dreams
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Ich lebte als Forscher in einem grossen, höhlenartigen Gewölbe und hatte einen Revolver, um Eindringlinge abzuwehren. Zuletzt wurde ich dabei selbst erschossen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Gespräche mit Hartmann über die Totalitätskategorie. Ich sagte: "Sie ist nicht nur die Summe, sondern die Ganzheit der Bestimmungstsücke". Er sagte: "Ja, so kommt es heraus."
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
In einem grossen Treppenhaus ein Bernhardinerhund. Ich habe, wie vor allen Hunden im Traum, Angst, von ihm gebissen zu werden, doch nicht so stark als sonst, denn es ist ja ein Bernhardinerhund und diese gelten doch als besonders treu. Zuletzt will ich aus der Haustür gehen und schiebe den Hund mit aller Gewalt am Kopf zurück, da er mir folgen will, ich aber weiss, dass er im Haus bleiben soll. Einmal knackt schon die Tür im Schloss, während ich sehe, dass er immer noch seine Pfote hinausstreckt, ich muss also die Tür wieder öffnen und der Vorgang des Zurückdrängens setzte sich noch lange fort, bis seine Herrin kam und den Hund zurückhielt.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Sehr interessante Träume von Nicolai Hartmann und Ernst Jünger. Ihn besuchte ich in seinem Haus in einer kleinen, winkligen Stadt. Er war gross und dick, ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Zwei Hunde hatte er. Einer sah sehr fürstlich aus wie eine Spanierin mit in der Mitte gescheitelten Haaren und von langsamer Bewegung. Der andere hatte ein schmales Gesicht und einen Hahnenkamm und wirkte doch damit sehr effeminiert. Bei Hartmann war ein Seminar, in dem seine Bücher gelesen wurden. Neben mir sass ein Ausländer, der den selben Text auf Englisch geschrieben hatte und schlecht übersetzen konnte, denn es handelte sich um eine Stelle, die in volkstümlichem Deutsch und mit Apostrophierungen geschrieben war. Später ein Fest in einer grossen, gotischen Kirche. Die Menschen wurden bald betrunken und benahmen sich sehr komisch. Hartmann besass auch einen Automaten, aus dem man Schokolade holen konnte. Ein Mädchen schloss sich mit mir in eine kleine Kammer ein. Sie hatte etwas Leuchtendes in ihrem Gesicht wie Feeli und etwas Packendes in ihren Bewegungen wie Gisela. Das lag daran, dass sie mit mir allein sein wollte, den ein Betrunkener verfolgte uns und wollte uns einen grossen Teller mit Sauce über den Anzug giessen. Der Schokoladenautomat war übrigens bald leer und dann erschien eine leuchtende Aufschrift auf seinem Schild mit dem Wort "Steril". Ich hatte zuletzt drei Tafeln auf einmal mit einem Groschen bekommen, doch hatte ein schlechtes Gewissen und warf die beiden anderen Groschen noch nach. Nicolai Hartmann hatte auch einen Autobus, um uns alle zu fahren, in dem er selbst am Steuer sass. Später sah ich Autobusse und Strassenbahnen und Lastwagen, die sich ganz dicht auf der verkehrsreichen Strasse begegneten, ohne sich zu schrammen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träume aus dem Irrenhaus. Ich werde dort zur Beobachtung eingeliefert. Frau v.Bülow kühlt mir die Stirn, um das Schlimmste zu verhüten. Sie befürchtet bei mir wohl die gleiche Krankheit wie bei Vater (Ateriosklerose). Ich sage ihr, dass ich dazu noch zu jung sei. Dann Aufenthalt in der Anstalt. Der Anstaltsleiter schläft in einem Lederstuhl (Es ist der kleine Sessel, der zu Hause bei uns neben dem Radio steht, in dem Vater immer Mittagsschlaf hielt). Die andern halten Mittagsschlaf auf dem Fussboden. Einer sieht im Halbwachen mich dort stehen und macht mir Platz auf seiner Decke. Ich lege mich neben ihn und denke: Dies wird also jetzt dein Kamerad sein, denn er hat sich als erster um dich bekümmert. Allmählich geht die Handlung des Traums in eine Geschichte über eine solche Untersuchung über, die ich in einem Kinderbuch lese und später gleichzeitig als Film sehe und teilweise in der Rolle des Helden der Geschichte, eines kleinen Jungen, selbst erlebe. - Zunächst lese ich, obwohl es im Zimmer schon so dunkel ist, dass man fast nichts mehr sehen kann (Ich sitze vor der Balkontür in Muttis Zimmer in Schwerin) und probiere nun die Experimente, die man zur Untersuchung des Jungen anstellt, an mir selbst aus. Zunächst muss er die Augen schliessen und eine Ärztin nähert sich ihm mit den Händen und fragt ihn, ob seine Hände warm seien. Dabei hat sie aber eine Zigarette in der Hand und brennt ihn damit an den Händen, so dass er natürlich sagt: Warm. Ich schreie dazwischen und sage: So könne man das Experiment nicht machen. Später las ich ein Ereignis, wo direkt vor den Augen des Jungen ein Schiff auseinanderbirst. Danach sah ich dasselbe Bild in einem Bilderheft zur Illustration der Geschichte. - Im Laufe des Traumes sage ich auch einmal zu einem Kapitän, der viele Querfalten auf der Stirne hat, dass dies ein Zeichen der Hysterie sei. Er sagt: "Haben Sie etwa keine Querfalten?" - "Doch freilich", sage ich. - Die Geschichte von dem Jungen ist eine Fortsetzungsgeschichte und endet jedesmal so, dass er irrtümlich doch wieder für wahnsinnig gehalten wird. Zuletzt soll ich Zentnersäcke auf ein Schiff vor der Balkontür laden und weigere mich, weil sie zu schwer sind.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träume von Fliegen. Gero erzählt von einem Flug in den Orient und von den Flugmöglichkeiten über Hannover. Ein Gebirge seitlich der Stadt macht das Überfliegen unmöglich. Die Landkarte täuscht, da in Wahrheit zwei Städte (Hannover und Burgdorf) in eine zusammengewachsen sind. Dann Traum vom Blindflug und vom Orientierungsflug über ein Gebirge. Zuletzt Erzählungen von einem Flieger über dem Bodensee, der seine Beine heraushängen liess, um sie ins Wasser zu tauchen und dabei hineinfiel. Gedanke: Er brauchte doch nicht zu ertrinken, er konnte ja schwimmen. Dann die Vorstellung, wie der Flieger über dem See Kurven machen muss, um nicht gegen die Berge zu fliegen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Ein Fuchs springt mich auf der Strasse an wie ein Hund. Ich habe irgendeinen Gegenstand in der Hand, den ich vor ihm retten will. Er nimmt das für ernst und ich werd' ihn nun nicht mehr los. Er folgt mir schliesslich in ein Haus. In einer Mischung von Glück und Angst habe ich ihn auf dem Arm und spiele mit ihm. Zuletzt laufe ich wahnsinnig schnell die Treppenstufen herunter und schlage die Tür hinter mir zu, sodass der Fuchs drinnen eingesperrt bleibt. Dann um viele Strassenecken, damit er mich nicht wiederfindet. Dabei einmal Gedanke: Was wird nun mit dem Fuchs passieren. - Später ging es in Strassenträume über. Eine Strassenbahn fährt ab. Verschiedene Menschen sitzen darin, von denen ich einige kennen sollte und nicht wiedererkannt habe.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träumte von vielen Strassen, in denen ich mich nicht zurechtfinden konnte. Dann sah ich einen Menschenauflauf. Ein Mann röchelte wie ein Erstochener. Dann hörte man ein Kind wie ein Neugeborenes schreien und sah eine Frau in Ohnmacht fallen. Andere Menschen eilten zur Hilfe. Ich suchte meinen Weg durch eine Seitengasse. Ich hatte einen Stapel Zeitungen, die ich zu einem Verwandten tragen musste, für den ich auch eine Weinkiste geschickt bekommen hatte. Ich ging zu Gisela und fragte sie, ob sie mein verlorenes Geld gefunden hatte. Sie hatte die Hälfte gefunden und schenkte mir die andere. Ich war sehr beglückt. Später lag ich zuhause im Bett und bemühte mich, mich auf meine Träume zu besinnen und sie aufzuschreiben. Ich reckte mich aus, um die Kerze auf dem Nachttisch anzuzünden. Doch stand statt ihrer eine Weinflasche da, an deren Hals ich mit dem brennenden Streichholz entlangglitt, bis ich merkte, dass hinter ihr der Leuchter stand, in welchem nun eine rote Kerze steckte, die ich anzündete mit dem Gedanken, mein Bruder müsse sie hineingesteckt haben. Dann sah ich die grosse Standuhr (die auf dem Flur steht) vor meinem Bett stehen und bemühte mich, die Zeit abzulesen. Es war schon zwanzig Minuten nach Acht. Später war sie fort und ich erkannte das Bild als ein Traumbild. Mein Bruder sagte, er habe sie auch gesehen und ich fragte ihn, ob er sie von seinem Bett in einem schrägen Winkel gesehen habe, da ich sie ja aus dem meinen frontal sah. Er bestätigte es und ich sah damit ihre Realität bewiesen. Ich tastete mit geschlossenen Augen die Stelle ab und fühlte sofort einen Gegenstand. Aber es war nicht die Uhr sondern eine Weinkiste. Hiernach brauchte ich noch lange bis zum vollen Erwachen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träumte heute nacht von lauter Doppelgängern und dann, wie ich Gisela und Margund davon erzählte. Zuerst waren es zwei Doppelgänger meines Bruders, die in meine Stube kamen und meinen Schrank ausplündern wollten. Nach einer Zeit gelang es mir, sie zu bändigen. Ich würgte sie und warf sie auf die rote Decke meines Bettes. Dann zwang ich sie beide nacheinander, mir ihr Profil zu zeigen, damit ich den Doppelgänger von meinem echten Bruder unterscheiden könne. Doch beide hatten eine Hakennase und waren also beide unecht. Später kam mein Bruder selbst. - Bald darauf kam eine Frau, die sich als Frau v.Uslar vorstellte. Ich erkannte bald, dass sie nicht echt war, doch sagte nichts, da ich sie gerne mochte und im Laufe der Zeit sogar mit dem Gedanken spielte, sie zu heiraten. Zuletzt kam ein Doppelgänger meines Onkels Gerd aus Hamburg. Wir standen auf dem Flur und, als ich entsetzt ausrief, es sei ein Dieb oder ein Betrüger, nahm ein kleiner Junge, der dort stand, einen Revolver und schoss ihn tot, ohne dass ich diese voreilige Handlung verhindern konnte. Gisela träumte heute nacht von einem Pferd, mit dem sie über die Dächer der Stadt reiten konnte. 4.12.1949. Am Vormittag, nachdem ich dieses schrieb, erfuhr ich, dass mein Onkel Gerd am 1.12. sich durch Gift das Leben nahm. Ich wusste, dass er sich mit diesem Gedanken trug, hatte jedoch wochenlang nicht mehr daran gedacht. Ich erfuhr es durch Onkel Adolf, der am Vormittag des 3.12. hierher reiste und es uns beiden bei der Gelegenheit mitteilte. - Das Traumbild von dem Revolver mag aus einer Erzählung Onkel Gerds stammen, als ich ihn das letzte Mal im August besuchte. Es handelte sich um ein Mädchen, dass sich vor langem mit einem Revolver erschossen hatte.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träumte heute nacht lange über Hartmann. Er wurde irgendeiner politischen Fehlmeinung angeklagt und hatte sich sehr geschickt den Vorwürfen zu entziehen gewusst, wie man aus seiner Beschreibung des Verhörs merkte. Zuletzt erzählte er, hätte er einen Ohnmachtsanfall vorzumachen versucht. Aber das hätte er nicht fertiggebracht. Nach dieser Erzählung steckte er sich eine Pfeife an.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Hörte heute nacht im Traum die Rede eines neuen Staatsmanns, die einen ganz genauen Abdruck gab von Hartmanns Staats- und Geschichtsphilosophie. Im Laufe der Rede lief es auf eine scharfe Auseinandersetzung heraus zwischen Ost und West, zwischen kontinentalem und europäischem Denken.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Traum von einem alten Mann, der im Flur des Treppenhauses sass. Ganz hinfällig und schon vom Tode gezeichnet. Im Arm hielt er eine kleine weisse Figur einer weiblichen Gottheit. Er hatte ein spitzes Gesicht mit scharfer Nase und einem sehr scharfen Kinn. Um ihn stand ein Wirrwarr von Krippenfiguren mit ähnlichen Physiognomien auf den Tischen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Auf dem Tisch lag ein Buch mit dem Titel "Das graue Haus hinter dem Mond". (Wohl eine Kombination aus "Stadt hinter dem Strom" und "die grossen Friedhöfe unter dem Mond", beide Bücher las ich noch nicht, sah sie aber oft). - Davor Traum vom Anhalterfahren mit Gisela und deren Freundin. Wir winkten zunächst vergeblich. Dann an einer Ecke, die der Greenhouse-Partie in Schwerin glich. Ein kleines, offenes Sportauto. Ein Herr in altmodischer Kleidung sagte: "Jedem erzähle ich, dass dem Wagen Nummer 9 verboten ist, Menschen mitzunehmen". Dann liess er uns einsteigen. Alle hatten Platz bis auf mich. Gisela war in ein Gespräch vertieft und achtete nicht auf mich. Ich rief empört ihren Namen und schlug ihr mit einem Buch auf den Arm. Sie drehte sich langsam und sehr bestimmt um und sagte: Was fällt Dir eigentlich ein. Ich erwägte im Erwachen, ob ich auf den Hacken Kehrt machen sollte oder nicht.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
In der Vorlesung Hartmanns schlief ich vor Müdigkeit ein, während er von der Macht des Rechts sprach, und träumte von Julius Cäsar.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Ich ging mit dem Komponisten W. Kienzel -, mit dem ich vorher schon eine Opernprobe mitgemacht, bei der zuletzt vor Anstrengung fast alle in Ohnmacht fielen,- über den Vorplatz des Gutshauses in Roggow, während sehr langsam ein viermotoriger Bomber ganz niedrig über uns hinflog, in dem die Besatzung wie in einem Jagdflugzeug so frei sass, dass man jeden einzelnen sehen konnte. Besonders prägten sich mir die Züge eines sehr gut aussehenden englischen Leutnants mit schwarzen gewellten Haaren ein. Vor dem Hause stand ein englischer Tank und später kam ein grünes Postauto. Als wir in dieses einstiegen und schon ein Stück gefahren waren, sahen wir, wie das Flugzeug immer niedriger ging, um eine Notlandung zu versuchen. Ich stieg aus dem Postauto aus, um schnell dorthin zu laufen, und auch der Tank setzte sich in Bewegung. Doch kam ich zu Fall und konnte dem Tank nicht mehr ausweichen. Ich schrie "Halt" und erwachte.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Ich hörte eine Frau im Traum sehr melodisch singen, bis ich das Geräusch im Erwachen als das Krähen eines Hahnes erkannte.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Ich war auf dem Balkon eines Hauses und unterhielt mich mit einem Mädchen, das dort auf einem Liegestuhl lag - mit Decken zugedeckt, weil sie krank war. Ich sass auf der Lehne des Stuhls und legte meine Knie an die ihren.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Mittags. Ich lag im Halbschlaf, dauernd wie an der Oberfläche des Schlafes hingeschleppt. Immer wieder wachte ich durch einen neuen Schrecken auf. Einmal war ich mit dem Schädel gegen einen Laternenpfahl gerannt, dass es einen dumpfen, dröhnenden Klang gab, bei dem ich mir des ganzen Unheils bewusst wurde, mit jener erschlaffenden Gleichgültigkeit des Entsetztens, die das Geschehene nicht mehr rückgängig machen kann und doch zu einer richtigen Stellungnahme noch nicht fähig ist. Einmal hörte ich es drei Mal klingeln, während ich gerade beim Umziehen war, und schickte Gisela schnell zum Aufmachen hinaus. Einmal hörte ich die Stimmen meines Bruders und seines Freundes hereinkommen und konnte weder mich vom Bett erheben, noch die Augen öffnen. - Manchmal sann ich langen, bei wachem Betrachten völlig sinnlosen Sätzen nach, die alle im Stile Schleiermachers gebildetet waren. (Ich hatte wenig geschlafen, heute Morgen starken Tee getrunken und dann mehrere Stunden im Schleiermacher gearbeitet).
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Morgens Traum: Im Schuhgeschäft auf der Suche nach den roten Schuhen. Ausserdem Flickenlassen der eigenen Strassenschuhe. Freundliche Verkäuferin, die meinen Vornamen nennt. Ich: "Woher kennen Sie denn schon wieder meinen Vornamen. Das ist ja schrecklich". Aufdringliche Ladenbesitzerin steht hinter der Kasse.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Grenzübertritt zum französischen Sektor. Keine Passkontrolle, aber umständliche Zählung der Passanten, die Arm in Arm an den Beamten vorbeigehen müssen. Ein Mädchen, das der Lage kundig ist, hilft mir, indem sie mich schnell auf diese Weise vorbeiführt.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Im theologischen Stift. Breite Treppen. Etwas altmodische Räume. Kadettenartige Erziehung. Zwei Zu-spät-kommende drücken sich nackt durch die grosse Eingangstüre und hoffen, von einem gerade hereinkommenden Erzieher (Es ist Abend) nicht gesehen zu werden. Ich drücke mich etwas befangen, aber Unbefangenheit spielend, aus der Tür. Denn ich war aus der - allerdings offenen - Arestzelle ausgekniffen, in der jeder zu Beginn eine Zeit lang zur Probe bleiben musste, weil ich damals einsah, dass hier nie der Ort meines Bleibens sein würde. Auch wurden Vollstreckungen an andern Delinquenten von einem verlangt, die undurchführbar waren. So musste man sie über einen Absatz, den sie "die Säule" nannten, in eine Jauchegrube stürzen, aus der sie dann allerdings wieder auftauchten. In der Auseinandersetzung mit diesem Problem erwachte ich.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
In der Eisenbahn ohne Koffer. Mit Alli (Adelheid). Kinder, die immer zu früh aussteigen, wenn der Zug noch nicht steht. Angst, sie könnten überfahren werden. Die letzten Wagen des D-Zuges, in denen sich meine Koffer befinden müssen, die ich gestern dort stehen liess, fehlen. Der Zug fährt nach Bayern. Ich überlege, dass ich nun dort in den Bergen nur meine eine kurze Hose haben werde, die ich anhabe.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Mittags. Traum von einem Keller, in dem schwierige Gatterbarrieren zu übersteigen waren. Gisela.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
In der Schule: Aufsatzschreiben über Humor und Komik. Mir fällt immer neues dazu ein. Dazu Zeichnungen anfertigen. Krischan (Christian) sitzt neben mir. Sehr charakteristisch die Zeichnungen der verschiedenen Mitschüler. Zum Teil breit und verzerrt, zum Teil etwas wirr. Eine Zeichnung sehr possierlich: Tiere, schwarz-weiss. Eine Zwischenzeichnung von Mickey Mäusen und Fischen. Im Stile E.O. Plauens (Vater und Sohn). Die Zeichnungen fertigte jeder schon vorher auf seinem Rücken an. Man sieht sie also auf dem Rücken der Vordermänner. Der Lehrer geht durch die Bankreihen und spricht mit uns über die Zeichnungen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Blumenpflücken im Frühling. Auf einer sehr sonnigen Wiese. Viel Klee und Hahnenfuss. Weite Sicht in bläuliche, flimmernde Fernen. Die Luft ist angefüllt von betäubenden Schwaden von Blütenstaub. Eine gewisse Überfülle. Sehr glückliche Stimmung. Erwachen mit dem Gedanken, dass man sich sonnen müsste.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Zwei grosse katholische Kirchen standen sehr dicht einander gegenüber in einer kleinen Stadt. In einer war ein Beichtstuhl eingerichtet auch für Protestanten. Von ihnen nahm dort Gogarten die Beichte entgegen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Gisela kommt zu Besuch. Mein Bruder und Emmi reden in meinem Sinn auf sie ein. Ich bin etwas bestürzt. Ich stehe hinter dem Schirm und höre vieles aus dem Gespräch nicht. Sie bleibt sehr gross und standhaft. Einmal antwortet sie: "Über meinem Land kreuzen sich sehr viele Wege".
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Spielt vor einem Schaufenster einer Strasse und in einem Laden, der zugleich Polizeiwache ist. Auf der Strasse vor dem Schaufenster ein Taschendieb - wenigstens glaube ich, es sei ein solcher, denn er greift nach meiner Brieftasche, wie es scheint. Ich bewirke seine Festnahme durch vorbeikommende Soldaten, indem ich laut rufe "Taschendieb". Er wird abgeführt. Der vorangehende Soldat hat einen Stahlhelm auf. Er aber entkommt. Ich sage: "Die Stümper". Dann Gang in die Polizeiwache. Gespräch mit den Frauen hinter dem Ladentisch über das Frauliche und über die Kraft, die im Leben trägt. Die Frau greift das Reiten bei Frauen an. Ich verteidige es. (Gisela). Später merke ich, dass ich vor dem Schaufenster einen fremden Hut ergriffen habe, der mir gar nicht gehört. Meinen eigenen hatte ich trotzdem noch. Ich überlege, wie ich ihn seinem Besitzer wieder zustellen kann. (Hier wohl leichtes Erwachen). Dann Heimweg mit Henning und Gisela auf einem schmalen, serpentinenartigen Bergweg, der aber mit Gittern versehen ist. Ich gehe bequem mit Henning voran. Gisela aber kommt nicht nach. Ich drehe mich um und schaue auf den Weg unter mir mit dem Gedanken, mit offenen Armen hinab, ihr entgegen laufen zu müssen. Dann Erwachen mit dem Gedanken, ich müsste sie auf den Schultern hinauftragen. Gefühl der Beglückung.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Mein letzter Traum vor unserer Trennung (Bemerkung 1991, also vor dem 7.2.50) war: Ich lag mit dem Kopf zwischen ihren Beinen und fühlte mich dort ganz geborgen. Das schon vor einigen Tagen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Im Bergwerk. Der Schacht ist durch irgendeine Katastrophe versoffen. Ich stehe auf einem wackligen Brett und versenke an einem grossen Strick ein Bündel Papier ins Wasser, bis es tief unter den Gewässern die Region des Feuers erreicht, um es dann hochzuziehen und damit die Stichflamme an die Oberfläche zu locken. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, doch die Reinigung des Schachtes gelingt. Die Flamme schlägt durch, ohne mich zu verzehren. Es ist sehr reizvoll, die blauen Flämmchen auf der Fläche des Wassers erscheinen zu sehen. - Später im Aufenthaltsraum der Bergleute. Urtümliche, fast hölzerne, bärtige Gesichter. Zum Teil mit schielenden Augen. Ein Konglomerat aller Ausgestossenen der Welt. Dort herrscht eine merkwürdige Grusssitte. Die Kumpels reichen sich die Hand und schlagen sich dann selbst mit der eigenen Hand eine Ohrfeige. Ein Angehöriger einer südlichen Bevölkerungsgruppe kommt herein mit diesem Gruss und bekreuzigt sich dann feierlich. Nächste Szene: Ein Bad in den Gewässern, die aus dem Schacht ausgetreten sind. Zunächst beschäftige ich mich wieder mit dem Versenken eines Stricks in der Tiefe. Diesmal hängt ein Eimer daran. Doch die Badenden verschieben die Bretter, gefährden meinen Standpunkt und machen das Unternehmen unmöglich. - Zuletzt eine Diskussion in bergmännischen Kreisen. Daran beteiligt ein Junge mit Samtbarret. Später derselbe mit seinem jüngeren Bruder am Klavier. Beide sehen reizend aus. Sehr selbstbewusst mit ihren Samtkappen im holsteinischen Stil. Darunter volles, kräftiges Haar, zurückgekemmt und dabei etwas hochgebauscht (ähnlich wie auf dem Bild von Margunds Bruder). Sie spielen ein barockes, sehr heiteres Stück, das in jedem Part mit drei hellen, glockenartigen Tönen beginnt. Doch können sie sich nicht ganz einigen. Der Kleinere ist etwas lebhafter und impulsiver, der Grosse verhaltener und bedächtiger. Später sehe ich mich mit meinem Bruder im Kinderzimmer in Schwerin. Ich werde von den Erinnerungen überwältigt und muss weinen. Doch als ich erwache, schäme ich mich des Weinens.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Gang durch die Hauptgeschäftsstrasse (Kaiser Wilhelm Strasse in Schwerin). Dort ein Warenhaus Karstadt mit der Aufschrift: Mensa I (Göttingen). Drinnen eine Bäckerei. Ich will etwas kaufen. Doch alle Kuchen und Torten sind zu teuer. Ich bleibe standhaft und kaufe nur zwei Mohnbrötchen (Same aus dem gegenwärtigen Leben) und erkundige mich nach einem Mittagstisch. Ein solcher sei in der Carlstrasse (Hamburg, Nähe Onkel Gerds), die von der Friedrichstrasse (Göttingen bei der Aula) abgeht. Ich biege in die Friedrichstrasse ein. Den Schupo an der Kreuzung sehe ich gerade noch in einer Verkehrspause im Polizeiauto abfahren. Er hat nichts mehr zu tun. Schlendernd gerate ich in eine Nebenstrasse. Dort sitzt in einem Fenster ein nacktes Mädchen, jung und etwas braungebrannt. Sie sagt, sie sei erhängt worden und dann dort in die Fensternische gesetzt. Sie ist aber lebendig. Ich lege den Arm um sie und ziehe sie zu mir hinab. So geht sie festgehalten neben mir her. Nur scheu und flüchtig berühre ich einmal ihre Brüste. Ich erzähle ihr, dass ich die Carlstrasse gesucht hätte, das sei jetzt aber egal. Da sehe ich ein Strassenschild mit der Aufschrift Cellerstrasse (Dort wohnt Margund) und erwache.
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Verlust von zwei Ringen. Der eine glitt von selbst vom Finger. Den andern zog ein Mädchen mir von der Hand und warf ihn hinab in ein tiefes Treppenhaus. Ich sah, dass es sinnlos war, hinterher zu laufen und dachte, es geht auch ohne Ring.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Mit Gisela im Schweriner Schloss. In kleinen Seitentreppenhäusern auf der Suche nach dem Weg zur goldenen Kuppel. Gisela will dort hinauf, weil sie im indischen Stil gebaut ist. - Der Traum ging hervor aus einem anderen, in dem mich Krischan (Christian) auf einem Umweg in den schon geschlossenen Katalogsaal der Universitätsbibliothek führen will. Viele Stufen tastend hinab in einem völlig dunkeln Kellertreppenhaus, das ich nicht kenne und in dem ich ihm kaum zu folgen vermag. Dann wird die Tür ins Helle aufgestossen und wir stehen verwundert an ganz anderer Stelle im Schloss- oder Burghof. Hier Übergang in den Traum mit Gisela und den aufsteigenden Wendeltreppen. - Ein Arbeiter hat uns den Schlüssel gegeben. Die breiten Treppen vermeiden wir, um nicht vor die Absperrungskordeln der Museumsverwaltung zu geraten. - Vom Hofe aus sahen wir die Kuppel und auch zwei andere vergoldete Bekrönungen. Die eine, eine Art goldener Aussichtskuppel, in der man die Leute Karrusselfahren sieht. - Ein Gang durch den Burggarten sollte uns an das richtige Treppenhaus bringen. Einmal teilt sich der Weg in zwei Brücken. Die eine aus Stein, dammartig aufgeschichtet, die andere hölzern, etwas morsch. Ich wähle den Weg über die erste. Doch sie ist sehr schmal und glitschig und erst allmählich kann ich mich vergewissern, dass sie auch wirklich zum Ziel führt, hingegen sehe ich, dass die andere den einfacheren und kürzeren Weg bildet und auf einen breiten Kiesweg hinausführt. Ich rufe Gisela zu, dort zu gehen, und wir treffen uns am Ende der Brücke wieder und finden endlich in das richtige Treppenhaus. Nach dem Erwachen weiss ich nur noch aus der Art der Erinnerung, dass ich von Gisela geträumt haben muss. Gedanke dabei: Es ist wie auf der Jagd nach einem sehr edlen und seltenen Wild, das nur wenige Augenblicke in der Dämmerung aus dem Dickicht hervortritt und erst, nachdem es verschwunden ist, wird man sich dessen bewusst, dass man ihm gegenüber gestanden hat. Dann erst werden mir die einzelnen Züge des Traums allmählich deutlicher.
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Beerdigungsszene. Herr Sohm (Vorbewohner in Schwerin bis 1932. Früh gestorben).
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Im Traum Gespräche mit Margund über Bildung und Erziehung, über ihre Hemmungen, die sie in der Jugend hatte und dann im vorigen Jahr alle nach und nach abwarf, bis auf die letzten, die noch bestehen. Tiefer Einblick in den Zusammenhang und die Ökonomie dieser Hemmung und den weiteren Fortgang ihrer Überwindung. - Dann mit Rosemarie Menzel über Apfelklaufen. Wir sollen Sonnabend in ihres Vaters Garten kommen. Sie will sich Hosen dazu anziehen. Im Erwachen Melodien in Erinnerung aus dem Orgelkonzert von gestern abend. Steigerung der heiteren Stimmung durch den Traum vom Apfelklauen. Die Welt beginnt sich wieder aufzuschliessen, sobald das Glück uns einmal lächelt.
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Traum gegen Morgen: Gespräch mit Gisela über den Löwen und andere Tiere. Hier spielten Erinnerungen aus dem Wupperthaler Zoo hinein. Dann über das Denkmal eines Löwen und das Märchendenkmal in der Nähe des Hauses, in dem die Eltern wohnen. Erwachen mit dem Bewusstsein der Strassen, die dort hinführen und in dem Stern beim Märchendenkmal zusammenlaufen.
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Als ich nach Hause kam, fand ich die Handwerker in der elterlichen Wohnung. Schon an der Tür unterhielt sich ein Lehrling lange mit mir, bis er gerufen wurde, die Dachpappe zu bringen. Ich überlegte einen Augenblick lang, ob ich ihm helfen sollte, sah aber, dass es keinen Zweck hatte, weil keine Dachpappe da war ausser der alten durchlöcherten. Auf dem Flur hatten die Handwerker ungeschickt mit einer Kette das grosse Bild des Grossvaters heruntergerissen und in Stücke zerbrochen. Im Jungens-Zimmer (es hatte den Charakter unserer hiesigen Stube) wurden Doppelbetten aufgestellt. T.W. (TessenWerner) sagte, es sei nötig, wir müssten doch jetzt zu dritt hier schlafen (Emmi hinter dem Schirm). Ich: Aber da sind doch nicht so viele und zweistöckige Betten nötig. Er: Die anderen sind eventuell für Bille und die Kleine (ihre kleine Schwester Puscha), wenn sie auf Urlaub kommen. Ich erkannte in dieser Geste sofort einen reizenden Zug meines Vaters.
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Die Vögel singen. Es ist morgen. Ich war im Traum in russische Gefangenschaft geraten. Plötzlich auf dem Marsch wurde ich von einem älteren deutschen Offizier in Obhut genommen, zusammen mit einem anderen Kamaraden. Wir wurden in einer kleinen Zelle untergebracht, die breite Fenster zur Einfahrt eines grossen Schlosses öffnete. Dort sassen wir immer und schauten hinaus, hatten alle Freiheiten und waren gut gekleidet, doch wussten wir nicht, wer in dem Schloss wohnte oder hatten es vergessen. Eines abends sah ich ein wenig entfernt die Russen tanzen. Es waren junge Offiziere, die dort Tänze lernten. Ich sagte zu meinem deutschen Hüter, der gerade vorbeikam: "Dort würde ich gerne mittanzen. Solche Tänze würde ich gerne lernen". Er sagte: "Heute Abend hast Du Ausgang und kannst dort im grossen Haufen mittanzen". Ich schaute auf den Schlosshof und in dem Moment sah ich von der königlichen weiss-roten Fassade des Bauwerks eine Gruppe Menschen herankommen, in deren Mitte mir ein hoher deutscher Offizier auffiel. Zuerst entdeckte ich eine Spange mit den Schwingen eines Adlers an seiner Uniform, die ihn als hohen Offizier der Luftwaffe auszeichnete. Ich machte meinen Kumpanen darauf aufmerksam und unser Unteroffizier sagte: "Da kommt der Badener". Es war der Grossherzog von Baden, der hier gefangen lag. Als er das Tor durchschritt und alle ihm huldigten und grüssten, sah ich genau sein würdiges, vom Alter gezeichnetes Gesicht, das diese Huldigungen etwas verwundert und befremdet entgegennahm. Sein Rock war mit vielen Orden geschmückt, unter denen ich das Eiserne Kreuz und den Pour le mérite klar erkannte. Ich dachte: Es steht einem Fürsten auch in Gefangenschaft nicht an, seine Orden abzulegen. Er ist wahrhaft Fürst geblieben. Ich träumte im Erwachen noch viel von Russland, sah mich mit Gisela dort zusammentreffen, die ebenfalls gefangen war. Wir lebten in einem Russenhäuschen und hatten ein Kind. Dann machten wir grosse Reisen bis zu Stalin, und baten von ihm die Freiheit, heimzukehren, wann wir wollten. Wir waren in russischen Grosstädten und arbeiteten an russischen Filmen. Doch waren dies alles keine Bilder mehr, sondern nur noch Gedanken.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Ich träumte von Dieter, Gisela und Bille. Bille stand an der Pforte eines Gartens und zeigte mir eine grosse Zuneigung. Ich trug sie auf den Armen die Gartenwege hinunter. Doch als wir Gisela begegneten, musste ich sie absetzen und stehenlassen. - Dieter kam zu Besuch und hatte gleich das Bedürfnis, in der Stube Ordnung zu schaffen. Verabredungen mit Gisela spielten in den Traum hinein. So mussten wir an ein Ufer gehen, um sie im Boot abzuholen. Doch waren die Verhältnisse sehr verwickelt und unübersichtlich. Ich erinnere nur noch, dass sie eine Strecke, die mit dem Boot zu durchqueren war, sehr kurz abschätzte und sich wunderte, als ich meinte, dass man, über sie zu rudern, länger brauchte. -
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
In einer fremden Stadt auf der Suche nach dem Bahnhof. Ich gehe meinem Gefühl nach auf das Stadtzentrum zu, indem ich dem Gefälle der Strassen folge (Kiel). Merkwürdige Strassennamen, die mir von einem Passanten etymologisch erklärt werden. Sie ändern sich zuweilen, indem sie aus dem selben Stamm andere Bildungen hervortreiben oder mit anderen Namen kombiniert werden. - Dann begegnet mir eine lange Kolonne von Zünften, die in einem Vorbeimarsch Zeichen und Symbole ihrer Arbeit tragen, auch kurze Darstellungen des Arbeitsganges der Zunft. Ich habe die Aufgabe, mich an die Spitze des Zuges zu setzen, der jetzt in meiner Richtung geht. Es geht aus der Stadt hinaus. An der Spitze sind zwei weissbraune Pferde, die der Führung bedürfen, weil sie schon einmal ausgebrochen sind. Ich habe einen älteren, erfahrenen Begleiter, der von einem Wagen das eine Pferd kutschiert. Das andere habe ich Mühe zu halten. Schliesslich sind wir an einem grossen Gatter angelangt, über das die Pferde in ein Gehege zu bringen sind. Der ältere Mann - es ist ein Unteroffizier - setzt sich auf das eine Pferd und ein zweiter Begleiter auf das andere. Während der erste sofort mühelos über das Gatter kommt, bäumt sich das Pferd des anderen auf und sucht im Sprung die höchste Stelle des Gatters, dessen oberste Stange es mit dem Bauche streift, so dass es sekundenlang darauf schwebt. Dann bricht alles zusammen und Pferd und Reiter überschlagen sich. Ich sehe diesen Vorgang in Zeitloupe und während ich erkenne, wie der Reiter in einem gewaltigen Salto rückwärts sich dem schweren Fall des Pferdes entzieht, durchfährt mich der Gedanke, wie es möglich sei, diese Aufnahme in diesem dramatischen Moment in Zeitloupe zu bringen. Es begleitet mich dabei die Vorstellung einer Kamera, die oben auf dem Gatter angebracht ist und den Vorgang filmt, gleichzeitig damit, dass ich ihn sehe. - Es wäre - das bedrückt mich tief - meine Aufgabe gewesen, die oberste Stange des Gatters zu entfernen. Doch hatte ich es nicht für nötig gehalten, da das erste Pferd so glatt passiert war. Das gestürzte Pferd ist sogleich tot und nach einer Weile erkenne ich an einem grossen weissen Blatt, auf dem der Name des Reiters mit einem Kreuz eingetragen ist, dass auch er tot ist. Mit dem Bewusstsein einer entsetzlich drückenden Schuld erwache ich. In einem erneuten Einschlafen setzt sich das Motiv der Pferde fort in einem Traum mit Gisela, der umso beglückender ist. Sie hat eine Krankheit, die ihr die Beine lähmt, doch der Arzt, der die Gestalt Lehmanns (des Dirigenten Fritz Lehmann) hat, stellt fest, dass nur eine seelische Hemmung vorliegt. Er fährt ihr mit der Hand zwischen die Beine und elektrisiert sie dadurch so, dass sie völlig gelöst wird und in grosse Heiterkeit ausbricht. Mit diesem Gefühl der Heiterkeit und einer grossen Sicherheit wache ich auf. Man sollte diese Sicherheit des Traumes nicht verachten, auch wenn sie unseren Wünschen folgt. Sie ist eine Quelle grosser Kraft und reicht bis in metaphysische Tiefen hinab, dorthin, wo wir wirklich einen Zugang zu dem Sein des anderen haben.
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Am "faulen See" in Schwerin, in dessen Wasser mächtig angeschwollene Bäche hineinströmten, die selbst die Strasse aufgerissen hatten. Darüber milde Frühlingsluft. Gedanke: Man möchte baden. - Dann bei Gisela, die zu mir sagte: "Ich würde doch lieber frei bleiben", indem sie auf einen letzten Brief Bezug nahm, in welchem ich geschrieben hätte, dass ich mich irgendwie binden müsse. Dabei schaute sie mich so an, dass alle Hoffnung und alle Leidenschaft sich in mir sammelte.
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In einem Zimmer, das Wasser bei hohem Wasserstand an der Oberfläche zu Eis erstarrt. Dann darunter das Wasser abgelaufen. Ich breche durch die Eiskruste durch und falle in den trockenen Hohlraum.
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Traum vom Examen. Wurde durch Plate geprüft. Gute Ergebnisse.
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Politischer Traum. Sehr kühl und rational. Gespräch ohne sichtbare Personen. Zwischengestalten aus dem Mittelalter. Typen etwa wie Wilhelm II und Bismarck. Es geht um eine Kriegführung, zu der ein Länderbund dem Kaiser verpflichtet ist. Einige Länder fehlen in diesem Bund. Der Grund zu diesem Fehlen wird von einer Frauenstimme erzählt. Es ist die Stimme einer Frau, die zu diesem Bund gehört, der noch jetzt wie manches alte eine schattenhafte gesellschaftliche Existenz führt. Mehr theaterhaft. Die Geschichte geht auf finanzielle Streitigkeiten zwischen dem Kaiser und dem Wittelsbacher zurück. Dieser erhält ein freies Haus für Künstler. Man sieht eine sehr schöne, mit viel Glas errichtete Villa. Der Kaiser will Geld von ihm und, als der Bayer sagt, dass er jetzt keines hat, hört man den Kaiser sagen: es muss doch jeder (sc. von den Künstlern) etwas dazu geben können. Der Bayer antwortet erbost: "Macht euren Dreck allene". Er meinte nur: Ich will mit der Geldsache nichts zu tun haben. Der Kaiser legt es als Austritt aus dem Bund aus und entlässt ihn. - Das Fehlen anderer Länder ist in folgender Szene begründet. Einige aufsässige Städte werden von deren umliegenden Ländern belagert. Als nun das Heer des Kaisers kommt, um die Aufsässigen niederzuschlagen, findet es den Zugang zu den Städten von den belagernden Heeren versperrt. Der Kaiser fasst das irrtümlich als Gegnerschaft auf und das kaiserliche Heer legt nun einen zweiten Belagerungsring um die Belagerer.
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Aus einem Traum. Ich musste, um in ein Haus einzudringen, eine verkehrsreiche Strasse überqueren. Doch behinderte mich eine sehr lange Stange, die ich in der Hand trug, bei der Annäherung an die verschlossene Tür, deren Schloss ich erst öffnen musste. Ich kam in Gefahr, durch das Hantieren mit der Stange Autos und Strassenbahnen durcheinander zu bringen und selbst übergefahren zu werden. So sprang ich schliesslich immer schneller zwischen diesen Fahrzeugen hin und her, ohne dass mir die Annäherung and diese Tür gelang. Anscheinend durfte ich die Stange nicht aus der Hand legen oder kam nicht dazu.
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Im Traum Gespräche mit Gisela. Auch Einblick in ihren Terminkalender, in dem die Aufzeichnungen eines neuen Monats über die eines älteren aufgetragen waren. Ich sah so die Ereignisse, die mir bekannt waren, mit den noch unbekannten vermischt. Vorher ein Besuch im Louisenhof. Dort eine grosse Hotelhalle, von der man Einblick in die rangartig angelegten Caffees und Restaurationen hatte. Ich suchte Gisela unter allen Gästen, fand sie aber nicht, täuschte mich indess manchmal durch oberflächliche Ähnlichkeit. Dann begegnete mir Franz, sah mich aber wohl nicht. Später ein Gespräch mit Gisela, in dem sie sagte, sie könnte noch heute in allem so zu mir sein wie vorher, trotzdem wäre es anders.
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Trichterförmig angelegtes Restaurant, wieder mit Einblick in die Seitenränge. Sanft ansteigend, ausschwingende Linien. Situation des Wartens. - Ausritt. - Schwarzhandel auf der Strasse und in anliegenden Häusern. Es geht um ein Fahrrad. - Onkel Gerd.
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Träume: 1) Abschiedsbesuch bei Ika. Schwieriger Eingang durch ein Kellerfenster. Angebot des Du. 2) Fiebermessen. Ein Thermometer übersät mit fremden Masseinheiten. Beim häufigen Hin- und Herwenden des Instruments steigt die Quecksilbersäule bis zum Rande. Ich fürchte ein Zerspringen des Glases. 3) Eisenbahnfahrt mit Gisela und Christian. Als ich an einer Station mit Christian ausgestiegen bin, fährt der Zug ab. Wir beschliessen, mit dem Fahrrad hinterher zu fahren. L.S. (Lina Schmedeke), deren Züge der Begleiter inzwischen angenommen hat, scheint das sehr zu freuen. Im Erwachen Gedanke: Man könnte doch den nächsten Zug nehmen. Modifikation des Gedankens: Vielleicht gibt es einen Zug, der den andern einholt.
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Nachmittag. Traum von Pfiffi und von einer Schneeballschlacht, an der sich der Hund beteiligte. Er sass auf einem Balkon mit seinem kindlichen Gesicht und warf die Schneebälle herab mit den Pfoten - wie, um seine Herrin zu verteidigen.
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Ich blätterte im Traum ein Werk mit Bildern alter Kirchenbauten durch - zum Teil mit kurzen historischen Texten versehen, so ein Aufruf des Papstes an alle Priester, in einer Kirche am Festgottesdienst teilzunehmen. Zuletzt die Bilder über den Schweriner Dom. Ich trat, um sie mit der Wirklichkeit zu vergleichen, in das Portal des Domes ein. Drinnen Orgelmusik, eine Sängerin und einige Zuhörer. Die Probe zu einem abendlichen Konzert. Auch einen Sänger entdeckte ich später und N.G. (Professor Niedeggen-Gebhardt) als Regisseur. Ich setzte mich auf eine Bank. Die wackelte. Darum stand ich mit einer Entschuldigung, die ich zu meinem Nebenmann, Professor Wolf, sprach, auf, mit dem ich Rücken an Rücken sass. Später auf einem Stuhl neben Frau Strehlocke, die mir gut zuredete. Mein Blick wanderte und blieb an einem stilisierten Altarbild hängen, die Gesichter Ertrinkender, die kaum erkennbar in den Wellen gebildet waren. Ein Grauen erfasste mich: So also ist der Tod. Ich erwachte mit dem Gefühl grenzenloser Einsamkeit. Doch dachte ich daran, dass der Heiland mit unter den Ertrinkenden war. Dann fiel mein Blick auf das Bild von Gisela und es fiel mir ein, dass ich nie mehr allein bin. Auch wusste ich, dass Du nicht mehr von mir sagen kannst, Du könnest es nicht ertragen, dass ein Mensch wie ein Sklave von dir abhängig sei.
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Ich wohnte in einer Mansarde und hatte Giselas Geige zu hüten. Bär (eine Freundin von Gisela) fragte, ob ich nicht Angst hätte, sie dort so unbewacht zu lassen. Ich meinte, dort oben würde sie niemand suchen, beschloss aber, von nun an das Zimmer zu verschliessen, wenn ich fortging. Die Mansarde hatte Ähnlichkeit mit Giselas Zimmer. - Traum von U.G. Sie wohnte in einem Abort. Doch regelte sie diese peinliche Lage mit einer Grandezza, die ihre Schwierigkeit gar nicht erscheinen liess, geschweige denn den Gedanken der Anstössigkeit aufkommen liess.
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Las eine Kritik über Ernst Jünger von Werner Bergengruen beim Blättern in kleinen Zeitschriften. Gespräch darüber im Traum mit Frau v.Bülow und Dolo. Geburtstagsfeier eines Geschichtsprofessors mit Ball und vielen Glückwunschadressen. Enttäuschung über das bloss durchschnittliche Niveau der Gespräche und den Mangel an Initiative beim Dirigieren der Polonaise.
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Später. Ich sah im Traum ein stark beschriftetes Geburtstagspäckchen. Als ich es auspacken wollte, kniff mich jemand in den Arm, doch ich erwachte, als ich mich nach ihm umdrehen wollte.
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Ich geriet ins Standesamt und wurde dort ganz zufällig und gegen meinen Willen in eine Ehe als Zeuge verstrickt. Es wurde eine Debatte geführt, und am Schluss gab es einen Händedruck. Dazu hielt der Standesbeamte eine feierliche Rede, in der es hiess, dass die Dinge lange in schwierigen Debatten in der Schwebe bleiben könnten, bis ein Zeuge Gottes käme und die ganze Sache wie von selbst in die Reihe käme. Mir war die ganze Angelegenheit widrig, und ich kniff die Augen. Dann war ich erwacht und sass in Schwerin im Esszimmer, um den Traum aufzuschreiben. Mix sass mir gegenüber und erzählte laut Geschichten. So kam ich nicht zum Aufschreiben und hörte sie geduldig an. Doch als es mir zu bunt wurde, verbot ich ihr einfach den Mund, weil ich den Traum sonst vergessen hätte. Da gab es einen Tumult, in den sich Vater und Emmi einmischten. Ich konnte nun den Traum erst recht nicht mehr behalten und wurde noch lauter. In der Debatte hiess es, wenn ich an den Nervenarzt Dr. Köhler geschrieben hätte, dann müsse ich ja auch krank sein, und was denn eigentlich los sei. Man wollte mir mein Traumbuch entreissen, und ich wehrte mich. Ich konnte mich gar nicht mehr besinnen, geschrieben zu haben. Doch schliesslich sah ich einen Antwortbrief aus Paris an meinen Bruder und mich, des Inhalts, dass die Schreiber jetzt keine Zeit hätten, auf unsere Gedanken einzugehen. Dazu ein Couvert mit der Adresse: Dr. sowieso, Paris, chez Driesch. Ich erkannte daraus, dass er bei Driesch wohnte, und beneidete ihn um den schönen Aufenthalt in Paris. Dann wachte ich endgültig auf und ärgerte mich über den vergessenen Traum, bis mir seine Teile wieder einfielen.
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Träumte heute Nacht von Dieter.
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In einem Gasthaus in der Nähe des Königlichen Platzes in München. Vor einer Abreise: Abschiedsbrief an Gisela. Eine Schilderung des seelischen Zustandes in seiner Dynamik, die etwas von der eines fallenden Springbrunnens hatte.
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Träume von Feeli, Ika und Gisela. Der Inhalt ist mir leider entfallen. Mit Feeli handelte es sich um Kuchenessen. Ich war sehr gierig und nahm ihr sogar die Stücke, von denen sie selber ass, halb im Traumzustand aus der Hand. Ich war selber erstaunt über meine Gier. Ein Restaurant hatte den ganzen Dachgarten mit Mohnkuchenstücken gepflastert. Nun regnete es, und ich war sehr um das Schicksal des Kuchens besorgt. - Andere Träume gingen um einen Film, der völlig in seiner Handlung ausgesponnen war und den ich später sogar jemand erzählte. Ich weiss noch, dass, ich in dieser Erzählung vieles fortliess, um die Spannung nicht zu vermindern. Jetzt tut es mir leid, dass ich das tat. Ich hätte sonst den Gang der Handlung wohl besser behalten. Es waren Anklänge an den "Dritten Mann" und das Thema von "Arzt und Dämon". Ein Mann hatte die Möglichkeit, durch eine Zauberformel sich zu verwandeln in was er wollte. Er musste dazu auf einen dicken Strich steigen, und auf diesem stehend war er dann die gewünschte Person. In dem Film spielte eine Reise - ich glaube von Wien nach Paris - eine Rolle.
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Träumte heute Nacht, ich sei zum Leutnant befördert.
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Reise ins Baltikum auf Kosten eines reichen Onkels. Wagen, Diener und Hotelrechnungen bezahlt. Doch in Reval sind Zusatzkosten für persönliche Bedienung aufzubringen. Ich habe jedoch kein eigenes Geld. Erwachen mit dem Gefühl: Jetzt wird dich Diener und Wagen verlassen - und dem Beschluss, zuerst das schöne auszuspähen, was mir in dieser Armut begegnet.
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Gespräche über Grusssitten. - H.K.: "Händedruck und Kuss lassen sich schwer vereinigen". Ich: "Dem Kuss ist nur die Umarmung angemessen. Das ist der Gruss unter Verwandten". (Körperbau und Sprache) - Vorher Orientierungstraum im Schulgebäude und in den Strassen um den Marienplatz (Schwerin). Lockere Bindung zur Schule. Freiwillige Teilnahme am Unterricht. Schlechtes Gewissen beim Wegbleiben.
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Am Morgen nach dem Erwachen. Ich bekam eben im Traum einen Brief von Ernst Jünger. Auf dem Absender standen die Worte: Ernst Jünger / In den Bergen Österreichs / Auf der Reise nach den Schneebergen Asiens. - Ich öffnete vorsichtig den Umschlag und begann, die netzartig über das Papier ausgeworfene Schrift zu entziffern. Da wurde mir klar, dass alles nur Traum sei, aber ich behielt die Augen geschlossen und las weiter. Dabei nahm ich mir vor, nichts dort zu suchen, was mir schmeicheln könnte. Nach einigen freundlichen Sätzen fand ich eine tiefgründige Kritik: "Sie haben viel getan, um ihre Tage zu runden, aber Tage runden sich ganz von selber." Auch wurde mir gesagt, dass ich meine Gedanken nicht nur in Briefen aufschreiben dürfe, sondern auch Tagebuchaufzeichnungen für mich ganz allein machen müsse. Das ist um so merkwürdiger, als ich erst vor kurzer Zeit in einem Brief den Gedanken aufschrieb, dass der Dialog dem Monologe überlegen sei. - Schliesslich zweifelte ich doch daran, dass der Brief, den ich vor mit hatte, nur ein Traumbild sei. Ich riss die Augen auf und tippte auf das Papier - aber ich hatte nur auf die Bettdecke getippt, und nun war alles verloren. Aber ich wurde mir dabei klar, welch reiche Fischzüge wir im Reich des Traumes machen können. und wie objektiv die Dinge sind, die wir dort finden. - So sah ich ganz deutlich den Brief vor mir, und obwohl ich wusste, dass es nur Traum war, war ich doch von einer solchen Neugier gepackt, dass ich wie ein Schlafwandler weiter las. Ich weiss noch, dass ich beim Öffnen des Couverts mich bemühte, es nicht zu zerreissen.
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Träumte heute Nacht von Feeli.
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Träumte, ich hätte ein neues Bild von Gisela. Es war sehr ernst, und zuerst erschrak ich, dann aber strömte eine Fälle von Glück über mich aus.
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Träume: 1) Bille ruft bei einer Oberschwester an, um Urlaub zu erhalten.
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Im Lazarett. Eine Leidensweg.
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Ein Negerdorf im Sumpf geht zu Grunde - wird an der selben Stelle wieder aufgebaut.
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Ein neues Buch von Jünger über Hitler: "Vorschmack des Krieges". Das Schicksal des Diktators. Mit vielen Bildern und Buchschmuck. Zum Teil in Filmform. Ich lese, in einem Treppenhaus sitzend in Emmis Gesellschaft und vergesse dabei, zur Arbeit zu gehen. Dann auf dem Weg zur Gartenarbeit - durch die Stadt werden mir die Beine so bleischwer, dass ich kaum aus der Stelle komme. Ich fürchte eine Lähmung, die vom Gehirn ausgeht. Auch bei entgegenkommenden Passanten beobachte ich ähnliche Erscheinungen. Sie haben etwas schwebendes, starres in Gang und Blick und sehen alle aus wie Marsmenschen. Strassenbilder aus Schwerin und Göttingen: Bühlstrasse (Göttingen). Waisenstrasse. Ferdinand-Schulz-Strasse (Schwerin). Es handelt sich um Querverbindungen, teilweise schräg verlaufende Strassen, die in ihrer Richtung schwer zu übersehen sind. Nachbarschaft grösserer Komplexe, die nicht von Strassen durchzogen sind. Die Frage des kürzesten Weges.
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Träume über ein Hotelzimmer, in dem nacheinander Emmi, Ika, Gisela und ich gewohnt hatten. Teilweise war es in Göttingen. Ich stand mit Gisela vor dem Gebäude, in dessen 11. Stockwerk sich das Zimmer befand. Die drei obersten Stockwerke waren einsturzgefährdet, weil der Dachstuhl, aus dem sie als Giebel hervorragten, zu weich war. Gisela erzählte, dass sie schon damals Befürchtungen gehabt hätte, als sie in dem Zimmer gelegen hatte. (Erinnerungen an die Zimmerklinik) Teilweise war es auch in Hannover - es handelte sich um das Wiederfinden des Gebäudes und die Orientierung in den Strassen (Louisenhof) - und später in München. Hier kam ich mit Emmi zusammen dorthin. Ich wollte noch einige vergessene Sachen in dem Zimmer zusammen suchen, doch Emmi strebte heraus, weil sie zu sehr an die Zeit erinnert wurde, in der sie ganz dort gewohnt hatte (Jugendberghaus in Bayrischzell). - Mit Ika handelte es sich um eine Korrespondenz auf einer Postkarte mit einem Bild des Hauses, auf der sie das Fenster ihres Zimmers mit einem Kreuz bezeichnet hatte. Bei der Überlegung, wie ich antworten sollte, wachte ich auf. Doch waren alle diese Phasen des Traums nicht streng getrennt, sondern ineinander geschoben, miteinander verwoben.-
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Traum von einem Zeloten, der die Welt verbessern will. Er ritzte die Worte seiner Denkschrift in die Scheiben eines Brotes. Ich sehe ein fanatisches Mädchen, diese Sätze vorlesen, einmal sich unterbrechend: "diese Buchstaben stammen von sowiesos eigener Hand.". Dabei lebt der Mann in bäuerlichen Verhältnissen mit stark kirchlich katholischer Bindung, die noch aus seinen Worten spricht. Der Brief ist an Emmi gerichtet.
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Christian und ich wollten Helmuth Plessner besuchen. Doch kurz bevor wir sein Haus erreicht hatten, sahen wir ihn mit einer braunen Leinenjacke herauskommen und auf dem Rad fortfahren.
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Wieder im Hause künftiger Wohnherren, bei denen auch Alli und Emmi wohnen sollen. Sie wohnen in einem entzückenden und königlich gepflegten Barocklandhaus. Die Kunst des Blumeneinstellens ist dort entwickelt wie in China, und mit grossem Genuss helfe ich, die Blumenstile in den Vasen zurechtrücken, auf deren Glasur noch feuchte Tröpfchen hängen. Es ist eine ideale Welt. - Vorher teilweise Wohnung auf einem Dachboden, den man nur auf dem Bauche oder Rücken kriechend erreichen kann. Ich habe dabei Angst, meine grauen Anzug, den ich so liebe, zu strapazieren. Dort oben ist es erdrückend schwül und dumpfig. Ich öffne eine Dachluke. Frische Luft. Unten wohnt Vater. Er hat ein Radio, das erst umgepolt werden muss, um richtigen Empfang zu geben. Wir haben Gleichstrom. Im Keller wirkt Emmi mit einer Hilfskraft. Grosse Wäsche. Später - das war vor dem Einzug in das gepflegte Landhaus - mit Alli zusammen wartend auf dem Hof. Wir haben gleichzeitig ein Pferd, einen Hund (wie Pfiffi) und ein Baby (im Wagen) zu hüten, die schwer zu bändigen sind. Dass das Pferd nicht in den Kinderwagen schlägt, der Hund nicht zu dem Baby kommt. Doch gelingt mit Mühe die Direktion aller dieser unbändigen Kräfte, an der ich eine gewisse Freude empfinde. Dann ist der Eintritt in das weite Haus und das Gespräch mit der wohlgesinnten Frau wie eine grosse Erquickung und Belohnung. Ich fühle mich wie der Fisch ins Wasser geworfen. Auch hierbei habe ich den Hund an der Leine, die er bis zum äussersten straff zieht. Ich helfe der Frau, die Tischchen zwischen den Blumenvasen umzusetzen, und sie sagt dabei: "nur langsam". Ich fühle mich in einer königlichen Atmosphäre, in der man das Gewicht der Dinge, die man hebt, erkennt. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl erfüllt mich - noch jetzt in der Erinnerung, in der die Dinge unverrückbar mit der Gestalt Giselas verbunden sind. - Übrigens, die Kräfte des Kindes beruhen in der Schwerkraft des Wagens, der oft kaum vom Pferde fern zu halten ist.
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Mit Gisela im "Wuppertaler Hafen". Gemeinsame Besichtigung. Viel Wasser. Später ging es in Skilaufen über. Teilweise spielt Frl. Ch. in Gestalt einer Sportlehrerin, später auch Margund und wieder Gisela hinein. Auch ein nächtlicher Gang durch ein grosses Industriegelände und aufgeweichte Waldstücke und Äcker. Dabei Verfolgung durch Andere. Zuletzt in die Sauna. Unterstützung durch Juwe Frl. P. als Türwacht.
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Traum aus Wittmoldt. Gang über den Dammfussweg zum Hof. Zeichnungen der Hausbewohner, deren jeder bestimmte Motive bevorzugte. Gespräch darüber mit Herrn von B.
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Ich sah in einem Spiegel, während ich im Bette lag, die Bilder dieser Stube, doch so, dass dabei einzelne Gegenstände grösser oder kleiner wurden, ins Blickfeld hinein, oder aus ihm heraus wanderten, oder in ihrer Front sich drehten, so wie man es zuweilen in Kulturfilmen sieht, wenn die Kamera die Gegenstände abwandert. So der Barockschrank aus unserem Elternhaus.
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Traum von Ursel Petri, die mich tröstete in einer milden und sehr gehaltenen Form. - Zuletzt (4) Dieter und Dolo, die sich durchs Fenster in Gebärdensprache unterhielten. Es trennte sie das Glas. Dieter sass in einem wie eine Schaukel draussen hochgezogenen Lehnstuhl.
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Ein Traum fällt mir noch ein: An der Ostsee, dort, wo ich sie zum ersten mal in meinem Leben sah. Gespräch mit Emmi über diesen Eindruck aus der Kinderzeit. Gelbes Stoppelfeld. Rast am Waldrand. Das Meer, das sich wie eine hochgestellte leicht gewölbte Fläche als unfassbarer Eindruck einer anderen Welt - ja ich kann weder sagen: vor mir "erstreckt", noch "breitet", oder ähnlich, denn das Eigentümliche dieses Eindrucks war, dass es sich sozusagen ausserhalb der Raumdimension zu befinden schien. Erst allmählich lernte ich das Bild als Ausdruck der Weite und der grenzenlosen Fläche verstehen. Ich sah es damals - übrigens stand ich nicht am Ufer, sondern auf einem Hügel im Hintergrund - so wie die Farben auf einem Gemälde, dessen Inhalt man noch nicht begreift.
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Anhalterfahrt mit Gisela in einem sehr schönen amerikanischen Auto. Gisela sitzt hinten in dem breiten Polster. Ich möchte mich gerne dort neben sie setzen, bleibe aber neben dem Chauffeur, weil ich mich genötigt sehe, diesen nicht vor den Kopf zu stossen, und spüre, dass auch Gisela so denkt.
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Damals habe ich auch zum ersten mal von ihrem (Giselas) Gesicht geträumt. Es ging etwas Strahlendes von ihm aus, das mich aus der Verkrampfung löste und meine Hände, die ganz starr ein Stück Papier gehalten hatten, öffneten sich, dass es zu Boden flatterte. Doch damals kannten wir uns noch kaum.
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Gespräch mit einem Psychotherapeuten. Er will mich festlegen in irgend einer konkreten Situation, und als ich eine ausweichende Antwort gebe, packt er mich von vorne am Kragen, schüttelt mich am steifen Arm und fragt: "Was für einen Beruf wollen Sie eigentlich ergreifen?" Ich fühle mich völlig durcheinander gerüttelt und sage: " Ich, ich, ich - ich habe Theologie und Philosophie studie ... ich will..". Aber dann wird es mir zu bunt, ich habe keine Lust, ihm in dieser angebunden Situation zu sagen, was ich eigentlich will. Ich schreie: "Lassen Sie mich los" starre ihn an, um ihn zu hypnotisieren und ihm zu zeigen, dass ich stärker bin. Er wird an die Wand gedrängt, steht an sie mit dem Rücken gelehnt, immer noch den steifen Arm nach mir ausgestreckt. Erwachen.
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Besuch bei Gisela in einem Haus am Strande der See. Sie ist gerade beim Baden. Ich sehe viele Schwimmer im Meer. Später kehren sie an den Strand zurück und ich pfeife den Webetanz. Gisela erscheint vor dem Fenster am Strand in einem weiten weissen Bademantel. - Vorher Strassebahnträume. Ich bekomme die Erlaubnis, mit einem leeren Strassenbahnwagen auf dem Marienplatz wie im Spiel spazieren zu fahren. Oft weiss ich im rechten Moment nicht, wo die Bremsen sind.
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Im Gespräch mit Rosemarie über ein Mädchen, das ich vorher beim Volkstanz sah. Zuletzt stand ich allein in der grossen Halle, spürte eine unbändige Tanzlust und wippte immer auf den Zehen in einer grossen Leichtigkeit.
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Streitgespräch mit Dr. Henze über die Gebührenordnung der Universitätsbibliothek.
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Strassenbahnträume spielen eine grosse Rolle in meinem Traumleben.
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Gegen Morgen Traum vom Nachlass meines Onkels Gerd in Hamburg.
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Besuch in Giselas Zimmer (die selbst nicht zu Hause). Dort nacheinander Zusammentreffen mit Margund, Herrn M.. und vielen anderen. Margund bringt ihr Tee. Zweite Szene. Strumpfverkäufer auf der Strasse. Ich sitze mit Margund im Gespräch auf einer Bank. Er steht solange geduldig dabei, bis zufällig das Wort Strümpfe fällt. Dann zeigt er seine Herrlichkeiten. Margund lässt mehrere Paare auseinander rollen. Weisse Knie-Strümpfe mit durchbrochenen Füssen, die mir gut gefallen. Dann aber lässt sie alle wieder zusammen rollen und vertröstet ihn auf morgen. Dritte Szene. Koffertragen mit Christian und Margund.
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Unruhige Nacht mit vielen Träumen über Gisela. Alle Details habe ich vergessen, obwohl ich lange nachts darüber nachdachte. Dafür liegen mir Melodie und Figur eines Volkstanzes im Sinn, mit dem ich mich gestern beschäftigte, und füllen das ganze Bewusstsein aus. Doch blieb von all den anderen Erinnerungen noch das Gefühl der Fülle. Es ist eigentlich etwas Schönes, dass man so die Kleinode in die Hand nehmen kann, um sie nach allen Seiten im Lichte zu wenden und dann sie wieder im Wasser verschwinden zu lassen. Man ist gewiss, dass dieses Denken seine Spuren hinterlassen und dass zur rechten Zeit schon die Strukturen, die dort geformt sind, wieder sichtbar werden müssen.
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Träume aus Roggow. Die Ahnenbilder werden wieder aufgehängt, so viel noch von ihnen vorhanden sind. Der Sohn Fridjof und seine neue Braut, ein zartes, feingliedriges Mädchen, das schon in voraufgegangenen Träumen eine Rolle spielte. Vorher mit Tessen-Werner in Roggow. Besichtigung der Zimmer während der Zeit der Mittagsruhe. Vorher Traum von einer Arbeitsvermittlung der AKH. Angebot einer Gärtnerstelle. (Von hier wohl die Roggow-Träume vermittelt, wo ich früher Gärtner war.) Davor Traum von einem Hunde, der von einem Mann an der Leine geführt wird. Beide treiben mich rückwärts, und ich versuche, den Hund mit den Augen zu bändigen. Doch bei jedem scharfen Blick droht er mich erst recht anzuspringen.
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Ich lag heute Morgen lange noch halb träumend im Bett.
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(1950-05-20 - Göttingen)[Am Abend: Gespräch mit Tessen-Werner über den Stil seiner juristischen Arbeiten im Vergleich mit dem Stil der Arbeiten eines Kommilitonen: Er benutzt mehr Relativsätze. Du reihst die Sätze so einfach aneinander wie Bausteine aber (Hierbei beginnendes Einschlafen] besonders im Sommer muss man flüssige Sätze bilden. Dabei sah ich das Bild eines Mannes in kurzen weissen Hosen, der in sehr eleganten Schritten die Stufen eines grossen Treppenhauses, wie man sie in Kasernen oder Instituten sieht, heruntersprang, wobei er elegant die Beine hoch warf. Hier fuhr ich noch einmal aus dem Schlaf und wurde mir der Merkwürdigkeit dieser Gedankenzusammenstellung bewusst- Im erneuten Einschlafen hörte ich die Motorengeräusche und Signale eines vorbeifahrenden Autos. Ich konnte sofort auffassen, dass es sich um ein Auto handelte, doch wusste ich nicht, wo ich war, ob in Hamburg, Schwerin oder Göttingen, und erst nach längerer mühseliger Bemühung vermochte ich darauf zu kommen.
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Im Traum Gespräch über Symptome, das im Vorlesen eines Traums endete.
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Ich legte ein Stück eben verbranntes Papier in einen Holzkasten, diesen in einen Papierkorb und ging fort. Als ich heimkam, sah ich hinter der kleinen Treppe, die ins Haus führt, nur noch eine leergebrannte Fassade. Mich fasste ein Schauder bei der Vorstellung, dass nun alles, worin ich lange Zeit gelebt hatte, vernichtet sei. Auf der Treppe begegnete mir gleich, völlig verzweifelt, mein Bruder, und ich tröstete ihn sehr. Die vordere Zimmerfront des Hauses war ausgebrannt. Die Möbel unseres Zimmers waren alle gerettet und standen bereits wieder in anderer Zusammenordnung in einem kleineren Raum des Hauses. Auch Stresaus hatten fast alles gerettet. Dagegen waren die Möbel in den Zimmern des Arztes über uns vernichtet. Die Feuerwehr rollte bereits die Schläuche zusammen, und mich beschäftigte der Gedanke, dass in dieser Situation es einmal wirklich berechtigt sei, was man als Kind so oft gemacht habe: Abends aus dem Fenster schauen, ob das Haus nicht brenne. Ich war bedrückt, dass ich an allem diesem Schuld sei, hatte aber auch das Bewusstsein, keine Voraussicht über solche Folgen gehabt zu haben.
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Beginn einer freiwilligen Rekrutenzeit mit Christian in Amerika. Gespräch mit dem Captain, der das Lager kommandiert. Ich habe Angst, zu militaristisch zu sein, und bin darum zu salopp. Werde darüber von Christian getadelt.
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Dann Traum von dem Inhaltsverzeichnis eines neuen Buchs von Jünger. Betrachtungen in Gesprächsform. Ergänzung der Gespräche aus Heliopolis. Ausserdem neues Titelblatt für Heliopolis. Titel in altertümlicher Schreibweise. Immer wiederholt die Wendung "Rückblick auf eine Stadt"
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Letzter Traum: Gespräche mit Gisela. Sie sagt, dass es so nicht weiter ginge, dass sie meine körperliche Nähe meiden müsse, weil sie wüsste, dass sie mir in ihr unterliegen müsse. - Vorher war noch ein anderer Traum. Ich soll mit Christian einen Tunnel ausräumen, in dem alte Konservenbüchsen liegen. Ich fühle mich sehr schwach und fiebrig. Zuletzt sage ich dem Hauptmann klar heraus, dass es sich um ein psychogenes Fieber handelt, und erwarte nun die Ächtung, die solcher Erkenntnis zu folgen pflegt. Danach sehe ich in einer Ecke der Stube ein Gerät, mit welchem man die Donner im Film erzeugt. Es ist klein und leise. Die Wirkung wird erst durch Verstärkung erzielt. Danach erst das beglückende Traumgespräch mit Gisela.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Sah im Traum eine Kurve, in der gezeigt wurde, wie die Funktion des Willens als letzte und Krönung andere überbaut (Hier Zeichnung einer ansteigenden Kurve in graphischer Darstellung). Das Ganze hing wohl zusammen mit einem fremdsprachigen Text, den wir vorher in einem Seminar lasen, wobei wir ziemlich schnell den Stoff bewältigten, der nur 3 Kapitel umfasste. Doch spielten hier auch Märcheninhalte hinein. Es war eine andere Fassung des Filminhaltes (Schneewittchen), den ich gestern sah. - Andere Traumelemente: ein Tanzfest, der Sportlerball, den ich mit Margund mitmachte, hier aber in kirchlicher Umgebung - und der Wunsch, etwas auszuleihen (das Grammophon, das ich gestern für Rudolf von einem Theologiestudenten entleihen sollte) hier aber eine Harke oder anderes Gartengerät. Hier spielte wieder die Frau eines Studentenpfarrers hinein. Im Grunde wohl die Gestalt der Frau vom Sportinstitut, die mich durch die Gartennachbarschaft zu Giselas Garten kannte. Doch trug die Frau die Züge eines Mädchens, die ich gestern in dem Film (Kino) sah und vom Volkstanz her kenne, die einen ganz bestimmten Typ verkörpert, wie ihn Pfarrersfrauen oft haben. Freundlich, unternehmungslustig, stolz, mit Elan, aber etwas auf bestimmte Geleise eingefahren, so dass man nicht immer mit ihnen zusammen bleiben möchte.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träumte heute Nacht von der Krankheit der Kinderlähmung, die in Form eines Gelähmten Hirsches dargestellt wurde und den Namen trug "Der fliegende Hirsch", weil sie durch kleine fliegende Tiere übertragen wurde. Dann ein neues Abwehrmittel gegen die Krankheit, das uns in Form einer süssen, schokoladen- oder chremeartigen Speise von einem Arzt gereicht wurde. Im Erwachen Gedanke an Helga E. In den Traum spielte die Szene eines Tanzfestes hinein in einem Hause, in dem diese Krankheit herrschte. Ich wurde untersucht und zeigte bereits latente Symptome, so ein Erlaschen der Körperspannung. Ich fiel in mich zusammen und wurde dem Bilde des Hirsches ähnlich, dem der Kopf hintenüber hing. Auch erwartete ich die geistigen Folgen der Krankheit. - Als ich aber von der Speise gegessen hatte, fühlte ich mich frisch gestärkt, und nach dem Erwachen fiel mir die heitere Melodie einer Arie aus einer Bachschen Pfingstkantate ein, die ich gestern in der Kirche hörte und die mich sehr berührte, weil ich sie in den letzten Wochen oft von J.H.F. hörte, wenn ich bei Gisela zu Besuch war
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Hartmannseminar. Ich komme zu spät und versuche, mich lautlos zu setzen, bekomme aber den Platz direkt neben Hartmann. Ziehe meinen Stuhl zwischen zwei andere leere, um nicht durch deren Bewegung unnötig Krach zu machen. Ich werde gleich etwas gefragt und antworte möglichst kurz und gedrängt. Hartmann sagt: Herr v.U. Sie müssen sich besser ausdrücken. Sie könnten an sich ihre Promotion jetzt schon machen. Sie müssen bloss Ihre Sprache noch schulen. Ferber verteidigt mich, es sei bei mir bloss das Streben, mich möglichst kurz aufzudrücken. Die Dinge, die ich "in Hamburg geschrieben" habe, seien in der Form sehr schön. Die Kürze erwecke jetzt nur den Schein der Unvollständigkeit. Ich stand einen Augenblick lang im Mittelpunkt des Gespräches und war im Grunde sehr beglückt, dass Hartmann mir die Promotion inhaltlich schon zutraute, während ich glaubte, noch sehr viel bewältigen zu müssen.
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träumte heute Nacht von Jürgen Wächter, dass er nicht gefallen, sondern aus der Gefangenschaft heimgekehrt sei. Die Nachricht von seinem Tode stellte sich als Verwechslung heraus, deren Einzelheiten er mir genau erzählte. Auch bezog sich unser Gespräch hauptsächlich auf militärische Dinge, auf die Truppenansammlungen zur Zeit des Kriegsendes in der Stadt Göttingen. Diese Truppen befanden sich hauptsächlich in dem Gelände nordöstlich der Stadt, in dem ich im vorigen Sommer meine grossen Spaziergänge machte und das ich seitdem nur selten betreten habe. - Die Initiation zu dem Traum mit Jürgen Wächter war folgendermassen: Ich nahm mit Gisela an einem Seminar des Psychotherapeuten Kühnel teil, obwohl sie eigentlich nicht dafür angemeldet war. Als er in der Beziehung einmal eine allgemeine Frage stellte, wollte ich sie zurückhalten, sich noch nachträglich zu melden, weil es im Gedränge gar nicht aufgefallen wäre. Sie aber tauschte wie selbstverständlich einige Blicke mit ihm und erhielt seine Bestätigung. Nach Beendigung des Seminars hatte ich noch zwei Stunden Zeit bis zu Beginn des Kurses in der Rasemühle und hatte nun die Wahl, diese Stunden mit Gisela zu verbringen, oder Christian aus dem Webetanz zu diktieren. Wir standen noch unschlüssig vor seinem Haus, als Christian erschien und mir Jürgens Ankunft verkündigte. Dann wechselte die Szene und ich war mit diesem zusammen. Nach dem militärischen Gespräch erwähnte ich etwas aus unserer Vergangenheit - ich glaube, es bezog sich auf seine Veranlagung für psychologische Dinge. - Da sagte er: "Es ist schön, wenn Du mich an diese Zeit erinnerst. Sie ist meiner Erinnerung ganz entfallen."
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träumte heute Nacht von einer Leuchtkugel, die in die Menge derer, die sie abgeschossen hatten, zurückfiel. Man hörte einen Aufschrei
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Detlev von Uslar, auf Deutsch
Träumte heute Nacht, ich hätte mein Nachthemd zerrissen.
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