüfungsraum zu schleppen und dann festzustellen, dass das eine schlechte Idee war.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/lernen-mit-schnupfen/1690280
https://web.archive.org/web/20180220152212/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/lernen-mit-schnupfen/1690280
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Thoooo
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Gastfreundlichkeit -> Darfs etwas mehr sein ?
Die grosse Koaliton öffnet ihre Pforten für die digitale Gemeinschaft Berlins und initiiert einen Dialog für mehr Gastfreundlichkeit bei offenen WLANs
Ein kleiner Irish Pub in meiner Gegend überlegt sich derzeit, einen WLAN Gastzugang für ihre studentische Kundschaft einzurichten. Leider ist die Rechtslage hier etwas komplex und so .... Wird das Thema derzeit eher stiefmütterlich vorangetrieben.  Naja, nachvollziehbar aber schade. Auch wenn ich mir die Möglichkeiten von offenen Meshs ansehe, die anzahl der SSIDs hier in der Gegend sind vielversprechend, doch niemand ... siehe oben.... Um so mehr freut es mich, dass die grosse Koalition in Berlin ein Auge für das richtige Maß beweist und sich offen für eine rebalancierung dieses Themas ausspricht. Aber wie könnte eine solche Balance zwischen Funktionalität und den Bedenken der Contentindustrie lauten ? Gastfreundlichkeit ist genau eine solche Balance. Viele Geeks würde es mit Sicherheit schon freuen, wenn ihre (zb. FritzBox weil wir ja grad von Berlin schwoofen ) im Gastzugang mehr Möglichkeiten zur Konfiguration von freiräumen für einen WLAN Gast anbieten würde. Damit kann ich dann selbst entscheiden, welche Dienste ich in welchem Umfang einem Gast zu verfügung stelle. Ganz sicher erscheint mir hier ein verschlüsselter VPN zu seinem Provider als Ideale Lösung die meinem Gast alle Möglichkeiten öffnet, im Internet aktiv zu sein. Vielleicht möchte ich den Traffic dabei etwas priorisieren damit ich selber auch was von meinem Internetzugang habe doch -  Erfreulich, das es hier Bewegung gibt - Vielleicht auch oder gerade weil es die Piraten gibt. Dennoch -> Dieses Thema besitzt eine sehr positive Signalwirkung, an der sich die Zukunftsfähigkeit etablierter Parteien ablesen lässt. Viele Grüsse und viel Erfolg, Berlin! PS: UPDATE zum Thema Zeitgeist, der naja, vielleicht eher nur so am Rande, aber irgendwie doch hier zum Artikel passt und einfach zu spitze ist, um ihn nicht hier zu zitieren: Meine Tocher will nicht akzeptieren, dass im Fernsehen jemand anderes bestimmt, was gerade läuft. TV ist für sie kaputtes Youtube. Mathias Schindler ‏ @ presroi (Projektmanager Wikipedia......) Superding.....! Tags: WLAN, NewBalance, Grosse Koalition, CDU&SPD Berlin
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/gastfreundlichkeit-darfs-etwas-mehr-sein/863463
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unnuetzeswissen
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Vögel in Städten haben in Relation zu ihrer Körpergröße größere Gehirne als Vögel auf dem Land.
Die Gewinner der urbanen Anpassung in der Vogelwelt: Blaumeisen, Krähen, Kleiber und Zaunkönige. Sie stammen alle (...)
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/voegel-in-staedten-haben-in-relation-zu-ihrer-koerpergroesse-groessere-gehirne-als-voegel-auf-dem-land/968143
https://web.archive.org/web/20130214020634/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/voegel-in-staedten-haben-in-relation-zu-ihrer-koerpergroesse-groessere-gehirne-als-voegel-auf-dem-land/968143
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Danny0511
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Delirium
Aufgewacht im fremden Bett, Sonne strahlt ins Zimmer.
A ufgewacht im fremden Bett, Sonne strahlt ins Zimmer. Draußen hämmert der blöde Specht, Kopfschmerz wird noch schlimmer. Abend war schon wieder lang, überlege noch, wo ich hier bin. Körper ist im ersten Gang, noch nichts ergibt einen Sinn. Fühle mich wie gerädert, Ohren rauschen laut. Beste Party im Jahrhundert, Leute, Musik, total versaut. Neben mir liegt eine Frau, kenne nicht mal ihren Namen. Ich nenne es mal Super-Gau, nur eine von vielen Damen. Sie öffnet langsam ihre Augen, ihr geht es auch nicht besser. Scheint es wohl nicht zu glauben, stöhnt leise nur nach „Wasser“. Ich gebe hin, ihr die Flasche, steige langsam aus dem Bett. Verschwinde mit Sachen und meiner Tasche, ich danke dir, der Abend war nett!
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/delirium/837875
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MeinHerz
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Wale retten, auf Maui
Einfach mal ausbrechen aus dem Alltag - und wenn es nur in Gedanken ist. Und weil es doch so schön wäre, etwas "Sinnvolles" zu tun.
"Das würde ich auch gerne machen, Wale retten, auf Maui!" Zum Einen, weil Hawaii schon immer mein Sehnsuchtsort war, zum Anderen, weil ich gerne etwas tun möchte, was einen wirklichen Wert hat. Für unsere Umwelt, unsere Nachkommen und eben für diesen einen besagten Wal. Und vielleicht auch ein bißchen, weil ich meinen Job manchmal echt öde finde. Und weil ich auf die Frage "Was machst Du eigentlich beruflich?" auch gerne mal eine spannende Antwort hätte. Ja, ich bin kein Sommertyp und ja, jedes Tier, welches größer ist als eine Katze, macht mir Angst. Seit wann eigentlich? "Das würde ich auch gerne machen, Wale retten, auf Maui!" sage ich noch eimal. Dieses Mal nicht so versonnen und lauter. "Aha". Mein Herz wirft einen abschätzigen Blick auf den Fernseher. Da läuft gerade eine Dokumentation über Maui. "Ja. Meinetwegen. Kannst ja machen. Aber ohne mich." Diverse Gründe werden angeführt, u.a. die Schwierigkeit, bei einer solchen Entfernung alle zwei Woche ins Stadion zu kommen. Außedem mag er keine Amerikaner. Lehnt er kategorisch ab. Mein Herz ist da relativ abgeklärt. Und wenn er eine Meinung zu etwas hat, dann hat er die. Und fertig. Zumindest so lange, bis er sie ändert. Ich schwärme unterdessen von den Wellen, dem Meer - wobei ich eigentlich nicht so der Wassertyp bin. Als Kind bin ich im Frankreich Urlaub mal fast mit meinem Boogie Board abgesoffen, möglicherweise rührt das daher - der Landschaft, Ananas, Hawaiiblumen, Sonnenuntergängen und easy going. Mittlerweile hat Mein Herz sich hingesetzt, schaut angestrengt in den Fernseher. Wir sitzen eine Weile so da, ab und an mal ein Seufzen. "Weißt Du mein Herz, das könnte ich mir auch vorstellen". "Was denn?" frage ich. "Wale retten, auf Maui".
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/wale-retten-auf-maui/1082038
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flecky
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Identitätskrise
Ich stelle den vollen Kaffeepott auf den Tisch und lasse mich in den Sessel fallen. Jetzt ist es wieder soweit.
In diesem Augenblick, in dem ich die Tastatur-Schublade aus dem alten Schreibtisch ziehe, verlasse ich mein Hier und Jetzt und definiere mich neu. Mein weltliches Ich bleibt hinter mir und ich tauche ein in eine Welt, in der ich sein kann, wie ich will. Und ich will jeden Tag anders sein. Eigenschaften besitzen, die mir mein physisches Ich nicht gestattet. Coolness, Schlagfertigkeit, Zielstrebigkeit. Ja, das will ich. Hier bin ich die Person, als die ich mich gern sehen würde. Schwirre durch die verschiedensten Welten, nehme wie ein Chamäleon ununterbrochen andere Identitäten an, fühle mich frei. Kann Dinge tun, Worte sagen, die sich die Person vor dem Bildschirm nie getrauen würde. Es ist nicht so, als wäre ich der Klischee-Nerd, dem soziale Bindungen vollkommen fremd sind - im Gegenteil, ich besitze einen kleinen aber feinen Freundeskreis, mit dem ich auch "offline" super was unternehmen kann. Und doch meldet sich immer wieder diese Stimme in mir: "Spring über die Barrikaden, Junge!" Doch wer es sich heutzutage im echten Leben gestattet, Launen zu zeigen, anders zu sein, auch mal anzuecken, der wird irgendwann nicht mehr akzeptiert. Ja, das habe ich gelernt. Die Welt da drin, irgendwo in den Datenleitungen dieses Planeten scheint da anders zu sein. Es wimmelt gerade nur von Individuen, von Persönlichkeiten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Man kann ja plötzlich auch mit sich selbst spielen. Kann Kunstfiguren erschaffen. Das ist ein Reiz, der schon fast zur Sucht werden könnte. Doch insgeheim frage ich mich, wie vielen von ihnen wohl genauso sind wie ich? Mehr, als man denkt, glaube ich. Allein schon deshalb ist es auch immer eine spannende Sache, Menschen zu treffen, die man bisher nur aus dem Netz kannte. Ja, es ist definitiv einfacher, seine Schüchternheit abzulegen, wenn man unerkannt hinter einer Firewall sitzt, als wenn einem der Gegenüber direkt in die Augen blickt. Und manchmal möchte ich dann tatsächlich über meinen Schatten springen, mein virtuelle Identität downloaden und auf meinen Körper spielen. Doch Moment - welche von meinen vielen?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/identitaetskrise/671331
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psychologie
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Grumpelstilzchen
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Wie aus Ich ein Wir wurde
Es war einem Samstagabend.
Wir lernten uns kennen, als die Sterne zwischen zwei Wolken am Nachthimmel wie ein Lächeln um den Mond hingen. Ich sah runter auf meine Lackschuhen, ein Bier in der Hand, vor diesem Club, in dem gerade ein Lied von Bombay Bicycle Club lief. Ich war raus vor die Tür, weil irgendein Halbstarker seine Grenzen nicht kannte und sich mir auf die Füße erbrochen hatte. Als ich wieder aufblickte, sah ich deine Augen. Sie fingen mich wie mit einem Lasso. Dein Lächeln blitzte mich an wie nur Liebesblitze funkeln können. Ich wollte mein Leben mit dir verbringen. Glaubte ich. Du kamst zu mir und fragtest mich nach Feuer. In meinem Herzen brannte es bereits, aber zum Anstecken gab ich dir mein Zippo. Du legtest deinen Kopf auf die Schulter, als du dir deine Gaulois anzündetest. Was du dann sagtest, kann ich heute nicht mehr sagen. Im Kopf war ich mit dir längst auf einer grünen Aue im Westen Irlands, zwischen zwei Schafen und einem Kleeblatt und irgendwo saß Damien Rice und schmachtete Blower's Daughte durch die Zähne. Ob ich hier öfter sei, fragtest du mich, das weiß ich noch. Und ich antwortete, nein, nur heute. Zumindest wollte ich das antworten. Du nahmst mich an die Hand und mit zum Kai und an den Pier. Der Main floss so ruhig vor sich hin, und wir, wir waren ein Rauschen. Dann saßen wir da und schwiegen einfach nur. Die Leute sagen immer, man hat den richtigen Menschen gefunden, wenn man mit ihm einfach nur schweigen kann, ohne dass die Stille beklommen ist. Zwischen uns war es, als hätten wir immer geschwiegen und doch alles gesagt. Als sich unsere Körper am Strand vereinigten, weinte ich vor Glück, dich gefunden zu haben. Du fühltest dich in mir an, als seist du schon immer ein Teil von mir gewesen. Wir waren vereinigt mit uns und der Welt. Und als dein Bart an meinem kratzte, wusste ich, wir würden uns niemals rasieren.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/wie-aus-ich-ein-wir-wurde/1465846
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Watschenbaum
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Frühling
Schließe die Augen und schau', was du siehst.
„ Schließe die Augen und schau’, was du siehst “, sagt er zu mir. Ich mache meine Augen zu und warte ab. Ich denke an diese entzückende Überzeugung von Kindern. Kinder glauben, sie seien verschwunden, wenn sie ihre Hände vor die Augen halten. Schade, dass dieser Glaube nicht anhält - ich habe mich noch nie so sichtbar und beobachtet gefühlt wie in diesem Moment. „ Ich kann aber mit geschlossenen Augen nichts sehen. “ Ich finde die Situation etwas skurril und schlage die Augen wieder auf. „ Jetzt stell dich nicht so an – versuch’ es noch einmal .“ Gut. Hier sitze ich also. Mit geschlossenen Augen. Es ist hell. Die Vormittagssonne dringt durch meine Augenlieder und trifft meine Retina, ich spüre eine wohlige Wärme, die meine Nasenflügel umspielt und auf meiner Stirn kitzelt. Ich entspanne mich. Um uns herum lachen Kinder, Eltern rufen deren Namen, irgendwo startet jemand den Motor seines Autos. „ Hörst du das? “ fragt er mich. „ Ja! Autos sind immer so laut. ..“ „ Nein, das meine ich nicht. Hör doch mal genauer! “ Ich halte meine Augen weiter geschlossen und versuche angestrengt, mich zu konzentrieren. Ich frage mich, was er meint. Ein Junge geht vorbei und spricht französisch, offenbar am Telefon, denn ich nehme keine Antwort wahr. Weiter entfernt höre ich Musik, die vielleicht aus einem Autoradio ertönt. Außerdem sind da noch ein weinendes Baby, ein Hund, der um sein Leben bellt und das Geräusch, das entsteht, wenn man über Kiesel geht. Aber ich weiß, dass er keines dieser Geräusche meint. Er spürt, dass meine Ohren zwar emsig, aber vergebens nach der richtigen Antwort suchen und ich spüre, wie er sich bewegt. Die Parkbank unter uns knarrt. Vielleicht hat er gerade die Beine übereinander geschlagen. Ich weiß es nicht, denn ich kann es nicht sehen. „ Ignoriere die vielen Kinder, und hör’ nicht auf den Straßenlärm. Achte auf die Kleinigkeiten ", sagt er, und seine Stimme klingt entspannt. Minuten der Konzentration vergehen, ohne Erfolg, und so vergeht auch meine Ruhe. Um jeden Preis will ich Hund, Baby, Autos, Kiesel, Stimmen abwechselnd aus meiner Wahrnehmung verdrängen. Ich versuche es so angestrengt, dass meine linke Schläfe zu pulsieren beginnt. Doch die vielen Geräusche, sie wechseln sich eben nur ab und bleiben nicht fern. Ich schäme mich ein bisschen ob der nicht gefundenen Antwort auf seine Frage und glaube, dass mein Gesicht errötet. In den Spiegel schauen kann ich aber nicht. „ Also, langsam komm ich mir blöd vor “, sage ich leicht trotzig und verschränke meine Arme, ohne meine Augen zu öffnen. " Ich weiß einfach nicht, was du meinst ." Er atmet tief ein. Sekunden vergehen, und ich werde zunehmend nervös. „ Ich meine die Vögel .“ „ Welche Vögel? Es ist Februar, wo sollen denn hier bitte Vögel sein? “ Doch er hat Recht. Da sind sie. Ohne Aufforderung oder Vorwarnung schieben sie sich mir plötzlich ins Gehör. Ihr Gesang bahnt sich den Weg durch mein Ohr, tanzt auf meinem Trommelfell und ich kann mir nicht erklären, wie ich diese wundervolle Musik ignorieren konnte. Ich lausche ihr, und ich liebe sie. „ Vögel! “, rufe ich euphorisch und grinse. Eine Frau, die an mir vorbei geht, sagt „ Was machen die denn da? “ Ich weiß nicht, über wen sie spricht, aber ich fühle mich angesprochen. Ich kann ihr Gesicht nicht sehen und fühle mich dumm. Er lacht. Ich liebe sein Lachen. Nie habe ich ihn lachen sehen, weil er dachte, dass ich es von ihm erwarte. Nie hat er gelacht, weil er sonst nicht wusste, was zu tun sei. Wenn er lacht, dann deswegen, weil ihm danach ist. „ Weißt du “, sagt er und ich höre an seiner tiefen, ruhigen Stimme, dass er immer noch lächelt, „ man braucht ein bisschen Geduld mit sich selbst und viel Geduld mit seiner Umgebung .“ Geduld ist ein rares Gut, was mich betrifft, ganz besonders, wenn es um mich selbst geht. „ Darf ich die Augen wieder öffnen? “, frage ich daher und erachte für den Versuch hiermit für beendet. „ Geduld, meine Liebe. Geduld .“ „ Ja du hast es einfach! “ antworte ich schnell. Zu schnell. Ich beiße mir auf die Zunge und hoffe, dass er es nicht gehört hat. Nur leider hört er alles. Immer. Die Vögel sind immer noch da. Hätte ich ihr Gezwitscher auch wahrgenommen, hätte ich meine Augen geöffnet? Ich werde unschlüssig. Bestimmt ergreift er meinen Arm und löst meine Verschränkung. Er nimmt meine linke Hand, sehr zärtlich. Er spürt die Kälte auf meiner Haut, seine Finger umschließen meine. Sein Griff wird fester. „ Wie ist es für dich? Also, seit... seit du so bist? “, frage ich ihn und bin mir auf einmal unsicher, wie angebracht es war, das zu fragen. Er lacht. „ Seit ich blind bin, kann ich sogar unter der Decke lesen, ohne, dass meine Hände so kalt wie deine werden .“ Mir steigen die Tränen in die Augen. Ich schlucke den Kloß runter und ende in einem gequälten Lacher. Eine der Tränen bahnt sich zuerst langsam, dann schnell ihren Weg von meinem rechten Auge zu meinem Kinn. Beschämt und in der Hoffnung, dass er es nicht merkt, wische ich sie mir mit meiner rechten Hand weg. „ Wenigstens hast du deinen Humor nicht verloren!“, schniefe ich. Er atmet tief ein. „ Dass ich blind bin, bedeutet nicht, dass ich jemand anderes bin, meine Kleine. “ Den nächsten Schluchzer kann ich nicht unterdrücken. Er löst seine Hand, greift in seine rechte Jackentasche. Ich höre das Rascheln der Taschentuchpackung und spüre ein Tempo in meiner Hand. Ich schäme mich. Er kommentiert meinen spontanen Ausbruch nicht. Er lässt mich weinen, als sei es das Natürlichste der Welt, an einem sonnigen, warmen Februar-Vormittag einen emotionalen Ausbruch mitten in einem Park zu erleiden. Noch nie vorher habe ich vor ihm geweint. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich es nicht darf. Doch diesmal tue ich es, Minuten lang, ungehemmt, und es fühlt sich gut an. „ Ich sehe den Frühling “, sagt er. „ Ich sehe ihn trotzdem und ich glaube sogar, dass ich ihn viel schneller erkennen kann als du! Ich rieche die Blüten, die in drei oder vier Wochen sprießen werden. Ich höre die Kinder auf dem Spielplatz, sie hören sich ausgelassener an. Ich spüre die Wärme der Sonne, die sich auf meinem Gesicht von Tag zu Tag verändert. Ich spüre auch, dass du deine Augen immer noch geschlossen hast... Ich bin stolz auf dich .“ Ich muss lächeln. Nicht, weil er Recht hat, sondern weil ich diese Worte seit damals nicht mehr aus seinem Mund gehört habe. Er richtet sich auf und legt seinen rechten Arm um meine Schultern. „ Drück’ mit deinen Fingern auf deine Augenlider .“ „ Wie bitte? “ „ Mach schon! Es lohnt sich, vertrau mir .“ Vertrauen? Einem Blinden? Ich überlege. Sein Arm gibt mir ein Gefühl von Sicherheit, und ich lege meinen Kopf an seine Schulter. Weil sowieso schon alles egal ist, meine Schminke verschmiert, und ich mich bereits ein bisschen daran gewöhnt habe, nichts sehen zu können, tue ich also wie mir geheißen. Ich lege das Taschentuch in meinem Schoß ab, führe die Hände zu meinen Augen, und ich drücke die Zeige- und Mittelfinger auf die geschlossenen Lider. Ich fühle mich plötzlich seltsam betrunken, mir wird schwindelig. Als ich mich zu fragen beginne, wozu das gut sein soll, sind sie da. All die Farben. Zuerst Gold, dann Blau, und im nächsten Moment eröffnet sich mir das farbenprächtigste Kaleidoskop mit den schönsten Mustern. Es kommen keine Tränen mehr. Ich denke an die Nächte, in der er mit mir im Auto stundenlang durch die Stadt gefahren war. Ich denke an die Morgen, an denen er mir Kaffee gekocht und ans Bett gebracht hatte. Ich denke daran, dass er mich oft zu den schönsten Ausstellungen mitgenommen hatte, die es gab. Und daran, wie er mich angesehen hatte. Durchdringend, liebend. Mir diese eine nervige Haarsträhne aus meinem Gesicht gestrichen und dabei gelächelt. Nun lächle ich. Da ist er plötzlich, dieser seltene Moment, in dem es einfach gut ist. „ Alles ist gut “, höre ich ihn. „ Die Farben, sie machen es gut .“ „ Jetzt kannst du ihn auch sehen. Den Frühling. “ Tags: Blindheit, frühling, Augen, Gefühle, Veränderung
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Vorsätze
meine guten Vorsätze fürs neue Jahr
ich möchte nicht mehr klugscheißen (obwohl ich damit zum Wissensreichtum und zur Erkenntnissteigerung der Neon-Leser wesentlich beigetragen habe und somit mithalf das Bildungsniveau der Deutschen in vorbildlicher Weise zu steigern. Steve nimm dir den letzten Weihnachts-Keks, du hast ihn dir verdient) ich möchte keine unflätigen Wörter benützten (die sind total Scheiße, verfickt nochmal!) ich möchte, keine, Komma-, Fehler, begehen; (Kommas, sind eh, total über,bewertet) ich möchte mich artig für Bildlikes bedanken (Aber die Liker/innen sollen sich doch bei den Künstlern bedanken, durch Feedback auf deren Website oder am besten durch Kaufen) ich möchte meine schizophrene Seite unterdrücken (meine oder deine?) ich möchte mich mit Koreasiph vertragen (Als Anerkennung für Leute die mit ihren Texten und Bildern abschrecken wollen und es auch schaffen) iech möechde geine Rechtsschreidveler mäken ( geine hast du falsch geschrieben, da müsste kaine stehen! Jag den Text einfach nochmal durchs Rechtsschreipprogramm und lass ihn gegenlesen) ich möchte keine Bilder mehr liken die mich nur sexuell ansprechen (nur noch kuschelige Pussy und Möpse Bilder) die alten Sack-Geschichten sollen sich in junge (Sack-) Hüpfer- Geschichten weiterentwickeln (dafür bist du zu alt) ich möchte nicht mehr Geschichten schreiben die das Thema ‚Sex‘ beinhalten (was sonst?) ich möchte auch mal meinen Weltschmerz in Worte fassen (Pussy!) ich möchte nicht mehr Gruselgeschichten schreiben (weil du dich danach nachts nicht aufs Klo traust und der Nachbarin in die Geranien pinkelst?) ich möchte einen Reisebericht schreiben (dazu muss man reisen! Mach es halt wie der May Karl) ich möchte viel mehr schreiben und weniger zocken (dazu müsstest du dein Suchtverhalten in den Griff bekommen) Deine Danketipps sollten dem/der einzelnen Text-Liker/in individuell entsprechen (dafür bist du viel zu faul) ich möchte viel mehr persönliche Fotos einstellen (nein, bitte, du bist so ein mieser Fotograf) ich möchte nicht mehr ein Bild von bekannten Persönlichkeiten als Profilbild verwenden (lieber von Unbekannten) ich muss unbedingt auch tags verwenden (das gehört heutzutage zu einem Text unbedingt dazu, wie zur Schönheit Schlauchboot-Lippenaufspritzen) ich sollte ein persönliches Profilbild verwenden (Jetzt alle mitsingen: „Du siehst so Scheiße aus, so Scheiße aus, so Scheiße, Scheiße, aus!“) ich sollte meiner Freundin keine Orgasmen vortäuschen (das gehört hier nicht her!) ich sollte nichts mehr bei Neon einstellen (Ja, du bist sooo peinlich)
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Bender018
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sweets 4 my sweet
NEON User Täglich
Es ist Montagmorgen und das Hirn noch im Sleep-Modus. Wer eh noch nicht ganz fit und wach ist, kann einfach noch ein bisschen vor sich hinträumen und in süßen Erinnerungen schwelgen, denn: Heute wird's süüüüüüß! Es geht um jede Art von Süßigkeit. Als ich noch klein(er) war, gab es diesen Puffreis, in allen Farben des Regenbogens und einer Mischung aus süß und sauer. Ich war süchtig danach und gab einen Großteil meines Taschengelds unter anderem dafür aus. Und selbst heute, wandert ab und an ein Päckchen in den Einkaufswagen. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, und wie oft ich da im Freibad war, fallen mir viele Leckereien ein, die zu einem perfekten Badetag dazugehörten: Schleckmuscheln, Gummischnüre, Wunderbälle, Knisterkaugummi. Letztgenannten fand ich letztens in der Mega-Packung im Großhandel und konnte es mir nicht verkneifen und musste eine mitnehmen. Als ich ein paar Tütchen mit in die Uni nahm, waren alle sofort Feuer und Flamme und buhlten darum, ein Päckchen abzubekommen. Wenn ich dagegen an diese weißen Schaummäuse denke, die ich früher geliebt habe, bis ich mir so eine Großpackung gekauft habe und so lange gefuttert habe, bis mir schlecht wurde, wird mir allein schon beim Gedanken daran wieder übel. Was waren eure liebsten Süßigkeiten, als ihr klein wart? Gibt's die noch zu kaufen und macht ihr das dann auch noch gelegentlich? Lösen bei euch süße Mini-Burger, Schaumzuckererdbeeren und Co. Erinnerungen aus, an die ihr euch (gern) zurückerinnert? Esst ihr immer noch gerne Süßkram oder habt ihr mittlerweile ein anderes Bewusstsein dafür? Ich freue mich über süße Anekdoten, süßere Kommentare und die süßesten Tipps fürs süße Süßigkeiten! Tags: NEON User täglich
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savitri.
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Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist schwarz
Denn aus dem Ich und Du war ein Wir geworden. Es tut mir leid.
Ist das Leben bloß eine Aneinanderreihung von Zufällen? Gibt es Schicksale? Oder gibt es nur ein Schicksal? Oder ist Schicksal bloß ein anderes Wort für Zufall? Wer weiß das schon. Aber das konnte alles eigentlich kein Zufall sein. Zufall bedeutet, dass Dinge passieren, für die es keine Ursache, keinen Grund, keinen ursprünglichen Zusammenhang gibt. Etwas fällt dir eben einfach zu. Hätte ich also gesagt, dass es ein Zufall war, dass ich dich wieder traf, du mich ansprachst und wir uns verabredeten, hätte es bedeutet, dass es etwas absolut Nichtiges war, was passierte. Eine Aneinanderreihung von irgendwelchen äußeren Umständen. Etwas, das keinen Grund hatte, damit es entstand. Etwas, das unbeabsichtigt war. Aber das konnte ich mit bestem Gewissen nicht unterschreiben. Dafür, dass es mich so entscheidend geprägt hatte, dass ich dich wieder traf, du mich ansprachst und wir uns verabredeten, konnte das nicht etwas derart Nichtiges sein. Es musste einfach Schicksal sein. Ich glaubte fest daran, dass irgendjemand daran glaubte, dass ich etwas Besseres auf dieser Welt zu erledigen hatte, als das was ich zu dieser Zeit tat. „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist schwarz“, sagtest du, während du es dir in meinem Arm bequem machtest. „Und du fängst an“, fügtest du hastig hinzu und musstest dir ein Lachen verkneifen. Es war tatsächlich das erste Mal an diesem Tag, dass auch mir wieder ein Lächeln über die Lippen flog. Es fühlte sich so ungewohnt an. Ich spürte, wie sich ein Gefühl des Glücks in mir breit machte. Es war warm, dieses Gefühl, aber irgendwie war es auch spitz und tat weh. Würde man dem Gefühl eine Farbe geben, dann wäre es eine helle Farbe, vielleicht Gelb, wie das Sonnenlicht. Es ging genau von der Stelle aus, in der sonst der große Schmerz wütete. Es war wie, als würde dieses Sonnenlicht aus meiner Brust strahlen und den Schmerz vernichten. Zumindest war es in diesem Moment so. Versunken in diesem ungewohnten Gefühl, starrte ich in das Dunkel des Zimmers und spürte, wie sich meine Muskeln entspannten. Es war so erleichternd. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Sonne schon lange untergangen sein musste und der Nacht nun den Vortritt ließ. "Knallkopp.“ Das war die einzige Antwort, die ich fand. Denn eigentlich war alles schwarz in dem Zimmer. Wir kicherten laut. Kopfschüttelnd und mit einem nachklingenden Lächeln auf den Lippen drückte ich dich fester an mich. Ganz behutsam. Denn ich hatte Angst, dich unter meinen Händen aus Stein zu zerbrechen. Wie sollte ich das Schwarz denn nicht sehen, dachte ich mir. Mein Lächeln versiegte. Ich sah doch immer nur schwarz, immer und überall. Vielleicht hattest du es damals schon geahnt und deshalb gefragt? Der Schmerz kehrte zurück und mir war nach Weinen zumute. Aber ich fand schon lange keine Tränen mehr in mir. Denn auch hier war alles einfach nur schwarz. Und leer. Ich wollte dir so oft sagen, wie sehr du mir fehltest, wenn du nicht da warst oder was du in mir auslöstest, wenn du da warst - besonders in Momenten wie diesen. Ich wollte dir so oft sagen, dass ich sowas wie dich noch nie erlebt hatte und wollte dir sagen, was du mir bedeutetest. Ich wollte dir so oft einfach nur danken, dass du bei mir warst. Aber ich blieb stumm, denn Schweigen war meine beste Fähigkeit. Gefühle verstecken auch. Bloß keine Schwäche zeigen. Aber das wurde mir erst viel später bewusst. Und so war ´Knallkopp` das einzige Wort, das ich in dem Moment gebrauchte, um meinem Innersten Ausdruck zu verleihen. Armselig. Aber, wie sagte mein Vater immer so schön zu mir als Kind, wenn ich mal wieder keine Lust hatte für die Schule zu lernen:„ Mit dem Abitur nimmt das Lernen kein Ende. Man lernt sein ganzes Leben lang.“ Damals hielt ich das für den größten Trugschluss, den die Menschheit je gehört hatte. Aber heute weiß ich, dass er Recht hatte. Denn in jener Nacht, in der ich mit dir gemeinsam in das Dunkel deines Zimmers starrte und Ich-sehe-was,-was-du-nicht-siehst spielte, zu jener Zeit, lernte ich bereits sehr viel. Es vergingen viele Monate. Ich lernte, dir Komplimente zu machen. Ich lernte, dir Zärtlichkeit zu geben. Ich lernte, dir ´Ich liebe dich` zu sagen. Ich lernte, dir meine Traurigkeit zu zeigen, meinen Hass, meinen Schmerz, meine zerstörte Seele. Ich zeigte dir meine Narben und lies es gewähren, dass du mich Stück für Stück heiltest und ins Leben zurückführtest. Du ließest mich das Leben durch deine strahlenden Augen sehen. Der graue Schleier verschwand und ich lernte, die Schönheit im Alltag zu finden. Ich lernte, deine Liebe in mich aufzunehmen. Doch das alles schien nie genug zu sein. Die Dunkelheit war zu mächtig. Von Zeit zu Zeit schlich sie sich wieder in einzelne Tage, schlich sich zwischen Worte und Gesten. Ihr kalter Mantel legte sich um meine Schultern, ließ mich frösteln und lähmte meine Glieder. Ihre kalte Anwesenheit ließ für nichts Platz, außer Hass und Traurigkeit. Ich trennte mich dir, weil ich es besser für dich hielt. Es war ein heißer Tag, aber ich erschauderte vor Kälte, als ich dich verließ. Fortan war ich wieder nur eine taube leere Hülle und du nichts als irgendein Mensch in irgendeiner Welt, zu der ich nicht gehörte. Es vergingen Wochen. Deine Abwesenheit schmerzte mehr als jeder Schnitt auf meiner Haut. Ich war nur noch ein Schatten in der Sonne. Da war nichts, außer einem großen Loch in mir. Es zog mich in sich hinein. Wieder war alles nur noch schwarz. Dunkel. Leer. Nichts. Doch du kamst zurück. Es vergingen Jahre. Du wurdest mein Lächeln. Du wurdest die Farbe in meinem Leben. Hin und wieder nahmst du mir den schwarzen Mantel ab. Dann wärmte deine Haut meine Haut und deine Umarmung füllte meine Leere. Irgendwann lernte ich aus dem Ich und Du ein Wir zu formen. Wir planten eine gemeinsame Zukunft und lebten das Wir. Wir beendeten unser Studium, zogen in eine neue Stadt und suchten uns eine gemeinsame Wohnung. Ein Neuanfang sollte es sein. Bei so viel Hoffnung würde die Dunkelheit schon weichen, glaubten wir. Du nahmst mich bei der Hand. Gemeinsam waren wir stark. Doch wir bemerkten beide nicht, dass wir den schwarzen Mantel in unseren Koffer packten. Es vergingen Monate. Du sahst müde aus. Kraftlos baumelten deine Arme an hängenden Schultern. Du sagtest, du wolltest nur noch schlafen. Für immer. Und ich fragte mich, wann du das letzte Mal gelacht hattest? Wo war das Leuchten in deinen Augen hin? Ich setzte mich zu dir auf unsere neue Couch, legte den Arm ganz sachte um deine Schultern und du sankst kaum merklich in dich zusammen. Ich zuckte zurück. Hatte ich dich jetzt zerbrochen? Nein, das konnte nicht sein, dachte ich. Zu kraftlos war ich dafür geworden. Da wusste ich es plötzlich. Die Dunkelheit hatte ihren Mantel nun auch über dich gelegt. Denn aus dem Ich und Du war ein Wir geworden. Es tut mir leid. Ein paar Wochen vergingen. Wir realisierten, dass du mir alles gegeben hattest und dir nichts mehr blieb. Wir realisierten, dass auch das nicht genug zu sein schien. Ich entschied, dass der Mantel mir gehörte und ich ihn nicht mit dir teilen sollte. „Er wird uns beide ersticken“, sagte ich und weinte. Du solltest dich retten, dachte ich. Wenigstens einer von uns. Wir entschieden aus dem Wir zum Ich und Du zurückzukehren. Wir entschieden, dass du gehst. Wir entschieden, dass wir Kraft sammeln würden. Jeder für sich. Und irgendwann auch wieder gemeinsam. Es war kein Zufall, dass wir uns trafen, dachte ich und streichelte deine Hand. Wir entschieden, nicht aufzugeben. Tags: Partnerschaft, Depression, Zufall, Schicksal
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sparklenina
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Flucht nach vorne.
Hausmittel gegen Liebesfrust werden total überbewertet. Hier ein paar erprobte Alternativen.
Und dann kommt der Moment, in dem es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Es hat einfach keinen Sinn mehr. Meist sehen diese Schuppen aus wie heiße, wütende Tränen, doch auch die trocknen nach einer Episode von kläglichem Selbstmitleid und Gerechtigkeitszweifeln wieder. Und auf einmal werden alle anderen Nebensachen lebensnotwendig, um einen abzulenken. Altpapier wegbringen, Einmachgläser kaufen und Emails von vor drei Monaten endlich beantworten werden zu wichtigen Aufgaben, bloß um den Kopf zu beschäftigen. Da man gegen die Entzündungsbeschwerden des Herzens gerade eh nichts machen kann, muss eben der Kopf hinhalten. Da sich der ja in den meisten Fällen eh erst viel zu spät eingeschaltet hat, ist die Strafe in Form von mondänen Tagesaufgaben mehr als verdient. Mein erster Schritt der Flucht nach vorne ist meist das Buchen von irgendwelchen Flügen. Am liebsten ans Meer. Stundenlang könnte ich suchen; nach dem richtigen Ziel, dem richtigen Abflugsort, der richtigen Fluggesellschaft. Auch wenn ich mich immer wieder daran erinnern muss, dass ich ihm nach dieser Reise nicht detailliert davon erzählen kann, ihn mit lustigen Anekdoten zum Lachen bringen kann und es ihn wohl reichlich wenig interessieren wird, ob ich gut hin- und wieder zurück komme. Wenigstens wird er danach wohl die Bilder auf studivz sehen können und vielleicht denken "ihr geht?s wohl gut...". Reisen heilt. Jedenfalls rede ich es mir ein. Der Moment des Ankommens, wenn man ihn nicht anrufen kann oder der Moment des Wiederkommens, wenn da keiner zum Abholen steht, das wird einfach ignoriert. Der Friede dazwischen ist das, was wirklich zählt. Der zweite Schritt ist Mut zur Gleichgültigkeit. Ich muss davon wegkommen, sauer zu sein. Habe ich zwar sowieso nicht wirklich einen Grund dazu, so hat mein Herz in einer Kurzschlussreaktion doch schnell gehandelt und Liebe mit dem nächstbesten Gefühl, nämlich Wut, ersetzt. Überschäumende, gesichtverzerrende, rotglühende und sehr anstrengende Wut. Wut, die mich nicht schlafen lässt, die mich tagsüber auf einmal packt und mir die Luft nimmt, die mich schüttelt und kurzzeitig jegliches Denken unmöglich macht. Die muss weg und zwar ganz schnell. Sagt man nicht, dass man erst, wenn die Wut verschwindet, aufgehört hat zu lieben? Ich kann es verstehen. Mir soll es egal sein, ich will mit gleichgültiger Miene ihm gegenüber stehen und denken: "Aha, so fühlt es sich also an wenn es genauso ok wäre, dass du grad nicht da bist." Ich will beim Handyklingeln nicht enttäuscht sein, dass es nicht er ist, ich will beim Einschlafen mich nicht fragen, wie sein Tag war, ich will ganz einfache, leere Gleichgültigkeit. Als drittes suche ich nach anderen Jobs. Was kann ich gut, was würde mich beschäftigen? Auf was könnte ich stolz sein, was würde mich herausfordern und mir die Energie rauben? Mir geht es nicht um das Geld, mir geht es darum gefordert zu werden, einen Sinn zu haben aufzustehen, neue Ziele zu sehen und erreichen zu wollen. Bin ich doch schon angewidert genug von mir, dass ich es zuließ, dass er zu einem solchen Stolperstein für mein Leben und mein Selbstbewusstsein wurde, so muss ich mir nun quasi selber beweisen, dass ich es drauf habe. Ich mag meinen derzeitigen Job zwar unglaublich gerne, aber Bewerbungen schreiben und andere davon zu überzeugen, dass man es wert ist, das scheint meistens der beste Weg zu sein, sich auch selber wieder zu überzeugen. Man muss sie ja noch nicht mal abschicken. Und wenn man es doch tut und es wird was daraus, dann hat man sogar noch einen Neuanfang als Bonus dazubekommen. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen quasi. Die normalen Hausmittel gegen Liebesfrust ignoriere ich gern. Ich will mir nicht die Haare färben müssen oder mehrere Liter Eis essen, um mich filmreif miserabel zu fühlen. Meinem Selbstbewusstsein tut das gar nichts, jedenfalls nichts Positives. Überhaupt scheint dieses Selbstbewusstsein das Hauptopfer zu sein. Wenn ich ganz ehrlich zurück denke und mich frage, ob ich mich eigentlich selber mochte in der letzten Zeit, ist die Antwort ernüchternd. Nicht so die Wochenenden in der ersten Zeit, denn ich betrinke mich dann doch ganz traditionell und bilderbuchmäßig. Das Handy muss ich einer Freundin geben, damit ich nicht auf dumme Gedanken komme. Trotzdem leihe ich mir auf der Toilette das Handy eines fremden Mädchens und schreibe ihm ganz flink, dass ich aufgehört habe zu warten und verbringe meinen Katersonntag dann trotzdem mit genau dem: dem Warten auf eine Antwort. Normale Hausmittel sind einfach nicht sehr hilfreich. Es ist einfach so, dass es nur nach vorne geht. Rückblicke sind nicht nur unnütz, sondern in der ersten Zeit auch eher fatal. Rückblicke schmerzen, machen wütend und bringen den Heilungsprozess zum Erliegen. Selbst das altbekannte "an all seine schlechten Seiten und die schlechten Zeiten denken" trägt nun wirklich nicht zur Gleichgültigkeit bei. Das Einzige, was geht, ist, nach vorne schauen, egal ob man weiß was es bringt, es kann nur besser sein als das jetzt und man muss sich einreden, dass es mindestens genauso toll wird wie das, was war. Alles Andere ist eine Bremse, ein Stock in den Speichen. Ich habe dann lieber Sand in den Schuhen und Salz auf der Haut als Sand im Getriebe und Salz in den Augen. Das Glück liegt immer in der Zukunft, für Manche nur ein wenig verborgener als für Andere. Klarheit über diesen Fakt ist der beste Schutz gegen den Wahnsinn, der mit der Dunkelheit Nacht für Nacht an der Türschwelle erscheint und darauf wartet, dass man sich freiwillig in seine Arme wirft, weil er einem listig wie er ist verspricht, dass es dann aufhört so verdammt weh zu tun.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/flucht-nach-vorne/678174
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AliceD
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Bürosymphonie
Von wegen monoton und kreativlos. So ein Büroalltag hat viel zu bieten, man muss nur mal genau hinhören.
Das Büro, in welchem ich arbeite, strotzt nicht vor kreativen Köpfen. Programmierer hacken hier auf ihrer Tastatur rum, genauso wie gelangweilte Praktikanten. Die Abteilung Buchhaltung und Personalmanagement ist auch durchstrukturiert und lässt eher wenig Raum für originelle Gedankenspiele. Keine wirren und phantasievollen Brainstorming-Zeichnungen zieren die Wände, keine spritzigen und ideenreichen Präsentationen gestalten den Arbeitsalltag kunstvoll. Nichtsdestotrotz ist es ein Büro voller Künstler. Talentierte Menschen, die sich ihres meisterhaften Könnens gar nicht bewusst sind, arbeiten hier Tag ein Tag aus nebeneinander. Allein genommen ist keiner dieser Individualisten auffällig und bewundernswert. Verschmilzt das Team jedoch zu einer Einheit, schaffen sie, ohne es überhaupt zu wissen, ein Kunstwerk atemberaubender Einzigartigkeit. Es geht um Musik. Die Branche, für welche meine Kollegen und ich tätig sind, hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mit Musik zu tun. Der ein oder andere mag privat vielleicht an seiner Ukulele zupfen, die Triangel schwingen oder Arien unter der Dusche darbieten, professionelle Musiker sind wir jedoch alle nicht. Wenn man sich allerdings unseren Büroalltag näher betrachtet, oder besser gesagt mal genauer hinhört, erkennt man, dass da ein talentiertes Orchester tätig ist. Es scheint fast, als kämpften wir mit unserer sinfonischen Melodie gegen die Tristess der eintönigen PC-Tätigkeit. Den Takt gibt unsere Front-Desk-Frau vor, wenn sie mit ihren adretten Absätzen durchs Büro stöckelt. Schnell, bestimmt aber ohne Hektik wirken ihre Schritte auf dem kalten und nackten Boden, wie die Trommelschläge auf einer Galeere. Augenblicklich verfallen alle Anwesenden in den vorgegebenen Rhythmus. Das Tropfen der Kaffeemaschine setzt ein und unterstreicht den Takt durch ein weiches Zischen. In diesem einleitenden Vorspiel werden die sich wiederholenden Momente durch das Rascheln von Cornflakespackungen komplettiert und werden dadurch in ihrer Dynamik verändert. Leise gegrummeltes "Guten Morgen" durchdringt vermehrt den Raum und spitzt sich in ansteigenden, repititiven Häufungen zu, was das Tempo anschwellen lässt. Der erste Höhepunkt baut sich im morgendliches Genuschel auf und entlädt sich im klirrenden Klimperkonzert der französischen Tassensolisten. Die anschließend ruhige, aber rhythmische Grundmelodie wird noch immer durch hintergründiges Absatzstöckeln angeleitet, jedoch durch rapides und beinahe trance-artiges Tastaturtippen bestimmt, welches sich am Vormittag aufgrund erhöhter Zuckerkonzentrationen im Blut, manches Mal in hektischen Kadenzen verfangen kann. Akzente werden immer wieder durch schallendes Gelächter und stumme, aber dennoch hörbar böse Blicke gesetzt. Immer wieder durchbricht ein Zischen die Gleichmäßigkeit des Tippens, welches durch die Entnahme von Desinfesktionstüchern aus ihrer Tube entsteht. Wie der Klang einer Panflöte, penetrant aber erheiternd zugleich, erklingt in unregelmäßigen Abständen der verzweifelte Ruf nach Luigiiiiii. Zur Mittagspause hin scheint das Tempo des Stücks abzunehmen, was jedoch eine originelle Interpretation der Ruhe vor dem Sturm ist. Denn, pünktlich um 13 Uhr, durchdringt die Tonhöhe und die Lautstärke der Komposition in maximaler Stärke das Büro. Vielfältige Geräuschkulissen fügen sich zu einem einzigartigen Bild. Rascheln, Wuseln, Laufen, Klappern, Seufzen, Plappern, Lachen und Knistern verschmelzen zu einem Klimax, der durch Schnarchen, Türe knallen sowie Schmatzen unterstrichen wird und in dem Klingen des Mikrowellentons sein absolutes Maximum erreicht. Das abrupte Abflauen der Lautstärke und des Tempos kann auf das Mittagstief und die gefüllten Mägen zurückgeführt werden, so dass der zweite Teil des systematischen Tastaurtippens bei Weitem nicht so energiegeladen ist wie am Vormittag, sondern vermehrt in schläfriger Monotonie zu versacken droht. Die Akzente am Nachmittag werden dominiert von jammernden und wehleidigen Schluchzern und geben einen Vorgeschmack auf die sich langsam aufbäumende Hysterie, die sich aus leisem Kichern zu entwickeln beginnt. Wie ein Echo ertönt auch am quälenden Nachmittag immer wieder der Schrei nach Luigi in stiller Verzweiflung, wenn die überlasteten und zu überhitzen drohenden Computer durch Hubschrauber-artiges Brummen auf sich Aufmerksam machen. Die Dynamik und das Tempo nehmen stetig ab und bauen sich noch einmal zu einem abschließenden kleinen Highlight auf, wenn kurz vor 17 Uhr die Hysterie Überhand nimmt und immer häufiger Sachen umgestoßen werden, Wutausbrüche sich entladen oder Menschen in sinnfreies Gelächter ausbrechen. Die Solobemühungen des Pfeifkünstlers stechen ab und zu aus der Überspanntheit der Meute heraus, jedoch werden sie durch das Geraschel und die klackernden Laufschritte der in den Feierabend stürmenden Horde unterdrückt. Nach und nach leert sich das Büro, wodurch das Stück immer leiser und zärtlicher erscheint. Man muss schon ganz genau hinhören, um auch den Letzten beim Ausschalten des Lichts nicht zu überhören. Mit dem sich schließenden Aufzug und einem letzten bedächtigen und befreienden Seufzer endet das alltäglich Konzert, einer völlig unterschätzen musikalisch-talentierten Büro-Kombo. Und da soll nochmal einer sagen, Toxic sei der größte Pop-Hit aller Zeiten...
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/buerosymphonie/681032
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FranziFroehlich
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wenn ich Öffis fahre
fährst du schon oder starrst du noch?
ein tag geht zu ende und mit ihm auch der akku meines handys. klarer fall von vorprogrammieter schwäche. vielen dank an den apfel, ihr habt nicht nur ein grandios gewinnorientierendes marketing, sondern verpasst euren produkten ein verfallsdatum, um den konsum noch unvermeidbarer zu machen. mir bleibt nur eins: frustriert auf den rotierenden kreis auf dem schwarzen display starren, während jacob banks in meinen ohren verebbt und mir vornehmen, endlich doch der fünften generation zu entsagen, die eben der kälte am bushäuschen einfach nicht gewachsen ist. am sendlinger tor gehe ich hinunter zu den ubahnen und denke mir, wie still es doch ist, trotz all der menschen die um mich herum sind. am gleis angekommen, ohne die musik in den ohren und dem bildschirm, mit den diversen gruppenchats vor der nase jedoch erkenne ich, warum ich das gefühl habe meine eigenen gedanken sein lauter als das, was um mich herum passiert. von 25 personen, ja ich habe gezählt, haben nur zwei ein buch in der hand und drei starren wie ich auf die anzeigetafel, die den zug nach feldmoching ankündigt, oder sehen dem staubknäul zu, das vor mir über den boden wabert, um dann zu den mäusen in die schächte zu verschwinden. 20 individuen glotzen in ihr mobiles datengerät, um sich auf dem heimweg noch schnell durch ihren wocheneinkauf bei rewe zu klicken, hier und da ein herz auf tinder zu verschicken und eine nachricht an die gar so alte freundin zu senden, zu der man den kontakt einfach nicht abbrechen will, aber sie anzurufen wäre schlicht merkwürdig. da stehe ich nun und wünsche mir jacob banks auf die ohren, nur um nicht sehen zu müssen, was man sieht wenn man nicht digitalblind ist. im wagon gähnt neben mir ein mann, er ist schrecklich erschöpft, erschöpfter als ich. tiefe furchen durchziehen sein gesicht und in seinen augen steht harte arbeit vieler jahre, die heim unter die warme decke möchte. gegenüber sitzt eine mutter mit zwei kindern, die brabbeln und versuchen von ihrem schoß zu kriechen, obwohl nirgends sonst für sie platz wäre im feierabendverkehr. ein anderer mann presst seinen riesigen rucksack einer sitzenden telefonierenden frau ins gesicht. sie zuckt nicht mal mit der wimper, sondern rückt ein stück ab und murmelt weiter. ich kann es nicht ertragen und sage ihm, er möge sich doch bitte anders hinstellen. mit hoch rotem kopf und unter vielen entschuldigungen drehte er sich um. er hatte mich gehört, tatsächlich, denn er hatte weder die kopfhörer, noch sein mobiles datengerät am ohr. ich lächelte, die frau lächelte und er beruhigte sich, unter der allgemeinen freundlichkeit ebenfalls gleich wieder. noch eine weile bis zu meinem austieg beobachtete ich das, was um mich herum passierte. ich sah leben, alltag, abend, berge von mänteln, ledertaschen aber vor allem sah ich weit offene augen mit kleinen pupillen, die in displaylichter starrten. ich sah sie, aber sie sahen mich nicht. niemand hat sich gefragt wer wohl das mädchen mit der blauen mütze im lammfellmantel ist, dass so ungeniert umher gucken kann, denn niemand sonst guckt ja umher. ich bin traurig als ich sie verlasse, die männer, die frau, die mutter und ihre kinder. sie hatten mich gesehen. an der frischen luft auf dem heimweg dann denke ich mir: ich scheiß auf die längere akkulaufzeit und ich scheiß auf die neueste technik, denn sie bedeutet einsam sein und niemanden mehr sehen. tut mir leid jacob banks, ich höre dich wieder, wenn ich in meiner behaglichen wohnung bin. ach und wisst ihr, ich müsste mich sogar für die schlechte leistung meines akkus bei dem hersteller bedanken, denn so bin ich zum ersten mal seit sehr langer zeit mal wieder wirklich ubahn gefahren. Tags: Handys, Freizeit, Sucht, Chat, Leben
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sehen
gesellschaft
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Kokomiko
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Liebeserklärung
So einfach geht das!
Guten Tag Herr Miko. (Himmel! Wer ist das??) Guten Tag. (Was für ein Tag! Atomschlag! Gott ist die Frau schön! Warme trockene Hand. Koko, lass die Hand los!) Wie geht es Ihnen? (Top Figur!! Top Style!! Du raubst mir gerade den Verstand, Du Göttin..sonst alles klar..außer dass Du in meinem Bauch im Augenblick eine Supernova zündest.) Danke. Ich fühle mich wohl. (Nur mein Puls rast mit etwa 130 Beats, wenn ich in Deine wunderschönen Augen sehe..das kann ja heiter werden..) Fein. (..Hilfe!!) Ja, finde ich auch. (Kleine Frauen mit Brille sind so sexy..sie hat bestimmt nen süßen Hintern.) Herr Miko, wir haben Sie heute eingeladen, weil Sie bis hierher unsere Tests mit gutem Erfolg absolviert haben. Um nicht zu sagen,..Sie sind der einzige Bewerber, der zu diesem Throughview eingeladen wurde. (Rede weiter..bitte rede weiter..nicht aufhören!!) Durchblick? (Schatz, ich liebe Dich!!) Bitte? (Schatz, ich liebe Dich..Du hast richtig gehört..) Durchblick. Throughview. (Was heißt 'ich bin verrückt nach Dir' auf Englisch? Irritiere ich Dich? Bitte!!) Ähh..genau. Wir brauchen..Durchblick.(..Koko, mach das Kopfkino aus!!) Durch mich? (Hurra! Sie ist irritiert! Aber bestimmt nicht von mir, sondern meiner doofen Nachfrage..) Ja. Auch. (Meine Hände wollen in Deine Haare!! Mein Mund will zu Deinem!!) Na dann. (Du darfst bei mir durch Alles blicken. Nimm MICH!!) Aber die Aufgabe, die wir Ihnen heute stellen, ist schwer. (Mit Dir ist Alles leicht meine wunderschöne Königin.) Das dachte ich. (Bestimmt verheiratet. Erste-Liga-Schnuckel.) Es geht um Erklärung. (Das kann ich Dir nicht erklären..das passiert mir gerade einfach..) Von was? ( Schöne erwachsene Stimme. Ich verbrenne!! Rette mich!!) Nun..Sie haben die Auswahl.(Nein habe ich nicht! Es gibt nur Dich!!) Zwischen? (Dir..und Dir?..Ich nehme Dich!) Krieg.. (..sucks..) Ja. (Und jetzt 'Liebe'. Bitte, sag 'Liebe' Du wunderbares Geschöpf!!) Oder Liebe. (Juhu!! Na, das erkläre ich Dir.) Aha. (Kannst Du mir das bitte ins Ohr flüstern?!) Haben sie die Aufgabe verstanden? (Sie sieht süß aus, wenn sie den Kopf schieflegt. Ich bin Dir verfallen, Du hinreißendes Wesen. Benutz mich!!) Ja. (Die Aufgabe besteht darin, ein Date mit Dir zu bekommen) Kriegserklärung oder Liebeserklärung. (Ich gehöre auf ewig Dir!! Erklär mir Deinen Sex!!) Hatte ich schon verstanden. Sagte ich doch. (Wunderschöner Mund. Sie küsst bestimmt gut..und gerne. Ich beneide den Mann, der diesen Mund küssen darf...ich muss ihn töten und verschwinden lassen...) Wollen wir anfangen? (Ja!!! Zieh mich aus!! Ich will Dir hörig sein!!) Ja.(Was für ein Anfang!!..ich kollabiere gleich..) Was möchten Sie mir erklären? (Warum Du Napalm in meinem Bauch abwirfst..so als erstes..) Die Frage stellt sich mir nicht. (Mir stellt sich nur eine Frage. Wie lebe ich ohne Dich weiter? Schwerstverliebt..) Warum? (Heirate mich!!) Krieg kann man nicht erklären. (Lass uns über Liebe sprechen, Schatz!! Was sie wohl nachts trägt?..Pyjamahose und Top? Oder Nichts?!..Koko hör auf!) Staaten tun das. Menschen tun das. (Kopfporno..Koko!! Hallo!!) Nein. Sie postulieren. Aber sie erklären nicht. Für Krieg gibt es keine Erklärung. Da blickt niemand durch. (Bitte Schatz, lächle einmal für mich! Coole Lady!!) Das glauben Sie? (Ich glaube an ein Leben mit Dir. Alles andere interessiert mich nicht!) Das weiß ich. (Genauso, wie ich weiß, dass ich Dich wiedersehen will..und wieder und wieder und wieder) Dann erklären Sie mir die Liebe. (..was hat sie gesagt?..Kipp hier nicht vom Stuhl Koko..) ... (fallin...) Herr Miko..? (Nenn mich Koko, Schatz..bitte..ich liebe Dich!!) Hm.. (diese Stimme..so atmen die Engel..) Herr Miko, wir haben wenig Zeit. Bitte. (Wir haben alle Zeit der Welt. Für immer..) ..was..?.. (Scheiß auf den Job, Koko! Frag sie, ob sie mit Dir ausgeht..frag sie, ob du sie küssen darfst..) Liebeserklärung. Ich warte, Herr Miko. (Ich frag gar nicht. Ich nehm sie einfach mit. Entführe sie. Oder ich sage, ich habe was im Auge und wenn sie nachschaut, küsse ich sie einfach..gute Idee) Okay...bin da. (Nix da bin da. Schatz ich bin hin und weg..Alles, was ich besitze für einen Kuss von Dir..nur einen Kuss für die Ewigkeit..) Schön. Alles in Ordnung mit Ihnen? (..bis auf die Tatsache, dass Du einem anderen Mann gehörst..noch..) Ja.(..Traumland..Kammerflimmern..ich will Sex mit Dir!!!) Ich warte..(Ich habe mein Leben lang auf Dich gewartet. Wo warst Du??) ... (Frag sie!! Frag sie jetzt!! Sofort!!) Herr Miko, ich glaube, das hat so keinen Zweck. Sie hören mir ja gar nicht zu. Ich denke, wir brechen den Throughview hier ab. (..ich bin abhängig..ich bin abhängig! Ich will nur in Deiner Nähe sein. Dann bin ich glücklich. Mir ist heiß im Bauch..und ums Herz...bis in die Arme. Ich liebe Dich und warte ewig auf Dich, wenn es sein muss. Für immer Dein, meine schöne, kleine, kluge, starke Göttin. Können wir jetzt endlich Sex haben?? Hier?!..) Gehen Sie mit mir aus? (BubumBubumBubumBubum..ich sterbe gerade) Ähh..Herr Miko..ich bin verheiratet. (Weiß ich doch Schatz..aber wen juckt das?! Wir gehören zusammen. Hör mir doch zu. Himmelsreise..) Das interessiert mich nicht. Ich wollte wissen, ob Sie mit mir ausgehen. Und ob ich Sie auf den Mund küssen darf. Nur einmal. Darf ich? (Und Dir hier die Kleider vom Leib reißen und..so weiter..sag ja! Bitte!!) Und was ist mit der Liebeserklärung? Nur fürs Protokoll. (Ich steh auf Deinen Pragmatismus) Liebe erklärt sich von selbst. Fühl einfach hin. So einfach geht das. ... Epilog Ich habe den Job gekriegt. Den anderen. The OST http://www.youtube.com/watch?v=PCZIypMpggc&feature=related
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675,280
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jetztaufimmer
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Kopfterroristin
Bisher konnte ich sie ja ganz gut leiden. Aber in letzter Zeit geht sie mir einfach fürchterlich auf die Nerven. Ein Drama in zahllosen Akten.
Okay, Llliiiebe, oder wer oder was du auch immer bist: Echt jetzt? Seit Monaten geht das schon so. Was soll das? Ist das ein schlechter Scherz oder sowas? Ach komm schon. Der ist doch echt ganz schnuckelig. Mag sein. Aber ich will den nicht mehr ständig im Kopf haben. Das führt doch zu nichts. An wen willst du denn sonst denken? Gibt’s ne anständige Alternative? Nein, aber das ist nicht der Punkt. Ich will an niemanden denken. Ich will einfach mal meine Ruhe vor dir haben. Du konntest gut mit ihm reden. Irgendwas war da zwischen euch. Ja. Und jetzt ist er weg. Und er wohnt stundenweit entfernt. Jetzt mach aber mal nen Punkt. Telefon, E-Mail, Facebook, SMS, Whatsapp, Skype, Facetime, Bahn, Auto, Mitfahrzentrale ... Igitt. Außerdem ist der ist mir zu ähnlich. Das würde bestimmt schnell langweilig werden. Ha! Das kann jetzt aber nicht dein Ernst sein. Gerade weil ihr euch so ähnlich seid, könntet ihr hervorragend diskutieren und streiten. Auf Augenhöhe. Und du würdest glühen vor Erregung darüber. Ich seh das alles schon vor mir. Jaja. Warum sollte ich darauf denn Lust haben? Auf Streit und Diskussionen. Ich will nichts Anstrengendes mehr. Ich will was Harmonisches, Friedliches, Unaufgeregtes. Wir drehen uns im Kreis, meine Liebe. Du warst schon mal besser drauf. Du tust ja gerade so, als ob ich noch nichts unternommen hätte. Er will nicht! Pfff! Was genau hast du denn schon großartig unternommen? Genug. Wenn er Interesse hätte, wär der Drops schon längst gelutscht. Und wir müssten hier nicht sinnlose Diskussionen führen. Ich glaub da längst nicht mehr dran. Glauben heißt nicht wissen. Er hat viel um die Ohren. Ich auch. Und? Was und? Du denkst trotzdem an ihn. Und wessen Schuld ist das?! Es gab Hinweise, dass er dich auch mag. Das weißt du doch noch, oder? Es wäre verrückt, das als irgendwelche „Hinweise“ zu interpretieren. Du hast nicht Nein gesagt. Und du solltest einfach mal gar nix mehr sagen. Ich lauf dem doch nicht hinterher! Was hast du denn zu verlieren? Meine Würde. Meinen Stolz. Hahahahaha! Lustig. Vielleicht erwartet er mehr. Und du hast dich einfach noch nicht genug angestrengt. Vielleicht will er ja erobert werden, meine kleine Prinzessin. Und vielleicht hat er einfach nur genauso viel Schiss wie du. Not my style. Ich erobere nicht. Ich werde nicht erobert. Es passiert. Oder eben nicht. Ach, meine kleine Prinzessin. Waaah, du ... ! Genug jetzt, ich bin müde. Ich geh ins Bett. Ok. Ich komm gleich nach.
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mlleaveclapetiterobenoir
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Lieber Du.
Wie geht es Dir? Mir geht es gut. Soweit. Ja. Ganz gut. Soweit.
Haben uns lange nicht mehr gesehen. Ja stimmt. Ja, schade eigentlich. Und Du so? Ja ich so. Job und so. Frau. Kinder? Zwei. Du? Ja ne. Wohn gerade mal in München. Mal sehen wie lange noch. Ah. Und dann so? Berlin, Hamburg, London, New York, Madrid - mal sehen. Ah Du so? Bin daheim geblieben. Das die Eltern nicht so alleine sind, so wie bei... ...bei wem? Dir. Ah. Ja. Mh. Ja Du, ich muss dann. Frau und Haus und Kinder und Job, Du weißt. Äh ja, nein, ja. Ja klar. Machs gut. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen,
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freundschaft
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Rehmtier
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Altweibersommer
Herbstimpression. Die Leute, die sich im Sommer aufgehängt haben, fallen von den Bäumen.
Sommer 2013. Ich hör sie schon alle von Sommer 2013 sprechen. Damals. Weisst du noch? Sommer '13. Der so spät anfing. Mir kommt es vor als wär es erst gestern gewesen. Als du aus der Stadt  weggezogen bist! Weisst du das noch?? Die vielen Partys, die Raves im Wald. Das war der Wahnsinn! Mit dir hatten wir ja immer soviel Spaß! Ich wünschte dieser Sommer hätte niemals aufgehört. Bei Sommer 10, 11 und 12 habt ihr euch das gleiche gewünscht. Und ich wusste es, schon 2010 und auch 2013. Ich hasse euch. Ich habe euch schon immer gehasst, euch in der Stadt. Denn jetzt ist Herbst. Der Psychovirus geht um. Ihr mit euren Depressionen. Es ist Ernte, ich hab keine Zeit für Depressionen. Aber für Hass. Für Hass ist Platz im Herbst, auch auf dem Land. Wenn ich deine Frau küsse oder deiner Tochter ein erstes Bier einschenke. Wenn wir nackt im Baggersee schwimmen gehen und dein Mann meine Blasenentzündung erbt. Ja, es fehlt ein bisschen Hass in diese Heuchelei. Denn es ist Herbst. Alles färbt sich rot, blutrot. Man hört auf sich zu Grüßen, selbst auf dem Land. Aber Gott sei dank ist bald wieder Sommer. Das wird der beste Sommer meines Lebens.
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erwachsen-werden
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AnnKaWind
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14.10.2014
Stolen Dance
Unsere Blicke treffen sich ich verliere mich in dir und du dich - glaube ich - in mir. Wir sind wie eins Mein Herz leuchtet, so wie deins. Wir finden uns wieder in einer anderen Welt. Das Paradies, welches solange verschollen war, gehört nun uns. Und solange wir uns in die Augen schauen, so unendlich tief, bleibt der Rest der Welt weit entfernt und erreicht uns nicht. Ich kann dich spüren, ohne dass du mich berührst. Ist es das was wir immer gesucht haben?
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liebe
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null
pOwpOw
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"Was macht mich liebenswert?"
"Was macht mich eigentlich besonders? Was macht mich aus?"
Ich sitze an der S-Bahnhaltestelle betrachte gegenüber im Schaufenster mein Spiegelbild. Mir ist heiß und geschafft bin ich auch. Überall Menschen, plötzlich schaue ich etwas genauer hin und frage mich "Was macht dich eigentlich besonders? Was macht dich aus?". Heute ist einer dieser Tage, an denen ich rumlaufe, als hätte ich schon Monate lang nicht mehr das Haus verlassen. Sehe mies gelaunt und einfach nur ziemlich schludrig aus. Naja, wozu auch auftakeln, hatte Sport heute Morgen. "Hallo, ich gehe zur Schule, nicht in eine Disko." Doch das ist es nicht, was mich wirklich unwohl stimmt. Nicht mein Aussehen, mit ein wenig Schminke ist das auch wieder geritzt. Eher überlege ich, was ich denn besonders gut kann. Mmh, gut zuhören kann ich nicht, trösten auch nicht. Ok, ich lache viel, meistens allerdings nur über meine eigenen schlechten Witze, kann reden wie ein Wasserfall und ansonsten? Mir fällt nichts ein, was mich zu einem liebenswerten Menschen macht, rein gar nichts. Oder warum man mich irgendwo einstellen sollte. Ich versuche mich von außen zu betrachten und sehe irgendwie niemanden. Jedenfalls nichts, was mich an mir interessieren würde. Wenn ich so durch die Straßen laufe, was fällt einem auf? Was könnte Bekannten oder Unbekannten um mich herum auffallen? -Nein, als arrogant würde ich mich nicht ansehen, ich rede eigentlich mit jedem, wenn es denn sein muss. Eben, wenn es sein muss. Aber ist es nicht normal? Wäre doch schwachsinnig dem Erstbesten seine Lebensgeschichte zu erzählen. Doch wie entscheide ich, wer mich kennenlernen darf und wer nicht? Und die, die mich kennen, kennen mich doch wieder nicht. Ich bin offen, aber nur so lange, bis ich wieder mein Schutzschild hochhalte und mir mein Kopf sagt "Stop Gefahr, verschwende deine Worte nicht". Damit ist gemeint, dass ich einfach keine Geheimnisse erzählen kann und will, da ich nicht möchte, dass man sie nicht wertschätzt, oder sie als blöde Pseudoprobleme, pubertierende Alltagsgeschichten ansieht, wo sie doch für mich so viel bedeuten. Schon gelange ich wieder an diesem Punkt an. Denn genau dies tue ich, wenn mir andere von ihrem Leben und ihren dramatischen Ereignissen berichten, vergleiche ich sie automatisch mit meinen und lache innerlich schelmisch darüber "Was wissen die schon"... Ja, Erfahrungen sind relativ. Doch auch so oder so ähnlich läuft es auch bei dieser "Der und der darf mich kennenlernen-Phase" ab. Wie entscheiden wir? Gemeinsamkeiten? Kleidungsstil? Verhalten? Kombination von allem? Jeder würde Kombi sagen, nehme ich an. Ist wie mit der Partnerwahl. Nur zu allererst muss ich anmerken, dass ich mal die Grüppchenbildung im alltäglichen Leben habe revuepassieren lassen. Tatsächlich, die Tussen stehen bei den Tussen, unterhalten sich über tussiges Zeugs, die Alternativen bei den Alternativen, die Coolen eben bei den Coolen, Snobs verstehen sich besonders gut mit Gleichgesinnten usw. usw.. Irgendwie lächerlich. Doch woran liegt das? Ich möchte hier keinen Text über Toleranz anderen gegenüber etc. schreiben, keineswegs, eher frage ich mich, ob wir wirklich so oberflächlich sind? Oder ist dies nur bei mir der Fall? Bin ich es tatsächlich? Mmmh, nunja, ich gehe selten in Diskos, wo nicht meine Musik läuft, außer ich brauche mal Abwechslung, auf dem Schulhof stehe ich bei einer buntgemischsten Gruppe, dennoch zählen zu meinen Freunden eher die Leute, die Rock, Indie oder ähnliche Musik hören und sich demnach auch kleiden (Ok, es mag Leute geben, denen man nicht auf den 1ten Blick ansieht, was sie hören). Zugegeben verpasse ich schnell allem und jedem einen Stempel. Doch der kann geändert werden. D.h. falls ich die Person kennenlerne, kann das Bild bzw. die Schublade wechseln. Das tut doch jeder unbewusst, es ist ja nicht so, dass ich die einzigse Person bin. Aber ist dies nur Kinderkacke, oder läuft das später auch noch so ab? Wähle ich spezifisch diese Leute als Freunde aus, oder ergibt sich das? So 'ne Art Anziehungskraft beider Personen? Kann man in einer Sekunde wirklich einen Menschen so extrem beurteilen? Warum mache ich das, wo ich es selbst doch so verachte? Und warum gebe ich keinem die Chance 100% Jacky kennenzulernen? Wer bin ich, wenn ich morgen anders rumlaufe? Passe ich dann plötzlich in eine andere Gruppe, oder fliegt meineTarnung durch mein Verhalten, Gestik, Mimik etc. direkt auf? Würde ich mich überhaupt leiden können, wenn ich mich kennenlernen würde? Ich glaube kaum, denn viele Dinge, die ich hasse, entdecke immer öfters an mir selbst. Da fällt mir auch gleich eine Weisheit von La Rochefoulcauld ein "Einigen Leuten stehen ihre Fehler gut, andere sind mit ihren guten Eigenschaften unangenehm" Ist genau dies der Grund, warum wir solchen Menschen aus dem Weg gehen, weil sie wie wir sind? Doch sofort kotzt mir ein Widerspruch in dieses Gedankenwirrwarr. Denn, wieso bin ich mit Leuten befreundet, die so ähnlich ticken wie ich? Da stimmt doch irgendetwas nicht? Menschen die das komplette Kontrastprogramm bieten, mit denen fällt es selten leicht eine interessante oder lebhafte Konversation zu führen. Wo treibt mich das alles nur hin? Wieder prallen dutzende von Fragen auf mich und ich überlege mir, was Freunde, Familie und Bekannte sagen würden, wenn sie mich in 3 Worten beschreiben sollten, was mich als Mensch ausmacht. Ich selbst finde keinen Nenner. "Weil du so bist wie du bist, weil du du selbst bist" -"Ja wie bin ich denn?" Es ist nicht so, dass ich auf der Suche nach Bestätigung bin oder extreme Minderwertigkeitskomplexe besitze. Ich bin durchaus kein labiler Mensch und kenne ebenfalls Tage, an denen ich mich pudelwohl fühle und mit der Sonne um die Wette strahlen könnte (mal ganz dezent übertrieben). Nein, wahrscheinlich bin ich auf der Suche nach der Erkenntnis. Eine Art Selbstfindungsphase. Nur, wann ist diese denn vorbei? Oder habe ich mich irgendwann damit abgefunden wie das Leben so ist, wie ich bin und alles aktzeptiere, oder gleichgültig hinnehme? Vllt. befinde ich mich aber einfach nur in dem ständig wiederkehrenden Prozess des Erwachsenwerdens, worin die Fragen, die ich bereits mit 12 schon hatte auftauchen, ich mir am Ende doch keine vernünftige Antwort geben kann, den Kreislauf in meiner Gedankenwelt, seine Runden drehen lasse und beschließe, dass ich heute einfach schlechte Laune habe.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/was-macht-mich-liebenswert/641680
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Kokomiko
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8 stories
-4- smokin’ with a devil
Du wirst noch einmal mit ihr mitgehen. Nur noch einmal, weil sie mehr bezahlt, als die anderen. Sie wird dich nicht ansehen, dir dann die Augen verbinden mit diesem weißen Tuch und dich in das Zimmer führen. Dann wird sie sich ausziehen, du wirst stehen bleiben, sie wird dir das Hemd aufknöpfen und mit einem ihrer Fingernägel einen blutenden Kratzer auf die Brust machen, bevor sie dir die Uniformjacke anzieht. Wenn sie dir die Hände auf dem Rücken zusammenbindet, wirst du sie atmen hören. Sie riechen. Du wirst das  Feuerzeug hören, deinen Mund einen Spalt öffnen und darauf warten, dass sie dir die Zigarette zwischen die Lippen steckt. Dabei wird sie versuchen, nicht zu stöhnen, es wird ihr nicht gelingen und Du wirst wissen, wo ihre freie Hand ist. Den Rauch wirst du tief inhalieren und den Kopf in den Nacken legen, wenn du ihn ausatmest, weil du weißt, dass sie dich so sehen will. Das Geräusch, wenn sie die Trommel der schweren 45er dreht und das Klicken des einrastenden Spannhebels wird dein Adrenalin vervielfachen und du wirst dankbar sein, dass du rauchen darfst. Du wirst dein Herz rasen spüren, den kalten Stahl auf der Haut, wenn sie die Mündung der Waffe an deine Schläfe drückt. Die Gluthitze der Zigarette kurz vor dem Filter wird dir in Mund und Lungen wehtun, wenn du den vorletzten Zug machst. Gleich wird sie kommen und du wirst dir wie immer wünschen, dass du das nie wieder willst. Dass sie endlich abdrücken soll. smokin’ with a devil
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timlink
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Homo – Ehe oder, wenn Menschen Menschen lieben
9 Monate, 3 Tage, 23 Stunden und 43 Minuten ist es her. Der Moment in dem mein Mann und ich uns das JA-wort gaben.
Es war der schönste Tag in unserem Leben, ein Tag wie kein anderer. Wenn man mich fragt, warum ich meinen Mann geheiratet habe kann ich nur eines sagen, weil ich ihn liebe und jede weitere Sekunde meines Lebens mit Ihm teilen möchte. Jede Sorge, jede Träne, alles Glück und alle Freuden sollen uns gemeinsam gehören. Wir führen also eine Homo-Ehe, doch in letzter Zeit bekomme ich immer häufiger rote-Wut-Pusteln, wenn ich das Wort Homo-Ehe höre. Warum muss man für die unterschriebene Liebe zweier gleichgeschlechtlicher ein anderes Wort verwenden, als für ein „normales“ Paar? Liegt beiden nicht dasselbe zu Grunde? Warum macht die Gesellschaft immer noch einen Unterschied dazwischen? Wir „Homos“ bekommen eigentlich für alles etwas eigenes, eine Homo-Party, einen Homo-Weihnachtsmarkt, ein Homo-Viertel und noch vieles mehr. Mir sagen immer alle, das wir ja so froh sein können, endlich in der Gesellschaft akzeptiert zu werden, endlich offen und frei leben zu können. Aber mal ganz ehrlich? Das können wir nicht! Wir müssen seit Jahren für die Gleichberechtigung kämpfen, müssen Rechenschaft ablegen warum wir uns lieben, müssen dafür kämpfen dieselben steuerlichen Vorteile wie Ehen zu bekommen. Nein, nicht wie Hetero-Ehen, denn dieses Wort wird nicht verwendet. Wir haben kaum eine Möglichkeit gemeinsam ein Kind zu adoptieren, ein Kind das einige von uns genauso lieben würden wie „normale“ Paare, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr! Wenn sich nämlich ein gleichgeschlechtliches Paar dazu entscheidet ein Kind zu adoptieren, machen sich beide Parteien hierüber meist mehr Gedanken als Heteros, bei uns wird ein Kind niemals ein Unfall sein sondern immer ein Wunsch. Liebe ist immer gleich, egal zwischen welchen Lebewesen sie auch immer herrschen mag. Also, liebe Gesellschaft, hört bitte endlich auf uns zu „akzeptieren“ denn wir sind nicht anders als ihr!
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Hart genug
"Sie müssen härter werden. Nur bitte nicht schon wieder über diese Liebe. Das kann keiner mehr hören."
Wieder war ich zu spät, schon der letzte Tag, bevor ich meinen Text abgeben sollte. Was hatte ich mir dabei gedacht? Kolumnen! Kolumnen schreiben ist wie onanieren, Selbstbefriedigung, Selbstekel und Sich selbst langweilen in einem Vorgang vereint. Trotzdem hatte ich es immer geschafft, pünktlich abzuliefern. „Sauber abgeliefert“, sagten sie dann. Aber irgendwann nervte es sie doch, da es immer um das Eine ging. Um die Liebe. Und sogar immer um die gleiche Liebe, die gleichen zwei Menschen, die gleichen Gefühle, die sich nicht verändern – das will doch niemand hören. Geschweige denn lesen. „Das Kind rappelt sich auf und fährt mit dem Dreirad wiederholt über den Knöchel der alten Frau. Der Sohn der alten Frau kommt auf den Platz, bricht sich einen Stock aus einem Gebüsch und verprügelt die Mutter und das Kind. Beide weinen und jammern. Der Sohn zieht die alte Frau an ihrer Handtasche, die um ihren Hals hängt, vom Platz. Sie gibt würgende Geräusche von sich. Die Mutter und das Kind sterben an ihren Verletzungen.“ Ich lehnte mich zurück und genoss meine Tat. Dass es überdies Diebstahl war, merkten sie sowieso nicht. Sie kannten sich noch nie gut genug aus. Es gefiel ihnen, was sie dort lasen, aber doch, es war ihnen nicht hart genug: „Das ist schon amüsant, aber wir meinten das ernsthaft. Schreiben Sie weiterhin über das, was Sie bewegt. Oder Ihnen passiert. Nur bitte nicht schon wieder über diese Liebe. Das kann keiner mehr hören.“ Sie wollten etwas, was mir wirklich passiert? Das durfte doch nicht wahr sein, seit wann wollen Leute denn das lesen, was wirklich passiert? Aber gut, wenn sie es wollen… Bevor ich an diesem Freitagabend losgehen kann, muss ich zunächst an meine Nase. Sie ist kurz davor, aufzugeben, lässt nicht mehr mit sich spaßen. Ich nehme den Nagel, der inzwischen auf meiner Ablage im Bad liegt. Erst die Blutkruste abschaben, also vom Nagel. Es wird wehtun, das ist gut. Dann schiebe ich die Spitze langsam hinein und es blutet, die Schwellung nimmt ab, ich kann nicht nur besser atmen, ich habe auch genug Platz. Zumindest für kurze Zeit. Schnell nehme ich den Briefumschlag. Verdammt, das reicht höchstens noch drei Tage. Wieder Geld auftreiben, das ich nicht habe. „Wie kann das sein, dass du ständig wieder pleite bist? Du hast doch jetzt einen Job, gibst nicht viel aus. Wofür gibst du dein Geld aus?“ „Ich bin viel unterwegs, Mama. Bewerbungsgespräche und Freunde besuchen und so…“, sage ich, „Koks ist teuer Mama, und immer die Freigetränke für die Schlampen am Abend auch“, denke ich. Jetzt konzentrieren, zwei Lines auf dem Tisch und die Nase überraschen, ffffffffffffffffft, geschafft. Anderes Loch, fffffffffft, das Blut bekleckert das Pulver, verdammt, noch mehr, das ich nicht mehr gebrauchen kann. Dann warten, warten dass die Schwellung zunimmt und es nicht mehr blutet. Nach einer Dreiviertelstunde fühle ich mich gut genug, ins Treppenhaus zu treten. Der Nachbar von nebenan, Scheiße, warum kommt der mir ausgerechnet jetzt entgegen. Voller Ekel und Wut sieht er mir in die glasigen Augen. Seitdem eine meiner Begleiterinnen neulich nachts bei ihm vor die Wohnungstür auf die Fußmatte gekotzt hat, ist er nicht mehr gut auf mich zu sprechen. Leider führten ihre Fußspuren aus Kotze in meine Wohnung, in die ich sie aber nicht hinein ließ. Zum Glück merkte ich bereits im Flur an der Garderobe, was Sache ist. „Boah, das ist jetzt nicht dein Ernst. Raus hier!“ Sie weinte und bezeichnete mich als Schwein.. Mich. Ich kotze nicht bei anderen Leuten ins Treppenhaus – wer ist hier das Schwein? In der ersten Bar bin ich noch allein mit zwei Flaschen Bier und Tequila ohne alles. Ich trinke den Tequila nur noch pur, Orangen oder Zitronen beißen zu sehr in meinem Nasenbereich, allein von dem Geruch könnte ich vor Schmerzen die Wände hochgehen. In der zweiten Bar bin ich zu dritt, aus einem unerfindlichen Grund hat mich ein Pärchen angesprochen, ob ich mich in der Gegend auskennen würde. „Kann man so sagen“, antworte ich nonchalant. „Wo kriegt man hier Schnee? So wie du rumläufst, wirst du das ja wissen.“ Was haben wir gelacht, zumindest kurz. Dazu fünf Bier, nur einen Tequila, aber eine Nase auf dem Klo. Die schönen Linien an der Wand, das Männerklo, rechts im Kellereingang vom Goldfischglas, unübertroffene Linien… aufregend. Selbst heute Nacht noch. In der dritten Bar sehe ich sie endlich. Sie ist genau richtig, gefärbtes Haar, nicht sehr groß, nicht sehr klein. Viel Lachen, um den anderen, mit denen sie hier ist, zu zeigen, wie sehr sie sich doch amüsiert. Viele karierte Hemden um sie herum, oh Gott, warum kamen die jemals wieder in Mode, bitte?! Sie raucht und sieht ab und an zu mir hinüber, dreht an ihren Haaren. Dann geht sie in Richtung Toilette, ich gehe hinterher. Als sie rauskommt stehe ich bereit, an die Wand gegenüber gelehnt. Sie lächelt, ich lächle. An ihrem Gang merke ich, wie betrunken sie bereits ist, das macht es für mich günstiger, rein finanziell und überhaupt. „Hey“, sage ich. „Hi“, antwortet sie. Große Regisseure könnten einen so dämlichen Gesprächsanfang nicht einmal erfinden, wenn sie dafür den Oscar versprochen bekämen. Und doch sind das die Worte – tausendmal in jeder Nacht, in dieser Stadt, in diesem Land, auf der ganzen verdammten Welt. Nur die Sprache variiert. Wir trinken langsam und sprechen viel, wir tanzen weil sie es möchte, sie küsst mich und ist gierig bei der Sache. Dann fragt sie mich, ob ich noch mit zu ihr möchte. „Wo wohnst du denn?“, frage ich sie. „Hihi. Die Straße runter, dann links. Also direkt an der Ecke“. Wie praktisch, wie oft sie diese kecke Antwort wohl schon bringen konnte? Bei ihr im Zimmer ziehen wir uns aus, sie ist jenseits von Gut und Böse aber motiviert, ich übernehme die Initiative und nach ein wenig Vorspiel dringe ich in sie ein. Wir schwitzen, ein Schweißtropfen kullert an meiner Wange hinab und fällt auf ihre Stirn. Ob sie das wohl eklig findet? Sie lässt sich nichts anmerken, sondern stöhnt und sagt eingeübte Worte wie „Ja, ja… oh Gott, oh ja … das ist so gut“. Ist es das? Danke. Ganz Herr der Lage mache ich weiter, racker mich ab, aber spüre kaum etwas. Auf einmal spüre ich, wie meine Nase kribbelt, dann etwas zu reißen scheint und sie aufschreit. Zunächst weiß ich nicht warum, aber dann sehe ich, wie mein Blut durch die Nase direkt in ihr Gesicht rinnt. Nicht einmal viel, warum macht sie einen solchen Aufstand? Und überhaupt, ob Schweiß oder Blut, sollte das nicht egal sein? Kommt beides aus mir, und Sperma kommt ja auch bald hinzu, das heißt jetzt nicht mehr, aber normalerweise schon, und genau dafür nahm sie mich mit zu ihr. Wo ist also das Problem? Als ich gehe weint sie, ohne dass ich wüsste warum. „Ich fand dich echt nett.“ Sagt sie. Ja, genau, wenn man jemanden nett findet macht man genau das, was hier gerade ablaufen sollte. Und ich habe es kaputt gemacht. Ich Schwein. „Du hättest von mir sogar noch einen Kaffee bekommen, morgen Früh. Wenn sie nett sind, kriegen sie noch einen Kaffee...“ Was für eine Ehre. In der Bahn schlafe ich ein und wache leider erst an der Endhaltestelle auf, als ein uniformierter HVV-Mann mich schüttelt. „Zunächst mal Ihren Fahrausweis bitte. Und danach sollten Sie zu einem Arzt gehen.“ Ich habe keinen Ausweis, das heißt wieder vierzig Euro und die zweite Anzeige wegen Schwarzfahren. Also noch mehr Geld ausgeben, das ich nicht habe. Zu Hause lege ich mich aufs Bett und schlafe ruhig ein. Alles in allem eine relativ unspektakuläre Freitagnacht. Alles in allem bin ich im Plus. Und nicht ein einziges Mal kommt Liebe vor in meinem Text. Keine Liebe, nicht im Text, nicht im Leben. Hart genug?
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somnium
Verloren sitze ich am Rand der Welt und lasse die Beine baumeln. Der Abgrund vor mir ist tief und alles darin ist nachtschwarz. Vor mir schwingen Vernetzungen aus Zweigen. Blütenbestickt und blattbehaftet taumelten sie in der Weite und schwelgen in Erinnerungen längst vergangener Zeiten. Ich atme die Stille in diesem Gedanken wie Luft ein, denn sie ist das, was ich will, das, was ich brauche. Deine Stimme rund um meinen Kopf vertreibt meine eigenen Gedanken. Ich will keines deiner Worte haben und gebe sie in dankbarer Demut zurück. Ich sehe hinab und stoße mich mit beiden Händen vom Untergrund ab, um zu fallen. Und fallend genieße ich die Stille, von der ich glaube, dass sie mich befreien kann. Ich wache auf, es ist Nacht. Du liegst neben mir, dein Atem geht schwer, tief in deinem Schlaf. Besucht habe ich dich und dann haben wir miteinander geschlafen. Anschließend hast du davon geredet, wie schwer alles ist, doch gesagt hast du eigentlich nichts. Deine Worte sind überflüssig, denn sie erklären nichts. Und so liege ich neben dir in deinem Bett und sterbe etwas vor mich hin. Mein Körper gehorcht mir derzeit nicht und daher schaue ich einfach an die Decke. Schatten tummeln sich dort oben und spielen mir ein Stück vor, dass ich schon kenne, wenn auch in etwas abgewandelter Form. Ich möchte eigentlich über nichts nachdenken, doch mein physischer Zustand zwingt mich in eine Welt hinein, die ich ungern betrete. Das passiert ab und an. Dann werde ich zu Brei und existiere vor mich hin, während meine Zellen Stück für Stück absterben. In meinem Kopf wächst dann ein Irrgarten, der mich verzweifeln lässt. Ich kann nicht mehr geradeaus denken, vergesse welchen Tag wir haben und ob ich schon etwas gegessen hatte. Ich gehe dann nicht mehr ans Telefon und rufe auch nicht zurück, was ich grundsätzlich furchtbar finde, doch ändern kann ich es nicht, weil sich etwas dagegen in mir sperrt. Es ist, als sei ich in Eisenkette gelegt und bewegungslos. Das einzige was sich bewegt, sind die Gedanken in meinem Schädel. Ich weiß, du wirst gehen. Das hast du schon einige Male gemacht. Du wirst dich dann distanzieren und eine unsagbare Kälte ausstrahlen, sodass Eiskristalle in meinen Augen wachsen. Diese schmelzen dann auch erst, wenn du fort bist. Du wirst sagen, dass du nicht kannst, dass da irgendwas ist, was dich abhält. Vielleicht sagst du auch gar nichts und bittest mich einfach zu gehen. Und ich werde gehen und warten. Darauf, dass du es dir vielleicht anders überlegst, mich doch um dich herum brauchst und es mich wissen lässt. Doch vielleicht ist es auch das letzte Mal, dass du mich gehen lässt. Was das angeht, warst du schon immer unberechenbar. Das ist etwas, das ich an dir mag. Ich verbringe gern Zeit in deiner Nähe, höre dir zu, was für Ideen du hast und was dich bewegt. Leise drehe ich mich zu dir und sehe mir dein Gesicht an. Die Gedanken in meinem Kopf, nicht ertragen zu können, dass du wieder gehen könntest, machen mich unruhig. Dennoch schließe ich die Augen, um mich zur Ruhe zu zwingen. Meine Finger beginnen auf dem Laken zu tippeln. Ganz wirr klimpern sie eine Melodie, die nichts Gutes bedeutet. Du wachst auf und ermahnst mich zur Stille. Wie ein kleines Kind fühle ich mich und es rebelliert in mir. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, mein Blick wandelt sich in böses Starren. Langsam lasse ich meinen Stahlschweren Körper vom Bett gleiten und hoffe, dass du schon wieder tief schläfst. Wie eine Katze streune ich in deinem winzigen Zimmer umher und schaffe es doch nicht, meine wachsenden Energien los zu werden. Ich gehe in die Küche, trinke ein Glas Wasser und schaue mich, beim schwachen Schein der kleinen Lampe, die im Regal steht, um. Mein Blick bleibt beim Messerblock hängen. „Freiheit.“ schießt es durch meine Gedanken. Automatisch greife ich mir das größte Messer, gehe zurück ins Bett und setze mich neben dich. Ich betrachte dich; du bist so schön, auch wenn du eigentlich kaputt bist. Ich setze das kalte Metall an deinen Hals und ziehe es mit einem kräftigen Ruck durch deine Haut. Entsetzt springen deine Lider auf und Schock starrt mich an. Du greifst panisch an deinen Hals und die Gewissenheit will dich schreien lassen, doch das kannst du nicht mehr. Das Blut läuft langsam aus dir und saugt sich in das Kissen, das unter dir liegt. Wie eine rote Blume wächst es innerhalb von Sekunden und ziert dann das Laken. Ich schmeiße das Messer zu Boden, lege mich dicht neben deinen noch warmen Körper und meine Hand auf deine Brust. Mit deinen letzten Pulsschlägen, schlafe ich ein. Als ich aufwache sind nur wenige Stunden vergangen und der Tag will beginnen. Gedankenverloren starre ich aus dem Fenster. Der Baum, der noch all seine Blätter trägt, verdeckt meinen Blick in den gräulichen Himmel. Nur ein kleines Guckloch lässt er mir, um dessen Farbe bestimmen zu können. Ich zwinge mich dazu aufzustehen, denn ich muss jetzt gehen. Noch etwas schlaftrunken sammle ich meine Sachen zusammen und ziehe mich an. Ich suche nach deinem Telefon und lösche meine Nummer daraus. Dann ziehe ich meine Schuhe an und trete ein letztes Mal an dein Bett. Du siehst so friedlich aus, wie du da liegst und schläfst. Gleichmäßig hebt und senkt sich dein Brustkorb. Ich denke, du wirst mich nicht vermissen und wenn doch, dann nur kurz. Du wirst es überleben. So wie ich dich überlebt habe. Ich gehe aus der Wohnung und ziehe leise die Tür hinter mir zu. Als ich auf der Straße bin, streicht mir die warme Luft über das Haar und der graue Schleier über mir macht Platz für die Farben der aufgehenden Sonne. Ich muss lächeln, als ich an meine Großmutter denken muss, die einmal sagte „Wenn man jemanden im Traum tötet, löst man sich von ihm.“
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2Welten
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Abschluss
Eine Geschichte ohne Happyend
Da ich es nicht übers Herz bringe dir noch ein weiteres mal zu schreiben werde ich den Brief an dich hier veröffentlichen. O. Ich habe lange mit mir selbst gerungen und überlegt, ob ich das hier wirklich schreiben / veröffentlichen sollte doch ich kann es auch nicht tot schweigen, genauso wenig darüber mit Freunden oder Bekannten wirklich offen sprechen. Die Reaktionen sind immer die selben "Nein, das glaub ich einfach nicht, dass er das gemacht hat." Ja, wirklich niemand, selbst ich, habe nicht damit gerechnet, dass du wirklich so ein verlogener und feiger Mensch bist. Sollte ich sauer auf dich oder mich selbst sein? Wen von uns beiden hat es schlimmer getroffen? Dich, weil du mich verloren hast oder mich, weil ich dich verloren habe? Habe ich keine Verabschiedung verdient? Bist du so ein undankbarer verlogener Mensch, dass du mir nicht mal antworten kannst, wenn ich schon auf dich zu gehe? Wie willst du mir jemals in die Augen schauen, wenn wir uns noch einmal begegnen sollten? Das schlimmste an all dem ist, dass ich mir trotz allem Sorgen um dich und deine Familie mache, euch trotz allem das Glück auf Erden wünsche. Auch wenn du mich so behandelt hast. Mir diesen unwürdigen Abschluss gegeben hast. Ich habe nicht nur einen geliebten verloren, sondern auch meinen besten Freund.. Doch letztendlich zeigt all dies, dass du es nie Wert warst.
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liebe
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Isaose
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ADHS
...ein kleiner Ausflug in das Oberstübchen einer Erwachsenen mit Kinderkrankheit
Sehr geehrte Damen und Herren, ladys and gentleman. Herzlich Willkommen in meinem Kopf. Bitte nehmen sie Platz und schnallen sie sich an, es wird turbulent ... Mein Name ist Isabel, ich bin 28 Jahre alt und ich habe ADHS. Ganz genau, diese moderne Wohlstandserkrankung, mit welcher Mütter Ihre sich im kleinkindalter befindlichen, unerzogenen Kinder rechtfertigen. Diese kleinen unruhigen, quengelnden und nie stillsitzenden Monster mit stark ausgeprägtem Bewegungsdrang und niedriger Frustratiosgrenze. Jene Kinder, welche man in folgender Situation immer häufiger wahrnimmt: an Kaufhauskassenböden schreiend, mit den kleinen Fäustchen auf den dreckigen PVC-Boden hämmernd und purpurrot verfärbt im sonst so Engelsgleichen Wutgesicht. Man betrachtet diesen kleinen Quälgeist mitleidig und wirft Mutti einen strafenden Blick, welcher signalisieren will: „Dir und Deinem Blag könnte erziehungstechnisch noch ein wenig Nachhilfeunterricht nicht schaden. Beim nächsten Einkauf solltest Du Deine Wutbrut besser bei Omma parken.“ Man verlässt den Laden, lässt die Situation im Rücken und denkt sich:“ Wie gut, dass es nicht meiner ist“ Jaaaaa, das wertet auf. Man füttert das eigene Ego regelrecht mit Situationen, in denen man sich anderen vermeintlich überlegen fühlt. Dafür sind diese ADHS Patienten mit Ihrer Pseudoerkrankung gefundenes Fressen. Diese unruhigen, schusseligen Gestalten, welche die Diagnose ADHS gern als Entschuldigung Ihrer Charakterschwächen nutzen. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit und ohne Hyperaktivität. Was soll das schon bedeuten? Diese wild gewordenen Kinder bekommen von Ihren unautoritären Eltern weder genügend Aufmerksamkeit, noch die nötigen Grenzen. Und da Kinder und Jugendliche hierzulande immer weniger Grenzen gesteckt und Werte vermittelt bekommen, ist es kein Wunder das diese Sorte Kinder im Vormarsch ist. Wir züchten uns diese Tyrannen doch heran. Treten gesellschaftlich abnormale Verhaltensmuster vermehrt auf, braucht das Kind irgendwann, aus unterschiedlichsten Gründen, einen Namen: ADHS Soviel dazu und nun zur Realität. Ein Sonntag Abend im Juli. Ich sitze draußen vor meiner Haustür auf einer Holzbank. Die Sonne geht langsam unter und ich genieße diesen Anblick jeden Abend aufs neue. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages wärmen meine Haut, die jede einzelne aufsaugt wie ein Schwamm.Vögel zwitschern und ich fühle mich rundherum friedlich. Ich beobachte einen kleinen schwarzen Vogel, der sich gerade ein paar vom Abendessen übrig gebliebene Brotkrümel vom vor mir stehenden Holztisch pickt. Ich beobachte. Wie so oft. Ich sehe, höre, rieche, schmecke und ich fühle. Und zwar gleichzeitig. Jetzt wird sich manch einer denken: „Hallo? Gleichzeitig? Das kann jeder und zwar ohne Nachzudenken“ Ganz genau. IHR tut diese Dinge einfach OHNE meine Wahrnehmung. Ich fühle die Situation, kann ich mich auf sie einlassen, mit allen Sinnen. Und zwar in einer derart unbeschreiblichen Intensität, dass es passieren kann, dass ich in einem ebensolchen Szenario vor Glück und Dankbarkeit weinen muss. Ich befinde mich also wieder für einen kurzen Moment in meinem persönlichen Garten Eden bis mir folgender Gedanke in den Kopf schnellt: „ Scheiße Isa!Du blöde Kuh! Morgen ist Montag!“ Das auf den Sonntag der Montag folgt war nicht der Grund meiner gedanklichen Selbstbeleidigung. Montag ist Tag 7 und Tag 7 ist der letzte Tag um das Rezept für mein Btm- pflichtiges Medikinet einzulösen. „Also Isa, erst mal keine Panik. Das Rezept war letzten Mittwoch in der Post. Gut. Und dann? Ich hatte es in der Hand.“ Vor meinem geistigen Auge spielt sich die Situation ab: Ich öffne den Brief, welchen ich zuvor mit den Fingern aus dem Briefkasten gefischt hab weil ich meinen Briefkastenschlüssel seit einigen Wochen schmerzlich vermisse, und hole es aus dem Umschlag. Ich habe es zwischen den Fingern und schaue aufs Ausstellungsdatum, welches mir sagt, dass ich es bis spätestens Montag eingelöst haben muss. „Hervorragendes Gedächtnis Frau Schudt, aber wo hab ich es dann hingelegt? Mit Sicherheit direkt ins Auto. Ursprünglich hatte ich ja vor es Donnerstag, Freitag und Samstag schon einzulösen. Es muss im Auto sein!“ Also springe ich wie von der Tarantel gestochen auf und begebe mich in Richtung Chaos-Karre, in welcher mindestens ebenso viel Unordnung herrscht, wie in meinem Oberstübchen. Mein „Fiesta-Piratenschiff“ steht wie immer direkt vor meiner Haustür geparkt, mit einem Rad auf der Straße, mit dem anderen auf dem Bürgersteig. Ich reiße die Fahrerseite ruckartig auf. Einige hüllenlose Cds fallen aus der Tür. auf den Asphalt. Scheiß Unordnung. In den Fächern der Fahrer und Beifahrertür befinden sich Unmengen an Cds und Hüllen. Natürlich getrennt voneinander. Dazwischen, etliche Kassenbons, Briefe, Rechnungen und geschriebene Einkaufszettel, welche den Weg ins Geschäft nie gefunden haben. Wenn ich denn mal daran denke Einkaufzettel zu schreiben, vergesse ich diese grundsätzlich Daheim, im Auto oder sie fallen mir erst beim Bezahlen an der Kasse aus dem Geldbeutel. Scheiß Vergesslichkeit. Fahrer und Beifahrertür gecheckt- kein Rezept. Ich öffne das Handschuhfach. Du liebe Zeit. Bonbons, Bonbonpapiere, Navi, ein Puderpinsel, Haargummis, Kaugummis, Wartungsbuch vom Piratenschiff und ein Umschlag. Ein Umschlag! Sehr gut. Ich schaue hinein und freue mich. Darin befindet sich eine goldene Kette mit Diamanten besetztem Herzanhänger. Dieses teure Stück hat mir mal ein Exfreund geschenkt in Zeiten inniger Verbundenheit. Vor Monaten hatte ich mal vor, das Teil schätzen zu lassen. Mein Vorhaben scheiterte, an Nichtauffindbarkeit des Schmuckstücks. Kein Rezept, aber zumindest die Kette. Ich begebe mich an den Kofferraum, welcher in der Regel gut gefüllt ist. Diesmal mit Leergut und einem Karton alter Kleider, welche seit Wochen darauf warten in den DRK- Container geworfen zu werden, an dem ich, auf dem Weg zur Arbeit, täglich vorbei fahre. Kofferraum gecheckt- kein Rezept. Plötzlich eine neue Eingebung: Das Rezept muss bei meinen Vermietern im Briefkasten sein! Der Gedanke kommt folgendermaßen zu Stande: Meine Vermieter, ein nettes pensioniertes Lehrerehepaar, verbringen Ihren Lebensabend am liebsten mit Reisen. Entweder mit dem Wohnwagen in Südfrankreich oder mit Ihrem Segelboot auf der Adria schippernd. Momentan sind sie mal wieder auf Reisen. Ab und zu kommt es vor, das Lehrerpaars Post in meinem Briefkasten landet. Ebenso am letzten Mittwoch. Beim heraus fischen des Rezepts hatte ich nämlich ebenfalls einen an meine Vermieter adressierten Brief in den Fingern. Diesen habe ich noch am selben Tag in den passenden Briefkasten geworfen. Kann also sein, dass ich in meiner Schusseligkeit mein Rezept dort mit eingeworfen hab. So muss es sich zugetragen haben! Wie komme ich nun an Lehrers Post? Ich gehe einmal ums Haus herum zum Haupteingang. Silberner Briefkasten linksseitig. Meine Hand passt nicht hinein. Was ich erfühle kann, ist aber definitiv, dass sich keine Post im Siberling befindet. Da fällt mir ein, dass die Post, während Lehrers Abwesenheit von unseren Nachbarn rechtsseitig geleert wird. Unsere rechtsseitigen Nachbarn sind ebenfalls pensionierte Lehrer. Zu allem Überfluss ist „ER“ nicht nur Lehrer, sondern auch mein ehemaliger Schulrektor. Soweit ich weiß, lehrt Rektor aber die Post, wenn Lehrers auf Reisen sind. Nun stelle ich mir die Frage ob ich beim Rektor am heiligen Sonntag abend (es ist mittlerweile 21.35Uhr) noch klingeln kann. Klar kann ich. Also gehe ich mit Jogginghose und meinen Tigertatzenschlappen nach nebenan und drücke den Klingelknopf. Im Flur geht das Licht an und Rektor öffnet die Tür. „Isabel! Hallo! Was kann ich denn für dich tun?“Rektor ist mittlerweile schätzungsweise in den Achtzigern, hat lichte weiße Haare, aber ein unglaublich nettes Gesicht. Mit Bart sähe er aus, wie der Nikolaus aus der Coca Cola Werbung. Ich antworte:“ Entschuldigen Sie die späte Störung, aber Sie leeren doch nebenan die Post. Ich habe versehentlich einen meiner Briefe dort eingeworfen. In dem Brief ist ein Rezept, das kann ich nur noch morgen einlösen, weil es nur sieben Tage gültig ist und ich benötige das Medikament wirklich dringend.“ Beim sprechen ärgere ich mich schon wieder darüber das mein Mund schneller ist, als mein Kopf. Das wr wieder mehr Information als ich vorhatte, Preis zu geben. Rektor setzt nämlich nun eine mitleidige Miene auf, weil er vermutlich denkt, ich hätte Darmkrebs im Endstadium und würde auf mein Morphium warten. Die Reaktion folgt prompt:“ Oh, Isabel. Das tut mir sehr leid. Ich habe leider nur den Schlüssel fürs Haus. Den Briefkasten leert die Putzfrau. Die wohnt doch nur zwei Straßen. Da kannst Du auf jeden Fall jetzt noch klingeln, da es sich ja quasi um einen Notfall handelt.“ Ich denke noch darüber nach ob ich die Situation nicht aufklären sollte, aber was soll ich Ihm schon sagen. „Ich hab ADHS und brauch Medikinet, damit ich nicht ständig in genau solche Situationen gerate, wie jene, in der wir zwei Hübschen uns momentan befinden.“ Ich verwerfe den Gedanken, entschuldige mich für die späte Störung und wandere in meinem Sonntagsoutfit in Richtung Putzfrauenhaus. Dort angelangt erzähle ich die gleiche Litanei wie eben beim Rektor und zu meinem Glück kann mir die Dame mit Haus und Briefkastenschlüssel behilflich sein. Ich gehe also zurück nach Hause und biege beim Lehrerhaupteingang ab. Briefkasten ist leer. Putzfrau erklärte mir nämlich soeben, das sie diesen jeden Tag leert und sämtlich Post gut sortiert in den Flur legt. Im Flur steht ein großer Tisch. Darauf befinden sich etliche Zeitungen, Werbeprospekte und Briefe. Gut sortiert, versteht sich. Die Frau scheint Ihr Geld wert zu sein. Ich durchforste jeden Umschlag. Nichts dabei für mich. Weder zwischen den Briefen, noch zwischen den Zeitungen oder bunten Prospekten. Na toll. Frustriert bringe ich der Dame den Schlüssel zurück und gehe nach Hause. „Hab ich das blöde Ding vielleicht in den Mülleimer geworfen?! Neeee, das kann nicht sein. Naja, es wäre zumindest einen Versuch wert, die graue Tonne nochmal auf links zu drehen, bevor ich morgen kleinlaut meinen Arzt anrufen muss um mitzuteilen, dass ich mal wieder ein Btm- Rezept verbummelt hab. Hole all meine Müllsäcke aus der grauen Tonne (genau vier Stück) und öffne sie seitlich mit einem Messer. Währenddessen kommen mir die Tränen weil diese Situationen furchtbar sind für mich. Ich kann mich einfach an nichts erinnern im Bezug auf das Rezept, nach dem leeren meines Briefkastens. „Wie kann man nur so blöd sein? Was ist nur los mit mir? Ständig raubt mir mein schusseliger Scheißkopf kostbare Lebenszeit. Ich verbringe jetzt schon 2 Stunden damit, diesem Papier auf die Spur zu kommen. Es ist Sonntag Abend. Andere lieben mit Ihren Lieben auf dem Sofa und ich bin nun in der Dunkelheit damit beschäftigt, vor meiner Haustür im Müll zu wühlen. Ich durchsuche zwei Müllsäcke. Nichts. Beim Aufschneiden des dritten Müllbeutels fällt mir ein zerknitterter, befleckter Umschlag direkt vor die Füße.“ Danke lieber Gott. Tags: Chaos, Medikamente, adhs, Alltag, Fühlen, Krankheit, Kinder, Familie
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elfenfabrik
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Die Bourgeoisie und ihr Tennisplatz
Die "Manhattan-Monologe" versammeln facettenreiche Anwaltsgeschichten rund um den Central Park, nicht mehr – aber auch nicht weniger.
Um es von Anfang an klar zu stellen: Auch wenn der Mops mit der Plastikkrone auf dem Cover des im DuMont-Verlag erschienenen Buches zu etwaigen Assoziationen verleiten könnte, die Geschichten in den Manhattan-Monologen sind keine spitzen „Sex and the City“-Versionen für Intellektuelle wie sie die Vorgängerin von Candace Bushnell, die New Yorker Salonfeministin Dorothy Parker, geliefert hat. Und auch der Titel, der unschwer als Anspielung auf die Vagina-Monologe zu verstehen ist, ein Theaterstück, das vor einiger Zeit das Skandal-gesättigte Publikum von der Upper East Side endlich einmal wieder an den Broadway gezogen hat, ist eine falsche Fährte. Louis Auchincloss, ein Autor, der hierzulande zu den eher weniger gelesenen zeitgenössischen amerikanischen Autoren zählt, ist in den USA in einer Reihe mit F. Scott Fitzgerald oder Louis Begley zu nennen. Wie Begley ist Auchincloss bis in die achtziger Jahre Anwalt gewesen, publizierte aber bereits 1947 sein erstes Buch. Die zehn Geschichten speisen sich denn auch komplett aus diesem autobiographischen Erfahrungsschatz, es geht um taktisch geführte Dinnergespräche in exklusiven Clubs, traditionsreiche Wall-Street Sozietäten und deren Erben, pompöse Debütantinnenbälle und die nachfolgenden scheiternden Ehen. Dabei sind die ersten drei Geschichten „Im alten New York“ angesiedelt, das heißt zeitlich gesehen vor dem ersten Weltkrieg, drei weitere spielen sich „Entre Deux Guerres“ ab und die letzten vier sind „Der Gegenwart näher“. Die Monologe sind – mit zwei Ausnahmen – immer aus der klassischen Ich-Perspektive erzählt, die meist männlichen Figuren dabei aber facettenreich entweder Sohn, Liebhaber, Freund oder Bruder. In den ersten beiden großen Kapiteln sind der erste und zweite Weltkrieg eines der übergreifenden Themen, besser gesagt die entweder ruhmreiche Beteiligung an diesen oder auch die Entscheidung, sich nicht für den Einsatz zu melden und damit aus einem Männlichkeitsbild zu fallen, welches zwischen „Helden und Nichthelden“ unterscheidet. Ambrose aus der ersten Geschichte „Alles, was einem Mann geziemt“ ist so ein Nichtheld, fast ein dekadenter Christian Buddenbrook sogar, so wie er seine eigene Rolle als ängstlich-schwächlichen Sohn beschreibt, der Football und Safari-Jagd ablehnt, dabei aber immer eine respektable Ausrede für seinen eigenen unheldenhaften Lebensstil findet und am Ende beinahe von einem Elefanten niedergetrampelt wird. Diese Kreuzung aus Thomas Mann und Woody Allen ist allerdings eine der amüsanteren Geschichten. Ansonsten geht es eher tragisch zu in Auchincloss’ Monologen, emotionale Verstrickungen und Verpflichtungen der Dynastien stehen im Vordergrund. So zum Beispiel in der Geschichte „Kollaboration“, die vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg spielt. Tony, Sohn eines golfspielenden Aktionärs, liebt die Natur und freundet sich auf seinen Ausflügen in das Marschland mit einem Bekannten seiner Eltern an. Mr. Slocum fungiert für den Heranwachsenden als eine Art Mentor in philosophischen Lebensfragen. Während des Krieges lebt Slocum dann mit seiner dominanten und kunstbesessenen Frau in Frankreich und nach Ende der Besatzung erfährt Tony, dass das Ehepaar, um ihre Kunstschätze zu wahren, mit den Deutschen kollaborierte. Enttäuscht recherchiert er nach dem Aufenthaltsort der Beiden und es kommt zu einer Ehrenrettung am Sterbebett: Mr. Slocum hat in letzter Minute über einen Mittelsmann wichtige Informationen an die Résistance weitergegeben und so seine Schuld abgetragen. Weniger politisch, dafür aber wieder näher am Thema Highsociety, ist die kontrollsüchtige Mutter aus „Die Ehestifterin“, die ihren geliebten Ältesten unter die Haube bringen will. Das diplomatisch geführte Verkupplungsgespräch zwischen den Müttern während des ersten Cocktails des Tages und das arrangierte Treffen zwischen den Kindern auf dem Tennisplatz stehen ganz in der Tradition der englischen Gesellschaftsromane des 19. Jahrhunderts. Dabei bleibt es aber nie bei der stets zurückgenommenen Konversation, die bei einer Jane Austen hunderte von Seiten füllen kann. Vielmehr bilden die viel zitierten Abgründe der Bourgeoisie in den Geschichten stets einen Fixpunkt, der jeder Zeit abrufbar ist: „Das also war es – in den Wellen, die gegen die grauen Felsen der Küste schäumten, im goldenen Sonnenschein, im dunklen Grün der Fichten, in den farbenfrohen Kleidern und geschminkten Gesichtern an den Tischen unter den Sonnenschirmen im Club und auf meiner Veranda mit Aussicht auf die blaue Weite der Frenchman`s Bay -: das Funkeln des Bösen.“ Das böse Funkeln ist in diesem Fall die Verfehlung der Mutter, die sich am Ende verkalkuliert, dabei den Sohn unglücklich macht und die Schwiegertochter in spe ins Grab bringt. Die Form der oberflächigen Beobachtung lehnt sich tatsächlich an die Parodien der amerikanischen Moderne an, mit der Auchincloss, Jahrgang 1917, groß geworden ist. So gibt es viele Arten, die Bourgeoisie zu beschreiben, und der Tennisplatz wird wieder einmal zu einem der Orte, an dem jederzeit das Schicksal einer reichen Erbin besiegelt werden kann. Der Mythos Manhattan als Sinnbild für amerikanische Ostküsten-Dekadenz und Intrige bleibt allerdings in der Beschreibung der doch etwas beschränkten Welt der Anwälte und Wall Street-Aktionäre eher blass, schade eigentlich um den gekrönten Cover-Mops, der in keiner der Geschichten auftaucht. Louis Auchincloss: Die Manhattan-Monologe. Erzählungen. Aus dem Englischen von Angela Praesent. Dumont-Verlag, Köln 2006. 230 S., 19,90€.
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literatur
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dontbringtomorrow
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Hintertüren
Mein Kopf beginnt wieder zu wummern, ich zähle lautlos die Sekunden, bis du nicht mehr da sein wirst.
Verschlafen und noch etwas benommen sehe ich dich lautlos aus meinem Zimmer schleichen, doch bevor du die Tür hinter dir zuziehst, drehst du auf dem Absatz um, lässt deine Lippen noch einmal über meine streichen. Mein Kopf beginnt wieder zu wummern, ich zähle lautlos die Sekunden, bis du nicht mehr da sein wirst. Es ist der Morgen, der all die Unerschrockenheit aus unseren Körpern saugt. Du verschwindest durch die Hintertür und ich spüre den ziehenden Wind, und obwohl er anders als eine leichte, für die Jahreszeit eher typische Sommerbrise, das Haus mit eisiger Kälte füllt, mache ich keine Anstalt, die Tür zu schließen. Ich zittere im Halbschlaf noch ein paar Stunden vor mich hin. Die Gespräche der letzten Nacht haben mich noch müder und erschöpfter gemacht, als ich ohnehin schon war. Und auch, wenn mir das Ergebnis dieser nur allzu bewusst war, ist es nun real. Ausgesprochen wohnt es nicht mehr in meinem Kopf, es hat Gestalt angenommen und die Nacht zwischen uns verbracht. Ich bin es nicht. Ich bin es nicht ganz. Ich bin es nicht halb. Ich bin es nicht nicht. Nach all den Nächten aus noch ein bisschen länger hoffen, geborgen, beschützt, ein Teil von dir sein, nach all den Wochen, in der du und ich ganz unbemerkt ein Wir geworden sind, denke ich zum ersten Mal wieder darüber nach, wer ich bin. Und wer ich auf keinen Fall sein möchte. Irgendwas hat sich mit deinen Worten in mir gedreht. Ich sitze zwischen den Resten der Mauer, die ich an den Tagen unserer Abwesenheit voneinander mühsam aufgebaut habe und die letztendlich doch mit jedem deiner Zeichen immer wieder eingestürzt ist. Ich bin keine zweite, dritte Wahl. Ich kann dich nicht stützen zwischen deinem Erwachsenwerden, deinem Nichtbereitsein und deiner Unentschlossenheit. Ich finde mich selbst wichtig. Fröstelnd in meine Bettdecke gehüllt gehe ich zur Hintertür und schließe sie. Tags: Erwachen werden, Durcheinander, Unsicherheit, Müdigkeit
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fuehlen
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SophieChristopherie
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Paula
Das Ich bin nicht ich, das Ich ist nur ein ich. Und jetzt kommt Paula...
Paula ist vier drei/viertel und hat kurze blonde Haare. "Wie ein Engel", sagt Paula dann immer und grinst. Paula hat immer ihren Stoffhasen dabei. Er heißt Mümmel. Und Mümmel ist schon so alt wie Paula. "Den hab ich seit dem ich geboren wurde", sagt Paula und hält mir den ranzigen, nur noch ein Ohr und ein halbes Bein besitzenden Hasen vors Gesicht. "Mensch, der riecht aber gut", entgegnete ich ihr mit einem sehr überzeugenden Lächeln. "Findest du?", fragt Paula und setzt sich neben mich. "Ich finde er stinkt." Jetzt drückt sie Mümmel ganz fest an sich. Ihm springt dabei ein Auge ab, aber das mache nichts, meint Paula. "Niemand ist perfekt.", sagt sie und geht. Ich erkenne Paula immer schon von Weitem, weil sie nämlich einen riesigen, rosafarbenen Rucksack trägt. Mit der Barbie drauf. Paula mag Barbie sehr. Vielleicht auch, weil sie deshalb momentan sehr beliebt ist. Paula hat nämlich das neue Barbie-Wohnmobil, mit voll ausgestatteter Küche, einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, zwei Bädern, einem Flachbild-Fernseher für die einsamen Stunden und einem Whirlpool mit Lichteffekten. Damit Barbie komfortabel und bequem reisen kann. "Mit extra großem Schlafzimmer", fügt Paula hinzu und zwinkert mich an. Weil Paula eigentlich eher der, mmmhhh, rabiate Typ ist, habe ich sie einmal gefragt, ob sie tatsächlich gerne mit der Barbie spiele. Was ein Fehler! "Wusstest du, dass die Barbie eine sehr emanzipierte Frau ist, mit vielen Werten und Normen. Und nur weil sie Ken liebt, heißt das nicht, dass sie keine Persönlichkeit mehr hat und auch nicht, dass sie ihre Träume nicht verwirklichen kann. Grrrrrr...". Manchmal habe ich Angst vor Paula. Seit dem guckt sie mich immer gleich schon böse an, wenn ich ihr nur einen Blick zuwerfe, wenn sie mit der Barbie spielt. Wenn Paula manchmal von ihrem Papa erzählt, dann fangen ihre Augen an zu leuchten. "Mein Papa arbeitet mit Tieren", prahlt sie. Da ich mir nicht ganz sicher bin, frage ich nach. "Ist dein Papa nicht Bauleiter?" "Ja.", sagt Paula. Sie wisse zwar auch nicht, was die Tiere da machten, aber ihr Papa sage immer, dass sein Team aus faulen Säuen und dummen Affen bestehe. Auf ihre große Schwester ist die Paula auch ganz stolz. Hanna, so heißt sie, kann jetzt schon richtig lesen und schreiben. "Jetzt liest sie mir immer meine Lieblingsgeschichten vor, weil sie üben muss. Und wenn sie das nicht tut, schneide ich ihrer Puppe die Haare ab.", meint Paula und verkneift sich das lachen. Den letzten Satz überhöre ich einfach. "Das ist aber lieb von ihr", antworte ich. "Nein," sagt Paula, "das ist nicht lieb. Das nennt man Erpressung." Jeden Sonntag besucht Paula mit ihren Papa das Grab ihrer Mutter. "Manchmal schimpft der Papa dann mit ihr. Aber das meint er gar nicht so. Er ist nur traurig. Später schickt er uns immer ein bisschen Wasser holen, für die Blumen. Er denkt, wir bekämen dann nicht mit, dass er weint." erzählt Paula. "- Sie hat es selbst so gewählt - , flüstert er dann immer ganz leise, weil wir das nicht hören sollen. Ich hab ihn mal gefragt, was das heißt. Er hat gesagt ich wäre noch zu klein, um das zu verstehen. Aber ich glaube, ich weiß was das heißt.", sagt Paula mit ernster Stimme, senkt ihren Kopf und schaut sich das Gänseblümchen in ihrer Hand ganz genau an. "Sie hat es selbst getan." Paula sieht mich jetzt an. Aber in ihrem Blick liegt keine Trauer, keine Angst und keine Wut. "Ich hab meine Mama trotzdem lieb.", sagt Paula. Sie könne das nämlich verstehen. Manchmal sei sie auch ganz müde und hätte auf nichts mehr wirklich Lust. Sie wolle dann nur noch schlafen. Aber dann würde sie sich zusammen reißen. Dann nehme ich Paula in den Arm, drücke sie und sage ihr, dass sie viel stärker sei, als ihre Mutter. "Ich weiß.", sagt Paula, gibt mir einen Kuss auf die Wange und schreit: "Lass uns fangen spielen. Muss nicht!" Dann rennt Paula los und kreischt ganz laut, weil ich sie fasst erwischt hätte. Ich habe Paula jetzt schon eine lange Zeit nicht mehr gesehen. Ich hatte mir einen langen Urlaub gegönnt. Meine kleine Schwester war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Paula kommt jetzt direkt auf mich zu. "Das tut mir leid, das mit deiner Schwester.", flüstert sie mir zu. "Danke Paula. Das ist lieb von dir.", Antworte ich ihr. "Ich weiß, wie du dich fühlst.", sagt Paula, "Aber du darfst nicht vergessen, dass du weiterleben darfst." und streift mit der Spitze ihres Schuhs über den Kiesboden. "Ja, Paula, ja ich weiß." "Nein! Nicht 'ja ja'. Man ist einsam, fühlt sich allein gelassen und leer. Aber ich sag dir jetzt mal was. Deine Schwester ist tot, aber du lebst. Und du musst dich jetzt wieder aufraffen und stark sein. Weil du gebraucht wirst." Ich zucke mit den Achseln. Paula schaut mir jetzt in die Augen. "Ich brauche dich.", meint Paula und lächelt mich an. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die einen wieder glücklich machen.
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"Wie ich dich sehe"
Gefühle haben wenig Platz in deiner Welt. Sie schweben vernachlässigt im Raum und finden keine Landebahn.
Du gängelst andere und dich und verfährst dich immer mehr. Deine Einstellung zieht deinen Kopf ins Verderben und reißt das Herz mit sich. Deine Mauer gibt dir dein Verhalten vor und hält dich von vielem ab . Deine Hand könnte an vielen Orten geben, aber sie greift nur. Druck lässt dich tanzen. Verdrängen gehört zum Leben. Arbeit lenkt ab.
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sehen
gesellschaft
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gedankenstrich
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Wir telefonieren dann noch mal. Drama in vier Jahreszeiten.
Er liebt sie wie eine Puppe, konsumiert sie wie eine Droge, benutzt sie wie eine Wärmflasche, redet mit ihr wie mit einer Ehefrau.
Drama in vier Akten Er: Protagonist In weiteren Rollen: Statisten Prolog: Winter Sie trafen sich am Meer. Der Strand war fest gefroren, die Luft eiskalt, die Wellen beruhigend brutal und die Gespräche voller Zweideutigkeiten. Ging es hier um sie oder ihn? Vergangenheit oder Zukunft? Bindung oder Freiheit? Verliebtheit oder Sex? Ein Saunatag und eine Hotelnacht später: Der Schnee wehte zauberhaft im Licht des Sonnenaufgangs vor dem Restaurant in dem sie frühstückten. Am Ende war klar, dass es ab hier kein Zurück mehr gibt. Sie erkannten sich ineinander und der Mond über dem Horizont lies erahnen, zu welchen Ufern sie gemeinsam aufbrechen könnten. Die Möglichkeit, einfach wieder getrennte Wege zu gehen war vertan und doch würden sie erstmal wieder in verschiedene Richtungen ausschwirren. Sie: „Um allerspätestens 14:00 müssen wir im Auto sitzen, sonst komme ich zu spät zur Kita.“ Er: Sauna, Schwimmen, Liegestuhl mit Meerblick 14:00: Sie fährt nicht los. 14:15: Sie fährt los. Mit ihm. I: Frühjahr Auf einer Bühne zwischen Wald und Meer führen sie auf was Verliebte eben tun und die spanische Sonne tut ihr übriges. Sie geben sich hemmungslos hin, kehren ihr Innerstes nach außen, machen sich splitterfasernackt voreinander. Doch er kann nichts sehen außer seine eigenen Filme: Eifersucht Teil I-III / Egotrip von hier nach da / Freiheit. In den Hauptrollen Ich und Ich und Ich. Bei alledem ist sie ihm ein Spiegel und da verwundert es nicht, dass er nur sich darin sieht. Trotzdem ist es atemberaubend schön, innig und voller Hoffnung. Ihre Seelen scheinen füreinander geschaffen: Ihre Art zu leben und zu denken, ihre Einstellungen, ihre Sicht auf die Welt. Sie wachsen aneinander, verkriechen sich ineinander und nehmen sich gemeinsam nichts Geringeres als die Welt vor. Sie beschließt, ihm dieses Jahr zu widmen und wenn er ehrlich ist, würde er es ohne sie auch gar nicht schaffen. Es ist ihr Wesen zu geben, seins ist es zu nehmen und wenn man ehrlich ist, liegen diese beiden Dinge gar nicht so weit auseinander. Für ihn ist es neu, jemanden so zu lieben. Oder ist er einfach froh, dass überhaupt jemand da ist? Es ist schön hier, aber bekifft ist es noch schöner. Der Sex ist aufregend, aber bekifft ist es noch aufregender. Die Nähe fühlt sich wohlig an, aber bekifft ist es noch wohliger. Wolke Sieben ist nicht genug, wenn man auch auf Wolke Acht sein könnte. Egal ob der andere unten bleibt oder nicht. Egal ob es einen trennt oder nicht. Egal ob man den anderen hilflos zurück lässt. Hauptsache fliegen. Sie: „Es ist so unfassbar schön mit dir und ich wünschte, ich könnte gut genug sein.“ Er: Kiffen, Reue, Suche Sie fliegt Heim, er kommt nach. II: Sommer Sie schweben weiter durch Raum und Zeit, lassen sich vom Rhythmus der Gezeiten treiben und hoffen, dass sich schon irgendwie alles von selbst... ergibt. Oder von ihm aus auch erledigt. Es ist nicht so, dass sie ihn stört aber er könnte auch ganz gut ohne sie leben. Trotzdem haben sie sich irgendwie füreinander entschieden, ohne sich gegen den Rest der Welt zu entscheiden. Sie haben die schlimmsten Kämpfe friedlich ausgetragen und ihre Liebe blieb bestehen. Daher müssen sie nun überlegen, was sie damit anfangen wollen. Die nächste Liebschaft? Abhauen? Sich so lange gegenseitig wehtun, bis die Schmerzen alles kaputt gemacht haben? Beide wissen, dass es dekadent wäre eine solche Liebe einfach wegzuschmeißen. Er sieht schon Reihenhaus, Zwillinge in rosa/hellblau und einen neuen VW Golf vor sich und zieht sich in seine Höhle zurück. Dabei hat er keine Ahnung, dass auch sie all das nicht will. Sie will, dass es leicht ist und man es trotzdem ernst miteinander meint. Dass sie so sein kann wie sie ist, sagen kann was sie denkt ohne, dass ihr alles um die Ohren fliegt. Doch alles was sie für ihn tut, setzt ihn unter Druck. Ein Danke kommt ihm nicht über die Lippen. Anstatt zu nehmen was sie gibt, sie zu lieben wie sie ist, wittert er Intrigen, Manipulation, Ausnutzung, Kontrollverlust, Abhängigkeit und Erwartungen. Er fühlt sich in die Ecke gedrängt und so gibt es nur noch: Schlechtes Gewissen oder Angriff. Angriff! Wann und woran ihre Leichtigkeit verloren gegangen ist, fragt er sich. Und merkt dabei nicht, dass es an seiner Härte liegt, dass sie nicht unbeschwert sein kann mit ihm. Und an dem Ozean, den sie mit Winterkleidung und einen Rucksack voll Sand durchqueren muss. Sie betrinken sich und nehmen den letzten Zug in den letzten Club. Sie: „Ich hätte Lust zu knutschen... Mit jemand anderem.“ Er: Ok, aber lass uns trotzdem nachher zusammen Heim fahren. Sie tut es und der zerstörerischste Sturm aller Zeiten bricht über sie hinein. Er droht alles davon zu tragen und hört erst auf, als sie vollends kaputt zu gehen scheint. Sie bleiben beieinander, lecken ihre Wunden und flicken die Segel. Frieden auf Erden. III: Spätsommer Plötzlich finden sie sich an Hamburg wieder, eine Metropole die einerseits keinen Platz zur Entfaltung lässt und wo andererseits keine Nähe aufkommen will. Und trotzdem fahren sie hin und her, zueinander, voneinander, nacheinander. Sie streichelt ihn. Er streichelt ihren Sohn. Sie kauft ein, er isst. Sie beschenkt, er vergisst. Für ihn ist das alles ein Geschäft, bei dem er verliert obwohl er mehr bekommt als er gibt. Als wären Bilanzen am Ende das, was die Welt im Innersten zusammenhält - Geben und Nehmen, Konsum und Entzug,  Investition und Ertrag. Er kann nicht anders als sie zu lieben wie eine Puppe, zu konsumieren wie eine Droge, zu benutzen wie eine Wärmflasche und mit ihr zu reden wie mit einer Ehefrau. Hat Kant recht, wenn er sagt, wer sich zum Wurm macht verdient nichts anderes als zertreten zu werden? Oder verdient er nicht eigentlich höchsten Respekt weil er den ganzen Boden fruchtbar macht ohne sich als König aufzuspielen? Liebe fände er schön, Nähe, Respekt ist doch wichtig und überhaupt Ehrlichkeit! Aber eigentlich kann er nicht lieben, er erträgt keine Nähe, er empfindet beim besten Willen keinen Respekt für irgendeine Lebensäußerungen der Anderen. Und er kann an die Wahrheit nicht glauben. Er fragt sich, ob sie wohl schon mal in der Sauna war und sie verabreden sich für um fünf. Sie soll schon mal die Bademäntel einpacken, aber wir telefonieren dann noch mal. Sie: „Ok, von mir aus bleibt es bei fünf.“ Er: Kiffen, Essen, Musik Sie: Wartet bis 18 Uhr und fährt los. Ohne ihn. IV: Herbst Irgendwo an den letzten Ausläufern der Stadtautobahn rieseln die letzten Blätter von den Bäumen und legen frei, was man den Rest des Jahres nicht gesehen hat. Verlorengegangene Herzen und Portemonnaies, aus kaputten Taschen gerieselter Sand aus fernen Meeren, Rotwein trinkende Skelette im Schatten der knochigen Sträucher. Dunkel ist der Tag, hässlich die Nacht. Sie verabreden sich heiter um sich dann doch aus dem Weg zu gehen. Auf kleinstem Raum keine Verbindung, ihre Augen treffen sich nicht mehr, ihre Körper verweigern sich einander. Mit letzter Kraft essen sie zusammen oder sie verausgaben sich im Bett um eine Brücke über die Sprachlosigkeit hinweg zu bauen. Er weiß langsam nicht mehr, warum eigentlich noch. Heute wieder. Nach ihrer Meditation sind sie für den Abend verabredet. Eigentlich will er sich dafür gar keine Zeit nehmen. Es gibt nichts, wofür er sie noch gebrauchen kann. Mein Leben. Meine Wohnung. Meine Arbeit. Er überlegt, warum er überhaupt noch ihre Nummer hat. Um Zeit zu gewinnen lässt er sie erstmal eine halbe Stunde am anderen Ende der Stadt warten. Bis er gegessen hat. Danach lässt er sie antanzen – haben ist besser als brauchen. Sie: „Ok, dann komm ich gleich erstmal wieder zu dir.“ Er: Kiffen, Tapete von den Wänden reißen, Musik, Wahn, Obsession Sie: Wartet in der Küche. Unsichtbar. 22:15: Sie geht. Unbemerkt. Zitternd am ganzen Körper. Das war’s. Sonnenwende Epilog “Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich. Aber dann kehrt man zurück mit gebrochenem Flügel Und das Leben geht weiter Als wär man nie dabei gewesen.“
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Jakob_Schrenk
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Berechenbare Liebe
Ein Interview mit dem Soziologen Jan Skopek, der an der Universität Bamberg das digitale Paarungsverhalten untersucht.
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Murmeline24
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Vielleicht ist vielleicht zu viel.
Das könnte eine Liebesgeschichte sein...
Wenn ich hier Gedanken kreisend sitze, dreht es sich immer nur um dich. Gefühlt bin ich niemals zuvor so auf jemanden getroffen wie auf dich. Ohne zu suchen, ohne zu erwarten, ohne zu hoffen - warst du da. In all dem Lärm und dem Chaos. Eine beruhigende Umarmung. Das könnte eine Liebesgeschichte sein, wäre da nicht das Timing. Wenn jemand nicht gewillt ist, zu bleiben, sollte man ihn niemals aufhalten. Oder? Ich werde es nicht tun. Ich werde mir nicht aufbürden, dich abgehalten zu haben, die Welt zu sehen und dich selbst zu finden. Vielleicht gibt es kein schlechtes Timing, sondern immer das Richtige. Vielleicht bist du einfach falsch und nicht die Zeit. Wenn zwei Menschen zueinander gehören, würden sie auch trotz aller Unwegbarkeiten einen Weg zusammen finden. Ich wache morgens auf und du bist da. In meinem Kopf. Ich schlafe abends ein und du bist da. In meinem Kopf. Aber nicht an meiner Seite. Du sagst, du seist doch so gut wie weg. Warum gehst du dann nicht endlich? Auf die Aussage, dass du dann hoffentlich auch endlich aus meinem Kopf verschwindest, erwiderst du nur, das könntest du nicht versprechen. Du hälst mich nicht fest und lässt mich nicht los. Seit fast 5 Monaten, seit 144 Tagen. Ich bitte dich, lass mich gehen, doch du berührst mich wieder. Du schaust mich an und sagst, ich solle dich nicht so anschauen. Aber ich habe seit dem nur noch Augen für dich, wie sehr ich auch etwas anderes oder jemand anderen probiere. Ich habe Angst. Angst, dich zu vermissen, wenn du tausende Kilometer und ein paar Meere entfernt bist. Angst, dich zu vermissen, bevor du dich überhaupt einen Schritt entfernt hast. Angst, dass ich dich mein Leben lang vermissen werde. Angst, dass du mein Kryptonit bist. Angst, dass ich etwas sehe, was gar nicht existiert. Angst, meinen eigenen Gefühlen nicht trauen zu können. Du hast dich schon so oft für die große weite Welt entschieden, und nicht für mich. Ich muss dich gehen lassen, um selbst wieder laufen zu können. Oder akzeptieren, dass wir eben nicht mehr, aber auch nicht weniger sind. Gute Freunde für eine gewisse Zeit. Mehr waren wir nie. Ein paar betrunkene Küsse, ansonsten bist du dermaßen selbstbeherrscht, weil alles nur noch schlimmer würde, sagst du. Der Abschied würde noch mehr weh tun als ohnehin schon. Vielleicht würden wir als Paar nie funktionieren. Du, mit deinen Grübeleien und all den Zweifeln in deinem Kopf. Ich, mit einem Lächeln im Gesicht, auch wenn ein Sturm tobt. Zugern hätte ich einen Sprung ins kalte Beziehungswasser gewagt, oder zumindest hätte ich gerne neben dir gelegen und danach eine Erfrischung benötigt. Eines Tages werden wir beide wissen, wer und was wir sind. Bis dahin lerne ich Akzeptanz. Geduld. Selbstliebe. Abschied. Tags: Sehnsucht, Abschied, Vermissen, Angst, Geduld, Freundschaft
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PartySchnitzel
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Das Glas, was unser Leben darstellt
Ein kleines bisschen Lebensphilosophie
Ein Philosophie-Professor stand vor seinen Studenten und überlegte wie er möglichst praxisnah das wirkliche Leben vermitteln soll. Als der Unterricht begann nahm er ein großes leeres Glas und füllte es bis zum Rand mit großen Steinen. Anschließend fragte er seine Studenten, ob das Glas voll sei. Sie stimmten ihm zu, der Professor nahm eine Schachtel Kieselsteine , schüttete sie in das Glas und schüttelte es leicht. Die Kieselsteine rollten natürlich in die Zwischenräume der größeren Steine. Dann fragte er sein Studenten erneut, ob das Glas jetzt voll sei. Sie stimmten wieder zu und lachten. Der Professor nahm eine weitere Schachtel diesmal mit Sand und schüttelte ihn in das Glas. Natürlich füllte der Sand die letzten Zwischenräume im Glas aus. „Nun“, sagte der Professor zu seinen Studenten, „ ich möchte, dass sie erkennen, dass dieses Glas wie ihr Leben ist! Die Steine sind das Wichtigste im Leben: Ihre Gesundheit, ihre Kinder, ihr Partner, ihre Freunde. Dinge, die, wenn alles andere wegfiele und nur sie übrig blieben ihr leben immer noch erfüllen würden. Die Kieselsteine sind andere, schon weniger wichtige Dinge: Wie z.b. ihre Arbeit, ihr Auto, ihre Wohnung, oder ihr Haus. Der Sand symbolisiert die kleineren Dinge im Leben. Achten sie zu erst auf die großen Steine, sie sind es, die wirklich zählen. Wenn sie den Sand oder die Kieselsteine als erstes erfüllen, bleibt kein Platz mehr für die großen Steine! So ist es auch in ihrem Leben! Wenn sie all ihre Energie und Zeit für die kleinen Dinge aufwenden, haben sie für die großen Wesentlichen kein Platz mehr. Achten sie also auf die wichtigen Dinge, nehmen sie sich Zeit für ihre Kinder oder ihren Partner, achten sie auf ihre Gesundheit. Es wird noch genug Zeit für Arbeit, Haushalt, Partys usw. geben! Und der Rest ist nur Sand.“ Da stand ein Student auf und ging zum Glas mit den großen Steinen, die Kieseln und dem Sand, bei dem mittlerweile sogar der Professor zustimmte, dass es voll war und schüttete ein Glas Bier hinein. Das Bier füllte den noch verbliebenen Raum im Glas aus; dann war es wirklich voll. Da erklärte der Student dem nun staunenden Professor: „Sehen sie her Professor so erfüllt und geordnet unser leben auch ist, es hat immer noch Platz für ein Bier!“
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SumiSumi
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Ich muss kommen!
Frühling Null Sechs. Eine herrliche Nacht im Berghain lag hinter mir, der Garten öffnete seine Pforten.
Phase zwei eines anständigen Wochenendes brach an. Ich oben ohne, ich war bereit. Draußen überfluteten Pollen die Luft, die Schleimhäute heulten. Meine einzige Rettung war der weiße Zauber aus dem Urwald. Medizin wie gemacht für meine Sorgen. Also rein aufs Klo, dem ein Vierer-Grüppchen fröhlich entfloh. Drinnen das Tütchen raus, Flyer auf die Fensterkante und leise rieselt der Schnee. Obwohl es schon hell ist, fällt kaum Licht rein. Meine Nase missbraucht rasch den Stoff und verstößt gegen das BTM – mit meiner Erlaubnis. Im Augenwinkel ein Huschen. Ich dreh mich um und sehe einen Schatten wandern, keine drei Meter entfernt. Beim Hinsehen erkenn’ ich es deutlich: ein schwarzer Mann! Er kauert neben dem Klo. Und er ist nackt. Aber so richtig! Langsam tappst er auf allen Vieren in meine Richtung. Kein Wort. Ich stehe starr und schockiert und doch fasziniert. Mein zweiter Gang liegt angerichtet auf dem Flyer. Er wird nicht kalt, zum Glück! Bedrohlich nähert sich der schwarze Mann, ich erkenne seinen durchtrainierten Körper. Athletisch, kraftvoll und mindestens einsneunzig. Immer noch kein Wort. Er erreicht meine Füße und hangelt sich langsam an meinen Beinen hoch. Vielmehr er klettert. Er scheint so unendlich erschöpft, das macht mir Mut. Sein müdes Gesicht erreicht meine Brust, seine leeren Augen starren durch meine. Sie sehen das Licht oder den Schatten oder längst seinen Schöpfer. Er beginnt, meine Brustwarzen zu lecken, dann den ganzen Bauch. Sanft, sehr sanft. Es passt mir trotzdem nicht, ich mag einfach keine nackten Männer! Während sich seine rechte Hand an mir stützt, ist seine linke am Werkeln. In seinem Gemächt. Er präpariert seine Waffe, fährt ruppig rauf und runter. Wieder starre ich in seine Äuglein, sie triefen vor Betäubung, er flüstert: „Ich muss kommen! Heute! Bitte, ich muss kommen!“ Ein gehöriger Schuss Ekel überkommt mich, während er sich weiter an seiner Palme zu schaffen macht. Ich gehe einen Schritt zurück, lasse ihm ein pulverisiertes Andenken da und verschwinde. Beim Verlassen des Klos rufe ich ihm noch zu, ich bin mit vielen Schwulen hier, ich werde allen von dir berichten, versprochen! Ich log nicht. Nur draußen glaubte mir kein Mensch, sie waren längst in Phase drei. © SumiSumi
http://www.neon.de/artikel/wissen/gesundheit/ich-muss-kommen/660547
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wissen
gesundheit
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mmedium
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yahoo, hurts und abschiedsfrust
warum yahoo bei depressionen hilft
Ein letzter Schluck Kaffee, ein letzter Zug an der Zigarette. Ich drücke die Kippe ins leere Marmeladenglas und stelle sie zurück auf den Fenstersims. Meine Mutter stresst. Sie will den Kuchen für den Besuch der sich jetzt doch verspätet. Ich verabschiede mich von meinen Freunden, packe mein Zeug und fahre los. Im Radio läuft Stay von Hurts. Ich hasse dieses Lied. Es trifft mich zu sehr. Es lässt mich in ein verdammtes Selbstmitleid verfallen, dass ich mich immer genau von den Leuten verabschieden muss, die mir am wichtigsten sind. Ein Knopfdruck und Kalkbrenners Beats hallen durch die Karre. Heute morgen war ich am Flughafen. Abschied. Es zerreisst mich beinahe meinen besten Freund durch die Sicherheitskontrolle gehen zu sehen. Er fliegt zurück in seine Heimat. Zusammenreissen heißt jetzt die Devise, heulen kann die Drama-Delegation die seine Schwester verabschiedet. Surfe durch Yahoo's Nonsens-Artikel nur um mich abzulenken. Und jetzt flenn ich doch. Schreibe diesen Text zusammen nur um es irgendwie aus mir raus zu kriegen. Er hat gesagt, er wird während dem Flug keine Musik hören. Zurecht. Musik verstärkt deine Emotionen, welche auch immer es sein mögen. Doch grade in solchen Situationen bin ich nicht in der Lage Musik abzuschalten. Ich steigere mich mit ihr hinein in den Abschiedsschmerz, der bei mir jetzt erst anfängt langsam zu wachsen. Was ist mit mir schief, dass ich bei jedem Abschied mich in einen psychisch-labilen Autisten verwandle und eine Woche lang wie taub und blind durch die Weltgeschichte laufe? Wenn ich mit meiner Freundin skype, prallt meine Panik vor jedem Abschied auf blanke Irritation. Sie versteht es nicht, Abschied gehört zum Leben, sagt sie. Ich hab es aufgegeben mit meinen Freunden darüber zu reden. Sie reden mir zu, man bliebe in Kontakt und der ganze Bockmist. Eine Illusion. So gut man via Facebook und Skype voneinander hören kann, es fehlt der persönliche Kontakt denn man verliert das Gefühl für die andere Person. Man kann eine Freundschaft nicht übers Internet am Laufen halten. Es fehlen Momente, die binden, Erinnerungen. Mittlerweile sind zwei Stunden vergangen. Der Besuch kam doch noch und forderte meine Anwesenheit. Rauchen kann ich daheim nicht, also tuts ne Diazepam. Ich bin soweit, dass ich mich nicht mehr ausdrücken kann, nicht mehr weiss wie ich mein Problem erklären soll. Ich lass es, bis der nächste Abschied kommt.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/yahoo-hurts-und-abschiedsfrust/682174
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freundschaft
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BLAU
Langsam verfliegt das Gefühl.
Langsam verfliegt das Gefühl deiner Berührung auf meiner Haut. Ein kleines bisschen Sonne scheint durch die Wolken des frühen Abendhimmels und lässt den Asphalt glänzen. Die Luft ist angenehm. Kühler Wind, der meine Haare tanzen lässt mischt sich mit der Wärme der Sonnenstrahlen, die es schaffen sich durch die Wolkendecke zu kämpfen. Ich suche das Blau am Himmel, aber die Wolken lassen nichts davon durchscheinen. Ich schließe die Augen und da ist wieder das Gefühl. Und der Himmel ist blau. Blau. Endloses Blau.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/blau/668827
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liebe
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belowZero
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Du rennst.
Es drückt dich mit voller Wucht an die Wand. Es zieht dich aus. Nackt. Liegst du da. Schaust in die Leere und steckst deine Hände aus. Halt suchend.
Zuerst ganz Tief in dir fängt sich etwas an zu regen. Es bewegt sich. Zuerst ganz langsam, ein kleiner Druck, ein Ziehen in der Bauchgegend... ganz leicht, doch du weißt es ist zu spät. Du weißt, es ist Zeit. Zeit um Schutz zu suchen. Es wird immer stärker.. langsam kriecht es hoch in die Brust, in dein Herz. Immer schneller und schneller... unaufhaltsam gelangt es in die Lunge, in dein Hals. Es zieht, es schneidet. Du spürst wie es dir den Atem nimmt, du ringst nach Luft. Es drückt dich mit voller Wucht an die Wand. Es zieht dich aus. Nackt. Liegst du da. Schaust in die Leere und steckst deine Hände aus. Halt suchend. Doch da ist nichts. Leere. Dunkelheit. Und es nagt unaufhörlich... deine Hals, wie ein Strick ringsum... drückt... die Kräfte weichen aus deinem Körper. Du musst raus, du glaubst zu ersticken, rangst nach frischer Luft. Du rennst. Tränen fliessen über deine Wangen. Du spürst mit jedem Atemzug, ein Stück Lebenswille der schwindet. Du rennst, rennst in der Hoffnung es möge aufhören. Du rennst. Und rennst. Halt suchend in die Dunkelheit. Irgendwann... deine Kraft ist aus deinem Körper entwichen, dein Geist verstummt.. du kannst nicht mehr. Du brichst zusammen, Tränen fliessen. Mit den letzten Atemzüge schlägst du in den Boden... du bist leer. Eine tiefe, dunkle Leere hat sich in dir ausgebreitet, hat alles zerstört was lebte, alles zerstört an das du glaubtest, dir alles genommen das du liebtest.. Du bist allein, ringend nach Hoffnung. Hoffnung auf Freiheit. Doch du fällst. Gefesselt. Haltlos. In die Dunkelheit.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/du-rennst/1475524
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Schattenmann
***
Hey Schattenmann, hörst du meine Lieder? Jedes Mal bei deiner Wiederkehr, singe ich sie, wie du es mich gelehrt hast. Hör genau hin, sie klingen immer schöner. Den Klang deiner Stimme kenne ich nicht mehr, aber ich spüre deine Nähe. Ich kann dich nicht sehen, aber ich habe eine Ahnung. Der Hund kläfft die Wand an, wenn du mich besuchst. Dann wird es ruhig und es geht mir gut. Das Bild in meiner Erinnerung ist nur noch ein Schattenriss, doch ich kann dich riechen, ich höre deinen unruhigen Herzschlag, deine schweren Atemzüge, ich lass dich sterben, immer wieder. So viele Jahre, doch du gehst mir nicht aus dem Sinn. Idealisieren hilft, dachte ich. Als du gingst, hinterließt du mir ein Geschenk, ein letzter Wimpernschlag und ein zufriedenes Lächeln. An die kalte Hand in meinem Nacken, den kühlen Luftzug der bläst, immer dann, wenn du zu mir kommst, musste ich mich erst gewöhnen, aber hey, Schattenmann, hörst du meine Lieder? Sie meinen, sie wüssten wo sie dich finden können, sie glauben zu wissen, wer du warst, sie haben keine Ahnung. Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir sicher, ich nehme es mit ins Grab, mit all deinen Liedern, den Ängsten, den Schmerzen, dann darfst du mich begleiten, ich würde nicht noch mal ablehnen, es war ein Fehler, aber ich kann ihn nicht rückgängig machen. Noch nicht. https://www.youtube.com/watch?v=rMeFO1SOX3M
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Leben verschenkt.
Wer ist so krank, dass einem so etwas gefällt ?
Leid und Hass auf der ganzen Welt wer ist so krank, dass einem so etwas gefällt ? Straßen voller Menschen, Kriege durch ''Glauben'' gewaltätige Szenen die einem den Atem rauben. Kinder ohen Eltern, ohne Haus und ohne Essen. Leute haben mehr als sie brauchen doch haben sie die Anderen vergessen. Eine egoistische Gesellscahft, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Eine Gesellschaft in der du ohne Ruhm rein gar nichts bist. Eine Gesellschaft in der keiner an den Nächsten denkt, eine, in der jeder anderes Leben verschenkt.
http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/leben-verschenkt/1474614
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Der Traum vom Du
Ich möchte mit dir durch Wälder laufen, unser Bild in großen Seen gespiegelt sehen und vor einem Kaminfeuer deiner Stimme lauschen.
Ich möchte dir gegenüber sitzen und lesen und wenn ich aufblicke, deiner Mimik beim Lesen folgen. Ich möchte denken von dir, neben dir und mit dir. Ich möchte, dass jeder meiner Gedanken uns gehört. Ich möchte mit dir bis in die Morgenstunden erzählen und im Licht der ersten Sonnenstrahlen den Nachhauseweg antreten. Ich möchte dich vermissen, wenn meine Gedanken im Alltag abschweifen. Ich möchte Lieblingsplätze mit dir gemeinsam haben und stets auf der Suche nach neuen sein. Ich möchte deinen Geruch in der Nase haben, wenn ich durch mein Zuhause laufe. Ich möchte von dir lernen können, ohne mich dir unterlegen zu fühlen. Ich möchte, dass du mich an die Hand nimmst, wenn ich Angst habe und dass deine Gegenwart mir immer wieder aufs Neue Lebensmut schenkt. Ich möchte mit dir an die Orte größter Stille pilgern, wo ich nichts außer dein Atmen hören kann. Ich möchte, dass du für mich lächelst wie für keinen anderen Menschen. Ich möchte dir nicht weniger vertrauen können als mir selbst und dir deshalb so viel Freiheit geben können, wie du brauchst. Ich möchte dich überraschen können in den Momenten, in denen du glaubst, du könntest mich nicht noch mehr lieben. Ich möchte einfache Gesten mit dir austauschen, ohne dass sie simpel wirken. Ich möchte jede graue Minute in deinem Leben mit herzhaftem Gelächter und ungetrübtem Frohsinn ausgleichen. Ich möchte vor dir lauthals singen können, ohne betrunken zu sein.
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Mein Wohlbefinden…
So fing einer der Sätze an, der einen heiteren Abend versprach – aber das nur am Rande…
Meine Gedanken folgten nicht lange den Ausführungen von Julia, denn bedauerlicherweise hatte sie nichts zu sagen. Ich schweifte ab und verfolgte einen wesentlich interessanteren Gedankenstrang über die ‚Komfortzone’. Ich möchte sogleich betonen, dass ich dieses Wort, das so sehr das ausdrückt, was ich mir dachte, von einer wunderbaren Psychologiestudentin hatte, Mitte 20 und somit die glückliche Bestätigung, dass Denken in diesem Alter doch schon möglich ist. Die Komfortzone also, in die wir alle hineingeboren wurden, ging mir nicht mehr aus dem Kopf, denn sie steht für einige Verwirrungen, nicht nur meiner Generation. Uns geht es zu gut. Man kann niemandem vorwerfen, es sich so gemütlich wie nur irgendmöglich zu machen. Das scheint in der menschlichen Natur zu liegen und schafft Wohlstand und Freiheiten, auf die niemand verzichten möchte – naja, sagen wir fast niemand. Dennoch umgibt dieses Wort ein negativ dunstiger Schleier, weshalb fast jeder, der es von mir zu hören bekommt, automatisch in einen aggressiven Verteidigungston überwechselt. Man fühlt sich angegriffen von einem so kleinen unscheinbaren Wörtchen, das doch alles verkörpert, was Generationen vor uns mit grossen Opfern etablieren wollten. Ist Wohlstand doch nicht das Paradies? Und Freiheit? Oder ist es nur die Art, wie wir diese beiden Umstände interpretieren, das schiere Ignorieren des Faktes, dass Wohlstand und Freiheit nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten beinhaltet? Die Frage, was uns wirklich glücklich macht drängt sich nun mal auf. Für mich ist das einfach zu beantworten, denn ich bin ein denkender Mensch, habe gelernt mein Hirn zu gebrauchen und abstrakte Gedanken zu generieren. Mich macht es glücklich zu denken, zu erkennen, zu verstehen – kurz, nicht stehen zu bleiben – geistig. Mich befriedigt es zutiefst, meine Welt zu beobachten, zu verarbeiten was ich sehe, Ideen zu formulieren und konkret danach zu handeln, meine Welt zu verändern, vielleicht zu verbessern. Ich liebe meine Freiheit, aber sie ist für mich ein ideelles Gut, das ich leben kann, solang ich niemandem in die Quere komme. Sätze, die mit ‚mein Wohlbefinden’ beginnen zielen zumeist in eine ganz andere Richtung. Und so ist es nicht verwunderlich für mich, dass jeder immer mehr will, heute jeder besorgt ist ob der neuesten Börsenentwicklungen, Manager bei Laune gehalten werden müssen und Kinder nie ein ‚Nein’ zu hören bekommen. Auch Arbeit, Familie und selbst Reisen ist unbefriedigend, wenn man sich nur bespassen lassen will – jedenfalls für einen hellen Geist, den ich den meisten Menschen zuschreibe. Ich weiss aus Erfahrung (nicht nur meiner), dass, wer einmal Blut geleckt hat, in Flammen steht – wer einmal seinen Kopf wirklich benutzt hat, kann es nicht mehr sein lassen, möchte lernen und verstehen – zumindest der Kopf möchte das. Zu blöd, dass ebendies mit Anstrengung verbunden ist, und ich behaupte mal ganz frech, viele sind zu faul dazu. Neugier ist nichts für die Komfortzone, weder führt sie einen dorthin, noch ist sie dort zu befriedigen. Ich kam also zu dem Schluss, dass die absolute Komfortzone, die verzweifelte Suche danach, ja selbst der blosse Gedanke daran, das Ende allen Denkens, jeglicher Einsicht ist. Und ich lebe danach, es mir nicht zu einfach zu machen, sondern mich mit meiner Umgebung und mir ernsthaft zu konfrontieren und auseinanderzusetzen. Und doch baue ich mir ein Nest, ein Naherholungsgebiet für meinen Geist und Körper. Die Frage ist wie immer - die Dosis. Meine Idee, so gemütlich und komfortabel wie nötig, um meine Erholung zu gewährleisten, aber zugleich so unkomfortabel wie möglich, um nicht in Versuchung zu geraten. Denn ich weiss sehr wohl, auch zu Trägheit neigt das menschliche Wesen. Langeweile im Kopf jedoch beglückt mich überhaupt nicht. Der Abend des ‚Wohlbefindens’ endete für mich in dem einfachen Schluss, dass der Horizont vieler intelligenter Leute am eigenen Spiegelbild endet. Schade, denn die Welt hat so viel mehr zu bieten, als ‚mein Wohlbefinden’.
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Zwei Jahreszeiten heuer. Vom Versuch, jung zu sein.
Rilke sagt, ich muss mein Leben ändern. Der soll bloß sein Maul halten.
“Den erlaub ich dir nicht”, sagt der Typ, dessen Namen ich vergessen habe, zu Astrid, ist anscheinend ihr Ex und wie aus dem Nichts aufgetaucht mit seinem ausgewaschenen Hoodie und dem Drang, allen Leuten die Hand zu geben. Wir stehen zu dritt vor einem Club, dessen Name Reminiszenz an irgendein trashiges, längst vergangenes Popkulturphänomen ist, das ich nicht kenne; ich und Astrid haben Bier am Türsteher vorbei nach draußen geschmuggelt und rauchen. Gerade hat der Kerl noch erzählt, was er sich Anfang der 90er auf Acid-House-Parties alles eingeworfen hat, jetzt erlaubt er ihr mich nicht, und sie ist zu verdattert um ihn anzubrüllen. Als ich ihm erkläre, dass ich keine Absichten habe und sowieso eher so auf spindeldürre Veganerinnen mit großen Augen und aristokratischer Traurigkeit im Habitus stehe, widerfährt ihm glücklicherweise ein Gedankensprung und er erzählt, dass er bei der Frau, mit der er ein Kind hat, in zehn Jahren Beziehung höchstens einmal reingesteckt hat. Ich will mich mit gesunden Menschen umgeben. Findet man die hier? Wo findet man die überhaupt? Simon ist eigentlich ganz gesund, selbst wenn er andauernd mit sich hadert, und hängt seit Neuestem mit mir und Astrid rum. Wir sitzen angestrengt lässig am Brunnen, er hat eine Schachtel Goldfield 100s, Umgsspr. Nuttenstengel, für 4,80 Euro gekauft, da ruft Astrid einen von uns an und will noch voll Steilgehen. Sie stört sich gleichzeitig aber an diesem Plan, weil sich dadurch die soziale Isolation, in die man sich flüchtet, und die man gern als Vorwand vorschiebt, traurig zu sein, als Ausflucht entlarvt. Ich meine, als sie mir davon erzählt, sie solle sich nicht so haben. Ihr Name klingt auf schwäbisch wie Arschtritt. Wir liegen im Park und mir ist von drei Bier enorm schwindelig. Simon und Astrid verstehen sich mittlerweile gut, sogar sehr gut, vermute ich, und hängen die ganze Zeit rum. Simon importiert sich aus dem Internet ein manisch-depressives Mädchen ohne Selbstwertgefühl aus Wuppertal, schläft zwei Tage lang mit ihr und bringt sie danach um 6 Uhr früh zum Bahnhof. Astrid fragt sich, ob sie was Soziales mit Asylbewerbern oder Waisenkindern machen soll. Ich sitze in der Küche, denke mir Kartoffelrezepte aus, ansonsten wird geraucht. Gestern waren ich und der Simon trinken, und als ihm schlecht war, hab ich ihn vor’s Arbeitsamt kotzen lassen. Wenn er das nicht macht, ist der Simon aber klug. Das sagen ihm immer mehr Professoren, die darauf hoffen, dass er sich intellektuell für sie prostituiert - und auf meine Frage, ob ihm das wichtig ist, wiegelt er ab, weil er sein Understatement pflegen will. Und ob er die gut findet, die Astrid? Ja, schon. Sie findet ihn wohl auch gut, vielleicht weil er so klug ist, oder so originell sein kann, vermutet er, das könne er aber nur, wenn jeder hinschaut. (Ansonsten hält er sich für sehr introvertiert, gerade wegen der Kindheit etc. pp.) Das Problem, meint er, ist, dass er ohne ein Publikum für seine Eloquenz ein Mädchen, das er liebhat, zur Madonna, zur Epiphanie erhebt. Dadurch paralysiert er sich selbst und ist für das Mädchen dann überhaupt nicht mehr interessant, weil bei ihm dann nur bürgerliche Sehnsüchte maßgeblich werden, und die sind nun mal ziemlich unsexy. Ich sage ihm, dass das doch nicht so dramatisch sein kann, wenn sich zwei Menschen mögen. Astrid und Simon machen jetzt die Nächte durch und schreiben sich bis früh morgens im Internet - aber er will sich durch ein Eingeständnis nicht wieder das Selbstwertgefühl ruinieren und sie kann sich selbst rätselhaft bleiben und wartet deshalb ab. Ich und die Astrid telefonieren ab und zu noch und finden uns inmitten studentischer Wohlstandsprobleme: sich verwirklichen wollen, wo will man eigentlich mal hin, versaut man sich durch Brotarbeit das Leben, kann nicht immer nur verreisen und in der Sonne liegen? Am nächsten Tag erzählt mir Simon, dass er gerade ernstzunehmend abrutscht in Astrid-Toll-Finden. Das erzählt er dann auch betrunken jedem auf einer Drum’n’Bass-Party in einem Club, der unoriginell mit Sperrmüllmöbeln und alten Lampenschirmen eingerichtet ist. Derweil trampt Astrid wieder irgendwo in Europa herum und füllt ihre Lebensaporie durch Dinge-Erleben und, laut Simon, anmutig sein. Letzte Woche ist er dann doch wieder in seine Heimatstadt gezogen. Wir haben alle drei noch nicht gesagt, dass wir mal wieder was machen müssen. Ich könnte eigentlich auch mal versuchen, jung zu sein. Rilke sagt, ich muss mein Leben ändern. Der soll bloß sein Maul halten.
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Wir verbringen viel Zeit zusammen, aber nur im Bett.
Du bist mein Betthäschen und ich bin Deins. Aber kann man mit seiner Affäre auch befreundet sein?
Vor kurzem hat es wieder angefangen. Wir waren feiern, haben geflirtet. Du rückst zu mir rüber, legst deinen Arm um meine Schulter und sprichst eng umschlungen in mein Ohr. Willst wissen, was ich diese Nacht noch vorhabe und wo ich schlafen will. Ich kann dir aber auch nicht widerstehen, genauso wenig wie du mir. Irgendwie landen wir beide immer wieder in einem Bett. Bei uns ist Sex wie ein ungeschriebenes Gesetz. Solange wir keine Gefühle füreinander haben und keine Gefühle für jemand anderen, ist das hier der beste Sex, den du haben kannst. Man kann schon von Affäre reden, aber irgendwie kommt es mir auch ein kleines bisschen wie Freundschaft vor. Kann man überhaupt mit seiner Affäre befreundet sein? Beim letzten Mal, als ich bei dir geschlafen habe, haben wir noch lange geredet. Du wirkst ausgelaugt und müde von deiner Arbeit. Erzählst mir, wie leid du es bist, einen Job zu machen, der dir keinen Spaß mehr macht, aber du müsstest, um die Ausbildung abzuschließen. Du erzählst mir, wieso es eigentlich mit deiner letzten Ex nicht mehr funktioniert hat. Und erzählst mir, dass du immer gerne für andere da bist, aber es selber nie um dich geht. Ich interpretiere das als Bitte, dich beim mir Ausheulen zu dürfen. „Was würde dich momentan am meisten glücklich machen?“, frage ich dich. Ich vermute, dass es Ähnliches ist, wie bei mir. „Wegfahren, Urlaub machen.“, antwortest du sehnsüchtig. Ha, voll ins Schwarze getroffen. Es folgt eine lange Aufzählung von deinen Reisezielen, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Frankreich, Schweiz, Österreich, Skandinavien,… „Im Frühjahr will ich für ein Wochenende mal irgendwo hin fahren“, platzt es aus mir heraus. Ich traue mich nicht dich direkt zu fragen, also warte ich deine Antwort ab: „Hast du denn ‚nen Navi?“ - „Nö, hast du denn einen?“ – „Nein.“ – „Willst du trotzdem mitkommen?“ Ja wollte er. Aber ich vermute, ihm war die Sache nicht ganz geheuer, dass wir als Freunde wegfahren würden, wobei wir doch eigentlich nur Betthäschen sind. Und jetzt ist der Schnee geschmolzen. Die Temperaturen sind angestiegen, es lacht wieder Sonne durch den Himmel und das Wochenende ist perfekt für einen Ausflug. Spontan! Es ist Freitag, ich tippe eine Nachricht in mein Handy: „Hey, ich hab das ganze Wochenende das Auto, nen’ vollen Tank und Geld zum Tanken, Ich würde morgen wegfahren, so Kurzurlaub, mal woanders hin. Geld brauchste keins, außer vielleicht für dein Essen und Kippen, was du halt für dich brauchst. Aber wenn du ganz spontan Bock hast, nehm ich dich gern mit J “ Daraufhin kam nichts. Keine Antwort, nicht einmal ein verzögertes >Nein<. Entweder ist man halt Affäre oder Freund, aber nicht beides.
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