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20min-4801 | Seit Mitte März explodieren in Indien die Corona-Fallzahlen. Die Spitäler sind überfordert, es fehlt an Sauerstoff, pro Tag sterben mehr als 2500 Personen. Die Regierung hat nun um ausländische Hilfe gebeten, die USA haben Lieferungen von Sauerstoff, Material für die Impfstoffproduktion und Test-Kits versprochen. Derweil versuchen Staaten wie Grossbritannien die Einschleppung der indischen Variante zu verlangsamen. Das Vereinigte Königreich hat Mitte April Indien auf die rote Liste gesetzt: Wer sich in einem Land dieser Liste aufgehalten hat, darf nicht einreisen. Nachdem in der Schweiz am Samstag das Bundesamt für Gesundheit kommuniziert hatte, dass erstmals die indische Variante in der Schweiz nachgewiesen worden war, setzte es am Montagnachmittag das Land auf die Risikoliste, gültig ab 18 Uhr. Ab dann müssen Personen, die sich in Indien aufgehalten haben, in Quarantäne. Bisher mussten sie lediglich ein Einreiseformular sowie einen negativen Test vorweisen. Warum dauert es Tage, bis BAG und Bundesrat aktiv werden, obwohl schon länger klar ist, dass Indien ein Hotspot ist? GLP-Nationalrat Martin Bäumle sagt, für ihn hätte Indien schon letzte Woche auf die Risikoliste gehört. "Ich erwarte vom BAG, dass man viel schneller reagiert und nicht erst, wenn der erste Fall einer Mutation in der Schweiz auftaucht", sagt Bäumle. Schon länger habe sich abgezeichnet, dass sich in Indien eine massive Welle anbahne. Auch für Brasilien habe viel zu lange keine Quarantänepflicht gegolten. "Auch da hätte das BAG schneller handeln müssen", sagt Bäumle. Doch Indien auf die Risikoliste zu setzen, reicht Politikern nicht. Die deutschen Behörden haben die Einreisen aus Indien ab Montag auf Ausnahmefälle beschränkt. Zumindest für nicht zwingende Reisen brauche es in der Schweiz ebenfalls einen Einreisestopp, fordert Bäumle. Generell allen Personen aus Indien die Einreise zu verbieten, sei jedoch heikel. "Unsere Wirtschaft ist dermassen verflochten, dass eine rigide TTIQ-Strategie (Testen, Tracen, Isolieren, Quarantäne) für Länder wie Indien aktuell mehr Sinn macht". Lorenz Hess (Mitte) hat für das Zuwarten des Bundes ebenfalls "absolut kein Verständnis". "Wir leben in einem labilen Gleichgewicht und haben mit den Lockerungen ein heikles Experiment gewagt", sagt Hess. Deshalb müsse die Schweiz auch bei den Sicherheitsvorkehrungen rasch und entschlossen reagieren. Hess würde es begrüssen, wenn Indien nicht nur auf die Quarantäneliste käme, sondern der Bund auch einen Einreisestopp verhängen würde. Auch SVP-Gesundheitspolitiker Thomas de Courten sagt, der Bundesrat müsse in solchen Fällen rasche Entscheide fällen können, auch an einem Wochenende. "Wir sagen seit Längerem, dass die Einreise aus Risikogebieten und damit die Einschleppung neuer Virusvarianten aus dem Ausland ein zentrales, aber auch lösbares Problem ist", sagt de Courten. Konsequentes Testen und die Durchsetzung der Quarantäne für Reisende aus Risikogebieten seien wichtige Pfeiler der Schweizer Corona-Politik. "Massnahmen und Einschränkungen im Inland bringen nichts, wenn ausländische Hotspots nicht rechtzeitig auf die Liste kommen". Warum hat das BAG zugewartet mit der Anpassung der Risikoliste? Und ist ein Einreisestopp ein Thema? Diese Fragen, die 20 Minuten am Montagmorgen dem Bund stellte, blieben bisher unbeantwortet. | Indien verzeichnet einen starken Anstieg der Corona-Fälle. Am Montag reagierte der Bund und setzte Indien auf die Risikoliste. Für Politiker dauerte das zu lange. Man dürfe nicht erst reagieren, wenn ein erster Fall der Mutation entdeckt werde. Wie Grossbritannien oder Deutschland müsse man nun noch weitergehen und Einreisen aus Indien stoppen. |
20min-4802 | Am Samstag wurde Offset (28) in Los Angeles kurzzeitig festgenommen, wie TMZ.com berichtet. Die Polizeibeamten legten dem Rapper Handschellen an, weil sie zuvor darüber informiert worden seien, dass jemand aus seinem Auto heraus mit einer Waffe auf die Demonstrierenden einer Donald-Trump-Kundgebung gezielt hatte. Das scheint allerdings nicht Offset selbst gewesen zu sein, sondern der 20-jährige Cousin seiner Ehefrau Cardi B (28); beide sassen ebenfalls im Wagen. Marcelo Almánzar (Cardi heisst bürgerlich Belcalis Marlenis Almánzar) wurde wegen des verdeckten Tragens einer Schusswaffe, die zudem geladen war, verhaftet, sagt ein Cop gegenüber "NBC Los Angeles". Die Kaution für Cardis Cousin wurde laut "Variety" auf umgerechnet rund 31"000 Franken festgesetzt und Offset sei bereits wieder zuhause. Seine Festnahme streamte der Rapper live auf seinem Instagram mit 17,5 Millionen Followerinnen und Followern, über 30"000 verfolgten das Insta-Live mit - einen Ausschnitt gibts oben im Video. Darin sagt eine Beamtin: "Uns wurde gemeldet, dass ihr mit Waffen herumfuchtelt". Offset entgegnet, dass er "prominent" sei und die Leute darum Aufhebens um ihn und sein Auto machen. Ausserdem: "Ihr habt gerade zugeschaut, wie jemand meinen Wagen mit einer Flagge geschlagen hat, was läuft hier!" Hier ist die Festnahme aus einem anderen Winkel zu sehen: Unter Protest und der Androhung, die Beamten zu verklagen, weil es illegal sei, was sie tun, wird Offset schliesslich aus seinem Auto geholt und in Handschellen gelegt. Kurze Zeit vorher postete Cardi B drei Videos in ihrer Instagram-Story, auf denen sie die Autos der Trump-Supportenden zeigte sowie zwei Demonstrierende, die komplett vermummt waren und Spielzeug-Schusswaffen trugen. "Ich trau diesem Scheiss nicht", sagte sie in typisch überdrehter Cardi-Manier, "ich habe Schiss, dass wir angegriffen werden". Die US-Präsidentschaftswahlen finden am Dienstag, 3. November, statt. | Offset wurde in Los Angeles kurzzeitig festgenommen. Laut der Polizei hätte jemand aus seinem Auto heraus mit einer Waffe auf Pro-Trump-Demonstrierende gezielt. Später habe sich herausgestellt, dass nicht Offset eine Waffe trug, sondern Cardi Bs Cousin, der mit im Wagen sass. Der Cousin wurde verhaftet und Offset schnell wieder freigelassen. |
20min-4803 | Ganze 20"000 Dollar hat ein minderjähriger "Fortnite"-Fan an bekannte Streamer, denen er beim Spielen zugeschaut hat, gespendet. Dass diese auf solch grosse Spenden angewiesen sind, kann man nicht behaupten. Das Geld hat der Bub vom Konto seiner Mutter entwendet. Als diese den Verlust des Geldes bemerkt hat, fiel sie aus allen Wolken, denn es handelte sich dabei um ihr ganzes Erspartes aus den letzten Jahren. In der Folge versuchte die Frau, die Streaming-Plattform Twitch anzuschreiben, bekam jedoch bis anhin keine Antwort. Aus Verzweiflung postete sie ihr Anliegen auch auf Reddit und fragte nach Hilfe, ob jemand eine Möglichkeit kenne, wie sie wieder an ihr Geld kommen könne. Sie sei fast in Ohnmacht gefallen, als sie die Kontoauszüge gesehen und realisiert habe, welch hohe Summen ihr Sohn verschenkte habe, schreibt sie. Ihr Sohn habe sie ausgetrickst. Mit der Kreditkarte hätte er sich eigentlich Essen kaufen sollen, überwies sich damit aber Geld auf sein eigenes Konto. Den Grossteil des Geldes wird die Frau wohl nie wieder sehen. Die Bank könnte die Überweisung nur dann rückgängig machen, falls die Mutter ihren eigenen Sohn anzeigen würde. Auch vonseiten von Twitch hat man noch nicht auf die Anfrage der Mutter reagiert. Zu ihrem Glück haben zwei Streamer aber ihren Teil des Geldes zurücküberwiesen. Die Mutter sei am Boden zerstört und sagt, dass sie zu wenig Zeit gehabt habe, ihren Sohn zu kontrollieren. Sie will nun herausfinden, warum ihr Sohn so viel Geld ausgegeben hat, damit es in Zukunft nicht zu noch mehr bösen Überraschungen kommt. | Ein Jugendlicher hat mit der Kreditkarte seiner Mutter 20"000 Dollar ausgegeben. Diese hat er an berühmte "Fortnite"-Streamer verschenkt. Die Mutter wusste nichts davon und fiel aus allen Wolken, als sie ihre Kontoabrechnung sah. Nun versucht die Frau, das Geld zurückzubekommen. |
20min-4804 | Das Instagram-Profil ist schon eingerichtet und wird zurzeit rege gefüttert, die Songs sind auf Spotify seit Kurzem alle streambar: Bei den No Angels stehen alle Zeichen auf Reunion. 20 Jahre nach ihrer Gründung in der allerersten "Popstars"-Castingshow und zwölf Jahre nach ihrem letzten Album will es die deutsche Girlband offenbar noch einmal wissen. Laut Informationen von "Bild" soll der Comeback-Startschuss demnächst in einer grossen TV-Show fallen. In welcher, ist noch nicht bekannt. Genau wie im Jahr 2000, als die Band als Siegerin bei "Popstars" hervorging, soll die erste Single "Daylight in Your Eyes" heissen - eine neue Version des No-Angels-Hits von damals. Falls es bei dir jetzt noch immer nicht klingelt, helfen wir gerne auf die Sprünge: Die Gründungs-Formation bestand damals aus fünf Mitgliedern, die Reunion soll nun als Quartett erfolgen: Sandy Mölling (39), Lucy Diakovska (44), Jessica Wahls (43) und Nadja Benaissa (38) sind am Start, nur Vanessa Petrua (41), die die Band schon 2003 verliess, ist nicht mehr dabei. 2003 war auch das Jahr, in dem sich die No Angels zum ersten Mal auflösten. 2007 folgte bereits einmal ein Comeback, 2014 gabs dann die (vorerst) endgültige Trennung. Die einen musizierten seither in Musicals (Lucy, Sandy) und tingelten durch TV- (Trash-) Shows (Lucy war bei "Promi Big Brother" und "The Masked Singer"), die anderen sattelten ganz um: Jessica arbeitet seit Jahren als Moderatorin bei einem Radiosender, Nadja absolvierte eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Jetzt feilen die vier Frauen offenbar an ihrem Comeback. Und schwelgen derweil auf Instagram in Erinnerungen an alte Zeiten. Untenstehender Post etwa stammt von der Echo-Verleihung 2002. "Wie aufgeregt wir immer waren, wenn wir über den roten Teppich gelaufen sind", schreibt die Band in der Caption. Ihre Fans erinnern sich: "Ich weiss noch, wie ihr 2003 dreimal nominiert wart und ich mega frustriert war, dass ihr die ersten beiden Preise nicht gewonnen habt", kommentiert eine Followerin. Eine andere: "Ich weiss noch, wie ich auf dem Sofa jeden einzelnen Echo glückselig ‹besprungen› hab und es am nächsten Tag in der Schule niemanden interessiert hat, dass ihr jetzt auch höchst offiziell grossartig seid". Die No Angles verkauften mehr als fünf Millionen Tonträger, hatten vier Nummer-Eins-Hits alleine in den deutschen Singlecharts und gewannen drei Echos. | Die No Angels sollen laut "Bild" an einem Comeback feilen. Zu viert will die Girlband noch einmal durchstarten - mit altbewährtem: "Daylight in Your Eyes" heisst die neue alte Single. Noch ist die Reunion nicht offiziell bestätigt, aber einige Indizien sprechen dafür. |
20min-4805 | In den USA hat sich 2004 ein schreckliches Verbrechen zugetragen. Eine 34-Jährige aus Kansas hatte damals eine 23-jährige schwangere Frau ermordet und ihr danach das Baby aus dem Bauch geschnitten. Beim Opfer handelte es sich um die Hundezüchterin Bobbie Jo Stinnett. Die Täterin, Lisa Montgomery, hatte sich unter dem falschen Namen Darlene Fischer ausgegeben. Sie gab an, dass sie einen Welpen kaufen wollte. Nichts ahnend liess Stinnett Montgomery in ihr Zuhause - mit fatalen Folgen. Montgomery würgte die Hundezüchterin, bis sie das Bewusstsein verlor. Mit einem Küchenmesser schnitt sie der im achten Monat schwangeren Frau das Baby aus dem Bauch. Wie "Newsweek" schreibt, kam das Opfer während der Prozedur noch einmal zu Bewusstsein und soll versucht haben, sich zu wehren. Montgomery würgte die Frau daraufhin erneut und floh mit dem Baby vom Tatort. Die Frau flog auf, das Baby hatte sie als ihr eigenes ausgegeben. 2007 wurde sie von einem Gericht in Missouri zum Tode verurteilt. Wie durch ein Wunder überlebte das Baby die Schreckenstat. Nach der Verhaftung von Montgomery wurde das Mädchen von seinem Vater gross gezogen. Sie ist heute 16 Jahre alt. Vor Gericht plädierte Montgomerys Anwältin für mildernde Umstände für ihre Klientin und versuchte eine Todesstrafe zu verhindern. "Stinnett Montgomery leidet an einer Geisteskrankheit. Als Kind wurde sie schwerstens missbraucht". Montgomerys Mutter soll selbst unter Alkoholismus und unter einer Geisteskrankheit gelitten haben. Diese soll sie als kleines Mädchen zum Sex gezwungen haben. "Lisa Montgomery wurde von einer ganzen Männergang vergewaltigt. Ein Trauma, das sie nie überwunden habe", so ihre Anwältin. Am 8. Dezember soll die mittlerweile 52-jährige Mörderin per Giftspritze hingerichtet werden. Es ist die erste Hinrichtung einer Frau seit 67 Jahren in den USA. In den Bundesstaaten hat es zwar mehrere Hinrichtungen von Frauen gegeben, doch auf Ebene des Bundesgerichts ist es die erste Exekution seit 1953. | In den USA soll die erste Frau seit 67 Jahren hingerichtet werden. Sie erwartet die Giftspritze. Die Verurteilte hatte 2004 einer Schwangeren das Baby aus dem Bauch geschnitten. Seit her sitzt sie hinter Gittern. |
20min-4806 | Die spanische Tennisspielerin Carla Suarez Navarro ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Sie müsse sich wegen eines bösartigen Tumors des Lymphsystems einer sechsmonatigen Chemotherapie unterziehen, teilte die 31-Jährige am Dienstag via Twitter mit. Später schrieb die Spanierin auf Instagram, dass sie sich einer komplizierten Realität stellen müsse. "Es ist Zeit, dies zu akzeptieren und die medizinischen Ratschläge zu befolgen". Sie sei angesichts der Umstände aber positiv. Vor einer Woche hatte Suarez Navarro, die ihre Karriere Ende des Jahres beenden wollte, aus "gesundheitlichen Gründen" ihren Verzicht auf die US Open verkündet. Die Spanierin gewann in ihrer Karriere zwei WTA-Turniere im Einzel. 2014 im portugiesischen Oeiras und 2016 in Doha/Katar. Im Doppel konnte Suarez Navarro an der Seite ihrer Landsfrau Garbine Muguruza drei Turniersiege feiern. Ihre beste Einzelplatzierung in der Weltrangliste erreichte sie im Jahr 2016 mit dem 6. Rang. Muguruza gewann am Dienstag bei den US Open ihr Startspiel gegen die Japanerin Nao Hibino 6:4, 6:4. Diesen Erfolg widmete die Spanierin ihrer schwer erkrankten Landsfrau. "Sie ist so eine nette Frau, so süss, so nett, so bescheiden. Wenn solch guten Leuten solche Dinge passieren, bin ich sehr traurig. Ich widme ihr diesen Sieg, weil ich möchte, dass sie das Gefühl hat, dass wir hinter ihr stehen, dass ich hinter ihr stehe", zitierte die WTA via Instagram Muguruza. | Carla Suarez Navarro hat Lymphdrüsenkrebs. Die spanische Tennisspielerin wollte Ende Jahr zurücktreten. Suarez Navarro gibt sich kämpferisch. |
20min-4807 | Christina Öztürk ist 23 Jahre jung, gebürtige Russin und schon elffache Mutter. Zusammen mit ihrem Mann Galip teilt sie ihr Leben und das Projekt Grossfamilie mit über 74"000 Instagram-Followern. In der Biographie des Accounts steht, dass es irgendwann einmal 105 sein könnten. Eine zufällig ausgewählte Zahl, wie die junge Mutter gegenüber dem Magazin "Woman.ru" verrät und wohl auch nicht 100 Prozent ernst gemeint. Mehr sollen es aber auf jeden Fall werden. "Aber alles zu seiner Zeit", so die junge Frau. Denn bereits jetzt haben Christina und Galip Öztürk mit ihren elf Kindern alle Hände voll zu tun. Ihre älteste Tochter Viktoria (6) brachte die 23-Jährige bereits in die Ehe mit. Die anderen zehn Babys hat das Ehepaar von Leihmüttern austragen lassen. Es sei schwierig und trotzdem das erklärte Ziel, allen Kindern die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken, so Christina Öztürk gegenüber dem Magazin. Als sich die beiden während Strandferien am Schwarzen Meer ineinander verliebten und schnell klar wurde, dass sie eine grosse Familie zusammen haben möchten, kam die Option der Leihmutterschaft zur Sprache. Und obwohl Christina Öztürk am Anfang nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, willigte sie schlussendlich ein. Alleine schon deshalb, weil sie ansonsten rein biologisch an ihre Grenzen stossen würde. Die Klinik Batumi in Georgien, wo die Öztürks leben, traf die Wahl der Leihmütter und übernahm in dem Prozess die volle Verantwortung. Das Paar selbst kennt die Leihmütter nicht, um allfällige Probleme nach der Schwangerschaft zu vermeiden. Das jüngste Kind kam Ende Januar 2021 zur Welt. Sorgen um den Lebensunterhalt ihrer Kinder muss sich Christina Öztürk nie welche machen. Ihr Mann ist Eigentümer eines erfolgreichen türkischen Reisekonzerns und Besitzer mehrerer Hotels. Ein Umstand, welcher der jungen Russin auch viel Kritik in den sozialen Medien einbringt. So glauben einige Follower, dass unzählige Nannys sich um die Kinder kümmern würden, während sie sich unterdessen zum Spass mit Freundinnen trifft. Diese Vorwürfe lässt die 23-Jährige aber nicht auf sich sitzen. Sie verbringe so viel Zeit wie möglich mit den Kleinen. Wenn sie einmal weg sei, dann würde sie den Nannys genaueste Anweisungen erteilen, so dass die Erziehung genau nach ihren Vorstellungen ablaufe. Andere User kritisieren, dass es bei der Überpopulation verantwortungslos sei, so viele Kinder auf die Welt zu setzen. Auch da gibt die Russin Konter: "Einige Menschen zerstören den Planeten, andere tun alles, um ihn wiederherzustellen. Ich und meine Familie gehören zur zweiten Kategorie". | Christina und Galip Öztürk träumen von einer Grossfamilie. Bereits jetzt haben die beiden zehn gemeinsame Kinder, eines hat Christina in die Ehe mitgebracht. Geschafft haben sie das mit Hilfe von Leihmüttern. Auf diesem Weg sollen es auch noch mehr werden. |
20min-4808 | Momentan ist es heiss - und es wird auch noch ein paar Tage lang so bleiben. Dies bringt nicht nur uns zum Schwitzen, sondern strapaziert auch Smartphones stärker als gewöhnlich. Besonders brenzlig kann es werden, wenn die Handys direkt in der Sonne liegen gelassen werden. Dann kann es laut dem TÜV Rheinland zu Schäden an den Bauteilen des Gerätes kommen. Insbesondere anfällig auf Hitze sind der Display und der Akku, aber auch Lötstellen, die das Telefon zusammenhalten. Diese können bei grosser Hitze zu schmelzen beginnen. Beim Akku besteht gar die Gefahr, dass er überhitzt und in Brand gerät. Grund dafür ist, dass sich die elektrochemischen Prozesse, die innerhalb der Batterie ablaufen, auf das doppelte Tempo beschleunigen, wenn die Temperatur des Akkus um zehn Grad ansteigt, wie t-online.de schreibt. Dabei entstehen Gase, die durch ein Überdruckventil austreten. Hierbei kann es zu einer Überhitzung kommen. Einige Geräte reagieren darauf, indem sie sich automatisch selbst abschalten. Andere Geräte, die dies nicht tun, können in Brand geraten. Der TÜV rät daher, Smartphones stets im Schatten zu halten oder sie bei anhaltender Wärme am besten in der Tasche oder im Rucksack zu lassen. Keine gute Idee ist es, das Telefon im Auto liegen zu lassen. Dort kann die Temperatur im Sommer nämlich auf 60 oder 70 Grad steigen, und es kann auch zu Schäden an Handys kommen, die gar nicht direkt im Sonnenlicht liegen. Ausserdem wird davon abgeraten, Handys aufzuladen, wenn die Umgebungstemperatur die 40-Grad-Grenze übersteigt. Wer sein Handy benutzen muss, obwohl es bereits merklich warm ist, sollte ausserdem den Flugmodus einstellen. So kann der Akku geschont werden. Ausserdem kann es sich lohnen, das GPS auszuschalten. Vorsicht geboten ist ausserdem bei Handys, die in Schutzhüllen aufbewahrt werden. Diese können die Hitzeabführung erschweren, und das Gerät wird umso heisser. Bei allzu grosser Hitze ist es also ratsam, das Handy aus der Schutzhülle zu nehmen. Wer ein überhitztes Handy in den Händen hält, sollte dieses aber unter keinen Umständen in den Kühlschrank oder das Tiefkühlfach legen. Ein solch extremer Temperaturunterschied kann der Elektronik des Geräts schwere Schäden zufügen. Denn wie Time.com berichtet, kann sich in heissen Smartphones leichter Kondenswasser absetzen. Wird dieses im Kühlschrank rasch abgekühlt oder im Gefrierfach gar eingefroren, geht das Telefon kaputt. Daher wird geraten, warme Handys einfach eine Weile lang in einem kühlen Raum liegen zu lassen. Bei Bedarf kann auch ein Ventilator darauf gerichtet werden. Anschliessend sollte abgewartet werden, bis das Telefon Raumtemperatur erreicht hat, bevor es erneut zum Einsatz kommt. Und im Extremfall kann das Handy zur Abkühlung auch einfach ausgeschaltet werden. | Wenn es draussen heiss ist, kann auch das Handy schnell überhitzen. Dies ist gefährlich, weil dann der Smartphone-Akku in Brand geraten kann. Daher sollten Handys niemals in der Sonne liegen gelassen oder aufgeladen werden, wenn sie sowieso schon zu heiss sind. Ist das Gerät aufgeheizt, ist es wichtig, dieses zuerst wieder auf Raumtemperatur herunterzukühlen, bevor es weiter benutzt wird. |
20min-4809 | Zahlreiche Unternehmen holen Personen vom Homeoffice zurück ins Büro. Dass dies eine belastende Situation trotz Abklingen der Pandemie ist, hat Whitney Wolfe Herd, CEO der US-amerikanischen Dating-App Bumble, erkannt. Die 31-Jährige hat deshalb ihren Angestellten eine Woche Gratisferien geschenkt. Vom Pandemie-Benefit profitieren rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in dieser Woche (vom 21. Juni hinweg) eine Woche bezahlte Ferien haben. Auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Badoo, einer Dating-App im Besitz von Bumble, gilt die Gratisferienregelung. "Wie jeder andere auch, hat unser globales Team eine sehr herausfordernde Zeit während der Pandemie gehabt", sagte ein Sprecher von Bumble. Die Entscheidung von Bumble, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine zusätzliche Ferienwoche zu gewähren, folge der Entscheidung der Karriere-Plattform Linkedin, die im April ihren Angestellten frei gab. "Wir wollten sicherstellen, dass wir ihnen etwas Wertvolles geben können. Und was wir im Moment für am wertvollsten erachten, ist Zeit für uns und um zu verreisen", so Linkedins Personalchef Teuila Hanson. Die Bumble-App ist laut dem Business-Magazin "Entrepreneur" dafür bekannt, progressiv und feministisch zu sein, da Frauen auf der App die Konversation beginnen müssen, sobald zwei Nutzer miteinander gematcht werden. Wolfe Herd leitet das Unternehmen mit Sitz in Austin, Texas. Sie machte im Februar Schlagzeilen, als sie zur jüngsten Selfmade-Milliardärin der Welt ernannt wurde. Das Tech-Unternehmen hatte bei seinem Börsengang mit einem Anfangskurs von 43 US-Dollar pro Aktie 2.2 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Wolfe Herd war auch Mitbegründerin der Dating-App Tinder, mit der sie sich einen schwierigen Rechtsstreit wegen sexueller Belästigung lieferte. Als Teil des Vergleichs wurden ihr eine Million US-Dollar plus Aktien des Unternehmens zugesprochen. | In den USA werden Angestellte wieder ins Büro zurückgeholt. Die Situation sei für viele nicht einfach. Bei Bumble haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deswegen eine Woche Ferien geschenkt bekommen. |
20min-4810 | Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger kommt auf seinen Entscheid zurück und erteilt Telebasel eine Ausnahmebewilligung für die Aufzeichnung der Fasnachts-Schnitzelbänke, wie sein Departement am Donnerstagnachmittag mitteilte. Er habe die Appelle der Basler Schnitzelbangg-Gesellschaften und der Bevölkerung gehört, heisst es darin. Engelberger habe auf Antrag der Basler Schnitzelbank-Gesellschaften den Entscheid, entsprechende Aufzeichnungen im Studio von Telebasel zu untersagen, in Wiedererwägung gezogen. Die Basler Schnitzelbank-Gesellschaften setzten sich dafür ein, den Entscheid zu überdenken. Der Entscheid sei nun auch in Rücksprache mit der Obfrau des Fasnachts-Comités erfolgt. "Ich habe die Appelle der Bevölkerung gehört und sehe die starken Reaktionen. Ich fälle diesen Entscheid in Anerkennung der grossen Fasnachts-Tradition in Basel und bezeuge ihr damit Respekt. Ich hoffe, dass wir auf diesem Weg in einem eingeschränkten Rahmen etwas Fasnacht ermöglichen können", lässt sich Engelberger zitieren. Der Magistrat geriet auch zunehmend in Erklärungsnot. So war es Schnitzelbänken ohne Sonderergenehmigung erlaubt, für die Aufzeichnung der Vorfasnachtsveranstaltung Pfyfferli zu singen, weil diese als professionelle Produktion gilt. "Diesen Sachverhalt liessen wir uns vor Drehbeginn durch ein Rechtsgutachten bestätigen", erklärten die Produzenten Caroline und Claude Rasser vom Theater Fauteuil am Donnertag in einer Mitteilung. Im Sinne des Gleichbehandlungsgebots ist es da nur schwer erklärbar, weshalb Auftritte für eine Fernsehaufzeichnung unter Einhaltung von strengen Schutzkozepten nicht erlaubt sein sollten. Daneben stiehg auch der öffentliche Druck. Zahlreiche fasnachtsaffine Politiker aus verschiedenen Lagern, und davon gibt es in Basel einige, äusserten ihr Missfallen über Engelbergers Haltung öffentlich. Ein Online-Petition, die das Anliegen aufnahm, wurde innert 24 Stunden von über 5000 Personen unterzeichnet. Und am Mittwoch liess gar Engelbergers Baselbieter Amtskollege Thomas Weber durchblicken, dass er sich durchaus vorstellen könne, TV-Aufzeichnungen in seinem Kanton zu bewilligen. | Basler Schnitzelbänkler dürfen jetzt doch fürs Fernsehen aufgezeichnet werden. Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger hatte das zunächst mit Verweis auf die Corona-Verordnung verboten. Nachdem viel Kritik an dem Entscheid geäussert wurde, erteilte er dem Lokalsender Telebasel nun doch eine Ausnahmebewilligung. |
20min-4811 | Dem 26-jährigen Eduardt Latifi ist in Arbon vor einem Geschäft eine verlassene Tasche aufgefallen. Sein erster Gedanke war, dass diese jemand verloren hat. Deswegen habe er sich entschieden, die Tasche genauer anzuschauen, so Latifi. Im Inneren fand er eine Menge Bargeld. Zuerst war von 9000 Franken die Rede, der korrekte Betrag ist laut der Kantonspolizei Thurgau 6200 Franken. Die Tasche samt Inhalt hat der 26-Jährige nach dem Fund auf den Polizeiposten in Arbon gebracht. Für ihn sei sofort klar gewesen, dass er dies tut. Er sagt: "Es ist ja nicht mein Geld". Für seine Ehrlichkeit wurde er von der Polizei gelobt. Die Besitzerin der Tasche - eine ältere Frau - hat sich noch am gleichen Tag bei der Polizei gemeldet. Sie konnte die Tasche und das Geld auf dem Posten in Arbon abholen. Latifi wurde ein Finderlohn von 100 Franken zugesprochen. Die Leser von 20 Minuten diskutieren kontrovers über den Fall. Einige geben in den Kommentaren zum Artikel offen zu, dass sie das Geld behalten hätten und sich somit strafbar gemacht hätten. Latifi wird für seine Ehrlichkeit von vielen gelobt. Er wird als "hervorragendes Vorbild" oder "Ehrenmann lebenslänglich" bezeichnet. Jemand kommentiert: "Vom Finder könnten sich einige hier wahrscheinlich eine dicke Scheibe abschneiden. Meinen Respekt hat er auf alle Fälle. Bzgl. des Finderlohnes meine ich, hätte es durchaus angemessener sein können". So ist auch der Tenor von anderen Lesern. Viele meinen, 10 Prozent des Betrages wäre angemessen gewesen. Ursprünglich war von 9000 Franken die Rede. Da entspräche der Finderlohn von 100 Franken rund einem Prozent. "Schäbig", "knausrig" oder "beschämend" sind Beispiele, wie die 100 Franken Finderlohn bewertet werden. Andere erinnern daran, dass 100 Franken auch einen Wert haben. Jemand schreibt: "Hier wissen anscheinend viele den Wert von CHF 100 nicht mehr zu schätzen". Eine andere Person meint, es werde schon seinen Grund haben, warum der Betrag so gewählt wurde. Gesetzlich geregelt ist die Höhe des Finderlohnes in der Schweiz nicht. Im Schweizerischen Zivilgesetzbuch ist lediglich von einem "angemessenen Finderlohn" die Rede. Andy Theler, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, sagt: "Bei einem Betrag von 6200 Franken sind 100 Franken wohl nicht der angemessene Finderlohn. Die Erfahrung zeigt, dass dieser sonst rund fünf bis zehn Prozent des gefundenen Betrages beträgt". Es komme aber immer auf den Gesamtbetrag draufan. Latifi selbst meint: "Als ich das Geld entdeckt habe, habe ich keine Sekunde an einen Finderlohn gedacht. Ich wollte es einfach nur möglichst schnell zur Polizei bringen". Seiner Meinung nach ist es falsch, wenn man etwas Gefundenes zur Polizei bringt, in der Hoffnung einen hohen Finderlohn zu kassieren. Er wollte nur, dass die Tasche mit dem Geld zurück zur Besitzerin kommt. Auf die 100 Franken angesprochen, sagt der Arboner: "Mir ist es auch jetzt egal, ob es 10, 50 oder 100 Franken oder Schöggeli als Dankeschön sind. Gefreut hätte ich mich auf einen persönlichen Anruf der Besitzerin". | Vor einem Geschäft in Arbon hat Eduardt Latifi eine Tasche mit 6200 Franken Bargeld gefunden. Der 26-Jährige hat die Tasche und den Inhalt zur Polizei gebracht. Latifi bekommt als Finderlohn einen Betrag von 100 Franken. Über die Höhe des Finderlohnes entstand eine kontroverse Diskussion bei den 20-Minuten-Lesern. Gesetzlich geregelt ist die Höhe des Betrages nicht. |
20min-4812 | Der Berner Bike-Bauer Thomas Binggeli ist seit langem bekennender YB-Fan. Nun hat die Liebe zum Berner Traditionsverein auch Eingang in sein Schaffen gefunden: Nach dem dritten Meistertitel in Folge hat Binggeli eine Limited Edition mit 14 YB-Velos angefertigt. "Jedes davon repräsentiert ein Meisterjahr", erklärt der 46-Jährige. So zieren goldene Plaketten mit den Meisterjahren und einer Nummer von 1 bis 14 die gelb-schwarz lackierten Modelle. Ein weiterer Hingucker ist die goldene Radkette. Auch was die Technik anbelangt, hat sich Binggeli nicht lumpen lassen: Integrierte Kabelführung, aerodynamischer Carbonlenker, ultraleichter Rahmen, Sensoren für Navigationsgeräte und Leistungsmesser - das Meistervelo ist ein wahres Hightech-Gefährt. "Es beinhaltet alles, was technisch derzeit machbar ist", schwärmt der Unternehmer, der seine Velomarken Thömus und Stromer auf dem heimischen Bauernhof in Oberried BE verkauft. Das widerspiegelt sich auch im Preis: 10"000 Franken kostet der zweirädrige YB-Bolide, dessen Komponenten unter anderem in Polen, Italien, Japan und Taiwan gefertigt werden. Entstanden sei die Idee zum Meisterbike im "halb offiziellen YB-Gümmelerclub", erzählt Binggeli. Dort ist auch Verwaltungsratspräsident Hanspeter Kienberger mit dabei. "Die Initiative ging hauptsächlich von ihm aus, er ist selbst ein passionierter Rennvelofahrer", erzählt der gelernte Spengler. Er betont, dass es sich um ein gemeinsames Projekt von Thömus AG, Binggelis Firma, und dem BSC Young Boys handle. Gerade in Sachen Branding und Design habe man eng mit YBs Marketingabteilung zusammengearbeitet und verschiedene Entwürfe diskutiert. "Da ging es zum Beispiel darum, wie viele Gelb- und Schwarzanteile der Rahmen beinhalten soll oder ob BSC Young Boys oder nur Young Boys draufstehen soll", so Binggeli. Auch von den Einnahmen profitiert der Berner Stadtclub: Pro Velo spendet Binggeli 1000 Franken an den YB-Nachwuchs. Das sei für ihn von Anfang an klar gewesen, sagt er: "Das Projekt ist eine Herzensangelegenheit. Da sollen alle Seiten profitieren". Wer noch ein Meistervelo ergattern möchte, muss sich sputen: Über die Hälfte der 14 Schmuckstücke war am Samstag bereits verkauft. Und eine weitere Auflage derselben Edition werde es nicht geben, sagt Binggeli. Zugleich macht er den radaffinen Fans der Berner Young Boys Hoffnung: "Ich schliesse nicht aus, dass es irgendwann wieder ein YB-Projekt geben wird". | Passend zum dritten Meistertitel in Folge hat Velounternehmer Thomas Binggeli ein YB-Meistervelo hergestellt. Das Hightech-Produkt hat seinen Preis: 10"000 Franken kostet das Stück. Einen Zehntel der Einnahmen spendet Binggeli dem YB-Nachwuchs. |
20min-4813 | Kambodscha hat am Donnerstag erstmals offiziell einen Todesfall in Verbindung mit Covid-19 vermeldet. Ein 50 Jahre alter Mann, der am 27. Februar positiv auf das Coronavirus getestet worden war, sei in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das Opfer sei in der Hafenstadt Sihanoukville als Fahrer eines Chinesen beschäftigt gewesen, der ebenfalls mit dem Virus infiziert sei. Beide Fälle stehen in Zusammenhang mit dem bisher grössten Corona-Ausbruch in dem südostasiatischen Land seit Beginn der Pandemie. Kambodscha kam bisher sehr glimpflich durch die Krise. Mehr als die Hälfte der knapp 1200 registrierten Fälle soll aber nun mit dem Ausbruch vom Februar in Zusammenhang stehen. Dieser geht den Behörden zufolge auf vier chinesische Staatsbürger zurück, die ihre Hotelquarantäne gebrochen hatten. Die Regierung hatte vor wenigen Tagen neue Beschränkungen eingeführt. Unter anderem wurden Schulen geschlossen, grössere Zusammenkünfte verboten und Homeoffice für Regierungsbeamte und Angestellte des Privatsektors angeordnet. Laut der Website Our World in Data wurden in Kambodscha in den letzten sieben Tagen durchschnittlich 0,04 Einzel-Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht (Stand: 7. März 2021). Zum Vergleich: In der Schweiz waren es im gleichen Zeitraum 0,24 Einzeldosen pro 100 Einwohner. In der Schweiz empfiehlt der Bundesrat, auf nicht dringliche Auslandsreisen zu verzichten. Die politische Lage in Kambodscha sei angespannt, schreibt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA auf seiner Website. Die Sicherheitslage im Land könne sich sehr schnell ändern. Wiederholt führten soziale und politische Spannungen zu Demonstrationen, Streiks und gewaltsamen Auseinandersetzungen. Übrigens: Unser Redaktor Martin Hoch reiste während der Corona-Pandemie nach Kambodscha. Seinen Erfahrungsbericht kannst du hier lesen. In diesem Artikel klärt zudem ein auf Arbeitsrecht spezialisierter Anwalt die Frage, ob man seinen Job riskiert, wenn man sich im Ausland mit dem Coronavirus ansteckt. | Kambodscha ist von der Corona-Krise bisher kaum betroffen. Nun hat das Land aber den ersten Corona-Toten vermeldet. Die Regierung hatte vor wenigen Tagen neue Beschränkungen eingeführt. |
20min-4814 | Die WM-Pokale, Lederbälle und signierten Trikots sind momentan unerreichbar. Das Fifa-Museum in Zürich ist wegen der Corona-Pandemie seit vergangenem Sonntag geschlossen - und beschäftigt doch die Justiz. Der Weltverband stellte am Dienstag Strafanzeige gegen den früheren Fifa-Präsidenten Sepp Blatter. Dem 84-Jährigen wird vorgeworfen, wegen mutmasslich fragwürdiger Verträge mitverantwortlich für die bisherigen und schon jetzt absehbaren Verluste in Millionenhöhe zu sein. "Die Anzeige zielt auf die gesamten Projektkosten in Höhe von 500 Millionen Schweizer Franken", teilte die Fifa mit. Blatters Rechtsanwalt Lorenz Erni wies die Vorwürfe auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur als "haltlos" zurück. Blatter war von 1998 bis zu seinem erzwungenen Rücktritt 2015 Fifa-Präsident, das Museum gilt als eines seiner Lieblingsprojekte. Eröffnet wurde die Ausstellung an der Seestrasse 2016 - seitdem kämpft die Fifa mit den jährlichen Verlusten. 2019 waren es rund 2,8 Millionen US-Dollar. Die "ehemalige Fifa-Administration" habe einer Mitteilung zufolge allein 140 Millionen Schweizer Franken in die Renovierung und Modernisierung eines Gebäudes gesteckt, "das der Organisation gar nicht gehörte". Zudem sei der langfristige Mietvertrag "verglichen mit den üblichen Marktpreisen ungünstig" und werde 360 Millionen Schweizer Franken bis zum Ablauf im Jahr 2045 kosten, schrieb die Fifa. "Die Anzeige erkennt eine direkte Beteiligung des ehemaligen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter sowie anderer Personen". Die Zürcher Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag "den Eingang einer Strafanzeige im Zusammenhang mit dem Fifa-Museum". Diese werde nun "geprüft". Die Fifa hatte nach eigenen Angaben externe Experten eingeschaltet. Die hätten "Beweise für den mutmasslichen Tatbestand der ungetreuen Geschäftsbesorgung durch die ehemalige Fifa-Geschäftsführung sowie Unternehmen" gefunden. "Die Prüfung förderte mehrere verdächtige Umstände und Führungsversäumnisse zutage, von denen einige strafrechtlich relevant sein könnten und daher von den zuständigen Behörden sachgemäss untersucht werden müssen", sagte der stellvertretende Generalsekretär Alasdair Bell. "Wir hatten keine andere Wahl, als den Fall bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen, zumal die jetzige Fifa-Geschäftsleitung gegenüber der Organisation auch eine Treuepflicht hat". Die Fifa-Pressemitteilung wurde am Dienstag zum Ende eines Jahres geschickt, in dem der Weltverband mit etlichen juristischen Problemen konfrontiert wurde. Gegen den amtierenden Fifa-Präsidenten Gianni Infantino wurde eine Strafanzeige wegen der dubiosen Treffen mit dem inzwischen ehemaligen Bundesanwalt Michael Lauber gestellt. Der eingesetzte Sonderstaatsanwalt sah zuletzt zudem "deutliche Anzeigen" für ein strafbares Verhalten Infantinos im Zusammenhang mit der Nutzung eines Privatjets. Infantino und die Fifa weisen alle Vorwürfe zurück. Die juristische Aufarbeitung von Blatters 17 Jahre langer Amtszeit dauert schon länger an. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte jüngst mitgeteilt, ihre Ermittlungen gegen den 84-Jährigen und den ehemaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini (65) ausgeweitet zu haben. Hier geht es um die Zahlung von zwei Millionen Franken von der Fifa an Platini, wegen der beide von den Fifa-Ethikern in der zweiten Jahreshälfte 2015 langfristig gesperrt worden waren. Gegen Blatter und Platini werde "auch wegen des Verdachts des Betrugs ermittelt", teilte die Bundesanwaltschaft mit. Beide weisen die Vorwürfe zurück. | Sepp Blatter (84) war von 1998 bis 2016 Präsident der Fifa. Als wichtigster Mann des Weltfussball-Verbandes verfolgte er das Projekt eines Fifa-Museums. Dieses wurde 2016 in Zürich Enge eröffnet. Nun klagt die Fifa unter Gianni Infantino gegen Blatter. Das Projekt habe zu viel Geld verschlungen, Firmen hätten sich bereichert. Blatters Rechtanwalt weist die Vorwürfe zurück. |
20min-4815 | An der Bieler Mettstrasse geriet in der Nacht auf Sonntag ein Wohnhaus in Brand. Als die Bieler Berufsfeuerwehr vor Ort eintraf, hatte sich das Feuer im ersten und zweiten Stock bereits ausgebreitet. Den Einsatzkräften gelang es, vier Personen - darunter zwei Kinder - die sich noch im Gebäude befanden, zu retten, wie die Berner Kantonspolizei mitteilt. Sie wurden mit Ambulanzen leicht verletzt ins Spital gebracht. Eine Frau wurde - offenbar nach einem Sturz - schwer verletzt auf dem Balkon im ersten Stock aufgefunden. Den Notruf verständigt hat Nachbar Burak Seyban. "Ich hörte jemanden schreien und öffnete die Storen - da sah ich es brennen", erzählt der 20-Jährige. Nachdem er sich nach unten begeben hatte, beobachtete der junge Mann, wie im dritten Stock des Hauses zwei Erwachsene und zwei Kinder am Fenster nach Luft rangen. "Ich holte eine Leiter, um zu den Bewohnern zu gelangen oder ihnen den Weg nach unten zu ebnen, doch sie war leider zu kurz", erzählt Seyban. Auch ins Gebäude zu dringen sei unmöglich gewesen. Gemäss seinen Angaben war es die Mutter der Kinder, die aus dem Fenster auf den Balkon des ersten Stockes sprang und sich dabei schwere Verletzungen zuzog. Die Feuerwehr konnte die Anwesenden schliesslich mittels Drehleiter aus dem brennenden Gebäude befreien. Doch es war offenbar mehr als fünf vor Zwölf: "Die Polizei meinte, wenn ich eine Minute später angerufen hätte, dann hätte es wohl Tote gegeben", so Seyban. Der Brand konnte durch die rund 20 Angehörigen der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Aus Sicherheitsgründen wurde eine Brandwache gestellt, wie die Polizei schreibt. Das Wohnhaus wurde beim Brand stark beschädigt und ist aktuell nicht mehr bewohnbar. Für die betroffenen Personen wurde eine Unterbringungslösung gefunden. Während der Löscharbeiten musste der betroffeneAbschnitt der Mettstrasse für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Kantonspolizei Bern hat Ermittlungen zur Klärung der Brandursache und zur Höhe des Sachschadens aufgenommen. | In einem Wohnhaus in Biel ist am frühen Sonntagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Eine Frau wurde dabei schwer verletzt. Vier weitere Personen wurden für weitere Abklärungen ins Spital gebracht. Ein Nachbar hat den Brand hautnah miterlebt. |
20min-4816 | Kim-Denise (23) bekam am Mittwochabend keine Rose von Bachelor Niko (30). Von Enttäuschung ist bei ihr aber keine Spur, im Gegenteil: Nach dem Rauswurf aus der RTL-Kuppelshow kann die deutsche Finanzfachwirtin endlich über ihren neuen Freund sprechen. Willy heisst er, und Kim-Denise lernte ihn tatsächlich während des "Bachelor"-Drehs kennen: Er habe Kim-Denise seine Nummer zugesteckt, wie die "Bild"-Zeitung schreibt. "Willy und ich haben erst den Kontakt gesucht, nachdem ich ausgeschieden war", betont die Ex-Kandidatin. "Irgendwann haben wir festgestellt, dass mehr da ist und den Schritt in eine Beziehung gewagt". Auf Instagram verkündet sie einen Tag nach ihrem Rauswurf nun stolz: "Geschafft. Ich habe mein Glück gefunden und bin um Freunde und Erfahrungen reicher geworden. Jetzt gehen die Erlebnisse weiter "... Bachelor Niko trauert sie jedenfalls keine Sekunde nach. Er sei ein "ganz netter Mensch" - wir alle wissen, was das heisst. Kim-Denise drückt es so aus: Er sei ihr zu wenig frech gewesen. "Wenn man jemanden trifft, dann merkt man schon, ob da das gewisse Etwas ist oder nicht". Das gewisse Etwas fehlte aber auch Niko. Er habe während den Dreharbeiten kaum mit Kim-Denise gesprochen, heisst es. Willy dagegen habe nicht nur ein Auge auf Kim-Denise, sondern auch auf Kandidatin Laura (21) geworfen, sei aus Produktionskreisen bekannt. Sowieso sei er allseits beliebt gewesen, weil er "lustig und flirty" sei. Fun Fact: Willy hat auch noch einen Bruder, wie die "Bild" herausgefunden hat - und per Zufall ist dieser auch als Shuttle-Fahrer bei der Kuppelshow im Einsatz. | Die "Bachelor"-Macher hätten diese Lovestory nicht besser erfinden können: Eine Kandidatin verliebt sich beim Dreh in den Shuttle-Fahrer Willy. Willy hatte erst aber auch noch ein Auge auf eine andere Kandidatin geworfen. Per Zufall hat Willy aber noch einen Bruder - und der ist ebenfalls Fahrer der Single-Frauen. RTL-Bachelor Niko sucht derweil immer noch nach seiner Traumfrau. |
20min-4817 | Riots neuster Shooter hatte einen bisher eher mässigen und langsamen Start in den E-Sport. Trotzdem bleibt "Valorant" auch auf der Streaming-Plattform Twitch auf einem konstant hohen Platz und inoffizielle Turniere finden mehr und mehr statt. Erstmals auch hierzulande. Der Swisscom Gaming Cup feat. Valorant bringt aber nicht nur ein einfaches Turnierchen zustande, bei der die Schweizer Top-Teams einfach dominieren können. Die Qualifikationsrunden dienen nämlich dazu, die besten individuellen Spieler auszumachen. Diese werden in einem nächsten Schritt einem von vier Teams zugeteilt, welche alle von bekannten Streamern und E-Sportlern in der "Valorant"-Szene geführt werden. Die Namen der Team-Captains dürfen wir an dieser Stelle auch gleich verraten: Der Franzose Vincent "Happy" Cervoni Schopenhauer, Fatih "gob b" Dayik von Berlin International Gaming (BIG), Adil "ScreaM" Benrlitom von Team Liquid und Oscar "mixwell" Cañellas Colocho von G2. Die Qualifikationsrunden laufen etwas unüblich im 1v1-Format ab. In aufgeteilten Gruppen kämpfen sich pro Qualifikation vier Spieler ins Finale. Aus den insgesamt 16 Spielern wählen die Pros dann ihre vier Team-Mitglieder aus und kämpfen schliesslich um den Sieg und einen Preispool von 4600 Franken. Die Draft-Phase wird am 10. Dezember ab 20 Uhr live auf Twitch gestreamt. Das grosse Finale findet zwei Tage später am Samstag um 15 Uhr statt. Weitere Infos findest du hier. | Vor Weihnachten gibt es für "Valorant"-Spieler die Möglichkeit, an einem Turnier mitzumachen. Am Swisscom Gaming Cup kannst du zusammen mit internationalen Profis spielen. Nicht nur Schweizer, sondern Gamer aus ganz Europa können mitmachen. Vier bekannte E-Sportler rekrutieren die Finalisten für das grosse Showdown im Dezember. Die letzten Qualifikationen finden am 28. und 29. November statt. |
20min-4818 | Borussia Dortmund hat die Patzer der Konkurrenz in der Fussball-Bundesliga genutzt und kann sich wieder Hoffnungen auf einen Champions-League-Start in der kommenden Saison machen. Der Tabellenfünfte gewann am Sonntag sein Heimspiel gegen den SV Werder Bremen mit 4:1 (3:1). Durch den Erfolg verkürzte der BVB den Rückstand um drei Punkte auf die davor platzierten Eintracht Frankfurt und VfL Wolfsburg, die am Samstag jeweils Niederlagen einstecken mussten. Der Bremer bleiben mit 30 Punkten auf dem 13. Rang mit nur vier Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. Doch zum Spiel: Gleich der erste Konter der Gäste bescherte den Rückstand. Nach schönem Zuspiel von Maximilian Eggestein lief Rashica seinem Gegenspieler Mats Hummels auf und davon und traf aus spitzen Winkel zum 1:0. Diese Führung schien den Gästen glänzend in die Karten zu spielen. Mit einer defensiven Fünferkette hinderten sie die Dortmunder am Kombinationsspiel und blieben mit Kontern gefährlich. Dagegen fand die behäbige Borussia lange kein probates Mittel, um die gut organisierte Gäste-Deckung in Verlegenheit zu bringen. Erst ein fulminanter Schuss von Reyna sorgte für die Wende. Von der Strafraumgrenze beförderte der 18 Jahre US-Nationalspieler den Ball mit grosser Wucht in den Torwinkel und erweckte sein Team damit zu neuem Leben. Danach benötige der BVB nur kurze Zeit, um die Partie zu seinen Gunsten zu drehen - begünstigt von einem mit Elfmeter geahndeten Foul von Kevin Möhwald an Marco Reus. Angreifer Haaland nutzte diese Chance, um seine zuvor vier Pflichtspiele anhaltende Torflaute im BVB-Trikot zu beenden. Mit einem Abstaubertor vier Minuten später aus kurzer Distanz erhöhte der Norweger gar auf 3:1. Damit traf der 20-Jährige zum 13. Mal in der Bundesliga mindestens doppelt. Entschieden war die Partie damit aber damit noch immer nicht. Zwar blieb der BVB auch in der 2. Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft, schlug aus der Überlegenheit aber zu wenig Kapital. So durften die Gäste weiter hoffen und waren bei einem Pfostenschuss von Eggestein (63.) dem Abschlusstreffer nahe. Zehn Minuten später blieben zwei Chancen von Joshua Sargent ungenutzt. | Gegen Werder Bremen gewinnt Dortmund mit 4:1. Haaland schiesst zwei Tore. Auch Hummels und Reyna treffen. Rashica brachte Bremen in der 14. Minute in Führung. |
20min-4819 | Kommt er oder kommt er nicht? Jedes Jahr stellt sich diese Frage vor der Eishockey-WM. Denn beinahe gleichzeitig beginnt in der NHL auch das Playoff - wann dieses heuer genau startet, steht aktuell noch nicht fest. Diejenigen Schweizer, die die K.O.-Runde verpassen, folgen meist dem Ruf des Nati-Trainers Patrick Fischer. Sofern es der Club oder die Vertragssituation zulässt. Was dieses Jahr erschwerend hinzukommt, ist die Corona-Pandemie. Wegen der Quarantäne-Regeln mache eine Nachnomination in diesem Jahr kaum Sinn, sagte Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel gegenüber Keystone-SDA. So müssen die NHL-Teams der Schweizer das Playoff also verpassen, damit die Spieler an die WM fahren können. Die Nati beginnt das WM-Abenteuer mit ihrem Startspiel gegen Tschechien am 22. Mai. Die NHL-Stars reisen direkt von den USA nach Lettland, machen in der Schweiz also keinen Zwischenstopp - sie kommen in Riga am 15. Mai an. Die Nati fliegt am 13. Mai nach Lettland. Wir haben eine Übersicht zusammengestellt, welche Nati-Stars an der WM dabei sind oder eben nicht. Timo Meier: Ja, der Appenzeller wird die Nati in Riga verstärken, das bestätigte der 24-Jährige nach der 2:5-Pleite seiner San Jose Sharks gegen die Arizona Coyotes. Die Sharks werden das NHL-Playoff definitiv verpassen. Am Sonntag folgte die Bestätigung der Nati: Meier kommt! Nico Hischier: Auch der Walliser wird mit den New Jersey Devils die K.O.-Phase in der NHL verpassen. Der 22-jährige Devils-Captain hat signalisiert, dass er mit an die WM möchte. Hischier hat noch Energie, er hat wegen Verletzungen in dieser Saison gerade mal 20 NHL-Partien bestritten. Wie Meier darf der Devils-Captain auch nach Riga fahren. New Jersey hat dem jungen Schweizer die Erlaubnis erteilt. Philipp Kurashev: 15 Skorerpunkte (acht Tore und sieben Assists, Stand 9. Mai) in seiner Rookie-Saison sind nicht schlecht. Er ist eine Option für Trainer Patrick Fischer, zumal sein Vertrag bei den Chicago Blackhawks noch weiterläuft. Nicht verwunderlich also die Meldung vom Sonntag, dass auch er definitiv zur Nati stösst. Jonas Siegenthaler: Siegenthaler hat für kommende Saison hingegen noch keinen neuen Vertrag. Der 23-Jährige wurde erst kürzlich von den Washington Capitals zu den New Jersey Devils getradet, wo er wieder mehr spielte, bis ihn Corona aus dem Verkehr zog. Nun ist er wieder fit und wird die WM bestreiten. Dies bestätigt Swiss Ice Hockey. Luca Sbisa: Der 31-Jährige trat bei den Predators in dieser Saison kaum in Erscheinung, spielte gerade mal eine Partie Ende Januar gegen die Stars. Nun hat Nashville den Sprung ins Playoff geschafft, er könnte als Reserve im Team behalten werden. Ende Saison wird sein Abenteuer NHL aber wohl definitiv zu Ende gehen. Er hatte zuletzt vermehrt Mühe, einen neuen Vertrag bei einem NHL-Club zu ergattern. Roman Josi: Eine starke WM ohne Captain Josi ist beinahe unvorstellbar. Die Schweizer Fans müssen sich aber damit abfinden, dass der WM-MVP von 2013 heuer fehlt. Denn seine Nashville Predators haben einen Playoff-Platz seit Samstag auf sicher - den letzten in der Central Division. Nino Niederreiter: Die Carolina Hurricanes sind aktuell das beste Team der ganzen Liga. Niederreiter hat seinen Beitrag dazu geleistet, hat in 55 Spielen 20 Tore und 14 Assists gemacht. Den Hurricanes wird sogar der Stanley-Cup-Sieg zugetraut. Auf WM-Tore des Churers muss die Nati definitiv verzichten. Kevin Fiala: Ähnlich stark unterwegs ist Fiala mit den Minnesota Wild. Der 24-Jährige hat sogar 40 Skorerpunkte (20 Tore und 20 Assists) in 49 Partien auf seinem Konto. Und auch die Wild stehen definitiv im Playoff. Gaëtan Haas: Seine Edmonton Oilers absolvieren ebenfalls die K.O.-Phase. Haas kann zwar keine solch hohen Werte präsentieren, absolvierte aber trotzdem 33 Partien für die Oilers. Pius Suter: 13 Tore und elf Assists in seiner Premieren-Saison für die Chicago Blackhawks in der NHL: starke Werte. Der 24-Jährige wäre eine willkommene Verstärkung für Patrick Fischer gewesen. Zwar verpassen die Blackhawks das Playoff. Weil sein Vertrag aber ausläuft, will Suter sich auf seinen Club fokussieren. Eine Verletzung an der WM wäre wohl zu viel des Risikos. Yannick Weber: Zwar kommt der 32-jährige Romand bei den Pittsburgh Penguins nur selten zum Einsatz, aber der fünffache NHL-Champion spielt im Playoff und ist möglicherweise auf einen weiteren Verteidiger angewiesen, wenn es zu Verletzungen kommen sollte. Dean Kukan: Zwar verpassen seine Columbus Blue Jackets das Playoff ganz klar, doch Kukan kann nicht nach Riga reisen. Der 27-jährige Verteidiger muss sich einer Operation unterziehen. Was genau betroffen ist, wurde nicht kommuniziert. Denis Malgin: Zwar absolvierte der Solothurner in dieser Saison keine Partie für die Toronto Maple Leafs, sondern spielte leihweise in der Schweiz für Lausanne. Doch die Leafs haben den 24-Jährigen im Hinblick auf das Playoff zurückbeordert, er bekam also keine Freigabe für die WM. | Am 22. Mai bestreitet die Nati gegen Tschechien ihr erstes WM-Spiel. Noch ist nicht klar, welche NHL-Söldner das Team verstärken. Einige haben schon zugesagt, bei anderen ist die Teilnahme unsicher. |
20min-4820 | Als die Corona-Pandemie dem Shoppen in Strassenläden letztes Jahr ein vorläufiges Ende setzte, schlug die Stunde der Online-Shops. In der Schweiz wuchs der Online-Handel laut Handelsverband im Jahr 2020 um über 27 Prozent. Für rund 13 Milliarden Schweizer Franken kauften Schweizerinnen und Schweizer 2020 mittels Mausklick ein. Shoppen heisst aber auch, die Umwelt zu belasten: Nicht nur fressen die Computer und Tablets sowie das Betreiben der Online-Shops Strom. Die Waren müssen auch in grossen Mengen von den Shops zu den Konsumentinnen und Konsumenten transportiert werden. Zusätzlich am umweltbewussten Gewissen nagt, wenn Produkte umweltbelastend oder menschenunwürdig zu Billigstlöhnen hergestellt werden. Längst sind es aber nicht mehr nur die Lifestyle-Öko und LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability), die umweltbewusst einkaufen. Laut einer Studie des Capgemini Research Instituts hat die Covid-19-Krise bei 79 Prozent der Shoppenden zu einem Umdenken geführt: Sie legen mehr Wert auf soziale Verantwortung und Umweltfreundlichkeit. 67 Prozent seien sich zudem bewusster über die Verknappung natürlicher Ressourcen geworden. Dabei zeigte sich mehr als die Hälfte der 7500 Studien-Teilnehmenden bereit, zu weniger bekannten Marken zu wechseln, wenn diese nachhaltiger sind. Eine Entwicklung, die auch Online-Händler wie Brack.ch feststellen: "Wir spüren klar, dass das Bedürfnis, sich über Nachhaltigkeits-, Fairness- und soziale Aspekte der Produkte sowie deren Transport und Entsorgung zu informieren, stärker geworden ist", antwortet der Online-Händler auf Anfrage. In bestimmten Sparten würden immer mehr nachhaltige, lokale und sozial hergestellte Produkte verkauft. Für den Kaufentscheid seien aber immer noch Aspekte wie Verfügbarkeit und Preis wichtig. Umweltbewusste Shopperinnen und Shopper finden im Web mittlerweile eine grosse Auswahl an Anbietern und Möglichkeiten. Während einige Online-Händler Waren ohne Aufpreis klimaneutral transportieren, verlangen andere dafür ein kleines Aufgeld. Leider lässt sich eine automatische Klimakompensation oft nicht auf den ersten Blick erkennen. Wer noch besser schlafen will, schaut deshalb bei der Produktwahl genau hin. Gute Hinweise geben Labels wie Bio oder Fair Trade: Auf der Website labelinfo.ch finden sich viele nützliche Informationen zu Nachhaltigkeitslabeln aus allen Lebensbereichen. Da die Anzahl der Shops mit nachhaltigem Angebot wächst, gewinnen Shop-Finder wie faircustomer.ch, nachhaltigleben.ch oder green-list.ch (Westschweiz) an Bedeutung. Seiten wie savefood.ch und foodwaste.ch widmen sich zudem dem bewussten Umgang mit Lebensmitteln. In der Infobox ist eine kleine Auswahl von nachhaltigen Shops aufgeführt. Fazit: Ein CO2-Fussabdruck bleibt durchs Online-Shoppen zwar bestehen, mit der bewussten Auswahl an Produkten und Händlern lässt er sich aber reduzieren. Nur, wer gar nichts einkauft, hinterlässt diesbezüglich keine Spuren. | Seit der Corona-Pandemie kaufen Konsumentinnen und Konsumenten umweltbewusster ein. Das Angebot an Shops mit nachhaltigen Produkten wächst. Wir stellen neun Online-Shops vor, in denen du umweltschonende Produkte findest. |
20min-4821 | In Degenbalm nahe Morschach im Kanton Schwyz donnerten kurz nach 16 Uhr mehrere riesige Steinbrocken zu Tal. Sie verfehlten dabei die Siedlungen nur knapp. N.T*, der in Degenbalm wohnt, berichtet: "Es sind insgesamt fünf Felsen heruntergekommen. Einer kam dabei einem Wohnhaus sehr nahe und beschädigte das Geländer". Ein solcher Steinschlag sei für die Gegend ungewöhnlich: "Das ist das erste Mal, das ich so etwas erlebt habe", sagt T. Auf einem Video ist zu sehen, wie einer der riesigen Felsbrocken erst kurz vor einem Wohnhaus Halt machte. Dort versperrt er nun die Einfahrt zur Garage. "Der Felsbrocken ist so gross wie ein Geländewagen", schätzt T. Er selbst hatte Glück: Sein gegenüberliegendes Haus blieb unbeschädigt. Ein anderer Felsen liegt nun auf einer Wiese eines Bauern, ein anderer kam neben dessen Traktor zum Stillstand. "Der Felsbrocken ist so gross wie der Traktor", sagt T. ungläubig. Er habe zuerst gar nichts vom Steinschlag gemerkt. Zwar hätten die zu Tal donnernden Steine einen riesen Lärm gemacht: "Ich dachte aber, dieser komme von einer nahegelegenen Baustelle, wo sie immer mal wieder auch Steine zerkleinern". David Mynall, Mediensprecher der Kantonspolizei Schwyz, bestätigt auf Anfrage, dass sich mehrere Felsbrocken am Fronalpstock gelöst haben und in Degenbalm in der Gemeinde Morschach zum Liegen gekommen sind. "Gemeinsam mit dem Amt für Naturschutz beurteilen wir jetzt die Lage vor Ort". Zu Schäden oder Verletzten habe man zurzeit noch keine Informationen, so Mynall. *Name der Redaktion bekannt | In Degenbalm im Kanton Schwyz liegen riesige Felsbrocken in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern. Sie lösten sich vom Fronalpstock, wie die Polizei auf Anfrage bestätigt. Ein Anwohner wurde von den herandonnernden Steinen überrascht. |
20min-4822 | Driftende Autofahrer machen in letzter Zeit die Obwaldner Strassen unsicher: In den letzten Tagen hat die Kantonspolizei Obwalden mehr als 20 Personen angezeigt, wie es in einer Mitteilung heisst. "In der Nacht auf Mittwoch wurden erneut 6 Personen in diesem Zusammenhang angezeigt", sagt Martin Kathriner, Leiter Verkehrs- und Sicherheitspolizei des Kantons Obwalden. "Driften ist zu einem regelrechten Boom geworden. Wir haben praktisch Nacht für Nacht solche Fälle", sagt Kathriner. Teilweise seien es Einzelpersonen, die auf schneebedeckten Parkplätzen herumführen. "Teilweise treffen sich auch mehrere Personen mit ihren Fahrzeugen", so Kathriner. Es komme auch vor, dass mehrere Personen gemeinsam in einem Auto sitzten. Die Kapo Obwalden hat nun die Kontrollen diesbezüglich intensiviert. Bei den driftenden Autofahrern handle es sich vorwiegend um Personen, die jünger als 30 Jahre alt sind. Und: Einige Autofahrer nehmen fürs Driften einen weiten Weg unter die Räder: Bis zu 100 Kilometer fahren sie, um in Engelberg driften zu können. "Es sind beispielsweise Personen aus den Kantonen Aargau, Zürich oder auch aus dem Baselbiet dabei". Einige machen dabei Videos von sich und stellen diese in die sozialen Medien. Auch früher sei schon gedriftet worden - aber nicht in diesem Ausmass, und es seien vorwiegend Junglenker aus der Region gewesen. Insbesondere die Gemeinde Engelberg sei betroffen. Die Drifter fahren teilweise stundenlang auf schneebedeckten Parkplätzen herum, ehe die Kantonspolizei alarmiert wird. "Vielfach sind sie nachts unterwegs. Anwohner werden dabei vom Lärm geplagt". Doch der Lärm dürfte dabei das kleinste Problem sein: Gedriftet wird nämlich nicht nur auf Parkplätzen, sondern auch auf Strassen. "Im Strassenverkehr ist Driften noch gefährlicher als auf einem leeren Parkplatz - verboten ist beides!", sagt Kathriner. Habe ein Fahrer einmal die Herrschaft über das Auto verloren, sei es schwierig, dieses wieder unter Kontrolle zu bringen. So sei es im Zusammenhang mit den Driftern auch schon zu brenzligen Situationen gekommen. Personenschäden habe es noch keine gegeben, da entgegenkommende Autofahrer durch Ausweichen oder Anhalten rechtzeitig hätten Schlimmeres verhindern können. Sachschäden habe es hingegen schon mehrmals gegeben: "Es wurden schon Zäune und Pfosten umgefahren. Auch parkierte Autos wurden schon beschädigt". Nebst der strafrechtlichen Beurteilung prüfen die zuständigen Administrativbehörden Massnahmen bezüglich Führerausweisberechtigungen. Wer driften wolle, solle dies in einem dafür ausgelegten Sicherheitszentrum tun, das Fahrsicherheitskurse anbietet. Drifter beschäftigen auch die Kantonspolizei Bern. Diese hatte bei einer gezielten Verkehrskontrolle am Montagabend insgesamt 19 Drifter angezeigt. | Bei der Kapo Obwalden gehen immer mehr Meldungen zu driftenden Autofahrern ein. Derzeit werden beinahe jede Nacht Fälle gemeldet. Driften sei zu einem Boom geworden. Teilweise sind die Drifter in Gruppen unterwegs und fahren aus einer Entfernung von bis zu 100 Kilometern an. Die Polizei führt nun vermehrt gezielte Kontrollen durch. |
20min-4823 | Der ultimative Gewinner des Abends war Abel Tesfaye (31) aka The Weeknd. Der Sänger räumte in zehn Kategorien ab, darunter "Top Male Artist", "Top R&B Album" und "Top Artist", der wichtigste Preis des Abends. Damit kann der "Blinding Lights"-Interpret wohl langsam aber sicher ein ganzes Regal füllen: Er besitzt nun nämlich eine Sammlung von stolzen 19 Billboard-Awards. Ebenfalls zu den grossen Abräumern des Abends gehört die Boyband BTS. Die sieben Künstler aus Südkorea wurden mit vier Preisen ausgezeichnet, darunter "Top Selling Song" und "Top Group". Ausserdem siegten sie zum fünften Mal in Folge in der Fan-Voting-Kategorie "Top Social Artist". Vor BTS dominierte Justin Bieber (27) von 2011 bis 2016 die Sparte. Die K-Pop-Überflieger nahmen am Abend jedoch nicht nur Awards entgegen, sondern stellten in der ersten TV-Performance ihrer neuen englischsprachigen Single "Butter" auch ihre eindrücklichen Tanz-Künste zur Schau. Ein weiterer grosser Star des Abends: Der vergangenes Jahr im Alter von nur 20 Jahren verstorbene US-Rapper Pop Smoke. Er wurde posthum mit fünf Billboard Awards ausgezeichnet. Als seine Mutter Audrey an der Seite ihres Sohnes Obasi den Award für "Top Billboard 200 Album" entgegennimmt, wird es emotional. "Grossen Dank an die Fans, die das Leben und den Geist meines Sohnes so sehr ehren, dass es weiterhin so scheint, als wäre er noch leibhaftig hier", so das Mami. In Anspielung auf den Tod ihres Sohnes, der mutmasslich von einem Teenager erschossen wurde, erzählt sie zudem: "Er machte Musik, um zu zeigen, dass 14-Jährige nicht töten müssen, um zu beweisen, dass sie jemand sind. Das ist die Ironie an der Sache". Abschliessend dankt sie den Billboard Music Awards für die Anerkennung ihres "jungen Kriegers". Pink (41) und ihre Tochter Willow (9) verzauberten den Abend mit einem herzerwärmenden Mutter-Tochter-Luftakrobatik-Akt zu ihrem gemeinsamen, ebenso herzigen Song "Cover Me in Sunshine". Die Singer-Songwriterin stellte zudem ihren Humor unter Beweis, als Rocker Jon Bon Jovi (59) ihr den Icon-Award überreichte. "Ich bin eine Woche lang nicht aus meinem Zimmer gekommen, als du Dorothea geheiratet hast - ich war acht", so Pink in ihrer Dankesrede an den Bon-Jovi-Frontmann gerichtet. Weiter spasst sie: "Ich habe dein Poster von der Wand gerissen und dich durch Sebastian Bach ersetzt. Ich bin sehr froh, dass du deine grosse Liebe gefunden hast, Jon, aber du hast mir das Herz gebrochen! Ich nehme den Award als Entschuldigung und akzeptiere sie". Der absolut süsseste Auftritt des Abends gebührt Drakes (34) Sohn Adonis (3). Als sein Vater die "Artist of the Decade"-Auszeichnung entgegennimmt, wird er überraschenderweise vom Kleinen auf die Bühne begleitet. Der Rapper hielt seinen Sohn lange Zeit von der Öffentlichkeit fern - und Adonis muss sich wohl erstmal an den Rummel gewöhnen. So klammerte er sich während der Rede an das Bein seines Papas und versteckte sich irgendwann gleich ganz hinter dessen Rücken, in der Hand stets Drakes Award, der etwa einen Drittel so gross ist wie der Kleine selbst. Als der Rapstar schliesslich seinen Sohn aufhebt, um ihm den Award zu widmen, fängt Adonis an zu weinen - und bringt damit Herzen zum schmelzen. | In der Nacht auf Montag fanden die Billboard Music Awards statt. Moderiert wurde die Show von Jonas-Brothers-Küken Nick Jonas (28). Wir haben für euch die wichtigsten Gewinne und emotionalsten Momente zusammengefasst. |
20min-4824 | So richtig schlimm wird das Auftauchen des Asteroiden 2011 ES4 für uns Menschen wohl nicht werden. Schliesslich kündigt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sein Erscheinen in einem durchaus launigen Tweet an. "Am 1. September bitte nicht zu weit aus dem Fenster lehnen", heisst es darin. Denn dann "saust mal wieder ein Mini-Asteroid ziemlich knapp an der Erde vorbei". Ziemlich knapp? Das heisst, dass sich der Asteroid (siehe Box) unserem Planeten bis auf rund 125"000 Kilometer (entspricht 0,32 LD - Lunardistanz) nähert, was etwa ein Drittel der Distanz zwischen Erde und Mond ausmacht. Er kommt uns also näher als dem Mond, bleibt aber dennoch ein ganzes Stück weg. Die Gefahr eines Einschlags besteht laut Experten des Jet Propulsion Laboratory (JPL) am California Institute of Technology nicht. Der vom Twitter-Account DLR-Next als Mini-Asteroid bezeichnete 2011 ES4 hat gemäss Nasa-Angaben einen Durchmesser von 22 bis 49 Metern. Genauere Angaben seien derzeit noch nicht möglich, da erst wenige Messungen diesbezüglich vorlägen, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Manfred Gaida von der DLR-Abteilung Erforschung des Weltraums. Mit "Nahbegegnungen" wie der bevorstehenden, bei denen ein Asteroid innerhalb der Mondbahn an der Erde vorbeirauscht, ist laut Gaida im Schnitt 2,4 Mal pro Jahr zu rechnen. Laut der US-Weltraumagentur Nasa, welche alle Objekte genau beobachtet, die sich der Erde auf weniger als 8 Millionen Kilometer nähern, werden alleine im August vier weitere Asteroiden der Erde nahe kommen. Im September rechnet sie mit derzeit sechs Asteroiden, die sie als sogenannte Near-Earth Objects - erdnahe Objekte, kurz NEOs - klassifiziert. Der grösste hat dabei einen Durchmesser von bis zu 270 Metern. | In rund drei Wochen bekommt die Erde Besuch. Ein Asteroid namens 2011 ES4 nähert sich ihr. Er ist seit dem Jahr 2011 nicht mehr gesehen worden. Er kommt unserem Planeten näher als dem Mond. |
20min-4825 | In einem mittlerweile von Facebook gelöschten Video mit dem Titel "Masken sind Gift" behauptet eine Frau, beweisen zu können, dass Masken gesundheitsschädlich sind. Sie trägt eine Stoffmaske und hält ein CO₂-Messgerät in die Kamera. Es zeigt 431 PPM (Parts per million, Masseinheit für die CO₂-Konzentration in der Luft) an. Dann steckt sich die Frau den Sensor des Geräts direkt unter die Maske und atmet ein und aus. Der Wert beginnt sprunghaft zu steigen. Bei knapp 2000 PPM fängt das Gerät an zu piepsen. Die Zahl steigt immer weiter an, bis das Gerät bei einem Messwert von 10"000 PPM ausschaltet. "Ob das gesund ist, sei dahingestellt", kommentiert eine Männerstimme die Szene. Vor der Löschung des Videos wurde es über 14"000-mal geteilt. Dr. Markus Battaglia, Co-Geschäftsleiter der Praxis Bubenberg in Bern, gibt Entwarnung: "Aus medizinischer Sicht ist das Tragen von Masken kein Problem". Ohne schwere Krankheit sei das Tragen gesundheitlich völlig unbedenklich. Für den Arzt war das Tragen von Schutzmasken schon vor Corona Alltag. "Ich habe früher während Operationen schon acht Stunden am Stück eine Maske getragen und dabei hoch konzentriert gearbeitet". Dabei sei es normal, dass der CO₂-Gehalt der Atemluft etwas ansteige. "Man atmet etwas schneller, aber der Sauerstoffgehalt im Blut wird dadurch nicht beeinflusst". Das zeigt auch ein Versuch der SRF-Sendung "Puls". Eine Studentin mass die Sauerstoffsättigung im Blut, während sie sich mit Schutzmaske körperlich betätigte. Der Sauerstoffgehalt sank jedoch trotz Maske nur sehr gering: von 97 auf 95 Prozent. Wieso steigt der gemessene CO₂-Gehalt im Facebook-Video aber derart drastisch an, wenn das Tragen von Schutzmasken keinen Einfluss auf das Blutbild hat? Dieser Frage ist das Recherchezentrum Correctiv aus Berlin nachgegangen. "Die CO₂-Messgeräte sind in der Regel dafür gedacht, an der Wand angebracht oder im Raum aufgestellt zu sein, um die CO₂-Konzentration in Innenräumen zu messen", erklärt Robert Bethke, Chemiker und Wissenschaftler im Umweltbundesamt im Fachgebiet für Innenraumlufthygiene. Dass die Geräte bei 1000 PPM piepsten, sei hygienisch und nicht toxikologisch begründet und komme einer Aufforderung zum Lüften gleich. "Wenn sich CO₂ durch die Anwesenheit und Aktivität von Menschen in einem Raum angereichert hat, könnten auch andere Schadstoffe zugegen sein. Das ist allerdings ein Leit- und kein Grenzwert", sagt der Chemiker. Für Bethke macht es darum wenig Sinn, mit diesen Geräten die CO₂-Konzentration unter einer Schutzmaske zu testen. "Sie sind nicht dafür gedacht, auf schnelle Konzentrationsänderungen, die sich in so einem kleinen Raum wie unter einem Mundschutz ergeben, korrekt anzuspringen", sagt er. Zudem habe herausströmende Atemluft einen CO₂-Wert von rund 40"000 PPM. "Die Messgeräte geraten dabei an ihre Grenzen", so Bethke. Ein Experiment von Correctiv und Bethe zeigt, dass es keinen Unterschied macht, ob der Sensor eines CO₂-Messgeräts unter einer Maske oder direkt ohne Maske angeatmet wird. Bereits nach einer Ausatmung - mit oder ohne Maske - war der Sensor komplett überladen. Das Correctiv-Team zieht Fazit: "Tests, wie sie in den Selbstversuch-Videos in sozialen Netzwerken zu sehen sind, sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll, um eine angebliche Gesundheitsgefahr durch Masken nachzuweisen". | Auf Facebook wird ein Video, das zeigen soll, dass Masken gesundheitsschädlich sind, über zehntausendmal geteilt. Experten geben jedoch Entwarnung: Der Sauerstoffgehalt im Blut werde durch das Tragen von Schutzmasken nicht beeinflusst. Zudem seien CO₂-Geräte nicht dafür gedacht, auf schnelle Konzentrationsänderungen korrekt anzuspringen. |
20min-4826 | Laut der neuesten Berechnung der ETH hat am 18. Dezember eine infizierte Person nur noch 0,86 weitere angesteckt. Dies würde bedeuten, dass die Pandemie in der Schweiz rückläufig wäre. Die Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen. So meldete das BAG am Montag zwar mit 10"087 Corona-Fällen seit Donnerstag deutlich weniger Fälle als in der gleichen Periode der Vorwoche. Allerdings werden die Zahlen durch die Feiertage verzerrt. Schon an Heiligabend (Donnerstag) und vor allem am 25. Dezember (Freitag) wurde deutlich weniger getestet, weil viele Arztpraxen geschlossen waren. So zählte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für Freitag bislang 1729 Fälle bei 12"869 Tests - in der Woche zuvor waren es mit 4380 Fällen bei über 45"000 Tests mehr als doppelt so viele positive Fälle. Damit zeigt sich an den Feiertagen ein ähnlicher Effekt wie an den Wochenenden, wo die Fallzahlen in der Regel - auch wegen verzögerter Meldung ans BAG - deutlich unter den Werten der Werktage liegen. Gesundheitsminister Alain Berset sagte denn auch am Montag, dass die Lage nach den Festtagen schwierig zu beurteilen sei. "Es gibt Verzögerungen bei den Meldungen, und wir haben deutlich weniger Tests als vorher. Wir werden einige Tage brauchen, um zu sehen, wie die Massnahmen wirken, die wir auf Bundesebene beschlossen haben", so Berset. Der Bundesrat hatte per 12. Dezember eine Sperrstunde ab 19 Uhr für Restaurants und Bars eingeführt und auch Fitnesscenter am Sonntag geschlossen. Einige Kantone, darunter Solothurn, hatten selbst Massnahmen ergriffen und etwa Fitnesscenter geschlossen. Wegen der Inkubationszeit, Testzeit und Meldung ans BAG schlagen sich Massnahmen erst nach etwa zehn bis 14 Tagen in der Statistik nieder. Damit ist auch klar: Allfällige Effekte des Beizen-Lockdown vom 22. Dezember sowie der Familienfeiern an Weihnachten sind in der Statistik noch nicht abgebildet. Hier lässt sich erst Anfang neues Jahr ein Trend ableiten. Berset sieht allerdings ein Indiz, das ihn zuversichtlich stimmt: So habe die Positivitätsrate (das Verhältnis von positiven Tests und der Zahl aller durchgeführten Tests) - nicht zugenommen, obwohl die Anzahl Tests zurückgegangen sei. Eine Zunahme deutet darauf hin, dass mehr Fälle übersehen werden. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teste ein Land mit einer Positivitätsrate von über fünf Prozent entweder zu wenig, oder es habe die Lage nicht mehr im Griff. Der Bundesrat plant, am Mittwoch eine Zwischenbilanz zu ziehen, ob die getroffenen Massnahmen ausreichen. Falls nötig, will er die Schraube Anfang Januar weiter anziehen. | Noch ist unklar, ob sich die Massnahmen des Bundesrates in den Corona-Zahlen niederschlagen - die Festtage verzerren die Statistik. Der Bundesrat hofft auf eine Trendwende. |
20min-4827 | Letzten Dienstag starb Walter Beller überraschend im Alter von 71 Jahren. Gemäss Obduktion erlitt der Zürcher Bauunternehmer im Schlaf einen Herzstillstand. Auf Facebook hat nun seine Tochter Natascha Beller eine emotionale Nachricht veröffentlicht. "Die Todesnachricht meines Vaters war ein enormer Schock und ich bin unendlich tief traurig. Traurig darüber, ihn nie wieder zu sehen. Traurig darüber, dass er nicht mehr an meinem Leben teilhaben kann", schreibt die 38-Jährige am Sonntag. Doch besonders traurig mache sie, dass er "meine Tochter nicht mehr kennen lernen wird". Dabei habe er sich so sehr darüber gefreut, bald Grosspapi zu werden, so die Regisseurin weiter. "Lieber Papi. Ich werde dich stets in meinem Herzen mit mir tragen und deiner Enkeltochter alle deine Lausbubengeschichten, von denen du so gerne erzählt hast, weitererzählen". Damit macht die 38-Jährige auch gleich ihre Schwangerschaft öffentlich. Wie sie schreibt, wollte ihr Vater bereits vor Wochen die Schwangerschaft öffentlich machen - im Gegensatz zu ihr: "Er nahm es mir nicht übel und wir haben uns darauf geeinigt, dass er im August das Interview geben wird. Er hat meine Wünsche stets respektiert". Zum Schluss schreibt die 38-Jährige: "Ich danke Dir für alles, was du mir auf meinem Lebensweg mitgegeben hast und dass du immer für mich da warst. Ich werde dich für immer vermissen. Ruhe in Frieden". Walter Beller und seine zweite Ehefrau Irina waren in den letzten Jahren regelmässig in der Boulevardpresse und in People-Sendungen zu Gast. Sie liebten es, mit ihrem Reichtum vor laufenden Kameras zu protzen und mit fragwürdigen Aussagen in der Öffentlichkeit zu provozieren. Was bei den vielen Klatsch-Schlagzeilen oft vergessen ging: Walter Beller hat sich seinen Reichtum hart erarbeitet. Er wuchs als Sohn eines Malers im Zürcher Kreis 4 auf und absolvierte eine Lehre als Hochbauzeichner. Später organisierte er Rockkonzerte. Mit 22 Jahren besass er einen Alfa Romeo, wenig später kam seine erste Eigentumswohnung dazu. "Ich habe lange und hart gearbeitet", sagte er 2012 gegenüber dem "Tages-Anzeiger". "Jetzt versuche ich zu geniessen. Das Leben ist zu kurz, um zweite Klasse zu reisen". Zu Bellers bekanntesten Arbeiten gehört der Bau des Swiss Casino Zürich an der Gessnerallee, das 2012 eröffnet wurde. Beller selbst durfte aber an der Feier nicht dabei sein, er und seine Frau wurden kurzfristig ausgeladen. Grund: Die Veranstalter fürchteten sich vor seiner schillernden Ehefrau, ihre Dominanz sei unerwünscht. | Der Zürcher Bauunternehmer Walter Beller ist am Dienstag im Alter von 71 Jahren verstorben. Gemäss Obduktion erlitt er im Schlaf einen Herzstillstand. Seine Tochter hat am Sonntag einen emotionalen Facebook-Post veröffentlicht. |
20min-4828 | Der zweite von drei Verhandlungstagen endet unvermittelt: Der Beschuldigte F.N. kündigte an, jegliche Aussage vor Gericht verweigern zu wollen. Der heute 34-Jährige hätte heute über die Taten, die ihm von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegt wurden, sprechen sollen. Unter anderem ging es um die Vorwürfe, dass er seinen damals zwei Monate alten Sohn L. 2010 erstickt hat und seine siebenwöchige Tochter J. zwei Jahre später derart stark schüttelte, dass sie ein Schütteltrauma erlitt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vorsätzliche Tötung und mehrfache versuchte Tötung vor. Kurz bevor er in den Zeugenstand treten sollte, kündigte seine Verteidigerin Eveline Roos an, dass ihr Mandant nicht in der Lage sei, Aussagen zu machen. Dafür gebe es drei Gründe: Erstens habe er alles zum Fall gesagt, was es zu sagen gebe. "Zweitens hat er - nach all den geheimen und über mehrere Jahre dauernden Ermittlungsmassnahmen - das Vertrauen in die Justiz und in den Rechtsstaat verloren", so Roos. Und drittens sei ihr Mandant durch das ganze Strafverfahren psychisch sehr angeschlagen. "Er leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, ist seit längerer Zeit arbeitsunfähig und hat sich komplett aus der Gesellschaft zurückgezogen". Sie werde am Donnerstag auf einen Freispruch plädieren, sagt Roos. "Es spricht alles dafür, dass mein Klient unschuldig ist". Im Gegensatz zum Beschuldigten nahm seine Mutter Stellung zu den Fragen des Gerichts. Sie bestätigt, dass sich ihr Sohn extrem zurückgezogen habe. "Er geht nur noch raus um einzukaufen oder in die Therapie zu gehen. In den Wald zu gehen, sei ihm "zu stressig". "Ihren Sohn beschreibt sie als sehr ruhige, freundliche und zurückhaltende Person. Sie habe noch nie irgendwelche Aussetzer oder Wutausbrüche seinerseits erlebt. Als sie berichtet, dass sie ihre Enkelin seit acht Jahren nicht mehr gesehen hat, bricht sie in Tränen aus. Die Kesb vertröste sie immer wieder und behaupte, es sei nicht der richtige Zeitpunkt für ein Treffen. "Ich kenne sie nicht einmal". Wer für den Tod des Jungen und für die schweren Verletzungen des Mädchens verantwortlich sei, könne sie nicht sagen. Weder der Vater noch die Mutter der Kinder hätte einen überforderten Eindruck gemacht. Auch die ehemalige Schwiegermutter des Beschuldigten sagte vor Gericht aus, dass sie sich die Umstände des Todes ihres Enkels nicht erklären könne. "Irgendwer muss es ja gewesen sein, das passiert nicht einfach von alleine". Ihre Tochter habe ihr aber versichert, nicht verantwortlich zu sein. Ihren Ex-Schwiegersohn habe sie im Umgang mit den Kindern als "ganz normal" erlebt. Die Schuld für den Tod des Kindes gebe sie ihm nicht. Daniel Wyler, Leitender Rechtsmediziner am Kantonsspital Graubünden, hatte 2016 im Auftrag der Solothurner Staatsanwaltschaft ein rechtsmedizinisches Gutachten zum Tod des zwei Monate alten Babys verfasst. Der als Sachverständige vorgeladene sagte, dass er - wie seine Basler Kollegen zuvor - nicht in der Lage war, einen todesursächlichen Befund festzustellen. Es sei aber anzunehmen, dass es sich um einen Tod durch Ersticken gehandelt habe - feststellbar, sei dies aber nicht. "Ich sehe keinen anderen Grund, es war ein gesunder Säugling". Dass es sich um einen plötzlichen Kindstod gehandelt hat, könne man ausschliessen. Der Rippenradiologe habe zudem feststellen können, dass die Rippen von L. zu mindestens zwei Zeitpunkten gebrochen wurden: Zwei Wochen und wenige Tage vor dem Tod des Babys, sagt Wyler. Anhand der Rippenbrüche des Buben ist der Rechtsmediziner der Ansicht, dass er vor seinem Tod mehrmals geschüttelt worden war. "Das ist nicht einfach ein Schaukeln. Das sind enorme Kräfte, die ausgeübt wurden". Zu den Verletzungen des Mädchens 2012 sagt Wyler: "Beim Schütteln können Beschleunigungen von bis zu 20G entstehen". Zum Vergleich: "Jetpiloten der Armee dürfen höchstens bis 9G trainieren. Das sind zwei unterschiedliche Welten". Daher reichten wenige Sekunden, um ein Schütteltrauma entstehen zu lassen. "Das Hirn wird so enorm verletzt". Die knapp zwei Monate alte Tochter musste zwei mal neurochirurgisch operiert werden. Wenn Tochter J. nicht ins Spital gebracht worden wäre, wäre es kritisch geworden, sagt Wyler. "Ohne den Eingriff wäre die Wahrscheinlichkeit gross gewesen, dass bleibende Schäden zurückgeblieben oder der Tod eingetreten wäre". Der Prozess wird morgen Donnerstag fortgesetzt, das Urteil wird voraussichtlich am 6. Mai eröffnet. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung. *Namen der Redaktion bekannt | F.N. soll 2010 seinen achtwöchigen Sohn erstickt haben. Zwei Jahre später soll er seiner Tochter schwere Kopfverletzung zugefügt haben. Gegen die beiden Elternteile wurden im Verlauf der Jahre verdeckte Ermittler eingesetzt, die sich als ihre Freunde ausgegeben haben. Seit Dienstag läuft in Solothurn der dreitägige Gerichtsprozess. Am Mittwoch wurden die Grossmütter der Kinder, Fachpersonen und der Angeklagte einvernommen. |
20min-4829 | Der britische Premierminister Boris Johnson hat angeboten, mehr Spiele der Fussball-Europameisterschaft diesen Sommer in seinem Land auszutragen. "Wir sind Gastgeber der Euro. Wir tragen Halbfinalspiele aus und den Final", sagte Johnson der Zeitung "The Sun". Mit Blick auf die Uefa sagte er: "Falls es irgendwelche anderen Spiele gibt, die ausgerichtet werden sollen, sind wir gewiss dazu bereit". Wegen der andauernden Probleme durch die Coronavirus-Pandemie wird über Alternativ-Modelle für die Europameisterschaft debattiert. In Grossbritannien hat bisher mehr als ein Drittel der Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten, in den Augen Johnsons ein "absolut umwerfend" anhaltender Erfolg. Dieser sei vor allem der Einführung des von Astra-Zeneca in Oxford entwickelten britischen Impfstoffes zu verdanken, der zu einem Rückgang der Todesfälle und Krankenhausaufenthalte durch Covid geführt habe. Im Hinblick auf die Austragungsmodalitäten der EM hatte die Uefa zuletzt mitgeteilt, sie halte an dem Modell fest, die um ein Jahr verlegte EM in zwölf Städten in zwölf Ländern auszutragen. Ein Sprecher Johnsons hatte vergangene Woche betont: "Wir konzentrieren uns auf die Spiele, die wir im Vereinigten Königreich austragen sollen". London ist als Austragungsort für drei Gruppenspiele, einen Achtelfinal, die beiden Halbfinals und den Final am 11. Juli vorgesehen. Im schottischen Glasgow sollen ebenfalls drei Vorrundenpartien sowie ein Achtelfinal gespielt werden. Da alle Covid-Beschränkungen bis Mitte Juni aufgehoben werden sollen, hofft man, dass - mit Impfpässen und Massentests - das Wembley bis zum Final im Juli ein Fassungsvermögen von 90"000 Zuschauern haben könnte. Johnson betonte im Gespräch mit der "Sun", dass Grossbritannien gemeinsam mit Irland die Weltmeisterschaft 2030 austragen wolle. "Wir sind sehr, sehr daran interessiert, Fussball im Jahr 2030 nach Hause zu bringen. Ich denke, es ist der richtige Ort dafür", sagte der Premier. Grossbritannien sei die Heimat des Fussballs. "Es ist der richtige Zeitpunkt. Es wird eine absolut wunderbare Sache für das Land sein". Der "Sun" zufolge plant Finanzminister Rishi Sunak im neuen Haushalt, der an diesem Mittwoch vorgestellt wird, 2,8 Millionen Pfund (3,23 Mio Euro) für die Bewerbung ein, für die Frauen-EM 2022 in England sind zusätzliche 1,2 Millionen Pfund vorgesehen. "Wir wollen in den kommenden Jahren eine Menge Fussball sehen", sagte Johnson. | In Grossbritannien hat bereits mehr als ein Drittel aller Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten. Für den britischen Premierminister Boris Johnson Grund zur Freude. Nun bietet er der Uefa an, aufgrund des Impferfolgs zusätzliche EM-Spiele im Land auszurichten. |
20min-4830 | Die Zulassung des Corona-Impfstoffes von Pfizer/Biontech überrumpelte Bund und Kantone. "Die Impfpläne gingen von anderen Szenarien aus und müssen jetzt angepasst werden", sagte Michael Jordi, Generalsekretär der Gesundheitsdirektorenkonferenz, am Samstag. Nun wird immer klarer, wie man in den einzelnen Kantonen zu einer Impfung kommt. Vielerorts wird man sich für einen Termin anmelden müssen. Der oberste Zentralschweizer Gesundheitsdirektor glaubt, dass es schon bald genügend Impfdosen für die breite Bevölkerung hat. "Wir rechnen mit einem grossen Andrang auf die Impfung", so Martin Pfister, Präsident der Zentralschweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz. Diese hat angekündigt, dass in der ganzen Region noch vor Weihnachten mit dem Impfen begonnen wird. "In Zug wird es zunächst noch Einschränkungen geben, weil die vulnerablen Personen geimpft werden müssen", so Pfister. Denkbar wäre etwa, dass man nur mit ärztlicher Überweisung einen Termin bekommt. Ab Anfang Januar öffneten dann die grossen Impfzentren, so der Gesundheitsdirektor. "Ich gehe aber davon aus, dass wir schon bald genügend Impfdosen zur Verfügung haben", sagt Pfister. Dann könne sich auch die breite Bevölkerung ohne Einschränkung impfen lassen. Es sei geplant, dass man sich über eine Website oder telefonisch einen Impftermin sichern kann, so Pfister. In Zug baut man mit Kapazitäten für rund tausend Impfungen pro Tag auf. Wie genau die Impfdosen über die Kantone verteilt werden, sei noch nicht klar, so Pfister. Er geht aber von einem Verteilschlüssel nach Einwohnerzahl aus. In Bern beginnt man ab dem 11. Januar mit dem Impfen. Zuerst sollen Personen mit Vorerkrankungen und ältere Leute geimpft werden, sagt Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheitsdirektion. In Altersheimen impfe man aber erst einige Wochen später, weil das mit logistischen Herausforderungen verbunden sei. "Wir entwickeln über die Festtage eine App, über die man sich für die Impfung anmelden kann", so Giebel. Dabei werde dann auch geprüft, ob man in der ersten Phase für die Impfung zugelassen sei. Andere Kantone hätten bereits Interesse an der App gezeigt. Man schaffe Kapazitäten für rund 5000 Impfungen pro Tag, so Giebel. Anfänglich könne man aber nur einige hundert Personen täglich impfen, sagt er: "Wir rechnen mit maximal 10'000 Impfdosen, die wir in Bern aus der ersten Lieferung zur Verfügung haben". Insgesamt acht Kantone haben angekündigt, noch in diesem Jahr mit dem Impfen zu beginnen. Einer davon ist Basel-Stadt. Impfstart ist am 28. Dezember, ab Montag kann man sich auf einer Website anmelden. Zunächst würden nur Personen über 65 Jahren geimpft, sagt Esther Ammann, die Projektleiterin des kantonalen Impfzentrums. Ab dem 4. Januar könnten sich aber auch jüngere Personen mit Vorerkrankungen immunisieren lassen. Auch in Luzern wird 2020 noch geimpft. Laut Gesundheitsdirektor Guido Graf werden schon ab Mittwoch die ersten mobilen Impfteams in die Altersheime geschickt: "Vo raussetzung ist natürlich, dass die Bewohner ihr ausdrückliches Einverständnis geben", sagte er im Sonntagsblick. Zur grossen Übersicht Corona-Impfungen nach Kanton, inkl. Details zu den Anmeldungen. | Noch im 2020 wird in der Schweiz gegen das Coronavirus geimpft. Nun wird immer klarer, wie das ablaufen wird. "Wir rechnen mit einem grossen Andrang auf die Impfung", so Martin Pfister, Präsident der Zentralschweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz. Und er glaubt, dass es schon bald genügend Impfdosen gibt, dass sich die breite Bevölkerung immunisieren lassen kann. |
20min-4831 | Kann ich in Weil am Rhein, Lörrach und Konstanz einkaufen gehen? Grundsätzlich ja, aber es wird schwieriger. Denn der Einzelhandel wird während des Lockdowns geschlossen. Ausnahmen gelten für Geschäfte, die den täglichen Bedarf decken. Dazu zählen Lebensmittelläden, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken oder Drogerien. "Doch, die Schweizer der angrenzenden Kantone können auch weiterhin in Baden-Württemberg einkaufen gehen", sagt Claudia Krüger, Sprecherin vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. Im Bundesland kommt aber noch eine Ausgangssperre zwischen 20 und 5 Uhr hinzu, die seit dem 12. Dezember gilt. Dann darf man sich nur noch aus "triftigem Grund" im öffentlichen Raum aufhalten. Auch Schweizer hätten sich an diese zu halten. Muss ich in Deutschland nicht in Quarantäne? Es gilt für Schweizer aus 11 Grenzkantonen weiterhin die sogenannte 24-Stunden-Regel. "An dieser hat sich, Stand jetzt, nichts verändert", sagt Krüger. Daher werde ein Grenzübertritt ohne anschliessende Quarantäneverpflichtung weiterhin möglich sein. "Allerdings bedarf es für den Aufenthalt triftiger Gründe, die in der Corona-Verordnung geregelt sind". Einkaufen nach 20 Uhr ist nicht mehr möglich, da es dafür keine triftigen Gründe gibt. "Aber ab Mittwoch sollen die meisten Geschäfte ohnehin schliessen", sagt Krüger. Sie betont, dass dringend davon abgeraten wird, unnötige Wege zurückzulegen. Mit Polizeikontrollen müsse grundsätzlich gerechnet werden. Wie weist man einen triftigen Grund nach? Laut Baden-Württemberg genügt eine Glaubhaftmachung. Wenn bei Kontrollen an der Glaubhaftmachung Zweifel bestehen, werde aber nachgehakt. "In der Praxis gibt es bislang keine Probleme". Frisch-fröhliches Shoppen als Grund für die Einreise dürfte daher nicht mehr so einfach durchgehen. Kann ich meine Haare in Deutschland schneiden lassen? Das ist nicht möglich. Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Coiffeur-Salons, Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe werden geschlossen. Das ist so, "weil in diesem Bereich eine körperliche Nähe unabdingbar ist", wie es in der Verordnung heisst. Darf ich Freunde in Deutschland besuchen? Ja, aber mit Einschränkung. Denn laut dem deutschen Beschluss vom Sonntag sind Treffen weiterhin auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, in jedem Fall aber auf maximal fünf Personen zu beschränken. Kinder bis 14 Jahre sind hiervon ausgenommen. Aber Achtung: Wer länger als 24 Stunden in Deutschland bleibt, muss sich für 10 Tage in Quarantäne begeben (siehe Box). Kann ich an Weihnachten zu meinen deutschen Verwandten? Das ist möglich. "Auch in diesem besonderen Jahr sollen die Weihnachtstage gemeinsam gefeiert werden können", schreibt die deutsche Regierung in ihrem Beschluss. So gelten über die Festtage Ausnahmen. Vom 24. bis 26. Dezember sind dann mehr Kontakte möglich. Die Bundesländer sollen abhängig von den jeweiligen Ansteckungszahlen Treffen mit vier Personen zulassen, auch wenn sie aus mehreren Haushalten sind. Hinzu kommen Kinder bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis, also von Ehegatten, Lebenspartnern und Partnern einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft, ausserdem Verwandten in gerader Linie, Geschwister, Geschwisterkinder und deren jeweiligen Haushaltsangehörigen - "auch wenn dies mehr als zwei Hausstände oder 5 Personen über 14 Jahren bedeutet". Kann ich mit meinem deutschen Kumpel ein Bier auf der Parkbank trinken? Das geht nicht. Denn das Trinken alkoholischer Getränke ist im öffentlichen Raum verboten. Verstösse werden mit einem Bussgeld belegt. Dafür ist die Lieferung und das Abholen von Essen für zuhause erlaubt. | Deutschland schliesst ab Mittwoch seine Geschäfte, die nicht den täglichen Bedarf decken. Wer aus der Schweiz einreist, darf grundsätzlich in Deutschland einkaufen. Es gelten allerdings diverse Regeln und Einschränkungen. |
20min-4832 | Das Spiel war hitzig, umkämpft, heiss - und wurde zunächst durch die schlimme Verletzung von Kaiserslauterns Dominik Schad überschattet. Der 23-Jährige verletzte sich, als ihm Gegenspieler Nico Preissinger unglücklich aufs Bein fiel. Zehn Minuten musste er behandelt werden. Doch als das Spiel vorbei und 1:1 ausgegangen war, da geht es erst richtig los: Michael Henke, früher bei Dortmund und Bayern-Assistenzcoach der Trainerlegende Ottmar Hitzfeld, läuft in Richtung Kaiserslautern-Trainer Jeff Saibene, der gerade in Diskussionen mit dem Schiedsrichter verwickelt ist. Henke stösst den Luxemburger mit langer Schweizer Vergangenheit mit dem Knie in den Hintern. Saibene reagiert umgehend, dreht sich aufgebracht um und will Henke an den Kragen. Dieser stiehlt sich schnell davon. Weil einige Kaiserslautern-Spieler ihren Coach zurückhalten, kommt es zu keinem Handgemenge. "Das war vielleicht besser für Henke", sagt Saibene etwas später an der Medienkonferenz. Er habe den Tritt von Henke gespürt, das sei nun aber nicht mehr der Rede wert. Zuvor war er noch bedeutend wütender, sagte auf Anfrage eines Sportreporters aufgebracht: "Sie haben die Bilder ja selbst gesehen!" Henke selber sieht den Zwischenfall ziemlich entspannt. Dem "Donaukurier" sagt Ingolstadt-Sportchef: "Das war mehr freundschaftlich. Vielleicht hat Jeff da etwas missverstanden". Noch vor kurzem arbeiteten Saibene und Henke zusammen: Der Luxemburger coachte den FCI von Juli 2019 bis März 2020. | Michael Henke trat nach Jeff Saibene. Die beiden hatten kürzlich noch zusammengearbeitet. Saibene wollte daraufhin auf Henke los, wurde aber zurückgehalten. Henke versteht die Aufregung nicht wirklich. |
20min-4833 | Mit einer Interpellation wandte sich der Krienser SVP-Einwohnerrat Patrick Koch im Sommer an den Stadtrat Kriens und bat um Antwort betreffend des Dorfbrunnens im Bellpark. Grund war ein - in seinen Augen - "ungenügender Wasserfluss". Der Brunnen erfülle mit dem Tröpfeln seine Aufgabe als Trinkwasserspender für die Bevölkerung nicht. In der Antwort des Krienser Stadtrats vom Dezember wird der ungenügende Wasserfluss im Sommer mit einer defekten Dichtung begründet, die sei nicht beabsichtigt gewesen. Vor allem aber informierte der Krienser Stadtrat in seiner Antwort auf die Interpellation auch generell über die Brunnen der Stadt. Konkret will die Regierung gegen Water Waste vorgehen. Er schreibt: "Auch wenn ein Brunnen das Stadtbild positiv prägen kann, so fliesst nahezu die ganze Wassermenge ungenutzt dahin. Abgesehen von der positiven Wirkung auf das Stadtbild, dem sanitarischen Nutzen und dem angenehmen Plätschern ist es nicht ökonomisch, Trinkwasser ohne zusätzliche Nutzung wieder in die Meteorleitungoder in die Kanalisation abzugeben". Künftig solle deshalb nur noch "so viel Trinkwasser wie nötig ungenutzt durch die Brunnenanlagen der Stadt Kriens fliessen". Der Stadtrat sagt in seiner Antwort auch gleich, wie er das Problem lösen will. Um auch zukünftig die ästhetische Funktion der Brunnen sicherzustellen, sollen Brunnen, die saniert werden müssen, mit einer Umwälzpumpe ausgerüstet werden. Dies habe zu Folge, dass nicht immer wieder neues Wasser durch den Brunnen geführt werde. Damit sei eine Einsparung von bis zu 15 Millionen Liter Wasser jährlich möglich, wie Mediensprecher Benedikt Anderes auf Anfrage sagt. Auf den Wasserdruck soll die Pumpe keinen Einfluss haben, so Anderes weiter. Die Brunnen würden weiterhin gleich viel Wasser führen wie heute. Trinkwasser gibts künftig aber trotzdem noch: In unmittelbarer Nähe der Brunnen sollen Trinkwasserstellen geschaffen werden, mit denen auf Knopfdruck Wasser bezogen werden kann, teilte die Stadt weiter mit. | Die Stadt Kriens will alle Brunnen mit Umwälzpumpen ausrüsten. Damit könnten pro Jahr 15 Millionen Liter Wasser gespart werden, rechnet die Stadt vor. Neben den sanierten Brunnen werden Trinkwasserstellen geschaffen, die auf Knopfdruck Wasser spenden. |
20min-4834 | Eigentlich ist der Fasnachtsumzug in Jonschwil SG für die Familie Thoma jedes Jahr dick im Terminkalender eingetragen. Vater Kurt Thoma war lange Zeit sogar Umzugschef der Jonschwiler Fasnacht. "Wir lieben die Fasnacht einfach, der Umzug geht sogar an unserem Haus vorbei", sagt seine Ehefrau Sandra zu 20 Minuten. Damit wenigstens etwas an den Umzug erinnert, ist man auf die Idee gekommen, vor dem Hauseingang Fasnachtsfiguren aufzustellen. "Es soll ein Andenken an die abgesagte Fasnacht sein", so Thoma. "Wir verbrachten letzte Woche zwei Abende damit, dann waren alle Butzen pünktlich am Samstag fertig", sagt sie. Am 31. Januar hätte der Umzug nämlich stattfinden sollen. Die Figuren wurden individuell gestaltet. So hat Sandra Thoma eine Hexe gemacht, "weil ich bei den Jonschwiler Wildberghexen dabei bin". Ehemann Kurt sei lange Mitglied der Feuerwehr gewesen und bastelte deshalb einen Feuerwehrmann. "Unsere Kinder und mein Schwiegersohn haben das gemacht, was ihnen gerade einfiel". Das Ausfallen der Fasnacht schmerzt die Familie. "Wir vermissen sie ganz fest und hoffen, dass die Fasnacht nächstes Jahr stattfinden kann", sagt Thoma. Man versuche momentan das Beste aus der freien Zeit zu machen, die ansonsten mit Terminen gefüllt wäre. "Es fühlt sich einfach so falsch an ohne". In Mels SG hat sich derweil die örtliche Fasnachtsgesellschaft ebenfalls etwas einfallen lassen. Momentan wäre man im Fasnachts-Fieber, sagt Marco Ackermann, Präsident der Fasnachtsgesellschaft zu "FM1Today". Doch da die Feierlichkeiten dieses Jahr ausfallen, habe man sich unter anderem für eine Tanz-Challenge entschieden und fordert nun dazu auf, mitzumachen. Im dazu gefilmten Video zeigt die Kinder-Animationsgruppe Tänze, darunter zum Welthit Jerusalema. Bei der Challenge gehe es darum, selbst einen Tanz zu kreieren, oder nachzutanzen, natürlich verkleidet, dies zu filmen und anschliessend einzusenden. Die Challenge sei hauptsächlich für Kinder gedacht, aber mitmachen könne selbstverständlich jeder. Es gibt sogar etwas zu gewinnen. Im Bündnerland schmerzt die abgesagte Fasnacht ebenfalls. So haben die beiden Brüder Philipp (10) und Fabian (8) aus Landquart GR mit Playmobil den Luzerner Fritschi-Umzug nachgebaut, wie PilatusToday berichtet. Dabei haben sie sich von einem weiteren Umzugsvideo inspirieren lassen, das momentan auf Facebook kursiert. Wie das aussieht, siehst du oben im Video. In Rebstein SG haben sich die Obervögel für eine Übertragung via Internet entschieden. Am 5. Februar ab 19 Uhr kann man per Livestream die Präsentation des neuen Obervogel-Küken sowie die Körnlibank mitverfolgen. | Viele Ostschweizer vermissen derzeit die Fasnacht. Eine Familie in Jonschwil SG hat Fasnachtsfiguren gebastelt, die an den abgesagten Umzug erinnern. In Mels SG wird dazu aufgerufen, bei einer Tanz-Challenge mitzumachen. Zwei Buben aus Landquart GR haben einen Umzug nachgebaut. |
20min-4835 | "Wie krank ist das denn?", so ein empörter Leser-Reporter. Der 27-Jährige aus Schaffhausen war am Sonntag beim Seealpsee im Appenzellerland wandern, als er eine für ihn schockierende Entdeckung machte. Er sah auf seiner Wanderung eine Kuh mit der Aufschrift "Appenzeller Beef". "Das geht echt zu weit. Das Tier wird so nur aufs Fleisch reduziert", so der Veganer. Auch wenn er es grundsätzlich keine schlechte Idee finde, auf die Herkunft des Fleisches aufmerksam zu machen, halte er die Art und Weise für nicht angemessen".Ich habe es auf Facebook und mit Freunden, die nicht vegan sind, geteilt, und alle fanden es daneben", meint der 27-Jährige. Die Kuh weidet auf dem Land von Landwirt Daniel Wyss. Er ist einer unter vier Bauern, die zusammen den Verein "Appenzeller Beef" bilden, und dem Verein gehört die Kuh. "Die Aufschrift ist nur eine temporäre Tönung und komplett harmlos für die Mutterkuh", so Wyss. Auf die Idee mit der "Appenzeller Beef"-Aufschrift kamen sie durch die lilafarbene Milka-Kuh, die eine weisse Aufschrift trägt. Es sei auch nur eine einmalige Aktion gewesen, um auf die Art der Haltung und die nachhaltige Produktion des Vereines hinzuweisen. Die Art und Weise, wie der Verein die Tiere zur Fleischproduktion hält, ist laut Wyss das Beste aus ökologischer und ethischer Sicht. "Wir legen grossen Wert auf die ethische Vertretbarkeit, und von der Haltung bis zur Schlachtung verlassen die Kühe nie die Region. Als Fleischesser soll man auf diese Aspekte achten". Die Kälber würde der Verein schlachten, doch die neunfache Mutterkuh mit der Tönung werde nicht geschlachtet, sondern sterbe auf natürlichem Weg. | Ein Leser-Reporter ist beim Seealpsee auf mit "Appenzeller Beef" bedruckte Kühe aufmerksam geworden. Der Veganer findet die Aktion daneben. Bauer Daniel Wyss erklärt, dass es nur eine Tönung und harmlos sei. Mit der Aktion wolle der Verein "Appenzeller Beef" auf seine nachhaltige Fleischproduktion aufmerksam machen. |
20min-4836 | Der Bundesrat hat am Mittwoch eine Strategie präsentiert, wie Wirtschaft und Gesellschaft schrittweise wieder in die Normalität zurückkehren können sollen, ohne eine dritte Welle zu riskieren. So sieht sie aus. Ab dem ersten März sollen private Veranstaltungen mit bis zu 15 Personen im Freien wieder möglich sein. Zudem sollen Jugendliche bis 18 Jahre wieder den meisten sportlichen und kulturellen Aktivitäten nachgehen können. Der Bundesrat will ab Anfang März dort lockern, wo ein geringes Ansteckungsrisiko besteht. So sollen Läden, Museen und Lesesäle von Bibliotheken wieder öffnen können, ebenso die Aussenbereiche von Zoos und botanischen Gärten. An all diesen Orten gelten Maskenpflicht, Abstandhalten und Kapazitätsbegrenzungen. Ebenso können Sportanlagen wie Kunsteisbahnen, Tennis- und Fussballplätze oder Leichtathletikstadien wieder öffnen. Hier gelten neben Kapazitätsbeschränkungen Maskentragpflicht oder Abstandhalten. Erlaubt sind jeweils nur Gruppen von maximal fünf Personen. Wettkämpfe und Veranstaltungen sind im Erwachsenen-Breitensport nicht erlaubt. Am 1. April soll ein zweiter Öffnungsschritt erfolgen. Der Bundesrat sieht vor, Kultur- und Sportveranstaltungen mit Publikum in einem eng begrenzten Rahmen wieder zu ermöglichen, ebenso Sport in Innenräumen oder die Öffnung von Restaurantterrassen. Voraussetzung dafür ist, dass die epidemiologische Lage dies zulässt. Bei seinem Öffnungsentscheid orientiert sich der Bundesrat an Richtwerten: Die Positivitätsrate soll unter fünf Prozent, die Auslastung der Intensivplätze mit Covid-19-Patienten unter 25 Prozent und die durchschnittliche Reproduktionszahl über die letzten 7 Tage unter 1 liegen. Zudem darf die 14-Tages-Inzidenz am 24. März nicht höher sein als bei der Öffnung am 1. März. Diese Richtwerte sind kein Automatismus. Der Bundesrat wird bei seinem Entscheid die Kombination dieser Richtwerte beurteilen. Der Bundesrat wird nach Konsultation der Kantone an seiner Sitzung vom 24. Februar über den ersten Öffnungsschritt und das weitere Vorgehen entscheiden. Alle übrigen Massnahmen, die der Bundesrat am 18. Dezember 2020 und 13. Januar 2021 beschlossen hat, sollen um einen Monat bis Ende März verlängert werden. Der Bundesrat hat daneben die, seit dem 8. Februar 2021 geltenden, Einreisebestimmungen präzisiert und die Verordnung angepasst. Kinder unter 12 Jahren sind von der Testpflicht bei der Einreise ausgenommen. Zudem müssen Personen, die sich aus geschäftlichen Gründen nur kurz in der Schweiz aufhalten, wie zum Beispiel Lastwagenfahrende, kein Einreiseformular ausfüllen. Neben PCR-Tests sind neu auch Antigenschnelltest als Testnachweis für die Einreise zugelassen. Die Öffnungsschritte sollen national einheitlich aufgrund einfacher Prinzipien erfolgen. Die nächsten Schritte erfolgen jeweils nach einem Monat. Ausschlaggebend für eine frühe Öffnung ist zum einen, ob bei einer bestimmten Aktivität eine Maske getragen werden kann und Abstandhalten möglich ist. Zum anderen zählen situationsspezifische Aspekte. Dazu gehört die Anzahl der Personen sowie der Umstand, ob eine Aktivität drinnen oder draussen stattfindet und wie stark man sich dabei bewegt. Der Bundesrat berücksichtigt aber auch, welche Massnahmen aus gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Perspektive besonders belastend sind, gerade für junge Menschen. | Der Bundesrat hat nach zweiwöchiger Pause die Corona-Strategie für die kommenden Wochen präsentiert. Er sieht einen schrittweisen Ausstieg aus dem Lockdown vor. Zuerst sollen Läden, Museen und Aussenbereiche von Zoos wieder öffnen dürfen. Die Gastronomie muss sich gedulden. |
20min-4837 | "Leute, passt bitte auf!" - heisst es in einem Beitrag, der derzeit auf Facebook kursiert. In dem Beitrag warnt ein Nutzer davor, dass "fast alle Facebook-Konten im Moment gehackt werden. Erst Corona und dann so was", schreibt der Nutzer weiter. Doch was steckt dahinter? Die Fake-Jäger von der Plattform Mimikama.at haben den Beitrag analysiert und kommen zum Schluss, dass die Warnung durchaus ernst zu nehmen sei. Zwar übernehmen die Hacker nicht die Kontrolle über die FB-Profile, sondern sie kopieren diese einfach. Dazu greifen sie zuerst alle öffentlich verfügbaren Informationen der Opfer ab und erstellen damit ein neues Profil. Dabei wird auch das Profil- und Titelbild kopiert. Mit dem Fake-Profil schicken sie Freundschaftsanfragen an die Freunde der Opfer. Kommt eine Verbindung zustande, wird sofort nach der Handynummer gefragt. Dann soll man einen Code weiterleiten, den man per SMS erhält. "Hier ist absolute Vorsicht geboten", warnt Mimikama.at. Denn die Codes sind Geld wert. Mit ihnen kann man zum Beispiel mit Paypal einkaufen. Oft werden die Beträge der Handyrechnung belastet, sodass die Opfer den Geldverlust erst zu einem späteren Zeitpunkt feststellen. Die Masche ist nicht neu: In der Schweiz gab es im Jahr 2016 eine Betrugswelle mit Fake-Profilen. Damals sind Hunderte Facebook-Nutzer in die Falle der Kriminellen getappt. Sogar die Polizei warnte vor den geklonten Profilen. Schützen könne man sich vor der Masche, indem man keine per SMS erhaltenen PIN-Codes weiterschicke und keine unbekannten SMS bestätige. Die eigene Mobiltelefonnummer solle nicht bekannt gegeben werden, auch auf Anfrage nicht. Auch sollte man Vorsicht walten lassen bei der Annahme von neuen Freundschaftsanfragen. Zudem lohnt sich an dieser Stelle eine Überprüfung der Privatsphären-Einstellungen. Dort kann geregelt werden, ob das eigene Profil öffentlich ist und wer Informationen wie den Arbeitsort oder das Geburtsdatum zu sehen bekommt. Der Privatsphäre-Check wird über das Schloss-Symbol oben rechts beim Profil gestartet. Falls das eigene Profil kopiert wurde, kann dies bei Facebook gemeldet werden. Dafür drückt man beim Fake-Profil auf die Schaltfläche mit den drei Punkten und wählt "Melden" aus. | Auf Facebook kursiert zurzeit eine Warnung vor Hackern. Der Absender warnt davor, dass Profile kopiert werden. Damit können sich Betrüger einfach Geld erschleichen. In der Schweiz warnte schon die Polizei vor der Masche. |
20min-4838 | Im Strafprozess um den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd wurden am Mittwoch die Aufnahmen der Bodycams der Polizisten gezeigt, die an Floyds Festnahme am vergangenen 25. Mai beteiligt waren. Auf der Bodycam von Officer Thomas Lane hört man Floyd weinen. "Bitte erschiessen Sie mich nicht. Es tut mit leid, es tut mit leid. Bitte erschiessen Sie mich nicht, Officer". Weiter sagt der Festgenommene: "Ich habe verdammte Angst. Momma! Momma, ich liebe dich! Sagt meinen Kindern, dass ich sie liebe". Auf der Bodycam eines weiteren Polizisten, J. Alexander Kueng, ist ein Dialog mit Floyd zu hören, während dieser bereits in Handschellen gegen eine Wand sitzt. Floyd: "Ich will keine Schwierigkeiten. Ich hab nichts getan". J. Alexander Kueng: "Weisst du, warum du hier bist?" Floyd: "Warum?" J. Alexander Kueng: "Weil, so wie es aussieht, du dem Typen hier einen gefälschten Dollar-Schein gegeben hast. Verstehst du das?" Floyd: "Ja". J. Alexander Kueng: "Weisst du, warum wir dich aus dem Auto gezogen haben? Weil du nicht auf das gehört hast, was wir dir sagten". Floyd: "Ich wusste gar nicht, was los war". J. Alexander Kueng: "Hör uns zu, und wir werden dir sagen, was los ist. Wenn du dich aber so bewegst, dann denken wir, dass viel mehr los ist, das wir wissen müssten". In dem Moment wendet sich der Polizist an seinen Kollegen. Dabei geht es um die Frage, ob Floyd "auf etwas drauf ist". Floyd sagt ihnen, dass er "auf nichts ist". Der vor Gericht stehende Polizist Derek Chauvin ist vom Gegenteil überzeugt und sagt: "Wir müssen den Kerl unter Kontrolle bringen. Er ist ziemlich gross. Und er schaut so aus, als ob er etwas genommen hat". Als George Floyd mit dem Gesicht auf dem Boden liegt, ist ein anderer Zeuge zu hören: "Überprüft seinen Puls, überprüft seinen Puls". Er sei nicht ansprechbar, er bewege sich nicht mehr, sind die Reaktionen anderer Beamten. Das Verfahren gegen Derek Chauvin wird am Donnerstagvormittag (Ortszeit) fortgeführt. | Seit Montag findet vor einem Gericht in Minneapolis der Prozess gegen den angeklagten Polizisten Derek Chauvin statt. Chauvin hatte am 25. Mai 2020 George Floyd minutenlang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl dieser mehrfach klagte, er bekomme keine Luft. Chauvin ist wegen Mordes und Totschlags angeklagt, ihm drohen bis zu 40 Jahre Haft. Er weist alle Vorwürfe von sich. |
20min-4839 | Die Pizza ist wohl der Übeltäter, das jedenfalls vermutet Elena Miras (29). Am Montag musste der "Promis unter Palmen"-Star aus Zürich nach einem Restaurantbesuch mit ihrer zweijährigen Tochter Aylen notfallmässig ins Spital. Die beiden hatten sich eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. "Also, es war echte eine schlimme Nacht, oh Gott", schildert Elena am Montagmorgen auf ihrem Instagram-Account - sichtlich abgekämpft und mit Bandage um ihr Handgelenk. Sie seien Pizza essen gewesen, zurück zu Hause habe sie sich dann mehrmals übergeben müssen. "Irgendwann gings nicht mehr, dann hat Aylen auch noch angefangen zu erbrechen um drei Uhr morgens". Sie mussten beide ins Krankenhaus, "weil ich wurde auch ohnmächtig und alles hier zu Hause". Die Nacht sei katastrophal gewesen. Inzwischen gehe es ihnen zwar besser, sie sei aber noch "so schockiert", sagt Elena. "Wie kann so etwas passieren? Dass man in ein Restaurant geht und dann bekommt man eine Lebensmittelvergiftung?" Stunden später meldet sich Miras erneut auf Instagram zu Wort. Sie habe den Schlaf nachgeholt, informiert sie ihre Community, leide jedoch immer noch unter heftigen Bauchschmerzen, die Schmerzmittel würden nichts nützen. Trotzdem gehe sie jetzt mit ihrer Tochter in die Badi, um wenigstens sie etwas abzulenken. Elena Miras wurde 2017 durch "Love Island" bekannt, im Anschluss verliebte sie sich in ihren Show-Kollegen Mike Heiter (29) und bekam mit ihm Tochter Aylen. Es folgten Teilnahmen bei "Das Sommerhaus der Stars", beim "Dschungelcamp" und "Promiboxen". Von Heiter ist sie inzwischen getrennt, seit Frühling 2021 ist Miras mit dem Zürcher Mundart-Rapper Xellen7 (29) zusammen. Die Insta-Storys mit Elena Miras" Gesundheits-Update siehst du im Video oben. | In der Nacht auf Montag litten Elena Miras (29) und Tochter Aylen (2) so sehr unter Übelkeit, dass sie ins Spital mussten. Die beiden hatten sich eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Schuld sei wohl die Pizza aus dem Restaurant, mutmasst Elena Stunden später auf Instagram. Den ganzen Montag über plagten sie weiter heftige Bauchschmerzen. |
20min-4840 | Das Covid-19-Gesetz schafft die Hürde an der Urne problemlos. Dennoch gibt die Junge SVP den Kampf gegen die Vorlage, die aktuell im Parlament nochmals angepasst worden ist, noch nicht auf. "Das Ja kam nur zustande, weil die Befürworter mit ausbleibenden Finanzhilfen drohten", ist Präsident David Trachsel überzeugt. Bis am 9. Juli wolle die Partei Unterschriften für ein erneutes Referendum gegen das Covid-19-Gesetz vom 19. März sammeln. "Das wird das schnellste Referendum, das es je gab, aber ich glaube, wir könnten es schaffen". Unter ihren wichtigsten Argumenten für das Referendum führt die Partei in einer Medienmitteilung eine drohende Zweiklassengesellschaft auf. Das Covid-Zertifikat kontrolliere und schränke das Leben der Bürgerinnen und Bürger ein, behauptet die Partei. Auch habe das Zertifikat zur Folge, dass Ungeimpfte diskriminiert würden. Anträge im Nationalrat, dies zu verhindern, scheiterten letzte Woche. Vor allem beziehen sich die Referendumsbefürworter auf die junge Bevölkerung: "Unter Jungen spüren wir eine starke Ablehnung gegenüber dem Covid-Zertifikat und der daraus resultierenden Spaltung der Gesellschaft. Viele Junge werden auch deshalb politisch aktiv und möchten uns unterstützen", heisst es in der Medienmitteilung. Massnahmenkritische Bewegungen schliessen sich dem Vorhaben an. Man unterstütze das Referendum, sagt Michael Bubendorf, Mediensprecher des Vereins "Freunde der Verfassung". "Ich habe das Gefühl, dass das Referendum einen ‹Homerun› geben wird, denn bei diesen Änderungen geht es nicht mehr um die Finanzhilfen, sondern nur noch um die Impfprivilegien, die viele Menschen nicht befürworten". Auch die Bewegung "Mass-voll!" unterstützt das Referendum. "Den Menschen, welche heute entweder aus Angst vor Verlust von Unterstützungsgeldern oder aufgrund der Fehlinformationen des Bundesrates ein Ja eingereicht haben, versichern wir: Wir kämpfen weiter für euch und eure Rechte", heisst es in einer Medienmitteilung. Unterstützer des Covid-19-Gesetzes halten das erneute Referendum für unvernünftig. "Das ist eine Zwängerei", sagt Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber. Klar sei, dass das Covid-Zertifikat nur solange zähle, bis möglichst viele Menschen geimpft seien. "Zudem ist die freie Wirtschaft nicht gezwungen, ein Zertifikat zu verlangen". Kritisch werde es erst, wenn "plötzlich überall x Tafeln zu sehen sind, auf denen hingewiesen wird, dass nur Geimpfte, Genesene oder Getestete zugelassen sind". Wer sich impfen lassen will, soll sich laut der Gesundheitspolitikerin möglichst schnell impfen lassen. Auf diese Weise würden jene Leute entlastet, die sich nicht impfen lassen wollten oder könnten. "Damit wird sich die Frage nach Impfprivilegien automatisch erübrigen". | Am Sonntag sagten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Ja zum Covid-Gesetz. Gegen das Paket, das derzeit im Rat nochmals angepasst wurde, gibt es aber weiterhin Widerstand. Die Junge SVP stört sich an den Impfprivilegien, die die Räte in der aktuellen Session eingebaut haben. Und junge Menschen hätten ein Problem mit dem Covid-Zertifikat, behauptet die Junge SVP. Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber sieht im Referendum hingegen "eine Zwängerei". |
20min-4841 | Ob Badegäste diesen Sommer wieder in Scharen in die Frei- und Strandbäder pilgern können, steht zurzeit noch in den Sternen. "Badeanstalten sind ein Problem, wenn es zu grösseren Menschenansammlungen kommt", sagte der Epidemiologie-Professor Heiner Bucher zu 20 Minuten. Auch die Prognose von Matthias Egger, Leiter der Covid-19 Task-Force, macht wenig Hoffnung auf eine normale Badesaison. Es sei möglich, dass sich die Menschen in der Schweiz noch zwei Jahre etwa mit Abstandsregeln, Masken und Hygiene einschränken müssten, um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen, sagte er in der "NZZ am Sonntag". Badefans mit dem nötigen Budget sorgen nun aber vor und schaffen sich ihre Mini-Badi für zu Hause: Die Nachfrage nach Swimmingpools boomt zurzeit in der Schweiz. "Die Anfragen von Privatpersonen bezüglich Poolbau haben um etwa 50 Prozent zugenommen", sagt Eliane Zürrer, Marketingverantwortliche von Freestylepool in Embrach ZH. Vor allem Familien mit Kindern wünschten sich momentan ein privates Schwimmbad. Auch Ueli Achermann, Inhaber der Vita Bad AG in Emensee LU, sagt: "Unsere Drähte laufen heiss. Wir haben rund 30 Prozent mehr Kunden, die sich für den Bau eines Pools interessieren". Auch die Website werde häufiger besucht. "Die Besucherzahlen schnellten von durchschnittlich 1000 um diese Jahreszeit auf 2300 Besucher hoch". Achermann hat den Eindruck, dass die Kunden sich diesen Sommer zu Hause besonders schön einrichten wollen. "Sie wissen nicht, ob sie die Badis besuchen können, und können in den Sommerferien wahrscheinlich nicht ans Meer fahren, also will man es zu Hause schön haben". Auch die Poolprofi AG in Laufen BL registriert eine höhere Nachfrage nach Swimmingpools. "Wir stellen ein zunehmendes Interesse an Offertanfragen fest", sagt Geschäftsführer Rolf Richterich. "Der Wunsch nach Urlaub im eigenen Garten ist deutlich spürbar". Zunehmend würden Pools auch in kleineren Gärten oder auf Terrassen und Attika realisiert. "Unser Angebot reflektiert diese Wünsche und ermöglicht Pools an Orten, wo früher keine Möglichkeit dafür bestand". Eliane Zürrer von Freestylepool ist skeptisch, ob sich die hohe Nachfrage auf die Auftragslage auswirken wird. In der Regel dauere es von der ersten Anfrage bis zur Vertragsunterzeichnung einige Wochen oder sogar Monate. "Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute, die sich vor allem wegen der Corona-Krise für ein Schwimmbad interessieren, wieder abspringen, sobald sie merken, dass alleine die Baubewilligung mehrere Monate in Anspruch nimmt und es unrealistisch ist, dass das gewünschte Schwimmbad bis zu den Sommerferien fertiggestellt ist". Auf Hochtouren laufen auch die Vorbereitungen der Schweizer Frei- und Strandbäder. Der Schweizerische Badmeister-Verband SBV hoffe, dass die Badeanstalten am 8. Juni öffnen könnten, sagt SBV-Präsident Michel Kunz. "Die Bäderbranche ist daran, ein Sicherheits- und Hygienekonzept zu erarbeiten". Sehr wahrscheinlich werde ähnlich wie in den Grossverteilern ein Tröpfchensytem die Besucherzahlen regeln, sagt Kunz. "Es wird ein anderer Sommer. Die Badeanstalten werden aber ihr Möglichstes tun, damit die Gäste in den Badis trotzdem einen tollen Sommer verbringen können". | Wegen des Coronavirus ist noch unklar, wie die Badesaison in der Schweiz aussehen wird. Die Nachfrage nach Swimmingpools steigt deshalb. Die Bäderbranche arbeitet ein Sicherheits- und Hygienekonzept für die Badeanstalten aus. |
20min-4842 | Viele europäische Staaten haben im Laufe der vergangenen Jahre die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Nun soll die Schweiz nachziehen: Der Nationalrat diskutiert am Mittwoch über die "Ehe für alle". Heute steht die Ehe in der Schweiz nur heterosexuellen Paaren offen. Gleichgeschlechtliche Paare haben die Möglichkeit, ihre Partnerschaft eintragen zu lassen. Die eingetragene Partnerschaft ist aber nicht mit denselben Rechten und Pflichten verbunden. Unterschiede gibt es beispielsweise bei der Einbürgerung, auch die gemeinschaftliche Adoption von Kindern ist nicht erlaubt. Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare hatten die Grünliberalen mit einer parlamentarischen Initiative angestossen. Sie wollten dafür die Bundesverfassung ändern. Gestützt auf ein Gutachten des Bundesamts für Justiz beschloss die vorberatende Rechtskommission des Nationalrats dann aber, lediglich das Zivilgesetzbuch anzupassen. Künftig sollen die Bestimmungen, die sich auf die Ehe beziehen, auch auf gleichgeschlechtliche Paare Anwendung finden. Das führt unter anderem zu einer Gleichstellung bei den Einbürgerungsvoraussetzungen und bei der gemeinschaftlichen Adoption. Zu reden geben wird im Nationalrat der Zugang zur Samenspende für lesbische Ehepaare. Die Kommission hatte dies in der Vernehmlassung zur Diskussion gestellt. Obwohl der Vorschlag mehrheitlich gut aufgenommen wurde, entschied sich die Kommission zuletzt knapp dagegen. Die Mehrheit argumentierte, dass der Zugang zur Samenspende für miteinander verheiratete Frauen die gesamte Vorlage gefährden könnte. Ein Urnengang ist zwar nicht obligatorisch, gegen die Gesetzesänderung kann aber das Referendum ergriffen werden. Das war vor den Wahlen vom Oktober 2019. Das gesellschaftspolitische Klima hat sich verändert. Die Befürworter der Samenspende für lesbische Paare - SP, Grüne, FDP und Grünliberale - haben im Nationalrat eine Mehrheit. Sie verlangen, dass die Ehefrau der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt automatisch als Elternteil gilt. Die Elternschaft ab Geburt würde lesbischen Paaren den Zugang zur Samenspende ermöglichen. Auf Anpassungen bei der Hinterlassenenrente soll vorläufig verzichtet werden, um die Vorlage nicht zu gefährden. Auch die Leihmutterschaft steht nicht zur Diskussion. Diese wäre Voraussetzung dafür, dass auch schwule Paare Kinder bekommen könnten. Dafür sind die politischen Hürden ungleich grösser als für die Samenspende, die für heterosexuelle Ehepaare heute schon zulässig ist. Mit der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gäbe es keine neuen eingetragenen Partnerschaften. Paare, die bereits in eingetragener Partnerschaft leben, sollen das aber weiterhin tun dürfen. Für sie gelten andere Bestimmungen als für Eheleute. Sie sollen die Partnerschaft aber in eine Ehe umwandeln können. Eine durch Umwandlung gegründete Ehe würde so behandelt, wie wenn die Ehe bereits zum Zeitpunkt der Eintragung der Partnerschaft abgeschlossen worden wäre. Dies spielt etwa beim nachehelichen Unterhalt und beim Vorsorgeausgleich eine Rolle. Widerstand gegen die Öffnung der Ehe leisten die SVP und ein grosser Teil der CVP. Nach Ansicht der Gegner genügt die eingetragene Partnerschaft als rechtlicher Rahmen für gleichgeschlechtliche Beziehungen aus. Gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare führen sie vor allem das Kindeswohl ins Feld. Nach dem Nationalrat muss sich noch der Ständerat in seiner Herbst- oder Wintersession mit der Vorlage beschäftigen. | Sollen Homosexuelle heiraten dürfen? Darüber diskutiert der Nationalrat am Mittwoch. Die "Ehe für alle" wäre bei einer Annahme der Ehe für heterosexuelle Paare praktisch gleichgestellt. Unterstützt wird die parlamentarische Initiative der Grünliberalen von SP, Grünen und FDP. Dagegen sind die SVP und Teile der CVP. |
20min-4843 | P. S.* ist 35 Jahre alt, IT-Berater und hat in den letzten zwei Wochen über 12"000 Franken durch eine Online-Betrugsmasche verloren. "Ich lernte am 27. Februar über die Dating-Plattform Lovoo eine interessante und attraktive Frau namens Christina kennen, die sich als Finanzanalystin ausgab", sagt S. Sie hätten täglich während Stunden geschrieben: Über den Alltag, Beruf, Hobbys - und Investmentmöglichkeiten. Schon bald habe sie das Gespräch auf eine chinesische Website gelenkt, auf der Devisenmarktgeschäfte getätigt werden können. Wie S. sagt, habe er sich komplett über den Tisch ziehen lassen: "Sie war attraktiv und intelligent, ich naiv und gierig". 27. Februar: "Ich habe Linna, wie sie sich nennt, auf Lovoo kennengelernt. Sie gefiel mir gleich und wir führten viele interessante Gespräche. Schon bald verlegten wir unsere Unterhaltungen auf Whatsapp, schrieben während mehreren Tagen stundenlang miteinander und lernten uns so näher kennen. So erfuhr ich etwa, dass sie ursprünglich aus China stammt, sie aber in Singapur aufgewachsen ist und an der Uni Wirtschaft studiert hat. Anschliessend habe sie dann zwei Jahre in London gelebt und vor zwei Wochen sei sie nach Oerlikon gezogen, um ihrem Vater, der dort eine Investmentfirma führt, behilflich zu sein. Zu dem Zeitpunkt war ich von ihrem Auftreten, ihrer Intelligenz, dem fachkundigen Wissen und natürlich ihrem Aussehen überzeugt. Auch als sie beiläufig eine chinesische Trading-Website erwähnt und mir vorschlägt, einen ‹Test-Account› einzurichten, schrillen keine Alarmglocken. ‹Wir können wandern oder Ski fahren gehen. Ich mag es hier›, schreibt mir Christina. Ich stimme natürlich zu". 28. Februar: "‹The market is very good›, schreibt mir Christina und schlägt mir vor, mich in die Welt des Forex-Tradings einzuführen. Gleichzeitig schickt sie mir immer wieder Fotos aus ihrem Alltag: Christina in London, im Restaurant, zu Hause. Sie behauptet, während einiger Zeit als Fashion-Model gearbeitet zu haben. Ich glaube ihr". 1. März: "Heute hat sie mir die Finanzplattform gezeigt, wo sie in ihrer Freizeit offenbar mit Devisen handelt und ziemlich Geld macht. Laut einem Vermögensauszug hat sie allein bei der Krypto-Plattform Binance 12 Bitcoins, das sind über 500"000 Franken. Die chinesische Website, die sie mir vorschlägt, erscheint mir zunächst extrem suspekt. Doch meine Einwände pariert sie gekonnt. Ich zahle als Test 100 Dollar ein und handle mit der Hilfe von Christina erstmals. Ein Trade dauert zwischen 90 und 300 Sekunden, ab 10 Dollar ist man dabei. Da sie mir zeigte, wie man das Geld auch auszahlt und eine Überweisung auf mein Konto geklappt hat, fasse ich Vertrauen". 3. März: "Christina, die über Finanzmärkte und -analysen bestens Bescheid weiss, berät mich täglich stundenlang. Zwar kenne ich als IT-Berater die Basics, aber ihr Wissen ist extrem fundiert. Ich erhöhe täglich meine Investitionen: 100 Dollar am ersten Tag, 375 am zweiten, dann 400 und so weiter. Täglich von 19 Uhr bis 22 Uhr trade ich mit der Hilfe von Christina, wir reden über Privates und verdienen nebenbei etwas". 4. März: "Ich erhöhe fast täglich mein Investment. Da ich in wenigen Tagen über 2"000 Dollar Profit machte, stieg mein Vertrauen und es machte wirklich Spass. Ich glaube an unbegrenzte Möglichkeiten und dachte sogar daran, eine Ausbildung zum Finanzanalysten zu machen. Ich fing an, zu kalkulieren, meine Profite auszurechnen, kurzum: Ich wurde gierig. Nach einer Woche habe ich insgesamt über 12"000 Dollar auf die Plattform einbezahlt und 5000 Dollar Gewinn gemacht. Christina empfahl mir, eine sogenannte ‹VIP-Mitgliedschaft› abzuschliessen und ich meldete mich dafür an". 5. März: "Aufgrund eines plötzlich auftretenden Netzwerkproblems kann ich nicht mehr auf die Website zugreifen. Christina versucht, zu beschwichtigen und verwies auf geplante Wartungsarbeiten. Ich machte mir aber trotzdem Sorgen und wurde äusserst misstrauisch. Als die Website wieder funktionierte, machte ich nur noch Verlust. Mein bester Freund und ich durchsuchten dann Google nach der Website und wurden nach über zwei Stunden fündig: Unter dem Stichwort ‹Tinder Forex Scam› warnten einige Betroffene vor der Betrugsmasche. Typisch dafür sind: Australier, Briten, Schweizer: Sie berichteten davon, genau so abgezockt worden zu sein, zum Teil über mehrere zehntausend Dollar. Ich war baff. Nun wollte ich nur noch mein Geld zurück". 6. März: "Von meinen über 15"000 Dollar auf dem Konto kann ich keinen einzigen Cent auf mein Konto ausserhalb der Website überweisen. Der ‹Kundendienst› der Website besteht darauf, dass ich noch 6"000 Dollar einbezahle, um das nächste Level bei der VIP-Mitgliedschaft zu erreichen. Erst dann dürfe ich eine Rückzahlung beantragen. Ich werde sozusagen erpresst. Wohl oder übel muss ich mein Geld also abschreiben: Die über 11"500 Franken, die ich wegen Christina investiert habe, kann ich wohl vergessen". S. hat mittlerweile eine israelische Cybercrime-Firma beauftragt, den entstandenen Schaden zu begrenzen und zumindest einen Teil des Geldes wieder aufzutreiben. "Das Ganze nagt am Ego. Ich hoffe, so mit einem blauen Auge davonzukommen". 20 Minuten hat Christina kontaktiert und um eine Stellungnahme gebeten. Sie bestreitet, P. S. oder andere abgezockt zu haben: "Erstens habe ich nie jemanden gezwungen, die gleiche Website wie ich zu verwenden. Es basiert also alles auf Freiwilligkeit. Zweitens hat die Plattform seine Rückzahlung nicht storniert, sondern nur eingefroren. Er muss einfach die abgemachten Gelder einzahlen, dann kann er eine Rückzahlung beantragen". *Name der Redaktion bekannt | Der IT-Berater P.S. hat durch eine Online-Betrugsmasche mehrere tausend Franken verloren. Nun will er andere davor bewahren, den gleichen Fehler zu begehen. Als 20 Minuten "Christina" mit den Vorwürfen konfrontiert, bestreitet sie jegliches Fehlverhalten. |
20min-4844 | Bei der Gemeinde Regensdorf liegt derzeit ein Baugesuch auf, das für Gesprächsstoff sorgt. Es geht darin um eine Erweiterung des Sicherheitszauns der Justizvollzugsanstalt (JVA) Pöschwies. Davon betroffen ist der Wald um die Anlage. Viele Bäume müssen wegen dem Vorhaben weichen. Zudem werden ein Weg ersetzt, einige Posten des Vitaparcours und eine Feuerstelle verschoben. "Das Naherholungsgebiet darf nicht geopfert werden", findet Anwohner Andreas Frick. Er ist Mitglied in der Interessengemeinschaft (IG) Pöschholz, die eine Online-Petition lanciert hat. In etwa einer Woche sind bereits über 800 Unterschriften gegen das Projekt zusammengekommen. Um die Bevölkerung auf die möglichen Veränderungen aufmerksam zu machen, hat die IG an verschiedenen Bäumen im Pöschwald Plakate angebracht. Darauf steht etwa: "Diesen Baum sehen Sie in Zukunft bald nur noch in Ihren Träumen". Mit den Unterschriften, die in den nächsten Tagen bei Gemeinde und Kanton eingereicht werden, hoffen die Initianten, das Projekt stoppen zu können. Grund für das Baugesuch ist, dass immer wieder illegale Gegenstände wie Handys, Drogen und Werkzeuge über den Zaun gelangen. Etwa 50 solche Einwurfaktionen finden laut der Gefängnisleitung jährlich statt. Deshalb will die Baudirektion einen zusätzlichen Zaun errichten, der einen rund 70 Meter breiten Sicherheitsgürtel zum jetzigen Zaun schafft. Dafür muss der Wald innerhalb des neuen Zauns ausgelichtet werden, damit die Fläche mit technischen Mitteln überwacht werden kann. Ausserhalb des Zauns würde Schneise ohne Bäume entstehen. "Die Nähe zum Wald stellt für die Sicherheit der JVA ein klares Risiko dar", sagt Walter Mulisch, stellvertretender Direktor und Leiter Wirtschaft & Arbeit der JVA Pöschwies. Bei der Erweiterung gehe es darum, den Sichtkontakt zu Zellenfenstern zu unterbinden und den Abstand zum Aussenraum der Insassen zu vergrössern. Der Zaun soll nicht nur den Einwurf von Gegenständen verhindern, sondern auch Ausbrüche mit Hilfe von aussen. Man könne die Sicht der Anwohner nachvollziehen, sagt Mulisch auf Anfrage zum Widerstand der Anwohner. "Wenn wir aber untätig bleiben und aufgrund fachlicher Einschätzung nicht das tun, was aus unserer Sicht getan werden muss, um die Sicherheit der Bevölkerung zu wahren, dann erfüllen wir unseren Auftrag nicht". Man habe verschiedene Varianten geprüft. "Alle mussten jedoch als deutlich weniger geeignet verworfen werden". | Die Justizvollzugsanstalt Pöschwies will einen zusätzlichen Sicherheitszaun errichten. Ziel davon ist, dass illegale Gegenstände nicht mehr über den Zaun ins Gefängnis gelangen können. Die Anwohner wehren sich gegen die Pläne, weil das Naherholungsgebiet kleiner wird. |
20min-4845 | Die Zahl der dokumentierten Hinrichtungen weltweit ist im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik 2007 gesunken. Nach den am Mittwoch veröffentlichten Jahreszahlen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde die Todesstrafe in 18 Ländern insgesamt mindestens 483 Mal vollstreckt - 26 Prozent weniger als 2019. Die Zahl der erfassten Todesurteile sank sogar um mehr als ein Drittel (36 Prozent) auf 1477 in 54 Ländern. China wird in der Statistik nicht berücksichtigt, da dort die Hinrichtungen geheimgehalten werden und eine genaue Dokumentation nicht möglich ist. Amnesty schätzt die Zahl der Hinrichtungen dort auf mehrere Tausend. Es gab aber auch ein Land, in dem die Zahl der Hinrichtungen trotz Corona-Pandemie zunahm: In Ägypten wurden drei Mal so viele Menschen wie im Vorjahr hingerichtet. Ausserdem haben die asiatischen Länder Indien und Taiwan sowie die Golfstaaten Katar und Oman die Vollstreckung der Todesstrafe wieder aufgenommen. Die Zahlen bewegen sich zwischen einer und vier Exekutionen pro Land. "Menschen inmitten einer weltweiten Gesundheitskrise hinzurichten, unterstreicht die Absurdität der Todesstrafe", sagte der Generalsekretär von Amnesty Deutschland, Markus Beeko. Vier Länder waren zusammen für 88 Prozent der registrierten Hinrichtungen verantwortlich: Der Iran (mindestens 246), Ägypten (mindestens 107), der Irak (mindestens 45) und Saudi-Arabien (mindestens 27). Im Irak und Saudi-Arabien wurde allerdings ein starker Rückgang verzeichnet. Besonders grosse Sorgen bereitet Amnesty im aktuellen Bericht das grösste nordafrikanische Land Ägypten. Mindestens 23 Menschen seien dort im Zusammenhang mit politischer Gewalt zum Tode verurteilt worden. Einige Todesurteile hätten auf erzwungenen "Geständnissen" basiert oder seien trotz weiterer schwerer Menschenverletzungen einschliesslich Folter und Verschwindenlassen ergangen. Ägypten ist strategischer Partner Deutschlands und war im vergangenen Jahr zweitgrösstes Empfängerland deutscher Rüstungsgüter. Weitere wichtige Erkenntnisse aus dem Bericht: - In der Region Asien-Pazifik wurde die Todesstrafe für Straftaten verhängt, die nicht im Zusammenhang mit vorsätzlicher Tötung standen. In China, Indonesien, Laos, Malaysia, Singapur Thailand, Sri Lanka, Thailand und Vietnam galt das zum Beispiel für Drogendelikte. - In Bahrain, Belarus, Japan, Pakistan, Singapur und Sudan wurden 2020 anders als im Vorjahr keine Exekutionen registriert. - In einzelnen Ländern wurde die Vollstreckung der Todesstrafe wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt. - In China wurde allerdings mindestens ein Todesurteil gegen jemanden verhängt und vollstreckt, dem die Beeinträchtigung von "Massnahmen zur Bekämpfung von Covid-19" vorgeworfen wurde. - In den USA hat die damalige US-Regierung unter Präsident Donald Trump im Juli 2020 nach 17 Jahren wieder begonnen, Hinrichtungen auf Bundesebene zu vollziehen. In nur sechs Monaten wurden zehn Männer exekutiert. - Von den rund 200 Ländern der Welt haben 108 die Todesstrafe per Gesetz für alle Straftaten und weitere 36 ausser Vollzug gesetzt. "Eine Welt ohne Todesstrafe rückt näher", sagt Beeko. Mittlerweile unterstützten von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen 123 die Forderung der UN-Generalversammlung nach einem Hinrichtungsmoratorium. Das seien mehr Länder als je zuvor. "Damit wächst der Druck auf die Länder, die weiterhin an der Todesstrafe festhalten". | Die Anzahl der dokumentierten Hinrichtungen sank 2020 um mehr als 25 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 2007. Insgesamt wurde in 18 Ländern 483 Mal die Todesstrafe vollstreckt. China wird in der Statistik jedoch nicht erwähnt. |
20min-4846 | Bundespräsident Guy Parmelin (SVP) sieht in der Coronakrise ein "Licht am Ende des Tunnels". Am 17. Februar stellte die Landesregierung deshalb einige Lockerungen in Aussicht. Die definitiven Entscheide fallen am Mittwoch - zuerst gingen sie bei den Kantonen in die Vernehmlassung. Das sind die Streitpunkte: Besonders grossen Druck machen die Kantone auf die Öffnung der Terrassen. Der Bundesrat sieht diese für den 1. April vor, sofern sich die epidemiologische Lage günstig entwickelt (siehe Box). Eine knappe Mehrheit der Kantone drängt hingegen darauf, dass die Terrassen schon ab 1. März öffnen. Laut der Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) setzten diese das Einhalten strikter Schutzkonzepte voraus. Konsumiert werden dürfte nur an 4er-Tischen mit Abstand zwischen den Tischen, Kontakterhebung und allfälliger Sperrstunde. Bleibt der Bund beim 1. April, fordern einige Kantone, dass zumindest in Skigebieten die Terrassen für Takeaway-Angebote öffnen dürfen. Eine kleine Minderheit der Kantone, wie zum Beispiel Aargau und Uri, fordert bereits ab 1. März eine komplette Öffnung der Gastronomiebetriebe mit Kapazitätsbegrenzungen und strikten Schutzvorkehrungen. Es bestünden keine gesicherten Hinweise, dass das Übertragungsrisiko in Restaurants mit guten Schutzkonzepten höher liege als in Läden, argumentieren sie. Für die Öffnungen auch in den Innenbereichen der Restaurants hat der Bundesrat bisher noch kein Datum bekannt gegeben. Jugendliche bis 18 Jahre sollen laut dem Bundesrat ab dem 1. März wieder den meisten sportlichen und kulturellen Aktivitäten nachgehen können. Mehrere Kantone setzen sich für eine Erhöhung der Altersgrenze auf 25 Jahre ein. Diese stelle eher die Grenze zwischen Junioren und Aktiven dar. Auch Stefanie Hänni, Leiterin der Geschäftsstelle des Schweizer Jugendmusikverbands, erachtet die Lockerungen nicht als optimal. Probleme würden sich etwa auch in Orchestern ergeben, wo ein Teil der Musiker über 18 Jahre alt sei. Der Bundesrat plant, Veranstaltungen mit bis zu 15 Personen im Freien ab dem 1. März wieder zu ermöglichen. Mehrere Kantone sehen es daher als angezeigt, dass sowohl im Freien als auch im Inneren bis zu 15 Personen Sport treiben können. Ab Anfang März sollen Läden, Museen, Lesesäle von Bibliotheken und die Aussenbereiche von Zoos und botanischen Gärten wieder öffnen können. Auch Sportanlagen wie Kunsteisbahnen, Tennis- und Fussballplätze oder Leichtathletikstadien zählen dazu. Diverse Kantone fordern jedoch, dass in Tierparks, botanischen Gärten und Zoos auch die Innenbereiche zugänglich werden. Schliesslich dürften Museen auch aufmachen, argumentieren sie. | Der Bundesrat will die Aussenbereiche von Beizen ab 1. April öffnen. Eine knappe Mehrheit der Kantone drängt hingegen auf den 1. März. Schnellere Lockerungen fordern Kantone auch im Bereich Kultur und Sport. Am Mittwoch fallen die definitiven Lockerungs-Entscheide. |
20min-4847 | Das Verwaltungsgericht des Kantons Bern hat die Stimmrechtsbeschwerde der Jungen SVP Kanton Bern betreffend die kantonale Abstimmung vom 9. Februar 2020 über den Kredit für den Transitplatz Wileroltigen für ausländische Fahrende abgewiesen. Auf einen Weiterzug des Urteils verzichtet die Jungpartei. Die Erfolgsaussichten vor Bundesgericht seien zu gering, schreibt die Junge SVP des Kantons Bern in einer Mitteilung vom Mittwoch. Das Bundesgericht habe erst kürzlich ein Urteil zugunsten der Fahrenden gefällt. Die Beschwerde der JSVP richtete sich gegen die Volksabstimmung vom 9. Februar 2020. Die Stimmberechtigten hatten damals einem Kredit von 3,3 Millionen Franken für den Bau des Transitplatzes zugestimmt. Die Regierung hatte im Vorfeld der Abstimmung betont, es brauche diesen Transitplatz, wenn der Kanton Bern illegale Campierer wegweisen wolle, wie es das neue Polizeigesetz vorsehe. Wer illegale Campierer wegweisen wolle, brauche einen Ort, wo sie sich legal aufhalten könnten. Kurz nach der Abstimmung kam das Bundesgericht jedoch zum Schluss, dass der Wegweisungsartikel im Polizeigesetz rechtswidrig ist. Die Junge SVP zeigte sich laut Mitteilung vom Mittwoch konsterniert, dass "gerichtlich nachgewiesene Falschaussagen" von Regierungsmitgliedern keinen Einfluss auf die Gültigkeit von Abstimmungen hätten. Mangels Erfolgsaussichten vor Bundesgericht will sich die Junge SVP nun auf den politischen Weg konzentrieren. Im bernischen Grossen Rat ist ein Vorstoss hängig, der eine Wiederholung der Abstimmung zum Ziel hat. Die Regierung empfiehlt die Motion zur Ablehnung. | Die Junge SVP Kanton Bern ist mit ihrer Beschwerde gegen den Transitplatz-Kredit für Wileroltigen gescheitert. Die 3,3 Millionen Franken für die Fahrenden können demnach fliessen. Die Jungpartei wird das Urteil nicht ans Bundesgericht weiterziehen. |
20min-4848 | Wie die baselstädtischen Fallzahlen vom Freitag zeigen, hat sich ein markanter Anstieg von insgesamt 88 Neuinfektionen, ergeben. Darunter befinde sich ein Infektionsherd im Bundesasylzentrum mit bisher 50 positiv getesteten Personen, wie das Gesundheitsdepartement mitteilte. Aufgrund vermehrter Einzelfälle im Bundesasylzentrum Basel hat das Gesundheitsdepartement dort eine Massentestung angeordnet. Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern wurden alle getestet ausser Genesene und Kinder. Dabei habe sich gezeigt, dass 50 Bewohnende und ein Mitarbeiter neu Corona-positiv seien, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Das Gesundheitsdepartement hat in Absprache mit den Bundesbehörden die gesamte Institution unter Quarantäne respektive Isolation gestellt und betreut die Institution epidemiologisch. In Quarantäne befinden sich rund 100 Personen. Im Zentrum leben aktuell insgesamt 152 Personen. Aktivisten machten die Quarantäne-Anordnung bereits am Donnerstag auf Social Media publik und kritisierten mangelhafte hygienische Zustände in der Einrichtung. Sämtliche Bewohnende des Bundesasylzentrums mussten zudem vorübergehend ihre Zimmer räumen, wie Aufnahmen aus dem Zentrum zeigen. Das Staatssekretariat für Migration kontert auf Anfrage die Kritik, die aus Kreisen linker Aktivisten immer wieder vorgebracht wird. Das Hygiene- und Schutzkonzept in den Bundesasylzentren habe sich während der anderthalb Jahre der Pandemie bewährt. "Wir verzeichneten bislang schweizweit noch keinen Ausbruch in der Grössenordnung wie nun in Basel, hatten generell verhätnismässig wenig Infizierte und glücklicherweise keinen Todesfall", sagt SEM-Sprecher Reto Kormann. "Mit der angeordneten Massentestung konnten wir den Infektionsherd eindeutig identifizieren. Alle Infizierten haben einen sehr milden Verlauf. Sie verbringen die Isolation gemeinsam. Die nicht angesteckten Personen befinden sich in Quarantäne", lässt sich der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen zitieren. | Im Bundesasylzentrum Basel ist es zu einem grösseren Ausbruch des Coronavirus gekommen. 50 Bewohnende und ein Mitarbeiter wurden am Donnerstag neu positiv getestet. Die gesamte Institution ist nun unter Quarantäne gestellt worden, davon betroffen sind 100 Personen. |
20min-4849 | Am jährlichen "White House Correspondent's Dinner" sitzen Journalisten in Washington D.C. mit jenem Ehrengast zusammen, über den sie täglich berichten: dem US-Präsidenten. Der hält in der Regel humorvolle Reden und nimmt sich dabei selber auf die Schippe. Das geht schon seit 1921 so. Als US-Präsident hat Donald Trump zwar nie an dem traditionellen Essen teilgenommen - als erster der letzten 15 US-Präsidenten. Als Unternehmer aber erschien er 2011, als Barack Obama noch Präsident war. Dieses Dinner gilt als legendär. Denn während die Polit- und Medienelite an jenem Abend über die Witze des Präsidenten lachte, waren zwei Helikopter mit US-Elitesoldaten unterwegs nach Pakistan, um Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden zu fassen oder zu töten. Im Nachhinein gaben auch Obama-Kritiker zu: Der Auftritt zeigte die Nervenstärke des ersten schwarzen Präsidenten. Berühmt wurde das Abendessen aber auch, weil die meisten Witze Obamas auf Kosten von Donald Trump gingen. Der Hintergrund: Trump war damals einer der Anführer der sogenannten "Birther-Bewegung". Diese behauptete, dass Obama nicht in den USA geboren worden und deswegen kein legitimer US-Präsident sei. Auch die vorgelegte Geburtsurkunde konnte sie von diesem Glauben nicht abbringen. Als Obama sich an jenem Abend im voll besetzten Saal über Trump lustig machte, lässt sich noch knapp ein Lächeln auf Trumps Gesicht ausmachen. Dieses verging dann aber endgültig, als der Comedian Seth Meyers auf der Bühne erschien und Trump noch um einiges härter anging. Während rund drei Minuten starrte Trump mit versteinerter Miene geradeaus, die dunklen Gewitterwolken über seinem Kopf sind förmlich zu sehen (siehe Video). Vier Jahre später sollte Trump seine Kandidatur als Präsidentschaftsanwärter der Republikaner bekannt geben. Nicht wenige Beobachter erklären seither, dass das Correspondent's Dinner von 2011 dafür den Ausschlag gegeben habe: "Obama nahm Trump auseinander, ein orangefarbenes Plastikteil nach dem anderen, und baute ihn nicht mehr zusammen", schrieb 2015 etwa der "New Yorker" und auch andere Beobachter waren überzeugt: Ein Narzisst wie Trump habe eine derartige Schmach nicht vergessen, er habe es daraufhin allen zeigen wollen. Doch das Rachemotiv überzeugt nicht wirklich. Zum einen hatte Trump seit den 90er-Jahren öffentlich immer wieder mit einer Kandidatur für das Präsidentenamt kokettiert. Zum anderen stand er bereits vor dem Korrespondenten-Abendessen von 2011 als einer der Anführer der "Birther" im Fokus der Öffentlichkeit. Und schliesslich wusste er, auf was er sich bei diesem Essen einliess: Er rechne damit, dass Witze auf seine Kosten gemacht würden, sagte er Reportern an jenem Tag. "Ich hatte eine phänomenale Zeit, es war ein grossartiger Abend", erklärte Trump Jahre später gegenüber der "Washington Post". Es sei ein "völlig falsches Narrativ", dass er als Präsident kandidieren wolle, um sich zu rächen. Er habe sich vielmehr geehrt gefühlt, von Präsident Obama verspottet zu werden: "Er hat das sehr gut gemacht". Dem Komiker Meyers hingegen stellte Trump ein miserables Zeugnis aus. Dieser habe "absolut kein Talent" und habe sich mit seiner Performance selbst geschadet. Abgesehen davon habe er, Trump, sich nicht über Meyers Witze amüsiert, weil er "nicht gern gemeinsam mit meinen Feinden" lache. | 2011 war Donald Trump Gast am traditionellen "White House Correspondent's Dinner". Der damalige Präsident Barack Obama und der Komiker Seth Meyers machten sich über Trump lustig. Trump sei öffentlich erniedrigt worden und habe aus Rache als Präsident kandidiert, heisst es. Auch wenn das kaum stimmt - es lohnt sich, das Video von damals zu schauen. |
20min-4850 | Zur Impfung zwingen können Unternehmen ihre Angestellten nicht. Es steht ihnen jedoch frei, den Mitarbeitenden einen Anreiz zu schaffen. In Amerika und Polen sind das zum Beispiel spezielle Impf-Lotterien und in der Schweiz locken am ehesten Gutscheine. Die US-Ableger des deutschen Discounters Lidl kündigten an, ihren Mitarbeitern eine Prämie in der Höhe von 200 Dollar auszubezahlen, sollten diese sich impfen lassen. Das Geld soll zum Beispiel die Fahrtkosten zum Impftermin oder die Kinderbetreuung während dieser Zeit abdecken. Die Kette Trader Joes, eine Tochter-Firma von Aldi gab an, neben den Umtriebskosten seinen Angestellten zwei Stundenlöhne extra zu bezahlen. Der Fastfood-Riese McDonalds gehörte zu den ersten Unternehmen, die eine Impfung befürworteten. Schon im Februar verkündete das Unternehmen, ihren Angestellten vier Stunden zusätzlich zu bezahlen, wenn sich diese impfen lassen. "Die Impfung ist wichtig und essentiell im Kampf gegen die Pandemie", sagt Tiffanie Boyd, Personalchefin von McDonalds. Künftig will das Unternehmen seine Kunden auch mithilfe neuer Verpackungen daran erinnern, sich impfen zu lassen. Ein Viertel aller Polinnen und Polen wollen sich "eher nicht" oder "gar nicht" impfen lassen. Um die Impfbereitschaft der Bevölkerung zu steigern investiert der Staat 31 Millionen Euro in eine Impf-Lotterie. Auch bereits Geimpfte dürften an der Lotterie teilnehmen. Als Trostpreise winken immerhin Elektroroller, Geld und Gutscheine für die, die eine Impfung akzeptieren. Monatlich sind zweimal 23"000 Euro zu gewinnen schreibt ZDF. Über zweieinhalb Millionen Bürger Ohios haben bei "Vax-a-Million" mitgemacht, einer von insgesamt fünf Impf-Lotterien im Staat. Die erste Gewinnerin Abbigail Bugenske gewann eine Million Dollar und alles, was sie dafür tun musste war - sich impfen lassen. Neben barem Geld gibt es auch anderes zu gewinnen, wie zum Beispiel ein Stipendium für die staatliche Universität, das sich ein Teenager aus Englewood sicherte. Ohio war der erste Bundesstaat, der versucht die Menschen mit der Aussicht auf einen Millionengewinn davon zu überzeugen, wie wichtig es sei sich impfen zu lassen. Die Aktion wird von Gouverneur Mike DeWine als grosser Erfolg bezeichnet. Die Gemeinde Lachen in Schwyz lockt Angestellte mit einer Impfprämie. Den Einkaufsgutschein im Wert von bis zu 200 Franken können Angestellte der Verwaltung, sowie Lehrpersonen und Pflegefachkräfte des Alters- und Pflegeheims in Lachen, bei der Gemeinde abholen. Bedingung ist das Vorweisen des Impfausweises oder eines Arztzeugnisses. Die Prämie erhalten Angestellte, die bis zum 31. August vollständig geimpft wurden, schreibt der "Zürcher Unterländer". Einen solchen Anreiz zu schaffen, ist nicht im Sinne von Virginie Masserey, vom Bundesamt für Gesundheit: "Ich persönlich halte nichts von Impfprämien. Dies kann aber gewisse Anreize schaffen und ist Sache der Gemeinden". Der Zürcher Universitätsprofessor Helmut Dietl plädierte für eine Prämie von 1000 Franken für all jene, die sich impfen lassen wollen. Das Prinzip der Impfprämie findet Ralf Eschweiler, Geschäftsleiter der Stiftung Altried in Zürich, zwar vertretbar, den vorgeschlagenen Betrag aber viel zu hoch. Impfwillige Mitarbeiter der Stiftung erhalten daher 200 Franken. Zur "NZZ" sagt Eschweiler, man müsse Menschen überzeugen, statt sie zu kaufen und wenn man davon ausgehe, dass sich durch den Anreiz mehr Mitarbeitende impfen lassen, würden weniger von ihnen krankheitshalber ausfallen, das Ganze sei unter dem Strich eine Nullrechnung. Am 15. Juni wird bekanntgegeben, wer die Gewinnerinnen und Gewinner des "Vax-for-the-Win" Programms in Kalifornien sind. Mit 116 Millionen sei die kalifornische Lotterie die grösste Impfanreiz-Initiative Amerikas. Zehn vollständig geimpfte Personen sollen je bis zu 1,5 Millionen Dollar erhalten und weitere 30 Teilnehmer können 50"000 Dollar gewinnen. Zwei Millionen Bürger, die sich in den nächsten zwei Wochen impfen lassen, sollen einen Einkaufsgutschein erhalten. Mitte Juni sollen die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben werden, daher sei es wichtig, möglichst viele Kalifornier geimpft zu haben, sagt Gavin Newsom, der Gouverneur des bevölkerungsreichsten US-Staats. Seit dem 31. März ist das Rauchen von Marihuana in New York legal. Damit ist New York der 15. Staat der USA der den Cannabiskonsum legalisiert. Schon am 4. April, auch als Cannabis-Feiertag 4/20 bekannt, nutzten Aktivisten die Möglichkeit und beschlossen die Legalisierung zu feiern, indem sich jeder, der einen Nachweis über mindestens eine Impfung vorlegen konnte, einen gratis Joint abholen konnte. Für die Aktion wurden von Freiwilligen etwa 1500 Joints gebaut. Aneinandergereiht hätten die Joints eine Länge von etwa 1,2 Kilometer oder in der Höhe - zweieinhalb Mal das Empire State Building. Eine ähnliche Aktion wurde auch im Staate Washington durchgeführt. Die Kette Krispy Kreme wirbt damit, jeder und jedem, die oder der einen Impfnachweis aufbringen kann, täglich einen Gratis-Donut bis zum Ende des Jahres zu schenken. In Cleveland verspricht eine Brauerei allen Erwachsenen, mit Impfzertifikat, ein Bier für nur zehn Rappen. Fünf Personen können bei der Fluggesellschaft United für sich und ihren Partner ein Jahr lang Freiflüge gewinnen. Für weitere dreissig Teilnehmer besteht die Chance auf einen gratis Hin und Rückflug nach Wahl. | Länder und Unternehmen schaffen Impfanreize. Von Gratisflügen bis zu Marihuana ist vieles möglich. In Amerika gewann bereits die erste Frau in der Impf-Lotterie. |
20min-4851 | Dem heute 50-jährigen IT-Spezialisten aus Küsnacht wird vorgeworfen, im April 2014 seiner gehbehinderten geschiedenen Ehefrau in ihrer Wohnung heisses Wasser gegen den Rücken geschüttet zu haben. Anschliessend brachte er die Frau ins Badezimmer, wo er sie entweder im Lavabo ertränkte (und sie dann in die Badewanne legte) oder sie in der Badewanne ertränkte. Dann liess der Mann heisses Wasser in die Badewanne einlaufen, um einen Sturz in die Badewanne mit Ertrinken vorzutäuschen und eine unverdächtige Erklärung für die Verbrühungen zu geben. Im Oktober muss er sich vor dem Bezirksgericht Meilen verantworten. Schon zwei Jahre zuvor, im Dezember 2012, hat der Mann laut Anklageschrift versucht, seine Frau auf einer Finca in Mallorca zu töten. Zuerst schlug er der Frau mit der Faust heftig ins Gesicht, kurz darauf fuhr er auf dem Vorplatz des Hauses mit dem gemieteten Wagen gegen sie und zertrümmerte ihr die beiden Kniescheiben. Um die Tat als einen Sturz aus der Finca vorzutäuschen, liess er die schwer verletzte Frau liegen und ging ins Schlafzimmer im Obergeschoss, wo er das Fenster öffnete. Erst zwei Stunden später rief er die Sanität an und sagte, dass seine Frau am Boden liege und einen epileptischen Anfall habe. Zudem führte er den aufgebotenen Pikettarzt absichtlich in eine falsche Richtung, um die medizinische Hilfe zu verzögern. Die Frau konnte sich später nicht mehr an die Tat erinnern, da sie neben den schweren Verletzungen auch eine Amnesie (Gedächtnisverlust) erlitten hatte. Dass der Fall überhaupt vor Gericht kommt, ist der Zurich-Versicherung zu verdanken. Zuerst gingen die Rechtsmediziner der Universität Zürich nämlich von einem Unfall aus - ertrinken nach einem Sturz ins heisse Badewasser, verursacht durch einen epileptischen Anfall. Daher stellte die Staatsanwaltschaft See/Oberland die Untersuchungen schon bald wieder ein. Als der Mann bei der Zurich-Versicherung Anspruch auf die Jahre zuvor abgeschlossene Todesfallversicherung in der Höhe von 500"000 Franken erhob, wurde die Versicherungsgesellschaft misstrauisch und gab ein eigenes Gutachten in Auftrag. Dabei kamen das Institut für Rechtsmedizin Aarau und später das Institut für Gerichtliche Medizin der Universität Innsbruck zum Schluss, dass es bei dem Todesfall Fremdeinwirkung gegeben haben könnte. Dank des Gutachtens nahm die auf Gewaltdelikte spezialisierte Staatsanwaltschaft Mitte 2015 die Ermittlungen wieder auf und ordnete im September 2016 Untersuchungshaft für den tatverdächtigen Ehemann an, die bis heute andauert. Auch der Vorfall in Spanien wurde neu untersucht. Der Ehemann hatte den spanischen Rettungskräften gesagt, dass die Frau hysterisch geschrieen habe, sodass er glaubte, sie wollte dem gemeinsamen Kleinkind etwas antun. Daraufhin habe er sie in einen fensterlosen Raum eingesperrt und sei mit dem Kind davongefahren. Im Auto habe er dann den Notruf gewählt. Die Rettungssanitäter hätten ihm gesagt, dass seine Frau ausserhalb des Hauses gefunden worden sei und ein Fenster offen gestanden habe. Die spanischen Gerichtsmedizinerin kam zu Schluss, dass das Verletzungsbild der Frau zwar nicht typisch für einen Sturz aus dem Fenster sei, aber damit vereinbar. Eine andere Version lieferte ein Gutachten der Arbeitsgruppe für Unfallmechanik Zürich vom Mai 2016, welches von der Staatsanwaltschaft für Gewaltdelikte in Auftrag gegeben wurde. Die Verletzungen seien nicht mit einem Sturz aus dem Fenster, sondern mit dem Zusammenprall eines Autos vereinbar. Da der Zusammenstoss nicht mit hoher Geschwindigkeit erfolgt sein müsse, sei es gut möglich, dass man keine Schäden am Fahrzeug selbst sieht. Tatmotiv ist für den Staatsanwalt die geplante Trennung durch Ehefrau und der Verlust der Obhut über das gemeinsame Kind. Die Frau habe geplant, wieder in ihr Heimatland zurückzukehren. Zudem sei die Frau zu einem lästigen Störfaktor in seinem beruflichen und privaten Leben geworden. Neben dem Vorwurf des Mordes und des versuchten Mordes wird dem Beschuldigten auch Versicherungsbetrug in der Höhe von einer halben Million Franken vorgeworfen. Im Weiteren soll er eine Arbeitslosenkasse um rund 50"000 Franken betrogen haben. Das geforderte Strafmass wird der Staatsanwalt am Prozess bekannt geben. Die Öffentlichkeit ist am Prozess ausgeschlossen, nur die akkreditierten Medien sind zugelassen. | Während fünf Tagen wird im Oktober vor dem Bezirksgericht Meilen ein Mordprozess durchgeführt. Angeklagt ist ein heute 50-jähriger IT-Spezialist aus Küsnacht, der seine Ex-Frau ermordet und schon vor der Tat einen Mordversuch an ihr verübt haben soll. Der Mann bestreitet die Taten. |
20min-4852 | Für Aussenstehende sorgten die heutigen Covid-Zahlen des Kanton Berns für Aufsehen: 278 Corona-Neuinfektionen wurden am Sonntag vermeldet. Das ist ein Anstieg von 49 Prozent gegenüber der Vorwoche. An jenem 3. Januar wurden 187 Fällen gemeldet. Aktuell verzeichnet der Kanton Bern demnach eine Positivitätsrate von 17,6 Prozent. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte sie noch 13,2 Prozent betragen. Hat sich Covid-19 über die Feiertage sprunghaft im Kanton ausgebreitet? Gundekar Giebel, Leiter Kommunikation Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern zeigt sich nicht beunruhigt ob der Zahlen: "Man darf von den Wochenendzahlen nie auf die aktuelle Lage schliessen". An Wochenenden würde deutlich weniger getestet als unter der Woche, die Zahlen würden daher starken Schwankungen unterliegen. Sogar die Zahlen am Wochenbeginn seien davon noch betroffen. "Richtig repäsentativ sind für uns jeweils die Zahlen von Mittwoch, Donnerstag und Freitag". Aus diesem Grund wird der Kanton Bern erst am Mittwoch, 14. Januar ein Abbild der Corona-Entwicklung über die Feiertage zeichnen. Zudem können die Zahlen von heute laut Giebel nicht mit jenen von letzten Sonntag, 3. Januar verglichen werden: "Über Neujahr hatten wir so wenig Tests wie noch nie". Daher sei es nicht erstaunlich, dass der Wert heute deutlich höher sei, als jener von vor sieben Tagen. | Der Kanton Bern hat am Sonntag die Covid-Zahlen vom Wochenende bekanntgegeben. Im Vergleich zum Sonntag davor, sind die Zahlen um 49 Prozent gestiegen. Beim Kanton Bern lässt man sich jedoch von den Zahlen nicht beunruhigen. Diese würden noch keine Rückschlüsse zur Covid-Entwicklung über die Festtage zulassen. |
20min-4853 | "Ein solcher Einbruch ist einmalig, das hatten wir überhaupt noch nie in der Vergangenheit", sagt Martin Osuna, Geschäftsführer des aargauischen Tarifverbunds A-Welle. Der Rückgang der Abonnement-Zahlen beträgt im vergangenen Jahr 20 Prozent. Regionalverkehrsbetriebe wurden von der Coronakrise besonders hart getroffen, so seien die Auswirkungen seit dem Lockdown im März 2020 stark zu spüren. Beim Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW), der Baselland und Basel-Stadt bedient, wurden letztes Jahr ein Viertel weniger Abonnements verkauft. Auch der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) haben einen Rückgang der Abo-Verkaufszahlen von 25 Prozent verzeichnet. Wenn es um den Verkauf von Einzelbillets geht, zeichnet sich noch ein düstereres Bild ab: Die RBS haben fast die Hälfte (43 Prozent) weniger verkauft, wie SRF berichtet. "Das trifft uns hart, weil wir über die Hälfte unserer Einnahmen über den Verkauf von Fahrausweisen decken", so Fabienne Thommen, Mediensprecherin beim RBS. Die RBS registrierten einen Verlust von 9 Millionen Franken. Der TNW verzeichnete Umsatzeinbussen von 50 Millionen Franken, 19 Prozent weniger als 2019. Bei den ZVV rechnet man mit einem Umsatzrückgang von 25 Prozent. Die Einbussen des letzten Jahres konnten einige Tarifverbunde mittels der Auflösung von Reserven abfedern, diese sind nun aber ausgeschöpft und die Krise ist noch nicht vorbei. Die vom Bundesrat im Januar erlassene Homeoffice-Pflicht habe dem ÖV erneut einen starken Dämpfer verpasst. "Wir beobachten, dass die Leute weiterhin zurückhaltend sind bei den Monats- und Jahresabos", so TNW-Geschäftsführer Adrian Brodbeck. Die Warnung des Bundesrats, den ÖV nicht zu nutzen, habe einen nachhaltigen Effekt hinterlassen. So seien viele Leute aufs Auto, Velo oder E-Bike umgestiegen und: "Die kommen nicht mehr so schnell zurück", meint Brodbeck. Deshalb rechnet man bereits für 2021 mit ähnlich hohen Einbussen wie im Corona-Jahr 2020. Um die Löcher zu stopfen, hat die SVP im Zürcher Kantonsrat vorgeschlagen, die Preise zu erhöhen. Laut ZVV ist dies jedoch sehr schwierig umzusetzen und kontraproduktiv, um Leute wieder für den ÖV gewinnen zu können. "Um einen Teil der Kundschaft wieder zurückzugewinnen und neue ÖV-Nutzer anzuziehen, ist es essenziell, dass das Angebot weiterhin attraktiv bleibt", so ZVV-Mediensprecher Thomas Kellenberger. Vor einem Konkurs sollen sich regionale Verkehrsbetriebe aber nicht fürchten. "Die öffentliche Hand wird alles daran setzen, damit kein ÖV-Anbieter Konkurs geht", sagt Hans Rudolf Rihs, Sektionsleiter öffentlicher Verkehr im Kanton Aargau. "Im schlimmsten Fall muss man das Angebot zurückfahren, vor allem wenn weiterhin weniger Leute reisen", so Rihs. Die SBB hatte Mitte März 2020 zu dieser Massnahme gegriffen, als der Bundesrat den Lockdown beschloss und die Empfehlung heraus gab, alle sollen zuhause bleiben. Wann eine Fahrplanreduzierung nötig sein werde, ist nicht bekannt. Bei den ZVV rechnet man aber damit, dass es drei bis vier Jahre dauern könnte, bis die Passagierauslastung wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. | Die Schweizer Regionalverkehrsbetriebe leiden unter der Corona-Pandemie. Einige Betreiber haben 2020 Umsatzeinbussen von bis zu einem Viertel verzeichnet. Eine Rückkehr zur Normalität könnte noch Jahre dauern. |
20min-4854 | Nach der Wiedereröffnung von Toni's Zoo in Rothenburg freut sich der Inhaber, dass es wieder sehr gut angelaufen ist: "Man merkt den Leuten an, dass sie sich auf den Besuch bei uns freuen. Und wir spüren, dass sich die Tiere über die Gäste freuen", sagt Toni Röösli. Auch aus finanzieller Sicht laufe es wieder rund und er habe wegen des Lockdowns keine Tiere einschläfern müssen. Dies obwohl er jeden Tag, an dem der Zoo geschlossen war, zwischen 8000 und 10"000 Franken verlor. Während des Lockdowns habe er sich grosse Sorgen um sein Lebenswerk gemacht. Röösli hat trotz dieser schwierigen Zeit sogar noch in seinen Zoo Geld investiert und diesen ausgebaut: "Wir haben die Afrika-Anlage mit Grünflächen erweitert und vergrössert, die Anlage der Kamele wurde erneuert, sodass die Tiere bessere Rückzugsmöglichkeiten erhalten haben". Neue Anlagen sind für Tiere aus Südamerika und Australien gebaut worden. Die Tiere in diesen Anlagen können nun bei jedem Wetter in aller Ruhe beobachtet werden, weil Vordächer angebracht wurden. Die Anlage Südamerika wird ab Montag von einer neuen Gattung von Tieren bevölkert. "Dort werden Maras einziehen, die bisher noch in Quarantäne bei uns leben mussten", sagt Röösli. Diese Tiere, die aussehen wie Hasen in XXL-Grösse, werden auch Pampahasen genannt und sie gehören eigentlich einer Unterfamilie der Meersäuli an. Wenn alles nach Plan geht, werden ausserdem in den nächsten Tagen noch Kängurus in Rothenburg einziehen. Etwas kleiner aber nicht weniger wichtig ist ein Neuzugang bei den Pinguinen. "Dort leben jetzt Kois", sagt Röösli. Diese "Bioreiniger" haben den schönen Nebeneffekt, dass sie mit den Flossen den Boden des Bassins aufwirbeln, damit der Kot und andere Verunreinigungen durch die neu eingerichtete Regenerationsanlage laufen und dort neu aufbereitet werden. Röösli hat die Kois als Geschenk aus prominenten Händen erhalten: "Sie gehörten Patrick Fischer, dem Trainer der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft". Freude hat Röösli auch am STS-Zoobericht 2019/2020 des Schweizer Tierschutzes. Dieser hält unter anderem fest: "Der Zoo wirkt sehr gepflegt, die Gehege sind sauber geputzt". Der Eindruck vieler Tiergehege, der in früheren Zooberichten kritisiert wurde, habe sich inzwischen stark verbessert. Die meisten Gehege seien jetzt interessant und verhaltensbereichernd strukturiert. Fazit des Berichts: "Die Tierhaltung präsentiert sich jetzt mit einem durchgehend guten Standard. Eine sehr erfreuliche Entwicklung". | Während des Lockdowns machte sich Toni Röösli, Inhaber von Toni's Zoo in Rothenburg LU, grosse Sorgen um sein Lebenswerk. Jetzt freut er sich darüber, dass wieder viele Besucher in seinen Zoo strömen. Nun wird der Zoo sogar wieder von neuen Tierarten bevölkert. Am Montag ziehen Maras in eine neue Anlage. |
20min-4855 | Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. "Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle", erklärte der Regierungschef am Sonntag der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Waren es vor zwei Wochen noch rund 350 Ansteckungen pro Tag, lagen wir gestern bereits bei über 850". Bald werde man die Marke von 1000 neuen Fälle pro Tag erreichen. Als "besonders dramatisch" beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden. Am Sonntag schlug die täglich schwankende Zahl der Neuinfektionen mit 463 neu gemeldeten Fällen landesweit zunächst wieder nach unten aus. Kurz warnte vor einem harten Herbst und Winter: "Daher sind wir jetzt alle aufgerufen und gefordert, mit gleicher Disziplin und Rücksicht wie im Frühjahr auch die Herausforderungen der kommenden Monate gemeinsam zu meistern". Er bat die Bevölkerung, die Massnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten. Rund 6200 Menschen gelten aktuell in Österreich als an Covid-19 erkrankt, mehr als 3000 von ihnen in Wien. Mit 869 registrierten Neuinfektionen in 24 Stunden wurde am Samstag der höchste Anstieg seit Ende März gemessen, allerdings bei deutlich mehr Tests und weniger schweren Fällen. Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg jedoch binnen einer Woche bis Sonntag um ein Drittel auf 226; von ihnen waren 44 auf der Intensivstation. | Die Zahl der Coronafälle in Österreich steigt. Bundeskanzler Kurz spricht vom "Beginn der zweiten Welle". In Wien ist die Situation "besonders dramatisch". |
20min-4856 | Gratuliert hat die Queen ihrem Ur-Enkel schon - zumindest via Instagram und Twitter: "Wir wünschen Archie Mountbatten-Windsor einen schönen zweiten Geburtstag", heisst es am Donnerstagmorgen auf Königin Elizabeths (95) offiziellen Accounts. Garniert wurde die Gratulationsnachricht mit einem roten Luftballon-Emoji und einem Foto von Archie mit Mami Meghan (39) und Papi Harry (36) von der Taufe auf Schloss Windsor im Jahr 2019. Auch Onkel Prinz William (38) und Tante Kate (39) gratulieren Archie via Social Media, ebenfalls mit einem Taufbild. Und auch sonst ist der Geburtstags-Gruss fast identisch mit jenem der Queen - neben dem Luftballon gesellt sich aber noch ein Torten-Emoji dazu. Ein Kuchen-Emoji gabs ebenfalls von Opa Charles (72). Sowie ein offizielles Bild von Archies Taufe. Bei den Gratulationen via Insta und Twitter wird es höchstwahrscheinlich aber nicht bleiben. Wenn Archie wach ist - zwischen London und L.A. liegen acht Stunden Zeitunterschied -, wird ein Zoom-Call mit seinen royalen Verwandten in Grossbritannien folgen. Das berichtet ein Informant dem britischen "Mirror". Wir fassen weitere Details zu Archies Geburi zusammen: Königin Elizabeth plant, mit Archie via Zoom zu feiern, heisst es. Zudem habe das Geburtstagskind ein virtuelles Play-Date mit seinen Cousinen und Cousins: Prinz George (7), Prinzessin Charlotte (6) und Prinz Louis (3). Royal-Expertin Katie Nicholl ist sich jedenfalls sicher, dass William und Harry ihre Differenzen an diesem speziellen Tag auf der Seite lassen. Es wird sogar spekuliert, dass Archies Geburtstag die zerstrittenen Brüder wieder etwas näher bringen könnte. William, Kate und ihre drei Kinder sollen Archie im Vorfeld ein Geschenk nach Los Angeles geschickt haben, wie ein Insider gegenüber "Closer Weekly" berichtet. Was es ist, ist nicht bekannt. Es dürfte sich aber um ein bodenständiges, kleines Präsent handeln. Zu Weihnachten etwa wünschte sich Archie ein Waffeleisen von seiner Oma. Das verriet Prinz Harry kürzlich im Interview mit Entertainer James Corden (42). Die Queen habe ihm seinen Wunsch erfüllt und ihm das Küchengerät tatsächlich nach Los Angeles geschickt. Archie liebe es, jeden Morgen frage er seither nach Waffeln, so Harry. Bescheiden fallen offenbar auch die Geschenke von Archies Eltern aus. Bücher, ein Spielzeugauto, Puzzles sowie ein Kinderkoch-Set sollen die Sussexes besorgt haben, so der Insider weiter. Für den Einkauf sei Harry zuständig gewesen, um die schwangere Meghan zu entlasten. Auch Partyhüte, Luftballons, Süssigkeiten und eine mehrstöckige Geburtstagstorte habe er gekauft. Gefeiert wird dann im kleinen Kreis. Meghans Mutter Doria Ragland (64) werde zum Fest erwartet. "Sie bleiben in Montecito und machen einen Pool-Tag mit BBQ in ihrem herrlichen Garten", berichtet die Quelle. Es gebe Aktivitäten-Spiele sowie einen Schoggi-Brunnen. Vor einem Jahr überraschten Harry und Meghan ihre Fans mit einem besonderen Geschenk an Archies Ehrentag: Damals teilten sie ein Video, in dem Meghan ihrem Kleinen ein Kinderbuch vorliest - aufgenommen hatte es Harry. Selten hat man die Sussex-Familie in einem so intimen Rahmen gesehen. Inzwischen hat das Herzogenpaar sämtliche Social-Media-Kanäle gelöscht. Neuigkeiten verkünden sie nur noch via ihrer "Archewell"-Website. Auf der Website teilten Meghan und Harry am Donnerstag nun auch einen Gruss zur Feier des Tages - inklusive eines neuen Fotos ihres Sohnes. Auf dem Bild ist Archie von hinten zu sehen, er steht im Garten und hält Luftballone in der Hand. Im Blog-Eintrag ruft das Paar zudem zu Spenden für Corona-Impfungen auf. | Archie feiert am Donnerstag, 6. Mai, seinen zweiten Geburtstag. Via Twitter und Instagram haben seine royalen Verwandten gratuliert. Es soll zudem einen Zoom-Call von London nach L.A. geben: mit Queen Elizabeth und Archies Cousinen und Cousins George, Charlotte sowie Louis. Prinz Harry hat laut Insider Party-Utensilien für eine kleine Feier zu Hause im Garten besorgt. Wir haben weitere Details zu Archies grossem Tag. |
20min-4857 | Höhere Familienzulagen und mehr Prämienverbilligung? Die Zürcher Stimmbevölkerung entscheidet am 13. Juni über zwei Volksinitiativen, die das Budget von bestimmten Haushalten entlasten sollen. Die einen heben soziale Aspekte hervor, andere sorgen sich um die zusätzliche finanzielle Belastung von Staat und Wirtschaft - ein Überblick. Die EDU will mit der Initiative die Kinder- und Ausbildungszulagen erhöhen. Konkret sollen diese um 50 Prozent höher sein, wie der Bund als Minimum vorschreibt. Das bedeutet eine Erhöhung von heute 200 bis 250 auf 300 Franken pro Monat bei den Kinderzulagen respektive von heute 250 auf 375 Franken pro Monat bei den Ausbildungszulagen. Die Befürworter argumentieren, dass der Kanton Zürich die Zulagen seit zwölf Jahren nicht mehr erhöht habe und im Ranking der Kantone auf Platz 20 liege. Eine Erhöhung sei wichtig, weil Alleinerziehende und kinderreiche Familien in der Schweiz besonders häufig von Armut betroffen seien. Dafür sind EDU, SP, Grüne, EVP und AL. Die Gegner sagen, dass sich die Erhöhung nicht am tatsächlichen Bedarf der einzelnen Familien ausrichte und zu einer Mehrbelastung von Gewerbe, Gemeinden und Kanton führe. Der Kanton rechnet laut Schätzungen auf Basis der Zahlen von 2019 insgesamt mit über 340 Millionen Franken Mehrkosten. Ein Nein empfehlen SVP, FDP, GLP und Mitte sowie auch Kantons- und Regierungsrat. Die CVP hatte die Initiative lanciert, um den Beitrag des Kantons an die Prämienverbilligung erhöhen. Dieser bemisst sich am Beitrag des Bundes. Der Anteil soll von 80 auf 100 Prozent erhöht werden. Eine Änderung ergab sich zwischenzeitlich allerdings bereits. Der Beitrag wurde für das Jahr 2020 wegen eines Urteils des Bundesgerichts auf 92 Prozent erhöht. Zu erwarten sind Mehrkosten von jährlich rund 40 Millionen Franken. Die Befürworter betonen, dass die Prämien für die Krankenkasse in den vergangenen Jahren stärker gestiegen seien als die Löhne. Familien und Haushalte aus dem Mittelstand belaste das besonders. Es drohe, dass sich immer mehr Zürcherinnen und Zürcher die Prämien nicht mehr leisten könnten. Dafür sind SP, Grüne, Mitte, EVP und AL. Die Gegner finden, dass das zentrale Anliegen der Initiative bereits erfüllt werde, weil per 2021 ein neues System eingeführt wurde. Dieses soll untere Einkommensklassen entlasten und die Prämienverbilligung für mittlere Einkommen erhöhen. Zudem müssten die Steuerzahlenden die Mehrausgaben finanzieren. Ein Nein empfehlen SVP, FDP, GLP und EDU sowie Regierungs- und Kantonsrat. Lilli Rose Wiesmann, Co-Präsidentin der Juso Kanton Zürich, steht für beide Initiativen ein. "Es liegen zwei Vorlagen auf dem Tisch, von denen finanziell schwächer gestellte Personen profitieren". Gerade in Krisenzeiten sei es nicht angebracht, auf dem Buckel von ihnen zu sparen. Es seien genau diese Personen, die darauf angewiesen sind. "Es gehören die Personen zur Kasse gebeten, die zum Teil sogar von der Krise profitiert haben". Für Luis Deplazes, Präsident der Jungfreisinnigen Kanton Zürich, hingegen ist klar: "Solche extremen Erhöhungen von Leistungen braucht es angesichts der Corona-Pandemie nicht". Deren Folgekosten belasteten die Wirtschaft und den Kanton noch Jahre. Bei einer Erhöhung dagegen drohten Steuererhöhungen. "Gerade bei einer Erhöhung der Prämienverbilligungen würden Personen davon profitieren, die es gar nicht bräuchten. Schon heute bekommt rund jede dritte Person Prämienverbilligung ausgezahlt". | Die Zürcher Stimmbevölkerung entscheidet über zwei Initiativen, die Familienzulagen und Prämienverbilligung betreffen. Links setzt sich für die Erhöhung der Beiträge ein, rechts findet das nicht nötig. |
20min-4858 | "Ich musste gestern mit zirka 90 Kommilitonen zur Schule kommen, um eine Modulprüfung zu absolvieren", erzählt ein Wirtschaftsstudent der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Olten, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation, mit einem mutierten Virus, habe er dafür kein Verständnis: "Ich habe mich nicht sicher gefühlt, denn sobald es zu Menschenansammlungen kommt, besteht auch das Risiko, sich anzustecken". Mit seiner Sorge ist der Masterstudent nicht allein. Die Studierenden-Organisation der FHNW arrangierte kürzlich eine Online-Umfrage. Innerhalb weniger Sekunden war die Webseite überlastet. "Die Mehrheit der Studierenden möchte nicht dazu gezwungen werden, in der Schweiz herumzureisen und mit so vielen Personen in Kontakt zu kommen", sagt Roger Siegenthaler, Geschäftsstellenleiter von students.fhnw. Und: "Es herrscht Unverständnis, dass wir uns privat auf fünf Personen einschränken sollen, gleichzeitig aber Prüfungen in grösseren Gruppen schreiben sollen". Die Anliegen der Studierenden ist auch bei der Studienleitung ein Thema: "Die Direktion nimmt die Besorgnis der Studierenden bezüglich Präsenzprüfungen sehr ernst. Ein grosser Teil der Prüfungen ist bereits absolviert oder wird digital durchgeführt", sagt Dominik Lehmann, Leiter Kommunikation FHNW. Für die kommenden Prüfungen der nächsten Wochen werde aber die Möglichkeit weitergehender Schutzmassnahmen, wie zum Beispiel einer zusätzlichen Umstellung auf Online-Prüfungen, geprüft. Der Wirtschaftsstudent glaubt nicht, dass sich für ihn und seine Kommilitonen etwas ändern wird. Für die meisten gelte nach wie vor die Präsenzpflicht während der Prüfungsphase. "Wenn man wochenlang auf eine Prüfung hin lernt, will man sie einfach hinter sich haben. Dann müssen wir uns halt dieser Gefahr aussetzen und die Prüfung vor Ort schreiben", meint er. Vor allem der Studiengang Wirtschaft sei von Präsenzprüfungen betroffen; Studierende mit anderen Schwerpunkten könnten die Prüfungen von zu Hause aus schreiben. Im Januar muss der Student insgesamt drei Prüfungen absolvieren, allesamt in den Räumlichkeiten der FHNW. "Während der Prüfung war alles geregelt, mit Maskenpflicht und so weiter. Vor und nach den Prüfungen kam es aber zu kleineren Menschenansammlungen. Das war absehbar". Für ihn wirke es, als hätte die FHNW keine Alternative anzubieten. | Trotz Beschwerden von vielen Studierenden setzen bestimmte Studiengänge der Fachhochschule FHNW Olten auf Präsenzprüfungen. Viele Schüler können dies aufgrund der aktuellen Pandemie nicht verstehen und würden die Prüfungen lieber digital absolvieren. Die Direktion der FHNW will diese Option für kommende Prüfungen abklären. |
20min-4859 | Ein Unbekannter hat Medienberichten zufolge auf Angehörige einer US-Bundesrichterin bei deren Haus im Bundesstaat New Jersey geschossen. Wie örtliche Medien übereinstimmend am Sonntagabend (Ortszeit) berichteten, starb der 20-jährige Sohn von Esther Salas, ihr Ehemann kam mit Verletzungen ins Krankenhaus. Er befinde sich in kritischem Zustand. Die Richterin selbst sei bei dem Vorfall am späten Sonntagnachmittag in der Gemeinde North Brunswick unversehrt geblieben. Weitere Einzelheiten zu dem Vorfall gab es von offizieller Seite zunächst nicht. Berichten zufolge könnte das Attentat auf die Familie der Bundesrichterin mit dem Jeffrey Epstein-Fall zusammenhängen. "Wir fahnden nach einer Zielperson", twitterte die Bundespolizei FBI. Die Justizbehörde US Marshals und das FBI haben nach eigenen Angaben Ermittlungen aufgenommen. Laut CNN trug der Schütze eine Fed-Ex-Uniform. Es ist noch nicht klar, ob der Schütze sich so verkleidete oder tatsächlich ein Angestellter des Lieferservices ist. Jonathan Lyons, Sprecher von FedEx sagte in einer Stellungnahme: "Wir kooperieren voll und ganz mit den Behörden". Der Sohn von Salas soll dem Schützen aufgrund von seiner Uniform die Tür geöffnet haben. Salas übernahm 2011 nach der Nominierung durch den damaligen Präsidenten Barack Obama und der Bestätigung durch den Senat das Amt als Richterin am Bundesgericht in New Jersey. Sie gilt als erste Latina, die als Bundesrichterin in New Jersey fungiert. Laut FBI hat man keine Kenntnis, dass Salas bedroht wurde. Ob ein politisches Motiv vorliege, konnte noch nicht bestätigt werden. Doch: Salas ist für den Fall zuständig, bei dem Investoren eine Sammelklage gegen die Deutsche Bank eingereicht haben. Dabei geht es auch um die Geldgeschäfte der Deutschen Bank mit dem verstorbenen Multimillionär und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Die Deutsche Bank soll dabei gegen Geldwäscherei-Gesetze verstossen haben und die Einkünfte von Epstein nicht durchleuchtet haben. Laut "Newsweek" wurde sie erst vier Tage vor dem Attentat auf den Fall angesetzt. | In New Jersey wurde auf das Haus einer US-Bundesrichterin geschossen. Ihr Sohn wurde erschossen. Ihr Mann liegt mit schweren Verletzungen im Spital. Der Attentäter soll sich als FedEx-Lieferant verkleidet haben. |
20min-4860 | Nächtlicher Grosseinsatz im US-Sonnenstaat Florida: Beim Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses nahe Miami Beach ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Die Suche nach weiteren möglichen Opfern gehe weiter, teilte die Polizei am Donnerstag auf Twitter mit. Augenzeugen berichten: "Ich kann es nicht in Worte fassen. Es sieht aus wie nach einem Bombeneinschlag, das Gebäude brach wie Pancakes in sich zusammen", berichtete ein Augenzeuge dem Sender NBC 6 South Florida. Dieser veröffentlichte auch ein Video, das zeigt, wie Feuerwehrleute einen Jungen aus den Trümmern des Gebäudes retten und auf eine Trage legen. "Das Gebäude bebte, und als ich nach draussen schaute, konnte ich nichts sehen. Ich dachte es war ein Sturm. Doch als sich der Staub gelegt hatte, waren zwei Drittel des Hauses verschwunden", erzählte ein anderer dem Sender CBS 4 Miami. Auf Fotos und Videos waren die abgebrochene Fassade und Möbelstücke aus dem Haus zu sehen. Zwischen den Gebäuderesten und einem Pool: nur Staub und Trümmer. Der Bürgermeister von Surfside, Charles Burkett, sagte, er jogge jeden Tag an dem Gebäude vorbei. Für Bauarbeiten an dem Haus sei ein Kran eingesetzt worden. Er zeigte sich fassungslos, in seinem Ort eine solche Tragödie zu erleben. "Es ist unwahrscheinlicher als ein Blitzschlag. Es passiert einfach nicht. Man sieht in Amerika keine Gebäude einstürzen", sagte er Reportern. Beim Sender CNN war die Rede davon, dass das Gebäude schon Hurrikans standgehalten habe. Warum also jetzt der Zusammensturz? Ein weiterer Zeuge berichtet: "Es war das Verrückteste, das ich je in meinem Leben erlebt habe", ein anderer sagte: "Es hat sich wie ein Tornado oder ein Erdbeben angefühlt". Ein Bewohner des Gebäudes, der entkommen konnte, beschreibt in einem Video auf Twitter, dass es zwei Erschütterungen gegeben habe: "Wir sahen nur Rauch und Staub". Rettungskräfte sprechen über Funk davon, dass sie der Einsturz an 09/11 erinnert. Der Deutsche Daniel Schütz (32) lebt in Miami und sagt zu "BILD", als er einst mit dem Fahrrad am Gebäude vorbeigefahren sei, habe ein Immobilien-Investor zu ihm gesagt, dass die Gebäude dringend restauriert werden müssten, so der 32-Jährige, "weil damals teilweise Sand in den Beton gemischt wurde und der nun stark instabil ist. Als die in den 1960er-Jahren gebaut haben und noch 'ne Schippe Sand brauchten, sind die einfach an den Strand gegangen". Ein Fussballübertragung im Fernsehen hat Patricia Avilez in Florida womöglich das Leben gerettet. Ihr Schwager habe eine Wohnung in dem Teil des Hochhauses in Surfside bei Miami, das am frühen Donnerstagmorgen eingestürzt ist, erzählte Avilez. Sie sehe nach dem Rechten, wenn ihr Schwager nicht da sei, und habe dort am Mittwoch eigentlich übernachten wollen. Doch dann habe sie das Fussballspiel geschaut, es sich anders überlegt und sei zu Hause geblieben. Am Donnerstagmorgen sei sie dann gleich zu der Wohnung und habe schon im Radio von diesem Einsturz gehört, bei dem mindestens ein Mensch getötet wurde. "Und dann kam ich hierher und es ist weg", sagte Avilez. "Das ist alles eine Katastrophe". | In Miami ist ein zwölfstöckiger Wohnkomplex eingestürzt. Die Tragödie ereignete sich nachts um 1.20 Uhr Ortszeit. Zeugen beschreiben das Unglück als tragisch, die Rettungskräfte fühlen sich an 09/11 erinnert. Über 80 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Die Behörden melden ein erstes Todesopfer. |
20min-4861 | Nach seiner verpatzten Generalprobe für das US Open wollte Alexander Zverev den Mundschutz gar nicht mehr abnehmen. Bei der Video-Pressekonferenz nach der Niederlage am Western & Southern Open gegen Andy Murray war der 23-jährige Tennis-Profi zwar alleine in einem Raum und wurde von der PR-Betreuerin sogar darauf hingewiesen - doch Deutschlands Nummer eins behielt die hellblaue Maske lieber auf. Und Zverev beantwortete geduldig alle Fragen. Wirklich alle. Erstmals auch die unangenehmen zur Adria-Tour und den Folgen inmitten der Corona-Pandemie. "Ich habe einen Fehler gemacht mit der Adria-Tour und danach auch mit der Geburtstagsfeier. Ich habe einen riesen Fehler gemacht und da kann ich die Leute natürlich auch verstehen", sagte er über die Kritik an seinem Verhalten. Er habe jedoch niemanden in Gefahr gebracht ausser sich selbst und sei mehrfach negativ auf das Coronavirus getestet worden. "Aber klar war das jetzt nicht das Schlaueste auf der Welt", so der 23-Jährige. Hatte er Anfang des Monats eine Pressekonferenz noch abgebrochen, als die Fragen zu jener umstrittenen Veranstaltung in Südeuropa anfingen, blieb er dieses Mal freundlich, offen und reflektiert. Man habe sich an alle geltenden Regeln gehalten, betonte Zverev wie zuletzt auch Organisator Novak Djokovic in einem Interview der "New York Times". Er gab aber auch zu: "Mit 5000 Kindern einen Kids-Day zu machen oder vor Publikum zu spielen, war vielleicht nicht das Schlaueste aller Zeiten. Aber es war halt ein guter Versuch, Tennis zurückzubringen. Es hat nicht so funktioniert, wie es gedacht war". Partys, Abklatschen, Zuschauer - am Ende waren neben Djokovic und dessen Ehefrau noch weitere Spieler und Betreuer mit dem Coronavirus infiziert und die Kritik laut. Zverev gab sich reumütig und kündigte eine Selbstisolation an. Kurz darauf tauchte jedoch das Video von ihm beim Feiern auf. Weil er sich danach nicht mehr äusserte und auch die Teilnahme an einem Einladungsturnier in Berlin kurzfristig absagte, war der Ärger gross. "Nach der Adria-Tour, da hat mein Management gesagt: Bleib lieber zu Hause", erklärte Zverev. Doch nun, zurück auf der Tour, versucht der Deutsche - mit der Entschuldiung und Einsicht als erstem Schritt - die Wogen offensichtlich wieder etwas zu glätten. | Tennisspieler Alexander Zverev spricht erstmals über seine Teilnahme an der umstrittenen Adria-Tour. "Ich habe einen Fehler gemacht", sagt der 23-Jährige. Auch die anschliessende Party bereut er. |
20min-4862 | Das britische Unternehmen Heatherwick Studio hat an der Automesse Auto Shanghai 2021 ein neues, selbstfahrendes Elektroauto vorgestellt. Es handelt sich um das Airo EV, ein Fahrzeug, das nicht nur selbst auf Benzin oder Diesel verzichtet, sondern während des Fahrens die Luft im sich herum von Schadstoffen reinigen soll. "Airo ist nicht einfach ein weiteres elektrisches Auto, das die Luft nicht verschmutzt", sagt der Gründer von Heatherwick Studio, Thomas Heatherwick. "Viel eher benutzt das Airo eine Schwebstofffilter-Technologie, die kleinste Partikel anderer Autos wie ein Staubsauger aus der Luft saugen kann, während es fährt". Das Airo soll die so gereinigte Luft anschliessend wieder ausstossen und sauberer zurücklassen. Das Auto soll aber nicht nur eine positive Auswirkung auf seine Umwelt haben, sondern seiner Besitzerin oder seinem Besitzer einen Raum bieten, der flexibel eingerichtet werden kann. So kann das Innere des Fahrzeugs je nach Wunsch in ein Esszimmer mit Esstisch und Stühlen, ein Gaming- oder Arbeitsraum oder sogar in ein Schlafzimmer umfunktioniert werden. Dies ist möglich, da das Fahrzeug im Selbstfahr-Modus keinen Lenker oder keine Lenkerin benötigt. Nebst dem Auto hat das Heatherwick Studio auch gleich eine Ladestation entwickelt, an welcher das elektrische Fahrzeug aufgeladen werden kann. Tatsächlich sollen Auto und Ladestation laut der Website des Studios bereits im Jahr 2023 in Produktion gehen. Diese soll durch den chinesischen Autohersteller IM Motors durchgeführt werden. Es ist nicht das erste Mal, dass das Heatherwick Studio ein Fahrzeug konzipiert. Im Jahr 2010 wurde für die Stadt London ein neuer Doppeldeckerbus konzipiert - nach wie vor in der für London bekannten roten Farbe -der nur zwei Jahre später zum ersten Mal zum Einsatz kam. | Heatherwick Studio arbeitet an einem neuen, selbstfahrenden E-Auto. Dieses ist mit Filtern ausgestattet, die die Luft um das Fahrzeug herum säubern. Das Innere des Autos soll ausserdem flexibel eingerichtet werden können. |
20min-4863 | 31 Jahre sendete das Hubble-Weltraumteleskop der US-Weltraumbehörde Nasa zuverlässig Bilder und Daten zur Erde. Doch am 13. Juni 2021 war damit plötzlich Schluss. Grund dafür waren die Ausfälle einiger wichtiger Systeme, darunter das Rechnermodul, das für die Kontrolle und Koordination der wissenschaftlichen Instrumente an Bord des Teleskops zuständig ist. Sicherheitshalber setzte der Hauptcomputer daraufhin alle Instrumente in den "Safe-Mode". Rund einen Monat später ist es Nasa-Technikern in einer komplizierten Fernwartung nun offenbar gelungen, Hubble zu reparieren. Nasa-Missionschef Thomas Zurbuchen zeigte sich am Freitag vom Erfolg des Kommandos überzeugt und gratulierte dem Team per Twitter. Zunächst war ein aus den 1980er Jahren stammender Computer als Ursache vermutet worden. Nachdem auch ein Backup-Computer nicht ansprang, wandten sich die Techniker im Goddard Space Flight Center der grösseren und umfassenderen Befehls- und Dateneinheit zu, die 2009 bei der letzten "Hubble"-Wartungsmission von Astronauten im Aussenbordeinsatz installiert worden war. Sie schalteten auf deren Backup um - mit Erfolg, wie es nun hiess. "Hubble" dürfte, wenn weiterhin alles gut gehe, bald wieder seine Observationen aufnehmen, teilte die Nasa mit. In 31 Jahren im All hat "Hubble" mehr als 1,5 Millionen Beobachtungen im Universum vorgenommen. Fünf Wartungsmissionen, die letzte 2009, sicherten den Betrieb des Teleskops. Bis Ende des Jahres will die Nasa einen Nachfolger, das "James Webb Space Telescope", ins All schicken. | Das Hubbel-Weltraumteleskop leistet seit 30 Jahren wichtige Arbeit in der Weltraumforschung. Doch Mitte Juni 2021 ging es plötzlich offline. Lange war nicht klar, wo das Problem lag. Nasa-Techniker haben es nun gelöst - erfolgreich. |
20min-4864 | Es sind die persönlichen Spielzeuge vieler Fussball-Stars auf der ganzen Welt. Die Rede ist von teuren und PS-starken Autos. Einer, der diese Leidenschaft zu pflegen weiss, ist der französische Mittelfeldspieler Paul Pogba in den Diensten des englischen Rekordmeisters Manchester United. Nun bekommt der Franzose eines seiner Spielzeuge von der englischen Polizei zurück. Aber der Reihe nach. Es war im Juni letztes Jahr, als englische Polizisten Paul Pogba in der Nähe des Flughafens von Manchester anhielten. Der Grund: Sein Rolls-Royce hatte ein Kennzeichen, das in Monaco eingelöst war. In England müssen aber Personen, die zugezogen sind, spätestens nach sechs Monaten ein englisches Kennzeichen an ihrem Auto anbringen. Weil Pogba das nicht hatte, wurde sein fast 400"000 Franken teurer Rolls Royce abgeschleppt und bei der Polizei eingelagert. Die Kosten für das Abschleppen musste der Weltmeister natürlich auch übernehmen, diese 200 Franken schmerzten ihn aber wohl kaum. Ein Gericht in Tameside nahe Manchester verordnete zusätzlich eine Busse in Höhe von fast 400 Franken. Wer jetzt denkt, dass Pogba alles Mögliche in der Welt unternommen hat, um so schnell wie es nur geht wieder an seinen Rolls-Royce zu kommen, der irrt sich gewaltig. Entweder ist ihm seine Luxuskarosse nicht so wichtig, oder er hat schlicht und einfach zu viel Geld. Pogba liess seinen Rolls-Royce nämlich über 270 Tage bei der Polizei eingelagert, wie The Sun in einem Online-Artikel schreibt. Kostenpunkt pro Tag für die Lagerung: 25 Franken. Bei 270 Tagen Einlagerung ergibt das Gesamtkosten von 6750 Franken. Einen so teuren Parkplatz findet man nicht einmal in der Innenstadt von Zürich. Eine Quelle sagte gegenüber der Zeitung: "Es ist nicht irgendein Auto, es ist eine limitierte Auflage eines Rolls-Royce, der fast 400"000 Franken kostet. Jeder normale Mensch würde diesen sofort zurückholen und wieder fahren wollen". Es sei schrecklich zu sehen, dass Pogba Monate brauchte, um die erforderlichen Papiere zu organisieren, so die Quelle weiter. Der französische Superstar handelte vielleicht darum erst so spät, weil in seinem Fuhrpark weitere Sport-Autos stehen, die zusammen weit über eine Million Franken kosten. Somit war er wohl nie darauf angewiesen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Bei Manchester United verdient er etwa 330"000 Franken pro Woche. Ja, du hast richtig gelesen, pro Woche! | Paul Pogba hat seinen Rolls-Royce in England nicht eingelöst. Die englische Polizei hielt ihn darauf an und beschlagnahmte sein Auto. Den Superstar interessierte dies aber nicht, er liess seinen Rolls-Royce 270 Tage bei der Polizei stehen. Kostenpunkt der Einlagerung pro Tag: 25 Franken. |
20min-4865 | Zum zweiten Mal in Folge protestierten in Serbiens Hauptstadt Tausende gegen die Corona-Schutzmassnahmen (20 Minuten berichtete). Dies, obwohl Präsident Aleksandar Vucic am späten Nachmittag einen Rückzieher gemacht und die für das Wochenende geplante Ausgangssperre zurückgenommen hatte. Dafür kündigte er im Kampf gegen das Coronavirus andere Massnahmen des Krisenstabs der Regierung an - welche, soll am Donnerstag bekannt gegeben werden. Dass Vucics Regierung wieder Schutzkonzepte durchsetzen will, macht durchaus Sinn: Seit gut zwei Wochen stecken sich wieder um die 300 Menschen pro Tag nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 an, fast so viele wie zur Spitzenzeit der ersten Welle. Besonders die Hauptstadt Belgrad ist betroffen, aber auch der Südwesten des Landes. Die Mehrheit der Bevölkerung dürfte die Notwendigkeit erneuter Eindämmungsmassnahmen einsehen - doch Vucics etwas gar durchsichtiger Opportunismus, politische Eigeninteressen auf Kosten gesundheitspolitischer Massnahmen durchzusetzen, hat viele gegen ihn aufgebracht. So hatte die Regierung während zweier Monate eine der schärfsten Ausgangssperren in Europa durchgesetzt. Die Massnahmen waren unbeliebt, führten aber zu einer signifikanten Eindämmung der Pandemie. Doch als dann die Parlamentswahlen anstanden, fiel Ende Mai die Notwendigkeit von Sperren und Versammlungsverboten auffallend schnell weg, und Ausgang und Grossveranstaltungen waren wieder erlaubt. Am 21. Juni gewann Vucics Regierungspartei SNS haushoch. So musste fast der Eindruck entstehen, dass die Regierung die Gunst der Wähler höher gewichtete als die Gesundheit der eigenen Bevölkerung - erst recht, da jetzt die Corona-Fallzahlen wieder dramatisch steigen. Dazu kommt der Vorwurf, die Regierung habe hinsichtlich der Wahlen die Corona-Fallzahlen manipuliert, um einen Sieg im Kampf gegen das Virus vorzutäuschen, wie die NZZ schreibt. "Der Frust ist riesig. Wegen der Pandemie, der wirtschaftlichen Kosten, der Wahlen und am rechten Rand auch wegen Kosovo", zitiert die Zeitung Jelena Vasiljevic vom Belgrader Institut für Philosophie und Gesellschaftstheorie. Die letzten Proteste und Unruhen, die Verletzte unter den Demonstranten und der Polizei forderten, verstärkten die Wut auf Vucic, erst recht, dass in den sozialen Medien Videos von Polizisten kursierten, die scheinbar wahl- und grundlos Menschen niederknüppeln. "Solche Bilder haben wir in Serbien seit Milosevic nicht mehr gesehen", sagt Jelena Vasiljevic, die am Belgrader Institut für Philosophie und Gesellschaftstheorie forscht. Präsident Vucic sieht dies freilich anders: "Am Verhalten der Polizei ist nichts auszusetzen", sagte er. Ohnehin seien für die Unruhen "Extremisten" und "ausländische Agenten" verantwortlich. Diese Art Sprache, die Handhabung der Unruhen oder der Umstand, dass der staatliche Rundfunk es nicht für nötig befunden hatte, etwa am Dienstag über die stundenlang wütenden Unruhen beim Sitz des Parlamentes zu berichten - gezeigt wurde stattdessen ein Karatefilm - erinnert einige Beobachter an autoritär geführte Staaten wie die Türkei oder Russland. Es erinnert sie aber auch daran, dass Präsident Vucic einst der Informationsminister von Slobodan Milosevic war. | Wie schon am Vorabend kam es am Mittwoch in Belgrad zu Strassenschlachten zwischen Demonstranten und Polizei. Ein Grund für die breite Unzufriedenheit ist die inkonsequente Politik von Präsident Vucic zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Sprache, Vorgehen und die willkürlich erscheinende Gewalt der Polizei weckt Erinnerungen an Milosevic-Zeiten. |
20min-4866 | Der Platz in den Spitälern wird zusehends enger. Sowohl die Akut- als auch die Intensivbetten waren am Dienstag zu rund 80 Prozent belegt, wie Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrats für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD) an einer Medienkonferenz sagte. Zehn Kantone hätten zudem gemeldet, dass ihre zertifizierten Intensivplätze ausgelastet seien. Betroffen sind etwa Freiburg, Solothurn, Thurgau oder das Wallis. Mühelos können die Spitäler Patienten nicht mehr aufnehmen. "Es wird schwieriger, Patienten mit schwereren Verletzungen problemlos in einem Spital unterzubringen", sagte Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte und Kantonsärztinnen der Schweiz (VKS). Entspannung sei nicht in Sicht. Am Dienstagmorgen schlugen die Zürcher Spitäler Alarm. Mit 535 Hospitalisierten am Montag und 99 Patienten in der Intensivpflege am Sonntag verzeichneten sie neue Höchstwerte. Nur noch drei Intensivbetten waren am Samstag laut dem Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) im Universitätsspital Zürich frei. Erstmals mussten Behandlungen von Patienten mit anderen lebensbedrohlichen Krankheiten verschoben werden. "Wir mussten bereits 100 Operationen verschieben", sagte André Zemp, Direktor des Stadtspitals Waid und Triemli. Laut den Direktoren des Universitätsspitals Zürich, des Stadtspitals Waid und Triemli und des Kantonsspitals Winterthur ist das Personal "extrem belastet". Die Patienten seien kränker als in der ersten Welle und lägen teilweise länger als 50 Tage auf der Intensivstation, sagte Peter Steiger, Leiter des Instituts für Intensivmedizin am Zürcher Universitätsspital. Gabi Brenner, Direktorin der Pflege am Universitätsspital, sagte: "Wir sind in einem Marathon und wissen nicht, wie lange er noch geht". USZ-Direktor Gregor Zünds Fazit: "Wir kommen höchstwahrscheinlich nicht um einen Lockdown rum". Auch im Kantonsspital Aarau sind die Kapazitäten am Limit. "Die Zahl der verschobenen Operationen bewegt sich diese Woche sicher neu auf gegen 700", sagt Mediensprecher Ralph Schröder. Bei weiterhin steigenden Fallzahlen und damit mehr Covid-Patienten auf den Intensivstationen müsse Personal aus anderen Bereichen abgezogen werden. "Dies bedeutet wiederum, weniger Operationen mit nicht absehbaren Gesundheitsfolgen für die betroffenen Patienten". Schröder: "Wir unterstützen sämtliche gezielte Massnahmen, die zu einer Senkung der Fallzahlen und damit zu einer Entlastung der Situation in den Spitälern beitragen". Ähnlich klingt es am Universitätsspital Basel. Laut Mediensprecher Nicolas Drechsler müssen etwa orthopädische Eingriffe oder bestimmte Tumoroperationen verschoben werden. Als Universitätsspital und Zentrumsspital hätten sie aber ohnehin mehrheitlich schwere Fälle. "Die Möglichkeiten, zu verschieben, sind entsprechend gering". Sie seien, wie alle anderen Zentrumsspitäler auch, sehr daran interessiert, dass Massnahmen ergriffen würden, die ein Steigen der Fallzahlen verhindern und möglichst sinkende Infektionszahlen erreichen. Mario Fasshauer, Geschäftsstellenleiter der Zürcher Patientenstelle, beobachtet die Lage mit grosser Besorgnis. "In den Spitälern hat der Kampf um die Spitalbetten schon vor einigen Wochen angefangen", sagt er. Es bestehe eine hohe Gefahr, dass "stille Triagen" durchgeführt würden, sagt Fasshauer. "Operationen, die man vor einem Jahr sofort durchgeführt hätte, werden plötzlich unter dem Vorwand verschoben, dass keine Dringlichkeit bestehe". Auch würden teilweise Patienten, die in der Regel nach der Operation auf einer Intensivstation überwacht werden, auf normale Stationen verlegt. Für ihn steht fest: "Es braucht zwingend einen Lockdown, da das Personal bereits heute am Limit läuft". | Sowohl die Akut- als auch die Intensivbetten waren am Dienstag in den Schweizer Spitälern zu rund 80 Prozent belegt. "In den Spitälern hat der Kampf um die Spitalbetten schon vor einigen Wochen angefangen", sagt der Präsidentin des Dachverbands der Schweizer Patientenstellen. |
20min-4867 | Erst vor wenigen Tagen berichteten Forschende aus Israel, dass sie eine neue Menschenart gefunden haben. Eine Studie aus China liefert nun weitere Hinweise, dass zwischen den Neandertalern und dem als Homo Sapiens bezeichneten modernen Menschen eine weitere Menschenart lebte: der "Homo Longi" oder "Drachenmann" - benannt nach dem Dragon River, der sich im Nordosten Chinas befindet. Die "New York Times" hat darüber berichtet. Die Knochen kamen bereits vor rund 85 Jahren ans Licht. Im Jahr 1933 hatte ein lokaler Bauarbeiter diese in einem stillgelegten Brunnen gefunden. Teile Chinas waren zu dieser Zeit von den Japanern besetzt. Ob der Mann seinen Fund aus diesem Grund für sich behielt, bleibt aber unklar. 2018 starb er, und seine Familie übergab die Knochen einem Museum - angeblich in sehr gutem Zustand. Forschende der Hebei GEO University konnten nun herausfinden, dass es sich bei den Knochen um diejenigen eines männlichen Exemplars handelt. Im Gegensatz zu uns modernen Menschen fehlten ihm einige Zähne, sein Gesicht soll aber - anders als dasjenige der Neandertaler - dem unseren relativ ähnlich gesehen haben. Und etwas hatte der Drachenmann uns modernen Menschen gar voraus: Sein Gehirn war rund sieben Prozent grösser als dasjenige moderner Menschen. Gelebt sollen die frühen Menschen in Ostasien haben, und zwar im Zeitraum zwischen vor 309"000 und 146"000 Jahren. Ob es sich beim Knochenfund wirklich um eine neue Menschenart handelt, darüber streiten sich die Forschenden jedoch. Bis vor rund 200"000 Jahren herrschte eine relativ grosse Vielfalt, der auf der Erde lebenden Mitglieder der Hominiden-Spezies - unseren frühen Vorfahren. Die Neandertaler sind die bekanntesten und - so nahm man bislang an - nächsten Verwandten des modernen Menschen. In den vergangenen Jahren kamen immer mehr Knochenfunde der sogenannten Denisova-Menschen hinzu, die zur selben Zeit wie die Neandertaler lebten. Allerdings waren die Belege so spärlich, dass ihr genaues Aussehen nicht ausgemacht werden konnte. Für einige Forschende ist klar, dass die neuen Funde ebenfalls der Gruppe der Denisova zugesprochen werden kann. Die analysierten Knochen entsprechen jedoch keinen bisher gefunden weiteren Fossilien, beteuern die Forschenden der Hebei GEO University. Stattdessen sollen insgesamt drei über mehrere Jahrzehnte verteilt gefundene Körperteile allesamt zum Homo Longi gehören. Bereits 1978 wurde in der chinesischen Stadt Dali eine bis dato unbekannte Schädelart gefunden, 2019 kam noch ein Gebiss aus Tibet hinzu, und nun eben: der Schädel des Drachenmannes. Durch DNA-Analyse ist geklärt, dass die Denisova-Menschen evolutionär näher am Neandertaler standen, als am Homo Sapiens. Vom Drachenmann besteht bisher jedoch keine DNA-Analyse. Eine solche könnte nun den Beweis erbringen, dass der Homo Longi die Schwesterspezies des Homo Sapiens war. | 1933 fand ein chinesischer Bauarbeiter Fossilien in einem stillgelegten Brunnen. 85 Jahre später übergab seine Familie diese an Forschende. Diese behaupten nun, dass es sich bei den Knochen um einen bisher unbekannten Vorfahren des Menschen handelte. |
20min-4868 | Rudolph William Louis Giuliani, der persönliche Anwalt und enger Weggefährte von US-Präsident Donald Trump, ist über Nacht zu einem unfreiwilligen Darsteller in der neuen Komödie "Borat Subsequent Moviefilm" geworden. Am Mittwochabend wurde eine Szene des Films veröffentlicht, in der Giuliani in Begleitung einer jungen Frau zu sehen ist. Der 76-Jährige legt sich auf ein Hotelbett, öffnet seine Hose und berührt sich im Intimbereich. Die Szene sorgt für Aufruhr: Was hatte Giuliani vor? Ist sein Auftritt im Hotelzimmer tatsächlich so unschuldig, wie der Anwalt ihn jetzt darzustellen versucht? Die Schauspielerin Maria Bakalova spielt die Rolle des weiblichen Lockvogels. Im Film heisst die 24-Jährige Tutar Sagdiyev und ist angeblich Borats junge Tochter. Gegenüber Rudy Giuliani gibt sie sich als Reporterin eines rechtskonservativen Fernsehsenders aus Kasachstan aus. Für das Interview sitzt sie zunächst mit Giuliani in einer Sitzecke der Hotelsuite in New York. Die beiden unterhalten sich. Bakalova gibt an, nervös zu sein. Da meinte Giuliani mit einem breiten Grinsen: "Ich werde dich relaxen, okay". Im Laufe des Gesprächs streichelt Bakalova alias Tutar Sagdiyev das Bein ihres Interviewpartners. Sie schlägt vor, dass die beiden einen Drink im Schlafzimmer nebenan nehmen. Giuliani folgt ihr. Die Blondine versucht, das Mikrofon von Giulianis Hemd und Jacke zu entfernen. Er lässt sich dafür aufs Bett fallen, öffnet seine Hose und fummelt mit der Hand in seiner Unterhose - und sagt noch "Du kannst mir deine Telefonnummer und Adresse geben". In dem Augenblick stürmt Borat ins Zimmer und schreit: "Sie ist 15 Jahre alt, sie ist zu alt für dich!" Zweifelsohne ist Schauspielerin Bakalova der überraschende Star in dieser Szene. Die gebürtige Bulgarin begann laut IMBD im Alter von sechs Jahren Gesangs- und Flötenunterricht zu nehmen. Danach studierte sie an der Nationalen Akademie für Theater- und Filmkunst in Sofia. Im Jahr 2019 absolvierte sie erfolgreich. Im "Borat" Film gibt sie an, 15 Jahre alt zu sein. Ihr Alter wird allerdings in der Szene mit Giuliani nicht thematisiert. Der Trump-Anwalt bezeichnete auf Twitter das "Borat"-Video eine "komplette Erfindung". Er habe sein Hemd in die Hosen geschoben, nachdem er das Aufnahmegerät entfernt hatte. "Ich habe mich weder vor, während oder nach dem Interview unangemessen verhalten. Wenn Sacha Baron Cohen etwas anderes behauptet, dann ist er ein eiskalter Lügner", schrieb Giuliani. Doch wie US-Satiriker Stephen Colbert in seiner Sendung "The Late Show" meinte, sei Giulianis Erklärung kaum überzeugend. "Ok, das würde ich ihm abnehmen, hätte ich mir nicht das Filmmaterial angesehen", sagte der 53-Jährige. "Warum bist du auf Vorschlag einer jungen Frau in ein Schlafzimmer gegangen, um Cocktails zu trinken und ein Mikrofon abzunehmen? Ich nehme jeden Abend mein Mikrofon ab. Ich habe mich noch nie auf ein Kingsize-Bett gelegt und dann eine Erkundungsreise in meinem Intimbereich unternommen". | Im neuen "Borat"-Film liegt Trump-Anwalt Rudy Giuiani auf einem Hotelbett neben einer jungen Frau. Dabei ist zu sehen, wie er seine Hand in seine Hose steckt. Nun werden neue Details zur Entstehung der pikanten Szene bekannt. |
20min-4869 | Uno-Generalsekretär António Guterres hat die Zahl von mehr als einer Million Menschen, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind, als "qualvollen Meilenstein" bezeichnet. "Es ist eine betäubende Zahl", sagte Guterres laut Mitteilung in der Nacht zum Dienstag in New York. "Trotzdem dürfen wir nie die einzelnen Leben aus dem Blick verlieren: Es waren Väter, Mütter, Ehefrauen, Ehemänner, Brüder, Schwestern, Freunde und Kollegen". Guterres rief die Menschen weltweit auf, sich weiter an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten sowie Masken anzuziehen. "Wir können diese Herausforderung überwinden". Dafür brauche es verantwortungsbewusste Führungsstärke, Wissenschaft und weltweite Zusammenarbeit. Zuvor war aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgegangen, dass seit Beginn der Corona-Pandemie weltweit bereits mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben sind. Mehr als 33,2 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Rund ein Fünftel aller erfassten Todesfälle beklagt die USA, wo mehr als 205"000 Menschen starben. In Brasilien sind mehr als 142"000, in Indien mehr als 95"000 Menschen gestorben. Die Opferzahl in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 63 Menschen pro 100"000 Einwohner, in Grossbritannien liegt dieser Wert ein wenig höher. In Spanien kommen 67 Tote auf 100"000 Einwohner, in Deutschland 11. Die Webseite der Hopkins-Universität wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Der WHO erfasste bis Montag mehr als 996"000 Todesfälle und gut 33 Millionen bekannte Infektionen. Die Coronavirus-Pandemie begann um den Jahreswechsel in China. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann. | Weltweit hat das Coronavirus bereits eine Million Menschenleben gefordert. In den USA sind am meisten Personen am Virus gestorben. Auch Brasilien und Indien verzeichnen eine hohe Todesrate. |
20min-4870 | Im Fall Breonna Taylor sind zwei Ermittler im US-Staat Kentucky gefeuert worden. Die Polizei von Louisville veröffentlichte am Mittwoch ihre Entlassungsschreiben. Die Einsatzkräfte waren im März 2020 an einer Razzia beteiligt, die zum Tod der jungen schwarzen Frau führte. Die Polizisten waren bei Taylors Wohnung mitten in der Nacht mit einem Durchsuchungsbefehl eingetroffen. Der Untersuchung zufolge klopften sie an der Tür und gaben sich als Polizei zu erkennen. Dafür gebe es einen Zeugen, sagte Cameron. Als sie keine Antwort erhielten, hätten sie die Tür aufgebrochen. In der Wohnung hätten sie einen Mann und eine Frau gesehen. Der Mann - Taylors Freund - habe als Erster geschossen und einen der Beamten am Bein verletzt. Daraufhin hätten die Polizisten das Feuer eröffnet und 32 Schüsse abgegeben, sagte Cameron. Sie hätten die unbewaffnete Breonna Taylor mindestens fünf Mal getroffen, ihren Freund hingegen nicht. Von den Kugeln, die die 26-jährige Rettungssanitäterin trafen, sei eine tödlich gewesen. Im Fall kam es aber zu keiner Anklage. Kentuckys Justizminister Daniel Cameron hatte im September vergangenen Jahres verkündet, dass wegen Taylors Tod keiner der drei an dem Einsatz beteiligten Polizisten direkt angeklagt wird. Die Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass die beiden anderen Polizisten sich selbst verteidigt hätten, sagte Cameron. Gegen einen der Polizisten wurde zwar Anklage erhoben, allerdings deswegen, weil er andere Bewohner in dem Mehrfamilienhaus gefährdet haben soll. Der Fall Breonna Taylor hat internationale Schlagzeilen gemacht, ihr Gesicht hat neben dem von George Floyd die Protestbewegung im Black Lives Matter geprägt. | Die 26-jährige Breonna Taylor wurde im März 2020 bei einem Polizeieinsatz getötet. Zwei Polizisten wurden nun entlassen. Eine Anklage gegen die am Fall beteiligen Einsatzkräfte wurde aber fallen gelassen. |
20min-4871 | Die Spitäler sind überfüllt, der Hafen ist zerstört, giftige Stoffe sollen in der Luft schweben: In der libanesischen Hauptstadt Beirut ist es am Dienstag zu einer schweren Explosion am Hafen gekommen. Was der Auslöser der Detonation war, ist nicht abschliessend geklärt. Am Ort der Explosion war aber offenbar eine grosse Menge Ammoniumnitrat gelagert - eine gefährliche Chemikalie, die auch in der Schweiz genutzt wird. "Es wird beispielsweise zur Herstellung von Sprengstoff oder Dünger gebraucht", sagt Katrin Schmitter, Mediensprecherin des Fedpol, zu 20 Minuten. "Jährlich werden 2500 bis 3000 Tonnen Ammoniumnitrat in die Schweiz importiert". Das reine Ammoniumnitrat sei ein farbloser Stoff, der in Form von Granulat oder Pulver gelagert werde. In Kombination mit anderen Stoffen oder bei Einwirkung von enormer Hitze könne es eine grosse Sprengkraft entwickeln, sagt Schmitter. "Es ist eine Temperatur von mehreren Hundert Grad in kurzer Zeit nötig, damit es zur Explosion kommt". Dies wäre beispielsweise bei einem grossen Feuer der Fall, wie dies laut Zeugenaussagen bei der Detonation in Beirut der Fall war. Im Fall von Beirut wird vermutet, dass die Chemikalie seit Jahren ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen gelagert wurde. In der Schweiz unterliegen Lagerung und Transport strengen Regeln. "Die Vorgaben betreffen zum Beispiel Brandschutz, Lagerungs- und Zusammenlagerungsbedingungen", schreibt das Bundesamt für Umwelt (Bafu). "Die Kantone müssen die Umsetzung kontrollieren". Im Schienengüterverkehr sei Ammoniumnitrat kein Thema, schreibt Michael Müller vom Bundesamt für Verkehr (BAV). In den vergangenen Jahren sei es in reiner Form nicht in Güterwagen transportiert worden. Und als Bestandteil von Düngemitteln sei es "so stark verdünnt, dass Lagerung und Transport gefahrlos sind". Die Vorgaben für die Lagerung von Ammoniumnitrat wurden in der Schweiz vor knapp zehn Jahren verschärft, nachdem eine Düngemittel-Fabrik im französischen Toulouse explodiert war und mehrere Menschen in den Tod gerissen hatte. | In der libanesischen Hauptstadt Beirut kam es zu einer riesigen Explosion. Auslöser soll die unsachgemässe Lagerung von Ammoniumnitrat sein, heisst es. Ammoniumnitrat ist auch für die Schweiz eine wichtige Komponente in Düngemitteln. |
20min-4872 | Er hat öffentliche Briefe an den Bundesrat geschrieben, ist öffentlich vor die Mikrofone getreten und gibt in Medien über seine Ansichten Auskunft: Ein Luzerner Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Corona-Skeptiker*, kämpft gegen die seiner Meinung nach schädlichen Massnahmen der Behörden gegen die Corona-Pandemie. Diese hat er zum Beispiel schon öffentlich als "Test-Pandemie" bezeichnet. Und Masken in seiner Praxis trägt er nur, wenn er schwer lungenkranke Menschen behandelt oder Patienten dies explizit wünschten. Obwohl im Schutzkonzept des Ärzteverbandes FMH empfohlen wird, bei jedem Patientenkontakt eine Maske zu tragen. Nun befassen sich die Behörden mit dem corona-kritischen Arzt. "Das Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) hat im besagten Fall die notwendigen Massnahmen eingeleitet", hiess es auf Anfrage beim Kanton Luzern. Über laufende Abklärungen könne keine weitere Auskunft gegeben werden, dies aus Gründen des Amtsgeheimnisses und des Persönlichkeitschutzes. Allgemein äussert sich das GDS aber zum Thema. Es teilt mit: "Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, ärztliche Tätigkeit sorgfältig und gewissenhaft auszuüben. Im Rahmen der Covid-19-Pandemie beinhaltet diese Pflicht im Besonderen, dass sie ungeachtet einer allenfalls abweichenden persönlichen Überzeugung die zum Schutz von Patienten und Angestellten empfohlenen Schutzmassnahmen wie Hygiene, Abstand, Gesichtsmasken etc. umzusetzen haben". Eine generelle Maskenpflicht für Ärzte gebe es im Kanton Luzern aber nicht, teilte das GDS weiter mit. "Ob das Tragen einer Schutzmaske während der gesamten Präsenzzeit notwendig ist, muss im Einzelfall beurteilt werden". Jeder Arzt müsse für seine Praxis das Schutzkonzept auf seine Verhältnisse vor Ort überprüfen und dann ein eigenes Schutzkonzept - adaptiert auf seine lokalen Verhältnisse - erstellen. Das erwähnte Schutzkonzept der FMH sei dabei ein Leitfaden. Die Praxis des Luzerner Arztes* ist derweil noch geschlossen, da ihm alle Angestellten davongelaufen sind, weil sie seine Corona-Einstellung nicht teilen. Anfang Oktober will er wieder Patienten empfangen. Dass er nun auf dem Radar des Kantonsarztes ist, "das macht mir natürlich schon Sorgen, die Praxis ist schliesslich meine Existenz. Aber ich lasse mich auf keinen Fall verbiegen". So werde er seine Patienten so behandeln, wie dies aus seiner Sicht richtig sei. Er werde nun dem Kantonsarzt einen Brief schreiben und sein Schutzkonzept erläutern. "Ich hoffe, dass wir uns finden, denn ich bin nämlich durchaus auch kompromissbereit". | Ein Luzerner Arzt und Corona-Kritiker kämpft gegen die Massnahmen der Behörden zur Eindämmung der Pandemie. Das Gesundheits- und Sozialdepartement hat nun in diesem Fall Massnahmen eingeleitet. Im Kanton Luzern herrscht keine generelle Maskenpflicht für Ärzte. Eine Verletzung der Berufspflichten kann laut Kanton disziplinarische Massnahmen nach sich ziehen. |
20min-4873 | Darts-Superstar Michael van Gerwen - auch bekannt als MvG - liegt mit Konkurrent Jonathan Worsley im Clinch. Die beiden haben sich beschimpft - und wurden beinahe handgreiflich. Der Grund dafür klingt banal: Es geht um Bekleidung. Aber alles auf Anfang. Worsley hat an einem Turnier versehentlich einen Drink auf sein Oberteil geschüttet und musste während eines Spiels das Shirt wechseln. Er wählte ein Rugby-Trikot. Vom Turnier-Direktor habe er daraufhin eine Ansage bekommen, dass das während des Spiels und beim Eintragen ins Scoreboard nicht genehmigt sei. Später sah er, dass jemand aus dem Lager von van Gerwen ebenfalls gegen den "Dress-Code" verstiess, was jedoch keine Konsequenzen hatte. Worsley fragte den Turnier-Direktor, warum die Kleidungsvorschrift offenbar nicht immer gleich ausgelegt werde. Van Gerwen erfuhr im Nachhinein, dass Worsley "petzen" ging - und stellte ihn zur Rede. Der Underdog meint: "MvG kam an meinen Tisch und machte mich an. Er wollte wissen, warum ich ihn angeschwärzt habe, beleidigte mich und versuchte mich einzuschüchtern". "Ratte, Ratte, Ratte, Ratte", soll van Gerwen gesagt haben. Damit aber nicht genug: Das Duell ging im Freien bei einer Rauchpause weiter. Daraufhin habe Worsley den Darts-Star geschubst. Die Folge: Er wurde für das Turnier gesperrt. "Die Security hat sehr gut mitbekommen, wie er mich provoziert hat. Aber ich werde rausgeschmissen, und er darf spielen. Wie kann das sein", fragt Worsley. "Ein absoluter Witz!" Wenig später nahm van Gerwen Stellung zum Vorfall. "Nachdem ich in den vergangenen Stunden gesehen habe, was in den sozialen Medien alles darüber geschrieben wird, habe ich ein kurzes Statement abzugeben", meint er. Und weiter: "Ich gebe zu, dass ich ihn während des Wortwechsels eine Ratte genannt habe. Wir sind alle Kollegen, er hätte zu mir kommen und in Ruhe mit mir sprechen können, wenn er das Gefühl hat, dass es ein Problem gibt". Als draussen die Diskussion fortgeführt wurde, "versuchte er tätlich zu werden". Die PDC habe mit allen Beteiligten gesprochen, und "wir alle wissen, dass du deine Hand nicht gegen einen anderen Spieler erheben darfst". So habe es nur eine Konsequenz geben können: "Du fliegst aus dem Turnier, so einfach ist das". Mehrmals betont van Gerwen in seinem Schreiben, dass die Art und Weise, wie damit umgegangen wurde, sehr professionell sei. Die Sache sei für ihn abgehakt, und seine Konzentration gelte nun dem Grand Slam of Darts. | Darts-Superstar Michael van Gerwen und Jonathan Worsley gerieten an einem Turnier aneinander. Der Grund dafür klingt banal: Es geht um Bekleidung. In einer Stellungnahme gab van Gerwen zu, dass er seinen Gegner "Ratte" genannt hat. |
20min-4874 | Montecito ist ein 9000-Einwohner-Örtchen im Osten von Santa Barbara - ruhig, idyllisch und damit besonders beliebt bei Superstars. Talkmasterin Ellen De Generes (62) etwa hat sich im kalifornischen Promi-Hotspot niedergelassen, ebenso Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzengger (73) oder Ex-US-Vizepräsident und Umwelt-Aktivist Al Gore (72). Seit wenigen Wochen zählen auch Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (39) offiziell zu den prominenten Einwohnern - ganz zum Ärger ihrer Nachbarn. Seit die Sussexes eine 13-Millionen-Villa in der kalifornischen Gemeinde gekauft haben, ist es nämlich vorbei mit der Ruhe. Zwar wurden die Royals im Ruhestand selbst noch nie gesehen. Aber allein ihre mögliche Anwesenheit ruft die Paparazzi auf den Plan: Zuweilen kreisen viermal täglich Helikopter über die Gegend, wie TMZ.com berichtet. Im nahegelegenen Einkaufszentrum tummeln sich die Fotografen, und auch Touristen zieht es nun vermehrt in die Gegend. Die örtlichen Ladenbesitzer werden ausgefragt, wo Harry und Meghan steckten. Zahlreiche besorgte Einheimische hätten ihren Ärger über den Zugang aus Grossbritannien im Gespräch mit dem US-Portal geäussert, heisst es. Harry und Meghan würden die Privatsphäre aller gefährden. Die Royals selbst wurden erst vergangene Woche im rund eineinhalb Stunden entfernten Los Angeles gesichtet, wo sie in Zusammenarbeit mit einer Hilfsorganisation für bedürftige Kinder im Einsatz waren. In Montecito tauchten Harry und Meghan bislang aber nicht auf. Die Einheimischen glauben, dass sie ihr exklusives Anwesen mit den 9 Schlafzimmern und den 16 Badezimmern erst nach der Corona-Pandemie definitiv beziehen. Und sie befürchten, dass der Ansturm dann erst so richtig losgehen wird. | Seit publik ist, dass Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (39) eine Villa im kalifornischen Montecito gekauft haben, tummeln sich Paparazzi und Touristen im Ort. Einheimische beschweren sich über die neuen royalen Bewohner. Noch wurden die Sussexes vor Ort aber nicht gesichtet. Montecito galt bis anhin als ruhiger Zufluchtsort von zahlreichen Superstars. |
20min-4875 | Natürlich war er nicht ganz grundlos, der Begriff "veryoungboysen". Im Gegenteil, er gehörte so sehr zum Verein wie die YB-Viertelstunde. Da war beispielsweise die Saison 2009/10, als die Young Boys zwischenzeitlich 13 Punkte Vorsprung auf den FC Basel hatten, den ersten Titel seit 1986 dann aber doch verpassten. Und vor allem sind da die vier Cupfinals gegen Sion, den heutigen Gegner im Halbfinal des Schweizer Cups (16 Uhr). Zwar wartet Sion seit 16 Spielen in Bern auf einen Sieg, der letzte Erfolg war aber auch gleichzeitig eines dieser Paradebeispiele, wieso YB lange Zeit das Etikett als Verliererteam nicht los wurde. Das 3:2 war der letzte der vier Walliser-Coups, die den Begriff "veryoungboysen" massgeblich mit prägten. Aber der Reihe nach. Der erste Sion-Sieg in einem Cupfinal gegen YB war zugleich auch der harmloseste. Früh gingen die Sittener durch Alain Balet in Führung, schnell glich Roland Schönenberger mit einem Freistoss durch die Sion-Mauer hindurch aus. Es blieb lange beim 1:1, bis Guy Mathez in der 62. Minute den Siegtreffer für Sion erzielte. Elf Jahre mussten die Young Boys auf die Cupfinal-Revanche warten - und lange sah es danach aus, als hätte sich die Warterei gelohnt. 2:0 führte YB, nach Toren von einem Eigentor von Alvaro Lopez (4.) und dem herrlichen Freistosstreffer durch Dario Zuffi kurz vor der Pause. YB dominierte, YB drückte, YB schien unaufhaltsam auf dem Weg zum Cupsieg. Schon zuvor fegten sie durch den Wettbewerb, hatten vor dem Final ein Torverhältnis von 18:1. Was konnte also noch schief gehen? Nun, die zweite Halbzeit. 50"000 Zuschauer im vollgepackten Wankdorf sahen, wie der zur Pause eingewechselte David Orlando in der 50. Minute den Anschlusstreffer erzielte. Dann kam die YB-Viertelstunde - und das Berner Drama nahm seinen Lauf. Innerhalb von zwei Minuten drehte Sion das Spiel, zuerst traf erneut Orlando (80.), bevor Alexandre Rey in der 81. Minute Sion ins Glück und YB ins Elend schoss. Auch Rey kam übrigens zu Beginn der zweiten Halbzeit - Sion-Trainer Enzo Trossero wurde gefeiert (und Jahre später erfolgloser Nati-Coach), YBs Coach Martin Trümper hingegen blieb nur der Frust und die Kritik der Medien. "19 Jahr sit em Titu, 15 Jahr sit dr Schmach, hüt chunt üsi Rach": Das Motto der Berner Fans vor dem dritten Final gegen Sion war klar. Und die Zeichen für eine gelungene Rache, sie standen gut. YB war nach Jahren des Mittelmasses endlich wieder so etwas wie ein Spitzenteam, Sion hingegen nur zweitklassig. Unruhe gab es bereits vor Anpfiff, Christian Constantin veranlasste, dass sein Captain Alain Gaspoz Protest einrechte - nach Auffassung der Walliser wäre YB-Mittelfeldspieler Everson wegen einer Sperre (die er bereits in der Meisterschaft abgesessen hatte) nicht spielberechtigt gewesen. Und wieder einmal sah es früh gar ziemlich gut aus für die Young Boys. Eine Viertelstunde dauerte es, bis Carlos Varela den Favorit in Führung schoss, doch nochmals 15 Minuten später wurde alles auf den Kopf gestellt: YB-Innenverteidiger Steve Gohouri sah nach einer Notbremse die Rote Karte, ab da ging bei den Berner gar nichts mehr. Der Ausgleich war nur noch eine Frage der Zeit, Goran Obradovic erzielte ihn dann in der 55. Minute. Mit grosser Mühe rettete sich YB ins Penaltyschiessen, doch der erste Berner Schütze (João Paulo) traf nur die Latte. Weil alle Sion-Spieler trafen, krönten sich die Walliser zum ersten unterklassigen Cupsieger, während YB mal wieder einen Titel veryoungboyste. Gerne sagen Fussballprofis ja, sie konzentrieren sich nur auf Fussball. Aber mental war die Geschichte für YB nicht einfach, als sie zum viertel Cupfinal gegen Sion antraten. Natürlich erinnerten die Medien gerne an die drei vorangegangenen Final-Duelle. Und natürlich war der veryoungboyste Meistertitel vom Vorjahr noch in den Köpfen. Da spielte es auch keine Rolle, dass das Team von Vladimir Petkovic als Zweitplatzierter der grosse Favorit gegen ein Sion war, das mitten im Abstiegskampf steckte. Aber die Geschichte wiederholte sich. Denn mal wieder ging YB in Führung, mal wieder betrug der Vorsprung zwei Tore (22. Yapi und 37. Eigentor Alioui) - und mal wieder veryoungboysten die Berner kläglich. Noch vor der Pause liess mal wieder Goran Obradovic das YB-Nervenkostüm flattern, Stéphane Sarni besorgte kurz nach der Pause den Ausgleich. Und in der 88. Minute kam es dann, wie es kommen musste, rein historisch gesehen: Guilherme Afonso liess Miguel Portillo wie einen Schulbuben aussehen und erzielte den Treffer, der den Wallisern den 11. Cupsieg bescherte. Und YB mal wieder zur Lachnummer der Schweiz machte. | YB trifft heute auf Sion im Cup-Halbfinal An die Walliser hat YB nicht nur positive Erinnerungen Einige der Berner Niederlagen waren Mitgrund für den Begriff "veryoungboysen" |
20min-4876 | Dass bei kontroversen Initiativen im Abstimmungskampf hie und da ein Plakat verschandelt oder abgerissen wird, ist nichts Neues. "In dem Ausmass, wie wir es jetzt erleben, hat es das aber schon Jahre nicht mehr gegeben", sagt SVP-Nationalrätin Esther Friedli. "Weil Vandalen in der ganzen Schweiz derart viele Plakate zerstört haben, mussten wir für jedes Plakat im gekauften Raum mindestens zwei Ersatzplakate drucken lassen". Sprich: Jedes Plakat an einer offiziellen Plakatwand wurde im Durchschnitt zweimal heruntergerissen. Das sei massiv überdurchschnittlich. Darüber, wie viele Plakate die Initianten an offiziellen Stellen genau aufgehängt haben, gibt Friedli keine Auskunft. Auch über die Kosten für die nachgedruckten Plakate schweigt sie sich aus. Für die SVP-Nationalrätin ist klar: "Das Ausmass und die Art der Zerstörung deuten auf eine orchestrierte Aktion hin. Das ist feige und hinterhältig: Anstatt mit uns zu diskutieren, beschädigt man fremdes Eigentum". Neu sei ausserdem, dass die Plakate nicht nur heruntergerissen würden, sondern wie im Kanton Bern direkt verschwänden. "Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass jemand eine Belohnung dafür ausgesetzt hat, dass unsere Plakate ganz entfernt werden". Friedli zieht einen Vergleich heran: "Im Mittelalter mussten Rattenfänger die Schwänze mitbringen, um ihre Prämie zu erhalten. Da die ganzen Plakate weggenommen werden, scheint es, als würden unsere Gegner Vandalen für das Herunterreissen unserer Plakate belohnen". Klare Worte findet auch Werner Gartenmann, Geschäftsführer der Aktion für eine neutrale und unabhängige Schweiz (Auns), die ebenfalls für ein Ja zur BGI kämpft: "Es wird ein richtiger Hass gegen unsere Initiative geschürt. Die Plakate werden teilweise regelrecht zerstört". Auch das Niveau der Sprayereien sei tief. In St. Gallen habe etwa jemand über ein BGI-Plakat gesprayt: "Adolf würde dafür Ja stimmen". Auch Gartenmann vermutet, dass die Aktionen orchestriert werden - und knöpft sich auf Twitter die Gegner der BGI vor: "Frau Bundesrätin Keller-Sutter! Economiesuisse! Gewerbeverband! Operation Libero! Gewerkschaftsbosse! EU-Turbos! Ist das Euer Demokratieverständnis?", schreibt er zu Bildern von zerstörten Plakaten. "Uns wirft man immer vor, dass wir radikalisieren würden und ausländerfeindlich seien. Nun passiert in meinen Augen dasselbe in der linken Ecke". Gartenmann würde sich ein klares Bekenntnis der Gegnerschaft wünschen, dass solche Mittel mit einer fairen politischen Auseinandersetzung nichts zu tun haben". Die Gegner reagieren auf die Vorwürfe mit Unverständnis. So sagt etwa Urban Hodel, Co-Kommunikationsleiter beim Gewerkschaftsbund: "Der Vorwurf, dass solche Aktionen organisiert seien, ist völlig aus der Luft gegriffen. Damit haben wir nichts zu tun". Einen kleinen Seitenhieb kann er sich dann aber doch nicht verkneifen: "Dass sich viele vom Arsch-Plakat der SVP provoziert fühlen, kann ich nachvollziehen, das war ja auch das Ziel der SVP". Auch Michael Wiesner, Kommunikationsleiter bei Economiesuisse, dem Dachverband der Schweizer Wirtschaft, sagt klar: "Wir haben nichts mit den zerstörten Plakaten zu tun und unterstützen das in keinster Weise. Das hat nichts mit unserem Demokratieverständnis zu tun". Möglicherweise zeigten die vielen verschandelten Plakate aber, dass die Initiative stark polarisiere und dass es Leute gebe, die so ihren Unmut kundtäten. Guido Balmer von der Operation Libero sagt: "Wir haben selber Plakate und hätten auch keine Freude, wenn diese verschandelt würden. Das gehört sich einfach nicht. Politische Auseinandersetzungen sind mit Argumenten auszutragen, aber sicher nicht mit solchen Aktionen". | Massenhaft BGI-Plakate werden derzeit zerstört. SVP-Nationalrätin Esther Friedli sagt, in dem Ausmasss habe sie das seit Jahren nicht mehr erlebt. Für die Befürworter ist klar: Die Gegner stecken hinter diesen gezielten Aktionen. Die Gegner weisen sämtliche Vorwürfe von sich: Das habe nichts mit dem Demokratieverständnis der Gegner der Initiative zu tun. |
20min-4877 | D.S. aus Winterthur ist frustriert: "Seit über einem Jahr habe ich meine mittlerweile 18-monatige Tochter nur drei Stunden gesehen", sagt er. Und das, obwohl ihm eigentlich viel mehr Besuchszeit zustehe. Das entsprechende Gerichtsurteil vom Oktober 2020 liegt 20 Minuten vor. Darin wird festgehalten, dass die Eltern das gemeinsame Sorgerecht für die Tochter hätten. Und dass S. "berechtigt und verpflichtet" sei, seine Tochter pro Monat zwei Mal während drei Stunden zu besuchen. Es sei ein schwieriges Jahr gewesen, sagt S. Im Juni 2020 hätten er und seine Ehefrau sich getrennt. Nach dem Urteil im Eheschutzverfahren (siehe Box) vom Oktober sei im Dezember eine Kesb-Beiständin eingesetzt worden: "Meine Tochter habe ich Ende Januar zum ersten Mal kurz wieder gesehen", so S. Ein erster begleiteter Besuchstermin von drei Stunden sei dann im Februar angesetzt worden. Entsprechende Mails und Dokumente liegen 20 Minuten vor. "Wir haben drei Stunden lang durchgehend gespielt", so S. Ihm sei der Besuch sehr positiv in Erinnerung geblieben. Danach habe sich die Mutter aber geweigert, die Tochter weiterhin zu den Besuchsterminen zu bringen. Die ganze Situation habe ihn psychisch so belastet, dass er Ende Februar zusammengebrochen sei. S. sagt, er habe zwei Monate lang stationär behandelt werden müssen. "Ich stehe konstant unter Stress und fühle mich hilflos", so S. Langsam wisse er nicht mehr, wie es weitergehen soll: "Ich weiss im Moment nicht mal, wie meine Tochter aussieht". Anwalt Simon Kümin hat S. im Eheschutzverfahren vertreten: "Es wurde sehr emotional geführt", sagt er. "Die Situation war höchst angespannt - auch die Polizei war involviert". Beide Elternteile hätten sich gegenseitig viel vorgeworfen, so der Anwalt: "Das machte es auch extrem schwierig für die beiden, miteinander zu kommunizieren". Für S. sei die im Urteil festgehaltene Lösung in diesem Moment akzeptabel gewesen, so Kümin: "Die Idee war, dass der Kontakt zwischen Vater und Tochter mit der Zeit immer weiter intensiviert wird". Dass das nicht funktioniert habe, sei für S. sicher sehr frustrierend, sagt der Anwalt. Die Ex-Partnerin von S. und deren Anwältin reagierten nicht auf wiederholte Anfragen von 20 Minuten. Streitigkeiten zwischen Eltern hätten sich während der Pandemie tendenziell zugespitzt, so Karin Fischer, Präsidentin der Kesb Winterthur-Andelfingen: "Covid hat unsere Arbeit erschwert". Es sei schwieriger gewesen, den Zugang zu betroffenen Familien zu finden, sagt sie. Zudem wurden 2020 mehr Kesb-Beistände eingesetzt. Ob das direkt mit der Pandemie zusammenhänge, sei zwar schwer zu sagen, so Fischer: "Wenn sich dieser Trend fortsetzt, braucht es aber mehr Ressourcen bei den Beistandspersonen". "Generell leiden Kinder oft besonders stark unter dem Streit ihrer Eltern", sagt die Kesb-Präsidentin weiter. Immer wieder erlebe man, dass Eltern bei den gegenseitigen Anschuldigungen keine Grenzen kennen würden: "Die eigenen Anteile am Konflikt werden ausgeblendet und die Gegenpartei als alleinige Verursacher der Probleme dargestellt". S. sagt, mittlerweile liege sein Fall wieder bei der Kesb, die ihn neu aufrolle. Sein Vertrauen in die Behörden sei aber erschüttert: "Ich habe so viel verpasst". Mittlerweile könne seine Tochter wohl laufen, vielleicht sogar schon sprechen. Er wolle, dass sie ihn als ihren Vater kenne: "Aber ich habe keine Hoffnung mehr, meine Tochter aufwachsen zu sehen". | Ein rechtskräftiges Urteil gesteht D.S. aus Winterthur ein regelmässiges Besuchsrecht für seine kleine Tochter zu. Trotzdem hat er sie im letzten Jahr nur drei Stunden gesehen, wie er sagt. Solche Fälle sind laut Kesb wegen der Pandemie komplizierter geworden. "Urteile wie dieses sind extrem schwierig durchzusetzen", sagt eine Rechtsprofessorin. |
20min-4878 | Wie die "BaslerZeitung" online berichtet, wird Hans-Peter Wessels wie auch die anderen drei Basler Regierungsmitgliedern, die letzte Woche das Rathaus verlassen haben, ein Ruhegehalt von über 160"000 Franken pro Jahr erhalten. Der Betrag variiert nach Länge der Amtszeit und Alter der MagistratInnen. Gemäss der Informationslage der "BaZ" sind die besten Verdiener in der alten Regierung mit je zwölf Amtsjahren Hans-Peter Wessels sowie Regierungsrat Christoph Brutschin. Sie können nun mit einem Ruhegehalt von über 173"000 Franken rechnen. Baschi Dürr kommt acht Amtsjahre nach seiner Abwahl auf einen Anspruch von gut 171"000 Franken. Mit 160"000 Franken verabschiedet sich Elisabeth Ackermann nach ihren vier Amtsjahren mit dem niedrigsten Betrag. Die Lohnfortzahlung, rund 55 Prozent des letzten Bruttolohns, gilt für maximal 10 Jahre oder bis zum Erreichen des Pensionsalter. Es gilt allerdings, dass das Erwerbs- oder Renteneinkommen der Ex-Regierungsräte, zusammengerechnet mit dem Ruhegehalt, den Betrag des früheren Lohns im Amt nicht übersteigen darf. Sonst wird das Ruhegehalt um den Mehrbeitrag gekürzt. 2018 haben 61 Prozent der Stimmenden im März "Ja" zur Initiative der Grünliberalen "Keine goldenen Fallschirme mit Steuergeldern" gesagt. Die Initiative gilt jedoch nicht rückwirkend. Wer also wie Wessels vor 2018 in den Regierungsrat kam, profitiert vom alten System. Wer wie Keller später dazustiess, wird gemäss neuer Regelung entschädigt. Ebenfalls wird mit der Initiative nicht die Höhe der Lohnfortzahlung reduziert, sondern die Bezugsdauer. Das heisst: Die maximale Bezugsdauer wurde von bisher zehn auf neu drei Jahre begrenzt. Wer also eine Amtszeit geleistet hat, darf mit einem Jahr Ruhegehalt rechnen, bei zwei Amtszeiten besteht Anspruch auf zwei, bei drei Amtszeiten auf drei Jahre. Derzeit sitzen noch zwei Magistrate in der Regierung, Lukas Engelberger und Conradin Cramer, die vor Inkrafttreten der Initiative erstmals ins Amt gewählt wurden und somit mit einem "Fallschirm" rechnen dürfen. Der Grossteil der alten Hasen - Ackermann, Brutschin, Wessels - hat sich bereits verabschiedet. | Vergangene Woche haben vier Basler Regierungsmitglieder das Rathaus verlassen. Sie erhalten ein Ruhegeld von über 160"000 Franken. Die Lohnfortzahlung gilt für maximal 10 Jahre oder bis zum Erreichen des Pensionsalters. Für Regierungsmitglieder, die nach 2018 eingetreten sind, wurde von zehn Jahren auf drei gekürzt. |
20min-4879 | Seit einer Woche sind die Läden wieder offen. Die Lockerungen wirken sich auf die Mobilität der Schweizer aus, wie eine neue BAG-Analyse auf Basis von Swisscom-Daten zeigt. Die Mobilität hatte im März stark abgenommen, normalisiert sich jetzt aber allmählich (siehe Grafiken unten). Das Niveau von vor der Krise ist aber noch nicht erreicht: "Die Leute sind noch nicht so mobil wie vor der Krise", sagte Daniel Koch, Corona-Experte beim Bund. Die Daten zeigten, dass die vom Bund verordneten Massnahmen einen wesentlichen Einfluss gehabt hätten auf das Verhalten der Bevölkerung. Dass die Mobilität der Schweizer sich etwas normalisiert, zeigt sich unter anderem an der Zahl der durchschnittlich zurückgelegten Kilometer pro Tag in der Schweiz. Seit Anfang Mai ist diese vergleichbar mit der Referenz aus einem typischen Monat vor der Krise. Auch die Reiseaktivitäten über eine Strecke von sechs Kilometern sind seit Anfang Mai gestiegen, aber noch deutlich unter dem Niveau der Referenzmonate. Noch weit vom Normalzustand ist man an Bahnhöfen weg: Offenbar meiden Schweizer den ÖV nach wie vor stark. Das zeigt sich deutlich am Beispiel der Daten vom Hauptbahnhof Zürich: 81 Prozent weniger Personen bzw. SIM-Karten im Vergleich zum Ausgangswert. Laut Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit bewegen sich Schweizer aktuell lieber per Velo oder Auto fort. Tiefer liegt die Frequenz auch an beliebten Ausflugszielen wie dem Berner Gurtenpark (minus 31 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert) und aus dem Lausanner Milan-Park (13 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert). Die Mobilität könnte noch weiter steigen: Während Koch vor Ostern noch riet, zu Hause zu bleiben, gibt er den Schweizern für Auffahrt und Pfingsten etwas mehr Freiheit. "Die Situation ist nicht mehr so dramatisch wie an Ostern - da müssen wir ehrlich sein. Die Leute sollen das schöne Wetter geniessen", sagte der Experte an der Medienkonferenz am Montag. "Sie sollen sich aber weiter streng an die BAG-Empfehlungen halten, damit es nicht zum Bumerang wird. Die Leute wissen, was der gesunde Menschenverstand befiehlt". | Die Lockerungen des Bundes wirken sich auf die Mobilität der Schweizer aus Diese normalisiert sich wieder allmählich Die Schweizer meiden Bahnhöfe aber weiterhin |
20min-4880 | Er gilt seit Jahrzehnten als ausgestorben: der Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus), auch bekannt als Tasmanischer Tiger. Das letzte bekannte Exemplar seiner Art - Benjamin - verstarb in der Nacht 6. auf den 7. September 1936 im Beaumaris-Zoo in Tasmanien. Die letzten Aufnahmen von ihm hat nun das National Film and Sound Archive of Australia digital restauriert und veröffentlicht. Die Sequenz, die Teil eines vom Filmemacher Sidney Cook gedrehten Werbefilms über Tasmanien ist, zeigt das Männchen etwa 18 Monate vor seinem Tod. Zu sehen ist auch, wie der Zoowärter Arthur Reid und ein Mitarbeiter am Käfig des Tieres rütteln. Auf diese Weise versuchten sie wohl, "das Tier zum Handeln zu bewegen oder ihm vielleicht sein berühmtes Wutgähnen zu entlocken", heisst es in einer Mitteilung. Ursprünglich war der Tasmanische Tiger in ganz Australien zuhause. Doch auf dem Festland starb er aber schon vor rund 2000 Jahren aus. In Tasmanien wurde er Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts nach und nach von Siedlern ausgerottet, die um ihre Schafsherden bangten. Es gibt auch Hinweise darauf, dass das Aussterben durch eine Krankheit begünstigt wurde. Jedoch tauchen immer wieder Zweifel daran auf, ob der Beutelwolf wirklich ausgestorben ist. Zuletzt behaupteten im Jahr 2019 mehrere Menschen, lebende Exemplare der Spezies gesichtet haben. Jedoch nicht in ihrem einst angestammten Lebensraum Tasmanien, sondern im nördlichen Bundesstaat Queensland, am anderen Ende des australischen Festlands (siehe Bildstrecke). Update vom 25. Mai 2020: In einer ersten Version dieses Artikels hiess es im Lead, das Video sei neu und erst jetzt veröffentlicht worden. Das stimmt nicht: Die Aufnahmen sind bereits 1935 entstanden und waren schon zuvor zu sehen. Das National Film and Sound Archive of Australia hat diese jedoch digital restauriert und nun erneut veröffentlicht. | 84 Jahre nachdem der letzte bekannte Tasmanische Tiger ausgestorben ist, macht Filmmaterial von ihm erneut die Runde. Das National Film and Sound Archive of Australia hat das 1935 entstandene Video digital restauriert und veröffentlicht. Zu sehen ist das Männchen Benjamin etwa 18 Monate vor seinem Tod. Es gibt Zweifel, ob der Tasmanische Tiger wirklich ausgestorben ist: Immer wieder melden sich Menschen, die lebende Exemplare gesichtet haben wollen. |
20min-4881 | Die fristlose Kündigung für Gregory Widmer im März 2019 sorgte für Empörung. Er hatte 13 Jahre lang als Zivilangestellter für die Kantonspolizei am Flughafen Zürich gearbeitet. Aber seine Beteiligung als Co-Drehbuchautor am Schweizer Filmprojekt "Mad Heidi" passte seinen Chefs nicht. Im Trailer des Films gibt es neben Blut und Nazi-Optik auch Waterboarding mit heissem Fondue, eine Toblerone wird als Waffe eingesetzt. Die Macher betonen, dass es sich um Satire handle. Nach der Kündigung wehrte sich Widmer mit einem Anwalt vor Gericht - mit Erfolg. Das Verwaltungsgericht Zürich entschied im März, dass diese "krass missbräuchlich" sei. Im Urteil hiess es, dass die ausgesprochene Kündigung nicht einmal ansatzweise nachvollziehbar sei. Die Kündigung wurde für nichtig erklärt. "Doch damit war die Sache nicht beendet. Der Kanton zog vor das Bundesgericht", wie Widmer sagt. Im Bundesgerichtsentscheid, der 20 Minuten vorliegt, heisst es: "Fehlt es an einem wichtigen Grund, schuldet das Gemeinwesen nach klarer Anordnung eine Entschädigung. Die Sache ist an die Vorinstanz zurückzuweisen, damit sie über die vorinstanzlich gestellten Begehren um Entschädigung sowie um Zusprechung einer Abfindung wegen ungerechtfertigter Kündigung neu entscheide". Das Bundesgericht hat aber im Gegensatz zur Vorinstanz gleichzeitig auch geurteilt, dass die Kündigung selbst nicht nichtig ist. Für Widmer war die Entscheidung bezüglich der Entschädigung wichtig. Dazu sagt er: "Ich bin natürlich schon sehr erleichtert, dass der Bundesgerichtsentscheid positiv für mich ausgefallen ist. Das lange und ungewisse Warten war auch belastend, und deshalb fällt mir eine grosse Last von den Schultern". Trotzdem ist das Ganze noch nicht abgeschlossen: "Der Fall geht nun zurück an das Verwaltungsgericht. Dieses entscheidet dann über die Entschädigung". Seine Arbeit als Drehbuchautor für "Mad Heidi" ist mittlerweile abgeschlossen. Widmer plant nun weitere Filmprojekte. Einen neuen Job hat er hingegen noch nicht: "Das laufende Verfahren erschwert meine Suche nach einer neuen Arbeitsstelle". Bei der Kantonspolizei Zürich bestätigte man damals die Kündigung. Als Begründung wurde angeführt, dass derartige Gewaltdarstellungen nicht mit einer Tätigkeit bei der Kantonspolizei kompatibel seien. Aufgrund des laufenden Verfahrens will man sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zum Fall äussern. | Die Nebenbeschäftigung als Drehbuchautor beim Film "Mad Heidi" hatte Gregory Widmer seinen Job bei der Kapo Zürich gekostet. Er wollte das so nicht hinnehmen und zog vors Gericht. |
20min-4882 | Ein solches Schmuckstück wird nicht alle Tage verkauft: Die Luzerner Staatsanwaltschaft will einen Rolls-Royce Camargue "verwerten", wie Zentralplus berichtet. Der Hersteller pries das Modell in der Werbung als den "schönsten jemals gebauten Rolls-Royce" an. Besitzer des edlen Autos ist ein 41-jähriger deutscher Staatsangehöriger, gegen den die Abteilung für Wirtschaftdelikte der Luzerner Staatsanwaltschaft derzeit ein Strafverfahren führt. Ehemals war dieser Mann in Düsseldorf wohnhaft, doch inzwischen ist sein Aufenthaltsort unbekannt, heisst es im Luzerner Kantonsblatt. Beschlagnahmt wurde das Auto im vergangenen März. Nun soll dieses "vorzeitig verwertet werden", sofern sich der Besitzer nicht bis Ende August meldet. "Es geht primär darum, den beschlagnahmten Gegenstand zu verkaufen und so einen Erlös für die Verfahrenskosten, Geldstrafen, Bussen oder Entschädigungen zu erwirtschaften", erklärt der Informationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft Simon Kopp gegenüber dem Portal. Denn: Dass beschlagnahmte Autos verkauft werden, sei kein anerkanntes Fahndungsmittel bei der Suche nach Verdächtigen. "Die vorzeitige Verwertung ist nur möglich, wenn die beschlagnahmten Gegenstände einer schnellen Wertverminderung unterliegen oder einen kostspieligen Unterhalt erfordern", sagt der Sprecher weiter. So können gemäss Strafprozessordnung Gegenstände unter Umständen auch verkauft werden, bevor ein rechtskräftiges Urteil vorliegt. Das könne etwa auch bei Wertpapieren der Fall sein. Dabei müsse die Staatsanwaltschaft eine Stellungnahme beim Besitzer einholen. Und wenn dieser unauffindbar ist, werden die Angaben im Kantonsblatt veröffentlicht. Ob sich der Mann bereits gemeldet hat, gebe die Staatsanwaltschaft erst nach dem Ablaufen der Frist bekannt. Sollte sie den Rolls-Royce verkaufen, bleibe das Geld aber vorerst auf einem Bankkonto der Behörden. Sollte der Beschuldigte schliesslich doch freigesprochen werden, erhalte dieser das Geld aus dem Verkauf. | Während eines Strafverfahrens hat die Luzerner Staatsanwaltschaft einen Rolls-Royce beschlagnahmt. Der Wohnort des Besitzers ist inzwischen unbekannt. Meldet sich der Besitzer nicht, soll der Rolls-Royce "verwertet" werden. |
20min-4883 | "Liechtenstein zählt". Die Volkszählung 2020 beginnt im Dezember. Dabei wird an alle Einwohner im Ländle ein Schreiben verschickt, das Zugangsdaten zu einem Internetfragebogen enthält. "Die Teilnahme ist per Computer, Tablet oder Smartphone und auf den meisten gebräuchlichen Browsern möglich", schreibt das Liechtensteiner Amt für Statistik. Schon zum dritten Mal führe man nun die Volkszählung digital durch. Diese wird vom Amt erwünscht. "Das Ausfüllen geht einfacher und schneller als mit dem Papierfragebogen. Die elektronische Befragung ist zudem auch umweltschonender und kostengünstiger", steht in der Mitteilung. Dabei seien die Reaktionen der Bevölkerung immer gut gewesen. "Etwa ein Drittel der gesamten Bevölkerung hat die Daten beim letzten Mal digital eingereicht. Bei dieser Quote war das Schweizer Bundesamt für Statistik neidisch", sagt Harry Winkler vom Amt für Statistik. Jede Einwohnerin oder jeder Einwohner des Fürstentums Liechtenstein, der über ein Jahr alt ist, erhält die Zugangsdaten und sei somit verpflichtet, an der Volkszählung teilzunehmen. "Kinder, die im Jahr 2020 geboren wurden, bekommen keinen Brief. Wir übernehmen bei ihnen die Daten der Eltern", sagt Winkler. Der Fragebogen für Kinder bis 14 Jahre sei verkürzt und umfasse nur sieben Fragen. "Zusätzlich zu Sprache und Religion wird zum Beispiel auch nach der Haushaltszusammensetzung gefragt", so Winkler. Die kleinsten Einwohner können natürlich noch nicht alle Fragen selbst beantworten. "Bei den Kindern gehen wir davon aus, dass die Eltern ihnen helfen. Ein einjähriges Kind wird seinen Fragebogen wohl nicht selber ausfüllen", sagt Winkler. | Im Fürstentum Liechtenstein wird 2020 eine Volkszählung durchgeführt. Dabei setzt das Amt für Statistik auf eine digitale Form per Internet. Ab dem ersten Lebensjahr ist man verpflichtet, teilzunehmen. |
20min-4884 | In St. Moritz sitzen zahlreiche Gäste in den Luxushotels Palace und Kempinski fest, da die Häuser unter Quarantäne stehen, nachdem bis Sonntagabend rund ein Dutzend Ansteckungen mit dem mutierten Virus bekannt wurden. "Die Stimmung im Hotel ist relativ entspannt", sagt Patrick Haberstock (39) aus Zürich, derzeit Gast im Hotel Kempinski in St. Moritz. Da die Restaurants im Hotel aufgrund der Quarantäne-Regelung geschlossen sind, dürfen die Gäste kostenfrei den Room-Service in Anspruch nehmen. "Allerdings sind Kaviar und Champagner davon ausgeschlossen, ich habe extra nachgefragt", sagt Haberstock lachend. Grundsätzlich seien alkoholische Getränke vom Gratis-Angebot ausgeschlossen. Dafür ist das Essen von der Karte inklusive, wie zum Beispiel Hummersuppe. "Es ist alles gut organisiert", so der 39-Jährige. "Die Rezeption ruft die Gäste auf dem Zimmer an und gibt Bescheid, dass man zum Corona-Test erwartet wird". Die Angestellten seien allesamt sehr freundlich. Der Test sei rasch durchgeführt worden. "Jetzt warten wir auf das Resultat". Ist das Test-Resultat negativ, dürfen die entsprechenden Gäste nach Hause gehen. "Ich wäre eigentlich am Montag abgereist, muss aber noch auf das Testresultat warten", sagt Haberstock. Die Kosten für die zusätzliche Nacht übernimmt kulanterweise das Hotel. Dieselbe Regelung gilt im Palace, wie das Hotel auf Anfrage bekannt gab. Gäste des Palace werden also auch ohne Kostenfolge im 5-Sterne-Haus untergebracht und verpflegt, bis das Testresultat verfügbar ist. Pech hat, wer ein positives Test-Resultat erhält und in Isolation muss. "Diese muss im Hotel verbracht werden. Denn es ist klar: Die betroffene Liegenschaft darf nicht verlassen werden", heisst es bei der Kommunikationsstelle Coronavirus Kanton Graubünden auf Anfrage. Die Kosten dafür würden nicht vom Kanton getragen. "Allfällige Betroffene müssen sich bezüglich Kostenübernahme mit ihren Versicherungen oder dem Hotel in Verbindung setzen", heisst es bei der Kommunikationsstelle weiter. Im Badrutt's Palace Hotel geht man davon aus, dass keine Gäste in Isolation müssen: "Aufgrund unserer Testpolitik gehen wir nicht davon aus, dass jemand der 29 Gäste im Hotel positiv getestet wird", teilt das Hotel auf Anfrage mit. Im Palace müssen Gäste beim Check-in ein negatives Testergebnis vorlegen. Zudem werden seit Beginn der Wintersaison die Angestellten regelmässig getestet. Sollte trotzdem ein Gast in Isolation müssen, würde die Verantwortlichkeit mit dem Gast besprochen werden, heisst es beim Hotel weiter. Im Hotel Kempinski würde man im Falle, dass Gäste in Isolation müssten, eine geeignete Lösung suchen, wie das Hotel auf Anfrage mitteilt. Die Testresultate stehen noch aus. Am Montag wurden in St. Moritz rund 400 Mitarbeitende und Gäste der beiden Hotels unter Quarantäne gestellt, nachdem bei rund einem Dutzend Personen die südafrikanische Variante des Coronavirus entdeckt wurde. | In St. Moritz ist eine gehäufte Ausbreitung des mutierten Coronavirus (Variante Südafrika) festgestellt worden. In den Hotels Kempinski und Palace sind aktuell rund ein Dutzend Fälle bekannt, weshalb Gäste und Mitarbeitende unter Quarantäne stehen. In den Hotels finden nun Massentests statt. Solange die Testergebnisse ausstehen, müssen die Gäste in den Luxushotels bleiben. Immerhin: Im Kempinski darf der Zimmerservice kostenlos in Anspruch genommen werden und auch die zusätzliche Nacht im Hotelzimmer wird nicht auf der Hotelrechnung aufgeführt werden. Teuer wird es vermutlich für Gäste, die in Isolation müssen. |
20min-4885 | Erste Lockerungen stehen bevor, doch noch ist die Pandemie nicht ausgestanden: 157"968 Personen sind zurzeit arbeitslos. Gleichzeitig gibt es auf dem Schweizer Jobmarkt zurzeit massiv weniger Stellen und die Zahl der Kurzarbeitsanträge steigt. Die Krise trifft viele finanziell hart. Bei Schuldenberatungen laufen darum die Telefone heiss. Trotz der finanziellen Not nehmen aber nur die wenigsten Schweizerinnen und Schweizer einen Kleinkredit auf. Bei Cembra Money Bank gingen die Kreditforderungen 2020 sogar um acht Prozent auf 2.4 Milliarden Franken zurück, wie es auf Anfrage heisst. Auch Bank-now verzeichnet einen deutlichen Rückgang bei Konsumkrediten. Das sei normal: "Bei wirtschaftlich unsicheren Zukunftsaussichten werden üblicherweise weniger Kredite nachgefragt", sagt ein Sprecher zu 20 Minuten. Dass Schweizerinnen und Schweizer in finanziell schwierigen Situationen auf Kredite verzichten, erstaunt Finanzexperte Michael Kuhn von Camparis nicht: "Bei vielen stimmt das Einkommen zurzeit nicht, also werden grosse Investitionen verschoben". Denn Privatkredite werden laut Kuhn meist für den Kauf von Autos oder Möbeln aufgenommen. "Nur eine kleine Minderheit nimmt einen Kredit für Ferien oder Markenkleider auf". So sei es den meisten Schweizerinnen und Schweizern wichtig, Kredite rechtzeitig zurückzahlen zu können. "Nur rund ein bis zwei Prozent können hierzulande ihren Kredit nicht zurückzahlen", so Kuhn. Daran habe auch die Corona-Krise nichts geändert: Kleinkredite werden nicht leichtfertig aufgenommen. So sei die Nachfrage nach Kleinkrediten bereits beim ersten Shutdown gesunken. "Sobald erste Lockerungen anstehen, steigt das Interesse an Privatkrediten wieder", erklärt Kuhn. Das sei auch im Moment wieder so. Seit bekannt ist, dass die Restaurantterrassen ab Montag wieder öffnen dürfen, seien Privatkredite vermehrt gefragt. | Wegen Corona stecken viele Schweizerinnen und Schweizer in finanzieller Not. Trotzdem melden Kreditdienstleister einen Rückgang bei den Privatkrediten. Denn den meisten Schweizerinnen und Schweizern ist es wichtig, Kredite rechtzeitig zurückzahlen zu können. |
20min-4886 | In der Tigeranlage im Zoo Zürich kam es am Samstagmittag zu einem tragischen Unglück: Eine erfahrene Tierpflegerin (55) wurde vom Tigerweibchen Irina angegriffen. Dabei wurde die Frau so schwer verletzt, dass sie trotz sofortiger Reanimationsmassnahmen an Ort und Stelle verstarb. Rolf Dreier (69), Direktor des eigenen Mini-Zoos Dreier in Kleinlützel SO, hat viel Erfahrung mit Tigern. 26 Jahre lang war er als Tierpfleger im Basler Zoo tätig. Zu seinen täglichen Aufgaben gehörte die Kontrolle der Tiere, deren Fütterung und die Reinigung der Gehege. "Ich hatte grosse Freude an der Arbeit mit den Tigern, aber auch enormen Respekt. Ich wusste: schon der kleinste Fehler kann gravierende Folgen haben". Zwar werde im Zoo mit verschiedenen Sicherheitsmassnahmen darauf geachtet, dass sich Pfleger und Tier nie zur gleichen Zeit im gleichen Bereich aufhalten. Doch: "Leider können Fehler passieren und man vergisst das Tier wegzusperren oder einen Scheibe runterzulassen", sagt Dreier. "Deshalb ist es wichtig, dass die Pfleger ihren Kopf beieinander haben und sich von nichts ablenken lassen - auch nicht von den Besuchern". Dreier erinnert sich auch nach Jahren an einen Vorfall im Basler Zoo: "Ich war gerade bei den Bären und einem Mädchen fiel ein Malheft ins Gehege. Gleichzeitig klopfte es laut an der Türe. Obwohl ich nur für wenige Sekunden abgelenkt war, musste ich alles noch einmal kontrollieren. Es hätte fatal enden können". Laut Dreier kommt ein Pfleger einem Tiger nur dann nahe, wenn sich dieser dem Gitter nähere. "Es entsteht zwar eine Beziehung, aber keine Freundschaft, wie wir Menschen sie kennen". Er selbst habe während seiner Zeit als Tierpfleger im Zoo eine tolle Beziehung zu einem Tiger gehabt: "Vor dem Fressen kam der Tiger jeweils ans Gitter und wollte gekrault werden. Dennoch war mir bewusst, dass er der Chef in seinem Territorium war und dieses beschützen würde". Ähnlich sieht es Ernst Federer, CEO der Abenteuerland Walter Zoo AG. "Zwar kann durch die Zuwendung und Fürsorge eine soziale Beziehung zwischen Tierpfleger und Tiger entstehen, trotzdem ist es wichtig, dass ein Tierpfleger weiss, dass ein Tiger ein Raubtier bleibt. Man darf ihn nicht vermenschlichen". Die Pfleger würden sich noch immer in einem Beuteschema bewegen, in dem sie den Kürzeren ziehen: "Nur weil ich mich um den Tiger gesorgt habe, bedeutet es nicht, dass er mich nicht etwa als Nahrung oder Bedrohung ansieht, wenn ich in sein Territorium platze", sagt Federer. "Vielleicht sieht mich der Tiger in diesem Moment aber auch als Spielgefährten. Leider können wir Menschen da aber körperlich nicht mithalten". Federer bestätigt, dass sich Pfleger und Tiger im Gehege nie begegnen. Auch nicht für medizinische Anwendungen. "Bei grösseren Eingriffen wird ein Tiger zunächst in Narkose versetzt. Erst wenn wir sicher sind, dass die Wirkung eingesetzt hat, betreten wir sein Revier", erklärt Federer. Für kleinere Eingriffe setze man auf Medizinaltraining, beispielsweise wenn der Pfleger kurz die Ohren, das Maul oder die Krallen kontrollieren müsse. "Dann wird das Tier an das Gitter geholt, etwa durch Kommandos, wie Handzeichen, Farben oder Rufe. Dabei rufen wir entweder die Namen der Tiere oder geben einfache Kommandos. Natürlich verstehen die Tiere keine Worte, orientieren sich aber an der Tonwahl. Die Vorbereitung dafür dauert je nach Tier ein halbes bis ein Jahr. Hier kommt dann das Vertrauen zum Zug, welches durch die tägliche Fürsorge geschaffen wird". | Eine Tigerin hat am Samstag eine Pflegerin im Zoo Zürich angegriffen und tödlich verletzt. Der ehemalige Tierpfleger Rolf Dreier erklärt, wie die Beziehung zwischen einem Pfleger und einem Tiger ist. Ernst Federer, CEO der Abenteuerland Walter Zoo AG, betont: "Ein Tiger bleibt ein Raubtier". |
20min-4887 | Nie im Leben hätte Kings Elliot sich das erträumt: Hollywood-Schauspielerin Reese Witherspoon (44) höchstpersönlich hörte sich am Freitag ihre Musik bei einem Waldspaziergang an. Und der Superstar teilte ihre Songauswahl mit ihren 25 Millionen Follower*innen - in drei Insta-Storys! "Einfach nur baff", sei sie im ersten Moment gewesen, sagt Kings Elliot zu 20 Minuten. "Als ich die Benachrichtigung auf Instagram erhielt, glaubte ich erst an einen Scherz". Erst der Klick auf Witherspoons offiziellen Account bestätigte: "Ein Hollywood-Star mag meine Musik. Absolut surreal". Kings Elliots Reaktion auf ihren weltberühmten Fan: dicke Tränen. Das zeigte die Zürcherin, die seit rund fünf Jahren in London lebt und arbeitet, in einem Instagram-Post. "Ignoriert mich, während ich mir die Augen ausheule", schrieb Kings Elliot in der Caption zu ihrem Gefühlsausbruch. Mehr als Tausend Follower*innen herzten den Post, mehrere Hundert kommentierten ihn. Darunter Musiker Seven (42): "Ok ... ok ... OK", schrieb der Berufskollege aus der Schweiz und garnierte seinen Kommentar mit Feuer-Emojis und klatschenden Händen. In einem weiteren Eintrag fügte Seven an: "Sie weiss eben, was gut ist". Tatsächlich wird "Dancing Alone", wie der neuste Wurf von Kings Elliot heisst, seit seiner Veröffentlichung vor einer Woche weit über die Landesgrenze hinaus rege geteilt und gehört. "Es scheint, dass der Song bei den Menschen etwas auslöst", sagt die Sängerin. Das bisherige Echo sei "gewaltig". Sie erhalte zurzeit Nachrichten aus aller Welt, die sie "tief berühren", so Kings Elliot. Am Mittwoch gebe sie sogar dem grössten Musiksender der Philippinen ein Interview. Die Schweizer Musikerin freut sich: "Das hätte ich nie erwartet". Im November hatte sich Kings, wie sich die Sängerin bis dahin nannte, erstmals mit Nachnamen musikalisch zurückgemeldet und ein mutiges Debüt unter neuem Namen veröffentlicht. In "I'm Getting Tired of Me" sang sie von ihren persönlichen Ängste und Dämonen - und zeigte im Musikclip eine echte Panikattacke von sich in voller Länge. "Während ich versuchte, ein Video zu filmen, bekam ich eine Panikattacke", klärte sie im Vorspann des Videos auf, "anstatt es zu löschen, habe ich mich entschieden, es mit euch zu teilen". | Reese Witherspoon teilt eine Insta-Story von ihrem Spaziergang und taggt die Musik, die sie gerade hört: "Dancing Alone" von Kings Elliot. Die Single hat die in London lebende Zürcherin erst vergangene Woche veröffentlicht. Bei Kings Elliot flossen die Tränen vor Rührung. Wir haben mit der Sängerin über ihren berühmten Fan und den Erfolgsstart ihres Songs gesprochen. |
20min-4888 | Noch vor ihrem zweiten Geburtstag starb Jasmina. Sie wurde im August 2015 tot im Keller ihres Wohnhauses in Staad SG aufgefunden. Ihren Eltern wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, sie rund einen Monat zuvor an einem heissen Sommertag für über zwei Stunden alleine im Kinderzimmer im Dachgeschoss zurückgelassen zu haben. Dort sei das Kleinkind verstorben. Anschliessend soll die Mutter die Leiche von Jasmina nach einigen Tagen in einem Koffer verstaut und diesen im Keller versteckt haben. Jessica T.* wurde vor dem Kreisgericht Rorschach im Dezember 2018 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde wegen fahrlässiger Tötung, der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht, der Störung des Totenfriedens, der falschen Anschuldigung sowie der mehrfachen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz für schuldig erklärt. Hanspeter H.*, der Vater von Jasmina, wurde zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Das Kreisgericht Rorschach erklärte ihn wegen fahrlässiger Tötung, der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht sowie der qualifizierten Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz für schuldig. Ihre Urteile akzeptieren beide nicht. Deswegen kommt es nun zum Prozess vor dem Kantonsgericht St. Gallen. Geplant war die Verhandlung am Dienstag, 17. November. Sie musste aber wegen einem Corona-Fall verschoben werden. Nun findet die Verhandlung vor dem Kantonsgericht am Freitag statt. H. beantragt mit seiner Berufung vollumfängliche Freisprüche. T. verlangt grossmehrheitlich Freisprüche. Sie sei einzig wegen falscher Anschuldigung zu einer Geldstrafe zu verurteilen. Auch die Staatsanwaltschaft zeigte sich mit den Urteilen des Kreisgerichts nicht zufrieden und legte Berufung ein. Sie wendet sich gegen die Verurteilungen wegen fahrlässiger Tötung und beantragt stattdessen Schuldsprüche wegen vorsätzlicher Tötung sowie höhere Freiheitsstrafen. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, konsumierten T. und H. während Jahren teils mehrmals täglich Kokain. Der Vater des verstorbenen Kindes habe von Oktober 2012 bis zu seiner Verhaftung Anfang August 2015 rund drei Kilogramm Kokain im Wert von 180"000 Franken erworben. Die Mutter habe nach der Geburt der Tochter weiter konsumiert, auch als sie stillte. Das Kind hätten die Eltern immer mehr von anderen Personen abgeschottet. Das bestätigte auch der Götti von Jasmina. Der Leichnam des Kindes wurde schlussendlich bei einer Hausdurchsuchung gefunden. T. hatte neben Jasmina noch zwei andere Kinder. Diese waren jedoch nicht mehr in ihrer Obhut, sondern wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt fremdplatziert. Zudem seien sowohl die Mutter als auch der Vater schon vor dem Fall der Polizei bekannt gewesen. In einer Mitteilung nach dem Prozess vor dem Kreisgericht Rorschach schrieb das Gericht: "Wie ist es möglich, dass wortwörtlich mitten im Dorf ein Kind, unbeachtet von seiner Umgebung, über längere Zeit vernachlässigt wird, ohne dass seitens der Öffentlichkeit eingeschritten wird? Dies, obwohl der Kindsmutter die Obhut über zwei ältere Kinder bereits entzogen worden war?" * Name der Redaktion bekannt | Jessica T. und Hanspeter H. wurden 2018 wegen fahrlässiger Tötung ihrer Tochter (1) verurteilt. Sowohl die Verurteilten als auch die Staatsanwaltschaft zogen das Urteil des Kreisgerichts weiter. Somit kommt es zum Berufungsprozess vor dem Kantonsgericht St. Gallen. Ihre Tochter wurde 2015 tot im Keller des Wohnhauses aufgefunden. |
20min-4889 | 30 Jahre lang hatte die Frau aus Birbhum im ostindischen Bundesstaat Westbengalen ein unauffälliges Leben ohne jegliche Komplikationen geführt. Doch das änderte sich vor einigen Monaten schlagartig, als sie aufgrund von anhaltenden heftigen Bauchschmerzen das Netaji Subhas Chandra Bose Cancer Hospital aufsuchte. Dort stellten die Ärzte Unglaubliches fest, wie die "Times of India" berichtet: Ihre Patientin ist eigentlich ein Mann - und leidet unter Hodenkrebs. Daher die schlimmen Schmerzen im Unterbauch. Die Diagnose lautete Komplette Androgenresistenz, kurz CAIS. Dabei handelt es sich um die schwerste von drei Erkrankungsstufen, bei der die Betroffenen zwar genetisch als Mann mit XY-Chromosomen geboren werden, aber alle körperlichen Merkmale einer Frau aufweisen (siehe Box). Nachdem die Ärzte erfahren hatten, dass auch zwei Tanten ihrer Patientin daran litten, wie Indiatoday.in berichtet, untersuchten sie auch deren zwei Jahre jüngere Schwester. Und auch bei ihr wiesen sie die an sich seltene Erbgut-Mutation nach. Diese betrifft laut dem behandelnden Arzt Anupam Dutta etwa einen von 22"000 Menschen. Der Befund traf die 30-Jährige völlig unerwartet, so Dutta zu Indiatoday.in: "Sie ist als Frau aufgewachsen und seit fast einem Jahrzehnt mit einem Mann verheiratet. Gegenwärtig beraten wir die Patientin und ihren Ehemann und empfehlen ihnen, ihr Leben so weiterzuführen, wie sie es bisher getan haben". Diese enge Betreuung ist wichtig. Denn die Erkenntnis, eigentlich ein Mann zu sein, führt bei vielen Betroffenen zu einer schweren Identitätskrise. "Rein äusserlich ist sie eine Frau. Ihre Stimme, Brüste, äusseren Genitalien sind alle die einer Frau", sagte Dutta der indischen Nachrichtenagentur PTI. "Allerdings fehlen Gebärmutter und Eierstöcke vollständig. Sie hatte auch noch nie eine Menstruation". Das erkläre auch, warum sie und ihr Mann trotz mehrfacher Versuche, Kinder zu bekommen, gescheitert seien. Und auch nie welche bekommen würden. Gegenwärtig kämpft die Patientin mithilfe einer Chemotherapie gegen den Hodenkrebs. Ihr Gesundheitszustand wird als stabil beschrieben. | Nachdem sie 30 Jahre als Frau gelebt hat, erfährt eine Inderin, dass sie eigentlich ein Mann ist. Grund dafür ist die seltene Mutation CAIS. Doch damit nicht genug: Die Patientin, die seit bald 10 Jahren verheiratet ist, leidet auch an Hodenkrebs. Ausserdem wird sie nie Kinder bekommen können. |
20min-4890 | "Ein Durchbruch für die Lebensmittelindustrie weltweit", kommentiert Josh Tetrick die grossen News seines Unternehmens. Tetrick ist Chef von Eat Just. Die US-Firma mit Hauptsitz in San Francisco, Kalifornien, stellt Chicken Nuggets her, für die kein einziges Tier leiden muss. Denn anders als klassische Nuggets bestehen sie nicht aus panierten Pouletfleischstücken, sondern werden mithilfe tierischer Zellen im Labor gezüchtet. Als erstes Land der Welt hat Singapur nun den Verkauf dieses In-vitro-Fleisches an Verbraucher zugelassen, wie unter anderen Theguardian.com berichtet. Vorangegangen war eine zweijährige Sicherheitsüberprüfung der Lebensmittelbehörde des asiatischen Stadtstaates. Für die Gewinnung der Ursprungszellen, mit denen die Entwicklung des Laborfleisches gestartet wurde, musste den Verantwortlichen zufolge kein Tier getötet werden: Sie wurden mittels Biopsien lebenden Hühnern entnommen. Die Zellen werden in einem 1200 Liter fassenden Bioreaktor gezüchtet und mit pflanzlichen Zutaten - Proteinen, Aminosäuren, Mineralien, Zucker, Salzen und anderen Nährstoffen - kombiniert. Antibiotika müssen keine verwendet werden. Die aktuelle Produktionslinie enthält lediglich das Wachstumsmedium Rinderserum, das aus fötalem Blut gewonnen wird. Davon seien im finalen Produkt allenfalls Spuren enthalten: Laut Eat Just wird es vor dem Verzehr weitgehend entfernt. In der nächsten Produktionslinie soll es auf Pflanzenbasis bestehen. Diese Möglichkeit habe zu Beginn des Zulassungsverfahren schlichtweg noch nicht bestanden. Derzeit ist die Verfügbarkeit der neuartigen Chicken Nuggets begrenzt. Zurzeit plant ein Restaurant in Singapur, die unter dem Namen Good Meat angebotenen Poulet-Bissen auf die Karte zu nehmen, zitiert Techchrunch.com Eat-Just-Sprecher Andrew Noyes. Gemäss Theguardian.com werden die tierfreundlichen Nuggets zunächst "erheblich teurer als konventionelles Poulet" sein. Mit dem Herauffahren der Produktion soll das ins Gegenteil gekehrt werden. Eat Just teilt mit, dass die Chicken Nuggets letztendlich billiger sein werden. Die neue Art Fleisch soll mehrere Vorteile haben: Nicht nur müssen für die Produkte keine Tiere ihr Leben lassen. Es sei auch ein Schritt in Richtung Klimarettung. Tatsächlich gilt der weltweite Fleischkonsum, der laut Studien weit über dem liegt, was für die Menschen und den Planeten gesund wäre, als ein Treiber des Klimawandels - vor allem wegen des enormen Flächenverbrauchs für die Massentierhaltung und der damit verbundenen Emissionen, unter anderem von Methan. Künstlich erzeugtes Fleisch aus dem Labor, auch In-vitro-Fleisch genannt, soll hier nach Angaben der Befürworter Abhilfe schaffen. Es gibt allerdings auch Stimmen, die vom Gegenteil überzeugt sind. So kamen etwa Forschende der University of Oxford im Jahr 2019 zu dem Schluss, dass künstlich erzeugtes Rindfleisch nicht unbedingt nachhaltiger ist als das Original und langfristig sogar schädlicher sein könnte. | In Singapur dürfen bald Chicken Nuggets angeboten werden, für die keine Tiere geschlachtet werden mussten. Hergestellt wird das In-vitro-Fleisch von der Firma Eat Just. Weltweit forschen Unternehmen zu diesem als tier-, klima- und naturfreundlich geltenden Fleisch. |
20min-4891 | In den bestehenden Kontakt- und Anlaufstellen für Drogensüchtige (K&A) in der Innenstadt und in Oerlikon konnte der Schutz der Mitarbeitenden und der Klienten nicht gewährleistet werden. Genügend Platz für den Aufenthalt und den überwachten Konsum bietet daher seit dem 19. März eine temporäre Drogenanlaufstelle auf dem Zürcher Strichplatz, der wegen der Corona-Krise ohnehin geschlossen ist. Diese Lösung soll auch verhindern, dass sich in der Stadt eine offene Szene bildet. Hier, in den sonstigen Sexboxen, können drogenkonsumierende Menschen in Injektions- und Inhalationsräumen ihre mitgebrachten Drogen konsumieren. Wegen des Coronavirus gelten zurzeit besondere Regeln. Nicht nur beim nötigen Abstand. So müssen die Hände gewaschen und desinfiziert werden, und bei allen Süchtigen wird Fieber gemessen. Auch wenn sie sich erst an den weiteren Weg raus nach Altstetten gewöhnen mussten, die Klienten waren froh, dass die K&A nicht einfach zugemacht wurden, wie K&A-Leiter Florian Meyer gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Denn die Anlaufstellen sind nicht nur ein Platz für den Konsum, sondern vor allem auch für den sozialen Austausch. Hier fühlen sich die Betroffenen wohl - treffen Freunde und Bekannte, sagt Brigitte, eine langjährige Drogenkonsumentin, die zwei- bis dreimal pro Woche kommt. Sie bleibe oft fünf bis sechs Stunden da. "Vor allem bei schönem Wetter". Und genau dies macht dem Leiter der Einrichtung Sorgen. Als Notlösung sei die K&A auf dem Strichplatz eine gute Sache, aber sie sei nicht für längere Zeit geeignet und auch nicht winterfest. Es brauche daher eine wetterunabhängige Lösung, sagte Meyer. Sonst kann nicht nachhaltig sichergestellt werden, dass sich nicht wieder eine offene Drogenszene bildet. Ausserdem ist auch das Angebot in Altstetten stark eingeschränkt. So sind die Öffnungszeiten reduziert, und es finden weniger Beratungen statt. Jetzt müsse man schauen, dass die regulären K&A ihren Betrieb unter Auflagen wieder aufnehmen könnten, sagte Meyer weiter. | Wegen der Corona-Pandemie mussten die K&A für Drogensüchtige geschlossen werden. Genügend Platz für den Aufenthalt gibt es seit dem 19. März auf dem Strichplatz, der ohnehin geschlossen ist. Die Klienten sind froh, dass die K&A nicht einfach geschlossen wurden, da die Plätze auch für den sozialen Austausch da waren. Der Strichplatz ist jedoch nur eine Notlösung. Es wird ein wetterunabhängiger Platz benötigt, damit sichergestellt werden kann, dass sich nicht wieder offene Drogenszenen bilden. |
20min-4892 | Bei einem bewaffneten Angriff auf eine Schule in der russischen Grossstadt Kasan sind neun Menschen getötet worden. Der junge Mann drang am Dienstagmorgen in die Schule Nr. 175 in der Grossstadt Kasan ein und schoss um sich. Erst nach etwa einer Stunde wurde der Täter festgenommen. Videoaufnahmen zeigten, wie Menschen aus Fenstern im zweiten und dritten Stock der Schule sprangen, um sich vor dem Angreifer in Sicherheit zu bringen. Die Behörden in der Republik Tatarstan schlossen zunächst einen terroristischen Hintergrund aus. Ein 19-Jähriger wurde festgenommen. Den Behörden zufolge handelte es sich um einen Einzeltäter. Seine Motive waren zunächst noch unklar. Gemäss Berichten hatte er die Tat auf seinem Nutzerkonto beim Messenger Telegram angekündigt. Die meisten Opfer waren Schüler der achten Klasse an der Schule Nr. 175, die am Dienstag in der Grossstadt Kasan ihre zweite Unterrichtsstunde hatten. Unter den Getöteten befinden sich gemäss Angaben des Gouverneurs der Region vier Jungen und drei Mädchen. Zudem seien zwei Angestellte getötet worden, darunter eine Lehrkraft. Die Schüler wurden aus der Schule gebracht - unter anderem in einen benachbarten Kindergarten. Auf Videos von vor Ort war zu sehen, wie Rettungswagen und Polizeifahrzeuge mit Blaulicht und Sirene zu der Schule rasten. Menschen standen vor dem Gebäude und beobachteten die Lage. Später wurde die Schule weiträumig abgesperrt. Kasan liegt etwa 720 Kilometer östlich von Moskau. In Russland hatten die Schulen erst am Dienstag nach mehr als einwöchigen Ferien begonnen. Die genutzte Waffe ist den Behörden zufolge auf den jungen Mann registriert gewesen. Den Waffenschein soll er erst im April bekommen haben. Zwischenzeitliche Berichte über einen zweiten Angreifer wiesen die regionalen Behörden zurück. Rund 20 Menschen wurden teils schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Unter ihnen sind laut regionalem Bildungsministerium 18 Kinder im Alter von sieben bis 15 Jahren. Die Bürger in Tatarstan wurden zu zusätzlichen Blutspenden aufgerufen. Nach den Worten von Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa wurde medizinisches Fachpersonal in die muslimisch geprägte Republik geflogen. Der Republikchef von Tatarstan, Rustam Minnichanow, sprach von einer "grossen Tragödie". Er nannte den Täter einen "Terroristen". Zunächst war auch ein Anti-Terror-Einsatz ausgerufen worden. Am Nachmittag gab es dann aber keinen Terror-Verdacht mehr. Wie das Ermittlungskomitee mitteilte, wurde gegen den jungen Mann ein Strafverfahren wegen Mordes eingeleitet. Die Tat löste landesweit Entsetzen aus. In der Hauptstadt Moskau gedachten Regierungsvertreter und Abgeordnete der Staatsduma mit einer Schweigeminute der Opfer. Das Bildungsministerium empfahl allen russischen Schulen, die Sicherheit zu erhöhen. Dazu sollten "zusätzliche Massnahmen" ergriffen werden, hiess es. | Im russischen Kasan wurde eine Schule angegriffen. Neun Menschen kamen dabei ums Leben. Ein 19-Jähriger wurde festgenommen. Es handelt sich um einen ehemaligen Schüler. Die meisten Opfer waren Schüler der achten Klasse. |
20min-4893 | Bettina Ramseier, du berichtest aus dem Katastrophengebiet in Deutschland. Bei all den schrecklichen Bildern: Was hat sich bei dir eingebrannt? Es sieht aus wie in einem Erdbebengebiet. Aus einem Bach wurde ein reissender Fluss, der Autos und Häuser mitriss. Katastrophal, wie ein Tsunami. Gleichzeitig sind die Leute trotz des Elends anpackend, helfen einander und schauen dennoch nach vorn. Das ist beeindruckend. Haben die Leute in der Region Ahrweiler überhaupt je damit gerechnet, dass der Fluss sie bedrohen könnte? Es gab zwar eine Hochwasserwarnung und die Anweisung, die Autos in höhere Lagen zu bringen, aber mit diesem Ausmass hatte man nicht gerechnet. Die Wassermassen kamen dann auch urplötzlich. Wie ein grosse Welle. Das ist nicht wie in der Schweiz, wo man zuschauen kann, wie der See oder Flusspegel allmählich steigt. Nach dem Unwetter sind über hundert Tote zu beklagen und das in einem hochentwickelten Land wie Deutschland. Das würde man so nicht erwarten. Das war eben nicht bloss ein Hochwasser, es war ein Jahrhundertereignis. Es war eine Sintflut, die über das Tal hereinbrach. Wo sich normalerweise ein kleiner Fluss mit rund 60 Zentimetern Tiefe durch das Tal schlängelt, sieht es nun aus, als ob sich der Amazonas breitgemacht hätte. Das Wasser kam flutartig und hat alles mitgerissen. Wenn man sich ein Bild vor Ort macht, ist es nicht erstaunlich, dass leider Menschen ihr Leben verloren haben. Das war wie ein Tsunami. Man spricht von Wasserständen von sechs bis sieben Meter. War man schlecht vorbereitet? Die Leute im Tal hatten einfach unglaubliches Pech. Auf so eine urplötzliche Flutwelle kann man sich kaum vorbereiten. Du hast mit vielen Betroffenen in der Region Ahrweiler gesprochen, was hat dich am meisten beeindruckt Trotz des grossen Elends und Schreckens machen die Leute hier das Beste draus und helfen einander. Sie meistern so die unfassbare Situation gemeinsam. Davor habe ich grossen Respekt. Wie zeigt sich die Solidarität unter der Bevölkerung? Am Nürburgring wurde spontan ein Hilfszentrum eingerichtet. Dieses wurde überrannt mit Kleider- und Nahrungsmittelspenden, dass nun mitgeteilt wurde, man solle vorläufig keine Hilfsgüter mehr bringen. Erst müsse sortiert und verteilt werden. Die Zivilbevölkerung hilft sich gegenseitig - Freunde und Verwandte reisen in die betroffenen Gebiete, um zu helfen. Dorfläden öffnen ihre Türen und verteilen alles, was sie haben. Vor allem Wasser ist gefragt. Es gibt kein fliessendes Wasser mehr. Wie handhabt man das? Man kann ja nicht einfach auf die Toilette. Das habe ich die Leute auch gefragt. Man gehe halt einfach in die Büsche, beschied man mir. Ja klar, was bleibt einem sonst übrig. Einige Leute kommen nun in Hotels in der Region unter, welche die Betroffenen eingeladen haben, sich dort einzuquartieren. Auch Private nehmen Leute auf, deren Zuhause nicht mehr bewohnbar ist. In Deutschland läuft der Wahlkampf an. Die Parteien bringen sich in Stellung und äussern sich zur Hochwasser-Katastrophe. Wie kommt das bei den Leuten an? Ich glaube, es ist für sie wichtig, dass hohe Politikerinnen und Politiker Betroffenheit zeigen und Unterstützung anbieten. Auch tröstliche Worte des Bundespräsidenten kommen gut an. Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) ist, als derzeitiger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, in der Verantwortung und muss sich zeigen. Wenn er aber nun betont, beim Klimaschutz müsse mehr Tempo gemacht werden, dann wirkt das für viele zynisch, weil er sich diesbezüglich bislang nicht als Kämpfer an vorderster Front gezeigt hatte. | Im Grossraum Ahrweiler hinterliessen Wassermassen ein Bild der Zerstörung und forderten dutzende Todesopfer. SRF-Deutschland-Korrespondentin Bettina Ramseier berichtet aus dem Gebiet. Sie ist tief beeindruckt von der Naturgewalt sowie der Solidarität mit den Betroffenen. |
20min-4894 | Die Urner Behörden werden Anzeige gegen einen Mann erheben, der an der unbewilligten Demonstration in Altdorf vom Samstag beteiligt war. Dies berichtet der "Blick". Der Bauer hatte mehrere Dutzend Demonstrierende auf seinem Hof feiern lassen. Der Bauernhof des Mannes war bereits in den ursprünglichen Planungen für die Demo als Treffpunkt gedacht gewesen. Gemäss Bericht ist der Bauer in Altdorf bekannt. Die Familie betreibt einen Hofladen. In der Gemeinde ist man erbost über die Aufmerksamkeit, die die Demonstrierenden und der Bauer auf Altdorf gelenkt hätten. Der Gemeindepräsident hat die Demonstration noch am Samstag öffentlich verurteilt. Am Samstag hatten in Altdorf rund 500 Personen gegen die Corona-Massnahmen demonstriert - dies obwohl die Behörden die Veranstaltung nicht bewilligt hatten und die Organisatoren die Demo daraufhin absagten. Trotzdem spielten sich im eher beschaulichen Urner Ort am Samstagnachmittag wilde Szenen ab. Fast niemand vor Ort trug eine Schutzmaske, die Polizei wurde laut ausgebuht, einige Beamte sowie Journalisten wurden gar physisch angegangen. Für besonderes Aufsehen sorgte eine Gruppe, die gegen 14 Uhr von einer Seitengasse her auf den Rathausplatz im Zentrum von Altdorf gelangte. Angeführt wurde sie von Männern, die Kuhglocken schwenkten. Später stellte sich heraus, was dahinter steckte: Ein Teil der Demonstrierenden hatte sich zuvor auf dem Hof des Bauern getroffen, viele kehrten nach den Szenen auf dem Rathausplatz wieder dorthin zurück. Dort feierten sie sich dann bis am Abend weiter. Journalisten, die versuchten mit den Menschen vor Ort zu sprechen, wurden weggewiesen. Insgesamt sprach die Polizei 180 Wegweisungen aus, teilweise kam auch Pfefferspray zum Einsatz. Die Beamten waren offenbar von der grossen Anzahl Menschen, die trotz der Absagte nach Altdorf gekommen waren, überrascht worden. Von einem härteren Vorgehen habe man aber abgesehen, weil vor Ort auch Familien mit Kindern gewesen seien. | Am Samstag demonstrierten in Altdorf Hunderte ohne Bewilligung gegen die Corona-Massnahmen. Die Polizei sprach mehrere Wegweisungen aus und nutzte Pfefferspray. Nun will sie einen Bauer, der Demonstrierende bei sich aufnahm, anzeigen. |
20min-4895 | Während der FC Thun am Freitag auf den drittplatzierten FC Aarau trifft und dabei zumindest den Barrage-Platz auch rein rechnerisch sichern könnte, spielt GC in den verbleibenden beiden Runden mit Xamax und Kriens noch gegen zwei Mannschaften, die mitten im Abstiegskampf stecken. Die Berner Oberländer bekommen es am letzten Spieltag noch auswärts mit dem FC Wil zu tun, der sich dank dem 3:2-Sieg gegen Chiasso vorzeitig die Klasse sichern konnte. Für Thun-Präsident Andres Gerber gibt es für keinen der beiden Aufstiegsaspiranten einen Vorteil hinsichtlich der verbleibenden Aufgaben: "Es gibt manchmal sehr skurrile Resultate in der Challenge League. Aarau verliert beispielsweise mit 0:7 gegen Wil und gewinnt dann 4:0 gegen Kriens". Gerber ist schon lange im Geschäft und weiss, dass es nichts bringt zu fest zu rechnen oder auf Ausrutscher der Konkurrenz zu spekulieren: "Es gibt immer wieder Überraschungen im Fussball, darum sollten wir einfach cool bleiben und den Ball flachhalten". Dass es beispielsweise für Wil in der letzten Runde um nichts mehr gehe, stimme so gemäss Gerber eben doch auch nicht ganz: "Auf dem Platz will sich dann schon jeder Spieler von seiner besten Seite zeigen. Es geht dabei für Viele auch um neue Verträge, oder darum sich für einen Transfer zu empfehlen, darum sollte man da keinen Gegner unterschätzen". "Nicht anfangen zu spinnen" lautet die Devise beim FC Thun. Obwohl rund um den letztjährigen Super-League-Absteiger im Vergleich zum Rekordmeister aus Zürich traditionell weitaus weniger Schlagzeilen generiert werden, hat man bei den Thunern registriert, dass durch die positive Trendwende in der Rückrunde auch das Interesse von Fans und Medien gestiegen ist. Gerber erlebte 2010, damals noch als Sportchef bei Thun eine ähnliche Situation. Unter Chefcoach Murat Yakin startete der FC Thun nicht als Aufstiegsfavorit in die Saison und konnte im Windschatten des FC Lugano agieren. Die Tessiner lagen, wie in der aktuellen Spielzeit GC, scheinbar uneinholbar an der Spitze, ehe ihnen laut Gerber "etwas die Nerven versagten". Der frühere Sportchef betont aber deutlich, dass man momentan noch lange nicht so weit sei wie vor elf Jahren. "GC hat nach wie vor die bessere Ausgangslage, da sie das bessere Torverhältnis haben". Angst darum, dass nun bei den Berner Oberländern das Nervenflattern einsetzt, hat Gerber überhaupt nicht: "Unser Trainer Carlos Bernegger hat das total im Griff. Er kennt solche Situationen, hat die Mannschaft bislang bestens eingestellt und dabei weder zu viel Euphorie noch Nervosität aufkommen lassen". Und bei GC? Der schon fast sicher geglaubte Aufstieg droht erneut zu scheitern. Zwei Spiele vor Schluss wird Trainer Joao Pereira entlassen. Als Indikator, dass es bei GC Punkto Nervenkostüm anders aussieht als im Berner Oberland, zeigt auch die Reaktion auf Medienanfragen. Während Thun-Präsident Gerber ausführlich über die Ausgangslage seines Clubs spricht, blocken die Grasshoppers komplett ab. Keine Auskünfte von der Chefetage, keine Aussagen vom interimistisch eingesetzten Trainerstab rund um Zoltan Kadar und den Ex-Profis Ricardo Cabanas sowie Marc Hodel. Thun kann vor allem auf ein starkes Kollektiv setzen. Es stechen keine Spieler heraus, es gibt nicht den einen Top-Spieler. Etwas, das beim doch eher beschaulichen Kleinclub Tradition hat. Das bestätigt auch Gerber. Dass GC auf dem Papier das wohl stärkste Kader der Challenge League besitzt, bestreitet auch Gerber nicht. Laut Transfermarkt.ch hat der FC Thun mit 7,45 Millionen Euro den zweitwertvollsten Kader der Challenge League. Nummer eins ist GC mit 10,2 Millionen Euro. Zumindest ist sicher, dass GC vor dem Saisonende nicht noch einmal mit dem Abwerben eines Schlüsselspielers bei der Konkurrenz für Unruhe stiften kann. Im vergangenen Februar wechselte etwa Thuns damaliger Topscorer Nuno da Silva unmittelbar vor dem Direktduell gegen GC zu den Hoppers. "Wir sind gottenfroh, überhaupt in dieser Situation zu sein", sagt Thun-Boss Gerber, nachdem es sich zu Saisonbeginn noch in keinster Weise abgezeichnet hatte, dass Thun nach dem Abstieg gleich wieder vorne mitspielen kann. Die Berner Oberländer durchlebten nach dem Abstieg in die zweithöchste Schweizer Spielklasse zunächst keine einfache Zeit. Einige Teamstützen wie Goalgetter Ridge Munsy oder Mittelfeldregisseur Leonardo Bertone verliessen den Verein. Präsident Markus Lüthi trat kurze Zeit nach dem Abstieg im August zurück, Trainer Marc Schneider folgte nach verpatztem Saisonstart im Oktober. Die Thuner festigten sich im Laufe der Saison deutlich, trotzdem hätten nach der 1:3-Niederlage im Direktduell gegen GC vor einigen Wochen, wohl die wenigsten Beobachter noch auf einen Aufstieg der Mannschaft von Carlos Bernegger gesetzt. Es war jedoch die einzige Niederlage in den vergangenen fünf Spielen. Die Zürcher hingegen starteten von Beginn weg als klarer Aufstiegsfavorit in die Spielzeit und wurden ihrer Rolle gerecht und führten die Challenge-League-Tabelle lange Zeit an. Insgesamt an 29 von bisher 34 Spieltagen lag GC auf dem ersten Tabellenplatz. Nach dem GC-Sieg über Thun am 31. Spieltag hatte GC gar sieben Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Thun. Dann musste GC jedoch einige Tiefschläge einstecken. Aus den letzten fünf Spielen gab es nur einen Sieg und drei Niederlagen. | Zwei Runden vor Schluss liegt GC mit dem FC Thun punktgleich an der Tabellenspitze der Challenge League. GC spielt noch gegen Xamax und Kriens, Thun gegen Aarau und Wil. Während Thun auf ein starkes Kollektiv setzt, hofft man bei GC auf die Wirkung des Trainerwechsels. |
20min-4896 | In Bern trauert man um die junge Frau, die bei einem Unfall während einer Verfolgungsjagd am Bahnhof Bern-Bümpliz in der Nacht auf Samstag verstorben ist. Besonders in der Sprayer- und Kunstszene ist man geschockt über den Vorfall. Auf der Webseite anarchistisch.ch bringen viele ihre Wut über die Berner Polizei zum Ausdruck. Es sei nicht das erste Mal, dass Sprayer am Bahnhof Bümpliz von der Polizei gejagt und verletzt worden seien, heisst es dort. Bei der Verstorbenen handelt es sich um eine 29-jährige aus dem Kanton Bern. Wie der "Blick" berichtet, war sie in der Region als Lehrerin tätig und bewegte sich in der Berner Künstlerszene. Dort sieht man den Einsatz der Polizei denn auch kritisch: "Die Polizei hätte die Sprayer davonrennen lassen und weiter vorne abfangen können", zitiert die Zeitung einen Mann, der der Verstorbenen mit weiteren am Unfallort gedachte. Die Sprayerin starb, als sie versuchte, von der Polizei zu fliehen. Diese hatte mehrere Personen dabei erwischt, als sie eine Zugskomposition besprühten. Nachdem sie über eine mehrere Meter hohe Mauer gesprungen war, prallte die junge Frau auf den Kopf. Die Einsatzkräfte vor Ort konnten sie noch ins Spital fahren, wo sie aber verstarb. Die Polizei erklärt nun, man habe verhältnismässig gehandelt und die Flüchtenden dazu aufgefordert, anzuhalten. Weiter gaben die Behörden gegenüber dem "Blick" an, dass die Frau eine aktive Rolle bei den Sprayereien hatte. Zwei Männer und eine Frau wurden beim Vorfall angehalten und auf die Polizeiwache gebracht, welche sie aber wieder verlassen durften. Laut der "Berner Zeitung" hat die Regionale Staaatsanwaltschaft Bern-Mittelland die Ermittlungen zum Fall aufgenommen. | In der Nacht auf Samstag verstarb eine Sprayerin (29) bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Der Unfall ereignete sich am Bahnhof Bümpliz Nord, nachdem die Polizei eine Sprayergruppe entdeckt hatte. Freunde der Verstorbenen kritisieren die Polizei, diese hält dagegen, der Einsatz sei verhältnismässig gewesen. |
20min-4897 | Die Nachricht über die Freilassung des italienischen Mafia-Bosses Giovanni Brusca prangte am Dienstag auf den Titelseiten vieler Tageszeitungen. "Brusca freigelassen - der grausamste Boss", schrieb etwa die Zeitung "La Repubblica". Für "Il Giornale" ist Bruscas Freilassung "ein Affront für alle Opfer". Italien ist entsetzt: Giovanni Brusca hat im Laufe seiner kriminellen Laufbahn über 150 Menschen getötet - darunter den prominenten Anti-Mafia-Richter Giovanni Falcone. Dass er am Montag vorzeitig aus der Haft entlassen wurde, ist vor allem für die Hinterbliebenen unbegreiflich. Das Mitglied der sizilianischen Mafia Cosa Nostra wurde wegen guter Führung aus einem Gefängnis in Rom nach 25 Jahren Haft vorzeitig entlassen. Er galt als einer der engsten Vertrauten von Toto Riina, dem Chef der Cosa Nostra. Im Mai 1996 wurde er festgenommen, kooperierte selbst als "pentito" (übersetzt "Reuiger") mit den Ermittlern und sagte während der Haft in mehreren Prozessen als Kronzeuge für den Staat aus. Der 64-Jährige muss noch eine Bewährungsstrafe von vier Jahren ableisten. Der Anti-Mafia-Untersuchungsrichter Giovanni Falcone war am 23. Mai 1992 zusammen mit seiner Frau und Leibwächtern bei einem Bomben-Attentat auf der Autobahn in der Gemeinde Capaci getötet worden. Giovanni Brusca hatte persönlich den Knopf für die Fernzündung der 400-Kilo-Bombe unter dem Auto des Ermittlungsrichters gedrückt. Der Mord geschah in Folge von Verurteilungen zahlreicher Mafiosi in einer Reihe von Prozessen in den 1980er Jahren und Anfang der 1990er Jahre. Falcone hatte sich viele Jahre gegen die Machenschaften der Mafia engagiert und war zu dieser Zeit das Gesicht im Kampf gegen die organisierte Kriminalität, unter anderem mit der Schaffung der Anti-Mafia-Behörde. Brusca ist auch für den Mord an Giuseppe Di Matteo verantwortlich, dem 13-jährigen Sohn des abtrünnigen Mafiosos Santino Di Matteo. Um "den Verrat" des Vaters zu rächen, entführte Brusca den Jungen in der Nähe eines Reitstalls und brachte ihn für die nächsten zwei Jahre immer wieder in verschiedene Verstecke. Die Versuche der Cosa Nostra, seinen Vater zu überzeugen, seine Geständnisse zurückzuziehen, scheiterten. Schliesslich erwürgte Brusca Giuseppe Di Matteo und löste seine Leiche in Säure auf. Maria Falcone, die Schwester des ermordeten Richters, sagte dem Portal "Tgcom 24" zur vorzeitigen Freilassung von Brusca: "Menschlich gesehen ist das eine Nachricht, die schmerzt. Aber so ist das Gesetz. Eine Rechtsprechung, die mein Bruder so gewollt hatte und die respektiert werden muss". Ganz anders ist die Reaktion von Santino Di Matteo, der Vater des getöteten Giuseppe. "Er hat meinen Sohn in Säure aufgelöst, er hat ein schwangeres Mädchen erwürgt, Brusca gehört nicht zur Spezies Mensch. Wenn ich ihn auf der Strasse finde, weiss ich nicht, was passiert", sagte er zum Portal Fanpage. Der Chef der Mitte-Rechts-Partei PD, Enrico Letta, nannte die Entlassung aus der Haft "einen Schlag in die Magengrube, die einen sprachlos macht. Man fragt sich, wie das möglich ist. Das ist nicht die Justiz, die Italien verdient hat" "Das ist eine inakzeptable Schande", twitterte Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung. Die Freilassung Bruscas sei ein technisch unvermeidlicher Akt, aber moralisch nicht zu akzeptieren, schrieb die Ministerin für Süditalien von der konservativen Forza Italia, Mara Carfagna. (Mit Material von AFP und DPA) | Am Montagabend kam der Mafioso Giovanni Brusca mit dem Ende seiner 25-jährigen Strafe in Rom auf freien Fuss. Die Freilassung des Bosses der sizilianischen Mafia Cosa Nostra sorgt in Italien für Wirbel. Brusca steht jedoch weiter unter Bewachung, und in den kommenden vier Jahren gilt für ihn die sogenannte Freiheit unter Aufsicht. |
20min-4898 | 150 Fälle am Donnerstag, 143 neue Infektionen am Freitag. In Basel sind die Corona-Fallzahlen wieder stark angestiegen, nachdem sie die vergangenen zwei Wochen stabil und in der Tendenz gar leicht rückläufig waren. Stand Freitag verzeichnete der Kanton 916 aktive Fälle, 130 davon befanden sich zum Zeitpunkt der Erhebung in Spitalpflege, 24 davon benötigten Intensivpflege. Die Zahl der Todesfälle verharrt weiter bei 56. "Mit der prognostizierten zeitlichen Verspätung steigen nun die Covid-Hospitalisationen stark an. Wir tun viel, um die Kapazitäten auszubauen, sie sind aber nicht unendlich", warnt Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger. "Wir müssen in den kommenden beiden Wochen einen Kollaps der Spitäler verhindern". Aufgrund der aktuellen Entwicklung müsse davon ausgegangen werden, dass die Anzahl der Covid-Fälle in den Spitälern und der Behandlungen auf Intensivstationen wesentlich grösser sein werde als noch im Frühling, erwartet Peter Indra, Leiter Gesundheitsversorgung Basel-Stadt. Für den Gesundheitsraum beider Basel gilt gemäss Verbundskonzept ein Maximum von 300 gleichzeitig Hospitalisierten, wovon rund 50 Patienten auf Intensivstationen betreut werden können. Weshalb die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen wieder in die Höhe schnellten, ist derweil nicht klar. "Wir haben noch kein endgültiges Bild über die hohen Werte der letzten beiden Tage", teilt Anne Tschudin, die Sprecherin des Basler Gesundheitsdepartements, auf Anfrage mit. "Im Moment haben wir noch keine Anzeichen für Cluster. Es sieht vielmehr nach breit gestreuten Ansteckungsquellen aus". Engelberger appelliert deshalb an die Bevölkerung, die Hygiene- und Verhaltensregeln diszipliniert anzuwenden. Noch immer sei die Mobilität in der Bevölkerung zu gross. "Nutzen Sie jetzt alle Homeoffice, wenn Sie das von Ihrer Tätigkeit her tun können". In den kommenden Wochen müssten die Infektionszahlen dauerhaft zurückgehen. | In den vergangenen Tagen sind die Neuinfektionen in Basel-Stadt wieder stark angestiegen. Die Zahl der Hospitalisierten wird den Peak der ersten Welle im Frühling übersteigen. Der Gesundheitsdirektor appelliert an die Disziplin der Bevölkerung. Noch immer seien zu wenige im Homeoffice. |
20min-4899 | Wegen der Planung von Anschlägen auf Moscheen und Politiker müssen sich zwölf Rechtsextremisten vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht (OLG) verantworten. Der Prozess begann am 13. April. Die mutmasslichen Mitglieder der sogenannten Gruppe S. bereiteten laut Anklageschrift tödliche Überfälle und Attentate vor, um einen "Umsturz der politischen Ordnung" und "bürgerkriegsähnliche Zustände" in Deutschland herbeizuführen. Für den Mammutprozess plant das OLG in der baden-württembergischen Stadt Termine bis August ein. Die Bundesanwaltschaft wirft den zwölf Angeklagten im Alter von 33 bis 62 Jahren die Bildung einer terroristischen Vereinigung vor. Sie hätten seit Herbst 2019 Anschläge geplant, hiess es in der zum Prozessauftakt verlesenen Anklageschrift. Dazu zählten demnach bewaffnete Überfälle auf Moscheen, um dort Anwesende "zu töten und zu verletzen". Auch hätten sie Anschläge auf Politiker wie Robert Habeck und Anton Hofreiter (beide Grüne) geplant. Ein Angeklagter beschaffte laut Anklage über ihm bekannte Händler Schusswaffen für die Attentate, die Gruppe wollte dafür gemeinsam 50"000 Euro aufbringen. Bei Razzien waren bei den Mitgliedern weitere Waffen gefunden worden. Die Mitglieder der Gruppe S. verträten eine "offen nationalsozialistische Gesinnung" und machten aus ihrem Hass gegen Ausländer, Muslime und Juden keinen Hehl, erklärte die Bundesanwaltschaft weiter. Die Angeklagten seien in der rechtsextremen Szene regional und überregional vernetzt gewesen, wobei es sich bei den beiden Angeklagten Werner S. und Toni E. um die Anführer gehandelt habe. Sie hätten massgeblichen Einfluss auf die Gruppe ausgeübt, Treffen und Chatgruppen organisiert und Mitglieder angeworben, "die sie für schnelle, kluge und brutale Kämpfer hielten". Nach Erkenntnissen der Ermittler nutzten sie dafür Verbindungen zu bereits bestehenden Neonazigruppen wie "Wodans Erben Germanien" oder "Vikings Security Germania". Zudem versuchten sie, bei Führungsfiguren im rechtsextremistischen Milieu für ihre Pläne zu werben. Demnach kam es auch zu drei Treffen der Mitglieder, bei denen es Schiessübungen und Besprechungen gab. Im Februar 2020 wollte sich die Gruppe laut Bundesanwaltschaft zu einem konkreten Planungstreffen versammeln. Es solle "ans Eingemachte gehen", man müsse "ein Exempel statuieren", hiess es. Doch die Mitglieder fühlten sich demnach beobachtet. Auf dem Weg zu dem Treffen sei einer der Teilnehmer von einem Wagen verfolgt worden, zudem vermuteten sie einen Verräter in ihren Reihen. Aufgrund ihres Verdachts löschten die zwölf Mitglieder zwar die bisherigen Chats in Messengerdiensten, eröffneten aber zugleich einen neuen Chat. Laut Bundesanwaltschaft schrieb S. darin an seine mutmasslichen Mitstreiter, sie sollten "das Schiff auf Kurs halten". Am 14. Februar 2020 wurden sie festgenommen. Die Anklage stützt sich auf die von den Ermittlern gesicherten Chatprotokolle sowie Aussagen eines Gruppenmitglieds, das heute in einem Zeugenschutzprogramm lebt. Der Mann soll an Treffen der Gruppe teilgenommen und die Sicherheitsbehörden auf die Spur der Gruppe geführt haben. S. soll noch aus der Untersuchungshaft heraus einem Mithäftling 50"000 Euro für einen Mordanschlag auf den Informanten angeboten haben. Gegen S. läuft deswegen noch ein gesondertes Gerichtsverfahren. Der Prozess mit zwölf Angeklagten und 27 Verteidigern ist ein Mammutverfahren, das zudem durch die Corona-Pandemie erschwert wird. Das Gericht plant bereits Verhandlungstermine bis in den August. Schon im Vorfeld gab es drei Rügen wegen der Besetzung des Senats, über die der Bundesgerichtshof entscheiden muss. Bei den Massnahmen zum Infektionsschutz wurde das Gericht, das in einem Hochsicherheitssaal direkt neben der Justizvollzugsanstalt in Stammheim tagt, vom städtischen Gesundheitsamt beraten. | Zwölf Rechtsextremisten müssen sich vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht (OLG) verantworten. Laut der Anklage wollten sie mit gezielten Anschlägen die politische Ordnung umstürzen. Der Mammutprozess wird mindestens bis August dauern. |
20min-4900 | In ihren Videos auf der Plattform TikTok macht Mauada al-Adham das, was Teenager und junge Erwachsene auf TikTok so machen: sich verkleiden, Playback singen, herumkaspern. Einmal posiert die Ägypterin mit blau gefärbten Haaren im flauschigen Haifisch-Anzug, ein andermal pflückt sie Blumen mit dem Mund. Ein Clip, bei dem sie in einer Wohnung ein paar hoch hängende Schrankfächer per Ninja-Tritt schliesst, wurde sechs Millionen Mal abgespielt. Nach westlichen Standards sind die Videos harmlos. Al-Adham, die bei der App zuletzt 3,2 Millionen Follower zählte, trägt ihre Haare offen, sie zeigt sich mit langen Fingernägeln und rotem Lippenstift. Sie ist modisch modern und teilweise figurbetont, an westlichen Normen gemessen aber keinesfalls anzüglich gekleidet. Aber nach Ansicht der ägyptischen Justiz haben Al-Adham sowie weitere Frauen - und ihre männlichen Komplizen - auf TikTok die Grenzen der guten Sitten überschritten. Sie müssen ins Gefängnis. Zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 300 000 Ägyptischen Pfund (etwa 16 000 Euro) wurden die Influencerinnen Al-Adham und Hanin Hussam wegen der "Verletzung von Familienwerten" verurteilt. Die Studentin Hussam, die in ihren Videos normalerweise mit Kopftuch zu sehen ist, präsentierte auf TikTok vor allem Tanz-Moves. Vergangene Woche wurde Manar Sami zu derselben Geldstrafe sowie drei Jahren Haft verurteilt. Sie habe auf TikTok zu "Sittenlosigkeit und Ausschweifungen" angestachelt, so der Richterspruch. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Im autoritär regierten Ägypten scheint die nächste Stufe der strafrechtlichen Verfolgung in sozialen Medien begonnen zu haben. Verurteilungen wegen regierungskritischer Inhalte auf Facebook und Twitter hatten sich seit der Machtübernahme von Präsident Abdel Fattah al-Sisi vor sechs Jahren bereits gehäuft. Seit 2017 wurden laut der ägyptischen Organisation AFTE zum Schutz von Rede- und Meinungsfreiheit ausserdem mehr als 500 Websites blockiert. Rechtliche Grundlage für die Durchgriffe ist ein Gesetz von 2018 zu Online-Kriminalität. Darunter kann jeder Beitrag im Internet, der gegen "Familienwerte und Werte der ägyptischen Gesellschaft" oder die "öffentliche Moral" verstösst, zu einer hohen Geld- oder Haftstrafe führen. So ist etwa schon ein Facebook-Kommentar für das Recht auf Abtreibung Grund genug für eine Festnahme. Konten in sozialen Medien mit mehr als 5000 Followern werden als öffentliche Websites ähnlich einer Nachrichtenseite und daher als kontrollwürdig eingestuft. Durch vage Formulierungen in Gesetzen - Urteile fallen in Ägypten häufig auch wegen "Verbreitens von Falschnachrichten" oder "Missbrauchs von sozialen Medien" - haben Staatsanwaltschaft und Richter vergleichsweise viel Spielraum. In vergangenen Jahren wurden auch Schauspielerinnen, Schriftsteller, Popstars und Bauchtänzerinnen wegen Verstössen gegen die Moral festgenommen. Einige, die den Verfall kultureller und religiöser Werte fürchten, loben die Durchgriffe. "Die Anklage wegen Verletzung von Familienwerten ist mehr als doppeldeutig. Sie ist bedeutungslos", sagt dagegen Lubna Darwisch von der Egyptian Initiative for Personal Rights, eine der wenigen noch im Land verbleibenden Organisationen, die sich für Menschenrechte einsetzt. "Warum werden einige Tänze als provokativ eingestuft und andere nicht? Der Staat will das Internet einerseits und Frauen andererseits kontrollieren, selbst wenn sie sich auf eine Weise verhalten, die nicht gegen irgendein bestimmtes Gesetz verstösst", sagte Darwisch der Nachrichtenseite "Mada Masr". Weitere Urteile könnten folgen. Seit April wurden mindestens neun Frauen wegen vergleichbarer Vorwürfe festgenommen, einige von ihnen auch wegen Prostitution, die in Ägypten unter Strafe steht. Laut Darwisch stehen vor allem Frauen aus ärmeren Schichten im Visier der Staatsanwaltschaft. Für wohlhabende und einflussreiche Ägypterinnen, die im Internet ebenso modern gestylt und verspielt auftreten, scheinen bei der moralischen Zensur andere Massstäbe zu gelten. Die Kriminalisierung kommt zeitgleich zu einer neuen Debatte rund um sexuelle Übergriffe. Mehrere ägyptische Frauen wurden vor einigen Wochen gelobt für ihren Mut, Vorwürfe gegen einen 21 Jahre alten Wirtschaftsstudenten öffentlich zu machen. Ihre Instagram-Beiträge führten zu seiner Festnahme und Ermittlungen in einem Land, in dem einer UN-Studie von 2013 zufolge 99 Prozent der Frauen schon einmal sexuell belästigt wurden. Die Flut an Inhalten auf TikTok werden ägyptische Zensoren in Gänze kaum sichten können. "Mit nichts habe ich diese Strafe verdient", sagte Al-Adham der Website "Arab News" zufolge vor Gericht. "Ganz Ägypten veröffentlicht Beiträge auf der App". | Zwei junge Frauen wurden zu Haftstrafen wegen Tiktok-Videos verurteilt. Sie sollen zu "Sittenlosigkeit und Ausschweifungen" angestachelt haben Gegen das Urteil regt sich Protest. |