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00000004.xml | Treis a. K., tO. Februar 1919. Zn der letzten Stummer dieses Blattes ist auf Seite 4 zwischen Dem ersten und zweiten Absatz aus Versehen in der Druckerei ein Stück ausgelassen worden, in welchem ich gesagt hatte, das; das Bild der Heimatkirche am Kopfe des „Heimat-Gruß" die Krieger stets an ihre Heimat erinnern und ihnen die Gewähr bieten sollte, daß die Heimat ihnen auch fernerhin fürbittend gedeisten werde. Die lieben Leser werden sreundlichst gebeten, sich das letzte Blatt noch.einmal vor Augen zu nehmen und diesen Gedanken am angeführten Orte einzufügen, dann werden sie den zweiten Absatz verstehen uiiD wissen, wozu wir setzt ganz besonderen Anlaß haben. Leider hat sich die darin ausgesprochene Hoffnung nicht ganz erfüllt. Die Sergeanten Amend und Kehr, und Musketier H. Kehr >Bartels) haben aus englischer Gefangenschaft geschrieben und sind gesund, von Sylvester Bing ist leider von einigen Kameraden ge meldet morden, daß er den Heldentod für das Vaterland gestorben sei. Stach ihm hat noch.als letzter a>is unserer Gemeinde Phil. Kehr von der 10. Komp, des Znf.-Slegts. 118 fein junges Leben auf de» Schlacht felder» Frankreichs am 24. Oktober lassen müssen (siehe unten). So dann ist noch der Bruder des Sergeanten Kehr, der Musketier G. K. Kehr, in englischer Gefangcnschait, Unteroffizier Phil. Römer, Mus- ketier H. Michel und H. Nickel lind Gesr. Phil. Nock sind in sranz. Gefangenschaft. Sanitätssergeant Kehr ist ans engl. Gefangenschaft beimgekebrt. Berzeichuis der Kriegsteilnehmer (schlich). 287. Schick, Jobs., bereits 'mw st. April 101G bei der Höbe 304 ge fallen, war aber seither im Verzeichnis der Kriegsteilnehmer noch nicht aufgesührt. 288. Amend, Heinrich, Soli» von Zohs. Amend Nor der Brücke. 289. Walter, August, Kanonier beim Ärt.-Regi. 61 zu Darmstadt. Die beiden letzteren wurden in der ersten Woche des November eingezogen, aber >;ach Beginn des Waffenstillstandes wieder entlassen. Damit ist die Reihe der Kriegsteilnehmer zu Ende, und es wird diese Abteilung unseres Blattes hoffentlich für immer daraus verschwinden. Mit Ausnahme derer, um die wir schmerzlich rranern, sind unsere Krieger'nach und nach glücklich in der Heimat cingctrosse»; nur einer fehlt noch, Musketier H. Fritz, der sich bei der Palästina-Armee befand und zuletzt von Konstantinopel geschrieben l>ai, daß es ihm gl» gehe, Hoffentlich sieht er auch in aller Kürze, ivie die dieser Tage aus dem Osten nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten eingeiroffenen Sergeant Rabenau, Gefr. Preis, WehrmannWilh.Römer, Phil. Zecher und Unteroff. Fritz, die Heimat bald ivieder zur Freude leiner Angehörigen. I Den Heldentod für s Vaterland starben: 40. Dragoner Georg Gran, wahrscheinlich in der Nachl vom A l. zum 2. Mai 1915 in Rußland, Drag.-:,legt. 24, 5. Esk. w 41. Grenadier Will). Dapper, Res.-Ins.-Reg. 203, 7. Komp., |j nach 'Angabe, seiner Kameraden gefallen am 24. Juni 1016 U bei Postomyty in Rußland. 8 42. Musketier Heinrich Wilhelm Georg Sylvester Bing, « Füsilier-Stegt. 80, 2. Komp., gefallen am 23. August 1918 in g Nord-Frankreich. « 43. Musketier Philipp Kehr, Inf.-Regt. 118, 10. Komp., ge- E fallen am 24. Oktober 1918 in Nord-Frankreich, nachdem er « kurz vorher mit dem Giserneu Kreuz II. KI. ausgezeichnet |j worden war. Eg 44. Gefreiter Georg Hettche, gestorben im Lazarett zu Darm- 8 stndt an der Grippe am 13. November 1918, daheim beerdigt J am 16. November 1918. K (ihre ihrem Andenken und das ewige Licht leuchte ihnen! Der 2 Glättb.igen Seelen ruhen in Frieden durch die Gnade des Herrn! R Der Gedächtnisgottesdienst für Nr. 41, 42 und 43 fand am « Nachmittag des 12. Januar 1919 in der üblichen Weise statt: ® des unter Nr. 40 aufgeführten Gefallenen wurde bereits am I Totensonntag 1915 gedacht. Zum Vizeseldwebel wurde befördert Unteroffizier Walter, weitere Beförderungen sind mir nicht bekannt geworden. Das Eiserne Kreuz II. Kl. erhielten noch 66. Otto Becker, 67. Phil. Kehr f. Sergeant St ieS (Nr. 275 unseres Verzeichnisses) ist zur hessischen Gendarmerie übergetreien. ' Zur Deckung der Druckkosten des „Heimat-Gruß" gingen ein von Fr. E. 2 Mark. Herzlichen Dank! Sie „pir. Vvu der „Wölhe" hat wohl schon mancher aus unserer Genieinde sagen hören, weiß aber nicht, was das ist. Es ist ein Platz außen an der Kirchhofsmauer, wo jetzt der Holz stall des Metzgers Amend steht. Auf diesem Platz sollen der Volkssage nach in allen Zeiten die Frauen unseres Dorfes schon das „Franenwahlrecht" ösfentstch ansgeübt haben bei der Wahl der „Ellermutter", also schon viel früher, als es ihnen durch die deutsche Revolution in den Schoß gefallen ist. Es gibt eben nichts Neues unter der Sonne, sagte Ben Akiba Ob diese „Wahlgeschichte" den Taisach n entspricht, konnte ich nicht feststeilen. Ich wnrde erst aus den Rainen anfmerksäm, als ich in alten Urkunden ans dem hessischen Staatsarchiv folgendes Schriftstück eines Dreiser Amtsver walters vom 4. Januar 1696 fand, das ich hiermit in seiner alten schwerfälligen Ansdrncksweise wortgetreu wicder- gebe: „Es ist allhier zu Trepß u ff dem Bergt, all wo das Pfarr haus nicht weider von ist, eine wölhe oder Wasserbehälter vor 50, 60, 70 und ivohl 100 Jahre gewesen, welcher mit einer Mauer umgeben ist, worinnen das Wasser mit Känneln aus dem Felde darinnengeführt wird, so die Gemeinde in esse (in gutem Zustande) erhallen mußte, auch der Schultheiß in Jnspection hat, daß wann etwa der Kännel in Abgang kommen, daß das Wasser nicht in gedachten wölhe lansfet, so solches allzeigen müssen, sind die Bürgermeister alle wohl gestraft worden; maßen diese Wölhe aus diesen Ursachen ge halten wird, daß wann etiva, da Gott vor sein wolle, eine Feu'ersbrnnst ans dem Berge entstehen sollte, daß man sich solches Wassers bedienen könne. Denn die anderen Brunnen und das Wasser viel zu weit von dem Berge abgelegen ist, und wohl ein Hans abbrennen könnte, ohn daß man einen Zuber Wasser hinbringen könnte. Nun ist diese Wölhe etliche Jahre in Abgang kommen, indem kein Wasser (mehr) darin bleiben will, sondern alle durch die Erde den Berg binnndzieht. Nun sind die Unter tanen solche in Stand zu bringen, daß sie Wasser hält, wie von vielen Jahren bisher zu beweisen ist, schultig, welches aber große Kosten verursachen, indem solche alle mit Quaker» stücken gemacht mußte werden. Weil nun der Pfarrhof nicht weit davon, und in selbigem ein Brunnen wegen Weitent- legenheit des Wassers höchst nötig ist, also habe ich und der Herr Pfarrer diese Sache anregen und vor Ratsamb be funden, der Gemeinde große Kosten zu sparen wegen Machung dieser wölhen und einen Brunnen in die Wand des Pfarr- hofes zu machen, wofür die Gemeinde dem Maurer ein Mal zu'essen geben und 2 Steinföhrtcn Inn; so kann eine solche große Beschwerung mit I Laib Brot und einer Wassersuppe ausmachen. Dagegen würde die Wölhe machen 30 Rth. kosten." So weit die alte Urkunde Der Vorschlag legte der Ge meinde gewiß keine großen Lasten auf, sagt freilich auch nicht, wer die anderen Unkosten für den zn grabenden Brunnen tragen soll. Der Brunnen ist später gegraben worden und heute noch vorhanden, lieber die Vorkommnisse dabei soll ein andermal berichtet werden » Büchner. Hauptschriftleitung: Archidiakonus Aeumaerker in Apolda. — Druck Heimatglocken-Verlag Apolda. Verantwortlich für den Inhalt: Seite 1—3 Archidiakonus Aeumaerker Apolda. — Für Ortsnachrichten der 4. Seite der Unterzeichnete Ortspfarrer. | [
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] | 77057971X | de | 1 | null | null | null | null | null |
00000002.xml | wirbelte der Sturmwind der Revolution, der die uralten Fürsten geschlechter wegfegte von ihren Thronen und selbst den Glanz der Kaiserkrone in den Staub warf. Und noch immer kein Friede nach außen, kein Friede im Innern, keine Ordnung und Ruhe, keine Freiheit und Sicherheit, nur eitel Verwirrung und Kampf, Geist der Gewalttat und Willkür, der selbst der Weih nachtstage heil'gen Friedensglanz mit Straßenkampf und Blut vergießen besudelte, wie es im toll gewordenen Berlin geschah! Und nun, was in Trümmern zerschlagen liegt, wiederauf bauen in jahrhundertelang mühsamer Arbeit deutscher Kraft und Zähigkeit! Wer kennt die Wege, hat die Mittel? Wer weiß Rat? Wer vollbringt die rettende Tat? Welcher Slgatsmann wird die Sklavenketten zerschlagen, die sie unserm Volke an- legen wollen? Welche Regierung wird imstande sein, auch nur einen solchen Frieden zu schließen, der unserm Volke wenigstens die Möglichkeit des Atemschöpfens läßt ? Welche von den aus einanderziehenden Parteien wird es vermögen, Regierungsformen und wirtschaftliche Verhältnisse so zu schaffen, daß es nicht noch tiefer in den Abgrund hinab geht, sonderri wenigstens leidlich erträglich wird, und unserm totwunden Volke die Grundlage zur Genesung und zum Wiederaufstehen bietet? Ich weiß keinen anderen Rat, als den Aufblick zu den Bergen, von denen uns Hilfe kommt, als das sestanklammern an chen treuen Gott, von dem es heißt: alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb' in Ewigkeit! der sein deutsches Volk durch all die Jahrhunderte seiner Geschichte so wunderbar und treu geführt, daß es undenk bar ist, er wolle uns jetzt in allerschwerster Zeit verlassen und verstoßen. Seine Gnade soll nicht von uns weichen und sein Friedensbund nicht hinfallen, und wenn gleich Berge mitten ins Meer stürzten. Das schließt nicht aus, ja das fordert viel mehr von einem jeden ernsteste, gewissenhaftest» Pflichterfüllung. Das ist die Grundbedingung, woran die Gptteshilfe gebunden ist. Ob ein großes Volk, ob her einzelne Mann, jedes schafft sich schließlich sein Schicksal selbst, lind das ist der Wahrheitssinn des Sprich wortes: ,,Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!" Darum zugleich vorwärts zu neuer Arbeit, vorwärts zu neuer Pflicht! In Haus und Beruf, in Familie und öffentlichem Leben, — auch an der Wahlurne gewissenhast, selbstlos und treu! Dann kommt unsere Hilfe von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat: Freilich, was hülfe es uns,'wenn die äußeren Verhältnisse wieder wohlgeordnet, vielleicht sogar wohlbehaglich wären, ja, was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Ist nicht das innere Leben mehr, denn das äußere, die Seele mehr, als der Leib? (Math. 20, 28). Daß das Herz fest werde, daß das Seelen leben erstarke, ists nicht ein köstlich Ding und über die Maßen lvichtig? In der Verflachung unseres inneren Lehens, da unter all den Kriegssorgen für den Leib: was werden wir essen und trin ken? womit uns kleiden? — viele allen Glauben und allen Halt weggeworfen, und tausende kein Innenleben mehr hatten und kannten, lag schließlich die Wurzel all unseres Hebels, die Uriache unseres Zusammenbruchs. Weil wir nicht stark, tapfer, geduldig und treu genug waren am inwendigen Menschen, des wegen mußte der deutsche Eichbaum des Reiches, wie sein Mark, die Volksseele, schwach und morsch geworden war, im Mettersturm der Zeit zusammenbrechen, deshalb brach das große Unheil herein. Aber wir folgen dem Rat des Psalmsängers und blicken in der großen innern Rot der Zeit auf zu dem Gott aller Hilfe, daß er unser inneres Leben wieder stärke. Denn man will dem Seelenleben unseres Volkes jetzt gründlich ,,zu Leibe." Run soll in der mit Gewalt religionslos zu machenden Schule die Jugend heranwachsen, nichts mehr wissen von dem heiligen und gerechten und dennoch gnädigen und liebreichen Gott, nichts mehr erfahren von dem barmherzigen und hilfreichen Heiland, nicht mehr atmen im heiligen Geiste der Liebe, der Kraft und der Zucht, nicht mehr heimisch sein in der idealen Welt des Guten, Wahren und ewig Schönen: dem Unterricht das Herz, der kind lich frommen Reinheit die Seele aus dem Leibe! Nun geht der Ruf: Trennung von Kirche und Staat! Religion ist Privat sache der rückständigen Geister, ein Atavismus inmitten moderner Aufklärung! — Da steigt die Bitte aus der Seele: ,,Eile, Herr, uns zu erretten, Herr, uns zu helfen!" — Zwar die Pforten der Hölle sollen sein Reich nicht überwältigen. Die Stadt Gottes wird wohl bleiben, und wenn die Welt voll Teufel wär! Aber es wird Opfer kosten an Geld und Gut, es wird Austritte ge ben von solchen, die kein Innenleben haben und kennen, das Wesen der Seele nicht verstehen und es nicht zu fassen ver mögen, daß der Mensch nicht vom Brote allein lebt. Dann wollen wir uns nicht fürchten vor denen, die den Leib töten, aber un sre und unsrer Kinder Seelen sollen wir nicht verderben lassen zur Hölle! Wir wollen uns die köstlichsten Güter für unser in neres Leben immer mehr erwerben, um sie zu besitzen: ein im mer fröhlich Herz und edlen Seelenfrieden, als das eine was allen not tut; wollen fester noch und treuer zusammenstehen, als lebendige Glieder der Kirche Christi nach der Losung: ,,Wenn alle untren werden, so bleiben wir doch treu!" —aus daß wir evangelische Gemeinden bilden, stark im inneren Leben des Geistes, denen das Reich Gottes nicht in Worten steht, sondern in Kraft. Dazu heben wir unsere Augen auf zu den Bergen göttlicher Hilfe an der Schwelle des neuen Jahres, daß seine Vatertrene unser äußeres Leben lenke, unser inneres Leben stärke und unser ewiges Leben vollende. Denn die Berge, von denen uns Hilfe kommt, werden nicht von den granitnen Grundsäulen der Erde getragen. Du findest sie in keinem Atlas und kein Entdeckungsreisender wird sie hie- nieden suchen und erforschen können. Zwar menschlich vermittelt ist uns.das ewige Heil des Gottesvolkes auf mancherlei Bergen der Erde: da ist der Sinai, wo unter Blitz und Donner das heilige Gottesgesetz der Menschheit offenbart ward, vor allem der stille Hügel Golgatha, wo im heiligen Opfer seines reinen Lebens oer Herr und Meister der Menschheit Erlösung vollbracht hat. Aber die Kräfte, die sich auf diesen Erdenbergen auswirkten, stamnien nicht aus dieser Welt, und die Berge, von denen uns Hilfe kommt, ragen empor in Gottes seliger Ewigkeit. Und dort einst daheini zu sein bei dem Herrn und ewiges Leben zu ge winnen, wissen wir uns von Gott bestimmt, der dies ewige Leben schon hienieden in uns der Vollendung entgegenführt.' — Wohl fliegen pfeilschnell dahin die Jahre, wohl rückt un aufhaltsam der Uhrzeiger vorwärts auf dem Zifferblatt unseres Lebens, wohl schwindet uns beim lastenschweren Pilgerwcg Kraft um Kraft, bis wir endlich, müde Wandrer, ans Ziel kommen im stillen Grab. Aber über den Schwund der Zeit, über Tod und Grab erhebt der Glaube seine Angen zu dem ewigen Hort und Herren unsrer Hilfe, des gewiß: Der in uns angefangen das gute Werk, der wird's auch vollführen bis auf den Tag ' feiner Zukunft. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! — K. Neumaerker. Neujahr 1919! Was will werden? Wir beginnen mit dem 1. Januar ein neues Jahr, aber wir haben mit dem Oktober und November 1918 ein neues Jahrhundert der deutschen Geschichte begonnen. Wie wir uns in diesen Tagen gebettet, so liegen wir, und es ist noch kein Ausblick möglich, wie wir im neüen Jahr, wenn es so fortgeht, zum Aufstehen kommen werden. „Das erste steht uns frei, beim zweiten sind wir Knechte." Dies Wort unseres grüßten Dichters bleibt wahr. Man muß die französischen und englischen Offiziere der <Refangenenkommissiön, die zurzeit in Berlin weilt, gesehen haben, wie sie überlegen, stolz und mit eisigen Mienen über die Linden schritten, als das Volk von Berlin nach dem Straßen- kampf am Tag"von Heilig-Abend die Schuldfrage in lauten, jäh zornig gegeneinander wetternden und brüllenden Haufen erörterte. Achtung hat ihnen jedenfalls der „glorreiche" Kämpf um Schloß und Marstall nicht abgenötigt. Sie werden nur mit Vergnügen festgestellt haben, daß mit einem Volk, das sich selbst zerfleischt und in der wüsten Anarchie die höchste Stufe seiner freiheitlichen Neuordnung sieht, leicht so zu verfahren ist, wie der Herr mit den Knechten verfährt! Das Nene Jahr führt uns auf den Höhepunkt der inneren Kämpfe. - Die Wahlen zur Nationalversammlung und zu den Volksvertretungen der Bundesstaaten sollen'stattfinden, der Friede | [
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00000001.xml | Gruß a. d. Lumda Noch nie wurde Deutschland überwunden, wenn es einig war. Wilhelm II. 6. August 1914. Evangelisches Semeindeblatt für die Uirchengemeinde Treis a. d. Lumda. Januar Dieses Blatt erscheint monatlich und ist vom Ortspfarrer zu beziehen, der auch gern den 'Bezugspreis und Sonstiges mitteilt. 1919 . Neujahrsspruch. Glück auf zum neuen Jahre! Verlange nicht zu viel. Bekränze Deine Haare, Greif in Dein Saitenspiel. Und Werdens düstre Lieder, Neig nicht zu tief das Haupt: Die Rosen blühen wieder, Noch ehe Du's geglaubt. Hans Betthge. Heimatglockenklang. Neujahr 1919. „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von denen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe kommt von dem Herrn, berHimmel und Erde gemacht hat." Psalm 121. Ein neues Jahr hat angefangen und wir sind durch seine Eingangspforte hindurchgeschritten mit unseren Sorgen und Er wartungen, mit unfern Hoffnungen und Befürchtungen, mit unfern Grüßen und Glückwünschen. Wie viel davon mag wohl in Erfüllung gehen? Und wie wird Anfang, Mitte und Aus gang dieses neuen Jahres sich gestalten? — Wir wissen's nicht, und keiner kann den Schleier der Zukunft lüften, zu forschen und zu sagen, was im Laufe der 365 Tage aus dem Geheim nis seiner dunklen Falten hervortreten wird uns zum Segen oder.zum Schrecknis. Nur den unaufhaltsamen Strom der Zeiten hören wir vernehmlicher rauschen beim Wandel der Jahre, und nur das eine fühlen wir deutlicher: es steht ein jeder dieser Tage unter dem harten Gesetz des Wandels aller Dinge: „Es kann vor Nacht leicht anders werden, als es am frühen Morgen war." Die ewige Ungewißheit alles Irdischen zeigt nns beim Jahreswechsel mit tiefstein Ernste ihr furchtbar bleiches Angesicht. Aber über all dem wandelvollen Spiel, das der Lauf der Tage uns vor Augen bringt, wo-in buntem Wechsel flatternd Samen und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht an uns vorüberhuschen und Armut und Reichtum, Glück und Unglück, Krieg und Frieden, Schicksalsschläge und frohe Stunden, Leben und Tod ihren vielfarbig wirren Reigen schlingen, — über alledem thront in himmlischem Lichte auf den Bergen der Ewigkeit Gott, der ewige König und Friedefürst, der da will, daß allen Menschen geholfen werde und alle, alle Heil und Halt, Trost und Frieden finden in und bei ihm, Segen und Hilfe. Zu ihm ziemt sich wohl ein ernster Aufblick beim Beginn des neuen Jahres. Denn unsagbar trauriges liegt hinter uns, furcht bar, schier unerträglich schweres vor uns, und wenn eins unserm Volke und jedem einzelnen not tut, so ist es Hille, Hilfe von oben, Hilfe aus Gottes wunderbarmherziger Allmachtshand. Da rum Gemeinde des Glaubens, „hebe deine Augen auf zu den Bergen, von denen dir Hilfe kömmt! Deine Hilfe kommt von dem Herren, der Himmel und Erde gemacht hat." Er ists ja doch, der unser äußeres Leben leitet, auch in diesen tiefbetrüblich harten und bitteren Zeiten schwerster Not. Ich will gar nicht reden von all dem millionenhaften Einzel weh, wiewohl einein das Herz verbluten und stillstehen möchte, wenn man gedenkt an die Unsmnme von Sorge, Not und Kümmernis, von Schmerz, Trauer und Trübsal, die das Kriegs elend fast ' in jedes deütsche Haus und Herz getragen hat — und alles, alles war umsonst, was wir getragen und geopfert! Nein, was wir als Volksgesamtheit erleben mußten, davon ists nicht zuviel gesagt: schlimmer diese Tage, als die Jahre der Erniedrigung nach der Unglücksschlacht von Jena, jammervoller dies Kriegsende, als selbst der Ausgang des dreißigjährigen Krieges für unser schwer geprüftes Volk! Alle Hoffnungen auf ein gutes Kriegsende, auf einen ehrenvollen Frieden vernichtet! Denn die Widerstandskraft auch des tapfersten Heeres, das die Geschichte je gesehen, brach zusammen, weil kleinmütige Verzagtheit, selbst mörderischer Unverstand der Heimat des Heeres Heldenmut zer mürbte, und mitten hinein in die demütigenden und entehrenden Waffenstillstandsverhaudlungen, — die deutsches Gut und deutschen Boden den Feinden massenhaft preisgeben und deutsches Land und deutsche Leute jedem rohen Willkürakt der Beutegier aus setzte, als wären es herrenlos Gut und versklavte Knechte - | [
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00000016.xml | 14 Nachtgebete unser Kommen zum Leben und zum Frieden, von nun an bis in Ewigkeit! Siehe, nicht schläft noch schlummert der Hüter Israels. Auf Deine Hilfe hoffe ich, Ewiger. Ich nehme den Ewigen mir stets vor Augen; denn Er ist zu meiner Rechten; ich werde nicht wanken. Tischgebet Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott! Herr der Welt! Du hast alle Wesen ms Leben gerufen, Du erhältst und ernährst sie in Deiner unendlichen Güte; ewig währet Deine Liebe.' Auch uns hast Du liebevoll Deine Hand geöffnet und in väterlicher Huld für uns gesorgt. Gepriesen seist Du, Ewiger, der Du das All speisest. Aller Augen harren auf Dich, und Du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du öffnest Deine Hand und sättigest alles Lebende mit Wohlgefallen. | [
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00000018.xml | 16 Sabbatpsalm Libanon wächst er empor. Gepflanzet im Hause deö se Ewigen, blühen sie in den Höfen unseres Gottes V Noch im Greisenalter sprossen sie, sind markig und H frisch, — zu oerkünden, daß gerecht ist der Ewiges mein Hort, und kein Fehl an ihm. H Mumondsgebel Ewiger, unser Gott, Du hast die Welt erschaffe-' und lenkest sie. Tag und Nacht wechseln und wandele und die Monde und Jahren gehen dahin. Laß den neuen Monat zu uns kommen zum Guten uud zuw Segen. Gib, daß wir in ihm leben in Gesundheit und Kraft, in Ruhe und Zufriedenheit, in Recht- schaffenheit und in Gottesfurcht. Erfülle die Wünsche unseres Herzens zu unserem Guten! Festpsalm (Psalm Iis.) Hallelujah! Lobet ihr Knechte des Ewigen, lobet den Namen des Ewigen! Gepriesen sei des Ewigen Name von nun an bis in Ewigkeit! Von Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang | [
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00000014.xml | Uachkgeöele Ewiger, unser^Gott! Schicke mir den Schlaf und den Frieden seiner Ruhe nach des Tages Arbeit und Mühe. Behüte mich, auch wenn es Nacht um mich ist. Laß mich am Morgen in neuer Kraft erwachen! Du bist bei mir allezeit. Höre, Israel! der Ewige ist unser Gott, er ist der Eine Gott! (Psalm 91). Wer unter dem Schutze des Höchsten weilt und im Schatten des Allmächtigen sich birgt, der sprich! zum Ewigen: Du bist mein Schutz und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue. Er rettet dich aus der Schlinge des Vogelstellers, von Pest und Verderben. Mit seinem Fittiche deckt er dich, und unter seinen Flügeln bist du geborgen, Schild und Panzer ist seine Treue. Du darfst dich nicht fürchten vor den Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der am Tage fliegt, vor der Pest, die im Finstern schleichet, vor der Seuche, die am Mittage verheert. Ob tausend fallen an deiner Seite, und zehn tausend zu deiner Rechten, dir naht es nicht, du schaust | [
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00000020.xml | 18 Bußtage Unser Vater, unser König! Schließe Du den Mund denen, die uns anklagen und verleumden! Unser Vater, unser König! Wende Pest und Schwert und Hunger von uns ab! Unser Vater, unser König! Lenke unser Herz, daß wir reuig zu Dir zurückkehren! Unser Vater, unser König! Vergib uns unsere Sünden! Unser Vater, unser König! Sende unseren Kranken Genesung! Unser Vater, unser König! Gib uns unser tägliches Brot! Unser Vater, unser König! Gib unserer Arbeit Deinen Segen! Unser Vater, unser König! Nimm unser Gebet in Gnaden aus! Unser Vater, unser König! Du weißt, daß wir Staub sind! Unser Vater, unser König! Laß uns nicht leer von Dir gehen! Unser Vater, unser König! Hilf uns um derer willen, die den Tod erlitten haben, weil sie dem Einzig- Einen treu geblieben sind! Unser Vater, unser König! Hilf uns, denn ohne Grenzen ist dein Erbarmen! Unser Vater, unser König! Sei uns gnädig, wir sind arm an guten Werken, erweis uns Liebe und hilf uns! | [
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00000012.xml | 10 Morgen- und Abendgebete Sieh gnädig nieder auf Dein Volk Israel, nimm unser Opfer auf! Wir danken Dir, Du bist der Hort unseres Da seins. Wir danken Dir für unser Leben, das in Dei ner Hand steht, für unsere Seele, die Dir befohlen ist, für Deine Liebe, die Du uns zu jeder Stunde erweisest. Deine Liebe ist ohne Ende; Dein Erbarmen hört nicht auf. Immerdar hoffen wir auf Dich. Möge alles Lebende Dich bekennen und Deinen Namen in Wahrheit preisen. Sende Frieden und Segen, Gnade und Er barmen uns und ganz Israel. Segne uns alle mit Deinem Lichte! In dem Lichte Deiner Wahrheit gabst Du uns die Lehre des Lebens und die Liebe zum Guten. Bei Dir ist der Quell des Lebens, in Deinem Lichte sehen wir Licht. Mein Gott, bewahre meine Zunge vor Bösem, meine Lippen vor Worten des Trugs! Mein Herz bleibe getrost und ruhig, auch wenn Menschen fluchen. Erschließe meine Seele Deiner Lehre, Deine Gebote will ich üben. Rette mich vor meinen Fein- | [
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00000027.xml | Psalmen 25 ziehen! Lobet den Herrn, alle seine Werke, an allen Orten seines Reiches! Lobe den Herrn, meine Seele! 116. Das ist mir lieb, daß Gott meine Stimme hört. Mein Flehen! Denn er neigte mir sein Ohr, und alle meine Tage will ich ihn anrufen. Mich umfingen des Todes Bande, und die Aengste der Tiese hatten mich gefaßt, in Not und Kummer kam ich. Da rief ich den Namen des Herrn an: Ach, Herr, errette meine Seele! Gnädig ist der Herr und gerecht, und unser Gott barmherzig. Der Herr behütet die Einfältigen ' ich war elend, und er half mir. Kehre, meine Seele, zurück zu deiner Ruhe, denn der Herr hat dir wohlgetan. Ja, du hast meine Seele dem Tode entzogen, mein Auge den Tränen, meinen Fuß dein Sturze. Ich wandle vor dem Herrn im Lande des Lebens. Ich glaube fest, wenn ich auch spreche: Ich bin tief gebeugt. Ich sprach wohl in meiner Uebereilnng: Am Menschen trüget alles! Wie soll ich dem Herrn vergelten alle'seine Wohltaten gegen mich? Den Kelch des Heils heb' ich empor, und den Namen des Herrn rufe ich an. Mein Gelübde will ich dem Herrn erfüllen, hier, in Gegenwart seines ganzen Volkes. Hoch gehalten ist in Gottes Augen seiner Frommen Tod. Ach, Herr —, ja ich, dein Knecht, ich, der , Sohn deiner Magd —, du lösest meine Bande! Dir will ich opfern Opfer des Dankes, und den Namen des Herrn will ich anrufen. Meine Gelübde will ich dein Herrn er füllen, hier, in Gegenwart seines ganzen Volkes, in den » Vorhöfen des Gotteshauses, in deiner Mitte, Jerusalem. ' Hallelujah! 117. Lobet den Herrn, alle Völker, rühmet ihn, alle Nationen! Denn mächtig waltet seine Gnade über uns, und Gottes Wahrheit besteht in Ewigkeit. Hallelujah! 118. Aus der Bedrängnis rief ich den Ewigen an, und er erhörte mich und hat mich in die Weite geführt. | [
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00000026.xml | 24 Psalmen unseres Gottes, über uns, und daß Werk unserer Hände fördere bei uns, ja das Werk unserer Hände fördere er! 103. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen ! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir gutes getan : Der alle deine Sünden vergibt, der alle deine Krankheiten heilt; der dein Leben erlöst von Verderben, der dich mit Huld und Erbarnien krönt; der sättigt mit Glück dein Alter, daß deine Jugend sich erneut, dem Adler gleich. Gerechtigkeit schafft der Herr, und Recht für alle Bedrückten. Er tat seine Wege dem Mosel) kund, den Kindern Israel seine Taten. Barmherzig und gnädig ist der Herr, langmütig und reich an Huld. Er hadert nicht für immer, und grollt nicht ewiglich. Nicht nach unsren Sünden tut er uns, und er vergilt uns nicht unsere Missetaten. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so mächtig waltet seine Liebe über die, die ihn fürchten. So fern der Aufgang ist vom Niedergang, läßt er unsere Vergehen fern von uns sein. Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Ewige über die, die ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebilde, ist ein gedenk. daß wir Staub sind. Der Mensch, — wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht er. Denn ein Wind geht über ihn hin, und er ist nicht mehr da, und es kennt ihn nicht mehr seine Stätte. Aber die Liebe Gottes waltet von Ewigkeit zn Ewigkeit über die, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit noch für Kindeskinder, — bei denen, die seinen Bund halten und seiner Gebote gedenken, sie zu befolgen. Gott hat im Himmel seinen Thron bereitet, und sein Reich herrscht über alles. Lobet den Herrn, ihr, seine Boten, die, stark an Kraft, sein Wort vollstrecken, vernehmen seinen Ruf! Lobet den Herrn, ihr seine Scharen alle, seine Diener, die seinen Willen voll- | [
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00000021.xml | Psalmen 1. Heil dem, der nicht im Rate der Frevler wandelt, noch auf dem Wege der Sünder steht noch sitzt im Kreise der Spötter^ sondern an der Lehre Gottes seine Lust hat, und über seine Lehre sinnet Tag und Nacht. Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt Zur rechten Zeit, und dessen Blätter nicht welken. Und alles, was er tut, gedeiht. Nicht also die Frevler, sondern wie die Spreu sind sie, die der Wind verweht. Darum bestehen Frevler nicht im Gerichte, noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn auf den Weg der Gerechten achtet Gott,' aber der Weg der Frevler führt zum Untergang. 3. Ewiger, wieviel sind meiner Dränger, gar viele stehen gegen mich auf! Viele sprechen von meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei Gott. Doch du, Gott, bist der Schild um mich, du meine Ehre, und der mein Haupt erhebt. Mit meiner Stimme rufe ich zu Gott, und er erhört mich von seinem heiligen Berge. Ich lege mich nieder und schlafe — ich erwache, denn Gott stützet mich. Nicht fürchte ich mich vor Zehntausenden Volkes, die ringsum sich aufstellen wider mich. Auf, Herr, und hilf mir, mein Gott, denn du schlägst alle meine Feinde nieder; den Trotz der Frevler zerschmetterst du. Bei Gott ist die Hilfe! Ueber dein Volk komme dein Segen! Sela. 8. Gott, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Pracht gesetzet an den Himmel? Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du dir Macht gegründet, um deinerWidersacher willen, um schweigen zu machen den Feind und den Rachgierigen. Wenn ich deinen Himmel sehe, dein Werk, Mond und Sterne, die du | [
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00000031.xml | Volkslieder 29 5. Laß Kraft mich erwerben In Herz und in Hand, Zu leben und zu sterben Fürs heil'ge Vaterland. 1. Vater, ich rufe Dich! Brüllend umwölkt mich der DampfderGeschütze, Sprühend umzucken mich rasselndeBlitze. Lenker der Schlachten, ich rufe Dich ! Vater, Du führe mich ! 2. Vater, Du führe mich! Führ mich zum Siege, führ Mich zum Tode: Herr, ich erkenne Deine Gebote; Herr, Wie Du willst, so führe mich! Gott, ich erkenne Dich. 3. Gott, ich erkenne Dich I So im herbstlichen Rauschen der Blätter, Als im Schlachtendonnerwetter, Urquell der Gnade, erkenn ick Dich, Vater, Du segne mich. 4. Vater, Du segne mich! In Deine Hand befehl ich Mein Leben, du kannst es nehmen, du Haft es gegeben; Zum Leben, zum Sterben segne mich! Vater, ich preise dich 5. Vater, ich preise Dich! 'S ist ja kein Kampf für die Güter der Erde! das Heiligste schützen wir mit dem Schwerte! Drum, fallend und siegend, preis ich Dich, Gott, Dir er- geb ich mich. 6. Gott, Dir ergeb ich mich! Wenn mich die Donner des Todes begrüßen, Wenn meine Adern geöffnet fließen: Dir, mein Gott, Dir ergeb ich m ich! Vater, ich rufe Dich! 1. Wir treten zum Beten vor Gott, den Gerechten, Er waltet und haltet ein strenges Gericht. Er läßt von den Schlechten die Guten nicht knechten. Sein Name sei gelobt, er vergißt unser nicht. 2. Im Streite zur Seite ist Gott uns gestanden, Er wollte, es sollte das Recht siegreich sein, Da ward, kaum begonnen, die Schlacht schon gewonnen. Tu Gott warst ja mit uns, der Sieg, er war Dein. 3. Wir loben Dich oben, Dn Lenker der Schlachten, Und flehen, mögst stehen uns fernerhin bei, daß Deine Ge meinde nicht Opfer der Feinde, Dein me sei gelobt, o Herr mach' uns frei. | [
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00000015.xml | Nachtgebete 13 nur mit deinen Augen und siehst, wie den Frevlern vergolten wird. Denn zum Ewigen sprichst du: Du bist meine Zuversicht! Zu deiner Zuflucht machst du den Höchsten. Dir begegnet kein Leid, und keine Plage nahet deinem Zelte. Denn seine Engel befiehlt er um dich, dich Zu behüten auf allen deinen Wegen. Auf Händen werden sie dich tragen, daß dein Fuß an keinen Stein an stoße. Ueber Leu und Otter wirst du schreiten, Löwen und Drachen mit Füßen treten. „Er begehret meiner, so will ich ihn retten, ich beschütze ihn, denn er kennt meinen Namen. Er rufet mich, und ich erhöre ihn; bei ihm bin ich in der Not: ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. Mit langem Leben will ich ihn sättigen, und mein Heil lasse ich ihn schauen." Laß uns, o Gott, in Frieden uns niederlegen und laß uns zum Leben aufstehen. Breite über uns aus das Zelt Deines Friedens, und gib unserer Seele ihre Ruhe. Hilf uns um Deines Namens willen und schirme uns. Halte fern von uns jeden Feind, Pest und Schwert, Hunger und Kummer! Du, o Herr, bist unser Hüter und Retter, gnädig und barmherzig bist Du. Hüte unser Gehen und | [
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00000011.xml | Morgen- und Abendgebete 9 Segne, Ewiger, unser Gott, dieses Zahr, daß es die Fülle der Früchte bringe, sende Tau und Regen der Flur, daß wir Deines Segens genießen. Laß aller Orten den Jubelruf der Befreiung er tönen, und wo Gewalt uns bedrückt, sei bei uns zu unserer Hilfe. Laß Recht und Gerechtigkeit walten auf Erden, Liebe und Frieden überall herrschen, daß Feindschaft und Kränkung weichen und jeder Bedrückte aufatmen wird. Gib uns Gerechte, Fromme und Weise. Schenke Dein Heil allen, die auf Dich in Wahrheit vertrauen. Möge unsere Zuversicht zu Dir nie beschämt wer den. Du bist Stütze und Zuflucht allen Gerechten! Gedenke erbarmungsvoll Jerusalems, von dannen Dein Wort der Wahrheit ausgegangen. Laß aufsprießen das Heil Deiner Knechte; denn aus Deine Hilfe hoffen wir. Erhöre unser Gebet, Ewiger, unser Gott! sei mild und erbarmungsvoll gegen uns. Laß uns nicht ! leer von dir gehen; aus andächtiger Seele steigt unser Flehen zu Dir empor. | [
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00000019.xml | Festpsalm 17 gelobt der Name des Herrn. Hoch über allen ^Völkern ist der Ewige, über den Himmeln ist seine 6 Herrlichkeit. Wer ist wie der Ewige, unser Gott, 5 der so hoch thronet, der so tief herniederschaut — im Himmel, auf Erden! Er richtet auf aus dem Staube den Armen, erhebt aus dem Elend den Dürftigen, lhn zu setzen neben die Edlen, neben die Edlen seines Volkes. Er belebt das Haus der Kinderlosen, daß " die Mutter der Kinder sich freut. Hallelujah! Danket dem Ewigen, denn er ist gütig; seine " Liebe währet ewiglich! ^ O Ewiger, hilf doch! O Ewiger, laß doch ^ gelingen! ie Kußlage Unser Vater, unser König! Vor Dir haben wir ge sündigt! Unser Vater, nnser König! Du allein bist Gott! Unser Vater, unser König! Hilf uns, denn Dn bist !s der Allgütige! n Unser Vater, unser König! Gib uns ein Jahr deS Segens! Unser Vater, unser König! Wende ab von uns jede ^ böse Fügung! | [
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00000030.xml | 28 Psalmen werden in Freuden ernten. Es geht dahin und weinet wer den Wurf des Samens trägt - mit Jubel kehrt er heim, tragend seine Garben. 130. Aus deu Tiefen rufe ich, Herr, zu dir. Gott, erhöre meine Stimme! Möge dein Ohr vernehmen meines Flehens Ruf! Wenn du Sündenschuld bewahrest, Herr, wer mag bestehen? Doch bei dir ist die Vergebung, auf daß ma» dich fürchten möge. Ich hoffe auf Gott, meine Seele hofft! ich harre auf sein Wort. Meine Seele harret auf den Herren, mehr als Wächter auf den Morgen, Wächter auf den Morgen. Harre, Israel, auf Gott! denn bei Gott ist die Liebe, bei ihm die Fülle der Erlösung. Er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden. Chanukalied Schirm und Schutz in Sturm und Graus, Dir erschall' ein Jubellied' Schütz, o Herr, Dein heilig Haus, Drin Dir Lob und Preis erblüht. Doch wenn einst verstummt der Feind, Dem Dein Volk ein Spott erscheint, Dann erschall' allüberall Liedessang, der uns vereint. Volkslieder 1. Ich Hab' mich ergeben Mit Herz uud mit Hand, Dir Land voll Lieb uud Lebeu, Mein deutsches Vaterland! 2. Mein Herz ist entglommen, Dir treu zugewandt, Du Land der Frei'n uud Frommen, Du herrlich Hermannsland! 3. Will halten und glauben An Gott fromm und frei! Will Vaterland Dir bleiben Auf ewig fest und treu I 4. Ach Gott, tu erheben Mein jung Herzensblut Zu frischem sreud'gem Leben Zu sreiem, frommem Mut! | [
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00000010.xml | 8 Morgen- und Abendgebete. Führe uns, o Vater, zu Deiner Lehre, leite uns zu Deinem Dienste, lenke unsere Herzen in Reue zu Dir zurück. Vergib uns, unser Vater! wir haben gesündigt; verzeihe uns, o Herr! wir haben gefehlt; bei Dir ist Langmut und Verzeihung. Sieh herab auf unsere Not und führe unseren Kampf, stehe uns bei; Du bist der mächtige Er löser. Heile uns, dann sind wir geheilt, hilf uns, dann ist uns geholfen. Gib Genesung allen unseren Schmerzen; bei Dir allein ist Heilung und Hilfe. Erhöre uns, o Ewiger! erhöre uns, wenn Leid uns trifft. Richte uns nicht nach unseren Vergehen, verbirg uns nicht Deine Gnade und entziehe Dich nicht unserem Flehen SeiZ uns nahe zu unserer Hilfe, und Deine Liebe bleibe stets unser Trost. Bevor wir zu Dir rufen, höre uns! Du hast° es verheißen: „Bevor sie rufen, werde ich ge währen, und ehe sie sich zu mir wenden, werde ich hören.' Du, o Gott, erbarmst Dich der Unterdrückten, bist Erlöser und Retter in der Bedrängnis. | [
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00000005.xml | Morgengebeke Bevor ein Wesen war erstanden, Warst Du, o Gott, allein; Dein Schöpferwort, Allmächt'ger, Es rief die Welt zum Sein. Und sinkt auch Alles einst m Nichts — Du bleibst, der ew'ge Quell des Lichts. Du warst, Du bist, wirst sein vollKoheit Im weiten Weltenreich; Bist ohne Anfang, ^ohne Ende, Bist einzig, nichts Dir gleich. Bist mein Erlöser, meine Macht, Mein Trost, mein Licht in dunkler Nacht. Bist mir Panier und Kelch des Heils Und stete Zu versicht; Und ob ich wache, ob ich schlafe — Es wacht in mir Dein Licht. Drum furcht' ich nichts, nicht wankt mein Mut, Ich bin in Gottes sichrer Hut. Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse dir sein Antlitz leuchten und sei dir gnädig! Der Ewige wende sein Antlitz dir zu und gebe dir Frieden! Mein Gott! die Seele, die Du mir gegeben hast, ist rein Du hast sie geschaffen und behütest sie in mir; Du wirst sie dereinst aus dieser irdischen Hülle | [
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00000025.xml | Psalmen 23 Bogen zerbricht er, und die Speere zerhant er, Wagen ver- brennt er im Feuer. Lasset ab, und erkennet, daß Ich Gott bin, erhaben unter den Völkern, erhaben auf Erden. Gott Zebaoth ist mit uns, eine Burg ist uns der Gott Jakobs. 9V. Ein Gebet von Moseh, dem Manne Gottes. Herr, Du unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht. Ehe denn die Berge wurden, und Erde und Weltall geschaffen, von Ewigkeit' zu Ewigkeit bist du Gott. Du führst den Sterblichen bis zur Zerknirschung, und sprichst: Kehret zurück, ihr Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind in Deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er entschwun den, und wie eine Wache in der Nacht. Du flutest über sie einher) im Schlafe waren sie noch — am Morgen vergeht er wie Gras. Am Mvrgen blühte er — und vergeht, am Abend welkt er und verdorrt. Denn wir schwinden, so Du zürnest, und ob Deinem Grimme vergehen wir vor Schrecken. Du stellest unsere Sünden vor Dich hin, unsere verborgenen Taten vor das Licht Deines Angesichtes. Ja, unsere Tage vergehen alle vor Deinem Zorne) wir durcheilen unsere Jahre wie einen Gedanken. Die Tage unseres Lebens — dss sind siebenzig Jahre, und wenn es hoch geht, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Pein) denn eilends werden wir getrieben, und wir fliegen dahin. Wer bedenket die Allgewalt Deines Zornes, und Deinen Grimm, wie es die Furcht vor Dir verlangt. Lehre uns, unsere Tage zählen, daß wir ein weises Herz gewinnen. Wende Dich wieder zu uns. o Ewiger — wie lange noch? — und er barme Dich über Deine Knechte. Sättige uns am Morgen nnt Deiner Gnade, daß wir frohlocken und nns freuen unser Leben lang. Erfreue uns, so viel Tage Du uns gebeugt, so viel Jahre wir Unglück sahen. Möge Dein Wallen ge schaut werden an Deinen Knechten, und Deine Herrlichkeit über ihren Söhnen. Und es sei die Hu> des Ewigen, | [
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00000022.xml | 20 Psalmen bereitet: — was ist der Mensch, daß du sein gedenkst, de> H Erdensohn, daß du auf ihn achtest? Und ließest wenig ihn' von Gottheit fehlen, und hast ihn mit Ehre und Schmus gekrönt, machtest ihn zum Herrscher über deiner Hände Werl u Alles legtest du ihm zu Füßen: Schafe und Rinder allzum^ und auch die Tiere des Feldes, den Vogel des Himmel» " und die Fische des Meeres — was durch Bahnen der n Meere zieht. Gott, unser Herr, wie herrlich ist dein Naive s auf der ganzen Erde! se 13. Wie lange, Herr, willst du meiner so ganz vergesse», rl wie lange dein Antlitz vor mir verbergen? Wie lange so» ^ ich Sorgen in meiner Seele hegen, täglich Kummer in meinem Herzen? Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben? Schau hernieder, erhöre mich, Gott, mein Herr, erleuchte meine Augen, daß ich nicht des Todes entschlasei Ä daß mein Feind nicht spreche: Ich habe ihn überwältigt! fi daß meine Dränger nicht frohlocken, wenn ich wanke. Ich l> aber vertraue deiner Huld' mein Herz frohlocket deiner n Hilfe. Ich will singen dem Herrn, denn er hat mir wohl» d getan. d 15. Herr, wer darf in deinem Zelte weilen, wer aus ^ deinem heiligen Berge wohnen? Wer in Unschuld wandelt, ?! und übet Recht, und redet Wahrheit in seinem Herzen' wer ^ auf seiner Zunge nie Verleumdung trägt, nie seinem Neben- ^ menschen Böses tut, noch Schmach auf leinen Nächsten wirft. In wessen Augen das Verächtliche verachtet ist' der aber.c ehrt die Gottesfürchtige». Wer geschworen hat zum eignen ^ Schaden und nimmer wechselt. Wer nie sein Geld auf , Wucher gibt, uud gegen den Unschuldigen nie Bestechung c nimmt. Wer dieses tut, der wanket nicht in Ewigkeit. ÄO. Der Herr erhöre dich am Tage der Not, dich schütze Z der Name des Gottes Jakobs. Er sende dir Hilfe vom < | [
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] | 68473043X | de | 1 | Itzkowski | Berlin | 1914 | Feldgebetbuch für die jüdischen Mannschaften des Heeres | null |
00000028.xml | 26 Psalmen Gott ist mit mir, ich fürchte nichts) was kann ein Mensch mir tun? Gott ist unter meinen Helfern, und ich werd' es schauen an meinen Feinden. Besser ist, auf Gott vertrauen, als zu vertrauen auf Menschen. Besser ist auf Gott vertrauen, als zu vertrauen auf Fürsten. Alle Völker haben mich umringt' im Namen Gottes — ich treibe sie zurück. Umringt, ja umzingelt haben sie mich) im Namen Gottes — ich treibe sie zurück. Sie haben mich umringt wie Bienen) sie verlöschen wie Dornen- seuer; im Namen Gottes — ich treibe sie zurück. Wohl stieß man mich, daß ich fallen sollte, aber der Herr hat mir geholfen. Mein Sieg und Sang ist der Ewige, er ward meine Rettung. Stimme des Jubels und der Rettung ist in den Zelten der Gerechten: Tie Rechte des Herrn verschaffet Sieg! Die Rechte des Herrn ist hoch erhaben, die Rechte des Herrn verschaffet Sieg! Ich werde nicht sterben, sondern leben und erzählen die Werke Gottes. Gezüchtigt hat mich der Herr, aber dem Tode nicht preis gegeben. Oeffnet mir ine Pforten der Gerechtigkeit, ich will ein gehen, preisen den Herrn. Dies ist die Pforte des Herrn, die Gerechten gehen da ein! Ich danke dir, daß du mich gedemütigt, und mir zur Hilfe warst. Der Stein, den die Bauleute verwarfen, ist zuin Eckstein geworden. Von dem Herrn ist dies geschehen, was so wunderbar in unsren Augen. Diesen Tag hat Gott gemacht) laßt uns jubeln und an ihni nns sreuen! Ach Herr, hilf doch, ach Herr, laß doch gelingen 1ÄO. Zum Herrn rnfe ich in meiner Not, und er erhöret mich. Herr, erretw meine Seele von der Lippe der Lüge, von der trügerischen Zunge! Was bringt dir denn und was frommt sie dir, die trügerische Zunge? Sie ist wie scharfe Pfeile eines Starken, wie Feuerkohle von Ginster. Wehe mir, daß ich in Mesech weile, daß ich wohne | [
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00000009.xml | Morgen- und Abendgebete! 7 wer wie Du, mächtig und heilig, erhaben und'groß, Wunder tuend! Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott, Gott unsrer Väter, Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Du bist groß und mächtig und erhaben! Du erweisest Güte und Gnade; Du gedenkst der Frömmigkeit der Väter, Du bleibst unser Erlöser für alle Zeit um Deines Namens willen. Du bist mächtig, o Gott, Du bist reich an Hilfe. Du gebietest den Winden und bringst den Regen. Du erhältst die Lebenden in Liebe und nimmst auf in Vaterhuld die Hingeschiedenen, Du stützest die Fallenden, Du heilst die Kranken, Du befreiest die Gefesselten, Du bewährest Deine Treue denen, die im Staube ruhen. Wer ist wie Du, Allmächtiger, und wer gleichet Dir, Du waltest über Leben und Tod und läsfest das Heil aufsprießen! Du hast den Menschen mit Erkenntnis begnadet und den Sterblichen mit Einsicht. Gib uns Er kenntnis, Weisheit und Einsicht. | [
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00000024.xml | 22 Psalmen mir: daß ich im Hause Gottes weile, alle Tage meines Le bens, um des Herrn Holdseligkeit zu schauen und zu forschen in seinem Tempel. Denn er birgt in seiner Hütte mich am Tage des Unglücks, er bewahrt mich im Schutze seines Zeltes, hebt mich empor aus sichern Fels. Und nun erhebt sich mein Haupt über meine Feinde rings um mich her, — so will ich opfern in seinem Zelte Jubelopfer, will singen und spielen dem Herrn. Höre meine Stimme, Gott, — ich rufe, sei mir gnädig und erhöre mich! „Suchet mein Antlitz!" sprach mein Herz von dir) ich suche dein Antlitz, Herr. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir. verstoße nicht im Zorne deinen Knecht! Meine Hilfe warst du, verwirf, verlasse mich nicht, Gott meines Heils! Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der Herr nimmt mich aus. Lehre, Gott, mich deinen Weg und leite mich auf gerader Bahn, um meiner Widersacher willen! Gib mich der Wut meiner Drän ger nicht Preis; denn falsche Zeugen sind wider mich auf gestanden, Menschen, die Frevel schnauben. Hätte ich nicht vertraut, die Güte Gottes zu schauen im Lande des Le bens — ! Hoffe auf den Herrn ! Sei stark, dein Herz sei fest, ja hoffe auf den Herrn! 46. Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, ein Bei stand i» Nöten immer bei uns. Darum fürchten wir nichts, wenngleich die Erde weicht und Berge wanken im Herzen des Meeres. Es toben, schäumen seine Wasser, Berge zittern ob seiner Macht. Ein Strom ist, dessen Bäche die Gottesstadt erfreuen, die geheiligten Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihr, sie wanket nicht' es hilft ihr Gott, sobald der Morgen graut. Es toben Völker, Reiche wanken: — er läßt seine Stimme vernehmen, und die Erde vergeht. Gott Zebaoth ist mit uns, eine Burg ist uns Jakobs Gott. Kommet, schauet die Taten Gottes, der auf Erden zerstörte. Er läßt bis ans Ende der Erde die Kriege ruhen) den | [
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00000013.xml | Morgen- und Abendgebete 11 den, vereitle ihre bösen Pläne. Mögen Dir wohl gefällig sein die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens, Du, mein Gott, mein Hort nnd mein Erlöser! — Der Frieden stiftet in seinen Höhen, lasse Frieden walten auf Erden. Amen! (Psalm 6.) Ewiger, strafe mich nicht in Deinem Zorne, züchtige mich nicht in Deinem Grimme! Sei mir gnädig, o Herr, denn ich bin sehr gebeugt; sende mir Heilung, denn ich bin tief erschüttert. In meinem Innersten bin ich gebrochen — und wie lange noch, Ewiger? Wende Dich wieder mir zu, o Herr, und hilf mir um Deiner Gnade willen! — Weichet von mir, alle Uebeltäter; Venn der Ewige höret mein Weinen. Der Ewige erhöret mein Gebet, der Herr nimmt mein Flehen an. Alle meine Feinde müssen zu Schanden werden und erschrecken, sie weichen zu rück, sie sind zu Schanden im Augenblicks | [
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00000008.xml | Morgen-- und Abendgebete weilst, wenn du aus dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore. Auf daß sich mehren eure Tage und die Tage eurer Kinder, so lange der Himmel über der Erde, aus dem Boden, den der Ewige euren Vätern verheißen hat. (5. Mos. 11,13-21). Der Ewige sprach zu Moses also: Sprich zu den Kindern Israel, daß sie sich Schaufäden machen an den Ecken ihrer Kleider für alle Zeiten, und an den Schaufäden sollen sie anbringen eine Schnur von blauer Wolle; sie mögen euch zu Schaufäden sein, auf daß ihr sehet und euch erinnert aller Ge bote des Ewigen und sie tuet und nicht wandelt nach den Gelüsten eures Herzens und eurer Augen, denen ihr nachgehet. Gedenket aller meiner Gebote und übet sie und werdet heilig eurem Gotte! Ich bin der Ewige, euer Gott, der ich euch herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, euer Gott zu sein, — ich, der Ewige, euer Gott. (4. Mos. 6, 24—26). Wer ist wie Du, unter den Mächten, Ewiger? | [
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00000004.xml | Inhaltsverzeichnis Morgengebete Abendgebete Nachtgebet Tischgebet Saböatgebet Neumondgebe Festgebet Butztaggebet Chanukalied Psalmen Volkslieder 11 S—11 4—11 12—14 14 1b—16 16 16—17 17—18 28 12. 15—16. 13—28 . 23—29 Hebräische Gebete. VISUVM« Herausgegeben vom Verband der Deutschen Juden. | [
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00000023.xml | Psalmen 2t el Heiligtum, und von Zion möge er dich stützen. Er ge- w denke alles dessen, was du dargebracht, und dein Opfer lomöge er würdig finden. Er gebe dir nach deinem Herzen, ck und all dein Begehren möge er erfüllen. Jubeln wollen a> wir ob deiner Hilfe, und in unsres Gottes Namen das Panier l» erheben. Der Herr erfülle alle deine Wünsche! Nunmehr er weiß ich, daß Gott seinem Gesalbten Hilst, ihn erhört von seinem heiligen Himmel aus, mit dem mächtigen Beistand seiner Rechten. Diese mit Wagen und jene mit Rossen — ^ir nennen des Ewigen, unsres Gottes, Namen. Sie ^ stürzen und fallen nieder, wir aber erheben uns und stehen n sest. Herr, hils! erhöre uns, o König, am Tage, da wir ch wfen! ^ 33. DerEwige ist mein Hirten mir wird nichts mangeln. ^ !?us grünen Auen läßt er mich lagern, an geruhige Wasser ^ führt er mich. Meine Seele labet er? er leitet mich in Ge- ^ leisen der Gerechtigkeit, um seines Namens willen. Und wandl' ich auch im Tal der Todesschatten, so fürcht' ich l" doch nickts Böses, denn du bist bei mir) dein Stab und deine Stütze — sie sind mein Trost. Du bereitest vor mir einen Tisch, meinen Drängern gegenüber, du salbst mit Oel ^ mein Haupt, mein Becher ist übervoll. Nur Gutes und >r Liebes folgen mir alle Tage meines Lebens, und ich weile im Hause des Herrn, für der Zeiten Dauer. Ä7. Der Ewige ist mein Licht und mein Heil, vor wem ^sollte ich mich fürchten? Der Ewigeist meines Lebens Kraft, - vor wem sollte mir bangen? Wenn gegen mich andringen Uebeltäter, um mich zu zerfleischen, meine Widersacher und » Feinde, so straucheln sie und fallen. Wenn ein Heer sich wider mich lagert, si^ zaget nicht mein Herz, und wenn sich e Krieg gegen mich erhebt, so ist dieses meine Zuversicht. Nur ? Eines begehrte ich von dem Herrn, und dieses wünsche ich | [
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00000029.xml | Psalmen 27 bei den Zelten Kedars! Zu lange wohnt meine Seele bn dem Feinde des Friedens. Ich will den Frieden,' doch wenn ich rede, sind sie zum Kriege da. 121. Ich erhebe ineine Augen zu den Bergen, von Wannen wird mir Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt vom Ewigen, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Er läßt Nlän wanken deinen Fuß, dein Hüter schlummert nicht. Ja, er schläft und schlummert nicht, der Hüter Israels. Gott ist dein Hüter, Gott dein Schatten, zu deiner Rechten. Am Tage versehrt dich die Sonne nicht, und nicht der Mond bei Nacht. Gott behütet dich vor allem Bösen, er behütet deine Seele. Gott behütet deinen Ausgang und deinen Eingang, von nun an bis in Ewigkeit. 1L4. Wäre der Herr nicht für uns gewesen — spreche Israel —, wäre der Herr nicht für uns gewesen, als sich Menschen wider uns erhoben: dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn entbrannte gegen uns' dann hätten die Wasser uns überströmt, Flut ginge über unsre Seele hin; dann wären über unsre Seele hingegangen die wilden Wasser. Gepriesen sei der Herr, der uns nicht hingab zum Raube ihreu Zähnen! Unsere Seele — wie ein Bogel ist sie entronnen aus der Falle der Vogel steller! die Falle zerbrach, und wir entrannen. Unsere Hilfe bestellt im Namen des Herrn, des Schöpfers des Himmels und der Erde. 1Ä<Z. Wenn Gott die Vertriebenen Zions zurückführt, dann sind wir wie die Träumenden. Dann ist unser Mund des Lachens voll, und unsere Zunge des Jnbels; dann wird man sprechen unter den Völkern: Großes hat der Herr an diesen getan! Großes tat der Herr an uns; dessen sind wir froh. Führe heim, o Herr, unsere Vertriebenen, wie Wasserbäche in dem Mittagsland. Die in Tränen säen, | [
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00000006.xml | 4 Morgengebete nehmen und lässest sie ewig leben in einer höheren Welt. So lange die Seele in mir ist, danke ich Dir, mein Schöpfer und Meister. Du bist der Quell ewigen Lebens. Ich danke Dir, o Gott, Du gibst dem Müden Kraft. Allezeit sei der Mensch auch im Verborgenen gottessürchtig, er soll die Wahrheit bekennen und die Wahrheit reden, ganz so, wie er sie im Herzen hegt. Morgen^ und Abendgebete Höre, Israel! der Ewige, unser Gott, ist der Eine Gott! Gelobt sei sein Name, seine Herrlichkeit und sein Walten immer und ewig! Du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du in deinem Herzen bewahren. Du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause weilst und wenn du auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst | [
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00000007.xml | Morgen- und Abendgebete 5 und wenn du aufstehst. Knüpfe sie zum Zeichen an deine Hand, sie seien ein Stirnband zwischen deinen Augen; schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore. (5. Mos. 6,4—9). Wenn ihr auf meine Gebote höret, die ich euch heute gebiete, den Ewigen, euren Gott, zu lieben und ihm zu dienen mit ganzem Herzen und ganzer Seele: so werde ich den Regen eurem Lande geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, daß du einsammelst dein Getreide und deinen Most und dein Oel, und ich werde Gras geben auf dem Felde für dein Vieh: du wirst essen und satt werden. Hütet euch, daß nicht euer Herz betört werde und ihr abfallet und anderen Göttern dienet und euch vor ihnen bücket. Auf daß nicht der Zorn des Ewigen wider euch entbrenne, daß er oerschließe den Himmel und kein Regen sei, und der Erdboden seinen Ertrag nicht gebe, und ihr bald schwinden müsset von dem gesegneten Lande, das der Ewige euch gibt. So nehmet diese meine Worte in Herz und Seele, bindet sie zum Zeichen an eure Hand, und sie seien zum Stirnbande zwischen euren Augen; lehret sie euren Kindern, davon zu reden, wenn du im Hause | [
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00000017.xml | Sabbatpsalm (Psalm 92.) Psalm, Lied für dm Sabbattag.— Gut ist es, dem Ewigen zu danken und zu lobsingen Deinem Namen, Hocherhabener! zu verkünden am Morgen Deine Liebe und Deine Treue in den Nächten, bei dem Zehnsait, bei dem Psalter und dem Harfenklang. Denn Du erfreust mich, Gott, durch Dein Walten; ob der Werke Deiner Hände juble ich. Wie groß sind Deine Werke, o Gott! unendlich tief sind Deine Gedanken! Der Unverständige erkennt es nicht, und der Tor begreift es nicht; wenn die Frevler aufsprießen wie das Gras und die Uebel- täter aufblühen — sie werden doch getilgt sein für immer. Du aber, o Gott, bist ewig erhaben. Denn Deine Feinde, Ewiger, ja Deine Feinde gehen > unter; zerstreut werden alle Uebeltäter. Mir aber erhöhst Du das Horn, wie dem Resm; ich werde gesalbt mit frischem Oel. Und mein Auge schaut auf meine Widersacher und von den Uebeltätern, die wider.mich aufstehen, vernimmt mein Ohr: der Ge rechte blühet wie die Palme; wie die Ceder auf dem | [
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00000016.xml | 16 Dieunter den Dornen . Stundist / unddie Jnthivillmich ersiinffeu . Ps.Lxix Nehmen wir aberdenGrundsolches Worts von dem 1.adice gtiu combus ( it ; so treffen wirvieleicht die Llrsach / warum er im C lI . Pl. so jämmerlich P5crtv . - . geklaget : NecineCage seyn ceraangen lvii eilt Manch / und meine 5 . - : Gebeinesind verbt - end / ivic einBrand . Mein Hertzist geschlagen undverdorret ivic Graß / daß ichauch vergeßc mein Brodt zueßen . Neein Gebeine klebt an meinem Fleischc / für heiileit und seuffzen : . Die lateiYtischc / ' ´ ' e1.sion hat es tlbersctzet . - Meil : iptlicatæ sint cogi - tationes it meclio mei . Die traurigen Gedanescit haben sich in - wendigin mir vcriYiehret ; Llud aufsolche Weise hat David sagen wollen . NeiN istnicht anders / als wären in meinem Leibe kleine in einander gejvachsenc Dornhecken sind Sträuehc / oder verworrue Zivirnsfaden / daraus man sich nichtsinden kan / iviedic Vögel oder Hübner / ivesche ihre Fljßc in solchen Diripen verivjclelt haben / daß . stekeinenAusa . ma sinden hunnen . Es gieng dem Kuntge David / wie dort dem Belsazariba nuversehen ! / eine - Hand durch die Wand fuhr / und ihm eine unbekandteSchrifftvor die Afugen stellte . Da entsetzte sich sein Eiemilthe / seine Gedancstu erschreckten IhnlLan . V . Dan . 1. - . 6. Auswelchen Limständen ijberflüßig genung zusehen / puie viel und hefftige BehllnnYeruißc David damahls müßt gehabt haben / als er gesagt : Jch hatte viel Beklimnieritis in meinem Hertzen . Bekümmerter David / du hast in dieser Welt unzählich vielMii - . iDRe . nBrüdere und Neit - Schinestern hinterlaßen / denen es nichtdaran mangelt / daßsie wegen leiblich undgeistlicher Ansttßc ruffen müßen : Wirhaben vielAtekiumterniße in ultscru Herben ! Ich will itzt nicht sagen / iviettliche Neenschenvon Naturaeartet / daß sic sich zum öff - tern mit tmuriqen Beluegungen des Gemlithes schleppen müßen . Dennes hat seine natürlichen ursachen / warum der eine mehr zur Trauriqkeit nenelati / c / deti der andere . Nean öijdet sieh auch ' iuohl zumöfftern Phaittastisehe Dinge cin / und heiiYaet der Betrübniß Eigene Einhi ( dnna / sagt Syr . Ych / oder O - Veißaqung / oder 5 . , , . xmm : me machen einem schwere Ciedaneten Syr . xxxn / . i ind ideii einer P . s . desNachtsaufseinen Betteschlaffen soll / sofallen ihm mancherley Or . xi , o . æGedanclen ein . Sy . r - xI . . Solvisl ich auch nichts melden von denen verdamlichen Sorgen und Bekümmernißen der E ; otilosen / da auch r diesesich dekümmern / wie sie sich an ihren Nächsten rächen / seinblü - hendes Gliieke verhindern / sein Haab und C ; vth ihm entwenden / sei - nem ehrlichen Nahmen durch verteuffelte / böse / doch ungegrsmdete Na eh - | [
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00000018.xml | i 2 . Sa AVIII. llss . v . II Die - unter den Dornen IZ . . . . . . . . . kdinniernißc nicht außen / ivcjl mehrmahls die liebsten Kinder mit imnlrr anhaltenden Schiiiach - und Kranckheiten beschweret / offt . dem Code vahc gestellet ivreden . Der geistreieheHerrScriverge - denclet in seinem Seelen - Schal ; e einer vornchmen und bejährten Aitwen / die ihre eigene Haußhaltung in einer denahmecn Stadt gesühret und fünß ' ' Kindet ailoqestattet hatte / von denenallen Sie Kindes - Kinder gesehen r diese habe zusagen gepfleget . Wann man seine Kinder ausstattet / nleniet man dieSomewerde vergetinqert ; solches befind ich aber nicht / söndern daßSiesichvermehret . Denn da ich vorhin ' vor einen Sohn und Tochter zu sorgen hatte / da hab iih nun auch für meines Sohnes Weib / für meiner Coch - eer Neanu / und für deren Kinder zusorgen . Melnes Hertzeng3e - dancken zerstreuen sich / und wandern herum / Morgens / Abends / auch wohl zu Mitternacht in ihrer aller Häuser . Es kan keinem von ihnen was beoegncn / was mich lichttreffen solte ; es gehetal - les ijder mich . Wird eines kramk / leidet Schaden / wiederfähret ihm sonst was böses ; es kan ohneBctrijbniß meinesHerheus nicht adgehen / ich dete und sorgc ster Sie alle / dis war / saat obeli ge - meldet Lehrer / von einer klugen und erfahrnen Matron sehr klüg - lich geredet . Wolsen ivit nun aber auch daran gedencken / wann die Kinder übel gerathen / o lieber GOtt ! lvas muß daß nicht fiir eine Bekümmerniß seyn in der Eltern Herben ? Philippus Nec - lanchron hat nach der Höllen - Pein und hohen innerlichen Anfech - timgen kein schnierer Leiden zuseyn erachtet / als wenn ein Vater einen ungerachenenSohn hatte . Ich halteDavid als er von sei - nen gotslosen Sohne vers.eget ward / habe mehr über den elenden Zustand seines Sohnes als über sein damahliges Unglück geweinet . Llud diese Beksimlnerniß ituerd am allergrösten / als er hörete / daß sein un . teratheneN Sohn in seiner beharrlichen Boßheit gestorben n - wirt ; da es denn ihm nicht anders vorkam / als ob er ihn in ltöl ! ischeli Flammen sitzen und lichterioh brennen sehe . Llud darüm führte er auch mit großer Hertzens - Angst die Klage . O Absolon ! mein Sohn / woltt iitOti ich müste für diidseerben . 2 . Sam . XVpu . doch mag dic Bekümmerniß / so Eltern ideaen ihrer Kinder ha - ben / kaum verpiliehcn werden mit der Sorge seines eigenen Ehegattens . Wie muß das schmertzen / wenn manche kluge Adi - gail ' clien thörichten Nabal alle ; eie um und bey sich sehen muß / der noch wohldarzu wie ein Lbwe und Bät in seinem Hause ist . Oder | [
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00000033.xml | ii . . i . . r 7 . . . . n . l l . Blühende ose . JA . . . Edelsteine auff ihn aetriedcn / mit dpcsem lemmate : Divirem fecere . procellæ . ind und tuem aus kalten ordens Hacheidaß i ( h reich binivorden . Ja wohl reiey l : se molyr dic Anajbtjlnthen auff Sie einher fie - len / daß hiccine Tieffeund da eine Tieffe brausere , ic iYYehr häuff31xxLILo . 8 . ren sich bey ihr die Perlen und Edelgeseelnc der igöttlicheit Er . jvickung . Eravickung aus SOttcs aVoeie / ivclthes war ihres sieri ; ens Freu - i , e . ru : o . , e . de und Trost . Ergoiekung tron dem innerlichen Trost dis heiligen Geistes / welcher als der freudige E ) eise ihre Seele m Betrüsmis enthalten Ps . ' Ll . Ergvickuna aus der sassen Hofftmna derzuünfftreLco . 1. . eigen Herrlichkeit / gegen ivclehe alJelngst und Crüdsahl zeitlichund leicht ist 2 . Cor . bi . ja vor nichts zuachten . Kosttest wir Nach - 2 . cor . ur . v . richtvon ihr haben / achi ivit ABürde Sic insdltderheit rühmen - - . die Tröstnnacn , ' womit ) OTT der heilige qieist ihre See - le bey ihrem Todes - Kampff ergntzct / und dic leidlichen Gna - den - Blickc / dadureIt ihr dic Todes - Bitterteit versaffet luorden . Die Beschbtzung / daß Sic als ein Schäfflein CHrisci dem höllischen Verderber entgangen , die kräfftigeEnthaltung ' daßobaleich das Ledens - Schiff bestürmet worden / Sic dennoch keinen Schiff - bruch des Glaudens erlitten / sonderit mittelst des , püldipen - Hofnungs - Anckers zum erwünschten Himmels - Port aiYaeialt . per s ' unden das civige Frenden - volle Vaterland eingeganacu . S ic wnrde rühmen / wie nunmehro das treue Mutter - Herl3qiOtted Sic in denttreu - en Liedes - Schdo hegetc / über asleit erlittehen Elende trostete / dic Januncr - Thränen abluisehetc / und Sic n dem lynninsischen Pa - radies - Ciarten mit ewr . pe Freude und Labsal cravicket lBürde . i ! Vie ihr ICsii ! i th an ihr / als einer englischen Himmels - Roße / Sie hingegen sieh an ihrem JEsn / als den rechten Baumc des Lebens dilustige - KumlSicwürdc sagen . em animer rübsal und Mlendj st commen zu einem seeligen ad ; eh hab getragen HNisti dgoshl iu gestorben und lebe noch . Nun solten ivit üblichet Lehr - Art nach ans diesem Vortrage . / . , noI - und Erklärung der Text - elBorte auch gewiße Stücke u unserenNu - Daricuec tzen annuiscn ; weil aberschon unterschiedliches beylauffeig mitau - cn . ii den I | [
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00000014.xml | . Cg s X.l. So nun diese und andere Kaltsinnigkeit zum guten ein eifrigerund GOtt hertzlich - liebender David erfähret / wie hätte es ihm nicht nur mißfallen / sondern auch ängstlich wegen der so gar hindange - setzten Ehre GOttes in seinen Hertzen nichtbekümmemsollen . Da - vid trug zwar nach überstandenen schweren Verfolgungen Krohn und Scepter / es mangelte aber seiner Krohne doch nochmahls an Dornen nicht . Denn wie es insgemein wahr ist / was Saveebra saget : Nullus est in corona unio , qui sudor non siti ribinus nullus qui non sit sanguis ; nullus adamas , qui noIt sit quodammodo te - rebra ; tota denique nihil aliud est , quam circumferentia absque uietis centro . i . e . In der Königlichen Krone ist keine Perl / die ichi Schweiß sey . Kein Rudin / welcher nicht Blut sey ; Kein Demant / welcher nicht auffgewisse Maße das Hertz durchbohNe ; Die gantze Krone ist endlich nichts anders / als ein Umkreiß / der von keinem Ruttel - Punct derRuheweiß ; So war Davids Kro - ne beschaffen / umgeben mit vielen Bekümmernißen zuHauße und im Felde / wegen offener Feinde und Vermeinten Freunde / von Sol - vaten und Bürgern / Weib und Kindern . Ja solt ichalledieBc - tümmerniße anführen / die ihm sein ungerathener Absolon gemacht / würde es mirari Zeit und Worten mangeln . So at wenn der sehr bekümmerte Mann nur oben hin in ein Verzechnis solches alles solte gebracht haben / würde er vermuthlich denn auch schr bekümmerten Paulo nicht unähnlich gewesen seyn / davon derselbe Nachricht giebet in der 2 . Cor.Xi . e . Hieran war es noch nicht genug ; Es hatteDavid auchviel Bekümmerniße in seinem Hertzen geistlicher Weisc / wegen vieler und schweren Anfechtungen in semer Seele . Die großenSünden - Fälle / die er gethan / gaben Ursach genug darzu . Wie vielmehr wird er sich eingebildet haben / als wennder auch sonst heitereund klare Himmel mit lauter ſeywartzen Donner - Wolcken überzogen - Die Elemente auffqöttlichen Befehs sich wieder ihn zur Rach rüsteten / und der Abgrund der Verdamten ihn mit offenen Ra - chen verschlingen wolte ; weil er so freventlich / so wißendlich sei - nen getreuen undgutthätigenGOtt beleidiget . Ach ! wird er bey sichgedacht haben . Ist das der Danck / daß mich GOttaus dem Staube erhoben / von den Schaffen weggenommen und so eine herrliche Krohne / so ein gewaltiges Scepter über so ein grosses Volck und mechtigesKönigreich anvertrauet ? ist das dieLiebe vor de n Die unter den Dornen 14 | [
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00000020.xml | R lFl . is lII . . W . Reichtlmm war / siehet heute Haußund Hofin der Aschen liegen - Fraget diVertriebenen aus dem Reiche sonderlich die vor unsern Thüren betteln geben / ivit ihnen zu Muthe sey / wenn sie zum Theil an ihren vorigen Wohlstand gedencken / sie werden auch mehr mit Thränen / als mit WortenNachrichtdavon geben können . Was vor Bekümmernißc die verwirren Processe und Rechts - Hdndel ma - chen / darinn mancher offt unverdienter Weise auch wider seinen Wil - len gefähret und von Geld - begierigen Advocaten biß aufii äußerste Verderbenaufaehalten wird / will ich mit stillschweigen übernehen / jedoch den geneigten Lestr in Serivers Seelen - Schatz gewiesen haben / woselbst er recht ausführlichen Bericht davon finden wird . W So hefftig aber nun die Dornen leiblicher Bekümmerniße ste - chen ; noch tausendmahl mehr stechen dieDornen der geistlichen Be - kümmerniße / wenn ein gläubiges Kind GOttes solche an seinerSee - Jenempfindet . Lludauch diese sind nicht alle zuerzehlen . Ichwill nur gedencken an die Bekümmerniße , ' diesich fromme Kinder GOttes machen / wennsiesich ihrer Sünde und des folgenden jüngsten Ge - richts erNinnern . Wer kan essatsam aussprechen / was das auf steh habe / wenn derMensch wegen seiner Sünden anfängt an GOttes Gnade zuzweiffeln . Gesetzt / er habe so viel ihm immer möglich ge - wesen sich vor Sünden gehütet und ein Geistliches Leben geführet ; so war er dennoch ein Ssinder / tmd mangelte des Ruhms / den er anGOtthaben solte / lIam . llI . daß weiß ' ihm der Satan groß ge - nung vorzustellen / und sein Gewißen rege zumachen . Gregorius füh - retüberdas xiII.Cap . Jovi den Crruhträger also redend ein : Sic . . vixi , tit accusatorem exterius nullum timerem , utinam sic viXissem . . . ut mira memet i sum accusatricem conscientiam non haberem . i . e . Ichhabesomein Leben geführet / daßichmich von außen keines Anklägers zubesorgen / wolte GOtt ! ichbättemich auch fo verhal - ten / daß in mirselbsten mein Gewißen mich nichtverklagte . Llud die - ses müßen ihm auch die frommen Kinder GOttes nachsprechen . Sie erfahren es mehrmahlen / wennsie offt für Beksimmerniß und schwermütigen Ciedancken wederTag noch Nacht Ruhe haben / die begangenen Sünden liegen ihnen . immer im Sinn / und können sich derTraurigkeit nicht entschlagen . Cicero , als er zweene Sohne / welche angeklaget worden / daß sie ihren Vater ümbrache / vor Ge - richte vertheidigte / brauchte unter andern auch dieses zum Gegen - Beweiß - Grunde / daß in derNacht / in welcher der Vater erschlagen wor - Die unter den Dornen : L O | [
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] | PPN647650762 | null | null | null | null | null | null | null |
00000012.xml | F . ir5 ll . r . Sam . ! Xli v . 2s . Pl. I.V.p . i . . 12 Die unter den Dornen . - . - . . bhand lu na . WAs nun anbelanget / Andächtige unden JEsu Geliebte Zuhörer unser Vorhaben / da wir aus dem erwehlten Ler chert - Texte octrathtenwollen : Die unterden or - ileR blühelibr osee so haben ivit nach i ? suleitung der ' Text - Wortc dabey erstlich an : vsehen die stechenden Dornen / . . . H . Ol . 2 . - . . e g ; eidesnach . : ? l/sek leLUetl / aisauch nach jes : - rer eississ , , neu anfanqlichnach Ihrer Vielhelt / davonDavid sagte Ich bar - te vielBekümmernißc . Von denen natürlichen Rosen will Basi - lius und anderemit ihm Nachricht haben / daß sie vor dem traurigen Sünden - Fall ohne Dornen aewcseu / welches ivit auf gründlichen Beweiß laßenankommen . Dieses aber wollen wirsagen : AJ ) eun derNeensch imStande derLlnschuld blieben / so würde er eine solide Rose gewesen seyn die tron den scharffeechenden Creutz - Jamirper - und Trübsals - Dornen nicht das geringste empjlmden / sonoern iit steter und nimmer - aufhörender Glückseligkeit aeblüht und gestan - den : Da hingegen nun naci ) dem FaslsolcheDornen sich meltr dis zu häusstgsinden . David hatsolchesanseinem Theile auch lvijeck - lich erfahren / gestalt es dem heiliaen Kbniqe und Prophetcn lje - mahls an Bcfüminernißeman mancherley Asn : pec und Sorgen Zeit seinesLebens / so idohi Leib - als aeiselicher Weisc . ) efehlet . Was vor Bekümmerniß hat er doch dem Leibe nach über sich nehmen müßen . Bald stiirineten seine neidischen Brüder aufihn / als den jmgsten und univcrthesceu ; Zumahl wenn er dorten im Israelitischen Lager durch Eiöttlichen Trieb sich erklährte / die Ehre E ) Ortesund des . pescmtten Boli . les an dent hohnsbrechenden Goli - athzurächen / da fuhrihn sein ältesterBruder Eliab mit zornigen Iiund schnauhenden Worten an : Warum er ins Liger kommen / und die Aventgen Schaffe in derWüsten gelaßen . Schalt ihnvor einen vermeßenen / boßhafftigen Menschen / darüber der redliche David wohl hätte klaaenmö . ben / wie er hernachmals über die Untreu des y Absolons undAIhitophelsklagte : Wann mich mein Feind schände - te / woll ichs leiden / und wenn mich mein Haßer pochte / lvole ich mich vor ihn verbergen ; Du aber bistmein Geselle / mein Pfleger und mein Ve r - H | [
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00000027.xml | nes leise id er lehr diII - hm ger de s zu - tit - ort tia ) er : i / oi - ' es in elI ut in it i er so v is i it i - d r . . . / r . . i l . . Blühende ose . a7 r würcklicher unvernuitheter Hülffe / wenn er mitten in denen Somen und Bekiimmernißen der Gläubigen Sic erfahren läst / daß er auchluit sarae / daß er sie ans seinerVäterljehen Fürsorqe und Auf - sichtnichtgelaßen habe / daßer an sie demhe / dest er bey ihnensey in derNoth / undsiezu seiner Zcitvölliq heraus reißen wolle . Sozei - getc er der weinenden und fast verschnjachtcten . Haaer einen Waßer - Gen . xxI . Brunnen / daraus sie siehundihren Sohn träncken und laben kun - v . r . te . So eridecktc er dem Joseph / asser vonseinen eigenen Brüdern G verrathen und verkaufft war / seines Herrn / und nochmahls als erxx - . , durch deßen unzüchtigen Weibes Vterleumdung ino Gefängnis ge - - , - ci. Jegetivar / desKerckermeisters Gunst / damit er ihm zeigen möchte / daß er ihm allenthalben mitseiner Güte nachgef-tlaet wdee . Da die Witwe zuZaipath meynete / es wärenun nichts mehr übrig / als daß / weil allihr Vorrath verzehret / sie mit ihren Sohne sich noch einmahl sat eße / und hernach stürbe ; schickte er ihr den Prophetem . R . xn Elias zu / der solchen Seegen mitbrachte / daß sie alle dreyvonth - - . 16. ren wenigen Mehl und Oehl in die oierdhalbJahr zu leden hatten . Einer Prophetin WittiBc lveicher Söhne der Schliid - Herr als leibeigene hinnelmen wolte / gab er durch den Propheten Elisa sp viel Oehls / daß sic nicht a ( lein ihreSchuld be ; ahleR / sondern auch , . R . lu . v . . . sich und ihre Söhnc von den übrigen nehren kunte . Und so verstehet ohne allen Zweifel / eure Liebe / durch diese etwas weitläusseiqc Llnsftlhrung / was Davids Meynuna gewesen / da er in unserit Textc nebst denen Bekümmernißen der Tröstunqen GOt - tes acdencket ' . Er hat wollen sagen : Ob zwar / meinCiOti / nach deinem heiligen Rath und Willen mich mancherley Crübsal umge- den / und viel Sorae lmd Kummer mein Herl ; einqenommcn hat . so ist doch das ineine fircudo / dadurch ich kräfftig crgoicket / und inniglich ergös ; et werde / daß du durch deinen heilt . ben octst und dessen innerliches Jeuqniß mich deiner cluigen Liebc und Gnade versichern und durch seinen Trose alle Bittrigkeit versilßen lässest ; daß ich in deinem Wortc so manche herrliche und thcure Versiche- runq finde / dadurch / als durch Blumen und Acpscln / dn mein Heth erqDiekest und stärckest ; daß du mir auch ein und ander jeomines Hertz erwecket hast / das Mitleiden mitmir gehabt / sieh meiner angenom - men und tröstlich zugesprochen ; undendlich / daß du mir offt unver - nuithete Hülffe erzeiget / und mich deine Ltäterlicbe Llussiehr hast spü - renlaßen . Doch wollen wir nichten Abrede seyn / daß in diesem S bruch G2 | [
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] | PPN647650762 | null | null | null | null | null | null | null |
00000026.xml | iA . - : t5 Die unter den Dornen Trost die allerssißeste / freundlichste und holdseeligste Rede GOttes des Vaters und HErrn JEsu lL / ) cisei / durch den heiligen Geist in unsern Hertzen ; welche zwar leibliesje Ohren nicht hören / oder die eußerlichc Stimme empfinden / soudcrn der inwendige Geist und die Seele cuipfindet es ; und so öald es die Seele ein - Pſtitdet / so bald seuffhei Sic zu GOTC und antwortet ihm durch ein innerliches kräfftiges Seufftzen / lvii hievon weitläufftiger der geistreiche Ariid über unsere Teri - Wort bey Erklährung des XClU Ps . ' augeinercket hat . Ferner tröstet GOtt auch durch zu - fällig ereignete Ntittel . Wie vielmahlbegiebtessich / daß ein gott - seeliger Prediger / indem er in öffentlichen VersamnJungen das Wort fürträgt / einem bekümmerten Hertzen Lusee machet / und es kräfftig tröstet / da er doch von deßen Aulieaen nichts gewust / sondern der heilige Geist / der die Hertzen und qiedancken kennet und lencket / hatjhm in den Sinn gegeben solche Sachen zu handeln / und sdi - chen Trost siirzulegen . Wie vielmahl geschiehts durch E3Ortes Schickung / daß ein fi - ominer Mensch / der vici Bckümnernis in seinemHertzen hat / bekand wird mit eiheRi erfahrnen / gottseeligtu und liebreichen Christen , ' der in vielen Trübsahlen von demGOtt alles Trostes getrtitctist / und also mit seinem Trost andere / diem gleichen Trübsalen sind / wieder trösten kan . Diesen giebt denn E ) oti seine Tröstung in denMund / und gebraucht ihn / als ein E ) ärener den Sprang - Krug / die von Hihe fast verwelektenCJewächße ; also die von Sorgen undKummerabgemattete Herben iu hegjcßen und zu erquicken . Es trägt sich offters zu / daßcinfroumterChristaus freudigen und danckbaren Hertzen ein Lied siitact ; ein andcrsttzt in einem Winclel / sorger / sinnet und danciet , - und E ) oti führet das : lUort aus einemMunde zu des andernHertz / daß es dadurchFreude ermun - tert wird . Es sitzet auch zu weilen ein hochbetnjbtes Hertz / und blätteri in derBibel / oder in einem andern guten T ) vehe / und GOtt schickte / daß thut ein Spruch oder Geschichte und Erzehlung stjr - kömmt / daraus es reichen Trost schöpffet . Man hat Erempel / das betrübte Leutedie ein schweres Aulie . / ingehabt / in dem Sie der Tauffe emes Kindes zugesehen / ihrer Tauffe nud des C5naven - Biin - des / denGott mit ihnen gemacht / sieh errinnert / und dadurch erquicket ii chung gehabt . und so dann trostet GOtt auch vtelinahis mit würck - | [
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00000021.xml | Je n . fern heil mit zas na - 8ir - rsie en / en / sie - ! J e - i ee - oill les Le - ich . es ) t - et ; er / e - th - . . jlC . m m . es il - ie - n . id ie eh ss e - at ' n r - TI Blühende Rose . . . . worden / diese beyde in des Vaters Schlaf - Gemach sich befundin / und in einem sanfften natürlichen Schlaffe gelegen / wannenhero es unmöglich / daßsiean desVaters Tod sclnildig / weil das böse E ) e - wißtn derMenschen keinen Schlaf oder Ruhc verstattete / klüglich geredet . Denn warlich dieFurchtwegen deßen / so von tlns began - gen worden / machtden Menschenunrubig und immer rege . Man dencket / nunsey C3Ortes Gnade verschertzet und lvol ! e die Sünden nichtveraeben . DasHertz sey so festund steinern / und wolle sich nicht zur Buße bewegen lassen / womit man die Gnade GOttes noch erlangen könte . Die heiligenMännerGOttes / David / Hiob / undandere / pflegten dieses als einen Vorschmack des eluiaen To - des und der Hollen - Pein zuachten ; Dahero David / da er indie - ser Angst begriffen war / ausruffen muste : Stricke des Todes ha - Ps cum den mich umfangen / Angst der Höllen hat mich traffen Pl . ' CXVi . v . s . Joh sprach in meinenZagen ; Ich bin von deinen LlugenverstoßenP5 xxxv . p ( . ' xxxi . Was soll ich meinemVersprechen nach / von dem Andenckcn - v . des jüngsten ssJeNichts sagen ? Wir solten zwar nach derVermahnung unsers JEsii alsdenn auffsehen und unsere Häupter empor heben / da - rum / daß sich unscreErlösunq nahet / Luc . XX / . Abel - wenn das Hertz Lue . xm in Anfechtung gerathen ist / kan esschwerlith algu ( ren / daß man unter o . 28 . die Schaar der Anserivehlten zur Rechten JEsu Christi dermahlein - stenwerde geseelletwerden . Ey ! fallemmsdie Eiedancken ein : Will Gott an jenem Gerithis - Tage alle Wercke vor Eiel ' ichi bringen / das - verborgen ist / essey gut oder böse / Eccl . Xll . Wiewist es denn mi . mei - Eccl. . ur . i neu Wercken ablauffen / dessen ich wenig gute kanauffweisen . Must 1.r . sen wir / nach Pauli Zeutgniß / alleoffenbahrwerdenfurdemRich - terstuhl CHristi / auffdeß ein ieglicher empfange / nachdem er gehan - delt hat bey Leibes Leben / es sey gut oder böse / 2 . ( ' . or . V . O sp2 . Co / . V . werden auch meint Sünden nicht verschwiegen bleiben ; ach ! was v . 10. vor ein llrtheil wird folgen / weil ich wenig antes / wohlabereitel bbsesgehandelt . Dort sagt der HErr / glich zu seiner leit / will ich das Recht richten / bI . ' LXXi / Sollauch das Recht acurthel - P / cxxV. Iet werden / wie ivi ( l es mit dem Llnrecht ablauffen / dasich degen - r . 2 . gen habe ? Hier solte offtetwas vomRechte gelten / was kluge und erfahrne Juristen und Rechts - Gelehrte aus gesprochen hätten ; a - ber da werden die acta noch einmahl revidiret werden ; dawirdkein excipiren / kein dupliciren kein tripliciren / kein erläutern / kein ap - peluren gelten . Wie will es als dennablauffen ? dafür erschrickt de nu F . ' | [
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00000031.xml | Blütsinde ose . 31 je : r e . ie v r r - . . 0 . I i . . . I . . . r . werdet weinen und heulen / und traurig seyn ; Erthut aber tröstlich hinzu . Doch eure Traurigkcitsoll in Freude verkehret werden ' ich will euch wieder sehen / und euer Hertz soll sich stenen / und eureFiende soll niemand von euchnehmen . solt . XilI . Welches alles sic ivürtklich 7oh . xi / i c. unden derEhat crfahren . Dahero Syrach lvohl errinnert : Se , - o . 2 . . heran dieErempel der Alten und mercketSie ; Werist jcutahls zu schanden ivordeli i der aufihn gehoffet hat ? Wer ist jemahls verlaßen / der in deriturchi eatOties blieben ist ? Oder / wer ist iemahls von ihm verschmähet / der ihn angeruffen hat ? Denn der HErr ist gnädig . n1.rt . . i . undbarmhertzig / und verlebtSünde / und hilfft in der Noth . sie . II . II. , , . Was hinderts / das Joseph i 4 . Jahr in betümmertcn Zustande war ; GOttließihn doch darauf 8O . Jarjr alleine Rose in der grö - sten EhrundHerrligkeitdlühen . Was hindertes / daß Hiob / wie etlichewol / en7 - Jahr in Bekimmtcrniß und Elend saß ; GOtt ließ ihn daralis als eine Rosc 14O . Jahr in doppelten Seegen und Wohlscande blühen . Lludivie ist euch zu muthc ihr s - ekünnnerten Seelen / wenn ench ans GOttes Wort GOttes QtncerlicheFür - sarae / deseen heiss.unerWille und starcke Macht , Des HErrn JE - sit eiqencs Leiden / c - ! Jerdienst / exemplarischer Ac . organa und Ntitiei - leiden ; Des . Heili . gen Geistes Einivohnung / kräfftige Stürckuna und ilnterrichtun . g fllrgehaltcn wird ? Mußet ihr nicht sagen . Haben wir gleich oicl Betünunernißc in unsern Herl ; cn / so ergötzen doch / O q ) Oti / demeTröstungen unsereSeele ? Haben ivit Beiiunmerniße iveaen degauaener Sünden / GOtt tröstet in seinclu Worte ; Daß das B ! ut JEsii CHristi uns remige tron al ! en Sünden . i . ) ole . l . 1. yoO . Iv . , . Wo dic Sündc m . iehtig worden / da sey die E3nadc viel mächtiger / Rom . ie r . - . ROm . i - . Macht die doseA8elt tuid unserFleisch durch Vetsiihrung nnsBekümmerniß . GOtt trösterin seinen Worte : Er sey aetren / imdiverde ults nicht laßen versuehcn über unser Verint . pon / sondern schaffen / daßdie Vcrstichungsoein Endc gewinne , i daß lvii es ertra - genkonnen . i . I . ' en - . X . Fallen wir inBekünuKerttiß und Llnsechrung 1.cor . - xc . e , : wegen des jüngsten Gerichts - Tages ; ein einvi . per Spruch Pauli kan uns trösctn . 2Ver wil ! die Auoerwehlten otOstes beschuldigen ? GOtt is hie / derdagerechtmacht . Werwil ! verdammen ? CHri - stusisthic / der gestorben ist / ja vielmehr / der auch auserwecket ist / welcheriseinrrechtenGOttes / und vertritt uns / lIam . vi ii. das llbrige Leiden am Leibe läßet sitv durch o ) Ortes Triislungen desto leichter überwinden . Suid wir kranck ; so ist deo tröstlich / daß C Hr i - H2 | [
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] | PPN647650762 | null | null | null | null | null | null | null |
00000003.xml | I.NI D WNbächtige und in CHristo JEsu gelieli - teste Zuhörer / von einem Italiänischen Printzen / NahmensRoderich / sin & i man in denen Anmer - ckungen Weltlicher Begebenheiten / daß / als der - selbe durch den zeitlichen Tod von der Welt Ab - schied nehmen müßen / so habe er noch aufseinem Tod - Bettevon seiner Gemahlin ihm diesen letzten Liebes - und Eh - renDienst zuerweisen verlanget / Sie solte ihm nach seinen Hin - rtit aus dieser Zeitligkeit kein ander Denckmahl / als von lauter lieblichen Rosen / um sein Grab aufführen laßen / docuitter wolte er / als in einer wunderwürdigen Hütten / überaus vergnügtruhen / und A2 s / / . / / / lu i de ch - ia . ' . . . . . / . . - t' . . n . i , . / , . e / e / . . . , - . . . I . . . . I . ' . i . e . . . i . . I . . . - ' . / rv . i . . . / . . . , a / . A 5 . . . . . ss - . ' C . - - - i ' . ' . . . . . . / . r . . ' r e : - - . i . . ' . - - ' ' . . vL ' . . . . . . . . I e , . . W . - v - - . i . I r . . . . - ' . . m . . - . s - - 1. - . - L / / . ' . . . . i n . . . r ' . . e - ' ' ' ' ' . . . . . - . i ' - s ' . n . - . ' s . . c . . . ' p . ' . - . . . . - - ' . . ' . . A - . e . . . . . . . 00IIIIIrrv0I4n . v . . i r . ' - ' . . ' . o . - - r . S . . ' . . l . . ' . qns r . ec ´ . . . . c . . r . . . / . . ' ' ' / . . . ' ' / r . set . . i h ' p ' . . . . . ' - l ' ' v . . ' ´ ' p er . ijs i . . - . ' - . r . . . . ' . . . . . as walte die Blume zu Saron und Rose im Thals unser Allerliebster . Erlöser und Seeligmacher Chri - stus JESUS i welcher uns seinem Ebenbilde ähnlich zunlachen / die vielfältigen Creutz - Dornen stechen und vernumden läst ; aber doch baben allezeit nach seiner Göttlichen Güte die verletzten und be - kümmerten Seelen mit seinenTröstungen reichlich ergötzet . Demselben sey nebst GOtt dem himmli - schen Vater und dem hochnierehesten TrösteriGott dem Heil . Geiste auch mitten unter denen Creutz - Dornen von uns allen LobsEhNe / reiß undDanck gegeben itzo und in Ewigkeit / Amenl | [
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] | PPN647650762 | null | null | null | null | null | null | null |
00000034.xml | I Die unire den Dornen St . . . geführet worden / über dieses die Zeit mehrentheils verfloßen / wer - den wir uns endlich deNK ürze befleißen und dieseFrage zum Christ - lichen Llnterricht mitwenjaen erörtern ; Woher es doch koRnne daß auch diealler fröRisten Kinder GOttes sich mit allerhand Beküm - mernißen auch uni Zeitliche / nichtige und Vergängliche Dinge schleppen müßen ; da lvii doch des Friedens mit GOtt / der Liebe ihres JEsu / deßen erworbener Kindschafft und Seeligkeit durch innerliches Zeugniß des Heiligen Geistes versichert sind . Von rechts wegen solten Sie sich umZeitliche und Veraänglichc Dinge gar nicht beksmmtern sondern in der Vorsorge ihres himmlischenVa - ters und deßen heiligenWillen / in derGemeinschafftC - HNisti ihresEr - lösers und in dem Trostc des heiligen Geistes / wohl zufrieden und ver - gnügt seyn . Ja freylich / solte es wohl also seyn / aber was sind dicKin - der GOttes / mussen Sie sich nicht mit Paulo auch elende Menschen nennen / die nicht lauter Geist / sondern auch ffmdlieh Fleisch und Blut an steh tragen / darinnen nebst andern Sünden auch diese wohnet / daß Sie viel Dinge nach ihren eigenen Sinn undWillen eingerichtet / sich selbstversorgen und rathen ido ( leit . Es leden ja die Gläubigen in der Welt woselbst der Satan ihnenmitmanchcr - Iey List und Betrug nach stellet / worunter auch die betrübten Sorgen und Bekümmerniße gehören / die eralsNetzeausspannet undans - leaet / ihreSeelen zufangen . Was ist es denn Wunder / wennzum öfftern Gottsteliqe Hertzen in die Sorgen des detreibten Lebensein - geflochten werden . Wenn ein Schällsein aneinemBeiteseineWei - de suchen muß / da die Kletten - Püsche häuffig wachsen / soverwun - dert man sich nicht / wennihm die Klettcn inderWollehangenblei - ben . So ist es mit den Kindern GOttes ; Sie leben imLandeder Trübsal / da alles mit Mühe / Noth und Gefahrerfüsletist / sokön - nen Sie dann der Sorgen nicht gäntzlich entohniget seyn . Sie reisen gleichsam durch einen Wald / auf einen ungebahnten und fast bald - verwilierien und verjoachsenen Wege / da sie immerausse zuräuiiten und mit dem verworenen Gesträuch und Dornheckenzu - kriegen haben / was ist es wunder / daß Sie zuweilen geritzet und verletzet werden ? Hierzu kömmt noch dieses / daß solche Bekiim - memiße Sie dennoch ohne GOttes heiligen Leath und ABilien ilieht betreffen . Denn wie von GOtt kömmt Glück und Unglück / Le - den und Todt / so läster es auch geschehen / daß wiedrige Fälle in dein Wenschen Bekünimerniße eridecicn / nicht / als wenn er daran einen | [
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] | PPN647650762 | null | null | null | null | null | null | null |
00000015.xml | ad the ge - ja - hn an ira ius re - UC die ein 14A 0 jez sa - nd oi - / e - i i / ) et fes ' he be ies ler ini he ad n ; he a - ci - ey m ne es or en iS Blühende ose . . den Schutz / den mir mein GOtt wieder meine Feinde geleistet / da Er Sie auffihre hoffärtigen Backen geschlagen und der gottlosen Zähne zerschmettert ? Ach . bey diesenHErrn habe ich allzeit Hülffe und See - gen gefunden . Pi . Ili . Lmd ich bin hingegen ihm so untreu / ungehorsam P§mv . s . . und undanckbar worden . GOtt thätenicht unrecht / wenn er mich wie - der von Thronc stürtzete / mir Krohn und ScePter mitSchandund Spott abnehme und mich in die Hände meiner Feinde hinfallen ließe . Ja wenn er sein asicrheiligstes Angesichte aufewie von mir abwendete und mich nimmer / nimmermehr zu Gnaden wieder annehme . Unv also hatte David zuklagen nicht nur über des stehenden Dornen Vielhelt / sondern auch . . . . b VordasAndere über bsb ssliliihii lIch hat - te / sprichter / vielBekümmernisin meinen Hertzei ( Nach dem He - bräischen heist es eigentlich . . . 2 - pa taut : g 2 . tIA lu multitudine cogi - . . . . . tatiomYm meatim in intimo meo . In der Menge meiner Gedan - cken / inwendig inmir . DieBekümenerniß und Sorgen haben sich in das innerste meines Hertzens geleget / den rechten Grund deßelben eingenommen / daßsie menschlichen E ) edancken nath schiverlich da - rausgehoden werdenkönnen . Die LXX . Dolmetscher deuten dis aufrecht schmerhliche und ängstliche Gedancken / dic eine Hö ( leR - Angst mitsich zuführen pflegten . Lutherushat es gegeben . Vici Be - kümmerniße . Die Bekümmerniße aber heißen hier nichts anders / denn ein innerlicher Schmertz wegen des Unglütkl / so allbereit vor - handen ist / oder auch eineinnerliche Furcht / der annoch besorglichen Beschiverungen / worüber das Hertz gleichsam zusammen gepreßet und eingeklemmet lvnd . tlnd in solchem , Zustande gehet es einen bekümmmerten Hertzcn ivit einer belägerten Stadt / da immer mehr undmehrProviant / Medicament und munition abnimmt / dinge- gen das seindliche beschjeßen / Feuer - einwerffen / Sturmlauffen im - ' mee hefftiger wird . Was es vor einen Zustand bey kreißenden Weibern dape / wenn sie betrübt und bekennmeri sind / übergabe ich demWeiblichen C3elchlechte zu beßernVerständnis darvon David W angedeuteten Bekümmernis . Wollen wir das Hebräische Wort qutiu cogitatio seinen Ursprung von dem radice Lav redundare herziehen ; sowundertes uns nicht / wenn David einst wegen sci - ner Beklnnmernißeausgeruffen . GOtt hilffmir / denn das Waßer Pr rxt . r . oehl mir diß an . die Seele / ichverfinckin tieffen Schlamm / da kein v . 1. Grim v D2 . | [
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00000011.xml | lini i : l - ien m - ö m - aß ni - Le - it / sd ih - E - i h - ier . ss tit i er ic . tit en u es s . he : s er te - t - h - n . l- ll r ie i - le se M Blühende Rose . Rose auch von wichtiger Trübseeligkeit / die mehr als ( u viel unter den Creutz - Dornen gestanden / davon so wohl bey Ausführung der Text - Worte / als überschicktcn Lebens - Lanffe weitere Nach - richt zufinden . Eine Rose war auch unsere Hochseel . Frau von Bodenhausen der zerbrechlichen lüchtiegfeit oder Sterblichkeit . Sie hatte bey weiten noch nicht Mosis Iiehl an Jahren erreicht / muste ahrt dennoch durch einen unverhofften Todt verblassen und verwelcken / da sie itzt in der ilolkommenstcn Blüthe seulede . - Hicr sade man kein wiedriges Bezeiqen / Sie freute sich vielmehr / daß Sie solte auffgelöset werden utid nunmehro ohn a ( les Endc beyih - rem JEsu seyn . Sic hatte das feste Vertrauen zu ihrem GOtt / daß / wie Er Sie Zeit ihres Ledens ausoielcn CreulI - Dornen ge - rißen / so werde ihr auch der ohne dem verlohrne Stachel des To - des nicht schaden ; Wie Er Sie bey titelcn Bekümmernüßen nie - mahls ohne Trose gelassen : so werde Er auch Sie mitten in To - des - Noth kräfftiglich trösten und so dann nach gnädiger Auffsösung mit ewiger Frende im Hinnnet ergehcn / woselbst ' Sic die große Güte und q ) nave GOttes mit Englischer Zungewolte rühmen und sagen . Ich harte zwar auff der Welt viel Bekümmernüßc in mei - nem Hertzen / aber deine Tröstungen / o E ) Oti / haben mich inNoth und Todt ergitltet . Der beliebte Leichen - Text handelt weiter da - von . Wir wollen uns ohne fernere Vorrede im Nahmen GOt - tes zur Erkldrung desselden wenden undEuerChristl . Liebe daraus vorsteIlie machen : ie unter den renen blühende b . u aberl o gütigster susdu unser rost und eben / tärck uns mit deinem reuden - Weist / eli uns mit deinen nuden / Wasch uns mit deinem oves - ehweiß n unsern letzten lunden / ad nimm uns ernsts wenn dirs gefüllt / n wahreuMlauben von der eli u deinen userwehlten l Ab - E2 | [
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00000019.xml | init isse ste - ten idi 5ie an ri ; nu ie / eh - e - rs / nu a f - let it ie - la - n it br ) e - h - ' er e r - en e i . tß e it in m n ! IL ä - lu i l - er st . er IG Bmmhende ose . ' . . . . Oder wenn mancher hertzfrommer redliche Neanu eine beißtnde Xantippe hat / undbey aller seinerLast / Neuhe undAsrbeip erfahren nniß / was es aufsich habe / . daßS / iraeh gesprathen . Es ist kein Zornsobitter / als der Frauen Zorn . Ich wolte lieber bey Löwen und Drachen wohnen / denn bey einem bösen e ! Veibe . ALenu sie böse wird / sovcrsteslt sie ihreGeberde , ´ und wird soseheiislich ivit ein - . n . Sack / e . xxv . Wenn emerem bößWeib hat / sit ist es eben , - als ein un - gleich paarOchsen / die achcn einander ziehen sollen ; Wer diekriegt / derkriegteinen Scorpion . Großes LBehund Bekümmernis giebt es auch / ivcnnein lieber und getreuer Eh . tacte den andern durch den zeitlichen Tod verlaßen muß . Ja das - Haupt ist alsdenn verletzen . triN . , worden / deunderMann ist des Weibes Haupt . Ejilt . i ' das Hertz ist zerrißenivorden denn clivar gleichsam nur ciues in zweyen Cör - pern ; Beyderein Here3 undeineSeele . Das schmeruet nochheffti - ger / wenn man der bestdndigenTreu und auffrichtigen Liebe der Ehe - gatten sich erinnert / hemmtan insoviel Jahren durch völenundgu - tenZustand war versichert worden . Wann der Ehegatte sich zu - mahl in seinem schwachen und ohnedem verdriesliehcn : luter befin - det / da man die Pfleepeam meistenvon nöthen hat / und sich befahren musl. / man lcdc andern zum Verdruß / iedermann gönne und wünsche unsnichtsmehrdeundenTod / ja daß ivit je ehe / je liedet zuGrabe getragen / mitkühlen Sand und Erden dedet † et würden . Solt ich weitergehen / dieScitwürde mir entbrechen / wenn ich auch nur dic vornehniseenBekümmerniße / und die unfallc Tage betreffen / be - schreiben sölte iO wieviel würde eth zureden haben / ivit man sich weg - en seiner unoerschuldeten Feinde / die einem auf allen Seiten nach - stellen / zubekinnlnern gentthiget werde . Wic olel würdc ich zure - den finden / ivic man wegen gemeiner Land - Straffen idchcn die From - mensowohl alo die Viottloscn herhalten nnlßcii / ob es gleich heyde - nenersten vor keine Straffe zuachten / sich niehrina ! ilen beksim ! nem müßt . Vcanii . aepc nur einen armenMann / ob das nichtBeküm - merniß verlirsaehe / ivcan die NahNun . g abnimii das Korn theuer unddie Allflagen groß iverden . Soltemvir die Oerter itzo sehen / da die Kricaes - Gluth mit helIcrglamme iuütet / lieber GOtt ! von tvasfürBekmnmernüs würdenwir nicht zuhiiren haden ? Da ste - het eineL ) utier und weinet über ihren mit Gewalt entführten Sohn . Doti stehetein Weib und beklaget ihren entschlagenen Mann / ihre vorFurchtverlauffene Kinder . Dergestern ein Mann vongroßen Reich E2 5 | [
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00000030.xml | / ; A 3o Die unter den Dornen . . - . . sen seinen gesalbten hinwieder mit Ehren ein / daß er in der Blüthe Königlicher Würde biß an sein seeliges Ende verbliebe . Darüber freute sich auch der König und ivai frölich über GOttes Hülffe . Pc1mt , . 1.GOtt überschüttete ihn mit Seegen und sehtc eine güldne Krohne s auffsein Haupt / ivit er selbsten solche Wort führet Ps . XXl . und hier war er abermahls / wie eine blühtnde Rosc die eine ans der Wand herfijr regende Hand gewaltthätig ivili abreißen sich eher bey den iimstehenden Stacheln blutrüstig verwundet / und unver - richteter Sachc sich ivieder zurücke ziehet / mitdiesen Bey - Worten : . Defendit spina co1.oRam . nglück kriegen die zum ohne / ie mir trachten nach der rohne . Ja last es seyn / daß Deoid in seiner Seele viel höllische Anfech - tungen empfunden / so kunten Sie doch die Bluthe des kindlichen Vertrauens zu GOtt und seiner gnädigen Hülffe nicht völlig ab - reissen / man sahe ihn nach überstandencn Sturme als eine blühen - de Rose stehen / daß er sagen kunte : Herr / du hasc meine Seele aus der Htilleu gesühret / du hast lebendig bchalceit . Llud aber - Pexa : : i : - . mahl : Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reihen / du o . / 2 ' hast nisius Sack ausgqogen / und nich mit Freuden acgürtet Ps . ' XXX . und so dann war Deoid wie eine blithende Rose / hievon allen Ecken von denen Winden bestürmet / von oben aus finstern Wolclen mit Plah - Regen / / aget und Schlosren überschattei3 von einer Halib ader aus einer Jithttn Wolcke bedecut wird / mit die - ser Unischrisse : Sul . i DEl p1.otettio fervat ; ich behält in guter cht ur alleine WOltes acht . . , . Dieser GüteEjOttcs und vesten Tröstungen haben sich alle undje - mPcIcn - ce Gläubige - lwer ici ern . Hier steht dii C ; ytt / iehe Qtertröstung ; . J ' RI Ich will euch tröstet / luic einen seine Veutier rrete . El . Lx i ' s . GOtt E / exuse . wird ja nichs vulsonsc ein Reater derBarnthet - bi . jkejt und GOtt des . Trostesgencunee i . ( . ' or . l . Es erweisen es die vielfaltigen Exsuipel . . . a ' / . e es - ara giebtSrugi . is hiervon : Nach dein linIpewitter laßet GOtt Tod . lII . p . 22 . dieSonne wieder scheinen und noth dem heulen und lveineu uber - schauet er uns mit Freuden : Erivirv den Gerechten nicht ewig in i i wer - | [
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00000010.xml | 2 Cb P . r . I - VII. Adelichen Geschlechtern derer von Koseritz und Assebura entsprun - gen ; Dadennbekand / daß die hohen AhnenvonVäterlicher Lini - en sich bey demChur - HausSachicn / die von Mütterlicher Linien aberbey dem Ertz - Stifft Magdthura durch hohe meriten eiren un - sterblichen Nahmen gemacht . Siewar cineRose von großer Schön - heit . Ich will nicht gedencken anihre leibliche Schönbeit / daß ungeacht Sie bereits etliche funfftzig Jahrerlebet / nithisvestowe - niger / wie wir alle wissen / immerzu als eine Rose in ledhaffterqye - statt und Farbe sich befunden / ich gedencke nur an die Schönheit / die sie in der H . Tauffe erlanget und durch ihr gantzes Leben / sd viel in dieser Sterblichkeit möglich ist / mit unverwelcklichen Ruh - me fortgesehet hat . Schön war ihre Seele / darin sie ihren JE - sum / den allerschönsten unter den Menschen - Kindern / mit wah - ren Glauben beständig gedruckt hatte / und sodann auchwegen der gründlich ivohiellehrneten guttlichen Geheimnißi und E ) ! audens - Artickulder wahren allein seeligmaei ' enden Religion / der Sie nYit Mund und Herben beypfltchtete ; schön war ihrHerl ; / welches der neue verborgene Mensch mit sanfftem und sii ( lein Geistc ziehrtc . Schön war ihre sirist und Liebc zu GOttes Wort / daß Sic ' mit großer inbrünstiger Andacht iederzeit gehöret und mit Nearia den besten Theil erwehlet . Schön ihreBuße und hertzliche Bekehrung zu GOtt / da siesich von allerBefletkung des Geistes und defleisches gereiniget / und fortgefahren mit der Heiliguna in der Furcht Gottes . a Con Vll . Schön ihre tlbung in der Gottseeligkeit / die Sie alle Tage mitLesenderH . Bibel / der Schrifften des theuren Mannes GOttesLutheri / Arads / Geiers / Serivers un v andern reinen Lehrer mitgeistlichen Liedern undLobgesängen angestellet . Sie war eine Rose von sonderbahrer Liedlichkeit / nicht nur bey ihremandächti- gen Gebethe / wenn Sie mit EzOll redete / sondern auch gegen ih - ren Nechsten und bevorab gegen ihre Linterthancn / iure fle denn solche Lieblichkeit in holdseeligen Reden und Freundlichkeitg & / en die - selben iedeneie sehen und hervorleuchten lassen / daß siean ihrivohl . recht gehabt Amtam & rosam gratiosam , eine liebliche und guädi- ac Regentin . Sie war eine ascosavon großerNutzbarkeit / so wohl wegen der Vorsame gemeiner Landes - Wohlfarth / als wegen der kräfftigen und köstlichen Medicamenten oder Atheneyen / damitsie männiglichauffbeschehenes Ersuchen Tags und Nachts in man - cherley Kranckheiten gelabet und gestärcket hat . Sie war eine Rose Die unter den Dornen IO | [
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00000005.xml | 5 ' Biülzende ose . . - - - - - - . HErrn JEsu gehabt . O wie wustedie Hochseel . . sich immerzu Deßen hochgültigen Verdienstes aus seinem seeligmachendenWoro te und hochwürdigen Sacramenten zu trösten ; das war gleichsam W Ihr Leib - Spruch . W nicht nachWelt nach Hirumesniclst . . r . Meine Seele wimseht und sehnet : . . , JEsum wimseht sie und sein Lichtl . . . . Der mich hat mitGOtt deesöhneti Der mich fretiet vom Gericht ; . . . Meinen JEsinn laß ich nicht . Bey ihrem Abschiedc verlangteSie nichts mehr / als eine immere blühende Roscin JEsu Paradies - Garten zu werden . Sie sehnte sich nach einem seel . Auflösen undbey ihrem JEsu zu seyn . Den 21 . Tag des Hornungs / war die so genandte Ascher - Mitwochc schlieffSic sanffeundseelig in CHristo ein ; glaubtund hoffetaber vvor bißin den Tod / daß ob gleich ibe Leichnam von der Erden unter öle ErdemBürdc versetzet / zu Staub und Aschen werden / doch an je - nem großen Frühlings - Tage der allgemeinen luferstehung hinwie - der würde viel tausendmahl schoner / als dic allerlieblichstenRosen herfür grünen / und der civigen Himmels - Litst in unaufyörlicher Blüthe genießen . Was war dasanders / denn daß dic Hochseel . sich selbsten ein heiliges Denckmahl vonRosen erbauet . Wann ferner die gesamten eeren öhne / rauen und eänlein öchtcre / den so unverhofften Todes - Fall Ihrer allersatshertzlich - geliebtesten can Hutter mit vie - lenThränen beklaget und beweinet / so sehen wir solche Thränen nicht anders an / als unverivelcklichc Roscn der Kindlichen Liebe / womit Sic dieCodes - Grufft Dero ochsseligen reu utier bestreuen sollen / als welche Sic biß in denTod beständigst geliebet und geehret . Von dem theuren Chur - FärstenHertzog Johann itorg dem Ersten melden die Geschichte / daß Er seine Frau Mutter derge - stalt geliebet / daß Er auch / wie der Historicus redet / zusagen be - wohnt gewesen : JEare sc laturum , si audiret , principem epieudam in terris reperiri , qui officio & pietate in Matrem Inperaret cum . i . e . Erkönte eqst nichtdulten / wennEr hörenscIte / daßjemand sei - nesStandesihn inGehorsam und Liebe gegen seine Frau Mutter ll ber - B | [
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00000025.xml | do - / dn - ha - / sie / ge - alle n eh - dee - iben n - liber Bort i die i der i eh - ' fii - är m - ehel n S oi - jenen Kin - -i - e i - t / er - s solt illen : idea m is de - ) nes eh die stete s ler tr - . öllen - Wär - me Blühende ose . 2J meundneues Leben empfange . Lutherus hat es acqeben : Deine Tröstungen ; David redetnichtvon bloßcn freundlichen Inspruch / da man einen betrübten mit durch - dringenden beqnehmen Aorten wiederum einen Muth machet / ivit dic Ruth von dem Boas rühmet / daßerseine Magd getröstet habe . Rutit - ll . c . sondern trösten heistRu , h . u - . , s . so wohl niünd - als würcklich durch allerhandWohllhaten einenden Llmmith vertreiben / zugleich auch inSicherhcitunda ( lcn vergnüg - ten Wohlstand setzen . Denn das thut GOtt der HErr / wenn sein Steckcn und Stab uns tröstet . be . ' XXiiI . wenn Er seine Zu - P / xIrtnv . . sage hili : ich ivi ( l Trauren in Freude verkehren / und Sie trösten / j1. . . ' i ' irxxr und Sie erfrcncnnach ihrem Betrübnis . serem . XXXl . c . v . If . Es pfleget ader GOtt auffunterschiedliche Asa die Bekümmer - ten zu trosten / vornehmlich durch sein Wort und qieis / durchzu - fällig ereignete Mittel / und mit unvermuthetcrwürcklicherHülsse . Erstlich tröstet GOtt seldst durch sein Wort und qicist . Lhtd dis gebt so sanffte und leichte zu / daß es keine Vernunffr erreichen kan ; es ist eben / als wenn man einen grossen Schmertzenmiteinemköst - lichen Balsimi lindert wie Deoid redet . Der Herr l ) eilet die zer - brochenes Herliens sind / und lindert ihre Schmeryen i be ' . Cit . LVII . Pc e : xEUn Oder / als Avena ciner inleiblichen Krantkhciten großc llnruhehat v . s . nicht schlaffen kan / und es überfällt denn einen solchen ausqe- matteten Menschen ein sanffter Schlaff / in welchem a ( ie Glie - der gestärcket werden : Also sind die Bckülnmernißc in dergläu - bigen Seelen solehe geistliche Llnruhe / die laßen dic Seelc nichtru - hen in GOtt . Wann aber GOttes Trost und Friede / als der rechte hinnulischc Schlaff - Balsam auff cin solches iminer wachen - des Hertze fället / dann sclngt es an in GOtt zuruhen / wird fein stille und ergiebt steh GOtt . Solch inivcudiaerTrost ist nichtsan - ders / als eine Empfinduna der lebendigen Krafft de : i Aortes GOt - tes / iveichesder heilloc siteist / als GOttes inger / in unser Seele geschrieben / m als einen lebendigen / unvergänglichcn Saamen hin - ein gepfianhet hat . Wic nun einSaamen - Korngen auffgehet / grü - neti dluhet und wohlriechel ; also wenn Gotte ! rWort iniNeen - schen lebendig und eräfftig wird / so giebteselncn kräfftigen Geruch des Lebens von sich . lu gleich wie eine Mutter ihrem Kindlein mit dem allerfreundlichsten und lieblichsten Worten / so sie erdencken kan / zuspricht / und esstillet ; ein Kind auch / sobald esderMut - ter Stimme lyöret / sich gleich zufrieden giebt . Also ist GOttes G Trost | [
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00000022.xml | : La Die unter den Dorneii . denn dasHerbe innerlich ; DieHaare stehen uns fast zu Berge / wann wir daran gedencken . Væ ! misero mihi , cum venerit hora judicii & aperieIitur codices conscientiarum , quando dieiceturde me , ec - cel ltomo & opera ejus . seiqt Alitustinus i . e . Wehe mir / inenu . die Stunde des Gerichts kommt / und die Bücher der Gewissen eröffnet werden / wenn von mir wird gesagt werden : Hier ist die - ser Mensch und seine Werffe ! Es werden mir alle diejenigen vor - gestellet werden / so von Jugend auff mit mir gelebet / mit mirge - sündiget / denen ich mich in aer Sünde zu eigen gegeben / undihnen mehr zu GOtt den Glauden gehalten habe / ich werde antreffen meine Freunde / mit denen ich mich bey einer guten Com agnis , in dieser oder jener Zunfft und Amte / so sicher eraötzct un in den Tag hineingelebet habe . Ich werde sehen meineLehrmeister / denen ich so fleißig Folge geleistet / wenn sie mich zu Sünden und Lastern angeführet . Es werden mir vorkommen meine Herren / denen ich gedienet / meine Rathqeber / denen ich geglaubet / meine Mitdiir - ger / Nachbarn und Hausqenossen / mit iBelehen ich manchen frö - lichen aber zugleich auch ſündlichen Tag gehabt . Lieber GOtt ! mich dünckt ich sehe schon / wie der eine / deressoivohl instmir meinete mein liebster und bester Freund aufder Welt war zur Höl - len hingewiesen werde / weil der Tod ihn über eilet / und er in Lln - dusfertigkeit dahin gestorben . Mich ' dünckt / eth sehe / ivit ein an - der in der lamine liegt / über mich Ach ! undWeh schreyet / daßich ihn mit meinen siludlieheu Leden / mit meiner Hoffart / llppigkeit / und Llnzucht verflihret habe . Ja wohl gar in der Sünde gestär - tker und Gelegenheit gegeben / darinnen fortzufahren . Mich dlnckt / er rufft deswegen / heiliger GOtt / gerechter richter / laß diesen luit der Straffe thcilhafftiq werden / der einerley Sande mit mir theilhaffeia war . Llud was rede ich viel tron Mensihen / die mich anklagen ? Es klagen mich alle Creaturen an und sind bereit auff ihres Schöpfers Befehl Rache an mirzuüben . Dieheiligen En - gel treten selbst auff wieder mich / weil sie ihren Dinst bey ' mir / so 1.vi : : uni : ' ' i ' ' i / iii meine Verdamnis . meine sey / wegen der begangenen Sunde / weiler dem undthat seyn wosten / da er es doch aus deinerGnade hätte seyn konnen . Es fehlet nicht viel GOTTwill mit dem Urtheil sich hören lassen / daß ich ewig / ewig verdammt werde . Das magheißen : Ich ha - ber | [
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00000028.xml | M s- . Ps ChYX. . I . . . s . 91 m / . t6d. b . lesLI v . i / . . . TZ Die unter deti Dornen . . . . . Spruch David siit allen auf dasWort GOttes und die herrlichen Verheißungen und Trost - Gründe / welchc darinnen enthalten / mag gesehen haben / weilerein Wort / das mit dem Hebräischen / soLv - v . therus ergötzten verbeutschet hat / sehr nahe verwand ist mit dem / so er zu fünff unterschiedenenen mahlen von dem Worte GOttes / ge - brauchet cix . Ps . ' Wann abernunGOtt durch seine Güte aufsolche Weisc den bekümmerten Deoid getröstet / ivit nuiNde ihn denn in seinem Her - tzen undSeelen zumuthe ? Er ssang als einelieoliche Rosc zublühen ; Wiedenn dasWort war : n ergötzten / uns zuoctrachen Anlaß ' git - i . er osen anmuthige luthe . ! Davon der Text siegt . is trCivi . Oltlcctabunt anmeam meam . . . . Lutherushat es übersehet . Ergöhren meine Seele . Hier wollen ivit nicht mit vielen Worten berljhren / tuic der mdix rein auf mancher - ley Ergöhungen ziehle ; wie stiva liebende Personen / als Eltern und Kinder / Bräutiqam undBraut / oder andere gute Freniidc uuter sich haben etweder über denen Persohncn selbst / oder uber audere Sa - chen / die von geliebten Persohnen herkommen . Oder / ivit matt sich ergötzet an schönen Garten - Gewächsen / Pflanhen und Bäumen denn dieses ist hiebevorin der gehaltenen Gedächtnis - Predigt des hochseel erens von odenhausen auch weinäufftig mit angefähret worden ; sondern sagen / daß David nicht ohne Nachdruck die Seele benahmet . Denn ob lvohlnach derheisigenSchrifft Ge - brauch diese Redens - Art so viel seyn könne / als deine Tröstungen e / qotzten . mich ; so hat David ohn allen Zweiffel durch das Wort LbL ? wollen anzeigen / theils / daß das Esend desLeibesviel erträglicher sey / wenn die Seele getröstet ist / theils / daßGOttes Wort eine sonderbahre Krafft habe in das Herhe zudringen und solvohi Marck und Gebeine zuersleuen / die zuvor zerschlagen wo - - . ren Pl . LI . alsdenn geängsteten Geist wieder zu erquicken / undalso eben das Heth und Seele / welche vormahlsmitscharffen Dornen gereitzetunddisauffdenTodverletzet worden . Auch saget er nicht . ohne Ursach ssillifi Seele denn damit will erweisen / daßnicht nur anderesolcher göttlichen Trbetungen fähig worden / und ein ie - der / | [
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] | PPN647650762 | null | null | null | null | null | null | null |
00000032.xml | Die unter deti Dorneu iz 12 . . . . . . . CHristus auch unsere Leibes - Sclnuachheiten hat auf steh aenoin - men und getragen / und fur diesel ( ren ignug gethan / wie Ntatthä - MttthVIn usvon derLeibes - Schfvachheit au ! tdrüeklich satet / e . viII . Nimmt o . / r - unsere Nahruna ab ; iOit gebt : ero / i / daß der Mensch ilicht le - M . u . o . IV. be alleine von Brodei sditdcrn von einem icolichen Worte / daß . . a . durch den Neund eiOetes gesiet / Mault . w ' . Llied qesel ; i / daß ivit gar von unsern siiütcrn iveichen nuisten ; soete nithi ein Ebedme - 1.Rvrusnlech oder O ( radia lesten / denn der HErr einen Winek gebe : Er - nehre mir diese / und se ! jaffihnen zu leben . 1.lIeg . xvI ii Esblei - bet wohl dabey . ich bin jung gewesen / und alt worden / und habe noch nie gesehen den Gerechten verlaßen / oder seinen Saautcnnaeh P / ermetBrode gehen bi . ' xxxvII. Machen dir . deine deßen deine falschen o . is . Freunde Sorge und Bekümncrnis : Befiehl dein HEri . n deinc Ps.ÆX.myLWege / und hoff aus ihl1.i et - inirds wohl luachelt . be . ' xxxi / II . Auch - t5 . aer Tod kan uns nicht bekijmlnern / denn ivit wißtn / daß ivirdurch den Tod zum Ledeli eingehen . JEsus lebet / und wir sollen mit ihm leben / ole . xn . . last die trabes - höhle noch so schaurig / fin - ster und entfes ; lieh aussehen / weil unser Leib darinnen verniordern / eine Speise der Wsprmor werden soll ; der Cag der letzten Zukunfft CHristi lvnd beseo hosler ultv erfreulicher seyn / ioanit CHrisus unsern nichtigen Leid verklähren wird / daß er ähnlich werde seinem verklährten Leibe nach der Würckung / damit er ihm kan alle diu - Julemo . 21.ge unterthänig machen . Phil . ili . Saget / Andächtige / ob dieses nicht herrliche Tröstungen stud / die unsere Seelc erats ; en rinnen ? Ja wohl Tröstungen / nichteine / sondern viele . Ituser C3Ott nimmt die rcg1.lam piroporiionis in acht . Die / sp viel gelitten haben / viel Bekemmterniß hatten / sollen mit sielen Tröstungen ergötzet werden . Solte unsere ohlserl . r . itws von odenhausen / - himmlischen l - : el1.tkeit amaadrungen / zu uns reden konnen / Sie würde aewißlich engen : Ich hatte zwar in meinem Leben hier auf Erden viel Bekilnunernißc in meinem Herben / aber GOttes Erei - stungen erepiizten doch allezeit meineSeele . Es gienge derWohl - seeligen ivit jenem Felscn im Meere / den ein gelehrter Man im Sinnbilde zeiget / wie die schaumenden Wellen lauter Perlen und Edel - | [
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00000038.xml | . . - ' ' . . ' . - ' , n \ lCstOCOPV neSOtUIiOH tēSt CHARr - . i . l . . - . . i . ' O ' tS ' ' i . . c ' . . . i l . o ' 2 ! ut . i : 12 . s i . r e / it - ' AFivilEiO th / laCsE laC . ' I Ge . : 3 E orte e . aiiiri Sz . . 1. . r, / Tc1.c / musn . No . e/ Veir . te q ner . t9a v b v W ' ' ' . - p . I . . . . . . . - s. . - ' ' | [
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00000009.xml | it - U - V . ne ) tr en a - li - . ' lI i u - t / n - ile Je n / id ? e te e - p . l - . / ' . i - ) - ) - jr i - le l - it l - ' . c l - it i v i - Blühende ose. P W Heiligkeit / die ihm gefällig ist ; sondern auch ihren Nechsten mit Trost / Hülff und Beystand . Es ist ihr nichts liebers / als wenn Sie mit Hiob kan erretten den Armen / der da schreyet / und den Wäysen / der keinen Helffer hat . Wenn Sie kan seyn desBliwJavo . muni den suge und des Lahmen Fuß . Hiob . XXIX . Assen / wie schön o . 12 . und lieblich sic stehen / so sind sie doch mit vielen epihiaen Dornen umgeben : DieFreundin JEsu stehtmitten unter den Dorncn . Sie ist umgeben mit Dornen falscherLehrer / davon CHristus Neatth . am VlI . c . sagt : Kan man auch Traitbcn lesen von denDornen / oherM . no . Vu : Feigen veIt den Disteln ? Sic ist umgeben mit Dorncn böser und v . ue gottloser Leute / unter denen der besee ist wie ein Dornstralich / und der Redlichste wie eine Heckt / zu reden mit Micha im i / ll . c Mico . Vu . 0 Rosen sind endlich bey ihrer schönsten Anmuth derAt . eraänqlichkeit - - - - unterworffen / welche mehr als zu leicht durch reißendeWinde / stür - mende Schloßen und Hagel / gießenden Platz - Regen / oderandern Unfall von Menschen / wilden Thieren und llngezieffer können ver - iehet und hinfällig gemacht werden . So ist es mit der rrundin JEsu ihrem zeitlichen Leben bewand und deschaffen - Heute blüth Sic / wie eine Rose roth / bald kranck und todt / i / i a ( ! enthalben Müh und Noth . Doch last es seyn / daß die rosen unter den Dornen stehen und der Vergänglichkeit unterIvorffen / Sie werden dennoch sim ihrer Farbe und Geruchs willen von grosten Käysern und Königen hochqehalten die Sie abbrechen . / in ihren Händen tra - gen / und ihre sonderbahre Lust und Ergthlichkcit an ihnen finden : Die Seele derFreundin JEsu ist so hochgesehdszet / daß Sie der Knnig aller Könige und Herr aller Herrn in seineHand ni / nuit und daran sonunt a ( lcn heiligen Engeln seine himmlische Angen - Lust hat / und reichlich erfüllet / was in den rosen - Liede des XLU . pe stehet : Der Künta luiNd Lust an deiner sci ) une baben . Dis allesPg1rLur . u meynet der ewige Sohn GOttes ivcan Er in denen vol - anaezoge- neu Worten ruffet : Wie eine rose unter den DorneAt ; solsc mei - ne Frelmdin unter den Töchtern . Wie aber nun alle und iedivede gläubige Seelen auff solche Weise mit denen Rosen können demlichen lverden ; so veraleichen wir auch nicht unbillig hiermit unsere in GOtt seelig - entschlaffene r . ittwe von L ' odenhausen . Sie war eine Rosevon grosser Würde und Hoheit / indem Sie aus denen uhraltenHoch - Ade - C | [
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00000024.xml | . . . . . ' . . . . P AR . a . S l I. Die unter den Dornen 24 mernisregefühlet . Wo schdetman ohneDornen die Rosen ? Ro - sen wachsenmitDornen / ge - üRen bey Dornen / blühen aufii schön - ste auch minen unter denen Dornen : Glaubige KinderGOttes hoc ben zwar viel Bekümmerniße / aber das ist das beste / das lieblichste / das erfreulichstedaß sie von ihrenliebenGott ohne Trost nicht ge - laßen werden ; Die Göttlichen Tröstungen ergötzen je und alle wege ihre betrübten und bekümmerten Seelen . Und hiermit neh - men ivit auch Anlaß zu reden vondem andern Theile unsererPre - digt und betrachten nach den Dornen II . ie lüheudeoses dabey wir anzuschauen haben . . / . L . W . W . . sowohl die UI I Urilii Rlr / als derRosen nIT nehmli ' . r . , ' . ruri . , , . i : i : ' ' ' ' . i deine Trösamgen ergetzten meineSeele . Durch dasHebr . Wort - oimit deine Tröstungen werden wir angewiesen zuerwegen die bitliilie iltestu u1.oum1.iiu it guttgenNatur viel und mancherleyZufluß . Die Erde giebt ih - nenSafftund Krafft / der Himmel lieblichen Sonnenschein / fri - schen Thau und fruchtbaren Regen ; Die Lufft bauchet sie mit wärm - iichtenAthem an / ihre selbst - eigene Blätter / Zweige und Stacheln ziehren und beschühen Siewider allerhand widrige Zufälle : Sol - cheGüte erweiset der allgewaltige Schöpfer durch die Natur denen irdischen Rosen . Viel tausendmahl mehr empfinden GOttes Kin - derunter denen Creutz - Dornen GOttes Güte durch die Hertz - er - quickendenTröstungen . DeineTröstungen heist es mit ihlen / er - götzen meine Seele . Nach der Sprache des Heiligen Geistes solt es fast das Ansehen haben / als wenn David hätte sagen wollen : Das Hertz / wenn es sich aus Bekümmerniß erhohlet / liegt gleichsam an den Brüstcn GOttes und fanget den allersüßesten Trose aus de - nenselben , solche Brüste aber sind nichts anders denn E ) Ortes Wort und alle Wolthaten des Allerhöchsten . L / s kan auch die Meynunghaben / daßein durchCreutz und Elend gantz ertalietes und erstorbenesHerhe durchGöttlichen Trost gleichsam wieder er - hetzet werde / daß es des kalten Zähnklappen der vorigen Höllen - Angst nichts mehr achtet / sondern vielmehr neue Krafft / neue Wär - me | [
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00000013.xml | ite er e - st i / l . . ' r - i - . i - Ti ' lI n ) c r - is i - s k - b2 it b s n ' e i - it h i ) 5 . . i I . . Blühelide Lwse . IS Verwandter . PoLV . Bald hatte er Gefahr wegen einbrechender grimmigenThiere / da ein Bät und Löwc in seine Herde sielen und einesvon denen anvertrauten Schafen weg trugen / ivclches gewiß anfänglich ohneFurcht undentsetzen nicht abgangen / bevorab da solv ) e reißendeThiere sich wider um zur Wehrestellten / als der das entfiihrte ihnenivieder aus dem Rachen reißen ivitite . l . Sam . Xt / ll . i Was norBekümmernißivirv ergehabt haöcii / ivcan ihm zu Ziklog Weib undKinder samtaller Haab und E ) üthcr in seinem Adivescn durch feindlicheHändewar entführet idorden / und er an statt seiner bequemen Wohnung nichts als rauchendc Brandt - Städte fand / und ihn noch darzu seine eigene Soldaten bald . gesteiniget hätten - I . Sam . xxx . Ich meyne / wer unter solche Noth gerathenist / der hat ' wohlelrsach überBekümmerniß / über viel Bekmmterniße ' u leufft zeit . Wann es seyn könte / daßwiralle Bekümmerniße in iremei - genen Bildc darstelleten / die David in seinem Herben gehabt / zu der Zeit / asser von seinem rasenden Schwieger - Dater demSalil ver - folget / undvon einem Ortzumandern unter stetsivährendcr To - des - Gefahr vertrieben ward ; würden ivit uns über dero Menge entsetzen . lludwer wist inAbrede seyn / daß es dem lieben David nichtwenigBeküinmerniß gemacht / wenn er unter so vici unartigen Hoff - Leuten so großeFalschheit / Heucheley / Llntreu und Gottlosig - keit ; und hingegen schlechte illudacht im Ezebeth und Gottcsdieiist wargenommen . Denn es ist kein Zweifel / daß wie heutiges Tages / so auch zu Davids - Zeiten die Hof - Leute nicht alle werden fromm und gottcsfürchtig gewesenseyn . Der gelehrte König lacobus in En - gellandschreibetan einemOrtealso : Aulicis plerumque nec vocat , . nec libet longiS precibus o eram dare , leb Atrev ' es amare missas & candia rbuxa . DeneitoscLeuten istes gemeiniglich nicht gelt - en / nos haben Beliebung viel ileit auff langeGebetb zuivenden ; sondern sic æstimiren vielmehr kurtze Nteßen und lange Mahlzeiten . Ein auffrichtiger Theologus lI . Nccnqering / welcher viel bey Hofft gesehen / gedencket der Hoff - Leute mit diesen Worten : Wenn bey Hoffe oder adelichen Zusammenkünfften / als Trauungen und Kind - tauffden / Begräbnißen ein Predigtrinas zuverrichten hat / so wird er zwar schleunig gehohiet / aber man bringt die Zeit mit Pracht und andern Anstellungen zu ; Hernach kömmt ein Marschaslund sprichtzu dem Prediger : Wird es auch der Herr lang machen ? Er mache es so kurh / asser luit / es ist sonst schon lange worden . D So Sæm . XV.U . P . / s . Sam . X.X ! s. . | [
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] | PPN647650762 | null | null | null | null | null | null | null |
00000008.xml | st Die unter den Dornen Oaut . C . V . s . Phil. XI l4 . Eccl. VII. E . or . XC . p aus Waßer undieistwiedergebohren hat . Ihre geistliche Mut - ter aberaufErden ist die rechtgläudigeChristliche Kirche / wie Pau - lusihr diesen Nahlneu giebt in derEpistelan die Galater CaplU . Rosen haben eine anmuthige Schönheit / dic auch der allerberühm - testeMahlernicht verbeßern kan : Die Freundin JEsu istzwar voti Natur und an sich selbstheßlich und unrein wegen der anklebenden Sünde / durch den ss ) lauben aber wird die theuer erworbene Schön - heitChristi ihr also volkommentlich zugerechnet / daß sic nicht allei - ne in GOttesAugen vor heilig und unbestetkt erkant wird / sondern es rühmet auch dieseihre zugerechnetc und angefangene Schönheit unser JEsus / und spricht : Du bist allerdings schöne meine Freun - u : diu und ist kein Flecken an dirim hohen Salom . im VlI . Cap . Rosei / wenn sie in ihrerBlüthe stehen / breiten sich gegendem Himmel A ( r - igel - weitaus ; unten aber gegendie Erden sind siezugeschloßen : Die Freundin JEsu achtetdes irrdischen nicht ; Sieweiß wohl daßelbe zuläßlicher Weise zugebrauchen / und ist hingegen durch eine in - brünstige Sehnsucht immer nach dem himmlischen begierig / nnb sagt mit Paulo : Ich vergeße was dahinden ist / und strecic mich zudem / das da forne ist / und jage nach dem fürgesteck - ' / ' rem Ziel / nach dem Kleinod / welches fürhält die himmlischeBe- rufftmg in Christo JEsu / in der Epistel an diePbilipu . am iI1. Cap . Rosen geben einen lieblichen Geruch von sich / davon die Lebens - Geister mercklich erquicket werden : Der Geruch der Freundin IS su bestehet in ihrem gläubigen und andächtigem Gebethe / welches Sie täglich als ein ivohlriegendes Rauch - Opfferzu q ) Oti auffstei - gen läst . Ja es bestehet auch solcher Geruchineinemgutem Nah - o . man / der beßer ist denn gute Salbe nach dem Prediger Salomo - nisimVII . c . Zu welchen allen Syrach dieVermahnung giebt : Ihr heiligen Kinder / wachset ivit die Rosen an den Bächlein gepflan - tzet / und gebet sbßen Geruch von Euchwie Weyrauch / blühet wie 2 - die Lilien und riechel wohl . Stjr . XL . Rosen sind nützlichundheil - sam in der Artzeney / also / daßihreKrafftundWürckimgfastnicht gnugsam zubeschreiben . Ihr Balsam dient wieder den Schwin - del / Ohnmacht und vergifftete Lufft ; Ihr Waßer stärcket und ere frischer die Augen ; Ihre Tinctur kühlet dieLeber ; Ihr Oehl lin - dert diu Brand . Ihr Zucker wird zu denbestenHertzstärckungen gebraucht : Die Freundin JEsn dienet nicht alleine ihren GOtt nach vim Vermögen das Er selbst darreichet / inGerechtigkeitund Hei - | [
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00000035.xml | l5 . deu iC r Blühende rose . 13ō ) . I . r einen Gefasten hätte / oder die mit Mißtrauen / Ungedult und Klein - miithiakeil vermengten Sorgen ihm nicht zu wieder wären / mit nichten ! Sondern weil Er auch hier unswas guteszuziehen / und dicBetünuuernißc des Menschen zu seinen besten zu wenden weiß . Er prüffet dadurch ihren Glauben entdecketihre Schwachheiten / er dämpffet die bösen Lüstc des leisthes / Er erwecket Sie dadurch zum Gebeth / wo kein Leid / keine Sorgen / keineSchmertzenmehr seyn werden / sieh sehnen . und so fernet . Wißet Ihr aber nun dieses / Gelebte / daß die vielen Bekum - . ' / i . C . . . / . . / . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W . . . . / . . . . . . . r IIIrtlu lC tuli ' CisnU L ultV UCJe itu ) luV ) L . / unlL lnuUltu C tT ) u luſ.IIt i tIt ' ren u / v Gedecheo suid ; so hbt ihr nicht alleincUrsai / soltn jcht weiternachzuhängen / sondern auch GOtt zubitten / daß Er / was ihr zuviel gethan / allein barmhertziger / gütiger Vater aus EzRa - den um CHristi willen verzeihen wolle . Habt ihr gehöret / daßSa - tan bey solchen Bekümmernißen nicht müßigsey / als welcher gerne intrüben zufischen pfleget / sondern euch dadurch inSchAuermuth / Zweifel und Ver - weiselung zustürtzen suchet / nun wohlan ! so klagt die Noth euren Oti / rufft diesen um Beystand an und sagt mit der Christlichen Kirchen : Ich lieg im Streit und wiederstrebs Hilff / O Herc Christ l demSchwachen / An deiner Gnad allein ich klab / . Du kanst mich stärcker machen / . ' i . . J Kommt nun Anfethtung herlso wehr / . . I W . Daß sie mich nnht umstoßen / Du kanst madens Daß mirs nicht bringt Geführ ; Ich weiße du wirsts nicht lassen . Erkennest du letzlich / daß GOttes heiliger Rath und Wille dar - unter verborgen liege / so sprech deinen lieben GOtt kindlich an / daß Er dich nicht wolle lassen vee/uchen über dein Vermögen / son - dern schaffen / daßdie Versuchung so ein Ende gewinne / daßduas könnest ertragen ; Fültre deines Lebens , Lauff Geht dirs wiebrig / laß e / gehn / Allezeit GDtt eingedenck ; GOtt und Himmel bleibt dir stehn . Wie eo römnit / nimm alles auff / Amea ! Als ein wohlbedacht Geschenck ; | [
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00000037.xml | A s . / | [
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00000004.xml | A 4 Die unter denDotum und auch imTode sich gleichsam mit Dero AnnehmIigtcitcrgötzen . Und dieseswar / meinem erachten nach / ein solches Ansinnen / dar - fiber man steh ehrn nichtsodoch zuverivimdern ; Denn ein solcher hochgebohrner Printz / wie roderich / bleibet gerne beyseines glei - chen / und erwehlet in sorgstlltiger Bestellung seines letzten Denck - und Ehren - Mahls / weil es ja aus Blumen bestehen solte / die Rose / alsPrinzeßin unter denen Blutnen . Sie sitzet / spricht der sinnrei - che Maino , aufihrem natürlichen Bette / als eine hohe Kayserin auf demprächtigsteR Throne / siewird bedienet von denen licbkosen - denLüfften / und die Schaar vergewasiteten Dornen beschützet sie ; Sie trägt von Gold eine Krohne und von Purpur einen Mantel . DieSonneistschön in ihrem Circhul / und die Rose auf ihren Sten - gel . Die Roseistdie Sonne aufErden / und die Somit die Rose am Jainunel . Es hat vor wenigerZeitauch nach GOttes allerheiligsten Rath und Willen Abschied aus dieser Sterbliakeit genommen - eyland ohigebohrne reus . . klili l ( n obhia ' ' ' von odenhdllsen / neoeve . . ybll bßeklb / des auch eyland ohigebohr - teri artu ren ovo von oden - hüllstli / auf Niedergandea Nieder - Trebra / Mör - tzig / Burg - und Neu - Kemnitzs großen Ellingen und Nindorffj u . s w . hut - nirstl . ntz . der - and - erichts - raths und Hochansehnl . Adsesioris des bcr - tener - mis des Landes ichsfeldes / Christ - seel . qtdenckens hinterlassenerau itws . obnun zwar dieselbe eben nicht verlanget / daß Ihr nach hochseel . Hin - trit aus dieser Welt bey ihrer Leichen - Grufft ein Denennahl von blühenden Rosen möchte gestifftet werden / so ist dochdieses gewiß / daß Sie Zeit ihres Leben an nichts mehr ihre grösteLustundFreu - de als an der Blumen zu Saron und an der Rose im Thal ihrem HErrn | [
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00000036.xml | J n Nach dein Inhalt vorliemescl ; ter Gedäclnnis - Predigt Wone den letzten Abschied der Wohlseel . r . iiwen vonodenhausen nachfolgender kurtzen Reim - Art vorstellen / und zu dem guten A dencken auch zugleich hiermit anfügen / Der AUTOR . I . Oti Lob ! die Welt ist überwunden / Ich geh in JEsu Garten ' - Luse ; Kein Stachel / Wind / noch Trauer - Stunden . Sind mir hinfichto nicht bewust . GOtt giebt mir nacii Beksnnmernis . m Hinnvel lauter Engel - fa . . . I . achte nichts dir Ssinden Tobtn / ' Nichts / Satan / deinen Grimn nochMacht / . eh bin bey JEsu aufgehoben / Wo Fried in lichter Sonne lacht ; GOtt giebt mir nach Bekümmernis Iin Himmel lauter Engel - ſüß . ' Hier halte ich mem hochst vergnügen ' Ain JEsu Lieb undVater - Guth . GOtt giebt nie nach Bekümmernis ImHimmel lauter Engel - ſtih ; I . . Gantz sanffte schlaffen meine Glieder ; Der Sareg mea in der Stille stehn / Biß einsten die Posaunen - Lieder Durch meinen Aseiscn - hauffen iBehn . . GOtt giebt mir nach Bekümmernis Im Himmel lauter Engel - ſüß . r V . Die Seelc glänht als lichte Sonne / Und nimmt der Engel - Klarheit an ; Ach wer ergründet meine Wonne / Womit ich itzo prangen kan ; . GOTT giebt mir nach Bekinnmernis Im Himmel - lauter Engel - ſüß . ' ' o ' ' n . I | [
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00000002.xml | / . / b / l ( l / ss . . an Gott seeligst - ent / dnaifeisanicni hrchst - Seid - atagenden eeren öhnen / etten ohigebohrnen eeren / HERRN uno edomaronn bdenhnusen/ Hoch - Fürstl . Braunschweigl . Lüneburgl . Ijochverdienten Hoff - Meister / wie auch Erb - Herrn auff Niederganbra . re . HERRLi aug eineich anu odenhausen / Hoeh - Fürstl . Braunschiveig . Lüneburgl . Hochverdienten Hauptinan / wie auch Erd - Herrn auffGörtzigk / Burg - und Neu - Kemnitz . re . HER Ror ieteich ebrsiht n odenhausenl Erb - Herrn auff Leteder - crebra / re . einen gnädigen eeren Desale ichen A etten ohigebohrnen rauen und Fräulein / Ctichtern FRAUeLN llrien l ytrmhhlter rey - talleii von Miedesei / gebohrner von odenhausen . FRAu EN s lilien eseRen / vermählter von der übelesitz / geboheiicr von odenhausen . rritten kristinen imen leonoreni vennählter von Manthier / gebohrner von odenhauseil . rhulein imen ophieR / einen gnädigen lauen und ' räulein / Wünschet bey ubergebung Dero Wohlseri . Frau Wutier zu Ehren gehaltenen Gedäehtnüo - Predigt EDites beständige Gnade und ktäffeigen Trost / ueöst alien zu Seel undLeib ersprießlichen Hoch , herrlichen Wohlergehen . De ea 3um Gehub und verpssichreren Diensten schuldigst - und gehorsamer ? Tacobus Lipprand / Pfare en rtiedenTrebm . / '/ i lI.e und Datustädt . . . | [
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00000023.xml | nu ci i : C - nn sen ie - ) i - le - rn en C , en en ru eh l r - ö - ' ii 0 iit u - n - u - ch t/ Le t/ in jr Je o ff T n i l - : v 23 Blühende rose . . . . be viel Bekümmerniß in meinen Herben / wenn man in solcherLin - ii : . seit vor Bekümmerniße in ihren Hertzen gehabt / können everso ge - ' ' ' ' - ' naunichtivißen . E ) OtiderHerhelt und Niereu prüfet / weiß es ; ctacui Nichts destoiveniaer / werden ivit nicht unrecht thun / wenn ivirsa - gen : Siehadesich auch hertzlich bekümnierr um ihre Sünde / theils derdeegangenen durch gnädige VeraeduRa bey ihrem lieben GOtt loß zuwerden / theils durch Göttlichen Bcijstand und siinaven - Re- gierung sich iior zukünfftigen zuhüten . Die inbrünstigen Andach - ten die Sic des Tageszu unterschiedenen mahleit mit den lici ' sten Ihrigen gehalten / die unabläßiae Besuchungi deō öffentlichen Got - tesdienstcs / die im Heil . Beichtstuhl des Jahres zum öfftern abge - legte busrscrtiqe Bef.jt und demiitdiac Bekäntnis ihrer Sünden / das mit herd ! idter Andacht und Glauben mchrlnahls elnpfanaene hochwürdige Nachtmahl die hiervon gehaltenen geistreichen llntor - redungen und andere ChristlicheLlbunaen mit ( teten und singen zu Hauß und aufder Reise / legen überflüßjaes elevanis davon abe . Leidliche Beküiunicrniße sind auch nitbi außen blieben / sondern Sie hatauch als ein hochlverthes KindGottes derselben vici empflm - den . Durch frühzeitiges Adsterheu ihres Herrn At . aters wurde Sie im vierten Jahrc ihresAlters zu einer Vaterlosen Weysinge - mathi . Wegen annoch ani ) altender Krieges - lliYrnhe muste Sie mitDero Frau reutter sieh bald hier / bald dort hinluenden / damit Sievor feindlichen Eins.tll gesichertlviiren . Sie kam zwar durch Göttlichc stiütc aus ihren mindern Jahren und nnirde von EiOti mit einer recht alüeklicheit und geseghetelt Ehe begnadiget . Wer willaber sagen / daß Sie in solchein Stande ohne Bekilmmerniß ae- wesen ? Weitläufftjac und große Halißhaltlmgen / unermüdete Mütterliche Wachsamteil bey so ivohiaerati ' ener Kinder - Jicbt ge - hen ohne Bekümmerniß nicht ab . und was vor Bciummerniß hat Ihr doch sonst aelaßencs Hertzc l - ey zwey - jūbri . Yer / schmertzlicher Niederlage Dero herhliebsten Gemahls unddesten bald darauf fol - genden seel . Abschied getroffen ? Vieler andern Bekümlnernißedis - mahl zugeschweigen . Doch lastesseyn / daß David / alle Kinder GOttes / undauch sofortunsere nhiseelige reu reme von odenhausen die hesseia - stechenden Dornen vieler Bekenn - nLer - F2 | [
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00000029.xml | ' it e ) l - l / e - n r - i ; c - l ' . s . li . . h l - it n s it ' k ' . e n - i ll i l - ö it i i . . ZP Blühende rose . . . . . . der / darmit GOttes Wort fleißig und recht umginge / steh deßen zuverstchern habe / sondern daß auch er unter die Zahl derer von Gott getrösteten mitgehöre . Die ErsaltNun . i hat es an deit liebenMan - ne hauytsüehlich ausgewiesen . Last es seyn / daß er unter den Dornen seiner feindsetliaenBrüder / ungetreuenFreundc und abtrünnigen Llu - therthanen mit nielerley Spott und . Hohn / Verathe - und salsteruna beschimpfet worden / dic herrlichste Blüthc der Ehren hat sich bald tviedcr in unverletzten Stande gezeiget / saß er al eine volkomme - ne schöne Rose / Trotz asien seinen Wiederwäriinen / iit eriviinsch - ten Flor und Wachsthum unsterblichen guten Nach - Ruhms ver - blieben / dafür er auch seinem E5Ott , cum Danck und Preiße aus - ruffse : Dennochbicibich stets an dir / denn du hältest ndch bey deiner rechten Hand / du leitest mich nach deinem Rach und nimmstmich endlich mit Ehren an . be . LXXsll . und auff folche Weisc AdarDa - rI Lxmt did nicht ungleich einer blühenden Rosen / dii zwar wegenaufffrei - v . - e , 24 . genden Lufft und Nebel sich in stivas an der Blüthezusammenzie - het / bald aber bey durch - brechender Sonne sich in vollenSchmv - . . r . cke zeiget / mit dieser Nestelt - Schrifft . Solis calore resurgo . as durch ebel mir gebNichls Mas er setztder annen - ichi . Last es seyn / daß seine Feinde ihm heimlich undöffentlichnachGut und Blue / nach Leib und Leben getrachtet ; ohne GOttes vVillen kunten sic ihm doch die erfreulichc Blüthe des Lebens nicht nehmen ; deswegen er steh auch öffentlich hören liesse : Kommther / höretzu / alle die ihr GOTT fürchtet / ich will erzehlen alles / was GOtt an meiner Seelen gethan hat . Ja ' was denn / lieber Da - vid ? dieses . Er hat meine Seele aus dem Tode gerißen / meine Augen von Thräncn / meinen Fuß von Gleiten be . Clll . Llud bierrs.cxVr war David nicht ungleich einerblühendeNosen / die mitvielcnKä - r . 8 . fern und raupen umgeben / die ihr aber lueqen des frischen Thau - es nicht schaden mögen / mit dieserBeyschrifft : leosimpeditomnes . tischer haus der mich bethaut / Machts daß sich kein rind getrant . Last es seyn / daß David nath Krohn undSeeptergestandenwur - de / er auch auff eine zeitlang sich seines Landes undRegierungent - enßern muste ; so kunten ihn doch seineFeinde hievon GOttverlie - hene Majestät und Herrschasse nicht entwenden . Gottsetztedie- sen H | [
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00000006.xml | . J 6 Die unter den Dornen übertreffe . Zum Zeugnis solcher Ehrc und Liebe ließEr aucheine Gedächnris - Mimtze schlagen darein diese Wort gepräget : uT sALoMo , sIC edo MAcRaM , undferner : HoNoREni HABEBIS MATRi OMNiBUS DJEBUS VITAE : MATER - NIS PRECIBUS NIHIL FORTIUS : DiTANT MA ' sERNA voTA . i . e . WieSalomo vorzeiten / so ehrc ich iioritzo meine Frau Winter . Lebenslang solt du deine Mutter in Ehrcn halten . Es ist nichts stärcker / als Mütterliches Gebet . Mütterlicher Wunsch bringt Seegen undVcrnnlgen . Wir überlaßen in tiefiter De / nuth diesem hohen Hauptc seinen großen Nach - Ruhm ; Ge - denckenaber hierbey / daß auch die Hoch - Adl . Herren Söhne / Frauen und Fräulein Töchter nichts minder Dero FrauMutter die gantzeZeitihresLebens in hohenWürden und Ehren gebalten / wie iedermann / dem der gesegnete Zustand des Hoch - Adel . Boden - hausischen Geschlechts bekand / desideepen Land - klindiges Zeugnis beyleget . Asuch nach ihrem sei . Ableben erkennen sie seehverbunden solche kindliche Zuneigung nochfernerzueröfnen und Dero Gebei - neinder Erden zubeehren . Der entseelte Leithnam ist von Posch - wth / woselbst Sie in CHristo seelig verschieden / nach qiörtzig ge - bracht und daselbsten das Hoch - Adl . Bodenhausische Erd - Be - gräbnis beygesehet worden . Heute laßen die Sämtlich ad - Adl . Leydttagenden über Dero Grabe ein höchst - wohl - vertente Danck - und Ehren - Mahl aufrichten - indem die Verordmmg er - gangen / und i ! lustalt gemacht wordendaß bey allen in DeroHoch - Adel . Gerichte behörigen Dorffschafften eine Christl . Leichen - und Gedächtnis - Predigt gehalten wird . Aber sehet zu welcher Zeit ? Ebenda die Rosen in unsern Landen involler Blithe stehen . Wie denn gegenwärtiger Monath Junius eben darum von langin Zei - tenherderRosen - Monathbenahmet worden . Was ist das aber - mahl anders / als daß die Hohen Leidtragenden Dero Hochseel . Frau Wutier ein gewißes Denckmahl von Rosen erbauen . Ilusere unterthänige Pflicht und Schuldigkeit erfordert zu die - sem Rosen - Dem . stRahle / die Rosen hertzlicher Condolenz beyzutra - gen / und hiermitaus schuldigster Dancköarkeit vor alle Gnade und Wolthaten / die uns die achseel . reu von odenhausen bey ihrem hierseyn erwiesen / ihre Todes - Schlaffeund Ruhe - Kam - merzubestreuen ; Wiewirdenn eben deswegen inunsermGOttes - Hausc versamlet / willens und vorhabens solches werckstellig zin - na - | [
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00000007.xml | e / H ne . / . a te n . er er e - V : r / / - s n i - ) - se l - Je s e . , . se v ? e . ie - - ll i , . . . ) I . . . . . . . blühende ose . 7 . machen . Damit aber dieses alles zuforderstGOtt zur Ehre / der Hochseel . - Verstorbenen zum unvergeßlichen Nach - Ruhme / denen Hoch - Adel . Leidtragenden zum kräfftigen Troste / und uns allen zur seeligen Erbauung gereichen möge / so ersuchen wir den grund - gütigen GOtt / um die gnädige Hülffe und Beystand seines wert - hen heiligen Geistes / und thunis in einem gläubigen und anddch - iigem Vater Unser . TEXT . . . eh hatte vi ' ' ' ernie in mei - nemerhelt / aberdeine rostun - gen ergören meine cele . ingang . WIe eine rose unterden Dornens so ist mei - ne Freundin unter den Töchtern . Also Geliebte und in CHristo Anserwehlte Zuhörer / redetunser hoch - verdienter Gnaden - und Ehren - Bräutigam Chri - stus / wenn er den Zustand einer gläubigen Seelen gar nachdencklich beschreiben will / im hohen Liede Salomonis im ll . Cap . Ersagt : Wie eine Rose unter den Dornen / fo ist meineca Freundin unter den Töchtern . Inder Grund - Sprache steht das Wort ntqp : o welches die LXX . Dolmetscher durch das Wort , . s , oi lilium übersetzet haben . unserSeel . Lutherus hat in der teutschen Sprache an statt der Liliendie Rosen genommen ; verstehet aber nichtstricte die Blumen / welche wir eigentlich Rosen heißen / an - dern die Rosen - Lilien / welche sich wie die Rosen aufund zuthun / ad sonstmit ihneneine Verivanduis haben . Wir laßen uns dieLiber - setzung Lutheri gefallen / und erwegen hieraus nur die Ursachen / warum doch unser himmlischer Ehren - Bräutigam gläudiae See - Jen unter dem Hieroglyphischen Rosen - Bilde vorstellet . Lmd die- se sind leichtlich zufinden . Rosen haben gleichsam am Himmel die Sonne zum Vater / und die ErdezurMutter ; sintemahl sie durch die WärmederSon - nen er - suget und von der Erden gebohren werden ; DerFreundin JEsu alee imHimmelist der großeGott / der sie durch dicTauffe au s B2 | [
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00000017.xml | wir - so iieh e ine gen ren . eli : i gi - tn - m en in rue der ja ß i v / ad ) a V . ad er e - an nu hi isse : n . ur lu iiß ler l er ey eli eh ii - e i - ' te h - 17 Blühende Rose. . . . Nach - Rede einen Schand - Fleck anhängen / sein in GOtt vergnüg - ' ' ' ' ' , ' ' ' ' 0 ' ' r , , i e - e , . ' lich oder offentlich erz g GOttes zuthun / die / wiewohl Sie / auch sonst mitihremGOtt dran sind / dennoch in diesem Thränen - und Jammer - Thal ohne Bekümmerniße nicht seyn . Cietreuer GOtt l WasvorBekimmternis empfindet doch ein rechtschaffenes Kind GOttes leiblicher Weiße . Der Mensch / so lange er auffErden lebet / so hat er mit sich selber und mit andern Menschen zuthun . Aber beydes macht ihm viel bekümmerniße . An ihm selber trägt er denTod herum / so lange er lebet . Wie nicl - mahls kracht die bauftillige Hütte seines Leibes und will übern Hauffen fallen . Mancher Mensch fängt von Kindheitansichmit Kranckheiten zuschleppen und kan ihrer nicht entfreyet werden / biß er diematten Augen imTode schließei . Es gehet ihm wie einem Schiffer / der / wenn eineReißt / eine Gefahr : ur See überseanden ist / der andern gewärtig seyn muß / weil ihn seinBeruffluieder zu Schiffe gehen heist . Es gehet ihm wie einem Wanders - Manne ; Nicht genua / daß er heute naß worden / Frost und Hitze ertragen / mor - gen muß er wieder dran / und wer weiß / ob ihm nicht eine größere Beschwerlichkeit treffe . Insgemein mehren sich mit den Jahren die Kranckheiten und kommt zuweilen wohl dahin / daßman gegen das Ende seines Lebens fast gar nicht ausserBettebleibentan / und wie ein todterunterledendigen leben muß - Aber was ist das ? die Bekimmterniße satden sich alsdenn in grosser Menge auchein / wenn er mit andern umgeben und lehenpeoel . Viele halten es vor ei - ne Glückseeligkeit / wenn ihnen CiOti Kindet bescheret / idieesdenn auch an sich selbsten vor einen Segen des Allerhöchsten anzuneh - men / den er nach seinem Wohlqefallen einem Manne aiebat / der den HErrn fürchtet / wenn er seineKinderlvie die grünenden Oehl - qweige sicht um seinem Tisch sitzen / be . ' CxXVill . Liliein manchen / sierit machen gleichivolel öffters gar zu großesWesen davon . Llud hier ( ley werden wir nicht unrecht thun / so wir sagen / viel Leuthe sind glüci - lich / wenn ihnen GOtt keine Kindergiebet . Denn ob gleich sich niemand dieses verdrießen lassen soll / weil es mitunter dieSor - gen / so dem Ehstandeauffgeleget / gehöret / so viel Kindereiner hat / so viel tausend Bekümmerniß hat er auch . Gerathen Sie wohl / so hat man GOtt zudancken ; und dennochbleibenvielandereBe - klun - E I V . J . . | [
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