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Selecao verlor in Chile – Messi-Mannschaft unterlag zuhause Ecuador. Santiago de Chile/Buenos Aires – Die Ex-Weltmeister Brasilien und Argentinien haben zum Auftakt der südamerikanischen WM-Qualifikation Niederlagen erlitten. Chile, Gewinner der Copa América im Juli, siegte am Donnerstagabend (Ortszeit) 2:0 (0:0) im Heimspiel gegen die Brasilien. Stürmer Eduardo Vargas (72.) und Alexis Sánchez (89.) waren die Torschützen vor 45.000 Zuschauern im Estadio Nacional in Santiago de Chile. Argentinien verlor in Buenos Aires 0:2 (0:0) gegen Ecuador. Die Tore wurden kurz hintereinander von Frickson Erazo (80.) und Felipe Caicedo (81.) erzielt. Weltstar Lionel Messi war wegen eines Innenbandanrisses im linken Knie nicht mit von der Partie im River-Plate-Stadion. Das Team unter Coach Gerardo Martino verlor noch einen weiteren Stürmer für die nächsten Spieltage der WM-Quali: Sergio Agüero erlitt nach ersten Untersuchungen der Ärzte einen Muskelriss auf dem Spielfeld. Uruguay siegte 2:0 (1:0) über Bolivien in der Höhe von La Paz, mit Toren von Martín Cáceres (9.) und Diego Godín (68.). Kolumbien gewann das Heimspiel in Barranquilla 2:0 (1:0) gegen Peru vor 50 000 Zuschauern, mit Toren von Teófilo Gutiérrez (35.) und Edwin Cardona (89.). Paraguay konnte in Puerto Ordaz Venezuela mit einem Tor von Derlis González (85.) knapp 1:0 (0:0) besiegen. (APA, 9.10.2015) WM-Qualifikation der Südamerika-Zone vom Freitag (1. Spieltag): Chile – Brasilien 2:0 (0:0) Santiago de ChileTore: Vargas (72.), Sanchez (89.) Argentinien – Ecuador 0:2 (0:0) Buenos AiresTore: Erazo (80.), Caicedo (81.) Kolumbien – Peru 2:0 (1:0) BarranquillaTore: Gutierrez (35.), Cardona (89.). Reyna (Salzburg) bei Peru ab der 73. Venezuela – Paraguay 0:1 (0:0) Puerto OrdazTor: Gonzalez (85.) Bolivien – Uruguay 0:2 (0:1) La PazTore: Caceres (9.), Godin (68.) | 5Sport
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Potente Investoren und das liebe Vieh: Ärzte sind alarmiert. Wien – Vor 20 Jahren hätte ich es nicht getan, ich bin ein Freiberufler mit Herz und Seele, sagt Otto Fischer. Aber was ihm in den vergangenen Jahren an Vorschriften und Bevormundung untergekommen sei, habe ihn eines Besseren belehrt. Fischer ist seit 31 Jahren Tierarzt. Seit heuer arbeitet seine Klinik in Korneuburg unter dem Dach des schwedischen Konzerns Anicura. Der Tiermedizinriese erwirbt in Europa derzeit eine Klinik nach der anderen und finanziert nun auch Fischers Praxis. In Skandinavien sind bereits rund 80 Prozent der Tierärzte in der Hand einiger weniger potenter Ketten. Fischer sieht sich durch das immer härtere Umfeld für Freiberufler in die größeren Strukturen gedrängt. 100.000 Auflagen machten einem das Leben schwer – die Registrierkasse sei nur eine von vielen Belastungen. Man muss ja schon fast Fachausbildungen besuchen, um den Impfpass ausfüllen zu dürfen. Dazu käme die teure Medizintechnik. Tierärzte suchen dafür händeringend Geld. Fischer sieht die Eingliederung seiner Klinik in die Anicura, hinter der die Investoren Fidelio und Nordic Capital agieren, als Weg in die Professionalisierung, dem viele andere folgen würden: Für Einzelkämpfer seien die vielen Hürden nicht mehr zu bewältigen. Die rechtliche Konstruktion sei legal, da das Geschäft der Praxis weiter von Tierärzten geführt werde. Niemand redet uns drein, wir sind nicht weisungsgebunden. Mitbewerber und die Tierärztekammer sehen das anders. An veterinären Einrichtungen dürfen in Österreich nur Tierärzte beteiligt sein. Anicura ignoriere das und provoziere einen Rechtsstreit, sagt Kurt Frühwirth. Der Präsident der Tierärztekammer lässt die Causa, wie berichtet, prüfen. Die Schweden haben neben zwei österreichischen Kliniken 2015 still und leise in neun deutsche Praxen investiert – und ließen sich dabei auch vom in Deutschland geltenden Kapitalbeteiligungsverbot der Branche nicht abhalten. Rückenwind erhalten sie aus Brüssel: Die EU will Beschränkungen des Zugangs zum Markt aufweichen – was auch Pharma- und Futtermittelriesen zu Tierärzten machen könnte. Eine Ordination gehöre weiterhin eigenverantwortlich von Ärzten geführt, betont Fischer. Doch ob das Kapital für ihre Ausstattung nun von der Bank oder von anderen Unternehmen komme, ist seiner Meinung nach zweitrangig. Dem sei nicht so, sagt Frühwirth. Die Bank will ihr Geld zurück. Ein Investor will Umsatz und Renditen sehen. Kolportiert würden in der Tiermedizin zehn bis 15 Prozent. Klar sei es verlockend, Millionen auf den Tisch zu bekommen, ergänzt Frühwirth. Aber die Spielregeln sind andere. Ein Gesundheitsberuf dürfe nicht kommerzialisiert werden. Kritiker wie er warnen, dass der Druck durch kapitalgetriebene Investoren die Sicht auf Interessen der Patienten trübt, Unabhängigkeit gehe verloren. Neben Konzernen wie Anicura engagiert sich auch Fressnapf in der Tiermedizin. In Wien-Seyring kooperiert die Heimtierkette mit Tierplus, einem Verbund aus österreichischen Tierärzten. Was etlichen Mitbewerbern missfällt, ist aus Sicht der Kammer rechtens. Wir vermieten nur die Fläche, sagt Fressnapf-Chef Norbert Marschallinger. Es gibt keine Fremdinvestoren, weder Private Equity oder Aktiengesellschaften, noch ist Fressnapf beteiligt oder zahlt unsere Rechnungen, versichert Herwig Pucher. Der Geschäftsführer der Tierplus entwickelt und verpachtet Praxen. Er plädiert in der stark fragmentierten Branche für mehr Aufgabenteilung. | 7Wirtschaft
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Angeklagter bezeichnet sich als "Hitleristen", will aber kein Nazi sein. Salzburg – Nach vier Verhandlungstagen haben am Freitag die Geschworenen ein Urteil gefällt und Björn Erik W. wegen der nationalsozialistischen Wiederbetätigung nach Paragraf 3f schuldig gesprochen. Der Obdachlose soll zwischen Juni 2013 und Juni 2015 in der Stadt Salzburg 53 nationalsozialistisch motivierte Sachbeschädigungen begangen haben. Fünf Jahre Haft befand der Geschworenensenat. Die außerordentliche Strafmilderung – der Strafrahmen liegt für Paragraf 3f zwischen zehn und 20 Jahren – begründete Richterin Bettina Maxones-Kurkowski mit dem umfassenden Geständnis, das einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung der Straftaten darstellte, und der eingeschränkten Schuldfähigkeit des Angeklagten. Erschwerend seien die Vielzahl an Taten und die Vorstrafen anzurechnen. Dennoch würden die Milderungsgründe überwiegen. Gleichzeitig müsse man die leichte Verwirklichung an sich schwerer Strafbestände berücksichtigen. Die Richterin sprach den hohen Strafrahmen für nationalsozialistisch motivierte Sachbeschädigung an. Björn Erik W. hat das Urteil ohne Rücksprache mit seinem Pflichtverteidiger angenommen. Es kann eh nicht besser werden. Staatsanwalt Marcus Neher hat Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung eingelegt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Bei seinen Einvernahmen hatte der rhetorisch gewandte Mann kein Hehl aus seiner Gesinnung gemacht. Er bezeichnete sich selbst als verkappten Hitleristen, er stehe zum NSU, Combat 18 und Adolf Hitler, und Anders Behring Breivik hätte er freigesprochen. Seine Sachbeschädigungen hätten aber keinen NS-Hintergrund, erklärte der 40-Jährige. Ich bin kein Nazi. Ich hatte Wut auf die Politik. Die Demokraten haben auch nicht bewiesen, dass die Demokratie das Bessere ist, sagte W. Die Nazi-Symbolik habe er verwendet, um Wut, Zorn und Hass auf die Politik auszudrücken. Aus Frust habe sich auch seine NS-Gesinnung entwickelt, erklärte er in seinen Schlussworten. Das ist durch meine Obdachlosigkeit passiert. Ich hoffe, dass Sie mit mir Verständnis haben und mir eine zweite Chance geben im christlichen Sinne, bat er die Geschworenen. W. soll fünfmal das Widerstandsdenkmal auf dem Salzburger Kommunalfriedhof mit Namen bekannter Rechtsextremer und Nationalsozialisten beschmiert haben, NS-Parolen auf Parteizentralen, das Integrationshaus, die Caritas und Schulen gesprayt haben, zehn Stolpersteine unkenntlich gemacht und mehrere Plakate der Aktion #88gegenrechts ruiniert haben. Höhepunkt der Vandalenakte war am 13. Mai 2014 die Zerstörung des an die Opfer des Nationalsozialismus erinnernden Euthanasie-Mahnmals im Salzburger Kurgarten. Von Anfang an hatte W. zugegeben, die Taten begangen zu haben. Nur bestritt er den NS-Hintergrund und damit die Wiederbetätigung. Staatsanwalt Marcus Neher erklärte, noch nie habe er bei einem Angeklagten so viel Offenkundiges, das nach einer nationalsozialistischen Gesinnung schreit, vorzubringen gehabt. W. habe einschlägige Vorstrafen, gebe die Taten zu, bezeichne sich selbst als Hitleristen und habe in seiner Befragung erklärt, sich ganz bewusst der Nazi-Symbolik bedient zu haben. W.s Versuch, die Gratwanderung zwischen nationaler und nationalsozialistischer Gesinnung zu schaffen, sei gescheitert, meinte Neher. Der Angeklagte habe ganz offenkundig eine Sympathie und Affinität für den Nationalsozialismus. Er habe Symboliken verwendet, die in der rechten Szene kein Allgemeingut seien, sondern die nur der harte Kern kenne, betonte der Staatsanwalt. Als Beispiel nannte Neher die 14 Words des amerikanischen Rassisten und Neonazis David Eden Lane, die der Angeklagte aus dem Stegreif könne und die er nach eigenen Angaben auch verbreiten wolle. Auch das von der White-Power-Bewegung und dem Ku-Kux-Klan verwendete Keltenkreuz und die Wolfsangel, die als Abzeichen der Panzer-SS verwendet wurde, fanden sich in seinem Repertoire. Besonders hervorheben wollte Neher in seinem Schlussplädoyer die Beschmierung von Schulen. Der Angeklagte habe ganz bewusst Links zu rechtsradikalen Websites an die Schulen gesprayt. Er liefert die Rechtsdoktrin den Schülern frei Haus, sagte der Staatsanwalt. Bereits 2007 habe er in rechtsradikalen Foren vorgeschlagen, so Schüler zum Rechtsrock zu bringen. Zudem habe er die Idee geäußert, eine Anti-Israel-CD zu entwerfen und an Schulen zu verteilen. Der Pflichtverteidiger unterstrich vor den Geschworenen in seinem Plädoyer die Persönlichkeitsstörung seines Mandanten. Diese gehöre behandelt. Wäre er bei seinen ersten Verurteilungen wegen Verhetzung bereits behandelt worden, dann würden wir heute nicht hier sitzen, sagte Jörg Dostal. W. habe als Kind schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht und eine Identitätskrise als Österreicher in Deutschland mit einem türkischen Vater durchlaufen. Das psychologische Gutachten attestierte dem Angeklagten, zu den Tatzeiten zurechnungsfähig gewesen zu sein. Er habe zwar eine Persönlichkeitsstörung, aber diese sei nicht sehr ausgeprägt. Seine politische Gesinnung sei kein Krankheitsbild. Einen NS-Hintergrund über alles zu stülpen gehe nicht, betonte der Verteidiger. Sein Mandant habe nicht einmal gewusst, dass es sich um ein Euthanasie-Mahnmal handle, er habe sich an der Politik rächen wollen. Er beschreibt sich als einsamen Wolf und ist bei keiner Gruppierung dabei. Nazis treten im Rudel auf. Dostal bat die Geschworenen, seinen Mandanten wegen der Sachbeschädigungen zu bestrafen. Seine Vorgeschichte und sein geistiger Zustand seien wichtig, um ihn zu verstehen. | 4Panorama
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Kurz vor Beginn der WM plaudert Österreichs neuseeländischer Teamchef aus dem Nähkästchen: "Geht nicht" gibt es für den leidenschaftlichen Sportsmann nicht. Philip Lofty Stevenson ist der erste Profi-Trainer in der noch nicht gar so langen Rugby-Historie Österreichs. Seit zwei Jahren coacht er die österreichische Nationalmannschaft, doch ist der 50-Jährige viel mehr als bloß Teamchef. Seine Mission: den Sport in allen Facetten auf ein höheres Entwicklungsniveau zu hieven – organisatorisch, spielerisch, überhaupt. Als Neuseeländer ist er für eine solche Grundlegung prädestiniert und ein Glücksfall zugleich: Schließlich gelten die Kiwis in diesem Geschäft von jeher als Maß aller Dinge. Wenn Stevenson anhebt, über Rugby zu sprechen, fließt es aus dem Mann nur so heraus. Man merkt: Es geht hier zwar auch um Sport, eigentlich aber handelt es sich um eine Passion. DER STANDARD hat versucht, halbwegs mitzuhalten. *** Ich habe mit vier Jahren mit dem Rugby begonnen. Das ist ganz normal in Neuseeland, und das wäre auch der Schlüssel für Österreich. Wenn man die Kinder früh bekommt, bevor sie einen anderen Sport ausgeübt haben, dann sind sie Rugby-Menschen. In Ländern mit anderen Volkssportarten, Fußball zum Beispiel, bekommst du in erster Linie Leute, die es dort nicht geschafft haben. Ich habe gespielt, viel gespielt. Aber ich hatte auch viele Verletzungen. Während der Rekonvaleszenz habe ich begonnen, im Nachwuchs als Betreuer zu arbeiten. Es stellte sich heraus, dass ich erfolgreich war. Warum ich hierhergekommen bin? Viele Neuseeländer reisen um die Welt. Bei Teenagern oder jungen Erwachsenen ist das ganz normal. Wir wollen etwas über unsere Geschichte lernen, denn unsere Vorfahren sind in den alten Tagen ja aus Europa gekommen. Und es gibt auch die Kultur des Pazifiks, von den Inseln – auch dort gehen wir hin. Mir hat es in Europa gefallen, mich interessieren die Vielfalt der Kulturen und die Politik hier. Ich war vier Jahre lang in Großbritannien, Freunde haben gefragt, ob ich nicht Lust hätte, zurückzukommen: für einen Coaching-Lehrgang in Deutschland. Ich hatte zu dieser Zeit einen sehr guten Job in Neuseeland, aber ich habe es gemacht. Schnell war ich Teamchef der deutschen 7er-Mannschaft. Viele Coaches aus Neuseeland machen ihren Job im Ausland: Wales, Irland, Schottland – sie alle werden von Neuseeländern trainiert. Wir in Neuseeland sind als Zivilisation noch nicht einmal 200 Jahre alt, zumindest wenn man das Land auf sein europäisches Element beschränkt. Die Maori sind natürlich schon viel länger dort. Die Einwanderer waren Pioniere – und sie sind es in gewisser Hinsicht heute noch. Die Leute sind in ihrem Alltag immer noch oft auf sich selbst angewiesen. Es gibt bei uns den Begriff Number 8 Wire Society. Er geht zurück auf eine spezielle Art von Draht zur Reparatur von Weidezäunen. Er umschreibt das neuseeländische Selbstverständnis: Wenn es ein Problem gibt, dann lassen wir uns etwas einfallen, um es hinzukriegen. Du zeigst Eigeninitiative, Unternehmergeist. In der modernen Gesellschaft werden die Gelegenheiten immer seltener, diese Mentalität einzubringen. Aber im Rugby bleibt sie lebendig. Ein Gegner macht uns Schwierigkeiten: Was können wir tun? Und zwar sofort, denn du kannst nicht bis zum Ende des Spiels auf eine Lösung warten. Wir Neuseeländer beziehen uns in unserer Trainingslehre stark auf die Arbeitsethik der Farmer. In der Landwirtschaft fängst du eine Sache an und hörst erst auf, wenn sie erledigt ist. Du kannst nicht bei der Hälfte Schluss machen. Wenn man die Ernte einbringen muss oder die Kühe melken oder wenn der Traktor eingeht und die Ernte immer noch eingebracht werden muss, dann kannst du nicht einfach aufhören. Darum geht es: Ich bin erst dann fertig, wenn es fertig ist. Wir tun, was nötig ist. Ein guter Farmer kann auch ein guter Rugbyspieler sein. 1928 hat ein Team von Farmern eine Tour nach England unternommen, drei Monate lang waren sie auf See. Dann: zwei Matches jede Woche, 28 insgesamt. Sie blieben ungeschlagen, das waren die Invincibles. Ein Mythos. Das ist der Standard, dem jeder All Black (neuseeländischer Nationalteam-Spieler, Anm.) nacheifert. Wir müssen gewinnen, das ist das Mantra. Wie wir gewinnen? Wir haben zwei Arme, zwei Beine – so wie alle anderen. Der Unterschied sind die Mentalität und eine umfassende körperliche Basisausbildung. Neuseeländer betreiben jeden Sport, den man sich denken kann. Das kommt aus der Familie, aber auch aus dem Schulsystem. Das führt zu großer Ausgewogenheit, was die physische Ausbildung betrifft. Ideal für Rugby. Das Wetter hilft, es gibt kaum große Extreme. Man kann das ganze Jahr über draußen Sport betreiben. Wir spielen, sei es im Garten hinter dem Haus, am Strand oder sonst wo. Die europäischen Profis versuchen, sich an den Neuseeländern zu orientieren. Aber es gibt ein Missverständnis. Sie haben sich darauf konzentriert, Muskelmasse aufzubauen, sie dachten, das bringt den größten Vorteil. Das funktioniert aber nur bis zu einem gewissen Grad. Richie McCraw, Kapitän der All Blacks und eine wirkliche Größe, sagt: Ich kann nicht spielen, wenn ich 108 Kilo wiege. Es geht nur mit 105. Der Unterschied mag klein erscheinen, aber er hat verstanden: Du kannst dein Spiel nicht mit jedem Körpergewicht umsetzen. Und auf einen wie Richie hört man. Wir haben das Spiel beschleunigt, wir schleppen nicht so viel Ballast mit uns herum. Die anderen sind vielleicht kräftiger, aber sie können ihren Stil nicht durchhalten. Die Neuseeländer gewinnen ihre Spiele oft in den letzten zwanzig Minuten. Dazu kommt die Tiefe im Kader. Im letzten WM-Finale musste die viertbeste neuseeländische Nummer 10 (Fly-half, Spielmacher, Anm.) einspringen, weil alle anderen sich verletzt hatten. Er war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr beim Team, sondern irgendwo fischen, hatte das Turnier schon abgehakt. Der Mann kam zurück, spielte und passte, als ob nichts wäre. In einem Trikot, das gespannt hat, weil er ein bisschen, na ja, zu rund war. Und, wie im Märchen, kickte er dann auch noch das entscheidende Goal und wir haben den knappen Sieg gegen Frankreich gerettet. Andere Teams können Ausfälle bei weitem nicht in dieser Art kompensieren. Widerstandskraft. Darum geht es im Rugby. Du wirst umgehauen und stehst wieder auf. Und haust dann selber einen anderen um. Nach Rückschlägen nicht in Passivität verfallen, sondern einen neuen Anlauf nehmen. Scheitern, Erfolg, Scheitern – daraus lernt man. Im Rugby musst du Lösungen finden, darum ist es auch viel mehr als ein Sport. Es ist eine Lebensschule. Rugby produziert bessere Menschen. Wenn jemand zu mir sagt, und das kommt in Europa öfter vor: Ich kann das nicht, dann antworte ich: Du kannst es noch nicht. Du musst diese Negativität überwinden. Sie ist Zeitverschwendung, nicht akzeptabel. Wenn du dich selbst bedauerst, suchst du nicht nach Lösungen. Das versuche ich meinen Burschen und Mädels zu vermitteln. Wir können es. Vielleicht wissen wir noch nicht wie, aber dann haben wir noch nicht genug darüber nachgedacht oder nicht die richtige Person gefragt. Wenn ich morgen meinen Job verliere, suche ich mir einen anderen. Für mich ist das einfach, denn ich trage nicht viel Gepäck mit mir herum. Ich versuche, meine Philosophie im Training durch die Einübung von technischen Fertigkeiten zu vermitteln. Ich trenne das nicht. Deutsche und Österreicher tendieren dazu, unter Druck nervös zu werden. Das ist nicht hilfreich. Wenn Spieler technisch auf gutem Niveau sind, werden sie ruhiger. Sie denken dann im Ernstfall weniger über Entscheidungen nach. Die Dinge passieren automatisch. Wenn ich denke: Der erwischt mich jetzt, das könnte wehtun – das funktioniert nicht. Du musst wissen, wie sich das anfühlen wird. Und du musst wissen, dass es trotzdem dein Job ist, den Ball zu fangen. Dir ist klar, dass der Zusammenprall kommt – und normalerweise ist es das, wovor sich die Leute fürchten. Aber man gewöhnt sich daran, es ist nichts Besonderes. Kinder zum Beispiel stehen drauf, sie können sich im Spiel ausdrücken. Jemanden schubsen? Sich in jemanden hineinrollen? Mit beiden Beinen kicken? Etwas mit den Händen packen? Besser geht es nicht! Um wirklich etwas über eine Sache herauszufinden, muss ich sie ausprobieren. Eigene Erfahrungen machen. Nicht einfach dem Hörensagen glauben. Wenn du Rugby ein paar Mal probiert hast, wirst du sehen: Es ist gar nicht so hart. Namibia wird bei der Weltmeisterschaft in der Vorrunde gegen Neuseeland antreten. Haben die Angst? Aber woher! Sie sind begeistert! Denn es ist eine großartige Herausforderung. Im Rugby beklatscht man das gegnerische Team beim Abgang. Weil du genau weißt, was sie in der Vorbereitung auf das Match durchgemacht haben. Und was sie im Spiel selbst durchgemacht haben. Weil es dir selbst genauso ergangen ist. Auf dem höchsten Level kann Rugby ungefähr so sein, wie wenn du einen Autounfall hast. Wie ermuntere ich meine Spieler, zwei- oder dreimal in der Woche einen Autounfall zu haben? Die wollen das! Für sie fühlt es sich nicht mehr so an. Es geht darum, sich einer Aufgabe zu stellen. Und gleich danach teilst du die Freude dieser Erfahrung mit dem Gegner. Und mit den Fans. Wie mein Team spielt, hängt zu hundert Prozent von den Leuten ab, die ich zur Verfügung habe. Österreicher sind klein. Manchmal werde ich sogar gefragt, ob man klein sein muss, um in meiner Mannschaft ein Leiberl zu haben! Also müssen wir ein Spiel für kleine Männer spielen. Wir versuchen ein Tempo zu zeigen, das unterhaltsam und attraktiv für die Zuschauer ist. Was nicht immer gelingt. Weil Dinge schiefgehen. Aber wenn es passt, sieht das gar nicht schlecht aus. Laufen, passen, fangen in höchstmöglichem Tempo – darauf baut unser Spiel derzeit auf. Ich lasse die Gruppe sehr viel gemeinsam machen. Nur ein kleiner Teil des Trainings läuft in getrennten Gruppen ab. Entwickeln wir uns weiter, wird sich dieser Anteil aber erhöhen. Wir sind nicht schlecht beim Ballgewinn aus Scrums und Lineouts. Unsere Problemzone ist die Schnittstelle zwischen Backs und Forwards. Wenn es hier nicht funktioniert, kann alles zusammenbrechen. Erst wenn das Spiel halbwegs ausbalanciert läuft, kannst du dich darauf konzentrieren, die Feinheiten zu verbessern. Ich kann zehn verschiedene Stile coachen, aber ich muss bei konkret vorhandenen Fähigkeiten ansetzen: Fitness, Schnelligkeit, Technik. Daraus leitet sich ein Teamprofil und letztlich ein Matchprofil ab. Du kannst nicht einfach einen Stiefel durchziehen, unabhängig von den Gegebenheiten. Das gilt für alle Teamsportarten, aber für Rugby in ganz besonderem Maß. Wir stellen gerne Fragen, anstatt einfach nur vorzugeben, wie es funktioniert. Wie ist es dir gegangen? Wie kann ich dir weiterhelfen? Das ist Teil der Rugby-Kultur. Das Problem in Österreich ist: Die Spieler haben oft ein höheres Niveau als die Trainer. Da gilt es anzusetzen. Was ich nicht sehen will, ist, dass Coaches aus dem Ausland geholt werden. Das Ziel muss sein, Einheimische auszubilden. Im Rugby gibt es nur theoretisch ein größeres Spezialistentum als etwa im Fußball. Meistens machen in einem Spiel alle dasselbe. Nur beim Re-Start eines Matches nach einer Unterbrechung, für den es verschiedene Instrumente gibt, ist das anders. Bei einem Einwurf zum Beispiel. Da kommt es dann darauf an, die richtigen Leute an der richtigen Stelle zu positionieren. Natürlich haben die Verteidiger im Normalfall die schnelleren Beine. Sie müssen in der Lage sein, sich durch Räume zu bewegen, die eigentlich gar nicht da sind. Daraus folgt, dass sie im Schnitt auch leichter sind als die Stürmer. Bei einem Tackling geht es aber für alle um das Gleiche: Du musst in der Lage sein, den Gegner zu stellen, zu stoppen und den Ball zu sichern. Und hier ist ein entscheidender Punkt, den Neuseeland besser hinbekommt als alle anderen: Auch unsere Riesenbabys können schnell laufen, passen, mit beiden Beinen kicken. Alles. Sie sind universeller veranlagt als Spieler aus anderen Teams. Letztlich aber geht es um das Team, nicht um gute Individualisten. Ich habe noch nie eine Gruppe guter Individualisten gutes Rugby spielen sehen. Ein, zwei Stars einbauen? Das macht bei uns keinen großen Unterschied. Es ist umgekehrt: Das Team produziert die Stars. Im Scrum müssen acht Mann gleichzeitig schieben, aber jeder auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Dieses Synchronisieren der unterschiedlichen Aufgaben muss jedes Mal aufs Neue funktionieren – man ist in großem Maß aufeinander angewiesen. Taktik spielt eine große Rolle. Die grundlegende Frage lautet: Wo ist der Raum, und wie kann ich ihn nützen? Um eine Antwort zu finden, ist es hilfreich, möglichst genau zu wissen, wie sich der Gegner in bestimmten Spielsituationen verhält. Seit es zum ersten Mal dieses jamaikanische Bob-Team gegeben hat, gibt es in Jamaika Bobfahrer. Am Anfang waren das nur gute Sprinter, die wussten, wie man sich schnell vom Start katapultiert. Heute sind sie handwerklich besser. Es entwickelt sich etwas. Das gilt auch für uns. Irgendwann werden wir im österreichischen Rugby richtige Athleten haben statt diejenigen, die Fußball nicht interessiert. Wie gesagt, wir müssen Kinder früh heranführen und ihre Leidenschaft für den Sport wecken. Dafür brauchen wir eine Struktur. Wir sind in Österreich immer noch in einer recht frühen Entwicklungsstufe, man braucht schon Geduld. Es wird eine Evolution sein, keine Revolution. Die Grundlagen müssen Schritt für Schritt gelegt werden. Man muss Realitäten anerkennen, es hilft nichts, zu träumen. England ist ein gutes Beispiel, die waren sehr, sehr langsam. Aber jetzt? Unglaublich viele Spieler, Schiedsrichter, Ausbilder. Hunderttausende sind dort auf die eine oder andere Art mit Rugby verbunden. Ihre Klubs sind ein großes Business, das ist ein ganz anderes Niveau als in Neuseeland. Es wäre schlecht, wenn die Entwicklung zu schnell ginge. Wir wären in Österreich überfordert, wenn plötzlich massenweise Leute zu uns kämen. Wir arbeiten an der Verbesserung von Plätzen, an der Qualifizierung unserer Trainer und Referees, an der Entwicklung der Verwaltung. Was wir brauchen, sind mutige Menschen, die finanzielle Mittel haben, die mit dabei sein wollen, die sich engagieren. Für Kinder, Familien, Werte. Die müssen wir erwischen. Um sie herum kann sich der Sport entwickeln. Aber zuerst muss es intern stimmen, es muss Expertise da sein. Erst dann kannst du an Sponsoren herantreten. Wenn du einen Geldgeber schlecht behandelst, verlierst du ihn. Im Rugby aber streben wir Langfristigkeit an. Du musst nicht viel geben, aber wenn du etwas gibst, bist du Teil der Familie. Und es müssen Bewerbsstrukturen entwickelt werden. Besonders im Nachwuchs, Jugendliche zwischen sechs und 17 sind der Schlüssel. Bewerbe, Spiele, Teams sind schließlich das Einzige, was wir verkaufen können. Die Klubs müssen dabei unterstützt werden, das hat bisher nicht zur Zufriedenheit funktioniert. Auch deshalb, weil es auf Verbandsebene selbst Defizite gegeben hat. Du brauchst Leute, die sich auskennen. Das geht nicht von heute auf morgen, man darf nicht vergessen: Die Meisten engagieren sich freiwillig. Seit zwei Jahren arbeiten wir daran, die Dinge hinzubekommen. 30 Prozent der Mittel werden in Zukunft in die Jugendarbeit gehen. Zum ersten Mal sind solche budgetären Dinge jetzt klar geregelt worden. Ohne Plan geht es nicht. Ich versuche, den Leuten das Werkzeug in die Hand zu geben. Arbeiten müssen sie selbst damit. Passiert das nicht, kann ich nichts mehr für sie tun. | 5Sport
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Marc Janko (Torschütze Österreich): Es ist unbeschreiblich, was heute wieder los war. Wenn man sich die rot-weiß-rote Wand (an Fans, Anm.) anschaut, das ist schon unglaublich. Wir haben hochverdient gewonnen. Schweden zu Hause ist eine sehr heimstarke Mannschaft. Aber wir sind mittlerweile so weit, dass wir an unsere Stärken glauben. Großes Kompliment an unsere Mannschaft. Christian Fuchs (Kapitän Österreich): Es überwiegt einfach die Freude über die Qualifikation. Wir haben so lange darauf hingearbeitet. Es ist einfach richtig geil und super. Jetzt können wir es auch sagen, wir sind qualifiziert. David Alaba (Torschütze Österreich): Es ist schon etwas Besonderes, wenn man Geschichte schreibt. Wir haben heute wieder gezeigt, dass wir eine tolle Mannschaft sind und verdient nach Frankreich fahren. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können. Wir sind überglücklich, dass wir uns unseren Traum erfüllt haben. Man kann es noch nicht so richtig realisieren. Die Fans waren heute überragend. Man schläft ja generell nicht so gut nach einem Match, aber heute wird noch weniger geschlafen. Marko Arnautovic (Mittelfeldspieler Österreich): Ich denke, wir schreiben Geschichte damit. Es hat keiner gedacht, dass wir nach Schweden kommen und vier Tore schießen, so ein Resultat schaffen. Wir sind einfach eine Familie, das ist das Wichtigste. Es ist unbeschreiblich, das ist ein Wahnsinnsgefühl. Das Ergebnis war heute unglaublich. Zlatko Junuzovic (Mittelfeldspieler Österreich): Einfach phänomenal! Der ganze Tag, wie wir hier aufgetreten sind, mit den Fans im Rücken ... Wir haben genau das, was wir uns vorgenommen haben, perfekt umgesetzt. Wir haben extrem verdient gewonnen. So einen Tag wird man nie vergessen. Wir haben sehr viel Erfahrung durch die Vergangenheit mitgenommen. Was vor zwei Jahren schiefgelaufen ist, war heute besser. Robert Almer (Torhüter Österreich): Dafür haben wir lange gearbeitet und sehr viel geopfert. Dass es so klar wird, damit konnten wir nicht rechnen. Aber das zeigt die Qualität, die wir in der Mannschaft haben. Im Spiel ist man so fokussiert, dass man es nicht mitkriegt. Man versucht einfach, die Bälle zu halten. Leo Windtner (ÖFB-Präsident): Mit dieser Qualifikation sind wir die Sensation in Europa, diese Mannschaft hat Geschichte geschrieben. Herbert Prohaska (Ex-Teamchef, der die Qualifikation für Frankreich 1998 schaffte, und ORF-Experte): Großartig, ich bin begeistert. Weil es auch in dieser Höhe verdient ist. Sie hätten auch, fünf, sechs, sieben Tore machen können. Ich bin ein ganz, ganz großer Fan dieser Mannschaft. Diese ganze Qualifikation war eine Reifeprüfung. Wenn wir weniger gut spielen, gewinnen wir auch, wenn wir gut spielen, sowieso. In dieser Mannschaft hat sich jeder super entwickelt, und das ist die Belohnung dafür. Werner Faymann (Bundeskanzler): Es ist ein wahnsinnig toller Tag, ich bin extrem stolz auf diese Mannschaft und auch auf die Fans. Zeitweise hat man geglaubt, wir haben ein Heimspiel. Da ist es etwas Großartiges entstanden, das uns allen viel Freude bereitet. | 5Sport
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Um die 15 Tschetschenen und Afghanen beteiligt – Motiv vorerst ungeklärt. Wels – Ein Großaufgebot der Polizei war notwendig, um eine Rauferei, bei der auch Schüsse gefallen sind, am Dienstag in Wels zu beenden. An der Auseinandersetzung waren um die 15 Tschetschenen und Afghanen beteiligt, berichtete das Landespolizeikommando Oberösterreich am Mittwoch. Das Motiv war vorerst unklar. Die Polizei wurde um 18.54 Uhr alarmiert. Alle verfügbaren Beamte des Stadtkommandos und des Bezirkskommandos rückten aus, um die Streitgegner zu trennen. Diese hatten eine Schusswaffe, ein Messer, eine Eisenstange und einen Schaufelstiel bei sich, die sie fallen ließen, als die Uniformierten eintrafen. Sie leisteten Widerstand gegen die Festnahme. Ersten Erhebungen zufolge dürften vier Männer im Alter von 22, 30 und 34 Jahren, die alle in Wels wohnen, zuerst gestritten und danach handgreiflich geworden sein. Ein 34-jähriger russischer Staatsbürger wird verdächtigt, mit einer Pistole zweimal auf einen 30-jährigen Afghanen geschossen zu haben. Dieser wurde nicht verletzt. Die Polizei stellte die Faustfeuerwaffe sicher und nahm den Schützen fest. Ihm nahmen sie auch ein Messer ab. Gegen den 34-Jährigen wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Zuvor wurden er und eine weitere Personen ambulant im Klinikum Wels behandelt, weil sie bei der Rauferei verletzt worden waren. Die Polizei schließt nicht aus, dass der Auslöser der Auseinandersetzung ein Drogengeschäft war. Warum dieses derart eskalierte, war noch unbekannt. Die Einvernahmen der Beteiligten sollen im Laufe des Mittwoch fortgesetzt werden. | 4Panorama
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Für das sichere Speichern von Firmendaten – Trotz Zweifeln von Experten. Die EU will nach den Worten von Digitalkommissar Günther Oettinger eine europäische Cloud für das sichere Speichern von Firmendaten auf den Weg bringen. Träger der Cloud-Computing-Initiative sei unter anderem das Fraunhofer-Institut. Das ist ein Angebot an die Industrie, ihre sensiblen Daten in dieser Cloud zu speichern – als Alternative zu solchen Diensten in den Vereinigten Staaten, wo wir eben nicht genau wissen, was damit passiert, sagte Oettinger in einem am Sonntag im Voraus veröffentlichen Interview der Stuttgarter Zeitung. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wolle die Initiative zusammen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Francois Hollande in der kommenden Woche in Paris vorstellen. Das sei eine Art Cloud-Airbus, sagte Oettinger unter Anspielung auf den Flugzeugbauer Airbus der als europäischer Konkurrent für den US-Konzern Boeing geschaffen und subventioniert wurde. Sicherheitsexperten hatten in der Vergangenheit immer wieder Kritik an ähnlichen Versprechungen geäußert. Zu glauben eine europäische oder nationale Cloud sei machbar, sei schlicht unseriös, da das Internet so nicht funktioniere. Zudem verweisen Datenschützer immer wieder darauf, dass der Zugriff von Geheimdiensten wie der NSA gemeinhin mithilfe lokale Behörden passiert ist. Insofern seien solche Versprechungen mehr als PR-Maßnahme zu verstehen. | 6Web
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Viele Menschen, die Vollzeit arbeiten, würden gerne zurückstecken, Teilzeitkräfte hingegen aufstocken. Wien – Die Arbeiterkammer hat in einer Studie die Arbeitszeit aufgeschlüsselt: Demnach ist die Arbeitszeit in Österreich sehr unterschiedlich verteilt, entspricht aber oft nicht den Wünschen der Beschäftigten. Viele Vollzeitarbeitskräfte wollen eigentlich kürzer arbeiten, bei Teilzeitarbeitskräften besteht der Wunsch nach mehr Arbeit. Saldiert man die Wunscharbeitszeiten, käme man auf 50.000 Vollzeitjobs. Bei einer Betrachtung aller Arbeitnehmer ergibt sich eine Durchschnittsarbeitszeit der Österreicher von 35 Stunden und 48 Minuten. Österreich wäre damit unter den zehn EU-Ländern mit der niedrigsten Arbeitszeit. Fasst man nur die geleistete Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten zusammen, kommt man aber auf 41,5 Stunden pro Woche. Damit liegt Österreich am dritten Platz in der EU, nur in Großbritannien und Portugal wird noch länger gearbeitet. Österreichs Arbeitszeitlandschaft ist also gespalten: einerseits sehr lange Vollzeitarbeitszeiten, andererseits arbeiten sehr viele Menschen Teilzeit – besonders Frauen. Eine weitere Ursache für die langen Arbeitszeiten sind die häufigen Überstunden. 2014 wurden 269 Millionen Überstunden geleistet, umgerechnet wären dies rund 144.000 Vollzeitarbeitsplätze. Ein Fünftel (21 Prozent) der Überstunden wurde gar nicht bezahlt. Das entspricht umgerechnet einem Ausmaß von 31.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Frauen wurde mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) ihrer Überstunden nicht bezahlt, bei Männern sind es 19 Prozent. Die wöchentliche Überstundendauer jener, die Überstunden leisten, lag 2014 bei 7,6 Wochenstunden. (Männer: 8,1 Stunden, Frauen: 6,6 Stunden). Von den 269 Millionen Überstunden im Jahr 2014 wurden rund 70 Prozent von Männern erbracht, 30 Prozent von Frauen. Vor zehn Jahren betrug dieses Verhältnis noch 74 zu 26 Prozent, der Frauenanteil an den Überstunden ist also gestiegen. In der Studie von Michael Schwendinger wurden die tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten mit den Wunscharbeitszeiten verglichen. Dies ist möglich, da die Statistik Austria im Mikrozensus auch nach der gewünschten Arbeitszeit fragt. Demnach wollen 610.000 Menschen bzw. 17,5 Prozent aller unselbstständig Erwerbstätigen ihre Arbeitszeit verringern. 304.000 Menschen (8,7 Prozent) wollen sie erhöhen. Vollzeitarbeitskräfte wollen durchschnittlich um eine Stunde und 48 Minuten pro Woche kürzer, Teilzeitarbeitskräfte um zwei Stunden und 42 Minuten länger arbeiten. Saldiert man die Arbeitszeitwünsche, ergibt sich ein Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung im Ausmaß von 50.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Für AK-Präsidenten Rudolf Kaske ist die Studie ein Anlass, die Forderung nach Arbeitszeitumverteilung zu erneuern. Die Unternehmen seien oft zu wenig flexibel, um auf die Arbeitszeitwünsche der Beschäftigten Rücksicht zu nehmen, kritisierte er am Montag bei der Vorstellung der Studie in einer Pressekonferenz. Zum Abbau der vielen Überstunden fordert die AK einen Überstundeneuro. Keine Einigkeit gibt es offenbar bei der Frage der steuerlichen Begünstigung von Überstunden: Dies sei eine schwierige Diskussion, die noch nicht abgeschlossen sei. | 7Wirtschaft
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56 Jungunternehmer wollen in acht Sendungen Investoren für ihre Idee begeistern – Immer dienstags um 20.15 Uhr auf Puls 4. Wien – Die Puls 4 Start-Up-Show 2 Minuten 2 Millionen geht am 8. März um 20.15 Uhr in die dritte Runde. 56 Jungunternehmer bekommen in acht Sendungen die Chance in zwei Minuten sechs Investoren für ihre Idee zu gewinnen. Hans Peter Haselsteiner, Winzer Leo Hillinger, Marie-Helene Ametsreiter (SpeedInvest), Michael Altrichter (Business Angel of the Year 2014), Müsliriegelproduzent Heinrich Prokop und Daniel Zech (SevenVentures Austria) sind als Investoren dabei. | 0Etat
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Auto stürzte von Brücke – Vier Bandmitglieder und Manager kamen ums Leben. Stockholm/London – Fünf Briten sind südlich von Stockholm mit ihrem Auto von einer Brücke in einen Kanal gestürzt und gestorben. Medienberichten zufolge soll es sich bei den Verunglückten um die vier Mitglieder der britischen Indie-Pop-Band Viola Beach und ihren Manager handeln. Sie seien nach einem Auftritt in Schweden auf dem Weg zum Flughafen Stockholm-Arlanda gewesen. Auf der Facebook-Seite der Band trauerten Fans am Sonntag. Zeugen berichteten, dass die Männer mit ihrem Wagen in der Nacht auf Samstag eine Schranke durchbrochen hatten, als die davorliegende Brücke gerade für Schiffe geöffnet war. Nach Angaben der schwedischen Polizei fiel der Wagen mit den zwischen 1983 und 1996 geborenen Männern aus mehr als 25 Metern Höhe ins Wasser. Taucher bargen die Leichen. Das Warnsystem der Brücke habe laut Zeugen funktioniert. Das britische Außenministerium bestätigte am Sonntag, dass es sich um Briten handelte. Man sei mit den schwedischen Behörden in Kontakt und unterstütze die Familien der Opfer, sagte eine Sprecherin. | 3Kultur
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Ausschreibungen werden von der FFG abgewickelt. Wien – Das Wissenschaftsministerium hat vier neue Förderinitiativen an der Schnittstelle Forschung-Wirtschaft gestartet. Mit insgesamt 29 Millionen Euro soll der Wissenstransfer in die Wirtschaft und die Innovationskraft der Unternehmen gestärkt werden, teilte das Ressort am Freitag mit. Schwerpunkte sind Produktionstechnologien, Energie-, Umwelt- und Biotechnologie sowie innovative Dienstleistungen. Mit 13,5 Mio. Euro sollen die Forschung vor allem an Fachhochschulen (FH) und gemeinsame Projekte mit Unternehmen gestärkt werden. 10,5 Mio. Euro stehen für neue Research Studios Austria zur Verfügung. Weitere 5,1 Mio. Euro gibt es für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen von Hochschulen und Unternehmen. Konkret sollen im Programm COIN Aufbau mittel- bis langfristige Projekte (maximale Einzelförderung 2 Mio. Euro) an kleineren Forschungsinstituten und FH mit 9 Mio. Euro gefördert werden, um damit Know-how aufzubauen und der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Im Programm COIN Netzwerke sollen kurz- bis mittelfristige gemeinsame Projekte (500.000 Euro maximale Einzelförderung) von Hochschulen und Forschungsinstituten vor allem mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit 4,5 Mio. Euro gefördert und damit nachhaltige Netzwerke aufgebaut werden. Ein Schwerpunkt liegt hier im Dienstleistungsbereich. Mit dem Programm Forschungskompetenzen für die Wirtschaft soll aktuelles High Tech-Wissen in den Betrieben verankert werden, betonte Staatssekretär Harald Mahrer. 5,1 Mio. Euro gibt es für neue Weiterbildungsmaßnahmen (maximal 500.000 Euro pro Projekt) von Hochschulen und Unternehmen, die Hälfte davon ist für Vorhaben im Bereich Industrie 4.0 reserviert. Für die nächste Generation von Research Studios Austria stehen 10,5 Mio. Euro zur Verfügung. Diese meist an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen angedockten Einheiten sollen Ergebnisse aus der Forschung möglichst rasch in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umsetzen. Schwerpunkte sind Industrie 4.0, Energie-, Umwelt- und Biotechnologie. Die Ausschreibungen werden von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgewickelt. | 8Wissenschaft
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Banker Marco Morelli ist Favorit im Rennen um den CEO-Posten bei der Bank-Austria-Mutter. Mailand/Wien – Der Aufsichtsrat der italienischen Großbank Unicredit, der am Nachmittag über den Wechsel an der Spitze der Bank beraten wird, soll sich mit Vorstandschef Federico Ghizzoni bereits auf eine Ablösesumme geeinigt haben. Das berichtete die Tageszeitung La Stampa am Dienstag. Die Ablöse für Ghizzoni, seit 2010 an der Spitze der Bank-Austria-Mutter in Mailand, liege weit von den 40 Millionen Euro entfernt, die sein Vorgänger Alessandro Profumo 2010 bezogen hatte. Die Ablöse werde jedoch den 36 Jahren entsprechen, die Ghizzoni bei Unicredit verbracht hat, berichtete das Blatt. Der 60-jährige steht seit fast sechs Jahren an der Spitze des Konzerns. Davor war er Bank Austria-Vizechef und hier für das Osteuropageschäft verantwortlich. Ghizzoni steht als Unicredit-Boss seit einiger Zeit unter Druck, es häufte sich die Kritik von Aktionären am niedrigen Aktienkurs, internationale Finanzmedien spekulierten über einen abermaligen Kapitalbedarf in mehrfacher Milliardenhöhe. Der Board wird eine Beratungsgesellschaft mit der Suche nach einem Nachfolger Ghizzonis beauftragen. Mehrere Kandidaten sind im Rennen. Als Favorit gilt laut italienischen Medien Marco Morelli, Vizepräsident der Bank of America-Merrill Lynch für Europa und Nahost. Ein weiterer Kandidat ist der Franzose Jean Pierre Mustier, ehemaliger Chef der Corporate&Investment-Banking-Abteilung der Unicredit. Laut Medienberichten könnte es nach dem Chefwechsel zu einer Kapitalerhöhung bei Unicredit kommen. Der Kernkapital der Mailänder Bank ist Ende März auf 10,5 Prozent gefallen und liegt damit nur knapp über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) für dieses Jahr vorgegebenen Minimum von zehn Prozent. Nach Einschätzung von Analysten könnte Unicredit zwischen fünf und zehn Milliarden Euro frisches Kapital benötigen. Die Pläne für einen Chefwechsel beflügeln die Unicredit-Aktie an der Mailänder Börse. Die Papiere legten am Dienstagvormittag um 2,95 Prozent zu und erreichten die Schwelle von 3 Euro. | 7Wirtschaft
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Zwei Jahre teilbedingt für Manager, der im Auftrag eines Geschäftspartners gehandelt haben will – Jurist mit Pistole bedroht. Wien – Mit einer milden Strafe ist am Dienstag im Straflandesgericht ein Manager davongekommen, der am 10. Februar 2015 in Mafia-Manier einen Wiener Anwalt in seiner Kanzlei überfallen hatte. Ein Schöffensenat verhängte über den 50-Jährigen wegen schwerer Nötigung zwei Jahre Haft, davon 23 Monate bedingt. Dem mit dem Tode bedrohten Anwalt wurde ein Schadenersatz von 500 Euro zugesprochen. Da der international tätige Manager den unbedingt ausgesprochenen Strafteil von einem Monat bereits verbüßt hat – er befand sich sechs Wochen in U-Haft, was ihm auf die Strafe anzurechnen war -, muss er nicht wieder ins Gefängnis. Staatsanwalt Markus Berghammer legte allerdings Berufung gegen die Strafhöhe ein. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. Der Manager hatte eine geladene Pistole gegen die Brust des Juristen gerichtet und gesagt, er habe den Auftrag, ihn zu töten. Er habe auf Bitte eines Geschäftspartners gehandelt, erklärte er dem Gericht. Der in der Immobilienbranche tätige Mann hatte 2014 einen Makler kennengelernt, mit dem er ein Erfolg versprechendes Liegenschaftsprojekt betrieb. Die beiden verstanden sich auch auf privater Ebene. Es habe sich ein sehr vertrauensvolles Verhältnis entwickelt, schilderte der 50-Jährige. Schließlich habe ihm der 54-Jährige von seinen Problemen mit einem Anwalt berichtet, mit dem er gemeinsam ein Immobilien-Geschäft in Wien-Donaustadt im Laufen hatte. Kurz vor dem Verkauf der betreffenden Immobilie habe der Anwalt jedoch diesen aus nicht nachvollziehbaren Gründen torpediert, woraus ein Schaden von über 600.000 Euro entstanden sei, so die Darstellung des Managers. Seinen Angaben zufolge ließ sich der 50-Jährige in weiterer Folge darauf ein, dem 54-Jährigen aus der Patsche zu helfen, der von besagtem Anwalt mit Klagen und Schadenersatzforderungen zugedeckt worden war, weil dieser sich wiederum vom Makler betrogen fühlte. Er habe befürchtet, aus seinem im Werden befindlichen Geschäft mit dem Makler werde nichts, wenn der Anwalt diesem weiter zusetze, erläuterte der 50-Jährige. Also marschierte er eines Abends in die Kanzlei des Juristen und legte dort ein Verhalten an den Tag, wie man es aus Mafia-Filmen kennt: Er schüchterte den Anwalt mittels gezückter Pistole ein, und als dieser in Todesangst nach einem Ausweg suchte, ließ er sich eine Vermögensaufstellung vorlegen und verlangte zunächst 400.00 Euro, die er angesichts der finanziellen Lage des Opfers auf 100.000 reduzierte. Zudem musste der mit Kabelbindern gefesselte Anwalt einen vorgefertigten Generalvergleich unterschreiben, mit dem er von sämtlichen Anzeigen und Forderungen gegen den Immobilienmakler Abstand nahm. Als der Anwalt einen Fluchtversuch unternahm, schlug ihm der Manager den Waffengriff gegen die Schläfe, worauf der Jurist blutend und benommen zu Boden stürzte. Bevor er ging, holte der Täter noch eine Gartenschere hervor und meinte zu seinem Opfer, er werde ihm nun einen Finger abzwicken, damit er nicht auf die Geldübergabe vergesse. Tatsächlich näherte er sich mit der Schere den Händen des Anwalts an – allerdings nur, um diesen am Ende von seinen Fesseln zu befreien. Bei der geplanten Übergabe der 100.000 Euro, die drei Tage später in einem bekannten Kaffeehaus über die Bühne gehen sollten, klickten für den Manager die Handschellen. Der Anwalt hatte die Polizei eingeschaltet. Der von Verteidiger Nikolaus Rast vertretene Manager legte ein umfassendes Geständnis ab: Es war exakt so, wie es in der Anklage steht. Die ganze Situation sei verrückt gewesen, aber er sei davon ausgegangen, dass der befreundete Makler zumindest ein moralisches Recht auf das Geld hatte. Dass sich der von ihm massiv Bedrohte an die Polizei wenden könnte, war mir nicht von vornherein klar. Der Makler habe ihm ein Erfolgshonorar von zehn bis 25 Prozent versprochen, falls er den Anwalt dazu bringe, sämtliche Forderungen fallen zu lassen: Mir ist es aber vielmehr um das Geschäft gegangen, das ich selbst finalisieren wollte. Insofern habe er sich in einer Stresssituation befunden. Ein Geständnis legte auch eine intime Freundin des 50-Jährigen ab, die sich als Beitragstäterin zu verantworten hatte. Sie hatte sich unter falschem Namen – sie gab sich als ungarische Adelige aus – einen Termin bei dem Anwalt geben lassen und den Manager in die Kanzlei gebracht, wobei sie wusste, was dieser im Schilde führte. Ich habe die Waffe gesehen, die er zur Argumentationsunterstützung mit hatte, räumte die 53-Jährige ein. Bevor ihr Bekannter davon Gebrauch machte, verließ sie mit der Ausrede, sie habe Unterlagen im Auto vergessen, die Räumlichkeiten des Anwalts. Dafür wurde sie rechtskräftig zu acht Monaten bedingt verurteilt. Nicht schuldig bekannte sich demgegenüber der angebliche Auftraggeber des Ganzen, dem Staatsanwalt Markus Berghammer neben Anstiftung zur Erpressung schweren Betrug und Untreue zu Lasten des Anwalts vorwarf. Die inkriminierten Vermögensdelikte wischte der Immobilienmakler vom Tisch, indem er über den Anwalt, der seiner Zeugenladung aus unerfindlichen Gründen nicht nachkam, herzog: Der Typ ist verhaltensauffällig. Das ist ein Maniac. Nicht er habe im Rahmen des gemeinsamen Immobilienprojekts Beträge abgezweigt und für sich verwendet, sondern der Anwalt habe Geld zum Fenster rausgeworfen und außerordentlichen Schaden angerichtet. Immer mehr redete sich der Makler in Rage, bezeichnete den Anwalt als Rotzpipn, den man mit rechtsstaatlichen Urteilen in die Ecke stellen muss, wo er hingehört. Die Erpressung wiesen der 54-Jährige und sein Verteidiger Ernst Schillhammer ebenso vehement zurück. Diese Behauptung sei falsch, er habe dem Manager auch nicht – wie dieser zu Protokoll gegeben hatte – die Pistole beschafft. Der Mitangeklagte habe zwar von seinen Problemen mit dem Anwalt gewusst und daraufhin nach einem Freedom to operate gesucht: Seine Rechtsabteilung hätte das einer juristischen Lösung zuführen sollen. Weshalb der 50-Jährige stattdessen gewalttätig wurde, sei ihm ein Rätsel, meinte der Makler auf Befragen des Richters: Das kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich nicht in seinem Kopf wohne. Da hinsichtlich des Maklers ergänzende Beweisaufnahmen nötig waren und vor allem die Zeugenbefragung des Anwalts unumgänglich ist, wurde das Verfahren gegen den 54-Jährigen formell ausgeschieden. Am 8. März wird weiterverhandelt. (APA) | 4Panorama
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Transferunterlagen zu spät eingelangt – Gegenseitige Schuldzuweisungen. Madrid – Für die einen war es ein galaktisches Pfuschwerk, für die anderen eine beispiellose Lachnummer. Real Madrid und Manchester United sind nach dem geplatzten Wechsel von Startorhüter David de Gea zu den Königlichen medial mit Hohn und Spott überschüttet worden. Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, steht der 24-jährige Keeper bei United nun auf dem Abstellgleis. Der spanische Nationaltorhüter hatte bei Real die wichtigste Neuverpflichtung dieses Sommers sein sollen. Nach übereinstimmenden Medienberichten sollte De Gea für eine Ablösesumme von etwa 30 Millionen Euro nach Madrid gehen, Real-Goalie Keylor Navas im Gegenzug für 15 Millionen Euro nach Old Trafford wechseln. Sogar der Termin für die offizielle Vorstellung des Neuzugangs war schon anberaumt. Doch dann lief kurz vor der Schließung des Transfermarkts um Mitternacht etwas schief. Wie die spanische Profiliga (LFP) mitteilte, waren die relevanten Dokumente nicht rechtzeitig vor Ablauf der Frist eingegangen. Daher konnte der Tormann nicht als Spieler von Real registriert und in das Fifa-Transfersystem eingegeben werden. Nach Informationen des Sportblatts As soll die LFP die Unterlagen um 0.28 Uhr MESZ erhalten haben – 29 Minuten zu spät. Die Frist ist abgelaufen In einem Statement auf der offiziellen Vereins-Webseite teilte Real am Dienstag mit, dass man alles Notwendige getan habe, damit der Transfer wie vorgesehen über die Bühne gehe. Für die Verspätung könne man nichts. Man habe die unterschriebenen Verträge von De Gea und Navas um 23.32 Uhr MESZ zu United geschickt – 28 Minuten vor der Deadline. Zur möglichen weiteren Vorgehensweise in der Angelegenheit machte Real keine Angaben. Die Frist ist abgelaufen, und die Regeln sind für alle gleich, sagte ein LFP-Sprecher der Zeitung El Pais. Sollte Real erwägen, bei der Fifa Einspruch zu erheben, wären die Erfolgsaussichten nach Ansicht der LFP gleich null. Die Fifa hat nicht die Kompetenz, die Zulassung von Spielern anzuordnen, sagte der Sprecher. Im vorigen Winter hatte die Fifa in einem ähnlichen Fall einen Einspruch von UD Levante gegen die Annullierung eines Transfers abgelehnt. Der aus Madrid stammende De Gea, der vor seinem Wechsel zu ManUnited das Tor bei Atletico gehütet hatte, sollte bei Real die Nachfolge der langjährigen Club-Ikone Iker Casillas antreten. Er lehnte eine Verlängerung seines bis 2016 laufenden Vertrags in Manchester ab und überwarf sich mit Trainer Louis van Gaal. Nun stellt sich die Frage: Wird der Niederländer den ausgemusterten Keeper wieder in den Kader aufnehmen? Keylor Navas hatte auf der Gegenseite nie einen Hehl daraus gemacht, dass er bei Real bleiben wollte. Beim 5:0-Sieg der Madrilenen am Samstag über Betis Sevilla wehrte er einen Elfmeter ab und wurde nach mehreren Glanzparaden von den Fans als Held gefeiert. Wozu braucht Real einen De Gea?, fragte El Pais. | 5Sport
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Neuhauser und Sigl beliebsteste Serien-Schauspieler – Romy für Information ging an Maischberger. Wien – Die Wiener Hofburg ist am Samstagabend ganz im Zeichen der 27. Verleihung des Film- und Fernsehpreis Romy gestanden. Als beliebteste Schauspielerin in der Kategorie Film wurde Ursula Strauss für Meine fremde Frau ausgezeichnet, bei den Herren konnte sich Tobias Moretti – bereits zum siebenten Mal – als Romy-Gewinner feiern lassen. Otto Schenk erhielt für sein Lebenswerk eine Romy in Platin. Schenks Laudator Michael Niavarani erklärte: Otti, du bist einfach ein Meisterwerk. Er könne nichts anderes als wahrhaftig sein. Er könne den Rollen kein Leben einhauchen, weil er die Rolle ist, sagte Niavarani über Schenk. Unter Standing Ovations kam dieser auf die Bühne und bedankte sich. Aber ich lasse mir diese Ehre nicht einfach so gefallen, ich habe noch Einiges vor, kündigte Schenk an. Die Romy-Publikumspreise, die auf Basis von Abstimmungen via Internet und per Post ermittelt wurden, sind heuer in insgesamt sechs Kategorien verliehen worden. Zur Gala des vom Kurier ausgetragenen und live in ORF 2 übertragenen Fernsehpreises kam das Who is Who der deutschsprachigen TV-Branche. Zur beliebtesten Serien-Schauspielerin wurde Adele Neuhauser gekürt. Für die Tatort-Ermittlerin und Vier Frauen und ein Todesfall-Darstellerin ist es Romy Nummer vier. Zum beliebtesten Serien-Schauspieler wurde Bergdoktor Hans Sigl gewählt. Da er nicht kommen konnte, nahm Kollegin Nicole Beutler seine goldene Statuette entgegen. Die deutsche Fernsehmoderatorin Barbara Schöneberger, die die Romy-Gala bereits drei Mal moderierte, stand heuer erneut auf der Bühne, allerdings nicht als Showmasterin, sondern als Gewinnerin in der Kategorie Show/Unterhaltung. Ich habe schon jeden Preis im deutschen Raum vergeben, und ganz ehrlich, ich habe die Hoffnung schon aufgegeben, dass ich einen Preis gewinne. In der Kategorie Information setzte sich die deutsche Talkerin Sandra Maischberger gegen die Kollegen aus Österreich durch. In ihrer Dankesrede zeigte sich die Gewinnerin überrascht: Ich dachte, es gibt hier eine Obergrenze für Preise an Deutsche. Kurier-Herausgeber Helmut Brandstätter nannte Maischberger eine der profiliertesten Journalistinnen in Deutschland. In seiner Rede sprach Brandstätter die Pressefreiheit an und mahnte, wachsam zu sein, etwa wenn Extremisten Theaterstücke stören. Die Auszeichnung für das TV-Ereignis des Jahres ging an den ORF für die Austragung des Eurovision Song Contests. Diese Romy gebühre den Mitarbeitern, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bei der Überreichung an ihn und Programmdirektorin Kathrin Zechner. Und auch das österreichische Fußball-Nationalteam heimste eine Romy ein: Die Qualifikation der ÖFB-Truppe für die Europameisterschaft in Frankreich war der TV-Moment des Jahres. Bei den Romy-Akademiepreisen, wo nach der Verleihung am Donnerstagabend noch zwei Kategorien offen waren, gewann die Brenner-Verfilmung Das ewige Leben die Romy für den besten Kinofilm und der deutsche Schauspieler Florian David Fitz wurde als Autor für das beste Drehbuch – für den Film Der genialste Tag – ausgezeichnet. | 0Etat
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Der grüne Abgeordnete Peter Pilz sieht "Den Tag der letzten Chance" in den Verhandlungen für ein neues Staatsschutzgesetz. Wien – Im Parlament wird am Montag noch einmal über das Staatsschutzgesetz verhandelt. Es soll am Mittwoch beschlossen werden. FPÖ und Grüne haben einen Drittelantrag beim Verfassungsgerichtshof angekündigt, sollten nicht noch Änderungen vorgenommen werden. Heute sei der Tag der letzten Chance, hofft der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz auf ein Einlenken des Innenministeriums. Mit den Abgeordneten der Regierungsfraktionen – Otto Pendl (SPÖ) und Werner Amon (ÖVP) – sei man sich fast einig, gemeinsam könnte man aus dem Ministeriumspfusch ein gutes Gesetz machen. Die Frage sei nur, ob das Innenministerium zur Vernunft kommt. Geboten wäre es, denn das jetzt vorliegende Gesetz hätte keine Überlebenschance, das wäre eine Totgeburt, zeigte sich Pilz sicher, dass es der VfGH aufheben würde. Dies schon aus dem Grund, dass mit dem geplanten Zugriff auf und der Speicherung von Verkehrsdaten (von Handys etc.) für zwei Jahre oder länger die Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertüre wieder eingeführt wird, und das ohne richterliche Kontrolle. Die Vorratsdatenspeicherung aber hat der VfGH aufgehoben. Außerdem fordert Pilz, den Kreis der zur Vermeidung möglicher Terroranschläge überwachten Personen enger zu ziehen. Ich verstehe nicht, warum die Innenministerin unbedingt Journalisten, Oppositionspolitiker und Leserbriefschreiber überwachen will. Der sehr weit gefasste Deliktekatalog sei unverhältnismäßig, auch das wäre verfassungswidrig. Zudem verlangt der Grüne Sicherheitssprecher eine völlig neue parlamentarische Kontrolle. Wie schon für den U-Ausschuss in der Geschäftsordnung festgeschrieben, sollte auch im Verfassungsschutz-Ausschuss kein Minister mehr einer Auskunft verweigern können mit dem Hinweis auf Gefährdung der nationalen Sicherheit. Es darf keine Geheimnisse geben vor dem Parlament, und schon gar nicht in geheimen Ausschüssen, über die öffentlich nicht berichtet werden darf. Der Entwurf zum Staatsschutzgesetz wurde in der Vorwoche im Innenausschuss mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP beschlossen. Die Koalitionsabgeordneten zeigten sich aber bereit, mit der Opposition noch über Änderungen zu verhandeln. FPÖ und Grüne haben bereits einen Drittelantrag beim VfGH vereinbart, sollte ihren Wünschen nicht Rechnung getragen werden. Auch die Rechtsanwaltskammer und Journalistenorganisationen wollen das Gesetz vor den VfGH bringen. Sollte man sich am Montag nicht einigen können, will Pilz zumindest eine Verschiebung auf das nächste Plenum erreichen – damit noch weiter verhandelt werden kann. In Kraft treten soll das Gesetz erst mit 1. Juli 2016, ein Beschluss im Februar würde also reichen. | 1Inland
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Der Komponist feiert am 25. Juni seinen 80er, das Konzerthaus widmet ihm am 15. Juni einen Abend. Ein Gespräch über Provokationen, die Demontage von Dirigenten und das Streben nach Zugänglichkeit. STANDARD: Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden etliche Sicherheiten bezüglich der Kunst erschüttert. Gibt es bei Ihnen Überzeugungen, die gleich geblieben sind? Kurt Schwertsik: Ich glaube, je älter man wird, umso mehr versucht man, zum Wesen dessen vorzudringen, was man macht. Ich habe es immer gehasst, wenn es von jemandem geheißen hat, er sei keiner Mode hörig und gehöre keiner Richtung an. Das sind eigentlich völlig uninteressante Bemerkungen. Nachdem ich ein Jahr in Köln gewesen war und dann bei einem Rom-Stipendium ziemlich auf mich gestellt war, habe ich viel über meine Orientierung nachgedacht. Damals habe ich versucht, mir die Grundzüge eines Wesens der Musik anzuschauen, so wie mir das vorkommt. Ich dachte mir, die Menschen singen und tanzen - sie singen darüber, was sie bedrückt, und tanzen, wenn sie sich freuen. STANDARD: Das ist sehr allgemein formuliert. Schwertsik: Man muss Musik schon als weltweites Phänomen begreifen, das war mir immer wichtig. Damals habe ich mich mit den modernen Komponisten verglichen, die mir damals bekannt waren. Dann bin ich aber draufgekommen, dass man alle Komponisten miteinbeziehen muss, und schließlich, dass es um alle Musiker geht, die es je auf der Welt gegeben hat und geben wird. In dieser Reihe ist man irgendwie. Aber ich bin kein Inder und kein Chinese oder Japaner, sondern ein Wiener. Insofern habe ich eine gewisse Musikkultur im Rücken, die mir zeitweise furchtbar auf den Wecker gegangen ist. STANDARD: Und wieso strapazierte sie Ihre Nerven und wer im Besonderen? Schwertsik: Besonders Arnold Schönberg ist mir auf die Nerven gegangen. Er hat dieses Pathos des Revolutionärs, das er immer herausstellt, und gleichzeitig ist er so kleinbürgerlich, dass es einem wehtut. Das ist bei Anton Webern ähnlich. Bei ihm hat man das Gefühl, dass er kein einziges Mal gelacht hat, sondern es geht immer nur um den Tod. Furchtbar! STANDARD: Was waren für Sie Orientierungspunkte? Schwertsik: Nach dem Krieg hatten wir Gott sei Dank ein bisserl Marxismus und die 68er-Bewegung. Es hat Utopien gegeben, und die gibt es heute eigentlich überhaupt nicht mehr. Als wir in den 1960er-Jahren eine langsame Lockerung der Atmosphäre und eine Liberalisierung des ganzen Denkens bemerkt haben, waren wir ungeheuer optimistisch und dachten, es gehe aufwärts oder vorwärts. Das ist später eigentlich alles in sich zusammengebrochen. Dazu hat für mich auch die Darmstädter Bewegung gehört - da hatte ich bald das Gefühl, dass alle nur noch dasselbe wie Stockhausen oder Boulez schreiben. STANDARD: Der Serialismus war damals eine Utopie - auch für Sie, oder? Schwertsik: Ja, eine merkwürdige Utopie. Das hat mich unglaublich fasziniert. Wir haben uns damals alle mit Kybernetik und den Systemen in der Biologie auseinandergesetzt. Aber letzten Endes funktioniert die Musik nach musikalischen Grundsätzen. Wenn man sie nach mathematischen oder biologischen Grundsätzen organisieren will, geht das nicht so richtig. Ich glaube, das 20. Jahrhundert war überhaupt ein Utopie-Killer, und jetzt stehen wir ziemlich nackert da, was wohl das Schlimmste überhaupt ist. STANDARD: Führt das dann auch dazu, dass die Kunst nicht mehr so provozieren kann wie zu jenen Zeiten, als sie noch an Tabus gerührt hat? Schwertsik: Das ist innerhalb eines Kulturkreises eine begrenzte Tätigkeit, weil die Tabus begrenzt sind. Wenn sie sinnlos geworden sind, wirft man sie ab. Ich glaube, die Provokationen des 20. Jahrhunderts waren zeitbedingte Phänomene. Nach dem Krieg hat man eigentlich versucht, die Bewegungen des Jahrhundertbeginns zu imitieren. Als wir 1959 das John-Cage-Klavierkonzert in Wien gemacht haben, war das ein Riesen-Trara, aber hauptsächlich, weil ein paar Journale ihre Reporter hingeschickt haben - in der Hoffnung, dass da etwas passieren wird. Das normale Publikum hat halt ein bisschen gelacht, war verblüfft oder hat sich geärgert. Aber sie haben sich damit auseinandergesetzt. Nach 1945 war ja in Wien, besonders im Konzerthaus, immer Neue Musik zu hören, es wurde viel Strawinsky gespielt, Hindemith hat viel im Musikverein dirigiert. Es war eine Aufbruchsstimmung. STANDARD: Sie waren im Orchester tätig, dann am Dirigentenpult und am Schreibtisch. Wie verhalten sich eigentlich diese Rollen zueinander? Schwertsik: Ich glaube, ich bin zu faul, die eigenen Stücke so genau zu studieren, dass ich sie auch aufführen kann. Aber ich habe gern dirigiert. Dirigieren ist schwer. Doch ich hatte einen kollegialen Zugang zum Orchester und habe dementsprechend viele Ratschläge bekommen. Auch als Orchestermusiker habe ich viel von Dirigenten gelernt - zum Beispiel, wie man es nicht machen soll. Einen Dirigenten zu demontie- ren, das war in meiner frühen Zeit ein Vergnügen des Orchesters. Das ist heute Gott sei Dank nicht mehr so. STANDARD: Wie wichtig ist Ihnen als Komponist auch die Zugänglichkeit Ihrer eigenen Musik? Schwertsik: Ich bin zur Überzeugung gekommen, dass die Verantwortung für Kommunikation nicht nur beim Hörer zu suchen ist. Karlheinz Stockhausen hat von den Hörern verlangt, dass sie genauso viel Arbeit ins Hören investieren wie er in die Komposition. Diesen Gefallen haben ihm nicht alle Hörer getan. Ich habe dann eigentlich die Verantwortung, ob meine Musik verständlich ist, nur auf mich genommen. Es ist für mich das Entscheidende, einen musikalischen Raum, eine Landschaft zu durchschreiten, auf verschiedene Ebenen zu kommen. Das interessiert mich am meisten. Letztlich ist es eine technische Frage, wie weit man sich klar ausdrücken kann. Das ist ein Prozess, der nie aufhört. Und das ist für mich eigentlich das Schöne an der Musik. | 3Kultur
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Neun Männer und eine Frau sind angeklagt, Mitglieder des "Islamischen Staates " zu sein. Die meisten bestreiten das. Wien - Über ein Thema wird das Schöffengericht im Terrorprozess gegen zehn Angeklagte ganz sicher nicht diskutieren: ob der Islamische Staat (IS) eine Terrororganisation ist. Das wird vom Gericht als notorisch angenommen, unter anderem wegen der Resolution des UN-Sicherheitsrates, stellt Vorsitzender Andreas Hautz schon zu Beginn fest. Und noch etwas ist von Anfang an klar: Die Wiener Polizei ist mutiger als die Justizwache. Erstere versieht in normalen Uniformen den Dienst an den Schleusen und im Zuschauerbereich des Großen Schwurgerichtssaal. Letztere treten auf, als ob der IS unmittelbar vor dem Sturm auf das Wiener Landesgericht steht: Vermummt mit Sturmhauben, geschützt von schweren beschusshemmenden Westen, führen sie die Beschuldigten - neun Männer und eine Frau - zu ihren Bänken. Seit Sommer 2014 sitzt die Gruppe in Untersuchungshaft, da ihnen Staatsanwältin Stefanie Schön vorwirft, den IS unterstützt zu haben. Erstangeklagter Yunus F. soll die anderen in die Türkei gefahren haben, von wo aus sie nach Syrien weiterreisen wollten, um sich dem IS anzuschließen. Egal, ob sie ein Sturmgewehr in die Hand nehmen wollten oder nicht, Mitglieder des IS seien dadurch alle geworden. Die Vereinten Nationen glauben an 25.000 Foreign Fighters in Syrien und dem Irak, schon der mögliche Nachschub aus Österreich hätte den IS zumindest moralisch gestärkt, ist Schön überzeugt. Die großteils tschetschenischstämmigen Angeklagten und ihre Verteidiger stellen das anders dar. Nur einer bekennt sich schuldig im Sinne der Anklage, der Erstangeklagte gibt die Fahrten zu, will sich aber nicht strafbar gemacht haben. Der Rest sagt, es sei eine Urlaubsreise in andere Länder geplant gewesen, oder aber, man habe sich im Islamischen Staat umschauen wollen. Hizir B. und Malika S. , zum Beispiel. Die beiden sind ein Paar - nach österreichischem Recht leben sie in wilder Ehe, nach islamischen sind sie verheiratet. Christian Hirsch, Verteidiger des Mannes, sagt, die beiden hätten im IS leben wollen, da die vollverschleierte Frau in Österreich diskriminiert und angefeindet worden sei. Hautz beschließt, die Angeklagten abgesondert voneinander zu vernehmen, mit Yunus F. beginnt er. Der war vor der Polizei Hauptbelastungszeuge, jetzt eiert er ziemlich herum. Was ist ein Mujahedin?, fragt ihn der Vorsitzende. Einer, der für Gott etwas tut. Kämpfen, Spenden sammeln oder Essen verteilen, sieht F. ein breites Spektrum. Auch der Jihad ist für ihn ein eher nebulöser Begriff. In der elektronischen Kommunikation mit anderen war das noch ganz anders: Er sprach vom bewaffneten Jihad und davon, wie viele Mujahedin er schon nach Syrien geschleust habe. Das war Prahlerei, sagt er nun. Vor allem gegenüber einer von ihm nach Istanbul gebrachten, nun in Syrien lebenden Frau - mit der er ein Verhältnis begann. Vor seiner im Saal sitzenden Frau möchte er das eigentlich geheim halten - als ihm der Vorsitzende eröffnet, dass er dann halt die Vernehmungsprotokolle verlese, erzählt F. es doch. Nachdem Hautz mehrmals nachbohrt, gibt der Angeklagte doch zu, gewusst zu haben, dass seine Fahrgäste um mehrere Hundert Euro nach Syrien wollten. Es sei ihm auch klar gewesen, dass sie teils Österreich als Asylwerber gar nicht verlassen durften. Ich habe aber geglaubt, ich muss nur 300 Euro zahlen, wenn ich erwischt werde. Dass ihm bis zu zehn Jahre Haft drohen, habe er nicht gewusst. Interessanterweise widerspricht er damit auch seiner Verteidigerin Ulla Gräfin von Deym. Die hatte im Eröffnungsplädoyer darüber hinaus noch erklärt, ihr Mandant habe seine Passagiere über das Angebot einer Mitfahrgelegenheit im Internet kennengelernt. Das dementiert F. klar: Er habe einen Tschetschenen kennengelernt, dann sei seine Nummer in der Gemeinschaft weitergegeben worden. Der IS habe ihn zu dieser Zeit aufgrund von Erzählungen durchaus fasziniert - er habe gehört, man könne dort kostenlos wohnen, seinen Glauben ausleben und finde leicht eine Frau. Von Gräueltaten will er dagegen erst im Gefängnis erfahren haben. Wird fortgesetzt. | 4Panorama
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Tankwagen versorgt Betroffene mit Wasser – Arbeiten in Wien-Donaustadt werden bis Samstagabend andauern. Wien – Ein Wasserrohrbruch einer Versorgungsleitung hat am Samstag gegen 5.00 Uhr für eine teilweise Sperre der Donaufelder Straße in Wien-Donaustadt gesorgt. Wie der Bereitschaftsingenieur von Wiener Wasser auf APA-Anfrage sagte, waren die Hausnummern 38 bis 54 betroffen. Schäden in den Kellerabteilen der Wohnungen wurden bisher nicht festgestellt. Die Fahrspur Richtung Kagraner Platz blieb gesperrt. Die durch die rund 90-minütige Sperre ebenfalls betroffenen Straßenbahnlinien 25 und 26 fahren inzwischen wieder. Der Rohrbruch wurde auf der Höhe der Donaufelder Straße 44 gemeldet. Der betroffene Bereich der Straße wurde laut Wiener Wasser unterspült. Es war am Samstagvormittag nicht absehbar, wann dieser Teil der Fahrbahn wird intakt ist. Die Grabungsarbeiten dürften den ganzen Tag über in Anspruch nehmen, ab 20.00 Uhr sollte die normale Wasserversorgung wieder hergestellt sein. Bis dahin werden die Anrainer mit einem Tankwagen, der sich vis a vis der Donaufelder Straße 67 befindet, mit Wasser versorgt. Die Wiener Berufsfeuerwehr musste für die Sanierungsarbeiten von Wiener Wasser zwei Fahrzeuge entfernen. | 4Panorama
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Dreisatzsieg gegen den Franzosen Monfils beschert dem Niederösterreicher das dritte Endspiel seiner Karriere – Gegner: Joao Sousa aus Portugal. Umag – Dominic Thiem greift am Sonntagabend (ab 20.00 Uhr, live auf ORF Sport + ) im Endspiel in Umag nach seinem zweiten Turniersieg auf der ATP-Tour. Der 21-Jährige gewann am Samstagabend im Halbfinale des mit 494.310 Euro dotierten Sandplatz-Events gegen den topgesetzten Franzosen Gael Monfils nach 1:27 Stunden 1:6, 6:3, 6:1. Finalgegner ist der Portugiese Joao Sousa, gegen den Thiem im Head-to-Head mit 2:0 führt. Für den Niederösterreicher ist es nach Kitzbühel und Nizza, wo er heuer am 23. Mai seinen ersten Sieg auf der Tour gefeiert hat, das insgesamt dritte Endspiel. Die beiden bisherigen Duelle mit Sousa, der im Halbfinale gegen den als Nummer zwei gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut 4:6, 6:2, 6:3 gewann, fanden auf Hartplatz statt. Zum Auftakt der Australian Open in Melbourne im Vorjahr setzte sich Thiem 5:7, 6:4, 6:3, 7:6 durch, heuer gewann er in Marseille ebenfalls in der Startrunde gegen den aktuellen Weltranglisten-51. 7:6(6), 6:4. Das Match gegen Monfils begann für den Weltranglisten-26. gar nicht wunschgemäß. Nach nicht einmal einer halben Stunden hieß es bereits 6:1 für den Weltranglisten-17. aus Frankreich. Doch Thiem ließ sich davon nicht beirren und schaffte im zweiten Durchgang das Break zum 3:1. Dieses hielt er und erzwang damit nach 57 Minuten einen Entscheidungssatz. In dessen Eröffnungs-Game fand Thiem gleich drei weitere Breakchancen vor, die er allesamt nicht nutzen konnte. Bei 1:1 und Service Monfils hieß es dann neuerlich 0:40, und wieder stellte der Franzose auf Einstand. Doch ein Doppelfehler bescherte Thiem einen weiteren Breakball, den er zum 2:1 nutzte. Danach machte Monfils im ersten Duell mit Österreichs Nummer eins kein Game mehr. Nächste Woche hat Thiem zum Auftakt des mit 494.310 Euro dotierten Sandplatz-Turniers in Gstaad ein Freilos. In Runde zwei trifft er dann auf den Sieger der Partie Marco Chiudinelli (SUI) – Federico Delbonis (ARG). Sein niederösterreichischer Landsmann Andreas Haider-Maurer, der am Freitagabend im dritten Satz in Umag gegen Thiem aufgegeben hatte, spielt in Hamburg, wo er in der ersten Runde auf den Tschechen Jiri Vesely trifft. Bei einem Sieg wartet voraussichtlich Topfavorit Rafael Nadal aus Spanien. | 5Sport
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Sogar eine noch niedrigere Obergrenze als die derzeit geltende von 80 pro Tag hätte auf die tatsächlichen Zahlen keinen Einfluss – Mikl-Leitner: EU-Brief "an falsche Adresse geschickt". Wien/Spielfeld – Seit Freitag, acht Uhr morgens, ist sie wirksam: Die von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) dekretierte tägliche Obergrenze von, wie es auf der Homepage des Innenministeriums heißt, maximal 80 Asylanträgen an der österreichischen Südgrenze. Die Ministerin gedenkt sie künftig sogar noch zu unterbieten, wie sie Freitagvormittag ankündigte. Zusammen mit der Vorgabe, täglich nur 3200 Flüchtlinge durch Österreich nach Deutschland durchzulassen, und dem Bundesregierungsplan, heuer in Österreich insgesamt nur 37.500 Asylanträge anzunehmen, sorgt die 80er-Obergrenze in der EU sowie in Deutschland für Verärgerung. Denn sie wird vielfach in dem Sinne interpretiert, dass von nun an täglich bundesweit insgesamt nur mehr 80 Asylanträge akzeptiert würden. Das aber stimmt nicht. Vielmehr, so ein Innenministeriumssprecher, werden in Österreich derzeit durchschnittlich 200 Asylersuchen pro Tag gestellt: in den dafür zuständigen Polizeiinspektionen im ganzen Land sowie an den Grenzen, wenn dort ein Flüchtling vor einem österreichischen Beamten einen Schutzantrag stellt. Die 80er-Höchstzahl gilt allein an der Südgrenze, worunter laut dem Ministeriumssprecher zurzeit nur der Grenzübergang Spielfeld zu verstehen ist, solange es am Brenner sowie in Kärnten kein vergleichbares Grenzmanagement gebe. Die Zahl 80 – so der Sprecher weiters – beziehe sich lediglich auf jene Flüchtlinge, die in Slowenien registriert wurden und angegeben haben, in Österreich einen Asylantrag stellen zu wollen, und die von den slowenischen Behörden via Kontingent nach Österreich geschickt werden. Der jeweils 81. Flüchtling verbleibe bis zum nächsten Tag in einer slowenischen Transitunterkunft. Im Grunde handle es sich bei der Tages-Obergrenze also um das gleiche System, wie es seit Wochen an der österreichisch-deutschen Grenze praktiziert werde: um eine Kontingentvereinbarung, die mit der angepeilten Jahresvorgabe von nur 37.500 Asylanträgen im heurigen Jahr nichts zu tun habe. Diese geht mit der Ankündigung einher, den Asylantrag des 37.501. Flüchtlings nicht mehr entgegenzunehmen. Die Jahres-Obergrenze wird derzeit von den Verfassungsjuristen Walter Obwexer und Bernd-Christian Funk in Hinblick auf ihre rechtliche Umsetzbarkeit begutachtet. Der Brief von EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos, in dem dieser erklärt, dass Österreich mit seinen Beschränkungen für einreisende Flüchtlinge gegen diverse Rechtsgrundlagen verstoße, ist für die Adressatin, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), an die falsche Adresse geschickt worden. Das erklärte die Ministerin am Samstag in einer Stellungnahme für die APA. Es sollte allgemein bekannt sein, dass Österreich nicht an der EU-Außengrenze liegt und daher sicher nicht das erste sichere Land ist, dass diese Menschen betreten, sagte die Ministerin. Daraus folge: Wenn sich alle an den Inhalt des Briefes halten würden, hätte Österreich keine Probleme. Der Brief ist offenbar an die falsche Adresse geschickt worden. Am Grenzübergang Spielfeld selbst herrschte am Freitag indes null Andrang. Bis Mittag wurde kein einziger Flüchtling gesichtet. Nach Rücksprache mit den slowenischen Stellen sei für den gesamten Tag kein Zuzug von Flüchtlingen zu erwarten, sagte der steirische Polizeisprecher Fritz Grundnig. Auch die Betreuungsstellen in Slowenien sind leer. Dafür verantwortlich seien wohl weniger die Höchstgrenzen als das bis vor wenigen Tagen in der Ägäis herrschende Schlechtwetter, vermutete Grundnig. Sollte sich die Situation ändern, sind wir aber darauf vorbereitet. Die slowenischen Stellen seien informiert, dass nur noch ein gewisses Kontingent nach Österreich eingelassen werde. Wenn das Limit erreicht ist, wird das Grenztor geschlossen, sagte Grundnig zum STANDARD. Ob in Slowenien ausreichend vorgesorgt worden sei, damit die Flüchtlinge, die auf einen Übertritt nach Österreich warten müssen, auch versorgt werden, sei ihm nicht bekannt. Laut Anny Knapp vom NGO-Zusammenschluss Asylkoordination gibt es in Slowenien rund 10.000 Transitplätze. Von 396 Menschen, die im Lauf des Vormittags und am frühen Nachmittag aus Slowenien kamen, suchten nur ein Dutzend um Asyl in Österreich an. 384 Migranten wollten weiter und wurden mit Bussen Richtung Deutschland gebracht. Am Samstag würden keine weiteren Ankünfte erweitert, so Polizeisprecher Wolfgang Braunsar. Am Sonntag rechne man wieder mit rund 400 Personen, die schon am Samstagabend im slowenischen Camp in Szentilj eintreffen könnten. 14 Menschen an Bord von Zügen aus Österreich sind indessen von der italienischen Polizei am Bahnhof von Tarvis aufgehalten worden. Sie wurden wegen illegaler Einreise und Aufenthalts in Italien angezeigt, wie lokale Medien am Samstag berichteten. Friaul befürchtet angesichts schärferer Grenzkontrollen durch mehrere Staaten wachsende Flüchtlingsströme Richtung Italien. Zuletzt hat Italien die Zahl der Polizisten und der Soldaten an der Grenze in Tarvis aufgestockt. Der Flüchtlingszustrom von der türkischen Küste nach Griechenland hat unterdessen stark zugenommen. Von Dienstag bis Freitag seien mehr als 11.000 Menschen auf den Inseln in der Ostägäis angekommen, teilte das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR mit. Pünktlich zum EU-Sondergipfel öffnen die Menschenschmuggler die Schleusen, kommentierte die Athener Zeitung Kathimerini am Samstag. Allein am Donnerstag und Freitag erreichten nach UNHCR-Angaben jeweils 4.600 und 4.800 Flüchtlinge die griechischen Inseln – mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt, der seit Jahresbeginn bei 1.740 Ankünften täglich lag. Die Gesamtzahl der Flüchtlinge stieg im Februar sprunghaft auf 27.555 Menschen an. Zum Vergleich: Im Februar des Vorjahres kamen lediglich 2.783 Menschen über das Meer. Griechische Medien mutmaßen, dass der plötzliche starke Anstieg von den türkischen Behörden mindestens gebilligt worden sei, um die europäischen Verhandlungspartner unter Druck zu setzen. Pünktlich zum EU-Sondergipfel öffnen die Menschenschmuggler die Schleusen, kommentierte die Athener Zeitung Kathimerini am Samstag. | 4Panorama
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Die EU-Kommission zog eine enttäuschende Bilanz zur Migrationpolitik und hofft, dass Hotspots bald funktionieren. Die Nato wird einen Einsatz von Mitgliedstaaten zur Kontrolle der EU-Außengrenze zwischen Griechenland und der Türkei auf rasche Umsetzung prüfen. Als erstes EU- und Natoland hat Deutschland Mittwoch beim Treffen der Verteidigungsminister im Hauptquartier in Brüssel erklärt, dass es sich an einer solchen Aktion zur Seeraumüberwachung beteiligen werde. Die Türkei hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht. Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte zu Beginn des zweitägigen Treffens, bei dem es vor allem um Syrien und den Kampf gegen den IS-Terror geht, das Ziel müsse sein, das perfide Geschäft der Schmuggler mit der illegalen Migration zu erschweren. Wie berichtet, ist der Stopp der illegalen Migration von der Türkei über Griechenland nach Zentraleuropa bzw. wenigstens eine starke Verkleinerung der Flüchtlingszahlen zur Priorität der EU-Politik erklärt worden. Die Außen- und Verteidigungsminister der EU hatten sich erst am Wochenende in Amsterdam darauf verständigt, alle Pläne darauf abzustimmen. Der größte Teil der 1,3 Millionen Migranten, die 2015 nach Europa kamen, gelangten mithilfe von Schleppern auf eine der griechischen Inseln vor der türkischen Küste. Das soll sich nun ändern, indem der Aktionsplan EU-Türkei umgesetzt wird. Er sieht vor, dass die Flüchtlinge zunächst mit EU-Hilfen von drei Milliarden Euro auf türkischem Boden aufgehalten werden. Einige Hunderttausend sollen dann legal über ein Neuansiedlungsprogramm als Asylwerber in einem EU-Land aufgenommen werden, insbesondere Syrer. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat in diesem Zusammenhang die Kooperation mit der Türkei intensiviert. Nächste Woche wird der EU-Gipfel ganz im Zeichen der Flüchtlingskrise stehen, abgesehen von den Sondervereinbarungen mit Großbritannien. Um beim Gipfel nicht allzu schlecht dazustehen, präsentierte die EU-Kommission am Mittwoch eine erste Zwischenbilanz zur Flüchtlingshilfe. Der zuständige Innenkommissar Dimitris Avramopoulos räumte ein, dass viel Zeit verloren wurde, der Erfolg sich in Grenzen hält. So seien die im Herbst beschlossenen fünf Aufnahmezentren (Hotspots) in Griechenland (außer in Lesbos) noch immer nicht einsatzfähig. In Italien laufe es etwas besser. Die Hotspots sind von entscheidender Bedeutung für eine geordnete EU-Migrationspolitik. Denn wenn die Registrierung nach der Ankunft der Flüchtlinge nicht ordentlich klappt, scheitern in der Folge auch alle Pläne zur weiteren Ansiedelung in EU-Staaten. Derzeit werden nur 70 Prozent registriert. Laut Avramopoulos konnten bisher erst 497 Migranten umgesiedelt werden – von 160.000, auf die man sich geeinigt hatte. Er zeigte sich aber optimistisch, dass Griechenland in den nächsten zehn Tagen seinen Verpflichtungen nachkomme werde. Zum Natoeinsatz meinte er, das sei kein Thema. Die EU müsse Schengen und auch die Dublin-Regeln erhalten. Avramopoulos wies auch Kritik zurück, dass besonders belastete Länder wie Deutschland oder Österreich zu wenig beachtet würden: Österreich werde wegen seiner Leistungen vom Umsiedelungsmechanismus ausgenommen werden, die Quote für das laufende Jahr wurde bereits von 1935 auf 1350 Flüchtlinge reduziert. | 4Panorama
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48-Jähriger hatte offenbar Scheidungsrichter an Bezirksgericht bedroht. Graz/Weiz – Ein 48 Jahre alter Steirer, der am Mittwoch offenbar einen Amoklauf am oststeirischen Bezirksgericht Weiz angekündigt hatte, ist am Donnerstag in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert worden. Der Mann hatte dies am Vormittag einem Anwalt gegenüber angedeutet, worauf die Behörden verständigt wurden. Ziel könnte ein Richter gewesen sein, der in einem Scheidungsverfahren des Mannes tätig war. Am Donnerstagnachmittag wurde eine Hausdurchsuchung bei dem Oststeirer durchgeführt. Er soll laut Chefinspektor Anton Kiesl einen Gasrevolver besitzen, obwohl ein Waffenverbot gegen ihn bestehe, sagte der Kriminalist zur APA. Der 48-Jährige habe sich geständig gezeigt. Der Mann wurde noch am Mittwoch an seiner Arbeitsstelle im Burgenland von der Polizei abgeholt. Nach der Anzeige wurde der Verdächtige bei der Arbeit von der Polizei mitgenommen. Er soll in der Nacht auf Donnerstag vernommen werden. | 4Panorama
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US-Medien: Überwachungssatellit beobachtete zum Unglückszeitpunkt Wärmeausstrahlung über dem Sinai. Moskau – Die Spekulationen über einen Terroranschlag auf die über der ägyptischen Sinai-Halbinsel abgestürzte russische Chartermaschine erhalten neue Nahrung durch einen Fund an der Absturzstelle. Dort seien Elemente, die nicht zum Flugzeug gehören, entdeckt worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass am Dienstag unter Berufung auf Ermittlungskreise. Nun soll das Objekt näher bestimmt werden. Die Flugschreiber der Maschine haben inoffiziellen Angaben zufolge vor dem Absturz in 4.500 Meter Höhe ungewöhnliche Geräusche aufgezeichnet. US-Medien berichteten derweil, ein US-Überwachungssatellit habe eine starke Wärmeausstrahlung über dem Sinai beobachtet, als das Flugzeug abstürzte. Das US-Verteidigungsministerium wollte die Angaben nicht kommentieren. Russische Medien hingegen präsentierten weitere Indizien für einen technischen Defekt der Maschine. Mehrere ehemalige Mitarbeiter der Fluglinie Kogalymavia berichteten über den schlechten Zustand der Flugzeuge. Offiziell hat Russland die Version eines Terroranschlags nicht ausgeschlossen. Kremlsprecher Dmitri Peskow forderte allerdings, keine Verbindung zwischen dem Absturz und dem jüngst begonnenen Syrien-Einsatz des russischen Militärs herzustellen: Irgendwelche hypothetischen Erwägungen dazu sind unangebracht. Das sind völlig unterschiedliche Dimensionen und Fragen, die man nicht verknüpfen sollte. Kurz nach dem Absturz hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) damit geprahlt, für den Absturz der Chartermaschine verantwortlich zu sein. | 2International
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Die Justiz hat rund um den Weisungsrat die Verfassungsjuristen eingeschaltet: Es geht um die Frage der Weisungs(un)abhängigkeit des Vorsitzenden. Wien – Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ) ist zuversichtlich, dass der Weisungsrat für den Justizminister wie im Gesetz vorgesehen in den ersten Jännertagen seine Arbeit aufnehmen kann. Das sagte er am Mittwoch zur APA. Wie berichtet, liegt der Vorschlag für die Ernennung der Mitglieder des Gremiums (ein Vorsitzender plus Stellvertreter, zwei Mitglieder plus Vize) beim Präsidenten. Freilich haben sich nicht genug Bewerber gemeldet, sodass die im Gesetz vorgesehene Auswahlmöglichkeit fehlt. Fischer geht davon aus, er werde mit dem Justizminister (Wolfgang Brandstetter von der ÖVP; Anm.) eine vernünftige einvernehmliche Lösung finden. Wie selbige angeblich aussehen könnte: Die von der Bundesregierung als Mitglieder (Beisitzer) vorgeschlagenen Juristen Walter Presslauer und Helmut Fuchs und die zwei als Stellvertreter vorgeschlagenen Kandidaten, Walter Pilgermair und Susanne Reindl-Krauskopf, könnten als eine Liste gesehen werden – sodass der Präsident in Hinblick auf die Funktion (Mitglied oder Vize) auswählen könnte. Der Vorsitzende des Beratungsgremiums für den Justizminister steht ex lege fest, diese Funktion hat der jeweilige Leiter der Generalprokuratur inne. Genau daraus ist eine weitere Frage entstanden. Der Weisungsrat wird ja immer dann aktiv werden, wenn der Minister eine Weisung erteilt oder in öffentlichkeitswirksamen Causen zu entscheiden hat bzw. selbst befangen ist. Die von außen kommenden Mitglieder sind weisungsunabhängig – anders ist das aber beim Generalprokurator. Die Generalprokuratur (Beraterin des Obersten Gerichtshofs) gehört zu den staatsanwaltschaftlichen Behörden und ist somit in die ministerielle Weisungskette eingebunden. Der Chef der Generalprokuratur ist gegenüber dem Minister weisungsgebunden und kann auch selbst Weisungen erteilen; das steht so im Gesetz. Allerdings ist die Sache mit den Weisungen Theorie; aus dem Ministerium ist zu hören, dass die Generalprokuratur in der Zeit der Zweiten Republik nie Weisungen vom Ministerium erhalten hat. Als Vorsitzender des Weisungsrats allerdings ist der Generalprokurator weisungsfrei – und diese Schere wird in Juristenkreisen gerade diskutiert. Drei Denkschulen gibt es: Die eine tritt für eine Gesetzesänderung ein, sodass die Generalprokuratur aus der Weisungskette fiele. Konkret geht es um § 2 Staatsanwaltschaftsgesetz, in dem es heißt: ... die Generalprokuratur (ist) dem Bundesminister für Justiz unmittelbar untergeordnet und weisungsgebunden. Die Vertreter der zweiten Denkschule halten eine Gesetzesänderung für überflüssig, und die der dritten sind für eine verfassungsrechtliche Regelung. Das Justizministerium geht auf Nummer sicher – und hat den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramts mit der Frage befasst – eine Stellungnahme dürfte aber noch nicht vorliegen. Zeit ist ja noch: Bis Mittwochmittag war noch nicht einmal der für die Weisen-Bestellung nötige Ernennungsantrag des Bundeskanzleramts in der Präsidentschaftskanzlei eingelangt. | 7Wirtschaft
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Die Sängerin lies sich auf der linken ein Tattoo Schulter stechen. Leute/Missbrauch/USA – Tätowierung auf der linken Schulter Los Angeles (APA/dpa) US-Sängerin Lady Gaga (29) hat sich ein Tattoo stechen lassen, das sie mit anderen Missbrauchsopfern verbinden soll. Sie präsentierte am Donnerstag mehrere Videos und Bilder auf Snapchat, die sie beim Tätowierer zeigen. Die Musikerin hatte mit einem emotionalen Auftritt bei der Oscar-Verleihung auf das Thema sexueller Missbrauch aufmerksam gemacht. The survivors on stage—including Lady Gaga—have gotten matching tattoos in solidarity. @ladygaga 💞 pic.twitter.com/wZvXrRqfBT Unterstützt wurde sie auf der Bühne von rund 50 Missbrauchsopfern, die Gaga Überlebende nannte. Bei der Probe haben die Überlebenden und ich einen Pakt geschlossen, schrieb die 29-Jährige und zeigte dazu ihre Tätowierung unter der linken Schulter. Auch andere posteten Bilder mit dem gleichen Tattoo auf Twitter. Die Sängerin (Applause) hat des Öfteren gesagt, früher selbst Opfer sexueller Gewalt gewesen zu sein. | 4Panorama
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Vassilakou nennt Strache einen Märchenonkel, den sie nach der Wahl auf Ibiza urlauben sieht. TV-Diskussionen taugen als Existenzbelege: Es ist etwa nunmehr klar, dass ÖVP-Kandidat Manfred Juraczka existiert. Er fordert in der Puls-4-ORF-Debatte in der Flüchtlingsfrage Vernunft und Anstand. Der Mann machte gute TV-Figur, es war aber nicht leicht. Zu diesem Zeitpunkt waren Michael Häupl und H.-C. Strache, der zum dritten Mal angeblich Bürgermeister werden will, schon heftig aneinandergekracht. Beide empfinden tiefstes Zutrauen zur Charakterlosigkeit des anderen. Beide argumentierten auch mit Fotos, die den Gegner der Herzlosigkeit oder Förderung ferner Politmächte überführen sollten. Wirklich angriffig war aber Maria Vassilakou. Die Grüne nennt Strache einen Märchenonkel, den sie nach der Wahl auf Ibiza urlauben sieht, denn Häupl bleibt Bürgermeister. Außerdem sei Strache beim Hetzen Erster, beim Helfen Letzter und ein Politzwerg. Alle gegen Strache, beklagte der FPÖler folgerichtig, wobei er Vassilakous Zorn als Form geheimer Strache-Zuneigung deutete, aus der er offenbar Kraft schöpfte (zu Häupl: Wenn es um Charakter geht, bin ich schon Sieger). Juraczka nannte Strache eine bald zu schützende Minderheit. Eine koalitionäre Verschmelzung mit der FPÖ will selbiger dennoch nicht ausschließen. Neos-Kandidatin Beate Meinl-Reisinger wiederum konnte sich nicht vorstellen, Strache zum Bürgermeister zu machen. Außerdem sei Politik faul, aufgebläht und korrupt. Der Bürgermeister, in Summe etwas zu gelassen in seinem Stuhl versunken, bekundete in seinem Schlusswort, gegenüber Strache weder Furcht noch Zuneigung zu spüren. Woraus der Gemeinte wohl dann keine Kräfte bezog. | 0Etat
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Machthaber ordnet nach Beschluss schärferer UN-Sanktionen die Vorbereitung zum sofortigen Einsatz an. Pjöngjang/Washington – Nordkorea hat laut einem Medienbericht angeordnet, das Atomwaffenarsenal zum sofortigen Einsatz bereitzumachen. Machthaber Kim Jong-un habe den Befehl dazu am Freitag erteilt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die nordkoreanische Agentur KCNA. Das Militär bereite sich auf Präventivschläge vor, weil die Feinde das Überleben des Staates bedrohen würden, sagte Kim demnach. Die Lage sei sehr heikel. Bei der Inspektion einer Raketeneinheit erklärte Kim, Nordkorea müsse sein Atomwaffenarsenal hinsichtlich der Zahl und der Qualität ausbauen. Die Armee müsse jederzeit bereit sein, unsere nuklearen Sprengköpfe einzusetzen. Er sprach von einer extremen Zeit, in der die Amerikaner anderen Ländern Krieg und Katastrophen aufzwingen. Die Verschärfung der Rhetorik ist einerseits als Reaktion auf die jüngsten UN-Sanktionen gegen Nordkorea zu verstehen, die seinen internationalen Handlungsspielraum drastisch einschränken sollen. Zugleich fällt sie in eine Zeit des Jahres, in der die Spannungen traditionell steigen: Am Wochenende beginnen die jährlichen mehrwöchigen Großmanöver der US-Armee mit Südkorea, die die USA und Südkorea als Symbol der Abschreckung verstehen, Nordkorea aber als Vorbereitung für einen Krieg. Am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat die Resolution verabschiedet, die die nach dem jüngsten Atom- und einem Raketentest die bisher schärfsten Sanktionen gegen Nordkorea vorsieht. Auch China, der traditionelle Verbündete Nordkoreas, hatte sich an der Ausarbeitung der Maßnahmen – Einfuhrsperren, Sanktionen gegen Einzelpersonen und Handelserschwernisse – beteiligt. Nur Stunden später feuerte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben sechs Kurzstreckenraketen ab, die nach einer Flugstrecke von 100 bis 150 Kilometer ins Meer stürzten. Der genaue Typ der Raketen, die von Wonsan an der Ostküste in Richtung Japanisches Meer abgeschossen worden waren, blieb zunächst unklar. Nordkorea testet regelmäßig Raketen mit kurzer Reichweite. Mit der Resolution 2270 reagierte der Sicherheitsrat auf Nordkoreas Atomtest im Jänner, den insgesamt vierten, und auf den Start einer Weltraumrakete im Februar. Die internationale Gemeinschaft sieht in dem Satellitenstart den verdeckten Test einer militärischen Langstreckenrakete, Nordkorea spricht von friedlichen Zwecken. Kim nannte die von den USA und Südkorea vorangetriebene UN-Entscheidung gangsterartig. Die Nordkoreaner würden nun auf einen Kampfbefehl warten. Das US-Verteidigungsministerium reagierte gelassen auf Kims jüngste Ankündigungen. Nordkorea habe noch nicht gezeigt, dass es einen Atomsprengkopf auf eine Interkontinentalrakete aufbringen könne, sagte ein Sprecher. Ein Vertreter des Weißen Hauses rief Nordkorea auf, Provokationen zu unterlassen, die die Spannungen verschärfen könnten. Südkorea kündigte unterdessen eine Reaktion auf die Atomwaffendrohungen an. Wenn Nordkorea uns provoziert, müssen wir mit einer strengen Bestrafung antworten, um ganz deutlich zu zeigen, welchen Preis Nordkorea wird zahlen müssen, sagte Präsidentin Park Geun-hye am Freitag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache vor Soldaten. Nordkoreas Führung müsse klargemacht werden, dass sie nicht überleben wird, wenn sie ihr Atomprogramm nicht aufgibt. Russland reagierte besorgt auf die neuen Spannungen. Kremlsprecher Dimitri Peskow sagte, sein Land hoffe, dass alle Staaten in der Region sofortige Zurückhaltung üben und eine ausgewogene Haltung wiederfinden. | 2International
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44-jähriger Boxer will Reformen fortführen. Kiew – Star-Boxer Vitali Klitschko tritt noch einmal bei der Bürgermeister-Wahl in Kiew an: Das 44-jährige Oberhaupt der ukrainischen Hauptstadt gab am Montag offiziell seine erneute Kandidatur bekannt. Er wolle die Reformen weiterführen, die begonnen worden seien, hob Klitschko in einer Erklärung hervor. Der einstige Box-Weltmeister im Schwergewicht war im Mai 2014 zum Bürgermeister von Kiew gewählt worden. Allerdings könnte seine Wiederwahl angesichts einer Bilanz, die in der Drei-Millionen-Einwohner-Stadt bisher niemanden beeindruckt, nicht so reibungslos über die Bühne gehen. In Kiew wird Ende Oktober gewählt. Klitschko gehörte zu den Anführern der proeuropäischen Massenproteste, die im Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch gipfelten. Der frühere Profiboxer hatte zunächst für das Präsidentenamt kandidiert, sich dann aber hinter den Milliardär Petro Poroschenko gestellt. | 2International
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Wiener blieben auch mit zweitem Anzug auf Erfolgswelle – Gegen Salzburg "laufen wie die Hasen". Wien – Thorsten Fink hatte gut lachen. Der Coach der Wiener Austria wurde im ÖFB-Cup für seinen Mut zum Risiko belohnt. Auch mit einer B-Elf angetreten prolongierte der Rekordsieger in seinem Lieblingsbewerb seinen Lauf. Gegen Altach gelang Mittwochabend mit dem fünften 2:1-Sieg en suite der Sprung ins Viertelfinale, bewerbsübergreifend hält die Austria schon bei sieben Erfolgen in Serie. Wenn es ein Risiko war dann meines, weil ich krieg hinterher auf die Ohren, wenn es nicht klappt, meinte Fink zu seiner Aufstellungsvariante. Neun Spieler hatte er nach dem jüngsten Sieg in Mattersburg gewechselt. So kam der rechte Verteidiger Jens Stryger Larsen zu seinem Comeback bei den Profis nach schwerer Knieverletzung und fast acht Monaten Pause. Für Fink war die Sache sowieso nicht so dramatisch. Ich habe den Spielern vertraut, für mich war es kein Risiko, erklärte der Deutsche. Im Liga-Hit gegen Salzburg am Samstag wird aber wieder die erprobte Bestbesetzung einlaufen. Am Wochenende müssen wir laufen wie die Hasen gegen Red Bull, vermutete Fink. Dass das Selbstvertrauen derzeit aber auch beim zweiten Anzug stimmt, bewies die Partie gegen Altach. Dominik Hofbauer brachte die Gäste mit einem sehenswerten Distanzschuss früh im Führung (8.), Verunsicherung machte sich bei den Violetten dennoch nicht breit. Kevin Friesenbichler drehte die Partie für den Cupfinalisten der Vorsaison mit seinen Toren in der 21. und 82. Minute. Der zweite Anzug passt Wir sind mental alle sehr stark, wie man gesehen hat. Auch die, die nicht immer erste Wahl sind, meinte Österreichs U21-Teamstürmer nach Schlusspfiff. Mit seinem Siegtor im Derby gegen Rapid hatte Friesenbichler vor kurzem bereits als Joker zugeschlagen. Wir sehen, dass wir auch in der sogenannten zweiten Reihe Spieler haben, die da sind, bekräftigte der Steirer. Fink dürfte zusätzliche Motivation im Kampf um das Stammtrikot nicht wirklich stören. Sein A-Team hat er bereits gefunden, abgesehen von Verletzungen und Sperren hat sich Austrias Elf in den jüngsten Wochen nicht verändert. Unzufriedenheit in den eigenen Reihen will der Austria-Trainer dahin gehend nicht festgestellt haben: Das sind alles Profis, die müssen damit umgehen können. Altach verließ die Generali Arena indes mit hängenden Köpfen und ein wenig Wut im Bauch. Verärgert zeigte sich vor den Kabinen vor allem Sportdirektor Georg Zellhofer, nachdem das vermeintliche 2:1 der Vorarlberger durch Louis Ngwat-Mahop in Minute 48 wegen Abseits aberkannt wurde – fälschlicherweise, wie die TV-Bilder bewiesen. Trainer Damir Canadi analysierte die Szene vergleichsweise ruhig. Nach dem 1:2 gegen die Austria in der Liga Anfang Oktober hatte der Wiener noch über die schwachen Schiedsrichterleistungen in der Meisterschaft gewettert. Ich habe mein Statement dazu abgegeben, das muss reichen, betonte Canadi nun. Er wollte das Thema schnell abgehakt wissen. Es wartet die Admira, da geht es um wichtige Punkte, war der Blick von Altachs Coach schon auf die kommende Ligapartie in Maria Enzersdorf gerichtet. Keine Einschätzung wollte Canadi zum Schlager Austria gegen Salzburg abgeben, nachdem die Westösterreicher zuletzt gegen beide Spitzenteams abgetreten sind. Man kann keine Vergleiche ziehen. Aber es wird sicherlich ein heißes Spiel. | 5Sport
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Nationalratsabgeordneter Harald Walser bringt Anzeige wegen Wiederbetätigung ein. Wien – Eine Anzeige gegen das rechtsextreme Monatsmagazin Aula hat der Grüne Nationalratsabgeordnete Harald Walser eingebracht. Die Anzeige wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung richtet sich gegen einen Artikel des Aula-Autors Fred Duswald, in dem unter dem Titel Mauthausen-Befreite als Massenmörder die 1945 befreiten Häftlinge des KZ Mauthausen als Landplage und Kriminelle bezeichnet werden, die raubend und plündernd, mordend und schändend [...] das unter der Befreiung leidende Land [plagten] und mit den sowjetischen Befreiern in der Begehung schwerster Verbrechen wetteiferte[n]. Bereits 2011 hatte derselbe Autor in der Aula mit Hetze gegen KZ-Überlebende in einer ähnlichen Wortwahl für Aufregung gesorgt und war damals von der Israelitischen Kultusgemeinde bei der zuständigen Staatsanwaltschaft im Sprengel Linz angezeigt worden. Das Verfahren wurde jedoch eingestellt. Die IKG sah sich damals zu der Kritik veranlasst, Oberösterreich gehe zu wenig engagiert gegen die im Bundesland bekannte Neonaziszene vor. Die Grünen rechnen sich wegen des noch schärferen Wortlauts Duswalds dennoch Chancen aus, mit ihrer Sachverhaltsdarstellung durchzukommen, sagt eine Sprecherin auf STANDARD-Anfrage. Ich bin nicht mehr bereit, neonazistische Artikel, wie sie laufend im freiheitlichen Schmierblatt Aula erscheinen, hinzunehmen, sagt Walser. Dass in diesem Verband zahlreiche hohe Funktionsträger der FPÖ – wie beispielsweise die Nationalratsabgeordneten Axel Kassegger und Reinhard Bösch – in tragender Funktion Mitglied sind und daher die neonazistischen Inhalte der Aula mitzuverantworten haben, zeigt einmal mehr, wo die FPÖ zu verorten ist. | 1Inland
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Vorbild Schweiz mit "offenen Stalltüren". Graz – Die österreichische Landwirtschaftskammer hat sich am Dienstag bei einem Symposiums in Graz für mehr Tierwohl in der heimischen Produktion ausgesprochen. Die höheren Standards stünden aber im Widerspruch zu Billigpreisen, die durch Fleisch aus dem Ausland in den Regalen den Markt bestimmten. Der Kunde muss den Weg mitgehen, so Kammerpräsident Hermann Schultes. Unter Tierwohl sei kein Wellnessprogramm für Hühner und Schweine zu verstehen, sondern es muss gelingen, den Kunden an das heranzuführen, was sie kaufen: Wir müssen den Konsumenten die Chance gehen, dabei zu sein und das System Österreich bekannt machen, skizzierte Schultes die Pläne der Kammer. Vorbild sei die Schweiz, wo etwa auf der Speisekarte Wiener Backhuhn (Polen) mit Salat stehe. Aus Polen kommen aber tatsächlich nur wenige Hühner, die bei den Eidgenossen am Teller landen, ging Ruedi Zweifel, Direktor der Schweizer Stiftung Aviforum, bei Pressegespräch dazwischen: Unsere heimischen Geflügelbauern haben überlebt, weil wir haben die Konsumenten für uns gewonnen. Gelungen sei das mit offenen Stalltüren und Importauflagen, mit der eine Steuerung möglich sei. Als Nicht-EU-Land ist eine Importsteuerung einfacher als in Österreich, dennoch könne viel getan werden, etwa bei den rund 2,5 Millionen Mahlzeiten, die täglich von öffentlicher Hand ausgegeben werden – zum Beispiel in Spitälern, Schulkantinen oder Regierungsgebäuden. Die höheren österreichischen Standards gehören als Grundvoraussetzung einer Ausschreibung beim öffentlichen Einkauf nach dem Prinzip Best statt billig dazu, forderte Schultes. Die neue Vergaberichtlinie sei aber noch nicht in Kraft. Die steirische Tierschutz-Ombudsfrau Barbara Fiala-Köck pochte auf den Tierschutz, der alle angehe – Gastronomie, Schlachtindustrie und die Konsumenten: Augen auf beim Einkauf. Ich fordere ein faires Genießen. In der Realität würde Tierleid spätestens im Kühlregal ausgeblendet. Das Motto Geiz ist geil dürfe beim Thema tierische Lebensmittel aber nicht greifen. Die Kammer forderte auch EU-Tierwohlstandards für Bauten in Schwellenländern und Drittstaaten, die EU-Förderungen bekommen. Noch würden die Standards so gut wie nirgends vorausgesetzt, die erzeugten Produkte werden aber in die EU importiert: Wir verlangen, dass Österreich offiziell gegenüber der EU-Kommission und den internationalen Organisationen auftritt, damit die EU Tierwohlstandards zum Mindestbestandteil für direkt oder indirekt unterstützte Projekte werden, sagte Schultes. | 4Panorama
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Weil bei der Anhörung die Presse anwesend war, folgten Minister Einladung zu Teilnahme nicht. Caracas – Die venezolanischen Minister und Behördenchefs des Wirtschaftssektors sind ihrer Vorladung vor das Parlament nicht gefolgt: Der Finanzminister, der Ernährungsminister, die Chefs der Zentralbank und des staatlichen Erdölkonzerns PDVSA sowie der Leiter der Steuerbehörde hätten die Abgeordneten am Donnerstag über die wirtschaftliche Lage des südamerikanischen Landes informieren sollen. Weil bei der Anhörung die Presse anwesend war, lehnten sie eine Teilnahme aber ab. Dies sei eine Missachtung des Parlaments, sagte der Präsident der Nationalversammlung, Henry Ramos Allup. Die Auskünfte der Regierungsvertreter sollten den Abgeordneten bei ihrer Entscheidung über ein Notstandsdekret von Präsident Nicolás Maduro helfen. Angesichts des abgestürzten Ölpreises leidet Venezuela unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Die Inflation soll bei 250 Prozent liegen. Das Bruttoinlandsprodukt ist unabhängigen Experten zufolge im vergangenen Jahr um bis zu neun Prozent eingebrochen. | 2International
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Seit 2015 darf mit kleinen Ausnahmen niemand weniger als 8,50 Euro brutto in der Stunde verdienen. Eine erste Bilanz. Es war eine der umstrittensten Fragen, die die deutsche Politik in den vergangenen Jahren beschäftigte: Wie viel ist eine Stunde menschliche Arbeit wert? Und wer legt das fest? Die schwarz-rote Bundesregierung hat auf beides eine Antwort gefunden, der deutsche Staat gibt seit Jänner 2015 vor, dass mit kleinen Ausnahmen niemand weniger als 8,50 Euro brutto pro Stunde verdienen darf. Die Gewerkschaften jubelten, konservative Ökonomen schrien auf. Der lautstärkste Gegner des Mindestlohns, der streitbare Ökonom Hans-Werner Sinn, warnte vor 900.000 Jobs, die verlorengehen würden. Aber wie fällt die erste Bilanz nach einem Jahr Mindestlohn aus? Das angekündigte Desaster hat jedenfalls nicht stattgefunden. Die Arbeitslosigkeit ist in Deutschland derzeit so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr und ist mit dem Mindestlohn weiter gefallen, von 7,5 auf 7,1 Prozent. Unklar bleibt: Wäre sie ohne Lohnuntergrenze noch stärker gefallen? Darüber können Ökonomen aber nicht mehr als mutmaßen. Ein Rundruf des STANDARD bei deutschen Instituten ergibt ein recht positives Bild: Beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht man keine negativen Effekte auf die Beschäftigung. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sieht geringe negative Effekte, auch wenn die Datenlage noch keine endgültigen Schlüsse zulasse. Was für den Mindestlohn spricht: In Ostdeutschland, das wegen niedriger Löhne deutlich stärker betroffen ist, ist die Zahl der Arbeitslosen um sechs Prozent gesunken, in Westdeutschland nur um drei Prozent. Die Arbeitslosenrate sinkt dort aber auch schon länger stärker als im Westen, auch das muss also noch nichts heißen. Fest steht: Die negativen Effekte sind bisher entweder nicht eingetreten oder wesentlich kleiner, als zuvor gewarnt wurde. Bei den in Deutschland weitverbreiteten Minijobs, bei denen für bis zu 450 Euro im Monat keine Steuern fällig werden, sind aber wohl Arbeitsplätze wegen des Mindestlohns verlorengegangen. Immerhin fast zwei Drittel der geringfügig Beschäftigten verdienten 2013 weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Karl Brenke vom DIW geht davon aus, dass etwa 100.000 Menschen wegen des Mindestlohns nicht mehr ihrer Mini-Arbeit nachgehen. Hans-Werner Sinn sieht sich deshalb in seinen Befürchtungen bestätigt. Oft verdienen sich so Studenten, Hausfrauen oder Rentner etwas dazu. Ein Teil der Minijobs sei laut Brenke aber auch in eine bessere Anstellung umgewandelt worden. Der Großteil der Menschen in Minijobs verdient jetzt mehr als zuvor, insgesamt gibt es in Deutschland fast acht Millionen solche Arbeitsplätze. Die deutsche Regierung habe Glück gehabt, sagt Brenke, weil der Arbeitsmarkt zum Zeitpunkt der Einführung des Mindestlohns ohnehin sehr gut gelaufen sei. Auch die Teuerung sei zuvor sehr niedrig gewesen. Dadurch konnten Unternehmen die höheren Kosten für ihre Mitarbeiter leichter an die Konsumenten weitergeben. Vor allem in Ostdeutschland seien vom Mindestlohn betroffene Dienstleistungen deutlich teurer geworden, sagt Brenke, etwa Taxis, Friseure oder Hotels. Für Ökonomen ist das eine gute Nachricht: Steigen die Preise nicht, sinkt durch die höheren Kosten die Gewinnmarge, meistens werden dann Jobs abgebaut. Langfristig erwartet Brenke keine großen Effekte mehr durch den Mindestlohn. Oliver Stettes vom von Arbeitgeberverbänden finanzierten IW Köln hingegen sieht den Lackmustest für den Mindestlohn hingegen erst in der nächsten Rezession, wenn Unternehmen einsparen müssen. Wenn sich die Wirtschaft dann wieder erholt, stellen sich die Firmen die Frage, ob es sich lohnt, jemanden einzustellen, sagt der Ökonom. Würden dann weniger Jobs geschaffen als bei früheren Wirtschaftsaufschwüngen, dann seien das die Schattenseiten des Mindestlohns. In der jetzigen guten Konjunktur könne man wenig über mögliche Nachteile herausfinden, so Stettes. Kritiker fürchten, dass vor allem Menschen ohne Ausbildung schwer für über 8,50 Euro pro Stunde vermittelbar sind. Unter Arbeitsmarktökonomen ist es eine ungeklärte und hitzig geführte Debatte, ob moderate Mindestlöhne es Niedrigqualifizierten erschweren, eine Arbeit zu finden. Während die kurzfristigen negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt wohl gering bis nicht vorhanden sind und sich die langfristigen erst zeigen müssen, ist eines schon jetzt klar: Knapp vier Millionen Deutsche verdienen seit dem Vorjahr mehr. | 7Wirtschaft
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Essen – MRT-Scans gelten wegen des geringen Strahlenrisikos als unbedenklich. Problematisch jedoch könnten Kontrastmittel sein: Das darin enthaltene giftige Metall Gadolinium kann sich im Hirngewebe ablagern. Der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner warnt daher vor Mehrfachuntersuchungen. Ob Gesundheitsschäden zu befürchten sind, ist noch nicht erforscht. | 8Wissenschaft
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Kanzleramt bei internationalen Medien um Klärung von Missverständnissen bemüht – Ungarn wirft Faymann Erpressung vor. Wien – Interview-Aussagen von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) zum Umgang Österreichs mit Flüchtlingen haben am Wochenende international für Verwirrung gesorgt. Österreich setzt Schengen aus, meldete Samstagabend etwa die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Auch ungarische Medien sprangen auf. Auslöser dürfte eine Vorab-Presseaussendung der Tageszeitung Österreich zu dem Interview gewesen sein. Faymann kündige verschärfte Grenz-Kontrollen an, hieß es in der Aussendung der Zeitung Samstagabend. Und: Faymann betont in Österreich, dass die Schengen-Regeln in Österreich temporär außer Kraft gesetzt werden. Tatsächlich sind sie das schon seit vergangenem Herbst, bestätigte ein Sprecher des Bundeskanzlers der APA. Auch Faymanns Wünsche zu den Grenzkontrollen sind nicht neu, hat er dies Anfang der Vorwoche doch bereits via Kronen Zeitung kommuniziert. Im Kanzleramt zeigte man sich um Planierung der Aufregung bemüht. Den internationalen Medien habe man den Sachverhalt bereits erläutert, so die Sprecherin. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits eine besorgte Reaktion der Region Friaul Julisch Venetien. In einem Schreiben wurde Bedauern für einen Beschluss ausgedrückt, der hoffentlich nicht die exzellenten grenzüberschreitenden Beziehungen zwischen Friaul und Österreich beeinträchtigen wird. Faymann stellte in dem Österreich-Interview auch die Rolle des neuen SPÖ-Verteidigungsministers Hans Peter Doskozil in den Vordergrund. Der bisherige burgenländische Polizeidirektor sei ein Mann der Praxis, der für Menschlichkeit und Ordnung steht, so der Kanzler. Dies bedeute natürlich auch einen Neustart in der Regierung bei der Kontrolle der Asylwerber an der Grenze. Weiter ging er in der Kronen Zeitung. Sobald der neue Verteidigungsminister offiziell vorgestellt ist, wird sofort mit umfassenden Aktivitäten des Bundesheeres zur Sicherung der Südgrenze begonnen, wurde Faymann dort zitiert. Seine Sprecherin räumte allerdings ein, dass es sich weiter nur um einen Assistenzeinsatz handlen könne. Das Innenministerium müsse sagen, wenn es das Bundesheer brauche. Es gehe aber um eine Verbesserung der Zusammenarbeit, betonte sie. ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka erblickt in Faymanns Aussagen eine Änderung der Haltung des Koalitionspartners in Richtung ÖVP-Linie. Faymann darf sich nun allerdings nicht wieder wegdrücken, sondern muss zur SPÖ-Kurskorrektur stehen, meinte er in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Es sei erfreulich, dass der Kanzler endlich erkenne, dass in der Asyl- und Flüchtlingsfrage eine Kurskorrektur überfällig sei und er auf ÖVP-Kurs einschwenkt. Höchst an der Zeit sei es zudem, dass auch Faymann erkennt, dass Obergrenzen in der Flüchtlingsfrage entstehen. Das stimmt mich positiv, dass es beim Asylgipfel mit den Ländern (am kommenden Mittwoch, Anm.) zu Ergebnissen kommen wird. Wie schon von ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner angekündigt, müsse es zu schärferen Grenzkontrollen kommen, so Lopatka. Faymann schickt hier in Zukunft seinen neuen Verteidigungsminister vor, der gemeinsam mit der ÖVP-Ministerin hier endlich dafür sorgen wird, Grenzen zu setzen. Nun gehe es auch darum, dass die SPÖ den Weg für rasche Änderungen im Parlament freimache, betonte er bezüglich Mindestsicherung, Asyl auf Zeit und Regelungen für den Familiennachzug. Die ungarische Regierung hat Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) wegen dessen Forderung, Ländern, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, die EU-Beiträge zu kürzen, Erpressung vorgeworfen. Ungarn habe alle Bedingungen erfüllt, die es zu EU-Hilfen berechtige, all das habe nichts mit der illegalen Einwanderung zu tun, erklärte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Sonntag per Aussendung. | 4Panorama
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Firmensprecherin: "Dieses Thema ist ein Hoax und frei erfunden". Das Gerücht hält sich hartnäckig. Der teilstaatliche Mobilfunker A1 soll Flüchtlingen kostenlos Handys und Sim-Karten spendieren. Sogar iPhones und ein Gesprächsguthaben über 700 Euro sollen sie bekommen. Trotz zahlreicher klärender Stellungnahmen und Artikel taucht die Geschichte immer wieder neu im Netz auf. Sogar eine parlamentarischer Anfrage hat sich des Themas angenommen. Dieses Thema ist ein Internet-Hoax und frei erfunden. Wir verteilen keine Gratis-Smartphones oder SIM Karten an Flüchtlinge, sagt A1-Sprecherin Dandrea-Böhm Livia zum WebStandard. Tatsächlich treiben die Handys von Flüchtlingen Menschen um. Warum soll man jemanden helfen, der ein teures Smartphone besitzt? Diese Frage wird nicht nur von ausgewiesen Hetzern im Netz regelmäßig gestellt. Dabei wird übersehen, dass Handys wichtige Begleiter von Flüchtlingen sind und Smartphones im arabischen Raum teilweise wesentlich billiger sind, als in Österreich. Damit ruft man die Daheimgebliebenen über Wlan und Skype an oder kontaktiert einen Freund via WhatsApp, wenn man ihn auf dem Weg verliert. In Österreich werden tatsächlich Sim-Karten an Flüchtlinge verteilt. Etwa von Hilfsorganisationen, wie der Caritas, die gespendete Sim-Karten weitergeben. Auch rüsten Mobilfunker und NGOs Unterkünfte mit Wlan aus, damit Flüchtlinge das Internet nutzen können. Firmen, wie Uber, haben auch gebrauchte Smartphones gesammelt und sie Flüchtlingen gegeben. Hilfsbedürftigen Menschen in Österreich, konkret Personen, die keine GIS-Gebühr bezahlen müssen, bekommen einen Telefon-Zuschuss in der Höhe von 10 Euro. Flüchtlinge bekommen diesen Zuschuss nicht. (sum, 20.3. 2016) | 6Web
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Ein Millionär und eine Vorstadtfamilie haben sich in der Sozialkomödie "Familie zu vermieten" mehr zu geben, als man denkt. Der Regisseur über Einsamkeit und die Klasse des Herzens. Wien – Familiengefühle gegen Schuldenerlass. So lautet das nicht ganz selbstlose Angebot des Millionärs Paul-André. In Jean-Pierre Améris romantischer Komödie Familie zu vermieten (Une famille à louer) mietet sich der Misanthrop in die Vorstadtfamilie von Violette (Virginie Efira) ein. Er möchte herausfinden, ob das Konzept Familie gegen seine Einsamkeit hilft. Ein Test, der ihn angesichts chaotischer Zustände allerdings schnell überfordert. Améris sympathische Komödie spielt nicht nur mit der Reibung von gegensätzlichen Lebensmodellen, sondern erzählt auch von den Bedürfnissen, die der Blick auf das jeweils andere weckt. Das screwballähnliche Zusammenspiel zwischen Schauspielstar Benoît Poelvoorde und seiner Kollegin Virginie Efira, die wie er aus Belgien stammt, ist sein größtes Plus. Am Donnerstag eröffnet der Film das Festival du film francophone in Wien, danach läuft er bundesweit im Kino. STANDARD: Für eine Komödie hat Familie zu vermieten einen ernsten Hintergrund. Sie geht von Menschen aus, die auf die falsche Glücksformel gesetzt haben. Améris: Da haben Sie ganz recht. Es gibt viel Einsamkeit in unserer Gesellschaft, trotz all dieser Dating-Apps. Es ist immer noch schwierig, neue Bekanntschaften zu machen, ja Brücken zwischen Menschen zu bauen. Meine romantische Fabel erzählt vor diesem Hintergrund vom Zusammentreffen zweier einsamer Seelen – wobei deren Einsamkeit durchaus unterschiedlich ist. Die beiden helfen einander, wieder Vertrauen zu schöpfen. STANDARD: Das Erzählmotiv, ein Paar zanken zu lassen und den sozialen Background offenzulegen, kennt man vor allem aus dem US-Kino. Ein Einfluss? Améris: Ja, das war für mich schon als Teenager wichtig. Ich bin von amerikanischen Komödien geprägt worden, besonders von Filmen Frank Capras und Gregory La Cavas. Ich habe Virginie Efira auch Filme von Ginger Rogers und Carole Lombard gezeigt, weil deren Frauenfiguren für mich die Inspiration für Violette waren. Auch Capras Komödie You Cant Take it With You, die vom Zusammentreffen zweier grundverschiedener Familien erzählt, hat hinsichtlich des Settings Spuren hinterlassen. STANDARD: Wobei die Settings ja nicht unbedingt realistisch sind, sondern eher die Unterschiede betonen ... Améris: Ich wollte weniger eine reale Welt abbilden, als diese komplett nachbauen. Paul-Andrés Reich ist wie Xanadu, ein Schloss, fast wie in Citizen Kane; Violettes Haus gleicht hingegen dem eines Schäfers, es könnte aber auch in der Suburbia stehen wie das von Erin Brockovich. Jenes von Andrés Mutter ist wiederum wie in Psycho gestaltet. Ich wollte die Grenzen zwischen dem Märchenhaften und der Realität verschwimmen lassen. Alles sollte jedoch durch die Distanz des Humors abgemildert sein. Mit der Komik versuche ich eine Distanz einzuführen, zwischen der wie auch immer gearteten harten Realität und der Art und Weise, wie Menschen diese erfahren. STANDARD: Sie haben bisher erst eine Komödie gedreht. Wissen Sie bei Ihren Sujets immer gleich, in welche Richtung es gehen wird? Améris: Diesmal war es schwierig, weil es autobiografische Elemente gab. Der Film ist nicht nur das Ergebnis meiner Liebe für die US-Komödie, er verdankt sich auch dem glücklichen Zusammentreffen mit Murielle Magellan, meiner Lebensgefährtin, einer Drehbuchautorin – wir haben aus diesen zwei Quellen geschöpft. Aber ich habe für meine Frau nicht bezahlt! STANDARD:: Das heißt, es gibt ganz direkte persönliche Bezüge? Améris: Ja. Als ich Murielle vor zehn Jahren kennenlernte, war die Situation ein wenig wie die zwischen Violette und Paul-André. Ich bin wie er, manisch und pessimistisch, nur ohne den Reichtum. Leider. Muriel ist ganz anders, lebensbejahend, auch offen, und als ich dann zu ihr zog, herrschte ein ähnliches Chaos – zugleich war es ein unglaublich lebendiges Familiengefühl. STANDARD: Und Benoît Poelvoorde wusste davon, nehme ich an? Améris: Nun, der Film ist auch für ihn geschrieben und von ihm mitinspiriert. Wir wurden beide 50 Jahre alt, ohne Väter zu sein – und es gab eine gewisse Melancholie, ja Nostalgie darüber, dass wir keine Kinder hatten. Und zugleich dachte man: Ich würde es nicht länger als zwanzig Minuten aushalten, wenn es anders wäre! Wir haben wirklich einiges gemeinsam. Benoît mag Kinder sehr, nicht dass Sie das falsch verstehen: Aber es ist ambivalent. Ist man bei ihnen, kann es schnell zu viel werden, ist man von ihnen fort, fehlen sie gleich. Und wenn sie im Film sehen, wie penibel er mit dem Staubsauger in seiner Wohnung agiert – das ist etwas, was ich ihn machen sah. STANDARD: Bei Virginie Efira verblüfft wiederum, wie instinktiv und direkt sie agiert. Améris: Das mag ich an dieser Figur, diese Kraft, mit der sie ins Leben tritt, diese Standfestigkeit. Wenn Violettes Bruder zu ihr sagt, sie hätte keine Klasse, sehe ich das natürlich ganz anders. Sie hat Klasse. Sie hat die Klasse des Herzens, die Intelligenz des Herzens, das wirklich Entscheidende. STANDARD: Inwiefern ist Familie zu vermieten auch eine Abrechnung mit Familien? Bei Edith Scob, die Paul-Andrés kühle Mutter spielt, denkt man gleich an ihre berühmte Rolle im Georges-Franju-Film, Augen ohne Gesicht. Améris: Ich wollte mit dieser Figur die Unfähigkeit eines Menschen zeigen, Zärtlichkeit zuzulassen. Als ich über die Besetzung nachdachte, ging es mir aber nicht darum, sie besonders bösartig zu zeigen. Es musste jemand sein, dem es zu zeigen gelingt, wie schwierig es ist, Emotionen zu vermitteln. In Violettes Familie berühren sich ständig alle, doch das bedeutet noch lange nicht, dass es keine latente Gewalt gibt. Das ist das zentrale Thema: Die beste Familie ist die, die man sich selbst schafft, und nicht die biologische. Natürlich ist dies kein Film gegen die Familie. Aber es ist auch kein Film für die Familie. | 3Kultur
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Verträge gekündigt, Investitionen verschoben: Gazproms ambitioniertes Pipelineprojekt Turkstream kommt nicht voran. Experten zweifeln nun an der Realisierung. Moskau hat den Bau des ersten Strangs von Turkstream auf Eis gelegt. Die mit der Abwicklung des Projekts beauftragte Gazprom-Tochter South Stream Transport hat den Vertrag mit dem italienischen Pipelineverleger Saipem in der vergangenen Woche annulliert. Diese Entscheidung wurde getroffen, da über viele arbeitstechnische und kommerzielle Fragen bei der Realisierung des Projekts Turkstream keine Einigung zu erzielen war , heißt es in einer Pressemitteilung Gazproms. Saipem entgeht damit ein Auftrag über 2,2 Milliarden Dollar. (1,97 Milliarden Euro) Gazprom muss wegen Vertragsbruchs eine Strafe von 300 Millionen Dollar zahlen. Immerhin steht das Spezialschiff Castoro Sei schon seit einem halben Jahr beschäftigungslos im Schwarzen Meer. Gazprom betonte, dass dies nicht das Ende der geplanten Trasse bedeute. In Kürze würden Verhandlungen mit anderen potenziellen Pipelineverlegern aufgenommen, teilte das Unternehmen mit. Auch Russlands Energieminister Alexander Nowak bezeichnete das Ausscheiden Saipems als technische Frage, die keine Auswirkung auf die Realisierung von Turkstream haben werde. Allerdings handelt es sich dem Vernehmen nach nicht um ein Problem zwischen den beiden Unternehmen. Gazprom konnte es sich nur nicht leisten, die teure Leerlaufzeit der Spezialschiffe zu bezahlen, während die Verhandlungen über die Pipeline bugsieren. Nach wie vor gibt es Unstimmigkeiten zwischen Moskau und Ankara über den Preis. Gazprom weigert sich, der Türkei den laut Medienberichten geforderten Rabatt von mehr als zehn Prozent einzuräumen. Zudem ist unklar, an wen das Gas – 63 Milliarden Kubikmeter, die zum größten Teil auf den Balkan und nach Italien gehen sollten – geliefert werden soll, wenn der Widerstand aus Brüssel weiter anhält. Die Türkei und das willige Griechenland sind als Abnehmer zu wenig. Mazedonien stellte sich Ende Mai quer, machte ein Einverständnis der EU-Kommission zur Voraussetzung für die Teilnahme am Bau. Dort war schon das Vorgängerprojekt Southstream auf wenig Gegenliebe gestoßen. Moskaus brüsker Abbruch der Verhandlungen und die Präsentation von Turkstream als Umgehungsvariante haben die Sympathie für das Projekt in Brüssel nicht gestärkt. Vor dem Hintergrund hat Gazprom schon Anfang Juli die begonnene Erweiterung der für die Pipeline nötigen Zuleitungen auf russischem Territorium eingestellt. Zuletzt hatte Moskau den Gastransit über die Ukraine nach 2019 nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Experten bezweifeln daher inzwischen die Realisierung der Pipeline: Rustam Tankajew, Energieexperte des russischen Öl- und Gasverbands, nennt die Wirtschaftlichkeit des Projekts unter den derzeitigen Umständen, dem Widerstand des Westens und angesichts der bevorstehenden Wiederaufnahme iranischer Lieferungen fraglich. Laut Michail Krutichin, Partner der Consultingagentur Rusenergy, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Turkstream das Schicksal von Southstream ereilt. | 7Wirtschaft
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Bei 4:5-Niederlage in Winnipeg. Winnipeg – Thomas Vanek hat einen Tag nach dem 3:0-Heimsieg von Minnesota Wild gegen Anaheim und seinem vierten Saisontreffer in der NHL sein Scorerkonto weiter aufgestockt. Am Sonntag unterlagen der ÖEHV-Stürmer und sein Team allerdings bei den Winnipeg Jets nach 1:5-Rückstand mit 4:5, Vanek leistete den Assist zum 3:5. (APA, 26.10.2015) NHL-Ergebnisse: Winnipeg Jets – Minnesota Wild (mit Vanek/1 Assist) 5:4, New York Rangers – Calgary Flames 4:1, Edmonton Oilers – Los Angeles Kings 2:3 | 5Sport
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Benjamin Hackl begann als Schüler sein Mathematikstudium an der Uni Klagenfurt, nun startet er sein Doktorat. STANDARD: Sie sind mit 20 Jahren der jüngste Absolvent eines Masterstudiums an der Uni Klagenfurt und können Dipl.-Ing. auf Ihre Visitenkarte schreiben. In der Redaktion hat eine Kollegin gescherzt: Der Doogie Howser von Klagenfurt. Diese US-Serienfigur wurde mit 14 der jüngste Arzt des Landes, sein reales Vorbild praktizierte mit 22 als Arzt. Was ist das für ein Gefühl, mit 20 Uniabsolvent zu sein? Hackl: (lacht) Es ist ein relativ spannendes Gefühl, nachdem ich schon seit mehreren Jahren darauf hinarbeite und das jetzt abgeschlossen ist, was aber auch ein bisschen seltsam ist, also ein lachendes und ein weinendes Auge. STANDARD: Wie und wann sind Sie denn überhaupt an die Universität Klagenfurt gekommen? Hackl: Ich habe mich im Alter von 15 an der Uni eingeschrieben. Es gibt das Programm Schüler/innen an die Hochschulen des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung. In diesem Rahmen bekommt man eine Freistellung für die Schule, und ich bin dann an einem Tag in der Woche an die Uni gekommen und habe dort Kurse belegt. Auf die Idee bin ich damals gekommen, weil ich das Talentecamp besucht habe, eine Veranstaltung der Universität, wo man ein bisschen Einsicht in die verschiedenen Fachrichtungen bekommt. Das war eine Woche mehr oder weniger so wie Unterricht, nur dezidiert Mathematikunterricht. Das habe ich ziemlich spannend gefunden, und dann ist die Idee entstanden, dass ich das weitermachen könnte. STANDARD: Haben Sie das selbst in die Wege geleitet, oder hatten Sie Unterstützung? Hatten die Eltern einen Bezug zur Uni und waren treibend, weil es ja eher ungewöhnlich ist, dass ein 15-Jähriger sagt, ich möchte an die Uni gehen? Hackl: Da waren mehrere Personen beteiligt. Auf der einen Seite war da die Sekretärin bei uns in der Schule am Bundesrealgymnasium Viktring, die uns darauf hingewiesen hat, dass es dieses Talentecamp gibt und dass ich mir das mal anschauen möge. Auf der anderen Seite haben mich natürlich meine Eltern unterstützt in meiner Entscheidung. Mein Vater ist selbstständiger Informatiker, und meine Mutter ist Therapeutin. STANDARD: Wie war es dann konkret, Schule und Uni zu verbinden? Wie muss man sich das vorstellen? Hackl: Es ist Gott sei Dank an einem Tag in der Schule nicht so viel passiert, dass es nicht mehr nachzuholen gewesen wäre. Das hat immer funktioniert, dass ich den Stoff, der an dem Tag passiert ist, dann nachgeholt habe. Und an der Uni habe ich es fast immer geschafft, dass alle meine Kurse an dem einen Tag gestaffelt waren. STANDARD: Warum gerade Mathematik? Hackl: Es ist einfach die Liebe zur Mathematik da. Man muss Mathematik einfach mögen, damit man gut arbeiten und sie studieren kann. STANDARD: Was ist das Schöne an der Mathematik? Hackl: Auf der einen Seite die Ästhetik der Sprache selbst und auf der anderen Seite natürlich auch die Exaktheit, dieses Verbinden einer gleichzeitig ästhetischen und formal-exakten Sprache ist faszinierend. STANDARD: Doogie Howser firmierte als Wunderkind. Würden Sie sagen, Sie sind ein Genie? Hackl: (lacht) Nein, würde ich nicht sagen. Ich bin nur einfach mathematisch interessiert. STANDARD: Wie haben Sie denn den Mathematikunterricht in der Schule empfunden? War das der Impuls, dass Sie das Gefühl hatten, da eröffnet sich eine Welt, die Sie fasziniert? Hackl: Die Schule hat die Rolle gespielt, dass sie mich auf das Talentecamp an der Uni Klagenfurt aufmerksam gemacht hat. Der Unterricht per se wars eigentlich nicht. STANDARD: Haben Sie sich in der Schule auch gelangweilt? Hackl: Teilweise, aber erst, nachdem ich zu studieren angefangen habe, ab da war der Schulunterricht langweilig. Es war nix mehr Neues da. STANDARD: Hätten Sie sich also als sehr begabter Schüler in der Schule einen anderen Mathematikunterricht gewünscht? Hackl: In meinem zweiten Semester, da war ich dann in der sechsten Klasse und habe das Wahlpflichtfach Mathematik besuchen können, hatte ich das Glück oder den Zufall, dass einer der Dozenten von der Uni das bei mir in der Schule unterrichtete. Das hat sich schön ergänzt. Ich habe also in der Schule immer eine Anlaufstelle gehabt. In der Fünften hat es das noch nicht gegeben, aber da hätte ich mir auch keinen anderen Unterricht gewünscht. Der hat genau gepasst. STANDARD: Welche Erfahrungen haben Sie an der Uni gemacht – immer als Jüngster? Hackl: In den Vorlesungen hat man es am Anfang de facto nicht mitgekriegt, denn da bin ich meistens immer irgendwo hinten gesessen. Das war egal. In den Übungen wars dann ähnlich, da bin ich zwar auch immer hinten gesessen, aber da kommt dann halt der Punkt, wo man einmal an der Tafel vorn etwas vorrechnen muss. Das ist dann schon ein bisschen seltsam gewesen, am Anfang zumindest. Später, als man mich gekannt hat, dann nicht mehr. STANDARD: Sind Sie auch einmal bei einer Prüfung durchgefallen? Hackl: Durchgefallen nie, nein. STANDARD: Und gibt es Fächer, die Ihnen zumindest in der Schule überhaupt nicht gelegen sind? Hackl: Die Schule ist positiv abgelaufen, aber es waren trotzdem Fächer dabei, die nicht so ganz meinem Geschmack entsprochen haben. Also ich bin nicht sonderlich künstlerisch veranlagt. STANDARD: Hatten Sie das Gefühl, dass Sie – abgesehen von der mathematischen Kompetenz, in der Sie mit den anderen zumindest gleichauf oder sogar weiter als sie waren – den Älteren an der Uni in bestimmten Dingen auch unterlegen waren? Immerhin waren Sie ein Teenager. Haben Sie sich an der Uni manchmal auch etwas verloren oder überfordert gefühlt? Hackl: Es war am Anfang natürlich eine neue Erfahrung, dieses Vorlesung-Übung-Prinzip habe ich aus der Schule natürlich nicht gekannt. Das war neu für mich, hat sich aber auch relativ schnell eingependelt. Das, was ein bisschen mehr Probleme gemacht hat, war, dass ich, einfach dadurch, dass ich ein Quereinsteiger war und meine ganzen Kurse mehr oder weniger kreuz und quer gemacht habe, nie wirklich in einem Jahrgang dabei war. Ich hatte zwar schon einige Kollegen, mit denen ich dann mehr zu tun hatte, aber es war nie wirklich so, dass ich sagen konnte, ich bin jetzt im Jahrgang soundso. STANDARD: Sie haben in Ihrer Teenagerzeit studiert. Konnten Sie auch richtig Teenager sein, oder haben Sie das Gefühl, dass Sie vielleicht auch etwas versäumt haben? Hackl: (lacht) Das kommt darauf an, was Sie unter richtig Teenager sein verstehen. STANDARD: Gute Gegenfrage. Vielleicht die Tatsache, dass ein Studium effizient und erfolreich zu organisieren und durchzuziehen ja doch auch eine andere Verantwortung und auch Disziplinierung des eigenen Lebens bedeutet, als eine strukturierte Schule zu durchlaufen. Hackl: Ein Teil Disziplin gehört schon dazu, und vielleicht war’s einfach so, dass ich zumindest an einem Tag in der Woche ein bisschen disziplinierter war als an den restlichen Tagen. STANDARD: Wie soll es nun weitergehen? Sie sind momentan als Projektassistent an der Uni Klagenfurt. Hackl: Ja, ich bin in einem Projekt von Clemens Heuberger angestellt und habe da einen Platz für die nächsten drei Jahre. In diesem Rahmen kann ich meine Dissertation schreiben. STANDARD: Mit welchem Bereich der Mathematik beschäftigen Sie sich speziell? Hackl: Mit Kombinatorik. Das ist der gleiche Bereich, mit dem sich Stephan Wagner, der unlängst im STANDARD porträtiert wurde, beschäftigt. Er kommt von der Stellenbosch University in Südafrika und ist der erste Fellow am neu gegründeten Karl Popper Kolleg an der Uni Klagenfurt. Wir kooperieren unter anderem mit ihm. STANDARD: Ist Ihr Ziel, weiterhin an der Universität zu bleiben? Hackl: Vorerst ja. Ich möchte auf jeden Fall ein Doktorat fertigmachen, da werde ich sicher auch ins Ausland gehen, da würde sich wegen unserer Kollegen Helmut Prodinger und Stephan Wagner unter anderem Südafrika anbieten. Ob’s danach wirklich weitergeht mit der Universität, kann ich jetzt einfach nicht sagen. Das ist zu früh. STANDARD: Sie haben die Situation der Universität in sehr jungen Jahren erlebt. Was würden Sie sich von der Unipolitik wünschen? Hackl: Schwierige Frage. Die Situation mit den Anstellungsverhältnissen ist auf jeden Fall nicht sonderlich förderlich für Jungwissenschafter, das kann man genauso sagen. Stichwort Prekariat. Es gibt wenige neue Stellen, und die, die ausgeschrieben werden, sind oft auf genau eine Person zugeschnitten. Auch die Kettenvertragsregel ist nicht förderlich. STANDARD: Die Regierung streitet oft und gern über das Thema Unizugang. Welche Position vertreten Sie im Zusammenhang mit Zugangsregelungen? Hackl: In den technischen Studien haben wir das Problem schlicht und ergreifend nicht, zumindest in Klagenfurt schon gar nicht. An den größeren Unis verstehe ich, dass es Platzprobleme gibt. Ich habe da keine vorgefertigte Meinung zu dem Thema. Es gibt überzeugende Argumente für und es gibt überzeugende Argumente gegen Zugangsbeschränkungen. STANDARD: Noch ein unipolitisches Streitthema sind Studiengebühren. Wie würden Sie sich da positionieren? Sie haben in einer Zeit studiert, in der keine zu zahlen waren. Hackl: Genau, ich bin aber prinzipiell für Studiengebühren, weil sie unter anderem auch die Finanzierung der Universitäten ein bisschen entlasten würden. Ich habe mich damit aber nicht im Detail beschäftigt. STANDARD: Was würden Sie sich für Schülerinnen und Schüler, die besonders begabt sind, von der Bildungspolitik wünschen? Hackl: Ich würde mir wünschen, dass Lehrer besser darauf achtgeben, dass sie Schüler in der Klasse haben, die sich vielleicht wirklich sehr für die Materie interessieren, und dass es mehr Hinweise auf das österreichische Zentrum für Begabtenförderung gibt. Das wird meines Wissens nach so gut wie überhaupt nicht gemacht. STANDARD: Was machen Sie, wenn Sie sich nicht gerade mit Mathematik beschäftigen? Hackl: Im Sommer zum Beispiel gern an den See gehen, der zum Glück keine acht Gehminuten von der Uni entfernt ist. Ich bin auch musikaffin und spiele ein bisschen Gitarre. | 1Inland
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Parteien-Transparenz-Senat verhängt Strafe für zu hohe Wahlkampfausgaben. Partei wird Entscheidung anfechten. Wien – Das Team Stronach soll wegen der Überschreitung der Wahlkampfkosten-Obergrenze bei der Nationalratswahl 2013 eine Strafe in der Höhe von 567.000 Euro zahlen. Das ist das Ergebnis des Verfahrens beim Unabhängigen Parteien-Transparenz-Senat, wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichteten. Das Team Stronach wird die Entscheidung anfechten. Die Partei hatte bei der Nationalratswahl im Jahr 2013 13,5 Millionen Euro ausgegeben – statt der erlaubten sieben Millionen. Möglich gewesen wäre dafür eine Strafe von bis zu 1,1 Millionen Euro. Stronachs Anwalt Michael Krüger bestätigte den Erhalt des Bescheids. Die Partei will nun rechtlich gegen den Entscheid vorgehen. Die Beschwerde des Team Stronach sei bereits dem Transparenzsenat übermittelt worden, sagte Krüger. Der Senat leitet diese an das Bundesverwaltungsgericht weiter. Dort kann dann entweder eine Weiterleitung an den Verfassungsgerichtshof (zur Prüfung der Verfassungsgemäßheit) veranlasst werden, oder aber die Beschwerde wird abgewiesen. Sollte es seitens des Bundesverwaltungsgerichts eine Abweisung geben, so will das Team Stronach selbst den Verfassungsgerichtshof anrufen, wie Krüger sagte. Der Anwalt betonte in den ÖON, dass der Parteien-Transparenz-Senat die im Verfahren vom Team Stronach vorgebrachten verfassungsrechtlichen Bedenken nicht verworfen habe, sondern auf seine Verpflichtung, das Gesetz auch bei einer allfälligen Verfassungswidrigkeit zu vollziehen, verwiesen habe. | 1Inland
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800 Arbeiter in Kindberg sind zunächst einmal acht Monate lang auf maximal 40 Prozent gesetzt. Kindberg/Linz – Die Voestalpine Tubulars in Kindberg setzt wegen des schwierigen Marktes in der Ölindustrie rund 800 von 1050 Mitarbeitern im obersteirischen Kindberg auf Kurzarbeit. Die Maßnahme beim Spezialisten zur Herstellung nahtloser Stahlrohre für den Öltransport gilt ab 1. April und soll bis zu acht Monate dauern, bestätigte der Konzern einen Bericht der Kleinen Zeitung. Die Arbeitszeit wird auf maximal 40 Prozent gekürzt, die Lohn-Ersatzquote beträgt rund 90 Prozent. Bei ansteigender Nachfrage im Segment Ölfeldrohre planen wir selbstverständlich, wieder auf Normalarbeitszeit umzustellen, erklärte Voestalpine-Vorstand Franz Kainersdorfer. Erste Maßnahmen wurden schon 2015 eingeleitet: Rund 150 der damals 1200 Tubulars-Beschäftigten wurden für eine neue vierte Schicht im gut ausgelasteten Bahnsysteme-Werk in Donawitz übernommen. Unabhängig von der aktuellen Marktsituation setze die Voestalpine auch das von 2015 bis 2017 laufende Investitionsprogramm in Kindberg unverändert fort, hieß es. Im Geschäftsjahr 2014/15 setzte Voestalpine Tubulars 574 Millionen Euro um. Das Unternehmen ist ein 50/50-Joint-Venture des Voestalpine-Konzerns mit der US-Gesellschaft NOV Grant Prideco, einem der weltgrößten Produzenten von Drilling-Produkten. Der Linzer Stahlkonzern ist seit 2014 auf Sparkurs (Einsparungsziel: 900 Millionen Euro bis 2016/17) und hat Ende des Vorjahres weitere Kostenoptimierungsprogramme angekündigt. Die Stahlsparte trägt nur noch ein Drittel zum Umsatz des Konzerns bei; 2020 soll es nur noch ein Viertel sein. Der Umsatz der Voestalpine betrug 2014/15 rund elf Milliarden Euro, das operative Ergebnis lag bei 1,5 Mrd. Euro. | 7Wirtschaft
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Immer stärker werden die Finanzmärkte von Handelssystemen geprägt, die miteinander in Wettbewerb stehen. Das führt auch zu Kurskapriolen. Wien – Mit ungläubigen, fassungslosen oder entsetzten Gesichtern beobachteten selbst hartgesottene Aktienhändler, wie vor gut fünf Jahren der sogenannte Flash Crash der Wall Street die Finanzwelt kurzfristig aus den Angeln gehoben hatte. Am 6. Mai 2010 sackte der Dow Jones ohne nachvollziehbaren Grund binnen Minuten um 1000 Punkte ab, das entsprach damals einem Verlust von neun Prozent. Ebenso plötzlich wie der Kurseinbruch einsetzte erholte sich der Markt auch wieder davon. Am Ende des Handelstages lag der Index nur noch knapp drei Prozent unter dem Vortageswert. Noch kurioser muten die Kurskapriolen mancher Einzelaktien an: Die Papiere von acht Unternehmen wie jene des Beratungskonzerns Accenture stürzten bis auf einen Cent ab, während andere – darunter Apple oder Hewlett-Packard – plötzlich auf sechsstellige Kursniveaus sprangen. Direkter Schaden ist dadurch keiner entstanden, da die entsprechenden Transaktionen später rückabgewickelt wurden. Im April dieses Jahres wurde in London zwar ein Börsenhändler verhaftet, dem vorgeworfen wird, durch den betrügerischen Einsatz eines automatisierten Handelsprogramms die Marktverwerfung zumindest mitverantwortet zu haben. Allerdings ist immer noch nicht eindeutig geklärt, was genau den Flash Crash ausgelöst hat – es steht jedoch fest, dass der sogenannte Hochfrequenzhandel eine entscheidende Rolle gespielt hat. Dabei handelt es sich um ausgeklügelte Computerprogramme, die über Glasfaserleitungen in Sekundenbruchteilen vollautomatisch Käufe und Verkäufe tätigen. Wer um ein paar Millisekunden schneller ist als die Konkurrenz, kann geringfügig günstigere Kurse realisieren. Bei Abermillionen Transaktionen kommt schnell ein hübsches Sümmchen zusammen. Dementsprechend rasant hat der computergesteuerte Hochfrequenzhandel die Finanzmärkte erobert. Derzeit soll er für die Hälfte bis 70 Prozent des Börsenhandels in den USA stehen. In Europa liegt der Prozentsatz zumindest bei den offiziellen Börsen tiefer: Bei uns an der Deutschen Börse beträgt der Anteil des Hochfrequenzhandels zwischen 20 und 25 Prozent, sagt Sprecher Frank Herkenhoff. Wir glauben aber nicht, dass diese Volumina noch bedeutend weiter ansteigen. Zumeist behält der Mensch dabei derzeit noch die Oberhoheit: Ein Fondsmanager entscheidet, die Gewichtung einer Branche zu erhöhen und ein Programm führt dessen Vorgaben vollautomatisch an verschiedenen Börsen aus. Längst geht es aber auch anders: Computerprogramme führen Analysen durch und treffen selbstständig Entscheidungen. Dabei hat sich eine Mischung aus fundamentaler und technischer Analyse als erfolgversprechende Kombination herauskristallisiert. In der Folge wurden auch Stimmungselemente und semantische Ansätze erfasst: Wird im Internet öfter nach einer Firma gesucht, zeigt die Aktie laut einer Studie in den nächsten Wochen oft eine überdurchschnittliche Entwicklung. Forscher haben herausgefunden, dass sich Computerprogramme und technische Ausstattung dabei gemäß der Evolutionstheorie von Charles Darwin entwickeln: Schafft eine Neuerung unter konkurrierenden Handelssystemen Mehrwert, wird sie sich – wie bei genetischen Mutationen – durchsetzen und andere verdrängen. Die natürliche Selektion findet also auch an den Börsen statt. Ob dies künftig einen weiteren Flash Crash verhindern kann, bleibt jedoch abzuwarten. | 7Wirtschaft
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Klarer Final-Triumph über Klosterneuburg sichert den Titel. Südstadt – Die Handball-Frauen von Hypo Niederösterreich haben zum 40. Mal in Folge den Meistertitel gewonnen. Das Team von Trainer Martin Matuschkowitz behielt am Samstag im WHA-Finale gegen Herausforderer Union WBZ Korneuburg auch im Rückspiel die Oberhand, gewann daheim klar mit 41:16 (20:8). Das Hinspiel hatten die Südstädterinnen auswärts mit 29:23 für sich entschieden. In der Hinrunde des WHA-Grunddurchgangs hatten die Korneuburgerinnen ihr Heimspiel sensationell für sich entschieden und Hypo NÖ 1 die erste Meisterschafts-Niederlage seit 29. März 1993 oder 384 Meisterschaftsspielen zufügen können. Am Samstag ließ Hypo NÖ nichts anbrennen, lag in der 13. Minute mit 8:4 in Führung und baute in weiterer Folge den Vorsprung kontinuierlich aus. Korneuburg hatte diesmal nicht den Funken einer Chance. Schon am 24. April hatte sich Hypo NÖ – ebenfalls gegen Korneuburg – zum 29. Mal in Folge den Cup-Titel gesichert. Nach der Siegerehrung wurden Stefanie Kaiser und Martina Goricanec verabschiedet. Sie verlassen nach acht Jahren den Rekordmeister. (APA, 21.5.2016) WHA-Finale 2015/16 – Rückspiel am Samstag: Hypo NÖ 1 – Union WBZ Korneuburg 41:16 (20:8). Hinspiel Union WBZ Korneuburg – Hypo NÖ 1 23:29 (10:12). Hypo NÖ zum 40. Mal in Folge Damen-Meister | 5Sport
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Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): Das Ergebnis zählt immer, wir haben drei Punkte. Mit der Leistung bin ich aber nicht zufrieden. Wir haben die Kontrolle abgegeben in der zweiten Halbzeit, der Ausgleich war nicht unverdient. Ich bin froh, dass die Länderspielpausen zu Ende sind, dass wir noch besser trainieren können. Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): Wir haben sehr gut gespielt, aber trotzdem wieder verloren. Es war mehr drinnen, ein Remis wäre gerechter gewesen. In der ersten Hälfte hätten wir schon nach drei Minuten in Führung gehen müssen. Der Ballbesitz war relativ ausgeglichen, auch die Torchancen. Salzburg war aber im letzten Drittel cleverer, hat die Chancen besser genützt. Das war der Unterschied. Wir haben nach dem 1:1 etwas unklug agiert, Räume hergegeben, waren etwas zu offen, zu euphorisch, aber wir wollten unbedingt gewinnen. Das ist uns leider nicht gelungen. Wenn wir so auftreten wie heute, werden wir auch auswärts bald wieder gewinnen. Jonatan Soriano (Salzburg-Doppel-Torschütze): Wir haben verdient gewonnen. Sturm ist eine starke Mannschaft. Heute müssen wir sehr zufrieden sein. Es war sehr wichtig, heute zu gewinnen. Vielleicht ist 3:1 zu viel, aber wir haben die drei Punkte. Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): Rapid hat mit dem Weitschusstor einen tollen Start gehabt und die Chancen eiskalt genutzt. Rapid war in allen Belangen besser. Ich bin nicht zufrieden mit der ersten Hälfte, dem Ergebnis und der Leistung sowieso. Nach dem 0:5 war es schwierig, die Mannschaft irgendwie davon zu überzeugen, dass noch etwas möglich ist. Die zweite Hälfte war ein bisschen besser, da hat die Mannschaft Charakter gezeigt. Zoran Barisic (Rapid-Trainer): Es war ein tolles Spiel meiner Mannschaft, sie hat fast alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es war ein Riesenvorteil, dass wir schnell in Führung gegangen sind, das hat die Sache wesentlich leichter gemacht. Es war schön anzusehen, wie wir in der Offensive kombiniert haben. Nach der Länderspielpause waren die Spieler wieder frisch und agil. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch unter Druck gut spielen kann. Thorsten Fink (Austria-Wien-Trainer): Wir haben gewusst, dass es schwierig wird, die Admira hat hervorragend gespielt. Wir können besser spielen, gerade im Ballbesitz haben wir nicht immer das gemacht, was ich wollte. Auch wenn wir Möglichkeiten auf das 2:0 gehabt haben, wäre das nicht gerecht gewesen. Von daher müssen wir mit dem Punkt auch zufrieden sein. Ernst Baumeister (Admira-Wacker-Mödling-Trainer): Im Großen und Ganzen geht das Ergebnis in Ordnung. Wenn man in der 93. Minute den Ausgleich erzielt, ist das natürlich glücklich, aber vom Spielverlauf her ist es ein gerechtes Remis. Paul Gludovatz (Ried-Trainer): Wenn man in drei Heimspielen nur einen Punkt macht, dann kommt das in unserer Körpersprache in der ersten Halbzeit zum Tragen. Grödig war eine echte Herausforderung, mit ihren schnellen Spielern haben sie uns wehgetan. Der Start in die letzten fünf Spiele (des Jahres) ist geglückt, mehr nicht. Wenn wir nach dem 12. Dezember (letztes Spiel 2015 gegen den WAC) dieselbe Optik haben wie jetzt, dann haben wir das Ziel erreicht. Peter Schöttel (Grödig-Trainer): Ich war mit unserem Spiel in der ersten Halbzeit zufrieden. Wir haben eine ganz gute Leistung gezeigt, aber verabsäumt, in Führung zu gehen. In der zweiten Halbzeit ist uns das nicht mehr so gelungen, Ried hatte die eine oder andere Chance. Es ist wenig überraschend, dass ein Tor das Spiel entschieden hat. Aufgrund der zweiten Halbzeit und weil sie einmal ins Tor getroffen haben, ist der Sieg verdient. Ried ist auswärts immer ein schwerer Gegner, das war mit allen meinen Mannschaften so. Wir hätten die Gelegenheit gehabt, einen großen Abstand zwischen uns und den Gegnern im Abstiegskampf zu legen, diese Gelegenheit haben wir verpasst. Damir Canadi (Altach-Trainer): Wir haben schwer ins Spiel gefunden. Ich wollte die Mannschaft mit dem System von zuletzt weiterspielen lassen. Wir wussten, es wird ein enges, aber umso wichtigeres Spiel für uns. Wir hatten nach dem 1:1 mehr Spielanteile. Die Mannschaft hat nicht nur gegen einen aggressiven Gegner dagegengehalten, sondern spielerisch durchaus einige Lichtblicke gezeigt. Der Sieg ist verdient, wir sind sehr, sehr froh. Die Tabelle interessiert mich weiter nicht. Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): Wir haben eigentlich ganz gut begonnen, waren dann aber über die Seite nicht so effektiv, wie ich es mir gewünscht hätte. Beim 0:1 waren wir in Überzahl, das darf einfach nicht passieren. Dann sind wir zurückgekommen. Wobei der Out-Ball definitiv nicht für uns zu geben gewesen wäre. Nach dem 1:1 haben wir leider zu wenig nach vorne getan. Es ist traurig und ärgerlich. Vor allem, weil heute mehr drinnen gewesen wäre. Zum 20. Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg: Diese Serie ist eine Kopfsache. Im Fußball zählen Punkte, uns fehlt einfach dieses eine Tor mehr. Ich will diese Serie aber nicht schönreden. | 5Sport
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Regierung kündigt schärfere Maßnahmen an – Übergriffe auch in Österreich, Mikl-Leitner: Keine Welle wie in Deutschland. Düsseldorf/Köln – Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers muss nach den massenhaften Angriffen auf Frauen in der Silvesternacht sein Amt aufgeben. Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger versetzte den 60-Jährigen am Freitag in den einstweiligen Ruhestand. Meine Entscheidung ist notwendig, um das Vertrauen der Öffentlichkeit und die Handlungsfähigkeit der Kölner Polizei zurückzugewinnen, sagte der SPD-Politiker in Düsseldorf. Die Kölner Polizei müsse die Vorfälle vollständig aufarbeiten und die Konsequenzen ziehen. Albers stand unter anderem wegen seiner Kommunikationspolitik in der Kritik. Nach einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers hatte die Polizei zunächst bewusst die Tatsache verschwiegen, dass es sich bei etlichen in der Nacht kontrollierten Männern um Asylbewerber handelte. Das Bundesinnenministerium erklärte inzwischen, dass die Mehrheit der Verdächtigen Asylbewerber sind. Albers selbst wies den Vorwurf der Vertuschung zurück und erklärte, er habe immer wieder verdeutlicht, dass sich Personen bei Kontrollen am Hauptbahnhof mit vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ausgestellten Dokumenten ausgewiesen hätten. Solange die Polizei Menschen keine durch Fakten gestützten Tatvorwürfe machen kann, gilt hier in Deutschland die Unschuldsvermutung. Später äußerte er Verständnis für die Entscheidung seines Vorgesetzten, ihn in den Ruhestand zu versetzen. Es geht darum, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen, erklärte Albers. Mittlerweile ist die Zahl der Anzeigen rund um den Jahreswechsel allein in Köln auf über 170 gestiegen, berichtet der deutsche Spiegel, in rund 120 Fällen geht es einer Sprecherin zufolge um sexuelle Übergriffe. Gegen 31 namentlich identifizierte Verdächtige ermittle die für den Bahnhofsbereich zuständige Bundespolizei. Bei 18 davon handle es sich um Asylwerber, die meisten stammen aus Algerien, Marokko, Syrien und dem Iran. Auch ein Iraker, ein Serbe, ein Amerikaner und zwei Deutsche seien darunter. Die Landespolizei habe weitere 19 Verdächtige ermittelt. Bis Freitag wurden Medienberichten zwei Männer festgenommen, diese aber am Nachmittag wieder freigelassen, da sich der Tatverdacht nicht erhärtet habe. Aus einer Menge von rund tausend Personen heraus umzingelten zu Silvester zwischen Hauptbahnhof und Dom immer wieder kleinere Gruppen von Männern Frauen, bedrängten und belästigten sie. Auch in Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und anderen deutschen Städten soll es zu systematischen Übergriffen gekommen sein. Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat nach den Übergriffen schärfere Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. Wir müssen alles dafür tun, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen, sagte de Maizière der Rheinischen Post vom Freitag. Dazu gehörten vorbeugende Aufklärung, mehr Videoüberwachung auf Plätzen, wo sich viele Menschen versammeln, Präsenz auf der Straße und harte Strafen. Selbstverständlich gehöre dazu auch, ausländische Straftäter bei erheblichen Straftaten aus Deutschland auszuweisen, sagte de Maizière. Ob hier nach der zum 1. Jänner in Kraft getretenen Neuordnung des Ausweisungsrechts weiterer Gesetzgebungsbedarf bestehe, werde geprüft. Gegebenenfalls werde er dazu entsprechende Vorschläge machen, kündigte der Innenminister an. Die Täter müssen nach Aussage der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit aller Härte des Gesetzes und des Staates rechnen. Bevor man aber weitere Konsequenzen beschließen könne, müssten die Vorgänge zunächst vollständig aufgeklärt werden, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am Freitag in Berlin. Auch Deutschlands Vizekanzler Sigmar Gabriel forderte scharfes Vorgehen gegen die Straftäter. Der Bild-Zeitung sagte der SPD-Chef: Null Toleranz gegenüber Kriminalität und sexuellen Übergriffen! Unser Staat muss stark und handlungsfähig bleiben – das sind wir den Deutschen und der überwiegenden Mehrheit der anständigen Flüchtlinge schuldig. Laut Westdeutschem Rundfunk (WDR), dem zwei interne Polizeiberichte vorliegen, soll die Exekutive schon in der Nacht von der Schwere und dem Umfang der Taten rund um den Hauptbahnhof gewusst haben. 71 Personalien sollen am 31. Dezember beziehungsweise am 1. Jänner festgestellt, zehn Platzverweise ausgesprochen, elf Personen in Gewahrsam und vier Männer festgenommen worden sein. Laut dem Bericht soll es sich beim überwiegenden Teil der Kontrollierten um Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan gehandelt haben, die erst seit kurzem in Deutschland leben. Am Freitag berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass das Kölner Polizeipräsidium am Silvesterabend Verstärkung angeboten bekommen, aber nicht angenommen hat. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) in Duisburg sagte, die Leitstelle habe sogar aktiv in Köln nachgefragt, ob Verstärkung benötigt werde und drei auf verschiedene Standorte verteilte Züge mit jeweils 38 Beamten angeboten. Am Neujahrstag hatte die Kölner Polizei dann von ausgelassener Stimmung und einem weitgehend friedlichen Verlauf der Silvesterfeiern berichtet. Dieser Fehler wurde später mit internen Kommunikationsproblemen begründet. Die nach den Übergriffen eingerichtete und bisher 80-köpfige Ermittlungsgruppe Neujahr wurde mittlerweile auf 100 Beamte aufgestockt. Laut Kölner Stadt-Anzeiger haben Verantwortliche der städtischen Polizei die Herkunft der Tatverdächtigen vom Hauptbahnhof anfangs absichtlich verheimlicht. Der verantwortliche Dienstgruppenleiter der Polizei habe sie bewusst nicht genannt, weil ihm das politisch heikel erschienen sei. Auf Anfrage der Zeitung wollte die Polizei das weder bestätigen noch dementieren. De Maizière warnte vor einer Selbstzensur der Polizei bei Angriffen durch Migranten. Ein Generalverdacht ist genauso wenig der richtige Weg wie das Tabuisieren der Herkunft von Kriminalität. Es dürfe keine Schweigespirale geben, schon gar nicht dürfe sie von der Polizei ausgehen, so der Innenminister. In Salzburg berichtete die Polizei am Donnerstag von vier ähnlich gelagerten Vorfällen in der Landeshauptstadt. Auch in Wien ging am Donnerstag nachträglich eine Anzeige von drei miteinander befreundeten Frauen ein, die laut ihren Aussagen vor einer Woche in der Leopoldstadt unsittlich berührt und bestohlen worden waren. Im Gegensatz zu den in Deutschland bekannt gewordenen Übergriffen könne in Österreich von keiner Welle die Rede sein, sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Freitag im Ö1-Morgenjournal. Jeder Übergriff müsse aber angezeigt werden, egal welcher Art er sei. Auch in der finnischen Hauptstadt Helsinki bestätigte die Polizei am Freitag sexuelle Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht. Es habe drei Anzeigen und drei Festnahmen gegeben. In Köln gab sich der Chef der nordrhein-westfälischen Polizeigewerkschaft gut einen Monat vor dem rheinischen Karneval überzeugt von der Sicherheit der Massenveranstaltung. Er erwarte nicht, dass sich ähnliche Gewaltexzesse wie zu Silvester nochmals ereignen, sagte der Landesvorsitzende Arnold Plickert der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Freitag. Die Frauen können sich ohne Sorgen in Köln bewegen. | 4Panorama
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Innerhalb der EU liegt Österreich laut einem WEF-Ranking auf Rang zwei, weltweit an der Spitze ist der Wüstenstaat Katar. Das World Economic Forum listet in einer neuen Studie Österreich als zwölftreichstes Land der Erde. Reichstes Land ist demnach Katar, Luxemburg folgt vor Singapur, Norwegen und Brunei auf Rang zwei. Ärmste Länder der Welt sind die Demokratische Republik Kongo, Simbabwe und Burundi. Das Ranking ergibt sich aus dem Vergleich des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf über die Jahre 2009 bis 2013, gewichtet mit dem Preisniveau in dem jeweiligen Land. Österreichs zwölfter Platz bedeutet, dass der durchschnittliche Österreicher die zwölfthöchste Kaufkraft unter den Durchschnittsbürgern der Erde besitzt. Das BIP pro Kopf betrug im Jahr 2013 in Österreich 43.344,79 US-Dollar, umgerechnet 39.192 Euro. Indikator mit Schwächen Dass die Kaufkraft des durchschnittlichen Staatsbürgers ein guter Indikator für den Wohlstandsvergleich ist, darf bezweifelt werden. Weist ein kleines Land mit großem BIP eine extrem ungleiche Verteilung auf, erscheint der Durchschnittsbürger in der Statistik als viel reicher, als es der Großteil der Bevölkerung in Wirklichkeit ist. In Katar ist das der Fall. Auch das gute Ranking Luxemburgs muss mit Vorsicht genossen werden. Luxemburg beschäftigt viele Menschen, die gleich hinter der Grenze in Deutschland oder Frankreich leben. Dadurch ergibt sich für Luxemburg ein BIP pro Kopf von 79.593,91 US-Dollar – fast doppelt so viel wie im zweitreichsten EU-Land, Österreich. | 7Wirtschaft
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Der Standort in St. Pölten bleibt erhalten – Die Svoboda-Gruppe will sich auf den Metallbetrieb konzentrieren. St. Pölten/Traun/Eferding – Die Svoboda-Gruppe verkauft ihre Büromöbelsparte an die faw Unternehmensberatung KG und will sich laut einer Aussendung vom Donnerstag künftig ganz auf die Entwicklung ihres Metallbetriebs (Svoent) zu einem niederösterreichischen High-Tech-Unternehmen konzentrieren. Die Marke Svoboda Büromöbel und der Standort in St. Pölten bleiben erhalten, auch die Mitarbeiter werden übernommen. Anfang März waren die Verhandlungen mit mehreren Interessenten finalisiert worden. faw aus Traun/OÖ sei branchenerfahren, wurde auf die Übernahme und erfolgreiche Neuaufstellung des Büromöbelherstellers Hali in Eferding/OÖ verwiesen. Die Marke Svoboda soll nun noch attraktiver und differenzierter werden, erklärte faw-Miteigentümer Christoph Königslehner. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Svoboda Büromöbel wurde 1911 von Rudolf Svoboda als Handwerksbetrieb gegründet und hat sich bis heute zu einem der vier größten österreichischen Büromöbelhersteller entwickelt. Mit 160 Mitarbeitern erwirtschaftete das Familienunternehmen 2014/2015 einen Gruppenumsatz (Möbelwerk, Logistik) von 27,3 Mio. Euro. Jährlich werden laut der Aussendung rund 17.000 Arbeitsplätze im In- und Ausland mit Möbeln Made in Austria ausgestattet. Die Svoent – Svoboda Entwicklungs GmbH & Co KG – entwickelt seit 1976 komplexe Metallbaugruppen. Mit rund 50 Mitarbeitern wurde 2014/2015 ein Umsatz von 5,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Svoent bietet als Industriezulieferbetrieb, Konstruktion, Werkzeugbau und Fertigung aus einer Hand. Unternehmensstandort ist St. Pölten. | 7Wirtschaft
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"NÖN" nannten als Grund medial negatives Bild nach Vorfall in Wiener Neustadt. Wiener Neustadt/Baden – Nach den Schlagzeilen um Paulus Manker nach einer Sachbeschädigung am Aufführungsort seiner Theaterproduktion Alma in Wiener Neustadt sehe das Land Niederösterreich von einer vorgesehenen Ehrung ab (DER STANDARD berichtete), demnach wird heuer beim NÖ Tourismuspreis die Kategorie Medien – der Schauspieler und Regisseur war dafür nominiert – entfallen. Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, bestätigte dies am Mittwoch auf APA-Anfrage. Der Wochenzeitung Niederösterreichische Nachrichten zufolge hatte sich die Jury in einer Sitzung Anfang Juli für Manker entschieden, weil er mit seinem Welt-Theaterstück, das an vier niederösterreichischen Orten aufgeführt wurde, wertvolle Impulse für den Tourismus im Bundesland gesetzt habe. Der aktuelle, von Herrn Manker ausgelöste Vorfall und das damit entstandene, medial negative Bild widersprechen der Zielsetzung und den Kriterien des Tourismuspreises und gaben der Jury Anlass zur Entscheidung, von der Verleihung des Preises an Herrn Manker Abstand zu nehmen, wurde Madl zitiert. Die diesjährige Preisvergabe findet am Donnerstagabend im Casino Baden statt. Manker soll vor kurzem eine Lok durch die frühere Rüstungshalle der Raxwerke gelenkt und beträchtlichen Schaden angerichtet haben. Sein Anwalt sprach von einer nicht vorsätzlichen Fehlleistung. Die Staatsanwaltschaft nahm jedenfalls Ermittlungen u.a. hinsichtlich Sachbeschädigung auf. | 3Kultur
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Angeblich würden unter diesen Begriffen vermehrt pornografische Bilder verbreitet werden. Instagram filtert seit einigen Monaten eine ganze Reihe von Hashtags, die von der LBGTQ-Community genutzt werden. Bei der Suche nach den Begriffen bi, gay (schwul) und lesbian (lesbisch) werden nicht automatisiert alle Fotos angezeigt, sondern nur eine vorselektierte Auswahl. Das liegt laut Instagram daran, dass Fotos mit diesen Hashtags oft im pornografischen Bereich anzusiedeln sind. Dafür hagelte es nun heftige Kritik von der Community. Ein Sprecher der NGO Stonewall meinte gegenüber der Huffington Post, dass junge Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Personen sich in sozialen Medien treffen und Gemeinschaften aufbauen könnten. Wenn identifizierende Hashtags nicht erlaubt werden, könnte das verhindert werden. Man beginnt, eine Hierarchie an Hashtags aufzubauen, in der Minderheiten eine Rolle spielen, sagt Elly Barnes von der NGO Educate & Celebrate. Instagram verweist darauf, dass auch ein ganzer Reigen anderer Wörter gefiltert werde und es sich keinesfalls um Diskriminierung handle. | 6Web
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Krawalle vor Athener Parlament, drinnen wurden neue Sparauflagen abgesegnet. Die alten blauen Polizeibusse mit den vergitterten Fenstern stehen wieder quer über der Straße, als ob es 2012 oder 2013 ist. Die Regierung bunkert sich ein, vor dem Parlament marschieren die Gewerkschaften auf, eine Stimme aus dem Megafon redet vom Kampf auf der Straße, Steine und Tränengasgranaten fliegen. Alles, als ob in der Villa Maximos, am Sitz des griechischen Premierministers, kein Regierungschef der radikalen Linken säße, sondern noch der konservative Vorgänger. Doch Alexis Tsipras macht an diesem Abend den linken Sündenfall perfekt. Das Parlament stimmt im Schnellverfahren über neue Steuererhöhungen und Pensionskürzungen ab, wie die Kreditgeber es von Tsipras verlangten. Und Syriza, der regierende Parteienbund aus Marxisten, Trotzkisten und Reformkommunisten, steht vor dem Kollaps. Mehrheit Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou, eine der härtesten Kritikerinnen innerhalb von Syriza, spricht kurz vor der Abstimmung gar von einem Putsch gegen die Demokratie und einem Völkermord. Am Vormittag hatte bereits Nadia Valavani ihren Rücktritt eingereicht. Die stellvertretende Finanzministerin gilt als besonders überzeugte, moralisch unangreifbare Linke. Valavani war noch keine 20, als sie Anfang der 1970er-Jahre als kommunistische Aktivistin von der Junta in Einzelhaft gesteckt wurde. Sie könne das Abkommen mit den Gläubigern in der EU und beim Internationalen Währungsfonds nicht mittragen, so schrieb sie Tsipras. Widerstand schwillt an Der Widerstand in der Partei schwillt immer weiter an. Mehr als die Hälfte des 200 Köpfe zählenden Zentralkomitees stellt sich am Mittwochnachmittag gegen den Handel, der Tsipras in Brüssel abgezwungen wurde. Andere wie der Minister für Energie und öffentliche Investitionen, Panayiotis Lafazanis, der Wortführer der Linken Plattform, machten bis zuletzt keine Anstalten, ihren Sessel zu räumen. Er solle das Notgesetz gefälligst zurücknehmen, blaffte Lafazanis den jungen Regierungschef an. Auch Yanis Varoufakis, bis vor zehn Tagen noch Finanzminister, besiegelte seinen Bruch mit Tsipras. Das Kreditabkommen sei ein neuer Vertrag von Versailles, sagte er im Parlament. Schlechter Handel Es sei ein schlechter Handel, so räumte Tsipras bereits am Abend davor in einem Interview im Staatsfernsehen ein. Im Parlament wiederholte er diese Botschaft. Er stehe zwar nicht hinter den meisten Maßnahmen, man müsse sie nun aber umsetzen, und fügt hinzu: Ich bin stolz auf den Kampf, den wir in den vergangenen fünf Monaten geführt haben. In der Fraktion hatte Tsipras zuvor laut Beobachtern sogar mit Rücktritt gedroht. Im Parlament war davon keine Rede mehr. Seine Regierung habe nicht die Unterstützung der Wähler verloren, verkündete er. Die Abstimmung im Parlament fällt um kurz nach 1 Uhr (MESZ) in der Nacht jedenfalls eindeutig aus. 229 Abgeordnete stimmen mit Ja, 64 mit Nein, sechs enthalten sich. Den klaren Sieg hat Tsipras aber vor allem den großen Oppositionsparteien zu verdanken, die das Paket unterstützen. Nur mit den Stimmen von Syriza und seinem Koalitionspartner Anel (Unabhängige Griechen) wäre der Premier durchgefallen. Gleich 38 Syriza-Abgeordnete verweigerten ihm die Gefolgschaft. Regierungsumbildung Die spannende Frage ist nun, wie Tsipras weitermacht. Bereits im Vorfeld der Abstimmung war gemunkelt worden, er könnte am Donnerstag seine Regierung umbilden oder möglicherweise ein Mehrparteienkabinett der nationalen Rettung führen, wie es der Technokrat Lukas Papademos am Ende des Krisenjahres 2011 für einige Monate tat. Auf 86 Milliarden Euro soll sich der dritte Rettungskredit belaufen, den Athen nun aushandeln will, sobald die Vorleistungen erbracht sind: sofortige Erhöhung der Mehrwertsteuern, Pensionsreform, völlige Unabhängigkeit für die nationale Statistikbehörde und Gründung eines unabhängigen Steuerrats, der über die Einhaltung der Haushaltsziele wacht. Tsipras hat das große Nein des Volkes beim Referendum genommen und daraus ein großes Ja gemacht, so sagt eine Studentin über den Kurswechsel des Regierungschefs. Sie verkauft während des Generalstreiks am Mittwoch ein linkes Blatt, die Arbeitersolidarität. | 7Wirtschaft
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Lizenztransfer für Pferdewetten an Lotterie- und Sportwetten-Monopolisten. Athen – Griechenland hat die erste Privatisierung unter der neuen linksgerichteten Regierung abgeschlossen. Das Parlament genehmigte am Mittwoch den Transfer der Lizenz für Pferdewetten an den Lotterie- und Sportwetten-Monopolisten OPAP. Die Abgeordneten mussten dazu die Abwicklung des staatlichen Unternehmens Odie absegnen, das zuvor die Lizenz hielt. Insgesamt dauerte das Verfahren damit sechs Monate. Die Privatisierungen gehören zu den Auflagen, die Griechenland im Gegenzug für internationale Hilfen erfüllen muss. Ursprünglich wurde ein Volumen von insgesamt 50 Milliarden Euro angepeilt. Erzielt wurden seit 2011 jedoch 3,5 Milliarden Euro. Die neue Regierung ist seit Jänner im Amt und wurde am 20. September wiedergewählt. | 7Wirtschaft
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Christine Lagarde lehnt Sonderbehandlung für Griechenland ab. Washington – Nach der Zuspitzung der griechischen Finanzkrise hat die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, der linksgerichteten Regierung in Athen indirekt Unvernunft vorgeworfen. Angesichts des Maßes an Unsicherheit, Verwirrung und ständiger Bewegung wäre aus meiner Sicht weiterhin ein bisschen mehr Erwachsensein erforderlich, sagte Lagarde am Mittwoch dem US-Fernsehsender CNN. Dass Griechenland gegenüber dem IWF in Zahlungsverzug geraten sei, sei eindeutig keine gute Entwicklung. Schließlich hindere das den Fonds derzeit daran, Griechenland weitere Hilfen zukommen zu lassen. Voraussetzung für weitere Hilfen seien weitere tiefgreifende Reformen, die der IWF und die EU gefordert hatten. Das sind strukturelle Reformen, steuerliche Anpassungen, um sicherzustellen, dass das Land auf einem nachhaltigen Weg ist, so die IWF-Chefin. Die Mitgliedsstaaten des IWF wollen laut Lagarde, dass die Krise und die derzeitige Unsicherheit beendet werden. Sie seien aber auch sehr darauf bedacht, dass diese Angelegenheit auf eine faire Weise geregelt wird, und sie sehen keinen Grund, warum es einen Sonderfall oder eine Sonderbehandlung geben sollte. Ob man nach Irland oder Portugal in der Eurozone schaut oder in andere Länder auf anderen Kontinenten, diese Situationen kommen vor, Länder müssen harte Maßnahmen ergreifen, so Lagarde. Zugleich zeigte sie Mitgefühl mit den Nöten der griechischen Bürger. Die von den Gläubigern geforderte stärkere Eintreibung von Steuern müsse vor allem bei den Reichsten ansetzen. Auf der anderen Seite muss natürlich ein soziales Sicherheitsnetz schrittweise aufgespannt werden, so Lagarde. Trotz des Zahlungsrückstands der griechischen Regierung engagiere sich der IWF weiter für das Land – das ist die Mission des Fonds. Griechenland war in der Nacht auf Mittwoch als erstes Industrieland beim IWF in Zahlungsverzug geraten. Es ließ die Frist für eine fällige Rückzahlungsrate von 1,5 Milliarden Euro verstreichen, hatte vorher aber einen Antrag auf nochmalige Verschiebung der Zahlungsfrist gestellt. Wie es aus Kreisen des Fonds hieß, wird darüber in den kommenden Wochen entschieden. Auch das Hilfsprogramm der EU ließ Griechenland am Mittwoch auslaufen. Weil es nicht auf die Forderungen der Gemeinschaft einging, verfielen somit Milliardenhilfen. | 7Wirtschaft
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Technik bringt bessere Sprachqualität und verkürzte Rufaufbauzeit. Als erster heimsicher Mobilfunker öffnet A1 sein 4G/LTE-Netz für Sprachtelefonie. Kunden können nun auch Voice over LTE (VoLTE) nutzen. Die Sprachübertragung bei VoLTE erfolgt mit HD Voice, einem Standard, der eine deutlich hörbare Verbesserung der Sprachqualität bietet. Außerdem wird die Rufaufbauzeit mit VoLTE drastisch verkürzt. Voraussetzung ist der Tarif A1 Go! Premium und ein Smartphone, dass die VoLTE unterstützt. Neben der direkten Sprachverbindung unterstützt VoLTE auch Voicemail, SMS und Notrufe mit einer automatischen Lokalisierung des Geräts, von dem der Notruf abgesetzt wurde. VoLTe kann u.a. mit den aktuellen Samsung Galaxy S6- Sony Z5- Smartphones genutzt werden. | 6Web
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Niedermühlbichler: Vorschlag des Innenministeriums "inakzeptabel". Wien – Die Wiener SPÖ bleibt bei der von Landesparteichef Michael Häupl ausgegebenen Linie und kritisiert die geplante Verschärfung der Asylgesetze und die Berufung auf einen Notstand in dieser Frage. Der durchgesickerte Entwurf sei für die Wiener SP inakzeptabel, sagte Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler. Ein Zerwürfnis mit der Bundespartei in der Flüchtlingspolitik bestritt er. Aus Sicht Niedermühlbichlers handelt es sich bei der Verschärfung, die am Donnerstag mittels Abänderungsantrag im Innenausschuss des Nationalrats eingebracht werden soll, um einen Entwurf des Innenministeriums, der nicht einmal mit der ÖVP akkordiert wurde. Zum geplanten Notfallparagrafen meinte er, dies sei seltsam, wenn weit und breit keine Not ist. In Kraft treten könne dies jedenfalls nur dann, wenn die EU weitere Grenzkontrollen innerhalb des Schengenraums beschließe. Grundsätzlich ist für Niedermühlbichler klar, dass es eine Rechtsgrundlage brauche, falls ein ähnlicher Zustrom an Schutzsuchenden wie im Vorjahr auf Österreich zukomme. Wien habe damals gemeinsam mit der Zivilgesellschaft in humanitärer Hinsicht hervorragende Arbeit geleistet, während das Innenministerium am dilettantischsten agiert habe. Polizeikommandanten hätten an der Grenze ohne rechtliche Grundlage Entscheidungen treffen müssen. Der durchgesickerte Entwurf, der – so der SP-Landesparteisekretär – die Bundesregierung dazu befugen soll, zentrale Bestimmungen des Asylrechts außer Kraft zu setzen, ist für ihn jedenfalls nicht akzeptabel. Was aus der Gesetzesinitiative nun wird, ist für Niedermühlbichler offen. Es sei jedenfalls verwunderlich, dass nur wenige Tage vor dem Beschluss Innenministerin Johanna Mikl-Leitner abgelöst werde. Einen Zusammenhang wollte er zumindest nicht ausschließen. Keine faktische Grundlage hat für Niedermühlbichler ein Presse-Bericht vom Samstag, wonach es im Vorfeld des SP-Landesparteitags kommendes Wochenende zu einem Zerwürfnis mit der Bundespartei gekommen sei. Laut der Zeitung soll Bundesparteichef Werner Faymann über seine Vertraute Doris Bures versucht haben, auf den Leitantrag zur Flüchtlingspolitik (im Sinne des Schwenks der Bundespartei in Richtung Eindämmung) Einfluss zu nehmen, was auf ganzer Linie gescheitert sei. Niedermühlbichler wies dies zurück, ebenso wie Bures schon am Samstag. Tatsächlich gebe es einen einstimmigen Vorstandsbeschluss für den Antrag, und ob jemand nicht aufgezeigt hat – wie von der Presse über Bures kolportiert – sei irrelevant. Klar sei, so Niedermühlbichler, dass es einen ausführlichen Vorbereitungsprozess für den Leitantrag gegeben habe. Änderungswünsche habe es von vielen Bezirksorganisationen gegeben, nicht nur aus Faymanns Bezirk Liesing oder aus Hietzing, wo Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid verankert ist. Niedermühlbichler wertete den Bericht als Versuch, die SPÖ auseinanderzudividieren. Ähnlich sag das Bures in ihrer Aussendung von Samstagabend. Versuche, einen Dissens in der Sozialdemokratie herbeizureden, gingen ins Leere. Gleichzeitig verwies sie aber auf den Asylgipfel von Bund und Ländern, dessen Ergebnisse im Jänner von allen sozialdemokratischen Landeshauptleuten mitgetragen worden seien. Die eingeschlagene Linie in der Flüchtlingspolitik finde in der SPÖ also breite Unterstützung, so ihre Spitze Richtung Wien. Nach der Aufregung um den durchgesickerten Arbeitsentwurf hat sich Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Sonntag um Beruhigung bemüht. Der Entwurf befinde sich derzeit in enger Abstimmung. Man sei diesbezüglich mit Koalitionspartner ÖVP auf gutem Wege und werde den Entwurf vorlegen, sobald er fertig sei, so Doskozil in einer Aussendung. Das gemeinsame Vorhaben geht auf einem breit getragenen Bund-Länder-Gipfel zurück und wurde bereits Ende März der Öffentlichkeit präsentiert und ist daher in seinen Grundzügen seit langem bekannt, so der Verteidigungsminister. Seit der gemeinsamen Präsentation gebe es Gespräche über die Detailausgestaltung des gesetzlichen Rahmens, so der Minister. | 4Panorama
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Italiens Regierungschef: Eine Schließung wäre "falsch" und "ein Stich ins Herz der EU ". Österreich befindet sich auf dem falschen Weg. Zumindest, wenn es nach dem italienischen Premier Matteo Renzo geht. Ich bin mir bewusst, dass sich Österreich in einer schwierigen Situation befindet: Im vergangenen Jahr wurden dort mehr Asylanträge gestellt als bei uns, und Italien hat sieben Mal mehr Einwohner, erklärte Renzi am Montag in einem Gespräch mit der Auslandspresse in Rom. Doch auf diese Situation mit Obergrenzen oder gar einer Schließung der Grenzen zu reagieren, sei nicht die Lösung. Innerhalb der Europäischen Union müsse eine Strategie im Umgang mit der Flüchtlingskrise gefunden werden, die das Schengen-Abkommen nicht infrage stelle. Besonders irritiert zeigte sich Renzi über die österreichischen Planungen zu Grenzsicherungsmaßnahmen am Brenner. Er könne dazu nur wiederholen, was er Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) schon vorletzte Woche in Rom gesagt habe: Eine Schließung des Brenners wäre absolut falsch – sowohl in der Substanz als auch symbolisch, betonte der italienische Premier. Der Brenner habe in diversen europäischen Kriegen eine Rolle gespielt, inzwischen sei er ein Symbol der europäischen Integration. Es kann doch nicht sein, dass wir, während wir unten einen Riesentunnel graben, um Nord- und Südtirol miteinander zu verbinden, oben wieder Grenzzäune errichten. Das wäre ein Stich ins Herz der EU. Renzi hat im Wesentlichen zwei Lösungsvorschläge zum Umgang mit der Flüchtlingskrise. Erstens: In der EU müssen sich alle 28 Staaten solidarisch zeigen und nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten Flüchtlinge aufnehmen. Den (vorwiegend osteuropäischen) Ländern, welche diese Solidarität verweigern, sollen Gelder aus den EU-Töpfen gestrichen werden. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Wer Geld will, muss sich auch zu den europäischen Idealen bekennen. Österreich, Italien und andere wenige EU-Länder können nicht allein die ganze Last tragen. Zweitens: In den Herkunftsländern seien Bedingungen zu schaffen, dass die Menschen gar nicht erst in Boote stiegen. Die EU müsse diesen Ländern beistehen und Investitionen in Landwirtschaft und in Bildung ermöglichen. Renzi ging auch auf den Vorwurf ein, wonach Italien die ankommenden Flüchtlinge kaum registriere und damit das Dublin-Abkommen umgehe. Der Premier gestand ein, dass die Registrierung lückenhaft erfolgt sei. Inzwischen sei man aber bei hundert Prozent angelangt. Wenn dem tatsächlich so wäre, würde sich die Brenner-Schließung von selbst erledigen: Jeder Flüchtling, der über Italien nach Österreich einreist, könnte umgehend wieder zurückgesendet werden. | 4Panorama
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Wegen hoher Schulden und fallender Aktienkurse sind kaum Kapitalerhöhungen möglich. Houston – Wegen des massiven Ölpreisverfalls steht einer Studie zufolge etwa ein Drittel der Firmen in der Branche noch in diesem Jahr vor dem Aus. Von den weltweit etwa 500 untersuchten Unternehmen seien ungefähr 175 von einer Insolvenz bedroht, heißt es in einer am Dienstag vorgestellten Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte. Sie seien mit insgesamt mehr als 150 Mrd. Dollar (134 Mrd. Euro) verschuldet und könnten sich wegen fallender Aktienkurse über Kapitalerhöhungen kaum noch frisches Geld beschaffen. Diese Firmen haben zu lange gewartet, und jetzt sind sie in Gefahr zu sterben, sagte Deloitte-Experte William Snyder. Es dreht sich alles um Liquidität. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent kostet derzeit 35 Dollar, US-Öl notiert bei knapp 31 Dollar. Öl ist damit so billig wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Zwar könnten dank Einsparungen und technischer Fortschritte inzwischen 95 Prozent der Ölfirmen den Rohstoff für weniger als 15 Dollar fördern, erklärten die Experten. Für manche dürfte das aber nicht reichen. 2016 ist das Jahr der schwierigen Entscheidungen, sagte der bei Deloitte für die Ölbranche zuständige Manager John England. Besonders eng werde es für die Ölförderer selbst, bei Dienstleistern sehe es besser aus. Der Ölpreisverfall brachte den großen Firmen zuletzt die schwächsten Quartalsergebnisse seit einem Jahrzehnt, BP fuhr sogar einen Rekordverlust ein. Viele Firmen haben deswegen den Abbau von Stellen angekündigt und ziehen sich aus einigen Projekten zurück. | 7Wirtschaft
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Zu viel Wind in Finnland. Kuusamo – Der für Freitag geplante Weltcup-Einzelbewerb der Skispringer in Kuusamo ist wegen zu starken Windes abgesagt worden. Dies entschied die Jury, nachdem zuvor die Qualifikation gestrichen und das vor dem Wettkampf notwendige Training mehrfach verschoben werden musste. Der zweite Bewerb ist für Samstag (17.00 Uhr) geplant. | 5Sport
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36-Jähriger gewinnt Bergankunft auf 15. Etappe solo. Madrid – Joaquim Rodriguez hat seine Position im Kampf um seinen ersten großen Rundfahrtsieg am Sonntag stark verbessert. Der 36-jährige Spanier feierte auf der 15. Etappe der Vuelta mit der Bergankunft in Sotres/Cabrales (175 km) einen Solosieg und rückte Spitzenreiter Fabio Aru (Italien) bis auf eine Sekunde nahe. Am Montag folgt die dritte Bergankunft in Serie. Die 70. Spanien-Rundfahrt befindet sich in ihrer entscheidenden Phase. Nach den drei Bergankünften und dem einzigen Einzelzeitfahren am Mittwoch sollten die Positionen an der Spitze bezogen sein. Katjuscha-Profi Rodriguez rechnet sich nach mehreren Podestplätzen bei Tour de France, Giro dItalia und der Vuelta Chancen auf den ersten großen Rundfahrts-Erfolg aus. Bei seinem insgesamt neunten Etappensieg bei der Vuelta setzte er sich nach einer 12 km langen Schlusssteigung 12 Sekunden vor dem Polen Rafal Majka und 14 vor seinem Landsmann und Teamkollegen Daniel Moreno durch. Aru büßte als Fünfter 15 Sekunden ein und Rodriguez sicherte sich zudem eine Zeitgutschrift von zehn Sekunden für den Sieg. Am Samstag war beim Tagessieg seines Landsmannes Alessandro De Marchi (BMC) bei der Berganankuft auf dem Alto Campoo Fuente del Chivo eine Attacke Arus verpufft. Der Niederländer Tom Dumoulin verlor als Zwölfter 51 Sekunden und musste den dritten Gesamtrang um eine Sekunde an Majka (+1:24 Min.) abgeben. Es geht, wie gesagt, Schlag auf Schlag: Am Montag steht die nächste schwere Kletterpartie an, die nach 185 km mit der Bergankunft auf der Ermita de Alba endet.(APA/red – 6.9 2015) Ergebnisse 15. Etappe, Comillas – Sotres/Cabrales (Bergankunft, 175 km): 1. Joaquim Rodriguez (ESP) Katjuscha 4:33:31 Stunden – 2. Rafal Majka (POL) Tinkoff 0:12 MIn. zurück – 3. Daniel Moreno (ESP) Katjuscha 0:14 – 4. Nairo Quintana (COL) Movistar 0:15 – 5. Fabio Aru (ITA) Astana, gleiche Zeit – 6. Mikel Landa (ESP) Astana 0:18 – 7. Esteban Chavez (COL) Orica 0:20 – 8. Mikel Nieve (ESP) Sky 0:24 – 9. Alejandro Valverde (ESP) Movistar 0:29 – 10. Domenico Pozzovivo (ITA) AG2R 0:41. Weiter: 12. Tom Dumoulin (NED) Giant 0:51. Weiter: 99. Riccardo Zoidl (AUT) Trek 17:33 Gesamtwertung: 1. Aru 61:53:56 Std. – 2. Rodriguez +0:01 Min. – 3. Majka 1:24 – 4. Dumoulin 1:25 – 5. Chaves 1:34 – 6. Moreno 2:08 – 7. Nieve 2:19 – 8. Valverde 2:25 – 9. Quintana 3:00 – 10. Louis Meintjes (RSA) MTN 5:07. Weiter: 42. Zoidl 1:10:42 Std. | 5Sport
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Die Krise in Griechenland stellt die europäische Integration infrage, sagt Forscher Markus Kaim. STANDARD: In der öffentlichen Diskussion um die Zukunft Griechenlands überwiegen derzeit wirtschaftliche Aspekte. Welche Rolle spielen jedoch geopolitische Überlegungen bei den Verhandlungen? Kaim: Ich halte den Ausdruck Geopolitik, der Einzug in die öffentliche Debatte gefunden hat, in diesem Fall für unzutreffend. Vielmehr geht es um verschiedene Konfliktebenen. Im Moment haben wir einen finanzpolitischen Konflikt, der sich ausweiten könnte. STANDARD: In welche Richtung könnte sich der Konflikt konkret ausweiten? Kaim: Der wirtschaftspolitische Konflikt könnte sich zu einem integrationspolitischen Konflikt in der Europäischen Union ausweiten, wenn er das nicht bereits ist. Und dieser könnte zu einem außen- und sicherheitspolitischen Konflikt führen. STANDARD: Können Sie das genauer erklären? Kaim: Die Grundannahme des Integrationsprozesses der letzten sechzig Jahre ist, dass er sich weiterhin bruchlos vollziehen wird in Richtung einer immer enger verknüpften Europäischen Union. Die Griechenland-Krise hat die nach wie vor existierenden Bruchlinien – Stichworte Austeritätspolitik und Souveränitätsrechte – wieder zutage gefördert. STANDARD: Was bedeutet diese Debatte in Bezug auf die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Union? Kaim: Es zeigt vor allem, dass die EU kein selbstverständliches Erfolgsmodell mehr ist. Der Integrationsprozess schien noch vor zehn Jahren eine immerwährende Erfolgsgeschichte zu sein, und Europa war im Frieden mit sich selbst. Vor diesem Hintergrund konnte sich die EU nach außen wenden. Heute bieten etwa Russland und China ganz offensiv konkurrierende politische Ordnungsmodelle an. STANDARD: Welches Interesse haben die USA am Ausgang der Verhandlungen mit Griechenland? Kaim: Ich glaube, dass es Washington egal ist, welcher Modus Operandi mit Griechenland gefunden wird: mit oder ohne Referendum, mit oder ohne Schuldenschnitt. Wichtig ist ihnen der Erfolg des Integrationsprozesses der Europäischen Union an sich, weil Washington heute großes Interesse an einem starken und einigen Europa hat, etwa in der Ukraine-Krise. STANDARD: Würde im Falle eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone oder gar aus der EU auch die Nato nervös, die etwa eine große Militärbasis auf Kreta betreibt? Kaim: Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zwischen der griechischen Finanzkrise und der Verteidigungspolitik Athens. Zwar mögen vielleicht die finanziellen und politischen Handlungsspielräume geringer werden, aber selbst wenn Griechenland aus der Eurozone ausscheidet, wird dies nicht zwingend zur Folge haben, dass sich Athen sicherheitspolitisch neu orientiert. STANDARD: Sie haben kurz die Ukraine angesprochen. Wie gestaltet sich das Spannungsverhältnis zwischen der EU, Russland und Griechenland? Kaim: Die Ursorge der Europäer, dass die Griechen ihre Vetomacht im Rahmen der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik geltend machen würden – Stichwort Sanktionen gegen Russland –, hat sich nicht manifestiert. Die Griechen haben der Verlängerung der Sanktionen zugestimmt. Das Erpressungspotenzial hat sich nicht entwickelt, und die Griechen sind in dieser Hinsicht solidarischer, als wir gemeinhin glauben. STANDARD: Alexis Tsipras hat Russlands Präsident Wladimir Putin besucht. Kaim: Es gibt zwar Akteure innerhalb Griechenlands, die mit der Idee einer Sonderbeziehung zu Russland spielen. Das wird bei politischen Debatten innerhalb der EU natürlich instrumentalisiert. Ich sehe jedoch keinen Mehrwert einer griechischen Politik, die sich von Europa entfernt und eine Annäherung an Russland sucht. Denn eine Grundgleichung bleibt bei allem Zwist weiterhin bestehen: Die EU potenziert den Einfluss Griechenlands in der Welt. STANDARD: Neben Italien und Spanien gilt Griechenland für viele Flüchtlinge als Tor nach Europa. Stärkt das die Verhandlungsposition Griechenlands? Kaim: Mein Eindruck ist, dass die Griechen mit dem Flüchtlingsthema spielen und versuchen, Druck aufzubauen. Generell glaube ich, dass das Drohpotenzial aber auch an Grenzen stößt. STANDARD: Vor welchen Herausforderungen steht ein möglicherweise instabiles Griechenland im Hinblick auf seine Nachbarn? Kaim: Ich sehe nur Verlierer auf der europäischen Seite. Die EU wird ein Verlierer sein wegen ihrer geschwächten außenpolitischen Handlungsfähigkeit. Griechenland definitiv auch. Ein Verlassen der EU halte ich aber ohnedies für total unwahrscheinlich. Eine abgestufte Mitgliedschaft Griechenlands wäre eine Option, wie bei Polen oder Dänemark. Bei diesen denken wir nicht darüber nach, ob es destabilisierend wirken würde. Eine Renationalisierung der griechischen Außen- und Sicherheitspolitik könnte aber durchaus ungeahnte Konsequenzen haben, wenn man sich vorstellt, dass sich beispielsweise der Konflikt mit der Türkei neu entfacht. | 2International
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Alexander Van der Bellen hat die Metropolen, Norbert Hofer den Rest. Neu wird Alexander Van der Bellen dieses Problem wohl nicht vorkommen, musste er sich doch schon als langjähriger Chef der Grünen immer wieder damit herumärgern: Seine Partei punktet im urbanen Raum, schwächelt aber auf dem Land. Was schon bisher für die Grünen galt, trifft jetzt auch im Präsidentschaftswahlkampf zu. Will Van der Bellen die Stichwahl am Sonntag gewinnen, wird er in diesem Wählersegment gehörig zulegen müssen. Aber warum klappt es nicht im ländlichen Raum? Die Grünen sind auf dem Land einfach weniger präsent. Schauen Sie sich die FPÖ an: Da gibt es viele Bürgermeister und allerorts eine Unmenge an Gemeinderäten und Gemeinderätinnen, sagt Johannes Zweytick, der beide Seiten gut kennt. Für die ÖVP saß er lange in Wien im Nationalrat, heute ist er Vizebürgermeister von Ehrenhausen an der Weinstraße, einer fast 3.000 Einwohner zählenden Gemeinde in der Steiermark. Weit braucht der Winzer nicht zu schauen, um ein Beispiel für die blaue Vormachtstellung zu finden. Im ersten Wahlgang hatte Hofer in der Gemeinde 49,4 Prozent und Van der Bellen nur bescheidene 9,4 Prozent. Die Freiheitlichen führen einen Wahlkampf wie bei einer Nationalratswahl. Es gibt sicher auch fünf Mal so viele Plakate wie von Van der Bellen, sagt Zweytick, der sich selbst für den ehemaligen Grünen-Chef engagiert – trotz seiner ÖVP-Mitgliedschaft. Warum? Zweytick: Ich wähle in diesem Fall ja keine Partei, sondern einen Menschen. Ist Ehrenhausen ein Beispiel von vielen? Die Zahlen sagen Ja. In dünnbesiedelten Gebieten schneidet Alexander Van der Bellen unterdurchschnittlich ab. Hätten im ersten Wahlgang nur Gemeinden mit weniger als 3.000 Einwohnern und einer geringen Bevölkerungsdichte gewählt, käme der Ex-Grünen-Chef ohne Wahlkarten nur auf 14,3 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent Norbert Hofer schneidet in dünnbesiedelten Gemeinden überdurchschnittlich ab. Er käme so auf 39,8 Prozent der Stimmen. Anders sähe das Ergebnis aus, wenn nur Großstädte wählen würden. Dort hat Alexander Van der Bellen im ersten Wahlgang eine relative Mehrheit erreicht. In städtischen Regionen – also Orten, die mehr als 300 Einwohner pro Quadratkilometer und mehr als 3.000 Einwohner haben – war der Abstand zwischen Van der Bellen und Hofer zwar weniger frappant, aber doch deutlich. Wie kann dieses Stadt-Land-Gefälle gestoppt werden? Möglicherweise wird die Stadtlastigkeit durch diese Wahl schwächer, weil neue Wählerschichten auf dem Land das erste Mal Grün wählen, sagt Christoph Hofinger vom Meinungsforschungsinstitut Sora. Um diese Wählerinnen und Wähler anzusprechen, müsse Van der Bellen interessenspolitisch auf die Interessen der ländlichen Bevölkerung Rücksicht nehmen. Was dagegen spricht: Hofinger nennt wie Zweytick die stärkere Struktur der FPÖ auf dem Land, die Sozialstruktur der klassischen Grünen-Wähler (jünger, gebildeter, viele Studierende). Nicht zuletzt habe es laut Hofinger seit der Nationalratswahl 2002 ein systematisches Negative-Campaigning gegen Grün auf dem Land gegeben – Stichwort Haschtrafiken oder Zwangsvegetarismus. | 1Inland
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Präsident der Akademie der Wissenschaften: "Es kann so nicht weitergehen". Wien – Der Präsident der Akademie der Wissenschaften, Anton Zeilinger, erwartet vom neuen Bundespräsidenten kräftige Unterstützung für die Wissenschaft. Diese sei in einer kritischen Situation. Es kann so nicht weitergehen, dass der Wissenschaftsfonds FWF nicht mehr Mittel bekommt, sagte Zeilinger der APA anlässlich der traditionellen jährlichen Feierlichen ÖAW-Sitzung am Freitag. Der Bundespräsident ist oberster Schirmherr der Akademie der Wissenschaften, insofern verfolgt man auch an dort mit Interesse die Wahl am Sonntag. Zeilinger will nicht zu den beiden Kandidaten Stellung nehmen. Allgemein sei es aber für uns ganz wichtig, dass der Bundespräsident Verständnis dafür hat, dass Wissenschaft international ist. Vom neuen Amtsinhaber erwarte er sich daher, dass er uns hier ganz stark unterstützt, besonders bei europäischen Projekten. Ebensolche Unterstützung erwartet sich Zeilinger für die finanzielle Ausstattung des seit Jahren mit Budgetproblemen kämpfenden FWF. Die Junge Kurie der ÖAW hat erst kürzlich angesichts der Geldnot des FWF vor einer ernstzunehmenden Gefährdung des Forschungsstandorts Österreich gewarnt. Ich erwarte mir von der Politik, dass das ernst genommen wird, sagte Zeilinger speziell unter Verweis auf den wissenschaftlichen Nachwuchs, dem man reelle Chancen bieten müsse, seine Ideen umzusetzen. Er verstehe durchaus, dass man im Finanzrahmengesetz die Sicherheitsausgaben kräftig erhöht habe, ich verstehe aber nicht, dass man nicht gleichzeitig die Ausgaben für Wissenschaft kräftig erhöht hat. Damit komme man so weit, dass wir uns gut sichern können, aber nicht mehr wissen, was wir sichern sollen, so Zeilinger, der eine abnehmende Geduld in der Scientific Community ortet. Nach Jahren der – auch in der Öffentlichkeit geführten – Diskussion um die ÖAW-Reform habe man diese nun sehr kollegial abgeschlossen, sagte Zeilinger. Die Akademie hat sich eine neue Satzung und eine neue Geschäftsordnung gegeben. Damit werde die geplante Trennung von Gelehrtengesellschaft und Forschungsträgerorganisation weitgehend umgesetzt. Die Klammer zwischen diesen beiden Bereichen bildet der Präsident, die beiden Akademie-Klassen (als Gelehrtengesellschaft teilt sich die ÖAW in eine philosophisch-historische und eine mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Anm.) seien insbesondere für die wissenschaftlichen Aktivitäten der Mitglieder, aber nicht mehr für die Administration der ÖAW-Institute zuständig. Eine weitere notwendige Brücke zwischen den Bereichen bilde noch der Akademierat, in dem aber künftig keine Personen mehr sitzen dürfen, die an einem ÖAW-Institut beschäftigt sind. Mitglieder des Akademierats sind zwölf ÖAW-Mitglieder sowie vier externe Experten, die in ihren Entscheidungen aber nicht der Gelehrtengesellschaft verantwortlich seien. Mehr kann man die beiden Bereiche nicht separieren, das wäre nicht sinnvoll, sagte Zeilinger. Mit dem Vorschlag, künftig nur mehr eine Mitgliederkategorie in der Akademie zu haben (derzeit gibt es wirkliche und korrespondierende Mitglieder), ist das Präsidium gescheitert. Wir haben dafür die Mehrheit der ÖAW-Mitglieder gefunden, aber nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Das nehme ich demokratisch zur Kenntnis, sagte Zeilinger. Weitere Änderungen betreffen die Junge Kurie der ÖAW, die künftig Junge Akademie heißen wird, die Umsetzung des Public Corporate Governance Kodex, der eine weitgehende Entflechtung zwischen persönlichen Interessen und Entscheidungsstrukturen erfordert, sowie stärke Kontrollrechte des Finanzchefs. Das ist abgehakt, jetzt können wir uns noch stärker den aus meiner Sicht wichtigen Aufgaben zuwenden, sagte Zeilinger. Dazu zählt die weitere Internationalisierung der Akademie, auf die der ÖAW-Chef seit seinem Amtsantritt vor knapp drei Jahren setzt, zuletzt etwa durch ein neues Kooperationsabkommen mit Kuba. Von Beginn an hat Zeilinger auch das Ziel verfolgt, dass sich die Akademie verstärkt aktuellen Themen widmet und sich gegenüber der Politik öffnet. Zwei in diesem Sinn begonnene ÖAW-Studien sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Eine wird sich dem Thema Digitaler Stillstand widmen, die andere dem Thema Mobilität. | 1Inland
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Experimenteller Twitter-Bot fiel mit rassistischen und sexistischen Nachrichten auf. Nur 16 Stunden war Microsofts Twitter-Bot Tay aktiv. Nachdem die Chatbot-Software unter anderem Hitler angepriesen hatte, den Holocaust verleugnete, Schwarze sowie Mexikaner beleidigte und Feminismus mit Krebs verglich, war es dem Konzern genug. In einem Blog-Eintrag gab Microsoft bekannt, dass man diese Aussagen zutiefst bedauere und sich dafür entschuldige. Ein Großteil der Tweets ist mittlerweile gelöscht. Am gestrigen Freitag gestand Microsoft auch ein, dass das Experiment extrem schief gelaufen ist. Ganz wolle man Tay aber nicht abschreiben. Vielmehr sollen die Entwickler einen Weg finden, dass der Bot keine Aussagen mehr trifft, die die Prinzipien und Werte des Konzerns unterwandern. Peter Lee, Microsofts Vizechef für Entwicklung, entschuldigte sich noch einmal und betonte, dass die Tweets weder für den Konzern stehen, noch dafür, wie der Bot entwickelt wurde. Tay hätte mithilfe eines Algorithmus Twitter-Konversationen simulieren und auch von Unterhaltungen lernen sollen. Die Hauptentwicklerin des Projekts gab an, dass es einen Filter gegen obszöne Ausdrücke gab – offenbar hatte man allerdings die destruktive Energie einiger Nutzer unterschätzt. Laut Lee sollen die entgleisenden Tweets auf eine koordinierte Attacke einiger User zurückzuführen sein. Tay ist übrigens nicht Microsofts erstes Experiment mit Chatbots. In China startete der Konzern bereits 2014 eine Software namens XiaoIce, die bisher mit interessanten Geschichten und Konversationen aufgefallen sein soll. 40 Millionen Nutzer soll der Bot bereits angesammelt haben. Von Tay will Microsoft ebenso einiges gelernt haben und weiter daran arbeiten um zu einem Internet beizutragen, das die beste und nicht die schlechteste Seite der Menschheit repräsentiert. | 6Web
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Im englischen Fußball wurde quasi das Geld abgeschafft, Real Madrid bleibt trotzdem der umsatzstärkste Klub. Wien – Moos, Moneten, Mäuse, Zaster, Kröten, Piepen. Kurzum: Geld. Der jährlich erscheinende Bericht des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte mit dem recht unmissverständlichen Titel Money League befasst sich mit der monetären Seite des Fußballs. Und die ist nicht gerade klein geraten. Richtig dick Kohle macht Real Madrid. Die Königlichen führen traditionell – weil zum elften Mal in Folge – das Ranking der umsatzstärksten Vereine an, diesmal mit einem neuen Höchstwert von 577 Millionen Euro. Der FC Barcelona folgt knapp dahinter mit 560 Millionen. Da kann man schon den ein oder anderen Starspieler verpflichten. Wenn man nicht gerade mit einer Transfersperre belegt ist. Die Money League wird aber nicht von der spanischen Primera Division, sondern von der englischen Premier League dominiert. Und zwar in einem geradezu grotesken Ausmaß: 17 (!) von 20 Clubs scheinen in den Top 30 der umsatzstärksten Vereine auf. Mittlerweile setzt sogar ein Fahrstuhlverein wie Crystal Palace 130 Millionen Euro um. Zum Vergleich: Rapid Wien kommt 2014/15 gerade Mal auf 24,6 Millionen. Der englische Geldregen ist in erster Linie dem lukrativen TV-Vertrag der Premier League geschuldet: Für die drei Spielzeiten von 2016 bis 2019 werden 6,9 Milliarden Euro (5,14 Milliarden Pfund) in die Kassen der Klubs gespült – und das nur für die nationale Übertragung. Die Verteilung zwischen den Vereinen gestaltet sich dabei gleichmäßiger als in Spanien – dort sahnen nur Real und Barcelona mit jeweils 199 Millionen Euro richtig groß ab. Liga-Konkurrent Atletico Madrid, sportlich top, wird mit 96 Millionen abgespeist. Der deutsche Rekordmeister Bayern München muss indes seinen vierten Platz an Paris St. Germain abgeben. Der französische Meister wird wie kein anderer Verein von seinen Sponsoren gefüttert: 297 Millionen Euro fließen vorwiegend aus Katar und den Emiraten in den Parc des Princes. Die Einnahmen am Spieltag sind wiederum bei Arsenal am höchsten. Die Tickets im 60.432 Zuseher fassenden Emirates Stadium verkaufen sich wie warme Semmeln – und das zu abenteuerlichen Preisen. 132 Millionen stehen innerhalb einer Saison zu Buche. Nur Real Madrid (129), Barcelona (116) und Manchester United (114) kommen am Matchtag ebenfalls über 100 Millionen Euro jährlich. Aller Romantik (Geld spielt nicht Fußball) zum Trotz: Finanzielle Überlegenheit macht sich auch auf dem Spielfeld bemerkbar. In der K.-o.-Phase zur Champions League 2014/15 setzte sich bis auf zwei Ausnahmen (Monaco gegen Arsenal und Juventus gegen Real) in 15 Begegnungen immer der finanzstärkere Verein durch. Im Grunde genommen ein ziemlich fader Bewerb. | 5Sport
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Mehr Flüge zwischen Österreich und Deutschland, dafür schlechtere Auslastung – Billigflieger Eurowings im Ostermonat am vollsten. Wien/Schwechat/Frankfurt – Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hat im März 819.000 Passagiere befördert – ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch im ersten Quartal, von Jänner bis März, gab es einen Zuwachs von 3,7 Prozent auf mehr als zwei Millionen Fluggäste. Die Flieger waren aber schwächer ausgelastet. Grund für den Anstieg der Passagierzahl war der Ausbau des Nachbarschaftsverkehrs zwischen Österreich und Deutschland, den die AUA kürzlich von der deutschen Konzernmutter übernommen hat. Ursprünglich wäre geplant gewesen, dass die neue Konzern-Billigschiene Eurowings mit AUA-Personal fliegt, was sich aber rechtlich als schwierig herausgestellt hatte. Im März 2016 hat sich die Zahl der AUA-Flüge um 4,7 Prozent erhöht. Die Auslastung der Flugzeuge, der sogenannte Sitzladefaktor, hat sich aber um 2,3 Prozentpunkte auf 73,3 Prozent verschlechtert. Im gesamten ersten Quartal 2016 ging die Auslastung um 2 Prozentpunkte auf 71,2 Prozent zurück. Bei den Schwester-Airlines im Lufthansa-Konzern waren die Flugzeuge besser besetzt. In der gesamten Lufthansa-Gruppe betrug die Auslastung 76,5 Prozent (-1 Prozentpunkt). Am vollsten waren die Eurowings-Flieger (77,8 Prozent, +4,6 Prozentpunkte). Die Passagierzahl im Konzern stieg im Ostermonat März um 4 Prozent auf 8,4 Millionen, davon entfielen 4,9 Millionen auf die Lufthansa Passage, knapp 1,4 Millionen auf die Schweizer Swiss und 1,3 Millionen auf Eurowings. Die AUA ist somit, gemessen an der Passagierzahl, die kleinste Airline im Konzern, wie aus am Montag veröffentlichten Zahlen hervorgeht. | 7Wirtschaft
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Siegloser Tabellenletzter trennt sich von Fabrizio Castori und setzt Giuseppe Sannino ein. Carpi – Giuseppe Sannino hat den Trainerposten beim italienischen Fußball-Erstligisten FC Carpi übernommen. Der ehemalige Coach von AC Siena und US Palermo tritt beim Erstliga-Aufsteiger die Nachfolge des am Montagabend entlassenen Fabrizio Castori an. Der 58-jährige Sannino unterzeichnete einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Wie der Klub mitteilte, leitete er bereits am Dienstagnachmittag die erste Trainingseinheit. Nach sechs Spieltagen ist Carpi mit nur zwei Punkten Schlusslicht der Serie A. Zuletzt setzte es eine 1:5-Niederlage gegen AS Rom. | 5Sport
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"Absurde Regie ist eine Beleidigung für die Oper", so der Dirigent. Rom – Der italienische Dirigent Riccardo Muti übt erneut scharfe Kritik an Opernregisseuren wegen ihrer oft zu radikalen Inszenierungen. Giorgio Strehler war nicht nur ein großartiger Theatermensch, er kannte auch die Musik gut. Seine Regie war nicht wie die abscheulichen Inszenierungen, die man heute sieht und von einigen auch gelobt werden. Zum Glück bin ich kein Kritiker, kommentierte Muti. Muti kritisierte etwa den russischen Regisseur Dmitri Tcherniakov für seine als Saisonpremiere 2013 inszenierte Traviata. Seine Regie habe ich als Affront gegenüber Verdi und Italien empfunden. Ich bin kein Konservativer. Doch wenn die Regie absurd ist, beleidigt sie die Oper mit Blödsinn, der am nächsten Tag, vor allem in Deutschland, in die Presse kommt, kritisierte Muti. Das Thema Opernregie sorgt derzeit in Italien für Diskussionen. Der britische Regisseur Graham Vick wurde von Scala-Intendant Alexander Pereira für die Produktion von Giacomo Puccinis La fanciulla del West durch den Kanadier Robert Carsen ersetzt. Vick war mit Scala-Musikdirektor Riccardo Chailly in Konflikt geraten ist, weil der Regisseur die Puccini-Oper in einer Schwulenbar inszenieren wollte. Chailly hatte auch mit dem Regieduo Moshe Leiser und Patrice Caurier gestritten, weil er sich gegen sexuell explizite Szenen hartnäckig gewehrt hatte, auf die die Regisseure bei der Saisonpremiere mit Verdis Giovanna d ´Arco gedrängt hatten. | 3Kultur
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Entspricht 23 Prozent Marktanteil. Wien – 424.000 Menschen haben im Schnitt die Silvester-Stadlshow in ORF eins gesehen – das entspricht 23 Prozent Marktanteil, hieß es aus dem ORF gegenüber der APA. Damit lagen die Zahlen unter jenen des Vorjahres, als der Silvesterstadl noch 517.000 Fernsehzuschauer vor die Bildschirme lockte, was damals 26 Prozent Marktanteil entsprach. Über die Zukunft der Show mit den beiden neuen Moderatoren Francine Jordi und Alexander Mazza wird nach dem extrem schwachen Neustart im September und dem jetzigen Silvesterergebnis nun zwischen den Partnersendern ORF, ARD und SRF beraten, hieß es. Hier werde es zeitnah eine Entscheidung geben. | 0Etat
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Auf "RespectMyNet.eu" sollen Nutzer Verstöße gegen die Gleichbehandlung der Daten öffentlich machen können. Eine Reihe an nationalen wie internationalen Organisationen zum Schutz von Internetnutzern hat sich zusammengetan, um eine europäische Meldestelle für Verletzungen der Netzneutralität zu schaffen. Auf Respect My Net können Nutzer künftig publik machen, inwiefern ihre Provider die Netzneutralität beeinträchtigen. Mit dem Begriff bezeichnet man die Gleichbehandlung von einzelnen Daten, spezifische Services dürfen also nicht bevorzugt werden. Genau das erlauben aber Schlupflöcher in einer neuen EU-Verordnung. Deren Folgen werden sich erst in den kommenden Monaten zeigen, weshalb die Meldestelle nun ins Leben gerufen worden ist. Respekt My Net soll sicherstellen, dass die neuen Regeln so umgesetzt werden, dass sie ein offenes und wettbewerbsfähiges Internet wirksam verteidigen, sagt Joe McNamee von European Digital Rights (edri). Neben Edri sind unter anderem auch Access Now, die Digitale Gesellschaft (Deutschland), Le Quadrature du Net (Frankreich) sowie die österreichische Initiative für Netzfreiheit mit an Bord. | 6Web
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Bewegungsfreiheit für Palästinenser aus Angst vor Anschlägen während jüdischem Osterfest eingeschränkt. Jerusalem – Aus Angst vor Anschlägen zum jüdischen Osterfest, dem Pessach-Fest, hat die israelische Armee eine komplette Abriegelung des Westjordanlandes und des Gazastreifens angeordnet. Diese Maßnahme gelte für Freitag und Samstag, teilte ein Militärsprecher am Donnerstagabend mit. Ausnahmen gebe es nur in humanitären und medizinischen Notfällen. Das Pessach-Fest gehört zu den zentralen Festen des Judentums und erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Die israelische Armee riegelt aus Anlass des Festes jedes Jahr die Palästinensergebiete ab. Israel und die Palästinensergebiete werden seit Oktober von einer Gewaltwelle erschüttert, bei der bisher 201 Palästinenser, 28 Israelis und vier Ausländer getötet wurden. Bei der Mehrzahl der getöteten Palästinenser handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter, die zumeist Messer, seltener auch Schusswaffen oder Autos für ihre Angriffe nutzten. Andere starben bei Protestaktionen gegen die israelische Besatzung des Westjordanlands und Ostjerusalems. | 2International
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Der NHL droht ein Playoff ohne Klubs aus dem Mutterland des Eishockeysports, seit 1993 wartet Kanada auf den Gewinn des Titels. Ottawa / New York – Das Playoff der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL droht erstmals seit 46 Jahren ohne kanadischen Verein ausgespielt zu werden. Einen Monat vor Ende der Hauptrunde sind die sieben kanadischen Teams der 30er-Liga praktisch chancenlos, die Runde der letzten 16 zu erreichen. Am besten liegen noch die Ottawa Senators, fünf Punkte fehlen jedoch zum letzten Wildcard-Rang. Die letzten vier Plätze der Gesamttabelle sind kanadischen Vereinen vorbehalten. Die Nullnummer wäre vor allem für das Medienunternehmen Rogers ein Fiasko, das für die kanadischen TV-Rechte an der NHL umgerechnet 3,5 Milliarden Euro über zwölf Jahre bezahlt. Auch die New Yorker Ligazentrale ist aufgeschreckt, denn Rogers überweist deutlich mehr, als der Sender NBC für die US-Rechte berappt (1,8 Milliarden für zehn Jahre). Im vergangenen Jahr hatten bis auf die Edmonton Oilers und die Toronto Maple Leafs alle Teams nördlich der Grenze die Playoffs erreicht. Rechtehalter Rogers jubilierte zunächst. Nachdem aber in der zweiten Runde die Montréal Canadiens und die Calgary Flames als letzte Klubs ausgeschieden waren, brachen die Einschaltquoten ein. Das Finale zwischen den Chicago Blackhawks und Tampa Bay Lightning erreichte in Kanada die schlechteste TV-Resonanz seit 2009, insgesamt schalteten während der Finalspiele 20 Prozent weniger Zuschauer ein als im Jahr davor. 1993 vs. 1970 Seit 1993, als die Canadiens ihren 24. Titel gewannen, ging der Stanley Cup nicht mehr ins Eishockey-Ursprungsland. Seit 2011, als die Vancouver Canucks im siebenten Endspiel den Boston Bruins unterlagen, hat kein kanadisches Team mehr das Finale erreicht. Ein Playoff ohne Kanadier gab es nur 1970, als Montréal und Toronto vorzeitig scheiterten – in einer Zwölferliga. (sid, red, 11.3.2016) National Hockey League, Donnerstag: Minnesota Wild (mit Vanek) – Edmonton Oilers 1:2Montreal Canadiens – Buffalo Sabres 3:2Detroit Red Wings – Winnipeg Jets 3:2Boston Bruins – Carolina Hurricanes 2:3 n.V.Florida Panthers – Ottawa Senators 6:2San Jose Sharks – New Jersey Devils 0:3. | 5Sport
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Seit hundert Jahren deckt der Pariser "Canard enchaîné" wöchentlich einen Skandal nach dem anderen auf – und ist damit zum rentabelsten Presseprodukt Frankreichs geworden. Einmal in der Woche, genau gesagt am Dienstagabend, tut sich Seltsames in der Rue Saint-Honoré in Paris. Dunkle Limousinen aus dem Regierungsviertel der anderen Seine-Seite fahren an der Hausnummer 173 vor – doch nicht der Herr Minister steigt aus, sondern der Chauffeur. Manchmal kommen auch Eilboten per Motorrad. Sie holen etwas ab, das einem Geheimdokument ähnelt: Es ist in Rot und Schwarz gehalten, umfasst acht Seiten und noch mehr erklärende Zeichnungen. Das Papier birgt politisches Dynamit. Es vermag den Ausgang von Präsidentenwahlen zu bestimmen und Minister in die Wüste zu schicken. Deshalb wollen die höchsten Politiker im Lande schon am Vorabend wissen, was am Mittwoch die ganze Nation erfahren wird – dann erscheint an den Kiosken nämlich die neueste Ausgabe des Canard enchaîné. Voller Affären und Skandälchen, Intrigen und politischer Peinlichkeiten, nennt sich das kuriose Blatt in der Unterzeile Journal satirique paraissant le mercredi, satirische Zeitschrift mit dem Erscheinungstermin Mittwoch. Aber eigentlich betreibt es gar keine Satire: Dank einer anonymen Masse von Informanten – Türstehern, Gewerkschaftern, Sekretärinnen, politischen Widersachern – beschreibt der Canard (die Ente) die wirkliche, die real existierende Pariser Politik. Das ist, wenn schon, Realsatire. Manchmal genügt eine winzige verklausulierte Meldung im Ententeich, der meistgelesenen Rubrik im Canard, damit Feuer am Pariser Regierungsdach ist. Manchmal sind es faktenreiche Berichte, die mit vertraulichen Dokumenten belegt werden. Die neueste Ausgabe enthüllt etwa, wie Präsident François Hollande systematisch Studien- und andere Freunde an den Schalthebeln des Staatsapparates platziert. Ein Fall von Vetternwirtschaft, wie es alle französischen Staatschefs praktizierten? Schlimmer: Hollande habe die Mustergültigkeit des politischen Benehmens zur obersten Tugend seiner Amtszeit erklärt, um sich von seinem Vorgänger Nicolas Sarkozy abzuheben, erinnert sich der Canard. Da- zu listet er auf, dass der Präsi- dent Wahlversprechen (Bau von 150.000 Sozialwohnungen, Ausländerstimmrecht) schlicht vergessen habe. Dabei habe Hollande im Wahlkampf wiederholt, er werde anders als sein Vorgänger tun, was ich sage. Der Canard-Leser darf sich aber nicht nur ärgern, sondern auch amüsieren. Dafür sind die rund dreißig Karikaturen pro Ausgabe da. In der neuesten fragt der sonnengebräunte Premier Manuel Valls seinen bleichen Vorgesetzten Hollande spöttisch, ob er seinen Sommerurlaub unter dem Helm verbracht habe. Das ist eine Anspielung auf die präsidialen Motorradfahrten zur Mätresse Julie Gayet – und ein eleganter Wink, dass Hollande im August partout nicht angeben wollte, mit wem er in den Süden verreiste. Diese Art französischer Realsatire ist seit nunmehr hundert Jahren das Markenzeichen des Canard enchaîné. Am 10. September 1915, in der Anfangsphase des Ersten Weltkrieges, als in Frankreich eine knallharte Pressezensur herrschte, gaben drei mutige Journalisten die erste Nummer heraus. Ihre Mission beschrieben sie so: Le Canard enchaîné wird, nach sorgfältiger Abklärung der Sachverhalte, ausschließlich falsche Nachrichten drucken. Jeder weiß, dass die französische Presse ihren Lesern seit Kriegsbeginn und ohne jede Ausnahme einzig Nachrichten liefert, die rundum stimmen. Doch das Publikum hat genug davon! Das Publikum will zur Abwechslung falsche Nachrichten. Es soll sie bekommen. Und es bekam sie. Während die Pariser Medien einem blinden Hurrapatriotismus frönten, beschrieb der Canard die Realität des Krieges und die Verblendung der Politiker. Um die Zensur zu umschiffen, musste er dies satirisch verbrämt tun. Die französischen Soldaten verstanden allemal. Sie reichten sich das neue Blättchen in den Schützengräben weiter und begründeten in kurzer Zeit seinen Erfolg. Trotz der satirischen Tarnung wurde der Canard im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg mehrmals verboten. Danach versuchten Politiker und willfährige Medien, den frechen Enterich schlicht zu ignorieren. Er deckte aber bald zu viele Missstände auf; Furore machte in den Sechzigerjahren auch die legendäre Kolumne La Cour (der Hof), die das Neueste über die monarchischen Sitten im Élysée-Palast von Charles de Gaulle berichtete. Seinen größten Coup landete der Canard, als er 1979 berichtete, wie Präsident Valéry Giscard dEstaing vom megalomanen zentralafrikanischen Kaiser Bokassa Safari-Einladungen sowie mehrere Diamanten entgegengenommen hatte. Die Affäre trug 1981 zweifellos zu Giscards Wahlniederlage gegen den Sozialisten François Mitterrand bei. Seine Wahlkämpfer schimpften den Canard vergeblich ein linkes Unterseeboot. Auch Sarkozy beklagte sich später bitter, als die Canard-Kolumne Das Journal der Carla B. (B wie Bruni) aus dem Innenleben des Palastes plauderte. Doch das geschah auf raffinierte, unanfechtbare Weise, kamen die unangenehmen Indiskretionen doch als fiktives Tagebuch daher. Eigentlich ist der Canard enchaîné gar nicht links. Gewiss, er ist noch weniger rechts. Aber er ist zuerst unabhängig, auch politisch unabhängig: Er schaut allen Regierenden, Mächtigen und Herrschern jedweder Couleur auf die Finger. Die Ente macht da keinen Unterschied. Den poulets, die Geheimdienstpolizisten, widmet sich die Ente am liebsten. Im Aufgang zur Redaktion der Rue Saint-Honoré erinnert eine ironische Marmortafel daran, dass ein paar Agenten hier einmal Wanzen angebracht hatten, um ein paar der lästigen Canard- Informanten zu eruieren. Auch deshalb stimmt die Behauptung nicht, dass die Ente mit Mitterrand sympathisiert habe: Dessen größter Skandal, das von den Poulets 1985 versenkte Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior, war schließlich vom Canard mit aufgedeckt worden. Die Ente macht sich aber nicht nur ein Vergnügen daraus, die Machenschaften der Geheimdienste zu entlarven. Das tut sie mit allen Arten von Militärköpfen und Schwarzröcken, Oligarchen und Zensoren, politischen Heuchlern und Halunken. Diese werfen dem Blatt gerne vor, es verletze die Privatsphäre der Betroffenen. Dabei verfolgt der Canard eine klare Linie, die der frühere Chefredakteur Claude Angeli einmal so beschrieb: Wenn uns mitgeteilt wird, dass ein Bischof homosexuell sei, bringen wir das nicht. Hingegen hat die Öffentlichkeit das Anrecht auf die Information, wenn er eine Anti-Schwulen-Petition unterzeichnet. Der heutige Canard-Chef Michel Gaillard entgegnet den Kritikern seinerseits, der Schutz der Personenrechte werde meist als Vorwand benutzt, um missliebige Informationen zu unterdrücken. Dieses Argument höre er sogar aus anderen Redaktionen. Dabei ist das Hauptproblem der Medien heute nicht mehr die Staatszensur, sondern das Corps-Denken der Eliten, zu denen auch die im Élysée akkreditierten Journalisten gehören , sagt Gaillard. Warum berichteten Le Figaro oder Le Monde jahrelang nie über die Luxusreisen der Pariser Prominenz nach Tunesien? Etwa, weil ihre Redakteure selbst den Einladungen des tunesischen Ex-Diktators Ben Ali folgten? Canard-Redakteure nehmen aus Prinzip weder Geschenke noch Orden wie die Ehrenlegion an. Dafür brachten sie die Tunesien-Affäre ins Rollen. 2011 zwangen sie damit sogar Außenministerin Michèle Alliot-Marie zum Rücktritt. Der Canard gehört seinen Redakteuren (auch wenn sie ihre Anteile nicht verkaufen und nicht an der Börse spekulieren dürfen). Die Ausnahme wirkt umso auffälliger, als die anderen wichtigen Pariser Zeitungen wie Le Figaro oder Le Monde heute Großkonzernen gehören – oder Verlegern, die mit der Politik verbandelt sind und Rücksichten nehmen. Der Canard kann sich seine Freiheit und Frechheit leisten, weil er hochrentabel ist. Das ist die beste Garantie für Unabhängigkeit. Und das ist das vielleicht Erstaunlichste an der Enten-Saga: Das Blatt mit dem biederen Look eines Studentenorgans ist rentabler als alle Pariser Medien, die sich teure Liftings verpassen. Der Canard verzichtet auf jede Werbung und Online-Ausgabe; er hat seit mehr als zwanzig Jahren keinen Relaunch durchgezogen und den Verkaufspreis von 1,20 Euro nie erhöht. Im vergangenen Jahr ist die Canard-Auflage leicht gesunken. Das passiert in Zwischenwahlzeiten öfters; nach der verkaufsstarken Sarkozy-Ära sorgt der Langweiler Hollande zudem für wenig Schlagzeilen. Auch hat der Canard heute Online-Konkurrenten wie das Enthüllungsportal Mediapart, auch wenn dessen Enthüllungen eher ideologisch motiviert sind. Dennoch erreicht die Canard-Auflage immer noch 400.000 Stück – mehr als die größten Pariser Tageszeitungen. Während diese von den Schulden erdrückt werden, fährt der modeste Enterich jedes Jahr satte Gewinne ein und sitzt auf Rücklagen von 120 Millionen Euro, von denen aus er fröhlich weiterquakt. | 0Etat
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Alle Betroffenen in Quarantäne – 80 Prozent der getesteten Mitarbeiter keimfrei. Linz – Nach dem Tod eines Neugeborenen an der Landesfrauen-und Kinderklinik (LFKK) in Linz ist die Zahl der Babys, bei denen der Acinetobacter-Keim nachgewiesen werden konnte, weiter gestiegen. Aktuell befinden sich vier betroffene Kinder in Quarantäne. Für mehr als zehn potenziell Betroffene konnte am Dienstag Entwarnung geben werden, teilte Spitalsbetreiber gespag in einer Pressekonferenz mit. Bei jenen Kindern, bei denen der multiresistente Keim nachgewiesen wurde, zeigen zwei keinerlei Symptome, erklärte Jens Meier, Leiter der LFKK-Anästhesiologie. Eines davon ist jenes Mädchen, das vermutlich den Erreger aus einem Spital in Sarajevo in Bosnien nach Linz eingeschleppt haben dürfte. Aufgrund der Schwere seiner Grunderkrankung kämpfe es jedoch ums Überleben. Bei einem weiteren Säugling ist inzwischen eine Lungenentzündung ausgebrochen, allerdings spreche er auf das Antibiotikum gut an. Bei dem vierten, am Dienstag bekannt gewordenen Fall, sei es erst ein Verdacht. Bei einem Abstrich sei ein Keim aus der Familie der Acinetobacter nachgewiesen worden, informierte Meier. Bis aufweiteres bleiben alle vier in Quarantäne. Damit waren insgesamt fünf Kinder in der Klinik mit einem multiresistenten Keim befallen. Ein Neugeborenes ist bereits vorigen Donnerstag vermutlich in Folge einer Infektion gestorben. Die von der Staatsanwaltschaft beauftragte gerichtliche Obduktion hat jedenfalls ergeben, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen einer Operation und dem Tod bestehe. Inzwischen hat das Spital auch Kontakt mit den Eltern von jenen Kindern aufgenommen, die sich in der fraglichen Zeit ebenfalls in der chirurgischen Intensivstation aufgehalten haben. Zum Teil sind diese Patienten schon daheim, zum Teil noch im Spital, so Meier. Bei allen sei jedenfalls kein Keimbefall festgestellt worden. Auch bei 80 Prozent der 120 getesteten Mitarbeiter ergaben erste Abstriche ein negatives Ergebnis. Bei den restlichen stehen die Ergebnisse noch aus. Inzwischen wurde auf der chirurgischen Intensivstation auch mit einer speziellen Gasreinigung begonnen. Der Keim gilt als sehr hartnäckig, er kann bis zu drei Tage an der Luft überleben. Im Anschluss daran könnte in zwei bis drei Tagen die Abteilung mit acht Betten wieder ihren Betrieb aufnehmen, erläuterte Gabriele Wiesinger-Eidenberger, stellvertretende ärztliche Leiterin der LFKK. Bis dahin werden keine geplanten Operationen durchgeführt. | 4Panorama
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Gespräche zwischen Militär und Ärzte ohne Grenzen am Tag vor Bombardement, bei dem NGO Anwesenheit von Taliban verneinte. Washington – Die US-Spezialeinheit, die den Luftangriff auf das Spital von Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans frontières, MSF) in Kunduz in Nordafghanistan angefordert hat, wusste darüber Bescheid, dass es sich um ein in Betrieb befindliches Krankenhaus handelte. Das Militär soll geglaubt haben, dass Kämpfer der Taliban das Gebäude kontrollieren, wie AP berichtet. Am 2. Oktober, dem Tag vor dem Angriff, waren ein Offizier der Einheit und ein MSF-Vertreter zu Beratungen zusammengekommen, dabei wurde auch die Frage erörtert, ob sich Kämpfer der Taliban in der Klinik aufhalten würden. Dies wurde von Ärzte ohne Grenzen verneint und die Notwendigkeit der Anerkennung der medizinischen Einrichtung durch alle Konfliktparteien betont. Zwei von AP nicht näher bezeichnete Personen, die Einblick in einen Bericht eines führenden Offiziers der Special Forces erhalten hatten, erklären, dass die Ärzte ohne Grenzen mitgeteilt hatten, dass ihr Personal im Spital stationiert sei. Im Bericht stehe weiters, dass die Klinik unter Kontrolle von Aufständischen sei und dass sie am nächsten Tag von feindlichen Truppen zu befreien sei. MSF hatte die Anwesenheit von Taliban ebenso bestritten wie Berichte, dass US-Truppen vom Gelände des Spitals aus beschossen worden seien. Die Spezialeinheit hatte bei der Luftwaffe Aufklärungsflüge angefordert, wobei sich dem Bericht zufolge beide Einheiten dessen bewusst waren, dass es sich um eine geschützte medizinische Einrichtung handelte. Der Angriff wurde von einem Flugzeug zur Luftnahunterstützung des Typs AC-130 geflogen. In fünf Attacken wurde das Krankenhaus über den Zeitraum einer Stunde beschossen. Ende vergangener Woche hatte Ärzte ohne Grenzen berichtet, dass die Opferzahl des US-Luftangriffs auf mindestens dreißig gestiegen ist. Zehn Patienten und 13 Spitalsmitarbeiter wurden identifiziert, die Leichen weiterer sieben Opfer konnten nicht zugeordnet werden. Im vergangenen Jahr waren in dem Krankenhaus mehr als 22.000 Patienten behandelt und mehr als 5.900 Operationen durchgeführt worden. Ärzte ohne Grenzen hatte nach dem Bombardement eine Aufklärung durch die Internationale Humanitäre Ermittlungskommission gefordert. Jason Cone, MSF-Direktor in den USA, mahnte in einem Kommentar für die New York Times zuletzt erneut, dass die Kommission die einzige Einrichtung sei, die auf Basis der Genfer Konventionen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht untersuchen könne. Die USA sollten die Forderung von Ärzte ohne Grenzen als Gelegenheit sehen, das Engagement Washingtons für das humanitäre Völkerrecht zu bestätigen, die eigene Glaubwürdigkeit wiederherzustellen und den geschützten Status medizinischer Einrichtungen in Kriegsgebieten zu stärken. Ein Untersuchungsbericht der Nato über den Zwischenfall verzögert sich unterdessen. Auch das US-Militär hat eine Untersuchung angeordnet. | 2International
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Israelische Forscher bestätigen nach Experimenten, dass 30 Prozent unserer "Geruchsgene" individuell sind. Rehovot/Wien – Wenn die Chemie zwischen zwei Personen stimmt, können sie einander riechen – oder eben gar nicht. Was umgangssprachlich einer Tatsache gleichkommt, ist wissenschaftlich seit langem hoch umstritten. Vor allem evolutionäre Psychologen versuchten in den vergangenen Jahren zu zeigen, dass unsere Körpergerüche potenziellen Partnern mehr oder weniger unterbewusste Hinweise auf die Kompatibilität der Immunsysteme geben würden und eine unterschätzte Rolle bei unserer Partnerwahl spielen würden. Tatsächlich hat man bei Tieren bereits recht gut abgesicherte Hinweise dafür gefunden. Beim Menschen tat man sich hingegen schwer, Evidenz für genetisch begründete wechselseitige Geruchssympathie zu finden. Individueller Geruchssinn Nun allerdings könnten israelische Forscher fündig geworden zu sein. Auf der Suche nach einem spezifischen olfaktorischen Fingerabdruck konzentrierten sie sich freilich nicht auf jene Personen aus, die Gerüche verströmen, sondern umgekehrt auf die Riechenden. Forscher um Noam Sobel vom israelischen Weizmann-Institut rekrutierten 89 Probanden, die im Schnitt 26 Jahre alt waren, und ließen sie 28 verschiedene Düfte bewerten – unter anderem von sehr maskulin bis sehr zitronig. Dabei zeigten sich individuelle Riechprofile, die daher rühren, dass etwa 30 Prozent jener DNA, die für Geruchsrezeptoren zuständig ist, sich individuell unterscheidet, wie Sobel und Kollgen im Fachblatt PNAS berichten. Und diese individuellen Riechprofile scheinen wiederum über die Immunkompatibilität die Partnerwahl zu beeinflussen. Darauf deuteten laut Sobel weitere Untersuchungen an 65 Paaren hin. Mit anderen Worten: Es scheint also nicht nur die Schönheit im Auge des Betrachters zu liegen, sondern auch die olfaktorische Attraktivität in der Nase des Riechenden – und das könnte wiederum dafür sorgen, dass sich vor allem Personen finden, deren Immunsysteme (für den gemeinsamen Nachwuchs) gut ergänzen. Dennoch darf aber getrost davon ausgehen, dass auch nach dieser kleinen Studie (mit insgesamt nur etwas mehr als 200 Probanden) die wissenschaftliche Frage nach der Bedeutung des Geruchs bei der menschlichen Partnerwahl umstritten bleiben wird. | 8Wissenschaft
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Rechtswissenschafter Forgo kritisiert Leistungsschutzrecht - "Es werden keine Einnahmen sprudeln" - Erwartet Auslistung österreichischer Medien bei Google. Wien - Kein gutes Haar am geplanten neuen Leistungsschutzrecht für Presseverlage lässt der Rechtswissenschafter Nikolaus Forgo. Man wird lange über dieses Gesetz streiten, es werden keine Einnahmen sprudeln, es wird die österreichischen Medienmarkt komplizierter machen und Google in seiner hohen Marktmacht stärken, meinte Forgo nach Analyse der Urheberrechtsgesetz-Novelle im Gespräch mit der APA. Der gebürtige Österreicher, der das Institut für Rechtsinformatik an der Leibniz Universität in Hannover leitet, hatte bereits im Vorjahr im Auftrag des Suchmaschinenbetreibers Google ein Gutachten zum Leistungsschutzrecht erstellt. Fazit: Eine Einführung in Österreich sei weder sachlich noch rechtlich begründet. Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ), der sich für ein modernes Leistungsschutzrecht stark macht, sprach damals von Schutzbehauptungen des Netz-Giganten in akademischem Gewand. Das geplante Leistungsschutzrecht sieht vor, dass Suchmaschinen und Newsaggregatoren künftig Entgelt zu entrichten haben, wenn sie Inhalte von Zeitungen oder Zeitschriften verwenden. Anders als in Deutschland sollen die Ansprüche und Vergütungen in Österreich über eine gemeinsame Verwertungsgesellschaft geltend gemacht werden, damit nicht einzelne Marktteilnehmer wegen des Drucks von Google & Co. ausscheren. Forgo sieht in der vorliegenden Novelle einen Sonderweg Österreichs, der wie in Deutschland und Spanien scheitern werde. Die Konzeption eines Leistungsschutzrechts hält er generell für verfehlt. Das ist der Versuch einer Förderung der Old Economy im Medienwesen, so der Rechtsinformatiker. Niemand zwingt Presseverleger, ihre Inhalte ins Internet zu stellen und für Suchmaschinenbetreiber auffindbar zu machen. Man kann das mit einem trivialen Befehl auf der Website abstellen. Tatsächlich gebe es seit 20 Jahren eine symbiotische Beziehung zwischen Suchmaschinen wie Google und Medien. Die Auffindbarkeit von Medieninhalten bringe für Medien Traffic und dieser bringe Werbeeinnahmen, erklärte Forgo. Es ist nicht plausibel, warum dieses System per se geändert werden soll. Schon die Präzedenzfälle in Deutschland und Spanien hätten nicht zu einer Steigerung der Einnahmensituation bei den Medienverlagen oder gar den Urhebern geführt. Erwartbare Reaktion sei die Verweigerung einer Lizenzvereinbarung. Niemand wird Google zu Lizenzverträgen zwingen können. Google wird wohl darauf verzichten, Lizenzverträge abzuschließen und österreichische Medien nicht mehr listen, glaubt Forgo. Der Gesetzestext sei darüber hinaus so unklar formuliert, dass er sich etwa nicht nur auf Google News, sondern auf Google generell beziehen könnte. Das heißt österreichische Medien könnten überhaupt bei Google rausfallen. Was das für den österreichischen Markt heißt, wo es jede Menge deutschsprachiger Angebote gibt, die nur einen Klick entfernt sind, muss ich ihnen nicht erklären. Rätselhaft ist für Forgo auch die vom Gesetzgeber vorgesehene Verwertungsgesellschaften-Pflicht beim Leistungsschutzrecht. Verwertungsgesellschaften brauche es ja nur dann, wenn individuelle Rechte schwer handhabbar sind, und das sei hier nicht der Fall. Für kleine Suchmaschinenbetreiber wäre das Gesetz im übrigen eine Erschwernis, was die hohe Marktmacht Googles erst recht stärke. Außerdem bleibe offen, was passiert, wenn ein Presseverleger sagt, ich möchte mein Leistungsschutzrecht nicht geltend machen. Der Rechtswissenschafter erwartet deshalb einen langen Streit um die geplante Suchmaschinen-Abgabe. Das wird nicht funktionieren, schon gar nicht in so einem kleinen Markt in Österreich. Erstaunt zeigte sich Forgo auch über den Zeitablauf der Urheberrechtsgesetz-Novelle. Der Entwurf wurde am 2. Juni abends verschickt, die Begutachtungsfrist endet am 12. Juni. Dazwischen liegen eine Feiertag und ein Fenstertag. Das sind fünf bis sechs Arbeitstage für einen komplizierten Entwurf mit einer weitreichenden Menge an Änderungen. Das ist sehr knapp. Mir ist nicht verständlich, warum jetzt diese Eile, zumal über diese Punkte ja seit Jahren gestritten wird, und es nicht so ist, dass da jetzt Konsens gefunden wurde. Jahrelang wurde das zerredet und dann plötzlich so ein Schnellschuss out of the blue. | 0Etat
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Im Südosten der Türkei geht die Offensive der Sicherheitskräfte gegen die PKK in die zweite Woche. Ankara/Bagdad – Sieben Tage die Woche und rund um die Uhr werden die Ärzte dieses Mal Dienst tun, hatte der türkische Gesundheitsminister zu Beginn der Militäroffensive angekündigt. Mehmet Müezzinoğlu wagte sogar eine Einschätzung des Kriegs in den kurdischen Städten: 80 Prozent der Militäroperationen gegen die Untergrundarmee PKK seien bereits erfolgreich gewesen. Für Güler Yamalak, eine 32-jährige Mutter in der umkämpften Stadt Çizre, stellt sich das anders dar. Die schwangere Frau erlitt vergangenen Sonntag einen Bauchschuss. Die Nachbarn sagen, die türkischen Sicherheitskräfte hätten auf der Straße um sich gefeuert. Güler Yamalak liegt nun auf der Intensivstation. Ihr Baby hat sie verloren. Der Städtekrieg im Südosten der Türkei geht in seine zweite Woche, und mittlerweile räumte der Gesundheitsminister der konservativ-islamischen Regierung einen Personalmangel in den Krankenhäusern ein. Die PKK sei daran schuld, weil sie Ärzte und Krankenpfleger angreife. Die Guerillaarmee, die in der Türkei wie in der EU offiziell als Terrororganisation gelistet ist, sei auch verantwortlich für die Flucht der Zivilbevölkerung im Südosten, erklärte Premier Ahmet Davutoğlu. Doch das ist dann auch nur die halbe Wahrheit. Auf Bildern aus Sur etwa, dem Innenstadtbezirk von Diyarbakir, die von der türkischen Armee selbst veröffentlicht worden sind, sieht man Soldaten, verschanzt hinter Sandsäcken am Fenster eines Klassenzimmers, das Gewehr im Anschlag; oder ganze Gassen mit zu Ruinen geschossenen Häusern. 87 tote Terroristen und 649 Hausdurchsuchungen meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montagmittag aus Çizre und Silopi, den zwei mehrheitlich kurdischen Städten, auf die sich die Kämpfe gegen mutmaßliche Mitglieder der PKK konzentrierten. In einer dritten Stadt, in Nusaybin, direkt an der Grenze zu Syrien, weiteten die Behörden die Ausgangssperren auf weitere Stadtbezirke aus. Anwohner versorgten sich noch rasch am frühen Morgen mit Proviant. Der Kampf gegen die PKK werde so lange dauern, wie er eben brauche, sagen Regierungs- und Staatschef täglich den Türken. Die Wahlen im vergangenen November haben sie damit mit großer Mehrheit gewonnen. Eine Umkehr erwarten politische Beobachter deshalb auf absehbare Zeit nicht. Während Abdullah Öcalan, der inhaftierte PKK-Gründer, schweigt, hat seine Untergrundarmee ihr Angebot zur Waffenruhe vom vergangenen November angesichts der Offensive gegen die Kurdenstädte nicht mehr wiederholt. Noch im März hatten Staat und PKK über eine Lösung der Kurdenfrage verhandelt. Während der Krieg in den Städten, wo sich die PKK verschanzt, weitergeht, musste Ankara im Irak eine schwere Niederlage einstecken. Ein diplomatisches Fiasko nannte die Oppositionszeitung Cumhuriyet den von den USA erzwungenen Abzug des türkischen Kontingents bei Mosul. Erwartungen auf eine rasche Normalisierung mit Israel zum Ausgleich dämpfte der Sprecher der Regierungspartei. Nichts sei bisher unterzeichnet, sagte Ömer Çelik. | 2International
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PwC-Studie: 2020 werden 85 Prozent der Industriebetriebe auf Industrie 4.0 setzen – Big Data immer wichtiger. Österreichs Industrie wird digital vernetzt und investiert dafür jährlich vier Milliarden Euro. Bis 2020 werden 20 Mrd. Euro in die Industrie 4.0 genannte Entwicklung gesteckt. 85 Prozent der heimischen Industriebetriebe wollen bis dahin Industrie-4.0-Lösungen eingesetzt haben – drei Mal so viele wie heute. Zu diesem Schluss kommt eine PwC-Befragung in 100 heimischen Industriebetrieben. Durch die digitale Vernetzung erhoffen sich die Unternehmen eine jährliche Umsatzsteigerung von 2,6 Prozent. Ein Fünftel der Unternehmen erwarte sogar eine kumulierte Umsatzsteigerung von 20 Prozent bis 2020. Hochgerechnet auf die österreichische Industrielandschaft ergeben sich insgesamt Mehrumsätze von knapp 3 Milliarden Euro pro Jahr. Die Umsatzsteigerungen werden in den nächsten Jahren zwar die Kosten für Investitionen nicht wettmachen, aber für die mittel- und langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sei diese Investition dennoch unumgänglich. Hand in Hand mit der Digitalisierung kommt nach Erwartung von 80 Prozent der Unternehmen eine intensivere unternehmensübergreifende Vernetzung. Big Data, also die Auswertung riesiger anonymer Datenbestände, wird noch wichtiger werden. 91 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass in fünf Jahren die Fähigkeit zur Datenanalyse für das Geschäftsmodell entscheidend sein wird. Es gehe um einen effizienten Datenaustausch innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette, eine digitalen Kennzeichnung der Produkte und die Nutzung von Echtzeitdaten zur Steuerung der Produktion. Für die Studie haben PwC und Strategy& (ehemals Booz & Company) im zweiten Quartal 2015 100 Unternehmen aus fünf Branchen befragt. | 6Web
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Bursch stieß frontal mit Muldenkipper zusammen. St. Georgen/Gusen – Ein 15-jähriger Mopedlenker ist am Dienstagnachmittag bei einem Verkehrsunfall in St. Georgen an der Gusen (Bezirk Perg) in Oberösterreich ums Leben gekommen. Der Bursch war nach Angaben der Landespolizeidirektion gegen 14.15 Uhr mit seinem Moped aus unbekannter Ursache in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit einem Muldenkipper zusammengestoßen. Er geriet dabei unter das Fahrzeug und erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. | 4Panorama
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Die Fehde zwischen den IT-Giganten könnte längerfristige Folgen nach sich ziehen. Mit iOS 9 ermöglicht Apple erstmals Adblocker auf iPhone und iPad. Nach nur kurzer Zeit fand sich eine Vielzahl an Werbeblocker-Apps in den obersten Rängen der App-Charts. Die Adblocking-App Peace konnte sogar den ersten Platz erobern. Allzu lange wurde der Thron allerdings nicht besetzt – nach nur zwei Tagen zog Entwickler Marco Arment die App zurück. Mit der Begründung, dass sich der Erfolg nicht richtig anfühlen würde. Mittlerweile haben erneut Werbeblocker die ersten Plätze in den App-Charts eingenommen. Apples Schritt, Adblocker mit iOS 9 einzuführen, dürfte auf eine immer intensiver geführte Fehde mit Google zurückzuführen sein. Die Werbeblocker nehmen sich nämlich einzig Werbung im Browser vor. Anzeigen in der Facebook-, Apple-News-App oder weiterer Software bleiben unberührt. Wie es der Zufall so will, verkauft Apple Werbeplätze an jene Unternehmen, die ihren Content in den Apps anbieten wollen. The Verge-Chefredakteur Nilay Patel spricht in diesem Zusammenhang davon, dass Apple ein Messer in Googles Haupteinnahme-Quelle rammen will. Tatsächlich dürften aber kleinere Medienunternehmen große Einbußen beklagen zu haben. Journalist Casey Johnston geht davon aus, dass 70 bis 85 Prozent aller Werbung blockiert wird. Größere Medienkonzerne hätten sich hierbei bereits arrangiert, etwa mit Kooperationen mit Apple oder Facebook – Stichwort Instant Articles – kleineren Firmen dürfte dadurch ein bedeutender Teil der Einnahmen wegbrechen. Mit dem Ergebnis, dass wohl einige Unternehmen verschwinden werden. Dies sieht der bekannte Apple-Blogger John Gruber anders. Seiner Meinung nach sind Medien-Unternehmen selbst schuld, wenn immer mehr Nutzer auf Werbeblocker setzen. Die Firmen hätten sich vor Jahren dazu entschlossen, sich von nutzerunfreundlichen Werbenetzwerken abhängig zu machen. Diese würden das Web verlangsamen, in die Privatsphäre eindringen und zuletzt auch noch die Akkuleistung verringern, so Gruber weiter in einem Blog-Eintrag. Es wäre also nicht Apples Schuld, wenn kleine Medienunternehmen Verluste zu beklagen haben. Vielmehr müssten diese sich endlich anpassen, um zu überleben. Der Kampf zwischen Apple und Google könnte allerdings längerfristige Folgen nach sich ziehen. Google setzt hauptsächlich auf das Web, während sich Apple auf das iPhone und Facebook auf deren App konzentrieren. Die Fehde zwischen den IT-Giganten könnte laut Patel auf längere Sicht dazu führen, dass Web-Innovationen zum Stillstand kommen. Schließlich würde Innovation hauptsächlich dort stattfinden, wo es auch Geld gibt. | 6Web
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Branchenseite nahm das neue Modell der Spielkonsole unter die Lupe: leiser, aber auch leicht wärmer. Zwei Jahre nach dem Marktstart der Playstation 4 hat Sony ohne großes Aufsehen eine erste Hardware-Revision in den Umlauf gebracht. Das Modell mit der Gerätenummer CUH-1200 wird sukzessive die erste Serie ersetzen und wird derzeit noch parallel zur Bestandsware ausgeliefert. Die Technologieseite Digital Foundry hat die neue PS4 unter die Lupe genommen und erklärt, weshalb Neukunden besser zum jüngsten Modell greifen und bestehende PS4-Kunden auf eine größere Revision warten sollten. Der größte Vorteil der Version CUH-1200 sei abgesehen von kleineren Änderungen wie dem matten Finish und physischen Tasten, dass der maximale Lärmpegel um mehr als zehn Dezibel gesenkt werden konnte. Damit summt die neue Hardware selbst unter Volllast nun mehr dahin, anstatt zu schnaufen. Zu verdanken habe man das einer höheren Energieeffizienz und damit geringerer Hitzeentwicklung der Komponenten. Bis zu 30 Watt weniger Leistung zieht das neue Modell im Vergleich zur ersten PS4. Kleiner Haken: Für niedrigere Drehzahlen beim Lüfter nahmen die Hersteller auch eine leichte Steigerung bei der maximalen Gehäusetemperatur von zwei Grad Celsius in Kauf. Sie ist leiser, leichter und rund 30 W effizienter bei den Spielen, die wir getestet haben. Die Maximaltemperatur ist auch nur marginal höher, schreibt Digital Foundry. Die leichte Temperaturerhöhung dürfte aber keine negativen Auswirkungen auf die Langlebigkeit haben. Zahlt sich ein Upgrade aus? Unserer Meinung nach nicht. Das C-Chassis ist ein klarer Fortschritt für das PS4-Design, aber beim gleichen Preis ist es sinnvoller, auf eine radikalere Überarbeitung zu warten. Aber all jene, die bald ihre erste PS4 erwerben wollen, sollten zweifellos zum Modell CUH-1200 greifen. | 6Web
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Für kommende Release – Neuere GCC-Version zwingt die Linux-Distribution zu diesem Schritt. Kaum ein anderes Softwareprojekt kann mit einer ähnlich breiten Hardwareunterstützung aufwarten wie Debian. Die Linux-Distribution unterstützt so manchen Prozessor, der noch im letzten Jahrtausend auf den Markt gekommen ist. Nun kommt aber für manche davon doch das Aus. Mit dem aktuell in der Testphase befindlichen Debian Stretch werden eine ganze Reihe älterer CPUs nicht mehr unterstützt, wie in einem Eintrag auf der Entwicklung-Mailing-Liste des Projekts gewarnt wird. Dazu zählen etwa der erste Intel Pentium und der Pentium MMX, von AMD sind die Chips bis zum K6-3 betroffen. Auch einige Prozessoren von Cyrix und VIA fallen aus der Support-Liste, eine exakte Aufzählung der betroffenen Chips findet sich in der offiziellen Mitteilung. Grund dafür ist, dass ab Stretch bei der i386-Architektur nur mehr Chips der 686-Klasse oder neuer unterstützt werden. Die als Compiler eingesetzte gcc setzt dies mittlerweile voraus und erzeugt Code, der auf älteren Prozessoren nicht läuft. In der aktuellen Debian-Ausgabe Jessie werden die alten CPUs hingegen natürlich weiter unterstützt. Zumindest bis zu deren Support-Ende, das aktuell für 2018 vorgesehen ist. | 6Web
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Neues israelisches Hightech-Zentrum entsteht. Erst kamen die Bäume und nun die Computerfreaks. Israel setzt nach der gebietsweisen Aufforstung auf die Cyberelite, um die öde Südhälfte des Landes zu beleben. Beerscheba, das schon lange den Beinamen Hauptstadt der Negev-Wüste führt, wird nun zum Cyber-Capital ausgebaut. Rund einhundert Kilometer weiter kommt am Dienstag die Weltbranche zur CyberTech-Messe in Tel Aviv zusammen. Egal ob Deutschland, USA oder Israel – die Bedrohung durch Computerattacken wächst sprunghaft, sagt Dudu Mimran, Technischer Leiter der Innovation Laboratories der Deutschen Telekom in Beerscheba. Aber insbesondere Israel habe sich zu einem Impulszentrum für die Cybersicherheit entwickelt. Laut Tom Ahi Dror vom National Cyber Bureau, das direkt dem Ministerpräsidenten untersteht, werden in Israel ein Fünftel der globalen privaten Investitionen in Cybersicherheit getätigt. Die Deutsche Telekom war mit ihren Innovationslabors, die sie seit zehn Jahren gemeinsam mit der örtlichen Ben Gurion Universität (BGU) betreibt, einer der ersten Mieter im Technologiepark von Beerscheba. Seit einem Monat ist dieser Advanced Technology Park dank einer futuristisch gestalteten Fußgängerbrücke direkt mit der BGU verbunden. Das dritte Element im großangelegten Regierungsprojekt CyberSpark ist die Verlagerung all jener Einheiten der israelischen Streitkräfte nach Beerscheba, die mit Technologie und Überwachung zu schaffen haben. In wenigen Jahren sollen dort 15.000 Beschäftigte für die Sicherheit der Informationstechnologie tätig sein. Zwei Hauptprobleme sehen die Experten im eskalierenden Cyberkrieg. Die gesetzestreue Seite hat bisher immer monatelange Verspätung, wenn neue Schadprogramme auftauchen, sagt Joav Zruja, einer der Partner von JVP Cyber Labs in Beerscheba. Dieser Venturekapitalfonds ist der größte israelische Investor in Cybersicherheit. Deshalb habe JVP zuerst das Startup-Unternehmen Cyaktive gefördert, das Varianten böser Software schneller entwickeln will als die Angreifer. So können wir schon vorausschauend die Abwehr entwickeln, sagt Zruja. Inzwischen testen Siemens und Oracle die Cyaktive-Strategie. Das zweite große Problem entsteht aus dem wachsenden Internet der Dinge, also der breiten Einbeziehung unserer gegenständlichen Alltagsumwelt und der klassischen Industrie in Onlinenetzwerke. Das vermehrt die Zahl leicht angreifbarer Ziele sprunghaft, sagt Joni Schohet von SCADAfence, einem weiteren Startup, das JVP in Beerscheba als Inkubator ausbrütet. Der Jungunternehmer verweist auf ein deutsches Stahlwerk, wo Hacker bis in die Produktionsnetze vordringen konnten und für Ausfälle sorgten, die einen Hochofen massiv beschädigten. So nachzulesen im Lagebericht der Bundesregierung zur IT-Sicherheit für 2014. Und vor wenigen Wochen erzeugte eine Cyber-Attacke in der West-Ukraine einen Stromausfall in 700.000 Haushalten. Ob Wirtschaftsspionage, Erpressung, Diebstahl oder kriegerischer Angriff – die Bedrohungen aus dem Internet nehmen zu. Und Israel nimmt im Abwehrkampf eine Spitzenstellung ein. Die permanente Bedrohung im Nahen Osten, die allgemeine Wehrpflicht in einer technologisch hochgerüsteten Armee, welche die dafür talentiertesten Rekruten zur Cyberabwehr ausbildet, sind wichtige Gründe dafür. Dass Beerscheba mit heute 200.000 Einwohnern zum Hauptquartier der boomenden Branche ausgebaut wird, ist eine politische Entscheidung. Der Negev bietet sechzig Prozent der Fläche Israels, beherbergt aber nicht einmal zehn Prozent seiner Bevölkerung. Am Ende soll die Wüstenmetropole mit einer halben Million Einwohnern nach Jerusalem die zweitgrößte Stadt im Lande sein. Arbeitsplätze schafft für sie der neue Wachstumsmagnet: Im Technologiepark wird derzeit das dritte von 27 geplanten Bürogebäuden gebaut. Und die Streitkräfte schreiben im Februar die Errichtung ihres Technologie-Campus aus, der gleich nebenan liegen wird. | 6Web
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NS-Verbrecher bat israelischen Präsidenten 1962 um Milde: "Richter können sich nicht in meine Lage versetzen". Jerusalem – Israel hat am Mittwoch ein Gnadengesuch des zum Tode verurteilten deutschen NS-Verbrechers Adolf Eichmann an den damaligen israelischen Präsidenten veröffentlicht. Yitzhak Ben Zvi lehnte das Gesuch vom 29. Mai 1962, in dem Eichmann seine Rolle in der NS-Vernichtungsmaschinerie herunterspielte, ab. Er wurde wenige Tage später hingerichtet. Hier einige Auszüge aus dem handschriftlichen Brief, der auch in maschinenschriftlicher Version vorliegt: Den Richtern ist in der Beurteilung meiner Person ein entscheidender Irrtum unterlaufen, da sie sich nicht in die Zeit und in die Lage versetzen können, in der ich mich während der Kriegsjahre befunden habe. (...) Es ist nicht richtig, dass ich so eine hochgestellte Persönlichkeit gewesen wäre, dass ich die Verfolgung der Juden selbstständig hätte betreiben können und betrieben hätte, gegen eine solche Machtfülle spricht deutlich die von den Richtern im Urteil übergangene Tatsache, dass ich niemals einen solchen Dienstrang hatte, der mit so entscheidenden, selbstständigen Befugnissen hätte verbunden sein müssen. So habe ich aber keine einzige Anordnung im eigenen Namen gegeben, sondern stets nur im Auftrag gehandelt. (...) Es ist auch nicht richtig, dass ich mich niemals von menschlichen Gefühlen hätte beeinflussen lassen. Ich habe gerade unter dem Eindruck der erlebten unerhörten Greuel, sofort um meine Versetzung gebeten (...) Ich erkläre nochmals, wie bereits vor Gericht geschehen: Ich verabscheue die an den Juden begangenen Greuel als größtes Verbrechen und halte es für gerecht, dass die Urheber solcher Greuel jetzt und in Zukunft zur Verantwortung gezogen werden. (...) Ich war kein verantwortlicher Führer und fühle mich daher nicht schuldig. Den Spruch des Gerichts kann ich nicht als gerecht anerkennen und bitte Sie, Herr Staatspräsident, von dem Gnadenrecht Gebrauch zu machen und anzuordnen, dass das Todesurteil nicht vollstreckt wird. | 2International
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Ein ehemaliger Verwaltungsrichter soll zum Sonderermittler des deutschen NSA-Ausschusses werden. Berlin/Wien – Der erste Eindruck ist fraglos eher jener eines biederen Juristen. Doch ob der pensionierte deutsche Bundesrichter Kurt Graulich wirklich der brave Regierungsmann ist, vor dem Deutschlands Oppositionsparteien nun warnen, das scheint zumindest fraglich. Tatsächlich ist der Mann, von dem die Welt am Sonntag erfahren haben will, er stehe als Sonderbeauftragter des deutschen NSA-Ausschusses für die Einsicht in die Selektorenliste des BND fest, mehrfach durch Widerspruch gegen Pläne der Regierung und gegen Autoritäten aufgefallen – notfalls auch gegen seine eigene. In einem Internet-Interview mit der deutschen Bürgerrechtsgruppe Humanistische Union – für die Graulich gelegentlich auch schreibt – zeigte er sich offen für Kritik an von ihm verfassten Urteilen: Er sei Abiturjahrgang 1968. Wir sind mit diesen Themen bestens vertraut. Das SPD- und Gewerkschaftsmitglied unterschrieb in den 1980er-Jahren eine Petition gegen Aufrüstung bei der Nato, zuletzt äußerte er immer wieder Verständnis für den Ruf nach mehr Aufklärung in der NSA-BND-Affäre. Der Süddeutschen Zeitung sagte er jüngst, man hinke bei der Rechtsentwicklung für Spionage dem Polizeirecht 25 Jahre hinterher. Nicht nur Freunde machte sich der oft farbig formulierende Filmfan auch in der Zeit zwischen 1999 und 2014 am Bundesverwaltungsgericht bei Deutschlands Schlapphüten. Dort hatte er sich neben dem Polizei- und Ordnungsrecht auf das Recht der Nachrichtendienste spezialisiert. Immer wieder gab es von ihm Kritik an den Befugnissen der Spione. 2007 trat er als Herausgeber des Buches Wie die Freiheit schützen? in Erscheinung, in dem für mehr Kontrolle über die Dienste argumentiert wird. Das dürfte nun zu Verzögerungen bei der kolportierten Einigung auf Graulich geführt haben, der allgemein als kompetent beschrieben wird. Das, und womöglich die Erinnerung an die 1990er-Jahre: Damals war er als Personalre ferent in Hessens Justizministerium mehrfach mit der CDU zusammengestoßen. Diese versuchte nun Bedenken zu streuen, ob Graulich technische Details der NSA-Affäre durchblicke. Sollte er wirklich ernannt werden, wird der Mann, über dessen Privat leben wenig bekannt ist, jedenfalls viel innere Ruhe brauchen. Die holt er sich auch aus spirituellen Quellen: Graulich ist Zen-Buddhist, der Internationale Zen-Tempel in Berlin führt ihn als Übersetzer des Diamant-Sutra ins Deutsche. | 2International
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Neue Partnerschaft soll für ein höheres Wettbewerbsniveau sorgen. London – Mercedes hat am Donnerstag die von Niki Lauda schon beim Formel-1-GP von Japan angekündigte Ausrüstung des Manor-Rennstalls mit Motoren ab 2016 bestätigt. Die neue Partnerschaft werde im gesamten Feld für ein höheres Wettbewerbsniveau sorgen, erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in einer Aussendung. Manor ist heuer mit dem Vorjahresmotor von Ferrari der Konkurrenz deutlich unterlegen. Mercedes rüstet aktuell neben dem eigenen Werksteam auch Force India, Williams und Lotus mit Triebwerken aus. Lotus könnte jedoch – auch nach Meinung von Wolff – im kommenden Jahr als Renault-Werksrennstall antreten. | 5Sport
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Rat des Hollywood-Stars an die Minister: "Unmöglich" aus dem Wortschatz streichen und Stärke zeigen. Le Bourget/Paris – Bei seiner Rede zum Auftakt der High Level-Verhandlungen beim Pariser Klimagipfel hat Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Montag mit Arnold Schwarzenegger einem Überraschungsgast das Wort übergeben. Zyniker sagen, dass es kein Abkommen geben wird, dass es unmöglich sei, sagte Schwarzenegger vor den versammelten Ministern. Er riet ihnen, dieses Wort aus dem Sprachschatz zu streichen. Wir müssen und können es diese Woche schaffen, neue Wege zu beschreiten, plädierte zuvor Rupprechter dafür, ein verbindliches Abkommen zu erreichen. Der Umweltminister hatte bereits am Sonntag seinen verfrühten Einstieg in die Verhandlungen auf dem Highlevel-Segment absolviert. Er vertritt dort in einer von vier Untergruppen die EU-Interessen. Sein Gaststar Schwarzenegger erinnerte sich in Zusammenhang mit dem Klimawandel sehr emotional an seine Kindheit in Österreich. Ich konnte mir damals keine Welt vorstellen, wo man die Luft nicht mehr atmen kann, so der ehemalige Gouverneur von Kalifornien. Jedoch habe er sich auch seine spätere Karriere als Schauspieler und Politiker nicht vorstellen können. Jetzt sei es daher Zeit, Stärke zu zeigen. Schwarzenegger lud bereits im Vorjahr zum Gipfel der Regionen nach Paris, einer Veranstaltung der von ihm 2010 gegründeten NGO Regions of Climate Action und des französischen Rats für Wirtschaft, Soziales und Umwelt in Vorbereitung auf die jetzige Klima-Konferenz. | 4Panorama
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In St. Georgen am Längsee sollen Zelte aufgestellt werden, was auf heftige Kritik stößt. Mikl-Leitner empfiehlt zudem Traglufthallen als Unterkunft. Ossiach / St. Georgen – In Kärnten mehrt sich der Protest gegen die Unterbringung von Flüchtlingen. Bereits am Dienstag hat der Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Ossiach, Johann Huber (FPÖ), einen Baustopp für die Immobilie, aus der innerhalb weniger Wochen ein Erstaufnahmezentrum für Asylwerber werden soll, verhängt. Nun übt der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) heftige Kritik an den neuesten Ankündigungen des Innenministeriums: In der Gemeinde St. Georgen am Längsee (Bezirk St. Veit) sollen bis Mittwochabend Zelte für 250 Flüchtlinge aufgestellt werden. Kaiser bezeichnete das Vorgehen des Ministeriums in einer Aussendung als unzumutbar und unerklärlich. Die Handlungsweise des Bundesministeriums läuft den Vereinbarungen, wonach keine weiteren Zelte zu errichten sind, zuwider, so Kaiser. Ich übernehme für das Vorgehen von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner keine Verantwortung mehr. In St. Georgen sollen die Zelte bis heute Abend stehen, am Nachmittag hatten die Aufbauarbeiten am Gelände der Justizanstalt Rottenstein allerdings noch nicht begonnen. Der betroffene Grund ist nämlich zur Hälfte ein Quellschutzgebiet. Konrad Seunig (SPÖ), der Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen, sagte dazu im Gespräch mit der APA: Hätte man vom Innenministerium früher etwas gesagt, dass man diesen Platz für ein Zeltlager ins Auge fasst, so hätten wir das auch gleich sagen können. Aber wenn man glaubt, dass man eine Gemeinde vor vollendete Tatsachen stellen kann und dann erst schaut, ob das überhaupt möglich ist, dann kommt halt so etwas heraus. Polizeisprecher Rainer Dionisio bestätigte, dass die Arbeiten in St. Georgen noch nicht begonnen haben: Erst muss noch geklärt werden, wie die Stromversorgung, sowie die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung im Detail aussehen sollen. Wenn das geklärt ist, sei es laut Dionisio aber eine Arbeit von ein paar Stunden, bis die Zelte bezugsfertig sind. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wirft Kaiser Doppelbödigkeit im Konflikt um Unterkünfte für Asylwerber vor. Er habe es selbst in der Hand, Quartiere zu schaffen, sagte sie am Mittwoch. Mikl-Leitner empfiehlt den Ländern sogenannte Traglufthallen zur Unterbringung von Asylwerbern. Bei einem Treffen mit ihrem bayerischen Amtskollegen Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch besichtigte sie eine solche nahe München. Die mobilen kuppelartigen Quartiere seien eine sehr gute Alternative zu festen Quartieren, sagte sie bei einer Pressekonferenz. Bis zu 500 Flüchtlinge finden in der Traglufthalle in Taufkirchen Platz, die Bayern haben sich allerdings für eine Limitierung auf 300 entschieden. Seit Ende Juli steht die Halle, vergangene Wochen zogen dort die ersten 30 Flüchtlinge ein. Bis zu 20.000 Quadratmeter können diese Notunterkünfte abdecken. Die Kosten betragen neun Euro am Tag pro Platz. Auch die Aufstellung und Inbetriebnahme der Hallen nimmt nur wenige Tage in Anspruch, deren elastische luftdichte Hülle wird durch Luftdruck stabil gehalten. Für Mikl-Leitner garantiert die Halle aufgrund der mobilen Elemente im Inneren – allen voran Schlafkojen und sanitäre Anlagen – eine gewisse Privatsphäre für die Flüchtlinge. Verwirrung herrschte am Dienstag zunächst um die genaue Anzahl der Asylwerber, die in Zelten auf dem Freigelände neben der Justizanstalt Rottenstein untergebracht werden sollen. Laut dem Land Kärnten werden Zelte für bis zu 250 Asylwerber aufgestellt, das Innenministerium selbst spricht von 200 Plätzen zum Sofortbezug und weiteren 200 Plätzen als Reservekapazität, was also eine Gesamtanzahl von 400 Zeltplätzen bedeuten würde. | 4Panorama
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Gespräch mit der neuen jungen Chefdirigentin in Birmingham, die nicht nur als Musikchefin des Landestheaters Salzburg auf sich aufmerksam machte. Salzburg – Die Abkürzung CBSO steht nicht nur für einen recht langen Namen, also für City of Birmingham Symphony Orchestra. Sie meint auch einen der interessantesten Klangkörper Europas. Seinerzeit hat ihn Sir Simon Rattle international bekanntgemacht, bevor er nicht weniger als Chef der Berliner Philharmoniker wurde. Und bis vor kurzem war die Zukunft des Orchesters an den Könner Andris Nelsons gebunden, der jedoch zum Gewandorchester Leipzig wechselt. Mirga Gražinyte-Tyla, die ab September die Leitung in Birmingham übernehmen wird, blickt also auf schwergewichtige Vorgänger zurück. Allerdings ist sie keine Unbekannte mehr. Die Musikchefin des Landestheaters Salzburg machte international auf sich aufmerksam, als sie 2012 bei den Salzburger Festspielen den Young Conductors Award gewann. Unlängst leitete sie – sehr erfolgreich – das RSO im Wiener Konzerthaus. Birmingham? Wir haben dort zwei Programme erarbeitet, wir kennen einander schon, so die Litauerin. Auch empfand sie die Zusammenarbeit mit den Musikern des Orchesters als sehr leicht. Ungefähr vor einem Monat hat es dann jenen Suchprozess eingeleitet, bei dem jeder Musiker anonym für einen Kandidaten voten kann. In dieses Verfahren würde Verschiedenes, u. a. auch die Meinung des Publikums einfließen, so Gražinyte-Tyla, die bekundet, nach dem Angebot Birminghams einige Tage gründlich überlegt zu haben. Es gab da noch andere Angebote, es brauchte Bedenkzeit. Was in Birmingham von ihr erwartet wird? Vor alle wohl Hingabe ans Musizieren, ans Erarbeiten von Werken und natürlich soziale Kompetenz. Zusätzlich vor allem aber wohl mindestens das Halten des Niveaus, das internationale Reputation garantiert. Mirga Gražinyte-Tyla ist auch international längst gut vernetzt. In Salzburg wurde Dirigent Gustavo Dudamel auf sie aufmerksam und holte sie zum Los Angeles Philharmonic Orchestra. Auch mit der renommierten Kremerata Baltica und Geiger Gidon Kremer arbeitet sie eng zusammen. Gražinyte-Tyla studierte in Graz, dort kam der Wunsch auf, nicht nur Chöre, sondern auch Orchester zu dirigieren. Sie sammelte Wissen aber auch am Konservatorium in Bologna, an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und zuletzt an der Zürcher Hochschule der Künste. Wenn sie etwas an ihrem Beruf als heikel empfindet, dann den Umgang mit Zeit. Es bleibt nicht genug Zeit zur Vertiefung. Wettbewerbe etwa haben auch den Vorteil, dass man sich konzentriert vorbereiten kann. In Birmingham müsste musikalische Tiefenforschung aber möglich sein. Sir Simon Rattle war ja dort fast zwei profunde Jahrzehnte lang tätig. | 3Kultur
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Reformen im Jugendstrafrecht und Änderungen bei Elternteilzeit auf Tagesordnung. Wien – Der Nationalrat geht kommende Woche in sein Jahres-Finale. Zwar werden bei den Sitzungen am Mittwoch und Donnerstag keine allzu spektakulären Beschlüsse gefällt, doch ist die Liste der zu verabschiedenden Gesetze eine lange. Unter anderem werden größere Reformen im Jugendstrafrecht und im Arbeitsrecht auf den Weg gebracht. Zudem gibt es mehr Geld in der Flüchtlingsbetreuung. Am Thema Asyl kommt ohnehin seit Monaten keine Plenarwoche mehr vorbei. Diesmal sind es wieder einmal die Freiheitlichen, die den Startschuss zu einer entsprechenden Debatte geben. Als Thema für die Aktuelle Stunde am Mittwoch haben sie Sicherheit statt Asylchaos vorgegeben. Will die FPÖ noch nachlegen, hätte sie in einer Dringlichen Anfrage dazu die Gelegenheit, sind die Freiheitlichen doch von den Oppositionsparteien für eine entsprechende Initiative als erste an der Reihe, sollten sie das wünschen. Fixiert wird am Mittwoch, dass rückwirkend mehr Geld für die Versorgung von Flüchtlingen aufgebracht wird. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Klein-Gruppen. Dafür gibt es rückwirkend mit August immerhin 95 statt 77 Euro pro Tag. Größere Reformen verabschiedet werden in der Jugendgerichtsbarkeit. Ziel bei den diversen Maßnahmen ist, die Verhängung von U-Haft bei Jugendlichen möglichst zu verhindern. Unter anderem wird bei Straftaten, für die Bezirksgerichte zuständig sind – z.B. Diebstahl oder Körperverletzung – Untersuchungshaft ausgeschlossen. An die Spitze der Tagesordnung haben die Abgeordneten aber ein anderes Dauer-Thema gestellt, nämlich das leistbare Wohnen. Eine Entschärfung der Situation am Wohnungsmarkt erhofft man sich durch die Errichtung einer Wohnbau-Investitionsbank, die bis zu 700 Millionen Euro an EU-Mitteln kostengünstig und langfristig an gewerbliche und gemeinnützige Bauträger sowie an Gebietskörperschaften für den Wohnbau vergeben kann. 30.000 Wohnungen sollen so in den nächsten sieben Jahren entstehen. Das Donnerstag-Programm wird mit einer Fragestunde eingeleitet, die diesmal Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ins Hohe Haus bringt. Thematisch dominieren dann Arbeits- und Sozialrecht. So muss künftig bei All-In-Verträgen der Grundlohn am Dienstzettel angegeben werden. Konkurrenzklauseln sind nur noch bei Einkommen über 3.200 Euro möglich. Ein wenig flexibilisiert wird die Arbeitszeit und zwar, wenn eine aktive Reisezeit vorliegt. Änderungen implementiert werden bei der Eltern-Teilzeit. Künftig muss die Arbeit um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Die Mindestarbeitszeit in dieser Periode soll mit zwölf Stunden pro Woche festgelegt werden. Frauen, deren eingetragene Partnerin oder Lebensgefährtin durch medizinisch unterstützte Fortpflanzung ein Kind bekommt, wird es ermöglicht, Elternkarenz in Anspruch zu nehmen. Weitere Beschlüsse der Plenarwoche betreffen die Anhebung der Beamten-Gehälter um 1,3 Prozent, die Abschaffung des Wien-Standorts des Bildungsinstituts Bifie, Erleichterungen für gemeinnützige Stiftungen, die Senkung diverser Gerichtsgebühren sowie einen leichteren Karenz-Zugang für Pflegeeltern. Wohl bis zum Plenum hart gerungen wird aufgrund des Widerstands aus Teilen der ÖVP um das Bundesvergabegesetz, das das Bestbieter-Prinzip gegenüber dem Billigstbieter-Prinzip bei größeren Bau-Aufträgen stärken soll. | 1Inland
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Der in Graz ansässige Schriftsteller gehörte dem Herausgebergremium der Zeitschrift "perspektive" an. Graz – Der aus Feldbach gebürtige, in Graz ansässige Autor Helmut Schranz ist am vergangenen Wochenende 52-jährig an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Der anarchische Feuerkopf gehörte dem Herausgebergremium der Zeitschrift perspektive an. In diesem Organ werden Formen poetischer Widersetzlichkeit erprobt und vergnüglich in Szene gesetzt. Schranzens letzte Einzelveröffentlichung war BIRNALL. suada. lyrik vulgo prosa, die heuer im April im Ritter-Verlag (Klagenfurt/Graz) erschienen ist. | 3Kultur
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Kostenlose 360-Grad-Videos könnten Verbreitung von VR-Brillen vorantreiben. Pornhub hat ihren ersten, kostenlosen Virtual Reality-Kanal gestartet. Auf der Seite stehen 360-Grad-Videos des VR-Porno-Anbieters Badoink zur Verfügung. Um den neuen Kanal zu bewerben, verschenkt die Seite 10.000 Google-Cardboard-Headsets für Nutzer, die sich anmelden, berichtet Gizmodo. Der Schritt könnte für die Verbreitung von VR-Brillen durchaus einen ordentlichen Push bedeuten. Pornhub ist die größte Pornoseite im Web. Im Alexa-Ranking belegt sie weltweit den 65. Platz der meistbesuchten Websites insgesamt. Alleine im vergangenen Jahr verzeichnete sie nach Angaben der Betreiber 21,2 Milliarden Visits. Die VR-Videos wurden in den ersten Stunden der Verfügbarkeit bereits Zehntausendfach angesehen. Analysten gehen davon aus, dass VR-Pornos bis 2025 einen jährlichen Umsatz von rund einer Milliarde US-Dollar einbringen. | 6Web
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Vorherrschaft so stark wie noch nie – Samsung weit abgeschlagen an zweiter Stelle. Betrachtet man die Marktanteile mobiler Betriebssysteme, ist Apple schon lange nicht mehr die Nummer 1. Global gesehen steht hier ganz klar Googles Android an der Spitze. Warum sich der iPhone-Hersteller über solche Zahlen keine Sorgen machen muss, zeigt nun eine aktuelle Statistik. Satte 94 Prozent des mit Smartphones erzielten Gewinns wandern derzeit in die Taschen von Apple. Dies zeigen die aktuellen Zahlen der Finanzexperten von Cannacord Genuity, wie Businessinsider berichtet. Damit stellt Apple einen neuen Rekord auf, vor einem Jahr waren es noch nur 85 Prozent. Das einzige Unternehmen, das in diesem Umfeld sonst noch signifikante Gewinne verbuchen kann, bleibt Samsung. Trotz der Absatzprobleme der letzten Jahre streicht Samsung immerhin 11 Prozent aller Smartphone-Gewinne ein. Dass die Werte von Apple und Samsung kombiniert mehr als 100 Prozent ergeben, ist übrigens einfach erklärt: Es geht hier um den Anteil am Gesamtgewinn der Branche, und es gibt eben andere Hersteller, die Verluste hinnehmen müssen. Einschränkend betont Cannacord allerdings, dass es eine gewisse Unsicherheit in den Zahlen gibt, da es schwer sei die aufstrebenden chinesischen Anbieter korrekt einzuschätzen. Aktuell würden diese zum Teil absichtlich unprofitabel arbeiten, um ihren Marktanteil zu vergrößern und erst später dann satte Gewinne einzufahren. Trotzdem braucht sich Apple laut den Experten keine Sorgen zu machen. Canacord prognostiziert, dass Apple den High-End-Smarpthonemarkt in den kommenden Jahren sogar noch stärker dominieren wird, da das aktuelle Zahlenmaterial zahlreiche Android-Umsteiger zeigen würde. | 6Web
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Die ÖVP verlor mit 84.000 Stimmen am stärksten an die FPÖ, von der SPÖ wechselten 24.000 Wähler zu den Freiheitlichen. Die Sora-Wählerstromanalyse im Auftrag des ORF zeigt die Wählerwanderungen in Oberösterreich ausgehend von der Landtagswahl 2009. Die ÖVP konnte rund sieben von zehn (69 Prozent) ihrer Wähler von 2009 wieder überzeugen. Mit 84.000 Stimmen erlitt sie den größten Verlust an die FPÖ, das ist in absoluten Zahlen auch der größte Wählerstrom bei dieser Wahl. Weitere jeweils 8.000 Stimmen gingen an Grüne und Neos verloren, 3.000 an die SPÖ und 2.000 an die Sonstigen. 19.000 ÖVP-Wähler von 2009 gingen diesmal nicht zur Wahl. Zugewinne konnte die ÖVP mit 13.000 Stimmen von der FPÖ erzielen. 7.000 Stimmen kamen von der SPÖ, 6.000 von den Grünen, und 3.000 sind ehemalige BZÖ-Stimmen. Darüber hinaus haben sich 9.000 ehemalige Nichtwähler diesmal für die ÖVP entschieden. Die SPÖ konnte rund zwei Drittel (65 Prozent) ihrer Wähler von 2009 mobilisieren. Sie verlor mit 24.000 Stimmen am stärksten an die FPÖ, gefolgt von 22.000 Stimmen, die an die Nichtwähler verlorengingen. 15.000 ehemalige SPÖ-Wähler entschieden sich diesmal für die Grünen, 7.000 für die ÖVP, 4.000 für die Neos und 2.000 für die sonstigen Parteien. Nennenswerte Zugewinne erzielt die SPÖ mit 7.000 Stimmen von ehemaligen Nichtwählern und mit 6.000 von der FPÖ. Je 3.000 Stimmen kamen von ÖVP und Grünen. Die FPÖ mobilisierte diesmal mehr als acht von zehn (83 Prozent) Wählern von 2009 erneut. Den stärksten Zugewinn erzielte sie mit 84.000 Stimmen von der ÖVP, 24.000 Stimmen kamen von der SPÖ, 28.000 von Nichtwählern der Landtagswahl 2009 und weitere 17.000 vom BZÖ. Nennenswerte Verluste erlitt die FPÖ nur an die ÖVP (13.000 Stimmen) und die SPÖ (6.000 Stimmen). Die Grünen konnten rund sieben von zehn Wählern von 2009 (69 Prozent) erneut überzeugen. Sie gewannen 15.000 Stimmen von der SPÖ, 8.000 von der ÖVP und 7.000 von ehemaligen Nichtwählern von 2009 hinzu. Je 2.000 weitere Stimmen kamen vom BZÖ und den Sonstigen der Wahl 2009. Verluste erlitten die Grünen mit 9.000 Stimmen an die Neos und mit 6.000 an die ÖVP. Weitere 4.000 Stimmen gingen an die Nichtwähler verloren, 3.000 an die SPÖ. Die Neos verpassten den Einzug in den Landtag. Ihre Wählerschaft setzt sich wie folgt zusammen: 9.000 Neos-Wähler haben bei der Landtagswahl 2009 die Grünen gewählt, 8.000 die ÖVP, 4.000 die SPÖ und je 1.000 FPÖ, BZÖ oder andere. 6.000 Neos-Wähler waren 2009 nicht zur Wahl gegangen. Die Christliche Partei Österreichs (CPÖ) und die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) werden in der Wählerstromanalyse unter Sonstige zusammengefasst. Sie erhielten je 2.000 Stimmen von ÖVP, SPÖ und den Sonstigen von 2009. Weitere 3.000 Stimmen kamen von ehemaligen Nichtwählern. | 1Inland
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Netzwerkwurde häufig für illegale Waffenverkäufe genutzt. Der unkontrollierte Waffenverkauf über das Internet wird ab sofort erschwert. Der Internetkonzern Facebook teilte am Freitag (Ortszeit) in San Francisco mit, dass die fast 1,6 Milliarden Nutzer des Netzwerks und der Foto-App Instagram nicht mehr unter Privatleuten Waffen anbieten oder Waffenkäufe arrangieren dürfen. Nicht betroffen sind lizenzierte Waffenhändler. In den letzten zwei Jahren haben immer mehr Menschen Facebook genutzt, um neue Produkte zu entdecken und untereinander Sachen zu verkaufen, erklärte die Abteilungsleiterin für Produktpolitik bei Facebook, Monika Blickert, in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP. Schon seit langem wurde auf Facebook politischer Druck ausgeübt, um den Waffenhandel über das Internet einzudämmen. 2014 beschränkten Facebook und Instagram den Handel mit Waffen auf die über 18-Jährigen. Vor dem Hintergrund von Amokläufen mit zahlreichen Toten setzt sich US-Präsident Barack Obama seit Jahren dafür ein, die Bestimmungen zum Waffenhandel zu verschärfen. Er traf damit aber auf Widerstand im Kongress. Anfang Jänner enthüllte Obama seinen jüngsten Plan für ein strengeres Waffenrecht. Kern des Vorhabens ist eine bessere Überprüfung von Schusswaffenkäufern. Obama will nach seinen Äußerungen vom Monatsbeginn sicherstellen, dass jeder, der im Geschäft des Waffenverkaufs tätig ist, eine Lizenz besitzt und Hintergrund-Checks bei seinen Kunden durchführt. Die Neuregelung bei Facebook geht in die Richtung der von Obama vorgeschlagenen Maßnahmen. Ähnliche Regeln wie sie nun für den Waffenhandel eingeführt werden, galten bei Facebook bereits für den Verkauf von Drogen oder verschreibungspflichtigen Medikamenten. Mehrere Vereinigungen, die für eine Beschränkung des Waffenhandels kämpfen, begrüßten die Entscheidung von Facebook. Es sei ein wichtiger Schritt getan, sagte der Vorsitzende der Brady-Kampagne zur Verhinderung von Waffengewalt, Dan Gross. Schon seit 2014 habe seine Kampagne sich für das Verbot eingesetzt. Die Entscheidung von Facebook könne dazu beitragen, dass keine Waffen in die Hände von gefährlichen Leuten gelangten. Die waffenkritische Organisation Moms Demand Action for Gun Sense in America erklärte, die Anstrengungen der vergangenen Jahre trügen dazu bei, Waffen aus dem Umfeld von Kindern fernzuhalten und die Rechtsgrundlagen für den Handel mit Waffen im Internet klarzustellen. Die Vereinigung Everytown for Gun Safety teilte mit, sie habe durch eine Untersuchung mit verdeckten Ermittlern festgestellt, dass gerade Kriminelle sich Waffen über das Internet beschafften. | 6Web
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In 107 der 278 Gemeinden hat sich lediglich ein Kandidat aufstellen lassen. Am 28. Februar werden die Tiroler zur Wahlurne gerufen – in 278 Gemeinden, nur in Innsbruck wird erst im Jahr 2018 wieder gewählt. Tatsächlich kommt es aber auch schon in etwas mehr als zwei Wochen in zahlreichen Kommunen zu keiner echten Abstimmung: Denn in 32 Gemeinden wurde nur noch eine Liste eingereicht, in 107 Ortschaften gibt es lediglich einen einzigen Bürgermeisterkandidaten. In den Gemeinden, in denen es nur eine Liste gibt, gilt diese bereits mit einer Stimme als gewählt, sagt Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (ÖVP). Im Bergdorf Gramais ließ sich gar überhaupt kein Williger für den Posten des Ortschefs finden, deshalb müsse dort der bisherige im Amt bleiben. Was auch feststeht, seit nun die Frist zur Bekanntgabe der Listen verstrichen ist: Nur acht Prozent der Bürgermeisterkandidaten sind Frauen, nämlich 45 der insgesamt 245 Bewerber. Schöpf, der in Sölden selbst zum fünften Mal antritt, hat für das alles mehrere Erklärungen parat. Allen voran: Das Amt sei schlicht zu unattraktiv – keine freien Tage, wenn man sich im Ortsgebiet aufhält, schlechte Bezahlung, danach habe man kaum berufliche Perspektiven. Weiberleut habe er immer wieder angesprochen, die wollen einfach nicht, sagt Schöpf. Aktuell gibt es in Tirol elf Bürgermeisterinnen. Über Gemeindezusammenlegungen ziert sich Schöpf dennoch zu sprechen. Mit Gewalt fusionieren, da bin ich wenig begeistert, sagt er. Es gehe in den kommenden Jahren aber darum, dass Gemeinden enger zusammenarbeiten. | 1Inland
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Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sperrt auch Hersteller selbst aus – Basierend auf Signalprotokoll. Alle Inhalte, die über Whatsapp laufen, sind künftig vor den Augen Dritter geschützt. Der zu Facebook gehörende Kommunikationsdienst mit einer Milliarde User nutzt ab sofort durchgängig Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wie die Gründer Jan Koum und Brian Acton am Dienstag in einem Blogeintrag ankündigten. Dadurch werden die Texte, Fotos, Videos oder Anrufe nur für die beteiligten Nutzer sichtbar sein, selbst der Betreiber soll damit keinerlei Einblick mehr in die Kommunikation haben. Voraussetzung für all dies ist die Nutzung der aktuellsten Version von Whatsapp. In der Liste der unterstützten Plattformen finden sich neben Android und iOS auch Windows Phone, Nokia S40, Nokia S60, Blackberry und BB10. Ganz neu ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Whatsapp übrigens nicht. Bereits Ende 2014 hatte der Messenger-Anbieter damit begonnen, die ersten Verbindungen zu verschlüsseln. Jetzt ist dieses Feature aber für alle verfügbar, die User können sich also darauf verlassen, dass ihre Kommunikation geschützt ist – so zumindest das Versprechen des Anbieters. Die Verschlüsselung der Nachrichten erfolgt mithilfe von Open Whisper Systems. Dabei handelt es sich um ein kleines Unternehmen aus San Francisco, das mit Signal einen eigenen, verschlüsselten Messenger anbietet. Dessen Protokoll kommt nun auch bei Whatsapp durchgängig zum Einsatz. Einige zusätzliche Details liefert Open-Whisper-Systems-Gründer Moxie Marlinspike in einem eigenen Blog-Posting. So verweist er darauf, dass es natürlich eine Phase der Umstellung geben werde. Immerhin haben noch nicht alle User auf die neueste Whatsapp-Version aktualisiert. Deswegen zeigt Whatsapp im Profil des Gegenübers an, ob die Kommunikation mit dieser Person verschlüsselt erfolgt oder nicht. User die besonders sicher gehen wollen, können auch die Authentizität des Gegenübers bei einem direkten Zusammentreffen überprüfen. Durch das Einscannen eines QR Codes kann sichergestellt werden, dass sich niemand anderer als der eigentlich erhoffte Gesprächspartner ausgibt. Mit diesem Check entspricht Whatsapp nun ebenfalls jenem Ansatz, den auch Signal gewählt hat. Ein entscheidender Punkt spricht allerdings weiter für den weniger bekannten Messenger: Er ist Open Source, die Implementation all dieser Funktionen kann also von Dritten überprüft werden, dies ist bei Whatsapp nicht der Fall. Am Rande erwähnt Marlinspike, dass Whatsapp nicht der einzige Partner von Open Whisper Systems ist. Offenbar gibt es also noch andere Messenger, die das Signal-Protokoll zur Verschlüsselung übernehmen wollen. | 6Web
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Auch Einreise- und Vermögenssperren gegen Lukaschenko-Getreue sollen aufgehoben werden. Brüssel/Minsk – Vor den Wahlen in Weißrussland bereitet die EU die Aussetzung von Sanktionen gegen Präsident Alexander Lukaschenko vor. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus EU-Kreisen erfuhr, sollen auch Einreise- und Vermögenssperren gegen 150 Vertraute und Anhänger des Staatschefs ausgesetzt werden. Das Vorhaben sei eine Geste, nachdem in Weißrussland im Sommer die letzten politischen Gefangenen freigelassen worden waren, sagte ein ranghoher EU-Diplomat. Vor einer endgültigen Entscheidung wollen die Europäer aber noch den Verlauf der Präsidentschaftswahl am Sonntag abwarten. Lukaschenko steht seit 21 Jahren an der Spitze Weißrusslands. Nach seiner letzten Wiederwahl 2010 gingen tausende Weißrussen auf die Straße. Der Staatschef ließ die Proteste blutig niederschlagen. Vor der nun anstehenden Wahl ließ er sechs inhaftierte Oppositionspolitiker frei, darunter einen einstigen Gegenkandidaten. Sie galten als letzte politische Gefangene in der früheren Sowjetrepublik. Doch keiner von ihnen darf bei der Präsidentschaftswahl antreten. Lukaschenkos Gegner haben zum Boykott der Wahl aufgerufen und warnten die EU, die Sanktionen aufzuheben. Die EU muss die Entscheidung, wie sie bei den Strafmaßnahmen weiter verfährt, vor dem 31. Oktober treffen. Dann laufen die bisherigen Sanktionen ohne Erneuerung automatisch aus. Die Strafmaßnahmen betreffen auch 20 Organisationen. Die EU will in zwei Schritten vorgehen, wie ein EU-Vertreter sagte. Sie will zunächst die Sanktionen nochmals um vier Monate bis Ende Februar 2016 verlängern, ihre Anwendung aber aussetzen. Die Mitgliedstaaten würden danach Anfang des Jahres prüfen, ob sie die Strafmaßnahmen komplett aufheben, die seit 2004 in mehreren Stufen verhängt wurden. | 2International
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Zu Weihnachten stellt die Post doppelt so viele Pakete zu als sonst: Am 10. Dezember hat das Unternehmen erstmals die 500.000-Marke geknackt. Wien – Die heimische Post hat auch heuer einen Rekord bei der Paketzustellung verzeichnet: Am 10. Dezember wurden mehr als eine halbe Million Packerln bearbeitet – das sind 40.000 mehr als am Spitzentag 2014. Vor allem der Online-Handel sorgte für entsprechende Zuwächse. An einem durchschnittlichen Tag werden rund 250.000 Pakete durch die Post zugestellt, berichtete diese am Freitag. Ab November steigt die Menge kontinuierlich an und erreicht vor Weihnachten Werte von durchschnittlich 400.000 Packerln. Damit alle Pakete rechtzeitig unter dem Christbaum landen, ist die Aufgabe bis 18. Dezember nötig. Die Mitarbeiterinnen legen auch heuer wieder Sonderschichten ein. So erfolgt samstags – bei entsprechenden Mengen auch sonntags – eine Lieferung. Am 24. Dezember sind die Zusteller bis zum Nachmittag unterwegs. | 7Wirtschaft
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