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klaus_ungerer
http://www.neon.de/user/klaus_ungerer
Darko und ich
Wie ich versuchte, bei Youtube berühmt zu werden.
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/computer-internet/darko-und-ich/645609
https://web.archive.org/web/20110920010611/http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/computer-internet/darko-und-ich/645609
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Aldrig_Ensam
http://www.neon.de/user/Aldrig_Ensam
Die glücklichere Beziehung
Die Frauen sollten früher als vereinbart von der Arbeit kommen und dem Manne einen heiteren Besuch am PC abstatten.
Mit Kaffee und Newsfeed startete ich in den heutigen Tag. Und das war supi, na sichi! Denn einer meiner Freunde mag folgenden Post. heftig.co/gluecklich-zusammen/ Auf dieser Seite wird beschrieben, wie man eine längere Beziehung trotz lähmender Routine aufrecht und spritzig erhalten kann. Ich kann all den genannten Tipps nur beipflichten. Aber nicht, ohne vertiefende Ergänzungen hinzugefügt zu haben. 1. Händchen halten Händchen halten wird meistens unterschätzt. Aber es ist sehr wichtig! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es eine positive Wirkung auf Beziehungen hat. Und es gibt ein gutes Gefühl, gemeinsam unterwegs zu sein. ___________________________________ Völlig richtig! Das 'Gremium für Artgerechte Händchenhaltung' (GAHH) hat herausgefunden: Eine regelrechte Unterschätzung des Händchen haltens geht um in Europa. Männer, zeigt allen anderen da draußen damit "Du kommst hier net rein!" , egal wo! Selbst im MANGO, wo kaum ein einzelner Mensch durch die Gestänge mit den Stoffen für Gestänge hindurch kommt. Drängelt andere Passanten zur Seite. Zeigt Euren Besitz. Haltet ihn! Lasst Euch nicht von Eurem Weibe Dinge verklickern wie "Boah, deine Hände sind verschwitzt!", das ist Unsinn! Wenn diese Situation eintritt, schaut Euch um und sucht nach großen, dunklen Typen in Chinohosen und Seemannspolos. Kein Gaultier (ACHTUNG: Französisch; kein Pferd) soll sie als Single erachten. Auch Saunengänge sollten keine Ausrede sein. Haltet Händchen! 2. Immer gemeinsam schlafen gehen Als ihr damals frisch verliebt wart, konntet ihr es ja auch kaum erwarten die Nacht miteinander zu verbringen. Geht zur selben Zeit ins Bett! Selbst wenn einer von beiden später nochmal aufsteht, weil er nicht schlafen kann. Körperliche Nähe ist gerade kurz bevor man einschläft sehr, sehr wichtig! ___________________________________ Genau! Denn damals wollte man auch noch zeigen, wer der größte Aufbocker vom Dorfe war. Als diese Form der Beweisführung sich jedoch spätestens beim 10. Versuch - den Kasperl´ in die Schlucht hüpfen zu lassen - sich als Unwahrheit herausstellte, blieb nur noch eins. Geht doch wenigstens gemeinsam schlafen. Und Kollege...DENK nicht mal aus der Ferne ans Löffelchen. Keine Frau kann schlafen, wenn sie das Gefühl bekommt, auf der Seite liegend Rad zu fahren. 3. Gemeinsame Hobbies (Anmerkung: Ich übernehme nur den Originaltext. Also bitte keine Hasstiraden a la "Das heeßt Hobbys, Voochl!") Nach einiger Zeit schleicht sich Eintönigkeit in eine Beziehung. Besonders wichtig sind gemeinsame Hobbies. Denn zusammen erlebt man mehr! Andererseits sollte jeder dazu auch sein eigenes Hobby haben. Man will ja interessant bleiben. ___________________________________ Korrekt! Die gute, alte Eintönigkeit. Wer kennt das nicht. Wo zu Beginn einer Beziehung die Frau noch wartete, bis man ihre Wohnung verließ, um dann ENDLICH ihrem Gott Orkus ein Opfer darzubringen, weht nach Jahren der Eintönigkeit nur noch ein lauer Fartwind. Soviel zur Routine. Hobbys müssen her. Am besten die gemeinsamen. Noch besser, die Symbiose der einzelnen zu einem gemeinsamen Hobby. Was bisher der Ausweg aus der Routine war - nämlich Männer- und/oder Frauenabend - sollte zusammengeführt werden. Die Frauen sollten früher als vereinbart von der Arbeit kommen und dem Manne einen heiteren Besuch am PC abstatten. Und schwuppdiwupp kann sie sich ein Bild (oder Video) von seinem Hobby machen. Nanana! Nur keine Scheu! Einfach einen Stuhl heran holen, sich daneben setzen und mitmachen. Lassen Sie sich nicht von seinem überraschten Gesichtsausdruck ablenken. Übersehen Sie die entregte Tiefenregion. Machen Sie sich keinen persönlichen Vorwurf. Der kommt schon wieder, keine Sorge. Auch die Männer können gern am Leben der eindeutig besseren Hälfte teilhaben. Setzt Euch einfach mit eurem Laptop neben sie und stöbert auch bei Zalando herum. Schreit, wenn es angebracht ist! Wuaaah, meine Größe haben sie nicht mehr! ist ein glaubwürdiger Beginn einer wunderbaren Freundschaft. 4. Stolz auf die Partnerschaft Glückliche Paare sind auch in der Öffentlichkeit gerne zusammen und suchen körperlichen Kontakt. Aber nicht als Show. Sondern um zu zeigen: Wir gehören zusammen! ___________________________________ Das A und O überhaupt! Drücken Sie sich. Reiben Sie Ihre Becken aneinander bis der Jeansstoff knistert und die Flüssigkeiten erste Weltkontakte machen. Am besten in der Öffentlichkeit. Die Warteschlange an der ALDI-Kasse ist der angesagteste Ort ever. Nicht als Show, nein! Bezeugen Sie Ihre Lust! Zwischen Ramschkiste und Dosenfisch lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf und genießen die Blicke anderer. Und falls sich jemand anstößig äußern sollte, keine Sorge. Das ist reiner Knatterneid. Und wenn Madame mit den Nippeln bereits Glas schneiden kann...dann zeigen Sie: Wir gehören zusammen! 5. Vertrauen und Vergebung So sicher wie das Amen in der Kirche kommt es in Beziehungen zu Streit. Wenn es keine Lösung gibt, sollte man verständnisvoll sein. Wenn man verzeiht und dem Partner vertraut, wird man automatisch glücklicher mit der Beziehung. ___________________________________ So ist es! Laben Sie sich an Ihren Unvollkommenheiten! Provozieren Sie Fehler! Erfreuen Sie sich an der Untreue des Anderen. Erst recht, wenn es keine Lösung gibt. Lassen Sie sich sagen "Das mit uns ist aus. Und schwanger bin ich auch. Ja nee, von Dietmar" . Zeigen Sie Verständnis. Sie werden automatisch glücklicher. Liegt die Socke seit Tagen vorm Bett, verzeihen Sie. Rülpst der Mann voller Entzücken beim Abendmahl, verzeihen Sie. Ja, sagen Sie mit einem breiten Lächeln "Respekt! Nochmaaal!" . Können Sie es schon spüren? 6. Umarmungen Es mag übertrieben wirken, aber für jede stabile Beziehung ist die Umarmung bei jedem Wiedersehen wichtig. Unser Gehirn verbindet die Umarmung mit unserer Haltung gegenüber der betreffenden Person. Keine Umarmung kann zum Beispiel auf Dauer eine negative Haltung gegenüber der Person erzeugen. ___________________________________ In der Tat! Warten Sie schon hibbelig hüpfend vor der Badtür! Spüren Sie Ihren immer wilder klopfenden Herzschlag, wenn da drin die Spülung angeht. Schwitzen Sie vor Begierde, wenn die Klobürste Kratzgeräusche macht und bereiten Sie sich vor für die Wiederkehr des/der Liebsten. Fallen Sie ihm/ihr in die Arme und sagen Sie "Gott, es war so schrecklich ohne Dich!" und Ihnen wird entgegnet "Jaaah, ohne Dich ist alles doof. Sonne doof, Klo doof!" Raunen Sie sich wild sabbernd ins Ohr "Komm, lass uns zu ALDI geh´n!" Am liebsten ist mir der Satz "Keine Umarmung kann zum Beispiel auf Dauer eine negative Haltung gegenüber der Person erzeugen." Schon ziemlich dumm, oder? Nietzsche sagte mal: "Man umarmt aus Menschenliebe bisweilen einen Beliebigen (weil man nicht alle umarmen kann): aber gerade das darf man dem Beliebigen nicht verraten..." Schon weniger dumm. 7. "Ich liebe Dich" Fast jeder ziert sich zu Beginn einer Beziehung, den berühmten Satz mit den drei Worten zu sagen. Man möchte ja niemanden verschrecken. Doch wenn man in einer Beziehung ist, kann man es nicht oft genug sagen. Am besten gleich morgens! Das gibt Kraft für jeden Tag! ___________________________________ Vorweg...es gibt da einen von mir selbst erfundenen Trick, Shorttime-Dramaqueens frühzeitig zu entlarven. Wer zu früh Ich liebe Dich sagt, geht auch als Erster wieder. Der Tipp war kostenlos, nicht umsonst. Aber um beim Thema zu bleiben. Ja doch! Sagen Sie es bereits bevor der Hahn kräht. Rütteln Sie ihren Partner wach, sagen Sie Ach, Du bist ja schon wach , und hinterher Ich liebe Dich . Das gibt Kraft für den Tag. Es soll ja Menschen geben, die hinter diesem Satz etwas Besonderes vermuten. Dass man ihn nicht allzu inflationär verwenden sollte. PAPPERLAPAPP!!! Man kann es gar nicht oft genug sagen. Prügeln Sie diese Besonderheit aus jedem dieser drei Worte heraus wie aus einem reudig-ruppigen Köter! Bombardieren Sie Ihren Partner damit, bis er hinter einem gelegentlichen "Gesundheit!" das Gefühl bekommt, er erhielte einen Antrag. Alles was zu Routine und Eintönigkeit gesagt wurde, gilt! Aber nicht für ein zerfleddertes, dahingegähntes, täglichmurmeltiergrüßendes Ich liebe Dich . Viel Erfolg beim Zerreden. 8. Und "Gute Nacht!" Genauso sollte man am Ende jedes Tages mit einem einfachen „Gute Nacht!“ zeigen: „Du bist mir wichtig! Egal, was heute passiert ist!“ ___________________________________ Der Verrücktheit einer Beziehung sind keine Grenzen gesetzt. Also trauen Sie sich. Sagen Sie Gute Nacht! und wenn es ein allzu rammeldösiger Knatterspaß bei ALDI war noch ein frivoles Schlaf gut! hinterher. Vergessen Sie nicht das Ich liebe Dich . Seien Sie verrückt. Bleiben Sie anders. Umarmen Sie Ihren Partner im Bett, halten Sie Händchen. An den PC können Sie sich hinterher immer noch setzen. 9. Gelegentliche Wasserstandsmeldungen Glückliche Paare erkundigen sich tagsüber, wie es dem anderen geht. So ist man abends auf schlechte Stimmung vorbereitet und vermeidet unnötigen Streit. ___________________________________ Schreiben Sie bereits via Mail, dass Sie sich während der Mittagspause in den Kollegen verguckt haben und es deshalb zum Dessert diesmal kein Magnum-Eis, sondern einen Flutschfinger gab. Kochen Sie Ihre Wut vor. Die kann man abends immer noch aufwärmen. Und vergessen Sie nicht die Umarmung. 10. Den Partner im besten Licht sehen Wenn du nach Macken suchst, findest du immer etwas bei deinem Partner. Wenn du nach all den schönen Sachen suchst, wirst du auch vieles finden. Es ist alles eine Frage der Perspektive. Man hat die Wahl! Glücklich zu sein ist auch eine Entscheidung! ___________________________________ Suchen Sie nicht nach Fehlern! Wenn Ihnen der Po ihres Mannes gefällt, suchen sie nicht die Bremsspuren in der Buchse. Beschmachten Sie einfach sein Gebäck . Und falls der Po Ihrer Frau zur Furchenhaftigkeit neigt, zählen Sie diese wie Sterne. Ärgern Sie sich nicht über die Mails des Partners in denen dass/das -Probleme oder als/wie -Interpretationen auftauchen. Erachten Sie dies als Verrücktheit. Aneinandergereihte Worte sind die Spiegel unserer Seele. Lassen Sie eine verrückte Seele in Ihr Leben. Seien Sie glücklich und so wie Sie sind. Sehen Sie den Partner im besten Licht. Stellen Sie die NachtiSchlampe so hin, dass sie wie ein Fluter das an Ihrem Beckenbereich werkelnde Wesen im besten Licht erscheinen lässt. Aber seien Sie sich im Klaren...Nicht alles, was man beleuchtet, kommt einer Erleuchtung gleich. Bleiben Sie glücklich! Tags: Routine, Eintönigkeit, Liebesleben
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/die-gluecklichere-beziehung/1437363
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fuehlen
liebe
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Filousoph
http://www.neon.de/user/Filousoph
Your new boyfriend
Ich sitze im Auto und aus dem Sound-Player klingt der Satz, der alles Schwere so leicht macht: You got a new boyfriend.
Man muss es so akzeptieren, die alte Hippie-Hymne hat es schon posauniert: times are changing! Früher heulte man es sich ins Gesicht, früher ertrug man die harte Wahrheit: es ist aus! Love is over. Game over. Heute trennt man sich, indem man den Anderen blockiert, sich nicht mehr schreibt, nicht mehr ans Telefon geht und später auf Seiten wie neon Dramatisches postet. So far so bad. Das Wissen um die Dinge beruhigt das Gewissen, nicht das Herz. Und so begebe ich mich nach einem gefühlten Jahr wieder mal auf die Reise quer durch den Südwesten Deutschlands, auf der Rückbank eines gepflegten Autos und genieße die Anwesenheit von realen Menschen im realen Raum, die nebenbei sich in der virtuellen Welt auf die nahe Zukunft in der 700 km entfernten Stadt freuen. Der Fahrer erzählt von seinem 700€ günstigen Soundplayer mit Navi, welcher aus einem Jaguar stammt und ich zeige mich im Hintergrund froh, dass es keinen Soundhound braucht, um zu erfahren wer da gerade singt. A new boyfriend....klingt es da nach hinten, während mir meine lesbische Beisitzerin erwidert, dass sie damals im gleichen Fernbus gesessen war als ich mit meiner Affäre unterwegs war. A new boyfriend. Ja, das wird es sein, das dachte ich mir schon eine Woche später: meine viel zu junge Freundin wird sich ihren Ex wieder klar gemacht haben! Während es damals noch weh tat, lächle ich jetzt vor mich hin und finde die Liedzeile des Reiserschen Dramasongs richtig positiv: Es ist vorbei, bye-bye Septembermond... Tags: boyfriend, Rio Reiser
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/your-new-boyfriend/1466298
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fuehlen
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Tyler.Durden
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Bier [NUT]
Flüssiges Brot
Grundnahrungsmittel. Deutschlands Volksdroge Nummer eins. Flüssiges Brot. Ein bischen Wasser mit Malz und Hopfen. Ferdich is die Laube: BIER! Schon unter den Neandertaler gab es das treffende Sprichwort, welches bis heute noch Gültigkeit besitzt: "Du bist, was du trinkst!". Die Franzmänner haben ihren Wein, die Russen haben ihren Wodka und wir haben Bier. Doch Bier ist nicht gleich Bier. Ich sag nur Reinheitsgebot [ wiki ]! In Europa sind die Deutschen auf Platz zwei - nur in Tschechien wird noch mehr Bier verzehrt. Doch der Bierkonsum befindet sich im freien Fall. Diese junge Leute! Tranken nur noch Cola, Fanta und Energy-Blubberbrause. Bier ist eben nicht so süß, ganz im Gegenteil. So kamen ein paar findige Getränkeproduzenten auf die Idee: dann müssen wir unser Bier eben mit irgend etwas mischen! Was noch unschuldig mit Cola (Diesel) oder Zitronenlimo (Radler) anfing - uferte im Handumdrehen aus. Wieder waren es die jungen Leute, welche auf einmal total auf Bio-Brause abgingen. Also musste auch beim Bier ordentlich gemischt und gepanscht werden. Das ganze Sammelsurium wird unter dem Begriff Biermischgetränke zusammen gefasst, darf aber nicht mehr Bier genannt werden - dem Reinheitsgebot sei Dank! Nachdem sich der Bierkonsum anfangs auf die richtigen Männer in der Bierschänke beschränkte, die Heranwachsenden sich früh übten - trinkt heute jede(r) Bier. Also muss man sich wieder abgrenzen, zB. indem man sich den Titel Mädchenbier ausdenkt. Während viele tradtionsreiche Brauereien entweder Pleite gegangen sind oder aufgekauft wurden, nimmt die Zahl der kleinen Privatbrauerei rasend zu. In so manchem Berliner Bezirk findet man an jeder zweiten Ecke eine Mini-Brauerei, wo früher mal ein Tante-Emma-Laden war. Ja sogar eine Biermeile gibt es jedes Jahr aufs Neue. Während man hier vieler Orts kaum noch Umdrehungen (Kölsch -> 4,8% Alc) verzehrt - gibt es auch Starkbier. Ich selbst hab im skadinavischem Raum das erste Mal Starkbier getrunken und das liebe Freunde, das haut richtig rein. Nicht zu vergessen: Hast du auch schon durch die alkoholfreien Biere durchgetestet? Eine Vielzahl bekommt den eigentlich Biergeschmack gar nicht auf die Reihe, wenn ihr mich fragt. (Ich habe bereits einen Favoriten, aber den werde ich später präsentieren.) Das isotonisch, erfrischende Getränke für Sportler - Bier ohne Alkohol - noch besser als Wasser. Sehr empfohlen sei an dieser Stelle auch die Dokumentation: Beerland . Welches ist dein Lieblingsbier (Top 5 oder Top 10)? Welches geht gar nicht? Hast du für jede Lebenslange ein anderes Bier? Vom Fass? Glas/ Humpen? Pils oder Hefe oder Weizen? Süffig oder herb? Dunkel oder hell? Alt oder Kölsch (das soll Bier sein?)? Dose oder Plastikflasche (Ernsthaft?)? Ach ja: heute ist der internationale Tag des Bieres! Also: Prost! Tags: Bier
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/bier-nut/1488398
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wissen
gesundheit
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1,455,454,020
ms.marmelina
http://www.neon.de/user/ms.marmelina
Happy Valentines Day
Wie lange du schon vor'm Spiegel im Badezimmer stehst weißt du nicht. Irrelevante Kleinigkeit, denn du schenkst etwas viel Wichtigerem Aufmerksamkeit.
Wie lange du schon vor dem Spiegel im Badezimmer stehst weißt du gar nicht. Irrelevante Kleinigkeit, denn du schenkst etwas viel Wichtigerem deine gesamte Aufmerksamkeit. Nämlich dir selbst. Es begann mit dem üblichen Zähneputzen am Abend, bis schließlich die Musikwahl dich vom ‘Ins-Bett-Geh-Kurs’ abbrachte und dich zu ganz anderen Ufern trug. Ehe du dich versahst hattest du schon dein Oberteil über den Kopf gezogen und dich in den rythmischen Klängen so sehr verloren, sodass ein Kleidungsstück nach dem anderen zu Boden gefallen war. Nun stehst du in deiner schönsten Unterwäsche im Lichte des hellen Badezimmers und stutzt für einen Moment. Aus leuchtenden Augen heraus betrachtest du die Gestalt, die dir im Spiegel entgegen blickt. Haare verwuschelt, die Wangen leicht gerötet und deine Bauchdecke hebt und senkt sich etwas schneller aufgrund der zuvor ausgeführten Tanzschritte. Und du erkennst, dass du an diesem ‘Tag der Liebe’ gar nicht alleine bist. Während du noch zuvor am liebsten, aufgrund deines Singledaseins, die Decke über den Kopf gezogen hättest, lässt du nun die Hände über deinen Bauch fahren und spürst die aufkommende Zufriedenheit über deine eigene Anwesenheit. Die Musik wird lauter, die Bewegungen wechseln zwischen ausgelassen, kontrolliert, wild und lasziv. Mal kommst du dir im Spiegel näher, mal gewinnst du wieder etwas Abstand, während sich hier und da ein Lächeln auf deinen Lippen abzeichnete. Gefühle von Vermissen, Einsamkeit und Kummer weichen und du bist für einen Sekundenbruchteil gedanklich bereits in der Küche, in der du das Gericht für ein Candlelightdinner mit dir selbst vorbereitest. Du siehst dich schon in dem schicken Cocktailkleid am Tisch sitzen und das Glas Rotwein an deine Lippen heben. Du schmunzelst, kehrst für einen Moment wieder zurück ins Hier und Jetzt, nur um dann deinen Blick über deinen Körper wandern zu lassen. Deine Zähne verfangen sich in deiner Unterlippe und bekommst bereits eine Vorstellung davon, wie du im Anschluss an das Herzhafte dir den Abend versüßen kannst.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/happy-valentines-day/1554664
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madame_miss
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Gelb ist keine gute Farbe
Gelb und Schwarz sind beste Freunde
Gelb ist keine gute Farbe Eigentlich müsste mein Leben super sein. Neue Liebe Leben in der Lieblingsstadt Masterstudium Neue Wohnung Cooler Job Eigentlich SIE - Das Leben ist kein Ponyhof, denkt sie sich und überlässt mich mit diesem Gedanken der Nacht. ICH – Natürlich kann es das sein, mensch guck doch mal ich hab mein Masterstudium begonnen und es läuft super, ich hab nen coolen Job mit echt super Kollegen, meine WG ist wirklich super (wir haben sogar einen Garten, mitten in der Stadt), ich hab mich neu verliebt, was will ich den mehr? SIE – Liebt er dich wirklich? Läuft das Studium echt so gut, oder redest du dir das nur ein? Eigentlich hasst du den Job doch weil du doch so zitterst und eigentlich meistens keine Lust auf deine Kollegen hast. ICH – Ja, ich weiß, ich zittere na und? Das Problem haben viele und machen den Job trotzdem. Meine Güte Kollegen kann man sich nicht aussuchen, aber man kann sich mit ihnen unterhalten und nett sind sie alle. Studium, na klar läuft das gut. Ist halt immer viel zu tun, aber das wusste ich ja, ich muss es ja machen ansonsten komme ich nicht in die höhere Gehaltsklasse, und so leben wie das letzte Jahr, am Ende der Nahrungskette im Büro, ne danke, das will ich beim besten Willen nicht mehr. Ich liebe ihn, ich weiß er mag mich wirklich sehr, ich bin zwar erst seine 3te Freundin, und er hats noch nichts gesagt. Ich zwar auch nur im betrunkenen Zustand. Außerdem will ich ihn nicht drängen, wir sind ja noch nicht lange zusammen. SIE – Ach und du denkst dann wirklich er liebt dich? Und du meinst wirklich du hast das Zeug für den Job, wenn dich dein Studium jetzt schon so stresst? ICH – Ich denke er liebt mich, ich denke er weiß nur noch nicht wie er das in Worte fassen soll, er weiß noch nicht ob er es sagen kann, aber sowas spürt man doch auch und außerdem sagt er so viele andere Sachen zu mir die fast noch wichtiger sind als drei doofe Wörter, man legt da eh immer zu viel Wert auf diese Wörter. Aber Hallo ich habe den Job schon ein Jahr gemacht, bitte wer will mich denn nicht in seinem Team. Ich hab einen Bachelorabschluss, ein Jahr Berufserfahrung und mein Masterstudium läuft wirklich gut, ich stress mich nur vielleicht bisschen zu viel rein, aber des gehört zu dem Job. SIE – Kennt er uns? Kann er dich dann lieben? ICH – Er weiß von euch, ich hab ihm gesagt das ihr da seid. Er hilft mir auch gegen euch anzukommen, falls ihr das noch nicht mitbekommen habt. SIE – Er kennt uns nicht. Kennt er Gelb? Weiß er von Schwarz? Und von dem Schatten? ICH – Er weiß das Gelb für mich keine gute Farbe ist, vor allem in Kombination mit Schwarz. Nur die Schatten kennt er noch nicht. Er weiß zwar dass ihr mir manchmal die Luft raubt aber dass ihr vor meinem Gesicht seid, dass ich dank euch Tinitus habe und mir sämtliche Energie in der Nacht raubt dass weiß er noch nicht. SIE – Er liebt dich nicht, wir lieben dich und wir werden immer ein Teil von dir sein. ICH – Er weiß dass ihr da seid, und er kennt euch zugut. Seine Dämonen sind mit euch verwandt. Ja ihr werdet ein Teil von mir sein, immer aber wenn ich mit ihm über euch rede, seid ihr komischerweise still. Liebt ihr ihn den etwa auch? SIE – Ja… ICH – Na also, lasst uns schlafen. Tags: Mitte 20, Kopfsache, das ewige Lied
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Planlos Pläne schmieden.
Wollen wir gemeinsam Pläne schmieden? Oder jeder nur für sich allein?
Wie weit sind wir eins und nicht nur ich und du? Wie weit kann man gehen und sich drehen ohne einander nicht mehr zu sehen. Wie viele Stunden können vergehen ohne dass wir uns verdrehen und immer wieder gehen bevor wir uns dann endgültig gegenüber stehen. Und was wenn wir uns so weit drehen, dass wir uns plötzlich nicht mehr verstehen. Was wenn jeder für etwas brennt, aber sich verrennt? Was wenn unsere Wege so weit auseinander triften, dass selbst ein Kopfkompass nichts mehr bringt. Wie viel teilt man miteinander und wie viel nicht? Sollte man nicht über alles sprechen und dabei die Flammen im anderen entbrennen? Wie schön, wenn sich beide am Seelenfeuer die Hände wärmen und die ganze Nacht über Träume und Pläne schwärmen. Und sich dein Plan und mein Plan wie nur ein Plan anfühlt.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/planlos-plaene-schmieden/1471448
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liebe
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LaParisienneAllemande
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Mager macht süchtig
Von Freundin und Feindin- die schonungslose Wahrheit
Viele Essgestörte tendieren ja dazu, ihre Krankheiten zu personifizieren. Lange habe ich dass für sehr seltsam gehalten. Aber irgendwann, und dass war eigentlich doch ein ziemlich erschreckend kurzer Zeitraum, habe ich selbst angefangen, die Namen für die beiden wohl gängisten Psychischen Störungen unter Frauen derart ab zu kürzen. Ana und Mia wurden meine ständigen Begleiter im Alltag. Und die beiden verfolgen mich täglich, eigentlich sogar stündlich. Um ehrlich zu sein sogar mehrmals pro Stunde. Sie lassen mich einfach nicht in Ruhe, diese Stimmen in meinem Kopf, die mich immer nur über das eine Thema nachdenken lassen. Essen. Nicht-essen. Abnehmen. Dünn sein. Mehr Wert sein. Selbstkontrolle. Doch genau diese habe ich leider nicht. Denn während mir Ana tagsüber immer Schmeicheleien zuflüstert, mich lobt wenn mein Magen knurrt, mich lobt wenn ich nichts gegessen habe und mich straft, verhöhnt, auslacht, wenn ich etwas gegessen habe, ist Mia eine hinterlistige Schlange. Sie lässt dich abends zunächst fast normal essen. Also solche Sachen wie Salat ohne Öl, Huhn ohne fett gebraten, Soja Joghurt (weil der weniger Kalorien hat als normaler). Doch dann fängt sie an, dir eine Gänsehaut zu verpassen, von der man Lust auf mehr bekommt, als wäre eine wirkliche gute Liebhaberin. Sie streicht dir über den Rücken, säuselt dir vor, dass du ja bis jetzt gut durchgehalten hast den ganzen Tag und du dir deswegen nun eine Belohnung verdient hättest. Und dann geht es los. Die Gedanken kreisen nur noch ums essen. Wobei „reinstopfen“ eigentlich der bessere Begriff wäre. In den USA nennen sie es „bingen“ und irgendwie habe ich mir angewöhnt, dieses Wort auch zu verwenden, weil es irgendwie nen eigenständiger Begriff für dieses Phänomen für mich ist. Auf einmal muss einfach alles in mich rein, was vorher verboten war. Aber immer mit dem Hintergedanken, dass es hinterher wieder raus muss, sonst wäre Ana morgen tierisch sauer, wenn sie merkt dass die Waage nicht das zeigt wie sie am morgen verlassen hat. Oder im Idealfall weniger. Viel weniger. Im Laufe der Zeit habe ich angefangen, in drei Kategorien zu denken: 1. Nicht machbar (weil meine Mitbewohnerin dann den Binge bemerken würde. Dazu zählt im allgemeinen alles, was man kochen müsste. ) 2. Schlecht kotzbar 3. Gut kotzbar. Von den meisten Sachen horte ich einen Vorrat in meinem Nachtschrank, der wahrscheinlich für einen „normalen“ Menschen einen Monat reichen würde. Bei mir übersteh er meistens nur 2 oder 3 solcher binges. Jetzt könnte man ja denken, dass ich einfach nicht mehr dieses Zeug kaufen bräuchte und schon wäre alles gut! Aber die Angst einen solchen Fressanfall zu bekommen und dann NICHTS Zuhause zu haben was man bingen könnte ist viel größer als der Ekel vor einem Selbst. Und so landet bei jedem Einkauf wieder etwas im Einkaufkorb was Ana einem eigentlich strikt verbietet. Allerdings nur, wenn man alleine unterwegs ist. Denn nach Außen will man sich stark zeigen gegenüber allen Versuchungen und kauft natürlich nur Grünzeug. Doch innerlich sehnt man den nächsten Binge eigentlich schon herbei... Und dann geht es abends los. Inzwischen bei mir leider fast jeden Abend. Man stopft einfach alles in sich hinein, was man sich tagsüberverbietet. Was Ana einem verbietet. Was einem die Eltern früher immer verboten haben. Man frisst und frisst, bis nichts mehr reingeht- und darüber hinaus. Bis einem der Magen zum zerreißen weh tut und man vor Schmerz kaum noch laufen kann. Bis sich der Bauch nach außen wölbt wie bei einer Schwangeren. Man sagt sich, dass man aufhören sollte, weil es ekelhaft ist, weil es viel zu viele Kalorien sind, die man vielleicht nicht alle wieder loswerden kann. Und dann will man eigentlich ins Bad, aber biegt doch voher nochmal in die Küche ab, um zu schauen was noch im Kühlschrank ist... Wenn man es dann irgendwann geschafft hat aufzuhören, schleppt man sich in die Keramikabteilung um alles wieder aus sich heraus zu bekommen. Das sit aber manchmal echt nen Kampf mit sich selbst. Manchmal will es einfach nicht so richtig klappen. Aber wenn dann erstmal der erste, größer Schwall rausgekommen ist... Das grenzt schon fast an Befriedigung. Vielleicht muss ich auch deswegen immer zwischendrin recht lange pausieren, bis ich weiterkotzen kann. Ich meine, ich mag das nicht wirklich. Es ist ekelhaft, besonders wenn einem etwas ins Gesicht spritzt, wenn es einem die Kotze am Arm runterläuft und überall hin spritzt. Und es stinkt. Aber es gibt nicht befreienderes für mich im Moment als all den Scheiß den ich in mich reingefressen habe wieder auszukotzen. Als wäre das, was das aus mit rauskommt, der ganze Scheiß der mich belastet. Die ganze Scheiße einfach weg. Und ich liebe es, wenn ich fertig bin in den Spiegel zu schauen und zu sehen, wie weit ich wieder meinen Bauch einziehen kann. Das geht am Ende vom bingen nämlich überhaupt nicht mehr... Doch gestern, gestern hat Mia mich im Stich gelassen. Sie hat mich mitten in einem Binging-Anfall einschlafen lassen, ohne dass ich gekotzt habe. Sie hat einfach nichts dagegen unternommen... Das ist so ungefähr das Schlimmste, was passieren kann!! Und es hat sich auch gerächt. Habe heute 2kg mehr drauf als gestern. Manch Anderer würde so etwas einfach abhaken, und sagen. Zwar schon blöd, aber passiert. Ich allerdings, kann über nichts anderes denken als meine eigene Blödheit und steh alle halbe Stunde auf der Waage um zu schauen, ob ich wenigstens schon wieder unter der "magischen Grenze" bin... Ana ist tierisch sauer und hat mir gleich nen strikten Diätplan verfasst... Sport, nichts essen, nicht bingen (womit Mia nicht einverstanden ist, aber die soll bitteschön ihr Klappe halten!!), und wenn doch was essen, dann kotzen. Und bis Ende der Nächsten Woche sollen gefälligst 3 kg weniger da sein, wo sie nicht hingehören. Mindestens.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/mager-macht-suechtig/871147
https://web.archive.org/web/20120918235323/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/mager-macht-suechtig/871147
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psychologie
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Zukunftsnah
http://www.neon.de/user/Zukunftsnah
Teilnahme unsicher.
Es sollte die letzte Party von Jasmin K., 19, sein. Am 07. Juni wird sie als vermisst gemeldet. Zwei Tage später findet man eine Frauenleiche.
Kann man ein Leben konservieren, es einfrieren an dem Augenblick, an dem es endete? Ihren Augen eine eindeutige Farbe zuzuschreiben fällt schwer. Da ist dieser blaugraue Rand, abgelöst von einem hellen braun, das in den aufgeweckten Pupillen heimkehrt. Es ist ein leichtes Lächeln, eines von innerer Zufriedenheit, bedeckt von einer weißen Mütze, von schwarzbraun gefärbten Haaren. Es war der 30. November 2013, noch 189 Tage. Kurz davor, am 20. Oktober, kam sie laut seiner Timeline mit P. zusammen, vermutlich aber schon viel eher. Sie wurde Organspenderin, sollte ihr etwas zustoßen, ihr etwas schreckliches widerfahren, dann sollten andere die Chance bekommen weiterzuleben. Gerade volljährig geworden, dachte Jasmin schon weiter, als es viele Erwachsene in ihrem Leben schaffen. P. war ihr großes Glück, ihre große Liebe. Sie teilte alles mit ihm, und was sie mit ihm teilte, teilte sie mit ihren Freunden. Es liest sich ein wenig wie ein kitschiges Tagebuch und doch so bedrückend normal. Die Muffins, die sie für ihn gebacken hat, der Tag im November, als sie sich ihre Haare »schokobraun« gefärbt hat, die Blumen die er ihr schenkte, das Hello Kitty-Plüschtier. Beinahe täglich postet Jasmin auf die Timeline von P. Am ersten Januar ein Pärchenfoto in schwarzweiß, »will dich nie verlieren« schreibt sie dazu. Wenn so nicht junges Liebesglück aussieht, wie dann? Noch 167 Tage. Erinnerungen setzen heute keinen Staub mehr an, egal wie alt sie sind. Ob gut oder schlecht spielt keine Rolle. Auch nicht, ob es ein Augenblick oder ein ganzes virtuelles Leben ist. Jasmin ist im letzten Lehrjahr, Orthoptistin, Augenheilkunde am Universitätsklinikum in Leipzig. Im Februar kommt ein Bauchnabelpiercing, es ist nicht das erste, seit dem 22. April zieren Notenschlüssel und Noten ihren Fuß. Noch 46 Tage. Ein ganz normales Mädchen, eines von Millionen in diesem Alter, in diesem Land. Jasmin gefallen die Dinge, die vielen 19 jährigen Mädchen gefallen. Sie hört gerne Cro , Marteria und Rihanna , unter den Filmen, die ihr gefallen, finden sich viele Komödien, darunter Fack ju Göhte , Projekt X , Die Minions aber auch Dramen wie Beim Leben meiner Schwester . Am 30. Mai aktualisiert sie ihr Profilbild, ab hier wird ihre Timeline schweigen. Am 03. Juni postet sie ein letztes Mal ein einfaches Herz mit Ausrufezeichen auf die Chronik von P., den sie so sehr liebt. Noch vier Tage. Es ist Samstag früh in der sächsischen Provinz. Die Discothek blue liegt grob gesagt zwischen Chemnitz und Leipzig, Jasmin hat sie bei Facebook mit »Gefällt mir« markiert. Um vier Uhr morgens verschickt Jasmin die letzte SMS ihres Lebens. Tag Null. Seit Samstag kursieren Suchmeldungen, tausendfach geteilt, darüber die kämpferische Botschaft »Aufgeben verboten!«. Hunderte Polizisten und Anwohner suchen nach Jasmin, dem zuverlässigen und glücklichen Mädchen. Dasselbe machen die Menschen am Pfingstsonntag. Auch am Pfingstmontag wird gesucht. Sie finden eine Frauenleiche. Man hat das Gefühl, als wäre das alles hier nicht richtig. Nichts hat sich verändert, ihr Leben scheint hier, in der blauweißen Welt, weiterzulaufen. Ihre so schwer zu beschreibenden Augen blicken weiter aufgeweckt und lebendig durch den Bildschirm, man kann ihr eine Nachricht senden, sie als Freundin einladen. Als hätte es den 07. Juni in Jasmins Leben nie gegeben, als würde es Jasmins Leben noch geben. Bei P. dagegen bekunden Freunde und Bekannte seit Montag Nachmittag offen ihr Beileid. Er reagiert nicht. Wie auch? Irgendjemand hat ihm gerade das Mädchen entrissen, welches er so glücklich machte. Das auch ihn so glücklich machte. Am 19. Mai postete Jasmin ihrem Freund P. auf die Facebook-Timeline: »Ich werde auch dann noch bei dir sein, wenn dich alle anderen längst verlassen haben!« Dahinter ein Kuss-Smilie. Nun ist sie es, die gegangen ist, die verlassen musste. Am 19. Mai, da waren es noch 18 Tage. Klickt man auf die Veranstaltung »Colour Beach« vom 06. Juni 2014 der Discothek blue, ihrer letzten Party, dann findet man auch Jasmins Namen - bei »Teilnahme unsicher«. Aktualisiert Jasmin K. fuhr in der Nacht von Freitag zu Samstag noch zwei Freunde aus der Discothek blue nachhause, beide sind zur Zeit nicht tatverdächtig . Am Montag Nachmittag finden Polizisten eine Frauenleiche in einem silberfarbenen Skoda an einem Waldrand bei Frohburg, Sachsen. Es ist der Skoda von Jasmins Mutter, mit dem sie am Freitag zu ihrer letzten Party fuhr. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus, einen Täter hat sie noch nicht , ein Tatverdächtiger wurde bereits Montagabend festgenommen und wird seitdem verhört. Tags: Sachsen, Verbrechen, Mord, Disco, Party
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/teilnahme-unsicher/1270536
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unnuetzeswissen
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Die Farbe des Weißen Hauses in Washington kommt aus Diedorf in Bayern.
Anstrich(...)
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Schockschwerenot
Sonntagabend. Eine erschütternde Entdeckung. Und meine Nerven liegen blank. Blitzeblank.
Deine Zahnbürste ist weg. Keine Ahnung, warum. Keine Ahnung, seit wann. Aber sie ist nicht mehr da. Und das macht mich unruhig. Unruhiger, als ich gedacht hätte. Seit drei, vier Tagen hören wir nicht mehr täglich voneinander. Ich habe damit angefangen. Wollte mal gucken, wie du so reagierst. Wie ich so reagiere. Wollte mal schauen, was das mit meinen Gefühlen so anstellt. Zunächst alles tutti. Du hast mir nichts zu sagen? Fein. Ich dir auch nicht. Genug zu tun hatte ich sowieso. Genug andere Flusen im Kopf. Bis gerade eben. Seit gerade eben bin ich mir nicht mehr so sicher. Ob ich cool damit bin, wenn du jetzt den Abgang machst. Wenn sich, was vor knapp drei Monaten so nett wie verwirrt angefangen hat, einfach wieder in Luft auflöst. Was ich anfangs so schön unter Kontrolle zu haben schien, scheint mir neuerdings unkontrolliert zu entgleiten. Und das gefällt mir zugegebenermaßen überhaupt nicht. Auf meine Nachrichten antwortest du extrem zögerlich. Und auf Input von dir kann ich teilweise ewig warten. Heute kam wieder rein gar nichts. Gut, von mir auch nicht. Aber das zählt nicht. Na ja. Vielleicht doch. Ein bisschen. Und trotzdem. Ich habe dir gesagt, dass ich dich vermisse. In dem Moment, in dem du angefangen hast, an uns zu zweifeln. Nicht, dass ich das nicht auch getan hätte. Aber ich wollte mir noch ein bisschen einreden, dass es funktionieren könnte. Und das will ich irgendwie immer noch. Vielleicht stimmt es ja sogar. Wer weiß das schon so genau. Dinge ändern sich. Von jetzt auf gleich. Hopsala. Bisschen bekloppt vielleicht. Aber so bin ich halt. Während es in mir braust und stürmt, erwecke ich nach außen hin den Eindruck, durch nichts und niemanden aus der Ruhe zu bringen zu sein. So ein Blödsinn. Das Gegenteil ist der Fall. Bestes Beispiel: Statt irgendetwas Sinnvolles zu tun, verplempere ich meine Zeit bei Facebook, gebe mich der Illusion hin, irgendwie doch nicht alleine auf dem Sofa zu sitzen. Ändere mein Profilbild. Akribisch. Versuche, Aufmerksamkeit zu erregen. Ohne etwas sagen zu müssen. Will, dass du klein bei gibst und dich bei mir meldest. Will keine Schwäche zeigen. Das kann ich nämlich nicht so gut. Aber mein Plan geht nicht auf. Alle mögen mein Profilbild. Nur du nicht. Und dabei wäre mir das doch so wichtig gewesen. Genau genommen nur das. Verdammt.
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hellomyoldheart
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Schnee im Kopf
Vor lauter Schnee kann ich meine Gedanken nicht mehr schlagen fühlen.
Draußen tobt der Schneesturm, alles versinkt in weiß, und ich versinke mit in meinen Gedanken. Seit du weg bist fühle ich mich dir so nahe wie nie zuvor. Eigentlich wollte ich wütend sein, wütend, dass du mich nicht davon abgehalten hast zu gehen. Aber nun ertappe ich mich, wie ich dir alles verzeihe, jede oberflächliche Bemerkung, jeden Blick zu einer anderen Frau, jedes versalzene Essen. Only miss the sun when it starts to snow. Viel zu kurz nachdem ich die Tür hinter mir zugeschlagen habe, mit all meinen guten und schlechten Erinnerungen unter’m Arm und dem Vorsatz mich nie wieder umzudrehen, drehe ich mich um. Stimmt es, dass mit der Zeit die schlechten Erinnerungen verblassen? Mir kommt es so vor als hättest du mir mit Absicht nur die schönen direkt in den Hippocampus gepflanzt? Wir hatten schon so viele „Ups and downs“ und ich bin kein Mensch der Schlussstriche mit Bleistift zieht. Bei dir war das immer anders. Dabei hast du mir immer vorgeworfen ich könne mich nicht festlegen, würde mir immer alle Optionen offen halten und wolle doch gar keine Beziehung. Du hast mir immer gesagt was ich will. Oder zumindest was du denkst das ich will. Aber wolltest du denn überhaupt was andres hören? Only hate the road when you're missing home. Ich war ehrlich. Vielleicht zu ehrlich. Ich habe meine Ängste mit dir geteilt, meine völlig verrückten und unbegründeten Ängste. Und du, du warst der verständnisvollste Mensch der Welt. Dafür habe ich dich gehasst. Ich glaube du weißt gar nicht, wie groß dein Herz ist. Lang hab ich es vor mir geheim gehalten, meine Gefühle. Ich habe mir eingeredet du bist da, und das ist gut, aber mehr auch nicht. Für den Moment. Aber Zukunft? Da waren wir uns beide sicher, du meistens mehr als ich. Für Zukunft gibt es ein klares NEIN. Trotzdem waren wir wie ein altes Ehepaar. Haben uns über die Frischverliebten lustig gemacht und dabei Händchen gehalten. Wann ist das ganze kompliziert geworden? Cos love comes slow and it goes so fast. Gerade eben. Gerade, als uns beiden bewusst wurde, dass wir nicht nur für den Moment sind, sondern schon ein ganzes Weilchen länger. Ich glaube, das hat uns beide wie einen Schlag getroffen und aus der Bahn geworfen. Und wir waren wieder am Anfang. Die alte Leier. Wir beide reden uns ein, dass es nicht funktioniert. Wozu noch ausharren und warten? Also bin ich gegangen. Und du, du hast nur gesagt, dass du müde bist und sonst gar nichts mehr weißt. Schönen Dank, das nenne ich Abschiedsworte. Und ich stehe hier. Entschlossen, dich endlich ad acta zu legen. Wären da nicht noch so viele Gedanken, noch so viel zu sagen, so viel zu klären, so viel zu fühlen. Und ich, ich so ratlos wie eh und je. Only know you love him when you let him go . And you let him go.
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Aloysiusschreibt
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Mein kleines Wunder
Ein kleiner Brief an dich...
Ich weiß nicht, wann wir uns kennenlernen werden. Oder ob es überhaupt jemals soweit kommt, dass ich dich auf meinen Arm halten werde. Mir ist es egal, ob du ein Junge oder ein Mädchen sein wirst. Mir wird es egal sein, ob du schwul oder lesbisch bist. Oder sogar bi. Wir werden zusammen viel Spaß haben, zusammen spielen, zusammen lachen. Voneinander lernen. Und es wird die Zeit kommen, in der du mich überhaupt nicht ab kannst. Ich das größte Arschloch, der gemeinste Mensch und totaler Spießer sein werde. Vielleicht werden wir uns anbrüllen, Türen werden knallen. Nachts rausgeschlichen? Du wirst Entscheidungen treffen, die mir nicht gefallen werden, ich aber akzeptieren muss. Es wird der Tag kommen, oder die Nacht, in der du das erste Mal betrunken nach Hause kommen wirst. Ich werde lachen, dir einen Eimer neben das Bett stellen und heimlich immer mal wieder nach dir schauen. Es wird der Tag kommen, an dem du deinen ersten Freund/deine erste Freundin mit nach Hause bringst. Beide werden mit kritischen Augen abgecheckt werden. Solange du mit demjenigen/derjenigen glücklich bist, werde ich ebenfalls glücklich sein. Es wird der Tag kommen, an dem du deinen ersten Liebeskummer haben wirst. Wenn du willst, leih ich dir mein Ohr und Schulter und du kotzt dich bei mir aus. Es wird vielleicht der Tag kommen, an dem du das erste Mal Gras oder sonstiges probierst. Du wirst es mir vermutlich nicht erzählen. Ich hoffe, ich habe dich bis dahin genügend aufgeklärt. Du wirst Träume haben, Träume wagen, Ziele vor Augen haben. Ich werde mein möglichstes tun, um dich dabei zu unterstützen. Bei allen Hochs und Tiefs die wir haben werden, wird eines immer gleich bleiben. Meine Liebe zu dir. Ich freue mich darauf, mit dir die Welt neu zu erkunden. Papa Tags: Eltern
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Bender018
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(Un-) happy Halloween?!
Was sagt ihr zur heutigen Nacht der Toten?
Auch wenn Halloween eigentlich christlichen Ursprungs ist („All Hallow’s Eve“ – Der Abend vor Allerheiligen), war dieses Brauchtum bis in die 1990er fast nur in den USA beheimatet. Seitdem hat es mehr und mehr Einzug in Deutschland gehalten. Seit  knapp drei Wochen kommt hier nun niemand mehr drum herum, auf das Fest Aufmerksam gemacht zu werden: Jeder Supermarkt bietet „schaurigen“ Süßkram in passenden Portionsgrößen an, Kochblogs überschlagen sich mit blutrünstig anmutenden Rezepten, Fernsehsender übertreffen sich mit Themenabenden, Radiosender bieten ihre organisierten Halloween-Partys feil und die Kaufhäuser haben brav ihr halbes Faschingskostüm-Arsenal aus dem Lager gekramt Ich bin da immer ein bisschen zwiegespalten, wenn es um dieses Thema geht: Denn klar, jedem Tierchen sein Plaisierchen. Seit Tagen hör ich in meinem Umfeld, wer sich wie verkleidet, auf welche Party wer geht. Das find ich absolut okay. Ich hab ja grundsätzlich auch kein Problem mit Karneval, wo man sich auch gern verkleidet und Party macht. Meins ist es nur nicht (mehr). Und vieles, was ich aus den USA mitbekomme, erheitert mich ungemein: Jimmy Kimmel hat angekündigt, eine Neuauflage von „I told my kids I ate all their halloween candy“ zu bringen, das Google-Doodle ist heute auch passend eingestimmt und so manche Bilder und Videos zwecks Halloween-Dekoration lässt mich schmunzeln. Was ich aber wirklich nervig finde: Kinder kommen langsam auf den Trichter, ernsthaft an Haustüren zu klingeln und nach „Süßem oder Saurem“ zu verlangen. In Amerika mag das okay sein, weil das seit Jahrhunderten dort so praktiziert wird. Da dekoriert man die Hütte und ist kübelweise mit Süßigkeiten eingedeckt, damit man alle Kinder der Nachbarschaft versorgen kann. Aktuell könnte ich zwar ein paar Gummibärchen, eine angefressene Tafel Toblerone (nach dem letzten NUT musste ich mir einfach eine kaufen^^) und 4 halbbraune Bananen anbieten, aber ich seh es ja schon nicht mal ein, überhaupt die Haustür zu öffen. In einer Reihenhaussiedlung kann ich das auch noch irgendwie akzeptieren – aber mitten in der Stadt? Hallo, ich wohn im zweiten Stock! Nix da! Was sagt ihr zum eher neuen Trend des Halloween-Feierns hierzulande? Freut ihr euch drauf, endlich mal wieder lustig verkleidet durch die Gegend zu rennen, oder seid ihr jetzt schon reizüberflutet und genervt von der Allgegenwärtigkeit eines Brauchtums, das hier eisern zur Tradition geprügelt wird? Habt ihr tolle Links, gruselige Geschichten, Bilder etc, die ihr heute hier gerne teilen möchtet (nein, Fotos von Philipp Rösler gelten nicht!)? Wusstet ihr eigentlich, woher der leuchtende Kürbis seinen Ursprung hat? -Nach einer irischen Sage schenkte der Teufel einem gewissen Jack O, mit dem er sich lange Zeit gestritten hatte, eine glühende Kohle, damit Jack damit durch das Dunkel gehen könne und eine ausgehöhlte Rübe, damit er die heiße Kohle nicht in der Hand halten musste. Tags: NEON User täglich
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/un-happy-halloween/1080424
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Lichtspielklub
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British Shorts – Filme und mehr aus dem Mutterland des schlechten Wetters!
Comedy, Drama, Animation, Musikvideo, Thriller, Doku, Experimental, Retrospektive ... dazu Konzerte, Partys, Talks u.v.m. in 4 Tagen und 4 Nächten!
Bigmouth strikes again: Das 6. Lichtspielklub Kurzfilmfestival "British Shorts" gibt sich vom 11.–14. Januar 2013 in Sputnik Kino, Ballhaus Ost und Filmkunst 66 in Berlin wieder dem britischen Kino in Kurzfom hin – von Comedy, Drama, Animation, Thriller, Dokumentarfilm, Horror, Experimental, Musikvideo bis zu einer Retrospektive mit Filmen des BAFTA-nominierten und weltweit vielfach ausgezeichneten Horror-Animationsfilmers Robert Morgan. Große Namen des internationalen Kinos (wie " Inglourious Basterds "-Star Michael Fassbender, " Hobbit "-Hauptdarsteller Martin Freeman, " Trainspotting "-Autor Irvine Welsh oder die aktuellen Siegerfilme von BAFTA und British Independent Film Award) treffen auf talentierte Newcomer treffen auf Filmstudenten. Big Budget trifft auf Low Budget trifft auf No Budget . Und neben den vielen, vielen Screenings garantiert das Drumherum mit Konzerten (Sorry Gilberto, Justine Electra, Marzipan Marzipan), Parties (DJ Wild Zero, Foxy Boxer No.1), einem kostenlosen Film-Workshop mit einem 48-Stunden-Filmprojekt, einem Open Screening, Talks mit Filmemachern, einer Ausstellung mit Alice Dellal und Henry Miller und der berüchtigten „British Shorts“-Bar eine intensive Festivalatmosphäre. Außerdem werden auch 2013 wieder ein Jurypreis und ein Publikumspreis vergeben (der letztjährige Sieger des Publikumspreises "A Morning Stroll" von Grant Orchard hat es danach immerhin noch zu einer Oscarnominierung gebracht!). Infos gibt's HIER Tags: Kurzfilme, Filmfestival, Berlin, British Shorts, Lichtspielklub, Sorry Gilberto, Justine Electra, Wild Zero, Foxy Boxer No.1, Michael Fassbender, Martin Freeman, Trainspotting, BAFTA, Sputnik, Kreuzberg
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SiMeli
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Was ist es, was ich will…
Liebe und Leben
Eine Frage gestellt von einem Menschen, der nur auf der Durchreise durch mein Leben war so kurz und flüchtig, dass ich nicht mal mehr weiß, wie er aussieht – doch seine Frage ist geblieben und beschäftigt mich seither jeden Tag. Was willst du?? Drei Worte die mehr Verwirrung stiften als ein ganzes Buch es könnte. Drei Worte, die mich ins wanken bringen – die drohen, mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen – die mich wieder suchen lassen… Ich suchte nach mir – nach dem, was nach 15 Jahren Schlägen, Misshandlungen und Beschimpfungen noch übriggeblieben war – nach etwas liebenswertem in der Hure, die sich die Tochter meines Vaters schimpfte. Ich zog aus und meine Koffer quollen über vor Wut, Angst, Hass und Sehnsucht – Sehnsucht nach Liebe – Sehnsucht nach Leben und nach dem Gefühl, liebenswürdig zu sein. Die Jahre vergingen und ich packte jeden Tag ein Teil aus diesem Koffer aus, ließ Menschen leiden, war durcheinander und wild und versuchte zu verletzen, wo ich nur konnte, weil ich so unendlich oft verletzt wurde. Doch egal was ich tat, ein Mensch blieb – ein Mensch, der mich kaum kannte, aber mich sah – der mich wahrnahm und liebte, was er fühlte. Nur ein Mensch, der mir all diese Wut nahm und mich lehrte, zu lieben und geliebt zu werden. Der mir zeigte, dass Vertrauen und Brauchen keine Schwächen sind, sondern die Liebe und das Leben liebens- und lebenswert machen. Heute nach 10 Jahren ist sie immer noch meine beste Freundin und irgendwie auch die Liebe meines Lebens, weil sie immer noch da ist und immer bleiben wird, auch wenn uns Kilometer und Leben trennen. Doch auch sie kann mir keine Antwort auf die Frage geben, was ich will. Ist es der Mann an meiner Seite, in dessen Augen ich den Vater meiner Kinder sehe? Ist es der Mann, der mich mit der Art mich zu berühren, mich anzusehen und mich zu begehren, wie die schönste und geilste Frau auf dieser Erde fühlen lässt? Ist es der Mann, der mich nach einer leidenschaftlichen und ekstatischen Liebesnacht nicht versucht zu halten oder der, der es versucht, weil er wissen will, was hinter der Frau steckt, die letzte Nacht noch auf ihm gekommen ist?! Ich bin schon angekommen – hatte gelernt Nähe zu genießen, aufzusaugen, zu brauchen – zu lieben. Doch die Zeit heilt nicht nur Wunden, sie heilt auch Gefühle – sie verändert die Liebe – sie malt Bilder nicht nur bunt, sondern färbt sie auch wieder schwarz-weiß und entzieht ihr die Farben, die sie so lebendig machte. Alles was ich an dieser Farbexplosion liebte und wollte, wurde plötzlich mit jedem Tag wieder in dieses triste grau getaucht, das mein Leben so viele Jahre bestimmte. Was ist es, was ich will? Muss ich die Antwort auf diese Frage nicht kennen, um zu finden, wonach ich suche? Oder ist es nicht das Abenteuer des Lebens, nicht zu wissen, was ich will, um es irgendwann ungeplant und vielleicht auch ungewollt zu finden?! Was ist es, was ich will? Ich will alles in meinem Köpfchenkino – ich will nicht nur die Aktion und die Achterbahn, sondern auch den Abspann, nachdem der Vorhang gefallen ist – ich will alles und nichts. Ich will Nähe und Freiheit, ich will Abenteuer und Alltag, ich will Sicherheit und Wagnisse, ich will Wissen und Unwissen, ich will Ruhe und Aufregung, ich will Faszination und Inspiration sein und erleben, ich will halten und loslassen, ich will da sein und brauchen, ich will gehen und kommen, ich will reden und schweigen, ich will begehrt und geliebt werden, ich will wollen und gewollt werden, ich will Traum und Realität fühlen und sein. Ich will einfach ankommen… In einem Herz, in einer Seele… In einem geliebten Menschen, der nicht genug davon kriegen kann, wenn ich abends im Bettchen ganz aufgeregt von meinem Tag erzähle...
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/was-ist-es-was-ich-will/1130326
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fuehlen
liebe
1,130,326
null
derHalbstarke
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Das besondere Angebot
Besorgt. Und abgehakt.
Es ist schon eine ganze Weile her und vor einigen Tagen hatte Ivy ihn im Supermarkt völlig unerwartet wiedergesehen, wühlte in der Kühltheke als seine Hand die ihre wie zufällig berührte. Irritiert schaute sie auf und blickte in ein Gesicht, das sie nicht vergessen hatte, nicht diese Augen, nicht diesen Mann auch wenn es lange her ist, aber es gibt halt Dinge oder Begegnungen im Leben, die vergisst man nicht und er gehört dazu. Die Erinnerungen an ihn sind irgendwie in ihr nachhaltig haften geblieben, Erinnerungen, die man wohl unter Erfahrungen verbucht. Es wird so vor 5 oder 6 Jahren gewesen sein. Ivy war zu der Zeit Single, vergnügungssüchtig und irgendwie auf der Suche nach jemandem, mit dem sie ihre sexuellen Bedürfnisse ausleben konnte und mit dem aus einem One-Night-Stand vielleicht sogar mehr, etwas Dauerhaftes werden könnte. Wie es eben so ist, wenn man sich nach Nähe und Zweisamkeit sehnt und wenn es sich halt ergibt. Nein, sie gehörte nicht zu dem Typ Frauen, die es drauf anlegten jemanden kennen zu lernen, um einen Mann in den zweifelhaften Hafen einer gezwungenen Beziehung zu locken. Abgesehen davon, dass genau so etwas in die Hose geht und nie gelingt, ging es Ivy in erster Linie um den Spaß, alles Weitere würde sich ergeben oder auch nicht. Sie hatte ihr Amüsement in dieser Zeit, hatte so manchen netten Typen kennen gelernt, sich vergnügt, wie es auch durchaus einer allein stehenden Frau zusteht, ohne gleich nuttig zu wirken, geschweige denn, zu sein. Ivy war es immer schon suspekt gewesen, wie abwertend Männer eine Frau beurteilen konnten, die für sich die gleichen Rechte beanspruchte, wie ein Mann. Auch in sexueller Hinsicht. Er ist ihr sehr schnell unangenehm aufgefallen. Unangenehm deshalb, weil er Ivy ständig anstarrte. Egal, in welcher Kneipe, egal in welcher Disco, sie fühlte sich von ihm beobachtet, penetrant fixiert und hoffte, dass er sie nicht ansprechen würde. Ivy fand ihn ätzend: zu dünn und zu schlaksig, irgendwie strange und überhaupt nicht ihr Fall. Sie mochte es lieber kompakter, maskuliner. Nein, der Typ war absolut nicht ihr Fall und doch – und obwohl sie nicht mal bis heute weiß, weshalb, reizte er sie plötzlich. Sehr sogar. Waren es die knallblauen Augen, sein markantes Gesicht oder am Ende doch nur ihr Verlangen nach sexueller Nähe, die an diesem Abend keine Ruhe geben wollte? Eh sich Ivy versah, saß sie in seiner Wohnung, trank irgendein Zeugs und unterhielt sich angeregt mit ihm über seine Arbeit als Architekt, bewunderte seine Stimme und die Art, wie er erzählte und konnte es kaum abwarten, mit ihm das zu teilen, was er bereit war, mit ihr zu teilen. Es war eine der besten Fickgeschichten, die Ivy bis dahin erlebt hatte, und sie hörte erst auf, als die Sonne schon viel zu grell durch das Fenster schien. Der Kerl war nicht nur interessant, er wusste auch genau, wie er ihr Verlangen befriedigen konnte. Völlig übermüdet, aber mehr als befriedigt tranken sie beide noch einen Kaffee zusammen und verabschiedeten sich mit der Zusicherung, diese Nacht bald zu wiederholen. Ivy hatte nichts mehr von ihm gehört. Ohne es zu wollen, ließ sie dieser Mann nicht mehr los, er, der so gar nicht ihr Typ war und sie zuvor ewig genervt hatte. Tagelang wartete und hoffte Ivy auf seinen Anruf, tagelang wünschte sie eine Wiederholung dieser Nacht. Vergebens. Sie war verwirrt. Etwa verliebt? Oder war es doch nur das Erlebnis einer besonders befriedigenden Nacht? Einige Wochen später sah sie ihn wieder, er starrte wie immer, nur dieses Mal war nicht Ivy das Objekt. Irgendwann ging sie auf ihn zu, versuchte völlig belanglos zu sein und stammelte etwas von „…wie nett dich wiederzusehen, wie geht’s und komm, lass uns zu dir gehen, war doch letztens schön, oder?!“ Er grinste Ivy an, versicherte, dass es das war und sie ihn doch jetzt bitteschön in Ruhe lassen solle, denn er wäre beschäftigt und schließlich war es nur eine Nacht zu Zweit, nicht mehr und nicht weniger. Nicht mehr und nicht weniger. Ivy kam sich billig und schmutzig vor und hätte ihm in diesem peinlichen Moment zu gerne eine geknallt. Aber nein, er hatte ja Recht, es war nur Sex und sie die Blöde, die mehr darin gesehen hatte. Gequält lächelnd wünschte sie ihm viel Erfolg und überließ ihn seiner „Beschäftigung“. Ja, es war ne gute Nummer, nicht mehr und nicht weniger und hatte für ihn keine weitere Bedeutung. War Ivy etwa selbst nicht besser, als dieser Kerl mit dem Talent zum Bumsen und hatte es mal ordentlich gezeigt bekommen, gezeigt bekommen, dass es in dieser „sexuell“ von Männern regierten Welt nur so und nicht anders zugeht? In der Frauen gerne das Objekt, aber nicht die ebenso frei Agierenden sein können und dürfen, ohne diesen billigen Beigeschmack? Ohne ebenso das Recht auf einen One-Night-Stand zu haben, es sei denn, das Begehren dazu geht von „ihm“ aus? Ist es als Single-Frau wirklich so verwerflich, zu leben wie man mag, auch sexuell frei, wenn einem danach ist? Es hatte seine Zeit gedauert bis Ivy begriff, dass das einfach nur das Leben ist, dass er einfach nur eine unschöne, aber all zu menschliche Erfahrung ist, wie sie jedem, jeder anderen auch passieren kann, Männern ebenso wie Frauen. Er grinste sie frech an und Ivy hatte längst bemerkt, dass er sie nicht erkannte und wieder genauso guckte, wie damals, als die Sonne eine Spur zu hell durch sein Fenster schien. Sein „…was machst du so und hättest du nicht Lust?“ registrierte sie mit einem gespielten Erstaunen und antwortete, dass sie leider gerade sehr beschäftigt sei. Mit lüsternem Aufblitzen in seinen Augen schaute er sie an, offenbar sicher, dass Ivy scherzte und es kaum erwarten konnte, auf sein Angebot einzugehen und wiederholte mit charmantem Unterton seine Frage. Sie zupfte ihren Einkaufszettel hervor, fuhr gespielt ernsthaft mit dem Finger übers Papier und teilte ihm abschließend mit einem ironischfreundlichen Lächeln mit, dass bereits alles auf der Liste besorgt und abgehakt sei. Auch die Sonderangebote.
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wissen
alltag
955,391
1,457,040,600
Trostpreis_
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Kopf über Herz
Wie schnell sich die Gefühle drehen können und die Frage nach dem WARUM???
Kopf über Herz Wie schnell sich die Gefühle drehen können. Wie schnell es doch manchmal gehen kann. Ein unachtsamer wisch nach rechts. Ein Matsch! Ein Match wie ich es schon so oft hatte. Eigentlich hatte ich keine Erwartung an dieses App. Zu oft schon mit Frauen geschrieben und am Ende ist es wieder im Sand verlaufen. Ein nettes Lächeln, tolle Ausstrahlung und sympathisch . Eine von vielen, dachte ich. Die ersten Nachrichten und hey , sie ist wirklich toll! Sympathie auf den ersten Wisch. Dem ersten Treffen folgte sofort ein zweites und ein drittes. Es war wunderbar. Wir schrieben täglich, teilten den gleichen Humor, die gleichen Ansichten- alles war perfekt. Alles hat sich gut und richtig angefühlt. Schmiedeten Pläne, lachten zusammen, lernen uns weiter kennen und da war auf einmal dieses Gefühl, dieses Gefühl angekommen zu sein. Wie schön es doch war zusammen einzuschlafen und am nächsten Morgen in ihre braunen Augen zu schauen und ein leises " Guten Morgen " zu hören. Sie lächeln zu sehen und dabei mit meiner Hand durch ihre Haare zu streifen. Den Duft ihres Haarshampoos noch einige Zeit an meinen Händen zu riechen. Das Erste mal zu hören " Ich hab mich in dich verliebt " . Es war zu schön um wahr zu sein. Noch Wochen vorher hätte ich das niemals für möglich gehalten. Doch dann kam sie. Sie, die meine Bezugsperson geworden ist. Der ich alles erzählen wollte und konnte. Ich wollte alles von ihr wissen. Diese Frau hat mich fasziniert und war froh ein Teil von ihr zu sein. Dann war auf einmal diese Wand am Abend im Bett da, die ich nicht habe kommen sehen. Mit voller Geschwindigkeit wurde ich getroffen. Auf ihr stand: " Meine Gefühle haben sich nicht weiterentwickelt " . Alles in mir hat sich zusammengezogen und befand mich im freien Fall. In dem Moment lag sie noch mit ihrem Kopf auf meiner Brust und konnte mein Herz schlagen hören was ihr gehört hat. Wie konnte es nur soweit kommen? Warum so schnell? Heute noch alles wunderschön und morgen die ersten Zweifel und es gleich beenden ohne darüber zu sprechen geschweige denn darum zu kämpfen? Was ist vorgefallen? Das konnte sie mir alles nicht beantworten. Nur, Herz sagt ja, Kopf sagt nein! Und warum bist du wieder bei Tinder? War das alles nur gespielt? Wer hat dir den Stecker gezogen? Wo ist die Frau, in die ich mich verliebt habe. So eiskalt kannst du doch gar nicht sein. Warum kann ich sie nicht vergessen? Warum glaube ich weiter an UNS? Es war so perfekt und einmalig. Wiedermal bin ich auf die Liebe und mein Herz hineingefallen. Wie oft muss das Herz noch brechen und wie oft kann es sich noch selbst reparieren? Ich will dass du es reparierst. Irgendwas in mir sagt, dass war es noch nicht. Die Liebe ist was großartiges, dass ich nur mit dir teilen möchte. Tags: Herzschmerz, Trennung, vergessen
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Herzensheimat - Heimatliebe - Wurzeln
Wo meine Heimat und mein Zuhause ist das sind zwei verschiedene paar Schuhe.
Meine Heimat, ist da wo ich aufgewachsen bin. Der Ort an dem ich meine Kindheit erlebt habe. Der Ort der für immer mein Ursprung bleibt. Meine Heimat ist das schöne OWL, die schöne Hansastadt Herford. Mein Zuhause ist ganz woanders. Mein Zuhause ist da, wo ich jetzt lebe. Es wird nie meine Heimat sein. Hier werde ich nie verwurzelt sein, egal wie lange ich hier in Enger bleiben werde. Mein Zuhause, ist immer genau da, wo alle meine Liebsten sind. Eltern, Freunde und Geliebte. Und dann gibt es noch meine Herzensheimat. Der Ursprung meiner Eltern. Und mein Ursprung sind meine Eltern. Sie entspringen aus Dresden. Auch wenn ich da nicht lebe, fühlt sich mein Herz angekommen. Es ist wie Heimat und Zuhause. Es ist ein Teil von mir, so wie auch meine Eltern ein Teil von mir sind. Die schönen Gassen und Wege kenne ich so gut wie meine Westentasche. Es ist der Ort, an dem die Zeit zwar still zu stehen scheint und dennoch zu schnell vorbei geht. Alle paar Jahre darf sich mein Herz angekommen fühlen. Dann besuche ich jeden Winkel dieser Stadt. Wer schon mal in Dresden war oder sogar lebt, der kann nachempfinden wie sehr man einen Ort bzw. Stadt lieben kann. Diese Stadt vereint soviel Schönheit. Sie ist alt und modern zu gleich. Sie ist ein wahres Meisterwerk. Die Menschen sprechen lustig und sind immer gut gelaunt. Diese Herzlichkeit vermisst man. Mein Zuhause ist hier, meine Heimat dort und meine Herzensheimat ist viel zu weit entfernt. Tags: Heimat, Zuhause, Familie
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Willkommen in der Vergangenheit
Die ersten Herdenläufer präsentieren schon ihren fotografischen Jahresrückblick, ich bleibe stumm in meinem Wald und schüttle den Kopf.
Verdammt, das Jahr ist fast beendet. Nicht, dass mich das sonderlich beschäftigt, schließlich beende ich meine Tage oder Jahre immer nach eigenem Gutdünken, also immer dann, wenn es gut für mich ist. Ein Jahr kann nach meiner Zeitrechnung dann auch mal nur ein paar Wochen dauern, wobei das jetzt wirklich keine Rolle spielt. Das Jahr 2012 neigt sich dem Ende zu und was mich daran stört, ist etwas, das mich bereits zum Ende des vergangenen Jahres störte: Es ist Zeit für Rückblicke. Verdammt, ehrlich, ich dachte, das wäre so ein Relikt wie das Telefon mit Wählscheibe oder der Glaube an den Wohlgeschmack von Scheibletten. Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, ende mal wieder als fleischgewordener Wackeldackel und nehme irritiert Abstand von der Menschheit. Wobei ich immer annahm, dass ich mich nicht weiter entfernen könne, aber meine Maßeinheiten sind dehnbar. In diesem Jahr beginnt meine Verwunderung bereits auf der Facebook-Seite: Kostenlos – na, immerhin – stellt mir Mark Zuckerberg ein Werkzeug zur Verfügung, das die für mich wichtigsten Fotos des ablaufenden Jahres in einer Collage verewigt. Die ersten Herdenläufer präsentieren schon ihren fotografischen Jahresrückblick, ich bleibe stumm in meinem Wald und schüttle den Kopf. Das kann ich mittlerweile ganz gut, vielleicht schaue ich als Wettkandidat mal bei Markus Lanzelot vorbei. Aber, ungeachtet dessen, liebe Freunde des Blautons: Wenn ich Fotos sortieren will, dann mache ich das selbst, dafür brauche ich keine Internetseite, die das nach dem Zufallsprinzip absolviert. Ich brauche dafür überhaupt niemanden, weil ich auch ohne Fotos weiß, was im Jahr so großartig war, das muss ich nicht einmal sortieren, das habe ich in meinem Herz gespeichert. Ohne Festplatte, aber mit Gefühl. Ohne Kopfschütteln, aber mit Tränen der Freude und der Trauer. Alles da. Ganz sicher ist Facebook nicht allein, es gibt ja noch andere Seiten, die den Menschen beim Zurückblicken helfen. Die Wichtigen machen das allerdings selbständig und formulieren ganz offen, was sie in der Welt in diesem Jahr bewegte. Kriege im Osten, Boykotte und Demonstrationen, Eheschließungen von Prominenten, Skandale und Europameisterschaften, was es eben so gibt, das den Menschen bewegt, der keinen eigenen Garten hat, um den er sich kümmern kann oder will. Denn ich muss gestehen – ich übe diesen Satz heimlich, falls ich mal angeklagt werden sollte –, ich muss also gestehen, dass mir das Weltgeschehen immer noch vollkommen gleichgültig ist. Herr Obama ist nicht mein Präsident, der Nachwuchs eines Königshauses wird sicher nicht von mir aufgezogen, Fußball mag ich nur, wenn ich mitspielen darf und jeder Krieg, so herzlos es auch klingt, ist Sache der Betroffenen. Nein, ich bin nicht betroffen, wenn die Amerikaner einen Grenzposten meines Heimatlandes zwei Stunden lang beschießen, um sich anschließend für das Versehen zu entschuldigen. Ich bin betroffen, wenn der Mann meiner besten Freundin vor psychischen und physischen Problemen steht, die er nicht allein bewältigen kann, ich bin betroffen, wenn der Hund meiner Eltern stirbt, auch wenn ich ihn nicht so gern mochte. Ich bin von dem berührt, was in meinem Garten passiert und ich achte darauf, dass dort Frieden herrscht. An jedem Tag. Wäre jeder in seinem Garten so fürsorglich – ach, den Gedanken spare ich mir und träume ihn zu Ende, das Kopfschütteln überlasse ich an dieser Stelle anderen Menschen. Im Fernsehen geht es dann ganz sicher weiter, auch wenn ich das nicht verfolgen kann. Ich weiß, dass es da immer diese Sendung »Menschen 20XX« gab, die kommt also bestimmt auch noch. Rückblicke, wohin das Augenlicht das Dunkel erhellt. Im Auto ist das wichtig, mal nach hinten zu sehen, dafür gibt es einen Rückspiegel. Und es ist auch wichtig, vorausschauend zu fahren, um vor unliebsamen Überraschungen weitgehend verschont zu bleiben, aber das Wesentliche spielt sich direkt in der näheren Umgebung ab. Die Gegenwart wird unterbewertet, vollkommen. Die Menschen verbringen so viel Zeit damit, nach hinten zu sehen und sich an die Vergangenheit zu klammern, dass ihnen eine ganze Menge des Lebens einfach verloren geht, weil sie gerade in eine andere Richtung sehen. So kann es gehen. Es gibt jedoch Hoffnung, denn die Zeit der Rückblicke wird bald vorbei sein, dann ist Schluss mit der Vergangenheit. Das Kopfschütteln wird sich in meinem Fall aber nicht legen, denn nahtlos an das Zurückblicken wird sich auch in diesem Jahr das Vorausschauen anschließen. Die guten Vorsätze und die Prognosen für das neue Jahr, das immer besser werden sollte, als das vergangene. Schließlich muss alles bewertet werden, selbst die Jahre unterliegen einem Leistungsdruck. Alles wird verglichen und muss optimiert werden. So viel also zum Thema Hoffnung. Aber ich gebe nicht auf, ich hoffe weiterhin, dass die Menschen sich mit der Gegenwart beschäftigen und darauf achten, dort in Frieden zu leben. Vielleicht verschwinden dann eines Tages die Jahresrückblicke. Die Fotocollagen von Facebook bleiben sicher bestehen, die Daten kann ja niemand mehr löschen, die sind so zeitlos wie mein Kopfschütteln. Immerhin. Willkommen in der Vergangenheit.
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Zwiegespräch mit Vater Mond
Der Mond schien ein Stück näher gekommen zu sein. Mild blickte er sie an und sprach behutsam
- Zwiegespräch mit Vater Mond - Mit Tränen in den Augen, sass sie im dunklen Raum, am Fenster. Sie schaute auf die sanft beleuchtete Strasse. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. Viele Gedanken schossen ihr durch Kopf. Sie sah auf, Richtung Mond, der hell und liebevoll, wie ein Vater auf sie herab zu schauen schien. Da brach es alles aus ihr heraus und sie flüsterte alles, was ihr durch den Kopf ging, zum Mond hinauf: "Ich will endlich mal was anderes als das hier. Ich will mal Antworten, nicht immer nur Fragen. Ich will Helligkeit, nicht immer nur Dunkelheit. Ich will Wärme, nicht immer nur Kälte Ich will Zweisamkeit, nicht immer nur Einsamkeit. Ich will Hoffnung und Zuversicht, nicht immer nur Ängste und Zweifel. Ich will Heilung, nicht immer nur neue Narben. Ich will endlich vorwärts kommen, nicht immer nur neue Mauern." Nun blickte sie nicht mehr hinauf. Ihr Gesicht in ihren Händen, weinte sie all ihren Schmerz hinaus. Aber der schien unerschöpflich, nie enden zu wollen. Zitternd, schluchzend nahm sie die Hände vom Gesicht. Der Mond schien ein Stück näher gekommen zu sein. Mild blickte er sie an und sprach behutsam: "Mein Kind, manchmal da gibt es Zeiten, wo es nur Fragen gibt. Die Antworten auf sich warten lassen und manche sogar nie kommen werden. Manche Fragen werden nicht beantwortet. So ist es bei jedem mal. Die Wärme kommt auch wieder zurück, sie hat es schwer durch die Mauer zu dringen die dir das Leben bietet und durch die zusätzlichen, die du um dich selbst errichtet hast. Du wirst sehen, wenn du es schaffst deine Mauern einzureißen, wie hell und warm es hier draußen ist." Sie unterbrach ihn: "Die Mauern, habe nicht ich errichtet. Das haben die anderen geschafft. Sie haben die Mauern mit ihrem Verhalten, ihren Lügen, ihren Schweigen, ihrer Ignoranz geschaffen. und mich haben sie dabei eingesperrt. Während sie lächelnd, weiter zogen, sich keiner schuld bewusst sind." Der Mond schwieg. Nichts war mehr zu hören, außer in weiter Ferne ein fahrendes Auto. Der Vater Mond schien nachzudenken, Luft zu holen bevor er zu seiner Antwort ansetzte: "Und nun sitzt du innerhalb deiner Mauer. Der Mauer, deren Steine aus Ängsten, Zweifeln und Misstrauen bestehen. Und zur Heilung brauchst du Wärme, Licht und Liebe. Aber die stehen vor deiner Mauer, du kannst es nur nicht sehen. Du brauchst helfende Hände, die mit dir zusammen die Mauer Stück für Stück abtragen. Und manche Narben, mein Kind, sind tiefer als alle anderen. Sie sind so tief, da kann man nicht einfach ein Pflaster drauf kleben, es abreißen und siehe da geheilt. Diese Narben, brauchen viel Zeit zum heilen. Und du musst sie dir und den Narben geben." Nun schwieg sie, sah ihn stumm mit nassen Wangen an. "Woran erkenne, ich die richtigen, helfenden Hände?" "Die Zeit, wird es dir zeigen und du wirst es einfach wissen, vertraue deinem Gefühl", sprach er leuchtend warm. Sie stand auf sah ihn dankbar schweigend an. "Ich bin immer da, gehe jede Nacht auf und kannst du nicht schlafen, dann reden wir. Nun geh schlafen, vielleicht bringt ja die Sonne einige Antworten." Sie legte sich gehorsam hin, verdunkelte ihr Zimmer diesmal nicht. Ließ sich Vater Mond auf ihr Gesicht scheinen und schlief mit den Gedanken ein, dass ja ein wenig Helligkeit schon herrscht, Mondschein - Helligkeit. Und Vater Mond? Er blieb bei ihr beleuchtete sie mild und schien zu lächeln....
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der Kuss
eine etwas andere Vereinigung
Ich sitze hier in der Dämmerung, ich warte, ich warte auf sie. Ich muss gestehen, ich hab mich nie besonders für Sonnenuntergänge interessiert, klar wenn man verliebt ist, da ist alles was bunt und farbig und leuchtend ist total schön und toll. Es ist noch schöner und toller wenn man es mit einer besonderen Person teilen kann. Mit ihr kann ich den Sonnenuntergang nicht teilen, sie ist Sonnenallergikerin. Sie erklärte mir, dass ihre Zellen zu empfindlich für UV-Licht sind. Sie warnte mich, irgendwann würde mein Körper auch so reagieren und wirklich ist meine Haut, seit sie mich küsst, sonnenempfindlicher geworden. Sie ermahnt mich: „Wenn du nicht mehr willst, werde ich dich in Ruhe lassen. Sag nur ‚Geh‘ oder ‚Verschwinde‘ und ich bin weg.“ Aber sie weiß genau wie abhängig ich von ihr bin, sie war selbst vor langer Zeit in derselben Situation, als sie den Kuss empfing. Wenn ich morgens aufsteh ist es wie ein flüchtiger Traum, ich weiß was geschehen ist und weiter nichts und dass ich mich gern daran erinnere. Ich frühstücke mit Heißhunger, Spiegeleier, Honig- und Nutellabrote und mehrere Schalen Müsli, dazu O-Saft und Milch, viel Milch. Ich singe auf dem Rad die Songs meines I-Pods und trete voll in die Pedale, bin sehr zeitig unterwegs so gehört mir der Radweg, der Morgen. Inzwischen mache ich meine Tour vor Sonnenaufgang. Gut gelaunt, geduscht und umgezogen, sprinte ich von den Umkleideräumen im Keller die paar Stufen hoch zum Eingangsbereich der Firma, begrüße die Empfangsdame Frau Maier, Frau Helga Maier, sie lächelt auch gleich zurück und bietet mir Kaffee an, von dem der gerade durchläuft, was sie früher nie tat. Sie ist die Erste in der Firma, sie meint die Erste zu sein. „Guten Morgen Herr Stich, heute auch wieder so zeitig? Haben sie kein Zuhause?“ Auf meinem Schreibtisch stapeln sich Aktenberge, ich weiß nicht wie viele Kollegen ihre Arbeit inzwischen auf mich umverteilen. Scheißegal, nur her damit, bis zur neun Uhr Pause hab ich bereits einen Stapel weg, seit Diana mein Leben bereichert, geht das alles locker, flockig von der Hand. In der neun Uhr Pause wird wieder einmal mein Appetit bestaunt: „Und du wirst kein bisschen dicker, wie machst du das?“ Zehn Uhr Besprechung, ich misch den Laden auf, mit ´ner Menge Ideen die mir morgens immer einfallen. Mein Chef sorgt sich: „Mensch Steffen, du bist so gut drauf, ich hab Angst vor dem Tag an dem du einen Burn Out hast oder ´nen Karrieresprung zur Konkurrenz machst.“ Ich beschwichtige ihn und schwör ihm ewige Treue und erklär den Feinschliff an den Ideen. Nach der Besprechung nimmt mich mein Chef auf die Seite und bietet mir ein helleres Büro im Südflügel an. Ich lehne den Südflügel ab, ich lehne wieder eine Beförderung ab, zu viel Arbeit, zu viel Sonne. „Ihre tägliche Laune ist ja zum fürchten.“ Mäkelt mein Abteilungsleiter nach der Sitzung, ich flachse ein bisschen rum und kriech ihm ordentlich in den Arsch, damit er nicht weiter eifersüchtig ist und sich um seine Position sorgt. In der Mittagspause flirte ich mit den Damen, aber sie wissen wie oberflächlich meine Absichten sind: „Ach, du willst doch nur deine Diana!“ Aber ich will ja nicht einmal Diana, ich will nur ihren Kuss, wie ein Junkie seinen Schuss. Der Mittag zieht sich ewig, da bietet ein Problem mit der Rechnungsabteilung eine kleine Abwechslung. Ich muss noch kämpfen und mir die idiotischsten Sachen einfallen lassen, als der Chef mich unbedingt in den Außendienst einteilen will. Ich wäre zwei Tage in Deutschland unterwegs und käme voll auf Entzug. Herbert springt für mich ein und bekommt die Außendienststerne bzw. Sympathie ‚für besonderen Einsatz‘ Punkte in Form eines dicken Lobes vom Chef, na ja, Hauptsache die nächsten Abende sind gerettet. Zum Trost will Herbert und Lothar mich unbedingt zu einem Feierabenddrink überreden, aber ich entschuldige mich und plündere mein restliches Ausredenkonto für diesen Tag: „Aber dafür schuldest du uns ein Workout in der ‚ Powerstation ‘, Squash, Badminton oder Tennis, such dir was aus, aber die nächsten Tage! Du gegen uns.“ Ich verspreche was sie wollen und düs ab nach Hause, kurz umziehen und ab ins die Fitnessabteilung der Powerstation , zum Glück sind Herbert und Lothar noch nicht da. Ich muss die restliche Energie verbrauchen – Laufband, Crosstrainer, sämtliche Maschinen für jegliche Muskelgruppen. Inzwischen hab ich einen Body wie die Typen mit ihren Eiweiß- und Proteinshakes. Die Trainer wundern sich wie ich in so kurzer Zeit so gewaltige Muskelpakete aufbauen konnte. Manche Kraftsportler sind wütend auf mich weil ich ihnen nicht meinen Anabolikadealer verrate. Aber ich werde ihnen nichts von Diana erzählen, Diana gehört nur mir allein oder ich gehöre ihr. Die Mädels haben aufgehört mir ihre Telefonnummern zuzustecken oder unter meinen Gepäckträger zu klemmen, sie sind nur noch eifersüchtig auf Diana. Ich schwing mich wieder auf mein Rad, kurz beim Supermarkt Zwischenstopp. Sprinte mit dem Rennrad und den Einkäufen die fünfundfünfzig Stufen hoch zu meiner Wohnung, duschen, futtern und los. Jetzt sitz ich auf der Parkbank, die Sonne ist bereits verschwunden, ihr Glühen verbrennt den Horizont, gleisendes Gelb, loderndes Orange und blutiges Rot, bis die Nacht es völlig verdeckt. Sie sitzt neben mir, betrachtet mich, ich spüre ihre Anwesenheit, ihr Verlangen. Natürlich weiß sie wie sehr ich mich nach ihr sehne. Sie wartet, amüsiert, genießt meine gespielte, nervöse Zurückhaltung. Ich habe sie nicht kommen hören, kein Rascheln oder Zweige knacksen, anmutig ist sie herangeschlichen, wie eine Raubkatze. Sie wird nichts sagen, sie muss nur abwarten bis ich mich ihr hingebe. „Hallo Diana.“ Sie lächelt, sie ist nicht mehr so bleich wie an dem Abend, als sie mich im Getümmel der Kneipe beschnüffelte, auswählte, bedrängte. Sie trägt ein Sherri Hill Cocktail Kleid, mit einem schwarzen Bustier an den ein silbern glänzender Rock angenäht ist, dazu fast bis zu den Knien reichende schwarze Lederstiefel. Ihre Frisur wie immer: schwarz, glatt, glänzend, zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden der ihr weit über den halbnackten Rücken fällt. Aber ihr Anblick erregt mich nicht mehr so wie an jenem Abend. Sie ist meine Dealerin, inzwischen erregt mich nur noch die Vorfreude. Wie ein Junge der von seiner heimlich Angebeteten endlich angesprochen wird, so schlägt mein Herz in rasender Vorfreude als sie sich zu mir neigt, mich erlöst. Ein Vorbeigehender würde denken, dass diese Frau ihrem Liebsten ihr Haupt auf die Schulter legt, müde vor lauter Sehnsucht. Vielleicht ist es für sie ausruhen? Für mich ist es besser als Sex: Sie dringt in mich ein, ihre Zähne tauchen tief in meinen Hals. Bis sie weit genug vorgedrungen ist und die richtigen Stellen getroffen hat, sie verharrt. Ihre Zähne passen wie ein Dolch in seine Scheide. Außenstehende würden sie Fang- oder sogar Reißzähne nennen, aber sie sind wie Kanülen, wie Hohlnadeln durch die Flüssigkeit zu- oder abgeleitet wird. Wir erstarren in unserer Umarmung. Ihre einzige Bewegung ist ihr Saugen, das gemeinsam mit ihrem Atmen pumpt. Sie nimmt Sauerstoff und mein Blut auf und gibt verbrauchte Luft und ihr verbrauchtes Blut ab. Sie kann keine lebenden Kinder gebären, alle Embryos sterben an dem schwarzen Blut, ihre Art pflanzt sich fort mit dieser Dialyse. Sie braucht einen wie mich, wie ich ihren Kuss brauche. Irgendwann werde ich nicht mehr rot oder dunkelrot bluten, in meinen Adern wird eine Flüssigkeit, wie schwarzes dünnflüssiges Öl fliesen. Damit ich nicht daran sterbe werde ich den Kuss weitergeben müssen. Wenn nicht vorher eines meiner Organe versagt oder die Zähne nicht ausgewachsen sind oder einer der Anabolikajunkies mir einen der Zähne ausgeschlagen hat. Wie wird meine Zukunft aussehen? Scheißegal. Den Biss spüre ich nicht mehr, ihre Blutbahn vereint sich mit meiner Blutbahn, wir werden beide zu einem Kreislauf, ihr Puls ist mein Puls, wiratmen in der gleichen Frequenz. Ich werde eins mit ihr, spüre ihre Weiblichkeit, jetzt auch meine Weiblichkeit, spüre ihren Körper, jetzt auch mein Körper, es ist wie eine perfekte Symbiose. Ich vergesse die Zeit, meinen schlaffen Leib, vergesse die Welt um mich, das Oben und Unten, das Hier und Jetzt. Ich bin Eins mit ihrer Art, bin aber auch eins mit dem Mensch Diana, der sie einst war, so werde ich Eins mit allen Menschen. Verschmelze auch mit ihrer tierischen Seite, verschmelze mit dem Tier Diana, verschmelze mit allen Tieren. Mein Körper mein Geist hat sich aufgelöst, ist wie ein Tropfen eingeflossen in die Energie die uns umgibt, verbindet sich mit der Energie der Bank auf der wir sitzen, dem Wind der uns umweht, dem Mondlicht das uns bestrahlt. Ich bin ein Wesen mit allen Wesen, mit allen Dingen, allen Elementen. Es gibt keine Fragen, keinen Schmerz, keine Kälte mehr. Ich bin aufgelöst, bin überall, in so einem überwältigendem, unbeschreiblichem, unbegreiflichem Zustand, kann sich sonst nur Gott befinden. Als sie sich löst, ist das Gefühl immer noch so stark, dass ich nicht bemerke wie sie entschwindet, dass ich noch schwebe, ich sitze hier auf der Parkbank und schwebe über der Stadt, über dem Land, fort weit fort.
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Sechs Begegnungen mit Menschen zwischen September und Dezember
An der Bushaltestelle sprach mich eine Frau an.
Fünfzig vielleicht. Elegant. Pastellfarben. Vielleicht zu dünn. Lavendelduft. Dauerwelle und Strähnchen. Goldringe. Ich sähe freundlich aus. Ich rauchte Selbstgedrehte und saß in der Sonne. Mir war kalt. Ich war genervt. Ich lächelte sie an. Ob ich ihr helfen könne. Ob sie meinen Geburtstag erfahren dürfe. Weil ich freundlich aussähe. Und lächle. Ich nannte ihr Tag und Monat. Dreizehn. März. Sie kramte in der Handtasche. Weiß. Leder. Sie schrieb es sich auf. Kleines Notizbuch. Rosen und Ranken. Putten. Rosa, Braun und Gold. Und mein Name? Ob sie Geburtstage und Namen von Menschen sammle, die sie freundlich finde. An Bushaltestellen. Sie verneinte. Sie sammle nicht, sondern versuche loszuwerden. Sie stand vor mir in der Sonne. Lächelte. Kein Werbekuli. Füllfederhalter. Schwarz mit Ornament. Zahnprothese. Flüssig-Make Up. Gebräunt. Was sie denn versuche loszuwerden. Liebe Gedanken. An liebe Menschen. An besonderen Tagen. Das klinge komisch, das wisse sie. Doch es helfe ihr, sich dem Elend in der Welt emotional nicht ausgeliefert zu fühlen. Wenn sie an bestimmten Tagen kurz liebe Gedanken für jemanden denke, den sie mal getroffen habe. Fremde. Liebe fehle. Sie spende natürlich auch, aber das sei noch darüber hinaus. Für die armen Menschen hier. Und lächelte noch immer. Und ganz ehrlich. Und ich konnte, konnte, konnte das Häkchen im Kopf bei verrückt einfach nicht setzen. Konnte es nicht. Ich war zuerst verblüfft, dann ergriffen. Und dann voll Mitleid. Abscheu. Mitleid. Mitleid. Frust. Mitleid. Und Selbsthass. Dann dafür. Der Mann an der Ecke vor dem Geldschrank-Geschäft. Mit Bierflasche und in einem anderen Leben mal hellblauer, hier braunbefleckt verlebter Daunenjacke. Der einfach da steht und nichts ansieht. Er steht da, als ich zur Bäckerei gehe. Steht und bewegt sich nicht. Steht und starrt, ohne zu sehen. Er steht noch, als ich zurückkomme. Vier Brötchen. Zweimal Körner. Steht noch, als mir einfällt, dass ich zur Apotheke wollte. SSRIs. Er steht auf dem Hinweg zu Apotheke. Und er steht noch immer dort. Stehend und nichts sehend. Als ich zurückkomme. 20 Minuten, vielleicht weniger. Ich erwarte Angst oder Unbehagen. Stattdessen das Gefühl, ihm zurufen zu wollen: "Ich weiß was Du meinst! Ich weiß verdammt nochmal genau was Du meinst, Kumpel!? Je mehr er von sich preisgegeben hatte, desto mehr hatte er die Führungsposition an diesem Abend abgegeben. Anfangs forsch, war er über die Stunden mit jedem Satz über sich. Jedem Eingeständnis, jeder Antwort. Jedem sensiblen Moment, von denen es manche gegeben hatte. Mehr und mehr weniger geworden. Sie war es, die in Anwesenheit der Kellnerin das zweite Getränk bestellte und ihn um seine Bestellung bat. Ich nehme noch? Und was möchtest Du trinken? Sie durchquerte am Ende des Abends vor ihm das Restaurant zur Kasse. Sie sagte Zusammen. Er schwieg. Lächelte. Es schien nicht unangenehm, blieb unausgesprochen. Als sie um Mitternacht auf die Straße traten, passte er sich, zu ihrer Linken, ihrem Schritt an. Er sprach. Sie hörte zu. Sie fragte nach. Nickte. Kommentierte. Sie sagte schließlich Es war ein schöner Abend. Er stimmte zu und wirkte befreit und zugleich schutzlos, als sie sich noch einmal umdrehte und ihn weggehen sah. Die Hände in den Hosentaschen. In seinem Profil war unter 'Homepage' der Internetauftritt der Kopfverunstalterkette UNISEX angegeben. Das Leben, sagte sein Profil aus, solle Spaß machen und nie langweilig werden. Ich zählte 27 Portraitbilder von ihm in wechselnden Outfits und Farben. Er war auf der Suche nach einem Date. Für jetzt. Plötzlich kam eine Nachricht. "Ich glaube wir sind uns ähnlich?, schrieb er. Ich schrieb zurück: "Kann sein. Wir sind beide von uns überzeugt. Aber nur weil der Walfisch und die Fledermaus Säugetiere sind. Heißt das weder, dass sie in der selben Welt leben. Noch, dass ein Walfisch fliegen kann.? Er antwortete: "Das verstehe ich jetzt nicht?? Ich schrieb: "Und genau das meine ich.? Kalter Wind wehte Regenschleier gegen seinen Hals. Einzelne Tropfen seilten sich vom Rand seiner Brille über die Wangen herab. Noch flatterten seine Haare und fingen den Regen im Flug auf. Hin, dachte er und wollte es schon flüstern. Weg. Hin. Hin oder weg. Hin und weg. Hin. Er schüttelte den Kopf im Gehen. Zerblinzelte die kleine Welle, die sich in den Augenwinkel geflüchtet hatte. Die Unterführung war in Sicht und erreicht, bevor das erste Rinnsal sich über den Rand seiner Augenbrauen stürzen konnte. Der Schriftzug auf einem regenverbeulten Plakat: Wir retten Eure Welt. Und er lachte. Ja, Scheiße nochmal! Das tut Ihr! Die beiden jungen Männer in der S-Bahn, die so schön gelächelt haben wie ich lange niemanden habe lächeln sehen. Sie sahen bekannt aus. Doch ich erkannte sie nicht. Ich bewunderte sie mit einem Gefühl des Vertrauten und dachte dabei, dass nur wenige Menschen so lächeln können. Dass man meint darin etwas Vergangenes wieder zu erkennen. Und ich wäre gerne mit ihnen gegangen, etwa zwei Augenblicke lang. Dem vertrauten Lächeln hinterher wie dem Rattenfänger. Sie lächelten mich an. Und ich lächelte nicht zurück. Konnte nicht. Aus Furcht, sie würden mich lächelnd nicht erkennen.
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nyx_nyx
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NUt: Das siechende System
Ich hätte über verschiedene Systeme unserer Gesellschaft schreiben können, denn kränkelnd bis siechend erscheinen mir unter anderen auch das Renten -, Sozial -  und vor allem das Bildungssystem . Heute geht es mir aber rein um unser Gesundheitssystem , das mir nicht nur leicht humpelnd begegnet. Dass sich das deutsche Gesundheitssystem in den vergangenen Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, dachte ich, sei bekannt. Im Austausch mit anderen stelle ich jedoch immer wieder fest, dass, obwohl wir im Zeitalter des prestigeträchtigen Körpers leben, für die meisten das System erst relevant und interessant wird, wenn sie selbst von Krankheit betroffen sind. Ganz im Sinne der Sintflut, wenn es eigentlich schon zu spät ist und man keine Kraft oder Möglichkeit mehr hat, sich gegen das Ausgeliefertsein zu wehren. Mit diesem Artikel möchte ich auf ein paar Missstände unseres kranken Gesundheitssystems aufmerksam machen und erst am Ende auf meinen aktuell springenden Punkt kommen. Wem das also zu viel zu lesen ist, scrollen und Blau- & Fettgedrucktes überfliegen. Eine kluge Frau, die viele Jahre in anderen Ländern verbracht hat, sagte mir einst während eines Gesprächs, dass sie nicht verstehen könne, warum Deutschland ein funktionierendes System mit voller Wucht an die Wand fährt, um anschließend genüsslich die Scherben aufzusammeln und zu etwas instabilem zusammenzubasteln. Interpretiert habe ich ihre Worte unter anderem so, dass sie, wie ich, den Drang der Politik, nach jedem Regierungswechsel übereilt zu reformieren, statt für das System und die Bevölkerung wirklich nützliche und sinnvolle Änderungen herbeizuführen, nicht nachvollziehen kann. Dass die im Jahre 2004 eingeführte Praxisgebühr seit 2013 abgeschafft wurde, war kein Verdienst der Politik, sondern dem Einsatz einiger gesetzlicher Krankenkassen geschuldet, die durch Rückzahlungen der Milliardenüberschüsse für einen Massenwechsel gesorgt hätten, hätte man staatlicherseits nicht reingegrätscht. Die fatalen Folgen sind selbstredend und die Macht des Lobbyismus schreit das gesamte System förmlich an, allen voraus die Pharmaindustrie , die die Kassen unter anderem mit Pharmapatenten zu horrenden Preisen, (die jahrzehntelang nicht angerührt werden dürfen und bei auslaufendem Patent einfach minimal in der Rezeptur geändert werden, um ein neues Patent zu erlangen,) unter den Fittichen hat. Dazwischen schwingen die Innungen ihre Peitschen, unterdessen sich die Krankenkassen der Ärzte gegenüber wie Arbeitgeber aufführen, die ihrerseits im Ausgleich über die Patienten herrschen… ein Teufelskreis unter dem man als Normalsterblicher genau dann leidet, wenn man leidet. Leiden kann man in Deutschland auch unter den überflüssigen Operationen , die in keinem anderen Land so häufig vorgenommen werden. OPs bringen den Kliniken und Ärzten schließlich Geld, Pflege hingegen kostet – jedoch für die Kassen weniger, als eine Operation. Grund für diesen langanhaltenden Trend dürfte, wie ich glaube, nicht zuletzt die Reform 2004 sein, im Rahmen derer das Vergütungssystem von einer Pauschale pro Patient/Bett und Nacht auf eine Diagnosepauschale (DRG - Diagnosis Related Groups) modifiziert wurde. Somit verdient eine Klinik beispielsweise an einem Schlaganfallpatienten, der unter Diabetes leidet, Bluthochdruck hat, inkontinent ist und mit einer Apnoe aufwarten kann, sehr viel mehr, als wenn sie einfach nur einen Herzpatienten aufnimmt, dem weiter nichts fehlt. Sekundärdiagnosen-Hype! Der führt dazu, dass auch die Belastung der Mitarbeiter steigt, obwohl diese natürlich nicht von der höheren Auszahlung der Kassen an den Arbeitgeber profitieren. Denn der muss ja oftmals selbst sehen, wie er neben den Privatkliniken überlebt, die ganz andere Preise verlangen und nicht erst vier Jahre rückwirkend Tarife aushandeln können. Zur Veranschaulichung: In den gängigen Kostenkatalogen der ambulanten Pflege sind für Ganzkörperwaschung 15,99 Euro vorgesehen, egal ob der Patient dement ist, 50 oder 100 Kilo wiegt, oder sonstige Gebrechen hat. Wenn Ausscheidungen hinzukommen (egal ob Begleitung zur Toilette, Katheterpflege oder Ausräumung) sind wir bei ganzen 17,55.- für die komplette Behandlung/Pflege. Beim Wechseln der Bettwäsche, egal wie eklig (Schmutzzulage gibt es in den seltensten Fällen noch), werden „stolze“ 3,12 Euro bezahlt. Nicht berechnet werden dürfen Gespräche und Aufmerksamkeitszuwendung außerhalb pflegerischer Tätigkeiten. Wer bleibt da wohl auf der Strecke? Die Preislisten der Kliniken sehen übrigens ähnlich deprimierend aus. Dass dieser Faktor neben dem Fachkräftemangel (der nur in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland keine prekären Ausmaße im Bereich der Gesundheitsberufe annimmt) zu zusätzlichem Zeitdruck und nicht gerade zu besten Arbeitsbedingungen führt, dürfte eine logische Schlussfolgerung sein. Hinzu kommt, dass immer mehr wertvolle Zeit für Bürokratie und Dokumentation drauf geht, worunter dann die Qualität der Pflege und Betreuung leidet. Ohne Leistungsdokumentation auch keine Bezahlung . Anbei bemerkt, führt der Druck der Kassen zu einer heftigen Defizitorientierung in der Dokumentation, da man als Vertreter der Arbeitnehmerschaft nicht dafür verantwortlich sein möchte, dass der Patient nach ein paar ‚relativ guten Tagen‘ wieder verlegt oder entlassen wird. Diese Defizitorientierung überträgt sich dann und wann auch auf die Behandlung, Besprechungen und den Umgang mit dem Kunden/Patienten. Die Verweildauer verringerte sich in den letzten Jahren rapide! Während im Jahre 1994 noch durchschnittlich rund 12 Tage Aufenthalt pro Person in einer Klinik gängig waren, sind es seit 2013 konstant nur noch 6,5 Tage. Die Budgetierung der niedergelassenen Kassenärzte tut ihr Übriges, um die Versorgung zu ruinieren, indem am Quartalsende in vielen Praxen entweder keine Rezepte mehr ausgestellt werden, oder bei Überschuss Sachen verschrieben werden, die nicht zwingend notwendig sind, nur damit das Geld aufgebraucht ist und keine Kürzung droht. Etwas off-topic , aber als guter Vergleich dient die Kirchenbilanz , die allein im Erzbistum Köln 3,4 Milliarden Euro (!!!) Vermögen vorweisen kann. Damit könnte man locker die 2,7 Milliarden Schulden der Stadt Köln tilgen und zusätzlich Asylheime eröffnen, soziale Projekte unterstützen, das Gesundheitssystem und die Welt verbessern. Selbstredend, dass der Budgetmangel der Ärzte der häufigere Fall ist und viele Praxen nur aufgrund der Privatpatienten überleben. Insgesamt neigt das Gesundheitssystem zunehmend zur Privatisierung. Immer mehr privatisierte Leistungen werden gekauft und Zusatzversicherungen notwendig, sofern man auf bestimmte Behandlungen, Untersuchungen und Dienstleistungen nicht verzichten möchte. Wer sich komplett privat versichern möchte, sollte möglichst männlich, jung, wohlsituiert und gesund sein, denn eine Aufnahme in eine Privatversicherung ist an einer Menge Punkte geknüpft, die sich, wenn man es genau nimmt, nicht nur mit dem AGG beißen, sondern auch unglaublich viel Geld kosten sobald man von dem einen oder anderen Faktor abweicht. Manchen mag es sinnvoll erscheinen, Tarife an Erkrankungsrisiko, Einkommen und der Lebenserwartung zu koppeln. Ich für meinen Teil halte das aus einer Vielzahl an Gründen für absolut inakzeptabel. Man darf sich also insgesamt fragen, wer unter welchen Umständen von wem profitiert und wie perfide dieses System eigentlich ist. Die Frage, warum wir Deutschen eigentlich so häufig krank sind, würde nochmal ein ganz anderes Fass öffnen. Wer will sich denn beklagen? In anderen Ländern kränkelt es ja schließlich noch mehr, warum dann also vor der eigenen Tür kehren, wenn man mit dem größeren Schmutzhaufen woanders vergleichen kann? Aber im Ernst, wenn bei uns schon so viel im Argen liegt, möchte ich nicht wissen, wie es sich anfühlt, in Ländern zu leben, in denen man monatelang auf einen Arztbesuch warten ( zwinker )  oder alles komplett aus eigener Tasche zahlen muss. Schlimmer geht bekanntlich immer. Ich könnte noch zig dieser Missstände unseres Gesundheitssystems benennen, von der Würdigung pflegerischer und therapeutischer Berufe, dem Stellen von Fern- oder Fehldiagnosen und dem schändlichen Bedingungen auf allen Seiten ganz zu schweigen. Doch was mich aktuell am meisten ärgert, ist eine Gesetzesänderung , die ich zwischen Pegida, TTIP und dem normalen Wahnsinn erst jetzt und eher zufällig mitbekommen habe: Das Versorgungsstärkungsgesetz , das im Dezember 2014 beschlossen wurde, beinhaltet eine Vielzahl an Reformpunkten, die, je nachdem welche Quelle man nutzt, mal rosig und mal bitter erscheinen. Im Groben möchte das Gesetz auf eine gut erreichbare und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung abzielen. Hauptpunkt ist, dem Ärztemangel in ländlichen Gegenden entgegenzuwirken. Wurde schon mehrfach durch diverse Lockmittel wie Förderprogramme, Aufhebung der Residenzpflicht und gefallene Budgetgrenzen für Landärzte versucht und trotzdem stehen in ganz Deutschland derzeit gut 2000 Hausarzt-Praxen leer. Da sich diese hauptsächlich auf dem Land befinden, sollen künftig Praxen in den Städten vom Markt genommen werden, wofür Krankenhäuser dann häufiger ambulante Behandlungen anbieten sollen. Weitere Punkte sind, dass den Patienten eine Zweitmeinung zusteht, bevor operiert wird; Terminservicestellen sollen von kassenärztlichen Vereinigungen eingerichtet werden, die sich innerhalb einer Woche um einen Termin kümmern, der eine Höchstwartezeit von 4 Wochen garantieren soll. Ausnahmen sind Bagatellkrankheiten, die noch nicht mal klar definiert sind. Da kann eine Terminvergabe wie teils bisher 9 Wochen dauern. Diese Servicestellen werden laut Hochrechnung ca. 20 Millionen Euro jährlich kosten. 300 Millionen jährlich sollen in den Innovationsfond fließen, der je zur Hälfte von den Krankenkassen und den Liquiditätsreserven des Gesundheitsfonds gezahlt werden sollen. Mein Fazit: Der Mehrwert des Ganzen erschließt sich mir nicht. Für mich überwiegen die Nachteile aus potentieller Patientensicht sowie aus Sicht des medizinischen und pflegerischen Personals. Im Übrigen wird in dem gesamten Pamphlet nur ein einziger meiner zuvor genannten Punkte aufgegriffen oder gar verbessert – und das auch nur indirekt und eventuell. Durch das ausdrückliche Recht auf Zweitmeinung (ist nicht so, dass das bisher verboten wäre) könnten unnötige Operationen verringert werden. Was sich ansonsten zusätzlich negativ für mein Verständnis herauskristallisiert, ist eine Terminvergabe , die nicht nach Dringlichkeit, sondern chronologisch zugeteilt wird; eine Aufhebung der Fachärztepflicht in der Notversorgung (lassen wir einfach mal nen Orthopäden aufs Herz horchen, weil kein Kardiologe oder Internist zur Hand ist) durch Krankenhäuser und Ambulanzen, die eh schon überfüllt sind und dann weiterhin vollgestopft werden, mit Menschen die definitorisch kein Notfall sind, sich aber so fühlen. Obendrein kann ich mir gut vorstellen, dass durch die Vertreibung der Ärzte in ländlichere Gegenden der Fachkräftemangel angefüttert wird und einige Fachärzte lieber ins Ausland übersiedeln, als sich hier vorschreiben zu lassen, in welchem Kaff sie eine Praxis besetzen müssen. Und nur weil in einer Stadt ‚viele‘ Ärzte niedergelassen sind, bedeutet das nicht, dass die Versorgung in allen Stadtteilen gut gewährleistet ist. Montgomery (nein, nicht Burns sondern der BÄK-Präsident) ist der Meinung , dass dieses Gesetz die Freiberuflichkeit bedrohe und das gesamte System längst hoffnungslos überreguliert sei. Ich finde, da hat er gar nicht mal so Unrecht. Nun seid ihr gefragt: Zahlt ihr für zusätzliche Leistungen? Habt ihr einen Hausarzt, oder sucht ihr direkt Fachärzte auf? Bekommt ihr (ob ländlich oder städtisch) den Ärztemangel zu spüren? Wie seht ihr die diversen Reformen und was würdet ihr ändern, wenn es nur nach euch ginge? Seht ihr für die Zukunft und eure Gesundheit schwarz, oder bin ich einfach zu kritisch und das alles gar nicht so wild? Lasst eurer (Un)Zufriedenheit freien Lauf, erzählt von euren Erfahrungen und aus eurer Sicht als Personal oder Patient/Kunde. Ein NUt zu schreiben, kann sehr gesundheitsfördernd sein. Zumindest ist es bereichernd, selbst wenn der eine oder andere Kommentar hinkt oder verschnupft ist. Die Packungsbeilage gibt es hier zu lesen. Tags: Dann mal raus mit den Taschentüchern, NUT, meine Meinung ist nicht deine Meinung – also äußere dich.
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Das 9. Jahr
An dich, Papa.
03. Mai 2017 9 Jahre ist es jetzt her, dass du das letzte Mal die warme Mailuft spüren konntest. 53 Jahre hast du zu den großartigsten, verrücktesten und schönsten deines Lebens gemacht. 12 Jahre davon hatten wir gemeinsam. Du hast meinen ersten Atemzug mitbekommen – ich deinen letzten. Heute sitze ich auf den kühlen Treppen vor unserer Haustür. Die Sonne scheint mir ins Gesicht, der Tag könnte nicht schöner sein. Und obwohl ich nie besonders religiös war - das hast du mir wohl in die Wiege gelegt - frage ich mich manchmal, ob du mich beobachtest. Und was wohl anders wäre, wenn du hier wärst. Ich bin jetzt 21. Jahre voller Pubertät liegen hinter mir. Der erste Kuss, die erste Liebe, erste wahre Erfolgen und auch einige Niederschläge. Dinge, die mich definitiv geprägt haben, die mich irgendwie erwachsen gemacht haben. Du sagtest immer zu mir, ich solle stolz auf mich sein, das Leben in vollen Zügen genießen. Ein Satz der zu dir passte. Nicht umsonst spricht man immer noch über dich als "einen Mann vieler Talente und Erlebnisse, der einem voller Ironie, ein bisschen schräg und doch mit tiefen Sinn begnete." Meine Mutter kommt mir, bepackt mit Einkaufstüten, entgegen. Sie freut sich immer, wenn ich zu Besuch bin. Die Reiselust habe ich von dir, sagt sie. Das frei sein wollen, sich nicht binden wollen, das immer mehr, nie genug. Du wärst stolz auf Sie, das weiß ich. Ob sie noch trauert, ist schwer zu sagen, ich glaube so ganz geht das nie vorbei. Aber wäre ich früher eifersüchtig gewesen, wenn ein neuer Mann deinen Platz an ihrer Seite eingenommen hätte, so wünsche ich es ihr heute manchmal. Aber sie will nicht, sagt sie. Vielleicht gehört das so. "Ich habe Kuchen mitgebracht, kommst du in den Garten?", meine Mutter legt den Kopf schräg und schaut mich an. Ich muss die Augen zukneifen, die Sonne blendet mich. "Ja, gern." Ich klappe mein Buch zu, nehme ihr ein paar Tüten ab und kehre der Straße den Rücken zu. Würde man mich fragen, ob ich glücklich bin, hätte ich keine Zweifel dem zuzustimmen. Und auch, wenn ich es kaum noch anders in Erinnerung habe: Du fehlst. Tags: Papa, Abschied
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LudwigMartin
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Nähe
Nähe ist unersetzlich. Fehlen schlägt Narben, die zeichnen ein Leben, zeichnen mein Leben.
Auf vier Beinen mich umgesehn Mit einem halben Jahr Meine Eltern sind wunderschön und immer da Bin fester Teil in eurer Mitte Will für immer dort sein Will ein Teil von euch bleiben Ihr seid mir nah. Mit zwei Beinen ins Leben geh’n Alles ist neu Meine Träume erzählen von dir Du Nicht-wirklich-doch-wahr Mit festem Schritt auf dich zugeh’n Alles ist schön Alles ist so traumhaft-ewig Will dich nur seh’n Sind zwei Teile eines Ganzen Soll für immer so sein Unser Gott heißt Liebe zwischen Mann und Frau Und nur das Wir ist wahr Nähe ist unersetzlich Fehlen schlägt Narben, die zeichnen ein Leben Zeichnen mein Leben Zeichnen mich neu Mit zwei Beinen im Leben steh’n Wir sagten einstmals: Ja. Soll ich mich nach Heimat sehnen? Oder ist sie schon da? Du sitzt dort nebenan im Zimmer Ich höre dich leben Wir sind jetzt frei und geborgen zugleich Du bist mir nah Nähe ist unersetzlich Fehlen schlägt Narben, die zeichnen ein Leben Zeichnen mein Leben Zeichnen mein Leben Zeichnen mich neu Mit drei Beinen das Leben besteh’n Zwischen Doktor und Grab Hab dein Bild in meinen Händen Ich komme bald nach Du bist nicht hinter den Sternen Du bist so fern und doch nah Mein Herz wäre nicht dieses geworden ohne dich In mir bist du da Tags: Nähe, Sphinx-Rätsel, Ödipus
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Julejuleeee
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Brauchst du mich auch?
Ich spüre deine Hand unter meinem T-Shirt. Warm. Sanft. Beruhigend. Ich brauche dieses Gefühl. Ich brauche dich. Brauchst du mich auch?
Und jeden Tag gehen wir an diesen Ort. Du tust es, weil du dich nach Nähe sehnst. Ich tue es, weil ich dich brauche. Brauchst du mich auch? Wir halten einander im Arm und reden. Reden eigentlich über alles. Ich versuche für dich da zu sein. Du gibst mir Halt. Ich brauche dich. Brauchst du mich auch? Die Sonne geht langsam unter. An diesem Ort - unserem Ort. Du sagst, dass du das alles vermissen wirst. Ich schaue dich fragend an. Wird es irgendwann nicht mehr so sein? Wohin gehst du? Brauchst du mich etwa nicht? Ich brauche dich. Gemeinsam schauen wir auf alles zurück. Auf mich. Auf dich. Auf uns. Gibt es "uns" überhaupt? Ich küsse dich. Wir küssen einander. Ich brauche dich. Brauchst du mich auch? Das Rauschen des Wassers beruhigt. Du zündest dir eine Zigarette an und schaust in die Ferne. Ich schließe die Augen für einen Moment und lausche deinem Atem. Träumst du gerade davon, woanders zu sein? Weit entfernt von unserem Ort? Ich träume von dir, weil ich dich brauche. Brauchst du mich auch? Vielleicht liebe ich dich. Ich traue mich nicht darüber nachzudenken. Du magst mich, das ist es, was du mir sagst. Das Selbe sage ich dir. Du fragst, ob ich das ernst meine. Ich würde dich niemals belügen. Belüge ich mich selbst? Tust du es? Vielleicht liebe ich dich, weil ich dich brauche. Brauchst du mich auch? Die Dämmerung bricht ein. Es wird dunkel. Du ziehst deine Jacke aus und legst sie um mich. So als würdest du mich vor dem Rest der Welt beschützen. Es fühlt sich noch immer so an. Genauso wie beim ersten Mal. Ich spüre deine Hand unter meinem T-Shirt. Warm. Sanft. Beruhigend. Ich brauche dieses Gefühl. Ich brauche dich. Brauchst du mich auch? Langsam lässt du deine Finger über meinen Körper wandern. Du sagst, dass du es liebst, mich zu berühren. Ich gebe dir einen Kuss als Antwort. Mit deiner anderen Hand schließt du behutsam meine Augen. Ich vertraue dir und lasse mich fallen. Gebe mich dir hin während deine Lippen meinen Hals erkunden. Langsam und gefühlvoll. Dein Atem ist heiß und gleichmäßig. Ich mag es dich so zu spüren, weil ich dich brauche. Brauchst du mich auch? Es ist dunkel. Der See ist spiegelglatt und auf der anderen Uferseite leuchten die Lichter der Stadt. Wir sind allein. Du und ich. Wir. Gibt es ein "wir"? Mein Atem wird schneller. Ich nehme deine Jacke von meinen Schultern, weil mir warm ist. Du grinst. Dieses Grinsen, in dem ich mich jedes Mal verlieren könnte. Ich brauche es genauso wie dich. Brauchst du mich auch? Ich lasse meine Hände wandern und ziehe deinen Pullover aus. Deine Arme, dein Oberkörper- ich kann nicht genug davon bekommen. Wir lassen uns zurück sinken. Du beugst dich über mich. Deine Lippen immer noch an meinem Hals, weil du weist, wie sehr mich das erregt. Ich fahre mit meinen Fingernägeln über deinen Rücken. Du stöhnst leise auf. Ich bin wahnsinnig nach diesem Geräusch, weil ich dich brauche. Brauchst du mich auch? Die Nacht ist sternenklar. Man fühlt es sogar mit geschlossenen Augen. Deine Hand wandert langsam nach unten. Meine tut das Selbe. Wir sind nackt. Einzig und allein die kühle Nachtluft umhüllt uns. Du liegst auf mir. Ich spüre dich. Spüre dich in mir. Du bist überall. Meine Finger graben sich in deine Schultern. Vielleicht gibt es kein "wir", aber für genau diesen einen Augenblick gibt es auch kein du und ich. Alles ist eins. Ich brauche dich. Brauchst du mich auch? Unser Atem wird schneller und lauter. Dann verliert er sich in der Dunkelheit der Nacht. Ich spüre es. Gleich ist es soweit. Ich mache die Augen auf und schaue tief in deine. "Ich liebe dich." Stille. Endlose Stille. Ein letztes Mal gehen wir an diesen Ort, unseren Ort. Du sagst du brauchst Freiheit. Du sagst du brauchst Unabhängigkeit. Brauchst Zeit für dich. Diesmal bin ich diejenige, die in die Ferne blickt und sagt: ich werde das alles vermissen. Nun weis ich, dass du mich nicht brauchst, aber ich brauche dich! http://apfelbirne.wordpress.com/ Tags: Brauchen, Sex, See, Dunkelheit, Sterne
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Sultanine
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Es wird Zeit.
Im Regen zu tanzen.
Das Leben zu packen, einfach zu springen, ohne Fallschirm und doppelten Boden zu leben. Herzen zu riskieren, sich fallen und lieben lassen. Einfach so, schneller als der Sekundenzeiger vorbei huscht auf der Lebensuhr. Tick. Und vor dem mich meine Mutter gewarnt hat, ich könnte mir einen Kratzer holen und am Ende sogar vielleicht sterben. In einem Moment schwirrt dein Leben an dir vorbei, Träume, Bilder, Menschen. Lachen und prasseln auf dich ein, nehmen dich mit, soweit die Füße tragen und laufen können. Denn sie schweben umher in deinem Kopf, voller Flausen und Wuseligkeiten. Du kannst ihnen nicht entkommen, deinem eigensinnigen Kampf um das Eine, um das Eigene. Es ist Zeit für kinderleichte Entscheidungen, das Haus zu verhökern, eine kleine Tasche zu packen und auszuziehen. Das verlottert viel zu kleine Leben zu verlassen, die alte Haut abzustreifen, mit nichts als einem Säckchen kleiner Erinnerungen, und einem Herzen, das übersprudelnd vor Glück und Lust, Freude hat, auf das was jetzt kommt. Im strömenden Regen zu stehen, ganz alleine,  hineinzuspringen, ohne Regenschirm und Schwimmärmel, sich nicht mehr treiben zu lassen, sondern zu schwimmen. Und einzutauchen in das kühle, kalte und prickelnde Leben. Sich zu verlieren, zu suchen, zu finden, auf der anderen Seite der Welt aufzutauchen, am überfüllten Strand, bei Mondschein feiern, dass es das Leben gibt, und die Welt hunderttausend Geschichten bereit hält. Die uns finden, die uns packen. Sich die langen seidigen Haare abzuschneiden, um Glatze und Perücken in pink, blau und gelb zu tragen. Jeden Tag einen anderen Hut, jeden Tag ein anderes Kleid. Abgewetzt mit Stiefeln und rotem Mund, oder fein und adrett mit dreckigen Fingernägeln und ungeputzten Zähnen, egal. Schön ist dass was das Leben uns in den Schoß fallen lässt. Eine Verabredung mit der Großstadt haben, es mit einer anderen tun, jede Nacht, und es geil finden, sich verführen zu lassen von den verwegenen Gässchen, abgeranzten Kneipen und bunten Menschen, die uns umschließen, und der Moment uns in der Geschichte unserer Selbst verewigt. Sich einbrennt, In jede Pore sickert im Tausch mit Angst- und Freudenschweiß. Und es mitnehmen, im kleinen glitzernden Täschchen, oder in alte Zeitungen gehüllt. Ihn verpacken, festhalten, um ihn hervorholen zu können. Für eines Tages, dann, wenn unsere Augen müde und unsere Herzen träge. Wenn die Lichter dunkel, es immer Nacht zu bleiben scheint. Wenn der Alltag grau in grau über unseren Köpfen hängt. Dann glitzert es im Täschchen und wir wissen es wieder. Dass es auch anders geht. Wenn wir nur wollen. Dass wir es haben können, es uns schnappen, aufessen, besitzen können, dieses eine Leben. Und wir rausgehen können und zu tanzen. In strömenden Regen. Das Leben ist zu schön, um abzuwarten.
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Cherry_Lady
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Vom ersten Augenblick an
Irgendwann begriff ich, dass diese Gefühle längst da waren. Schweigend vielleicht, aber sie existierten - schon bevor du mich bemerkt hast.
Ich habe eigentlich nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Ich war mir sicher, dass es so etwas nicht geben kann. Verliebt man sich nicht erst in einen Menschen, wenn man ihn näher kennenlernt? Das zumindest habe ich gedacht - bis ich dir begegnet bin. Von jetzt auf gleich hast du meine Welt völlig auf den Kopf gestellt, ohne dass du es bemerkt hast. Ohne dass du mich bemerkt hast. Dein nonchalantes Lächeln galt jedem im Raum, nicht nur mir. Ich dachte, dass du ziemlich heiß aussiehst, aber glaubte natürlich nicht, dass mein rasendes Herz mir vielleicht schon irgendetwas zu sagen versuchte. Eigentlich war ich ja auch davon ausgegangen, dass wir uns ohnehin nie wieder sehen. Doch am nächsten Tag folgte auch die nächste Begegnung. Und am Ende wollte das Schicksal mir wohl einen Streich spielen, als es uns auf eine völlig unvorhersehbare Weise zusammengeführt hat. Möglicherweise war es aber auch einfach nur mein innerster Wunsch, dich näher kennenlernen zu wollen, der mich dazu brachte, diese Entscheidung zu treffen. Die Wahl auf dich zu lenken anstatt auf jemand Anderen, Unbekannten, von dem ich mich nicht so seltsam angezogen fühlte. Eigentlich hätte ich es doch ahnen können. Dass mit dem näher Kennenlernen auch Gefühle kommen könnten. Weil man das doch manchmal so macht. Dass man sich dann verliebt, so nach und nach, ganz langsam und schleichend. Irgendwann begriff ich, dass diese Gefühle längst da waren. Schweigend vielleicht, aber sie existierten - schon bevor du mich bemerkt hast. Aber genau das zu erkennen, machte es doch erst so richtig kompliziert. Für mich, nicht für dich. Weil ich auf einmal mit einem wild schlagenden Herz zurechtkommen musste. Mit einer Nervosität, die mich allein bei dem Gedanken an dich zittern ließ. Mit dem Wunsch, alles über dich zu erfahren und mit der Hoffnung, dass du dich vielleicht ja auch in mich verlieben könntest. Ich schwelge gern in der Illusion, dass zwischen uns eine seltsame Anziehung besteht. So eine, wie man sie aus den Liebesfilmen kennt, die ich mir so oft ansehe, obwohl ich sie eigentlich nicht mag. Ich heule bei jedem Happy End, weil ich eigentlich nur auf mein eigenes warte. Deine erste und zugleich letzte Umarmung hat eine Sehnsucht geweckt, von der ich vorher nicht wusste, wie sie sich anfühlt. Die Nähe hat meine Haut kribbeln lassen, dein warmer Atem auf meinem Gesicht hat meine Wangen rot gefärbt. In diesem Moment glaubte ich, dass das Funkeln in deinen Augen und dein Lächeln nur für mich bestimmt waren. Allein der Gedanke daran bringt mich dazu, immer wieder auf mein Handy zu starren und darauf zu warten, dass dein Name auf dem Bildschirm erscheint - was nicht passiert. Obwohl ich weiß, dass du bei whatsapp online bist, ich sehe es doch und fühle mich dabei manchmal wie eine kleine Stalkerin. Eine, die zu oft auf deinem Facebookprofil ist und deine Fotos ansieht. Eine, die zu oft an deinem Arbeitsplatz vorbei läuft und dann enttäuscht ist, weil du nicht da bist und sie dich nicht aus der Ferne beobachten kann. Eine, die eigentlich nichts über dich weiß und sich auch nicht traut, dich irgendetwas Persönliches zu fragen. Denn die Illusion von unserer Anziehung könnte ja zerplatzen. Dann hätte es nichts Bittersüßes mehr, den ganzen Tag darauf zu warten, dass du dich bei mir meldest. Oder von dir zu träumen, während du so weit weg bist und ich dich vermisse. Ja, ich vermisse dich, während du vielleicht nicht mal an mich denkst. Und ich glaube, irgendwann werde ich dir das sagen. Dass ich kein Problem mit dem Autofahren habe. Oder mit dir als Fahrlehrer. Aber dass du mich als Mann einfach vollkommen aus der Bahn geworfen hast. Vom ersten Augenblick an. Tags: Hoffnung, Liebe auf den ersten Blick
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Joey_SilentScream
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Ich sehe was, was du nicht siehst
Vom Festhalten und Loslassen.
Zärtlich streichelt Alec ihr über den Handrücken. Sie zuckt zusammen, doch sie zieht ihre Hand nicht fort. Vorsichtig nimmt er ihre in seine. Sie klammert sich plötzlich fest. Sie ist nervös. Sie scheint, als wäre sie schon lange nicht mehr festgehalten worden. Alec schmiegt seine Wange an ihre, schielt zu ihr rüber. Sie zittert. Sie weiß nicht wo sie hinsehen soll. Er lässt ihre Hand los, sieht wie sie hilflos wirkt. Er liebt es wenn sie hilflos sind. Er dreht mit der Hand ihren Kopf in seine Richtung und verschlingt sie mit seinen tiefgründigen Blicken. Der Kuss ist lang und intensiv. Als er wenig später von ihr ablässt, lässt er sich erschöpft auf das Laken fallen. So liegen sie noch eine Weile nebeneinander. Es fühlt sich gut an sie zu beherrschen. Deshalb nimmt er sie sich ein zweites Mal. Wieder klammert sie sich an ihm fest, krallt ihre Nägel tief in seinen Rücken. Die Nacht vergeht. Ebenso viele weitere. Er spürt wie sie langsam aber sicher beginnt ihm Fesseln anzulegen. Er hasst es wenn sie versuchen ihn an sich zu binden. Er beginnt sie sich zurecht zu rücken. Alles was sie tut ist nicht gut genug. Alles was sie sagt ist falsch. An jedem Tag erwartet sie aufs Neue ein Schlag ins Gesicht. Mit der Zeit geht sie zu Boden. Wird immer schwächer. Immer kleiner. Eine graue Maus in seinem Leben. Zeit sich einen neuen Schwan zuzulegen. Aber es fühlt sich gut an sie so zu sehen. Deshalb hört er nicht auf sie weiter zu zerstören. Er führt ihr den Schwan vor. Eine Eleganz in Person, mit strahlend weißem Gefieder. Für einen kurzen Augenblick erinnert sie sich an ihre Vergangenheit. Fühlt sich schäbig. Fühlt sich nackt. All das Strahlen ist verloren. Er liebt es wenn sie hilflos sind. Aber sie lässt es nicht mehr zu, dass er sie so sieht.
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Der Apotheken Coup
Mein Einbruch in der Apotheke war gut vorbereitet...
Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte. Alles war so gut geplant. Ich hab’ einen totalen Filmriss, bin hier aufgewacht. Die Zelle zwei mal drei Meter, Klo und Waschbecken aus Edelstahl. Auf meiner Brust lag dieser Ausdruck einer Digitalkamera. Aber ich muss wohl etwas ausholen… Mein Einbruch in der Apotheke war gut vorbereitet. Am ersten Tag habe ich die Schrauben gelockert, die die hintere Platte von Schaufenster halten, das war nicht ganz einfach. Freunde von mir haben den Apotheker abgelenkt. Nicht umsonst, eins zwei Plomben Heroin hat mich das gekostet, aber ein wahrer Geschäftsmann weiß zu investieren. Im Schaufenster die Leihgabe eines Elektronik Marktes auf die ich eigentlich scharf war. Ein Bluray Player, hübsch dekoriert unter einem Weihnachtsbaum. Mit Krippe, einem Schaukelpferd und einigen Geschenken in Verpackung. Dann bin ich noch mal rein, die Kontakte von der Alarmanlage durchknipsen. War eine alte, die so was nicht gleich checkt. Zuletzt ein bisschen Alufolie in das Schloss. Gerade soviel, dass der Schließriegel nicht ganz reingeht. Dann kam mein großer Tag, alles ohne Probleme. Als erstes bin ich hinter die Theke. Einkaufen - schließlich weiß ein Junkie, was es Gutes gibt in so einer Apo. Rohypnol, Flunitrazepam, Tramadol, Codein Kompretten, alle Downer und noch ein bisschen Ritalin zum wach werden. Ich hab’ gefeiert, mir erstmal was eingeworfen - Alter echt. Dann rein in’s Schaufenster nach meinem Player schau’n. Schönes Stück glänzende Hi Tech. Dann setzt es aus. Nix mehr da… Mein Opa hat immer gesagt: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ Das Bild auf meiner Brust, mit dem ich hier aufgewacht bin, zeigt mich. Pralle Tüten mit all den Pillen neben mir. Auf dem Schoß mein Player, so glänzend, als wollte mich verhöhnen. Von meinem Kinn tropft ein fahler Speichelfaden - auf das Schaukelpferd. Wollte mich wohl nur mal kurz hinsetzen, meinen Triumph auskosten. So haben mich die Bullen wohl gefunden, schlafend. Betäubt vom Ruhm. Mensch Opa, hätt’ ich nur auf dich gehört. Dann hätt’ ich jetzt keine Probleme...
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Das Ei ist hart.
Es gibt keinen, den man stets in jeder Situation seines Lebens zitieren kann.
„Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen!“ Allein schon dieser Satz zeugt von einer solchen Intelligenz, wie sie kaum ein Mensch heutzutage noch besitzt. Loriots Sicht auf die Dinge der Welt ist unvergleichlich. Er analysiert das Leben von Otto Normalbürger und kann wie kein anderer die Macken eines jeden hervorheben. Seine Sketche oder Filme sind nicht gewollt komisch, es sind die vielen, liebevoll zusammengetragenen Kleinigkeiten, die einfach zum Schreien lustig sind. Mein Lieblingswerk von Loriot ist sein zweiter Spielfilm „Pappa ante Portas“. Es ist kaum zu glauben, aber die meisten der dort dargestellten Charaktereigenarten kann ich an meinen eigenen Eltern wieder finden. Mein Vater sortiert genauso pedantisch seine Zeitungen nach Datum, vergisst Geburtstage (Loriot: „Wer hat denn morgen Geburtstag?“ – Evelyn Hamann: „MEINE MUTTER!“), mischt sich in die Haushaltsplanung meiner Mutter ein und meint dabei doch alles nur gut. Der Satz: „Frau Kleinert, wir gehen dann mal an die Gardinen.“, ist ebenso aus dem Leben gegriffen wie „Lass es stehen, wenn’s dir nicht schmeckt!“. Allein schon, wenn ich auf einer Speisekarte das Gericht Birne Helene lese, überkommt mich die Lust, auszuprobieren, ob es sich dabei um eine gekochte Birne mit Schokoladensoße oder um einen halben Apfel mit Vanilleeis, der auch immer gern genommen wird, handelt. Sehe ich im Park ein Eichhörnchen, denke ich unweigerlich an die Szene, wo Evelyn Hamann mit ihrer Freundin spazieren geht, die dann anmerkt: „Guck mal ein Eichhörnchen!“, wobei Frau Loose dann in einen Hundehaufen latscht. In dieser Szene lohnt sich auch ein Blick auf das im Hintergrund stattfindende Geschehen: Ein Ehepaar bricht offenbar vom Picknick auf der Wiese auf und er hüpft fünf Minuten auf einem Bein beim Versuch sich den Schnürsenkel zuzubinden, sie hingegen kämpft ebenso lange damit, ihren Pullover an- oder auszuziehen. Nach ausführlicher Lektüre seiner Bücher und Sichtung seiner Sketchsammlung sowie der Filme kann ich mich wohl als eine Art Fan bezeichnen, den Loriot im Alltag bei den verschiedensten Dingen begleitet und nicht mehr loslässt. "Wichtige Links zu diesem Text" offizielle Homepage mit vielen netten Dingen
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Lieber E.
Ich weiß nicht, ob du geschockt wärst oder bloß verwundert. Ob du lachen würdest. Ob du froh darüber wärst. Nein, geschockt wärst du sicher nicht.
Du fragst dich bestimmt, was ich heute von dir will. Ich weiß nicht, wann wir mal mehr als ein paar Worte miteinander gesprochen haben. Vermutlich haben wir das nie. Trotzdem muss ich dir heute schreiben, lieber E., denn ich habe das Gefühl, was gerade passiert darf nicht sein, bevor du es nicht auch weißt. Ich kenne dich schon so lange, wenn auch nicht sehr gut. Ich fand es immer schon ein bisschen schade, dass wir nicht mehr miteinander zu tun hatten. Und jetzt haben wir diese Chance verpasst, obwohl es jetzt so einfach wäre. E., ich hab mich verliebt. Das allein interessiert dich vermutlich jetzt nicht besonders, aber ich hab mich in deinen besten Freund verliebt. Sehr sogar. Ich weiß, dass das unglaublich ist, ich hätte es selbst nie gedacht. Und was noch unglaublicher ist: er hat sich auch verliebt. In mich. Ich wüsste gerne, was du dazu sagen würdest. Ich weiß nicht, ob du geschockt wärst oder bloß verwundert. Ob du lachen würdest. Ob du froh darüber wärst. Nein, geschockt wärst du sicher nicht. Du warst nie einer von denen, die so getan haben, als würden sie mich nicht kennen. Du hast dich nie darum gekümmert, welchen Ruf ich habe. Dein Grinsen galt allen, nicht nur denen, die cool genug waren. E., ich hoffe du bist nicht dagegen, denn ich glaube du bist der Einzige, dessen Meinung in dieser Sache wirklich viel Gewicht hätte. Vielleicht freust du dich ja darüber, dass ich jetzt da bin. Ich verspreche dir, dass ich immer gut zu ihm sein werde. Ich werde ihm Kekse backen und seinen Kopf auf meinen Schoß legen, wenn er traurig ist. Er ist ab und zu traurig, E., deinetwegen. Dann komme ich mir vor wie ein Störenfried und wünsche mir noch mehr, wir hätten mal geredet, du und ich, damit ich jetzt etwas zu erzählen hätte, zwischen Mitternacht und Morgengrauen, wenn du wie ein hauchdünner Vorhang zwischen uns sitzt und mir die Worte ausgehen. Er vermisst dich sehr, E. und allein deswegen schon vermisse ich dich auch. Ich habe deinen Bruder kennengelernt, der aussieht wie du und lacht wie du. Es war seltsam, denn ausgerechnet dich werde ich nicht mehr kennenlernen. Ich frage mich, ob du mich mögen würdest. Eigentlich bin ich mir sicher, dass es so wäre. Ich hatte, nein, ich habe dich gern, das solltest du wissen. In ein paar Tagen ist Kirche für dich. Falls du auch kommst, von da, wo du jetzt bist. Wenn es so etwas gibt. Vielleicht bin ich auch da, da dachte ich, ich sag dir am besten mal Bescheid, wie die Dinge hier unten sich so entwickelt haben. Damit du dich nicht wunderst.
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Warum es besser ist Single zu sein!
Single zu sein bedeutet nicht zwangsläufig sich in griesgrämiger Einsamkeit zu verlieren – schon einmal an die großartigen Nebenwirkungen gedacht?
Tadaaa heute ist einer der Tage an dem mir mal wieder bewusst wird warum es so schön ist Single zu sein! Es kommen auch wieder die Tage an denen ich es echt ätzend finde aber überwiegend hat dieses Wort "Single" doch 23093 Millionen Vorzüge ! Single zu sein bedeutet nicht zwangsläufig sich in griesgrämiger Einsamkeit zu verlieren – schon einmal an die großartigen Nebenwirkungen gedacht, die das Ungebunden-Sein mit sich bringt? Statt nervigem Bettdeckentauziehen hat man auf einmal phänomenal viel Platz im Bett, Urlaubsziel und Fernsehprogramm können endlich selbst bestimmt werden und das unliebsame Stoppelfeld auf den Beinen stört auch niemanden mehr. Hört sich doch ganz gut an, das sonst so verpönte Single-Sein Man braucht sich nicht über Dinge ärgern die der Partner NICHT macht, weil man sowieso alles alleine machen muss. Man kann sich einfach verabreden ohne durch ein "Nie hast Du Zeit für mich." ein schlechtes Gewissen zu haben.Das Bad muss nur alle 10-14 Tage geputzt werden - weniger Menschen machen weniger Dreck.Man kann Sonntags Kai Pflaume, Dienstags Dr. House und Schnulzen gucken wie es einem beliebt. Ob das tägliche Fernsehprogramm, die Wochenendaktivitäten, das Urlaubsziel, das Restaurant, der Kinofilm, die Zimmereinrichtung – Single-Frauen entscheiden selbst und genießen die gewonnene Freiheit in vollen Zügen. Es gibt keine eifersüchtigen Anrufe und einschränkenden Beziehungsverpflichtungen. Man kann unbedarft ausgehen. Besonders bezüglich Treue und Liebschaften ist alles aufregender: Leidenschaft, heiße Flirts oder aufregende Sex-Abenteuer eröffnen ganz neue Welten. Es gibt Menschen, die im Single-Sein vollkommen aufgehen, aber auch Beziehungstypen, denen man mit noch so tollen Argumenten das Allein-Sein nicht schmackhaft machen kann.
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remydesilva
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Bleib dir nicht treu.
"Bei jedem Wort lachst du so wunderbar, dass Myriaden von Glückshormonen die ganze Welt mit Anmut bestauben."
Tatsächlich wollte ich nur nach Hause fahren, in mein Bett hüpfen und den langen ereignisreichen Tag in meinen Träumen nochmals erleben. Und dann stehe ich mit meinem Rad an der Ampel, spüre deinen Blick und sehe dich an. Du lächelst mich an, ich lächle zurück, du lachst, ich lache zurück. Hin und her, hin und her. « Hey, sag mal, wieso lachst du ? » Du antwortest nicht, sondern kicherst ungeniert weiter. Ich fühle mich an der Nase herumgeführt, gar unbehaglich. Vielleicht weil uns das freundliche Anlächeln einer unbekannten Person in diesem Land gefühlt nur wenige Male im Leben begegnet. Allerdings dank der zwei Gläser Wein, grinse ich leicht angetrunken den Katzenjammer spielend weg. Indessen strahlt in deinen schimmernden Augen die von Endorphinen getränkte Jugend in hinreißender Manier. Bei jedem Wort lachst du so wunderbar, dass Myriaden von Glückshormonen die ganze Welt mit Anmut bestauben. Alles erscheint plötzlich glanzvoll. Ich überlege, bei Grün einfach weiterzufahren, aber der Typ aus deiner Gruppe sagt irgendetwas zu mir, was mich für einen Augenblick in eure Welt zieht. Diese Gelegenheit muss genutzt werden. Gut gelaunt steige ich von meinem Rad, mache einen weiteren Schritt in euer Leben, dann ein paar mehr. Du warst überzeugt, ich hätte zu erst gelacht, aber nein, « das war bestimmt nicht so ! » . Ein Dauergrinsen hat sich eingestellt. Es war so ein – « Nein, leg du auf ! -Moment ! » - eigentlich ziemlich kindisch. Inmitten unseres Herumkreisens rauschen betrunkene Studierende mit ihren Hollandrädern an uns vorbei. Deine Freunde folgen uns mit ein paar Metern Abstand, als würden sie uns alleine lassen wollen. Spüren auch sie die Spannung ? « Wohin geht ihr ? », « Woher kommst du ? », « Wie alt bist du ? », « Wir gehen feiern ! », « Ich komme aus Hellern ! », « Na, was schätzt du denn ? », « Und du ? » Trotz der Banalität der üblichen Phrasen ist es kein langweiliges Gespräch, vielleicht liegt es an der Spannung, die mich elektrisiert. Ob du wohl auch die Elektronen spürst, die in ihrer Umlaufbahn Richtung Edelgaskonfiguration streben? Oh Gott, was rede ich da? Ich habe Chemie gehasst! Jedenfalls gefiel es mir, wie du mich angesehen hast, weil dieser Blick niemals alleine kam, sondern immer Hand in Hand mit deinem Lächeln und einem Hauch Faszination in den Augen. Und wenn deine schlanke Figur mal nicht zu mir zeigt, offenbart sich dein graziler Rücken, bei dem mein Augenmerk auf das Kleid fällt, welches nicht über die Knie ragt, und dessen Träger sich auf dem oberen Teil deines Rückens kreuzen, als wäre es verboten, die sanfte Haut daneben zu berühren. Wir bleiben stehen, deine Freunde gehen zur Bank. Ein appellierendes « Hey, du musst mit zum Feiern ! » verlässt deine Lippen. « Ich weiß ja nicht, das wäre jetzt sehr spontan, und ich kenne dort niemanden. » « Doch, natürlich, du kennst mich ! » Im Hintergrund sehe ich deine Freunde in der Bank tuscheln. Gleichzeitig hältst du mir selbstsicher den kleinen Finger entgegen. « Kommst du ? » Ich habe ein mulmiges Gefühl. Es ist gegen die Vernunft, sogar gegen weit mehr noch. Einige Sekunden verstreichen, bis mir klar wird, dass das Verneinen des Fingerschwurs für mich keine Option darstellt. Unsere Finger umarmen sich, dann radele ich los. Während die Lichter der Stadt sommerlich an mir vorbeiziehen, schmecke ich die Spannung auf meinen Lippen. Siebzehn Jahr, brünettes Haar. Fünfzehn Jahre Unterschied. Es ist verwerflich, trotzdem fahre ich unbeirrt weiter, darüber bewusst, ein schlechter Mensch zu sein. Tags: liebe, faszination
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du bist ein Kerl!
wenn man Single ist, dann muss man sich bemühen
Was, ich bin "überkommunikativ"? ... Gibt's das? Nachdem Wikipedia und andere Medizinfachbücher mir keine Diagnose liefern konnten, kann ich mich nur als gesund bezeichnen. Allerdings werde ich langsam verrückt. Mein Gegnstück: Das brüderliche Gegenüber. Gänzlich "unkommunikativ" nämlich. Ich glaub, dass ich versuche - um das ewige sich Anschweigen in der WG auszuhalten - mit meiner überaus offenen Art diese Misere auszugleichen. Ich spreche zwar noch nicht mit mir selbst, aber mit der Kaffeemaschine, meinem Staubsauger und ich glaub auch bald mit dem Bügelbrett. Was tät ich dafür geben alleine zu wohnen! Ausziehen zahlt sich nicht mehr aus, weil ich ja fest davon überzeugt bin, dass mich nach Studienabschluss nächstes Jahr vorerst nichts in dieser Stadt halten wird... Jetzt steck ich in der Zwickmühle, aber bin zu faul und hab resigniert, diesen Zustand zu verändern. Deswegen habe ich an mir neuerdings dieses Übermaß an "Kommunikation" beobachtet: Ich vergrab mich bis über beide Ohren in Medien, twittere, facebooke, gehe mit fremden Leuten Biere trinken, zu Twittagessen, und wenn keiner Zeit hat, dann schlag ich einen solo-Vorwärtssalto mit dem Mountainbike und bring mich fast dabei um. Vorwerfen kann ich mir also nicht, dass ich ein tatenloser, in Selbstmitleid versinkender Single bin. Angeheizt wird dieser enthemmte Zustand noch durch die hilfreichen Aussagen meines Bruders: "du mit deiner Art... du bist echt ein Kerl." "mich interessieren deine Privatsachen nicht. Mit seiner Schwester über Liebesdinge und dergleichen zu reden widert mich an. " ...Widert ihn an? Was ist denn da widerlich? Das klingt ja jetzt so als ob ich Männer sammle wie Briefmarken. und auch wenns so wäre fänd ich das jetzt auch nicht widerlich. Männer machen das ja auch... nur nicht mein Bruder. Der hat nämlich Konventionen. Muss er ja auch nicht, aber dann soll er die Klappe halten. Verklemmtheit kann man leider nicht heilen. Hab ich mir auch schon überlegt dieses Problem empirisch zu lösen aber da gibt's keine Medizin dagegen. Am ehesten Sex. Aber das findet der glaub ich widerlich. Also: Soll ich jetzt eine Familienaufstellung machen?? Eigentlich sollten mir solche Aussagen egal sein, aber sie geben einem dermaßen viel zu denken dass ich schon ernsthaft denke, dass etwas auch mit mir nicht ganz stimmt. Jetzt schafft es schon das jüngere Geschwister einen so zu verunsichern zu denken man selbst habe einen ordentlichen Knacks. Nach ausgiebiger Analyse bin ich zur Conclusion gekommen: Er braucht einfach ein Mädl das ihm erklärt dass das Leben kein Ponyhof ist. Schmerzlich, aber da sollte man spätestens mit 22 draufkommen.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/du-bist-ein-kerl/680866
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sehen
gesellschaft
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DarenBRens
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Vom Schwulsein und anderen Katastrophen
Im besten Fall ein Frauenversteher. Und seit zwei Jahren mit keiner Frau mehr geschlafen. Oder im schlimmsten Fall schwul?
Es begann alles mit einer Glenn Shaman - Jacke. Das Geschenk eines Freundes, dessen Bruder wohl aufgrund seiner Arbeitsstelle an Klamotten dieser Marke mehr oder minder günstig bis umsonst rankam. Der warme Stoff des aschgrauen Halbmantels war mir gerade zu Winterbeginn sehr recht. Außerdem stand er mir...mutmaßte ich zumindest im Spiegel. Schon bei meinem ersten Ausgang mit dem guten Stück auf dem Leib bemerkte ich, dass die schüchternen Blicke, die man seinen Mitmenschen manchmal auf der Straße zuwirft, weil man eben doch vom halbherzigen, städtischen Interesse am menschlichen Miteinander hingerissen wird, weitaus länger an mir und meinem neuen Mantel kleben blieben, als noch zuvor im sommerlichen Dreiviertelhosen-Outfit. Manchmal wanderten die Augen sogar einmal hinunter und wieder hinauf bis zu meinem Gesicht und dessen Augen. Das Merkwürdige - wie ich damals zumindest noch empfand - war, dass die Begutachtungen sowohl von Frauen, als auch von Männern ausgingen. Nach einigen Tagen fiel mir auf, dass die meisten dieser Jungs stilsicherer und gepflegter wirkten, ihre Blicken unverblümt an mir haften blieben, dass sie, erkannt mit dem geschulten Auge eines Heteros, schwul waren. Etwas später erfuhr ich es dann: Laut der Auskunft eines anderen Freundes war die Marke, die ich trug, als von homosexuellen Männern bevorzugtes Label bekannt. Meiner eingetrichterten Homophobie zum Trotz trug ich die Jacke natürlich mindestens genauso stilsicher, wie ich es an dem bekennenden Auftreten der Männer bewunderte, denen ich offensichtlich ge - und auffiel, weiter. Weil sie mir stand. Weil sie (auch) meinem Auftreten entsprach. Weil sie schön war und ich auffiel. "Warum trägst du die Jacke eigentlich noch?" fragte mich der Freund, der mir gutwillig die Augen über mein neues Prachtstück geöffnet hatte. Ich hätte drei gute Antworten parat gehabt. Stattdessen zuckte ich mit den Schultern und dachte insgeheim an die Männerblicke, die ich nicht mehr missen wollte... Seit mindestens fünfzehn Jahren stets in der bequemen Position übereinandergeschlagender Beine gesessen, nach zwanzig Jahren immer noch keine Abseitsregel verstanden, bei Amelie geheult, bei Star Wars Kopfschmerzen bekommen. Seit der eigenen Wohnung noch nie geduscht, dafür fast jeden Tag gebadet. Mir oft gewünscht, dass es für Weinflaschen Flaschenpfand gäbe, Rilke doppelt und dreifach gelesen und bewundert, Tolkien übersprungen. ...Das waren die Gedanken, die mir in den Sinn kamen, als ich über mich und meine neue Jacke nachdachte. War ich im besten Fall ein Frauenversteher? Und seit zwei Jahren mit keiner Frau mehr geschlafen. Oder im schlimmsten Fall schwul? Ich kannte weder irgendwelche homosexuellen Männer, noch erlaubte ich es mir jemals vorzustellen einen Mann zu küssen oder gar...nun, jetzt stellte ich es mir zum ersten Mal vor. Abwehr. Unästhetisch. Kratzig und haarig. Wider. Und doch blieb die Frage warum mich jene Männer, die mich so wohlwollend bis offensiv anschauten, immer mehr faszinierten. Warum ich mich gerne einmal der Abwehr entledigen, der Ästhetik größere Individualität verleihen wollte. Warum konnte ich mir plötzlich vorstellen, dass kratzig und haarig auch sexy sein konnte? Warum wollte ich ein Wider mit Neugierde ersetzen? Diese Jacke, dieses Label verdiente mittlerweile dank all der angestifteten Verwirrungen eine Google-Suche. Die Suchbegriffe "Glenn Shaman" und "schwul" sollten mir Abhilfe verschaffen. Im Vorschau-Text fand ich fettgedruckt den Namen der Marke sowie die Phrase "schwule Nazis". Ich öffnete die Seite und landete in einem Foren-Thread mit der Überschrift: "Ist Glenn Shaman eine rechte Marke?" Offensichtlich, so erfuhr ich beim Lesen, werden die Klamotten dieses Herstellers - zumindest in England - hauptsächlich von rechten Hooligans getragen. Schock. Ekel. Noch mehr Fragen. Wider. War ich plötzlich der schwule Nazi? Ich dachte an meine Bekannten und Freunde. Alles Deutsche. Einer von ihnen hört sogar Böhse Onkelz. Angeblich sind die jetzt doch nicht mehr rechts. In der Schulzeit hatten wir zwar viele ausländische Schüler in der Klasse, aber die wollten immer unter sich bleiben. Zumindest waren wir unter uns. Zeigte die Statistik über Jugendkriminalität nicht eindeutige Zahlen? Oder war das doch gemischt? Warum sage ich eigentlich immer "Ausländer" ohne mich irgendwie schlecht zu fühlen? Heißt das heute nicht "Bürger mit Migrationhintergrund"? Bisher hab ich überhaupt eher über Ausländer und sehr selten mit ihnen gesprochen. Mein Entschluss stand fest. Diese Jacke gehörte von der Altkleidersammlung abtransportiert. Besser noch verbrannt. Ganz zeremoniell. Eine Jacken-Verbrennung. Als der Frühling begann entschloss ich mich dann doch eher für die verschwiegene Variante und stopfte das widersprüchliche Stück Stoff mit einigen anderen ausgesonderten, stilunkonformen Klamotten in einen großen gelben Sack. Dreiviertelhosen angezogen. T-Shirt. Raus. Sonnen. Braunwerden und auf Bunny-Hunt, die Piste meiner ganz persönlichen Vergangenheitsbewältigung gehen. Nicht mehr Wider. Sondern wieder zu mir selbst finden. Ein paar Wochen später wachte ich im fremden Bett auf. Ich war nackt und es war weich. Die Sonne schien durch ein Fenster. Meine Haut kribbelte und es war warm. Wie es zu dieser Nacht gekommen war sollte mir erst etwas später wieder einfallen, doch die Details jener Stunden nach Mitternacht zauberten mit jetzt schon wieder ein Lächeln aufs Gesicht. Neben mir lag Atul, ein indischer Student des Maschinenbaus. Für mich der Lehrer der Liebe. Nach einer gemeinsamen Dusche, schauten wir Star Wars, seinen Lieblingsfilm, von dem er mich am Vorabend versucht hatte zu überzeugen. Keine Kopfschmerzen. Ich dachte an den gelben Altkleidersack und vermutete frohen Gemüts, dass meinem Nachfolger die englischen Hooligans herzlichst egal waren.
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/vom-schwulsein-und-anderen-katastrophen/666548
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Shehera
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Haben sie nicht nur eine Lese- Rechtschreibschwäche, Frau von der Leyen?
Ein offener Brief von der Leiterin einer LRS- Förderschule an Frau von der Leyen bezüglich angeblicher Fördergelder für Leistungsförderung
Unsere soziale Arbeit, d.h. die Beratung und Begleitung der Eltern im Einzelfall, wird von uns ehrenamtlich geleistet. Am 12.07.2011 ging per E-Mail folgender offener Brief an Frau von der Leyen: Sehr geehrte Frau von der Leyen, laut Pressemitteilungen und Veröffentlichungen zum Bildungspaket bemerken Sie, dass nicht genügend An- bzw. Nachfragen oder Antragstellungen eingegangen sind. Dazu möchte ich Ihnen Folgendes mitteilen. Wir begleiten seit ca. 20 Jahren Schüler und Schülerinnen, die Schwierigkeiten beim Lernen und Leisten haben. www.Sprungtuch.de Die Kosten für Förderung und Nachhilfe werden teils von den Eltern, den Jugendämtern und angeblich seit Januar 2011 rückwirkend über das Bildungspaket übernommen. Anhand der Beispiele zweier Familien, möchte ich Ihnen darstellen, dass KEINERLEI Versprechungen greifen und die Kinder, bzw. auch deren Familien völlig verzweifelt noch tiefer in der Armut gelandet sind. Beide Mütter haben mich von der Schweigepflicht entbunden. Fall 1 Familie D., Nettetal Tochter A., 4. Klasse, enorme Schwierigkeiten in Deutsch - Psychol. Gutachten liegt vor, eine Nichtversetzung drohte Frau D. stellte den Antrag fristgerecht im April 2011, rückwirkend ab Jan. 2011, die Mutter setze unter persönlichem Verzicht ihrer eigenen Ansprüche sehr aktiv alle Hebel in Bewegung um ihrer Tochter zu helfen. Sämtliche Formulare wurden zeitnah besorgt, ausgefüllt und eingereicht. Die Mutter ging trotz ihres geringen Hartz IV Satzes in Vorleistung, da ihr VERSPROCHEN wurde, sehr schnell zu bearbeiten und ggf. Zuschüsse zu übernehmen. Heute, am 12. Juli, saß sie den Tränen nahe vor mir und bat mich, den Vertrag aufzulösen, da sie ihren Lebensunterhalt ansonsten nicht mehr bestreiten kann. Weder ein Bescheid, noch eine Mitteilung, dass der Antrag in der Bearbeitung ist, wurden ihr zugestellt - geschweige denn hat sie eine Zahlung erhalten. Tochter A. hat bereits nachweislich in der Schule Fortschritte erlangt. Die Sachbearbeiterin Frau K.-K. fühlt sich nicht zuständig und verweist auf die SachbearbeiterInnen des Bildungspaketes. (Nicht namentlich bekannt). Fall 2 Famlie G., Nettetal Sohn T., 4. Klasse, enorme Schwierigkeiten in Deutsch – Psychl. Gutachten liegt vor, eine Nichtversetzung drohte Frau G. nahm im Februar 2011 mit uns Kontakt auf, um ihrem Sohn in schulischen Angelegenheiten helfen zu lassen. Im April 2011 stellte sie entsprechend des Bildungspaketes rückwirkend und fristgerecht den Antrag auf finanzielle Beihilfe. Die erforderlichen Unterlagen (Formulare) wurden ausgefüllt und eingereicht. Auch die Lehrer setzten sich entsprechend für das Kind ein. Die Sachbearbeiterin Frau L., Arge, reichte die Anträge an die zuständigen SachbearbeiterInnen für das Bildungspaket weiter. Sämtliche Anträge sind nicht auffindbar. Bis heute erfolgte KEINERLEI Information über den Stand der Dinge, weder ein rechtsmittelfähiger Bescheid, geschweige denn eine Zahlung. Diese Mutter bat mich ebenfalls, den Vertrag aufzulösen, bzw. wusste nicht, wie sie die aktuellen Rechnungen begleichen solle… Der Sohn kommt sehr gerne zu uns und sein Selbstwertgefühl ist reichlich gestärkt. NOCH! Er wechselt nach den Sommerferien in die weiterführende Schule, wie soll er dort zurecht kommen? Zusammenfassend möchte ich feststellen: Diese beiden Beispiele stehen stellvertretend für viele Antragsteller, die ich im Laufe der letzten Wochen und Monate erleben durfte. Nicht nur, dass den an sich schon armen Familien Hilfestellung vorenthalten wird, sondern auch, dass kleine Dienstleister wie wir auf unseren Kosten sitzen bleiben und Zahlungsunfähigkeit droht. Toll ist natürlich, dass der Verwaltungsapparat gestärkt wird! Wie viele neue Stellen konnten in den Ämtern besetzt werden? Und was hat das alles gekostet? Wie hoch sind die laufenden Kosten, dass KEINERLEI Gelder bei den Schülern und Schülerinnen ankommen? Ich hoffe, dass Sie sich ganz pragmatisch für zumindest ähnliche Probleme einzelner Familien einsetzen und dies für die Bearbeitung bundesweit als Orientierungshilfe dienen kann. Gerne bin ich für Fragen Ihrerseits offen und freue mich auf eine Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen, Eva-Maria Weiner Förderschule Sprungtuch GmbH Tel: 02162-450 463 PS: Der Ansprechpartner Herr Weibes (02162-2661 300) für den Kreis Viersen ist nicht mehr zuständig, bitte wenden Sie sich an Herr Ulbrich (02162-2661 148), der sich nun auch um diese Einzelfälle kümmern wird. "Wichtige Links zu diesem Text" Weitere Informationen sowie der offene Brief
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/haben-sie-nicht-nur-eine-lese-rechtschreibschwaeche-frau-von-der-leyen/681763
https://web.archive.org/web/20111007093000/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/haben-sie-nicht-nur-eine-lese-rechtschreibschwaeche-frau-von-der-leyen/681763
sehen
politik
681,763
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zebe
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17.10.16
..in der Psychiatrie V.
17.10.16 Heute sieht alles anders aus. Nicht wirklich die Welt aber die Gedankenwelt! Was ist wenn..? ..wenn er sie nicht verlässt. Nicht verlässt – für mich. Tja, dann verlässt er mich. Nicht wirklich mich, aber mein Ich – Zukunfts-Ich. Komisch. Meine Gedanken kreisen. Schon wieder. Heute macht alles schon überhaupt keinen Sinn. Keinen Sinn mehr. Lizzi war da. Sie ist es heute die, die meine Gedanken wieder kreisend macht. Sie ist es die mich bestärkt und gleichzeitig verunsichert. Sie ist es die das Fenster öffnet . Mein gedankliches Fenster, das mich blicken lässt – positiv . Und gleichzeitig den Wind für erneuten Wirbel rein lässt.  Ich freue mich und höre gleichzeitig nur noch den Zweifel im gestrigen Gespräch. Ich bin verwirrt. Fühle mich wie die eine hier neu angekommene Patientin, oh Entschuldigung Klientin meine ich natürlich. Ihren Namen weiß ich nicht – noch nicht. Also ich weiß ja nicht wie sie sich fühlt. Aber ich fühle mich so wie sie aussieht. Dürr, krauses graues abstehendes Haar, gedankenverloren durch die Gänge irrend, während ihr sprudelnd unverständliche Wortfetzen entkommen. Ich bin verwirrt. Und das erste Mal muss ich meinen alten Schulkollegen Recht geben, welche für mich jenes Adjektiv als markanteste Eigenschaft in der Maturazeitung nannten. Ich schäme mich fast. Ich betäube die Scham mit Medikamenten. Es tut gut! Sehr gut! Gute Nacht!
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fuehlen
liebe
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schriftstehler
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Ich unterstütze keine Gewalt
Wir verstecken uns hinter Sonnenbrillen, die größer als unser Ego sind und hoffen darauf, dass wir uns irgendwie durchmogeln können.
Ich unterstütze keine Gewalt, ich verachte sie. Trotzdem ist sie in mir zu Hause, sie ist allgegenwärtig, sie wird genährt von denen, die sich in Sicherheit wiegen. Sie begegnen mir täglich, Männer mit Gel in den Haaren und Frauen an ihrer Seite, die schon immer etwas Besseres waren. Glatte Gesichter mit bösen Gedanken, die sich um nichts anderes als um Zahlen ranken und darum, wie sie die Welt zu ihren Gunsten drehen, damit sie gut leben und andere dabei untergehen. Typen in offenen Autos als Mitglieder geschlossener Gesellschaften, Frauen wie Wichsvorlagen ohne Auslagen und Aussagen, aber mit dem Lover im Wandschrank mit dem Gatten unterwegs nach Monaco. Die Dramen des Hedgefonds sind für Menschen wie mich unvorstellbar und wen interessiert schon der Klimawandel, wenn der Cayenne gerade in die Werkstatt muss. Meine Schuld ist es nicht, wenn Karossen brennen, ich unterstütze keine Gewalt. Oder vielleicht doch. Ich mag es, wenn Schädel brechen, die mir nicht gehören. Ich mag es, wenn Existenzen wie Öltanker untergehen, ich mag es, wenn Menschen auf das Niveau der Gewöhnlichkeit herabsinken, auf dem sie sich schon immer befunden haben. Aber Geld spricht fließend französisch, hat gute Manieren und heuchelt Bildung. Wer mit offenem Mund Kaugummi kaut, kann kein guter Mensch sein, wer mit Regenschirmen Fotografen verprügelt, kann kein guter Mensch sein, wer in seinem Elfenbeinturm sitzt und lächelt und spendet und winkt, der wird fallen. Durch Gewalt oder durch Ungerechtigkeit, denn das Leben ist immer ungerecht und es trifft immer die Falschen. Irgendwann knien die Beckmanns, Kerners, die C-Promis und die Politiker, die Fußballspieler und die Investmentbanker in einer Reihe und warten auf das fallende Beil der Guillotine. Nein, Gewalt unterstütze ich nicht, aber es wird sie irgendwann treffen, die Manager, die Abfindungsgeier und die, die es vom Geldwäscher zum Millionär geschafft haben, die, die mehr bekommen als sie verdienen und die anderen. Die anderen. Keiner weiß, wer das ist, aber sie sind überall, sie begegnen uns täglich auf den Straßen, in den Supermärkten und wir sehen sie im Fernsehen. Alles nur Menschen mit Hüllen, die verwundbar sind. Dumm, wenn man das vergisst. Ich unterstütze keine Gewalt, aber sie geht von mir aus. Vom Volk. Wir sind nur zu dumm, um uns dessen bewusst zu sein. Wir lassen uns von gewaltigen Bildschirmen in den U-Bahn-Stationen vom Denken abhalten, wir verfolgen stattdessen Videogedanken auf allen Kanälen, wir benutzen den Zeigefinger, um den Daumen zu heben und wir wählen nicht mehr, weil wir glauben, dass wir nicht glauben und weil wir keine Wahl haben. Wir sind gewalttätig gegen uns selbst, wenn wir behaupten, das sei eben so; wir vergewaltigen uns selbst, wenn wir damit argumentieren, wir könnten nichts ausrichten. Wir könnten, wenn wir wollten, aber wir verstecken uns hinter Sonnenbrillen, die größer als unser Ego sind und hoffen darauf, dass wir uns irgendwie durchmogeln können. Schlimm, wenn es die anderen trifft, da bewerfen wir uns schnell selbst mit kaltem Wasser und spenden unsere Gedanken irgendwo hin. Missgunst gegenüber den anderen, die nicht betroffen sind. Wir sind kein Wir mehr, wir sind zu Einzelkämpfern und Bruttosozialproduktdronen herangewachsen, weil wir tatsächlich glauben, dass das die Lösung sein. Gewalt ist auch keine Lösung, aber sie wird kommen, wenn wir tatenlos bleiben. Ich unterstütze keine Gewalt, ich befürworte sie. Meine Gewalt sind Worte. Unsere Gewalt ist Einheit. Tags: Menschen, Gedanken, Gewalt, Revolution, Volk, Macht
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Der NEON Podcast
Diesmal mit Christoph Maria Herbst.
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Zerbrochen und wieder zusammengeflickt
Die Worte "auch wenn ich es mir jeden Morgen wünsche, wir kommen nicht wieder zusammen" brachen nicht mein Herz, sie brachen mich.
Eigentlich war alles okay vor 18 Monaten. Klar, ich war allein, manchmal sogar einsam, doch mir ging es gut. Ich hab mich nicht mehr durch die Betten verschiedenster Mädchen der Stadt getrieben, ich war ruhiger. Fast schon der Meinung mein leben könnte Ernsthaftigkeit vertragen. Das dann ein Mensch mit dem ich mehr lachen konnte als mit Anderen mir diese Ernsthaftigkeit kurz für 2 Monate vor Augen hielt um wieder zu verschwinden, war ein Schlag. Doch irgendwie brach mich das nur kurz und Sarah tauchte auf. Sammelte mich behutsam vom Boden auf und flickte mich zusammen. Diese Bindung ließ mich das Verlassenwordensein schneller wieder vergessen als es passiert war. Zwei Menschen auf Augenhöhe, intellektuell zumindest. Ein gleiches Interesse an Kunst, Literatur und unserer Meinung nach auch an guter Musik. Wir teilten die gleichen Interessen und unglaublich viel Zeit. Doch neben all diesem Dingen die mich himmelhoch fliegen ließen gab es auch Streit und bevor ich mich darauf vorbereiten konnte, ja bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte war der Mensch weg von dem ich dachte ihn nie zu treffen. Es schien perfekt und plötzlich war ich allein. Gebrochen und niemand kam um mir wieder hoch zu helfen. Das Drama wurde schlimmer noch. Vorwürfe über Vorwürfe und plötzlich Selbstzweifel. War das alles meine Schuld? Dieser Gedanke blieb und auch als wir uns ein halbes Jahr später wiedersahen wurde er mir nur bestätigt, ebenso wie diese unglaubliche Chemie zwischen uns. Plötzlich war es wieder da, auch die Liebe. Ohne einen einzigen Kuss verbrachten wir plötzlich erst Stunden, dann wieder Tage und Wochen zusammen. Es kam wie es kommen musste und ich war wieder allein. Dieses mal nicht unvorbereitet, trotzdem ein harter Schlag. Die Worte "auch wenn ich es mir jeden Morgen wünsche, wir kommen nicht wieder zusammen" brachen nicht mein Herz, sie brachen mich. Selbst versucht mich zu Flicken, zumindest äußerlich. Wieder in der Schule, wieder im Fitnessstudio. Drei neue Tattoos und ein Körper den man wieder zeigen kann. Doch in mir drin das absolute Chaos. Anfangs will ich keine Frau auch nur sehen, es vergehen Monate bis ich mich mit jemandem überhaupt treffen kann, ein Kennenlernen in Betracht ziehe um dann zu merken, ich bin kaputt. Äußerlich heile wirkend ist mir die Leichtigkeit abhanden gekommen mit der ich so für mich zu begeistern wusste. Ich habe plötzlich Angst zu versagen, zu verlieren. Ich übe Druck auf jemandem aus der mir die faire Chance gibt ihn kennenzulernen und erzeuge mit meiner Angst allein zu sein eben jenes, allein zu sein. Ich überspringe tausend Schritte und bereits bevor wir uns ein zweites mal treffen habe ich bereits alles durchdacht, durchlebt und die Trennung vollzogen oder sie vollziehen lassen. Es sind Wunden, für keinen sichtbar und doch so sehr klaffend das eine Heilung fast ausgeschlossen scheint, kommt nicht wer und setzt mich ganz behutsam wieder zusammen. Und bleibt. Tags: liebe, Kennenlernen, Vergangene Liebe, Vergangenheit, Selbstzweifel, Panik, Aufgeben, Trennung, Einsamkeit, aufstehen, Neuanfang, Neubeginn
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/zerbrochen-und-wieder-zusammengeflickt/1026681
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Kunibert_Hasenpups
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Gewölbe
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Nichts als Beschwerden. Zu feucht, zu stickig, zu dunkel. Sagst du. Und das Rauschen tötet dir den letzten Nerv. Wie undankbar du doch bist. Erinnere dich. Als ich dich fand und aufnahm, da warst du ein Häufchen Elend. Blind, verklebt und hilflos jammernd wie ein frisch geworfenes Katzenbaby, verlassen von der eigenen Mutter. Ich päppelte dich auf, schenkte dir Geborgenheit. Mein Handgewölbe bot dir Schutz vor allen Widrigkeiten dieser Welt. Während du schliefst, wachte ich über dich. Wenn du frorst, dann hauchte ich dir Wärme ein. Doch nun bist du erstarkt. Willst deine Freiheit. Und du beißt und kratzt und schlägst und trittst. Lass dir gesagt sein, das tötet mir den letzten Nerv. Vergiss es. Du schuldest mir dein Leben. Du gehörst mir. Verstehst du? Niemals lasse ich dich los. Eher zerquetsche ich dich. Ja. Und das tue ich jetzt auch.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/gewoelbe/1441632
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fuehlen
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cujaa
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gänsehautmomente.
"Und der Weg den wir gemeinsam gehen nennt sich Freundschaft. Wobei nur selten ein Freund schafft die Schmetterlinge im Bauch fliegen zu lassen."
Eine kurze Berührung. Ein Kompliment. Ein Blick. Meine Beine wie Zement. Ein Moment voller Gänsehaut. Doch so schnell wie das Glück kommt, so geht es wieder. Alles normal. Alles egal. Und der Weg den wir gemeinsam gehen nennt sich Freundschaft. Wobei nur selten ein Freund schafft die Schmetterlinge im Bauch fliegen zu lassen. Eine kurze Berührung. Ein Kompliment. Ein Blick. Dein Lachen tut gut. So echt. Doch schlecht wenn es nicht mir gilt. Schlecht wenn es ihr gilt. Und oft steh ich nur noch daneben, versuch einfach zu leben ohne aufzufallen. Und da zu sein. Für Sie. Für Dich. Für Euch. Für die Freundschaft. Wobei nur selten ein Freund schafft die Schmetterlinge im Bauch fliegen zu lassen. Eine kurze Berührung. Ein Kompliment. Ein Blick. Es sind diese Abende. Allein. Die Zeit sich Gedanken zu machen. Über alles was schief läuft. Über das wie es ist. Wie es sein könnte. Wie es sein sollte. Wenn es nach mir ging. Die Momente in denen du erzählst, dass es dir geht wie mir wenn du an diese Eine denkst. Und ich schenk dir mein Ohr. Meine Zeit. Meinen Rat. Weil dein Glück mir wichtiger ist als mein eigenes. Wie so oft in einer Freundschaft. Wobei nur selten ein Freund schafft die Schmetterlinge im Bauch fliegen zu lassen. Eine kurze Berührung. Ein Kompliment. Ein Blick. Die Überlegung zwischen Schauspiel und Wahrheit. Klarheit für dich oder trauriges Stück, das kein Ende findet. Es siegt das Chaos im Kopf, das keinem weiter hilft. Egal was man tut, man wird es bereuen. Neue Gedanken. Kurzer Optimismus, euphorisches Handeln und ein Fall in die Tiefe. Das Ende für mich. Das Ende einer Freundschaft. Denn es ist schlecht wenn ein Freund schafft die Schmetterlinge im Bauch fliegen zu lassen. Nur hätte ich dich nie liegen gelassen. Wäre geblieben, denn zwischen lieben und hassen ist Freiraum um zu retten, was man retten will. Die Freundschaft. Und wenn ein Freund schafft die Schmetterlinge im Bauch fliegen zu lassen, dich dann liegen zu lassen, dann wird lieben zu hassen. Trotz Sieg zu erblassen. Zu fassen, dass Ende und Anfang so nah beieinander sind. Eine kurze Berührung. Ein Kompliment. Ein Blick. Ins Leere. Meine Beine Zement. Ein Moment voller Gänsehaut. Von Glück keine Spur. Denn glücklich ist nur, wer Begleitung hat. Doch wir gehen getrennte Wege als Fremde. Du bist am Neuanfang. Ich bin am Ende.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/gaensehautmomente/1464376
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fuehlen
liebe
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chrisbow
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Ich liebte sie, aber nicht so wie sie war…
… sondern so wie sie hätte sein können.
Es ist eine schwierige Geschichte. Wo setzte ich an? Allein darüber zu schreiben tut weh. Ich fragte mich immer, wer den Fehler gemacht hat. Natürlich bin ich immer wieder an den Punkt gekommen, dass sie ihn zuerst gemacht hat. Klar, ich habe sie betrogen. Mehrfach sogar. Doch ich habe es auch immer zugegeben. Ich wollte mit ihr zusammen sein, doch ich konnte es nicht. Sie saß wieder auf der Couch. Immer saß sie auf der Couch. Sie sagte, sie sei sich nicht sicher. Ich war mir sicher. Ich habe sie geliebt. Doch ich brauchte das auch bei ihr, Sicherheit. Ich stand auf, sagte, was ich in solchen Situationen immer sagte: „Du hast mich verletzt, ich werde jetzt gehen.“ Dann ging ich die Straße entlang zur Bushaltestelle und ich wusste, was kommt: Noch ehe ich in den Bus steigen würde, würde mein Handy vibrieren. Sie würde schreiben, dass es ihr leid täte, dass sie einen Fehler gemacht habe, ich würde zurückgehen, wir würden uns küssen, wir würden uns lieben. Ich würde bei ihr einschlafen und am nächsten Morgen aufwachen mit dem Gefühl, dass es nicht richtig ist. So ging es zwei Jahre lang, das Hin und Her. Immer wieder waren wir getrennt und dann doch wieder zusammen. Ich dachte, vielleicht liegt es nur daran, dass wir extrem guten Sex hatten, den besten meines Lebens. Doch das war es nicht, so oft ich es mir auch einzureden versuchte. Es war etwas anderes. Wich ich zurück, ging sie auf mich zu, ging ich auf sie zu, wich sie zurück. So war es dann immer, morgens, ich wollte kuscheln, zumindest eine Umarmung, einen Kuss. Sie stand auf, machte Kaffee, hatte ja noch so viel zu tun. Ich blieb verunsichert zurück, mit dem Gefühl, dass es nicht richtig war. Diese Sache steigerte sich, ich hielt nach anderen Frauen Ausschau, ging mit ihnen ins Bett, das mache sie rasend, und doch verlies sie mich nicht. Irgendwann dann war es endgültig aus. Wir schrieen uns nur noch an, Geschirr flog quer durch die Wohnung und zerschepperten an der Wand. Sie hatte jemand anderen kennengelernt. Ich hatte gerade was anderes am Laufen. Die Sache war vorbei. Ich sagte abermals, ich werde gehen. Klar hatte ich kein Recht mehr zu sagen, sie habe mich verletzt, schließlich hatte ich sie ja mittlerweile mehr als nur einmal verletzt. Doch ich ging endgültig. Ich löschte ihre Nummer, blockierte sie auf Facebook, sie schrieb mir per Mail, ich antwortete nicht mehr. So oft ich die Sache auch drehte und wendete, immer gab ich ihr die Schuld. So wie es sich liest, könnte man das auch annehmen, weil nicht ich es war, der dieses Hin und Her wollte. Doch es war nicht ihre Schuld. Es war auch nicht meine. Wir passten einfach nicht zusammen – zumindest nicht so, wie wir waren. Eine Freundin sagte daraufhin: „Dein Problem war, dass du alles, was sie machte, auf dich bezogen hast. Wenn sie nun mal kein Morgens-Kuscheln-Typ ist, dann hat das nichts mit dir zu tun, dann ist sie einfach so.“ Sie hatte recht. Die Info kam nur leider zu spät. Nein, im Grunde wusste ich es schon immer, ich liebte sie nicht so, wie sie war, ich liebte sie so, wie sie hätte sein können. Tags: Herzschmerz-Mixtape Vol. 1, unglückliche Liebe, Idealvorstellung
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/ich-liebte-sie-aber-nicht-so-wie-sie-war/901062
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fuehlen
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fraxi
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Gedanken günstig abzugeben!
Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt. (Buddha)
Ich suche nach einem Platz für meine zerstreuten Gedanken. Möglichst groß sollte er sein. Wenn möglich, auch nicht all zu dunkel, sonst erschrecken sie sich noch gegenseitig. Es sind sehr viele. Das würde im Chaos enden. Wie immer. Ich mache mir nämlich andauernd neue Gedanken und rausschmeißen kann ich die Alten ja auch nicht. Die haben ja schon irgendwie Gefühle. Denke ich jedenfalls. Ich habe übrigens auch Gedanken in doppelter oder dreifacher Ausführung. Siehst du den da hinten? Das ist einer von den vielen "Bin ich wirklich gut genug?"-Gedanken. Er wird von drei ausgewachsenen "Du bist wertlos"-Gedanken verfolgt. Ja, die sind nicht gerade die Umgänglichsten all meiner Gedanken. Aber was soll ich tun? Wenn sie einmal da sind, gehen sie einfach nicht mehr weg. Das ist ja auch der ausschlaggebende Punkt, warum ich nach einem neuen Platz suche. Es sind einfach zuviele und es werden immer mehr. Dehalb bin ich nach reflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen, dass ich all meine Gedanken abgeben möchte. Vorzugsweise an jemanden, der besser mit ihnen umgehen kann. Vielleicht der Besitzer eines "Nach mir die Sintflut"-Komplex. Das würde die Gedanken im Zaum halten und wer weiß, vielleicht werden sie ja doch noch zutraulich und lassen sich auch mal streicheln. Wenn ihr jemanden kennt, der mir meine Gedanken abnehmen will, dann melde dich bei mir, ich habe nämlcih ehrlich gesagt ein bisschen Angst um meinen Kopf bei dem Chaos, das die Gedanken immer veranstalten.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/gedanken-guenstig-abzugeben/927187
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Feodor
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Matador
1,95
Neulich, als ich die letzten Schlucke meiner Multivitaminsaftschorle trank, sah ich am Grund des Glases die Sonne untergehen. Der Anblick war schön. Beim nächsten Mal würde ich etwas langsamer trinken, um die letzten warmen Strahlen auf meiner Nasenspitze ausgiebiger genießen zu können, dachte ich, als ich so da saß. Dann hielt inne, als Gerangel am Tisch rechts von mir mich aus meinen Urlaubsgedanken riss. Ich sah einen geschätzt 1, 95 Meter großen Mann, der mit seinem ganzen Gewicht auf einer Frau saß. Seine Knie drückten die Schultern der Frau zu Boden und machten sie weitestgehend bewegungsunfähig. Praktisch, urteilte ich für mich, so hatte er nämlich noch beide Hände frei, um ihren Kehlkopf zielführend zusammenzudrücken. Das tat er und ich begriff schnell, worauf er aus war. Luft bekam die Frau offensichtlich kaum noch. Ihre Skleren waren bereits blutunterlaufen. Ich stufte sie als keltischen Hauttypen ein, da man durch die livide Verfärbung ihres Gesichts noch so gerade ihre Sommersprossen erahnen konnte. Kein schöner Ton, aber unter den gegebenen Umständen würde wohl auch der Mischtyp nicht ansehnlicher sein. Nachdem die hektisch zuckenden, mit Perlon bestrumpften Beine der Frau drohten, den Tisch umzuschmeißen und der Mann, wie ich fand, voller Hingabe das letzte bisschen Sauerstoff aus der Frau presste, der Kellner dies sah und vor Entsetzen sein Tablett sicher drei Meter von sich schmiss, als ein Baby davon erschrak und zu schreien begann, Leute außer Rand und Band, ob der bizarren Situation durch das Café irrten und die blaue Frau dann endlich tot war, empfand ich das ganze Spektakel als eine durchaus gelungene wie runde Sache. Im Rausch seiner Verlässlichkeit hat das Leben auf Erden mal wieder bewiesen, dass es das schwerste ist, dass alles zum Chaos, zur Entgleisung neigt, dass Naturgesetze eingehalten werden -  der Stärkere gewinnt. Befriedigt und zügig verließ ich das Café, um meinen Spezi nicht länger warten zu lassen. Wir wollten noch wie jeden Donnerstagabend zum Wasserball.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/matador/1453735
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sehen
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geffiboomboom
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Cheese Cake
Wie kann eine Geschichte vorbei sein, die gerade erst angefangen hat?
Obwohl du mir fern bist, bist du mir nah . Ich kann dich spüren, dich sogar sehen, wie du durch meine Gedanken geisterst. Einfach nicht verschwinden willst.  Es ist die Ungewissheit , die an mir nagt. Wir gehen im Guten auseinander. Wir wissen nun, wie wir füreinander fühlen. Wirst du zurückkehren? Du weißt, ich werde auf dich warten . So wie du auf mich gewartet hast. Ich finde die Worte nicht, um zu beschreiben, wie ich empfinde. Hast du meinen Blick bemerkt? Die Tränen in meinen Augen? Das Zerbrechliche in meiner Stimme? Ja, das hast du. Ich habe gelogen, behauptet es ginge mir gut. Nein, es geht mir nicht gut. Ich vermisse dich . Schon jetzt. Will die Zeit vorspulen, zurückspulen, nur nicht in der Gegenwart gefangen sein. Ich vermisse dei n Lachen , denn gerade bringt es mich zum weinen. Ich vermisse deine Fürsorge , denn gerade fühle ich mich allein. Ich vermisse deine Blicke , denn sie geben mir Hoffnung. Ich vermisse deine Umarmungen , denn sie geben mir Halt. Ich wünschte du würdest dich noch einmal umdrehen, mich weinen sehen. So viele unausgesprochene Worte, so viele Gründe warum du bleiben musst. Ein letzter Blick in deine Augen, ich werde auf dich warten .
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Ann-Kathrin_Eckardt
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"Ha ha!!"
Warum sind Nicht-Fußballfans oft so hämisch?
Es dauerte nur Sekunden: Kaum hatte Schweinsteiger den Elfer verschossen, da waren meine Anti-Fußball-„Freunde“ auf Facebook schon aktiv: „Ha ha!“, „Tja Bayern, war wohl nix“, „Zum Glück bin ich 1860er Fan“, „Fast Meister, Fast-Pokalsieger und jetzt eben Fast-CL-Sieger“ posteten sie. Ich bin bestimmt nicht der größte Bayern-Fan auf Erden, aber nie, wirklich nie würde es mir in den Sinn kommen, meine Freunde, die 130 Minuten mit Herzblut, Schweiß und Tränen mitgefiebert haben, so mit Häme zu überschütten. Oder muss man das als echter Fußballfan aushalten bzw. einfach ignorieren? Und warum posten Nichtfußball-Fans so was? Wie reagiert man als Fußballfan am besten auf solche Kommentare?
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lmfao
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Auf und davon
Dieser Tag verlangt nur das eine von dir: Sag einfach ja, für diese Reise mit mir
Immer nur funktionieren nach Regeln und Listen Will in Mitten der Schnappschüsse mal das Leben erwischen Ich will raus, will weg von hier Ich muss zurück zu mir Ich hätte nie von dir zu träumen gewagt und jetzt bist Du plötzlich wahr Dieser Tag verlangt nur das eine von dir : Sag einfach ja, für diese Reise mit mir Und wie du brennst, wie du fällst. Alles wird perfekt! Alles! Alles! Ich tätowier mir deinen Namen übers Herz, Mit Ankern, damit jeder weiß wo meins hingehört Und heute bin ich aufgewacht, Augen aufgemacht Sonnenstrahlen im Gesicht, halte die Welt an und bin Auf und davon
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REALITÄT
...
erhitzte gesichter. hektisches herumlaufen. lautes stimmengewirr. gehetzte blicke auf die uhr. du gehst durch die stadt. Schritt für schritt wirst du teil der masse. der tägliche wahnsinn holt dich ein, nimmt dich mit. du versuchst auszuweichen. wirst angerempelt. beschimpft, doch bitte aufzupassen. bist du wie sie? du willst es nicht. es widert dich an. die lüsternen blicke. die gierigen blicke. ihnen darf nichts entgehen. doch dabei entgeht ihnen alles. . ich sauge das geschehen in mir auf. beobachten. distanz. ruhe. das leben ist zu kostbar, um es zu verschwenden. ein mann, ende 20, an seinem handy. natürlich das Iphone, neuestes modell. what else? er brüllt hinein, beschimpft, sieht gfrustet aus. freundlichkeit- ein fremdwort? Das kleine mädchen im luftigen sommerkleid. schmetterlinge und blumen, bunt gemischt, auf weißem tüllstoff. wehende löckchen. blitzende augen aber trauriges gesicht. die mutter daneben, eher davor. Zieht es an de hand hinter sich her. starrer blick nach vorne. unbarmherzig, zu schnell. liebe-mangelware? eine gruppe Jugendlicher, könnte mein alter sein. sitzen im park, in einem kreis, stille. handy in der hand, natürlich. daueronline-keine frage. posten,twittern, whatsAppen was so los ist, wer wo chillt. Mir reichts. Ich hab genug gesehen. Und zwar wirklich gesehen. Realität.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/realitaet/1055242
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sehen
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themagnoliablossom
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Vom Scheitern und anderen erfolgreichen Dingen.
Wer sagt eigentlich, dass man immer wieder aufstehen muss, wenn man hingefallen ist?
„Na, geht´s dir gut?“ wird man ja gerne mal gefragt. Morgens im Büro, auf dem Weg in die Kaffeeküche. Beim Sonntagsspaziergang. Oder wenn man sich zufällig in der U-Bahn trifft. Wobei das ja eigentlich gar keine Frage ist, denke ich mir als sich die Türen mit einem piependen Geräusch schließen. Weil man das Fragezeichen ja oft nicht raus hört und es ohnehin viel zu oft eher nach einer Aussage klingt, auf die es nur eine richtige Antwort zu geben scheint. Ich hätte gern nein gesagt. Einfach so, um zu gucken, wie die anderen dann gucken. Das wäre dann so, wie wenn man mal ein Glas Wasser trinkt, bloß um die Leber zu überraschen. Oder so. Sei glücklich! Und das ist keine Frage. Geht´s dir nicht gut, stimmt irgendetwas nicht mit dir – so der Tenor. Leiden ist unschicklich. Und das in einer Gesellschaft, in der jede(r) zweite einen Jour Fixe beim (Psycho-) Therapeuten hat und Anti-Depressiva wie Lutschbonbons verteilt werden. Aber leiden, das tut man gefälligst allein in seinem stillen Kämmerlein. Es gibt Tabletten, die glücklich machen. Es gibt Yoga, Tees, Diäten ja sogar Magazine veröffentlichen Guides, die einem das große Glück versprechen. Glücklichsein ist en vouge. Scheitern eher nich so. Ist es naiv, alles Schlechte in einer Kiste auf dem Dachboden zu verstauen – aus den Augen aus dem Sinn? Oder ist es vielleicht sogar gut und wichtig. Ein Ansporn, um seinen inneren Frieden und das ganz große Glück tatsächlich zu finden? Von Null auf Hundert und zurück Try again. Fail again. Fail better. Das ist die Start-up Mentalität aus dem Land mit hübschen Sternchen auf der Flagge. Schlechte Erfahrungen bringen gute Ergebnisse hervor. Prägen, machen schlauer und reifer. No risk, no fun. No money und ergo no Erfolg. Mehr Risiko. Mehr Gewinn. Man muss auch mal raus aus der Comfort Zone, was riskieren, um in der Zukunft vom eigenen Mut in der Vergangenheit zu profitieren. Und das ist nicht (nur) im finanziellen Sinne gemeint. Mehr ist mehr. Nur bloß immer weitermachen. Scheitern an sich scheint nicht das Problem zu sein, ist es doch konstitutiv für das Menschsein. Interessant ist aber die Tatsache, dass Scheitern nur anerkannt wird, sofern es Indiz für späteren Erfolg ist. Es gibt unzählige Stories, die in Tellerwäscher-zum-Millionär-Manier vom Scheitern und dem darauffolgenden Erfolg berichten. Von jemandem, der es von ganz unten nach ganz oben geschafft hat, obwohl ihm immer wieder Stolpersteine in den Weg gelegt wurden – vom Schicksal oder von wem auch immer. Dieser jemand ist auf dem Zenit der Glückseligkeit angelangt und das wollen wir ja alle. Oder? Es sind genau jene Geschichten, die Menschen motivieren immer weiter zu machen, zu suchen und zu streben – nach dem, was sie Glück nennen. Was in Vergessenheit gerät ist, dass Glück kein Ort ist, an dem man verweilen kann, sondern per se eine sehr volatile Angelegenheit ist. Vielleicht ist es just diese Eigenschaft, die den Mensch so erpicht es fangen und konservieren zu wollen, dieses Glück. Sei glücklich! Lautet der wohl einzig gesellschaftlich akzeptiere Imperativ. In den USA ist das sogar ein Geburtsrecht. Was Thomas Jefferson dazu veranlasst hat, das in die Unabhängigkeitserklärung zu schreiben, ist unklar. Denn, die Glücklichsten sind die Amerikaner mitnichten. Trotz und obwohl der „Pursuit of Happiness“ Treibstoff einer ganzen Nation ist. Alles ist möglich. Und das nicht erst seit Trump. Man muss es nur genug wollen. Vielleicht hab ich es auch nicht zu sehr gewollt, dieses Glücklichsein, frage ich mich da manchmal, wenn ich mal wieder die Welt von unten betrachte. Immer einmal mehr als du Sei glücklich, sage ich mir dann matraartig und empfinde es zunehmend als Zwang. Ein Diktat der Leistung. Dabei haben Psychologen herausgefunden, dass gerade der Druck glücklich sein zu müssen, erst recht unglücklich macht. Und die müssen es ja wissen. Wenn wir noch ein bisschen weiter gehen und den Verfechter der Abgründe und des Unglücks zu Rate ziehen, müssen wir alle ohnehin viel mehr ausharren und auch einfach mal was aushalten. Es scheint, als haben wir das verlernt. Denn Friedrich Nietzsche schrieb und forderte 1886 (!), dass wir das Leben mit seinen Höhen und Tiefen bejahen müssen und uns von der Konvention sowie dem Zwang, alles in gut oder schlecht unterteilen zu wollen, zu lösen. Wir müssen erkennen, dass diese zeitliche Abfolge von Ups und Downs untrennbar ist. Weil Glück und Leid oft nur einen Fingerschnipp voneinander entfernt sind und nichts die Vergänglichkeit und die Volatilität des jeweiligen Zustandes mehr verkörpert als dieser schmale Grat. Und, noch viel wichtiger: Die Erkenntnis, dass gerade in der Annahme dieser These der eigentliche Mut und die Stärke liegen. Puh, mag da jetzt vielleicht einer denken, was interessiert mich das Geschwätz eines alten, grauen Mannes. Aber auch die blitzgescheite Bloggerin und Autorin Ronja von Rönne berichtet in ihrer Rede vom Aufgeben als einer Form von Befreiung. Denn es ist ja so: Man merkt ja beispielsweise innerhalb von Sekunden, ob etwas passt oder nicht. Oft ist da das Unterbewusstsein sogar schneller als der Verstand. Beim Studium, bei Jobs aber auch bei Menschen . Da kann man ruhig mal auf sein Bauchgefühl hören. Und scheitern. Vielleicht was daraus lernen, vielleicht aber nicht und einfach scheitern, um des Scheiterns Willen und das, meine Freunde (surprise!) ist auch völlig okay. Immer einmal mehr aufstehen, als man hinfällt, sagte Mutti schon im Kindergarten. Und nicht nur, wenn das Fahrradfahren ohne Stützräder nicht so ganz funktioniert hat. Dieser Satz impliziert ja noch etwas ganz anders. Hinfallen okay, liegenbleiben nicht okay. Vielleicht müssen wir mit diesen alten Mythen endlich aufhören, die so fest in unseren Gehirnen verankert sind. Scheitern ist nämlich gar nicht mal so unsexy. Hinfallen (mit High Heels) auch nicht. Und dann halt auch einfach mal auf dem Boden liegen bleiben. Von hier eröffnet sich nämlich ein ganz neuer Blickwinkel. © themagnoliablossom Tags: Büro, Blickwinkel, Comfort Zone, das Streben nach Glück, depressiv, Erfolg, Erkenntnis, fail better, Friedrich Nietzsche, Gedanken, Geht´s dir gut, Gesellschaft, Gewinn, Glück, glücklich, Glückseeligkeit, grau, happy, High Heels, Leben, Menschen, Mut, Psychologie, Risiko, Ronja von Rönne, Schicksal, schmaler Grat, sexy, so it goes, Stärke, Trump, Vergangenheit, vom Tellerwäscher zum Millionär
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Der Geschmack von Eisen
„Ich bin schlecht im Dinge beenden“, sagte er. „Ich bin schlecht im Dinge beginnen“, antwortete sie. „Sollten wir uns dann nicht zusammentun?“, sprach er mehr zu sich selbst als zu ihr. Im Bett studierte sie seinen narbenübersäten Körper und stellte fest, dass nur die Narben seiner Seele noch tiefer waren. Just promise me that you’ll never leave , stand über seinem linken Schulterblatt in verblassten Lettern, unbeholfen gestochen wie eine Knast-Tätowierung. Tiefe Glückseligkeit durchströmte sie, wenn sie spürte, wie jede Faser seines Körpers vor Lust pulsierte und er bebend vor Erregung in ihr kam. Doch zuverlässig hielt der Winter eines Tages Einzug in ihr Herz. Schwarze Schneeflocken legten sich auf ihr Gemüt und betteten sie auf einem aschfahlen Himmelbett. Heute. Draußen hat der erste Frost seit langem einen Schmetterling überrascht und in ewigem Schlaf mit einem Veilchen vereint. „Bist du glücklich?“, fragt er sie in der Straßenbahn und hält ihre Hand. Ihr Blick wandert nach draußen und verliert sich in grauen Häuserfassaden. „Ja“, sagt sie und beißt sich auf die Unterlippe, bis sich der Geschmack von Eisen mit ihrem Speichel vermischt. Am Bahnhof verlässt sie den Zug und lässt ihn allein zurück. Zum Abschied nur ein Kuss und zwei Worte. Rasch wird sie von den Menschenmassen verschluckt. Er fährt mit der Zunge über seinen Mund, schmeckt das Blut und schaut ausdruckslos aus dem Fenster. Leuchtreklamen ziehen an ihm vorbei. Endlich lächelt er. Und lässt los.
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hannäh
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Innerer Monolog einer Liebenden
für ihn.
Sie weiß, dass er nicht die gleichen Gefühle hat. Wie sie. Für ihn. Sie weiß, dass er nicht das gleiche Interesse hat. Wie sie. Für ihn. Doch trotzdem glaubt sie daran. An die Liebe. Sie fragt sich: Ist es richtig daran zu glauben? An die Liebe – zwischen uns? Sie weiß keine Antwort darauf. Sie findet keine Antwort darauf. Sie findet nur die Erinnerungen. Die Erinnerungen an sie und ihn. Ihre wenigen gemeinsamen Momente. Doch, es gab sie. Die Momente. Die Momente, die sie jetzt dazu bewegen nicht aufzugeben. Diese wenigen Berührungen. Diese für sie besonderen Berührungen. Sie waren da. Nur das kurze Spüren seiner Hand. In ihrer. Er war betrunken. Na und? Denkt sie sich. Für sie hat es etwas bedeutet. Etwas ausgelöst. Ein Gefühl. Welches er nicht erwidert. Aber warum nicht? Was sagen dann all diese kurzen und verstohlenen Blicke? Wirklich nichts? So wie er das sagt?! Doch wäre es perfekt denkt sie. Er wäre perfekt. Sie wäre perfekt. Sie haben soviel gemeinsam. Sie könnten soviel teilen. Aber nicht die Liebe? Warum denn nicht? Was gefällt ihm nicht an ihr? Ist sie zu dick? Zu klein? Zu groß? Was muss ein Mädchen haben um ihn zu faszinieren? Oder, diesen Gedanken versucht sie gleich wieder zu verdrängen, will er gar kein Mädchen? Sie versucht ihn zu verstehen. Sie versucht es zu verstehen. Doch sie schafft es nicht. Jedes Mal, wenn er sie ansieht. Wenn er ihren Namen nennt. Da spürt sie diese Zusammengehörigkeit. Dieses blinde Vertrauen. Welches ihrem Herzen sagt, sie solle nicht aufgeben. Während ihr Verstand sie zu genau dem drängt. Je mehr sie versucht ihn zu vergessen, desto mehr zerbricht sie. Sie kann keinem anderen je ihr Herz mehr schenken. Denn kleinste Teilchen sind nicht mehr zu flicken. Nur er kann sie heilen. Ihm kann sie es schenken. Ihm hat sie ihr Herz schon lange geschenkt. Tags: Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Konflikt
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Alida.Montesi
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Eine Leiche am Mittelmeerstrand
Oder: „Der Montesi Skandal“
April 1953. Eine Frauenleiche wird an den Strand von Torvaianica gespült. Ein weiter Horizont, Sand, Licht. Morgenlicht. Das Mädchen ist scheinbar unverletzt. Liegt da, still wie eine Puppe auf dem Bauch gelegt. Das Gesicht in Richtung Horizont, als würde sie nur schlafen. Das Mädchen ist nicht mehr vollständig bekleidet. Es fehlen Rock, Strumpfhalter, Strümpfe. Ihre Schuhe sind nicht an ihren Füßen. Das Mädchen, Wilma Montesi, wurde zwei Tage lang vermisst. Aufgebrochen zu einem Fußbad am Strand war sie nicht mehr heimgekehrt. Zuerst glaubt man an einen Unfall oder Suizid. Aber warum wurde sie siebzehn Kilometer südlich von ihrem letzten Aufenthaltsort gefunden? Was ist mit ihrer Kleidung passiert? Der Journalist Silvano Muto hat eine Antwort. Er stellt die Theorie auf, Wilma Montesi habe an einer „Orgie“ im berühmt berüchtigten Landsitz Capocotta teilgenommen und ihre Leiche sei zur Vertuschung am Strand abgeladen worden. Muto stellt Prominente und Politiker in Zusammenhang mit dem Todesfall und bringt damit einen Skandal ins rollen, der Italien jahrelang in Aufruhr hält. Drei Jahre nach dem Leichenfund wird in Venedig auf Druck der Öffentlichkeit ein Prozess eingeleitet, der Falschaussagen, Drogenhandel und Korruption bekannter Persönlichkeiten aufdeckt. 134 Zeugen werden geladen, der Außenminister und der Polizeichef verlieren ihr Amt .Hellseher werden von Zeitungen befragt, Halbberühmtheiten ergötzen sich an der neuen Aufmerksamkeit, die ihnen zuteil wird. Die halbe Familie Montesi demontiert sich. Die Schauspielerin Alida Vali („Der dritte Mann“) gerät in Misskredit. Sie wird verdächtigt einem Hauptverdächtigen ein Alibi gegeben zu haben. Aber der Tod von Wilma Montesi bleibt unaufgeklärt. Für die italienische Bevölkerung ist der Fall ein Kristallisationspunkt. Ein Beispiel für den Machtmissbrauch der Eliten. Am Bild des Mädchens kommt lange Zeit keiner vorbei. Es wird in allen Zeitungen abgedruckt, Zitate darauf erscheinen in Filmen (La Dolce Vita) und Liedern. Das tote Mädchen am Strand wird ein Symbol für "die verlorene Unschuld Italiens", für Dekadenz und eine Gesellschaft ohne Mitleid für die Schwachen. "Es könnte meine Tochter sein". "Ein unschuldiges Opfer". Eine Tote am Mittelmeerstrand, ein Kollateralschaden der dekadenten Gesellschaft, eine Geschichte für die Geschwätzigen, die emotional Verarmten. Was hat sich verändert?
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Glaskind
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(Der) wert geliebt zu werden
Unwillkürlich bewegen meine Lippen sich und wäre die Welt ein Stummfilm, ich könnte deinen Text ohne Probleme synchronisieren.
Es ist Sonntagabend und ich liege in deinen Armen und blicke in deine Augen, wie liebevoll du mich ansehen kannst, während wir miteinander schlafen. Samstagnacht, ich stehe neben dir in einem Club und beobachte deine Augen, wie sie andere Frauen fixieren, während ich versuche, mich mit dir zu unterhalten. Ich halte mich dann fest an deinen Lippen, ich erinnere mich, wie sie zärtlich über meine streichen können, während du Liebesworte flüstert. Aber  ich sehe deine Lippen, wie sie mir Wörter an den Kopf werfen, die mich vergessen lassen, dass ich selbstbewusst bin und schön und unabhängig verdammt nochmal, während deine Freunde neben dir johlen. Und du holst du mich zurück aus den Erinnerungen, in  deine Armen, es ist Sonntagabend, sie liegen fest um meinen Körper und ich fühle mich gut-klein,  beschützt und du passt auf mich auf und ich auf dich und wer könnte uns schon etwas anhaben Aber wir sehen uns in der Stadt und deine Arme halten mich auf Abstand, während ich dich umklammere und ich fühle mich schlecht-klein, wer passt auf mich auf, nur ich auf dich, das Schild zerbricht und jeder kann mir etwas anhaben. Alles ist kaputt und kaputter als kaputt glaube ich geht sowieso nicht mehr und ich öffne meinen Mund: „Was sind wir?“, meine Augen kleben an deinen Lippen und meine Hände werden wie jedes Mal feucht, wenn ich dir diese Frage stellen und mein Herz, oh mein dummes Herz, es pocht immer noch so aufgeregt, als könnte es wirklich eine andere Antwort erwarten. Eigentlich bräuchte ich dich gar nicht zu fragen. Ich weiß, was jetzt kommt, unwillkürlich bewegen meine Lippen sich und wäre die Welt ein Stummfilm, ich könnte deinen Text ohne Probleme synchronisieren. „Hör auf uns definieren zu wollen Babe. Hör auf mich zu drängen, es wird schon vorwärts gehen aber lass uns doch die Zeit.“ Ich will dich anschreien. Ich will dir dein verdammtes Gehirn durchpusten, damit du endlich merkst, was du mir antust. Ich will dich spüren lassen, wie sehr du mir wehtust und ich will dich sehen lassen, was passieren wird, wenn du dich nicht endlich entscheidest. Irgendetwas bricht, kann doch noch kaputt gehen und verlässt mich mit meinen Worten. „In Ordnung. Ich hätte nicht fragen sollen“ Tags: wertgeliebtzuwerden
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Es wurde dunkel und du gingst zu den Sternen
Wie verzehrt sich Liebe in Schmerz, zerfetzt dich und bricht dir das Herz.
Wie ungern ich mich zurückerinnere. An den heißesten Tag des Jahres, an dem es hieß Abschied zu nehmen. An dem die Sonne lachte, als macht es ihr nichts aus. Der Tag, an dem ich Menschen habe weinen sehen, die sonst so unglaublich stark waren. Aber es jetzt nicht mehr sind. Weil Du weg bist. Einfach gegangen, ohne dich zu verabschieden. So oft sehe ich noch Dein Gesicht vor mir. Als wäre es gestern gewesen. Ich habe dein Lachen im Ohr. Dein Lachen. Dieses großartige, einzigartige, aus tausenden Menschen rauszuhörende Lachen. Dabei ist es jetzt fünf Jahre her. Fünf Jahre, in denen ich Dich an jedem Tag schrecklich vermisst habe. An jedem einzelnen Tag. So sehr, dass es mir das Herz zerreißt. Jeden verdammten Tag ohne Dich! Oft besuchst Du mich in meinen Träumen. Alles ist plötzlich so echt, so nah. Ich habe keine Angst vor diesen Träumen. Ich habe Angst aufzuwachen. Angst davor, Dich wieder gehen lassen zu müssen. In diesen Träumen kann ich Dir all das sagen, wofür es jetzt zu spät ist. Meine letzte Chance habe ich ja verpasst. Und warum? Ich war drei Tage wach auf nem Rockfestival. Aber niemand hatte doch geglaubt, dass Du nicht mehr wieder kommst. Niemand! Niemals! Ich hasse Abschiede. Und dieser sollte auch noch für immer sein. Ich verfluche diesen Tag. Dieser Tag, an dem ich vor Deinem Grab stand. Ganz allein. Obwohl hunderte Menschen da waren. An dem Rosenblätter auf Dich regneten - Dich begleiteten. Jedes einzelne Blatt war so voll mit Liebe, die wir Dir mitgeben wollten. Und dann setzt die Musik ein. Der Zeitpunkt, an dem ich endgültig den Boden unter meinen Füßen verlor. An dem ich wusste, dass ich Dein Herz nun loslassen muss. An dem ich nichts mehr hören, nichts mehr sehen wollte. An dem ich weg von hier wollte. An einen besseren Ort. Sein, wo Du bist. Egal, wie weit! Tags: Abschied, Tod, Schmerz
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ein kurzer blick aus dem geheimnis auf das leben
...
unter den verschiedenen verstörungen meines lebens siedelt auch diese: ich vermag nicht zu sagen, dass ich jemanden liebe. natürlich passiert es mir. wobei ich diese formulierung sehr bewusst wähle: passieren. die liebe passiert mir, wie andernorts naturkatastrophen passieren. ihre folgen sind in der regel ähnlich verheerend. eine sinnvolle sprache kann ich zu diesem geschehen nicht finden. mein körper spinnt auf vielfältige weise herum; meine gedanken verkommen zu irrwitzigen knotenspielen, meine lust, wenn denn lust im spiel ist, läuft in kürzester zeit amok, nur um sich gleich darauf irgendwo in einem rattenloch zu verkriechen. an manchen menschen möchte ich kleben, direkt auf ihrer haut, möchte, dass diese wenigen auserwählten mich anziehen könnten wie ihre liebste wohlfühlklamotte. zugleich kann ich mich unwiderstehlich fortgetrieben fühlen, innerlich schreiend auf der flucht sein, wenn eine umarmung sich nur andeutet, wenn suchende fingerspitzen sich flüchtig nähern. alles ist wirrnis. meine sprache hat keine verbindung dazu. ich bleibe stumm und hoffe auf die ausdrucksfähigkeit des offensichtlichen chaos. es ging noch nie gut aus. selbstverständlich kann ich keinem der daran beteiligten einen vorwurf machen. welcher schiffsreisende möchte schon bei windstärke zehn über bord geworfen werden mit den worten: „das meer! sieh nur, das meer! diese unfassbare schönheit!“. ich habe in meinem leben so viele menschen über bord geworfen. die schönheit des meeres war keinem ein trost beim ertrinken. auch sind dem meer die opfer ganz gleichgültig. es genügt sich selbst. eine flüssige ewigkeit, in der für jeden menschen die eine welle schlummert, die ihn zum kentern bringt. das meer ist die zärtliche heimat des unvermeidlichen endes. als kind habe ich mich als einzige weit und breit sehr schlimm gefürchtet vor dem schwimmen im meer. ich habe mich so dafür geschämt. nur meiner großmutter konnte ich die wahrheit sagen: ich fand die idee schön, in der tiefe des meeres zu sterben. sie hat aus diesem zittrigen geständnis leichthin ein lachen gemacht: „natürlich findest du das schön. deine sippschaft wohnt seit zwölf generationen am meer. weißt du, wie viele deiner vorfahren zur see gefahren sind? und nicht nur männer, das steht mal fest, auch wenn die kerle eine lange zeit dachten, sie hätten die wellen gepachtet. der tod ist die heimkehr der seele in die wildnis. wohin sollte deine seele denn gehen, liebes, wenn nicht nach hause ins meer?“ es ist jetzt ein jahr her, seit meine großmutter starb. in einem beschissenen krankenhaus. ihr stolzer körper war zu einer ablage für schläuche und kabel verkommen, ihr lachen schon lange vorher tot. unter ihren wenigen habseligkeiten befand sich ein abgegriffener briefumschlag mit meinem namen darauf. ich habe ihn genommen und dann lag er wochenlang auf der fensterbank in meiner küche. irgendwann war ich soweit, habe eine flasche korn aufgemacht und geheult und getrunken und in den umschlag hineingeschaut. es waren drei fotos darin. eines davon kannte ich. ich selbst war darauf zu sehen, als kleines mädchen. wie alt ich genau damals war, daran kann ich mich nicht erinnern. aber ich weiß, dass dies das einzige kinderfoto von mir ist, das existiert. meine vergangenheit mag keine zeugen. im grunde ist es nicht einmal ein ganzes foto. nur ein schnipsel. ein fragment. das bild wurde an einem weihnachtsabend aufgenommen. extra zu diesem anlass hatte man mich auf einem stuhl zurechtgesetzt. in meinen armen hielt ich pflichtschuldig irgend ein scheißvieh, das mir mein stiefvater geschenkt hatte. vielleicht war es auch eine puppe. ich weiß nicht mehr. in meinem haar steckte ein schleifenungeheuer. meine mutter fand das toll. in meinem gesicht steckte ein lächeln. alle waren zufrieden. hinter mir der verdammte weihnachtsbaum mit den dreckslamettastrippen. gott, wie ich weihnachten gehasst habe. rechts neben mir sollte eigentlich mein stiefvater zu sehen sein. den hat meine großmutter abgeschnitten, nachdem unsere nachbarn sie damals wegen des radaues in unserer wohnung zu hilfe gerufen haben. erst hat sie einen ziegelstein durch unser stubenfenster geschmissen, dann hat sie mit dem stumpfen ende von der axt aus dem schuppen die tür aufgeschlagen und stand plötzlich mitten zwischen uns – mutter, stiefvater und ich – die axt noch in der hand. nie wieder habe ich einen menschen so schreien und toben erlebt. ich dachte damals, dass sie gleich zu brennen anfängt. richtig angst hatte ich davor. mein stiefvater hatte die fäuste sinken lassen und stand mucksmäuschenstill und grau wie asche im gesicht einfach da und glotzte. am ende hat meine großmutter mich bei der hand genommen und wir sind zu ihr nach hause marschiert. niemand hat je eine frage zu fragen gewagt. ich bin bei ihr geblieben, bis ich zwanzig war und in eine eigene wohnung zog. zu jedem weihnachtsfest schickte meine mutter einen brief mit einem geldschein. dann war da noch unser schäferhund rex. auf dem foto würde er eigentlich vor meinen füßen auf dem boden liegen. großmutter hat ihn vorsichtig abgetrennt und das bildstück verbrannt, als jemand uns erzählte, mein stiefvater habe den hund im suff mit einem abgebrochenen stuhlbein totgeschlagen. es ist schon seltsam, wie man sich die erinnerungen zur erträglichkeit zurechtstutzen muss. keine ahnung, ob ich das bild aufheben will. die anderen beiden fotos verwirren mich. auf einem ist eine straße zu sehen, die über eine brücke zu führen scheint. dazu ein kirchturm, berge im hintergrund. ein mann steht und schaut in die ferne, die hände in den hosentaschen. am bordstein wartet ein fahrradfahrer. es könnte einfach ein schnappschuss sein, ohne weitere bedeutung. aber auf dem zweiten bild ist dieselbe brücke zu sehen, nur aus einem anderen blickwinkel. und der fahrradfahrer ist wieder da. diesmal sieht man ihn von hinten. wieder wartet er, wendet sich aber diesmal um und schaut direkt in die kamera. ich weiß einfach nichts über diese bilder. ich kenne den ort nicht. ich kenne den mann auf dem fahrrad nicht. in all den jahren habe ich meine großmutter nie mit einem mann gesehen. von meinem großvater weiß ich nur, dass er während des krieges mit einem u-boot untergegangen ist. in der wohnstube meiner großmutter stand ein bild von ihm. wir haben nie über ihn gesprochen. großmutter ist auch nur selten verreist, und wenn, dann lediglich für ein paar tage. ich durfte dann immer bei frau michelsen und ihrem dicken kater fips zu besuch sein. die beiden wohnten zwei treppen über uns. diese tage fühlten sich an wie ein aufregender urlaub. das ist alles. meine großmutter hat mir ein geheimnis vererbt: die einzigen beiden menschen, die sie am ende ihres lebens auf einem foto bei sich haben wollte, waren ihre enkeltochter und ein mann mit einem fahrrad. ich weiß nicht einmal, ob es sich lohnt, darüber nachzudenken. aber ich hätte ihr sagen sollen, wie verdammt sehr ich sie geliebt habe. ihr zuallererst. nun ist auch sie über bord gegangen. gestern musste ich daran denken. gestern war mein zweiundsechzigster geburtstag. ich habe mit meiner tochter in ihrer küche gesessen. wir haben eine flasche sekt aufgemacht, ein paar kerzen angezündet, und gequatscht. plötzlich bollerte es wie blöde gegen die wohnungstür. bevor wir noch richtig begriffen hatten, worum es eigentlich geht, flog die tür auch schon auf und der ex meiner tochter stand bei uns in der küche. diese dusseligen altbautüren. da kann man auch eine pappe in der wand haben. so eine scheiße. meine tochter saß starr wie eine salzsäule und machte keinen pieps. der typ stank übel nach kneipe und brüllte etwas von blöder fotze und erklärungen. mit schwung schlug er meiner tochter eine faust ins gesicht. dreimal. mich hat er ignoriert. ich hörte die nase meiner tochter knirschen, sah das blut an seiner faust, und stand plötzlich hinter ihm am spültisch. das war ein seltsamer moment. ich konnte das kölnisch wasser meiner großmutter riechen und hatte einen starken salzwassergeschmack im mund. in der rechten hand hielt ich das gute küchenmesser aus solingen, das ich meiner tochter vor drei jahren aus einer großküchenauflösung geschenkt hatte. es war schwer und kühl. ich habe dem arschloch auf die schulter getippt. er drehte sich um und raunzte mich an: „was willst du?“. dann habe ich ihm das messer mit der klinge nach oben kurz hinter dem kinn in den kopf gerammt. ich weiß noch, dass ich irgendwie mit widerstand und problemen gerechnet hatte. aber die klinge flutschte fast bis zum griff in ihn hinein. wie in einen kürbis im oktober. seine augen quollen ein wenig hervor, er machte mit geschlossenem mund ein eigenartiges geräusch und plumpste dann um wie ein sandsack, fort von meiner tochter. sie hielt sich leise weinend eine hand über die zertrümmerte nase und seufzte immer wieder erleichtert auf. da wusste ich, das ich alles richtig gemacht hatte. das arschloch auf dem fußboden zappelte noch ab und zu. immer so schubweise. zur beruhigung habe ich dann erstmal den restlichen sekt ausgetrunken und gewartet. als ich schließlich ganz sicher war, dass der mistkerl sich nie wieder bewegen würde, habe ich zuerst einen krankenwagen für meine tochter gerufen und danach die polizei für mich. die experimentierkammer das musikzimmer
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griwo
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Schnee
...
Es ist der 29. Dezember 2014. Ich liege auf der Liege beim Plasmaspenden und blicke auf die weisse Landschaft draussen. 2014 war in Ordnung, ich habe mein Abitur bestanden und ein Studium begonnen, ausserdem war ich auf Malta, in der Ukraine, in Polen und Israel. Mal sehen,was 2015 bringt. Die Welt spielt am Abgrund. Menschen werden wieder danach beurteilt,was sie der Gemeinschaft kosten. Fluechtlingsheime brennen und ich habe wieder keinen Kerl fuers Leben gefunden. Ich befuerchte fast, solche Typen gibts gar nicht...vielleicht sollte ich einfach ins Kloster gehen und mich mit Jesus vermaehlen. Im Februar werde ich nach Moskau fahren, um dort am Puschkininstitut einen Sprachkurs zu belegen. Hoffentlich vertragen sich bis dahin die Angie und der Wladimir wieder. Ich glaube,wir alle nehmen unsere Leben zu wichtig, was zaehlen wir als einzelne bei 7 Milliarden?
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/schnee/1468747
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Ich verwirklichte mir schon früh in meinem Leben einen Traum. Ich lernte meinen damaligen Traumberuf. Kraftfahrzeugmechaniker,.. ..
.. .. ,bei einer Marke die bei Narren mehr durch ihre amerikanischen Modelle glänzt als mit ihren deutschen. Ich war schon ein Exot, als ich mit fast 17 Jahren das erste Mal die Werkstatt betrat. Abgesehen von meiner mittleren Reife, welche schon als Teufelswerk angesehen wurde, wies ich schon ein ausgesprochenes Know-How an technischem Verständnis auf. Ich stellte Vergaser ein, ohne dass man mir es zeigen musste, öffnete Getriebe ohne Simmerringe zu beschädigen, meinem Rennfahrerpapa sei Dank. Im zweiten Lehrjahr fühlte ich mich dann wahrhaftig wie Gott. Überall Benzin, schmutzige Arme, fortwährend ÖL und Abgasgeruch, laute Motoren und ich hatte als einziger Stift einen Führerschein. Probefahrten zur Fehlersuche waren mein Tagesgeschäft, mit einer Erfolgsbilanz, von denen Red Bull derzeit in der F1 nur träumen kann. Eines Tages wurde ich wieder einmal mit „Bumsi-Spice“( ein Pseudonym für meine erfolgreiche Art den Lack von Kundenautos miteinander zu kombinieren und meiner damaligen Lieblingsgruppe den Spice Girls)zur Kundenannahme gerufen, wobei mir auf dem Weg dorthin gleich eindringlich geraten wurde mir die Hände noch zwei Mal zu waschen und ich solle doch etwas ruhiger folgende Aufgabe heran treten. Ich wurde mit Herr Adams bekannt gemacht. Ein 75 jähriger alter Mann der schon seit seines Lebens ein und das selbe Auto fährt, bis er sich entschieden hatte ein neues Modell, den RS 2000, zu kaufen. Dieser jedoch hatte nicht die Leistung und Höchstgeschwindigkeit die Herr Adams sich erhoffte. Meine Augen mussten zu diesem Zeitpunkt wohl gefunkelt haben wie bei einem Junkie der zur einer Probeverkostung eingeladen wurde.  Beschwerde über Leistungsmangel-kann es eine schönere Fehlersuche geben? Nachdem Herr Adams davon überzeugt wurde, dass man sich auch als Beifahrer anschnallen muss, konnte ich meinen Emotionen freien Lauf lassen. Auf dem Weg zur Autobahn ließ ich mir nochmals die Problematik erklären. Ein Beschleunigungsstop bei 160km/h. Auf dem Beschleunigungsstreifen schaffte ich es bereits auf 130, was mit meiner eigenen Möhre wohl nur im freien Fall möglich gewesen wäre. Ein kurzer Blick nach rechts. Vitalfunktionen von Herr Andams noch vorhanden, keine Schweißperlen erkennbar. Blinker links, Schulterblick, 3. Spur, 2. Spur, linke Spur. Vierter Gang, ausgedreht, 165. Fünfter Gang, ein Schrei von Herr Andams lässt mich vor Angst erstarren. „Was hast du denn gemacht?“, brüllt es mich von der Seite an. Schweißperlen auf meiner Stirn. Im Gesetz steht geschrieben(StGB), dass der Versuch bereits mit Strafe belegt wird. So war es auch bei mir. Der Versuch zu erklären was ich tat, war mein Verbrechen. Mir war danach mich zu erklären, jedoch bekam ich die Chance erst als wir wieder die Werksstatt erreichten. Der Weg dorthin, eine gefühlte Ewigkeit. Herr Adams sprang wie ein junges Reh aus dem Auto, rannte zu seinem Kundenberater und schimpfte. Ein anderer Kundenberater kam indessen zu mir und fragte mich was geschehen sei. Er erkannte wohl meine Not. Ich erklärte ihm, dass ich lediglich in den fünften Gang geschalten hatte. Hier lag auch des Rätsels Lösung. Herr Adams wusste nicht, dass sein neues Auto nun  fünf Gänge hatte, anstatt vier-wie die letzten dreißig Jahre. Jedoch wusste er ganz genau, dass er sich von einem 18 jährigen Stift hätte nichts sagen lassen.
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erwachsen-werden
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SkaPunk
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Mein Name ist Wahnsinn.
"Alles was du tust, kann dein größter Fehler sein." -FJØRT
Die Einsicht, dass die Realität grade traurig ist und du kein Nachsehen mit dir hast oder haben darfst macht sie nicht weniger unannehmlich. Du weißt es besser doch hat dein Gewissen keine Chance im Ungleichgewicht dass töricht mit Vernunft sich bricht. Reue ist folglich die Folge deiner Seligkeit anhänglich, wenn sie sich rar macht ein Tattoo nicht immer sichtbar aber immer da. Prangerst dich selbst für Fehltritte die du im Wahn deines Ausversehens und trittst nicht kürzer sondern aus. Tags: Wahnsinn, Koma, Reue, Seligkeit, real, taub, ignorangt, Gewissen, Chance, Versehen, Konsequenz
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fuehlen
freundschaft
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Alida.Montesi
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Love, Drugs
"Bist du noch da, wenn ich aufwache?" "Ich bin da, wenn du mich brauchst."
Ein weißer Blitz, das Fraktal einer Lichterscheinung. Erst zischend und spitz, dann schäumend, sich über alle Sinne verteilend. Ein Moment Ruhe, dann ein dumpfes Pochen, bis in die Fingerspitzen. Das Gefühl nicht zu wissen, wohin und dann Nichts. Du bist weg und hast ein Andenken in meinem Kopf hinterlassen. Die Nebenwirkungen eines Medikamentencocktails aus deiner Hand: Codein gegen den Hustenreiz, Paracetamol gegen das Fieber, ein leichtes Schlafmittel, damit du weggehen konntest, sobald ich eingeschlafen war. Du hieltst meine Hand bis die letzte Tablette wirkte. Legtest mein Telefon und ein Wasserglas auf den Nachttisch. "Bist du da, wenn ich aufwache?" "Ich bin da, wenn du mich brauchst." Das Wasserglas warf Schattentheater an die Wand. Violett-blaue Schlierenmonster, die sich gegenseitig auffressen, beleuchtet von Fernsehbildern - eine Dokumentation ü ber die Nebenwirkungen von Antidepressiva: Suizidalit ä t, Aggression, Autoaggression - und immer wieder, dein Gesicht weich ü ber mir, um zu pr ü fen, ob ich schon schlafe. War ich schon eingeschlafen? Du lagst auf der Bettdecke. Die Schuhe an deinen F üß en, die Uhr an deinem Handgelenk, Alles zum Aufbruch bereit. Ich begann mit deiner Uhr. Der Verschluss schnitt scharf in meine Haut, als ich sie ö ffnen wollte. Das Metall klebte an meinen Fingern, als ich sie von deinem Handgelenk streifte. Ich legte die Uhr, wie eine ausgestreckte Beute neben das Telefon und kroch das Bett hinunter zu deinen F üß en. Die Schn ü rsenkel bereiteten mir Kopfzerbrechen. Zehn Finger, jeder Finger eine Aufgabe, eine Aufgabe. Wie viele Aufgaben? Ein Finger, der sich traute, denn die Schuhb ä nder waren Schlangen, schnappend, zischend und auch dein Blick in meinem R ü cken hatte eine Stimme, die zischte und bi ß - die positiven Wirkungen von Antidepressiva: stimmungsaufhellend, sedierend, angstl ö send - Schwei ß oder Tr ä nen tropften auf das sch ö ne Leder deiner Schuhe. Deine sch ö nen Schuhe. Braunes, warmes Leder. "Was machst du da?" Du packtest mich unter meinen Kniekehlen und hobst mich an. Das T-Shirt, das du mir zum Schlafen angezogen hattest, haftete nass auf meiner Haut. Es f ü hlte sich fremd an, ich wollte es los werden und zerrte daran. Du trugst mich in dein Badezimmer, unter die Dusche und lie ß t das Wasser kalt auf uns hinunterbrausen. Das atmen fiel mir schwer, ich sah in dein aufgel ö stes Gesicht, das langsam unter dem Wasser gerann. "Ich brauche dich." "Du brauchst mich nicht. Du brauchst das Gef ü hl, das ich in dir ausl ö se."
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kloodibuessii
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ver|letzte hoffnung
ein erstlingswerk
gedanken versunken im dichten nebel der nächtlichen trauer. plagende geister in die tiefen des innern verdrängend. die doch sind, zu meinen antworten die so wichtigen fragezeichen. dem glück aus dem weg gehend, nicht wissend, ob es mir noch einmal zuwinkt, ungewiss, ob morgen, oder in meinen letzten jahren. wartend, die hand gereicht zu bekommen ohne sie selbst hinzuhalten. halte feigheit für vernunft, um nicht wagen zu müssen. lausche der wundersamen melodie des lebens, ohne den mut dazu zu singen, sich ihr hinzugeben ?
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Judith.it
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Aufgewärmt schmeckt nur Gulasch gut.
#unfertig
Doch wir nahmen uns ein Fass ohne Boden, füllten es mit Schnee von gestern und stellten es auf höchste Stufe. Erst sprühte es Funken, auf dem Herd, in unseren Augen, unseren Herzen. Doch dann brannte es und eine dicke Rauchwolke begann den Raum zu füllen. „Lass uns gehen“, schrie ich. Du gucktest mich an und sagtest „Nein. Ich bleibe hier und werde mit dir untergehen.“ Und wir blieben, wir schwiegen, wir liebten, wir schliefen, wir liefen. Wir ließen uns nicht gehen. Doch wir fanden uns nicht. Ich hoffte, doch du erkanntest mich nicht. Mehr. Wir schnappten nach Luft und sprachen zu viel. Aus Angst vor’m Tod des alleinigen Herz’ trieben wir uns um und trieben es miteinander. Rieben uns aneinander kaputt und ließen nicht los. ... Vernebelt vom Rauch riss ich an der Leine, verließ den Raum voller Dunst, schlug den Notknopf, fand den Ausgang und nun findest du zu ihr. Und ich finde zu mir. Ich bin eine alleinige Reisende, nicht einsam, aber frei. Unendlich unabhängig und erfüllt vor Glück des Lebens. Ich wünsch dir, dass du dir irgendwann mal das gleiche zu erlauben, dich das gleiche zu trauen erlebst und einen Weg alleine gehst. Dass du aufhörst an Seiten zu stehen, zu verweilen, zu bleiben. Dass du deinen Weg findest, deinen alleinigen, ganz eigenen. Und dass du mal an der Seite von jemandem landest, nicht um Leere zu füllen, sondern um das Optimum zu erreichen, die Königsklasse der Gefühle. Dass du dir mal selbst genug bist und nicht bei jemandem, um nicht allein zu bleiben. Denn du kannst nicht alleine sein. Kannst nicht alleine bleiben, kannst nicht mal alleine vollständig scheinen und einen Augenblick verweilen.
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Zarmaz
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Eine Kaktee für dein Grab
Doch du warst nur ein Passant, eben jemand der passiert.
Ein jeder von uns, ein jeder unserer Familie hatte seinen eigenen – und jeder von uns war sich der Tatsache bewusst, dass wir niemals wechseln würden. Oder könnten. So fixiert auf unsere Aufgabe und auf ihre Erfüllung. So zielgerichtet auf Schaffung, so manisch nach Aufbau. Nur Zahlen zählten. Pläne. Gewinne. Du hast uns für sie die Ordnung beigebracht. In unseren Köpfen, in unserem Herzen, in dem Zurechtlegen der Bettdecke. Staub und Rost konnten nicht hingenommen werden – genauso wenig auf unseren Plätzen als in unserer Vergangenheit. In unseren Wegen. Straßen sehen so gleich aus, Vater. Auf welcher bist du gegangen? Du hast die Meter gezählt, Fähnchen gesteckt und für uns abgemessen. Welcher Ort zu welcher Zeit. Schritt für Schritt, und bleibt nicht stehen. Doch du warst nur ein Passant, eben jemand der passiert. Denn du hattest Verantwortung Vater. Ja. Doch warum bist du vor ihr geflohen? Es jährt sich heute zum zehnten Male, dass mein Bruder und ich, langsam, andächtig die weißen Kaskaden, von hohen Bäumen bewachten Straßen hinauf zu deinem Grabe laufen. Die drei Könige standen dir immer zur Seite. Du bist an ihnen geboren wurden – und an ihnen zu Grunde gegangen. Wir sind erwachsen geworden – verstecken unsere grauen, von Bartstoppeln übersäten Gesichter unter den Krempen unserer langen schwarzen Mäntel. Der kalte Wind, der zu dir genauso gehört hat wie der Schnee, bläst uns so kalt auf die Haut wie deine Worte es getan haben. Unsere gepflegten, edlen Schuhe beißen sich in die unbefleckte Decke, unsere Schritte knirschen auf dem Weg empor. Es ist unser einziges Rendezvous im Jahr. Du würdest es nicht gut heißen, es Sentimentalität nennen und uns zum Teufel jagen. Die Kirchenglocken läuten, zerschmetterte Stille dringt ein neues Mal zu uns durch. Wie hast du nur diese Schönheit verdient? Mit Blick auf das weite Tal, mit gespenstischer Ruhe, mit von Frost verzierten Bäumen lachst du uns aus. Du an diesem Platz? Du hättest ihn nie wertzuschätzen gewusst. Und doch wie du ihm ähnelst. Die Narben auf deinem Gesicht hast du immer mit Würde getragen, die grauen, kurzen Haare mit disziplinierter Exaktheit jeden Morgen nach hinten gekämmt, das unauffällige Hemd ordentlich in die zu weite Hose gesteckt. Die Gräber auf diesem Hügel sind deine Narben. Wie viele hast du selbst geschnitten – und nie nähen lassen? Eine Kaktee für deines: Denn bei all den Stacheln die dich zierten und in uns stecken blieben, hattest du weißes Blut und weiches Fleisch wie diese Pflanze. Du warst erfolgreich. Nur für welchen Preis?
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winterliebend
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Komm wir schreiben eine Liebesgeschichte
Und wenn der letzte Akkord ausgeklungen ist, meine Stimme noch in deinem Herzen nach halt, wird uns der Moment wie fürimmer vorkommen.
Lass uns in dein Auto steige und einfach losfahren. Irgendwohin, egal wo. Mit dir ist es überall schön. Lass uns reden und lachen. Und lass uns schweigen. Denn mit dir zu schweigen, ist das schönste Schweigen überhaupt. Lass uns gegenseitig von Kinderträumen erzählen und über Geschichten von früher lachen. Du wirst mir erzählen, dass du gerne Feuerwehrmann geworden wärst und ich dir, dass ich eigentlich immer gerne Geheimagentin geworden wäre. Und wir werden uns in die Augen blicken und beide wissen, eigentlich möchten wir jetzt nur hier sein. Miteinander, beieinander. Komm wir gehen mitten in der Nacht in diesem viel zu kalten Bergsee schwimmen, und wärmen uns danach gegenseitig auf. Lass uns die Sterne betrachten. Du wirst mir den Nachthimmel erklären und ich werde erstaunt sein, darüber was du alles weisst, und solange vor mir geheimgehalten hast. Lass uns den Weg zurück zum Auto nicht finden, und dann werden wir diese lausige Taschenlampe von deinem Handy brauchen. Lass uns eine alte Gitarre in einem Brockenhaus kaufen. Und ich werde dir all die Lieder vorspielen die mir gefallen, und du wirst dich fragen wieso ich dir noch niemals was vorgesungen habe. Ich werde dir dann erst etwas vorsingen, weil ich mich erst da trauen werde. An diesem fremden Ort, der mit dir zusammen doch wie zu Hause ist. Und wenn der letzte Akkord ausgeklungen ist, meine Stimme noch in deinem Herzen nach halt, wird uns der Moment wie fürimmer vorkommen. Lass uns über beide Ohren bekifft ins Motel zurück kommen, und Pfannkuchen in dieser viel zu kleinen Ecke machen. Lass uns solange Lachen bis uns die Tränen kommen. Die Pfannkuchen werden anbrennen, aber das wird uns egal sein, denn der Moment wird sich so vollkommen anfühlen. Lass uns Lieder schreiben und in jeder Tonlage falsch singen. Wir werden wach bleiben bis dein Wecker klingelt und wir weiter müssen. Lass uns zwei Flaschen von diesem Tankstellenrotwein kaufen, ihn aus Plastikbechern trinken und über Gott und die Welt reden. Bis wir betrunken auf dem Bett liegen und uns endlich sagen können, was wir wirklich fühlen. Komm wir schreiben eine Liebesgeschichte. Unsere.
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FroekenNinna
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Begleiten
Ein kurzes Gedicht darüber
du liegst da, ruhig, schön und still antwortest nicht, obwohl ich mit dir sprechen will ich summ‘ dir ein Lied und halt‘ deine Hand du atmest nicht mehr, ganz eingefallen ist dein gewand wie du mich anschaust, so leer und doch frei sanft schließ ich deine augen und weiß, es ist vorbei du bist jetzt tot, ich beruhigt und voller mut dein langer kampf ist gewonnen, endlich geht’s dir gut Tags: Abschied nehmen, Begleiten
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vonmiraus
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Niemals aufgeben Dich zu lieben
Ich hab Dich zwar nie erreicht, aber von dem Weg zu dir konnte ich mich auch nicht trennen
Ich hab Dich zwar nie erreicht, aber von dem Weg zu dir konnte ich mich auch nicht trennen. Als ob ich die Einsamkeit adoptiert hätte, der ich nicht mal einen Namen geben konnte... Und dann wusste ich, dass die Entfernung, von der alle reden NUR zwischen zwei Herzen ist. Ich hatte Träume, die keiner erfahren hätte. Aber ich würde niemals aufhören zu lieben, kein Kind dieser Erde würde auf den Spielplatz verzichten, nur weil er einst von der Schaukel gefallen ist. was wenn wir uns Jahre später begegnen und uns nicht wie Feinde sondern voller Reue ansehen.. Hast du schon mal daran gedacht?
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iza_belle
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Entjungfert. Jetzt ist es amtlich. Lügen zwecklos.
Erwachsen werden. Erwachsen sein. Wenn es sich so anfühlt, dann scheiß ich drauf.
Erwachsen werden und erwachsen sein ist ein elementarer Unterschied. Während dieses Vorgangs nämlich versucht man krampfhaft, ihn entweder zu beschleunigen ( wenn man unter 16 ist, Pickel hat und noch Jungfrau ist ) oder ihn zu verlangsamen ( so ab 25, wenn einem dämmert, dass man langsam eine Antifaltencreme erwerben sollte ) und wenn das alles nichts mehr hilft, so mit 30, da wird ES einem bewußt, man kann ES nicht mehr leugnen, man muß ES jetzt sein, das wird erwartet. Erwachsen . Schluß mit lustig. Finito. Ende. Jetzt kommt die Panik. Nicht die “ Hilfe, ich bin Anfang zwanzig, was soll ich mit meinem Leben anfangen “ - Panik, es ist viel schlimmer. Es ist die “ Wo sind die letzten 10 Jahre geblieben “, die “ Wo stehe ich gerade “, die “ Ist das nicht viel weiter weg, als ich mir vorgenommen habe “, die “ Jetzt wollen alle Ergebnisse sehen “, die “ Habe ich zuwenig erlebt “, “ Habe ich zuviel erlebt “, “ Werde ich jetzt schleichend fetter “, “ Muss ich jetzt ein Kind haben wollen, obwohl ich mich noch immer viel zu jung fühle “, die “ Ich hab meine Freiheiten und Möglichkeiten verschwendet “, die “ Ich werde beim nächsten runden Geburtstag 40 “, die “ Hab ich da ein Fältchen entdeckt? “, “ Bin ich schon zu alt für knackige Jungs “, die “ Jeder Trottel wird denken, jetzt will ich mich vermehren “, “ die “ Sex-and-the-City-Anseherinnen mochte ich noch nie, muß ich so tun, als ob ? “, die “ Ich habe plötzlich Angst vor der Frage nach meinem Alter “, die “ Bitte, laß ihn mich jünger schätzen “, die “ Hiiiiiiilfeeeeeeeeeeeee, ich hab das nicht so bestellt, mein Leben, kann ich das bitte umtauschen? “, die “ Berühmt werde ich in diesem Leben nicht mehr “, die “ Ich muß jetzt zugeben, dass ich vieles falsch gemacht habe “, die “ Plötzlich rede ich gerne mit meiner Mutter über Probleme, ist das ein Alarmzeichen ? “ , die “ Ich vergleiche mich ständig mit anderen und sehe schlecht aus dabei “, die “ Ich bin jetzt doppelt so alt wie mit 15. Wenn ich das nächste Mal doppelt so alt bin wie jetzt, bin ich 60 “, “ Man fängt an, Haustiere mehr zu mögen als Männer “, die “ Muß ich jetzt wirklich mit dem Rauchen aufhören “, “ Warum haben plötzlich alle Freunde die Heiraten-und -Kinder-machen - Phase ? “, “ Bin das wirklich ICH auf dem Foto da? Hab ich nicht gestern noch ganz anders ausgesehen ? “ und auch die “ Wird das noch mal was mit dem großen Geld “ und die “ Ich habe dauernd das Bedürfnis, anderen was zu erklären “, die “ Meine Güte, langsam muß ich meinen Bauch einziehen “, die “ Moment, die aus dem Artikel ist ja erst 24. Scheisse, da hat sie noch 6 Jahre, in denen sie weiter kommen wird als ich “, die “ Hm, Sabine und Susi haben aber auch ganz schön zugelegt “, die “ Trink nicht zuviel. Du weißt ja leider, wie das endet “, die “ Ich hab gar nichts mehr nachzuholen, im Gegenteil. Ich hab mich vor lauter Erfahrung selbst überholt. Jetzt find ich mich nicht mehr “, die “ Schatz, der Tag morgen wird anstrengend. Ich geh mal schlafen…”, die “ Sollte ich nicht schon 3 Kreditkarten mit unlimitiertem Rahmen haben? “ , die “ Ich hasse Klingeltöne. Ergo bin ich definitiv kein MTV Kid mehr “, die “ Nein, ich finde Günther Jauch NICHT sexy. Wieso denkt das jeder ? “, die “ Von einem Tag zum anderen wurde Robbie Williams einfach zu einer Nervensäge “ , ja, genau, und dann auch noch die “ Es ist zwei Uhr morgens, der Club bebt. Können wir gehen, ich will ins Bett “, die “ Andere Menschen sind auch nur Menschen. Wieso hab ich das nicht früher erkannt ? “, die “ Ich habe aufgehört, so zu tun, als ob Politik mich interessiert. Wem will ich was beweisen ? “, die “ Ich hab vergessen, meine Beine zu rasieren und es ist mir egal “, die “ Er muß mich so nehmen, wie ich bin. “, die “ Ich vertraue niemandem mehr blind “ und, das muß mal gesagt werden, die “ Mir reicht´s . Ihr könnt mich alle mal.” - Panik. Wann bin ich so geworden? The blue and the red pill. Ich glaub, ich hab die falsche erwischt…. Ja, so ist das. Und jedes Mal, wenn ich Teenagern und Anfang-Zwanzigjährigen zuhöre, worüber sie reden, möchte ich ihnen eins in die Fresse hauen. Nicht aus Wut. Sondern aus Neid. Aus Neid auf die zehn Jahre, die vor ihnen und hinter mir liegen. Aber Rache ist süß: In ein paar Jahren seid ihr auch soweit. Sagt bloß nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!!
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LaRenzow
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Was wenn Du morgen stirbst?
...
Ich hab Dir verziehen im Kopf, noch nicht im Herzen All die Jahre, die wir zusammen waren Ich konnte kaum atmen in Deiner Gegenwart So viel wolltest Du von mir Ich sollte irgendwie sein für Dich und hatte doch nie eine Chance Deine Vorstellungen lagen auf mir wie eine schwere Decke unter der ich kaum hervorkriechen konnte Dann hab ich mich freigestrampelt begann wieder ich selbst zu sein und begann Dich zu verstehen im Kopf, noch nicht im Herzen Du wolltest alles richtig machen Und Vieles hast Du gut gemacht Noch mehr war eine Katastrophe Wer Schuld hat ist egal Aber da liegt sie noch schwer wie Blei die Decke Hängt noch an meinen Schultern wie ein Mantel den ich nicht will Er schützt mich vor Dir Immer noch Ich hab Dir verziehen im Kopf, noch nicht im Herzen Was wenn Du morgen stirbst Mama?
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BenniPope
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Herbstgedanken III
warten. zeit, die langsam verrinnt.
warten. zeit, die langsam verrinnt. ich liege da und warte. faul und ohne antrieb warte ich auf den großen knall. die veränderung, die neuen schwung mir bringt. die zeit verrinnt. unaufhörlich zieht der zeiger seine bahnen. ich verschenke die tage anstadt sie zu nutzen. august, september, nun schon oktober. was habe ich eigentlich getan? nichts von bedeutung, da bin ich mir sicher. das leben zieht an mir vorrüber. ohne es festzuhalten fliegt es vorbei. ich sehe mich schon im schaukelstuhl sitzen, zeitung lesend auf einem balkon. alt und runzlig bin ich bereits. in meinen gedanken und meiner seele. vielleicht sollte ich schlafen gehen. die gedanken einfach mal fliegen lassen. gute nacht.
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hopelessunicorn
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Beflügelt oder wohl eher gezügelt
Was machst du mit mir?
Fast klangheimlich, ganz nebensächlich hast du dich doch irgendwie ganz plötzlich in mein Leben katapultiert. Ich wusste was ich tat, doch schon bei unserem ersten Treffen konnte ich, ich sein. Ich habe mich nicht verstellt, da ich keine Erwartungen, keine Ausmalung von dir und diesem Treffen hatte. Ich fühlte mich gut. Ich war entspannt und so gleich erregt und fröhlich. Ich war frei. Meine Gedanken kreisten um nichts und niemanden. Nur um dies und das, was mich jedoch kaum berührte. Ich war frei. Ich war selbstbewusst. Als du mich wie aus heiterem Himmel küsstest, war ich überrascht. Alles stand still. Das war nicht mein nächster Feldzug. Oder doch? Ich war verwirrt. Doch du warst du und ich war ich. Ich konnte und wollte nicht widerstehen. Vermutlich strahlen meine Augen nichts anderes aus. Diese Einsamkeit. Ich wollte dich auch. Trotz allem blieb es für mich klar. Was es war. Es war nichts Ernstes. Es war Spaß. Es tat gut und wir wollten es. Ich fühle mich viel zu wohl in deiner Gegenwart. Du bist anders. Deine Art und Weise. Dein Aussehen, dein Humor und wie du, du bist. Bei dir werfe ich alle meine Vorsätze über Bord. Du lässt mich strahlen. Du lässt mich fliegen. Du lässt mich meine Sorgen vergessen. Du versinkst meine Zweifel und gibst mir die Nähe und Zuneigung nach, der ich mich sehne. Den Schutz, die Aufmerksamkeit und den Halt, den ich benötige und trotzdem bist du mir fremd. Du bist mir ein Rätsel. Ich hätte nicht gedacht, bei diesem Ersten treffen, dass du mich so berühren wirst. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich so vermissen werde. Dass du mich aus der Fassung bringst. Dass ich dich brauchen werde, dass ich dich an meine Seite wünschen werde, dass es mein Herz zerreißt, wenn ich mir vorstelle, dass du eine andere Frau küsst. Wir sind uns nah und doch so fern. Du hast ein eigenes Leben auf der anderen Seite der Welt und bist auf Zeit hier. Ich dachte ich bin realistisch und vernünftig. Wie kann ich, fast klangheimlich, ganz nebensächlich, anfangen, mir mit dir eine Zukunft aus zu malen. Ich fühle mich bedrückt und gefangen. Ich Zweifel an meinen Gedanken, meiner Stärke, meinem Äußeren und die Art und Weise, wie ich, ich bin. Ich habe das Gefühl, dass ich mich wegen dir nun schwach und hilflos fühle. Du schreibst, lässt mich fliegen und aufleuchten und kurz darauf erfasst mich die Realität und ich knalle auf. Auf den Boden der Tatsachen, weil ich nicht weiß, was das zwischen uns für dich ist. Ich sorge mich um dich aber langsam auch um mich selbst. Ich fühle mich verloren ohne dich. Warum möchte ich gerade dich unbedingt? So habe ich das nicht geplant. Ich möchte da wieder raus! Ich möchte wieder frei seien. Ich möchte mich nicht quälen, an mir zweifeln und zerbrechen. Wie konnte ich das zulassen? Du sagst zu mir Dinge, die mehr als nur Bettgeflüster sind, aber setzt deine Versprechen nicht in die Tat um. Ich schreibe dir nicht. Ich möchte dich nicht wissen lassen, wie es mir geht wegen dir. Ich möchte dich nicht erschrecken. Ich möchte dich nicht vertreiben. Ich probiere locker zu wirken. Normal weiter zu machen. Eine „Unkomplizierte“ zu sein. Schließlich ließest du mich vergessen. All meine Sorgen, meine Zweifel. Doch da war mir noch nicht klar, dass es durch dich noch viel schlimmer wird. Ich gestehe dir einen Teil. Dass ich weiß, dass ich niemand anderen möchte. Du sagst, dass es dir genauso ergeht. Du bleibst bei mir. Die Welt dreht sich ohne uns weiter. Wir vergessen die Zeit, den Rummel und all unsere Sorgen. Meine Bettwäsche nimmt deinen Geruch an. Ich genieße. Du hältst mich. Ich halte mich an dir fest. Jetzt sind Wochen verstrichen, ohne dich zu sehen. Da ich weg musste. Doch ich bin nicht allzu weit entfernt von der Stadt, in der wir uns kennenlernten. Es ist nicht die andere Seite der Welt. Nur kurze Nachrichten verbinden uns. Eigentlich verbindet uns nichts. Jedes Mal, wenn mein Handy Geräusche von sich gibt, hoffe ich, dass du es bist. Mein Herz, mein Körper und meine Seele schreien nach dir. Ich möchte dich. Ich mag dich sehr. Nein. Ich steigere mich viel zu sehr in etwas hinein was keine Zukunft hat. Ich muss erst zu mir selbst finden. Ich brauche dich nicht. Ich bin stark. Du bist ersetzbar. Ich möchte wieder frei sein. Ich weiß, dass es zu spät ist. Ich werde dir meine Gefühle offenbaren. So oder so wird es mich früher oder später zerreißen. Ich schreie und laufe!
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kaffeegoettin
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Verschwinde aus meinem Kopf
Du hast jetzt dein Leben. Ich habe mein Leben. Manchmal schwirrst du trotzdem noch in meinem Kopf herum. Nur noch ein bisschen, nur noch ein wenig..
Vier Monate. Vier Monate ist es her, als ich dich das letzte Mal gesehen habe. Du hast mich noch zum Bahnhof gefahren. Dann war ich weg. Ich habe gleich meinen besten Freund angerufen, wo er denn sei, dass ich ihn bräuchte. Er saß bei meinem Exfreund - juhu. Ein Glück war er so nett und hat gesagt, dass er auch gehen kann und Zeit hätte. Ich also mitten in der Stadt, abends. Sitze am Bahnsteig und schaue mein Adressbuch durch. Der Akku meines Handys gibt langsam den Geist auf und ich warte auf die nächste Sbahn Richtung besten Freund und Pizza. Ich habe mit ihm über alles geredet. Mir ging's nicht wirklich besser. Jetzt merke ich, wie toll es war. Wie toll du mich gehalten hast. Mit mir gefeiert hast. Mich geküsst hast. Und immer, immer wenn ein Kerl nach dir mich geküsst hat, dachte ich mir "Nicht so gut wie du" "Nicht so gut wie damals.Damals vor vier Monaten". Das will ich nicht. Du warst ein Arschloch. Du hast mit mir gespielt. Du warst toll. So ein typischer Kerl, der denkt, dass er jede haben kann (was er ja auch kann) und der denkt, dass man mit jeder spielen kann (was er wiederum auch kann). Wie auch immer. Jetzt sitze ich hier und wenn ich in die Stadt fahre erinnert mich alles an dich. Obwohl ich es nicht will. Ich will dich nicht mehr in meinem Leben haben. Es ist nur so.. wenn du wieder zu mir kommen solltest, dann würde ich dich sofort nehmen, glaube ich. Ich hoffe,dass es nicht so ist aber ich befürchte es. Hör auf damit. Hör auf mich mit deinen Profilbildern anzulächeln und mich an die schrecklichen Schmerzen und andererseits auch tolle Zeit zu erinnern. Hör auf damit. Ich will wissen, wie es dir geht. Was du so machst. Ob du dich geändert hast. Jedoch sollst du schnell aus meinem Kopf verschwinden. Ich habe neue Menschen kennengelernt. Ohne dich. Ohne dein Lächeln. Ganz alleine. Ich habe meine Freunde und einen Menschen, den ich genausowenig erreichen kann. Aber nicht, weil er ein Arschloch ist, sondern weil er zu weit weg wohnt. Also verschwinde aus meinem Kopf. Verschwinde.
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fuehlen
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iamjustadreamer
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Eintopf der Verwirrung
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Ich geh raus , ich geh rein . Ich mach auf , ich komm heim. Von schwerer Luft umgeben, lässt es sich leichter leben. Ich geh raus aus meinem Haus und laufe dir entgegen. An der Wand spiegelt sich das, auf dem Dach angesammelte Wasser, in tausend Kreisen und Wellen. Stromschnellen wirbeln Licht und Schatten auf dem Beton zu einem tosenden Sturm von Wut und Liebe. Hinfort geweht, sitze ich im Klassenzimmer. Ein Individuum steht vor einer grünen Wand und redet von Liebe, doch ich höre nicht zu. Ich höre nur deine Stimme. Immer wieder. Immer wieder. Ich folge ihr, weit über die Wolken. Nun kann ich die Luft nicht mehr riechen, denn sie ist fort, hat mich verlassen, nur die Lichter verblassen und es wird dunkel. Droben sitzt du unten steh Ich, doch ich weiß nicht wer ich bin ! Die Löcher im alten vergilbten Vorhang lassen Sonnenstrahlen zu mir dringen, sie werden vom Staub gebrochen und somit sichtbar. Ich geh raus, Ich geh rein. Ich stelle zwei Stühle gespiegelt gegenüber und sage es wäre doch nur einer, da wir uns am Rande einer anderen Dimension befinden, welche die gleiche Welt beinhaltet wie die unsere nur Seiten verkehrt, doch ist der Stuhl dann gespiegelt ? das ist die Frage die sich jeder stellt. Verkehrtgespiegelt. ich geh raus, ich geh rein, aus dem Haus und dann Heim. Sterne sternen von der trostlosen Decke über meinem Kopf. Ich werfe meine Gedanken in einen Topf, rühre sie um und schütte sie dann Tropf für Tropf in deinen Kopf, damit du siehst was ich denke wenn ich meine Arme verrenke und dir schamlos unverfrorene Blicke schenke. Doch im Eintopf meiner Verwirrung wirst du nur dich sehen. Du bist die Zutat, du bringst mich zum überschäumen, denn du bist mir ein Rätsel. Wir spielen Sudoku ohne Zahlen, da wir sie dem Blatt stahlen und nun damit prahlen. Verfolgt von Walen unter unvorstellbaren Qualen sehen wir die Wahlen zum Spreche für die Vereinigung der stillen Gewässer. Ich geh raus, ich geh rein. Ich bin am Ziel. Ich bin bei dir. Habe lange gebraucht, doch nun bin ich da. Unmittelbar. Ich und du, ich und du. Ich geh nicht raus, ich bleib drinnen. Ich bin bei dir zu Hause. Tags: Sterne, Liebe, Verwirrung
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liebe
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Lolomai
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Woher weiß ich, dass es Liebe ist?
Oder der Versuch die Einzigartigkeit der Liebe zu bewahren.
Du liebst mich? Ach du Schreck. Ich hab mich in dich verliebt, quetsche ich mühsam aus meinem weichen Hirn hervor. Es ist viel zu leise und viel zu wenig. Ja ja, das ist gut. So etwas muss man sagen, sonst läuft das nicht. Macht man so, weißte doch. Ist ja auch nicht gelogen. Nö. Verliebt bin ich schon, irgendwie. Wir sind zusammen. Du bist mein Freund. Das ist meine Freundin, sagst du zu anderen. Wie schön. Wir haben Sex, gehen Händchen haltend durch Berlin, bleiben nachts auf Brücken stehen und sehen uns in die Augen. Während wir uns innig küssen, zieht ein surrender Schwarm verblödeter Hummeln seine Kreise in meinem Bauch. Es glitzert und knallt. Manchmal lächelst du, erzählst irgendwas und dabei denke ich, dass du etwas besonderes bist. Ich möchte dir am liebsten sagen, wie glücklich, wie verliebt ich bin, wie toll du bist. Denke viel, sage nichts. Ich liebe dich, hauchst du in mein Ohr. Diese Worte waren zu erwarten, natürlich. Sie sind nur die logische Folge aus allem. Die blinden Hummeln verstummen, fallen schwer zu Boden. Ein dumpfer Aufprall. Blockade in meinem Kopf. Gedanken schweben zu einer Zeit, einer Person, die in diesem Moment da nichts zu suchen hat. Du schaust mich erwartungsvoll an. Ich wende den Kopf ab, lächle ein wenig. Es gelingt mir nicht. War doch alles so anders als damals. Bist du doch so anders als er. Diese Worte, der Satz, er klingt so gleich aus euren Mündern. Panik. Antworte, antworte, du weißt was kommen muss. Na los, du bist doch auch verliebt. Sag`s ihm. Ein Klos aus nie versiegten Tränen. Ein Knäul aus nie ausgesprochner Wut. Er. Er. Er. Er. Ihm habe ich vor einiger Zeit diese Worte zu geflüstert und dabei zärtlich seine Wange gestreichelt. Ich habe es tausendmal gesagt, ich war trunken voller Liebe. Es fühlte sich richtig an. Es fühlte sich gut an. Durch ihn weiß ich was das ist, die Liebe, der Hass. Nun ist es vorbei, sehr lange schon. Eine Ewigkeit. Ich habe geweint, getrauert, verdrängt, vergessen. Aus Schmerz wurde Gleichgültigkeit. Ich hatte immer gedacht, man kann nur einmal so richtig lieben. So voll verliebt sein. Diese Worte sind etwas magisches, die nur ein einziger Mensch verdient hat. Sonst verliert doch alles seinen Zauber. Jetzt stehst du da vor mir. Guckst mich an mit deinen hellen blauen Augen. Legst den Arm um mich. So nah. Die Hummeln schwirren in die Höhe. Das Surren wird laut. Wärme im Bauch. Deine Lippen fühlen sich gut an. Es fühlt sich richtig an. Und falsch zugleich. Ich habe das Gefühl ich würde jemanden betrügen. Nein, nicht ihn. Er ist Vergangenheit. Eher die Liebe an sich. Ist es möglich? Kann man diese magischen Worte noch einmal sagen? Kann man sich Liebe einbilden? Du bist so wunderschön, mein Sonnenschein. Woher weiß ich, dass es Liebe ist? Tags: Liebe Herzschmerz, neue Liebe, Zauber, verwirrt
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liebe
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maximilian.demoliere
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Sind die Menschenrechte antastbar?
Der Klimawandel macht auf eine Grundfrage unserer Zeit aufmerksam: Muss der Mensch auch mal hinter der Natur zurückstehen?
Es ist natürlich eine erfreuliche Entwicklung, daß die Erderwärmung jetzt endlich die gebührende Aufmerksamkeit erfährt. Alarmiert wurde die Öffentlichkeit durch Berichte unangefochtener Medienautoritäten (Bild: ,,Klimaschock! So müssen wir jetzt unser Leben ändern!“). So erreichte die Botschaft vom nahenden Klimakoller auch die entlegensten Bereiche der Gesellschaft. Mehr eine Unterhaltung für die deutsche Kulturnation, da zu abstrakt. Aber immerhin steigern immer neue Schockmeldungen Auflage und Wahrnehmung (Bild: ,,Nichtmal mehr nach Mallorca sollen wir fliegen dürfen?“). Immer öfter fordern jetzt sogar Politiker der Volksparteien wirksame Maßnahmen gegen die schon nicht mehr drohende Erderwärmung und propagieren dabei nach der Klimasünde allzu rasch eine wahrhaft strahlende Zukunft für die Menschheit. Dennoch ist gerade die gegenwärtige Debatte einer näheren Betrachtung wert, da sie symptomatisch für die Art ist wie solche Debatten geführt werden und welche Argumente benutzt werden. Auch Formeln der Grünen sind hier von Belang. Etwa, ,,Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt...“ (Damit wird man bei meinem Hausarzt im Wartezimmer belästigt.) Dieser Satz bringt eigentlich schon das ganze Problem, das ich gegenwärtig aber auch für die unabsehbare Zukunft sehe auf den Punkt. Es herrscht zunächst ein Besitzdenken, die Um-Welt wird verdinglicht und nicht nur dem eigenen Überleben, sondern auch der Bequemlichkeit untergeordnet. Hans Jonas bemerkte hierzu: ,,Der Natur ist keine Würde für sich selbst verblieben. Alle Würde gehört dem Menschen: was keine Ehrfurcht gebietet, darüber kann geboten werden, alle Dinge sind zum Gebrauch.“ Dabei sind wir nur die Erben einer kulturellen Entwicklung die schon im Jungpaläolithikum (vor etwa 43.000 Jahren) mit der Domestikation des Hundes begann und ihre Vollendung in der Neolithischen Revolution (ca. 5500 v.Chr.) fand, im Zuge derer Ackerbau (durch Nutzbarmachung von Pflanzen und Zugtieren) und Viehzucht entstanden. Im Christentum stützte sich diese anthropozentrische (gr. ανθρωπóς = Mensch, lat. centrum = Zentrum, der Mensch steht also im Mittelpunkt) Sicht auf die Bibel, wo ihm schon in der Genesis ein Theozentrismus (θεóς = Gott) zur Seite gestellt wird: ,,Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn.“ (Gen. 1, 27). ,,[B]evölkert die Erde, unterwerft sie euch,“ steht weiter geschrieben, ,,und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. [...]Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der Erde, die Samen tragen und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.“ (Gen. 1, 28-29) Gott hat es in der Tat eilig, als er dem Menschen am sechsten Tag, also noch bevor er sein Werk überhaupt beendet hat, die bedingungslose Herrschergewalt zu überlaßen. Um nur ja keinen Zweifel aufkommen zulaßen, wird der Juniorpartner auch noch nach seinem Ebenbild erschaffen und trägt dieses zukünftig stolz als sichtbares Zeichen, stets im Sinne einer übergeordneten und absolut weisungsbefugten Macht zu handeln. In der Aufklärung fand dieses Weltbild, das sich zuvor auf Gottes Willen (deus vult) berufen konnte eine neue Grundlage in der Vernunft. Und wird seither als Utilitarismus bezeichnet. Neue Nahrung fand sich in der Idee der Menschenrechte. Allgemein gestehen diese allen Menschen universelle Rechte zu. Prominent darunter sind etwa, das Recht auf Selbstbestimmung oder auf Unverletzlichkeit der menschlichen Würde. Allgemein werden sie als vorstaatlich anerkannt, sind aber in der Regel in gesetztes Recht umgewandelt. In einer Linie dazu steht das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland: ,,(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“ Von der Natur ist nicht die Rede – aber dazu später. Die Entstehung der Menschenrechte ist nur in den (für Europa) einmaligen historischen und kulturellen Umständen verständlich, die dann im 18. Jahrhundert zur Aufklärung führten, die auf der dem Menschen gegebenen Vernunft fußt (,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“). Aber dennoch ist man sich in der Forschung einig, daß sie christlich-stoischer Schule entstammen – entsprechend also, einer jahrtausendealten metaphysischen (=spekulativen) Tradition und nicht etwa der damals jüngst entdeckten Vernunft entsprang. Wenn dies also der Fall ist und die Menschenrechte seinen Ursprung in der emotionalen Solidarisierung unter Artgenoßen hat, so verlieren de facto seine Gültigkeit. Und der Mensch sieht sich mit einem Mal auf Augenhöhe mit Tieren und Pflanzen. In der Praxis wurde die Letztbegründung umgangen und die Menschenrechte kurzerhand zum ,,unantastbaren“ Dogma erklärt. Nach dieser Interpretation sind die Menschenrechte eine Konstruktion des Menschen, die ihn von der Umwelt absetzt - ganz einfach, um sein Interesse an der Ausbeutung des Planeten zu begründen. Und dies tut er nicht, weil er es stichhaltig begründen könnte - er tut es, weil er es einfach kann. Wo finden sich diese Geisteshaltungen nun im politischen Spektrum? Überall. Die CSU vertritt durch ihren Namen eigentlich das theozentrische Weltbild der Voraufklärung, tatsächlich ist es aber ein Anthropozentrismus christlicher Färbung. Die SPD setzt sich ihrem Selbstverständnis nach für die sozialen Belange des Menschen ein und war noch bis in die Neunzigerjahre schnell bereit die Natur auf dem Götzenaltar der Gleichmacherei zu opfern. Eine erste Krise in Sachen Umweltpolitik machten die Sozialdemokraten nach dem Unglück von Tschernobyl durch; endlich kam man zumindest von der marienhaften Verehrung des Zweiergespanns ,,Kohle und Kernkraft“ ab. Doch erst in der gemeinsamen Regierungsverantwortung mit den Grünen übernahmen sie deren Attitüde, daß unsere Umwelt die schützenswerte Grundlage menschlichen Lebens darstellt. (Erinnert euch an das Plakat im Wartezimmer.) Auch hier ist die Natur nicht mehr, als bloßes Instrument, ein Gegenstand mit gefälliger Ästhetik – ohne Eigenwert. Der Kerngedanke unserer Umweltpolitik, also der Nachhaltigkeit, kann keine andere Ideologie zugrunde liegen, als auch der Anthropozentrismus. Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar, wenn man die Idee der Menschenrechte zurückweist. Hemmschwelle dieses Konzept der gesamten menschlichen Lebensart in Frage zustellen ist für viele nachvollziehbar hoch. Doch die genannte emotionale Barriere (die Abwertung des Menschen) läßt sich auch umschiffen. Zwei Dinge noch vorweg. Zunächst ist auf den Widerspruch hinzuweisen, den jeder Versuch den Antropozentrismus zu untergraben mit sich bringt. Seine Verteidiger weisen gerne darauf hin, daß jeder Entwurf vom Zusammenleben des Menschen mit der Natur nur von Menschenhand stammen kann und somit wiederum anthropozentrisch ist (Anthropozentrismusparadoxon). Außerdem wäre es, wie sich jeder denken kann, widersinnig der Natur eine Moral zu unterstellen. Diese Entscheidungskategorie läßt sich allein auf den Menschen anwenden. Und es finden sich Stimmen, wenn auch kaum hörbar, die in dieser Eigenart des Menschen seine besondere Verantwortung für die Umwelt erblicken. Eine schlüßige Idee liegt etwa Earth First! zugrunde. Earth First! tat sich als besonders leidenschaftlich in seinem Kampf hervor. Mitte der Achtziger Jahre entstanden, machten EF! schnell mit Straßensperren gegen Waldarbeiter von sich reden. In die Kritik der Öffentlichkeit geriet Earth First! als sich Anfang der Neunziger Anarchisten der Gruppe anschloßen und man vom zivilen Ungehorsam zur Militanz wechselte. Wobei man sich auf Sabotageakte (man spricht in diesem Zusammenhang zuweilen auch von Ecotage) beschränkte. Zu Gewaltakten gegen Menschen ist man bis zum heutigen Tage nicht bereit. Und dennoch kam zur gleichen Zeit in den Vereinigten Staaten der Begriff des ,,Ecoterrorism“auf, ein Neologismus, der, schon in der Idee fehlerhaft, rasch Einzug in die Alltagssprache hielt und heute synonym mit radikal-ökologischen Aktionen verwendet wird. Earth First! beruft sich ideell auf ein Konzept des Norwegers Arne Naess, der in den Siebzigern die Philosophie der Tiefenökologie begründet hat. Die Tiefenökologie weist zunächst den Begriff der Umwelt zurück und betrachtet den Menschen als Teil der Welt. Dem Menschen wird dabei eine Fähigkeit zur Empathie für alles Lebende zugesprochen. Damit hat er jetzt die Möglichkeit sich den tieferen Fragen nach Veränderung der menschlichen Lebensweise zum Wohle aller Lebewesen, zu widmen. Kritiker sehen in diesem Konzept vor allem eine Abwertung der menschlichen Bedürfnisse, tatsächlich erweitert dies aber auch den Begriff der Menschlichkeit, um das Prinzip Verantwortung. Nicht zu leugnen sind aber in der Tat die radikalen Folgen, die eine konsequente Befolgung biozentrischer Ideen nach sich zögen. Zum besseren Verständnis ist es aufschlußreich EF!, Naess und Per Daniel Amadeus Atterbom in einer Reihe zu betrachten. Dieser scheidet den Menschen von den Tieren auch durch seine verstandesmäßige Vernunft, ja erkennt sie als, ,,historische Notwendigkeit zur Anthropogenese“ an. Aber dies nur mit Vorbehalt, denn ,,dieser Zustand [wird] nur als Durchgang interpretiert, so daß der reflektierende Mensch als ein unfertiges Wesen definiert wird. Seine Zukunft ist auf eine Versöhnung »seiner Natur-Natur« mit »seiner Kultur-Natur« angelegt.“ Außerdem behält er sich das Prädikat der Humanität für den Menschen zunächst vor. Humanität ist bei ihm als zukünftiger Zustand zu verstehen, Bedingung für eine Versöhnung ist, daß die die ,,Jetztform“, eine gewalttätige Form menschlicher Herrschaft, in eine gewaltlose mündet. Dies ist die Triade. Wie wir gesehen haben, ist es nicht notwendig gegen das Anthropozentrismusparadoxon zu verstoßen, um den Anthropozentrismus in Frage zu stellen – tatsächlich ist genau dies, als Prämisse verstanden, dabei hilfreich die Gleichstellung von Natur und Mensch noch einmal zu festigen. Gewißermaßen wird die Triade zum Gegenentwurf der Menschenrechte. Dem Menschen bleibt eine Herabwürdigung erspart und die Natur kommt zu einem Recht. Mit den Worten Carl Almqvists, der wie keiner diese andere Art grünen Denkens auf den Punkt bringt, will ich nun ein Ende einleiten: ,,[D]enn da ich Mensch bin, so wünschte ich, daß dem Geschlecht, in das ich durch Geburt geworfen bin, noch eine Ehre übrigbleibe. Aber dem ist nicht so, wir dürfen wahrhaft Edles und Ehrenhaftes für uns nicht in Anspruch nehmen. Der Mensch beherrscht die Erde – ja er tut es, Richard! - Er geht mit Gewalt und List vor, denn sein Geschlecht ist stärker als irgendeine Tierrasse – nicht besser.“ Auf eine neue Lesart des Buches der Natur!
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regenbogenfarben
weisse farbe - engelsflügel-dir zum schutz
den heutigen Tag in regenbogenfarben gefärbt. schwing dich raus - noch bunter mit dir. weiße farbe - dir engelsflügel zum schutz. magische momente - für dich aus der Zeit befreit.
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Schon wieder zu früh… na und!
Wir haben beide unseren Spaß, also ist der Sex gut.
Ich glaube das Problem wird aufgrund des öffentlichen Leistungsdruckes überschätzt. Man hat nicht mehr das Selbstbewusstsein zu sagen: Wir haben beide unseren Spaß, also ist der Sex gut. Nein, man schaut aufgeregt nach Rechts und Links, liest schaut und hört Ratgeber wie es noch besser, noch öfter und noch intensiver sein kann. Man ist auf der Suche nach dem ultimativen Kick und verlernt, sich über das zu freuen, was man im Moment erlebt. Ich bin selbst ein Opfer davon. Sicher, alles ist immer irgendwie ausbaufähig und ich wäre der Letzte, der nicht experimentierfreudig und offen dazulernt. Stillstand kann Rückschritt sein, aber stressen wir uns doch bitte nicht so. Genießen wir den Augenblick! Wie ich zu dieser Auffassung komme? Ich hatte vor meiner jetzigen Beziehung nur eine langjährige Beziehung über mehr als 10 Jahre. In dieser Zeit hatte ich oft das Gefühl, etwas zu verpassen, das angeblich so wilde Sexleben der Singles um mich herum machte mich unzufrieden mit dem liebevollen, zärtlichen, vertrauensvollen Liebesleben dass ich seit Jahren nur mit der ersten und einen genoss. Als diese Beziehung in die Brüche ging, lernte ich ziemlich schnell meine jetzige Frau kennen. Wir waren beide Ende zwanzig. Ich kam aus meiner einen festen Beziehung und sie aus einer wahren Odyssee an mehr oder weniger langen Beziehungen und zahlreichen amourösen Abenteuern. Da kommt einiges zusammen. Das setzte mich unheimlich unter Druck. Was hatte ich dieser unglaublich attraktiven und überaus erfahrenen Frau sexuell zu bieten? Da sie nicht klagte und ich nichts zu klagen hatte – im Gegenteil, lief es einige Monate wunderbar, bis es dann irgendwann aus mir heraus brach: Ich beichtete ihr, dass ich darunter leider, nicht so lange zu können – 60 Sekunden Penetration und schneller können schon mal passieren wenn man in Fahrt ist und die Bremsen nicht findet - und dass ich unbedingt daran arbeiten wolle. Ich wollte wissen, wie und was die anderen gemacht haben, wollte endlich lernen, was ich all die Jahre mit der einen Partnerin dachte nicht lernen zu können. Ihr Reaktion darauf: „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Du bist ein verdammt guter Liebhaber. Ich habe mit Dir den gefühlvollsten und intensivsten Sex, den ich je hatte. Mir fehlt nichts, aber wenn es Dich belastet, können wir das gemeinsam gerne in Angriff nehmen!“ Diese Reaktion hat mich schlichtweg umgehauen. Ja was haben denn all die anderen Männer gemacht? Was ist denn dran an diesen ganzen Sexmythen – wenn eine Frau Vergleichsmaterial hatte, dann doch sie. Da musste doch etwas sein, was ich noch besser machen konnte. Sie musste mehrmals beteuern, dass sie das nicht nur so sage – schließlich würde sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden, sondern dass sie wirklich einfach nur glücklich sei. Seitdem zieht sie mich manchmal damit auf und es ist eine Art Running-Gag geworden. Wir haben schon vorher viel und häufig auch im Bett über uns gelacht, jetzt gibt es einen Grund mehr. Das soll nicht heißen, dass jetzt alles in Ordnung ist. Ich würde noch immer gerne länger können, das ganze besser steuern können, erst dann ins Finale übergehen, wenn sie auch so weit ist, aber ich bin auf dem Weg und hier gilt ein Satz mehr denn je: Der Weg ist das Ziel. Ich frage mich natürlich, was haben all die anderen Männer gemacht? Sicher, sie hatte gute und weniger gute Liebhaber, aber kann es wirklich sein, dass es mit keinem schöner war, als mit mir? Wo sind denn die tollen Hengste, von denen ich mich jahrelang unter Druck gesetzt fühlte, die mich dazu brachten mit meinem Sexleben nicht immer ganz zufrieden zu sein? Statistisch gesehen hätten meiner Frau so einige über den Weg gelaufen sein müssen, aber da ist nichts. Egal wie lange ich bohre und nachfrage, da gibt es keinem, von dem ich lernen könnte. Wie kann das sein? Ich liebe meine Frau unendlich. Wir sind beide sehr leidenschaftliche Genussmenschen. Mir ist es unheimlich wichtig, sie glücklich zu machen. Ich musste mühsam lernen, dass das sexuelle Glück der Frau wohl tatsächlich nicht von der Dauer der Penetration allein abhängt. Alles das, was sie genießt und was sie so glücklich macht, hatte ich stets unterbewertet: Offenheit und Vertrauen. Leidenschaft und Lust so rauszulassen, wie sie kommt. Liebevolle Zärtlichkeit und triebhafte Gier, alles zu seiner Zeit. Miteinander übereinander lachen können. Zärtlichkeit über den bloßen Akt hinaus. Nicht Trugbildern nacheifern, sondern man selbst sein und verdammt noch mal reden – redet miteinander! Wo es an der Ausdauer mangelt, da ist dafür dann halt mehrfache Betätigung möglich – wobei es jedes Mal länger dauert - und die Regenerationsphasen kann man wunderbar mit allem überbrücken, was sie glücklich macht. Außerdem finde ich die Maxime „she comes first“ wunderbar – so schaffen wir es dann auch gemeinsam und sie dann schon zum zweiten Mal. Wobei das gar nicht immer sein muss. Ich durfte auch lernen, dass sie durchaus erfüllten, leidenschaftlichen Sex haben kann, ohne zu kommen, je nach Lust und Laune – eine schwierige Vorstellung für einen Mann, aber so ist es wohl. Das alles sind aber Dinge, von denen ich dachte, dass sie Selbstverständlichkeiten sind. Jeder halbwegs aufgeklärte und belesene Mann sollte das doch wissen. Ich brauche doch kein „rein-raus-fertig-schlafen“ – das kann ich auch alleine. Gibt es wirklich noch Männer, die das mit Sex verwechseln? Ich glaube es gibt kaum einen Bereich, indem falsche Erwartungen und Ansprüche so hochgeschraubt werden und letztlich zu so viel grundloser Unzufriedenheit führen. Wie gesagt, ich arbeite weiter an mir und wir an uns, aber dabei sind wir verdammt glücklich und wir haben Spaß dabei!
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Hoffnungsschoepferin
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Kleinigkeiten, die das Leben ausmachen!
Was zählt wirklich, wenn du weißt, dass du gehen wirst...
Und dann stehst du da, an diesem Grab und dir wird bewusst, dass du es wieder vergessen hast. Dass du wieder vergessen hast, wie schnell das Leben zu Ende sein kann. Natürlich, jeder sagt das nach einem Verlust, aber dann lebt man doch wieder sein Leben weiter und mit der Zeit vergisst man dieses erdrückende Gefühl, dass man sein Leben mehr genießen muss. Doch diesmal ist etwas anders. Es ist anders von einem Menschen Abschied zu nehmen, der, wenn auch nur kurz, darauf vorbereitet war zu gehen. Und dadurch wird dir klar, dass es nicht darum geht "jeden Tag zu leben, als wäre er dein letzter", sondern dass es darum geht über alles zu sprechen, die Hoffnung nie aufzugeben und für seine Lieben da zu sein. Weil es nicht nur darum geht, dass man selbst sein Leben gelebt hat, sondern auch, dass man sein Leben mit den Anderen gelebt hat. Manchmal ist der einfache Alltag, den man weiterlebt mit der Gewissheit, dass er zu Ende gehen kann, das schönste, was einem im Leben begegnet. Vielleicht sind es keine großen Reisen, keine aufregenden Begegnungen oder der angestrebte Job sondern einfach jemand der mit dir morgens am Frühstückstisch sitzt, eine Arbeit in die du gerne gehst, eine Tochter, die dich am Nachmittag anruft und dir von ihrem Tag erzählt und deine große Liebe, die mit dir am Abend einschläft... Vielleicht sind es diese Kleinigkeiten, die jeden Tag zu etwas besonderem machen und nicht die großen Dinge. Und ganz bestimmt können wir uns am Ende sagen, dass wir unser Leben gelebt haben, wenn wir diese kleinen Dinge genießen und zu schätzen wissen - ein Leben lang - wie lang das auch sein mag. Tags: Ende, Tod, Leben genießen, Kleinigkeiten
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vickywunderbar
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Toleranzgrenzen
Toleranz, auch Duldsamkeit, steht allgemein für das Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen und Handlungsweisen.Wann mischt man sichein?
Hintergrund: Ich fand sein Profilbild nicht so heftig. "Nicht so heftig" war sogar noch stark untertrieben. Seit wir in einer Klasse sind kann ich den Kerl nicht ausstehen.. ich weiß nicht wann diese Abneigung gegen ihn angefangen hat, aber Gespräche wie diese erübrigen meiner Meinung nach das Hinterfragen. Wir hatten ein KZ besichtig. "Cool" wie er ist, posierte er später vor einem der Gebäude, machte den Hitler-Gruß und lies dies auch noch in Form eines Fotos festhalten. Und wenn das nicht schon alles lustig genug gewesen wäre, wurde dieses Foto dann gleich Sekunden später bei Facebook sein neues Profilbild. Ich fand das Bild eher unangebracht, schon gar nicht so "cool" wie seine ach so heftigen Kollegen und Bros. Insgesamt denke ich, dass ich ein toleranter Mensch bin. Ich gebe zu, ich kann über Religionen die sich mit Gewalt durchsetzen wollen, komplett verschleierte Frauen und das "Beichten" in der katholischen Kirche nur den Kopf schütteln. Ich bin kein Atheist aber ich finde das alles völlig bescheuert. Aber so wie jeder meint. Ich dränge schließlich auch keinem überzeugten Nichtraucher meine Zisen, und einem der meint das mit Antibiotika-verseuchtes Fleisch für ihn überlebenswichtig ist, werde ich auch nicht jedesmal wenn ich ihn sehe vorhalten das ich seit 3 Jahren als Vegetarier gesünder und fitter bin als je zuvor. Natürlich kann man seine Meinungen und Standpunkte austauschen - das mache ich auch - aber die Meinungen anderer akzeptier ich letztendlich. Ist ja nicht mein Leben, oder? Doch nach all dem was wir die Stunden vorher über das KZ erfahren haben war dieses Bild geschmacklos. Geschmacklos ist finde ich übrigens noch nett gesagt. Vielleicht übertreibe ich. Vielleicht auch nicht. Vielleicht muss man den Typen auch einfach selbst kennen um mich hierbei zu verstehen. Ich konnte nicht anders.. einige würden sowas einfach hinnehmen bzw "drauf scheißen". Ich bin da anders. Ich habe so gewisse Überzeugungen was Werte betrifft, für die trete ich nunmal ein. Ich wies ihn darauf hin, das solche Bilder unlustig und unangebracht sind - erst Recht im Netz. Kurzum: peinlich. Er erwiderte daraufhin das ich doch "heulen" solle, woraufhin ich ihn freundlich auf seine Kompetenzen im Bereich der Schlagfertigkeit hinwies. Daraufhin meinte ich wäre ein "Möchtegern-Menschenrechtler" und er würde auf meine Meinung scheißen. Auch wenn es nichts gebracht hat, würde mich interessieren wie andere auf so etwas reagieren würden. Hab ich übertrieben?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/toleranzgrenzen/864457
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sommeristbesser
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I didn't mean to
Aber das Feuer erlischt, die Reise geht weiter und wir starren am letzten Abend in die Glut und können nicht fassen, was da geschehen ist.
Ich zog dich mit einer Leidenschaft an, die mir bisher fremd war. Gestern hätte ich dir die Welt zu Füßen gelegt. Du hättest sie zögerlich in Empfang genommen, als ob du eine Ahnung hättest, dass sie etwas Zerstörerisches in sich trägt. Aber du hast dich darauf eingelassen, ein fairer Handel. Manchmal waren wir eins, bis morgens die Zukunftsängste und Zweifel zurückkehrten, zumindest für dich. Es war mir egal. Ich wollte das Jetzt und ich zeigte es dir. Und alles war eine Zeit lang unvorstellbar echt, jedes Wort kam von Herzen und jeden Tag glaubte ich an die Unendlichkeit. Ich sang alle deine Lieder, jeden ließ ich sie hören und es war mein Geschenk für dich. Ich spielte nicht um den Sieg, ich legte alle Karten auf den Tisch in der Hoffnung, dass die Bilder dir unsere Geschichte erzählen. Du hast versucht, dich dem Sog zu entziehen, aber die Strömung war zu stark und sollte uns zum Ziel tragen. Wir kannten es nicht, aber es musste ein schöner Ort sein, wie hätte es anders sein können? Manchmal steckt man all seine Kraft in etwas und am Ende bleibt nichts mehr davon übrig. Ich glaube, bei dir war es anders. Du hast bedachtsam investiert, ich war ein Feuerwerk vom ersten Moment an. Du hast etwas gefunden, du trägst eine Ruhe und Sicherheit in dir. Ich renne, seit ich denken kann, renne vor etwas weg und auf etwas zu, versuche, das letzte Puzzleteil zu finden. Ich sah es in dir, für einen Moment. Aber das Feuer erlischt, die Reise geht weiter und wir starren am letzten Abend in die Glut und können nicht fassen, was da geschehen ist. Vielleicht ist das kein besserer Ort, nur ein weniger einsamer. Ich schien still, aber in mir tanzten tausend Moleküle und fanden nicht zusammen. Ich trieb mit dem Wind und weg von allem Gewohnten. Bleiben war nie eine Option. Du hättest es nicht soweit kommen lassen dürfen. Ich hätte es nicht herausfordern sollen. Es tut mir leid. Tags: Trennung, Freiheitsdrang, freiheit, Paar, Liebeskummer
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KommentarTor
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But don´t fuck the company ...
... oder wenn der Kopf vergeblich versucht dem Herzen etwas beizubringen.
alder verwalter, ich kann nicht mehr.... :( ich möchte bitte am Fenster sitzen, es regnet und ich habe eine heiße Tasse Tee in der Hand und höre Schnulzlieder .... und dabei huschen Tagträume durch meinen Kopf und ich grinse ... HALLOOOOO?? gehts noch?! biste n bisschen verlovt! Okaaayyyy ... wer wohl??? Kollege M. verdammt... nach drei Wochen ein Wiedersehen! Ich dachte wirklich ich wäre ganz aufgeräumt... die Gefühle waren in ihren Schubladen, die Gedanken in den Regalen und Tagträume aufgewischt ... dann ... steht er plötzlich vor mir ... ich sehe ihn und OH GOTT ich rieche ihn und PENG fegt in Millisekunden ein Tornado durch meinen aufgeräumten Kopf und hinterlässt nun ein Chaos im Herzen. Alles spricht dafür dieses Wirrwarr gemeinsam aufzuräumen, wäre da nicht der richtige Ring am falschen Finger.
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T-A
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Wie gern ich Deine Tochter war
Wir hatten zwei Jahre um Vater und Tochter zu werden. Und dann noch mal drei, um uns auf Deinen Tod vorzubereiten.
Als ich Dich zum ersten Mal sah, wirktest Du auf mich wie ein schüchterner, verliebter Teenager. Das war komisch, denn Du solltest ja mein Vater werden. „Zwei Fliegen mit einer Klappe“, hatte ich gedacht, als ich mich daran machte, einen Mann für meine Mutter zu finden. Einen Traumprinzen für sie - einen Papa für mich. Ich wollte nicht, dass sie allein blieb, während ich loszog die Welt zu erobern. Und ich wollte endlich wissen, wie es ist einen Vater zu haben. Ich stellte sie ins Internet und richtete ihr eine Email-Adresse ein. Du hast sie gefunden und das geschafft, was ich nie konnte: Sie glücklich machen. Durch Dich hat sie alles vergessen: ihre Wut, ihren Frust, ihre verbitterten Vorsätze. Sie hat sogar vergessen mich anzurufen, wenn sie später als sonst nach Hause kam. Und als ich - als hätten wir die Rollen getauscht - wie die besorgte Mutter im Flur stand und vorwurfsvoll auf meine Armbanduhr tippte, sagte sie nur: „Wir waren im Kino, aber ich hab gar nichts vom Film mitbekommen.“ Ihr Glück überstrahlte alles. Euer Glück sowieso. Ihr wart so verliebt, dass ich nicht wusste, ob ich mich freuen oder peinlich berührt sein soll. Ich war nie die Stieftochter, sondern Deine „Älteste“. Deine erwachsene Tochter, die in Deiner Nähe ganz vergaß, wie erwachsen sie eigentlich schon war. Als Du mein Fahrrad heimlich „verkehrstauglich“ machtest, war ich so gerührt, dass ich gar nicht bemerkte, wie sehr mein geliebter Drahtesel dabei an Coolness eingebüsst hatte. Ich musste immer lachen, wenn Du sagtest: „Nein, lass mal. Wir kaufen Dir lieber was Vernünftiges.“, obwohl ich schon lange mein eigenes Geld verdiente. Du sagtest, Du würdest gern den Typen kennen lernen, mit dem ich ausging. Aber Dein Blick verriet mir, dass Du eigentlich lieber sein polizeiliches Führungszeugnis sehen wolltest. Mir hatte nie jemand gesagt, wie schön sich diese „Einmischungen“ in mein Leben anfühlen. Du hast mir versprochen mich zum Altar zu führen, aber ich hatte noch nicht mal genügend Zeit, um mir dafür den richtigen Mann zu suchen. Wir hatten zwei Jahre um Vater und Tochter zu werden. Und dann noch mal drei, um uns auf Deinen Tod vorzubereiten. Als er dann kam, war ich alles andere als vorbereitet. An unserem letzten Wochenende waren Deine Schmerzen so schlimm, dass Du lieber ins Krankenhaus wolltest, obwohl Du keinen Ort mehr gehasst hast. Ich wollte Dich aufmuntern, sagte: „Ach komm schon, das holen wir nächstes Wochenende nach.“ Du hast mich in den Arm genommen. Du wusstest, dass kein nächstes Wochenende geben würde. Dein Blick hat es mir gesagt, aber ich verstand es erst viel später. An Deine letzten Worte kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur an meinen dummen Satz. Und daran, dass ich mich nicht verabschiedet habe. Als Du mein Vater wurdest, war ich schon so erwachsen. Dein Tod machte mich zu einem kleinen Mädchen, das hilflos mit den Füssen aufstampft und schreit: „Aber das ist nicht fair!“ Doch dann sah ich, wie groß das Loch war, dass Dein Tod in mein Herz gerissen hatte und wurde wieder erwachsen, kalt und rational. Ich hab mich um alles gekümmert, wie Du gesagt hast. Nicht um mich, sondern um die Dinge, um die man sich kümmern muss, wenn ein Mensch die Erde verlässt. Erst Monate später habe ich von Dir geträumt und auf einmal konnte ich Dir alles sagen, was ich nie gesagt hatte. Wie schön es sich angefühlt hat, Deine Tochter zu sein. Wie viel Geborgenheit Du mir gegeben hast. Wie schön es war, nicht erwachsen sein zu müssen. Das alles hatte ich vergessen. Aber seit dieser Nacht kann ich wieder an Dich denken, ohne wütend zu werden und erinnere mich an das wohlig warme Gefühl im Bauch. Ich weiß, dass Du mich nicht zum Altar führen wirst. Niemand wird mich dorthin begleiten - egal was kommt. Es wäre Dein Platz gewesen und deshalb halte ich ihn für Dich frei. Ich glaube nicht daran, dass Du an diesem Tag von oben auf mich herabblicken wirst. Aber ich weiß, dass Du da wärst, wenn Du könntest.
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Ein Text für dich, zum Abschied
Ich hasse Abschiede. Du bist noch nicht einmal 24 Stunden weg und doch vermisse ich dich. Es ärgert mich.
Ich will dich nicht vermissen, nicht an dich denken. Ich will nicht, dass mein Herz weh tut wenn ich nur eine Sekunde nicht aufpasse und meine Gedanken zu unserem letzten Treffen schweifen. Ich will das alles nicht. Vor allem will ich nicht erinnert werden, an all die Nächte im Kino, in der Stadt, dir gegenüber. Ich will nicht an dein Lachen denken oder wie du mich grinsend anschaust und deine Augen blau leuchten. Ich will nicht mehr unter diesem Ganzen leiden als du. Doch das tue ich unausweichlich. Ich war immer die, die mehr gefühlt hat, mehr wollte, mehr erwartet hat. Jetzt bin ich die, die mehr enttäuscht ist. Sogar noch mehr als erwartet. Es muss schön sein, so leben zu können wie du. An niemanden gebunden sein, emotional frei – oder einfach nur ein Eisblock. Hast du überhaupt was gefühlt, wenn wir zusammen waren oder hab das alles ich übernommen? In deinem Zimmer hängen Bilder. Bilder von Menschen, die dir wichtig sind. Dein Bruder zum Beispiel. Ich hänge dort nicht und niemals würde ich dort hängen und ich frage mich, ob die Bilder Tarnung sind oder ob du manchmal wirklich etwas fühlst. Heute bist du gegangen, und das, obwohl ich nächste Woche sowieso gegangen wäre. Aber du musst immer der Erste sein. Das bin doch ich sonst. Ich gehe sonst zuerst, um meine Gefühle wenigstens ein klein wenig zu schützen. Denn ich habe so viele davon und manchmal sind sie schwer zu ertragen und dann möchte ich wenigstens zuerst gehen, wenn schon jemand gehen muss. Und eine Wahl ist es nicht, nur verdammt du warst schneller. Mal wieder. Schneller und radikaler und hast dabei meinen ganzen Haufen an Gefühlen zertreten. Ich hasse Abschiede, aber noch mehr hasse ich es, mich nicht verabschieden zu können. Du bist gegangen, mucksmäuschenstill. Hast deine Koffer gepackt und die Tür zu gemacht. Du hast mich nicht zum Abschied umarmt, du hast mich nicht fester gehalten als notwendig, du hast mich nicht lange angestarrt und gesagt, dass du mich vermissen wirst. Du hast nicht gewunken zum Abschied und dich nicht noch einmal umgedreht. Denn du hast dich nicht von mir verabschiedet, du bist einfach gegangen, ohne etwas zu sagen. Und das ist eiskalt, selbst für dich.
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AUGEN BLICK
Z....
zwei Augenpaare berühren sich zufällig aus dem Augenblick wird ein Leben
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freundschaft
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RAZim
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Lange Rede
(für Eike)
„Ich finde, dass dieser ganze Scheiß überbewertet wird! Diese bekackten Serien in Euren Regalen, in diesen scheiß Regalen, fickt Euch! Krank, Ihr seid krank. Alle! Und das eins mal klar ist, Ihr da kotzt mich auch an, Ihr scheiß Fotzen!“ Ich fasse es nicht. Vom Balkon aus beobachte ich meinen besten Freund Eike, der gerade unseren gesamten Freundeskreis in Sekunden an die Wand geklatscht hat. Er dreht sich um und wirft mir elegant eine neue Flasche Bier zu. „Na Du Affe, einen rauchen?“ Im Wohnzimmer ist es still. Münder stehen offen, Augen treten hervor und eine Flasche Sekt schäumt über. Ich zwinkere mehrmals übertrieben stark und öffne die Flasche. Ich schüttele, wieder stark übertrieben, den Kopf und stoße mit ihm an. „Musste ja auch mal einer sagen“, nuschelt er, bevor die Tüte glimmt. ,Wann fing das an? Ab wann wusste ich, dass er Recht hat?’, denke ich mir. Matze und Charly kommen auf den Balkon. Matze hält die Steyr M1912 seines Urgroßvaters in seiner rechten Hand. Er zielt auf Eike und schießt ihm in den Kopf.
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Fieseise
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In a heartbeat
Nun , da die Orkane über das Land toben wie der Wahnsinn durch die Städte und die letzten Tage an Fingern zählbar sind, flüsterst du lange vergessene Gebete in den roten Himmel. Sicherheitshalber variierst du nicht nur Sprache und Intonation, sondern auch die Adressaten und wenngleich du ahnst, dass außer mir keiner mehr lauscht, ist mein Name der letzte auf deiner Liste. Deine Stimme umspielt die Silben so seidig wie das dünne Gewand deinen Körper. Ich weiß, wie glatt deine Haut darunter ist, schweißfeucht von der Glut die jetzt mit dem Nachtwind zieht. Duftend und geschmeidig lockst du in der Finsternis, öffnest die Arme dem Sturm und hinter geschlossenen Lidern gewinnt dein Blick an Intensität. Und doch warst du am schönsten, wenn ich dich von den Schlachtfeldern dieser Welt schleifte. Zerschunden und erschöpft, aber von deinen aufgerissenen Lippen perlten die weisen Worte der Grenzgänger. Todesnah warst du mir ebenbürtig. Der Zauber verflog, sobald dein Bewusstsein wieder einsetzte. Immer wolltest du die stumpfe Nadel und das gröbste Garn. Manchmal hielt ich dich zurück, wenn deine Finger an den frischen Nähten zerrten, manchmal war ich zu müde. Ohnehin fand der Morgen dich stets unversehrt und makellos. Nun wirfst du dich auf die Knie, weinst um die verlorenen Narben und bist bereit, im Tausch gegen eine einzige Erinnerung deine Seele zu verscherbeln. Geist, Dämon, Dunkelheit. So viele Titel hast du mir verliehen, mich in die Kostüme deiner Launen gesteckt, doch wenn das Ende kommt werde ich dir nackt und namenlos gegenübertreten.
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Herz und Verstand gehen verschiedene Wege
Zwei Stimmen sprechen in dir
Mit den Gefühlen und dem Verstand ist das so eine Sache. Die einen handeln viel zu schnell und die anderen kommen ewig nicht vom Fleck. Die Gefühle springen in dir auf und ab. Sie lassen dich Dinge tun, die du nicht erwartest, die der Verstand am Ende beurteilt. Nehmen wir die Angst. Sie entsteht ganz tief in dir. Sie schnürt deine Brust zusammen, sie lässt dein Herz schneller schlagen, sie verursacht Schweiß auf deiner Stirn. Der Verstand sucht nach Gründen. Er sucht im Früher und er sucht im Jetzt. Der Verstand gibt sich alle Mühe beim Suchen. Und auch, wenn er meint eine Antwort gefunden zu haben, ist er stolz auf sich. Doch das Gefühl der fehlenden Luft, des pochenden Herzens und der Kälte, die dich durchströmt, bleibt. Es hat dich fest im Griff, den auch der Verstand nicht lösen kann. Bei der Liebe schlägt dein Herz auch schneller. Dir verschlägt es die Stimme. Eine Aufregung erfüllt dich. Dir flattern buchstäblich die Schmetterlinge durch den Bauch. Deine Augen strahlen und glänzen vor Freude. Wenn du das erlebst, dann zieht der Verstand sich zurück. Er weiß ganz genau, dass er gegen die Macht der Liebe nur wenige Chancen hat. Er betrachtet die Sache aus dem Hintergrund und seine Stimme wird nur langsam immer lauter. Sie wird so laut, dass du anfängst, die Stimme deines Herzens zu überhören. Der Verstand sucht wieder in der Vergangenheit und wagt Prognosen für die Zukunft. Er zeigt dir, was du gewinnst und was du verlierst. Was du siehst, ist das, was du sehen möchtest. Dabei müsstest du einfach wieder in dich hinein hören. Ganz leise und kaum vernehmbar wird die Stimme deines Herzens weiter zu dir sprechen.  Wenn du ihr Vertrauen schenkst, dann wird sie gegen die Stimme des Verstandes ankommen. Sie wird dir deinen Weg zeigen. Sie lässt dich Dinge im Leben sehen, die der Verstand dir verbieten will. Sie wird dich erfüllen und leiten. Sie wird in dir Gefühle auslösen. Diese wundervolle Stimme löst auch den Griff der Angst, der dich gepackt hält.
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Groundhopping--Ein Leben mit und für den Fussball
Kilometeter weite Fahrten von Ried/Innkreis, München, Dortmund, Brügge über Manchester oder Liverpool! Wo liegt der Reiz?
Ich bin 22 jahre und schon seit Jahren in Stadien unterwegs, aber erst seit 2 Jahren so richtig regelmässig. Mein Rekord: mit dem Bus nach Nord-England. Insgesamt 18 Stunden für eine Fahrt von Oberösterreich nach Manchester. Und ich mache es sicher auch weiterhin. Das Wort Groundhopper lässt sich als Stadionhüpfen übersetzen und ist erst gegen Ende der achtziger Jahre bei uns ein Begriff geworden. Als Ground ist das Stadion eines Fussballvereins zu bezeichen. Ein Groundhopper hüpft von Stadion zu Stadion und sammelt Grounds und Länderpunkte. Einen Länderpunkt gibts, wenn man zum ersten Mal in einem Land ein Spiel miterlebt. Es war Ende der Achtziger Jahre, als immer mehr Groundhopper ins Ausland fuhren. Für viele war die WM 1990 in Italien der Auslöser, sich vermehrt Spiele im Ausland anzuschauen. Einen grossen Schub erhielt die Bewegung dann durch die Bildung von Organisationen. Diese dienten dem Austausch von Infos und der Organisation von gemeinsamen Fahrten. In der Mitte der 70er Jahre wurde in England der Club 92 geboren. Die Krawatte dieses Clubs erhält, wer sämtliche Stadien der 4 höchsten englischen Ligen besucht hat (das sind 92 Stadien). Club 92 Mitglied Ken Ferris schaffte in der Saison 1994/95 alle 92 Grounds in 237 Tagen und erhielt so gar einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde. Auf der Insel besteht zusätzlich noch der Club 38. Deren Mitglieder haben alle Schottischen Liga Grounds "gemacht". In Deutschland gibt es seit 1992 die Vereinigung der Groundhopper Deutschlands (V.d.G.D.). Diese Vereinigung zählt 74 Mitglieder. Die wichtigste Voraussetzung um bei der V.d.G.D Mitglied zu werden ist, dass der Bewerber mindestens 100 Grounds und 10 Länderpunkte verzeichnen kann. Über die tatsächliche Aufnahme wird dann unter den Mitgliedern abgestimmt und die Aufnahme erfolgt bei einem Spiel im Ausland. Die Crazy Guys im Hopping Länderpunkte König Carlos "Fari" Farsang: Fari stand 1999 bei 90 Länderpunkten und 96 bereisten Ländern. Einer seiner Rekorde sieht so aus: Neun Spiele in sechs Tagen in sieben verschiedenen Ländern. Um seine Reisen zu finanzieren nimmt er auch im Ausland arbeiten an, oder verdient sein Geld als Strassenkünstler, mit seiner Bauchrednerpuppe Casanova. Dies brachte ihn sogar mal auf das Titelbild einer Zeitung Guatemalas. Falls das Geld mal knapp wird, oder das Stadion schon voll ist, springt er auch mal über ein Drehkreuz und verschwindet in den Fans. Doch selbst Fari soll bei der WM 98 mal der Eingang ins Stadion verschlossen gewesen sein. Grounds König Karl-Heinz Stein: Karl-Heinz hat über 6000 Grounds auf seinem "Konto". Dazu ist er der erste Nichtbrite, der die alle 92 Stadien des Club 92 (s.Geschichte) besucht hat. Mitglied des Clubs ist er jedoch nicht. Sein Motto zum Groundhoppen: "Das Ziel ist das Spiel, die Grundidee ist Spass zu haben." Englischer Groundhopper Extrakrank: Das schlimmste für einen Hopper ist vor geschlossenen Toren zu stehen-Spiel abgesagt!!! Ganz anders sieht dies ein englischer Hopper. Dieser sucht Grounds auf, wenn dort Spiele vorher schon abgesagt wurden. Er will damit den Spielausfall vor Ort bestätigt sehen. Kopfball-Hopper (in England): Bekanntlich wurden in den englischen Stadien die Zäune abgebaut. Dies hat einige Hopper auf eine Idee gebracht. SIe zählen die Grounds, bei welchen sie es geschafft haben einen Ball, der in die Zuschauer flog, wieder mit dem Ball ins Feld zurückzuköpfen. "Wichtige Links zu diesem Text" meine hopperpage weitere hopperlinks weitere hopperlinks weitere hopperlinks weitere hopperlinks
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Wie fandest du die Modestrecke mit den KOSÜMIERTEN RÄCHERN?
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Der große Klimaschwindel?
Montagabend im deutschen Fernsehen: Eine Doku der anderen Art über den Klimawandel. Alles nur Schwindel, behaupten die darin interviewten Experten.
Die Dokumentation wurde bereits im britischen Fernsehen ausgestrahlt und nun von RTL aufgegriffen. Ganz nach dem Motto, ein guter Journalismus beschäftigt sich bitteschön immer mit den "Pros" und "Cons" einer Sache, läuft hier eine Sendung, die einmal die Gegenseite zum sonst recht einseitig und klar proklamierten Klimawandel darstellt. Klima-Skeptiker, oder vielmals: Skeptiker des menschengemachten Klimawandels melden sich zu Wort. Es sei keinesfalls richtig, dass ein höherer CO²-Gehalt der Atmosphäre zu einem Anstieg der weltweiten Temperatur führe, sondern genau umgekehrt. Grafiken sollen belegen, dass schon seit ewigen Zeiten immer zunächst die Temperatur gestiegen und danach auch der CO²-Gehalt größer geworden sei. Das liege daran, dass die Ozeane als eine der größten CO²-Senken der Welt bei Erwärmung das gespeicherte Treibhausgas vermehrt abgäben. An der Erwärmung der Erde seien vielmehr Veränderungen der Sonne Schuld – der Mensch könne hier aber nicht eingreifen. Mit dieser Theorie im Gepäck beginnen die Skeptiker, auf den Regierungen, Medien und Wissenschaftskollegen herumzuhacken: Sie alle verbreiteten bewusst Panik, um die Wirtschaft anzutreiben. Wissenschaftliche Forschungsteams bekämen ja heute umso mehr Geld, desto mehr sie sich mit dem Treibhauseffekt und dem menschengemachten Klimawandel befassten – die immer schockierenderen Studien seien quasi politisch subventioniert, kritische Stimmen hingegen völlig diskriminiert. Die Politik wisse sogar um die "Wahrheit" und versuche absichtlich, die Menschen zu blenden. Angefangen habe alles mit der Ölkrise der Siebziger. Eine ganze Lobby, ein riesiger wirtschaftlicher Zweig stecke hinter der Verbreitung des „Klima-Schwindels“. Der Ideologie des menschengemachten Klimawandels anzuhängen bezeichnen die kritischen Wissenschaftler als neue „Welt-Religion“, als großes, unangreifbares Dogma. Sie sehen sich als Opfer, als mundtot gemachte Außenseiter. „Sie behandeln uns wie Kätzer,“ klagen sie. Von den übrigen Klimatologen, die zu 90% der Theorie des menschengemachten Klimawandels anhängen, verlangen sie, gehört zu werden. Es sei Aufgabe der Wissenschaft, alle Meinungen und Forschungen einzubeziehen und nicht blind immer wieder in die selbe Kerbe zu schlagen. Das klingt plausibel für mich, als Laien. Man sollte in der Wissenschaft Dogmen aller Art vermeiden – auch wenn sie derart sind, dass ich ihnen seit Jahren ebenfalls anhänge. Denn ich halte den Klimawandel für einen zum Großteil menschengemachten. Doch zurück zur bei RTL ausgestrahlten Klima-Doku. Bei der freien Enzyklopädie wikipedia und bei namhaften Wissenschaftlern ist diese schon länger bekannt und wird heiß diskutiert. Sie enthält, glaubt man ihren Kritikern, Falschaussagen, verdrehe Fakten und lasse bewusst andere Fakten weg. Grafiken seien veraltet oder falsch beschriftet. Manche, der sich im Film äußernden Wissenschaftler, mokieren gar, dass ihre Aussagen falsch interpretiert worden seien, in einem falschen Licht erscheinen. Bewusst zeigt der Film nur Randmeinungen und fällt damit in eine Ecke, die von ihm selbst kritisiert wird: Er setzt sich mit den anderen nicht wirklich auseinander. Die Basis der Theorie des anthropogenen Treibhauseffekts, nämlich dass Treibhausgase, wie unter anderem das CO², in der Atmosphäre dafür sorgen, dass die Wärme zwar durch die Atmosphäre hindurch zur Erde, aber schwieriger zurück kann und sich deswegen die Erde erwärmt, wird schlichtweg ignoriert. Dabei ist dieser natürliche Treibhauseffekt doch auch dafür verantwortlich, dass wir auf diesem Planeten nicht erfrieren – es gibt ihn also, den Treibhauseffekt. Warum, müssen sich die Macher und Interviewten dieser Reportage fragen lassen, gehen sie darauf mit keinem Wort ein? Warum kehren sie den natürlichen Treibhauseffekt unter den Tisch? Man kann ihn schlecht leugnen, nicht wahr? Und wenn es ihn gibt, wenn CO² ein Treibhausgas ist, warum sollte dann das von uns produzierte CO² aus fossilen Brennstoffen diesen nicht verstärken? Fragen, die in der ominösen Reportage nicht zur Sprache kamen. So beklagen sich die Interviewten und sehen sich als Opfer, als „Kätzer“, bezeichnen jedoch andere Wissenschaftler als Lügner und die Theorie vom menschengemachten Klimawandel als „Schwindel“. Schade, dass RTL diese Reportage zunächst völlig unkommentiert präsentierte, ohne weitere Hintergründe mitzuliefern. Zwar führte Peter Klöppel im Anschluss eine Diskussion mit einem Klimaskeptiker und vier Verfechtern der angeblichen neuen „Weltreligion“, doch leider war es schon ziemlich spät, so dass ein Großteil der Zuschauer wahrscheinlich schon ihr Bett aufgesucht hatten. Bleibt zu hoffen, dass von dieser doch sehr fragwürdigen Reportage nicht zu viel als alleinige Botschaft in deutschen Wohnzimmern angekommen ist und zu einem Rollback in der Klimafrage führt. Denn andere Sichtweisen sind ja schön und gut, aber doch bitte fundiert und glaubwürdig, statt reißerisch und polemisch. "Wichtige Links zu diesem Text" Infos zum "Klimaschwindel"-Film Allgemeine Infos zum Treibhauseffekt in der wikipedia Stern-Artikel zum "Klimaschwindel"-Film Noch ein Artikel zur RTL-Sendung
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/der-grosse-klimaschwindel/649592
https://web.archive.org/web/20160804183118/http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/der-grosse-klimaschwindel/649592
sehen
gesellschaft
649,592
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JackBlack
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Barbagdel
Die Frau mit dem Hut redet immer noch. Ihre Stimme knattert. Schwurbelt und klingert.
Ich bin sprachlos dir gegenüber. Ich, der König der Worte, habe für dich keine. Wenn doch, will mein Kehlkopf sie nicht formen. Sie bleiben mir förmlich im Halse stecken. Bringe ich doch welche hervor, bricht mir die Stimme. Ich schäme mich. Für meine Schwäche, meine Unsicherheit, mein nutzloses Bestreben, heiter zu klingen – und stark. Dann schäme ich mich für meine Scham. Portishead am Nachmittag. Gediegen. Zerfranst von zu viel Sonne. Ein kleines Kiekskichern, betulich, allenthoben. So war es oft zwischen uns. Unaussprechliches wurde weggelacht. Manchmal auch beschwiegen. Das klappte gut. War nie verfänglich. Machte nie befangen. Ich konnte deine Hand nehmen und drücken. Deine Stirn küssen. Dich zwicken oder unter dem Tisch treten. Dich einfach nur ansehen. Damit war alles gesagt. Für den Moment. Der immer kurzweilig war. Das Schwere hatte Zeit. Ohnmächtig fühle ich mich dir gegenüber. Ich belüge dich, indem ich schweige. Du willst nicht hören, was ich dir zu sagen habe. Du lügst nicht. Du schweigst, weil du mir nichts zu sagen hast.  Ich schweige zurück, weil ich zuviel zu sagen habe. Gott, wie du lügst. Barbagdel . So heißt du in meinem Traum. Dem Traum von Sand am Meer und dem Mann mit den olivfarbenen Augen, die von der Sonne so hell eingefärbt wurden. Bei nüchterner Betrachtung , meinst du. Vor und nach den Mahlzeiten denkst du so. Wie gern du nüchtern bist, obwohl du alles andere bist als das. Gewitterkopf haben sie dich genannt. Die, die dich vor mir kannten. Zaushaar, Kraushaar , haben sie dich gerufen. Du musst ganz jung gewesen sein damals. Als ich zum ersten Mal in den alten Alben blätterte und Bilder von dir sah, erkannte ich dich nicht. Aber natürlich, sagten sie. Schau doch nur. Das sind doch seine Arme, seine Grübchen, seine Locken. Unverkennbar, wie kann man da zweifeln? Ich konnte. Ich erkannte dich nicht. Ich soll mich nicht fürchten. Ist lange her, dass du das zu mir sagtest. Ich stehe oft irgendwo, allein oder mit anderen zusammen, in kleinen Gruppen oder in großen und versuche, mich zu konzentrieren. Fremde machen mir Angst. Sie haben so tiefe Gesichter, manchmal auch sehr flache, und ich rutsche von ihren Gesichtern ab. Ein blauer Kragen. Eine Dame mit Hut. Ein sehr blonder Mann mit Brille. Ein Krüppling. Ein Loarks. Ein Eisenschmied. Die Frau lebt ganz unter ihrem Hut. Der ist aus Bast, ihr Mantel aus Hermelin. Und ihre Schuhe erst! Ihre Füße darin. Sie trägt Siebenunddreißig. Seit sie vierzehn war. Ihre Füße sind danach noch gewachsen, aber sie hat es nicht gemerkt. Ihre Zehen merken es. Die Schuhe sind zu klein. Ja, damit kann sie leben, die gute Frau, damit findet sie sich ab. Doch wehe, jemand sagt ihr, deutet an, ihre Füße seien zu groß! Sie reden. Aus Quakmäulern faseln sie. Nicht einmal wild durcheinander. Ich konzentriere mich. Muss ja nicht alles mitbekommen, erst recht nicht alles verstehen. Fassen Sie bitte zusammen. Geben Sie nun den Inhalt wieder. Erörtern Sie. Begründen Sie! Finden Sie Beispiele! Bestimmen Sie Näherungswerte. Ich denke an den Professor. Dr. Professor Irgendwie. Er ging immer ganz leise durch die Reihen und starrte den Schülern auf den Hinterkopf. Was hätte ich tun sollen? Herumfahren und ihn anschreien, er möge das gefälligst bleiben lassen? Mit welcher Begründung, mit welchem Recht, zu wessen Vorteil? Zur allgemeinen Belustigung. Mutter, er hat mir wehgetan. Es tat weh, wie er mich ansah. Von hinten. Ich bekam keine Luft mehr, Mama. Nein, sag es nicht Vater. Ich werde mich bessern. Werde die Kreidestriche auf der Tafel anstarren, beim nächsten Mal. Werde vergessen, was mir wehtut. Nichts mehr sagen. Nur noch, wenn ich gefragt werde. Dann antworte ich. Konzentriere mich. Zittere nicht. Kein plötzlicher Harndrang. Keine Schweißausbrüche. Ich werde allen meine glatte Stirn herzeigen und ihren Blicken standhalten und in willkürlich scheinenden Intervallen blinzeln. Ich werde den Rechenweg einhalten. Nichts mehr in meine Hefte malen. Lach doch mal! Das Kind ist so ernst, so schrecklich ernst. Mach den Mund zu! Mach doch mal den Mund auf! Muss man dir denn jedes Wort aus der Nase ziehen? Deine Tante redet mir dir! Hörst du? Keine Widerworte! Wieso bist du so still? Du musst jetzt tapfer sein, der Arzt gibt dir eine Spritze. Es ist gleich vorbei. So ist es gut. Sei artig und geh auf dein Zimmer. Der Mann bleibt nicht zum Abendessen. Reich deinem Vater die Bohnen. Guck nicht so. Was schaust du auf den Boden? Gib der Tante das schöne Händchen! Die Frau mit dem Hut redet immer noch. Ihre Stimme knattert. Schwurbelt und klingert. Wo hast du denn diese Ausdrücke her, Junge? Du konzentrierst dich besser. Wie ist das passiert? Wir machen ein Pflaster drauf. Kein Wort zu Vater. Der Junge hat eine blühende Fantasie. Er bereitet uns viel Kummer. Ich kann keine Karten lesen. Keine Fahrpläne. Nur, wenn ich mich sehr konzentriere. Vom Konzentrieren bekomme ich Kopfschmerzen. Solche, die nicht wehtun. In meinem Kopf wird alles eng. Gedanken quellen auf, gehen wie Teig. Ich bin verloren in dieser Welt aus Stimmen und Geräuschen, aus festen und schwirrenden Bildern, die von allen Seiten kommen und mich umzingeln. Ich schaue zu Boden. Lieber, guter Boden. So viele Steine. Wie Sand am Meer. Jetzt bloß nicht aufblicken. Niemandem in die Augen sehen müssen. Keine Geschichten mehr! Nach Hause. Wenn ich mich beamen könnte. Aber ich kann nicht. Es hilft nichts. Allein vom Wünschen baut sich kein Haus, Junge. Was möchtest du werden, wenn du groß bist? Mit achtzehn machst du deinen Führerschein. Ich habe Angst vor Autos. Angst vor Lenkrädern und Pedalen. Meine erste Fahrstunde. Sitz, Gurt, Spiegel. Schulterblick. Motor anlassen, Kupplung kommen lassen. Der Fahrlehrer hat einen Bart wie Rübezahl und seine Finger sind gelb vom Rauchen. Sein Atem riecht nach zu wenig Schlaf, schleichenden Krankheiten und Pfefferminz. Faam Pfefferminz , süßem Frauenpfefferminz. Frauenschuh. Damenwahl. Er hat keine Frau, der Lehrer. Er ist geschieden und hat Bekanntschaften. Sein Sohn ist drei, rothaarig wie er und schielt auf einem Auge. Langsam kommen lassen, die Kupplung. Konzentrier dich! Gas geben, nicht zu viel. Nicht zu wenig. Ein Gefühl für die Pedale bekommen. Das Kupplungspedal sieht aus wie eine gegrillte Silberniere. Blechtrommeln. Chorproben. Wiener Sängerknaben. Wiener Würstchen. Dies ist eine Fahrstunde. Kein Assoziationstest. Konzentrieren. Der Wagen rollt. Über dem Himmel aus Blech möschen und murgeln Wolkchen. Hellweißbäusche. Dazwischen Vögel. Küss mich! Küssen kann ich gut. So herrlich langsam, fleischig, warm. Fühlen. Schnappen. Egal, was ich fasse. Sie hat ja die Augen zu. Alles ist langsam. Darf es sein. Weitet sich aus. Sachte. Sie legt mich hin. Sie streichelt mir über die Lider. Sie sagt, sie zählt meine Wimpern. Sie schiebt mein T-Shirt hoch. Ihr Blick ist ruhig. Ihr Atem bleibt fast stehen. Wie sie atmet! Sie studiert meinen Nabel. Ich fühle, wie sich ihre Finger nähern. Ich schnappe nach ihren Lippen. Ihr Atem ist süß und salzig zugleich. Frische Erbsen riechen so. Fallen. Schweben. Rudern. Die Gedanken kommen lassen. Bilder von allem. Durch ein Dornwald ging. Siebenstreich. Kaukasus. Wilde Berge, sandige Luft. Schreit nach Meer. Keine Steine. Es ist dunkel in ihrem Mund. Kann da bleiben. Bleiben. "Ist das Ihr Junge? Ein hübscher Junge." Geh ein bisschen spielen! Die Mama kommt gleich. Mama ist gleich wieder bei dir. Nachher bekommst du ein Eis. Mutter, sei leise. Lüg nicht. Belüg ihn, aber nicht mich. Der Spielplatz vor dem fremden Haus ist verwaist. Im Sandkasten liegt ein grauer Brei aus Schluff und Regen. In den Reifenschaukeln ertrinken Fliegen. Das fremde Haus ist quadratisch. Schmucklos, ein einziger Klotz. Zweiunddreißig schmutzige Fenster. Hinter einem davon höre ich sie schreien. Mutter. Sie hält dem Mann ihre Brüste hin. Ihr Büstenhalter ist fleischfarben. Durchsichtig. Unter dem Stoff schimmern die tiefbraunen Höfe. Ganz weich ist das Fleisch. Es wippt gegen seine Brille. Alles muss schnell gehen. Barbagdel. Wo er nur bleibt. Worauf wartet er? Wo steckt er? Warum kommt er nicht aus mir heraus und stellt die Dinge richtig? Ich bin der Junge. Der Mann heißt Horst. Horst spuckt beim Sprechen. Spuckt beim Eislecken. Spuckt, während er leicht verstohlen den Arm um Mutters Taille legt, ihn sofort wieder wegzieht, weil ihre Hüfte ihn schupst. Er lächelt zu mir herüber, aber der Junge sieht nicht zu ihm hin. Je weniger der Junge sieht, desto weniger kann er erzählen. Sag Vater nichts, hörst du? Sie muss es ihm nicht immer wieder einbläuen. Er hat verstanden. Er versteht viel mehr als sie denkt. So viel mehr. Er versteht mehr als sie und Horst zusammen. Du hast Schokolade am Mund. Sie kramt ein Taschentuch hervor. Der Junge leckt das Eis aus den Mundwinkeln, bevor sie ihn berühren kann mit ihren verlogenen Händen. Sitz gerade, mein Sohn , sagt Vater mit vollem Mund. Es gibt Himbeerpudding zum Nachtisch. Wie macht er sich in der Schule? Er fragt sie, nicht mich. "Gut." Vom Termin beim Direktor und den Arztbesuchen erzählt sie nichts. Nichts vom Krankenhaus und dem Tag, als sie mich mit dem Fahrrad losschickte, um ihr Binden zu holen. Abends ging es ihr besser, sie konnte aufstehen und das Bett neu beziehen, bevor Vater heimkam. Sie sieht ihn manchmal so an. Ihre Augen sind wie Fäuste, aber er  sieht nicht hoch. Niemals. Irgendwann steht sie auf und räumt schweigend den Tisch ab. Der Junge mag es, wenn sie in der Küche hantiert und Vater still in ein Buch vertieft ist. Von Mäusen und Menschen. An sieben Tagen um die Welt. Der Sturmreiter. Er leckt die Finger an, bevor er umblättert. Draußen ist der Abend sonnig. In der Rosenhecke nisten Blaumeisen. Du bist aber ein tapferer junger Mann. Der Arzt streichelt ihm väterlich über den Kopf. Meine Armbeuge brennt vom Alkoholtupfer. "Und?", fragt Mutter. Äußerlich fehlt ihm nichts. Er ist kerngesund. Es ist wohl eine neurologische Störung. Ich esse die Brote nicht mehr, die sie mir in die Schule mitgibt. Der Junge wird immer dünner. „Heute geht es nicht.“, sagt sie am Telefon zu Horst. „Wir sind in der Klinik.“ Sie trägt ein gepunktetes Kleid. Der Arzt sieht ihr in den Ausschnitt. Wieder Untersuchungen. Fass dir an die Nase. Hüpf auf einem Bein. Stillhalten. Jetzt wird es einmal kurz kalt. Schwester, die Elektrode sitzt nicht. Sie schauen dem Jungen in den Mund. Drehen seinen Kopf. Klopfen ihm auf den Rücken. Nur in seine Augen sehen sie nicht. Da ist doch alles. Alles, was sie wissen müssen. Fragen über Fragen und Antworten über Antworten. Alles in Reih' und Glied. Der Junge soll rechnen. Fünf mal drei. Sieben mal acht. Dreihundertneunundzwanzig weniger zweihundertundvier. Von Menschen und Mäusen. Ich kann mich konzentrieren. Ich könnte. Wenn vielleicht alle das Zimmer verließen. Jenseits des gepunkteten Kleides steht jedes Ergebnis für sich. Der Arzt hat fleischige, sehr warme Hände. Seine Hosenbeine haben einen Knick. Draußen scheint die Sonne. Zeichnet Muster auf Mutters Kleid. Verbindet Punkte zu Linien, Linien zu Punkten. Sie ist gar nicht bei der Sache. Sie denkt an Horst. Wie jung sie aussieht, wenn sie an jemanden denkt. Da ist Flaum auf ihren Wangen. Auf ihren Armen beginnt eine Gänsehaut. Ich strecke das Kinn vor und wackele mit den Beinen. Damit niemand denkt, ich wäre dumm. Das denken sie schnell. „Und weshalb wollen Sie für uns arbeiten?“ Die Frau hat ein markantes Muttermal am Ohrläppchen. Sie trägt Blazer zum Rock, ein Kostüm. Sie mag mich nicht. Die Kupplung ganz langsam kommen lassen. Konzentration. Du bist vorbereitet. Sag ihr, was sie hören will. Lüge so aufrichtig wie du kannst. Beginne Sätze mit „nun“. Verlier' den Faden nicht. Denke nicht an Bonobos. Du bist ein Gorilla. Sie bietet dir Bananen. Du kannst sie nur nicht sehen. Auf dem Rhein fahren Schiffe. Achtundsiebzig bunte Container. Jeder davon trägt eine Zahl. Konzentiere dich! Reiß dich zusammen! „Ihre Firma ist ein aufstrebendes Unternehmen. Was mich besonders beeindruckt, ist Ihre Umweltbilanz. Sie setzen auf Nachhaltigkeit, das gefällt mir.“ Lieber Gott, lass sie das schlucken. Lass sie zum nächsten Punkt der Tagesordnung fortschreiten. Mach, dass eine Embolie ihrem Hirn nicht widerstehen kann. Gott, mach was mit Punkten! Siebenundneunzig Container, einer bunter als der andere. Plötzlich fühle ich mich so klein. Ich kann keine Karten lesen. Nicht Autofahren. Wenn jemand meinen Namen ruft, zucke ich zusammen. Wenn ich mich nicht verstelle, verstellt sich die Welt. Wie ein Tresorschloss. Ich will nicht über den Rand kippen. Lieber Gott! Mach, dass ich rechnen kann. Mach Mutter wieder lebendig. Mach Vater genügsam. Schick mir einen Engel mit Brüsten. Mach es doch mal besser als ich! „Wir fahren Boot, möchtest du Boot fahren?“ Horst zückt seine Geldbörse. Sein Portemonnaie. Kalbsleder. Drei Scheinfächer. Ausgebeult von zu vielen Münzen und seinem Arsch. Horst rudert. Er schwitzt, aber Mutter tut so, als wäre alles in bester Ordnung. Ich halte meine Hände ins Wasser. Span und Algen bleiben daran hängen. Ich tue beschäftigt, damit den beiden nichts peinlich sein muss. Wie sie sich ansehen, bricht mir das Herz. Forellen. Stieglitze. Das Wasser kräuselt sich. Ich bin nur ein Junge. Nichts weiter. Meine Finger sind Kämme und Mutter kichert wie ein Mädchen. Von Menschen und Fischen. Später bewölkt sich der Himmel. Wir sitzen zu dritt in einem Ausflugslokal, meine Hände und Ärmel sind immer noch nass. Sie trinken Kaffee, für mich gibt es Schokoladeneis. Ich esse nur die Hälfte. Damit sie nicht meinen, es mache mir nichts aus. Sie tuscheln. Über Vater. Mama weint, Horst hält ihre Hand. Wieso hat sie Papa geheiratet? Weshalb geht sie nicht? Und welche Rolle spiele ich? „Würmer sind ekelig.“, sagt Sandra. Sie ist neun, aber noch lang nicht soweit. „Warum?“ „Weil sie dreckig sind. Und schleimig.“ Ich sehe sie lange an. Sandra und die Würmer, die vor uns durch die Beete kriechen. „Traust du dich, einen in der Mitte zu zerreißen?“ „Nein.“, lüge ich. Sie lächelt und wird mich niemals küssen. Wieder Untersuchungen. Der Junge ist ratlos, die Ärzte sind es auch. Gibt aber keiner zu. Also noch mehr Untersuchungen. Schließlich ist eine Ärztin aus Frankreich ihrer Zeit voraus. „Der Junge hört alles doppelt, was er sieht.“ Ob es ein Medikament gibt, will Mutter wissen. „Nein.“, sagt die Ärztin. „Die Pille.“, denkt sie. Der Junge mag sie. Ich zwinkere Mutter zu. All diese Lügen. Sie tragen Frack. Die Dame trägt Hut. Achtundvierzig ist sie vielleicht, nicht viel älter als ich. Ihre Haare gehen ihr aus. Sie sieht mich aufmüpfig an. Ihr Lippenstift! Ihre Stiefel! Sie quoddert. Sie quieselt. Ihre Lippen bewegen sich viel zu schnell. Neben mir bricht der Boden auf. Du stehst dort nicht. An meine Seite gehörst du nicht, hast du gesagt. Ich wollte wirklich wissen, warum. Habe dich gefragt und du hast nichts gesagt. Und ein Gesicht wie Sandra vor den Regenwürmen gemacht. „Es tut uns sehr leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir einem Mitbewerber den Vorzug geben mussten.“ So verschwimmen die Dinge ineinander. Erklärungen reichen nie aus. Du schläfst, wenn ich komme. Ich schlafe, wenn du gehst. Du machst mich sprachlos mit deinen Taten. Wie Mutter damals. Du liegst einfach nur da und starrst Löcher in die Luft. Selbst dann, wenn du schläfst. Du isst von leeren Tellern. Du lächelst, wenn niemand hinsieht. Du denkst, du fürchtest, du hoffst, ich sehe nicht hin. Aber der Junge kann nicht anders. Fortsetzung
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ADC Germany 2011 – Ideen. Durchsetzen.
Jährlich begibt sich der Art Directors Club für Deutschland auf die Suche nach der kreativsten Werbung im deutschsprachigen Raum.
Werbung zeichnet sich im allgemeinen dadurch aus um die Gunst einer bestimmten Zielgruppe für ein gewisses Produkt oder eine Dienstleistung zu bemühen. Wenn diese Anstrengungen bei den Betrachtern etwa Begeisterung auslösen, so kann von einer gelungenen Kampagne gesprochen werden. Doch wie erreicht man staunende, lachende und interessierte Zuschauer? Diese und ähnliche Fragen stellen sich Werbefachleute Tag täglich auf der Suche nach einer überzeugenden Idee. Jährlich begibt sich der Art Directors Club (ADC) für Deutschland auf die Suche nach der kreativsten Werbung im deutschsprachigen Raum. Die Jury des ADC ist – mit 325 Juroren und Jurorinnen – bekannt als die größte Kreativjury der Welt und berüchtigt für ihre harten Kriterien bei der Verteilung von Auszeichnungen. „Ideen. Durchsetzen.“ lautet das Motto des ADC Festivals 2011 und die fünf bewerteten Kriterien: Originalität, Klarheit, Kraft, Machart und Freude. Seit beinahe 50 Jahren ist der ADC für Deutschland Impulsgeber der Kommunikationsbranche und zeigt den Status Quo der deutschen Kreativbranche. In diesem Jahr wurden aus rund 6700 Einreichungen in 24 Kategorien die besten Auftragsarbeiten aus den Disziplinen Klassische Medien, Digitale Medien, Dialogmarketing / Promotion / Media, Design, Editorial, Räumliche Inszenierung, Ganzheitliche Kommunikation und Generic Craft die besten Auftragsarbeiten gewürdigt. Die hochkarätige Jury hat nach dreitägiger Bewertung und Diskussion 237 Auszeichnungen, 131 bronzene Nägel, 73 silberne Nägel und 15 goldene Nägel, sowie 1 Grand Prix verliehen. Jochen Rädeker, der amtierende Vorstandssprecher des ADC stellt fest, dass mehr Edelmetall als im letzten Jahr vergeben wurde und dies „aber nicht an plötzlicher Milde der Juroren, sondern an der nach der Krise fulminant wiedererwachten hohen Qualität deutschsprachiger Kreation liegt“. Auch dieses Jahr hat der ADC für Deutschland wieder in Zusammenarbeit mit av edition die sogenannte Kreativbibel herausgebracht. Pünktlich zur Buchmesse umfasst das Werk auf 536 Seiten alle Gewinner, welche die geballte Exzellenz deutscher Kreation bilden. In gewohnt hervorragender Aufmachung mit hochwertigem UV-Relieflack veredelt, spiegelt die Sammlung die Spitze und das Fundament der deutschen Kommunikations- und Kreativbranche wider. Bis zum kommenden Sonntag den 16. Oktober hat die Buchmesse in Frankfurt ihre Pforten geöffnet und bietet Kunst und Design Begeisterten in Halle 4.1 die Möglichkeit, in der Kreativbibel zu schmökern. Tags: ADC, Werbung, Kreativität, Ideen
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Irgendwas mit Mädchen. Und Adorno.
Mit dem Mädchen raus fahren. In irgendeinem Wald landen. Adorno. Feuer.
Und da sitzen wir neben einander, im Bus. Fahren raus aus der Stadt. Sie spiegelt sich in der Scheibe, die uns vom Busfahrer trennt. Vor dem Fenster ziehen Bäume vorbei. Wohnsiedlungen, Parks, Ladenlokale, Ampeln wechseln sich ab. Ich beginne, mit der Fußspitze zu wippen, summe. Weiß erst nicht, was. Doch allmählich, als sie sich neugierig zu mir dreht, wird aus dem Summen eine Melodie. Sie steigt darauf ein, schnalzt mit ihrer Zunge rhythmisch gegen ihren Oberkiefer, wir flüstern: „When the pimp's in the crib ma Drop it like it's hot Drop it like it's hot Drop it like it's hot“ Ihre Hände schieben über einen imaginären Plattenteller, ich ziehe ein Schnütchen und nicke. Dann nicken wir beide. In einer anderen Welt wären wir vermutlich das Herrscherpaar über die neurotischen Kobolde. In einer Welt, in der wir uns schon lange kennen würden. Aber ich kenne nicht mal ihren Namen. Ich drehe das Rad in meinem Kopf, es rattert und spuckt einige Namen aus, die ich vergleichend neben ihr anlege, überlege, ob es passen könnte, aber ich kann mir nicht entscheiden, finde jedoch so bei mir, dass sie vielleicht nicht gerade Vanessa heißen müsste oder Raffaela oder Sabine, komme aber bei genauem Blick in ihre Augen nicht umhin, selbst das im Zweifel egal zu finden. Also belasse ich es dabei: Scheiß der Hund drauf, ob sie einen schönen Namen hat. Unvermittelt schiebt sie Ihren Arm an meinem Kopf vorbei, ich überlege kurz, ob sie mich umarmen wird, aber höre dann das Surren des Haltknopfes. Sie schaut mir in die Augen und nickt ein Ausrufezeichen, sagt „Wir steigen jetzt aus, da vorne gibt’s eine Bäckerei.“ Die Sonne steht schräg am Morgenhimmel, Gelbtöne verdrängen das Rot, eisige Luft reibt an meiner Wange, ich wundere mich kurz, denn für den Moment hatte ich den Winter vergessen. Sie führt uns zur Bäckerei, wir trotten über den Bürgersteig, schweigen, bis wir ankommen, sie die Tür aufschiebt, eine alte Ladenklingel bimmelt und wir vor der Theke stehen, sie ohne zu überlegen 4 Brötchennamen nennt und sich kurze Zeit später über die Theke streckt, um die Tüte entgegenzunehmen. Zurück auf der Straße reicht sie mir eines, „Hier…“, greift sich ein zweites heraus, reißt sich ein Stück davon ab, schiebt es sich zwischen die Zähne, und sagt kurz darauf „Wir zwei sollten jetzt ein bisschen Löscharbeit mit Fakten betreiben, stimmt’s? Uns was erzählen voneinander, sehen, wie wir sind, ein paar Illusionen ausräumen. Damit hier nicht noch am Ende zwei in Flammen stehen.“ Ich schnippe mir auch ein Stück Brötchen in den Mund, schaue die Straße hinunter, blinzle, nicke. „Mhm.“ Ich bleibe stehen. Sie bleibt stehen, dreht sich zu mir, schiebt sich ein weiteres Stück Brötchen zwischen die Zähne und blinzelt ebenfalls, als Sonne ihr durchs Gesicht flackert. "Du machst mir ein bisschen Angst...", sage ich. „Weil ich so ein Zeug rede?“ „Nein, wegen deinem Hintern…“ „Was ist mit meinem Hintern?“ „Der ist zu perfekt.“ „Woher weißt du das?“ „Ich hab vorhin drauf geschaut, als du dich über die Theke gebeugt hast. Der ist so rund, fest sieht er aus, das hat mich etwas eingeschüchtert. Falls du jetzt Vanessa hießest… das wäre so ein beschissener Name dass es locker den perfekten Hintern kompensieren könnte, das ist aber irgendwie alles totaler Bullshit, wer soll das alles ausrechnen?“ „Und wenn ich jetzt wirklich Vanessa heiße? Wäre das nicht ziemlich blöd für dich? Mit so einem beschissenen Namen, das würde wohl meinen Hintern nicht kompensieren, außerdem müsste es dir irgendwie peinlich sein, sowas zu sagen, besonders höflich wäre es nicht und bla. Snooooop!“ „Der Rechnung nach: kaum!“ Wir schweigen, erst ist es ein frostiges Winterschweigen, ein Schluss-Jetzt-Schweigen, aber wir laufen weiter, sie weicht nicht von meiner Seite. Auf ihrem Haar lässt sich dann und wann erkennen, wie Wolken an der Sonne vorbeiziehen, ich schaue ihr beim Essen ihres Brötchens zu, höre, wie sie zwischendurch anfängt, für ein paar Takte mit der Zunge gegen den Oberkiefer zu schnalzen und gewöhne mich langsam an die Vorstellung, es könne mir trotz allem gut gefallen, ihren Po zu streicheln, der hin und wieder unter der Kante ihrer braunen Jacke hervor blitzt. Wir biegen in ein Waldstück, Steine knarzen unter unseren Schritten, ein schönes Geräusch, Meter für Meter überlagert es meine Gedanken, es wird ganz still in mir, als sie ansetzt: „Demnächst kommen wir auf eine Lichtung, da kann man weit blicken, über Felder und so, sieht, wie sich im Wald immer wieder Wiesen absetzen. Das hat vermutlich einen ganz normalen forstwirtschaftlichen Grund oder so. Aber ich mag die Vorstellung, dass man sich genau dort in kleinen Gruppen seinen Hof hochzieht, falls Drachen unsere Städte vernichten.“ „Drachen... w arum sollten die Drachen unsere Städte vernichten aber unsere Gehöfte im Wald verschonen?“ „Konsumkritik. Adorno-Drachen, die zu lange studiert haben und ganz verwirrt sind. Die sitzen dann in ihren Höhlen, hören 12-Ton-Kammer-Musik und diskutieren über das neue Sloterdjik-Buch.“ „Du laberst so viel Mist... wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dich haben sie bloß erfunden.“ „Erfunden. Das würde vielleicht erklären, warum du dir einbildest, mein Hintern sei perfekt. Ist er nämlich nicht, die Jeans sitzt bloß ziemlich gut. Reg dich mal ab, Junge.“ Ich reiße die Hände hoch, schaue nach rechts, links und sage erst mal: Nichts. Wir gehen weiter, tief in den Wald, kurz vor der Lichtung bleiben wir stehen. Sie stellt sich auf die Fersen, dreht sich in meine Richtung. „Machen wir es kurz. Ich weiß nicht, wie es hier weiter geht.“ „Mit uns?“ „Nein, mit dem Wald.“ „Ich dachte… „ „Erzählen kann ich viel, wenn der Tag jung ist.“ Sie reicht mir die Brötchentüte. Ich greife hinein. Kümmel. Ich verziehe mein Gesicht. Ich betrachte das Brötchen, der Kümmelgeruch steigt mir in die Nase, dann blicke ich an ihr vorbei, tief in den Wald hinein. Sie schnippt hastig mit den Fingern. Ich denke an ihren Hintern, an Adorno-Drachen, denke an alles, was noch kommen könnte. Und an Kümmel. Die Drachen verbrennen die Welt, wenn sich alles an einem Kümmelbrötchen entscheidet. Einem Lied. Einem Namen. Einer Jeans. "Manchmal mit dem Kopf durch die Wand gehen. Das Mädchen ansprechen, das dir seit Monaten im Kopf rumspukt, mit ihr rausfahren. Mitten in irgendeinem Wald stehen. Und plötzlich so bei sich denken: Wie gehts jetzt eigentlich weiter. Ich müsste es nicht sagen, aber ich sags dir einfach. Ein bisschen Angst ist manchmal normal. Oder? Und man geht dann trotzdem weiter." "Kann man so sehen. Wie du schon meintest: Manchmal einfach machen." Sie hebt ihre Augenbraue, zwinkert. Dann reißt sie mir das Brötchen aus der Hand. Faucht ein Drachenfauchen. Beißt zufrieden rein. Feuer.
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gleichgeWicht
multitaskingfähigkeiten hinterfragt
das erlernen sexueller multitaskingfähigkeit, war das notwendig? (zur erklärung, das bedeutet für mich, mit mehr als einem partner sex zu haben... nicht gleichzeitig... noch nicht, wer weiß, was da noch kommt...eben mehrere eisen im feuer... blinzel, zwinker... klar?! ) also: sexuelle multitaskingfähigkeit! bis jetzt kein ziel meinerseits. wie kam ich nun plötzlich dazu, mich mit dieser für mich recht zweifelhaften gabe auszustatten? emotionale abstumpfung auf einem mir neuen und unbekannten niveau der verzweiflung. zynische antwort auf die frage:”soll das alles gewesen sein?! midlifecrisis zum 35er fiele mir da noch ein. (autsch) vielleicht ist es aber tatsächlich nur erwachsen werden. abschied nehmen von der unschuld, die ich mir trotz (oder besser formuliert) mit ausgibig und zum teil richtig gutem sex ( herrliches kopfkino gerade) versucht habe zu behalten. um mich zu halten. im gleichgewicht nämlich. bin ich nun vestibuär entgleist? wenn ich so einbeinig, in der baumstellung (und ich spreche von yoga) sanft vor mich hinschwanke, so fühle ich mich nicht entmittet. ich bin und bleibe wohl ein gleichgeWicht. ein mittemensch mit dem hang, wobei “hang” klingt nach freiwilligkeit, dem  wohl genetisch disponiertem und sozialisiertem drang (?!) zu kurzfristigen massiven ausschlägen in beide richtungen des… hmmm nennen wir es emokardiogrammes. zafon, den ich ja sehr schätze, spricht davon, dass das gute an einem gebrochenem herzen jenes sei, dass es nur einmal brechen kann… alles andre wären nur kratzer. gut nur wo kommen dann meine prellungen, abschürfungen, verbrennungen und rissquetschwunden her?  mal abgesehn von der missbräuchlichen verwendung als sanitäre anlage? vielleicht sollte ich anfangen frösche an die wand zu werfen und es unterlassen mein herz nach besagtem getier zu schleudern… was war noch mal die ausgangsfrage? egal, es endet wohl immer mit mir in der baumstellung. schwankend aber aufrecht in mich hineinlächelnd… unwissend welcher teufel mich gerade reitet...
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Gedanken.art
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Heimlich, schnell und laut.
Oma ich liebe dich und ich glaube ich habe gerade bei 200mk/h auf der linken Spur bei extrem lauter Musik Abschied von Dir genommen.
Ich sitze im Auto auf dem Weg zu Opa. Es ist Juli und die Sonne scheint. Ich fahre um die 200km/h und meine Playlist ist auf Zufallswiedergabe gestellt. Mein Handy hat mich eben schon gewarnt, dass bei dem zu lauten Hören von Musik bleibende Hörschäden entstehen können. Weiß ich, danke. Ein neuer Track fängt an. Ich erkenne Bon Iver „ Wolves (Act I & II)“ - mein „Oma-ist-gestorben-Song“. Und mir fällt auf, ich fahre zu Opa, nicht zu Euch. Nur zu Opa. Du wirst nicht da sein. Das hatte ich erfolgreich verdrängt. Dass du nicht mehr da bist, habe ich das letzte halbe Jahr wirklich erfolgreich ignoriert. Als ich das letzte mal bei euch war, war zu deiner Beerdigung. Es war Januar, kalt und grau. Irgendwie ein perfektes Wetter zum Sterben. Ich erinnere mich daran, dass ich mich von diesem kollektiven Trauern fern gehalten habe und so ziemlich als Erste wieder gefahren bin. Und vor allem, dass ich am wenigsten geweint habe. Ich frage mich gerade, wann ich das eigentlich verlernt habe. Weinen. Ich weiß nur, dass ich echt schlecht drin bin. Und erst recht vor anderen. Egal vor wem. Weinen vor anderen und trauern mit anderen. Kann ich nicht. Mir kommen zwei Momente in den Kopf. Der erste als Opa allein an der Haustür stand und mir gewunken hat als ich gefahren bin. Sonst standest du da immer noch in seinen Armen neben ihm und hast mit deinem goldenen Lächeln auf Wiedersehen gesagt. Und der zweite, als Papa an deinem Sarg stand und gesagt hat: „Tschüss Mutter“. Die Musik läuft und ich fahre schneller und ich weine. Oma, die Tränen laufen. Mir fällt auf, dass ich es wirklich geschafft habe in den letzten 184 Tagen nicht einen Moment lang wirklich zu verarbeiten. Und jetzt sitze ich weinend im Auto. Oma ich liebe dich und ich glaube ich habe gerade bei 200mk/h auf der linken Spur bei extrem lauter Musik Abschied von Dir genommen. Heimlich, schnell und laut. http://www.youtube.com/watch?v=9YgjZ4oPrj4
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Im Traum wird geschlafen
" Es ist Zeit."
Sie schläft, traumlos. Er liegt mit seinem Buch neben ihr und wartet. Auf ein Liderzucken, eine Bewegung, die ihm verrät, dass ihr Schlaf schwächer wird. Immer wieder liest er leise vor sich hin, übt nervös. Sie dreht sich ihm zu, öffnet die Augen und lächelt. Er beginnt zu lesen. Sie schließt die Lider erneut und lauscht. "Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde... " Sie mag seine Stimme so gern, und genießt die Worte, die sie langsam aus Morpheus Umarmung lösen. Jetzt umhüllt sie seine Stimme und die Worte Celans. Als er fertig ist, murmelt sie: "Noch einmal". Sie badet in dem Gedicht, in seiner Intonation. Sein Lesen wird sicherer. Wieder und wieder liest er es ihr vor. Immer wieder entdeckt sie Neues. Reist durch die Corona, die Bilder malt in die Dunkelheit ihrer geschlossenen Augen. Sie beginnt zu verstehen, warum er es so liebt. Erneut schläft sie ein. Diesmal träumt sie von Wäldern. Nüsse die zu Boden fallen und aufspringen und sich wieder schließen. Der Duft grünen Tees weckt sie. In die Decke gewickelt folgt sie mit nackten Füßen auf kalten Fliesen, dem Geklapper des Geschirrs. Ksst ihn zärtlich in den Nacken und haucht ein "Danke". "Celan und du habt mir schöne Träume beschert.". "Hat es dir gefallen?", fragt er. "Sehr" lächtelt sie. "Was hat dir am Besten gefallen?" "Jener Satz, den ich erst beim dritten Mal verstanden hatte", erwidert sie. "Welcher?" "Wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis ",sagt sie, "ich hatte Mond verstanden, aber es ergab keinen Sinn. Mohn! Ja, das versteh ich." "Inwiefern? Der Mohn hat im jüdischen Glauben viel Bedeutung." "Das wußte ich nicht. Aber Mohn hat eine betäubende Wirkung. Sich zu lieben wie Mohn und Gedächtnis, bedeutet für mich, einander zu betäuben, alles andre vergessen zu machen." Sie blickt zu Boden. "Ineinander aufzugehn", denkt sie. Der Schlüssel liegt noch auf der Anrichte, er hatte ihn ihr gestern lässig zugeworfen. Sie hatte ihn gefangen. Ohne nachzudenken, hatte sie das glitzernde Ding im Flug abgefangen. Genommen hätte sie ihn nicht, das wußten sie beide. Aber der Wurf war schneller als ihre Angst. "Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt,..." Tags: Celan
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Man isst deutsch!
In kaum einem Land der Welt gibt es so viele Länderküchen wie in Deutschland. Aber Kocht der Japaner, Italiener, Inder... bei uns genauso wie daheim?
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Letzte Male
Du bist immer noch hier. Mein Bett hat dich hierbehalten, ich liege in deinen Spuren.
Heute ist der erste Tag. Gestern war es der Anfang vom Ende, heute ist es der Anfang vom Anfang, der erste Tag vom Rest meines Lebens. Von dem Leben ohne dich, meine ich. Ich weine nicht, spüre aber den Vulkan in mir, die Zeitbombe. Es ist die Art von Traurigkeit, die mich nicht schlapp, weinerlich oder müde macht. Es ist eher die Art, die mich von innen gänzlich aufwühlt, mich nervös macht, mich nicht atmen lässt. Ich kann schon wieder nicht atmen. Ich denke über letzte Male nach, über letzte Küsse, Umarmungen, Worte. Wenn ich die Augen schließe, dann kann ich dich noch spüren. Wenn ich sie wieder öffne, ist dein Geruch in meinem Kissen das erste, was ich wahrnehme. Du bist immer noch hier. Mein Bett hat dich hierbehalten, ich liege in deinen Spuren. Meine Wände flüstern deinen Namen. Mein ganzes Zimmer erzählt immer noch von dir. Auf deiner Seite des Bettes habe ich seit Nächten nicht geschlafen und auch niemand anderen dort schlafen lassen. Ich bleibe ganz automatisch auf meiner Seite, als wüsste mein schlafender Körper die Grenze. Als würde er darauf warten, dass du gleich durch die Tür kommst und deinen Platz wieder einnimmst. Das Bett ist so viel kälter ohne dich, neben dir zu schlafen fühlt sich an, wie an eine Heizung gedrückt zu sein. Es ist Sommer und auch ohne Decke viel zu warm, trotzdem schlafe ich seit drei Tagen unter meiner Decke und  ziehe deine meistens noch darüber. Mit deinem Gehen verschwindet auch allmählich die Wärme. Ich schrecke oft hoch und fange an, dich zu suchen. Dich nicht mehr zu finden ist das, was mich von allen Dingen am traurigsten macht. Mir fällt das meistens alles schnell wieder ein und erst dann kann ich endlich weinen, Momente des Bewusstseins machen, dass ich weinen kann. Für diesen Moment bin ich leer. Dort, wo früher mein Körper war, ist dann nichts mehr, erst dann werde ich für kurze Zeit ruhiger. Kalt ist es trotzdem. Mir ist so kalt, aber da ist niemand mehr, den das interessiert. Vielleicht ist heute immer noch  der Anfang vom Ende. Tags: liebe, Vermissen, Suchen, Tag danach
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Sehnsüchtige drei Worte
Immer wenn sie den Raum betrat, leuchteten seine Augen auf. Er senkte schüchtern seinen Blick..
Und wenn er lachte, hatte sie ihr Herz nicht mehr im Griff. Es erfüllte sie so sehr mit Liebreiz. So kam es, dass unendlich viele Wochen verstrichen waren. Und niemals hatte jemand von ihnen nur daran gedacht diese Sehnsucht in Worte zu fassen. Kein Tag verging, an dem sie nicht an einander dachten. Doch all' dies vorsichtig und tief verschlossen. Kein Blick zu viel wurde riskiert, ein Blick zu wenig schmerzte fast. Warum das Schweigen? Der Unsicherheit, der Angst wegen! Und jeder "Was wäre, wenn.. " Gedanke schien viel zu unwarscheinlich. So hielt das Schweigen an. Eine ganze Weile, für die Herzen wohl noch unbeschreiblich länger. Aber schließlich kam es doch von A nach B; von B nach C. Dem Schicksal ging wohl langsam aber sicher die Gedult aus, die die Liebe hatte. Ein Schubser dort, ein "Komm schon" da und schon waren die Beiden fast ein Paar. Und die sehnsüchtigen drei Worte erreichten auf Papier den Liebenden, die Liebende. Entscheidungen wurden getroffen, man sieht die Zeit verfloh. Doch sieht man ihn auch immer noch da sitzen und unglaublich strahlen, wenn ihre blonden Haare ins Gesicht ihr fallen.
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liebe
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