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20min-4601
Die beiden jungen Erwachsenen Rylee Goodrich (18) und ihr Freund Anthony Barajas (19) - ein bekannter Tiktok-Star - schauten sich in einem Kino in Kalifornien am Montagabend die neueste Ausgabe der Filmreihe "The Purge" an. Während des Films wurde die junge Frau erschossen und ihr Freund lebensgefährlich verletzt. Ohne dass andere Zuschauer etwas gemerkt haben. Die beiden Opfer wurden erst von den Angestellten des Kinos entdeckt, als diese nach der Vorstellung aufräumten. Was genau in dem Kino passiert ist, ist laut "Ktla" noch unklar. Tobias Kouroubacalis von der örtlichen Polizei sagt, dass für diese Vorstellung nur sechs Tickets verkauft wurden. Die Kinogäste konnten allerdings noch nicht ausfindig gemacht werden. Die Polizei untersucht weiter, ob der Schütze aus dem Kino entkommen ist oder ob die Schüsse von einem der beiden Opfer abgegeben wurden. Rylees Cousine erzählt gegenüber "Ktla", dass der Frau in den Hinterkopf geschossen worden sein soll. "Wir gehen immer noch Schritt für Schritt den ganzen Saal ab und durchsuchen jeden Sitz um Hinweise zu finden", so Kouroubacalis. Eine Waffe habe man bisher noch nicht gefunden. Eine Mitarbeiterin sagte: "Ich weiss, dass wir aus Sicherheitsgründen die Taschen durchsuchen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das vergessen wurde oder ob die Waffe im Gürtel oder einem Holster mitgeführt wurde", wie die "NewYorkPost" schreibt. Die verstorbene Rylee Goodrich besuchte die Highschool, spielte Volleyball und war Cheerleader. Ihr Begleiter, Anthony Barajas, ist ein aktiver Tiktoker mit rund einer Million Follower. Er wurde lebensgefährlich verletzt und in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Bei dem Film, den sich die beiden anschauten handelt es sich um eine Fortsetzung der Purge-Filmreihe. Bei den Horrorfilmen dreht sich alles um ein rebellisches Amerika, in dem einmal im Jahr alle Gesetze für zwölf Stunden ausser Kraft gesetzt werden. So werden in den Filmen legal Verbrechen begangen und es wird unter anderem auch getötet. Oder wie es im Film heisst: gepurged - gesäubert.
In einem Kino in Kalifornien wurde eine 18-Jährige erschossen und ihr Begleiter verletzt. Die Täterschaft ist noch nicht bekannt. Eine Schusswaffe wurde noch nicht gefunden.
20min-4602
Der Russe hatte kürzlich das Kontschalowski-Krankenhaus in Selenograd nahe Moskau aufgesucht, weil er massive Atembeschwerden hatte. Schon monatelang hatte der 59-Jährige überhaupt keine Luft durch eines seiner Nasenlöcher mehr bekommen. Als die Ärzte eine Computertomografie seines Kopfes anfertigten, machten sie eine unglaubliche Entdeckung. Tief drinnen, knapp vor dem Nasenrachenraum, hatte ein Fremdkörper von extrem harter Substanz den Luftdurchfluss komplett blockiert. Ebenso wurde eine Veränderung an der Nasenscheidewand diagnostiziert, doch die hätte dem Mann kaum Beschwerden gemacht. Die Mediziner waren von ihrem Fund völlig überrascht, da auch ihr Patient im Vorfeld der Untersuchung nicht angegeben hatte, etwas unabsichtlich eingeatmet zu haben. Also bohrten die Ärzte nach - und dann erinnerte sich der Mann plötzlich. Er hatte als kleiner Bub mit einer Kopeken, dem russischen Pendant zum Euro-Cent, gespielt und sich das Geldstück dabei in die Nase geschoben. Raus bekam er es allerdings nicht mehr. Aus Scham und Angst vor seiner "sehr strengen" Mutter habe er niemandem etwas davon erzählt und später dann völlig darauf vergessen. Damals war er gerade einmal sechs Jahre alt. Erst glaubten die Mediziner dem mittlerweile 59-Jährigen kein Wort, doch der Fremdkörper musste sowieso entfernt werden. Und siehe da: Nach einer rund anderthalbstündigen Operation hielten sie eine völlig verrostete Münze in den Händen. Der Mann war so überglücklich, dass er wieder unbeschwert atmen konnte, dass er sich gleich nach dem Aufwachen aus dem OP-Tiefschlaf sämtliche Wattebäusche und Bandagen aus der Nase zog und nach mehr als einem halben Jahrhundert seinen ersten wirklich tiefen Atemzug machte. Wie die Mediziner später mitteilten, hatte der Russe grosses Glück gehabt, dass es nicht zu viel schlimmeren Komplikationen als seinen beinahe lebenslangen Atembeschwerden gekommen war.
Ein Russe bekam seit Monaten keine Luft durch eines seiner Nasenlöcher. Bei der OP entdeckten die Ärzte eine Münze. Seit seiner Kindheit steckte das Geldstück in seiner Nase.
20min-4603
Herr Kovic, inwiefern spielten Verschwörungstheorien beim Aufstand in Washington eine Rolle? Ohne Verschwörungstheorien wäre es nicht zum Aufstand gekommen. In den USA leben Millionen Menschen in einer Parallelwelt, die von Verschwörungstheorien geprägt ist, in denen Trump der "Messias" der Welt ist. Die Lage spitzt sich seit 2017 zu. Trump befeuerte in den letzten Monaten diese wilden Theorien stark, indem er behauptet, die Wahl gewonnen zu habe. Seine Rede vom Mittwoch, in dem er seine Anhänger aufforderte, zum Capitol zu ziehen, brachte das Fass zum Überlaufen. Nutzt Trump die Verschwörungstheorien strategisch? Das bezweifle ich. Trump scheint mir dazu nicht fähig zu sein. In den letzten Jahren merkte er jedoch, dass genau diese Leute ihn anhimmeln und er konnte es sich so leisten, seine Lügen weiterzuverbreiten. Dabei erhielt er nicht nur vom Volk, sondern auch von vielen Kongressabgeordneten Unterstützung. Wie aber bringen Verschwörungstheorien Menschen dazu, das Capitol zu stürmen und gewaltsam zu besetzen? Das, woran wir glauben, bewegt uns. Und anscheinend gibt es genug Leute, die den Theorien von "Q" glauben (siehe Box unten). Diese Trump-Anhänger haben in ihrer Wahrnehmung mit dem Sturm aufs Capitol die Demokratie und ihr Land retten wollen. Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass sich so viele Menschen mit solchen Weltanschauungen verbunden fühlen? Man kann sagen: Wenn mir etwas in der Welt nicht passt, dann baue ich mir eine Verschwörung. Und was "passt" in den USA denn konkret nicht? Die Leute sind verunsichert durch die Fake News, die unter anderem durch den Nachrichtensender "Fox News" oder die Webseite "Daily Wire" verbreitet wurden. Das war auch schon vor Trump der Fall. Trump inszenierte sich dann als Erlöser. Wie ist ihm das gelungen? Er ist ein begabter Demagoge, seine leidenschaftlichen Reden ziehen die Leute in einen Bann. Er ist die perfekte Verschwörungsfigur. Verschwörungstheorien scheinen sich von ihrem Nischendasein verabschiedet zu haben. Aus der Forschung weiss man: Verschwörungstheorien waren nie ein Randphänomen. Jeweils ein Drittel der Bevölkerung glaubt an eine. Dazu kommt, dass das Internet gewisse Theorien viral gehen lässt und somit so viele Menschen wie noch nie erreicht. Es ist eine Pandemie von Verschwörungstheorien. Beunruhigt Sie das? Ich mache mir grosse Sorgen. Man empört sich nicht mehr über Verschwörungstheorien, sie sind salonfähig und normal geworden. Aber sie sind nicht normal! Der Sturm aufs Capitol zeigt, wie zerbrechlich eine Gesellschaft ist. Ist auch die Schweizer Gesellschaft zerbrechlich? In der Schweiz könnte so ein Aufstand ebenfalls passieren - also dass zum Beispiel Radikale das Bundeshaus stürmen. Denn wir haben dieses aggressive Verschwörungspotential auch bei uns. Das kann sehr schnell gehen: Letztes Jahr gab es in Deutschland einen versuchten Sturm auf den Reichstag. Was kann man in der Schweiz tun, damit die Verschwörungen weniger werden? Der Bundesrat darf sich nicht nur via Medien mitteilen. Denn manche Menschen lesen nie Zeitungen und schauen keine Fernsehnachrichten. Diese Leute glauben dann die skurrilen Informationen, die sie via Whatsapp oder soziale Medien von Bekannten zugeschickt bekommen. Wie müsste der Bundesrat Ihrer Meinung nach kommunizieren? Er muss direkt mit der Bevölkerung in Kontakt treten, zum Beispiel mit der Zusendung einer Info-Broschüre. Die hätte noch heute eine grosse Wirkung - auch bei der jüngeren Generation. Oder eine offizielle SMS des Bundes. Das funktioniert in den asiatischen Länder gut. Inwiefern spielt die Pandemie eine Rolle bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien? Sie ist ein Brandbeschleuniger - auch in der Schweiz. In einer Krise sind die Menschen anfälliger für Verschwörungstheorien, denn sie wollen Antworten: Wann ist es vorbei? Wie wird das eigene Leben weitergehen? Die Theorien geben dann einfache Antworten auf komplexe Fragen. Gibt es den durchschnittlichen Verschwörungstheoretiker? Ja, meist hat er einen tiefen sozioökonomischen Status. Heisst, er genoss wenig Bildung und in der gesellschaftlichen Hierarchie gehört er eher zur unteren Schicht. Berechtigterweise empfindet er das als unfair. Und dies macht ihn empfänglicher für Verschwörungstheorien? Ja, denn die Theorien vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit und Kontrolle: Man meint zu wissen, warum gewisse Dinge passieren. Im Fall von QAnon: Weil es die "pädophile Elite" so will? Genau. Die Alternative wäre ja, die tief institutionell eingebrannten Probleme mit schwerer Arbeit und Mühe selbst lösen zu versuchen. Dieser Weg ist vielen zu unangenehm und macht ihnen Angst. Warum wird überhaupt von einer "pädophilen Elite" geredet? Es sind alte Motive. Seit Jahrtausenden werden antisemitische Verschwörungstheorien weitergegeben, die von Juden erzählen, die sich an Kindern vergehen, sie umbringen und ihr Blut trinken. Twitter, Facebook, Youtube - sie alle haben 2020 begonnen, Gruppen und Inhalte rund um Verschwörungstheorien zu löschen. Nützt das gegen deren Verbreitung? Wahrscheinlich. Das Problem hier ist, dass es willkürlich und die Richtlinien nicht demokratisch legitimiert sind: Warum werden Posts über QAnon gelöscht, Inhalte mit Verschwörungstheorien über Impfungen aber nicht? Letztlich ist die Aktion dieser Plattformen heuchlerisch, da sie es nur machen, weil ihre Werbekunden nicht in einem solchen Umfeld werben wollen. Wie geht man im privaten Umfeld mit Verschwörungstheoretikern um? Man darf sich über die Personen nicht lustig machen. Wir sollen uns empathisch zeigen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Gerade im familiären Umfeld kann das aber auch frustrierend sein. Können wir im Gegenzug etwas von den Verschwörungstheoretikern lernen? Ja, sie erkennen die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Sie legen ihre Finger auf die richtige gesellschaftlichen Probleme - ziehen aber die falschen Schlussfolgerungen.
Am Dienstag wurde das Capitol in Washington gewalttätig besetzt. An vorderster Front waren auch Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie. Marko Kovic ist Experte für Verschwörungstheorien und befürchtet auch für die Schweiz ähnliche Szenarien.
20min-4604
Kein Restaurantbesuch und wenig Reisen: Viele Schweizerinnen und Schweizer haben in der Pandemie Geld gespart. Dabei dürfte die Krise das Konsumverhalten nachhaltig verändern, davon gehen 43 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Befragung der Unternehmensberatung Alix Partners aus. Die Befragten erwarten, dass auch in Zukunft die Ausgaben in den Bereichen Unterhaltung und Kultur, Reisen, Beauty-Produkte und -Services sowie Wohnungseinrichtung und Bekleidung sinken werden. Dies obwohl der Grossteil der Bevölkerung an eine Rückkehr zum Normalzustand durch Impfungen glaubt. Neben weniger Ausgaben, planen Schweizerinnen und Schweizer ihre Einkäufe auch vermehrt online zu tätigen. So will rund ein Drittel der Befragten Bekleidung in Zukunft vorwiegend im Internet kaufen. Auch der Online-Handel im Lebensmittelbereich dürfte zunehmen. Wegen der Krise macht sich mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung Sorgen um Gesundheit und Finanzen. Das prägt das zukünftige Konsumverhalten. "Dadurch wird sich auch das Produktportfolio der Detailhändler verändern", sagt Cornelia Brühwiler, Director bei Alix Partners. Lebensmittel mit Zusatzstoffen, die die Immunabwehr stärken, dürften also auch nach der Krise vermehrt die Regale füllen. Aber auch das medizinische Sortiment in den Läden könnte mit rezeptfreien Medikamenten aufgestockt werden. "Zudem werden Desinfektionsmittel auch nach der Pandemie in fast allen Läden erhältlich bleiben", so Brühwiler. Bewusster und nachhaltiger Konsum lag bereits vor der Pandemie im Trend. "Die Corona-Krise hat diese Entwicklung verstärkt", sagt Susan Shaw, Marktforscherin und Geschäftsführerin von GIM Suisse. Der Lockdown habe vielen Personen aufgezeigt, dass einige Einkäufe nicht unbedingt nötig sind. "Dieses Bewusstsein wollen die Leute nun in die Zeit nach der Pandemie mitnehmen", so Shaw. Weil die Pandemie aber noch nicht zu Ende ist, handle es sich hier auch um eine Art Vorsatz oder Hoffnung. "Ob die Leute nach der Krise wirklich weniger konsumieren werden, kann man jetzt nicht sagen".
Für Kultur, Reisen, Kleider und Einrichtung erwarten viele auch nach der Krise weniger Ausgaben. Zudem will rund ein Drittel der Schweizer Kleidung vermehrt online einkaufen. Das veränderte Konsumverhalten könnte auch bald das Angebot der Händler verändern.
20min-4605
Die Ankündigung im Januar 2021 löste ein grosses Beben aus: Whatsapp gab damals bekannt, dass man die Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) des Messengers per 8. Februar ändern werde. Viele Nutzerinnen und Nutzer fühlten sich von der kurzen Frist unter Druck gesetzt. Es gab einen regelrechten Exodus und Wechsel zu Apps wie Signal oder Threema und zahlreiche 20-Minuten-Leserinnen und -Leser haben Whatsapp gelöscht. Darum hat Facebook - die Entwicklerin von Whatsapp - mittlerweile die Frist für die Zustimmung erstreckt. Neu endet diese am 15. Mai 2021. "Dies um Nutzerinnen und Nutzern genügend Zeit zu geben, die AGB zu lesen", heisst es auf einer extra eingerichteten Support-Site. Ausserdem will der Entwickler mit Bannern im Chatverlauf auf die kommende Änderung erneut aufmerksam machen. Wer den Änderungen nicht zustimmt, muss mit Konsequenzen rechnen. So können Leute, die die AGB nicht akzeptieren, nicht mehr die "volle Funktionalität" des Messengers nutzen. Was das konkret heisst? "Du wirst zwar noch für eine kurze Zeit Anrufe und Benachrichtigungen erhalten, aber weder Nachrichten lesen noch welche senden können", erklärt Whatsapp. Nutzerinnen und Nutzer haben allerdings auch nach dem 15. Mai noch die Möglichkeit zuzustimmen. Unklar ist, ob ein "Nein" zu den AGB bdeutet, dass der Account zu einem späteren Zeitpunkt gelöscht werden kann. Hier verlinkt die Firma auf Richtlinien für inaktive Accounts, diese würden "normalerweise nach 120 Tagen gelöscht werden". Doch um was geht es überhaupt in den neuen AGB? Es geht primär um die Nutzung der Daten. Doch nach der Ankündigung im Januar hat sich Verwirrung breit gemacht. So war vorerst nicht klar, dass die Änderungen nur Business-Profile und nicht Privatpersonen treffen. Ausserdem ändert das Update laut Whatsapp nichts an den Daten-Regelungen in Europa. Whatsapp kann laut eigenen Angaben hierzulande nach wie vor keine Daten mit Facebook teilen, um ihre Produkte oder Werbung zu verbessern. Allerdings ist vielen Whatsapp-Nutzerinnen und -Nutzern wohl nicht bewusst, dass sie schon im Jahr 2016 einem sehr beschränkten Datentausch zugestimmt haben. Facebook hat Whatsapp im Herbst 2014 für 22 Milliarden Dollar gekauft. So fliessen zum Beispiel die Telefonnummer oder die Angabe, wie häufig man die App nutzt, zum Mutterkonzern, wenn man damals "ja" gesagt hat. Inhalte der Chats können nicht gelesen werden. Diese sind Ende-zu-Ende verschlüsselt.
Whatsapp aktualisiert seine Nutzungsbedingungen. Die Frist für das Akzeptieren der AGB läuft bis 15. Mai. Wer bis dahin nicht zustimmt, wird eingeschränkt. Die Ankündigung von Whatsapp sorgte für Wirbel.
20min-4606
Novartis ist der erste Schweizer Konzern, der seinen Angestellten im grossen Stil Homeoffice nach Bedarf ermöglicht, auch über die Pandemie hinaus. Das Pharmaunternehmen weiss ziemlich genau, ob und wie das Modell funktioniert: aufgrund sogenannter "Arbeitsplatz-Analytics", wie Personalchef Steven Baert im Interview mit dem "Tages-Anzeiger" erklärt. Novartis verwendet demnach Software, welche die Aktivität der Belegschaft misst - wie viel sie mailt, telefoniert, digitale Meetings abhält. Dies bis auf 30 Mitarbeitende genau. Baert betont, das Offenlegen der Aktivitätsdaten sei freiwillig. 97 Prozent der Belegschaft mache mit. So stellte Novartis etwa fest, dass die Angestellten montags und freitags ebenso aktiv sind wie in der Wochenmitte, obwohl an diesen "Randtagen" viel mehr Leute im Homeoffice arbeiten. Ebenso zieht der Konzern aus den Daten den Schluss, dass die Produktivität trotz mehr Home office nicht abgenommen hat. Ein grosser Teil der Mitarbeitenden habe ausdrücklich gewünscht, flexibler arbeiten zu können, sagt Steven Baert. Deshalb bekommen nun weite Teile der Belegschaft einmalig rund 680 Franken, um sich ihr Heimbüro einzurichten, wie die Zeitung weiter schreibt,. Die Chefs müssen künftig nicht mehr gefragt werden, ob man auswärts arbeiten könne, nur noch informiert werden. Baert rechnet damit, dass Novartis auf dem weitläufigen Basler Campus künftig weniger Einzelbüros anbieten wird - stattdessen mehr Kreativräume und Sitzungszimmer. "Wir brauchen sicher keine Grossraumbüros mehr, nur damit der Chef sehen kann, wer was macht", sagt er.
Der Pharmakonzern Novartis ermöglicht seinen Angestellten Homeoffice im grossen Stil. Dank "Arbeitsplatz-Analytics" weiss das Unternehmen ganz genau, wie produktiv die Belegschaft ist. Eine Software misst, wie viel gemailt und telefoniert wird.
20min-4607
Er kennt den spanischen Fussball wie kein Zweiter. Kein aktiver Schweizer Fussballer hat mehr Spiele im spanischen Profifussball absolviert als der Baselbieter Simone Grippo (32). Mit 90 Einsätzen für Real Oviedo und Real Saragossa schafft er es hinter Luzerntrainer Fabio Celestini (168 Spiele) in der ewigen Rangliste auf Platz 2. Der ehemalige Super-League-Kicker traut der Schweizer Nati gegen Spanien Einiges zu. "Mit Granit Xhaka hätte ich auf einen Schweizer Sieg nach 90 Minuten getippt", sagt Grippo zu 20 Minuten. "Jetzt wird die Nati den Sack halt in 120 Minuten zumachen und mit 2:1 gewinnen". Begeistert ist der Innenverteidiger von den physischen Qualitäten des Teams von Vladimir Petkovic: "Da sind wir unglaublich stark". Trotz des Mega-Coups gegen Weltmeister Frankreich wird der Doppel-Europameister von 2008 und 2012 die kleine Schweiz etwa unterschätzen? "Die spanische Mannschaft sicher nicht. Da hat die Schweiz in den beiden Nations-League-Partien gegen die Spanier einen gewissen Eindruck hinterlassen", meint Grippo. In den beiden Duellen im Herbst des vergangenen Jahres unterlag die Nati auswärts in Madrid knapp mit 0:1, zu Hause in Basel trotze man dem Favoriten ein 1:1 ab. Grippo, der in der vergangenen Saison beim Zweitligisten Real Oviedo zum Stammpersonal gehörte, weiss, auf welche spanischen Stars die Nati besonders Acht geben muss. "Die beiden Stürmer Álvaro Morata und Gerard Moreno sind brandgefährlich. Gerade Moreno hat eine unglaublich starke Saison mit Villarreal hinter sich". Ebenfalls ein Schlüsselspieler sei ManCity-Abwehrmann Aymeric Laporte, der erst Anfang Juni in der spanischen Nati debütierte. "Er gehört für mich zu den besten Verteidigern der Welt", sagt Grippo. Zudem zeigt sich der Baselbieter beeindruckt von Goalie Unai Simón - trotz Mega-Patzer im Achtelfinal gegen Kroatien. "Klar, in dieser Situation sah er unglücklich aus. Am Schluss hat er Spanien aber mit mehreren starken Paraden vor dem Ausscheiden gerettet. Den besten Goalie der EM hat aber die Schweiz!" Kein Wunder, schwärmt Grippo von unserem Nati-Goalie Yann Sommer. Die beiden sind seit Jahren beste Freunde und Götti eines Kindes des jeweils anderen. "Ich habe am Dienstag mit ihm telefoniert. Seine Leistung gegen Frankreich war unglaublich". Kommende Woche gilt es dann auch für Simone Grippo wieder ernst. Er startet mit Oviedo in die Sommervorbereitung. "Ich habe meinen spanischen Teamkollegen im Mannschafts-Chat geschrieben, sie sollen das Spiel gegen die Schweiz geniessen, es wird das letzte der Spanier an dieser EM sein".
Simone Grippo ist der Schweizer mit den zweitmeisten Einsätzen im spanischen Fussball. Für 20 Minuten analysiert er den EM-Viertelfinalgegner der Schweiz. Er tippt auf einen Nati-Sieg nach Verlängerung.
20min-4608
Der FC Basel kommt nicht zur Ruhe. Zuletzt haben am vergangenen Sonntag über 500 Fans ihre Saisonkarte zurückgegeben. Diese Woche kursierte im Internet ein Video, in dem FCB-Verwaltungsrat Karli Odermatt heftig gegen Captain Valentin Stocker austeilt. Über allem thront der Streit um die Besitzverhältnisse des Clubs zwischen Bernhard Burgener und David Degen. Im Interview mit dem SRF spricht FCB-CEO Roland Heri über das Chaos bei den Baslern. "Ich weiss nicht, ob ich da die richtige Ansprechperson bin. Der FC Basel ist aber natürlich nicht nur ein Unternehmen, es ist ein Club in dieser Stadt Basel. Darum sollten wir in Zukunft versuchen, in einer transparenteren Art und Weise zu kommunizieren, sofern es aus Sicht der Unternehmensführung möglich ist. Bernhard Burgener ist bewusst, dass die Stadt Basel dieses Bedürfnis hat. Wenn der FC Basel durch eine Centricus-Investition Arbeitsplätze langfristig sichern und sich künftig den einen oder anderen Transfer leisten könnte, ist das ja nicht zum Schlechten für den Verein". "Ich weiss von Bernhard Burgener, dass Gespräche ohne juristische Beobachterei zwischen den beiden geplant sind. Wie der Konflikt ausgeht, beschäftigt uns alle beim FC Basel. Ich glaube, an ein für alle tolles Szenario". "Wir alle beim FC Basel haben diese Aktion natürlich sehr bedauert, sie stimmt uns traurig. Jede zurückgegebene Saisonkarte ist eine zu viel. Wenn ein Fan nicht zufrieden ist, tut uns das weh. Viele Fans haben emotional, aber auch sehr sachlich reagiert. Das müssen wir sehr ernst nehmen. Im Moment ist die Verärgerung bei gewissen Fans so gross, dass wir lieber auf Distanz bleiben. Ich fände es respektlos, jetzt sofort auf die Fans zuzugehen, die vergangene Woche ihr Saison-Abo zurückgeben haben". "Vielleicht haben wir uns in den zweieinhalb Jahren beim FC Basel etwas zu sehr auf die reine Unternehmenssicherung konzentriert. Dabei haben wir vielleicht die Zuwendung zur Stadt Basel etwas vernachlässigt. Das hat aber nichts mit unseren Persönlichkeiten zu tun, sondern mit unserem effektiven Auftrag im Alltag". "Der FC Basel gibt aktuell das Bild eines Clubs ab, der sich nicht einig ist. Ein Club, der mit gewissen Fan-Gruppierungen uneinig ist und in der Stadt eine gewisse Unsicherheit auslöst. Und wir geben das Bild eines Clubs ab, der nicht so kommunizieren kann, wie es die Öffentlichkeit gerne hätte. Das müssen wir ändern". "Man sollte in der Öffentlichkeit keine solchen Äusserungen tätigen. Gleichzeitig darf man natürlich auch keine Personen ohne deren Einverständnis heimlich filmen. Ob Karli Odermatt als Verwaltungsratsmitglied noch tragbar ist, muss Bernhard Burgener entscheiden. Diesen Entscheid akzeptiere ich".
Gegenüber dem SRF bezieht FCB-Geschäftsführer Roland Heri Stellung. Er spricht über die diversen Fan-Proteste und den Verkauf des Clubs. Dabei gesteht er auch Fehler ein.
20min-4609
Beim ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Covid-19-Erkrankung hat US-Präsident Donald Trump eindringlich vor einem Sieg seines Herausforderers Joe Biden gewarnt. Der Demokrat sei nicht fähig, das Land zu regieren, sagte der Republikaner Trump am Samstag bei einem Auftritt im Weissen Haus. Bidens Programm sei "sozialistisch" oder gar "kommunistisch" und würde das Land in die Krise stürzen, behauptete Trump vor Hunderten jubelnden Anhängern. Trump liegt gut drei Wochen vor der Wahl am 3. November in Umfragen hinter Biden, einem früheren Senator und Ex-Vizepräsidenten. Trump sprach bei dem Auftritt von einem Balkon des Weissen Hauses. Seine Anhänger, die zumeist Masken trugen, befanden sich auf dem Südrasen des Geländes. Trump hatte sich mit dem Coronavirus infiziert und erkrankte an Covid-19. Er wurde deswegen drei Tage im Krankenhaus behandelt und war am Montag ins Weisse Haus zurückgekehrt. Bei seinem Auftritt schien Trump fit zu sein. "Ich fühle mich grossartig", sagte er. Trumps Rede blieb mit weniger als 20 Minuten aber ungewöhnlich kurz. Zudem blieb weiter unklar, ob der Präsident noch ansteckend war. Trump hatte in einem am Freitagabend (Ortszeit) ausgestrahlten TV-Interview gesagt, er sei getestet worden, habe die Werte aber noch nicht bekommen. Er sei aber virusfrei oder "am unteren Ende der Skala", behauptete Trump. Er bekomme auch keine Medikamente mehr, "vermutlich seit acht Stunden oder so ähnlich", sagte Trump. Es war Trumps erster längerer TV-Auftritt seit der Erkrankung gewesen. Zuvor hatte er bereits telefonische Interviews gegeben. Trumps Leibarzt Sean Conley hatte am Donnerstag mitgeteilt, der Präsident werde ab Samstag wieder öffentliche Termine absolvieren dürfen. Er war nach offiziellen Angaben am 1. Oktober positiv auf das Coronavirus getestet worden. Trumps Wahlkampfteam kündigte unterdessen für Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils einen grossen Wahlkampfauftritt des Präsidenten in den bei der Wahl wichtigen Bundesstaaten Florida, Pennsylvania und Iowa an. Trump versprach bei dem Auftritt im Weissen Haus auch erneut, dass die Pandemie bald überstanden sein werde. "Sie verschwindet und die Impfstoffe werden helfen und die Mittel zur Behandlung werden sehr viel helfen", sagte Trump. Das "China-Virus" werde "ein für allemal besiegt" werden, versprach er. Viele Experten halten Trumps Prognosen zur Pandemie aber für viel zu rosig und werfen ihm Versagen vor. Daten der Universität Johns Hopkins zufolge haben sich in dem Land mit 330 Millionen Einwohnern bislang rund 7,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 214 000 Menschen starben nach einer Infektion. Der Streit um ein weiteres billionenschweres Corona-Konjunkturpaket ging unterdessen in die nächste Runde: Die Demokraten im Repräsentantenhaus lehnten einen Kompromissvorschlag der Regierung ab. Das Angebot biete keinen schlüssigen Plan, die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Es ziele offenbar darauf ab, Präsident Donald Trump vor der Wahl möglichst viel Geld zu verschaffen, über das er nach Gutdünken verfügen könne, kritisierte die Vorsitzende der Parlamentskammer, Nancy Pelosi, am Samstag. Der Vorschlag der Regierung soll US-Medienberichten zufolge ein Volumen von 1,8 Billionen US-Dollar (1,5 Billionen Euro) haben. Die Demokraten hatten zuletzt ein Paket in Höhe von mehr als 2 Billionen Dollar vorgelegt. Trumps Republikaner wollen Arbeitgebern zudem weitgehend Immunität für mögliche Corona-Klagen einräumen, was die Demokraten vehement ablehnen. Der Kongress hat seit März bereits Konjunkturpakete in Höhe von rund drei Billionen Dollar auf den Weg gebracht, was gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung entspricht. Das für nächste Woche geplante zweite TV-Duell zwischen Trump und Biden wurde derweil am Freitagabend (Ortszeit) offiziell abgesagt. Trump wollte keine Online-Debatte, sondern bestand auf einem persönlichen Zusammentreffen mit Biden. Die Organisatoren hatten das Format aus Furcht vor Corona-Ansteckungen geändert. Die Kontrahenten sollen aber wie geplant am 22. Oktober aufeinandertreffen, hiess es. Beide Seiten hätten für das letzte TV-Duell vor der Wahl zugesagt.
US-Präsident Trump sprach heute erstmals seit seiner Corona-Infektion zu seinen Anhängern. Er warnte vor seinem Herausforderer Joe Biden, dieser verfolge ein "kommunistisches" Programm. In weniger als einem Monat wird in den USA gewählt.
20min-4610
Ein 12-Jähriger aus dem Kanton Freiburg erlitt vergangene Woche beim Baden im Rhein bei Rheinfelden einen äusserst seltenen und schmerzhaften Badeunfall, wie 20 Minutes berichtet. Nicolas war mit seiner Familie auf einer Kajak-Tour auf dem Rhein, als er sich abkühlen wollte. "Er blieb plötzlich an etwas hängen, das ihn im Wasser hielt", erzählen seine Eltern. Als sie zu Hilfe kamen, stellten sie fest, dass es der Haken am Ende einer Anglerschnur war, die ihren Sohn gefangen hielt. Der Haken steckte ziemlich tief in seinem Finger. An Bord ihres Boots hatten sie glücklicherweise einen Drahtschneider, mit dem der Nylonfaden durchtrennt werden konnte. "Zum Glück ist Nicolas ein guter Schwimmer und ist nicht in Panik geraten", sagt seine Mutter. Um den Widerhaken zu entfernen, musste die Familie aber die Notaufnahme des Spitals Rheinfelden aufsuchen. "Fünf Tage später kann Nicolas seinen Finger noch immer nicht normal bewegen", erzählt die Mutter. Badeunfälle mit Fischerhaken sind äusserst selten. "Laut unserer Statistik gab es zwischen 2013 und 2017 keinen einzigen", so Marc Kipfer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung. Der schweizerische Fischereiverband weist darauf hin, dass 90 Prozent der in Flüssen verwendeten Haken aus Bronze sich sehr rasch abbauen. "Sie sind innert weniger Monate harmlos", so ein Sprecher. In Fliessgewässern kommt es diesen Sommer allerdings häufiger zu Unfällen. Weil pandemiebedingt viele ihre Ferien an heimischen Gewässern verbringen, ist die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft in Alarmbereitschaft. Vorsicht sei insbesondere in Fliessgewässern geboten, wo die Hälfte aller Ertrinkungsunfälle auftreten würden. Längere Strecken sollten deshalb nie allein geschwommen werden.
Ein 12-Jähriger aus dem Kanton Freiburg wurde beim Rheinschwimmen von einem Angelhaken verletzt. Seine Eltern konnten ihn glücklicherweise rasch von der Nylonschnur befreien. Der Haken musste schliesslich im Spital in Rheinfelden entfernt werden.
20min-4611
Joko Winterscheidt (42) und Klaas Heufer-Umlauf (37) haben zum zweiten Mal gegen den Sender ProSieben gewonnen und sich so 15 Minuten Sendezeit gesichert. Bereits im Vorfeld hatte Joko angekündigt, dass er etwas "mega Krasses" in Planung hat. Jetzt ist klar, was er damit gemeint hat: Joko enthüllte eine riesige Bronze-Statue von Klaas am Berliner Hauptbahnhof. Für Klaas war es eine Überraschung. Am Enthüllungsort wurde ein roter Teppich für ihn ausgerollt und Joko hielt eine Rede: "Was schenkt man einem Mann, der schon alles hat?" - In Klaas" Fall ein Abbild seiner selbst, in Bronze verewigt. Sogar der Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, Klaas" Heimatstadt, reiste extra zur Enthüllung des Denkmals an. Das neue Berliner Denkmal wird an Ort und Stelle bleiben und darf nicht mehr verrückt werden. Das Denkmal ist in Zusammenarbeit mit einem Künstlerkollektiv entstanden. In der Brust der Statue befindet sich ein Loch, das mit "Gaben" gefüllt werden kann. Unter dem Hashtag #dankeklaas können sich Klaas-Pilger auf Social Media markieren. Klaas" Kommentar: "Ich bin doch nicht mal tot. Ich habe nichts geleistet für dieses Land!" Wie zu erwarten hat die Aktion von Joko viele Reaktionen im Netz und vor allem bei Twitter ausgelöst. Hier eine Selektion der besten Tweets für dich: Ein User sieht in Joko einen möglichen Kanzlerkandidaten. Twitter-Userin Mara braucht DRINGEND ein Bild mit dem Bronze-Klaas. Und das "Tautröpfchen" wird der Statue huldigen wie einem Gott. Der Sender selbst hält sich anfangs mit Kommentaren zurück... ... macht seiner "Entrüstung" am Ende dann aber doch noch Luft.
Schon zum zweiten Mal in dieser Staffel haben Joko (42) und Klaas (37) gegen den Sender ProSieben gewonnen und somit 15 Minuten Sendezeit zur freien Verfügung. Diesmal hat sich Joko alleine was überlegt - in Zusammenarbeit mit einem Künstlerkollektiv liess er eine riesige Klaas-Statue am Berliner Hauptbahnhof errichten. Klaas kann sein Glück kaum fassen.
20min-4612
Airbnb könnte bald aus dem Appstore von Apple verschwinden. Denn zwischen dem Online-Zimmervermittler und dem Tech-Unternehmen kriselt es: Apple fordert eine Provision von Airbnb. 30 Prozent des Umsatzes soll Airbnb für über die App getätigte Geschäfte an den Tech-Konzern abtreten. Einverstanden ist Airbnb damit nicht: Die Verhandlungen laufen laut "Business Insider" noch. Kommt es zu keiner Einigung zwischen den beiden, droht Apple mit dem Rauswurf aus dem App Store. Die Airbnb-App liesse sich dann auf iPhones nicht mehr neu installieren. Die Forderung nach einer Provision entspricht dem Geschäftsmodell von Apple. Der Tech-Konzern will eine Beteiligung an den Umsätzen, die Anbieter mit App-Verkäufen machen. Diese Regeln gelten bereits seit zehn Jahren für den Appstore. Dass Airbnb nichts zahle, ist laut Apple gegenüber anderen Anbietern nicht fair. Bisher musste Airbnb als reine Vermittlerin von Wohnungen keine Provision leisten. Während der Pandemie baute der Konzern aber sein Angebot aus. So bietet Airbnb virtuelle Kochkurse oder Meditationssitzungen direkt über die App an. Nach der Auffassung von Apple sind solche Dienstleistungen provisionspflichtig. Wie Apple beim Abwickeln von Geschäften vorgeht, ist umstritten: In den USA hat der Konzern bereits eine kartellrechtliche Untersuchung angestossen. Die Frage ist, ob Firmen wie Apple ihre Marktposition ausnutzen. Die Gebühren, die Apple von App-Anbietern verlangt, werden dort auch ein Thema sein. Apple wehrt sich gegen den Vorwurf, einen dominierenden Marktanteil zu besitzen: Der Markt für Smartphones sei kompetitiv. Unternehmen wie Samsung, LG, Huawei und Google würden andere Angebote bereitstellen. Verbraucher hätten also viele Wahlmöglichkeiten. Apple drohte bereits Classpass mit dem Rausschmiss aus dem App Store. Das Unternehmen vermittelt normalerweise Fitnesskurse. Auch Classpass überarbeitete in der Corona-Krise das Geschäftsmodell und bot zusätzlich Onlinekurse an. Nachdem Apple Provision verlangte, kroch Classpass zurück und stellte das Angebot wieder ein.
Apple bittet Airbnb zur Kasse: 30 Prozent vom Umsatz soll der Ferienanbieter abtreten. Zahlt Airbnb nicht, droht Apple mit dem Rauswurf aus dem Appstore. In den USA gibt es eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Apple. Dabei wird es auch um die Umsatzbeteiligung gehen.
20min-4613
Beim Reisen mit dem Flugzeug ist insbesondere das Warten am Flughafen oft langwierig und mühsam. Denn meist bedeutet dies langes Schlangestehen und Abwarten, bis das Bodenpersonal die persönlichen Dokumente aller Reisenden überprüft hat. Das will die Star Alliance, der Airlines wie die Swiss oder die Lufthansa angehören, nun ändern, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Möglich soll dies mit einer neuen Plattform werden, die den Namen "Star Alliance Biometrics" trägt. Ziel ist es, den Passagieren ein möglichst nahtloses Reiseerlebnis zu ermöglichen, das allzu lange Wartezeiten vermeiden soll. Dafür wird an ausgewählten Flughäfen neu Gesichtserkennung eingesetzt. So können Kunden kontaktlos und ohne weitere Kontrolle durch Mitarbeiter der Airline ihr Boarding durchführen. Kunden des Swiss- und Lufthansa-Vielfliegerprogramms "Miles & More" können sich ab sofort für das neue Programm anmelden. Alles, was dazu benötigt wird, ist die Smartphone-App der Airline. Darin können die Kunden ein Foto von sich machen und ihre Identität mit einem gültigen Ausweis bestätigen. Ausserdem muss ausdrücklich zugestimmt werden, dass man den neuen Biometrics-Service künftig nutzen möchte. Wer sich registriert hat, wird an den Flughäfen, welche die neue Technologie einsetzen, von der Gesichtserkennungssoftware erkannt, indem das Livebild des Passagiers mit den Bordkarteninformationen und dem biometrischen Profil abgeglichen wird. Tatsächlich funktioniere dies auch bei Kunden, die eine Maske tragen, heisst es in der Mitteilung. Dies sei "in Zeiten von Covid-19 ein wichtiger Beitrag zum Gesundheitsschutz". Das Scanning des Gesichts werde also durch die Abdeckung des Mundes und der Nase nicht beeinträchtigt. Ausserdem müsse man sich keine Sorgen um die Sicherheit der persönlichen Daten machen. Alle Informationen - darunter die registrierte Vielfliegernummer, bis zu fünf Bilder, der Reisepass, die PIN-Nummer sowie die Sicherheitsfragen - werden verschlüsselt in der Microsoft Azure Cloud gespeichert. Man habe von Anfang an grossen Wert darauf gelegt, dass alle geltenden Datenschutzgesetze eingehalten werden. So werde beispielsweise der Kundenname nicht abgespeichert und könne somit auch nicht mit dem dazugehörigen Foto in Verbindung gebracht werden. Bereits im November werden die Swiss und die Lufthansa die neue Technologie erstmals für ausgewählte Flüge einsetzen. Hierfür wird an den Drehkreuz-Flughäfen Frankfurt und München eine spezifische Infrastruktur eingerichtet. Christina Foerster, Vorstandsmitglied Customer, IT und Corporate Responsibility der Lufthansa-Group, erklärt: "Das Thema Biometrie wird auch beim Reisen in Zukunft eine immer grössere Bedeutung bekommen. In der Lufthansa Group werden zunehmend biometrische Angebote für vereinfachte und effizientere Abläufe an den Flughäfen sorgen und damit das Reiseerlebnis unserer Fluggäste deutlich verbessern".
Gesichtserkennung an Flughäfen soll das Reisen für Flugpassagiere vereinfachen. Daher wollen die Swiss und die Lufthansa diese neue Technologie ab sofort einsetzen. Wer ein Kunde des Vielfliegerprogramms "Miles & More" ist, kann sich jetzt für die neue Plattform "Star Alliance Biometrics" anmelden. Noch im November wird diese erstmals an zwei Flughäfen eingeführt.
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Die Corona-Fälle beim FC Zürich sorgen für viel Wirbel und für viele Sorgen. Was passiert mit der Meisterschaft? Können die FCZ-Spiele nachgeholt werden? Wird die Saison noch einmal verlängert? Oder muss die Super League nun doch ganz abgebrochen werden? Während sich Fans besorgt diese Fragen stellen, gibt sich einer noch ganz gelassen. Heinrich Schifferle, Präsident der Swiss Football League, sagt in der "Sonntagszeitung" (Artikel mit Bezahlschranke): "Ich will nicht den Teufel an eine Wand malen, wo noch gar keine Wand ist". Ein Abbruch wolle man unter allen Umständen vermeiden. "Es ist die letzte Option. Und Stand heute sind wir weit von einem Abbruch entfernt", betont Schifferle. Sollte in einer zweiten Mannschaft ein positiver Coronafall auftauchen, dann habe man zwar ein noch grösseres Problem als heute. "Aber ich mache mir nicht Gedanken über Eventualitäten". Für den FC Zürich hat Schifferle, der vom Entscheid der Kantonsärztin, gleich das ganze Team in Quarantäne zu schicken, überrascht wurde, ebenfalls noch Hoffnungen. Er wünscht sich, dass mindestens jene Spieler vorzeitig aus der Quarantäne entlassen werden, deren Tests negativ ausgefallen sind. "Es ist mein Wunsch und auch ein wenig meine Forderung", sagt er. Dann könnte die Mannschaft von Ludovic Magnin wieder mit dem Training anfangen oder sogar wieder in Ernstkämpfen antreten. Bislang wurde erst das FCZ-Spiel vom gestrigen Samstag abgesagt, die Partie vom Dienstag gegen Basel steht noch im Kalender. "Eine überstürzte Absage macht keinen Sinn", sagt Schifferle, jetzt, da die Situation sich täglich ändere. Schifferle bleibt auch hier optimistisch und hofft, dass die Zürcher doch eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenbekommen und nach Basel fahren können. Einen ausführlichen Artikel findest du hier (Bezahlschranke).
Nach neun positiven Coronatests ist der FC Zürich in Quarantäne. Deswegen steht die ganze Meisterschaft der Super League auf der Kippe. Doch Liga-Präsident Heinrich Schifferle sagt: "Stand heute sind wir weit von einem Abbruch entfernt".
20min-4615
Die Polizei der westenglischen Stadt Gloucester zeigt am Donnerstag erstmals ein Bild des Kellers eines Cafés, in dem sie nach der Leiche von Mary Bastholm sucht. Dort hoffen die Ermittler die Überreste der 1968 verschwundenen jungen Frau zu finden. Man habe erst kürzlich im Keller "eine Reihe struktureller Unregelmässigkeiten" entdeckt. Am Mittwoch hat die Polizei mit den Ausgrabungen begonnen. Auf dem Foto sind weisse Kreidemarkierungen zu sehen, die darauf hindeuten, dass es Stellen von Interesse sind. Das Clean-Plate-Café befindet sich an der Southgate Street in Gloucester, etwa 150 Kilometer nordwestlich von London. Die damals 15-jährige Mary Bastholm arbeitete dort kurz vor ihrem Verschwinden als Kellnerin - einer der Stammgäste war Fred West, ein Serienkiller, der zwischen 1967 und 1987 mindestens zwölf Frauen folterte, vergewaltigte und ermordete. Den Mord an Bastholm hatte er zuvor allein seinem Sohn gestanden. West hat gegenüber den Behörden jedoch diverse Taten, die er teils auch mit seiner Frau begann, gestanden. Vor seinem Prozess im Jahr 1995 nahm er sich im Untersuchungsgefängnis das Leben. Seine Ehefrau Rose sitzt wegen Beteiligung an zehn Morden eine lebenslange Haftstrafe ab. Die Zeitung "The Sun" berichtete am Dienstag unter Berufung auf Polizeikreise, dass Kamerabilder aus dem Café Material zeigten, das Marys Mantel und möglicherweise auch menschlichen Knochen ähnele. Die Polizei nahm die Untersuchungen auf, nachdem sie neue Hinweise von einer TV-Firma erhalten hatte, die in dem Café eine Dokumentation drehte.
Die britische Polizei hat neue Hinweise dafür, dass die Leiche einer seit 1968 vermissten Frau im Keller unter einem Café begraben wurde. Die damals 15-Jährige arbeitete in dem Café, in dem ein Serienkiller Stammgast war. Die Polizei hat ein Foto des Kellers publik gemacht.
20min-4616
Nach rund einem Monat mit Protesten in Kolumbien hat der kolumbianische Präsident Iván Duque den Einsatzbefehl für die Sicherheitskräfte erneut verschärft. "Von diesem Abend an beginnt der maximale Einsatz des Militärs bei der Unterstützung der Polizei in der Stadt Cali und dem Valle del Cauca", sagte Duque, der in die südwestlich von Bogotá gelegene Stadt gereist war, in einem Video auf Twitter am Freitagabend (Ortszeit). In Cali, dem Epizentrum der Proteste, und der Region waren am Freitag bei bewaffneten Auseinandersetzungen um die Strassenblockaden, die die Mobilität der Bewohner und die Versorgung der Stadt seit Tagen beeinträchtigen, vier Menschen ums Leben gekommen. Seit Ende April gab es in verschiedenen Städten des südamerikanischen Landes immer wieder zahlreiche Proteste und auch Ausschreitungen. Bislang starben nach Angaben der nationalen Ombudsstelle im Zusammenhang mit den Protesten mindestens 42 Menschen, viele durch Polizeigewalt. Zunächst hatten die Demonstranten gegen eine inzwischen zurückgenommene Steuerreform protestiert. Der Widerstand gegen eine - nun ebenfalls verworfene - Gesundheitsreform und der Einsatz für den labilen Friedensprozess waren dann einige der neuen Ziele. Kolumbien erholt sich derzeit von einem mehr als 50 Jahre langen Bürgerkrieg, in dem 220"000 Menschen starben. 2016 schloss die kolumbianische Regierung Frieden mit der Farc-Guerilla. Die Wirtschaft erlebte einen Aufschwung, der Tourismus boomte - doch der Frieden ist brüchig, die Polizeigewalt ein Rückschlag.
Bei Strassenkämpfen in der kolumbianischen Stadt Cali starben am Freitag vier Menschen. Präsident Duque hat angekündigt, die Militärpräsenz zu verschärfen. Die Proteste dauern schon seit einem Monat an.
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Der Schweizerische Verband des Gas- und Wasserfaches (SVGW) hat den Berner Trinkwasserspezialisten Roman Wiget rausgeschmissen. Wiget hat den Verbandsvorstand mehrmals kritisiert. Der Vorwurf: Dieser kümmere sich zu wenig um die Pestizide im Trinkwasser. Jetzt wirft ihm die Verbandsspitze mangelnden Respekt gegenüber den Verbandsgremien vor, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Gegenüber 20 Minuten wollte der Verband keine Stellung nehmen. Roman Wiget erklärt im Interview, was passiert ist und wieso Pestiziden im Trinkwasser problematisch sind. Wiget: Es gab schon seit längerer Zeit Differenzen mit dem Vorstand. Denn dieser will keine politische Stellung beziehen und darum weder die Trinkwasser- noch die Pestizidverbotsinitiative unterstützen. Dafür habe ich den Verband kritisiert. Das hat schlussendlich dazu geführt, dass ich gehen musste. Pestizide belasten seit Jahren unser Wasser. Aktuell kämpfen wir mit Chlorothalonil-Rückständen: Der Stoff belastet das Trinkwasser im ganzen Schweizer Mittelland. Dabei kennen wir die Langzeitwirkungen für Mensch und Natur nicht. Genauso wenig ist klar, wie die verschiedenen Stoffe im Wasser miteinander reagieren. Trotzdem werden die Pestizide zugelassen ohne anschliessende Überwachung durch die zuständigen Behörden. Chlorothalonil hat sich bei Tierversuchen mit Mäusen und Hunden als krebserregend herausgestellt. Darum hat die EU-Gesundheitsbehörde den Stoff inzwischen als wahrscheinlich krebserregend für Menschen eingestuft. Danach hat auch die Schweiz den erlaubten Höchstwert von Chlorothalonil-Abbauprodukten im Trinkwasser angepasst und den Einsatz von Chlorothalonil verboten. Aber die Kosten und Probleme bleiben nun den Wasserversorgern und der betroffenen Bevölkerung überlassen. Die Diskussion um ein Verbot ist zu einem Seilziehen auf politischer Ebene geworden. Denn der Einsatz von Pestiziden wird vom Grossteil der Agrarbranche nicht infrage gestellt. Das Argument: Die Konzentration von Chlorothalonil ist auf Obst und Gemüse höher als im Trinkwasser. Allerdings ist der Stoff auch im Wasser höchst problematisch, weil er in gelöster Form vorliegt. Zudem wird Trinkwasser täglich und in grösseren Mengen konsumiert. Unser Trinkwasser muss unbedingt wirksamer geschützt werden. Es braucht viel grössere geschützte Zonen für das Grundwasser. Dafür muss die Landwirtschaft in der Nähe von Wasserzuflüssen zu Trinkwasserfassungen auf biologische Mittel umsteigen. Denn Stoffe, die Biobauern verwenden, werden viel schneller abgebaut und sind deshalb für das Trinkwasser kein Problem.
Der schweizerische Wasserverband hat den Trinkwasserspezialisten Roman Wiget seines Amtes enthoben. Wiget wirft dem Verband vor, sich zu wenig um sauberes Trinkwasser zu kümmern. Denn seit längerem belasten Pestizide das Grundwasser. Wiget erklärt im Interview, welche Gefahren dadurch bestehen.
20min-4618
Für die Schweizer Gletscher war der letzte Messzeitraum von Herbst 2019 bis Herbst 2020 in hohen Lagen der wärmste, der bisher in der Schweiz registriert wurde. Die Temperaturen im Winter lagen um über ein Grad Celsius über dem Schnitt der letzten Jahre und es folgte ein warmer Frühling und heisser Sommer. Das führte dazu, dass es auch in den oberen und unteren Eisschichten der Gletscher wärmer wurde. Die nahe der Oberfläche gemessenen Bodentemperaturen waren Ende September 2020 in der Nähe oder sogar über den bisherigen Rekordwerten aus den Jahren 2003, 2015 und 2018. Auch in den tiefen Schichten der Gletscher, in der das Eis ewig gefroren bleiben sollte, zeigten Messungen, dass es dort zunehmend wärmer wird. Das Schweizer Monitoring-Netzwerk für Permafrost Permos forscht seit über 20 Jahren an Gletschern. Ihren Messungen zufolge auf dem Stockhorn-Plateau oberhalb Zermatt (VS) zum Beispiel hat die Permafrost-Temperatur in 20 Metern Tiefe in 20 Jahren um etwa 0,8 Grad Celsius zugenommen, im Blockgletscher Murtèl-Corvatsch im Oberengadin sind es plus 0,5 Grad innerhalb von zehn Jahren . Das führt unter anderem dazu, dass Blockgletscher schneller zu wandern beginnen. Blockgletscher sind eishaltige Schuttmassen im Hochgebirge, die sich talwärts bewegen. Sie waren im Vergleich mit 2019 gut 20 Prozent schneller unterwegs. Auch das ist ein neuer Rekordwert. Das könnte dazu führen, dass es in Zukunft vermehrt zu Naturkatstrophen wie grossen Murgängen kommen kann. Dies vermutet auch Jeannette Nötzli, Leiterin des Permafrostnetzwerkes. "Es kann sein, dass mehr Material da ist, das mit beispielsweise einem Gewitter in Murgängen weitertransportiert werden könnte", sagt sie gegenüber "SRF". Der Niedergang in Bondo im August 2017 zum Beispiel gilt als einer der grössten Bergstürze in Graubünden während Jahrzehnten und forderte acht Menschenleben.
Die Temperaturen in den Eisschichten der Schweizer Gletscher steigen weiterhin an. 2020 ist laut Forschern ein Rekordjahr, auch in den Schichten des ewigen Eises wird es wärmer. Dies könnte dazu führen, dass Naturkatastrophen, wie der Bergsturz in Bondo, in Zukunft öfters vorkommen könnten.
20min-4619
Impfen oder nicht impfen: Das ist nicht nur in Zeiten des Corona-Virus eine heiss diskutierte Frage. Eine im Fachmagazin "The Lancet" publizierte Studie gibt ein Bild zum weltweiten Impfstoffvertrauen ab. In der Schweiz liegt das Vertrauen im globalen Vergleich nicht besonders hoch. Im internationalen Vergleich reihte sich die Schweiz puncto Impfstoffvertrauen auf den hintersten Rängen ein. Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheit von Impfstoffen stieg zwar von 2015 bis 2019 (von 30 auf 33 Prozent). Die Prozentzahl derer, die Impfungen als wichtig empfinden, sank hingegen von 65 auf 53 Prozent. Doch in mehreren europäischen Ländern wie Finnland, Frankreich und Italien wuchs das Vertrauen. Die Skepsis, dass Impfstoffe sicher seien, wachse besonders in Ländern, die von politischer Instabilität und religiösem Extremismus betroffen seien, schrieben die Autoren. Als wichtigen Grund für schwindendes Vertrauen nennen sie gezielte Desinformationskampagnen in der Öffentlichkeit. Für die Studie werteten die Forschenden Daten aus 149 Ländern aus. Sie beruht auf 290 Befragungen von über 284'000 Menschen, die zwischen September 2015 und Dezember 2019 gemacht worden waren. Darin ging es um die Beurteilung von Sicherheit, Wirksamkeit und Wichtigkeit von Impfstoffen. Das Ergebnis: In Europa blieb das Vertrauen in Impfstoffe im Vergleich zu anderen Regionen gering. "Diese Befunde gehen Hand in Hand mit der sinkenden Anzahl von verabreichten Grippeimpfungen", sagte Sonja Merten vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH) im Gespräch mit Keystone-SDA. Sie erforscht gemeinsam mit Kollegen in einem Nationalen Forschungsprogramm unter Leitung von Philip Tarr vom Kantonsspital Baselland, warum Menschen zögern, sich impfen zu lassen. Die Anzahl von Kinderimpfungen seien jedoch generell nicht zurückgegangen. Doch auch bei Kinderimpfungen sieht Merten ein Problem. Durch die heutigen Kombinationsimpfungen können Eltern weniger gut selber entscheiden, gegen welche Krankheiten und wann sie ihre Kinder piksen lassen wollen. Das könne negative Gefühle gegenüber Impfungen auflodern lassen. Hinzu kommt: "Impfungen sind Opfer ihres eigenen Erfolgs", sagte sie. Viele Krankheiten seien durch das Impfen in der Schweiz verschwunden. Das könne zu einer grösseren Angst vor Nebenwirkungen als vor der Krankheit selbst führen. Eine frühere Studie von Merten und ihren Kollegen wies darauf hin, dass Ärztinnen und Ärzte nicht klar Stellung gegenüber Impfungen beziehen. Das verunsichere Patienten und könne das Vertrauen in Impfungen schwächen. "Es ist wichtig, auf die Gefühle der Patienten einzugehen - aber trotzdem klar Stellung zu beziehen", erklärte Merten.
Impfen oder nicht impfen ist eine Frage, die viele Menschen beschäftigt - auch ausserhalb des Corona-Virus. Eine gross angelegte Studie eines bekannten Fachmagazins zeigt nun: Das Vertrauen in Impfstoffe ist in Europa im Vergleich zu anderen Weltregionen nicht stark ausgeprägt - in der Schweiz noch weniger als anderswo. "Impfstoffe sind Opfer ihres eigenen Erfolgs", sagt Sonja Merten vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut.
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Ende letzten Jahres hat der US-Kongress der Schaffung einer Space Force zugestimmt: Dadurch wurde Donald Trumps Traum von einer Teilstreitkraft im Weltraum erfüllt. Das lieferte den Stoff für die neue Serie von den "The Office"-Co-Schöpfern mit Hauptdarsteller Steve Carell und Produzent Greg Daniels. Der Pilot Mark R. Naird (Steve Carell) träumt davon, die Air Force zu leiten - statt in der Luft soll er allerdings im All US-Präsenz zeigen, und ihm wird die Führung der frisch gegründeten Space Force anvertraut. Seine Ehefrau Maggie (Lisa Kudrow) ist von der Beförderung nicht begeistert, Mark bleibt skeptisch, engagiert sich aber auch: Die Familie zieht auf einen abgelegenen Militärstützpunkt in Colorado, wo Mark unter anderem mit dem Chefwissenschaftler Dr. Adrian Mallory (John Malkovich) und einer Gruppe Weltraumsoldaten vom Weissen Haus auf den Mond zurückkehren und die Dominanz des Weltraums erzielen soll. Die Serie soll laut Carell vor allem Freude machen: "Ich wollte etwas Lustiges, Albernes, Unbeschwertes kreieren. Eine Komödie ganz ohne Umschweife", erklärt er gegenüber der "New York Times". Der Schauspieler hat trotz seiner Erfahrung auch Unsicherheiten: "Ich hoffe, dass ich den Ton richtig getroffen habe, aber das weiss man nie", so Carell - doch das sei es, was Comedy für ihn ausmache. "Space Force" gibts ab dem 29. Mai auf Netflix. Den Trailer findest du oben. "Bob's Burgers"-Produzent Loren Bouchard gibt eine Animationsserie mit Musical-Twist heraus: "Central Park" dreht sich um den Parkpfleger Owen und die Journalistin Paige, die ihre beiden Kinder im besagten Park grossziehen. Als Hotelerbin sieht Bitsy Brandenham im Park allerdings attraktives Bauland und will ihn mit Eigentumswohnungen überbauen - dagegen lehnt sich die Familie Tillerman auf. Bouchard wollte keine Show produzieren, in der Menschen gemein zueinander sind: "Das ist es nicht wert - diese Familienmitglieder lieben sich, und ich bin froh, dass ich die Geschichte lustig erzählen konnte", erklärt der 50-Jährige dem "Animation Magazine". Dass möglicherweise ein grosser öffentlicher Raum zerstört werden könnte, stehe im Fokus der Serie: "Die Familie könnte den Central Park retten - und vielleicht die ganze Welt. Es steht viel auf dem Spiel!" "Central Park" gibts ab dem 29. Mai auf Apple TV+. Hier der Trailer. Die Familie der Sternenkönigin Elida (Adriyan Rae) wurde umgebracht, als Waisenkind muss sie nun durch die Galaxie flüchten: Commander Lazaro (Paul du Toit) will mit seiner Armee auch sie auslöschen. Als Elidas Bekannter Isaac (Tim Rozon) auftaucht und behauptet, ihre Mutter sei noch am Leben, verbünden sich die beiden mit der Mechanikerin Amae (Alex McGregor) und wollen Elidas Mami retten. "Vagrant Queen" gibts ab dem 28. Mai auf Sky Show. Hier der Trailer. Der 17-jährige Ulises (Juan Daniel García Treviño) führt eine Teenager-Clique an, deren Leidenschaft der Cumbia-Musik gilt. Nach einem Missverständnis mit dem örtlichen Kartell muss er allerdings aus seinem mexikanischen Zuhause nach New York fliehen. Er versucht, im Stadtteil Queens Schutz zu finden, doch die Geschehnisse in seinem Heimatland lassen ihn nicht los, und auch in New York verfolgen ihn neue Probleme. "I'm No Longer Here" gibts ab dem 27. Mai auf Netflix. Hier der Trailer.
Wir stellen dir jede Woche die besten neuen Streamingstarts vor. Die "The Office"-Co-Schöpfer zeigen auf Netflix eine absurde Weltall-Serie. Bei Apple TV+ gibts eine animierte Comedyserie vom "Bob's Burgers"-Produzenten. Eine Sternenkönigin wird bei Sky Show durch die Galaxie verfolgt. Netflix präsentiert einen mexikanischen Dramafilm um einen 17-Jährigen, der nach New York flüchtet.
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Seit zwei Jahren spielt Fussballprofi Silas Wamangituka für den VfB Stuttgart. Nun gab der Kongolese an, bislang unter falscher Identität für den Verein auf dem Platz gestanden zu haben. Für den 22-Jährigen war es ein grosser Schritt, mit der Wahrheit an den Verein zu gelangen. Er wollte nicht länger mit der Wahrheit zurückhalten und habe sich nun seinem Club, dem VfB, kürzlich offenbart. Er gab an, dass er "Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers" geworden und Wamangituka nicht sein richtiger Name sei. Sein korrekter Name ist demnach Silas Katompa Mvumpa. Doch damit nicht genug. Auch das Geburtsdatum des Flügelstürmers war wohl falsch. Laut VfB-Angaben wurde Silas am 6. Oktober 1998 in Kinshasa geboren und ist somit heute 22 und damit genau ein Jahr älter als ursprünglich angenommen. Der VfB steht diesbezüglich mit der Deutschen Fussball Liga (DFL) und dem Deutschen Fussball-Bund (DFB) bereits in Kontakt. Konsequenzen für den Profi fürchten die Schwaben nicht. Nach juristischer Bewertung des Sachverhalts gehe man davon aus, "dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und weiter ist". Ausserdem rechnet der VfB damit, dass Silas zu gegebener Zeit eine neue, auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung bekommen werde. "Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo grosse Sorgen gemacht. Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren", sagte Silas. Die Geschichte um Silas beginnt laut VfB im Jahr 2017, als der damals 18-Jährige vom belgischen Topclub RSC Anderlecht zu einem Probetraining eingeladen wird. Um von der Demokratischen Republik Kongo nach Belgien reisen zu können, erhält er ein zeitlich befristetes Visum. Nach einigen Trainingseinheiten will der RSC ihn wohl verpflichten, da sein Visum jedoch vor dem Ablauf steht, muss Silas zunächst zurück in die Demokratische Republik Kongo, um ein neues zu bekommen. Hier schaltet sich der ehemalige Spielervermittler ein. Unter massivem Druck solle dieser Silas davon überzeugt haben, dass er nicht mehr nach Europa zurückkehren dürfe, wenn er Belgien einmal verlasse und in die Demokratische Republik Kongo reise. "In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer. Entsprechend werden wir ihn auch schützen", sagt Sportdirektor Sven Mislintat . Silas soll Vertrauen zum Vermittler gefasst und in ein Abhängigkeitsverhältnis geraten sein. Er habe in dieser Zeit "augenscheinlich" weder auf sein Konto noch auf seine Papiere Zugriff gehabt. Schliesslich habe der Vermittler auch seine Identität geändert und neue Papiere verschafft. Der VfB vermutet, dass dies zum einen passierte, um die Verbindung des Stürmers zu seinem Ausbildungsverein im Kongo zu unterbrechen, zum anderen habe sich dadurch Silas Abhängigkeit vom Vermittler erhöht - da er von nun an erpressbar gewesen sei. "Wenn man es mit der Überschrift Menschenhandel beschreibt, dann kommen wir dem Thema schon sehr nah", sagte Mislintat. "Wenn er nichts gesagt hätte, hätte er seine Karriere, ohne dass irgendetwas passiert wäre, sehr einfach fortsetzen können, völlig problemlos". Trotzdem habe Silas sich dazu entschlossen, "die Wahrheit zu erzählen". "Wir glauben, dass Silas kein Einzelfall ist in Europa. Er übernimmt damit auch gewissermassen ein Stück Verantwortung für das, was im weltweiten Fussball so stattfindet", sagte Mislintat. Der 48-Jährige sprach von "erschreckenden Dimensionen". Ob Silas nun eine Sperre durch den Deutschen Fussball-Bund (DFB) droht, weiss der VfB nicht. "Ich kann nicht sagen, ob es eine Strafe geben wird", sagte VfB-Vorstandschef Thomas Hitzlsperger.
VfB-Stürmer Silas Wamangituka spielte jahrelang unter falscher Identität. Der Kongolese hatte "Angst" darüber zu sprechen. Korrekt heisst er: Silas Katompa Mvumpa. Sein richtiges Alter ist 22 Jahre. Harte Konsequenzen seien nicht zu befürchten.
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Auf dem Berner Expo-Areal im Wankdorf-Quartier findet von Donnerstag bis Montag der Suisse Caravan Salon statt. Bis zu 7000 Besucher dürfen die Messe täglich besuchen - trotz Corona. Im Perimeter sorgt das für Wirbel. Direkt hinter dem Messegelände stauen sich die Autos am Covid-Testzentrum. P. K.* sitzt in einem der Fahrzeuge: "Ich mache hier einen Corona-Test und isoliere mich, und da drinnen tummeln sich 7000 Menschen? Das ist doch nur noch absurd", so die Bernerin. Die Messe findet unter strengen Sicherheitsauflagen statt: Auf dem Areal gilt Maskenpflicht, über Lautsprecher werden Besucherinnen und Besucher daran erinnert, Abstand zu halten und sich die Hände regelmässig zu desinfizieren. Dennoch, oder gerade darum, sei der Messebesuch sehr angenehm gewesen, sagt Andrea Vogel aus Luzern, als sie das Gelände verlässt: "Ich habe mich sehr sicher gefühlt. Es waren auch nicht so viele Besucher da, daher wurde es nicht eng". Auch andere Messebesucher geben gegenüber 20 Minuten an, dass sehr auf die Einhaltung des Schutzkonzeptes geachtet werde. Links und rechts neben dem Suisse Caravan Salon erheben sich die Spieltempel des BSC Young Boys und des SC Bern. Dort gingen am Sonntag die Wogen hoch, als der Berner Regierungsrat Pierre Alain Schnegg verkündet hatte, dass maximal 1000 Besucher an Sportanlässen zugelassen seien. Dies, um die steigenden Covid-Ansteckungszahlen zu verringern. Dass die Besucherzahl an Sportanlässen drastisch gesenkt wurde, jene von Messen aber nicht, sorgte bei Lesern teils für heftige Kritik. Über 500 Kommentare gingen beim entsprechenden Artikel ein. "Es bringt nichts, Bars zu schliessen und solche Grossanlässe zuzulassen", meint etwa Ronny C. in der Kommentarspalte. User Brigihub meint: "Bin ein grosser Wohnmobilfan, aber dass jetzt diese Ausstellung stattfindet, kann ich nicht verstehen bei der aktuellen Lage". Vor Ort zeigten sich Besucher gespalten ob der Ungleichbehandlung (siehe Video). Dass diese nicht für alle nachvollziehbar sei, sei zwar verständlich, meint Messebesucherin Gabriela Jungi. Sie sitze selber gerne bei YB- und SCB-Spielen im Stadion: "Aber die Situation hier ist eine andere. Man ist sich der Situation bewusster als an einem Match". Der Kanton Bern begründet die Durchführung mit bis zu 7000 Besuchern pro Tag damit, dass die Messe keine Veranstaltung sei und somit keine Bewilligung vom Kanton Bern benötige. "Bei Veranstaltungen kommen sehr viele Personen während kurzer Zeit sehr nahe zusammen. Bei einer Messe verteilen sich die Besucher grossflächiger, über einen längeren Zeitraum verteilt und mit nur kurzen nahen Kontakten", so Andrea Morgenthaler von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern. Die Differenzierung sei jedoch nicht ganz eindeutig, und es gebe auch Messen mit Veranstaltungscharakter - dies sei bei Suisse Caravan jedoch nicht der Fall. Eine Messe sei wie ein Einkaufszentrum, sagt Jennifer Somm, CEO Bernexpo: "Sie sind unterwegs, aber nicht nahe". Um die Sicherheit zu gewährleisten, sei auf alle Rahmenveranstaltungen verzichtet worden, sagt die Geschäftsführerin im Interview mit Keystone-SDA (siehe Video): * Name der Redaktion bekannt
7000 Besucher dürfen täglich die Suisse-Caravan-Messe besuchen. YB und SCB dürfen jedoch nicht vor mehr als 1000 Zuschauern spielen. Für diese Ungleichbehandlung haben viele Leser kein Verständnis. Der Kanton erklärt sich.
20min-4623
Viele von uns haben in den vergangenen Monaten viel mehr Zeit am Handy verbracht als gewöhnlich. Lockdowns, Ausgehbeschränkungen und eine generelle Angst vor der Aussenwelt haben dazu geführt, dass sich ein grosser Teil des Lebens in den virtuellen Raum verschoben hat. Anstatt in ein Restaurant zu gehen, schauen wir Netflix. Anstatt uns mit Freunden zu treffen, scrollen wir durch Social Media. Stundenlang. Tagelang. Dabei hat sich gezeigt, dass sich dies nicht nur auf unsere Stimmung auswirken kann, sondern wir uns dabei tatsächlich krank fühlen können, wie "National Geographic" beschreibt. Das Phänomen wird Cybersickness, also Cyber-Krankheit genannt und ähnelt stark der Seekrankheit. Wer an Cybersickness leidet, den plagen Übelkeit und Schwindel und ein Gefühl der Bodenlosigkeit, das man normalerweise nur auf einem Boot verspürt, das auf hohen Wellen auf und ab tanzt. Bereits in vergangenen Jahren konnten Studien zeigen, dass Technologien wie beispielsweise Cyberbrillen zu Übelkeit und Schwindel führen können. Dass ähnliche Symptome auch ohne Cyberbrille und nur aufgrund des Handy- oder Tablet-Bildschirms entstehen können, ist in der Wissenschaft jedoch ein neues Phänomen. Erklären lässt sich die Cybersickness laut Eugene Nalivaiko, Professor an der University of Newcastle in Australien, ähnlich wie die Seekrankheit. Tatsächlich sollen beide Phänomene dieselben Symptome hervorrufen und denselben Ursprung haben. Denn das Unwohlsein stammt in beiden Fällen von einer Diskrepanz zwischen der Bewegung der Umwelt und der wahrgenommenen Bewegung durch die Sinnesorgane einer Person. So kann man auf einem Schiff Übelkeit und Schwindel verspüren, da das Gleichgewichtsorgan im Ohr eine starke Bewegung durch die Wellen feststellt. Befindet man sich im Innern eines Schiffes, nehmen die Augen eine solche Bewegung allerdings nicht wahr, da sich der Raum, in dem man sich befindet, scheinbar nicht bewegt. Umgekehrt verhält es sich mit dem Scrollen auf dem Smartphone. In diesem Fall nehmen die Augen eine Bewegung der Umwelt wahr, die Gleichgewichtsorgane im Ohr hingegen verspüren absolut keine Bewegung - denn meist liegt man beim Scrollen auf dem Sofa oder im Bett. Der Bewegungsspielraum ist also minimal. Wer ausserdem gerne nachts im Dunkeln scrollt, ist umso gefährdeter, an Cybersickness zu leiden. Denn wenn der einzige Anhaltspunkt der Augen der Bildschirm des Smartphones ist, der sich beim Scrollen ständig zu bewegen scheint, der Körper aber still im Bett liegt, verwirrt dies die menschlichen Sinnesorgane. Ganz auf das Scrollen verzichten müssen wir allerdings nicht. Hin und wieder eine bestimmte Show auf Netflix zu schauen oder auf Social Media zu stöbern, sollte zu keinen Problemen führen. Diese ergeben sich erst, wenn man über eine lange Zeit hinweg - also über Stunden oder sogar Tage - ununterbrochen scrollt. Wer dennoch an Cybersickness leidet, der sollte laut Nalivaiko versuchen, das Handy in einem anderen Winkel oder in einer anderen Entfernung zu halten. Auch langsameres Scrollen kann helfen, Übelkeit und Schwindel vorzubeugen - und natürlich hilft es auch, das Handy einfach einmal ganz wegzulegen.
Beim längeren Scrollen auf einem Handy-Screen kann es zu Übelkeit und Schwindel kommen. Grund dafür ist eine Diskrepanz zwischen dem Gleichgewichtsorgan im Ohr und dem, was die Augen wahrnehmen. Zu vergleichen ist dies mit der Seekrankheit.
20min-4624
Die offiziellen Charts sind für viele Musiker*innen ein Gradmesser ihrer Popularität, aber auch schlicht ein Branchen-Logbuch. DJ Bobo spricht dabei sogar von seiner Bibel - aber mehr dazu weiter unten im Text. In der Schweiz gibt es die nationale Hitliste offiziell seit 1968. Seit 1983 ermittelt das Marktforschungsinstitut GfK Entertainment die Schweizer Charts im Auftrag des Branchenverbandes der Schweizer Musiklabels, IFPI Schweiz. Vor 25 Jahren erhielt das Format mit Hitparade.ch eine Online-Präsenz, die sich seither stetig und mit der Hilfe der aktiven Community erweiterte. Inzwischen sind dort Daten zu über zwei Millionen Musiktiteln und über 50 Jahre Musikgeschichte frei verfügbar; man erfährt etwa, dass der grösste Schweizer Hit aller Zeiten, "079" von Lo & Leduc, 21 Wochen lang die Schweizer Single-Charts anführte und aktuell auf Rang 22 der ewigen Bestenliste steht. Für diesen Dienst sagt die Schweizer Musikszene nun Danke und meldet sich mit sweeten Insta-Videos zu Wort. Den Anfang machte am 1. März - hier kommts - DJ Bobo: Das Lob der 90s-Ikone zu toppen dürfte schwierig werden, aber via Website und Instagram werden im März und April die mitunter grössten Hitmachenden der Schweizer Musikgeschichte ihre Dankbarkeit in Mini-Videos bekunden. Eine Vorschau der Acts, die grüssen, gibts oben in der Bildstrecke, täglich neue Videobotschaften findet ihr direkt bei Hitparade.ch oder Insta.
Seit 1968 erscheinen in der Schweiz offizielle Musikcharts. Seit 1995 werden die Bestenlisten samt Hintergrundinformationen vom Zürcher Steffen Hung auf der Website Hitparade.ch erfasst. Zum 25-jährigen Jubiläum erhält die Website einen Relaunch. Die Schweizer Musikszene bedankt sich mit Video-Botschaften via Instagram.
20min-4625
An der schwer bewachten Grenze zwischen Süd- und Nordkorea ist es nach südkoreanischen Angaben zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Länder gekommen. Nordkoreanische Soldaten hätten Schüsse auf einen südkoreanischen Grenzkontrollposten innerhalb der vier Kilometer breiten militärischen Pufferzone abgegeben, teilte der Generalstab in Südkorea am Sonntag mit. Südkoreanische Soldaten hätten das Feuer erwidert, nachdem sie Warnungen ausgesendet hätten. Es lägen auf südkoreanischer Seite keine Informationen über Opfer oder sonstige Schäden vor. Ob es auf nordkoreanischem Boden Verletzte gab, war zunächst unklar. Über die innerkoreanischen Kommunikationskanäle solle versucht werden, sich ein genaueres Bild von der Situation zu verschaffen und weitere Zwischenfälle zu vermeiden, hiess es. Südkoreas Militär sei unterdessen in der nötigen Bereitschaftsstellung. Der Zwischenfall im mittleren Abschnitt der demilitarisierten Zone (DMZ) bei Cheorwon ereignete sich einen Tag, nachdem Nordkoreas Staatsmedien von einem ersten öffentlichen Auftritt des Machthabers Kim Jong Un seit längerer Zeit berichtet hatten. Eine knapp drei Wochen lange Abwesenheit Kims hatte Spekulationen über seinen Gesundheitszustand und Fragen über die Lage in dem abgeschotteten Land ausgelöst. An der See- und Landesgrenze zwischen den beiden Ländern ist es seit dem Korea-Krieg (1950-53) in der Vergangenheit häufig zu Zwischenfällen gekommen. Doch hatten sich Süd- und Nordkorea vor zwei Jahren auf neue Massnahmen zur militärischen Entspannung geeinigt. Als Teil der Abmachungen hatten sie im Grenzgebiet mehrere Grenzkontrollposten aufgelöst. Die benachbarten Länder befinden sich völkerrechtlich noch immer im Kriegszustand. Die DMZ trennt die beiden Länder seit ihrem Bruderkrieg auf vier Kilometern Breite und etwa 250 Kilometern Länge.
Nordkoreanische Soldaten haben laut Berichten mehrere Schüsse auf einen südkoreanischen Grenzposten abgegeben. Südkoreanische Soldaten haben das Feuer nach Warnungen erwidert. Es liegen keine Informationen über Todesopfer oder Schäden vor.
20min-4626
Bei einem Ausflug nach Rapperswil wunderte sich Jungpolitiker Dominic Täubert, als er im Schloss Rapperswil auf die Toilette ging. Er bemerkte, dass man für den Besuch aufs stille Örtchen je nach Geschlecht unterschiedliche Preise bezahlen muss. Das Pissoir ist gratis, und als Mann bezahlt man 50 Rappen, um auf die "normale" Toilette zu gehen. Als Frau aber muss man einen Franken zahlen, um das WC zu benützen. "Das war für uns ziemlich unverständlich", sagt Täubert, Co-Präsident der JEVP. Der Tweet hat bereits einzelne Reaktionen ausgelöst. "Ernsthaft, die sind ja nicht ganz sauber", heisst es beispielsweise von einer Twitter-Userin. Auch die Stadt Rapperswil-Jona hat auf den Tweet geantwortet. Man habe die Frage an die Pächterin des besagten Stockwerkes im Schloss weitergeleitet, schreibt die Stadt. Sie selbst seien hier nämlich nicht verantwortlich. Das Schloss gehört nicht der Stadt, sondern der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona. Die Ortsgemeinde selbst wollte zu diesem Thema keine Auskunft geben. Bei der Schloss Rapperswil Gastro GmbH bestätigt man, dass es im Schloss kostenpflichtige WCs gibt. "Das war schon immer so", sagt ein Mitarbeiter. Wieso man aber als Frau mehr bezahlen muss, konnte nicht beantwortet werden. Ob man dafür rechtlich belangt werden kann, ist unklar. "Man müsste wissen, wie dieser Kostenunterschied begründet wird", sagt Elisabeth Frölich vom Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung des Kantons St. Gallen. Gemäss Artikel 8 der Bundesverfassung sind Mann und Frau gleichgestellt, doch das Gleichstellungsgesetz werde hauptsächlich im Erwerbsleben eingesetzt. Täubert ist bereits zufrieden, dass er eine Diskussion lancieren konnte. "Mit diesem Tweet konnte ich 6000 Menschen erreichen", sagt er. Der junge Mann hofft nun, dass er etwas in Bewegung bringen konnte und dass es im Schloss bald Änderungen gibt. "Es gibt keinen Grund, dass Frauen für einen WC-Besuch mehr bezahlen müssten", findet Täubert.
Im Schloss Rapperswil gibt es kostenpflichtige Toiletten. Dabei müssen Frauen mehr bezahlen als Männer. Für Dominic Täubert, der die Entdeckung auf Twitter verbreitete, ist dies unverständlich. Über die Gründe für den unterschiedlichen Preis wollte sich bisher niemand äussern.
20min-4627
Das als Vorbild bei der Bekämpfung des Coronavirus geltende Taiwan hat plötzlich mit dem stärksten Ausbruch seit Beginn der Pandemie zu kämpfen. Nach bereits erhöhten Zahlen in den vergangenen Tagen verzeichnete die Inselrepublik am Montag laut Angaben der Behörden 333 neue lokal übertragene Infektionen. Bereits am Sonntag waren 206 neue Fälle gemeldet worden. Für das ostasiatische Land mit knapp 24 Millionen Einwohnern ist das eine enorme Zahl. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat es nur rund 2000 Infektionen gegeben - mehr als ein Viertel der Fälle stammt damit aus den vergangenen Tagen. Als Konsequenz auf den jüngsten Ausbruch kündigten die Behörden am Montag ein Einreiseverbot für Ausländer an, deren regulärer Wohnsitz nicht Taiwan ist. Taiwan hatte seit Ausbruch der Pandemie weltweit viel Lob für seine Strategie zur Bekämpfung des Virus erhalten. Zu einem früheren Zeitpunkt hatte die Inselrepublik für 250 Tage überhaupt keine neuen Infektionen gemeldet. Auch Singapur war bisher glimpflich durch die Pandemie gekommen. Insgesamt wurden in der 5,7-Millionen-Einwohner-Stadt rund 61"000 Infektions- und 31 Todesfälle verzeichnet. Am Freitag kündigten die dortigen Behörden an, dass sie auf steigende Ansteckungszahlen reagieren müssten und verhängten einen teilweisen Lockdown. Die Verschärfungen gelten zunächst bis am 13. Juni. Auch Thailand vermeldet am Montag die höchste Anzahl Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie. Die Behörden meldeten mehr als 9600 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Die Gesamtzahl der Infektionen liegt nun bei mehr als 111"000, zudem wurden insgesamt 614 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 registriert. Rund 70 Prozent der jüngsten Corona-Infektionen wurden in Gefängnissen des südostasiatischen Landes registriert, speziell in der Hauptstadt Bangkok und im nördlichen Chiang Mai. Nur etwa 2800 Fälle wurden ausserhalb von Haftanstalten gemeldet, die meisten davon in Bangkok. Vor kurzem kam es ausserdem zu Spekulationen, ob auch der thailändische König an Corona erkrankt sei. Für Touristen ist das beliebte Urlaubsland weiterhin gesperrt. Viele Menschen hoffen aber auf eine baldige Wiederbelebung des wichtigen Tourismussektors. So hatte Phuket im März Pläne vorgelegt, wonach geimpfte Urlauber von Juli an quarantänefrei auf der Insel Urlaub machen dürfen. Derzeit wird diskutiert, ob und wie dies angesichts der steigenden Zahlen noch umgesetzt werden kann. Der jüngste Ausbruch soll auf Nachtlokale in Bangkok zurückgehen. Bei vielen der Fälle handelt es sich um die besonders ansteckende britische Variante.
Taiwan und Singapur hatten die Pandemie bisher vorbildhaft unter Kontrolle. Nun steigen die Ansteckungszahlen aber. 330 Neuansteckungen innerhalb von 24 Stunden verzeichneten die taiwanesischen Behörden am Montag. Noch akuter ist die Situation in Thailand. Dort wurden 9600 Neuinfektionen gemeldet.
20min-4628
Der US-Kongress hat einen weiteren Schritt hin zum nachträglichen Amtsenthebungsverfahren gegen Ex-Präsident Donald Trump vollzogen: Am Montag reichten Vertreter des Repräsentantenhauses formell im Senat die Anklageschrift gegen den Republikaner wegen "Anstiftung zum Aufruhr" in Washington ein. Der Prozess soll dort in zwei Wochen beginnen. Bei einem Schuldspruch könnte die Kammer Trump verbieten, erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren. In einer feierlichen Zeremonie schritten neun Abgeordnete des Repräsentantenhauses schweigend durch die Hallen des Capitols in Washington zum Senatsflügel, wo sie die Anklageschrift überbrachten. Diese neun Abgeordneten werden in dem Verfahren als Ankläger fungieren. Sie waren von der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, der Demokratin Nancy Pelosi, ernannt worden. Im Senat verlas dann der Vorsitzende der Ankläger, Jamie Raskin, das sogenannte Impeachment gegen den Ex-Präsidenten, welches das Repräsentantenhaus als Konsequenz aus der Erstürmung des Kongresssitzes am 6. Januar durch radikale Trump-Anhänger beschlossen hatte. Trump habe "die Integrität des demokratischen Systems bedroht" und "die friedliche Machtübergabe behindert", heisst es darin. Die 100 Senatoren nehmen in dem Verfahren die Rolle der Geschworenen ein. Für diese Aufgabe sollen sie an diesem Dienstag vereidigt werden, wie der neue Mehrheitsführer in der Kammer, der Demokrat Chuck Schumer, ankündigte. Die Rolle des Verfahrensvorsitzenden nimmt der dienstälteste Senator, der 80-jährige Demokrat Patrick Leahy. Bis zum Beginn des Verfahrens gibt es eine zweiwöchige Unterbrechung, damit Trump Zeit hat, seine Verteidigung vorzubereiten. Zugleich bekommt der Senat dadurch Zeit, die Ernennung von Ministern des neuen Präsidenten Joe Biden zu bestätigen und womöglich neue Corona-Hilfen zu beschliessen. Denn während des Prozesses gegen Trump wird die Kammer kaum in der Lage sein, andere Aufgaben zu erledigen. Die Anklage gegen Trump - das sogenannte Impeachment - stützt sich unter anderem auf eine Rede, die er kurz vor dem Sturm auf das Capitol bei einer Kundgebung gehalten hatte. Darin hatte Trump die Menge mit dem völlig unbelegten Vorwurf angestachelt, er sei bei der Wahl im November um den Sieg betrogen worden. Im Zuge der Ausschreitungen in der US-Hauptstadt an diesem Tag starben fünf Menschen. Trump ist der erste Präsident der US-Geschichte, der sich ein zweites Mal einem Impeachment-Prozess stellen muss. Das erste Amtsenthebungsverfahren gegen ihn wegen seiner Bemühungen um Wahlkampfhilfe aus der Ukraine war vor zwei Jahren gescheitert. Trump ist auch der erste US-Präsident, der nach seinem Ausscheiden aus dem Amt mit einem Impeachment-Prozess konfrontiert ist. Falls die Kammer ihn schuldig spricht, könnte sie ihn von künftigen politischen Ämtern ausschliessen. Damit könnte der 74-Jährige im Jahr 2024 nicht erneut für das Präsidentenamt kandidieren. Allerdings ist für eine Verurteilung Trumps sowie seinen Ausschluss von öffentlichen Ämtern eine Zweidrittelmehrheit im Senat erforderlich. 17 Senatoren von Trumps Republikanern müssten mit Bidens Demokraten stimmen, damit diese Mehrheit erreicht wird. Ob eine solche Zahl von republikanischen Senatoren gegen Trump votieren wird, ist höchst ungewiss. Die Partei ist tief in der Frage gespalten, ob sie sich von Trump abgrenzen oder zu ihm halten soll. Der Rechtspopulist geniesst weiterhin grossen Rückhalt an der Parteibasis. Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums teilten am Montag mit, dass tausende Nationalgardisten, die zur Absicherung von Bidens Amtseinführung am vergangenen Mittwoch nach Washington entsandt worden waren, noch bis Mitte März dort stationiert bleiben sollen. Der Grund seien fortdauernde "Bedrohungen", hiess es. Nähere Angaben zur Art dieser "Bedrohungen" machten die Pentagon-Vertreter nicht.
Die Anklageschrift im zweiten Impeachment gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump wurde dem US-Senat übergeben. Das Repräsentantenhaus hatte nach der Erstürmung des Capitols durch radikale Trump-Anhänger am 6. Januar Trump wegen Anstiftung zum Aufruhr angeklagt. Das Verfahren zu dem sogenannten Impeachment wird im Senat geführt und soll in der zweiten Februarwoche beginnen.
20min-4629
In Südkorea lancieren die Justizbehörden am Mittwoch eine neue App. Damit ist es möglich, Sexualstrafäter auszumachen. Hat man die App installiert, müssen Nutzerinnen und Nutzer ihr Handy mindestens drei Mal schütteln, damit das Programm aktiv wird. So finden sie heraus, ob sich ein registrierter Sexualstraftäter in der Nähe befindet. Damit das System funktioniert, muss der Sexualstraftäter eine elektronische Fussfessel tragen. Die App überträgt bei der Abfrage den GPS-Standort des Handys an das elektronische Überwachungssystem des Justizministeriums. Das Kontrollzentrum des Ministeriums für Standortverfolgung überprüft dann, ob sich ein registrierter Sexualstraftäter in einem Radius von 20 Metern der Person aufhält, erklärte die Justizbehörde gegenüber der südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag. Wenn ein Sexualstraftäter so geortet wird, wird er angerufen. Falls erforderlich, werden zudem Bewährungshelfer zum Ort geschickt. Das neue System wurde in Zusammenarbeit mit der Regierung der Provinz Gyeonggi entwickelt. Der Test in 15 Städten und Landkreisen rund um Seoul startet am Mittwoch. Am Montag testete der Justizminister Park Beom-kye zudem ein weiteres System, indem er selbst eine elektronische Fussfessel anzog, sich dann in eine virtuelle No-Go-Zone begab, um so einen Alarm auszulösen, schreibt die Nachrichtenagentur. Das Programm bezeichnete der Minister aufgrund der hohen Rückfallquote bei Sexualstraftätern als "sinnvoll". Weiter soll das Programm bis Ende Jahr auf weitere Teile des Landes ausgeweitet werde. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung tragen derzeit etwa rund 4800 Sexualstraftäter solche GPS-Fussfesseln, wie die Zeitung "AJU Business Daily" berichtet. In den letzten fünf Jahren haben 303 Personen Sexualverbrechen begangen, während sie die Fussfessel trugen. In Südkorea kamen die elektronischen Fesseln erstmals im Jahr 2008 zum Einsatz. Die Geräte nutzen das 3G- und 4G-Mobilfunknetz, um ihren Standort zu kommunizieren.
Südkorea will Sexualstraftäter mit Fussfesseln intensiver überwachen. Eine neue App zeigt künftig an, ob eine solche Person in der Nähe ist. Nach einem Testlauf soll das System bis Ende Jahr ausgebaut werden.
20min-4630
Im Interview mit TV-Legende Oprah Winfrey (67) erzählte Herzogin Meghan (39), dass sie und Prinz Harry (36) sich "drei Tage vor der öffentlichen Zeremonie" das Eheversprechen gegeben hätten - also am 16. Mai 2018. Der Erzbischof von Canterbury, den die beiden dafür in ihr Haus, das Nottingham Cottage, eingeladen haben, habe die beiden damals getraut. Stephen Borton, ein Berater des Fakultätsbüros des Erzbischofs von Canterbury, scheint es besser zu wissen. "Sie haben nicht drei Tage zuvor geheiratet" stellt er gegenüber "The Sun" klar. "Die Hochzeit, die vor Millionen Menschen in der St.-George-Kapelle in Windsor stattfand, war die einzig echte". Damit Meghan und Harry überhaupt heiraten durften, musste eine Urkunde mit dem genauen Wortlaut der Queen über die Hochzeit und deren Schauplatz ausgestellt werden. "Ich habe eigenhändig mitgeholfen, diese spezielle Lizenz auszustellen", sagt er. Meghan sei wahrscheinlich etwas verwirrt, vermutet Borton. Er glaube ausserdem, dass die beiden lediglich "selbstgeschriebene Ehegelübde vor dem Erzbischof ausgetauscht haben", das sei ja jetzt Mode. Wahrscheinlich sei es "eine Art Probelauf" gewesen. Ausserdem könne man nicht nur zu dritt eine Hochzeitszeremonie durchführen, diese habe sonst nämlich keine Gültigkeit. Eine offizielle Eheurkunde zeigt ausserdem, dass die rechtliche Trauung tatsächlich am 19. Mai 2018 in der St. George Chapel in Windsor stattgefunden hat. Unterzeichnet wurde das Dokument vom Erzbischof von Canterbury, der auch bei der Hochzeit im Nottingham Cottage drei Tage zuvor dabei gewesen sein soll. Die britische Boulevardzeitung "The Sun" hat eine Kopie des entsprechenden Dokumentes für umgerechnet 53 Franken bei der zuständigen Behörde übers Internet bestellt und kurz nach Erhalt veröffentlicht.
Herzogin Meghan (39) und Prinz Harry (36) haben vor gut zwei Wochen ein Interview bei Oprah Winfrey (67) gegeben. Dabei verriet die Herzogin von Sussex, dass sie und Harry "drei Tage vor der öffentlichen Zeremonie" privat im Garten hinter ihrem Haus geheiratet hätten. Die Eheurkunde soll dies widerlegen.
20min-4631
Der Hit "Jerusalema" lässt unzählige Leute auf der ganzen Welt das Tanzbein schwingen. Auf Youtube und Spotify wurde der Song über 600 Millionen Mal gehört. Auch die Zuger Polizei tanzte zu dem Feel-Good-Song. Menschen gute Laune schenken kann sie schon, doch die Sängerin und Songwriterin Nomcebo Zikode verfolgt neben dem Singen eine weitere Leidenschaft: humanitäre Hilfsprojekte. Nun ist sie als Goodwill-Botschafterin beim Start-up-Unternehmen Aidonic mit dabei, wie sie auf Instagram verkündet. Aidonic ist ein soziales Technologieunternehmen mit Sitz in Baar ZG. Es ist eine Spenden- und Verwaltungsplattform, auf welcher man online Spenden mittels Blockchain-Technologie weltweit an humanitäre Hilfsprojekte und Entwicklungsprogramme senden und in Echtzeit die Transaktion verfolgen kann, wie es auf der Website heisst. Mit Nomcebo Zikode hat Aidonic nun eine berühmte Sängerin an Bord, mit der sie viele weitere Projekte im Visier haben. Angefangen habe die Zusammenarbeit mit Nomcebo Zikode mit einer Instastory von Aidonic. "Wir waren für ein Projekt in Afrika tätig und haben auf Instagram ein Video geteilt von dem Einsatz. Dieses habe ich mit dem Song ‹Jerusalema› hinterlegt und Nomcebo Zikode getaggt", so Severiyos Aydin, Gründer und CEO des Unternehmens gegenüber 20 Minuten. "Es war wirklich zufällig, wie wir in Kontakt kamen. Sie hat das Video gesehen und auf ihrer Seite ebenfalls geteilt. Über den Messenger haben wir uns dann ausgetauscht", so Aydin weiter. "Sie sagte, sie wolle schon lange eine Kampagne für humanitäre Projekte aufbauen, doch ihr fehle die Erfahrung. Da habe ich ihr unsere Hilfe angeboten". Danach seien einige Monate an Verhandlungen und Ideenaustausch gefolgt. "Jetzt ist sie unsere digitale Botschafterin!", sagt Aydin. Die Verbindung trägt bereits Früchte: Nach der Verkündung der Zusammenarbeit haben sich die Zugriffszahlen auf der Website massiv erhöht, wie Aydin gegenüber Pilatus Today erzählte. Nomcebo Zikode wolle nachhaltig gegen Armut helfen. Als Erstes werden Aidonic und die Sängerin zwei Projekte in ihrer Heimatstadt Hammarsdale in der Provinz Kwa Zulu Natal in Südafrika starten. Dabei stehe die Unterstützung von Kindern mit Schulmaterial im Vordergrund. Auch Pflegeheime und Betreuerinnen und Betreuer sollen mit Lebensmitteln versorgt werden. "Diese Projekte werden nun in den nächsten Wochen realisiert", sagt Aydin gegenüber 20 Minuten. Die Realisation der Projekte von Aidonic und der Sängerin ist keine einmalige Sache: "Dies ist erst der Anfang unserer Zusammenarbeit. Wir wollen viele weitere Projekte gestalten und aufbauen", versichert Aydin gegenüber 20 Minuten. Dabei stehe er wöchentlich mit der Musikerin und auch ihrem Management in Kontakt. Eine Idee zur Verbreitung der Projektvorhaben seien etwa Charity-Galas auch in der Schweiz. "Wir warten dafür noch etwas die Corona-Situation ab", so Aydin. Konkrete weitere Projekte in Zusammenarbeit mit der Sängerin stehen noch in den Sternen. Aber nicht mehr lange, meint Aydin, denn "Wir haben viele Meetings und wollen uns auf weitere Projekte vorbereiten. Was wir konkret als Nächstes machen, werden wir noch entscheiden".
Die Sängerin Nomcebo Zikode verkündet auf Instagram eine Partnerschaft mit dem Zuger Unternehmen Aidonic. Das Start-up-Unternehmen ist eine Spenden- und Verwaltungsplattform für weltweite Spenden. Die Goodwill-Botschafterin will zusammen mit Aidonic humanitäre Hilfsprojekte starten. Zwei davon werden bald in ihrer Heimatstadt Hammarsdale in Südafrika durchgeführt werden. Danach sollen viele weitere Projekte folgen.
20min-4632
Am Flughafen Zürich ist heute um 18 Uhr im Auftrag der Schweiz ein bulgarisches Frachtflugzeug mit 30 Tonnen Covid-Schutzmaterial gestartet. Das Ziel ist Kathmandu, Nepal, wo das Gesundheitssystem wegen der explosionsartigen Ausbreitung des Coronavirus faktisch kollabiert ist. Betten und medizinischer Sauerstoff gehen aus. Die Positiv-Rate bei Corona-Tests ist hoch. Auch auf dem Mount Everest an der Grenze zwischen Nepal und China haben Bergsteigerinnen und Bergsteiger Infektionen gemeldet. Jetzt hat der Himalaya-Staat die Weltgemeinschaft um Hilfe zur Bewältigung der Pandemie gebeten, "und da reagiert die Schweiz", wie Manuel Bessler sagt. "Wir haben über 30 Tonnen Covid-Schutzmaterial geladen. Das sind vor allem über eine Million Schnelltests, 40 Beatmungsgeräte, sogenannte Sauerstoffkonzentratoren und etwa Schutzanzüge", führt der stellvertretende Direktor des Departements für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und Chef des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe aus. In Kathmandu stellt die Botschaft sicher, dass das Material dort ankommt, wo es ankommen soll. "Und vor allem auch, dass das Material in die richtigen Hände kommt, dass das Personal geschult und es richtig einsetzen wird", so Bessler. "Zusammen mit dem Gesundheitsministerium wurden auch die Spitäler identifiziert, wo die Beatmungsgeräte hinkommen, um wirklich sicherzustellen, dass sie auch fachmännisch eingesetzt werden". Insgesamt liefert die Schweiz 40 Beatmungsgeräte, zehn Sauerstoffkonzentratoren, 1,1 Millionen Antigentests sowie Schutzmaterial wie Schutzanzüge und Handschuhe. Im Vorfeld sei sichergestellt worden, teilte das EDA in einer Mitteilung mit, dass diese Güter nicht für die Versorgung der Schweizer Bevölkerung benötigt würden. Doch auch wenn dieses Material im Wert von 7,5 Millionen Franken in das gut 30-Millionen-Einwohner-Land geflogen wird - es ist nur ein Tropfen auf einem sehr heissen Stein. "Es stimmt, die Bedürfnisse sind gigantisch", sagt Bessler. "Aber wir sind ja nicht die Einzigen, auch andere Länder schicken Hilfsflüge, und im Konzert mit anderen sammeln sich all die Tropfen, bis die benötigte Hilfe hoffentlich gewährleistet werden kann". Tatsächlich haben mehrere EU-Länder nach einem Tweet der zuständigen EU-Botschafterin hat Nepal unter anderem 77 Beatmungsgeräte, 50 Sauerstoffflaschen und 2,4 Millionen Masken zur Verfügung gestellt. Neben Hilfe von aussen hofft das arme Land auch darauf, selbst Impfstoff kaufen zu können. Bislang konnte Nepal nach eigenen Angaben 2,2 Millionen seiner Einwohnerinnen und Einwohner impfen - meist mit Impfstoff, dem ihm seine beiden grossen Nachbarländer China und Indien im Rahmen ihrer Impfstoffdiplomatie-Bemühungen geschenkt haben. Nepal hatte auch zwei Millionen Dosen AstraZeneca-Impfstoff vom weltgrössten Impfstoffhersteller Serum Institute in Indien gekauft - allerdings die Hälfte der Dosen noch nicht erhalten. Angesichts der zweiten Welle in Indien hatte das Land seinen Impfstoffexport gestoppt.
In Nepal breitet sich das Coronavirus explosionsartig aus. Der Himalaya-Staat hat die Weltgemeinschaft um Hilfe gebeten, und auch die Schweiz hat reagiert. Sie schickt 30 Tonnen Hilfsgüter, von Sauerstoffgeräten über Schnelltests bis zu Schutzanzügen.
20min-4633
17 Todesfälle steuerte das Alterszentrum Birsfelden der Baselbieter Corona-Statistik bei, das sind zehn Prozent aller 170 Covid-19-Todesfälle im Kanton. Das machte die bz Ende Dezember publik. Einer Schuld wollte man sich in der Institution nicht bewusst sein. Heimleitung und der Kantonale Krisenstab sagten, alle hätten alles richtig gemacht. Obschon nach dem ersten positiven Coronafall am 3. November nur sehr zögerlich getestet wurde. Einen Monat später, als erstmals alle Bewohnenden und Mitarbeitenden getestet wurden, waren es 50 Fälle. Dass es wieder zu einem solchen Flächenbrand kommt, will der Kanton Baselland verhindern. Gemäss Recherchen des "Regionaljournal" von SRF sollen Massentest beim Heimpersonal solche massiven Ausbrüche künftig verhindern. Bereits dieses Wochenende seien 1300 Pflegerinnen und Pfleger getestet worden. In zwei Wochen werde das Prozedere wiederholt. "Wir sind dem Virus bisher immer hinterher gerannt", sagt Thomas Götz, der ärztliche Leiter des Baselbieter Corona-Testcenters Feldreben gegenüber SRF. Mit der neuen Strategie wolle man nun erreichen, dass es gar nicht erst zu einem Brand komme. Wie rasch das passiert, illustriert das Beispiel einer 35-jährigen Pflegerin, die mit Corona infiziert war, aber asymptomatisch blieb. Sie alleine steckte auf ihrer Abteilung 26 von 30 Bewohnern an. "Sie merkte das nicht und ging mit bestem Wissen und Gewissen zur Arbeit", erklärt Götz. Das ist nicht untypisch. Die Erfahrung zeigt, dass das Virus meistens durch das Personal in Pflegeheime eingeschleppt wurde. Genau solche Fälle wolle man nun mit der neuen Teststrategie herausfiltern. Wie viele Fälle so schon entdeckt wurden, ist noch nicht bekannt. Allerdings sind die Tests nicht obligatorisch. Ein Drittel der Baselbieter Altersheime macht deshalb nicht einmal mit, obwohl der Kanton eine dringliche Empfehlung dafür abgegeben hat. Pikant: Auch das Birsfelder Alterszentrum, das eben erst einen verheerenden Ausbruch hinter sich hat, macht nicht mit. Anfang Februar will der Kanton Bilanz ziehen und über die Fortführung der Massentests entscheiden. In Basel-Stadt wurden ebenfalls schon Massentests bei Pflegeheimen gemacht. Bei der ersten Testreihe im November wurden sogleich vier versteckte Fälle beim Personal entdeckt. In beiden Basel hat man zudem Ende Dezember angefangen, die Bewohnenden der Pflegeheime zu impfen. Mobile Teams führen die Impfungen jeweils vor Ort durch. 20 Minuten war bei der Premiere im Kanton Baselland dabei.
Im Kanton Baselland wird das Personal von Altersheimen jetzt Massentests unterzogen. Damit sollen neuerliche verheerende Covid-Ausbrüche verhindert werden Ein Birsfelder Alterszentrum ist allein für zehn Prozent aller Corona-Toten im Kanton verantwortlich.
20min-4634
10'000 Kubikmeter Gestein, was ungefähr dem Volumen von zehn Einfamilienhäusern entspricht, donnerten am 1. September aus den riesigen Felsbastionen des Piz Lagrev und des Piz Mez talwärts. Die Felsen hatten sich auf 2500 bis 3000 Metern über Meer gelöst. Der grösste Teil der Sturzmasse blieb auf Geröllhalden oder in bewaldetem Gebiet liegen. Ein 22 Kubikmeter grosser Block jedoch stoppte erst vor der Malojastrasse. Zwei weitere Blöcke unterquerten die Strasse im Bachbett der Ova de la Roda. Geologische Abklärungen ergaben nun, dass auf über 3000 Metern über Meer mehrere lose Felsblöcke abstürzen könnten, wie das Bündner Tiefbauamt am Freitag mitteilte. Diese Blöcke sollen deshalb entfernt werden. Zusätzlich müssen zwei grosse und vorspringende Felskeile überwacht werden. Die entsprechenden Arbeiten dauern laut dem Tiefbauamt etwa fünf Tage. Durchgeführt werden sie ab Montag, 28. September, bis Freitag, 2. Oktober jeweils vormittags von 8.30 bis 11.30 Uhr und nachmittags von 13.30 bis 16.30 Uhr. Die Malojastrasse wird deshalb aus Sicherheitsgründen tagsüber zu gewissen Zeiten für jeglichen Verkehr gesperrt, und zwar auf dem Streckenabschnitt zwischen Sils Baselgia bis Plaun da Lej. Die Sperre betrifft neben dem motorisierten Verkehr auch Fussgänger und Velofahrer. Falls möglich, werde die Strasse situativ für den motorisierten Verkehr freigegeben. Es müsse jedoch mit Wartezeiten bis zu zwei Stunden gerechnet werden, schrieb das Tiefbauamt. Informationen zum Strassenzustand sind hier ersichtlich: www.strassen.gr.ch.
Im Oberengadin droht ein Felsabbruch. Lose Blöcke in den Bergen könnten ins Tal stürzen. Sie sollen entfernt und die Malojastrasse dafür tagsüber zu gewissen Zeiten gesperrt werden.
20min-4635
"Ein sehr grosser Schaden ist für Landwirte entstanden, deren jetziges Erntegut wie Erdbeeren, Kirschen, Bohnen, Salat, Kohl und vieles mehr ist entweder ganz ruiniert worden oder nicht mehr der Norm der Grossverteiler entsprechend", sagt Regie Bo, Facebookuserin und Mitinitiantin der App "Croppy", auf Anfrage von 20 Minuten. Die Naturereignisse hätten schwerwiegende Folgen für Landwirtinnen und Landwirte. "Zufälligerweise wurde gerade unsere App ‹Croppy› fertiggestellt und ist nun kostenlos für IOS oder Android für jedermann herunterladbar", sagt Regie Bo weiter. Mit der App will man die Ernte vor dem Müll retten und Foodwaste entgegenwirken. "Croppy soll eine einfache Möglichkeit sowohl für Konsumenten wie auch für Bauern bieten, Ernteprodukte, die vielleicht optisch nicht den Ansprüchen von Grossverteilern entsprechen oder einfach mengenmässig nicht abgenommen werden, zu kaufen oder zu verkaufen". In der App sind zurzeit allerdings erst wenige Angebote von Bäuerinnen und Bauern vorzufinden. Das liege daran, dass die App erst seit zwei Wochen heruntergeladen und seit Freitagabend nicht nur für den Kanton Zug zur Verfügung steht, sondern schweizweit genutzt werden kann. "Wir sind allerdings schon mit ein paar Bäuerinnen und Bauern in Kontakt und hoffen, dass jeden Tag neue Angebote dazukommen", führt Regie Bo weiter aus. Hinter der App stecken viele Stunden ehrenamtliche Arbeit. Neben den beiden Zugerinnen Laura Lullo und Regie Bo hat auch Regie Bos Lebenspartner während einem Jahr jede freie Stunde geopfert, um "Croppy" zu programmieren. Das Handling der App ist dabei relativ simpel. Hat man die App einmal heruntergeladen, einen neuen Account erstellt und "Angebote suchen" angewählt, zeigt es auch schon die ersten Angebote im Umkreis von zwei Kilometern, falls vorhanden. Dabei kann die Suche bis zu einem Umkreis von 50 Kilometern erweitert werden. "Wir haben zurzeit bereits über 400 User, die die App heruntergeladen haben", meint Regie Bo weiter. Dabei sei die App ursprünglich nur für die Facebook-Gruppe "Fraktion Zug - Rettet die Ernte vor dem Müll" angedacht gewesen. Rückmeldungen von Mitgliedern der Facebook-Gruppe, die aus Bern, Luzern oder Aargau kamen, hätten dann aber schnell gezeigt, dass die App schweizweit gefragt ist. So helfe die App schweizweit nicht nur Landwirten, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, sondern biete den Menschen auch die Gelegenheit direkt ab Hof regional Obst und Gemüse zu fairen Preisen zu beziehen.
Die heftigen Gewitter der vergangenen Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Auch die Ernte der Bauern hat es schwer getroffen. Zwei Frauen aus dem Kanton Zug haben eine App namens "Croppy" entwickelt. Die App soll den Landwirten helfen, zum Thema Nachhaltigkeit einen Beitrag zu leisten, Foodwaste entgegenzuwirken und den Menschen die Gelegenheit bieten, direkt vom Bauern regional Obst und Gemüse zu kaufen.
20min-4636
Der deutschen Wirtschaft droht Ökonomen zufolge wegen der ab Mittwoch geltenden neuen Lockdown-Massnahmen eine erneute Rezession. "Deutschland muss sich auf eine zweite Rezession einstellen", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. "Die wirtschaftlichen Risiken sind deutlich gestiegen, weil mit dem Einzelhandel ein wichtiger Absatzkanal der deutschen Industrie geschlossen wird". Damit zeichnet sich mehr denn je ab, dass das Bruttoinlandsprodukt im laufenden vierten Quartal schrumpfen werde. "Wir rechnen mit einem Minus von gut einem Prozent gegenüber dem dritten Quartal", sagte Krämer. Da auch ein Grossteil des Jahresbeginns 2021 zumindest von einem weichen Lockdown betroffen sein dürfte, rechne er für das erste Quartal mit einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Die Berenberg Bank geht davon aus, dass die Wirtschaft von Oktober bis Dezember um 1,8 Prozent schrumpfen wird. Bislang hatte sie mit minus 1,0 Prozent kalkuliert. "Allerdings erwarten wir, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2021 diese Verluste wieder aufholen kann", sagte Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding. "Der Schock ist wesentlich geringer als in der ersten Welle. Wir können mit einem Lockdown wesentlich besser umgehen als beim ersten Mal. Das Verarbeitende Gewerbe und die Ausfuhr sind kaum betroffen". Der Handel allerdings werde erheblich leiden, da sich Weihnachtseinkäufe von den Innenstädten ins Internet verlagern werde. Damit die Wirtschaft nicht komplett zum Stillstand gebracht werden muss, hält LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert den Erfolg der Tracing App für notwendig. "Dann entlasten wir Gesundheitsämter und können das öffentliche Leben besser offen halten", sagte der Ökonom. "Hier muss die Politik klare Kante zeigen und Freiheitsrechte einschränken. Dazu braucht es ein Commitment mit den grossen Netzbetreibern". Andernfalls drohe die dritte Welle im März. Auch über schärfere Hygienevorschriften sollte die Regierung nachdenken. "In China werden viel stärkere Hygienemassnahmen beim Betreten von Gebäuden, Arbeitsstätten etc getroffen", sagte Burkert. Gleiches gelte für den Öffentlichen Personennahverkehr. Ähnlich sieht das Commerzbank-Chefvolkswirt Krämer: "Die Strategie des blossen Dichtmachens ist teuer. Wir brauchen dringend tägliche Tests in Altenheimen, eine schlagkräftige Corona-App sowie Hygienekonzepte im öffentlichen Nahverkehr und Schulbussen". Bund und Länder beschlossen angesichts steigender Infektionszahlen, dass bis auf Lebensmittelgeschäfte oder Drogerien alle Läden ab Mittwoch schliessen müssen - zunächst bis zum 10. Januar. "Basierend auf den Erfahrungen des Frühjahrs dürfte der harte Lockdown die tägliche Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft um schätzungsweise vier Prozent drücken, also um anderthalb Prozentpunkte mehr als der weiche Lockdown, der seit Anfang November gilt", sagte Krämer.
Die wirtschaftlichen Risiken seien für Deutschland gestiegen, weil der Einzelhandel geschlossen wird, sagen Bankenvertreter. Das Bruttoinlandprodukt werde im laufenden vierten Quartal schrumpfen. Die deutsche Wirtschaft soll den Rückstand aber im Frühling 2021 wieder aufholen.
20min-4637
Ab Montag müssen alle Läden für Güter des nicht-täglichen Bedarfs schliessen. Weil bis dahin auch das Sonntagsverkaufsverbot gilt, bleiben die Geschäfte noch drei Tage offen. Das könnte zu einem Ansturm führen. Die Händler selbst könnten dazu beitragen: So bieten einige Läden Lockdown-Rabatte an. Coop hat etwa die Angebote in seinen Non-Food-Fachmärkten ausgebaut. Manor wirbt sogar mit 70 Prozent Rabatt, wie die "Aargauer Zeitung" schreibt. Der Berner Kleiderladen The Family Market bietet seinen Kunden seit Mittwochabend ebenfalls 50 Prozent Lockdown-Rabatt an. Da weiterhin nur zwei Kunden gleichzeitig in dem Laden einkaufen dürfen, lässt sich ein Ansturm aber vermeiden, wie es auf Anfrage von 20 Minuten heisst. Auch andere Detailhändler und Shoppingcenter sind vorbereitet. So rechnet das Zürcher Glattzentrum mit einem Kundenaufkommen wie an Weihnachten: "Es ist schlechtes Wetter und die Läden müssen zu machen - da kommen sicher viele Leute in den nächsten Tagen zu uns", sagt Geschäftsführer Rageth Clavadetscher zu 20 Minuten. Darum sei auch das Sicherheitspersonal verdoppelt worden. Dieses sorge dafür, dass nicht zu viele Personen auf einmal in einem Laden sind und die Maskenpflicht eingehalten wird. Denn im Zentrum gilt durchgehende Maskenpflicht: "Das heisst, Essen und Getränke dürfen nur ausserhalb vom Glattzentrum konsumiert werden", erklärt Clavadetscher. Bei der Modehauskette Chicorée rechnet man ebenfalls mit einer erhöhten Nachfrage übers Wochenende. "In sehr stark frequentierten Geschäften richten wir eine Wartezone vor der Filiale ein", erklärt ein Sprecher. Das Personal sei zudem angehalten, bei einem Ansturm die Eingangskontrolle zu verschärfen. Ikea bereitet sich ebenfalls auf erhöhte Besucherzahlen in den nächsten Tagen vor. Das Unternehmen bittet die Kunden auf Twitter darum, Einkäufe auf Vorrat zu unterlassen. Alle Produkte seien online erhältlich und könnten kontaktlos abgeholt oder nach Hause geliefert werden: "Direkt nach der Ankündigung des Bundesrates hatten wir gestern 1000 Anrufe im Kundendienst", sagt ein Ikea-Sprecher auf Anfrage. Es könne darum auch beim Kundendienst zu längeren Wartezeiten kommen. Jedoch seien allgemeine Informationen auf der Homepage ersichtlich. Wer trotzdem eine Filiale in den nächsten Tagen aufsuche, müsse geduldig sein: "Da wir nur einer limitierten Anzahl von Personen Zutritt gewähren können, ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen". Migros und Coop dürfen ab Montag zwar weiterhin offen haben, müssen aber Produkte für den nicht-täglichen Bedarf absperren. Coop empfiehlt den Kunden darum, bis Montag die Randstunden am Morgen zum Einkaufen zu nutzen. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, rät auch Lidl den Kunden nicht kurz vor Ladenschluss shoppen zu gehen. Mit dem bewährten Schutzkonzept und den Zugangsbeschränkungen, könne man erhöhte Frequenzen problemlos bewältigen, heisst es vonseiten der Migros. Dass es wie beim ersten Lockdown zu Hamsterkäufen kommt, damit rechnen die Detailhändler nicht - es habe schliesslich genug für alle. Ab Montag kehren Coop und Migros zudem grösstenteils zu ihren ursprünglichen Öffnungszeiten zurück.
Weil die meisten Geschäfte schliessen, zieht es viele Leute in den nächsten Tagen in die Läden. Das Glattzentrum in Zürich hat darum das Sicherheitspersonal erhöht. Ikea bittet sogar aktiv darum, auf Einkäufe auf Vorrat zu verzichten.
20min-4638
Italien will die strengen Corona-Beschränkungen ab 26. April schrittweise lockern. Das kündigte Ministerpräsident Mario Draghi am Freitag vor der Presse in Rom an. Nach einem Rückgang der Neuinfektionen und Fortschritten bei der Impfkampagne sei seine Regierung bereit, ein "kalkuliertes Risiko" einzugehen. So sollen in Restaurants in Zonen mit moderaten Infektionswerten wieder im Aussenbereich Gäste an Tischen bedient werden dürfen. Draghi sagte, die Regierung konzentriere sich bei Öffnungen zunächst auf Aktivitäten draussen - auch für die Kultur. Bisher gelten im Land strenge Corona-Sperren. So dürfen Bars und Restaurants derzeit nur Takeaway-Verkauf anbieten. Gegen die Beschränkungen in der Gastronomie hat es in den vergangenen Wochen starke Proteste gegeben. Ausserdem sollten die Schulen mit viel Präsenzunterricht weiter im Mittelpunkt der Politik stehen, sagte der Regierungschef. "Mit der heutigen Entscheidung ist die Regierung bewusst ein Risiko eingegangen, das auf der Verbesserung der Daten beruht", sagte Draghi. Allerdings seien die Verbesserungen nicht sehr gross. Draghi kündigte an, dass auch die inneritalienischen Reisebeschränkungen etwas gelockert würden. Das bisher geltende Corona-Dekret sollte eigentlich bis 30. April laufen. Viele Restaurants hatten gehofft, dass sie in den sogenannten Gelben Zonen mit moderaten Corona-Zahlen auch drinnen wieder öffnen dürften. Gesundheitsminister Roberto Speranza kündigte am Freitag zudem an, dass es einen Plan mit weiteren Öffnungen für die kommenden Wochen geben werde. Mitte Mai sollen die Schwimmbäder und Anfang Juni Sporthallen und Fitness-Center folgen. Zuletzt sind die Infektionszahlen in dem Mittelmeerland allmählich gesunken, sie sind aber immer noch recht hoch. Am Donnerstag hatten die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land fast 17"000 Neuinfektionen in 24 Stunden verzeichnet. 380 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Italien will die Massnahmen gegen Corona etwas lockern. So sollen Aussenbereiche von Restaurants in mässig gefährdeten Gebieten wieder öffnen dürfen. Später sollen Fitnesszentren und Schwimmbäder folgen.
20min-4639
Ricardo Okouagbe und Ruben Santos spielen gemeinsam in der zweiten Mannschaft von YF Juventus. Seit der Bund wegen des Coronavirus das Mannschaftstraining verboten und die Meisterschaft unterbrochen hat, durften sie nicht mehr gemeinsam trainieren und mussten sich mit Lauftraining begnügen, um sich fit zu halten. Am Montag geht das Training nun endlich wieder los - allerdings nur für Ruben. Weil Ricardo am 30. April 2000 geboren wurde, gilt die Ausnahmeregelung des Bundes für ihn nicht: Nur, wer Jahrgang 2001 oder jünger ist, darf wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Die zwei Fussballer erzählen, was sie vom Entscheid halten, wie sie die letzten Monate mit all den Einschränkungen erlebt haben und was es für sie bedeutet, wenn die Meisterschaft endlich weitergehen kann. "Ich finde es lächerlich, dass ich wegen ein paar Monaten nicht mit dem Team trainieren darf. Es macht für mich den Eindruck, dass die Politiker das einfach tun, damit sie irgendetwas getan haben. Können sich die 20-Jährigen etwa nicht anstecken oder was? Einige können nicht mittrainieren, weil sie ein paar Tage zu früh geboren wurden. Während die Jüngeren jetzt wieder trainieren können, müssen wir uns weiterhin mit Laufeinheiten begnügen, um fit zu bleiben. Das ist schon mühsam. Immerhin können wir ab Montag wieder in Kleingruppen bis fünf Personen trainieren, aber ohne Körperkontakt. Viel mehr als Taktiktraining und technische Sachen sind so auch nicht möglich. Niemand vom Team kann wirklich nachvollziehen, wie diese Regeln zustande gekommen sind". Der Fussball ist unsere grosse Leidenschaft, das wurde uns weggenommen. Seit Monaten ist ausserdem auch alles andere zu, das ist schon mühsam. Alles, was wir noch tun können, ist zu Hause zu sitzen, ab und zu ein wenig zu joggen oder spazieren zu gehen und in kleinen Gruppen Freunde zu treffen. Mir ist bewusst, dass es andere noch viel härter getroffen hat. Aber der Sport wäre gerade auch für sie eine Möglichkeit, sich abzulenken, auszutauschen und fit zu halten. Die Freude, dass der Meisterschaftsbetrieb irgendwann weitergehen könnte, hält sich noch in Grenzen. Wenn es blöd läuft, steigen die Zahlen wieder und es geht von vorne los. Ausserdem werden wir viel aufholen müssen. Weil wir nicht als Team trainieren können, geht viel von der Dynamik verloren und Abläufe müssen neu eingeübt werden. Alles in allem ist der Entscheid des Bundesrats für uns einfach enttäuschend". "Dass zumindest ein Teil der Mannschaft wieder trainieren kann, freut mich natürlich. Aber dass die Regeln nicht für alle bis 30 gelten, verstehe ich nicht. Ricardo ist unser Captain und deshalb ein wichtiger Spieler für uns. Jetzt müssen wir weiterhin ohne ihn und andere trainieren. Es ist, als wären sie verletzt, das ist doof. Mich würde es mega aufregen, wenn ich wegen ein paar Monaten nicht mittrainieren dürfte. Um trotzdem trainieren zu können, werden wir uns jetzt aufteilen und teilweise mit den Junioren trainieren. Doch eine Mannschaft ist ein eingespieltes Team, es ist nicht dasselbe, wenn du plötzlich mit anderen zusammenspielst. Auch der Teamspirit kann so nicht wirklich gefördert werden. Ich brauche den Fussball, das Gefühl gemeinsam für etwas zu trainieren und auch den Austausch mit den Jungs. Das lenkt ab von Schwierigkeiten bei der Arbeit oder in der Lehre. Wir konnten jetzt aber monatelang kaum etwas machen, sassen zu Hause rum und haben gezockt, dazu ab und zu joggen alleine oder in kleinen Gruppen. Das hat den Jungen nicht gut getan. Deshalb ist es wichtig, dass wir bald wieder alle gemeinsam trainieren können. Die Vorfreude auf den Tag, wenn die Meisterschaft wieder losgeht, ist riesig. Wenn wir uns endlich alle wieder sehen, gemeinsam trainieren, besser werden und uns im Wettkampf beweisen können, werden wir das sicher alle gemeinsam feiern".
Ab Montag dürfen Jugendliche mit Jahrgang 2001 oder jünger wieder normal im Klub trainieren. Pech hat, wer knapp zu alt ist. Zwei Nachwuchs-Talente - einer darf wieder trainieren, einer nicht - erzählen, was sie vom Entscheid halten.
20min-4640
"Echt jetzt?", fragte Miriam Locher, SP-Landrätin aus dem Kanton Basel-Landschaft, kürzlich auf Twitter. Wie die "Basler Zeitung" berichtet, nervt sich Locher darüber, dass ein Tram der Baselland Transport AG (BLT) mit einer riesigen "sexistischen" Werbung rumkurvt. Ausserdem schreibt Locher in ihrem Tweet: Die Werbekampagne sei "oberpeinlich" für ein Unternehmen, das vom Kanton einen Leistungsauftrag habe. Die auf dem Tram abgebildete Frau, legt sich quer über einen Sessel, sodass ihre nackten Beine auffallend viel Raum erhalten: "Das hat keinen Zusammenhang mit dem beworbenen Sessel", sagt Locher auf Anfrage von 20 Minuten. Interessant seien nun auch die Reaktionen, die der Tweet ausgelöst hat. "Die sind zum Teil heftig ausgefallen". Es wird kommentiert, "Unternehmen dürfen ihre Werbekunden frei wählen" oder "Möbel bewirbt man halt meistens in Abendgarderobe und in einem gediegenem Ambiente". Diese Aussagen würden vom eigentlichen Thema ablenken, so Locher. "Der sexistische Hintergrund der Werbung, wird verdrängt". Und das von meist älteren Männern, wie sie sagt. Angela Pertinez, Kommunikationsverantwortliche von Terre des Femmes, sagt auf Anfrage, das Bild äussere einen tief verankerten Sexismus. "Sexistisch dabei ist, dass hier der weibliche Körper als Werbemittel eingesetzt wird. Die Aufmachung setzt eindeutig auf Blickfang", so Pertinez. Abgesehen davon, dass die abgebildete Frau auf dem Sessel sitzt, weise ihr Körper keinen Zusammenhang mit dem beworbenen Produkt auf. Gemäss der von Terre des Femmes betriebenen Informationsplattform sexismus.ch sind Folgen von sexistischer Werbung zum Beispiel notorische Körperüberprüfung und Körperscham. Miriam Locher sagt, die Wirkung der Werbung werde ihr als Kindergartenlehrerin immer wieder vor Augen geführt. "Ich kriege mit, wie sich Kinder bereits im Vorschulalter um ihr Äusseres sorgen", sagt sie. "Dem will ich entgegentreten". Die BLT hält die Kampagne des Möbelunternehmens übrigens für unproblematisch. "BLT-Direktor Andreas Büttiker zeigte sich vielmehr irritiert von meiner Vorgehensweise", sagt Locher, "und davon, dass ich mich nicht persönlich an ihn gewendet habe". Gegenüber der BaZ äusserte Büttiker nämlich die Vermutung, "dass es sich um einen politischen Aufmerksamkeits-Tweet handelte". Das streitet Locher auch nicht ab: "Aber der jetzige Diskurs um den Tweet hat nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun. Als Politikerin erwarte ich, dass die BLT dem Thema Sexismus in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken wird", sagt sie. "Denn als Unternehmen mit kantonalem Leistungsauftrag haben sie auch in der Werbung eine Vorbildfunktion".
Die Baselbieter SP-Politikerin Miriam Locher bezeichnet auf Twitter eine Tramwerbung als sexistisch. Die Reaktionen seien heftig ausgefallen. Terre des Femmes sagt, diese Werbung sei Ausdruck von tief verankertem Sexismus. Locher erwartet dass die Baselland Transport AG dem Thema Sexismus mehr Aufmerksamkeit schenkt.
20min-4641
Jungs, warum macht ihr bei "Prince Charming" mit? Leon: Mich hat die erste Staffel inspiriert. Als sie zu Ende war, dachte ich wirklich: "Wow, da haben sich zwei gefunden". Es gibt doch noch Liebe in unserer Schwulenwelt. Jan Maik: Ich war zwei Jahre single und habe mich in dieser Zeit voll auf meine Karriere konzentriert. Ich bin reif wie eine Zitrone für eine neue Beziehung. Und ich wollte mich als Schwuler präsentieren und zeigen, wer ich bin, um vielleicht auch ein Vorbild für andere zu sein. Michael: Ich habe nichts zu verlieren. Ich bin 39 - in der Schwulenwelt ist das uralt. Was wollten die Caster der Show von euch wissen? Jan Maik: Die schrägsten Fragen drehten sich um Sex. Wie oft hat man ihn, mit wem, was macht man im Ausgang, wie viele Leute trifft man, warum hast du dich von deinem letzten Freund getrennt. Das Casting-Team war aber super, wir haben sehr viel gelacht. Michael: Mir haben sie diese Fragen nicht gestellt, das überrascht mich jetzt. Als Erstes fragten sie mich: "Warum ‹Prince Charming›?" Und ich so: "Warum auch nicht?" Zu Sex gabs keine Fragen, nur wie mein Traummann aussieht. Zürich ist klein - hattet ihr schon mal was miteinander? Michael: Leon kenne ich schon länger, aber wir hatten nie was miteinander. Ich glaubte es erst gar nicht, als er die Villa betrat. Es fühlte sich gleich ein wenig vertraut an und ich wusste: Okay, I'm not alone. Leon: Jan Maik kannte ich vom Sehen und hatte eine Schiissfroid - und er hat mich nicht mal erkannt. Jan Maik: Das musst du jetzt nicht verraten! Die Staffel ist abgedreht - würdet ihr nochmals an der Show teilnehmen, wenn ihr könntet? Michael: Ich empfand das ganz ehrlich als die time of my life, gerade wegen all dem Mist, der aktuell passiert, wie Corona. Es war ein geiles Projekt für die Schule des Lebens. Jan Maik: Ich würde ganz klar nicht mehr mitmachen. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt und Leute kennen gelernt. Aber wenn nochmals TV, dann eher etwas in Richtung Sport. Oder Abenteuersendungen. Michael: Dschungelcamp? Jan Maik: Nicht unbedingt. Michael: Ein grösseres Abenteuer als das gibts aber fast nicht. Jan Maik: Okay, eventuell - you never know. Leon: Ich würds auch nicht nochmals machen. Liebe ist etwas sehr Privates, und man muss sich gut überlegen, ob man sie im Fernsehen mit allen teilen möchte. Ausserdem: Hier in Zürich sind wir eigentlich schon gut bedient mit Männern, es gibt wahnsinnig viele tolle Typen - manchmal muss man vielleicht einfach nicht zu weit weg suchen wollen. Die zweite Staffel von "Prince Charming" startet am 12. Oktober auf dem kostenpflichtigen Streaming-Portal TVNow und am 26. Oktober im TV auf Vox.
"Prince Charming" ist wie "Der Bachelor" - einfach mit lauter Dudes. Könnte man das Reality-Format daher auch als "Der Gaychelor" bezeichnen? Hey, durchaus. Aber "Prince Charming" klingt halt hübscher. Und eigenständiger. Jedenfalls: In der am Montag anlaufenden zweiten Staffel der deutschen Kuppelshow machen drei Schweizer Kandidaten mit. Im "Zurich Pride" Podcast von 20 Minuten Radio sprechen sie über die Sendung. Hier unten präsentieren wir einen kleinen Abriss - die komplette, äusserst hörenswerte Folge gibts in der 20-Minuten-App, aber auch auf Spotify und Apple Music.
20min-4642
Der Song "Kulikitaka" von Toño Rosario ist auf der Videoplattform Tiktok beliebt. In vielen Clips wird er als Hintergrundmusik verwendet, zu welcher die Tiktoker mit zuckenden und ruckartigen Bewegungen tanzen. Nun ist er in einer neuen Challenge aufgetaucht, die auf der Plattform momentan viral geht. Die Challenge nennt sich #Scaringcowchallenge und ist im Prinzip einfach. Der Tiktoker stellt sich vor eine Herde Kühe und bewegt sich zu "Kulikitaka" ruckartig, bis er am Ende plötzlich auf die Kühe zustürmt. Diese schrecken auf und rennen in alle Richtungen davon. Eines der meist geteilten Videos dieser Challenge hat bereits über 80"000 Likes. Einer findet diese Challenge aber gar nicht lustig. Es handelt sich dabei um Georg Doppler, einen Bauern aus Österreich, der selbst ein Video auf seinen Tiktok-Kanal geladen hat. "Sag mal ernsthaft, haben sich alle ins Hirn geschissen?", fragt er. "Das sind doch Tiere. Die verteidigen ihr Revier und die haben einen Instinkt. Die rennen über euch drüber, so schnell könnt ihr gar nicht hinschauen". Ausserdem gefährde man mit dieser Challenge nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die Gesundheit anderer Wanderer oder die Gesundheit der Kälber und der Kühe selbst, sagt Doppler. "Wenn sie in Panik geraten und sich verletzen oder über ihre eigenen Kälber rennen, kann es zum Tod des Tiers kommen. Schaltet wieder einmal euer Hirn ein!" Tiktok hat mittlerweile auf die Videos reagiert. "Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Nutzer ist uns sehr wichtig. Wie unsere Community Richtlinien deutlich machen, dulden wir keine Inhalte, die unnötig schockierend und grausam sind, sowohl gegenüber Menschen als auch Tieren. Wir entfernen derartige Inhalte, wenn sie uns von Nutzern gemeldet werden. Die Videos unter den genannten Hashtags haben wir entfernt", sagt eine Unternehmenssprecherin.
Eine neue Challenge macht auf Tiktok die Runde. Sie heisst #scaringcowchallenge. Das Ziel dabei ist es, Kühen einen Schrecken einzujagen. Ein Bauer aus Österreich regt sich darüber auf.
20min-4643
Joel Tinner aus Schaan (FL) war am frühen Mittwochmorgen mit einem Kollegen im Auto unterwegs. Beim Gemeindehaus in Mauren entdeckte der 18-Jährige am Strassenrand ein Tier. "Zuerst dachte ich, es sei ein Hund, doch dann bemerkte ich den speziellen Gang", so Tinner. So erkannte er dann den Wolf. Es sei ein einzelner junger Wolf gewesen. Zu der Begegnung in der Nacht meint der 18-Jährige: "Es ist schon komisch, mitten in einer Ortschaft einen Wolf anzutreffen. So etwas erlebt man nicht jeden Tag". Zugleich habe er auch ein bisschen ein mulmiges Gefühl. Er wisse ja nicht, wohin der Wolf gehe und ob er allenfalls eine Gefahr darstelle. Das zuständige Amt für Umwelt der Landesverwaltung hat Kenntnis von der Wolfssichtung. In einer Mitteilung heisst es: "Das Tier durchquerte Teile der Gemeinden Eschen sowie Mauren und wurde in Mauren beim Überqueren der Strasse aus einem Auto gefilmt. Eine weitere Augenzeugin beobachtete wenige Stunden zuvor aus dem Auto heraus, wie ein Wolf die Rheinbrücke von Trübbach nach Balzers überquerte". Eine dauerhafte Wolfspräsenz gebe es in Liechtenstein bisher nicht. Der letzte Einzelwolf sei im April dieses Jahres festgestellt worden. Der aktuelle Fall wäre erst der dritte nachgewiesene Wolf im Land. Die ersten beiden Nachweise gelangen in Steg durch Fotofallen des Amts für Umwelt. Somit ist eine Sichtung mitten im Gemeindegebiet für das Fürstentum Liechtenstein eine neue und ungewohnte Situation. Da es in Liechtenstein derzeit kein besetztes Wolfsrevier gibt, gehen die Behörden davon aus, dass es sich beim beobachteten Tier um einen Einzelwolf handelt, der auf der Suche nach einem Revier und - im Hinblick auf die anstehende Paarungszeit zwischen Januar und März - möglicherweise auch nach einem geeigneten Partner ist. Ob der Wolf sich immer noch in Liechtenstein aufhält oder bereits weitergewandert ist, ist derzeit noch nicht klar. Die Bevölkerung wird darum gebeten, sich bei weiteren Beobachtungen an das Amt für Umwelt zu wenden.
Ein Jugendlicher hat in Mauren einen Wolf gefilmt. Das zuständige Amt hat Kenntnis von der Sichtung. Es ist erst der dritte nachgewiesene Wolf in Liechtenstein.
20min-4644
"A Quiet Place Part II" ist die vielleicht perfekte Metapher für unsere Zeit. Etwas Unsichtbares, Lautloses bedroht unser Leben und wir können fast nichts dagegen machen. Okay, im Fall des Horrorfilms ist es die Klappe halten, aber das ist gar nicht so einfach. Denn in dieser postapokalyptischen Welt regieren menschenfressende Aliens, die zwar nichts sehen, dafür aber umso besser hören können. Die perfekte Idee für einen Horrorfilm. Und so brannte sich in Teil eins vor allem eine Szene ins kollektive Gedächtnis ein: Hauptdarstellerin Emily Blunt (38) bringt im Film ein Baby zur Welt. Geräuschlos! Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Und deshalb eine so extrem spannende Szene. Jetzt kommt endlich die Fortsetzung ins Kino. Das musst du wissen, um mitreden zu können: Anfang März 2020 feierte der Film Weltpremiere in New York City. Doch wenige Tage vor dem offiziellen Start am 20. März, nachdem schon Millionen für Werbung ausgegeben wurde, zog das Studio den Streifen zurück. Es war der erste Blockbuster, dem wegen der Pandemie der Stecker gezogen und auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Danach fielen "Bond" und "Black Widow" ebenfalls wie Dominosteine um. Jetzt ist es also endlich soweit, der Film kommt! Aber anders als zuletzt "Wonder Woman 1984" oder "Cruella", die Parallelstarts im Kino und auf Streaming-Plattformen hatten, wird "A Quiet Place 2" nur im Kino gezeigt. Ein starkes Plädoyer für die Lichtspielhäuser. Und der Mut hat sich gelohnt. In den USA, wo der Streifen bereits läuft, stellte er einen neuen Pandemie-Rekord auf. Insgesamt spielte er weltweit schon über 200 Millionen Dollar ein. Das Publikum ist einfach wieder heiss auf ein Kinoerlebnis. Klar, Emily Blunt (38) ist eine Hollywood-Grösse und liefert in der Hauptrolle erwartungsgemäss ab. Aber ihre Film-Tochter Millicent Simmonds (18) ist eine Wucht. Sie spielt die taubstumme Regan unglaublich ausdrucksstark. Millicent ist selbst gehörlos. Als Kleinkind verlor sie wegen einer Medikamentenüberdosis ihr Gehör und kommuniziert seitdem über Gebärdensprache. Trotzdem wollte sie schon als Kind Schauspielerin werden, sah aber wenig Chancen für sich, da es praktisch keine Rollen für gehörlose Menschen im TV oder Kino gab. Ihre Lehrerin riet ihr, 2016 ans Casting für den Kinofilm "Wonderstruck" zu gehen. Sie rührte mit ihrer Performance den Regisseur zu Tränen und bekam die Rolle auf Anhieb. Bereits im November 2020, lange vor dem Start von Teil zwei und mitten in der Corona-Krise, gab das Studio bekannt, dass es weitergehen wird. Und zwar schon bald! Am 31. März 2023 geht es zurück in die postapokalyptische Welt von "A Quiet Place". Allerdings soll der dritte Teil der Franchise kein Wiedersehen mit Emily Blunt und Millicent Simmonds werden, sondern sehr wahrscheinlich von neuen Charakteren an anderen Schauplätzen handeln.
"A Quiet Place Part II" startet am 17. Juni in den Schweizer Kinos. Es war der erste Blockbuster, der wegen der Pandemie verschoben werden musste. Die Fortsetzung läuft exklusiv im Kino. Schon jetzt ist der Film ein Box-Office-Hit. Millicent Simmonds (18) ist der heimliche Star des Streifens.
20min-4645
Wie lange dauert der Lockdown in der Schweiz noch an? Der Bundesrat will kommenden Mittwoch eine Strategie festlegen und die Beschlüsse am 24. Februar kommunizieren. Die Forderungen nach Lockerungen häufen sich. Nun melden sich auch die grossen Wirtschaftsverbände zu Wort. Economiesuisse und der Arbeitgeberverband erarbeiteten vergangene Woche ein Konzept. Sie fordern erste Lockerungen ab März und einen klaren Fahrplan, der die Schweiz wieder in die Normalität führen soll, schreibt die "NZZaS". "Die Bevölkerung und die Wirtschaft brauchen dringend eine verlässliche Perspektive", so die Verbände. Statt auf Ansteckungszahlen und R-Wert soll sich der Bund bei den Lockerungen auf den Fortschritt der Impfungen orientieren. Die Argumentation dabei: Je mehr Menschen geimpft sind, desto geringer die Gefahr, dass die Spitäler überlastet werden. Im Konzept der Wirtschaftsverbände ist ein vierstufiger Exit-Plan enthalten. In der ersten Phase ab 1. März fordert die Wirtschaft, dass "Tätigkeiten mit geringem Ansteckungsrisiko" wieder erlaubt werden. Dazu gehören: Die meisten Aktivitäten im Freien und auch das Essen auf einer Beizenterrasse. Ausserdem soll die Home-Office-Pflicht wieder zur Empfehlung zurückgestuft und die Fünf-Personen-Regel gestrichen werden. Läden sollen ausserdem unter Einhaltung des Schutzkonzeptes wieder geöffnet werden. Die zweite Phase soll laut Rudolf Misch, dem Chefökonom von Economiesuisse, starten, wenn die Risikogruppen geimpft sind. Nach aktuellen Planungen des Bundes soll dies Ende April passiert sein. Unter Schutzkonzepten sollen dann Restaurants, Kinos und Fitnesscenter wieder geöffnet werden. Den dritten Schritt plant die Wirtschaft, wenn genügend Impfstoff für die ganze Bevölkerung da ist. Alle Aktivitäten sollen wieder erlaubt werden. Ein wichtiger Teil des Plans der Wirtschaftsverbände: Zugang zu Grossevents wie Sportanlässen, Messen, Konzerten oder Partys bekäme nur, wer geimpft ist. Im letzten Schritt, wenn die Herdenimmunität erreicht ist, sollen alle Regeln und Massnahmen fallen. Immer wieder betonen die Verbände, dass ein Erfolg dieser Strategie vom Tempo der Impfungen abhängt. Ausserdem verlangen die Vertreter einen besseren Impfausweis, der digital, sicher und interna tional anerkannt ist. Inwiefern der Plan der Verbände umgesetzt werden könnte, ist unklar. Besonders Vorteile von Geimpften sind sehr umstritten. Die Ethikkommision des Bundes hat sich am Freitag dazu geäussert, allerdings sehr zurückhaltend. Für Rudolf Misch ist klar: "Es wäre auch unfair, das Leben der Geimpften ständig einzuschränken, nur um die zu schützen, die sich nicht impfen lassen wollen". Wie die Zeitung schreibt, wird der Bundesrat demnächst über die Frage der Bevor- respektive Benachteiligung diskutieren.
Der Arbeitgeberverband und Economiesuisse haben einen Exit-Plan aus dem Corona-Lockdown erarbeitet. Die Strategie hat vier Phasen. Umstritten ist die Forderung nach Vorteilen für Geimpfte.
20min-4646
An der Konferenz der Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer wird aktuell zu möglichen Lockerungsschritten beraten. Am Mittwochnachmittag erklärte der sächsische Regierungschef und CDU-Mitglied Michael Kretschmer die jüngsten Beschlüsse für "gescheitert". "Es funktioniert nicht", sagte er in einer Videokonferenz mit Kommunalpolitikern. "Schon kleine Veränderungen im Verhalten der Bevölkerung würden sofort für ein anderes Infektionsgeschehen sorgen", so Kretschmer. Zurzeit bewege man sich auf sehr dünnem Eis und könne bei jedem Schritt einbrechen. "Es ist nur deswegen noch nicht zum Ertrinken gekommen, weil wir noch nahe genug am Rand sind. Aber wir werden den Teich nicht durchschreiten können". Er verwies auf die zunehmenden Infektionszahlen in Deutschland, wie "Focus" berichtet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch 13"435 neue Fälle gemeldet, über 4000 mehr als vor einer Woche. Zudem wurden 249 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden registriert. Der Inzidenzwert der Neuinfektionen pro 100"000 Einwohner in sieben Tagen stieg auf 86,2; am Vortag hatte der Wert bei 83,7 gelegen. Drei Bundesländer - Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt - überschreiten landesweit den Inzidenzwert von 100. Alle übrigen Bundesländer liegen oberhalb des Inzidenzwerts von 50. 14 Städte und Landkreise liegen sogar oberhalb eines Inzidenzwertes von 200. Bei einem Inzidenzwert unter 100 will die Regierung teils Lockerungen erlassen. Auch die stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien sowie zum österreichischen Bundesland Tirol hat Deutschland um weitere zwei Wochen verlängert, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch mitteilte. Deutschland hatte diese Gebiete als besonders gefährlich eingestuft, da dort zahlreiche Virusmutationen festgestellt wurden. Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte dem "Münchner Merkur": "Wir haben die Hoffnung, dass wir die Kontrollen zu Österreich etwas früher beenden können, vielleicht sogar noch im Laufe des März". Dazu werde man die Massnahmen zum Infektionsschutz und zur Eindämmung des mutierten Virus in Tirol genau beobachten. Am Donnerstag trifft Seehofer den österreichischen Kanzler Sebastian Kurz in Berlin. Das Kabinett habe am Mittwoch besprochen, "wie wir jetzt mit den vielen, vielen Urlaubern umgehen", sagte Seehofer später vor der Presse in Berlin. Der zu erwartende Reiseverkehr über Ostern sei eine grosse Herausforderung. Die Bundesregierung hatte am Dienstag dazu aufgerufen, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. "Urlaub im eigenen Land verbieten, aber nach Mallorca freigeben und dann den Bürgern sagen, dass sie trotzdem nicht hinfliegen sollen - das ist rational nicht nachvollziehbar", kritisierte der AfD-Fraktionschef Alexander Gauland.
In Deutschlang tagen aktuell die Ministerpräsidenten und beraten über die Corona-Pandemie. Lockerungen seien aufgrund der steigenden Zahlen keine in Sicht. Die verschärfte Kontrolle der Landesgrenzen wurde um zwei Wochen verlängert.
20min-4647
Noch bis vor kurzem empfahl das Bundesamt für Gesundheit (BAG), im Alltag eine Hygienemaske zu verwenden. Nun gibt das Bundesamt keine Präferenz mehr ab, ob man im Alltag eine Einweg- oder industriell gefertigte Textilmaske tragen soll. Dafür differenziert das BAG zwischen den Trägern: Wer Symptome einer akuten Atemwegserkrankung habe, solle eine Hygienemaske verwenden, heisst es auf der Website zum Thema Masken. Am Donnerstag war kurzzeitig Verwirrung um die Masken entstanden. Das BAG argumentiert, dass Hygienemasken nach dem Tragen mit Viren kontaminiert sein können. Da Hygienemasken im Gegensatz zu Textilmasken nur für den einmaligen Gebrauch vorgesehen sind, werden diese nach dem Tragen gleich entsorgt. "Nur wenn man Symptome hat, empfiehlt es sich, die Hygienemaske vorzuziehen", sagt BAG-Sprecher Grégoire Gogniat. "Für eine bessere Filterung und um sie nach Gebrauch wegzuwerfen, da sie sicherlich kontaminiert ist". Gemäss Studien sind Hygiene- und Stoffmasken gleich wirksam. Die Effizienz von Textilmasken hängt jedoch von der Herstellung ab - manche sind durchlässiger als andere. Lorenz Schmid, Präsident des kantonalen Aopthekerverbands Zürich, ist skeptisch. "Die Textilmaske ist nach wie vor eine Blackbox. Es ist nicht klar, wie gut sie die Partikel filtert", sagt er. Zudem sei deren Mehrfachverwendung problematisch. "Kaum jemand wird die Maske täglich waschen. Daher läuft man immer mit einem potenziell kontaminierten Tüchlein herum". Sofern die sogenannten Community-Masken die Vorgaben der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce erfüllen, eignen sich auch Stoffmasken. So muss eine Maske eine minimale Filtereffizienz von 70 Prozent für Partikel von einem Mikrometer aufweisen. Anbieter von Textilmasken gehen aber auch davon aus, dass diese rein aufgrund der individuellen Passform Viren besser filtern. Nach dem Tragen soll die Maske, sofern sie weder schmutzig noch feucht ist, in einem wiederverschliessbaren Beutel aufbewahrt werden. Geraten wird, sie mindestens einmal täglich mit einem Vollwaschmittel bei mindestens 60 Grad zu waschen. Das Schweizer Prüf- und Zertifizierungsunternehmen Testex rät, die Textilmaske vor dem ersten Tragen zu waschen. Danach könne sie nach dem Gebrauch noch mindestens vier weitere Male gewaschen werden. Inzwischen gibt es auch schon Masken, die mit einem Virenblocker beschichtet sind. "Auf unbehandelten Masken überleben Mikroben 1 bis 2 Tage, auf Viroblock-Textilmasken werden sie in kurzer Zeit abgetötet", schreibt ein Anbieter auf seiner Website. Oliver Pankrath, Geschäftsführer der Firma Textilmasken Nuts, sagt, dass seine Modelle anfänglich über eine Filterleistung von 85 Prozent verfügen. Nach 30 Waschgängen sinke diese auf 70 Prozent. Je öfter die Maske gewaschen werde, desto stärker werde die innere Filterschicht angegriffen. "Das Gewebe dehnt sich aus, sodass die Masken Tröpfchen nicht mehr genügend zurückhalten", sagt er.
Das BAG findet auch Stoffmasken okay. Kranke sollen weiterhin auf Einwegmasken setzen, die man leicht entsorgen kann. Ein Apotheker befürchtet, dass die Stoffmasken zu selten gewaschen werden.
20min-4648
Die Kantonspolizei St. Gallen veröffentlichte am Dienstag die Verkehrsunfallstatistik 2020. Die wichtigsten Erkenntnisse fasst die Polizei wie folgt zusammen: - Die Unfallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Es wurden insgesamt 2392 Unfälle in die Statistik aufgenommen. Vor allem während der "Lockdown-Zeiten" nahmen auch die Verkehrszahlen ab. Gemäss Angaben des für die Verkehrszählungen zuständigen Tiefbauamtes des Kantons St. Gallen hat der Verkehr während des ersten Lockdowns zum Vorjahr um 30 bis 40 Prozent abgenommen. In der zweiten Welle war lediglich ein Rückgang von fünf bis zehn Prozent festzustellen. - Dennoch zeichnet das Jahr 2020, wie bereits im Vorjahr, 15 Verkehrstote. Nur eine der getöteten Personen befand sich in einem Auto. Am meisten Unfälle mit Todesfolge ereigneten sich im Zusammenhang mit Fussgängern. Insgesamt wurden 1164 Personen im Strassenverkehr verletzt. - Die Anzahl an Unfällen mit Fussgängern hat gesamthaft stark abgenommen, dennoch starben sieben Personen. Hauptursache für Unfälle mit Personenschaden und Fussgängern als Hauptverursacher, ist nach wie vor das unvorsichtige Queren der Fahrbahn. Kollisionen auf Fussgängerstreifen haben etwas zugenommen. - Die Unfälle auf Schulwegen sind stark zurückgegangen. Insgesamt waren es 25 - fast halb so viele wie im Vorjahr. Dies könnte ein positiver Nebeneffekt der Pandemie sein. - Verkehrsunfälle mit Velos und E-Bikes haben im 2020 wieder zugenommen. Das häufig gute Wetter und der allgemeine Zweirad-Boom tragen wohl zu dieser Zunahme bei. Von Unfällen mit Velos sind insbesondere Kinder und Velofahrer ab 25 Jahre betroffen, wohingegen mit dem E-Bike meist die ältere Generation (45+) verunfallt. Ursache dafür sind häufig durch die Geschwindigkeit falsch eingeschätzte Bremswege. Oder andere Verkehrsteilnehmer sehen einen Velofahrer und schätzen seine Geschwindigkeit falsch ein. - Motorradunfälle haben im Jahr 2020 leicht zugenommen. Es wurden insgesamt 196 Unfälle verzeichnet. Hauptursachen für die Unfälle waren Selbstunfälle in Kurven oder zu nahes Aufschliessen. Leider ist in der Berichtsperiode wieder ein Toter zu verzeichnen. Die meisten Verunfallten wurden gemäss Statistik leicht verletzt. - Die meisten und folgenschwersten Unfälle sind Schleuder- bzw. Selbstunfälle. Hier ist die Ursache meist überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol am Steuer. Personen im Alter von 20-29 Jahren sind am meisten gefährdet im Strassenverkehr. Sie verunfallen und werden dabei am häufigsten verletzt. - Unfälle auf Autobahnen und Autostrassen sind im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel zurückgegangen. Auf Haupt- und Nebenstrassen innerorts geschehen die meisten und folgenschwersten Unfälle. Die detaillierte Verkehrsunfallstatistik der Kantonspolizei St. Gallen ist auch online abrufbar.
Das Jahr 2020 zählt wie im Vorjahr 15 Verkehrstote. Die Unfallzahlen insgesamt sind erneut rückläufig. Die Zahl der Verletzten ist ebenfalls zurückgegangen Die Covid-19-Pandemie liess den Verkehr und die Unfallzahlen zeitweise zurückgehen - dafür mehrten sich E-Bike- und Fahrradunfälle.
20min-4649
Der frühere Schalker Fussballprofi Max Meyer hat sich von einem Video distanziert, das seinen Vater bei einer Fahrt in einem Cabrio zeigt. "Ich bin gerade auf ein Video meines Vaters aufmerksam gemacht worden. Ich bin zutiefst schockiert über dieses Video. Das passt nicht in meine Welt, das passt nicht in diese Zeit, das passt in gar keine Zeit", schreibt der 24-Jährige bei Instagram und Facebook. Doch was ist im Video zu sehen? Nun - im 17-sekündigen Clip sieht man den Vater von Meyer, Hans-Joachim Meyer. Er sitzt hinter dem Steuer eines Lamborghini und spricht in die Kamera. "Besser geht nicht, Männer. Besser geht nicht. Durch die verbotene Stadt Gelsenkirchen. Ab zum Steuerberater. Schön mit dem bezahlten Lambo vom Pleiteklub. Herrlich", sagt er. Es ist also ein Video, das auf der Peinlichkeitsskala im oberen Bereich liegt. Eine Tatsache, die mittlerweile auch dem Vater bewusst geworden ist. So sagt er der "Bild" gegenüber": "Es war eine Wette und ein Gag unter Kumpels. Als Schalke gegen Gladbach überragend gewonnen hatte, habe ich mich aus dem Fenster gelehnt und gesagt, Schalke wird am Saisonende vor Gladbach und Dortmund sein. Ich habe verloren und musste die Wettschulden einlösen". Der Einsatz sei ein Video gewesen, in dem man sich in einem vorgegebenen Wortlaut über seinen Lieblingsverein lustig mache. Er habe das Video in eine private Gruppe gestellt, und dann habe das Unheil seinen Lauf genommen, so Hans-Joachim Meyer weiter. Für seinen Sohn tue es ihm leid. "Mehr Mist als ich in dem Moment kann man nicht bauen. Wir vertrauen uns. Dass er jetzt sauer ist, kann man doch absolut nachvollziehen", zeigt er sich einsichtig. Ob dem jungen Deutschen diese Entschuldigung reicht, ist nicht bekannt. Bekennt er sich in seinem Statement doch klar zum Club aus dem Ruhrpott. So schreibt er: "Ich habe Schalke 04 sehr sehr viel zu verdanken und distanziere mich entschieden von der Art und dem Inhalt dieses Videos". Dass es aber auch zwischen Meyer und Schalke nicht immer gut war, zeigte insbesondere die Art und Weise der Trennung vor zwei Jahren. So galt Max Meyer auf Schalke einst als grosse Zukunftshoffnung, bis die Beziehung in einer öffentlichen Schlammschlacht endete. Meyer war vor zwei Jahren in Ungnade gefallen, weil er nach gescheiterten Vertragsverhandlungen öffentlich bekannt gab, dass er mit Schalke innerlich abgeschlossen habe. Damit brachte er die Anhänger und den ganzen Verein gegen sich auf, die grosse Zukunftshoffnung wurde sogar suspendiert. Hans-Joachim Meyer räumte daraufhin den Spind seines Sohnes in der Umkleidekabine aus.
Der Vater von Max Meyer, Premier-League-Profi und Ex-Schalke-Spieler, zieht in einem Video über die Königsblauen her. Der junge Deutsche findet daran überhaupt keinen Gefallen, entschuldigt sich öffentlich. Und auch der Vater bemerkt seinen Fehler. Er erklärt gegenüber der "Bild" sein Protzvideo.
20min-4650
Am Montag entscheidet wohl der Verwaltungsrat des FC Basel über die Zukunft des Vereins. Diese Woche hat David Degen FCB-Boss Bernhard Burgener ein Kaufangebot für dessen Anteile unterbreitet. Aber nicht nur das. Auf Instagram verrät der ehemalige FCB-Profi, was er Burgener noch auf den Tisch gelegt hat. "Ich war diese Woche bei Bernhard Burgener im Büro. Ich habe ihm eines meiner FCB-Shirts vorbeigebracht und habe ihm klargemacht, dass es nicht um ihn oder mich geht, sondern um den FC Basel", schreibt Degen auf Instagram. "Es braucht einen Neuanfang. Und ich erwarte vom FCB-Verwaltungsrat, dass Abmachungen eingehalten werden". Daneben ist ein Foto einer Karte zu sehen. Darin schreibt Degen: "Lieber Bernhard, das ist für mich eines meiner wichtigsten Shirts, welches ich Dir hiermit schenke. Ich habe für den Club in diesem Shirt Blut und Schweiss geschwitzt und grosse Erfolge gefeiert. Der FCB ist eine Institution. Es geht um die Sache! Triff die richtige Entscheidung! Auch für Dich persönlich. Es ist Zeit. LG David". Die Nachricht ist als Kampfansage zu deuten. Degen will Burgener überzeugen, sein Kaufangebot demjenigen der Basel Dream & Vision AG und des englischen Investors Centricus vorzuziehen. Ob er Erfolg hat, wird wohl an der Verwaltungsratssitzung am Montag entschieden.
Am Samstagabend meldet sich David Degen auf Instagram zu Wort. Er hat Bernhard Burgener etwas überbracht. Am Montag entscheidet der Verwaltungsrat über Degens Kaufangebot.
20min-4651
Die Vollzeitbeschäftigten in der Schweiz haben 2019 längere Arbeitswochen gehabt als andernorts in Europa. Die geleistete wöchentliche Arbeitszeit für Vollzeitangestellte hierzulande hat allerdings seit 2014 um 15 Minuten abgenommen. 2019 arbeiteten die Vollzeitangestellten in der Schweiz durchschnittlich 42 Stunden und 24 Minuten pro Woche. Damit belegt die Schweiz vor Island (42h 6min) den Spitzenplatz der europäischen Länder. Das zeigt eine Erhebung, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag veröffentlichte. Die Schweiz und Island belegen auch die beiden ersten Plätze in Bezug auf die geleisteten Arbeitsstunden pro Kopf. Setzt man das Gesamtvolumen der geleisteten Wochenarbeitsstunden ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ab 15 Jahre (darin enthalten sind auch Nicht-Arbeitstätige), ergibt sich eine Pro-Kopf-Arbeitsleistung für die Schweiz von 23 Stunden und 12 Minuten. Hier landet die Schweiz hinter Island, das mit 30 Stunden und 12 Minuten mit Abstand die höchste wöchentliche Pro-Kopf-Arbeitsstundenzahl aufweist. Das BFS erklärt die hohe Platzierung der Schweiz mit der vergleichsweise tiefen Arbeitslosigkeit. Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn man die wöchentlichen Arbeitsstunden für alle Arbeitnehmende in der Schweiz berechnet. Weil in der Schweiz viele Menschen Teilzeit arbeiten, belegt das Land in dieser Kategorie mit 35 Stunden und 36 Minuten pro Arbeitnehmer den 23. Platz der 30 untersuchten Länder in Europa. Am tiefsten ist die wöchentliche Arbeitszeit pro Arbeitnehmer in den Niederlanden (31 Stunden und 36 Minuten), am höchsten in Griechenland (40 Stunden und 18 Minuten). In der Statistik zeigt sich, dass die total geleisteten Arbeitsstunden in der Schweiz seit 2014 zugenommen haben. 2019 leisteten die Arbeitnehmenden in der Schweiz 7,9 Milliarden Arbeitsstunden, 2014 waren es 7,6 Milliarden. Die Zunahme hängt gemäss BFS hauptsächlich damit zusammen, dass auch die Anzahl Arbeitsstellen zugenommen hat. Die Anzahl Erwerbstätiger in der Schweiz ist zwischen 2014 und 2019 um rund 5,6 Prozent angestiegen. Gleichzeitig arbeiten Schweizer Arbeitnehmende heute durchschnittlich 15 Minuten weniger pro Woche als noch 2014. Als Gründe hierfür gibt das BFS die Abnahme der vertraglich festgelegten Arbeitszeit um 1 Minute und die Verringerung der wöchentlichen Überstunden um 8 Minuten an. Zudem hat die wöchentliche Dauer der Absenzen um 6 Minuten zugenommen. Schweizer müssen also weniger lange arbeiten als noch vor einigen Jahren. Und sie haben auch mehr Ferien. Die Feriendauer stieg zwischen 2014 und 2019 von 5,1 auf 5,2 Wochen an, was einer Zunahme um 0,3 Tage entspricht. Am meisten Ferien haben die jüngeren Arbeitnehmenden zwischen 15 und 19 Jahren (5,4 Wochen) sowie die über 50-Jährigen (5,6 Wochen). Die Arbeitnehmenden im Alter zwischen 20 und 49 Jahren haben mit durchschnittlich 4,9 Wochen die kürzesten Ferien.
Das Bundesamt für Statistik hat veröffentlicht, wie viel in der Schweiz 2019 gearbeitet wurde. Ein Vollzeitbeschäftigter arbeitete im Schnitt 42 Stunden und 24 Minuten pro Woche. Damit belegt die Schweiz vor Island (42h 6min) den Spitzenplatz der europäischen Länder.
20min-4652
Eine Analyse der Schweizer Sterbezahlen zeigt, dass die Schweiz bisher vergleichsweise glimpflich durch die Coronavirus-Pandemie gekommen ist. Gemäss den Zahlen der Todesfälle bis Mitte Juli, welche die "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" publiziert haben, seien in diesem Jahr mit 39'211 nicht mehr Personen verstorben als im Vorjahr. Zwar sei es in Regionen der Romandie und dem Tessin zu einer sogenannten Übersterblichkeit gekommen - gesamtschweizerisch habe es aber sogar weniger Todesfälle als im Jahr 2019 gegeben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien 538 Personen mehr verstorben; in Relation zu 2015 seien es 1685 mehr Todesfälle gewesen. Hauptgrund sei vor allem der frühzeitig verhängte Coronavirus-Lockdown gewesen, hiess es. Allerdings spielten auch andere Gründe eine Rolle, über die Experten teilweise noch immer rätseln würden. Vermutet werde, dass viele Menschen während des Lockdowns weniger Gefahren ausgesetzt waren. "So könnte es wegen des Shutdowns zu etwas weniger Strassen-, Ski- und Bergunfällen gekommen sein", sagt Antoine Flahault, Direktor des Instituts für globale Gesundheit an der Universität Genf, im Bericht. Für Christoph Junker, Arzt und Epidemiologe beim Bundesamt für Statistik, sind die Zahlen hingegen nicht überraschend: "Wegen der Hygiene- und Distanzregeln kam es zudem zu weniger Ansteckungen mit anderen Krankheiten". In der Schweiz sind 1715 Personen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Insgesamt meldet das BAG 37'924 laborbestätigte Fälle.
Trotz Corona-Pandemie gibt es in der Schweiz keine Übersterblichkeit. Hauptgrund sei vor allem der frühzeitig verhängte Coronavirus-Lockdown gewesen, sagen Experten. In der Schweiz sind 1715 Personen an den Folgen des Coronavirus gestorben.
20min-4653
Ein Leser-Reporter nervt sich über eine Bäckerei in Adliswil ZH, die Essen wegwirft. "Ich sah diesen Container voller weggeworfener Brote. Für mich ist das pure Verschwendung. Kann man mit den Esswaren nicht etwas anderes anfangen?" Er würde es zum Beispiel begrüssen, wenn die Nahrungsmittel statt im Container bei Bedürftigen landen würden. Michael Imholz, Geschäftsführer der Bäckerei Imholz, bestätigt, dass die Bio-Tonne voller Backwaren von seinem Betrieb stammt. "Leider ist es trotz grosser Bemühungen manchmal unmöglich, Überschüsse ganz zu vermeiden". Er erklärt: "Wir sind per Ende September Corona-bedingt unter sehr schwierigen Umständen in den neuen Standort in Adliswil eingezogen". Test-Backreihen zur Einführung der neuen Öfen, anfängliche Produktionsprobleme und ein noch nicht reibungslos funktionierendes Verwertungs- und Entsorgungskonzept hätten dabei zu diesem unschönen Bild geführt, so Imholz. Der 49-Jährige versichert aber: "Wir sind uns der grossen Verantwortung bewusst und geben unser Bestes, "den Food-Waste so gering wie möglich zu halten". Man habe daher ein Konzept entwickelt, "um möglichst vielen Broten ein zweites Leben zu schenken". So werde aus Baguettes Paniermehl gemacht, aus Olivenbroten entstehen Brot-Cracker, und was nicht weiterverarbeitet werden kann, werde am nächsten Tag in einer Filiale der "Ässbar" vergünstigt weiterverkauft, sagt Imholz. Ein kleiner Teil der verbleibenden Brote könne unter strengen Vorschriften noch als Tierfutter weitergegeben werden. "An unserem alten Standort wurde ein Bauer berücksichtigt, der Brot für Schafe verwendet. Das war in Adliswil leider noch nicht möglich".
Auf einem Bild ist zusehen, wie unzählige Brote einer Bäckerei in Adliswil ZH in einem Container liegen. Ein Leser findet das "pure Verschwendung". Der Bäckerei-Besitzer erklärt, wie es dazu kommen konnte.
20min-4654
Tränengas, brennende Fahrzeuge und Plünderungen: Vergangenen Sonntag kam es in den Niederlanden in rund zehn Städten zu Ausschreitungen. Menschen demonstrierten und randalierten gegen die Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Militärpolizei musste in mindestens zwei Städten die lokale Polizei unterstützen. Auch am Montagabend kam es zu Unruhen. "Was ist in diese Leute gefahren?", empörte sich der niederländische Premierminister Mark Rutte. Wie gross ist die Gefahr, dass es auch hierzulande zu Ausschreitungen kommt? Der Ex-Chef des Nachrichtendienstes des Bundes Peter Regli sieht den sozialen Frieden in der Schweiz latent in Gefahr: "Verzögert sich die flächendeckende Impfung, wird die Bevölkerung zunehmend unzufrieden mit der politischen Führung sein", sagt Regli. Als Ergebnis daraus würden viele auf dem Bundesplatz demonstrieren und gewaltbereite Extremisten könnten sich dazugesellen. Dann drohe ein ähnliches Szenario wie in den Niederlanden. Dort habe der Frust junge Menschen auf die Strassen getrieben: "Die Coronamassnahmen schränken ihre Freiheit ein". Dass sich daraus aber gewalttätige Aufstände entwickelt haben, liege an ein paar wenigen Extremisten: "Sie missbrauchen die Demonstrationen und schüren eine rasante Gruppendynamik, verstärkt durch die sozialen Medien, über welche in kurzer Zeit viele Menschen mobilisiert werden können". Im Moment gebe es zwar keine Anzeichen dafür, dass es in der Schweiz zu gewaltsamen Ausschreitungen komme, sagt Regli. Aber: "Die Sicherheitslage in Europa ist angespannt. Wir müssen aufmerksam bleiben". Gerade Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner würden die Schweizerinnen und Schweizer verunsichern, so Regli. Auch SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi warnt: "Noch sichern Kurzarbeit und die Härtefallmassnahmen die finanzielle Situation der Bevölkerung - irgendwann werden diese Stützungsmassnahmen aber ablaufen und die Arbeitslosigkeit wird stark ansteigen. Ab diesem Zeitpunkt werden die Unruhen sicher auch in der Schweiz zunehmen". Nicht beunruhigt ist dagegen Ida Glanzmann-Hunkeler (Die Mitte), Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats. Es gebe keine Anzeichen für soziale Unruhen: "In unserer Kommission war dies kein Thema". Zudem läge es sowieso in der Kompetenz der Kantone, Sicherheitskonzepte in Zusammenarbeit mit der Polizei zu erarbeiten. Auch Kommunikations- und Sozialwissenschaftler Marko Kovic befürchtet keine Aufstände im Ausmass wie in den Niederlanden: "Die Schweiz ist von solchen Zuständen noch weit entfernt". Damit dies auch so bleibt, schlägt Kovic eine App vor, in der alle Informationen und geltenden Massnahmen gebündelt zu finden sind. Denn: "Um auf der jetzigen BAG-Webseite etwas zu finden, braucht man fast einen Doktortitel!" Zudem fordert Kovic analog zur Corona-Taskforce eine psychologische Taskforce: "Wir müssen verstehen, warum sich die Leute gegen wissenschaftlichen Fakten verschliessen und in Verschwörungstheorien abdriften".
Der Frust über die Coronamassnahmen führte in den Niederlanden zu gewaltsamen Protesten. Ist dieses Szenario auch in der Schweiz möglich? Der Ex-Chef des Nachrichtendienstes des Bundes sieht den sozialen Frieden in der Schweiz latent in Gefahr.
20min-4655
Yves Rossier verlässt das Aussendepartement. Wie der "Tages-Anzeiger" berichtet, geht er auf eigenen Wunsch. Der ehemalige Chefdiplomat der Schweiz (2012 bis 2016) zieht damit wohl die Konsequenzen der Versetzung in die lettische Hauptstadt Riga, die in Fachkreisen als Abschiebung gilt. Rossier war ab 2016 Schweizer Botschafter in Russland gewesen; seine Amtszeit lief Ende 2020 ab. Rossier habe sich einen Botschafterposten in London oder Ankara gewünscht, wurde bei der Auswahl aber übergangen, wie der "Tages-Anzeiger" weiter schreibt. Als Alternative zu Riga habe man ihm einen Posten in Genf angeboten, den Rossier aber ebenfalls abgelehnt habe. In einer Stellungnahme dankte das EDA ihm für seine langjährigen Dienste und sein Engagement. Bereits bei Rossiers Abgang als Staatssekretär 2016 gab es Misstöne. 2015 hatte er das Mandat des EU-Chefunterhändlers an Jacques de Watteville abgeben müssen. Der 59-Jährige kam 2012 zusammen mit dem damaligen Bundesrat Didier Burkhalter aus dem Innen- ins Aussendepartement. Er war seit 2004 Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) gewesen. Davor war er verantwortlich für den Aufbau der Eidgenössischen Spielbankenkommission, die er während rund vier Jahren leitete. Seine Karriere in der Bundesverwaltung hat Yves Rossier ursprünglich jedoch schon im EDA begonnen. Ab 1990 arbeitete er im Integrationsbüro und absolvierte einige Jahre später den diplomatischen Concours. Seinen Stage machte er in der Politischen Abteilung II, bevor er als wissenschaftlicher Berater der Bundesräte Jean-Pascal Delamuraz und Pascal Couchepin arbeitete.
Yves Rossier war von 2012 bis 2016 Chefdiplomat im Range eines Staatssekretärs gewesen. 2016 wurde er Botschafter in Moskau. Schon dieser Wechsel war von Misstönen begleitet. Als seine Amtszeit 2020 ablief, hätte er den Posten in Riga übernehmen sollen. Doch das will Rossier offensichtlich nicht: Wie am Mittwoch bekannt wurde, reichte er beim EDA die Kündigung ein.
20min-4656
Der Dokumentarfilm "Lovemobil" zeigt das Leben von drei Prostituierten in Niedersachsen, die in Wohnmobilen wohnen und arbeiten. Für diesen Film wurde die deutsche Regisseurin Elke Margerete Lehrenkrauss mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Nun stellte sich heraus: Viele Szenen des Dokfilms sind gestellt. Bei den Zuhältern und Sexarbeiterinnen handelt es sich nicht um reale Personen, sondern um Schauspieler und Schauspielerinnen. Dies haben Reporter von "Strg_F" aufgedeckt, wie der "Tages-Anzeiger" berichtet. Rita zum Beispiel, eine Englisch sprechende Prostituierte aus Nigeria, die im Film von ihrer dramatischen Reise auf einem Boot nach Italien erzählt, ist eigentlich eine Schauspielerin aus den USA. Lediglich Zuhälterin Uschi ist tatsächlich echt. Irem Schwarz, die als Cutterin am Film mitgearbeitet hatte, steckte den Reportern von Strg_F die Unstimmigkeiten, die ihr beim Schneiden des Films auffielen. Als Schwarz die Regisseurin konfrontierte, soll diese zuerst abgestritten haben, dass es sich um Darstellerinnen handelt. Auf die Frage, wieso sie inszenierte Szenen nicht als solche gekennzeichnet habe, antwortet sie: "Das hab ich versäumt". Ein weiteres Problem: Nun glauben alle, die den Film gesehen haben, dass die Schauspieler und Schauspielerinnen wirklich Prostituierte, Freier oder Zuhälter sind: Da wäre zum Beispiel "Heiko", der im Dokumentarfilm einen eiskalten Zuhälter spielt und im richtigen Leben Hausmeister ist. "Es ist ein bisschen unangenehm", sagt er. "Ich fühl mich da jetzt ein bisschen hintergangen und verarscht". Der NDR hat den Film mittlerweile aus der Mediathek genommen und prüft laut einem Statement juristische Konsequenzen. Der Film war für den Grimme-Preis nominiert, dies wurde von der zuständigen Kommission zurückgezogen. Der Sender schrieb in einem Statement: "‹Lovemobil› soll zwar auf Basis von langjährigen Recherchen der Autorin entstanden sein, aber zentrale Protagonist*innen des Films schildern nicht ihre persönlichen Erfahrungen, sondern spielen eine Rolle. Zahlreiche Situationen sind nachgestellt oder inszeniert".
Im Dokumentarfilm "Lovemobil" ist Fiktion von der Wahrhaftigkeit nicht zu unterscheiden. Es wurden professionelle Schauspielerinnen eingesetzt und Szenen gestellt, ohne dies dem Zuschauer gegenüber offenzulegen. Andere Darsteller liess man im Glauben, sie würden in einem Spielfilm mitwirken.
20min-4657
Ab 4. Dezember um 23 Uhr bleiben alle Restaurants im Kanton Graubünden geschlossen. Dies steht in einem internen Schreiben des Departements für Volkswirtschaft und Soziales, das 20 Minuten vorliegt. Die Massnahmen soll vorerst für 14 Tage gelten. Nur Hotelgäste dürfen noch bewirtet werden. Wenig von dieser Massnahme hält Casimir Platzer, Präsident von Gastro Suisse und somit oberster Beizer. Innerhalb von zwei Wochen werde das Virus nicht verschwinden, wie er gegenüber dem "Tages-Anzeiger" sagt. Er fügt an: "In Österreich sind die Zahlen trotz einschneidender Lockdown-Massnahmen auch nicht zurückgegangen". Für Platzer ist klar, dass sich die Bünder Regierung damit dem Druck der Nachbarstaaten und der EU beugt. Er spricht von "Erpressung" und "Wirtschaftskrieg". Auch die Massnahmen, die Alain Berset vorstellen möchte, sieht er als Reaktion auf die Kritik aus dem Ausland. Von einem "Schneekrieg" und einem "Kleinkrieg" schreibt auch der "Spiegel". Nichts würde diesen besser verdeutlichen, als die Lage zu beiden Seiten des Matterhorns. Während im italienischen Cervinia die Lifte stillstehen, "brumme" auf der Schweizer Seite der Betrieb. "Ist also die Schweiz, geografisch mitten unter den streitenden EU-Staaten, ohne an deren Absprachen gebunden zu sein, am Ende der lachende Dritte?", fragt der Autor. Und dies, obwohl ausgerechnet hierzulande doppelt so viele Neuinfektionen verglichen zu Deutschland vermeldet werden. Dort gilt aktuell ein Teil-Lockdown bis mindestens 20. Dezember. Österreich lässt Gastronomie- und Hotelleriebetriebe bis zum 7. Januar geschlossen. Über die Situation in der Schweiz und den "gefährlichen Mittelweg" aus der Pandemie berichtete auch das ZDF.
Graubünden schliesst ab heute alle Restaurants für zwei Wochen. Gastro-Suisse-Präsident Casimir Platzer übt scharfe Kritik an der Regierung. In den Nachbarländern hat man für die föderalistischen Massnahmen der Schweiz wenig Verständnis.
20min-4658
Die Kantonspolizei Bern hat die herzergreifende Geschichte von Hund Max veröffentlicht. Der Bulldoggen-Rüde wurde bereits wenige Wochen nach seiner Geburt in die Schweiz transportiert. Vorerst freuten sich alle über das neue Familienmitglied. Doch bereits nach wenigen Tagen erkrankte Max schwer. Weil er stark Durchfall hatte und sich mehrfach übergeben musste, wurde er stationär in einer Klinik behandelt. "Die behandelnde Tierärztin ist erschrocken über den besorgniserregenden Zustand des Hundes", schreibt die Kapo Bern in ihrem Blog. Für Tier und Halterin beginnt eine Odyssee. Das Frauchen von Max muss erklären, warum ihr Hund weder Mikrochip noch Heimtierpass hat und gibt schliesslich zu, dass sie ihn "im Internet" gekauft und ausserhalb der Landesgrenzen von einem Unbekannten übernommen hat. Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass Max unter Tollwut oder anderen Krankheiten leidet, muss er für mehrere Monate in Quarantäne - auch nach seiner Genesung. Dafür fallen hohe Kosten an. Max wird vom Amt beschlagnahmt und kann nach seiner Genesung nicht heim, sondern muss für mehrere Monate in die Quarantänestation. Zum Glück litt er nicht an Tollwut und darf nach Ablauf seiner Quarantäne zurück zu seiner Familie. Hätte die Herkunft nicht genau geklärt werden können und/oder wären Symptome aufgetreten, hätte Max auf amtliche Anordnung eingeschläfert werden müssen. Heute lebt Max wieder bei seiner Familie. Aber nur, weil diese bereit war die hohen Kosten zu tragen, das Tier nicht an Tollwut litt und seine Herkunft genau geklärt werden konnte. Ansonsten hätte ihm der Tod gedroht. Max ist kein Einzelfall: "Oft enden Internet-Welpenkäufe im Drama", sagt Helen Sandmeier, Sprecherin beim Schweizer Tierschutz STS. Max sei alles andere als ein Einzelfall: "Der Welpenhandel ist derzeit ein riesiges Problem". Seit dem ersten Lockdown würden Haustiere und Hunde einen wahren Boom erfahren. Doris Schneeberger vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen bestätigt, dass mehr als die Hälfte aller pro Jahr neu in der Hundedatenbank erfassten Tiere aus dem Ausland stammen: "Wir gehen davon aus, dass diese Hunde mehrheitlich über das Internet bestellt und in die Schweiz geliefert werden". Die Tiere werden über Social Media oder auf eigenen Websites angeboten. Sandmeier: "Oft sind es Grosshändler aus Osteuropa. Die jungen Hunde sehen niedlich aus, sind aber oftmals traumatisiert und krank". Die Tiere seien meistens schlecht gehalten und würden viel zu früh von der Mutter getrennt. "Und hat die Mama erst mal genug Nachwuchs produziert, wird sie einfach entsorgt". Der STS blickt mit Sorge auf den Sommer und die fallenden Coronamassnahmen: "Ein Horrorszenario: Je mehr wir zurück in die Normalität gehen, desto voller werden die Tierheime", so Sandmeier. Dies weil Menschen nicht mehr den ganzen Tag im Home Office arbeiten würden und auch wieder mehrere Wochen Urlaub im Ausland machen wollten. "Vielen könnte erst bewusst werden, wie viel Arbeit und Einschränkung ein Hund auch bedeuten kann". Aus diesem Grund hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV gemeinsam mit dem STS bereits im Winter die Kampagne "Augen auf beim Hundekauf" und die dazugehörige Seite Hundekauf.ch lanciert. "Die niedlichen Fotos der Adoptionswelpen haben eine ungeheuerliche Sogwirkung. Es ist schwer dagegen anzukämpfen", sagt Sandmeier. Aber trotzdem oder gerade deswegen sei die Kampagne so wichtig.
Die Kapo Bern zeigt an einem Fall, was geschehen kann, wenn Hundewelpen übers Internet gekauft werden. Immer mehr Hunde in der Schweiz stammen aus dem Ausland. Viele Tiere stammen von unseriösen Händlern und sind krank und traumatisiert. Nach dem Hundeboom sorgt sich der Schweizer Tierschutz in Hinblick auf die fallenden Covid-Massnahmen.
20min-4659
Neues Hygienekonzept, Bahnen und Restaurant. Nach einem halben Jahr Corona-Pause öffnet der Europa-Park am Freitag wieder die Tore. Allerdings nur mit beschränkter Kapazität für 4000 Besucher und mit verstärkten Corona-Massnahmen wie einer Maskenpflicht, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann. Für den Eintritt brauchts auch einen negativen Corona-Test. Der Europa-Park verfügt zwar über ein eigenes Testcenter. Inhaber Roland Mack bittet die Gäste aber, selber einen Test mitzubringen, da sonst lange Wartezeiten beim Testcenter im Park entstehen könnten. 20 Minuten traf Mack zum Talk in seinem Büro im Ressort in Rust (D). Im Rahmen der Reihe "Live aus dem Chefbüro" nahm er Stellung zu den Fragen der 20-Minuten-Community. Das Interview fand unter den Corona-Schutzmassnahmen inklusive Plexiglas-Scheibe statt. Die wichtigsten Fragen und Antworten aus dem Livechat siehst du hier in den Videos: Was ist die nächste Attraktion im Europa-Park? Europa-Park-Chef Mack kündigt an: "Wir werden neue Themenbereiche bauen. Wir haben Landreserven in erheblichem Umfang". Geplant sei eine neue Fahranlage. Mack deutete an, dass es eine neue Achterbahn sein könnte. Kann ich mit den Schweizer Gratis-Selbsttests in den Park rein? Das ist leider nicht möglich, sagt Mack. "Wir müssen leider Tests von einem Testzentrum einfordern. Ich bitte die Gäste, mit einem Test zu kommen, um sich Wartezeiten zu ersparen", so Mack. Wird wegen der Abstandsregeln nur jede zweite Reihe in den Bahnen besetz? "Nein", versichert Mack. "Wenn wir Masken in den Fahrgeschäften einfordern, ist es wie im öffentlichen Nahverkehr", so Mack. Dank der Tests vor dem Eingang sei der Sicherheitsstandard noch höher als im Vorjahr, obwohl es schon damals zu keinen Vorfällen gekommen sei. Zu höheren Preisen soll es durch die erhöhten Sicherheitsmassnahmen nicht kommen. Dafür kündigt Mack dynamische Preise an. So wird das Ticket in den Ferien mehr kosten als in der Nebensaison. Wie viel Geld haben die sechs Monate Zwangsschliessung gekostet? "Das Geschäftsmodell ist von 100 auf 0 zusammengebrochen", sagt Mack. 300 Millionen Euro Umsatz seien verloren gegangen, wenn die Besucherbeschränkung nicht aufgehoben wird, rechnet er mit weiteren 100 Millionen Euro. Werden die Besucher wieder wie früher in den Europa-Park strömen? Mack ist zuversichtlich. "Unsere Gäste haben den Eröffnungstag herbeigesehnt", sagt er. Auch die Mitarbeiter hätten gelitten. Der Inhaber des Freizeitparks versichert, dass es zu keinem Abbau kommen soll.
Die Community konnte Europa-Park-Chef Roland Mack Fragen stellen. 20 Minuten besuchte ihn in seinem Freizeitpark im Rahmen der Reihe "Live aus dem Chefbüro". Die wichtigsten Fragen und Antworten siehst du hier in den Videos.
20min-4660
Das Klettern wurde ihm in die Wiege gelegt: Der dreijährige Jackson bestieg am 25.Juli den 3308 Meter hohen Bündner Berg Piz Badile, zusammen mit seiner Schwester Freya (7) und ihren Eltern. Die Freude am Berg kommt nicht von ungefähr: Vater Leo Houlding ist ein weltberühmter Alpinist. Der Brite führt rund um den Globus Expeditionen durch und wirkt bei Abenteuer-Dokumentationen und Serien mit. "Was Leo machte, ist nicht vergleichbar mit dem, was Normalsterbliche machen", sagt Bergführer David Hefti (28). Der Bündner ist jährlich rund dreimal auf dem Piz Badile und kennt die Situation auf dem Berg. Er selbst nimmt keine Kinder mit auf seine geführten Touren: "Die jüngsten sind Teenager, die aber entsprechende Erfahrung und Ausdauer mitbringen müssen". Aber bei Leo Houlding ist er sich sicher: "Er hat alles bis ins letzte Detail geplant". Der Profisportler habe enorm viel Erfahrung. "Er ist einer der Top-Alpinisten weltweit". Normalerweise sei die Tour über die Nordkante auf den Piz Badile in rund einem Tag machbar - Houlding habe diese jedoch in vier Etappen aufgeteilt. "Es ist eine längere Klettertour für erfahrene Alpinisten", sagt Hefti. Gesamthaft gehe es um je zwei Stunden Zu- und Abstieg und fünf Stunden reine Kletterzeit über die Nordkante. "Die Tour ist aber nicht ausserordentlich gefährlich". Die grosse Mehrheit der Berggänger besteige den Badile selbstständig und ohne Bergführer. Trotzdem fänden am Piz Badile vergleichsweise viele Rettungsaktionen statt. "Das hängt damit zusammen, dass es eine sehr beliebte Tour ist", sagt der Bergführer. "Bei schönem Wetter klettern bis zu 30 Leute pro Tag auf den Gipfel". Die Geschichte, seine Form und die Schönheit des Bergs ziehe die Menschen einfach an, erklärt David Hefti.
Jackson (3) und Freya (7) sind mit ihren Eltern auf den 3308 Meter hohen Berg Piz Badile geklettert. Der Vater der zwei Kinder ist ein bekannter Alpinist. Der britische Kletter-Profi habe die Familientour bis ins letzte Detail durchgeplant, sagt ein Bündner Bergführer.
20min-4661
In Deutschland gilt wie in der Schweiz: Für Minderjährige sind die Corona-Impfstoffe noch nicht zugelassen. Das bedeutet gleichzeitig: Kinder und Jugendliche haben momentan keine Möglichkeit, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Ugur Sahin, der Chef von Biontech, stört sich daran. Er befürchtet, dass sich die bestehenden Mutationen um so stärker verbreiten können, so lange die Kinder und Jugendlichen in der Schule noch nicht geimpft sind. Darum möchte Biontech kommenden Mittwoch bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung beantragen, um den Impfstoff von Pifzer/Biontech auch Kindern spritzen zu können. Das berichtet der "Spiegel". "Wir haben die Studiendaten für die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen in den USA für die bedingte Zulassung eingereicht, in Europa sind wir in den letzten Zügen vor der Einreichung", sagt Sahin dazu. Er rechnet damit, dass Anfang Juni mit dem Impfen von Schulkindern begonnen werden könne. Die klinischen Studien, die Biontech mit jüngeren Kindern durchführt, funktionieren nach einem absteigenden Muster. Zuerst wird der Impfstoff den Zehnjährigen verabreicht. Sprechen die gut darauf an, sind die Neunjährigen an der Reihe, gefolgt von den Achtjährigen, und so weiter. Mittlerweile sind die klinischen Tests so weit fortgeschritten, dass Biontech die Impfung den jüngsten Probanden und Probandinnen verabreicht: Sechsmonatigen Säuglingen. Sahin ist zuversichtlich: "Die ermutigenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder durch die Impfung besonders geschützt sind". Sobald alle Daten auch der jüngeren Kinder vorliegen, wolle Biontech auch für sie in verschiedenen Ländern eine Zulassung einreichen. Je nach Altersgruppe könne das zwischen Juli und September der Fall sein, so Sahin. In der Schweiz ist der Impfstoff von Pfizer/Biontech für Personen ab 16 Jahren zugelassen, derjenige von Moderna ab 18 Jahren. Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass insbesondere Jugendliche unter den gesellschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus leiden. Deshalb sei es wichtig, ihnen zuzuhören - und auch ihnen in Form von Impfungen eine Perspektive zum Ausstieg aus der Pandemie zu bieten. Besonders angesichts der Schweizer Öffnungsschritte, die zu einem grossen Teil auf dem Fortschritt der Impfkampagne basieren.
Biontech verabreicht in klinischen Studien bereits sechs Monate alten Babys die Impfung. Noch aber ist der Impfstoff für Kinder nicht zugelassen. Nächsten Mittwoch möchte Biontech ein entsprechendes Gesuch bei der EU-Behörde einreichen.
20min-4662
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 1977 Fälle gemeldet worden - ein Rekordwert. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown. Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Insgesamt wurden in Israel bislang 54"633 Infizierte registriert. Aktive Fälle gibt es derzeit mehr als 31"300, davon sind 259 schwer erkrankt. 430 Menschen sind bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Zum Vergleich: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldeten zuletzt für die Schweiz und Liechtenstein 108 neue Infektionen innerhalb eines Tages. Damit waren seit Beginn der Krise mindestens 33"742 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Schweiz hat nur wenige mehr Einwohner als Israel. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik, in den vergangenen Tagen wurde mehrfach gegen ihn demonstriert. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise.
Israel meldet einen Rekordwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Nach Lockerungen Ende Mai stieg die Zahl wieder rasant an. Mittlerweile wurden 54"633 Infizierte registriert.
20min-4663
Sie wirkt auf den ersten Blick nicht sehr einschüchternd. Elena Quirici ist 1,67 m gross und ist nach eigenen Angaben "zu leicht" für ihre olympische Kategorie +61 kg. Doch sie werde bis zum Turnier in Tokio bereit sein. Die Aargauerin spricht das aus und man versteht sofort, wie motiviert die Karateka vor der Premiere der Sportart an Olympischen Spielen ist. Auf ihrer Website steht geschrieben: "Ich arbeite sehr zielorientiert und lasse mich nicht von meinen Zielen ablenken". Ihre Arbeitsmoral zeichnet sie aus. Sie sagt deshalb auch: "Was jede Athletin haben muss, ist Durchhaltewillen. Und dass man mit dem Herz kämpft, nicht nur mit dem Kopf. Taktisch intelligent kämpfen und sich auf verschiedene Situation einstellen ist wichtig". So verwundert es nicht, dass Quirici ihr Herz und die Taktik als ihre Stärken angibt. "Disziplin, Respekt, Wertschätzung und Freundschaft sind mir sehr wichtig. Die Resultate zeigen, dass ich trotz Krankheiten und Verletzungen meine Leistungen abrufen kann und wichtige Medaillen gewinnen kann", ist auch in ihrem Website-Profil zu lesen. Eine Olympia-Medaille liegt also im Bereich des Möglichen? "Wir sind in unserer Kategorie zehn Frauen und alle sind Favoritinnen auf die Medaille, denn es sind die besten der Welt dabei. Ich habe das letzte Turnier vor Olympia gewinnen können. Darum denke ich, dass meine Chancen intakt sind. Es kommt aber auch auf den Wettkampftag drauf an, dass alles zusammenstimmt", sagt die 27-Jährige. Und sie fügt im Gespräch mit 20 Minuten selbstbewusst an: "Ich fahre wie jede Athletin und jeder Athlet nach Tokio, um eine Medaille zu gewinnen, um zuoberst zu stehen, sonst würde ich gar nicht dahin reisen". Die Aargauerin bekommt nur diese eine Chance, sich die Olympia-Medaille zu sichern. Das aus einem speziellen Grund: Obwohl in Tokio Karate olympisch ist, ist es das 2024 an den Sommerspielen in Paris bereits nicht mehr. Quiricis Reaktion: "Sich darüber aufzuregen, lohnt sich nicht. Es ist traurig, es machte mich auch wütend. Ich finde es schade, dass es bereits entschieden ist, ohne dass man sich Karate einmal an den Spielen anschauen konnte". Ihren Auftritt mache das aber umso spezieller. Grund für die Premiere und Dernière in einem ist, dass die Gastgeber-Städte die Möglichkeit haben, Sportarten für die Spiele vorzuschlagen, die im eigenen Land speziell beliebt sind - die Kampfsportart Karate ist somit in Japan ein Muss, in Frankreich jedoch nicht. Quirici, die 2012 an der WM die Bronzemedaille holte und dreifache Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 68 kg ist, ist extrem stolz, dass sie in Tokio antreten darf. "Es zeigt mir, dass wenn man einen Traum hat, man an diesen glauben muss, auch wenn es auf dem Weg Rückschläge gibt", gibt sie sich typisch kämpferisch. Sie stählt sich aktuell noch in einem Trainingslager auf Cran Canaria bis Ende Woche. "Wir haben diverse Athletinnen aus verschiedenen Ländern eingeladen, die ähnliche Profile haben wie meine Gegnerinnen, damit ich mich optimal vorbereiten kann. Wir machen nun den Feinschliff, wir simulieren verschiedene Situationen nahe am Wettkampf". Ende Woche kehrt Quirici in die Schweiz zurück, sie reist am 29. Juli nach Tokio und greift am 7. August an. Dann mit viel Herz, guter Taktik und sicher mehr als 61 Kilogramm.
Karate ist erstmals olympisch und eine Schweizerin schickt sich an, eine Medaille zu holen. Die Aargauerin Elena Quirici gehört zu den Favoritinnen. Die 27-Jährige ist mächtig stolz, dass sie in Tokio antreten darf.
20min-4664
Nach 70 Minuten deutet im St. Jakob-Park aber so gar nichts auf den ersten FCB-Sieg hin. Doch dann bringt Ciriaco Sforza den 18-jährigen Andrin Hunziker. Und der eigentliche U18-Spieler setzt in seinem dritten Super-League-Einsatz nach wenigen Sekunden gleich ein Zeichen. Nach einem Foul sieht er die gelbe Karte - und weckt damit seine Teamkollegen aus dem Tiefschlaf. Kasami lanciert Kalulu, der auf Frei zurücklegt. Und der Mittelfeldmotor schiesst den FCB aus dem Nichts mit 2:1 in Front. Es ist die mit Abstand beste Aktion der Basler im zweiten Durchgang. Der Knoten scheint endlich geplatzt bei den Baslern. Der eingewechselte Zhegrova sorgt in der 88. Minute für das vorentscheidende 3:1. Der ebenfalls erst 19-jährige Adrian Durrer legt gar noch den vierten FCB-Treffer nach. So darf der FC Basel erstmals nach sieben sieglosen Spielen in Serie wieder einmal jubeln. Zuvor ist der FC Luzern lange die klar bessere Mannschaft im Joggeli. Im ersten Durchgang bewahrt Lindner seine Farben mit einer mirakulösen Parade vor dem Rückstand (23.). Kurz darauf rettet Neuzugang Palacios in letzter Sekunde gegen FCL-Flügel Ndiaye. Nach 33 Minuten jubeln nicht nur die elf Basler auf dem Feld, sondern auch mehrere tausend FCB-Fans, die sich vor dem Stadion versammelt haben. Petretta luchst Ndiaye den Ball ab und bringt diesen aus spitzem Winkel irgendwie an Goalie Müller vorbei - 1:0 für den kriselnden FC Basel. Trotz der Führung ist FCB-Trainer Sforza kurz darauf ausser sich vor Wut. Ausgerechnet der ehemalige Luzerner Males entwischt der FCL-Abwehr und schiebt zum 2:0 ein. Schiedsrichter San entscheidet aber auf Offside. Zwar steht Males tatsächlich im Abseits, das Zuspiel von Frei wird aber noch von einem Luzerner abgelenkt. Weil dieser aber nicht aktiv zum Ball geht, ist der Entscheid wohl richtig. Sforza tobt trotzdem. Wohl auch weil sein Team vor einer Woche gegen Servette einen ähnlichen Treffer kassierte, der hingegen zählte. Sforza hat auch in den zweiten 45 Minuten einiges aufs Feld zu schreien. Vor allem, weil der FCB nach 52 Minuten gleich doppelt sündigt. Zuerst schiebt Kalulu den Ball aus fünf Metern nur an den Aussenpfosten, dann scheitert Cabral im Eins-gegen-Eins an FCL-Keeper Müller. Und so klingelts in der 55. Minute auf der anderen Seite. Ein Frydek-Ball kullert quer durch den Basler Strafraum, bevor Schaub die Kugel zum 1:1 einschiesst. Und der Österreicher muss die Partie nur zwei Minuten später eigentlich auf den Kopf stellen. Doch Schaub trifft aus drei Metern nur das Aussennetz. Obwohl es im Joggeli nicht regnet, schwimmt der FC Basel plötzlich. Ganz anders die Luzerner, die dem Wetter entsprechend weiter stürmen. Lindner verhindert mit einer Flugeinlage die FCL-Führung durch Ndiaye (59.). Gleich mehrfach vertändeln die Basler leichtfertig Bälle vor dem eigenen Strafraum. Der FCB taumelt Richtung nächste Pleite bis Sforza mit seinem Hunziker-Wechsel ein goldenes Händchen beweist.
Der FC Basel siegt gegen Luzern mit 4:1. Es ist der erste Basler Sieg nach sieben sieglosen Partien. Der FCL lässt zahlreiche Chancen liegen.
20min-4665
Mike Pence ist 1959 in Columbus, im US-Bundesstaat Indiana, geboren. Pence studierte zuerst Geschichtswissenschaften, dann Jura. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Anwalt. Ab 1994 wurde Pence Moderator für verschiedene konservative Fernseh- und Radiosendungen. Kamala Harris kam 1964 in Oakland, Kalifornien, als Tochter einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters zur Welt. Nach Abschluss ihres Politik- und Wirtschaftswissenschaft-Studiums studierte Harris Jura. Wie Pence arbeitete auch Harris zunächst als Anwältin. 2004 wurde Harris als erste Person of Color Bezirksanwältin von San Francisco. 2011 gewann Harris die Wahl zur Generalstaatsanwältin des Bundesstaates Kalifornien. Was die politische Erfahrung anbelangt, hat Mike Pence ganz klar die Nase vorne. 2001 bis 2013 sass er als Abgeordneter für den Bundesstaat Indiana im US-Repräsentantenhaus. Ab 2013 war er Gouverneur von Indiana, bevor er dann 2017 als Vizepräsident unter Trump ins Weisse Haus zog. Erste politische Luft konnte Harris in ihrer Rolle als Generalstaatsanwältin ab 2011 schnuppern. In den USA wird in dieser Funktion auch die Rolle als Justizministerin ausgeübt. 2016 wurde Harris als Abgeordnete für den Bundesstaat Kalifornien in den US-Senat gewählt. Mike Pence ist ein Republikaner der sehr konservativen Art. Er ist ein Waffenbefürworter, der sich für einen schlanken Staat mit wenig Steuern einsetzt. Abtreibungen lehnt er ab, ausserdem hat er sich wiederholt gegen LGBTQ-Gesetze ausgesprochen. Pence ist Evangelikaler und somit Teil einer wichtigen Wählergruppe in den USA - eine Wählergruppe, die Trump mit seinen Eskapaden nicht wirklich erreicht, die Pence aber wohlgesonnen ist. Kamala Harris" Positionen könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie setzt sich für strengere Waffengesetze und mehr Rechte für die LGBTQ-Szene ein. Als Tochter indisch- und jamaikanisch-stämmiger Einwanderer spricht sie ausserdem eine Wählergruppe an, die Biden, als alter weisser Mann, nur schwer erreichen könnte. Mike Pence ist seit 1985 mit der Lehrerin Karen Pence verheiratet. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder. Seit 2014 ist Kamala Harris mit Douglas Emhoff verheiratet. Harris ist die Stiefmutter der zwei Kinder aus Emhoffs erster Ehe. Emhoff arbeitet als Anwalt. Weitere Facts, darunter, welches Pence" Lieblingsbuch ist und was Harris am liebsten isst, erfährst du in der Bildstrecke.
In der Nacht auf Donnerstag liefern sich die möglichen Vizepräsidenten ein TV-Duell. Die Demokratin Kamala Harris und der Republikaner Mike Pence im Vergleich. Wer hat mehr politische Erfahrung? Welche Vor- und Nachteile haben die Vize-Kandidaten im TV-Duell?
20min-4666
Der Onlineboom hat sich in der Corona-Krise noch verstärkt. Im hart umkämpften Markt buhlen die Anbieter um die Aufmerksamkeit und das Geld der Konsumenten. Dabei wenden sie allerlei Tricks an, auf die die Kunden hereinfallen sollen. Aktuell trendet Live-Shopping, zu sehen vor allem im Beauty- und Fashion-Bereich. Dabei verkaufen Anbieter limitierte Kollektionen während eines meist sehr kurzen Zeitraums und werben dafür auf Social Media. Ob künstliche Verknappung oder begrenzter Verkaufszeitraum - diese Verkaufstricks solltest du beim Onlineshopping kennen. Das ist der Effekt: Die Verknappung des Angebots löst beim Kunden einen inneren Widerstand aus. Der Widerstand richtet sich gegen die vermeintliche Einschränkung der Handlungsfreiheit, wie Christian Weibel, Experte für Preispsychologie an der Hochschule Luzern (HSLU), zu 20 Minuten sagt. "Diese Freiheit wollen wir wiedererlangen und greifen deshalb eher zu", so Weibel. Zudem würden schwierig zu erhaltene Produkte attraktiver scheinen. So wehrst du dich: Wer ein limitiertes Angebot entdeckt, sollte sich vergewissern, dass das Angebot tatsächlich knapp ist, wie Weibel sagt. Der Konsument müsse überlegen, ob er das Produkt auch kaufen würde, wenn es frei verfügbar wäre. Zudem helfe es auch, sich ein Budget und eine Einkaufsliste für teurere Produkte zu erstellen. Das ist der Effekt: Beim Shop-Design überlassen die Händler nichts dem Zufall. Mit bestimmten Farben erhöhen sie die visuelle Aufmerksamkeit des Kunden. Die Farben würden unterschiedliche Wirkungen und Emotionen bis hin zum Produktkauf auslösen, sagt Weibel. So wirke beispielsweise die Farbe Orange jugendlich, auffallend und aufregend und werde deshalb häufig für jüngere Zielgruppen eingesetzt. So wehrst du dich: Der Experte rät, sich ein Bewusstsein darüber zu verschaffen, dass gewisse Farben zu Handlungen verleiten können. Der Kunde solle beachten, dass der orange Knopf für "Kaufen" oder "Anmelden" bewusst in dieser Farbe gehalten ist, um ihn zu der gewünschten Aktion zu animieren. Das ist der Effekt: Manch ein Shop zeigt zum gesuchten Produkt eine teurere und günstigere Alternative an. Der Konsument orientiert sich dann laut Weibel am teuersten Produkt. Aus diesem Grund kaufe er dann das ursprünglich gesuchte Produkt, auch wenn er es eigentlich zu teuer finde. Denn angesichts der teureren Alternative wirke es immer noch günstig. Die sehr günstige Alternative wiederum locke Kunden erst auf den Shop und wirke sich positiv aufs Preisimage aus. So wehrst du dich: Der Kunde sollte sich laut Weibel über den tatsächlichen Preis für ein Produkt schlau machen. Er sollte prüfen, ob etwa ein Rabatt das Produkt wirklich günstiger macht und ob der ursprüngliche Preis ohne Rabatt dem Marktpreis entspricht. Das ist der Effekt: Anbieter warten gern mit Gütesiegeln oder Produkttests auf. Das reduziert die Unsicherheit beim Kaufentscheid und erhöht die Kaufbereitschaft, sagt Weibel. "Kunden erhalten auf diesem Weg die Bestätigung, dass ihre Entscheidung gut ist und sie das richtige Produkt kaufen". So wehrst du dich: Weibel rät dazu, den Entscheid abzusichern. Denn ob das Produkt tatsächlich so gut ist, wie das Gütesiegel und der Produkttest versprechen, kann ein Blick auf unabhängige Tests und Berichte oder Kundenbewertungen auf anderen Plattformen belegen. Das ist der Effekt: Die Preise in den Shops enden oft auf 95 oder 99 Rappen. Der Grund dafür ist simpel, wie Weibel erklärt: "Der Kunde liest den Preis von links nach rechts und hat die Tendenz, auf die erste Zahl abzurunden, die er sieht". Ein Gerät für 199 Franken sei deshalb in der psychologischen Wahrnehmung des Kunden näher an 100 Franken als an 200 Franken. So wehrst du dich: Der Zifferntrick funktioniert laut Weibel vor allem bei Produkten, mit denen man sich vor dem Kauf nicht richtig auseinandergesetzt hat. Dagegen helfe, dass man den Effekt kenne und wisse, dass man dadurch anfälliger für einen Kauf ist. Zusätzlich könne man den Betrag mental aufrunden.
Onlineshopping boomt. Die Anbieter nutzen subtile Tricks, um die Konsumenten vom Kauf zu überzeugen. Wer über die Tricks Bescheid weiss, erkennt sie rechtzeitig, bevor er darauf hereinfällt.
20min-4667
Von Montag an dürfen Geschäfte in weiten Teilen Griechenlands nach wochenlangem Lockdown wieder öffnen. Ausgenommen sind wegen hoher Corona-Zahlen die nordgriechischen Städte Thessaloniki und Kozani sowie die Stadt Patras auf der Halbinsel Peloponnes. Auch darf nicht unbegrenzt geshoppt werden, vielmehr ist der Gang ins Geschäft mit etlichen Auflagen verbunden, wie griechische Medien am Montag berichteten. Um den Einzelhandel zu besuchen, müssen Verbraucher zunächst eine SMS mit ihrem Namen an den griechischen Zivilschutz senden. Die SMS ist drei Stunden gültig und darf nur einmal pro Tag genutzt werden. In den Läden ist Kartenzahlung Pflicht, auch darf nur einkaufen, wer zuvor einen Termin vereinbart hat. Erlaubt ist ein Kunde je 25 Quadratmeter Ladenfläche bei maximal 20 Kunden gleichzeitig. Grosse Häuser haben bereits angekündigt, nicht zu öffnen, weil es sich nicht lohne; allerdings können Kunden bestellte Ware vor der Tür abholen. Die griechische Gesundheitsbehörde hatte am Sonntag 1955 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert, das Gesundheitssystem steht weiterhin unter Druck. Dennoch seien die Lockerungen für das Überleben des Handels und auch für die Menschen insgesamt wichtig, heisst es seitens der Regierung. Man wolle "den Druck aus der Situation nehmen". Bleiben die Zahlen halbwegs stabil, sollen ab 12. April die Mittel- und Oberstufen der Schulen wieder geöffnet werden.
In Griechenland herrschte wochenlang ein Lockdown. Nun dürfen Läden in vielen Regionen wieder öffnen. Wer einkaufen will, muss eine SMS an den Zivilschutz schicken. Es muss mit Karte bezahlt und ein Termin vereinbart werden, und maximal dürfen 20 Kunden gleichzeitig in einen Laden.
20min-4668
Verliebt wie am ersten Tag zeigen sich die Wendlers derzeit auf Lauras Instagram-Profil. Vor genau einem Jahr, am 19. Juni 2020, feierten Michael und die 20-Jährige Hochzeit. Im Standesamt in Florida schlossen die beiden damals den Bund fürs Leben. "Wir haben geheiratet", verkündete der Schlagersänger auf seinen Social-Media-Kanälen. Nun feiert das Paar seinen ersten Hochzeitstag - ebenfalls mit einer öffentlichen Liebesbekundung. "Ich liebe dich für immer. Erster Hochzeitstag und zu dritt", schrieb Laura unter zwei Fotos von sich mit Michael, auf denen sie sich küssend und lächelnd zeigen. Doch warum zu dritt? Damit dürfte die Influencerin auf ihren neuen Welpen Tiger anspielen, der ebenfalls auf den Bildern zu sehen ist. Doch damit nicht genug: Laura postet auch noch eine Video-Collage, die Schnappschüsse des Paares aus dem vergangenen Jahr zeigen. "Ewig dein. Ewig mein. Ewig uns", schreibt sie dazu. Und weiter: "Ich liebe dich so sehr. Jeder Tag mit dir ist so unbeschreiblich schön und ich liebe es, deine Frau zu sein". Zudem nennt sie den 48-Jährigen in dem Post ihren "Held", "Traummann" und "Partner in Crime". In den vergangenen Monaten wurde immer wieder über ein Liebes-Aus der Wendlers gemunkelt. Nicht nur, weil sich Laura seit Februar nicht mehr auf ihrem Instagram-Kanal gemeldet oder gepostet hat. Auch die ständigen Verschwörungstheorien von Michael gaben Anlass für reichlich Spekulationen über das Privatleben des Paares. Anfang des Jahres wurde ausserdem das Instagram-Profil des Musikers aufgrund mehrerer Skandal-Aussagen gesperrt. Seit Oktober 2018 sind Laura und Michael ein Paar. Der Altersunterschied von 28 Jahren sorgte immer wieder für Diskussionen und Anfeindungen, doch die beiden trotzten den Kommentaren und gaben im Frühjahr 2020 ihre Verlobung bekannt.
Vor einem Jahr gaben sich Michael Wendler (48) und Laura Müller in Florida das Jawort. Nun feiert das Paar seinen ersten Hochzeitstag. Auf Instagram postet die 20-Jährige ein Foto und eine Video-Collage mit ihrem Mann und ihrem neuen Hund Tiger. "Erster Hochzeitstag zu dritt", kommentiert sie dazu, und nennt den Wendler ihren "Traummann".
20min-4669
Herr Cerny, wie sinnvoll finden Sie die heute beschlossenen Massnahmen?Andreas Cerny, Infektiologe am Moncucco-Spital in Lugano: Der Bundesrat hat ein gutes Massnahmenpaket ausgearbeitet. Zu begrüssen ist, dass die Regeln bereits um Mitternacht in Kraft treten. Die Einschränkungen hätten aber schon deutlich früher beschlossen werden müssen, es ging wertvolle Zeit verloren. Die neuen Massnahmen sind wohl der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Bund und Kantonen. Es gibt noch Luft nach oben. Wo sind allenfalls noch strengere Massnahmen nötig?Die Maskenpflicht an den Schulen wurde heute nur wenig ausgeweitet, obwohl wir bereits einige Corona-Ausbrüche an Primarschulen verzeichnen mussten. Das müssen wir im Auge behalten. Kommt es zu weiteren Ausbrüchen, braucht es zusätzliche Massnahmen. Lassen sich die Fallzahlen so senken?Die Massnahmen werden sicher dazu führen, dass die Infektionskurve abflacht. Wie stark, wird sich zeigen. Bereits jetzt lässt sich anhand der Infektionszahlen aber berechnen, dass die Gesundheitssysteme mehrerer Kantone bald überlastet sein werden. Die Priorität ist im Moment, die Kurve der Hospitalisationen und der Belegung der Intensivbetten wieder flach zu biegen. Nur so können wir dafür sorgen, dass alle Corona-Patienten adäquat versorgt werden können. Wir sind in einer Alarmsituation. Können sich die Kantone jetzt zurücklehnen?Nein, die Massnahmen des Bundes sind ein Minimalprogramm. Darauf müssen die vom Corona-Ausbruch stark betroffenen Kantone aufbauen und ihre Massnahmen noch verschärfen. Die Einschränkungen setzen nach wie vor stark auf Selbstverantwortung. Es ist zu hoffen, dass die Bevölkerung sich auch ohne Kontrollen und Bussen an die Regeln hält. Reicht die 10-Personen-Regel für private Treffen aus?Jein, sie ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. In einigen Kantonen braucht es aber schärfere Massnahmen. Wichtig ist, dass die Regel nicht ausgereizt wird. Es sollte sich jetzt niemand mit neun Personen aus neun verschiedenen Haushalten treffen. Dann bringt die 10-Personen-Regel nichts. Idealerweise pflegt jeder nur zu zwei anderen Haushalten Kontakte. Dann sind im Falle einer Ansteckung wenige Personen von der Quarantäne betroffen. Andere Länder haben bereits entsprechende Vorschriften. Braucht es keinen Lockdown mehr?Nein. Wir konnten gewisse Lehren aus dem Lockdown im Frühling ziehen. Massnahmen wie die Schliessung aller Geschäfte und auch von Fabriken und Baustellen haben wohl mehr geschadet als genützt. Die neuen Massnahmen setzen dort an, wo viele Ansteckungen passieren, ohne unser Leben zu fest einzuschränken. Wir können noch soziale Kontakte pflegen, arbeiten und ins Restaurant gehen. Sollte ich jetzt überhaupt noch ins Restaurant und ins Fitnessstudio gehen?Ich sehe kein Problem dabei, zu viert ins Restaurant zu gehen. Auch vom Training im Fitnesscenter sollte man sich nicht abhalten lassen, wenn das Schutzkonzept rigoros eingehalten wird. Wird die Bevölkerung diese Massnahmen akzeptieren?Ich denke schon. Die Bevölkerung sieht den rasanten Anstieg der Fallzahlen und Hospitalisationen. Darum verstehen die Schweizer auch, dass diese Massnahmen jetzt dringend nötig sind. Bis zur zweiten Welle blieb die Pandemie für die Deutschschweizer vor allem Theorie. Jetzt spüren sie diese am eigenen Leib - auch wegen Fällen im eigenen Umfeld. Der Groschen ist gefallen. Wie lange müssen wir diese Massnahmen beibehalten?Im Lockdown haben wir nach sechs Wochen zu lockern begonnen. So schnell wird es jetzt wohl nicht gehen. Weil die beschlossenen Massnahmen weniger drastisch sind, werden sie voraussichtlich länger beibehalten. Die jetzigen Einschränkungen werden uns wohl noch bis im Frühling begleiten. Mit der Grippesaison steht uns noch eine Herausforderung bevor.
Ab Donnerstag gelten verschärfte Corona-Massnahmen wie Personenbeschränkungen für Veranstaltungen und Treffen. Der Infektiologe Andreas Cerny begrüsst das Massnahmenpaket des Bundesrats, für ihn kommt es jedoch bereits zu spät. Er warnt, dass die Gesundheitssysteme mehrerer Kantone bald überlastet sein werden. Die beschlossene 10-Personen-Regel für private Treffen sei mit Vorsicht zu geniessen und solle ja nicht ausgereizt werden.
20min-4670
Mehrere tausend Demonstrierende versammeln sich am Samstag in Rapperswil SG, um gegen die Corona-Massnahmen zu protestieren. Unerlaubt. M.L.* erlebte die Demo aus der Nähe, denn sie wohnt am Fischmarktplatz, wo sich die Massnahmen-Gegner am Nachmittag versammelten. "Ich habe mich auf ein ruhiges Wochenende gefreut. Als Fachfrau Gesundheit habe ich fast nie am Wochenende frei. Wenn ich heute Nachtdienst gehabt hätte, wäre das ein Problem gewesen, denn ich hätte wohl kein Auge zugetan", sagt sie. Dass die Polizei die Demonstrantinnen und Demonstranten gewähren liess, obwohl es für die Aktion keine Bewilligung gab, ist für M.L. unverständlich: "Ich frage mich, wie man bei Frauendemonstrationen für Gleichberechtigung die Demonstrierenden zusammenschlagen kann, aber Corona-Demonstrationen einfach toleriert werden", sagt sie. "Solche Demos sind respektlos und derzeit einfach nicht angebracht. Diese Leute nehmen keine Rücksicht auf andere und riskieren Ansteckungen", sagt L. "Einige wollten ohne Maske in einen McDonald's und mussten von einem Mitarbeiter abgewiesen werden. Andere sind auf dem Vorplatz auf den Tischen herumgestanden". Was die Pandemie für Auswirkungen haben kann, hat sie selbst erlebt: "Vor meinem aktuellen Arbeitgeber war ich in einem Alters- und Pflegeheim angestellt. Dort starb fast die Hälfte der 20 Bewohnerinnen und Bewohner am Coronavirus". Als Fachfrau Gesundheit mache sie sich auch wegen Demonstrationen Sorgen um die Gesundheitsinstitutionen. "Genau solche Personen erkranken dann an Corona und binden unsere Kräfte. Und währenddessen gibt es Personen, die sich an die Regeln gehalten haben, sich trotzdem infizieren und auch auf unsere Pflege angewiesen sind. Wir haben bei uns immer wieder Leute, die an Massnahmen-Demonstrationen waren und das Virus nicht ernstgenommen haben. Wenn sie dann selber betroffen sind, nehmen sie es dann aber meistens plötzlich ernst". * Name der Redaktion bekannt.
M.L. ist Fachfrau Gesundheit und ärgert sich über die Teilnehmenden der Corona-Massnahmen-Demo in Rapperswil. Sie kritisiert, dass die Polizei nicht eingeschritten ist. "Genau solche Personen erkranken dann an Corona und binden unsere Kräfte", sagt sie.
20min-4671
132 positive Covid-19-Befunde wurden im Kanton Freiburg in nur einer Woche gezählt. Dies war Ende letzter Woche die kantonale Bilanz. Zum Vergleich: Die Woche davor waren es noch 41 Neuinfektionen. "Die Zahlen sind regelrecht explodiert", sagt Thomas Plattner, zwischenzeitlicher Kantonsarzt Freiburg. Die Regierung hat nun die Reissleine gezogen. Bereits ab Freitag gilt im Kanton Freiburg für Personen ab 12 Jahren eine verschärfte Maskenpflicht. In Läden muss die Kundschaft neu etwa eine Maske tragen. Sofern das Verkaufspersonal nicht durch eine Scheibe geschützt ist, muss auch dieses eine Maske tragen. Auch das Personal in Restaurants, Bars oder Clubs muss neu während der Arbeit eine Maske aufsetzen. Für Gäste gilt derweil keine Maskenpflicht. Doch wie konnten die Zahlen in so kurzer Zeit dermassen steigen? Für Plattner ist klar, dass dies nicht nur auf Ferienrückkehrer zurückzuführen ist: "Während der schönen letzten Tage haben sich viele Menschen getroffen, gingen an Familienfeiern oder vermehrt in den Ausgang". Die Betroffenen seien zum Grossteil im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Es liessen sich auch mehr Menschen auf Covid testen, jedoch erkläre das den Anstieg nicht: "Wir haben auch prozentual mehr positive Testergebnisse". Die Kantonsregierung hofft, dass mit den angeordneten Massnahmen die Neuansteckungszahlen wieder sinken. Sollte dies nicht der Fall sein, würden neue Massnahmen geprüft: "Dann wäre zum Beispiel eine Senkung der zugelassenen Personen in Bars oder Diskotheken eine Möglichkeit", so Plattner. Diese Massnahme stehe zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht zur Debatte. Aktuell dürfen sich auch im Kanton Freiburg noch bis zu 300 Personen gleichzeitig in einem Raum aufhalten. Aber selbst wenn die Fallzahlen im Kanton Freiburg wieder sinken, so glaubt Plattner nicht daran, dass das Tragen von Masken nicht mehr obligatorisch sein wird: "Ich denke, wir kommen erst aus der Krise, wenn wir einen Impfstoff haben. Die Maske wird bis dahin ein Bestandteil unseres Lebens sein". Freiburg ist der sechste Kanton, der eine Maskenpflicht in Innenräumen verhängt hat. Wie sieht es im Nachbarkanton Bern aus? "Jeder Kanton entscheidet nach den eigenen epidemiologischen Kriterien", sagt Gabriela Giallombardo, Mitarbeiterin der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern. Bisher würden die Fallzahlen im Kanton keinen Grund für einer Verschärfung liefern. Derzeit würden pro Tag zwischen 10 und 20 Neuinfektionen gemeldet. "Wir haben jedoch Kriterien erarbeitet. Sollten diese erfüllt werden, wird auch hier schnell eine entsprechende Verordnung umgesetzt". Die wichtigsten Kriterien sind: Sollten die Zahlen steigen, würde auch der Kanton Bern zunächst ein Maskenobligatorium in Läden verhängen. Eine Verkleinerung der Besucherobergrenze für Clubs sei ebenfalls eine Option, so Giallombardo: "Als erste Massnahme steht jedoch eine verschärfte Maskenpflicht im Fokus".
Der Kanton Freiburg hat innert weniger Tage eine Maskenpflicht verhängt. Dies nachdem die Fallzahlen innert einer Woche exorbitant stiegen. Der Nachbarkanton Bern erwägt ebenfalls solche Massnahmen, sollten die Zahlen steigen.
20min-4672
Als Whatsapp die neuen AGB angekündigt hat, haben sich viele Nutzerinnen und Nutzer dafür entschieden, der App den Rücken zuzukehren und ihre privaten Chat-Unterhaltungen auf eine andere App zu verlegen. Einige User haben dies bereits getan, andere stehen noch immer vor der Entscheidung. Wer sich tatsächlich zum Wechsel entschliesst, sollte aber wissen, wie man diesen am besten vornimmt. Einfach die App zu löschen reicht nämlich nicht aus. Wer Whatsapp aufgrund von Datenschutzbedenken verlassen möchte, sollte sicher stellen, dass der ganze Whatsapp-Account gelöscht wird. Dies kann in ein paar einfachen Schritten vorgenommen werden. Dazu muss die App geöffnet und das Einstellungs-Menü aufgerufen werden. Unter dem Menü-Punkt "Account" kann die Option "Meinen Account löschen" angewählt werden. Um diese Aktion zu bestätigen, muss nur noch die Telefonnummer, die mit dem Whatsapp-Account verbunden ist, eingegeben werden. Anschliessend ist das Profil nicht mehr aufrufbar. Wer seinen Whatsapp-Account gelöscht hat, wird nie wieder Zugriff darauf erhalten. Dieser Schritt sollte daher gut überlegt sein. Wer in Zukunft wieder zu Whatsapp zurückkehren möchte, wird ein neues Profil anlegen müssen. Chatverläufe und versendete Dateien sind dort also nicht mehr zu finden. Die Informationen zu einem gelöschten Account verschwinden aber nicht sofort vom Whatsapp-Server. Dies kann laut dem Unternehmen rund 90 Tage dauern. Grund dafür ist, dass Whatsapp automatisch ein Backup aller Accounts für rund drei Monate oder sogar länger abspeichert, falls es jemals zu einem gross angelegten Software-Fehler oder -Absturz kommen sollte. Für den Nutzer sind diese Daten allerdings nicht zugänglich. Um allfällige Erinnerungen oder alte Chats dennoch behalten zu können, liefert Whatsapp die Möglichkeit, diese manuell herunterzuladen. Dafür klickt man auf den Chat-Verlauf mit dem auserwählten Kontakt und öffnet das Menü. Klickt man auf "Mehr", lässt sich der Menü-Punkt "Chat exportieren" anwählen. Nun muss man einzig auswählen, ob man den Chat mitsamt allen versendeten Dateien oder ohne diese downloaden möchte. Anschliessend kann man auswählen, ob man die Informationen direkt in die Google Drive, übers E-Mail oder anderweitig abspeichern möchte. Bevor ein Account gelöscht wird, haben Nutzerinnen und Nutzer aber auch die Möglichkeit, bei Whatsapp alle Informationen abzufragen, die das Unternehmen über sie gesammelt hat. Diese Anfrage kann ebenfalls ganz einfach über die App vorgenommen werden. Unter dem Menü-Punkt "Account" muss dafür die Option "Account-Info anfordern" ausgewählt werden. Danach dauert es rund drei Tage, bis einem die Informationen zugestellt werden. Diese können dann als ZIP-File heruntergeladen werden.
Im Mai ändert Whatsapp seine AGB. Deshalb wollen einige Nutzerinnen und Nutzer künftig eine andere Chat-App verwenden. Wer Whatsapp den Rücken zukehren möchte, sollte aber nicht nur die App von Handy entfernen. Wichtig ist, dass der ganze Account gelöscht wird. Wie dies funktioniert, erklären wir hier.
20min-4673
Am Freitagnachmittag ist es auf der A8 im Leissigentunnel zu einer Frontalkollision zwischen einem Auto und einem Fahrzeug der Armee gekommen. Eine Autolenkerin verstarb trotz Reanimationsversuchen noch auf der Unfallstelle. Ein Angehöriger der Armee wurde schwer verletzt. Das schreibt die Kantonspolizei Bern in einer Mitteilung. Am Freitag, 25. Juni 2021, sei um zirka 13.50 Uhr die Meldung bei der Kantonspolizei Bern eingegangen, dass sich auf der A8 im Leissigentunnel ein Unfall mit mehreren Autos ereignet habe und es mehrere verletzte Personen gebe. "Ersten Erkenntnissen zufolge fuhr die Autofahrerin auf der A8 von Interlaken herkommend in Richtung Spiez, während ein Angehöriger der Armee mit einem zivilen Militärfahrzeug in entgegengesetzte Richtung fuhr", schreibt die Kapo. "Im Leissigentunnel kam es aus noch zu klärenden Gründen zur frontalen Kollision zwischen den beiden Autos". Die Autolenkerin sei dabei so schwer verletzt worden, dass sie trotz sofortiger Reanimation, zunächst durch weitere Verkehrsteilnehmende und später durch die aufgebotenen Rettungskräfte, noch auf der Unfallstelle verstarb. Der 63-jährige Armeeangehörige sei schwer verletzt worden. Er war gemäss Polizei im Fahrzeug eingeklemmt, musste aus diesem geborgen werden und wurde mit einem Rettungshelikopter ins Spital geflogen. Der Leissigentunnel musste für die Dauer der Unfall- und Bergungsarbeiten bis in den Abend hinein gesperrtwerden. Die Kantonspolizei Bern habe Ermittlungen zur Klärung des Unfallhergangs aufgenommen.
Ein Armeefahrzeug verunfallte im Kanton Bern zusammen mit einem PKW schwer. Eine Frau starb noch auf der Unfallstelle. Ein 63-Jähriger wurde schwer verletzt.
20min-4674
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Homeoffice-Empfehlung zurückgezogen - seit kurzem müssen viele Schweizer Arbeitskräfte, die wegen der Krise lange von zu Hause aus arbeiteten, wieder ins Büro. So ist es auch in der Verwaltung im Detailhandel: Anfang Monat rief etwa die Coop-Gruppe sämtliche Mitarbeitenden in der Administration ins Büro zurück - Ausnahme sind Mitarbeitende, die zu einer Risikogruppe gehören und ein ärztliches Attest vorweisen können. Auch bei Aldi Suisse arbeiten alle Mitarbeitenden seit Anfang Monat wieder hauptsächlich in den Büros. Dasselbe bei Denner. Die Rückkehr ins Büro verunsichert manche Angestellte: "Angesichts der steigenden Fallzahlen ist das eine Zumutung", schreibt ein 20-Minuten-Leser. Personalexperte Michel Ganouchi von Recruma kann das nachvollziehen: "Viele haben im Homeoffice positive Erfahrungen gemacht - jetzt soll man ins Büro zurück, ohne gute Argumente und trotz der Fallzahlen sowie der Angst vor einer zweiten Welle". Ganz unbegründet sind die Bedenken nicht, wie Volker Thiel vom Eidgenössischen Departement des Inneren eingesteht: "Natürlich besteht aus virologischer Sicht immer eine Chance der Ansteckung, wenn mehrere Menschen in geschlossenen Räumen zusammenkommen. Am Arbeitsplatz ist dies nichts anderes". Es sei darum besonders wichtig, die Fallzahlen auf niedrigem Niveau zu halten und die Vorgaben des BAG zu beachten. Das beinhaltet laut Thiel: Bei den Detailhändlern verweist man ebenfalls auf den Bund: "Für die Mitarbeitenden in der Administration halten wir uns an den Bundesrat", sagt Coop-Kommunikationschefin Rebecca Veiga zu 20 Minuten. Im Büro seien die Angestellten angehalten, die BAG-Massnahmen weiterhin einzuhalten. Bei Aldi Suisse und Denner tönt es gleich. Die Konkurrenz zeigt jedoch, dass auch im Detailhandel Büropräsenz kein Muss ist: Bei der Migros gilt weiterhin die Weisung, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten, wie Sprecher Marcel Schlatter auf Anfrage sagt. Lidl Schweiz gibt an, dass man zwar grösstenteils ins Büro zurückgekehrt ist - für Mitarbeiter, die gern weiter von zu Hause aus arbeiten möchten, habe man aber individuelle Lösungen gesucht. Dass viele Firmen die Homeoffice-Regelung jetzt trotzdem wieder rückgängig machen, findet Personaler Ganouchi enttäuschend: "Homeoffice ist ein wachsendes Bedürfnis bei den Arbeitskräften". Dass sich manche Firmen derart gegen Homeoffice sträuben, liegt laut dem Experten wohl daran, dass viele Chefs ihren Angestellten nicht genügend vertrauen. Zudem fehle gerade älteren Vorgesetzten oft die virtuelle Führungskompetenz - sie wissen also nicht, wie sie trotz physischer Distanz Nähe zu den Angestellten schaffen können. "Manche Führungskräfte kann man da in noch so viele Weiterbildungen stecken - es wird nie besser". Unternehmer werden laut Ganouchi spätestens dann merken, dass der Widerstand gegen Homeoffice ein Fehler ist, wenn sie keine Bewerber mehr finden. Denn besonders für jüngere Arbeitskräfte sei die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, ein wichtiges Kriterium bei der Jobsuche. Dazu komme, dass Homeoffice ökologisch nachhaltiger sei, Pendlerstress vermeide und gleichzeitig das Verkehrsaufkommen reduziere. Viele Studien zeigen zudem, dass einige Tage Homeoffice pro Woche die Produktivität steigern können. "Arbeitgeber schaufeln ihr eigenes Grab, wenn sie Homeoffice grundsätzlich ablehnen", ist Ganouchi überzeugt. Bei Coop ist darum das Thema Homeoffice noch nicht definitiv abgehakt: "Wir werden die Erfahrungen aus der Zeit des Lockdown mit nötiger Distanz evaluieren. Dazu gehört auch das Thema Homeoffice", sagt Sprecherin Veiga.
Viele Detailhändler pfeifen die Angestellten in der Verwaltung ins Büro zurück. Die Mitarbeiter sind verunsichert. Nötig wäre es nicht, wie der Vergleich zu anderen Branchenvertretern zeigt.
20min-4675
Zum vierten Mal nach 1952, 1974 und 2008 beginnt die Tour in Brest. Eigentlich sollte die Frankreich-Rundfahrt in Kopenhagen starten. Da aber die Fussball-EM wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde und Kopenhagen Spielort ist, wurde der Tour-Start in der dänischen Hauptstadt auf 2022 verlegt. Dafür sprang die Hafenstadt in der Bretagne ein. Die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr dürfen sich dieses Mal freuen. Gleich zwei Einzelzeitfahren über insgesamt 58 Kilometer warten auf der 5. und 20. Etappe auf die Fahrer. Die letzte Etappe der Tour findet traditionell auf den Champs Élysées in Paris statt. Bei sechs einzelnen Bergwertungen gibt es in diesem Jahr auch wieder Bonussekunden zu holen, was für die Anwärter auf den Gesamtsieg interessant sein dürfte. Acht, fünf und zwei Sekunden werden dann an die besten drei Kletterer verteilt. In den ingesamt 21 Etappen legen die Fahrer 3414 Kilometer zurück. Mit 249,1 Kilometern ist die siebte Etappe von Vierzon nach Le Creusot die längste. Sechs der 21 Etappen finden im Hochgebirge statt. Damit ist die Rundfahrt vom Profil her nicht so berglastig wie im Vorjahr. Insgesamt dreimal liegt das Etappenziel auf dem Berg: Tignes, Col du Portet und Luz-Ardiden. Der höchste Punkt der Rundfahrt liegt dieses Mal ausserhalb Frankreichs. Auf der 15. Etappe wird der 2408 Meter hohe Port d'Envalira in Andorra passiert. Es ist der höchste Strassengebirgspass der Pyrenäen. Ingesamt rund 50"000 Höhenmeter sind in diesem Jahr auf den 21 Etappen von Brest nach Paris zu bewältigen. Das sind rund elf Prozent weniger als im Vorjahr, aber immer noch deutlich mehr als in den Jahren von 2015 bis 2018. Der berühmt-berüchtigte Riese der Provence gehört erstmals seit 2016 wieder dem Tour-Programm an. Und diesmal muss der Mont Ventoux auf der elften Etappe gleich zweimal überquert werden. Der 1910 Meter hohe Berg, der im oberen Teil einer Mondlandschaft gleicht, hat durch den Tod von Tom Simpson 1967 traurige Berühmtheit erlangt. Vollgepumpt mit Amphetaminen brach der Brite drei Kilometer vor dem Ziel zusammen und starb. Auch die 108. Tour könnte wieder eine slowenische Angelegenheit werden. Vorjahressieger Tadej Pogacar und dem unglücklichen Zweitplatzierten Primoz Roglic werden die grössten Chancen zugerechnet. Aber auch Ex-Sieger Geraint Thomas könnte als guter Zeitfahrer genauso wie sein australischer Ineos-Teamkollege Richie Porte eine Rolle spielen. Insgesamt 23 Teams mit 184 Radprofis nehmen die Rundfahrt in Angriff. Dabei sind auch sechs Schweizer: Michael Schär (AG2R Citroën), Stefan Küng (Groupama-FDJ), Silvan Dillier (Alpecin-Fenix), Marc Hirschi (UAE-Team Emirates), Reto Hollenstein (Israel Start-Up Nation) und Stefan Bissegger (EF Education-Nippo). Der Franzose Sylvain Chavanel ist mit 18 Starts der Rekordteilnehmer der Tour. Der Spanier Miguel Indurain gewann als einziger Radprofi fünfmal die Tour in Serie. Neben Indurain werden noch Jacques Anquetil (Frankreich), Eddy Merckx (Belgien) und Bernard Hinault (Frankreich) als Fünffach-Sieger geführt. Die sieben Erfolge von Lance Armstrong wurden wegen dessen Dopingvergehen gestrichen. Der Brite Fred Wright vom Team Bahrain-Victorious ist beim Start am Samstag mit 22 Jahren und 13 Tagen der jüngste Fahrer im Feld. Damit könnte er der Sohn von Spaniens Altstar Alejandro Valverde sein, der am Samstag 41 Jahre und 62 Tage alt ist. Seit nunmehr 36 Jahren wartet die Grande Nation auf einen Heimsieg. Letzter französischer Toursieger war Bernard Hinault im Jahr 1985. Am ehesten wird Julian Alaphilippe zugetraut, die Durststrecke zu beenden. Die weniger berglastige Strecke könnte dem Weltmeister liegen. Das Gelbe Trikot wird bereits seit über 100 Jahren an den Führenden der Tour de France vergeben. Der beste Bergfahrer fährt im rotgepunkteten Dress. In Grün ist der punktbeste Fahrer unterwegs, der beste Nachwuchsfahrer trägt das Weisse Trikot. Der kämpferischste Fahrer wird jeden Tag geehrt und darf am nächsten Tag eine rote Startnummer tragen. Im letzten Jahr wurde Marc Hirschi am Ende der Tour als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet. 500"000 Euro kassiert der Gesamtsieger. Im Vergleich zu den grossen Turnieren im Tennis oder Golf ist dies verhältnismässig wenig. Dazu ist es Tradition, dass der Sieger sich das Geld mit seinen Teamkollegen teilt. Für die Gewinner des Berg- und Punktetrikots gibt es jeweils 25"000 Euro, der beste Nachwuchsfahrer streicht 20"000 Euro ein. Für einen Etappensieg gibt es 11"000 Euro. Insgesamt verteilt der Veranstalter ASO (Amaury Sport Organisation) gut 2,2 Millionen Euro an Preisgeldern. Trotz der Corona-Pandemie sind Zuschauerinnen und Zuschauer am Streckenrand erlaubt. Im Start- und Zielbereich ist der Zugang aber limitiert. Dazu sind die Fans dort nur mit einem Impfnachweis oder einem negativen Corona-Test zugelassen. Grundsätzlich entscheiden die Departements, ob es Begrenzungen gibt. So ist es noch unklar, ob wieder Bergpässe geschlossen werden. Zehn bis zwölf Millionen Menschen wie zu Vor-Corona-Zeiten werden diesmal kaum das Rennen verfolgen. Da bei der Frankreich-Rundfahrt immer besonders hektisch gefahren wird, sind Stürze programmiert. Der schlimme Crash der Ex-Weltmeister Mark Cavendish und Peter Sagan aus dem Jahr 2017 ist noch in guter Erinnerung (siehe Video ganz oben). Der Weltverband hat nach den schlimmen Stürzen im Vorjahr schärfere Regeln eingeführt.
Die 108. Tour de France beginnt am Samstag. Sechs Schweizer fahren an der Grande Boucle mit. In dieser Ausgabe müssen die Profis den berühmten Mont Ventoux zweimal besteigen. Die Franzosen warten seit 36 Jahren auf einen einheimischen Sieger.
20min-4676
Parallel zu den Öffnungen gewinnt die Delta-Variante an Terrain. In der Schweiz hat sich die Zahl der nachgewiesenen Fälle seit Ende Mai beinahe verdreifacht. In Grossbritannien greift die Delta-Variante weiter um sich: Die Gesundheitsbehörde meldete am Freitag über 16"000 Neuansteckungen mit der Mutation, die im Vergleich zur Alpha-Variante als ansteckender gilt. Auch vor dem Impf-Weltmeister Israel macht Delta (siehe Box) keinen Halt - die Regierung führte deshalb kürzlich in Innenräumen wieder eine Maskenpflicht ein. Gleichzeitig tauchen in verschiedenen Ländern, darunter auch in der Schweiz, Fälle der besonders ansteckenden Delta-Plus-Variante auf. In der Schweiz sind mittlerweile über zwei Millionen Menschen gegen Covid geimpft. Trotzdem bleibt die Lage angespannt. Gesundheitsminister Alain Berset erwartet im Herbst eine weitere Corona-Welle bei ungeimpften Personen. Auch eine Grippewelle hält er für wahrscheinlich. "Die Delta-Variante ist diejenige Variante, die uns im Moment mit Abstand am meisten beschäftigt und auch mit einer gewissen Besorgnis belegt", sagte BAG-Krisenmanager Patrick Mathys. Lukas Engelberger, Präsident der Kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), wies darauf hin, dass die Schweiz vor einem Jahr auch schon optimistisch gewesen sei. "Und im Herbst kam das böse Erwachen. Das darf nicht ein zweites Mal passieren". Der Schweizer Epidemiologe Andreas Cerny sagt in einem Interview mit der "Sonntags Zeitung", die Lockerungen und die kommenden Ferien mit den Veranstaltungen sowie die sich ausbreitende Delta-Variante sind für ihn "eine explosive Mischung". Er hätte sich eine langsamere Öffnung gewünscht, als sie der Bundesrat jetzt beschlossen hat. "Der Anstieg der Fallzahlen und eine vierte Welle sind damit programmiert", sagt Cerny. Die Schweiz solle von Israel lernen. Für die Normalisierungsphase, die Ende August erwartet wird, sollen die verbleibenden Massnahmen schrittweise aufgehoben werden. "Ich gehe davon aus, dass die Delta-Variante bis im August dominant sein wird und die Alpha-Variante verdrängt", sagt Science-Taskforce-Mitglied Volker Thiel. Das BAG rechnet in der Bevölkerung mit einer Impfbereitschaft von 60 bis 75 Prozent. Für Thiel ist die Gefahr einer weiteren Welle damit nicht gebannt. "30 Prozent Ungeimpfte genügen, damit die Fallzahlen in die Höhe gehen". Die Stärke des Anstiegs hänge auch davon ab, wie lange wir die momentan niedrigen Fallzahlen halten könnten. Besonders Kinder seien dem Virus schutzlos ausgeliefert, da sie erst bis im Herbst geimpft sein würden, sagt Thiel. Deshalb empfiehlt er den Eltern und Kindern, sich mit dem Thema Impfung auseinanderzusetzen. "Aus meiner Sicht sind die Risiken einer Infektion bei Kindern grösser als jene einer Impfung". Ein weiteres Risiko sieht der Virologe in den wieder geöffneten Grossveranstaltungen, vor allem in Innenräumen. "Der Zutritt muss noch längere Zeit auf Besuchende mit Zertifikat beschränkt sein, zumindest solange sich noch nicht alle Impfwilligen haben impfen lassen können. Ansonsten drohen solche Veranstaltungen zu Superspreader-Events zu werden". Wie stark eine Delta-Welle ausfallen wird, hängt laut Thiel vom Impfschutz und vom Verlauf der Krankheit ab. "Im besten Fall sind Geimpfte gut gegen einen schweren Krankheitsverlauf mit der Delta-Variante geschützt und Ungeimpfte erleiden nicht häufiger schwere Verläufe als bei der Alpha-Variante". Darauf deuteten erste Erkenntnisse aus Grossbritannien hin. "Allerdings ist auch zu beobachten, dass das Krankheitsgeschehen sich auf ungeimpfte Bevölkerungsanteile verlagert". Um im Herbst eine weitere Welle zu vermeiden, erachtet er es als wichtig, "den Vorteil der tiefen Fallzahlen und der Impfung jetzt nicht zu verspielen". Dazu könne jeder Einzelne mit einer Impfung beitragen. Denn das Worst-Case-Szenario sei nicht auszuschliessen: "Im schlimmsten Fall droht eine erneute Überlastung des Gesundheitssystems, weil wegen einer zu tiefen Impfbereitschaft und einer aggressiven Variante viele Menschen schwer erkranken". Stimmen aus Deutschland plädieren für eine Entwarnung, wie beispielsweise der Tübinger Tropenmediziner Peter Kremsner. Die Delta-Variante würde nur eine natürliche Entwicklung beschleunigen. "Weil das Coronavirus aus Deutschland nicht so schnell verschwindet, werden sich früher oder später die meisten Ungeimpften ohnehin anstecken", so Kremsner. "Mit der neuen Variante, die mindestens um 50 Prozent ansteckender ist als alle Vorgänger, geht das nur schneller", sagt er zur "Welt am Sonntag". Auch zitiert er Studien aus Grossbritannien. Eine Zunahme von schweren Erkrankungen oder gar Todesfällen gebe es in England bislang kaum. Der deutsche Kinderarzt Fred Zepp, der in der Impfkommission (Stiko) sitzt, sagt, Kinder und Jugendliche hätten von der Delta-Variante in der Regel wenig zu befürchten. "Wenn jemand Grund zur Sorge hat, dann sind es die ungeimpften Erwachsenen", sagt Fred Zepp. Im Vergleich zu geimpften Altersgenossen zeigt eine Studie, dass sie ein mehr als 90 Prozent höheres Risiko haben, wegen Delta in einer Klinik zu landen. Am Samstag startete die Schweiz die fünfte Öffnungsphase. Es blieben nur noch wenige Massnahmen, aber es sei wichtig, dass diese gut befolgt würden, sagte Gesundheitsminister Alain Berset (SP) am Mittwoch. "Es kann sehr schnell wieder schwierig werden". Wie sich dies verhindern lassen könnte, erklärt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen (siehe unten).
In der Schweiz hat sich die Zahl der Delta-Fälle beinahe verdreifacht. Gleichzeitig wird im grossen Stil gelockert. Im Herbst dürfe es nicht zum zweiten Mal zu einem bösen Erwachen kommen, sagt der Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz. "30 Prozent Ungeimpfte genügen, damit die Fallzahlen in die Höhe gehen", so ein Virologe der Taskforce. "Die Impfung ist das weitaus stärkste Mittel, um das Delta-Virus in Schach zu halten", sagt ein Kantonsarzt.
20min-4677
Mehrere Verdächtige sollen im US-Bundesstaat Michigan einen Komplott gegen die Regierung und die Entführung von Gouverneurin Gretchen Whitmer geplant haben. Die Behörden verkündeten am Donnerstag insgesamt 13 Festnahmen. Gegen sechs Männer wurden auf Bundesebene Strafanzeigen gestellt, gegen sieben weitere auf Ebene des Bundesstaates. Die Bundespolizei FBI wirft den sechs Männern vor, mindestens seit dem Sommer über die Entführung der demokratischen Gouverneurin vor den US-Wahlen am 3. November diskutiert zu haben, wie aus einem veröffentlichten Gerichtsdokument hervorgeht. Dafür sei das Ferienhaus der Gouverneurin observiert worden. Mithilfe von Informanten, verdeckten Ermittlern und geheimen Aufnahmen von Gesprächen seien diese aufgedeckt worden, sagte Staatsanwalt Andrew Birge. Er bezeichnete die Verdächtigen als "gewalttätige Extremisten". Im Falle einer Verurteilung drohten ihnen lebenslange Haftstrafen. Die Festnahmen seien am Mittwochabend erfolgt. Anfang des Jahres sei das FBI in sozialen Netzwerken darauf aufmerksam geworden, dass eine Gruppe von Leuten den "gewaltsamen Sturz bestimmter Regierungs- und Strafverfolgungskomponenten" diskutiert habe, zu der auch zwei der nun Festgenommenen gehörten. Um Unterstützung für ihre Anstrengungen zu bekommen, habe einer der Verdächtigen eine in Michigan ansässige Miliz angesprochen. In einem Telefonat Mitte Juni soll einer der Verdächtigen gesagt haben, er benötige 200 Mann, um das Kapitol in der Hauptstadt Lansing zu stürmen und Geiseln zu nehmen, darunter die Gouverneurin, die wegen "Verrats" vor Gericht gestellt werden solle. Derselbe Verdächtige soll bei einer Beobachtungsaktion des Ferienhauses der Gouverneurin im September gesagt haben: "Sie liebt verdammt noch mal die Macht, die sie gerade hat". Whitmer habe "unkontrollierte Macht". Die sieben Männer, gegen die Strafanzeige auf Ebene des Bundesstaats gestellt wurde, sollen Justizministerin Nessel zufolge Verbindungen zu der Miliz namens Wolverine Watchmen haben. Ihnen wird der Versuch vorgeworfen, Adressen von Polizeibeamten herauszufinden, um sie anzugreifen und einen Bürgerkrieg anzuzetteln. Zudem seien sie in Planungen und Training für den Angriff auf das Kapitol in Lansing involviert gewesen, erklärte Nessel. Die Pläne hätten das Leben von Polizisten, Regierungsbeamten und der breiten Öffentlichkeit gefährdet. Whitmer gehört zu den aufstrebenden Figuren in der demokratischen Partei. In der Corona-Krise hatte sie strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, die ihr viel Lob aber auch harsche Kritik auch von US-Präsident Donald Trump einbrachten. Mehrere Wochen hintereinander zogen Demonstranten vor das Kapitol und warfen Whitmer "Tyrannei" vor. Während einer Protestaktion am 1. Mai drangen bewaffnete Demonstranten in das Gebäude ein. Die Ermittler stellten zwischen den Bemühungen der Festgenommenen und diesem Vorfall aber keine Verbindung her.
Die Behörden gaben am Donnerstag 13 Festnahmen wegen versuchter Entführung von Gretchen Whitmer bekannt. Die Gouverneurin des US-Bundesstaats Michigan hatte sich in gewissen Kreisen mit harten Lockdown-Massnahmen unbeliebt gemacht. Den Verhafteten drohen im Falle einer Verurteilung lebenslange Haftstrafen.
20min-4678
Mit einem neuen Gesetz will Dänemark seine Einwanderungspolitik ändern. Neu sollten Flüchtlinge, die ins Land einreisen wollen, zuerst in Drittstaaten aufgenommen werden, wo ihre Anträge auf Asyl verarbeitet würden. Dänische Medien berichten, dass aktuell etwa Tunesien, Ruanda und Äthiopien angedacht seien. Gemäss der ARD hat die dänische Regierung den Gesetzesentwurf im April dem Parlament präsentiert, und es wird damit gerechnet, dass dieser noch diese Woche verabschiedet wird. Die Diskussionen rund um das Thema Einwanderung sind in Dänemark in den letzten Monaten und Jahren schärfer geworden. Seit 2019 ist in Dänemark die sozialdemokratische Partei an der Macht. Im Gegensatz zu ihren Schwesterparteien in vielen anderen europäischen Staaten verfolgt diese aber eine restriktive Einwanderungspolitik. Im Januar hatte Premierministerin Mette Frederiksen im Parlament gar verkündet, dass es das Ziel sein müsse, dass Dänemark künftig gar keine Asylbewerber mehr aufnehmen würde. Der "Stern" berichtete darüber. Ein Experte erklärt gegenüber der ARD: "Die Sozialdemokraten haben die Rechten rechts überholt". Im Jahr 2020 stellen 1547 Flüchtlinge einen Asylantrag im Land. Die Schweiz, die rund drei Millionen Einwohner mehr hat als Dänemark, verzeichnete im selben Zeitraum rund 11"041 Anträge. Trotzdem sind die Zahlen vielen in Dänemark noch zu hoch. "Wir verwenden so viele Ressourcen auf Menschen, die überhaupt keinen Schutz brauchen. Das ist völlig verrückt", sagt ein Minister im ARD-Beitrag. Andere Stimmen betonen, dass das Geld, das für die Menschen die es bis nach Europa schaffen, in den Nachbarländern von Krisenstaaten ausgegeben werden solle. Der Minister hat selbst ausländische Wurzeln: Sein Vater stammt aus Äthiopien und war nach Dänemark geflüchtet. Die Chancen stehen dementsprechend gut, dass das Gesetz auch von der rechtspopulistischen Volkspartei unterstützt wird.
In Dänemark steht ein neues Asyl-Gesetz kurz vor der Verabschiedung. Neu sollen Länder ausserhalb der EU für Dänemark die Asylanträge prüfen und die Menschen so lange aufnehmen. Der Vorschlag der sozialdemokratischen Partei hat breite Unterstützung im Land.
20min-4679
Weil eine Belgierin sich während den Skiferien in der Schweiz mit der mutierten Variante des Coronavirus infiziert hat, müssen 5000 Personen in Quarantäne. Zwei Schulen mussten geschlossen werden. Wie "CH-Media" schreibt, wird das Verhalten der Mutter von den Medien teils als unverantwortlich und skandalös kommentiert - andere Newsportale schreiben jedoch, sie sei korrekt vorgegangen. Die Frau verbrachte ihre Weihnachtstage in einem ungenannten Schweizer Skiort. Nach ihrer Rückkehr ging sofort zurück zu ihrer Tochter. Nachdem ein erster Test zuerst noch negativ war, fiel ein zweiter Test positiv aus. Zu diesem Zeitpunkt war das Virus allerdings bereits auf Wanderung. Die Tochter hatte in der Schule bereits eine Mitschülerin angesteckt. Diese steckte ihre Mutter an, die als Lehrerin an einer weiteren Schule arbeitet. Damit sich das Virus nicht weiterverbreitet, wählte die Regierung einen drastischen Weg. Die beiden Schulen wurden geschlossen und sämtliche Lehrer, Schüler und deren Angehörige in Quarantäne gesteckt. Wie mehrere belgische Zeitungen schreiben, betreffen die Massnahmen 5000 Personen. Die verantwortlichen Ärzte ordneten Corona-Massentests an. Noch am Dienstag sollen 1700 Tests durchgeführt werden. In der Gemeinde Edegem wurden die Massentests bereits am Montag durchgeführt. Der Bürgermeister von Edegem befindet sich selber in Quarantäne. Er sagt: "Es ist bedauerlich. Wenn sich alle an die Regeln gehalten hätten, wären wir jetzt nicht in dieser Situation". Das Portal Nieuwsblad.be schreibt nun aber, die Mutter habe nicht gegen die Quarantänevorschriften verstossen: "Wenn das Kind normalerweise bei ihr lebt, gilt es als Mitbewohner", sagt Regierungssprecher Joris Moonens. Es sei daher nicht verboten, die Tochter zu sich zu nehmen - werde aber nicht empfohlen. Weiter habe die Mutter ein negatives Testresultat erhalten und sei damit nicht als Risikokontakt definiert worden: "Solange das betreffende Kind keinen Kontakt mit einem Risikokontakt hat, kann es trotzdem zur Schule gehen".
Aufgrund einer Belgierin befinden sich 5000 Personen in Quarantäne. Die Frau war während den Weihnachtstagen in der Schweiz. Das Virus wurde über ihre Tochter weiterverbreitet. Ihr Verhalten habe den Quarantänevorschriften entsprochen, sagt ein Regierungssprecher.
20min-4680
Die Meinung von Tesla-Chef Elon Musk lässt kaum einen Anleger kalt. Nicht nur, weil die Tesla-Aktie im vergangenen Jahr über 700 Prozent zulegte. Auch die Firmen-Empfehlungen des reichsten Menschen der Welt befolgen die Börsianer pflichtbewusst. So hat Musk seinen Follower vergangene Woche empfohlen, "Signal zu nutzen". Es war eine Reaktion auf die neuen Datenschutz-Bedingungen von Whatsapp. Denn der Whatsapp-Konkurrent Signal wirbt mit einem hohen Grad an Privatsphäre (siehe Box). Zahlreiche Börsianer verstanden Musks Empfehlung wohl als Kauf-Ratgeber und stürzten sich auf die Aktie von Signal Advance. Deren Aktienwert ist darauf um über 900 Prozent gestiegen. Doch schon am Dienstag ist der Kurs um mehr als 60 Prozent abgefallen. Denn hinter Signal Advance steckt nicht der empfohlene Messenger-Dienst, sondern ein Medizintechnik-Hersteller. Für den Messenger-Dienst ist eine gemeinnützige Organisation verantwortlich, die nicht an der Börse notiert ist. Darauf wies das Unternehmen auch schon am Freitag hin: "Es ist verständlich, dass die Leute in das Rekordwachstum von Signal investieren wollen, aber das sind nicht wir", schreiben die Macher von Signal. Die Nachricht von Signal vor dem Wochenende hat wohl nicht viele Anleger erreicht: Allein am Montag wurden laut Bericht der "Handelszeitung" mehr als zwei Millionen Aktien von Signal Advance gehandelt. Eine Woche zuvor lagen die Verkäufe noch bei Null. Es ist nicht das erste Mal, dass es zu solchen Anlegerfehlern kommt. So gab es etwa schon einige Verwechslungen rund um den in der Corona-Krise boomenden Videokonferenzdienst Zoom und den Handyzubehör-Hersteller Zoom Technologies. Die US-Aufsichtsbehörde stellte darauf den Handel mit Letzterem ein. Für den Experten ist diese Entwicklung ein Zeichen, dass viele Investoren am Markt sind, die sonst nicht in Aktien investieren. "Das sind Leute, die sich nicht so sehr mit dem Aktienmarkt beschäftigen und auf solche Informationen aufspringen", sagt Jörn Spillmann, Leiter Aktienstrategie bei der ZKB, zu 20 Minuten. Aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen sehen laut Spillmann immer mehr Leute immer weniger Alternativen zu Aktien, wenn sie Geld anlegen wollen. Zudem hätten sie durch die Corona-Krise nicht wie üblich konsumieren können. Das gesparte Geld fliesse nun auch in den Aktienmarkt. Spillmann empfiehlt, sich vor jeder Investition kurz zu informieren, wo und in welches Unternehmen man investiert. "Eine kurze Google-Suche hätte schon gereicht, um zu wissen, wer Signal Advance ist", so Spillmann.
Elon Musk hat in einem Tweet den Messengerdienst Signal als Whatsapp-Alternative empfohlen. Darauf stürzten sich Anleger auf die Aktie von Signal Advance. Der Aktienwert stieg übers Wochenende um 900 Prozent und sackte am Dienstag um 60 Prozent ab. Denn hinter Signal Advance steckt nicht der Messengerdienst, sondern eine Medizintechnikfirma.
20min-4681
Nach der Scheidung von Jeff Bezos kündigte MacKenzie Scott an, mindestens die Hälfte ihres Vermögens zu spenden. Mit diesem Entscheid trat sie der Initiative "The Giving Pledge" bei. Dadurch verpflichtete sie sich, einen Grossteil ihres Vermögens gemeinnützigen Zwecken zukommen zu lassen. "Ich habe keine Zweifel, dass der persönliche Reichtum eines Menschen das Ergebnis einer kollektiven Anstrengung sowie sozialer Strukturen ist, die einigen Menschen Chancen bieten und für unzählige andere Hindernisse bedeuten", schrieb die 50-jährige Autorin am Dienstag in einem Blog-Eintrag. Wie viel Geld die einzelnen Organisationen bekamen, geht aus ihrem Eintrag nicht hervor. Über das Prozedere schrieb sie nur: "Wir untersuchten 6490 Organisationen und führten bei 822 eine tiefere Recherche durch. 438 davon haben wir vorerst auf Eis gelegt, weil die Wirkung nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte". Die verbliebenen 384 Institutionen wurden dann von Scotts Team einzeln angerufen und über den Geldsegen informiert. Insgesamt erhalten sie 4,2 Milliarden Dollar. In den kommenden Monaten und Jahren möchte Scott weiter spenden. Erst Anfang Juli war sie wegen eines Rekordhochs der Amazon-Aktie zur zweitreichsten Frau der Welt geworden. Ihr Mann hatte bei der Scheidung 25 Prozent seiner Anteile an sie abtreten müssen. Im Januar 2019 kündigte das Paar die Scheidung an. 38 Milliarden Dollar bekam Scott nach der Scheidung im April 2019. Den Grossteil davon in Amazon-Aktien, welche vor allem durch die Corona-Krise stark stiegen. MacKenzie Scott wird eine nicht unerhebliche Rolle bei der Gründung und Entwicklung von Amazon zugeschrieben. Ihr aktuelles Vermögen wird von der Agentur Bloomberg auf 57,2 Milliarden Dollar geschätzt, darunter die Amazon-Aktien im Wert von 36 Milliarden Dollar.
MacKenzie trennte sich 2019 von Amazon-Gründer Jeff Bezos und gilt seitdem als eine der reichsten Frauen. 4,2 Milliarden Dollar ihres Vermögens spendet sie für wohltätige Zwecke. Das Geld ging an Organisationen, die sich unter anderem gegen Diskriminierung oder den Klimawandel einsetzen.
20min-4682
Einmal pro Woche findet im Wald in Niederhasli die Waldspielgruppe Scheresteipapier statt. Organisiert wird diese von Sara Sangiacomo (34) und Concetta Curiale (39), die auch drei Innenspielgruppen leiten. "Die Kinder lieben es, in den Wald zu gehen. Es macht ihnen viel Spass, und die frische Luft tut ihnen gut", sagt Sangiacomo. Doch die beiden Spielgruppenleiterinnen sind mittlerweile verzweifelt. "Regelmässig zerstören Unbekannte unseren Waldspielgruppen-Platz", sagt Sangiacamo. So hätten diese unter anderem ein Holzschild und eine selbst gebaute Bank verbrannt sowie das Eingangstor demoliert. "Auch andere Utensilien, die wir zum Spielen oder Basteln für die Kinder benötigen, wurden zerstört und in den Bach geworfen", erzählt Sangiacomo. Auch für die Kinder sei die Situation nicht einfach: "Wenn wieder etwas kaputt ist, merken sie das sofort", erzählt die 34-Jährige. So auch als ein Holzschild zerstört wurde: "Sie laufen jede Woche unter dem Schild durch und wissen, dort beginnt und endet das Waldabenteuer. Damals haben sie reihenweise gefragt, wo es geblieben ist". Wer für die Verwüstungen verantwortlich ist, wissen die beiden Frauen nicht. "Der Wald ist öffentlich, und es stört mich nicht, wenn sich Leute hier aufhalten", sagt Sangiacomo. Sie findet aber: "Sie sollen einfach nichts kaputt machen. Wir haben langsam die Schnauze voll. Die Sachen sind teuer, und wir können sie nicht immer wieder ersetzen". Wie die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage sagt, habe man Kenntnis von vermehrten Vorfällen im Zusammenhang mit Vandalismus und Sachbeschädigungen in Niederhasli. "In diesem Zusammenhang wurden der Kommunalpolizei auch Sachbeschädigungen und Littering im Bereich der Waldspielgruppe gemeldet", sagt Sprecher Florian Frei. Die Kantonspolizei wie auch die Kommunalpolizei hätten in diesem Zusammenhang ihre Patrouillentätigkeit auf dem Gemeindegebiet von Niederhasli verstärkt. Die Kantonspolizei stehe zudem in engem Kontakt mit der Gemeindeverwaltung, so Frei. Von Vandalismus oder Sachbeschädigung betroffenen Personen empfehle man, die Polizei zu informieren.
Vandalen haben am Waldplatz der Spielgruppe Scheresteipapier Bänke und Schilder verbrannt sowie andere Utensilien kaputt gemacht. Die Polizei hat Kenntnis von den Vorfällen.
20min-4683
Am Freitag meldete das BAG 6592 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bei insgesamt 25"061 durchgeführten Tests. Zehn Personen verstarben, 117 mussten hospitalisiert werden. Die Intensivstationen sind zu über zwei Dritteln ausgelastet. Seit Anfang Oktober greift das Virus wieder um sich; die Fallzahlen steigen kontinuierlich und ungebremst an. Das wird auch in den Nachbarländern registriert. Die italienische Tageszeitung "La Stampa" schreibt, die Schweiz drohe, "von der Pandemie mitgerissen zu werden". Sie zieht den Vergleich mit Bergamo, wo zum Höhepunkt der ersten Welle in Italien im März und April die Spitäler Kranke abweisen mussten: "Die Entscheidungen, die die Schweizer Ärzte möglicherweise bald treffen werden müssen, sind die gleichen, wie sie die Ärzte im März in Bergamo getroffen haben, die von der ersten Welle der Pandemie überwältigt wurden". "La Stampa" bezieht sich auf ein Dokument der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften und der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin. Es datiert von Mitte März, ist also alles andere als neu. Es handelt sich dabei um Richtlinien zur "Triage bei intensivmedizinischen Behandlungen bei Ressourcenknappheit". Darin heisst es zwar, dass das Alter grundsätzlich keine Rolle spielen darf bei der Behandlung des Coronavirus. Trotzdem ist es so, dass ältere Menschen bei einer Ressourcenknappheit an Betten nicht mehr aufgenommen werden - dann nämlich, wenn sie über 85 Jahre alt sind. Auch Patienten über 75 Jahre werden in diesem Stadium der Ressourcenknappheit nicht mehr aufgenommen, wenn sie an Leberzirrhose, chronischem Nierenversagen oder Herzinsuffizienz leiden. Ob es in der Schweiz tatsächlich so weit kommen wird, dass diese Triage zum Zug kommt, ist nicht absehbar. Franco Denti, Präsident des Tessiner Ärztegesellschaft, hofft, dass Schweizer Ärzte keine solchen Entscheidungen treffen müssen: "Die Entscheidung, wen man wiederbeleben soll und wen nicht, ist schwer, sehr schwer für jeden Arzt", sagt er gegenüber "La Stampa".
In der Schweiz steigen die Corona-Fallzahlen rapide an - stärker als in den umliegenden Nachbarländern. Das wird auch im Ausland registriert. Eine italienische Zeitung vergleicht die Schweizer Situation mit derjenigen in der Krisenregion Bergamo zu Beginn der ersten Welle. Tatsächlich hat die Schweiz bereits seit März Richtlinien, was passiert, wenn die Betten auf den Intensivstationen knapp werden: Mensch über 85 würden nicht mehr aufgenommen.
20min-4684
Der Klimaschutz in der Schweiz muss beschleunigt werden, geht es nach der Grünen Partei. Das fordern sie in ihrem neuen Positionspapier zur Klimapolitik, das sie am Dienstag veröffentlicht haben. Helfen soll dabei auch das neue CO2-Gesetz, ein "unverzichtbarer Zwischenschritt", über den das Volk voraussichtlich diesen Sommer abstimmen wird. Bis 2030 soll die Schweiz klimaneutral werden, bis 2040 fordern die Grünen eine "klimapositive Schweiz" - also, dass auch im In- und Ausland zur Reduktion der Emissionen in der Atmosphäre beigetragen wird. Erreichen wollen die Grünen ihr Ziel mittels "dem Ausbau der erneuerbaren Energien, der Stärkung der Kreislaufwirtschaft und Innovationen sowie dem endgültigen Ausstieg aus den fossilen Brenn- und Treibstoffen". Die Schweiz trage dabei als Hauptsitz vieler multinationaler Unternehmen und einer der einflussreichsten Finanzplätze der Welt eine verantwortliche Rolle. Der Klimaplan der Grünen sieht umfassende Massnahmen vor. Diese betreffen unter anderem das persönliche Konsumverhalten, die Landwirtschaft, aber auch den Verkehr. Dort schlägt die Partei konkret folgende Massnahmen vor: • Verbot von Verbrennungsmotoren: Ab 2025 sollen keine neuen fossil betriebene Personenkraftwagen mehr zugelassen und die Elektromobilität ausgebaut werden. • Mobility Pricing: Die Anzahl der mit Pkw zurückgelegten Kilometer in den grösseren Agglomerationen wird bis 2040 durch die Einführung von Road Pricing oder einer Lenkungsabgabe halbiert. • Der Import von Fahrzeugen wird nach Emissionen und Gewicht besteuert. • Rabatte für Nachtzüge und grundsätzlich günstigere ÖV-Tarife. • Nachtflugsperre an allen Flughäfen, die acht Stunden Schlaf garantiert. • Kerosinsteuer und den Einbezug des Flugverkehrs in internationale Klimaabkommen. • Europa-Flüge in Städte, die in weniger als 8 Stunden mit dem Zug zu erreichen sind, sollen der Vergangenheit angehören. Daneben wollen die Grünen einen "massiven Ausbau der erneuerbaren Energien und der Ausbau des Gebäudesanierungsprogramms". Dafür sollen jährlich zwei bis drei Milliarden Franken investiert werden, bis die entsprechenden Instrumente gesetzlich verankert sind. Zudem fordern sie einen massiven Ausbau der Velo- und Fussgängerinfrastrukturen. Die Forderungen der Grünen stehen dabei im Gegensatz zu den Plänen des Bundesrats, der 2019 beschlossen hat, dass die Schweiz ab dem Jahr 2050 unter dem Strich keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen soll. Das entspricht dem Pariser Abkommen, die globale Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
Die Grünen präsentieren am Dienstag ihr neues Klimapapier. Darin fordern sie eine klimaneutrale Schweiz bis 2030. Dafür sollen 50 Prozent der Emissionen in der Schweiz und 50 Prozent im Ausland reduziert werden. Sie gehen aber noch weiter: Bis 2040 soll die Schweiz "klimapositiv" werden. Erreichen wollen sie das mit umfassenden Massnahmen. Unter anderem sollen ab 2025 keine neuen fossil betriebene Personenkraftwagen mehr zugelassen werden.
20min-4685
Hygieneschutzmasken und Abstandsregeln gehören für die Schweizer Berufsschüler längst zum Alltag. Einige Betriebe, in denen Homeoffice unmöglich ist, trauen den Schutzkonzepten jedoch nicht: Sie zogen ihre Lernenden vor den Sportferien vom Präsenzunterricht ab. "Wir haben unsere Lernenden in den letzten beiden Wochen vor den Sportferien nicht mehr in den Präsenzunterricht der Berufsschulen geschickt", sagt Sasa Colic, Leiter Human Resources bei der Starrag, einem auf Präzisions-Werkzeugmaschinen spezialisierten Industrieunternehmen mit Sitz in Rorschacherberg SG. Das Vorgehen bezeichnet er als "fürsorglichen Entscheid des Arbeitgebers". Die Gesundheit der Mitarbeitenden sei dem Arbeitgeber wichtig, sagt Colic. "Im Betrieb führten wir strenge Schutzkonzepte ein, um die Mitarbeiter vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen". Da in den Berufsschulen viele Menschen zusammenkämen, seien diese potenzielle Ansteckungsorte. "Durch die vorübergehende Nicht-Teilnahme am Präsenzunterricht bestand weniger die Gefahr, dass Lernende das Virus aus der Schule in den Betrieb einschleppten". Die Berufsschulen hätten ihnen den Schulstoff im Fernunterricht vermittelt. Mittlerweile besuchen die Lernenden laut Colic den Präsenzunterricht wieder. Im Kanton St. Gallen waren sämtliche Berufs- und Mittelschüler in den ersten beiden Wochen nach den Weihnachtsferien im Fernunterricht. Exakt auf das Datum, an dem der kantonale Fernunterricht endete, fiel die Einführung der nationalen Homeofficepflicht - ein Widerspruch für die Starrag. Auch Berufsschulen berichten von Lehrbetrieben, die ihre Lernenden nicht mehr in den Präsenzunterricht schickten. "In den vier Wochen vor den aktuellen Sportferien, die am Sonntag endeten, stellten wir für Schüler aus den Branchen Gesundheit und Soziales auf Fernunterricht um", sagt Marc Kummer, Rektor des Berufsbildungszentrums des Kantons Schaffhausen. Diese Massnahme sei in Absprache zwischen den Betrieben, den Lernenden und den Lehrpersonen des Berufsbildungszentrums geschehen. "Die Lernenden waren an ihren Arbeitsplätzen unter erhöhter psychischer Anspannung, und es waren immer wieder mehrere Lernende in Quarantäne", sagt Kummer. Es sei den Lernenden, die durch ihre Arbeit dem Virus besonders exponiert sind, entgegengekommen, durch den Fernunterricht der potenziellen gegenseitigen Ansteckung weniger ausgesetzt zu sein. Die Wochen vor den Ferien hätten sich in Absprache mit den Betroffen für eine Ausnahme aufgedrängt. Ähnliche Erfahrungen machte das Berufsbildungszentrum BBZ Pfäffikon im Kanton Schwyz. "Die Lernenden von einzelnen Spitälern und Altersheimen bearbeiteten den Schulstoff auf Wunsch des Betriebes an einzelnen Tagen von zuhause aus", sagt Rektor Roland Jost. Damit hätten die Betriebe verhindern wollen, dass sich die Lernenden in der Schule mit dem Coronavirus ansteckten und es im Betrieb zu einem personellen Engpass komme. "Ich erhielt aber auch E-Mails von Betrieben ausserhalb des Gesundheitswesens, die uns baten, ‹endlich auf Fernunterricht› umzustellen", sagt Jost. Etwa habe ein Inhaber eines technischen Betriebs in der ersten Phase vorgebracht, dass er eine ganze Abteilung schliessen müsse, wenn ein Lernender das Virus aus der Berufsschule einschleppe. Inzwischen hätten sich solche Ängste aber klar gelegt, sagt Jost. Den Betrieben sei bewusst, dass die Schutzkonzepte wirksam seien. Zusätzlich habe sich die Situation wegen der sinkenden Fallzahlen sehr entspannt. Andernorts bleibt die Skepsis. So setzen die Berufsschulen der Gesundheitsberufe in den beiden Basel weiterhin auf Fernunterricht. Dies auch auf Rücksicht auf die Arbeitgeber der Lernenden im Gesundheitsbereich. Die Regelung hat etwa die Organisation der Arbeitswelt Gesundheit beider Basel in Absprache mit dem Kantonsarzt im November beschlossen. "Es waren präventive Gründe im Rahmen des Schutzkonzeptes der Berufsfachschule Gesundheit", sagt eine Sprecherin. Auch im Kanton Zürich und im Kanton Solothurn gilt bei Lernenden im Gesundheitsbereich Fernunterricht. Ivo Zimmermann, Geschäftsleitungsmitglied von Swissmem, dem Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, hält fest, dass die Aufrechterhaltung des Unterrichts in der beruflichen Grundbildung an allen drei Lernorten für den Lernerfolg zentral sei. Dazu zählten die Betriebe, die Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse. Dispensiere ein Betrieb Lernende vom Präsenzunterricht, müssen diese laut Zimmermann trotzdem in den Genuss des Unterrichts kommen. "Die Qualität für die Lernenden im Fernunterricht muss dabei derjenigen des Präsenzunterrichts entsprechen".
Einige Lehrbetriebe zogen ihre Lernenden vor den Sportferien vom Präsenzunterricht in den Berufsschulen ab. Damit wollten sie verhindern, dass das Coronavirus aus der Berufsschule in den Betrieb eingeschleppt wird. Etwa das Industrieunternehmen Starrag spricht von einem "fürsorglichen Entscheid des Arbeitgebers".
20min-4686
Bei einem Lärmmessflug kamen am Samstagnachmittag in Oberramsern SO zwei Männer ums Leben: Bei einem Verstorbenen handelt es sich um einen der Erbauer des Flugzeuges. Der 49-Jährige war mit einem motorisierten Kleinflugzeug in Grenchen gestartet. Mit an Bord sei ein Experte (57) der Schallmessgruppe des Vereins Experimental Aviation of Switzerland (EAS) gewesen, sagt Vereinspräsident Werner Maag. Bisher sei es bei einer Lärmmessung noch nie zu einem Zwischenfall gekommen. Diese wird seit 20 Jahren regelmässig durch den Verband EAS durchgeführt: "Es handelt sich um einen Routinetest, den jedes Flugzeug machen muss, um zugelassen zu werden", sagt EAS-Präsident Werner Maag. Beim Test soll das Starten der Maschine simuliert werden, bei dem das Flugzeug am lautesten ist. Der Test beginne auf einer Flughöhe von 200 bis 300 Metern über dem Boden, erklärt Maag. "Rund zweieinhalb Kilometer vor dem Mikrofon gibt der Pilot vollen Schub und leitet eine steile Steigung ein". Das Mikrofon werde dann bei maximaler Flughöhe überflogen. Das Ganze werde sechs Mal wiederholt um einen Mittelwert festzustellen. "Die Übung dauert rund 30 Minuten und ist für einen erfahrenen Piloten nicht besonders anspruchsvoll". Damit der Pilot nicht schummeln könne, sei jeweils ein unabhängiger Beobachter im Cockpit dabei. Beim Flugzeug handelte es sich um einen Eigenbau. Dieses wurde letztes Jahr an einem Event des Vereins EAS gar als "elegantestes" und "bestes Kit-Flugzeug" prämiert. Und bereits vor dem Erstflug wurde der Flieger im Fachmagazin Aero-Revue als "Innovationsträger" bezeichnet. Der verstorbene Pilot und ein Kollege hatten viel Aufwand in den Eigenbau investiert, schreibt Aero-Revue. Das Flugzeug habe dadurch eine "beachtliche Flugleistung" erlangt. Das Fachwissen zum Flugzeugbau hatten die zwei Männer aus ihrem Beruf, wie das Magazin schreibt. Der Elektroingenieur gab gar Kurse für den Verein und publizierte mehrere wissenschaftliche Arbeiten in seinem Fachbereich. Bislang ist unklar, weshalb das Flugzeug abgestürzt ist. Die Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht dies nun. Für EAS-Präsidenten Maag sieht der Absturz nach einem Kontrollverlust des Piloten aus. "Wie es zum Unfall kam und weshalb der Pilot die Kontrolle über die Maschine verloren hat, wissen wir noch nicht".
Ein motorisiertes Eigenbau-Kleinflugzeug ist am Samstagnachmittag in Oberramsern SO abgestürzt. Der Unfall geschah bei einer Lärmmessung. Die zwei Männer an Bord kamen beim Unfall ums Leben. Die Unfallursache ist noch ungeklärt, die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht den Fall.
20min-4687
Seit über drei Wochen fehlt von den vier Kaninchen einer Familie aus Dachsen ZH jede Spur. Mutter S.C.* fand am 20. April im Garten des Einfamilienhauses den Hasenstall leer vor. "Das war ein Schock", sagt die 45-Jährige. Laut C. gab es keine Spuren, die auf einen Fuchs oder ein anderes Tier hindeuten. "Um die Kaninchen vor Fressfeinden zu schützen, haben wir das Gehege extra sicher gebaut". Dass die Kaninchen abgehauen sind, hält sie ebenfalls für unwahrscheinlich. "Die Türe zum Stall war verschlossen". Die 45-Jährige ist sich deshalb sicher: "Jemand muss die Tiere entwendet haben". Die Kaninchen hatte die Familie kürzlich aus einer Auffangstation geholt. "Sie hatten sich gerade an ihr neues Zuhause gewöhnt, richtig handzahm waren sie aber nicht". Umso erstaunter sei sie, wie es dem Dieb oder den mutmasslichen Dieben gelang, gleich vier Kaninchen mitzunehmen. Seitdem die Tiere weg sind, meiden die Kinder den Garten, sagt C. Besonders der Jüngste (10) leide unter dem Verlust. "Die Kaninchen waren ihm sehr wichtig. Er hofft jeden Tag, dass sie wieder nach Hause kommen". Sie appelliert an die mutmasslichen Diebe, die Tiere wieder zurückzubringen. "Sie wissen nicht, was sie einer Familie damit antun", sagt die 45-Jährige. Die Polizei habe man bereits informiert. Bei der Kantonspolizei Zürich bestätigt man den Eingang einer Anzeige *Name der Redaktion bekannt
S.C. aus Dachsen ZH ist überzeugt, dass Unbekannte ihre Kaninchen geklaut haben. Sie appelliert an die mutmasslichen Diebe, die Tiere wieder zurückzubringen.
20min-4688
"Verrückt, niemandem fällt es auf, niemand schaut dich auch nur an!", witzelt Josh Parler Lin , während er seine Kollegin in einem Supermarkt auf Bali aufnimmt. Leia Se trägt wie Lin eine Maske, doch ihre ist lediglich aufgemalt. Zuvor hatte sie versucht, den Supermarkt ohne Maske zu betreten und war weggewiesen worden. Die Freude, die Mitarbeiter des Supermarktes ausgetrickst zu haben, dürfte nicht lange angehalten haben. Lin teilte das Video am 22. April mit seinen 3,4 Millionen Youtube-Abonnenten. Wenig Wunder, meldete sich wenig später die Polizei bei ihm und Kollegin Se. Auf Bali und in Indonesien allgemein gilt in der Corona-Pandemie ein strenges Masken-Obligatorium. Übertritte werden gerade bei Touristen streng geahndet: Eine hohe Busse beim ersten Mal, Landesverweis beim zweiten. Obwohl Lin und Se zuvor noch nie straffällig geworden waren, nahmen die Behörden ihnen die Pässe ab. Lin, ein gebürtiger Taiwanese, lebe in den USA, Se sei russische Staatsbürgerin, teilte die Polizei mit. "Wir werden die beiden zusammen mit der Ausländerbehörde befragen und dann entscheiden, ob sie deportiert werden", so eine Sprecherin. Seit seinem Rencontre mit der Polizei hat Lin das verhängnisvolle Masken-Video von seinem Youtube-Kanal entfernt und sich zusammen mit Se und deren Anwalt in der Sache auf Instagram mit einem Entschuldigungsvideo gemeldet - untertitelt auf Englisch und Indonesisch. "Es war nicht unsere Absicht, mit unserem Video das Gesetz zu missachten oder jemanden dazu anzustacheln, keine Maske zu tragen", so Lin. "Ich drehte das Video, weil ich Inhalt kreiere und es mein Job ist, die Leute zu unterhalten". Später beteuern die beiden, die dieses Mal beide echte Masken tragen: "Wir werden so etwas nie mehr machen". Indonesien, das stark vom Tourismus abhängt, hatte stark darauf gehofft, die Saison im kommenden September eröffnen zu können. Doch auch Indonesien hat das Coronavirus mit über 1,5 Millionen diagnostizierten Fällen und rund 45"000 Toten noch nicht im Griff, sodass die fixe Planung verworfen wurde.
Josh Parler Lin und Leia Se filmten sich mit einer aufgemalten Maske in einem Supermarkt auf Bali. Damit brachen sie das strenge Maskenobligatorium, das in Indonesien in der Corona-Pandemie gilt. Den beiden droht jetzt ein Landesverweis.
20min-4689
In der portugiesischen Stadt Lagos soll aufgrund einer illegalen Party die Zahl der Corona-Infizierten innerhalb kürzester Zeit angestiegen sein. Die Organisatoren, die extra für das Fest einen Raum gemietet hatten, sollen rund 20 Personen angekündigt haben. Medienberichten zufolge hätten aber "ein paar Dutzend Menschen" daran teilgenommen. Ein Zeuge spricht sogar von "etwa 100 Personen". Laut dem Bürgermeister Hugo Pereira handelte es sich um eine Geburtstagsfeier. Der erste Corona-Fall im Zusammenhang mit dem illegalen Fest wurde bereits am 10. Juni gemeldet. In der Zwischenzeit ist die Zahl auf 16 angestiegen. Das bestätigte Ana Cristina Guerreiro von der regionalen Gesundheitsbehörde. Die Zahl könnte aber noch ansteigen. Der Grund: Es wurden noch nicht alle Personen getestet und noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet. Bei den 16 bestätigten Fällen handelt es sich Medienberichten zufolge um Personen, die an der Party teilgenommen hatten. Unter den Infizierten sind zwei Kinder im Alter von 7 und 11 Jahren. Zwei Erwachsene befinden sich im Spital. Guerreiro fordert, dass man die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht: "Ich würde es sehr begrüssen, wenn dies Konsequenzen hätte". Zudem bittet sie Personen, die an der Party teilnahmen, sich aber noch nicht testen liessen, dazu auf, dies nachzuholen: "Die Betroffenen haben vielleicht noch keine Symptome. Diese können erst später auftreten. In dieser Situation soll aber jeder vernünftig handeln und sich vorsorglich testen lassen".
16 Personen sollen sich an einer illegalen Party in Portugal infiziert haben. Laut den Behörden könnte diese Zahl noch ansteigen. Unter den Infizierten sind auch zwei Kinder.
20min-4690
Seit Jahren wird schon über das Rahmenabkommen mit der EU (auch "Insta" genannt) gestritten. Nun berichtet der "Sonntagsblick", dass nach dem Parlament nun auch der Bundesrat aufgegeben haben soll, sich mit Brüssel in kritischen Fragen zu einigen. "Mission Impossible" verlautbaren Quellen der Zeitung oder: "Es muss ein Wunder geschehen". Die Positionen würden einfach zu weit auseinander liegen, erklärte gar ein Bundesratsmitglied der Zeitung. Die Befürworter, besonders die bürgerlichen Mitglieder, Keller-Sutter, Maurer und Parmelin sollen sich laut "Sonntagsblick" dagegen stemmen, dass der Bundesrat Haltung in der Frage einnimmt und das Abkommen und über die Schlusslinie bringt. "Wenn die Regierung heute entscheiden müsste, dann würde sie aufgeben", zitiert die Zeitung einen weiteren Insider. Das Team von Chefunterhändlerin rund um die neue Leiterin der Schweizer Delegation in Brüssel feilschte in den vergangenen Wochen noch einmal mit der EU. Deren Entscheid, ob man den Vertrag akzeptiert, wird nun für den April erwartet. Sollte es so weit sein, ginge das fertige Dokument zurück nach Bern, wo der Bundesrat vor der Wahl stünde. Bei einer Zustimmung seinerseits käme es zum normalen Prozess: Abnahme im Parlament und anschliessend eine Volksabstimmung. Doch danach sieht es im Moment nicht aus. Stattdessen stehen die sieben Bundesratsmitglieder scheinbar vor der Wahl: Das Abkommen ganz abschiessen oder noch einmal an den Nationalrat übergeben? Um was wird gestritten? Drei Themen dominieren: Der Lohnschutz, die sogenannte Unionsbürgerrichtlinie, sowie staatliche Beihilfen. Ersteren fordern die Gewerkschaften vehement. Weil der Schutz von Schweizer Löhnen derzeit nicht als Gradmesser im Vertrag festgehalten wird, lehnen sie und weite Teile der Linken den Vertrag ab. Bei der Unionsbürgerrichtlinie, die laut den Gegnern zu mehr Einwanderung führen könnte, sind die Fronten hingegen diffuser. Gerade in der politischen Mitte wird die Gefahr kleiner oder grösser eingeschätzt. Bürgerliche Politiker schliesslich stören sich an Klauseln, die Schweizer Beihilfen an heimische Unternehmen erschweren könnten. So würden nach ihnen beispielsweise die Kantonalbanken in Schwierigkeiten geraten. Die Nerven liegen in Bern offenbar blank ob des heiklen Dossiers. Der "Sonntagsblick" schreibt von einer Situation im Bundeshaus, bei der eine Nationalrätin gerufen haben soll "Fick dich, EU!". In einigen Parteien zieht sich ein tiefer Graben durch die Fraktionen, allen voran bei der SP, FDP und Die Mitte. Einzig die GLP steht geschlossen hinter dem aktuellen Text. Befürworter aus ebendiesen Parteien, sowie den Grünen, haben dem Bundesrat in einem Schreiben mitgeteilt, er soll unbedingt die Landesinteressen im Blick behalten. Für Christa Markwalder von der FDP wäre es der "Super-Gau", würde das Abkommen scheitern, wie sie dem "Sonntagsblick" erklärte. "Wer wird mit einem Land noch abkommen aushandeln, dessen Regierung nach jahrelangen Verhandlungen den Vertrag abschiesst?" Tiana-Angelina Moser, von der GLP fordert laut "NZZ", dass das das jetzige Vertragswerk noch einmal ins Parlament geht für die Vernehmlassung. Der Entscheid müsse breit abgestützt sein, sagt sie. Am Montag soll es in Bern zur einer Krisensitzung zwischen der zuständigen Aussenpolitischen Kommission und dem Bundesrat kommen, zu der laut "Sonntagsblick" Bundesrat Ignazio Cassis gar extra aus den Ferien anreist. Unklar bleibt, wie das Schweizer Volk entscheiden würde, käme es zu einer Abstimmung über das Insta. Noch im Sommer 2019 erklärte der Bundesrat, das vorliegende Abkommen sei "in weiten Teilen" im Interesse der Schweiz (NZZ). Gegner und Befürworter streiten sich darüber, wie negativ ein Nein für das Abkommen für die Schweizer Wirtschaft ausfallen würde. Der "Sonntagsblick" blickt auf das Jahr 1992 zurück, als die Schweiz Nein sagte zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Bis Ende des Jahrzehnts setzte kein starkes Wachstum mehr in der Schweiz ein.
Die Schweiz und die EU verhandeln seit Jahren über ein Rahmenabkommen. Darin sollen sämtliche Sektoren des Verhältnisses abgedeckt werden. Mehrere darin enthaltene Punkte sind in der Schweiz umstritten: allen voran die Unionsbürgerschaft.
20min-4691
Philippe Senderos tritt in diesen Tagen seinen neuen Job an: Sportchef bei Servette. Von Tranquillo Barnetta heisst es, er zeige sich in St. Gallen auch mal wieder in einer Bar, jetzt, als Ex-Profi. Und Steve von Bergen hat gesagt, er esse heute einfach, was auf den Teller kommt, jetzt, als Nachwuchs-Trainer bei YB. Senderos, Barnetta, von Bergen: sie sind alle nicht mehr Fussballer, aber alle standen sie 2012 zusammen für die Schweiz auf dem Platz, als diese in einem Testspiel gegen Deutschland Geschichte schrieb. Am Sonntag trifft die Schweiz in Basel im Nations-League-Duell auf Deutschland. Und genau dort spielte sie vor acht Jahren schon gegen den nördlichen Nachbarn. Acht Jahre seit diesem 5:3, im schnelllebigen Fussballgeschäft wirkt das manchmal wie ein halbes Jahrhundert. Und ein halbes Jahrhundert, 56 Jahre, um genau zu sein, war er damals auch her, der letzte Sieg einer Schweizer Auswahl gegen Deutschland. November 1965, Waldstadion in Frankfurt, ein 3:1 für die Schweizer, Tore durch Hügi, Ballaman und Riva. Aber davon sprach 2012 im Mai niemand, vor dem Testspiel zwischen den beiden. So lang war das schon her - und warum sollte es ausgerechnet an dem Abend mal wieder klappen? Es klappte, und es wurde der grosse Auftritt von Eren Derdiyok. Vier Tore hatte er bis dahin in 38 Spielen im Nationalteam erzielt, drei weitere kamen dazu. Das 1:0 mit rechts, das 2:0 per Kopf, auch das 3:0 per Kopfball nach einem Freistoss - alle drei auf Vorlage von Barnetta. 5:3 stand es am Ende, es war ein verrücktes Spiel, in dem beide Mannschaften nicht restlos überzeugten. Deutschland also war geschlagen, zum ersten Mal von der Schweiz in diesen ominösen 56 Jahren. Für den damaligen Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld war es ein besonderer Sieg, gegen sein Heimatland, wenige Kilometer von seinem Geburtsort Lörrach. Derdiyok liess die Kritiker aus seinem damaligen Vereinsumfeld Leverkusen verstummen, wo er sich nie richtig durchsetzen sollte. 32 ist Derdiyok heute, noch immer scheint er sein Glück als Fussballer nicht so recht gefunden zu haben, aktuellster Versuch: Paxtakor Taschkent in Usbekistan. Deutschland übrigens scheiterte an der EM in Polen und der Ukraine nach der verpatzten Hauptprobe gegen die Schweiz im Halbfinal an Mario Balotelli, kürte sich aber zwei Jahre später in Brasilien zum Weltmeister. Und die Schweiz schaute 2012 an der EM zum bis heute letzten Mal an einer Endrunde nur zu.
Die Schweiz trifft am Sonntagabend (ab 20.45 Uhr hier im Liveticker) in der Nations League auf Deutschland. Das letzte Duell hat die Nationalmannschaft in guter Erinnerungen. Damals resultierte ein glorreicher 5:3-Sieg - ebenfalls in Basel.
20min-4692
Bei den Aargauer Grossratswahlen hat die GLP 6 Sitze gewonnen und kommt neu auf 13 Mandate. Die Partei legte um 4,0 Prozentpunkte auf 9,2 Prozent zu. Die Grünen gewannen 4 Sitze und haben nun 14 Mandate, was einem Plus von 3,0 Punkten auf 10,0 Prozent entspricht. Die GLP sprach auf Twitter von einem "Erdrutsch". "Ein tolles Resultat": Das schrieben die Grünen Schweiz ebenfalls auf Twitter. Mit einem Minus von 4 Sitzen ist die SP die grösste Verliererin. Sie kommt auf 23 Mandate. Sie büsste 2,4 Punkte ein und liegt noch bei 16,6 Prozent Wähleranteil. Vor vier Jahren war die SP mit einem Plus von fünf Sitzen noch die Wahlsiegerin gewesen. Die SVP muss 2 Sitze abgeben, bleibt jedoch mit 43 Sitzen die grösste Fraktion. Sie büsste um 1,6 Prozentpunkte ein und liegt nun bei 30,3 Prozent. Die FDP verlor einen Sitz und kommt noch auf 21 Mandate. Sie büsste 1,3 Punkte ein und landete bei 14,7 Prozent. Die CVP legte um einen Sitz auf 18 Mandate zu, was einem Plus von 0,7 Punkten auf 12,8 Prozent entspricht. Die neue Sitzverteilung: SVP 43 (-2), SP 23 (-4), FDP 21 (-1), CVP 18 (+1), Grüne 14 (+4), GLP 13 (+6), EVP 6 (-), EDU 2 (-). Die Wahlbeteiligung betrug 33,0 Prozent. Der Anteil der Frauen im Kantonsparlament sank im Vergleich zu vor vier Jahren auf 31,4 Prozent. 44 Frauen wurden nun ins Parlament gewählt. Das Durchschnittsalter aller Gewählten stieg auf 49 Jahre. Insgesamt wurden 31 Kandidierende neu in den Grossen Rat gewählt. Der Aargauer Kantonsregierung besteht in den kommenden vier Jahren aus fünf Männern. SP-Fraktionspräsident Dieter Egli hat den den freien SP-Sitz auf Anhieb verteidigt. Die Kandidatin der Grünen übersprang das absolute Mehr. Sie scheidet jedoch als Überzählige aus. Die Wählenden setzten auf Kontinuität. Dem Regierungsrat gehören weiterhin zwei SVP-Vertreter an sowie je ein Vertreter von CVP, FDP und SP. Die vier bisherigen Regierungsräte wurden im Amt bestätigt. Das beste Resultat erzielte Finanzdirektor Markus Dieth mit 95'611 Stimmen, dicht gefolgt von Baudirektor Stephan Attiger mit 95'404 Stimmen. Das absolute Mehr von 57'198 Stimmen übersprangen ebenfalls Bildungsdirektor Alex Hürzeler mit 87'413 Stimmen und Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati mit 74'492 Stimmen. Er ist erst seit Dezember im Amt. Neu in den Regierungsrat gewählt wurde SP-Fraktionspräsident Dieter Egli. Der 50-jährige Kommunikationsleiter der Gewerkschaft Syna erhielt 69'747 Stimmen. Er übernimmt den freiwerdenden Sitz von SP-Regierungsrat Urs Hofmann, der nicht mehr antrat. Egli dürfte das Volkswirtschaftsdepartement übernehmen. Der Kantonsregierung gehört weiterhin keine Frau an. Die Kandidatin der Grünen, Christiane Guyer, übersprang zwar das absolute Mehr von 60'103 Stimmen. Die Stadträtin von Zofingen scheidet aber als Überzählige aus. Sie zeigte sich über den Ausgang der Wahl sehr enttäuscht. Es ärgere sie, dass der Aargau weiterhin eine Männerregierung habe, sagte Guyer im Radio SRF: "Das ist einfach ein Rückschritt - und es ist einfach nicht mehr zeitgemäss". Es sei schade, dass die Grünen gemeinsam mit der SP nicht zwei Sitze in der Regierung erobert hätten, sagte Grünen-Präsident Daniel Hölzle: "Es ist halt der Aargau". Der Aargau als bevölkerungsmässig viertgrösster Kanton ist kein Sonderfall. Auch den Regierungen in den Kantonen Luzern und Uri gehören einzig Männer an. Das gleiche Schicksal wie Guyer hatte vor 20 Jahren bereits die damalige FDP-Regierungsrätin Stéphanie Mörikofer ereilt. Nach acht Jahren schaffte sie die Wiederwahl nicht. Sie überschritt das absolute Mehr - und belegte ebenfalls den sechsten Platz. Dem Regierungsrat gehörten neben Mörikofer bislang nur zwei Frauen an. Das waren Susanne Hochuli (Grüne), die während acht Jahren im Amt war. Die glücklose Franziska Roth (Ex-SVP) trat nach kurzer Amtszeit im Juni 1999 zurück. Die SP versuchte mehrfach mit einer Frau, einen zweiten Sitz in der Regierung zu erobern.
Im Kanton Aargau wurden am Sonntag der Regierungsrat und der Grosse Rat neu gewählt. Die grossen Gewinner bei den Parlamentswahlen: GLP und Grüne. Verlierer sind die SP, SVP und FDP. Im Regierungsrat sitzen weiterhin nur Männer.
20min-4693
Joe Biden wandte sich nach seinem Sieg bei der Präsidentenwahl in den USA an die Nation. Die Ansprache mit der gewählten US-Vizepräsidentin Kamala Harris fand am Samstagabend in seinem Wohnort Wilmington im Bundesstaat Delaware, statt. Kamala Harris, die künftige Vizepräsidentin der USA, betrat als erste die Bühne. "Wir haben die Kraft, eine bessere Zukunft zu entwerfen", sagte sie. Bei dieser Wahl habe die Seele Amerikas auf dem Spiel gestanden. Die amerikanischen Wählerinnen und Wähler hätten eine Wende in den Vereinigten Staaten eingeleitet. "Als unsere Demokratie selbst auf dem Wahlzettel stand, die Seele Amerikas auf dem Spiel stand und die Welt zuschaute, habt ihr einen neuen Tag für Amerika eingeläutet", sagte Harris. Die Wählerinnen und Wähler hätten sich für Hoffnung, Einheit, Anstand und für die Wahrheit entschieden. Zum historischen Umstand, dass sie die erste Vizepräsidentin in der Geschichte der Vereinigten Staaten sein wird, sagte Harris: "Obwohl ich die erste Frau in diesem Amt bin, werde ich nicht die letzte sein. Denn jedes kleine Mädchen, das heute Nacht zuschaut, sieht, dass dies ein Land der Möglichkeiten ist". "Die Menschen dieser Nation haben entschieden", sagte Joe Biden zu Beginn seiner Rede. Er verspreche, ein Präsident zu sein, der nicht spalte, sondern vereine. Biden wandte sich auch an enttäuschte Trump-Wähler. "Ich verstehe eure Enttäuschung an diesem Abend. Aber jetzt lasst uns einander eine Chance geben", sagte der Demokrat. Die Menschen aus beiden politischen Lagern in den USA seien keine Feinde, sie seien Amerikaner. "Jetzt ist die Zeit für Amerika, zu heilen", so Biden. Die Amerikaner hätten ihm mit ihrem Votum "einen grossen Sieg" beschert. Das sei die Ehre seines Lebens. Seine Regierung werde die "Seele Amerikas" und den Respekt für die USA auf der Welt wieder herstellen. Biden ermunterte die Amerikaner zu einem Neubeginn. "Lasst uns diese düstere Ära der Dämonisierung hier und jetzt zu Ende gehen lassen", sagte er. "Wir haben die Chance, die Verzweiflung zu besiegen, eine Nation des Wohlstands und Ziele aufzubauen. Wir können das schaffen". Die Amerikaner hätten ihm das Mandat gegeben, den Kampf gegen das Coronavirus zu führen, für Gerechtigkeit zu sorgen und strukturellen Rassismus auszurotten. "Der Kampf, den Anstand wieder herzustellen, die Demokratie zu verteidigen und jedem in diesem Land eine faire Chance zu geben". Zuvor hatten zahlreiche US-Medien auf Basis von Erhebungen und Prognosen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Biden und seine künftige Vizepräsidentin Harris zu den Siegern der US-Präsidentschaftswahl erklärt. Der amtierende Präsident Donald Trump wollte Bidens Sieg allerdings zunächst nicht anerkennen.
Der gewählte Präsident Joe Biden hat sich in der Nacht auf Sonntag in einer Rede an die Nation gewandt. Er versprach, ein Präsident der Einheit zu sein. Die Amerikaner hätten ihm "einen grossen Sieg" beschert. Das sei die Ehre seines Lebens.
20min-4694
Die Pandemie hat die Welt noch immer im Griff. Auch in der Schweiz ist der wirtschaftliche Schaden gross. Doch es soll wieder aufwärts gehen (siehe Box). Dabei helfen soll der stetig steigende Konsum. Dieser wird wiederum durch das Geld, das die Schweizerinnen und Schweizer im Lockdown und dem Shutdown gespart haben, befeuert. Wie die Credit Suisse in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht "Monitor Schweiz" zur Lage der hiesigen Wirtschaft schreibt, hat jeder Haushalt im Lockdown im Schnitt rund 3000 Franken zusätzlich gespart. Damit war die Sparquote - also der Einkommensanteil, den ein Haushalt nach Abzug aller Ausgaben spart - beinahe doppelt so hoch wie in normalen Zeiten. Auch im Shutdown ab Ende 2020 konnten die Konsumenten und Konsumentinnen Geld auf die hohe Kante legen. Allerdings fällt das zusätzlich Ersparte um gut zwei Drittel kleiner aus: Laut Schätzungen der Grossbank beläuft sich die Summe derzeit für einen durchschnittlichen Haushalt auf 880 Franken. Wie die CS weiter schreibt, legen die Menschen im Lock- und Shutdown jeweils überdurchschnittlich viel auf die Seite. Möglich sei das, weil die Einkommen dank der Zahlungen des Staates und der Arbeitslosenversicherung weniger stark als der Konsum sinken. Denn dieser wird durch die Corona-Massnahmen wie die Schliessung der Läden, Kinos, Clubs oder Restaurants stark eingeschränkt. Die Erholung nach den Shutdown dürfte laut der Grossbank aber nicht so schnell gehen wie im vergangenen Jahr. Zum einen weil die Sparquote nun gesunken ist und zum anderen der Konsumeinbruch zuletzt weniger stark war. Auch dürften nicht alle Unternehmen vom Nachholkonsum gleich profitieren. Branchen, die besonders unter den Einschränkungen leiden und in denen der Konsum nicht einfach nachgeholt werden kann, werden eine Erholung nur langsam spüren. Dazu gehören etwa die Gastronomie und die Freizeitbranche. So werden laut den CS-Ökonomen die Schweizerinnen und Schweizer ihre Bar- und Restaurant-Besuche nicht anhaltend erhöhen, um den verpassten Konsum zu kompensieren. "Ohne Nachholkonsum dauert es wohl rund 14 Wochen an Normalbetrieb, um den Konsumverlust einer einzigen Shutdown-Woche des laufenden Jahres wettzumachen", schreibt die Grossbank weiter. Anders sieht es im Non-Food-Detailhandel aus. Dieser vermöge den vorübergehenden Konsumverlust aus einer Shutdown-Woche in diesem Jahr mit rund zwei Wochen Nachholkonsum zu kompensieren. Hingegen brauche der Bereich Unterhaltung und Sport dafür im Schnitt acht Wochen. In der Hotellerie wird gemäss CS die Rückkehr zum Normalbetrieb erst dann möglich sein, wenn sich die internationale Reiseaktivität wieder auf dem Vorkrisenniveau einpendelt. Die Ökonomen schätzen, dass das frühesten Mitte 2022 möglich sein wird.
Laut der Credit Suisse hat die Pandemie die Schweizer Wirtschaft 57 Milliarden Franken gekostet. Im laufenden Jahr soll sich die Wirtschaft aber wieder stark erholen. Grund ist unter anderem der Nachholkonsum. Dieser wird durch Geld befeuert, das die Menschen in den Shutdowns gespart haben. Vom Nachholkonsum werden aber nicht alle Branchen gleich profitieren.
20min-4695
Diese Saison gibt es sowohl in der National League wie auch in der Swiss League keinen Absteiger. Somit fallen auch die Abstiegs-Zwischenrunde, der Playout-Final und die Ligaqualifikation weg. Dies wurde an der Ligaversammlung im Mai beschlossen. Als Mittel, um im Rahmen der Corona-Krise die Kosten zu senken, die ein Abstiegskampf verschlingen kann und den Clubs zugleich auch Planungssicherheit zu geben. Der Aufstieg in die National League und die Swiss League ist möglich. Sofern der jeweilige Aufsteiger die von der Liga geforderten Kriterien erfüllt, werden die National League und die Swiss League in der Saison 2021/22 auf 13 Teams aufgestockt. Neu werden in der Qualifikation 52 statt 50 Runden gespielt. Die zwei zusätzlichen "Solidaritätsrunden" sollen gemäss Liga-Direktor Denis Vaucher den Fans, Sponsoren und TV-Partnern etwas von den letzte Saison abgesagten Playoffs zurückgeben. Die Clubs mussten den TV-Partnern im Nachgang kein Geld zurückzahlen. Neu gibt es die aus diversen ausländischen Ligen wie Schweden, Finnland oder Deutschland bekannten Pre-Playoffs. Die ersten sechs Teams der Qualifikation stehen direkt im Playoff-Viertelfinal. Die Mannschaften auf den Rängen 7 bis 10 kämpfen in den Pre-Playoffs um die verbleibenden zwei Playoff-Plätze: Der Siebte trifft in einer Best-of-3-Serie auf den Zehnten, der Achte auf den Neunten. Somit gibt es in dieser Saison in der Tabelle nicht mehr einen Strich nach dem Achten, sondern zwei, jeweils nach dem Sechsten und dem Zehnten. Für die Teams auf den Rängen 11 und 12 ist die Saison nach der Qualifikation zu Ende. Ein Club, der einen Spieler mit Schweizer Lizenz wegen des neuen NHL-Transferabkommens aus einem laufenden Vertrag verliert, darf diesen für die betreffende Saison und die darauffolgende Spielzeit durch einen zusätzlichen Ausländer ersetzen und somit mit fünf Ausländern spielen. Aktuell betrifft dies nur die ZSC Lions, bei denen Pius Suter im Sommer einen NHL-Vertrag unterschrieben hat. Noch haben die Zürcher diesen zusätzlichen fünften Ausländer jedoch nicht verpflichtet. Sämtliche Spiele sind weiterhin auf dem Pay-TV-Sender und Rechte-Hauptinhaber My Sports live zu sehen, jeweils ein Spiel pro Runde wird auf dem Free-TV-Sender My Sports One gezeigt. Neu ist auch SRF in der Qualifikation mit Liveübertragungen mit von der Partie, es werden insgesamt sechs Matches gezeigt, den Auftakt bildet die Partie ZSC Lions - Fribourg am 2. Oktober. Im Playoff zeigen die SRG-Sender wie bislang pro Runde zwei Spiele in den Viertelfinals, eines im Halbfinal und die Finalbegegnungen live. Inskünftig wird zwischen Spieldauer-Disziplinarstrafen für Fighting (Kämpfe) und andere Vergehen unterschieden. Wenn ein Spieler je eine Spieldauerdisziplinarstrafe für Fighting und ein anderes Vergehen kassiert hat, wird er nicht automatisch für ein Spiel gesperrt. Bei zwei Spieldauer-Disziplinarstrafen für Fighting oder auch zwei Spieldauer-Disziplinarstrafen für ein anderes Vergehen dagegen schon. Inskünftig wird im Regelwerk auch zwischen Fighting und übertriebener Härte unterschieden. Fighting betrifft Faustschläge, übertriebene Härte andere Aktionen wie dem Gegner ins Gesicht fassen oder ihn herumschubsen. Die Player Safety Officer haben die Möglichkeit, beim Einzelrichter den Antrag auf eine nachträgliche Spieldauer-Disziplinarstrafe zu stellen. Dieser fällt dann das definitive Urteil. Die oft diskutierte Goalie-Behinderung bei gegebenen oder aberkannten Treffern ist als Regel klarer definiert worden. Der Torraum ist das Territorium des Goalies, da darf er in keiner Weise behindert werden, sonst wird das Tor aberkannt. Mehr Spielraum gibt es, wenn der Goalie seinen Torraum verlässt. Auf diese Weise soll die Grauzone bei der Entscheidungsfindung für den Schiedsrichter kleiner werden.
Bei der am 1. Oktober beginnenden Eishockey-Saison sind Schutzkonzepte nicht das Einzige, was neu ist. Auch das Reglement wurde in vielen Punkten angepasst. Wir stellen die wichtigsten Neuerungen vor.
20min-4696
Dijana, wie ist es, dich selbst im Reality-TV zu sehen? Nebst dem leicht merkwürdigen Gefühl ist es schön, die Erinnerungen aufleben zu lassen. Vor allem bei "Kampf der Realitystars" kann ich auf eine wunderbare Zeit zurückschauen und geniesse darum die Ausstrahlungen sehr. Warum machst du bei all diesen Shows mit? Ich liebe neue Herausforderungen. Darum sehe ich die Teilnahmen immer als Erfahrung an. Mir ist es nicht wichtig, ob ich gewinne oder das Preisgeld bekomme. Also geht es primär um den Fame? Wie hoch meine Followerzahl ist, bedeutet mir nicht viel. Ich habe keine konkreten Ziele bei den Teilnahmen. Aber mein grösster Traum ist es, ein Modelabel zu gründen. Wirklich? Ja, Mode ist meine grosse Leidenschaft. Auch bei den Shows leihen sich die anderen Kandidatinnen gerne Kleider von mir. Somit ist es für mich klar, dass ich früher oder später meine Leidenschaft zum Beruf machen will. Kannst du mehr über die Drehs zu "Kampf der Realitystars" und "Like Me - I'm Famous" erzählen? "Kampf der Realitystars" war wirklich eine schöne Zeit, und es entstanden neue Freundschaften. Bei "Like Me - I'm Famous" gab es grosse Auseinandersetzungen. Obwohl ich mich zurückhalten wollte, wurde ich von Anfang an darin verwickelt. Für mich war das sehr stressig, durchgehend mit streitenden Leuten eingesperrt zu sein. Bereust du die Teilnahme also? Nein, ganz und gar nicht. Ich gönnte mir zwar nach den Dreharbeiten eine kleine Auszeit zum Erholen, aber ich sehe das Ganze als Erfahrung. Nach dieser Zeit bin ich vorbereitet auf alles - komme, was wolle. Dann hast du wohl schon die nächste Show in Planung? Zuerst schaue ich, wie die zwei Formate beim Publikum ankommen. Jedoch würde ich sehr gerne beim Dschungelcamp mitmachen. Meine Angst vor Insekten würde ich dort jedenfalls überwinden.
Dijana Cvijetic tritt aktuell gleich in zwei Reality-Shows im deutschen TV an. Ums Berühmtwerden gehe es ihr dabei nicht, sagt die St. Gallerin. Ins Dschungelcamp würde sie sofort ziehen, beruflich will sie sich aber weg vom Reality-Kosmos bewegen.
20min-4697
Der Entscheid ist gefällt: Die Landsgemeinde in Appenzell Innerrhoden von diesem Jahr ist abgesagt. Die Veranstaltung war zuvor bereits verschoben worden. Ebenfalls nicht stattfinden werden die Bezirksgemeinden, die traditionell jeweils kurz nach der Landsgemeinde sind, wie die Innerrhoder Regierung am Freitag mitteilte. Der Grund für die Absage sind die Einschränkungen wegen der Corona-Krise. So sind Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bis Ende August verboten. Und an der Landsgemeinde nehmen laut Roland Inauen, dem regierenden Landammann des Kantons Appenzell Innerrhoden, jeweils mindestens 4000 Leute teil. Die Absage der Landsgemeinde ist historisch. Inauen sagt: "Soweit ich mich zurückerinnern kann, wurde die Veranstaltung noch nie abgesagt. Ganz sicher nicht in den letzten 200 Jahren". Die Absage schmerze, denn die Landsgemeinde sei für die Identität der Innerrhoder Bevölkerung zentral. Ohne den Anlass fehle etwas. "Dieser Entscheid ist sehr einschneidend", fügt der regierende Landammann hinzu. Innerhalb der Standeskommission habe man Alternativen zur traditionellen Landsgemeinde, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückgeht, genau geprüft. Es sei jedoch keine faire Alternative gefunden worden, so Inauen. Er erinnert daran, dass das Virus nach wie vor präsent sei. Und man wollte verhindern, dass durch die Veranstaltung Leute der Risikogruppen gefährdet werden, weil sie an der Landsgemeinde teilnehmen. So sei schlussendlich nur die Absage infrage gekommen. Eine nochmalige Verschiebung wäre nicht zielführend. Es bestehe das Risiko, dass die Landsgemeinde wegen einer zweiten Ansteckungswelle oder wegen einschränkender Bundesvorgaben wieder nicht durchgeführt werden könnte. Neben der Landsgemeinde gibt es jeweils auch einen Landsgemeindegottesdient und Festivitäten. Besonders dort wäre es schwierig geworden, die allgemeinen Einschränkungen des Bundes über Menschenansammlungen und das Abstandhalten zu befolgen. Statt der traditionellen Veranstaltung und des dazugehörenden Fests gibt es nun im Kanton Appenzell Innerrhoden am 23. August 2020 eine Urnenabstimmung. Eine Rechtsgrundlage für den Urnengang für die Kantons- und Bezirksangelegenheiten muss die Standeskommission nun noch schaffen. Für zweiteWahlgänge und zusätzliche Ergänzungswahlen in den Bezirken, die möglicherweise imNachgang zu den kantonalen Wahlen notwendig werden, ist derzeit der 27. September 2020vorgesehen.
Die Landsgemeinde in Innerrhoden findet dieses Jahr wegen Corona nicht statt. Die Absage der Landsgemeinde ist historisch. Die Regierung des Kantons sah keine Möglichkeit für eine faire Durchführung. Statt der Landsgemeinde ist im August ein Urnengang geplant.
20min-4698
Konstanz ist eine Hochburg für Schweizer Einkaufstouristen. Nun lockt ein neues Geschäft die Schnäppchenjäger und Schnäppchenjägerinnen aus der Schweiz: Zalando eröffnet in Konstanz einen neuen Outlet-Shop. Auf zwei Stockwerken und rund 1000 Quadratmetern verkauft Zalando in Konstanz um bis zu 70 Prozent reduzierte Ware, wie das deutsche Unternehmen mitteilt. Dabei handelt es sich um Ware, die vorher im Onlineshop von Zalando verfügbar war. Es sind Kleider und Schuhe aus der Vorsaison, Einzelgrössen oder Artikel mit kleineren Mängeln, wie einem fehlenden Knopf. Zusammen mit dem Shop in Konstanz betreibt Zalando in ganz Deutschland elf Outlets. Im neusten Store an der Schweizer Grenze werden rund 15"000 Produkte von über 2000 Marken erhältlich sein. Eine Bodensee-Wandmalerei soll für regionales Flair sorgen. Schweizerinnen und Schweizer müssen sich aber noch gedulden, bis sie im Zalando-Outlet auf Schnäppchenjagd gehen können. Momentan ist Einkaufstourismus wegen Corona verboten und auch Deutsche können nur mit Voranmeldung im Laden shoppen. Zalando will mit den Outlets seine Marke "anfassbar" machen, sagt Sprecherin Barbara Debowska zu 20 Minuten: "Damit geben wir Zalando ein Gesicht". Die Läden hätten darum auch ein besonderes Design. Fotos von den Outlets siehst du in der Bildstrecke oben. Damit verfolgt die Firma eine ähnliche Strategie wie Apple mit seinen Apple Stores, ist Wirtschaftsprofessor Tilman Slembeck von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) überzeugt: "Zalando hat sich Apple zum Vorbild genommen und will als coole Marke Präsenz markieren". Im Laden sei es wesentlich einfacher als online, seine Marke zu positionieren, so Slembeck. Dass es Zalando mit den Outlets nicht nur darum geht, Schadenposten und Rücksendungen abzustossen, merke man auch daran, dass der Händler ausschliesslich in die Innenstädte zieht - das ist für Outlets nicht üblich: "Würde Zalando nur Ware abverkaufen wollen, würde man nicht an zentrale, teure Standorte gehen", erklärt Slembeck. Bisher gibt es Zalando-Outlets nur in Deutschland - kommen sie auch in die Schweiz? Slembeck hält es für unwahrscheinlich, dass Zalando in der Schweiz beginnen wird, im grossen Stil Läden zu eröffnen. Geplant scheint das nicht zu sein: "Wir laden Schweizer Kunden gerne ein, das Outlet in Konstanz zu besuchen", sagt Debowska dazu. Slembeck von der ZHAW hält es für unwahrscheinlich, dass Zalando in der Schweiz beginnen wird, im grossen Stil Läden zu eröffnen. Der Schweizer Markt sei vergleichsweise klein und die besten Standorte besonders kostspielig: "In der Schweiz müsste Zalando nach Zürich an die Bahnhofstrasse - dann wirds richtig teuer". Die Frage sei, ob es Zalando das wert ist.
Neben dem Onlinehandel betreibt Zalando auch Outlet-Geschäfte in deutschen Städten. Jetzt hat Zalando ein Outlet in Konstanz eröffnet. Schweizer Kunden müssen aber warten, bis Einkaufstourismus wieder erlaubt ist.
20min-4699
Die Schweiz steuert erneut auf einen Lockdown zu: Die Spitäler sind an der Kapazitätsgrenze und fürchten einen Anstieg der Fallzahlen nach Weihnachten. Die Spitäler füllen weiterhin vor allem ältere Covid-Patienten. So wurden laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) seit dem 1. Juni 9720 über 60-Jährige in Schweizer Spitäler eingeliefert. Etwa 80 Prozent der Spitaleintritte wegen einer Covid-Infektion entfallen damit auf die Senioren. Im Verhältnis zu ihrem Anteil in der Bevölkerung werden über 80-Jährige mit Abstand am häufigsten hospitalisiert. Auch das Risiko, in der Folge einer Covid-19-Infektion zu sterben, steigt mit dem Alter massiv an. Dass nun erneut ein Lockdown droht, obwohl das Virus vor allem für Ältere tödlich ist, kann Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz, nur schwer nachvollziehen. Für ihn sollten die Corona-Massnahmen dort ansetzen, wo das grösste Risiko ist: "Ältere Menschen sollten, wenn immer möglich, zu Hause bleiben. Richtig wäre, wenn der Staat einen klaren Appell dazu an die über 65- oder zumindest die über 75-Jährigen richten würde". Die Senioren sollten auf alle sozialen Kontakte und Aktivitäten in ihrem Alltag verzichten, die nicht unbedingt nötig seien, sagt Müller. Er schlägt vor, dass sie die Einkäufe speziellen Anlaufstellen oder jüngeren Menschen überlassen, wie dies bereits im März der Fall war, bis auf weiteres aufs Enkelhüten verzichten und so wenige Leute wie möglich treffen. "Es braucht jetzt einen Beitrag von allen Generationen, auch von den älteren - zum Wohl der Gemeinschaft als eines Ganzen". Auf der letzten Durststrecke vor der Impfung sei die Solidarität der älteren Menschen besonders gefragt, so Müller. "Die Jungen leiden auch massiv unter der Krise, nehmen die Einschränkungen aber in Kauf, um so in erster Linie die ältere Bevölkerung zu schützen und einen Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern". Je stärker sich die älteren und jüngeren Personen disziplinieren würden, desto rascher könne die Gesellschaft in einen beinahe normalen Alltag zurückkehren. In der ersten Welle hatte der Kanton Uri gar eine Ausgangssperre für Senioren verhängt, die der Bund aber für unzulässig erklärte. Im Tessin durften Senioren eine Weile nicht mehr einkaufen. Auch jetzt will der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi (Lega) wieder bei den Risikogruppen ansetzen. Weil 80 Prozent der Hospitalisierten über 60 seien, müsse man unbedingt Massnahmen ergreifen, um die Risikogruppen besser zu schützen. Dies habe der Kanton Tessin auch in seiner Stellungnahme an den Bundesrat gefordert. Gobbi sagt: "Einige Senioren haben uns gesagt, dass sie keine Einschränkungen wollen und bereit seien, das Risiko zu tragen. Wenn die Spitäler aber an die Grenzen kommen und harte Massnahmen nötig werden, leidet die ganze Gesellschaft darunter". Eine Möglichkeit sei darum, die ältere Bevölkerung mit einer schweizweiten Kampagne zu sensibilisieren. Der Kanton Tessin plane zudem, Ältere aufzufordern, am frühen Morgen einzukaufen, während Jüngere die Läden dann meiden sollten. Skeptisch ist er gegenüber einem neuerlichen Einkaufsverbot. Dieses sei möglicherweise verfassungswidrig. Gegen Massnahmen, die nur die Freiheit der Senioren einschränken, ist Peter Burri von Pro Senectute: "Das Virus kennt keine Altersgrenze. Eine Ausgangssperre für über 65-Jährige wie im Kanton Uri im Frühjahr ist falsch. Wir dürfen niemanden aufgrund des kalendarischen Datums komplett aus dem öffentlichen Leben verbannen, um neue Massnahmen abzuwenden". Trotzdem sagt Burri, die Schweiz habe es im Sommer verpasst, die Risikogruppen genügend zu schützen. In Altersheimen gebe es etwa grosse Unterschiede bei den Schutzkonzepten. Alle, auch die Senioren, müssten jetzt einen Beitrag leisten: "Angesichts der sehr angespannten Situation sollten sie sich an die Schutzmassnahmen halten, sich testen lassen und Hilfe etwa beim Einkaufen in Anspruch nehmen". Die Devise sei klar: "Nur noch aus dem Haus, wenn es sein muss". Burri glaubt, dass die Mehrheit der Senioren aufgrund der hohen Todeszahlen und der vollen Spitäler den Ernst der Lage erkannt habe. Natürlich gebe es renitente Leute, die eine Ansteckung in Kauf nähmen. "Das kann aber nur akzeptiert werden, solange niemand anderes durch die Verbreitung des Virus gefährdet wird". Auch Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch hält von einem Rückzug der Senioren nichts. "Das Virus kann auch junge Menschen mit Vorerkrankungen schwer treffen". In der Pandemie sei die Solidarität der gesamten Bevölkerung entscheidend. "Ob jung oder alt: Jeder muss sich jetzt zurücknehmen".
Vor allem ältere Covid-Patienten müssen ins Spital, ein erneuter Lockdown droht. Laut Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz, muss der Bundesrat nun an die Senioren appellieren, zu Hause zu bleiben. "Wir dürfen niemanden aufgrund des kalendarischen Datums komplett aus dem öffentlichen Leben verbannen", warnt Pro Senectute.
20min-4700
Bei Zusammenstössen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei sind in Jerusalem zahlreiche Menschen verletzt worden. Der Rettungsdienst Palästinensischer Roter Halbmond vermeldete am Freitag 178 Verletzte. Die meisten hätten Verletzungen im Gesicht, darunter an den Augen, erlitten, die von Gummi-umhüllten Kugeln und Splittern von Blendgranaten hervorgerufen worden seien. Israel berichtete, dass sechs Polizisten verwundet worden seien. Am Abend hatte es Zusammenstösse zwischen Muslimen und der Polizei an der Al-Aksa-Moschee gegeben, einem bedeutenden Heiligtum für Muslime und Juden. Letztere nennen das Gebiet Tempelberg. Die Krawalle begannen während der Abendgebete an der Moschee. Muslime warfen Stühle, Schuhe und Steine in Richtung der Polizei, wie auf Videoaufnahmen zu sehen war. Die Beamten eröffneten das Feuer. In den vergangenen Wochen haben die Spannungen in Jerusalem zugenommen. Zu Beginn des Ramadans sperrte Israel einen beliebten Versammlungsort von Muslimen ab, die dort traditionell abends zusammenkommen, nachdem sie den ganzen Tag gefastet haben. Dies rief zweiwöchige Zusammenstösse hervor, bis Israel die Absperrung aufhob. In den vergangenen Tagen kam es dann wieder zu Zusammenstössen, weil Dutzenden Palästinenserinnen und Palästinensern in dem Stadtviertel Scheich Dscharra in Ost-Jerusalem eine Räumung ihrer Wohnung droht. Sie führen seit langem einen Rechtsstreit gegen israelische Siedler, die versuchen, dort Immobilien zu kaufen. Wegen der drohenden Räumungen, vom israelischen Aussenministerium als Streit zwischen Privatparteien dargestellt, hat sich auch das Ausland eingeschaltet. Eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums sagte: "Es ist wichtig, einseitige Schritte zu vermeiden, die Spannungen verschärfen oder uns vom Frieden weiter entfernen würden. Und das würde Räumungen, Siedlungsaktivität und die Zerstörung von Häusern beinhalten".
Am letzten Freitag des Ramadan sind die Proteste der Palästinenser gegen israelische Siedler eskaliert. Mindestens 178 Palästinenser sowie sechs israelische Polizisten sind dabei verletzt worden. In den vergangenen Tagen kam es immer wieder zu Zusammenstössen, weil dutzenden Palästinenserinnen und Palästinensern in Ost-Jerusalem eine Räumung ihrer Wohnung droht.