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Brite könnte schon in Austin seinen dritten WM-Titel fixieren und würde dann mit dem Brasilianer gleichziehen. Austin – Lewis Hamilton sitzt in einem schicken Appartement über den Dächern von Miami an einem schwarzen Flügel. Ganz entspannt spielt er Someone Like You von Adele. Musik gibt mir einen solchen Frieden, schreibt der Brite über sein bei Twitter verbreitetes Video am Piano. Hamilton ist die Ruhe selbst, will er damit wohl sagen. Der Titel in der Formel 1 wird ihm nicht mehr zu nehmen sein. Im teaching myself how to play. I love how this piano sounds. One of my favourite songs to play. #Adele #Learning https://t.co/Whyiir30xk Ich weiß aus Erfahrung, dass in unserem Sport nichts erledigt ist, bis es wirklich soweit ist, sagt Mercedes-Star Hamilton zwar brav vor dem Großen Preis der USA (Sonntag, 20.00 Uhr/ORF, RTL und Sky). Doch die Chancen seiner Rivalen Sebastian Vettel (Ferrari, 66 Punkte Rückstand) und Nico Rosberg (73 Zähler zurück) bestehen wohl nur noch auf dem Papier. Ich gehe dieses Rennen genauso an wie alle anderen in diesem Jahr auch, sagt Hamilton, der sich keine Schwächen leistet und neun der bisherigen 15 Rennen gewonnen hat. Landet der Dominator auch in Austin/Texas ganz vorne und Vettel wird nur Dritter, ist dem Titelverteidiger die WM-Krone nach 2008 und 2014 nicht mehr zu nehmen. Es wäre Hamiltons dritter WM-Titel – und damit ein ganz besonderer. Denn Ayrton Senna, der große Held seiner Kindheit, hatte auch drei Mal den PS-Thron bestiegen (1988, 1990 und 1991). Es ist schon verrückt: Es ist viele Jahre her, aber ich weiß noch ganz genau, wie ich damals nur durch Ayrton zu diesem Sport gekommen bin, sagte Hamilton zuletzt. Besonders der gelbe Helm des Brasilianers und sein rot-weißer McLaren hatten es dem kleinen Lewis angetan: Mein Vater und ich saßen zu Hause auf dem Sofa und verfolgten die Rennen. Und wer hätte damals gedacht, dass wir heute hier sein würden? Noch immer kann sich Hamilton an diesen schwarzen Sonntag Anfang Mai 1994 erinnern, als Senna in Imola in der Tamburello-Kurve in eine Mauer krachte und wenig später starb. Ich war neun Jahre alt, als Senna starb und versteckte mich hinter einem Lastwagen, damit mich mein Vater nicht weinen sah, sagt Hamilton. Senna sei für ihn immer noch ein echter Held, eine wahre Ikone. Schon von klein auf wollte ich so erfolgreich sein wie Ayrton Senna, sagt der 30-Jährige. Nun ist es soweit. Dass ich mich nun in einer Position befinde, um die gleiche Anzahl an Titeln einzufahren wie er, ist noch nicht ganz zu mir durchgedrungen. In Austin hat Hamilton nun die erste Chance, mit Senna nach WM-Titeln gleichzuziehen. Ich bin heiß darauf, auf die Strecke zu fahren, mein Bestes zu geben, sagt der Brite, der mittlerweile mit 42 Siegen sogar schon einen Grand Prix mehr gewonnen hat als sein Idol. Aber Hamilton weiß nur zu gut: Ayrton hätte noch viele, viele Rennen mehr gewonnen, wenn er länger gefahren wäre.
5Sport
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Falschgeld kam per Post aus Ghana – Bankkassier bemerkte die "Blüten". Ein 49 Jahre alter Mann aus Deutschland ist in Kärnten ausgeforscht worden, weil er im August und September 2015 gefälschte US-Dollarnoten in Umlauf gebracht haben soll, die er per Post aus Afrika zugeschickt bekam. Ein Bankkassier in Klagenfurt bemerkte die Blüten und schlug Alarm, wie die Polizei am Donnerstag bekannt gab. Er ist geständig, ihn erwartet nun ein Strafverfahren. Der Mann hatte im Internet Freundschaft zu einem Afrikaner geschlossen, der ihn um Geld bat, damit er nach Österreich kommen könne. Da der Deutsche selbst nicht so viel Geld hatte, suchte er im Internet nach Finanzierungsmöglichkeiten. Er stieß auf eine ausländische Bank, die ihn mit dem Trick, es gebe ein großes Erbe, das seinem Freund gehöre, köderte. Daraus werde man ihm US-Dollar schicken, diese solle er in Österreich gegen Euro umtauschen und das Geld nach Ghana überweisen. Es kamen tatsächlich mehrere Pakete, in denen sich 150 100-Dollar-Noten befanden. Der 49-Jährige wechselte das Geld bei verschiedenen Banken um und überwies wie vereinbart einen Großteil zurück nach Ghana. In Klagenfurt fiel einem Bankangestellten das Falschgeld auf, er machte den Deutschen darauf aufmerksam und zog die Blüten ein, die an die Nationalbank gingen. Der 49-Jährige erhielt auch weiterhin Pakete mit Falschgeld, aus Angst wechselte er es aber nicht mehr, sondern schickte die Pakete an den Absender zurück. Die Schadenssumme wird von der Polizei mit mehreren 1.000 Euro beziffert, der Mann wird der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.
6Web
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Rebellen geben Verstöße des Militärs gegen den Waffenstillstand als Begründung an und stellen die Friedensgespräche in Genf infrage. Damaskus – Wegen angeblicher Verstöße der Regierungstruppen gegen die Waffenruhe wollen mehrere syrische Rebellengruppen eine Großoffensive starten. Nach der Zunahme der Verstöße durch Regierungskräfte, darunter die gezielte Vertreibung von Menschen und die anhaltende Bombardierung von Wohnvierteln, erklären wir in Reaktion den Beginn der Schlacht, schrieben zehn Rebellengruppen in einer Erklärung am Montag. Damit steht die seit Ende Februar geltende Waffenruhe vor dem Aus. In Syrien war im Februar unter Vermittlung Russlands und der USA erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs eine landesweite Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und moderaten Rebellen ausgehandelt worden. Die Feuerpause galt nicht für die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) oder die islamistische Al-Nusra-Front. Trotz Verstößen beider Seiten hielt die Waffenruhe zunächst und führte zu einem deutlichen Rückgang der Gewalt in Syrien. In den vergangenen Tagen flammten jedoch die Kämpfe in der Provinz Aleppo wieder auf. Dabei hätten laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachterstelle für Menschenrechte Rebellengruppen einen Ort in der Provinz Hama fast ganz eingenommen. Umgekehrt seien bei Angriffen der syrischen Luftwaffe in Homs mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Die Erklärung von Montag wurde von den mächtigen islamistischen Rebellengruppe Jaish al-Islam und Ahrar al-Sham unterzeichnet, die besonders einflussreich in der Region Ost-Ghuta und in Aleppo sind. Jaisch al-Islam wird von Mohammed Alloush geführt, der bei den Friedensgesprächen in Genf der Chefunterhändler der Opposition ist. Alloush forderte am Sonntag erneute Angriffe auf die Armee. Vertraut nicht dem Regime und wartet nicht auf sein Mitleid, schrieb Alloush auf Twitter. Schlagt sie in den Nacken. Schlagt sie überall. Die syrische Opposition stellte unterdessen angesichts der brüchigen Waffenruhe die Friedensgespräche infrage. Ihr Koordinator Riad Hidshab nannte eine Fortsetzung der Verhandlungen in Genf am Montag auf Twitter inakzeptabel, sollten die Regierung und ihre Verbündeten nicht die Belagerungen von Städten beenden und Bombenangriffe gegen zivile Ziele einstellen. Er sprach von einer Verletzung der Rechte des Volkes und des internationalen Rechts, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Friedengespräche in Genf gelten als bislang beste Chance, den syrischen Bürgerkrieg zu beenden.
2International
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Akademikerkinder profitierten von Beschränkungen bei Medizin, Psychologie, Publizistik, Biologie. Wien – Die Kinder von Akademikern haben von der Einführung von Zugangsbeschränkungen an Unis profitiert – ihr Anteil an der Zahl der Studienanfänger hat sich in den betroffenen Fächern erhöht. Das zeigt eine am Dienstag bei einer Tagung der Arbeiterkammer (AK) präsentierte Studie. Für die Untersuchung wurde die Entwicklung in Medizin, Veterinärmedizin, Psychologie, Publizistik und Biologie analysiert. Zugangsbeschränkungen wurden in Österreich in Folge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Jahr 2005 eingeführt. Die Studienautoren verglichen die soziale Zusammensetzung der Studienanfänger beziehungsweise Studenten jeweils vor und nach der Implementierung. In der Humanmedizin betrug der Anteil der Akademikerkinder in den Jahren zwischen 2000 und 2004 maximal 41 Prozent. Nach Einführung der Beschränkung stieg er auf 54,5 Prozent und verblieb seither über der 50-Prozent-Marke. Ein Teil dieser Entwicklung kann durch den Anstieg der ausländischen Studenten – vor allem aus Deutschland – erklärt werden, die generell einen höheren familiären Bildungshintergrund aufweisen. Da es allerdings eine Quotierung der Plätze gibt – 75 Prozent für Inländer, 20 Prozent für EU-Bürger und fünf Prozent für Studierende aus Drittstaaten –, schlägt dieser Effekt nicht allzu hoch zu Buche. Ein hoher Akademikerkinder-Anteil im Medizinstudium ist übrigens kein österreichisches Phänomen: Laut Wissenschaftsministerium stammen in Deutschland sogar 68 Prozent der Medizinstudenten aus einem Akademikerhaushalt, in der Schweiz sind es 57 Prozent. Ein ähnliches Bild wie in der Humanmedizin zeigt sich auch in der Veterinärmedizin, wo es seit 2005 Eignungstests samt Aufnahmegesprächen gibt, allerdings keine Quotenregelung. Dort lag der Anteil der Akademikerkinder an den Studienanfängern im Jahr vor der Beschränkung bei 34 Prozent und stieg bis ins darauffolgende Studienjahr auf 46 Prozent. Zieht man den Effekt der sozial bessergestellten Bildungsausländer ab, bleibt eine um einige Prozentpunkte bessere Repräsentation der Kinder von Hochschulabsolventen. In beiden Fächern stieg der Anteil jener Studienanfänger, die über die AHS an die Universität kamen – in der Humanmedizin weniger stark, in der Veterinärmedizin stärker. Der Frauenanteil in beiden Fächern sank (wobei dieser allerdings in der Veterinärmedizin nach wie vor über 70 Prozent liegt). Auch in der Psychologie und der Publizistik stieg der Anteil der Akademikerkinder stark an – den Großteil dieses Effekts machten aber die ausländischen Studienanfänger aus, die im Schnitt aus sozial höheren Schichten kommen. Deutlich zeigt sich der Effekt in der Biologie, für die 2005 Zugangsbeschränkungen eingeführt, 2007 aber wieder ausgesetzt wurden. Im Jahr der Einführung der Beschränkung nahm der Anteil der Akademikerkinder unter den Studienanfängern um rund acht Prozentpunkte auf 43 Prozent zu, verblieb im Jahr darauf auf diesem Niveau und sank nach Aussetzung der Regelung wieder auf unter 40 Prozent. Die 2013 eingeführten neuen Zugangsbeschränkungen in Architektur, Biologie, Pharmazie, Informatik und Wirtschaftswissenschaften wurden noch nicht berücksichtigt. Eine Evaluierung des Instituts für Höhere Studien (IHS) war hier aber zuletzt zum Schluss gekommen, dass sich die soziale Zusammensetzung der Studienanfänger nicht verändert hat. Dass der familiäre Hintergrund einen großen Einfluss auf den Bildungserfolg hat, zeigt eine weitere von der AK in Auftrag gegebene Studie der Wirtschaftswissenschafter Rene Böheim und Christina Judmayr (Uni Linz). Die Forscher haben Daten von über 190.000 Geschwisterpaaren in Österreich analsysiert. Ihr Fazit: Wer Geschwister mit Pflichtschulabschluss hat, wird kaum Akademiker oder Akademikerin werden. Die Wahrscheinlichkeit, einen Uni-Abschluss zu machen, liegt für diese Gruppe bei drei Prozent. Dass sie einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule machen, ist viel wahrscheinlicher: Hier liegt die Quote bei 44 Prozent. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 39 Prozent haben diese Personen ebenfalls höchstens einen Pflichtschulabschluss. Demgegenüber haben Geschwister von Akademikern mit einer Wahrscheinlichkeit von 77 Prozent mindestens eine Matura – die Wahrscheinlichkeit, als höchsten Bildungserfolg einen Pflichtschulabschlusses zu haben, beträgt dagegen nur rund fünf Prozent. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch eine Analyse der Einkommenssituation. Da die Geschwister in der analysierten Stichprobe vergleichsweise jung waren, erwarten die Studienautoren, dass die Bedeutung des familiären Hintergrunds für ältere Geschwisterpaare aufgrund der höheren Bildungsmobilität jüngerer Jahrgänge noch bedeutsamer ist. Die Korrelationen zwischen den Geschwistern ähneln dabei den Werten für Dänemark und Schweden. In Deutschland und den USA ist der Zusammenhang sogar noch größer. Anhand der Daten nicht überprüft werden konnten die Gründe für die Wichtigkeit der Herkunft für den Lebenserfolg. Die Bedeutung könne sowohl natürlich wie auch sozial bedingt sein. Da allerdings eine frühe Trennung von Kindern in eine akademische und eine nicht-akademische Laufbahn zu größerer Ungleichheit bei Bildung als eine spätere Trennung führt, ist zu vermuten, dass die Ausgestaltung des Bildungssystems hier ein wichtiger Faktor ist, heißt es in der Studie. Allgemein kann man sagen: Je stärker der Zusammenhang zwischen familiärer Herkunft und späterem Lebenserfolg, desto geringer ist die Chancengleichheit einer Gesellschaft. Ähneln sich also die Bildungsabschlüsse beziehungsweise Einkommen von Geschwistern, spricht das für eine ungleiche Chancenverteilung. Die HochschülerInnenschaft (ÖH) sieht sich durch die Studien bestätigt, dass Uni-Zugangsbeschränkungen zu weniger sozialer Durchmischung führen. Auf lange Sicht würden Kinder von Nicht-Akademikern vom Studieren abgehalten. Man habe bereits in den vergangenen Wochen davor gewarnt, dass Zugangsbeschränkungen sich negativ auf die soziale Durchmischung auswirken werden, so der stellvertretende ÖH-Chef Florian Kraushofer (Fachschaftslisten) in einer Aussendung. Das Wissenschaftsministerium versuche momentan durch äußerst kurzfristige Studien darüber hinwegzutäuschen. Die ÖH fordert daher einmal mehr ein Ende der protektiven Elitenpolitik an den Hochschulen und ein Ende der Zugangsbeschränkungen. Für die Universitätenkonferenz (uniko) bedarf es ob der Studie einer gründlichen Betrachtung. Die kürzlich vom Ministerium vorgelegten Evaluierungen der Zulassungsregelungen ließen zwar den Schluss zu, dass sich im Medizinstudium die Bildungsschicht aus Ärztinnen und Ärzten großteils selbst reproduziert. Darüber hinaus seien aber keine Hinweise auf strukturelle Auswirkungen auf die soziale Durchmischung erkennbar, so uniko-Präsident Heinrich Schmidinger.
1Inland
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Bethesdas Tochterfirma plant Standort in Frankfurt am Main. Das texanische Entwicklerstudio id Software, welches unter anderem verantwortlich ist für Doom und Quake, plant einen Ableger in Frankfurt am Main zu errichten. Dies ließ Pete Hinesder, Marketing-Chef des Mutterunternehmens Bethesda, jüngst in einem Interview mit Gamestar verlauten. An dem geplanten Standort sollen demnach keine eigenen Spiele geschaffen werden. Eher wird es sich um eine Art Technologie-Kompetenzzentrum handeln, in dem beispielsweise die eigene 3D-Engine weiterentwickelt wird. In Frankfurt sind für id Software bereits zwei Entwickler beschäftigt. In den nächsten Monaten soll das Team um 20 bis 30 Personen erweitert werden. Eine kompetente, überschaubare Gruppe sei dabei wichtiger als Wachstum. Frankfurt am Main ist in Deutschland zu einem Zentrum für die Computerspielindustrie geworden. Nicht nur die deutsche Niederlassung von Bethesda selbst ist dort zu finden, auch andere Entwicklerstudios siedelten sich in der Region an. Darunter befindet sich der Hauptsitz von Crytek (Crysis 3), Deck 13 (Lords of the Fallen) und Keen Games (Anno – Erschaffe eine neue Welt).
6Web
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Wachstumstreiber mobiles Breitband – Kritik an Breitbandförderung. Bei T-Mobile Österreich laufen die Geschäfte nicht schlecht. Firmenchef Andreas Bierwirth zeigte sich am Donnerstag vor Journalisten zufrieden. Trotz neuer Mobilfunker auf dem heimischen Mark konnte der Handynetzbetreiber 2015 einen Umsatz von 829 Millionen Euro erzielen, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im zweiten Quartal 136 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es 92 Millionen gewesen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 259 Millionen Euro. Das klassische Handygeschäft ist laut Bierwirth allerdings rückläufig, Wachstumstreiber sei mobiles LTE-Breitband, mit dem man einen Teil der Breitbandversorgung am Land übernommen habe. Mobilfunk ist das Backbone der Digitalisierung. Im Geschäftskundenbereich verzeichnet das Unternehmen ein zweistelliges Wachstum. Als Grund dafür nannte Bierwirth das Service von T-Mobile. Jeder Kunde wird in die Arme genommen. Kritik übte er an der Vergabe der Breitbandmilliarde der Regierung, die Mobilfunk nicht wirklich fördere, dafür aber Festnetz. Von Rohrverlegungen hätten nur Energieversorger und das mexikanische Unternehmen Telekom Austria etwas.Statt dessen seien erhebliche Summen in die Leerverrohrung geflossen. Dadurch wird Österreich nicht digital, das sind Bauaufträge, kritisierte Bierwirth. Jedenfalls seien die ländlichen Gebiete völlig unterversorgt – wobei dies schon am Stadtrand von Wien beginne. Das Geld wäre besser in Schulen oder Start-ups angelegt. Kritik äußerte Bierwirth auch an der verpflichtenden Papierrechung für Kunden. Diese gebe es nur, damit die teilstaatliche Post subventioniert werde, so sein Vorwurf. Bierwirth ärgert sich, dass Post-Chef Georg Pölzl für die Papierrechnung lobbyiert, während er diese in einer früheren Cheffunktion noch verdammte. Pölzl war der Vor-Vorgänger von Bierwirth als Chef von T-Mobile Austria. Sehr zufrieden zeigte sich Bierwirth mit der Umstellung auf das Wie-ich-will-Prinzip, das unter anderem für unversperrte Geräte und eine tariflichen Trennung von Netzverbindung und Handy sowie einen frei wählbaren Handy-Upgrade-Zeitpunkt steht. Dadurch habe sich die Wechselrate bei den Mobiltelefonen von zwei auf ein Jahr verkürzt, wodurch die Gebrauchtgeräte noch so aktuell sind, dass sie am 2. Markt verkauft werden können. Der T-Mobile-Chef erwähnte auch das Engagement für Flüchtlinge. Wir stehen bei den Menschen. In Zusammenarbeit mit der Caritas stellt man Wlan in Unterkünften zur Verfügung. So können zersplitterte Familien in Kontakt bleiben. . Auffallend sei, dass die Flüchtlinge fast ausschließlich Datenkommunikation betreiben, Roaming spiele kaum eine Rolle.
6Web
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Insider: Entscheidung könnte schon im Mai vom EZB-Rat gefällt werden. Frankfurt – Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) werden möglicherweise bald die Weichen für eine Abschaffung des 500-Euro-Scheins gestellt. Mehreren Insidern zufolge ist derzeit vorgesehen, darüber auf einer der nächsten Ratssitzungen der Notenbank zu entscheiden – vielleicht schon im Mai. Der Banknoten-Ausschuss (Banco) der EZB arbeitete zuletzt an der Ausarbeitung von konkreten Plänen für einen solchen Schritt. Das Vorhaben ist allerdings umstritten: Die Bundesbank etwa ist gegen das Aus für den 500-Euro-Schein. Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab. Einer der Pläne sieht vor, den Neudruck der Scheine ab 2018 zu beenden, sagte einer der Insider. Danach solle die Banknote langsam aus dem Verkehr gezogen werden, ohne dass es ein Enddatum für den Umtausch in kleinere Scheine gebe. Dieser Weg würde der Vorgehensweise der Bundesbank bei der Einführung des Euro-Bargelds 2002 ähneln. Denn immer noch können D-Mark-Scheine bei Bundesbank-Zweigstellen in Euro umgetauscht werden. EZB-Präsident Mario Draghi hatte sich zuletzt für eine Abschaffung des Fünfhunderters starkgemacht. Dem Italiener zufolge wird der Schein immer mehr als Instrument für kriminelle Aktivitäten gesehen. Solange es einen glaubhaften Verdacht gibt, dass der 500-Euro-Schein für illegale Aktivitäten genutzt wird, hat die EZB eine moralische Verpflichtung zu handeln, so einer der Insider zu Reuters. Der 500-Euro-Schein gehört weltweit zu den Banknoten mit dem höchsten Wert. In den USA reicht die Skala nur bis 100 Dollar. In der EU wird seit längerem darüber diskutiert, wie Geldwäsche und Terrorfinanzierung besser bekämpft werden können. Die jüngsten Anschläge in Paris und in Brüssel haben die Debatte noch einmal verstärkt. Die europäische Polizeibehörde Europol hatte 2015 empfohlen, zu prüfen, ob die Ausgabe von Banknoten, die so eng mit Kriminalität verknüpft sind, weiterhin sinnvoll sei. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich unlängst offen dafür gezeigt, den Fünfhunderter abzuschaffen. Nach einer Untersuchung der EZB von 2011 haben 56 Prozent der Bürger in der Währungsunion noch nie einen 500er gesehen. Kritiker wenden allerdings ein, dass die Abschaffung Sparer dazu zwingen würde, Teile ihres Bargeldvermögens bei Banken zu parken und dies zu einer Zeit ultra-niedriger Zinsen auf Konten und Bankguthaben. In einigen Euro-Ländern gibt es zudem die Sorge um die Stabilität mancher Institute. Die Deutsche Bundesbank sieht keine Notwendigkeit, an der derzeitigen Stückelung der Euro-Geldscheine etwas zu ändern. Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele hält das Argument, mit dem 500er-Aus würden Geldwäsche und Schwarzarbeit zurückgedrängt, für nicht stichhaltig. Kriminelle könnten etwa auf die Cyber-Währung Bitcoin oder auf große Scheine anderer Währungen ausweichen. Zudem dürfe nicht der Eindruck entstehen, mit der Abschaffung würde der Bevölkerung nach und nach das Bargeld entzogen. Das würde einem Verlust von Freiheit gleichkommen.
7Wirtschaft
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Finanzprüfer sind wesentliches Element der Kontrolle. Wien – Für die Gebührenzahler hat die Tätigkeit der ORF-Prüfungskommission unmittelbare Bedeutung, denn eine ihrer wesentlichen Aufgaben besteht in der Kontrolle der wirtschaftlichen, sparsamen und zweckmäßigen Verwendung des ORF-Programmentgelts. Außerdem obliegen ihr die jährlichen Abschlussprüfungen des ORF und seiner Konzerngesellschaften. Die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) hat jetzt die zwei Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzleien KPMG Austria und PKF Wien zu der nach dem ORF-Gesetz vorgeschriebenen Prüfungskommission bestellt, die aus mindestens zwei Mitgliedern zu bestehen hat. Die neue Prüfungskommission nimmt ihre Arbeit im Oktober 2015 auf, wenn die gesetzlich auf fünf ORF-Geschäftsjahre befristete Tätigkeit der gegenwärtigen Prüfungskommission endet. Die Mitglieder der ORF-Prüfungskommission werden streng nach dem Bundesvergabegesetz auf Basis einer europaweiten Ausschreibung ermittelt, sagt Mag. Michael Truppe, Mitglied des für die Wirtschaftsaufsicht zuständigen Senates I der KommAustria. Es zählt die Qualifikation, das Prüfkonzept, das die Bewerber vorschlagen, und last but not least der Preis. Wir hatten unter sehr guten Bewerbungen auszuwählen, die in allen Punkten dicht beieinander lagen. Unter dem Aspekt der Qualifikation überzeugten PKF und KPMG Austria die Medienbehörde unter anderem durch ihre bereits mehrfach in der Tätigkeit für große Unternehmen erprobte Zusammenarbeit. Zudem weisen die beiden, von den Kanzleien benannten Schlüsselpersonen persönliche Berufserfahrungen auf, die sie für die gegenständliche Aufgabe besonders geeignet erscheinen lassen. So war Peter Ertl, Mitglied des Geschäftsleitungsausschusses der KPMG, ab April 2003 ein Jahr lang Mitglied des ORF-Stiftungsrates und ist daher mit den internen Abläufen des Programmveranstalters vertraut. PKF-Geschäftsführer und Wirtschaftsprüfer Andreas Staribacher verfügt über Erfahrungen als gerichtlich beeideter Sachverständiger und war ehemaliger Finanzminister. Die gemäß gesetzlichen Vorgaben spätestens im Jahr 2017 erforderliche Überprüfung und allfällige Anpassung des ORF-Programmentgelts wird einen der Tätigkeitsschwerpunkte der neuen Prüfungskommission darstellen. Die noch im Dienst befindlichen Prüfungskommission besteht aus BDO Austria GmbH und Grant Thornton Unitreu GmbH.
0Etat
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Einige sehen in der Milchfabrik in Drucat die Zukunft der französischen Landwirtschaft – viele aber eher einen Verstoß gegen französische Esskultur. Wenigstens etwas haben diese Kühe: Zeit, sich gegenseitig zu beäugen. Ein heimlich geschossenes Bild zeigt 60 gescheckte Rindvieher, die im Kreis stehen und warten, dass die Melkschläuche ihre Euter leeren. 794 Milchkühe sind täglich abzufertigen. Das sind zwar weniger als tausend, doch in Frankreich spricht man nur noch von der ferme des mille vaches, dem Hof der 1.000 Kühe. Der riesige, 234 Meter lange Hangar, der von außen eher einer Fabrik als einem Bauernhof gleicht, befindet sich im nordfranzösischen Drucat an der Somme-Mündung. Für die Öffentlichkeit ist er nicht zugänglich; Journalistenanfragen – auch vom STANDARD – werden seit Monaten abschlägig beantwortet. Dabei ist in Frankreich kein Bauernhof so riesig und so bekannt wie dieser. Aber keiner ist auch so umstritten. Denn Frankreich ist nicht nur das flächenmäßig größte Agrarland der EU, sondern stolz auf seine Ess- und Lebenskultur, die traditionell auf einer natürlichen, erdverbundenen Landwirtschaft beruht. Der Initiator dieser Kuhfarm, der Bauunternehmer Michel Ramery, ließ sich von Deutschland inspirieren, wo es bereits solche Gehöfte gibt. Sie tragen dazu bei, dass Deutschland heute mehr Milch als Frankreich herstellt, auch wenn die französische Agrarproduktion insgesamt noch größer als die deutsche ist. Ramery packte 2011 ein paar Dutzend Agrarfunktionäre und Lokalpolitiker in ein Flugzeug nach Hamburg und besichtigte mit ihnen zwei Großbetriebe für 1.000 Kühe. Nach seiner Rückkehr lancierte er sein Projekt. Bald nahm es Gestalt an. Und bald wurde es zu einem Politikum ersten Grades. Zuerst protestierten lokale Umweltschützer gegen die geplante Milchfabrik, dann folgten die Tierschützerin Brigitte Bardot und die Confédération Paysanne, die drittgrößte Bauerngewerkschaft des Landes. Meinungsumfragen ergaben eine klare Mehrheit der Franzosen gegen die ferme des mille vaches. Ramery erhielt aber die Baubewilligung und nahm den Betrieb in Drucat im September 2014 auf. Im Winter wurde es ruhig um das umstrittene Gehöft. Doch dann veröffentlichte die Ökoplattform Reporterre Luftbilder von verendeten Kühen, die aufgedunsen vor dem Hangar in Drucat herumlagen. Vor einem Monat berichtete ein entlassener Arbeiter über Praktiken, die man aus der EU verschwunden geglaubt hatte, wie die Zeitschrift LObs meinte: Die Kühe seien erschöpft, abgemagert und schmutzig; mehr als die Hälfte würden wegen ungepflegter Hufe hinken. Die Tröge würden nur alle zwei Wochen gereinigt, kranke Tiere ohne Beiziehung eines Veterinärs euthanasiert. Der Verantwortliche des Hofes, Michel Welter, musste einräumen, dass die Kuhsterblichkeit in Drucat anfänglich höher als anderswo gewesen sei; Zahlen veröffentlicht er aber nicht. Dafür wurde bekannt, dass er die behördliche Zulassung für 500 Kühe klar überschritten hatte. Das sei nur passiert, weil er die Kuhherde eines verstorbenen Züchters übernommen habe, bevor er die administrativen Genehmigungen habe einholen können, redete sich Welter heraus. Die Präfektur des Departements Somme hat den Besitzer des Megahofs Anfang Juli aufgefordert, die Herde auf 500 Tiere zu reduzieren. Das verlangt auch Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll. Er schwankt aber wie die gesamte Regierung, welche Haltung er gegenüber dem für Frankreich so neuartigen Betriebsmodell einnehmen soll. Rentable Großbetriebe gelten als mögliche Antwort auf die dramatische Krise der französischen Kleinbauern. Welter meint, nicht einmal sein Riesenbetrieb werde noch wettbewerbsfähig sein, wenn er ihn auf 500 Kühe abbauen müsse. Bald werden die Franzosen nur noch deutsche Milch trinken, warnt er. Dann wird es zu spät sein, unsere Landwirtschaft zu retten. Die linke Confédération Paysanne setzt dagegen auf die Konsumenten: Ob in Deutschland oder Frankreich – die Leute sind bereit, etwas mehr zu zahlen, um Tierfabriken zu verhindern, meint ein Sprecher der Gewerkschaft zum STANDARD. Der öffentliche Druck hat bereits gewirkt: Genossenschaftlich organisierte Supermarktketten wie Système-U haben beschlossen, keine Milch mehr vom Hof der 1.000 Kühe zu beziehen. Auch die Kooperative Agrial in der Normandie verzichtet für die Herstellung ihrer Käse, Cremes und Joghurts auf die an sich billigere Milch. Aber der Preis ist nicht das einzige Argument im Land des Savoir-vivre.
4Panorama
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ÖFB-Teamchef will mit der Nationalmannschaft auch zur Weltmeisterschaft in Russland fahren. Wien – Marcel Koller bleibt auch nach der Euro 2016 Teamchef des Fußballnationalteams. Der 55-jährige Schweizer und der ÖFB haben sich auf eine Verlängerung des Vertrages bis 2017 geeinigt, bei erfolgreicher Qualifikation für die WM 2018 in Russland bis nach dem Turnier. Koller ist seit November 2011 ÖFB-Teamchef und hat das Nationalteam auf Rang 10 der Weltrangliste geführt. Unter seiner Leitung gelang souverän die erstmalige sportliche Qualifikation für eine EM-Endrunde. Der bisherige Vertrag läuft nach der EURO (10. Juni bis 10. Juli) aus. Windtner: Viel aufgebaut In den viereinhalb Jahren unter Koller ist viel aufgebaut worden, sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner am Dienstag und zeigte sich zufrieden, dass schon knapp drei Monate vor EM-Beginn alle Spekulationen beendet sind. Wir können uns jetzt voll auf eine optimale Vorbereitung konzentrieren. Die Verhandlungen waren kein Kinderkaffeekränzchen, aber wir haben einen fairen Kompromiss geschafft, sagte Windtner und betonte, mit der Verlängerung von Koller sei auch dem Wunsch von Spielern, Fans und Öffentlichkeit entsprochen worden. Jetzt freuen wir uns auf die Fortsetzung unseres Weges. Erleichteter Koller Auch Koller selbst war die Erleichterung über die nun erfolgte Zukunftsentscheidung anzumerken. Es ist sehr gut, dass wir uns so früh gefunden haben, das lässt uns in Ruhe arbeiten und wir können uns auf das Fußballerische konzentrieren, erklärte der Schweizer. Die bisherige ÖFB-Bilanz des 55-Jährigen steht seit seinem Amtsantritt bei 19 Siegen, 7 Remis und 9 Niederlagen in 35 Partien bei einem Torverhältnis von 60:35. Die jüngsten neun Pflichtspiele wurden allesamt gewonnen. Es gibt keinen Grund, auseinanderzugehen Für Koller ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. Das Team hat weiterhin die Möglichkeit, gut zu spielen, wenn alle fit und bereit sind, den Weg mitzugehen, erklärte der Coach und ergänzte: Es ist schwierig zu sagen, wo es noch hingehen könnte. Wir sind jetzt Weltranglisten-Zehnter, das ist für Österreich außergewöhnlich, dortzubleiben wird schwierig genug. Doch wir wollen versuchen, den erfolgreichen Weg beizubehalten und nicht aus Nachlässigkeit zurückzufallen. Koller, dem anfänglich viel Skepsis entgegengebracht worden war, fühlt sich in Österreich und beim ÖFB offenbar sehr wohl. Wir haben etwas geschaffen, das verbindet. Und wenn es gut läuft, gibt es keinen Grund, auseinanderzugehen, sagte Koller. Über die finanzielle Modalitäten wurden keine Angaben gemacht, der Schweizer gab aber zu: Geld spielt auch eine Rolle.
5Sport
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In den 80ern lieferten sie kämpferische Gassenhauer, am Montag gastieren sie in Wien. Wien – Ungünstige sozialpolitische Bedingungen zeitigen oft große Kunst. Zumindest war das einmal so. Zum Beispiel in den 1980ern in England während des Regimes der Margaret Thatcher, der Eisernen Lady. Unter ihr blutete die stolze britische Arbeiterklasse und die Mittelschicht verlor zusehends den Kampf um den Klassenerhalt. Goldene Zeiten für die Popmusik. Die britische Band The Godfathers schrieb eine der Hymnen dieser Epoche. Es war das pessimistisch-realistische Birth School Work Death. Die Biografie eines Arbeiters auf vier Worte eingedampft, ein Klassiker. Vorgetragen wurden dieser und andere Songs mit einem bestechenden Instinkt für Gassenhauer. Kommenden Montag gastieren die Godfathers im Chelsea. Ein Wiederauferstehungsfest im Zeichen des RocknRoll. Hervorgegangen war die Formation um die Coyne-Brüder Chris und Peter aus der Asche der Sid Presley Experience. Schon unter diesem referenzreichen Signum galt sie als heißes Eisen im Feuer des damaligen britischen Independentrock, aber erst nach der Umbenennung in The Godfathers hob die Band ab. Majorvertrag und Hits wie If I Only Had Time, I Want Everything oder Love Is Dead machten die Band für ein paar Jahre zur beständigen Größe. Kühle schwarze Anzüge und die mitreißenden No-Bullshit-Liveshows als gleichberechtigtes Kollektiv besorgten den Rest des guten Rufs. Auf dem Leonard Cohen zuzwinkernden zweiten Album More Songs About Love and Hate trugen sie für Songs wie Walking Talking Johnny Cash Blues Cowboystiefel zum Anzug. Die Riffs schnalzten sexy, die Godfathers waren heiß. Die Erfolge in den USA und Europa waren dabei aber bald größer als zu Hause, was der Band dauerhaft nicht gut bekam. Zu schwächer werdenden Alben verschwand sie in den frühen 90er-Jahren nach und nach. In den Nullerjahren tauchten die Godfathers nach brotlosen Nebenprojekten in Originalbesetzung plötzlich wieder auf und tourten, vornehmlich mit dem Material der ersten drei, vier Alben. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, und das ist gut so. Ihr Programm aus satt rockenden, schnörkellosen Songs besteht mühelos den Test der Zeit. Thatcher mag Geschichte sein, Birth School Work Death klingt heute noch so frisch wie am ersten Tag.
3Kultur
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Desde alla von Lorenzo Vigas erzählt von sexuell aufgeladener Beziehung zwischen zwei Männern – Fabrice Luchini als bester Schauspieler geehrt. Venedig/Wien – Die 72. Internationalen Filmfestspiele von Venedig endeten mit großen Erfolgen für das lateinamerikanische Kino: Der Debütfilm Desde alla (From Afar) von Regisseur Lorenzo Vigas aus Venezuela erhielt den Goldenen Löwen. Als bester Regisseur wurde der Argentinier Pablo Trapero für sein Gangsterfamiliendrama El Clan ausgezeichnet. Desde alla galt nicht unbedingt als einer der Favoriten des Festivals. Der in Breitwandbildern inszenierte Film erzählt von einem reiferen Mann aus dem bürgerlichen Milieu, der einen jungen Mechaniker zunächst für sexuelle Dienste zu sich nach Hause nimmt – allmählich entwickelt sich zwischen den beiden eine konfliktreiche Beziehung. Vigas dient das reduzierte Drama dazu, sich nicht nur mit Klassenunterschieden seines Landes zu befassen, sondern auch mit machistischen Männlichkeitsbildern und der Last der Vergangenheit. Es ist das erste Mal, dass der Goldene Löwe nach Venezuela geht. Den großen Kritikerfavoriten Anomalisa, einen Stop-Motion-Animationsfilm von Charlie Kaufman und Duke Johnson, würdigte die vom Mexikaner Alfonso Cuarón (Gravity) geleitete Jury am Samstagabend mit dem Großen Preis der Jury. In einem absurd-melancholischen Tonfall begleitet der Film einen Geschäftsmann auf Dienstreise nach Cincinnati, wo er in einem Hotel auf eine Frau trifft, die ihm die Gleichförmigkeit seines Daseins erst so richtig bewusst werden lässt. Der Türke Emin Alper wurde für sein traumartig verschlungene Parabel Abluka (Frenzy) mit dem Spezialpreis der Jury geehrt. Alpers Arbeit folgt einem Mann, der aus dem Gefängnis kommt, in ein gegenwärtiges Istanbul, in dem sich sonderbare, teils bürgerkriegsähnliche Vorkommnisse häufen. Gleich zwei Auszeichnungen gab es für den französischen Beitrag Lhermine: Regisseur Christian Vincent gewann für das beste Drehbuch, Fabrice Luchini als bester Darsteller. Der 63-jährige Lucchini spielt in der romantischen Komödie einen Richter, der unter Grippesymptomen laboriert und sich bei seinem jüngsten Fall in eine Frau aus seiner Laienjury verschaut. Als beste Schauspielerin wurde die Italienerin Valeria Golino (49) für Per amor vostro von Giuseppe M. Gaudino ausgezeichnet. Der einzige österreichische Beitrag, Helmut Berger, Actor, lief in der Nebenschiene Venezia Classici. Für den Helmut-Berger-Dokumentarfilm, der am Mittwoch Uraufführung gefeiert hatte, hatte der Salzburger Filmemacher Andreas Horvath den Visconti-Schauspielstar (Ludwig II., Die Verdammten) zwei Jahre lang hinweg immer wieder begleitet.
3Kultur
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Mit einer neuerlichen Streikausweitung will die Gewerkschaft den Konzern zum Einlenken zwingen. Bonn -Im Streik bei der Deutschen Post will die Gewerkschaft Verdi die Muskeln spielen lassen. Wir legen nach und holen jetzt Tag für Tag mehr Zusteller in den Arbeitskampf, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Dabei sieht sich die Gewerkschaft auch für länger andauernde Streiks gewappnet. Wir brechen keinen Arbeitskampf vom Zaun, wenn wir nicht wüssten, dass wir ihn finanziell durchstehen könnten, sagte Kocsis, die auch stellvertretende Vorsitzende des Post-Aufsichtsrates ist. Wie lange der Atem in dem Streik reicht - wie gut also die Streikkasse ausgestattet ist und welche Beträge an Streikende fließen -, wollte sie nicht sagen. Für jeden Verdi-Mitarbeiter im Ausstand zahlt die Gewerkschaft eine Unterstützung, aber keinen Lohnausfall. Dadurch müssen Streikende auch Einkommenseinbußen hinnehmen. Fünf Tage nach dem Beginn der unbefristeten Ausstände hatten sich am Freitag bei der Post fast 18.000 Zusteller und Beschäftigte in Briefzentren im Dauerstreik befunden. Nach Angaben der Post sollen 80 Prozent der 65 Millionen Briefe und 75 Prozent der 3,5 Millionen Pakete trotz des Streiks zugestellt werden. Kocsis machte erneut deutlich, dass Verdi die geplante Auslagerung der Paketzustellung über die Gründung von 49 regionalen Gesellschaften rückgängig machen will. Jobs könnten auch im Haustarifvertrag langfristig gesichert werden. Wir glauben, dass die Post ein sehr gutes Netz hat - dieses würde sie nun zerschlagen. Die Gründung der Gesellschaften im Paketgeschäft ist der Knackpunkt in dem Tarifstreit. Die rund 6.000 dort inzwischen fest Beschäftigten werden nicht nach dem Haustarifvertrag bezahlt, sondern nach den schlechteren Bedingungen des Speditions- und Logistikgewerbes. Post-Chef Frank Appel argumentiert, die Gehälter seien im Vergleich zur Konkurrenz viel zu hoch. Er will das Kostenniveau senken. Gleichzeitig verspricht Appel, viele neue und unbefristete Jobs in dem Bereich zu schaffen. Verdi sei nicht angetreten, um ein Sparpaket der Post umzusetzen, konterte Kocsis. Vielmehr gehe es jetzt darum, in einem kerngesunden Unternehmen, das Milliardengewinne macht, einen Kompromiss zu finden. Technisch sei die Rückabwicklung der Auslagerung das kleinste Problem. Zugleich zeigte sie sich zuversichtlich, dass der Arbeitgeber in der kommenden Woche auf Verdi zukommen werde. Wir haben dargelegt, dass wir kompromissfähig sind, beteuerte Kocsis. Allein der Verzicht auf eine lineare Gehaltserhöhung in diesem Jahr würde der Post auf zehn Jahre gerechnet 1,2 Mrd. Euro an Einsparungen bringen.
7Wirtschaft
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Innsbrucker Bischof kehrt in seine Heimat zurück. Linz – Die Übergabe ist für römische Verhältnisse durchaus rasch gegangen. Im April reichte der Linzer Bischof Ludwig Schwarz pünktlich zu seinem 75. Geburtstag das offizielle Rücktrittsgesuch bei Papst Franziskus ein. Jetzt ist die Nachfolge an der Spitze von Österreichs zweitgrößter Diözese (990.000 Katholiken) geregelt: Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer stellt den Tiroler Bischofsstab in die Ecke und wird als 14. Oberhirte in den Linzer Bischofshof einziehen. Offiziell will man den Wechsel in der Diözese Innsbruck noch nicht kommentieren, gilt es sich doch an das Protokoll einer Bischofsernennung zu halten: Bereits Dienstag zu Mittag wird der Ministerrat die päpstliche Entscheidung absegnen, Mittwochvormittag soll dann die offizielle Bekanntgabe aus dem Vatikan folgen. Scheuer ist seit 2003 Bischof der Diözese Innsbruck. Der von seinem Naturell her besonnene Kirchenmann gilt als intellektueller Mann der Mitte – liberal und stets offen für Reformen in der Kirche. Der 60-jährige ist gebürtiger Oberösterreicher und war stets der Wunschkandidat vieler in der Diözese Linz. Der künftige Linzer Oberhirte wurde am 10. August 1955 in Haibach geboren. Er studierte in Linz und Rom Theologie und wurde 1980 in Rom zum Priester geweiht. Von 1985 bis 1988 arbeitete er als Assistent bei Gisbert Greshake an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg, wo er nach einer dreijährigen Unterbrechung, während der er als Spiritual am Linzer Priesterseminar tätig war, auch unterrichtete. Ehe Scheuer als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an die Theologische Fakultät Trier berufen wurde, unterrichtete er außerdem an den Universitäten in Salzburg und St. Pölten. Die Übernahme der Diözese Linz durch Scheuer hat am Dienstag die Zustimmung der Regierung erhalten. Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) bestätigten dies nach dem Ministerrat. Laut Konkordat ist der Vatikan dazu verpflichtet, der Bundesregierung vor einer Bischofsernennung den Namen des Kandidaten mitzuteilen. Die Regierung kann gegen die Ernennung Gründe allgemein politischer Natur geltend machen, was sie in der Regel aber nicht tut und was auch diesmal nicht geschah.
1Inland
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Die ersten Gläubiger haben eine Absichtserklärung unterschrieben. Der Bund soll Heta-Erlöse vorfinanzieren. Wien/Klagenfurt – Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und aller Heta/Hypo-Belange, mag sich Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) gedacht haben, als er am Mittwoch die Eckpunkte der Absichtserklärung von Bund und Heta-Anleihegläubigern für einen Vergleich präsentierte. Wir ziehen damit unter die dramatische Affäre Hypo einen hoffentlich endgültigen Schlussstrich, erläuterte er in einem Pressegespräch seine Hoffnung, für den Bund gebe es daraus keine weiteren Belastungen. Und, so Schelling: Wenn damit der Rucksack, den ich übernommen habe, von den Schultern der Republik kommt, ist das ein guter Tag. Der gute Tag hatte gegen acht Uhr im Ministerrat begonnen, der Schelling die Ermächtigung zum Abschluss des Memorandum of Understanding (MoU) gegeben hatte, danach wurde unterschrieben. Die Eckpunkte des Kompromisses (der STANDARD hat berichtet): Der Kärntner Zahlungs-Ausgleichsfonds (KAF) wird die von der FMA geschnittenen landesbehafteten Anleihen um 75 Prozent des Nominales zurückkaufen (Nachranganleihen: 30 Prozent). Statt das Cash zu nehmen, können die Gläubiger ihre Anleihen aber auch in unverzinste KAF-Anleihen tauschen, die 13,5 Jahre laufen. Für Nachranggläubiger gilt das Tauschverhältnis 2:1 oder eine Laufzeit von rund (MoU) 54 Jahren. Klappt das alles, kommen die Gläubiger auf rund 90 Prozent ihrer Forderungen. Der Unterschied zum ersten Rückkaufanbot, das die Gläubiger im März abgelehnt haben: Da hätte die Laufzeit des Zerobonds 18 Jahre betragen, was rund 82 Prozent gebracht hätte. Und: Diesmal begibt der KAF (und nicht der Bund) die Anleihe – der Bund garantiert sie. Wobei die Gläubiger vorsichtig geworden sind: Die Anleihe wird nach britischem Recht begeben, Streitigkeiten müssen in London ausgefochten werden. Und die unwiderrufbare und bedingungslose Garantie des Bundes unterliegt laut MoU, das dem STANDARD vorliegt, deutschem Recht – allfällige Gerichtsprozesse dazu würden in Frankfurt am Main landen. Von Streit war im Finanzministerium natürlich nicht die Rede, sehr wohl aber von Schmerz. Gläubigervertreter Friedrich Munsberg, Chef der Dexia Kommunalbank, zählte zunächst ein paar der per Haltevereinbarung gebundenen Investoren auf, die das MoU bereits unterschrieben haben. Etwa: Dexia, Commerzbank, NordLB oder Pimco. Insgesamt hätten 72 Heta-Gläubiger das MoU unterschrieben, sie repräsentieren 48,7 Prozent des Volumens an Senior-Bonds – das ist ein Gesamtnominale von knapp 4,829 Mrd. Euro. Für die endgültige Annahme des Offerts ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit des Gesamtnominale der Heta-Schuldtitel nötig. Die deutsche Bad Bank der Hypo Real Estate, FMS, unterschreibt laut Reuters allerdings nicht und wird das laufende Verfahren vor dem Frankfurter Landgericht auch fortsetzen. Munsberg eben beschrieb die Verhandlungen als kostspielig, langwierig und schmerzhaft, Letzteres vor allem, weil die Differenz auf die 100 Prozent von den Kunden der Heta-Investoren und zum Teil vom deutschen Steuerzahler getragen wird. Wobei er auch Linderung erwähnte, die aber nur den Verhandlern zugutekam: Die Gespräche hätten Gelegenheit geboten, ins schöne Wien zu reisen. Die Alternative zum angestrebten Vergleich wäre offenbar noch schmerzhafter als der nun angepeilte Kompromiss gewesen: Die Gläubiger weichen langwierigen, teuren Gerichtsverfahren mit ungewissem Ausgang (Munsberg) aus. Die Absichtserklärung ist nur der erste Schritt eines steinigen Weges, an dessen Ende zwei Drittel aller Gläubiger das Rückkaufoffert annehmen müssen, damit es gilt. Bis dahin erarbeiten die Kärntner das Anbot, zudem müssen genügend rechtlich verbindliche Annahmezusagen eingesammelt werden. Im September soll das Offert dann laut MoU stehen. Die Kärntner müssen dafür 1,2 Milliarden Euro in die Hand nehmen, die ihnen der Bund kreditiert. Sieben Milliarden Euro erhofft man aus der Heta-Verwertung, notfalls muss der Bund draufzahlen. Geht alles nach Plan, soll der Deal im Oktober über die Bühne gehen. Porzellankistenerprobt äußerte sich am Mittwoch dann übrigens auch der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): Die Absichtserklärung biete Grund für vorsichtige Freude.
7Wirtschaft
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Separatistische Serben-Partei hatte Postkarten verteilt. Sarajevo/Wien – Der internationale Bosnien-Beauftragte, der österreichische Diplomat Valentin Inzko hat auf Postkarten geschriebene Todesdrohungen erhalten. Es handelt sich um Karten, die von der Partei des bosnisch-serbischen Präsidenten Milorad Dodik verteilt worden waren, wie es aus Inzkos Büro in Sarajevo am Freitag hieß. Dodiks Unabhängige Sozialdemokraten (SNSD) hatten 10.000 der Postkarten vor dem 9. Jänner anlässlich des Gründungstages der Republica Srpska verteilt. Abgebildet drauf sind Karikaturen von Inzko sowie von ausländischen Richtern am bosnischen Verfassungsgericht. Das Gericht hatte den Feiertag der Serben am 9. Jänner für diskriminierend erklärt. Die Öffentlichkeit wurde aufgerufen, Botschaften auf die Karten zu schreiben und diese dann an Inzko zu schicken. Inzko und Dodik vertreten gegensätzliche Ansichten. Während der internationale Beauftragte Hüter des Dayton-Friedensabkommens von 1995 ist, das einen gemeinsamen Staat Bosnien-Herzegowina mit der Republika Srpska als Landesteil vorsieht, ist der Führer der bosnischen Serben für seine separatistische Rhetorik bekannt. Inzko ist kraft seines Amtes mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet und kann so in die bosnische Politik bis hin zur Absetzung von Politikern eingreifen. Dodik hat sich auch für die Abschaffung des internationalen Beauftragten und anderer internationaler Funktionäre ausgesprochen, die in Bosnien für Ordnung sorgen sollen. Aus Inzkos Büro hieß es, viele hätten auf den zugesandten Karten lediglich ihre politischen Ansichten kundgetan. Einige enthielten aber auch Beschimpfungen und sogar Todesdrohungen. Todesdrohungen seien strafbar, man werde die betreffenden Karten den zuständigen Behörden übergeben. Das Porto sei im Voraus von den SNSD beglichen worden, dies werfe die Frage auf, ob die Partei die Todesdrohungen nicht begünstigt habe. Von den SNSD in Banja Luka war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Für die bosnischen Serben ist der 9. Jänner der Tag der Staatlichkeit. An jenem Tag 1992 erklärte die Volksgruppe ihre Unabhängigkeit. Es folgte der dreijährige Bosnien-Krieg gegen Bosniaken (bosnische Muslime) und Kroatien mit 100.000 Toten. Das teils international besetzte Verfassungsgericht hatte im November geurteilt, das Datum sollte geändert werden: Es falle nämlich mit einem orthodoxen Feiertag zusammen, was Nicht-Serben im Landesteil Republika Srpska ausschließe.)
2International
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Sicherheitssplint war gezogen, Geschoß explodierte jedoch nicht. Villingen-Schwenningen – In Deutschland haben Unbekannte in der Nacht auf Freitag eine scharfe Handgranate auf eine Flüchtlingsunterkunft geworfen. Der Sicherheitssplint war gezogen, die Granate explodierte jedoch nicht. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Vorfall ereignete sich in einer Erstaufnahmestelle in Villingen-Schwenningen, im Bundesland Baden-Württemberg. Ein Sicherheitsmann bemerkte die Granate nach Angaben der Polizei gegen 1.30 Uhr auf dem Boden und alarmierte die Behörden. Die Polizei sperrte das Gelände und angrenzende Straßen weiträumig ab. Die Granate wurde von Entschärfern gesprengt. Derzeit suchen Ermittler die Umgebung des Tatorts nach Beweisen ab, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Einzelheiten wollte die Polizei im Laufe des Vormittages mitteilen.
4Panorama
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Am späten Abend wird noch ein Zug erwartet. Nickelsdorf – Am Grenzübergang Nickelsdorf im Burgenland sind von Mitternacht bis zum frühen Sonntagabend mehr als 6.000 Flüchtlinge eingetroffen, teilte die Polizei auf APA-Anfrage mit. Bis Mittag hatten etwa 5.000 Menschen aus Ungarn kommend österreichisches Staatsgebiet erreicht. Am Nachmittag war ein Zug in Hegyeshalom angekommen, zwischen 21 und 22.00 Uhr wurde noch einer erwartet. Insgesamt rechne man somit für Sonntag nach derzeitiger Einschätzung mit einer Gesamtzahl von 7.500 bis 8.000 Flüchtlingen, hieß es von der Landespolizeidirektion. Am Samstag waren etwa 12.000 Personen ins Burgenland gekommen.
4Panorama
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Schauspieler besitzt "nur ein einfaches Klapphandy". Robert Redford (79, Der Pferdeflüsterer) legt nicht viel Wert auf Smartphone und Co. Ich habe nur ein einfaches Klapphandy, und ich habe auch keinen Computer, sagte der US-Schauspieler und Regisseur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in einem Interview. Er finde es unglaublich, wie fixiert die Menschen auf ihre Geräte seien. Gehen Sie in New York doch einmal drei Blocks und zählen, wie viele Leute auf das Gerät in ihrer Hand starren, anstatt die Welt um sich herum anzusehen. Generell hält Redford das Internet für eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits könnten so mehr Menschen ihrer Stimme Gehör verschaffen, andererseits werde vieles verbreitet, was nicht belegt sei. Ich frage mich, woher die Öffentlichkeit bei diesem Stimmengewirr noch akkurate Informationen bekommen kann.
6Web
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Courtney Demone experimentiert mit Genderfragen und will so die "Doppelmoral" des sozialen Netzwerks zeigen. Während Hasspostings und bluttriefende Videos oftmals ohne Konsequenzen bleiben, schrillen bei ersten Andeutungen von Erotik alle Alarmglocken: Nach diesem Prinzip scheint Facebook seine Nutzungsbedingungen auszulegen. Dafür ist das soziale Netzwerk – vor allem in Europa – schon des Öfteren heftig kritisiert worden. Die Transsexuelle Courtney Demone fordert den IT-Konzern nun heraus: Denn es sind nur weibliche Brüste, die zensiert werden. Männer dürfen auf Facebook und dem dazugehörigen Instagram ungeniert mit nacktem Oberkörper stolzieren. Da sich Demone nun in der Übergangsphase zwischen den Geschlechtern befindet (geht man von einem binären männlich/weiblich-System aus), kann sie optisch leicht mit Facebooks Politik experimentieren. Sie hat die Kampagne Do I Have Boobs now? (Habe ich jetzt Brüste?) gestartet, bei der sie zwischen Mann und Frau wechselt. Damit will sie die durch Facebooks Vorgehensweise illustrierte Sexualisierung des weiblichen Körpers aufdecken. Die Aktion ist eine Fortführung von #FreeTheNipple, bei der zahlreiche Nutzerinnen Gleichberechtigung auf Facebook und Instagram gefordert hatten. Demone bezeichnet Facebook in einem Artikel auf Mashable als pseudo-liberal und pseudo-fortschrittlich. Denn Facebook ginge kein Risiko ein, um die Gesellschaftsmehrheit zu verprellen. So konnten Nutzer erst per Regenbogen-Profilbild ihre Unterstützung für die Homo-Ehe zeigen, nachdem das US-Höchstgericht deren landesweite Einführung forderte. Auch die Möglichkeit, aus zahlreichen Geschlechtsbezeichnungen auszuwählen, sei ein Alibi. Gleichberechtigung zeige sich vielmehr im Umgang mit dem weiblichen Nippel, so Demone. An welchem Punkt der körperlichen Entwicklung unserer Brüste werden Facebook und Instagram entscheiden, dass wir nun (weibliche) Brüste haben?, fragt Ivy-Quinn Culllen im Guardian. Cullen unterstützt die Aktion: Nippel sind Nippel, nicht männlich oder weiblich. Facebook selbst ist das Thema offensichtlich unangenehm. Nach mehreren Anfragen rang sich der Konzern gegenüber dem Guardian dazu durch, ein Statement auszuschicken. Wir unterstützen den Umwandlungsprozess (von Transsexuellen) als persönliche Reise und geben unser Bestes, damit diese Menschen sich auf Facebook ausdrücken können, heißt es. Aber: Die Community-Standards werden angewandt. Nach dem E-Mail-Wechsel wurden alle Instagram-Bilder der Transsexuellen von Facebook gelöscht.
6Web
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Es ist ein dumpfes Gegröle in Kombination mit Vernaderei in der "Krone". Wo in Österreich Menschlichkeit auf gefährliche Weise über den Rand des Erträglichen zu schwappen droht, sogar eine Innenministerin immer wieder in Gefahr gerät, humane Züge zu zeigen, greift eine Zeitung mutig und zur Mäßigung mahnend ein. Auf keinem Gebiet kann Übertreibung mehr schaden als auf dem der Asylgewährung, nichts ist gefährlicher, als einem Flüchtling mit landesunüblicher Herzlichkeit zu begegnen. Einerseits könnte es ihn zu dem Fehlschluss verleiten, hier willkommen zu sein, andererseits könnte es Landsleute in Versuchung führen, in Asylsuchenden Menschen zu sehen. Kein Blatt wäre berufener, solchen Gefahren einen Riegel vorzuschieben, als eines, das sich mit Kirchenfürsten und Kräuterpfarrern als Kolumnisten schmückt und schon deswegen in seinem freiheitlichen Bestreben nicht missverstanden werden kann. Das hat man davon, wenn man in puncto Aufnahme von Flüchtlingen ein großes Herz zeigt und eigentlich viel mehr mehr (sic!) tut, als der Bevölkerung in Wirklichkeit zumutbar ist: Man wird als Rassist beschimpft und beschuldigt, Menschen in Not loswerden zu wollen bzw. dahinvegetieren zu lassen, klagte Peter Gnam Donnerstag unter dem politisch klar positionierten Titel: Zeit, auf unsere Leute zu schauen. Wer da in puncto Aufnahme von Flüchtlingen ein großes Herz zeigt, und wer eigentlich viel mehr mehr tut, als der Bevölkerung in Wirklichkeit zumutbar ist, bleibt bei Gnam ebenso ungeklärt, wie wer jener Man sein soll, der deswegen als Rassist beschimpft wird. Ute Bock etwa musste wegen ihres großen Herzens in puncto Aufnahme von Flüchtlingen alles Mögliche über sich ergehen lassen, aber als Rassistin wurde sie deswegen noch nicht beschimpft, nicht einmal in der Kronen Zeitung. Es ist ein dumpfes Gegröle in Kombination mit Vernaderei. Die Initiatoren dieser Polit-Zündelei - es kann nur der Man sein, an dem sie zündeln – kennt man. Es sind dieselben, die seinerzeit in Wien die Besetzung der Votivkirche organisiert und so die katholische Kirche samt Kardinal Schönborn in Geiselhaft genommen haben. Die Ärmsten! In Geiselhaft genommen, und einmal nicht von der Familie Dichand! Und Gnam belässt es nicht beim Vernadern, er kann den Geifer nicht halten. Doch dieses Mal sollte man vorgewarnt sein (schon wieder ein man): Schnappt diese Chaoten, knöpft sie euch vor, hetzt er, bevor sie erneut wen auch immer in Geiselhaft nehmen können, kann man nur sagen. (Diesmal könnte es sich beim man um den Schreiber handeln.) Die Geduld eines überwiegenden Teils der Bevölkerung mit dem überbordenden Flüchtlingsproblem in Österreich ist nämlich erschöpft, und wenn die Geduld jenes von der Krone vertretenen Teils der Bevölkerung erschöpft ist, dann hat sich das überbordende Flüchtlingsproblem gefälligst in Luft aufzulösen. Falls nicht, greift der Justament-Standpunkt: ... und wenn jetzt noch welche kommen, die sagen, Flüchtlinge werden bei uns grausam malträtiert, dann erst recht. Da hilft nur eines: Es ist höchste Zeit, dass wir mehr auf unsere Leute schauen. Besser: mehr mehr. Eine, die mehr auf unsere Leute schaut, die liebe Innenministerin, durfte sich am Tag zuvor von Michael Jeannée gespendete Lorbeeren abholen. Mehr hat SP-Klubchef Andreas Schieder nicht gebraucht, als er sachlich formulierte: Die Aufnahme von Flüchtlingen ist ein bewältigbares Problem, Frau Mikl-Leitner aber damit überfordert, was auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen wird. Billiger gehts nicht, beschied Jeannée dem sauberen Herrn Schieder, der doch ideen- und ahnungslos sei. Ganz im Gegensatz zu Ihnen, Frau Johanna Mikl-Leitner. Denn nun haben Sie bei der Sondersitzung der EU-Innenminister in Brüssel mutig Tacheles geredet. Es gibt ja noch immer Politiker und -innen, die für Lob aus der Krone empfänglich sind und sich davon zu neuen Taten in ihrem Geist angestachelt fühlen. Anderswo hat man den Brüsseler Auftritt der Innenministerin vor allem als peinlich für Österreich empfunden. Aber derlei Empfindungen liegen nicht auf Blattlinie. Heult der eine Schnappt diese Chaoten, knöpft sie euch vor, wittert der andere Krieg. Das Boot ist voll. In Traiskirchen ist es am Untergehen. Und deshalb müssen die Grenzen in diesem Krieg, denn es ist fraglos eine Art Krieg, auch wenn (noch) nicht geschossen wird, geschlossen werden. Damit wieder Friede einkehrt. Man kann Weltoffenheit auch übertreiben.
0Etat
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Kann mehrere Details kombinieren, um richtige Antwort zu liefern – Näher an natürlicher Sprache. Immer wieder betont Google, dass man der Vision eines Star-Trek-ähnlichen Computers nacheifert: Künftig soll das eigene Smartphone also auf beliebige Fragen in natürlicher Sprache mit den passenden Antworten reagieren können. In einem Blogposting verkündet das Unternehmen nun den nächsten Baustein in diese Richtung. So kann die Google-Suche jetzt auch mehrere Details kombinieren, um die Bedeutung einer Frage besser zu verstehen – und so das richtige Ergebnis zu liefern. Es ist also nun etwa möglich zu fragen, wie groß die Bevölkerung von Singapur 1965 war. Auch Fragen nach dem Typus Who was the U.S. President when the Angels won the World Series? funktionieren nun. Zudem versteht Google jetzt – zumindest auf Englisch – auch Superlative, etwa die Frage Who are the tallest Mavericks players. Google betont dabei, dass das System natürlich noch nicht perfekt sei. So sei es für die Suche nicht immer einfach, die richtigen Relationen herzustellen, wenn Realität und Fiktion verschimmen. Die Frage Who was Dakota Johnsons mom in the movie? liefert etwa als Antwort Melanie Griffith, die reale Mutter von Dakota Johnson – und nicht die Schauspielerin, die in 50 Shades of Grey ihre Mutter gespielt hat. Aber auch dieses Problem wird man irgendwann wohl in den Griff bekommen.
6Web
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Sowohl Daniel Scioli, Kandidat von Staatschefin Kirchner, als auch Favorit Mauricio Macri planen eine Wende. Buenos Aires – Wie auch immer die Wahl am Sonntag ausgeht: Eine Premiere ist das Votum, in dem über Argentiniens künftigen Präsidenten entschieden wird, jedenfalls. Denn zum ersten Mal geht die Wahl des Staatsoberhauptes im Land im Süden Südamerikas in die Verlängerung. Bisher hatte es immer schon im ersten Wahlgang klare Mehrheiten gegeben. Das mag auch daran liegen, dass sich die beiden Kandidaten für das Amt, Daniel Scioli und Mauricio Macri, in ihren Wahlversprechen lange ziemlich verwechselbar zeigten. Zwar gehört Scioli der regierenden Front für den Sieg (FpV) von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner an, während Macri Kandidat der oppositionellen Plattform Cambiemos (Lasst uns verändern) ist. Doch stehen beide deutlich rechts von der amtierenden Staatschefin Fernández de Kirchner – der wesentliche Unterschied liegt lediglich in der Geschwindigkeit, die die beiden für die Abkehr vom Kurs der Präsidentin vorschlagen. Scioli hat versprochen, den Abschied vom staatlichen Eingreifen in die Wirtschaft langsam anzugehen und die in der Bevölkerung sehr beliebten Sozialprogramme von Fernández de Kirchner nicht unmittelbar abzubauen. Allerdings fehlt manchen das Vertrauen in den wandlungsfähigen Kandidaten, der einst als junger Politiker vom neoliberalen Staatschef Carlos Menem gefördert wurde. Dennoch versuchte er zuletzt, seinen Konkurrenten Macri, den Sohn eines der reichsten Unternehmer des Landes und aktuell Bürgermeister von Buenos Aires, als Vertreter eines neoliberalen Kurses darzustellen. Scioli warnt, die von Macri angekündigte Abwertung der Landeswährung Peso werde zu einem Preisanstieg bei Lebensmitteln führen. Weil die Vorbehalte gegenüber mehr Wirtschaftsliberalisierung in der Bevölkerung seit dem Crash der Jahrtausendwende noch immer groß sind, hatte Scioli lange als Favorit gegolten. Umfragen sahen ihn vor dem Votum vom 22. Oktober deutlich voran. Doch die Wendestimmung nach mehr als zwölf Jahren Kirchnerismus wurde offenbar unterschätzt. Scioli setzte sich nur knapp mit 37 zu 34 Prozent durch. Seither hat sich Macri als talentierter Kandidat präsentiert, jüngste Umfragen zu der Stichwahl sagten ihm einen recht deutlichen Sieg über Scioli voraus. Dieser musste zuletzt selbst hoffen, dass die Umfragen erneut falsch liegen.
2International
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61-Jähriger soll mit Medienkontakten gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben. Jerusalem – Die israelische Staatsanwaltschaft hat den früheren Informanten über das israelische Atomprogramm Mordechai Vanunu erneut angeklagt. Wie aus der Klagsschrift hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, werden dem 61-Jährigen insbesondere Pressekontakte zur Last gelegt. Diese verstießen gegen Bewährungsauflagen, die bei seiner Freilassung 2004 nach Verbüßung einer 18-jährigen Haftstrafe gegen Vanunu verhängt worden waren. Der Nukleartechniker hatte 1986 in der englischen Sunday Times Details über ein mutmaßliches israelisches Atomwaffenprogramm veröffentlicht und mit Fotos aus dem Forschungszentrum Dimona belegt. Vanunu wurde daraufhin vom israelischen Geheimdienst aus Rom entführt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er voll verbüßen musste. Bei seiner Haftentlassung wurden ihm ein Verlassen des Landes sowie Kontakte zu Ausländern und Journalisten untersagt. Laut der am Sonntag vor dem Jerusalemer Bezirksgericht verlesenen Anklage soll Vanunu 2013 zwei US-Bürger in Jerusalem getroffen und 2014 seine Wohnung gewechselt haben, ohne die Polizei zu informieren. Zudem habe er 2015 in einem Interview mit dem israelischen Privatsender Kanal Zwei vertrauliche Informationen preisgegeben, ohne zuvor die vorgeschriebene Freigabe der Militärzensur einzuholen. In dem TV-Interview hatte der einstige Atom-Informant beteuert, er verfüge über kein Geheimwissen mehr und wolle lediglich die Ausreise zu seiner mittlerweile in Norwegen lebenden Ehefrau gestattet bekommen. Israel gilt als das einzige Land im Nahen Osten, das über Atomwaffen verfügt, hat dies aber nie offiziell bestätigt.
2International
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Abstieg mit 1:2-Heimniederlage gegen Meister Salzburg besiegelt – Das desaströse Frühjahr in Zahlen: Schöttel-Truppe holte nur neun von 45 Punkten. Grödig – Der Meister delogiert Grödig: Die Mannschaft von Trainer Peter Schöttel verlor am Mittwochabend ihr Heimspiel gegen Red Bull Salzburg verdientermaßen 1:2 (1:1) und steigt damit nach drei Jahren aus der Bundesliga ab. Es ist das Ende eines grausamen Frühjahrs, in dem nur neun von 45 möglichen Punkten geholt wurden. Nur falls die Admira keine Lizenz für die Saison 2016/17 bekommen sollte, würde Grödig erstklassig bleiben. Doch dieser letzte Hoffnungsschimmer könnte schon am Freitag schwinden, falls das Protestkomitee den Niederösterreichern die Lizenz in zweiter Instanz erteilen sollte. Gegen Salzburg ging das Schlusslicht zwar entgegen dem Spielverlauf durch Daniel Schütz in der 15. Minute in Führung, doch Takumi Minamino (31.) und Dimitri Oberlin (72.) sorgten aber noch für den hochverdienten Erfolg der Gäste. Selbst bei einem Sieg wäre Grödig aber nicht mehr zu retten gewesen, da sowohl Mattersburg (1:1 bei Sturm) als auch Altach (1:1 bei Rapid) punkteten. Jung, hungrig Salzburgs Meistertrainer Oscar Garcia schickte eine extrem junge Startelf – sieben Spieler unter 21 Jahren – in die Partie, die diese über weite Strecken klar dominierte. Doch das erste Tor schossen die Grödiger quasi aus dem Nichts: Nach einem Schmitz-Schnitzer wurde Schütz von Roman Wallner per Lochpass ideal bedient und traf durch die Beine von Ersatztormann Cican Stankovic, der erstmals seit 13. Dezember wieder spielte, zum 1:0. Nur eine Minute später hatten die Grödiger Riesenglück, als Itter fast ein Eigentor schoss und nur die Stange das 1:1 verhinderte (16.). Auch ein Oberlin-Schuss zischte knapp am langen Eck vorbei (20.). Und so kam Grödig fast zum 2:0. Nach einem Miranda-Fehler erkämpfte sich Schütz den Ball und spielte weiter zu Rasner, der jedoch an Stankovic scheiterte (25.). Nach 30 Minuten gelang dann aber den Bullen der hochverdiente Ausgleich. Nach einem Abschlag von Rene Swete befand sich die gesamte Grödig-Mannschaft in der Vorwärtsbewegung und verlor den Ball, der von Oberlin ideal zu Minamino weitergeleitet wurde. Der Japaner startete von der Mittellinie unwiderstehlich durch und besorgte eiskalt das 1:1. Kurz vor der Pause hatte Oberlin gar die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an Swete. Kein Wunder In dieser Tonart ging es nach dem Wechsel weiter, als sich der Grödig-Torhüter bei einem Schuss von Hany Mukhtar erneut auszeichnete (53.). Auch auf der Gegenseite blieb Stankovic im Duell mit Wallner Sieger (56.), aber von einem wirklichen Aufbäumen des Schlusslichts war nichts zu merken. Dadurch hatten die Gäste leichtes Spielen und gingen nach einer Balleroberung von Mukhtar gegen Dominik Baumgartner durch Oberlin, der aus extrem spitzem Winkel ins lange Eck traf, in Führung. In der Folge hätte Mukhtar nach Stanglpass des soeben eingewechselten David Atanga auf 3:1 stellen müssen (80.). Auch Atanga selbst ließ eine Topchance aus (84.). Die beste Ausgleichsmöglichkeit resultierte aus einem Freistoß von Roman Kerschbaum, bei dem sich Stankovic auszeichnete (90.). (APA, red, 11.5.2016) SV Grödig – Red Bull Salzburg 1:2 (1:1)Goldberg-Stadion, 2.200 Zuschauer, SR Jäger Tore: 1:0 (15.) Schütz1:1 (31.) Minamino1:2 (72.) Oberlin Grödig: Swete – Itter, Maak, Baumgartner (79. Grubeck), Strobl – Brauer – Ofosu, Völkl (46. Denner), Rasner (57. Kerschbaum), Schütz – Wallner Salzburg: C. Stankovic – Schwegler (65. Keita), Miranda, Caleta-Car, Lainer – Minamino, Schmitz, Schlager, Hwang (65. Bernardo) – Mukhtar – Oberlin (79. Atanga) Gelbe Karten: Maak bzw. Miranda
5Sport
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Mischkonzern Damian Wanda übernimmt Hollywood-Studio Legendary. Peking – Als Multimilliardär Wang Jianlin, Chef der Dalian-Wanda-Gruppe, Chinas größter Immobilien-Hotel- und Kaufhauskonzern, vor vier Jahren Hollywood besuchte, hieß es dort nur Wang wer?. Doch schon bald kannten ihn in Amerikas Traumfabrik alle, auf die es ankam. Denn 2012 übernahm Wang den zweitgrößten US-Kinobetreiber AMC um 2,6 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr später ließ er zur Grundsteinlegung eines gigantischen Filmstadt-Projekts in Ostchinas Hafenstadt Qingdao Hollywoods wichtigste Filmproduzenten und ein Dutzend Megastars einfliegen von Nicole Kidman bis Leonardo DiCaprio. Größte Kinokette Alle kamen. Denn Wang, der seinen privatwirtschaftlich gemanagten Wanda-Konzern auf neue Standbeine wie Tourismus, Sport, Kultur und Finanzdienste umstellt, besitzt inzwischen die größten Kinoketten in China und im Ausland. Zugleich ist die Volksrepublik zum umsatzstärksten Kinomarkt der Welt nach den USA aufgestiegen. Wanda wird künftig im internationalen Filmgeschäft mitreden, sagt Wang. Und alle hören zu. Dafür stellte der 61-Jährige in Peking seinen bisher spektakulärsten Coup vor. Nach zwei Jahren Verhandlungen gab er den Kauf des US-Filmstudios Legendary um 23 Milliarden Renminbi (3,2 Milliarden Euro) bekannt. Die Rechte an den Blockbustern will Wang künftig auch in seinen Kulturzentren, Film- und Erlebnisparks in China vermarkten. Wie Walt Disney Wanda und Legendary sollen so verbunden werden wie Walt Disney Konzern mit Universal. Zur Pressekonferenz in Peking am Dienstag liefen Trailer von Blockbustern wie Godzilla, Pacific Rim, Man of Steel und Jurassic World, die auch in der Volksrepublik Kassenschlager wurden. Auch Batman ist eine Legendary-Produktion. Gründer Thomas Tull darf Geschäftsführer des im Jahr 2000 von ihm gegründeten Studios bleiben. Er behält einen von ihm nicht weiter spezifizierten bedeutungsvollen Minderheitsanteil. Legendary wird so weiter seine spektakulären Kinofilme produzieren, nun aber mit den finanziellen Muskeln von Wanda und einem ganz anderen Zugang zum China-Markt. Dort würden neue Blockbuster dann auch nicht mehr unter die Quoten fallen, die jährlich den Import von nur 38 Filmen aus den USA erlauben. Als nächster Streifen komme Warcraft auf den Markt, sagte Tull, und danach der erste in Qingdao gedrehte China-USA-Blockbuster Die Große Mauer. Dahinter verbirgt sich ein Historien-Actionfilm mit Matt Damon in der Hauptrolle unter Leitung von Chinas Starregisseur Zhang Yimo. Es ist der erste weltweit vertriebene Blockbuster, der vollständig in China gedreht wurde.
7Wirtschaft
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60.000 Schutzsuchende sollten über Europa verteilt werden – die Marke wird vorerst nicht erreicht. Österreich beteiligt sich mit 400 Personen. Selbst die von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker als bescheiden bezeichnete Zahl beschert Europa große Probleme: 60.000 Flüchtlinge sollen über die Gemeinschaft verteilt werden – so hat es die Kommission Ende Mai vorgeschlagen, so haben es die Staats- und Regierungschefs Ende Juni beschlossen. Doch die Umsetzung bereitete den EU-Innenministern am Donnerstag in Luxemburg Kopfzerbrechen. Sie verhandelten bis in den Abend darüber, welches Land wie viele Flüchtlinge aufzunehmen bereit ist – und scheiterten dann weitgehend. Am 20. Juli soll es einen neuen Anlauf geben. Konkret geht es um zwei verschiedene Gruppen von Asylwerbern: Eine Einigung gab es für 20.000 Menschen, die direkt aus Flüchtlingslagern in Afrika und Nahost nach Europa geholt werden sollen. Hier sind die EU-Staaten nach Angaben des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat, weit über der Zielmarke gelandet. Österreich werde 400 von diesen Personen aufnehmen, heiß es in Brüssel. Zum anderen sollten 40.000 Flüchtlinge den mit dem Zustrom überforderten Ländern Südeuropas abgenommen und auf die EU-Staaten verteilt werden. Dabei geht es um 24.000 in Italien gelandete Migranten und 16.000 aus Griechenland. Und in dieser Frage konnten sich die Innenminister erneut nicht verständigen. Die Vorgeschichte: Beim EU-Gipfel vor zwei Wochen war ein Vorschlag von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zu einer verpflichtenden Quotenlösung gescheitert. Es blieb nur die Zahl übrig, die nun aber auf dem Weg freiwilliger Angebote der Mitgliedstaaten bis Ende Juli erreicht werden soll. Der Widerstand ist groß, vor allem in Mittel- und Osteuropa. Wegen der vereinbarten Freiwilligkeit kann niemand Staaten zur Solidarität zwingen. Österreich hat zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Italien und Griechenland laut Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kein neues Angebot gemacht. Neben den 400 Personen aus den Flüchtlingslagern in Afrika und Nahost sehe man keine weiteren Verpflichtungen, da man schon zuvor der Aufnahme von 1500 Syrern zugestimmt habe, sagte sie am Abend in Brüssel. Vor der Sitzung hatte Deutschlands Innenminister Thomas de Maizière noch einmal eindringlich gewarnt, dass Europa den Einstieg in eine gerechtere Verteilung finden müsse. Nur fünf EU-Länder nehmen derzeit gemeinsam rund 75 Prozent aller Flüchtlinge auf. Sollte es in dieser Frage nicht bald Fortschritte geben, werden wir über kurz oder lang auch über den freien Grenzverkehr reden, so de Maizière.
4Panorama
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Auch Auswärtigen Amt in Deutschland betont: Diskussionsprozess für Übergangslösung nötig. Eine Friedenslösung für Syrien ist auch nach Einschätzung des deutschen Auswärtigen Amts nur erreichbar, wenn auch Gespräche mit der Regierung von Präsident Bashar al-Assad stattfinden. Natürlich wird man auch mit Assad und seinen Leuten sprechen müssen, sagte die Sprecherin des deutschen Auswärtigen Amtes, Sawsan Chebli, am Montag in Berlin. Für eine Übergangslösung bedürfe es eines wie auch immer gearteten Diskussionsprozesses – da werden Assad und sein Regime natürlich eine Rolle zu spielen haben, sagte Chebli. Der UN-Sondervermittler Staffan de Mistura arbeitet derzeit am Aufbau einer Syrien-Kontaktgruppe mit den USA und Russland sowie unter Einbeziehung der Länder der Region wie Iran, der Türkei und Saudi-Arabien. Gleichzeitig warnte die Sprecherin davor, auf Assad als Garanten für eine Beendigung des Bürgerkriegs zu setzen. Die deutsche Regierung sei besorgt über die militärische Unterstützung Russlands für Assad. Dies verkompliziere die Lage in dem seit viereinhalb Jahren währenden Bürgerkrieg noch mehr. Es gebe für Syrien nur einen politischen und keinen militärischen Ausweg. Auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat jüngst für eine Einbindung des syrischen Machthabers im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) plädiert. In dem Krieg zwischen der Regierung und verschiedenen Oppositionsgruppen, darunter der radikal-islamischen Miliz IS, sind bereits 250.000 Menschen gestorben und nach Angaben von Chebli zwölf Millionen Menschen vertrieben worden.
2International
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GRAVITY kombiniert das Licht von mehreren Teleskopen – gleich beim Debüt gelang eine erste Entdeckung. Heidelberg – Erstes Licht nennen Astronomen den feierlichen Augenblick, wenn ein Instrument die Arbeit aufnimmt und zum ersten Mal das Licht eines anderen Himmelskörpers empfängt. Für das GRAVITY-Instrument am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (ESO) war es nun soweit, wie das Max-Planck-Institut für Astronomie berichtet. Um ein virtuelles Teleskop mit bis zu 200 Metern Durchmesser zu bilden, kombiniert GRAVITY über Interferometrie das Licht von mehreren Teleskopen. Diese Technik ermöglicht es Astronomen, viel feinere Details in astronomischen Objekten zu erkennen, als es mit einem einzigen Teleskop möglich wäre. Seit dem Sommer 2015 hat ein internationales Team aus Astronomen und Ingenieuren GRAVITY in speziell angepassten Tunneln unter dem Very Large Telescope der ESO am Paranal-Observatorium im Norden Chiles montiert. Dies ist zwar erst die erste Phase der Inbetriebnahme von GRAVITY, doch hat das Instrument bereits erfolgreich das Sternlicht von den vier VLT-Hilfsteleskopen vereint. Insbesondere soll GRAVITY künftig untersuchen, was in dem extrem starken Gravitationsfeld nahe dem Ereignishorizont des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße passiert – daher auch der Name des Instruments. Außerdem soll es Details des Massenzuwachses und Jets erkennen: Prozesse, die beide in der Nähe neugeborener Sterne und in Regionen um supermassereiche Schwarze Löcher in den Zentren anderer Galaxien auftreten.
8Wissenschaft
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In Babak Najafis Actionspektakel mit Aaron Eckhart und Gerard Butler wird ordentlich geklotzt. Vor drei Jahren war es das Weiße Haus, das in Olympus Has Fallen von nordkoreanische Terroristen in Schutt und Asche gelegt wurde. Im Sequel London Has Fallen (Regie: Babak Najafi) wird nicht mehr gekleckert, sondern ordentlich geklotzt: Ein US-Drohnenangriff mit familiärem Kollateralschaden verursacht einen umfassenden Rachefeldzug gegen westliche Oberhäupter, die sich in der britischen Hauptstadt zum Staatsbegräbnis versammelt haben. Während also der Präsident (Aaron Eckhart) und sein Leibwächter (Gerard Butler) von der Meute gehetzt eine etwas andere Form der Stadtflucht praktizieren, wartet die Welt vor den Monitoren, ob der mächtigste Mann der Welt tatsächlich seine letzten Worte live spricht. Obwohl der Terror in diesem Film keine schurkenstaatliche Unterstützung erfährt, bleibt in dem Actionspektakel ausreichend Platz für Paranoia und Verschwörungstheorie.
3Kultur
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Nintendos erste Heimkonsolen-Fortsetzung seit elf Jahren kann nicht überzeugen. Als virtueller Tennisspieler hatte man es die vergangenen Jahre nicht leicht. Seit dem 2011 erschienenen Teil der wohl besten Simualtionsserie Top Spin, warten Fans ungeduldig auf einen Nachfolger für die aktuelle Konsolengeneration. Im Angesicht der unausgesprochenen Befürchtung, das Genre sei heute nicht mehr rentabel genug für große Produktionen, fühlt man sich fast genötigt, sich in arcadigen Gefilden umzusehen. Ein Hoffnungsschimmer in dieser desperaten Situation war heuer Mario Tennis Ultra Smash. Die Fortsetzung einer Serie, die zwar nie für Realismus, aber für viel schrägen Rückschlagspaß stand. Doch um jeden Anflug unangebrachter Euphorie zu ersticken: Für mehr als ein wenig Unterhaltung auf öden Partys reicht diese Neuauflage nicht. Der Verzicht auf so etwas wie eine Kampagne legt nahe, dass auch Hersteller Nintendo nicht mehr als einen Lückenfüller im Sinn hatte. Abseits dessen bewegt sich das neue Mario Tennis auf einem schmalen Grat zwischen unausgegorener Verspieltheit und Anspruchslosigkeit. Die Hauptattraktion liegt darin, sich während des Spiels mit einem Pilz dopen zu können und dadurch zum schlagkräftigen Riesen zu werden. Ein beim ersten Mal witzig anzusehender Effekt, der mit der immer gleichen Animation jedoch den Ballwechsel unterbricht und dem kleineren Gegenüber praktisch keine Chance mehr lässt. Ebenso unausgewogen wirken Glücksschläge, die eine bestimmte Tasteneingabe erfordern und dem Schwung Power verleihen. Anstatt jedoch die Vorzüge des Sports zu beflügeln, wird dadurch der Rhythmus unterbrochen und das taktische Element und das spielerische Können in den Hintergrund gerückt. Es ist wichtiger, rasch die richtigen Knöpfe zu drücken, als sich clevere Spielzüge einfallen zu lassen. Verzichtet man auf all diese Spektakel im Classic-Modus, bleibt ein stink normales Tennisspiel für ein bis vier Teilnehmer übrig, das allerdings wie auf Schienen abläuft. Out- und Netzbälle haben Seltenheitswert und die Frage nach dem richtigen Timing stellt sich selbst bei extremen Winkeln kaum. Das reicht gewiss für ein fröhliches Gesmashe, doch elf Jahre nach dem letzten Mario Tennis für Heimkonsolen darf man sich nicht nur als ausgehungerter Fan mehr erwarten. (Zsolt Wilhelm, 5.12.2015) Mario Tennis Ultra Smash ist für Wii U erschienen. UVP: 44,99 Euro.
6Web
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Aufsichtsratschef froh, dass der Vorstandschef bleibt. Wien – Erste-Chef Andreas Treichl (63) hat das lange Rätselraten, ob er nach Auslaufen seines jetzigen Vertrags in Pension geht oder nicht, beendet. Er wird weitermachen. Der Aufsichtsrat hat Mittwochnachmittag Treichls Vertrag bis Mitte 2020 verlängert. Eigentlich wäre Treichls bisheriger Fünfjahresvertrag erst 2017 ausgelaufen. In der Erste Group sprach man am Donnerstag von einer vorzeitigen Verlängerung. Demnach gehe die neue Vertragsperiode nun von 2015 bis 2020, wie erklärt wurde. Mit der vorzeitigen Verlängerung wollte der Aufsichtsrat, so Bankpräsident Friedrich Rödler in einer Mitteilung, sicherstellen, dass die Erste Group mit Treichl an der Spitze ihren erfolgreichen Weg in einem sich laufend ändernden Wettbewerbsumfeld und anhaltendem regulatorischen Druck weiterhin fortsetzt. Rödler zeigte sich froh, dass sich Herr Treichl bereit erklärt hat, diese Funktion weiterhin auszuüben. Treichl habe gerade in den letzten Jahren bewiesen, wie wichtig klare Entscheidungen und die konsequente Umsetzung einer Strategie seien, ebenso die Anpassung der Bank an neue Kundenbedürfnisse. Treichl ist seit 1997 Vorstandschef der börsennotierten Erste Group. Seine neue Funktionsperiode läuft nun bis 30. Juni 2020. Treichl hat immer hervorgehoben, dass ihm sein Job und die Erste Group große Freude machen, allerdings hatte er zuweilen auch erklärt, dass mit 65 Schluss sei. Zu dem Meinungsumschwung hat er im Sommer in einem ORF-Radiointerview gemeint: Ich habe schon so oft gesagt, dass ich aufhöre zum Rauchen, und dann nicht aufgehört.
7Wirtschaft
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EU muss für Vertrauen der Menschen sorgen. Brüssel – Kurz vor Fortsetzung der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP mit den USA hat die EU erneut für den umstrittenen Handelspakt geworben. Man arbeite daran, das Vertrauen in globalen Handel wiederherzustellen, sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström vor Beginn der 11. Verhandlungsrunde in Miami (Florida). Die europäische Wirtschaft müsse angekurbelt werden, schon jetzt seien Exporte in die USA für fünf Millionen Jobs innerhalb der EU verantwortlich, sagte Malmström am Montag in Brügge. Die bis Freitag dauernde Verhandlungsrunde in Miami ist die erste seit der großen Protestveranstaltung gegen das umstrittene Abkommen in Berlin vor gut einer Woche. Die Veranstalter sprachen hinterher von 250.000 Teilnehmern. Gegner der Pläne fürchten, dass europäische Standards gesenkt werden könnten. Ende 2016 soll Einigung stehen Die EU muss sicherstellen, dass die Menschen darauf vertrauen, was wir in ihrem Auftrag tun, sagte Malmström. TTIP werde Verbraucher-, Umwelt- und Arbeitsschutz nicht aushöhlen. Vergangene Woche hatte die Schwedin von einem möglichen Abschluss der Verhandlungen bis Ende kommenden Jahres gesprochen, wobei die Präsidentschaftswahl in den USA die endgültige Einigung aber hinausschieben könnte. Durch TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) soll der größte Wirtschaftsraum der Welt mit 800 Millionen Verbrauchern entstehen. Der Wegfall von Zöllen und anderen Handelshemmnissen soll zusätzliches Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze schaffen. Die Gespräche hatten Mitte 2013 begonnen. Heikle Themen In der aktuellen Verhandlungsrunde stehen in dieser Woche heikle Themen auf der Agenda. Eine Einigung liegt in weiter Ferne. In europäischen Verhandlungskreisen hieß es, die Verhandler hätten maximal bis zum 20. Jänner 2017 Zeit für eine Einigung mit der gegenwärtigen US-Delegation. Gelinge dies nicht, komme es wegen des Präsidenten-Wechsels in den USA zu einer mehrmonatigen Gesprächspause. In der 11. Verhandlungsrunde im Miami in dieser Woche geht es um die Themenkomplexe Marktzugang & Zölle, Regulierungsfragen & Nachhaltigkeit und Handelsregeln.
7Wirtschaft
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26-jähriger Kärntner hat nach seinem schweren Kitzbühel-Sturz in der Reha "g'scheit reingehaut". Innsbruck/Kvitfjell – Früher als erwartet kehrt Max Franz in den alpinen Ski-Weltcup zurück. Rund sieben Wochen nach seinem schweren Sturz im Abfahrtstraining auf der Streif in Kitzbühel, bei dem er Verletzungen im linken Knie, Sprung- und Handgelenk erlitten hatte, ist der 26-jährige Kärntner am Montag ins ÖSV-Aufgebot für die Speed-Rennen am Wochenende in Kvitfjell (NOR) nominiert worden. Ich habe in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht. Ich fühle mich körperlich fit und glaube, dass ich eine gute Leistung zeigen kann, betonte Franz in einer Aussendung des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) nach einer Kontrolluntersuchung am Montag in Innsbruck. Der Speed-Spezialist hatte sich am 19. Jänner in Kitzbühel einen Kapseleinriss im linken Kniegelenk, einen Riss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk und eine Absprengung am Mondbein am linken Handgelenk zugezogen. Es war die Motivation von Anfang an, dass ich da gscheit Gas gebe in der Reha, damit sich St. Moritz (Weltcup-Finale, Anm.) oder, wenn es ganz gut geht, Kvitfjell ausgeht. Ich habe in der Reha gscheit reingehaut und bin relativ schnell auf die Ski gekommen, erklärte Franz, der bereits seit zwei Wochen wieder mit Toren trainiert. Das ist alles sehr gut gegangen. Ich freue mich riesig, dass ich jetzt in Kvitfjell an den Start gehen kann, die ganze Arbeit hat sich ausgezahlt. Die Narben von der Operation am linken Sprunggelenk tun ihm ab und zu noch weh und werden ihn noch länger zwicken, aber sonst bin ich schmerzfrei und es geht ganz gut, sagte Franz, der zuletzt in Saalbach auf unruhigen und schlagigen Pisten super trainiert hat. Ich habe Vertrauen in den Fuß, dass er hält und da nichts passieren kann. Auf der coolen Abfahrt und dem saugeilen Super-G in Kvitfjell könne er deshalb nun sehr befreit fahren. (APA, 7.3.2016) ÖSV-Aufgebot für die Weltcup-Rennen am Wochenende in Kvitfjell (Abfahrt am Samstag/11.30 Uhr, Super-G am Sonntag/11.15 Uhr/live ORF eins): Max Franz, Hannes Reichelt, Romed Baumann, Vincent Kriechmayr, Klaus Kröll, Otmar Striedinger, Patrick Schweiger
5Sport
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Verdis "Giovanna d'Arco": Stürmischen Beifall erntete zu Recht Sopranistin Anna Netrebko als Glanzlicht einer mediokeren Inszenierung. Es kommt selten vor, dass den Opernbesucher das Gefühl überkommt, ein – als auffällig erkanntes – Objekt strengster Observation zu sein. Bei jenem Gebäude, dem er sich zu nähern versucht, handelte es sich ja nicht um einen gefährdeten Flughafen, vielmehr um ein Opernhaus. Bereits auf dem Platz vor der Mailänder Scala wird er jedoch von resoluten Herren mit Metalldetektoren durchleuchtet. Nachdem er die Scala doch noch betreten durfte, widerfährt ihm Selbiges abermals. Prickelnde Zeiten. Mehr als 700 Sicherheitskräfte (im und rund um das Opernhaus) kümmern sich bei der Scala-Saisoneröffnung um Ordnung. Nachrichtendienste hatten in der Oper ein mögliches Terrorziel erkannt und für Spannungsgefühle gesorgt; auch Spezialisten aus den USA sollen unterstützend zugegen gewesen sein. Kein Wunder, dass diese Stressatmosphäre auch beteiligte Kunstmenschen erfasste: Anna Netrebko ließ im Vorfeld der Premiere von Giuseppe Verdis Frühwerk Giovanna dArco verlauten, es wären diese Anschlagsmutmaßungen der Schönheit ihrer Stimme nicht über die Maßen zuträglich. Und wie die Vorstellung (nach absolvierter italiensicher Nationalhymne) beginnen durfte, schien ein Quantum ihrer Souveränität tatsächlich backstage geblieben zu sein. In der Tiefe klang Netrebko etwas blass und rudimentär, die Koloraturen wirkten nicht in jeder Faser sicher. Allerdings ist die Partie der Giovanna an sich schon von besonderer Schwere. Sie führt eben auch eine Netrebko an ihre Flexibilitätsgrenzen; und sie ist auch nicht durchgehend dieser – vor allem im Lyrischen – frappanten Stimme zuträglich. Von Minute zu Minute tönte es jedoch ausgewogener, bis sich schließlich Pracht einstellte: Dieses samtige Timbre, das besonders in den Höhen Impulsivität und luxuriöse Farbpracht zu vereinen vermag; dieses Spiel mit der Dynamik, woraus ansatzlose Pianissimi erwachsen – all dies rechtfertigt wohl die Wiederbelebung einer Oper, die seit 150 Jahren nicht an der Scala gezeigt wurde. Die Inszenierung der durchaus als Könner aktenkundigen Regisseure Moshe Leiser und Patrice Caurier lässt die Figur der Giovanna ein bürgerliches Haus des 19. Jahrhunderts erschüttern. Und dies als vom historischen Wahn geplagte Dame. Vater Giacomo (solide der für den an einer Bronchitis erkrankten Carlos Álvarez eingesprungene Devid Cecconi) ist somit der tragische Zeuge einer die Bühne immer wieder flutenden, historischen Fantasiewelt (Bühnenbild Christian Fenouillat). Da durchbohren rote Lanzen das Zimmer der bettlägerigen Giovanna. Da bricht das Volk durch Wände und bedrängt ein fragiles Mädchen, dem auch hüpfende Monsterchen zusetzen (wohl den Skulpturen der Notre-Dame-Kathedrale nachempfunden). Giovannas Fantasie kreist auch um Sexuelles, das diskret filmisch erweckt wird und auf Carlo VII. zielt. Selbiger tritt allerdings gern als ganzkörperlich vergoldete Figur auf, samt stolzem Goldpferd. Zum Finale hin werden leider auch Figuren mit Engelsflügeln sichtbar: Sie untermauern – skurril verklärend – den Eindruck, das Regieduo würde seinen psychologischen Ansatz durch allzu plakative szenische Pointen seiner vorhandenen Subtilität berauben. Ein weiterer Beweis für eine Arbeit unter dem Niveau des Duos wären die in den Bürgersalon einbrechenden Kriegsszenen. Giovanna fuchtelt hier halbherzig mit dem Schwert herum – handwerklich ist dies bescheidenste Regiemachart. Immerhin: Der Italiener Francesco Meli (Carlo VII.) legt eine stimmliche Leistung von bemerkenswert kultivierter tenoraler Energie hin. Und das Orchester unter Riccardo Chailly, dem neuen Musikdirektor der Scala, findet nach etwas bombastischem Beginn zu respektabler Klangkultur und sängerfreundlichem Pathos. Am Schluss einer Premiere, für deren Besuch bis zu 2400 Euro zu zahlen waren, gab es Applaus und Rosenregen für die Sänger; das Regieduo bekam etwas davon ab. In der Begeisterung war vielen Anwesenden (u. a. Rockerin Patti Smith und Italiens Premier Matteo Renzi) womöglich ein Zwischenfall entgangen: Eine Frau beförderte sich aus dem Zuschauerraum in den Orchestergarben und warb mit einem Slogan – für ein reicheres und gerechteres Italien.
3Kultur
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Umfassende Sicherheit nicht gewährleistbar – wenig Bewusstsein bei Politik und Industrie. Intelligente Verkehrssteuerung, automatisiertes Energiemanagement und vieles mehr – die Vision der Smart Cities ist verheißungsvoll. Aber auch trügerisch und riskant. Vor der Digitalisierung kritischer Systeme warnt nun ausdrücklich Sicherheitsexperte Felix Lindner. Smart wäre, wenn den ganzen Quatsch lassen würde, resümiert er gegenüber Technology Review. Eine Stadt technisch hochzurüsten und umfassend zu vernetzend sei eine hochkomplexe Aufgabe. Hier müssen derart viele Systeme und Komponenten zusammenspielen, dass hohe Sicherheit kaum zu gewährleisten sei. Es ist unmöglich, alle Testfälle durchzuspielen, meint Lindner, der mit Recurity Labs ein Unternehmen für Sicherheitsberatung betreibt. Doch Politik und Industrie würden mit der Problematik naiv umgehen. Implizit unterstellt er außerdem den Softwarefirmen, das Credo Security by Design zu verletzen, zumal diese an neueren Versionen ihrer Produkte verdienen wollen. Wäre das Ursprungsprodukt fehlerfrei, gäbe es wenig Grund für eine Aktualisierung. Die potenziellen Risiken vernetzter Stadtsysteme zeigte Lindtner voriges Jahr auf, alls es ihm bei einer Demonstration gelang, die Systeme der Stadtwerke Ettingen zu kompromittieren. Durch den Zugriff auf die Leitzentrale hätte er die Stromversorung der Haushalte der Stadt kappen können. Man dürfe froh sein, meint er, dass es nur wenige Menschen gibt, deren moralischer Kompass kaputt sei und die gleichzeitig über die Fähigkeiten verfügten, hier ernsthafte Schäden anzurichten.
6Web
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Schauspieler war zuletzt 2003 in "Voll Verheiratet" zu sehen. New York – Schauspieler George Gaynes, der in der Kino-Komödie Police Academy den Polizeikommandanten Eric Lassard gespielt hat, ist tot. Der Schauspieler starb am Montag im Alter von 98 Jahren, wie seine Tochter der New York Times bestätigte. Gaynes spielte zwischen 1984 und 1994 den zerstreuten und goldfischliebenden Lassard in allen sieben Teilen der Filmreihe um eine Riege von Polizeitölpeln. Der in Helsinki geborene Schauspieler war in unzähligen Serien und Filmen zu sehen. In der Komödie Tootsie (1982) versuchte er als älterer Schauspieler, den als Frau verkleideten Dustin Hoffman zu verführen. In Voll Verheiratet mit Ashton Kutcher und Brittany Murphy spielte Gaynes 2003 einen Pfarrer, zog sich dann aber aus dem Filmgeschäft zurück. Seitdem lebte er bei seiner Tochter in dem Ort North Bend (Bundesstaat Washington), wo er dem Bericht zufolge auch starb.
3Kultur
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19-jähriger Jockey siegt mit sechs Längen Vorsprung. Liverpool – Rule the World hat am Samstag die 169. Ausgabe des berühmt-berüchtigten Hindernisrennens Grand National auf der Galopprennbahn in Aintree bei Liverpool gewonnen. Der vom erst 19-jährigen Jockey David Mullins gerittene 33:1-Außenseiter setzte sich auf dem vom Regen aufgeweichten Gelände vor dem Co-Favoriten The Last Samurai sicher mit sechs Längen Vorsprung durch. Jockey Mullins kam nur zum Ritt auf Rule the World, weil sich Stalljockey Bryan Cooper für ein anderes Pferd entschieden hatte, das ihn aber bereits am zweiten Sprung aus dem Sattel katapultierte. Trainiert wird Rule the World vom 65-jährigen Iren Mouse Morris, einem Sohn von Lord Killanin, von 1972 bis 1980 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Beim Besitzer des Siegers, Michael OLeary, handelt es sich um den Vorstandsvorsitzenden von Ryanair. (APA; 9.4.2016)
5Sport
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Syrerin im Rücken getroffen. Bratislava/Wien – Bei einem Einsatz gegen Flüchtlinge hat die slowakische Polizei eine Frau aus Syrien durch Schüsse verletzt. Wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete, hätten Beamte in der Nacht auf Montag vier mit Flüchtlingen besetzte Autos nahe der ungarischen Grenze aufgehalten. Eines der Fahrzeuge sei erst durch Schüsse zu stoppen gewesen. Ein Sprecher des Krankenhauses der Bezirksstadt Dunajska Streda bestätigte, dass eine 26-jährige Frau aus Syrien wegen einer Schusswunde operiert worden sei. Man habe ihr ein Projektil aus dem Rücken entfernt. Die Polizei wollte sich zu dem Vorfall zunächst nicht äußern. Das Innenministerium hatte zuvor aber bereits gewarnt, wegen der stärkeren Kontrollen der österreichischen Grenze zu Ungarn würden Schlepper und Migranten vermutlich eine Ausweichroute über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland suchen. Die Slowakei selbst nimmt fast keine Flüchtlinge auf. Die deutsche Regierung wies unterdessen einen Bericht zurück, wonach einige EU-Staaten Alternativen zum EU-Türkei-Flüchtlingsdeal diskutieren würden. Es gebe keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass die Umsetzung der Vereinbarung weiter voranschreitet, sagte ein Sprecher. Die EU-Kommission verwies auf Äußerungen von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vom Wochenende: Wir haben das Wort der türkischen Regierung, und wir werden weiterhin mit ihr zusammenarbeiten. Die Bild-Zeitung berichtete zuvor über Gedankenspiele, griechische Inseln zu zentralen Aufnahmestellen zu machen, sollte die Türkei die Grenzen wieder öffnen. Die Flüchtlinge sollten dort registriert werden, zugleich soll der Fährverkehr zum griechischen Festland ausgesetzt werden. Die Menschen würden auf den Inseln festsitzen, abgelehnte Asylwerber könnten von dort in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Wochenende eine Änderung der Terrorgesetze seines Landes abgelehnt. Dies ist aber ein wichtiger Baustein des Flüchtlingsdeals, weil sie Voraussetzung für die von Ankara geforderte Visumfreiheit für Türken ist.
4Panorama
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Der Ex-Formel-1-Pilot Niki Lauda besorgt sich erst dann neue Kleidung, wenn es unbedingt sein muss. München – Dass Niki Lauda nichts zu Verschenken hat, ist hierzulande hinlänglich bekannt. So wird es niemand überraschen, dass sich der Ex-Rennfahrer erst dann neue Kleidung zulegt, wenn es unbedingt sein muss, wie er in einem Interview kund tut. Ich kaufe mir einen Pullover oder eine Hose, wenn die alten Sachen kaputt oder so verwaschen sind, dass es einfach nicht mehr geht. Nur dann, sagte der Unternehmer dem Magazin Focus. Die Gemütlichkeit einer gut eingetragenen Hose kann man mit Geld nicht kaufen, urteilte er. Dass Geld und Glück zusammenhängen, glaubt Lauda nicht. Wer mit Geld nicht umgehen kann, der wird nur unglücklich damit, sagte er dem Magazin.
7Wirtschaft
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17-Jähriger erhält Profivertrag beim englischen Tabellenführer. London – Faiq Jefri Bolkiah, der 17-jährige Neffe des Sultans von Brunei, wechselt zum englischen Fußball-Premier-League-Tabellenführer Leicester City. Bolkiah, der zuletzt regelmäßig im U18-Team von Chelsea gespielt hatte, unterschrieb einen langfristigen Profivertrag beim Klub von ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs, wie er selbst am Mittwoch beim Online-Dienst Instagram vermeldete. Sein Onkel, der 69-jährige Sultan Hassanal Bolkiah, ist der 29. Sultan von Brunei und zählt mit einem Vermögen von 20 Milliarden Dollar (18 Mrd. Euro) zu den reichsten Menschen der Welt.
5Sport
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Die Geschichte der Wildwasseranlage auf der Wiener Donauinsel ist typisch für heimische Sportförderung. Der Fluss von Millionen Euro an Steuergeld ist kaum nachvollziehbar, die laufenden Kosten sind enorm, die Politik putzt sich ab. Ein Krimi um spatenstechende Minister und pläneschmiedende Schulfreunde. Mit der linken Hand hält er sich an der Absperrung fest, mit dem rechten Arm macht er eine ausschweifende Bewegung über das Areal. Walter Aumayr steht auf der kleinen betonierten Plattform beim Zielbecken der Verbund-Wasserarena und kann seinen Stolz kaum verhehlen. Die Wasserarena, das ist ein 2013 eröffneter künstlicher Wildwasserkanal auf der Wiener Donauinsel. Und Walter Aumayr ist der Mann, der die Errichtung vorangetrieben hat. Walter Aumayr, Präsident des österreichischen Kanuverbands (OKV). 2,7 Millionen Euro hätte der Bau kosten sollen, 4,8 Millionen hat er gekostet, 80 Prozent mehr als ausgemacht. Für die Mehrkosten kam das Sportministerium auf. Man könnte auch sagen, der Bund. Oder der Steuerzahler. Österreichs Kanutinnen und Kanuten zählen zu den Besten der Welt. Auf ihr Konto gehen drei olympische Gold-, fünf Silber- und sechs Bronzemedaillen. Wertvoller ist nur die Ausbeute im alpinen Skisport (34/39/41), Eiskunstlauf (7/9/4), Skispringen (6/9/10), Rodeln (5/7/7) und im Gewichtheben (4/5/2), der einzigen im Sommer erfolgreicheren Sportart – ihre Glanzzeit liegt allerdings weit zurück. Jene Bronzene, die Violetta Oblinger-Peters im August 2008 im Wildwasserslalom in Peking holte, ist die bis dato letzte Olympiamedaille Österreichs, das 2012 in London bekanntlich leer ausging. Auch heuer, bei den Spielen im August in Rio de Janeiro, hofft der OKV auf eine Medaille – durch Oblinger-Peters oder die zweimalige Weltmeisterin Corinna Kuhnle. Beide sind Weltklasse, doch nur eine darf in Rio an den Start gehen. Man kann sagen, dass Walter Aumayr etwas vorzuweisen hatte, als er mit dem Plan der Errichtung eines Wildwasserkanals im Sportministerium und bei der Stadt Wien vorstellig wurde. Das war Ende 2010, Sportminister war Norbert Darabos, Sportstadtrat Christian Oxonitsch (beide SPÖ), das Sportamt der Stadt (MA 51) wurde von Sandra Hofmann geleitet. Sie alle sind heute – teils längst – in anderen Positionen. Damals nickten sowohl Bund als auch Stadt die von Aumayr eingereichten Pläne ab. Die Pläne sahen Gesamtkosten von 3,9 Millionen Euro vor. Je 1,9 Millionen sollten Stadt und Bund beisteuern, 100.000 Euro waren als Eigenmittelanteil vorgesehen. Von den 3,9 Millionen sollten nicht mehr als 2,7 in den Bau der Wildwasseranlage, nun ja, fließen. Mit den übrigen 1,2 Millionen sollte das auf der Donauinsel, Höhe Steinspornbrücke, in unmittelbarer Nähe der Wasserarena liegende Ruderzentrum renoviert werden, das für die Ruder-WM 1991 errichtet worden war. 2,7 Millionen Euro also für eine fix-und-fertige Wildwasseranlage? Das erscheint – auch im internationalen Vergleich – nicht günstig, das erscheint supergünstig. Laut einem Insider, der ungenannt bleiben will, hätte man angesichts dieser Kalkulation schon riechen müssen, dass die Kosten explodieren würden. Man hätte schon riechen müssen, dass die Kosten explodieren würden. Die Kosten explodierten. Leider, sagt OKV-Präsident Aumayr. Er stammt aus Braunau in Oberösterreich, ist 76 Jahre alt und, wie er sagt, seit einer Ewigkeit im OKV-Vorstand. Seit 1999 ist er Präsident. Aumayr, der in Braunau auch ein Kanufachgeschäft führt, hat viele Wildwasserkanäle gesehen, Aumayr weiß, was Wildwasserkanäle kosten. Hat Aumayr auch gewusst, dass Stadt und Bund realistischen Baukosten nicht zugestimmt hätten? Er ist ein hemdsärmeliger Typ, unter den Kanutinnen und Kanuten sehr beliebt. Sie nennen ihn einen Macher, einen Ermöglicher, er sei verantwortlich für die Erfolge der jüngeren Vergangenheit. Was Walter Aumayr selbst sagt über sich und sein Wildwasserzentrum, ist durchaus aufschlussreich, also lässt man ihn am besten einmal reden. Als er da auf der Plattform beim Zielbecken in der Wasserarena steht, sagt Aumayr zum Standard: Wir haben ursprünglich geplant, die Strecke kostet 2,8 Millionen. Wir haben einen Vertrag gemacht, dass sie so gebaut wird und dass das alles langt. Und nach dem Spatenstich hat sich herausgestellt, das sind auf einmal 9,9 Millionen. Ich mein’, da gehen die Lichter aus. Und dann haben wir uns zusammengesetzt und haben reduziert – und sind eigentlich beim Bau bei 4,2 Millionen und insgesamt die Anlage etwas über fünf Millionen. Ich red’ aber immer netto. Und dazu muss ich auch noch sagen, wir haben erst zu bauen angefangen, nachdem wir von unserer Förderern die Zusage gehabt haben. Dass wir bei der Planung da falsche Zahlen gekriegt haben, tut mir leid, aber das ist Schwarz auf Weiß zu belegen. Dann hat’s eine neue Finanzierung gegeben, und dank Sportministerium und dank Herrn Darabos, das möcht ich erwähnen, haben wir das verwirklichen können. Wollten sich Förderer (Verbund) und Spatenstecher (Darabos) ein vielleicht peinliches Zurückrudern ersparen? Und wer zeichnete für die dramatisch gestiegenen Kosten verantwortlich? Aumayr nennt die Planungsfirma PCD ZT GmbH. Sie habe, wie der OKV-Präsident sagt, zwei Tage vor dem Spatenstich, den Darabos am 17. Oktober 2011 vornahm, den 9,9-Millionen-Kostenvoranschlag präsentiert. Das Ursprungsprojekt ist nicht mit der Anlage vergleichbar, die jetzt dort steht. Nur der Peter, sagt Aumayr, hat wirklich nichts dafür können. Der Peter? Peter Pointner. Er war, schon als Pensionist, für PCD der Planungsverfasser gewesen, er hatte sich seit 2005 mit dem Projekt Wildwasser-Arena beschäftigt. In der OKV-Zeitschrift Kanu, Ausgabe 2013/2, hielt Aumayr fest: Mein besonderer Dank gilt Peter Pointner für seinen jahrelangen Einsatz, ohne den es die Anlage nicht geben würde. Pointner wird später noch eine Rolle spielen. PCD jedenfalls ist ein renommiertes Planungsbüro, dessen Geschäftsfeld Leistungen auf allen Fachgebieten des Bauingenieurwesens umfasst. PCD-Geschäftsführer Manfred Heinlein weist Aumayrs Vorwurf auf das Schärfste zurück. Die Kostensteigerung habe vielfältige Gründe gehabt, die nicht im PCD-Bereich lagen. Heinlein: Zunächst gab es ein Ursprungsprojekt. Aber das ist nicht mit der Anlage vergleichbar, die jetzt dort steht. Es sind nachträglich viele Wünsche und Bedürfnisse an uns herangetragen worden, die dann implementiert werden mussten. Das hat die Kostensteigerung verursacht. Dass man sich – nach dem Spatenstich – noch einmal zusammengesetzt habe, wird von Heinlein bestätigt. Da wurden ein paar neue Bedürfnisse wieder eliminiert. So traf es sich, dass man sich traf, und so kamen die Mehrkosten heraus, die herausgekommen sind – und für die in Folge der Bund aufkam. Die Fördersumme wurde dankenswerter Weise vom Sportministerium erhöht. Die Verbund-Wasserarena spielt nicht alle, aber viele Stückerln. Der Kanal ist 250 Meter lang, acht bis 12,5 Meter breit, das Gefälle beträgt keine vier Meter. Das reicht locker, weil vom großen Speicherbecken bis zu zwölf Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den Kanal gepumpt werden können. In einer Emailnachricht, die dem Standard vorliegt, hält Aumayr fest, dass im Mai 2012 die Ausschreibung für die Wasserarena offiziell gestartet werden konnte – sieben Monate also nach dem Darabos’schen Spatenstich. Vier weitere Monate später, im September, wurde die Anlage dem Bestbieter, der Firma G. Hinteregger Söhne zum Netto Preis von 4,209.145,55 vergeben. Davor sei, heißt es in der Nachricht, dankenswerter Weise vom Sportministerium die Fördersumme von 1,350 Millionen auf 3,288 Millionen erhöht worden. Damit einhergegangen sei die Umwidmung jener 550.000 Euro, die ursprünglich für die Sanierung des Ruderzentrums vorgesehen waren. Auch damit wurde nun quasi das Loch im Wildwasserkanal gestopft, und am 30. August 2013 konnte die Arena feierlich eröffnet werden. Noch einmal kurz zusammengefasst, zwecks Verdeutlichung: die Wildwasseranlage hätte 2,7 Millionen Euro kosten sollen. Schon beim Spatenstich wusste man im Kanuverband von einem neuen Kostenvoranschlag über 9,9 Millionen. Um 4,2 Millionen wurde der Auftrag später vergeben, und circa 4,8 Millionen hat die Anlage letztlich gekostet. Die Differenz bezahlte der Bund. Dass der Oberkanute Aumayr dem Planungszeichner Pointner persönlich keine Vorwürfe macht, verwundert nur auf den ersten Blick. Pointner ist Jahrgang 1939, Aumayr ist Jahrgang 1939, und – schau’ an – sie sind in Braunau gemeinsam in die Schule gegangen. Aumayr sagt, man habe sich erst vor wenigen Jahren zufällig wiedergetroffen. Das wiederum überrascht auch angesichts der Tatsache, dass Pointner ebenfalls Präsident gewesen ist, nämlich der Präsident des österreichischen Ruderverbands (ÖRV). Von 1997 bis 2004 stand Pointner dem ÖRV vor. Mittlerweile sind etliche Ruderer auf Pointner, der nach wie vor Präsident des Wiener Ruder Clubs Pirat ist, nicht mehr gut zu sprechen. Sie werfen ihm vor, er habe die Seiten gewechselt. Die andere Seite, das ist die Kanu-Seite. Ruderer und Kanuten sind auf der Donauinsel, wo Pointner ein Sportzentrum für Wassersport und andere Verbände – Triathleten, Schwimmer, Radfahrer vorschwebte, nie auf einen grünen Zweig gekommen. Eher im Gegenteil. Das Ruderzentrum steht – wie auch die Wildwasseranlage – auf Grund, der der Via Donau gehört, einem Unternehmen des Verkehrsministeriums. Die Ruderer sagen, das Zentrum sei zunächst von der Stadt Wien betrieben worden, die es den Ruderern gegen eine relativ niedrige Miete überlassen hat. Das wird seitens des Sportamts nicht in Abrede gestellt, der Mietvertrag sei aber nicht mehr auffindbar. Mittlerweile, das steht fest, bekam Aumayr von der Stadt das Ruderzentrum überantwortet, er nennt es Wassersportzentrum. Der Oberösterreicher hatte zwei GmbH gegründet, die Vienna City Wildwasser GmbH und die Vienna City Wildwasser Betriebs GmbH. Beide sind 100-prozentige Töchter des Kanuverbands, Aumayr hat jeweils sich selbst als Geschäftsführer eingesetzt. Die Gründung solcher Gesellschaften ist im Sport nicht unüblich, sie hat steuerliche Gründe und erschwert die Kontrolle. Die Skandale im Schwimmverband fußten auch auf diesem Prinzip. Little Panama, wenn man so will. Es war denn auch das Konto der einen GmbH, auf das die Fördergelder von Bund und Stadt überwiesen wurden. Das ist einer von vielen Kritikpunkten in einem Bericht, den der Stadtrechnungshof im Jänner veröffentlichte. Der Stadtrechnungshof, der sich das Gebaren des Sportamts in dieser Causa ansah, ging mit der MA 51 hart ins Gericht. Die Überweisung sei nicht ordnungsgemäß erfolgt. Für den Wiener Ruderverband, der neben dem Wiener Kanuverband offiziell Fördernehmer war, hatte die Überweisung zur Folge, dass er nicht auf jene Mittel zugreifen konnte, die ihm zugesagt waren. Aumayr griff zu. Laut ihm befand sich das Ruderzentrum durch zwanzigjährige Benützung ohne jegliche Instandhaltung in äußerst desolatem Zustand. Eine Teilsanierung um 360.000 Euro sei unabdingbar gewesen. Für einen weiteren Ausbau stehen die notwendigen Mittel nicht zur Verfügung. Die Ruderer schauen durch die Finger. Dazu passt, dass 2019 eine Ruder-WM in Österreich stattfinden wird, aber nicht in Wien, sondern in Linz-Ottensheim. Dort werden 8,8 Millionen Euro investiert, allein 3,5 Millionen Euro stemmt der Bund. Am Ende seines Berichts über die Wiener Wildwasseranlage gab der Stadtrechnungshof Empfehlungen ab, die MA51 nahm dazu Stellung. Erste Empfehlung, leicht gekürzt: Bei Förderungen der Stadt Wien zur Errichtung von Sportstätten sollte vor Antragstellung ein Betriebsführungskonzept eingefordert werden. Das Wiener Sportamt reagierte einigermaßen lapidar: Die MA 51 wird künftig – abhängig von der Größe und Komplexität des Projektes – auf diese Empfehlung im Einzelfall Bedacht nehmen. An dieser Stelle muss noch einmal Walter Aumayr zu Wort kommen: Wir sind dabei, mit Rafting die Anlage zu erhalten. Wir werden keinen großen Gewinn machen, aber wir wollen selbstständig bleiben. Wir rechnen mit 400 bis 500 Euro pro Stunde, das sind nur die Stromkosten. Der Strom ist das billigere, die Nebenkosten machen zwei Drittel der Gesamtkosten aus. Die Verbund kommt uns entgegen, zahlt jährlich einen Sponsorbeitrag, sonst würde das nicht funktionieren. In einem Raftingboot sitzen acht Personen, die jeweils 45 Euro zu berappen haben. Die Spitzenkanutinnen und Kanuten trainieren seit März regelmäßig in der Wasserarena. Hobbykanuten können jeden Mittwochabend eine Stunde lang üben, Kostenpunkt zehn Euro pro Person. Allerdings wird die Anlage nur aufgedreht, wenn sich mindestens 15 Kanuten einfinden, was nicht jede Woche der Fall ist. Paddeln ist in Wien kein echter Breitensport. Und man muss schon, wie es im Jargon heißt, gut im Boot sitzen, um den Wildwasserkanal meistern zu können. Im Gegensatz zur Stadt respektive zum Sportamt ist der Bund von Rechnungshofberichten bis dato verschont geblieben. Auch der Sportausschuss des Parlaments wurde noch nicht auf die Wasserarena aufmerksam. Bei der jüngsten Sitzung habe es, sagt der Ausschuss-Vorsitzende Dieter Brosz (Grüne), auch keine Anfrage dazu gegeben. Das Sportministerium hält fest, dass dem Bund sehr wohl ausführliche Betriebskonzepte vorgelegt wurden. Das widerspricht dem Bericht des Stadtrechnungshofs. Die hohen Stromkosten, laut Aumayr 400 bis 500 Euro pro Stunde? Diese Zahlen sind den Konzepten laut Sportministerium nicht zu entnehmen. Beim Spatenstich im Herbst 2011 sagte Sportminister Darabos: Wenn wir in einer olympischen Sportart so große Erfolge haben, müssen wir auch eine optimale Infrastruktur für unsere Athletinnen und Athleten schaffen. Ähnlich äußert sich Hans Peter Doskozil, der Nachfolger von Darabos-Nachfolger Gerald Klug. Aber: Klar ist, dass es sich bei Sportförderungen um Steuergeld handelt und bei der Vergabe Transparenz und Kontrolle ganz wesentliche Elemente sind. Früher trainierte Österreichs Nationalkader oft im Ausland. Sogesehen spart man sich Reisekosten, wobei – die nächste vergleichbare Anlage befindet sich in Bratislava. Eine knappe Autostunde entfernt. Auch darauf geht das Sportministerium in einer schriftlichen Stellungnahme ein. Nur das Geld fehlt. Und solange das Geld fehlt, wird nichts angefangen. Das Vorhandensein von (potentiell möglicherweise für österreichische Athleten zur Verfügung stehenden) Sportstätten im Ausland nimmt bei der Bedarfsevaluierung von Sportstätten im gesamtösterreichischen Kontext keine wesentliche Rolle ein. Eine EM (2014) und eine Sprint-WM (2015) haben auf der Donauinsel bereits stattgefunden. Der Zuseherandrang war da wie dort überschaubar. Walter Aumayr ist und bleibt guter Dinge. Wir laden alle ein, sich das anzuschauen. Gut möglich, dass auf der Donauinsel bald wieder gebaut wird. Walter Aumayr braucht Bootshäuser. Die Baugenehmigungen hat er schon. Nur das Geld fehlt. Und solange das Geld fehlt, wird nichts angefangen, sagt er. Weil ich geh’ kein Risiko ein.
5Sport
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Rund 4 Millionen Erwerbslose im Juli – Minus von 8,5 Prozent. Madrid – Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien ist auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren gesunken. Wie das Madrider Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte, waren im Juli bei den Arbeitsämtern rund 4,0 Millionen Erwerbslose registriert, um 8,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dies sei der größte Rückgang seit dem Beginn der Erhebungen nach der jetzigen Methode. Die Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt konsolidiert sich nicht nur, sondern beschleunigt sich sogar, sagte Arbeitsstaatssekretär Juan Pablo Riesgo. Immer mehr Familien bekommen den wirtschaftlichen Aufschwung zu spüren. Die Statistik des Ministeriums berücksichtigt nur die registrierten Arbeitslosen. Sie nennt keine Arbeitslosenquote. Diese liegt nach Angaben des Statistik-Instituts (INE) bei 22,4 Prozent.
7Wirtschaft
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Von Verwaltungsgerichtshof: Unterlegene Kandidatin sah sich bei Rektorwahl 2009 benachteiligt. Innsbruck – Der Verwaltungsgerichtshof hat eine Beschwerde des Arbeitskreises für Gleichstellungsfragen im Zusammenhang mit der Wahl des Rektors der Medizinischen Universität Innsbruck im Jahr 2009 endgültig abgewiesen. Dies teilte der Universitätsrat der Med-Uni am Donnerstag mit. Die damals unterlegene Kandidatin Margarethe Hochleitner hatte sich wegen ihres Geschlechts benachteiligt gesehen. Der Universitätsrat hatte im April 2009 aus einem Dreiervorschlag den mittlerweile verstorbenen Herbert Lochs zum neuen Rektor gewählt. Die damalige Vizerektorin Hochleitner, die ebenfalls im Vorschlag war, kam nicht zum Zug. Eine Beschwerde des Arbeitskreises wurde zunächst vom Wissenschaftsministerium zurückgewiesen, woraufhin die Causa zur Bundesgleichbehandlungskommission wanderte. Diese sah eine Diskriminierung Hochleitners aufgrund ihres Geschlechtes als gegeben an. Eine Schiedskommission, die danach mit einer abermaligen Prüfung beauftragt wurde, wies die Beschwerde jedoch ab. Hochleitner hatte zudem eine Schadenersatzklage wegen Diskriminierung angestrengt, blitzte damit aber sowohl vor dem Landesgericht als auch vor dem Oberlandesgericht ab.
1Inland
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Widerstand gegen Stromrationierung – Opposition begann mit Unterschriftensammlung für Referendum gegen Präsidenten. Caracas – Bei Protesten gegen die Stromrationierung in Venezuela sind am Mittwoch rund hundert Menschen festgenommen worden. Schauplatz der Proteste war die zweitgrößte Stadt Maracaibo, wo es nach Angaben der Behörden zu gewaltsamen Ausschreitungen kam. Mehr als 95 Menschen wurden wegen Vandalismus festgenommen, teilte der örtliche Sicherheitschef Biagio Parisi im Internetdienst Twitter mit. Gouverneur Francisco Arias Cardenas sprach von Protesten in 18 Stadtteilen der Hauptstadt des Bundesstaates Zulia. 73 Geschäfte seien attackiert worden. Die Proteste und Plünderungen folgten einem Plan zur Destabilisierung des Landes, sagte der Regierungschef von Zulia. Am Dienstag hatte die Regierung von Präsident Nicolas Maduro weitere Maßnahmen angeordnet, um die schwere Energiekrise in den Griff zu bekommen. Demnach sollen alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes vorerst nur noch montags und dienstags arbeiten. Schulen sollen künftig freitags geschlossen bleiben. Beamte haben frei Seit Anfang April sind bereits für die rund zwei Millionen Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes alle Freitage bis Anfang Juni arbeitsfreie Tage, ihre Arbeitszeit beträgt nur noch sechs Stunden. Zudem wird in zehn von 24 Bundesstaaten täglich der Strom für mehrere Stunden abgestellt. Die Maßnahmen sollen dem wirtschaftlich schwer angeschlagenen Land dabei helfen, Strom zu sparen. Nach Angaben der Regierung reichen angesichts einer durch das Wetterphänomen El Nino ausgelösten extremen Dürre die Wasserreserven in den 18 Talsperren des Landes für die Energieerzeugung kaum noch aus. Kritiker machen dagegen Missmanagement der sozialistischen Regierung dafür verantwortlich. Am Mittwoch begann die Opposition mit einer Unterschriftensammlung für ein Referendum über eine Amtsenthebung von Maduro. Die Opposition hat im Parlament zwar die Mehrheit, muss aber für ein Referendum über eine Amtsenthebung in einem ersten Schritt die Unterschriften von einem Prozent der wahlberechtigten Bürger, also von knapp 200.000 Menschen, sammeln. In einem zweiten Schritt müsste die Opposition sogar vier Millionen Unterschriften zusammenbekommen.
2International
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Bundeskanzler: "Einzige Maßnahme, die das Schlepper-Modell zur Gänze durchbricht". Wien – Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) will alle an der griechischen EU-Außengrenze von der Grenzschutzagentur Frontex aufgegriffenen Flüchtlinge direkt in die Türkei zurückschicken. Einen entsprechenden Vorschlag habe er am Rande der Londoner Syrien-Konferenz dem türkischen Premier Ahmet Davutoglu unterbreitet, sagte Faymann der Kronen Zeitung und Österreich. Es müssen alle gerettet werden, aber dann müssen die Menschen zurück in die Türkei geschickt werden. Dann wäre Frontex nicht mehr nur ein Rettungsprogramm, sondern tatsächlich auch ein Grenzschutzprogramm, sagte Faymann laut Österreich. Er räumte ein, dass Ankara bei dieser Maximalvariante mitspielen müsste. Faymanns Sprecherin konkretisierte auf APA-Anfrage, dass dieser Vorschlag die Umsetzung des drei Milliarden Euro schweren Flüchtlingsdeals zwischen Ankara und der EU erleichtern solle. Eine Bedingung des Deals ist nämlich, dass die Türkei die Flüchtlinge von der Weiterreise abhalte. Dies sei aber schwer nachweisbar. In der Kronen Zeitung bezeichnete Faymann seinen Vorschlag auch als einzige Maßnahme, die radikal wirkt und das Schlepper-Modell zur Gänze durchbricht. Als Plan B will der Kanzler parallel am Schutz der österreichischen Grenze arbeiten. Das ist eine Notlösung, aber wir dürfen uns nicht Plan A ausliefern, sagte er der Krone. Laut Österreich will Faymann auch an den möglichen Ausweichrouten ein Grenzsystem wie in Spielfeld bauen lassen.
4Panorama
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Serbischer Ex-Topverteidiger gewann 2008 mit Manchester United die Champions League. Belgrad – Der früher Star-Verteidger Nemanja Vidic hat seine Fußball-Karriere beendet. Die Zeit ist gekommen, um meine Schuhe an den Nagel zu hängen, sagte der 34-jährige Serbe, zuletzt bei Inter Mailand unter Vertrag. Vida - my manWhere is he from....he is well out of his depth... these were the type of comments flying around the... Vidic spielte von 2006 bis 2014 bei Manchester United, gewann die Champions League 2008 sowie fünfmal die Meisterschaft. Zweimal wurde er als bester Premier-League-Spieler der Saison ausgezeichnet.
5Sport
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Eagles of Death Metal riefen zur Teilnahme an Spendenaktion auf. Paris/Washington – Rund einen Monat nach den islamistischen Anschlägen von Paris haben mehrere Bands eine Coverversion der Eagles of Death Metal aufgenommen. Die Band war am Abend der Anschläge im Pariser Konzertsaal Bataclan aufgetreten. Mit den Coverversion soll Geld für die Opfer der Attentate gesammelt werden. 13 Bands, darunter die Kings of Leon und Florence and the Machine nahmen daran teil. Wir rufen unsere Freunde auf, ihre Zeit, ihr Talent und ihren guten Willen zur Verfügung zu stellen, um den Opfern dieser grauenhaften Taten in Paris zu helfen, erklärten die Eagles of Death Metal. Auf ihrer Webseite wirbt die Band dafür, die Coverversionen von I Love You All the Time zu kaufen. Den Angaben der US-Rockband zufolge geht der gesamte Erlös an die Sweet Stuff Stiftung, die ursprünglich Musiker unterstützen sollte, sich nun aber um die Familien der Opfer von Paris sowie um Überlebende der Anschläge kümmert. Im Konzertsaal Bataclan hatten drei islamistische Attentäter am 13. November 90 Menschen getötet. Insgesamt wurden bei den fast zeitgleichen Anschlägen, die sich auch gegen Cafes, Restaurants und ein Fußball-Stadion in Paris richteten, 130 Menschen getötet.
3Kultur
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Medien: Fünf Männer in Virginia planten "Rassenkrieg" gegen Juden und Schwarze. Richmond – Im US-Bundesstaat Virginia sind fünf weiße Männer festgenommen worden, die Angriffe auf Synagogen sowie auf Kirchen mit afroamerikanischem Hintergrund geplant haben sollen. Das berichtete die Zeitung Richmond Times-Dispatch am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf die Bundespolizei FBI. Die Verdächtigen hätten einen Rassenkrieg anzetteln wollen, berichtete der Sender CNN. Die Männer sollen in diesem Zusammenhang größere Mengen Schusswaffen angehäuft haben. Ihnen wird illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Dem Zeitungsbericht zufolge gingen zwei der Festgenommenen der Bundespolizei bei einem Waffendeal ins Netz. Sie sollen sich im September und Oktober getroffen haben, um Anschläge auf Gotteshäuser zu planen. Drei der Männer sollen in den kommenden Tagen vor Gericht erscheinen.
2International
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Claudia Gamon war von Anfang an bei den Neos, trotzdem gilt sie als Nachwuchstalent. Wien – Die Parteirebellion fällt aus. Dafür sind die Neos zu jung, sagt Claudia Gamon. Die 26-jährige Vorarlbergerin war fast von Anfang an dabei, sie hat am Programm mitgearbeitet. 2012 war sie noch als Junge Liberale (Julis) in der Studentenpolitik aktiv und war zweimal deren Spitzenkandidatin bei den ÖH-Wahlen (2011 und 2013). Gamon hörte vom ambitionierten Projekt ihres Ländlemanns Matthias Strolz und bot Unterstützung an. Die Julis sind Geschichte, aus ihnen wurden die Junos, die jungen Neos. Gamon ist zwar Juno, sieht sich aber als Pensionistin, sie hat keine aktive Rolle mehr. Auch bei den Neos ist sie derzeit nur im Hintergrund tätig, ab Herbst soll sich das ändern. Zwischenrufe der Jungen gibt es selten: Dazu geht es uns zu gut, um frustriert zu sein, sagt Gamon. Nachsatz: Dann hätten wir die Partei schlecht mit aufgebaut. Bei der Nationalratswahl hat es für ein Mandat nicht gereicht – läuft es nach Plan und Beate Meinl-Reisinger, derzeit Justizsprecherin und Spitzenkandidatin in Wien, zieht in den Landtag der Bundeshauptstadt, soll Gamon ins Parlament nachrücken. Sie gilt als Nachwuchshoffnung: jung, weiblich, smart. Das ist die Zielgruppe der Pinken, und dort gibt es auch Aufholbedarf. Sie wollen gezielt Frauen ansprechen – als Wählerinnen und als Kandidatinnen. Die Kleinpartei hat mit Meinl-Reisinger nur eine Frau im Parlament. Die Parteiakademie Neos-Lab hat ein Mentoring-Programm entwickelt, um Frauen gezielt zu fördern. Dass Politik eine Männerdomäne ist, schreckt Gamon nicht ab. Sie habe nie Probleme gehabt, sich Gehör zu verschaffen. Deswegen ist sie Mentorin und nicht Mentée. Denn: Politik ist nicht das sympathischste Umfeld. Sie sei nie gezielt gefördert worden, aber: Ich habe meine Coaches überall, ich habe keine Angst, mir Unterstützung zu holen, sagt Gamon. Etwas skeptisch sieht sie ihre zukünftige Tätigkeit im Parlament. Für Jungpolitiker ist es nicht leicht, abseits der Politik Fuß zu fassen. Aus Zeitgründen sei meistens nur ein Teilzeitjob möglich. Es ist schwierig, darauf eine Karriere aufzubauen, sagt Gamon. Für sie ist das ein Widerspruch. So laufe man Gefahr, zum Berufspolitikerdasein verdammt zu werden, was sie keinesfalls will. Dabei sei es wichtig, dass junge Menschen in der Politik aktiv seien, damit die Probleme der jungen Menschen auch vertreten werden. Auch wenn es traurig ist: Politiker sind nun mal Interessenvertreter, sagt die Vorarlbergerin. Ihre Themen sind nahe an jenen von Parteichef Strolz: Bildung und Generationengerechtigkeit. Gamon studierte an der WU, darauf folgte ein Master für internationales Management. Die Hochschulpolitik kennt sie von innen und würde das gerne im Nationalrat vertreten. Obwohl sie sich für Studiengebühren einsetzt? Weil sie sich für Studiengebühren ausspricht, sagt Gamon. Die schwarz-blaue Koalition habe das verhunzt, um einen Kompromiss zu finden. Es habe nichts mehr mit Hochschulfinanzierung zu tun gehabt, sondern mehr Kosten verursacht als Geld hereingebracht. Das Thema ist jetzt tot. Danke, Wolfgang Schüssel. Ein bisschen Rebellion gab es dann doch bei den Junos. Ein Antrag über die Freigabe von Cannabis beim Parteitag im vergangenen Herbst, der wider Erwarten angenommen worden war, dominierte die Berichterstattung über die Kleinpartei. Doch dabei gehen die Junos laut Programm noch weiter: Sie sind für eine Liberalisierung aller Drogen, um dem internationalen Drogenmarkt das Geschäft zu nehmen. Das sei aber bloß ein Gedankenspiel, das nur global funktionieren würde, betont Gamon.
1Inland
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93-jähriger Bandleader war seit längerem krank. München – Der Swing-Musiker und Klarinettist Hugo Strasser ist tot. Er sei am Donnerstag nach längerer Krankheit im Alter von 93 Jahren zu Hause gestorben, bestätigte Max Greger junior am Abend der Deutschen Presse-Agentur – er war ebenso wie sein erst im vergangenen August gestorbener Vater Max Greger zusammen mit Strasser auf der Bühne gestanden. Er habe Strasser noch am Tage besucht, sagte Greger. Im Moment finde ich gar keine Worte. Am 7. April wäre Strasser 94 Jahre alt geworden. Strasser war ebenso wie Max Greger bis zuletzt auf der Bühne gestanden. Ich möchte so lange weitermachen, wie mich der Herrgott lässt, sagte er noch vor gut einem Jahr anlässlich seines 60. Bühnenjubiläums bei einem Auftritt im Deutschen Theater in München. Mit Bestürzung hatte er im Sommer auf den Tod seines langjährigen Weggefährten Max Greger reagiert – und bei dessen Beerdigung gespielt. Er habe nicht geglaubt, dass er als Letzter übrig bleiben werde, sagte Strasser damals. Strasser, Greger und Paul Kuhn waren mehr als zehn Jahre als Swing-Legenden unterwegs gewesen. Strasser, geboren 1922 in München-Schwabing, spielte nach dem Zweiten Weltkrieg Swing und Jazz in amerikanischen Clubs. 1955 bildete Strasser sein erstes eigenes Tanzorchester. Mit seinen Platten erreichte er Millionenauflagen. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit zwei Goldenen Schallplatten, dem Deutschen Schallplattenpreis und dem Goldenen Tanzschuh – Tanzmusik begeisterte ihn von Anfang an am meisten. Mit 65 Jahren gründete er das edle Quintett Hot-Five.
3Kultur
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Reparatur und Kontrollvorgänge dauern vermutlich bis Freitag. Genf – Nachdem ein Marder einen Kurzschluss ausgelöst hatte, bleibt der größte Teilchenbeschleuniger der Welt wahrscheinlich noch bis Freitag außer Betrieb. Es müssten elektrische Verbindungen repariert und die Anlage sorgfältig auf eventuelle Schäden untersucht werden, sagte der Sprecher des Europäischen Kernforschungszentrums, Arnaud Marsollier, am Montag. Ein Marder hatte am Freitag in einer Transformatoranlage des 27 Kilometer langen Beschleunigerrings Large Hadron Collider (LHC) einen Kurzschluss verursacht. Dies hatte laut LHC-Protokoll zu einer schweren elektrischen Störung geführt, so dass der Teilchenbeschleuniger den Betrieb einstellen musste. Marsollier sagte, der Marder sei entgegen anfänglichen Vermutungen nicht in das LHC-Tunnelsystem vorgedrungen, sondern habe es nur in eine an der Erdoberfläche befindliche Trafo-Station geschafft. Wir haben zwar Zäune, aber kleine Wildtiere können die kaum aufhalten. Der Marder überlebte die Aktion nicht: Er wurde in der Anlage von einem Stromschlag getötet.
8Wissenschaft
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Industrieländer kämpfen seit Jahren gegen die Flaute. Es fehlen Ideen, die das Wachstum stimulieren. Das renommierte US-Wirtschaftsmagazin Inc wollte vor wenigen Monaten von großen amerikanischen Risikokapitalgebern wissen, welche Firmen aus dem Silicon Valley ihrer Meinung nach 2016 durchstarten werden. Platz eins für das innovativste Unternehmen ging an Vulcun. Die Firma hat eine Onlineplattform entwickelt, auf der User mit echtem oder fiktivem Geld auf den Ausgang von Online-Videospielen wetten können. Ebenfalls in die Top Ten schaffte es Juicero. Das Start-up verkauft eine neuartige Saftpresse, die angeblich nicht nur einfacher zu bedienen ist als herkömmliche Entsafter, sondern sich auch mit dem Internet verbinden lässt und dabei neue Rezepte lernen kann. Nimmt man das Ergebnis dieser Befragung als Maßstab, hat die Weltwirtschaft ein ziemlich großes Problem. Zu den großen Entdeckungen vergangener Jahrhunderte zählten der Verbrennungsmotor und die Dampflokomotive. Und was kommt heute aus dem Silicon Valley, dem immerhin innovativsten Flecken Land der Erde? Ein Onlineentsafter und eine Website, auf der man darauf wetten kann, welche Spieler einander bei virtuellen Schießereien schneller umlegen. Selbst wenn die Produkte kommerziell erfolgreich sein sollten, ist klar, dass der breite wirtschaftliche Nutzen dieser IT-Innovationen gleich null sein wird. Gut möglich, dass sich da ein tiefer liegendes Problem offenbart. Lange galt es als Gewissheit, dass die Nutzung von Computern, E-Mails, Internet, Smartphones nicht nur unseren Alltag verändert, sondern auch die Produktivität der Menschen erhöht, also mehr Wohlstand schafft. Doch die Realität hat mit dieser Erwartungshaltung nicht mitgehalten. Auf den wirtschaftlichen Kollaps nach Ausbruch der Finanzkrise 2008 folgte eine lange Phase der Stagnation, die bis heute anhält. Erstmals seit 1945 lag das Wachstum in Österreich in den vergangenen vier Jahren durchgehend unter einem Prozent. In der Eurozone sah es ähnlich miserabel aus, und bis 2017 prognostizieren Ökonomen kaum mehr als einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent. In Japan ist das Wachstum nur knapp über der Nulllinie. Kanada schwächelt. In den USA ist die Situation zwar besser, aber bedenkt man, wie billig Erdöl seit Monaten ist und wie günstig Unternehmen derzeit dank der niedrigen Zinsen an Kredite kommen, dann sehen sogar die Zahlen aus den Vereinigten Staaten enttäuschend aus. Unter Ökonomen tobt eine Debatte darüber, was die Ursachen der Stagnation sind. Die Bruchlinien der Diskussionen kennt man aus Österreich. Hindert die Bürokratie Unternehmen daran durchzustarten, oder ist die hohe Steuerlast schuld? Sind die Schulden zu hoch, oder wurde im Gegenteil zu viel gespart? Der Haken daran ist, dass hier lokale Antworten auf ein globales Phänomen gesucht werden. Und so gibt es eine Reihe von Wissenschaftern, die eine ganz andere These vertreten: Die Industrieländer leiden ihr zufolge alle am gleichen Übel. Ihnen sind die innovativen Ideen ausgegangen, die Wachstum bringen. Google, Facebook, Smartphones, Tablets, iTunes und Wikipedia mögen im Alltag nützlich sein. In puncto Produktivität und Beschäftigung sind sie wertlos. Der US-Ökonom Robert Gordon hat für die Anhänger dieser wachstumspessimistischen Denkschule eine Bibel geschrieben. In seinem 760-seitigen Werk The Rise and Fall of American Growth, das heuer erschienen ist, argumentiert der Wissenschafter von der Northwestern University in Chicago, dass wir den hohen Lebensstandard der Gegenwart nur einer ganz kurzen Periode zwischen 1870 und 1940 zu verdanken haben. In diese Zeit fallen die großen Erfindungen. Gordon beschreibt drei industrielle Revolutionen. Die erste brachte die Dampfmaschine, die Eisenbahn und den Webstuhl hervor. Fast wichtiger für den Autor ist aber jene zweite Revolution ab 1870, in deren Rahmen die Elektrizität entdeckt und der Verbrennungsmotor entwickelt wurde. Traktoren revolutionierten die Landwirtschaft, das Fließband die Arbeit in der Fabrik. Dank des Automobils konnten Unternehmen Märkte erschließen, die bis dahin außerhalb ihrer Reichweite gewesen waren. Durch neue Massenprodukte reduzierte sich der Aufwand für Hausarbeit, weshalb Menschen mehr Zeit für wirtschaftlich produktive Tätigkeiten blieb. Im 19. Jahrhundert verbrachte eine Hausfrau in Amerika im Schnitt zwei Tage der Woche mit Wäschewaschen. Waschmaschine und Bügeleisen reduzierten diesen Aufwand auf einige Stunden. Durch Erfindungen wie Kanalisation und Kläranlage verbesserten sich die Hygienebedingungen. Unternehmen standen also mehr und gesündere Menschen als Arbeitskräfte zur Verfügung. All das trug zum rasanten Wachstum der Produktivität zwischen 1920 und 1970 bei, schreibt Gordon. Binnen weniger Jahrzehnte stieg der Wohlstand stärker an als in den 1000 Jahren davor. Doch ab den 1970er-Jahren reduzierten sich die Zuwachsraten. Die USA sind da kein Einzelfall: der STANDARD hat das Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien um eine Auswertung der Zahlen zur totalen Faktorproduktivität (TFP) in Österreich ersucht. Mit dieser Maßzahl bewerten Ökonomen den technischen Fortschritt. Sie zerlegen das Wirtschaftswachstum in seine Einzelteile und rechnen jenen Teil des Zuwachses heraus, der nur darauf beruht, dass mehr Menschen arbeiten gehen oder Investoren mehr Geld ausgeben. Der Rest an Mehrwert, der übrig bleibt, zeigt an, wie sich der technische Fortschritt entwickelt. In Österreich stieg die TFP zwischen 1961 und 1970 im Schnitt um 3,3 Prozent pro Jahr an. Das Jahrzehnt darauf waren es nur noch 1,3 Prozent, dann folgte nur mehr eine Steigerung von einem Prozent pro Jahr. Bereits vor Ausbruch der Finanzkrise lag das Produktivitätswachstum kaum mehr über der Nulllinie. Für Frankreich und Deutschland sind die Zahlen ähnlich. Diese Werte sind als deutliches Zeichen für einen Rückgang des technischen Fortschritts zu betrachten, sagt der Ökonom Klaus Weyerstraß vom IHS. Da die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Lauf der Jahre gestiegen sind, scheint vor allem die gesamtwirtschaftliche Wirkung dieser Ausgaben zu fehlen. Diese Aussage passt zur These Gordons, wonach die dritte industrielle Revolution, die digitale, zur materiellen Wohlstandsvermehrung kaum noch beiträgt. Internet und E-Mail haben die Produktivität der Industrieländer nur für einen kurzen Zeitraum zwischen 1994 und 2004 erhöhen können. Spätere Neuerungen wie das Smartphone machen sich statistisch kaum bemerkbar. Dafür gibt es viele Erklärungen. Die meisten Menschen arbeiten heute im Dienstleistungssektor, und die IT-Neuerungen bringen dort nur begrenzte Fortschritte. Sogar wo Menschen ersetzbar sind, wie an der Supermarktkasse, haben sich Automaten bisher nur begrenzt bewährt. Die meisten Innovationen betreffen Unterhaltung und Kommunikation, spielen also in Produktionsabläufen von Betrieben eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass sich die digitale Revolution in den Haushaltsausgaben im Gegensatz zu früheren Umbrüchen nur begrenzt widerspiegelt. Laut einer Erhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 2010 gibt ein Haushalt im Schnitt nur 3,7 Prozent seines Einkommens für Mobiltelefone, Internet, Computer und alle anderen Arten von Unterhaltungselektronik aus. Das Konsumverhalten hat sich also weniger verändert, als viele glauben. Die neuen IT-Unternehmen schaffen vergleichsweise auch wenige Jobs, die Menschen Einkommen und damit Kaufkraft bringen. Google, Microsoft und Apple sind aktuell die drei wertvollsten Unternehmen der Welt: Zusammen beschäftigen sie direkt bloß 250.000 Mitarbeiter weltweit. Allein ein Industriebetrieb wie Siemens kommt auf 350.000 Angestellte. Geht es nach Technologiepessimisten wie Gordon, wird das Wachstum auch in Zukunft nicht anziehen. Nichts lasse darauf schließen, dass ein 3-D-Drucker, Roboter, selbstfahrende Autos oder Drohnen noch einmal ein ähnliches Potenzial entfalten werden wie das Automobil, Elektrizität oder das Flugzeug. Ein Beispiel: Ein selbstfahrendes Auto mag nett sein, weil Familienmitglieder sich dann bei einer Fahrt intensiver unterhalten können. Es könnte Menschen auch zu mehr Car-Sharing animieren, also der Umwelt helfen. Die Produktivität beeinflusst das alles aber nicht. An diesen Gedanken gibt es jede Menge Kritik. Eine lautet, dass mit der Kennzahl BIP die Produktivitätssteigerungen durch IT-Innovationen gar nicht richtig erfasst werden können. Ein Softwareprodukt, das immer gleich viel kostet, aber jedes Jahr mehr leisten kann, verzerrt die Statistik, weil dieser technische Fortschritt mit dem BIP nur schwer zu erfassen ist. Forscher des renommierten Brookings-Instituts in Washington haben im März eine Studie zu dem Thema präsentiert. Ergebnis: Selbst wenn man die Qualitätssteigerungen bei IT-Produkten stärker berücksichtigt, ändert das an der schwachen Produktivitätsentwicklung nichts. Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Karl Aiginger, ist trotzdem skeptisch: Es gibt einen Mix an Ursachen, die für das schwache Wachstum verantwortlich sind, sagt Aiginger, die Innovationsschwäche spielt dabei wahrscheinlich die geringste Rolle. Investoren hätten in der jüngeren Vergangenheit zu viel Geld in die Finanzmärkte und zu wenig in die Realwirtschaft investiert. Staaten und Haushalte seien zu hoch verschuldet, weshalb sie zögerlich Geld ausgäben. Doch Aiginger widerspricht den Technologiepessimisten in einem Punkt nicht: Das hohe Wachstum der vergangenen Jahrzehnte wird nicht zurückkehren. Die Frage ist: Was folgt daraus? Eine Conclusio lautet, dass das BIP als wichtigster Indikator für das Wohlergehen der Gesellschaft ausgedient haben sollte. Denn die neuen Technologien bringen ohne Zweifel einen Wohlfahrtsgewinn. Wer am Wochenende heimwerkt und sich Tipps online holt oder ein krankes Kind zu Hause hat und den passenden Arzt im Internet findet, profitiert unzweifelhaft von der digitalen Revolution. Nur drückt sich das nicht in Wachstum aus. Das BIP misst also nicht falsch, es erfasst Phänomene ungenügend. Statistiker haben inzwischen zusätzliche Indikatoren entwickelt. Aiginger schlägt vor, Lebensqualität stärker daran zu messen, wie es mit dem Umgang mit ökologischen Ressourcen steht, wie sich der soziale Zusammenhalt und die Einkommen entwickeln. Das Problem ist, dass sich solche Ansätze bisher nicht etabliert haben. Das BIP als Messgröße bleibt wegen seiner Einfachheit beliebt. Entscheidender ist die zweite Frage, ob die Wachstumsschwäche überhaupt ein Problem ist. Nicht unbedingt, lautet darauf die Antwort von Ökonomen wie Gordon und Aiginger. Der materielle Wohlstand in Industrieländern wie Österreich oder den USA ist ja gewaltig. Die Erschließung neuer Märkte im Ausland, die wachsende Zahl an Arbeitnehmern und das verbliebene Produktivitätswachstum haben dafür ausgereicht, dass sich Österreichs reales BIP pro Kopf seit den 1970er-Jahren mehr als verdoppelt hat. Statt nach mehr materiellem Wohlstand zu streben, wäre in der Lesart Gordons eine breite Debatte darüber notwendig, ob nicht bereits genug Reichtümer vorhanden sind und es nicht an der Zeit ist, mit dem auszukommen, was ist. Klar ist aber, dass sich gesellschaftliche Verteilungskämpfe mit Wachstum leichter bewältigen lassen, wie das der Ökonom Weyerstraß formuliert. Ein Beispiel: Wenn Österreichs Wirtschaft pro Jahr nicht mehr als zwei Prozent wächst, reicht das nicht aus, um Arbeitsplätze für alle Jobsuchenden zu schaffen. Die Zahl der Arbeitslosen müsse trotzdem nicht steigen. Aiginger etwa ist ein großer Befürworter von Arbeitszeit-Umverteilung. Besonders für Besserverdiener wäre es eine Option, weniger zu arbeiten und anstelle von Lohnerhöhungen mehr Freizeit zu bekommen. Bisher sind solche Modelle in Kollektivverträgen selten, doch das könnte sich ändern. Aber damit ein solches System funktioniert, würde es nicht ausreichen, Gesetze umzuschreiben. Den Mentalitätswandel kann nicht die Politik steuern, das läge in der Verantwortung der Menschen. Eine Welt, in der das persönliche Wohlbefinden davon abhängt, wie hart man arbeitet, verträgt sich mit dem Konzept der Arbeitszeit-Neuverteilung nicht. Hinzu kommt, dass eine neue Mentalität mit einem tiefsitzenden Dogma brechen müsste, wonach es den Kindern materiell immer besser gehen soll als ihren Eltern. Zuletzt hat diese Forderung Bundeskanzler Christian Kern bei seiner Antrittsrede erhoben. Aiginger glaubt, dass viele junge Menschen – vom Mittelstand aufwärts – für eine Postwachstumsgesellschaft bereit sind. Ihr oberstes Ziel bestehe ohnehin nicht mehr in der Einkommensmaximierung. Bis der breite gesellschaftliche Wandel vollzogen werden könne, würde es aber noch zehn Jahre dauern, glaubt er. Vorher müssten Rucksäcke abgeworfen werden: Mit hoher Staatsschuld und krasser Vermögensungleichheit lasse sich keine Niedrigwachstumsphase beginnen. Aber will die Gesellschaft die Transformation, wäre sie bereit, sich materiell zu bescheiden? Das Streben nach Wachstum und Reichtümern hat in den vergangenen Jahrzehnten unzweifelhaft große menschliche Energien freigesetzt. Nimmt man den Leuten die alten Ziele weg, ohne sie durch neue zu ersetzen, wird das Frustration auslösen. Also bräuchte es neue Zielsetzungen. Ideen gibt es genug. So könnte die neue Ideologie darin bestehen, die globale Armut besser zu bekämpfen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und die globale Umweltzerstörung zu stoppen. Wahrscheinlich bräuchte es jemanden, der den Anstoß für die notwendigen Debatten gibt, damit wir als Gesellschaft erst einmal klären können, wohin wir überhaupt wollen. Diese neue Welt wäre nicht innovationsfrei, ganz im Gegenteil. Aber der Erfindungsgeist müsste sich neu ausrichten. Im Start-up-Ranking der Zukunft wäre kein Platz für einen Online-Entsafter.
7Wirtschaft
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Mit einem 2:0 fährt der Tabellenführer im Heimspiel gegen Vorarlberger wichtige Punkte ein. Wals-Siezenheim – Red Bull Salzburgs neuer Trainer Oscar Garcia hat am Samstag eine siegreiche Heimpremiere gefeiert. Der Spitzenreiter gewann gegen den SCR Altach dank Treffern von Paulo Miranda (70.) und Dimitri Oberlin (83.) mit 2:0 und baute damit den Vorsprung zumindest vorerst auf drei Zähler aus. Rapid könnte allerdings am Sonntag mit einem Auswärtserfolg gegen Sturm Graz wieder nach Punkten gleichziehen. Dabei hatte es relativ lange nach einer Nullnummer ausgesehen. Wie schon beim 0:1 vor einer Woche in Ried hatten die Salzburger gegen einen defensiv eingestellten Gegner große Probleme beim Herausspielen von klaren Torchancen. Zwar verzeichneten die Bullen deutlich mehr Ballbesitz, gegen die gut gestaffelte Abwehr der Gäste gab es aber zunächst nur selten ein Durchkommen. Valentino Lazaro (4.) und Konrad Laimer (6.) scheiterten mit Distanzschüssen an Altach-Goalie Andreas Lukse. Der Wiener war auch bei einem Schuss von Smail Prevljak aus eher spitzem Winkel zur Stelle, nur bei einem Versuch von Lazaro in der 35. Minute wäre er geschlagen gewesen – da rettete jedoch die Stange für die Vorarlberger. Gelb-Rote Karte für Bernardo Die Offensivbemühungen der Gäste hielten sich in engen Grenzen. Halbwegs gefährlich wurde es nur in der 31. Minute, als Miranda nach einem Eckball per Kopf fast ein Eigentor fabrizierte. Die Salzburger kamen dem 1:0 noch einmal bei einem knapp am Tor vorbeifliegenden Freistoß von Andreas Ulmer nahe (42.), danach war lange Zeit Funkstille. Nächster Höhepunkt war in der 65. Minute eine Gelb-Rote Karte für Bernardo. Garcia reagierte mit der Einwechslung von Naby Keita, der damit nach überstandener Malaria-Erkrankung sein Comeback gab und für einen Ruck in der Mannschaft sorgte. Unmittelbar nach der Hereinnahme des Afrikaners gelang den Salzburgern die Führung – Miranda köpfelte nach einer Freistoßflanke von Ulmer ein (70.). In der Folge kontrollierten die Salzburger auch in Unterzahl das Spiel und sorgten in der 83. Minute für die Entscheidung. Nach feinem Zuspiel von Keita schloss Oberlin zum 2:0 ab, womit die Qualitäten von Jonatan Soriano nicht mehr benötigt wurden. Der Katalane hat seine Hüftprobleme überwunden und saß auf der Bank, kam jedoch nicht mehr zum Einsatz. Auch ohne ihren Top-Star gelang den Salzburgern der erst zweite Sieg in den jüngsten sechs Bundesliga-Duellen mit den Vorarlbergern, die sich immer mehr dem Abstiegsrang nähern. Der Vorsprung des Tabellenachten auf Schlusslicht WAC beträgt nur noch drei Punkte. (20.2.2016) Fußball-Bundesliga (23. Runde): Red Bull Salzburg – SCR Altach 2:0 (0:0)Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 5.749, SR Hameter Tore: 1:0 (70.) Miranda2:0 (83.) Oberlin Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Lazaro (67. Keita), Laimer, Bernardo, Berisha (87. Minamino) – Oberlin, Prevljak (78. Pehlivan) Altach: Lukse – Lienhart, Ortiz (39. Roth), Zech, Galvao – Jäger, Zwischenbrugger, Hofbauer – Luxbacher (71. Seeger), Aigner, Harrer (76. Topcagic) Gelb-Rot: Bernardo (65./Foul, Kritik)
5Sport
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Mehr als 40 Millionen Menschen haben Zuflucht innerhalb des eigenen Landes gesucht – Lage im Jemen besonders kritisch. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
4Panorama
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Lieferungen sollen rund 100.000 Bewohner mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medizin versorgen. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
2International
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Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl gab in der Schlussphase des Präsidentschaftswahlkampfes dem Freiheitlichen Werbe-TV ein Interview – dieses wurde aber plötzlich offline genommen. Ein Frühstückstisch in Pinkafeld, eine Radiomoderatorin und ein Klavier, das im Hintergrund spielt: anlässlich der Ö3-Radiosendung Frühstück bei mir mit Claudia Stöckl mit dem FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer produzierte und veröffentlichte die FPÖ auf der Facebookseite Hofers dazu ein eigenes Werbevideo. Mittlerweile wurde der Beitrag auf der Facebookseite des FPÖ-Politikers jedoch kommentarlos gelöscht. Der Grund dafür könnte der Auftritt der ORF-Moderatorin gewesen sein, die FPÖ-TV ein Interview für das Wahlkampfvideo gab. Es war doch überraschend locker. Ich habe mir gedacht, in den letzten Zügen des Wahlkampfes wird es doch viel angespannter sein und ich hab auch alles fragen dürfen, sagte darin Claudia Stöckl im Garten von Norbert Hofer im burgenländischen Pinkafeld. Was mich besonders gefreut hat – ich hatte zwar keinen Lügendetektor – er hat zum Schluss gesagt, er hat ganz sicher kein einziges Mal gelogen. Und wir werden sehen wie das die Hörer auffassen, sagte die Ö3-Moderatorin ins weiß-blaue FPÖ-TV-Mikro. Nachdem das Video zunächst auch auf der Facebookseite von FP-Chef Heinz-Christian Strache geteilt wurde, ist es von dort ebenfalls verschwunden. Dem STANDARD liegt eine Kopie des Videos vor. Die Veröffentlichung des Videos durch die FPÖ fällt in die heiße Phase des Präsidentschaftswahlkampfes, der nächsten Sonntag endet. Das Interview der ORF-Mitarbeiterin kam der FPÖ dabei vermutlich gelegen, dem ORF wohl nicht. Im Verhaltenskodex für journalistisch tätige ORF-Mitarbeiter heißt es unter dem Punkt Unabhängigkeit von (partei)politischen Interessen: Unvereinbar mit der Unabhängigkeit sind: – Ausübung politischer Funktion oder Kandidatur dafür. – Aktives Wahlengagement. Als solches wären u.a. aufzufassen: Mitwirkung an Veranstaltungen wahlwerbender Parteien und nahestehender Organisationen oder Mitwirkung an Wahlwerbung aller Art. Der ORF war am Sonntag für eine Stellungnahme vorerst nicht zu erreichen.
0Etat
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Komplettes U-Bahn-Netz bleibt geschlossen. Washington – Der US-Hauptstadt Washington droht am Mittwoch ein Verkehrschaos: Nach einem Kabelbrand bleibt das komplette U-Bahn-Netz der Metropolregion von Dienstagmitternacht bis Donnerstag um 5 Uhr geschlossen, wie die Washingtoner Verkehrsbehörde mitteilte. Rund 600 unter der Erde verlaufende Kabel müssten auf ihre Sicherheit überprüft werden. Die Washingtoner Metro ist eines der größten Nahverkehrssysteme der Vereinigten Staaten. Jeden Tag befördern die Züge rund 700.000 Fahrgäste in der Hauptstadt und den angrenzenden Bundesstaaten Virginia und Maryland. Viele Pendler müssen sich am Mittwoch nun einen anderen Weg suchen, um zu den Büros und Behörden in Washingtons Innenstadt zu kommen – oder einfach zu Hause bleiben. Am Montag war in einem Tunnel ein Kabelbrand ausgebrochen. Der Leiter der Verkehrsbehörde, Paul Wiedefeld, sagte, dass der Zwischenfall noch untersucht werde. Allerdings gebe es Gemeinsamkeiten mit einem tödlichen Vorfall von Jänner 2015. Damals waren eine Frau gestorben und dutzende Fahrgäste verletzt worden, als nach einem elektrischen Defekt dichter Rauch in einen U-Bahn-Tunnel quoll. Sicherheit ist unsere höchste Priorität. Das bedeutet manchmal, schwere und unpopuläre Entscheidungen zu treffen, sagte Wiedefeld. Es ist das erste Mal, dass die Washingtoner U-Bahn aus nichtwetterbedingten Gründen komplett schließt. Im Winter bringt immer wieder heftiger Schneefall den Nahverkehr zum Erliegen. Zuletzt Ende Jänner war der Verkehr wegen eines schweren Blizzards ein ganzes Wochenende lang eingestellt worden.
4Panorama
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Führender Sozialdemokrat: "Es gibt keine parlamentarische Mehrheit mehr". Sarajevo – Die Regierung im größeren Teil von Bosnien-Herzegowina, der Föderation, ist nach nur sieben Monaten zerbrochen. Es gibt keine parlamentarische Mehrheit mehr, sagte der Spitzenpolitiker Zeljko Komsic, dessen Sozialdemokraten (DF) bisher der Koalition angehörten, am Donnerstag. Die DF hatte sich mit der größten Partei der muslimischen Bosniaken (SDA) und den Kroaten über die Neubesetzung der Führungspositionen in Staatsunternehmen zerstritten. Bosnien und Herzegowina besteht aus zwei fast völlig unabhängigen Teilen. Die Bosniaken und Kroaten regieren in der Föderation, die Serben kontrollieren den zweiten Landesteil, die Republika Srpska. Bosnien droht seit vielen Jahren wegen des Streits seiner Politiker und der überall grassierenden Korruption die Unregierbarkeit.
2International
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"Wall Street Journal": Bundesanwaltschaft erwägt Anklage wegen Betrugs mit Hilfe von Telekommunikationsmitteln. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
7Wirtschaft
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Forscher mahnen mehr Schutz und Aufmerksamkeit für nördliche Wälder an. Laxenburg – Boreale Nadelwälder machen knapp ein Drittel der von Bäumen bedeckten Gebiete auf der Erde aus und speichern mindestens genau so viel Kohlenstoff wie tropische Regenwälder. Sie geraten jedoch durch den Klimawandel zunehmend unter Druck und brauchen mehr Schutz, berichtet ein Forschungsteam mit heimischer Beteiligung im Fachblatt Science. Die borealen Wälder könnten in diesem Jahrhundert an einem Wendepunkt angelangen, erklärte Anatoly Shvidenko vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien. Es könne nämlich passieren, dass sie vom Netto-CO2-Speicher zu einer bedeutenden Quelle des Treibhausgases werden. Die borealen Nadelwälder erstrecken sich über die nördlichsten Regionen von Kanada, Russland, Alaska und Skandinavien. Sie spielen für das globale Klima eine große Rolle, weil sie enorme Mengen an CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen. Nach Schätzungen speichern sie mindestens 32 Prozent des weltweit vorhandenen Kohlenstoffes, und zwar nicht nur in den Bäumen, sondern auch im Permafrostboden. Außerdem beherbergen sie eine Fülle von Pflanzen-, Tier und Pilzarten. Diese nördlichen Wälder sind jedoch eines der vom Klimawandel am meisten betroffenen Ökosysteme der Erde, so die Forscher. Bei einer globalen Erwärmung um vier Grad Celsius würde es dort sogar um bis zu elf Grad wärmer. Die Klimazonen verschieben sich laut Studien in diesem Bereich zehnmal schneller Richtung Norden als die Baumpopulationen wandern können, erklärten sie. Schon jetzt würden die wärmeren Temperaturen und stärkere Trockenheit zu vermehrten Waldbränden und stärkerem Insektenbefall führen. Die zunehmende Industrialisierung und Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft verstärken den Stress für diese Wälder, so die Wissenschafter. Aufgrund von Nährstoffverlusten drohten Waldgebiete auszuhagern und zu Gras- und Buschland zu verkommen. Taut der Dauerfrostboden auf, betrifft das nicht nur den globalen Wasserhaushalt: Es würden auch riesige Mengen an CO2 und Methan freigesetzt. Die Forscher plädieren in dem Artikel dafür, dem borealen Wald auf politischer Ebene mehr Aufmerksamkeit und Schutz zu widmen. Sie schlagen etwa lokale Aufforstungen vor, fordern besser verteilte Schutzgebiete, ein aufmerksames Beobachten von möglichen Veränderungen und nachhaltigere Waldbewirtschaftung.
8Wissenschaft
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Japanerin gewinnt auch Sonntag-Konkurrenz in Garmisch vor der ÖSV-Adlerin. Oberstdorf – Sara Takanashi bleibt im Skisprung-Weltcup der Damen eine Klasse für sich. Die Japanerin holte am Sonntag auch in der zweiten Oberstdorf-Konkurrenz den Tagessieg. Takanashi verwies mit Weiten von 102,5 und 97 Metern die zweitplatzierte Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz (98/98 m) und Maren Lundby aus Norwegen auf die weiteren Podestplätze. Iraschko-Stolz war bereits am Samstag Zweite hinter Takanashi gewesen. Im zweiten Bewerb betrug der Abstand zwischen den beiden Konkurrentinnen 13,6 Zähler. Im Gesamtweltcup hat die Titelverteidigerin aus der Steiermark als erste Verfolgerin nun schon 281 Zähler Rückstand auf Takanashi. Die Japanerin hat von neun Bewerben in diesem Winter acht gewonnen und war einmal Zweite. Starke Leistungen aus österreichischer Sicht boten auch Jacqueline Seifriedsberger als Fünfte und Chiara Hölzl als Elfte. Ihren Sprung verpatzte hingegen Eva Pinkelnig, die sich nicht für den zweiten Durchgang qualifizierte. Skisprung-Weltcup-Ergebnisse der Damen vom Sonntag in Oberstdorf: 1. Sara Takanashi (JPN) 271,2 Punkte (102,5/97 m) – 2. Daniela Iraschko-Stolz (AUT) 257,6 (98/98) – 3. Maren Lundby (NOR) 254,1 (94/104) – 4. Ema Klinec (SLO) 253,2 (97/98) – 5. Jacqueline Seifriedsberger (AUT) 251,5 (97,5/93). Weiter: 11. Chiara Hölzl 232,0 (93/91) – 22. Elisabeth Raudaschl 206,6 (84/90) – nicht im 2. Durchgang: 35. Eva Pinkelnig (alle AUT) 84,8 (80) Weltcup-Gesamtstand, nach 9 von 19 Bewerben: 1. Takanashi 880 Punkte – 2. Iraschko-Stolz 599 – 3. Maja Vtic (SLO) 408 – 4. Yuki Ito (JPN) 331 – 5. Seifriedsberger 330 – 6. Hölzl 322. Weiter: 9. Pinkelnig 246 – 25. Raudaschl 63.
5Sport
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Naomi Novik gewinnt den Preis für den besten Roman, "Mad Max: Fury Road" als bester Film ausgezeichnet. Chicago – Genrebezogen vielfältig, geschlechtsbezogen nicht: So sieht in aller Kürze die Bilanz der heurigen Nebula Awards aus, der von den professionellen Science-Fiction- und Fantasy-Autoren Nordamerikas vergebenen Preise für SFF-Literatur. Die auf einer Gala in Chicago ausgezeichneten Werke verteilen sich auf die Genres Fantasy, Space Opera, Dystopie und Horror, haben aber alle etwas gemeinsam: Sie stammen durch die Bank von Schriftstellerinnen. Den Preis für den besten Roman erhielt eine auch deutschsprachigen Lesern wohlbekannte Autorin: Seit mittlerweile zehn Jahren schreibt die New Yorkerin Naomi Novik an ihrem Alternate-History-Zyklus Temeraire (auf Deutsch Die Feuerreiter Seiner Majestät) über die Napoleonischen Kriege auf einer Erde mit Drachen. Der neunte und letzte Band dieser Reihe soll noch heuer erscheinen. Ihr Siegerroman Uprooted gehört jedoch nicht zu diesem Zyklus. Der Fantasyroman erzählt die Geschichte eines Dorfes, das unter dem Schutz eines Magiers steht, der als Bezahlung ganz nach Drachenart alle paar Jahre eine junge Frau verlangt – allerdings nicht, um sie zu fressen, sondern um sie in seinen Dienst zu stellen. Hauptfigur ist das Schmuddelkind Agnieszka, auf das zur allgemeinen Überraschung diesmal die Wahl des Magiers fällt. Ebenfalls in der Romankategorie nominiert waren einige beachtliche Werke: etwa Lawrence M. Schoens Barsk: The Elephants’ Graveyard, in dem die Galaxis von anthropomorphisierten Tieren besiedelt wurde, während die Menschheit längst verschwunden ist. Oder Ken Lius einmal nicht pseudoeuropäische Fantasy-Saga The Grace of Kings, N. K. Jemisins The Fifth Season, der Start einer Reihe über einen Planeten mit apokalyptischen Jahreszeitenwechseln, und Charles E. Gannons Raising Caine, der jüngste Band aus einer Reihe, die vom Konflikt der Menschheit mit diversen Spezies von Außerirdischen handelt. Nach dem faszinierenden Ancillary Justice (Die Maschinen) und dem langweiligen Ancillary Sword (Die Mission) hat Ann Leckie ihre Trilogie vom Weltraumimperium der Radch 2015 mit Ancillary Mercy abgeschlossen. Dieser Roman ging aber ebenso leer aus wie Fran Wildes Updraft, ein Young-Adult-Abenteuer aus einer originell konstruierten Fantasywelt über den Wolken, in der Menschen mit selbstgebastelten Flügeln zwischen Türmen aus Knochen durch den Himmel pflügen. Dafür erhielt Updraft den Andre Norton Award für den besten YA-Roman; die Rechte für die Übersetzung ins Deutsche hat sich bereits der Verlag Droemer Knaur gesichert. Als beste Novelle wurde Binti von Nnedi Okorafor ausgezeichnet, die Geschichte einer jungen Afrikanerin, die zu einer extraterrestrischen Universität aufbricht und auf dem Flug dorthin allerhand Abenteuer erlebt. Ganz nach Okorafor-Art sprudelt die Erzählung vor ungewöhnlichen Ideen nur so über, ganz nach Okorafor-Art lässt die US-Autorin nigerianischer Herkunft aber auch die Hälfte davon unterwegs liegen – leider. Noch kürzer als eine Novelle ist eine Novellette. Hie gewann Our Lady of the Open Road der US-amerikanischen Autorin und Musikerin Sarah Pinsker, ein im Geiste des Punk geschriebenes Tourtagebuch aus einer nahen dystopischen Zukunft. Die Novellette ist ursprünglich in Asimov’s erschienen und kann hier im Volltext gelesen werden. Den Preis für die beste Kurzgeschichte schließlich erhielt Alyssa Wong, ebenfalls aus den USA, für ihre Horrorgeschichte Hungry Daughters of Starving Mothers – auch diese ist im Volltext frei erhältlich. Zusammen mit den eigentlichen Nebulas wird alljährlich auch der Ray Bradbury Award für den besten Science-Fiction-Film vergeben. Unter den drei erwartbaren Favoriten Star Wars: The Force Awakens, The Martian und Mad Max: Fury Road hat sich George Millers Fortsetzung des postapokalyptischen Mad Max-Franchises durchgesetzt. Ebenfalls im Rennen waren Ex Machina, Inside Out (Alles steht Kopf) und die Serie Jessica Jones. Dass die Autoren-Organisation heuer sämtliche Nebulas Frauen zuerkannt hat, kann ein Zufall sein, vielleicht aber auch eine Reaktion auf die unappetitlichen Aspekte der Puppygate-Diskussion rund um die Hugo Awards im vergangenen Jahr: Im Zuge der hasserfüllten Kontroverse zwischen traditionell und progressiv ausgerichteten Fans hatten sich einige selbsternannte Wahrer der alten Werte in die unausgegorene Vorstellung verstiegen, dass in Werken von und mit Frauen oder Homosexuellen automatisch die Botschaft wichtiger sei als der Inhalt. Puppygate indes findet heuer eine Fortsetzung, wie die im April veröffentlichte Liste der Nominierungen für die von Fans vergebenen Hugo Awards zeigte. Und es bestätigte sich dabei, was sich schon im Vorjahr abgezeichnet hatte: Die sich gemäßigt-konservativ gebenden Sad Puppies, die sich selbst für die zentralen Akteure der versuchten Hugo-Neuausrichtung hielten, waren nur Mittel zum Zweck für die erzreaktionäre Gruppierung der Rabid Puppies um den fundamentalchristlichen Kleinverleger Vox Day. Nachdem die Sad Puppies heuer nicht wie 2015 auf eine Blocknominierung, sondern auf eine transparentere und damit ehrlichere Strategie gesetzt hatten, fanden sie sich nun im selben Boot wie der Rest der Fan-Welt wieder: Der Großteil ihrer vorgeschlagenen Nominierungen fiel unter den Tisch, weil Vox Day bei der alten Taktik blieb und mit Unterstützung von Internet-Trollen aus dem Gamergate-Umfeld den Stimmzettel einmal mehr zu weiten Teilen okkupierte. In einigen Kategorien – etwa bei den Romanen – ist die Auswahl heuer besser als im Vorjahr, weil sich mehr Fans denn je an den Nominierungen beteiligt haben. Andere – allen voran die Sparte Sekundärliteratur, die ausschließlich mit Produkten Vox Days besetzt ist – enthalten ausnahmslos Müll. Dass die genreinterne Kontroverse heuer trotzdem noch nicht den Grad an Heftigkeit erreicht hat wie im Vorjahr, dürfte daran liegen, dass etwas in der Art befürchtet worden war – zumindest von den meisten Fans, während die Sad Puppies erst einmal die Überraschung verdauen müssen, wie klein ihr Einfluss tatsächlich ist, wenn sie nach den Regeln spielen. Einige Autoren haben sich im vergangenen Jahr zwar zu extrem positioniert, um für die Gegenseite jemals wieder akzeptabel zu sein – aber vielleicht ist der gemeinsame Feind ja nun der Kitt, der den Riss durch die SF-Gemeinde schneller kitten wird als gedacht. Der Fortgang der Ereignisse dürfte klar gezeichnet sein: Auch heuer wird in einigen Kategorien wieder kein Preis vergeben werden, weil keiner der Kandidaten preiswürdig ist. Danach werden – nun garantiert – die bereits ausgearbeiteten Modifizierungen am Nominierungsmodus beschlossen werden, die ein drittes Puppygate-Debakel verhindern sollen. Und nach zwei teilweise verlorenen Jahren kann der Hugo Award dann hoffentlich endlich wieder in die Normalität zurückkehren.
8Wissenschaft
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Römerzeitlicher Fund in Aschkelon war von Bauarbeitern versteckt worden. Tel Aviv – Ein etwa 1.800 Jahre alter Sarkophag ist nach seiner Entdeckung in Israel schwer beschädigt worden (Fotos finden Sie hier). Der 2,5 Meter lange Sarkophag aus Kalkstein sei bei Bauarbeiten in der Küstenstadt Aschkelon gefunden worden, sagte der für die Region zuständige Archäologe Saar Ganor. Die Bauarbeiter hätten zunächst versucht, den wertvollen Fund zu verbergen, und fügten ihm dabei irreparable Schäden zu. Möglicherweise versuchten sie ihn zu stehlen. Es handelt sich laut Ganor um einen Sarg aus der späten römischen Ära. Der Mann, der hier bestattet wurde, gehörte zweifellos zur reichen Bevölkerung von Aschkelon, sagte Ganor. Dessen lebensgroßes Relief sei auf dem Deckel des Sarkophags abgebildet. (APA/red, 3. 9. 2015)
8Wissenschaft
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Satelliten-Technik sowie Kurz- und Mittelstreckenflieger Suchoi Superjet 100 von Teheran erworben. Moskau – Der Iran hat nach eigenen Angaben Satelliten-Bauteile und Verkehrsflugzeuge im Volumen von umgerechnet rund 18,8 Milliarden Euro gekauft. Ein entsprechender Vertrag sei bei der Luftfahrtmesse in Moskau im vorigen Monat unterzeichnet worden, sagte der Chef des iranischen Branchenverbandes, Manuchehr Manteghi, am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Sputnik. Neben Satelliten-Technik gehe es dabei auch um den Kurz- und Mittelstreckenflieger Suchoi Superjet 100, hieß es. Seit dem Atomabkommen der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands mit dem Iran im Juli arbeiten die Regierungen in Moskau und Teheran an einem Ausbau der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen. Der Iran stimmte damals einer Kontrolle seines Atomprogramms zu und erhofft sich davon eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen. (APA/Reuters, 26.9.2015)
2International
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Tyler Kirkham ist Comic-Zeichner und privat auch ein großer Fan der Videospielserie The Elder Scrolls. 50.000 Dollar ließ sich der 32-Jährige den Umbau seines Kellers kosten, damit er aussieht, als stamme er aus der mittelalterlichen Fantasiewelt, berichtet die Videoseite Barcroft. Auf 140 Quadratmetern wurde von Kamin bis zu den Rüstungen viel Wert auf Details gelegt. Es gibt sogar ein Gestell für Schwerter und einen Übungs-Dummy sowie ein Alchemie-Labor und eine Geheimtür. Die Felsdusche und der Billardtisch holen dann wieder zurück in die komfortable Gegenwart. Barcroft
6Web
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Die ÖVP hat Peter McDonald zum Generalsekretär gemacht. Er soll politischer sein als sein Vorgänger, will aber tagesaktuelle Themen nicht kommentieren. STANDARD: Sie wurden als neuer Generalsekretär bestellt: Wollte die ÖVP nicht weiblicher und jünger werden? McDonald: Die ÖVP ist sehr wohl jung und weiblich, aber auch männlich. Und wir haben auch im Seniorenbund mit Andreas Khol gute Vertreter an der Spitze. STANDARD: Diese Ansage war ein Ergebnis des parteiinternen Evolutionsprozesses. Ist sie obsolet? McDonald: Es wäre wohl schwierig, jemanden in eine verantwortungsvolle politische Position zu bringen, der noch jünger ist als Sebastian Kurz. Der Evolutionsprozess ist noch nicht abgeschlossen, ich war von Beginn an dabei. Wir wollten damals eine neue Politik. Gernot Blümel hat das zum Anlass genommen, um die ÖVP-Politik stärker an Werten festzumachen. Wir wollen sie nicht nur predigen, sondern auch umsetzen. STANDARD: Welche Werte? McDonald: Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Wahlfreiheit. Wir dürfen uns nicht auf eine immer kleiner werdende Klientel beschränken, sondern müssen uns den Leistungsbereiten und dem Mittelstand öffnen. Verantwortung soll nicht auf den Staat abgewälzt werden. STANDARD: Das klingt nach Neos. McDonald: Die ÖVP hat eine lange Tradition, wir haben den Willen, die Zukunft zu gestalten. Die Neos sind eine neue Partei, ihr einziger Aspekt ist, dass sie neu sind. STANDARD: Sie wollen die Partei öffnen. In welche Richtung? McDonald: Das ist notwendig für eine Traditionspartei. Wir wollen als Partei den Wohlstand, wie wir ihn heute kennen, sichern. Dazu braucht es Veränderung im Land. STANDARD: Finanzminister Schelling hat im Sommer gesagt, dass das Arbeitsloseneinkommen zu hoch ist. Hat er recht? McDonald: Wir müssen auf die Leistungsträger zugehen. Das heißt, jeder, der Leistung erbringt, muss einen Anreiz dafür haben. STANDARD: Stimmen Sie ihm zu? McDonald: Es geht nicht primär darum, ob das Arbeitsloseneinkommen zu hoch ist, aber man muss darüber nachdenken, wie man der geringen Differenz zwischen Arbeitslosen- und Erwerbstätigeneinkommen begegnet und Arbeitsanreize schafft. STANDARD: Reinhold Mitterlehner wünscht sich, dass Sie das Amt politischer anlegen als Ihr Vorgänger. Was haben Sie vor? McDonald: Es braucht weder einen Kettenhund noch jemanden, der ausschließlich Wahlkämpfe organisiert. Ich möchte Ideen einbringen und entwickeln – abseits von den tagespolitischen Konflikten. STANDARD: Aktuell bestimmt die Flüchtlingsthematik die Tagespolitik: Wie soll man damit umgehen? McDonald: Ich will das nicht für politische Diskussionen missbrauchen. Man muss das Thema als Zukunftsthema begreifen und es sachlich bearbeiten. STANDARD: Ganz klar ist die Linie nicht. Der Vorschlag nach Asyl auf Zeit war ein Schritt nach rechts. McDonald: Ich will tagesaktuelle Themen nicht kommentieren. STANDARD: Im Evolutionsprozess war die Familienpolitik wichtiger Bestandteil. Wie stehen Sie zu einer Öffnung der Ehe? McDonald: Ich habe selbst eine gut funktionierende Patchworkfamilie. Es gibt unterschiedliche Lebensrealitäten, die lassen sich nicht wegwischen. In welchem rechtlichen Rahmen das stattfindet, ist eine andere Debatte. STANDARD: Sind Sie für eine Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren? McDonald: Es gibt wichtigere Themen. STANDARD: Und Ihre persönliche Meinung? McDonald: Ich habe generell mit Vielfalt kein Problem, jeder soll seinen Weg selbst entscheiden können. STANDARD: Zuletzt war das Verhältnis in der Regierung angespannt. Mittlerlehner sprach von Weiterwursteln. Wie soll es weitergehen? McDonald: Es war notwendig, klar zu sagen, dass wir einen anderen Anspruch als die SPÖ haben. Man muss in einer Koalition nicht immer einer Meinung sein. Das ist wie in einer normalen Partnerschaft.
1Inland
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Laut einer Deloitte-Umfrage strebt nur jeder hundertste Wirtschaftsstudent eine Karriere bei einer Versicherung an. Wien – Nur wenige Wirtschaftsstudenten in Österreich möchten gerne für eine Versicherung oder Bank arbeiten. Das hat das Beratungsunternehmen Deloitte bei der Befragung von 3.728 Studenten herausgefunden. Demnach sieht nur jeder hundertste Wirtschaftsstudent Versicherungen als bevorzugtes Berufsfeld. Immerhin sechs Prozent halten Banken für attraktive Arbeitgeber. Wesentlich angesehener ist der Umfrage zufolge die Konsumgüter-Branche (schnelldrehende Konsumgüter, FMCG), die mit 19 Prozent das Popularitätsranking bei den angehenden Akademikern anführt. Es folgen die Autobranche mit fast 13 Prozent und IT mit 9,3 Prozent. Besonders unbeliebt sind Banken und Versicherungen als Arbeitgeber bei den Studentinnen. 59 Prozent der befragten österreichischen Studenten sind Frauen – unter den bankaffinen Studenten beträgt der Frauenanteil aber nur 54,2 Prozent und im Bereich Investment Banking nur 24,4 Prozent. Unter den versicherungsaffinen Studenten sind nur 50 Prozent Frauen. Weibliche Karrieren entwickeln sich dort einerseits sehr langsam, andererseits werden sie durchgängig in allen Karrierestufen schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, erklärte Gundi Wentner, Partner bei Deloitte Österreich.
7Wirtschaft
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Premier-Ligist setzt sich gegen den FC Birkirkara erst im Elfmeterschießen durch – Alle Ergebnisse der zweiten Qualifikations Runde. TaQali – West Ham United hat ein blamables Aus in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League im Elfmeterschießen gerade noch abwenden können. 5:3 besiegte der 140-Millionen-Klub aus der Premier League am Donnerstagabend Maltas Cupsieger Birkirkara. Italiens Altstar Fabrizio Miccoli, mittlerweile mit bemerkenswertem Kampfgewicht, hatte die schwerfälligen Hammers mit dem frühen 1:0 für die Gastgeber in eine heikle Lage manövriert. Der 36-Jährige, einst bei Juventus Turin, dann lange Jahre bei Palermo, machte damit den Rückstand aus dem Hinspiel wett. Bei West Ham musste Verteidiger James Tomkins nach einer Tätlichkeit Sekunden vor der Pause vom Feld. Wenigstens in der Penalty-Entscheidung bewiesen die vom Kroaten Slaven Bilic gecoachten Engländer dann aber ihre Klasse. (red – 24.7. 2015) Historical result and a historical performance in the @EuropaLeague vs @whufc_official #wearebirkirkarafc pic.twitter.com/No3Dp82qHb Rückspiel-Ergebnisse der zweiten Quali-Runde zur Europa League: WAC – Schachtjor Soligorsk (BLR) 2:0. Hinspiel 1:0. WAC mit Gesamtscore 3:0 weiter. Birkirkara (MLT) – West Ham United 1:0Hinspiel: 0:1. West Ham nach Elfmeterschießten weiter. Newtown (WAL) – FC Kopenhagen 1:3. Hinspiel: 0:2. Kopenhagen mit Gesamtscore 5:1 weiter. FC Thun – Hapoel Beer Sheva (ISR) 2:1. Hinspiel: 1:1. Thun mit Gesamtscore 3:2 weiter. Zilina (SVK) – Dacia Chisinau (MDA) 4:2. Hinspiel: 2:1. Zilina mit Gesamtscore 6:3 weiter. FC Astra (ROM) – Inverness Caledonian Thistle (SCO) 0:0. Hinspiel: 1:0. Astra mit Gesamtscore von 1:0 weiter. Rabotnicki Skopje (MKD) – FK Jelgava (LAT) 2:0. Hinspiel: 0:1. Skopje mit Gesamtscore 2:1 weiter. Mladost (MNE) – Kukesi (ALB) 2:4. Hinspiel: 1:0. Kukesi mit Gesamtscore 4:3 weiter. Aberdeen – Rijeka 2:2. Hinspiel: 3:0. Aberdeen mit Gesamtscore 5:2 weiter. Linfield (NIR) – Spartak Trnava (SVK) 1:3. Hinspiel: 1:2. Trnava mit Gesamtscore 5:2 weiter. Beitar Jerusalem – Charleroi 1:4. Hinspiel: 1:5. Charleroi mit Gesamtscore 9:2 weiter. Bröndby – Beroe Stara Sagora (BUL) 0:0. Hinspiel: 1:0. Bröndby mit Gesamtscore 1:0 weiter. FC Botosani (ROM) – Legia Warschau 0:3. Hinspiel: 0:1. Warschau mit Gesamtscore 4:0 weiter. FC Differdange (LUX) – Trabzonspor 1:2. Hinspiel: 0:1. Trabzonspor mit Gesamtscore 3:1 weiter. Hajduk Split – Koper (SLO) 4:1. Hinspiel: 2:3. Split mit Gesamtscore 6:4 weiter. IFK Göteborg – Slask Wroclaw (POL) 2:0. Hinspiel: 0:0. Göteborg mit Gesamtscore 2:0 weiter. Odd Grenland (NOR) – Shamrock Rovers (IRL) 2:1. Hinspiel: 2:0. Grenland mit Gesamtscore 4:1 weiter. PAOK Saloniki – Lokomotiva Zagreb 6:0. Hinspiel: 1:2. Saloniki mit Gesamtscore 7:2 weiter. Rosenborg Trondheim – KR Reykjavik 3:0. Hinspiel: 1:0. Trondheim mir Gesamtscore 4:0 weiter. Strömsgodset IF (NOR) – Mlada Boleslav (CZE) 0:1. Hinspiel: 2:1. Strömsgodset bei 2:2 mit Auswärtstorregel weiter. Trakai (LTU) – Apollon Limassol 0:0. Hinspiel: 0:4. Limassol mit Gesamtscore 4:0 weiter. University College Dublin (IRL) – Slovan Bratislava 1:5. Hinspiel: 0:1. Bratislava mit 6:1 weiter. Schirak Gjumri (ARM) – AIK Stockholm 0:2. Hinspiel: 0:2. Stockholm mit Gesamtscore von 4:0 weiter. Kalju Nomme (EST) – FC Vaduz (Sutter spielte durch) 0:2. Hinspiel: 1:3. Vaduz mit Gesamtscore 5:1 weiter. FK JPFS/Spartaks Jurmala (LAT) – Vojvodina Novi Sad (SRB) 1:1. Hinspiel: 0:3. Novi Sad mit Gesamtscore 4:1 weiter. FK Qabala (AZE) – Cukaricki (SRB) 2:0. Hinspiel: 0:1. Qabala mit Gesamtscore 2:1 weiter. Omonia Nikosia – Jagiellonia Bialystok (POL) 1:0. Hinspiel: 0:0. Nikosia mit Gesamtscore 1:0 weiter. Zeljeznicar Sarajevo – Ferencvaros Budapest (Dilaver spielte durch) 2:0. Hinspiel: 1:0. Sarajevo mit Gesamtscore 3:0 weiter. Alashkert (ARM) – Kairat Almaty (KAZ) 2:1. Hinspiel: 0:3. Almaty mit Gesamtscore 4:2 weiter. Debrecen (HUN) – Skonto Riga (LAT) 9:2. Hinspiel: 2:2. Debrecen mit Gesamtscore 11:4 weiter. Dinamo Minsk (BLR) – Cherno More Warna (BUL) 4:0. Hinspiel: 1:1. Minsk mit Gesamtscore 5:1 weiter. Inter Baku – Hafnarfjördur (ISL) 2:2 n.V. Hinspiel: 2:1. Baku mit Gesamtscore 4:3 weiter. Bereits am Dienstag: IF Elfsborg (SWE) – FC Randers (DEN) 1:0 n.V. Hinspiel 0:0. Elfsborg mit Gesamtscore von 1:0 weiter.
5Sport
[ -0.88916015625, -0.87744140625, -0.8486328125, -0.9140625, 8.5, -0.56396484375, -0.460693359375, -0.728515625, -0.974609375 ]
Finanzminister Deutschlands, Belgiens, Litauens und Sloweniens appellieren vor Treffen der Europgruppe an Athen. Athen/Brüssel – Die Finanzminister der Euroländer beraten am Donnerstag erneut mit Griechenland über den Schuldenstreit, machen sich aber keine großen Hoffnungen auf eine Lösung. Die Chance, dass wir uns mit Griechenland am Donnerstag einigen, ist sehr klein, sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem vor dem Treffen in Luxemburg. Ob es gleich im Anschluss an das Treffen zu einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Euroländer kommen wird, ist offen. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras lehnte kurz vor der Sitzung die Forderung nach weiteren Pensionskürzungen kategorisch ab. Die Pensionen seien zwischen 2010 und 2014 um bis zu 50 Prozent gekürzt worden, was weitere Eingriffe in diesen sensiblen Bereich unmöglich macht, schrieb er in einem Beitrag für den deutschen Tagesspiegel vom Donnerstag. Das Problem liege nicht auf der Ausgaben-, sondern auf der Einnahmenseite. Wer behauptet, deutsche Steuerzahler kämen für die Löhne, Renten und Pensionen der Griechen auf, lügt, erklärte er und bemängelte falsche und unvollständige Darstellungen in der Öffentlichkeit. Meine Wortmeldung dient der Richtigstellung eines verbreiteten Mythos. Dass der Anteil der Pensionsausgaben an der Wirtschaftsleistung in den vergangenen Jahren so stark gestiegen sei – auf 16,2 Prozent im Jahre 2013 –, liege daran, dass das Bruttoinlandsprodukt in dieser Zeit zusammengeschrumpft sei, und nicht an höheren Zahlungen, argumentierte Tsipras. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter liege auf ähnlichem Niveau wie in Deutschland. Die USA warnten unterdessen erneut vor weitreichenden wirtschaftlichen Folgen, sollte es keine Lösung geben. Es sei im Interesse aller, diese Situation zu lösen, bevor es entscheidende negative Folgen für die Weltwirtschaft gibt, sagte Regierungssprecher Josh Earnest am Mittwoch. Man sei aber weiter optimistisch, dass eine Lösung ohne Störung der Finanzmärkte möglich sei. Ich sehe das Potenzial für Störungen, die den Wirtschaftsausblick in Europa und die globalen Finanzmärkte betreffen könnten, sagte Fed-Chefin Janet Yellen. Obwohl die USA nur sehr begrenzt mit der griechischen Wirtschaft verwoben seien, gebe es zweifellos Ansteckungsgefahren, wenn Griechenland die Eurozone verlasse, sagte die Vorsitzende der US-Notenbank. Vor dem Treffen appellierten die Finanzminister Deutschlands, Belgiens, Litauens und Sloweniens an Athen, die Reformvereinbarungen einzuhalten. In der Bild- Zeitung betonten sie, Griechenland müsse sich an die bei den Hilfsprogrammen vereinbarten Verpflichtungen halten. Es gehe darum, ob es seine Verpflichtungen aus dem laufenden Programm erfüllt, sagte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Nur auf dieser Grundlage könnten wir noch vorhandene Mittel freigeben. Es gilt das Prinzip: Hilfe nur gegen Gegenleistung. Sloweniens Finanzminister Dusan Mramor verwies auf eigene Sparprogramme. Slowenien habe trotz schmerzhafter Maßnahmen im eigenen Land überdurchschnittliche Solidarität gezeigt. Das Gleiche erwarte man nun von Griechenland. Unterdessen demonstrierten in Athen und anderen griechischen Städten rund 7.000 Menschen gegen die Sparpolitik und um den Kurs der Regierung in den Verhandlungen zu unterstützen. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hält eine Lösung der Schuldenkrise für möglich. Nach einem Gespräch mit Tsipras am Mittwoch in Athen sagte er, Athen brauche keine weitere Kürzungen, sondern mehr Investitionen. Weitere lineare Budgetkürzungen ergäben keinen Sinn und träfen nur die sozial Schwachen. Stattdessen bedürfe es einer Einigung, die Budget und Arbeitsmarkt nicht weiter belaste. Bundespräsident Heinz Fischer warnte eindringlich vor einem Ausscheidung Griechenland aus der Eurozone. Es gibt genügend Hinweise, dass das eine ziemlich schlimme Sache wäre – für alle, sagte Fischer am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal. Er wünsche sich daher, dass es zu keinem Kollaps Griechenlands komme. Meinungen, dass ein griechisches Ausscheiden aus der Eurozone hierzulande nicht zu spüren wäre, bezeichnete Fischer als Stimmen, von denen ich fürchte, dass ihre Berechtigung in der Nähe des Nullpunkts liegt. Er zeigte sich jedoch vorsichtig optimistisch, dass es noch eine Einigung geben werde. Es spricht viel dafür, dass man in Griechenland doch sehr hoch pokert. Ich kann mir vorstellen, dass dann im letzten Augenblick doch eine Lösung zustande kommt.
7Wirtschaft
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Evan Griffin nutzte die Gopro seiner Tochter, ohne von ihr über deren Einstellungen instruiert zu werden. Ein irischer Tourist namens Evan Griffin avanciert mit seinem Video zum Youtube-Star. Auf seinem Trip nach Las Vegas wollte Griffin die Eindrücke in Bewegtbildern festhalten, allerdings hielt er die Kamera konstant verkehrt herum. Dabei handelt es sich um die Gopro seiner Tochter, die dadurch im permanenten Selfie-Modus filmte. Seine Familie hat das Video jetzt zusammengeschnitten und auf Youtube veröffentlicht. Binnen kurzer Zeit konnte Griffin mehr als vier Millionen Klicks abstauben. Kein Wunder, ist das Produkt doch ein surreal-absurdes Video mit ganz eigenem Charme. Schau dir diese Berge an, sieht das nicht beeindruckend aus, fragt Griffin etwa – und die Zuseher können nur sein Gesicht sehen. Fortan will Griffins Tochter ihrem Vater geborgte Geräte besser erklären – leider.
6Web
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Petition bringt Klitschko-Bezwinger in Rage, er soll von der Nominierungsliste für den BBC Sports Personality of the Year Award gestrichen werden. London – Tyson Fury könnte seinen Sensationssieg über Wladimir Klitschko genießen, stattdessen teilt der britische Schwergewichtsweltmeister, der seinen ukrainischen Kontrahenten am 28. November in Düsseldorf klar nach Punkten entthront hatte, weiter aus. Diesmal hat sich Fury verbal die Sportelite seines Landes, allen voran Formel-1-Champion Lewis Hamilton und Tennisstar Andy Murray, vorgenommen. Was braucht man denn an Persönlichkeit, um ein Auto hundertmal um einen Kurs zu fahren oder einen Ball hin- und herzuschlagen? Nicht wirklich viel, oder?, frug der 27-Jährige in einem Videointerview aus seiner Sicht rein rhetorisch. In Rage hatte den erzkonservativen Katholiken, der regelmäßig durch sexistische und homophobe Sprüche auffällt, eine Petition von mehr als 80.000 Landsleuten gebracht, die Furys Streichung von der Nominierungsliste für den BBC Sports Personality of the Year Award fordern. Hamilton und Murray, der Großbritanniens Team kürzlich zum ersten Triumph im Daviscup seit 79 Jahren geführt hatte, stehen an der Spitze der Liste. Ich weiß zu einer Million Prozent, dass ich mehr Persönlichkeit in der Spitze meines kleinen Fingers habe als sämtliche Nominierten zusammen, sagte Fury. Seiner Nichtwahl baute er vor: Ich kann ehrlich sagen, dass ich nicht interessiert bin, den BBC-Award zu gewinnen. Als Tyson Fury noch ein Boxer unter vielen war, blieben seine sexistischen und homophoben Ausfälle weitgehend unbeachtet. Seit der 2,06 Meter hohe Mann aus Manchester allerdings als Weltmeister im Schwergewicht geführt wird, hagelt es Kritik. Die steckt er weniger leicht weg als die meisten Schläge im Boxring.
5Sport
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OeNB-Gouverneur: Ein Grexit würde die Wirtschaftslage im Land "massiv verschlechtern". Wien – Gut gewappnet sieht die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) die Eurozone bei einem Ausscheren Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung. Die Renditen Österreichs und vor allem der Euroland-Peripherie zeigten trotz der Verschärfung der Krise keine nennenswerten Ausschläge nach oben. Die Diskussion um Griechenland hat nur sehr geringe Auswirkungen auf die Finanzstabilität im Rest Europas, folgert OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny. Auch eine Ansteckung einiger Balkanländer durch einen Grexit befürchtet er nicht, seiner Ansicht nach besteht kurzfristig keine Gefahr. Allerdings räumte Nowotny ein, dass es auf lange Sicht über Umwege doch zu negativen Auswirkungen kommen könnte. Und zwar über eine massive Verschlechterung der Wirtschaftslage in Griechenland, die auf die Konjunktur der Balkanländer durchschlagen könnte. Genau dies prophezeit Nowotny den Hellenen nämlich für den Fall eines Grexit. Er hofft, dass sich das Land für diesen Fall gut vorbereitet habe, allerdings lassen uns die bisherigen Erfahrungen skeptisch sein. Für den EU-Gipfel am Sonntag erwartet der OeNB-Chef, dass bei einer ausbleibenden Einigung im Schuldenstreit über humanitäre Hilfen nachgedacht werde, um etwa die katastrophale Lage im Gesundheitswesen zu lindern. Die EU dürfe nicht mitleids- und teilnahmslos zusehen, es gebe eigene Fonds dafür, mit denen den Griechen geholfen werden könne. Im Dialog mit den Geldgebern sieht Nowotny die Griechen gefordert, mit tragfähigen Vorschlägen in den Gipfel zu gehen. Auch für eine von ihm selbst ins Spiel gebrachte Brückenfinanzierung sei dies Voraussetzung: Geld hergeben, ohne zu wissen wofür, ist völlig ausgeschlossen. An Österreichs Banken adressierte Nowotny die Empfehlung, Kostenstrukturen zu verbessern, faule Kredite in Osteuropa zu verringern und weiteres Kapital aufzubauen. Die Systemrisikopuffer, die Klumpenrisiken in Osteuropa entgegenstehen sollen, brächten eine höhere Stabilität und eine Verbesserung der Kreditversorgung der Realwirtschaft. Diese wächst nämlich weiterhin nur auf bescheidenem Niveau, was jedoch auch an der moderaten Nachfrage der Unternehmen liegt.
7Wirtschaft
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Die ehemalige ÖVP-Frauenchefin über den frauenpolitischen Backlash, mächtige Männerzirkel und das Problem der ÖVP mit den Frauen – nein, umgekehrt: das Problem der Frauen mit der ÖVP. STANDARD: Wir schreiben 2015, und Oberösterreich gönnt sich einen reinen Männerverein als Landesregierung. Was sagen Sie dazu? Maria Rauch-Kallat: Das ist einmal mehr der Beweis, dass es seit einigen Jahren einen richtigen Backlash gibt, dass das Jahrtausend der Frau nicht die Erwartungen erfüllt, die alle an diese neue Zeit gestellt haben. STANDARD: Wie hätte man das Problem mit der Frau in der Landesregierung politisch moderieren sollen? Landeshauptmann Josef Pühringer hätte ja zum Beispiel sagen können: Die einzige Frau in meinem Team ist fix, weil ich das gesellschaftspolitisch so haben will. Rauch-Kallat: Das wäre für mich eine ganz logische Konsequenz gewesen und ich hätte das auch erwartet, weil Landesrätin Doris Hummer nicht nur gute Arbeit geleistet hat, sondern auch hochanerkannt war und ganz wichtige Themenfelder in ihrem Ressort hatte, zusätzlich zu den Frauen auch Wissenschaft und Bildung. STANDARD: Apropos frauenpolitischer Backlash: Welche Verantwortung würden Sie da Ihrer eigenen Partei, der ÖVP, zuschreiben? Rauch-Kallat: Die gleiche wie allen anderen Parteien. Jede Partei ist aufgefordert und gut beraten, ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern zu haben, auch und vor allem in den Führungspositionen, denn wenn dort ausreichend Frauen sind, werden auch andere Frauen nachkommen, weil es ihnen Mut macht. STANDARD: Sind die Frauen in den Parteien vielleicht auch zu zahm? Rauch-Kallat: Ja, ich würde mir oft mehr Durchsetzungsstärke und lauteres Aufbegehren wünschen. STANDARD: Warum gibts das nicht? Rauch-Kallat: Weil in der jungen Generation fälschlicherweise die Meinung vorherrscht, dass die Emanzipation der Frauen ohnehin schon längst erreicht und Gleichstellung überhaupt kein Problem sei, zumindest so lange, bis sie selbst ihre erste Diskriminierung wegen ihres Frauseins erleben. STANDARD: Würden Sie jetzt, auch wenn es heißen wird, das ist Ländersache, ein Signal von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner erwarten? Rauch-Kallat: Der Bund – auch in meiner Partei – hat sich immer bemüht, ausreichend Frauen, zumindest über die Bundesliste beziehungsweise über die Positionen in der Bundesregierung, zu positionieren, wobei das beste Kräfteverhältnis in der Regierung Schüssel II war, da waren es wirklich 50 Prozent. Seither sind es leider wieder weniger, aber doch zumindest 30 Prozent Frauen in beiden Regierungsparteien. Manche Bundesländer sind leider absolut nicht auf diesem Weg. Leider sind die Eingriffsmöglichkeiten eines Bundesparteiobmanns sehr gering. STANDARD: Hat die ÖVP ein Problem mit Frauen? Bei der Wien-Wahl haben nur noch sechs Prozent der Frauen unter 30 die ÖVP gewählt. Rauch-Kallat: Vielleicht haben die Frauen ein Problem mit der ÖVP. Das würde ich daraus eher schließen. Ich glaube nicht, dass die Partei ein Problem mit Frauen hat. Ich glaube nur, dass die ÖVP zu wenige Frauen in wichtige Positionen bringt, und das ist schade. Allerdings haben wir in Wien von den sieben ÖVP-Mandaten vier Frauen – von denen zwei wiederum nur durch ihre Vorzugsstimmen hineingekommen sind. STANDARD: Welches Frauenbild hat denn die ÖVP? Rauch-Kallat: Ich habe zwölf Jahre lang als Bundesleiterin hart daran gearbeitet, dass dieses Frauenbild ein modernes, aktives und vielfältiges ist, und ich gehe doch davon aus, dass das immer noch so ist. STANDARD: Sie selbst haben ja auch erlebt, wie es ist, von den Männern in der eigenen Partei ausgebremst zu werden – zum Beispiel 2011, als es darum ging, die Töchter in die Bundeshymne zu bringen. Da hat mann Ihre Rede durch Dauergerede verhindert. Hat sich die ÖVP also nicht weiterentwickelt? Rauch-Kallat: Da haben die Frauen dann ja doch gewonnen, weil der Antrag letztendlich durchgegangen ist. Das Einzige, was die Männer konnten, war mir die Redezeit wegzunehmen, aber das hat sich ja zum Gegenteil verkehrt, weil der Antrag dadurch enorme mediale Aufmerksamkeit bekommen hat. Ich bin immer wieder ausgebremst worden, aber da bin ich nicht allein, das ging vielen Frauen so im Laufe ihres politischen Lebens. Was wichtig ist, und das sollten alle Frauen beherzigen: Man kann schon mal stolpern, aber dann: aufstehen, Krone richten und weitergehen.
1Inland
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Bei Niederlagen gegen Newcastle und Liverpool muss der Coach laut britischen Medien gehen. Manchester – Louis van Gaal könnte laut britischen Medienberichten noch diese Woche als Trainer von Manchester United abgelöst werden. Der nur auf Platz fünf rangierende Spitzenclub gastiert am Dienstag beim Abstiegskandidaten Newcastle und dann am Sonntag in Liverpool. Sollte United beide Partien verlieren, werde Van Gaal abgelöst, schrieben Boulevardzeitungen. Laut Daily Star habe Van Gaal das Vertrauen der Club-Eigentümer verloren. Als Grund dafür wurde der jüngste FA-Cup-Auftritt von United am Samstag genannt: Die Mannen von Van Gaal hatten, obwohl nahezu in Bestbesetzung angetreten, im Drittrunden-Heimspiel gegen den Drittligisten Sheffield United nur einen glücklichen 1:0-Erfolg erreicht. Das entscheidende Tor erzielte Wayne Rooney erst mittels Foulelfer in der 93. Minute. Manchester United schoss im ganzen Spiel nur zweimal auf das gegnerische Tor. Es ist nicht nur für die Fans frustrierend, sondern auch für die Spieler und das gesamte Betreuerteam, meinte Van Gaal nach dem Match angesichts der Tatsache, dass es 70 Minuten bis zum ersten Torschuss von United gedauert hatte. Als Nachfolger werden neben Ex-Chelsea-Coach Jose Mourinho vor allem United-Legende Ryan Giggs und Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino genannt.
5Sport
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Die "Süddeutsche" fand ein Interview, das Norbert Hofer 2011 der rechtsextremen deutschen Zeitschrift "Hier & Jetzt" gab. Eine Antwort lässt aufhorchen. Die Kunst der Kampfrhetorik beherrscht er vorbildlich. Und auch die Fähigkeit, harte rechte Botschaften mit einem sanften Lächeln zu übermitteln. Was aber, wenn Norbert Hofer von Leuten interviewt wird, die noch weiter rechts stehen als er selbst? Nachzulesen ist das Ergebnis in der Nummer 17 der Zeitschrift Hier & Jetzt aus dem Jahr 2011, aus dem die Süddeutsche Zeitung am Donnerstag zitierte. Um keine falschen Vermutungen zu wecken: Für einen Skandal reicht weder das Interview noch die von der Süddeutschen inkriminierte Antwort. Das Gespräch mit Hier & Jetzt und die Passage zeigen aber einmal mehr, wie Hofer es geschickt versteht, auch die sehr rechte Klientel zu bedienen, ohne sich selbst dabei allzu angreifbar zu machen. Das Magazin Hier & Jetzt, dem Hofer die Antworten gab, steht der rechtsextremen NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) nahe, über deren Verbot in Deutschland seit Jahren diskutiert wird. Die Zeitschrift soll die eher intellektuellen Sympathisanten unter den Rechtsextremen ansprechen; freilich finden sich in der Ausgabe mit dem Hofer-Interview auch Neonazi-Codes und Signale wie die tausend großen Jahre oder die fest geschlossenen Reihen des Horst-Wessel-Lieds. Chefredakteur des Magazins ist Arne Schimmer, der zum Zeitpunkt des Interviews auch noch sächsischer NPD-Landtagsabgeordneter war. Gemeinsam mit Thorsten Thomsen, seinerzeit Pressesprecher der sächsischen NPD-Landtagsfraktion, stellte Schimmer die Fragen an Hofer, unter anderem auch die Folgende: Greift die FPÖ in ihrer energie- und umweltpolitischen Programmatik heute noch auf Konrad Lorenz zurück? Hofers syntaktisch nicht ganz vollständige Antwort: Konrad Lorenz muss für jeden Politiker Vorbild und auch Anstoß für gesellschaftspolitische Überlegungen geben. In ihrem Text versucht die Süddeutsche, Hofers Antwort mit Lorenz’ NSDAP-Mitgliedschaft ab 1938 und dem Verweis auf einschlägige Zitate aus der NS-Zeit zu skandalisieren – wie Lorenz 1940 aufgestellter Forderung nach der noch schärferen Ausmerzung ethisch Minderwertiger. Die in dem Zusammenhang aufgestellte Behauptung der Süddeutschen, dass Lorenz in seinen Schriften aus dieser Zeit theoretisch die Vernichtungspolitik des NS-Staates propagiert habe, ist allerdings eine ungerechtfertigte Übertreibung. Im übrigen hat auch ein gewisser Helmut Zilk, von 1984 bis 1994 SPÖ-Bürgermeister von Wien, noch 1983 behauptet, dass Lorenz’ Theorie eine unabdingbare Arbeitsvoraussetzung für jeden Lehrer, jeden politischen Wissenschaftler, jeden Sozialarbeiter, eigentlich auch jeden Politiker sei. Gibt es also gar nichts daran zu bekritteln, dass Nobert Hofer Konrad Lorenz zum Vorbild für jeden Politiker erklärte? Als Zilk den Ausspruch tat, wusste man noch nicht, dass Lorenz bei der NSDAP war, weil der Verhaltensforscher dies bis zu seinem Tod erfolgreich bestritten hat. Seit 2001 ist das freilich klipp und klar dokumentiert. Und es gibt mittlerweile etliche Dinge mehr, die man über Lorenz’ Verstrickungen ins NS-Regime herausgefunden hat – wie seine Mitarbeit im Rassenpolitischen Amt oder die Beteiligung an einer höchst fragwürdigen rassenpsychologischen Untersuchung. Ob das ausreichend war, Lorenz das ebenfalls 1983 verliehene Ehrendoktorat der Uni Salzburg abzuerkennen, ist wieder eine andere Frage. Und es wäre natürlich völlig Unfug, Nobert Hofer unterstellen zu wollen, dass für ihn Lorenz’ Aussagen aus der NS-Zeit ernsthaft Anstöße für gesellschaftspolitische Überlegungen darstellen würden. Lorenz gesellschaftspolitisches Hauptwerk Die acht Todsünden der Menschheit (1973) ist bedenklich genug. Und eines ist natürlich auch offensichtlich: Konrad Lorenz 2011 in einer rechtsextremen Zeitschrift ohne Wenn und Aber zum Vorbild zu erklären, ist ein nettes Signal für all jene, die immer noch gröbere Schwierigkeiten mit der Distanzierung vom Nationalsozialismus haben.
8Wissenschaft
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Schuldspruch wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung – Mordversuch von Geschworenen knapp verneint. Wien – Weil er im vergangenen Sommer einen Landsmann am Wiener Praterstern niedergestochen und lebensgefährlich verletzt hatte, ist am Donnerstag ein Asylwerber im Straflandesgericht zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Verteidigerin Alexandra Cervinka nahm die Strafe an, der Staatsanwalt gab vorerst keine Erklärung ab. Der 35-Jährige hatte beim Prozessauftakt Ende Jänner die Tötungsabsicht bestritten, aber eingeräumt: Ich war blind vor Wut. Der Angeklagte war im vergangenen Juli nach Wien gekommen, wo er um Asyl ansuchte. Wenig später wurde er beim Diebstahl von Markenkleidung im Wert von 1.000 Euro erwischt. Dafür wurde er Anfang August verurteilt. Nur wenige Tage später kam es zur nun gegenständlichen Bluttat. Nachdem er in einer Moschee seine Gebete verrichtet hatte, traf der Angeklagte am Praterstern einen 27 Jahre alten algerischen Landsmann, den er im Flüchtlingslager Traiskirchen kennengelernt hatte. Der Bekannte wusste, dass der Bruder des Angeklagten diesem zum Bestreiten des Lebensunterhalts 500 Euro überwiesen hatte. Der 27-Jährige soll ihn aufgefordert haben, ihm etwas vom Geld abzugeben. Als der 35-Jährige ablehnte, habe der Bekannte ihm ins Gesicht geschlagen und eine Kette vom Hals gerissen, schilderte der Angeklagte dem Schwurgericht (Vorsitz: Georg Olschak). Da habe er mit einem Klappmesser einfach auf ihn gestochen. Ich wollte ihm Angst machen, ihn einschüchtern. Sechs Stiche kassierte der 27-Jährige, darunter zwei in die Schulter und einen ins Gesäß. Am bedrohlichsten war ein Bauchstich, der laut Gerichtsmediziner zum Tod hätte führen können, wenn Augenzeugen nicht sofort die Rettung verständigt hätten. Eine Notoperation rettete dem 27-Jährigen das Leben. Die Geschworenen verwarfen am Ende den inkriminierten Mordversuch mit dem knappest möglichen Stimmenverhältnis. Vier Laienrichter waren für die Anklage, vier dagegen. Man einigte sich schließlich mehrheitlich auf eine absichtlich schwere Körperverletzung. Bei einer Strafdrohung von einem bis zu fünf Jahren erschienen dem Gericht drei Jahre angemessen der Schuld und der Schwere der Tat.
4Panorama
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Staatsanwaltschaft leitet Vorhabensbericht an Justizministerium weiter, Ermittlungen laufen seit 2009. Wien/Linz – Die Entscheidung, ob in den Causen Buwog und Terminal Tower Linz gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und weitere prominente Verdächtige Anklage erhoben wird, rückt näher. Die Oberstaatsanwaltschaft Wien hat den Buwog-Vorhabensbericht an das Justizministerium weitergeleitet. Einen entsprechenden Bericht in der Dienstagausgabe der Kronen Zeitung bestätigte eine Ministeriumssprecherin. Zum Inhalt des Berichtes wollte sich die Sprecherin freilich nicht äußern. Jedenfalls muss eine allfällige Anklage im Fall des Falles noch vom Justizministerium genehmigt werden. Wie aus Justizkreisen zuletzt zu hören war, dürfte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine Anklageerhebung vorgehabt haben. Sie hatte ihren Bericht noch der Oberstaatsanwaltschaft vorzulegen, bevor diese nun ans Justizministerium weiterleitete. Es geht um Vorgänge aus dem Jahr 2004 rund um die Privatisierung von 60.000 Bundeswohnungen (Buwog) und den Terminal Tower in Linz, als Grasser (FPÖ/ÖVP) noch Finanzminister gewesen war. Bestätigt ist das vorerst nicht. Gegen Grasser, seinen Trauzeugen Walter Meischberger, den Immobilientreuhänder Ernst Karl Plech, Peter Hochegger und zahlreiche weitere Beschuldigte wird in der Buwog-Affäre seit 2009 ermittelt, als ungewöhnliche Provisionszahlungen ruchbar wurden. Alle Genannten bestritten alle Vorwürfe bisher vehement. Der Kurier schreibt am Dienstag mit Verweis auf informierte Kreise bezogen auf den als Beschuldigten geführten Ex-Lobbyisten Hochegger, dass zu hören sei, es würde in Sachen Buwog und Terminal Tower zu einer Anklage kommen. Einen ersten Vorhabensbericht in Sachen Buwog hatte die WKStA schon 2014 fertiggestellt. Nach einem Zustellfehler musste der Akt aber wieder bearbeitet werden. Zudem tat sich die Frage auf, ob und inwieweit beschlagnahmte Unterlagen überhaupt ausgewertet werden durften, was das Wiener Oberlandesgericht schließlich für zulässig erklärte. Der nachgebesserte Vorhabensbericht musste dann aufgrund der Anfang 2016 in Kraft getretenen StGB-Reform der neuen Rechtslage angepasst werden, da der Untreue-Paragraf modifiziert worden war. Im Zusammenhang mit der Buwog-Privatisierung wird unter anderem in Richtung Untreue, Geldwäsche, Bestechung und Geschenkannahme durch Beamte ermittelt.
7Wirtschaft
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Für die kommenden zwei Jahre plant London Kürzungen von 30 Milliarden Pfund, knapp die Hälfte davon betrifft das Sozialwesen. London – Zehntausende Menschen haben in London gegen die Sparmaßnahmen der Regierung von Premierminister David Cameron protestiert. Bei ihrem Marsch durch die Stadt bis zum Parlament forderten sie am Samstag auf Plakaten ein Ende der Sparmaßnahmen und keine Kürzungen. Die Veranstalter sprachen von rund 250.000 Teilnehmern. Die Polizei nannte keine Teilnehmerzahlen, erklärte aber, es habe keine Festnahmen und keine Gewalt gegeben. Der Marsch in London war der erste größere Protest seit der Wiederwahl Camerons im Mai. Kleinere Demonstrationszüge gab es auch in Glasgow und Liverpool. Cameron hatte die Staatsausgaben bereits in seiner ersten Amtszeit deutlich gekürzt. Die Regierung will das Haushaltsdefizit von 90 Milliarden Pfund (120 Milliarden Euro) deutlich verringern. Für die kommenden zwei Jahre sind Kürzungen von 30 Milliarden Pfund geplant, knapp die Hälfte betrifft das Sozialwesen. Einzelheiten neuer Sparmaßnahmen will Finanzminister George Osborne am 8. Juli bekanntgeben. Einer der Organisatoren, Sam Fairbairn, von der Gruppe Peoples Assembly kündigte weitere Proteste an. Die Demonstration sei erst der Anfang einer Protestkampagne, von Streiks, direkten Aktionen und zivilem Ungehorsam im ganzen Land. Es werde keine Atempause geben, bis die Austeritätspolitik Geschichte sei. Auf einigen Plakaten forderten Demonstranten Tories raus. Teilnehmer an den Protesten kamen aus allen Landesteilen. Sian Bloor aus Trafford bei Manchester sagte, die Sparmaßnahmen hätten dramatische Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft bis hin zu den Kindern. Kinder gehen mit der Angst zu Schule, dass sie aus ihren Wohnungen hinausgeworfen werden, weil ihren Eltern die Sozialleistungen gekürzt werden, sagte die Grundschullehrerin. An den Protesten beteiligten sich auch Atomkraftgegner, Gewerkschafter und Prominente wie der Komiker Russell Brand oder die walisische Sängerin Charlotte Church. Cameron reagierte am Samstag auf die Proteste, in dem er auf seiner Facebookseite eine Liste mit seit seiner Wiederwahl angestoßenen Programmen veröffentlichte. Er werde nicht eine Sekunde verlieren, seine Wahlversprechen einzulösen, schrieb Cameron.
7Wirtschaft
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Das Abkommen mit einem Konsortium, dem der US-Konzern Noble Energy und die israelische Delek Group angehören, ist äußerst umstritten. Jerusalem – Israels Regierung hat am Sonntag umstrittene Richtlinien zur Förderung von Erdgas vor der israelischen Küste gebilligt. Es handelt sich um ein Abkommen mit einem Konsortium, dem der US-Konzern Noble Energy und die israelische Delek Group angehören. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bekräftigte am Sonntag, die Vereinbarung werde den israelischen Bürgern und der Staatskasse in den kommenden Jahren Hunderte Milliarden Schekel bescheren. Eine Milliarde Schekel sind etwa 237 Mio. Euro. Noble Energy und Delek fördern bereits seit 2013 Gas aus dem Tamar-Feld im östlichen Mittelmeer. Sie verpflichteten sich im Rahmen der Vereinbarung, bis 2020 auch das Leviathan-Feld zu entwickeln, das als größtes im Mittelmeer gilt. Gemeinsam haben die Firmen einen Anteil von 85 Prozent an Leviathan. Delek Group muss laut der Vereinbarung binnen sechs Jahren ihren Anteil an Tamar verkaufen und Noble Energie ihn auf 25 Prozent verkleinern. Eine Regulierung der Gaspreise soll auch niedrigere Stromkosten für Israelis garantieren. Das Abkommen muss noch vom Parlament abgesegnet werden. Es umgeht das israelische Kartellamt, das Zweifel an den Plänen geäußert hatte. Der Kartellamtschef David Gilo hatte aus Protest gegen die Vereinbarung sogar seinen Rücktritt eingereicht. Er wollte Noble Energy und Delek zum Verkauf von Anteilen an beiden Gasfeldern zwingen, weil er ein Monopol befürchtete.
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Front-National-Gründer soll Vermögen vor Fiskus versteckt haben. Paris – Bei dem französischen Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen hat es wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung eine Hausdurchsuchung gegeben. Das Haus des Gründers der rechtsextremen Front National (FN) im Großraum Paris wurde am Mittwoch auf Anordnung der Justiz durchsucht, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen erfuhr. Gegen den langjährigen FN-Vorsitzenden, der kürzlich mit der inzwischen von seiner Tochter Marine geführten Partei gebrochen hatte, laufen seit Juni Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Ende April hatte die investigative Onlinezeitschrift Mediapart enthüllt, dass die Anti-Geldwäsche-Abteilung des Finanzministeriums (Tracfin) wegen eines Trusts auf den britischen Jungferninseln ermittelt, der von Genf aus verwaltet wurde und auf den persönlichen Assistenten von Le Pen lief. Demnach enthielt er 2,2 Millionen Euro, davon 1,7 Millionen in Gold. Nach Angaben aus Justizkreisen wurde das Konto 2014 geschlossen und das Geld auf eine Bank auf den Bahamas überwiesen. Le Pen bestreitet, an einem Trust im Ausland beteiligt zu sein.
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Oberster Gerichtshof erhöht Entschädigung, "um einer unerwünschten Bagatellisierung von Diskriminierungen entgegenzuwirken". Wien – Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat einer jungen Steirerin Schadenersatz zugesprochen, die ihre Lehrstelle als Einzelhandelskauffrau verlor, nachdem sie dem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft bekannt gegeben hatte. Der Geschäftsführer des Unternehmens hatte das Lehrverhältnis mit den Worten Jetzt haben wir zwei Schwangere und zwei Behinderte während der dreimonatigen Probezeit aufgelöst. Die Betroffene reichte daraufhin eine Klage ein, weil die Auflösung ihrer Ansicht nach geschlechtsdiskriminierend war. Sie begehrte neben der ihr entgangenen Lehrlingsentschädigung zusätzlich Schadenersatz für die durch die Diskriminierung erlittene persönliche Beeinträchtigung. Das Erst- und das Berufungsgericht gaben der 17-Jährigen grundsätzlich recht und sprachen ihr den Verdienstentgang sowie 1.000 Euro für den immateriellen Schaden aufgrund des Verstoßes gegen das Gleichbehandlungsgesetz zu. Mit der vor kurzem publizierten Entscheidung 9 Ob A87/15g erhöhte der OGH als Revisionsgericht den Betrag für die erlittene persönliche Beeinträchtigung auf 1.700 Euro, um aus präventiven Gründen einer unerwünschten Bagatellisierung von Diskriminierungen im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis entgegenzuwirken. Gerade einer mit der Schwangerschaft einer Dienstnehmerin begründeten Diskriminierung komme besonderes Gewicht zu, erläutert der OGH unter Verweis auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. Die Diskriminierung sei zudem plötzlich und unvorhersehbar gekommen – bei dem Entlassungsgespräch begann die 17-Jährige zu weinen und musste mehrfach den Raum verlassen. Der Geschäftsführer habe demgegenüber den Eindruck bestärkt, die gesetzlich geschützte Position einer Schwangeren nicht zu akzeptieren und die Schwangerschaft einer Arbeitnehmerin als Unglücksfall des Arbeitgebers wahrzunehmen, so der OGH. Damit habe er erheblich zur erlittenen persönlichen Beeinträchtigung der Klägerin beigetragen.
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Die Angst vor dem technologischen Fortschritt muss vor allem als Angst vor menschlichen Abgründen interpretiert werden. Nicht im Geringsten frustriere es ihn, trotz seiner intellektuellen Überlegenheit den Befehlen der menschlichen Crew hörig zu sein: So beschwichtigte der fiktive Supercomputer HAL 9000 in Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum die besorgte Frage eines Interviewers, wie denn sein Verhältnis zu den Besatzungsmitgliedern sei. Als es jedoch um die eigene Abschaltung geht, schlägt der Überlebensinstinkt der Maschine durch – und sie versucht die Astronauten mit allen Mitteln davon abzuhalten. Der vor bald 50 Jahren erschienene Science-Fiction-Film fasst nach wie vor die Urängste der Menschen in Bezug auf künstliche Intelligenz und denkende Computer zusammen. Aber auch wenn er valide Fragen aufwirft, bleibt er Fiktion. Die Rechenleistung von Maschinen übertrumpft Menschen zwar in vielen Bereichen, doch handelt es sich um isolierte Fähigkeiten. Der Computer gewinnt vielleicht gegen den Schachweltmeister, doch er kann nicht nachvollziehen, was Schach oder Sieg tatsächlich bedeuten. Und selbst wenn vernetzte Rechner die Welt komplett verstünden, wären sie nicht in der Lage, die Irrationalität der Menschen zu kopieren, meint der italienische Philosoph Luciano Floridi. Genau diese sorgt aber für Kultur, Liebe und schreckliche Verbrechen, also kurzum für das, was den Menschen ausmacht. Um eine menschliche Maschine zu produzieren, müsste ihr Erschaffer also erst einmal den Menschen selbst verstehen – und dessen Innerstes dann in Algorithmen übersetzen. Doch auch dann wäre der Roboter nur die Projektion der Ideenwelt seines Erschaffers. Genau das sind Computer: unsere Erzeugnisse, die unsere Vorstellungen und Träume spiegeln, etwa den Wunsch, klüger, reicher und leistungsfähiger als je zuvor zu sein. Viel brennender als die Frage nach der Gefahr durch eigenständige Maschinen ist daher die Frage, welche Macht die Besitzer der ausgereiftesten Modelle durch sie erlangen. So bilden Supercomputer einen wichtigen Aspekt der Finanzkrise. Algorithmen handeln in kaum messbaren Zeitabständen mit Aktien. Börsenkurse steigen und fallen in Windeseile, ohne dass menschliche Beobachter die Gründe dafür verstehen. Computerprogrammierer verdienen an der Wall Street mittlerweile mehr als Finanzanalysten. Der Computer wird Ausdruck der Gier, indem er mit den Finanzen von Millionen Bürgern spielt – weil er es darf. Ähnlich ist es bei Polizei und Militär. Der Wunsch nach absoluter Sicherheit macht Behörden zu Datenkraken, die Bürgerrechte verletzen. Dutzende Staaten erforschen, wie Kriegsroboter ihnen einen Vorteil auf dem Schlachtfeld verschaffen könnten. Doch auch hier geht es um die Ethik der Schöpfer, nicht um die Moralvorstellung einer Maschine. Der Mensch wird entscheiden, ob der Kampfroboter Zivilisten und kapitulierende Soldaten verschont. Das Problem ist, dass die Politik – und damit ist nicht nur die politische Klasse, sondern auch der politische Prozess in der gesamten Gesellschaft gemeint – den Entwicklungen weit hinterherhinkt. Das berühmte Mooresche Gesetz entstand bereits 1964: Es besagt, dass sich die Rechenleistung von Maschinen alle paar Monate verdoppelt. Es könnte heuer seine Gültigkeit verlieren, in den vergangenen 50 Jahren traf es jedoch zu. Der Weg von Konrad Zuses Z3-Computer bis zum iPhone 6s mag lang erscheinen. Tritt man einen Schritt zurück und betrachtet die menschliche Entwicklung als Ganzes, erfolgte die Evolution der Maschine nicht einmal in einem Wimpernschlag der Geschichte. Es besteht kein Zweifel, dass Computer unser aller Leben enorm verbessert haben. Damit ist nicht nur gemeint, dass vieles komfortabler wird. Der Computer ermöglichte auch fantastische Fortschritte im Bereich der Medizin, der Kommunikation und Verständigung, der staatlichen Organisation sowie der Arbeitswelt. Theoretisch können wir davon träumen, dass uns smarte Rechner bald einen Großteil der Arbeit abnehmen und wir viel mehr Zeit für Müßiggang haben. In der Praxis verschärfen sich jedoch die Konflikte: Maschinen ersetzen Arbeitskraft, was, um kurz marxistisch zu werden, momentan vor allem dem Kapital nützt. Die globale Ausbeutung erlangt durch die Digitalisierung eine neue Stufe, weil geografische Barrieren überwunden werden. Jene jungen schlecht bezahlten Filipinos, die täglich zigtausende furchtbare Fotos und Videos auf sozialen Medien zensieren, sind genauso Opfer der Computerrevolution wie die Arbeiter in China, die unter menschenunwürdigen Bedingungen Smartphones und Computer zusammenbauen. Auch in der westlichen Hemisphäre erweist sich der technologische wie technische Fortschritt oftmals als trojanisches Pferd: Statt die E-Mail-Funktion am Smartphone als bequeme Lösung für Ausnahmesituationen wahrzunehmen, verspüren Angestellte wie auch Vorgesetzte den Druck, digital omnipräsent zu sein. Computerprogramme zum Protokollieren der eigenen Gesundheit werden plötzlich zum Drillmeister in der Hosentasche; ganz abgesehen von den Datenströmen, die an gewinnorientierte Konzerne wandern und neue Möglichkeiten der Kontrolle schaffen. Politik und Gesellschaft schauen nahezu atemlos zu: Die vor kurzem beschlossene EU-Datenschutzreform ersetzte eine Richtlinie aus dem Jahr 1995. De facto hatte die Europäische Union also jahrelang Smartphones, Apps und die massenhafte Verbreitung des Internetzugangs ignoriert – zumindest was den Datenschutz der Bürger betrifft. Bei künftigen Entwicklungen muss das schneller gehen. Enorme disruptions, wie die IT-Branche Umbrüche nennt, stehen bevor. Zu nennen sind etwa computerisierte vernetzte Haushalts- und Alltagsgegenstände, die unter dem Begriff Internet der Dinge zusammengefasst werden. Dazu kommen selbstfahrende Autos und Fortschritte in der künstlichen Intelligenz, die Arbeitsplätze obsolet machen könnten – von autonomen Drohnen und Kriegsrobotern ganz zu schweigen. Diese Evolution der Computer ist unaufhaltsam. Das ist auch gut so. Doch wir müssen darüber debattieren, welche Schutzmechanismen wir implementieren, um computergestützte Handlungen kontrollieren zu können. Wir müssen diskutieren, wie großartige Erfindungen so genutzt werden können, dass alle Menschen davon profitieren. Und wir müssen uns entscheiden, wie viel Verantwortung wir der maschinellen Intelligenz überlassen. Denn ob die neue Welt eine schöne wird, oder die Bezeichnung wie in Aldous Huxleys gleichnamigem Roman Satire ist, liegt in unseren Händen.
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Der Sender plant weiterhin mit dem "Neo Magazin Royale". Hamburg – TV-Satiriker Jan Böhmermann ist bisher beim ZDF zu Hause – aber könnte sich das ändern? Ein kurzer Satz aus seiner jüngsten Neo Magazin Royale-Sendung hat Spekulationen darüber aufkommen lassen, er plane, den Sender zu verlassen. Seine weitere Zukunft beim ZDF sei ungeklärt, berichtete stern.de am Freitag. Böhmermann hatte am Donnerstagabend zu seinem Gast und TV-Kollegen Steven Gätjen gesagt: Du hast gerade den Sprung geschafft vom Privatfernsehen zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Ich hab ja demnächst vor, das andersrum zu machen. Die ZDF-Pressestelle wies gegenüber stern.de allerdings darauf hin, dass das Böhmermann-Zitat mit Nein, ist ein Spaß ende. Der Sender plane weiterhin mit dem Neo Magazin Royale. Das nächste Mal ist die Sendung für Donnerstag, 2. Juni, geplant. Danach verabschiedet sich der Moderator und Grimme-Preisträger zunächst in die Sommerpause. Die Zahlen für Neo Magazin Royale bleiben auf vergleichsweise hohem Niveau: Am Donnerstagabend sahen die ZDFneo-Sendung 410.000 Zuschauer, deutlich mehr als vor Beginn der Böhmermann-Affäre vor zwei Monaten. Bei Böhmermanns Comeback nach seiner rund einmonatigen Fernsehpause am 12. Mai hatte Neo Magazin Royale sogar 620.000 Zuschauer – rund dreimal so viele wie im Schnitt zuvor.
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Untersucht wird das Einsatzkonzept der Stadt – Polizeieinsatz wird aufgearbeitet. Köln/Düsseldorf – Mit Zeugenvernehmungen hat der Untersuchungsausschuss im Düsseldorfer Landtag am Montag die Aufarbeitung des Polizeieinsatzes in der Kölner Silvesternacht in Angriff genommen. Damals hatten offenbar überwiegend aus Nordafrika stammende Täter am Hauptbahnhof hunderte sexuelle Übergriffe und Diebstähle begangen. Es geht soll vor allem die Frage, warum die Polizei die Opfer nicht schützen konnte. Im Zentrum der ersten Zeugenvernehmung des Gremiums im Landtag von Nordrhein-Westfalen stand das Einsatzkonzept der Stadt. Der Abteilungsleiter Ordnungs- und Verkehrsdienst im Kölner Ordnungsamt sagte vor dem Ausschuss, im Mittelpunkt des Konzepts wären mögliche Sperrungen von Rheinbrücken gestanden. Es sei ihm nicht bekannt, dass es im Vorfeld Überlegungen zur Erarbeitung eines Sicherheitskonzepts für die gesamten Silvesterfeierlichkeiten unter freiem Himmel gegeben habe, sagte der 49-Jährige. Strittig bei dem Behördeneinsatz in der Silvesternacht ist unter anderem die unterbliebene Sperrung der Hohenzollernbrücke am Hauptbahnhof. Wegen des freien Zugangs über die Brücke zum Hauptbahnhof war die dort versammelte Menschenmenge zeitweise deutlich angeschwollen – vor allem, als der Zugverkehr vorübergehend eingestellt wurde und die Menschen den überfüllten Hauptbahnhof nicht mehr in Zügen verlassen konnten. Als weitere Zeugin vernahmen die Mitglieder des Untersuchungsausschusses am Donnerstag die frühere Chefin der Kölner Polizeipressestelle. Dabei ging es unter anderem um eine irreführende Pressemitteilung, die das Kölner Polizeipräsidium am Neujahrstag herausgegeben hatte. Darin heißt es unter anderem, die Einsatzlage am Hauptbahnhof sei insgesamt entspannt gewesen – auch weil die Polizei sich an neuralgischen Orten gut aufgestellt und präsent zeigte. Die frühere Leiterin der Polizeipressestelle sagte dazu, die letztlich falsche Meldung sei von einer Bereitschaftsbeamtin auf Grundlage von Angaben der Leitstelle im Polizeipräsidium verfasst worden. Mit Blick auf die von der Leitstelle mitgeteilten Fakten zu dem Silvester-Einsatz habe es zum damaligen Zeitpunkt keinen Anlass gegeben, die Mitteilung anders zu verfassen.
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Im Vorjahr 249 Millionen Euro für 122.000 Kinder in EU, EWR und Schweiz – Korrektur älterer Angaben. Wien – Der Export von Familienleistungen ins Ausland ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Waren es 2013 rund 192 Millionen Euro für rund 94.000 in der EU (plus Island, Liechtenstein, Norwegen und Schweiz) lebende Kinder, stieg dieser Wert 2014 auf 227 Millionen Euro für 111.000 Kinder und 2015 auf 249 Millionen Euro für 122.000 Kinder. Mit diesen Daten korrigiert das Finanzministerium ältere Angaben. Veröffentlicht wurde dies in einer Anfragebeantwortung an die SPÖ, von der die Salzburger Nachrichten an Donnerstag berichteten. In einer Beantwortung vergangenen September war noch von 223 Millionen Euro für 2014 und 207 Millionen Euro für 2013 die Rede gewesen. Begründet wird der Unterschied mit einer Umstellung im automationsunterstützten Beihilfenverfahren. Nun habe man für 2015 gesicherte Zahlen, die auch dem jeweiligen Kind zuordenbar seien (davor nur dem Anspruchsberechtigten), was korrigierende Hochrechnungen für die beiden Jahre davor ermögliche, so das Finanzministerium. Unterschieden wird in Kinder, für die die volle Familienbeihilfe gezahlt wurde (wenn z.B. die Familie in Ungarn lebt, der Vater in Österreich arbeitet und die Mutter nicht arbeitet) und solche, für die es eine Differenzzahlung auf das österreichische Niveau gab (z.B. Familie in Ungarn, Vater arbeitet in Österreich, Mutter arbeitet in Ungarn). In beiden Fällen steht zusätzlich der volle österreichische Kinderabsetzbetrag zu. Somit gab es 2013 Zahlungen für 94.000 im Ausland lebende Kinder, wovon 24.441 die volle Familienbeihilfe erhielten. Insgesamt wurden in dem Jahr 192 Millionen Euro an Familienleistungen exportiert (davon 56,3 Millionen Familienbeihilfe + Kinderabsetzbetrag und 135,7 Millionen Differenzzahlung + Kinderabsetzbetrag). Für 2014 geht es um 111.000 Kinder (davon 28.939 voll) und 227 Millionen Euro (66,7 Millionen voll, 160,3 Millionen Differenz), für 2015 um 122.000 Kinder (davon 31.707 voll) und 249 Millionen Euro (73 Millionen voll, 176 Millionen Differenz). Häufigstes Wohnsitzland der Kinder war 2015 Ungarn vor der Slowakei, Polen, Rumänien und Deutschland. In Staaten außerhalb der EU bzw. des EWR wird keine Familienbeihilfe exportiert, da es keine diesbezüglichen Sozialabkommen gibt. Dies gilt beispielsweise für Kinder, die sich in der Türkei aufhalten, hieß es seitens des Finanzministeriums. Die ÖVP hatte in der Vergangenheit eine Kürzung auf das Niveau in den Herkunftsländern verlangt. Zuletzt zeigte sich auch die SPÖ dafür offen. Hintergrund ist ein Beschluss eines EU-Gipfels vom Februar, wonach Mitgliedstaaten künftig nicht mehr verpflichtet sein sollen, Kindern von EU-Ausländern den vollen Familienbeihilfensatz zu zahlen, wenn diese in den Herkunftsländern leben. Dies war geschehen, um einen Brexit Großbritanniens aus der Union abzuwenden.
1Inland
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Nach langem Zögern ist es so weit: Die Koalition einigt sich, Österreichs Gedenkstätten aus dem Innenministerium auszulagern. Was lange währt, wird endlich Gesetz. Jenes über die Ausgliederung der Gedenkstätten in eine Bundesanstalt, nach Vorbild der Bundesmuseen, ging am Dienstag in Begutachtung. Dies ist 2016 schon der zweite Schritt der Regierung, die Aufarbeitung von Österreichs jüngerer Geschichte gesetzlich sicherzustellen. Bei den Gedenkstätten war das durchaus ein länger Prozess. SPÖ und ÖVP konnten sich über ein dreiviertel Jahr lang nicht über die genaue Ausgestaltung der Auslagerung einigen. Nach dem Beschluss über die Errichtung eines Hauses der Geschichte, den Kulturminister Josef Ostermayer mit Nachdruck betrieben hatte, ging es am Ende aber doch schnell – dem Vernehmen nach auch, weil der neue Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, als Spiegelminister auf SPÖ-Seite zuständig, im Gegensatz zu seinem Vorgänger keinen Widerstand mehr leistete. Die künftige Bundesanstalt öffentlichen Rechts wird zwar weiter dem Innenministerium unterstehen, aber mehr Unabhängigkeit und Bewegungsspielraum erhalten. Erstmals wird es möglich sein, interdisziplinär und international zu arbeiten – sich etwa an internationalen Gedenkstättenprojekten zu beteiligen. Barbara Glück, die den Gedenkstätten- und Kriegsgräberfürsorgedienst im Innenministerium leitet, zeigt sich dem STANDARD gegenüber froh über die Entscheidung. 1947 hatten die Allierten der Republik Österreich die ehemaligen Konzentrationslager mit der Auflage übergeben, diese zum dauerhaften Gedenken zu bewahren. Glück: Mit diesem Gesetz haben wir heute dafür die Grundlage geschaffen. Für Historikerin Glück geht es auch darum, das Erinnern in das Heute zu transferieren. Die Frage Was hat das Geschehen damals mit uns zu tun, müsse die künftige Gedenkarbeit noch viel mehr dominieren. Die finanzielle Grundlage dafür ist da. In der Vorlage wird die Dotierung der Anstalt für die kommenden fünf Jahre festgeschrieben: 4,1 Millionen Euro für 2017, 4,2 Millionen für 2018, 4,3 Millionen für 2019 – und so weiter. De facto ist das mehr als bisher. Auch 2016 war die Gedenkarbeit mit 4,1 Millionen dotiert, allerdings mussten um dieses Geld auch 57 Kriegsgräberstätten erhalten werden. Das fällt künftig weg: Die Kriegsgräberfürsorge verbleibt in der mittelbaren Bundesverwaltung, in der Obhut des Innenressorts. Der Bundesanstalt wird ein Kuratorium übergeordnet, das die wissenschaftliche Aufsicht hat. In diesem sollen die auch jetzt zuständigen Ressorts vertreten sein: das Innenministerium, das Wirtschaftsministerium, das Finanz-, Bildungs- und Wissenschaftsministerium sowie das Außenministerium. Der Posten des Geschäftsführers wird, ebenso wie die kaufmännische und die pädagogische Leitung, neu ausgeschrieben. Und er bekommt künftig zwei Beiräte beigestellt. Im ersten sind die Opfervertreter, die Glaubensgemeinschaften und die Sozialpartner repräsentiert, der zweite ist ein wissenschaftlicher Beirat, der interdisziplinär und international besetzt werden soll. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ist zufrieden: Mit dem neuen Gesetz komme die Regierung ihrer Verantwortung nach, Verdrängen und Vergessen-wollen nicht zuzulassen, sagte Mikl-Leitner zum STANDARD: Wir schaffen eine zeitgemäße Struktur, mit der die Gedenkstätten auch für die Zukunft dauerhaft abgesichert werden, auch finanziell. Die Gedenkarbeit muss als Teil unseres demokratischen Selbstverständnisses gesetzlich verankert werden. Noch vor dem Sommer soll das Gesetz den Nationalrat passieren, Anfang 2017 soll es in Kraft treten.
1Inland
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Der meistgesehene Bewerb der vergangenen Saison war einmal mehr der Slalom der Herren in Schladming mit 1,550 Millionen. Wien – Die am Sonntag abgeschlossene Weltcup-Saison im Alpinen Skisport umfasste 86 Rennen, von denen das ORF-Fernsehen 280 Stunden lang berichtete. Laut Mitteilung des ORF vom Montag waren 5,9 Millionen Zuseherinnen und Zuseher (weitester Seherkreis), das sind 81 Prozent der heimischen TV-Bevölkerung ab 12 Jahren, live dabei. Der meistgesehene Bewerb der vergangenen Saison war einmal mehr der Slalom der Herren in Schladming mit 1,550 Millionen, gefolgt von der Kitzbühel-Abfahrt mit 1,531 Millionen und dem Herren-Slalom in Kitzbühel mit 1,357 Millionen. Das meistgesehene Damenrennen war der Super-G in Cortina dAmpezzo mit 883.000 Zuseherinnen und Zusehern.
0Etat
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Forscher stießen auf ein unerklärliches Ritual: Schimpansen schmeißen Steine gegen Bäume. Warum tun sie das?. Leipzig/Wien – Dass Schimpansen Werkzeuge verwenden, weiß die Wissenschaft seit langem. Die ersten Experimente, die das dokumentierten, machte der deutsche Psychologe Walter Köhler während des Ersten Weltkriegs auf Teneriffa. Jane Goodall war dann die erste Forscherin, die Werkzeuggebrauch bei Schimpansen in freier Wildbahn dokumentierte. Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird dieses Verhalten mittlerweile in Ost- und Westafrika beobachtet. Heute weiß man, dass Schimpansen nicht nur mit Stöcken nach Termiten oder Ameisen angeln oder damit Honig aus Bienenstöcken holen. Sie knacken zum Beispiel mit Hämmern aus Stein oder Holz auch Nüsse. Die Forschungen zeigten aber auch, dass es so etwas wie eine Kulturabhängigkeit des Verhaltens gibt: Ein bestimmter Werkzeuggebrauch in einer Population muss nicht automatisch bedeuten, dass er auch in einer anderen Gruppe vorkommt. Und mitunter werden Verhaltensformen beobachtet, die den Wissenschaftern nach wie vor Rätsel aufgeben. Über eine besonders eigenwillige und lokal begrenzte Form des Werkzeuggebrauchs in Westafrika berichten Forscher um Hjalmar Kühl vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie im Fachblatt Scientific Reports. Dem Projektteam fielen an vier Forschungsstätten in Liberia und Guinea neben Bäumen und in hohlen Baumstämmen auffällige Steinhaufen auf. Kamerafallen bestätigten dann den Verdacht, dass Schimpansen dafür verantwortlich sind. Die Filme zeigten Menschenaffen, die neben Bäumen liegende Steinbrocken aufhoben, gegen die Bäume warfen und dabei laute Rufe ausstießen. Im Gegensatz zu anderer Werkzeugnutzung scheint das nun beobachtete Verhalten nicht mit der Nahrungssuche zusammenzuhängen. Doch wozu dient es sonst? Die Forscher vermuten, dass es sich um ein ritualisiertes Verhalten handeln könnte, mit dem Männchen ihr Territorium abstecken, quasi nach dem Motto Hier bin ich, wo seid ihr? Damit würde es einem ähnlichen Zweck dienen wie das Trommeln mit Händen und Füßen gegen Wurzeln. Allerdings praktizieren auch Jungtiere und Weibchen das Steinritual. Auffällig sei außerdem die Ähnlichkeit der Steinhaufen mit von Menschen geschaffenen rituellen Stätten. Man könnte hier nach Parallelen fragen, sagte Kühl, der weitere Untersuchungen plant, um das Verhalten zu enträtseln.
8Wissenschaft
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Der bosnische Serbenpräsident will über die staatliche Justiz abstimmen. Die EU warnt davor. Dodiks Drohung, ein Referendum zu machen, ist wie ein Turbofolklied, sagt Sudbin Musić und lächelt verschmitzt. Die auf dem Balkan beliebten Turbofolk-Songs haben immer ähnliche und seichte Melodien und zuweilen nationalistische Texte. Tatsächlich spricht der Präsident der Republika Srpska (RS), Milorad Dodik, der die Unabhängigkeit des bosnischen Landesteils anstrebt, bereits seit 2006 von einem Referendum. Die Mehrheit der Bürger der RS sind für eine Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Dodik kann damit jedenfalls punkten und bekämpft alles Bosnische. Seit geraumer Zeit werden bosniakische Kinder in der RS nicht mehr in Bosnisch unterrichtet, sondern in der Sprache Bosniakisch, die es gar nicht gibt. Auf den Zeugnissen steht also für die serbischen Kinder Serbisch und für die bosniakischen Kinder Bosniakisch. Die Ablehnung des Bosnischen führte sogar dazu, dass Orte wie Bosanski Šamac, Bosanski Brod oder Bosanska Dubica ihren ersten Namensteil verloren haben. Unterstützen Sie das verfassungswidrige und nichtautorisierte Aufzwingen von Gesetzen des Hohen Repräsentanten und der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, vor allem die aufgezwungenen Gesetze über das Gericht und die Staatsanwaltschaft von Bosnien-Herzegowina und die Umsetzung ihrer Entscheidungen auf dem Territorium der Republika Sprska?, lautet die Referendumsfrage. Eigentlich sollte der Volksentscheid bereits am 15. November stattfinden, doch durch ein Veto der Bosniaken dürfte er nun hinausgezögert werden. Man rechnet nächstes Frühjahr damit. Die gesamtstaatliche Justiz ist Dodik ein Dorn im Auge. Er argumentiert, dass die Justiz gegen Serben – insbesondere in Kriegsverbrecherprozessen – voreingenommen sei. Er will die gesamtstaatliche Ebene schwächen. Der Völkerrechtler und Spezialist für die bosnische Verfassung, Edin Šarčević, kritisiert, dass bei dem Versuch, mit der EU-Kommission eine Verhandlungslösung zu finden, nur mit bosnischen Politikern gesprochen werde, die teilweise inkompetent seien, weil sie keine Juristen sind. Im Falle einer Abhaltung eines Referendums müsste der bosnische Verfassungsgerichtshof die Sache prüfen und feststellen – gleich wie im Fall von Katalonien –, ob eine Straftat begangen wurde, so Šarčević. Er sorgt sich zudem, dass sich die Position der Beklagten verschlechtern könnte, wenn die Kompetenzen auf die Ebene der Landesteile verschoben würden, weil die politische Kontrolle der Justiz zunehmen könne. Vergangene Woche warnten auch die EU-Außenminister vor dem Referendum, weil es der bosnischen Verfassung und dem Friedensabkommen von Dayton widerspricht. Das Referendum ist nicht nur ein Ärgernis und eine Drohung, das ist eine Bedrohung des gesamten EU-Integrationsprozesses, sagt ein Diplomat zum STANDARD. Wir haben ein Problem, so ein anderer. Man sollte die Schlange nicht zur Königskobra machen, sagt ein dritter Diplomat und meint damit, dass man Dodik nicht den Gefallen tun sollte, indem man dem Ganzen zu viel Aufmerksamkeit gebe. Bisher war die EU allerdings mit Beschwichtigungen und Entgegenkommen nicht erfolgreich. Auch Sanktionen, die früher noch von Hohen Repräsentanten ausgesprochen wurden, sind kaum eine Option. Wie will man das umsetzen, ohne auszuschauen wie der Kaiser ohne Kleider?, so ein hoher westlicher Diplomat. Der Hohe Repräsentant Valentin Inzko verweist darauf, dass der Respekt für das Friedensabkommen von Dayton keine Wahl, sondern eine Verpflichtung sei. Wir sind uns des Ernstes der Situation bewusst. Einseitige Handlungen könnten destabilisierend sein. Inzko spricht von politischem Abenteurertum. Präsident Dodik mag das nicht verstehen, aber er jagt die Investitionen weg, die wir brauchen, um Jobs zu schaffen, die seine eigenen Wähler wollen. Wie er das rechtfertigt, ist sein Problem, aber es wird auch mein Problem und das einer größeren internationalen Gemeinschaft, wenn er die Sezession und die Anfechtung des Friedensabkommens befürwortet. Inzko selbst ist in Bosnien-Herzegowina wegen seines beschränkten Handlungsspielraums und seiner geringen Aktivität umstritten. Dodik hat sich längst auf ihn eingeschossen. Das jetzt lancierte Referendum wird als Generalprobe für ein Unabhängigkeitsreferendum gesehen und führt deshalb zu Ängsten unter Bosniaken und Kroaten in der RS. Von bosniakischer Seite wird argumentiert, dass das Ansinnen einer Unabhängigkeit der RS so etwas wie eine Rechtfertigung der ethnischen Säuberungen darstellen würde. Tatsächlich hat sich die ethnische Zusammensetzung in beiden Landesteilen, in der Föderation und in der RS, die es bis 1992 gar nicht gab, durch den Krieg stark verändert. Insgesamt waren 81 Prozent aller zivilen Opfer (38.239) im gesamten Gebiet von Bosnien-Herzegowina Bosniaken, nämlich 31.107 Personen, 4.178 waren Serben (elf Prozent) und 2.484 Kroaten (sieben Prozent). Alle Konfliktparteien haben im Krieg gegen die Genfer Konvention verstoßen, Zivilisten getötet, gefoltert und vergewaltigt, Häuser und religiöse Stätten zerstört. Aber es gibt signifikante qualitative Unterschiede. Die meisten Verstöße wurden von Serben gegen bosnische Muslime begangen, so der Endbericht der UN-Expertenkommission. Gegen einige Repräsentanten des Kriegsregimes in der RS wie den Expräsidenten Radovan Karadžić wurden und werden Prozesse in Den Haag gemacht. Ihnen wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen mit dem Ziel, die Nichtserben zu vertreiben. Dodik hat übrigens vor einiger Zeit vorgeschlagen, dass eine Straße oder ein Platz nach Karadžić und dem Exgeneral Ratko Mladić, der wegen des Genozids in Srebrenica angeklagt ist, benannt werden sollten. In Sarajevo läuft zurzeit ein Verfahren gegen den ehemaligen bosniakischen Kommandanten Naser Orić, der für die Überfälle auf serbische Dörfer rund um Srebrenica verantwortlich sein soll, bei denen dutzende Menschen ermordet wurden und hunderte vertrieben. Orić wird trotz dieser Verbrechen von vielen Muslimen als Held verehrt. Im Drina-Tal wurden laut dem Bosnischen Totenbuch aus dem Jahr 2012, in dem alle Daten zusammengefasst wurden, 28.135 Menschen getötet, das entspricht 29,3 Prozent aller Toten des Bosnien-Kriegs. Von diesen Toten waren 5.571 Serben und davon 835 Zivilisten. 80 Prozent waren Bosniaken, nämlich 22.472 Personen. Und davon waren wiederum 15.400 Zivilisten, also 68,5 Prozent. Die absolute Mehrheit der Bewohner der Region war vor dem Krieg Bosniaken, jetzt ist das nicht mehr so. Ähnlich sieht es rund um Prijedor aus. Erst im Vorjahr im November wurden einige Nachbarn von Musić verhaftet, die im Jahr 1992 an den ethnischen Säuberungen beteiligt waren. Viele Verbrechen auf allen Seiten sind noch nicht aufgeklärt. Die Überlebenden der ethnischen Säuberungen haben aber Angst vor politischer Instabilität. Musić meint: Wenn es zu einem Unabhängigkeitsreferendum kommen würde, würde ich sofort von hier fliehen. Dabei arbeiten die Regierungen der Landesteile Föderation und Republika Srpska auf einer inhaltlichen Ebene in letzter Zeit gut zusammen. Dodik ist auch pragmatisch genug, Muslime mit Bauaufgaben zu betrauen, wenn für ihn die Rechnung stimmt. Doch offiziell wird die nationalistische Karte gezogen. Letztes Jahr gab die Regierung der RS laut dem EU-Observer 2,5 Millionen Dollar für Berater in den USA aus. Der Firma Picard, Kentz & Rowe in Washington werden für Hinweise, wie man die RS auf legalem Weg stärken kann, monatlich heuer 90.000 Dollar überwiesen. Zurzeit leben etwa 1,3 Millionen Menschen in der Republika Srpska. Zehntausende Serben sind während des Krieges und danach in diesen Landesteil geflüchtet, viele aus der Föderation und viele aus Kroatien. Auch das hat die ethnische Zusammensetzung verändert. In der RS haben es Bosniaken schwer, einen Job zu bekommen, so wie in der Föderation die Serben. Es gibt Unternehmen, die nur eine Ethnie anstellen. Musić meint aber auch, dass Bosniaken mehr Unterstützung aus der Diaspora bekommen würden – weil eben viele Angehörige nach Deutschland oder Schweden geflohen sind und dort gut Geld verdienten. Deshalb ginge es manchen Bosniaken besser als Serben. Die Serben, die etwa in Drvar hungern, das sind meine Mitbürger, denen es zu helfen gilt. Musić ist es nicht wichtig, ob das Gebiet, in dem er lebt, Republika Srpska heißt oder nicht. Er will sich nur frei und sicher fühlen. Wir müssen doch miteinander leben, meint er. Und fügt hinzu: Alle, die anders denken, werden unglücklich sein und unglücklich sterben.
2International
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"Kein Wettbewerb": ÖVP-Chef will auf Sacharbeit setzen. Vizekanzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hat mehrfach versichert, dass er derzeit keine Umbildung seines Regierungsteams plane. Wir haben eine gute Regierungsmannschaft, qualitativ hochwertig, sagte Mitterlehner, auch wenn er sich mit Gerüchten herumschlagen muss, dass wenigstens zwei seiner Minister wackeln würden. Zuletzt wurden Familienministerin Sophie Karmasin und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter genannt, aber Mitterlehner winkte ab. Die ÖVP hat heuer bereits einen Wechsel vorgenommen: Im April wechselte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner als Landesrätin und stellvertretende Landeshauptfrau nach Niederösterreich, sie wurde in der Regierung durch den niederösterreichischen Landesrat Wolfgang Sobotka ersetzt. Insgesamt sind von der ÖVP noch mehr Minister aus der Originalbesetzung des Kabinetts Faymann II im Amt, das im Dezember 2013 angelobt worden ist: Außenminister Sebastian Kurz, Justizminister Wolfgang Brandstetter, Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter und Familienministerin Sophie Karmasin. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ist mittlerweile sogar Vizekanzler. Diesen Posten bekam Mitterlehner im Zuge einer großen Regierungsumbildung im September 2014. Auf ÖVP-Seite ausgelöst hatte sie der damalige Vizekanzler und Finanzminister Michael Spindelegger, der den Hut draufhaute. Den Finanzminister macht seither Hans Jörg Schelling, früher Chef des Hauptverbandes der Sozialversicherungen. Staatssekretär Jochen Danninger wurde durch Harald Mahrer ersetzt. Mitterlehner will sich jetzt nicht durch die Rochaden auf SPÖ-Seite unter Druck setzen lassen. Wir wollen da auch jetzt nicht in einen Wettbewerb gehen: Wer bildet vielleicht mehr um oder hat dann mehr Männer oder Frauen oder sonst was. Das bringt keinen Vorteil und wäre eher nur für die Galerie aufgebaut. Das wollen wir nicht. Wir setzen da auf die Sacharbeit, sagte Mitterlehner.
1Inland
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Saudi-Arabien sieht trotz des Konflikts mit dem Iran die syrischen Friedensgespräche nicht gefährdet. New York/Teheran/Riad – Der UN-Sicherheitsrat hat den Angriff auf die saudische Botschaft in Teheran verurteilt. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung forderte der Sicherheitsrat den Iran auf, diplomatisches und konsularisches Eigentum und Personal zu schützen und den internationalen Verpflichtungen auf diesem Gebiet voll nachzukommen. In einem Brief an den UN-Sicherheitsrat äußerte der Iran sein Bedauern über die Angriffe auf die Botschaft und versprach, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Der UN-Sicherheitsrat rief alle Seiten zum Dialog und zum Abbau der Spannungen in der Region auf. Nicht erwähnt wurde in der Erklärung die Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen in Saudi-Arabien, die den Sturm auf die saudische Botschaft in Teheran ausgelöst hatte. Vor der Erklärung des Sicherheitsrats hatte Saudi-Arabien von den UN gefordert, sich für den Schutz seiner diplomatischen Einrichtungen im Iran einzusetzen. Die umstrittene Hinrichtung von 47 Menschen wegen Terrorvorwürfen verteidigte Saudi-Arabien. Die Angeklagten hätten faire und gerechte Verfahren ohne Berücksichtigung ihrer religiösen Zugehörigkeit gehabt. Man bedauere zutiefst, dass UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sich besorgt über die Vorwürfe gegen die Hingerichteten und die Prozesse geäußert habe. Die Bemühungen um einen Frieden in Syrien sieht Saudi-Arabien nicht gefährdet. Wir werden weiterhin sehr hart daran arbeiten, den Friedensprozess in Syrien zu unterstützen, sagte der saudische UN-Botschafter, Abdallah al-Muallimi, am Montag. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Iran habe darauf keinen Einfluss. Saudi-Arabien werde an den kommenden Syrien-Gesprächen teilnehmen und sie nicht boykottieren. Gleichzeitig warf er dem Iran aber vor, die Bemühungen um einen Frieden in dem Bürgerkriegsland bisher nicht besonders unterstützt zu haben. Am 25. Jänner sollen in Genf Gespräche zwischen den syrischen Konfliktparteien beginnen. Während Saudi-Arabien sunnitische Rebellengruppen in Syrien unterstützt, ist der Iran enger Verbündeter von Machthaber Bashar al-Assad. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier rief Saudi-Arabien und den Iran nachdrücklich zur Deeskalation auf. Der ganze Mittlere Osten, und gerade Saudi-Arabien und Iran, sind uns etwas schuldig, sagte Steinmeier der Bild-Zeitung vom Dienstag. Die Weltgemeinschaft habe sich seit Jahren massiv für die Befriedung der miteinander verflochtenen Konflikte in der Region eingesetzt. Jetzt brauchen wir verantwortliche Akteure in der Region, die verantwortlich handeln, in Riad genauso wie in Teheran. Ich setze darauf, und ich erwarte auch, dass die Entscheidungsträger dem auch gerecht werden. Iran will mit Saudis sprechen Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat die Entscheidung Saudi-Arabiens kritisiert, die bilateralen diplomatischen Beziehungen abzubrechen. Gleichzeitig signalisierte er Bereitschaft zu Gesprächen mit Riad. Die eigenartige saudische Entscheidung, die Beziehungen abzubrechen, kann nicht die Enthauptung eines geistlichen Kritikers vertuschen, sagte Rouhani am Dienstag. Dennoch glaube der Iran, dass diplomatische Verhandlungen die beste Option seien, Differenzen auszuräumen. Auch Kuwait ordert Botschafter zurück Unterdessen ruft auch Kuwait seinen Botschafter aus dem Nachbarland zurück. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Kuna am Dienstag unter Berufung auf das kuwaitische Außenministerium. Der Erstürmung der saudi-arabischen Botschaft in Teheran stelle einen groben Bruch internationaler Verträge dar, hieß es.
2International
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Peking: Industrienationen sollen sich lieber um Wirtschaftsfragen kümmern. Peking – Mit scharfen Worten hat China gegen die Erklärung der sieben großen Industrienationen (G7) zu den Territorialstreitigkeiten im Süd- und Ostchinesischen Meer protestiert. Der Sprecher des Außenministeriums, Lu Kang, sagte am Dienstag in Peking, die Mitglieder der G7-Gruppe sollten unverantwortliche Bemerkungen und Taten einstellen. Auch dränge China die G7-Staaten, ihre Zusage einzuhalten, sich in dem Inselstreit nicht auf eine Seite zu stellen. Es liege völlig in Chinas Souveränität, Einrichtungen auf seinen Inseln zu bauen. Auch sei die Freiheit der Navigation gesichert. Angesichts der schlechten Weltkonjunktur sollten sich die G7 lieber um Wirtschaftsfragen kümmern, anstatt Streitigkeiten hochzuspielen, sagte der Sprecher. Die G7-Außenminister hatten sich zum Abschluss ihrer Beratungen am Montag im japanischen Hiroshima besorgt über die Spannungen gezeigt und eine friedliche Beilegung angemahnt. Ohne China namentlich zu erwähnen, lehnten die G7-Minister entschieden jegliche einschüchternden, zwangsweisen oder provokativen einseitigen Maßnahmen ab, die den Status quo verändern könnten. China streitet mit Japan um Inseln im Ostchinesischen Meer. Auch sorgen seine Ansprüche im Südchinesischen Meer für Spannungen mit den Philippinen, Brunei, Malaysia, Vietnam und Taiwan. In den Seegebieten liegen Rohstoffvorkommen und wichtige Schifffahrtsrouten. Peking ließ unter anderem künstliche Inseln aufschütten, militärische Anlagen und Landebahnen bauen, um über diese Außenposten seine Ansprüche zu untermauern. Damit schafft China neue Fakten und verändert den Status quo, hieß es aus diplomatischen Kreisen in Peking. Ein scharfer Kommentar der chinesischen Staatsagentur Xinhua warf Japan vor, die G7-Präsidentschaft für seine Zwecke zu missbrauchen und sich im Südchinesischen Meer einzumischen, um Chinas Einfluss einzudämmen. Japan ist Gastgeber des diesjährigen Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der G7 am 26. und 27. Mai in Ise-Shima. Zu der Ländergruppe gehören neben Japan die USA, Deutschland, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Italien.
2International
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Der frühere Grünen-Chef hält die europafeindliche Haltung der FPÖ für einen guten Grund, Strache nicht als Kanzler anzugeloben. STANDARD: War und ist es tatsächlich Ihr Lebensziel, in die Hofburg einzuziehen? Man hätte Ihnen eine andere Lebensplanung zugetraut, eine weniger formelle. Warum tun Sie sich das an? Van der Bellen: Ich habe mir das schon gut überlegt. In dieser Situation habe ich eine ernste Chance. Ich bin natürlich ein Außenseiter, da ich weder aus einem roten noch aus einem schwarzen Parteiapparat bin. Aber ich habe eine Chance, und die werde ich nützen. STANDARD: Welche Rolle spielt Eitelkeit bei dieser Entscheidung? Van der Bellen: Eitelkeit ist ein schlechter Ratgeber in solchen Fällen. Ich mache mir keine Illusionen über die zeitlichen Bindungen, man nimmt ununterbrochen Termine wahr, sei es mit Ministern, sei es mit Bürgerinnen und Bürgern. Aber ich stelle mir das spannend vor, sonst würde ich das nicht machen. STANDARD: Aber es engt einen auch sehr ein, in jeder Hinsicht. Van der Bellen: Milton Friedman sagte: There is no free lunch. STANDARD: Wie groß war der Druck aus der Partei? Van der Bellen: Eva Glawischnig hat wenig verwunderlich kein Hehl daraus gemacht, dass sie sich das wünscht. Unabhängig davon habe ich mich im Herbst dazu entschlossen, das zu machen. STANDARD: Bei der letzten Wahl, zu der Sie als Bundessprecher angetreten sind, das war 2008, fielen die Grünen von elf auf zehn Prozent zurück. Und da wurde noch kritisiert, dass der Wahlkampf zu sehr auf Sie zugeschnitten war. Jetzt wollen Sie mit einem Persönlichkeitswahlkampf punkten. Wie soll das gehen? Van der Bellen: Das ist eine ganz andere Wahl. Die Bundespräsidentenwahl ist per definitionem eine Persönlichkeitswahl. Da stehen keine Parteien zur Auswahl, sondern Personen – mit dem zusätzlichen Aspekt, dass keiner der jetzigen Kandidaten mit Sicherheit damit rechnen kann, ohne Stichwahl durchzukommen. Das wird interessant. STANDARD: Wenn Sie eine Chance auf die Stichwahl haben wollen, müssten Sie mehr punkten als je zuvor. Sie müssten weit über das grüne Stammpublikum hinaus reüssieren. Besteht da nicht auch die Gefahr, die Ideale der Grünen verraten und sich in Ihren Ansichten und Äußerungen verbiegen zu müssen? Van der Bellen: Nein, das glaube ich nicht. Was etwa das Ökologische betrifft, auf keinen Fall. Menschen machen sich Sorgen wegen des Klimawandels weit außerhalb der grünen Bewegung. Und im Übrigen trifft es auf alle Kandidaten zu, dass sie, um eine Chance zu haben, weit über das jeweilige Parteipotenzial hinaus Zustimmung finden müssen. STANDARD: Andreas Khol hat ganz klar gesagt, dass er Heinz-Christian Strache als Kanzler angeloben würde, wenn die FPÖ stärkste Partei werden würde. Warum tun Sie sich mit dieser Frage so schwer? Van der Bellen: Es ist manchen Leuten, auch Journalisten, zu wenig klar, dass der Bundespräsident mit absoluter Mehrheit des Volkes gewählt werden muss, sonst wäre er kein Bundespräsident. Wenn er oder sie gewählt wird, wird man die Positionen in wichtigen Fragen kennenlernen. Eine wichtige Frage ist der Zusammenhalt der Europäischen Union. Ich mache mir große Sorgen darüber, dass die Europäische Union in der größten Krise seit ihrer Geburt steckt, dass die Sprengkräfte zunehmen, dass die Zentrifugalkräfte stärker werden. Ich würde es für den größtmöglichen politischen Fehler halten, dieses Auseinanderdriften der EU auch noch zu befördern. STANDARD: Und das ist ein Grund, Strache als Kanzler zu verhindern? Van der Bellen: Die FPÖ, so wie sie sich derzeit darstellt, fährt auf der Linie, die Union sei schädlich und überflüssig, also zurück zu den Zwergstaaten. In dieser Situation wird sich jeder Bundespräsident, der an die Notwendigkeit einer europäischen Einheit glaubt, sehr schwertun, einen Kanzler anzugeloben, der genau das Gegenteil vertritt. Das möchte ich auch Herrn Khol in Erinnerung rufen. STANDARD: Ist es nicht undemokratisch, den Kandidaten einer Partei, die stärkste Kraft ist, nicht anzugeloben? Das stünde doch dem Wählerwillen entgegen. Van der Bellen: Auch der Bundespräsident ist demokratisch gewählt, mit einer absoluten Mehrheit des Volkes. Wir hätten dann eine schwierige Situation, das leugne ich nicht, das müsste man verfassungspolitisch nach allen Richtungen ausloten. Aber eine Automatik, dass der Chef der relativ stärksten Partei den Kanzler stellt, die sehe ich nicht. STANDARD: Derzeit wird intensiv über Obergrenzen für die Aufnahme von Flüchtlingen diskutiert. Was ist Ihre Position? Ist diese Diskussion legitim? Voriges Jahr gab es 90.000 Asylwerber, heuer sollen es noch einmal mehr als 100.000 werden. Was ist Ihre Meinung zu Obergrenzen? Van der Bellen: Die Diskussion als solche ist legitim. Aber ich möchte schon in Erinnerung rufen, dass die Genfer Flüchtlingskonvention Gesetzesrang hat und die Europäische Menschenrechtskonvention Verfassungsrang. Asyl ist ein Recht. Es ist juristisch daher überhaupt nicht klar, was diese Diskussion über Obergrenzen bedeuten soll. Andererseits sind wir uns natürlich alle bewusst, dass es bei der Unterbringung Grenzen geben kann. Nur weiß niemand, wo diese sind. Solange sich die Situation im Nahen Osten, vor allem der Krieg in Syrien, nicht ändert, wird dieser Druck bleiben. Also ist es sinnvoll, mit der Türkei zu reden, wie das die EU derzeit macht. Aber solange die Kriegssituation nicht beendet ist, werden Menschen fliehen. Menschen werden versuchen, aus den Lagern im Libanon und in Jordanien herauszukommen. Wenn die dort schon drei, vier Jahre stecken: Was ist mit den Kindern? Die können nicht in die Schule gehen, erhalten keine Ausbildung. Bei allem Respekt vor den Sorgen der Menschen, wir werden in der Union nach Wegen suchen müssen, das Schlimmste zu verhindern, dass diese Menschen sterben, verhungern, im Meer ertrinken. STANDARD: Es ist aber nicht gesagt, dass Österreich diese Flüchtlinge aufnehmen muss. Van der Bellen: Das ist wahr. Es ist extrem unbefriedigend, dass Schweden, Österreich und Deutschland die Hauptverantwortung für die Aufnahme tragen sollen. Das gilt insbesondere für die Haltung von Polen oder Ungarn, die selbst die Erfahrung hatten, dass Menschen aus ihren Ländern geflüchtet sind und Aufnahme gefunden haben. Diese Länder verhalten sich nicht konstruktiv. STANDARD: Heftige Kritik an Ihrer Kandidatur kommt ausgerechnet aus den eigenen Reihen. Die Jungen Grünen kritisieren die undemokratische Vorgangsweise, Ihr professorales Image und die neoliberalen wirtschaftspolitischen Standpunkte. Es kommt offenbar auch in der eigenen Partei schlecht an, dass Sie für Studiengebühren eingetreten sind und für die grüne Zustimmung zur Bankenrettung und zum Eurorettungsfonds ESM verantwortlich waren. Van der Bellen: Es wären nicht die Jungen Grünen, wenn sie nicht überall, wo es geht, Widerstand leisten würden. Das habe ich ja schon selber zur Genüge erlebt. Wo denn meine Positionen neoliberal sein sollen, das würde ich gerne näher mit ihnen diskutieren. Ich finde, die Vorgangsweise meiner Kandidatur war richtig. Es macht schon einen symbolischen Unterschied, wenn man erklärt, jawohl, ich stelle mich als Kandidat zur Verfügung, und ich freue mich über jede Unterstützung, ob sie jetzt aus der Zivilgesellschaft oder aus meiner Partei, den Grünen, kommt, oder ob man sich von einem Parteigremium als Parteikandidat nominieren lässt. Das ist ein feiner, aber für mich wichtiger Unterschied, dass ich als Person kandidiere. Ich freue mich über die Unterstützung der Grünen, die wird auch notwendig sein. STANDARD: Es heißt, Sie sind ein pseudounabhängiger Kandidat. Ihre Kampagne wird von den Grünen finanziert, Ihre Mitarbeiter sind Mitarbeiter der Grünen. Van der Bellen: Zu einem Teil. Lothar Lockl, der Leiter meiner Wahlbewegung, ist selbstständiger Unternehmer. Und es gilt für alle, dass sie eine Organisation im Hintergrund brauchen, die einen Wahlkampf organisiert. Da mache ich mir nichts vor, da mache ich auch Ihnen nichts vor. STANDARD: Selbst bei den Grünen heißt es, Sie wären der perfekte Kandidat, wenn Sie eine Frau wären. Gibt es auch weibliche Seiten an Ihnen, die Sie im Wahlkampf einbringen können? Van der Bellen: Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Frage umgehen soll. Eine Kollegin von Ihnen hat gesagt, der Text meines Videos habe eine weibliche Seite. STANDARD: ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hat Andreas Khol bei der Präsentation mit Mick Jagger verglichen. Welcher Vergleich würde Ihnen schmeicheln? Bob Dylan oder vielleicht doch Joan Baez? Van der Bellen: Musikalisch gesehen habe ich die Rolling Stones den beiden, die Sie genannt haben, immer vorgezogen. STANDARD: Also müssen Sie sich musikalisch doch mit Andreas Khol messen. Van der Bellen: Das ist ein Pech. Aber einer meiner Lieblingsmusiker ist Ornette Coleman. STANDARD: Ein Free Jazzer, Saxofonist. Der ist eher anspruchsvoll. Van der Bellen: Das schon, man muss sich gewöhnen. STANDARD: Sollten Sie es in die Hofburg schaffen, müssen dort mehr Aschenbecher aufgestellt werden? Rauchen geht noch gut? Van der Bellen: Man kann sein Leben schon umstellen, aber nicht total. Also ich werde mich mäßigen. Aber ich habe eine Hypothese über die Laster, die man hat: Wenn man das eine Laster aufgibt, welches andere nimmt man dann? (Michael Völker, 13.1.2016)
1Inland
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Premier Shinzo Abe soll laut Medien am Freitag Erklärung abgeben. Tokio – Japans rechtskonservativer Regierungschef Shinzo Abe will in einer mit Spannung erwarteten Erklärung zum 70. Jahrestag des Kriegsendes offensichtlich das Wort Entschuldigung aussprechen. Das berichtete unter anderem die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise. Kritiker haben vor einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zu Japans früheren Opferländern China und Südkorea gewarnt, sollte Abe auf Schlüsselbegriffe wie Entschuldigung und Aggression verzichten. Abe ist im In- und Ausland vorgeworfen worden, Japans kriegerische Vergangenheit weißwaschen zu wollen. Abe will laut Medienberichten seine Erklärung an diesem Freitag abgeben, einen Tag vor dem 70. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg. Ächtung Darin dürfte er auch von Aggression sprechen, hieß es weiter. Allerdings erwäge Abe, dies nicht auf Japans Verhalten vor und während des Zweiten Weltkriegs zu beschränken, sondern sich generell auf die Ächtung von Aggressionen gegen andere Länder zu beziehen. Abe hat erklärt, grundsätzlich an einer Erklärung seines sozialistischen Vorgängers Tomiichi Murayama festhalten zu wollen. Dieser hatte sich 1995 für das von Japan während des Krieges verursachte Leiden ausdrücklich entschuldigt. China und Südkorea erwarten von Abe, dass er sich dem anschließt.
2International
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Auf Anhieb eine Million Follower im Kurznachrichtendienst Weibo. Der britische Star-Wissenschaftler Stephen Hawking hat ein neues Universum erobert – nämlich jenes der strikt zensierten sozialen Netzwerke in der Volksrepublik China. Der Astrophysiker platzierte am Dienstag seine erste Nachricht im chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo. Binnen Stunden durchbrach die Zahl seiner neuen Follower die Millionenmarke. Zum Vergleich: Apple-Boss Tim Cook, der sich seit gut einem Jahr auf Weibo bewegt, hat dort nur 820.000 Abonnenten. In seinem ersten Post schmeichelte Hawking den Chinesen: Bei meinen Reisen habe ich Ihre faszinierende Geschichte und Kultur nur oberflächlich streifen können. Er kündigte an, seinen chinesischen Followern künftig mehr über sich und seine Arbeit zu erzählen und viel von ihnen wissen zu wollen. In China wird wissenschaftlichen und intellektuellen Spitzenleistungen traditionell viel Ehrerbietung zuteil. In den ersten Kommentaren zu Hawkings Post schien große Bewunderung durch. Ein Kommentator mahnte seine Landsleute: Bitte bemüht euch um anspruchsvolle Kommentare, weil jeder Satz hier das Image Chinas beeinflussen wird. Weibo ist die chinesische Variante des Kurznachrichtendiensts Twitter. Twitter wird in der Volksrepublik wie andere internationale soziale Netzwerke auch blockiert. Das kommunistische Land übt strenge Internetzensur aus.
6Web
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Maximilian Hofmann und Jelic trafen für die Hütteldorfer, die mit fünf Siegen aus sechs Spielen in der EL-Gruppenphase vor den favorisierten Spaniern blieben. Wien – Da es keine bedeutungslosen Fußballspiele geben soll und darf, hat Rapids Trainer Zoran Barisic das abschließende Match der Gruppenphase als sehr wichtig eingestuft. Obwohl der Aufstieg längst fixiert war. Einem lieblosen Schaulaufen gegen Dinamo Minsk wurde eine Absage erteilt, die 34.800 Fans sind am Donnerstagabend nicht ins Happel-Stadion gekommen, um sich zu fadisieren. Die Verletztenliste war und ist umfangreich, Keeper Jan Novota (hat seinen Vertrag bis 2018 verlängert), Christopher Dibon, Louis Schaub und Philipp Schobesberger konnte nicht eingesetzt werden. Aber Rapids Kader ist relativ breit aufgestellt und Minsk zählt nicht zu den Allergrößten des Sports. Als Mittelstürmer wurde Mate Jelic aufgeboten, er wechselt sich mit Philipp Prosenik ab, beiden ist gemein, dass sie nicht in Serie treffen. Rapid begann forsch, die Weißrussen lauerten auf Konter. 20. Minute: Begunov legt Thanos Petsos im Strafraum, Kapitän Steffen Hofmann bekam die Gelegenheit, sein 70. Europacupmatch gebührlich zu feiern. Allerdings schoss er den Strafstoß weder scharf noch platziert, Goalie Gutor wehrte ab. Der 35-jährige Hofmann hätte mehr erwartet und verdient. Gutor hat bereits drei Elfer im Playoff gegen Red Bull Salzburg gehalten, das war dem Rapidler Hofmann aber wurscht. 29. Minute: Der andere Hofmann, der 22-jährige Maximilian, macht es besser. Nach einem Corner von Florian Kainz gelangt der Ball zu Stephan Auer, dessen Abschlag fällt auf den Kopf von Hofmann, Gutor reagiert blendend, den Abpraller verwertet der Innenverteidiger zum 1:0. Dinamo war nicht von der Rolle, Korytko traf die Stange (42.). Nach der Pause blieb Rapid leicht dominant. 59. Minute: wunderbare Kombination, via Kainz und Mario Pavelic gelangt der Ball zu Jelic, der das 2:0 besorgt. Der Kroate trifft vielleicht nicht in Serie, aber er trifft. 64. Minute: El Monir verkürzt nach einem Solo durch halb Wien auf 1:2. Dinamo drängte, Rapid verteidigte, kämpfte. Und wurde sogar Gruppensieger, da Viktoria Pilsen gegen Villarreal ein 3:3 erreichte. Barisic sagte: Es ist phänomenal, Respekt. Es gilt noch das Ligaspiel am Sonntag bei Titelverteidiger Salzburg zu überstehen. Am Montag wird um 13 Uhr in Nyon das Sechzehntelfinale der Europa League gelost, das ist zumindest körperlich nicht anstrengend. Im Gegensatz zur Weihnachtsfeier, die dann am Abend in der Pyramide Vösendorf vermutlich spät endet. Rapid trifft als Gruppenerster auf einen Gruppenzweiten oder einen der vier schlechteren Absteiger aus der Champions League. Manchester United ist auszuschließen. Gekickt wird am 18. und 25. Februar 2016, zunächst auswärts, dann im Happel-Stadion. Rund acht Millionen Euro an Prämien wurden bisher verdient. (Christian Hackl, 10.12.2015) SK Rapid Wien – Dinamo Minsk 2:1 (1:0) Ernst-Happel-Stadion, 34.800 Zuschauer, SR Aghajew (AZE) Torfolge: 1:0 (29.) M. Hofmann2:0 (59.) Jelic 2:1 (64.) El-Monir Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Auer – Petsos, Schwab – Alar (80. Stangl), S. Hofmann (65. Grahovac), F. Kainz – Jelic (72. Prosenik) Dinamo Minsk: Gutor – Begunow, Politewitsch, Bangura, Witus – Korytko (85. Bulyga), Korzun, Premudrow (61. Woronkow), Adamovic (64. El Monir) – Udoji, Beciraj Gelbe Karten: Auer bzw. keine Die möglichen Rapid-Gegner im Sechzehntelfinale im Überblick: FC Sevilla ValenciaGalatasaray IstanbulSchachtar DonezkFenerbahce IstanbulFC SionBorussia DortmundMidtjyllandOlympique MarseilleSt. EtienneSporting LissabonFiorentinaAnderlechtSparta PragFC Augsburg
5Sport
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Vizekanzler Gabriel will Konkurrenzkampf um Kanzlerkandidatur, doch rote Granden winken ab. Ein bisschen neidisch blicken die deutschen Sozialdemokraten dieser Tage gen Österreich. Das Land hat einen neuen Kanzler, und der ist Sozialdemokrat. Bei den deutschen Genossen löst das Thema hingegen gequälte Schnappatmung aus. Noch heute erinnern sich viele in der SPD mit Schaudern an die Kanzlerkandidatur 2013. Da gab es lange eine Troika aus Parteichef Sigmar Gabriel, Ex-Finanzminister Peer Steinbrück und dem damaligen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Und dann plötzlich, getrieben von den Medien und überhastet, war Steinbrück viel früher Kandidat als eigentlich vorgesehen. Das Ergebnis ist bekannt: Bei der Wahl verlor die SPD krachend gegen die Union und Angela Merkel. Eine der Lehren daraus sollte sein: Das mit der Kandidatur machen wir beim nächsten Mal besser. Doch jetzt, mehr als ein Jahr vor der Bundestagswahl 2017, quält sich die SPD schon wieder mit dieser K-Frage. Und es läuft erneut nicht optimal. Im dieswöchigen Spiegel hat Gabriel wieder einmal eine seiner berühmten Überlegungen angestellt und erklärt, er als Parteichef müsse nicht automatisch gegen Merkel ins Rennen gehen. Es wäre vielmehr hervorragend, wenn es im nächsten Jahr zwei oder drei Leute aus der Führungsspitze der SPD gäbe, die sagen: Ich traue mir das zu. Allerdings: Dort haben sie gleich die Köpfe eingezogen. Wir machen uns nicht gegenseitig die Posten streitig, erklärte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, dessen Name immer wieder im Spiel ist, wenn es um die Frage geht, ob die SPD eventuell einen neuen Chef braucht. Scholz spielte den Ball auch gleich zu Gabriel zurück: Der SPD-Vorsitzende ist der natürliche Kanzlerkandidat. Dies zu versichern, beeilte sich auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der schon 2009 als Herausforderer von Merkel gescheitert war. Er hat den Zugriff auf die Kanzlerkandidatur, sagte er über Gabriel. Und dass er selber sich auf die Außenpolitik konzentrieren wolle. Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, betont immer wieder, sie stehe nicht zur Verfügung, sondern werde im Land bleiben. Dass die Lust auf eine Bewerbung nicht so groß ist, sieht auch Gabriel selber ein: Solange wir in Umfragen bei 20 Prozent liegen, ist es schwierig, den Kanzler zu stellen, sagt er und wird für seine Kandidaten suche von Unionsfraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer verhöhnt: Die SPD ist gerade voll in der Wahlkampfvorbereitung: Jeden Tag lehnt eine(r) die Spitzenkandidatur ab.
2International
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Franziskus fordert Abkehr von Ideologiehörigkeit und warnt vor einem "Weltkrieg in Etappen". Havanna/Puebla – Vor zehntausenden Gläubigen hat Papst Franziskus in Havanna am Sonntag den Dienst am Nächsten in den Mittelpunkt seiner Messe gestellt. Wer nicht lebt, um den Nächsten zu dienen, vergeudet sein Leben, sagte er in einer kurzen, aber einprägsamen Predigt, die er mit dem Rangstreit der Jünger im Matthäusevangelium begonnen hatte. In einer Anspielung auf die kämpferische Verteidigung des Sozialismus, die Kubas Staatschef Raúl Castro am Vortag bei Franziskus’ Ankunft unternommen hatte, warnte der Papst vor der Verherrlichung von Ideologien und Machtgelüsten. Man dient Menschen, nicht Ideologien, schrieb er den seit 56 Jahren auf Kuba regierenden Castro-Brüdern ins Stammbuch. Wie auch schon bei seiner Ankunft am Vortag wirkte der 79-Jährige dabei etwas matt und ermüdet. Der Papst kritisierte auch die Korruption – ein in Lateinamerika weitverbreitetes Übel. Es gebe viele, die mehr sich selbst dienten als den Nächsten, warnte er. In vorderer Reihe saßen Raúl Castro sowie rund 3500 Würdenträger, darunter der brasilianische Befreiungstheologe Frei Betto und die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, eine enge Verbündete der Castros. Nicht zur Messe kam die Tochter des argentinisch-kubanischen Befreiungskämpfers Ernesto Che Guevara – trotz eines entsprechenden Aufrufs der kommunistischen Partei. Das sei heuchlerisch, sagte die Ärztin der Nachrichtenagentur AFP. Seit den frühen Morgenstunden hatten sich Zehntausende auf dem Platz eingefunden, darunter auch Dissidenten wie die Bloggerin Yoani Sánchez, die live twitterte. Nach Berichten der US-Nachrichtensender NBC und Univision nahm der kubanische Sicherheitsdienst aber auch drei Demonstranten fest, die in weißen T-Shirts auf dem Platz vor der Messe Flugblätter verteilten. Im Gegensatz zum Besuch von Johannes Paul II., der als erster Papst 1998 Kuba besucht hatte, hielt sich die Begeisterung der Anwesenden jedoch in Grenzen; kein spontaner Beifall, keine Sprechchöre brandeten auf. Auf der Fahrt zum Gottesdienst säumten Tausende mit den Flaggen Kubas und des Vatikans den Weg des offenen Papamobils, aus dem Franziskus den Gläubigen zuwinkte. Am Nachmittag traf er sich mit Staatschef Raúl Castro zu einem privaten Gedankenaustausch treffen; auch dessen bettlägerigem Bruder Fidel besuchte er für ein Gespräch. Anschließend war ein Gedankenaustausch mit kubanischen Jugendlichen geplant, bevor der Papst dann am Montag nach Holguín weiterreisen wollte. Bei seiner Ankunft am Samstag hatte der Papst einen eindringlichen Friedensappell formuliert und vor einem Dritten Weltkrieg in Etappen gewarnt. Außerdem hatte er Kuba und die USA zu einer Fortsetzung ihrer Annäherung aufgefordert, bei der der Vatikan als Vermittler eine Schlüsselrolle gespielt hatte. Von Kuba aus wird der Papst in die USA weiterfliegen, wo er unter anderem vor dem US-Kongress und der UN-Vollversammlung sprechen wird.
2International
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Frankreichs Staatschef sieht sich nach leichtem Aufschwung im Aufwind. Die Wahlentscheidung fällt am 7. Mai 2017. So viel ist bekannt: François Hollande will es noch einmal wissen – bloß wollen die Franzosen nichts mehr von ihm wissen. Laut Umfragen sind mehr als 80 Prozent gegen eine Wiederkandidatur des 61-jährigen Sozialisten. Nun steht der Termin fest, an dem sich die Zukunft des Landes entscheiden wird: Das Innenministerium hat festgelegt, dass die Schlussrunde der Präsidentschaftswahl am 7. Mai 2017 stattfinden wird. Der konservative Abgeordnete Hervé Mariton twitterte freundlicherweise: Sogar eine Ziege würde François Hollande 2017 schlagen. Links klingt es ähnlich: François Hollande wird nur ein Mandat absolvieren, prophezeit der Soziologe Michel Wieviorka. Er wird wie Ludwig XV. enden, der nachts und heimlich begraben wurde, weil er das Volk dermaßen gegen sich aufgebracht hatte. Auch Starökonom Thomas Piketty, Autor von Das Kapital im 21. Jahrhundert, wirft ihm vor, er neutralisiere mit seiner Sparpolitik seine eigenen Anstrengungen, die Konjunktur wieder anzuwerfen. Und als Hollande vom Front National die Idee übernehmen wollte, Terroristen die Staatsbürgerschaft abzuerkennen, urteilte Piketty hart: Zur Inkompetenz kommt auch noch die Schmach. Der Präsident, der es allen recht machen will, bringt alle gegen sich auf. Aber Hollande wäre nicht Hollande – das heißt, ein unverbesserlicher Optimist –, wenn er darin nicht etwas Positives sähe. Seine Spindoktoren im Elysée erklären, die diversen sozialistischen Umfragefavoriten seien nicht breit genug verankert: Premier Manuel Valls und Wirtschaftsminister Emmanuel Macron seien für die Partei zu rechts, die Ex-Minister Arnaud Montebourg und Benoît Hamon für die Mittewähler zu links. Nur einer vermöge Wähler von weit links bis ins Zentrum hinter sich zu scharen: der Gleiche, der schon 2012 gewonnen habe. Mit dem Präsidentenbonus in die Stichwahl und dort siegreich gegen Marine Le Pen? Dieses Szenario überzeugt parteiungebundene Kritiker wie Piketty und Wieviorka kaum. Sie verlangen deshalb mit Nachdruck eine Vorwahl der Linken. Und zwar ohne Hollande. Auch Sozialistenchef Jean-Christophe Cambadélis, der dem Präsidenten nahesteht, kann sich der Forderung nach einem linken Einheitskandidaten nicht widersetzen. Aber er schweigt zur entscheidenden Frage, ob sich der Präsident der Vorwahl unterziehen müsste. Erniedrigend wäre für den französischen Staatschef allein schon der Umstand, gegen ein Dutzend anderer Kandidaten antreten zu müssen. Der hohe Präsident der Republik in den Untiefen der Parteipolitik – undenkbar! Und doch muss Hollande im Hintergrund verzweifelt um seinen Platz in der Rangordnung feilschen. Er sei nicht grundsätzlich gegen eine Vorwahl, lavieren seine Berater. Die Bedingung sei aber, dass der Staatschef neben den Kandidaten der Grünen oder Kommunisten der einzige Vertreter der Sozialistischen Partei sein müsse. Seit einigen Tagen spürt Hollande den Frühling. Die Wirtschaft wächst etwas schneller als erwartet, die Zahl der Arbeits losen sinkt seit einem Monat. In den Pariser Medien taucht die Frage auf: Ist Frankreich vielleicht tatsächlich über dem Berg? Staatschef Hollande legt in den Umfragen bereits ganz leicht zu. Der unpopulärste Präsident der Fünften Republik sei wie euphorisiert, vermelden Insider. Als wäre er schon im Wahlkampf, verteilt er Geschenke an einzelne Bevölkerungsgruppen: Für Landwirte, junge Arbeitslose, Beamte und Lehrer stellte er in den letzten Wochen insgesamt 2,4 Milliarden Euro bereit. Kein Entscheid, kein Auftritt, der nicht die Königswahl von 2017 im Visier hätte. Eine Mai-Tagung zum Thema Die Linke und die Macht verwandelte Hollande in eine einzige Wahlveranstaltung in eigener Sache. Hollandes Kampf gegen seinen Ruf, gegen die bösen Auguren, die Miesmacher, ist gestartet. Es ist ein einsamer Kampf des ewig Unterschätzten, der beweisen will, dass er es nicht von ungefähr bis an die Staatsspitze gebracht hat. Der beweisen will, dass er nicht auf verlorenem Posten steht. Das ist Shakespeare-Stoff, die Reconquista des Monarchen, des Obersten im Land, der zuunterst gelandet ist, aber nie aufgehört hat, an sich zu glauben. François Hollande ist der Mann, der seine Chance noch packen will. Selbst dann, wenn er ganz offensichtlich keine mehr hat.
2International
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