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Genesis |
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בראשית |
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Die fünf Bücher Moses, trans. Dr. J. Wohlgemuth, Rödelheim 1899 [de] |
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https://www.talmud.de/tlmd/creative-commons/arbeit-mit-transkribus/raschitest/ |
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Genesis |
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Chapter 1 |
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Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. |
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Und die Erde war öde und wüst, und Finsternis über dem Abgrund, und Gottes Odem schwebte über den Wassern. |
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Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht. |
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Und Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott schied zwischen dem Licht und der Finsternis. |
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Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein Tag. |
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Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung mitten im Wasser, und sie scheide zwischen Wasser und Wasser. |
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Und Gott machte die Ausdehnung und schied zwischen dem Wasser, das unter der Ausdehnung, und dem Wasser, das über der Ausdehnung; und es ward also. |
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Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein zweiter Tag. — |
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Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einen Ort, und sichtbar werde das Trockene; und es ward also. |
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Und Gott nannte das Trockene Land, und die Sammlung des Wassers nannte er Meere; und Gott sah, dass es gut war. |
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Und Gott sprach: Es lasse die Erde Grünes hervorsprießen, Kraut, das Samen bringt, Fruchtbäume, die Frucht tragen, jeder nach seiner Art, in denen ihr Same ist, auf der Erde; und es ward also. |
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Und die Erde ließ Grünes hervorgehen, Kraut, das nach seiner Art Samen bringt, und fruchttragende Bäume, in denen Samen nach ihrer Art ist; und Gott sah, dass es gut war. |
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Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein dritter Tag. |
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Und Gott sprach: Es seien Lichtkörper an der Ausdehnung des Himmels, zu scheiden zwischen Tag und Nacht. Und sie sollen zu Zeichen sein, zu Zeiten, Tagen und Jahren. |
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Und als Lichtträger an der Ausdehnung des Himmels, auf die Erde zu leuchten; und es ward also. |
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Und Gott machte die beiden großen Lichtkörper, den größeren zur Herrschaft des Tages, und den kleineren zur Herrschaft der Nacht, und die Sterne. |
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Und Gott setzte sie an die Ausdehnung des Himmels, auf die Erde zu leuchten, |
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Und am Tage und in der Nacht zu herrschen und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden; und Gott sah, dass es gut war. |
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Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein vierter Tag. |
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Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von wimmelnden lebenden Wesen, und der Vogel fliege über der Erde an der Ausdehnung des Himmels. |
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Und Gott schuf die großen Seetiere und alle lebenden Wesen, die sich regen, von denen das Wasser wimmelt, jedes nach seiner Art, und jeden beschwingten Vogel nach seiner Art; und Gott sah, dass es gut war. |
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Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet das Wasser in den Meeren, und der Vogel mehre sich auf der Erde. |
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Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein fünfter Tag. |
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Und Gott sprach: Es bringe die Erde lebende Wesen hervor, ein jedes nach seiner Art, Vieh, Gewürm und Wild des Landes nach ihrer Art, und es ward also. |
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Und Gott machte das Wild des Landes und das Vieh, und alles Gewürm des Erdbodens nach ihrer Art; und Gott sah, dass es gut war. |
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Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen in Unserm Ebenbilde, in Ähnlichkeit mit Uns, dass sie herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt. |
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Und Gott schuf den Menschen in seinem Ebenbilde, im Ebenbilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie. |
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Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch, füllet die Erde und bezwinget sie, und herrschet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen. |
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Und Gott sprach: Seht, ich gebe euch alles Kraut, das Samen trägt, auf der Oberfläche der ganzen Erde und alle Bäume, an denen Baumfrucht, die Samen trägt; euch sei es zum Essen. |
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Allen Tieren des Landes aber und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, worin ein Lebensodem ist, gebe ich alles grüne Kraut zum Essen; und es ward also. |
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Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut; und es ward Abend, und es ward Morgen, der sechste Tag. |
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Chapter 2 |
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So waren vollendet der Himmel und die Erde und ihr ganzes Heer. |
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Und Gott hatte am siebenten Tage sein Werk vollendet, das er gemacht, und ruhte am siebenten Tage von seinem ganzen Werke, das er gemacht. |
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Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte Gott von allem Werke, das er erschaffen und gemacht hatte. |
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Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, da sie erschaffen wurden, am Tage, da Gott, der Ewige Erde und Himmel gemacht hatte. |
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Und das Gesträuch des Feldes war noch nicht auf der Erde und das Kraut des Feldes noch nicht gewachsen; denn Gott, der Ewige hatte noch nicht auf die Erde regnen lassen, und der Mensch war noch nicht da, das Erdreich zu bearbeiten. |
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Da stieg Nebel von der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Erdreichs. |
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Und Gott, der Ewige bildete den Menschen aus Staub vom Erdreich und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebenden Wesen. |
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Und es pflanzte Gott, der Ewige einen Garten in Eden zur Morgenseite und setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. |
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Und Gott, der Ewige ließ aus dem Erdreiche allerlei Bäume hervorwachsen, lieblich zum Ansehen und gut zum Essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. |
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Und ein Strom kam aus Eden, den Garten zu tränken, und von da aus teilte er sich und ward zu vier Hauptströmen. |
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Der Name des einen ist Pischon, das ist der, der um das ganze Land Chavila fließt, wo das Gold ist. |
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Das Gold dieses Landes ist gut, dort ist der Bedolach und der Schohamstein. |
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Der Name des zweiten Stromes ist Gichon, das ist der, der um das ganze Land Kusch fließt. |
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Der Name des dritten Stromes ist Chidekel; das ist der, der auf der Morgenseite von Assyrien fließt; und der vierte Strom ist der Euphrat. |
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Und Gott, der Ewige nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaue und bewache. |
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Und Gott, der Ewige befahl dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens magst du essen. |
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Nur von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, von diesem sollst du nicht essen, denn am Tage, da du davon issest, musst du sterben. |
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Und Gott, der Ewige sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, ich will ihm eine Gehülfin machen, die ihm entspricht. |
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Es hatte aber Gott, der Ewige aus dem Erdreiche alles Wild des Feldes und alle Vögel des Himmels gebildet, und er brachte sie dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen werde, und wie der Mensch jedes lebende Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein. |
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Da gab der Mensch Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allem Wild des Feldes; für den Menschen aber fand er keine Gehülfin, die ihm entspräche. |
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Da versenkte Gott, der Ewige den Menschen in einen tiefen Schlaf, und er schlief ein, nahm dann eine von seinen Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. |
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Und Gott, der Ewige bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einem Weibe und brachte es dem Menschen. |
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Da sprach der Mensch: Diesmal ist es Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heißen, denn diese ward vom Manne genommen. |
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Darum verlässt der Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seinem Weibe, und sie werden zu einem Leibe. |
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Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht. |
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Chapter 3 |
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Es war aber die Schlange listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Ewige gemacht hatte; und sie sprach zum Weibe: Wenn auch Gott gesagt hat: Ihr sollt von keinem Baum des Gartens essen |
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Da fiel das Weib der Schlange ins Wort: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen. |
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Nur von der Frucht des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesprochen: Esset nicht von ihr und rühret sie nicht an, ihr müsst sonst sterben. |
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Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet nicht sterben. |
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Sondern Gott weiß, dass am Tage, da ihr davon esset, euch die Augen aufgehen und ihr Gott gleich werdet, erkennend Gutes und Böses. |
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Als nun das Weib sah, dass der Baum gut sei zum Essen, eine Lust für die Augen und lieblich zu betrachten, da nahm sie von seiner Frucht und aß und gab auch ihrem Manne, der bei ihr war, und er aß. |
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Da gingen ihnen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren; da flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen. |
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Und sie hörten die Stimme Gottes, des Ewigen, der in der Abendkühle im Garten wandelte. Da verbarg sich der Mensch und sein Weib vor Gott, dem Ewigen unter den Bäumen des Gartens. |
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Und Gott, der Ewige rief dem Menschen zu und sprach zu ihm: Wo bist du? |
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Und er antwortete: Deine Stimme habe ich im Garten vernommen und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, darum verbarg ich mich. |
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Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baume gegessen, von dem ich dir zu essen verboten habe? |
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Und der Mensch antwortete: Das Weib, das du mir gegeben hast, sie gab mir von dem Baume, und ich aß. |
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Da sprach Gott, der Ewige zum Weibe. Was hast du da getan? Und das Weib erwiderte: Die Schlange hat mich verführt, und ich aß. |
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Da sprach Gott, der Ewige zur Schlange: Weil du dies getan, so sei verflucht unter allem Vieh und allem Wild des Feldes! Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub essen alle Tage deines Lebens! |
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Und Feindschaft will ich stiften zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinen und ihren Nachkommen; sie werden dir den Kopf verwunden und du wirst ihnen die Ferse verwunden. |
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Zum Weibe sprach er: Groß sollen sein die Schmerzen deiner Mutterschaft, in Schmerzen sollst du Kinder gebären, nach deinem Manne sei dein Verlangen, und er wird über dich herrschen! |
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Und zu Adam sprach er: Weil du gehört auf die Stimme deines Weibes und von dem Baume gegessen, von dem ich dir zu essen verboten, so sei die Erde um deinetwillen verflucht, mit Schmerzen sollst du dich von ihr ernähren, alle Tage deines Lebens! |
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Dornen und Disteln wird sie dir wachsen lassen, und du müsstest das Kraut des Feldes essen. |
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Im Schweiße deines Angesichtes sollst du Brot essen, bis du zur Erde zurückkehrst, von der du genommen worden; denn Staub bist du und zu Staub sollst du wieder werden. |
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Und der Mensch gab seinem Weib den Namen Eva (Chawa), denn sie ist die Mutter alles Lebenden geworden. |
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Und Gott, der Ewige machte für Adam und sein Weib Röcke aus Fellen und bekleidete sie. |
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Da sprach Gott, der Ewige: Siehe, der Mensch ist wie einer von uns geworden, dass er Gutes und Böses erkennt; und nun könnte er seine Hand ausstrecken und auch von dem Baum des Lebens nehmen und essen und so ewig leben. |
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Da schickte ihn Gott, der Ewige aus dem Garten Eden fort, um die Erde zu bearbeiten, von der er genommen worden. |
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Und er vertrieb den Menschen und ließ zur Morgenseite des Gartens Eden die Cherubim lagern und die flammende Klinge des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewachen. |
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Chapter 4 |
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Der Mensch hatte seinem Weibe Eva beigewohnt; sie fühlte sich Mutter und gebar den Kai, denn sie sagte: Ich habe ein Menschenwesen erworben, mit Hilfe des Ewigen. |
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Und dann gebar sie seinen Bruder, den Abel (Hebel). Abel wurde ein Schafhirte und Kain ein Ackerbauer. |
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Nach einiger Zeit brachte Kain von der Frucht des Erdreichs dem Ewigen eine Gabe. |
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Und Abel brachte auch seinerseits von den Erstlingen seiner Heerde, von den besten. Da wandte sich der Ewige zu Abel und seiner Gabe. |
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Zu Kam aber und seiner Gabe wandte er sich nicht. Das verdross Kain sehr, und er senkte sein Angesicht. |
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Da sprach der Ewige zu Kain: Warum verdrießt es dich, und warum ist dein Angesicht gesenkt? |
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Fürwahr, wenn du recht handelst, kannst du es emporheben; wenn du aber nicht recht handelst, so lagert die Sünde vor der Tür, nach dir ist ihr Verlangen, allein du kannst über sie herrschen. |
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Und Kain sprach mit seinem Bruder Abel; und als sie auf dem Felde waren, überfiel Kain seinen Bruder Abel und erschlug ihn. |
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Da sprach der Ewige zu Kain: Wo ist Abel, dein Bruder? Und er antwortete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders? |
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Da sprach er: Was hast du getan? Horch! das Blut deines Bruders schreit zu mir auf vom Erdboden. |
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So komme denn Fluch über dich vom Erdboden, der seinen Mund aufgetan, deines Bruders Blut von deiner Hand zu nehmen. |
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Wenn du den Erdboden bearbeiten wirst, soll er dir seine Kraft nicht mehr geben, unstet und flüchtig sollst du auf Erden sein! |
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Da sprach Kain zu dem Ewigen: Ist denn meine Sünde so groß, dass Du sie nicht verzeihen kannst? |
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Siehe, Du hast mich jetzt von dem Erdreiche hinweg getrieben, vor Deinem Antlitz soll ich mich verbergen, soll unstet und flüchtig auf Erden sein; jeder, der mich findet, wird mich doch erschlagen. |
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Da sprach der Ewige zu ihm: So soll denn jeder, der Kain erschlägt, siebenfältiger Rache verfallen! Und der Ewige machte Kain ein Zeichen, dass ihn nicht jeder, der ihn treffe, erschlage. |
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Also ging Kain hinweg von dem Antlitz des Ewigen und ließ sich nieder in der Landschaft Nod, zur Morgenseite von Eden. |
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Und Kam wohnte seiner Frau bei; sie fühlte sich Mutter und gebar Chanoch. Er war's, der zuerst eine Stadt erbaute und er nannte sie nach dem Namen seines Sohnes Chanoch. |
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Dem Chanoch wurde Irad geboren, Irad zeugte Mechujael, Mechujael zeugte Methuschael und Methuschael zeugte Lemech. |
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Lemech nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Adah, und der Name der andern Zillah. |
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Adah gebar Jabal; dieser wurde der Stammvater der Zeltenbewohner und Viehzüchter. |
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Der Name seines Bruders aber war Jubal; dieser wurde der Stammvater aller Harfen und Flötenspieler. |
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Auch Zillah hatte einen Sohn, Thubalkain, der allerlei Werkzeug von Kupfer und Eisen zu hämmern verstand, und die Schwester Thubalkains, die Naamah. |
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Und Lemech sprach zu seinen Frauen: »Adah und Zillah, höret meine Stimme, ihr Frauen Lemechs, horchet meinem Spruch: Den Mann erschlag' ich, so er mich verwundet, den Jüngling, so er mich verletzt. |
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Wird Kain siebenfach gerächt, so Lemech siebenundsiebzig mal.« |
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Adam wohnte abermals seinem Weibe bei, sie gebar einen Sohn und nannte ihn Seth (Scheth): Denn, so sprach sie, Gott hat mir einen andern Sproß bescheert an Stelle Abels, den Kain erschlagen. |
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Und auch dem Seth ward ein Sohn geboren, und er nannte ihn Enosch. Damals sing man an, den Namen des Ewigen anzurufen. |
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Chapter 5 |
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Dies ist das Buch über die Nachkommen Adams: Am Tage, da Gott Adam erschuf, bildete er ihn Gott ähnlich. |
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Männlich und weiblich schuf er sie, segnete sie und nannte sie Menschen am Tage, da sie erschaffen wurden. |
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Adam lebte hundert und dreißig Jahre und zeugte einen Sohn, der ihm ähnlich war, sein Ebenbild, und nannte ihn Seth. |
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Nachdem er Seth gezeugt, lebte Adam noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Adams waren neunhundert und dreißig; dann starb er. |
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Seth lebte hundert und fünf Jahre und zeugte Enosch. |
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Nachdem er Enosch gezeugt, lebte Seth noch achthundert und sieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Seths waren neunhundert und zwölf; dann starb er. |
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Enosch lebte neunzig Jahre und zeugte Kenan. |
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Nachdem er Kenan gezeugt hatte, lebte Enosch noch achthundert und fünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Enoschs waren neunhundert und fünf; dann starb er. |
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Kenan lebte siebzig Jahre und zeugte Mahalalel. |
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Nachdem er Mahalalel gezeugt, lebte Kenan noch achthundert und vierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Kenans waren neunhundert und zehn, dann starb er. |
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Mahalalel lebte fünfundsechzig Jahre und zeugte Jered. |
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Nachdem er Jered gezeugt, lebte Mahalalel noch achthundert und dreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Mahalalels waren achthundert fünfundneunzig; dann starb er. |
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Jered lebte hundert zweiundsechzig Jahre und zeugte Henoch (Chanoch). |
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Nachdem er Henoch gezeugt, lebte Jered noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Jereds waren neunhundert zweiundsechzig; dann starb er. |
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Henoch lebte fünfundsechzig Jahre und zeugte Methusalem (Methuschelach). |
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Nachdem er Methusalem gezeugt, wandelte Henoch mit Gott dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Henochs waren dreihundert und fünfundsechzig. |
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Und Henoch wandelte mit Gott und war nicht mehr, denn Gott hatte ihn genommen. |
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Methusalem lebte hundert und siebenundachtzig Jahre und zeugte Lemech. |
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Nachdem er Lemech gezeugt, lebte Methusalem noch siebenhundert zweiundachtzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Methusalems waren neunhundert neunundsechzig; dann starb er. |
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Lemech lebte hundert und zweiundachtzig Jahre und zeugte einen Sohn. |
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Er nannte ihn Noah (Noach): Denn, so sprach er, dieser wird uns aufatmen lassen von unsrer Arbeit, von der Mühsal unsrer Hände, von dem Erdboden, den der Ewige verflucht hat. |
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Nachdem er Noah gezeugt, lebte Lemech noch fünfhundert fünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Und alle Lebensjahre Lemechs waren siebenhundert und siebenundsiebzig; dann starb er. |
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Noah war fünfhundert Jahre alt, als er Sem (Schem) Ham (Cham) und Japhet (Jephet) zeugte. |
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Chapter 6 |
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Als nun die Menschen anfingen, sich auf Erden zu vermehren, und ihnen Töchter geboren wurden, |
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Da sahen die Söhne der Höheren, dass die Töchter des gemeinen Mannes schön waren, und nahmen sich zu Frauen alle, die ihnen gefielen. |
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Da sprach der Ewige: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen walten, da auch er Fleisch ist; so sollen denn seine Tage hundert und zwanzig Jahre sein. |
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In jenen Tagen waren die Riesen auf Erden und auch nachher, da die Söhne der Höheren sich zu den Töchtern des gemeinen Mannes gesellten, und diese ihnen Kinder gebaren. Das sind die Helden, die in grauer Vorzeit die berühmten Männer waren. |
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Als nun der Ewige sah, dass die Bosheit der Menschen groß war auf Erden, und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur immer auf das Böse ging, |
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Da bereute der Ewige, dass er die Menschen auf Erden geschaffen und war bis ins Innerste betrübt. |
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Und der Ewige sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen, von dem Erdboden vertilgen, vom Menschen bis Vieh, bis zum Gewürm und den Vögeln des Himmels; denn ich bereue, dass ich sie geschaffen. |
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Noah aber fand Gnade in den Augen des Ewigen. |
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Dies sind die Nachkommen Noahs. — Noah war ein gerechter Mann, tadellos in seiner Zeit, und wandelte mit Gott. — |
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Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Japhet. |
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Es war aber die Erde vor Gott verderbt und von Gewalttat erfüllt. |
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Und Gott sah die Erde und siehe, sie war verderbt; denn alle Wesen hatten ihren Wandel auf Erden verderbt. |
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Da sprach Gott zu Noah: Das Ende aller Wesen ist von mir beschlossen, denn die Erde ist durch sie von Gewalttat erfüllt; so will ich sie denn mit der Erde verderben. |
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Mache dir eine Arche von Gopherholz, teile diese Arche in Kammern ab und bestreiche sie von Innen und von außen mit Pech. |
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Und so sollst du sie machen: Dreihundert Ellen sei die Länge der Arche, fünzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe. |
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Eine Luke sollst du an der Arche machen und in der Breite einer Elle sollst du die Arche oben auslaufen lassen und die Türe an der Seite anbringen; unterstes, zweites und drittes Stockwerk sollst du darin abteilen. |
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Denn siehe, ich bringe die Wasserflut über die Erde, alle Wesen unter dem Himmel, in denen ein Hauch des Lebens ist, zu verderben. Alles, was auf Erden ist, soll vergehen. |
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Mit dir hingegen will ich einen Bund errichten; du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir. |
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Und von allen lebenden Wesen sollst du je zwei in die Arche bringen, um sie mit dir zu erhalten; ein Männchen und ein Weibchen soll es sein. |
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Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh und von allem Gewürm des Erdreichs nach ihrer Art, von jedem sollen zwei zu dir hineinkommen, damit sie am Leben bleiben. |
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Und du, nimm dir allerlei Speise mit, die zur Nahrung dient, speichere sie bei dir auf, damit sie dir und ihnen zum Essen diene. |
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Noah tat dies; ganz wie ihm Gott geboten, tat er. |
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Chapter 7 |
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Da sprach der Ewige zu Noah: Geh du und dein ganzes Haus in die Arche, denn dich habe ich gerecht vor mir befunden in dieser Zeit. |
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Von allem reinen Vieh sollst du dir je sieben nehmen, das Männchen und sein Weibchen; aber von dem Vieh, das nicht rein ist, zwei, das Männchen und sein Weibchen. |
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Auch von den Vögeln des Himmels je sieben, Männchen und Weibchen, um auf der ganzen Erde die Gattung zu erhalten. |
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Denn nach sieben Tagen lasse ich auf die Erde regnen, vierzig Tage und vierzig Nächte, und tilge alles Bestehende, das ich geschaffen, von dem Erdboden hinweg. |
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Da tat Noah ganz wie ihm der Ewige geboten. |
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Und Noah war sechshundert Jahre alt, als die Wasserflut auf die Erde kam. |
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Da gingen Noah, seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm hinein in die Arche vor den Wassern der Flut. |
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Vom reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, sowie von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden sich regt, |
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Kamen je zwei, Männchen und Weibchen, zu Noah in die Arche, wie Gott ihm geboten hatte. |
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Und es war nach Ablauf der sieben Tage, da kamen die Wasser der Flut auf die Erde. |
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Im sechshundertsten Lebensjahre Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten des Monats, an diesem Tage brachen alle Quellen des tiefen Abgrunds hervor, und die Schleusen des Himmels taten sich auf. |
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Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte. |
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An eben diesem Tage ging Noah, Sem, Ham und Japhet, die Söhne Noahs, Noahs Frau und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen in die Arche. |
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Sie und alles Wild, alles Vieh und alles Gewürm, das sich auf Erden regt, und alles Geflügelte, jeder Vogel mit Schwingen. |
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Sie kamen zu Noah in die Arche, je zwei von allen Wesen, in denen ein Hauch des Lebens war. |
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Und die hineingingen, waren Männchen und Weibchen von allen Wesen, wie ihm Gott geboten hatte. Und der Ewige schloss hinter ihm zu. |
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Da kam die Flut vierzig Tage über die Erde, und das Wasser wuchs und hob die Arche empor; da stand sie hoch über der Erde. |
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Und das Wasser schwoll und wuchs gewaltig auf der Erde. Da schwamm die Arche auf dem Wasser. |
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Denn die Wasser waren über alle Maßen auf der Erde gestiegen, so dass all die hohen Berge bedeckt wurden, die unter dem ganzen Himmel sind. |
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Fünfzehn Ellen hoch darüber waren die Wasser gestiegen, so dass die Berge bedeckt wurden. |
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Da kamen alle Wesen um, die sich auf Erden regten, die Vögel, das Vieh, das Wild und alles Gewürm, das auf Erden wimmelte, und das ganze Menschengeschlecht. |
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Alles, was in der Nase den Odem des Lebenshauches hatte, alles, was auf dem Trocknen lebte, starb. |
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So vertilgte er alles Bestehende, das auf dem Erdboden lebte, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und zu den Vögeln des Himmels; sie wurden von der Erde getilgt. Übrig blieb allein Noah und was mit ihm in der Arche war. |
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Und das Wasser stieg auf der Erde hundertundfünfzig Tage lang. |
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Chapter 8 |
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Da gedachte Gott des Noah und alles Wildes und aller Haustiere, die mit ihm in der Arche waren, und ließ einen Wind über die Erde wehen, so dass die Wasser fielen. |
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Und es wurden die Quellen der Tiefe und die Schleusen des Himmels geschlossen, und der Regen vom Himmel hörte auf. |
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Da verlor sich das Wasser von der Erde immer mehr und mehr und nahm nach Verlauf der hundertundfünfzig Tage ab. |
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Und die Arche ruhte im siebenten Monate, am siebzehnten Tage des Monats, auf dem Gebirge Ararat. |
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Und die Wasser nahmen immer mehr und mehr ab bis zum zehnten Monat; am ersten Tage des zehnten Monats wurden die Spitzen der Berge sichtbar. |
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Und nach Verlauf von vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte. |
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Und er schickte den Raben aus. Dieser flog hin und her, bis die Erde vom Wasser trocken war. |
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Da schickte er die Taube aus, um zu sehen, ob das Wasser auf dem Erdboden gefallen sei. |
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Aber die Taube fand keinen Ruhepunkt für ihren Fuß und kehrte zu ihm in die Arche zurück, denn noch war Wasser auf der ganzen Erde. Er streckte seine Hand aus, nahm sie und brachte sie zu sich in die Arche. |
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Hierauf wartete er noch einmal sieben Tage und schickte abermals die Taube aus der Arche. |
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Da kam die Taube zur Abendzeit zu ihm und siehe, ein frisches Ölblatt war in ihrem Munde, da merkte Noah, dass das Wasser auf der Erde gefallen war. |
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Nun wartete er noch einmal sieben Tage und schickte dann die Taube aus; sie kehrte aber nicht wieder zu ihm zurück. |
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Und im sechshundertundersten Jahre, am ersten Tage des ersten Monats, war das Wasser von der Erde geschwunden; da nahm Noah die Decke der Arche ab und sah, dass die Oberfläche des Erdbodens trocken war. |
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Und im zweiten Monat, am siebenundzwanzigsten Tage des Monats, war die Erde völlig trocken. |
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Da sprach Gott zu Noah: |
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Geh aus der Arche, du, deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir. |
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Alle Tiere, die bei dir sind, alle Wesen, die Vögel, das Vieh und alles Gewürm, das sich auf Erden regt, bringe mit dir heraus, dass sie sich auf Erden tummeln, fruchtbar seien und sich vermehren auf Erden. |
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Da ging Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm heraus. |
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Alle Tiere, alles Gewürm und alle Vögel, alles, was sich auf Erden regt, gingen nach Familien aus der Arche. |
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Und Noah baute dem Ewigen einen Altar, nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und brachte Brandopfer dar auf dem Altar. |
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Und als der Ewige den lieblichen Duft wahrnahm, da sprach er in seinem Herzen: Niemals mehr will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf; niemals mehr will ich alles Leben töten, wie ich es getan. |
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Solange die Erde sein wird, sollen Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören. |
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Chapter 9 |
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Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, mehret euch und füllet die Erde! |
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Furcht und Schrecken vor euch soll auf allen Tieren der Erde und auf allen Vögeln des Himmels ruhen. Alles, was auf dem Erdboden sich regt, und alle Fische des Meeres sind in eure Hand gegeben. |
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Was sich regt und lebendig ist, soll euer sein zum Essen; wie das grüne Kraut gebe ich euch alles. |
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Nur Fleisch, in dem noch das Blut kreist, sollt ihr nicht essen. |
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Aber das Blut Eures Lebens will ich fordern; von jedem Tier will ich es fordern und von dem Menschen; von ihm will ich fordern das Leben des Menschen; denn er ist sein Bruder. |
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Wer Menschenblut vergießt, durch Menschen soll sein Blut vergossen werden; denn im Ebenbilde Gottes hat er den Menschen geschaffen. |
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Ihr aber seid fruchtbar und mehret euch, pflanzet euch auf der Erde fort und mehret euch auf ihr! |
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Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen, die bei ihm waren. |
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Ich aber, siehe ich errichte einen Bund mit euch und mit euern Nachkommen nach euch, |
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Und mit allen lebenden Wesen, die bei euch waren, mit den Vögeln, dem Vieh und allem Wild des Landes bei euch, so viel ihrer von allen Tieren der Erde aus der Arche gegangen sind. |
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Ich will nämlich einen Bund mit euch errichten, dass nicht mehr alle Wesen durch die Wasser der Flut vertilgt werden, und keine Flut mehr komme, die Erde zu verderben. |
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Und Gott sprach: Dies sei das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen, die bei euch waren, für ewige Zeiten: |
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Meinen Bogen habe ich in die Wolken gestellt, er soll ein Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde sein. |
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Wenn ich Wolken über der Erde sammle, und dieser Bogen im Gewölk sichtbar wird, |
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So gedenke ich des Bundes zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen unter allen Geschöpfen, dass die Wasser nicht mehr zur Flut werden, alle Geschöpfe zu verderben. |
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Und wenn der Bogen in den Wolken ist, will ich auf ihn sehen, um mich des ewigen Bundes zu erinnern zwischen Gott und allen lebenden Wesen unter allen Geschöpfen auf Erden. |
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Und Gott sprach zu Noah: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen auf Erden errichtet. |
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Die Söhne Noahs, die aus der Arche kamen, waren Sem, Ham und Japhet; Ham war der Vater Kanaans (Kenaans). |
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Diese drei waren die Söhne Noahs, und von ihnen stammten die verschiedenen Zweige der Erdbevölkerung ab. |
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Noah war ein Ackermann und fing an, einen Weinberg zu pflanzen. |
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Und er trank von dem Wein, ward berauscht und entblößte sich in seinem Zelte. |
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Da sah Ham, der Vater Kanaans, die Blöße seines Vaters und sagte es seinen beiden Brüdern draußen. |
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Da nahmen Sem und Japhet das Gewand, legten es auf ihre Schulter, gingen rückwärts und bedeckten ihres Vaters Blöße. Ihr Gesicht aber war rückwärts gekehrt, so dass sie ihres Vaters Blöße nicht sahen. |
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Als Noah von seinem Rausch erwacht war, erfuhr er, was ihm sein jüngster Sohn getan. |
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Da sprach er: Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern! |
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Und er sprach: Gelobt sei der Ewige, der Gott Sems, und Kanaan sei ihnen Knecht! |
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Gott breite Japhet aus und wohne in den Hütten Sems, und Kanaan sei ihnen Knecht! |
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Und Noah lebte nach der Flut noch dreihundertundfünfzig Jahre. |
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Und alle Lebensjahre Noahs waren neunhundertundfünfzig; dann starb er. |
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Chapter 10 |
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Dies sind die Nachkommen der Söhne Noahs, des Sem, des Ham und des Japhet. — Es wurden ihnen Söhne nach der Flut geboren. — |
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Die Söhne des Japhet: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Meschech und Thiras. |
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Die Söhne des Gomer: Aschkenas, Riphat, und Thogarmah. |
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Die Söhne des Javan: Elischah, Tharschisch, die Kitthim und Dodanim. |
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Von ihnen stammten die Völkergruppen in den verschiedenen Ländern ab, jede nach ihrer Sprache nach verschiedenen Geschlechtern und Völkerschaften. |
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Die Söhne des Ham: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan. |
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Die Söhne des Kusch: Seba, Chavilah, Sabthah, Raamah und Sabthecha. Die Söhne des Raamah: Scheba und Dedan. |
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Und Kusch zeugte den Nimrod, dieser war der erste Tyrann auf Erden. |
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Er war ein gewaltiger Jäger vor dem Ewigen; daher man zu sagen pflegt: »Ein gewaltiger Jäger wie Nimrod vor dem Ewigen.« |
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Anfänglich war sein Reich Babel, Erech, Akkad und Kalneh im Lande Schinear. |
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Aus diesem Lande zog er nach Assyrien (Aschur) und baute Niniveh, Rechoboth-Ir und Kelach, |
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Und Reßen, zwischen Niniveh und Kelach; das ist die große Stadt. |
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Und Mizrajim zeugte die Ludim, die Anamim, die Lehabim und die Naphtuchim. |
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Und die Pathrußim, wie auch die Kasluchim, von denen die Philister stammen, und die Kaphtorim. |
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Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgeborenen, und Cheth. |
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Und die Jebußiter, die Emoriter und die Girgaschiter, |
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Die Chiwwiter, die Arkiter und die Siniter, |
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Die Arwaditer, die Zemariter und die Chamathiter. Und nachher breiteten sich die Kanaanitischen Geschlechter aus. |
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Die Mark der Kanaaniter reichte von Sidon (Zidon) über Gerar bis Gaza (Asah) über Sodom (Sedom), Gomorrha (Amorah), Adma und Zebojim bis Lescha. |
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Dies sind die Nachkommen des Ham nach ihren Geschlechtern und Sprachen, ihren Ländern und Völkerschaften. |
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Auch dem Sem wurden Kinder geboren, dem Vater aller Söhne Ebers, dem Bruder Japhets des Ältesten. |
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Die Söhne des Sem: Elam, Aschur, Arpachschad, Lud und Aram. |
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Die Söhne des Aram. Uz, Chul, Gether und Masch. |
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Arpachschad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Eber. |
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Eber wurden zwei Söhne geboren, der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen spaltete sich die Erdbevölkerung, und der Name seines Bruders war Joktan. |
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Joktan zeugte Almodad, Scheleph, Chazarmaveth, Jerach, |
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Hadoram, Usal und Diklah, |
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Obal, Abimael und Scheba, |
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Ophir, Chavilah und Jobab. Alle diese sind Söhne des Joktan. |
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Und ihre Wohnsitze erstreckten sich von Mescha über Sephar bis zum Gebirge des Ostens. |
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Das sind die Nachkommen des Sem nach ihren Geschlechtern und Sprachen, nach ihren Ländern und Völkerschaften. |
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Das sind die Geschlechter der Söhne des Noah nach ihrer Abstammung, nach ihren Völkerschaften, und von diesen gingen die verschiedenen Völker auf der Erde aus nach der Flut. |
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Chapter 11 |
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Damals war auf der ganzen Erde eine Sprache und einerlei Worte. |
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Als sie nun ostwärts zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinear und ließen sich daselbst nieder. |
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Und sie sprachen einer zum andern. Wohlan, lasst uns Ziegel formen und sie brennen. Und die Ziegel dienten ihnen als Bausteine und das Erdharz als Mörtel. |
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Da sprachen sie: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht, damit wir uns einen Namen machen und nicht über die ganze Erde hin zerstreut werden. |
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Da stieg der Ewige herab, um die Stadt und den Turm zu sehen, den die Menschenkinder bauten. |
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Und er sprach: Jetzt sind sie ein Volk, und haben alle eine Sprache und dies ist nur der Anfang ihres Tuns; fortan wird ihnen nichts fehlschlagen, was sie auch ersinnen mögen. |
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Wohlan, lasst uns hinabsteigen und ihre Sprache dort verwirren, dass einer die Sprache des andern nicht verstehe. |
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Und der Ewige zerstreute sie von dort über die ganze Erde hin, und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. |
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Darum hat man jene Stadt Babel genannt, weil der Ewige dort die Sprache der ganzen Erde verwirrt und sie von dort über die ganze Erde hin zerstreut hat. |
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Dies sind die Nachkommen des Sem: Sem war hundert Jahre alt, als er Arpachschad zeugte, zwei Jahre nach der Flut. |
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Nachdem er den Arpachschad gezeugt, lebte Sem noch fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Arpachschad lebte fünfunddreißig Jahre und zeugte Schelach. |
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Nachdem er Schelach gezeugt, lebte Arpachschad noch vierhundert und drei Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Schelach lebte dreißig Jahre und zeugte Eber. |
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Nachdem er Eber gezeugt, lebte Schelach noch vierhundert und drei Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Eber lebte vierunddreißig Jahre und zeugte Peleg. |
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Nachdem er Peleg gezeugt, lebte Eber noch vierhundert und dreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Peleg lebte dreißig Jahre und zeugte Reuh. |
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Nachdem er Reuh gezeugt, lebte Peleg noch zweihundertundneun Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Reuh lebte zweiunddreißig Jahre und zeugte Serug. |
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Nachdem er Seruggezeugt, lebte Reuh noch zweihundertundsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Serug lebte dreißig Jahre und zeugte Nachor. |
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Nachdem er Nachor gezeugt, lebte Serug noch zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Nachor lebte neunundzwanzig Jahre und zeugte Therach. |
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Nachdem er Therach gezeugt, lebte Nachor noch hundertundneunzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter. |
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Therach lebte siebzig Jahre und zeugte Abram, Nachor und Haran. |
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Das sind die Nachkommen Therachs: Therach zeugte Abram, Nachor und Haran, und Haran zeugte Lot. |
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Haran starb bei Lebzeiten seines Vaters Therach im Lande seiner Geburt, in Ur-Kasdim. |
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Abram und Nachor nahmen sich Frauen; Abrams Frau hieß Sarai und Nachors Frau Milkah, die Tochter Harans, des Vaters der Milkah und der Jiskah. |
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Sarai war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. |
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Und Therach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seinen Enkel, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und sie verließen zusammen Ur-Kasdim, um in das Land Kanaan zu ziehen, kamen aber nur bis Charan und blieben dort. |
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Und die Lebensjahre Therachs waren zweihundertundfünf; dann starb er in Charan. |
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Chapter 12 |
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Und der Ewige sprach zu Abram: Ziehe hinweg aus Deinem Lande, von deiner Verwandtschaft und aus dem Hause deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde. |
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Ich will dich zu einem großen Volke machen, dich segnen und deinen Namen groß werden lassen; und du selbst sollst ein Segen sein. |
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Ich will segnen, die dich segnen, wer dir flucht, dem will ich fluchen, und durch dich sollen alle Geschlechter des Erdbodens gesegnet werden. |
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Da zog Abram hinweg, wie der Ewige zu ihm gesprochen; und mit ihm zog Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er Charan verließ. |
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Und Abram nahm seine Frau Sarai, seines Bruders Sohn Lot und all' ihre Habe, die sie gewonnen, und die Seelen, die sie in Charan erworben, und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu wandern, und sie erreichten das Land Kanaan. |
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Und Abram zog durch das Land bis in die Gegend von Sichem (Schechem) bis zum Eichenhain Moreh; — Und die Kanaaniter waren damals schon im Lande. — |
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Da erschien der Ewige dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Da baute er dort einen Altar dem Ewigen, der ihm erschienen war. |
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Von da rückte er weiter vor ins Gebirge östlich von Beth-El und schlug sein Zelt auf zwischen Beth-El im Westen und Ai im Osten; und er baute dort dem Ewigen einen Altar und verkündete den Namen des Ewigen. |
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Hierauf zog Abram fort, immer weiter und weiter nach dem Südland. |
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Es entstand aber eine Hungersnot im Lande; da zog Abram nach Ägypten hinab, um sich eine Zeit lang dort aufzuhalten, denn die Hungersnot lag schwer auf dem Lande. |
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Als er nun in die Nähe von Ägypten kam, sprach er zu seiner Frau Sarai: Sieh doch, ich weiß, dass du eine schöne Frau bist. |
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Wenn dich nun die Ägypter sehen und glauben du seist meine Frau, dann werden sie mich umbringen, dich aber leben lassen. |
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Sage doch, du seist meine Schwester, damit mir Gutes geschehe dir zu lieb, und ich leben bleibe durch dich. |
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Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter die Frau und fanden sie sehr schön. |
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Auch die Fürsten des Pharao sahen sie und rühmten sie dem Pharao; da wurde die Frau in den Palast Pharaos gebracht. |
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Dem Abram aber erwies er ihr zulieb Gutes, er erhielt Schafe, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. |
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Aber der Ewige suchte Pharao und sein Haus mit großen Plagen heim, wegen Sarai, Abrams Frau. |
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Da ließ Pharao Abram rufen und sprach: Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht mitgeteilt, dass sie deine Frau ist. |
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Warum hast du gesagt: »Sie ist meine Schwester!?« selbst als ich sie mir zur Frau nahm? Und nun — hier ist deine Frau, nimm sie und geh! |
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Und Pharao bestimmte für ihn Leute, und diese geleiteten ihn und seine Frau und alles, was er hatte. |
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Chapter 13 |
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So zog Abram von Ägypten nach dem Südlande hinauf, er und seine Frau und alles, was er hatte, und mit ihm Lot. |
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Und Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und Gold. |
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Er zog auf seinen früheren Wegen von Süden nach Beth-El zu, bis an den Ort, wo vorher sein Zelt gewesen, zwischen Beth-El und Ai, |
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Bis an die Stätte des Altars, den er vorher dort errichtet; und er verkündete dort den Namen des Ewigen. |
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Auch Lot, der mit Abram mitzog, hatte Schafe, Rinder und Zelte. |
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Aber das Land trug sie nicht, dass sie hätten beisammen wohnen können, denn ihre Habe war zu groß, so dass sie nicht beisammen wohnen konnten. |
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Und es entstand Streit zwischen den Viehhirten des Abram und den Viehhirten des Lot. Überdies wohnten die Kanaaniter und die Perisiter damals schon im Lande. |
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Da sprach Abram zu Lot: Lass doch keinen Zank sein zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten; wir sind ja nahe Verwandte! |
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Dir steht ja das ganze Land offen; trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so gehe ich rechts, willst du zur Rechten, so gehe ich links. |
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Da erhob Lot seine Augen und sah, dass der ganze Kreis des Jordan überall bewässert war; — bevor der Ewige Sodom und Gomorrha zerstört hatte, war er wie ein Garten des Ewigen, wie das Land Ägypten bis nach Zoar hin. — |
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Da wählte Lot den ganzen Kreis des Jordan und zog gen Osten. So trennten sie sich von einander. |
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Abram blieb im Lande Kanaan, und Lot wohnte in den Städten des Jordankreises und schlug seine Zelte bis nach Sodom auf. |
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Die Männer von Sodom aber waren sehr böse und sündhaft gegen den Ewigen. |
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Und der Ewige sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, an dem du bist, nach Norden und nach Süden und nach Osten und nach Westen. |
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Denn das ganze Land, das du siehst, werde ich dir und deinen Nachkommen auf ewig geben. |
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Und ich will deine Nachkommen gleich dem Staub der Erde machen; wenn jemand wird den Staub der Erde zählen können, wird man auch deine Nachkommen zählen. |
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Mache dich auf, durchziehe das Land der Länge und Breite nach, denn dir will ich es geben. |
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Und Abram zog mit seinen Zelten weiter und kam zum Eichenhain in Hebron (Chebron) und ließ sich dort nieder. Und er erbaute dort dem Ewigen einen Altar. |
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Chapter 14 |
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In jenen Tagen führten Amraphel, König von Schinear, Arjoch, König von Ellaßar, Kedarlaomer, König von Elam und Thideal, König von Gojim |
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Krieg mit Bera, König von Sodom, Birscha, König von Gomorrha, Schinab, König von Admah, Schemeber König von Zebojim, und mit dem Könige von Bela, dem heutigen Zoar. |
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Alle diese vereinigten sich in dem Tale Siddim, dem jetzigen Salzmeer. |
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Zwölf Jahre waren sie Kedarlaomer dienstbar gewesen, im dreizehnten Jahre aber fielen sie ab. |
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Und im vierzehnten Jahre kam Kedarlaomer und die Könige, die mit ihm hielten, schlugen die Rephaiter in Aschtheroth Karnajim und die Susiter in Ham und die Emiter in Schawe Kirjathajim |
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Und die Choriter auf ihrem Gebirge Seir bis nach El-Paran, das an der Wüste liegt. |
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Hierauf kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, dem heutigen Kadesch, und unterwarfen das ganze Gebiet der Amalekiter, sowie die Emoriter, die in Chazazon-Thamar wohnten. |
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Da zogen die Könige von Sodom, Gomorrha, Admah, Zebojim und von Bela, dem heutigen Zoar, aus, und ordneten sich im Thale Siddim zur Schlacht gegen sie, |
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Gegen Kedarlaomer, König von Elam, Thideal, König von Gojim, Amraphel, König von Schinear und Arjoch, König von Ellaßar; vier Könige gegen die fünf. |
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Das Tal Siddim aber war voller Erdharzgruben: und die Könige von Sodom und Gomorrha ergriffen die Flucht und fielen dort hinein, die aber entkamen, flohen ins Gebirge. |
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Und jene nahmen alle Habe von Sodom und Gomorrha und all ihren Mundvorrat und zogen ab. |
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Auch Lot, den Bruderssohn Abrams, der in Sodom wohnte, nahmen sie samt seiner Habe. |
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Da kam ein Flüchtling und erzählte es Abram, dem Hebräer, der in dem Eichenhaine des Emoriters Mamre, eines Bruders von Eschkol und Aner, wohnte; diese waren Bundesgenossen des Abram. |
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Als Abram hörte, dass sein Verwandter gefangen worden, ließ er seine erprobten Leute, die in seinem Hause geboren waren, 318 an der Zahl, ausrücken und setzte ihnen nach bis Dan. |
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Des Nachts teilten er und seine Knechte sich in Haufen, und er schlug sie und verfolgte sie bis Chobah, das links von Damaskus (Dameßek) liegt. |
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Und er brachte alle Habe zurück, auch seinen Verwandten Lot und dessen Habe brachte er zurück, und auch die Frauen und die Leute. |
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Und als er nach dem Siege über Kedarlaomer und die Könige, die mit ihm gehalten, zurückkehrte, kam ihm der König von Sodom im Tal Schaweh entgegen, dem heutigen Königstal. |
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Und Malkizedek, König von Salem (Schalem) brachte ihnen Brot und Wein heraus; — er war ein Priester des höchsten Gottes. — |
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Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet werde Abram vom höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. |
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Und gelobt sei der höchste Gott, der deine Feinde in deine Hand geliefert! Und er gab ihm den Zehnten von allem. |
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Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute, und die Habe behalte dir. |
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Da sprach Abram zum Könige von Sodom: Ich habe meine Hand zum Ewigen empor gehoben, dem höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde: |
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Nicht Faden noch Schuhriemen, nichts von allem, was dein ist, will ich nehmen. Du sollst nicht sagen: Ich habe Abram reich gemacht. |
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Nichts für mich! Nur was die Knechte verzehrt haben und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen, Aner, Eschkol und Mamre, — sie mögen ihren Anteil nehmen. |
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Chapter 15 |
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Nach diesen Begebenheiten erging das Wort des Ewigen an Abram in einer Erscheinung: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dir ein Schild, dein Lohn soll sehr groß sein! |
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Da sprach Abram: O Herr, o Ewiger, was willst du mir geben? Ich gehe ja kinderlos dahin, und meines Hauses Erbe wird Elieser aus Damaskus. |
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Und Abram sprach: Siehe, mir hast du keine Nachkommen gegeben, so wird mich denn mein Hausgenosse beerben. |
|
Da erging an ihn das Wort des Ewigen: Nicht dieser wird dich beerben, sondern ein leiblicher Sohn, der wird dich beerben. |
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Und er führte ihn ins Freie hinaus und sprach: Schau doch empor gen Himmel und zähle die Sterne, ob du sie zählen kannst! Also, sprach er, sollen deine Nachkommen sein! |
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Und er glaubte dem Ewigen, und dieser rechnete es ihm als Frömmigkeit an. |
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Und er sprach zu ihm: Ich bin der Ewige, der dich aus Ur-Kasdim herausgeführt hat, dir dies Land zum Erbsitze zu geben. |
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Und er fragte: O Herr, o Ewiger, woran soll ich erkennen, dass ich es besitzen werde? |
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Da sprach er zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Färse, eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube. |
|
Und er brachte ihm alles dies, zerschnitt sie in der Mitte, und legte ein jedes Stück dem andern gegenüber; die Vögel aber zerschnitt er nicht. |
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Da kamen Raubvögel auf die toten Körper herab. Doch Abram verscheuchte sie. |
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Als aber die Sonne im Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, ein Schrecken, eine dichte Finsternis überfiel ihn. |
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Da sprach er zu Abram: Du sollst wissen, dass Fremdlinge sein werden deine Nachkommen in einem Lande, das nicht ihnen gehört; sie werden ihnen dienen müssen, und man wird sie bedrücken, vierhundert Jahre lang. |
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Aber auch das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, und darnach sollen sie ausziehen mit großer Habe. |
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Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen, wirst im glücklichen Greisenalter begraben werden. |
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Und das vierte Geschlecht wird hierher zurückkehren — denn noch ist das Sündenmaß der Emoriter nicht voll. |
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Als aber die Sonne untergegangen war, und dichte Finsternis herrschte, da sah er einen rauchenden Ofen und eine Feuerflamme, die zwischen diesen Stücken hindurchfuhr. |
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An jenem Tage schloss der Ewige mit Abram einen Bund und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dies Land, von dem Strome Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat, |
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Die Keniter, Kenissiter, Kadmoniter, |
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Chitthiter, Perissiter, Rephaiter, |
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Emoriter, Kanaaniter, Girgaschiter und Jebußiter. |
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Chapter 16 |
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Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, namens Hagar. |
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Und sie sprach zu Abram: Sieh doch, der Ewige hat mir Mutterfreuden versagt; gehe doch zu meiner Magd, vielleicht bekomme ich durch sie Kinder. Und Abram hörte auf die Stimme Sarais. |
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Da nahm Sarai, Abrams Frau, die Ägypterin Hagar, ihre Magd, — nachdem Abram zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt — und gab sie ihrem Manne Abram zum Weibe. |
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Er kam zu Hagar und sie ward Mutter. Und als sie sich Mutter fühlte, ward ihre Herrin in ihren Augen verächtlich. |
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Da sprach Sarai zu Abram: Ich muss durch dich Unrecht leiden! ich selbst habe dir meine Magd in die Arme geführt; und da sie sich nun Mutter fühlt, ward ich in ihren Augenverächtlich. Der Ewige richte zwischen mir und dir! |
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Da sprach Abram zu Sarai: Deine Magd ist ja in deiner Hand; tue mit ihr, was dir gut dünkt. Da quälte sie Sarai so, dass sie ihr entlief. |
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Und es fand sie ein Engel des Ewigen an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Schur. |
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Und er sprach: Hagar, Magd der Sarai, woher kommst du und wohin gehst du? Und sie antwortete: Meiner Herrin Sarai bin ich entlaufen. |
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Und der Engel des Ewigen sprach zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück und demütige dich vor ihr. |
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Und der Engel des Ewigen sprach zu ihr: Vermehren will ich deine Nachkommen, dass sie vor Menge nicht zu zählen seien. |
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Und der Engel des Ewigen sprach zu ihr: Siehe, du fühlst dich Mutter. Du wirst einen Sohn gebären, den sollst du Ismaël (Jischmaël) nennen, denn der Ewige hat dein Elend wahrgenommen. |
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Und er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand wider alle, und die Hand aller wider ihn, und im Angesicht aller seiner Brüder wird er wohnen. |
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Da nannte sie den Ewigen, der zu ihr geredet: »Du bist ein Gott des Sehens!« Denn sie sprach: Habe ich denn auch hier mich umgesehen nach einem, der mich sehen würde? |
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Darum nennt man den Brunnen: Brunnen Lachai Rol. Er liegt zwischen Kadesch und Bared. |
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Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte seinen Sohn, den Hagar geboren hatte, Ismael. |
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Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael, gebar. |
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Chapter 17 |
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Als Abram neunundneunzig Jahre alt war erschien ihm der Ewige und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, wandle vor mir und werde vollkommen! |
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Und ich will einen Bund stiften, zwischen mir und dir, und dich über alle Maßen vermehren. |
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Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm und sprach: |
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Siehe, ich bin's, der den Bund mit dir schließt; du sollst zu einem Vater vieler Völker werden! |
|
Darum soll man dich nicht mehr Abram nennen, Abraham soll dein Name sein; denn zum Vater vieler Völker habe ich dich bestimmt. |
|
Und ich will dich über alle Maßen fruchtbar machen, dich zu Völkern werden lassen, Könige sollen von dir abstammen. |
|
Ich werde meinen Bund errichten, zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir in allen Geschlechtern, als ewigen Bund, will dir und deinen Nachkommen Gott sein. |
|
Und ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deines Aufenthaltes, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitze geben, und ich will ihnen Gott sein. |
|
Und Gott sprach zu Abraham: Aber auch du musst meinen Bund halten, du und deine Nachkommen nach dir in allen Geschlechtern. |
|
So sollt ihr meinen Bund halten zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: Beschnitten werde bei euch alles, was männlich ist. |
|
Lasst euch am Fleisch eurer Vorhaut beschneiden, und dies soll das Zeichen des Bundes zwischen mir und euch sein. |
|
Im Alter von acht Tagen soll bei euch in allen Geschlechtern alles, was männlich ist, beschnitten werden, wer im Hause geboren, und wer für Geld von irgendeinem Fremden gekauft ist, der nicht von deinem Stamme ist. |
|
Beschnitten werde, was in deinem Hause geboren, und was du für Geld gekauft, damit mein Bund an eurem Fleisch zum ewigen Bunde sei. |
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Ein unbeschnittener Mann aber, der sich am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschneiden lässt, ein solcher soll aus seinem Volke getilgt werden; meinen Bund hat er gebrochen. |
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Und Gott sprach zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst Du nicht ferner Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein. |
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Ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich will sie segnen, dass sie zu Nationen werde, Könige von Völkern sollen von ihr abstammen. |
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Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte, und er sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen noch ein Sohn geboren werden, oder Sara, die Neunzigjährige, noch gebären? |
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Und Abraham sprach zu Gott: Möchte doch Ismael vor reinem Angesichte leben! |
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Da sprach Gott: Nicht doch! Deine Frau Sara gebiert dir einen Sohn; den sollst du Isaak (Jizchak) nennen, und ich will meinen Bund mit ihm errichten, als ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm. |
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Und in betreff Ismaels erhöre ich dich; siehe, ich segne ihn, mache ihn fruchtbar, mache ihn über alle Maßen zahlreich. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zu einer großen Nation machen. |
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Meinen Bund aber will ich mit Isaak errichten, den Sara dir um diese Zeit im nächsten Jahre gebären wird. |
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Und als Gott aufhörte, mit Abraham zu reden, stieg er empor. |
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Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle, die in seinem Hause geboren waren, und die er für Geld gekauft hatte, alles Männliche unter seinen Hausleuten und beschnitt sie noch am selben Tage am Fleisch ihrer Vorhaut, wie Gott mit ihm gesprochen hatte. |
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Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. |
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Sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. |
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An eben diesem Tage wurde Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten. |
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Und alle seine Hausleute, die im Hause geboren, und die von einem Fremden für Geld gekauft waren, wurden mit ihm zugleich beschnitten. |
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Chapter 18 |
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Und der Ewige erschien ihm in dem Eichenhain des Mamre, während er um die heiße Tageszeit am Eingang des Zeltes saß. |
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Und er erhob seine Augen, — da sah er drei Männer in der Nähe stehen, und als er sie gewahrte, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes entgegen, und warf sich zur Erde nieder. |
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Und er sprach: Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden haben sollte, so gehe doch nicht an deinem Knechte vorüber! |
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Gestattet nur, dass man ein wenig Wasser bringt, damit ihr euch die Füße waschet; dann leget euch unter dem Baume nieder. |
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Und ich will ein Stück Brot bringen, dass ihr euer Herz erquickt — alsdann möget ihr weiter gehen — da ihr doch nun einmal an eurem Knechte vorbeigekommen. Und sie antworteten: Tue also wie du gesprochen! |
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Da eilte Abraham ins Zelt zu Sara und sprach: Hole schnell drei Maß feinen Mehls, knete es und backe Kuchen. |
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Er selbst aber lief zu den Rindern, nahm ein zartes, schönes junges Rind und gab es dem Diener, der es eilig zubereitete. |
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Dann nahm er dicke Milch und süße Milch und das junge Rind, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor; er aber stand bei ihnen unter dem Baum, während sie aßen. |
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Da fragten sie: Wo ist Sara, deine Frau? Und er antwortete: Dort im Zelte. |
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Da sprach er: Ich werde übers Jahr wiederkommen, da wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Das hörte Sara; sie stand nämlich am Eingang des Zeltes hinter ihm. |
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Nun waren Abraham und Sara alt und hochbetagt. Sara hatte nicht mehr die Weise der Frauen. |
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Und lächelnd sprach sie bei sich: Nachdem ich welk geworden, sollte mir noch Wonne werden? Und mein Herr ist ja auch alt! |
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Da sprach der Ewige zu Abraham: Warum lacht denn Sara und spricht: Soll ich wirklich noch gebären, da ich doch alt bin? |
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Sollte dem Ewigen etwas zu schwer sein? Zur Zeit werde ich wiederkommen, übers Jahr, da wird Sara einen Sohn haben. |
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Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht! — denn sie fürchtete sich — Er aber sprach: Nein, du hast doch gelacht! |
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Und die Männer machten sich von dort auf und blickten auf Sodom hinab; und Abraham ging mit ihnen, sie zu geleiten. |
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Da sprach der Ewige: Sollte ich Abraham verhehlen, was ich vorhabe, |
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Da doch Abraham zu einem großen und mächtigen Volke werden wird, und alle Völker der Erde durch ihn gesegnet werden sollen? |
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Denn ich habe ihn erkoren, damit er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm gebiete, den Weg des Ewigen einzuhalten, Recht und Gerechtigkeit zu üben, auf dass der Ewige über Abraham bringe, was er ihm verheißen. |
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So sprach denn der Ewige: Wenn gleich das Geschrei über Sodom und Gomorrha so groß, ihre Versündigung so überaus schwer ist, |
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So will ich dennoch hinabsteigen und sehen, ob sie ganz so gehandelt, wie es nach den Klagen scheint, die zu mir gedrungen, oder nicht; — ich will es wissen. |
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Da gingen die Männer von dort weg und schlugen die Richtung nach Sodom ein, Abraham aber blieb vor dem Ewigen stehen. |
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Und er trat näher und sprach: Wirst du wohl den Unschuldigen mit dem Schuldigen hinraffen? |
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Vielleicht sind fünfzig Gerechte in der Stadt; wirst du sie wohl hinraffen und nicht vielmehr dem ganzen Ort vergeben um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind? |
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Fern sei es von dir, dergleichen zu tun, dass du tötest den Unschuldigen mit dem Schuldigen, dass der Unschuldige wäre wie der Schuldige; das sei fern von dir! Der Richter der ganzen Erde, sollte der nicht Gerechtigkeit üben? |
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Da sprach der Ewige: Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finden werde, so will ich dem ganzen Ort um ihretwillen vergeben. |
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Und Abraham begann wieder und sprach: Siehe, ich habe mich einmal unterfangen, zu dir, Herr, zu reden; und ich bin doch nur Staub und Asche. |
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Vielleicht fehlen an den fünfzig Unschuldigen fünf; wirst du wohl die ganze Stadt um der fünfe willen vernichten? Und er antwortete: Ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde. |
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Und er fuhr fort zu ihm zu reden und sprach: Vielleicht finden sich dort vierzig. Und er antwortete: So werde ich es nicht tun um der vierzig willen. |
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Und er sprach: Mein Herr zürne doch nicht, wenn ich rede. Vielleicht finden sich dort dreißig. Und er antwortete: So werde ich es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde. |
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Und er sprach: Siehe, ich habe mich einmal unterfangen, zu dir, Herr, zu reden. Vielleicht finden sich dort zwanzig. Und er antwortete: Ich werde sie nicht vernichten um der zwanzig willen. |
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Und er sprach: Mein Herr zürne doch nicht, wenn ich nur das eine Mal noch rede. Vielleicht finden sich dort zehn. Und er antwortete: Ich werde sie nicht vernichten um der zehn willen. |
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Und der Ewige ging hinweg, als er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; Abraham aber kehrte an seinen Ort zurück. |
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Chapter 19 |
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Die beiden Engel aber kamen nach Sodom am Abend, als Lot gerade am Tore von Sodom saß. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und warf sich mit dem Angesicht zur Erde nieder. |
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Und er sprach: Hört doch, meine Herren, kehrt doch über Nacht in das Haus eures Knechtes ein und waschet euch die Füße: und morgen früh möget ihr dann eures Weges ziehen. Sie aber sprachen: Nein, wir wollen auf der Straße übernachten. |
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Als er aber sehr in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und gingen in sein Haus; er bereitete ihnen ein Mahl, buk ungesäuerte Kuchen, und sie aßen. |
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Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, jung und alt, das ganze Volk, von allen Enden. |
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Und sie schrien zu Lot hinein: Wo sind die Männer, die heut Nacht zu dir gekommen sind? Bringe sie uns heraus, dass wir ihnen beiwohnen! |
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Da ging Lot zu ihnen hinaus, an den Eingang. — Die Türe aber schloss er hinter sich zu. — |
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Und er sprach: Meine Brüder, handelt doch nicht so schlecht! |
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Seht doch, ich habe zwei Töchter, denen noch kein Mann beigewohnt. Diese will ich euch herausbringen; tut mit ihnen, wie es euch gut dünkt; nur diesen Männern tut nichts, da sie doch nun einmal unter den Schutz meines Daches gekommen sind! |
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Sie aber sprachen: Tritt bei Seite! — Der eine Mensch kommt zu uns als Fremder und will den Richter spielen! Nun wollen wir mit dir noch schlimmer verfahren, als mit jenen! Und sie drangen mit aller Gewalt auf Lot ein und kamen immer näher, und versuchten, die Tür zu erbrechen. |
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Da streckten die Männer ihre Hand aus, zogen Lot zu sich ins Haus und schlossen die Türe zu. |
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Die Männer aber, die am Eingange des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, von Klein bis Groß, so dass sie sich vergebens bemühten, den Eingang zu finden. |
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Da sprachen die Männer zu Lot: Wen hast du sonst noch hier? Eidam, Söhne, Töchter, all deine Angehörigen in der Stadt bringe aus dem Orte hinaus. |
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Denn wir vernichten diesen Ort. Weil so großes Geschrei über sie vor den Ewigen gekommen, hat der Ewige uns ausgesandt, sie zu vernichten. |
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Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sprach: Auf, gehet aus diesem Orte hinweg, denn der Ewige vernichtet die Stadt! Seinen Schwiegersöhnen aber schien es, er triebe Scherz mit ihnen. |
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Als aber die Morgenröte anbrach, drangen die Engel in Lot und sprachen: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, dass du nicht hinweggerafft wirst durch die Sünde der Stadt. |
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Er zögerte, — da ergriffen die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Ewige sich seiner erbarmte, führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt. |
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Und als sie sie hinausführten, sagte der Eine: Nun rette dein Leben, sieh dich nicht um und stehe in dem ganzen Umkreise nicht still! Ins Gebirge rette dich, dass du nicht hinweggerafft werdest! |
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Da sprach Lot zu ihnen: Nicht doch, Herr! |
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Sieh doch, dem Knecht hat Gnade in deinen Augen gefunden, und du hast mir die große Liebe erwiesen, mein Leben zu erhalten; nun aber kann ich mich nicht ins Gebirge retten, das Verderben könnte mich erreichen, und ich müsste sterben. |
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Sieh doch, diese Stadt hier ist so nahe, dass ich wohl dahin fliehen kann, und sie ist unbedeutend, dorthin möchte ich mich retten, — sie ist ja nur unbedeutend — dass ich am Leben bleibe. |
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Und er erwiderte ihm: Auch hierin will ich Rücksicht auf dich nehmen, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du gesprochen. |
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Eile, rette dich dorthin! denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen. Darum nannte man die Stadt Zoar. |
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Als die Sonne aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war, |
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Da ließ der Ewige auf Sodom und Gomorrha Schwefel und Feuer regnen — vom Ewigen aus, vom Himmel herab — |
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Und zerstörte alle diese Städte und den ganzen Umkreis und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdreichs. |
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Und seine Frau schaute sich hinter ihm um, da ward sie zu einer Salzsäule. |
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Abraham aber begab sich des Morgens früh an den Ort, an dem er vor dem Angesichte des Ewigen gestanden, |
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Und blickte hinab auf Sodom und Gomorrha und das ganze Land des Jordankreises; da sah er Rauch aus der Erde aufsteigen, gleich dem Rauche eines Kalkofens. |
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So geschah es, als Gott die Städte des Jordankreises vernichtete, da gedachte Gott des Abraham und geleitete Lot mitten aus der Zerstörung, als er die Städte zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte. |
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Und Lot zog von Zoar hinauf und wohnte im Gebirge und seine beiden Töchter mit ihm, denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; so wohnte er denn mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle. |
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Da sprach die Altere zur Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist mehr auf Erden, der uns beiwohnen könnte nach der Sitte aller Welt. |
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Komm, geben wir unserm Vater Wein zu trinken und legen uns zu ihm, damit wir durch unsern Vater Nachkommen ins Leben rufen. |
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Da gaben sie ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken, und die Ältere ging hin und legte sich zu ihrem Vater. Er aber merkte nicht, wie sie sich zu ihm legte, noch wie sie aufstand. |
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Am andern Tage sprach die Ältere zur Jüngeren: Du, ich habe gestern Nacht bei meinem Vater gelegen, geben wir ihm auch diese Nacht Wein zu trinken, dann geh hin und lege dich zu ihm, damit wir durch unsern Vater Nachkommen ins Leben rufen. |
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Da gaben sie auch diese Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere stand auf und legte sich zu ihm; er aber merkte nicht, wie sie sich zu ihm legte, noch wie sie aufstand. |
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So fühlten sich Mutter die beiden Töchter Lots von ihrem Vater. |
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Und die Ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab; dieser ist der Stammvater der heutigen Moabiter. |
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Und auch die Jüngere gebar einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi; dieser ist der Stammvater der heutigen Ammoniter. |
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Chapter 20 |
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Und Abraham zog von dort weg in das Südland, ließ sich zwischen Kadesch und Schur nieder und hielt sich eine Zeit lang in Gerar auf. |
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Und er erzählte von seiner Frau Sara, sie sei seine Schwester. Und Abimelech, König von Gerar, schickte hin und nahm Sara zu sich. |
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Da kam Gott zu Abimelech im nächtlichen Traume und sprach zu ihm: Du musst sterben wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist einem Gatten zu eigen! |
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Abimelech aber hatte sich ihr nicht genähert. Und er sprach: Herr, wirst Du denn auch ein unschuldig Volk töten? |
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Hat er nicht selbst mir gesagt: »Sie ist meine Schwester?« und auch sie, hat sie nicht ebenfalls gesagt: »Er ist mein Bruder!« In der Unschuld meines Herzens und mit reinen Händen habe ich dies getan! |
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Da sprach Gott zu ihm im Traume: Auch ich weiß es, dass du dies in der Unschuld deines Herzens getan hast, und ich war's, der dich zurückhielt, gegen mich zu sündigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu berühren. |
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Nun aber gib des Mannes Frau zurück, denn er ist ein Prophet; er wird für dich beten, dass du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück, so wisse, dass du sterben musst, du und all die Deinen. |
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Und Abimelech stand des Morgens früh auf, rief alle seine Diener und teilte ihnen selbst alle diese Worte mit; da gerieten die Leute in große Furcht. |
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Und Abimelech rief Abraham und sprach zu ihm: Was hast du uns getan? Worin habe ich gegen dich gesündigt, dass du mich und mein Reich zu einer so großen Sünde gebracht hast? Taten, die nicht geschehen sollten, hast du gegen mich geübt! |
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Und Abimelech sprach zu Abraham: Was hast du denn bei uns gesehen, dass du dies getan hast? |
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Da antwortete Abraham: Ich dachte, gewiss ist keine Gottesfurcht an diesem Orte, und man wird mich töten um meiner Frau willen. |
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Und sie ist auch in Wirklichkeit meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter, und sie wurde meine Frau. |
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Als mich nun Gott aus meines Vaters Haus in die Fremde wandern hieß, sprach ich zu ihr: Diese Liebe wollest du mir erweisen: An jedem Orte, zu dem wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder. |
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Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie dem Abraham und gab ihm seine Frau Sara wieder. |
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Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land liegt vor dir; wo es dir wohlgefällt, lasse dich nieder. |
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Zu Sara aber sprach er: Hier gebe ich deinem Bruder tausend Silberlinge; dies diene dir zur Ehrenrettung gegen alle, die bei dir sind, und vor jedem wirst du gerechtfertigt sein. |
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Und Abraham betete zu Gott, und Gott heilte Abimelech und dessen Frau und Mägde, dass sie gebaren. |
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Denn der Ewige hatte jeden Schoß im Hause Abimelechs geschlossen, um Saras, der Frau Abrahams, willen. |
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Chapter 21 |
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Und der Ewige bedachte Sara, wie er gesagt, und der Ewige that an Sara, wie er gesprochen. |
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Sie fühlte sich Mutter und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem hohen Alter, zu der Zeit, die Gott gesagt hatte. |
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Und Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren worden, den ihm Sara geboren, Isaak. |
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Und Abraham beschnitt seinen Sohn Isaak, als er acht Tage alt war, wie ihm Gott geboten. |
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Abraham aber war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. |
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Und Sara sprach: Zum Lachen ist es, was mir Gott getan! Jeder, der es hört, wird über mich lachen! |
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Und sie sprach: Wer hätte Abraham je gesagt, es säuget Kinder Sara? Und doch habe ich ihm einen Sohn geboren in seinem hohen Alter! |
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Das Kind wuchs heran und ward entwöhnt, und Abraham bereitete ein großes Mahl an dem Tage, da Isaak entwöhnt wurde. |
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Und Sara sah den Sohn der Ägypterin Hagar, den sie Abraham geboren hatte, seinen Spott treiben. |
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Da sprach sie zu Abraham: Jage diese Magd und ihren Sohn fort; denn es soll der Sohn dieser Magd nicht erben mit meinem Sohne, mit Isaak. |
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Dies missfiel Abraham sehr, um seines Sohnes willen. |
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Aber Gott sprach zu Abraham: Es braucht dir nicht zu missfallen um des Knaben willen und wegen deiner Magd; in allem, was dir Sara sagt, höre auf ihre Stimme; denn von Isaak sollen die stammen, die deine Nachkommen genannt werden. |
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Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volke machen, weil er dein Sohn ist. |
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Da stand Abraham des Morgens früh auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, gab es der Hagar, legte es auf ihre Schulter samt dem Kinde und schickte sie fort. Sie ging und irrte in der Wüste Beerseba (Beer Scheba) umher. |
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Und das Wasser im Schlauche ging zu Ende. Da warf sie das Kind unter einen Strauch. |
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Und sie ging weg und setzte sich abseits, einen Bogenschuß entfernt; denn sie sprach: Ich kann es nicht sehen, wie das Kind stirbt. Und so saß sie abseits, erhob ihre Stimme und weinte. |
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Und Gott hörte die Stimme des Knaben, und ein Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht, denn Gott hat auf die Stimme des Knaben gehört, da wo er ist. |
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Auf, nimm den Knaben und halte ihn fest bei der Hand, denn ich will ihn zu einem großen Volke machen. |
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Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken. |
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Und Gott war mit dem Knaben; er wuchs heran und wohnte in der Wüste und ward ein Bogenschütze. |
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Er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Lande Ägypten. |
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Es war um dieselbe Zeit, da sprach Abimelech und sein Heerführer Pichol zu Abraham: Gott ist mit dir in allem, was du tust. |
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Schwöre mir nun hier bei Gott, dass du nicht treulos handeln willst an mir und meinen Kindern und Enkeln! Die Liebe, die ich dir erwiesen, sollst du auch mir erweisen und dem Lande, in dem du als Fremdling weilst. |
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Da sprach Abraham: Ich schwöre! |
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Doch stellte Abraham Abimelech wegen des Wasserbrunnens zur Rede, den die Knechte Abimelechs sich mit Gewalt angeeignet hatten. |
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Da sprach Abimelech: Ich weiß nicht, wer das getan hat. Du hast mir nichts davon gesagt, auch habe ich bis heute nichts davon gehört. |
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Und Abraham nahm Schafe und Rinder und gab sie Abimelech, und beide schlossen einen Bund. |
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Und Abraham stellte die sieben Lämmer besonders. |
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Da sprach Abimelech zu Abraham: Was bedeuten diese sieben Lämmer, die du besonders gestellt hast? |
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Und er antwortete: Die sieben Lämmer sollst du aus meiner Hand nehmen, damit es mir zum Zeugnis diene, dass ich diesen Brunnen gegraben habe. |
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Darum nannte man diesen Ort Beerseba, weil sie dort beide geschworen hatten. |
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So schlossen sie einen Bund in Beerseba, und Abimelech und sein Heerführer Pichol machten sich auf und kehrten in das Land der Philister zurück. |
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Er aber pflanzte Tamarisken in Beerseba und verkündete dort den Namen des Ewigen, des Gottes aller Zeiten. |
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Und Abraham weilte im Lande der Philister lange Zeit. |
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Chapter 22 |
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Nach diesen Begebenheiten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! |
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Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen Einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und geh hin in das Land Moria und bringe ihn dort zum Opfer dar auf einem der Berge, den ich dir sagen werde. |
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Da stand Abraham des Morgens früh auf, machte seinen Esel zurecht und nahm seine beiden Diener mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz für das Opfer, machte sich auf und ging an den Ort, den ihm Gott gesagt hatte. |
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Am dritten Tage erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. |
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Da sprach Abraham zu seinen Dienern: Bleibt ihr hier bei dem Esel; ich aber und der Knabe, wir wollen bis dorthin gehen, uns niederwerfen und dann zu euch zurückkehren. |
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Und Abraham nahm das Holz für das Opfer und legte es auf seinen Sohn Isaak, nahm in seine Hand das Feuer und das Messer, und so gingen die beiden miteinander. |
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Da sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Hier ist Feuer und Holz, wo aber ist das Lamm zum Opfer? |
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Und Abraham antwortete: Gott wird sich schon das Lamm zum Opfer ersehen, mein Sohn! — Und so gingen die beiden miteinander. |
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Sie kamen an den Ort, den ihm Gott gesagt hatte. Dort baute Abraham einen Altar, schichtete das Holz auf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar über das Holz. |
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Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, — seinen Sohn zu schlachten. |
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Da rief ihm ein Engel des Ewigen vom Himmel zu und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete. Hier bin ich. |
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Und er sprach: Lege nicht Hand an den Knaben und tue ihm nicht das Geringste! Denn jetzt habe ich erkannt, dass du gottesfürchtig bist, da du mir deinen Sohn, deinen Einzigen, nicht verweigert hast. |
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Und Abraham erhob seine Augen und sah hinter sich einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Dickicht verwickelt hatte. Da ging Abraham hin, nahm den Widder und brachte ihn zum Opfer, an seines Sohnes Stelle. |
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Und Abraham nannte diesen Ort: »Der Ewige wird sehen,« wie man noch heute sagt: Auf dem Berge des Ewigen wird er gesehen. |
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Da rief ein Engel des Ewigen dem Abraham zum zweiten Male vom Himmel zu, |
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Und sprach: Bei mir habe ich geschworen, ist der Spruch des Ewigen: Dafür, dass du das getan und deinen Sohn, deinen Einzigen, mir nicht verweigert hast, |
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Dafür will ich dich segnen und deine Nachkommen zahlreich machen, gleich den Sternen des Himmels und dem Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen. |
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Und segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, zum Lohn dafür, dass du meiner Stimme gehorcht hast. |
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Und Abraham kehrte zu seinen Dienern zurück; sie machten sich auf und gingen zusammen nach Beerseba, und Abraham blieb in Beerseba. |
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Nach diesen Begebenheiten wurde dem Abraham gemeldet: Wisse, auch Milka hat deinem Bruder Nachor Kinder geboren: |
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Uz, den Ältesten, und Bus, dessen Bruder, und Kemuel, den Vater von Aram. |
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Ferner: Keßed, Chaso, Pildasch, Jidlaf und Bethuel. |
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Und Bethuel zeugte Rebekka (Ribkah). Diese acht gebar Milka dem Nachor, dem Bruder Abrahams. |
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Auch sein Kebsweib, namens Réuma, hatte Kinder: Tebach, Gacham, Tachasch und Maachah. |
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Chapter 23 |
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Das Lebensalter der Sara war hundert und siebenundzwanzig Jahre; dies die Lebensjahre der Sara. |
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Und Sara starb zu Kirjath-Arba, dem heutigen Hebron, im Lande Kanaan; und Abraham ging hin und trauerte um Sara und beweinte sie. |
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Und Abraham erhob sich von der Seite der Verstorbenen und sprach zu den Söhnen Cheths: |
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Ein fremder Beisaß bin ich bei euch; gewährt mir ein Erbbegräbnis bei euch, damit ich meine Tote, die vor mir liegt, begrabe. |
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Da antworteten die Söhne Chets dem Abraham und sprachen zu ihm: |
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Höre uns an, Herr! Ein Fürst Gottes bist du unter uns. In dem besten unserer Gräber begrabe deine Tote; niemand von uns wird dir seine Grabstätte weigern zur Bestattung deiner Toten. |
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Da stand Abraham auf, verneigte sich vor dem Volke des Landes, vor den Söhnen Chets, |
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Und er redete mit ihnen: Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote, die vor mir liegt, begrabe, so höret mich an und bittet für mich bei Ephron, Zochars Sohn, |
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dass er mir die Höhle zu Machpela gebe, die ihm gehört und am Ende seines Feldes liegt; er gebe sie mir für den vollen Preis zum Erbbegräbnis bei euch. |
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Ephron aber saß mitten unter den Söhnen Chets. Da antwortete Ephron der Chethite dem Abraham im Beisein der Söhne Chets vor allen, die in das Tor seiner Stadt kamen, folgendermaßen: |
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Nicht doch, Herr, höre mich an! Das Feld schenke ich dir und die Höhle, die darin ist, schenke ich dir auch; vor den Augen der Söhne meines Volkes schenke ich sie dir, begrabe deine Tote! |
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Da verneigte sich Abraham vor dem Volke des Landes. |
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Und er sprach zu Ephron im Beisein des Volkes des Landes: Möchtest du mich nur anhören! Ich zahle dir den Preis für das Feld, nimm es von mir an, alsdann will ich meine Tote daselbst begraben. |
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Da antwortete Ephron dem Abraham und sprach zu ihm |
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Höre mich an, Herr! Ein Stück Landes im Werte von vierhundert Schekel Silbers, was bedeutet das zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote! |
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Und Abraham hörte auf Ephron, und Abraham wog dem Ephron das Silber zu, von dem er im Beisein der Söhne Chets gesprochen hatte, vierhundert Schekel Silbers, gangbar beim Kaufmann. |
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So ward Ephrons Feld zu Machpela, das vor Mamre liegt, das Feld samt der Höhle in demselben, mit allen Bäumen auf dem Felde, die in dem ganzen Bezirke ringsum standen, |
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Dem Abraham zum Eigentum vor den Augen der Söhne Chets, vor allen, die in das Thor der Stadt kamen. |
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Sodann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle auf dem Felde zu Machpela vor Mamre — das ist Hebron — im Lande Kanaan. |
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Also blieb das Feld mit der Höhle darin dem Abraham zum Erbbegräbnis von den Söhnen Cheths. |
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Chapter 24 |
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Abraham war alt und betagt, und der Ewige hatte ihn in allem gesegnet. |
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Da sprach Abraham zu seinem Knechte, dem Ältesten seines Hauses, der über alles, was sein war, schaltete. Lege doch deine Hand unter meine Hüfte! |
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Ich will dich schwören lassen bei dem Ewigen, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohne keine Frau nehmest von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Mitte ich wohne. |
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Sondern in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft sollst du gehen und meinem Sohne Isaak eine Frau nehmen. |
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Und der Knecht sprach zu ihm: Vielleicht wird die Frau mir nicht in dieses Land folgen wollen; soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückführen, aus dem du hergekommen bist? |
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Da sprach Abraham zu ihm: Hüte dich, meinen Sohn dorthin zurückzuführen! |
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Der Ewige, der Gott des Himmels, der mich weggeführt aus meines Vaters Haus und aus meinem Heimatlande, der mir verheißen und zugeschworen hat: »Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben« — Er wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohne von dorther eine Frau nehmest. |
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Wenn jedoch die Frau dir nicht wird folgen wollen, so bist du des mir geleisteten Schwures ledig; nur führe nicht meinen Sohn dorthin zurück. |
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Und der Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwur es ihm zu. |
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Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog aus, allerlei Kostbarkeiten seines Herrn in seiner Hand; so machte er sich denn auf und zog nach Mesopotamien, nach der Stadt Nachors. |
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Die Kamele ließ er außerhalb der Stadt bei dem Wasserbrunnen sich lagern, zur Abendzeit, da die Mädchen herauskommen, um Wasser zu schöpfen. |
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Und er betete: Ewiger, Gott meines Herrn Abraham, füge es doch heute so und erweise meinem Herrn Abraham Gnade! |
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Siehe, ich stehe hier bei der Wasserquelle, und die Töchter der Leute dieses Ortes kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. |
|
Das Mädchen nun, zu dem ich spreche: Neige doch deinen Krug, dass ich trinke! und das antwortet: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken — die hast du deinem Knechte Isaak bestimmt, und daran will ich erkennen, dass du meinem Herrn Gnade erwiesen hast. |
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Noch hatte er nicht ausgeredet, da kam Rebekka heraus, die dem Bethuel geboren worden war, dem Sohne der Milka, der Frau Nachors, des Bruders Abrahams, und ihren Krug hatte sie auf der Schulter. |
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Das Mädchen war sehr schön, eine Jungfrau, kein Mann hatte ihr beigewohnt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam herauf. |
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Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge schlürfen. |
|
Sie sprach: Trinke, Herr! Und eilends ließ sie den Krug in ihre Hand gleiten und gab ihm zu trinken. |
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Als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis dass sie genug getrunken haben. |
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Eilends leerte sie den Krug in die Tränkrinne aus, lief noch einmal zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele. |
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Der Mann sah ihr voll Erstaunen zu, schwieg aber, um zu erfahren, ob der Ewige seinen Weg habe glücken lassen oder nicht. |
|
Als nun die Kamele genug getrunken hatten, nahm der Mann einen goldenen Nasenring heraus, einen halben Schekel an Gewicht, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Schekel an Gewicht. |
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Und er sprach: Wessen Tochter bist du? Sage es mir doch! Ist in deines Vaters Haus Platz für uns zum Übernachten? |
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Und sie antwortete: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nachor geboren. |
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Und sie sprach: Stroh und Futter haben wir in Fülle, auch ist Platz zum Übernachten. |
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Da verneigte sich der Mann und warf sich vor dem Ewigen nieder. |
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Und er sprach: Gepriesen sei der Ewige, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Treue und Liebe meinem Herrn nicht entzogen hat! Mich hat der Ewige auf diesem Wege in das Haus der Verwandten meines Herrn geführt. |
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Und das Mädchen lief und erzählte im Hause ihrer Mutter, was sich zugetragen hatte. |
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Rebekka aber hatte einen Bruder, namens Laban; und Laban lief zu dem Manne hinaus zur Quelle. |
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Als er nämlich den Nasenring und die Spangen an den Armen seiner Schwester sah und die Worte seiner Schwester Rebekka hörte: So hat der Mann zu mir gesprochen, da eilte er zu dem Manne hin, der noch bei den Kamelen an der Quelle stand. |
|
Und er sprach: Komm herein, Gesegneter des Ewigen! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt, und es ist auch Platz für die Kamele! |
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Da kam der Mann in das Haus; man sattelte die Kamele ab, gab den Kamelen Stroh und Futter, auch Wasser, seine Füße und die Füße der Leute, die bei ihm waren, zu waschen. |
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Darauf wurde ihm zu essen vorgesetzt. Er aber sprach: Ich esse nicht eher, als bis ich meine Sache vorgebracht habe. Und er antwortete: So rede denn! |
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Und er sprach: Ich bin ein Knecht Abrahams. |
|
Der Ewige hat meinen Herrn reich gesegnet, dass er groß geworden; er gab ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel. |
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Nun hat Sara, die Frau meines Herrn, nachdem sie schon alt geworden, meinem Herrn einen Sohn geboren, und diesem schenkte er alles, was sein war. |
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Und mein Herr ließ mich schwören und sprach: Du sollst meinem Sohne keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne, |
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Sondern zu meines Vaters Haus und zu meinen Verwandten sollst du gehen und meinem Sohne eine Frau nehmen. |
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Ich sprach zu meinem Herrn: Vielleicht wird mir die Frau nicht folgen. |
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Da sprach er zu mir: Der Ewige, vor dem ich gewandelt bin, er wird seinen Engel mit dir senden und deinen Weg glücken lassen, dass du meinem Sohne eine Frau nehmest von meinen Verwandten und aus meines Vaters Hause. |
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Nur dann bist du frei von dem mir geleisteten Eide, wenn du zu meinen Verwandten gekommen, wenn man sie dann dir nicht geben will, dann bist du frei von dem Eide. |
|
Nun kam ich heute zu der Quelle und betete: Ewiger, Gott meines Herrn Abraham, o möchtest du doch den Weg glücken lassen, den ich gehe. |
|
Siehe, ich stehe hier bei der Wasserquelle; das Mädchen nun, das herauskommt zu schöpfen, und zu dem ich spreche: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken! |
|
Und das zu mir spricht: Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen, das soll die Frau sein, die der Ewige für den Sohn meines Herrn bestimmt. |
|
Noch hatte ich nicht aufgehört zu mir zu reden da kam Rebekka mit ihrem Krug auf der Schulter heraus; sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Ich sprach zu ihr: Lass mich doch trinken! |
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Da nahm sie eilends ihren Krug herunter und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Ich trank, und sie tränkte auch die Kamele. |
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Da fragte ich sie. Wessen Tochter bist du? Und sie antwortete. Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nachors, den ihm Milka geboren. Da legte ich den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Arme. |
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Und ich verneigte mich und warf mich vor dem Ewigen nieder und pries den Ewigen, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt, dass ich die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zum Weibe nehme. |
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Wollt ihr nun meinem Herrn Liebe und Treue erweisen, so sagt es mir, und wenn nicht, so sagt es mir auch, dass ich mich zur Rechten oder zur Linken wende. |
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Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Von dem Ewigen ist die Sache ausgegangen; wir können dir weder Böses noch Gutes sagen. |
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Hier ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, dass sie dem Sohne deines Herrn zur Frau werde, wie der Ewige gesprochen hat. |
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Als nun der Knecht Abrahams ihre Worte vernahm, warf er sich vor dem Ewigen zur Erde nieder. |
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Und der Knecht holte silbernes und goldenes Geschmeide und Gewänder hervor und gab sie der Rebekka, und andere Kostbarkeiten schenkte er ihrem Bruder und ihrer Mutter. |
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Darauf aßen sie und tranken, er und die Leute, die bei ihm waren, und blieben dort über Nacht. Und als sie des Morgens aufstanden, sprach er: Entlasst mich zu meinem Herrn! |
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Da sagte ihr Bruder und ihre Mutter: Lasse das Mädchen noch ein Jahr oder zehn Monate bei uns bleiben, dann mag sie ziehen. |
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Er aber sprach zu ihnen. Haltet mich nicht auf, da der Ewige meinen Weg hat glücken lassen, entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe. |
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Da sagten sie: Wir wollen das Mädchen rufen und sie selbst befragen. |
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Sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Und sie antwortete: Ja! ich will. |
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Da ließen sie ihre Schwester Rebekka und ihre Amme und Abrahams Knecht mit seinen Leuten ziehen. |
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Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Liebe Schwester, mögest du zu tausend Myriaden werden, und mögen deine Nachkommen das Tor ihrer Feinde einnehmen. |
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Da machten sich Rebekka und ihre Dienerinnen auf, ritten auf den Kamelen und folgten dem Manne. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen. |
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Isaak war eben von einem Gange nach dem Brunnen Lachai-Roi heimgekommen, — er wohnte im Südlande. — |
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Und Isaak ging gegen Abend hinaus, um auf dem Felde zu beten. Da erhob er seine Augen und sah Kamele kommen. |
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Auch Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak; da ließ sie sich vom Kamele herab. |
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Und sie sprach zum Knechte: Wer ist der Mann dort auf dem Felde, der uns entgegen geht? Und der Knecht antwortete: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. |
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Der Knecht erzählte Isaak alle Dinge, die er ausgeführt hatte. |
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Und Isaak führte sie in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm Rebekka, sie ward seine Frau und er gewann sie lieb. Und Isaak tröstete sich über den Verlust seiner Mutter. |
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Chapter 25 |
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Und Abraham nahm wieder eine Frau, namens Ketura. |
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Diese gebar ihm Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schnach. |
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Jokschan zeugte Scheba und Dedan, und Dedans Söhne waren die Aschurim, Letuschim und Leamim. |
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Midians Söhne waren: Epha, Epher, Chanoch, Abida und Eldaa. Alle diese waren Söhne der Ketura. |
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Und Abraham gab Isaak alles, was er hatte. |
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Den Söhnen seiner Kebsweiber aber gab Abraham Geschenke und schickte sie bei seinen Lebzeiten von seinem Sohne Isaak hinweg gen Osten, in das Ostland. |
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Und dies sind die Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: hundert fünf und siebzig Jahre. |
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Sodann verschied Abraham und starb in einem glücklichen Alter, alt und lebenssatt, und ging zu seinen Volksgenossen ein. |
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Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle Machpela, auf dem Felde Ephrons, des Sohnes Zochars, des Chethiten, das vor Mamre liegt, |
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Auf dem Felde, das Abraham von den Söhnen Chets gekauft hatte. Dort wurden Abraham und seine Frau Sara begraben. |
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Nach dem Tode Abrahams segnete Gott seinen Sohn Isaak und Isaak wohnte bei dem Brunnen Lachai-Roi. |
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Dies sind die Nachkommen Ismaels, des Sohnes Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, die Magd der Sara, dem Abraham geboren. |
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Dies sind die Namen der Söhne Ismaels, ihren Namen und ihrer Geschlechtsfolge nach: Der Erstgeborene Ismaels Nebajoth, dann Kedar, Adbeél, Mibsam, |
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Mischma, Dumah, Massa, |
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Chadad, Thema, Jetur, Naphisch und Kedmah. |
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Dies sind die Söhne Ismaels und dies ihre Namen nach ihren Gehöften und ihren Zeltlagern, zwölf Fürsten nach ihren Stämmen. |
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Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: hundert sieben und dreißig Jahre; sodann verschied er und starb und ging zu seinen Volksgenossen ein. |
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Und sie wohnten von Chavila an bis Schur, das vor Ägypten liegt, bis nach Assyrien hin. Angesichts aller ihrer Brüder ließen sie sich nieder. |
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Dies sind die Nachkommen Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham hatte Isaak gezeugt. |
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Isaak aber war vierzig Jahre alt, als er Rebekka, die Tochter des Aramäers Bethuêl, aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramäers Laban, zur Frau nahm. |
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Da betete Isaak zum Ewigen für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der Ewige ließ sich von ihm erbitten, und seine Frau Rebekka fühlte sich Mutter. |
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Es stießen sich aber die Kinder in ihrem Leibe, da sprach sie: Wenn dem so ist, wozu lebe ich dann? Und sie ging hin, den Ewigen zu befragen. |
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Und der Ewige sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, zwei Stämme scheiden sich aus deinem Schoße. Ein Stamm wird mächtiger, als der andere, der große wird dem kleinen dienen. |
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Als nun ihre Zeit kam zu gebären, siehe da waren Zwillinge in ihrem Leibe. |
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Und der erste kam heraus, rötlich, am ganzen Körper wie ein härener Mantel, und sie nannten ihn Esau (Esav.) |
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Dann kam sein Bruder heraus, mit der Hand Esaus Ferse haltend, und man nannte ihn Jakob. Isaak aber war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden. |
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Als nun die Knaben heranwuchsen, wurde Esau ein jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes, Jakob aber war sanft und blieb im Zelt. |
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Und Isaak liebte Esau, denn er aß von seinem Wildpret; Rebekka aber liebte Jakob. |
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Einst kochte Jakob ein Gericht, da kam Esau ganz ermattet vom Felde heim. |
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Und Esau sprach zu Jakob: Lass mich doch schlingen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin matt! — Darum nannte man ihn Edom. |
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Da sprach Jakob: Verkaufe mir jetzt gleich dein Erstgeburtsrecht! |
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Da sprach Esau: Siehe, ich gehe dem Tode entgegen, was soll mir da das Erstgeburtsrecht. |
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Und Jakob sprach: Schwöre mir jetzt gleich! Er schwur es ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. |
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Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht Linsen, er aß, trank, stand auf und ging; so verschmähte Esau das Erstgeburtsrecht. |
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Chapter 26 |
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Und es war Hungersnot im Lande, eine andere als die frühere Hungersnot, die in den Tagen Abrahams gewesen; da zog Isaak zu Abimelech, dem Könige der Philister, nach Gerar. |
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Und der Ewige erschien ihm und sprach: Ziehe nicht nach Ägypten hinab; bleibe in dem Lande, das ich dir sagen werde! |
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Halte dich in diesem Lande eine Zeit lang auf, so will ich mit dir sein und dich segnen, denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben und den Schwur aufrecht halten, den ich deinem Vater Abraham geschworen. |
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Ich will deine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel machen und deinen Nachkommen alle diese Länder geben, und segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, |
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Zum Lohne dafür, dass Abraham auf meine Stimme gehört, und beobachtet hat meine Vorschriften, meine Gebote, meine Gesetze und Lehren. |
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So blieb Isaak in Gerar. |
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Und die Leute des Ortes befragten ihn über seine Frau und er sprach: Sie ist meine Schwester; denn er fürchtete: Wenn ich sage, sie ist meine Frau, so könnten mich die Leute dieses Ortes wegen Rebekka umbringen, weil sie so schön ist. |
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Als er nun dort längere Zeit weilte, schaute Abimelech, König der Philister, einst durchs Fenster und sah, wie Isaak mit seiner Frau Rebekka tändelte. |
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Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, sie ist ja deine Frau! Wie konntest du nur sagen: »Sie ist meine Schwester?« Da antwortete ihm Isaak: Weil ich dachte, ich könnte ihretwegen umkommen. |
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Da sprach Abimelech: Was hast du uns da angetan? Wie leicht hätte einer aus dem Volke deiner Frau beigewohnt, und du hättest Schuld auf uns geladen! |
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Und Abimelech gebot dem ganzen Volke: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, der ist des Todes. |
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Isaak säte in diesem Lande und bekam in demselben Jahre das Maß hundertfach; so segnete ihn der Ewige. |
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Der Mann ward reich und immer reicher, bis dass er sehr reich war. |
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Er hatte Schaf- und Rinderherden und viel Gesinde, sodass die Philister ihn beneideten. |
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Es hatten aber die Philister alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, zugeschüttet und mit Erde gefüllt. |
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Und Abimelech sprach zu Isaak: Ziehe von uns weg, denn du bist uns viel zu mächtig geworden. |
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Da zog Isaak von dort weg, schlug sein Lager in dem Thale von Gerar auf und ließ sich daselbst nieder. |
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Isaak ließ nun die Wasserbrunnen, die man in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und welche die Philister nach Abrahams Ableben zugeschüttet hatten, wieder aufgegraben und nannte sie mit den Namen, die ihnen sein Vater gegeben. |
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Und die Knechte Isaaks gruben im Tale und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers. |
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Da stritten die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sprachen: Unser ist das Wasser! Darum nannte er den Brunnen Eßek (Zank), weil sie mit ihm gezankt hatten. |
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Dann gruben sie einen andern Brunnen, aber auch um diesen stritten sie; daher nannte er ihn Sitna (Verfeindung). |
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Hierauf zog er von da weg und grub einen andern Brunnen; über den stritten sie nicht, darum nannte er ihn Rechoboth (Freiheit), denn er sprach: Nun hat uns der Ewige freien Raum geschafft, dass wir uns ausbreiten können im Lande. |
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Von da zog er hinauf nach Beerseba. |
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Und der Ewige erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham; fürchte nichts, denn ich bin mit dir und will dich segnen und deine Nachkommen vermehren, um meines Dieners Abraham willen! |
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Und er baute daselbst einen Altar, verkündete den Namen des Ewigen und schlug da sein Zelt auf; hierauf gruben die Knechte Isaaks daselbst einen Brunnen. |
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Und Abimelech kam von Gerar zu ihm mit Achusath, seinem Gefährten, und seinem Heerführer Pichol. |
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Da sprach Isaak zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch hasset und mich von euch getrieben habt? |
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Sie antworteten: Wir haben gesehen, dass der Ewige mit dir war, da sagten wir uns, möge doch ein Eid sein zwischen uns beiden, zwischen uns und dir. Wir wollen ein Bündnis mit dir schließen, |
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dass du uns nichts Böses tuest, so wie wir dich nicht angetastet und dir nur Gutes getan und dich in Frieden haben ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Ewigen. |
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Und er bereitete ihnen ein Mahl, sie aßen und tranken, |
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Standen dann früh am Morgen auf und leisteten einander den Eid. Isaak geleitete sie und sie schieden von ihm in Frieden. |
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An demselben Tage kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden! |
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Diesen nannte er Schibah; daher ist der Name der Stadt Beerseba, bis auf diesen Tag. |
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Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er zur Frau Jehudith, die Tochter Beéris, des Chethiten, und Basemath, die Tochter Elons, des Chethiten. |
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Und sie waren ein Herzeleid für Isaak und Rebekka. |
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Chapter 27 |
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Als Isaak alt geworden und seine Augen trübe waren, dass er nicht sehen konnte, da rief er seinen ältesten Sohn Esau und sprach zu ihm: Mein Sohn! Und er antwortete: Hier bin ich. |
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Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden, weiß nicht den Tag meines Todes. |
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So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh hinaus auf das Feld und erjage für mich ein Wild. |
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Dann bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich es gern habe und bringe es mir, dass ich es esse, damit ich dich segne, bevor ich sterbe. |
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Rebekka aber hörte, wie Isaak mit seinem Sohne Esau redete. Als nun Esau auf das Feld gegangen war, um ein Wild zu erjagen und es heimzubringen, |
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Sprach Rebekka zu ihrem Sohne Jakob: Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau reden hören: |
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»Bringe mir ein Wild und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, dass ich es esse, so will ich dich vor dem Ewigen segnen vor meinem Tode.« |
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Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dir befehle. |
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Geh doch zu den Schafen und hole mir von dort zwei gute Ziegenböcklein, dass ich sie deinem Vater schmackhaft zubereite, wie er es gern hat; |
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Und bringe sie deinem Vater, dass er sie esse, damit er dich vor seinem Tode segne. |
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Da sprach Jakob zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist behaart, ich aber bin glatt. |
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Vielleicht betastet mich mein Vater, dann wäre ich in seinen Augen ein Betrüger und würde Fluch über mich bringen und nicht Segen. |
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Seine Mutter aber sprach zu ihm: Auf mich komme der Fluch, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme, geh und hole sie mir! |
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Da ging er, holte sie und brachte sie seiner Mutter; und die Mutter bereitete ein schmackhaftes Gericht, wie sein Vater es gern hatte. |
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Und Rebekka nahm die guten Kleider ihres ältesten Sohnes Esau, die bei ihr im Hause waren, und bekleidete damit ihren jüngeren Sohn Jakob. |
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Die Felle der Ziegenböcklein aber legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals. |
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Hierauf gab sie das schmackhafte Gericht und das Brot, das sie zubereitet hatte, ihrem Sohne Jakob in die Hand. |
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Und er kam zu seinem Vater und sprach: Vater! Und er antwortete: Hier bin ich; wer bist du, mein Sohn? |
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Und Jakob sprach zu seinem Vater: Ich, Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du zu mir gesprochen; so richte dich denn auf und setze dich und iss von meinem Wildpret, damit du mich segnest. |
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Da sprach Isaak zu seinem Sohne: Wie hast du so schnell etwas gefunden, mein Sohn? Und er antwortete: Der Ewige, dein Gott, hat es so gefügt. |
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Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt doch näher, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht! |
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Da trat Jakob zu seinem Vater Isaak hin, dieser betastete ihn und sprach: Die Stimme ist Jakobs Stimme, und die Hände sind Esaus Hände. |
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Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart waren wie die seines Bruders Esau, und so segnete er ihn denn. |
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Und er sprach: Du bist doch mein Sohn Esau? Und er antwortete: Ich bin es. |
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Da sprach er: Reiche es mir her, dass ich von meines Sohnes Wildpret esse, damit ich dich dann segne! Da reichte er es ihm hin, und er aß, brachte ihm auch Wein, und er trank. |
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Da sprach sein Vater Isaak zu ihm. Tritt doch näher und küsse mich, mein Sohn! |
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Als er nun hintrat und ihn küsste, roch er den Duft seiner Kleider, und er segnete ihn und sprach: Siehe, der Duft meines Sohnes ist wie der Duft eines Feldes, das der Ewige gesegnet. |
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So gebe dir Gott vom Tau des Himmels Und von der Erde fetten Triften und Korn und Most in Fülle! |
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Völker werden dir dienen, Nationen sich beugen vor dir! Du wirst ein Herr sein deiner Brüder, Es beugen sich vor dir die Söhne deiner Mutter. Wer dir flucht, sei verflucht, Und wer dich segnet, soll gesegnet sein! |
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Als aber Isaak den Segensspruch über Jakob geendet hatte, und Jakob eben von seinem Vater Isaak hinweg gegangen war, kam sein Bruder Esau von der Jagd zurück. |
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Auch er bereitete nun ein schmackhaftes Gericht, brachte es seinem Vater und sprach zu seinem Vater: Setze dich auf, Vater, und iss vom Wildpret deines Sohnes, auf dass du mich segnest! |
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Da sprach sein Vater Isaak zu ihm. Wer bist du? Er antwortete: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau. |
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Da erfasste Isaak ein ungeheurer Schrecken, und er sprach: Wer war denn jener, der ein Wild erjagt und mir gebracht hat, so dass ich von allem aß, bevor du kamst, und ihn gesegnet habe? Er soll auch gesegnet bleiben! |
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Als Esau seines Vaters Worte hörte, hob er laut und bitterlich zu schreien an und sprach zu seinem Vater: Segne auch mich, Vater! |
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Er aber sprach: Es kam dein Bruder voll List und hat dir den Segen genommen. |
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Da sprach er: Darum also nennt er sich Jakob, weil er mich schon zweimal überlistet hat?! Mein Erstgeburtsrecht hat er genommen, und nun nahm er mir auch den Segen! Und er sprach: Hast du nicht für mich einen Segen aufgehoben? |
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Und Isaak antwortete und sprach zu Esau: Siehe, ich habe ihn als Herr über dich gesetzt, habe alle seine Brüder ihm untertan gemacht, habe ihn mit Korn und Most versorgt, was könnte ich noch für dich tun, mein Sohn? |
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Da sprach Esau zu seinem Vater. Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich doch auch, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. |
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Da antwortete sein Vater Isaak und sprach zu ihm: Sieh, fern vom fetten Boden wird dem Wohnsitz sein Und fern vom Tau des Himmels droben! |
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Von deinem Schwerte wirst du leben und deinem Bruder dienstbar sein. Und doch — wenn du demütig bist, Wirst du sein Joch von deinem Nacken werfen! |
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Und Esau ward Jakob feind wegen des Segens, den ihm sein Vater gegeben hatte, und Esau dachte in seinem Herzen: Lass nur erst die Zeit der Trauer um meinen Vater kommen, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen. |
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Man hinterbrachte aber der Rebekka die Worte ihres ältesten Sohnes Esau; da schickte sie hin und ließ ihren jüngeren Sohn Jakob rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau sinnt gegen dich Rache und will dich erschlagen. |
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Darum, mein Sohn, höre nun auf meine Stimme, mache dich auf und fliehe zu meinem Bruder Laban nach Haran! |
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Bleibe einige Zeit bei ihm, bis dass sich deines Bruders Grimm gelegt hat, |
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Bis dass sich der Zorn deines Bruders von dir gewendet, und er vergessen, was du ihm getan; dann will ich hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum soll ich denn euch beide an einem Tag verlieren? |
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Und Rebekka sprach zu Isaak: Mir ist mein Leben zuwider wegen der Töchter Chets; wenn Jakob auch eine von den Töchtern Chets zum Weibe nimmt, von den Töchtern des Landes, was soll mir dann das Leben? |
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Chapter 28 |
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Da rief Isaak den Jakob, segnete ihn, gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm keine Frau von den Töchtern Kanaans. |
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Mache dich auf, ziehe nach Paddan-Aram zum Hause Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau, eine von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. |
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Der allmächtige Gott segne dich, mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du zu einer Menge von Völkern werdest, |
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Und er gebe dir Abrahams Segen, dir und deinen Nachkommen mit dir, dass du das Land deines Aufenthaltes in Besitz nehmest, das Gott dem Abraham gegeben hat. |
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Also schickte Isaak den Jakob hinweg, und dieser zog nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohne des Aramäers Bethuel, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus. |
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Als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram geschickt, dass er sich von dort eine Frau nehme, indem er ihn segnete und ihm gebot: Nimm keine Frau von den Töchtern Kanaans! |
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Und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorcht und nach Paddan-Aram gezogen, — |
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Als Esau sah, dass die Töchter Kanaans seinem Vater Isaak missfielen, |
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Da ging er zu Ismael und nahm Machlath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester des Nebajoth, zu seinen übrigen Frauen zur Frau. |
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So zog Jakob fort von Beerseba und ging nach Haran. |
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Da stieß er auf einen Ort und übernachtete dort, weil die Sonne untergegangen war, nahm einen von den Steinen des Ortes, stellte ihn sich zu Häupten auf und legte sich an dieser Stätte nieder. |
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Da träumte ihm: Siehe da, eine Leiter stand auf der Erde, und ihre Spitze reichte gen Himmel, und siehe da, Engel Gottes stiegen auf ihr auf und nieder, |
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Und siehe da, der Ewige stand oben auf ihr und sprach: Ich bin der Ewige, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du ruhst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. |
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Deine Nachkommen sollen wie der Staub der Erde sein, und du sollst dich ausbreiten gen Westen, gen Osten, gen Norden und gen Süden, und mit dir und deinen Nachkommen sollen sich alle Geschlechter auf Erden segnen. |
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Siehe ich bin mit dir, ich werde dich überall behüten, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurückführen; denn ich werde dich nicht verlassen, bis dass ich getan, was ich dir zugesagt habe. |
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Und Jakob erwachte aus seinem Schlafe und sprach: Wahrlich, der Ewige weilt an dieser Stätte, und ich habe es nicht gewusst. |
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Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtbar ist dieser Ort! Dies ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier die Pforte des Himmels! |
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Des Morgens aber stand Jakob auf, nahm den Stein, den er sich zu Häupten gelegt hatte, stellte ihn als Denkstein auf und goss Öl auf seine Spitze. |
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Und er gab diesem Ort den Namen Beth-El; früher aber war Lus der Name der Stadt. |
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Und Jakob that ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir sein und mich behüten wird auf diesem Wege, den ich gehe, wenn er mir Brot zu essen und ein Gewand zur Bekleidung gibt, |
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Wenn ich in Frieden heimkehre in meines Vaters Haus, wenn der Ewige mir Gott sein wird, |
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Dann soll dieser Stein, den ich als Denkmal aufgestellt, zu einem Gotteshause werden, und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten weihen. |
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Chapter 29 |
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Da machte sich Jakob auf und wanderte in das Land der Söhne des Ostens. |
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Und er blickte auf und siehe, ein Brunnen war auf dem Felde, und siehe, da waren drei Schaf-Herden, die um ihn gelagert waren; denn von diesem Brunnen tränkte man die Herden. Der Stein aber auf der Mündung des Brunnens war groß; |
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Und erst wenn alle Herden dorthin zusammengetrieben waren, wälzte man den Stein von der Mündung des Brunnens, tränkte die Schafe und legte den Stein wieder auf die Mündung des Brunnens an seine Stelle zurück. |
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Und Jakob sprach zu ihnen: Liebe Brüder, woher seid ihr? Sie antworteten. Wir sind aus Haran. |
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Und er sprach zu ihnen: Kennt ihr Laban, Nachors Sohn? Sie antworteten: Ja, wir kennen ihn. |
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Und er sprach zu ihnen: Geht es ihm gut? Sie antworteten: Es geht ihm gut, — und da kommt eben seine Tochter Rahel (Rachel) mit den Schafen. |
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Und Jakob sprach: Seht, der Tag ist noch lang, es ist noch nicht Zeit, das Vieh einzutreiben; tränket die Schafe und geht hin und weidet. |
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Sie antworteten: Wir können nicht, bis dass alle Herden zusammen getrieben sind, dann wälzt man den Stein von der Mündung des Brunnens, und wir tränken die Schafe. |
|
Während er noch mit ihnen redete, war Rahel mit den Schafen ihres Vaters hinzugekommen, denn sie war eine Hirtin. |
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Als Jakob Rahel, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Herde Labans, des Bruders seiner Mutter sah, trat er hin, wälzte den Stein von der Mündung des Brunnens und tränkte die Herde Labans, des Bruders seiner Mutter. |
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Und Jakob küsste Rahel, und er erhob seine Stimme und weinte. |
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Und Jakob erzählte Rahel, dass er ihres Vaters Verwandter und Rebekkas Sohn sei, da lief sie hin und erzählte es ihrem Vater. |
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Als Laban die Kunde von Jakob, seiner Schwester Sohn, vernahm, lief er ihm entgegen, umarmte ihn und küsste ihn und brachte ihn in sein Haus. Und er erzählte Laban alles, was sich zugetragen hatte. |
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Und Laban sprach zu ihm: Du bist doch mein Fleisch und Blut! Und er blieb bei ihm einen Monat lang. |
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Da sprach Laban zu Jakob: Weil du mein Verwandter bist, solltest du mir darum umsonst dienen? Gib mir an, was dein Lohn sein soll. — |
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Laban hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel. |
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Und die Augen Leas waren matt, Rahel aber war von schöner Gestalt und von schönem Antlitz. |
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Und Jakob liebte Rahel — und er sprach: Ich will dir sieben Jahre dienen um Rahel, deine jüngere Tochter. |
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Da sprach Laban. Besser, ich gebe sie dir, als einem andern Manne; bleibe bei mir! |
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Da diente Jakob sieben Jahre um Rahel, und sie waren in seinen Augen wie einige Tage, weil er sie liebte. |
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Da sprach Jakob zu Laban: Gib mir meine Frau, denn meine Zeit ist verstrichen, dass ich ihr beiwohne. |
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Da versammelte Laban alle Leute des Ortes und bereitete ein Gastmahl. |
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Und des Abends nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm hinein, und er kam zu ihr. |
|
Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd. |
|
Als der Morgen kam, siehe, da war es Lea. Da sprach er zu Laban. Was hast du mir da getan? Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Warum hast du mich betrogen? |
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Laban antwortete: In unserem Ort geschieht das nicht, dass man die jüngere vor der älteren vermählt. |
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Feiere die Woche mit dieser zu Ende, dann wollen wir dir auch die andere geben für den Dienst, den du bei mir noch sieben weitere Jahre versehen sollst. |
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Jakob that also; er feierte die Woche mit ihr zu Ende, und Laban gab ihm seine Tochter Rahel zur Frau. |
|
Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd. |
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Jakob kam auch zu Rahel und liebte auch Rahel, mehr aber als Lea. Und er diente bei ihm noch fernere sieben Jahre. |
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Als der Ewige sah, dass Lea nicht so geliebt wurde, öffnete er ihren Schoß; Rahel aber war unfruchtbar. |
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Und Lea fühlte sich Mutter und gebar einen Sohn; diesen nannten sie Ruben (Reuben) denn sie sprach: Der Ewige hat mein Elend gesehen; nunmehr wird mein Mann mich lieben. |
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Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach; Weil der Ewige gehört, dass ich nicht so geliebt wurde, gab er mir auch diesen; und sie nannte ihn Simon (Schimeon). |
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Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach: Nun endlich wird mein Mann sich mir anschließen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren; daher nannte man ihn Levi. |
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Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach: Diesmal muss ich dem Ewigen danken. Darum nannte sie ihn Juda (Jehudah); und sie hörte auf zu gebären. |
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Chapter 30 |
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Als Rahel sah, dass sie dem Jakob keine Kinder gebar, beneidete sie ihre Schwester, und sie sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder; wo nicht, so sterbe ich! |
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Da entbrannte Jakobs Zorn über Rahel, und er sprach: Bin ich denn an Gottes statt, der dir die Leibesfrucht versagt hat? |
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Da sprach sie: Siehe, hier ist meine Magd Bilha, gehe zu ihr, dass sie Kinder für meinen Schoß gebäre, so dass durch sie auch ich zu Kindern komme. |
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Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob kam zu ihr. |
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Und Bilha fühlte sich Mutter und gebar dem Jakob einen Sohn. |
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Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht geschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben; darum nannte sie ihn Dan. |
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Und Bilha, Rahels Magd, fühlte sich wiederum Mutter und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. |
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Da sprach Rahel: Einen göttlichen Kampf habe ich mit meiner Schwester geführt und habe auch obgesiegt, und sie nannte ihn Naphtali. |
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Als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie dem Jakob zur Frau. |
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Und Silpa, die Magd der Lea, gebar dem Jakob einen Sohn. |
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Da sprach Lea: Das Glück ist gekommen, und nannte seinen Namen Gad. |
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Und Silpa, die Magd der Lea, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. |
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Da sprach Lea: Zu meiner Seligkeit! — denn seligpreisen mich die Töchter; und sie nannte ihn Ascher. |
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Einst ging Ruben zur Zeit der Weizenernte aus und fand Alraunen auf dem Felde und brachte sie seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea. Gib mir doch auch von den Alraunen deines Sohnes! |
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Und sie antwortete: Nicht genug, dass du meinen Mann nimmst, willst du auch noch die Alraunen meines Sohnes nehmen? Da sprach Rahel: So soll er denn heute Nacht bei dir schlafen für die Alraunen deines Sohnes. |
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Als nun Jakob Abends vom Felde kam, ging Lea ihm entgegen und sprach: Zu mir musst du kommen, denn ich habe dich gedungen für die Alraunen meines Sohnes. — Und er schlief bei ihr in jener Nacht. |
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Da erhörte Gott Lea; sie fühlte sich Mutter und gebar dem Jakob einen fünften Sohn. |
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Da sprach Lea: Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meinem Manne meine Magd gegeben; und sie nannte ihn Issachar (Jissachar). |
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Und Lea fühlte sich wiederum Mutter und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn. |
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Da sprach Lea. Gott hat mich beschenkt mit einem schönen Geschenk. Nunmehr wird mein Mann mich hochhalten, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie nannte ihn Sebulun. |
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Darauf gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina. |
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Da gedachte Gott der Rahel, und es erhörte sie Gott und öffnete ihren Schoß. |
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Sie fühlte sich Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach: Gott hat meine Schmach hinweggenommen. |
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Und sie nannte ihn Joseph; damit wollte sie sagen: Der Ewige möge mir noch einen andern Sohn geben! |
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Nachdem Rahel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Entlasse mich, ich will in meine Heimat und in mein Land ziehen! |
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Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich heimziehe; denn du weißt es ja, welche Dienste ich dir geleistet habe. |
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Da sprach Laban zu ihm: Lass mich doch Gnade in deinen Augen finden! Mir ahnt, als ob der Ewige mich um deinetwillen gesegnet hat. |
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Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn geben. |
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Da antwortete er ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe, und was aus deinem Viehstand bei mir geworden ist. |
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Denn wenig war es, was du vor meiner Ankunft besaßest, und es hat sich mächtig ausgebreitet; so hat der Ewige dich bei jedem Schritt von mir gesegnet, und nun — wann soll ich auch für die Meinigen schaffen? |
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Da sprach er: Was soll ich dir geben? Und Jakob antwortete: Geben sollst du mir nichts. Wenn du mir Folgendes gewährst, so will ich deine Schafe weiter weiden und hüten. |
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Ich will heute alle deine Schafe durchgehen und aus ihnen jedes Lamm entfernen, das gesprenkelt oder gefleckt ist, alles, was dunkel ist unter den Schafen und was gefleckt und gesprenkelt ist unter den Ziegen; — das soll mein Lohn sein. |
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Meine Redlichkeit wird für mich zeugen, wenn du in Zukunft zu meinem Lohne, der dir ja vor Augen liegt, kommst. Alle Ziegen, die bei mir nicht gesprenkelt oder gefleckt, alle Schafe, die nicht dunkel sind, sollen gestohlen sein. |
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Da sprach Laban: Gut, es sei, wie du gesprochen! |
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Und er entfernte an demselben Tage die gestreiften und gefleckten Böcke und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran nur etwas Weißes war, und alles Dunkle unter den Schafen und übergab es seinen Söhnen. |
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Und er ließ einen Raum von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob. Jakob aber weidete Labans übrige Schafe. |
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Da nahm Jakob frische Stäbe von Espen-, Nussbaum- und Kastanienholz, schälte daran weiße Streifen durch Entblößung des Weißen an den Stäben, |
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Dann stellte er die Stäbe, die er geschält hatte, in die Rinnen, an die Wassertröge, wohin die Tiere zur Tränke kamen, gerade vor die Tiere hin. Und sie wurden brünstig, wenn sie zur Tränke kamen. |
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So wurden die Tiere angesichts der Stäbe brünstig und warfen gestreifte, gesprenkelte und gefleckte. |
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Diese Schafe schied Jakob aus und wendete das Gesicht der Tiere gegen das Gestreifte und gegen alles Dunkle unter den Tieren Labans. Nun bildete er besondere Herden, die er nicht zu den Tieren Labans that. |
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Und es geschah nur bei der Brunst der kräftigen Tiere, dass Jakob die Stäbe vor die Augen der Tiere in die Rinnen stellte, damit sie durch die Stäbe brünstig würden. |
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Wenn aber die Tiere schwächlich waren, stellte er sie nicht hin. — So wurden die schwachen dem Laban, die kräftigen dem Jakob zu teil. |
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So wurde der Mann über alle Maßen reich, hatte viele Schafe, Mägde, Knechte, Kamele und Esel. |
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Chapter 31 |
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Da hörte er, dass die Söhne Labans sprachen: Genommen hat Jakob alles, was unserm Vater gehört, und von dem, was unserm Vater gehört, hat er all diesen Reichtum erworben. |
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Jakob sah auch an Labans Gesicht, dass er nicht mehr gegen ihn so war, wie gestern und ehegestern. |
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Da sprach der Ewige zu Jakob: Kehre in das Land deiner Väter und nach deinem Geburtsorte zurück, ich werde mit dir sein. |
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Da schickte Jakob hin und ließ Rahel und Lea aufs Feld rufen, zu seiner Herde. |
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Und er sprach zu ihnen: Ich sehe an dem Gesichte eures Vaters, dass er gegen mich nicht mehr so ist, wie gestern und ehegestern, da doch der Gott meines Vaters mit mir gewesen ist. |
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Wisst ihr doch selbst, wie ich eurem Vater mit meiner ganzen Kraft gedient habe. |
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Euer Vater aber hat mich hintergangen und meinen Lohn zehnmal geändert; und nur Gott hat es nicht zugegeben, dass er mir Böses tat. |
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Sagte er: Die gesprenkelten sollen dein Lohn sein, so warfen alle Tiere gesprenkelte. Sagte er: Die gestreiften sollen dein Lohn sein, so warfen alle Tiere gestreifte. |
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So hat Gott eurem Vater die Herde genommen und mir gegeben. |
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Zur Zeit der Brunst der Tiere erhob ich im Traum meine Augen und sah: Die Böcke, die die Schafe besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und scheckig. |
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Und ein Engel Gottes sprach zu mir im Traume: Jakob! Und ich sprach: Hier bin ich! |
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Und er sprach: Erhebe deine Augen und sieh: Alle Böcke, die die Schafe bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was dir Laban antut. |
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Ich bin der Gott von Beth-El, woselbst du einen Denkstein gesalbt und mir ein Gelübde getan hast. Nun mache dich auf, ziehe aus diesem Lande und kehre in dein Geburtsland zurück! |
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Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir denn noch einen Teil und ein Erbe im Hause unseres Vaters? |
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Galten wir ihm nicht als Fremde? Hat er uns doch verkauft und unseren Kaufpreis noch obendrein verzehrt! |
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Aller Reichtum, den Gott unserm Vater genommen, gehört uns und unsern Kindern. So tue denn ganz, wie Gott dir gesagt hat! |
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Da machte sich Jakob auf, hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele, |
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Und führte alle seine Herden hinweg und seine ganze Habe, die er erworben, seine eigenen Herden, die er zu Paddan-Aram erworben, und zog zu seinem Vater Isaak in das Land Kanaan. |
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Laban aber war fortgegangen, um seine Schafe zu scheren. Da stahl Rahel die Teraphim ihres Vaters. |
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Und Jakob stahl — das Herz des Aramäers Laban, indem er ihn nicht merken ließ, dass er entfliehen wolle. |
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So entfloh er mit allem, was sein war und machte sich auf, setzte über den Euphrat-Strom und wandte sich nach dem Gebirge Gilead. |
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Am dritten Tage wurde dem Laban hinterbracht, dass Jakob entflohen sei. |
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Da nahm er seine Verwandten mit sich, verfolgte ihn sieben Tagereisen weit und holte ihn am Gebirge Gilead ein. |
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Da kam Gott zu Laban, dem Aramäer, im nächtlichen Traume und sprach zu ihm: Hüte dich, Jakob zu bereden, sei es im Guten oder im Bösen! |
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Und Laban holte Jakob ein. Dieser hatte auf dem Gebirge sein Zelt aufgeschlagen, Laban aber mit seinen Verwandten auf dem Gileadgebirge. |
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Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan? Du hast mein Herz gestohlen und meine Töchter weggeführt wie Kriegsgefangene! |
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Warum bist du heimlich geflohen und hast mich bestohlen? Warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte dich doch in Freuden und mit Gesängen, mit Pauke und mit Harfe geleitet! |
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So aber hast du mich nicht einmal meine Söhne und Töchter küssen lassen; ja du hast töricht gehandelt! |
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Ich habe die Macht in der Hand, übel mit euch zu verfahren; allein der Gott eures Vaters hat gestern Nacht also zu mir gesprochen: »Hüte dich, Jakob zu bereden, sei es im Guten oder im Bösen!« |
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Gut, du bist weggegangen, weil du so große Sehnsucht nach dem Hause deines Vaters hattest; warum aber hast du meine Götter gestohlen?! |
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Da antwortete Jakob und sprach zu Laban. Weil ich mich fürchtete; ich dachte, du könntest mir deine Töchter mit Gewalt nehmen. |
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Wenn du aber bei einem deine Götter finden wirst, so soll er nicht leben bleiben; im Beisein unserer Verwandten suche dir heraus, was von deinem Eigentum bei mir ist, und nimm es! Jakob aber wusste nicht, dass Rahel sie gestohlen hatte. |
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Da ging Laban in Jakobs Zelt und in Leas Zelt und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts. Aus Leas Zelt ging er hinaus und kam in Rahels Zelt. |
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Rahel aber hatte die Teraphim genommen, sie in den Tragkorb des Kamels gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban durchwühlte das ganze Zelt und fand nichts. |
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Da sprach sie zu ihrem Vater: Zürne doch nicht, Herr, dass ich nicht vor dir aufstehen kann, es ist mir die Weise der Frauen. So suchte er und fand die Teraphim nicht. |
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Da wurde Jakob zornig und haderte mit Laban. Und Jakob fing an und sprach zu Laban: Was ist mein Verbrechen, was ist meine Sünde, dass du mir nachgesetzt bist? |
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Du hast all' mein Geräte durchwühlt; hast du irgend etwas von deinem Hausrate gefunden? Lege es hier in Gegenwart meiner und deiner Verwandten nieder, sie mögen zwischen uns beiden entscheiden! |
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Zwanzig Jahre bin ich jetzt bei dir, deine Schafe und Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen; |
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Zerrissenes habe ich dir nicht gebracht, ich musste es ersetzen, von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es bei Tag oder bei Nacht gestohlen sein. |
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Wo ich am Tage war, verzehrte mich die Glut, — und der Frost des Nachts, und der Schlaf floh meine Augen. |
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Das hatte ich die zwanzig Jahre in deinem Hause; gedient habe ich dir! Vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Herden; und zehnmal hast du meinen Lohn geändert! |
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Wäre nicht der Gott meines Vaters mit mir gewesen, der Gott Abrahams und der, den Isaak fürchtet, hättest du mich sicher mit leeren Händen weggeschickt; Gott hat mein Elend und meiner Hände Fleiß gesehen und gestern Nacht gerichtet. |
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Da antwortete Laban und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, die Söhne meine Söhne, die Herden meine Herden, und alles, was du siehst, gehört mir. Aber es sind doch einmal meine Töchter; was kann ich heute ihnen oder ihren Kindern, die sie geboren haben, tun? |
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Doch nun komm, lass uns beide einen Bund schließen; der sei zum Zeugnisse zwischen mir und dir. |
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Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn zum Denkmal auf. |
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Und Jakob sprach zu seinen Verwandten: Leset Steine zusammen! Da nahmen sie Steine und machten einen Haufen, und sie aßen dort auf dem Steinhaufen. |
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Laban nannte ihn: Jegar Sahadutha, und Jakob nannte ihn: Gal-Ed. |
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Und Laban sprach: Dieser Steinhaufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir. Daher nannte man den Ort Gal-Ed, |
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Wie auch die Warte, weil er gesagt hatte: Der Ewige soll Wache halten zwischen mir und dir, wenn wir auch einander aus dem Gesichte sind. |
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Wenn du meine Töchter kränkst, oder zu meinen Töchtern noch andre Frauen nimmst, so ist freilich kein Mensch bei uns; doch siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. |
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Und Laban sprach zu Jakob: Hier dieser Steinhaufen und hier dieses Denkmal, das ich zwischen mir und dir errichtet habe, |
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Zeuge sei dieser Steinhaufen, und Zeuge sei dieses Denkmal, dass ich niemals zu dir über diesen Steinhaufen hinübergehe und du niemals zu mir über diesen Steinhaufen und über dieses Denkmal in böser Absicht hinübergehst. |
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Der Gott Abrahams und der Gott Nachors mögen zwischen uns richten, der Gott ihres Vaters. Und Jakob schwur bei dem, den sein Vater Isaak fürchtete. |
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Und Jakob schlachtete ein Tier auf dem Berge und lud seine Verwandten zum Essen ein; sie speisten und übernachteten auf dem Berge. |
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Chapter 32 |
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Des Morgens früh stand Laban auf, küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie; dann zog Laban weg und kehrte in seine Heimat zurück. |
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Auch Jakob ging seines Weges, da begegneten ihm Engel Gottes. |
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Als er sie sah, sprach Jakob: Dies ist ein Lager Gottes! Und er nannte diesen Ort Machanajim. |
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Jakob aber schickte Boten voraus zu seinem Bruder Esau in das Land Seir, in das Gefilde Edoms. |
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Und er befahl ihnen: Also sprechet zu meinem Herrn Esau: So spricht dein Knecht Jakob: »Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bis jetzt verweilt; |
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Dort erwarb ich mir Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde. Und ich sende nun hin, es meinem Herrn zu melden, um Gnade in deinen Augen zu finden!« |
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Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; er zieht dir auch schon entgegen und vierhundert Mann mit ihm. |
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Da fürchtete sich Jakob sehr und es ward ihm bange; und er teilte die Leute, die er bei sich hatte, sowie die Schafe, die Rinder und die Kamele in zwei Lager; |
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Denn er dachte: Wenn Esau über das eine Lager kommt und es schlägt, so kann das übriggebliebene Lager entrinnen. |
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Und Jakob betete: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Ewiger, der du zu mir gesprochen: Kehre in dein Land und nach deinem Geburtsorte zurück und ich will dir wohltun. |
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Ich bin zu gering für alle Wohltaten und alle Treue, die du deinem Knechte erwiesen hast; denn mit meinem Stabe bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden. |
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Rette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, er könnte kommen und mich erschlagen, Mutter und Kind. |
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Und du hast doch gesagt: Ich will dir Gutes erweisen und deine Nachkommen machen gleich dem Sand am Meere, der vor Menge nicht zu zählen ist. |
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Und er blieb dort über Nacht und nahm von dem, was er in Händen hatte, als Geschenk für seinen Bruder Esau |
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Zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Schafe und zwanzig Widder, |
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Dreißig säugende Kamele mit ihren Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselsfüllen. |
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Und er übergab sie seinen Knechten, eine jede Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten. Zieht vor mir her und lasst zwischen einer Herde und der andern einen Zwischenraum. |
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Und er befahl dem Ersten an: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an, wohin gehst du, und für wen sind diese da vor dir? |
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So antworte: Deinem Knechte Jakob; es ist ein Geschenk, an meinen Herrn Esau gesandt, und er selber folgt nach. |
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So befahl er auch dem zweiten, auch dem dritten, so allen, die hinter den Herden hergingen: In dieser Weise sprechet zu Esau, wenn ihr ihn trefft. |
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Saget ihm: Dein Knecht Jakob kommt auch selbst hinter uns. Denn er dachte: Ich will ihn durch das Geschenk versöhnen, das vor mir hergeht, alsdann will ich sein Angesicht sehen, vielleicht nimmt er mich freundlich auf. |
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Und das Geschenk zog an ihm vorüber; er aber blieb über Nacht im Lager. |
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In derselben Nacht stand er auf, nahm seine zwei Frauen, seine zwei Mägde und seine elf Kinder und setzte über die Furt des Jabbok. |
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Er nahm sie, führte sie über den Fluss und brachte sein Eigentum hinüber. |
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Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis der Morgen anbrach. |
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Als er sah, dass er ihm nicht beikommen konnte, fasste er ihn an dem Hüftballen, so dass der Hüftballen Jakobs bei dem Ringen verrenkt wurde. |
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Und er sprach: Lass mich gehen, denn der Morgen ist angebrochen! Und er antwortete: Ich lasse dich nicht, du habest mich denn gesegnet. |
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Da sprach er zu ihm: Wie ist dein Name? Und er antwortete: Jakob. |
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Und er sprach: Nicht Jakob soll dein Name ferner sein, sondern Israel; denn du hast mit göttlichen Wesen und mit Menschen gekämpft und hast obgesiegt. |
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Da bat Jakob: Sage mir doch deinen Namen. Und er sprach: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. |
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Jakob nannte den Ort Penièl: Denn ich habe ein göttliches Wesen von Angesicht zu Angesicht gesehen, und mein Leben ist gerettet worden. |
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Und die Sonne ging ihm auf, als er an Penuél vorüber war, und er hinkte auf seiner Hüfte. |
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Darum essen die Kinder Israels nicht die Spannader, die an den Hüftballen ist, bis auf den heutigen Tag, weil er den Hüftballen Jakobs an der Spannader gefasst hatte. |
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Chapter 33 |
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Und Jakob erhob seine Augen und sah Esau mit vierhundert Mann ankommen. Da verteilte er die Kinder auf Lea, Rahel und die beiden Mägde. |
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Und er stellte die Mägde und ihre Kinder voran, dahinter Lea und ihre Kinder, und Rahel und Josef zuletzt. |
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Er selbst aber ging voraus und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er an seinen Bruder herankam. |
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Da lief ihm Esau entgegen, umarmte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und sie weinten. |
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Und Esau erhob seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und sprach: Wer sind diese, die du bei dir hast? Er antwortete: Es sind die Kinder, mit denen Gott deinen Knecht begnadet hat. |
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Da traten die Mägde hinzu, sie und ihre Kinder und verneigten sich. |
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Dann trat auch Lea mit ihren Kindern hinzu und verneigten sich; zuletzt traten Josef und Rahel hinzu und verneigten sich. |
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Da sprach er: Was wolltest du mit jenem ganzen Lager, dem ich begegnet bin? Er antwortete: Gnade finden in den Augen meines Herrn. |
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Da sprach Esau: Ich habe genug mein Bruder, behalte, was du hast. |
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Da sprach Jakob: Nicht doch, sollte ich Gnade in deinen Augen gefunden haben, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; habe ich doch in dein Antlitz gesehen, wie in das eines göttlichen Wesens, und du hast mich gütig aufgenommen. |
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Nimm doch den Segen an, der dir von mir überbracht worden, denn Gott hat mich begnadet und ich habe Alles. So drang er in ihn, bis er es annahm. |
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Und er sprach: Lass uns aufbrechen und weiter ziehen, und ich will vor dir herziehen. |
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Er aber antwortete: Mein Herr weiß, dass die Kinder zart find und die Schafe und Rinder Junge säugen; wenn man sie nur einen Tag überanstrengt, so sterben alle Schafe. |
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Mein Herr ziehe nur seinem Knechte voraus, ich aber will meinen langsamen Gang weiterziehen, nach dem Schritt der Herde vor mir und nach dem Schritt der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme. |
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Da sprach Esau: Ich möchte doch von den Leuten, die bei mir sind, welche zu dir treten lassen. Und er antwortete: Wozu das?! Finde ich nur Gnade in den Augen meines Herrn! |
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So ging Esau an diesem Tage seines Weges zurück, nach Seir. |
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Jakob aber zog nach Sukkoth, baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten; darum nannte man den Ort Sukkoth. |
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Jakob kam wohlbehalten in der Stadt Sichems (Schechems) an, die im Lande Kanaan liegt, als er von Paddan-Aram zurückkam, und lagerte vor der Stadt. |
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Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von den Söhnen Chamors, des Vaters Sichems, um hundert Kesita. |
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Dort errichtete er einen Altar und nannte ihn: »Gott, Gott Israels.« |
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Chapter 34 |
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Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren, ging aus, um sich unter den Töchtern des Landes umzusehen. |
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Da erblickte sie Sichem, Sohn des Chiviten Chamor, der Fürst des Landes, und er nahm sie, legte sich zu ihr und that ihr Gewalt an. |
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Aber auch sein Herz hing an Dina, der Tochter Jakobs; er liebte das Mädchen und redete ihr gütig zu. |
|
Und Sichem sprach zu seinem Vater Chamor: Wirb für mich um dieses Mädchen! |
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Und Jakob hatte erfahren, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte; seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Felde; so schwieg Jakob, bis sie heimkamen. |
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Und Chamor, der Vater Sichems, ging zu Jakob, um mit ihm zu reden. |
|
Inzwischen waren die Söhne Jakobs vom Felde heimgekommen, als sie es erfahren hatten, und es kränkte die Männer, und es kochte in ihnen, dass man eine solche Schande an Israel verübt, sich zur Tochter Jakobs zu legen; das durfte nimmermehr geschehen. |
|
Chamor redete mit ihnen und sprach: Mein Sohn Sichem hat sein Herz an euer Mädchen gehängt; gebt sie ihm doch zur Frau! |
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Verschwägert euch mit uns, eure Töchter gebt uns, und unsre Töchter nehmet euch; |
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Bleibt bei uns wohnen, das Land soll euch offen sein, bleibt da und ziehet darin umher und macht euch hier ansässig! |
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Sichem aber sprach zu ihrem Vater und ihren Brüdern: Lasst mich Gnade in euren Augen finden; was ihr nur sagt, will ich geben. |
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Fordert noch so viel Morgengabe und Geschenke; ich will geben, was ihr mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur Frau! |
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Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Chamor mit List — sie redeten so, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte. |
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Und sie sprachen zu ihnen: Wir können dies nicht tun, dass wir unsre Schwester einem Manne geben, der eine Vorhaut hat; das ist bei uns eine Schande. |
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Unter der Bedingung aber wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr uns gleich werdet, dass alles Männliche bei euch sich beschneiden lässt. |
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Dann wollen wir unsre Töchter euch geben und eure Töchter uns nehmen, wollen bei euch bleiben und zu einem Volke werden. |
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Wenn ihr aber nicht auf uns hört und euch nicht beschneiden lasset, so nehmen wir unser Mädchen und gehen. |
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Ihre Worte gefielen dem Chamor und dem Sichem, dem Sohne Chamors. |
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Der Jüngling säumte nicht, es ins Werk zu setzen; denn er sehnte sich nach der Tochter Jakobs; und er war der Angesehenste im ganzen Hause seines Vaters. |
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Und als Chamor und sein Sohn Sichem in das Thor ihrer Stadt kamen, redeten sie mit den Bürgern ihrer Stadt, wie folgt: |
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Diese Leute sind friedlich gegen uns gesinnt; sie würden in dem Lande bleiben und darin umherziehen, und das Land hat ja Raum genug für sie; ihre Töchter würden wir uns zu Frauen nehmen und unsre Töchter ihnen geben. |
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Doch nur unter der Bedingung wollen uns die Leute zu Willen sein, dass sie bei uns bleiben und zu einem Volke werden, wenn wir unter uns alles Männliche beschneiden lassen, so wie sie beschnitten sind. |
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Ihre Herden, ihre Habe und all' ihr Vieh wird ja unser sein. Nur müssen wir ihnen zu Willen sein, damit sie bei uns bleiben. |
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Da gaben sie dem Chamor und seinem Sohne Sichem Gehör, soviel ihrer durch das Thor seiner Stadt gingen; und alles Männliche, so viel durch das Thor seiner Stadt ging, ließ sich beschneiden. |
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Am dritten Tage aber, als sie Schmerzen litten, nahmen zwei von den Söhnen Jakobs, Simon und Levi, Dinas Brüder, jeder sein Schwert, überfielen ungefährdet die Stadt und erschlugen alles Männliche. |
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Auch Chamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und sie nahmen Dina aus dem Hause Sichems und zogen ab. |
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Und die Söhne Jakobs fielen über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte. |
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Und ihre Schafe, Rinder, Esel, was in der Stadt und was auf dem Felde war, nahmen sie mit. |
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All' ihr Gut, auch ihre Kinder und Weiber, nahmen sie gefangen und plünderten, sowie alles, was im Hause war. |
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Da sprach Jakob zu Simon und Levi: Ihr habt mich betrübt, ihr habt mich bei den Bewohnern des Landes, den Kanaaniten und Perisiten berüchtigt gemacht. Ich habe nur wenig Leute; wenn sie sich gegen mich versammeln, so werden sie mich schlagen, und ich werde mit meinem Hause vertilgt werden. |
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Da erwiderten sie: Soll man unsre Schwester wie eine Buhlerin behandeln?! |
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Chapter 35 |
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Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, ziehe nach Beth-El hinauf; dort lasse dich nieder und errichte einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest. |
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Da sprach Jakob zu seinen Hausgenossen und zu allen, die mit ihm waren: Entfernet die fremden Götter, die ihr bei euch habt, reiniget euch und wechselt eure Kleider; |
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Wir wollen uns aufmachen und nach Beth-El hinaufziehen; dort will ich dem Gott einen Altar errichten, der mich am Tage meiner Not erhört hat und auf dem Wege, den ich gegangen, mit mir war. |
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Da übergaben sie Jakob alle fremden Götter, die sie bei sich hatten, und die Ringe in ihren Ohren; Jakob vergrub sie unter der Terebinthe bei Sichem. |
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Und sie brachen auf, und Gottes Schrecken kam über die Städte, die um sie her lagen, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachsetzten. |
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Jakob kam nach Lus im Lande Kanaan, dem heutigen Beth-El, er und alles Volk, das bei ihm war. |
|
Dort baute er einen Altar und nannte den Ort: »Gott zu Beth-El:« denn dort hatte sich ihm Gott offenbart, als er vor seinem Bruder floh. |
|
Und Debora, Rebekkas Amme, starb und ward unterhalb Beth-Els unter einer Eiche begraben; deshalb nennt man sie Träneneiche. |
|
Und Gott erschien dem Jakob abermals, als er von Paddan-Aram zurückkam, und segnete ihn. |
|
Er sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob; man soll dich nicht mehr Jakob nennen, sondern Israel soll dein Name sein, so nannte er ihn Israel. |
|
Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich, ein Volk, eine Schar von Völkern soll aus dir werden, Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen. |
|
Das Land, das ich dem Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben. |
|
Und Gott stieg vor ihm empor an dem Orte, an dem er mit ihm geredet hatte. |
|
Da stellte Jakob ein Denkmal auf an dem Orte, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, spendete Trankopfer auf ihm und goss Öl darauf. |
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Und Jakob nannte den Ort, an dem Gott mit ihm geredet hatte, Beth-El. |
|
Sie brachen von Beth-El auf, und als sie noch eine Strecke Landes bis Ephrat hatten, ward Rahel entbunden, und sie hatte eine schwere Geburt. |
|
Und als ihr die Geburt so schwer wurde, sprach die Hebamme zu ihr: Sei ohne Furcht, du hast auch diesmal einen Sohn! |
|
Und als ihr die Seele ausging, — sterbend nannte sie ihn Ben-Oni; sein Vater aber nannte ihn Benjamin (Binjamin). |
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So starb Rahel und ward auf dem Wege nach Ephrat, dem heutigen Bethlehem (Beth-Lechem), begraben. |
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Und Jakob stellte einen Denkstein auf ihr Grab; dort ist noch heute das Grabdenkmal Rahels. |
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Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt jenseits von Migdal-Eder auf. |
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Während Israel in diesem Lande wohnte, ging Ruben und legte sich zu Bilha, dem Kebsweib seines Vaters. Israel erfuhr davon. — Jakob hatte zwölf Söhne. |
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Leas Söhne: Jakobs Erstgeborener, Ruben, sodann Simon, Levi, Juda, Issachar und Sebulun. |
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Rahels Söhne: Josef und Benjamin. |
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Die Söhne der Bilha, der Magd Rahels: Dan und Naphtali. |
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Die Söhne der Silpa, der Magd Leas: Gad und Ascher. Dies sind die Söhne Jakobs, die ihm in PaddanAram geboren worden. |
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Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, zu Kirjath Arba, dem heutigen Hebron, wo sich Abraham und Isaak eine Zeitlang aufgehalten. |
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Und die Lebensjahre Isaaks betrugen hundert und achtzig, |
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Da verschied Isaak und starb und ging zu seinen Volksgenossen, alt und lebenssatt; seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn. |
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Chapter 36 |
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Dies sind die Nachkommen von Esau, das ist Edom. |
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Esau hatte sich seine Frauen von den Töchtern Kanaans genommen: Adah, Tochter des Chetiten Elon, Oholibamah, Tochter der Anah, Tochter des Chiviten Zibeon, |
|
Und Basemath, Tochter Ismaëls, Schwester des Nebajoth. |
|
Adah gebar dem Esau den Eliphas, und Basemath gebar den Reüel. |
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Oholibamah gebar Jeisch, Jaalam und Korach. Dies sind die Söhne Esaus, die ihm im Lande Kanaan geboren wurden. |
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Und Esau nahm seine Frauen, Söhne und Töchter, sammt allen Personen seines Hauses, seine Herden und all sein Vieh und all sein Gut, das er im Lande Kanaan erworben, und zog in ein anderes Land, hinweg von seinem Bruder Jakob; |
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Denn ihre Habe war zu groß, als dass sie hätten beisammen wohnen können, und das Land ihres Aufenthaltes konnte sie nicht wegen ihrer Herden tragen. |
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So wohnte Esau auf dem Gebirge Seir, Esau, das ist Edom. |
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Dies sind die Nachkommen Esaus, des Stammvaters der Edomiter, auf dem Berge Seir. |
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Die Namen der Söhne Esaus sind: Eliphas, Sohn der Adah, der Frau Esaus, Reüel, Sohn der Basemath, der Frau Esaus. |
|
Die Söhne des Eliphas waren: Theman, Omar, Zepho, Gaatham und Kenas. |
|
Thimna war ein Kebsweib des Eliphas, des Sohnes Esaus, und sie gebar dem Eliphas den Amalek; dies sind die Kinder der Adah, der Frau Esaus. |
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Die Söhne des Reüelwaren: Nachath, Serach, Schammah und Missah. Dies waren die Söhne der Basemath, der Frau Esaus. |
|
Und dies waren die Söhne Oholibamahs, Tochter der Anah, Tochter Zibeons, der Frau Esaus; sie gebar dem Esau den Jeusch, Jaalam und Korach. |
|
Dies sind die Stammfürsten der Söhne Esaus. Die Söhne des Eliphas, des Erstgeborenen Esaus: Fürst Theman, Fürst Omar, Fürst Zepho, Fürst Kenas, |
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Fürst Korach, Fürst Gaatham und Fürst Amalek; dies sind die Stammfürsten des Eliphas im Lande Edom, dies die Söhne der Adah. |
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Und dies sind die Söhne Reuels, des Sohnes Esaus: Fürst Nachath, Fürst Serach, Fürst Schammah, Fürst Missah; dies sind die Stammfürsten Reuels im Lande Edom, dies die Söhne der Basemath, der Frau. Esaus. |
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Und dies sind die Söhne Oholibamahs, der Frau Esaus: Fürst Jeusch, Fürst Jaalam und Fürst Korach; dies sind die Stammfürsten Oholibamahs, der Tochter der Anah, der Frau Esaus. |
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Dies sind die Söhne Esaus und dies ihre Stammfürsten; das ist Edom. |
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Dies sind die Söhne des Choriten Seir, die Einwohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibeon, Anah, |
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Dischon, Ezer und Dischan; dies sind die Stammfürsten der Choriter, die Söhne Seirs, im Lande Edom. |
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Lotans Söhne waren: Chori und Hemam, und Lotans Schwester hieß Thimna. |
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Schobals Söhne waren: Alvan, Manachath, Ebal, Schepho und Onam. |
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Die Söhne des Zibeon waren: Ajah und Anah; dies ist Anah, der die Jemim in der Wüste gefunden, als er für seinen Vater Zibeon die Esel weidete. |
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Die Kinder Anahs waren: Dischon, und Oholibamah war die Tochter Anahs. |
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Die Söhne Dischans waren: Chemdan, Eschban, Jithran und Cheran. |
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Die Söhne Ezers waren: Bilhan, Saavan und Akan. |
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Die Söhne Dischans waren: Uz und Aran. |
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Dies sind die Stammfürsten der Choriter: Fürst Lotan, Fürst Schobal, Fürst Zibeon, Fürst Anah, |
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Fürst Dischon, Fürst Ezer, Fürst Dischan; dies sind die Stammfürsten der Choriter, Fürst für Fürst im Lande Seir. |
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Und dies sind die Könige, die im Lande Edom regiert haben, bevor noch über die Kinder Israels ein König regierte. |
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Und es regierte in Edom Bela, Sohn Beors, und der Name seiner Stadt war Dinhabah. |
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Bela starb, und nach ihm regierte Jobab, Sohn Serachs aus Bazrah. |
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Jobab starb und nach ihm regierte Chuscham aus dem Lande der Themaniter. |
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Chuscham starb, und nach ihm regierte Hadad, Sohn Bedads, der in den Gefilden Moabs Midian geschlagen, und der Name seiner Stadt war Avith. |
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Hadad starb und nach ihm regierte Samlah aus Masrekah. |
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Samlah starb, und nach ihm regierte Schaul aus Rechoboth am Euphratstrome. |
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Schaul starb, und nach ihm regierte Baal-Chanan, der Sohn Achbors. |
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Baal-Chanan, Sohn Achbors, starb, und nach ihm regierte Hadar; der Name seiner Stadt war Pau, und der Name seiner Frau war Mehetabel, Tochter der Matred, Tochter Me Sahabs. |
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Und dies sind die Namen der Stammfürsten Esaus, nachihren Geschlechtern, mit den Namen nach ihren Ortschaften: Fürst Thimna, Fürst Alvah, Fürst Jetheth, |
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Fürst Oholibamah, Fürst Elah, Fürst Pinon, |
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Fürst Kenas, Fürst Theman, Fürst Mibzar, |
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Fürst Magdiél, Fürst Iram; dies sind die Stammfürsten Edoms nach ihren Wohnsitzen in ihrem Erblande, das ist Esau, der Stammvater Edoms. |
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Chapter 37 |
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Jakob aber wohnte in dem Lande, in dem sein Vater sich aufgehalten, im Lande Kanaan. |
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Dies ist die Geschichte der Nachkommen Jakobs: Joseph. war siebzehn Jahre alt, da hütete er mit seinen Brüdern die Schafe mit den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters. Joseph war noch kindlich und hinterbrachte ihrem Vater ihre bösen Reden. |
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Israel aber liebte Joseph mehr als alle seine Söhne, weil er ihm im hohen Alter geboren war, und er machte ihm ein buntes Gewand. |
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Als nun seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr als sie alle liebte, da hassten sie ihn und konnten nicht freundlich mit ihm sprechen. |
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Einst hatte Joseph einen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern, da hassten sie ihn noch mehr. |
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Er sprach zu ihnen: Hört doch nur den Traum, den ich gehabt habe! |
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Wir banden gerade Garben auf dem Felde, da richtete sich meine Garbe auf und blieb dann stehn, eure Garben aber stellten sich ringsum und warfen sich vor meiner Garbe nieder. |
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Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, oder dich zum Herrn über uns aufwerfen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden. |
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Später hatte er wieder einen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern; er sprach: Da habe ich wieder einen Traum gehabt! Die Sonne, der Mond und elf Sterne warfen sich vor mir nieder. |
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Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm. Was ist denn das für ein Traum, den du da gehabt hast? Soll ich etwa, deine Mutter und deine Brüder zu dir kommen und wir uns vor dir zur Erde niederwerfen? |
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Da wurden seine Brüder auf ihn eifersüchtig; sein Vater aber merkte sich die Sache. |
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Einst waren seine Brüder nach Sichem gegangen, um ihres Vaters Schafe zu weiden. |
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Da sprach Israel zu Joseph: Weiden deine Brüder nicht in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen schicken. Und er antwortete: Ich bin bereit. |
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Und er sprach zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlbefinden deiner Brüder und der Herde und bringe mir Nachricht. So schickte er ihn von dem Thale bei Hebron, und er kam nach Sichem. |
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Da traf ihn ein Mann, wie er auf dem Felde umherirrte, und fragte ihn: Was suchst du? |
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Und er antwortete: Meine Brüder suche ich; sage mir doch, wo sie weiden! |
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Und der Mann sprach: Sie sind von hier weggezogen, denn ich hörte sie sagen. Lasst uns nach Dothan gehen. Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan. |
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Sie sahen ihn schon von Ferne, und bevor er zu ihnen herangekommen war, fassten sie den tückischen Anschlag, ihn zu töten. |
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Und Einer sprach zum Andern: Seht, da kommt der Träumer her! |
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Jetzt kommt, wir wollen ihn erschlagen, ihn in eine der Gruben werfen und sagen, ein wildes Tier hat ihn gefressen, dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird! |
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Als Ruben das hörte, wollte er ihn aus ihrer Hand erretten und sprach: Wir wollen ihn nicht ums Leben bringen. |
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Und Ruben sprach zu ihnen: Vergießet kein Blut; werft ihn in diese Grube hier in der Steppe, aber legt nicht Hand an ihn! — Er wollte ihn aus ihrer Hand erretten, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen. |
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Als nun Joseph zu seinen Brüdern herangekommen war, zogen sie ihm seinen Rock aus, den bunten Rock, den er anhatte. |
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Und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; die Grube aber war leer, es war kein Wasser darin. |
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Und sie setzten sich zum Essen nieder; und sie erhoben ihre Augen und erblickten eine Karawane von Ismaeliten, die von Gilead kam; und ihre Kamele trugen Gewürze, Balsam und Lotos. Sie zogen damit nach Ägypten hinab. |
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Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Welchen Gewinn haben wir, wenn wir unsern Bruder umbringen und seinen Tod verheimlichen? |
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Kommt, wir wollen ihn an die Ismaeliten verkaufen, selbst aber nicht Hand an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser eigen Fleisch. Und die Brüder gehorchten. |
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Als die Männer, Kaufleute aus Midian, vorüberkamen, zogen sie Joseph herauf, brachten ihn aus der Grube und verkauften Joseph an die Ismaeliten um zwanzig Silberstücke. Und diese brachten Joseph nach Ägypten. |
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Da kam Ruben zur Grube zurück, und siehe da, Joseph war nicht mehr in der Grube. Da zerriss er seine Kleider. |
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Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sprach: Das Kind ist nicht da! wo soll ich hin?! |
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Sie nahmen Josephs Rock, schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock in das Blut. |
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Dann schickten sie den bunten Rock, brachten ihn ihrem Vater und sprachen: Dies haben wir gefunden; sieh doch zu, ob es der Rock deines Sohnes ist oder nicht. |
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Er erkannte ihn und schrie auf: Der Rock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen! Zerrissen ist Joseph! Zerrissen! |
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Da zerriss Jakob seine Kleider, legte ein härenes Gewand um seine Lenden und trauerte um seinen Sohn lange Zeit. |
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Alle seine Söhne und Töchter kamen, um ihn zu trösten, er aber weigerte sich, Trost anzunehmen, und sprach: Nein! Ich werde zu meinem Sohne trauernd in die Gruft fahren! So beweinte ihn sein Vater. |
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Die Midianiter aber verkauften ihn nach Ägypten an Potiphar, einen Hofbedienten des Pharao, den Obersten der Leibwache. |
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Chapter 38 |
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Um dieselbe Zeit trennte sich Juda von seinen Brüdern und zog zu einem Manne aus Adullam, namens Chirah. |
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Dort sah Juda die Tochter eines Kaufmannes, namens Schua; er heiratete sie und wohnte ihr bei. |
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Sie fühlte sich Mutter und gebar einen Sohn; und er nannte ihn Er. |
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Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn; und sie nannte ihn Onan. |
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Später gebar sie noch einen Sohn und nannte ihn Schelah. Und es war in Kesib, als sie ihn gebar. |
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Und Juda nahm für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau, namens Tamar. |
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Aber Er, der Erstgeborene Judas, war in den Augen des Ewigen schlecht, und der Ewige ließ ihn sterben. |
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Da sprach Juda zu Onan: Geh zur Frau deines Bruders und übe die Schwagerpflicht an ihr, damit du deinem Bruder Nachkommen verschaffest. |
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Onan aber wusste, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden, so oft er daher seines Bruders Frau beiwohnte, verschüttete er es zur Erde, um seinem Bruder keine Nachkommen zu verschaffen. |
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Und es missfiel dem Ewigen, was er that; darum ließ er auch ihn sterben. |
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Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe als Witwe im Hause deines Vaters, bis mein Sohn Schelah herangewachsen ist; — denn er dachte, dieser möchte auch sterben, gleich seinen Brüdern. Und Tamar ging hin und blieb in ihres Vaters Haus. |
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Nach langer Zeit starb die Tochter Schuas, Judas Frau. Nachdem Juda sich getröstet hatte, ging er zu seinen Schafscherern hinauf, er und sein Freund Chirah aus Adullam, nach Timnah. |
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Es wurde aber der Tamar erzählt: Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timnah hinauf, um seine Schafe zu scheren. |
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Da legte sie ihre Witwenkleider ab, bedeckte sich mit einem Schleier, verhüllte sich und setzte sich an den Eingang von Enajim, auf der Straße nach Timnah. Denn sie hatte gesehen, dass Schelah herangewachsen war, und sie ihm nicht zur Frau gegeben wurde. |
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Juda erblickte sie und hielt sie für eine Buhlerin, denn sie hatte ihr Gesicht bedeckt. |
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Und er bog zu ihr auf die Straße ab und sprach: Lass mich doch dir beiwohnen! Denn er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie sprach: Was gibst du mir dafür, dass du mir beiwohnst? |
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Er antwortete: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Und sie sprach: Wenn du ein Pfand gibst, bis du ihn sendest. |
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Da fragte er: Was soll ich dir als Pfand geben? Und sie antwortete: Deinen Siegelring, deine Schnur und den Stab, den du in der Hand hast. Er gab es ihr, wohnte ihr bei, und sie wurde durch ihn Mutter. |
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Und sie machte sich auf und ging weg, legte ihren Schleier ab und zog wieder ihre Witwenkleider an. |
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Und Juda schickte den Ziegenbock durch seinen Freund aus Adullam, um das Pfand von der Frau zu holen. Der aber fand sie nicht. |
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Und er fragte die Leute ihres Wohnortes: Wo ist die Buhldirne? Sie saß hier bei Enajim an der Straße. Und sie antworteten: Hier war keine Buhldirne. |
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Da kehrte er zu Juda zurück und sprach: Ich habe sie nicht gefunden, auch sagten die Leute des Ortes: Hier war keine Buhldirne. |
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Da sprach Juda: Mag sie es behalten, sonst werden wir noch zum Gespött. Ich habe ja den Ziegenbock geschickt, du aber hast sie nicht gefunden. |
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Ungefähr drei Monate später wurde Juda berichtet: Deine Schwiegertochter Tamar hat Unzucht getrieben, und sie fühlt sich auch infolge dessen Mutter. Da sprach Juda: Führt sie hinaus, sie soll verbrannt werden! |
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Als sie aber hinausgeführt wurde, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: Von dem Manne werde ich Mutter, dem dies gehört. Und sie sprach: Sieh doch zu, wem dieser Siegelring, diese Schnur und dieser Stab gehören! |
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Und Juda erkannte sie wieder und sprach: Sie ist gerechter als ich; ich habe sie ja nicht meinem Sohne Schelah gegeben. Und er wohnte ihr ferner nicht bei. |
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Zur Zeit ihrer Entbindung zeigte es sich, dass Zwillinge in ihrem Schoße waren. |
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Während ihrer Entbindung aber streckte einer die Hand vor; da nahm die Hebamme einen roten Faden, band ihn um die Hand und sagte: der ist zuerst herausgekommen. |
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Als er aber seine Hand zurückzog, siehe, da kam sein Bruder hervor. Und sie sprach: Was für einen Riss hast du für dich gemacht! Da nannte man ihn Perez. |
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Danach kam sein Bruder, der mit dem roten Faden an der Hand; und man nannte ihn Serach. |
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Chapter 39 |
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Joseph aber war nach Ägypten hinabgeführt worden, und Potiphar, ein Hofbedienter des Pharao, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn dorthin gebracht hatten. |
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Und der Ewige war mit Joseph, und es gelang ihm alles, und er blieb im Hause seines Herrn, des Ägypters. |
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Als nun sein Herr sah, dass der Ewige mit ihm war, und alles, was er that, in seiner Hand gelingen ließ, |
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Da fand Joseph Gnade in seinen Augen, so dass er ihn selbst bedienen musste; und er machte ihn zum Verwalter über sein Haus, und alles, was ihm gehörte, gab er in seine Gewalt. |
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Und seitdem er ihn zum Verwalter über sein Haus und über alles, was ihm gehörte, gemacht hatte, segnete der Ewige das Haus des Ägypters um Josephs willen. Und der Segen des Ewigen ruhte auf allem, was ihm gehörte, im Hause und auf dem Felde. |
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So überließ er alles, was ihm gehörte, dem Joseph und kümmerte sich, da er ihn hatte, um weiter nichts, als um das Brot, das er selber aß. Und Joseph war von schöner Gestalt und von schönem Antlitz. |
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Nach diesen Begebenheiten warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph, und sie sprach: Lege dich zu mir! |
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Er aber weigerte sich und sprach zur Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich, da er mich hat, um nichts, was im Hause vorgeht, und alles, was ihm gehört, gab er in meine Gewalt. |
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Er selbst ist in diesem Hause nicht angesehener als ich, und er hat mir nicht das Geringste vorenthalten außer dir, da du seine Frau bist; wie sollte ich nun eine so große Schlechtigkeit begehen und gegen Gott sündigen? |
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Und ob sie auch Tag für Tag auf Joseph einredete, willigte er doch nicht darein, bei ihr zu liegen, um sie zu sein. |
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Eines Tages aber kam er ins Haus, um seine Arbeit zu verrichten, als von den Hausleuten niemand drinnen im Hause war. |
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Da fasste sie ihn beim Gewande und sprach: Lege dich zu mir! Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand, entfloh und lief auf die Straße. |
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Als sie nun sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand gelassen und auf die Straße geflohen war, |
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Da rief sie ihre Hausleute und sprach zu ihnen: Seht, man hat uns einen hebräischen Mann gebracht, um mit uns Mutwillen zu treiben! Er kam zu mir, um sich zu mir zu legen; da schrie ich mit lauter Stimme. |
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Als er nun hörte, dass ich meine Stimme erhob und schrie, da ließ er sein Gewand bei mir zurück und floh und lief auf die Straße. |
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Und sie legte sein Gewand neben sich hin, bis sein Herr nach Hause kam. |
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Da sprach sie zu ihm ebenso: Es kam zu mir der hebräische Sklave, den du uns gebracht, Mutwillen mit mir zu treiben. |
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Als ich aber meine Stimme erhob und schrie, ließ er sein Gewand bei mir zurück und floh auf die Straße. |
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Als nun sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die erzählte: Solches hat dein Knecht mir angetan, da entbrannte sein Zorn. |
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Und Josephs Herr nahm ihn und warf ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs eingesperrt waren; und er blieb dort im Gefängnis. |
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Der Ewige aber war mit Joseph, ließ ihn Liebe finden und verlieh ihm Gunst in den Augen des Aufsehers des Gefängnisses. |
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Und der Aufseher des Gefängnisses gab in Josephs Gewalt alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, und alles, was man dort that, hatte er anzuordnen. |
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Der Aufseher des Gefängnisses kümmerte sich nicht im mindesten um das, was er ihm anvertraute, weil der Ewige mit ihm war. Was er auch immer that, ließ der Ewige gelingen. |
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Chapter 40 |
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Nach diesen Begebenheiten verging sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten. |
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Da zürnte Pharao über seine beiden Hofbedienten, den Obermundschenk und den Oberbäcker. |
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Und er ließ sie in Verhaft bringen, in das Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnis, an den Ort, wo Joseph gefangen saß. |
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Und der Oberste der Leibwache bestimmte Joseph für sie, dass er sie bediene; und so waren sie einige Zeit in Haft. |
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Da hatten sie beide, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis eingesperrt waren, einen Traum, beide in einer Nacht, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung. |
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Am Morgen kam Joseph zu ihnen und sah, dass sie verstört waren. |
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Da fragte er die Hofbedienten Pharaos, die mit ihm in Haft im Hause seines Herrn waren: Warum seht ihr heute so missmutig aus? |
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Und sie antworteten ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und hier ist niemand, der ihn deuten könnte. Da sprach Joseph zu ihnen: Sind doch Gottes die Deutungen! Erzählt ihn mir nur. |
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Da erzählte der Obermundschenk Joseph seinen Traum und sprach zu ihm: In meinem Traume, da stand ein Weinstock vor mir. |
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Und an dem Weinstock waren drei Ranken; und wie er grünte, kam die Blüte hervor, und seine Büschel reiften zu Trauben. |
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Und der Becher Pharaos war in meiner Hand; ich nahm die Trauben, drückte sie aus in Pharaos Becher und gab den Becher Pharao in die Hand. |
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Da sprach Joseph zu ihm: Das ist die Deutung: Die drei Ranken, das sind drei Tage. |
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Binnen drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben und dich in dein Amt wieder einsetzen; und du wirst Pharao den Becher in die Hand geben, ganz so, wie früher, da du sein Mundschenk warst. |
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Möchtest du mich nur im Gedächtnis behalten, wenn es dir wohlgehen wird. Tue mir dann doch die Liebe und erwähne meiner vor Pharao und befreie mich aus diesem Hause! |
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Denn gestohlen bin ich worden aus dem Lande der Hebräer, und auch hier habe ich nicht das Geringste begangen, und doch hat man mich in den Kerker geworfen. |
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Als nun der Oberbäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, sprach er zu Joseph: In meinem Traume, da trug ich drei Körbe mit Backwerk auf dem Haupte. |
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Im obersten Korbe war allerlei Speise für Pharao, Backwerk, und die Vögel fraßen es aus dem Korbe auf meinem Haupte. |
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Da antwortete Joseph und sprach: Das ist die Deutung: Die drei Körbe, das sind drei Tage. |
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Binnen drei Tagen wird Pharao dein Haupt von dir herabnehmen und dich an den Galgen hängen, dass die Vögel dein Fleisch von dir abfressen. |
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Am dritten Tage darauf war der Geburtstag Pharaos. Da bereitete er für alle seine Diener ein Mahl und erhob das Haupt des Obermundschenks und des Oberbäckers unter seinen Dienern. |
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Den Obermundschenk setzte er wieder in sein Schenkamt ein, und er gab wieder dem Pharao den Becher in die Hand. |
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Den Oberbäcker aber ließ er hängen, wie Joseph ihnen gedeutet hatte. |
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Aber der Obermundschenk dachte nicht an Joseph, und so vergaß er ihn völlig. |
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Chapter 41 |
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Nach Verlauf zweier Jahre hatte Pharao einen Traum: Er stand am Nil, |
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Und aus dem Nil stiegen sieben Kühe heraus, von schönem Aussehen und mit feisten Leibern, und sie weideten im Riedgras. |
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Und nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil heraus, von hässlichem Aussehen und mit mageren Leibern, und stellten sich neben jene Kühe an das Ufer des Nils. |
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Und die hässlichen und mageren Kühe fraßen die sieben schönen und feisten Kühe. Da wachte Pharao auf. |
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Und er schlief wieder ein und hatte einen zweiten Traum: Es stiegen sieben Ähren an einem Halme empor, dick und schön. |
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Und sieben dünne, vom Ostwind versengte Ähren wuchsen nach ihnen empor. |
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Und die dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da wachte Pharao auf, und siehe, es war ein Traum. |
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Und am Morgen, da schlug ihm das Herz, er schickte hin und ließ alle Schriftkundigen und alle Weisen Ägyptens rufen und erzählte ihnen, was er geträumt hatte; aber keiner wusste es dem Pharao zu deuten. |
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Da redete der Obermundschenk zu Pharao und sprach: Meine Schuld muss ich heute in Erinnerung bringen. |
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Pharao zürnte einst über seine Diener und ließ mich in Verhaft bringen, in das Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Oberbäcker. |
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Da hatten wir, ich und er, in einer Nacht einen Traum, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung. |
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Und dort, bei uns, war ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwache; dem erzählten wir unsere Träume, und er deutete sie uns, einem jeden seinem Traume entsprechend. |
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Und wie er sie uns gedeutet hatte, so geschah es; mich setzte man wieder in mein Amt ein, und ihn hängte man auf. |
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Da schickte Pharao hin und ließ Joseph rufen; man holte ihn eilends aus dem Gefängnis, und er ließ sich scheren, wechselte seine Kleider und kam vor Pharao. |
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Da sprach Pharao zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, und niemand kann ihn deuten; nun habe ich aber von dir gehört, du brauchst einen Traum nur zu hören, dann kannst du ihn deuten. |
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Da antwortete Joseph dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird Pharao offenbaren, was ihm frommt. |
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Da sprach Pharao zu Joseph: In meinem Traume, da stand ich am Ufer des Nils. |
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Und aus dem Nil stiegen sieben Kühe heraus, mit feisten Leibern und von schöner Gestalt, und sie weideten im Riedgras. |
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Und nach ihnen stiegen sieben andere Kühe heraus, elend und von sehr hässlicher Gestalt und mit mageren Leibern; ich habe so hässliche im ganzen Lande Ägypten noch nicht gesehen. |
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Und die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, die feisten Kühe. |
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Und als sie in ihren Leib gekommen, war es nicht zu merken, dass sie in ihren Leib gekommen waren, und ihr Aussehen blieb hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf. |
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Und ich sah ferner in meinem Traume sieben volle und schöne Ähren an einem Halme emporsteigen. |
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Und sieben verdorrte, dünne und vom Ostwind versengte Ähren wuchsen nach ihnen empor. |
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Da verschlangen die dünnen Ähren die sieben schönen Ähren. Und ich erzählte es den Schriftkundigen, aber niemand kann mir Bescheid geben. |
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Da sprach Joseph zu Pharao: Pharaos Traum ist nur einer. Was Gott tun will, das hat er Pharao verkündet. |
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Die sieben schönen Kühe, das sind sieben Jahre, und auch die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; es ist nur ein Traum. |
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Auch die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen herausstiegen, sind sieben Jahre, und ebenso die sieben leeren und vom Ostwind versengten Ähren. Es werden sieben Jahre der Hungersnot sein. |
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Das ist es, was ich Pharao gesagt; was Gott tun will, hat er Pharao gezeigt. |
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Siehe, es werden sieben Jahre kommen; da wird großer Überfluss im ganzen Lande Ägypten herrschen. |
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Und nach ihnen werden sieben Jahre der Hungersnot eintreten, dass man ganz an den Überfluss im Lande Ägypten vergessen wird; denn die Hungersnot wird das Land aufreiben. |
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Und man wird im Lande nichts von dem Überfluss merken infolge der Hungersnot, die kommen wird; denn sie wird sehr drückend sein. |
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Dass aber Pharao zweimal dasselbe träumte, das bedeutet, dass die Sache von Gott fest beschlossen ist, und Gott sie eilends ausführen wird. |
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So ersehe sich denn Pharao einen klugen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. |
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Und Pharao sorge dafür, Beamte über das Land zu setzen, und lasse in den sieben Jahren des Überflusses den Fünften im Lande Ägypten erheben. |
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Und sie sollen die gesamten Vorräte in den nun kommenden guten Jahren sammeln und das Getreide unter der Obhut Pharaos als Speisevorrat in den Städten aufspeichern und aufbewahren. |
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Diese Vorräte sollen dann für das Land aufbewahrt werden, für die sieben Jahre der Hungersnot, die im Lande Ägypten sein werden, damit das Land nicht durch die Hungersnot zu Grunde gehe. |
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Und es gefiel die Rede dem Pharao und allen seinen Dienern. |
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Und Pharao sprach zu seinen Dienern: Werden wir je einen finden, wie diesen, solch einen Mann, in dem der Geist Gottes ist? |
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Und Pharao sprach zu Joseph: Da dir Gott dies alles kundgetan, keiner also so klug und weise ist wie du, |
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So sollst du über mein Haus gesetzt sein, und deinem Befehle soll mein ganzes Volk sich fügen; nur durch den Thron will ich größer sein als du. |
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Und mit den Worten: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten! |
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Zog Pharao seinen Ring von seiner Hand und steckte ihn Joseph an die Hand; dann kleidete er ihn in Gewänder von Byssus und legte ihm die goldene Kette um den Hals. |
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Und er ließ ihn in dem zweithöchsten seiner Staatswagen fahren, und man rief vor ihm aus: Auf die Kniee! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. |
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Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; doch ohne dich soll niemand im ganzen Lande Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben. |
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Und Pharao nannte Joseph Zaphenath-Paneach und gab ihm Aßenath, die Tochter Poti- Pheras, des Priesters zu On, zur Frau. Und Joseph zog durch das Land Ägypten. |
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Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Joseph ging von Pharao hinweg und durchzog das ganze Land Ägypten. |
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Das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise. |
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Und er sammelte alle Vorräte in den sieben Jahren, die im Lande Ägypten eingetreten waren, und legte die Vorräte in die Städte; in jede Stadt legte er die Vorräte von den Feldern, die rings um sie waren. |
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Und Joseph speicherte Getreide auf, wie Sand am Meere, eine ungeheure Menge, so dass man zu zählen aufhörte; denn es war nicht zu zählen. |
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Und Joseph wurden, bevor noch das Jahr der Hungersnot kam, zwei Söhne geboren, die ihm Aßenath, die Tochter des Poti-Phera, des Priesters zu On, gebar. |
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Joseph nannte den Erstgeborenen Manasse (Menascheh); denn: »Gott hat mich all mein Unglück und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.« |
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Den zweiten nannte er Ephrajim, denn: »Gott hat mich in dem Lande meines Elends fruchtbar gemacht.« |
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Die sieben Jahre des Überflusses im Lande Ägypten gingen zu Ende. |
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Und es begannen die sieben Jahre der Hungersnot, wie Joseph vorher gesagt hatte; und es war in allen Ländern Hungersnot, im ganzen Lande Ägypten aber war Brot. |
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Als nun das ganze Land Ägypten hungerte, da schrie das Volk zu Pharao nach Brot. Da sprach Pharao zu ganz Ägypten: Gehet zu Joseph; was er euch sagen wird, das tut! |
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Die Hungersnot aber war auf der ganzen Erde. Und Joseph öffnete alle Vorratshäuser und verkaufte den Agyptern Getreide; denn stark war die Hungersnot im Lande Ägypten. |
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Und von überall her kam man nach Ägypten, um bei Joseph Getreide zu kaufen; denn überall war die Hungersnot stark. |
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Chapter 42 |
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Als Jakob sah, dass in Ägypten Getreide feil war, sprach er zu seinen Söhnen. Was seht ihr einander an? |
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Und er sprach: Seht, ich habe gehört, dass in Ägypten Getreide feil ist; so zieht denn hinab und kauft uns dort Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben. |
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Da zogen zehn von den Brüdern Josephs hinab, um in Ägypten Getreide einzukaufen. |
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Benjami aber, Josephs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern gehen, denn er dachte, es könnte ihn ein Unglück treffen. |
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So kamen unter denen, die hinströmten, auch die Söhne Israels, um Getreide einzukaufen; denn im Lande Kanaan war Hungersnot. |
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Joseph aber war Herr im Lande, er verkaufte allen Leuten Getreide. Und die Brüder Josephs kamen hin und warfen sich vor ihm mit dem Angesicht zur Erde nieder. |
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Als nun Joseph seine Brüder sah, erkannte er sie; er stellte sich aber fremd gegen sie, und redete mit ihnen hart. Er fragte sie: Wo kommt ihr her? Da antworteten sie: Aus dem Lande Kanaan, um Lebensmittel einzukaufen. |
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Joseph also erkannte seine Brüder, sie aber erkannten ihn nicht. |
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Da erinnerte sich Joseph der Träume, die er von ihnen geträumt hatte, und sprach zu ihnen: Kundschafter seid ihr; ihr seid hergekommen, um die Schwäche des Landes zu erspähen! |
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Sie antworteten: Nicht doch, Herr! deine Diener sind hergekommen, um Lebensmittel einzukaufen. |
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Wir sind alle Söhne eines Mannes, wir sind ehrliche Leute, niemals sind deine Diener Kundschafter gewesen. |
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Er aber sprach zu ihnen. Nein, ihr seid hergekommen, um die Schwäche des Landes zu erspähen! |
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Da sprachen sie: Wir, deine Diener, sind zwölf Brüder, Söhne eines Mannes im Lande Kanaan; der Jüngste ist zur Zeit bei unserm Vater, und einer ist verschollen. |
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Da sprach Joseph zu ihnen. Es ist so, wie ich euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! |
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Dadurch sollt ihr geprüft werden: beim Leben Pharaos, ihr werdet nicht eher von hier weggehen, als bis euer jüngster Bruder hierhergekommen. |
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Schickt einen von euch dass er euren Bruder hole, ihr aber bleibt gefangen. So sollen eure Worte geprüft werden, ob ihr die Wahrheit gesprochen; wenn aber nicht, beim Leben Pharaos, dann seid ihr Kundschafter! |
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Und er hielt sie drei Tage lang in Verhaft. |
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Am dritten Tage sprach Joseph zu ihnen: Folgendes tut, und ihr werdet am Leben bleiben; denn ich bin gottesfürchtig. |
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Wenn ihr ehrliche Leute seid, so bleibe einer von euch Brüdern in eurem bisherigen Gefängnisse eingesperrt, ihr aber ziehet hin und bringt das Getreide heim, das ihr für den Hunger eurer Familien gekauft. |
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Dann bringt euren jüngsten Bruder zu mir her, damit eure Worte sich bewahrheiten, und ihr nicht sterbet. Und sie taten also. |
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Da sprachen sie einer zum andern: Seht ihr, jetzt müssen wir es büßen, was wir an unserm Bruder getan, dass wir seine Seelenqual mit ansahen und nicht auf ihn hörten, als er uns um Gnade bat; darum ist solche Qual über uns gekommen. |
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Da entgegnete ihnen Ruben: Habe ich es auch nicht gleich gesagt; versündiget euch nicht an dem Kinde!? ihr aber wolltet nicht hören. Seht, darum wird sein Blut jetzt gefordert. |
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Sie wussten aber nicht, dass Joseph sie verstand; denn er redete mit ihnen durch einen Dolmetscher. |
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Und er wandte sich von ihnen ab und weinte, dann ging er wieder zu ihnen und redete mit ihnen; darauf nahm er den Simon aus ihrer Mitte und ließ ihn vor ihren Augen binden. |
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Dann befahl Joseph, dass man ihre Behälter mit Getreide fülle und ihr Geld wieder hineinlege, jedem in seinen Sack, und ihnen auch Zehrung für die Reise mitgebe. Und man that ihnen also. |
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Sie luden das gekaufte Getreide auf ihre Esel und zogen von dannen. |
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In der Herberge aber öffnete einer seinen Sack, um seinem Esel Futter zu geben; da sah er sein Geld obenauf in seinem Getreidesack liegen. |
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Da sprach er zu seinen Brüdern: Man hat mir mein Geld wiedergegeben! — da liegt es in meinem Getreidesack! Da stand ihnen das Herz still, und zitternd sprachen sie einer zum andern: Was hat uns Gott da angetan? |
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Und sie kamen zu ihrem Vater Jakob in das Land Kanaan und berichteten ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: |
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Ein Mann, es war der Herr des Landes, der hat hart mit uns geredet und behauptete, wir wollten das Land auskundschaften. |
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Wir entgegneten ihm: Wir sind ehrliche Leute, niemals sind wir Kundschafter gewesen. |
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Wir sind zwölf Brüder, Söhne eines Vaters; einer ist verschollen, und der Jüngste ist zur Zeit bei unserm Vater im Lande Kanaan. |
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Da sprach zu uns jener Mann, der Herr des Landes: Daran will ich erkennen, ob ihr ehrliche Leute seid; einen von euch Brüdern lasset bei mir, und was ihr für den Hunger eurer Familien braucht, das nehmet mit und ziehet hin. |
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Dann bringt euren jüngsten Bruder zu mir her; daran will ich erkennen, dass ihr keine Kundschafter, dass ihr ehrliche Leute seid. Ich gebe euch dann euren Bruder frei, und ihr könnt im Lande umherziehen. |
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Als sie nun ihre Säcke ausleerten, da fand jeder seinen Geldbeutel in seinem Sacke. Und wie sie mit ihrem Vater die Geldbeutel sahen, da gerieten sie in Furcht. |
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Und ihr Vater Jakob sprach zu ihnen: Ihr raubt mir meine Kinder! Joseph ist hin, und Simon ist hin, nun wollt ihr auch Benjamin nehmen! Mich trifft dies alles! |
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Da antwortete Ruben seinem Vater: Meine beiden Söhne sollst du töten, wenn ich ihn dir nicht wiederbringe; vertraue ihn mir an, ich werde ihn dir wieder zurückbringen. |
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Er aber sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen! sein Bruder ist tot, und er allein ist übrig; wenn ihn ein Unglück träfe auf dem Wege, den ihr ziehet, so würdet ihr mein graues Haupt mit Kummer in die Gruft fahren lassen! |
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Chapter 43 |
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Die Hungersnot blieb aber drückend im Lande. |
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Und als sie nun das eingekaufte Getreide, das sie von Ägypten mitgebracht, aufgezehrt hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Geht wieder hin, kauft uns etwas Lebensmittel ein! |
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Da antwortete ihm Juda. Der Mann hat uns wiederholt gewarnt, er hat gesagt: Ihr dürft mir nicht vor die Augen kommen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist. |
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Lässt du unsern Bruder mit uns gehen, so ziehen wir hinab und kaufen dir Lebensmittel ein. |
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Lässt du ihn aber nicht mitgehen, so ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat uns gesagt: Ihr sollt mir nicht vor die Augen kommen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist. |
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Da sprach Israel: Warum habt ihr mir das zu Leide getan und dem Manne gesagt, dass ihr noch einen Bruder habt?! |
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Sie antworteten: Der Mann hat uns ja ausgefragt, über uns selbst und über unsre Verwandten; er fragte: Lebt euer Vater noch? habt ihr noch einen Bruder? und wir gaben auf diese Fragen die richtige Antwort. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder mit? |
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Und Juda sprach zu seinem Vater Israel: Lass den Knaben mit mir gehen; dann wollen wir uns aufmachen und ziehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder! |
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Ich bürge für ihn, von mir magst du ihn fordern! Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und vor dich hinstelle, so will ich mein Leben lang vor dir als Sünder dastehen. |
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Hätten wir nicht so lange gesäumt, wir wären schon zweimal wieder zurück. |
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Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Wenn es denn sein muss, so tut dies: Nehmet von den Erzeugnissen des Landes in euren Behältern mit und bringet dem Manne ein Geschenk; etwas Balsam, etwas Honig, Gewürze und Lotus, Pistazien und Mandeln. |
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Nehmet auch den doppelten Betrag mit; das Geld, das man oben in eure Getreidesäcke zurückgelegt, sollt ihr wieder mitnehmen, vielleicht war es ein Versehen. |
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Und nehmt euren Bruder mit und macht euch auf und kehrt zu dem Manne zurück. |
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Und Gott, der Allmächtige, lasse euch bei dem Manne Erbarmen finden, dass er euch euren andern Bruder und den Benjamin wieder mitgebe. Und ich — soll ich einmal meine Kinder verlieren, so mag es sein! |
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Da nahmen die Männer diese Geschenke, und den doppelten Betrag nahmen sie mit sich und den Benjamin; und sie machten sich auf, zogen nach Ägypten hinab und traten vor Joseph. |
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Als Joseph Benjamm bei ihnen sah, sprach er zu seinem Hausverwalter: Führe die Männer in das Haus, lass schlachten und zurichten; denn die Männer werden mit mir zu Mittag speisen. |
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Der Mann that, wie Joseph gesagt hatte, und führte die Männer in das Haus Josephs. |
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Da fürchteten sich die Männer, als sie in das Haus Josephs geführt wurden, sie dachten: Wegen des Geldes, das voriges Mal wieder in unsere Getreidesäcke gekommen ist, werden wir hierher geführt; sie wollen sich auf uns werfen und über uns herfallen, uns zu Sklaven machen und unsre Esel wegnehmen! |
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So traten sie denn zu dem Hausverwalter Josephs und redeten mit ihm an dem Eingange des Hauses. |
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Und sie sprachen. Ach Herr, wir sind voriges Mal hierhergekommen, um Lebensmittel einzukaufen. |
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Als wir aber in die Herberge kamen und unsre Getreidesäcke öffneten, da lag eines jeden Geld oben auf im Getreidesacke, unser Geld nach dem vollen Gewicht. Wir bringen es hier wieder mit. |
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Und wir haben auch anderes Geld mitgebracht, um Lebensmittel einzukaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Getreidesäcke gelegt hat. |
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Er antwortete: Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Getreidesäcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte ihnen den Simon zu. |
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Und der Mann führte die Leute in Josephs Haus, reichte ihnen Wasser, sie wuschen sich die Füße und gaben ihren Eseln Futter. |
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Dann legten sie die Geschenke zurecht, bevor Joseph zu Mittag nach Hause kam; denn sie hatten gehört, dass sie dort speisen sollten. |
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Als nun Joseph nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das sie bei sich hatten, hinein und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. |
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Er erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden und fragte: Befindet sich euer Vater wohl, der alte Mann, von dem ihr gesprochen habt? Ist er denn noch am Leben? |
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Sie antworteten: Dein Diener, unser Vater, befindet sich wohl, er ist noch am Leben. Und sie neigten sich und warfen sich nieder. |
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Und er erhob seine Augen und sah Benjamin, seinen Bruder, seiner Mutter Sohn; und er fragte: Ist dies euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt? Und er sprach: Gott sei dir hold, mein Kind! |
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Und Joseph eilte hinweg; denn die Rührung übermannte ihn seinem Bruder gegenüber, und er musste weinen. Und er ging in sein Zimmer und weinte sich dort aus. |
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Dann wusch er sich das Gesicht und kam heraus; und er nahm sich zusammen und sprach: Traget das Essen auf! |
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Man trug für ihn besonders auf und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm speisten, besonders; denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern zusammen essen, weil es die Ägypter für einen Gräuel halten. |
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Und sie saßen vor ihm, vom Erstgeborenen bis zum Jüngsten nach ihrem Alter geordnet. Da sahen sich die Männer verwundert an. |
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Und man brachte ihnen von seinem Tische Gaben, die Gaben für Benjamin aber waren fünfmal größer als die Gaben aller Übrigen. Sie zechten mit ihm und wurden trunken. |
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Chapter 44 |
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Darauf befahl er seinem Hausverwalter: Fülle die Getreidesäcke der Männer mit Lebensmitteln, so viel sie fortbringen können, und lege einem jeden das Geld obenauf in seinen Getreidesack. |
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Und meinen Becher, den silbernen Becher, lege obenauf in den Getreidesack des Jüngsten, samt dem Geld für sein Getreide. Und er tat so, wie Joseph gesprochen hatte. |
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Beim Anbruch des Morgens ließ man die Männer mit ihren Eseln ziehen. |
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Sie waren eben zur Stadt hinaus, hatten sich noch nicht weit entfernt, da sprach Joseph zu seinem Hausverwalter: Auf, setze den Männern nach, und wenn du sie eingeholt hast, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? |
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Ist's doch gerade der, aus dem mein Herr zu trinken pflegt, und aus dem er wahrsagt. Das ist eine Schlechtigkeit, was ihr da getan habt. |
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Als er sie nun eingeholt hatte, sprach er diese Worte zu ihnen. |
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Sie aber antworteten: Warum spricht der Herr doch solche Worte? Fern sei es von deinen Dienern, so etwas zu tun! |
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Siehe, das Geld, das wir oben in unsern Getreidesäcken gefunden, haben wir dir aus dem Lande Kanaan zurückgebracht. Wie sollten wir nun aus dem Hause deines Herrn Silber oder Gold stehlen? |
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Der von deinen Dienern, bei dem er gefunden wird, soll sterben, und wir andern wollen dem Herrn Sklaven sein. |
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Er antwortete: Nun denn, wie ihr gesprochen, so geschehe es auch! — Der, bei dem er gefunden wird, soll mein Sklave sein, ihr andern aber seid frei. |
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Da ließ ein jeder schnell seinen Getreidesack zur Erde nieder, und jeder öffnete seinen Getreidesack. |
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Und er suchte, beim Ältesten fing er an und beim Jüngsten hörte er auf; da fand sich der Becher im Getreidesack Benjamins. |
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Da zerrissen sie ihre Kleider, beluden wieder ihre Esel und kehrten zur Stadt zurück. |
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Und Juda und seine Brüder kamen in Josephs Haus, — er selbst war noch dort — und fielen vor ihm zur Erde nieder. |
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Da sprach Joseph zu ihnen: Was habt ihr da getan?! Wisst ihr denn nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann? |
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Da erwiderte Juda. Was sollen wir dir, Herr, sagen? was sollen wir reden? wie sollen wir uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld reiner Diener heimgesucht; wir wollen dir Sklaven sein, Herr, wir, wie auch der, bei dem der Becher gefunden worden! |
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Er aber antwortete: Fern sei es von mir, solches zu tun! Der Mann, bei dem der Becher gefunden worden, soll mir Sklave sein, ihr andern aber zieht in Frieden zu eurem Vater. |
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Da trat Juda vor und sprach: Ach Herr, dein Diener will nur ein Wort zu dir sprechen, Herr, und dein Zorn entbrenne nicht über deinen Diener, denn du stehst Pharao gleich. |
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Der Herr hat seine Diener gefragt: Habt ihr noch einen Vater oder einen Bruder? |
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Da antworteten wir dem Herrn: Wir haben noch einen Vater, er ist alt, und auch ein kleiner, spätgeborener Sohn ist da, sein Bruder ist tot, er allein ist von seiner Mutter übrig, und sein Vater hat ihn lieb. |
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Da sprachst du zu deinen Dienern: Bringt ihn zu mir, ich möchte ihn gern einmal sehen. |
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Wir aber antworteten dem Herrn: Das Kind kann seinen Vater nicht verlassen, würde es seinen Vater verlassen, dann würde er sterben. |
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Da sprachst du zu deinen Dienern: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch kommt, so dürft ihr mir nicht noch einmal vor die Augen treten. |
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Als wir nun zu deinem Diener, meinem Vater, heimkamen, erzählten wir ihm, was du, Herr, gesprochen. |
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Als nun unser Vater sprach: Geht wieder hin, kauft uns etwas Lebensmittel ein, |
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Da antworteten wir: Wir können nicht hinziehen. Wenn unser jüngster Bruder mit uns geht, dann können wir hinziehen, denn wir dürfen dem Manne nicht vor die Augen treten, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist. |
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Da sprach dein Diener, mein Vater, zu uns: Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei Kinder geboren hat. |
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Der eine ist von mir fortgegangen, ich konnte nur glauben: Gewiss ist er zerrissen worden! und ich habe ihn auch bis heute nicht wiedergesehen. |
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Wenn ihr mir nun auch diesen nehmt, und ihn ein Unglück trifft, so werdet ihr mein graues Haupt mit Leid in die Gruft fahren lassen. |
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Jetzt denke dir: Ich komme heim zu deinem Diener, meinem Vater, und der Knabe ist nicht bei uns, und seine Seele ist geknüpft an die seine, |
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Und er sieht, der Knabe ist nicht da — so wird er sterben, und deine Diener haben das graue Haupt deines Dieners, unseres Vaters, mit Kummer in die Gruft fahren lassen. |
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Nun hat sich dein Diener für den Knaben beim Vater verbürgt und gesprochen: Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe, Vater, so will ich mein Leben lang als Sünder vor dir dastehen! |
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So lasse denn deinen Diener an des Knaben Stelle dir Sklave sein, Herr, und lass den Knaben mit seinen Brüdern ziehen! |
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Denn wie soll ich vor meinen Vater treten, und der Knabe ist nicht bei mir! Wie könnte ich das Leid mit ansehen, das meinen Vater trifft! |
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Chapter 45 |
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Da konnte Joseph nicht länger an sich halten, aber es standen so viele um ihn her. Da rief er: Lasset jedermann hinausgehen! und es blieb niemand bei Joseph, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab. |
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Und er brach in lautes Weinen aus, so dass es die Ägypter und der Hof Pharaos hörten. |
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Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph! Lebt mein Vater noch? Aber seine Brüder vermochten ihm nicht zu antworten, so bestürzt standen sie vor ihm. |
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Da sprach Joseph zu seinen Brüdern: Tretet zu mir her! Sie traten näher, und er sprach: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt! |
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Und nun grämt euch nicht und zürnet euch nicht, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Erhaltung eures Lebens hat mich Gott vor euch hergesandt. |
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Denn jetzt sind schon zwei Jahre Hungersnot im Lande, und noch fünf Jahre werden kommen, in denen weder Pflügen noch Ernten sein wird. |
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Darum hat mich Gott vor euch hergesandt, dass ein Rest von euch im Lande bleibe, dass euer Leben erhalten werde, in wunderbarer Rettung. |
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Nicht ihr also habt mich hierhergesandt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater Pharaos gemacht, zum Herrn seines ganzen Hofes und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. |
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Eilet, zieht zu meinem Vater und saget ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht; komme zu mir, zögere nicht. |
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Du sollst im Lande Gosen (Goschen) wohnen, du wirst in meiner Nähe sein, du, deine Kinder und Kindeskinder, deine Schafe, deine Rinder und alles, was du hast. |
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Dort werde ich für dich sorgen — denn noch fünf Jahre wird Hungersnot sein — auf dass du nicht verarmest mit deinem Hause und allem, was du hast. |
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Ihr seht's ja mit eigenen Augen, und auch mein Bruder Benjamin, dass mein Mund es ist, der mit euch redet. |
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Erzählet meinem Vater, was für Ehre ich in Ägypten habe, und alles, was ihr gesehen habt. Eilet und bringt meinen Vater hierher! |
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Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und Benjamin weinte an seinem Halse. |
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Er küsste alle seine Brüder und weinte in ihren Armen; alsdann redeten seine Brüder mit ihm. |
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Und das Gerücht drang an den Hof Pharaos: Josephs Brüder sind angekommen! Da freute sich Pharao und seine Diener. |
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Und Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: tut dies: Beladet euer Vieh und geht, zieht in das Land Kanaan. |
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Nehmt euren Vater und eure Familien mit und kommt zu mir; ich will euch das Schönste im Lande Ägypten geben, und ihr sollt vom Besten des Landes essen. |
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Und ich beauftrage dich, ihnen zu sagen: tut dies: Nehmt euch aus dem Lande Ägypten Wagen für eure Kinder und Frauen mit und führet euren Vater hierher und kommt. |
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Lasst euch aber nicht leid sein um euren Hausrat; denn das Schönste im ganzen Lande Ägypten soll euer sein. |
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Die Söhne Israels taten also, und Joseph gab ihnen auf Pharaos Befehl Wagen, auch gab er ihnen Zehrung für die Reise. |
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Und er schenkte allen Feiertagskleider, dem Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Feiertagskleider. |
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Und seinem Vater schickte er folgendes: Zehn Esel, beladen mit den besten Erzeugnissen Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide, Brot und anderen Speisen für seinen Vater für die Reise. |
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Er entließ seine Brüder, und sie zogen ab; und er sprach zu ihnen. Zanket euch nicht auf dem Wege. |
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So zogen sie aus Ägypten und kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. |
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Und sie berichteten ihm: Joseph lebt noch, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Doch sein Herz blieb kalt; denn er glaubte ihnen nicht. |
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Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er mit ihnen geredet, und er sah die Wagen, die Joseph geschickt hatte, ihn hinzuführen; da lebte der Geist ihres Vaters Jakob wieder auf. |
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Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Joseph lebt noch! Ich will hingehn und ihn sehen, bevor ich sterbe. |
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Chapter 46 |
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Israel brach auf mit allem, was er hatte, und kam nach Beerseba und brachte dem Gott seines Vaters Isaak Opfer dar. |
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Und Gott sprach mit Israel in einem nächtlichen Gesichte und sagte: Jakob! Jakob! Und er antwortete: Hier bin ich! |
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Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn ich will dich dort zu einem großen Volke machen. |
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Ich werde mit dir nach Ägypten hinabziehen, und ich werde dich auch wieder heraufführen, und Joseph wird dir die Augen zudrücken. |
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Und Jakob machte sich von Beerseba auf. Und die Söhne Israels führten ihren Vater Jakob, ihre Kinder und ihre Frauen auf den Wagen mit, die Pharao geschickt hatte, um ihn hinzuführen. |
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Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und alle seine Nachkommen mit ihm. |
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Seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen, alle seine Nachkommen brachte er mit sich nach Ägypten. |
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Dies sind die Namen der Kinder Israels, die nach Ägypten kamen. Jakob und seine Kinder: Jakobs Erstgeborener Ruben. |
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Rubens Söhne: Chanoch, Pallu, Chezron und Carmi. |
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Simons Söhne: Jemuél, Jamin, Ohad, Jachin, Zochar und Schaul, Sohn der Kanaaniterin. |
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Levis Söhne: Gerson (Gerschon), Kehath und Merari. |
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Judas Söhne: Er, Onan, Schelah, Perez und Serach; Er und Onan waren im Lande Kanaan gestorben. Perez' Söhne: Chezron und Chamul. |
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Issachars Söhne: Thola, Puwwah, Job und Schimron. |
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Sebuluns Söhne: Sered, Elon und Jachleél. |
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Dies sind die Söhne Leas. Sie hatte sie und eine Tochter, Dina, dem Jakob in Paddan-Aram geboren. Alle Söhne und Töchter zusammen: dreiunddreißig Personen. |
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Gads Söhne; Ziphion, Chaggi, Schum, Ezbon, Eri, Arodi und Areli. |
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Aschers Kinder: Jimnah, Jischwah, Jischwi, Beriah und ihre Schwester Serach. Beriahs Söhne. Cheber und Malkiél. |
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Dies sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea mitgegeben hatte. Sie gebar diese dem Jakob; sechzehn Personen. |
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Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin. |
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Joseph wurden im Lande Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Aßenath, Tochter Poti-Pheras, Priesters zu On, gebar. |
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Benjamins Söhne: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Echi, Rosch, Muppim, Chuppim und Ard. |
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Dies sind die Söhne Rahels, die dem Jakob geboren worden, zusammen; vierzehn Personen. |
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Dans Söhne: Chuschim, |
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Naphtalis Söhne: Jachzeél, Guni, Jezer und Schillem. |
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Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel mitgegeben hatte; sie gebar diese dem Jakob, zusammen: sieben Personen. |
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Alle Personen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, seine Nachkommen, ohne die Frauen der Söhne Jakobs, waren zusammen sechsundsechzig Personen. |
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Und Josephs Söhne, die ihm in Ägypten geboren worden: zwei Personen. Die ganze Familie Jakobs, die nach Ägypten kam, zusammen, siebzig Personen. |
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Juda aber sandte er voraus zu Joseph, dass dieser ihm den Weg nach Gosen weise; und sie kamen im Lande Gosen an. |
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Da ließ Joseph seinen Wagen anspannen und fuhr seinem Vater entgegen, hinauf nach Gosen. Und als dieser ihn erkannte, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Halse. |
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Und Israel sprach zu Joseph: Nun will ich gern sterben, nachdem ich dein Antlitz gesehen, und du noch lebst. |
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Und Joseph sprach zu seinen Brüdern und zur Familie seines Vaters: Ich will hingehen und Pharao berichten und ihm sagen: »Meine Brüder und die Familie meines Vaters, die im Lande Kanaan wohnten, sind zu mir gekommen. |
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Die Männer sind Schafhirten, denn sie haben von jeher Viehzucht getrieben; ihre Schafe, ihre Rinder, und was ihnen sonst gehört, haben sie mitgebracht.« |
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Wenn euch nun Pharao rufen lässt und fragt: Was ist euer Gewerbe? |
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So antwortet: »Seit unserer Jugend sind wir, deine Diener, Viehzüchter gewesen, bis heute, sowohl wir als auch unsere Väter,« dann werdet ihr im Lande Gosen bleiben können; denn jeder Schafhirt ist den Ägyptern ein Gräuel. |
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Chapter 47 |
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Und Joseph kam und berichtete Pharao: Mein Vater und meine Brüder samt ihren Schafen und Rindern, und was sie sonst haben, sind aus dem Lande Kanaan angekommen und befinden sich jetzt im Lande Gosen. |
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Und einen Teil seiner Brüder, fünf Mann, nahm er mit sich und stellte sie Pharao vor. |
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Da fragte Pharao seine Brüder: Was ist euer Gewerbe? Und sie antworteten: Schafhirten sind deine Diener, sowohl wir als auch unsere Väter. |
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Und sie sprachen zu Pharao: Wir sind gekommen, uns hier im Lande eine Zeit lang aufzuhalten, denn die Schafe deiner Diener haben keine Weide, denn die Hungersnot liegt schwer auf dem Lande; so lasse denn, bitte, deine Diener im Lande Gosen wohnen! |
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Und Pharao sprach zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen. |
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Das Land Ägypten steht dir offen, in der besten Gegend des Landes siedle deinen Vater und deine Brüder an, sie mögen im Lande Gosen wohnen, und wenn du unter ihnen tüchtige Männer weißt, so mache sie zu Oberaufsehern über meine Herden. |
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Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und stellte ihn Pharao vor; Jakob begrüßte Pharao mit einem Segenswunsch. |
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Da sprach Pharao zu Jakob: Wie viel sind der Jahre deines Lebens? |
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Jakob antwortete Pharao; Die Jahre meiner Pilgerfahrt sind hundert und dreißig; gering an Zahl und trübe waren meine Lebensjahre, sie haben nicht die Lebensjahre meiner Väter, nicht die Tage ihrer Pilgerfahrt erreicht. |
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Und Jakob segnete Pharao zum Abschied und entfernte sich von Pharao. |
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Joseph siedelte nun seinen Vater und seine Brüder an und gab ihnen im Lande Ägypten Besitz, in der besten Gegend des Landes, im Lande Ramses, wie Pharao befohlen hatte. |
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Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters mit Brot nach Anzahl der Kinder. |
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Es war aber im ganzen Lande kein Brot; denn die Hungersnot war sehr drückend, und das Land Ägypten und das Land Kanaan waren durch die Hungersnot erschöpft. |
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Und Joseph bekam für das Getreide, das man einkaufte, alles Geld zusammen, das im Lande Ägypten und im Lande Kanaan zu finden war, und Joseph brachte das Geld in das Haus Pharaos. |
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Als aber alles Geld im Lande Ägypten und im Lande Kanaan geschwunden war, kam ganz Ägypten zu Joseph und sprach: Gib uns Brot! warum sollen wir vor dir hinsterben? denn wir haben kein Geld mehr. |
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Da sprach Joseph: Bringt eure Herden, so will ich es euch für eure Herden geben, wenn ihr kein Geld mehr habt. |
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Da brachten sie Joseph ihre Herden, und Joseph gab ihnen Brot für die Pferde, die Schaf- und Rinderherden und für die Esel; und er versorgte sie in diesem Jahre für alle ihre Herden mit Brot. |
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Das Jahr ging zu Ende, und im folgenden Jahre kamen sie wieder zu ihm und sprachen: Wir können es dem Herrn nicht verhehlen, da alles Geld und alle Viehherden dem Herrn verfallen sind, so ist für den Herrn nichts weiter übrig als unser Leib und unser Ackerland. |
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Warum sollen wir vor deinen Augen zu Grunde gehen, wir und unser Ackerland? Kaufe uns und unser Ackerland für Brot; so wollen wir und unser Ackerland dem Pharao untertan sein. Nur gib uns Saatkorn, dass wir am Leben bleiben und nicht sterben, und das Ackerland nicht wüst daliege. |
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Da kaufte Joseph das ganze Ackerland der Ägypter für Pharao; denn die Ägypter verkauften allesamt ihre Felder, weil die Hungersnot stark auf ihnen lastete. So kam das Land an Pharao. |
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Das Volk aber versetzte er in die Städte, von einem Ende des Gebietes von Ägypten bis an das andere Ende. |
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Nur das Ackerland der Priester kaufte er nicht; denn die Priester bekamen bestimmten Anteil von Pharao, sie zehrten von dem Anteil, den ihnen Pharao gab, darum verkauften sie ihr Ackerland nicht. |
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Und Joseph sprach zum Volke: Seht! Ich habe heute euch und euer Ackerland für Pharao gekauft. Hier habt ihr Saatkorn, besät das Ackerland! |
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Aber von dem Ertrage müsst ihr den Fünften an Pharao abgeben, und vier Teile sollen euch bleiben, zum Saatkorn für das Feld und zum Essen für euch und eure Hausleute und zum Essen für eure Kinder. |
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Da sprachen sie: Du hast uns das Leben gerettet! Mögen wir nur Gnade finden in den Augen des Herrn, so wollen wir Pharao leibeigen sein. |
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So erließ Joseph das noch heute bestehende Gesetz, dass vom Ackerlande Ägyptens der fünfte Teil Pharao gehöre; nur das Ackerland der Priester allein gehörte Pharao nicht. |
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Israel aber blieb im Lande Ägypten, im Lande Gosen, wohnen; sie erwarben sich dort Eigentum, waren fruchtbar und vermehrten sich sehr. |
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Jakob lebte im Lande Ägypten siebzehn Jahre; und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, waren hundert sieben und vierzig Jahre. |
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Und die Tage Israels nahten ihrem Ende, da ließ er seinen Sohn Joseph rufen und sprach zu ihm: Wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, so lege doch deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir die Liebe und Treue: begrabe mich nicht in Ägypten! |
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Sondern bei meinen Vätern will ich liegen; darum führe mich aus Ägypten weg und begrabe mich an ihrem Begräbnisplatze. Da sprach Joseph: Ich werde nach deinen Worten tun. |
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Da sprach er: Schwöre mir! Und er schwur ihm, und Israel verneigte sich nach der Kopfseite des Bettes hin. |
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Chapter 48 |
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Nach diesen Begebenheiten berichtete man Joseph: Siehe, dein Vater ist krank! Da nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. |
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Und man teilte Jakob mit: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir! Da nahm Israel seine ganze Kraft zusammen und setzte sich im Bette auf. |
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Und Jakob sprach zu Joseph: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus, im Lande Kanaan, und segnete mich. |
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Und er sprach zu mir: Siehe, ich mache dich fruchtbar, vermehre dich, lasse dich zu einer Schar von Völkern werden und gebe deinen Nachkommen nach dir dies Land zum ewigen Besitz. |
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So sollen deine beiden Söhne, die dir im Lande Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir angehören; Ephraim und Manasse — wie Ruben und Simon sollen sie mir gehören. |
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Die Kinder aber, die du nach ihnen zeugen wirst, sollen dein bleiben, den Namen ihrer Brüder sollen sie auf ihrem Erbe führen. |
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Denn als ich von Paddan zurückkam, starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Wege, da noch eine Strecke Landes bis nach Ephrat war, und ich musste sie dort auf dem Wege nach Ephrat, das ist Bethlehem, begraben. |
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Da erblickte Israel die Söhne Josephs und fragte: Wer sind diese da? |
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Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott hier geschenkt hat. Da sprach er: Führe sie zu mir her, dass ich sie segne! |
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Israels Augen waren nämlich stumpf vor Alter, so dass er nicht gut sehen konnte. Da brachte sie Joseph näher zu ihm heran, und er küsste und umarmte sie. |
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Und Israel sprach zu Joseph: Ich hätte nie geglaubt, dein eigen Antlitz zu schauen, und nun hat mich Gott auch noch deine Kinder schauen lassen! |
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Und Joseph führte sie von seinen Knieen weg und warf sich mit dem Angesicht zur Erde nieder. |
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Dann führte Joseph die beiden, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels, und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und ließ sie zu ihm hintreten. |
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Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims, der doch der Jüngere war, und seine Linke auf das Haupt Manasses. Er legte seine Hände mit Bedacht, wiewohl Manasse der Erstgeborene war. |
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Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt, der Gott, der mein Hirt war, seitdem ich lebe bis auf diesen Tag, |
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Der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, er segne die Knaben! In ihnen lebe mein Name und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, fort, und den Fischen gleich sollen sie sich auf Erden mehren! |
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Als Joseph sah, wie sein Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephraims legte, da missfiel es ihm; er fasste die Hand seines Vaters, um sie von dem Haupte Ephraims auf das Haupt Manasses zu bringen. |
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Und Joseph sprach seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Dieser ist der Erstgeborene, lege deine Rechte auf sein Haupt! |
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Sein Vater aber weigerte sich und sprach: Ich weiß, mein Sohn, ich weiß! — auch er wird zu einem Volke werden, auch er wird groß sein, doch sein jüngerer Bruder wird größer sein als er, und seine Nachkommen werden zu einer Fülle von Völkern werden. |
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Und er segnete sie an jenem Tage und sprach: Mit dir wird Israel seine Kinder segnen und also sprechen: Gott lasse dich werden wie Ephraim und Manasse!« So stellte er Ephraim vor Manasse. |
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Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe, Gott aber wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückführen. |
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Und ich will dir einen Teil mehr als deinen Brüdern geben, was ich den Emoritern abgenommen mit meinem Schwert und mit meinem Bogen. |
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Chapter 49 |
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Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, ich will euch künden, Was an der Zeiten Ende einst euch trifft! |
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Schart euch zusammen, höret, Söhne Jakobs! Auf Israel, den Vater, höret wohl! |
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Du Ruben bist der Erstgeborene, Bist meine Kraft und Erstling meiner Stärke. An Würde und an Macht musst du der Größte sein. |
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Wie Wasser übersprudelnd, sollst du nicht der Größte sein. Bestiegen hast du deines Vaters Lager! Gefrevelt hast du! — weil mein Bett hat er bestiegen! |
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Simon und Levi gleiche Brüder, Geräte der Gewalt sind ihre Waffen. |
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Nie tritt in ihren Rat, du, meine Seele! Fern bleibe ihrem Kreis, du, meine Ehre! In ihrem Zorne mordeten sie Männer, Im Übermute lähmten sie den Stier. |
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Verflucht ihr Zorn, er war zu mächtig; Verflucht ihr Grimm, er war zu hart. Verteilen will ich sie in Jakob, Zerstreuen sie in Israel. |
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Dich Juda preisen deine Brüder, Wenn deine Hand am Nacken deiner Feinde; Es neigen sich vor dir die Söhne deines Vaters. |
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Ein junger Löwe bist du, Juda, Wenn du vom Raub, mein Sohn, empor dich reckst. Er kauert nieder wie der Löwe Und lagert sich der Löwin gleich; Wer wagte da ihn aufzuschrecken! |
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Nie soll das Zepter Judas Hand entgleiten! Nie soll der Herrscherstab von seinen Füßen weichen! Bis er in Zukunft einst nach Silo kommt, Und die Nationen ihm sich unterwerfen. |
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Sein Füllen bindet er an einen Weinstock, Das Junge seiner Eselin an eine Rebe. Er wäscht in Wein sein Kleid Und sein Gewand im Blut der Trauben. |
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Die Augen feuriger als Wein, Die Zähne glänzender als Milch. |
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Sebulun wohnet an des Meeres Küste, Dort an der Küste, wo die Schiffe ankern, Und seine Seite lehnet sich an Sidon. |
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Ein knochenstarker Esel — Issachar, Dahingelagert zwischen Hürden. |
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Er sieht, wie schön die Ruhe ist, Und wie das Land so lieblich, Da neiget er den Lasten seine Schulter, Zinspflichtig einem Herrn. |
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Der Richter seines Volkes — Dan, Ist er doch einer von den Stämmen Israels. |
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Er wird der Schlange gleichen auf dem Wege, Der Natter gleichen auf dem Pfade. Dem Rosse sticht er in die Ferse, Und rücklings stürzt der Reiter hin. |
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— Auf Deine Hilfe hoff' ich, Herr! — |
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Wild drängen Scharen gegen Gad; Doch seine Scharen sind dem Feinde auf den Fersen. |
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Wie üppig wächst in Ascher doch das Brot! Er liefert Leckerbissen für des Königs Tafel. |
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Naphtali eine schlanke Terebinthe, Hoch ragen ihre schönen Wipfel. |
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Ein blühend Reis ist Joseph, Ein blühend Reis am Quell, Und seine Ranken klettern auf die Mauer. |
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Und ob sie auch im bittren Hasse auf ihn schossen, Und ob ihm auch die Schützen noch so feind, |
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So blieb doch fest sein Bogen, Gelenk ihm Hand und Arm. Das war die Kraft des Mächt'gen Jakobs, Das war der Hirt, der Felsen Israels. |
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Das war der Gott des Vaters, Mög' er auch fürder noch dein Beistand sein! Und der allmächt'ge Gott, Mög' er dich segnen für und für, Mit Segnungen des Himmels, der sich droben wölbt, Mit Segnungen der Tiefe, die sich drunten lagert, Mit Segnungen der Brüste und des Mutterschoßes! |
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Die Segensworte deines Vaters ragen Hoch über meiner Eltern Segen Bis an die Grenzen ewiger Hügel. Ja, ruhen sollen sie auf Josephs Haupt, Und auf dem Scheitel des Gekrönten seiner Brüder! |
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Ein räuberischer Wolf ist Benjamin, Am Morgen frisst er seine Beute, Am Abend teilt er seinen Fang. |
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Alle diese sind die Stämme Israels, zwölf an der Zahl, und dies ist es, was ihr Vater zu ihnen sprach, als er sie segnete; einen jeden segnete er mit einem besonderen Segen. |
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Und er gebot ihnen und sprach: Ich werde zu meinem Volke eingehen, begrabet mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Felde des Chethiten Ephron liegt, |
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In der Höhle, die auf dem Felde Machpela, das vor Mamre liegt, im Lande Kanaan, in dem Felde, das Abraham von dem Chethiten Ephron zum Erbbegräbnisse gekauft hat. |
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Dort haben sie Abraham und seine Frau Sara begraben, dort haben sie Isaak und seine Frau Rebekka begraben, und dort habe ich Lea begraben, |
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In dem Felde, das ich samt der Höhle darauf von den Söhnen Chets gekauft habe. |
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Als Jakob seinen Söhnen alle seine Befehle gegeben hatte, zog er seine Füße in das Bett und verschied und ging zu seinen Volksgenossen ein. |
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Chapter 50 |
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Da warf sich Joseph auf das Angesicht seines Vaters, weinte an seinem Halse und küsste ihn. |
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Und Joseph befahl den Ärzten, seinen Dienern, seinen Vater einzubalsamieren, und die Ärzte balsamierten Israel ein. |
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Als vierzig Tage verstrichen waren — so lange dauert die Einbalsamierung — beweinten ihn die Ägypter siebzig Tage lang. |
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Und als die Klagezeit vorüber war, sprach Joseph zum Hofe Pharaos: Wenn ich Gnade in euren Augen gefunden habe, so tragt doch Pharao folgendes vor: |
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Mein Vater hat mich schwören lassen: Wenn ich gestorben bin, so begrabe mich in der Grabstätte, die ich mir im Lande Kanaan erworben habe. So lass mich denn hinaufziehen und meinen Vater begraben, dann will ich zurückkehren. |
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Da sprach Pharao: Ziehe hin und begrabe deinen Vater, wie er es dich hat schwören lassen. |
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Und Joseph zog hiauf, um seinen Vater zu begraben, und es gingen mit ihm alle Diener Pharaos, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten des Landes Ägypten, |
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Und die gesamte Familie Josephs und seine Brüder und die Familie seines Vaters; nur ihre Kinder und ihre Schafe und Rinder ließen sie im Lande Gosen zurück. |
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Auch Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf; es war ein sehr großer Zug. |
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Als sie an die Dornentenne jenseits des Jordans kamen, hielten sie daselbst eine sehr große, gewaltige Totenklage ab, und er veranstaltete für seinen Vater eine siebentägige Trauer. |
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Als nun die Einwohner des Landes die Kanaaniter, die Trauer an der Dornentenne sahen, sprachen sie: Das ist ja eine große Trauer bei den Ägyptern! Darum nannte man sie Abel Mizrajim; sie liegt jenseits des Jordans. |
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Und seine Söhne verfuhren mit ihm so, wie er ihnen befohlen hatte. |
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Seine Söhne trugen ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, in dem Felde, das Abraham zum Erbbegräbnisse von dem Chethiten Ephron vor Mamre gekauft hatte. |
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Nachdem Joseph seinen Vater begraben hatte, kehrte er nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben. |
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Als nun die Brüder Josephs sahen, dass ihr Vater tot war, dachten sie: Wenn uns nun Joseph hassen und uns alles Böse wiedervergelten wird, das wir ihm angetan! |
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Sie gaben daher den Auftrag, Joseph zu sagen: Dein Vater hat vor seinem Tode hinterlassen: |
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So sollt ihr zu Joseph sprechen: »O, vergib doch deinen Brüdern ihr Verbrechen und ihre Schuld, dass sie dir Böses angetan haben.« Und nun vergib uns doch das Verbrechen, sind wir doch Diener des Gottes deines Vaters! Joseph aber weinte, als sie so zu ihm sprachen. |
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Da gingen auch seine Brüder hin, fielen vor ihm nieder und sprachen: Wir wollen dir Sklaven sein! |
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Joseph aber sprach zu ihnen: Seid ohne Furcht! Bin ich denn an Gottes Statt? |
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Wohl habt ihr mir Böses zugedacht, aber Gott hat es zum Guten gewandt, um das auszuführen, was jetzt geschehen ist, um viele Menschen am Leben zu erhalten. |
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So seid denn ohne Furcht, ich will euch und eure Kinder verpflegen! So tröstete er sie und redete ihnen zu Herzen. |
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Joseph blieb in Ägypten, er und die Familie seines Vaters. Und Joseph lebte hundert und zehn Jahre. |
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Und Joseph sah noch die Urenkel Ephraims, auch die Kinder, die dem Machir, dem Sohne Manasses, geboren wurden, nahm Joseph auf den Schoß. |
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Und Joseph sprach zu seinen Brüdern. Ich sterbe; Gott aber wird eurer gedenken und euch aus diesem Lande herausführen in das Land, das er dem Abraham, Isaak und Jakob mit einem Schwure zugesagt hat. |
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Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören: Wenn Gott eurer gedenken wird, so sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufnehmen! |
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Und Joseph starb, hundert und zehn Jahre alt; man balsamierte ihn ein und legte ihn in einen Sarg in Ägypten. |