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Ein Polizeieinsatz gegen einen Kastanienröster hat die Griechen aufgebracht. Die Vorgangsweise der Regierung erntet viel Kritik. Verraucht ist die Geschichte noch keineswegs. Giorgos Dimou, der Maronibrater aus Thessaloniki, hat am Tag nach seiner Verurteilung wieder sein Wagerl trotzig in eine der Einkaufsstraßen von Thessaloniki gezogen, die griechische Fahne am Metallkasten und ein paar Kilo Kastanien auf der Ofenplatte. Passanten fotografieren ihn mit dem Handy, man spricht ihm aufmunternd zu, eine Aktivistengruppe verteilt Flugblätter mit einem Solidaritätsaufruf für den 62-jährigen Straßenverkäufer in der Militärjacke. Sechs Monate Gefängnis auf Bewährung hat der Maronibrater abbekommen und noch einmal 10.000 Euro Strafe zu seinem Schuldenberg, den er bei Finanzamt und Sozialversicherung über die Jahre angehäuft hat – knapp 150.000 Euro. Sieben Polizisten haben ihn Mitte des Monats in einer Kommandoaktion in flagranti beim Maronibraten ohne Lizenz gestellt. Es ist eine griechische Geschichte über Unrecht, den kleinen Mann und die ganz normalen Tricksereien mit dem Staat. Doch dieses Mal regiert die Linke in Athen und in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes, ein anerkannter Reformer: Yannis Boutaris, der Winzermillionär und linksliberale Philanthrop. Die Maronibrateraffäre hat viele Griechen aufgebracht Mit zweierlei Maß misst der Staat, heißt es. Die großen Steuerhinterzieher und Schmiergeldzahler lässt er laufen, die Kleinen aber hängt man. Leute wie Giorgos Dimou eben. Da haben wir also die Erklärung für unser 400-Milliarden-Euro-Loch, spottete ein Twitterschreiber über die staatliche Exekution an dem Kastanienröster. Drei enorme Rettungskredite hat Griechenland wegen seiner Staatsverschuldung aufnehmen müssen. Den vorerst letzten in diesem Sommer nach einer monatelangen Politoperette, bei der das linksgerichtete Kleinparteienbündnis Syriza, ganz neu an der Macht, erst die Befreiung des griechischen Volks von den Gläubigern verkündete, die Eurofinanzminister mit halbfertigen Papieren zur Weißglut brachte und dann doch in die Knie ging. Jetzt herrscht ein Gefühl der Erschöpfung. Zwei Parlamentswahlen und ein Volksentscheid in einem einzigen Jahr haben auch nur wieder ein Sparprogramm gebracht. In der letzten Kabinettsitzung vor den Feiertagen schwor Alexis Tsipras Prinzipientreue und Unnachgiebigkeit. Eine Kürzung der Hauptpensionen werde es mit ihm nicht geben, sagte er seinen Ministern. Das muss es auch nicht: Die Gläubiger, allen voran der Internationale Währungsfonds, wollen am System der Zusatzpensionen streichen, das der Staat bisher mitfinanziert, weil die Kassen schon lange kein Geld mehr haben. Mitte Jänner will die Regierung ihren Plan für eine Pensionsreform ins Parlament bringen. Es gilt als das politisch riskanteste Unternehmen für die Koalition, die nur noch drei Stimmen Mehrheit hat. Es geht um soziale Gerechtigkeit und vorderhand um Leute wie den Maronibrater Dimou. Der hat erst mit einem Ordner, dann mit Esskastanien auf die Beamten geworfen, sagte ein Polizist in der Verhandlung aus. Die Anzeige gegen den Röster kam von einem anderen Verkäufer, berichteten griechische Medien. So viel zur Solidarität im Volk. Dimou hatte schon seit 2007 keine Lizenz mehr für sein Geschäft. Ganz stimmt die Sache mit den Großen und den Kleinen in Griechenland auch nicht mehr. Allein in diesen Tagen hat die Justiz zwei Korruptionsaffären aufgerollt. Bei der einen geht es um das Außenamt, das Anfang 2000 unter angeblich fragwürdigen Umständen 900.000 Euro an eine NGO weiterreichte. In einer anderen Gerichtssache kommt ein 600 Millionen Euro schwerer Rüstungsdeal zur Verhandlung. Und Hervé Falciani, der Aufdecker der HSBC-Bank, gab der Regierung soeben eine Schwarzkontenliste. In Thessaloniki bat Bürgermeister Boutaris derweil den Maronibrater zu sich. Vielleicht findet sich doch noch eine neue Lizenz zum Rösten.
7Wirtschaft
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Acht Platinen mit Grafikkernen trainieren Neuronennetzwerke – Konzerne im Wettlauf um Spezialisten. Erst vor wenigen Wochen hat Online-Riese Google seine Deep Learning-Engine Tensor Flow zu Open Source erklärt und große Teile dementsprechend als Quellcode zur Verfügung gestellt. Nuin folgt ein anderer bedeutender Internetkonzern nach: Facebook. Dort hat man unter dem Namen Big Sur einen eigenen Rechner entwickelt, der besonders effizient darin sein soll, digitale neuronale Netzwerke zu trainieren. Auch dieser wird nun Open Source. Insgesamt acht Grafikplatinen stecken im Gehäuse der von Außen unscheinbaren Maschine, deren Energieverbrauch bei lediglich 300 Watt liegt. Allerdings nicht weil Facebook damit besonders anspruchsvolle Grafikanwendungen betreiben möchte, sondern weil Grafikprozessoren für Deep Learning-Aufgaben viel besser geeignet sind, als herkömmliche Prozessoren. Letztere kommen ergänzend aber ebenso zum Einsatz. Hergestellt hat Facebook Big Sur gemeinsam mit dem taiwanischen Fertiger Quanta und den GPU-Experten von Nvidia. 18 Monate dauerte die Entwicklung, und sie hat sich ausgezahlt. Laut Facebook ist der Deep-Learning-Rechner doppelt so flott wie das zuvor verwendete System – kann also in der gleichen Zeit zweimal so viele neurale Netzwerke trainieren oder Netzwerke, die doppelt so groß sind. Facebook kann seine künstliche Intelligenz auf diesem Wege in höherem Tempo weiterentwickeln. Zum Einsatz kommt die Technologie etwa bei M, dem digitalen Assistenten, der sich aktuell noch in der Testphase befindet, sowie bei Mechanismen wie der Gesichtserkennung auf Fotos, die Nutzer beim sozialen Netzwerk einstellen. Je mehr Daten man einspeist, desto intelligenter wird der Algorithmus, der etwa durch zahlreiche Bilder von Hunden lernen kann, Hunde verschiedener Rassen auf Fotos korrekt zu erkennen. Dass man nun das Design von Big Sur offenlegt, geschieht allerdings nicht aus reiner Großzügigkeit, erklärt Wired. Deep Learning ist ein relativ junges Betätigungsfeld, die Anzahl der Experten in dem Bereich ist überschaubar, die Konkurrenz beim Rekrutieren selbiger entsprechend groß. Mit diesem Schritt zeigt man einerseits das eigene Bemühen und erwirbt Anerkennung in der Community. Gleichzeitig beschleunigt man die Entwicklung, in dem künftig viel mehr Fachleute Zugang haben und ihre Expertise einbringen. Zudem besteht die Chance, dass auch andere Unternehmen solche Rechner betreiben wollen, was durch ein höheres Produktionsvolumen den Fertigungspreis drücken kann. Das wiederum kann das System für mehr Firmen attraktiver machen, wodurch mehr Erkenntnisse in die Forschung an künstlicher Intelligenz einfließen können und die Entwicklung insgesamt profitiert, sowohl im Hardware- als auch im Softwarebereich. Dass Facebook seine Geheimnisse teilt, ist also auch ein Schritt, um mit Google und Co Schritt zu halten.
6Web
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Print, Online und TV sollen effizienter zusammenarbeiten – Bis zu 50 Posten fallen weg. Berlin – WeltN24-Chefredakteur Stefan Aust hat für die Redaktionen weitreichende Reformpläne. Vor allem sollen Print, Online und TV effizienter zusammenarbeiten. Aust stellte sein neues Konzept am Mittwoch der Redaktion vor, wie eine Sprecherin des Verlags bestätigte. Ein zentrales Ziel ist demnach, Kapazitäten zu bündeln und das Ineinandergreifen der verschiedenen Mediengattungen zu verbessern. Es gehe darum, voneinander zu profitieren, statt miteinander zu konkurrieren, sagte Aust dem Mediendienst Meedia.de. Mit den Reformplänen verbunden ist der Wegfall von bis zu 50 Stellen, bestätigte die Sprecherin. Betriebsbedingte Kündigungen sollen jedoch möglichst vermieden werden. Zu WeltN24 gehören sowohl die Zeitungsredaktionen von Welt und Welt am Sonntag, die Onliner sowie der Nachrichtensender N24. Der frühere Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust ist seit acht Wochen neuer Chefredakteur von WeltN24.
0Etat
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Aktivisten: Bereits mehr als 2.100 Tote durch russische Angriffe. New York – Der UN-Sicherheitsrat hat eine Resolution zu humanitären Hilfslieferungen in das Bürgerkriegsland Syrien erneuert. Die 15 Mitglieder des Gremiums, darunter auch Russland, stimmten dem Text am Dienstag in New York geschlossen zu. Dieser sieht wie bereits vorherige Resolutionen Hilfslieferungen auch ohne das Einverständnis der Regierung in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor. Seit dem vergangenen Jahr werden Hilfen aus der Türkei, aus Jordanien und aus dem Irak durch von syrischen Rebellen gehaltene Gebiete in das Land geschickt. Der Sicherheitsrat kritisierte in der Resolution vom Dienstag jedoch, dass die Maßnahmen nicht zu den gewünschten Erfolgen führten. Etwa 4,5 Millionen Menschen lebten nach wie vor in schwer erreichbaren Regionen des Landes. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Dienstag mit, dass durch russische Angriffe inzwischen 2.132 Menschen getötet worden seien. Demnach handelte es sich um 598 IS-Kämpfer, 824 Kämpfer der mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front und 710 Zivilisten, darunter 161 Kinder und 104 Frauen. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf Aktivisten vor Ort, ihre Angaben sind unabhängig kaum überprüfbar. Russland unterstützt nach eigenen Angaben die Truppen von Staatschef Bashar al-Assad im Kampf gegen Jihadisten. Die US-geführte Allianz wirft Moskau allerdings vor, zur Stabilisierung von Assads Regierung auch mit dem Westen verbündete gemäßigte Rebellen zu bekämpfen. Russland weist dies zurück. Laut der Beobachtungsstelle wurden allein am Dienstag bei verschiedenen Angriffen und Kämpfen im Land fast 50 Menschen getötet. Allein 23 Menschen, darunter neun Kinder, starben demnach bei einem IS-Angriff auf eine Schule in der östlichen Stadt Deir Essor. Insgesamt wurden im syrischen Bürgerkrieg bereits mehr als 250.000 Menschen getötet.
2International
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Fälscher werden bei Nachahmungen von Markenprodukten immer schneller. Die meisten Fälschungen kommen aus China. Frankfurt am Main – Produktfälschungen und Markenpiraterie verursachen Milliardenschäden bei deutschen Unternehmen. Die Unternehmensberatung EY schätzt die Einbußen, die der deutschen Wirtschaft durch Umsatzverluste, Imageschäden und Aufwendung für die Fälschungsbekämpfung entstehen, in einer am Sonntag veröffentlichten Studie auf rund 56 Milliarden Euro jährlich. Dennoch sei der Kauf von Plagiaten für viele Verbraucher nach wie vor ein Kavaliersdelikt, heißt es in der Untersuchung. Die Marke Made in Germany genießt weltweit Vertrauen und Anerkennung. Umso mehr kann sie durch Plagiate Schaden nehmen, warnte EY-Partner Stefan Heißner. Schaden entstehe nicht nur durch den entgangenen Umsatz, sondern auch durch den Reputationsverlust, wenn eine Marke durch minderwertige Plagiate beschädigt werde. Gefälscht wird fast alles: Gebrauchsgüter wie Taschen, Schuhe oder Uhren, aber auch Maschinen, Medikamente, Autoteile oder sogar ganze Fahrzeuge. Der Studie zufolge werden die Fälscher immer schneller. Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen sehe sich bereits innerhalb des ersten Jahres nach Einführung eines neuen Produktes mit Nachahmungen konfrontiert, fast jedes zehnte Unternehmen sogar bereits innerhalb des ersten Monats. Der Löwenanteil der Produktfälschungen stammt nach Einschätzung der befragten Unternehmen aus China. Doch kämen Plagiate auch aus anderen Ländern Südostasiens und aus Osteuropa. Fälschungen aus Deutschland spielen dagegen der Studie zufolge eine untergeordnete Rolle. Besonders häufig schlagen Produkt- und Markenpiraten nach Angaben der befragten Unternehmen in der Automobilwirtschaft, im Maschinen- und Anlagenbau und bei Konsumgütern zu. Rund 48 Prozent der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau und 42 Prozent der Hersteller in der Konsumgüterindustrie hätten in den vergangenen zwei Jahre unter Verletzungen ihres geistigen Eigentums zu leiden gehabt. Hersteller von Fälschungen hätten keinen Ruf zu verlieren, heißt es in der Studie. Sie wollten schnell maximalen Gewinn erreichen, auch auf Kosten der Gesundheit ihrer Mitarbeiter und der Umwelt. Bei vielen Verbrauchern fehle es im Umgang mit Plagiatern dennoch an Unrechtsbewusstsein. Fast jeder zweite befragte Verbraucher räumte bei einer Umfrage von EY ein, er habe schon ein Plagiat erworben oder könne es sich zumindest vorstellen, ein nachgemachtes Produkt zu kaufen. Der überwiegende Teil der Fälschungen wird demnach von den Verbrauchern bewusst gekauft. Ausschlaggebend sei für die allermeisten der niedrigere Preis der Imitate. Für die Studie hatte EY (Ernst & Young) insgesamt 550 Unternehmen und 1.000 Verbraucher in Deutschland befragt.
7Wirtschaft
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Das transpazifische Freihandelsabkommen lässt in Washington die Wogen hochgehen. Es ist ein Paradebeispiel für das, was abgeklärte Zeitgenossen die transatlantische Asymmetrie nennen. Sosehr die angepeilte Freihandelszone zwischen den USA und der EU die Gefühle besorgter Europäer in Wallung bringt, so wenig interessieren sich die Amerikaner dafür. In den parlamentarischen Korridoren Washingtons ist TTIP, die Transatlantic Trade and Investment Partnership, zurzeit einfach kein Thema. In Miami trafen sich die Unterhändler beider Seiten diese Woche zu ihrer elften Gesprächsrunde, aber sie hätten genauso gut in einem Raumschiff tagen können. Keinerlei Medienecho, selbst in den großen amerikanischen Zeitungen praktisch keine Zeile darüber. Anders verhält es sich mit dem Pakt, den die Vereinigten Staaten mit elf Pazifikanrainern anpeilen – mit Japan, Malaysia, Vietnam, Australien, Neuseeland, Singapur und Brunei sowie Kanada, Mexiko, Peru und Chile. Nicht erst seit Anfang Oktober, seit der Trans-Pacific-Partnership-Vertrag (TPP) abstimmungsreif vorliegt, zählt er zu den beherrschenden Themen des Präsidentschaftswahlkampfs. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Der Ausgang der Kontroverse um TPP entscheidet darüber, wie schnell – und ob überhaupt – es bei TTIP vorangehen kann. TPP ist die erste wichtige multilaterale Handelsvereinbarung, die im Kongress zur Debatte steht, seit 1994 Nafta in Kraft trat, das Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko. Als Michael Froman, Barack Obamas Handelsbeauftragter, neulich im Thinktank Council on Foreign Relations für das Paragrafenwerk warb, sprach er vom vielleicht konkretesten Beweis für die Hinwendung zu Asien, eine Strategie, mit der Obama ins Oval Office zog. Von 18.000 Steuersenkungen für amerikanische Unternehmen sprach Froman, von 18.000 sinkenden oder ganz wegfallenden Zöllen – selbst beim Beef-Export nach Japan, auf dem Rindfleischmarkt eines Landes, der sich bis dato mit 38 Prozent Zoll abschottete und im Washingtoner Diskurs so etwas wie der Inbegriff der protektionistischen Festung ist. Kritische Pharmaindustrie Einspruch kommt zwar von den Pharmaherstellern, die gefordert hatten, bestimmte Arzneimittel für mindestens zwölf Jahre vor der Billigkonkurrenz von Generika schützen zu lassen, und sich nun mit einer fünfjährigen Frist begnügen müssen. Insgesamt aber scheint das amerikanische Business zufrieden zu sein. Umso ausgeprägter ist die Skepsis in der politischen Arena, sowohl auf der Linken als auch auf der Rechten. Prominente Demokraten, bestärkt von den Gewerkschaften, fürchten eine Wiederholung des Nafta-Effekts, ein Abwandern gut bezahlter Jobs. Er wolle nicht, dass Arbeiter in Amerika mit Arbeitern in Vietnam konkurrieren, die gerade mal 56 Cent Mindestlohn erhalten, sagt Bernie Sanders, der Senator aus Vermont. Hillary Clinton, einst für und heute gegen TPP, spricht missbilligend von Maßstäben, denen der Deal nicht gerecht werde, die man aber nicht aufgeben dürfe. Trump dagegen Bei den Republikanern ist es Donald Trump, der am lautesten gegen TPP wettert, nach seinen Worten ein miserables Geschäft, das er natürlich viel geschickter eingefädelt hätte. Jeb Bush, Marco Rubio und John Kasich, die Favoriten des Partei-Establishments, stimmen dem Deal dagegen zu, womit sie – was Seltenheitswert hat – eine Allianz mit dem Präsidenten eingehen. Schon um die Vollmacht zu bekommen, seine Experten ein Ergebnis aushandeln zu lassen, ohne dass der Kongress das Paket nachträglich aufschnüren könnte, musste sich Obama auf die Republikaner stützen – von den 46 Demokraten im Senat etwa bekam er gerade mal 13 Stimmen. Doch falls die populistische Trump-Welle nicht bald verebbt, werden womöglich auch die Etablierten in den Reihen der Konservativen kalte Füße bekommen. Dann wäre der Plan des Weißen Hauses, den Transpazifik-Deal 2016 durch den Kongress zu bringen, nur noch Makulatur. Und bevor TPP nicht unter Dach und Fach ist, dürfte TTIP in der Schwebe bleiben.
7Wirtschaft
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Prognose für das Wahljahr 2016: Großteil wird in TV gepumpt, eine Milliarde soll in digitale Kanäle fließen. Washington/Wien – Auch wenn Donald Trump mit seinen praktisch unbegrenzten Wahlwerbemitteln prahlt – die US-Werbe-Analysten Borrell Associates legen sich auf eine Zahl fest: 11,4 Milliarden Dollar, gut 10,3 Milliarden Euro also, werden 2016 in den USA in politische Werbung investiert werden. Das würde ein Wachstum um rund ein Fünftel gegenüber dem jüngsten Präsidentschaftswahljahr 2012 bedeuten. Die Präsidentschaftswahl im November 2016 ist nach der Analyse nur einer von 29.000 Wahlgängen in den USA – wiewohl die größte und werbestärkste. Rund die Hälfte der prognostizierten 11,4 Milliarden Werbedollar wird laut Borrell im Zusammenhang mit lokalen und regionalen Abstimmungen investiert. Unter den US-Bundesstaaten soll allein Kalifornien für 1,2 Wahlwerbemilliarden gut sein, Texas für 896 Millionen und Florida für 800 Millionen Dollar. Der größte Teil der 11,4 erwarteten Milliarden geht ins Fernsehen: 6,7 – der Wert kombiniert die großen TV-Networks wie CBS, ABC, NBC und Fox sowie Pay-Angebote von CNN bis HBO. Erstmals soll der Werbeaufwand in digitalen Medien mehr als eine Milliarde Dollar ausmachen. Unter den potenziellen Präsidentschaftskandidaten hat Hillary Clinton bisher am meisten herkömmliche Spenden eingesammelt. Stand Ende Juni: 47,5 Millionen Dollar. Republikaner Jeb Bush lag da bei 11,4 Millionen Spenden. Aber: politische Komitees – Super-PACs – steuerten zu Bushs Wahlkampfbudget mit 103,2 Millionen weit mehr bei. Über solche Super-PACs nahm Clinton bis dahin 20,3 Millionen ein. Donald Trump wies die Federal Election Commission Mitte 2015 praktisch keine Spenden aus, aber 1,8 Millionen Dollar Kredite – Anleihen bei seinem eigenen Kapital. Trump budgetiert bisher mit 1,9 Millionen Dollar – und hatte Ende Juni schon 1,4 Millionen ausgegeben.
0Etat
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Platzangebot und -nachfrage klaffen weit auseinander, NGOs plädieren für einen nationalen Aktionsplan Asyl. Wien – Während Wahlanalysten im ungelösten Flüchtlingsquartierstreit samt Zelteaufstellung eine Ursache für die FPÖ-Wahlerfolge in der Steiermark und im Burgenland sehen, spitzt sich die Unterbringungskrise weiter zu: Laut Rotem Kreuz und Innenministerium könnten allein im Juni in Österreich tausende Wohnplätze in festen Gebäuden für Flüchtlinge fehlen. Konkret würden im Juni voraussichtlich bis zu 4.000 zusätzliche Länderplätze zu wenig zur Verfügung stehen, sagte Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Roten Kreuzes, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der wichtigsten Flüchtlings-NGOs am Montag. Beim Krisengipfel im Innenministerium vergangenen Donnerstag hätten die Ländervertreter angekündigt, im Juni Quartiere mit 1.000 zusätzlichen Plätzen zu eröffnen. Gebraucht würden voraussichtlich jedoch 5.000 Plätze. Denn bei derzeit über 7.000 Asylanträgen monatlich müssten täglich rund 180 Menschen zusätzlich neu versorgt werden. Im Gesamtjahr 2015, so Kerschbaum, sei in Österreich mit rund 60.000 Asylanträgen zu rechnen. 2016 könnten es angesichts der tiefen Krise in Syrien durchaus an die 100.000 sein. Statt allwöchentlicher Asyl-Krisengipfel als Bettenbörsen mit Panikattacken brauche es daher ein geplantes, konzertiertes Vorgehen und eine Versachlichung der Diskussion, sagte Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter. Vorschlag der Flüchtlings-NGOs sei daher die Schaffung eines Nationalen Aktionsplans Asyl (Napas). In dessen Rahmen plädieren die NGOs für eine Flexibilisierung der Raumordnungs- und Widmungsbestimmungen. Dadurch könnte man in Asylantrags-Spitzenzeiten wie jetzt ohne Bürgermeister-Einspruchsrisiko statt Zelten Container aufstellen und Flüchtlinge in leere Gebäude einziehen lassen. Detto brauche es ein bundesweites Register für leerstehende Immobilien. Darüber hinaus appellierten die NGO-Vertreter an die Regierung, dringend für die Übernahme sämtlicher unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in die Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfen zu sorgen. Die Tagsätze für organisierte Quartiere müssten auf 25 Euro erhöht, die Integrationsmaßnahmen für anerkannte Flüchtlinge verstärkt werden. Im Innenministerium bestätigte am Montag ein Sprecher, dass man derzeit ganz konkret vor einer Fehlzahl von mehreren tausend Quartierplätzen in den Ländern stehe. Schon jetzt versorge der Bund rund 1.500 Flüchtlinge, die die Erstaufnahmephase hinter sich hätten und daher in ein Länderquartier übersiedeln sollten – unter ihnen rund 500 der 1.000 Unter-18-Jährigen, die im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ausharren müssen. Daher, so das Ministerium, sollten die Länder den Betrieb der geplanten Flüchtlingsunterbringung in den vom Verteidigungsministerium genannten vier Kasernen übernehmen. Aus den Ländern kam dazu ein sofortiges Nein. Das Innenministerium hat seine Prognose für das laufende Jahr jedenfalls weiter nach oben revidiert. Das Ressort erwartet 70.000 Asylanträge und damit so viele Flüchtlinge wie seit dem Sowjet-Einmarsch in der ČSSR nicht mehr. Bisher war man von 50.000 Anträgen ausgegangen. Wie das Ministerium gegenüber der APA bekanntgab, war Österreich im Mai mit Schweden bereits Zielland Nummer eins in Europa auf die Bevölkerungszahl gerechnet. In den ersten fünf Monaten 2015 sind bereits 20.620 Asylanträge eingetroffen.
4Panorama
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Direktorin des Ägyptischen Museums in Berlin: "Ich weiß gar nicht, wo man bei den vielen 'hättes' und 'wäres' anfangen soll". Kairo/Berlin – Die Direktorin des Ägyptischen Museums in Berlin, Friederike Seyfried, hat die Euphorie um eine mögliche Entdeckung des Grabes der Pharaonengattin Nofretete in Ägypten gebremst. Die Theorie des britischen Archäologen Nicholas Reeves, die weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat, sei zwar hochspannend, aber in Teilen noch spekulativ: Ich weiß gar nicht, wo man bei den vielen hättes und wäres anfangen soll. Reeves hatte mit einem Aufsatz über Linienstrukturen in zwei Wänden der 1922 entdeckten Grabkammer von Tutanchamun (um 1330 vor unserer Zeitrechnung) für Aufsehen gesorgt. Er glaubte in ihnen vermauerte Durchgänge zu erkennen. Dass es gerade das Grab von Nofretete sei, das sich hinter der Kammer verbergen soll, erklärt Reeves unter anderem mit der Verbindung zwischen ihr und Tutanchamun. Nofretete war dessen Stiefmutter und – in Reeves Theorie – gleichzeitig seine Vorgängerin als Pharaonin. Hohlräume hinter diesen Wänden hielten viele ihrer Kollegen und auch sie selbst für durchaus plausibel, sagte Seyfried. Doch nun müssten kürzlich gemachte Radarbilder erst einmal ausgewertet werden, um belastbare Informationen zu bekommen. Selbst wenn sich hinter der Wand der Grabkammer Tutanchamuns aber nur eine kleinere Kammer ohne Sarkophag verberge, wäre dies schon wirklich toll: Jede Entdeckung, die uns bei Tutanchamun weiterbringt, ist für uns als Wissenschafter von großer Bedeutung.
8Wissenschaft
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Nach 96:92-Heimsieg wandert die Serie nach Florida. Toronto – In der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA haben die Toronto Raptors am Donnerstag die Halbfinalserie der Eastern Conference gegen die Miami Heat ausgeglichen. Der 96:92-Heimsieg nach Verlängerung bedeutete das 1:1 in der best-of-seven-Serie. Erfolgreichster Werfer der Gastgeber war Flügelspieler DeMarre Carroll mit 21 Punkten. Im letzten Viertel musste Toronto einen Rückstand von sieben Punkten aufholen, ehe die Kanadier in der Verlängerung das bessere Ende für sich hatten. Es war hässlich. Wir wussten, dass es ein Kampf werden würde, sagte Toronto-Guard DeMar DeRozan. Aber solange wir gewinnen, ist es egal wie wir spielen. (APA, 6.5.2016) NBA-Play-off-Ergebnis vom Donnerstag – Conference-Halbfinale (best of seven): Eastern Conference: Toronto Raptors – Miami Heat 96:92 n.V. Stand in der Serie: 1:1
5Sport
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Durchquerte zuvor Deutschland und Kanada – Maschine wurde Opfer von Vandalismus. Das soziale Roboter-Experiment Hitchbot ist vorerst am Ende. Der Roboter, der das gegenseitige Vertrauen zwischen Maschinen und Menschen ergründen wollte, ist bei seiner dritten Landesdurchquerung von Vandalen zerstört worden. Der Trip hätte Hitchbot von Bosten zuerst die Küste südwärts und dann nach Kalifornien führen sollen. In zwei Wochen hatte es das Gerät, das darauf angewiesen war, von Autofahrern mitgenommen zu werden, bis nach Philadelphia, also über 500 Kilometer weit, geschafft. In Philly wurde Hitchbot nun von Vandalen zerstört, wie die Betreiber des Projektes online bekannt gaben. Manchmal passieren guten Robotern schlechte Dinge, halten diese fest. Fotos wurden mit Rücksicht auf jüngere Hitchbot-Fans nicht veröffentlicht. Die Reise durch die USA ist damit beendet, nicht jedoch das Experiment. Man wolle sich nun auf darauf konzentrieren zu ergründen, was man aus den bisherigen Abenteuern lernen könne und welches Roboterprojekt man in Zukunft umsetzen könnte. Man habe kein Interesse daran, die Übeltäter ausfindig zu machen oder strafrechtlich zu verfolgen. Bis zum plötzlichen Aus war Hitchbot bereits weit gereist. Vor seinem Trip durch die Staaten hatte er schon erfolgreich Deutschland und Kanada als Beifahrer von fremden Verkehrsteilnehmern durchquert.
6Web
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Ex-Minister fühlte sich von Facebook-Posting in seiner Ehre gekränkt und klagte wegen übler Nachrede. Salzburg – Ex-Innenminister Ernst Strasser ist am Dienstag mit seiner Berufung gegen das Urteil für den Salzburger Partnervermittler Peter Treichl vor dem Oberlandesgericht Linz gescheitert. Strasser klagte Treichl wegen übler Nachrede, weil dieser ihn auf Facebook als Betrüger bezeichnet hatte. In erster Instanz wurde Treichl freigesprochen, wogegen Strassers Anwalt Michael Wukoschitz Berufung anmeldete. Das Oberlandesgericht Linz bestätigte den Freispruch aber. Hintergrund der Privatklage des Ex-Ministers war ein Posting, das Treichl am 14. Jänner auf Facebook veröffentlichte. Darin behauptete Treichl, dass Strassers Lebensgefährtin, ihm Know-how und Kunden gestohlen sowie Geld unterschlagen habe. Abschließend schrieb Treichl: Strasser und sei Freindin ... Gleich und gleich gesellt sich gern ... hot scho sein Grund warum er sitzen muss ... für mich persönlich sans beide Betrüger. Strasser, der derzeit mit einer Fußfessel eine dreijährige Haftstrafe wegen Bestechlichkeit verbüßt, fühlte sich in seiner Ehre gekränkt und wollte Schadenersatz. Einzelrichter Aleksandar Vincetic sprach Treichl in erster Instanz am 9. Juli frei mit der Begründung, Treichl habe mit dem Posting ein Werturteil und keine Tatsachenbehauptung ausgesprochen. Dieser Rechtsmeinung schloss sich am Dienstag auch das OLG Linz an und leistete der Berufung nicht Folge.
1Inland
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Kontingent um 42 Prozent erhöht – Mehr als 300.000 Bewerbungen um Tickets nur aus Österreich. Wien – Die Vergabe der Tickets für die Fußball-Europameisterschaft (10. Juni bis 10. Juli) in Frankreich hat für die Fans der österreichischen Nationalmannschaft erfreuliche Nachrichten gebracht. Die ursprünglich zugesagten Kontingente für die ÖFB-Team-Fans von insgesamt 31.000 Karten wurden um rund 42 Prozent auf insgesamt 43.884 Tickets erweitert. Die Benachrichtigung der Uefa am Mittwoch über Zu- oder Absage der Antragsteller hat ergeben, dass für die reisewilligen Fans von Alaba und Co für das Spiel gegen Ungarn (14. Juni in Bordeaux) 10.172 Tickets zur Verfügung stehen, für das Spiel gegen Portugal (18. Juni in Paris) 9.396 und gegen Island (22. Juni in Paris / St. Denis) 24.316 Tickets. Ursprünglich waren dem ÖFB für die Partien gegen Ungarn und Portugal jeweils 8.000 und für das Match gegen Island 15.000 Tickets zugesagt worden. Die starke Erhöhung für das Island-Spiel im Stade de France, mit einem Fassungsvermögen von 80.000 Zuschauern das größte Stadion der EURO 2016, resultiert aus dem Umstand, dass Island nicht das gesamte verfügbare Kontingent beansprucht hat und dieses Österreich zugesprochen wurde. 86 Prozent der verfügbaren Karten gehen an die Fans, der ÖFB behält sich pro Spiel maximal 2.000 Tickets für die Fußballfamilie (Landesverbände, Bundesliga, Klubs, Partner, Spieler, Trainer, Betreuer und Sponsoren) zurück. Für all jene Fans, die in dieser Woche leer ausgegangen sind, gibt es bei einer von der Uefa eingerichteten Ticketbörse im März noch eine Chance, an Eintrittskarten zu kommen. Die Nachfrage nach Karten für das Großereignis war in Österreich enorm. Die heimischen Fans gaben Bewerbungen für mehr als 300.000 Tickets ab, Österreich zählte bei den Anfragen neben Polen, Frankreich, Irland und der Schweiz zur Spitze. Für das Portugal-Spiel waren 97.000 österreichische Anfragen eingegangen, für die Partie gegen Ungarn 56.000 und gegen Island 70.000.
5Sport
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Die geplante Verpfändung der Forderungen aus Wohnbaudarlehen an den Bund bringt auch Heta-Gläubiger in Stellung. Sie fürchten eine "Benachteiligung". Wien – Der Beschluss der Kärntner Landesregierung, Forderungen aus Wohnbauförderungsdarlehen an den Bund zu verpfänden, als Sicherstellung für einen 352-Millionen-Euro-Kredit, sorgt bei Gläubigern des Landes und der Heta für Unruhe. Die Regierung hat den Beschluss, wie berichtet, am Dienstag gefällt, der Landtag hat aber noch nicht entschieden. Gläubiger argumentieren nun säbelrasselnd, das Vorhaben widerspreche Vereinbarungen, die das Land Kärnten bei der Begebung von (nicht besicherten) Anleihen getroffen habe. Darin hat sich das Land, salopp gesprochen, verpflichtet, die Anleihe dann mit Sicherheiten zu versehen, wenn sie das auch bei neuen Geldbeschaffungsaktionen tun sollte. Es geht also um die Gleichbehandlung von Gläubigern. Als Beispiel dient eine 100-Millionen-Franken-Anleihe von Juli 2012, die bis Juli 2017 läuft. In der im Prospekt angeführten Negativklausel ist festgehalten, dass sich der Emittent verpflichtet, bis zur Rückzahlung der Anleihe keine anderen Anleihen ... mit Sicherheiten auszustatten, ohne die Obligationen dieser Anleihe ... mit gleichen oder ... gleichwertigen Sicherheiten zu versehen. Sollte es zur Verpfändung der Forderungen aus den Wohnbaudarlehen kommen, würde das Land gegen diese Klausel verstoßen, argumentieren nun Kärnten-Financiers. Der Sprecher der Heta-Gläubigerschutzgemeinschaft Teutonia, Urs Fähndrich, geht davon aus, dass die Geldgeber in dem Fall Klagen bzw. Strafanzeigen einbringen müssten. Kärnten könne nicht auf der einen Seite seinen Gläubigern sagen, es habe kein Vermögen anzubieten und auf der anderen Seite einem Geldgeber (in dem Fall der staatlichen Öbfa) Vermögen verpfänden, das der Befriedigung aller Gläubiger diene: Das brächte eine verbotene Benachteiligung mit sich, sagt Fähndrich. Die Organe der betroffenen Kärnten-Financiers (Vorstand, Aufsichtsrat) müssten in dem Fall handeln und die Politiker zur Rechenschaft ziehen. Die Gläubigergruppe Teutonia bereite jedenfalls bereits rechtliche Schritte vor, so ihr Sprecher. Er gehe aber davon aus, dass das Land all das wisse und seine juristischen Verpflichtungen einhalten werde. In Kärnten betont man, genau das sei der Fall. Bund und Land würden die Bedingungen für Kreditaufnahmen genau prüfen und alle Vorgaben einhalten. Das Thema Wohnbaudarlehen ist aber auch besonders neuralgisch: Die Forderungen daraus ordnet Kärntens Regierung jenem Vermögen zu, das man nicht zu Geld machen könne. (Renate Graber, 26.3.2016)
7Wirtschaft
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Gehörlose Schulkinder ohne Recht auf Unterricht in Gebärdensprache – Grüne Behindertensprecherin Jarmer fordert ausgebildete Lehrer. Wien – Es gibt in Österreich eine Gruppe von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache, die im Schulbereich systematisch vernachlässigt wird: gehörlose Kinder, von denen es rund 1000 bis 2000 gibt, dazu weitere 10.000 bis 20.000 mit gehörlosen Eltern(teilen). Ihre Muttersprache ist die Gebärdensprache, die sie von klein auf über das Auge erwerben – so wie hörende Kinder die deutsche Lautsprache über das Hören. Die deutsche Sprache müssen sich Gehörlose und Hörgeschädigte systematisch wie eine Fremd- oder Zweitsprache aneignen. In einem Umfeld, das die grüne Behindertensprecherin Helene Jarmer anlässlich des internationalen Tags der Muttersprache am Sonntag (21. Februar) scharf kritisiert: Noch immer haben gehörlose Kinder kein Recht auf Unterricht in ihrer eigenen Muttersprache. Die meisten von ihnen werden nach Sonderschullehrplan unterrichtet. Dabei ist die Gebärdensprache seit 2005 in der Verfassung als eigene Sprache verankert und auch in der von Österreich ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention explizit erwähnt. Lehrerinnen und Lehrer, die gehörlose Kinder unterrichten, müssen jedoch nicht die österreichische Gebärdensprache (ÖGS) beherrschen. In der Lehrerausbildung ist sie nicht verpflichtend, und Interessierte, die die ÖGS lernen wollen, müssen das in ihrer Freizeit tun und selber zahlen. Für Jarmer, auch Präsidentin des österreichischen Gehörlosenbundes, ein Skandal, sagte sie zum STANDARD: Man kann nicht einfach ohne Kenntnisse der österreichischen Gebärdensprache in einer Klasse mit gehörlosen Kindern stehen und sich von den Kindern ein paar Gebärden zeigen lassen. Weder gebe es in Österreich ein eigenes Unterrichtsfach Gebärdensprache (so wie für Englisch oder Französisch) noch ordentliche Unterrichtsmaterialien für gehörlose Kinder. In Deutschland gibt es etwa an der Humboldt-Uni zu Berlin ein Lehramtsstudium für Sonderpädagogik mit Gebärdensprachpädagogik oder ein Bachelorstudium Deaf Studies (Sprache und Kultur der Gehörlosengemeinschaft).
1Inland
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Nur Sieg über Meister brächte Rossoneri doch noch nach Europa. Rom – Der AC Milan hat im italienischen Cupfinale am Samstag in Rom gegen Juventus Turin die letzte Chance, sich doch noch für die Europa League zu qualifizieren. Allerdings sind die Rossoneri gegen den Rekordmeister, der das Double anstrebt, klarer Außenseiter. Milan ist seit dem vergangenen Wochenende endgültig im Mittelmaß der Serie A angekommen. Die 1:3-Heimniederlage gegen AS Roma markierte das Ende einer durchwachsenen Saison, die für die Mailänder auf Rang sieben endete. Selbst Trainer Christian Brocchi sieht den 18-fachen italienischen Meister und fünffachen Cupsieger aktuell sehr weit von den großen Zeiten entfernt. Nach der Entlassung von Sinisa Mihajlovic im April 2016 ist Brocchi bereits der vierte Coach in den vergangenen drei Jahren. Und auch er steht bereits in der Kritik, holte nur acht Punkte aus sechs Spielen. Der Champions-League-Sieger von 2007 beendete bereits zum dritten Mal in Serie eine Saison auf einem Platz jenseits der internationalen Ränge. Dabei sollen vergangene Saison alleine von Silvio Berlusconi 152 Millionen Euro investiert worden sein. Der 79-Jährige erwägt jedoch seit Jahren einen Verkauf Milans, eine Einigung mit chinesischen Investoren soll bereits erfolgt sein. Die letzte Hoffnung, zumindest einen kleinen Schritt zurück auf die europäische Bühne zu machen, ist für Milan nun das Finale. Ein Sieg berechtigt zur Teilnahme an der Europa League. Es wäre ein Titel, der dieser Saison einen Sinn geben könnte, sagte Milan-Spieler Giacomo Bonaventura. Brocchi sieht das anders: Die Bilanz der Saison bleibt negativ. Juve hatte sich in der Meisterschaft gegen Milan zweimal, mit 1:0 und 2:1, durchgesetzt. Dennoch sagt Coach Massimiliano Allegri: Es wird nicht einfach gegen Milan. Sie haben uns bereits zweimal Probleme bereitet. Neben Khedira, der mit einer Wadenzerrung wohl nicht rechtzeitig fit wird, muss Allegri auch auf den verletzten Claudio Marchisio und den gesperrten Leonardo Bonucci verzichten.
5Sport
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Jugendlicher dürfte mit Sprengstoff experimentiert haben – Verletzungen an Gesicht und Händen. Feistritz/Rosental – Ein 15-Jähriger ist in der Nacht auf Sonntag bei einer Explosion in einem Einfamilienhaus im Bezirk Klagenfurt Land schwer verletzt worden. Nach ersten Ermittlungen dürfte der Jugendliche selbst mit Sprengstoff experimentiert haben. Der Bursche wurde nach Angaben der Polizei ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Wie es zu dem Unfall in Feistritz/Rosental kam und welche Stoffe genau die Explosion ausgelöst haben, war am Sonntag noch nicht ganz klar. Der 15-Jährige lebt im Haus seiner Großeltern und könnte möglicherweise Versuche mit Schwarzpulver unternommen haben. Die Explosion führte bei dem Schüler zu schweren Brandverletzungen im Gesicht und an den Händen. Er kam auf die Intensivstation und konnte vorerst nicht befragt werden. Die Explosion beschädigte nur ein Zimmer, das restliche Haus blieb davon unberührt. Die weiteren vier Bewohner wurden aber zunächst evakuiert. Die Ermittlungen gehen am Montag weiter, dann könnte es auch bereits einen Bericht der Sprengstoffexperten geben.
4Panorama
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Ätzendes Eisen-(III)-Chlorid gelangte teilweise in Gurk-Fluss – Gewässerökologen führen weitere Untersuchungen durch. Brückl – Der Verschluss eines Tanks mit Eisensalzlösung (Eisen-III-Chlorid) ist am Montagabend gegen 21.30 Uhr am Gelände der Donauchemie in Brückl in Kärnten (Bezirk St. Veit) zerborsten. 164 Tonnen Inhalt ergossen sich über das Areal, der Großteil wurde in den dafür vorgesehenen Becken aufgefangen. Ein kleiner Teil gelangte in die Gurk. Die Umweltbeeinträchtigung war laut Landeschemiker gering. Die Flüssigkeit wird normalerweise als Fällungsmittel in Kläranlagen verwendet und ist entgegen ersten Meldungen keine klassische Säure. Mit seiner Hilfe lassen sich Nährstoffe aus dem Wasser holen. Bei Kontakt mit Wasser reagiert die Chemikalie sauer. Bei ordnungsgemäßer Dosierung ist das nichts Gefährliches, sagte Chemiker Erich Polzer. Drei tote Fische wurden am Dienstag im Fluss gefunden. Polzer: Die Konzentration im Wasser war nicht sehr hoch. Bei einer automatischen Messstation wurde ein ph-Wert von drei registriert. Es kann kurzfristig Verätzungen gegeben haben bei den Kiemen von Fischen, die in der unmittelbaren Nähe waren. Günter Szolderitz, Umweltbeauftragter und Produktionsleiter für Wassertechnik im Werk, konnte am Dienstag noch nicht erklären, wie das Leck im Tank zustande gekommen war. Ein sehr überraschender Vorfall, wir werden dem nachgehen. Trotz allem hätten die Beteiligten gut reagiert, die Sicherheitsvorkehrungen gegriffen.Im Kanalsystem ist ein Absperrsystem. Das hat gut funktioniert, deshalb ist nur ein sehr kleiner Teil in die Gurk gelangt. Deshalb haben wir kein gravierendes Umweltproblem.
4Panorama
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"Mobile Learning" startet an 94 österreichischen Schulen – Schulen erhalten leihweise bis zu 20 Tablets –. Wien – Mit dem Projekt Mobile Learning werden insgesamt 94 österreichische Schulen bei der Integration neuer Technologien im Unterricht unterstützt. Jeweils eine E-Learning-erfahrene Schule bildet in der Regel mit zwei Einsteigerschulen einen regionalen Cluster. Das Projekt wird vom Bildungs- und Infrastrukturministerium gemeinsam getragen und wurde am Donnerstag in Wien vorgestellt. 31 regionale Cluster Im Rahmen des Projekts soll Schulen ermöglicht werden, eigene Zugänge zum Einsatz neuer Technologien zu entwickeln und ihre E-Learning-Konzepte dann nachhaltig am Schulstandort zu verankern, heißt es in einer Aussendung. Aus österreichweit 68 Einreichungen wählte eine Expertenjury im Sommer 31 regionale Cluster aus. Die Schulen erarbeiten ab jetzt gemeinsam pädagogische Konzepte, die im laufenden Schuljahr umgesetzt werden. Die jeweils erfahrenere Schule soll die Einsteiger auf Augenhöhe beratend unterstützen. Jede teilnehmende Schule erhält bis Ende Juni 2016 leihweise ein Set von bis zu 20 Tablets für den Einsatz im Unterricht. Außerdem werden im Rahmen des Projekts mehrere Begleitmaßnahmen wie schulinterne und schulübergreifende Fortbildungsmaßnahmen im Cluster, Online-Seminare oder Safer-Internet-Workshops angeboten. Kein finanzieller Druck für Eltern Für einen guten Unterricht ist es wichtig, eine Vielfalt an Medien zuzulassen und dabei gleichzeitig darauf zu achten, Schülerinnen und Schüler zu einem reflektierten und sinnvollen Umgang mit digitalen Medien hinzuführen. Dennoch darf dadurch kein finanzieller Druck auf die Eltern entstehen, so Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek anlässlich der gemeinsamen Projektpräsentation mit Infrastrukturminister Alois Stöger (beide SPÖ) an einer Wiener Volksschule. Das Projekt schaffe Chancengleichheit, erklärte Stöger. Das Infrastrukturministerium stellt daher für die Finanzierung der Tablets rund eine Million Euro aus dem Bereich der Breitbandmilliarde bereit. Vom Bildungsministerium kommen zusätzlich 62.000 Euro sowie das erforderliche Personal für das in die Bildungsstrategie efit21 eingebettete Projekt.
1Inland
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Der US-Präsident hielt die erste Rede dieser Art seit 2010 anlässlich der als Terrorakt eingestuften Schießerei in Kalifornien. Barack Obama hat jahrelang darauf verzichtet, von einem Krieg zu reden, wenn er seine Antiterrorstrategie skizzierte. Krieg gegen den Terror, das war die Wortwahl George W. Bushs. Dessen Nachfolger im Oval Office fand sie schon deshalb irreführend, weil sie suggerierte, man könne Terroristen das Handwerk legen, wenn man nur an einer nahöstlichen Front gegen sie zu Felde ziehe. Als lägen Hamburg, Leeds oder Brüssel, Städte, in denen die Anschläge auf die New Yorker Zwillingstürme, die Londoner U-Bahn und nun die Pariser Lebensfreude geplant wurden, im Irak oder in Syrien. Als wäre es möglich, internationale Terrornetzwerke auf einem lokalen Schlachtfeld zu besiegen. So gesehen bedeutet die Rede an die Nation, am Sonntagabend im Oval Office gehalten, eine rhetorische Wende. Nunmehr spricht der Präsident vom Krieg gegen die Terroristen, den man führe, seit Al-Qaida am 11. September 2001 fast dreitausend Amerikaner getötet hat. Verbal also hat er sich Bush angenähert. Obama, der kühle Analytiker, will sich nicht vorwerfen lassen, dass er keine Antenne hätte für die Ängste seiner Landsleute. Deren Nerven liegen nämlich blank, seit man weiß, dass es sich bei dem Blutbad von San Bernardino um einen Terrorakt handelt. Obama, der Seelendoktor, versucht sie zu beruhigen. Dazu bedient er sich einer Wortwahl, die signalisieren soll: Ich verstehe eure Gefühle. Um dann frei nach Franklin D. Roosevelt (Das Einzige, wovor wir Angst haben müssen, ist die Angst selber) hinzuzufügen: Lasst uns nicht vergessen, dass die Freiheit mächtiger ist als die Furcht. In der Substanz aber setzt er unverändert auf den einzigen Ansatz, den er im Ringen mit dem Islamischen Staat für erfolgversprechend hält: ein geduldiges, beharrliches Bohren dicker Bretter. Die wichtigste Redepassage ist wohl jene, in der er betont, was er nicht zu tun gedenkt: Bodentruppen in den Irak oder nach Syrien entsenden. Gäbe er den Marschbefehl, sagt er, würde es bedeuten, die nächste Generation von Amerikanern für ein weiteres Jahrzehnt auf fremdem Boden kämpfen und sterben zu lassen. Der Mann, der eine Wahl gewann, weil er die Invasion im Irak von vornherein abgelehnt hatte, wird seinen Kurs in diesem Punkt nicht mehr ändern. Der Rest ist ein Appell an den langen Atem. Noch fehlt der sunnitisch-arabische Partner, der sich gegen die IS-Milizen auflehnen müsste, um den Spuk zu beenden. Mit amerikanischer Hilfe eine syrische Anti-IS-Streitmacht auszubilden und auszurüsten, wie Obama es ankündigt, ist ja gerade blamabel gescheitert. Die diplomatische Lösung, ohne die Syrien nicht zur Ruhe kommen kann, wird Monate, wenn nicht Jahre härtester Kleinarbeit verlangen, schwierige Kompromisse eingeschlossen. Obamas Plan, er ist, wie könnte es auch anders sein, eine Rechnung mit vielen Unbekannten.
2International
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Übersetzte etwa "Don Quixote" ins Chinesische. Peking – Die chinesische Schriftstellerin und Übersetzerin Yang Jiang ist tot. Die 104-Jährige starb am Mittwoch in Peking, wie staatliche Medien berichteten. Die 1911 geborene Autorin wurde in China mit zahlreichen Romanen, Theaterstücken und Aufsätzen bekannt. Auch als Übersetzerin westlicher Literatur machte sie sich einen Namen und übertrug etwa als erste Autorin Don Quixote ins Chinesische. Zu einem Bestseller wurde eine von Yang Jiang 2003 veröffentlichte Essaysammlung, in der sie über das Familienleben mit ihrer Tochter und ihrem verstorbenen Mann Qian Zhongshu schrieb, der ebenfalls ein bekannter Schriftsteller war. Der Tod der Autorin löste in China große Betroffenheit aus. Im größten sozialem Netzwerk Weibo war Yang Jiangs Tod das meistgeteilte Thema des Tages.
3Kultur
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TU-Physiker beobachteten den Tanz von Wassermolekülen auf Materialoberfläche. Wien – Sie kommen in Batterien, Brennstoffzellen oder elektrischen Bauteilen zum Einsatz, dennoch ist das chemische Verhalten ihrer Oberfläche bislang weitgehend unerforscht: Perowskite. Wiener Physiker berichten nun im Fachblatt Nature Materials über die erstmalige Beobachtung eines theoretisch vorhergesagten Effekts der Materialien: Wassermoleküle an der Oberfläche von Perowskiten zerlegen sich und beginnen regelrecht zu tanzen. Ulrike Diebold vom Institut für Angewandte Physik der Technischen Universität (TU) Wien untersucht im Rahmen zweier hoch dotierter Förderpreise – eines Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats ERC und des österreichischen Wittgenstein-Preises – Oberflächen von Festkörpern. Mittels Rastertunnelmikroskop und Computersimulationen ging sie den Vorkommnissen auf der Oberfläche von Strontium-Ruthenat auf den Grund, wenn das Material mit Wasser in Kontakt kommt. Es handelt sich dabei um eine Kristallstruktur aus Sauerstoff, Strontium und Ruthenium – ein typischer Vertreter der Materialklasse der Perowskite. Dabei zeigte sich, dass Wassermoleküle dort in zwei Teile zerlegt werden. Eines der beiden Wasserstoffatome des H2O-Moleküls wandert zu einem auf der Materialoberfläche sitzenden Sauerstoffatom und wird von diesem festgehalten. Übrig bleibt eine Sauerstoff-Wasserstoff-Gruppe, die mit dem festgesetzten Wasserstoffatom per Wasserstoff-Brückenbindung verbunden bleibt. Da sich diese OH-Gruppe nicht frei bewegen kann, tanzt sie gewissermaßen um das fixierte Wasserstoff-Atom herum. Bei ihren Beobachtungen bestimmter Regionen der Kristalloberfläche über einen längeren Zeitraum hinweg konnten die Forscher den atomaren Tanz sogar mitfilmen, teilte die TU in einer Aussendung mit. Aufgrund von theoretischen Berechnungen wurde dieser Effekt schon vor einigen Jahren vorhergesagt, wir sind nun die Ersten, die das experimentell bestätigen konnten, sagt Diebold. In Simulationen berechneten die TU-Forscher Florian Mittendorfer und Wernfried Mayr-Schmölzer auch was passiert, wenn es auf dem Tanzparkett enger wird: Setzt sich nämlich ein zweites Wassermolekül neben das erste, hört die Drehbewegung auf. Außerdem zeigten die Wissenschafter, dass sich eine Vielzahl an Wassermolekülen auf der eigentlich gleichmäßigen Strontium-Ruthenat-Oberfläche nicht regelmäßig verteilt. Dafür verantwortlich dürften Unregelmäßigkeiten im Material unterhalb der unmittelbaren Oberfläche sein.
8Wissenschaft
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Der 500-Euro-Schein ist bald Geschichte. Über Risiken und Nebenwirkungen eines Abschieds, der längst begonnen hat. Sehr wahrscheinlich wird die Europäische Zentralbank noch im Mai die Weichen für den Abschied vom 500-Euro-Schein stellen. Offiziell ist das nicht. Doch die Experten im EZB-Banknotenausschuss loten intensiv Optionen und mögliche Folgen aus: Was würde es kosten? Wie wäre der Zeitrahmen? Wie viele 100- und 200-Euro-Noten müssten gedruckt werden, um die Summe aufzuwiegen? Ende des Vorjahres waren immerhin 614 Millionen Fünfhunderter im Wert von 306,8 Milliarden Euro im Umlauf. Ein Viertel der Österreicher hatte in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal eine 200- oder 500-Euro-Note in der Hand. Ist eine Mehrheit im EZB-Rat dafür, wird Europas oberster Notenbanker, EZB-Präsident Mario Draghi, dies verkünden. Ab da wird alles sehr viel undramatischer als all die heftigen Diskussionen davor. Bargeld ist Kulturgut, richtete Rainer Trefelik, als Funktionär der Wiener Wirtschaftskammer für den Handel zuständig, eine flammende Botschaft an – ja, man weiß gar nicht so genau, an wen. Denn etwas anderes zu behaupten getraute sich ohnedies niemand. Bankenvertreter, Politiker, Notenbank-Chef: Keiner tanzte aus der Reihe, als es galt, sich für den Erhalt der Scheine in die Bresche zu werfen, als Draghi erklärte, weniger Bargeld im Umlauf sei gar nicht das Ziel. Man wolle nur Kriminellen das Leben erschweren. Doch da hat er die Rechnung ohne die Österreicher gemacht. Hierzulande war es um die Contenance bis zur höchsten Ebene geschehen. In seltener Eintracht brachte die Koalition einen gemeinsamen Antrag für das Recht auf Barzahlung durch den Nationalrat. Freilich handelte es sich dabei nicht um die gewünschte Verfassungsbestimmung, sondern um einen unverbindlichen Entschließungsantrag. Die Regierung möge sich auf allen Ebenen der EU und der internationalen Staatengemeinschaft dafür einsetzen, dass weiterhin der uneingeschränkte Zahlungsverkehr mit Eurobanknoten und -münzen durch keine Maßnahmen eingeschränkt wird. Doch was steckt hinter der Diskussion? Über Bargeldabschaffung wird allenfalls auf akademischer Ebene debattiert. Ohnedies steht Einschätzung gegen Einschätzung. Während Wissenschafter wie der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff eine Abschaffung von Bargeld als probates Mittel für eine wirksamere Geldpolitik betrachten, halten andere, wie der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger, dagegen. Und von der Theorie zur Praxis ist es bekanntlich ohnedies ein weiter Weg. Auch ein sofortiges Einziehen des 500-Euro-Scheins ist unwahrscheinlich. Naheliegender ist, dass der Neudruck in den nächsten Jahren beendet wird. Danach könnte die Banknote langsam aus dem Verkehr gezogen werden, ohne Enddatum für den Umtausch. Tatsächlich macht nach den Anschlägen von Paris Frankreich Druck, die wertvollste Euronote abzuschaffen. Das soll – in Verbindung mit einer generellen Obergrenze, ab welcher Zahlungen überwiesen werden müssen – Terroristen oder Geldwäschern das Geschäft erschweren. Deutschlands und Österreichs Notenbank-Chefs Jens Weidmann und Ewald Nowotny stemmen sich freilich vehement dagegen. Kein Wunder: In beiden Ländern ist Bargeld extrem beliebt. Ende 2015 waren hierzulande geschätzte 570 Millionen Banknoten im Wert von 28 Milliarden Euro im Umlauf. Drei Viertel aller Einkäufe werden bar bezahlt. Was hierzulande als selbstverständlich gilt, empfinden jedoch so manche Nichtösterreicher als hoffnungslos anachronistisch. Anders Jensen zum Beispiel. Der 27-jährige Däne ist gerne in Wien. Nur eines ringt dem jungen Mann einen tiefen Seufzer ab. Bizarr findet er, wie oft er hier beim Bezahlen ansteht. Wenn ich am Wochenende in Dänemark ausgehe, habe ich nicht einmal eine Geldbörse mit. Keinen Schein und keine Münze. So wie viele seiner Freunde, Studierende aus einem der skandinavischen Länder. Jensen hat das schon zahlreiche ungeplante Ausflüge zu Geldautomaten beschert. Er schüttelt den Kopf: Wir gehen zu acht in ein Restaurant und wollen getrennt mit Karte zahlen. Oft ist das nicht möglich. Dabei sei er ohnehin ein Dinosaurier: Ich bin altmodisch und nütze Karten. Die Jüngeren zahlen via Smartphone. Mit größeren Cash-Beträgen assoziiert er Kriminelle oder Handwerker – die zahlen oft ihre Steuern nicht. Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen Dänemark oder Schweden und Österreich, das ähnlich wie Deutschland tickt, frappierend. Die beiden Länder kommen in etwa auf eine Bargeldquote von über 50 Prozent beim Transaktionsvolumen und 80 Prozent, was die Zahl der Transaktionen angeht. In Dänemark müssen Tankstellen, Restaurants oder kleine Geschäfte kein Bargeld mehr annehmen. In Schweden wird mittlerweile selbst das Eis oder der Kaffee elektronisch gezahlt. Viele Banken akzeptieren kein Bargeld mehr. Und die, die es tun, rufen schon einmal die Polizei, wenn eine größere Summe auf den Tisch kommt. Auch die Zeitung am Kiosk und das U-Bahn-Ticket zahlt man bargeldlos. Selbst die Kollekte in der Kirche geht ohne Cash. Das hat, zusammen mit harten Regeln im Kampf gegen Steuerbetrug und Geldwäsche, zur Folge, dass nur noch 37 Prozent bar gezahlt werden Das ist nicht mehr zu stoppen, sagt Ingrid Meissl Årebo. Von selbst ging das nicht, so die Schweizer Journalistin, die seit Jahren in Stockholm lebt und sich mit dem Thema intensiv beschäftigt. Es gab in Schweden eine regelrechte Kampagne pro Karte. Auch die Regierung bewirbt das. Sie tut das seit der Bankenkrise in den 1990er-Jahren, als man begann, den Kunden das bargeldlose Geschäft schmackhaft zu machen. Geldautomaten und Karten sind billiger als Kassen, an denen Menschen stehen. Außerdem dürfen Banken für den bargeldlosen Zahlungsverkehr Gebühren erheben, nicht jedoch für die Barauszahlung. Im Alltag sorge das durchaus für Unmut, sagt Meissl Årebo. Eben wurden die Parkuhren umgestellt. Man bezahlt nur noch mit dem Handy. Sehr ärgerlich. So oder so ähnlich wird es in zehn bis 15 Jahren auch in Österreich aussehen, aller gegenteiligen Bekenntnisse zum Trotz. Die Entwicklung ist nicht zu stoppen. Der lange laxe Umgang der Österreicher in Sachen Transparenz weicht einem strengeren Regime. Digitalisierung, technische Entwicklungen von IT-Riesen und kleinen Start-ups, Banken und Handel, die das Thema aufgreifen, weil Bargeld-Handling teuer ist: All das tut ein Übriges. Es sind die US-Riesen wie Apple, Facebook, Google, die mit aller Macht an Lösungen tüfteln und das Thema antreiben. Einen zusätzlichen Schub bringt wohl der Umstand, dass dank EU-Verordnung die Kosten für den Kreditkarteneinsatz für Unternehmen erheblich sinken. Auch die Generationenfrage zählt. Wer mit Smartphones aufwächst, mit Technologie und entsprechenden Schutzmechanismen vertraut ist, sieht eher die Chancen der neuen Zeit: Ich bin schon gespannt, welche neuen Möglichkeiten es da in Zukunft geben wird, sagt Sebastian Lechleitner, Student am Technikum Wien. Das Thema Sicherheit sieht er eher gelassen: Unsicherer als Bargeld ist mobiles Zahlen nicht. Was das Thema Überwachung betrifft, so haben zumindest die Skandinavier damit kein Problem: Wir vertrauen einander und dem System und gehen davon aus, dass Gutes intendiert ist, sagt der Däne Jensen: Hinsichtlich der tendenziell schrumpfenden Privatsphäre ist er aber illusionslos: Mit all der Technik, die wir nutzen, kannst du nicht privat sein. So gesehen ist eines richtig: Ohne Risiken und Nebenwirkungen ist diese Modernisierung nicht zu haben. Der deutsche Bundesbanker Carl-Ludwig Thiele plädiert dafür, sich vor Augen zu halten, dass die Freiheit scheibchenweise stirbt. Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) zeigt sich ausnahmsweise meinungslos. Ich habe dazu überhaupt keine Position. Zumindest nicht so richtig. Er sei jedenfalls hundertprozentig für den Erhalt des Bargelds. Ob es den 500-Euro-Schein gibt oder nicht, sei eher zweitrangig. Nur einer spricht offen aus, dass ihm die Diskussion auf die Nerven gehe. Diese Extremposition, Bargeld mit bürgerlicher Freiheit gleichzusetzen, halte ich für maßlos überzogen, sagt der künftige Wifo-Chef Christoph Badelt. Dabei: Vom Tisch zu wischen sei das Argument nicht, sagt Hans-Gert Penzel. Der 60-Jährige ist seit Jahrzehnten nah am Geld. Heute beschäftigt er sich an der Universität Regensburg mit Bankeninnovation. Davor war er Generaldirektor in der EZB. Bargeld hat sicherlich eine Komponente von bürgerlicher Freiheit im Sinne von garantierter Anonymität. Aber diese können Sie auch über elektronisches Geld erreichen. (Siehe Interview links unten) Es komme auf die Regeln an. Und die gibt es auch bei Barem: Hierzulande sind seit Jahresanfang weite Teile der Bauindustrie de facto verpflichtet, per Überweisung abzurechnen. In vielen Ländern gibt es Bargeldlimits: In Spanien liegt es bei 2500 Euro. Geht es nach Transparency International, hat das freilich wenig bewirkt. In Schweden soll Bargeld 2030 ziemlich verschwunden sein, sagt Journalistin Meissl-Arebo. Im Antikorruptionsindex kann man kaum noch aufsteigen, da ist der Norden traditionell an der Spitze. Ich fürchte mich nicht, käme es in Österreich ähnlich, sagt Technikstudent Lechleitner: Aber ich will die Wahl haben. Auch weil ich beim Bargeld viel besseren Überblick habe, wie viel ich ausgebe.
7Wirtschaft
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Streitpunkt ist die künftige Rolle des syrischen Staatschefs Assad – Die USA sehen Assad als Ursache der Krise – Für Russland ist Assad aber Teil der Lösung. New York – Der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Kollege Barack Obama haben bei ihrem ersten Vier-Augen-Gespräch seit rund zwei Jahren kaum Annäherung in der Syrien-Frage erzielt. Die beiden Staatschefs stimmten bei ihrem eineinhalbstündigen Gespräch am Rande der UN-Vollversammlung in New York zwar darin überein, dass dringend eine politische Lösung zur Beendigung des Bürgerkriegs gefunden werden müsse. Strittig blieb aber die künftige Rolle von Machthaber Bashar al-Assad. In US-Regierungskreisen hieß es, Obama und Putin hätten allerdings Gespräche zwischen ihren Streitkräften vereinbart, um Konflikten der jeweiligen Militäroperationen in Syrien vorzubeugen. Russland hat seine militärische Präsenz dort zuletzt erhöht, die USA fliegen gemeinsam mit Frankreich und anderen Verbündeten Luftangriffe gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS). Putin bezeichnete das Treffen als sehr nützlich und offen. Russland sei bereit, die Beziehungen zu den USA zu verbessern. Im Umfeld von Obama war von einem sachlichen Gespräch die Rede. Bei einem vorherigen Mittagessen mit anderen Staats- und Regierungschefs war der Kontakt zwischen beiden eher frostig. Sie stießen mit einem Glas an, Putin lächelte gezwungen, während Obama keine Miene verzog. Nach dem Gespräch mit Obama sagte Putin, er schließe eine Beteiligung bei einer UN-Militäroperation gegen den IS in Syrien nicht aus. Allerdings werde sein Land keine Bodentruppen entsenden. Er erwäge derzeit, was Russland tun könne, um die syrische Regierung und kurdische Rebellen im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Mit Blick auf Assad ergänzte er, das syrische Volk müsse über sein Schicksal entscheiden, nicht Obama oder der französische Präsident François Hollande. Der Westen fordert eine Ablösung des Machthabers. Russland will die syrische Führung hingegen in die Bemühungen um eine Beendigung des Konflikts einbeziehen. Putin und Obama sprachen US-Regierungskreisen zufolge auch über die Ukraine. Obama habe seine Besorgnis über mangelnde Fortschritte bei der Umsetzung des Minsker Abkommens zum Ausdruck gebracht. Zudem habe er die Pläne der prorussischen Separatisten zur Abhaltung von Wahlen in der Ostukraine kritisiert.
2International
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Griechenlands Ex-Finanzminister bleibt pessimistisch: Ungleichgewichte "werden schlimmer und schlimmer". Athen – Der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hält ein Scheitern der Eurozone für unausweichlich. Die Ungleichgewichte werden schlimmer und schlimmer, sagte er der Zeitung Schweiz am Sonntag, die Zone wird auseinanderbrechen. Varoufakis hatte als Finanzminister harte Sparauflagen für Griechenland abgelehnt und war im Juli zurückgetreten. Varoufakis will am 9. Februar in Berlin eine linke paneuropäische Bewegung mit dem Namen Democracy in Europe Movement 2025 aus der Taufe heben. Deutschland ist politisch und kulturell ein Schlüsselland für das europäische Projekt, sagte er zur Wahl des Gründungsorts. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Leute wie ich deklarieren, dass Deutschland eine zentrale Rolle spielen soll bei der Wiederbelebung des europäischen Integrationsprozesses, um Europa zu konsolidieren und zu demokratisieren. Lobende Worte fand Varoufakis für die Flüchtlingspolitik der deutschen Kanzlerin Angela Merkel: Es ist schlicht großartig, ein solches Zeichen der Menschlichkeit von einem politischen Gegner zu hören. Ich bin sehr erfreut darüber.
7Wirtschaft
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Neo-Leafs-Stürmer auf der Tribüne – Stanley Cup-Sieger Chicago startet mit Niederlage. Toronto – Der österreichische Eishockey-Stürmer Michael Grabner muss auf sein Liga-Debüt bei den Toronto Maple Leafs noch warten. Star-Trainer Mike Babcock hat beim Saisonstart der National Hockey League (NHL), den die Maple Leafs am Mittwoch zu Hause gegen die Montreal Canadiens mit 1:3 verloren, auf den Villacher verzichtet. Grabner erlebte das Duell der beiden erfolgreichsten NHL-Clubs nur von der Tribüne aus. Die nächste Chance auf sein Debüt hat der 28-Jährige am Samstag, wenn die Maple Leafs bei den Detroit Red Wings gastieren. Stanley Cup-Sieger Chicago Blackhawks startete die Titelverteidigung mit einer 2:3-Heimniederlage gegen die New York Rangers. (APA, 8.10.2015) NHL vom Mittwoch: Toronto Maple Leafs (ohne Grabner) – Montreal Canadiens 1:3Chicago Blackhawks – New York Rangers 2:3Calgary Flames – Vancouver Canucks 1:5Los Angeles Kings – San Jose Sharks 1:5
5Sport
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Wiener Forscher legen botanische Datenbank an. Wien – Eine von Botanikern der Universität Wien erstellte Datenbank über die Flora der Ionischen Inseln geht kommende Woche online. Sie umfasst derzeit 1.750 Pflanzenarten und ihre Verbreitung auf den Inseln, teilte die Uni mit. Aufgrund ihrer Lage verfügen die zu Griechenland gehörenden Inseln, darunter etwa Korfu oder Zakynthos, trotz geringer Fläche über einen relativ hohen Pflanzenreichtum. Grund für die hohe Biodiversität ist die erhebliche Nord-Süd-Erstreckung der Inselgruppe, die gleichzeitig an der Grenze des Mittel- und Ostmediterrangebiets liegt. Dies führt zu pflanzengeografischen Überschneidungen. Die Basis der Datenbank reicht weit zurück: Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts erkunden Wiener Botaniker die Pflanzenwelt Griechenlands. Ihre Belege finden sich bis heute im Herbarium der Universität Wien.
8Wissenschaft
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Die Preisverleihung findet am 7. März in Baden-Baden statt. Baden-Baden – Mit dem Deutschen Medienpreis 2015 wird der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 7. März in Baden-Baden statt. Die Auszeichnung würdigt den Repräsentanten der einzig weltumspannenden internationalen Organisation in ihrem 70. Jubiläumsjahr. Die Arbeit Bans, der demnächst zehn Jahre an der Spitze der Vereinten Nationen steht, erfüllt nach Meinung der Jury gerade in der heutigen Zeit die Kriterien des Medienpreises in besonderer Weise. Inmitten einer Welt der bedrohlichen politischen Konflikte und humanitären Krisen arbeitet Ban unermüdlich für die Solidarität und den Zusammenhalt der internationalen Gemeinschaft.
0Etat
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Abstimmung über Quoten in frühestens fünf Monaten. Budapest – Das vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán angekündigte Referendum über die EU-Flüchtlingsquoten sei fair und rechtskonform, sagte Justizminister László Trócsányi am Freitag der Nachrichtenagentur MTI. Es könne frühestens in 150 Tagen, also fünf Monaten, und spätestens in 250 Tagen abgehalten werden. Das Verfassungsgericht habe bereits festgehalten, dass europäisches Recht kein internationales, sondern ein internes Recht mit einem autonomen System sei, sagte Trócsányi. Das Referendum verstoße somit nicht gegen internationales Recht. Die Regierung vertrete die Position, dass die EU keine Berechtigung habe, eine Land zur Aufnahme von Flüchtlingen zu zwingen, da diese wichtige Frage die Souveränität der Mitgliedsländer stark beeinflusse. Orbáns rechtsgerichtete Regierung zählt zusammen mit weiteren osteuropäischen EU-Ländern zu den schärfsten Gegnern der Quoten zur Verteilung von Flüchtlingen auf die 28 Mitgliedsstaaten. Orbán hatte die Volksabstimmung damit begründet, dass die Einführung von Umsiedlungsquoten ohne den Rückhalt der Bevölkerung einem Machtmissbrauch gleichkomme.
4Panorama
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Erneut versuchten Flüchtlinge aus dem Sammellager Röszke an der Grenze zu Serbien zu fliehen – Journalistin entlassen, nachdem sie Flüchtling das Bein stellte. Budapest/Röszke – In Ungarn haben erneut hunderte Flüchtlinge an der Grenze zu Serbien eine Polizeiabsperrung durchbrochen und sich zu Fuß Richtung Budapest aufgemacht. Nach Zusammenstößen mit der ungarischen Polizei, die Tränengas einsetzte, gaben die Flüchtlinge am Abend auf und ließen sich zu einer Registrierungsstelle bringen. Rund 300 Flüchtlinge, darunter viele Familien mit Kleinkindern, waren am Dienstagnachmittag aus der Sammelstelle bei Röszke an der ungarisch-serbischen Grenze geflohen. Rund 100 Polizisten stoppten die nach Nordosten marschierenden Migranten einige Stunden später bei Szeged, dabei flogen Flaschen auf Polizisten. Für Kritik sorgte eine Journalistin des Internet-Fernsehsenders Nemzeti Televizio N1TV, der der rechtsextremen ungarischen Partei Jobbik nahesteht. Sie stellte einem Mann das Bein, als dieser versuchte, mit einem Buben im Arm der Polizei zu entkommen. Lage in #Roeszke #Hungary weiter schlimm - Polizei überfordert - Flüchtlinge durchbrechen Polizeikette - Verletzte! pic.twitter.com/GlMGqGwABb In der Folge trat die Frau auch auf vorbeilaufende Kinder ein. Chefredakteur Szabolcs Kisberg nannte das Verhalten der Kamerafrau inakzeptabel und entließ sie. Einige Flüchtlinge protestierten mit einem Sitzstreik gegen die Polizei. Schließlich gaben sie ihren Widerstand aber auf und bestiegen die von der Polizei bereitgestellten Busse, die sie in eine Registrierungsstelle brachten, berichtete das ungarische Fernsehen am Abend. Aus der Sammelstelle in Röszke, wo derzeit die meisten über Serbien kommenden Menschen landen, versuchen Flüchtlinge immer wieder zu fliehen. Erst am Montag hatten hunderte Menschen Polizeiabsperrungen durchbrochen und waren auf der Autobahn Richtung Budapest gegangen. Oft müssen die Flüchtlinge tagelang unter freiem Himmel auf ihre Registrierung warten. Die meisten wollen weiter Richtung Österreich oder Deutschland.
4Panorama
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12 Sekunden vor dem belgischen Team Etixx-Quick Step – Georg Preidler mit Giant Fünfter. Richmond (Virginia) – Dem US-Team BMC ist am Sonntag zum Auftakt der Radstraßen-WM in Richmond (Virginia) im Teamzeitfahren für UCI-Teams die Titelverteidigung gelungen. Der Rennstall setzte sich nach 38,8 km zwölf Sekunden vor dem belgischen Team Etixx-Quick Step durch. 31 Sekunden zurück holte das spanische Team Movistar Platz drei. Georg Preidler wurde mit Giant als bester Österreicher Fünfter (+1:04 Minuten). Etixx mit dem dreifachen deutschen Zeitfahr-Weltmeister Martin lieferte sich mit BMC lange ein enges Duell. In der Schlussphase hatte der Titelverteidiger aber die größeren Reserven. Ganz besonders freute sich Lokalmatador Taylor Phinney, der nach einem doppelten Beinbruch im Mai 2014 rund ein Jahr lang pausieren musste. Die Saison ist wie eine Achterbahn für mich verlaufen. Ich bin dankbar und froh, hier dabei zu sein. Es ist fantastisch, mit der Mannschaft zu gewinnen, sagte Phinney. Neben dem Vize-Weltmeister im Einzelzeitfahren von 2012 machte bei BMC auch der Australier Rohan Dennis mit einem Schnitt von knapp 55 km/h Tempo. Die weiteren Titelträger sind die Schweizer Silvan Dillier und Stefan Küng sowie die Italiener Daniel Oss und Manuel Quinziato. Die anderen beiden Österreicher erreichten mit ihren Teams keine einstelligen Platzierungen. Riccardo Zoidl belegt mit dem US-Team Trek Platz zehn (1:47), Matthias Brändle etwas enttäuschend mit IAM (SUI) Rang 13. Der Sieg bei den Damen ging an das mit deutscher Lizenz fahrende Team Velocio vor Boels Dolmans (NED/+0:06) und Rabo Liv Women (NED/0:56). Für Velocio, in den vergangenen Jahren unter Lululemon mit amerikanischer Lizenz, ist es der vierte Titel seit Einführung des Wettbewerbs 2012. Die Österreicherin Martina Ritter wurde mit BTC City Ljubljana (SLO/3:03) Achte. Ab Montag werden die Titelkämpfe mit den Einzelzeitfahrentscheidungen fortgesetzt. (APA/Si, 20.9.2015) Mannschaftszeitfahren Herren (38,8 km): 1. BMC Racing Team (USA/Rohan Dennis, Silvan Dillier, Stefan Küng, Daniel Oss, Taylor Phinney, Manuel Quinziato) 42:07 Minuten – 2. Etixx-Quick Step (BEL) +0:12 Minuten – 3. Movistar Team (ESP) 0:31 – 4. Orica GreenEdge (AUS) 0:54 – 5. Team Giant-Alpecin (GER/mit Georg Preidler) 1:04 – 6. Team Lotto NL-Jumbo (NED) 1:18. Weiter: 10. Trek (USA/mit Riccardo Zoidl) 1:47 – 13. IAM Cycling (SUI/mit Matthias Brändle) 1:58 Mannschaftsfahrern Damen (38,8 km): 1. Velocio-SRAM (GER/Alena Amialiusik, Lisa Brennauer, Karol-Ann Canuel, Barbara Guarischi, Mieke Kröger, Trixi Worrack) 47:35 Minuten – 2. Boels Dolmans Cycling Team (NED) 0:06 Minuten zurück – 3. Rabo Liv Women Cycling Team (NED) +0:56 – 4. Wiggle Honda (GBR) 1:10 – 5. Twenty16 p/b Sho-Air (USA) 2:05 – 6. UnitedHealthcare Pro Cycling Team (USA) 2:51. Weiter: 8. BTC City Ljubljana (SLO/mit Martina Ritter) 3:03
5Sport
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Polizei: Fischer gingen auf Kollisionskurs. Schifffahrtzwischenfall/Fischerei/Argentinien/China – Illegale Fischer sollen gewaltsamen Widerstand geleistet haben Buenos Aires – Die argentinische Küstenwache hat nach eigenen Angaben ein chinesisches Fischereischiff versenkt, das sich seiner Aufbringung gewaltsam widersetzen wollte, nachdem es in argentinischem Gewässer erwischt worden war. Die Küstenwache habe vergeblich versucht, das Schiff vor dem Hafen Puerto Madryn aufzuhalten, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Fischer seien auf Kollisionskurs gegangen, daraufhin habe die Küstenwache das Feuer eröffnet. Nach Angaben der Polizei wurde die Lu Yan Yuan Yu 010 so schwer beschädigt, dass sie sank. Die Besatzung des Schiffes habe wohlbehalten gerettet werden können, erklärte die Polizei. Ein Video auf der Website der Küstenwache zeigt das Schiff, wie es sich auf offenem Meer langsam zur Seite neigt. Chinesische Trawler dringen auf der Suche nach Fischgründen in immer entferntere Gebiete vor.
2International
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Die Beiträge werden in unterschiedlichen Sprachen produziert, darunter neben Deutsch auch Arabisch, Farsi und Englisch. Stuttgart – Flüchtlinge machen Radio: Seit Mai gibt es in Stuttgart, Donaueschingen und Frankfurt ein Radioprojekt für Geflüchtete. Der Sender Good Morning Deutschland berichtet live aus Flüchtlingsunterkünften und lokalen Radiostudios und überträgt Diskussionen von Bürgern mit Flüchtlingen. Außerdem sind Lieder aus den Herkunftsländern zu hören. Die Beiträge werden in unterschiedlichen Sprachen produziert, darunter neben Deutsch auch Arabisch, Farsi und Englisch. Die Live-Sendungen findet jeweils dienstags, mittwochs und sonntags von 17 bis 20 Uhr statt, die Sendungen sind auch als Internet-Stream online abrufbar. Ins Leben gerufen wurde das Internetradio vom Bremer Komponisten für Neue Musik Hannes Seidl in Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) sowie dem Leiter der Donaueschinger Musiktage, Björn Gottstein.
0Etat
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Heuer 46 Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte – Mehrzahl verübt Tat im eigenen Ort. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
4Panorama
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Tausende Anwender der Hacks für den Multiplayer-Shooter wurden verbannt. Ein Spieler namens AndroidL hat mehr als 3.000 Cheater (Betrüger) des Egoshooters Counter-Strike: Global Offensive dazu gebracht, einen vermeintlichen Cheatcode anzuwenden, der zur Verbannung der unehrlichen Spieler aus dem Multiplayer-Modus führt. Counter-Strike ist eines der populärsten kompetitiven Online-Games auf dem Markt und in der Vergangenheit auch im professionellen E-Sport-Bereich wiederholt vom Einsatz unfairer Mittel wie Wallhacks und Aimbots, die durch Wände blicken lassen und beim Zielen helfen, geplagt worden. AndroidL stellte den Cheatern mit drei eigens kreierten Hacks eine Falle, die er mit unterschiedlichen Diensten bewarb, erklärt er in einem Blogeintrag. Beispielsweise füllten die angewandten Hacks die Lebensenergie oder die Munition der Spieler automatisch wieder auf oder ermöglichten es ihnen, sich unnatürlich weit nach links oder rechts zu lehnen, um besser um die Ecke blicken zu können. Was die betroffenen Spieler allerdings nicht wussten: Die vielfach wirkungslosen Hacks waren so programmiert, dass sie das Anti-Cheat-System des Herstellers Valve (VAC) darauf aufmerksam machten, was den Bann der Spieler nach sich zog. Dinge wie Lebensenergie und Munition werden alle vom Server gehandhabt, sie auf Client-Seite zu editieren bringt also nichts, aber es lässt das VAC wissen, dass du versuchst, sie zu manipulieren, und dieses verbannt dich deshalb, schreibt AndroidL. Der Cheater-Jäger veröffentlichte seine Fallen über drei Wochen hinweg. Die ersten beiden hatten einen Timer eingebaut, der das VAC erst nach einiger Zeit anspringen ließ. Beim dritten Hack wurde man ertappt, sobald man online ging. Insgesamt wurden die Fake-Hacks mehr als 5.500-mal heruntergeladen.
6Web
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Der russische Aufmarsch wird die Machtverhältnisse verändern. Viele Nachbarn wünschen sich eine Schwächung des Iran. Russlands Präsident Wladimir Putin habe einen großen Stein in den syrischen Blutsee geworfen – das schreibt der Kolumnist einer pan-arabischen Tageszeitung über Moskaus militärisches Engagement in Syrien. Damit würden Grenzen für den Kriegspfad und für den Lösungspfad gesetzt. Russland habe sich als schwergewichtiger Akteur aufgedrängt, der weder in Syrien noch in der Region umgangen werden könne. Und damit habe Moskau die Machtbalance verändert, lautet der Tenor der Analytiker. Putin hatte zu Wochenbeginn in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung explizit erwähnt, dass den islamischen Staaten bei der Lösung der Syrien-Krise eine wichtige Rolle zukomme. Vor seinem Auftritt hatte er auch mit dem saudischen König Salman telefoniert. In Moskau gab es Meldungen, wonach noch im Oktober die Syrien-Kontaktgruppe – beste hend aus Saudi-Arabien, Russland, Iran, USA, Türkei und Ägypten – einberufen werden soll. Die arabischen Staaten sind sich mit Russland in der Absicht einig, die Jihadisten des Islamischen Staates (IS) bekämpfen zu wollen. Syrische Militärexperten bezweifeln allerdings, ob das der wirkliche Grund für die Stationierung von Kampfjets und 1800 Mann in der Nähe von Latakia ist. Putin hat angekündigt, nur Luftschläge gegen den IS ausführen zu wollen; eine Taktik, die von den USA und ihren Verbündeten seit einem Jahr mit wenig Erfolg angewendet wird. Arabische Kommentatoren führen deshalb eine ganze Liste von anderen Gründen an: allen voran, die eigene Machtposition in der Region zu festigen und das Überleben von Syriens Diktator Bashar al-Assad zu sichern; aber auch über sein Schicksal entscheiden zu können, seine Armee als Rückgrat des Regimes wieder zu kräftigen, die Anti-Assad-Rebellen zu schwächen und den Iran aus seiner Schlüsselposition zu verdrängen, um den Eindruck eines sunnitisch-schiitischen Konfliktes zu verwischen. Die Tatsache, dass der iranische Einfluss in Damaskus schwinden könnte, wird vor allem in den Golfländern nicht ungern gesehen. Einen konkreten Plan zur Lösung der Syrien-Krise hat Putin allerdings nicht vorgelegt. Man stimme mit Russland darin überein, dass Syrien vereint und ein säkularer Staat bleiben solle und ein gemanagter Übergang nötig sei, hatte US-Außenminister John Kerry erklärt. Putin setzt für diesen Übergang jedenfalls auf Assad. Die arabischen Staaten sind sich über die Rolle des Diktators, der hunderttausende Tote im eigenen Land zu verantworten hat, nicht einig. Wie der Großteil der syrischen Opposition haben neben der Türkei auch Katar und Saudi-Arabien erneut betont, dass Assad keine Legitimität mehr habe und als Partner nicht akzeptiert werden könne. Die eigentliche Ursache sei Assad und nicht der IS, betonte der Außenminister Katars, Khaled al-Attiyah, und verlangte jene besser auszurüsten, die gegen Assads Fassbomben kämpfen. Sein saudischer Amtskollege Adel al-Jubeir forderte von Assad, zurückzutreten und einem Exekutivrat Platz zu machen, wie im Genf-1-Papier vorgesehen; andernfalls drohte er mit einer militärischen Lösung, soll heißen: Aufrüstung der Rebellen. Ägyptens Präsident Abdelfattah al-Sisi, der zuletzt enge Bande mit Putin geknüpft hatte, verlangte vor der Uno hingegen ein neues demokratisches Syrien, wobei die staatlichen Strukturen intakt bleiben müssten. Ägypten hat Assad nie zum Rücktritt aufgefordert; und je länger der Konflikt dauert und je mehr der IS und andere Extremisten an Boden gewinnen, sind Bevölkerung und Regierung der Ansicht, dass Assad zum jetzigen Zeitpunkt das kleinere Übel und für eine Lösung unverzichtbar sei. Trotz Putins Engagement auf allen Ebenen glaubt aber niemand in der Region an einen schnellen Durchbruch.
2International
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Entwickler sind erzürnt und fordern Rücknahme der Änderung. In der kommenden Chrome-Version soll die Backspace-Taste nicht mehr für Zurück verwendet werden. Grund hierfür ist, dass einige User beklagt haben, dass beim Ausfüllen von Formularen unabsichtlich Inhalt verloren ging, als besagte Taste betätigt wurde. In der aktuellen Entwickler-Version des populären Browsers ist die Änderung bereits in Kraft getreten. In einem Chromium-Eintrag gab man an, dass Jahre der Nutzerbeschwerden ausgereicht haben, um diese Änderung nun endlich vorzunehmen. Außerdem sei die Tastenkombination für Zurück bei anderen Browsern unterschiedlich, weshalb man nun in dem Schritt bestärkt wurde. Nur in 0.04 Prozent aller Fälle soll die Navigation zudem mittels Backspace-Taste stattgefunden haben, wird weiter erklärt. Viele Entwickler sind dem Schritt nicht positiv gegenüber eingestellt. In den Foren fordern sie, das Backspace-Taste für Zurück beibehalten wird. Alternativ kann in Chrome statt der Backspace-Taste auch die Tastenkombination Alt und Links betätigt werden, um gleiches Ergebnis zu erzielen. Die sei für die Kritiker allerdings keine passable Lösung, da man die Hand von der Maus nehmen muss.
6Web
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Laut anonymem Schreiben soll es Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe an eine Elektrofirma gegeben haben. Diese sponsert einen Fußballklub aus dem Umfeld des Einkaufschefs. Wien – Die Einkaufsabteilung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wird gerade von der hauseigenen internen Revision unter die Lupe genommen. Grund dafür ist ein, wohlgemerkt: anonymes Schreiben, wonach es bei Auftragsvergaben an ein Elektrounternehmen Auffälligkeiten gegeben habe. Bis hin zur Bildung eines Bieterkartells reichen die Vorwürfe. Die Abteilung ETS (Einkauf, Technik und Service) wird von einem ehemaligen (roten) OeNB-Betriebsratschef und aktiven Landtagsabgeordneten geleitet, sie ressortiert zu Direktoriumsmitglied Kurt Pribil (schwarz). Intern gibt es seit längerem ein Tauziehen um die Abteilung bzw. ihre Subbereiche – im Haus ist u. a. von Animositäten zwischen roten und schwarzen Entscheidungsträgern die Rede. Faktum ist, dass das Elektrounternehmen schon lange für OeNB und Münze Österreich arbeitet, wie sich auch aus der Referenzliste erschließt. Die jüngste Ausschreibung in dem Konnex ist laut STANDARD-Informationen 2013 erfolgt; und zwar für 2014 bis 2016 mit Verlängerungsoption um zwei Jahre. Die EU-weite Ausschreibung erfolgte aber nicht durch die Abteilung ETS, sondern die notenbankeigene IG Immobilien. Sie hat den Auftrag fürs Energiemanagement, für Aufzüge, Reinigung und Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR) in Tranchen vergeben; vier Gesellschaften kamen zum Zug. Den MSR-Auftrag hat die genannte Elektrofirma gewonnen. Ausschließlich die Bestbieter seien zum Zug gekommen, es habe keine Intervention der ETS gegeben, heißt es dazu in OeNB- und IG-Kreisen. Laut OeNB-Sprecher Christian Gutlederer ergaben die Recherchen der Internen Revision bisher keinen Hinweis auf Unkorrektheiten. Möglicherweise sind andere Verquickungen Grund für die trotzdem vorhandenen Vorwürfe. Die Fäden laufen so: Der ETS-Chef ist auch hoher Funktionär beim Fußballclub FC Stadlau. Zu dessen Sponsor-Elite und Premium-Partnern gehört laut Homepage das genannte Elektrounternehmen. Diese Optik ist schlecht, räumt ein Involvierter ein. Auch die IG Immobilien gehört zu den wichtigen Unterstützern des Stadlauer Vereins. Wahrscheinlich wird die ETS nun aber sowieso zerteilt. Der Einkaufsbereich (rund 15 Mitarbeiter) soll abgespalten werden. Dafür soll die Abteilung Sicherheitsdienst mit ihren rund 50 Mitarbeitern (hauptsächlich Wächter) in die heutige ETS wandern. Alles noch nicht final entschieden, kommentiert das der OeNB-Sprecher.
7Wirtschaft
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Die Nachkommen der Vertriebenen können um die spanische Staatsbürgerschaft ansuchen. Lea Maestro aus Sarajevo ist die Erste, die sie bekommen wird. Wie töricht sind die spanischen Könige, dass sie ihre besten Bürger ausweisen und ihren ärgsten Feinden überlassen, soll der osmanische Sultan Bayezid II. gesagt haben, als im Jahr 1492 durch das Ausweisungsedikt Alhambra die katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragonien die Juden zur Konversion zum Christentum oder zur Emigration zwangen. Das Osmanische Reich nahm viele der etwa 130.000 Vertriebenen auf. Sephardische Gemeinden gab es seitdem auch auf dem Balkan, etwa in Sarajevo. Durch ein Gesetz können Nachkommen dieser Vertriebenen die spanische Staatsbürgerschaft beantragen. Die 30-jährige Lea Maestro aus Sarajevo hat dies getan: 524 Jahre nachdem ihre Vorfahren vertrieben worden waren. Im Februar wird sie Spanierin werden. Maestro trug in den vergangenen Jahren Dokumente zusammen, die beweisen konnten, dass ihr Nachname seit Jahrhunderten in Bosnien-Herzegowina zugegen war. Sie fand etwa Zeitungsausschnitte von einer jüdischen Hochzeitsfeier in Sarajevo, in denen der Name Maestro erwähnt wurde. Aus der Zwischenkriegszeit sind auch noch Ehestandsregister vorhanden. Insgesamt hat sie sieben Jahre gewartet, bis die spanischen Behörden ihr Ansuchen positiv beantworteten. Nun will sie nach Grenada gehen, um ein Masterstudium in Lebensmitteltechnologie zu machen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass alles gut wird, sagt sie. Ich habe zwar noch kein Stipendium und weiß nicht, wie ich leben kann, aber ich weiß, dass ich nach Spanien gehen soll. Als die sephardischen Juden vom Balkan in den 1970er-Jahren von König Juan Carlos nach Toledo eingeladen wurden, sollte auch Lea Maestros Großvater nach Spanien fliegen. Doch er weigerte sich, weil er aufgrund der Familienüberlieferung fest davon überzeugt war, dass seine Familie keineswegs aus Toledo, sondern aus Valencia stammte. Die Enkelin ging der Sache nach. Und tatsächlich: Das letzte Mal wurde der Name Maestro im Geburtsregister 1492 in Valencia erwähnt. Maestros Großvater hat das KZ Jasenovac nur knapp überlebt – und nie darüber gesprochen. Seine erste Frau war während des Ustascha-Regimes in dem KZ in Ðakovo im heutigen Kroatien inhaftiert. Auf dem Friedhof in Ðakovo wurden 600 Juden, die im Ustascha-Lager umkamen, begraben. 50 Jahre später rekonstruierte Lea Maestro aus Eigeninitiative die Gräber der Sepharden – viele von ihnen aus Sarajevo. Und sie sorgte dafür, dass neue Grabschilder angebracht wurden. Das Projekt ist auch in Israel in der Gedenkstätte Yad Vashem bekannt. Damals habe ich in Ðakovo ein Grabschild mit meinem Nachnamen gefunden , erzählt Maestro dem STANDARD. Ich habe meine Familie gefragt, ob sie etwas über ein Neugeborenes namens Sarika Maestro wüsste. Es habe sich herausgestellt, dass dies die Tochter ihres Großvaters und dessen erster Frau war, die im Lager gestorben war. Lea Maestro hatte ihre Tante gefunden, von der sie noch nichts gewusst hatte. Als ich den Namen dieses Kindes sah, fühlte ich mich mit ihr verbunden. Ich war glücklich und traurig gleichzeitig, erzählt sie. Maestros Großvater und Großmutter sprachen noch Ladino – die Sprache der spanischen Juden. Lea Maestro kann die Sprache zumindest verstehen, denn sie kann perfekt Spanisch. Sie verbrachte die Kriegsjahre ab 1992 in Malaga. Damals konnten sich die bosnischen Sepharden aussuchen, entweder nach Israel oder Spanien auszureisen. Die Familie Maestro lebte in einem Dorf in der Nähe von Malaga. Ich habe in sieben Tagen Spanisch gelernt, erzählt sie von ihrer Kindheit. Als ihre Eltern nach dem Ende des Bosnien-Kriegs 1996 nach Sarajevo zurückkehrten, wollte Lea, die damals elf Jahre alt war, in Spanien bleiben. Wenn ich jetzt die Staatsbürgerschaft bekomme, so ist das nur ein Beweis für mich, dass mein Gefühl richtig ist. Ich habe diese Verbindung zu Spanien, das ist meine Heimat, meint sie. Jetzt kommt der interessante Teil meiner Geschichte, die Umsetzung meines Wunsches.
4Panorama
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Vor 250 Jahren verstarb der Gemahl Maria Theresias unerwartet in Innsbruck. Bis heute beten für ihn täglich drei dafür eigens bezahlte Adelsfrauen in einem Stift des Landes Tirol. Innsbruck – So hatte Maria Theresia sich die Feierlichkeiten gewiss nicht vorgestellt. Vor genau 250 Jahren machte sie sich mit ihrem Gatten Franz Stephan von Lothringen, einigen Verwandten und ihrer Entourage auf den Weg von Wien nach Innsbruck. Einer der Söhne des kaiserlichen Paares, Erzherzog Leopold, sollte dort die spanische Prinzessin Maria Ludovica ehelichen. Ein mehrwöchiges Fest, für das Unsummen ausgegeben wurden, zahlreiche Gäste, der ganze Pomp – und dann die Tragödie. Es gibt mehrere Erzählungen, wie sich das Unglück genau abgespielt habe, was die Ursache war. Fest steht, Maria Theresias geliebter Gemahl ist während dieser Hochzeit verstorben. Nach einer Theateraufführung soll ihm übel geworden sein, er habe sich gerade noch in die kaiserliche Residenz, die Innsbrucker Hofburg, schleppen können, auf dem Bett eines Dienerzimmers brach er schließlich nieder und war tot. Dieses Kämmerchen ist heute eine Kapelle, derzeit einer der Ausstellungsräume einer umfassenden Schau, die sich nicht nur der Todesgeschichte des hier verstorbenen Kaisers widmet, sondern auch ganz allgemein dem Sterben, der Trauer und dem Umgang damit im Wandel der Zeit. Dazumal soll Maria Theresia leidenschaftlich gelitten haben. Sie ließ die noch mittelalterliche Innsbrucker Hofburg in eine prächtige barocke Gedächtnisstätte umbauen, eine Art Tiroler Taj Mahal für ihren verstorbenen Geliebten. Und sie gründete ein an die Hofburg angeschlossenes Damenstift, in dem adelige Frauen täglich für den Kaiser beten sollten – so geschieht es bis heute. Früher mussten die Stiftsdamen bis in die 16. Generation Adel vorweisen können. Erste Stiftungsäbtissin wurde Maria Theresias Tochter Elisabeth, genannt kropferte Liesl, die aufgrund von Vernarbungen nach einer Pockenerkrankung als unvermittelbar galt. Nach Auflösung der Monarchie fiel das Stift dem Land Tirol zu. Heute gibt es noch drei Stiftsdamen, von denen zwei das Stift bewohnen, eine lebt inzwischen im Altersheim. Die Frauen haben Zimmer in dem Gebäude und bekommen eine Apanage für ihren täglichen Gedenkdienst – kontrolliert wird dieser allerdings nicht. Stiftungskurator ist immer der aktuelle Landeshauptmann, der auch über etwaige Nachbesetzungen entscheidet. Auf Nachfrage im Büro von Günther Platter werden die Voraussetzungen für die Ernennung erläutert: Die Damen müssen adeliger Herkunft, alleinstehend und katholisch sein, sie dürfen kein Vermögen besitzen, sollen einen einwandfreien Leumund nachweisen und sich mit den Werten des Theresianischen Damenstiftes zu Innsbruck vollinhaltlich identifizieren. Am sogenannten Schmerzensfreitag, eine Woche vor Karfreitag, findet in der Hofkapelle immer eine Messe statt. Bis vor wenigen Jahren sei dort die Kaiserhymne gesungen worden, erzählen Dabeigewesene. Landeshauptmann Platter habe das dann abgeschafft. Sein Sprecher betont jedenfalls: Die Stiftung erhalte sich selbst, durch die Zahlungen an die drei Stiftsdamen werde das Landesbudget nicht belastet. Am Ende der aktuellen Ausstellung in der Innsbrucker Hofburg, die noch bis Mitte Jänner zu besichtigen ist, hängt ein Gemälde, auf dem 13 identische Totenköpfe zu sehen sind. Sie wurden im Kreis angeordnet, jeder ist beschriftet: arm, reich, Mann, Weib, Bauer, Bürger , Kanzler und Kaiser steht da etwa über den Schädeln. Im unteren Bilddrittel findet sich ein Schriftzug: Wer sieht da den Unterschied – im Totenreich sind alle gleich. In Tirol hingegen wird des Kaisers bis heute ganz besonders gedacht.
4Panorama
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Polizist nach Vorgehen gegen Mädchen bei Scheren-Attacke verhört. Jerusalem – Tödliche Schüsse auf eine am Boden liegende 16-Jährige: Erste Ermittlungen gegen einen Polizeibeamten haben in Israel die Diskussion um die Wahrung der Verhältnismäßigkeit bei der Abwehr von Messerattacken neu entfacht. Geklärt werden soll, warum der Polizist nach einer Scheren-Attacke auf eine bereits angeschossene und reglos am Boden liegende palästinensische Teenagerin feuerte. Vonseiten israelischer Bürgerrechtler und aus dem Ausland wird zunehmend Kritik am Vorgehen der israelischen Sicherheitskräfte laut. Auf Empfehlung der Generalstaatsanwaltschaft leitete das israelische Justizministerium Ermittlungen gegen den Beamten ein, der Ende November im Zentrum von Jerusalem auf zwei mit Scheren bewaffnete palästinensische Mädchen geschossen hatte. Der Mann wurde am Sonntag vernommen. Seit Anfang Oktober in Israel und den besetzten Palästinensergebieten eine Serie von Angriffen auf Israelis begann, ist dies das erste Mal, dass gegen einen Angehörigen der Sicherheitskräfte ermittelt wird. Die beiden 14 und 16 Jahre alten Ost-Jerusalemer Cousinen hatten am 23. November im Westteil der Stadt nahe des jüdischen Zentralmarkts mit Scheren um sich gestochen. Die Schülerinnen wollten den Bruder von einer der beiden rächen, der 2013 bei gewaltsamen Protesten einen tödlichen Kopfschuss erlitt. Ein Kampfmittelräumer der Polizei sah die Scheren-Attacke, sprang aus seinem Auto und schoss auf die beiden Angreiferinnen, die einen 70-jährigen Mann leicht verletzten. Die 14-jährige war sofort tot, ihre 16-jährige Cousine lag verletzt am Boden. Wie Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, ging der Beamte zurück zu ihr und schoss erneut auf sie. Diese Handlungsweise löste die aktuellen Ermittlungen aus. Israels Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein hatte Ende Oktober vor dem Hintergrund mehrerer fragwürdiger Vorfälle klargestellt, dass die Einsatzregeln klar vorschreiben, dass keine Schüsse mehr abgegeben werden dürfen, wenn die Gefahr für Leib und Leben abgewendet ist. Wer auf einen bereits kampfunfähigen Attentäter schieße, verstößt gegen das Gesetz. Israelische Bürgerrechtler kritisieren, dass dieser Grundsatz in den vergangenen zehn Wochen mehrfach missachtet worden sei. Bei Dutzenden Angriffen mit Messern sowie Schusswaffen und Autos sind in dieser Zeit bereits 17 Israelis und ein US-Bürger getötet worden. Die meisten Angreifer wurden auf der Stelle erschossen. Auch ein eritreischer Flüchtling, der fälschlich für einen Attentäter gehalten wurde, wurde von Wachleuten und einem aufgebrachten Mob getötet. Die Menschenrechtsgruppe BTselem nahm den Vorfall zum Anlass, einen offenen Brief an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu schreiben, in dem sie auf das Risiko außergerichtlicher Hinrichtungen hinwies. Dabei wurden vier Fälle in Jerusalem und einer im Westjordanland genannt, bei denen auf mutmaßliche Attentäter noch geschossen wurde, als diese bereits regungslos am Boden lagen. BTselem kritisierte, dass Äußerungen von israelischen Regierungsmitgliedern ein Klima erzeugt hätten, in dem Polizeibeamte und sogar bewaffnete Zivilisten zu Richtern und Henkern werden. So habe der Minister für Innere Sicherheit Gilad Erdan verkündet: Jeder Terrorist sollte wissen, dass er die Attacke, die er begehen will, nicht überleben wird. Auch im Ausland erzeugte die hohe Todesrate unter den erwiesenen oder mutmaßlichen Messerstechern Zweifel am rechtsstaatlichen Vorgehen. Zwei Sonderberichterstatter des UN-Menschenrechtsrats berichteten Mitte November: Fälle übermäßigen Gewalteinsatzes durch israelische Sicherheitskräfte gegen Palästinenser, von denen einige wie standrechtliche Hinrichtungen aussehen, werden weiterhin bekannt und manche wurden auf Video festgehalten. Auch Schwedens Außenministerin Margot Wallström verurteilte vergangene Woche in einer Fragestunde des Parlaments die anhaltenden Messerattentate auf Israelis, warnte aber zugleich, die Antwort darauf dürfe nicht unverhältnismäßig sein und berge das Risiko von außergerichtlichen Hinrichtungen. Das israelische Außenministerium verurteilte diese Äußerung als skandalös, erschreckend unverschämt und realitätsfremd.
2International
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Fünf weitere Personen befinden sich im Spital. Die Behörden kündigten Untersuchung an. Rennes – Nach heftigen Nebenwirkungen bei einem Medikamententest in Frankreich liegt ein Versuchsteilnehmer hirntot im Krankenhaus. Vier weitere Probanden leiden unter neurologischen Beschwerden, die Ärzte fürchten bei einigen von ihnen möglicherweise unumkehrbare Schäden. Ihre Not hat mich erschüttert, sagte Gesundheitsministerin Marisol Touraine am Freitag. Die französischen Behörden kündigten eine Untersuchung an. Nach Angaben Touraines erhielten bereits 90 Freiwillige in unterschiedlichen Dosen den Wirkstoff, der vom portugiesischen Pharmahersteller Bial entwickelt wurde. Das Unternehmen Biotrial führte den Test in Rennes in der Bretagne durch. Bei den Opfern handle es sich um Männer, die das Medikament mehrfach zu sich genommen hatten. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt nicht, wo die genauen Gründe des Unfalls liegen, betonte Touraine. Der getestete Wirkstoff enthalte entgegen erster Medienberichte kein Cannabis. Er wirke im Körper auf das Endocannabinoid-System im Nervensystem, das eine Rolle beim Kampf gegen Schmerzen spiele. Den Wirkstoff nannte sie nicht. Er ziele auf Stimmungsschwankungen sowie auf motorische Störungen bei neurodegenerativen Erkrankungen. Biotrial erklärte, der Versuch sei in voller Übereinstimmung mit den internationalen Bestimmungen durchgeführt worden, auch alle unternehmensinternen Verfahrensweisen seien befolgt worden. Bial äußerte sich zunächst nicht, kündigte aber eine Stellungnahme an. Ein weiterer Versuchsteilnehmer hat zwar keine Symptome, ist aber zur Beobachtung im Krankenhaus. Die sechs Männer im Alter von 28 bis 49 Jahren hatten am 7. Jänner mit der Einnahme des Medikaments begonnen, am vergangenen Sonntag (10. Jänner) traten bei einem von ihnen die ersten Symptome auf – er liegt inzwischen auf der Intensivstation und ist nach Angaben der Ärzte hirntot. Am Tag darauf brach das Labor den Test ab. Professor Gilles Edan von der Uniklinik Rennes sagte, derzeit könne noch keine Prognose zum Zustand der Verletzten abgegeben werden. Der Wirkstoff befand sich in Phase 1 der klinischen Studie, die die Voraussetzung für eine Marktzulassung ist. In Phase 1 werden Medikamente erstmals an gesunden Freiwilligen auf Verträglichkeit getestet. Touraine sagte, das Medikament sei zuvor an mehreren Tierarten getestet worden, darunter Schimpansen. Alle Zwischenfälle oder Nebenwirkungen müssen den Behörden sofort gemeldet werden. In der Regel werden die Wirkstoffe in der Testphase 1 sehr niedrig dosiert. Außerdem finden die Tests immer unter ärztlicher Beobachtung statt. Deshalb ist es ein absolut außergewöhnliches Ereignis, dass bei so einer frühen Testphase ein Teilnehmer stirbt oder in ein Krankenhaus kommt, sagte Rolf Hömke vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). Dem Experten ist nur ein ähnlicher Vorfall in Großbritannien aus dem Jahr 2006 bekannt, bei dem ein Wirkstoff gegen Multiple Sklerose getestet wurde. Fünf Minuten nach der Einnahme zeigten sechs von acht Männern schwere Reaktionen. Wenige Stunden später stellten Ärzte multiples Organversagen fest. Die Patienten schwebten tagelang in Lebensgefahr, ein Mann lag drei Wochen im Koma. Der Wirkstoff stammte von der Würzburger Pharmafirma TeGenero, das wenige Monate später Insolvenz anmelden musste. Nach dem TeGenero-Desaster wurden die Regeln für Medikamententests noch mal sehr verschärft, die Dosierung muss nun noch viel niedriger sein, sagte Hömke.
4Panorama
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Alternative für Deutschland käme in allen drei Bundesländern, in denen Wahlen anstehen, problemlos in den Landtag. Berlin – Die Grünen können eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl darauf hoffen, im deutschen Bundesland Baden-Württemberg stärkste Kraft zu werden. Der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen zufolge erreicht die Partei unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann 32 Prozent der Stimmen und landet damit deutlich vor der CDU, die auf 28 Prozent kommt. Die Grünen lägen damit auch deutlich über ihrem Wahlergebnis aus dem Jahr 2011, als sie gut 24 Prozent erreichten. Die CDU hingegen würde elf Prozentpunkte einbüßen. Großer Verlierer wäre auch die SPD, die nach 23,1 Prozent 2011 in der Vorwahlumfrage nur noch 13 Prozent erreicht. Eine Fortsetzung der grün-roten Regierung wäre daher trotz des guten Abschneidens der Grünen nicht mehr möglich. Die Sozialdemokraten liegen in der Umfrage gleichauf mit der Alternative für Deutschland (AfD), die FDP verbessert sich um knapp drei Punkte auf acht Prozent. Könnten die Baden-Württemberger den Ministerpräsidenten direkt wählen, würden sich 64 Prozent für Kretschmann und nur 17 Prozent für CDU-Herausforderer Guido Wolf entscheiden. In Rheinland-Pfalz könnte die CDU die SPD als stärkste Partei ablösen. Die Christdemokraten mit Spitzenkandidatin Julia Klöckner verbessern sich in der Umfrage leicht auf 36 Prozent, die Sozialdemokraten unter Ministerpräsidentin Malu Dreyer fallen auf 34 Prozent. Bei einer Direktwahl würden jedoch 50 Prozent Dreyer und nur 30 Prozent Klöckner ins Amt wählen. Die schwersten Verluste im Mainzer Parlament drohen den Grünen, die von 15,4 um mehr als die Hälfte auf sieben Prozent fielen. Rot-Grün könnte daher auch in Rheinland-Pfalz nicht weiterregieren. Die AfD kommt auf neun Prozent, während die FDP mit fünf Prozent knapp den Einzug in den Landtag schafft. In Sachsen-Anhalt bleibt die CDU unter Ministerpräsident Reiner Haseloff in der Umfrage mit 31 Prozent deutlich stärkste Kraft. Sie verliert zwar gegenüber 2011 eineinhalb Punkte, könnte die Koalition mit der SPD (15 Prozent) aber knapp fortführen. Die Sozialdemokraten wären gegenüber der vorigen Wahl, in der sie noch 21,5 Prozent erreichten, größter Verlierer. Zweitstärkste Kraft bliebe die Linkspartei mit 21 Prozent, während die AfD mit 19 Prozent Dritter würde. Die Grünen blieben mit 5,5 Prozent im Landtag. Die FDP erreicht in der Umfrage 4,5 Prozent und muss um den Einzug bangen. 46 Prozent würden Haseloff direkt wählen, je zwölf Prozent Herausforderer Wulf Gallert (Linke) oder Katrin Budde (SPD). In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt finden am 13. März Landtagswahlen statt. Für die Umfragen befragte Infratest Dimap zu Beginn der Woche jeweils rund 1.000 Wahlberechtigte.
2International
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Weg frei für Umsetzung. Teheran – Der iranische Wächterrat hat als höchstes Verfassungsorgan das Landes das Atomabkommen mit dem Westen ratifiziert. Die Entscheidung sei am Mittwoch getroffen worden, berichtete die iranische Nachrichtenagentur ISNA weiter. Das Abkommen selbst war vom Parlament schon am Sonntag verabschiedet worden. Am Dienstag waren letzten Details geklärt worden. Damit ist der Weg frei für die Umsetzung des am 14. Juli in Wien erzielten Abkommens. Die Atomvereinbarung mit den fünf UNO-Vetomächten soll verhindern, dass der Iran Atomwaffen baut. Israel ist der entschiedenste Gegner des Abkommens mit der Begründung, dieses verhindere die atomare Bewaffnung des Iran nicht. Trotz heftiger Kritik der iranischen Hardliner hatte das Parlament in Teheran beschlossen, demnächst der in Wien ansässigen Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) auch Inspektionen von Militäranlagen zu erlauben. Nur müssten diese vorher vom Nationalen Sicherheitsrat bewilligt werden. Laut westlichen Geheimdienstberichten soll der Iran in einigen Militäranlagen in der Vergangenheit Atomtests durchgeführt haben. Die Besichtigung dieser Anlagen war seit Jahren einer der Hauptstreitpunkte in den Atomverhandlungen und auch innerhalb der iranischen Führung. Die endgültige Umsetzung des Wiener Abkommens erfolgt jedoch erst nach dem für Mitte Dezember geplanten Abschlussbericht der IAEA. Danach erst können auch die für den Iran lähmenden Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden.
2International
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Zulassungsbesitzer gab zu, am Steuer gesessen zu sein – 31-Jähriger blieb unverletzt. Schottwien/Wiener Neustadt – Nach dem Unfall mit zwei Toten auf der Semmering-Schnellstraße (S6) bei Schottwien (Bezirk Neunkirchen) am späten Montagabend (richtig) ist noch im Laufe des Dienstags der Lenker ausgeforscht worden. Der Zulassungsbesitzer (31) des verunglückten Autos gab laut Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt zu, selbst am Steuer gesessen zu sein. Er blieb bei dem Crash unverletzt. Der Zulassungsbesitzer habe gestanden, den Unfall als Fahrer verursacht zu haben, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Anklagebehörde, auf Anfrage. Gegen den 31-Jährigen aus dem Bezirk Neunkirchen werde nun wegen grob fahrlässiger Tötung ermittelt. Strafrahmen: bis drei Jahre. Der Mann bleibt auf freiem Fuß. Laut Landespolizeidirektion NÖ war das Auto aus ungeklärter Ursache von der Richtungsfahrbahn Wien abgekommen, von einer Leitschiene hochgeschleudert und gegen das Portal des Grasbergtunnels bei Schottwien katapultiert worden. Ein 17-Jähriger und eine 28-Jährige kamen ums Leben. Zunächst war nur von zwei Insassen ausgegangen worden. Im Laufe des Dienstags bestätigte Habitzl polizeiliche Ermittlungen dahin gehend, dass womöglich eine dritte Person am Steuer gesessen war. Die Ursache der Karambolage stand vorerst nicht fest.
4Panorama
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Europaskeptisch sind in Nord- und Osteuropa eher linke Wähler. In Österreich dominieren rechte Parteien. Die Europäische Union befindet sich zweifellos in einer Krise. Die Eurokrise hat die Sinnhaftigkeit und Belastbarkeit der Währungsunion infrage gestellt. Die Flüchtlingsbewegungen der vergangenen Monate haben das Schengener Abkommen vielerorts de facto außer Kraft gesetzt. Die Briten stimmen im Juni über den Verbleib in der EU ab, und alles deutet auf ein äußerst knappes Ergebnis hin. Man kann also davon ausgehen, dass die nächsten Jahre von einer intensiven Auseinandersetzung um den weiteren Kurs der EU geprägt sein werden. Wie aber lässt sich dieser Konflikt um die europäische Integration in die existierende ideologische Landschaft in Europa einordnen? Die erste Grafik zeigt Daten aus einer Expertenbefragung, die alle vier Jahre von der University of North Carolina at Chapel Hill durchgeführt wird. Dabei werden Länderexperten (meist Politikwissenschafter) aus allen EU-Staaten zur ideologischen Positionierung der Parteien in ihrem Land befragt. Unter anderem ordnen die Experten die Parteien auf einer Links-rechts-Skala (von 0 bis 10) und einer Pro-anti-EU-Skala (von 1 bis 7) ein. Die Grafik zeigt die Parteipositionen (die Mittelwerte der Expertenantworten pro Partei) auf diesen beiden Skalen. Jeder Punkt stellt eine Partei in einem EU-Land dar. Die österreichischen Parteien sind farblich hervorgehoben (und ja: Zum Zeitpunkt der Befragung war das BZÖ noch im Europäischen Parlament vertreten). Die Punktwolke zeigt eine verkehrte U-Form: Moderate Parteien sind tendenziell eher proeuropäisch eingestellt, während Parteien weiter links und rechts außen stärker EU-skeptisch sind. (Die strichlierte Linie stellt die quadratische Funktion dar, die sich auf Basis dieser Daten schätzen lässt: EU = 1,27 + LR × 1,87 + LR² × -0,19.) Die österreichischen Parteien positionieren sich wie erwartet: Grüne, SPÖ, ÖVP und Neos werden als proeuropäisch eingeschätzt, während die Experten FPÖ, BZÖ und Team Stronach als euroskeptisch einstufen. Wiewohl es also in vielen Ländern Europas linke euroskeptische Parteien gibt (die Punkte in der Grafik links unten), ist diese ideologische Kombination im österreichischen Parteiensystem nicht in relevanter Größe vorhanden. Euroskepsis kommt in Österreich also von rechts – zumindest auf Parteienebene. Die zweite Grafik zeigt, dass auf Wählerseite ein ähnlicher Zusammenhang besteht, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt. Nach ihrer Einstellung zur europäischen Integration befragt (auf einer Skala von 0 bis 10), antworten Wähler, die sich links einordnen, im Schnitt mit Werten über 6, während Wähler auf der rechten Seite im Mittel etwas niedrigere Werte angeben. Es besteht also eine negative Korrelation zwischen den beiden Merkmalen: Je höher der Wert auf der Links-rechts-Skala ist (also je weiter rechts), desto niedriger ist tendenziell der Wert auf der EU-Skala. Wie die dritte Grafik zeigt, ist dieser Zusammenhang in Österreich vergleichsweise stark ausgeprägt und ähnelt jenem in anderen westeuropäischen Staaten. In einigen Ländern gibt es hingegen kaum eine Korrelation zwischen Links-rechts-Position und Einstellung zur EU, während in vielen Staaten Ost- und Nordeuropas der Zusammenhang negativ ist. Linke Wähler sind dort eher euroskeptisch, rechte Wähler weisen dort proeuropäischere Einstellungen auf. Der Konflikt um die Zukunft der Europäischen Union schlägt sich also in den EU-Staaten auf verschiedene Art und Weise nieder. EU-Skepsis ist mancherorts rechts angesiedelt und andernorts links. Die Auseinandersetzung um die Zukunft der EU wird in ihren 28 Mitgliedstaaten demnach auch vor sehr unterschiedlichen politischen Hintergründen stattfinden.
1Inland
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Eddie Tipton soll in mindestens sechs Fällen Zahlen manipuliert haben, so die Staatsanwaltschaft. Ein Mitarbeiter der US-amerikanischen Multi-State Lottery Association soll in mindestens sechs Fällen die Auslosung der Zahlen manipuliert haben. Eddie Tipton war als Sicherheitsdirektor des Glücksspielkonzerns tätig, was ihm exklusiven Zugriff auf die Auslosungsmechanismen brachte. Er soll dort selbst programmierte Software zur Manipulation der Ziehung installiert haben, sagen US-Behörden. Tatsächlich gibt es Aufnahmen von Tipton, die ihn als Käufer des Gewinnerloses bei einem 16,5 Millionen Dollar-Jackpot ausweisen. Tipton soll außerdem einem engen Freund und seinem eigenen Bruder zu Lottogewinnen verholfen haben. Über die genaue Methode zur Manipulation der Ziehung ist nur wenig bekannt, die Staatsanwaltschaft will allerdings neue Beweise gefunden haben. Die Maschine soll immer dann vorhersehbare Zahlen ausgespuckt haben, wenn sie einen Sicherheitscheck durch Tipton unterlaufen hatte.
6Web
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Der frischgekürte CEO Sundar Pichai setzt auf ein umgänglicheres Führungsteam. Die Atmosphäre im Silicon Valley ist rau. Da werden massenhaft Mitarbeiter der direkten Konkurrenz abgeworben, Löhne mit firmenübergreifenden Mauscheleien niedrig gehalten und Untergebene wegen leicht verfehlter Ziele vor die Tür gesetzt. Auch in der höchsten Firmenebene werden brutale Umgangsformen gepflegt: Die Wutausbrüche von Apple-Mitgründer Steve Jobs sind legendär, sein früherer Geschäftspartner Steve Wozniak hätte ihn zu Lebzeiten gerne als Arschloch beschimpft, traute sich aber nicht. Auch Google-Mitgründer Larry Page gilt als Choleriker, für den ein humaner Umgang mit Mitarbeitern nicht an erster Stelle steht. Doch die Zeiten des harten Management-Stils sind bei Google vorbei. Das belegen zahlreiche ehemalige Mitarbeiter und Geschäftspartner. Wie ein Ex-Manager gegenüber re:code pointiert verlautbart: Alle Arschlöcher sind jetzt weg. Verantwortlich dafür zeichnet sich Sundar Pichai, der nach Googles großer Umstrukturierung (Gründung des Dachunternehmens Alphabet) zum CEO des Suchmaschinisten wurde. In den wenigen Monaten als Google-Chef hat Pichai nun bereits einige Umstrukturierungen vorgenommen – und erhält dafür viel Lob aus der Branche. So wurde beispielsweise Hiroshi Lockheimer zum Android-Chef gemacht. Ehemalige Kollegen, etwa Motorola-Präsident Rick Osterloh, schwärmen von ihm als großartigen Typen, den man sehr gern hat. So soll Lockheimer dafür gesorgt haben, dass alle Smartphone-Hersteller, die auf Android setzen, gleichberechtigten Zugang zu Entwicklungen des Betriebssystems haben – auch, als Motorola noch zu Google gehörte. Ein anderes Beispiel ist Philipp Schindler, der Googles Werbegeschäft leiten soll. Medienpartner beschreiben ihn als kompromissbereit und umgänglich. Gelernt hat Schindler das in Europa, wo er Google jahrelang gegen Monopol-Vorwürfe aus Regierungskreisen verteidigen musste. Älterer Semester im Google-Umfeld befürchten laut re:code allerdings, dass ein softes Google wichtige Scharmützel verlieren wird. Doch die Zeit der ausgefahrenen Ellbogen ist vorerst vorbei.
6Web
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1520 – Der portugiesische Seefahrer Magellan (Fernao de Magalhaes), seit 1517 im Dienst der spanischen Krone, entdeckt die Einfahrt in die nach ihm benannte, 600 Kilometer lange Straße zwischen Südamerika und Feuerland. (Am 28.11. erreicht er den Stillen Ozean.) 1805 – Der britische Admiral Lord Nelson besiegt in der entscheidenden Seeschlacht von Trafalgar (südlich von Cadiz) die französisch-spanische Flotte, wird aber dabei tödlich verwundet. 1915 – Zwischen Paris und Arlington in Virginia (USA) wird das erste transatlantische Funktelefongespräch geführt. 1925 – Erstmals zeigt der deutsche Maler Paul Klee seine Werke in einer Pariser Ausstellung. 1945 – Durch eine von General Charles de Gaulle angeordnete Wahlrechtsänderung dürfen Frankreichs Frauen erstmals zu den Wahlurnen gehen. In der Konstituierenden Nationalversammlung stellen Sozialisten und Kommunisten die Mehrheit. 1970 – Die Brücke über den Kleinen Belt, die Jütland und Fünen verbindet, wird eröffnet. 1985 – In Hamburg wird je ein Exemplar der blauen und roten Mauritius von einer US-Amerikanerin für umgerechnet rund zwölf Millionen Schilling ersteigert. 2000 – Im Theater an der Wien wird erstmals der Nestroy-Theaterpreis vergeben. Geburtstage: Jean Bart (Baert), frz. Seefahrer (1650-1702) Franz Moritz Graf Lacy, öst. Feldmarschall (1725-1801) Jur Fandly, slowak. Theologe u. Autor (1750-1811) Giuseppe Baini, ital. Kirchenmusiker (1775-1844) Alphonse de Lamartine, frz. Schriftst. (1790-1869) Hermann Müller-Thurgau, schwz. Winzer (1850-1927) Umberto Nobile, ital. General und Luftschiffbauer (1885-1978) Egon Wellesz, öst. Komp. u. Musikwiss. (1885-1974) Nikos Engonopoulos, griech. Schriftst. (1910-1985) Günther Feuerstein, öst. Architekt (1925- ) Pele (eigtl. Edson Arantes do Nascimento), bras. Fußballer (n.a.A. 23.10.1940) (1940- ) Manfred Mann, südafrikanischer Musiker (1940- ) Todestage: Pedro de Espinosa, span. Schriftsteller (1578-1650) Horatio Viscount Nelson, brit. Admiral (1758-1805) Grete Körber, öst. Schriftstellerin (1895-1950) Lothar Olias, dt. Komponist (1913-1990) Maxene Andrews, US-Sängerin (1916-1995) (APA, 21.10.2015)
8Wissenschaft
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Teilchenphysiker Josef Pradler, Krebsforscherin Anna Obenauf und Biochemiker Gustav Oberdorfer wurden in San Francisco geehrt. San Francisco – Drei in Nordamerika tätige österreichische Nachwuchsforscher wurden zum Abschluss des Austrian Research and Innovations Talks (Arit) in San Francisco mit den Ascina-Awards ausgezeichnet. Die Preise gingen an den Teilchenphysiker Josef Pradler, die Krebsforscherin Anna Obenauf und den Biochemiker Gustav Oberdorfer. Der Ascina-Award wird seit 2008 an junge Forscher für exzellente wissenschaftliche Publikationen vergeben, die an amerikanischen Forschungseinrichtungen entstanden sind. Die Auszeichnungen werden vom Wissenschaftsministerium und dem Verein Ascina (Austrian Scientists and Scholars in North America) nach Begutachtung durch eine Fachjury des Wissenschaftsfonds FWF vergeben. Barbara Weitgruber, Forschungs-Sektionschefin im Wissenschaftsressort, zeigte sich bei der Preisverleihung erfreut darüber, dass mit Pradler und Obenauf gleich zwei der Preisträger nach ihrem US-Aufenthalt wieder in Österreich tätig sind, das zeigt wie attraktiv österreichische Einrichtungen sind. Der mit 10.000 Euro dotierte Junior Principal Investigator-Award ging an den Physiker Josef Pradler. In seiner im Fachjournal Physical Review Letters veröffentlichten Arbeit präsentierte er ein neues Modell zur beschleunigten Expansion des Universums und lieferte damit gleichzeitig eine mögliche Erklärung für den Ursprung der Dunklen Energie. Durchgeführt hat Pradler die Arbeit noch an der Johns Hopkins University in Baltimore, mittlerweile arbeitet er am Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. Einen der beiden mit je 7.500 Euro dotierten Ascina-Preise für Young Scientists erhält Anna Obenauf, die am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York arbeitet und mit Dezember an das Institut für molekulare Pathologie (IMP) in Wien wechselt. In ihrer im Fachjournal Nature erschienenen Arbeit hat die Medizinerin Mechanismen beschrieben, wie Tumore bei grundsätzlich erfolgreichen zielgerichteten Krebstherapien Resistenzen entwickeln, und im Tierexperiment einen neuen Therapieansatz zur Reduktion der Metastasenbildung nachgewiesen. Der zweite Young Scientists-Award geht an Gustav Oberdorfer von der University of Washington in Seattle. Im Fachjournal Science hat er eine neue Methode zu Design und Herstellung von auch bei hohen Temperaturen stabilen Proteinen präsentiert. Dies könnte etwa im Medizinbereich zur Produktion von maßgeschneiderten Antikörpern oder in der Biotechnologie zum Design von Enzymen eingesetzt werden.
8Wissenschaft
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In 31 schwedischen Filialen startet der US-Fastfoodriese mit einem Versuch: Kunden müssen einen bestimmten Hamburger bestellen. Stockholm – Der US-Fastfoodriese McDonalds testet erstmals einen Tischservice – vorerst in Schweden. In 31 schwedischen Filialen von weltweit 36.000 Schnellrestaurants der Kette soll es ab Freitag eine Woche lang möglich sein, über das Internet einen Tisch zu reservieren und im Schnellrestaurant am Tisch bedient zu werden, wie McDonalds am Dienstag ankündigte. Dort müssen die Kunden dann nicht mehr an der Kasse anstehen oder ihr Tablett durchs Restaurant tragen. Tische können während der Testphase über die Plattform bookatable.se reserviert werden. Konsumiert werden muss ein mindestens zweiteiliges Menü, darunter ein Hamburger namens Maestro Classic. Mit dem Tischservice solle den treuesten Kunden ein einzigartiger Moment beschert werden, wenn sie erstmals den Maestro Classic probierten, erklärte McDonalds-Marketingchef in Schweden, Jeff Jackett. Schweden ist für McDonalds ein äußerst schwieriger Markt. Die Lohnkosten sind vergleichsweise hoch, genau wie die Immobilienpreise. Zudem kämpft die Kette auch dort gegen ihren US-Konkurrenten Burger King – und darüber hinaus auch gegen die schwedische Kette Max. McDonalds will sich angesichts sinkender Verkaufszahlen neu positionieren. Im März hatte bereits Deutschland-Chef Holger Beeck angekündigt, an den wichtigsten Standorten hierzulande künftig einen Tischservice anbieten zu wollen.
7Wirtschaft
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Freunde des Tippens, die Champions-League-Saison 2014/15 ist vorbei. Durchgesetzt hat sich Userin: Vlatilatiah Kongrazia, und das ziemlich deutlich. Mit 238 Punkten hat sich unsere Gewinnerin vor Captain Willard (226) durchgesetzt. Den dritten Platz teilen sich emir_k und Pla Ton (jeweils 222). Die vier mögen sich unter sportredaktion@derStandard.at melden, wir machen ein sommerliches Goodie-Bag bereit! Das war spannend, das war lustig. Nächstes Jahr starten alle wieder bei Null. So ist das. Hier geht es zum Tippspiel
5Sport
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Spotify, Apple und auch Taylor Swift haben nichts vom aktuellen Streit. Tagelang hagelte es heftige Kritik seitens Indie-Labels gegen Apples Pläne, keine Tantiemen aus dem kostenlosen Probezeitraum für Apple Music zu bezahlen. Erst ein offener Brief von Popstar Taylor Swift bewegte das Unternehmen letztendlich zum Umdenken. Künstler werden nun doch bezahlt, wenn Nutzer ihre Songs in der Testphase hören. Taylor Swift zwang Apple damit in die Knie. Doch wirklichen Gewinner gibt es dabei keinen. So bleibt zunächst alles beim Alten, analysiert etwa Nilay Patel von The Verge. Apple zahlt, wie auch Konkurrent Spotify. Eine Garantie, dass Swifts aktuelles Album 1989 über Apple Music verfügbar sein wird, gibt es allerdings nicht. Dafür müsse wohl noch Verträge ausgehandelt werden. Auch auf Spotify wird 1989 nicht angeboten. In diesem Fall stoßen sich Swift und ihr Label am kostenlosen Basisdienst von Spotify. Spotify zahlt aus dem Gratisdienst niedrigere Tantiemen und argumentiert damit, dass viele Nutzer des kostenlosen Dienstes zu zahlenden Kunden würden. Von den Premium-Abos erhalten die Künstler mehr. Apple wird Musikern aus der dreimonatigen Testphase ebenfalls nur wenig bezahlen und verspricht ebenfalls, dass daraus zahlende Kunden werden. Nach dem Ende des Probezeitraums leitet Apple höhere Erträge an die Musikindustrie weiter, sofern Nutzer dann zahlen. Swift zieht schon seit geraumer Zeit gegen Streamingdienste vom Leder. Die Dienste würden zu wenig bezahlen und keinen Respekt für die Arbeit der Musikbranche zollen. Bei Spotify sieht man das freilich anders und hat schon öfter vorgerechnet, wie viel Tantiemen ausgeschüttet wurden. Swift macht aber klar, dass sich an ihrer Haltung nichts ändern wird. Wie sich Streamingdienste in Zukunft als Ersatz für langsam sinkende Musikdownloads etablieren wollen, wenn populäre Künstler dagegen Stimmung machen, bleibt offen. Apple Music startet am 30. Juni.
6Web
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Japans nationalistischer Premier Shinzo Abe nützt den Obama-Besuch, um sich als Mann des Friedens zu zeigen. Realpolitisch mögen bei den G7 in Ise-Shima die wichtigeren Ereignisse stattfinden – die Konzentration der internationalen Medien liegt aber auf einem anderen Ereignis: dem für Freitag geplanten Besuch Barack Obamas im Friedenspark von Hiroshima. Die Visite des US-Präsidenten ist die erste eines amtierenden US-amerikanischen Staatsoberhauptes an jenem Ort, wo am 6. August 1945 erstmals eine Atombombe im Krieg eingesetzt wurde. Zumindest eine Absicht ist schon jetzt aufgegangen: In beiden Ländern wird erneut intensiv über die Ereignisse des letzten Kriegsjahres gesprochen. Für die Japaner handelt es sich um das Symbol ihres Leids im Zweiten Weltkrieg. Die von der ersten Atombombe Verbrannten und Verstrahlten haben es der ganzen Nation möglich gemacht, sich als Kriegsopfer zu fühlen und so die eigene Kriegsschuld zu verdrängen. Wenn Obama dies nun stärker als Washington bisher anerkennt, birgt dies aber auch eine Gefahr: nämlich jene, dass die Japaner sich weiter in der Opferrolle bestätigt fühlen. Deshalb, so argumentieren Teile der japanischen Opposition, ist es wichtig, dass sich der US-Präsident nicht für die Atombombenabwürfe entschuldigt. Dies hatte sein Stab aber ohnehin bereits im Vorfeld ausgeschlossen. Denn auch in den USA würde dies für neue Empörung sorgen. Für viele frühere US-Soldaten, die in japanischer Kriegsgefangenschaft gefoltert und zu Zwangsarbeit genötigt wurden, ist jede Form von Entschuldigung untragbar. In ihren Augen und in den Augen jener Soldaten, die nach der grausamen Schlacht um Okinawa die Fortsetzung des mörderischen Krieges auf den großen japanischen Inseln befürchteten, war der Abwurf der beiden Atombomben das richtige Mittel zur Beendigung des Krieges. 56 Prozent der Amerikaner halten den Abwurf der Bomben noch immer für gerechtfertigt. 79 Prozent der Japaner sind gegensätzlicher Ansicht. Diese Diskrepanz in der Wahrnehmung besteht fort. Obama wollte laut Vorankündigungen ohnehin nicht über die Vergangenheit, sondern über die Zukunft sprechen. Was auch im Sinne von Japans Premier Shinzo Abe ist. Auf ihn würde sonst der Druck steigen, sich für japanische Untaten im Zweiten Weltkrieg zu entschuldigen. Bisher hatte er sich um eine solche Botschaft stets kunstvoll herumgeredet. Wenn Obama mit dem nationalkonservativen Regierungschef zum Friedensmemorial geht, ist dies dennoch eine Botschaft: Er will Japan noch stärker an die USA binden, obwohl dessen Führung nicht wirklich mit der eigenen Geschichte gebrochen hat. Abe hat zwar keine kriegerischen Absichten, aber er verfolgt hartnäckig die Idee eines stolzen und wehrhaften Japan, das einem immer selbst bewussteren China Paroli bieten kann – mit einem Eifer, der sein eigentliches Wahlversprechen, Japans Wirtschaft wiederaufzurichten, in den Hintergrund rückt. Seine Ambitionen macht auch die Auswahl des Orts für den G7- Gipfel deutlich. Gleich am ersten Tag des Gipfels hat Premier Abe die Staatsführer zum Ise-Schrein geführt. Dort befindet sich der Ideologie des Staatsshinto zufolge die Göttin Amaterasu, die Urmutter Japans. Der Staatsshinto, dem Abe wieder offiziellen Rang geben will, war aber die Religion, in deren Namen Japan seine aggressive Imperialpolitik betrieben hat. Den gemeinsamen Hiroshima-Besuch will Abe nutzen, um sich vor der Bevölkerung als Premier darzustellen, der den Frieden will. Im Juli nämlich finden in Japan Oberhauswahlen statt. Abe will dort eine Zweidrittelmehrheit, um eines seiner Hauptziele umzusetzen: das Ende des nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA verordneten Pazifismusgebots.
2International
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Gespräche mit Zeman und Fahrt mit historischem Salonzug von Ex-Präsident Masaryk geplant. Prag/Wien – Bundespräsident Heinz Fischer kommt am kommenden Montag und Dienstag zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Tschechien. Er wird per Bahn in die tschechische Hauptstadt reisen. Es handelt sich um Fischers letzten Staatsbesuch in ein befreundetes Nachbarland, teilte sein Sprecher, Bruno Aigner, am Freitag mit. Begleiten werden den Bundespräsidenten außer seiner Ehefrau Margit Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Wirtschaftskammerchef Christoph Leitl, Arbeiterkammer-Präsident Werner Muhm sowie Vertreter österreichischer Firmen, wissenschaftlicher und kultureller Institutionen, wie die tschechische Botschaft in Wien mitteilte. Fischer wird auf dem Prager Hauptbahnhof in den historischen Salonzug des ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomas Garrigue Masaryk umsteigen und in die mittelböhmische Gemeinde Stochov (etwa 30 Kilometer westlich von Prag) fahren, die in der Nähe des Präsidentenschlosses in Lany liegt. In Stochov werden Fischer und Zeman eine Tafel enthüllen, die an das erste Treffen der Staatschefs Österreichs und der Tschechoslowakei nach dem Zerfall der Monarchie, Michael Heinisch und Masaryk, und an die Unterzeichnung des Vertrages über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten am 16. Dezember 1921 erinnert. Danach werden Fischer und Zeman Kränze am Grab Masaryks in Lany niederlegen und im Präsidentenschloss Gespräche führen. Fischer wird nach dem chinesischen Staatspräsidenten Xi das zweite Staatsoberhaupt, das Zeman auf dem Schloss Lany empfängt. Am Montagabend steht dann ein offizielles Staatsbankett auf der Prager Burg auf dem Programm. Am Dienstag wollen Fischer und Zeman in Prag gemeinsam ein tschechisch-österreichisches Wirtschaftsforum eröffnen. Am selben Tag wird Fischer mit dem tschechischen Regierungschef Bohuslav Sobotka zusammentreffen, das Österreichische Gymnasium in Prag sowie die Firma Reinwag/Komwag besuchen. Ziel des Besuchs sei es, eine neue Dynamik in die bilateralen Beziehungen zu bringen, sagte Aigner. Die Beziehungen bezeichnete er als gut. Es gebe viele Kontakte auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene. Inhaltlich wird es auch um die Verkehrsverbindungen und regionale Zusammenarbeit zwischen Österreich und Tschechien gehen. Auch internationale Themen dürften zur Sprache kommen, wie die Flüchtlingskrise, der Ukraine-Konflikt oder der Krieg in Syrien. Im Vorfeld von Fischers Besuch zeichnete Zeman am gestrigen Donnerstag, dem 7. April, den ehemaligen österreichischen Botschafter in Prag, Ferdinand Trauttmansdorff, mit dem höchsten Staatsorden – dem Orden des Weißen Löwen – aus. Zeman würdigte so den Beitrag Trauttmansdorffs zur Entwicklung der Beziehungen zwischen Tschechien und Österreich, teilte Zemans Sprecher Jiri Ovcacek mit. Trauttmansdorff war von 2010 bis 2015 Botschafter in Prag.
2International
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Populäres Videospiel soll helfen, komplexe Vorgänge und Technik zu verstehen und Kollaboration fördern. Der virtuelle Baukasten Minecraft ist mit mehr als 50 Millionen verkauften Exemplaren auf PC, Konsole und mobilen Endgeräten eines der populärsten Videospiele unserer Zeit. Immer öfter wird das Game allerdings nicht nur zur Freizeitgestaltung sondern auch im Bildungswesen eingesetzt. Egal, ob in US-Volksschulen oder an neuseeländischen Unis: Minecraft wir von Lehreren und Professoren heute aktiv genutzt, um Mathematik zu veranschaulichen, geografische Modelle zu replizieren oder einfach Kreativität zu fördern. Minecraft-Herausgeber Microsoft und Hersteller Mojang wollen dieses Bildungspotenzial nun verstärken und die Ideen von Lehrkräften mittels einer neuen Plattform namens Minecraft in Education bündeln. Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, ob wir die Art und Weise ändern können, wie wir lernen, wurde das Projekt am Dienstag auf der 2015 International Society for Technology in Education Conference in Philadelphia vorgestellt. Das Forum soll Lehrern und Professoren auf aller Welt helfen, Strategien auszutauschen und Best-Practice-Fälle zu diskutieren. Die Entwickler hoffen, dass Erfolgsmodelle dadurch rascher verbreitet werden und zu neuen Lernkonzepten inspirieren. Neben der Schärfung des räumlichen Vorstellungsvermögens oder zur Visualisierung historischer Bauwerke und Architektur sowie zur Darstellung komplexer physikalischer oder chemischer Vorgänge solle Minecraft künftig auch gezielt in Schulen dazu beitragen, kollaboratives Arbeiten zu fördern. Gleichzeitig sieht Microsoft Minecraft als Chance, Schülern IT-Systeme näher zu bringen, da sämtliche Server für das Spiel auf Anwenderseite betrieben werden und somit auch Jugendliche Einblick in die Funktionsweise und den Aufbau der Infrastruktur erhalten können. Minecraft in Education ist noch nicht online, soll aber im Laufe des Jahres zugänglich gemacht werden. Interessierte Lehrer können sich bereits per E-Mail-Adresse für Neuigkeiten registrieren. Dass Videospielkonzepte im Unterricht eingesetzt werden, kommt immer häufiger vor. Ein spannendes Österreichisches Projekt ist beispielsweise das XP-basierte Beurteilungsmodell des Wiener Lehrers Christian Haschek, der seine Schüler mit einem Rollenspiel-ähnlichen Benotungssystem motiviert.
6Web
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Ausländer sollen eine Zeitlang keine Sozialhilfeleistungen bekommen. Brüssel – Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist offen dafür, über Anpassungen bei der heimischen Familienbeihilfe für EU-Ausländer zu sprechen: Vorausgesetzt, der Vertrag tritt in Kraft, wenn die Briten bei der Volksabstimmung für den Verbleib in der EU stimmen, sollten wir uns zusammensetzen und darüber reden, was daraus auch für Österreich sinnvoll wäre, sagte er der Kronen Zeitung. Eine Arbeitsgruppe der zuständigen Ministerien diskutiert bereits seit einigen Wochen Möglichkeiten der Einschränkungen der Familienbeihilfe. Ergebnisse werden laut Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) im März erwartet. Die weitere Vorgangsweise nach dem britischen Deal mit der EU sei im Beschluss der Staats- und Regierungschefs ganz klar festgelegt, erklärte Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ) in einer Aussendung. Wenn sich Großbritannien beim Referendum am 23. Juni gegen einen Verbleib in der Union ausspricht, komme das ganze Paket nicht, betonte Ostermayer. Falle die Entscheidung positiv aus, werde die Europäische Kommission die vereinbarten Vorschläge zur Änderung des Sekundärrechts der EU vorlegen. Durch diese Vorgangsweise sei geklärt, dass Österreich genau prüfen könne, welche Schritte und Maßnahmen aus dem Paket in Österreich angewendet werden können und für welche Bereiche man die nötigen Schritte einleite, meinte Ostermayer. In den Abschlussdokumenten sei auch bereits erklärt, wie die Anpassung der Familienbeihilfe vonstattengehen würde: Mitgliedsstaaten können demnach die Höhe von Leistungen für Kinder in einen anderen Mitgliedsstaat an die dortigen Bedingungen koppeln. Zunächst könnte das nur für Neuanträge gelten, ab 2020 auch für bestehende Ansprüche. Auch Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) fordert angesichts der jüngsten Ergebnisse des EU-Gipfels auch in Österreich Anpassungen der Familienbeihilfe für EU-Ausländer. Auch sollten Ausländer für eine bestimmte Dauer keine Sozialhilfeleistungen wie die Mindestsicherung bekommen, bekräftigte Kurz über seinen Sprecher am Samstag. Zugewanderte Arbeitnehmer aus anderen EU-Staaten sollen in Großbritannien künftig erst nach vier Jahren Anspruch auf volle Sozialleistungen haben. Der EU-Gipfel hatte am Freitagabend auf Drängen Großbritanniens außerdem beschlossen, dass EU-Staaten künftig nicht mehr verpflichtet sein sollen, Kindern von EU-Ausländern den vollen Familienbeihilfensatz zu zahlen, wenn diese in den Herkunftsländern leben. Bereits im Sommer hatte Kurz seine Forderungen nach einer Anpassung der Familienbeihilfe auf das Niveau des Heimatlandes der Kinder sowie den temporären Ausschluss von ausländischen Arbeitnehmern von Sozialhilfeleistungen erhoben. Dementsprechend erfreut zeigte er sich am Samstag über die Ergebnisse des EU-Gipfels. Beides sei nun unter gewissen Voraussetzungen auch hierzulande möglich, und der Minister bleibe dabei, dass wir das auch in Österreich umsetzen sollten, betonte sein Sprecher. Das Thema soll nun in der Regierung besprochen werden. Österreich hat im Vorjahr 223 Mio. Euro Familienbeihilfe an im EU-Ausland lebende Kinder ausbezahlt, deren Eltern hierzulande arbeiten. 2013 waren es 207 Mio. Euro. Das geht aus einer Anfragebeantwortung des Finanzministeriums vom Herbst vergangenen Jahres hervor. Häufigstes Wohnsitzland der Kinder war Ungarn mit 7.744 Beziehern und ausbezahlten 72 Mio. Euro, dahinter folgten Kinder in der Slowakei, Polen, Deutschland, Slowenien und Tschechien. FPÖ-Generalsekretär und Delegationsleiter im Europaparlament, Harald Vilimsky, sieht in einer Kürzung bzw. überhaupt Streichung von Sozialleistungen für EU-Einwanderer ein geeignetes Instrument, Glücksritter und Wirtschaftsflüchtlinge von Österreich fernzuhalten. Er forderte in einer Aussendung angesichts der österreichischen Hauptlast der Migrationsströme einen saftigen rot-weiß-rot-Rabatt sowie auch andere Besserstellungen für unser Land. Andernfalls will er ein Referendum über den Austritt Österreichs aus der EU, quasi den Öxit, andenken. Kritik an der Koppelung der Familien-Zahlungen an die Lebenshaltungskosten im Ausland kommt von den NEOS: Immerhin zahlen EU-Ausländer in Großbritannien ihre Steuern und Beiträge und nicht in ihrem Herkunftsland, betonte EU-Abgeordnete Angelika Mlinar. In Großbritannien arbeitenden und zahlenden EU-Ausländern für vier Jahre Sozialleistungen zu versagen, verstößt in unzulässiger Weise gegen das Diskriminierungsverbot, einem zentralen Grundpfeiler der europäischen Rechtsordnung. Großbritannien entferne sich weiter von einem vereinten Europa, meinte NEOS-Europasprecher Rainer Hable.
2International
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Vorbereitungen normal – Werte aber weiter im ungesunden Bereich. Singapur – Auch drei Tage vor dem ersten Training der Formel 1 für das einzige Nachtrennen der Saison hängt der Smog weiter über Singapur. Die Dunstglocke erreichte am Dienstagnachmittag (Ortszeit) nach Angaben der nationalen Umweltagentur NEA über 24 Stunden PSI-Werte von 129 bis 155. Damit lagen die Werte weiterhin im ungesunden Bereich, der bei 101 beginnt. Ab 200 gilt die Luft als sehr ungesund. Die Zeitung The Straits Times berichtete am Dienstag von einem deutlichen Anstieg beim Verkauf von Atemschutzmasken. Die Formel 1 bereitet inzwischen alles für den Flutlicht-Grand-Prix vor. Im Fahrerlager wurde das Equipment ausgepackt und rennfertig gemacht. Der finnische Williams-Pilot Valtteri Bottas twitterte nach seiner Ankunft in dem Stadtstaat ein Foto mit nächtlicher Kulisse und schrieb dazu: Ich mag diesen Ort wirklich. Allerdings werden die Bedingungen es den Piloten auf dem anspruchsvollen Stadtkurs noch schwieriger machen. Ursache für den Smog sind Brände auf der Nachbarinsel Sumatra, wo Bauern und Farmer Felder abbrennen. Sollte der Smog noch intensiver werden, dürfte über Maßnahmen nachgedacht werden. Von den Renn-Veranstaltern hieß es, dass man in diesem Falle eng mit den Behörden zusammenarbeiten würde. (APA; 15.9.2015)
5Sport
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Der ehemalige Olympiasieger sorgte mit Coming-out als Frau für Furore. Mit dem Aufruf Call me Caitlyn am Cover des US-Magazins Vanity Fair sorgte der ehemalige Zehnkampf-Olympiasieger Bruce Jenner und Stiefvater von Kim Kardashian für Furore. Erst seit 1. Juni aut Twitter aktiv, folgen ihr nun über 2 Millionen Nutzer. Die erste Million hatte sie bereits nach vier Stunden zusammen - ein neuer Twitter-Rekord. Mit aktuell 2,28 Millionen Follower ist Jenner dem US-Präsidenten Barack Obama auf den Fersen, dem derzeit über seinen neuen Twitter-Account @POTUS rund 2,57 Millionen Nutzer folgen. Ihr erster Tweet mit dem Coverfoto des Magazins wurde inzwischen über 240.000 Mal weiter geteilt. Jenner hatte ihr Coming-out bereits im April. Ich bin so glücklich, nach einem so langen Ringen mein wahres Ich zu leben, schreibt sie auf Twitter. Jenners Familie und zahlreiche Prominente reagierten sehr positiv. Stieftochter Kim Kardashian twitterte: Sei glücklich, sei stolz, lebe dein Leben auf DEINE Art. Danke, dass du ein Teil unser aller Leben bist und deine Bühne nutzt, um das Denken der Menschen zu verändern, twitterte Lady Gaga. Sängerin Anastacia begrüßte die liebenswerte Lady.
6Web
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Wahlbündnisse rund um HDZ und Sozialdemokraten auf neue Partei Most angewiesen – Mitte-links-Koalition wahrscheinlich. Der Wille zur Macht schien noch in der Wahlnacht zu obsiegen. Die neue kroatische Partei Most – zu Deutsch Brücke – beteuerte vor der Wahl noch, gar nicht in die Regierung zu wollen. Nach dem überraschenden Erfolg – Most wird wohl 19 der 151 Mandate bekommen – interpretiert man das nun ganz anders. Most-Politiker Drago Prgomet wird bereits gerüchteweise als neuer Premier in einer Mitte-links-Koalition gehandelt. Prgomet sagte am Montag, dass man nicht aus der Verantwortung fliehen könne und nur gegen eine Regierung sei, die die von Most gewünschten Reformen nicht umsetze. Tatsächlich ist nach der Wahl am Sonntag eine Koalition ohne Most nicht möglich. Zurzeit stehen die Chancen für die Sozialdemokraten besser, obwohl das Wahlbündnis rund um die konservative HDZ die meisten Stimmen bekam. Der sozialdemokratische Premier Zoran Milanović ging noch in der Wahlnacht auf Most zu. Er sagte, man wolle als Partner und nicht als führende Kraft in einer künftigen Koalition agieren – und schloss damit nicht aus, dass auch der Premiersposten an die Neuen gehen könnte. Weitere Gründe sprechen für die Konstellation: Weil die istrische Partei IDS nur mit der SDP zusammenarbeiten will, liegen das HDZ-Wahlbündnis im Parlament (Sabor) und das linke Bündnis rund um die SPD mit der IDS mit jeweils 59 Mandataren gleichauf. Die HDZ kann also kaum mit Überlegenheit argumentieren. Auch inhaltlich würden SDP und Most besser zusammenpassen. Zur bankenkritischen Most gehört etwa der Ökonom Ivan Lovrinović, der sich für Leute, die durch die hohen Zinsen der Frankenkredite in Not kamen, einsetzte. Er handelte mit der Mitte-links-Regierung einen Deal aus. Es gibt also bereits Kontakte. Most-Politiker Drago Prgomet stammt wiederum eigentlich aus der HDZ, wurde dort aber von Parteichef Tomislav Karamarko hinausbefördert, was nicht gerade als gute Basis für eine künftige Kooperation zu sehen ist. Zudem wandte sich die HDZ vorerst noch gar nicht an Most. Progmet schloss aber am Montag keine Option aus. Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarović, die HDZ-treu und parteiisch agiert, kündigte an, dass die HDZ relative Wahlgewinnerin sei. Laut Verfassung muss sie aber jenen mit der Regierungsbildung beauftragen, der in der Lage ist, eine Mehrheit im Sabor zu bilden, also mindestens 76 der 151 Parlamentarier hinter sich zu sammeln. Eine große Koalition wird zurzeit ausgeschlossen. Most werde sich nun in erster Linie fragen, in welcher Regierung sich die Partei am ehesten weiterentwickeln könne und wo sie ihren Einfluss durchsetzen kann, meint der Politologe Dejan Jović zum STANDARD. Die Partei habe nun pragmatische Gründe zusammenzubleiben. Der Erfolg hilft, sich zu vereinen, so Jović. Er zeigt, dass es den Versuch gibt, mehr Pluralismus einzuführen. Die Partei Most hat ihre Basis bei Lokalpolitikern wie dem Bürgermeister von Metković, Bozo Petrov. Petrov kommt aus der ultrakonservativen Bewegung Eiche, die sich für katholische Werte einsetzt. Gewonnen hat er aber in Metković damit, dass er Gehälter für Politiker kürzte, teure Dienstwagen abschaffte und ganz auf Effizienz setzte. Most will die Anzahl der Gespanschaften (Kreise) von 20 auf sechs reduzieren. Der große Zulauf zu Protestparteien ist nicht neu. Bei der Präsidentschaftswahl vor einem Jahr bekam der bankenkritische Kandidat Ivan Vilibor Sinčić auf Anhieb mehr als 16 Prozent der Stimmen. Most hat neben Lovrinović als Experten auch den Rechtsprofessor Robert Podoljnak an Bord und ist damit auch für jene attraktiv, die mehr Sachpolitik wollen. Sie gelten als moralische Opposition, sagt der Analytiker Davor Gjenero.
2International
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Ogbonna köpfelt Siegestreffer für West Ham zum 2:1 im Finish der Nachspielzeit des Wiederholungs-Matches der 4. Runde. London – Der Negativlauf des FC Liverpool setzt sich auch im FA-Cup fort. Am Dienstag scheiterten die Reds in Runde 4 an West Ham United. In einer dramatischen Entscheidung im Wiederholungsspiel setzten sich die Hammers mit 2:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung durch. Der italienische Internationale Angelo Ogbonna (120.+1) entschied das Spiel per Kopf in der letzten Minute der Partie. Der erste Vergleich hatte mit einem 0:0 geendet. Nachdem Michail Antonio (45.) die Gastgeber im Upton Park kurz vor der Pause in Führung gebracht hatte, glich Philip Coutinho (48.) mit einem clever exekutierten Freistoß aus. Der Brasilianer schoss den Ball flach unter der hochspringenden Mauer hindurch. Als alles auf eine Entscheidung im Elfmeterschießen hindeutete, schlug Ogbonna zu. In der sehenswerten Partie vor 34.433 Zuschauern trafen beide Teams je zweimal die Stange. Liverpool fand einige Chancen vor, besonders Christian Benteke tat sich beim Vernebeln derselben hervor. Auch nach der Pause und dann in der Verlängerung ging es vor beiden Goals hoch her, doch auch da waren die Visiere nicht auf fein gestellt. Schon die dritte Runde des traditionsreichsten Cup-Bewerbs der Welt hatte Liverpool nur mit Mühe überstanden. Gegen den Viertligisten Exeter City setzte man sich erst im Wiederholungsspiel durch. Manager Jürgen Klopp hatte sich am Wochenende einer Blinddarm-OP unterzogen und deshalb das Ligaspiel am Samstag gegen den FC Sunderland (2:2) verpasst. Bereits am Montag hatte der Deutsche aber wieder das Training geleitet. (red/sid, 9.2. 2016) FA-Cup, 4. Runde, Wiederholungsspiel:West Ham United – FC Liverpool 2:1 (1:1, 1:0) n.V.
5Sport
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Mit dem Prediger wurden zwei weitere Angeklagten als mutmaßliche IS-Kämpfer zu je fünf Jahren Haft verurteilt, drei Frauen wegen falscher Zeugenaussage. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.. Graz – Der Stuhl, auf dem sonst die Tschetschenisch-Dolmetscherin sitzt, ist heute leer. Das dürfte wohl direkt Folge der Vorkommnisse Ende letzter Woche sein, als bekannt geworden war, dass die Frau mit einem ehemals Beschuldigten liiert ist. Jetzt übernimmt ihre Kollegin, die Russisch-Übersetzerin, ihren Part in diesem Prozess um sechs angeklagte Tschetschenen, denen teilweise Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung oder Falschaussage vorgeworfen wird. Jedenfalls egal, ob mit oder ohne Dolmetscherin: Die meisten Zeuginnen, die am Montag vor Gericht beim Grazer Jihadistenprozess aussagen, verstehen ohnehin Deutsch und Richter und Staatsanwalt beißen sich die Zähne aus, um die Zeuginnen zumindest dazu zu bringen, ihre seinerzeitigen Aussagen vor der Polizei im Gericht zu bestätigen. Die Gesprächsführung entwickelt sich bisweilen einigermaßen zäh. Richter: Wo ist ihr Gatte? Zeugin: Weiß ich nicht. Richter: Ist er gestorben? Zeugin: Weiß ich nicht. Richter: War er in Syrien kämpfen? Zeugin: Weiß ich nicht. Der Richter lässt sich erschöpft in den Stuhl fallen: Ich glaub, ich bin auf einem anderen Planeten. Richter und Staatsanwaltschaft versuchen von gut dutzend Zeuginnen und Zeugen der Grazer Tschetschenen-Community bestätigt zu bekommen, dass – wie sie zum Teil in Polizeiverhören zu Protokoll gaben – ein Grazer Imam, der als Beschuldigter auf der Anklagebank sitzt, junge Männer verleitet haben soll, nach Syrien in den Jihad zu ziehen. Dann tritt eine junge Frau mit schwarzem Wuschelkopf und großen Ohrringen auf. Sie bringt Ankläger und Richter auf die Palme: Wir lassen uns nicht mehr veräppeln, strapaziert der Richter seine Stimmbänder, entweder Sie sagen jetzt die Wahrheit oder ich lasse Sie abführen. Im Vorverfahren hatte sie ausgesagt, sie habe gehört, dass der Imam eine zentrale Rolle bei der Rekrutierung junger Männer gespielt habe. Sie kenne den Mann gar nicht und Teile des Protokolls seien falsch formuliert, sagt die eloquente Frau, die in Graz eine Abendschule besucht. Mit ihrem girlyhaften Auftreten in modischem Outfit irritiert sie dann mit Aussagen, wie: Ein richtiger Muslim kann nur nach der Scharia leben. Aber das sei in Österreich nicht möglich. Zuvor saß eine verschüchterte, 16 Jahre alte Tschetschenin mit langen offenen Haaren im Zeugenstuhl. Sie wollte – als sie eigentlich noch ein Kind mit 15 Jahren war – nach Syrien fahren. Heute weiß sie nicht mehr, was sie vor der Polizei ausgesagt hatte, weiß wenig von all den Gerüchten um junge Grazer Muslime in Syrien. Es war gelogen, sagt sie. Dass sie in den islamischen Staat wollte, habe sie bereut. Ich war jung, ich mache so etwas nicht mehr. Am Nachmittag folgte das Urteil: Der Prediger einer Grazer Moschee wurde – nicht rechtskräftig – zu sechs Jahren Haft verurteilt. Es war die höchste Strafe, die an diesem Tag verhängt wurde. Er habe durch seine Predigten Männer bewogen, nach Syrien zu gehen, wenn es ihm auch nicht in allen angeklagten Fällen nachgewiesen werden habe können, hieß es in der Urteilsbegründung. Bei den beiden anderen Männern bestehe an der Schuld kein Zweifel, so der Richter. Beide sind nach Meinung des Gerichts als Kämpfer für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) tätig gewesen und müssen jeweils fünf Jahre Haft verbüßen.. Die junge Frau, die mit drei Kindern nach Syrien gehen wollte, wurde zu 15 Monaten Haft, davon ein Monat unbedingt, verurteilt. Ihre Schwester und ihre Mutter kamen wegen Falschaussage mit drei bzw. fünf Monaten bedingt davon. (mue, APA, 14.3.2016)
4Panorama
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Linksaußen verlässt die Wiener Austria nach zwei Jahren Richtung Dänemark, Veilchen kommende Saison in Rot-Weiß unterwegs. Wien – Marco Meilinger verlässt Austria Wien. Der 24-jährige Salzburger wechselt im Sommer ablösefrei zum dänischen Erstligisten Aalborg BK. Der Linksaußen unterschreibt einen Dreijahresvertrag. Trainer der Mannschaft ist Lars Söndergaard, einst selbst bei der Austria tätig. Meilinger absolvierte in zwei Saisonen 57 Spiele für die Austria und erzielte dabei drei Tore und acht Vorlagen. Mit Red Bull Salzburg wurde er in der Saison 2013/14 Meister und Cupsieger. Rückkehr nach Europa: Auswärtstrikot 2016/17 trägt die Farben Österreichs und Wiens! https://t.co/d3Nr2CLEuO pic.twitter.com/mgKTLqTpZI Indes präsentierte die Austria am Freitag auch das neue Auswärtstrikot: Es ist in den Farben Rot und Weiß gehalten.
5Sport
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Ein Army-Shop-Betreiber mit Nähe zu den Identitären sollte einen Stand in der Jansa-Kaserne betreiben. Heeresminister Doskozil zog die Notbremse. Großmittel/Wien – Wie jedes Jahr lädt die Jansa-Kaserne im niederösterreichischen Großmittel auch heuer zum Tag der offenen Tür. Die Bevölkerung kann am 4. Juni unter anderem einer Leistungsschau beiwohnen. Mit dabei sollte heuer auch ein großer Verkaufsstand des US-Army-Shops Checkpoint Charlie sein. Michael Kietreiber, der Betreiber des Geschäfts, das seinen Sitz in Wiener Neustadt hat und sich auf seiner Website als Fachgeschäft für Outdoor, Security und Airsoft-Ausrüstungen präsentiert, hatte den Stand auf seiner Facebook-Seite schon freudig angekündigt. Dort teilt Kietreiber auch regelmäßig Postings der vom Verfassungsschutz beobachteten rechtsextremen Gruppe der Identitären. Der Geschäftsmann war auch mehrmals schon bei Aktionen und Demonstrationen der Identitären dabei – an vorderster Front, wie Fotos zeigen, die dem STANDARD vorliegen. Auf Nachfrage im Verteidigungsministerium, ob der Stand tatsächlich Teil der Veranstaltung am 4. Juni sein werde, ließ Minister Hans Peter Doskozil (SPÖ) den STANDARD am Mittwoch nach Überprüfung der Sachlage umgehend wissen: Das wurde heute sofort abgesagt. Dieser Mann wird sicher nicht im Rahmen einer Bundesheerveranstaltung tätig sein. Die geplante Kooperation sei ohne Wissen des Ministeriums eingefädelt worden. Von wem, das will man nun herausfinden. Das Abwehramt wurde heute beauftragt, mögliche Querverbindungen zwischen Identitären und Bundesheer zu überprüfen, so Doskozil. Wer ihm die Verbindung ins Bundesheer gelegt hat, sollte eigentlich Kietreiber selbst wissen. DER STANDARD erreichte den Mann am Mittwoch in seinem Geschäft, als er noch nicht wusste, dass er seinen Stand am 4. Juni nicht aufbauen wird müssen. Man habe ihn seitens der Kaserne eingeladen, den Stand zu betreiben: Sicher bin ich gefragt worden, so Kietreiber, das sind ja großteils meine Kunden in der Kaserne. Dass er bei diversen Aktionen der Identitären, etwa in Spielfeld, dabei war, streitet Kietreiber nicht ab: Aber das hat ja nichts mit meinem Geschäft zu tun. Ich distanziere mich grundsätzlich nicht von den Inhalten der Identitären, das ist meine persönliche Einstellung, und ich unterstütze viele Vereine und Organisationen, deswegen bin ich kein aktives Mitglied. Dass Verfassungsschutz und Heer keine so entspannte Einstellung zu den Identitären zeigen, lässt Kietreiber ungerührt: Schauen Sie, der Verfassungsschutz beobachtet doch viele. Die grüne Abgeordnete Tanja Windbüchler, selbst Wiener Neustädterin, schlug in einem noch unbeantworteten Brief an das Abwehramt Alarm: Kietreiber sei kein Sympathisant, sondern in der Region als aktives Mitglied der Identitären bekannt. Seine Einladung sei besorgniserregend.
4Panorama
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Kritiker sehen im neuen Admira-Trainer Ernst Baumeister nur einen Strohmann. Davon will der einstige Nationalspieler nichts wissen. Wien / Mödling - Bundesligist Admira Wacker Mödling setzt auf ein Trainergespann. Ernst Baumeister und der bisherige Coach Oliver Lederer sollen den Verein kommende Saison in sichere, nicht abstiegsgefährdete Gefilde führen. Da Lederer die UEFA-Pro-Lizenz fehlt, kann er nicht alleinverantwortlich an der Spitze des Trainerstabs stehen. Man macht also gemeinsame Sache. STANDARD: Oliver Lederer sieht sich mit Ihnen auf einer Wellenlänge. Liegt er damit richtig? Baumeister: Ich kenne Oliver schon länger und habe ihn auch als Spieler gehabt. Wir haben dieselben sportlichen Vorstellungen. Wir bauen auf junge Spieler und wollen sie bei der Admira weiterentwickeln. STANDARD: Ist dies bei der Admira nicht ohnehin der einzig denkbare Weg? Baumeister: Darauf liegt im Verein natürlich seit Jahren das Hauptaugenmerk. Dazu ist man quasi gezwungen, das ist die Aufgabe. Man kann sich ja keine teuren Spieler leisten. STANDARD: Auf welches System wird sich das Trainerteam einigen? Baumeister: 4-2-3-1 oder 4-1-4-1, man kann es je nach Gegner variieren. Wir haben beide ähnliche Vorstellungen, wissen wie wir die Spielpositionen ausfüllen wollen. STANDARD: Es ist von einer klar definierten Rollenverteilung im Trainerstab die Rede. Wie sieht die aus? Baumeister: Wir sind gleichgestellt, wir sprechen uns ab. Das ist in einem modernen Trainerteam normal. Wir haben gleich viel zu sagen. STANDARD: Wie soll das über eine ganze Saison gut gehen? Baumeister: Es wird vorkommen, dass wir zu unterschiedlichen Spielern tendieren. Aber wir sind erwachsene und vernünftige Leute. Man kann alles diskutieren, alles analysieren, man muss nicht immer rechthaben. STANDARD: Kritiker meinen, Sie werden nur als Strohmann eingesetzt, weil Lederer die Trainerlizenz fehlt. Baumeister: Auf das will ich gar nicht eingehen, damit setze ich mich nicht auseinander. STANDARD: Vor zwei Jahren haben Sie gesagt, Ihr Biss würde nicht mehr für die Bundesliga reichen. Woher der Sinneswandel? Baumeister: Damals war ich Trainer bei Union Mauer, ich hatte nicht mehr die Ambition, ganz oben zu arbeiten. Aber die Gespräche mit der Admira haben mir frische Energie gegeben. Ich bin motiviert, es noch einmal zu probieren. STANDARD: Die Admira ist gerade noch dem Abstieg entronnen. Warum sollte es nun besser laufen? Baumeister: Wir wissen, dass es wieder um den Klassenerhalt geht. Aber unsere jungen Spieler haben in dieser Saison Erfahrungen gesammelt. Wer in so einem Abstiegskampf besteht, hat schon sehr viel durchgemacht. Ziel ist es, um die Plätze sechs bis acht zu spielen. STANDARD: Leistungsträger Stephan Auer ist zu Rapid gegangen, Kapitän Richard Windbichler soll bei der Austria landen. Wird man am Transfermarkt reagieren? Baumeister: Freilich. Wir haben viele Besprechungen in puncto Kaderplanung. Aber der finanzielle Rahmen ist eng. Wir brauchen noch einen Stürmer und einen guten Innenverteidiger. STANDARD: Sie haben schon mit einigen Trainer zusammengearbeitet. Mit Arie Haan bei der Austria, mit Dominik Thalhammer und Hubert Baumgartner bei der Admira. Mit wem hat die Chemie am besten gepasst? Baumeister: Jeder war ein eigenes Kapitel für sich. Thalhammer war noch sehr jung, das war nicht immer einfach. Von Haan habe ich am meisten profitiert, vor allem taktisch. Dieser Aspekt wurde in den letzten Jahren immer wichtiger, die Ausbildung der Spieler im taktischen Bereich ist heute sehr hoch. STANDARD: Konnten Sie sich in den letzten Jahren weiterbilden? Baumeister: Ja, ich habe Trainerseminare besucht. Ich bin wissbegierig. Das schlimmste, was man machen kann, ist sich nicht weiterzuentwickeln. So alt kann man gar nicht sein. Man weiß nie alles. STANDARD: Sie haben bestimmt das Finale der Champions League gesehen. Vor 30 Jahren haben Sie mit der Austria im Camp Nou den FC Barcelona samt Diego Maradona ausgeschalten. Was hat sich seither verändert? Baumeister: Der Fußball ist nicht mehr vergleichbar. Das Spiel ist schneller, athletischer, intensiver, besser geworden. Österreich ist irgendwann stehen geblieben. Aber langsam kriegen wir den Faden wieder. Unsere Legionäre sind der Beleg.
5Sport
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Bestandsgarantien für 2017 will Horst Pirker für kein Magazin der Verlagsgruppe News abgeben. Er will aber "um jeden Titel kämpfen". Wien – Die Gesellschafter der Verlagsgruppe News (VGN) greifen dem Magazinriesen finanziell unter die Arme. Es wird jedenfalls Eigenkapital in einer zweistelligen Millionenhöhe zugeschossen werden, sagte Horst Pirker, Chef der Verlagsgruppe News, am Freitag zur APA. Zuvor sprach Pirker mit dem STANDARD über den Sanierungskurs, die Zukunft von News, Erfolgschancen für digitale Bezahlmodelle und seinen Ausstieg aus Datum. STANDARD: Die Verlagsgruppe News hat das Jahr 2014 mit fünf Millionen Euro Minus abgeschlossen, 2015 sollen es sogar acht bis neun Millionen sein. Können Sie diese Zahl bereits bestätigen? Pirker: Nein, das kann ich nicht bestätigen. Operativ haben wir das Niveau von 2014 gehalten, wir versuchen aber in der Bilanz für 2015 einiges an Vorsorgen unterzubringen. Abhängig ist es dann davon, in welchem Umfang die Wirtschaftsprüfer diese Rückstellungen anerkennen. Dann werden wir die Bilanz für 2015 legen. STANDARD: Mehrheitsgesellschafter Gruner + Jahr hat gemeint, dass die Zahlen für Österreich 2015 schlechter waren als ein Jahr davor. Pirker: Die Abweichungen gegenüber 2014 kommen aus der Dotierung von Rückstellungen. Das sind Vorsorgen für Veränderungen und Maßnahmen, die wir zwar 2015 beschlossen, aber 2015 noch nicht durchgeführt haben. Ein Beispiel ist die Einstellung von Format, die erst im Jänner 2016 umgesetzt wurde. Dafür bildet man Rückstellungen, die beispielsweise für Abfindungen verwendet werden. Das ist eine normale Mechanik, die es in jedem Unternehmen gibt, bei uns in der jetzigen Restrukturierungsphase eben in einer größeren Dimension. STANDARD: Wie lauten die Vorgaben von Gruner + Jahr? Pirker: Es gibt diesen von mir vorgelegten Plan von vor etwa eineinhalb Jahren. Ich bin davon ausgegangen, dass wir den Turnaround 2016 schaffen. Nicht nur im Ergebnis, sondern auch in den Auflagen, Leserzahlen und Anzeigenumsätzen. Also in den wichtigsten Parametern. Einige haben wir bereits gedreht. Etwa die verkaufte Auflage ist bei fast allen Titeln nach vorher zum Teil signifikanten Rückgängen gestiegen. Die Leserzahlen haben wir im Schnitt laut Zahlen der Mediaanalyse stabilisiert, und die Anzeigenerlöse wurden 2015 leicht gesteigert. Ob wir das Ergebnis im Lauf dieses Jahres oder erst kommendes Jahr drehen können, hängt von äußeren und inneren Rahmenbedingungen ab. Das traue ich mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen. Nur so viel: Von jetzt an sollten wir in den nächsten zwölf Monaten das Ergebnis drehen können. STANDARD: Vor einem Jahr haben Sie gesagt, dass 2016 schwarze Zahlen geschrieben werden sollen. Pirker: Das ist noch immer möglich. Das Jahr 2016 hat anzeigenseitig für alle Marktteilnehmer schwach begonnen. Bei uns waren dafür März und April sehr stark. Je nach Entwicklung wird sich zeigen, ob es sich 2016 ausgeht oder wir noch ein paar Monate länger warten müssen. STANDARD: Beim Amtsantritt haben Sie gesagt, dass die Wende innerhalb von drei Jahren gelingen muss, sonst sind Sie gescheitert. Jetzt ist in etwa Halbzeit. Pirker: Ich wäre gerne schon einen Schritt weiter, aber die Chance, diese Umkehr innerhalb von drei Jahren zu schaffen, ist intakt. STANDARD: Laut Mediaanalyse sind die Leserzahlen von News stabil, die verkaufte Auflage steigt. Stimmt der Kurs? Pirker: Das ist ein erster Schritt. Am meisten überrascht hat mich, dass bereits die Mediaanalyse eine Stabilisierung zeigt. News hat gegenüber 2014 – innerhalb der Schwankungsbreite – um einen Zehntelpunkt zugelegt. Das ist aber für die Perspektive des Titels nicht ausreichend. Wir müssen mehr erreichen als bisher. Anzeigenseitig hat sich News trotz einer 30-prozentigen Preissenkung auf dem Niveau 2014 stabilisiert, aber wir sind mit dem Titel News sicher noch nicht durch. STANDARD: Wie stark belastet News die gesamte Verlagsgruppe? Pirker: Das wirtschaftliche Ergebnis ist bei News seit einigen Jahren ausgeprägt negativ. Diesen Zustand kann man nicht beliebig fortsetzen. Die Größenordnung liegt etwa bei rund vier Millionen Euro. Der größte Teil des Verlustes der Verlagsgruppe News kommt durchgerechnet von News. Im Portfolio der Verlagsgruppe mit den vielen Titeln liegt News nach Umsatz bei etwas mehr als zehn Prozent des Umsatzes. In dieser Hinsicht ist News nicht so entscheidend, aber im Ergebnis sehr. STANDARD: Können Sie eine Bestandsgarantie geben, dass News 2017 noch erscheint? Pirker: Eine Bestandsgarantie kann es heute für keinen Titel geben. Weder in der Verlagsgruppe News noch sonst irgendwo. Ich mache aber, was ich am Anfang versprochen habe: um jeden einzelnen Titel kämpfen. STANDARD: Auf den Covers der letzten Wochen waren etwa die Queen, Essen, Kiffen, Marcel Hirscher und Dagmar Koller. Sind Sie mit der inhaltlichen Positionierung von News zufrieden? Pirker: Das hat die Chefredakteurin (Eva Weissenberger, Anm.) mit ihrem Team so entwickelt, und ich finde, dass es eine der möglichen Positionierungen für ein Magazin ist, das möglichst breit im Interesse der Bevölkerung liegen soll. Es gibt sicher auch andere Zugänge für General-Interest-Magazine, wie sie auch bei News versucht wurden. Unter Peter Pelinka sollte es ein Qualitätsnachrichtenmagazin sein, obwohl wir mit Profil bereits eines im Haus hatten. Es gab aber auch den Versuch, es ganz boulevardesk zu gestalten, etwa unter Atha Athanasiadis. Jetzt trägt der Versuch die Handschrift von Eva Weissenberger, und dafür müssen wir uns sicher nicht schämen. STANDARD: Wenn ich Sie jetzt interpretieren darf: Es klingt nicht so, als wären Sie mit der Ausrichtung zufrieden? Pirker: Das ist eine nicht zutreffende Interpretation. International gibt es eine große Herausforderung für General-Interest-Titel, das zieht sich weltweit durch alle Märkte. Dazu gibt es viele Zugänge, einige davon wurden in der Vergangenheit versucht und damit auch verbraucht, jetzt ist ein neuer da. Und für diesen Zugang schäme ich mich ausdrücklich nicht – weder qualitativ noch quantitativ. STANDARD: Die Differenz zu Profil ist jetzt groß genug? Pirker: Das denke ich, ja. Das ist einer der Vorteile dieser Positionierung. Die Unterscheidbarkeit zu Profil hat sich vergrößert und ist jetzt wohl ausreichend. STANDARD: Zum Trend: Ist das Sparprogramm abgeschlossen? Pirker: Ja, aber es war nicht primär ein Sparprogramm, sondern ein Offensivprogramm. Von einem monatlichen zu einem wöchentlichen Trend. Von der Auflage, vom Inhalt und der Gestaltung war es eindeutig eine Aufwärtsbewegung. Dass wir den zweiten Wirtschaftstitel, nämlich Format, aus dem Markt genommen haben, hat Restrukturierungserfordernisse ausgelöst, die wir aber sozial verträglich gelöst haben. STANDARD: Mit drei Abgängen und Änderungskündigungen? Pirker: Es hat zwei oder drei Abgänge gegeben, die waren mit einem Sozialplan unterlegt, aber keine Änderungskündigungen. Und sonst noch einvernehmliche Gehaltsanpassungen. STANDARD: Laut Mediaanalyse hatte der Trend drei Prozent Reichweite. Sind Sie zufrieden? Pirker: Der Trend lebt nicht davon, ob er drei, fünf oder sieben Prozent hat, sondern ob ihn die richtigen Leute lesen. Nämlich die an Wirtschaft Interessierten. Da spielt die Frage der absoluten Reichweite in der gesamten Leserschaft eine ganz untergeordnete Rolle. STANDARD: Die Magazine sind neu aufgestellt. Digital passiert nicht viel, hat man das Gefühl. News.at sollte beispielsweise im Herbst 2015 einen Relaunch bekommen. Wann geht es da los? Oder geht es überhaupt los? Pirker: Es geht sicher weiter. Anmerken möchte ich, dass wir im digitalen Bereich unsere Umsätze um 20 bis 30 Prozent steigern können. Es ist also etwas in Bewegung, auch wenn es für den redaktionell Interessierten nicht immer sichtbar ist. Die Bedeutung von Digital hat für unser Haus signifikant zugenommen. Dennoch werden die inhaltlichen und gestalterischen Verbesserungen noch ein paar Monate auf sich warten lassen. Wir arbeiten gerade an einer einheitlichen technischen Plattform, was nicht so einfach zu lösen ist. STANDARD: Ein Redaktionssystem für alle Portale? Pirker: Es ist sogar ein CXM-System. Es soll die sogenannte Customer Journey komplett abbilden. Dieses Werkzeug würde uns technisch in die Spitze der Medienunternehmen bewegen. Meines Wissens gibt es das in Österreich noch nicht. STANDARD: Kommt dann auch eine Zentralisierung der Nachrichten? Ein Team beliefert alle Portale? Pirker: Nein, ich halte von der nachrichtlichen Komponente ziemlich wenig, weil die meisten Tageszeitungen oder sonstige Medien wie orf.at sich alle auf die kurzfristigen Nachrichten aus der APA stürzen und somit überall ähnliche Geschichten zu finden sind. Magazine sind Hintergrundmedien, die zu einer anderen Perspektive beitragen sollen. Das soll man nicht nur in Print so halten, sondern auch digital. Der Newsletter von NZZ.at trägt etwa mehr zu meinem täglichen Medienkonsum bei als die in höchstem Maße redundanten Nachrichten, die über viele Tageszeitungsportale kommen. STANDARD: Wird sich dann news.at komplett von der Tagesaktualität verabschieden? Pirker: Das wird Eva Weissenberger mit ihrem Team festlegen, aber grundsätzlich sollte es so sein, dass die Erwartungen an ein Magazin auch digital abgebildet werden sollen. Die Aufgabenteilung unter den einzelnen Mediengattungen soll noch disziplinierter eingehalten werden, und dass Tageszeitungen an Nachrichten näher dran sind als Magazine, ist keine Überraschung. Aber selbst die Tageszeitungen kommen mit der Aktualität nicht mehr mit. Man spricht ja auch von einer Magazinierung der Tageszeitungen. STANDARD: News.at hat beispielsweise laut Zahlen der Österreichischen Webanalyse innerhalb von zwei Jahren über eine Million Unique Clients verloren. Pirker: Sie haben sich auf die Zahlen spezialisiert, die nicht so toll ausschauen. Die überwiegende Anzahl unserer Zahlen ist positiv, nur eine Minderheit negativ. Auch digital. News.at hat ja bereits eine Veränderung erfahren, weil dort beispielsweise keine Erotik- oder Spieleseiten mehr abgehandelt werden. Die veränderte Nutzung sollte niemanden überraschen, weil sich die Inhalte geändert haben. Inhalte, die niedrige Reflexe und Instinkte bedienen, erfreuen sich einer breiteren Zuwendung als jene, die einen höheren Anspruch stellen. STANDARD: Ohne Erotikinhalte sind auch viele Klicks weggebrochen? Pirker: Ein Großteil, ja. Für erotische Inhalte im weiteren Sinn bin ich sehr, aber nicht für die Abkürzung zur ausbeuterischen Darstellung von zumeist Frauen. Für die bin ich nicht. Die hat aber diesen Dienst nicht zuletzt auch mitgeprägt. STANDARD: Sie haben gesagt, dass Sie bei General-Interest-Portalen keine Chance sehen, mit Bezahlschranken Erfolg zu haben. Was kommt dann? Pirker: Wir machen bereits einige Versuch mit Bezahlsystemen. Etwa mit Blendle bei profil.at sind wir die Ersten in Österreich, und bei Read.it sind wir auch in der ersten Gruppe dabei. Das sind interessante Versuche, wie und was funktioniert, es ändert aber nichts an der Grundthematik, dass digitale Angebote von Tageszeitungen und Magazinen nahezu nicht zu monetarisieren sind. STANDARD: Ist das der Grund für die Zurückhaltung im digitalen Bereich? Pirker: Auch das spielt natürlich eine Rolle, dass die Attraktivität von Investitionen in diesem Bereich überschaubar ist. Man sehe sich an, was etwa beim Guardian passiert, der digital ein Weltstar war und ist und jetzt mit einem Kostenabbau von 25 Prozent über die gesamte Gruppe reagieren muss, um zu überleben, obwohl dort keine kapitalistisch-kommerziellen Interessen dahinterstecken. Der Guardian gehört ja einer Foundation. STANDARD: Es gibt auch positive Beispiele wie die New York Times oder Spiegel Online, der schwarze Zahlen schreibt. Pirker: Wo hier das positive Beispiel sein soll, ist mir verborgen geblieben. Die New York Times hat einen Eigentümerwechsel hinter sich, weil sich die traditionellen Eigentümer das offensichtlich nicht mehr leisten konnten. Jetzt haben sie sich mit Carlos Slim den reichsten oder zweitreichsten Mann der Welt ins Haus geholt. So brüllend erfolgreich kann das also nicht gewesen sein. Beim Spiegel sprechen die jüngsten Veröffentlichungen auch eine klare Sprache. Es ist keine der Prosperität. Die einzige Entwicklung, die in Summe positiv ist, ist jene der Zeit. Allerdings spielt hier der digitale Auftritt eine Nebenrolle. Dominant ist einerseits Print und andererseits ein Eco-System, das von Kongressen und Büchern bis zu Reisen geht. Die Zeit ist ein Beispiel, das uns allen Mut macht und Ansporn sein sollte. Es ist aber nicht von der digitalen Entwicklung getrieben. STANDARD: Beim Spiegel sind seit dem Jahr 2000 70 Prozent der Printanzeigen flöten gegangen, was online zum Teil kompensiert wurde. Pirker: Das ändert aber nichts daran, dass sich der Jahresgewinn gerade wieder halbiert hat (auf 25 Millionen Euro, Anm.). Das passiert auf relativ hoher Flughöhe, weil das in dem großen deutschen Markt stattfindet. Es freut niemanden, das zu beobachten. Ich schätze und mag den Spiegel sehr, aber das war, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, die zweite Halbierung in Serie. STANDARD: Trotzdem sind es schwarze Zahlen, und in einigen Monaten soll eine Bezahlschranke bei Spiegel Online zusätzliche Erlöse bringen. Pirker: Mir ist im General-Interest-Bereich keine nennenswerte erfolgreiche Monetarisierung bekannt. Natürlich gibt es viele Verleger, die sagen, dass sie mit Online schon Geld verdienen. Man muss sich aber die Inhalte der Printredaktionen und die Printerlöse wegdenken, dann würde es anders aussehen. STANDARD: In Deutschland setzte bereits ein Drittel der Verleger auf bezahlte Inhalte im Netz. Pirker: Es passiert ja, aber es bewegt sich nichts. Die Größenordnungen, die dort finanziell verarbeitet werden, sind leider sehr bescheiden. Es wäre schön, wenn wir staunend beobachten könnten, dass Bezahlschranken so gut funktionieren, weil das für den Journalismus und damit für die Gesellschaft von großer Bedeutung ist. STANDARD: Wie läuft der Versuch des Einzelartikelverkaufs über Blendle bei profil.at? Pirker: Da es Blendle Österreich ja nicht gibt, sind wir auf Blendle Deutschland. Es freut uns, dass immer wieder einmal Profil mit einem Beitrag an der Spitze des Deutschland-Rankings steht. Eine Marke wie Profil, die es in Deutschland nicht gibt, setzt sich also aufgrund der attraktiven Inhalte durch. Das ist ermutigend, kommerziell aber leider derzeit bedeutungslos. STANDARD: Und trotzdem könnte trend.at folgen und auch auf Blendle setzen? Pirker: Ja, das kann durchaus sein. STANDARD: Die Verlagsruppe News ist mit ihren Titeln auch in der Medien-App Read.it vertreten, was aus Lesersicht sehr gut ist. Und aus Unternehmenssicht? Pirker: Es gibt immer wieder Leute, die sagen, dass es ein Wahnsinn ist, dass wir auf Read.it gehen. Aber: Wenn wir nichts versuchen, kann nichts entstehen. Die Logik des Internets ist ja Trial and Error. Die Logik der Medien zuvor war geprägt von Businessplänen. Im digitalen Zeitalter ist das völlig anders, das sind sogenannte agile Projekte. Wir probieren, lernen und verändern. Das macht es spannender, aber eben auch schwieriger. STANDARD: Bringt die Präsenz auf Read.it zumindest ein bisschen Geld? Pirker: Bei uns sind es keine nennenswerte Beträge, und ich denke, das ist auch bei den anderen so. STANDARD: Für 2016 haben Sie Neuerscheinungen angekündigt. Kommt da noch was? Pirker: Mit Lola gibt es ja bereits eine Neuerscheinung. Das erscheint zunächst viermal im Jahr und ist ein Magazin des 21. Jahrhunderts mit hochgradiger Social-Media-Integration. STANDARD: Und in weiterer Folge? Pirker: Unsere Hauptaufgabe ist, das Haus insgesamt in Ordnung zu bringen. Solche innovativen Ausbrüche gehen im Moment im Einzelfall, aber nicht in der Breite. STANDARD: Ein anderes Thema ist Datum. Sie waren Eigentümer bei dem Monatsmagazin. Warum wollten Sie nicht mehr? Pirker: Datum entspringt einer selbstlosen journalistischen Initiative und wurde durch eine zumindest teilweise selbstlose Initiative aufrechterhalten. Ich habe es ja nicht selbst gekauft, sondern war zunächst nur als Investor in der von Reinhold Gmeinbauer gegründeten Medecco Holding. Ich wollte das Heft zurück in journalistische Hände geben und war mir darüber mit Stefan Kaltenbrunner einig. Dann kam das Angebot vom Kurier, zu dem er auch als Chefredakteur Online mit Teilen seines Teams ging. Finalisiert wurde das mit seinem Nachfolger Stefan Apfl. Meiner Meinung nach kann man ein solches Projekt kommerziell nicht betreiben. STANDARD: Datum gibt es aber schon mehr als zehn Jahre und mit schwarzen Zahlen. Nur mit Selbstausbeutung? Pirker: Möchte man alle Regeln, Kollektivverträge et cetera einhalten, und das würde ich wollen, dann lässt sich das meiner Ansicht nach kommerziell nicht darstellen. Als korrekter Unternehmer kann man ein System der Selbstausbeutung nicht zur Geschäftsgrundlage machen. Das wird dann ja zur Fremdausbeutung. Das kann und will ich nicht. Deswegen wollte ich es in journalistische Hände zurückführen, ohne auch nur einen Cent dafür zu nehmen. STANDARD: Und zu dieser Erkenntnis sind Sie mit Medecco erst nach zwei, drei Jahren gekommen? Pirker: Der Versuch braucht ja Zeit. Reinhold Gmeinbauer hat mit großem Einsatz versucht, Datum kommerziell zu führen. Das ist im Ergebnis nicht gelungen; er ist dann ausgestiegen, und ich habe das Projekt zu hundert Prozent übernommen. Aus meiner unternehmerischen Perspektive ist das wirtschaftlich nicht machbar, als Basisinitiative kann das gutgehen, weil es ein wertvolles Medium ist. Ich hätte das Medium ja auch einstellen können, habe es aber lieber dem Chefredakteur übergeben, weil ich wollte, dass Datum weiterbesteht. STANDARD: Eine Neuausrichtung war kein Thema? Pirker: Ich finde, dass es ein erstklassiges Magazin ist. Eines der meistausgezeichneten in Österreich. Diese Preise hat Datum auch verdient. Hätte man an der Positionierung gedreht, hätte man die Gründungsidee und den genetischen Code verraten.
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Transitgebühren an Sudan bald ähnlich hoch wie Preis pro Barrel. Juba/Khartum – Der Südsudan könnte bald gezwungen sein, die Förderung von Erdöl einzustellen. Seit dem neuerlichen Verfall des Ölpreises macht der Südsudan bei Ölexporten hohe Verluste. Ein Produktionsstopp würde die Wirtschaft des Landes in die Knie zwingen, sagte Ahmed Hassan El-Jack, Wirtschaftsprofessor an der Universität von Khartoum, der Nachrichtenagentur dpa. Seitdem seiner Unabhängigkeit vom Sudan, der die Pipelines verwaltet, muss der Südsudan Transitgebühren in Höhe von umgerechnet 22,50 Euro pro Barrel zahlen. Dazu kommen die Produktionskosten. Bei einem Ölpreis von weniger als 30 Euro pro Barrel bedeutet das herbe Verluste. Der südsudanesische Ölminister hatte vergangene Woche eine Senkung der Gebühren verlangt. Es ist laut Jack jedoch unwahrscheinlich, dass die Regierung des Sudan einwilligen wird.
7Wirtschaft
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Nach einer dreimonatigen Negativserie bei den Aufträgen geht es wieder nach oben, die Nachfrage aus der Eurozone steigt. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
7Wirtschaft
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Trainer Vastic warnt: "Dürfen auf keinen Fall glauben, dass das dort ein Selbstläufer wird" – Salzburger trafen in Heimspielen immer zumindest zweimal. Grödig – Der SV Mattersburg kehrt in der Fußball-Bundesliga an eine Stätte mit besten Erinnerungen zurück. In Grödig fixierten die Burgenländer Ende Mai als Aufsteiger den Meistertitel in der Ersten Liga. Vor dem Auswärtsspiel beim SV Grödig am Samstag (18.30 Uhr) strotzt der Aufsteiger aber nicht nur deshalb vor Zuversicht. Nach drei Ligasiegen in Serie ist die Stimmung bei den Mattersburgern prächtig. Wir kommen mit drei Siegen im Gepäck und einer Menge Selbstvertrauen, aber wir dürfen auf keinen Fall glauben, dass das dort ein Selbstläufer wird, meinte Trainer Ivica Vastic vor der Abreise nach Salzburg. Grödig sei aufgrund seiner schnellen Konterspieler eine gefährliche Mannschaft. Deshalb merkte Vastic an, dass sein Team gegen die Grödiger hoch konzentriert ans Werk gehen werde: Sie werden von der Öffentlichkeit und auch Gegnern immer wieder unterschätzt, doch das darf und wird uns nicht passieren. Nach dem 2:0 gegen Sturm Graz warten auf Mattersburg nun drei Auswärtsspiele binnen einer Woche. Nach Grödig geht es in der 2. Runde des ÖFB-Cups am Dienstag beim oberösterreichischen Regionalligisten Gurten weiter, ehe der Auftritt bei Meister Salzburg auf dem Programm steht. Nach dem Salzburg-Doppel wollen die Burgenländer jedenfalls weiter in der oberen Tabellenhälfte zu finden sein. Derzeit hält Mattersburg mit 15 Zählern Rang vier. Im Goldberg-Stadion gelang Vastic und Co. mit einem 4:0 gegen Liefering vor vier Monaten das Meisterstück in der zweithöchsten Spielklasse. Es ist schön, an diese Stätte des Erfolges zurückzukehren, doch das sind auch nur Erinnerungen, die der Vergangenheit angehören, betonte der gegen Sturm als Doppeltorschütze glänzende Kapitän Patrick Farkas. Mit dem SV Grödig gab es in der Vereinshistorie jedenfalls noch kein Aufeinandertreffen in einem Bewerbsspiel. Heimspiele der Salzburger versprechen auf alle Fälle Tore. Grödig hat in den bisherigen vier Saisonheimspielen jeweils zumindest zwei Treffer erzielt und nur ein Mal (2:3 gegen Admira) verloren. Auch bei Nachbar Salzburg lag der im Cup bereits gescheiterte SV – Endstation war Gurten – in der Vorwoche 2:0 voran, ehe man noch 2:4 unterlag. Peter Schöttel sah vor allem die Leistung gegen den Meister in der ersten Spielhälfte als Vorbild. Wir werden alles tun, damit diese drei Punkte in Grödig bleiben, wir wollen den Anschluss an das Mittelfeld halten und uns vom Tabellenende noch weiter absetzen, betonte der Grödig-Trainer. Als Achter liegt seine Mannschaft derzeit vier Zähler vor Schlusslicht Wolfsberg. Verzichten muss Schöttel auf Innenverteidiger Matthias Maak, der seine Rot-Sperre absitzt. (APA, 18.9.2015) SV Grödig – SV Mattersburg (Samstag, 18.30 Uhr, Grödig, DAS.GOLDBERG Stadion, SR M. Schüttengruber). Keine Saisonergebnisse. Grödig: Schlager – T. Kainz, Pichler, Strauss, Strobl – Rasner, Brauer – Venuto, Djuric, Schütz – Wallner Ersatz: Swete – Itter, Völkl, Denner, Goiginger, Derflinger, B. Sulimani, Gschweidl Es fehlen: Maak (gesperrt), D. Baumgartner (Kreuzbandriss) Mattersburg: Kuster – Höller, Malic, Mahrer, Maksimenko – Perlak, Jano, Prietl – Farkas, Pink, Onisiwo Ersatz: Borenitsch – Fran, Erhardt, Ertlthaler, Grgic, Sprangler, Templ Es fehlen: Novak (Meniskusriss), Doleschal (Adduktoren), Röcher (Oberschenkel), Bürger (nach Kreuzbandriss)
5Sport
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Die Kommunistische Partei hatte Ermittlungen wegen Bestechung eingeleitet. Tianjin – Zwei Wochen nach der verheerenden Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjin ist der Chef der nationalen Behörde für Arbeitssicherheit wegen Korruptionsvorwürfen entlassen worden. Yang Dongliang würden schwere Verstöße gegen Disziplin und Gesetze vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch. Dies ist in China die gängige Umschreibung für Korruption. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Kommunistische Partei hatte nach dem Unglück mit 139 Toten Ermittlungen wegen Bestechung eingeleitet. Die Regierung in Peking brachte die Entlassung Yangs nicht in direkten Zusammenhang mit den Explosionen in dem Chemikalienlager. Die Betreiberfirma der Lagerhalle hatte allerdings keine Lizenz für Materialien dieser Gefährdungsstufe. Yang war bis 2012 stellvertretender Bürgermeister der 15-Millionen-Metropole Tianjin. In China kamen in den vergangenen Jahren Hunderte Menschen bei Unglücken in Bergwerken oder bei Fabrik-Bränden ums Leben, weil eklatant gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen wurde. Präsident Xi Jinping hat angekündigt, Konsequenzen daraus zu ziehen.
4Panorama
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Hochseeregatta Sydney-Hobart: Schaden am Hauptsegel machte Hoffnung auf neunten Erfolg beim elften Start zunichte. Sydney – Neuling Rambler hat bei der traditionsreichen Hochseeregatta Sydney-Hobart kurz vor Ende des ersten Tages die Führung übernommen. Die Maxi-Yacht des früheren US-Technologiemanagers George David löste nach witterungsbedingten Turbulenzen im gesamten Teilnehmerfeld die mitfavorisierte Comanche des US-Milliardärs und Netscape-Gründers Jim Clark an der Spitze ab. Unterdessen musste die Crew von Titelverteidiger Wild Oats XI ihre Hoffnungen auf den neunten Erfolg beim elften Start nacheinander begraben. Wegen eines zerrissenen Hauptsegels musste die Maxi-Yacht des australischen Winzer-Milliardärs Robert Oatley aufgeben und wieder Kurs zurück nach Sydney nehmen. Wild Oats befand sich am Samstagabend allerdings nicht allein auf dem Rückweg nach Australien. Laut Rennleitung konnten neun weitere der insgesamt 108 in See gestochenen Hightech-Boote die Regatta über 628 Seemeilen oder rund 1163 Kilometer bis zur tasmanischen Hauptstadt wegen Wetterschäden nicht fortsetzen. Sydney-Hobart wird seit 1945 am 2. Weihnachtstag gestartet und gehört zu den schwierigsten Hochsee-Rennen der Welt. Am Montag werden die ersten Segel-Yachten im Hafen von Hobart erwartet.
5Sport
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Bis Ende Juli sollen 100 Wale getötet werden. Tokio – Ungeachtet internationaler Proteste sind japanische Walfänger wieder in See unterwegs. Zwei Schiffe legten am Donnerstag in Shimonoseki ab und nahmen Kurs Richtung Nordwest-Pazifik, wie japanische Medien meldeten. Sie waren erst Ende März aus der Antarktis zurückgekehrt, wo insgesamt 333 Zwergwale getötet wurden. Nun sollen bis Ende Juli erneut 100 Wale erlegt werden. Japan macht jedes Jahr Jagd auf Hunderte Wale – offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken. Dies ist formal erlaubt, trotz des seit 1986 geltenden weltweiten Walfangmoratoriums.In den vergangenen 25 Jahren haben Japans Waljäger im Rahmen ihres umstrittenen Forschungsprogramms mehr als 10.000 Großwale in den antarktischen Gewässern getötet. Das Land verfolgt offen sein erklärtes politisches Ziel, die kommerzielle Jagd auf Großwale wieder zuzulassen.
8Wissenschaft
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Nutzer können RAM selbst nachrüsten – bei kleinem Modell fix verlötet. Apple bietet seinen neuen 27-Zoll-iMac mit maximal 32 GB Arbeitsspeicher an. Mehr ist von Haus aus nicht drin. Laut Zubehör-Anbieter OWC können Nutzer den RAM des neuen Modells jedoch selbst aufrüsten. Im Blog kündigt das Unternehmen ein Upgrade-Kit an, mit dem 64 GB Arbeitsspeicher verbaut werden können. Das Unternehmen betont, dass diese Möglichkeit nur beim 27-Zoll-iMac mit 5k-Display möglich ist, der am 13. Oktober veröffentlicht wurde. Frühere Generationen unterstützen demnach nur maximal 32 GB RAM. Auch beim kleineren iMac mit 21,5 Zoll großem Display ist das Nachrüsten des Arbeitsspeichers nicht möglich. Die RAM-Module sind fix verlötet. Apple bietet hier maximal 16 GB an. OWC stellt Online-Guides zur Verfügung, bei denen man die maximalen Speicheroptionen für alle iMac-Modelle nachlesen kann. Wieviel das Upgrade-Kit mit 64 GB RAM kosten wird, ist nicht bekannt.
6Web
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Österreicher entscheidet mit einzigem Tor Partie gegen Braunschweig. Braunschweig – Die SpVgg Greuther Fürth hat sich am Montagabend mit dem vierten Sieg in Serie auf Platz vier der zweiten deutschen Fußball-Bundesliga geschoben. Dank eines Tors des Österreichers Robert Zulj nach einem schnellen Konter in der 14. Minute gewannen die Franken das Verfolgerduell bei Eintracht Braunschweig vor 20.142 Zuschauern mit 1:0 (1:0). Braunschweigs Saulo Decarli sah wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte (90.+1). Es war das zweite Saisontor des 23-jährigen Oberösterreichers für sein Team, dem nur noch ein Punkt auf Platz zwei fehlt. Braunschweig, zuvor fünf Spiele en suite ungeschlagen und 478 Minuten ohne Gegentor, ist nun drei Zähler hinter Fürth Fünfter. Es ist eine schöne Momentaufnahme. Wir wollen eine stabile Saison spielen, sagte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck bei Sport1: Das Spiel war auf des Messers Schneide. Torschütze Zulj meinte: Es ist noch zu früh, vom Aufstieg zu reden. Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht löste nach dem frühen Rückstand seine Fünferkette auf, doch diese taktische Maßnahme fruchtete kaum. Die Gastgeber, die in den letzten fünf Spielen 16 Tore erzielt hatten, waren gedanklich meist einen Tick langsamer als Fürth, das die Partie über weite Strecken kontrollierte. Auch nach dem Seitenwechsel fehlte es Braunschweig trotz offensiverer Spielweise an der nötigen Durchschlagskraft. Lediglich ein Lattentreffer von Joseph Baffo (59.) sorgte für einen kurzen Schreck bei Fürth. Sechs Minuten später kam der Ex-Braunschweiger Domi Kumbela für Fürth in die Partie, vom Publikum mit freundlichem Beifall begrüßt.
5Sport
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Oftmals ist die Bezahlvariante die einzig kostenfreie Möglichkeit, einen Handel abzuschließen. Das Bezahlsystem Sofortüberweisung.de, das von der deutschen Firma Sofort betrieben wird, gehört mittlerweile zu den fünf meistgenutzten Zahlungsinstrumenten im Onlinehandel. Nutzer, die auf externen Seiten etwas erwerben wollen, werden auf die Seite geleitet, wo sie mit Eingabe von Bankdaten ihr gewünschtes Produkt bezahlen. In vielen Fällen ist Sofortüberweisung die einzige Möglichkeit, die Rechnung ohne Zusatzkosten zu begleichen – während auf Kreditkarte, Nachnahme oder Vorkasse Gebühren aufgeschlagen werden. Das ist illegitim, entscheid nun das Landgericht Frankfurt. Es sei unzumutbar, Kunden als einzige Option ohne Zusatzkosten die Sofortüberweisung anzubieten, so das Gericht in seinem Urteil. Zwar sei der Dienst gängig, allerdings sei es unfair, Nutzer beim Abschluss eines Handels auf die Website eines Drittanbieters zu drängen. Die Eingabe von Bankdaten verstoße oftmals gegen die Geschäftsbestimmungen der Geldinstitute und berge Gefahren in der Datensicherheit. Geklagt hatten deutsche Verbraucherschützer gegen ein Flugreise-Portal. Gegenüber Spiegel Online wehrt sich Sofortüberweisung gegen das Urteil. Man selbst habe keine Möglichkeit erhalten, vor Gericht auszusagen, so ein Sprecher. Die eigene Website sei sicher und zuverlässig. Für den Onlinehandel dürfte das Urteil große Konsequenzen haben – künftig wird zumindest eine weitere Bezahlvariante außer der Sofortüberweisung ohne zusätzliche Gebühren angeboten werden.
6Web
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Mit einem ambitionierten Auftritt überraschte die Austria Salzburgs Bullen mit einer "fast perfekten" zweiten Hälfte. Salzburg – Es war bei weitem nicht alles schlecht, was die Kicker der Wiener Austria am Mittwoch bei der 2:5-Pleite im ÖFB-Cuphalbfinale gegen die Salzburger Bullen zeigten. In den ersten 45 Minuten war von der violetten Formkrise in der Red-Bull-Arena keine Spur, die nur 6.173 Zuschauer sahen eine verkehrte Welt. Die zuletzt im Wiener Derby erschreckend schwachen Austrianer waren ambitionierter, aggressiver, zweikampfstärker und auch gefährlicher. Nach dem schnellen Führungstreffer von Lucas Venuto (12.) lag bei einem Abschluss von Alexander Gorgon (39.) gar das 2:0 in der Luft. Wir haben in der ersten Hälfte alles rausgehauen, besser kann man gegen diese Mannschaft nicht spielen, sagte Austria-Coach Thorsten Fink. Am Ende gab es aber einmal mehr eine bittere Niederlage zu verarbeiten. Denn nach dem Seitenwechsel war von seiner Truppe nichts mehr zu sehen, zudem war sie in der Defensive extrem anfällig. In dem Tempobereich, in dem sich Salzburg da aufgehalten hat, da können wir einfach nicht mit, das muss man auch akzeptieren, gab sich der Deutsche als fairer Verlierer. Jonatan Soriano machte einmal mehr den Unterschied aus, leitete mit dem 1:1 (57.) die Wende ein und war an drei weiteren Treffern beteiligt. Salzburg hat eben auch diese Spieler, die so ein Spiel drehen können, lobte Fink den verdienten Sieger. Die Austrianer trafen immerhin nach vier Spielen ohne Torerfolg wieder einmal, konnten ihren Abwärtstrend aber nicht stoppen. Die jüngsten vier Pflichtspiele gingen verloren, seit dem 3:1 gegen Ried am 5. März in der Liga gab es sechsmal hintereinander keinen Sieg. Wir müssen das verkraften und auch das Glück wieder erzwingen, das uns im Gegensatz zum Herbst im Frühjahr fehlt. Und wir müssen uns auch selbst hinterfragen, sagte Gorgon. Noch liegt die Austria (47 Punkte) als Dritter auf dem letzten fixen Europacupplatz, der wird aber mit Sturm Graz (45) und der Admira (44) gleich von zwei Teams gefährdet. Eine weitere Pleite am Samstag in Mattersburg sollten sich die Fink-Schützlinge daher nicht erlauben. Wir müssen uns der Situation stellen und einfach wieder an uns glauben. Jetzt müssen wir punkten, punkten, punkten, weiß Abwehrchef Lukas Rotpuller. Gefordert sei dabei ganz viel Leidenschaft. Die hatte der 25-Jährige als Turm in der Abwehr in Salzburg vor der Pause vorbildhaft gezeigt. Die Austrianer hatten den Titelverteidiger mit einem mutigen Auftritt überrascht. Wir haben deshalb nicht in das Spiel gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir einiges geändert. Ich muss meiner Mannschaft gratulieren, denn es ist sehr schwierig, so ein Spiel noch zu drehen, resümierte Salzburg-Trainer Oscar Garcia. Dafür, dass seine Mannschaft Anlaufschwierigkeiten hatte, hatte der Spanier Verständnis. Es gibt halt Mannschaften, die besser sind als andere. Wir können nicht gegen jeden Gegner deutlich gewinnen, erklärte der 42-Jährige. Garcia hatte auf eine laute Kabinenpredigt verzichtet. Der Trainer war in der Halbzeit ganz ruhig, er ist ein richtiger Analytiker und hat die richtigen Schlüsse gezogen. Wir haben mit mehr Pressing agiert und die Austria hat ihr Spiel nicht mehr aufziehen können, erklärte Salzburgs Valon Berisha. Das historische Triple Double ist nach dem verdienten 5:2-Erfolg sehr nahe. Im Finale wartet am 19. Mai in Klagenfurt Admira Wacker Mödling. Es ist der letzte Saisonhöhepunkt. Die Liga geht schon am 15. Mai zu Ende, wohl mit dem neuerlichen Meister Salzburg, der fünf Runden vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger Rapid aufweist. Vom Triple-Double will ich noch nicht sprechen, dafür warten noch zu viele schwere Spiele auf uns. Auch das Finale gegen die Admira wird alles andere als einfach, sagte Salzburgs Doppel-Torschütze Konrad Laimer. Dass von seiner Truppe das dritte Double in Folge erwartet wird, ist ihm bewusst. Egal wer uns im Weg steht, wir müssen drüberfahren, so der 18-Jährige. Die Partie gegen die Austria war für mich ein richtig geiles Spiel, so Laimer. Entscheidend war, dass wir die Bälle wieder früher erobert und unsere Chancen fast zu 100 Prozent verwertet haben. Es war fast eine perfekte zweite Hälfte. Mit zwei Toren leistete der ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler einen großen Beitrag, es waren seine Premierentreffer bei den Profis. Mit der Admira wartet auf Salzburg im Endspiel die Überraschungsmannschaft der Saison, die den ersten großen Titelgewinn seit dem Double 1966 anpeilt. Die Admira ist eine der besten Mannschaften, wenn es darum geht, Fußball zu spielen. Sie steht verdient im Finale, es wird sicher genauso schwer wie gegen die Austria, prophezeite Gracia.
5Sport
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Die menschliche Muttermilch ist mit mehr als 200 verschiedenen Zuckermolekülen die komplexeste Muttermilch aller Säugetiere. Zürich/Wien – Vor gut einem Jahr machte ein skurriler Trend bei Bodybuildern auch medial die Runde: Um Muskeln wachsen zu lassen, war plötzlich Muttermilch die angesagte Nahrungsergänzung. Bei Medizinern sorgte die Praxis für Kopfschütteln, auch deshalb, weil Muttermilch ein rares Gut ist: Ein Liter kostet in Österreich rund 70 Euro. Wie wichtig die kostbare Emulsion für Babys ist, zeigen die Schweizer Forscher Thierry Hennet und Lubor Borsig (Uni Zürich) in einem Überblicksartikel für das Fachblatt Trends in Biochemical Sciences. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Mit mehr als 200 verschiedenen Zuckermolekülen besitzen Menschen die komplexeste Muttermilch aller Säugetiere. In den ersten Tagen nach der Geburt diene die Muttermilch freilich weniger dazu, die Ernährung des Babys sicherzustellen. Stattdessen dürften die zahlreichen Zuckermoleküle gezielt die Besiedelung des bis dahin keimfreien Darms der Neugeborenen mit Bakterien anregen. Babys haben keine Maschinerie, um diese Zucker zu verdauen, die eigentlich für die Bakterien sind, so Hennet, der den Darm mit einem Saatboden vergleicht und die Muttermilch mit Dünger. Im Verlauf der Stillzeit ändert sich dann die Zusammensetzung der Zuckermoleküle in der Muttermilch. Damit verändert sich auch die Zusammensetzung des Mikrobioms. Die Bedeutung dieser Bakteriengemeinschaft im Darm wurde erst in den letzten Jahren so richtig klar: Sie ist nicht nur für die Darmgesundheit mitverantwortlich, sondern beeinflusst auch den Stoffwechsel und damit die Entstehung von Übergewicht oder Asthma. Zudem unterstützt Muttermilch die Entwicklung des kindlichen Immunsystems: Direkt nach der Geburt enthält sie einen besonders hohen Anteil an bioaktiven Proteinen, etwa Antikörper, Cytokine, Defensine oder Lactoferrin. Dieser Mix bremst das Wachstum von Krankheitserregern, bis das kindliche Immunsystem ab etwa einem Monat nach und nach selbst die Abwehr von Krankheitserregern übernimmt. Die Zahl der mütterlichen Antikörper in der Milch sinkt dann drastisch um etwa 90 Prozent. Seitdem es Milchersatznahrung gibt, sind das Stillen und Muttermilch Gegenstand ideologischer Auseinandersetzungen geworden: Trotz der überwiegend positiven Effekte der Muttermilch wachsen Babys auch ohne sie völlig gesund auf. Die Frage, wie lange gestillt werden soll, beantworten die Forscher salomonisch: Wir glauben, Familien sollten diese Entscheidung treffen, nicht Wissenschafter.
8Wissenschaft
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45 Tote nach Bootsunglücken vom Freitag geborgen. Athen/Piräus – In der griechischen Hafenstadt Piräus sind am Samstag erneut knapp 3.700 Flüchtlinge an Bord von zwei Fähren von den Inseln Lesbos und Chios eingetroffen. Am späten Nachmittag sollte eine weitere Fähre mit gut 700 Menschen von der Insel Kos in Piräus einlaufen. Die hohe Zahl der Ankünfte hängt mit einem zweitägigen Streik der griechischen Seeleute zusammen. Zwischen Mittwoch und Freitagvormittag war keine Fähre in der Ägäis ausgelaufen. In ihrer Mehrheit stammen die Flüchtlinge aus Syrien. Es seien aber auch viele Migranten aus nordafrikanischen Staaten wie Marokko und Algerien angekommen, sagte ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur weiter. Erst am Vortag waren in der Ägäis bei der gefährlichen Überfahrt von der Türkei zu den nahe gelegenen griechischen Inseln mindestens 45 Menschen – darunter 17 Kinder – ums Leben gekommen. Die griechische Küstenwache barg 43 Leichen, die türkische zwei, berichtete das griechische Staatsradio. Dutzende Menschen werden noch vermisst. Die Suchaktion musste am Samstag wegen stürmischer Winde eingestellt werden, teilte die griechische Küstenwache mit.
4Panorama
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Nach Sturz des bisherigen Leaders Kruiswijk – Preidler Achter der Tageswertung. Risoul – Der Niederländer Steven Kruiswijk hat auf der 19. Etappe des Giro dItalia von Pinerolo nach Risoul (FRA) nach einem Sturz das Rosa Trikot des Gesamtführenden an den Kolumbianer Esteban Chavez verloren. Den Tagessieg sicherte sich Vincenzo Nibali, der sich in der Gesamtwertung auf Platz zwei vorschob und nur noch 44 Sekunden hinter Chavez liegt. Georg Preidler wurde als bester Österreicher Achter. Kruiswijk (LottoNL) kam bei der Abfahrt vom 2.744 Meter hohen Colle DellAgnello in eine Schneebank, überschlug sich und verlor daraufhin über vier Minuten auf Chaves (Orica), der in der Tageswertung 53 Sekunden hinter Nibali den dritten Platz belegte. Damit liegt Kruiswijk mit 1:05 Minuten Rückstand auf Gesamtrang drei. Der italienische Giro-Sieger von 2013 sorgte unterdessen nicht nur für seinen ersten Etappensieg dieser Italien-Rundfahrt, sondern sicherte auch seinem Team den Premierensieg in diesem Jahr. Noch schlimmer als Kruiswijk traf es den russischen Profi Ilnur Sakarin. Der bisherige Gesamtfünfte brach sich bei einem Sturz in der gleichen Abfahrt das Schlüsselbein und musste aufgeben. Neben Preidler zeigte auch Stefan Denifl eine beherzte Leistung. Die beiden Österreicher waren lange Zeit in einer großen Spitzengruppe vertreten, ehe sie abreißen lassen mussten. Preidler verlor letztlich 2:43 Minuten, Denifl wurde mit 7:26 Rückstand 26. und belegt in der Bergwertung den dritten Platz. Die 20. und vorletzte Etappe führt das Feld am Samstag über 134 km von Guillestre (FRA) über drei Anstiege der ersten Kategorie nach SantAnna di Vinadio.
5Sport
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Vorhersage des Higgs-Teilchens bringt dessen Namensgeber einmal mehr Lorbeeren. Der britische Physiker und Nobelpreisträger Peter Ware Higgs wird heuer mit der ältesten und höchstdotierten Auszeichnung der Royal Society bedacht – der Copley-Medaille. Die 1731 erstmals verliehene Medaille dürfte die älteste noch regelmäßig vergebene Auszeichnung der Welt sein. Higgs erhielt 2013 zusammen mit François Englert den Nobelpreis für Physik für die (voneinander unabhängige) Vorhersage des Higgs-Teilchens, dessen Existenz 2012 fast 50 Jahre nach Higgs Entdeckung durch Wissenschafter des europäischen Kernforschungszentrums CERN nachgewiesen werden konnte. Seit der Erstverleihung 1731 an Stephen Gray erhielten Forscher wie Benjamin Franklin, Michael Farraday, Alexander von Humboldt, Charles Darwin, Louis Pasteur, Albert Einstein, Max Planck und Stephen Hawking die prestigeträchtige Medaille. In ihrer nunmehr 284-jährigen Geschichte erhielt übrigens bislang nur ein einziges Mal eine Frau diese Auszeichnung: Die Biochemikerin und Nobelpreisträgerin Dorothy Hodgkin wurde 1976 für die Analyse der Struktur des Vitamins B12 geehrt.
8Wissenschaft
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Die Senkung der Bankensteuer dürfte Realität werden. Verpackt wird sie in einem Konjunkturpaket, das die Regierung gerade schnürt. Wien – Der jüngste Anlauf der Protagonisten der österreichischen Geldinstitute, die Regierung zu einer Reduktion der Bankenabgabe weichzustreicheln, könnte sich noch im September in einer vernünftigen Lösung niederschlagen. So beurteilt ein ranghoher sozialdemokratischer Politiker, der in die Angelegenheit involviert ist, die Lage. Wie berichtet, wollen die Banker, dass die künftig fälligen Zahlungen in die zwei neuen EU-Sicherungsfonds (für Einlagen und Abwicklung) im Volumen von rund 380 Millionen Euro auf die Bankenabgabe (zuletzt 640 Millionen Euro) angerechnet wird. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist zwar bisher für die Beibehaltung der Abgabe eingetreten – im Rahmen des Pakets, das nun geschnürt werden soll, werde er der Reduktion aber zustimmen können, heißt es in Politikerkreisen. Die Regierung plant nämlich eine größere Maßnahmensammlung, die sie wohl als Konjunkturbelebungspaket vermarkten wird. Wie schon öfter angedacht, soll die lahmende Wirtschaft auf Trab gebracht werden – und dabei wird auch den Banken eine Rolle zugedacht. Das Entgegenkommen der Regierung in der Bankenabgaben-Frage vorausgesetzt, sollen die Geldhäuser bereit sein, einen Investitionsfonds (bzw. eine bestehende Fördereinrichtung) zu dotieren. Auf diese – mit Garantien versehenen – Mittel sollen vor allem auch Klein- und Mittelbetriebe zugreifen können. Dem Vernehmen nach würden die Geldinstitute gemeinsam rund 100 Millionen Euro lockermachen; durch die Hebelwirkung könnte daraus ein zusätzliches Finanzierungsvolumen zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro entstehen. Zudem ist von einem leichteren Zugang zu Krediten die Rede. Der Beitrag der Banken soll aber nur ein Puzzlestein sein, weitere konjunkturbelebende Maßnahmen werden im Finanzministerium unter Hans Jörg Schelling (ÖVP) und im Sozialministerium unter Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ersonnen. Sie alle hätten das Ziel, das derzeit schlechte Investitionsklima und die negative Stimmung zu verbessern und Jobs zu schaffen, sagt ein Verhandler. Fertig zugeschnürt ist das Paket aber noch nicht. Die Viererrunde zwischen Faymann, Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ) sowie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖV) und Schelling habe noch nicht stattgefunden, heißt es. Sozialminister Hundstorfer und Ostermayer seien aber schon im Boot; zudem die genannten schwarzen Regierungsmitglieder. Gespräche mit Faymann sollen nächste Woche stattfinden; in der roten Reichshälfte braucht es vor allem auch den Segen von Arbeiterkammerchef Werner Muhm. Aufseiten der Banken (aber auch des Finanzministers) ist PR-Experte und Lobbyist Wolfgang Rosam aktiv. Er hat einen Vertrag mit den Interessenverbänden der Kreditinstitute: Angeblich winkt ihm ein Honorar von knapp 100.000 Euro. Das ist aber nicht bestätigt. Rosam selbst will zu dem Vorhaben gar nichts sagen.
7Wirtschaft
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Chris Evans und Co-Pilot Matt LeBlanc treten das schwere Erbe von Jeremy Clarkson an – Auftaktsendung sahen 4,4 Millionen. London – Statt Jeremy Clarkson drücken jetzt Chris Evans und Co-Pilot Matt LeBlanc auf das Gaspedal: Am Sonntag startet auf BBC 2 die Neuauflage der Kult-Autoshow Top Gear mit 4,4 Millionen Zusehern, was zwar einem beachtlichen Marktanteil von 28 Prozent entspricht, aber dennoch die schlechteste Quote der Sendung seit zehn Jahren ist. Der von der BBC nach seinen Eskapaden geschasste Jeremy Clarkson konnte beim Finale im Juni 2015 noch 5,3 Millionen Leute vor den Fernseher holen. Dass Radiomoderator Evans und Friends-Schauspieler LeBlanc auf BBC die Lücke der originären Top Gear-Crew füllen können, bezweifeln viele. Der Tenor der ersten Kritiken geht eher in Richtung Flop Gear statt geglückter Neuauflage. Jermemy Clarkson arbeitet derzeit gemeinsam mit seinen Top Gear-Weggefährten Richard Hammond und James May an einer üppigen Autoshow für den Onlinesender Amazon Prime, die unter dem Namen The Grand Tour firmieren soll. Für vorerst geplante 36 Episoden stehen den Machern kolportierte 250 Millionen Euro zur Verfügung, was einem Budget von fast sieben Millionen Euro pro Folge entspricht. Bei der BCC durften Clarkson und Co nur rund 1,5 Millionen Euro verprassen. Der Start von The Grand Tour ist für Herbst 2016 geplant. (red, 30.5.2016)
0Etat
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Im Süden fielen in der Früh alle Züge aus. Brüssel – Ein Streik hat in Belgien den zweiten Tag in Folge den Zugverkehr erheblich behindert. Nach Angaben der Bahngesellschaft SNCB fielen im südlichen Teil des Landes am Dienstag in der Früh alle Verbindungen aus, im Norden waren 60 Prozent betroffen. Der Hochgeschwindigkeitsverkehr mit Thalys-Zügen wurde komplett eingestellt. Damit waren auch Reisende betroffen, die von Deutschland über Brüssel nach Paris fahren wollten. ICE-Verbindungen der Deutschen Bahn nach Belgien mussten ebenso gestrichen werden. Der Streik richtet sich gegen die Sparpolitik der Mitte-Rechts-Regierung unter Premierminister Charles Michel. Die Gewerkschaften sind der Ansicht, dass sie bevorzugt auf den öffentlichen Dienst und den Bildungsbereich zielt.
7Wirtschaft
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Erstes Gerät soll auf kommendem Event in London präsentiert werden. Nach der Übernahme der Smartphone-Sparte von Microsoft will der finnische Konzern Nokia im kommenden Jahr mit seiner eigenen Marke in das Geschäft zurückkehren. Ein Tablet hat das Unternehmen bereits veröffentlicht. Und schon nächste Woche, so berichtet Recode, will man in die virtuelle Realität vorstoßen. Am 28. Juli steigt in London ein VIP-Event von Nokia, der auf der Einladung mit der kryptischen Botschaft Nowhere – Now Here angekündigt wurde. Das wurde zuerst vielfach als Hinweis auf eine Ankündigung des Kartendiensts Here verstanden, der laut jüngsten Berichten an deutsche Autohersteller verkauft wird. Doch nun soll es laut informierten Quellen ein VR-Gerät werden, womit Sony zum Kreis anderer namhafter Hersteller vorstoßen würde, die diese neuen Gewässer bereits erkunden. Vorne mit dabei sind etwa Facebook (mit Oculus VR), Sony, Samsung und HTC. Hergestellt werden soll das Device von Nokia Technologies, jener Technikabteilung, die beim Verkauf der Telefonsparte an Microsoft beim Konzern verblieben ist. Dort gibt man keinen Kommentar zur kommenden Veranstaltung ab.
6Web
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Mythisch-spirituelle, oft erotisch verbrämte Motive hielt Fuchs in altmeisterlicher Maltechnik fest. Wien – Seine Karriere begann mit einem Rauswurf. Wenn sie das machen wollen, dann gehen sie doch lieber einen Stock höher zum Herrn Gütersloh, so soll Robin Christian Andersen seine jungen Studenten, neben Ernst Fuchs auch Arik Brauer, Anton Lehmden und Wolfgang Hutter, aus seiner Klasse komplimentiert haben. Die schematisch-technische Dressur schlug Fuchs in die Flucht. Womöglich weil er sich, 1930 als einziges Kind eines Altwarenhändlers in Wien geboren, schon früh als Zeichner hervorgetan hatte. Bereits vor seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste (1946–1950) hatte er sich an expressiven, gotischen Christusdarstellungen und den Menschenbildern der Renaissance geschult, sich den akkuraten Strich der Alten Meister angeeignet. Ein schicksalhafter Rausschmiss, denn Albert Paris Güterslohs legendäres Turm-Atelier – und freilich auch der Wiener Art Club – gelten als Keimzelle der Wiener Schule des Phantastischen Realismus und Fuchs als ihr Hauptvertreter. Früh war man von dessen zeichnerischer Akribie begeistert (1949 hatte er seine erste Soloschau in Paris, wo er bis 1962 auch lebte). Fuchs verknüpfte Zitate aus dem christlichen Formen- und Motivrepertoire mit dem Kreaturenhaften von Brueghel und Bosch. Der Gekreuzigte als Skelett mit Bischofsmütze in einer wimmelbildartigen Komposition, flankiert von einer an eine Venus von Botticelli erinnernden Barbusigen, rundherum Soldaten, Affen, tierische Fratzen: Schädelstätte lautet der Titel dieser Zeichnung von 1950. Auch den Horror vacui erbte Fuchs von den Ahnen, wollte wie sie das Bild von Rand zu Rand füllen. Die Kraft der Leerstellen ist in der westlichen Kunstgeschichte eine moderne Errungenschaft. Dem Verweben von christlichen Erzählungen mit jüdischer Symbolik, die er mystisch-spirituell mit Motiven wie Einhorn, Ei, Sonne, Wasser, Mond, Drachen oder Schlangen würzte, blieb Fuchs sein Leben lang treu. Mit dem kommerziellen Erfolg ab den 1960er-Jahren wich die Feinmalerei allerdings allmählich schnelleren Strichen. Auch schien alles mehr und mehr in esoterische Knall- und Regenbogenfarben getaucht und mit immer schwülstigerer Vollbusigkeit durchsetzt. Verzuckert, sich selbst wiederholend, anachronistisch, kunstgewerblich, so die Kritik der sich irgendwann desinteressiert abwendenden Kunstwelt. Das größere Interesse galt seinem früheren Werk; so konzentrierte sich auch das Belvedere 2008 auf die ersten 20 Jahre der Phantastischen Realisten. Laut Kunsthistoriker Wieland Schmied, stets größter Fürsprecher der Gruppe, verstanden sie es, das Schreckliche (des Surrealismus, Anm.) mit dem Gemütlichen (des Österreichischen, Anm.) zu verbinden. Über Fuchs schrieb er einmal, er habe gar keine neuen Themen erfinden wollen, sondern ähnlich wie die Mönche in byzantinischen Ikonen möglichst getreu das einmal erschienene überlieferte Bild des Heiligen wiedergeben, damit das Urbild aufs Neue sichtbar werde. Fuchs intensive Auseinandersetzung mit der Bibel, seiner zentralen Inspirationsquelle, begründet sich auch biografisch: Um ihn vor den Anfeindungen der Nationalsozialisten zu schützen, ließen die Eltern (der Vater war jüdischer Herkunft) den Zwölfjährigen taufen. Fuchs, der auch als Architekt, Bühnenbildner, Autor und Interpret mystisch inspirierter Musik von sich reden machte und in der von Otto Wagner erbauten Villa in Wien Hütteldorf ein eigenes Museum unterhielt, wo er auch lebte, war dreimal verheiratet und Vater von sechzehn Kindern. Seine Muse Uta Saabel wollte er noch dieses Jahr heiraten, es war ihm nicht mehr vergönnt. Am Montag starb Ernst Fuchs 85-jährig in Wien.
3Kultur
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Angesichts der Krise in Europa erklären immer mehr Regierungen, einen Beitrag leisten zu wollen. Cristina Kirchners Stimme überschlug sich fast. Die Bilder des ertrunkenen dreijährigen Syrers Aylan Kurdi, der an einem Strand in der türkischen Tourismusregion Bodrum gefunden wurde, lösten auch in Argentinien Bestürzung aus. Niemand soll uns gewisse Länder des Nordens als Beispiel nennen, sagte Argentiniens Präsidentin bei der Eröffnung eines Gesundheitszentrums am Mittwoch, die Immigranten ausweisen und zulassen, dass Kinder am Stand ertrinken. Es sei unchristlich, so die Staatschefin, und ein Zeichen von Dekadenz, Immigranten von einem Land ins andere zu schieben, als ob sie Gepäckstücke wären. Wir, ein Land der Zuwanderer, sind hingegen ein Beispiel – unsere Großeltern sind alle Schiffen entstiegen. Angesichts der Flüchtlingskrise in Europa haben auch die Regierungen Venezuelas und Chiles Bereitschaft bekundet, Menschen aus Nahost-Staaten, in denen ein Bürgerkrieg tobt, aufzunehmen. Panamas Präsident Juan Carlos Varela erklärte, die Welt müsse angesichts des sinnlosen Krieges im Irak und in Syrien die Tore öffnen. Auch sein Land sei bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, falls Bedarf bestehe. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Brazil has taken in more Syrian refugees than any other country in Latin America. pic.twitter.com/4eNhi5141R Tatsächlich aufgenommen hat die meisten syrischen Flüchtlinge in Lateinamerika Brasilien: Laut offiziellen Angaben wurden seit 2011 insgesamt 2.077 Asylanträge positiv beschieden, das sind mehr als in Griechenland oder Spanien und nur knapp weniger als in Kanada, das mit 2.374 Syrern amerikaweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. In den USA waren es 1.243. Brasilien erlaubt es Asylwerbern, die auf die Bearbeitung ihres Antrags warten, Arbeit anzunehmen, ihre Kinder haben Zugang zum staatlichen Bildungssystem. Flüchtlinge aus Syrien können in den brasilianischen Botschaften in Nachbarländern Asyl beantragen, humanitäre Visa werden automatisiert ausgestellt. Die Einreiseerleichterungen für Opfer des Konflikts in Syrien sind zeitlich befristet: Am 21. September wird entscheiden, ob sie verlängert werden. Justizminister Beto Vasconcelos, in dessen Zuständigkeit das Flüchtlingswesen fällt, geht davon aus, dass das Land weiter Hilfe leisten wird. Da der Konflikt weitergeht, wird die Regierung wohl entscheiden, die Regelung zu verlängern und so ihre internationalen Verpflichtungen einzuhalten, sagte er der Folha de São Paulo. In zahlreichen lateinamerikanischen Ländern gibt es syrische Communitys, die allerdings die arabische Sprache nicht behalten haben. Die meisten kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als hauptsächlich Christen vor der Herrschaft der Ottomanen flüchteten.
2International
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Nach Abgeordnetenhaus stimmt auch Senat für Suspendierung – Rousseff will aber nicht kampflos aufgeben. Ich bin noch lange nicht müde, um mein Amt zu kämpfen, verkündete Dilma Rousseff bei ihrem vorerst letzten öffentlichen Auftritt als Präsidentin. Ich bin es nur leid, von illoyalen Verrätern umgeben zu sein. Und Brasilien ist es auch. Herausfordernd und selbstbewusst präsentierte sie sich auch nach dem Votum zu ihrer Amtsenthebung am Donnerstag. Wenn eine gewählte Präsidentin ohne ein Verbrechen begangen zu haben aus dem Amt gewählt wird, ist das ein Putsch, sagte sie in einer TV-Rede. Die Entscheidung ignoriere, dass sie von über 54 Millionen Brasilianern gewählt worden sei. Ich werde für etwas bestraft, was ich nicht begangen habe. Das ist ungerecht, illegal, brutal und verursacht Schaden. Sie gehe davon aus, dass die Brasilianer die Entscheidung so wenig akzeptieren würden wie sie selbst: Ich werde niemals aufgeben zu kämpfen. Nach dem Abgeordnetenhaus hatte auch der Senat nach mehr als 20 Stunden Beratungen mit 55 Ja- zu 22 Nein-Stimmen für ihre Amtsenthebung gestimmt. Für zunächst maximal 180 Tage wird Rousseff suspendiert. In dieser Zeit übernimmt ihr ehemaliger Vize Michel Temer von der rechtsliberalen PMDB die Präsidentschaft. Es ist eine historische Niederlage: Mit Rousseff gehen auch 13 Jahre linksgerichtete Regierung in Brasilien zu Ende. Der Sturz der 68-Jährigen ist der vorläufige Höhepunkt in einem monatelangen Machtkampf. Brasilien hat ein bizarres politisches Spektakel mit verfassungsmäßig fragwürdigen Methoden erlebt. Rousseffs Amtsenthebung wird nicht mit Korruption, sondern mit Bilanztricks im Bundesbudget begründet. Allen ist klar, dass das ein fadenscheiniger Grund ist, um die glücklose Staatschefin abzulösen. Wir müssen zugeben, dass wir politische und administrative Fehler gemacht haben, sagt Senator Jorge Viana von Rousseffs Arbeiterpartei PT. Aber das hier ist ein Spiel mit gezinkten Karten. Nach der Abstimmung knallten bei der Opposition nicht nur die Sektkorken. Ein Feuerwerk erhellte minutenlang den Himmel über Brasilia. Wir feiern heute unser Neujahr, jubelte der Abgeordnete Paulinho da Força. Rousseffs Beliebtheitswerte sind im Keller, viele ehemalige Wähler machen sie für die schwere Wirtschaftskrise verantwortlich. Sie hoffen jetzt auf Temer, was genau er vorhat, ist allerdings unklar. Von umfangreichen Privatisierungen, Erleichterungen für Investoren und Kürzungen bei Sozialprogrammen ist die Rede. Der 75-Jährige ist Vorsitzender der PMDB, die als opportunistisch und machthungrig gilt. Erst vor wenigen Wochen hat die Partei das sinkende Regierungsschiff verlassen. Die Gewerkschaften haben bereits zu einem Generalstreik aufgerufen. Auch wenn Brasiliens neuer Übergangspräsident eine Regierung der nationalen Einheit beschwört, findet hinter den Kulissen ein wilder Postenschacher statt. So mag es als cleverer Schachzug anmuten, dass ausgerechnet Henrique Meirelles, der unter Ex-Präsident Lula da Silva Zentralbankchef war, Finanzminister werden soll. Der Konservative José Serra, der zweimal als Präsidentschaftskandidat scheiterte, soll das Außenamt übernehmen. Brasiliens zwielichtiger Sojakönig Blairo Maggi macht sich Hoffnung auf das Agrarministerium und wechselte just am Tag von Rousseffs Amtsenthebung die Partei. Viele Parlamentarier hoffen, dass mit der neuen Regierung die Korruptionsermittlungen im Bestechungsskandal Lava Jato auf Eis gelegt werden. Laut Transparency International wird gegen etwa 60 Prozent der Kongressabgeordneten wegen Bestechung ermittelt. Einige Würdenträger wurden schon entmachtet – weitere könnten folgen. Die Opposition hat sich mit Rousseffs Amtsenthebung an die Macht manövriert, ohne dass sie bei Wahlen antreten musste. Einige prominente Oppositionspolitiker wollen deshalb auch nicht Teil der Übergangsregierung sein. Dabei könnte nicht einmal Temer bei Wahlen antreten. Er wurde von einem Gericht wegen Betrugs bei der Wahlkampffinanzierung für acht Jahre für unwählbar erklärt. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ibope sehen zudem nur acht Prozent der Brasilianer in der neuen Übergangsregierung die beste Lösung für das Land. 62 Prozent der Befragten sprechen sich für Neuwahlen aus. Temer, so viel steht fest, wird aber keinen Versuch in diese Richtung unternehmen. Ihren Abschied aus dem Regierungspalast Planalto hat Rousseff mit viel Symbolik geplant. Alles soll nach einem vorübergehenden Auszug aussehen. Bei dem fünf Kilometer langen Marsch hin zu ihrer Privatresidenz, dem Alvorada-Palast, wird sie von Weggefährten und Vertretern der sozialen Bewegungen begleitet.
2International
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Überlebende des Atomangriffs loben Bereitschaft zu Rede, kritisieren aber fehlenden Inhalt. Hiroshima – Zum ersten Besuch eines US-Präsidenten ist Barack Obama am Freitag in Hiroshima eingetroffen. Zusammen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe besucht er die Stadt, die im August 1945 von einer amerikanischen Atombombe zerstört wurde. Der historische Besuch folgt auf den Abschluss des G7-Gipfels in Ise-Shima, das rund 400 Kilometer von Hiroshima entfernt liegt. Vor seiner Rede legte Obama am Mahnmal für den Atombombenabwurf einen Kranz für die Opfer nieder. Obama schloss kurz die Augen, als er vor dem Mahnmal innehielt. An seiner Seite war Abe, der sich verbeugte. Obama sprach in seiner Rede erneut von seiner Vision einer Welt ohne Atomwaffen, die er in seinem ersten Amtsjahr bei einem Besuch in Prag dargelegt hatte. Es gebe eine gemeinsame Verantwortung, der Geschichte ins Auge zu schauen und sich zu fragen, wie ein solches Leid künftig verhindert werden könne. Die Atomwaffenstaaten müssten den Mut aufbringen, der Logik der Furcht zu entkommen und eine Welt ohne Atomwaffen zu schaffen. Friedensforscher hatten Obama schon vor seinem Besuch vorgeworfen, zwar immer wieder von dieser Version zu sprechen, tatsächlich aber an einer Modernisierung des US-Atomwaffenarsenals zu arbeiten. Eine Entschuldigung für den Abwurf der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki äußerte Obama nicht. Diese war auch nicht erwartet worden, auch weil der US-Präsident schon allein wegen seines Besuchs in Hiroshima zu Hause in die Kritik geraten ist. Im Vorfeld hatte es geheißen, die Rede werde vor allem eine Warnung vor den Gräueln des Krieges sein. Vor 71 Jahren fiel der Tod vom Himmel, und die Welt veränderte sich, sagte Obama vor zahlreichen Überlebenden des Abwurfs. Wichtig sei, die Lehren aus Hiroshima zu ziehen und die Toten des Weltkriegs ehren. In dem Bild der aufsteigenden Pilzwolke, die über dieser Stadt aufstieg, werden wir stark an die Widersprüche der Menschheit erinnert, sagte Obama. Wissenschaftliche Entdeckungen und Innovation brächten nicht nur Fortschritt, sondern schüfen auch immer wirksamere Tötungsmaschinen. Die USA hielten große Arsenale von Atomwaffen. Aber wir müssen der Logik der Angst entkommen. Auch Abe äußerte sich nicht konkret zur Vergangenheit. Er betonte aber, der Besuch eröffne Japan und den USA ein neues Kapitel der Versöhnung. Er würdigt den Besuch als historisch. Wir schlagen eine neue Seite in unseren Geschichtsbüchern auf, sagte er am Freitag nach einer gemeinsamen Kranzniederlegung am Mahnmal für die Toten des Atombombenabwurfs vor 71 Jahren. Präsident Obama habe mit seinem Besuch eine schwierige, aber wundervolle Entscheidung getroffen. Abe steht immer wieder in der Kritik, weil er Japans kriegerische Kolonialvergangenheit verharmlost und stattdessen den Stolz auf die japanische Geschichte betont. Mehrere Überlebende, die der Rede in Hiroshima beiwohnten, lobten Obamas Worte. Ich glaube, die Rede selbst war eine Entschuldigung, sagte etwa der heute 73-jährige Eiji Hattori, dessen gesamte Familie bei der Explosion ums Leben kam. Hattori, der an drei verschiedenen Krebsarten leidet, hatte vor der Rede gesagt, nur eine Entschuldigung könne seinen Schmerz lindern. Ich fühle mich nun anders, ich hatte nicht erwartet, dass er so weit gehen würde. Auch der 85-jährige Takeo Sugiyama sagte, er sei sehr bewegt von der Rede. Andere kritisierten, dass Obama keine exakten Schritte angekündigt habe. Ich fürchte, ich habe nichts Konkretes gehört, sagte etwa Miki Tsukishita (75). Nur seinem Besuch zu applaudieren, ist nicht genug. Andere merkten an, dass sich auch Japan für den Angriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor entschuldigen solle. Unmittelbar vor seinem Besuch in Hiroshima hatte Obama das enge Verhältnis zwischen den USA und Japan gelobt. Beide Länder verbinde eine der größten Allianzen weltweit, sagte er am Freitag auf dem Militärstützpunkt in Iwakuni. Die USA haben rund 47.000 Soldaten in Japan stationiert, Obama sprach vor US-amerikanischen und japanischen Soldaten. Iwakuni liegt wenige Kilometer von Hiroshima entfernt. Sein Besuch sei eine Gelegenheit, an all jene zu erinnern, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren hätten, sagte Obama in Iwakuni. Er sei zudem ein Beleg dafür, dass auch die größte Kluft zwischen zwei Ländern überwunden werden könne.
2International
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Österreicher setzt sich mit starker Leistung gegen US-Amerikaner Jack Sock durch, nun gegen Jo-Wilfried Tsonga. Indian Wells – Dominic Thiem marschiert scheinbar unaufhaltsam weiter in Richtung Top Ten. Der 22-jährige Niederösterreicher eliminierte am Dienstag in Indian Wells auch den als Nummer 21 gesetzten US-Amerikaner Jack Sock nach 2 Stunden und 15 Minuten mit 7:5, 6:7 (5), 6:1 und qualifizierte sich für sein viertes Achtelfinale bei einem Masters-1000-Turnier. Nach zwei hartumkämpften Sets dominierte Thiem im Entscheidungssatz und zog mit drei Breaks schnell auf 5:0 davon. Der Weltranglisten-13. stellte im Head-to-Head gegen den US-Amerikaner damit auf 2:0. Nach 134 Minuten verwandelte Thiem den zweiten Matchball und baute seine eindrucksvolle Saisonbilanz aus: 22 Siegen stehen 2016 lediglich vier Niederlagen gegenüber. Für den Einzug ins Achtelfinale gibt es 67.000 Dollar zum Drüberstreuen. Thiem trifft nun am Donnerstag (nicht vor 4.30 Uhr MEZ/live ORF Sport +) auf den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (ATP-Nr. 9), der Sam Querrey (USA/ATP-Nr. 36) mit 6:3 und 6:4 bezwang. Die bisher einzige Begegnung hat Thiem 2013 im Viertelfinale des Turniers in Wien hauchdünn 4:6, 6:3, 6:7 (3) verloren. Sollte Thiem die Revanche gelingen, dann winkt ihm das zweite Kräftemessen mit Novak Djokovic, der allerdings zuvor noch den Spanier Feliciano Lopez aus dem Weg räumen muss. Für Thiem wäre es das zweite Viertelfinale auf Masters-1000-Niveau nach Miami im Vorjahr. Zunächst durfte sich der Lichtenwörther aber freilich über seinen 17. Sieg in den vergangenen 18 Einzel-Matches freuen. Intensives, gutes Match heute, vor allem die ersten zwei Sätze, kommentierte Thiem sein Match gegen Sock auf Facebook. Am Ende des zweiten hatte Jack den längeren Atem und konnte das Tiebreak für sich entscheiden. Im dritten Satz konnte ich sofort das Momentum nutzen und gleich mit einem Break starten. Bei 5:0 habe ich nach einigen unnötigen Fehlern ein Break kassiert, bevor ich es dann mit einem Re-Break ausmachen konnte. Jetzt bin ich unter den besten 16, fühlt sich super an. Mit dem neunten Sieg en suite (inklusive Davis Cup) hat Thiem seine Anwartschaft, als dritter ÖTV-Spieler nach Thomas Muster (ehemalige Nummer eins) und Jürgen Melzer (8.) in den Kreis der Top Ten einzuziehen, untermauert. Vielleicht noch nicht in Indian Wells, denn dafür benötigt er zumindest den Einzug ins Endspiel.
5Sport
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Vizekanzler Reinhold Mitterlehner ist skeptisch ob eines roten "Quereinsteigers". Für den Nachfolger von Werner Faymann hat die Volkspartei in Salzburg drei rote Linien vorgegeben. Der rote Wunschkandidat, ÖBB-Chef Christian Kern, ist für die Schwarzen "ein sehr teurer Manager". Wenn Al Jazeera und ZDF zum Ministerrat kommen, dann ist etwas passiert. Nach dem Rücktritt von Werner Faymann am Montag war der Medienrummel im Bundeskanzleramt am Dienstag besonders groß. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) wurde vom Bundespräsidenten mit den Amtsgeschäften des Kanzlers betraut, bis ein Nachfolger gefunden ist. Nach dem Ministerrat trat Mitterlehner solo vor die Presse und nannte einige Wünsche an den nächsten Kanzler – beim Parteivorstand in Salzburg wurden diese präzisiert. Nach der dreistündigen Sitzung bestätigte Mitterlehner die Darstellung des niederösterreichischen Landeshauptmanns Erwin Pröll. Für eine weitere Zusammenarbeit mit der SPÖ stellt die ÖVP drei Bedingungen: Alle Anwesenden hätten sich im Parteivorstand dafür ausgesprochen, derzeit keine Neuwahlen anzustreben, so Mitterlehner. Man wolle den SPÖ-Personalvorschlag abwarten. Einen Quereinsteiger sah Mitterlehner am Abend in der ZiB 2 allerdings mangels Regierungserfahrung und Teilhabe an der Verhandlung des Regierungsprogramms skeptisch. Daher wollen wir uns ansehen, wer das ist, und für was er steht, sagte der Vizekanzler im ORF zu der anstehenden Personalentscheidung beim Koalitionspartner SPÖ. Mitterlehner gab zu bedenken, dass es beim Amt des Kanzlers um eine andere Qualität gehe als etwa bei einem Ministeramt. In den letzten 30 Jahren habe der Bundeskanzler zuvor stets Regierungsverantwortung innegehabt, bevor er dieses Amt bekleidete. Ich glaube, dass es für einen Quereinsteiger nicht so einfach ist, dass man das von heute auf morgen machen könne, so Mitterlehner. Denn ein Quereinsteiger habe ja etwa das Regierungsprogramm nicht mitverhandelt. Indirekte ... Auf die Frage, ob er den wohl aussichtsreichsten Kandidaten – ÖBB-Chef Christian Kern und Medienmanager Gerhard Zeiler – ihre Qualifikation abspreche, wollte Mitterlehner nicht direkt antworten. Ich würde mir einmal die Entscheidung anschauen und das dann bewerten. Es geht weniger darum, dass wir die Person infrage stellen. Die ÖVP wolle sich die Entscheidungen einmal anschauen und uns mit Inhalten auseinandersetzen, sagte Mitterlehner. Seine Partei wolle wissen, was der oder die Neue bringt. Denn die inhaltliche Frage sei die entscheidende, betonte der Vizekanzler. Da steht uns schon zu, das jetzt ins Spiel zu bringen, sprach Mitterlehner seine Forderungen – etwa die Fortführung des eingeschlagenen strikteren Kurses in der Flüchtlingsfrage – an. Sollte der neue SPÖ-Chef von diesem Kurs abweichen, würde das Gesprächsbedarf ergeben: Sagt uns jetzt der neue Kanzler, er möchte eine ganz andere Linie haben, ist das für uns sicher ein Grund für Beratungen. Hier gibt es wenig Verrückbares aus unserer Sicht, wenig Bewegliches, betonte Mitterlehner – und drohte damit indirekt dann doch mit Neuwahlen. ... und direkte Kritik an Kern Unverblümte Kritik an einem der roten Kandidaten überließ Mitterlehner am Mittwoch Klubobmann Reinhold Lopatka. Im Ö1-Morgenjournal bezeichnete dieser den derzeitigen ÖBB-Chef als sehr teuren Manager. Als Kern 2010 seinen Job als ÖBB-Chef angetreten ist, habe der Zuschussbedarf der ÖBB 3,7 Milliarden Euro betragen. In der Zwischenzeit sei er auf über fünf Milliarden angestiegen. Kern habe höhere Gehaltsabschlüsse als im öffentlichen Dienst und eine Reduzierung der Arbeitszeit zu verantworten, hielt der ÖVP-Klubobmann dem möglichen neuen SPÖ-Vorsitzenden und Bundeskanzler entgegen. Der niederösterreichische SPÖ-Vorsitzende Matthias Stadler wies diese Kritik ebenfalls im Ö1-Morgenjournal zurück. Der Bürgermeister von Sankt Pölten wollte sich nicht auf solche Spielereien einlassen und sich nicht auf dieses Niveau begeben. Darüber hinaus hielt er fest, dass sich die SPÖ in der Vergangenheit auch nicht die Obmänner der ÖVP ausgesucht habe. Dass auch in der ÖVP personelle Veränderungen anstehen könnten, ist nach Bekunden Mitterlehners kein Thema. Eine Sicht, die auch Salzburgs ÖVP-Chef und Landeshauptmann Wilfried Haslauer im Presse-Interview teilt. Trotzdem werden auch in der Volkspartei bereits Pläne für die Zeit nach Mitterlehner geschmiedet. SPÖ-Klubchef Andreas Schieder erteilte dem ÖVP-Forderungskatalog im ORF-Report eine Absage: Solche Vorgaben wären der Stil von Wolfgang Schüssel, und das wollen wir auf keinen Fall haben. Die SPÖ fordere auch nicht zum jetzigen Zeitpunkt etwa ein Nein zu TTIP. Wie lange Mitterlehner mit den Kanzlergeschäften betraut ist, hängt vor allem davon ab, bis wann die SPÖ einen Kanzler findet. Die Verfassung sieht kein automatisches Ende der Tätigkeit eines Vizekanzlers vor, der interimistisch übernimmt, sagt Verfassungsrechtler Theo Öhlinger zum STANDARD. Für den theoretischen Fall, dass Mitterlehner zurücktritt, gibt es keine spezielle Regelung. Das müsste dann der Bundespräsident übernehmen, sagt Öhlinger. Mitterlehner scheint sich mit seinen jetzigen Amtsgeschäften recht wohlzufühlen. Häupl sagt, er will mich das nicht sechs Wochen machen lassen. Schauen wir uns das an, sagte er in Bezug auf den aktuellen SPÖ-Chef Michael Häupl, der mit einem Team Faymanns Nachfolger finden soll. Die Steiermark könne Vorbild sein, meinte Mitterlehner schmunzelnd: Dort war 2015 zwar die SPÖ stimmenstärkste Partei, den Landeshauptmannsessel bekam dann aber die Volkspartei.
1Inland
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Zahl steht nach Abschluss aller Einspruchsverfahren fest – Auf Bezirksebene auch 184.235 EU-Bürger ohne österreichischen Pass stimmberechtigt. Wien – Nach Abschluss aller Einspruchsverfahren steht nun die endgültige Zahl der Wahlberechtigten bei der Wien-Wahl fest: 1.143.076 Personen können am 11. Oktober den neuen Landtag beziehungsweise Gemeinderat wählen. 606.868 Frauen und 536.208 Männer sind zur Wahl aufgerufen, teilte das Rathaus am Mittwoch mit. Mehr Wahlberechtigte auf Bezirksebene Stimmberechtigt sind auf Landtags- und Gemeinderatsebene alle Personen mit Hauptwohnsitz Wien und österreichischer Staatsbürgerschaft, die spätestens am Wahltag 16 Jahre alt sind. Bei den Bezirksvertretungswahlen, die ebenfalls am 11. Oktober stattfinden, dürfen auch EU-Bürger mit nichtösterreichischem Pass wählen. Dadurch erhöht sich hier die Zahl der Wahlberechtigten um 184.235 auf 1.327.311 Personen.
1Inland
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Rechtsradikaler Chemiker wollte mit Bombenattacke Revolution auslösen. Warschau – Ein polnischer Chemiker ist für die Planung eines Bombenanschlags auf das Parlament in Warschau zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Angeklagte sei fest entschlossen gewesen, seine Pläne in die Tat umzusetzen, sagte die Richterin der Agentur PAP zufolge am Montag in Krakau (Kraków). Er habe die wichtigsten Personen des Staates umbringen und eine Revolution auslösen wollen. Auch der damalige liberalkonservative Regierungschef Donald Tusk und Expräsident Bronisław Komorowski sollen Ziele des geplanten Anschlags gewesen sein. Der Mann war im November 2012 in Krakau festgenommen worden. Die Polizei fand in seinem Haus Materialien zum Bombenbau. Nach Angaben der Ermittler soll er versucht haben, zunächst zwei Studenten für den Anschlag anzuwerben. Nachdem diese absprangen, habe er seine Pläne allein fortgesetzt. Der Verurteilte soll sich an den Taten des rechtsradikalen norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik orientiert haben. Er selbst behauptete vor Gericht, dass er von verdeckt arbeitenden Ermittlern des Geheimdienstes ABW in eine Falle gelockt worden sei.
2International
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Wer das Urlaubsfeeling nur schwer loslassen kann, darf einen Blick auf die Immobilien beliebter Reiseziele wie der Côte d' Azur riskieren. Sie gilt als Treffpunkt der Reichen und Schönen: Die Côte d Azur an der französischen Mittelmeerküste hat mit Orten wie Nizza oder Cannes einen glamourösen Klang. Wer nach dem Urlaub den Geschmack von Meersalz auf den Lippen vermisst und einen Umzug in Betracht zieht, sollte die Blaue Küste nicht außer Acht lassen. Zwar hat auch in Frankreich der Immobilienboom Spuren hinterlassen, doch gibt es noch immer interessante und leistbare Objekte. So wird im Stadtteil Californie nahe der Prachtstraße Croisette in Cannes eine teilmöblierte, renovierte Etagenwohnung mit 90 m² bei immonet.de um 489.000 Euro angeboten. Das Objekt verfügt neben zwei Schlafzimmern, Wohnzimmer, Komplettküche und Büro auch über eine Gartenanlage und zwei Parkplätze. In Cannes sind nach einer lokalen Immokrise interessante Objekte in reicher Zahl vorhanden. Nizza ist größer als die Stadt des Filmfestivals, verfügt über den zweitgrößten Flughafen Frankreichs und ist von Wien in eineinhalb Stunden erreichbar. Die Stadt verfügt über eine Top-Infrastruktur, die Lebenshaltungskosten sind, auch wenn das unglaublich erscheint, im Schnitt günstiger als in Wien. So sind 100 Gramm Pâté nicht teurer als Kalbspariser hierzulande. Im Angebot gibts eine ganze essfertige Entenleber schon um zwölf Euro. Die Flasche Champagner dazu kommt auf zehn Euro. Medikamente ohne Rezept sind rund 50 Prozent billiger. Teurer ist an der Côte das Tanken; Heizen fällt aber kaum ins Gewicht, weil auch im Jänner die Temperaturen selten unter plus zehn Grad fallen. Wer jetzt ans Kofferpacken denkt: Eine 88-m²-Wohnung in Nizza mit drei Zimmern, Terrasse und zwei Bädern gibt es bei dmaisons-provence.com um 399.000 Euro. Die jährlichen Aufwendungen liegen bei 3000 Euro. Wer lieber direkt am Meer wohnen möchte, findet beim Makler Maxi Home-Clairimmo eine 60-m²-Wohnung mit Küche um 330.000 Euro. In Menton nahe der italienischen Grenze hat Makler Victoria Transac ein Häuschen mit 90 m² für 330.000 Euro in unmittelbarer Nachbarschaft der Basilika St. Michel im Angebot. Von der Küche und vom Schlafzimmer aus sieht man direkt auf die Bucht. Wer über eine prall gefüllte Brieftasche verfügt, ist an der Côte ebenso richtig wie Schnäppchenjäger: In den besten Wohnlagen auf der Halbinsel Saint-Jean-Cap-Ferrat eine Stunde östlich von Nizza und mit Monaco zu Füßen – der Durchschnittspreis liegt bei 75.000 Euro/m² – sind die Werte in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, meldet der Nobelmakler Engel & Völkers. In fast allen Lagen an Frankreichs Südküste erscheinen weitere Preissteigerungen wahrscheinlich. Zumindest bis die Zinsen wieder steigen.
7Wirtschaft
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Die Kapelle unter dem Stephansplatz war jahrelang wegen Salz- und Schimmelschäden geschlossen. Nun wurde sie wiedereröffnet. Kyrie eleison. Choräle aus dem 15. Jahrhundert, vorgetragen vom Wiener Ensemble Cinquecento, und die Uraufführung einer kleinen, dreiminütigen Litanei, die der estnische Komponist Arvo Pärt im Auftrag des Wien-Museums eigens für den Tag der Eröffnung geschrieben hatte – in diesem akustischen Ambiente präsentierte sich gestern, Donnerstag, die jahrelang verschlossene Virgilkapelle unter dem Stephansplatz erstmals wieder der Öffentlichkeit. An die Virgilkapelle hinter der Glasscheibe in der U-Bahn-Station erinnern wir uns alle, erzählte Matti Bunzl, Direktor des Wien-Museums, im Rahmen der Pressekonferenz. Ich erlebe es daher als großen, bewegenden Moment, dass wir nach acht Jahren Schließung, Planungsphase und Bauzeit wieder in der Lage sind, Publikum in diese großartigen Räumlichkeiten einzuladen. Winterliches Streusalz, das oben am Stephansplatz ausgestreut wird, hatte der 1230 errichteten und 1246 mit Fresken ausgestatteten, unterirdischen Kapelle zuletzt stark zugesetzt. Durch die trockene Luft diffundierte das langsam im Erdreich versickernde Salz durch das Mauerwerk und setzte sich dort in Form von kristallinen Ausblühungen zwischen Putz und Malerei fest. Ein Großteil der Fugenornamente und Radkreuze wurde dadurch zerstört. Ein Wasserrohrbruch mit ziemlich verschimmelten Folgen führte 2008 endgültig zur Schließung. Der Zustand war sehr schlimm, und die Schimmelpilze waren auch für Menschen schädlich, sagt Michaela Kronberger, Kuratorin für Archäologie am Wien-Museum. Die wichtigste Maßnahme des gesamten Umbaus ist daher die Klimatisierung der Kapelle. In monatelangen Simulationen habe sich herausgestellt, dass eine Luftfeuchtigkeit von 69 bis 70 Prozent die idealen Bedingungen sind, um weitere Schäden durch Schimmel und Salze zu unterbinden. Mit der Haustechnik, die nun unter dem neuen Doppelboden versteckt ist, kam auch eine neue Zugangssituation und räumliche Gestaltung. Nach Plänen des Wiener Architekturbüros BWM wurde der Zugang nach oben verlegt. Gut sichtbar gelangt man aus der U-Bahn-Station nun direkt in die Kapelle. Zwei Wendeltreppen führen die Besucher nach unten. Der alte Eingang in der untersten Etage wurde als Fluchtweg und barrierefreier Zugang erhalten. Das ist ein ruhiger, archaischer Raum, und diese Stimmung wollten wir auf jeden Fall beibehalten, sagt Johann Moser, Projektleiter und Partner bei BWM. Die baulichen Eingriffe und funktionalen Notwendigkeiten wie Doppelboden, Geländer und Wendeltreppen haben wir komplett schwarz behalten. Dadurch nimmt sich das Neue wie ein dunkles, unauffälliges Schattenbild zurück. Einzig durch den Noppenboden wähnt man sich für einen kurzen Augenblick in einem U-Bahn-Waggon aus den Achtzigern. Neben zur revitalisierten Virgilkapelle wurde im ehemaligen Eingangsbereich zudem ein Minimuseum eingerichtet. Die Ausstellung umfasst bildliche Darstellungen, Informationen zum mittelalterlichen Wien sowie diverse kleinere Exponate. Allein der Animationsfilm, der die Entwicklung Wiens zwischen 12. und 20. Jahrhundert anschaulich macht, ist einen Besuch wert. Das Gesamtinvestitionsbudget für Umbau, Restaurierung, Haustechnik und Ausstellung beläuft sich auf 300.000 Euro. Ein großer Teil davon konnte über Sponsoring finanziert werden. Auch wenn im Zusammenhang mit der Virgilkapelle mangels schriftlicher Quellen viele Fragen unbeantwortet bleiben: So redselig wie heute war die Kapelle wohl schon seit Jahrhunderten nicht mehr.
4Panorama
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Kapitän Stefan Koubek ist auch ohne Daviscup nicht fad – Tennisgenuss in Wien. Wien – Im Leben des Stefan Koubek ist Ruhe eingekehrt. Keine 30 Wochen mehr im Jahr Fliegerei rund um den Globus, kein Jetlag, weniger Rückenschmerzen. Ich tanze zwar mit einem Hintern immer noch auf drei Kirtagen, bin aber endlich zu Hause, sagt der 38-jährige Kärntner. Koubek ist als Daviscup-Kapitän vom Österreichischen Tennisverband (ÖTV) um ein Jahr bis Ende 2016 verlängert worden, er analysiert für den ORF. Hauptsächlich arbeitet er aber neuerdings als Leiter in einem großen Tennisgeschäft in Wien. Ich versuche, den Laden zu schmeißen, bin Mädchen für alles. Vom Verkaufen, Organisieren, Improvisieren bis hin zum Saubermachen. Zwischendurch schaut Stefan Koubek natürlich in der Wiener Stadthalle beim Tennisturnier vorbei. Auch wenn die größten Namen der ATP-Tour fehlen, bestehe kein Grund zum Jammern. Das ist ein unglaublich gutes Starterfeld. Koubek ist ein Freund Roger Federers, des aktuell Dritten der Rangliste. Hätte er dem Schweizer Wien nicht schmackhaft machen können? Roger hat einen Plan, weiß genau, was er macht. Man kann ihm nicht ins Gewissen reden. Da wäre schon ein größerer Aufwand nötig gewesen. Dass die Erste Bank Open zu einer Aufschlagorgie ohne längere Ballwechsel verkommen und den Zuschauern fad wird, wenn John Isner, Kevin Anderson oder der kroatische Ass-Weltrekordler Ivo Karlovic anrücken, befürchtet Koubek nicht. Der Boden ist langsamer als in den Vorjahren, die Bälle springen nicht so hoch auf. Es ist aber sinnlos, darüber zu philosophieren. In Wimbledon kommen Aufschlagkanonen auch nicht automatisch ins Finale. Dass Wien dennoch ein sehr schwieriges Tennisturnier ist, weiß Stefan Koubek aus eigener Erfahrung. Elf Mal schmückte er das Stadthallenturnier, ein Semifinale (2001) war das höchste der Gefühle. Im Viertelfinale schlug er den damals Weltranglisten-Zwölften Federer. Über Potenzial im Nachwuchs freut sich Koubek. Der 22-jährige Dennis Novak sei ein Versprechen für die Zukunft. Schade findet Koubek, dass einige Talente zur Qualifikation gar nicht auftauchten, es gab zwei Freilose in Runde eins. Sie rechnen sich bei einem Future mehr aus als bei einem 500er-Turnier. Chancen wären da gewesen, sich in Wien zu präsentieren. Stefan Koubeks Lebenskonstante bleibt Tennis. Im Sommer spielt er Meisterschaft, den Ehrgeiz verlierst du nie, du willst immer den letzten Punkt machen. Coachen kommt für den Vater eines zweijährigen Sohnes nicht in Frage. Heute raucht mir in der Arbeit manchmal der Schädel, aber ich muss körperlich nicht mehr ständig an meine Grenzen gehen.(Florian Vetter, 21.10.2015)
5Sport
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Bevor die Schulreform präsentiert werden kann, steht noch ein Verhandlungsmarathon an. Andere denken schon an den Tag danach. Wien – Ein Punkt auf der koalitionären Krisenagenda wurde am Freitag abgehakt: Der Zaun, der keiner sein soll, ist nun doch einer, aber ein kurzer, der die Flüchtlinge an der slowenisch-steirischen Grenze leiten soll. Auch an einer anderen Grenze, jener zwischen Bund und Ländern, drohen SPÖ und ÖVP sich zu verheddern. Bis Dienstag – da soll die Bildungsreform vorgelegt werden – muss geklärt sein, wer künftig alle 120.000 Lehrerinnen und Lehrer verwalten soll. Der Bund zentral, jedes der neun Länder auf eigene Tour oder irgendein Modell dazwischen. Auf den letzten Metern sind noch hohe Hürden zu nehmen, am Wochenende und am Montag sind hochrangige, langwierige Verhandlungsrunden angesetzt. Vermutlich werden auch Kanzler und Vizekanzler dazustoßen müssen. Derzeit untersteht die Pflichtschullehrerverwaltung den Ländern, die Bundeslehrer dem Bund, der aber alle finanzieren muss und nur sehr eingeschränkte Einsicht hat. Nicht nur der Rechnungshof kritisiert das Auseinanderfallen von Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung. Wohlschmeckend Vor allem schwarze Landeshauptleute (der Salzburger Wilfried Haslauer ist Verhandler) setzen die ÖVP mit Verländerungswünschen unter Druck. Auch dem Niederösterreicher Erwin Pröll würde diese Variante schmecken. Über der Machtfrage schweben finanzielle Argumente: Laut Experten des Bildungsressorts könnten bei einer zentralen Bundesverwaltung 470 Millionen Euro eingespart werden. Land Salzburg und das von Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich getragene Institut für Föderalismus nennen 20 Millionen Euro Verbilligung durch Verländerung aller Lehrer. Allerdings, darauf wies das Institut für Höhere Studien hin, rechnen die Föderalisten mit Verwaltungskosten, das Ministerium jedoch mit Ausgaben für Lehrer pro Schüler. Und da seien die in den Ländern, die jetzt selbst verwalten, im Schnitt um 3,5 Prozent teurer als der Österreich-Schnitt, während jene, für die der Bund mitverwaltet, um 2,4 Prozent billiger waren. Wie in der Schule, wenn man lange nichts gelernt hat Einer, den ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner als Bildungsexperten hinzugezogen hat, findet: Die Macht im Schulsystem gehört weder auf Landes- noch auf Bundesebene. Sie gehört an die Schule, zum Direktor. Und der wird durch die Bildungsstandards kontrolliert. In der Arbeitsgruppe sitzt Andreas Salcher nicht, er prophezeit den Verhandlern aber: Jetzt wird es zwei, drei sehr lange Nächte geben. Wie in der Schule, wenn man lange nichts gelernt hat. Eines ist sicher: Auch wenn am Ende ein zwar umfangreiches Papier herauskommt, das die wirklich heiklen Fragen womöglich wieder vertagt: Dann beginnt die Debatte über die Kosten. Der Finanzminister wurde in die bisherigen Verhandlungsrunden noch gar nicht miteinbezogen. Andreas Salcher hat bereits einige Rechnungen angestellt. Auch wenn er der Letzte ist, der sagt, wir müssen im Bildungssystem einsparen. Aber wir müssen gewaltig umschichten. Stichwort Klassenschülerhöchstzahl, eine wahnsinnig populäre Maßnahme, zeitgleich ein gewaltiger Kostentreiber: 332 Millionen würden pro Jahr dafür aufgewendet, damit nicht mehr als 25 Schüler in jeder Klasse sitzen. Dabei habe nicht zuletzt die Hattie-Studie (eine Meta-Bildungsstudie) gezeigt: Bringt kaum etwas für den Lernerfolg! Außer man senkt die Schülerzahl auf zwölf pro Klasse. Stichwort Lehrerdienst- und Besoldungsrecht: Hier spricht sich Salcher für eine Jahresarbeitszeit aus und die muss zur Gänze in der Schule erbracht werden. Saisonales Bildungssystem Im Standard-Gespräch erklärt er: In Wahrheit haben wir mit dem Halbtagsschulsystem und den drei Monaten Ferien nur ein saisonales Bildungssystem. Spätestens in vier, fünf Jahren sei das derzeitige System absolut unfinanzierbar. Daher gilt Salchers größte Sorge dem Zeitplan. Zur Erinnerung: Die Regierung hat sich einen Umsetzungshorizont von zehn Jahren gesetzt. Salcher: Ich glaube, dass wir diese zehn Jahre nicht mehr haben. Andererseits: Meine große Hoffnung ist, dass ihnen das Geld ausgeht – und es damit zu echten Reformen kommen muss.
1Inland
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Im Herbst machen sich jedes Jahr tausende Zugvögel auf den Weg Richtung Süden. Auf der Ostsee wurden Vogelforscher nun Zeugen eines besonderen Schauspiels. Rügen – Ein sternenklarer Himmel und grenzenlose Stille, die höchstens von dem leisen Plätschern der Wellen, die gegen den Bug schlagen, unterbrochen wird. So könnte man sich eine ruhige Nacht auf einem vor Anker liegenden Schiff mitten auf der Ostsee vorstellen. Dass es auch ganz anders gehen kann, erlebten einige Ornithologen, die vor Kurzem auf einem Forschungsschiff vor der Ostseeinsel Rügen unterwegs waren, um Zählungen von Zugvögeln vorzunehmen. Der freischaffende Ornithologe Martin Grimm erzählt im Interview mit dem Wissenschaftsmagazin Geo.de, was sich genau zutrug. Am späten Abend des 18. Oktober waren wie aus dem Nichts Schwärme von tausenden Singvögeln über dem Schiff aufgetaucht. In der dunklen Nacht hatten die Lampen des Schiffes – den Seeregeln entsprechend müssen Schiffe nachts beleuchtet sein – die Zugvögel angelockt, die sich darauf zur Rast niederließen. Bei den Vögeln handelte es sich vorwiegend um erschöpfte Singvögel wie Rotkehlchen, Buch- und Bergfinken, Wintergoldhähnchen, Erlenzeisige oder Heckenbraunellen, die einen Zwischenstopp auf ihrer Reise Richtung Süden einlegten. Doch warum waren die Vögel überhaupt nachts unterwegs? Grimm zufolge waren die Tiere möglicherweise einige Tage durch Schlechtwetter aufgehalten worden und hatten nun den ersten ruhigen Abend zum Weiterflug genutzt. Außerdem würden viele nachts fliegen, weil sie so ihren Jägern aus dem Weg gehen können. Eine Strategie, die in diesem Fall gründlich schief gegangen ist: Im Gefolge der Singvögel befanden sich nämlich auch drei Sperber und eine Sumpfohreule. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Raubvögel, die selbst Zugvögel sind, einfach ihren Beutetieren in den Süden folgen, erklärt der Ornithologe. Was diesen Fall aber speziell macht: Normalerweise jagen die Sperber nur tagsüber, aber auf dem Schiff konnten sich die Raubvögel an den erschöpft zusammengekuschelten Vögeln wie an einer gedeckten Tafel bedienen. Den Forschern gelangen dabei einzigartige Aufnahmen, die hier zu bewundern sind: --> Geo.de: Singvogel-Überfall auf der Ostsee (rede, 31. 10. 2015)
8Wissenschaft
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Der Bundesverband Digitale Wirtschaft ließ die Adblocker-Rate für Deutschland erheben und kommt auf über 20 Prozent – "Erheblicher Schaden für Digitale Wirtschaft". Wien/Düsseldorf – Teilen der Nutzerschaft fehle immer noch das Bewusstsein für die Bedeutung von Werbung für die Refinanzierung kostenfreier Angebote im Internet. Mit diesen Worten kommentiert der Deutsche Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) in einer Aussendung die Adblocker-Rate von 21,49 Prozent. Der Verband ließ über seine Mitgliedermedien erheben, wie viele User deutscher Onlinemedien einen Adblocker installiert haben und damit Werbung auf Webseiten blockieren. Wie bereits oben erwähnt: Jeder Fünfte killt Onlinewerbung. Mit dem Resultat, dass Webangeboten Werbeeinnahmen in Millionenhöhe entgehen. Hier entsteht also ein erheblicher Schaden für die Digitale Wirtschaft, der in letzter Konsequenz das konsensuale Ziel eines freien Internets für alle gefährdet, kritisiert Oliver von Wersch, Gruner+Jahr und stellvertretender Vorsitzender Online-Vermarkterkreis, via Aussendung. 2014 betrugen in Deutschland die Investitionen in Onlinewerbung quer über alle Kanäle 5,4 Milliarden Euro. Diese Zahl ist das Ergebnis einer Studie des Internet Advertising Bureau (IAB). Eingerechnet sind sowohl Spendings für Displaywerbung als auch Suchmaschinenmarketing. In Deutschland liefern sich gerade Medienhäuser wie Zeit Online oder Handelsblatt einen Rechtsstreit mit Eyeo, Herausgeber des Adblockers AdBlock Plus. Verlage argumentieren, dass Eyeos Geschäftsmodell gegen Kartellgesetze verstoße und Urheberrechte verletze. Eyeos setzt Anbieter von Werbung gegen Geld auf eine weiße Liste. AdBlock Plus blendet die Anzeigen dann nicht aus. Einen Etappensieg konnte Eyeo bereits vor Gericht feiern, Medien wie Axel Springer kündigten aber weitere juristische Schritte an. Um die Abhängigkeit von Werbung zu reduzieren, bietet in Deutschland beispielsweise das Technologieportal golem.de eine werbefreie Version der Seite an. Bei technikaffinen Usern ist die Adblocker-Rate noch um einiges höher. Im Jänner, drei Monate nach der Einführung, kam golem.de auf 1.600 Digitalabos. DerStandard.at, ebenfalls werbefinanziert und kostenfrei nutzbar, ruft seine Userinnen und User seit vergangenem Herbst dazu auf, entweder den Adblocker zur deaktivieren oder alternativ ein FairUse-Abo zu erwerben. Wollen Leser nicht auf einen Adblocker verzichten, dann können sie das FairUse1-Abo um 12 Euro pro Monat abschließen. Kombiniert mit einem Print-, Kompakt- oder E-Paper-Abos sind es 6 Euro monatlich. Das FairUse2-Abo mit mit reduzierter Werbung (ohne Animation, Ton, Videos, Overlays und kein Flash) kostet 10 Euro pro Monat bzw. kombiniert mit einem anderen Abo schlägt es mit 4 Euro zu Buche.
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Tatverdächtiger von Stahlteil tödlich am Kopf getroffen. Borken – Beim Sprengen eines Kondomautomaten ist ein 29-jähriger Tatverdächtiger im Münsterland von einem Stahlteil tödlich getroffen worden. Wie die Polizei in Borken am Montag mitteilte, hatten drei Männer den Automaten in Schöppingen am Morgen des ersten Weihnachtstages in die Luft gesprengt. Unmittelbar vor der Detonation stiegen sie demnach in ein Auto. Allerdings hatte der 29-Jährige die Beifahrertür noch nicht geschlossen, als der Automat explodierte. Dabei wurde der Mann von dem abgesprengten Stahlteil am Kopf getroffen. Die beiden anderen Männer brachten den tödlich Verletzten in ein Krankenhaus im benachbarten Ahaus. Versuche, den 29-Jährigen wiederzubeleben, blieben erfolglos. Das Bargeld und die Ware aus dem gesprengten Kondomautomaten konnten Polizisten am Tatort sicherstellen – die Täter hatten nichts mitgenommen.
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Umbau "nicht extrem genau geplant" – Baukostenüberschuss als Stolperstein für Wrabetz in Vorwahlzeiten gewertet. Wien – Bei der Überschreitung der Baukosten bei der Sanierung des ORF-Zentrums zieht die Geschäftsführung die Notbremse: Generaldirektor Alexander Wrabetz verordnete einen dreimonatigen Planungsstopp. Die Kostenkontrolle soll verstärkt werden, unter anderem von einer externen Prüffirma. Zuletzt dementierte Wrabetz noch einen Planungsstopp. Um elf Millionen Euro kostet die Sanierung von Objekt 1 mehr als veranschlagt. Statt 42,8 Millionen Euro, zuzüglich eines Puffers von rund zwei Millionen für Valorisierung und acht Millionen als Reserve stehen derzeit 54,3 Millionen Euro zu Buche. 3,3 Millionen Euro sollen durch Sofortmaßnahmen eingespart werden. Drei Monate gönnt sich der ORF nun, um zu prüfen, wie er weiter verfahren will, um die vorgesehenen Gesamtkosten von 303,7 Millionen Euro zu halten. Mögliche Maßnahmen wurden beim Stiftungsrat am Donnerstag besprochen: Der für den trimedialen Newsroom vorgesehene Neubau könnte sich verkleinern, statt Renovierungen könnten Teile nur saniert werden: Der grüne Stiftungsrat Wilfried Embacher bewertet den Umbau mittlerweile als nicht extrem genau geplant. Andere Räte warnen vor Dramatisierung: Ziel ist es, innerhalb des Kostenrahmens zubleiben, sagt VP-Stiftungsrat Thomas Zach. Auf die Fertigstellung 2021 habe der Planungsstopp keine Auswirkungen, versichert Wrabetz. Das Budget 2016 beschloss das Gremium einstimmig. Der Baukostenüberschuss könnte als Stolperstein für Wrabetz in Vorwahlzeiten gewertet werden. Denn in ÖVP-Kreisen wird schon hinterfragt, ob jemand wie Wrabetz nach einem solchen organisatorischen Missmanagement weiter geeignet ist, dem Unternehmen eine neue Struktur zu geben. Auskunft zum Funkhausverkauf fiel für Zentralbetriebsrat Gerhard Moser unbefriedigend aus. Das Landesstudio Wien soll offenbar in der Argentinierstraße bleiben. Moser kündigt aktionistischen Protest an. Strobls Gage als Bauherrenvermittler bezeichnete Wrabetz als marktüblich. Kolportierte 400.000 Euro dementiert Strobl auf Anfrage: Ich habe noch gar keinen Vertrag. Bis 31. Dezember sei er ORF-Angestellter, danach selbstständig. Mit zwei Gegenstimmen segneten die Stiftungsräte das Start-up-Projekt von Finanzdirektor Richard Grasl mit Gerald Reischl als Chef und zwei Halbtagskräften mit 316.000 Euro Personalkosten ab, der STANDARD berichtete. Gerungen wird derweil auch an vermeintlichen Nebenschauplätzen: Mit Mehr Demokratie durch Auswahl, tritt die Liste von Reporter Matthias Schrom bei der Wahl des ZiB-Redakteurssprechers gegen Dieter Bornemann an. Der ORF-Stiftungsrat hat am Donnerstag das ORF-Budget 2016 einstimmig beschlossen. Der Finanzplan des öffentlich-rechtlichen Senders sieht trotz kostenintensiver Programmereignisse wie der Fußball-EM in Frankreich, der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro sowie des neuen ORF-Frühfernsehens ein ausgeglichenes Ergebnis und eine schwarze Null vor. Die Eckzahlen des Finanzplans: Für 2016 ist ein Gesamtumsatz von 942,3 Millionen Euro geplant. Das Ergebnis im Konzern (EGT) ist mit 1,6 Mio. Euro (Finanzplan 2015 1,3), das Ergebnis in der ORF-Mutter mit 0,2 Mio. angesetzt. Die Einnahmen aus den Rundfunkgebühren sollen um 0,7 Prozent auf 597,6 Mio. steigen, die Werbeerlöse um 0,6 Prozent auf 220,3 Mio. Euro. Einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Budgetziele liefert der geplante Verkauf des ORF-Funkhauses. Die Programmbudgets sollen steigen. Für das Fernsehen wurden gegenüber dem Finanzplan 2015 insgesamt um 17 Mio. Euro mehr budgetiert, Ausgaben in Höhe von 404 Mio. Euro sind geplant. Für die ORF-Radios sind 108,4 Mio. Euro vorgesehen, vier Mio. mehr als im Finanzplan 2015. Die Gesamtkosten (Rechte- und Produktionskosten) für die Fußball-EM in Frankreich betragen demnach 16,7 Mio. Euro, für die Olympischen Sommerspiele in Rio sind 11,4 Mio. budgetiert. Das neue Frühfernsehen, das Ende März starten soll, koste 2016 für Pilotierung und ein dreiviertel Jahr operativen Betriebs rund 10 Mio. Euro. Die Personalkosten des ORF steigen laut Finanzplan im nächsten Jahr leicht von 360 auf 368 Mio. Abgesegnet wurde auch die zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat für 2016 vereinbarte Erhöhung der Gehälter, Zulagen und Honorare um 1,4 Prozent. Der bisherige Leiter der Kurier-Technologie-Plattform Futurezone, Gerald Reischl, wurde in der Stiftungsratssitzung zum neuen Start-up-Cluster-Chef im ORF bzw. zum Geschäftsführer Kooperationen in der ORF Mediaservice GmbH bestellt. Für Diskussionen sorgten im Vorfeld die Personalkosten der Gesellschaft. Für zwei Geschäftsführer und zwei Halbtagskräfte sind im Finanzplan knapp 320.000 Euro veranschlagt. Das ist nicht die Gage des Gerald Reischl, stellte Grasl dazu klar. Im budgetierten Betrag seien insgesamt mehrere Mitarbeiter und rund 30 Prozent Lohnnebenkosten enthalten, so Grasl. Ein weiteres Thema der dieswöchigen ORF-Gremiensitzungen waren die Talk-Format des ORF. Hier sprachen sich einige Stiftungsräte für einen Ausbau der Diskussionssendungen aus. Stiftungsrat und Caritas-Direktor Franz Küberl plädierte etwa für ein regionales Bürgerforum bei großen Themen in den Bundesländern. Küberl griff damit eine langjährige Forderung von Fernsehdirektorin Kathrin Zechner auf. Auch Zechner hätte gerne mehr Bürgerforen und regionale Bürgerforen. Bisher scheiterten entsprechende Überlegungen aber an Kosten und Budgets. Die Neuwahl der ORF-Geschäftsführung im Sommer 2016 spielte nur am Rande eine Rolle. Der von der SPÖ unterstützte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hatte ja bereits vergangene Woche seine Wiederkandidatur angekündigt. ORF-Finanzdirektor Richard Grasl wollte sich unterdessen zu Spekulationen über eine mögliche Gegenkandidatur gegen Wrabetz noch nicht festlegen. Es ist keine Zeit für Wahlkampf, meinte der von der ÖVP forcierte Grasl. Auf die Frage, ob er den Ruf der ÖVP spüre, sagte der Finanzchef des öffentlich-rechtlichen Senders: Ich spüre eine vorweihnachtliche Stimmung.
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