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HG|1|10|3|0|Und das Gesetz habe Ich dir in dein Herz gegraben, wie du es auch in das Herz der Eva graben sollst; und zum Zeichen, das euch und alle, die euch folgen werden, mahnen soll der Gerichte Gottes ob eurer Sünde, will Ich hie und da lassen Berge entstehen, die da brennen sollen abwechselnd bis ans Ende der Zeiten, und will euch hinterlassen den Blitz, der euch mahnen soll der einstigen Zerstörung, und den allezeit folgenden Donner, der euch allezeit stark verkünden soll den Namen des großen und starken Gottes, wenn ihr je Seiner vergessen solltet oder könntet.
HG|1|10|4|0|Und die Tränen des Mitleides und die der großen Gnadenfreude aus dem heiligen Vater habe Ich hingestellt zum ewigen Zeichen als eine neue Schöpfung um den weiten Raum des Himmels, und sie sollen euch leuchten in jeder Nacht der Erde und sollen euch erquicken in der Dämmerung des Lebens und sollen euch verkünden den werdenden Tag.
HG|1|10|5|0|Und nun sehet empor zum Himmel; sie leuchten in mannigfaltiger Ordnung und in mannigfaltiger Pracht, die rötlichen Lichtes zum Zeichen Meines Mitleids, und die weißen Lichtes zum Zeichen der Freude ob der großen Gnade des überheiligen und überguten Vaters. Und derjenige weißschimmernde breite Streif über den Sternen des Mitleids und der Freude, bestehend ebenfalls aus Sternen der Vorzeit durch die Träne der Sich damals schon der gefallenen Geister erbarmenden Liebe, welcher mitten durch des Himmels weiten Raum gezogen ist, diene euch zum Zeichen des ewigen, heiligen Bundes zwischen der ewigen Liebe, die euch und alles, was da ist, werden hieß, und zwischen der alles nach Ihrer ewigen Heiligkeit richtenden Gottheit.
HG|1|10|6|0|Und nun siehe her, du Adam, und du auch, Eva, in Mein linkes Auge, das über Meinem Herzen eurem rechten Auge gegenüber mild und gnädig euch entgegenstrahlt, – sehet, noch eine Träne hängt an der Wimper desselben, und sehet, diese Träne ist größer denn alle, die schon aus diesen Augen für euch geflossen sind!
HG|1|10|7|0|Da, wo das große Band am weiten Himmel geteilt erscheint, dorthin blicket gerne und seid allezeit dankbar und tief gerührt, sooft ihr dorthin blicken werdet; denn diese Stelle soll euch und auch der ganzen Schöpfung zum ewig bleibenden Zeichen eures Treubruches mit Mir und Meines damaligen Bruches mit der Heiligkeit Gottes aus Barmherzigkeit mit euch dienen, und das Band soll euch an der Stelle, wo es wieder wie angeknüpft erscheint, erinnern an die große Vermittlung der ewigen Liebe, die Ich bin von Ewigkeit her, zwischen der unantastbaren Heiligkeit Gottes und zwischen euch, die ihr treulos gesündigt habt vor dem Angesichte Seiner unbegrenzten Heiligkeit.
HG|1|10|8|0|Und nun sehet, dorther ist diese Träne, und dort ist der Ort ihrer Entstehung!
HG|1|10|9|0|Und diese Träne wird euch und euren Nachkommen einst aufgehen als ein schöner Morgenstern, welcher erleuchten wird alle Völker der Erde, die euch in den Zeiten der Zeiten folgen werden in euren reuigen und trauernden Fußstapfen, und wird noch zuvor waschen die Erde vom stinkenden Schlamme der Sünde und wird reinigen eure Tränen und Zähren der Reue und der Trauer vom Unrate der Schlange.
HG|1|10|10|0|Und nun sehet noch einmal her: Diese Träne will Ich fallen lassen auf eine noch weiße Blume dieses Strauches zwischen den zwei schon befruchteten Blumen Evas, und aus ihr soll einst emporblühen ein reines Weib, die der Schlange den Kopf zertreten soll. Und die Schlange wird sie zwar auch in die Ferse beißen, aber das Gift wird ihr nicht schaden; und aus ihr wird hervorgehen, das vor euch jetzt ist, ein schöner Morgenstern allen Völkern der Erde, die eines guten Willens sind, und das ewige Gericht allen widerspenstigen Kindern der Schlange!
HG|1|10|11|0|Und die Geister aus dem Schoße der Heiligkeit des Vaters werden zur Erde herabkommen körperlich und werden euren Kindern verkündigen die große Zeit und die Art der Ankunft Dessen, der jetzt vor euch steht, und den ihr jetzt noch höret und sehet und fürder nicht mehr hören und sehen werdet bis zur versprochenen Ankunft nach der Verheißung des heiligen Vaters durch Mich als die ewige Liebe in Ihm.
HG|1|10|12|0|Und nun habet ihr alles vernommen, was euch zu wissen nötig ist zum Empfange Meines Segens!
HG|1|10|13|0|Und so seid denn gesegnet von der Hand der Macht und von der Hand der Kraft der ewigen Liebe des heiligen Vaters und der Kraft des Geistes, die heilig ist aus Uns beiden, und befruchtet und mehret euch und erfüllet die Erde mit der lebendigen Frucht dieses Segens!
HG|1|10|14|0|Und allezeit, sooft ihr euch nahen werdet dieses Segens wegen, so opfert Mir zuvor eure Herzen! So ihr dieses unterlassen werdet, so wird die Schlange, die noch lebt und auch leben wird ewiglich im Grimme der Gottheit, die Frucht in euch verderben, und du, Eva, und alle deines Geschlechtes werden statt einer Frucht des Segens eine Frucht des Verderbens zur Welt bringen. Und diese werden zugrunde richten die Kinder des Segens und Lichtes in großer Anzahl, und ihres Tobens und Wütens wird kein Ende sein; und so werdet ihr die Sünde als Erbe an alle übergehen lassen, und eure Schuld wird sichtbar werden bis zur großen Zeit der Zeiten und auch nach derselben.
HG|1|10|15|0|Und dieses Meines Gnadensegens Opfer eurer Herzen sei euch gegeben als ein heiliger Dienst, den zu verrichten ihr Mir allezeit schuldig seid, sooft ihr euch nähert dieses Meines Segens willen. Dieses neue und leichte Gebot, das ihr soeben empfangen habt aus Meinem Munde, sei die erste Kirche, die Ich gründe vor euch zu Meinem Gedächtnisse, und erinnere euch an die Taten der erbarmenden Liebe dankbar und führe euch zur heiligen Furcht Gottes zurück!
HG|1|10|16|0|Einen sündenlosen Geist als Boten will Ich euch senden von oben mit einem Flammenschwerte in der Hand, damit er euch führe und zeige die ganze Erde von einem Ende derselben bis zum andern; und er wird euch erleuchten die Irrsale der Welt und euch aber auch züchtigen, so ihr abweichen werdet von Meinen Wegen.
HG|1|10|17|0|Dieses alles sagt die ewige Liebe zu euch im Namen des heiligen Vaters, amen.“
HG|1|11|0|1|11. Kapitel — Die Geburt Cahins und Ahbels
HG|1|11|1|0|Und siehe, da verschwand die Liebe vor den Augen der Geschaffenen, zurückkehrend in den heiligen Schoß des Vaters.
HG|1|11|2|0|Und nun siehe, du Mein fauler und sehr schlechter Mietknecht, der du noch sehr harthörig bist; denn Ich muß dir ja wie einem Abcbuben jedes Wort einzeln in die Feder sagen, und noch verstehst du Mich nicht und fragst Mich oft zwei-, drei-, fünf-, oft bis zehnmal, und siehe, Ich wiederhole dir allezeit jedes Wort treulich! Daher sei aufmerksamer, damit es schneller vorwärtsgehe als bis jetzt; denn die Welt bedarf in aller Kürze der Zeit der Vollendung dieses Werkes Meiner großen Gnade! Dieses lasse dir gesagt sein von Mir, eurem heiligen Vater, der ganz Liebe ist in allem Seinem Wesen!
HG|1|11|3|0|Und nun schreibe weiter! – Und nun war das neugeschaffene Paar auf der weiten Erde ganz allein, und der versprochene Engel erschien mit dem flammenden Schwerte in seiner Rechten; und da sie seiner ansichtig wurden, so erschraken sie sehr, so daß sie flohen vor seinen Augen und erbebten vor großer Furcht in allen ihren Eingeweiden.
HG|1|11|4|0|Und nun siehe, die Furcht beschleunigte die Zeit Evas, und sie wurde mit Schmerzen der verbotenen Frucht entledigt, welche die Schlange in der Blindheit Adams in sie gelegt hatte.
HG|1|11|5|0|Und der Adam besah die nackte Frucht und bemerkte, daß die Frucht ihm ähnlich war, und er freute sich sehr darüber; und die Eva erkannte die Freude Adams und drückte in aller Begierde diese Frucht ihrer Liebe an ihre volle Brust.
HG|1|11|6|0|Und siehe, da empfand sie einen ähnlichen Stich in ihrer Brust gleich dem Stiche der Schlange und legte die Frucht zur Erde in der großen Angst und festen Meinung, sie habe schon wieder gesündigt.
HG|1|11|7|0|Aber siehe, da erschien der große Engel sanften Angesichtes vor dem sich ängstigenden und fürchtenden Paare und sprach sie mit fester Stimme an:
HG|1|11|8|0|„Ängstiget und fürchtet euch nicht vor dem Knechte Jehovas, der zu euch gesandt ist von oben, um euch zu zeigen die Erde und euch zu erleuchten die Irrsale der Welt – und auch zu züchtigen euch und eure Nachkommen, so ihr von den Wegen der ewigen Liebe und der unendlichen Heiligkeit Gottes je abweichen solltet.
HG|1|11|9|0|Sehet, diese Frucht ist für euch keine Sünde mehr; wohl aber ist sie die Folge des dreifachen Ungehorsams gegen Gott und ist der Tod eures Fleisches, den ihr erzeugt habt in eurem Fleische durch eure Begierde in der Selbstsucht. Ihr dürfet diese Frucht nicht wegschleudern von euch, sondern nach dem Willen von oben behaltet sie zum Zeugnisse über euch selbst und eurer Demütigung, damit ihr derzeit erfahren möget, wie durch euch die Sünde und durch die Sünde aber der Tod in die Welt gekommen ist; die Frucht selbst aber sollet ihr ,Cahin‘, oder ,Todbringer‘, benennen!“
HG|1|11|10|0|Da wurde beruhigt durch die Rede des Boten von oben das Paar in seinen aufgeschreckten Gemütern, und die Eva nahm die zur Erde niedergelegte Frucht wieder in ihre noch zitternden Hände und reichte auf Geheiß des Adam durch den Engel dem Säugling die volle Brust, zu saugen das Leben der Erde aus ihr.
HG|1|11|11|0|Und der Engel trat an die linke Seite des Adam, und die Eva mit der Frucht auf dem rechten Arme stellte sich hin zur rechten Seite Adams, damit ihr Herz frei bliebe von jeglicher Last und zugewendet bleiben möchte dem Menschen fürder auf allen Wegen und Stegen.
HG|1|11|12|0|Und so wandelten sie musterhaft über die ganze Erde, um zu beschauen alle Orte derselben und zu bestellen Wohnungen für ihre einstigen Nachkommen und zu säen das Brot denselben durch die Macht und Kraft, die ihnen verliehen war von der Liebe durch die große Gnade der Erbarmung.
HG|1|11|13|0|Denn die Erde und alles, was auf ihr war, war untertan dem Willen Adams, und das Meer und all das Gewässer gehorchte treulich selbst dem leisesten Winke Adams und war ihm untertan von der Oberfläche bis in den tiefsten Grund und bot ehrfurchtsvoll dem Fuße seines Herrn den Rücken, fest zu wandeln auf demselben nach Belieben; und es waren ihm untertan all die Winde, und es gehorchten seiner Stimme alle Tiere der Gewässer, des festen Landes und der Lüfte.
HG|1|11|14|0|Und der Adam war erstaunt über die ihm innewohnende Kraft und sah und erkannte, über was alles ihm die ewige Liebe solche großen Kräfte verliehen hatte, und ward fröhlich über die Maßen ob so großer Gnade von oben und sagte zur Eva:
HG|1|11|15|0|„Eva, mein Weib, siehe, der Herr der Macht und Kraft hat uns gesegnet; laß uns Ihm unsere Herzen opfern, damit Sein Segen gedeihe auf der Erde nach Seiner großen Verheißung und durch dich erblicke das Licht der Gnade als neuer Bewohner dieser Stätte!“
HG|1|11|16|0|Und die Eva, voll Demut und innigster Freude, sprach: „Adam, siehe deine Magd zu deinen Füßen harren des Winkes ihres Herrn der Erde, und es geschehe mir nach deinem Willen; nimm hin mein schuldiges Herz und opfere es dem Herrn!“
HG|1|11|17|0|Und der Adam tat der Eva in aller Ergebung in den Herrn, wie es ihm der Herr befohlen hatte.
HG|1|11|18|0|Und siehe, der Segen wurde sichtbar an der Eva, und der Adam freute sich dessen, und auch die Eva empfand große Lust in sich. Und nun höre, was der Engel Jehovas sprach zum frohen Paare, und seine Worte waren wohlgemessen wie Worte von der Höhe und wie Worte aus der Tiefe, und es war die ewige Liebe Selbst, die durch den Mund des Engels sprach, und diese Worte lauteten aus dem Munde des Engels:
HG|1|11|19|0|„Adam! Du hast jetzt viel erfahren auf der weiten Reise über die Erde; und ihre Festen und ihre Gewässer sahst du und sahst auch, was auf und in denselben ist, wächst und sich bewegt; und sahst das große Mamelhud und vom selben abwärts alle Tiere bis zum kleinsten der kriechenden Würmchen; und sahst den starken Hai und all das Getier der Gewässer bis zu den kleinen Bewohnern des Tropfens; und sahst auch alles Gevögel der Lüfte, von dem riesigen Aar bis zum Blattvögelein und von diesem bis zur kleinsten Mücke; und hast erprobt alle ihre Kräfte, ihre Tauglichkeit und ihre Nützlichkeit; und ersahst auch daraus, wie reichlich die ewige Liebe für dich gesorgt hat und so durch dich auch für die Eva.
HG|1|11|20|0|Du redetest die Berge an, und sie gaben dir Antwort; und du fragtest das Meer, und es antwortete dir; und du richtetest deine Stimme in die Tiefe der Erde, und die Antwort ist nicht unterwegs geblieben, und du richtetest den Ton deiner Rede an all die Bäume, Gesträuche, Pflanzen, Kräuter und an all das Gras, und sie gaben dir kund ihre Namen und erzählten dir ehrerbietig ihre Tauglichkeit und den daraus hervorgehenden Gebrauch für euch nach deiner freien Willkür; und so auch gab dir all das Getier, das du angesprochen hast mit der Stimme deiner Brust, jegliches nach seiner Art eine vernehmbare und ebenso vollbestimmte Antwort zurück und zeigte dir an, inwieweit es zu deinem Dienste bestimmt ist und untertan ist deinem Willen blindlings; und die Winde lehrten dich, ihrer sich zu gebrauchen nach deinem Willen; und dieses alles sah und hörte und gewahrte auch die Eva.
HG|1|11|21|0|Siehe nun, Adam, und auch du, Eva, dieses alles ist dir von der ewigen Liebe nicht gegeben wie das Leben und die Eva dir, sondern Ihre große Gnade hat es dir zum Geschenke gegeben, und du wirst dies alles nur so lange behalten, als du nach dem Willen des heiligen Vaters einen weisen Gebrauch davon machen wirst; aber eines wird nach dem andern sich entfernen aus dem Gebiete deiner großen Macht, so du dein Gemüt nicht stets ganz rein vor dem Angesichte Jehovas erhältst. Daher sei weise, wie der große, übergute und überheilige Vater dort oben über aller Schöpfung und dort in der Tiefe unter aller Schöpfung es ist!
HG|1|11|22|0|Und so wie du es bist, sein und bleiben sollst fürder nach dem Willen des heiligen Vaters und so nach deinem eigenen Willen, so sollen auch alle deine Nachkommen sein und sollen sein die Nachkommen Evas, wie sie ist vor und unter deinen Augen.
HG|1|11|23|0|Und so aber jemand nicht ist, wie du es jetzt bist, sein und bleiben sollst fürder, so wird er zwar die Gabe behalten auf die Länge einer bestimmten Zeit; aber das Geschenk der Gnade wird ihm genommen, alsobald er nicht mehr ist, wie du jetzt bist, sein und bleiben sollst. Und selbst die Nachkommen Evas werden sich erheben über ihre Häupter und werden ihnen untreu bis in das Mark ihrer Gebeine und werden nachrennen den Hunden und werden sich nähren vom Kote der Schlangen und ihre Kinder säugen mit den Brüsten der Ottern; und deine Nachkommen werden vergiftet werden durch sie und werden sterben eines bitteren Todes leiblich und geistig in ewiger Schande und quälender Schmach.
HG|1|11|24|0|Und nun siehe, du Adam, und höre, du Eva! Noch seid ihr jetzt im Paradiese, da, wohin euch die ewige Liebe gesetzt hat vor und nach eurer Sünde und vor und nach der Zerstörung; aber so ihr euch je vergessen solltet, nicht zu beachten treulich die Gesetze der Liebe und die Gebote der Weisheit des heiligen Vaters, so werdet ihr aus diesem schönen Garten vertrieben werden durch dieses flammende Schwert und werdet nimmer hineingelassen werden durch die ganze Zeit eures Leibeslebens fürder und bis zur Zeit der Verheißung auch keiner von allen euren Nachkommen – als erst nach derselben die Kinder der Erlösung und der daraus hervorgehenden Neuschöpfung der ewigen Liebe.
HG|1|11|25|0|Dies merke dir wohl, du Adam, und bedenke es auch, du Eva! Die Frucht, die hervorgehen wird aus dir, du Eva, diese lebendige Frucht sollst du, Adam, ,Ahbel‘ nennen und sollst ihn opfern dem Herrn der Herrlichkeit ewig; denn sein Name ist ,Sohn des Segens‘ und soll sein zum ersten Vorbilde Dessen, der einst in der großen Zeit der Zeiten kommen wird von oben aus dem Schoße der Macht und der Kraft der Heiligkeit Gottes vollkommen.
HG|1|11|26|0|Und nun, da ich euch geführt, gezeigt und gesagt habe alles nach dem Willen der ewigen Liebe vollkommen, so ist meiner Sendung Werk der ewigen Liebe im Vater aller Heiligkeit und Güte vollbracht, und ich muß euch sichtbar verlassen; aber unsichtbar werde ich euch folgen von Tritt zu Tritt und werde zählen jeglichen eurer Schritte nach dem unwandelbaren Willen Jehovas.
HG|1|11|27|0|Und zu sehen werdet ihr mich bekommen allezeit wieder, sooft ihr dem Herrn der Herrlichkeit opfern werdet in aller Ergebung eure Herzen; und ich werde euer Opfer nehmen in ein Gefäß und werde es tragen empor zu Gott und werde es ausschütten vor dem Angesichte des Sohnes, und da wird der große, heilige Vater Wohlgefallen haben an euren Werken.
HG|1|11|28|0|Aber ihr werdet mich auch zu sehen bekommen, so ihr abweichen solltet oder könntet von dem Gesetze der Liebe und von den Geboten des heiligen Vaters, so wie ihr mich jetzt noch sehet mit dem Flammenschwerte in meiner Rechten, um euch zu treiben aus dem Garten und dir, Adam, zu nehmen einen großen Teil der Geschenke der ewigen Liebe aus Ihrer großen Gnade und dich dann zu lassen schwach und furchtsam vor dem geringsten Geräusche des Grases.“
HG|1|11|29|0|Und nun siehe, du blinder Schreiber dieses Meines neuen lebendigen Wortes in dir wie auch in euch allen, und betrachte den Adam, wie er nun war im Paradiese ein vollkommener Mensch bis auf eines, mit welchen Fähigkeiten er ausgerüstet war, vollkommen ein Herr der Erde; und alle diese seine Vollkommenheiten waren nur ein Geschenk von Mir, und er behielt sie bis zur Zeit, da er ein einziges Mal Meiner vergaß, nachdem der Engel unsichtbar wurde seinen Augen.
HG|1|11|30|0|Und nun siehe, dieses alles, was der Adam besaß als Geschenk, will Ich euch geben als bleibende Gabe und noch zahllos Mehreres und noch unendlich Größeres, das Ich Selber bin, und alles, was Mein ist, soll auch euer sein, so ihr Mich liebet, und sonst nichts als liebet!
HG|1|11|31|0|Aber wo ist eure Liebe, die Ich so teuer erkaufte und ewig Mein nennen möchte?! Oh, dieser gibt es gar so wenig mehr auf der Erde! Sie ist so leicht und so sanft, und ihr wollet sie nicht und suchet sie auch nicht, wo sie eurer harrt, und verschmähet den hohen Preis in ihr!
HG|1|12|0|1|12. Kapitel — Die Verheißung des Herrn
HG|1|12|1|0|O ihr Kinder Adams! Warum wollet ihr denn nicht lieber werden Meine Kinder? O welche Mühen und anstrengende Arbeiten kostet es euch, um euch zu erwerben das vom Schweiße eurer Hände triefende Brot Adams, das dazu noch besudelt ist vom Geifer der Schlangen und getränkt vom Gifte der Nattern, und damit ihr euch in eurem Unmaße den Tod zeitlich und dann auch ewig eresset!
HG|1|12|2|0|Und Mein Brot, das bestrichen ist mit dem Honig Meiner Liebe und getränkt ist mit der Milch des ewig freien Lebens aus Mir, und das ihr genießen könntet in der höchsten Fülle alles Übermaßes, und das euch nimmer schaden würde ewig, sondern euch stärken würde und euch ausrüsten mit aller Macht und Kraft aus Mir ewig und auch schon zeitlich, so ihr es nur annehmen möchtet, – sehet, bald nach Meiner allergrößten Tat, welche ist das große Werk der Erlösung für euch, da war dieses Mein Brot sehr teuer noch, und die Menschen konnten sich dasselbe nur in kleiner Gabe nicht anders als nur wieder durch ihr Mir dafür geopfertes Blut und Leibesleben erkaufen, und dieses Mein Brot schmeckte damals bitter im Munde der Käuflinge und war noch nicht bestrichen mit dem Honig der Liebe und getränkt mit der Milch des freien Lebens auch zeitlich schon, sondern sowohl der Honig als auch die Milch wurden den trauernden Käufern erst im Reiche der Geister wohlgewogen hinzugegeben; und siehe, doch gab es der Käufer in die großen Mengen!
HG|1|12|3|0|Jetzt aber, wo Ich es gebe jedem, der es nur immer wünscht, ganz umsonst, bloß für das gewiß sehr kleine Entgelt eurer Liebe, mit Honig und Milch, und nun siehe, nun verachtet man es bitter und verschmäht den großen, freundlichen, gewiß und wahr für euch aller höchsten Liebe vollsten Geber!
HG|1|12|4|0|So merket es denn: Die Pforten Meiner Himmel habe Ich jetzt weit öffnen lassen. Wer immer herein will, der komme und komme bald und komme alsogleich; denn es ist gekommen die große Zeit der Gnade, und das neue Jerusalem kommt zu euch allen hinab zur Erde, damit alle, die Mich lieben, darinnen Wohnung nehmen sollen und sollen darinnen gesättigt werden mit dem Honige und Milchbrote und trinken in vollen Zügen das reine Wasser alles Lebens und sollen es schöpfen im Übermaße aus dem ewigen Brunnen Jakobs!
HG|1|12|5|0|Aber wie auch immer die Niederkunft dieser Meiner großen Stadt wird sein eine unermeßlich große Gnade allen Meinen Kindern, so wird sie aber doch auch erdrücken durch ihre starken Mauern alle Blinden und wird zerquetschen alle Tauben; denn ihre Größe wird einnehmen die ganze Fläche der Erde! Und wer sie nicht sehen wird herniederkommen und nicht vernehmen wird ihr Rauschen durch die reinen Lüfte der Erde, der wird nie mehr einen Platz finden auf Erden, da er sich verbergen soll vor ihr und entweichen ihrer Last.
HG|1|12|6|0|Denn siehe, die Last ihrer Paläste wird zermalmen die Berge und sie gleichmachen den Tälern, und ihre Wohnhäuser will Ich stellen über die Pfützen und Moräste; und all das Geschmeiß, das darinnen haust, wird erdrückt werden im Grund und Boden durch die Grundfesten der Wohnhäuser der großen Stadt Gottes, eures heiligen Vaters im Himmel und auf der Erde.
HG|1|12|7|0|Und es wird rufen der wahre Hirte Seine Schafe, und sie werden Seine Stimme hören und wohl erkennen bis an alle Enden der Erde und werden hinzukommen und sich weiden in aller Lust auf den weiten Weideplätzen der ewigen Liebe des heiligen Vaters, welches sind die großen Gärten der neuen heiligen Stadt des großen Königs aller Völker, die waren, sind und sein werden ewig.
HG|1|12|8|0|Und diese Gärten werden sein das durch Adam verlorene Paradies, welches Ich zuerst wiedergefunden und getreulich aufbewahrt habe für sie zu einer ewigen Wohnung.
HG|1|12|9|0|Aus dem Grunde auch habe Ich euch schon ganz umständlich bis in die kleinsten Teile gezeigt Meine große Haushaltung von Ewigkeit her und habe euch gezeigt die Schöpfung vom Ersten bis zum Letzten und zeigte euch den ersten Menschen in seiner ersten Entstehung, will euch noch fürder ihn zeigen bis zu seinem Ende und will euch zeigen die große Hure und das zerstörte Babylon und euch dann führen in Meine große heilige Stadt und euch darinnen geben eine bleibende Wohnung ewiglich, so ihr Mich liebet, wie Ich euch liebe, über alles!
HG|1|12|10|0|Siehe an die Himmel und siehe an die Erde! Diese werden einst vergehen körperlich und werden nur bestehen geistig; aber jegliches Meiner Worte, das gesprochen wird zu euch, wird bestehen, wie es aus Meinem Munde kommt, körperlich und geistig in aller Macht und aller Kraft der Heiligkeit, ewig, ewig, ewig, amen!
HG|1|13|0|1|13. Kapitel — Die Verstoßung aus dem Paradiese
HG|1|13|1|0|Und nun kehre wieder zurück zum Adam und zur Eva, und siehe, wie ihr fernerer Wandel ihres Leibeslebens und der Wandel ihrer beiden Nachkommen beschaffen war vor den allsehenden Augen der Heiligkeit Jehovas! Und siehe, eine kurze Zeit, die nach eurer Rechnung dreißig Erdkreise um die Sonne betrug, was ihr ,Jahre‘ nennet, lebte das Paar im Kreise seiner gesegneten Nachkommen, deren Zahl gleich war der Zahl der Jahre, mit Ausnahme des Cahin, welcher nicht gesegnet war.
HG|1|13|2|0|Und nun siehe weiter, was da geschehen ist! Adam ging am Tage des Herrn, der zu einem Ruhetage ihm geboten wurde in seinem Herzen schon von der ewigen Liebe Selbst und vom Engel hernach mehrfältig zum Gedächtnisse der großen Taten der Sich erbarmenden Liebe und zur ehrfurchtsvollsten Betrachtung der unermeßlichen Heiligkeit Gottes, des guten Vaters, allein über eine Strecke Landes, um zu betrachten die Schönheit der Gegend; und es gefiel ihm überaus gut die Welt, so daß er in seinen Gedanken ganz abkam von Gott.
HG|1|13|3|0|Und so in diesen Betrachtungen kam er an das Ufer eines großen Stromes, dessen Namen ,Eheura‘ hieß oder ,Gedenke der Zeit Jehovas!‘ – denn das rief der stark rauschende Strom; aber Adam, vertieft in den Gedanken der Welt, merkte und verstand auch nicht den Sinn dieser Rede der rauschenden Fluten des Stromes.
HG|1|13|4|0|Und als er nun sogeartet längs dem Ufer ging, blieb er auf einmal mit dem linken Fuße hängen an einem eine Zeitlang über die Erde und endlich um einen großen Baum sich schlängelnden Gewächse, und er fiel gewaltig zur Erde und empfand einen großen Schmerz an seinem Leibe, und das war für ihn eine neue Empfindung; und er zürnte dem Gewächse und sah es ergrimmt an und stellte es zur Rede, fragend, ob es nicht kenne seinen Herrn.
HG|1|13|5|0|Und das Gewächs antwortete: „Nein, ich kenne dich nicht!“
HG|1|13|6|0|Da besah der Adam das Gewächs genauer und erkannte das Gewächs nicht. Da fragte er es abermals: „Wie ist dein Name, und welches ist deine Tauglichkeit?“
HG|1|13|7|0|Und siehe, ein Wind rauschte durch die Blätter, und das Rauschen ward ihm verständlich und lautete: „Lies die Beeren von meinen Zweigen, und presse den Saft aus, und trinke ihn, und mein Name und meine Tauglichkeit wird dir kundwerden!“
HG|1|13|8|0|Und siehe, der Adam tat in der Blindheit seiner Weltgedanken, was das schlängelnde Gewächs ihm anriet in seiner Vergessenheit am Tage des Herrn, und er nahm einige Beeren und verkostete sie, und sie schmeckten ihm sehr süß; und er freute sich dieser neuen Bekanntschaft und schmollte über den Engel, daß er ihm nicht auch gezeigt habe dieses gar so wohlschmeckende Gewächs.
HG|1|13|9|0|Und er las eine Menge Beeren ab und trug sie nach Hause und kam dahin, als die Sonne gerade unterging.
HG|1|13|10|0|Und die Eva, begleitet von Cahin, kamen ihm entgegen als die einzigen, die sich den ganzen Tag über gesorgt hatten, da sie nicht wußten, wohin der Adam gegangen war – denn alle übrigen wußten es wohl und sorgten sich nicht am Tage des Herrn um Adam, den Vater ihres Leibes, da sie Kinder des Segens waren und an diesem Tage ihre Gedanken vertieft hatten in Gott und Seine ewige Liebe –, und nahmen ihm ab einen großen Teil seiner Bürde. Und er erzählte ihnen von dieser neuen Bekanntschaft; und die Eva war erfreut in hohem Grade dessen und tat mit der Hilfe Cahins mit den Beeren nach der Erzählung Adams.
HG|1|13|11|0|Da nahm der Adam den ausgepreßten Saft und sprach: „Lasset uns erforschen seinen Namen und seine Tauglichkeit!“
HG|1|13|12|0|Und siehe, da trank er in vollen Zügen vom Safte und gab ihn dann der Eva und dem Cahin und endlich zu verkosten allen bis auf den Ahbel, der noch nicht zugegen war, da das Feuer noch loderte auf dem Altare, den er errichtet hatte, zu opfern der Heiligkeit und der Liebe Jehovas, was dem Herrn wohlgefällig war.
HG|1|13|13|0|Und da wurden berauscht der Adam und die Eva und alle, die vom Safte gekostet hatten; und in diesem Rausche entbrannten Adam und Eva und alle aus Adam und Eva wild in den Begierden des Fleisches und trieben samt Adam und Eva Unzucht und Hurerei, während Ahbel betete am Altare Jehovas.
HG|1|13|14|0|Und als sie da ausgehurt hatten im Rausche der Vergessenheit Gottes und des allezeit vorher anbefohlenen und schuldigen Opfers ihrer Herzen, da erschien der Engel mit dem Flammenschwerte in seiner Rechten zuerst dem Ahbel freundlich und sagte zu ihm:
HG|1|13|15|0|„Jehova fand großes Wohlgefallen an deinem Opfer, so zwar, daß Er dich zum Retter deiner Eltern und Geschwister erwählt hat, ohne das sie jetzt zugrunde gegangen wären am Tage des Herrn, da sie Seiner vergaßen und ihre Gemüter gesenkt haben zur Erde und nicht teilhaftig werden konnten des Segens, der allezeit an diesem Tage nach der festgesetzten Ordnung ausgeht von oben in alle Räume der Unendlichkeiten!
HG|1|13|16|0|Daher bin ich wiedergekommen sichtbar, zuerst zu sammeln dein Opfer in dieses Gefäß der erbarmenden Gnade, welche ist der ewige Sohn im Vater, und es zu tragen vor Sein allerheiligstes Angesicht, den Augapfel des ewigen Vaters, und zuvor aber noch zu züchtigen die Übertreter des Gesetzes der Liebe und des Gebotes der heiligen Gnade und ihnen zu nehmen einen großen Teil der Geschenke, sie zu schlagen mit Blindheit und sie zu treiben aus dem Paradiese.
HG|1|13|17|0|Und nun verlasse deinen Opferaltar und stelle dich zu meiner Linken, damit die züchtigende Rechte frei bleibe den Übertretern, und folge mir in die Wohnung der Sünde! Und wenn ich die schlafenden Sünder werde geweckt haben aus dem Taumel der Hurerei und sie, von großer Furcht ergriffen, fliehen werden vor dem Schwerte der Gerechtigkeit, so folge ihnen als ein Mitflüchtiger und trage nach den Eltern deines Leibes einen kleinen Teil des verlorenen Geschenkes und übergib es ihnen dann zur Stärkung da, wo sie ermattet und erschöpft weinend zur Erde niederfallen werden in einem Lande weit von hier, welches ,Ehuehil‘ oder ,Land der Zuflucht‘ heißt. Und in diesem Lande errichte du eben auch einen Opferaltar gleich diesem hier, der fortan brennen wird, auch unter den Gewässern, die einst über die ganze Erde kommen werden, und werden wird zu einem Berge, unersteiglich für jeden sterblichen Fuß bis zur großen Zeit der Zeiten, wo er sein Haupt neigen wird in die Niederung, die da heißen wird ,Bethlehem‘ oder die kleine Stadt des großen Königs, die einst zur größten wird auf der Erde; denn ihr Licht wird leuchten mehr denn das Licht aller Sonnen Geister der Geister. Und auf diesem neuen Altare sollst du Dankopfer bringen dem Herrn aus allen Reichen der Erde in diesem Lande der Flucht, damit es genießbar werde den Sündern und stärke die Reuigen und tröste die Trauernden!“
HG|1|13|18|0|Und als der Engel beendet hatte seine Rede zum Ahbel, da erhoben sie sich und gingen ernsten Schrittes zur Wohnung Adams, welche nach seiner Macht und Kraft in runder und sehr weiträumlicher Form aus dicht aneinander frei aus der Erde hoch gewachsenen Zedern – der Gestalt nach ähnlich dem Tempel Salomos – bestand, unfern von der Reuehöhle und dem Dornbusche der Trauer, und zwei Eingänge hatte, einen engen gegen Morgen und einen weiten gegen Abend.
HG|1|13|19|0|Und siehe, es war um die Mitte der Nachtzeit – und es durfte nicht früher sein wegen des Tages des Herrn –, da trat der Engel des Herrn mit dem Ahbel an die Schwelle von Morgen her.
HG|1|13|20|0|Als der Ahbel die Schwelle betrat, da fing er an zu weinen über das große Unglück, das jetzt die Seinen treffen solle und werde.
HG|1|13|21|0|Da sagte der Engel sanften Tones zu ihm: „Weine nicht, Ahbel, du segenerfüllter Sohn der Gnade, und tue, was ich dir befohlen aus der ewigen Liebe, die durch meinen Mund redet, und erschrick nicht über die Donnerworte, die folgen werden über diese schlafenden Sünder!“
HG|1|13|22|0|Und Ahbel tat, wie ihm der Engel befohlen hatte; und als er vollends bei den Seinigen war, da donnerte der Engel furchtbar ernst Worte des Schreckens und großer Angst über die nun erwachten Sünder und rief mit großer Kraft und Stärke:
HG|1|13|23|0|„Adam, stehe auf, gedenke deiner Schuld und fliehe von hier; denn für dich ist hier keines Bleibens mehr fürder! Denn du hast verloren das Paradies für dich und alle deine Nachkommen bis zur großen Zeit der Zeiten und einen großen Teil der Geschenke durch deine Schuld, da du vergessen hast des Tages des Herrn und hast dich berauscht vom Safte eines Gewächses, das ein Meisterstück der Schlange war, ausgedacht, zu fangen deine Freiheit, zu umstricken deine Füße und zu verwirren deine Sinne, zu vergessen Gott und dich schlafen zu machen in der groben Sünde.
HG|1|13|24|0|Somit fliehe, wohin du willst, aus dem Angesichte der Liebe! Und überall, wo du hinfliehen wirst, wirst du den gerechten Zorn Gottes treffen in der Fülle; aber der Anteil der Liebe wird dir spärlich zugemessen werden!“
HG|1|13|25|0|Und siehe, da erhob sich der Adam von der Erde mit der Eva und allen den übrigen, die da geschlafen hatten aus dem Tranke der Betäubung vom Gewächs der Schlange und dadurch verloren hatten sämtlich bis auf den Ahbel, welcher nüchtern geblieben war, da er nicht getrunken hatte vom Tranke der Betäubung und eingedenk blieb des Tages des Herrn (NB. wie auch ihr als wahre Kinder eines so heiligen und guten Vaters, wie Ich es bin, beständig eingedenk sein sollet der heiligen Ruhe des Sabbates als des wahren Tages des Herrn, der Ich es bin, und sollet am Sonntage tun, was euch geboten).
HG|1|13|26|0|Und als der Adam ansichtig wurde des Engels, erschrak er über die Maßen samt seinen Angehörigen, so daß er nicht reden konnte auch nur ein Wort zur Entschuldigung und war wie starr vor zu großem Entsetzen; denn nun fing er erst an zu gewahren, was er und alle die Seinen getan hatten vor dem Angesichte Jehovas.
HG|1|13|27|0|Da warf er sich auf sein Angesicht nieder vor dem Engel des Herrn und weinte und flehte überlaut um Erbarmen; denn das flammende Schwert hatte ihm die Augen geöffnet, und er sah in diesem Schauderlichte der strafenden Gerechtigkeit die ganze Schwere und Größe des namenlosen Unglücks, in welches er sich und all die Seinen durch seinen Leichtsinn gestürzt hatte.
HG|1|13|28|0|Aber der Engel stand mit verbundenen Augen und zugestopften Ohren, wie ihm die Liebe des Vaters befohlen hatte, und sprach lauter denn alle Donner aus der Macht und der Kraft Jehovas:
HG|1|13|29|0|„In der Gerechtigkeit ist keine Gnade und im Gerichte keine Freiheit; darum fliehe, getrieben von der strafenden Gerechtigkeit, damit nicht ereilen deinen säumenden Fuß die Gerichte Jehovas! Denn die Strafe ist der Lohn der Gerechtigkeit. Wer ihn nimmt, wie er ihn verdient hat, der kann noch auf Erbarmung rechnen; wer aber widerstrebt der Gerechtigkeit und ihren Folgen, der ist ein Verräter der unantastbaren Heiligkeit Gottes und wird anheimfallen den Gerichten Dessen, da keine Freiheit mehr ist, sondern die ewige Gefangennehmung in dem Zorne der Gottheit.
HG|1|13|30|0|Darum fliehe und weine und flehe da, wohin dich deine Füße tragen werden; und wo sie dir ihren Dienst versagen werden, da bleibe, weine, flehe und bete, damit du nicht zugrunde gehest und die Eva und alle durch dich!“
HG|1|13|31|0|Und siehe, da erhob sich Adam wieder und wollte fliehen nach dem Befehle Gottes durch den Engel; aber siehe, er konnte nicht, denn seine Füße waren wie gelähmt. Und er fing an zu zittern und zu beben am ganzen Leibe; denn es gemahnte ihn die große Furcht vor dem Gerichte Gottes, das ihm angedroht hatte der Engel des Herrn.
HG|1|13|32|0|Da fiel Adam wieder nieder auf sein Angesicht und weinte und schrie überlaut: „Herr, Du allmächtiger, großer Gott in Deiner großen Glorie aller Heiligkeit, verschließe nicht ganz das Herz Deiner unbegrenzten Liebe und Barmherzigkeit mir Schwachem vor Dir, und schenke mir nur so viel Kraft, daß Ich Unwürdigster zu fliehen vermag vor Deinen Gerichten nach Deinem allerheiligsten Willen, dem untertan sind alle Deine Geschöpfe, wie ich vom Scheitel bis zur Sohle. Herr, erhöre mein Flehen!“
HG|1|13|33|0|Und siehe, da sprach die ewige Liebe durch den Mund des Engels – wie Ich jetzt durch deinen unreinen – zu Ahbel:
HG|1|13|34|0|„Ahbel, siehe den Vater deines Leibes; greife ihm unter die Arme! Und siehe sein Weib, die Eva, die Mutter deines Leibes, schmachten auf der Erde, und richte sie auf, damit sie beide und alle übrigen durch dich gestärkt werden zur Flucht und der gute, heilige Vater Freude an dir habe, da du Liebe erzeigst deines Leibes schwachem Vater, wie auch deiner hinfälligen Mutter, und so auch allen deinen Brüdern und Schwestern, ob sie gesegnet oder nicht gesegnet sind; denn deine Kraft wird sie stärken, und die Fülle des Segens in dir wird sie erquicken! Und so mit der Hand der kindlichen Liebe und mit der Hand der brüderlichen Treue führe sie ja mit aller Geduld und Liebe bis zur Stelle, die Ich dir dadurch anzeigen werde, daß sie alle erschöpft niedersinken werden!
HG|1|13|35|0|Da bleibe und lasse ausruhen die Ermüdeten; und du sammle dich da vor Mir, damit Ich dir Kräfte verleihe in der großen Fülle zur Stärkung für deine Eltern nach dem Maße ihrer Benötigung und Annahmefähigkeit und zur Erquickung deiner Brüder und Schwestern nach ihrem Bedarf und nach ihrer Aufnahmefähigkeit. Und nun tue, was Ich dir befohlen habe, aus Liebe für sie und aus Gehorsam gegen Mich!“
HG|1|13|36|0|Und siehe, da wurde der fromme Ahbel von großer Barmliebe durchdrungen, kniete nieder und dankte Gott aus dem innersten Grunde seines Herzens, in Tränen zerfließend, und ergriff dann, gestärkt von oben, die Hände der schwachen Eltern und tat aus großer Liebe, was ihm der Herr befohlen hatte.
HG|1|13|37|0|Und als der Adam gewahrte seinen Sohn ihm helfen und der Mutter auch, wie allen übrigen, da sprach Adam gerührt: „O du mein lieber Sohn, da du kamst mir zu helfen in dieser unserer großen Not, so nimm denn auch all meinen Segen hin zum Danke und zum Troste deines schwachen Vaters und deiner schwachen Mutter!
HG|1|13|38|0|Und danke du dem Herrn, der du noch würdig bist der Liebe des heiligen Vaters, an meiner und unser aller Statt, die wir uns unwürdig gemacht haben, auszusprechen Seinen allerheiligsten Namen!
HG|1|13|39|0|Und so laß uns denn fliehen nach dem Willen des Herrn!“
HG|1|13|40|0|Und siehe, da schwang der Engel das Schwert der Gerechtigkeit, und sie flohen sämtlich eilenden Schrittes Tage und Nächte fort und fort ohne Ruhe und ohne Rast.
HG|1|13|41|0|Und so gelangten sie in das schon benannte Land, da die Sonne über ihrem Scheitel stand und heftig brannte; und kein Gras war zu sehen auf dem Boden ringsherum bis in die weiten Fernen, und auch kein Baum und kein Gesträuch. Und siehe, da sanken Adam und Eva mit den übrigen ermattet und ganz erschöpft in den heißen Staub zur Erde nieder und schlossen ihre Augen, von der Macht des betäubenden Schlafes gedrückt, und schliefen wie bewußtlos, gefesselt von den Schlingen der Schwäche in der Ungnade.