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dali-na
http://www.neon.de/user/dali-na
Meine kleine Welt
Ich würde jetzt nicht lieber bei dir sein. Lieber bin ich bei Ihm. Du bist halt auch da, irgendwie. Aber das bist du ja immer.
Du weißt nicht mehr wer ich bin. Du wusstest es mal. Besser als jeder andere in meiner kleinen Welt. Nun willst du nicht mehr sehen was mich formt. Nun tanzt du um diese Welt nur noch herum. Du hast dein Zelt davor aufgeschlagen. Dir die Karte für das Festival meines Lebens gespart, weil es dir eher um die Melodien geht, die du auch von der Ferne aus noch hören kannst. Möchtest du denn nicht mal die Lyrics haben? Immerhin schreibe ich die Lieder alle selbst. Und währenddessen tanze ich mit ihm. Er kennt jede Zeile auswendig. Er singt sie mit mir. Das funktioniert. Und auf meinem Festival, da tanze ich immer unter der Sonne. Du stehst auf der Gästeliste. Ich würde dich gerne streichen. Ich kann nur nicht. Ob die Angst größer ist als die Hoffnung, dass du eines Tages neben mir stehst und die Texte hören willst, eventuell sogar im selben Rhythmus mit mir weiter tanzt. Das weiß ich mittlerweile nicht mehr. Das ist auch nicht relevant. Fakt ist das ich dich nicht streichen kann. Weißt du wie oft ich mich frage mit wem du wohl irgendwann tanzt? Ob sie deine Lieder kennen wird, so wie ich sie mal kannte. Ich gebe es offen zu, es würde die Sonne in meiner kleinen Welt verschwinden lassen, die Wolken die aufkommen und den Regen in dem ich dann stehe, müsste ich wohl alleine aushalten. Mein Rhythmus wird sich verändern und die Melodien werden nicht mehr tanzbar sein. Ich danke dir, dass dein Zelt noch steht. Es ist das Tor für meine kleine Welt. Würdest du dort nicht verharren, dann könnte ich nicht tanzen. Du verharrst dort obwohl ich mit Ihm tanze. Wie gesagt, du kannst nur die Melodie hören, du kannst ihn nicht sehen. Ich habe dir nie erzählt mit wem ich diese Welt teile. Ich habe ihm aber auch nie erzählt das sein und mein Rhythmus nur funktioniert, weil du alleine tanzt. Ich wünsche dir ja, dass du sie auch findest. Aber bitte warte noch. Lass mich erst lernen alleine zu tanzen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/meine-kleine-welt/1448777
https://web.archive.org/web/20140913173130/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/meine-kleine-welt/1448777
fuehlen
liebe
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goldymoon
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Nackt
Ich küsse sanft seine Lippen. Warm und weich fühlen sie sich an. Er küsst meinen Hals und ehe ich mich versehe zieht er mir mein Oberteil aus.
Dieses leichte Kitzeln und dann diese aufregende Gänsehaut.  Ich muss lachen. Er lässt mich förmlich ins Bett gleiten, wie es noch nie ein Mann zuvor mit mir gemacht hat. Er sieht einfach unbeschreiblich gut aus. Seine warme Hand streichelt sich nun in Richtung Bauchnabel. Was tut dieser Mann mit mir? Ich vergesse alle meine Sorgen, alle meine Ängste ich konzentriere mich jetzt ganz auf seine behutsamen Streicheleinheiten. Aus den Streicheleinheiten werden „Kusseinheiten“. Sein Bart kitzelt meinen kalten Bauch. Mit seinen flinken Fingern dauert es keine Sekunde bis meine Hose das darunter liegende Kleidungsstück ans Licht bringt. Seine Hand streicht durch meine Haare. Ein wunderschönes Gefühl. Dieser Mann weiß scheinbar was Frauen wollen. Ich setzte mich auf und er zieht sein Shirt aus. Mir fehlen die Worte. Bis zu dem Zeitpunkt dachte ich immer Menschen seien nicht perfekt. Aber einen gab es und dieser jemand zog mir mit seinen Zähnen gerade den besten Slip aus, den ich im Schrank auf die schnelle finden konnte. Die Vorfreude steigt von Kleidungsstück zu Kleidungsstück, die sich nun im Zimmer verteilen. Es wird immer wilder. Ich mache mich an seiner Hose zu schaffen. Nun sitzt ein nackter, perfekter Mann vor mir. Er umarmt mich und mit einer schnellen Bewegung öffnet sich mein BH wie magisch. Er küsst meinen Hals und wieder bin ich im Himmel. Er lehnt sich an mich und da liege ich in den Kissen. Er streichelt meinen Oberschenkel und geht dabei immer höher, bis ich meine Beine spreize. Sein warmer Körper legt sich auf meinen. Er stöhnt mir ins Ohr. Ich mag es wenn Männer „laut“ sind. Ich meine natürlich nicht all zu laut. Gerade so, dass ein leichter Atemstoß mich kitzelt. Mit einem leichten behutsamen Stoß dringt er in mich ein. Was für ein Gefühl. Mir wird warm und ich merke wie alles in mir zu kribbeln beginnt. Er küsst meinen Hals gefühlvoll. Ich stöhne in seine Haare die über meine Wange streichen. Meine Hand fährt seinen Rücken hinunter und bleibt an seinem prallen Po kleben. Seine Hüftbewegungen turnen mich an. Sein Becken gräbt sich förmlich in mich. Ich spüre keinen Schmerz, denn dieser wird mit einem Wechselbad der Gefühle belohnt. Meine Fingernägel bohren sich in seinen Rücken. Es wird immer wilder, nach einer Innigen Kuss Szene folgt ein intensiver, wundervoller Orgasmus. So was hatte ich noch nie zuvor erlebt. Wird es bei dieser einen wundervollen Nacht bleiben? Wird mehr daraus werden? Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Da liegen wir also neben einander in seinem Bett und schauen uns tief in die Augen. Es scheint spät draußen zu sein, es ist bereits dunkel. Ich schließe die Augen und genieße das Gefühl begehrt zu werden. Ich öffne die Augen. Grell ist das Licht, welches mir in die Augen scheint. Wo bin ich? Ich setzte mich auf. Ich bin nackt, zu nackt für einen freundschaftlichen gestrigen Abend. Ich suche meine Sachen zusammen. Jeans ? Auf der Fensterbank. BH? Den finde ich unterm Bett. Wie er da hingekommen ist möchte ich mir lieber gar nicht erst ausmalen. Meine Sachen finden sich recht schnell zusammen, doch eine Sache fehlt mir in diesem Chaos. Der Mann! Mein Kopf brummt und ich habe stechende Kopfschmerzen. Das war wohl ein Gläschen zu viel gestern Nacht. „Guten Morgen!“ Ich drehe mich erschrocken um. Wie gut er aussieht. Wieso hatte ich es nie wahrgenommen? Wieso musste das passieren? Warum habe ich mich überhaupt auf ihn eingelassen? Er ist der beste Freund meiner Jahre langen Beziehung.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/nackt/1499361
https://web.archive.org/web/20150701042347/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/nackt/1499361
fuehlen
sex
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Jeder-von-uns-ist-Kunst
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Masken
Masken, wer sind wir und wie sehen uns Andere?
Wir saßen da, der Tag deines Aufbruch´s kam immer näher. Klar war, du würdest gehen. Wir waren beide soweit, wir konnten nun endlich unsere Gedanken, Gefühle und Ängste in Worte kleiden. Über Gefühle sprechen, das mochte ich schon immer. Was würde aus uns werden? Da sahen wir beide kein Problem, nur weil man räumlich getrennt ist, kann es trotzdem funktionieren - meinten wir beide. Du hattest Angst, allein, draußen in der großen weiten Welt. Ich weiß noch wie ich dir sagte, neu ist gut. Ich zog einen Vergleich, wenn man neu ist, ist`s doch besonders einfach. Man ist auf der Welt eine Art Schauspieler, man setzt sich eine Maske auf und kann sein wer man möchte. Du warst früher unbeliebt? Setzt dir `ne Maske auf, sei ein neuer Mensch! Du kannst die Schlagfertige, die Angesagte sein, wenn du dir nur die richtige Maske aufsetzt. Einige Zeit später, du warst weg, wir waren immer noch ein Paar, ich war irgendwie stolz, wir hatten es geschafft, wir waren immer noch WIR, also du und ich zusammen. Was am Anfang noch schwer war, wurde von Tag zu Tag leichter, wenn du nach Hause - wenn man es denn so nennen möchte - kamst, hatten wir eine schöne Zeit, den Rest überbrückten wir mit Telefonaten. Anfangs täglich, dann zweimal pro Woche, dann einmal die Woche… Ich weiß noch, es war schon dunkel, ich war noch auf der Arbeit, der Tag schien kein Ende zu nehmen, mein Handy klingelte. Du warst es. Ich ging ran, erzählte dir vom Wochenende, erzählte dir von meinem langen Arbeitstag, erzählte dir einfach eine ganze Menge. Du warst die ganze Zeit ruhig, hast nicht viel gesprochen, du sagtest nur irgendwann, du wollest mir etwas erzählen, das sei jedoch etwas unpassend weil ich ja noch auf der Arbeit wäre. Nachdem ich dich zu genüge gedrängt hatte, kam ein einziger Satz von dir, danach war Stille. Du sagtest, ich habe am Wochenende jemanden mit nach Hause genommen, es tue dir leid. Ich legte auf. Mir war schlecht. Auf dem Heimweg die Lichter der Großstadt, ich war allein, sah die Schatten einsamer Leute durch die Straßen ziehen, im Geiste war ich einer von ihnen. Wochen später kamst du nach Hause. Wir hatten ein Treffen vereinbart, wir hatten uns lange nicht mehr gehört, wollten über alles reden. Wir saßen da, in unserem Lieblings Cafe hatten beide nicht viel zu sagen. Mir schoss es durch den Kopf, du, ja du, saßt mir hier gegenüber. Scheinbar sahst du aus wie immer, doch ich erkannte dich nicht. Ich erkannte deine Art nicht. So sehr ich es versuchte ich konnte es nicht verstehen. Ich stand irgendwie neben mir, wünschte dir noch alles Gute und machte mich davon. Dann wurde mir bewusst, du trugst eine Maske, ich konnte dich nicht mehr erkennen, du warst einfach eine andere, die Neue, die Beliebte. Ich fing an zu weinen…
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/masken/1027504
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fuehlen
liebe
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JacksonCannery
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Noch Fragen?
Die ersten verwirrenden Wochen an der Uni sind geschafft. Jetzt wirds ernst! Der erste Vortrag.
Der erste Tag an der Uni. Ich sehe ihn vor mir, als wäre er erst letzte Woche gewesen. Ich stehe schon zehn Minuten zu früh an der Bushaltestelle und warte auf die Linie 18. Fremde Stadt, fremde Menschen, sogar der fremde Busfahrer scheint aufzufallen. Noch gehts mir gut. Ein letzter Blick in den Campus-Plan. Auditorium Maximum: Hört sich groß an. Allerdings! Da sitze ich nun in einem riesigen Vorlesungssaal und blicke in Hunderte von verwirrten Gesichern. Erleichterung? Äh, nein! Es geht los. Der Universitätsdirektor tritt vor und heißt uns herzlich willkommen. Nett? Vielleicht. Ich mag ihn nicht. Wir werden aufgeklärt, wie dringend die Universität auf Semesterbeiträge und Studiengebühren angewiesen ist, warum man uns auch als Kunden bezeichnen könnte und wie sinnvoll ein Studium heutzutage ist, oder eben nicht. Na, herzlich willkommen. Das Schlimmste ist jetzt mehr oder weniger überstanden. Man trifft immer öfter bekannte Gesichter auf dem Campus, weiß wo man den Studentenausweis in der Mensa einschieben muss und findet die Vorlesungsräume, ohne einige Minuten in einem fremden Raum zu sitzen und den Zusammenhang zwischen mittelalterlicher Musikgeschichte und Paradigmen im 18. Jahrhundert zu suchen. Das Schlimmste ist überstanden? Von wegen. Wie konnte ich vergessen, dass man als Student ein wenig mehr tun muss als ausgeschlafen in Vorlesungen zu erscheinen, nett zu lächeln und ein paar Stichpunkte mit zu notieren. Das erste Referat steht an. Thema: Musikethnologie. Interessant. Die Erleichterung ist groß, als mich eine Kommilitonin fragt, ob ich das Referat gemeinsam mit ihr machen wolle. Klar. Gemeinsam schafft man alles, oder nicht? Nach fünf Wochen Arbeit beziehungsweise Bearbeitungszeit ist es soweit. Donnerstag, 15:45 Uhr. Letzte Vorbereitungen. Handouts kopieren, Overhead-Projektor überprüfen, den Text durchgehen, der letzte Blick in den Spiegel. Der Raum füllt sich langsam. Na super, sonst fehlt der hälfte Kurs und heute sind kaum noch Plätze frei. Alles ganz cool. Wir führen in das Thema ein. Interessierte Blicke. Gut. Weiter gehts...oder auch nicht: Die Kommilitonin gerät ins Stocken. Soll ich helfen? Nein, lieber nicht. Ich warte brav, bis ich dran bin. Könnte ich überhaupt helfen? Gerade hängts sehr. Vielleicht sollte ich doch. Der Dozent greift endlich ein. Glück gehabt. Verwirrte Blicke. Die Aufregung wird um einiges größer, ebenso wie die Anzahl der Versprecher und die Dauer der Denkpausen. Es wird unverständlich. Verdammt, bin ich jetzt aufgeregt. Wie gut, ich bin dran. Hmm, was passiert nochmal, wenn ich aufgeregt bin? Ach richtig: Ich spreche schnell. Je nervöser, desto schneller. Ich bin sehr nervös. Und so erzählen wir nun schon seit mehr als einer Stunde von "behinderten Quinten", "gesingten Liedern" und "terzverwandten Familien". Oh nein. Weg hier. Schnell. Irgendwann sind wir endlich fertig. Fehlt nur noch die obligatorische Schlussfrage. "Noch Fragen oder Unklarheiten?" Scheint nicht der Fall zu sein. Einige Minuten Schweigen. Ist das peinlich. Mehr geht mir gerade nicht durch den Kopf. Ich schaue rüber zur Kommilitonin, sie schielt zurück und wir brechen in ein Riesengelächter aus und kaum später der ganze Kurs mit uns. Nur der Prof scheint das nicht ganz so lustig zu finden. Hmm, recht hat er.
http://www.neon.de/artikel/wissen/ausbildung/noch-fragen/647262
https://web.archive.org/web/20160410072848/http://www.neon.de/artikel/wissen/ausbildung/noch-fragen/647262
wissen
ausbildung
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Sahineja
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Agentur für Arbeit (AA) – Die moderne Partnervermittlungsagentur
An einem Montagvormittag führte mich mein Weg gezwungenermaßen in das Arbeitsamt Stadtroda, jetzt Agentur für Arbeit.
Und ich tat dies schon mit einem leicht aggressiven Gefühl, weil jedermann weiß, wie überflüssig und unfähig dieses Amt ist. Die junge Schalterlady versetzte mich erst einmal in einen Schockzustand mit ihrem lauten und plumpen Organ „der Nächste büdde“! Wie bei der Bundeswehr kamen die Befehlsbrocken „Ausweis“ und „Warden“! Normalerweise wollte ich nur wissen, wie man eine lückenlose Dokumentation erhält, wenn man mal kurzfristig „arbeitslos“ ist und somit seine Arbeitsjahre für die spätere Rente anerkennen lassen möchte, für eine Rente, die für meine Generation nur noch in der Utopie existiert. Ich füllte also ein Antragsformular aus und wartete noch auf ein persönliches Gespräch mit einer anderen Sachbearbeiterin. Ständig kamen neue Leute herein und manche gingen auch sehr schnell wieder und ziemlich niedergeschmettert, wie die eine Dame, die leider noch nicht ganze 6 Wochen arbeitslos war und somit auch keinen Anspruch auf einen Vermittlungsgutschein hatte. Seit wann verteilt man Gutscheine im Arbeitsamt??? Als eine Vietnamesin zum Schalter kam, wurde sie gleich und sehr laut mit „ah, da ist ja unser Problemfall“ begrüßt. Sie lächelte verlegen. Aber womöglich hatte sie es sowieso nicht verstanden, denn da lag das Hauptproblem. Keine der Bearbeiterinnen hatte wirklich Lust, sich mit einer Asiatin auseinander zu setzen, die nur brockenhaft Deutsch beherrschte. Die Arme erhielt erst einen Anschiss und dann ein weiteres Pamphlet. Irgendwann landete sie auf meinem Nachbarstuhl und bat mich, mit ihr das Formular durchzugehen. Ich musste mich wirklich anstrengen, um einige Absätze selbst als Deutsche zu verstehen. Ich fand, dass das, was ich hier tat, war eigentlich die Aufgabe des Arbeitsamts und ging mit dieser Meinung zu der unhöflichen Schalterlady zurück. Diese motzte nur: „Wieso’n? Die Asiadin soll doch nur zu ihrem Gesprächsdermin erscheinen und nisch’s Formular ausfüllen; das haben wir doch schon’s letztes Mal gemacht“. Aha, dachte ich mir, wieso erhält sie dann zur Verwirrung noch einmal dasselbe Formular – sehr logisch! „Ja, hat sie das denn auch verstanden“? Achselzucken seitens der Schaltertussi. „Was für’n scheiß System hier“! Schließlich kam eine weitere Sachbearbeiterin und klärte die Vietnamesin erneut auf. Ich ging mit dem Kommentar, man solle der Asiatin einen Deutschkurs schenken zurück auf meinen Warteplatz. Inzwischen war auch ein junger Typ hereingekommen, der mir auf den ersten Blick etwas bekannt vorkam. Auch er saß dann auf den Wartestühlen für ein tolles „persönliches Gespräch“. Alle schienen genervt zu sein und man warf sich verständnisvolle und mitfühlende Blicke zu. Man schüttelte dennoch die Köpfe. Der junge Typ neben mir meinte, man solle die Unfähigkeit des Arbeitsamtes nicht allzu laut erwähnen, besonders nicht, wenn man auf das Arbeitsamt angewiesen sei. Naja, dachte ich mir, die haben trotzdem keine Kompetenz und keine Lust zu arbeiten. Na endlich, ich wurde zu meinem Gespräch aufgerufen. Ich lies mich aufklären und informieren, ich blieb dennoch skeptisch. Ohne diesen Antrag würde ich doch tatsächlich meine kompletten Arbeitsjahre bisher verlieren. Super System, nicht? Ich gehe ins Ausland, will mich weiterbilden und belaste überhaupt kein deutsches Arbeitsamt. Und alles, was man dann zu hören bekommt, ist, dass man ja leider damit auch nicht mehr dem deutschen Markt zu Verfügung steht. Ich stehe doch aber dem europäischen Markt zur Verfügung. Gesetz ist Gesetz! Wo bleibt denn hier der europäische Gedanke des Fortschritts. Zu einem zweiten Gespräch muss ich auch noch kommen, und da ich ja noch fleißig in Bayern arbeite, also hunderte Kilometer weit weg, werde ich das wohl oder übel auf einen relaxten Urlaubstag zwischen Weihnachten und Neujahr legen. Beim Gehen sagte ich Tschüß zu dem jungen Typen und sogar zu der unhöflichen Schalterlady. Womit ich nun an diesem Tag nie gerechnet hätte, ist, dass ich allein durch einen Smalltalk mit den jungen Typen eine Lawine des Schwärmens auslöste und er mir ganz schön deftige SMS schickte. So schnell geht es und man hat einen neuen Verehrer. Interessant ist nur, wie der Stefan, so heißt er nämlich, an meine Nummer kam. Richtig! Die Dame vom Arbeitsamt hat mir nichts, dir nichts einfach so meine privaten Daten herausgegeben und dazu die Info, dass ich nach Spanien gehe. Schon mal was vom Datenschutz gehört??? Eine Kostprobe der ersten SMS gefälligst? Et voilà: „Es ist deine interessante Ausstrahlung, welche mich dazu bewegte, irgendwie deine Nummer zu bekommen… frag nicht wie! Eigentlich überhaupt nicht meine Art, aber ich hätte es einfach bereut, es nicht zu versuchen… dafür, dass du keine Lust auf dieses Arbeitsamt hattest, warst du aber relativ lange… ich bin der Kerl, der neben dir saß im Wartebereich, als du der Vietnamesin geholfen hast. Hab dir zwar nur kurz in die Augen geschaut, aber das hat gereicht…wenn dir das jetzt alles unangenehm ist, dann lösche die Nachricht einfach, würde mich aber freuen, wenn eine Antwort kommt. Lg, Stefan“. Was soll ich jetzt noch von der Agentur für Arbeit halten? Und was eigentlich von den Typen? Das Arbeitsamt kann keine Jobs mehr vermitteln, die Menschen nicht für das Arbeiten motivieren, also versucht sie sich als Partnervermittlungsagentur (PVA)??? Oh, meine Güte – hoch lebe sie, die neue Agentur!!!
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/agentur-fuer-arbeit-aa-die-moderne-partnervermittlungsagentur/767869
https://web.archive.org/web/20111002100245/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/agentur-fuer-arbeit-aa-die-moderne-partnervermittlungsagentur/767869
wissen
alltag
767,869
1,244,535,480
Dominik_Schuette
http://www.neon.de/user/Dominik_Schuette
Mein Gott, ein neues Telefon!
Hat Apple uns alle hirngewaschen?
Dieses vermaledeite Telefon. Nach meiner Polemik vor ziemlich genau zwei Jahren (http://www.neon.de/kat/kaufen/produkte/202895.html) und der Selbstanklage vor neun Monaten (http://www.neon.de/kat/kaufen/produkte/250165.html) beschließe ich heute meine iPhone-Trilogie. Aus gegebenem Anlass. Anscheinend interessiert sich ja niemand mehr für irgendetwas anderes. Selbst Menschen, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie sich für Gadget-Kram begeistern könnten, zeigen mir inzwischen, wie man am Strand Musik runterladen und gleichzeitig BILD-Mädchen begaffen kann. Auch ich habe inzwischen so ein Dings, und es macht wirklich großen Spaß, ist zudem echt praktisch, außerdem kann man damit prima ... Stopp! Was gestern Abend passierte, war schlicht unheimlich. Auf meinem Twitter-Account passierte lange nicht mehr soviel wie zwischen 20 Uhr und 22 Uhr. Es hagelte nur so die Meldungen rein. Gleichzeitig aber passierte aber auch noch nie so wenig auf meinem Twitter-Account wie zwischen 20 Uhr und 22 Uhr - denn es ging einzig und allein um Apple, und was die Firma an neuen Produkten vorstellte in Kalifornien. Einzig der unvermeidliche Sascha Lobo meldet sich dazwischen mal und ließ eine seiner Bauernregeln ab - die aber auch nur davon handelte, dass sich gerade alles um Apple dreht. Diese Begeisterung, diese Hoffnung, dieses sektiererische Bangen - inklusive der Gerüchte, ob der Messias Steve Jobs nun auftauche oder nicht - es war ehrlich gesagt gespenstisch. Was mir aber am unheimlichsten ist: Ich werde das neue Modell wahrscheinlich trotzdem kaufen. Es ist mir auch ziemlich egal, was es kostet. Es ist doch so praktisch! Und kann jetzt Video! Außerdem hat es nun diesen tollen Kompass ... Stopp! Sind iPhone-Käufer alle hirngewaschen? Was sagen Apple-Fans da draußen, und was sagen diejenigen, die überhaupt nicht nachvollziehen können, was an diesem schwarzen Plastikklumpen so toll sein soll?
http://www.neon.de/artikel/kaufen/produkte/mein-gott-ein-neues-telefon/667690
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produkte
667,690
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lisamariposa
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see you in hell, mama
"Obwohl ihr Herz wieder weh tat, bekam sie den Mund nicht auf. Damals nie, aus Angst. Jetzt nicht, weil es nichts ändern würde."
"'Sie ist krank, Ira. Sie ist krank." Wie sie es sich selbst über die Jahre beigebracht hatte atmete sie ein paar mal tief durch und sagte den Satz in ihrem Kopf immer wieder, wie ein Mantra, während sie ihrer Mutter gegenüber saß und angestrengt versuchte ihr zuzuhören. Sie rührte in ihrem Kaffee, viel Milch viel Zucker und musste den Drang unterdrücken,ihn ihrer Mutter ins Gesicht zu schütten. Auch wenn es so herrlich kleben würde. Ira war ein Scheidungskind, lebte seit Jahren bei ihrem Vater.Obwohl ihre Mutter nicht sonderlich weit weg wohnte sah sie sie selten und unregelmäßig- aus freien Stücken. Denn manchmal waren die Besuche okay, manchmal weniger. In den Grundzügen ähnelten sich okay und weniger okay. Jedes mal kam Ira zu ihrer Mutter in die viel zu große Altbauwohnung.Jedesmal setzten sie sich an den hellen Küchentisch aus Holz. Sie tranken Kaffee. Mutter rauchte, Ira nicht. Manchmal redeten sie über Männer, um so etwas wie eine Mutter-Tochter Beziehung zu erzeugen, nur ganz kurz. Meistens redeten sie über belangloses. Nie über die wichtigen Dinge. Wie die Vergangenheit. Als Ira noch bei ihrer Mutter lebte. Als sie ihrer Mutter zusah, wie sie sich betrank. Als Ira noch nicht verstand, wieso ihre Mutter dann zu so einem bösartigen Menschen wurde. Der Unterschied zwischen okay und nicht okay bestand in dem Alkoholpegel Iras Mutter. In diesem Moment war er eher hoch, was Ira in Gedanken wie diese versetzte. Obwohl ihr Herz wieder weh tat, bekam sie den Mund nicht auf. Damals nie, aus Angst. Jetzt nicht, weil es nichts ändern würde. Einmal hatte sie etwas gesagt. Das war lange her und endete in einem furchtbaren Streit, und wie gesagt, es änderte nichts. Es kostete Überwindung, und bewirkt hat es nichts. Wenn sie nach dem Kosten-Nutzen Prinzip ging, wie so oft, sagte sie sich, dass diese Investition von emotionalen Engagement sich nicht lohnt. Sie riss sich aus den Gedanken. Betrachtete ihre Mutter. Die trägen Augen, die eingefallenen Tränensäcke, die scharfen Züge um ihren Mund. Sie fand sich nicht wieder, die sah sich nicht. Sie fühlte ein Ziehen in ihrer Brust, als würde ihr Körper sich dagegen sträuben hier zu sitzen. 'Das ist deine Mutter. Deine depressive, alkoholkranke Mutter. Sie kann nichts dafür, sie ist krank.' Sagte Ira sich noch einmal. Es war ja auch so. Aber wieso fand diese Frau all die Jahre keine Kraft sich helfen zu lassen? Zum Beispiel durch die Liebe zu ihrer eigenen Tochter. Sie brach den Gedanken ab, wollte die logische Antwort die ihr Gehirn schon bereit hielt nicht hören. Sie wusste, sie würde weh tun. Als ihre Mutter die Zigarette ausdrückte, sich ein Glas Wein einschenkte und nebenbei fröhlich über ein neues Rezept für Spaghetti Bolognese plauderte ('Das Geheimnis sind die Möhren!'), erhob Ira sich, schob den Stuhl an den Tisch, stelle ihre Tasse in  die Spülmaschine und ging. Ihre Mutter brüllte ihr irgendetwas hinterher, doch Ira hörte nichts als ein weißes Rauschen. Sie wollte kein Verständnis mehr aufbringen müssen, oder gar Mitleid. Sie sprintete nach Hause, ihre Lunge tat weh.Sie wollte die vielen Gefühle denen sie sich nie stellte hinter sich lassen. Zuhause legte sie sich mitsamt Schuhen ins Bett. Sie weinte nicht, tat sie nie. Es war doch nur ein ganz normaler Mutter-Tochter Tag." Ira hob den Kopf und blickte in die Menge.Die versammelte Trauergemeinde sah schockiert aus, empört. Ein Tuscheln ging umher. Ihr Vater trat nach vorne und legte betont sanft seinen Arm um sie, führte das blasse Mädchen zurück zu ihrem Platz. Sie blickte auf ihre Knie, bedeckt von dem schwarzen Kleid welches sie für die Beerdigung ihrer Mutter gekauft hatte. Sie starb an Leberzerfall, wie auch sonst. Vielleicht war der autobiografische Artikel nicht das richtige für eine Abschiedsrede. Heute hat sie den Mund aufgemacht. Und in der Kirche sagt man eben die Wahrheit.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/see-you-in-hell-mama/889079
https://web.archive.org/web/20120903012056/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/see-you-in-hell-mama/889079
fuehlen
psychologie
889,079
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OhneRast
http://www.neon.de/user/OhneRast
Augen auf und durch!
Realitäten sehen, passiert von alleine. Realitäten erkennen und akzeptieren - ein harter Prozess.
Manche Realitäten tauchen ganz plötzlich auf und ich verschließe meine Augen vor ihnen, schaue verlegen zum Boden - obwohl sie interessant erscheinen, Neugier wecken und mich aus irgendeinem Grund anziehen. Dann geht es mir so wie einem Jungen, der aus Versehen in die Umkleidekabine der Mädchen stolpert und eine Klassenkameradin nackt sieht. Bis die Zeit kommt, den Kopf oben und die Augen offen zu halten, dauert es oft lange. Irgendwann traue ich mich aber, auf die Realität loszugehen, sie anzufassen und zu spüren, dass sie sich gut anfühlt und gerade etwas passiert, das nicht falsch ist. Aus dem Jungen ist dann ein erwachsener Mann geworden.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/augen-auf-und-durch/925466
https://web.archive.org/web/20120826050340/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/augen-auf-und-durch/925466
fuehlen
erwachsen-werden
925,466
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unnuetzeswissen
http://www.neon.de/user/unnuetzeswissen
Es gibt Zugvögel, die sich auf ihrer langen Reise auch von Nektar ernähren.
Sinn und Zweck des Ganzen: Energiereserven auftanken!
http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/produkte/es-gibt-zugvoegel-die-sich-auf-ihrer-langen-reise-auch-von-nektar-ernaehren/988715
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produkte
988,715
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Friesin
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Geisterfahrer
Manchmal ist es so, als würde man sich selbst beobachten. So, als würde das Drehbuch plötzlich umgeschrieben - und du kennst den neuen Text noch nicht
Da sind wir mal wieder, an diesem Punkt, der uns immer wieder zusammen schweißt und uns doch so sehr trennt. Wir sitzen auf der Parkbank, und wie in einem Rosamunde Pilcher Roman es strömt der Regen auf uns herab, doch das merken wir kaum. Du sagst, du kannst so nicht mehr, es schmerzt zu sehr, dir fehlt mittlerweile die Kraft. Du hast so oft zurückgesteckt und gekämpft. Du sagst, es ist nicht die Liebe, die fehlt, es ist die Hoffnung, dass alles eine Zukunft hat, die fehlt. Du sagst, du möchtest nicht gehen, aber einer muss vernünftig sein. Mir stockt der Atem, ich habe alle Worte verloren. Mit großen traurigen Augen schaue ich zu den Sternen und denke nur: Kannst du mich nicht einfach küssen? Kannst du nicht einfach merken, dass ich die Richtige bin? Spürst du nicht, dass ich dir niemals böses antun könnte? Lass mich nur einmal neben dir aufwachen, und zeigen, dass wir eine Sinn zusammen haben! Die Zeit rennt mir davon, meine Worte wollen einfach nicht aus mir heraus. Wie kann ich dir bloß beweisen, dass du in die falsche Richtung rennst? Dein Handy klingelt. Ich höre, wie sie sagt, dass es ihr leid tut, sie möchte, dass du nach Hause kommst, es ist ihr schluchzen, was mich erschaudern lässt. Du küsst mich auf die Stirn. Sagst mir, wie immer, wie lieb du mich hast und du nicht wüsstest, was du ohne mich machen würdest. "Danke für unsere Freundschaft! Bis bald mein Engel!" Du gehst, zu ihr, um wieder einmal von vorne zu beginnen. Ich lächle und schweige, ich möchte noch bleiben. Mir fehlt die Kraft zum Gehen, doch das sage ich dir nicht. Wie so vieles...
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/geisterfahrer/971074
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freundschaft
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1,447,169,580
PONY.
http://www.neon.de/user/PONY.
Fremdkörper
und sie nahm es fast freudig zur Kenntnis, dass ihr Körper diesen Kampf verlieren würde...
Es begann im Frühjahr. Da waren ihre Beine besonders schwer, aber sie wusste nicht mehr warum. Sie gingen spazieren, Arm in Arm und in einem synchronen Gleichschritt, als sei es die wichtigste Kür ihres Lebens. Sie erinnerte sich noch genau daran wie ihre Beine schmerzten und wie ihre Zehen knacksten bei jedem Schritt, den sie auf dem Boden setzte. Und wie ihr Kopf schmerze, genauso wie ihre Arme und Hände. In ihr breitete sich damals eine Angst aus, die ihre Gedanken vernebelte. Deshalb hielt sie seine Hand so fest, dass es ihm bestimmt wehtat. Aber er sagte nichts und deshalb drückte sie noch fester zu, obwohl es gar nicht nötig gewesen wäre. Sie wünschte sich, er würde sich wehren, sie in ihre Schranken weisen, ihr sagen, dass sie ihm wehtat und sie könnte dann unterwürfig den Kopf zu Boden richten, wissend, dass sie ihn verletzt hatte. Aber er sagte nichts. Und sie entschuldigte sich deshalb auch nicht und drückte noch fester zu. Einige Zeit später wurde sie nachts wach. Vielleicht weil ihr Herz fürchterlich raste, als sei sie auf der Flucht vor etwas Großem, das nicht zu fassen war, weil es in ihr Gehirn eingedrungen war und sich von dort weiter durch ihren Körper fraß. Er lag neben ihr, auf seinem breiten Rücken und sein Mund stand ganz leicht offen. Und sie flüsterte leise seinen Namen und als er sich nicht rührte hielt sie ihm beide Nasenlöcher zu. Doch er röchelte nur kurz und wendete sich von ihr ab. Eine Weile lag sie so neben ihm und lauschte dem leisen Rauschen seines Atems und ihrem lauten Herzschlag. Doch als das Rauschen leiser wurde beschlich sie die leise Angst, er sei vielleicht tot. Und dann fing sie an zu Schreien, weil sie seinen Verlust nicht ertragen konnte, ein Schrei wie man ihn nur von verzweifelten Menschen hört, die sich in tiefster Trauer oder Not befinden. Dann wachte er auf. Es war nicht gerade ein friedliches Erwachen, eher ein hektisches Aufschrecken, wie aus einem schlechten Traum. Nur das es sich umgekehrt verhielt; er war von einem schönen Traum in die Realität zurückgekehrt. Er starrte sie an, mit weit aufgerissenen Augen und sie konnte sein Herz schlagen hören. Der Schweiß stand auf seiner Stirn und er fragte was denn passiert sei. Und sie sah ihn mit ausdruckslosen Augen an, streichelte sanft über seinen Kopf und sagte er hätte einen Alptraum gehabt, sich wild von einer auf die andere Seite gedreht. Sie sei davon wach geworden. Und dann holte sie ihm ein Glas Wasser aus der Küche. Als sie wieder ins Zimmer kam betrachtete er sie argwöhnisch aus dem Augenwinkel, fast so als sei sie ein wildes Tier. Ein Tiger, der auf der Lauer nach einer Beute liegt und jederzeit zum Angriff bereit ist. Das las sie zumindest aus seinem Blick, wohlwissend, dass sie kein Tiger war sondern etwas viel Größeres etwas unmenschlich Großes, etwas für das es vielleicht im psychiatrischen Sprachgebrauch einen Namen gab, aber das wusste sie nicht. Sein Blick war ziemlich unangenehm für sie und da breitete sich wieder diese Angst in ihr aus. Sie wünschte sich, er würde sie fragen, warum sie ihn mit Absicht geweckt hatte, aber das tat er nicht. Und so entschuldigte sie sich auch nicht. Das Frühjahr zog vorbei und ging langsam in den Sommer über. Da stand sie eines Tages eine zeit lang vor dem Schlafzimmerspiegel und betrachtete sich selbst so lange, bis sie sich ganz fremd vorkam. Sie tat das um dieses innere Fremdheitsgefühl mit ihrem visuellen Empfinden in Einklang zu bringen. Um zu verstehen, oder zu sehen wer sie war, weil sie sich von sich selbst entfremdet hatte, fast so als sei ihr früheres ich nur noch eine äußere Hülle, die Platz für eine andere Seele bot. Und sie war sich nicht einmal sicher ob es überhaupt eine Seele war, denn es fühlte sich kalt und leer an. Und wo noch im Frühjahr Angst gewesen war, war jetzt Zorn und Bitterkeit. Aber selbst nach dieser Erkenntnis musste sie nicht einmal mehr um sich selbst weinen, so wie sie das früher oft getan hatte. Sie hatte sich mit dem Verlust Ihrer selbst arrangiert, weil er schleichend gekommen war und sie Stück für Stück Abschied nehmen konnte. Und vielleicht gefiel es ihr sogar so. Ihr gefiel der innere Verfall und das verzweifelte Bemühen ihres Körpers sich dagegen zu wehren und die Spuren die dieser Kampf unwillkürlich hinterlassen hatte. Ihre Augen waren ausdruckslos und leer, die Haare waren dünn und strohig geworden, die Haut unrein und stellenweise mit Ausschlägen übersäht. Und sie nahm es fast freudig zur Kenntnis, dass ihr Körper diesen Kampf verlieren würde. Sie hörte seinen Schlüssel im Schloss und wie er seine Schuhe im Flur auszog, so wie sie es ihm früher einmal beigebracht hatte, als solche Dinge für sie noch wichtig gewesen waren. Und sie hörte wie er eine Begrüßung in die Wohnung warf, die herzlich und liebevoll klang und die sie irgendwo in ihrer Magengegen traf und sie unbeweglich und auch wütend machte. Es war als würde ein Lichtstrahl auf schwarze Materie treffen und ein Physiker vermag vielleicht zu erklären was dann passiert, sie konnte es nicht. Er kam ins Schlafzimmer um sie zu umarmen und sie stieß ihn von sich, es war ein kräftiger Schubs, den man einer Frau ihrer Statur nicht zutraute und der nur durch einen reflexartigen inneren Zorn möglich gewesen war. Was ihm einfiele sie zu stören fragte sie, sie wolle alleine sein, das müsse er doch merken. Und sie verpasste ihm dabei einen Todesblick, den sie einzusetzen wusste, wissend, dass sie dadurch befremdlich wirkte. Er sagte nichts und ging zurück ins Wohnzimmer. Und sie wünschte sich er würde zurück kommen und sie zur Rede stellen, ihr sagen, dass sie seine Gefühle verletzte, vielleicht weinen oder schreien, sich abwenden, sie verlassen, sie wollte nur eine Reaktion ein Aufbäumen seiner Person. Ein Wort, dass es so nicht weitergehen konnte. Aber es kam nichts. Und dann stand sie weiter schweigend vor dem Spiegel. Blickte durch ihre Augen in ihren Körper hinein und von dort wieder heraus. Damit sie sich später vor dem Einschlafen sagen konnte, dass sie noch da war.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/fremdkoerper/1525895
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fuehlen
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allesgrasklar
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Kaffee
Und dann kamst du mit einem Latte Macchiato und einem Schuss Vanillesirup so wie ich es besonders gern mag .
Ich stehe auf dem Hof und wir stehen wie immer in unserem Kreis . Er besteht eigentlich nur aus Jungs und mir . Sie unterhalten sich angeregt über solche Sachen wie Autos oder ihr Fitnesstraining und ich lache wenn sie Witze machen- so mache ich das immer . Ich versuche nicht aus der Reihe zu tanzen und keinen zu stören mit meiner Unsicherheit. Mich umarmt jemand ganz zärtlich von hinten ,hält mir die weichen Hände vor die Augen und ein anderer den Kaffee unter die Nase. Ich wusste sofort wer mich gerade überraschen wollte. Den warmen Latte Macchiato mit einem Schuss Vanillesirup ,den ich so gern mag und der gerade unter meiner Nase schwebt -ich atme ihn ein und drehe mich im gleichen Moment um. '' Na Baby, hast du gut geschlafen?" höre ich als du es sanft in mein Ohr flüsterst. Ich nicke nur . Seit unserem letzten Kaffee hat sich einiges geändert, dass dem so ist davon wissen die anderen nur noch nichts. Du legst eine deiner weichen Hände auf meine Wange und küsst mich, dass es mir den Atem raubt. Wahnsinn . In meinem Bauch fliegen die Schmetterlinge nur so hin und her. Als ich mich umdrehe stehen die Jungs mit offenen Mündern da und ich freue mich innerlich sehr darüber, dass es für sie so unfassbar ist. Der schönste Junge liebt mich. Ich nehme dem anderen meinen Kaffee ab und wende mich dir wieder zu. Meine Zigarette die ich mir vorhin schon selbst gedreht hatte , zünde ich an und du ziehst mich in eine Umarmung ,die liebevoller nicht sein könnte. Ich atme den Rauch durch die Nase wieder heraus und dein Blick raubt mir mal wieder den Atem. Es ist als würdest du dich hoffnungslos in meinen Augen verlieren, als würdest du mit ihnen der Sonne entgegen segeln und als gäbe es keinen Ausweg. Du lächelst ich spüre es an meinem Ohr. Und dann höre ich die Hofklingel und stöhne genervt und rauche auf. Alles zurück auf Anfang jetzt sind wir für 2 Stunden Mathe wieder getrennt,dabei möchte ich doch für immer in dieser Position verharren.
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liebe
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Marc_Schuermann
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Same Same
Benjamin Prüfers Reportage zum Nachlesen.
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AliceInWonderland
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Du und die Zahnbürste.
Die zwei gehörten einfach zusammen. So wie wir auch?
Das ist doch echt komisch... ...wie oft wir diese wunderbaren kleinen momente des alltags unbeachtet lassen. ich erinnere mich manchmal gerne an den Juli 2008. An die glücklichen Tage bei dir. ich stand bei dir im bad... legte wie jeden tag zuvor auch meine zahnbürste nach dem zähneputzen neben deine aufs ablegebrett....ohne dieser prozedur besondere beachtung zu schenken.. verließ den raum mit einem grinsen und ging wie jeden abend zu dir ins bett.... Samstag. Du liegst neben mir. deine Zahnbürste neben meiner. Sonntag. Ich liege in deinen armen. deine Zahnbürste neben meiner. Montag. Ich träume neben dir. deine Zahnbürste neben meiner. Dienstag. Ich ging wie jeden Abend zuvor in dein Badezimmer, warf einen Blick in den Spiegel und griff zu meiner pinken Zahnbürste. Diesmal fiel mir zum ersten Mal auf wie schön sie eigentlich wie selbstverständlich neben deiner dunkelblauen Zahnbürste lag. Es schien als würden sich die beiden angucken. Sie lagen einfach da. so friedlich. so glücklich... genauso wie wir die Nächte zuvor nebeneinander schliefen. ich erinnere mich noch genau wie sehr ich mich gefreut habe das du deine niemals in den eigentlich zahnputzbecher gestellt hast.. Auch du hast Sie jeden Abend wieder neben meine gelegt. wahrscheinlich hast du dies unbewusst getan. Jedes Mal bevor ich den Raum in den nächsten Tagen verlassen hab, warf ich den beiden nochmal einen Blick zu und ging freudestrahlend ins Schlafzimmer. In diesem Moment wusste ich dass ich Sie am liebsten, wenn die Zeit soweit war das ich wieder Richtung Heimat musste, dortlassen würde. Ich hatte mir das Bild vorgestellt.. deine zahnbürste alleine auf dem armaturenbrett in hamburg... meine alleine in Köln. Die zwei gehörten einfach zusammen. Jede für sich gab kein komplettes Ganzes ab. So wie wir auch? Hast du das jemals auch so gesehen? Oder war meine nur eine Zahnbürste von vielen? Ich werde es wohl nie so genau erfahren. Danach warst du weg. Und mein Platz ersetzt. ... ich muss noch heute manchmal daran denken wenn ich meine Zahnbürste in den großen leeren Zahnputzbecher stelle...allein... ...die arme!
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/du-und-die-zahnbuerste/661004
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lilalottchen
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Alles, was ich habe
Du hast alles bekommen, was du wolltest. Mein Herz, meinen Körper, meinen Stolz. Und alles hast du behalten.
Verloren habe ich dich schon längst, als du sagtest, du würdest mich nicht mehr lieben, dass es nicht mehr reichen würde. Dabei habe ich gekämpft, immer und immer wieder. Ich kann dich nicht zwingen, mich zu lieben, das ist mir klar. Aber warum kommst du dann immer noch zu mir, küsst mich, streichelst mich, fickst mich? Warum treffen wir uns, gehen spazieren, halten Händchen? Du brauchst deine Freiheit, gehst bald ins Ausland – und ich, ich brauche dich. Rede mir ein, dass ich dich noch nicht ganz verloren habe, dass es wiederkommt, das Gefühl, das du früher für mich empfunden hast. Wo ist es hingegangen? Da ist doch noch was, wenn wir uns küssen, ich nach dem Sex in deinen Armen liegen darf. Dreieinhalb Jahre waren wir ein Paar, leicht hatten wir es nie. Streit, Versöhnung, die goße Liebe. Ohne ist nicht möglich und mit geht nicht mehr. Vielleicht musst du dich austoben, denn ich war deine erste Freundin. Vielleicht kommst du dann zurück, weil du merkst, dass es mit mir doch schöner war? Aber könnte ich dich überhaupt zurücknehmen? Du sagst, du brauchst Abstand, vielleicht würdest du in den sechs Monaten in Tel Aviv merken, dass du mich doch vermisst, ohne mich nicht sein willst. Eine Chance ist da, auch wenn sie winzig klein ist. Doch ein halbes Jahr auf dich warten – das kann ich mir doch nicht antun. Oder? Bis du gehst, sind es noch knapp fünf Wochen. Wir werden uns nochmal sehen, reden und spüren. Ich fühle mich gut dabei. Aber wenn ich mal wieder alleine zuhause sitze, bricht es aus mir heraus, all der Schmerz, den du mir zugefügt hast. Zu gerne würde ich dich vergessen, aber du bist immernoch mein Lieblingsmensch und ich hoffe immernoch, irgendwann wieder dein Engelchen zu sein. Deine Sachen habe ich in einer großen Kiste verstaut, aus meinem Kopf löschen kann ich dich nicht. Seit Wochen trinke ich zu viel Alkohol, habe angefangen zu rauchen und kann nichts mehr essen. Fünf Kilo habe ich mittlerweile abgenommen, du findest, dass das gut aussieht. Aber hast du dich mal gefragt, warum das alles? Du sagst, seitdem wir getrennt sind, gerät vieles aus dem Ruder. Oft würdest du auch an mich denken, aber es hätte keinen Sinn mehr. Und jetzt soll ich mich entscheiden, ob ich dich ganz aufgeben oder ob ich dich ab und zu sehen will. Meine Freunde sagen mir, ich soll dich endlich loslassen, versuchen dich zu vergessen. Ich rede mit ihnen nicht mehr darüber, dass wir uns treffen, miteinander schlafen, die Stunden zusammen genießen. Ich weiß, viel Hoffnung gibt es für uns beide nicht mehr, nicht nach allem, was passiert ist. Dennoch weiß ich, ich werde dir immer und immer wieder meinen Körper und somit mein letztes bisschen Stolz geben. Mein Herz hast du ja schon behalten.
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sternschlag
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Maskenspiel
"bunt und schillernd, verziert und geschmückt"
Ein vertraut beißender Geruch von Schminke und Kunststoff mischt sich unter den aufgewirbelten Staub über dem Stroh, die warme Luft staut sich unter dem Dach des Zeltes, an der Decke verzerrt bizarre Schattengestalten, in der Ferne lautes Stimmengewirr. Applaus. Gelächter und Trommelwirbel dringt durch den schweren Vorhang. Er ist zum spielen bereit, wirft einen letzten kontrollierenden Blick zum Spiegel. Ein vollendetes Kunstwerk, ein Zusammenspiel aus Plastik, Kunstgefieder und weicher Wolle, bunt und schillernd, verziert und geschmückt, das Gesicht kaum noch zu erkennen, verzerrt durch eine bizarre Persona, unter welcher die bleiche Haut zu glühen scheint. Die Wärme ist stickig, Schweißperlen rinnen wie Tränen das bleiche Antlitz hinunter, die Lippen schmecken salzig und fad nach Schweiß und Farbe. Ein bunter Bajazzo, auffällig und falsch, lachend und trügerisch, mit einem breiten, blinden Lächeln, aufgemalt zu Übertünchung der faden Miene. Die Schuhe drücken, der Kragen sitzt eng, als wolle er ihm die Kehle zuschnüren, die Luft zum atmen nehmen, die warme, von Rauch und Gift erfüllter Luft zum atmen. Um ihn herum ein dichtes Drängen, ein reges Treiben, markante Stimmen und nervöses Flüstern, ein Kind spinkst durch den Vorhang und beobachtet die Vorstellung. Jemand ruft nach dem Clown, er kennt seinen Namen nicht. Er erkennt die Stimmen und weiß nicht, wem sie gehören, um ihn herum ein bizarres Spiel aus Masken und Kostümen, die er kennt und doch nicht weiß, wer sie sind. Tags: Maske, Clown, Spielen, Schmerz, vorgeben, Fassade
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sehen
gesellschaft
855,449
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system
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"Ihr seid so spießig!"
Krawatte statt Krawall, Praktikum statt Protest. Sind wir zu langweilig für unsere Eltern?
Abiturstress – wer kennt das nicht. Und als wäre die Vorbereitung auf die Prüfungen nicht schon schlimm genug, steckt man in der Oberstufe auch noch einen guten Teil seiner Energie in die Vorbereitung des „Drumherums“: Abizeitung, Vorabifeten, Abiball. Besonders der um letzteren getriebene Aufwand stößt bei der Elterngeneration auf Unverständnis: „So richtig mit Kleidern und Anzug? Das haben wir damals aber nicht gemacht. Das war uns viel zu elitär. Ihr seid so spießig...“ Ein Totschlagargument! Wer möchte sich schon mit 19 anhören, man sei so spießig? Und das auch noch von den zwar aufgeschlossenen und verständnisvollen, aber eben auch leicht angegrauten Eltern. Unsere Eltern sind keine 68er, dafür sind sie zu jung. Aber unsere Bemühungen um eine „angemessene“ Feier, mit Familie und Lehrern, Tanzen und Buffet finden sie befremdlich, ja „spießig“. Verständigungsproblem zwischen den Generationen oder berechtigter Vorwurf? Nicht nur in Bezug auf Abiturfeiern gilt die heutige Generation Jugendlicher oft als „junge Konservative“. Wo man früher Demos organisierte, sein Studium bevorzugt mit Protest verbrachte und diskutierte, dass die Fetzen flogen, stehen für die Mehrheit heutiger Schüler und Studenten andere Dinge im Mittelpunkt. Wie schaffe ich es, nach dem Studium einen Job zu kriegen? Sollte ich vielleicht lieber eine Ausbildung machen? Welche Richtungen sind gesucht und wie sehen die Prognosen aus? Kriege ich Auslandsstudium und Praktika unter einen Hut? Viele haben schon vor dem Ausbildungsbeginn eine umfassende Arbeitsmarktsanalyse hinter sich. Das Wort „Altersvorsorge“ war vermutlich in den 70ern auch nicht unbedingt ein zentrales Thema für Menschen zwischen 18 und 25 und Elite ein Schimpfwort – keine Verheißung. Der Rückzug ins „kleine Glück“, möglichst schnell und effektiv studieren und dann zusehen, dass man einen Job kriegt – bei vielen mögen da die Alarmglocken schrillen. Das klingt schwer nach dem „Muff der Fünfziger“. Nur fehlt 2007 das Wirtschaftswunder. Und wer so sehr um sein privates Glück bemüht ist, kann wohl kaum seine „politische Verantwortung“ erfüllen, deren Bedeutung nicht nur Eltern, sondern auch Politiker immer wieder hervorheben. „Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal Spießer werden!“ – Sind wir eine Generation von politischen Drückebergern, weil wir versuchen, uns in einer Welt der Globalisierung, des Kapitalismus und des demografischen Wandels eine möglichst gute Ausgangsposition zu verschaffen? Wer einen Blick auf die wirtschaftliche Situation der 60er und 70er Jahre wirft, findet einen für heutige Verhältnisse traumhaften Zustand: Es herrschte nahezu Vollbeschäftigung – auch die Ölkrise konnte dem nicht viel anhaben. Was ist schon eine knappe im Vergleich zu gut vier Millionen Arbeitslosen? Die Protestierenden der Studentenrevolte wurden in der jungen Bundesrepublik gebraucht – auch nach einem durch politisches Engagement verlängerten oder vielleicht abgebrochen Studium. Wir profitieren ganz selbstverständlich von ihren politischen Errungenschaften und sind doch vielleicht gerade deshalb vielfach nicht in der Lage, ein in ihren Augen „würdiges“ Erbe anzutreten. Zu sehr mit sich selbst beschäftigt sei unsere Generation. Zu wenig Interesse an der Gesellschaft und Politik und am Geschehen um uns herum hätten wir, um auch nur irgendwas zu bewirken. In einer stabilen Demokratie aufgewachsen seien wir, wenn nicht kritikunfähig, so doch zumindest kritikunwillig. Stimmt das wirklich? Ist es nicht vielmehr so, dass wir uns der Probleme der heutigen Welt sehr wohl bewusst sind, das praktische Handeln aber dem theoretisch-ideologischen Diskutieren vorziehen? Wer heute während des Studiums zuviel diskutiert, wird im Zweifelsfall als Kammerphilosoph enden, dem niemand mehr zuhört. Das vordergründig politisch naiv erscheinende Bemühen um einen sicheren Job aber eröffnet im Endeffekt vielleicht doch mehr Handlungsmöglichkeiten in einer Welt, die zunehmend durch Konzerne und wirtschaftliche Interessen bestimmt wird. Schließlich ist Engagement, für welche Sache auch immer, nur dann etwas wert, wenn man als ganzer Mensch dahinter steht. 30% Praktikant, 30% Student, 30% Existenzangst – bleiben 10% politisches Engagement. Soll das die Basis unserer Demokratie sein? Liebe Eltern, wir sind nicht spießig – nur realistisch. Irgendwer muss schließlich für Eure Rente aufkommen. Ein Hybrid-Auto tut mehr gegen den Klimawandel als jeder Grünen-Parteitag und wenn’s dann doch mal drauf ankommt, kann man schließlich auch mit dem Aktenkoffer unterm Arm demonstrieren gehen.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/ihr-seid-so-spiessig/645077
https://web.archive.org/web/20180227094936/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/ihr-seid-so-spiessig/645077
sehen
gesellschaft
645,077
1,321,217,700
Wassilissa
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Schablonen
Wieder 20 neue Leute kennengelernt. Wieder zu Hause. Oder auf dem Weg dorthin.
Gesichter schieben sich übereinander wie Schablonen, und am Ende sind zwei, drei Menschen für mich dieselbe Person nur an anderen Orten, zu anderen Zeiten und mit anderen Sprachen. Meine Pläne verlieren sich in Ziellosigkeit, denn nie weiss ich, ob es nun das ist, was ich wirklich will – oder doch lieber etwas anderes. Meine inneren Wünsche liegen offen da, und wer Zugriff darauf hat, den interessiert es nicht. Wie lange kann ich noch so weitermachen? Getrieben und treibend. Keine Sorge, anzuecken, im Gegenteil manchmal macht es sogar Spass. Aber Sorge, die Zeit zu vergessen, zu verlieren und plötzlich 50 zu sein und keinen Schritt weiter. Immer noch oder schon wieder allein, überdrüssig der Suche wie schon heute, und bereuend was auch immer zu bereuen ist. „Never regret anything that made you smile“ ist ein schwacher Trost. Und was uns rettet ist immer wieder nur ein Schritt vor den anderen zu setzen, was mich rettet sind die Binsenweisheiten, die – allgemein genug ausgesprochen – auf jede Situation passen und den Strom der Gefühle irgendwie regulieren.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/schablonen/790087
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fuehlen
freundschaft
790,087
1,371,987,060
Veritoll
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Äußerst störend
„Stört‘s Dich, wenn ich rauche?“
Wiedermal am Bahnstein esse ich meine frische, göttliche, köstliche Ananas Pizza. Ein Pärchen gesellt sich zu uns wartenden, also mir und der Pizza. Die Frau setzt sich plappernd neben mich. Sie beginnt zu fluchen, während sie sich eine Zigarette dreht. Sie führt diese zum Mund und mit ihr das Feuerzeug. Mit einem lässigen Blick zur Seite schaut sie mich an: „Stört‘s Dich, wenn ich rauche?“ "Was mich stört, ist der abgrundtief hässliche Rock, den Du mir aufzwingst. Und wenn ich schnell was im Supermarkt kaufen möchte, die Regale einen Tag vorher umstrukturiert wurden. Der Schirm, den ich mir wegen des Dreckswetters kaufen musste, hat mich beim zweiten Versuch, ihn zu öffnen, schon im Regen stehen lassen. Das hat mich gestört, kannste mir glauben. Mich stört, wenn ich am Sonntagmorgen die letzte Rolle Klopapier aufbrauche, und dass in Stuttgart nachts die U-Bahnen nur bis 1:15 Uhr fahren. Und wo wir bei Bahn fahren sind, Leute die im Ruheraum telefonieren und ich mich nicht beschweren kann, weil ich das selbst schon mal gemacht habe. Generell Menschen. Mich stört, dass der Knopf, um mein Laufwerk am PC zu öffnen, unter dem Laufwerk angebracht wurde und man sich umständlich bücken muss, um das Laufwerk wieder zu zumachen, wenn es mal auf ist. Störend ist, wenn ich zur Tür gehe, weil es geklingelt hat und es die Neon-Glocke war, die ich gehört habe. Und dass Linkin Park nur noch Fahrstuhlmusik macht - da hör ich ja lieber Lena Leyer-Mandrut, was nicht heißt, dass das gut ist. Stören tun mich diese ständigen Beschwerden über das Wetter,  was man ja eh nicht ändern kann und dass ich jetzt drüber nachdenke, was mich mehr stört als DEINE Zigarette, während meine Pizza kalt wird. Viel lieber würde ich mir Gedanken über Worte machen, mit denen ich ihren grandiosen Geschmack und die Köstlichkeitsexplosion auf meiner Zunge beschreiben könnte!" denke ich. "Nein", sage ich, rücke einige Zentimeter von ihr ab und schiebe mir das nächste Stück Pizza in den Mund. Und mit einem lässigen Blick zur Seite: "Nein, mich würde es nicht mal stören, wenn du brennst. Aber danke fürs Fragen."
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/aeusserst-stoerend/1035704
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sehen
gesellschaft
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greatexpectations
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Penetration
so kanns gehen
Ich hasse Männer, So denke ich und halte Sperma in der hohlen Hand, Wut pulst durch meine Adern, wieder nicht an mich gedacht, mein befriedigung im nirvana...."geh du als erstes...sonst fällst auf..." jaja..dunkelheit im vorraum, sekunden-gedanken an rache.licht aus im flur,kaugummi unterm schreibtisch,alles kindisch...nein...tür auf treppe hoch..."du bist die letzte hast den schlüssel dabei?"  "ja" büromaterial in der hand, gesicht entgleist. fluchtimpuls.selber schuld und penetration, diesmal auf der damentoilette..bringt...nix. erkenntnis des tages.....und ab in den aldi...alkohol.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/penetration/1003677
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fuehlen
sex
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1,399,548,300
NEON
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Wortschatz 06/2014
Wir suchen ein Wort für... das kurze Prüfen, ob man noch gut riecht.
Jeden Monat erweitern wir im Heft euren Wortschatz. In dieser Ausgabe erklären wir euch zum Beispiel, was es mit einem Grollkoffer auf sich hat und was zur Hölle ein Homo Frager ist. Jetzt suchen wir ein Wort für das das kurze Prüfen, ob man noch gut riecht. Was sind eure Vorschläge? Tags: Wortschatz
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/wortschatz-06-2014/1139951
https://web.archive.org/web/20140512014500/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/wortschatz-06-2014/1139951
wissen
alltag
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1,337,273,340
Messing
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Moralisten links raustreten!
Dieser Text hat einen Zwilling – nicht schwer zu finden, wie im Leben.
Ich habe gestern meine Frau betrogen! Warum? – Na weil’s Spaß macht! Nicht das betrügen, so bin ich nicht. Ne, die fremde Haut und das Mädchen war so nett, so weich, so süß, ihr Haar so sanft, lalalala… Ist einfach mal schön so zwischen anderen Schenkeln, anderer Geschmack auf der Zunge und fremder Widerstand an der Schwanzspitze. Wie oft geht man die Straße herunter und denkt: „boh mit der würd ich gerne…“ – der Kenner weiß wovon ich rede, grins. Das ist natürlich ein Sakrileg, ich weiß, Gotteslästerung an dem Monogamiegott und seinen Serafinen Treue und Ehrlichkeit. Aber an den Gott glaube ich schon lange nicht mehr, ich scheiß drauf! Die Kleine war geil, wir hatten Spaß und ich fühl mich gut. Ich liebe meine Frau, ich will nicht von ihr weg, das war nicht geplant. Nein, in meiner Ehe ist alles in Ordnung, ehrlich, sogar im Bett. Nur geleckt werden will sie nicht, das mag sie nicht und blasen will sie auch nicht, ich glaub sie findet es ekelig. Na, das habe ich ja gestern mal sowas von nachgeholt. In den siebten Himmeln hat die mich danach geblasen. Kleines Schleckermaul die Kleine. Mit meiner Frau hat das gar nix zu tun. Und wisst ihr was: es war richtig schön nach Hause zu kommen. Ehrlich, richtig schön, denn da gehör ich hin! Schade, dass ich ihr das nicht sagen kann.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/moralisten-links-raustreten/881353
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fuehlen
liebe
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fraukih
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Ich wünschte, es ließe mich los
Der 9. August 2003 hat mein Leben verändert . Ein Anruf. Mein Bruder wurde von einer S-Bahn erfasst. Laut Google ist es ein Samstag gewesen.
Meine beste Freundin besucht mich in Hamburg – zum Glück gerade an diesem Wochenende. Wir sind kaum aus dem Haus und überlegen noch am Ticketautomaten der S-Bahn, welches Ticket am günstigsten ist, da klingelt mein Handy. Am anderen Ende ist der beste Freund meines Bruders, die beiden verbringen wie wir Mädels ihr Wochenende gemeinsam. Es dauert eine Weile, bis ich begreife, dass er nicht wie üblich flapsig ist, sondern einfach völlig durcheinander, so dass er sich nicht besser ausdrücken kann. Ich solle zuhören, er müsse mir etwas Schlimmes sagen. Ich wiegele ab. Nein, wirklich, meinem Bruder sei etwas wirklich, wirklich Schlimmes passiert. Noch immer gehe ich nicht ernsthaft auf ihn ein und verschlimmere die Absurdität unseres Telefonates so immer mehr. Endlich dringt er zu mir durch: mein Bruder ist unter eine anfahrende S-Bahn geraten und wurde meterweit mitgeschleift. Er liegt im Koma im Krankenhaus in Köln. Mein Kopf rotiert – warum weine ich nicht? Warum werde ich nicht ohnmächtig? Was ist los mit mir? Mein über alles geliebter Bruder, mein bester Freund schwebt in Lebensgefahr und ich zeige keinerlei Reaktion. Erst im Nachhinein habe ich begriffen, wie sehr ich unter Schock stand. Im Sturmschritt hetzen wir zurück in meine Wohnung. Er berichtet weiter: von der Schwere der Verletzungen, der stundenlangen Notoperation, dass ich die erste sei, die er informiert, er traue sich nicht, seine oder meine Familie anzurufen, dass er die ganze Nacht im Krankenhaus gewacht habe, bis er schließlich weggeschickt worden sein, dass er morgens erneut da gewesen wäre, sich als Bruder ausgab, um Informationen über den Zustand zu erhalten. Dann gibt er mir die Nummer der Intensivstation. Ich bin zu durcheinander, habe Angst, sprachlos zu werden. So ruft meine Freundin an, gibt sich wiederum als mich aus – alles steht Kopf. Zum Glück hat sie einen medizinischen beruflichen Background, so dass sie mir anschließend genau sagen kann, wie es um ihn steht: Schnittwunden, Prellungen, Schürfwunden, Einblutungen in der Leber, die zu platzen droht… und die Unsicherheit, ob sein Bein erhalten werden kann. Sie haben Muskeln, Sehnen, Nerven wieder verbunden, doch der Gewebeverlust ist immens, so dass sein Körper mit hohem Fieber reagiert. Und nun geht alles ganz schnell: Mama versucht die Fassung zu wahren, aber ich kenne sie zu gut, um nicht zu wissen, dass sie sich kaum aufrecht halten kann. Mein Vater denkt, ich scherze, für ihn ist alles immer nur ein Scherz. Er wiegelt ab und ich schreie fast, er solle mir endlich zuhören. Dann wird er plötzlich ganz sachlich, meldet sich auch beim Krankenhaus, fragt, wer zuerst fahren soll, Mama und ich oder er? Ich packe wie im Nebel meine Sachen, muss selbst an allerlei Medikamente denken, ohne die ich selbst bald zum Notfall würde. Meine Freundin fährt mich heim. Während der Fahrt Richtung Bremen kreist unser Gespräch eine Stunde um das gleiche Thema – unterbrochen von Anrufen von Mama, Papa, meinem Onkel, Mamas Freund. Als ich ankomme, wollen mich Mama und ihr Partner allen Ernstes zwingen, etwas zu essen. Ich könnte schreien. Wissen sie denn nicht, dass wir sofort los müssen? Nach vier Jahren weiß ich immer noch, dass es Suppe gab. Wieder im Auto, nun unterwegs nach Köln, schreibe ich wie eine Wahnsinnige SMS an meine liebsten Freunde. Ich will ihre Gedanken bei uns wissen. Es sind nur 300 km und wir machen ernsthaft eine Pause. Mittlerweile bin ich völlig irre und zerrupfe den Kuchen gekonnt, statt ihn zu essen. Endlich nähern wir uns dem Uniklinikum. Ich kann den Freund meines Bruders nicht erreichen, dabei wollte er kommen, wenn wir da sind. So machen wir uns allein zur Intensivstation auf. Direkt davor liegt die Klinikkapelle, wie passend. Wir werden zunächst in ein Gesprächszimmer geführt, ein Arzt kommt und redet mit uns. Ich weiß doch schon alles, will nur zum Bett, werde wütend auf Mama, als ihre Beine bei den Schilderungen des Arztes versagen. Und dann ist es soweit. Will ich da wirklich reingehen? Bevor ich mir darüber klar werden kann, haben meine Füße sich schon entschieden. Wer liegt dort? Mein Bruder nicht. Das wüsste ich, so sieht er nicht aus: wächsern, Gel auf den Augenlidern, das Gesicht völlig ausdruckslos, der Brustkorb hebt und senkt sich ruckartig im Takt der Maschine, überall Kabel, Infusionen, Katheter. Ich fange an zu schreien und werde von aus dem Nichts erschienenen Personen bestimmt aus dem Zimmer geschafft. Als ich endlich wieder atmen kann, drängt es mich zurück ins Zimmer. Ich habe ihm doch Leo noch nicht gegeben, meinen Stoffelch, der mich bei meinem letzten Krankenhausaufenthalt begleitet hat. Doch wo lege ich ihn hin? Da ist kein Platz, überall läge er auf medizinischem Equipment. So klemme ich ihn zwischen Fußteil und darüber laufender Leiste ein. Und wundere mich – wann genau haben Mama und ich unsere Kräfte gewechselt? Ich kann ihn kaum berühren, ihn nicht ansprechen. Und sie küsst und streichelt ihn, nennt ihn Joschel und erschrickt nicht wie ich, als er plötzlich die Lider öffnet und seine Augen unkontrolliert rollen. Plötzlich ist alles voller Weißkittel, wir werden rausgeschickt und als wir wieder zu ihm dürfen, liegt er so reglos da wie zuvor. Ich erinnere mich nur vage an den restlichen Tag. Wir haben den Freund meines Bruders getroffen, uns aneinander festgeklammert, sind abends zu Verwandten nach Bonn gefahren und haben dort geschlafen. Ab nun spielt mir meine Erinnerung einen Streich nach dem nächsten: Ich weiß nicht mehr, wann die Ankündigung kam, sie würden versuchen, ihn aufzuwecken. Ich weiß nicht mehr, wann wir zur Polizei mussten, um zu erfahren, dass es keine Zeugen für den Vorfall gab, jedoch einen Lebensretter und die Möglichkeit, dass der Nahverkehr Köln ihn wegen der Umstände verklage. Ich weiß nicht mehr, wann auch mein Papa endlich kam. Auch der Freund ist ohne Orientierung, er steht tagelang unter Schock, gibt sich alle Schuld, hadert, warum es nicht ihn getroffen hat. Aber ich weiß noch, dass ich immer wieder aufschreckte, mir wünschte, ich würde aufwachen. Ich habe mir noch nie so oft gewünscht, es wäre alles nicht wahr – nicht als meine Eltern sich trennten, nicht als ich Insuliner wurde, nicht als ich mir eine zweite chronische Krankheit angelte. Und dann ist es endlich soweit: Er atmet selbst, er ist wach, er spricht mit uns. Es ist kaum zu ertragen, wie schwach er aussieht, wie sehr er sich quält. Mein kleiner Bruder, der Alleinunterhalter, Bewegungsfanatiker, mein Beschützer und Anker in allen Lebenslagen. Mein Alltag sieht nun wie folgt aus: Ich wohne bei dem Freund meines Bruders (er selbst war auch nur zu Besuch in Köln), stehe morgens früh auf, fahre ins Krankenhaus, sitze den ganzen Tag an seinem Bett, spiele etwa eine Million Partien Stadt-Land-Fluss mit den absurdesten Kategorien, versorge ihn mit Sportzeitschriften, Säften, schere ihm den Kopf, weil die Haare irgendwann beginnen, sich zu verfilzen, versorge meine Eltern per Telefon mit allen neuen Informationen, fahre zu meinem neuen Zuhause, putze ab und an, koche und versuche, mich unsichtbar zu machen, was mir aber nur schlecht gelingt, so dass mein Wohnungsboss kaum zum Lernen für die Uni kommt. Am Wochenende fahre ich heim, während meine Mama mich im Krankenhaus ablöst. Kaum verlässt der Zug Köln, beginne ich zu weinen und kann erst in Hamburg wieder aufhören. Dort finde ich mich immer wieder an Orten, von denen ich nicht weiß, was ich dort will oder wie ich dort gelandet bin. Unterbrochen wird diese Routine durch die zahlreichen Folgeoperationen, in denen die Ärzte zunächst versuchen, das weitere Absterben von Gewebe zu stoppen, um die Wunde schließlich mit Hauttransplantationen zu schließen. Einmal versuchen wir, die Station zu verlassen – schlechte Idee. Er hat im Rollstuhl sitzend solche Schmerzen, dass er fast zu weinen beginnt. Doch alle Tränen rollen erst sehr viel später. Highlight dieser Wochen ist der Geburtstag von Mama, den wir alle gemeinsam verbringen. Wir drei (der beste Freund meines Bruders ist ebenso wie meine beste Freundin quasi ein weiteres Familienmitglied) Kinder schenken alle eine Sonnenblume, die mein Bruder – Premiere – stehend überreicht. Es folgen wackelige Gehversuche und viele immer gleiche Tage, die nur durch das Personal zu unterscheiden sind. Und plötzlich geht alles ganz schnell: Morgen soll er entlassen werden. Mitten unter der Woche, so dass keine Verwandten kommen können, um uns mit dem Auto abzuholen. Und nun? Zugfahren ist unmöglich: er kann kaum gerade sitzen, benötigt Gehstützen, hat kaum mehr Muskelkraft. Außerdem haben sich Berge an Büchern, T-Shirts, CDs angesammelt, die ich samt meinem Gepäck kaum allein tragen könnte. Doch nach einigen Telefonaten ist alles klar: wir dürfen auf Krankenkassenkosten ein Taxi nehmen, für die ganze lange Strecke von Köln nach Bremen zu Mama. Nach über 300 Kilometern kommen wir völlig fertig an, er, weil er seit Wochen nicht so lange am Stück in der gleichen Position ausharren musste (delikat ist besonders die Stelle der Hautentnahme direkt am Po), ich, weil ich jede Straßenunebenheit mitgelitten habe. Nach der ersten Euphorie, dass er nicht mehr im Krankenhaus liegt, folgt die Ernüchterung durch die nun folgende (wenn auch neue) Routine: täglich eine Fahrt ins Krankenhaus zur Physiotherapie, dreimal die Woche zum Chirurgen zur Wundkontrolle. Absurd, wie sehr man abstumpft: ich helfe meinem Bruder täglich beim Verbandwechsel an den vier noch offenen Stellen und habe schon bald keine Scheu mehr, frische Narben, zum Zerreißen gespannte Haut und einen nur von einer dünnen Hautschicht überzogenen Muskel einzucremen. Sein Bein sieht aus wie ein Comic-Surfbrett, aus dem ein Hai einen Bogen ausgebissen hat. Und ich versuche meine Mama, die nicht die Kraft aufbringt, die Wunden zu betrachten, immer wieder dazu zu bewegen, sich zu überwinden. Unsere Kräfte haben wieder die Körper getauscht. Ganz allmählich erobert mein Bruder sich den Alltag zurück, kann wieder allein gehen, laufen, Autofahren, Treppen steigen und kehrt schließlich nach Frankfurt zu seiner Arbeit zurück. Er will eine Aussage bei der Polizei machen, weil er das schwebende Verfahren nicht länger ertragen kann. Nein, so ginge das nicht, wo kämen wir denn hin, wenn jeder einfach ohne Vorladung eine Aussage machen wollte. (Mittlerweile ist klar, es wird keine Anklage erhoben.) Auch mein Studentenleben geht weiter. Und dennoch lässt es mich nicht los. Immer wieder bekomme ich urplötzlich Herzklopfen und die Angst um meinen Bruder lähmt mich. Ich wache nachts auf und ertrage die Dunkelheit nicht. Ich weine bei jedem Abschied von ihm, weil ich weiß, ich könnte ein Leben ohne ihn nicht leben. Wann wird das endlich aufhören?
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Heute ist der Tag
Heute ist der Tag, an dem du mir mein Herz brechen wirst. Ein weiteres Mal. Und drittes mal. Ich weiß was du sagen wirst. Wie du schauen wirst.
Heute ist der Tag, an dem du mir mein Herz brechen wirst. Ein weiteres Mal. Und drittes mal. Ich weiß was du sagen wirst. Wie du schauen wirst. Oder zumindest ahne ich es. Ich werde da durch müssen. Ich weiß, dass ich weinen wollen werde. Ich weiß das ich es mir verkneife. Ich weiß, dass mich der Kloß im Hals um den Verstand bringen wird. Ich weiß, dass du mich um den Verstand bringen wirst. Heute ist der Tag, an dem ich ein weiteres Mal zerbreche. Heute Abend kriege ich den dritten Korb von dir. Ich werde ihn nicht holen, du wirst ihn mir bringen. Ganz unaufgefordert. Ganz selbstverständlich. Damit du dich besser fühlst. Deine Welt wieder im Gleichgewicht ist. Du wirst anstoßen wollen. Auf dein reines Gewissen. Wirst dir Mut ankoksen. Kommst mit voller Arroganz und allem was dich so groß macht zu mir. Und ich werde toll sein. Ich werde erwachsen reagieren. Ich weiß, ich werde dir sagen das es okay ist und das ich dir doch mehr als pures Glück wünsche. Ich weiß, ich  lüge und du weißt es auch. Wir werden beobachtet. Das werden wir beide wissen. Ich werde wieder erkennen, warum dir mein Herz gehört. Dir gehört das Leben, dein Leben, mein Leben und mein Herz. Heute ist der Tag, an dem ich mich fühle werden wie 15. Heute ist der Tag, an dem du wunderbar sein wirst. wie immer. Ich weiß, ich habe geübt. Es gibt 1463 Versionen die ich dir sagen will. Keine wird mir einfallen. Du machst mich dumm. Ich bin klein. Neben dir werde ich noch kleiner sein. Alles üben macht keinen Sinn. Du machst keinen Sinn. Wir machen keinen Sinn. Für dich. Ich mag alles an dir. Heute ist der Tag, an dem ich dir alles sagen könnte. Du würdest es übertrieben finden. Ist es ja auch. Ich finde es selber übertrieben. Heute ist der Tag. Und ich weiß nicht welcher lippenstift dir besser gefällt. Und welches Outfit. Sicher wirst du mein Outfit zu dunkel finden. Zu schwarz. Ich find es perfekt. So siehst du was ich fühle. Schwarz. macht sexy und geheimnissvoll. Und es ist ehrlich. Ich werde tanzen und mich betrinken. Du weißt das ich nicht trinke. Getrunken habe. Du weißt nicht, dass ich seitdem trinke. Seitdem. Seitdem du all das gesagt hast. Seit du all das nicht gesagt hast. Alles was ich höre wollte. Alles was ich fühlen wollte. Du wirst mich fragen, warum ich trinke und seitwann. Ich werde dir sagen, es ist alles wegen dir und seitdem, du nicht das gesagt hast was ich hören wollte. Ich werde es nur denken, nicht aussprechen. Aber ich werde mich fragen, ob du dir wünscht das ich das sage. Ob du dir wünscht das zu hören, was du eigentlich weißt. Das ich verliebt bin. So verliebt. In dich. Du wirst es sehen. Alle anderen werden es sehen. Wenn ich es sogar sehe. Jeden morgen und abends..im Spiegel. Beim Zähne putzen und haare machen. Jeder sieht es mir an. Und ich werde sagen, es ist okay, alles ist okay, ich bin okay. Es ist wie es ist. Du bist nicht verliebt. Heute ist der Tag, an dem ich weiß was passieren wird. Ich sollte glücklich sein. Vorbereitung ist alles. Ich bereite mich vor, dass heute mein Herz bricht. Schonwieder. Und schonwieder von dir. Ich werde es nicht verhindern können. Du auch nicht. Ich weiß wie ich mich morgen fühlen werde. Ich weiß auch, dass da nichts hilft. Du bist wunderbar. Du brichst mir das Herz und bist wunderbar dabei. Ich werde dich hassen. Ich werde dich so sehr lieben. Du wirst es nicht annehmen. Ich werde es dir nicht sagen. Du wirst gehen. Ich auch. Gebrochen. Ich werde weinen und trinken und tanzen und gespielt glücklich sein. Und wenn ich nicht hingehe? Und dann bin ich da, sehe dich..will weggucken. Stehe neben mir und du  formst mit deinen Lippen ein  "hallo!".
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DieVossy
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Ich will einen Anfang mit mehr Tiefe, mit mehr Hintergrund.
Es war erst der Anfang...
Es war erst der Anfang, der Anfang von etwas wunderschönem, das kribbeln im Bauch, das dauergrinsen in meinem Gesicht. Das alles war erst der Anfang von dir und mir. Manchmal frage ich mich ob es Zufall oder Schicksal war, dass wir uns kennengelernt haben, Nachts in einem Club auf dem Hamburger Berg. Zwischen all den betrunkenen und schwitzenden Menschen. Ich kannte dich nicht und trotzdem war da vertrauen, vom ersten Moment an, in dem du mich geküsst hast, ich wusste nicht wie du heißt, ich wusste nicht mal genau wie du aussiehst, trotzdem war da vertrauen, vertrauen in einen Wildfremden 23 Jährigen. Wir tauschten Handynummern. Wir schrieben uns Nachrichten bei Facebook. Ich merkte schnell, dass die Person, die ich da kennengelernt hatte mehr als nur sympathisch war. Ich musste dich wieder sehen, nahm all meinen Mut zusammen und fragte dich nach einem Date. Wir gingen Kaffee trinken, um uns besser kennen zu lernen und mal bei Tageslicht zu sehen. Mir wurde Klar, dass das Gefühl was ich hatte immer stärker wurde, von Nachricht zu Nachricht... Ich wusste nicht wie ich weiter vorgehen sollte, ich war verzweifelt, ich hatte angst verletzt zu werden, aber andererseits war da wieder dieses vertraute Gefühl in mir, ich würde um dich kämpfen. Dachte ich! Aber lohnt es sich, um dich zu kämpfen? Ich wünschte, dass das alles noch nicht das Ende war. Vielleicht war es einfach nur der falsche Zeitpunkt dir zu sagen, was ich fühle. Vielleicht!
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Ein Tag auf 1,40x2m
Requiem for a friend
Ich liege da. Um mich herum ist alles still, aber die Stille ist ein Geräusch. Ein so lautes Geräusch, dass es rauscht. Ein unerträgliches Rauschen, ein Rauschen, was mir die Stille bewusst machen soll. Diese Stille, diese Leere. Durch mein Zimmer wabern Lichtstrahlen, die sich ihren Weg durch das Rollo erkämpft haben. Tanzende Staubkörner säumen ihren Weg durch das Zimmer. Ich fühle nichts, nur die Schwere der Bettdecke. Ich habe immer dicke Bettdecken, auch im Sommer. Unter denen kann man sich am besten verstecken. Für niemanden sind die Konturen des Körpers darunter zu erkennen. Das Volumen der Decke  verschließt die Körperform vor der Umwelt. Manchmal schaut mein Kopf hervor, meistens bleibe ich darunter. Starre gegen den Bettbezug, im Dunkel in dem man nichts entdecken kann. Der eigene Körper bleibt ungesehen. Ich sehe was, was du nicht siehst. Ich sehe nur Gedanken, höre nur unendliche Stille. Wenn das Rauschen zu laut wird, greife ich neben das Bett, dort steht die angebrochene Amaretto-Flasche. Dort liegt die Schachtel Zigaretten. Das ist meine Therapie, böse Geister ausräuchern, böse Gedanken wegtrinken. Der Schatten der Lampe wandert an der Decke. Sie hat heute auch nichts besseres zu tun. Das Telefon hat sich hoffentlich bald totgeklingelt. Ich habe es von der Station genommen, in der Hoffnung der Akku versagt irgendwann. Es ist ohnehin nur meine Mutter. Kein anderer kommt auf die Idee auf dem Festnetz anzurufen. Vielleicht denkt sie ja, ich sei in der Uni und gibt es einfach auf. Ich will nichts, ich will nur schlafen. Das tue ich seit drei Tagen. Ich liege in meinem Bett in der Hoffnung der Schlaf setzt wieder ein. Den Fernseher kann ich nicht ertragen, die gute Laune, die falsche Betroffenheit, die immer wieder die nächsten Katastrophen ankündigen. Die Katastrophe ist für mich schon groß genug. Das Grau hat sich so sehr über mich gelegt, als dass ich auch irgendetwas nur empfinden könnte. Das ist die eigentliche Katastrophe. Wenn ich wenigstens heulen könnte. Doch nichts passiert, nichts regt sich, ich habe nur diesen heulenden Schnupfen, meine Nase weint. Die Augen können es nicht. Ich vermisse unbeschwerte Sommertage am See, doch diese kommen mir so verlogen vor. Haben wir uns etwas vorgemacht als wir uns nach dem Ende unserer Schulzeit geschworen haben in Kontakt zu bleiben? Sicher. Was hat es gebracht? Wir haben uns erst auf Bennis Beerdigung wieder gesehen und auch dort geschworen, dass wir in Kontakt bleiben. Die übrigen. Benni, so verloren kann man gar nicht sein, dass man die letzte Konsequenz aus seinem verkackten Leben zieht und Schluss macht mit allem. Ich brauche einen Schluck und mindestens zwei Zigaretten ohne Filter. An irgendwas muss man doch sterben. Ein Selbstmord auf Raten. Prost, Benni! Ich denk an dich. Du hast doch immer gern The Smiths gehört, wir haben auf deinem Teppich gelegen, Joints geraucht, die Schule geschwänzt. Wir hatten uns so viel mehr zu sagen als die Lehrer es je gekonnt hätten. Die haben doch eh keine Ahnung, hast du immer gesagt, in deinen Locken gewühlt und mich traurig über den Kaffeetassenrand angeschaut, dann wusste ich, dass du gleich wieder mit Hermann Hesse anfängst. Dieses unsägliche "Stufen", hast du gemeckert, das ist bei weitem nicht das beste von Hesse, "Unterm Rad" und "Demian", das ist viel besser. Frau Eva, hast du mich genannt. Nie mehr werde ich diesen Namen hören, kein anderer hat mich je so gerufen. Nie mehr werden wir auf deinem Teppich liegen und laut "William, it was really nothing" mitsingen. Nie mehr werden wir im Sommer zum See fahren und dann versuchen die Steinchen flippen zu lassen. Du hast es immer versucht mir beizubringen, bei mir machte es immer nur plopp, während dein Stein über die Wasserfläche tanzte. Ein fröhlicher, unbeschwerter Tanz mit tragischem Tod im dunklen See. Unter der Wasseroberfläche sieht man schon nach einem halben Meter nichts mehr. Ein unbemerkter Tod am Seegrund. Vielleicht hast du dir deshalb den See ausgesucht, der Ort an dem wir so viele unbeschwerte Momente hatten. Vielleicht wolltest du uns die unbeschwerte Erinnerung daran nicht lassen und bist deshalb vom Steg gesprungen mit einem Strick um den Hals. Tags: Depression, Selbstmord, Suizid, Musik, Lieblingsort
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Ich möchte ein Mensch sein
Eine kurze Notiz zu Erich Fried
Erich Fried ist nun seit über 15 Jahren tot. Seine Gedichte schenken vielen von uns noch immer Schutz und Geborgenheit, Hoffnung und Glücksmomente. Wenn ich an Fried denke, sehe ich keinen berühmten Dichter vor mir, sondern einen alten Mann, alt, häßlich, aufgedunsen, etwas gebückt. Und dennoch sehe ich immer auch die Würde und innere Größe, die er bei alldem ausstrahlt. „Ich war von Anfang an nichts als ein Mensch / und ich will auch nicht etwas anderes sein“, heißt es in seinem Gedicht „Lebenslauf“. Dieser Satz kann als ein zentrales Motiv in seinem Werk angesehen werden. „Nichts als ein Mensch“, das mag nicht aufregend klingen oder groß, und doch ist es das Kostbarste für Fried: der Mensch und die Menschlichkeit. Ob in seinen sprachreflexiven Werken, den Liebesgedichten oder seiner politischen Lyrik, Fried wirkt nie abgehoben, stets steht er mitten im Leben, zumindest mit einem Bein. Und auch wenn er in seinen Werken eine andere, bessere Welt beschreibt und beschwört, bleibt er unter uns. Er wartet nicht auf eine himmlische Gerechtigkeit, er sucht sie in dieser Welt. Es ist eine Suche nach dem „Herz der herzlosen Welt“. Er findet es im Gegenüber, im „Du“, wie er das Gedicht, aus dem das Zitat stammt, betitelt, sei es das Du der Geliebten oder das seiner Mitmenschen. Die Liebe zu dieser Welt und ihren Menschen ist immer gegenwärtig in seinem Werk. In einer Zeit, die von den Folgen des Zweiten Weltkriegs und später der atomaren Bedrohung des Kalten Krieges geprägt ist, gibt er seine Hoffnung nicht auf und seine Ideale nicht preis. Fried bezieht Position, ist streitbar, und er zweifelt immer wieder: „irren und zweifeln und gutsein“, wie er in seinem Gedicht „Du“ schreibt, das gehört für ihn zusammen, macht unsere Menschlichkeit aus. Er nimmt sein Menschsein an, mit allen Unzulänglichkeiten und Fehlern, mit aller Schwäche, die es mit sich bringt. Seine Lyrik mag oft wenig bildhaft sein, vielleicht gar trocken und spröde. Aber genau darin liegt ihre Kraft. Diesem Moment verdankt sie ihre ganz spezielle Schönheit, die weitsichtige, tiefgehende Klarheit der Sprache, mit der er auch Alltäglichkeiten festhält und ihnen so Bedeutung zuspricht. Und seine Nüchternheit ist nie sachlich, immer kann man Wärme aus ihr herauslesen. In seinem Gedicht „Ich“ schreibt er: „Ich möchte ein Mensch sein / und leben wie Menschen leben / und sterben wie Menschen sterben“. Das hat er geschafft. Und in seinen Worten bleibt er auch weiterhin in dieser Welt.
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_Calliope_
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Und wenn du bald in den Himmel kommst
Wenn zu Kaffee & Kuchen geladen wird. Auswirkungen von Vollkornwaffeln & Kinderphantasie auf 12 Monate im Kampf mit dem eigenen Körper.
10 Vollkornwaffeln, mit Rohrohrzucker gesüßt, stehen auf der Kaffeetafel. Jeder der vier Plätze ist besetzt, jeder Gast benutzt seine Hände um die einzelnen Herzen auseinander zu reißen und sie in Richtung Mund zu führen. Man beißt ab, kaut wenige Male bevor der nächste Bissen ansteht. Nach fünf Minuten bin ich bei Portion Nummer zwei angekommen und nehme, eine sehr weiche, aber noch warme Waffel vom Stapel. Die letzte Waffel über hat niemand etwas gesagt. Jeder war mit abreißen, zum Mund führen und kauen beschäftigt. Sogar mein Neffe Moritz war in Gedanken verloren. Als ich nun die nächsten fünf Minuten im vorraus ähnlich plane, zu dem Zeitpunkt als die zweite Waffel den Teller tangiert bricht mein vierjähriger Neffe das Schweigen „Und wenn du dann bald in den Himel kommst Tina, kannst du dem Christikind sagen, was ich mir zu Weihnachten wünsche?“ Der von mir zum Mund geführte Waffelbrocken gleitet, nein kriecht gefühlte 2 Minuten meine Speiseröhre hinab, bevor ich Moritz antworten kann. „Schau, wir haben schon November und der Arzt sagt, dass wenn die Operation gelingt, dass mir noch viele Jahre bleiben, vielleicht werde ich sogar wieder ganz gesund und muss erst in vielen Jahren in den Himmel.“ Für Moritz scheint das nicht die richtige Antwort gewesen zu sein und er fühlt sich durch meine Unbereitschaft noch vor Weihnachten in den Himmel zu gehen, verletzt „Der Opa von Michel war auch krank und ist ganz schnell in den Himmel gekommen. Michel sagt, dass sein Opa dem Christkind beim Geschenke packen für Weihnachten helfen kann. Wieso kann die Tina, dass nicht auch Mama?“ Meine Schwester schaut mich mit Tränen in den Augen an und versucht eine Entschuldigung zu stammeln bevor mein Schwager ins Geschehen eingreift und vielleicht etwas zu laut dabei wird „Moritz, die Tina wird noch nicht sterben und das ist auch gut so, denn wir wollen sie bei uns haben und nicht beim Christkind.“ Moritz ist durch die gewählte Lautstärke seines Vaters verschreckt und zupft das letzte Herz seiner Waffel in mikroskopisch kleine Stückchen, die wie er nun selber erkennt, zu widerlich wirken, als das man sie noch essen wollen würde. Er schiebt sich danach langsam von der Kaffeetafel weg, rutscht vom Stuhl hinunter und kommt zu meinem Platz. Den Kopf noch auf den Boden gerichtet murmelt er etwas vor sich hin, was ich nicht verstehen kann. So nehme ich diesen kleinen Mehlsack-ähnlichen Körper hoch und setze mir den Moritz auf den Schoß. Dabei lehnt er sich mit seinem Lockenkopf gegen meine Schulter, schaut in Richtung seiner kleinen Schwester und sagt „Ich hätte ja auch die Lina zum Christkind geschickt, aber die kann noch nicht sprechen und da die Mama meint, dass du immer alles bekommst was du willst, dachte ich“ ... Moritz hört auf zu sprechen und schaut mich an“ Was dachtest du Räuber? Das die Tina mal eben dein Weihnachtsgeschenk für dich klar machen kann, wenn sie sowieso bald in den Himmel geht?“ Moritz drückt die Locken vom Hinterkopf auf meine Wangen und nickt energisch. „Tja, Sportsfreund, wir können ja zusammen den Wunschzettel schreiben. Und alles was das Christkind nicht vorbeibringt kauft dir die Tina, wenn sie in einem Jahr noch nicht im Himmel ist, ok?“ Das Kopfnicken des kleinen Mannes ist so heftig, das meine Wangen durch das Scheuern erröten. Somit ergänze ich meine to-do-Liste an diesem Nachmittag um die unteren drei Punkte: - geeigneten Onkologen aufsuchen - gesund werden - Fallschirmsprung - Millionär heiraten (Spiezeug ist teuer) - Spielzeugabo buchen - Keine Vollkornwaffeln mehr essen, beim nächsten Mal gibt es Cupcakes, die schmecken wenigstens und wenn die der Moritz zerpflückt: Respekt! Denn eins ist sicher, in einem Jahr bin ich `ne Menge Geld los und dem Himmel kein Stück näher, tut mir leid Moritz auch das nächste Jahr über wir die Tina dem Christkind nicht helfen können.
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Kathrin_Hartmann
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„Lass uns Freunde bleiben“
Eine echte Freundschaft nach der Beziehung ist möglich. Wenn man die Trennung richtig verarbeitet hat
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Brief an eine Freundin
rgendwo zwischen hier und jetzt haben wir uns verloren
Irgendwo hat mich das Gefühl verlassen, du wüsstest wer ich bin. Irgendwo hast du dich verloren – und ich mich. War es dein Weg, den wir gegangen sind und nicht unserer? Du hast mich verletzt. Ich will nicht davon anfangen, dass du nicht da warst, als ich dich brauchte. Ich rede davon, dass du mich verletzt hast, mehr als du dir vorstellen kannst – und ich spreche davon, dass du es nicht einmal gemerkt hast. Und die Erkenntnis, dass es nie anders war – nur ich war anders. Man hat mir geraten, nicht über die große Enttäuschung und den Schmerz zu sprechen, weil es nicht zu dir durchdringen wird. Weil du nicht mehr sensibel genug bist – weil du einen dicken Mantel angezogen hast, um nicht zu spüren. Und ich kann das verstehen. Wo kann man denn solche Mäntel kaufen. Aber ich bin nun mal ich – und ich kann nicht anders. Eine Freundschaft ist nur soviel wert, wie sie an Ehrlichkeit verdient. Ein Stechen, direkt im Herzen, es will nicht schwinden, gräbt sich tiefer. Tränen laufen die Wangen herab, mischen sich mit dem Schweiß an Verzweiflung , der Angst, Die nackten Füßen berühren den kalten Boden, zittern, tasten sich langsam voran, völlig ohne Kraft. Der Kopf findet keine Ruhe, Gedanken kreisen ohne Ziel, ohne Ende. Diese Suche nach Verstehen, nach Erklärung, die Verwirrung. Parabeln. Man bleibt nicht immer dort wo man ist, denn manchmal ist es besser zu gehen. Was hält mich? Es ist schwer Gefühle zu bekämpfen, doch was tun, wenn keinen Ausweg gibt. Still im Geheimen verbleiben, warten. Manchmal helfen Lieder die Verzweiflung zu bekämpfen, sie für kurze Momente zu vergessen, kleine Siege, nicht von langer Dauer, aber real. Ich wünsche mir nur, dass du mich in Momenten vielleicht vermisst, vielleicht begreifst, was ich dir wert war, mit all dem, was ich dir geben konnte. Ich wünsche mir in deinem ganzen Chaos, beim Fortgehen, mit Stella…und wie sie alle heißen, dass es doch mit mir anders war, irgendwo wertvoller, ehrlicher, verstandener. Du wirst es nie sagen, aber ich wünsche mir nur, dass es in kurzen Momenten so ist. Du wirst immer über allen „schweben“..zumindest die Erinnerung der vielen vollen Momenten, der gemeinsamen Tränen, der gemeinsamen Wut. Dem gemeinsamen Ringen nach einem glücklichen Leben. Das Gefühl von „Zu hause“. Doch irgendwann zwischen dem hier und jetzt haben wir uns verloren.
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Winter in der Stadt
Herr Doktor, was ist es denn?
Jenny wacht morgens auf und hört dem Traum beim Verschwinden zu. Er geht meistens so gegen fünf, halb sechs, bevor sein Geruch die Kissen richtig durchdrungen hat. Erinnern zwecklos. Er geht, und auch weniger leichtfüßig hinterließe er auf diesem Frost keine Spuren. Der Winter ist in der Stadt. Der Traum, Jenny in die Küche, die Uhr viel zu schnell. Alles geht. Und sie ja schließlich auch. „Auf Arbeit?“, fragt die Tante von gegenüber übern Hof, Schadenfreude in ihrem aufgeblasenen Gesicht. Jenny bleibt bravkurz stehen, nickt, kickt gegen kalt mit den Füßen und geht dann weiter ohne nochmal zu grüßen. Aber sie hat’s ohnehin gesehen. Der Frost malt Eisblumen nach Kältegraden auf Scheiben, die da drinnen ihr Leben nach Zahlen. Oder Buchstaben, ist egal. Hauptsache Vorschriften. Ob von Fernsehzeitung oder Amt - zumindest die humpelnde Taube im Treppenhaus findet: Drauf geschissen. Seit Tagen krebst sie da rum. Muss man in so einer Situation nen Arzt holen? Jenny geht weiter. Stellt sich vor. Herr Doktor, was ist es denn? Mit verzogenem Mund, der Ausdruck des Ekels vollkommen angemessen: Dem Viech fehlen die Flügel. Hmmm… Der Arzt nimmt sich die Zeit , den Schaden zu betrachten. Das muss so. Protokoll, Anamnese, Befund: Sie verwese. Genesung? Eher ausgeschlossen. Jenny in der Bahn, Jenny im Getümmel, Jenny in Gedanken. Ist irgendjemand ärmer dran als wir? Ach, auch mal wieder da?, gibt Jenny zur Antwort. Schon ist er wieder fort. Sie schnuppert ihm nach, aber die Kälte verschluckt alles, letztendlich auch den Tag. Jenny wieder dort, die Adresse steht im Pass. Jeder Schritt in die Leere im Kopf ein kleiner Aderlass. Es tröpfelt langsam: Wie heute, gestern, wird’s auch übermorgen sein. Denkt Jenny. Die Taube ist noch da, zappelt schwach. Warum dann nicht einfach ins Treppenhaus legen?, sagt sie zu ihr. Na morgen. Morgen könnte ja anders sein. Jenny legt sich abends ins Bett und wartet auf ihn. Er kommt meistens so gegen Mitternacht. Aber heute? Jenny zieht sich die Decke übern Kopf. Vielleicht steckt er fest, der Frost legt Vieles lahm. Der Winter ist in der Stadt.
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CurlySue87
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Die Leere & Fülle eines Koffers
Zeit ist vielleicht auch der einzige Gegner, der einem so viel Selbstzweifel geben kann, dass man nie genau weiss, ob man sich richtig entscheidet....
Es passierte eine Zeit lang gar nichts in mir und doch so viel. Zeit ist vielleicht auch der einzige Gegner, der einem so viel Selbstzweifel geben kann, dass man nie genau weiss, ob man sich richtig entscheiden wird. Jeder von uns kennt dieses Gefühl, wenn die Zeit von allein entscheidet, wie schnell oder langsam das Ultimatum vor der Tür steht, um dich für die wichtigsten Entscheidungen deiner Zukunft abzuholen. Manchmal steht es im Anzug, einer passenden Krawatte und polierten Schuhen vor deiner Tür, um dich in dem prachtvollsten Kleid aus deinem Schrank einzusammeln, um dann mit dir einen erfolgreichen und glücklichen Weg einzuschlagen aber manchmal....überrascht es dich so unerwartend, fordernd und mit einer Härte, dass man sich eingestehen muss, dass sich vieles ändern wird und man beginnt zu zweifeln, ob einem der nicht fertig gepackte Koffer ausreichen kann, um den Weg in die neue Zukunft einzuschlagen. Ich stehe nun mit so einem halb gepackten Koffer voller Erinnerungen meines Lebens und dem Traumkleid, welches mich seit vielen Jahren begleitet, vor einem Spiegel neben der Haustür. Ich stelle fest, dass der linke Schuh zu klein und der rechte Schuh zu groß ist, um in Zukunft bequem darauf laufen zu können. Mein Schmuck, den ich täglich trage passt nicht mehr zu diesem Kleid und genau dieses Kleid hat wohl über die vergangenen Jahre mehr und mehr Risse erlitten, die mich jetzt im Spiegel klein und glanzlos erscheinen lassen. Meine Panik, die in mir hochsteigt geht in Verzweiflung über, weil jeden Moment das Ultimatum klopfen wird. Ich fange an, jede noch so kleine Mimik und Haltung meines Egos im Spiegel zu hinterfragen und fühle wieder diese Leere & Fülle meines halb gepackten Koffers und weiss nicht, wieviel genug ist von den Erfahrungen, die ich aufgeben muss und denen, die ich geschafft habe einzupacken? Es ist also stets die Zeit, die mir Selbstzweifel eintrichtert als sei ich eine Weihnachtsgans, die ihr Leben bis zum Ihrem Schicksalsende fristet. Gefangen in einer Leere, die für Aussenstehende als "Lauf des Lebens" abgestempelt wird. Überfordert mit der Fülle dieser kurzen Daseinsberechtigung meine eigenen Entscheidungen zu treffen, um am Ende doch wieder den "Lauf des Lebens" als bittersüßes Symphonieorchester in meinem Ohr ertragen zu müssen, welches manchmal lauter und manchmal leiser den Ton der rasenden Zeit angibt. Ein Ton, der mir die Länge der Verzweiflung wiedergibt, wieviel Zeit mir noch bleibt, die alten Löcher aus der Vergangenheit in meinem Kleid zu flicken, meinen Alltagsschmuck in das richtige Licht zu rücken und die Schuhe stehen zu lassen, um barfuß einen neuen Weg einzuschlagen?! Doch zuletzt stehe ich wartend und bereit vor der Tür. Stets mit einem perfekt gepackten Koffer, der wohl ständig seine Fülle & Leere ändert aber niemals das Gewicht der eigenen Stärke und dem Vertrauen an eine wundervolle Zukunft verlieren wird. Tags: Zeit Alltag Gedanken, Zukunftsängste, Zweifel, Entscheidungen fürs Leben
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Michael_Ebert
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Mathe-Quiz
Du dachtest immer, Mathe brauchst du nie wieder? Doch! Im NEON-Mathe-Text.
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TraumtaenzerIch
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Frühlingstage atmen.
Ich kann es riechen, das Glück der hellen Tage.
Ich kann ihn spüren, den Frühling, den nahenden Sommer. Ich kann ihn riechen.Die Sonne, die hell am klaren blauen Himmel steht. Kein Dunkelblau, kein Blau das den Kummer in mir weckt. Sondern helles Blau, so blau wie das Meer, so blau wie man das Kinderzimmer für das herannahende Glück streicht. Es ist ein fröhliches blau, es macht den Weg frei für die schönen Gedanken, für das frei fühlen. Ich kann es riechen, das Glück der hellen Tage. Es riecht nach Sonne, nach frisch gemähten grünen Wiesen, nach Blumen, nach im Wind flatternder Wäsche, nach Obst, nach Lagerfeuer, nach sternenklaren Nächten und vielleicht auch ein bisschen nach dir. Ich lebe in diesen Zeiten von den Frühlingsgefühlen, vom dir näher kommen und mich wieder entfernen. Vom Spaß machen und Kummer vertreiben. Ich bin beeindruckt wie wunderschön diese Welt sein kann, wenn die Sonne leise ihre Strahlen auf die Erde scheinen und sich die Hoffnung nicht mehr vertreiben lässt. Die Depression der Wintertage ist vergessen und die Zeit ist bereit für Träume und für deren Verwirklichung. Ich schaue hoch zu den Zuckerwattewolken und genieße die Wärme die mich ausfüllt, die mich komplett macht, die mir gefehlt hat. Mein optimistischer Positivismus kennt für Momente keine Grenzen und ich fühle mich so stark wie nie. Ich glaube das ich mit dir glücklich sein könnte, aber ich bin es auch ohne dich. Und das fühlt sich gut an. Wir sind alleine und genau aus diesem Grund sind wir es nicht, weil WIR sind immer mindestens zwei und das ist immer mindestens einer zu viel zum alleine sein. Es könnte sein das schwere Zeiten kommen, also ist es unsere Aufgabe diese Zeiten mit Liebe und Glück zu füllen. Ganz alleine dafür ist jeder von uns verantwortlich, sich selber glücklich zu machen wir haben ungefähr 698880 Stunden Zeit dafür in unserem Leben. Also könnten wir jetzt beginnen, zu zweit oder alleine. Ich fange jedenfalls jetzt mal an. Ich werde mein Denken ein wenig einschränken und mein Handeln dafür ausweiten, ich werde nicht mehr vor lauter denken, den Stillstand akzeptieren. Ich gehe raus und atme den Frühlingstag , die gute Laune, den ersten Schritt zum Fortschritt. Ich mach's mir mal bequem auf der Sonnenseite des Lebens, ich werde sie so schnell wohl nicht mehr verlassen. Und doch erlaube ich mir an den Regentagen auch mal die Decke über den Kopf zu ziehen, weil dann kann es auch auf der Sonnenseite mal kalt werden. Ich probiere dann ganz langsam zu atmen bis all die Regentropfen weggeweint sind und meine Lunge genug Luft hat um die Regenwolken weiterzupusten. Nur so ist es möglich das Glück auch wirklich zu schätzen. Auch ein Clown hat mal schlechte Laune immer nur lachen und sich und andere glücklich machen macht eben müde. Und so sorgt auch das Wetter mit seinen Jahreszeiten dafür, das wir Zeit haben zum durchatmen und Luft holen. Aber der Wetterbereicht verspricht viel für die nächsten Wochen, es kann nur gut werden. Tags: Glück, frühling
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blablalu
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Hölymöly.
Lange Zeit nun war ich frei, frei von irritierenden Liebesanwandlungen…
Erfolgreich konnte ich mein Ego mit oberflächlichen Flirtereien füttern - und das genügte mir. Bis dato. Wie oft schon hatte ich diversen Jünglingen die Chance gegeben mein angeschlagenes Herzchen zum beben zu bringen und wie oft wurden mir Stücke aus eben solchem herausgerissen. Zertrampelt. Zerstört. Verstört. Habe mich nie auf einen gewissen Typ Kerl fixert. Keiner meiner (Pseudo-)Lover glich annähernd dem anderen, weder optisch noch charakterlich. Man kann nicht sagen ich hätte es nicht versucht. Jedes einzelne mal scheiterte es allerdings, bevor sich überhaupt nur annähernd eine Beziehung entwickelt hatte. So langsam kenne ich den Verarbeitungsprozess: Trauer. Selbstzweifel. Wut. Verachtung. Leere. Ein-wieder-aufbäumen (fast alle kamen sie mindestens 1 mal noch - wohl im Notstand-Zustand - angekrochen). Genugtuung. NEXT. Jeder Einzelne hatte mich zwischen 2/3 Wochen bishin zu einem Jahr an diesem ermüdenden Hirngeficke gekostet. Es frustriert. Irgendwann war ich es einfach leid wieder zu investieren und mich zum Opfer meiner Gefühlsexplosionen bzw. der unberechenbaren Launen und widersprüchlichen Handlungen der männlichen Wesen zu machen. Ich erkürte mich schließlich selbst zu meinem eigenen Helden und konzentrierte mich auf meine Interessen, machte kompromisslos mein eigenes Ding. Der ein oder andere „Interessent“ diente mir lediglich zum aufmotzen meines Egos. Ich flirtete ganz ordentlich durch die Gegend - immer mit dem triumphierenden Gefühl „Ach, DU Bürschchen kannst mich eh nicht haben“. War absolut unempfänglich für Verfänglichkeiten. Das ging wirklich lange gut. Ich war glücklich, ohne das ganze Liebes Auf und Ab. Hott und Hü ohne mich, ihr Esel! Ich belächelte geradezu die Beziehungsdramen im Bekanntenkreis und bemitleidete die unzähligen Fremdschäm-Päarchen, die sich so krampfhaft aneinanderklammern. Ich war soweit zufrieden mit meinem Leben, inklusive meiner vielen, guten Freunde, mit meinem aktiven, unabhängigen Freizeitleben und mit der Tatsache nur auf mich selbst vertrauen zu müssen. Und nun, nun hängt mein gesamtes Selbstbewusstsein ganz unverhofft wieder am seidenen Faden. Dabei habe ich meine Schmetterlinge sogar noch ganz gut im Griff - sie sind in Start-Position, aber mein Verstand zügelt ihre Flügel - bereit wären sie, wild umherzuflattern, aber noch, noch hab ich sie unter Kontrolle. Ein herzallerliebster Kerl mit einem umwerfenden Charisma ist derzeit dabei meinen Kopf, ja, mein komplettes, egozentrisches Weltbild zu verdrehen! Alles wäre prinzipiell allerbestens. Es ist wahnsinnig schön, wenn wir uns sehen: Nächte voller Leidenschaftlichkeiten, Süßholzgeraspel und mehr… wir reiten auf derselben Welle und doch fehlt irgendetwas, dass uns zu UNS macht. Ich kann nicht orten, was zwischen ihm und mir steht und das macht mich verdammt verrückt. Schlaflos. Kirre!! Nun bin ich wieder reingerutscht in den absoluten Wahnsinn aus göttlichen Glücksgefühlen und nervenzermürbenden Selbstzweifeln. Jede Sekunde länger, in der ich nichts von ihm höre, fühle ich mich hässlicher und male mir aus, wie er in jenem Moment gerade seinen unglaublichen, verdammt fesselnden Charme an anderen Mädels wirken lässt - ahhh, Finger weg, Bitches!!! Denke rund um die Uhr an ihn. Begehre ihn so sehr. Fürchte er spürt das genau und genau das gibt ihm die Sicherheit, die ihn in die gemütliche Macht-Position versetzt. Er hält die Fäden in der Hand und ich bin seine Marionette, sein Püppchen, dass er spielerisch umhertanzen lassen kann oder in sich zusammenfallen lässt. ER bestimmt den Verlauf in diesem ganzen Theater. Habe ihn womöglich zuviel bestätigt; zu viele Komplimente gemacht; bin zu verfügbar. FUCK. Egal wie sehr ich mir mein Hirn zermartere, werde wohl nie herausfinden, was genau in seinem hübschen Lockenköpfchen vorgeht. Kann nur hoffen und warten. Nehme mir vor, das nächste mal wenn wir uns begegnen noch viel hübscher, lustiger, überraschender und schöner für ihn zu sein und ihn um Kopf & Verstand zu „lieben“ - bis er Sternchen sieht, jawohl! Und vielleicht, aber nur vielleicht, gesellen sich zu den Sternchen ja dann auch bei ihm möglicherweise ein, zwei Schmetterlinge… hach, schön wärs.
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Birdman123
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Weihnachten allein
Und dann bist da du. Immer noch. Du gehst nicht weg. Aus meinem Kopf. Warum hab ich dich eigentlich besucht, so kurz vor Weihnachten?
Weihnachten allein. Schon wieder. So gerne hätte ich jemanden zum gern haben. Viel zu hoch sind meine Ansprüche. Anscheinend. Mit wenig gebe ich mich nicht zufrieden. Es muss schon alles sein. Ich suche nach tiefen Gefühlen. Dabei ist zu suchen danach sinnlos. Und dann bist da du. Immer noch. Du gehst nicht weg. Aus meinem Kopf. Warum hab ich dich eigentlich besucht, so kurz vor Weihnachten? Nach einem halben Jahr, in dem ich schon dachte, dich vergessen zu können. Warum ludst du mich ein? Damit du mir von deinem Freund erzählen kannst? Wie er dir auf die Nerven geht? Ich bin traurig. Ich würde dir gern ein so viel besserer Freund sein. Und du weißt es. Doch ist dein Herz bei ihm. Mein Herz ist allein. Alle sagen, ich sei so liebenswürdig und fröhlich. Doch ich fühle mich allein. Weinachten allein. Schon wieder. Dabei bist du immer noch da. Und ich weiß nicht einmal, ob du gut für mich wärst. Ob du mich glücklich machen könntest. Ob ich dich glücklich machen könnte. Ich denke schon. Aber ich weiß auch etwas. Ganz genau. Ich will dich. Doch umso mehr, desto weniger bekomme ich von dir. Ich weiß nicht. Spielst du mit mir? Oder bist du wirklich so verzweifelt, wie du schon einmal sagtest? Vor einem halben Jahr? Wir sehen uns wieder. Schüchtern. Lächelnd. Und dann fängst du an zu reden. Viele Sachen davon wünschte ich gar nicht zu hören. Viel einfacher wäre es. Ohne ihn. Doch er ist da. Ich denke, er liebt dich. Doch liebst du auch ihn? Könntest du mich lieben? Warum, frage ich mich. Warum ist da sofort dieses Vertrauen zwischen uns? Nach Monaten ohne richtigen Kontakt. In denen ich dich glauben ließ, ich hätte dich vergessen. Du meldest dich. Selten, aber regelmäßig. Warum? Ich will dich. Ich will mit dir schlafen. Ich will dich lieben. Du ziehst mich an. Ich weiß nicht warum. Es ist selten. Dass ich jemanden finde, mit dem ich an Weihnachten zusammen sein möchte. Ich möchte dir so viel geben. Willst du nicht auch? Soll ich kämpfen? Soll ich aufgeben? Dich vergessen? Weihnachten allein. Tags: Weihnachten, Verliebtsein, Anziehung, sex, Nähe, Zuneigung
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Schattenfaenger
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Fette Sau
Alter, wie konnte er nur auf die rauf. Das ist ja abartig…
Es ist die Stelle, an der ich aufhöre zu lesen. Es ist bei Weitem nicht der geschmackloseste Kommentar. Und es folgen noch ungefähr 34 weitere. Ich atme tief durch und versuche herauszufinden, was das in mir auslöst. Neben dem Drang, die schlimmsten Rechtschreibfehler zu korrigieren, bin ich unsagbar wütend. Und verletzt. Auch wenn ich das vor mir selbst nicht gern zugebe. Dass sich ganz nebenbei noch eine gewisse Faszination in mir ausbreitet, wie detailverliebt und pubertär nach Beifall heischend diese Mittzwanziger sich gegenseitig in ihren Beleidigungen zu übertrumpfen versuchen, bemerke ich erst nach und nach. Es geht um mich, in all diesen Kommentaren. 157 sind es insgesamt. 18 Menschen, die sich ausgiebig über ein Bild von mir auslassen, dass sie eigentlich nie hätten sehen sollen. Und das sie auch nichts angeht. Es ist kein Nacktfoto. Es ist einfach privat. Und mein Exfreund hat es nicht für nötig gehalten, es wenigstens in einem versteckten Ordner auf seiner Festplatte zu verstauen. Seine „Freunde“, die nur eben mal kurz an seinem Rechner waren, haben es nicht für nötig gehalten, die angeregte Facebookdiskussion darüber im Privaten zu führen. Ich wurde sogar ganz charmant und einladend auf dem Bild markiert. Neben „Deutsche Panzer“ und „Ekelhaft“. Fast bin ich mir sicher, dass diese Profile extra deswegen angefreundet wurden. Es ist wahr. Ich bin dick. Fett. Übergewichtig. Adipös. Und ich bin die Letzte, die das Gegenteil behauptet. Mir ist bewusst, dass das nicht gesund ist. Und mir ist bewusst, dass es Menschen gibt, die das nicht attraktiv finden. Aber das müssen sie auch nicht. Ich finde behaarte Hintern nicht attraktiv. Oder Leute, die sich jedes Wochenende ins Wachkoma trinken und das auch noch als ihre prominenteste Qualität ansehen. Und letzteres ist mindestens genauso ungesund. Allerdings nehme ich mir allein deswegen noch lange nicht die Freiheit heraus, diese Menschen als abartig zu bezeichnen. Als widerlich oder ekelhaft. Denn selbst, wenn ich sie nicht anziehend finde bin ich mir doch der Tatsache bewusst, dass sie ganz wunderbare Menschen sein können. Und die schönen jungen Männer, die meine Persönlichkeit auf meinen Körper reduziert haben, sind für mich so gar nicht attraktiv. Und wenn ich schon auf das Körperliche reduziert werde, dann will ich es nicht so oberflächlich und halbgar haben. Dann will ich, dass es folgendermaßen klingt: Es ist wahr. Ich bin dick. Aber ich bin auch weich. Ich bin warm und anschmiegsam. Ich habe volle Lippen, schöne Augen und große Brüste. Wenn jemand mich fragt, dann kann ich an den meisten Tagen sagen… Ich bin schön.
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Sonntagsdepression
Fröstelnd schäle ich mich aus der Bettdecke, wische die Tränen aus meinem Gesicht...
...und mache mich über den kalten trostlosen Wohnheimsboden den langen Flur entlang auf den Weg zur Toilette. Die Toilette ist karg und trostlos, ein Gefühl von Ekel und Kälte überkommt mich. Ich halte meine Hände unter den Wasserhahn. Kaltes Wasser, ich spüre jeden Tropfen wie er aufschlägt, abperlt und von meinen Händen tropft. Es ist Sommer, es ist Sonntag und ich friere. Ich gehe wieder zurück ins Zimmer, setze mich an den Schreibtisch um diesen Artikel hier zu schreiben. In der Hoffnung mich von mir selbst zu befreien. Sonntag. Ein verfluchter einsamer Sonntag. Und diese fürchterliche Sinnlosigkeit. Dabei hat dieser Tag so hoffnungsvoll begonnen. Bin aufgestanden. Habe meine Blusen gebügelt, mir ein Mittagessen mit exakt 337,6 kcal gekocht, mich an den Schreibtisch gesetzt, meine Unterlagen vor mir und beschlossen zu lernen. Das war vor genau 6 Stunden. Mir wird bewusst, dass seit sechs Stunden das gleiche Lied läuft und komme mir noch viel elender vor. Montag bis Freitag geht das Leben so schön seinen geregelten Gang, aufstehen, arbeiten, heimgehen, abendessen, duschen, lernen, schlafen,... Und dann nach fünf Tagen voller Ordnung, stürzt alles auf mich ein. Ich quäle mich mit unsinnigen Fragen in einem unsinnigen Leben. Warum das alles? Warum mache ich das? Will ich wirklich das was ich hier mache? Die Antwort heisst immer wieder ja. Dabei weiss ich im tiefen inneren ganz genau, dass das hier alles nicht mein Leben ist. Dass ich nicht glücklich bin. Dass ich in einer Welt gefangen bin, die ich mir selber zurecht gelegt habe. Dass ich nicht mutig genug bin auszubrechen. Oder wenigstens zuzugeben, dass ich nicht die bin, die ich vorspiele zu sein. Dass Uni, Arbeit, Karriere nicht meine Welt ist, dass ich dafür nicht wirklich mein Leben hergeben will. Vielleicht hätte ich doch lieber Kunstgeschichte oder Philosophie studieren sollen. Geographie hätte mich auch interessiert. Ich lasse mich schon wieder gehen. Fühle mich einsam in meiner kleinen beschränkten Welt. Dabei wollte ich soweit hinaus. Immerhin ist es schon fast 19 Uhr, die Realität holt mich gerade langsam wieder ein, fängt mich wieder auf. Nachher noch kurz duschen gehen, mir meinen Essensplan für nächste Woche schreiben. Maximal 1000 Kalorien sollen es sein. Dann noch eine Stunde lernen und um 22 Uhr schlafen gehen mit der Gewissheit, dass fünf Tage voller Organisation und Ordnung vor mir liegen. In denen ich wieder allen beweisen kann, dass das was ich mache meine Erfüllung ist. Und die Arbeit mein Leben ist. Vielleicht betrinke ich mich auch heute Abend. Habe noch ein bisschen Sekt und Bier im Kühlschrank. Da sperre ich mich dann immer in mein Zimmer, fange an, eine Glas nach dem anderen zu trinken, ziehe mich nackt aus und genieße das Gefühl des Rausches.
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FrankFrangible
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D´ Gschicht vom Fotzaleggrhondle
‚Die Geschichte vom Schoßhündchen‘ oder ‚Vieles hört sich auf Schwäbisch schlimmer an als es ist‘
(Vorsicht, die gesprochenen Passagen wurden von einem handelsüblichen, kostenfreien, internetten Sprachübersetzungsprogramm übergesetzt und sind entsprechend versyntaxt) Es waren einmal zwei schwäbische Freunde, Georg und Jürgen, sie machten Urlaub auf Malle. Beide waren Straßenreinigungsbeauftragte der Stadt Ulm und zelebrierten ihren jährlichen gemeinsamen Urlaub in dem sie alle Arten Alkohol ihren geweiteten Körpern zuführten. Eines Tages erwachten sie am Strand von Platja de Palma und wurden gewahr, dass sie bereits seit mehreren Stunden ihrem Blut wichtige Promille entzogen, durch Schlaf. Um den Pegel der Erträglichkeit (nüchtern war kein gemeinsamer Urlaub erstrebenswert) wieder zu erlangen, stürzten sie sich auf alle Gefäße die sich da um sie herum angesammelt hatten, doch selbst die Neige war zu Neige geronnen. Da begab es sich, dass all zu dieser Zeit eine Kalebasse, nein eine Amphore, nein eher eine Phiole, an Land gespült ward. Sogleich stürzte sich Georg, auch Schorsch genannt, beherzt auf das vermeintliche Fläschchen um ihm spirituosiellen Inhalt zu entlocken. Doch was er durch zerren, ziehen, zaudern, zähnefletschen, zürnen, zu Tage brachte, war eine nebulöse Wölke, eher ein Wölkchen, aus dem sich sogleich eine Halbperson, Halb-Dschinn/Halb-Wölkchen-Unterleib, formulierte. Georg: Boah, Gug Mol Jirgen, do isch a Flaschagoischd! (Übersetzung: Hussassasa, Schau einmal Jürgen, da ist ein Geist aus einer Phiole!) Jürgen: Heidenei, Do derf mr ons gwies was wünscha! (Heiden Ei, da sind für uns bestimmt ein paar Wünsche frei) Der Dschinn, ein gar lustiger Geselle, der alle wichtigen Weltsprachen beherrschte und deshalb auch Schwäbisch, war über das Ansinnen der Beiden gar herzlichst erheitert und wollte ihnen und sich nicht den Spaß verderblichen: Geist: Griaß God, Männr, i häd drei Winsch fr jeden von eich frei. (Guten Tag, die Herren, ich würde euch drei Wünsche feilbieten) Georg: Hasch des ghärt, dr sell schwätzt schwäbisch. (Hast du das vernommen, derjenige welcher spricht unseren süddeutschen Akzent) Jürgen: Ja, leck mi am Fidele, wenn e des net ghert het, dät i des net glauba. (Ja, leck mich am Arsch, wenn ich das nicht vernommen hätte, würde meiner einer das nicht für möglich halten) Georg mutig zum Geist: Ja was schwätsch du so a scheas schwäbisch? (Ja was sprichst du so ein schönes Schwäbisch?) Geist zu Georg: Wer elles kenna ka, sod au a schwäbisch kenna. (Wer alles kennen könnte sollen tun täte, sollte auch schwäbisch können) Jürgen: Du Schorsch, ´etzt sod mr mid dem wenscha afanga. (Du Georg, jetzt sollten wir mit dem Wünschen anfangen) Georg: Ja, do wünsch i mir glei a Goldochsa. (Ja, da wünsch ich mir sofort ein Goldochsen) Kaum ausgesprochen steht eine stattliche Ochsenfigur neben ihnen, aus purem Gold. Jürgen: Noi, Goischd, du Segl! A Biier! (Nein, Geist, du hirnverbrannter Volltrottel! Ein Bier!) Die Ochsenstatue verdampft und an seiner Stelle steht ein kühles Heineken, frisch gezapft. Beide, Georg und Jürgen im furiosen Duett: Noi! Goischd, du Depp! A richdigs Biier, a Goldochsa Bier! (Nein! Geist, du Doofie! Ein richtiges Bier, ein Goldochsen Bier!) Geist: Ja, sagads doch glei. (ja, sagt es doch gleich) Das Heineken zerplatzt und ein ganzer Kasten Gold Ochsen Bier steht vor den Beiden ehemals weiß-, nun rotbehäuteten Schwaben. Beide nehmen sich eine Flasche, öffnen, und prosten sich und dem Geist zufrieden zu, nach einer Weile des schweigens und trinkens, schweigens und trinkens, schweigens und trinkens, erinnern sie sich des wünschens. Georg: Du Jirgen, was winschen wir uns itzat? (Du Jürgen, was wünschen wir uns jetzt?) Geist: Noml was winscha? Des warrad doch scho drei Winsch! (Noch mal was wünschen? Das waren doch bereits drei Wünsche!) Jürgen: MoMomentle, no et so hudla, so schnell schiasat Preißa net! (MoMomentchen, nur nicht so hetzen, so schnell schießen die Preußen nicht!) Geist: Gwinscht isch Gwischt, an goldana Ochsa, a Bier ond a Goldochsa Bier. Drei fedde Winsch, feddig. (Gewünscht ist Gewünscht, einen goldenen Ochsen, ein Bier, ein Goldochsen Bier. Drei fette Wünsche, fertig!) Georg: Des isch abr a bissale schnell ganga! So kasch ja au et sei, i kei de glei ens Meer widr nei! (Das ist aber ein bisschen schnell gegangen! So kannst du doch nicht sein, ich werfe dich gleich ins Meer zurück) Geist belustigt: Z oinzige was ihr eich no wenscha kedad, wär: sich verwandla en a Dir. (das Einzige was ihr euch noch wünschen könntet, wäre: sich zu verwandeln in ein…) Jürgen aufgebracht: Was fr a Dier? A Scheißhausdier? Du schpensch wohl? Had di Sonn gschdocha? Had dir a Vogl ens Hiera neigschissa? (Was Für eine Türe? Eine Scheißhaustüre? Du spinnst wohl? Hat dich die Sonne gestochen? Hat dir ein Vogel ins Hirn heineingemacht?) Geist: I moin a Dir ond koi Dier, a Moggale odr a Suggale odr a Geggale. (Ich meine ein Tier und keine Tür, ein Kälbchen oder ein Schweinchen oder ein Hühnchen.) Es beginnt das gleiche Prozedere wie vormals, die beiden überlegen, trinken, überlegen, trinken, überlegen trinken und sprechen unüberlegtes aus: Jürgen: A Seeadler, i hau scho emr a Seeadler sei wella, so majesdädisch ibr da Bodasee kroisa, des häd scho was. (ein Seeadler, ich wollte schon immer ein Seeadler sein, so königlich über den Bodensee kreisen, das wäre was.) Geist: Koi Problem, ond du, Schorsch, a Tiegr? (Kein Problem, und du, Schorsch, ein Tiger?) Georg: Noi, om Gods Willa, koi so bleedr Tiegr. (Nein, um Gottes Willen, kein so blödes Katzenvieh. Geist: A Sugl? (Eine Sau?) Georg: Noi Geist: A Hiiisch? (ein Hirsch?) Georg: Noi Geist: A Aff? (ein Affe?) Georg: Etz lammr doch mei Ruah, etz lass me ibrlega. (Jetzt lass mir doch meine Ruhe, jetzt lass mich doch überlegen.) Der Geist war viele Jahre in seiner Phiole gefangen, er musste lernen zu warten, musste sich Geduld antrainieren. Geist: (zorad/zornig) Hemlhergozdondrwedr, wia lang soll e no wada? Des wed doch et so schwer sei, zom wissa en was fr a Dirle i di verwandla sod. Derf i dier an Vorschlag macha? (Himmelherrgottdonnerwetter, wie lange soll ich noch warten? Das wird doch nicht so schwer sein, zu wissen in was für ein Tierchen ich dich verwandeln soll. Darf ich dir einen Vorschlag machen?) Georg: Ja, was? (Ja, was?) Geist: a Fotzaleggrhondle (ein Schoßhündchen) Georg erbost: A Fotzaleggrhondle? Isch dei Hira en deam Fläschle blieba? (Ein Schoßhündchen? Ist dein Hirn in diesem Fläschchen geblieben?) Geist vertraulich: Ibrleg doch mal. So a Fotzaleggrhondle wed emmr am Busa omananddraga. ´S kriagt z beschd Fuddr. Duad Leid mid seim Gläffa omanandhonza. I sag dir´s, so a Fotzaleggrhondle hod z beschde Leba. (Überleg doch mal. So ein Schoßhündchen wird immer am Busen umhergetragen. Es bekommt das beste Futter. Tut die Leute mit seinem Gekläffe herumkommandieren. Ich sag dir, so ein Schoßhündchen hat das beste Leben.) Jahre später treffen sich ein Seeadler und ein Chihuahua zufällig am Strand bei Überlingen. Georg/Chihuahua: Servus Jirgen, wia gods? (Hallo Jürgen, wie geht´s?) Jürgen/Seeadler: Servus Schorsch. Am Aafang war´s scho schea, dui Weide, so omanand zom fliaga, des isch a absolude Freiheit. (Am Anfang war es schon schön, die Weite, so umher zu fliegen, das ist die absolute Freiheit.) Georg/Chihuahua: Abr? (Aber?) Jürgen/Seeadler: Abr dann, ma isch halt ellaweil alloi. Ond dia ganze Meis ond Hasa, dia hend alle an Konschddüngr von de Felder em Ranza, dia kasch et fressa ond ellaweil blos Fisch, pfuideifl. Wenn e endlich a Weible gfonda hau, dauerd dr Sex blos a bar Seconda ond wenn de Jonge groaß gnuag send, ka e me widr vrpissa. Ond? Wia gods dir so? (Aber dann, man ist halt die ganze Zeit alleine. Und die ganzen Mäuse und Hasen, die haben alle Kunstdünger von den Feldern in ihren Bäuchen, die kannst du nicht fressen und immer nur Fisch, PfuiTeufel. Wenn ich endlich mal eine Frau gefunden habe, dauert der Sex nur Sekunden und wenn die Jungen groß genug sind, kann ich mich wieder verpissen. Und? Wie geht es dir so?) Georg/Chihuahua: Wo i ibrall romkomma be! New York, Paris, Mailand, Berlin. Schdändig isch mei Schefe en dr Weltgschichd omanand. Odr Bahamas, Seychella, Kuba, elles scho gsea. Ond Fressa, nur z Feindschde vom Feindschda, Kaviar ond spanische Schenka, i hau sogar an Personal Trainer das i et z fett wr. (Wo ich überall herumgekommen bin! New York, Paris, Mailand, Berlin. Ständig ist meine Chefin in der Weltgeschichte unterwegs. Oder Bahamas, Seychellen, Kuba, alles schon gesehen. Und Ernährung, nur das Feinste vom Feinsten, Kaviar und spanischer Schinken, ich habe sogar einen Personal Trainer damit ich nicht zu fett werde.) Jürgen/Seeadler: Dann ischs ja subr, dann hoschs ja beschdens verwischt. (Dann ist es ja Super, dann hast du´s ja Bestens erwischt) Georg/Chihuahua: Woisch du warom Fotzaleggrhondle, Fotzaleggrhondle hoist? (Weißt du warum Schoßhündchen, Schoßhündchen heißt?) Jürgen/Seeadler erschrocken: Abr doch et weil …(Aber doch nicht weil…) Georg/Chihuahua: Doch! Schdändig wr e von dera Schell sexuell ausbeidad, abr ma gwehnt sich an elles. Woisch, etz isch se en am Alder do drepflad se halt au. (Doch! Ständig werde ich von dieser Saftpresse sexuell ausgebeutet, aber man gewöhnt sich an alles. Weißt du, jetzt ist sie in einem Alter da tröpfelt sie halt auch.) Du? Mir send doch emr no Freind? (Du? Wir sind doch immer noch Freunde?) Zeitungsbericht in der BILD: Jenny Elbertz – Elvertshagens Chihuahua bei einem Spaziergang am Bodensee von Seeadler entführt. (Foto auf dem die Jenny gen Himmel starrt, mit offenem Mund, offenem Dekolleté, Kleidung eine Mischung aus Lagerfeld und C&A, Modegurke des Monats. Das nächste heimlich geschossene Foto: mit der einen Hand hält sie die hundelose Leine ihres geliebten Hündchens ‚Gipsy‘, mit der anderen kippt sie sich einen Flakon Chanel No. 5 in den Rachen, dazu Schlagzeile: IST JENNY WIEDER AUF CHANEL?) Über der schwäbischen Alp entfleucht eine wundersame Allianz aus Hund und Adler der diesseitigen schnöden Welt. Unter ihnen, auf dem Federsee, zwischen Alles- und Oggelshausen, rudert ein Dschinn und schaut ihnen wohlwollend nach, wie sie am horizontiellen Firmament entschwinden.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/d-gschicht-vom-fotzaleggrhondle/1521569
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Tausche Gaumenfreuden gegen Sandmännchen
Schön aufessen, allein des Wetters wegen...
Als geduldeter Mitbewohner eines Stubentigers weiß man, dass die Auswahl und Geschmacksvarianten der Katzennahrungsmittelhersteller schier unerschöpflich zu sein scheint. Kilometerlange Regalgänge erstrecken sich in den Geschäften, die selbst von den dort Beschäftigten, nur noch mittels eines Tretrollers und ausreichend Proviant absolviert werden. Der Besuch eines Damenschuhgeschäfts wirkt dagegen schon langweilig, was die Vielfalt angeht. Als Unbeteiligter ist das Erstaunen jedenfalls riesig, warum nicht zuletzt die Frage entsteht, ob eine derartige Vielfältigkeit auch Sinn macht. Die dann erfolgende Antwort ist kaum zu glauben, aber dem Gaumen wird es langweilig und Vielfalt unterbindet dieses Verhalten. Potzblitz – Katzengaumen sind verwöhnt und benötigen abwechslungsreiches Futter als Pausenclown für den Geschmackssinn. Professionelle und auf Geschwindigkeit gedrillte Esser wissen es genau: Wer langsam isst langweilt nicht nur seinen Gaumen, sondern verliert obendrein das Turnier! Fährt man nun unter Zuhilfenahme Darwin’scher Einflüsse die Evolutionstrecke rückwärts, so kommt man irgendwann an die Weggabelung der Trennung. Dort also, wo sich aus dem Ast der Säugetiere der Mensch von den Katzen trennte. Gottlob ist das geschehen, sonst könnten Katzen womöglich sprechen und das wäre nicht zu jeder Sekunde willkommen. Vielleicht könnten sie sogar schreiben und übergäben ihre Wünsche schriftlich und in Form eines Einkaufszettels, was in ihrem Napf zu landen hat und was nicht. So ein Einkauf, der sich lediglich auf felltragende Vierbeiner mit unerbittlichem Herrscheranspruch beschränkt, kann gut und gerne den Preis eines hochseetauglichen Öltankers erreichen, wenn man sich nicht bremsen kann. Da sind alleine die Döschen und dann kommen die Knusperlies mit Huhn oder wahlweise mit Lamm und die Stängelchen in 4 verschiedenen Sorten und die Denta-Tra-la-las und die mit Käse gefüllten Snacks, die auch Opa so gerne beim Fernsehen knabbert. Und dann käme das Regal gegenüber dran. Im Gegensatz zum Menschen weiß ein Tier, wann es satt ist und beendet schlagartig die Nahrungsaufnahme. Selbst glückliche Kühe wissen es. Die Korrespondenz des Glücks über die 4 ist hier unverkennbar. 4-blättrige Kleeblätter bringen Glück; Kühe besitzen 4 Mägen – jetzt versteht man wo das Glück zuhause ist. Und Katzen besitzen immerhin 4 Beine und lassen ihren Napf umgehend links liegen, wenn sie satt sind. Menschen nicht. Menschen werden unter Androhung übelster Foltermethoden schon von Kindesbeinen an dazu gezwungen, das Sättigungssignal mit Ignoranz zu strafen, um unbekümmert weiter zu essen. Hier gilt es den Teller aufzuessen. Ihn leer zu essen ist zwar die bekömmlichere und materialschonende Variante, dennoch entspricht sie nicht den anerkannten und ernährungstechnischen Errungenschaften der Neuzeit. Allein die Aussage, dass sich aufgrund des Zustandes eines x-beliebigen Tellers das Wetter des nächsten Tages ändert, beeinflusst einen jungen Menschen stark und dennoch überlebt man es einigermaßen schadenfrei. Nicht in einem einzigen Moment zaudert der Nachhilfeesser und erfragt die Hintergründe. Wer erteilt dem Wetter Auskunft über den augenblicklichen Zustand irgendeines Tellers und wie stellt das Wetter fest, dass es sich bei dieser Aussage nicht um ein schnödes Gerücht handelt, dem man gar keinen Glauben zuteil werden lassen sollte. Wettervorhersagen sind ohnedies schon oft genug waghalsigen Charakters. Die eher konvexe Erscheinung der »Weather Girls« lässt somit vermuten, dass sie ihren Teller stets brav aufaßen und sie als witterungsaffine Belohnung, Männer regnen lassen durften. Bei anderen steht das Sandmännchen als Ziel der Vertilgungskorruption an erster Stelle. Wird die Platte leer geputzt, darf man die 14-millionste Folge von Sandmännchen schauen. Wehe die Sendezeiten würden geändert, dann brechen Dämme. Der Name will schon darauf hinweisen, dass es sich um einen, nie wirklich ausgewachsenen Mann handelt. Hieße der Hüter der Gutenachtgeschichten »Sandmann«, so könnte vielleicht ein Kiesgrubendealer hinter diesem Decknamen lauern. Aber Männchen klingt nicht nur vertrauenerweckender, sondern auch klein und gleichsam etwas hilfebedürftig. Freundlich, wohlwollend und stets bester Laune kommt er daher. Er hat viele Fans, zugeben würde es jedoch niemand. Erstaunlich ist es daher, dass man einem solch mickrigen Kerlchen so viel Last aufbürdet. „Wenn du deinen Teller nicht aufisst, fällt das Sandmännchen für dich ins Wasser..!“ Eltern sind aber auch grausam zu ihrem Nachwuchs. Zuerst zwingen sie das Kind zum Errichten eines statisch einwandfreien Fundaments für ein Leben als künftig Übergewichtiger, der das naturgegebene Sättigungsgefühl nicht mehr wahrnimmt und zum Zweiten drohen sie ihrer eigenen Brut mit der schlafraubenden Gewissensplage, schuldig sein zu können, wenn das Sandmännchen den Ertrinkungstod erleidet. Das kann nicht human sein und sollte umgehend Einzug in die »Genfer Konventionen« unter der Rubrik »verbotene Folterszenarien« finden. Rein forschungstechnisch böte das Sandmännchen Unmengen an Reservoir. So sind die Wachstumszyklen von Hühneraugen älterer Personen erheblich intensiver dokumentiert worden, als beispielsweise der Dialekt des Sandmännchens. Spricht es überhaupt und falls JA worüber? Erklärt sich das Sandmännchen womöglich mit Katzen solidarisch und schweigt dauerhaft? Jedenfalls macht es Kinder froh und das nicht erst seit letzter Woche. Auf dem Boden, auf dem Sessel oder auf dem Sofa sitzen sie dann mit rundem Bauch und verfolgen die Abenteuer besagten Feinkieseigners von kleinwüchsigem Format. Ihnen ist speiübel zumute und nur eine Dampferfahrt nach Übersee schafft ebensolche grünen Gesichter, wenn manche an der Reling stehen und in die Wogen brüllen. Kein Kind kann sagen, ob der Gedanke ans kommende Abendessen oder der Gedanke an die nächste Sandmännchen-Sendung mehr Freude erzeugt. Ungeachtet dessen nimmt man offensichtlich das vorübergehende Unwohlsein in Kauf. Je älter der Mensch wird, desto klaffender wird die Distanz zum einst so beliebten Sandmännchen. Aber die Krümel im Auge eines Erwachenden bringen die Verdrängung ohne Umweg zurück und das Sandmännchen ist plötzlich wieder gegenwärtig, wenn auch nur für wenige Sekunden. Seltsamerweise besitzt das Sandmännchen keine Freunde und hätte es welche, dürften die auch nicht größer sein als jene aus der Playmobil-Truppe. Es hat auch keine Gehilfen, keine Frau und scheinbar auch keinen Kohldampf, denn essen sieht man es noch nie.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/tausche-gaumenfreuden-gegen-sandmaennchen/785791
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Wir sind passiert, bevor wir wussten was passiert.
Casper - 20qm - Hinterland
Viel zu lang davor weggelaufen, vor dir wegzulaufen. Wir sind passiert, bevor wir wussten was passiert. Wollten mehr sein als nur Phantasien, immer nach Monstern unter'm Bett gesucht, aber fanden sie, in uns selbst eingefangen, Spiegelwelt. Auf einmal dann, lästig, stressig, Zeitaufwand , will nur noch von der Leine, lass mich renn', kann gut renn', mich kann man nicht gut kenn'. Hass es wenn du richtig liegst , bin scheinber ein Unmensch. Wo du meintest ich bin ganz weit weg, dacht ich man, ich war noch nie näher, gar keinem Menschen jemals leider getrennt. Verrückt, dass Fallen wie Fliegen ist für 'nen kleinen Moment.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/wir-sind-passiert-bevor-wir-wussten-was-passiert/1088439
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marco_frohberger
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Unsere Vision der Freiheit
Sie alle sind auf der Suche nach der Freiheit. Aber was sie finden ist nicht immer das, was sie sich wünschen. Und plötzlich sind sie da, und jetzt?
» Brennt, tobt, schäumt vor Zorn, bei Tag und Licht und Nacht und Finsternis, und geht nicht gelassen in das sanfte Nichts. « (Dylan Thomas) Sie alle sind auf der Suche nach der Freiheit. Aber was sie finden ist nicht immer das, was sie sich wünschen. Und plötzlich sind sie da, und jetzt? Diese Fragen werden sich viele stellen, die ihren Weg aus Syrien über die Türkei nach Deutschland genommen haben. Auf der Flucht aus einem Heimatland, in dem bald nicht mehr viel übrig bleiben wird außer Bombenkratern und jede Menge brach liegendes Land. Es sind Menschen wie Ahmid, die Finanzwesen studiert haben oder Muhad, die alles zurücklassen um in einem unbekannten Land etwas Neues zu finden. Den Frieden. Oder Freiheit. Dabei hinterlassen sie 20 oder 30 Jahre Leben, die sie in ein Land investiert haben, das ihre Heimat war. Das, was sie mitgenommen haben ist das einzige, das sie noch an das erinnert, was sie unter Schmerzen und Leid zurückgelassen haben. Ein Gürteltasche, ein Portemonnaie , eine Jeans und zwei Hemden. Und das, was er an hatte. Alles andere gehört zu einer Geschichte, die sie vergessen wollen. Das eigene erinnern vergessen. Die Welt ist schön. Doch schon lange sagt sie uns etwas anderes. Die Hoffnung dient uns als Antrieb, der zumeist nur noch in Freiheit funktioniert und der unser Kraftstoff zum Leben ist. Und für diese Freiheit, die in unserem Grundrecht verankert ist, auf Leben und körperliche Unversehrtheit, die Unverletzlichkeit unseres größten Guts, suchen wir eure Geschichten. Erzählt eure Vision der Freiheit. Wir suchen eure Geschichten zum Thema Freiheit. Wir wollen eure Vision der Freiheit hören. Ist das, was ihr hier gefunden habt das, was ihr euch vorgestellt habt? Habt ihr es bereut? Im Rahmen einer internationalen Ausschreibung zum Thema Freiheit suchen wir Kurzgeschichten. Aus allen Einsendungen sucht eine Jury Texte für ein Buch aus, dass im Mai/Juni 2016 im edition karo Literaturverlag, Berlin, erscheinen wird. Eine Jury aus Publizisten, Regisseuren und Kritikern wird die drei besten Texte aus den Nominierten auswählen, die mit einem Preisgeld von 1.500,00 Euro ausgezeichnet werden. Der Literaturpreis 2016 schließt mit der Preisverleihung im Rahmen des LESEN!-Festivals der Stadt Fürth ab. Einsendeschluss ist der 30. Mai 2015. Alle Infos findet Ihr unter www.antho-logisch.de oder auf facebook: antho-logisch Wir freuen uns auf deine Bewerbung. Tags: Literatur, Geschichten, Leben, freiheit
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/unsere-vision-der-freiheit/1477206
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Tobias_Moorstedt
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Wie digital ist dein Leben?
Eine große NEON-Studie erklärt die erste Internetgeneration. Plus: 33 Tipps für ein besseres digitales Leben.
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AliceD
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Nein Mann, ich will noch nicht gehn...
Die zwei Seiten der Bar - zwischen Blut und Alkohol, Liebesschwüren und Beleidigungen.
Feierabend! Wochenende!!! Lasst uns feiern! Startschuss zum Wochenende. So treffen Freitag und Samstag abends Menschen aufeinander, die es sonst eher vermeiden würden, gemeinsam in einem Raum zu sitzen. Fröhliche, junge, feierwütige Hipster stylen sich auf, bringen sich mit Musik und Alkohol in die richtige Stimmung und strömen in Scharen in die Nachtclubs, Bars und Discotheken der Stadt. Das Wochenende muss im krassen Kontrast zum monotonen Alltag stehen. Professionelle Höflichkeit weicht ausschweifenden Selbstinszenierungen. Das schüchterne Muttersöhnchen wird zum Casanova, während die für gewöhnlich hochgeschlossene Jurastudentin plötzlich nur noch in durchsichtigen Dessous bekleidet, lasziv auf Tischen tanzt. Das Nachtleben dringt scheinbar in die schwärzesten Ecken eines jeden Charakters und bringt das hervor, was am Tage zu verbergen und am Morgen danach zu vergessen versucht wird. Und dann gibt es noch die andere Seite des Geschehens. Die Barkeeper. Während die Anderen also "Feierabend" grölen, binden sie sich ihre Schürzen um und machen sich auf den Weg zur Arbeit. Sie tragen nicht nur dazu bei, dass die Feiermeute Spaß hat und sich gehen lassen kann, sie müssen es auch ertragen. Zwei Gruppen, die nachts aufeinander prallen, getrennt nur durch einen Tresen. Sie bedingen sich gegenseitig, sie begründen die Daseinsberechtigung des anderen und ohne einander sind diese beiden nachtaktiven Gruppen nicht denkbar. Und doch weiss ich, wie gut es ist, dass es diesen besagten Tresen gibt, der sie voneinander trennt. Man sagt, Menschen die in der Gastronomie arbeiten, bleiben dort hängen. Nun, ich hatte das nie vor, aus diesem Grund habe ich schliesslich Politik studiert, trotzdem arbeite ich seit acht Jahren immer wieder als Kellnerin, Bartender oder Küchenhilfe. Nicht weil ich es so gerne mag. Nicht weil ich mich berufen fühle, andere zu bedienen. Nicht weil ich es genieße, mich schamlos anbaggern zu lassen und schon gar nicht, weil ich all das auch noch mit einem Lächeln tun muss. Ich arbeite in der Gastronomie, weil ich es kann, denn entweder man ist dafür geschaffen, oder eben nicht. Das hat nichts mit Talent zu tun, sondern mit Belastbarkeit, Geduld, Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft. Das Nachtleben ist nichts für zarte Gemüter, hier wird niemand in Watte gepackt und auf Höflichkeiten wartet man vergebens. High Heels und Puderquaste kann man getrost zu Hause lassen, stattdessen empfehle ich Deo und Zigaretten. Während die Einen also härter vorglühen, als die Anderen Party machen, ist beim Nächsten der Filmriss länger als die Schlange vorm Damenklo. Hat man alles schon gehört, hat man alles schon erlebt. Gründe zum Feiern gibt es unzählige - tanzen, trinken, flirten, den DJ bestaunen, die bestandene Prüfung, die Trennung vom Ex, den neuen Job, die Kündigung, Frust oder Lust - alles ist vertreten. Und sind wir ehrlich, wer braucht überhaupt einen Grund zum Feiern? Die ersten Gäste bestellen ihre Getränke in freudiger Erwartung. Nüchtern sind sie immer wieder überrascht über die hohen Preise, die sich seit Jahren nicht verändert haben und knappsen beim Trinkgeld. Je länger der Abend jedoch wird, desto besser schmeckt das Bier, der Geldbeutel sitzt sowieso lockerer und die Freundin scheint ohnehin bereits mit Betreten des Clubs in Vergessenheit geraten zu sein. Auch die Sprüche werden im Verlauf des Abends weder origineller, noch überzeugender. "Einmal Luft rauslassen!" - in Verbindung mit diesem erwartungsvollen Glanz in den Augen, der offenbart, dass Mann sich an dieser Stelle nicht vorstellen kann, dass mir dieser Schenkelklopfer tatsächlich schonmal zu Ohren gekommen sein könnte. Andere Witzbolde, die mir gerne mal ihre leeren Gläser auf den Tresen donnern und äußerst lässig "Nochmal das Gleiche!" bestellen, bekommen von mir immer äußerst höflich, ein frisches, leeres Glas. Mit Strohhalm und einem Lächeln, versteht sich. Wobei ich grundsätzlich noch dankbar sein sollte, dass diese Gäste überhaupt noch so etwas wie einen Satz rausbringen. Andere verlassen sich nämlich gerne darauf, dass Barkeeper Gedanken lesen können und bemühen sich nicht einmal, den Mund auf zu machen, sondern ringen sich höchstenfalls mal ein Kopfnicken ab. Wer diesen Job macht, weiss, worauf er sich einlässt. Das heisst aber nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss. "Ey!" und "Haaaaaallooooo" arbeiten schon lange nicht mehr bei uns an der Bar, und "Schatzi" und "Süße" blicken dir höchstenfalls tief in die Augen, Mausepups, und verweisen dich mit einem Lächeln darauf, dir 'ne Nummer zu ziehen. Achja, und Geldwedler sind natürlich meine allerbesten Freunde. Am frühen Morgen dann wird das Geld ohnehin nur noch so über den Tresen geschmissen, ganz gleich, was das letzte Getränk kostet: "Baby, der Rest ist für dich!" Wie zwei Getränke fünfzig Euro kosten konnten, wird deutlich, wenn Betrunkene, nicht mehr Herr ihrer Sinne, geschweige denn ihres Portemonnaies, bereit sind, ihr letztes Geld für einen Schnaps oder eine Telefonnummer herzugeben. Mein Gewissen hält mich davon ab diese Situation auszunutzen, mein Geduldsfaden hingegen ist regelmäßig kurz vorm Reißen, wenn um sechs Uhr morgens das Licht angeht und die Meute gemeinsam einstimmt: "Nein Mann, ich will noch nicht gehen." Der Mensch der dieses Lied geschrieben hat, war gewiss kein Barkeeper und wird sein Leben nun auch bestimmt nicht in der Gastronomie fristen müssen. Seit fünf Jahren stehe ich nun also hinter der Bar eines Nachtclubs. Als Barkeeper ist man nicht nur Getränkeausschänker und Geldeintreiber, sondern auch Kummerkasten, Streitschlichter und Kuppler. Während ich in einem Augenblick die coolste Frau der Welt bin, weil ich ganz nebenbei mehrere Weizenbier gleichzeitig einschenke, ist diese Coolness so schnell auch wieder verflogen, wenn meine Hose reisst und ich bei jeder Drehung zum Kühlschrank meinen Schiesser-Slip präsentiere. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich bei gekonnten Charmeoffensiven rot werde und wie eine 16-Jährige zu kichern beginne, bis mein Gegenüber sich auf den Tresen übergibt. Dann kann ich mir endlich die Gummihandschuhe überstreifen und mir nicht nur das Grinsen aus dem Gesicht wischen, sondern mich auch des Erbrochen und meiner Naivität entledigen. Ich verstehe mich auch als Erzieher und Pädagoge, wenn ich Minderjährigen keinen Alkohol verkaufe, aber den Volljährigen dazu auffordere, die fünf Schnäpse direkt vor mir zu trinken, als Beweis, dass er sie ganz sicher nicht für seine vier minderjährigen Freunde bestellt hat. Den Gästen bleibt man wohl vor allem als Spaßverderber am Ende des Abends im Gedächtnis (falls etwas im Erinnerung bleibt). Wenn das Licht angeht und es heisst "Geht nach Hause!", kommt das feierwütige Partyvolk auf die dümmsten Ideen. Ich könnte inzwischen vermutlich ein kleines Vermögen angehäuft haben, mit dem Geld, das mir nach Ausschankschluss für "Nur noch ein letztes Bier" angeboten wurde. Ich könnte verheiratet sein, könnte einen kleinen Drogenhandel aufmachen, mit dem was mir Abend für Abend im Tausch gegen Alkohol angeboten wird. Könnte ganz groupielike in Tourbussen bekannter Bands schlafen und doch stehe ich Wochenende für Wochenende hinter meinem Tresen, drogenfrei, Single und alles andere - nur nicht wohlhabend.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/nein-mann-ich-will-noch-nicht-gehn/681114
https://web.archive.org/web/20110924072316/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/nein-mann-ich-will-noch-nicht-gehn/681114
wissen
job
681,114
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DASkannNICHTklappen
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Freind und Feund
Kampf und Erlösung
Da sind keine Schatten die sich über mich legen Keine Steine die schwer auf meinen Schultern wiegen Kein Regen der das Feuer abhält vom brennen Oder zu schwere Ketten die mich einschränken Keine Mauern die mir den Weg versperren Oder fremde Stricke die an mir zerren Keine Zelle die mir die Freiheit nimmt Oder dunkle Meere auf deren Grund ich sink Man selbst ist sich der beste Freund Man selbst ist sich der beste Feind
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/freind-und-feund/918765
https://web.archive.org/web/20120809155835/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/freind-und-feund/918765
fuehlen
psychologie
918,765
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pecadomortal
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Centralia
„So eine schöne Geschichte“ , habe ich manchmal gesagt. Und manchmal hast du dann gesagt, dass du sie auch schön findest.
Ich war mal in ein Mammut verliebt. Das Mammut war wahnsinnig toll, sonst hätte es mich ja auch nicht von sich begeistern können. Es war riesig und ich habe mit meinen unschuldigen Augen zu ihm herauf geschaut. Eines Morgens bin ich aufgewacht und mir ist aufgefallen, dass ich nicht in der Steinzeit lebe. Ich bat das Mammut mir mein Herz zurück zu geben. Und wie es eben mit der Zeit so ist, saß dieses kleine Stück Gold irgendwann wieder an seinem Platz. Das hat lange gedauert. Ich dachte, wenn ich so eine aufwendige Herztransplantation überlebt habe, kann mir keiner mehr was. Da war ich also mit meinem Herz. Wir beide verstanden uns nie so besonders gut und außerdem wäre es ja auch schade so etwas goldiges für sich alleine zu behalten. Dachte ich. Als mich dann eines Tages aus der Mitte deiner Augenfältchen diese Funken ansprühten, ist mein Herz abgehauen. Ausversehen glaube ich, denn ich merkte es anfangs gar nicht. Aber ein Mensch kann doch ohne Herz gar nicht leben und man stellt irgendwann fest, dass im Bauch so komische Sachen vor sich gehen. Heute weiß ich wie das ist. Durch die Höhle, die eigentlich das Goldstück beherbergt, hat einfach über Nacht eine Horde Schmetterlinge Unterschlupf gefunden. Die sind gar nicht mehr gegangen, stattdessen haben sie sich freudig gepaart und vermehrt, haben aus der kleinen Höhle einen bunten Frühlingstag gemacht. Und alles das war so neu. Mein kleines Herz schrieb mir ab und zu eine Karte. Es ging ihm wirklich gut bei dir! Ich weiß es ist kompliziert, vor allem brauch es viel Aufmerksamkeit. Es beschwerte sich in den Karten öfters darüber, dass du viel zu oft Achterbahn fahren gehst. Aber es wollte bei dir bleiben und das fand ich gut. Irgendwann war alles gar nicht mehr so neu, nur noch besonders. Wir waren glücklich. Du, ich, meine Schmetterlinge und mein Herz., das sich bei dir eingenistet hat. „So eine schöne Geschichte“ , habe ich manchmal gesagt. Und manchmal hast du dann gesagt, dass du sie auch schön findest. Eines Tages starb ein Schmetterling. Wisst ihr wie laut das ist? Ziemlich. Es ging so schnell, dass ich nicht wusste wie ihm geschieht. Aber es war laut, so laut, dass das Geräusch ewig in meinen Ohren hallte. Dann schickte das kleine Goldstück wieder eine Karte. Karten brauchen leider immer ein paar Tage bis sie den Empfänger erreichen. Manchmal zu lange. Als ich die Karte las, war es zu spät. Mein kleiner Goldschatz war tot, du hast ihn einfach so, kaltblütig abgemetzelt. Die Schmetterlinge kreichten erneut betäubend, als du mir mein kleines Herz zurück in meine Hände legtest. Ein kleines Häufchen Elend. In tausend Scherben glänzte es in meiner Hand. Sie schimmerten wie die Tränen, die unaufhaltsam aus meinen leeren Augen schossen, wie die Funkeln aus deinen Augenfältchen, die sie einst trafen. Der Frühlingstag ist kalter Winter geworden und legt den Rest meines Körpers in tiefe Ohnmacht. Ist man eigentlich ein Mensch, wenn man so etwas zustande bringt? Also ein Mammut würde das nicht schaffen.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/centralia/1483483
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fuehlen
liebe
1,483,483
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Elendstourist
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Übertragung unterbrochen,...
Kritisch und Lustlos,...
Meine Berechnungen hatten sich bestätigt, ich brauchte keine Hilfe mehr, mir war es gelungen einen Rein-Raum zu erschaffen, jenseits der Vorstellungskraft all jener Beteiligten, welche eben nur auf ein perfide geplantes Ablenkungsmanöver hineingefallen waren, all diese Opfergaben für den Satan waren wohl nur zu verlockend,... Im Normalfall werden in der Realität Erfahrungswerte gemacht, welche beim Schlaf dann eben Eingang in die Traumebene des Betroffenen finden, bei mir war dies aber nie so gewesen, wenn man wirklich beabsichtigt hätte, Unsterblichkeit in den Träumen eines Kindes zu erlangen, war man daher eben einfach nur an sich selbst gescheitert, da diese Erfahrungswerte nie auf die Ebene der Träume übertragen wurden und so ist man eben im Traum davon vollkommen abhängig zu erachten, sich selber so zu verhalten, wie es sich der Betroffene eben vorstellen kann, somit hätte man nun selber dafür gesorgt, wenn dem Individuum Handlungsweisen altbekannt und unveränderlich vorhersichtlich erscheinen, diese Erfahrungswerte so in dessen Vorstellungen selber zu projizieren. Schon als Kind habe ich nie geträumt, zumindest nie bewusst, aber in den letzten Jahren hatte ich ein massives emotionales Trauma erlitten, ohne jede logische Ursache dafür reell in Betracht ziehen zu müssen, entsprechend meiner Ansprüche daran, hatte ich diese Situation eben auch selber verursacht und hatte somit zu jedem Moment, immer die absolute Kontrolle darüber selber gehabt und diese längst schon als tot erachtete Ebene meiner Träume wurde wieder befüllt mit Licht, mit Wasser, mit Nahrungsmitteln, sogar mit dem Leben selbst, welches nur in den vorstellbaren Bahnen agieren konnte, welche ich selber dafür immer so gebilligt hatte. Im Normalfall sind gewisse Erfahrungswerte immer möglich, aber ich hatte eben einfach das System manipuliert, damit keine reelle Person überhaupt jemals damit in Zusammenhang zu erachten ist, die Anerkennung eines Mentors wurde somit für alle verwehrt, ähnlich einem Ausbildner für den Kampfeinsatz, der ich somit selber sein musste, da alle meine Aktionen, für mich persönlich, nur mit mir selber assoziiert werden konnten, ähnlich vergleichbar mit einem, der einfach mit dem goldenem Löffel im Mund geboren wurde und genau wusste, wie man diesen auch zu verteidigen hatte, sollte man so jemand seines Vermögens berauben und auf ganz subtil versuchen, diesen mit dem geraubtem Vermögen zu beeindrucken, wäre so jemand wohl kaum beeindruckt, sondern nur von sich selbst verblendet und seinem eigenem Reichtum, aber dieser emotionale Erfahrungswert, sein Ansehen für eine eigene Leistung jemals auch wirklich authentisch verdient zu haben, wäre dabei für immer verloren gegangen und man wird nur noch mit Substituten davon vollgestopft und ausgestopft, weil man diesem wohl auch selber diese authentische Anerkennung verwehrt hatte, wofür man daher eben auch keine authentische Anerkennung mehr verdienen kann, sicher kann man natürlich versuchen, mit brutaler Gewalteinwirkung auf rein körperlicher Ebene diese Anerkennung zu erhaschen, aber intellektuell kann diese einfach dabei nicht mehr empfunden werden, es war eben eine höchst flüchtige Essenz, im Normalfall ähnlich der Anerkennung zum eigenem Vater, eine Praktik welche bei Gehirnwäschen gerne Anwendung findet, die Betroffenen werden gefoltert und gequält, bis diese rein körperlich gar nicht mehr anders können, als sich zum Peiniger hingezogen zu fühlen, um auf ihre Erlösung zu hoffen, allerdings wäre dieser dafür eben auch reell anwesend und man wäre von Angesicht zu Angesicht damit konfrontiert, wodurch sich das Bewusstsein seine Lage auch logisch erklären kann, aber in diesem Fall, wurde genau dies verhindert, der Betroffene kann keinen reellen Verursacher mehr dafür erkennen, ausser sich selbst und somit ersetzt sein Ego, wovon im Normalfall andere Menschen profitieren könnten und diese Erfahrungswerte können somit nicht aus der Realität, auf die Traumebene übertragen worden und sind somit eben auch nicht verfügbar, wodurch man eben verflucht ist, sich auf der Ebene der Träume nur so verhalten zu können, wie's sich der Betroffene selber eben noch vorstellen kann, weil dieser heikle Moment nie stattgefunden hatte, um auf die Ebene der Träume übertragen zu werden, flüchtig wie ein Gas, ist so ein Moment auch kaum mehr künstlich herzustellen, es ist diese authentische Anerkennung eines Untergebenen, für die Leistung des Vaters, welche ich niemals empfinden konnte, es ist die Anerkennung unter Gleichgestellten, welche somit für immer verloren zu erachten ist, weil ich diese nur für mich selbst gelernt habe zu empfinden und trotzdem bin ich der Meinung, diesen Verlust war es mir wirklich wert dafür zu opfern, denn vielleicht gibt's dadurch noch Hoffnung für die Menschheit. Ich hatte nie Träume, vielleicht insgesamt drei bisher davor mein ganzes Leben lang, wenn ich so überlege, nur wiederfuhr mir in den letzten Jahren dieses massive emotionale Trauma, das dunkle Märchen auf der Ebene meiner Träume wurde wieder zum Leben erweckt, ohne das Risiko für mich, jemals wirklich persönlich oder emotional authentisch ohne Vorbehalte beeindruckt sein zu müssen, kein rechtlicher Titel oder ein abgeschlossenes Studium kann mir diese Freiheit jemals nehmen, wie auch, wenn man von so Jemand sowieso nie ernstgenommen wird und eben einfach nur an ein Bett fixiert wird, ohne jeden Respekt für den Betroffenen selbst, wird eben nur der eigene falsche Stolz eines Herrenmenschen dabei genährt, der sich selber dazu erhoben hat, andere erniedrigen zu müssen, aber echte authentische Anerkennung kann man sich davon nicht mehr erwarten und genau diesen Wert, musste ich vernichten, denn dazu wurde ich gezwungen, nur um sich einen Wert gemäß einem Ideal zu verdienen, welches man dabei so in Frage stellte, unter Verwendung von subtileren Methoden, wodurch diese Erfahrung wohl unwissentlich dabei selber vernichtet wurde. Meine individuellen persönlichen Probleme waren wohl wirklich äusserst speziell und ich hatte allzu oft versucht mich mit den Behörden und Staatsorganen darüber zu kommunizieren, da ich der Meinung war, meine subjektive Wahrnehmung wurde bei meiner individuellen medizinischen Betreuung einfach gar nicht berücksichtigt, nur um mich selber dessen auch zu versichern, damit dem auch garantiert weiterhin so sein musste, um weiterhin mein Mantra dazu zu beten, wie wenn man eine selbsterschaffene Götze dabei so umgangen hätte, dass man sich deren authentische Anerkennung gar nicht verdienen könnte, für all diesen wertlosen Besitz hinter dem man sich versteckte, um nicht dafür geliebt zu werden, worauf man sich selber gar keinen Reim machen konnte. Es ergab sich die optimale Lösung für mein Problem, die meisten Menschen wären ohne Problem in Leibeigenschaft zu halten, wie Sklaven, solange sie sich dabei nicht selbst zu hinterfragen, oder eben in Frage zu stellen haben und immer brav einen Schuldigen dafür bezeichnen können, der Verantwortliche, irgendjemand muss wohl die Macht dazu mal gehabt haben, so vegetieren sie meist eher noch lieber in Sorge um ihren beruhigenden Reichtum dahin und doch hätten sie sogar die Welt beherrschen können, schon zu oft war ich mit diesen Zusammenhängen konfrontiert worden, nur um wieder von einer eher homogen erscheinenden demokratischen Mehrheit schadenfroh angegrinst zu werden, in hoffnungsloser Verzweiflung mit der Erkenntnis alleine, wieder einmal nur in den Spiegel geblickt zu haben, denn die Fratze die mich da höhnisch verlachte, war nur meine Eigene gewesen. Aber nun war es mir das Prinzip, worum's mir ging, diese einzigartige Möglichkeit, dem von Menschenhand einst erschaffenem System so ein götzenhaftes Bild zu verleihen und die Sklaverei dann wieder einmal nur einfach allzu menschlich institutionalsiert von mir selbst losgelöst abzuheben, als nicht in meiner Macht stehend zu ändern, um es letztendlich so wie eine Matrix davon losgelöst autark weiterhin für sich selbst arbeiten zu lassen, denn wer's nicht im Kopf hat, der muss es eben in den Beinen wissen, um vielleicht wirklich einmal eine Welt dadurch zu erzeugen, in der die freie Wahl auch ein Recht darstellt von dem man zu gebrauchen wüsste, nicht nur der vergesse Abfall von Brot und Spielen, dem Pöbel ist eben zu geben, wonach dem Pöbel auch verlangte, denn ich selbst wäre wohl auch wieder davon versucht und meine Reaktion wird wohl wieder ähnlich ausfallen, da ich mich zu hinterfragen habe, um zu erkennen, wer ich bin. Ein faszinierendes Detail, wegen dem ich schon seit ewig in einem Paradoxon konserviert für die Ewigkeit gefangen bin, denn was meine Familie niemals bei mir schaffen konnte, kann jemand Anderer dann eben auch nicht mehr zustandebekommen, aus einem einfachem Grund, da mein Selbstbewusstsein schon von Vornherein so untergraben wäre, dass man davon eben leider diese Anerkennung authentisch nie bekommen konnte, denn immerhin hätte ich mich dafür wohl auch irgendwie als Mann fühlen müssen, aber mein Selbstwertgefühl wurde mir von meiner Familie eher in Frage gestellt und gemäß meiner Herkunft, bevorzuge ich daher die Flucht nach Vorne, da meine psychischen Probleme natürlich eine ärztliche Diagnose zur Grundlage dokumentiert besitzen, allerdings gäbe es eben auch eine Therapie nicht gemäß Schulmedizin, die prognostizierten Symptome sind mir auch durchaus bekannt, im Normalfall begehen die meisten Schizophrenen im Endstadium entweder Selbstmord, oder sterben einfach aus irgendwelchen in Zusammenhang mit der Erkrankung zu erachtenden anderen Gründen, vergessen zu essen und verhungern einfach, ohne irgendeinen Willen sich wieder dazu zu zwingen etwas zu essen, der Welt zum Trotz einen Tag länger zu leben, darauf sollte man sich wohl vorbereitet haben. Aber bei Berücksichtigung meiner individuellen Eigenheiten oder eben der subjektiven Wahrnehmung der Situation, vor allem auf intellektueller Ebene und im sozialem und emotionalem Kontext, wäre es sofort ersichtlich, warum so jemand in so einem Zustand sowieso nicht dazu fähig ist, wirkliche Anerkennung für jemand Anderen zu empfinden, weil man einfach nie gelernt hat so etwas zu empfinden, auch nicht für sich selbst, aber man findet sich zumindest selber authentisch dabei, auch bei schlechtem Selbstwertgefühl, untergrabenem Selbstbewusstsein, aber unter Berücksichtigung von Ursache und Wirkung, kann man sich so jemand gegenüber eben so verhalten, wodurch man fast schon einer Chimäre gleichkommend erscheint, welche in ihrem Verhalten dann einfach gar nicht mehr als menschlich interpretiert werden kann, wodurch das bewusstseinslähmende Leichengift in diesen Spinnennetzen von sozialem Gefüge letztendlich bei dem Betroffenem selbst seine Wirkung verliert und damit ist derjenige selbst zur Ursache geworden, wenn's ursprüngliche Wunder vom intellektuell wegen der Intelligenz geistig allem höchst überlegenem Menschen längst nur noch allzu fadenscheiniges Märchen darstellt.
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laserklasse
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blaue Laserstrahl der 300mW Laser
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King-Lube-III
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Kältetod
Es wäre vermessen zu behaupten, ich würde ihn kennen, aber er kennt mich, denn wir begegnen uns täglich.
_Jetzt, im Winter, sehe ich ihn, aber er mich nicht, weil er morgens noch eingerollt im Schlafsack und ein paar Decken an der Hauswand liegt und schläft oder sich wenigstens nicht bewegt, um seinen Energiehaushalt möglichst gering zu halten. Mir ist jeden Morgen kalt, trotz meiner Hightech-Goretex-Jacke, Himalaya erprobt. Gott, denke ich, die Jacke hält das vielleicht aus, aber ich nicht. Wie macht er das? Das erste Mal traf ich ihn Karneval, als er stark alkoholisiert im nassen, kalten Rinnstein lag und ich ihn fragte, ob alles in Ordnung sei. Ich wollte ihm helfen aufzustehen, aber er wollte nicht. Ich fragte, ob ich ihn irgendwo hinbringen könne und er erwiderte, er warte auf sein Taxi. Ich lachte und sagte: »Klar, und ich bin der Karnevalsprinz.« Seitdem nennt er mich Prinz und ich nenne ihn Jupp. Das macht man so in Köln. Ich überredete ihn, sich wenigstens auf eine Bank zu setzen, während er auf seine Kutsche wartete und vermutlich, um mich endlich los zu werden, willigte er ein. Seitdem sehe ich ihn jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit gehe. Im Frühjahr winkte er mir manchmal schon von weitem zu und rief: »Der Prinz kütt!« und ich gab ihm ein paar Euro mit der Warnung, sie nicht zu versaufen. Er versprach, nur das andere Geld zu vertrinken und von meinem Geld Blumen zu kaufen. »Für wen?«, fragte ich und er antwortete: »Vüür et Jrav.« Eines Tages im Sommer, als ich vor Hitze fast unbekleidet zur Arbeit krauchte und er in seinem Allwetter-Parka und barfuß auf seiner Decke saß, rief er mir zu: »Isch han hück Jebootsdag.« und streckte mir eine Flasche entgegen. Eigentlich war ich in Eile, wie jeden Morgen, aber dieses eine Mal wollte ich eine Ausnahme machen, setzte mich zu ihm und trank mit. Er erzählte aus seinem Leben: Vor seiner Zeit auf der Straße, als er noch Lehrer für Geschichte und Philosophie war und ich glaubte ihm kein Wort, aber wie er stundenlang gewandt von Hegel, Descartes, Plato und Wittgenstein und ihren Theorien dozierte, überzeugte er mich. Schließlich offenbarte er mir seine Geschichte: Wie es dazu kam, dass er nach einem Motorunfall seine Frau, seine Wohnung und seinen Job verlor und von heute auf morgen auf der Straße stand und von dort niemals mehr zurück kam. Mittags trottete ich betrunken nach Hause und meldete mich für den Tag von der Arbeit ab. Ich war deprimiert, wie schnell man aus dem Leben gerissen werden konnte. Völlig schuldlos. Und wie wichtig es ist, eine Familie und Freunde zu haben, die einen auffangen, egal was ist. Ich nahm mir vor, jetzt öfter mit Jupp einen zu trinken und mir von seiner wunderbaren Welt erzählen zu lassen und ihm Mut zuzusprechen, doch noch einen Versuch ins geregelte Leben zu wagen, ihm anzubieten, zu helfen und zu unterstützen, gemeinsam einen Weg von der Straße zu finden. Aber wie das so oft mit guten Vorsätzen ist und wenn man sowieso keine Ahnung hat, wie das denn gehen sollte, jemanden von der Straße zu holen: Es blieb, wie es war. Er rief von weitem: »Der Prinz kütt.« und ich ermahnte ihn, nicht alles zu vertrinken. Eines Tages, im Herbst, noch bevor ich ihn grüßen konnte, kam mir eine junge Frau genau auf seiner Höhe entgegen. Wir versuchten beide zur selben Seite auszuweichen und standen uns vis-a-vis gegenüber. Überrascht blieben wir stehen und sahen uns an. Ich weiß nicht, wie lange dieser Moment gedauert hatte, aber wohl zu lange, denn Jupp sagte plötzlich: »Et hätt e Auch op dich jeworfe und dich do jenau jetroffe, wo et Hätz is.« Wir lachten. »Dä Prinz un et Funkemariechen.« Das war der Anfang einer großen Liebe mit Jupps Segen. Es verging kein Tag, an dem Jupp nicht nach »Mariechen« fragte, was sie so mache und wie es ihr ginge und ob ich auch immer nett zu ihr sei, weil sie doch auch so ein »lecker Mädsche« wäre und dass ich gut auf sie aufpassen sollte, wie auf meinen Augapfel und dass wir doch Kinder bekommen müssten und wenn wir heiraten würden, dann käme er sogar in die Kirche, obwohl er von dem »Drissverein« keine Meinung hatte und im alten Rathaus sollten wir heiraten, da wär es am schönsten und dann schwieg er und dann dachte er nach und dann nickte er und trank. Heute Morgen war es arschkalt. Das Thermometer kratzte an der Minus zwanzig Grad Marke und mein erster Gedanke war: »Jupp.« Etwas schneller als sonst, machte ich mich auf den Weg zu Arbeit, diesmal mit einer Thermoskanne heißen Kaffees. Mariechen rief noch: »Grüß schön!«, da spurtete ich schon los. Doch als ich an die Stelle kam, an der Jupp sonst immer haust, erwartete mich gähnende Leere. Ich blickte mich um, aber keine Spur von ihm. Keiner, den ich hätte fragen können. Mit Sack und Pack war er verschwunden. Keine Decken, keine leeren Flaschen, kein Einkaufswagen. Nichts. Wie leergefegt. Ich stand eine halbe Stunde ratlos herum, bis ich meinen Weg in Gedanken fortsetzte. Ich hoffe, er ist nicht weit gegangen. Ich bete, nicht für immer. Auf meinem Schreibtisch steht die Thermoskanne. Der Kaffee ist noch warm. Vielleicht treffe ich ihn. Irgendwann. Irgendwo. Und dann werde ich ihm erzählen, was mir Mariechen diese Nacht ins Ohr geflüstert hat. Sie hat »Ja« gesagt. Ganz leise.
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Patzerlein
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Kulturbanausen in Köln.
Wenn Kulturbanausen von´s Land beschließen, ein klein wenig Kultur zu genießen....
Wenn Kulturbanausen von´s Land beschließen, ein klein wenig Kultur zu genießen, und sich den frühen Abend versüßen, auf 67 m stehend auf dem Dom, fast Tränen vergießen. Zitternd vor Kälte, strahlend vor glück. Glücksmoment!- Wie ihn kaum einer kennt, das hinuntersehen auf das städtische treiben und wie Köln im Lichtermeer versinkt. Das Betrachten von Menschen, die so klein scheinen wie Reiskörner, die ihr Unwesen auf dem steinernen Pflaster treiben. Der Himmel zum Greifen nah und der Rhein so tief unterhalb. Atemberaubend. Schön. Neu für Kulturbanausen von´s Land. Die Reise geht weiter in die Museen dieser Stadt, dort wo der Herr Picasso seine Kritzeleien ausgestellt hat. Der liebe Andy Warhol ordentlich Verwirrung stiftet und der Expressionismus den kleinen Menschen erreicht, wenn die Aussage "Is dat Kunst oder kann das wech?!" den Raum entzweit. Zu viele Eindrücke für einen Kulturbanausen von´s Land. Deshalb lässt er sich durch romanische Kirchen führen und verführen, um sich doch wieder zum Dom verleiten zu lassen. Oder vielleicht noch einmal über den Rhein, auf der Hohenzöllernbrücke entlang, wo für viele ihre Liebe begann und besiegelt mit einem schloss auch hält ein Leben lang. Kitsch, den der Kulturbanause nicht kennt. Weiter gehts durch enge Gassen mit Cafés deren Papiertassen die Aufschrift "Starbucks" tragen und der Clown auf seinem Burger kaut. Dabei stets das Auge nach oben gerichtet, wo der Dom seine Turmspitzen wie ein Kompass ablichtet. Der Kompass, der der Orientierung auf die Sprünge hilft und dem Kulturbanausen nach langen Tagen jedes mal den Weg zu seinem Bettchen zeigt. Quasi als einen kleinen Gute-Nachtskuss für den tapferen kleinen Banausen in der großen weiten Welt. Tags: studienfahrt, kulturbanausen
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Amnesty-Jugend
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Deine Freiheit ist meine Freiheit
Amnesty, Das Erste, das Digitalprogramm Einsfestival und die Söhne Mannheims wollen wissen, was Freiheit für Dich bedeutet.
Zeige uns anhand eines kurzen Videoclips, was Deine Vorstellung von Freiheit ist! Schicke uns Deine Pantomime, Deinen Actionsport draußen im Freien, filme Tiere in Freiheit, eine beeindruckende Landschaft, ein Peace-Zeichen aus Körpern geformt, einen Bastel-Workshop für Origami-Vögel oder oder oder... alles was Dich und uns an Freiheit denken lässt ist willkommen! Die besten Beiträge werden in einem Amnesty-Werbesport zur Musik der Söhne Mannheims zu sehen sein. Einsendeschluss ist der 09. Oktober. "Wichtige Links zu diesem Text" Mach mit bei der Videoaktion zum 50. Geburtstag von Amnesty International! Weitere Informationen zur Teilnahme an der Aktion findest du hier.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/deine-freiheit-ist-meine-freiheit/682964
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NieOhne
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F43.2
...
F43.2 steht da auf diesem dünnen Papier. Es ist so ein Papier, bei dem sich die Schrift durchdrückt, so ein Druck-Papier. Ich sitze in diesem sehr großen Sessel. Er ist weich. Im Zimmer ist es angenehm. Der Luftbefeuchtern summt. F43.2. „Depression bei frühem Verlassenheitstrauma“. Aha. Denke ich bei mir. So heißt das also. So lässt sich nun also mein bisheriges Leben zusammenfassen. Unter F43.2. Das ist die ICD-10-Ziffer. Eine Ziffer um anderen Ärzten mitzuteilen, was mit mir ist. Ich starre weiter auf dieses Blatt. Und kann es kaum glauben. Ich dachte mein ganzes Leben sei so, weil ich so sei, so halt. So wie F43.2 sagt. F43.2. bedeutet, dass es nun isoliert steht. Dieser Block da. Er hat eine Ursache. Dieses schwarze Loch was sich auftut und mich immer wieder packt. Diese Erklärung für diesen überwältigenden Schmerz der sich immer wieder hochkocht. Und auch in Wut umschlägt. Der diese Verlassenheitsgefühle plausibel macht. Ach da kommen die also her. Von F43.2. Diese Frau, sie ist eine Psychoanalytikerin, sie ist sehr schlau. Sie schaut mich über den Rand ihrer Brille an. Kennt ihr Analytiker? Die sind nicht wie normale Menschen. Die sind sehr abgefahren, und sehr smart. Meine Analytikerin ist es offensichtlich. Sie hat in Windeseile einen Namen gefunden für das, was ich ihr erzählt habe. Ganz ruhig sagte sie das. So als wäre es das normalste der Welt. Mit etwas näselnder Stimme fragt sie: „Wenn das kein Trauma ist, Frau Amanda, was ist es denn dann?“ Ich zucke mit den Schultern. Trauma. Aha, ohweia. Das klingt schwer. Das klingt nach Krieg und Tod. Nach Notstand, und Verzweiflung. Ja, mit Verzweiflung kenne ich mich gut aus. Stimmt schon. Sehr gut sogar. Und mit Todesängsten und zerstörerischer Wut auch. F43.2, ich habe es nun offiziell. Ich bin eine F43.2. Seit meinem vierten Lebensjahr also. Genau. Verlassenheit, wo die herkommt? Ja das habe ich mich auch immer gefragt. Mittlerweile ahne ich es. So ganz schemenhaft kann ich es nachbilden und der Kopf malt, er kontrolliert, will das unsagbare rationalisieren: Mein Bruder. Er ist verschwunden. Mein kleiner. Es ist Weihnachten und niemand sagt mir wo er ist. Kein Mensch erzählt, nur gucken alle betroffen. Mir ist, es als lägen eiskalte Hände um meinen Hals und drücken zu. Ich erstickte und schreie, jedoch ohne dass mich jemand hört. Diese Erwachsenen. Sie wissen etwas was nich nicht weiß. Sie bilden eine Mauer aus Schweigen. Starr sind sie. Mein Fahrrad. Rosa glänzt es und steht unter dem Weihnachtsbaum. Oh, wie sehr habe ich es mir gewünscht. Nein, ich will es nicht! Ich will sterben, denn meine Welt ist im Dunkel. Ich gehe unter den Tisch. Ich will dieses Fest nicht. Ich will nicht. Ich will warten und aufhören zu atmen. Ich stelle das jetzt ab. Das alles. Dieses Alleinsein. Dieses Schweigen. In mir selbst stirbt etwas. Ich töte meine Eltern und meine Großeltern, verbrenne sie. Die Wut macht das. Ich kann das, ich bin ein Löwe, ein Feuerzeichen, tiefe Glut lodert in mir. Ich verbanne sie alle, das Schweigen, die Verzweiflung, die Not. Und vor allem den Verrat. Denn sie wissen was, was ich nicht weiß. Sie wissen wo mein geliebtes Brüderchen ist. Sie und ihr Schweigen haben es mit sich genommen. Mein Körper krampft und ich will mich übergeben. Ich bin allein mit diesen Eltern, wie soll ich das überleben. Ich weiß es nicht. F43.2. Das ist F43.2. Das alles und noch mehr. Das ist tagelang im Bett liegen und weinen und nicht wissen warum. Das ist plötzlich Menschen zu hassen, die mir nichts getan haben, das ist pure Verzweiflung und lähmendere Schmerz. 32 Jahre lang. 32 Jahre lang F43.2. So viele Wege gegangen, so viel Leid empfangen und zugefügt. Bis ich in diesem Sessel landete. Er wurde mir empfohlen. Psychoanalyse. Wie eine total Gestörte sitz ich hier. Bin ich gar nicht. Ich bin hoch funktional. Habe ein erfolgreiches reiches Leben. Bis auf F43.2. Diese F43.2 guckt mich so an. Und ich denke bei mir, dass es gut so ist, dass ich endlich einen Namen habe für mein Endzeitszenario, was mich seit Kindesbeinen heimsucht. Mein kleiner Bruder, ja. Was mit ihm war? Er ist gestorben. Und ich habe es nicht gewusst. Er wurde weggerissen von mir ins namenlose. Ohne dass ich wusste wohin. Er war fort. Und ich allein. Weihnachten. 24.12.1986. Nicht der leichteste Tag für mich. Weihnacht ist F43.2. Für mich.
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DeanVicious
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Der Senn und die Hasen
Ein Gedicht
Er liess den Hammer auf die Nägel sinken als ob von oben Igel sänken durch die stämmig groben Latten. Da rief er: Hilf doch graben Lotten, dann ist die Kiste versorgt. Und da rief sie: ich bin am Reddraht und in den Hörer, - wie der am Rad dreht. „Wegen des Senns Hosentat, sind nun unsre Hasen tot.“ Beim Znacht liegt Brot und Emmentaler auf dem vollen Ammenteller, nur nicht auf des Hausherrns Platz. Da sagt der Senn: Lotten, mach doch Bratwurst aus den Hasen, Du Brut warst heute zum vergasen, dich sollt ich in die Kiste legen! So haut sie ihm mit schierer Wucht eins über den Kopf, „du schuriger Wicht, dich schick ich in den Himmel.“ Da tritt der Pfarrer in die Tür der hat gehört des Gatte’s Tod, will wissen, wo denn Gottes Tat bei Lotten und dem Senn versagt. „Gebt ihm Sinn, dem Tod, Herr Pfarrer“, sagt reuig Lotten mit der Schaufel, „dem Senn gibt keiner etwas mehr.“ Hätt der Senn die Hosennaht bloss zugelassen, statt an den Hasen Not zu lassen. Tags: Senn, Hasen, DeanVicious
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-Johanna-
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Ringe
Ich habe zwei Ringe an der Hand. Sie schmücken meine Finger. Ich bin vergeben. Versprochen an das Leben und den Tod. Geben und Nehmen.
Ich habe zwei Ringe an der Hand. Sie schmücken meine Finger. Ich bin vergeben. Versprochen an das Leben und den Tod. Geben und Nehmen. Ich will das Leben malen. Auf ein weißes Blatt. Ich will wild mit Farben um mich schmeißen. Will mich nackt umher wälzen. Farbe auf mir, unter mir, neben mir. Ich will sie schmecken, riechen, fühlen, sehen. Farben in all ihren Facetten. Will keinen Unterschied machen. Es gibt keine Perfektion. Da sind Striche und Punkte. Dunkel und Hell. Stark und Schwach. Und das alles hier ergibt noch lang kein Ganzes und erst recht keinen Sinn. Früher sehnte ich mich nach Vollkommenheit. Alles musste an seinem rechten Platz sein. Die Gabeln zu den Gabeln und die Löffel zu den Löffeln. Doch ich unterscheide nicht mehr. Ich lebe.
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Auszeit Turnier
jemand Interesse? macht doch alle mal bisken werbung, indem ihr den link zu diesem artikel bei euren auszeit-gegnern ins gb postet.
lang, lang ist's her... aus nostalgie-gründen frag ich mal über's NUT nach, ob wir noch mal eins machen wollen, welche regeln es geben könnte, welchen zeitrahmen usw usf. wenn sich genügend leute finden, werd ich die orga übernehmen. aber ein paar helferlein (gruppenbetreuer) wären dann trotzdem mehr als willkommen. ergänzung: bei den vergangenen turnieren haben wir zuerst eine gruppenphase gespielt, beispielsweise 4 gruppen mit je 8 spielern. dort jeder gegen jeden, jeder fordert seinen gegner 4 mal. die besten 4 jeder gruppe sind dann ins 8tel-finale eingezogen, ab dem dann im ko-system gespielt wurde. also wie beim fußball ^^ ich bin aber auch für andere vorschläge offen. es wird eine extra für dieses turnier eingerichtete gruppe bei neon geben. die dauer eines solchen turniers beträgt etwa 4 wochen, 2 für die gruppenphase und 2 für die ko-phase. vorläufige teilnehmermeldungen: HerrJemine Decay psychopicknick Bender018 Paris Karlee bully15 Juliie ilofi derWaschbaer Max-Jacob_Ost MaasJan DubbDubbReloaded unsicher: kalatyttoe Apfeldieb_ PuyStVincent EliasRafael manao Tags: Auszeit!, NEON User täglich
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Stjaernaflicka
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Du und jeder Moment
"Küss mich oder schlag mich - aber mach irgendwas!"
Du schaust mich an. Ich sehe weg. "Sieh mich an." -"Nein." "Sieh mich an." -"Nein!" "Sieh mich an!" Ich reiße mich zusammen. Innerlich. Aber meine Mundwinkel zucken. "Du bist unmöglich." -"Ich bin im Bereich des Möglichen." Du räusperst Dich, hustest dann. Aber ich habe gemerkt, dass Du damit versuchst das Lachen zu unterdrücken, welches in Dir aufgestiegen ist. "Mieze, Du spinnst." -"Ich weiß." Ich sehe Dich an. Du schaust aus dem Fenster. Wie Du da sitzt .. -"Du sagst nichts .." "Und Du redest." -"Weil Du nichts sagst." Du schaust mich an. Ich sehe aus dem Fenster. -"Mein Kopf ist am Tag verdreht." "Und in der Nacht?" -"Leide ich." Du atmest ein. Ich kann die Luft hören, die zischend in Deinen Mund eindringt. Ich denke daran, dass meine Zunge die Luft sein könnte. Du atmest aus. Schweigst. Ich höre es rascheln. Du kramst nach Deinen Zigaretten. "Stört es Dich?" -"Nein." Und das stimmt. Bei jedem Anderen hätte ich die Nase gerümpft. Bei Dir nicht. -"Weißt Du, dass Du unglaublich sexy aussiehst, wenn Du rauchst?" Du musst husten. Diesmal tatsächlich. Irgendwie scheinst Du den Rauch falsch geatmet zu haben. Ich beobachte Dich. Dein linkes Auge tränt leicht und Du räusperst Dich, hustest erneut. "Ach ja?" -"Ja." "Aha." Ich sehe Dich an. Du schaust zu mir, hebst eine Braue. -"Was denn?" "Sexy ..?!" -"Animalisch." Diesmal musst Du nicht husten. Aber Du lachst. Die feinen Haare auf meinen Armen stellen sich auf, als eine Gänsehaut meinen Körper überzieht. Du schaust zu mir. Ich sehe Dich an. "Du bist unmöglich, Mieze." -"Ich bin im Bereich des Möglichen." Eine Falte bildet sich auf Deiner Stirn. Das passiert immer, wenn Du nachdenkst. "Mieze .." -"Schon gut, ist okay." "Nein, Mieze .." -"Nein, schon gut. Es ist in Ordnung so." Mein Mund fühlt sich trocken an. Ich fahre mit der Zungenspitze kurz über Ober- und Unterlippe. Aber das hilft auch nicht. Ich sehe aus dem Fenster. "Sieh mich an." -"Nein." "Mieze, bitte." Meine Hand hinterlässt einen Abdruck auf dem Glas, als ich sie entferne. -"Oh .. jetzt musst Du putzen. Tut mir leid." "Das ist doch egal." -"Aber Du hasst Fensterputzen." "Das ist doch scheißegal!" Ich sehe zu Dir. Du schaust mich an, beugst Dich vor. "Mieze .." -"Vorsicht." Mein Blick wandert zu der Zigarette, die Du hältst und die dem Gardienenstoff gefährlich nahe kommt. Dein Blick ist unergründlich. Wortlos stehst Du auf und lässt mich alleine auf dem Fensterbrett sitzen. Die Zigarette drückst Du im Aschenbecher aus, der auf dem kleinen Couchtisch steht. Lange Zeit sagst Du nichts. Ich auch nicht. Aber irgendwann ist die Stille einfach viel zu laut. -"Es tut mir leid." Du drehst Dich zu mir um, schaust mich an. Dann, langsam, kommst Du zurück zum Fensterbrett. "Du kannst doch nichts dafür." -"Ich weiß." "Und trotzdem ..?" -"Ja, trotzdem." Wieder bildet sich diese Falte auf Deiner Stirn. Du stehst vor mir, schaust aus dem Fenster. Ich sehe Dich an. "Küss mich." Ich sage nichts. "Küss mich oder schlag mich - aber mach irgendwas!" Du schaust aus dem Fenster. Ich sehe Dich an. -"Wieso ..?" Dein Blick begegnet meinem, hält ihn lange fest. "Weil Du mich fängst, wenn ich fliege."
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liebe
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IWhatever
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Ich pass auf mein Herz auf.
Vielleicht aus dem einfachen Grund, weil ich irgendwann angefangen hab dich mehr zu lieben, als mich..
Es ist jetzt schon fast ein Jahr her, wo wir uns beide kennen gelernt haben. Du hast mich damals schon so fasziniert. Vielleicht weil du und ich uns ähnlich waren. Und dein Lachen, du bist so unglaublich schön, wenn du lachst. Du hast mich bewegt, von allen am meisten. Du hast mein Leben so viel bunter gemacht. Du hast mein Herz wieder geöffnet und dich darin eingenistet. Aber zwischen dem ganzen Ja und Nein, zwischen all dem Hin und Her, hab ich mich selber aufgegeben für dich. Ich hab dich aufgefangen überall, wo ich nur konnte. Hab dich vom Boden wieder nach oben gezogen. Egal ob du besoffen warst und mich angemotzt hast, ich bin da geblieben. Immer. Vielleicht aus dem einfachen Grund, weil ich irgendwann angefangen hab dich mehr zu lieben, als mich. Und währenddessen ich alles für dich getan hab, hast du mich immer weiter hinuntergezogen, aber ich hab nie aufgegeben. Ich hab bis zum Schluss gekämpft für das dich und mich. Und auch wenn ich verloren hab und meine Welt nicht mehr kunterbunt ist, weil du fehlst der farbige Hintergrund, lern ich damit zu leben, denn ab jetzt pass ich auf mein Herz auf.
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MarieLouiseS.
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Und dann entdecke ich dich
Du erscheinst mir wie ein Buch, dessen letzte Seite nie gelesen sein wird.
Ich begebe mich in eine Stadt, die mir wegen dieser unendlich großen Menschenmenge vermittelt, ein Teil dieser Anonymität zu sein. Mich faszinieren die verschiedenen Menschentypen, die in dieser Stadt den Traum ihrer eigenen Verwirklichung erfüllen. Eine Stadt, die einen duldet. Eine Stadt, die alles schon einmal gesehen hat, die an Vielseitigkeit nicht zu übertreffen ist. Mit diesen Gedanken laufe ich durch die Straßen. Große Bewunderung bringe ich dieser Herrschaftlichkeit entgegen, die mich umgibt. Gedankenverloren und überfordert mit all den neuen Eindrücken, den unbekannten Gesichtern, die abwechselnd im Sekundentakt an mir vorbeiziehen, finde ich mich an einem neuen Ort wieder, an dem sich ein zufriedenes, erleichternes Gefühl in mir einschleicht, weil mir für kurze Zeit die Chance geboten wird, dort zu verweilen. Von überall her ertönen Stimmen, Geräusche und doch ist es ein Moment der Ruhe. Ich entdecke dich. Du stehst so da. Gedankenversunken, hilflos suchend nach einem Moment der Stille. Deine Augen abwechselnd geschlossen und suchend. Noch nie zuvor hab ich dich gesehen und doch kann ich es nicht lassen dich zu beobachten. Die Ernsthaftigkeit, mit der du dich hier aufhältst und die du dir von allen anderen Menschen in dem Moment erhoffst, fasziniert mich. Eine Besinnlichkeit, die ich mit Bewunderung beobachte. Ohne ein Wort von dir bin ich verzaubert. Deine Mimik, die mir von einer ehrlichen Hingabe und Ernsthaftigkeit erzählt, macht mich neugierig. Ich bin zugleich fasziniert, als auch erfüllt von der Neugier, mit der ich dein Profil beobachte. Du wirkst umhüllt. Du erscheinst mir wie ein Buch, dessen Buchband mich so sehr anspricht, wie es zuvor noch keins getan hat. Ein Buch, dessen letzte Seite nie gelesen sein wird. Worte, die mit ihrer Unanfechtbarkeit und Pracht eine Überlegenheit erzeugen, die alles, was sich dem entzieht, entkräftet. Dein ernster Gesichtsausdruck verwandelt sich langsam in ein Lächeln, das mich berührt. Mich ergreift das Gefühl, nicht nur dein Lächeln zu sehen, mich ergreift die Gewissheit, dich darin zu sehen. Nachdem wir den Ort verlassen, verlieren wir uns in der Menschenmenge, die das Leben hier bestimmt. Ich wäre dir am liebsten gefolgt, hätte mich deiner Geschichte hingegeben. Die Stadt verschluckt mich zu schnell, du siehst mir nach. Mit dem selben suchenden Blick.
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sophie_servaes
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Geheimplätze
Manche Orte müssen geheim bleiben, weil sie viel zu schön sind, um jedem davon zu erzählen.
Man muss die Straße ganz durch fahren, bis ans Ende. Dann den Berg hoch und viele enge Kurven meistern, bis es steil bergauf geht. Schließlich an einem Wald vorbei. Und da ist er: der beste Platz der Welt. Ein Steinbruch, mitten im Nirgendwo, glitzernde Felsen und die Sonne scheint durch die Bäume, Eidechsen, Schmetterlinge, es riecht nach Sommerferien. Alles perfekt. Es gibt diese Orte, die man nicht oft aufsucht, aber mit besonderen Menschen. In speziellen Momenten, die es wert sind, dem anderen ein Stück von der eigenen, geheimen Welt zu zeigen. Mein Ort ist der Steinbruch, und ich war dort vielleicht drei Mal. Mit Freunden, die damals meine Freunde waren und die ich jetzt schon Jahre nicht mehr gesehen habe, fuhr ich zum ersten Mal zu der verzauberten Stelle, und wir saßen den ganzen Abend nur da, keiner sagte ein Wort. Die Fackeln flackerten im Wind und wir waren alle schrecklich verliebt. In diesen Moment. Nachts liefen wir in der tiefsten Finsternis zurück zum Auto, dicht neben uns rannten die Wildschweine. Gruslig. Aufregend. Toll. Wenn ich in nächster Zeit das Gefühl habe, ich müsste einem besonderen Menschen ein Zeichen geben, werde ich ihm diesen Ort zeigen. Und ich werde nichts sagen, sondern einfach hoffen, dass er sich später genauso daran erinnern wird. Welcher Ort ist für euch so speziell, dass ihr ihn mit nicht Vielen teilen wollt? Wann sucht ihr ihn auf? Und wie sieht er aus? Schreibt uns von den tollsten Orten der Welt!
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/geheimplaetze/636612
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Boahmaschine
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erschrecken
es gibt diese welt, die gut ist.
ich erschrecke immer (und immer wieder) etwas, wenn mir einfällt, wie so vieles ja absichtlich schlecht gemacht wird, damit man mehr leute damit 'erreicht'. weil man sie sonst überfordere und man nicht wolle, dass sie sich dumm fühlen. man solle menschen gerade in ihrer dämlichkeit bestätigen, das sei für alle gut und vor allem leicht zu steuern. ganz besonders erschrecke ich dann am gedanken, es könnte stimmen. dann wäre ich irgendwann aus versehen ‚erfolgreich‘ und hätte gar keine ruhige sekunde mehr. oder aber genug geld für eine ewige flucht. irgendwo ist ja immer nicht 'hip', hoffe ich. naja. man weiß es nicht. da ist dieses gefühl, der welt fehle es an irgendwas und man könne doch wenigstens dezent darauf hinweisen. man hofft, dass es jemand wirklich (!!!) versteht und man will, dass sich die dinge verändern zum guten. doch dann sieht man so leute wie paul mccartney oder die zweite staffel einer vielversprechenden serie, und der erfolgsgedanke verliert seine magie. ich sehne mich nach dunklen opiumhöhlen, nach monaten voller vergessen und träumen mit weißen, federleicht in zeitlupe galoppierenden pferden. nach einem dunklen meer und sanfter musik ohne kitsch. es gibt diese welt, die gut ist. es ist die welt des süchtigen und ich verstehe niemanden, der gesund und trotzdem nicht süchtig ist. oder wenigstens biochemiker.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/erschrecken/1490996
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sehen
gesellschaft
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LookingforAlaska
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Du und du und du und du.
Liebe kennst du höchstens aus der Kinderschokolade-Werbung.
Wenn ich dich anschaue bist du mir fremd. Und wenn ich jetzt darüber nachdenke warst du mir das eigentlich immer. Ich hab nur so getan als würde ich dich kennen. Dass es nicht so weh tut. Ich wollte dich. Nur dich. Wollte, dass du mich auch so willst. Hab mir eingeredet wir wären füreinander bestimmt. Pustekuchen. Du bringst mich in die Realität zurück. Denkst immer an dich. Und viel später, ganz weit hinten irgendwo mal an mich. Würdest über Leichen gehen für dich. Nicht für mich. Liebe ist ein Wort das du aus der Werbung kennst oder aus dem letzten Film um 20.15 Uhr - nicht aus Büchern, denn du liest ja keine. Gefühlt hast du Liebe noch nicht. Glaube ich. Sonst wärst du nicht so eiskalt, nicht so Ich-bezogen, nicht so in deiner viereckigen Welt gefangen. Es scheint als wäre eine Beziehung für dich ein Bestandteil des Lebens. Wie das Sonntagmorgen- Frühstück oder das Kaffeetrinken bei deiner Tante. Gehört halt irgendwie dazu für dich. Solang du es vereinbaren kannst, dass du dabei nicht zu kurz kommst ist alles okay. Doch wenn du wirklich wüsstest was Liebe ist, würdest du mich festhalten wenn ich weine und wach bleiben mit mir, anstatt zu sagen, dass du um elf Uhr schlafen und morgen Früh aufstehen musst. Du lässt mich neben dir weinen. Denkst es wird schon wieder. Du würdest mich fragen wie es mir geht. Ehrlich fragen. Stattdessen erzählst du immer nur wie es dir geht. Was für dich wichtig ist. Ich will gehen. Will weg von dir. Lass mich allein jetzt. Das tust du ja sowieso schon die ganze Zeit. Tags: Ende der Liebe
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Elvira_Nocturna_Imperialis
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Luke
Ich durfte fallen, ...
Die Störbilder der Nacht sah ich flackern. Scharfkantige Finsternis stieg mir nach und warf Tropfen auf meine Haut. Ich rannte um mein Leben. Doch dann griff ich dankbar das Geschenk, welches so verführerisch dort unten lag, wo es hinnieselte. Den sonst so verschmähten Schlaf der Ewigkeit. Die Luke im Boden, der Tritt ins Leere. Ich durfte fallen, begleitet von besänftigendem Schwindel. Jetzt ist der Schwindel fort und die Luke tut sich nicht mehr auf. Mein Herz pulsiert aufdringlich in meinen Ohren. Ich bin starr wie Holz. Ein zum Balken affektiv entlaubter Baum. Tritte bestöckelter Fersen in der Etage über mir nageln sich in meine Stirn. Das nasse Laken... Die Träume, in denen ich sterbe sind die besten, die ich je hatte.
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psychologie
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Maxime_D
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Trennung
Ich denke ich werde ein Buch schreiben. Vielleicht finden andere Menschen, die so sind wie ich damit die Kraft wieder so zu werden wie sie eigentlich
Im Endeffekt ist das Leben, was man führt, ein ständiger Kampf mit sich selbst. Man bekommt den Arsch nicht hoch weil man glaubt dass irgendwer es verurteilen könnte. Dabei verliert man sich aber nur selbst und wird das, was man in seinem Leben erreichen und erleben möchte, niemals erleben. Und so bleibt man mit diesen Wünschen allein und vergräbt sich immer mehr. Aber vielleicht lernt man und kämpft endlich für sich alleine und nicht mehr für alle anderen. Denn nur wenn man für sich selbst kämpft, können Menschen damit umgehen. Verletzt wird man in irgendeiner Art und Weise immer, aber wenn man verletzt wird nur weil man zu feige war seine Wünsche zu äußern, trifft einen das noch mehr. Und dann kann man sich entweder damit vergraben, ins Kissen heulen oder endlich sein Leben ändern. Klar nach vorne sehen und Leben, was kommt das kommt sowieso und wenn man dann enttäuscht wird hat man aber etwas dafür getan und war nicht das stille Mäuschen was sich hinter dem Ofen verkrochen hat und langsam nur zu gesehen hat. Momentan gibt es in meinem Leben meine beiden Kinder. Sie sind einfach wundervoll und es lohnt sich für sie zu kämpfen. Sie haben allerdings mittlerweile auch schon gelernt, dass man mit mir machen kann was man möchte. Einfach ein paar bestimmte Blicke, Tränen und schon springe ich und tue alles was sie möchten. Ich weiß es ist nicht ihre Schuld, schließlich habe ich es zugelassen dass sie es gelernt haben. Und wer würde es nicht genauso anwenden, wenn sich dadurch einiges für sich selbst erleichtern würde. Ich kann mich aber auch auf sie verlassen. Sie sind immer da, wenn sie merken dass es mir schlecht geht, bauen mich auf ihre Weise auf und stehen hinter mir. Meine Tochter, mit ihren 13 Jahren, hat glaube ich schon so ziemlich viel von mir gelernt. Und das nicht gerade positiv für sie – Sie erträgt Sachen, die ihr nicht gefallen still und heimlich. Sie leidet aber sagt es nicht. Sie folgt mir, auch wenn es ihr selber nicht gefällt. Nur um mir einen Gefallen zu tun. Ich möchte nicht dass sie mit 40 aufwacht, und dann erst ihren eigenen Weg geht. Sie muss lernen, und dabei bin nun mal ich als Mama das Vorbild, das sie ihren Weg gehen muss. Kompromisse muss man immer schließen, aber man muss sich selber dabei wohl fühlen und den Weg gehen wollen. Ich habe eine Ehe von 10 Jahren hinter mir. Schlussendlich hat sich mein Exmann von mir getrennt, nach insgesamt 25 Jahren. Er war spielsüchtig, hat eine Therapie gemacht und dort jemanden kennengelernt. Er hat mich 1 Jahr lang mit dieser Frau betrogen, mich in diesem Jahr ständig mit Ausreden ruhiggehalten. Hat mit leeren Versprechungen immer das erreicht, was er erreichen wollte. Nämlich eine brave arbeitende Hausfrau, die das Geld für seine Spielsucht mit nach Hause bringt, Wäsche wäscht und essen kocht. Selbst nachdem ich es herausgefunden habe, konnte er weiterhin mit mir spielen, mich für seine Zwecke ausnutzen, hatte einfach die Macht über mich. Ich kann ihm dafür nicht die Schuld geben. Schlussendlich habe ich dieses alles zugelassen und mit mir machen lassen. Er sagte mir, dass er mich warm hält, so hat er immer die Möglichkeit auf ein leckeres Essen, frisch gewaschene Wäsche und ein Bett zum Schlafen. Er war im Grunde immer ehrlich, wusste aber auch genau welche Knöpfe er drücken muss, damit ich mir dieses gefallen lasse. Vielleicht wird es noch mal, vielleicht müssen wir nur miteinander schlafen, vielleicht vielleicht vielleicht …. Und ich habe dieses alles zugelassen, habe gelitten wie ein Hund, habe immer gehofft, geheult gehasst und geliebt. Nein das ist nicht das Leben was ich will. Ich habe es verpasst, meine eigene Meinung zu sagen. Vielleicht ist es die Angst Menschen die man liebt zu verlieren aber genau das habe ich dadurch geschafft. Ich habe den Respekt vor mir selbst und vor ihm verloren. Ich habe mich, mein Leben für etwas hergegeben, das es nicht wert ist und vor allem für einen Menschen, der das gar nicht wollte. Irgendwann habe ich angefangen, ihn zu vergessen, naja 3 Jahre hat es wohl gedauert, habe mich endlich auf die Suche nach etwas neuem gemacht. Und ich habe diese Liebe gefunden. Ein wirklich starker, liebvoller Mensch, der dieselbe Lebenseinstellung hatte wie ich. Wir waren sehr glücklich, haben geträumt, gelebt und uns geliebt. Wir haben unsere Wünsche uns gegenseitig anvertraut und hatten dieselben Ziele. Naja, auch dieses ist nun vorbei. Und wenn ich ehrlich zu mir selber bin habe ich es verbockt. Ich hatte einen Menschen gefunden, der mich in meinem Handeln, Denken und meinen Wünschen gestärkt hat. Mir den nötigen Rückhalt gegeben hat. Ich habe mich damit sehr wohl gefühlt und habe dieses genossen. Und irgendwann kam die Angst zurück, die Angst Menschen die man liebt zu verlieren. Ich habe mich wieder in mein Schneckenhaus zurückgezogen, habe alles gemacht, wovon ich der Meinung war, dass es genauso gewünscht wird. Ich habe mich vergessen, verloren und habe es nicht mehr geschafft meine Wünsche zu äußern. Ich habe, glaube ich, die meiste Zeit damit verbracht, zu hoffen dass er in meinem Gesicht liest was ich will. Aber diese Gabe hat nun mal niemand und wenn man etwas möchte muss man es auch sagen. Was kann schon passieren, außer dass man sich darüber unterhält und merkt dass die Wünsche nicht bei beiden übereinstimmen und man nach anderen Wegen suchen muss. Was kann schon passieren wenn man sich liebt? Bestimmt nicht dass der Mensch genau wegen bestimmten Wünschen geht. Er ist gegangen, aber nicht weil er meine Wünsche nicht respektiert hat, sondern weil ich die Wünsche, Hoffnungen und Grenzen ihm nicht mitgeteilt habe. Weil er einfach keine Lust mehr hatte, mich zu motivieren, mein Gesicht zu lesen – einfach weil ich keine Herausforderung mehr für ihn bin. Ich lebe für die Menschen die ich liebe und nicht für mich. Und das macht mich zu einem unzufrieden langweiligen lustlosen Menschen. Liebe muss man nun mal Leben, und nicht leben lassen. Man darf nicht darauf vertrauen, dass alles von alleine läuft, das alles irgdenwie gut wird. Nein man muss sein Leben in die Hand nehmen, Fehler machen, Glücklich sein, an sich arbeiten – nur dann können es die Menschen um einen drumherum auch. Also ehrlich, wenn ich sage ich möchte Currywurst essen, und packe heimlich Kondome ein, in der Hoffnung wir könnten ins Kino fahren oder irgendwo anders hin, kann er das nicht riechen. Er weiß es nicht, er macht einfach dass mit mir was ich ausspreche und nicht was ich denke. Er kann meine Gedanken nicht lesen. Und genau das ist es was ich gelernt habe, was ich lernen muss und was ich lernen will. Für ihn ist das leider zu spät, aber für mich muss es jetzt vorwärts gehen. Ich muss mit mir, an mir und vor allem für mich arbeiten. Ich habe diese Chance verpasst, aber das Leben ist noch lange nicht vorbei, so dass ich an mir um meiner selbst Willen arbeiten kann. Er hat die Trennung ausgesprochen, und ich muss dieses akzeptieren. Egal ob es mir gefällt oder nicht. Es ist sein Wunsch, den er klar geäußert hat und wenn ich eins gelernt habe, dann ist es das man Wünsche respektieren und akzeptieren muss. Genauso wie man es selber möchte, wie man selber behandelt werden will. Ich muss nun lernen, dass auch ich meine Wünsche sagen kann, dass die Menschen um mich Drumherum diese zu respektieren habe. Es wird nicht jedem immer damit gut gehen, aber am wichtigsten ist doch, dass es selber einem damit gut geht. Das man seine eigenen Ziele verfolgt, das man Menschen nur glücklich machen kann wenn man selber dieses Glück ausstrahlt und nach vorne sieht. Wenn man mutig genug ist sich selber im Spiegel anzusehen, mit sich selber im Reinen zu sein und für das kämpft was man für sich erreichen möchte und nicht für andere. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich und sollte nie die Verantwortung in die Hände anderer legen. Damit macht man die Menschen um einen herum müde, man nimmt ihnen die Kraft für sich selbst und vertraut darauf dass sie schon alles regeln. Aber wer bitte schön, möchte dieses? Vielleicht gibt es irgendwo so Menschen wie mich, die das alles mit sich machen lassen, springen, zur Kenntnis nehmen, durchhalten und bloß nichts sagen. Aber damit ist und wird man nicht glücklich. Ich weiß es, ich bin nicht glücklich und aber ich weiß worauf es jetzt ankommt. Nämlich nur auf mich selbst, mein Leben in die Hand nehmen, und wenn ich Fehler mache, okay dann ist es so – aber kein Fehler machen heißt auch Stillstand, nicht weiterkommen, stehenbleiben. Und genau dieses ist der falsche Weg. Denn dann bin ich irgendwann wieder dort wo ich jetzt bin und das will ich nie mehr sein.
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Die.mit.rotem.Haar
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vorbei, der Moment
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie weiß, worauf sie wartet.
Ich blicke aus dem Fenster der Bahn. Vorbeiwischende Bäume, verlaufende Straßen und Wälder wie Haaransätze am Horizont. Ihre Augen blicken müde, spiegeln sich in den leicht beschlagenen Scheiben. Nebel, hier. Denke ich noch. Sie muss schon etwas vom Leben gesehen haben, nicht alles, nicht viel, nein, behüte, weise wird sie nicht sein. Wie könnte sie, würden die Leute sagen, sie ist ja noch so jung. Aber traurig sieht sie aus. Dabei hält sie all das aus. Wenn alles in ihr Hände anfleht, aus Einsamkeit, doch ohne Menschen bei sich zu wollen. Weder dies noch das. Wenn sie versucht Herrin ihres Zitterns zu sein, des flauen Bebens. Wenn sie das Gefühl bekommt, das Blut würde zu stark durch ihren zerbrechlichen Körper gepumpt. Und dann streiche ich sie von mir, sehe in ihre Augen und versuche sie darin zu finden. Wie sie mir angespannt gegenübersitzt und wartet. Auf den Bahnhof, vielleicht, aber ich glaube es ist mehr als das. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie weiß, worauf sie wartet. Wir bewegen uns schneller als der Boden unter unseren Füßen. Manchmal sitzt sie einfach nur da, vielleicht, mit einem guten Buch und entflieht dieser Welt. Dann lächelt sie versonnen und spielt an dem kleinen Ring, den sie so gerne an ihren Händen trägt, als sei es ein Spielzeug und sie die Katze. Anmutig sieht sie dabei aus, sogar wenn das Salz ihrer Augen droht, den Boden zu berühren. Wenn sie im Zug sitzt, und man ihr ansieht, dass sie es wegdrückt, als lägen Steine auf ihren Lidern. Kein Wort verlässt meine Lippen, während ich in der Spiegelung ihrem Blick begegne. Tags: ein versuch, nur ein anfang
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/vorbei-der-moment/1452691
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Wortschatz 12/2014
Wir suchen ein Wort für ... das Aufräumen und Pimpen des eigenen Facebook-Profils, bevor man den neuen Schwarm addet.
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wissen
alltag
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auguststernchen
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Meine erste Liebe
"Mach dein Licht an, und weiter geht's."
"Unsere Liebe war leicht, sie liebkoste uns wie ein warmer Frühlingshauch." Wir sahen uns das erste Mal in die Augen, laute Musik tönte in unseren Ohren und der Alkohol umgarnte unsere Sinne. Aber wir sahen uns an, spürten uns wie magisch voneinander angezogen. Der erste Kuss schmeckte nach Wodka und Cola, das Lagerfeuer neben welchen wir saßen kann ich noch heute riechen. Nachdem wir uns voneinander lösten mussten wir beide erst einmal lachen, bis zu diesem Zeitpunkt haben wir uns noch nie gesehen. Doch ich fühlte mich geborgen in deiner Nähe. Deine braunen Locken fielen dir in die Stirn, der warme Blick deiner Hellbraunen Augen hielt mich gefangen. Es existierten nur noch wir beide, du und ich. Und wir fingen an uns kennen zu lernen, während die anderen um uns lachten, und wir weder das Meeresrauschen, noch den Geruch des Lagerfeuers um uns herum wahrnahmen. Als ich am Abend ins Bett fiel wusste ich es, du hast mich verzaubert. Als wir uns dann das erste Mal war ich unglaublich aufgeregt. Wir gingen an den Strand und setzen uns auf das Handtuch welches du mitgenommen hast. Als wir uns küssten war alles was ich fühlte das Glück, was aus meiner Brust in meinen Körper floss und meine Haut kribbeln lies. Dann nahmst du mich auf den Arm und bist mit mir, voll bekleidet, ins Meer gerannt. Wir waren klitschnass und einfach nur glücklich. Das wir kurz darauf ein Paar wurden hat keinen mehr verwundert. Von diesem Tag an haben wir eine Beziehung geführt. Innerhalb des ersten Monats mussten wir eine dreiwöchige Trennung bewältigen, da ich in den Urlaub flog. Als wir uns danach wieder sahen konnten wir nicht wieder voneinander lassen. Sieben Monate lang haben wir in unserem Liebesglück gelebt, bis wir uns das erste Mal gestritten haben. Jedoch hat dieser erste große Streit uns noch mehr zueinander geführt, da wir merkten, dass wir ohne einander nicht sein konnten. Wir spazierten Mitten in der Nacht kilometerweit am Meer entlang, haben uns Samstag abends betrunken und Sonntags verkatert den Tag im Bett verbracht. Und wir waren glücklich. Wir waren ein unschlagbares Team, wir beide gegen alles und jeden. Ich konnte auf dich zählen und du auf mich, auch wenn ich Tränenüberströmt mitten in der Nacht vor deiner Tür stand, weil das Leben mir einen Schlag verpasst hatte. Doch dann begann die Zeit, in der wir merkten, dass wir uns langsam in unterschiedliche Richtungen entwickelten. Wir probierten es zu übersehen, redeten darüber und versuchten es aufzuhalten. Wir verbrachten einen wunderschönen Jahrestag zusammen, aber es war der letzte glückliche Tag. Mehrere Wochen später beschlossen wir uns zu trennen, da wir die unglaublich magische Zeit, die wir hatten, nicht von den aufkeimenden Problemen und Streitereien zerstören lassen wollten. Wir trennten uns im guten. Aber den Schmer linderte es keineswegs. Die ersten Wochen lebte ich wie in einem Albtraum, ich wachte nachts davon auf, dass ein Schmerz in meiner Brust mich halb ersticken ließ. Ich weinte sobald ich abends im Bett lag und weinte, sobald ich morgens die Augen aufschlug. Aber ich schrieb dir nie von meinen Schmerzen, ich wollte es dir nicht noch schwerer machen. Meine Freunde lenkten mich ab, und nach außen hin sah es bald so aus als würde es mir besser gehen. Nur manchmal musste ich im Unterricht plötzlich raus, weil ich die Tränen nicht mehr aufhalten konnte. Meine besten Freundinnen waren in der Zeit immer für mich da, aber das einzige was ich wollte warst du. Ein halbes Jahr später ging es mir besser. Ich habe einen anderen Jungen kennen gelernt, aber die Zeit mit ihm war eher Spaß und Ablenkung als das Gefühle eine Rolle gespielt hätten. Aber ich meinte ich wäre über dich hinweg, ich musste lächeln nicht mehr weinen wenn ich an dich dachte. Ich war glücklich nicht mehr traurig, weil mir klar war, dass unsere Zeit unersetzbar sein wird. Bis ich dich wieder sah. Ein halbes Jahr nach unserer Trennung, inmitten einer Menschenmenge in einer Diskothek. Mein Herz blieb beinahe stehen, ich verlor kurzzeitig die Orientierung. Du sahst mich nicht und ich drehte mich wieder zu meinen Freundinnen um weiter zu tanzen. Aber dann kamen sie, die Tränen´. Zuerst langsam, dann immer schneller liefen sie meine Wangen hinunter. Alles kam wieder hoch, ich schien mich an jeden Berührung, jeden Kuss, jedes "Ich liebe dich" zu erinnern. Meine Freundinnen nahmen mich in die Mitte, setzten mich ins Auto und fuhren mich nach Hause. Als ich im Bett lag fühlte ich mich so, als wäre das letzte halbe Jahr nicht gewesen. Der Schmerz, den ich nie wieder spüren wollte, kroch langsam aus dem Dunkelsten Winkel meines Herzens hinaus, setze sich in meine Brust und begann mich zu zerreißen. Jede Narbe die sich über die Wunden deiner Abwesenheit gesetzt hatte wurde aufgerissen. Ich verlor mich in meinen Tränen. Es dauerte einige Zeit, nicht ganz so lange wie vorher, bis ich mich wieder gefangen hatte. Es dauerte anderthalb Jahre, um den Schmerz deines Verlustes zu überwinden, dich jedoch nicht zu vergessen. "Unsere Liebe war leicht, sie liebkoste uns wie ein warmer Frühlingshauch." Sie war einzigartig und berauschend und ich werde sie nie vergessen. Aber es ist jetzt Zeit nach vorne zu schauen. Du wirst immer ein Teil meines Herzens bleiben, aber mein Herz ist langsam wieder bereit, mich erneut eine Liebe zu jemanden spüren lassen zu können. Ich freue mich darauf, dich in einiger Zeit wiederzusehen, mal wieder mit dir zu reden. Einfach nur um zu wissen wie es dir geht, was du machst und wie deine Zukunft aussieht. Vielleicht hast du sogar eine neue Partnerin. Ich wünsche dir Glück und Fröhlichkeit. Unsere Liebe werde ich nie vergessen, aber sie ist Vergangenheit. Es ist an der Zeit dich frei zu geben. Tags: erste große liebe, Liebeskummer, sommernacht, liebe erfahren, glücklich
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»Scream« sollte ursprünglich »Scary Movie« heißen
Die Filmemacher ließen sich von einem Michael Jackson-Song inspirieren (...)
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Aysunella
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Vom Sinn & Unsinn des Lebens
Tage wie (ein) Blatt Papier...
Manchmal sitzt du da und weißt einfach nicht weiter. einerseits willst du drauf scheissen aber irgendeine stimme in dir sagt wieder nein man versuche nochmal. du darfst nicht aufgeben. warum verdammt nochmal? warum darf ich nicht auch einfach mal mich gehen lassen mich einfach treiben lassen. weil du von Gott aus ein Kämpfer typ bist. es ist falsch aufzugeben und alles stehen und liegen zu lassen. diese art von leben ist dir nicht gewidmet du bist für mehr erschaffen. du wägst immer wieder ab. wie eine Waagschale. du bist im latenten Zwiespalt für eine Sekunde macht alles sinn aber dann wirfst du wieder alles um. lässt das Kartenhaus in sich fallen. gerade eben hatte es noch sinn gemacht aber jetzt keinen blassen Schimmer. wohin soll das führen? ewig hin und her bis der Zweig bricht oder seidene faden reißt. komm schon machs mir nicht so schwer. sag es laut. danach ist mir der sinn. erlöse mich von der Ungewissheit. Ungewissheit manchmal ist es mir ganz gewiss Ungewissheit zu haben weil ich denke die Wahrheit nicht zu ertragen. dabei kann ich mit der Wahrheit besser umgehen als mit der Ungewissheit die Wahrheit der Falschheit im ungewissen zu lassen. paradoxer gehts kaum. ich bin ein paradoxem. wenigstens etwas was ich weiß.  ich will die Gegenwart das hier und jetzt. was bringt mir die Zukunft wenn ich nicht mal weiß ob sie überhaupt in meinem Schicksal geschrieben steht. das Schicksal lacht mich doch nur aus wenn ich mir die Zukunft ausmale. und macht mir ein strich durch die Rechnung. wir wollen unser Schicksal versuchen mit aller macht und Gewalt auszutricksen aber es gelingt uns nicht, da das Schicksal uns um längen voraus ist. sogar um meilen. es zwinkert uns aus der ferne  zu. Tags: schwarz-weisse Wel, t Intuition, aus dem Bauch heraus, vergeblich
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khakirose
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feenstaub im nebel
sie will nichts sehen von warmen blicken und nichts spüren von starken händen die ihre wangen nachzeichnen
weil es so ist, wie es immer abläuft. sehnsucht trifft gern-gebenden, natürlich nicht ganz selbstlos... und die vorstellungskraft erledigt den rest. wäre es nicht schön... könntest du dir vorstellen das... was wäre wenn... ja... was wäre wenn... sie lässt sich von dir geben, was sie braucht und nimmt tausend kleine lügen dafür in kauf. es ist irrelevant was du denkst, wie du es nennst oder wer du wirklich bist. sie schliesst die augen und nimmt es, wie es ist. befriedigend, eindringlich und aufreibend. nur dann... geh aber auch. sie will nichts sehen von warmen blicken und nichts spüren von starken händen die ihre wangen nachzeichnen bevor die lippen ihre stirn berühren um sich zu verabschieden. pack deine sachen und dreh dich um... schreite durch den flur als würdest du bloß einkaufen gehen, damit sie weiß, dass du nie wieder kommen wirst. es gibt genug dinge die sie finden würde um dich von ihr wegzustoßen, also versuch es garnicht erst. menschen sind so... sie nehmen sich, was sie brauchen und gehen wenn sie es wollen. die einen nennen es geschmacklos und die anderen tarnen es mit "nächstenliebe". es kommt doch immer bloß auf die wortwahl, den blickwinkel oder die darstellung an. letztendlich weiß doch niemand vorher, ob er nun der hund oder der baum ist... denn hinterher, weiß man immer mehr... sie wird warten, auf den moment der so leicht wie atmen ist... wie feenstaub im dichten nebel... die magie zwischen den emotionen... warten auf den moment, der es wert sein wird. er wird kommen... ganz sicher...
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[ALP]TRAUM
Wir sagen uns, dass die Realität sowieso besser ist.
Irgendwann akzeptieren wir viellein das aus dem Traum ein Alptraum geworden ist. Wir sagen uns, dass die Realität sowieso besser ist. Wir reden uns ein, das es besser ist überhaupt nicht zu träumen. Aber die Stärksten von uns halten an ihrem Traum fest. Wenn wir Glück haben, verstehen wir einmal in unserem Leben, das es nicht immer um diesen oder jenen Traum geht. - Es geht darum überhaupt zu träumen. Tags: Traum, Alptraum, Realität
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squeak
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Frisur des Lebens
Besuch beim Friseur
Es git dein durchaus interessanten Spruch: „Hast du keinen Friseur, dem du das erzählen kannst?", wenn die Informationen bei Freunden oder Bekannten kein Gehör finden wollen. Neben diesem vermutlich eher niederschmetterndem Argument zum Friseur zu gehen, gibt es - vorallem für Frauen - ein noch viel höherwertiges Argument: Veränderung! Und abschließen mit dem Alten. So auch ich. Ich einem Gespräch mit meiner Lieblingsfriseurin stellte sich heraus, dass dies bei beinahe allen Frauen irgendwann im Leben so ist. Gemeinsam dachten wir uns eine Geschichte aus: Sie (repräsentiert an dieser Stelle alle Frauen), mit mit wunderschönen langen, braunen Locken - die mit ihrer Freundin Uschi alte Fotos anschaut. „Sieh mal hier - da hatte ich noch meine langen Haare. Da war ich noch mit Holger zusammen. Und hier - da hat sich Holger von mir getrennt gehabt." Sie zeigt auf ein Foto, auf dem ihr Gesicht von nur einem kurzen Igelschnitt umrahmt wird. „Und hier, sieh mal. Der rote Iro! Da hatte Sebastion-Klaus mich betrogen und ich habe mich von ihm getrennt." Uschi und damalige gelockte Schöhneit blicken über viele Fotos und so einige Haarschnitte. Diese Geschichte ist ausgedacht - doch ist es in der Realität nicht anders. Viele Frauen lassen sich, nach einer Beziehung - einer Trennung - einer Phase der Traurigkeit-, komplett umkrempels. Auch ich saß vor kurzem auf dem Friseurstuhl - sah meine Friseurin an, die mich mittlerweile schon sehr gut kennt, und sagte nur zu ihr: „Es ist egal was du machst - tob dich aus! Hauptsache es ist etwas Anderes, etwas Neues!" Darüber kamen wir eben auf diese Theorie - die sie mir bestätigen konnte. Für eine Frau scheint eine Frisur nicht nur eine Frisur zu sein. Sie identifiziert sich mit ihr. Vielleicht ist sie auch Ausdruck für etwas Innovatives, etwas Beginnendes, ein Abschluss mit etwas Schmerzlichen. An dich: Meine Haare sind kurz, die grünen Haare sind weg - vielleicht kommen sie irgendwann wieder. Dann bin ich wieder „ich - in grün". Vielleicht kommen sie aber auch nie wieder - weil ich mich geändert habe. Es ist etwas Neues, welches mit dem Alten nur noch im Entfernteren zu tun hat! "Wichtige Links zu diesem Text" http://www.myspace.com/kathleen_schneider
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analog
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sexbrain
fickt in höhlen gepresst als dampf erhebt druck im kampf als ausdruck und norm
tropfend bumst sich das nasse verliert form, erhebt sich als masse, enorm fickt in höhlen gepresst als dampf erhebt druck im kampf als ausdruck und norm Tags: ultra geiles gedicht ihr lappen
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elliflora
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Wege umlenken
Bitte bis hier und nicht weiter.
Ich kann nicht mehr. Ich bin jeden Weg gegangen, hab alles probiert, doch irgendwie hat Nichts funktioniert. Ich hab angefangen mich selbst zu betrügen, nur noch zu lügen, um dir näher zu sein. Ich hab meine Meinung versteckt, sie eingefroren in deiner, da dein Ego nur sich selbst so sehr feiern kann, wie sonst nunmal keiner. Ich bin über dünnes Eis gelaufen, dort und hier eingebrochen, und hab mich am Ende doch wieder nur in meiner Höhle verkrochen. Nichts hat gewirkt, ich hab alles zu sehr ausgerechnet und mich dir nur immer mehr verknechtet. Ich bin Sklave, weil ich dich zu meinem Herren machte, mich so immer weiter nur selbst entmachte. Ich kann nicht mehr. Ich hatte so Spaß am Geben, wollt von dir gar nichts mehr nehmen, hatte darin so viel Sinn gesehen. Doch vor mir plötzlich eine neue Schranke, zu hoch zum Passieren, zum Ignorieren meiner Gewichte in unserer Geschichte. Ich merke, wie ich anfang über dich böse zu denken und mich in meiner Liebe zu dir einzuschränken. Ich fang an dich zu hassen, dort wo die Liebe beginnt allmählich zu verblassen. Ich sitz hier nun ganz traurig, weil ich ein Stück Gefühl verloren habe, ein Stück menschliche Gabe, die aus Fragen Antworten kreierte und mich in meinem Sinnstreben klar definierte. Ich kann nicht mehr. Ich würde so gern weiter gehen, parallel an deiner Seite, egal mit welchem Abstand, vielleicht genau so, wie zwei Gleise. Doch was du mir da spiegelst, ist mein Appell an mich, mich umzudrehen und ohne dich ab jetzt fortzubestehen. Ich bin jetzt wieder bei mir zu Haus, ganz konsequent hat mein Verstand mein Herz nun abgelenkt. Gelenkt auf eigene Bahnen, unterwegs in meinem Universum statt in deinem Weltrahmen. Ich kann nicht mehr.
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Orson
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"Soll ich gehen?"
„Warum frage ich überhaupt? - Ich will nicht gehen.“ …und schon steht sie in meinem Flur.
Vor zwei Sekunden war ich mir noch vollkommen sicher, dass sie gehen soll. Es ist einfach das Beste – für uns beide. Aber sie sagt einfach immer das Richtige. Mir ist wirklich schlecht. Mir ist immer schlecht, wenn ich mit ihr zusammen bin. Ich hätte es besser wissen müssen, denn ich hatte wirklich keinen Bock zu ficken und das kommt nun wirklich nicht oft vor. Nicht mal 30 Sekunden später steht sie nackt vor mir. Was soll ich noch groß sagen: This night she gave me the ride of my life. Als ich aus der Dusche komm steht sie bereits angezogen auf dem Balkon. Lächelnd rauchend blickt sie mich befriedigt, nein ich glaube sogar ein wenig glücklich an. Zumindest bilde ich mir das heute ein, will mir das heute einbilden. Turtelnd schlendern wir zur S-Bahn. Hand in Hand. Der Bahnsteig ist menschenleer, trotzdem sitzt sie auf meinem Schoß. Ich weiß nicht was ich fühle, ich weiß nur, dass ich noch nie so gefühlt habe. Freundin? Beziehung? Zum ersten Mal in meinem Leben scheinen diese Worte einen Platz zu haben. Auf dem Rückweg zu meiner Wohnung bekomme ich das Grinsen nicht aus meinem Gesicht. Hätte ich gewusst, dass ich sie an diesem Abend zum letzten Mal in meinem Leben geküsst habe, hätte ich wohl geweint. Jetzt wo ihr das Ende der Geschichte kennt, schulde ich euch wohl noch einen Anfang. Sie war kein Mädchen auf den ersten Blick, aber auf der Tanzfläche stach sie all die anderen aus. Wir tanzten die ganze Nacht. Sie roch nach Erdbeer. Eigentlich hasse ich Erdbeer. Plötzlich fand ich sie heulend in einer Ecke. Ihr Großvater war gestorben. Ich verdrängte meine Wut darüber, wie man nur so beschissen blöd sein kann, ihr das nachts per sms mitzuteilen und habe wohl ausnahmsweise mal alles richtig gemacht. Wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben. Ich habe sie nach Hause gebraucht, obwohl ich noch bleiben wollte. Ich bin mit reingekommen, obwohl ich gehen wollte. Ich habe ihr stundenlang zugehört, obwohl ich nie mit ihr reden wollte. Ich habe nicht mit ihr geschlafen, obwohl ich nichts anderes als ficken wollte. Wir trafen uns danach häufiger. Ich muss sogar jetzt noch darüber lachen, wie betont cool wir damals waren. Wir wurden nie müde uns gegenseitig zu versichern, dass sich die Sache zwischen uns nur ums Ficken dreht. Um was auch sonst? Irgendwann hat sie mir erzählt, dass sie nen Freund hat. Vielleicht hat sie es mir auch schon am ersten Abend erzählt. In Spanien. Who gives a fuckin shit? Irgendwann hat sie mir dann erzählt, dass ihr Freund nach Deutschland kommt. Interessiert mich nicht. Wann ist er wieder weg? „One-Way-Ticket“…. Das letzte Mal als drei Worte so saßen, waren sie „Ich liebe dich“ und kamen von der Frau, von der ich sie wirklich nicht hören wollte. Seit diesem Abend weiß ich, dass es eine Stufe zwischen Fickbeziehung und Liebe gibt – und sie ist beschissen. Ich wollte eigentlich nichts anderes als weg von ihr. Es wäre das Beste – für uns beide. Was soll ich noch groß sagen: This night she gave me the ride of my life.
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hirsch_jagd
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Nur das einemal noch.
Ein Text so kurz wie ein One Night Stand
Du, ich und die Tanzfläche, wir sind der Kosmos der gerade zählt. Ich seh dich und weiß: du bist es. Es ist noch unbestimmt. Irgendein elektrische Sound strömt in mich. Grelle Forelle. Wien. Aber das weiß ich schon nicht mehr. Wir liegen feucht nebeneinander, von der Hitze, draußen und wegen uns. Küssen uns, lächeln uns an, schlafen. Wo führt das hin? Am morgen bist du süß wie immer, nur weg ist die Spannung. Das Stromkabel wurde gezogen. Schade. Wir werden uns nicht wieder sehen.
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Manchmal ist es besser, allein zu sein
ein Schlussstrich.
Tage verbracht, mit Gesprächen mit dir. Sie drehen sich um uns, um unser Wir, das jetzt zwischen uns steht. Darüber, dass unser Wir nicht funktioniert, und dass Du und ich, nicht aber Wir, Freunde bleiben. Wie es alles nicht funktioniert. Jede noch so kleine Regung, jedes Wort von Dir lässt Hoffnung in mir wieder aufleben. Das merkst du, und zerstörst sie direkt wieder. Aber Du und ich, wir sind doch Freunde? Ja, besser als nichts. Doch innerlich zerreißt mich diese Berg- und Talfahrt immer mehr, ich lasse mich kaum noch auf Dich ein, eine schlechte Basis für eine Freundschaft. Für Dich ist alles wie sonst auch, Du erzählst mir alles, von der Schule, Freunden, und neuen Kerlen. Ich fühle mich mies und dreckig, beinahe wie ein Bulemikerklo - fressen tust Du woanders, aber gekotzt wird hier, bei mir. Wie deine persönliche, seelische Müllkippe. Ich lasse mich kaum noch auf Dich ein - und das ist auch gut so, hab Dir nach und nach immer weniger zu sagen. Dann erreichten wir Rock-Bottom. Ich hatte Dir gar nichts mehr zu sagen, und das merkst du. Krisengespräch: Statt Smalltalk 24/7 wollten wir uns nur noch begrenzt schreiben, uns unterhalten, den anderen Teil an unserem Leben haben lassen, wir beschränkten uns auf 1x telefonieren pro Woche, Notsituationen natürlich ausgenommen. Du hast allerdings keine Telefonflat, musst also auflegen, und erwartest meinen Rückruf. Ich antworte nur: "Gut, Leb wohl" - Du wunderst Dich, ich hör's - tut, tut, tut. Ich rufe Dich nie zurück - zu sagen hab ich dir nichts mehr, auch nicht 1x pro Woche. Denn manchmal ist ein Nichts einfach besser als überhaupt irgendwas, als ein "Wir", das nicht mehr existiert. Und wirkliche Freunde waren wir nie, Du und ich.
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Der Florist
Liebe blüht auf unterschiedliche Art. Immer jedoch duftet sie atemberaubend.
Sie wirkte so zart, so weiß und so unschuldig. Ihre Hände schienen wie geschaffen, um durch weiches Katzenfell zu streunen, im Vorbeigehen wippende Köpfe langhalsiger Gräser zu liebkosen, sanft über einen aufgeregten Mund zu streichen. Jetzt ruhten sie sauber gefaltet, schwebten über ihrer kalten Scham auf schwarzem Seidenlaub. Er weinte, als er sie so betrachtete. Nicht um sie. Nicht um ihre Jugend. Nicht um ihren Tod und dessen Unendlichkeit. Er weinte um sich selbst, weil er sie nie würde lieben dürfen. Er hatte sie nackt gehalten, sie sorgfältig gewaschen, sie getrocknet, gecremt und ihr den Tod aus den steifen Gliedern massiert. Er hatte all ihre kleinen Schlupflöcher mit Watte versiegelt, damit nichts von ihrem Inneren verloren ginge. Er hatte ihr das Haar geföhnt und in sanften Wellen um das blasse Antlitz gestaltet. Ihren Lippen hatte er ein wenig Leben aufgehaucht – nicht mit einem Kuss. Das wagte er nicht. Um ihren Hals hatte er ihre silbergliedrige Schlinge gelegt, auf ihrem Herzen schlief nun ein Aquamarin, blassblau, wie ihre Augen hinter den durchschimmernden Lidern. Auf ihre Schläfen hatte er zwei Tropfen Cacharel geatmet. Sie vertrieben die letzte Aufdringlichkeit des Desinfektionsmittels und verströmten einen Hauch aus Frühlingssonne und Heuboden. Dann hatte er ihr ins Kleid geholfen, hatte sie weich gebettet in ihrem hölzernen Setzkasten, hatte ihr Haar erneut gerichtet, ihre Nägel poliert und ihre Hände gefaltet. Zwei Tage später flüsterte jemand in der Kapelle, sie sähe aus, als würde sie blühen.
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Gutemienes Fratzen
Alle Augen willst du auf dir sehen und kannst doch nie der Himmel sein.
Wir warten an diesem unnatürlichen Ort und natürlich bist du nicht entspannt. Du magst dich noch so dehnen, noch so tanzen, noch so kokettieren, doch man kann die Ketten klirren hören, Gutemiene, unaufhörlich. Lass doch los und lösche dieses Bild von dir, das du in alle Galerien hängst. Das heißt ja nicht verlieren. Du musst nicht Mona Lisa sein. Man eifert nicht um Heiterkeit. Und doch bist du so sehr Bemühen, dass beinah die Poren platzen: Dieses Lächeln, das du spannst und trägst, gleicht einem Klingelbeutel, Gutemiene, leer kommst du nach Hause und zuhause ist es Nacht und spiegelstill und leer. Du meidest alle Mienen, die nicht fröhlich sind - und meine wie auch mich, der dich nicht als Mimin will. Wenn ich Schauspiel und Groteske wollte, läs' ich mich ins Leben, dann ging ich ins Theater, denn dort kann man die Lüge lieben. Doch lass dir dies geflüstert sein, bevor du dich verlautest: wir stehen nicht vor einer Bühne, sondern voreinander - Vertrauen ist kein Laienspiel und die verstimmte Leier bin ich leid: Die Verzerrung und Verlängerung der Zeit, diese starre Fratze ist doch nicht natürlich, ja, man möchte meinen, die Momente sind vergangen und dies Spiel verdient kein Lächeln. Auch keins von dir, es mag auch noch so schmerzlich schmerzlos sein. Ach, Gutemiene, wir stehen hier im Blickkonflikt und dieses Lächeln löst nichts, sondern lastet nur, statt zu erleichtern. Ruf nur all die Zeugen auf und all die Gäste auf den Zäunen und Tribünen: Auf den morschen Brettern läuft dies Stück "Zur guten Ansicht" und es wird auch leidenschaftlich aufgespielt und applaudiert, aufgespielt für immer, weil alle das Groteske lieben und liebend gerne dafür zahlen - und bezahlen werden. Aber Gutemiene, stören nicht die Fäden? Glaubst du nicht, du könntest ohne leben? Alle Augen willst du auf dir sehen und kannst doch nie der Himmel sein. Gutemiene, deine Fratzen täuschen nicht und tauscht du sie ein ganzes Leben: Ein Gesicht kann man nicht für immer machen, es wird gezeichnet und gegeben. Drum leg doch die Klamotten ab und lass dich sehen: kleide dich, in was du bist, und lächle dich, in was du liebst.
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Mein Held ist krank...
... und ich frage mich: "Was machen die Unverwundbaren, wenn sie schwach sind?"
Ich weiß, dass du in diesen Minuten gerade auwachst und bestimmt benommen blinzelst. Dich fragst wie viel Zeit vergangen ist und nicht in der Lage bist zu realisieren wo du bist und was passiert ist. Ich weiß auch, dass dort ein Mann in einem weißen Kittel stehen wird um dir zu sagen, wie die Operation verlaufen ist und dir mitteilen, dass es besser ist auch die Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Obwohl ich vor gut zehn Minuten eine Nummer gewählt habe um das zu erfahren will ich es jetzt nicht mehr wissen, möchte mir nicht sicher sein, dass du gerade ganz hilfllos in diesem weißen Raum liegst und dir die Welt fremd entgegenstarrt. So lange ich mich erinnern kann (und das beginnt meiner Empfindung nach vor gut 15 Jahren) warst du ein Held, mein großer Held. Es gab nichts was du mir nicht erklären konntest, keine Aufgabe, die du nicht für mich lösen konntest und ganz bestimmt keine traurige Situation in der du nicht gewusst hättest, dass du mich in den Arm nehmen musst, damit ich das überstehe. Als Mama im Krankenhaus lag hast du mir Kakao gekocht und stundenlang meine Lieblingszeichentrickfilme laufen lassen. Als Papa dann im Krankenhaus lag hast du mir eine Cd unters Kopfkissen gelegt und neben meinem Bett gesessen bis ich einschlafen konnte. Und am Ende ist es wieder gut geworden, das verdankte ich natürlich nicht den Männern mit Mundschutz, sondern einzig und allein dir. Ist es denn so verwunderlich, dass ich nicht glauben will, dass du jetzt nicht hier bist um dem ganzen wieder eine Wendung zu geben, um mir Mut zu machen um mir zu zeigen, dass ich weitermachen muss? Jetzt ist es zwei Wochen her, dass du in der Küche saßt und mich angefahren hast, weil ich nur mit tränenverschwommenen Augen auf den Verband schauen konnte. Vor zwei Tagen hab ich dich sagen hören, dass es nur eine Routineeingriff ist und ich nicht so verdammt ängstlich sein soll. Und immer schwang ein besorgter Ton in deiner Stimme mit, den ich nicht kannte und der dort einfach nicht hingehört. Die ganze letzte Nacht lang hab ich in der Dunkelheit gesessen und auf den Bildschirm gestarrt, auf Bilder von Kreuzbandrissen, auf Berichte von Patienten, auf Artikel über Komplikationen und schließlich auch auf Aufnahmen aus einem Operationssaal, von aufgeschnittenen Gelenken und gebohrten Löchern. Routine, die Ärzte machen das jeden Tag, Routine und doch geht es dabei nicht um irgendwen, sondern um meinen Helden. WIe kann man denn da so nüchtern über Routine reden? Wenn du nach Hause kommst, dann mach ich dir soviel Kakao wie du trinken kannst, deine Lieblingsfilme ab ich schon aus der Videothek geholt. Wenn du endlich nach Hause kommst, dann werd ich versuchen einmal für dich stark zu sein. Der Telefonhörer liegt noch neben mir, denn daraus schallte die Nachricht, dass du noch einmal dorthin musst. Noch einmal traumloser Schlaf in einem sterilen Op-Saal, noch einmal bange Ungewissheit, noch ein Telefonanruf vor dem ich mich fürchten werde. Dann würde ich mich am liebsten fortgehen und versuchen zu vergessen, was das Leben für Ungerechtigkeiten für uns bereithält. Alle Fragen und Zweifel davonwischen und vor allem den penetranten Geruch von Krankenhäusern. Kalt, sauber und beklemmend. Doch ich werde mich nicht vom Fleck bewegen und hier sein wenn du nach Hause kommst, ich werde dich jetzt nicht alleine lassen.
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Was man außer Angst sonst noch so überwinden muss
Ich werde für dich und für uns kämpfen, weil du es verdienst, geliebt zu werden.
Ein paar Wochen ist die Nacht nun schon her, in der ich all meinen Mut zusammengenommen und dir endlich gesagt habe, was ich denke. Über dich. Und über uns. In dieser Nacht hast du mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht. Und jetzt, ein paar Wochen später... Was soll ich sagen? Ich wusste, dass es schwierig wird. Aber so schwierig? Weißt du, du machst es mir wirklich nicht leicht, für dich da zu sein und Geduld zu haben. Zwischen uns hat sich eigentlich nicht viel verändert, aber die eine Kleinigkeit, die sich verändert hat, ändert einfach alles. Früher haben wir uns nur getroffen, wenn du "gute Tage" hattest. Du hast dich immer wieder rausgeredet, wenn du gerade eine depressive Phase hattest und ich dich trotzdem sehen wollte. Heute weißt du, dass ich mich nicht mehr abwimmeln lasse, weil mir mittlerweile klar ist, dass du eigentlich nicht alleine sein willst, obwohl du es sagst. Deshalb versuchst du es gar nicht mehr. Das einzige, worum du mich gebeten hast, ist, nicht reden zu müssen. Und ich halte mich daran, obwohl ich dir in solchen Situationen gerne so viel sagen würde. Aber ich bin stark. Für dich. Ich komme dann meistens einfach in dein Zimmer und lege mich zu dir ins Bett. Wortlos. Ich glaube nicht, dass du realisierst, dass ich innerlich fast zerbreche weil ich weiß, dass es dir schlecht geht und ich dir nicht helfen kann. Dein Psychologe hat mir gestern im Gespräch klargemacht, dass ich dir streng genommen schon helfe, einfach indem ich da bin. Aber das ist bei mir noch nicht so ganz angekommen. Es ist nicht leicht, dich so bedingungslos zu lieben, wie du es brauchst. Aber ich wusste, dass es schwer wird und dann gibt es ja auch wieder Momente, in denen mir bewusst wird, dass du es wert bist, zu kämpfen. Letztens beim Pokerabend mit unseren Freunden als ich mich so dumm angestellt habe, habe ich das bis jetzt emotionalste in unserer Beziehung erlebt. Ich habe irgendeinen blöden Witz über mein Pokertalent gemacht und du hast gelacht. Außer mir ist es niemandem besonders aufgefallen, aber das war das erste Mal seit ich dich kenne dass ich dich habe lachen sehen. Und zwar richtig. In dem Moment war ich so unglaublich glücklich, einfach nur weil du glücklich warst. Weißt du noch, als wir letzte Woche diesen Streit hatten und ich einfach abgehauen bin weil es mir zu viel wurde? Du hast mir geschrieben, dass du verstehen kannst, dass ich sauer bin und es akzeptieren würdest, wenn ich für immer gehen will. Bitte schreib oder sag so etwas nie wieder. Du wolltest nur Verständnis zeigen, hast mich mit dieser Nachricht aber mehr verletzt als du es dir vorstellen kannst. Denn auch, wenn es mir manchmal zu viel wird und ich dann eine kurze Auszeit brauche: Ich werde nirgendwo hingehen. Ich bleibe, wo ich bin, genau hier bei dir. Ich werde für dich und für uns kämpfen, weil du es verdienst, geliebt zu werden. Ich weiß, das siehst du manchmal nicht so. Aber denk nicht einmal daran, dass ich dich einfach so alleine lasse. Du gibst mir so viel, was du nicht siehst. Ich stehe morgens mit einem Lächeln auf, wenn ich von dir geträumt habe. Ich hüpfe die Straße zu deiner Wohnung runter, weil ich mich jedes Mal unglaublich freue, dich zu sehen. Wenn ich an dich denke, fange ich automatisch an, so blöd verliebt zu grinsen. Und das wichtigste: Wenn ich neben dir liege, schlägt mein Herz höher und wenn du mich berührst, setzt es immernoch einen Schlag aus. Das klingt wie in einem schlechten Teeniefilm, aber so ist es nunmal. Ich liebe dich und ich habe das Gefühl, dass wir zusammen alles schaffen können.
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JackBlack
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Zwischen dem Nichts
Der Erfinder lag nackt im Sand der Küstendünen.
Das wenige Brusthaar in den Spitzen versengt, schwitzend in den Falten seines Halses und dünn wie ein Strich lag er da. Sein Atem ging flach und rasselnd an den Salzkrusten in seinen Mundwinkeln vorbei, zirkulierte heiß in seinem Rachen und verklebte die Bronchien wie Teer. Die Sonne machte über ihm Mittag, hielt ihm ihr flammendes Gesäß direkt ins Gesicht, schälte ihm Stirn, Nase und Kinn und kochte seine Eingeweide bei lebendigem Leibe. Sie, die Königin der Missachtung, die Hure unter den Gestirnen! In seinen Träumen hatte er gesehen, wie sie kilometerlange Schwärme von Krill aus den schattigen Gräben des Ozeans lockte, um das blaue Leuchten der vielen Augen wie Glühdrähte zu entzünden. Jetzt trieb sie ihr Spiel mit ihm. Mutter Gleichmut warf Blasen auf seinen Knien auf. Schmolz die Krempe vom Kopf seines Sonnenhutes, der etwa zwei Zentimeter von seinen ausgestreckten Fingern entfernt lag. In der Nacht war Wind aufgekommen und hatte den Hut immer wieder an seine Nägel geschlagen, aber da hatte er geschlafen, das erste Mal nach siebenundzwanzig qualvoll durchwachten Stunden, und vom Krill geträumt. Am Morgen lag der Hut wieder dort, wo er für den Erfinder unerreichbar war. Wenn er sich doch nur ein kleines Stückchen bewegen könnte! „Wenn ich mich doch nur ein kleines Stückchen bewegen dürfte.“, dachte zeitgleich und ziemlich genau am anderen Ende der Welt ein kleiner Junge namens Tietje. Er saß mit seinen Eltern zur Tafel und niemand sprach ein Wort. Der Mund kann entweder sprechen oder essen, niemals aber beides zusammen. Die Mahlzeiten wurden also schweigend eingenommen. Mutter und Vater saßen sich an einem Tischende gegenüber, Tietje residierte am anderen Ende vor Kopf. Mutter führte den Löffel so akkurat zu ihren Lippen, dass sich ihre Nasenlöcher darin spiegelten. Vater nippte an der Gabel wie eine Ratte an Gift. Beide aßen sie von leeren Tellern. Das Souper war beendet, wenn sie ihre sauberen Lippen in die Servietten gepresst und säuberlich gefaltet wieder niedergelegt hatten, keine Sekunde früher und keine später. Dann durfte Tietje sich erheben, am zugeklappten Flügel Platz nehmen und ihnen eine Serenade spielen. „Tietje, Tietje“, lobten sie ihn jeden Abend, “was haben wir doch nur für einen begabten Sohn!“ Wie lange würde er das noch ertragen müssen? „Wie lange werde ich das noch ertragen können?“, fragt derweil Susan Lafferty ihre beste und einzige Freundin Majonka. Sie stellt die Frage nicht zum ersten Mal, Majonka nicht und erst recht nicht sich selbst. „So lange, bis der Kerl auf dein Grab spuckt und nach der nassen Stelle tritt.“ Majonka hat gut reden. Sie hat alles das, was Susan fehlt und nichts von dem, was Susan hat. Sie ist perfekt. „Ich wünschte, der Scheißer würde einfach tot umfallen.“, sagt die Frau mit dem gebrochenen Verstand. „Ich meine, ich wünsche ihm ja nichts Böses. Er soll einfach nur ein für alle Mal aus meinem Leben verschwinden. Und seine blöde Schlampe von Kampfnutte gleich dazu!“ Ihre Stimme kippt ins Heulen. Sie ballt die Hand zur Faust und schlägt sich damit selbst ins Gesicht. Majonka eilt zu ihr, bevor sie Schlimmeres anrichten kann. Sie hält ihre Freundin fest und wiegt sie streichelnd in ihren Armen. Als Susan sich halbwegs beruhigt hat, führt sie sie zur Couch, legt ihr ein Kissen in den Nacken, eine Decke über die Beine und öffnet eine Flasche Wein. Susan trinkt Glas um Glas, bis Tränen und Worte versiegt sind. Der Schlaf übermannt sie um kurz vor halb zehn. Majonka bettet sie so, dass sie es bequem hat. Sie räumt den Tisch ab, stellt das benutzte Geschirr in die Spüle, schlüpft in ihren Mantel und geht. Die Wahrheit ist, dass sie nicht versteht, wie ein Mensch so charakterlos sein kann, sich dermaßen ausnutzen zu lassen. Sie beschließt, dem Scheißkerl einen Besuch abzustatten. Ihm ins Gesicht zu sagen, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Dass er ein gewissenloses Schwein ist. Sie wird ihm das auf den Kopf zusagen, nachdem sie erschöpft von ihm gefallen und wieder zu Atem gekommen ist. Sie wird ihm erzählen, dass Susan sie für eine Kampfnutte hält und sie werden lachen. Wenn sie ihn doch nur ganz für sich allein hätte! „Wenn er sie doch nur endlich mit jemandem teilen könnte.“, sagt Pablo Ramón de Villena de la Vega währenddessen zu seiner Frau. „Dazu müsste sie erst einmal funktionieren.“ Sie hat natürlich recht. Die Leute erwarten, dass Dinge funktionieren. Insbesondere dann, wenn sie Geld dafür bezahlt haben. Dennoch, manche Dinge sind groß und bedeutungsvoll, obwohl oder sogar weil sie unvollendet geblieben sind. Bruckners neunte Symphonie beispielsweise oder Schuberts achte. „Du bist aber kein Schubert.“, bemerkt Anna Alenka de Villena de la Vega, die gebürtig Malinková heißt. Sie sagt das so, als würde sie ihn darüber belehren wollen, kein Hund oder keine Ameise zu sein. Die wahren Helden der Geschichte, denkt er, tragen einen unbestimmten Artikel vor ihrem Namen. Über einen begabten jungen Physiker sagt man, er sei ein kleiner Einstein. Pablo fragt sich, was die Leute wohl damals zu Einstein gesagt haben. Du bist aber kein Gauß? Anna Alenka kocht ihm jeden Tag zwei warme Mahlzeiten. Sie haben es so gut, wie sie es gutmeinen. Sie hebt ihren Rock und das heißt dann, er möge ihr ins Schlafzimmer folgen. Sie ist zweiunddreißig und hat ein Recht auf ein Kind. Seit drei Jahren bleiben Pablos Bemühungen fruchtlos. Er ist ein kleiner Charles Goodyear, ohne dass sie es bemerkte. Wenn sie nach dem Akt friedlich an seiner Seite eingeschlafen ist, holt er die Maschine. Er legt sie vorsichtig neben sich auf die Bettkante, umschlingt sie mit seinen Beinen, presst sie gegen seinen Bauch und fühlt sich mehr als Vater, als er es ihrem Kind gegenüber jemals tun könnte. Gott hilft denen, die sich selbst helfen. Warum also hilft er nicht ihm? Wenn er nur wüsste, wie er seine Gunst gewinnen kann! „Wenn sie nur wüsste, wie ich ihre Gunst gewonnen habe!“, ging indes dem jungen Christian durch den Kopf. Er schmiegte seine Wange an die Füße seiner schlafenden Geliebten und kam sich ungehobelt, schmutzig und hässlich vor. Er genoss dieses Gefühl, denn es gab Tage – und das waren sogar die meisten, an denen nahm er sich als zutiefst abstoßend wahr. Stundenlang stand er nackt vor dem Spiegel, hob alles an, was an seinem Knabenkörper hing, die flache Brust, das zierliche Glied, die weichen Hinterbacken, die traurigen Lider. In Trippelschritten drehte er sich wie eine Aufziehballerina im Kreis. Wenn er das lange genug tat, war ihm, als setzte sich eine Kuppel aus feinem Glas um ihn, eine chrisstalline Mutter, die ihn barg, anstatt ihn zu verbergen. Die Illusion war freilich nur so lange perfekt, wie er sich drehte und den Kopf mitnahm. Sobald er sich wieder still betrachtete, sah er einen Körper, in dem er hilflos verschwand wie in einem Kostüm ohne Ein- und Ausgang. Die herrliche Roxana, zu deren Füßen er sich geworfen hatte, fühlte sich angezogen von seiner Verkleidung. Niemand konnte ihr das verdenken, denn die Haut, unter der Christian seinen launigen, rüpelhaften Charakter versteckt hielt, war makellos gewebt und mit feinem Stich vernäht. Was es aber weder zu glätten noch zu zähmen gelang, war die Zunge des jungen Galans. Sie stand ihm aufrecht und spitz wie ein Dolch, er brachte sie nicht unter Kontrolle. Ihre Kanten waren so scharf, dass er damit schon vielen Mädchen das Zäpfchen durchtrennt und den Kehlkopf abgehoben hatte, wenn er vor Leidenschaft kopflos geworden war. So endeten Christians Liebschaften gleichsam in Verstummung und Verstümmelung, wobei ihm die Verstümmelung des Fleisches im Gegensatz zu der der Sprache billig schien. Billiger und preiswerter noch, als die Dienste des Zungenschleifers,  die er gelegentlich in Anspruch nahm. So sehr er das schlafende Mädchen auch überall zu küssen begehrte, so groß war auch seine Furcht, ihr Leid zu tun, bevor sie sich ihm hingegeben hatte. Ihm blieb kaum anderes übrig, als vorerst mit ihren Füßen vorliebzunehmen und seine Zunge in die verhornten Ballen und Hacken zu schlagen. Roxana schlummerte tief und fest, in ihren unbewussten Gedanken war Christian unzüchtig mit ihr. Galant und im selben Maße schamlos – ein Casanova bester Schule. Doch selbst im Traum spürte sie die Scheue in seinem Werben und sie verstand nicht, weshalb er ihr Grenzen zog. Wenn er sich doch nur endlich aus seiner Haut traute! „Wenn ich mich doch nur endlich in meine Haut traute!“, sinnierte zwischenzeitlich der Zungenschleifer. Er war ein Mann geringen Standes, der in einer Hütte im Wald lebte und sich aus nichts etwas machte. Er schliff die Zungen derjenigen, die zu ihm kamen und nahm dafür nichts ein. Den Preis, den er nicht erhob, zahlte er selbst; im stillen Wissen, dass es sich eines Tages auszahlen würde, den Lohn nicht in Einnahmen einbehalten, sondern in Aus- und Weitergabe ausgehalten und angelegt zu haben. Er war ein Meister der Schleifkunst und es waren nicht nur Zungen, die er in seine altmodische Apparatur spannte und mit seinen Instrumenten bearbeitete, bis sie dem Anspruch genügen würden, dem ihre Träger sie zugedacht hatten. Der Zungenschleifer fertigte Häute, die jedem besser standen als die eigenen.  Er war ein Alchimist und Geistesbeschwörer, ein großer Empath dazu. Er wusste, was die Menschen, die zu ihm kamen, begehrten, noch bevor er ihnen in die Augen gesehen hatte. Was Menschen begehren, das dünsten sie aus. Es steht ihnen im obersten Sinn geschrieben, in blinder Schrift vielleicht, aber so wahrhaftig, dass es jeden Instinkt verrückt macht. Der Zungenschleifer verließ sein Haus nie weiter, als der Hektar Land reichte, der es umgab. Das brauchte er nicht, denn was immer er benötigte, um seine Physis zu erhalten oder seine Geschicke zu schulen, kam zu ihm. Eines Tages war zuerst ein Sturm und dann ein Kind zu ihm gekommen, das vor dem Regen Schutz suchte. Er gab ihm eine Tasse heißen Tee und ließ es schweigen, solange es wollte. Als das Kind genug getrunken hatte, öffnete es den Mund und streckte dem Zungenschleifer die wohl glatteste Zunge entgegen, die man sich vorstellen kann. Der wurde kreidebleich vor Entsetzen, sprang auf das Kind zu und schüttelte es, bis ihm fast der Kopf abfiel. „Wer hat dir diese Zunge gemacht?“, wollte er wissen. „Derselbe, der dir keine Haut gegeben hat.“, antwortete die feine Zunge. Der Zungenschleifer sah an sich selbst hinab und stellte mit größtem Grauen fest, dass sein Besucher die Wahrheit sprach. Alles war an ihm dran und auch an rechter Stelle, aber kein Fitzelchen Haut hielt ihn zusammen. Er blickte auf die Leinen, die kreuz und quer in der Hütte gespannt waren und an denen zwei gute Dutzend Häute zum Trocknen hingen. Dann schaute er aus einem der kleinen Fenster auf die Schnüre, die er draußen angebracht hatte. Bis auf eine einzige Haut, die allein ihm gehörte, waren sie leer. „Himmel“, schrie der Zungenschleifer, „wie blind war ich in meinem Eifer! Da vergaß ich über das viele Schleifen doch tatsächlich, meine eigene Haut zu retten!“ Das Kind nickte, bedauernd aber ohne Mitleid. Wenn es doch nur ein bisschen eher gekommen wäre! „Wenn ich doch bloß endlich kommen könnte!“, dachte Larry, während er zur selben Zeit nicht nur am Logan International Airport in Boston, sondern auch in Xiao Hu feststeckte. Er hatte was geworfen; genau wie die Thaischlampe, die er locker seit zwanzig Minuten gegen die Toilettenwand vögelte, nur war es bei ihm vermutlich noch nicht so lange her. Xiao Hu hechelte und quiekte so gellend, dass er sich langsam vorkam wie in einer Schleifensequenz eines Hentai. Eigentlich müsste ihn das verdammt nochmal anmachen, er stand auf die psychedelischen Splatter, die waren so herrlich schamlos verdorben. Aber es tat sich nichts bei ihm, er kam sich vor wie ein Flieger auf nächtlicher Rollbahn, der trotz Höchstgeschwindigkeit nicht abheben konnte. Er packte Mai Ling an ihren Hüftstiefeln und klatschte ihren Hintern so fest gegen seine Lenden, dass die Luft quietschte. Ihre Arschbacken zuckten wie roher Brötchenteig und Larry musste losgeiern, weil ihm plötzlich das Wort Thaigware ins Hirn sprang und er musste noch mehr lachen, als er sich ihre dumme Fresse vorstellte, die das obszöne Gejaule einer geisteskranken Tüpfelhyäne vorläufig drangegeben hatte und jetzt wahrscheinlich unbeteiligter als ihre Muschi unter dem Vorhang ihrer schwarzblauen Spaghettihaare den Fickbeat schlug. In seinem Kopf spielte eine abgefahren schnelle Techstep-Version von Bob Dylans Hurricane und verschluckte sich fast an seinem Grölen, als er daran dachte, wie lächerlich simpel es gewesen war, die Thaitussi für einen kleinen Entspannungs-Check-in klarzumachen. Er hatte sich einfach neben sie gesetzt, zwei Pillen an den Rand ihrer Kaffeetasse gelegt und den Blick nicht mehr aus ihrem Ausschnitt genommen. Sie trug eine fast durchsichtige Bluse, darunter ein nicht minder transparentes Hemdchen und die festen Nippel ihrer Minibrüste stemmten sich von innen dagegen wie fleischgewordene, lüsterne Jungmädchenträume. Da hatte er einen Steifen bekommen, der nicht bis Detroit und Sue hätte warten können. Während er Ming Lis Röckchen so weit nach oben zog, dass der Saum fast ihre Schulterblätter berührte, stellte er sich vor, wie die Kinder auf ihn zugestürmt wären, ihren Daddy vor lauter Wiedersehensfreude wild angesprungen hätten, volles Rohr gegen seines. Natürlich hätte er sich nichts anmerken lassen, auch Sue gegenüber wäre sein Gattenlächeln bis zum Abend hin nicht nennenswert verrutscht. Später im ehelichen Bett wäre ihm wohl ein kurzer Beisprung gestattet worden oder seine Frau hätte ihm unter der Bettdecke einen geblasen und sein hohles Stieren an die Decke nicht mitbekommen. Und noch später, nachdem sie ihre verklebte Schnute an seine Schulter gebettet und schmatzend eingeschlafen wäre, hätte er noch eine ganze Weile wachgelegen, der nächtlichen Vorstadtidylle durchs gekippte Fenster beim Schlafen zugehört und seine lichtempfindlichen Augen so lange in einer ätzenden Suppe aus Club-Brandy, Koks, Methylsafrylamin und Lebensmüdigkeit gebadet, bis sie ihm zugefallen wären. Danach wäre er ins Vergessen abgeglitten, ins Land der Steine, der grauen Meere und schwarzen Strände, der felsigen Steilküsten, an denen Wellen zerschlugen, ohne zu wissen, ob sie gerade kamen oder gingen. Irgendwo weit draußen tauchte ein Wal zum Atmen auf und was er dachte, unterschied sich in nichts von dem, was sich für einen kurzen Moment in seinen Augen spiegelte: unendliche Weite - und dahinter: nichts.
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Einmal Sex zum Mitnehmen bitte!
Und könnten Sie es bitte als Geschenk einpacken? Man gönnt sich ja sonst nichts.
Es gibt diesen erhabenen Moment, wenn man morgens mit der Sonne im Gesicht nackt einem Bett mit zerwühlten Laken entsteigt und seinem eigenen göttergleichen Abbild im Spiegel auf dem Weg ins Bad zuflüstert: „Yeah, Baby! Dich hätte ich gestern auch flachgelegt“. Unter der Dusche spürt man noch die Hitze der vergangenen Nacht auf der Haut und weiß sofort, dass Bodylotion heute vollkommen überflüssig ist. Alles ist an so einem Tag überflüssig: Schlaf, Nahrung, Arbeit und die ganze Welt sowieso. Das debile Grinsen im Gesicht versucht man erst gar nicht mit Lippenstift zu übermalen und selbst wenn man einen Mehlsack als Gewand wählen würde, man würde Audrey Hepburn trotzdem in nichts nachstehen. Die Freundinnen nehmen einen lächelnd in den Arm und sagen Sätze wie: „Gut siehst Du aus. Hattest Du Urlaub?“ Und sie lächeln ihr wissendes Lächeln und bekunden mit den Augen, dass es keiner weiteren Antwort bedarf - außer eben diesem grinsenden „Mhhhmmm“, das angesichts des geistigen Zustands an diesem Tag schon als wahrlich intellektuell betrachtet werden darf. Männer werfen einem Blicke und so manch einen Spruch auf der Straße hinterher – nicht so nervig wie sonst. Heute ist alles anders und man kann sich umdrehen und was Freches zurück quaken. Alle Welt weiß, wie es einem geht, denn ganz unbemerkt hängt einem, seit man das Haus verlassen hat, ein kleines Zettelchen hinten aus der Hose, fast wie ein vergessenes Preisschild. Doch statt Zahlen ist dort in großen leuchtenden Buchstaben zu lesen: „Achtung! Frisch gefickt.“ Mir hängt auch ein Zettel aus der Hose. Aber der ist schon Wochen alt, die Schrift verblichen und nicht mehr lesbar. Stattdessen erscheinen immer deutlicher Buchstaben auf meiner Stirn. Wenn ich ganz genau hinsehe, kann ich im Spiegel erkennen, was dort zu lesen ist: „Hallo? Ist da jemand, der mal kurz über mich rüber rutschen könnte? Haaaalloooo! Hey, ich habe es wirklich gerade bitter nötig. Ach kommt schon. Jetzt seid mal nicht so…“ Ich benutze selten Make Up, aber dieser Tage hilft alles nichts – nur dicke Paste, um die Worte zum Verschwinden zu überreden. Aber ich sehe es in ihren Augen. Nicht nur ich kann es lesen. Die ganze Menschheit weiß um mein Seelenunheil. Ja, ich bin unglücklich verliebt. Mein Ego kauert wie ein geprügelter Hund in der Ecke und wimmert. Jedes Mal wenn ich einen Raum betrete, kriecht mein Selbstvertrauen verängstigt unter dem Teppich langsam hinter mir her. Selbst die Bauerbeiter pfeifen nichts mehr von den Dächern, wenn ich um die Ecke biege. Besorgte Kolleginnen legen mir mitfühlend die Hand auf die Schulter und raunen ganz mütterlich: „Geht es Dir gut? Du siehst müde aus.“ Ich kann nur „Mhhhhmmm“ sagen – allerdings mit einer merkelähnlichen Mundform statt dem debilen Grinsen. „Sag doch gleich ‚scheiße’, Du blöde Schrapnelle. Und wenn Du schon nüscht zu tun hast, dann such mir lieber mal raus, wo man männliche Prostituierte findet, die nicht Klebstoff schnüffeln und auf Frauen stehen.“ Das würde ich lieber sagen. Tue ich aber nicht, weil ich die Power einer offenen Seltersflasche habe und ganz dringend die Zuwendung meiner Bettdecke benötige. Es gibt nur eine Möglichkeit diesem frustrierenden Teufelskreis zu entfliehen: Ein Beauty- und Wellnesstag. Davon wird man zwar nicht schöner, aber wenn einem die perfekt gepflegte Dame zur Melodie der Panflöten-Wasserfall-Musik „Sooooo. Damit lösen wir jetzt mal die abgestorbenen Hautschuppen ab“ ins Ohr säuselt, spürt man quasi schon den kribbelnden Beginn einer umfangreichen Metamorphose. Also lasse ich stundenlang an mir rumquetschen, zupfen, tupfen, drücken und ziepen, weil ich weiß, dass in spätestens zwölf Stunden, wenn alle Wunden verheilt und alle Schmerzen vergessen sind, mir ein neuer Mensch aus meinem Spiegel zurufen wird: „Na los, Du Frau ohne abgestorbene Hautschuppen, Du elfengleiches gepeeltes Wesen. Deine Augenbrauen werden nie wieder so schön gebogen aussehen. Häng Dir ein gefälschtes Schild an die Hose – besser noch an den Rock und dann raus ins Getümmel!“ Ja, so wird das sein, so erträume ich es mir zumindest auf meiner beheizten Kosmetik-Kuschel-Liege, bis mich meine Restauratorin Sybille mit einem Ruck und einem Kaltwachsstreifen zurück in die Realität holt. Dann läuft mir irgendetwas säureartiges in die Augen und ich ahne, dass meine erträumte Konversation mit meinem Spiegelbild für immer ein Traum bleiben wird. Den krönenden Abschluss meines „Ich bin nicht scheiße, ich fühl mich nur so, aber danach nicht mehr“- Oster-Wellness-Pakets soll eine entspannende, ayurvedische Massage bei Sasha (jawohl, ohne c!) bilden. Sasha sieht gar nicht mal doof aus, auch wenn er nicht mein Typ ist. Aber seine Hände sind so groß, dass er mit nur einer davon meinen ganzen Bauch bedecken kann, was mich an die Liebe zwischen Samson und Tiffy erinnert und an andere Dinge, die jetzt nicht hier her gehören. Ich solle mich schon mal ausziehen, meint Sasha. Na bitte! Schon der erste Typ, der mich nackig sehen will. Leute, es geht voran! In heller Vorfreude liege ich dann also nackt auf dem Bauch und überlege mir, ob wohl vom langen Rumliegen auf der Kosmetik-Liege ein Frottemuster meinen Hintern ziert, während Sasha warmes Öl auf meinem Körper verteilt. Er faselt was von Lymphen, ich versteh nur Nymphen und verspüre zunehmend das Bedürfnis, statt mich zu entspannen, in die lederne Kopfstütze zu beißen. „Lass Dich fallen. Lass einfach los.“ Was denn jetzt? Das Handtuch, an dem ich mich gerade festklammere? Ich kann mich beim besten Willen nicht entspannen, wenn ölige Hände an den Innenseiten meiner Oberschenkel vorbei gleiten. Ich kann wirklich viel, aber – tut mir leid – das nicht. Die Panflöte wird von einer Harfe abgelöst und ich versuche nicht laut „Ohgottohgottohgottohgott“ zu sagen. Sashas Hände lösen sich von mir und ich befürchte schon, dass er mich in die „Völlig zwecklos“-Schublade steckt, als er „So, und nun bitte umdrehen“ auf mir unbekannte männliche Art flüstert. Lieber Sasha, ich weiß Deine Mühen sehr zu schätzen. Aber das geht nun wirklich nicht. Meine Brustwarzen haben gerade erfolgreich eine Umschulung zum Leuchtturm absolviert und ich danke dem Herrn nicht oft dafür, dass ich keinen Penis habe, aber heute tue ich es wirklich ganz ehrlich! Ich versuche mich schlafend zu stellen, aber es hilft alles nichts, Sashas Riesenpranken sind schon an meinen Hüften und weisen ihnen die Richtung. „Lieber Gott, bitte lass mich ganz schnell Nasenbluten bekommen oder ohnmächtig werden und von der Liege fallen“, denke ich. Dann denke ich nichts mehr. Warmes Öl läuft zwischen meinen Brüsten Richtung Bauchnabel und mit ihm das Blut aus meinem Kopf. Die Frage des Trinkgeldes muss später erörtert werden.
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Stille Fragezeichen
Älter werden - reifer werden - Fragezeichen meiden: Fragezeichen.
Stille Fragezeichen Eine ereignislose Nacht – hat mich um den Schlaf gebracht. Kein Geräusch dringt durch's Dunkel. Klaren Geistes liege ich dar; grüble. Fragezeichen um Fragezeichen aneinander gereiht, bis ich nur noch schwarz sehe. Sicherlich, die großen Ziele sind da. Ja, klar, fuck! Frau. Anstellung. Haus. Kind. Fuck! Total konservativ und glücklich. Der Weg dorthin; wie die Schrankwand Billy mit beleuchtetem Vitrine – nur ohne Anleitung: Viele, viele Schrauben, Schubladen, Seitenteile. Ein einziges Kuddelmuddel und keine Ahnung – aber viele Fragezeichen. Wie alles so zusammenstecken, dass am Ende nicht alles in sich zusammenbricht? Der Gordische wäre wohl eine Fingerübung dagegen – Fragezeichen. Früher war alles leichter. Im Kindergarten hieß es: Mit deiner Stimme wirst du mal Politiker – oder Pfarrer. Ich hab nicht ganz verstanden wieso, aber Pfarrer klappt nicht; ich kann kein Latein. Außerdem würde dann das mit dem Fuck nicht klappen. Frau, Arbeit, Haus, Kind und so. Mit meinem Latein bin ich dennoch am Ende. Zwar habe ich den Rat meiner Kindergärtnerin befolgt und Politik studiert, aber wer glaubt denn, dass man damit was wird? Außer anders. Anders wird man vielleicht. Aber nicht weil man Politik studiert. Nein anders wird man von ganz allein. Anders wird man, indem man älter wird. Dann wollen alle anders sein. Anders als die anderen. Anders als die meisten. Anders als man war. Als Kind war es mir egal, was ich an hatte. Irgendwann war's sowieso braun, oder zerfetzt. Als Kind trug ich, was ich trug. Heute trage ich, was ich sein will. Ich trage ein Trugbild vor mir her, von dem ich nicht einmal weiß, was es genau darstellen soll – Hauptsache nicht braun, oder zerfetzt. Als Kind liebte ich Fragezeichen. Die drei auf den Büchern und den Kassetten und die, die mir jeder Tag bescherte. Ich wollte alles wissen. Alles ausprobieren. Jedes Fragezeichen musste in ein Ausrufezeichen oder zumindest einen Punkt verbogen werden. Und wenn ich eines hasste, dann elterlichen Rat. Ich habe einige schmerzhafte Erfahrungen machen müssen. Ja, auch Indianer kennen Schmerz. Nicht alle anderen Töchter sind schön. Auch nach einigen Drinks nicht – zumindest nicht lange. Aber wer säuft kann am nächsten Tag noch lange nicht arbeiten. Und mit Aufgaben wachsen vor allem Augenlieder und Geheimratsecken. Heute meide ich Fragezeichen daher lieber. Ich muss nicht mehr alles ausprobieren und nicht alles wissen. Und muss es doch. Praktikum eins, zwei, drölfzehn. Alles ausprobieren. Arbeitserfahrung, Auslandspraktikum, Softskills. Wo früher „Stelle zu vergeben“ stand, steht heute „Arbeitsmarkt sucht den Superdeppen“. Life long learning. Immer 'up to date' und alles wissen. Kein Platz für Fragezeichen. Kein Platz mehr für mich. Fragezeichen.
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Ein Abend wie jeder andere... eigentlich
Freitagabend. Ich bin unterwegs.
Ich treffe viele bekannte Gesichter, freue mich alte Bekannte wiederzusehen, wie immer eigentlich. Ich trinke heute mehr als sonst, warum auch immer. Ich gerate zwar in eine kleine Schlägerei zwischen Punks und Nazis, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Dann treffe ich ihn. Ich kenne ihn schon lange, wir sehen uns eigentlich nur hier, wir mögen uns einfach. Ich rede gern mit ihm, es ist interessant, er ist interessant. So war es schon immer. Vor ca. 2 Monaten änderte sich alles. Irgendwie. Ich war da, er auch, wir redeten miteinander, er war mit seiner Freundin da, ich ohne meinen Freund, aber ich bemerkt, dass er mich mit anderen Augen anschaute als sonst, mich ein wenig fester in den Arm nahm und seine Küsse auf meine Wange irgenwie einen anderen Beigeschmack bekamen. Ich dachte mir nicht viel dabei, wir waren beide betrunken, ich würde nie fremdgehen, mein Gott, es war nichts dabei. Wir trafen uns einige Wochen später wieder dort, zufällig, wie jedes Mal. Es war anders. Er machte mir Komplimente, die mich bis zu Decke wachsen ließen, sagte mir, seit dem Tag an dem er mich kennengelernt habe, sei für ihn nichts mehr wie vorher, er wollte mit mir zusammensein. Ich sagte, ich habe einen Freund, ich liebe ihn, ich werde ihn mit Sicherheit nicht verlassen. Es war mein voller Ernst. Er akzeptierte es, aber sein Verhalten blieb. Es störte mich nicht, die Verhältnisse waren klargestellt. Vor 2 Tagen traf ich ihn wieder. Wir hatten uns seitdem nicht mehr gesehen. Ich freute mich ihn zu sehen, wir redeten, er umarmte mich, es war noch intensiver als sonst. Er beschrieb mir ausführlich was er mit mir machen würde, hätte ich keinen Freund, redete sich um den Verstand, ich spürte, wie sehr er es wollte. Es ging nicht spurenlos an mir vorbei. Ich sagte ihm er solle aufhören und er tat es. Wir trafen uns den ganzen abend immer wieder, er umarmte mich, machte mir noch einige Komplimente, es war okay. Aber er kam auch immer wieder, packte mich einfach und küsste meinen Nacken und ließ danach sofort wieder los, so dass ich es nie schnell genug realisierte, er flüsterte mir ins Ohr, dass er einfach nich genug von mir bekommen könnte. Ich hatte eine Gänsehaut. Irgendwann ging er, er verabschiedete sich von mir, küsste mich nicht freundschaftlich auf die Wange, sondern mit Leidenschaft, hielt meine Hand feste, streichelte bei der Umarmung meinen Rücken. Dann war er weg. Ich war erleichtert, aber irgendwie war es auch schade, dass er weg war. Ich bin fast 4 Jahre in meiner Beziehung. Ist mein Verhalten verwerflich? Ich würde meinen Freund niemals betrügen, aber ich fühle mich schlecht, weil es mir gefallen hat. Gefallen hat, diese anfängliche Leidenschaft wie man sie eben nur zu Anfang einer Beziehung hat zu fühlen. Ist ist nichts zwischen uns beiden passiert. Das wird es auch nicht. Aber ich weiß wie sehr er es will. Er hat es sogar gesagt. Er will mich nicht nur ins Bett kriegen, das weiß ich auch. Was ist mir mir los? Ist es so schlimm, wie es mir vorkommt, dass es mir gefällt?
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Tunten dieser Welt
Meine Damen und Herren, ich freue mich Sie durch den kleinen Tuntenzoo führen zu dürfen...
Sie werden die Gelegenheit haben, die seltsamsten Tuntenarten zu streicheln und zu füttern. Bleiben Sie bitte eng beieinander und Fotografieren ist erlaubt, aber im Darkroom bitte kein Blitzlicht, danke... ..:: Durchschnittstunte Die Durchschnittstunte ist überall anzutreffen, outet sich zuerst vor der besten Freundin und hat das erste Mal Sex, bevor die Eltern von der Neigung erfahren. Sie macht kein großes Geheimnis aus ihrem Schwulsein, aber hängt es auch nicht an die große Glocke. Wie die Heten, eben nur anders. :: Körpersprache: Eher unbewusst tuntig. :: Anzutreffen: Auf Arbeit, in der U-Bahn, beim Volksfest... überall. ..:: verklemmte Tunte Die verklemmte Tunte ist 100prozentig schwul, hat aber kein Sex, dafür jedoch eine Katze. Niemand im realen Leben weiß von ihren Schwulseins und das ist ihr auch Recht so. Den einzigen Sex, den sie hat, ist mit sich selbst – manchmal auch vor der Cam. :: Körpersprache: hat keine. :: Anzutreffen: In Chatrooms. ..:: Spätzündertunte Die Spätzündertunte wusste eigentlich schon mit 13, dass sie schwul ist, aber leugnete es Jahrelang. Sie wohnt meistens auf dem Land, heiratete mit 18 die Nachbarstochter und hat 2 Kinder. Erst Jahre später gesteht sie ihr Schwulsein ein und lebt es dann genüsslich aus. :: Körpersprache: Nach der Selbstfindung tuntig, davor eher männlich. :: Anzutreffen: Sie hat Nachhohlbedarf und nimmt nun jede Schwulenparty mit. ..:: Hetentunte Die Hetentunte ist eigentlich gar nicht schwul, eher Aktiv, hat Freunde, die schwule hassen und trinkt Kaffee schwarz ohne Zucker. Wenn ihre Freunde eine Tunte vermöbeln, dann macht die Hetentunte mit, obwohl sie das gar nicht will. :: Körpersprache: Männlicher geht’s nicht. :: Anzutreffen: Ausschließlich in Darkrooms. ..:: Kampftunte Die Kampftunte trifft man überall dort an, wo schwule diskriminiert werden, ist Mitglied einer Schwulenorganisation und hat eine Regenbogenfahne aus dem Fenster zu hängen. Die Kampftunte sieht nicht nur verbraucht aus, sie ist es auch, aber dass ist ihr egal – sie ist nicht wählerisch. :: Körpersprache: Feminin bis tuntig. :: Anzutreffen: Immer die letzte auf allen Partys und nimmt, was noch übrig ist. ..:: Wochenendtunte Die Wochenendtunte ist eine Mischung aus der Heten- und der Edeltunte. Sie hat meist ein Bürojob, trägt auch privat Anzüge und hat gelegentlich eine Freundin. Zumindest solange, bis das Wochenende anfängt. Dann mutiert sie zur Edeltunte und träg auch bei Gelegenheit Kleider. :: Körpersprache: Mal so, mal so. :: Anzutreffen: Private Schwulenpartys, wo sie keiner kennt. ..:: Edeltunte Die Edeltunte transpiriert sich überall und sooft wie sie nur kann, nennt sich selbst „Diva“ und trinkt für ihr Leben gern Prossecco. Wenn sie raucht, dann hält sie diese steht’s über der Schulter. Die Edeltunte zieht sich auch privat die Kleider ihrer Schwester an, wenn diese schläft. :: Körpersprache: Sie läuft nicht durch die Strassen, nein sie schwebt und beherrscht „das gebrochene Handgelenk“ perfekt. :: Anzutreffen: Wo „Schwul“ draufsteht, ist sie nicht weit. ..:: Diva Die Diva ist gleichzusetzen mit der Edeltunte, nur weiter ausgereift. Sie trägt auch in der Öffentlichkeit sehr gerne Kleider, hält auch die Zigarette über der Schulter [selbst wenn sie eigentlich Nichtraucher ist] und entspricht durch die Bank weg jedes Schwulenklischees. :: Körpersprache: Jede schwule Körpersprache verdanken wir ihr. :: Anzutreffen: Überall, wo ein rosaroter Neonarsch über der Tür hängt.
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lifesoundsgoodtoday
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Ich wünsche mir einen Freund
Ich wünsche mir keine Freundin. Aber ein Freund wär nicht schlecht. Nicht zu Weihnachten. Sommer würde auch reichen.
Ich wünsche mir einen Freund, der mit mir aufs Frittenbude Konzert geht. Ich wünsche mir einen Freund, der den ganzen Sommer mit mir oben auf dem Parkdeck verbringt und dabei kein Wort mit mir spricht. Ich wünsche mir einen Freund, der Heiligabend mit seiner Familie in die Kirche geht während ich mit meinen zwei besten Freunden Wein und Rauch konsumiere. Ich wünsche mir einen Freund, der seine Nike Schuhsammlung mehr liebt als mich. Ich wünsche mir einen Freund, der beim Fußball gucken übertrieben obszön flucht. Ich wünsche mir einen Freund, mit dem ich morgens um 6 am Kiosk die dritte Flasche Wodka kaufe. Ich wünsche mir einen Freund, der DVD-Abende langweilig findet. Ich wünsche mir einen Freund, der auf dem Spielplatz der Grundschule gegenüber Nachts Klimmzüge übt. Ich wünsche mir einen Freund, der neben mir die Nacht verbringt und noch vor dem Frühstück wieder geht. Ich wünsche mir einen Freund, der mit mir jedes Wochenende im Club so dreckig zu HipHop tanzt, dass mir die anderen Frauen neidische Blicke zuwerfen. Ich wünsche mir einen Freund, der mir keine Kosenamen gibt weil er meinen richtigen Namen viel schöner findet. Ich wünsche mir einen Freund, der das Leben nicht ernst nimmt, weil es einfach ein Witz ist. Ich wünsche mir einen Freund. Einen besten. Der mit mir Sex hat. Einen Freund, den ich über alles liebe. Einen Freund, der mich über alles liebt. Einen Freund, der nie auf die Idee kommen würde, mit mir eine Beziehung einzugehen. Weil er genauso viel Angst vor DVD-Abenden und Kosenamen hat wie ich. Weil ne kleine Cola halt auch klar geht.
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frl.sommersprosse
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Loslassen
LOSLASSEN? Wo sie doch so weit oben ist um endlich drüber hinweg zu kommen da soll sie loslassen?Das wäre doch Wahnsinn, Irrsinn, Leichtsinn.
Sie kommt nicht darüber hinweg. Wie hoch sie den Haufen Bretter auch stapelt, auf den sie klettern will um drüber hin weg zu kommen, nie ist er hoch genug. Man sagt ihr sie solle los lassen, es wäre Zeit. Loslassen. LOSLASSEN? Wo sie doch so weit oben ist um endlich drüber hinweg zu kommen da soll sie loslassen?Das wäre doch Wahnsinn, Irrsinn, Leichtsinn. Aber ihr würde doch sonst immer alles so leicht fallen, sagt man ihr. Leicht fallen. Das ist das Problem. Jetzt wo sie oben ist um drüber hinweg zu kommen und loslassen soll könnte sie leicht fallen. Tief. Sie könnte leicht tief fallen. Aber wovor sie denn Angst hätte, wird sie gefragt. Man stehe doch hinter ihr. Ja eben, will sie schreien, hinter mir. Was bringt mir das wenn ich vorn über und hinunter falle in das große Unbekannte?  Sie soll weiter gehen sagt man ihr und hinter sich lassen was sie runterzieht. Weiter gehen, hinter sich lassen, runterziehen. Aber sagte man ihr nicht, man würde hinter ihr stehen? Dann soll sie es bei ihnen hinter sich lassen oder wie? Weitergehen. Geht denn jemand mit? Oder muss sie alleine gehen? Alleine gehen will sie nicht. Hinter sich lassen was sie runterzieht, sagt man. Fühlt sie sich deswegen so schwer? So beschwert? Weil sie runter gezogen wird? Deswegen fällt das klettern so schwer, auf den Stapel Holz, um drüber hinweg zu kommen. Es ist Zeit, sagt man ihr, das Leben wieder zu leben. Was hab ich denn bis jetzt gemacht, fragt sie sich. Mein Leben gestorben? Kann man sein Leben sterben? Man sag ihr, sie solle aufhören zu denken. Man könne Dinge auch kaputtdenken. Also Kopf aus, Herz an. Dann findet man seinen Weg schon. Kopf aus, Herz an. Das sagt sich so leicht, denkt sie. Denkt sie. Schon wieder denkt sie. Ok, Mädchen, was sagt dein Herz denn, fragt man sie.  Stille. Sie horcht. Tief in sich hinein. Was sagt mein Herz?  Da flüstert doch etwas. Da hinten, eingemümmelt in der Ecke. Leise, ganz leise flüstert ihr Herz. Wir müssen uns wieder finden, flüstert es ihr zu. Um zu finden muss sie anfangen sich zu suchen. Aber ich bin doch hier, will sie ihrem Herzen antworten. Hier oben auf dem Haufen Bretter. Vielleicht auf der anderen Seite, nuschelt das Herz, etwas lauter, aber noch nicht so selbstbewusst wie es mal war. Auf der anderen Seite, fragt sie? Sie soll doch bitte endlich loslassen, sagen die Leute. Sie verweile lange genug auf dem Weg drüber hinweg. Vielleicht finden wir uns auf der anderen Seite, sagt das Herz, diesmal lauter. Kopf aus, sagt sie sich. Loslassen, drüber hinweg kommen. Kopf aus, sagt sie sich. Loslassen, drüber hinweg kommen. Kopf aus. Loslassen. Drüber hinweg kommen. Loslassen.
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Pixie_Destructo
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Das Loch
Vor ein paar Tagen war es plötzlich wieder da. Das Loch. Ganz ohne Vorwarnung, wie immer.
Sie liegt auf dem Bett. Die Arme angewinkelt, fest unter den Brustkorb geklemmt, den Kopf zur Seite geneigt. Sie lauscht dem zarten, kratzenden Geräusch ihrer Wimpern auf dem Kopfkissenbezug. Langsame Schläge. Sie schläft nicht. Sie überlegt wie lange sie wohl schon hier liegen mag. Eine halbe Stunde, vielleicht zwei oder drei? Langsam fangen ihre Arme an zu kribbeln. Ihr Nacken schmerzt, zu lange hat sie in der gleichen Position verharrt. Sie sollte aufstehen, aber ihr Körper fühlt sich an als habe man ihr Blei in die Venen gepumpt. Es geht nicht. Nichts geht. Wie spät ist es? Vor ein paar Tagen war es plötzlich wieder da. Das Loch. Ganz ohne Vorwarnung, wie immer. Als öffne sich plötzlich der Boden, ein Strudel, der sie einfach hinabreißt. Sie kann nichts dagegen tun, es passiert einfach. Dann ist alles anders. Für ein paar Tage, eine Woche oder zwei. Bis es sie wieder ausspuckt und verschwindet, so plötzlich und unerwartet wie es gekommen war. So war es jedenfalls bisher immer. Ihr Blick gleitet träge über den Laminatboden im Schlafzimmer. Staubflocken, kleine Schmutzpartikel. Hier ist es schmutzig. Ich sollte sauber machen. Auf dem Stuhl neben dem Bett häufen sich Klamotten, der Wäschekorb in der Ecke quillt über. Sie denkt an den Wäscheständer im Nebenzimmer, auf dem die Sachen schon seit einigen Tagen trocken sind und darauf warten zusammengelegt zu werden. Es geht nicht. Nichts geht. Es ist ein Kraftakt überhaupt morgens aufzustehen, meistens ist es dann mittag. Zähne putzen, duschen, anziehen, die Katze füttern: wie ein Marathonlauf mit hohem Fieber. Danach legt sie sich auf's Bett oder setzt sich mit angezogen Beinen auf's Sofa, umklammert ihre Knie und starrt aus dem Fenster, die schmutzigen, regengeschwängerten Wolken an, die am Horizont vorbeiziehen und lässt den Tag verrinnen. Heute hat sie sich Tee gekocht, aber sie hat zu lange die Teekanne angestarrt und den Teefilter beobachtet, wie er, einer Rettungsboje gleich, oben auf schwamm, hatte sich in Gedanken verloren. Der Tee schmeckte bitter. Gerne hätte sie die Kanne genommen und an die Wand geworfen. Aber was hat es schon für einen Sinn Dinge zu zerschmettern, wenn man nicht die Kraft besitzt die Scherben aufzusammeln? Wie spät ist es? Als sie das Geräusch des Schlüssels an der Wohnungstür hört, weiß sie, dass es schon nach sieben sein muss. Schritte im Flur. Er ist Zuhause. Sie lauscht, ohne sich zu rühren. Hört wie er seine Jacke auszieht, an die Garderobe hängt, die Schuhe abstreift und im Flur abstellt, dann langsam suchend die Wohnung durchstreift. Wie immer, ein Blick in die Küche, in's Wohnzimmer. Dann nähern sich die Schritte dem Schlafzimmer. Dort findet er, was er sucht. "Hallo." sagt er leise. Sie löst ihren trägen Blick vom Boden und sieht ihn an. "Hallo." hört sie sich sagen. "Was ist los?" "Nichts." Du kennst doch die Antwort, warum fragst Du? Er wendet seinen Blick ab, sucht sich einige frische Sachen aus dem Kleiderschrank und verschwindet wortlos in Richtung Bad. Einen Augenblick später hört sie das dumpfe Prasseln der Dusche. Ihr Mund ist staubtrocken. Sie hat auf einmal das Bedürfnis sich zu übergeben. Einfach herauswürgen, diesen fetten, zähen Kloß, der in ihrem Brustkorb sitzt und in ihrem Kopf, der ihrer Gedanken verklebt. Sie stellt es sich vor, schwarz, zäh und klebrig, wie Erdöl. Ein stinkender schwarzer Schwall, der aus ihr herausbrechen würde. Alles würde hinausgeschwemmt werden. Die Taubheit, die Lähmung, das unaufhörliche Brennen in den Augenhöhlen. Der Gedanke lässt sie müde lächeln. Nach einer Weile kommt er zurück in's Schlafzimmer. Er setzt sich neben sie auf's Bett, wortlos legt er seine warme Hand auf ihren Rücken zwischen ihre Schulterblätter und verharrt dort. Ein Fremdkörper, schwer wie Blei. Sie möchte ihn abschütteln, um sich schlagen, schreien. Schreien, so lange bis ihre Stimme verebbt. Aber es geht nicht. Nichts geht. "Es wird schon wieder." sagt er dann mit tonloser Stimme. "Ja." Aber was wenn nicht?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/das-loch/969994
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Patroklos
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Wer zuerst geht schiebt den Anderen in einem Einkaufswagen in die Seine
Vor lauter Wirrnis wirr werden.
Warum Freundschaften und Beziehungen pflegen, wenn wir ohnehin in 100 Jahren vergessen, verwest sind? Keiner Dynastie, keinem Adelsgeschlecht entsprungen, wünsche ich mir oft nichts sehnlicher, als das Atmen zu vergessen. Als Mittelschichtkind geboren zu werden heißt immer ein Zuviel und Zuwenig. Zu viel Anstand und Moral, um glaubwürdig dekadent zu sein und zu wenig Kohle, um auf alles zu scheißen und den Wunsch sich zu integrieren, ruhen zu lassen. Zu viel Bildung, um das Wenige, auf das es wirklich ankommt, verstehen zu können. Vor lauter Wirrnis wirr werden. Geboren zu werden heißt nicht zwangsläufig glücklich zu sein oder wenigstens nach Glück zu streben. Es heißt schlicht, die Welt immer von unten zu sehen. In einem Holodeck mit Kurzschluss gefangen zu sein. Und selbst das ist bloß gelangweiltes Geschwätz. Nicht die Selbstverwirklichung steht an der Spitze der Pyramide, sondern die Langweile. So wahrscheinlich, wie sie am Anfang von allem steht. Wessen Eltern sind nicht aus Langweile übereinander gestiegen? Wären sie es nicht, wären sie Entdecker, Verbrecher oder Könige gewesen. Aber so waren sie Büroangestellte oder Handwerker. Zu wenig Mut um Verlagshäuser in Brand zu setzen, Bundespräsidenten zu entführen oder jeden gottverdammten Pegida-Anhänger zu köpfen. Zu viel Eigensinn, die Komfortzone einfach zu verlassen, um zwischen Bäumen zu verbluten.
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/wer-zuerst-geht-schiebt-den-anderen-in-einem-einkaufswagen-in-die-seine/1467918
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Jles
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Vom Warten
Zum Glück ist es warm in dieser Nacht am Bahnhof. In der ich darauf warte, dass du wieder ein Teil meines Lebens wirst.
Ich warte. Das tut man oft in Beziehungen. Man wartet, darauf abgeholt zu werden, darauf das die Freundin im Bad fertig ist, oder dass das passende Outfit endlich gefunden wurde. Ich warte seit 3 Monaten. Du warst in England. Die Zeit überbrücken die zwischen deinem alten und deinem neuem Leben stand. Es gab Versprechen, du würdest immer noch die Selbe sein wenn du aus dem Flugzeug steigst, bloß mit einem sehr schönen britischen Akzent. Nun warte ich am Bahnhof, bewaffnet mit einem Luftballon, auf dem in riesigen Lettern „Welcome Home“ steht, darauf das dein Zug endlich ankommt. Ich bin viel zu früh. Aus Vorfreude bin ich beinahe eine Stunde vorher an dem Gleis, auf dem dein Zug aus Köln/Bonn ankommen soll und warte. Warte hier, weil die Leere in meiner Wohnung nach all den Tagen doch noch beginnt mich aufzufressen. Die letzten Wochen hatten wir kaum Kontakt,  du warst zu beschäftigt, mir auf einfachste Fragen zu antworten, warst viel unterwegs. Dein Facebook Profil ist gespickt mit Bildern von Partys und wilden Nächten in Brighton. Du in den Armen von Kerlen, von denen du mir nie erzählt hast. Jeden Tag mehr davon. Doch keine Zeit mir ein Lebenszeichen zu schicken. Und doch warte ich. Sitze wie ein 6 Jähriger Junge mit einem viel zu großen Ballon auf einer Bank im sonst so leeren Bahnhof und bin so aufgeregt wie bei unserem ersten treffen zu zweit. Ich weiß noch nicht, dass ich den ganzen Abend auf einen Begrüßungskuss warten werde. Weiß auch nicht, dass du mich nach knapp 20 min sagst ,dass dir nicht gut geht und das ich besser nach Hause gehen soll. Ich weiß noch nicht, dass ich die nächste 2 Tage auf eine Meldung von dir warten werde. Ehe du mir sagst, dass ich umsonst gewartet habe und dein neues Leben ohne mich beginnt.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/vom-warten/926277
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liebe
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ohnoyoko
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Federn fliegen - Eine Hymne für meinen Herzensbruder
Dies ist mein Debut-Text bei Neon. Verzeiht mir im Vorraus.
Nichts für kleine Mädchen, kleine Mädchen wie mich. Du bist älter, weiser. Leicht zu durchschauen, manchmal, Nein, du hast ein Pokerface. Lauter zusammenhangslose Konsonanten. Es war ein fehler, jemals Gefühle gezeigt zu haben. Du bist groß, hast Einfluss und Ahnung, aber wenn ich dich sehe redest du nicht viel. Du wärst perfekt (für mich), wenn ich neben dir, über dir, unter dir, vor dir hinter dir - und vorallem - in dir wäre. Deine Seele ist in mir. Du leidest für immer, weil du einen einzigen Fehler gemacht hast. SIE ist so grausam und nachtragend. Tränen auf dem Papier; immer zwischen Doppelpunkt und D ein freier Platz. (You are the boy with the broken halo !) Ohne Zusammenhang ist das hier alles. Vergiss SIE, doch vergiss mich nie. Herzensbruder. Sag mir, schöner Mensch, woher, wieso, warum ich weiss, ob es Liebe ist, oder nicht. Ich denke NEIN, aber das ist falsch. Du bist fast ein Idol und wie eine Feder. Vergiss SIE und dir geht es gut. Das will ich, deine Glücklichkeit, Federben. (Mit mir glücklich sein? - Nicht zwingend.) Wäre schön. Lauter zusammenhangslose Konsonanten und Vokale.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/federn-fliegen-eine-hymne-fuer-meinen-herzensbruder/879981
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dirkbeineon
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Träume ... wo gehen die eigentlich hin ???
Ich träume , du träumst , er sie es träumt ... Aber träumt jemand anderes eigentlich AUCH meinen Traum ???
Beim Auszeit-Duell ist es ja auch so : einer gewinnt , und irgendwo verliert der andere ... Ist es bei Träumen vielleicht auch so ? Ich träumte letztens , dass ich in einer Vorlesung bin . Ich sitze , na ja , eher liege dabei auf einer Art Liegestuhl , und an mich angeschmiegt eine schöne Frau ... etwa so alt wie ich , blonde Haare , etwa so groß wie ich ... Ihren Namen kenne ich nicht , und im Traum glaube ich zu wissen , dass sie vergeben oder verheiratet ist ( jedenfalls hat sie einen Ring am Finger, , der darauf hindeutet ) . Auf jeden Fall habe ich es im Traum so empfunden ... Aber sie war trotzdem da , lag auf dem Liegestuhl neben mir und hatte ihre Hand auf meinem Bein ... Wir beide waren jedenfalls sehr entspannt und es war definitiv auch nichts sexuelles dabei , sondern nur eine Art von Vertrauen . Und so lauschten wir dem Vortrag . Und danach war sie dann verschwunden , und mein Traum ging anders weiter ... Und am Morgen danach , als ich aufwachte , kamen mir ein paar Gedanken : Wenn ich träume , dass ich eine Frau küsse , gibt es dann irgendwo die Frau , die in der Nacht geträumt hat , dass sie mich küsst ? Ich kenne Sie nicht und sie mich nicht , aber ein gemeinsamer Traum verbindet uns ? Konnten Träume nicht so etwas sein wie Gespräche mit Fremden ? Oder eine Art der Kommunikation auf einer höheren Ebene ? Nehme ich im Traum Kontakt auf mit demjenigen , der auch im Traum auftaucht ??? Sind die Personen , dir mir im Traum begegnen , Freunde , die mich noch nicht persönlich getroffen habe , aber schon mit mir befreundet sind ( über den Traum ) ??? Und wie kann man sowas feststellen ? Mit einer Internetseite , auf der wir alle unsere Träume eingeben können und der Computer sucht dann das geträumte Gegenstück ? Also Mitträumerin , bitte melde dich ....
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/traeume-wo-gehen-die-eigentlich-hin/797010
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miss_pinguin
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Nicht mehr, als die Wahrheit
Ist es nicht egal, wie man etwas sagt, wenn es doch einfach nur die Wahrheit ist? Muss man es dann nicht einfach einem glauben?
You mean that much to me and it is hard to Gets hectic inside of me when you go S ie sagt, sie sieht doof aus. Ist nichts Neues. Das sagt sie nämlich immer. Für mich lügt sie. Ich sehe nichts Doofes an Ihr. Ganz im Gegenteil! Ich sehe es nicht. Ich sehe vieles an Ihr, nur nicht dies. Doch es Ihr zu sagen, so zu sagen, dass man meinen Worten glauben schenken kann... Obwohl es doch nicht mehr, nicht viel mehr als nur die Wahrheit wäre. Can I confess these things to you Well I don’t know Embeded in my chest and it hurts to hold I st es nicht egal, wie man etwas sagt, wenn es doch einfach nur die Wahrheit ist? Muss man es dann nicht einfach einem glauben? Ich will doch, dass Sie es weiß. Denn es schmerzt zu sehr, es länger inne zu halten. I couldn’t spill my heart My eyes gleam looking in from the dark I walk out in stormy weather M ein Herz pocht wild und die Gedanken rasen unaufhörlich. Bin gelähmt von der Wahrheit, die zwischen ihnen liegt. Von der Wahrheit, die doch nicht mehr will als raus zu springen, raus in das Herz und in die Gedanken. In das Herz und die Gedanken von Ihr. Hope my words keep us together Steady walking but bound to trip Should release but just tighten my grip M eine Blicke werden mehr als nur unschuldig, sie verbergen Versprechungen an die Wahrheit. Versteckt in der Dunkelheit und doch immer noch sichtbar für Sie. Mit jedem Mal werden sie deutlicher und sagen mehr als 1000 wahre Worte, die Ich nie formen könnte. Nicht wenn Sie mich so ansieht. Durch mich hindurch. Hindurch zu der versteckten Wahrheit, die doch so klar für Sie zu sehen ist. Night time, sympathized I've been working on white lies So I'll tell the truth, I'll give it up to you M eine Worte sprechen eine andere Sprache, lenken Sie ab. Doch meine Augen können Sie niemals anlügen. Können nicht die Gedanken verheimlichen, die Ich empfinde, wenn Ich Sie so ansehe. And when the day comes It will have all been fun We'll talk about it soon S ie muss mir doch glauben, wenn es die Wahrheit ist. Egal wie Ich es sage. Ich will, dass sie mir glaubt. Ich will nichts mehr, als dies! And I couldn’t spill my heart My eyes gleam looking in from the dark And I walk out in stormy weather Tags: Herzrasen Wahrheit Liebe Sprachlos Gedanken Beichte
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karl_kopf
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Niemalsland.
Sie versichert, dass sie niemals geht, niemals dachte, es gäbe einen Sinn ohne das, uns, all dem, sie verspricht alles zu geben und nichts zu nehmen.
Es ist ein Land, ein ganzes Universum, eine eigene Welt. Gesetze, Regeln und Sitten gibt es reichlich. Doch keine davon ist schriftlich festgehalten – viele davon gibt es noch nicht bevor man sie bricht. Man verbringt die Zeit in mal friedlichem, gelegentlich feindlichem Miteinander, Seite an Seite. Sie redet zart, erklärt, nickt und versteht, zieht aber auch hin und wieder andere Saiten auf. Es ist ein elitärer Kreis der Nähe, in den man Zutritt erhält. Ein Zirkel aus Bekundungen, Offenbarungen und Kompromissen. Es fühlt sich gut an. Soviel steht fest. Vor allem durch das Gefühl von Sicherheit – sie beteuert, dass sie ganz anders sei als all die anderen. Viel tiefgründiger, treu und einfühlsam. Sie versichert, dass sie niemals geht, dass sie niemals gedacht hätte, es gäbe einen Sinn ohne das, uns, all dem, sie verspricht alles zu geben und nichts zu nehmen. Sie redet viel, wenn die Nacht lang ist. Sie und all die anderen. Immer aufs Neue in den wenigen Stunden, die wir miteinander verbringen. Es ist ein Reflex, angeboren wie der Drang nach Sauerstoff. Sie tun es nicht mit Absicht – können aber die Folgen nicht absehen weil sie zu vernarrt sind in den Gedanken alles wäre diesmal anders. Ist es aber nicht, wird es nie sein – und das ist das Schöne. Denn wenn man den Lauf der Dinge akzeptiert, kann man auf dem Heimweg am nächsten Tag seelenruhig beobachten wie die Sonne erneut unerbittlich lange Schatten in den Asphalt brennt. Guten Morgen, Niemalsland.
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sex
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Beruf: It-Girl
Was genau ist eigentlich ein It-Girl? Eine Spurensuche quer durch die Welt der Schönen und Reichen...
It-girl – um diesen Begriff kommt kein anständiges Lifestyle Magazin mehr herum. Aber was genau ist eigentlich ein It-Girl? Was macht ein waschechtes It-Girl aus? Eine Spurensuche quer durch die Welt der Schönen und Reichen… Gleich zu Beginn muss festgehalten werden, das It-girl nicht gleich It-girl ist. Habe ich doch erst vor kurzem in einer Zeitschrift gelesen, dass sich bei Sienna Miller bei diesem Wort die blonden Nackenhaare aufstellen. Darf man etwa nicht stolz sein ein It-Girl zu sein? Das klassische It-Girl ist weltbekannt, reich (zumindest der Papa oder die Mama) und hört auf Namen wie Paris, Nicole oder Lindsay. Young Hollywood wird diese Party Clique auch genannt. Und was machen die den lieben langen Tag? Vorzugsweise Shoppen (Gern auch bis zum Ruin, siehe Lindsay Lohan), feiern (was dann öfters mal zu Trunkenheit am Steuer und anschließendem publicity-trächtigem Gefängnisaufenthalt führt, siehe Paris Hilton) und… naja – immer mit den angesagtesten Outfits noch angesagterer Designer in den Fashion-Spalten sämtlicher Frauen-Magazinen auftauchen. Kaum ein Tag vergeht ohne, dass wir mit dem neusten Klatsch und Tratsch aus dem Leben besagter It-Girls versorgt werden: Drogen, Partyexzesse, Zickereien, Affären, Schwangerschaften und Rehab. Ganz schön was los, im Leben eines It-girls. Aber bei genauerem Betrachten stellt sich mit einem Mal die Frage, was bitte ist den eigentlich der Job eines It-Girls? Außer in den neusten Kollektionen von Cavalli, Marc Jacobs und Co auf Modepartys und den Roten Teppichen zu posieren? Nehmen wir beispielsweise die Hilton, meistfotografierte Frau der Welt und inzwischen enterbte Milliardenerbin: Sie singt, modelt, schauspielert und – holla – hat sogar ein Buch geschrieben. Aber wirklich erfolgreich ist sie mit allem nicht gewesen. Und trotzdem ist sie öfter in den Schlagzeilen, als eine echte Leinwandkönig wie Nicole Kidman oder Julia Roberts. Weil sie eben ein wahnsinnig trendy Fashiongespür hat und dazu einen enormen Unterhaltungswert. Ein anderes Beispiel: Lindsay Lohan: Hat ihre besten Jahre wohl hinter sich. So etwas mit gerade mal 21 Jahren von sich sagen zu können, ist schon traurig. Drogen, Alkohol am Steuer – na, sie spulte so ziemlich das gleiche Programm wie Paris, Brit und Co ab. Als braver Teenie in Komödien wie Ein Zwilling kommt selten allein oder Freaky Friday, galt sie noch als Magnet für volle Kinokassen. Für ihren letzten Film Ich weiß wer mich getötet hat, hagelte es tonnenweise vernichtende Kritik, angeblich soll sie jetzt sogar pleite sein. Und Lindsay? Verlässt mal wieder frühzeitig eine Entzugsklinik und feiert mit anderen Starlets ab. Wie immer sieht sie dabei klasse aus (zumindest vor der Party), ist fabelhaft angezogen und darf sich auf weiteres Lob einer Fashionzeitschrift freuen. Und Nicole Richie? Was arbeitet die? Zurzeit ist sie erstmal hauptberuflich Mutter. Und davor? Hat auch mal gesungen, und war Reality-Show-Star (The Simple Life) und Tochter, von Schmusesänger Lionel Richie. Ein weiteres It-Girl Merkmal? Ständig wechselnde Männerliebschaften. Da gibt es Kerle wie den Öl-erben Brandon Davis, der schon mit so ziemlich jeder im Bett war (Von Paris über Nicky, zu Mischa und Camilla Al-Fayed, bis hin zu Lindsay) Einmal durchreichen bitte. Was der macht? Naja, irgendwie auch Erbe sein, hauptberuflich. Reiche Eltern sind also ebenfalls ein Muss, oder zumindest früherer Erfolg, siehe Lindsay. Alles in allem wäre es auch schön, wenn man dünner wäre als alle anderen, womit wir beim Size-Zero-Trend angekommen wären. Und wenn dann letztendlich auch die Magersucht überstanden ist, zofft man sich wieder untereinander und verkündet feierlich in der Presse, was für eine dumme Schlampe die ehemals beste Freundin doch ist. So. Braucht man also überhaupt einen Funken Talent um It-Girl zu sein? Gut, ein Gespür für Mode und Trends ist Voraussetzung. Es sei denn, man hat einen Stylisten, der die Arbeit besorgt (Hollywoods No°1: Rachel Zoe!). wahrscheinlich braucht man auch so etwas wie ein Aufmerksamkeitssyndrom, einen Ich-will-im-Mittelpunkt-Stehen-Drang. Sonst werden Fotografen nicht aufmerksam, und die Presse sucht sich andere Fashionistas. Man glaubt es kaum, ist aber wahr – als It-Girl hat man sogar echte Aufstiegschancen. Berufliche Weiterbildung sozusagen. Wer die Wandlung vom It-Girl zur Stilikone schafft, ist modisch ganz oben angelangt. Eine Stilikone hat es geschafft sich mit einem ganz eigenen Style zu etablieren, wird millionenfach kopiert und darf sich zu den Königinnen der Modebranche zählen. Fairerweise muss man allerdings die Stilikonen in zwei Kategorien einteilen. Da gibt es nämlich 1) Stilikonen wie Sienna Miller. Sienna ist Schauspielerin, macht sich allerdings mehr im Fashionbereich einen Namen. Als Stilikone eben. So ist es auch nicht groß verwunderlich, dass beispielsweise ihre erste eigene Kollektion (Twenty8Twelve) mehr Aufsehen erregte, als ihr letzter Film. Und meistens denken wir bei ihrem Namen auch zuerst an ihren unverwechselbaren Vintage look als an ihre Rollen in Casanova oder Alfie. Das gleiche Phänomen bei Mischa Barton, ebenfalls Schauspielerin. Blättert man eine Modezeitschrift durch, findet man zahlreiche Bilder von ihr, mit dem Untertitel Ex-Serienstar oder, meist noch häufiger, Stil-Ikone. Seit ihrem Ausstieg aus der schon legendären Serie O.C. California hat Mischa allerding sage und schreibe 8 Filme abgedreht. Darunter Closing the Ring, You and I und Das Dekameron, weshalb sich die Britin auf dem besten Weg in Kategorie 2) befindet. In Kategorie 2) finden sich Frauen wieder, die neben ihrem einzigartigen Gespür für Stil auch eine echte, erfolgreiche Karriere vorzuweisen haben. Stars, wie Gwen Stefani (Sängerin, Schauspielerin und Designerin) oder auch Kate Moss (Topmodel). Hier hat man das Gefühl, die sehen nicht nur toll aus, die haben auch beruflich was geleistet. Dennoch laufen ihnen (jetzt mal ausgenommen von Kate Moss) die Partymaus-It-Girls Schlagzeilen-technisch den Rang ab. Weil eine echte Stillikone mit Job den Wirbel auch gar nicht nötig hat. Aber zurück zu den It-Girls, es scheint, als wäre trendy angezogen sein, der einzig wirkliche Berufserfolg dieser Mädchen. Wer weiß, vielleicht wird es bald wirklich ein staatlich anerkanntes Berufsziel. Wäre ja auch gar nicht verwunderlich, wenn tausende von kleinen Mädchen, nach dem Durchblättern von Mamas Zeitung plärren: ich will später mal It-Girl werden. Sollen wir sie belächeln? Bewundern? Mitleid haben? Dafür gibt es keine Pauschal-Entscheidung. Fest steht, so sehr wir uns auch über sie aufregen können („Die leisten doch gar nichts“, „Sind doch alle total daneben“ und, und, und) – sie unterhalten uns. Wer tratscht den nicht gerne mal über Paris und Co? Aber so lässig ein Leben in Glamour und Blitzlichtgewitter auch scheint, müssen wir das ganze It-Girl-Getue, neben einem faszinierten, auch mit einem kritischen Auge sehen. Und feststellen, wie traurig es eigentlich ist, dass diese Frauen nichts sind, außer immer perfekt angezogen und geschminkt.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/beruf-it-girl/656475
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Trebor-Faust
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Demokratia
Papandreou lässt abstimmen.
Für oder gegen das Sparpaket.Für oder gegen den Staatsbankrott. Für oder gegen den Euro. Wenn er es durchhält, was angesichts einer irritierten Kanzlerin und einem vermutlich beim Irritiertsein wetteifernden Sarkozy noch fraglich ist, dann macht er alles richtig. Die Finanzmärkte sind erschüttert über solch einen finanztaktisch ungeschickten Schritt. Mitten in dieser sensiblen Zeit die Börsen so zu verunsichern, dieser Dilettant! Ein Volk über eine solche Schicksalsfrage abstimmen zu lassen, das ist ja auch wirklich, das, das ist ja wirklich, das ist ja… richtig: Demokratie. Nur eines hätte Papandreou tun sollen. Es vorher den europäischen Partnern sagen. So wirkt es ein bisschen als wolle er Merkel & Co. bloßstellen. Aber wer weiß. Wenn man schon mal die Chance hat. Hier in Deutschland gibt es ein solches Referendum nicht. Schlimmer noch, es gibt nicht einmal Parteien, außer der Linken, die ein alternatives politisches Angebot zum Regierungshandeln machen. Das wäre die erste Aufgabe der Opposition, nicht, sich staatsmännisch hinter Frau Merkel zu verstecken. (Hallo Sigmar Gabriel!) Jedenfalls ist es ein kluger Schachzug von Papandreou. Er zwingt die Menschen, sich mit dem Thema und den Konsequenzen demokratisch auseinanderzusetzen. Er stellt seinen Gestaltungsvorschlag zur Wahl und holt die Krise so vielleicht sogar von der Straße in die Wahllokale. Sollten sich die Griechen für die Sparmaßnahmen entscheiden, so hätte Papandreou die Legitimation, die derart einschneidenden Maßnahmen überhaupt erst ein demokratisches Fundament geben. Dass er sein Amt in die Waagschale wirft, ehrt ihn dabei. Es hätte allerdings etwas Absurdes, Tragikomisches, wenn gerade die griechischen Wähler, die angeblichen (tatsächlich war es in erster Linie das europäische Kapital) Profiteure der internationalen Unterstützung, denen man ja angeblich den Staatsbankrott nicht zumuten konnte, sich nun aus freiem Willen dafür entscheiden sollten. Ich bin sehr, sehr gespannt auf die Stellungnahmen unserer Parteien. Die Rettung ist doch alternativlos. Werden wir die Griechen nun zwingen, sich retten zu lassen? Wir werden sehen, welche Alternativen sich finden, die es ja angeblich gar nicht gibt. Wirtschaffslobby und Politik ringen darum, wer das Sagen hat. Das geht nun schon seit fast zwanzig Jahren so. Bis vor kurzem war das Spielfeld, auf dem das Ringen um das Primat von Politik vs. Ökonomie ausgetragen wurde, der „Wettbewerb der Standorte“. Schon dieser Begriff beinhaltete eine Weltanschauung. Wettbewerb und Standort sind wirtschaftliche Begriffe. Wenn Staaten auf diesem Spielfeld antreten müssen, dann diktiert der Markt die Regeln. Das haben wir so hingenommen. Das neue Spielfeld ist der Finanzmarkt. Die Politik braucht das Geld der Märkte, die Finanzakteure wollen unbehindert arbeiten. Pardon, arbeiten lassen. Das Geld. Das eigentlich Tragische ist, dass der Markt vermutlich funktioniert hätte. Ja, Griechenland wäre schon längst pleite gegangen, ja, es wären vielleicht Banken pleite gegangen, ja, es hätte eine Krise gegeben. Vielleicht allerdings eine heilsame, längst fällige Krise. Wenn man sich die gigantischen, unfassbaren Summen anschaut, mit denen jetzt jongliert wird (Mit dem geplanten Geld des EFSF könnte man 10 Millionen Menschen zu Millionären machen), - nun, ich bin sicher, dass es damit gelungen wäre, den einen oder anderen sozialen Härtefall auch außerhalb einer Bank abzufedern. Und es wäre lediglich eine wirtschaftliche Krise gewesen. Jetzt haben wir eine Krise der Demokratie
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/demokratia/783469
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ThereSheGoes
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Aus Fehlern lernt man.
Kinder sahen uns nach, alte Menschen schüttelten ungläubig ihre Köpfe.
Als ich dich kennen lernte fielen mir zuerst deine langen, schwarzen lockigen Haare auf. Und dein Lachen, kein stilles nettes Lächeln sondern ein lautes starkes Lachen, nicht so wirklich mädchenhaft, aber ich mochte das. Du und Dein lachen, ihr begleitetet mich bis zum Abitur. Ich mochte dich, ja ich liebte dich wie eine Schwester. Zusammen waren wir unschlagbar, wir waren jung und frei. Unsere Namen legten wir ab nur um uns Neue zu suchen. „Wie viele Namen gibt es die nur aus 3 Buchstaben bestehen?“. Zwei Tage lang sagten wir uns nichts, schrien uns lediglich Bob - Tim – Eva – Ina entgegen. Du glaubtest mir nicht, dass es den Namen Urs wirklich gab und ich warf dir vor den Namen Irm erfunden zu haben. So blieb es dann, Urs und Irm. Gegen den Rest der Welt. Wir sahen uns jeden Tag, in der Schule, nach der Schule, am Wochenende. Du warst immer da. Auch unsere jeweiligen Beziehungen änderten daran nichts, sie kamen und gingen, alles was blieb, das waren wir. Ich fuhr mit dir nach München, zur Meisterschaft der Sportschützen, damit du teilnehmen konntest weil keiner sonst mit dir fahren wollte. Ich fuhr mit obwohl es mein Budget eigentlich weit überzog, aber Freunde machen das so. Vor jeder Klassenarbeit kopierte ich deine Unterlagen, zum einen weil ich zu chaotisch und faul war um Unterlagen zu besitzen, meist war ich ja nicht einmal da um überhaupt Mitschrieben zu können, und zum anderen weil deine Ordner und Hefte die schönsten und ordentlichsten waren die ich je sehen habe, deine Schrift so wunderschön feminin, meine Sauklaue hingegen konnte nicht einmal ich wirklich lesen. Wir fuhren in meinem alten roten Twingo durch zahlreiche Dörfer und über Feldwege, bewaffnet mit Luftballons, Seifenblasen und einer Packung Wunderkerzen. Während ich wagemutig den selbstmörderischen Rehen der Landstraßen auswich fülltest du meinen kleinen Twingo mit dreißig oder mehr Luftballons und pustetest Seifenblasen aus dem Fenster. Kinder sahen uns nach, alte Menschen schüttelten ungläubig ihre Köpfe. Wir fuhren auf einen Hügel, hielten, betrachteten den Sonnenuntergang. Dieser Hügel wurde unser Hügel, die Bank darauf zu unserer Bank. Aus Hass auf alle verliebten Paare während einer unsrer gemeinsamen Singlephasen schrieben wir unsre Namen mit schwarzem Edding auf diese Bank, zum Einritzen hatten wir nichts dabei, Edding tut’s auch dachten wir. Vor wenigen Wochen war ich dort. Auf dem Hügel, alleine. Der Edding hielt, die Schrift ist zwar verblichen aber noch leserlich, der typische lila Schimmer des schwarzen Eddings noch deutlich zu sehen. Nun sitzt du vor mir. Deine Haare kurz, glatt, blond gefärbt. Statt Jeans und T-Shirt trägst du Pumps und einen wirklich kurzen Rock. Wieso du dich so schick gemacht hast fragte ich dich, dass dies dein normales Outfit sei entgegnetest du. Ich fühle mich als würde ich mit einer etwas nuttigen Business-Barbie Kaffee trinken und komme mir in Jeans und T-Shirt plötzlich ziemlich zerlumpt vor. Ich frage dich wie es dir geht und was es denn so Neues gibt, du rührst in deinem Kaffee herum und siehst mich nicht an. Du erzählst mir von deinem neuen Freund, den ich kenne, den ich nicht mag. Seit er da ist bist du ja praktisch verschwunden, ja die Schulzeit ist vorbei, wir haben jetzt alle so viel zu tun, es gibt neue Ziele, jaja. Aber dies ist das erste Treffen mit dir seit sechs Monaten, dabei wohnst du nicht mal weit weg und hast die Uni ohnehin so gut wie geschmissen, wenn man den Gerüchten glaubt die man so hört. Du erzählst was er so macht, was es bei ihm so Neues gibt. Ich nicke nur. Dass ich ihn nicht mag weißt du, dass ich nichts von ihm halte, dass ich ihn für idiotisch finde. Einer der sein Abi verhauen hat und sich nun mit einem halbgaren Job über Wasser hält aber stets behauptet dass er ja mal Medizin studieren und ein ganz toller Chirurg sein wird. Dabei weiß er selbst dass daraus wohl nichts mehr wird. So einer der außer einem Ball hinterher zu rennen nicht viel kann. So einer der eigentlich nur dein Freund ist weil du ihm keine Fragen stellst, weil er dir beigebracht hat keine Fragen mehr zu stellen. Ich habe keine Ahnung was du in der Zwischenzeit erzählst hast, es ist mir auch egal. Ich erzähle vom Umzug und dem ganzen, damit verbundenen Stress. Du rührst weiter in deiner Tasse, siehst angestrengt aus, wie eine Schauspielerin die in Gedanken den Text für den nächsten Akt durchgeht. Dann sagst du mir, dass ich mir Steine in den Weg lege wenn ich so früh ausziehe, dass das wohl ein Fehler sei und dass ich mit dem gewählten Studiengang sowieso nichts verdienen würde. Du fragst wieso ich mit 21 ausziehen möchte, sagst du würdest ja solange zuhause bleiben wie es nur geht. Man lerne ja aus den Fehlern der Anderen und wer so früh ausziehen würde, müsse ohnehin nur unnötige finanzielle Regresse erleiden. Du wirfst während deiner Darbietung mit zahlreichen Fremdwörtern um dich von denen du vermutlich nicht einmal die Hälfte erklären kannst. In mir baut sich das dringende Bedürfnis auf deinen Kopf gegen die Tischplatte zu schlagen, nicht sanft um dich wach zu rütteln, sondern fester als ich eigentlich könnte. Ich möchte sehen wie deine Nase bricht, Blut aus ihr schießt, ich möchte dich an deinen kurzen, glatten Haaren ziehen, einmal quer durch den Raum schleudern, bis du hinfällst und dann wenn du am Boden liegst so lange auf dich Eintreten bis deine schönes Fresse nicht mehr zu erkennen ist. Nicht mal er würde dich noch ficken wollen wenn ich mit dir fertig wäre. Aber ich tue es nicht. Stattdessen sitze ich dir bloß weiterhin gegenüber und lächle, lächle während du erzählst, dass das mit dem Studium ja nicht so dein Ding sei, dass seine Mutter ihn ja schon sehr früh bekommen hätte und dass du das ja nicht mehr könntest. Ein Kind wäre ja jetzt auch nicht so schlecht, mit deiner Pille kämst du sowieso nicht klar und dieses ständige Lernen ginge dir auf den Nerv. Du hättest schon früher ein Kind bekommen sollen meinst du. Ich kann nicht glauben, dass du glaubst was du da sagst. Dass dein Macker wohl schon über alle Berge wäre würdest du dir nur einen Schwangerschaftstest kaufen sage ich nicht. Auch nicht dass du wohl unterschätzt was es bedeutet ein Kind zu bekommen, wie viel Arbeit und Verantwortung das mit sich bringe. Ich sage einfach nichts. Ich kann nichts sagen, fühle mich wie gelähmt von der Erkenntnis dass ich einem wildfremden Menschen gegenüber sitze. Einem Menschen den ich einst so gut kannte, von dem ich so viel hielt, den ich so sehr liebte. Du warst von Neugier geprägt, wolltest mehr wissen, mehr sehen, mehr leben. Nun willst du nichts mehr. Außer ihn. Ihn der jedes Wochenende von Club zu Club zieht um danach gegen vier Uhr morgens bei dir aufzutauchen. Dass ich mir vorstellen kann wieso er dich im Club nicht dabei haben möchte sage ich dir ebenfalls nicht. Dann sagst du etwas. Du müsstest bald Heim, er käme ja gleich nach der Arbeit zu dir und dann hätte er ja Hunger. Ach was! Alice Schwarzer wäre stolz auf dich, denke ich, sage ich nicht, du weißt ja ohnehin nicht wer Alice Schwarzer ist, ist dir ja auch egal, meintest ja gerade eben noch dass es reicht zu wissen was einem im Leben nützlich ist. Dann fragst du ob wir mal wieder was machen. Ich sehe dich an. Ich muss lachen. Nicht leise, nicht still und heimlich nein, ich lache laut, mein Lachen schallt durch den Raum bis die Leute um uns herum beginnen tuschelnd zu starren. Du siehst mich irritiert an, fragst mich was das soll, du schämst dich und ich weiß es. Du schämst dich dafür dass jeder dich ansieht, dass jeder sieht wie ich vor dir stehe und mir vor Lachen schon den Bauch halte. Aber es ist mir egal, du bist mir egal. Es war ein Fehler her zu kommen, wir sind nicht mehr wir, wir funktionieren zusammen nicht mehr. Ich habe das verstanden. Aus Fehlern lernt man. Lachend drehe ich mich um und gehe. Tags: Entfremdung
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Nicht ständig. Nur in manchen Momenten
Dann hätte ich gerne wieder erste Dates, One Night Stands. Und die ewige Liebe.
Ich bin mal wieder an einem Punkt, in dem mein Kopf bekloppt spielt. Ich habe gerade einen Artikel vom Verlieben gelesen. Vom ersten Kuss, dem Herzrasen, wenn man den anderen sieht. Wenn man sich langsam näher kommt. Dem Kribblen, das man auf der kompletten Haut verspürt, wenn man sich langsam näher kommt, sich flüchtig berührt. Dem Gefallenwollen beim ersten Treffen und die stundenlange Kleiderauswahl davor. Aufgeregte Freude und gespielte Coolness beim Aufeinandertreffen. Adrenalin, das einem ins Blut schießt, wenn man sich zum ersten Mal küsst und dieser peinlich berührte Moment kurz danach, wenn man sich verschämt in die Augen schaut. Vom ersten aneinander Tasten und Beschnuppern. Gemeinsamkeiten zu finden und Unterschiede aufzudecken. Ist es vermessen und verrückt, dass ich mir das zurück wünsche? Bin ich total bekloppt, dass ich mir über solche Dinge Gedanken mache, obwohl ich den ungefähr tollsten Mann zu Hause sitzen habe? Klar hat er Macken, Ecken und Kanten. Aber das ist großartig, denn die habe ich auch! Und meine empfinde ich selbst, als tausendmal schlimmer als seine. <?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" /> Und dennoch wünsche ich mir diese Momente des Flirts, Küssens und des One-Night-Stands zurück. Nicht ständig. Nur in manchen Momenten. Diese kommen dann einfach so. Ohne Vorwarnung platzen sie dann auf. In meinem Kopf. Vor meinem inneren Auge. Es ist wirklich so, dass ich mir vorstellen kann, mit meinem fabelhaften Kerl, alt zu werden. Naja, ich kann es mir eigentlich ganz und gar nicht vorstellen. Aber ich wünsche es mir sehr. Vorstellen kann ich es mir ehrlich gesagt nicht, denn ich habe noch ungefähr mindestens 70 Jahre zu leben. Mein Wunsch ist diese restlichen 70 Jahre mit ihm zu verbringen. Mein Verstand sagt, ich sei bekloppt. Nie mehr Flirts, erste Dates und One-Night-Stands? Es ist einfach so furchtbar schwer zu verstehen für mich. So schwer miteinander zu vereinbaren. Liebe und der Drang nach Freiheit. Liebe und die Sehnsucht nach Abwechslung. Liebe und der Kick nach dem Unbekannten. Ich liebe diesen Kerl. Sehr. Aber wieso muss es für immer sein? Ich will, dass es für immer ist. Und irgendwie auch nicht. Es dreht sich in meinem Kopf und meinem Herz. Nicht ständig. Nur in manchen Momenten. Tags: ewige Liebe, One night stand
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Sommerregen03
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Wir Schönen und Verdammten.
Auf die letzten vier Monate. Und auf heute Nacht. Und auf ein Wiedersehen, vielleicht.
Es war mein letzter Abend in dieser ausschweifenden Stadt, in die ich nie ganz hinein gewachsen war. Ich kannte sie inzwischen gut genug, um in der Nacht meinen Weg nach Hause und im Dunkeln den Lichtschalter in einer Studentenbude zu finden, wo die Wände mit Geschenkpapier beklebt sind und das Geschirr bunt zusammengewürfelt ist. Deko auf Sparflamme. Dennoch blieb sie mir fremd, auch als ich sie wieder verließ. Sie war die zu schnell gealterte Nachbarin, die man flüchtig auf dem Hausflur grüßte. Sie war der einsame Herr mit dem Hund, der immer zur gleichen Tageszeit mit diesem spazieren ging. Und sie war die freundliche Verkäuferin im Supermarkt die Straße runter, an deren Kasse man sich stets anstellte, um Milch und Cornflakes zu bezahlen. Flüchtig bekannt, doch nicht vertraut. Ich dachte, es würde mir nicht schwer fallen, zu gehen - nach Hause, aus der Fremde ins Bekannte, Geliebte. Und dann die vergangene Nacht. Ist doch egal, so jung kommen wir nicht mehr zusammen. Auf die letzten vier Monate. Und auf heute Nacht. Und auf ein Wiedersehen, vielleicht. Drüber oder drunter? Drunter. Trink! Ich wollte niemals, dass mich irgendetwas hier festhält. Wollte gehen, ohne wehmütig zu werden. Wollte nichts vermissen. Und dann die vergangene Nacht. Wir tanzten, wir tranken, wir schwitzten, wir flüsterten dem anderen Geheimnisse ins Ohr, wir küssten einander. Immer wieder. Und wir stiegen in verschiedene Taxis, denn im bereits gepackten Koffer war kein Raum mehr für das, was wir in jener Nacht waren. Vielleicht auf der Flucht, vielleicht Liebende, vielleicht beides zur gleichen Zeit. Vielleicht nur ein Fragezeichen hinter dem Gedanken, warum wir uns nach vier Monaten ausgerechnet an meinem letzten Abend begegnen mussten, bevor ich das Land verlasse und dorthin zurückkehre, wo man auf mich wartet. Als ich heute ins Flugzeug gestiegen bin, überkam mich Sehnsucht. Sehnsucht nach nur ein wenig mehr Zeit, nach den Straßen dieser fremden Stadt, nach dem Supermarkt an der Ecke und den unzuverlässigen Linienbussen. Und auch Sehnsucht nach dir, deinem Puls an meinem, deinem Herzschlag unter meiner Hand, nach vom Alkohol und Jungsein berauschten Nächten. Und dann die vergangene Nacht, in der wir nichts bereuten. Tags: Auslandsstudium, Fremde, Heimat
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andreas.schwarz
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Ich habe geträumt ich bin Brad Pitt
Nur noch mal für diejenigen, die nicht wissen, wer Brad Pitt ist. Es ist dies ein Teil des Schauspielerehepaares Brangelina.
Er ist auch unter den Namen Benjamin Button, Mr. Smith oder Robert „Rusty“ Ryan bekannt. Richtig in den Köpfen des gemeinen Publikums blieb er jedoch als mutmaßliche Liebe des Lebens der Angelina Jolie, alias Mrs. Smith alias Lara Croft. Der aktuelle Status dieser tragischen Liebesbeziehung, die viele von uns seit geraumer Zeit unter Beteiligung mitfühlender Anteilnahme begleiten, ist wie folgt darzustellen: Brad Pitt kämpft um seine Frau Angelina, die ihn nach einem Ausraster unter Alkohol- und Drogeneinfluss verlassen hatte. Frau Jolie fügt sich und kommt wieder angekrochen. Ende offen. Auf der subjektiven Ebene würden die Beteiligten es wohl so ausdrücken: Brad Pitt: "Ein Leben ohne dich ist möglich, aber sinnlos. Ich liebe dich. Aber ich kann auch deine Bedenken verstehen. Ach, ach, ach. *seufz*" Dabei verspeist er genüsslich ein Reuben Sandwich und leckt sich alle Finger danach. Angelina Jolie: "Es gibt uns nicht und es wird uns nie geben. Aber es war sehr wunderschön, als es uns gab." Dabei macht sie große Kulleraugen und streicht sich mit einer Hand über ihre Brustprothesen. Das ist die Sachlage. Und gestern träumte ich, ich bin Brad Pitt. Und so ging der Traum: Ich saß in meinem Arbeitsstudio. Seit dem großen Krach war jetzt fast ein Jahr vergangen. Ich versuchte mich zu erinnern, was eigentlich vorgefallen war. Wir kamen von unserem Weingut Château Miraval an der Côte d’Azur. Ich hatte ein paar Gin Tonic zu viel getrunken und ärgerte mich über diesen geplanten Unsinns-Urlaub in Kroatien. Ich weiß noch, dass die Bar unseres Privatjets die besten Gins der Welt enthielt und wunderte mich darüber. Brooklyn Gin, Tanqueray Bloomsbury, Bulldog Gin, Gin Mare, alles dabei. Sogar The Duke aus Munich war dabei, einer meiner Lieblingsgins. Und dann das Tonic Water erst. 1724, Fentimans Tonic Water, Thomas Henry und Aqua Monaco, ich war begeistert. (Da hat sich in den Traum wohl des Autors Lieblingsseite über Gin, ginie.de eingeschlichen.) Auf jeden Fall mischte sich Maddox dann ein. Ich schrie ihn an. Angie zuckte zusammen. Aber sie zuckt ja schon zusammen, wenn ich zu Shiloh von der gleichnamigen Ranch sage: „Iss deinen Teller auf und dann geh Zähne putzen.“ Furchtbar dieser Blick von Angie. Als würde ich wortwörtlich verlangen, dass Shiloh den Rosenthal Versace Teller mit aufessen solle. So ein Unsinn. Ich versuchte mir einzureden, dass die Trennung das Beste sei. Freilich, die Kinder werde ich vermissen. Vor allem die Zwillinge Vivienne und Knox. Natürlich auch Maddox, Pax, Zahara und Shiloh. Meinem Leben wird es in Zukunft an einem gehörigen Maß der täglichen Dosis Kinderzärtlichkeit mangeln. Ich musste vor mir selbst zugeben, dass dies mein Leben wesentlich farbloser machen würde. Ich hatte zu konstatieren, dass mein Leben ruhmreich war, aber farblos. Ich bin ein Hollywoodstar, der vor der zweiten Scheidung steht. Naja, Angie lässt sich schon zum dritten Mal scheiden. Na und Mickey erst, Gott hab ihn selig. Acht Hochzeiten, acht Scheidungen. Genau wie Lana, Zsa Zsa, Elizabeth und Georgia. Irgendwie war ich aber auch froh, dass es vorbei war. Angie ist schon ein ziemlich komplexer Charakter. Ganz anders als Jennifer. Die Heirat mit Angie war wohl doch ein Fehler und hat nicht dazu geführt, dass ich mich glücklich nennen konnte. Wahres Glück habe ich erst mit Jennifer kennengelernt. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Ich mixte mir einen Sipsmith London Dry Gin mit Fever Indian Tree Tonic Water. Der Gin schmeckt leicht nach Lakritze und die bitteren Aromen des Tonics sind gut mit den Zitrusaromen ausbalanciert. Ein wirklich süffiges Getränk. Aber zurück zu Jennifer. Was sollte ich jetzt tun? Ich konnte mich doch nicht rücksichtslos mit Jen versöhnen und meine Familie verlassen. Was sollte man von mir denken? Es würden Tränen fließen. Streit. Vorwürfe. Drama ohne Ende. Oh Gott. Furchtbar. Ich konnte das nicht. Plötzlich klingelte das Telefon. Angie war am Apparat. "Hi Brad, es waren schwierige Monate", sagte sie. "Mir ist klargeworden, dass wir zusammengehören. Es war eine sehr schwierige Zeit, aber wir werden diese Zeit überstehen und daraus als eine stärkere Familie hervorgehen. Wir sind eine Familie und werden immer eine sein. Machst du mit?" „Ja.“, sagte ich kurz und knapp und legte wieder auf. Ach, ich weiß doch auch nicht. Ich bin eben schwach. Ich werde mein Kreuz tragen. Ob es die Angie mir danken wird? Vermutlich nicht. Es wird nur noch flüchtige Eheküsse auf die Wange geben und einmal im Jahr werden wir im Urlaub in Kroatien Sex haben. Ich werde mich in die Arbeit stürzen. Das ist das, was ich kann. Ich bin ein exzellenter Schauspieler. Was soll's. Es gibt mir Befriedigung. Glück ist nichts für mich. Die Zeit mit Jennifer war wirklich wunderschön. Aber ich weiß nicht, wie man das konserviert. Und selbst wenn ich es wüsste, fehlte mir der Mut dazu. Ich werde ein unglückliches Leben führen. Es wird der Tag kommen, an dem ich es bereuen werde, meine Angst nicht überwunden zu haben. Davor graut mir. Oh Gott. Und jetzt weinte ich. Die Tränen flossen nur so dahin. Ich weinte Rotz und Wasser. In diesem Moment wachte ich auf und war total erleichtert. Es war nur ein Traum. Puuh, Glück gehabt. Mein Gott, was für ein Albtraum. Ich hatte immer noch alles in der Hand. Ich war meines eigenen Glückes Schmied. Gleich heute würde ich eine Flasche Beefeater Crown Jewel Gin kaufen und Jennifer besuchen. Ob sie mich mit offenen Armen empfangen wird? Ich bekam schon wieder Angst. Aber es führte kein Weg daran vorbei. Ich liebe diese Frau. Sie ist so klug. So außergewöhnlich. Wir sind wie füreinander geschaffen. Und sie mag Gin. Ja. Ich ging pfeifend ins Bad und setzte mich auf die Toilette. Und genau in dem Moment, als es plätscherte, fiel mir ein: Scheiße, ich bin ja gar nicht Brad Pitt. Tags: Brad Pitt, Angelina Jolie, Brangelina
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