id
stringlengths
36
55
source
stringlengths
27
41
url
stringlengths
102
106
title
stringlengths
1
4.16k
ispartof
stringlengths
7
100
text
stringlengths
1
86.9k
pub_date
unknown
publisher
stringclasses
27 values
language
stringclasses
8 values
article_type
class label
18 classes
extent
int32
1
14.1k
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL125
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL125
Publicité 3 Page 4
Der Telegraph.
Anzeigen« Nicht 31t übersehen! Daß gut assortirte Tannen-Nretter uud Sparren zu äußerst billigen Preisen, stets vorräthig zu haben sind, bei Idicmlonm» -Hess, 115 in Grevenmacher Vckanutmachung. Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntnis?, daß lalob Guldmaun bereits feit 8 Monaten aus mei< nein Dienst entlassen, und nicht befugt ist, Contracte auf meinen Namen lautend, abzuschließen. M. STRAUSS, (119) Erpedit. 11. Schiff »'befrachtet in Antwerpen.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
63
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL126
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL126
Publicité 4 Page 4
Der Telegraph.
Die Kölnische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft, gecrründet auf em Äktien-Kapital von Drei Millionen Thalern, wovon zwe, nnd eine halbe Million effet« iiv begeben sind, gewahrt mit diesem Kapitale, den hinzutretenden Reserven im Gesammtbctrage von Thlr. 99,158 1 Sar. 4 Pf. und der Prämien<Cil,nahme Sicherheit gegen Hagelschaden an Voden-Tizeugnissen. Die Prämien find fest; Nachzahlungen finden nicht statt. Die Entschädigungen werden stets prompt «nd längstens binnen Monatsfrist nach Feststellung derselben durch die Ge,e..,cl,aft ausbezahlt. Seit dem Bestehen der Gesellschaft hat dieselbe ihre Verpflichtungen gegen die Versicherten stets prompt und vollständig «füllt, wa« auch für die Folge geschehen wird. . _, , / Naher« Auskunft eriheilen die Agenten der Gesellschaft La Paternelle; ter denselben rönnen auch Antragsformulare in mpsang genommen werden. «erantivorit. Drucker und Redalteur: Jos» Vlnt» Tch«sU.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
122
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL37
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL37
Inländisches.
Der Telegraph.
Inländisches. Verflossenen Samstag Nachmittag« gegen vier Uhr war unser kleines Städtchen in einer sehr lebhaften Bewegung. Fast bie ganze Bürgerschaft wallte auf dem Lorentzwasen. um die Freuden unserer Garnison zu theilen. Ermndungslos hatten unsere Soldaten über vier Wochen lang gearbeitet und em ödes, un> ebenes, kreuy und quer von der Sauer durchlöcherte« Gemeindefeld von dreizehn Morgen ungefähr in die schönste Wiese umgewandelt. Auf diesem Parabeplatze lagerten unsere Mannschaf« ten und genossen in vollem Jubel und in labender Kühle, mehrere Hotten Bier und sonstige Leben«, mittel, welche ihnen au« Erkenntlichkeit für die anhaltenden Bemühungen von der Gemeindebehörde hii> geschickt worren waren. Drei volle Stunden erschallte die Musik bei dieser Gelegenheit, und fröhlich sah man Soldaten und Bürger Hand in Hand umherwan« dein. Unsenn fo hochgeschätzten Major Hr. van Gogh, der sich ebenfalls in schönster Eintracht und Froh' sinn eingefunden, wurden mehrere Lebehoch wie auch dem Herrn Hauptmann LeeSberg, al« Urheber und Ausführer dieser vortreffliche», Arbeit. — Gestern machte die philharmonische Gesellschaft von Feltz eine Excursion nach EllelbrüÄ. bie allem Anscheine nach sehr glänzend geworden wäre, wenn nicht da« regnerische Wetter eingetreten, das der Gesell« schaft nicht gestaltete ihr Fest im Freien zu feiern- Eine Commission, bestehend aus verschiedenen Mit. gliedern der beiden Eltelbrücker Gesang, und Musik, dereine, empfing die Ankommenden, und mit einem lustigen Marsche führte die Etlelbrücker Musik ihre Gäste in den Schmit Crompach'schen Saal, wo ihrer em erquickende« Mahl harrte. Nach den, Essen trug die Feltzer Musick auf einer, zu diesem Zwecke schön geschmückten Estrade, einige Stücke vor, bie immer nach Verdienst stürmisch applautirt wurden.- nur war zu bedauern, baß da« Wetter hindernd einge» treten. Gegen halb acht traten die vergnügten Be« fucher den Heimweg an. Wir spenden der Feltzer Musik da« größte i'ob für die Wahl und Ausführung der vorgetragenen Stücke. Unfern schönsten Dank den fünf Mitgliedern die vor ihrer Abreise im Saale de« Hrn. Büffet em so lustige« aber auch kurzes Tanz» chen zum Besten gegeben. Nächstens bringen wir einen detaillirteren Bericht. — Obschon das in so kurzer Zeit so oft in ihrem geehrten Blatte erschienene Wort »Waldbrände" noch fast in allen Ohren hallet, so kann ich nicht umhin einen ähnlichen und aus Unvorsichtigkeit verursachten Brand an die Reihe der so viel stattgehabten an« zuhängen: , Am 21. b. M. gegen 9 Uhr Vormittag« hat der Ackerer Kahsen Johann, von Perle, einen dicht bei seiner Lohhecke sich befindlichen Ameisenhaufen an» gezündet um dieselben auf diese so wirtsame Art aus der Wurzel zn vertilgen. Nachdem er da« Feuer angelegt, ging er, ohne weitere Vorsichtsmaßregeln zu veranstalten, ruhig nach Hause zu Mittagessen. Das Feuer durch einen ziemlich starken Wind ange» fochten gerieht in Flammen und erreichte seine so wie seines Nachbars, Neckinger Nicolas, Lohhecken und ist derselben eine Oberfläche von 72 Ares verbrannt. Ohne die Hülfe der Herbeigeeilten, welche sehr thätig gewesen sind, hätte dieses einen Diel größern Schaden verursachen können. Neue Methode zur Vertilgung der Ameisenhaufen, welche hoffentlich von unfern Oeslinger Lohbauern auf solche unvorsichtige Art nicht nachgeahmt und da« probirle Recept de« I. Kaysen nicht viel gebrauchen werden. — In der Nacht vom 10—11 d. Mona!« verließ Barbara E. auS Bufchrodl, Dienstmagd beim Gerber El. West« aus Reckingen (Eich a d, Alz.) ihren Dienst ohne ihrem Meister da« geringste von diesem Vorhaben mitzulheilen. Ihres eiligen Scheiden« ungeachtet vergaß sie nicht em Goldstück und eine ziemlich reichliche Auswahl von Kleidungstücken, welche der Hausfrau gehörten, mitzunehmen. — Wir hatten bereits mehteremal Gelegenheit Diebstahle zu erwähnen, welche auf dem Lande in den Laden begangen werden. Diese Art von Diebstählen ist. wie eS scheint, jetzt im Aufschwünge begriffen. Die« mag von der Leichtigkeit herrühren, mit welch« derartige Vergehen verübt werden. Denn die Sorg» losigkeit unserer Landbewohner in dieser Hinsicht ist wirklich äußerst groß. So fand der Handelsmann Duireur auS Simmern am 18. laufenden Monat» bei feinem Eintritt in den Laden, baß der Schubladen des lähltifcheS leer war und ihm mehrere Kilogramm Garn und Speck abhanden gekommen waren. Em Dieb Halle während der Nacht eine Fensterscheibe herausgeschnitten und war ohne Mühe in den Laden gestiegen, wo er sich ruhig die Taschen füllen konnte. — An« Clerf beuchtet man uns, baß in der nämlichen Nach! ein dem Herrn Postdireckror Bernard ge« höriger Revolver in der Schenke des NikolaS Keip einwende! wurde. Der muihmaßliche Urheber soll em Fremder sein, der bei Keip Übernachtet halte und sich Morgens bei Anbruch deS Tages ans dem Staube machte. — Wie wir vernehmen, soll am Samstag eine Benefizvorstellung zum Besten der Armen vom hie« sigen Militär.Theater gegeben werden. Das dazu gewählte Stück ist »der Scholtfchein« von Dick«.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
749
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL46
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL46
Asien.
Der Telegraph.
Asien. Die Times enthält folgende telegraphische Depesche auS Aleiandria vom 9. Mai: »Das Schiff Ajdaha ist heute früh mit der Post aus Bomb ah vom 24. April in Suez angekommen. Sir Colin Campbell halte am 12. April zu Alka« habad eine Zusammenkunft mit dem General-Gon» vernenr und wollte am 20. April eine von General Walpole befehligte Heersäule von Luckno nach Rohil« cunb begleiten, Bareillh und Kalpi befanden sich noch immer in den Händen res Feindes, und noch auf keinen der beiden Plätze war em Angriff gemacht worden. Die Rebellen sollen in bedeutender Stärke längs dem Flusse ii, der Nähe von Futtipur und von Venares stehen. Am 18. April befand sich Sir Hugh Rose noch zu Ihausi. Starke feindliche Truppen- Ablheilungen marfchiren, wie es heißt, von Osten Heran, um Ihm in den Rücken zu fallen. Die unter General Roberts stehenden Truppen schickten sich an, Quartiere zu Nussirabad und Ntmntjch zu beziehen. Wie der General schreibt, wird er in jenem District Detachements von Rebellen angreifen Die 5000 Mann starke Besatzung von Kotah war ausgerückt, jedoch ohne Artillerie. General Whitlock bleibt zu Saugor Die Neapelesen ziehen sich, wie eö heißt nach ihrer Gränze zurück, um dieselben gegen die Rebellen zu vertheidigen. Lord Canning stand im Be» griffe von Allahabab nach Kalkutta zu reisen. Da General Lowe nach England abgereist ist. so nimmt Sir James Outram seinen Platz im Rathe ein.« In Marseille ist eine Post ans Kalkutta vom 9. April eingetroffen. Die mit derselben angekommenen Briefe melden einstimmig das Zunehmen des Guerilla.Ktieges, was in Verbindung mit der großen Hitze bie Beendigung des Krieges erschwert. Die ans Lnckno entkommenen Rebellen haben das von Truppen entblößte Ceulruin des Laude« überschwemmt und die Verbindung zwischen Benares und Gornckpur ab» geschnitten. Die Pflanzer der Umgegend sahen sich genöthigt, eiligst zu fliehen. Es scheint ziemlich fest zu stehen, daß die eben so schlecht aus» fallen wi,d, wie im vorigen Jahre, Der Krieg nnd .die Dürre haben sie vernichtet; die Aussaat ist un» möglich. Die Geschäft stocken, außer in Reiß und Zucker. — Die russische Flotte warb in Hongkong erwartet, und es hieß, daß auch die Americaner sich anschicken wollten, ihre Streitmacht zu entwickeln. AuS Kalkutta schreibt man der TimeS vom 10. April unter Anderem Folgendes „Es schein! ausge» macht, daß wir einen Eommer-Feldzug uineinehmen wenden. Die Sipahis sind mit Ausnahme von eiwa 3UOO Mann entkommen. Sie überschwemmen Rohilcnnd und die östlich von Bcnares gelegene» Provinren. Bareilly ist voll von ihnen und Bahadur Kahn or.ifl» mTiit in Eile eine geregelte Verwaltung, treibt Steuern em und p,ägt eigene Münzen. Alle Mißvergnügten bewerben sich um feinen Schutz, und em Führer „ach dem anderen, Neua Sahib in erster Reihe, un,«werfen sich einem Manne, der sich von der untersten Stufe emporgeschwungen hat Er soll Über eine starke Reiter» macht, in die er «roßeS Vertrauen setzt, und über etwa 25,000 EipahiS zu gebieten haben, denen sich zahlloses Gesindel anschließt. Ist er acht Taae laug siegreich, dann kann dieser Haufe auf 100,000 Mann auichwel« len, und eine Niederlage ihn nach allen Winden zer» streuen. Viele ftlaube», eS sei vor Smiriit der kalte,, Jahreszeit eine Offensive gegen ihn nicht tathsam. Andere heben mit Recht hervor, daß in bieiern Falle die Feinde, wie ste sonst thalen, die heiße Jahreszeit zum Angriff wählen weiden, nnd daß eS besser sei, ihnen zuvorzukommen, Das scheint auch des Ober-Eomman» danien Austchl zu sein (K. Z.)
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
554
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL47
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL47
Verschiedenes.
Der Telegraph.
Verschiedenes. — In I'land ist der Patriarch der grünen Insel, Herr James Nolai, von Knockindrane, geboren 1742, somit im ungewöhnlich hohen Alier von 116 Jahren. gestorben. Er halle eine solche Berühmtheit erlangt, baß die Königin sich vor einigen Jahren sein phoio» graphisches Bild ausgebet«! halte, und teil dieser Zeil Halle er von nah und fern Besuch erhalle» Außer seiner Rühiigleil war indessen nicht viel an ihm zu bewundern. Er war sein Leben lang Pächier auf einem Gute deS Carl von Betsborough gewesen, halte immer einfach gelebt und seinen Kopf täglich Mit fallen, Wasser gewaschen, Cr verschied EonnlagS inmiüen der Seinigen ohne einen sichtbaren Todeskampf. — WaS eine Frau leisten kann. Die „Ballarat Times" in Australien enthält folgende anziehende Schlldeiung von der bewuiidcningii'l'trligen Thäiigkeit und Energie einer einzelnen Frau. Ter Erzähler, em An» fiedlet in der Nähe von Brown Hill höile in seiner Nähe Tag für Tag von Morgens bis ÄbendS die Schläge einer Art und fand bei näherer Untersuchung daß dieselben von einem Mädchen herrnhttcn, die ganz allein einen Morgen Landes von den Bäumen euiblößie und sich dann daran machte, das Land zu bebauen. Ohne weitere Hilfe umgab sie eS mit einem Ja,,»-pfähl und baute (ich ci»c Blockhütte. Nun war zu allem Ueberstnß der Boden sumpfig und mußte durch Grüben trocken gelegt werden. Aach daS gelang ihr endlich nach unsäglicher Anstrengung und laugdauern» der Arbeit, der Boden wnrke trocken, mit dem Epa« «en umgegraben, bcsäei und bepflanz! und eS gili jeßl diese Pflanzung für eine der schönsten und blühendsten in dortiger Gegend. Dabei hatte laS Mädchen noch eine kleine Heelde von Hühnern und Schweinen zu überwachen und einige Kühe zu besorgen, wobei ihr indessen em anderes Mädchen leistete. Ihr Ruf war bald in der gan,en Gegend verbreitet und Jedermann wollte die Pflanzung sehen, welch« Weib gerode! und angebaut halte. — Rarey. der Pferbebändiger, hat an, 12. Mal seinen Unterricht in den Marställen deS Kaisers zu Paris begonnen; etwa 100 Personell wohnten der Letiion bei, Herr Rarey begann damit, in englisch« Sprache, welche em Dolnlesch« übersehte. seine Me« thode an einem ruhigen Pferde zu demonstriren. Dann wurde eine mit allen schlechten Eigenschaften ausgestattete Stute vorgeführt, welche von den geschickiesten Kunstrciicrn nicht hatte gebändigt werden können. Nachdem Rarey sie nach seiner Meibove behaxdrlt halte, ließ sie sich ruhig die Füße zusammenbinden, aus die Eide legen, am Schweif und an der Mähne auf dem Bode» hinziehen; dann bestieg Herr Raiey das Thier, sehte eine Trommel auf die Kuippe »nd fing an m trommeln, ohne daß das Thier dbe geringste Bewegung machte Dergleichen K-afistücke sind inbessen nicht der Hauplzweck der Methode, sondern diese soll besonder« bei jungen Pterden angewaudl werben, um sie allmählig »u wohlbresstnen Thieren zu machen. Schon die erste Vorlesung machte einen sehr günstigen Einviuck auf die Zuhörer, welche vollstaubig von der Wichtigkeil und Zweckmäßigkeit bcs Versahrens überzeug, würben. Der Lefiioi, wohnten General Flenn? und zwei andere Stallmeister deS Kaisers und der Kaiserin bei — In der Woche, welche mit dem 20. März schloß, wurden in der Münze von San Francisco 28.69 l Unzen Gold im Werlhe von 512.<!«0 Dollars deponirl; geprägt wurden in dieser Woche in der Münze 420,000 Dollars in Goldmünzen. Silber wurden 3082 Unzen in dieser Woche deponht. — Der tiefste Schacht, der bis jetzt in Californien gegraben worden, ist der auf der Quarzarer von Hayuari und Robinson; derselbe ist 515 Fuß tief. Die Golthaltigteit wird mit zunehmender Tiefe immer beträchtlicher; gegenwärtig ergibt die Tonne Quarz 20 Dollars Goldwerth. — Die Alta California meldet, es unterliege kei« „em Zweifel, daß em gewaltiger Strom von Norden her in einer Breite von 9 bis 13 engl. Meilen biiect durch die jetzigen Golbregiouen von Californien ge» flutet und eine Unmasse von Trümmer» hergeschwemmt habe, bie von dem Quarz in Californien abweiche Cs werde daraus der Schluß gezogen, daß die nördlichen Gegenden, woher jener Fluß diese goldhalli» gen Quarz-Trümmer gewälzt, sehr reich an Gold sein müssen. —'Bromberg, 18. Mai. Das hiesige KriegSblatt vom heutigen Tage berichtet Über die enorme Zahl von 51 Blanden, welche im hiesigen Veziike in den Monaten März und April c. vorgekommen und zum größten Theile boshafier Weife gestiftet worden sind, deshalb anch mehieie Untersuchungen schweben. Auch in andern Gegenden der Provinz mehren sich die Klagen über zahlreiche Vrandstitinnaen, so wie auch aus dem Re» gieningsbezirk Köslin über 14 in den Monaten März und April c. vorgekommenen Brandstiftungen berichtet wirb. — Wohlfeile Zeiten. Die Periode der Thenrung hat ihr Ende erreicht nnd es gewinnt zum Schrecken der Landwirlhe den Änfchein, als wollten die Getreidepreise eben so tief wieder sinken, als sie sriiher hoch gestiegen waren. Nach dem Ausweise des statistischen Burean's in Berlin find in Preußen seitdem vorigen Sommer Roggen um 35 pCt, Weizen 24 pEI, Gerste 22 pCt, Hafer 15 pCt.. Kartoffeln 30 pCt. gefallen.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
786
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL53
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL53
6.
Der Telegraph.
6. So ungefähr standen bie Dinge, al» unsere ärztliche Dazwi» scheiikunft uv« eine nicht ganz unbedeutende Rolle in dem kleineu Drama anweisen sollte, da« eine Tragödie zu werden drohte. Der Arzt wird durch seinen Beins vielfach zn den Kreisen, in die ihn dieser führt, in die engsten Beziehungen gebracht. Die Sorge für da« leibliche Wohlbefinden macht den Menschen iv der Regel mittheilsamer und vertrauter al« selbst die Ans» mertsamkeit ans sein geistige« nnd Seelenheil. Im Durchschnitt wird man z. V. den Hausarzt in die speciellsten Familienverhältnisse tiefer eingeweiht finden. «1« selbst den Geistlichen. Wem die Schwächen nnd Gebrechen de« Körpers kein Geheim» niß bleiben dürsen. gegen den schwirbei bald die Scheu, ihn auch in die Geheimnisse der gemüthlichen und seelischen Zustände blicken zu lassen. Ohnehin ist es ja eine bekannte Ersahrung, daß man oft leichter em moralisches Gebrechen als em körperliches Uebel eingestehen mag; der Arzt hat also mit der Kenntnih de« letzteren gewissermaßen schon da« Größere gewonnen, von dem ihm der Uebergang z» dem vermeinilich Geringeren nlchr mebr schwer wird. Daran« entspringt eine Reihe von Verhältnissen, die in der Hand de« sorglichen und gewissenhaften Arztes eine reiche Quelle interessanter Beobachtungen nnd eben so lehrreich für ihn selbst wie wohlthätig sür seine Pflege» befohlenen werden kann. Gewissen«» und Familienrath, Mit» wisser, ja vielleicht erster Entdecker, nnd dann Hohepriester eine« zarten Geheimnisse«, Leib» und Seelenfreund — welche inllunichsaltige nnd einflußreiche Stellung! In unfern, Falle sollte sich etwa« Aehnlichc« begeben. Kurze Zeit nachdem Annemarie sich der Obhut meine« Freunde« an» vertraut, konnte un« der Herzensznstand derselben nicht mehr verborgen bleiben. Wer weiß, wie sehr der gemülhliche Thermometer bei jeder ärztlichen Behandlung in« Spiel kommt, wird begreifen, daß Stein jenem Momente anch bei seinem Schütz» finge eine nicht geringere Aufmerksamkeit schenkte, al« der Hei» Inng der körperlichen Wunde. Da« Mädchen hatte Vertrauen zu un« gewonnen, und so waren wir denn bald im Besitze auch diese« Theile« ihrer Lebensverhältnisse. Valentin war in Folge seine« vermeintlichen Rechte« em paar Mal in« Spital gekommen, um die Opmrte zu besuchen, hatte nn« aber so wenig gefallen wollen, al« er dem Mädchen willkommen sein tonnte. Petrus, der auch einige Mal nach dem Befinden der „Jungfer" gesehen, war mir fei! ich Nähere« wußte, gerade durch diesen Besuch verdächtig geworben, nnd seine znihnliche Katzenfrenndlichkcit kam mir jetzt em guter Theil wiederlicher vor. ohne daß ich noch hätte ans die rechte Spur kommen können, in welcher Beziehung er zu dem Schicksale Annemarien« stehen mochte. Paul hatten wir unter den bewandten Umständen noch nicht gesehen. "Dn hast de» Fnß cnrirt", sagte ich zu Freund Stein; „laß nn« nun versuchen, ob wir mit dem Herzen eben so glücklich sein werden." Jini und Juli waren vergangen; allenthalben schon fiel der goldene Halm der Felder unter der scharfen Sichel, — da brachten wir, wieder an eine,!, sonnigen Sonntag im Augnst dem alten Schulzen bie Tochter heim. E« war em Jubel im Dorfe, wie wenn eine Fürstin einzöge. «De« Schulzen Annemarie kommt mit einem Fuße so grab' wie unser einer", diese Kunde war fchon Tag« vorher durch alle Häuser gelaufen Alle« drängte sich herbei, nm da« Wunder zu sehen und anznslanne»; und Schade sür die Wissenschaft, baß der Gegenstand der Cur meine« Freunde« doch nicht so häufig ist! Heute halle er Alle zu Proselylen gehabt nnd stehenden Fuße« sogleich mit« nehmen können. Der Glücklichste war aber doch der Vater, der nnn seine Einzige so munter und schnellfüßig wieder hatte, als man nur mit achtzehn oder zwanzig Jahren fein kann; — oder vielleicht Paul, der auch herbeigekommen war und dem es in der allgemeinen Freude natürlich Niemand wehren mochte, seinen Theil daran zn nehmen und der Herzensfrenndin Gluck zn wünschen. Vr dankte auch nu«, und die Art, wie eres that. die innige Freude, die ihm aus den Augen leuchtete, konnte den Entschluß nur bestärken, für da« Paar Alle« zu thnn, wa« in unfern Kräften stünde. Fortsetzung folgt.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
640
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL39
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL39
Die Obstbaumzucht
Der Telegraph.
Diekirch, den 26. Mai. Die Obstbaumzucht in Bezug auf die Laudwirlyschaft. Den Nutzen einer Obstbaumplantage wird indessen Derjenige nicht ableugnen wollen, der nur entfernt Ansprüche auf Intelligenz machen will, da er zu sehr in die Augen fallend ist. Abgesehen von dem Ertrage der Früchre, den wir als letzten Beweis hinstellen wollen, gewährt die Anpflanzung von Bäumen schon einen bedeutenden Bortheil dadurch, daß sie zur Ge sniidheit und Fruchtbarkeit einer Gegend sehr diel beizutragen vermögen, indem sie eine bedeutende Menge Sauerstoff, der für die Gesundheit so wesentlich ist, ausströmen, die Feuchtigkeit vermehren, weil sie Schutz gegen ausdorrende Luftströmungen gewähren, und indem sie dieselben brechen, zugleich verhindern, daß einer Gegend zu viele athmosphärische Diingersioffe entführt weiden. Das können nun freilich vereinzelte Bäume nicht, wohl aber Anpflanzungen, die wir überall im reichlichsten Maße haben können; denn Dörfer giebt es jede halbe Stunde weit; die Wege, fchön miv breit, kreuzen sich fortwährend, öde Hügel finden wir genug, und wenn dies alles y» Baumpfianzuiigen benutzt würde, so würden diese sevenfalls den Nutzen, den wir vorher aufführten, sicher gewahren. Kundigere Leute, als Neferent dieses, haben bereits be> wiesen, daß das fortwährende Vermindern der Gehölze einen großen Theil der Schuld an dem Mißralheu unserer landwirthschafllichen Gewächse trägt, weil die Bäume eS sind, welche die Temperatur in der Atmosphäre ausgleichen und zu einem gleichmäßigen Klima viel beilragen! deshalb sollte schon dies nnS ermuntern, durch neue Baumplantagen das wieder gut zu machen, was wir durch das Vertilgen derselben verdorben. Sehen wir aber hiervon ab und kommen ans den Nutzen, den die Bäume augenscheinlich gewähren. Wer nur eine unbedeutende Obstbaumplan. tage besitzt, weiß, was für eine Masse überflüssiges und dürres Holz jährlich daraus zu nehmen ist; denn fast jährlich ist der Eigenthümer in der Lage, wildes, abgestorbenes und überflüssiges Holz daraus zu entfernen und eingegangene ©Kimme zu ersetzen. Das Holz der Obstbäume ist, wie alle harten Hölzer, aber durchaus nicht zu verachten, und stets em geschätztes Brennmaterial. Den grüßten Nutzen aber gewähren stets die Früchte selbst, die uns ja, steht erst der Baum, fast ohne unser Zuthun, in den Schooh fallen; denn die verhältnißmäßig wenige Arbeit einer Obstbaitmplaiitage ist fast gar nicht in Anschlag zu bringen Nun ist c« allerdings wahr, daß namentlich in den letzten Jahren öftere Mißernten, an vielen Orten auch wohl gar leine Obsterträge stattfanden, indessen das darf uns dennoch voiiden AnpMnzungeu nicht zurückschrecken, da wir bedenken füllten, baß eine einzige Ernte das in, Vorjahr Fehlende wieder vollständig ersetzt, daß wir ferner von einem Mißeathen des Obstes nicht, wie dies beim Getreidebau der Fall ist. Schaden am Arbeitslöhne haben; denn dies ist wenig oder gar nicht zu rechnen. Was nun aber den Einwurf anbetrifft, dag mancher Boden für den Anbau der Obstbäume nicht paßt, so ist dieser gerade zu verwerfen; denn den Bäumen geht es gerade, wie dem Getreide; bringe man die geeigneten Sorten nur auf den geeigneten Standort, so werden sich stets Bäume finden, die dort gut und sicher gedeihen, und es kann daher nur in der Unkenntniß liegen, mit der sie gepflanzt und ausgewählt wurden, wenn dies nicht der Fall ist. Daß natürlich em Obstbaum in ärmlichem Boden nicht so gute Re> snltate liefert, wie dort, wo er alles zu feiner Nahrung nnd Entwickelung im reichen Maße vorfindet, liegt auf der Hand. Das aber ergeht den, Getreide eben so, und man könnte mit demselben Rechte be> hanpten. auf geringem Boden keinen Roggen bauen zu wollen, weil er hier nicht so gut wächst, wie auf reichen und nahrungsträftigen Aecken, Wenn nun aber vielfach behauptet wird, die Anpflanzung von Feldwegen fei deshalb unzweckmäßig, weil sie dem Einbringen des Getreides Hindernisse in den Weg legte, so möchte wohl kein Grund weniger stichhaltig sei», als gerade dieser. Die Thatsache ist zwar richtig; denke man aber doch einmal ernstlich darüber nach, wie sich der auf diese Weise durch die Obstbäume verursachte Schaden zu dem wirtlichen Nutzen derselben verhall, und wir werden gern ge, stehen müssen, daß es nicht der Rede werth ist. diese Nachtheile in Anschlag zu bringen. Gern wollen wir auch zugestehen, daß das Getreide in unmittelbarer Nähe der Bäume nicht den vollen Ertrag liefern soll, und daß der Schatten derselben so gut seinen Einfluß haben mag, wie die Wurzeln, die iiumachin den Kulturpflanzen einen Theil ihrer Nahrung entziehen mögen; schneiden wir aber einmal das Getreide, so weil die Bäume Einfluß auf dasselbe halben tonnen, dresche es besonders und vergleiche dann den Ertrag mit dem übrigen auf demselben Felde außer dem Bereiche der Bäume gewachsenen, und berechne da« etwa fehlende nur gegen eine dürftige Obsternte, so wird man unbedingt finden, daß von einem Schaden nicht im Entferntesten die Rede sein kann. Kömmt luin auch, um allen Einwürfe» entgegenzutreten, wirklich »och eine erschwerte Vewirthschaftung, besonder« beim Pflügen in der Nähe der Väittne hinzu, so lasse man. will man die letzte Furche nicht liegen lassen, diese umgraben; es wird höchstens den Tagelohn eines Mannes kosten, um dies anszuführeu, nicht mehr. Der Schutz der Bäume aber lieg! in jedes Ehrenmanues Hand, uud wird in einer Gemeinde mit der vollkommensten Strenge darüber gewacht, so wird auch dieser Schutz gewiß mit der vollkommensten Wirksamkeit ausgeführt werden können; de»» wenn es auch betrübend ist, bald diesen, bald jenen Baum umgebrochen zu sehen, so wird roch em sofortiges Wiederbesetzen der leere» Stelle dem Schaden abhelfe», und wenn er auch em kleines Opfer kostet, dennoch zum Gedeihen des Gant.?» beilragen und bei aüfmert« sanier Pflege zuletzt zudem gewünschten Ziele führen. »Auch von der kleinsten Stelle den möglichsten Nutzen zu ziehen", ist die siele Aufgabe des Laubwirths; das kau» er aber durch nichts besser und leichter, als durch den Obstbaum, der, wo er auch stehen mag, stets von Nutzen fein wird. Da indessen der Grund, weshalb em neugepflattzler Baum nicht fortkömmt, oft darin liegt, daß derselbe in gutem Lande gezogen wurde und nun in schlechteres versetzt wird, so ist es für Obstbanmzüchter von dem wesentlichsten Nutzen, sich selbst eine Samen- und Baumschule anzulegen, deren Boden womöglich etwas geringer ist, wie derjenige, in den die jungen Bäume später versetzt werden sollen. Er hat dabei den Vor. theil, genau zu wissen, was er zieht, und ist dem Risiko überhoben, junge Slämmche» zu taufen, wo und wie er sie findet. Muß er indessen dennoch zum Kaufe feine Zuflucht nehmen, so geschehe dies nicht von dem ersten besten, sondern er unterrichte sich zuvor genau, in welchem Boden die Bäumcken gezogen wurden, weil er sonst in die fatale Verlegenheit, seine Anpflanzungen verkümmern zu sehen, kommen würde. Dagegen schadet es.nichts, wenn Stämmchen in Bo» den geringerer Klasse gezogen wurden, um später in bessern versetzt zu werden. (Forts, f.) Viehmarlt von Echternach, \2. Mai: Gespannochsen viel zu Markte, jedoch entsprach die Zahl dem Angebote nicht. — Milchkühe sehr viel zu Markte, jedoch fast alle zu hohen Preisen verkauft, eben so mit Fettvieh; Pferde mittelmaßige Zufuhr, die ungeeignete Stelle des Pferdernarkles (Bergstraße) mag hier Hillderniß zu größerer Ausdehnung des Pferde- Handels sein; — für Zucht, und Milchschweine war der Handel belebt; — Schafvieh, der Handel etwas flauer, als auf dein Aprilmarkte, jedoch zeichnet der Schafsmarlt von Echternach sich gewöhnlich gut aus. (Lux. Ack.)
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
1,167
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL40
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL40
Frankreich.
Der Telegraph.
Frankreich. Paris, 19. Mai. Die Vorstellungen wegen Montenegro'« bei der Pforte haben daselbst eine wider Er« tränen schnelle Nachgiebigteii hervorgirui,n, und die in diplomatischen breiten vorhandene Besorgnis,, biß De sserie,ch eine solche Einmischung nicht dulden und baß eS dann zu ernsten Coiflicien kommen werde, hat sich nicht bestätigt Es blieb der Pforte aber auch nichts slndercs als Nachgiebigkeit iifniq, da Frankreich und Rußland dieselbe mit der Souverainetäts-Eillärnng von Mouicnegro bedrolne». England ging »ich, so weit, sondern blieb bei seinem Vorschlage, die singe« legeuheit durch eine Eornmisilon zu erledigen, stehen, und Preuße» verwandle seine» Einfluß un, Überhaupt der Psorle die Gefährlichkeit und Nutzlosigkeit deS Widerstandes begreiflich zu machen. Die türkische 9iegierung hal in ihrem feinen Instincte nachliägüch das Gefählliche cifaiuii, duich eine euiopäische Eommiision ihn inneren Angel, genheiieu ordnen zu lassen und Fuav Pascha ist in Separat'E'örtcrungen mit den einzelnen Bevollmächtigen eingegangen, um ste in Be» ireff der mouleuegrinischen Angelegenheil zufrieden zu stellen. 'Za ris, 20 Mai. Der Moniteur bringt eine Mit« lheilung aus dem Ministerium veS Auswärtigen, wo« noch im März der Zufluß von Reitenden in Panama so mächtig und der Preis der LebenSmiitel, der ohnehin noch durch bie GelokriilS gesteigert, jo enorm war, baß dag fianzöilsche Eoufulai nch in der Unmöglich' keil befand allen LaudSleuten Beistand zu leisten. Die Regierung bring! dies zur allgemeiner, Kennlniß, damit, wer über Panama teij't, sich mil hinreichenden Geldmitteln versteh!.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
226
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL41
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL41
Deutschland.
Der Telegraph.
Deutschland. Frankfurt a M., 21. Mai. Die hohe Bundes Veüammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung bei der Abstimmung Über die Anträge drg holsteinischen Aus» schnsses einen Verciniguiigs-Vorichlag angenommen, welcher den ersten P,>uci de« Majoiiiäts-AiilrageS, die Termineustellung, und den drillen Puuct deS MinoriiälS» Vorschlages, das Ixhibitoiiurn enlhalte»!', zusammen urntaßie. (Vgl. über diesen Eornpromiß Äiiirag bie Rachrichien unter Berlin in Ca gestr. Nr. der Köln. Ilg ) Frankfurt, 21. Mai. Für viele Besitzer von americanischen Bonds, die in Deutschland leider viel verbreitet sind, weil die hohen Zinsen die leute ver« führten, solche Papiere zu kaufe», lausen in letzterer Zeil manche Hiobsposteu ein. Heute ist wieder hierein Circular veröffentlicht worden, das abermals den Beweis liefen, mit welchem Leichtsinne und mit welcher liihiieu Stirn die americanischen Gesellschaften gegen ihre Gläubiger auftreten. Die Directum der Chicago- Burlington-Quiiich Eisenbahn nämlich hat erklärt, daß sie die am 1. Juni d. I. fälligen Obligationen von 00,000 Dollars nicht bezahlen weree, und zwar hat sie dies gethan, um an« der Unfähigkeit der Northern-Erofs Eisenbahn, zu zahlen. Nutze» zu ziehen, i.ibem letztere sich durch Separat Vertrag zu dieser Zahlung verbindlich gemacht hatte. Das erwähnte Eircular fordert nun alle Bonlsbcsitzer auf, zusammen z» stehen und gemeinschaftlich einen Protest wegen Bezahlung dieser Gelder 4u führen. Eö wäre aber gut, wenn überhaupt die viele» Besitzer solcher ameri» canischen Papiere zusammenträten und gemeinschaftlich gegen das americaliische Unwesen prolestirten; denn nur so werden solche Schritte Erfolg haben und die aincricanischen Slaateu genöthigt werden, für bessere Rechtspflege zu sorgen, und die Eisenbahn-Gesell« schaften und Stävte anhalten, prompt ihren Ver. pstichtungen zu genügen. Wie wir hören, wirb demnächst zu diesem Zwecke eine Aufforderung erlassen. Wiesbaden, 18. Mai. Die Raff. Ztg. enthält folgende bcmcrkenswerthe »Unsere Se» n„nace sind schwach besucht im Vergleich zu früher. Auch wenden viele Lehrer ihrem Stande den Rücken. Im vergangenen Jahre haben laut amtlichen Nachrichten 32 «ehrer ihre definilioe Entlassung erhalten, darunter 23 auf Ansuchen. 3 sind beurlaubt worden, und 14 Candidaten mußten aus der Liste gestrichen werde», weil sie eine Anuelluug iuHrem Vaterlande nicht begehrten Rechnet man hierzu noch die im vorigen Jahre eingetretenen Pensionirungeu, 10, und Todesfälle, 12, so ergibt dieses einen Verbrauch von Lehrerkräften in unserem Laude, welcher die Frequenz der Semmarien weil übersteigt.«
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
363
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL42
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL42
England.
Der Telegraph.
England. London, 19 Mal. T»c Trauerboischaft von dem „nerwa.tcicn Hinirüi der Herzogin von Orleans ist in diesem Augenblicke durch ten Telegraphen längst auf dem Festlande veibreitel. Sie starb Aftern früh in Rick), mond, wo sie seit ungefähr einem Jahre eine Privat« Vllla gemielhet halte und so streng war die Abgeschlos« senheit in welcher die hohe Frau dort mit ihren beiden Söhnen Haus hielt, das außer bei Hofe und alle», falls im franiöstschen Gesanbschafts-Holel in London gewiß nur Wenige in der Haupistadt gestern von Nichmond entfernt liegen, Elarcmoni und Twickenham, wo bie übrigen Mitglieder der verbannten Königsfamilie sich seit Jahren angesiedelt haben, Es war ihnen der bittere Trost geaönni, die ihcurc Anverwandte bis zu ihrem Ende zu pflegen. An ihrem Sterbebette standen, wie eS heißt, nur die beiden Söhne, denn der Tod kam unerwartet. Die Herzogin hatte mehrere Tage an der Influenza gelitten, haue sich früher der besten Gesundheit crf.cut und war noch vor vierzelin Tagen beim Marquis von Lansüowne zu Gast gewesen. — Jede weitere Verfolgung Vlllsop's ist, wie eS heißi. von der Regierung aufgegeben worden, dasein Proceß dem analog uud eine Vmitthuluug durch die Geschwornen nicht zu erwarten wate. London, 19. Mai. Die »Times" nennt den Kampf zwischen Montenegrinern und Türken einen Religionökrieg Wenn sie dann fortfährt: "Die ge« bieleri>che Sprache der französischen Regierung beweist, daß der in der Reconvalescenz begriffene kranke Mann der lleberwachung durch feine Aerzte nock immer nicht vollständig entgangen ist." so ist dagegen wahrhaftig, kein Widerspruch erlaubt. Die »Times" findet es ganz in der Ordnung, daß England und Frankreich in dieser Angelegenheit die Rolle von Policisten spiele» Bon dem Rechte der Türkei ist mit keinem Worte die Rede, wohl aber von ihren »hohlen Ansprüchen".
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
279
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL43
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL43
Schweiz.
Der Telegraph.
Schweiz. Bern, 17. Mai. Es geht jetzt wie im Anfang jeder neuen Regierungsperiobe: bie siegerische, Partei weiß nicht, mit welchen Männern sie die verschiedenen Aeinter der Verwaltung besetzen soll Wohl in keinem Canloii der Schweiz herrscht em solcher Mangel tiich' tiger Kräfte wie in Bern. Es gereich, „nfereu höheren Bildungsanstalte» wirklich nicht zum Ruhm' daß sie in einem Zeiträume von 25 Jahren unfern, Lande nicht einmal die zur Verwaltung nothwendige Zahl von Männern gebildet hat. An Notaren, Rechtsagenten, Advocalc» je. fehl: es nicht; aber die Bit» düng dieser «eure ist meistens so beschaffen, daß der ihnen anvertraute Verwaltungszweig seilen in zuver» lässigen Händen ruht. So lange bei uns zum Eintritt in die Hochschule kein Maturitätszeuguiß gefordert wird, fo lange die junge» Leute ans der Dorf» schule oder der Schreibstube in den Hörsaal gehen können, dürfen wir auf keinen gründlich gebildeten Beamlenstanb rechnen. Es sieht in dieser Beziehung bei uns so traurig aus, daß die Radicaleu große Mühe haben werden, einen ordentlichen Rcgiernngraih zusammenzusetzen. Wer sich seiner Kraft bewußt ist, tritt schon wegen der geringen Besoldung von 4000 Fr nicht gern in die Regierung, da jede andere Tätigkeit ihm nur bei geringem Fleiß das Doppelte und mehr einbringt. Dan» ist in einer Repnblick die Bolksünnst sehr wandelbar, und die Zahl der Männer wird mit jedem Jahr geringer, welche aus Patriotismus einen einträglichen Beruf aufgebe» und in die Regierung treten, um vielleicht nach vierjähriger Ämtsdauer wieder auf dem Trocknen zu fitzen. — Im Neuenbürg« Berfasfungsraih zählt die vereinigte Op. Position der ludependenten nnd Conseroativen 44 ge. gen 59 Radicale.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
257
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL44
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL44
Italien.
Der Telegraph.
Italien. Rom. 8 Mai. Als das Eollegium der französischen Weltgeistlichen vor sechs Monaten im Rione Monti geschlossen wurde, weil ihr Unterrichtsshstem von der jetzt hier herrschenden Partei als für Zeit und Ort nicht paffend angefochten ward, da zweifelte Mancher, daß die Franzosen es dabei gut sein lassen würden. Und man hat sich nicht geint, Denn die Cartssimi (so nennen die Römer sie) haben jetzt im Palast Poli die große Wohnung des unlängst ver» storbeuen Cardinals FieSchi zu einer Lehranstalt eingerichtet, welche noch mehr Söhne von Franzosen und anderen hier lebenden Fremden, die Römer nicht aus« genommen, seit drei Tagen theils schon besuchen, theils nach den geschehenen Anmeldungen besuchen werden. So haben wir also das Colleggio ai Mouti. das dem Nunivers und andern Blättern so viel zu thtin machte, in einer veränderten Auflage wieder. Wie der Corriere Mercantile sich aus Earrara schreiben läßt, dauert die Auswanderung fort. Viele Personen, welche politische Verfolgungen furchten, fiichen ihre Zuflucht bei Piemont. — Laut Briefen aus Neapel vom 18. Mai ließ die Regierung des Königreichs beider Sicilien die Küsten in Berthe!« digungsstand fetzen und überhaupt starke Rüstungen vornehmen. Die Regimenter wurden complelirt. und zwei neue Cavallerie-Regimenter waren gebildet wor« den. Eö hieß, 16 neue Fregatten feien gebaut oder bestellt worden. Bon der faooyischen Gränze, 14 Mai. Das Eonstitutions-Fest wurde in allen bedeutendere» Städten Savoveus auf das glänzendste begangen, und die ausgebrachten Toaste bewiesen, daß mau an der Constilulion festhalten will und in dieser Beziehung vollkommen einig gehl mit dem Ministerium Eaoonr. daß man jedoch durchaus nicht so begeistert ist. wie in Turin' für die sogenannten Freiheitö-Ausstchlen mit Hülfe französischer Bayonnette. Ich halle im Gegeniheil iJelegenheil, mil einigen eiustußieicheu Leuten zu sprechen, welche diese« Land in jeder Beziehung kennen; sie ver« sicherten mir, d.rß man hier sich sehr wenig um die itlilienische Frage lürnmerc, sondern nur in so well Interesse für sie nehme, als sie Eiufiaß habe auf die dirccte Verbindung mit England über Genua. Frankreich corcnrrir! durch seine auf französischem Gebiet« hinziehende Eisenbahn von Marseille nach Genf mit Genua, und cniziehi der savoyischen, leider noch nicht vollendeten Hnde!sst>aße (von Genua über Chamber» und Annecy nach Gern) den Transit. Je enger sich darum das sardiniiche Cabinel an Frankreich anschließt, und je mehr man in Turin sich von England zu tnifernen such!, um desto mehr würde man in Savoycn zu leiden dabei, llebcrhaupt hat die unglückliche Sucht des Tnrit'.er Cabineltes, eine Gioßmachl zu werden, dasselbe so sehr in Anspruch genommen, baß es ver» gißi, welche schöne Aufgabe ihm gestellt ist, nämlich diejenige, seine oon der Naiur begünstig!« Besitzungen durch eine gesunde Organisation auf die Höhe der gebildeten Siaaieu zu erheben, d. h. seine Völker heran« zubiltH'u; denn wahrlich, es fehlt sowohl in Piemont, als auch in Savcyen, namentlich aber auf der Insel Sardinien, „och sehr viel, bis bie Bevölkerung sich an Bildung mit der deulsche» oder schweizer Beoölkerung zu messen im Stande ist. Die Schulbildung ist noch sehr weit zuuick, und man zählte kürzlich sogar in Turi» unter den 150.000 Seelen bis zu 65.000 Individuen, welche nicht lesen können.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
502
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL45
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL45
Spanien.
Der Telegraph.
Spanien. Madrid. 12. Mai. Wie die Police! jetzt mit der Presse umgeht, kann beispielsweise der gestrige Tag beweisen. Es wurden mit Beschlag belegt die Morgen» und Abend-Ausgabe des Clamor Pnblico, bie MorgenAuSgabe der Eftoca, der Discufion, der Monarchia, der Regeiieracion. deS Diario Espanol und der Independance Espagnole. Die Discnsion war auch vorgestern mit Beschlag belegt worden.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
56
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pi|issue:1611000|article:DTL26
Der Telegraph. Nachrichten des In= und des Auslandes. Jg. unknown, n° 42
Der Telegraph.
Der Telegraph. Nachrichten des In= und des Auslandes. M H» Ab onuem e ntsprei«: 3 Franken per Trimester für Diekirch. Fr. 3,60 für auswärtige Abonnementen. Einige Zeit vor Ablaufeines Trimester« nichtailfgelündigte Abonnementen werden all erneuert angesehen. Mittwoch, den 26. Mai Erscheint wöchentlich zweimal: Mittwochs und Samstags. '185.8, Anzeigen: 20 Centime« per Garmond» Zeile oder deren Raum. Für Abonnenten nur 10 Ets. Abonnementen, Correspon» benzen und Anzeigen werben sranc« erbeten. Anzeigen müssen Dienstag« und Freitag« vor eilf Uhr Vormittag« eingesandt sein.
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
17ISSUE
80
https://persist.lu/ark:/70795/3c6x84/articles/DTL38
newspaper/waechtersauer/1858-05-26
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1611000#panel:pp|issue:1611000|article:DTL38
Das verwünschte Haus.
Der Telegraph.
Das verwünschte Haus. Ch. L. Sin* Torfizeschichie t (Fortsetzung.) Diese» lebhaft und gutmllthig gesprochenen Worten be« Mäd< ehen« folgte wieder eine längere Pause. Käthchen reihte die Maschen ihre« groben Strickgarn« auf, die Alte schäme still vor sich nieder oder in da« heraufziehende Abenbrolh. Da tönte plötzlich em dumpf« Lärm von dem Dorfe herüber, wie em Durcheinanderschreien vieler Stimmen. Ehe aber da« Getöse «ine bestimmte Form annahm und die eigentlich er. schrecken konnte, öffnete sich die Thüre der Stube und trat Katchen« «ater etwa« eilig ein. Giiijj und Gesicht zeigten aber nicht«, wa« die Kranke hätte besorgt machen können. „Gott grüß' Euch, Muhme!« sagte der Bauer. «Seht mir'« an Gesichte an, daß Ihr nicht zu erschrecken braucht über Da«, wa« ich gltch nlm „zählen will. War diesen Abend em wenig über dem Berge drüben, und hat mich der Himmel ger»de zu rechter 3eit hergeführt, um Euch vor Unglück zu be> wahren.» Er erzählte nun. wie «r au« dem Walde getreten, schon von weitem einen verdächtigen Rauch gesehen, und, rasch herbeigeeilt, »evade noch recht gekommen sei. da« in einem hinter dem Hause stehenden Stoße Holze« beginnende Feuer mit leichter Mühe zu loschen. Mittlerweile stürzten auch schon Einzelne die kleine An« höhe herauf, kehrten aber, von Kittchens Vater belehrt, sofort wieder um. um eben so schnell, als sie Mommen, bie erhaltene »ustunft zurückzubringen. Wa« aber war im Dorfe geschehn? Vor wenigen Augenblicken war Petrus durch die Dorfgaffe ge» laufen und hatte mit kläglichem Gesichte, während die langen Frackstllgcl ihm Ulli bie mageren Beine schlugen, geschrieen: „Bei der alten Heilingeriu brennt«!" Man war bei dem un< heimlichen Feuerrufe an« den Häusern und in der genannten Richtung fortgerannt. AI« sich nun die Ursache der schnellen Aufregung bereit« beseitigt fand, da konnte man es doch nicht unterlassen, den ganzen Vorfall in dem Sinne jene« Uufegens auszulegen, der nun einmal über dem Walde schweben sollte. Paul hatte sich in der Stadt, al« ob ihn eine Ahnung de» Auf» trilte«, mit seinem Geschäfte doch besonders beeilt, und kam eben noch dazu, um von den plaudernd noch beisammen stehenden Gruppen den Hergang zu erfahren. Mau dachte kaum daran, sich die Veranlassung de« Feuer« an einem so auffallenden Orte erkaren zu wollen; es war, als verstünde sich gerade hier da« Selrsamste von selbst; und wären plötzlich Hau« und Umgebung in den Boden gesunken, so hätte man wahrscheinlich auch dieß für ganz natürlich gefunden und sich gar nicht darüber verwundert. War c« ja doch da« „verwünschte Hau«"! So verblendet nun einmal em Wahn Sinn und Urtheil und hebt den gewöhnlichen Zusammenhang der Dinge auf. Der junge Bauer eilte so rasch er konnte seiner Wohnung ;u. AI« er bei Valentin vorüberkam, schaute dieser au« dem Fenster. Er rief ihm etwa« zu, da« Paul nur halb verstand. Freundlich lautete es nicht; aber er hatte keine Zeit zu einer Gegenfrage. E« schüttelte ihn wie Fieberfrost bei dem höhnen, den Tone; er beschleunigte indeß nur seine Schritte in der Angst um bie Mutter. Diese empfing ihn mit schmerzlich weh. milchigen Lächeln; seinen besorgten Fragen konnten aber die Anwesenden, Kälchen und ihr Vater, s« antworten, daß es ihn etwa« beruhigte. Für die Kranke schien der Vorfall keine weiteren üblen Folgen zu haben. Erschöpft warf er sich auf einen Stuhl. Nachdem er von Jenem da« Nähere in Erfahrung gebracht, war c« ihm wohl klar, daß hier eine frevelnde Menschenhand ihr Spiel getrieben; aber was konnte er dagegen be» ginne»? wie durfte er hoffen, daß eine besonnene Einsicht sich gegen einen bethörenden Wahn geltend machen werde? Von wem immer Verfolgungen ausgehen mochten, die ihn offenbar verderben sollten, er mußte sich gestehen, daß sie klüglich angelegt waren. Und wäre eö möglich gewesen, in diesem Einen Falle hinter bie Wahrheit zu kommen, so war damit noch gar nichi« gewonnen. Eö ist eben da« Eigenthümliche eine« derartigen Aberglauben«, daß ibn eine einzelne Eutänfchiii'g keineswegs zerstört und die Kette, aus der em G,ied gerissen worden, sogleich wieder zusammenwächst. »Paul" flüsterte nach einigen Augenblicken die Mutter und sah dem Sohne, der ihr näher gerückt, in da« vom Laufen erhitzt gewesene und nun unter dem kalten Schweiße «eiche Gesicht. »Paul, ich habe immer noch geglaubt, c« sei da« Beste: Bleibe im Lande und nähre Dich redlich! Darum habe ich Dir wie. verstrebt. Ich sehe, daß ich Unrecht gethan. Der Mutter Stun« den sind gezählt; ich fühle es. Wenn du. mir die Augen zugedrückt, so gehe, mein Kind, da Du nicht bleiben darfst. — Nimm eine Hand Erde von meinem Grabe, und der Geist Derer, die Dich unter ihrem Herzen getragen, wird Dich auch in bie weite Feine begleiten und Dein Weg gesegnet sein.« Und die Alte hob langsam die weiße dünne Hand und legte sie, einen leisen heißen Segen flüsternd, aus da« junge Haupt. Kät« ehe» stand daneben und hatte fromm bie Hände gefaltet. Da« Abendroth warf seinen rosigen Schein durch da« Heine Fenster und röthete da« Antlitz vier gerührter Menschen. De« Mab. chen« Vater unterbrach zuerst die feierliche Stille, indem er sagte: »Ihr habt Recht, Muhme! Die Erde ist drüben wie hüben de« Herrn!"
"1858-05-26T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
8SECTION
831
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL102
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL102
Publicité 1 Page 4
Der Telegraph.
Anzeigen» Versteigerung von ioo Fuder Wem. Am Montag den 13. Juni 1859, um 9 Uhr Vormittags, und «öthigcnfalls au den darauf folgende» Tage«, werde« auf Anstehen dcö Herrn NAMUR, Hypothekenverwahrer ;»» Lnremburg, i« feiner Eigenschaft als Vormund der minderjährige« Kinder des verstorbenen Herrn Notars Macher Vo» Remich, 100 Fuder 1857 er und 1858 er ganz rein gehaltener Mosclweiu erster Qualität, eigene« Wachsihums, sowie auch verschicdeiie Fuder Branntwein, öffentlich und auf Borg zu Remich, in der Sehreibstube des unterzeichneten Notars versteigert werben. Probe« »verde« »vährend der Versteigerung an den Fässer« verabreicht. Remich, den 5. Mai 1859. 112 ULVELING, Notar. Loh-Werfteigernng. Am Montag, 16. d. M. Mai, um 10 Uhr Vormittags, wird die Gemeindeverwaltung vo« Eousdorf die Loh eines Extra-Schlages von 10 Hcctares per Eentner öffentlich versteigern lassen. Vier Fünftel diefer Loh sind erster und ei« Fünftel zweiter Qualität. Eonsdorf, den 6. Mai 1859. In» A»iftrage: 113 Brentcner, Sekretair. Die Glockengießerei zu Malmedy, von GAULARD, Sohn, empfiehlt sich in, Gießen aller Arten von Glocken, so wie auch im Umgießen alter Glocken nach jedem beliebigen Tone, unb verspricht prompte und billige Bedienung. Auch find niedliche Glocken ohne Fehler zu verkaufen. A facilite* de payement. Malmedh. den 4. April 1859. 94 Gaularb, Sohn. Veranrn,-.,.. Drucker und Ned«l»eur: Jos. Hut. «chr>>ll
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
206
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL37
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL37
Inländisches.
Der Telegraph.
Inländisches. Luxemburg, 9. Mai. Der Staatsminister, Präsident der Negierniig, hat folgende Bekanntmachungen erlassen: 1) Die Abgabe und Einstellung der Milizleute der Aushebung von 1859, welche laut Art. ? des Beschlusses vom 10. Februar letzthin, am 16. Mai c. im Nath- Hause zu Luxemburg stattfinden sollten, werden an dem nämlichen Tage, um 10 Uhr Vormittags, auf dem CHfernen'Hofe zu Echternach vorgenommen wer« den. Nach ihrer Einstellndg werden diese Milizleute in activen Dienst treten. 2) Den Gemeindeverwaltungen und den Beteiligten wirb zur Kcnntniß gebracht, daß die Gesuche um im» bestimmten oder temporären Urlaub, welche bei Ge« legenheit der Einberufung von mehrern Miliz»Claffen etwa gestellt werben könnten nnd auf jedes andere Motiv, als einen vorschriftsmäßig eonstatirten Krank« heitsfall gegründet wären, uiiberückstchtigl bleiben müssen, und daß denselben keine weitere Folge gegeben wird. 3) Die Miliileute, welche bei Gelegenheit ber Em« bernfuug der verschiedenen Elasseu de« Bundes Cou« lingentes etwa wünschten, Stellvertreter vorzustellen ober sich substituirei, zu lassen, löniien biesfälllge Ge» suche unter folgenden 3'edingungei, einreichen: a) Dag Gesuch muß unverzüglich gestellt werden. b) Die Betheiligten müssen sich mit ihren Stell» Vertretern oder Substituten, versehe« mit allen erforderlichen Schriftstücken, vor den, Regierung« ®c« bände zu Luxemburg versammelten RcvisionSrathe. in dessen Sitzung vom 17. dieses Monats, um W Uhr Vormittags, stellen. c) Nach Ablauf dieser Frist wird kein Gesuch mehr in Betracht gezogen, es fei denn in Folge fpecieller Ermächtigung. d) Das Gesuch um Stellvertretung oder Substi- Tution befreit den Milizmann, welcher dasselbe eingereicht hat, keineswegs von der Pflicht bei der Einbe» lufnng unter die Fahne zn trete». Er kann nur nach Annahme seines Stellvertreters oder Substitucnten davon freigesprochen werden. (L. Ztg.) — Der an, 2. d. MtS. zu Remich abgehaltene Jahr» «aikt war ziemlich staik besucht, und der Gefundbeils« zustand des aufgefühllen Viehes durch ms bestiedizend. Die Zahl der aufgefüllten Kühe beliug 120; frisch« melkend« und trächtige waren stärk« gesucht, aIS auf dem Jahrmärkte vom 2t. Februar; sie stand«, von 130 bis 160 Franken. —- 8l„ Ackelpfeiden, meist geringer Qualität, waren nur 60 Stück vorhanden. — Mit Schweine von 10 bis 15 Franken »var der Marl! üb«, auS staik beseht, wodurch em Sinken der Preise her» vorgerufen wurve. — Der Concurs zur Veredlung ber Hornvieh» u. Schweinezucht im Kanton Remich, welch« auf dem voltr»vah«ten lahrmaikte stattfand, «gab folgend! Re« fultate. Prämien «hielten: a) Für Stier«: I.Prämie von 56 Fr.— Hr. I.R. L«i»n 6. Eigenthumer auf Reckingelhof; 2. Prämie von 40 Fe. — Frau Wittw« Lollart, Eigeiiihümtiin zu Sehengen. b) Für Kiiht und Färsen: 1. Piämie von 40 Fr. — H. T. Gh.. Greifet), Bürgermeister und Eigenthumer zu Remich. 2. Prämie von 30 Fr. — Prosp« Lapointe, Pachter zu Eulerei. Gem. Henningen. 3. Prämi« von 20 Fr. — Hr. P. Schumacher, ®«. «.indeeilinehin« zu Renierschen. c) Für Eber: 1. Pr. von 35 Fr. - Hr. I R. k«nns auf Reck« ingerhof. i) Für Säue: 1. Prämie von 18 Fl. — Hr. I. Majerus, Land« wirth zu Ältwies. 2, Prämie von 12 Fr. — Gel heil« zwischen die HH. I Kieffer Garnich, Schcnlwirih zu Neulich, und loh. Steinmeh, Back« ebendaselbst.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
503
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL38
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL38
Das Opfer zweier Herzen. Erlebtem nacherzählt von Th. Drobisch.
Der Telegraph.
Das Opfer zweier Herzen. Erlebtem nacherzählt von Th. Drobisch. (Schluß.) Am Abend des andern Tages gelangte Ludwig in seinem Geburtsort an. Ach! »vclch' em Eontrast mit ber Residenz Stall Heller Gasflammen aus eifer» neu Candelabern flackerte am Thor der röthliche Schein einer Oellampe. auf Hölzernem Laternenpfahl. Die Glocke auf dem Stadtthurme, welche die nennte Stunde verkündigte, ertönte in matten Schlägen. Ach ! bie Töne weckten wehmüthige Erinnerungen der Iv« gendzeit in Ludwigs Brust, und als auf dem Altar beb Thunnes nach alter Sitte vier Leute vom Stadt» Pfeifer mit Posaunen einen Choral in die stille Nacht hineinbliesen, da konnte sich Ludwig ber Thränen nicht mehr enthalten. ES tönte ihm wie Sterbesang, er dachte an LouiscnS Vater, ber da schlummerte auf bern Friedhofe. Em Fremdling in seiner Heimath, kehrte Ludwig im Gasthofe zum »goldenen Löwen« em , wo em „euer Wirth Platz ergriffen, den er nicht kannte. Noch selbigen Abend zog er Erkundigung über Louise em und vernahm bie Traucrkunbe, daß ste an einer schlei« chenden Verzehrung leibe und wohl bald ihrer Auflösung entgegengehen werde. Tief erschütterte diese Nach» rieht Ludwigs Herz, er eilte auS dem Haufe und ging im Finstcrn an der alten Stadtmauer dahin, an welche der Regen der Nacht niederschlug. Da stand der arm Getäuschte und verwünschte die Zeit, wo er Familienglück und häusliches Leben verachtet und großen Entwürfen nachhing, die sich nicht «füllten. Ach! feufzte er, an welch' dünnen Fäden hängt oft nicht das Schicksal der Sterblichen: em Gewitter führte mich nach Klarbach und luliaiiens Reize verführen mich, meiner guten Louise untreu zu werben. Doch, wie dem sei, ich niuß sie sehen. Morgen »vill ich hin zu ihr. Er ging zurück in den Gasthof und begab sich erst spät, spät zur Ruhe. Am andern Tage schickte er sich zu dem Besuche an. Welch' em Wiedersehen! Scheuen FußeS wich er fast zurück, als er Louise erblickte; denn ihre Wangen waren bleich, ihr ganzes Wesen zerstört. Mit erloschenem Blick schaute sie den Eintretenden an, sie athmete auf und sprach: O, Ludwig. Sie hoffte ich hienieden nicht wieder zu sehen; was wollen Sie im Genüsse eines glänzenden Glückes mich arme Ver» lassenefo lant an die Träume meiner Jugend mahnen? Louise! fiel ihr Ludwig inS Wort, höre mich noch einmal und bau« — ich bitte Dich, laß mir Ver» zeihung werden. Du nennst mich glücklich, ach, Louise! nimm dicfeS Wort zurück, ich bin eS nicht mehr! Ich stehe »vieder einsam in ber Welt, ich bin getrennt von dem Weibe, so ich meine Liebe, meinen Frieden geopfert. Mein Glück war em Schattenbild, em wüster Traum. Zurückgeschaudert iv die rauhe Wirklichkeit, preisgegeben der bittersten Nene,' eilte ich her zu Dir. nm eine Pflicht zu erfüllen, die Gott und mein Gewissen von mir verlangen. Louise, hier zu Deinen Füßen sinke ich hin. Das schnelle Hinscheiden Dcl« ucS geliebten Vaters, ber Friede, den ich Dir geraubt und an Deinem Leben gezehrt, ich klage mich dessen an und würbe vergehen, wenn mir nicht Dein edles Herz. Louise! mit Thränen im Auge bitte ich Dich um Verzeihung, vergib! vergib! was ich verschuldet, damit mir wieder werde, was ich verloren: Ruhe und Friede meiner Seele. Louise reichte ihm die Hand und sprach nach einer Pause Ich — rechte nicht mit Dir; jene Gewalt, welche die reinste Empfindsamkeit in da« menschliche Herz flößte, wird den Irrenden nicht verstoßen. Nach jenem Nrgtistc, nach jener himmlischen Gewalt lehre. ich bald — bald zurück, schwebe in bessere Welten, wo ich die Fortbildung meines Geistes erwarte. Hat einst Dein Stündlein gefchlagen. folgst Du mir einst am Abend Deiner Tage, so foll Dir mein Geist entgegeneilen und Dich jenseits begleiten, was mir hier nicht vergönnt war, hier, «vo em falscher Hang nach Größe Dich aus meinen Armen riß. Leb' wohl und — laß die wenigen Tage, die Gott mir noch schenkt, mich — in Ruhe feiern, in Ruhe und —in — Anbetung dessen, ber alle Wesen endlich zum lichten Ziele führt. Tief erfchüttert nahm Ludwig von ihr Abschied. Die Thränen rollt«« stromweis über seine Wangen, er schämte sich ihrer nicht; denn — eS waren heilige Thränen. Sobald der Abend dämmerte und die Nacht einbrach, schlich er still nach dem einsam liegenden Haus und blickte empor nach dem matten Licht, so daS kleine Zimmer erhellte. Er träumte sich in ihre Nähe, und wenn er den Gang vollbracht, wenn er einen stillen Gruß hiiiaufgcsiüstert, dann wurde eS ruhiger in feinem Innern, wo der Wunsch aufloderte, sie noch einmal zu scheu. Wa« Louise geahnt, nur zu bald sollte eS Wahr« heil werden; es dämmerte ihr die Stunde, wo das Irdische aufgeht im Himmlischen. Ludwig sah sie wieder im Sarge. In stummen Schmerz und Berzweif» Inng über die Leiche hinweggebeugt, fühlte er den Ver» tust, mil ihm aber zugleich auch vie Wucht der Reue; denn ihm bauchte, al« flüstere ihm eine Stimme: Siehe, das ist Dein Werl! — Mit dem' Einsenken des Sarge« in die Giuft begrub Ludwig all' feine Hoffnungen. Die Bewohner des Städtchen« nahmen zwar Antheil an feinem Schmerz, Viele aber schwiegen und murmelten: Es wäre dieß Alles nicht ge» kommen, wenn die letzten Worte verstummten denn Jeder wußte, »oaS n,an damit sagen wollte. Einige Wochen „ach diesem Ercigniß gelangte von Seiten de« RatheS einer benachbarten kleinen Stadt em Schreiben in Ludwigs Hände, worin man ihm die zur Erledigung gekommene Stelle als Stadtfchreiber antrug. I» Hinsicht seiner Kenntnisse war man auf diese Wahl verfallen und Ludwig gab feinen ablehnenden Bescheid, obwohl die Stelle dürftig genug war. denn der jährliche Gehalt erstreckte sich nur über dreihundert Thaler. Schon nach wenig Tagen trat er in sein neues Amt. Er dacht« sich m dieser Stellung durch einige Wirksamkeit für die Menschen mit sich selbst noch auszusöhnen. Doch, der Friede, der von seiner Seele gewichen war, er suchte ihn vergebens. In solchen Momenten dachte er an Die Stelle in Miillners »schuld», wo Hugo sagt: Leben gleicht der Töne Beben Und der Mensch dem Sattenspiel: Wenn eS hart zu Voden fiel. Kehrt der rechte «lang nicht wieder. Ja! dieser rechte Klang, dieser Friede kehrte nicht wieder ein. denn er begleitet nur die Unschuld uud die engend. Wohl aber ergriff ihn Mißinnth. Groll und Murren, wenn er der letzteren Jahre gebachte. Was mußten jetzt feine ehemaligen Freunde und College« von ihm denken, die einst fo gr.'ße Envartim. gen von ihm gehegt. Er hörte sie im Geist spöttisch ausrufen: Staotfchreiberchen! wo ist der Präsident wo ist das Ministerportefeuille geblieben? Wo ist die Erbin von den, Rittergute, die Du einst als Gattin heimgefuhrl? Diese Demüthigung zehrte an seinem Innern, er verblühte und deS Nachts ängstigten ihn schwere Traume; er hatte sich in feiner Zeit, in sei. nern Streben geirrt. Die Folgen blieben nicht auS, denn der Kampf, den er gerungen, war zu gewaltig; er stechte dahin und als der Frühling kam. als der erste Lerchen schlag über die frifchen Saaten ertönte, entrang sich sein Geist ber irdischen Hülle. So trat er ab von der Welt, als er erst fechsund« zwanzig Jahre zählte. Eine kurze Zeit, aber dennoch hinreichend das Opfer zweier Herzen zu fordern, bis er felbst als Opfer der Eabale fiel und die schnell verrauchte Flamme der Liebe eines phantastischen Wei« b«S ihn wieber auf den dunklen Pfad de« Leben« hinausstieß.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
1,188
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL39
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL39
Frankreich.
Der Telegraph.
Frankreich. Paris, 8. Mai. Der heutige „Momteur" meldet, daß nach einem Beschlüsse des Kaisers der General» stab der Armee um 30 Generale vermehrt werden und jetzt im Ganzen aus 270 Divisions- und Brigade-Generalen bestehe« soll. Der große Generalstab wird um 50 Offiziere vermehrt, und alsdann im Ganzen ans 610 Obersten und 9 Eseadron-Chefs, Capitäncn und Lieutenants bestehen. — A« der heutige« Boulevard-Börse wurden keine Geschäfte ge»' macht. — Ans Turin, 7. Mai, Abends, wird tele graphirt, daß laut dem neueste« offizielle» Bulletin die Oestcrreichcr am 6. schleunigst Boghera verlassen haben und bei Gerola aufs a»»dcre Po-Ufer zurück' gekehrt sind und das Gehölz auf dem linken Ufer besetzt haben. Die Oestcrreichcr, die Vcrcclli verlassen haben, rückten unter Anführung eines Divisionsgene» rals auf Gatinara; sie wurden in Vercelli durch andere Truppen ersetzt. Die Ocsterreicher scheinen sich an der Sesia verschanzen zu wollen. — Ans Nom, 5. Mai, find über Marseille Berichte eingetrof» fc«, »vonach die französische Garinson vollständig dort bleiben soll. Der Papst hat vom Kaiser ei« beruhtgendes Schreiben erhalten. — In Anco na liegen jetzt 10,000 Mann Oestcrreichcr. Unter der Bevölkerung der Romagna herrscht große Gährung. — Der König von Neapel ist bei der Nachricht über den Stand ber Dinge in Italien in solche Aufregung gerathen, daß sein Zustand sich verschlimmert hat; er bemuht sich jedoch, die Angelegenheiten des Königreichs beider Sicilicn zu ord«en. Man erwartet em« Mi«isterveränder»»ng. (Tel. Dep. d. Köln. Z.) ". Paris, 7. Mai. Der „Motiiteui" widerleg» daö Gerücht von der Bildung einer Rheinarmee «n* ter dem Obercommandantm Pelissier. Das an» gedeutete ObservatiouZcorps am Rheine sei dahin zu verstehen, daß die Garnisonen in den Städten des Ostens erst die Nheinarmce bilde«, wen« die franzü» fischen Grenzen bedroht werden. — Der Herzog von Chadone wurde zum Minister des Inner« ernannt, ber Kriegsminister Marschall Vaillant zum Major- General der italienische« Armee. (Tel. Dep. d. Tr. Z.) Paris, 7. Mai. D« heutige Moniteur veröffentlicht mehre« kaiserliche Decrete in Brtreff folgend« Er« Nennungen: Der bisherige Kn'egS.Minister Marschall Giaf Vaillant und ber Minist« deS Auswärtigen Graf Walen,«!*!, sowie der «ste Vice-Piäsldeni deS SenaiS Hl. Royer sind zu Mitgliedern deS geheimen RatheS, Hr. Delangle zum InflizMinister, Marschall Graf Ran« don zum Kikg«-Minist«, der Senator ?lrrighi, Herzog von Padua, zum Minister des Innern, Marschall Graf Vaillant zum Genetal«Quaiti«meister der italienisch«» Arm« «rnannl. — Das amtliche Blatt «nthält folgend« Not«: Man fehreibt auS Deutschland, der dem Marschall Pclisst« veiliehetie Titel eines Oberbefehlshabers der Obferva» llonS'Arm« habe den Glauben an die Infammenzle» hung einer Armee am Rheine veranlaßt. DieS ist durchaus folsch. Marschall Pelisfi« foll den Marschall Canrobert »N dem Obcibefehl zu Nancv erfchen. DaS Lager zu ChalonS ist nicht zahlreicher, als im vergangenen Iah«; die Garnison ist nicht um em Regiment vermehrt worden. Daß d« Kaiser dem berühmten Marschall den Titel «ineS OderbcfehlShabetS der ObjelvaiionS Armee veilieh, geschah nur, anzuzeigen, daß, wenn unsere Grenzen bedroht wttrden, alle Gartiisouen im Osten eine Atme« unter Marschall Pelifstec bilden »vürdeu. — Lord Cowley ist in Familien Angelegenheiten nach London gereist, er wird am Montag zurückkehren. Paris, 7, Mai. In TarbeS ("ltyrenäen) haben ernstliche Unruhen Statt gefunden. Der Maire dieser Stad, hatte vor Kurzem eine Verordnung, erlassen, der zufolge eine Abgabe für bie Plätze auf den Mär!» len, die an diesem Orte Statt finden, erhoben wer« den sollte. Am 5. war dort großer Markt. Als u»a» die Abgabe (10 Cent, für jedes Paar Kühe. 60 Cent, für jedes Paar Ochse«) erheben wollte, fand man bei den Bauern, die mit ihrem Vieh nach der Stadt gekommen waren, einen heftigen Widerstand, der bald in einen offenen Aufstand überging. Die GenSd'ar» merie konnte die Ruhe nicht aufrecht erhalle«. Ihre Caferuc wurde von den Bauern genommen, mehrere Gensd'armen erhielten Wunden, und der Rest konnte fein Leben nur durch schnell« Flucht auf de« Speicher i« Sicherheit bringen. Der Maire, der einen Steinwurf erhalten hatte, flüchtete fich ebenfalls. Die Gensd'armen setzten sich später »vieder in Besitz der Svifenrc und feuerten ans den Fenstern auf die Menge. Diese umlagerte bie Caserne und boinbardirte dieselbe mit Steinen. Eine Kompagnie vom 51. Linien»Regi» ment, den Obersten Martina an der Spitze, kam den Gensd'armen zu Hülfe und eröffnete em heftiges Feuer. Die Truppen wurden zuerst zurückgeworfen, worauf sie, durch einige Caualleristeu verstärkt, am Ende des Platzes Position nahmen. In diesem Angenbicke wurde erst Getieralmarsch geschlagen. Die Pompiers griffen zu Waffen. Den letzten Nachrichten zufolge waren bie Truppen Herren des Kampfplatzes. Man hat mehrere Tobten und Verwundete zn bellagen. Die Truppen haben wenig gelitten. Der Präfect und der eommandirenb.e General waren unglücklicher Weife wegen der Revision ber Recruten von Tarbes abwesend.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
750
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL40
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL40
Deutschland.
Der Telegraph.
Deutschland. Wien, 7. Mai. Fürst Windischgrätz ist heute nach Petersburg abgereist. — Marschall Gy»»lay meldet, daß die Truppen, die den Po bei Cornalc überschritten, de« Telegraphen und die Eisenbahn bei Tortona und Voghcra zerstört und fich dann wieder auf fie Hauptarmee zitrückgezogciihabeit. (T.D.d.K.Z.) Wien, 5. Mai. Die Begeisterung für die Sache Österreichs ist nicht bloS hier in Wien, sondert» auch in ber Mehrzahl der Provinzen in stetem Steigen begriffen. Der Andrang von Freiwilli» gen zu den hiesigen Werbe»Bureaux ist fortwährend em außerordentlicher, und auch ans der Unigegegenb der Residenz strömen junge Leute massenhaft herbei, um als Freiwillige in den Kampf zu ziehen. — Die „Ostd. P.* veröffentlich! eine telegraphifche Depesche auS Brüssel, die einer weiteren Bestätigung zu bedürfen scheint. Sie lautet wie folgt: Die Ve» Ziehungen Frankreichs zu England gestalten sich ernst. Lord Cowleh hat eine Note feiner Regierung übergeben, in welcher die eventuelle Sperrung der Meerenge von Gibraltar in Aussicht gestellt wird. Graf Walewski foll biefe Eventualiiät als einen cas de guerre be» zeichnet haben. Eingeweihte Personen versichern, daß England auf keinen Fall russische Kriegsschiffe Gibral» tar passircu lassen werde. Wien, 4. Mai. Oesterreich besitzt gegenwärtig bereits mehr als 6Ü0,000 Mann wohlausgerüsteter Truppen, wovon 300.000 Mann in Italien stehen. Nach ungefähr zwei Wochen »vird sich bie österreichische Heereömacht auf 800,000 Manu belaufen. Der Zudrang der Freiwilligen ist in allen Provinzen em außerordentlicher. In Wien allein wurden gestern gegen tausend Mann assenlirt, und wird daö erste Bataillon der Wiener Freiwilligen schon in, Laufe der nächsten Tage vollzählig sein. Der ungarische Adel stellt drei Husarenregimenter, die lazhgier und Rumatiier stellen zwei Regimenter. In Arao sirötnen Taufende zu den Fahnen, gleiche Begeisterung herrscht in Böhmen. Mähren, Oberösterreich, Steiermark. Tyrol, Kärnthen und Kratn. Alle diese Provinzen stellen aus ihren eigenen Mitteln Freiwilligen»Bataillone auf, unb ist überall der Zndraiig eine alle Ei» Wartungen weit übertreffender. — Die beiden Cava!» len'e»Corps »Fürst Franz Liechtenstein« nnd »Erzher« zog Ernst» werden in Oberösterreich aufgestellt und sind nach Deutschland bestimmt. — Der Erbgroß. Herzog von ToScana ist entschlossen, in die österrei« chische Armee einzutreten und den Krieg mit zu machen. Se. kais. Hoheit ist Inhaber des 8. Dra» goiicrregiments. — Die Studireuden der hiesigen Universitäten haben durch eine Deputation bei Sr. Maj. dem Kaiser um die Erlaubniß angesucht, eine Legion zu errichten, um gegen ben Feind verwandt zu werden. — Graf Cavour soll em neues »Memo» randnni" an „Europa« versandt haben. (ss. z ) Berlin, 5. Mai. Die «Bf.» it. Hdlsz." schreibt»Schon seit mehreren Tagen war hier der Fall eines der ersten Wiener Häuser, Arnstein u. Es tele«, gerüchlSweife bekannt. Es hieß, das HanS fei durch ausbleibende italienische Rimessen in eine zeitweilige Stockung gerathen, werde sich aber in einigen Tage« arrangirt haben. Gestern Abends meldete jedoch eine Depesche aus Wien, daß die Insolvenz des Hau» sc« declariit sei und seine Activa in Folge der durch die italienischen Verwicklungen erzeugten Krisis zur Zeit wenigstens hoffnungslos. Der hiesige Platz wird durch dieses Fallissement allerdings berührt: man nennt eine Reihe der größten Bantftrmen, welche bei den Verlusten concnrrireii; indessen vcrtheilen sich die letzteren, obschon sie im Ganzen nicht unbetracht» lich sind, doch so. daß eine in weiteren Kreisen fühlbare Wirkung davon nicht zu befürchten ist«. Berlin, 7. Mai. Eine Trauerbotschaft durchzieht die Stadt: Der Nestor der Wissenschaften, uns« unsteeb. lich« Aleranb« von Humboldt, ist gestern Nachmil« tags um drei Uhr verschieden. Frankfurt, 4. Mai. Die gestern der Bundes. Versammlung übergebene österreichische Vorlage ist nur eine gedrängte «nd klare' Uebersicht des historische« Verlaufs «ud der gegenwärtigen Lage der Dinge. Am Schlüsse aber — «nd darin beruht die Bedeutuug der Darlegung — erklärt Oesterreich, „es fei an den Ereignisse« z« tief betheiligt, als daß es nicht von jedem bestimmt formulirte« Antrag habe absehen zu müssen geglaubt, aber es habe schon jetzt eine Erwägnttg der Verhältnisse des Bundes zu jenen Ereignisseu anheim geben »vollen. Wäre nur von einem Kriege Oesterreichs mit Sardinien die Rede, so würde der Bund kaum eine Veranlassung habe«, sich der Anwendung des Art. 46 der Bnncesacte zn entschlagen; nachdem aber Frankreich sich am Kriege betheiligt, scheine für das gesammte Teiltschland der Anzenblick gekommen, wo es in ernste Veraihung zu ziehe« habe, ob nicht gleichzeitig mit Oesterrachs Machtverbältniß auch die Sicherheit des gesammte« Bundes sich tief berührt fühlen müsse". Die Mittheilung wurde, da ei« Antrag nicht gestellt war, dem Ausschuß in Militärangelegenheiten z»»r Berichterstaliung überwiesen. Oesterreich fordert demnach den Bimd a,if, sich über das Verhaltniß Deutschlands zum öfterreichssch-französischm Kriege auszusprechen. Das „Fr. I." meldet in dieser -Beziehung: Wie glaubwürdig verlautet, machte Oesterreich i« der Außerordentlichen Sitzung der Bundesversammlung dem Bunde Eröffnungen, welche ihn veranlaßt«», die Frage in Berathung zu nehmen, was von seiner Seite in Beziehung auf ve« gegeinvärtige« Stand der politischen Verhältnisse ferner zu verfüge« sei. (Tr. ,Z.) Köln, 6. Mai. Die Handlungsweise der prcu» "zische« Regierung hat sich bisher im Ganzen ge» nominell der ungeteilten Zustimmung de« preußischen Volke« zu erfreue» gehabt. Preußeu hat bis jetzt nichts versäumt, was zu: Sicherheit und Würde des deutschen Vaterlandes «ölhig, und hat jetzt sogar sein ganze« Heer unter Waffen gerufen. Bei aller Sympathie und bundcSfrcundlichen Gesinnung gegen Oesterreich hat eS nicht umhin gekonnt, dessen An» griffskrieg in Italien zu mißbilligen, und denkt sicher« lich in diesem Augenblicke nicht daran, diesen politi» scheu Fehler durch eilten noch größeren. durch einen sofortigen Angriffokrieg DentfchlandS gegen Frankreich zu verschlimmern. Oesterreich selbst wurde dadurch, statt erleichtert zu werden, in weit größere Gefahren gestürzt werden. Denn sofort würde Rußland sich am Kriege betheiligen unb Oesterreich gleichzeitig von seiner schwächsten Seite, von Osten her, in feinen slawischen Provinzen anfallen. Dagegen muß Preu« Ben wenigstens die Möglichkeit in Betracht ziehen, selbst in Krieg verwickelt zu werden, und alle Opfer, welche die Regierung für einen solchen Fall fordert, wird das preußische Volk in festem Vertrauen, baß Preußen fein gutes Schwert nicht ohne Ursache zie« heu und nicht ohne Ehre wieder einstecken wirb, mit der größten Vereitwittigkcit und Frcudigleit bar» bringen. (K. Z.) C ob lenz, 6. Mai. Schon in der kommenden Nach« verläßt Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin von Preußen wieder unsere Stadt und reift Nacht« 2 Uhr mit dem Dampfboote von hier „ach Mann» heim ob, um sich nach Badeii>Badei, zu begeben. — Nachfolgende» Vorfall dürfte als Beweis für die hier jetzt herrschende Stimmung dienen können. In einer ganz nahe an, Fruchtmarltc gelegenen Weinwirthschaft stand noch auS früheren Jahren die etwa drei Fuß hohe Ghpsstatue Napoleon'« I. auf dem Ofen. AIS nun am Markttage die Bauersleute der lim sich zu restaurireu in den, gedachten Locale eingekehrt waren und wohl auch einige Schoppen genof» fcn hatten, mochte ihnen die Statue des OheimS dessen, den sie jetzt al« Störefried ansehen, wcßhalb ihre Söhne Heerd verlassen müssen, einen sehr ärger« lichen Anblick gewähre« und alsbald machten, fie tu ihrem Eifer in fo bedenklichen Ausdrücken Luft, baß fie sich mit Gewalt anschickten, den gypsenen Bona» pari in Stücke zu zerfchlagen. Auf Zureden einiger anderen noch anwesenden Gäste fand die Wirthin für gut dcv Ghpsmaun eiligst wegzunehmen und auö der Stube zu entfernen, um ihn so der Wuth der Bau» eru zu entziehen. —In Neuwied haben bie am Sonn« tag dorthin einberufenen Landwehrleute hiesiger Um« gegcnb da« unter kostbarem Glas und Goldrahmen befindliche Bild Napoleons I. in einem Wirtshause au« dem Fenster auf die Straße geworfen. Daß na« türlich der Veteranen-Verein der einstigen napoleoni* schen Armee bei so bewandten Umständen nicht für gut fand, den gestrigen Jahrestag des Tobeö »ihres großen Kaisers» wie in früheren Jahren mit einem solennen Traueramte, Abendessen und Auszug»",« dem Deulmalc der Cameraden auf hiesigem Kirchhofe z« gehen, sondern den Tag i« der größten Stille vorübergehen ließ, tonnen Sie wohl denken. Weimar. 2. Mai. Auf die Einladung unseres Ministeriums an alle auf oen höhere« Schulen studirende Jünglinge zun» Eintritt in das Militär, mit der Aussicht auf baldige Beförderung zum Offtzier, habe« sich nicht nur Stndirende, sondern auch solche, »velche schon ihr zweites juristisches Examen gemacht, gemeldet, unter ihnen die Söhne höherer Staatsbeamten. Die Zahl der Eintretenden »ibersteigt bereits dte für den Knegsstand erforderliche Offi;icr;ahl. — Der „Schw. Merkur" berechnet mit ausfuhrliche« Einzelheiten den Gefammtfchadcn, de« Württemberg von 1796—1806 durch französische Durch' züge, Eoiitributionen, Requisitionen, Plünderungen:c erlitt, auf 24,297,664 Fl. Achnlich erging es be, kanutlich im ganze« »'ibrige« Teutschland. Auf recht zeitige Kricgsriistungcn verwandt, hätte die Hälfte der nachmals verlorenen Mittel genügt, um den Feind bei sich daheim anzusuchen, anstatt ihn über die Grenze ;u lassen.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
1,376
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL41
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL41
England.
Der Telegraph.
England. London, 6. Mai. Die „Times" stellen Betrachtungen über den bisherigen Verlauf der Kriegsopera tionen an. Sie wmibert sich, daß die Oestcrreichcr eben noch so übereilt iv der Diplomatie, jetzt in der Strategie so langsam wären. Das Blatt bemerkt nach einer Beschreibung des Kriegsschauplatzes: „Der schnelle Marsch ans Turin schien für eine glückliche Eröffnung des Feldzuges fo wesentlich, daß man glaubte, Oesterreich habe klug gehandelt, indem es einiges moralische Odium auf fich nahm, dagegen sich einen so bedeutenden materiellen Vorthcil sicherte. Aber aus irgend einem Grunde, der, militärisch genommen, sehr gut sein mag, aber unsere Meinung von der Notwendigkeit seiner diplomatische« Ueber eilung vcnnindci-t, hat Oesterreich weder von seinem Vorsprung in der Zeit, noch von der Ueberlegenheit seiner Macht Gebrauch gemacht. Es scheint, daß die Oestcrreichcr bis jetzt durch ihre Wahl des Meinen* tes und ihre plötzliche Initiative nichts gewonnen haben, als daß sie Braiidsehatzungen im feindlichen Lande erheben können. Sardinien hat seine Festungen gesichert. Alessandria, Easale, Genua und Turin sind in seinen Händen und alle seine Stellungen unter einander und mit der See, so»vie den Alpen' Pässen «ach Frankreich durch Eisenbahnen verbünde» Bis jetzt scheint es, daß Oesterreich, nachdem es mit schweren Opfern sich eine gute Gelegenheit hat erkauft, diese uubeiiiitzt hat verstreichen lassen". Wie uns dünkt, »vürde es noch voreilig sein, sich über die Operationen der österreichischen Armee ei« Urtheil anzumaßen. (Köln. Z.) London, 5. Mai. Ei« großer Theil des alltägliche« Zeitiings-Nai'onncments beschäftigt sich mil der gestrigen französischen Proklamation oder der französischen Kriegserklärung, »vie Manche sie nennen. Da in allen Actenstücken der letzten paar Wochen dasselbe Thema behandelt wurde, so »vicderholt sich auch in dc« Eommentaren darüber jeder Gemeinplatz jede Redensart «nd Finte bis zum Uebcrdiuß. Die Parteilichkeilen der verschiedenen Organe sind auch schon bekannt, und »vir brauchen daher dem Leser nicht erst die Versicherung zu geben, daß die Post jedes Wort der Proklamation wahr wie das Evangelium nennt, daß die „Times" - wie erwähnt — bemerkt, Napoleons 111. Pcrsprcchungei» könnten aufrichtig, aber auch nicht aufrichtig sei«, und daß „Daily News" mit dem Actenstückc halb und halb zufrieden ist. (Köln. H.) London, 5. Mai. Vom Kriegsschauplätze ist hier nichts bekannt, als waS bi, ofsieielle turiner Presse verlauten liifjt, und di« Hoffnung, baß die hiesigen Journale von ihren Korrespondenten Detail« üb« die kleinen vorge» fallen«!» Getechte «halten w«ben, hat sich nicht bewährt. Di« iarbinische Regierung soll, »vi« die französische, nicht geneigt sein, englischen Couespundenten ben Aufeinhält in ihren Feldlagern zu gestatten. Wie werden uns daher hier, »vie im übligen Europa, vorerst mit officiell« und officio»'« Gefchichtfch.eibung begnügen müssen. — In der Familie Orleans, di, wegen d« Fusion ohnedies in zwei politische Lager gespalten ist herrscht wegen des Eintritts deS inngen Herzogs vo«- EhartreS in die saidinifche Armee Verstimmung unb Gereiztheit. Claremont u:»d Twickenham, die Landsitze der Königin Amelie und der Nemonis, lönneii sich in dicfen Punkte nicht einigen. Die veiwitiwete Königin vor allen Anderen ihres nächsten Anhang« kann den Gedanken nicht verwinden, daß ihr Enkel unter einem Napoleon in den Krieg zieht. — Di« Graf'chafiSwahleu gehen ihien ruhigen Gang, und jeeer Tag bestäligt bie früher ausgesprochene Ansicht, daß daS neue Par« lament in feine,, Haupt.Elementen dem alten wie em IwillingSbiud« den, andern ähnlich jehen »vird. Die Regierung hält — wenn der Herald d« wahrheitSgetieue Ausdruck ihr« Gedanken ist —» noch immer den Kampf si'ir einen bald beschwichtigenden, für em »»nangenehmeS, aber »vahrfcheinlich kurzes Intermezzo. DaS Land denkt and«S, und die in Schottland wieder gewählten P.,r» lamentS-Viitgtteder der liberalen Partei habet, sich wie (SinWlann dahin ausgesprochen, die erste Aufgab« des neuen Parlaments müsse darin bestehen, «in« fähige Regieiung an die Stelle der jetzigen zu bringen. London, 29. April. Die „Times" sage« heute i« ihrem Eitybcrichte: „Die halsstarrige Blindheit des Dcrby-Eabinets für die Gefahren, welche Eng» land drohten, während es in dem Glaube« a« »confideiitielle" Beziehungen »nit dem Kaifcr Napoleon ruhctc, empfängt jeden Tag neue Illustrationen. Es verlautet, daß vor zwei bis drei Monate« eine der ersten Landkarteiihandluiigen i« London gleichzeitig von der französischen und der russischen Regierung eine Bestellung, bis zu dem Betrage von 500 Pfo. Stert, jede, auf eine Anzahl Exemplare aller Karten und Pläne der englische« Küste und der befestigten Plätze mit Einschluß unserer Stationci» im mittelländischci» Meere:c. erhielt. Ueber die Größe des Allftrags verwundert, hielt fich der Besitzer der Handlung für verpflichtet, die Admiralität davon zu unterrichten, doch vo« derselben wurde kein Einwand gegen die Ausführung derselbe« erhoben. Vor drei Woche« lief cm ähnlicher Auftrag von der spanischen Regiening im Betrage von 300 Pfd. Sterl. ein und gestern find zwei nene Auftrage il 500 Pfd. Sterl. vo« Rußland und Frankreich angekommen. In diesem neue« Auftrage stich die Karten der Häfen und Küste« der englische« Besitzungen i« Ostindien eingeschlossen. Die Admiralität verdient natürlich keinen Tadel, daß sie die Ausführung der Aufträge genehmigte, denn »värc dieselbe verweigert worden, so würde man sich die verlangten Exemplare auf einem indiretten Wege verschafft haben, dock daß solche That» sachen der ilcegicnnig bekannt waren, ohne de« mindesten Verdacht derselbe« über die eigentlichen Plane Frankreichs und Rußlands zu errege« und die Versicherung , daß Lord Malmesbiir») für die Erhaltung des Friedens nothivendig fei, muß unter die Wunder der politischen Geschichte gezählt »verde«". — Eine zweite Neuigkeit ist, daß Spanien auf der Themse (bisher achtete ma« dergleichen weniger) 27 Kanonenboote vo« geringem Tiefgang «nd mehrere größere Kriegsschiffe bauen läßt. Natürlich fragt man fich, was Spanien eben jetzt mit englische« Karten zu thun gedenkt, zn »velckein Zwecke es in England Kriegsschiffe bauen läßt, Darauf antworten die „Times": „Spanien ist sonst keine von de« aben» teucrlustigcii Mächten. Es hat »veder i« den engtischen, noch in anderen, von England befahrenen Gewässer« viel zn gewinnen. Aber es lebt noch immer die alle Tradition, daß Spanien sich zum Dienste Frankreichs hergebe« kau« und de« Reizen eines solchen DiciistverhäUnisses nicht immer zu wi» derstchc« vermochte.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
954
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL42
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL42
Schweiz.
Der Telegraph.
Schweiz. Ber«, 8. Mai. Am 3. Mai sind in Como 5000 Mann österreichische Truppen, meist Croate«, angelangt. Die Stadt ist mit 5000 G«lden und Lebensmittel« gebrandschatzt, weil die dreifarbige Fahne vo« dem Eastell Baradello ausgehängt worden war. (Tel. Dep. d. Köln. H.)
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
42
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL43
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL43
Italien.
Der Telegraph.
Italien. Die heutige« Nachrichten vom italieuifche« Kriegs« schauplatze melde« eine langsame, aber gleichmäßige Osscnsivbcwegung der Oestcrreichcr auf ihrer ganze« Operatioiisliiiic. Schon das vierte offizielle Bulletin, das am 4. Mai Mittags in Turin erschien, berichtete, daß die Oestcrreichcr am Abend des 3. angefangen hatten, in der Richtung «ach Tortona zwei Po-Anne zu überbrücke«. Der Rege« floß i« Ströme«. Der Ucbergang über de« Po bei Eambio, das zivischcn Picvc dcl Eairo auf dem linke« Po-Ufer liegt, nach Säle, das auf dem rechten Ufer, nördlich von Tor° tona liegt, wurde ohne Schwertstreich bewirkt. Während »»»»»» das Corps des äußersten rechten Flügels der Oestcrreichcr bis nach Trino am linken Po«Ufer vorging, wurde auf demselben Ufer »veiter stromab« wärts, Frasfinetto gegenüber, das auf dem rechte« Ufer unterhalb Easale liegt, vom zweiten Corps der Versuch gemacht, einen Ucbergang zu forciren. Hier kam es zu blutigen Auftritte«. Ter Angriff bega«» am 4. Mai Nachmittags, und die Kanonade, die de« ganze« Nachmittag fortgefetzt wurde, dauerte im Ganze« nicht weniger als 15 Stunde«. Ei« T»iriner Bulletin vom 4. Mai Abends gab den Verlust der Picmoiiicfen bei diesem Gefechte auf 20 Todtc und Verwundete a«; em Bulletin vom 5. Mittags lautet: „Wir habe« auf unserer Seite »venig Todte und Verwundete; der Feind hat bedeutende Verluste erlitten". Diese Angaben sind natürlich nur sehr »insicher, Thatsachc jedoch ist. daß die Österreicher de« Ucbergang zuletzt aufgeben mußten. Diesem letzten der uns vorliegenden Bulletins zufolge standen am 4. auf dem rechte,' Po.Ufer auch 4000 Oestcrreichcr in Eastcl-Nuovo. das unweit Säle »md östlich von demsclbe« hart oberhalb der Mündung der Scrivia iv den Po liegt. Dem dritte« Corps der Ocsterrei« eher, dessen Vorposten in Säle u,»d Eastcl-Nuovo eingetroffen sind, befindet sich mit dein Hauptquartier Nonivi das französische Armeeeorps des Marschall Paraguay d'HillierZ gegenüber, das die Vcrbindungs- Schiellenliiiie zwifchen Genua und Alessandria und weiter Turin und Sufa, wo sich das Canrobcrt'sche Corps organifii-t, deckt. Dies die allgemeine Lage auf dem Kriegsschauplätze: sie bestätigt, daß die Hec ressä»»lc« einander langsam näher rücke« und das günstigste Terrai« suchen, um bei erster bester Gelegenheit eine große Schlacht zu schlagen. Die Vewe» gung des österreichische« rechten Flügels hat allem Anscheine nach nur noch die Aufgabe, eine Diversion z« machen und möglicher Weise das Eanrobert'sche Corps zu beschäftige«, das von Turin her vorgehen wird; der Handstreich der Oestcrreichcr gegen die pie» montesische Hauptstadt ist augenscheinlich aufgegeben, weil es dazu zu fpät geworden, fobald Franzofe« i» S»ifa eingetroffen waren. Das Hauptziel der Oester« reicher geht offenbar auf Cafalc und Alessandria, da das dortige befestigte Lager ftr die Piemontcfen allein z« weitläufig ist und man vielleicht «och hosten mag, vor dem massenhaften Einrücken der Franzofen Erfolge zu erziele«. Ucbrigcns haben wir fchon früher gemeldet, daß ei« Theil der Besatzung von Cafalc bereits a«Z französischer Infanterie, die von Genua dahin dirigirt wurde, besteht. Eine gesonderte Bewegung österreichischer Truppen wurde gestern auch bereits tclcgraphifch angezeigt. Das Corps, welches in Modeva zusammengezogen wurde, ist auf einer Ossensivbewegnng gegen Parma begriffen. Die Nachricht vom Anrücken der Oesteircicher hatte in Parma fofort die Wirkung, daß im dortigen Offiziercorps die Elemente sich schieden, ei« Theil eine Contrc-Revolution versuchte, indem er die Fahne der Herzogin wieder anfpflanzte und die italienische Par» tei des Ofsiziercorps zum Abzüge auf piemontesisckes Gebiet zwang. Näheres Über Anfang „nd Umfang diefer Bewegung fehlt zur Stunde «och. Der von Modena feheint indessen entschlossen zu fein, in seinem Lande und in der 3cachbarschaft fest aufzutreten. Der Umstand, daß die turiner Regierung in Folge der Bewegung in Massa unb Earrara auf Verlangen Gensd'armen dahin geschickt hatte, um die Ruhe >md Ordnung zu handhaben, hat dem Herzog von Modena Veranlassung nicht blos zu einem Proteste an die Großmächte wegen Verletzung seines Gebietes gege» ben, sondern der Herzog hat zugleich an Victor Erna» nucl den Krieg erklärt. Bis jetzt ist ihm fein Heer treu geblieben, wie denn überhaupt nordöstlich von den Apeninnen noch keine Bewegung für die Uuab» hängigkeit erfolgt ist. Ob bie Oesterreicher jedoch dem» ungeachtet so bald an einen Marsch nach Toskana denken können, wie behauptet worden, dürfte zu be» zweifeln fein, ba eine Schwächung der Besatzungen in Bologna und Ancona bedenklich wäre und die Corps, welche im Modencsifchen und am Po operiren, zunächst genugsam beschäftigt sind. Die Triumvirn in Florenz sind eifrig darüber aus, das Heer mobil zu machen; durch Freiwillige soll bie Effectivstärke auf 12.000 M.gebracht werden. In Livornowirb einfranzö sischcS Corps stündlich erwartet. ES scheint bieS da« EorpS des Prinzen Napoleon zu sein, wenn es sich nämlich bestätigt, daß ber frühere Plan, diese« Corps zu einer ernsten Diversion im Nucken der Oesterrei» eher zu benutzen und einen Handstreich auf Venedig zu versuchen, aufgegeben ist, nur eine Flotte ohne La,,« dungscorps ins adrialifche Meer geschickt werden soll. Die österreichifche Corrcsp. vom 4. Mai meldet von» Kriegsschauplätze: «Hier in Wien eingetroffenen Nachrichten zufolge hat gestern von österreichischer Seite eine Alarmirung der ganzen Po Linie vom Einflüsse der Sesia bis San Nazarcno mittels einer Demonstration Statt gefunden. Die österreichische Armee ist heule im Vorrücken begriffen. — Verläßlichen Nachrichten aus Mailand vom 3. b. M. melden die Wiederherstellung der Ordnung in Parma. Die provisorische piemontesische Giunta wurde von dem Truppen Com» mando im Namen der Officiere und der Soldaten zur Abdankung aufgefordert. Eingeschüchtert ließ sie sich dazu herbei und reifte ab, worauf die Regierung im Namen deS Herzogs I. Robert wieder hergestellt wurde und der von der Herzogin Regcnlin vor ihrer Abreife eingesetzte RegenlschaftSrath feine Thätigkeit wiedr aufnahm In Parma Jubel und Zufriedenheit." Ans Rom, 30. April, wird der Times geschrieben, daß die papstliche Regierung gegen die Verstärkung der österreichischen Besatzung in Ancona (auf 6000 Mann) den NmiciuS in Wien protestirt habe. Mau befürchtet nämlich, daß die Franzosen ebenfalls ihre Truppen im Kirchenstaate verstärken werben und eS fo zum Conflicte kommen möge. Zwischen Antonelli und dem österreichischen Gesandten, Grafen Eolloredo, finden viele Unterredungen Statt. Auf die Treue der päpstlichen Truppen, meint der Times-CorreSpondent. sei gar kein Verlaß, unb eS solle ihn gar nicht wundern, wenn nächstens em Theil derseben zur Unter» stützung Sardiniens abmarfchire.DieFreiwilligen strömten aus Rom noch immer zum Kriegsschauplatze. Wie es heißt, sollten österreichische Truppen im nea» polilanischen landen oder schon gelandet sein, um die dortige Regierung zu unterstützen. Sir Moses Mon» tefiiore hatte eine Unterredung mit Cardinal Antonelli über die Mortara-Angelegenheit. Er ward höflich em» pfangen, aber abschlägig befchieben. Man schreibt der Gazette du Midi auS Nom von, 30. April: »Der Tagesbefehl deS Generals Goyon wurde hier sehr gut aufgenommen; die Unruhstifter sind auf Vermittlung des französischen Gesandten wieder frei gelassen worden. Gestern unb vorgestern gingen 110 Freiwillige nach Piemout ab. — Die Hälfte der französifchen Besatzung in Rom hat Befehl zum Abzüge erhalten, so daß nur noch 3000 Mann hier bleiben.« Aus guter Quelle wird dem "Ami be la Religion« berichtet, daß der Papst niemals die Absicht gehabt habe, Rom zu verlassen. Er fetze noch immer alles Vertrauen in die älteste Tochter der Kirche, in die Tapferkeit der französischen Soldaten und in bie Er» gebenheit ihrer Führer. «Ich werde i« Rom bleiben,« soll er gesagt habm, »so lange »och em französisches Bataillon mit dem Goyon an der Spitze barin bleibt.,, — Nachdem die Oesterreich« einen energischen Anlauf zur Eröffnung de« Kampfes genommen, haben fie plötzlich wieder Halt machen muffen; denn zu den, Oeffenen der Eanäle und der thcilweifen Zerstörung der Wege in der Ebene, zu welcher bie Piemontefen sofort nach Beginn der Feindseligkeiten geschritten waren, kommen nun noch die Regengüsse, die seit An» fang de« Mai am obere« Po fast unaufhörlich herabströmte« und den Po nebst dessen Nebenflüssen so überfüllten, daß die Niederungen weithin unter Was« ser stehen. Die Strömung, die reißender als gewöhn» lich ist, steigert die Schwicregkciten der Flußüber» gänge mit großen Trnppenmasse« Marschall Ghulah. sieht sich deshalb genöthigt. den Tag eines ernsten Zusammentreffens mit dem Feinde weiter, al« An« fang« im Plane lag, hinauszuschieben. In Paris geht man sogar schon so weit, zu berechnen, daß binnen vierzehn Tagen kaum ctwaö Erhebliches vom Kriegsschauplätze zu erwarten stehe und es höchst Wahlschein« lich bis dahin blo« bei Vorpostengefechten und kleinen Neckereien bleiben werde.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
1,319
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq/articles/DTL44
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pp|issue:1613000|article:DTL44
Verschiedenes.
Der Telegraph.
Verschiedenes. — Eine all« Bäuerin, dit unweit Cognac wohnt« unb sehr einfach lebte, Hai ihren Seilenerben «ine Million Fres hint«rlass«n. In ihren Kellern fand man unter Andere» 15 Stück Cognae: die von der Best« z«i« rein vergessen zu sein schienen; dieselben Windei am Theil p« Hectolilr« mit 1000 FreS. bezahlt. — Hinz und Kunz. Hinz: Ist c« wahr, daß der Branntwein arm macht? jfiinj: Nein, Hinz, denn ba« "Brennen und Schnap«. schenk«« sind «intiäglich« Geweib«. Hi„<: IN «S wahr, Kunz, baß der Branntwein krank «achl? Kunz: Nein, Hinz, denn viel« f«in«, Freund« haben nicht allein rothe Backen, fond«,, auch rolhe Nasen. Hinz: Ist c« wahr, Kunz. daß de« Branntwein un» (itilich macht? Kuuj: Nein, Hin,, denn im Schlaf «hui man nichts Böse«, und »ver imme« nachgießt, der komm» von einem Schlaf in den andern, bis « nicht tvitUi erwacht. Hin,: Ist «s wahr, Kunz, daß der Branntwein ent» behrlich i«? Stany. Nein Hinz, denn Mancher muß f«in Gewissen damit beschwichtigen.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
160
https://persist.lu/ark:/70795/x5j6rq
newspaper/waechtersauer/1859-05-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1613000#panel:pi|issue:1613000|article:DTL26
Der Telegraph. Nachrichten des In= und des Auslandes. Jg. unknown, n° 38
Der Telegraph.
Der Telegraph. Nachrichten des In= und des Auslandes. MSS Nbonnementsprei«: f 3 Franken per Trimester für* Dielirch. X 8,60 Fr. für ausrüärlig« Abonnementen. Einige Zeit vor Ablanfeiiie« TiimestcrstiichtaiifgeMüdigle Abonnementen werden »t« erneiierl angesehen. Mittwoch, den 11. Whi »Erscheint wöchentlich zweimal: Mittwochs und Harnstags. 5853 Nnzeigen: 20 Centime« per ©Ormond» Zeile ober deren Raum. Für Abonnenten nur 10 Tt«. Abonnementen, Torrespon« denzen und Anzeigen ««ber» franco erbeten. Anzeigen müssen Dienstag« und Freitag« vor eilf Uhr Vormittag« eingesand» sein.
"1859-05-11T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
17ISSUE
77
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL89
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL89
Publicité 1 Page 2
Der Wächter an der Sauer
Anzeigen. Avis! A vendre le chateau ci-devant seigncurial d" Steinborn, commune de lieffingen, canton Mersch appartenant a Monsieur le Docteur Molitor dA«" lon contenant 147 Hectares en terres labourable-i prss, jardins et bois dun seul tenant et agreab.6' ment situe1 sur im plateau traverse par la routfl de Diekirch a Grevenmacher. S'adresser pour les conditions de la ventc l.» notaire soussigne*. Mersch le 14 juillet 1861. 1008 CLEMENT, notaire. . A. Aus freier -Hand zu verkaufen. Ein Haus mit Scheune, Stallung und Garte»' enthaltend ungefähr 25 Ares, gelegen zu Hoschcid der Landstraße von Diekirch nach St. Vith, das n\ gen seiner uortheilhaften Lage sich zu jedem Geschäft' eignet, steht bis zum 20. August aus freier Hand? verkaufen; nach dieser Zeit wird das Ganze verst-'' gert werden. Liebhaber wollen sich um nähere Auskunft an Wj Eigcnthüincr Franz Augusti» zu wenden. 10-^ Am Donnerstag, den 15. d. M^ bei günstiger Witterung, Harmonie auf dem Friedhof. 1031 ji Verautwoitl. Druck« und Redacteur: Jos. Ant. Schrc"
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
162
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL24
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL24
null
Der Wächter an der Sauer
Des Laurentius-Feftes wegen erscheint heute Nur ein halbes Sofort j das Fehlende werden wir gelegentlich ersetzen.
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
16
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL25
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL25
Der Preßgesetz=Entwurf
Der Wächter an der Sauer
Diekirch, den 13. August. Der Preßgesetz=Entwurf Wir würden nicht die Wahrheit sagen, wenn wir lntgnm wollten, daß der neue Preßgesetzentwurf den «liederschlagendste!! Eindritek auf uns gemacht hat. Es hat uns, bei dem Lesen desselben, ungefähr dasselbe Gefühl überlaufen, das wir empfanden, als im Jahre -856 die projektirteu Aenberungen an der 1848 er Verfassung ans Tageslicht gebracht wurden. Nach «'cm Staatsstreiche verstand sich die Pnblieation der Bundes Nesolntion von selbst« daß aber in Folge der sogenannten Conciliatiotl und als Gegengabe für die ■»Hl der Volksvertretung in loyaler Weife gemachten Concessionen, man dem Lande eine erneuerte und hie '»id da sogar verstärkte Ausgabe des Vnndes-Preß- Kietzes anbieten könne, das hatten wir uns nicht träumen lassen. Und noch weniger halten wir uns trwartet, unter diesem Werke den Namen eines Mannes zu finden, der zur Zeit der Neacüon unter die entschiedenen Gegner des Bundesgesetzes gehörte; den man für den Verfasser der 1856« Adresse hält, worin man gegen Gesetze protestirte, die unseru Sitten uud dem Grade unserer Civilisation widersprächen; der in der denkwürdigen Debatte, die &tt Auflösung der letzten 1848 er Kammer vorherging, H tu beredten Worten gegen die Kompetenz des uns solche Gesetze vorzuschreiben, erhob, und bei dieser Gelegenheit erklärte, er ziehe tanscndmal fc-c Ecnsur dem Vundcs-Prcßg esetzc vor! Es würde überflüssig sein, wollten wir hier in die Reinheiten den Gesetzes eingehen nnd die Uebelstände Wann hervorheben. Wir hätten es thnn können, wenn ■•lau vor einem Monate den Entwurf piiblieirl hätte. Die Kammer würde längst über dessen Schicksal entschieden haben, ehe ein kleines, blos zweimal wöchentüch erfchcmcndes Vlättchen seine Weisheit auskramen Bunte. Wir müssen uns dcßh.rlb mit der Allgemein- Wt begnügen, und um imseru Lesern die Tragweite °es neuen Vorschlages klar vor Augen zu führen, rauchen wir nur zu sage», daß, wenn feil 1857 °as jeyt projektirte Gesetz eristtrt hätte, der „Eonrrier" Jahren ad patres gegangen wäre, wenn er eine definitive Eoneession gehabt Haltes 'ehrend demselben doch nur eine provisorische zn ***Ü geworden ist. Die Presse braucht also nicht nach dem Tausche 41 verlangen. h . Entwurf enthält ferner Bestimmungen ans dein Gesetze von 1852, die man vor zwei in Frankreich abgeschafft hat! den W nun, daß man sich nicht beeilte, zur die neuen Bestimmungen zum Voraus das .""uniß zn bringen. Aber was sich nicht begreift, acht 2 bcitf die Presse der Hauptstadt, die jetzt seit 8m bas ® in du6cu hat, noch kein die C darüber verloren hat. Man sollte sagen, gehe sie durchaus nichts an. von?" tolt» daß unsere Vertreter sich der Presse geling?" annehmen, uud daß es ihren Bemühungen helfe,, tonbc' bcilt Sanbo 51t einem zn vert0ll?' Elches nitscrn Sitten und unsenn Eivilisa''grade entspricht. Die lnreiiibnrger Presse verdient durchaus nicht mit BundesrntHen gestrichen zu werden. Die Zeitungen sind, ohne Ausnahme, keine Geld-Epeculationen bei uns. Die lonriialisten ziehen ans ihren Arbeiten keinen Gewinn « die meisten unserer Blätter erheischen außer der Arbeit nnd den damit verbundenen Unannehmlichkeiten , sogar noch Geldopfer von ihren Gründern. Die „Union" wird das sicher nicht in Abrede steilen wollen. Wir fragen nun, ob eine solche Presse nicht eher verdiente gefördert und crimithigt zn werden, als daß man ihr das Damoklesschwert immer näher an den Hals hängt.
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
519
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL26
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL26
Projet de loi sur la presse. (Fin.) IV. Des crimes et délits commis par la voie de la presse.
Der Wächter an der Sauer
Projet de loi sur la presse. (Fin.) IV. Des crimes et délits commis par la voie de la presse. Art. 20. Quiconque, soit par des discours. des eris ou nienaces pioferes dans les lieux ou reunions publics, soit par des ecrits, des impnn.es, des dessins, des gravures, des peinturcs ou emblenies vendus ou distribues, mis en vente ou exposes dans des lieux ou reunions publics, soit par des placards et affiches exposes au regard du public, aura provoque, excite ou engage l'auteur ou les auteurs de toute action qualifiee crime ou delit a le commettre, sera repute complice et puni comme tel. Cette disposition sera egalement applicable lorsque la publication n'aura ete" suivie que dune tentative de crime ou de dölit, conformement aux art. 2 et 3 du Code penal. Art 21. Quiconque aura par l'un des moyens enonces a l'article qui precede, provoque, excite ou engage a commettre un ou plusieurs crimes, saus que la dite provocation ait ete suivie d'aueun etfet, sera puni dun emprisonnement qui ne pourra etre de moins de trois mois, ni exceder cinq annees, et dune amende qui ne pourra etre au-dssous de cinquante francs ni exceder six mille francs. Art. 22. Quiconque aura, par l'un des meines moyens, provoque. excite ou engage a commettre un ou plusieurs delits, sans que la dite provocation ait ete suivie d'aucun esset, sera puni dun emprissonnement de trois jours a deux annees et dune amende de trente francs a quatre mille francs, ou de l'une de ces deux peines seuleinent, selon les circonstances, sauf les cas dans lesquels la loi prononcerait une peine moins grave contre I'auteur meine du delit, laquelle sera alors applique au provocateur. Art. 23. Toute attaque par l'un des moyens enonces en l'art. 20 contre la dignite Uoyale, l'aut,»i-ite du Roi ou les droits de sa dynastie, toute offense par ces moyens envers la personne du Roi, sera punie dun emprissonnement de deux ans a cinq et dune amende de cinquante francs a trois mille francs. Le coupable pourra de plus etre interdit de l'exercice de tout ou partie des droits nientionnes a l'art. 42 du Code penal pendant deux ans moins et cinq ans au plus. Art, 24. L'offense par l'un de ces moyens envers l'un des membres de la famille Royale sera punie dun emprissonnement d'«„ a trois ans et dune amende de cinquante a, deux mille francs. Art. 25. Quiconque par l'un des memcs moyens aura attaque la religion, les dogmes, ceremonies et objct des cultes reconnus, les bases de l'ordrc social et des institutions politiques, les institutions politiques elles-memes, l'autorite et la force obligatoire des lois, l'inviolabilits des droits que les lois ont consacres, les decisions, des autontes ou adnnnistrations elles-memes, ou entin les agents ou depositaires de l'autorite publique, sera puni dune amende de cinquante a ci?iq cents francs et dun emprissonnement de huits jours a un an a moins que le fait ne tombe sous l'application dune loi pönale eomminant une peine plus forte Lorsque leä attaques aaront 6t£ diriges envers des agents ou depositeires de l'autorite publique a raison de cette qualitc, mais hors de Fexercice de leurs fonctions, les coupables geront punis dun emprisonneinent de c/«<;jours ütroia mois et dune amende de vingt-cinq k cinq cents francs ou de l'une de ccs deux peiues seulemeut, suivant les circonstances, sans prcjudice a l'applicatioii des arüdes 377 et 316 du Code pönal, lorsque les attaques n'aui'ont pas ete eommises envers les agents ou depositaires comme tels. Sera consideree comme attaque punissablc cell« qui par l'nnputation ou I'allegation de faits inventes ou denatures ou par la forme del'expose, est propre a attirer sur Fobjet de l'attaque la liaine ou la deconsideration. Art, 20. Quiconque par la voie de la presse se sera rendue coupable d'offense envers des souverains Strangers ou des chefs ouniembres de Gouvernements etrangors ou aura leur autol'ite, sera puni dun eniprissonneiiient de «Ws mois a deux ans et dune amende de cinquante a millo francs, pour au tan t que l'Etat auqu.d le souverain ou le chef ou meinbre lese apparticnt, admet le principe de reciprocite. Art. 27. Quiconqiie par l'un des moyens enonces a I'art 20 aura commis un outrage a la morale publique ou aux bonncs moeurs, est puni dun emprisoiinemeiit d'«» mois a un an et dune amende de seize a cinq cents francs. Art. 28. Quiconque par l'un des moyens enonces a l'art. 20 aura engage", excite, provoque" les militaires et les foiietionnaires h «anquer a lein« serment de fide"lite", ou a desobe-ir h leurs chefs ou supeneurs, sera puni dun cinpri.soimoment de huits jours h un an et dune amende de cinquante ü, cinq cents francs. Art. 29. Sera passiblc des memes peines quiconque par les moyens enonces a l'art. 20, aura engage, excite", provoque les citoyens t\ de"sobe"ir aux Tois et au de"eisions des autorite"s publiques, ;\ refuscr les impots, a sc r6unir illegalement avec ou sans armes. Art. 30. Les ch'lits preVus aux articles 23, 24, 25, 28 et 29 sont e"galcinent punissables s'ils ont ete commis envers les souverains, les institutions, les autorite's et les personnes dun Etat appartenant h la Confe'deration germanique. Art. 31. La publication par la voie de la presse de faits faux, de pieces fabriquees, falsitiees ou mensongerement attribue"cs a im tiers et pouvant compromettre soit la paix publique, soit la fortune ou Thonneur des citoyens, sera punie, si eile est fattc de mauvaise fo!, dune amende de cinquante a cinq cents francs, et pourra l'etre en outre dun emprisonnement dun mois a un an, ou si la mauvaise foi nest pas etablie, eile sera punie dune amende de seize a deux cents francs. Art. 32. L'infidelite" commise de mauvaise foi, dans_ le compte que rendent les journaux et autres imprimes des sdances de I'As'scmblee des Etats et des audiences des cours et tribunaux sera punie dune amende de cinquante a cinq cents trancs. En cas de reeidive, ou lorsque le compterendu sera offensant pour l'Assemblee ou pour l'un des deputds ou orgaues du gouvcrneinent ou injurieux pour la Cour, le tribunal ou l'un des magistrats ou des temoins, il sera prononce" en outre un emprisonnement dun mois h. un an. V. Despersonnes responsaldes des crimes et delits commis par la voie de la presse et des contraventions aux lois sur la police de la presse. Art. 33. Seront rcponsables des crimes et de*lits commis par la voie dola presse et punissables de toutes les peines portees par Ja loi, tous ceux qui peuvent etre considenis co.ume auteurs ou compHces de ces crimes et delits d'apres les principes du droit pönal. Art. 34. Dans les cas oh I'impr.meur et l'e"ditcur ou le commtssionaire dun imprime; et le r<s-dacteur responsable, s'il s'agit dun jou mal ou ecrit periodique, ne sont pas punissables comme auteurs ou comme complices dun crime ou delit de presse, ils seront passablesdune amende de trente a, deux cents francs et suivant les circonstances dun emprissonnement qui n'cxedera pas un mois. Toutefois, l'imprimeur, l'äditeur et le commissionaires seront affranchia de cette pänalite", si lors de leur premier interrotratoirc en justice, ils ont designe Vauteur väritable de l'ecrit et que cet auteur a pu etre atteint dans le Grand-Ducbd. Les imprimours, editcurs ou commissionaires dun imprime sont en tout cas responsable» des infractions aux dispositions concernant la police de la presse edietees par la präsente loi. Art. 35. Lorsque des crimes et delits auront e"te commis par la voie de papiers etrangers, ils pourront etre poursuivis contre ceux qui auront cnvoyes les articles ou donne ordre de les inserer ou contribue a l'introduction ou a la distribution de ces papiers dans le Grand-Duclie". Art. 36. Nul ne pourra alldgucr comne moyen d'excuse ou de justification que les ecrits, imprimes, images ou emblemes ne sont que la re« Eroduction de publications faites dans le Grand»nebe ou en pays ätranger. VI. Des poursuite». Art. 37. Toutes les infractions commises par la voie de la presse sont reprimees par les tribunaux ordinaireß dans les menies formes et d'apres les meines reglos que cellcs qui sont prßvues pour les matteres pönales ordinaires. Art. 38. La poursuite des crime» et ddlits commis par la voie de la presse ou partout autre moyen de publication, aura lieu d'apres les reglos tracecs par le Code d'instruction criminelle. Art. 39. Dans les cas d'injure ou de calotnnie contre les parti'c uliers, la partie le"see pourra ar reter les poursuite», pourvu qu'ellc fasse connattre sa volonte" avant le jour fixde pour les debats. Art. 40. En aueun cas, la preuve par tömains ne sera admiso pour ätablir la rsalite" des faits calonmieux ou lnjuricux punis par Ja präsente loi. Art. 41. Les dcrits qui sont dans le cas d'etre poursuivis, soit en raison de leur contenu, seit pour contraventions aux dispositions de police ddictees par la präsente loi, pourront etre saisis par notre directeur-goneral de la justice et par tous les officiers de la police judiciairc. Art. 42. Le ,ju<je devra ordonner la supression de tout e"crit contenant un abus de la presse aux termes de la presente loi, meine dans le cas oh une personne responsable ne pourrait etre atteinte. Art. 43. Seront punis dune amende de cinquante a deux cents francs ou memo dun emprissonnement de quinze jours a un mois ceux qui auront reproduit, distribue" ou rdpandu des e"crits saisis ou dont la justice aura prononce" la suppression. Art. 44. L'action publique contre les crimes et delits commis par la voie de la presse ou tout autre moyen de publication, se prescrira par trois mois revolus, a compter du fait de publication ou au demier acte judiciaire. L'action civile ne se prescrira dans tous les cas que par la reVolution dune armee a. compter du fait de la publication. Art. 45. L'art. 463 du Code penal est applicable aux delits de presse. Art. 46. Toutes les dispositions de la präsente loi relatives aux imprimss sont applicables non seulement aux produits de la presse, ma!s aussi a toute autre reproduetion multiplise d'ecrits, d'imagea ou d'embloincs, op6ree par des moyens. mecaniques. Art. 47. L'ordonnance du 8 juin 1857 et toutes les dispositions contraires a la präsente loi sont abrogees. Mandons et ordonnons etc. Notre dircctour-ge'ne'ral de l'inteneur et de la justice estautorisc" a presenter k lAssemblee des Etats dans sa session extraordiuaire de 1861 le projet de loi sur la presse. ljiixcmbourg, le 3 aoüt 1861. Pour le Roi Grand-Duc: SO7l Lieutenant Reprisentant dans le Grand-Ducht, HENRI, Prinee des Pays Bas. Le directeur-gineral Par le Prinee: (/< f Interieur et de la justice, Le secretaire, M. JONAS G. D'OLIMART Morgen, 11. Anglist, wird die Inauguration der Eisenbahn von Luxemburg nach Trier zu Wasserbillig in Gegenwart <5. ss. H. des Prinzen Heinrich stattfinden. — Vor etlichen Tagen führte ein kleines Mädchen von Noodt Canton Redingen eine Kuh am Seile haltend auf die Weide. Hier band sich dasselbe den Strict nm den Leib und schritt nachlässig neben seiner Begleiteriii einher. Auf einmal ward da«? Thier wild nnd lief quer Feld ein dein Stalle zu, immer das Kind am Seile gebunden nach sich ziehend. Arn Stalle angelangt, trennten die erschrockenen Eltern das Kind vom Stricke los und trugen es als Leiche ins Haus. Möge dieses traurige Unglück zur strengen Warnung für die Kinder dienen, die das Vieh auf die Weide führen. — Gestern hat ein Student uuscrs Progymnasiums Namens Weicherding mit eigener Lebensgefahr einen Soldaten aus der Sauer gezogen, der/ ohne Schwimmen zn können sieh an einer der tiefsten Stellen dieses' Muffes badete-, und sicherlich ohne die verwegene Hülfe des Studenten umgekommen wäre. — Arn vergangenen Freitag ist auf den Eisenbahn«» Arbeiten im Vifserweg ein mit Steinen bcladcncr Waggon, welcher streng lancirt rcax, ans den ncn gctommcn. Ein Brett, da«3 sich von dem Waggon ablöste, bewirkte den Vorfall. Der Martcnr Kayfcr und der Arbeiter Theodor Veckcr aus Enusdorf sind dadurch schwer verletzt worden. Trier, 8. August. Die festliche Eröffnung der Eisenbahn zwischen Trier (ConQ und Luxemburg wird am 12., die Uebergabe ber Bahn an den öffent» Verkehr am 15 d. M. Statt finden Durch die An- Wesenheit des königlichen Statthalters, Prinzen Heinrich der Niederlande wird das Fest einen erhöhten Glanz erhalten. Luremburg hat nach Eröffnung dieser Bahnstrecke drei Eisenbahnlinien: Luxeinburg-Arlon (Namurt. Luxemburg-Tbionville (Metz) und Luxemburg-Trier. Vi« zum Schlüsse dieses Jahres hofft man auch die vierte iVahiilttiie, Luxemburg-Diekirch (Lüttich), theilwetse vollendet zu sehen. Die Bahn von Luxemburg dt« zur preußischen Gränze mißt 3? Kilometer ; 52 Kilometer werden schon im Großherzogthuin befahren, so daß mit dem <5. d. M. 89 Kilometer (22 in Betrieb ge< iiornmen sind. Die neue Section (Luxeinburg.Diektrch) welche bis Ende dieses Jahres fertig werden soll, mißt ungefähr 35 Kilometer. Die Arbeiten von Diekirch nach der Nordgränze teS Großherzoglhums (in der Richtung auf Lattich zu) sind ebenfalls mit Eifer in Angriff genommen. Die Bahnstrecke Trier-Luxem« bürg ist ein wichtiges Glied der internationalen Verlehrsroute und insbesondere für einen weiten localen Umkreis von hoher mercantiler und industrieller Bedeutung. Gleichzeitig ist ein anderes Verkehrsmert im Gange, das für da« Großherzoglhum Luxemburg und die angrenzenden preußischen Landestheilc (nament« da« Mosetgebiet) von großem Belang ist: die Schiff« barmachung der Sauer. Nachdem hierüber lange Jahre Präliminarien entworfen waren, ist dieses Projectim Laufe dieses Jahres durch die luxemburgische und preußische Regierung zum Vollzuge gebracht ivordcn. Man hofft im nächsten Jahre den Plan, bie Sauer von Ettelbrück bis zu ihrem Ausflusse in die Mosel für Schiffe bis zu 500 Centr. Traglast bei gewöhnlichem Wasserstande schiffbar zu macheu, vollendet zu haben. Ist die Sauer einmal in diesem Maße schiffbar, so wird jene Gegend in manchen Rohstoffen eine vorteilhafte Bezugsquelle darbieten; sie producirt insbesondere in der Nähe beS Flußufers Holz, Lohe, FaferghpS. Stuccatur- unb Düngergyps, Sanbsteinblöcke, Schleifsteine Sandstein» und Kalkplatten. Muschel» und LiaSlalk, Kalkmergel, Kalktuff, feinen Qurzfanb :c Diese Wasserstraße, so wie auch die Trier-Luxemburger Bahn werden den fiscalischen Kohlengruben des saarbrücker ReviercS neue Absatzwege erschließen, wenngleich voraussichtlich ist daß den Saarkohlen das fossile Brennmaterial aus Belgien concourriieud entgegentreten wird. Für die Mosel» und Rheinschiffahrt wird die neue Eisenbahn» Route von Nachtheil sein, da von Fischwaaren, Häuten unb Eolonialwaaren auS ben belgischen Häfen bedeutende Quantitäten der Schiffahrt auf der Mosel entzogen werden. Durch bie exorbitant hohen Verficht» rnngssätze für da« SchiffS-Frachlgut auf der Mosel und Saar (veranlaßt durch die vorhandenen und in den letzten Jahren neu errichteten Brücken) gestalten sich nämlich die Frachtsätze zwischen ben belgischen Häfen uno ben Mosel» unb Saarplätzen per Bahn eben so billig, als bei der Schiffsroute auf dem Rhein und der Mosel, bei welcher Sachbewandtttiß man der schnelleren Beförderung der Bahn felbstuerständlich den Vorzug einräumt. Dagegen erwartet man oon der Schiffdarmachung ber Sauer einen Voiiheil für die Mosel» und Saar»Schifffahrt. (K.Z.)
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
2,425
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL27
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL27
Frankreich.
Der Wächter an der Sauer
Frankreich. Paris, 17. August. Heber den Streit zwischen Goyon und Merode, welcher gegenwärtig fast da« ausschließliche Thema der fiaiico'italienischen Presse bildet, wird der Wiener Presse au« Madrid geschrie» ben: »Die Scene ereignete sich am 2. Juli, und die klassischen Worte, welche oem Monsignor Merode entschlüpften, sollen in der Ursprache gelautet haben: »Votre Einpereiir, gett€ral, est une Canaille, et vous, uous etes la demiere gueaille dont il couvre son iniamie.«
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
69
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL28
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL28
Italien.
Der Wächter an der Sauer
Italien. Merode bleibt, und die Franzosen bleiben auch. Die Politik ist »geduldig» wie das Rundschreiben de« französischen EultuS «Ministers sich ausdrückt, und überläßt Alles der Forschung. Die italienische Be« wegungspartei ist aber nicht so geduldig, sie will der Franzosen auS Rom IoS sein. Trotz des Minghetti' schen Rundschreibens, welches die verschiedenen Pro« vinzial.Gouvernettre anweist, mit all ihrer Kraft der Agitation entgegen zu arbeiten, circulirt der Protest gegen den endlosen Aufenthalt der Franzosen in Rom überall und wirbt Unterschriften. Eigenthümltchel Weise bringt bie Opinione vom 1. August über die römische Frage einen Artikel, der auf Folgendes hin» ausläuft: Frankreich und daS katholische Europa wolle« die vollständige Unabhängigkeit des PapstthumS. als religiöse Institution garantirt wissen; nun gut. so möge die Regierung bie praktischen Mittel angeben, welche zu jenein Ziele führen, damit die letzten Hindernisse verschwinden! DaS stimmt nicht recht zudem, was Ricasoli am 21. Juni in ber Deputirtenkammer vertröstend hat, und noch weniger zu den Worten des Rouland'schcn Rundschreibens. Die Franzose« wollen Rom nicht verlassen, das ist die Hauftlfchwierigkeit. die durch den Protest ber Bewegungs-Partei eben so wenig beseitigt wirb, wie durch die Grobhei« ten des Herrn v. Merode. Die Palrie hat eine Depesche auS Rom vom 3. August wonach in jener Stadt alle« ruhig war. i« dem Berhältuiß zwischen Frankreich und der päpstlichen Regierung sich nichts geändert und der heilige Pater den Pater Jakob mit Wohlwollen aufgenom»' men hat. Turin, 3, Aug. Spanien und Oesterreich sind in Rom thalig. unb es ist dem wiener Einfluß zuzuschreiben» daß Pius IX. vom Rücktritt Merode'S nichts wisse« mag. — Berichte auS Wien melden von einer österreichischen Fmanznolh. und sind dieselben nicht übertrieben, so befindet sich die Monarchie in einer unglaublich schlimmen H\ige.
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
278
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL29
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL29
Progymnasium zu Diekirch.
Der Wächter an der Sauer
Progymnasium zu Diekirch. Nächstknnftigcn Sonntag, 18. August, um 4 Uhr des Nachmittags findet die öffentliche Prciscvcrthei« lung am Progymiiasinm zu Dickirch Statt. Die Eltern der Zöglinge, so wie die Freunde und Göuner der Anstalt, werden gebeten, dieses Schnlfest mit ihrer Gegenwart beehren zu wollen. Besondere Einladungen werden nicht gemacht.
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
49
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz/articles/DTL30
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pp|issue:1617000|article:DTL30
Mittel= und Gewerbschule zu Echternach.
Der Wächter an der Sauer
Mittel= und Gewerbschule zu Echternach. Schluß des Schuljahres 1860 — 1861. 1) Während der letzten vierzehn Tage General-' Inspcction aller Surfe durch das Curatoriniil. zn welcher am Freitag und Samstag, 16. und 17« 'August, auch das Publikum zugelassen wird. 2) Donnerstags, den 15. und Sonntags, den 18- August, öffentliche Ausstellung der Leistungende. Schüler im Zeichnen. 3) sonntags, den 18. Anglist, um 3 Uhr Nach' mittags, feierliehe Preise-Bert h ci l u u g, zu welchel etile Freunde des Unterrichts» und Erziehuitgswesen« ergebenst eingeladen sind.
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
84
https://persist.lu/ark:/70795/zrmxbz
newspaper/waechtersauer/1861-08-14
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1617000#panel:pi|issue:1617000|article:DTL16
Der Wächter an der Sauer Jg. unknown, n° 65
Der Wächter an der Sauer
Der Wächter an der Sauer <»,, Z 8 .„ ._ Irschemt wochntllch zweimal: Mittwochs und Tamstaas. für Diekirch, vierteljährig: »Fr.; auswärts: 3 Fr. «0 «Et. — Insertionsaebühren' Für Abounenten per Garutoudzeile, 13 Eent.; für Nicht-Abouueuteit: 20 Vent. - Vor Ablauf nicht aufgekündkgset Ab«Z" Abounenten, werde,» als ernellert angesehen. J\'§ $3. Mittwoch dm 14. August mm.
"1861-08-14T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
17ISSUE
55
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL145
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL145
Publicité 1 Page 4
Der Wächter an der Sauer.
AVIS. Le LUNDI, 2 raai prochain, l'lnge"nieur soussigne proc£dera a 11 heures du matin, en l'hötel de ville a Diekirch, a l'adjudication publique de l'entreprise en trois lots des travaux de blanchissage et de peinture a exCicuter pendant l'exercice courant aux bätiments de l'Etat a Diekirch et a l'hospice central il Ettelbrück, au montant total de fr. 962 50. Et le lendetriain, 3 du m£me mois et a pareille heure, il sera proesds en l'hötel de ville a Echternach, a l'adjudication publique de l'entreprise en cinq lots des travaux de blanchissage, de peinture et d'ame'lioration k exdeuter pendant le meine Service aux bätiments de l'Etat, situüs audit Echternach. Ces demiers travaux sont a la somme totale de fr 1627 50 Lesamateurs pourront prendre connaissance des devis et cahier des charges au bureau du soussigne" et chez M. le condueteur Dondelinger a Echternach. Diekirch, le 26 avril 1864. 2591 DAGOIS. wesentlicher Verkauf zu Mederuach am Mittwoch, 11. Mai 1864 und folgendem Tage, um 8 Uhr, in» Gemeinden-Walde' genannt „fiiugcrt" von 1. etwa 40 schweren Eichenbänmen zum Schiffbau geeignet und etwa etwa 160 leichtern. 2. Etwa 5000 Fäscken Reiser. 3. 400 doppelte Steres Buchen Brennholz, anzufangen mit den Bäumen, vor unterzeichnetem Notar 2505 Seylcr. Loh-Versteigeruug. Am Dienstag, den 3. Mai', nm 2 Nhr des Nachmittags, läßt Fräulein Baronne de Reinaoli, 500 bis 600 Bürden, meistens erste Qualität Loh ans dem Fuße, in ihrem Walde genannt „in der Loh", Bann Schieren, versteigern. Die Versteigerung wird an Ort'und Stelle stall haben. Ettclbrück, dcv 29. April 1864. 2596 Saleutimi, Notar. Loh-Verfteigernng auf dem Fuhe, zu Mertzig, Gemeinde Feiile». Nm Samstag, den 7. des nächstkommendm Monats Mai, wird die Local- Verwaltung von Fenlen die Ausbeute der Loh und des Holzes in dem Walde genannt „Scitcrt", Section Mertzig, ans einem Flächeninhalt von 7 Hectares öffentlich und aus Borg bis 1. Getötet nädistfünftig bei dem Gastwirthen hart» mann zu Niedermcrtzia versteigern lassen. Fenlen, den 28. April 1864. 259? Angclsbrrg, Notar. Na checkt. Am Samstag, den 7. Mai 1864, gegen 2 Uhr des Nachmittags, werden ans Anstehen des Herrn W e yin e r s k i r eh von Höhr im Herzogthum Nassau, 8 Parzellen Waldung und Lohhecken, gelegen ans dem Banne Holzthum, Gemeinde zkonsthnm, enthaltend zusammen 13 Hectares 94 .Ares, öffentlich versteigert. Die Versteigerung findet Statt' zu besagtem Holzthum' bei dem Schenk«irt'he Joseph Hertgcs. Hosingen, den 17. April 1864. 2558 Schilz, Notar. Aus freier Hand zu verkaufen bis zum 3. Mai nächstkünftig, em Wohnhaus mit 4 Morgen Land, gelegen in der Gemeinde Vichten, auf der Anhöhe zwischen Böwingen und Nichte«. Man »ende sich an den Eigenthümer Nicolas to eh oo 8 von allda oder an den unterzeichneten Notar. Useloingen, den 12. April 1864. 2547 ' ®M.&to*ttt. Notar. Nachricht. Nm Dienstage, den 3. Mai 4864, 10 Uhr Morgens, wird auf Anstehen der Dame Vanne r n s, Nentuerin zu Diekirch, öffentlich anf Borg ver' steigert werden: In ihrem Walde genannt „in der Schweinkanl", Bann von Eonsthnm: 530 Steres (265 Korden) Buchenieheitholz, 25 Loose Reiser, Mehrere Buchen. Diekirch, den 29. April 1864. 2598 Schmit, Gerichtsvollzi<her.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
506
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL146
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL146
Publicité 2 Page 4
Der Wächter an der Sauer.
H^olz-Verstcigerunsten. Am Älontag, 9 April künftig, 9 Uhr Morgens, wird im gewöhnlichen Holz« schlage der Section Berg, öffentlich versteigert werden: 1) 68»/« doppelte <3tevcä Hol». 2) 18 Eichcnstämmc, 3) 23 Bnchcnstämine, 4) 28 Keffer,! und 5) 25 Latten. Am nämlichen Tage, 3 Uhr Nachmittags, wird im gewöhnlichen Holzschlage der Sectio» Colmar, versteigert werden: 1) 60 doppelte Stercs Holz, 2) 2 Eichenstämme, 3) 18 Bnchcnstäinme und 4) 900 Fäfche». Berg, den 29. April 1864. Die Gcmcinde-Verwaltnng: 9c. Conzemius, Bürgermeister, 2599 Cornette, Sccielär. »Qessentliche Verpachtung eines schonen Landgutes. Am Mittwoch, den 1. Juni 1864, um 10 Uhr Morgens, im Gasthause des Hrn. Hardt zn Echternachcrbrück, wird die VenvaltuugS Commission dcö Bürgerhospitals von Echternach, auf eine Dauer von 15 aufeinander folgendcu Jahren vom 1. Januar 1865' an zur öffentlichen Verpachtung des sögenannten „Ernzerhofcs" schreiten. Derselbe besteht meistens ans Länderein, von vorzüglicher Güte und begreift einen Flächeninhalt von ungefähr 100 Hectares oder circa 400 Morgen, zn welchem gute und geräumige Wirthschaftsgebäiide gehören. Besagter Hof liegt in der Nähe der Stadt 'Echternach und auf dem Banne der Gemeinde Echternacherbrück (Preußen.) Zur näheren Erkundigung über die Bedingungen des Pachtvertrages, soivie zur Einsicht der Immobilien »vende man sich gefälligst an Hrn. Dr. Becker, Präsident der Venvallnngs-Commission und Bürgermeister der Stadt Echternach. Trier, den 24 April 1864. 2600 Kirsch, Notar. A l'occasion de la feie de IVotre-Baiue un train partim le ler1er raai de Luxembourg pour Diekirch a 5 heuj>es 30 du soir pour arriver a 7-heures 15 du soir. 2601
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
243
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL147
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL147
Publicité 3 Page 4
Der Wächter an der Sauer.
Deffentlicher Vertauf wegen Untbeilbarkeit einer schönen 6-gängigen Mühle, mit deren Dependenzen. Am 24. Mai 1864, um 3 Uhr Nachmittags, wird auf Anstehen der Dame Anna Catherina Steichcn. Wit.we des verstorbenen Herrn Nicolas Meder, und ihrer Kinder, Hr. Fran; Meder, Müller, und Fräulein Caroline Meder, Eigenlhümer zu Eltclbrück, durch dao Ministerium und in der Amtsstube des unterzeichneten Notars, zur Versteigerung des schönen, aneinander nnd an der Alzelte gelegenen Eigenlhnms der ' JEttetbrüctier Mühte geschritten uiid dem Letzt und Meistbietenden zugeschlagen werden. Das Ganze umfaßt: a) Em Wohnhaus mit Scheune, Stallungen. Magazinen, Schoppen und leeren Plätzen ; b) Em Garten und eine Wiese in einem Flächeninhalte von ungefähr 1 Hect.; c) Em Mühlenwerk, bestehend ans : 1. Einer Zgängigen Mahlmühle, 2. Einer Lohmühle, 3. Einer Oelmnhle, 4. Einer Gypsmiihle und 5. Einer Schneidmühle. Alle sieben Mühlen sind in gutem Zustande, durch einen Wasserfall von durchschnittlich 78 Pfcldckraft unterhalten, können sie zu gleicher Zeit iv Bewegung selbst beim niedrigsten Wasserstande. Wegen seiner durchaus günstigen Lage im Mittelpnnctc des Großhcrzogtlnlms, am Kreiizpuiicte der Luxemburger, Arlouer, jöastiucher, Staveloter und Diekircher Straßen, 500 Meter von der Eisenbahnstation, in einer Localilat. wo die besuchtesten Jahrmärkte des Landes abgehalten werden nnd seiner vortheilhaflen Ortscinrichtiing eignet sich dieses wichtige Eigenthum zu jedwedem Industriebetriebs und bietet die größte Leichtigkeit für die Vergrößerung der Gebänlichkeiten Ettelbrück, den 25. März 1864. 2509 Salentmy, Notar. UemMtHOKM am Bahnhofe bei Luxemburg. Die Vorzüge dieses Eementes vor Ziegelmehl, Traß und ähnlichen Materialien und dessen stets sichere Wirkung sind allgemein anerkannt. — Wir empfehlen daher denselben zu allen Wasserbauten, als Eanälcn, Fundamenten, Betons, Masserbehältern, Latrinen und ähnlichen Arbeiten. Der Pre's ist ebenfalls weit niedriger als der anderer Eemente nnd zwar kostet der Kubikmeter (circa 1850 Pfd.) 20 Franken. 2,39 Ur. irischer* »Sc Oie.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
287
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL148
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL148
Publicité 4 Page 4
Der Wächter an der Sauer.
Ackerbttu-Train und Möbel-Versteigerung zu Nagern. 9trn Dienstcizi, 3. "Mal 18(34, flehen 10 Uhr Vormittags, wird der Herr Tteuer-Controlenr Gilsou, anf seinem Pachthofe zu Nagein, Gemeinde Redingen, durch das Amt des unterzeichneten Notars, auf Borg bis zum 11. Novemder künftig, iiachbenaiuite Gegenstände öffentlich uevsteiaern lassen, nämlich: a) 6 Pferde von 2, 5, 6 und 11 Jahren, worunter 4 gute Ardenuer Stuten; com viel es Pferdegeschirr ; b) 18 Stück Hornvieh, worunter 8 Milchfühej c) 90 Schafe mit den Lammern; d) 2 große Wagen, Karren, Teimcr, Pflüge, Eggen; c) Em char-ä-banc nnd em Karrchen ; f) 5 Bettstellen, 3 Lochmaschinen, 1 große nnd 2 kleine; 2 große Kleiderschranke, Tische, Stühle nnd sonstige Hansmöbel; g) 200 Heetoliter Kartoffeln, 30 Hektoliter Waizen, 15,000 Kilo Hen erster Dualität, 3000 Kilo Waizen-Stroh; h) 1200 Liter Aepfel Essig. Gegenstände unter 10 Franken stich baar zu zahlen. Die Versteigerung wird ans genanntem Pachthofe zn Neigen, stattfinden. Nediilgen, den 20. April 18ß4. 2573 Leop. Bian. Vernnchtung eines Ilekergntes Am Montag. 16. Mal 1864. um 3 Uhr Nachmittags, wird auf dem hiesigen NathHauses der, der Stadt Grevcnmachet zugehörige, und in der Ge« meinde Flaxweiler gelegene Buchholtzei Hof. besteheud iv 38 Hecktarcs, 89 Ares. 75 Eeutiares Ackerland und Wiesen, nebst bequemen Gebänlichkeiten, für 9 nacheinander folgende Jahre, öffentlich verpachtet werden. Grcvenmachcr, den 24. April 1864. Für die Gemeinde Verwaltung 2587 Eichhorn. Zu vermiethen, um gleich )« bezielien. Eine zn Nedingen gelegene, der Wittwc Biediuger zugehörige Schmied c. — Gute Kundschaft. — DaS Schmiedegeschirr steht zu vertan f«n. 2545
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
247
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL149
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL149
Publicité 5 Page 4
Der Wächter an der Sauer.
Nachricht. Am Montag, den 30. Mai 1864, um 3 Uhr Nachmittags, wird Peter Jüngers aus Holtz, auswauderungshalber sein Wohnhans mil Nebenge» bänden nnd die dazu gehörigen Ackerländereien einer öffentlichen Versteigernng aussetzen. Bio zum Tage der Versteigeruug kann aus der Hand gekauft »verde,,. 2602 Bian, Notar. Haus Versteigerung zu Hovelingen. Sonntag, den 22. Mit 1864, gegen 3 Uhr Nachmittags, wird Herr Johann Nicolas Plellschelle, Ackerer, zu Hovelinge» wohnend, sein alldort gelegenes Wohnhaus, bekannt unter dem Namen ..Hof«. „iil Nebengebäuden, Garten, sowie 80 Ares großen Pesch, einer öffentlichen leiste iaening vor unterzeiä)netem Notar aussehen. Die zu veräußernden Gebänlichkeiteu, in dem bevölkerten Schweicher-Thale gelegen, eignet sich besonders zu einem Handelsgeschäfte und kann bis zum Tage der Versteigerung ans freier Haud verkauft werden. Die Versteigerung wird Statt haben zu Hovelingen in der gegenüberliegenden Wohnung des Vaters' des Verkäufers. Nedingen, den 21. April 1864. 2578 Leop Bian. Am Dienstag, den 3. Mai 1864, gegen 10 Uhr Vormittags, werden auf Anstehen von Hrn. Moris Probst, Ei» genthümer zu Nommern, in seinem Wald genannt „vor Leiteschheck", nächst Nominern, 50 schöne, lange Eichenstämme, alle brauchbar zu Eisenbahnschwellen n. Baugehölz, öffentlich und ans Borg versteigert werden. Leichte Abfuhr. 2584 Kryl, Notar. Aus freier Hand zu verkaufen: Em schönes Wohnh.ius, umringt mit Stallungen, Scheune, Garten und Äcker» land, von circa 1 Hcclare; Nebst ss-eld 40 Ares ; Wiese 30 Ares ; Wald 30 Ares und 3chhecken2 Hell» »res. " Nlles gelegen in der Gemeinde von Harlitigen, Eaulon Wiltz. 258(3 Klein, Notar zu Wiltz. Nachricht. Iv Gefolge einer Summifston, »vclche den Rabat der für die Schulsäle von Usel» dingen zu machenden Arbeiten und Sie« feningen, veranschlagt zn 5500 Francs, auf 2°/0 herunter fetzt, soll am künftigen Mittwoche, 4. Mai. Punkt 1 Uhr des Nachmittags, bei dem Gastwirthe Klier zu Useldingen zu einem neuen Verding dieser Arbeiten und Lieferungen gesehritten werden. Useldingen den 28. April 1864. 2603 Hippert, Bürgermeister. 2 Wagner- u. 1 Kufergefell« finden dauernde Arbeit und können gleich eintreten bei Conrad Peters in' Ettclbnick. 2585 WISER-RODESCH, Handelsina«« «n Ettelbrück. empfiehlt fein an der Ettelbrücker Eisen» bahnstation besindliches Lager von Schierer von Herneuraont (belgische), Dachziegeln (französische), Wandziegeln, Brennkohleii (LouisentHaler), Scliniiedekolilcn (belgische, beste Qua» liläf) Auf ganzen Waggons von 5000 Kilo, bedeutende Preisermäß^aamg» Für Brustleidende! Der bereits seit 10 Jahren rühmlichst bekannte weiße Druft-Slirup von G. A. W. Player in reslau ist acht zu haben in Flaschen li. 1 Thlr. und a 15 Ngr. in Wiltz bei Leopold Treuwart. 2515 Bei Hin. M..Beßling i» Diekirch ist zu haben: Weinessig eu gros et en detail, sowie alle Sorten Liqnenre. IS™ Gin Schmiedegeselle wird gewicht bei D. Scboler, Huf» schniicd in Diekirch. 2549 Em Piano zn verkaufen. "" Drucker nnd «er!«g«r: Jos. «»«. Vchröll.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
null
14ADVERTISEMENT
440
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL35
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL35
Eisenbahnzüge zur Winterzeit.
Der Wächter an der Sauer.
Eisenbahnzüge zur Winterzeit. D>« Übr nach dem Pariser Meridian ist um ÜH Minute» nacfa iinb dicjcni« von Köln um « Minu!»', vor der von Lurembnrg.! Französische Linie. (Pariser Uhr) lbf. Luxembg. — 93°M42°A 7"A lnt. Fenting. — 94'U43'ä' 8°'A. — Bcttemb. — 9" 4« 0» — -Sibeiiho.728M1040 539 90S — Metz 8" 12 6" 10" — Pari« I02°A. 8">A.43°Mll"M — Pari« 749il. 9"°A.83°Äi ?'°M lbf. Metz 448M 9°°Mo">A. 8°°«. lul.Didenho.5'2 10'° 5'° 9" — Bette.mb.638 1°« 638 — — Feuting. 649 11" 7" — — Lnreinbg.7 ll"Mll" — Zweigbahn. (Pars. Uh< Abs.Lurembg. — 42° .. Bellemb. 5 Ml" Anl.Eich»/«. 53* 525 Abf. Esch a/A. 5" 5" Ant. Bellemb. 6S0 6" - Luxemb. 7°° 7»° Abf. Lnrembg. ? — J. äkiiemb. ?°° 24" "<nt. Oitingen 82° 3" Abs. Oltingeu 9°" 4" Aul, Bellemb. 93° 4" — Luremb. — — Von Diekirch nach Lu xemburg. (Pariser Uhr). Abf. Dielirch 530M11 M535A Änt. Ettelbr. 5" 11'° 5« — Colmar 553 ll23 5« — Cruchten G°5 ll35 ß>° — Merfch G'° ll46 ß" — Lintgen G28 II59 G34 — Lorentzw.G48 12°° G4' — Walferd. G4° 12" G5° — Dommel.G57 122° G57 — Lurembg.?95 124° 7" Abf. Lnrembg. 85°M2'°A.8°°a Änt. Dornmel. 858 2'8 8°8 — Walferd. 9" 23' 822 — Loreutzw. 920 245 88' — Lintgen 927 252 837 — Merfch 934 259 8" — Eruchten 951 3" 9°« — Eolrnar 9" 322 9'2 — Ettelbr. 10" 3" 9" — Dielirch 10" 35° 9" Deutsche Li !lbf. Lnrembg, lnl. Roodt — Wecker — Vierter» — Wasserb. — Eon; — Trier lbf. Trier lnl.Loiiz — Wasserb. — Meriert — Wecker — Roodt — kuremba,. nie. (Kölner Ubr) l3im 1-«A.8''A. 807 201 9°2 Jj»0 213 g-'l Q3i 2" 944 846 2" 10" 905 302 1()S4 6">M11'°M8°'A. 64« U41 gl, 7" ll69 83' 758 1204 gl* 748 12" 8" 8°' 12" 907 9 1°«A.9" Velnische Linie. (P«r!serUhr Abf. Lnrembg. 8°°M Ant. Barlring. 901 1" ««> — Man,er 9" 1" 8" — Capellen. 9" 1" 8" — Bellingen 9" St" 8" — Urion 9" 24° 9-° — Brüssel 34°H. 84' — Abf. Brüssel —' 610 IL" Anl. Arlon 5°°Mi:»°Me>» — Vellingen 6" 12 "«.*>'" — Eapellen. 6" 12" 6" — Mamer U4' 12" 6" — Banrinq. 6" 12« 8" — Linemba,. 7"5 12" 7
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
375
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL44
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL44
Viehmarkt von Sceaux, 25. April.
Der Wächter an der Sauer.
Viehmarkt von Sceaux, 25. April. Ochsen waren vorgeführt 2053, vertonst wurden 1571 - Millelgewichl 358 Kilo; Iste Qnalitäl 1.40 bi« 1.44- 0..' 1.34 bi« 1.38; 3le 1.26 bi« 1.30; äußerste Preise 1 24 bi« 1.50 per Kilo. Kche waren vorgesührt 270, verkauft wurden 226- Mit» telgewcht 250 Kilo; Isle Qualität 1,34 bi« 1 gg. <jte ] ofi bi« 1.30; 3le 1.18 bi« 1.22; äußerste Preise l'.l4'bi« 1 42 Kälber waren vorgeführt 315. verlaust wurden 3t5- Mit» telgewicht 6« Kilo ; iste Qualität 1.93 bis 19? - 2le 173 bi« 1.82; 3te 1.63 bi« 1.67; äußerste Preise 1,56 bi« o'os Hammel waren vorgeführt »4,490; Mittelgewicht 21 Jfiio ; Iste Qualität 1.48 bi« 1.52; 2. 1.38 bi« 1.42; 3te 128 1.32; äußerste Preise 1.24 b>« 1.54. Geschorene Schllschänle 1.50 bi« 3.25. Der Handel war still, ohne wcsenlliche Veränderung auf bern großen Vieh und den Stäiictn; zum Abschlag auf oen Hammeln geneigt,
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
149
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL45
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL45
Durchschnittliche Marktpreise.
Der Wächter an der Sauer.
Durchschnittliche Marktpreise. Verantwortlicher Redacteur: Justin Schröll Getreide. --. a. sä fes . CO $i C» Weizen p. Heetol. Mengkorn „ Roggen „ Gerste „ Buchweizen „ H°ser Erbsen „ Linsen „ Kartoffeln „ Heu Per 10a SU. Stroh H°lz per Stere f<« Per Dutzend «utter per Kilo. fr. c. 20 50 17,50 ,4.00 13 00 11,00 7 00 13,00 Cr. c. 20.00 18,50 13,50 13,00 fr. c. 19,50 18,00 14,00 fr. c. 19,00 17,55 12,25 10.8(1 fr. 0. 17,85 7,50 12,50 6,00 7,00 12,00 3,75 4,75 3,75 3,75 10,50 0,45 2.50 0.40 2,40 2.20
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
94
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL36
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL36
Politische Rundschau.
Der Wächter an der Sauer.
Diekirch, den 30. April 1864. Politische Rundschau. Wie die wiener Abendpost meldet, ward anf der londoner Eonferenz am 25. April die vorläufige Einstcllilinz der Feindseligkeiten zu Laude und zur See bis znm Abschlüsse eines förmlichen Waftenstillstandes, jedoch mit Aufrechthaltun.» der gegenwärtig beste« henoen Blocade der Seehäfen beantragt. Die -Levoll' machtigten der kriegführenden Mächie nahmen den Vorschlag ad referendum zur Einholung von Wei« sungcn. Die Abendpost bemerkt dazu: 'die letztanacsügle Clanscl von der Fortdauer der Seeblocadc lasse kaum erwarten, dah die dentschen Groszmächte daraus eingehen dürften, doch seien die Ver« Handlungen dadurch keineswegs unterbrochen, und noch weniger werde das freundschaftliche Verhältnis; zwi- W)c« den denlschcn und den Westmächten irgend eine Störung erleiden. In der Frage wegen Vesehnnq der Insel Feh» marn durch den deutschen Bund wird von nnterrickteter ncitc niitgetheilt. daß die Großmächte die Auge-legenheit dieser Tage in Frankfurt wieder in Anregl» na. gebracht Ijaben. Em vielgenannter Bundestags - gesandter soll bemerlt haben, es iei auffällig, beiß Preuhen und Oesterreich die streitige Frage, ob Feymaru zu Holstein oder Schleswig gehöre, 'rascher gelo,i, zu haben schienen, als die seiner Ansicht nach J»"?&n ber Erbfolge. Diese Nemerkii!!>i lst ohuftreitia nchtic,; indessen hat der deutsche Bund in den fünfziger Jahren die Insel Fehmarn als eine holsteinische Insel in Anspruch genommen und wird, wenn er sie jetzt als solcher besetzt, keine größere Kriegsgefahr laufen, als durch die Viindeoexccutio!» »n Holstein. Nächst den Eoufcrcnzcn, die Frankreichs Interesse übrigens unmittelbar durchaus nicht berühren, ist die aufständische Bewegung in Algier, Tunis und Marokko, wo sie sich auch bereits bemerklich macht, der besondere Gegenstand der Aufmerksamkeit der Regierung, wie des Volkes in Frankreich. Das Gon» verneinen» läßt übrigens in den pariser Journalen erklären, daß es in Bezug auf Tunis mit England vollkommen übereinstimme. In Tonlon ist der Vice- Admiral Bouct-Willautncz mit seinem Erccntionsacschwader, dem die drei Panzerschiffe Solferino. Gloire und beigegeben sind, sofort bereit, sich auch «'eh Tunis zu begeben. Außerdem läßt die Negicrnng, namcntl-ich in militärischer Hinsicht, die Dönanfürstenlhümcr nicht aus den Augen, nnd erst neuerdings sind den fünfzig dort schon vorhanden Militär-Instrnct,nrcn noch weitere fünf gefolgt. Der Aufstand in Tunis wird in Paris sehr aufmerksamen Auges verfolgt, und mau will wissen, daß der Bai) in seiner Bedrängniß sich an das französische Gouvernement um Hülfe gewandt hat; er soll sich erboten haben, sich unter Frankreichs Protcctorat zn stellen und einen jährlichen Tribut zn zahlen. Nun besagen indessen die neuesten Nachrichten, daß dieser selbe Bah von den Aufständischen entsetzt und trieben worden sei, nnd so bietet sich dem Kaiser der Franzosen sofort em neuer Abzugscanal für das durch das Verbot der Shatcspcarc-Feier wieder etwas in Wallung gerathene Blut; em neues, weniger entlegenes Mexico, das ohne viele Umstände an' Frankreich anncctirt werden könnte. Es wird gut sein, wenn man bei Zeiten die Blicke auf die Entwicfelung des tunesischen Dramas gerichtet hält; die Erwerbung von Tunis nnd Umgegend wäre cm Schritt näher dem französischen Ideal, das im Mittelmeer em französisches Binnenmeer erblickt. „Pa»)s" sagt, daß das Gerücht von dem Tode des Bens vou Tunis noch nicht bestätigt sei, daß aber da Aufstand in Tunis trinmphirt zu haben scheine. Auch in Marokko herrsche eine gewisse Agitation. Der Eonrrier d'Oran hat eine Verwarnung erhalteu, wc»l er durch die Behauptung, daß der in Algerien ausgebrochene Aufstand »j den Angeu der Eingeborenen cm heiliger Krieg sei, Unruhe verbreitet 11,10 zugleich chimärische Hoffnungen erregt habe. Wen» jnait ten weiteren DrochrJchteit aui Hlaevitn Glauben I'niiu'tic» kann, so ist die Znsnirectio'n in der frauzo,i,cheu Eolouie viel erster, als man bis jetzt geglaubt, nnd trägt wirtlich den Charakter, den ihm das ae» nannte Blatt beimißt. Dieselbe soll nicht allein »nit dem Ausstände iv Tunis, wo einem Gerüchte zufolge der Bcy verjagt ist, sondern auch mit den verschiede» neu Bewegungen in Kleinasien in Verbindung stehen Außerdem hat die Insurrcction in Algerien auch aroß» artige Verhältnisse angenommen. Alle [?] Nomadenstamme haben sich an derselben bctheiügt, und alle Gruppen, die man in den drei Provinzen zur Vcrfngnng hat, sti-d nach dem Süden abgesandt worden Von Toulon sind Verstärkungen abgegangen und werden noch andere abgesandt. Nach Tunis geht die erste Division der Mittelmeer-Flotte. In der'französischen Hauptstadt hüllt man nach wie vor die Ereignisse in Algerien in ticfcö Dunkel. Der pariser Moniten»- meldet, der englische Admiral, der nach Tunis abgegangen sei, habe die Weisung erhalten, sich mit dem französischen Admiral in Verbindnng zn sehen. Die Douaufürsteuthnmcrfrage wird vielleicht in Kurzem ebenfalls wieder in den Vordergrund treten Allem Ableugnen zum Trotz, gehl Rußland doch auf einen 0011 p de main wieder aus. Fortwährend rücke» russische Truppeumasscu in Eilmärschen ans Volhynie ■ und Bcssaradicn an die moldauische Gränze. Prinz Alfred von England wird zn einem längere« Besuche in Brüssel erwartet. Am 27. April hat sich Garibaldi nach Caprera eingeschifft. _ too wenig Aussichteu auf Erfolg für die Insurrec« in Polen vorhanden sind, so werden doch von den polnischen Gntsbcsttzern der Wiederbelebung nnd Kräflignng der nationalen Erhebung die größten Op« fer gebracht. Wer von ihnen eine persönliche Bcthci: lignug durch vo» ssriegSbedürfnissen nicht wagt, unterstützt den nationalen Kampf mindestens durch auschulid)e o.'eleopserung. Der „National-Zeitnng" wird unterm 25. aus Warschau gemeldet, daß Tags vorher in den Kirchen eu» Schreiben des Erzbischofö Felinöki verlesen wurde, durch welches Die Kirchciitrauer aufgehobeu wird. Man hörte wieder die Klänge der Glocken und der Orgeln. Das Potomac-Heer rüstet sich znm Vorrücken. Ur» lanbögcsnche werden ohne Ausnahme verweigert, Mar« ketender ans dem Lager entfernt und Bagagewagen zur Arrieregarde aeschickl. Vorerst verbietet das böse 9ieSi(u.wettet jedoch jeden Gedanken, vorn Platt zu rücken. Wenn Berichte» ans Washington zu glauben »st, so handelt es sich dieses Mal um einen combiuir» len Zna, gegen Nichmonv. Graut soll über den Ra» pidan, Smith die Monroe Halbinsel herauf und Vuruside über Goldöborcugh iv Nord-Carolina gegen die Hauptstadt der Confödcrirten vorrücken.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
940
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL37
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL37
Ottilie.
Der Wächter an der Sauer.
Ottilie. G. A. Fichtl. Novelle von oh». (Fortsetzung.) näherte sich ihr Herr & f.... JU fuhren. und bat sie in den gewWteste« "«W«£.*" H"'"' der Ungelegeuhci. um En Einzug bereitete. Dann fügte er hiH. daß S JEü erfahren, daß sie seinen Sccrctär als das frühere Egenthun, ihres Vaters erkannt habe, was ihn hofum ließe, daß sie nichts gegen die Bitte einwenden werde dieses Möbel bei ihr unterzubringen, da ihm ohneoeiu in seinem Zimmer der Platz dazu mangele und wui-d übcrl)a"Pt als eine besondere Gunst betrachten «;,„•;rtlt,Üollt>' ste ihm erlauben, noch einige andere WirÄM?« bei ihr nntcrznstellen. beit Ibrer N bafi otlilie den Fremden bei Gelegen- SitefeS'J Omnibus so flüchtig'beihrcm neuen und ZüVT"V?' !Vi'Z fe l" nicht wieder den f*Ä™ dcncs Benehme« ihr , 1' stände, sowie dem zufälliges Ä £$?JSZ ""«"g der zärtlichen Tochter ?££&*!££ tärs verdankte Herr (sollart allein die Möglichkeit der von ihm so schr gewünschten Bckaunlschaft. Es ist cm ganz eigen Ding um den Einfluß oft nichtssagender Umstände ans den Willen der d)arak» tcrsiärksten Menschen. Gewiß würde Otlilie vor wenigen Stunden mit Entrüstung die Znmnthnng zurückgewiesen haben, daß em Fremder ihr nacktes Zimmer wohnlich einrichte, nnd doch war es jetzt geschchen. Em in der Eile gemachter Fehltritt, der Wunsch Etwas zu besitzen, das einst ihrem »heueren Vater gehörte, hatte cm bereitwilliges Entgegenkommen zur Folge, an dessen Möglichkeit sie unter anderen Um» ständen nie gedacht haben würde. Man darf nicht vergessen, daß das von beiden jnngen Leuten bewohnte Hans zu einer Vorstadt gehörte, in deren der «Vtadt zunächst gelegene Häusern noch städtische Sitten herrschen mochten, währendem der entfernter« Theil bereits völlig Land war, nnd daß ♦ > rü. fiailbc L"' Manches schicklich, ja sogar sehr natürlich erschein», was die verfeinerten Sladtsitten Unbedingt tadeln würden. Eines Nachmittags begegnete Herr Collart seiner schonen Nachbarn, ans dem Vorplätze, nnd bat sie um die Erlaubniß, ans einen Augenblick bei ihr eintreten zu dürfen, da er ihr in Bezug auf ihren Bruder Gustav Etwas mitzutheilcu habe. „Um Gotteswillen, sollte ihm Etwas zugestoßen sein? fragte das vor Schrecken erblaßte Mädchen. „Nicht doch, Fräulein Otlilie, ich wollte Sie nur fragen, ob Sie mir gestatten würden, einen meiner hohen Gönner, den ich heute in persönlicher Angelegenheit sprechen werde, um die Aufnahme ihres Bruders in die Marineschule zn bitten Ich hoffe keine Fehlbitte zn thnn, nnd mit Ihrer Einwilligung Jh. rem Bruder eine ehrenvolle Laufbahn eröffne» zu können." „Mein Herr, Sie setzen mich dnich ihre seltene Güte wahrlich in Verlegenheit, und ich weiß nicht, ob ich ihr edles Anerbieten annehmen darf - muß ich doch fürchten. Ihnen für das Glück, für die Ankunft meines Bruders ewige Schuldnerin zu bleiben " _ „Befürchten Sie nicht, Fräulein Otlilie. daß ich Sie je au diese Schuld erinnere,. und glauben Sie, daß ich es als eine ganz besondere Gunst betrachten werde, wenn Sie mir erlaube», meinen leider sehr geringen Einfluß zu Gunsten ihres Bruders anzu» wenden." „Ihre Verwendung ist in zu edler Weise augebo» ten, um sie, ohne undankbar zn sein, zurückweisen zu können. Möge Gott Ihr menschenfrcunrliches Vor» haben zum Glücke meines Bruders wenden." Und mit dem Anstände einer Dame von feinster Bildung reichte sie Herrn Collart ihr zierliches Händchen. Glücklich, wie er es feit Jahren nicht gewesen, titte Herr Collart nach Paris. Drei Tage später halte Gustav einen Platz im Marinc-Colleginm zu Brest, wofür Herr Collart den fehr bedeutenden Betrag für die ganze Dauer der Schuljahre im Voraus bezahlte. Natürlich ließ er Ottilic iv dem Glauben, daß er diese Gunst dem erwähnten Gönner verdanke. Unaussprechlich war die Freude der guten Ottilie, die nun in so ungeoffter Weise die Zukunft ihres Binders gesichert sah. Herr Collart begleitete persönlich seinen jungen Freund nach Brest, nnd mit dem Tage seiner Rückkunft begau» em auf Dankbarkeit beruhender freundschaftlicher Verkehr zwischen Otlilie und Herrn Collart. Gewöhnlich kam Madame Lemaire bei einbrechender Dämmerung z» ihnn Hirzenspüppchen, und kurze Zeit darauf erschien Herr Collart. Unter abwechselnder Lcctüre und angenehmem Geplauder, wobei die Frau Hausmeistern,, die nichts davon verstand, cgewöhnlich einschlief, vergingen die Abende für alle Drei wie em Traum. Herr Collart war aber auch em ganz anderer Mensch geworden. D>e ursprüngliche Laune, die ihn» die regelmäßigen Züge, sowie 'die seltene Schönheit Ottiliens eingeflöht, war einem edleren Gefühle gewichen. Es that dem jungen Manne in der Seele wehe, wenn er Zeuge der Entbehrungen ward, die Otlilie mit so seltener Geduld und stets heiterem Gemüthe ertrug. Nach langem vergeblichen Nachsinnen glaubte er endlich em Wdtd gefunden zu habe», um die Lage des geliebte» Mädchens zu erleichtern. Das Resultat dieses Nachsinnens war, daß Ottilie eines Mor« gens Bestellungen für eines der elegantesten Weißwaareulager von Paris erhielt, nnd'zu ihrem großten Erstaunen für eine Arbeit, für die sie im günstigsten Falle sechzig bis sicbenzig Franken zn erhalten hoffte, nahe an zweihundert erhielt. Inder Ucbcrzengnng, daß man sich getäuscht haben müsse, verwcigcite sie Anfangs die Annahme, kehrte jedoch überglücklich zurück, als sie die Gewißheit hatte, daß dieses Geld ihr gehöre. Hätte das Mädchen auch mir eine Ahnung gehabt, daß sie dieses kleine Vermögen Herrn Collart und nicht ihren» Fleiße zu verdanken habe, so hätte sie gewiß nie mehr für dasselbe Magazin gearbeitet. Doch Herr Collart zahlte insgeheim den Mehrbetrag und so fand sie unter denselben vortheilhaft.m Bedinguisseu mehr Arbeit, als st. bei ausdauerndem Fleiße zn übernehmen vermochte. Wenige Monate genügten daher, um das namenlose Elend, dem wir das würdige Mädchen vreisgegeben jähen, in verhältnißmäßig'cn Wohlstand umzuwandeln. Mit der Möglichkeit, besser zu lebe», kehrte auch der seit lange vermißte Roscnhanch auf ihre Wangen zurück. Ihre abgemagerten .Hände und Arme erhielten wieder ihre ehemalige plastische Runbung; mit einem Worte, Ottilie war schöner uno poetischer geworden, als sie es zur Zeit gewesen, wo wir sie unscru Lesern zuerst vorgegeführt. Es war wieder Abend, Herr Collart befand sich bei feiner Nachbarin, nnd Madame Lemaire, die schlaftrunkene Hausinspectorin, träumte wahrscheinlich von ihrem Lieblingsthema, dem Vorabende ihrer Trauung. Die beiden jungen Leute waren ernster gestimmt, als sie es feit lauge gewesen. Herr Collart hielt Ottilicns Hände in den seinen, und währenddem er sich dem Glücke hingab, die feinen und edlen Züge eines Mädchens zu stlidiren, die mit der ganzen Macht feines Herzens zu liebcu er sich nun völlig bewußt war, verstummte allmählig die Conversation. Das leise nnd monotone Ticken der Uhr, das sanfte Athemholen der schlafenden Hermine, so wie das weit unharmonischere Schnar» cha von Madame Lemaire unterbrachen allein die ringsum herrschende Stille. (Fortsetzung folgt.)
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
1,047
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL38
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL38
Die Gewerbefreiheit und ihre Folgen.
Der Wächter an der Sauer.
Die Gewerbefreiheit und ihre Folgen. Am 1. Mai fällt eines der letzten Vollwerke der Zünfte, eine wahre Düppeler Schanze des zünftigen Monopols, — in Frankfurt tritt die Gcwcrbfrcihcit ins Leben. Nirgends war der Gewerbezwang so streng gehandhabt worden, nirgends der Kampf fo schwer, selbst iv den letzten Tagen noch waren Klagen wegen Gewerbcbeeinträchtignng vor den Gerichten anhängig. Bio zum letztcu Athcmöhauch wurde das Monopol vcrthcidigt, so recht bezeichnend für dieses, denn alle Vorrechte, sowohl des Adels und der Geistlichkeit, als anderer Stände, pflegen mit der gleichen Hartnäckigfeit festgehalten zu werden, uiid sonst freifiuuige Männer werden hierin schlimmer als em mecklenburgischer Rittergutsbesitzer, sobald man ihr Vorrecht antastet. Allein die Freiheit ist mächtiger, — W»auf> haltsam bricht sie sich Bahn ans allen Gebieten. Nachdem Oesterreich, diesmal an der Spitze des Fortschritts stehend, zuerst die Gewerbefreiheit eingeführt, find ihm Nassau, Würtemberg, Bremen, Cobürg, Weimar, Sachsen, Oldenburg, Baden und jetzt Frankfurt nachgefolgt, nnd Bayern bereitet sie vor. indem es durch massenhafte EoncessionSerlheiliing die Nealrcchte entwerthct. Fragen »vir nun, welche Folgen die Gewerbefreiheit in diesen Ländern gehabt hat, so stellt sich heraus, daß die übertriebenen Envarlungen, welche man vvn derselben nach beiden Seiten hin hegte, nicht eingetreten sind. Weder ist eine Ueberflnlhung der Gewerbe mit neuen Meistern, em Herandrängen des Eapitals und unüberwindlicher Wettbewerb desselben, em Erdrücke» des kleinen Gewerbes durch die Fabriken, noch em übermäßiger Aufschwung der Ge- Werbetätigkeit erfolgt. Alle die Befürchtungen ängstlicher Zünftler, »velche die jungen Gesellen wie einen Hnnnenschwarm in die Städte ziehen, und sich selbst im Reifte schon rninirt sahen, sind nicht eingetreten. Die Zahl der neu Eintretenden war wohl etwas größer, allein nicht erheblich. Sowohl in Oesterreich als in Nassau, welche die Gewerbefreiheit jetzt am längsten haben, hat sich in dieser Beziehung nur we«ig geändert. Von einem Nachtheile derselben ist nichts, dagegen Vorthcile in vielen Geschäften deutlich wahrnehmbar. In Oesterreich hat hauptsächlich das weibliche Geschlecht sich rasch und iv großer Zahl der Freiheit bemächtigt, und Gleiches wird »vohl auch in Frank» fürt der Fall sein, wo es Francn nicht einmal gestattet ist, Fralienkleider und Damenschuhe zu fertigeu. Iv Wien, Prag, Pesth und anderen S»äd>. tcn sind sofort eine Menge von Kaffeehäusern, Wirth-. schaffen, Kramläden, Znckerbäckcreien, Barbier- und ,Friseur-Geschäfte, Schneider- uud Postunentir-Ge, schaffe in die Hände von Frauen übergegangen. Am lebhaftesten.war aber der Einfluß der Gerver» befreiheiheit U» Würlemberg, Bremen und Baden. In elfterem haben die härtesten Zunfttöpfe sich fce= kehrt .und eingestanden, daß die Folgen nur segensreiche feien. Fast einstimmig haben sich die Gewerbe« Vereine de« Landes und selbst die Innungen in solcher Weise ausgesprochen. — Iv Bremen machte sich bald eine größere Regsamkeit in allen Zweigen geltend nnd der Arbeitslohn stieg dem entsprechend, als bester Beweis für bcu Gewinn, den die Freiheit, gebracht. In einem Berichte des Siindicns Böhmert an den volkswirthschaftlichen Congreß ist darüber Na« heres mitgelheilt. Am auffallendsten »varen aber die Folgen ter Gewerbefreiheit in dem durch Fruchtbarkeit und Lage mehr begünstigten schönen Babeu. Sofort nach der Einführung begann auf alle» Gebieten des Gewcrbewefens eine große Regsamkeit. Neue Läden wurden errichtet. ,Die alten vergrößert, und namentlich stieg 'die Banlhätigkeit in hohem Grade. In Städten wie Konstanz, Bruchsal U. A., wo sonst in 50 Jahren kein neues £>anS gebaut worden war, entstanden Neubauten, »vurden neue Werkstätten em gerichtet, und alle haben zu thun. Die alteu Zunftmeister, welche fürchteten, die neuen jungen Meister würden ihnen die Arbeit ' wegnehmen nnd durch geringere Arbeit, wie sie sagten, daö Handwerk oer« schlechteren, drücken, haben jetzt mehr zu thun als früher, und die Preise sind ebenfalls höher. Wo ist also der Verfall der Gewerbe? Wo em Ruin der Familien eingetreten? Wo sind die Sehaaren verkommener Meister? Wo die den Gemeinden zur Last gefalleneu Gesellen-Familieu? Wo die Kapitalisten, welche den Handwerker vernichten? nichts von Alledem! Die Gründe, weßhalb nirgens eine Ueberfüllnng der Gewerbe eingetreten ist, sind auch erklärlich. Nie«and ctablirt sich uud beginnt em Geschäft, weil Gewerbefreiheit hcrifcht, sondern weil er Veranlassung dazu hat, weil er die dazu uöthigeu Kenntnisse, Erfahruugen und Mittel besitzt. Die Gewerbefreiheit thut nichts, als erleichtert ihm die Einrichtung eines Geschäftes. Gefahren bringt freilich jede Freiheit mit sich, jede verleitet, wie das losgelassene Gängelband das Kind, zu voreiligem Handeln. Es mag deßhalb nicht überflüssig erscheinen, iv dieser Beziehung zu warnen und auf Einiges anfmerlfam zu machen. Vis jetzt sind auffallend wenig Fehlgriffe vorgekommen, eS sind weder ungewöhnlich viele, noch ist einseitig in einzelnen Erwerbszweigen eine Ueber- Häufung von neuen Zuzügen eingetreten. Doch hat sich das Vedürfniß kund gegeben, Anhaltspuucte für Gründung »»euer Geschäfte zu haben, und wäre unsere Statistik besser, als sie noch ist, so könnten daraus allerdings deren gewonnen werden. Aus der Meuge des Verbrauchs der Bevölkerung uud dem Gewinn, der aus bei» einzelnen Gegenständen gezogen wird, lau« mau unter Berücksichtigung der bereits bestehenden Geschäfte wenigstens annähernd eine Berechnung aufstellen. Zunächst ist hier zu berücksichtigen, daß der Verbranch sehr verschieden ist, anders auf dem Land als in der Stadt, wechselnd nach Stamm und Ge« gend. Im Zollverein z. B. ist der Verbrauch bedeuteud größer, als in Oesterreich, iv Sachsen verbraucht mau mehr Cichorie. ü, Bayern mehr Bier. In den Städten mehr Fleisch, auf dem Lande rnehic Speer. Spezcrcihändler Metzger, Väcker, :c. können aus dem dem Verbrauch anderer Städte ungefähr sehen, ob noch Platz für sie ist oder nicht. Paris z. B. verzehrt auf 1000 Einwohner jährlich 1425 Ctr. Zucker, 1130 Etr. Salz, 5(300 Ctr. Kaffee, 960 Ctr. Käs, 50<3tr. Senf. 25 «3tr. Gewürze und 190 Ctr. Che» colade. Mau kann daraus ungefähr den Gewinn und die mögliche Zahl von Geschäften berechnen. Am fichcrsten wird es aber fein, wenn mau dm Geschäftsgang der vorhandenen beobachtet, und mit Berücksichtiguug der anderen Gesichtspunkte, welche noch maßgebend sind: Steigen der Bevölkerung, des Wohl» ftandcs «., leine Schlüsse zieht. Am meisten wird ferner Derjenige Aussicht anf Erfolg haben, der in dem Zweige, worin, er em Gefchäft begründen will, vollkommen bewandert ist und »vo möglich in der betreffenden Gegend einige Zeit iv einem solchen Verhafte gearbeitet hat. Dadurch wird er am sicherste« Einsicht in die Zukunft desselben erhalten. — Vor Allem aber möchten wir juugen Anfängern empfehlen, sich tüchtige Kenntnisse zu erwerben und nicht mit allzu geringem Capital zu beginnen, sondern lieber noch einige Zeit zuwarten. Es ist 10 gegen 1 znwettcn, daß von zwei Concurrenten der kenntnihreichere die Oberhand gewinnt, selbst wenn der andere reichlich mit Capital versehen ist und dieser nicht. Besouders gilt dieß für Handwerker, welche heutzutage ohne gründliche Bildnug nicht gedeihen können. Mit allzu geringem Capital beginnen, ist em weiterer Fehler den viele im Drange nach baldiger Selbstständigkeit machen; sie kämpfen dann eine Seit lang mit Schwierigkeit, snchcn durch Arbeit de» Mangel an Mitteln zu ersetzen und verlieren dann oft Alle« weil sie das Unternehmen nicht durchsehen können. — Den Eltern möchten wir ferner empfehlen, bei Wahl des Berufes für ihre Kinder deren Neigung und Fähigkeit wohl zu berücksichtigen und nicht einen schwächlichen Knaben, der Talent zur Mechanik hat, Schneider werden zu lassen, sondern Schmied, damit er als solcher Gelegenheit habe, seinen Körper zu kräftigen. Lust uud Liebe zu einem Beruf ersetzt oft mehr, als guustige Verhältnisse und großes Capital. (Arbeitgeber.) Auf dem „Weißhause", schreibt die „Trier'sche Zcituug," werden Vorkehrungen getroffen, welche darauf schließen lassen, daß Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande baldigst anf dem Gute woh« nen wird. Wie verlautet, will Hochdcrselbe im Laufe dieses Jahres mehre Monate hier zubringen. Das vordere Hans wird für die Aufnahme des Prinzen, em Hofhans zur Aufnahme der Dienerschaft einge« richtet. An beiden Stellen sind jetzt Bauhandwcrlcr beschäftigt; auch wird in nächster Woche mit der Erbauung eines neuen Zeltes vor der Nestauration des einen Hofhanscs begonnen und hierdurch du Aunehmlichkeit des Besuches dieser scho« gelegene« Stelle gewiß erhöht werden, das jetzige Zelt bot bei stürmischem Wetter nicht hinlänglichen Schutz.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
1,269
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL39
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL39
Jahrmärkte während der Woche vom 1. bis 8. Mai.
Der Wächter an der Sauer.
Jahrmärkte während der Woche vom 1. bis 8. Mai. Glos-iKevzoglhuin Üiivcmthira : 2. Heiuerscheid. Helperi, Remich (C,n!°!ial-Conc.) Provinz Luxemburg (Belgien) : 2. Arbresonlaine. 3. (Stalle, St..Hubert. G. «ertrix. 8. Tm» ligny. Regierungs Bezirk Trier: 2. Nenerbnrg, Kr.- n. Vhm,, Roche« Hau«, Kr.» n. Vbm. 3. ÄoUwrg, Kr.» u. Vhm. 4. Trier, Viehmarkt. s. Prüm, Kr.» u. Viehm. Regierungsbezirk Aachen: 2. M«lmcdy, Kr.» U. Vbm.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
64
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL40
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL40
Kriegsschauplatz.
Der Wächter an der Sauer.
Kriegsschauplatz. E« heißt auch il, Flensburg allgemein, daß Feld» Marschall dienten ml v. Gablenz sich oom Nöntg oon Preußen die Erlaubuiß erbelen habe. Friedericia zn nebmen. und daß in Folge dieser Erlaubnis? die preußischen Truppen in lülland unter den Oberbefehl von Gablenz gestellt worden seien. Tag für Tag wild schwere« Geschütz. Munitionje. nach 'lütland nescdafft und die Äction vor Friedericia dürste voraussichtlich »hl rasch beginnen. Ueber da«, waS in Inllanb beabsichtigt, wird au« Niibel. 25, April berichtet: li« wird heute wohl für längere Zeit daS letzte Mal sein, daß ich Ihnen an« dem Sunbewitt schreibe. Da« Drama ist hier zu Ende, und da man die Räumung Alsen« durch Be» setzuiig liitland« zu erzwingen gerenkt, wird ron wohl de Actio 11 neu beginnen Es scheint allen Ernste« so. als ob die Beibüneeten jetzl beabsichliglen. Frieeericia zu stürmen, i ereil« Frelto» si»d tie Garten torthtn aufgebrochen. Sonnabend folgt« da« 7. Pionierbataillon und heut« ist «>» Thei! der preußische» Jäger dahin abmarschirt Mehrere Batterien gelegener 24 Plunder sine gleichfall« schon dort hin unlenveg«. Sammtliche preußische Truppen, die nach Juliane gehe», werben unter den Befebl de« geltniarschalllieutenanl Gab» lenz gestellt werten — Da« Hauptquartier de« Pri». zen Friedrich Narl wirb von Gravenflein verlegt wer den. wahrscheinlich nach Äpenrare. Ver Feltm.irschall Wränge! wiro nach Kolding gehen, wahrend Gablenz nach Beile zurückkehrt, um von da au« die Belager» UUg Frieoericia'« zu leiten. E« ist sehr wahrscheinlich, baß die Laufgräben von Norden an« gegen die Stadt eröffnet werden, da sowohl da« Terrain snolich wie west» lich von Fiietericia unter Wasser gesetzt werben kann.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
256
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL41
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL41
Deutschland.
Der Wächter an der Sauer.
Deutschland. Die Prinzessin Luitpolo von Bayern [Auguste, Erz» Herzogin von Oesterreich. aeb. I. April 1825, Toch. ter de« Großheriog« Leopold 11 von Toscana. vermahlt 15. April 1344] ist am 26. früh um 3.2 Uhr an einer Vunaenentjünduiig gestorben B 0 M Neet a r , 21. April. Anknüpfend an die Weisung de» Erzbischrfs an die katholische Geistlichkeit, wie diese sich bezüglich der gemischten Ehen und der'ttlnlererziehung zu verhallen habe, wild der Bad. vts-lg.» Folgendes erzahlt: Em katholischer junger Mann in einem der beceulenoften Lantoite am obein Neckar heira'hele vor einem Jahre em evangelisches Mäechen. Beide, so behauptete der detresseure fatho» lische Pfarrer, folleu den bekannten Revers uuteischrie« ben haben, was aber die Eheleute selbst aufs En!» schieden,'!« in Abrede stellen. Die letzteren waren über» eiugekomme», ihre zu hoffenden Knaben kalholisch. die Märchen evangelisch weiden zu lassen, uno als die ftrau vor etlichen Wochen em Märchen gebahr, so ließ man dasselbe vom evangelischen Pfarrer laufen. Darüber war nun der katholische Pfarrer sehr erzürn!; er ließ den katholischen Baler zn sieh kommen, redete ihm erst iv Giile, dann aber mit, Anviohung des Banne« und der lZrcommuuicaüon uno mit Vorrückun« der häilesten Strafen der Hölle zn. fein Kind abermals und zwar katholisch laufen zu lassen. Als aber diese« nicht verfangen wollte und der katholische Baler nicht einsehe« tonnte, warum sein Kind wenn es evangelisch weide, müsse »ewig verloren sein«, so wandte sich der katholische Pfarrer an« Bezirksamt um Hülfe zur Vollstreckung des in dem Revers gegebenen Veisprechens. Dieses aber, nachdem es die Eheleute über ihren Willen vernommen halle, entschied, daß. sei em ReoelS unterschrieben oder nicht, dieser Wille da« oberste Gesetz sei. und wie« den Eiferer zurück. Alz eh, 25. «pril Vorgestern Abend hielt der Bischof von Mainz seinen Einzug bei uv«. De» ander» Tag predigte er. Die Freidenker, Fortschrittsleute, Renan'« hieben Jesu« :c. bekamen natürlich gehörig ab. »ES gibt allerer!« l'ente«, sagte er unter Anderem, »und die gibt c« auch hier, welche sich gebildet nennen, aber wenn man selchen gebildeten Leuten die Seele aufschneide» könnte, wie man den Leib aufschneiden kann, so würde man eine große Anhäu» fung «Jon Schmutz sineei," uud dergleichen mehr Die Arbeiter wurden mit großer Aufmerksamteit behau» .deit und il,ne» klar gemach!, daß sie nur durch die Neligion dahin gekommen seien, zu wissen, daß sie auch Menschen sind »DaS«, meinte der Herr Bischof »sagen sie «wahrscheinlich die Fortjchritl«inän»ei) den Arbeiter» »ich! « Bon »Toleranz« war besonder« oft die Rete; es wolle uns aber dieses Worl dießmal nicht rech! zum Berfläutniß kommen. Der Herr Bi» fchof wird wohl wieder abgereist fein. Würzburg . 27. April. Die Kaiserin von Ruß land wird auf längere Zeil die Jlur in Kissingen ge» brauche« und einer dahier eingetroffenen telegrafischen Nachlichl zufolge beieit« am 15. Mai in Begleitung -de« ziaiser« daseiest eintreffen
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
458
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL42
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL42
Frankreich.
Der Wächter an der Sauer.
Frankreich. .Pari«, 25. April Neber den Aufstand in Alge» *n» vernimmt man nur wenige Einzelheilen Wie °ns Allem hei vorzugehen scheint, hat der Kampf, den der»., ,«'« (er fiel bekanntlich, nach An» ■*,i%.i..r«V,°* 'Iln "«be» und Gefangener sein) ben Insurgente., ~«»„, . Nieterlage der Franzosen geendet. Wie schon gemeldet, gehen beb n» tenee Berstarkuugen „ach ~„,.,„, q|> • « ' zwei Regimenter der Garnison von vy°n - ei» Reai ment und em lägerbataillo» schiffe» sich ente in Toulon ein. Em Schreiben im Messager de Mont pellier. da« em Offizier au« Tiaret (14. April) "n feine Verwandle« geschrieben, wirft zwar einige« v'icht auf die Ereignisse, laßt jedoch Viele« im Dunkeln, da der Berichterilatter vorauszusetzen scheint, daß man von den Ereignissen, die schon bereit« einen <Vh"at ll(l U"b Frankreich unterrichtet sein müsse •rijl!l,«l)me demselben Folgente«. »Diese« schieibe und ml- '" meinftr< Zelte, den geladenen Revolver Vferd neben mir. Die Nach» !',„ „!J? l9u* w°Hl schon bekannt geworden, ist SLfl« irt L""' feie beschichte unserer africanischen Feldzuge ist um «me» <n Der Oberst «»««?« ta Turcos'" "«> '"d°r Sitze einer Eompagnte Tu/cos „„„ Schwadron Spahis. 40 Mann de« africanischen Bataillon« und elniaer ftiin. ** Mann des Goum von Tiaret lb, um S Seliman, Sohn Vidi Amza's (Sohn eine« großen Häuptling« de« Südens, welcher vor drei Tagen auf einer Reise von Oran nach Algier Plötzlich starb), zu verfolgen. Bon den Arabern Sioi-Seliman's bei Tagesanbruch Überrascht, that eer Oberst seine Pflicht und fiel einer der Eisten. Dem Hauptuianne de« arabischen Bure in'« wurde die Schulter von einer .Nugel zerschmettert, was ihn jetoch nichl verhinderte, in der Mit!« de« von feinen Truppen formirteti Kar» v6'S noch zwei Briefe zu schreiben. Fwethunderlfünfzig Mann Tapferer blieben mit ihren Chef«. Ich verschonen Euch mit den scheußlichen Einzelheilen, mil den gräulichen Scene», die darauf folgten. Die Araber von 1804 zeigten sich eben so grausam, wie ihre Vorgänger im Jahre 1834. Ich will nur noch rer heroischen Thal vo» 35 Mann rom africanischen Bataillon erwähnen, die unter dem Eommando eine« Otfiiier« 40 Stunden von Tiaret entfernt mil dem Graben eine« artesischen Brunnen« beauftragt waren. Sie erhielten alle zehn Tage frische Lebensmittel. Gegen den 10. April ging ihnen eine geheimnisvolle Warnung zu. Man forderte sie auf, »ich nach Tiaret zurückzuziehen, da die Rebellen sie angreifen wollten. Die Lebensmittel waren feit drei Tagen ausgeblieben une der Offizier einschloß sich zur Riicktehr. Die Äbtheilung setzte fich eine« Sonntag« Abend« in Be» wegung une liurchirte die galt je N.icht. Am Montag Morgen, bei Tagesanbruch angegriffen, formirte sie sich in Earr6 und setzte ihren Marsch fort, indem sie sich, mit einem halben Iwiebaek und einer Tasse Kaffee im Magen, wählend sieben Stunden fortwähreno schlug Dieses dauerte bis Tiare!, wo am DinStag Morgen ankam. Uno doch verlor sie nur drei Mann, von denen zwei ganz nackt und jeder eine Kugel iv der Schulter und einen Dolchstich im Leibe zwei Tage spater ankamen. Diese 35 Mann verrichtdeu in 36 Stunden Wunder. Ihre Müdigkeit war so groß, daß die Einen während deö Gehens schliefen und die Andere» Mauern, Gälten und Häuser, die gar nicht exisiirleu. erblickten. Wir sino in Tiaret 400 Man staik Man seine! unS einen neuen Odersleu und Patrone», Die SapeinS vom Genie leinen von eiüem Artilleristen, der sich h>er befindet, da« Berienenen der Kanone». Wir erwarleu de» Feine festen Fuße«. Wird er aber den Mulh haben, uns offen anzugreifen?" — Au« Tunis fehlen auch »och alle näheren Nachrichten Nur heißt es heute, der Bey sei ermoirel worden. Der Aufstand soll durch die stark« Besteuerung der Bevölkerung uud daS Raubsyftem. das einige hohe Hofbe.in>te eingeführt, haupl» sachlich hervorgerufen worden sein. Pari«, 26. April. Die Eonferenzen beginnen unter den günstigsten Umstanden für Deutschland. Seit der Reise Lcrd Elareneou'« nach Pari« und den darüber veröffentlichten Conjecluien habe ich nicht aufgehört. Ihnen die deslimmte-Beificherungzu geben, baß granlreich und England sich über die danische Angelegenheit nicht geeinigt haben. Selbst wen» die von Lord (iljieiifon herrührende und Ihnen zur -^cit mitgetheilte Version wahr wäre, •vüxlt sie nichts weiter beweisen, al« daß der Kaiser Napollon c« nicht für gut gefunden ha», dem englischen Minister klaren Wein einzuschnilen. J;i Erwartung, daß die Ereignisse meine Angaben rechlfeiligen nno überhaupt der Moment einirit. wo weitere Aufschlüsse am Platze sein werte», ist die von dem Kaiser an den König von Preußen ergangene Gratulation gelegentlich de« Siege« bei Düppel als em bedeutsame« Symptom zu betrachten. Di« Ueberraschung der Franzosen darüber uno die einem WuthauSbruche gleichende Aufnahme der Gratulation in den hiesigen dänenfreundlichen Journalen beweisen die Wichtigkeit jene« Schritte«. Aber auch von rer dänischen Angelegenheit ganz abgesehen, ist der Sieg bei Düppel für die späteren Bezieh» iingen Preußen« zu Frankreich geradezu unberechenbar. E« hat hier bei Hefe nicht au Leuten gefehlt, die dem Kaiser eine Schlacht mit dem preußischen Heer« al« «in einfache« Gabel Frühstück darstellten, und c« gab eine Zeil, wo unter solchen Umstanden die Versuchung für den Kaiser allerdings groß war. Da« hat sich nun mit Einem Schlag« geändert Schon während der Belagerung von Düppel hat der Kaiser von seinen eigene» competenten Militär« die bestimmtesten Nachrichten von der .Nriegslüchiigleil ter preußische» Armee, besonder« aber von ler wunderbaren Prallsten unserer Arlillerie- Manöver erhalte». Die hier eingelaufenen Berichte über tie Einnahme der Düppeler Schanzen sino für die preußische Armee um so ehrenvoller, al« auch der Tapferkeit der Danen darin volle Rechnung gelragen wird. Was reu Waffenstillstand« Borschlag anbetrifft, so verlautet, daß Preußen u»» Oesleireich denselben unter der Bedingung annehmen werden, daß Dänemark gleichzeitig alle und jede Operalion zur See, d. h. Blocade so gut wie Kaperei, aufgibt. Es ist jedoch sehr zweifelhaft, ob Dänemark auf riefen Vorschlag eingeh:; wahlscheinlich wird es die Kaperei, aber nicht die papierene Blocade fallen lasten wollen. Auch dieser Umstand ist al« kein ungünstiger für die beuische Sache anzusehen, denn schliißl'ch wird auch den danen» freundlichsten Mächten die Ueberzeugung kommen müs» fen. daß Dänemark feine Schwäche in geradezu un» erträglicher Weise mißbraucht Paris, 27. April. Die Nachricht von dem Tobe de« Bei) von Tun:« ist bis jetzt noch nicht bestätigt; doch scheint c« sicher zu sein, daß die Insurreclion überall den Sieg davon getragen hat. Auch in Ma» rotlo herrscht in Folge der Ereignisse im Süden Al» gerien« eine gewisse Aufregung. Da« Pah« stellt Vorsichtsmaßregeln gegen die Stämme an der Gränze diese« Lande« in Aussicht. Ihm zufolge tragen sie bie Schuld an den häufigen Streitigkelten, die an der genannten Gränze ausbrechen. Was den Anfstanb in Algerien anbelangt, so hüll« der Moniteur, so wie das ofjiciJle Organ in Algier sich in liefe« Schwel» gen. Daß der Aufstand selbst sehr ernst, geht schon daraus hervor, daß über 10,000 Mann nach der französischen Eolonie gesandt werden. Nach Privat» Nachrichten beträgt die Zahl der Insurgenten 12 bis 15.000 Mann. Dieselbe muß jedenfalls viel bedeu» tenoer fein, da nicht allein eine jede Verbindung mit Laghuat, dessen Garnison nur au« zwei Eompagnien besteht, abgeschnitten ist, sondern auch die Stätte Or» leansville. Anmale uno da« Foit Napoleon bedroht sind. Einem Schreiben au« Blidah entnehme ich noch Fol» genoe«: »E« scheint gewiß zn sein, daß die Insur» »ection alle ihre Streilkräfte gegen den Kreis liaghuat gerichtet und daß sie eine große Ausdehnung angenomine» hat. da von Boghar an alle Verbindungen unterbrochen sine. Zehn Mann Reiterei, die man als Avantgarde, von boghar abgesandt Halle, wurden einige Minuten von diesem Orte entfernt »iederge» hauen. In Goghar selbst find die Truppen concen» tritt, die unter dem Oberbefehl de« Generals luffuf gegen die Insurgenten marschiren sollen In der Pro» vinz Oran soimirt der General Delignh <zu Ma«-cara) eine Augriffscolonne; sünshilntert Mann ara« bische Reiter sino ermächtigt worden, an dem Kampfe gegen ihre «andslente Theil zu nehmen. Der Westen dieser Provinz, d. h. an der Gränze Marokko«, gewöhnlich der Heerd aller Revolten, ist vollständig ruhig. Zwischen diesen beiden HeereSabtheilungen und der. welche gegen Süden der Provinz Conslaniiue marschirt. muh die Insuneclion schnell niedergeworfen werten. Das ganze Tel! ist inhig, jeden Tag marschiren durch unsere Statt Truppen, die sich nach Boghar begeben Wir selbst haben eine Garnison, bie kaum 300 Mann stail ist, was unß jedoch nicht verhindert, un« vollständig sicher zn fühlen» Au« allen Berichten, die ma» bi« jetzt über die Äffaire, die sich bei Tuaret zutrug, erhalten hat. geht hervor, daß die vom Obersten befehligte Expedi» lion von den Arabern überfallen wurde. Der Obeist selbst wurde iv seinem &tltt erschossen, in dem Au» genblicke, wo er sein Hemd wechseile; zwei Pistolen» schüsse sollen seinem Leben «in Ende gemach! haben. Em großer Theil der Spahi« rettete sich dadurch, daß sie ihre rcthen Burnusse abwarfen und sich unler die Angreifenden mischten. Mittlerweile flüstern Hof und Stadt von dem Ueber» «litte in den Schooß der katholische» Kirche, den die Prinzessin Anna Milan vollzogen hat. Die Prinzessin ist. wie bekannt, in den Bereinigten Staaten geboien. uud in den Lehren der protestantischen Religion erzo» gen worden. Die fromme Bitte der Kaiserin soll nicht ohne Einfluß auf da« jugendliche Gemüth der jungen Fürstin geblieben sein, und so entschloß sich denn die Prinzessin, sich durch den Ai'b6 de Guenh. Pfarrer an der höhere» Orls beliebten Madeleine Kirche, in den Lehren der katholischen 9?e(igic<n unterrichten zu lassen, welchen Schritt sie durch de» in aller Stille geschehenen vollkommen Ueberlrilt vor wenig Taaen besiegelte. a
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
1,508
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69/articles/DTL43
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pp|issue:1623000|article:DTL43
Amerika.
Der Wächter an der Sauer.
Amerika. New>Y o r l. 16 April. Die Eonföderirten unter General Forrest haben da« Fort Pillow bei Memphi« in Tennesseenach verzweifeltem Kampfe erstürmt. Bon 600 Mann der Besatzung wurden 400 kämpf» unfähig. Der Mississippi ist durch diese Waffenlhat wteter gesperrt. Die Eonföderirten beabsichtigen, Remphi« anzugreifen, und haben Padneah vorüber« gehend besetzt.
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
9ARTICLE
51
https://persist.lu/ark:/70795/gx6b69
newspaper/waechtersauer/1864-05-01
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=1623000#panel:pi|issue:1623000|article:DTL26
Der Wächter an der Sauer. Jg. unknown, n° 51
Der Wächter an der Sauer.
Der Wächter an der Sauer. «b»nn«m«nt«. Prei«: 3 Fr. per Trimester Für Dielirch. 8 Fr. 40 franlo im Großherzogthum. Pre!» der Nummer 16 Centime«. JV£ 51l Sonntilg, den i. %}}ai Der „Wächter" erscheint Dienstag«, D,nnerst«g« und Sonntag«. ««zeigen: Für Abonnenten: 10 Et. die Zeile. Für Nichtaboi nenKN 15 Centime«. IÖÖ4*
"1864-05-01T00:00:00"
Diekirch: Jos. Schröll
de
17ISSUE
50
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL118
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL118
Pub. 1 Page 4
Luxemburger Wort
Aenhiger, Gastwirth hat die Ehre, dem ucrchrtcn Publikum die ergebenste Anzeigt zu machen, daß er feine Wohnung, re«B. Gastwirthschast am 1. Januar 1849 in da« von ihm gelaust« sogenannte heuertz. Haus am Wilhclmsplaß »erlegen wird, und empfiehlt sich ganz ergebenft. Wohnungs-Veränderung. Hr. Klapdohr, Gastwirth, hat die Ehre, dem Publikum bekannt zu machen, daß er feine Wohnung sowie alle Messa» gerien am 1. Dczbr. aus dem Hause des Hrn. Heuery in das Haus der Dame M eus lin, neben dem Hause des Hrn. Triacca, Großstraße beim rotten Brunnen, »erlegen wird, und empfiehlt sich ganz ergebenfi.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
94
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL45
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL45
Bekanntmachung,
Luxemburger Wort
Bekanntmachung, betreffend den Dienstantritt der neuen General'Admimstratoren und die neve Verthei- Ittrtg der verschiedenen Dienstzweige unter dieselben» Luxemburg, de« 6. Dezembet 1848. Die neve, durch Beschlüsse bei» Königs GroßherzogS vom 2. d. M. angeordnete Regierung, welche Unterm heutigen Tage in Thätigkeit getreten ist, hat sofort über cine vorläufig anzunehmende Und der Könlgllch'Großhelzoglichen Genehmigung vorbehaltene Vertheilung der öffentlichen Dienstzweige unter ihre vier Mitglieder Folgende beschlossen: 1. Die General'Admmistration der auswärtigen Angelegenheiten, der Justiz und der Culte ist Herrn Willmai übertragen; die des Inneren Hrn. Ulrich; die der Gemeinde-Angelegenheiten Hrn. Ulveling, und die der Finanzen Hrn. Norbert Metz. 2. Die Genetal-Administration der öffentlichen Staats- und Gemeindebauten und der Militär-Ange» legenheiten ist vorläufig in der Art geseilt, daß vor» läusig die General-Administration der öffentlichen Bauten mit der bei} Inneren, «nd die der Militär« Angelegenheiten mit der der Finanzen vereinigt ist. 3. Auch ist vorläufig der öffentliche Unterricht von der General-Administration des Inneren getrennt und mit der der auswärtigen Angelegenheiten, der Justiz und der Culte verbunden. Der einstweilige Gcneral»Administrator, Präsident des Conseils, Willmar. Die Wahlcollegien der Cantons Diekirch und Sa« pellen werden auf Donnerstag, den 21. Dezember d. 1., zehn Uhr Vormittags, zusammenberufen, um jedes einen Abgeordneten zu respectiver Ersetzung der Herrn Ulrich und N. Metz zu wählen. Der General-Administrator des Innern, Ulrich.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
209
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL46
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL46
Beschluß,
Luxemburger Wort
Beschluß, betreffend die Ersetzung von zwei Mitgliedern der Spécial-Commission für die Prüfung der Cataster-Abschätzungen. Luxemburg, den 8. Dezember 1848. Der General-Administrator der Finanzen; Beschließt : F Art. 1. Zu Mitgliedern der Commission werden die Hrn. Macher, Bürgermeister zu Remich, und Her» tert, Mitglied der Kammer der Abgeordneten, zu tiic^, ernannt. Art. 2. Zum Präsidenten der Commission wird der Hr. Le fort, Bürgermeister der Stadt Echternach ernannt. Derselbe wird ersucht, sich mit den andern Mitgliedern, und nötigenfalls mit den Abgeordneten der Cantons, in Beziehung zu setzen. Der General-Administrator der Finanzen, N. Metz.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
91
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL48
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL48
Sitzung vom 12. Dez.
Luxemburger Wort
Sitzung vom 12. Dez. (Beginn: Morgens 9 Uhr.) An der Tagesordnung ist zunächst die Diskussion des Gesetzentwurfes in Betreff der unser» Frankfurter Deputaten und unseim Vertrauensmann zu bewilligenden Entschädigung. Hr. SB i llm a r trägt daranf an, diese VerHand» lung zu Verlagen, indem noch dringlichere Arbeiten vorlägen. Hr. Eyschen unterstützt diesen Antrag. Hr. lonaS: Auch ich sehe mich bewegen, auf Vertagung des vorliegenden Gesetzentwurfes anzutragen. Der Bericht der Centralscction über den fraglichen Gesetzentwurf zerfällt in zwei Theile. Zunächst stellt die Centralsection ein vollständiges Reglement auf über die Art und Weise, wie in der Zukunft die unfern Frankfurter DepUtirten zu gewährende Entschädigung bestimmt werden soll. Ich erachte es aber für Zeitverlust, uns jetzt mit der Ausarbeitung cines solchen Reglements zu befassen. Das jetzige Frankfurter Parlament wird in kurzer Zeit feine Aufgabe vollenden; es wird bann cine ganz andere Gestaltung der Dinge eintreten, welche wir erst abwarten müssen. Dazu kommt, daß ohne allen Zweifel ein Rcichsgcsrtz ausgearbeitet werden wird, welches die dett Frankfurter Abgeordneten zukommende Entschädigung auf cine für ganz Deutschland gleichmäßige Weift regeln wird. ES istnothwendlg, daß wir auch dieses Neichsgesetz erst abwarten. — Die Centralsection sieht bann die unfern Frankfurter Dcputirten für die Vergangenheit ge< bührende Entschädigung vor. DaS war der eigentliche Punkt, über welchen dieselbe beraten sollte. Ibr Bericht ist hierüber ganz unvollständig und es steht zu wünschen, daß dieser Gegenstand wieder den Sektionen überwiesen werde. Hr. Andre glaubt, unsere Drputirten konnten nicht langer in Ungewißheit bleiben darüber, ob und welche Entschädigung man ihnen bewilligen würde. Er kenne namentlich Einen, welcher nicht cher nach Frankfurt zurückkehren werbe, bis der fragliche Punkt abgemacht fei. Man möge deshalb gleich darüber beschließen. Uebrigens müsse man aber das betreffende Reichsgesetz abwarten, ehe man für die Zukunft nähere Bestimmungen treffen könne. Hr. Präsident: Ich dachte zuerst, die Aeußerungen drS Hrn. Jonas würden unbemerkt bleiben. Ich vernehme aber so eben, daß auch Hr. Andre dieselben Ansichten wieder geltend macht. Beide Herren berufen sich auf ein künftiges Reichsgesctz, welches die unfern Frankfurter Deputirten zu be« willigende Entschädigung regeln soll. Eme solche Bezugnahme ist inconstitutionell, indem die Beschlüsse des Frankfurter Parlaments bei uns feine Gesetzeskraft haben, bis die Kammer dieselben angenom« men hat. $r. Slnbre: 2Baô ben SRedbtöftanbpunFt betreffe, fef er ganj ocrfajtcbener SJÎeinung, roie ber £err übrigen^ Ijaben bte »on t'^m geltenb ge^ machten Slnftc^ten bie ïragewette niefc. t gel;abt, welche ber |)r. benfelben beilegen wolle. Hr. Willmar: Wenn er die beiden Deputlrten Andre und lonaS recht verstanden habe, so haben dieselben, indem sic von Reichögesetzen sprachen, stillschweigend den Fall vorausgesetzt, daß sic bei uns aufgenommen würden. Et hält es übrigens nicht dem Augenblick entsprechend, die wichtige Frage, welche durch dm Hrn. Präsidenten angeregt worden sei, zu erörtern. Wir müßten erst abwarten und sehen, welches die Verfassungsgrundsätze feien, welche uns Deutschland bieten werbe. ©reifd): 3d) möchte wiffen, ob man ein* »crjtanben ift, unfern granffurter Deputirten eine (Sntfdjäbt'gung ju bewilligen für bie 3ett, wo fte »on bern iljnen anvertrauten $often abwefenb waren. UJÎein SBunfcÇ wäre, bafj fte auf bie eine ober bte anbere SBeife tl;ve ©egenroart im granffurter g>ar^ lamente nac^wtefen, bamit fö bte Regierung im ©tanbe wäre, bte i^nen gebüßjenbe SntfcÇâbigung jn berechnet!; iïBenn ic&. gut unterrichtet bin, fo fmb btefe Herren faft immer ju Daufe unb abwefenb »on t&rem Sluf btefe SBeife ftnb unfere Sntereffen fd)lec^t ober gar ntc&t im granïfurtet Parlamente »ertreten. Ober Çabcn wir »telTctd^t feine Sntereffen bort ju »ertreten, woju benn btefe i?o(tenauflage? 3c^ möchte nod6 gern wiffen, ob man ben granffurter ©eüutirten 100 gr. für jebc 9icife, weld;e fte nad; Çronffurt machen ober madjen werben, ju bejahen gebenft, ober ob man benfelben nur IÖO grfn. für alle 9teifefoflen jugefleljt. 2)ct Vorwurf »on ©leiü)gülttgfett, welchen man allge, mein un|ern granffurter dbeputtrten maci)t, trifft ben ef>renro. -Ç)rn. SBitlmar nid)t, welker nid;t e^et feinen $often üerliej}, m er als ?>räftbent m bas neu gebilbete Cabinet trat. £r. «ffitllmar erflärt, ba§ c« unmögtid) für bie granffurter 2)e»uttrten fei, tl)re Slnwefen^eit im Parlament na4)juweifen, inbern bort Feine $räfenj* lifte gehalten werbe. 2Bas bte fraglichen 100 gr. betreffe, fo bewtHtge ber ©efeèeêcntwurf biefelben ben 2)efcutirten nur für alfe fteifefoften. 2)ie Erörterung beô tn grage fte^enben ©efe^* entwutfes wirb bjerauf »ertagt übb bte ©efttonett werben angewtefen, ftcb »teber nttt bemfelben ju befd)äftigen. Die Kammer beschäftigt sich hierauf mit dem das Münzwesen betreffenden Gesetzentwurf. Die »orge» rückte Zeit und einige Bemerkungen, welche »ort verschiedener Seite gemacht werben, veranlaßten je-» doch die Kammer, den Schluß dieser Verhandlung bis auf die NachmittagSsitzung zu vertagen.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
734
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL38
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL38
Denkschrift der in Würzburg versammelten Erzbischöfe und Bischöfe Deutschlands.
Luxemburger Wort
Denkschrift der in Würzburg versammelten Erzbischöfe und Bischöfe Deutschlands. (Fortsetzung v. Schluß.) Die versammelten Bischöfe erkenne« deshalb unv sprechen eS aus : Die Kirche durch die Kraft de« Wor» tes unter dieihundertjähriger blutiger Verfolgung be» gründet, nimmt jetzt, wie früher die unbeschränkte Frei« heit der Lehre und des Unterrichts, sowie der Errieh. tUNg unb Leitung eigener Erziehung«, und Unterrichts« anstalten im ausgedehntesten Sinne als dasjenige Mittel in Anspruch, ohne welches sie ihre göttliche Sendung wahrhaft und in vollem Umfange zu erfüllen außer Stand fein würde; und sie muß jede ein» engende Maßregel auf diesem Gebiete als nicht vereinbar mit den gerechten Ansprüchen der Katholiken deutscher Nation ansehen. Die Bischöfe erkennen es als ihre Pflicht, durch Anwendung all« gesetzlich zulässigen Mittel dahin zu streben, die den Katholiken gehörenden Schulen als solche gegen jedes Verderbniß zu bewahren; alle für katholische Schulen bestimmten Fonds und Einkünfte für die katholischen Schulen festzuhalten und nötigen« falls bort, wo sie den Katholiken bisher entzogen oder vorenthalten worden sind, zurückzufordern. InSbeson» dere erklären die Bischöfe, daß sie gemäß der ihnen durch ihr Amt auferlegten und durch die Kirchen» satzungen eingeschärften Verpflichtungen dem Rechte nicht entsagen können, alle Religionslehrbücher in in ihren Diöcesen auszuwählen und zu bestimmen. Sie sprechen eS aus, daß den Bischöfe« das Recht zusteht und die Verpflichtung obliegt, den Religions^ Unterricht an allen öffentlichen Unterrichtsanstalten, wo katholischer Religionsunterricht ertheilt wird, zu leite« und zu visitiren; sowie auch in der Sphäre der höheren theologischen Wissenschaften die Verantwortlichkeit zu wahren, welche mit der göttlichen Vollmacht zu senden ihnen geworden ist. Die Bischöfe, die wesentliche Pflicht erkennend, den Klerus durch Unterricht und Erziehung heranzubilden, nehmen zu diesem Zweck das unveräußerliche Recht in Anspruch, nach kanonischen Vorschriften alle jene Anstalten und ©eminarien zur Erziehung und Bildung des KleruS, welche den Bischöfen für ihre Diöccsen notwendig und nützlich erscheinen, frei und ungehindert zu errichten, die bestehenden zu leiten, das Vermögen derselben zu verwalten und die Vorstände, Lehrer und Zöglinge zu ernennen, aufzunehmen und zu entlassen. Die katholischen Bischöfe, HU Nachfolger der Apostel, allein mit der Vollmacht ausgerüstet, Arbeiter in den Weinberg des Herrn zu berufen, damit das Evangelium allerwärts verkündigt und die Geheimnisse des Heils den Gläubigen gespendet werden, sind in gewissenhafter Wahrnehmung dieses göttlichen Auftrags verpflichtet, nur jene als Lehrer und Priester zu wählen, zu weihen und zu senden, welche sie ihrem fitt» lichen Wandel nach zum hl. Lehr« und Priesteramte für würbig und ihren Kenntnissen nach für fähig halten. Ihnen steht demnach allein das Recht zu, die zum geistlichen Stande Berufenen über Wandel und Wissenschaft zu prüfen; zur Vorbereitung auf die hl. Weihen und die evangelische Sendung in die Senuna» rien aufzunehmen und denselben, nachdem sie ihren Eifer im Lehr« ober Seelsorgeramte, so wie ihre Würdigkeit nach kanonischer Prüfung bewährt haben, das Zcugniß der Tüchtigkeit zur Verwaltung be« Predigt» und Pfarramts zu erlheilen. Die Bischöfe erklären daher, daß sowohl die Mitktkiltgung des Staates an den Prüfungen der in de» geistlichen Stand Tretenden zur Aufnahme in die Semmarien, als auch dessen Mitwirkung zu Pfarr« confur«prüfungen eine wesentliche Beschränkung der kirchlichen Freiheit und eine Beeinträchtigung der bi» schöflichen Rechte enthalte. So wenig die Kirche jemals sich trennen kann von dem Bewußtsein ihres Rechts zu selbstständig« Voll-" führung ihrer Erzieh ungSmission, ebenso wenig darf dieselbe zu irgend einer Zeit verzichten auf das mit dieser Mission allerwege Hand in Hand gehende Recht, nach dem Vorbilde ihres göttlichen Stifters auch die leibliche Wohlthäterin der Völker zu sein, deren geistige Pflege ihr anvertraut ist. Was die liebende Mutter ihren Kindern, das war die Kirche — die im Einsammeln und Austheilen ihrer Gaben frei und selbstständig schaltende Kirche — zu aller Zeit den Armen und Notleidenden. Zähle, wer es vermag, die aus ihrem Schooßc in so reicher Fülle und Man« nichfaltigkeit hervorgegangenen milden Stiftungen : das geheimnißvolle Walten des göttlichen Geistes und Segens über dem Scherflein auch des Armen, das zugleich mit der Gabe be« Reichen vertrauenvoll in die mütterliche Hand der Kirche gelegt, oft einer weit entfernten Noth beizuspringen geeilt, das wird der menschliche Calcul nimmer durch feine Zahlenstellungen zu ergründen vermögen. Ob die Kirche auch bei aller Opferwilllgkeit frommer Vereine, und ihrer Bereitwilligkeit, sich zum Bettler zu machen an der Thüre des Reichen, um die Gaben seiner Mildthätigkcit in den Schooß der Armuth zu schütten, der Noth der heutigen sociale« Zustände die Hand mit Erfolg zu reichen im Stande sein möge : dies wirb wesentlich bedingt fein durch das Maß freier selbstständiger Bewegung, welches auch auf diesem Gebiete ihr zu vindiciren die Bischöfe als ihre Pflicht erkennen. Ein anderes aus dem Begriffe ihrer Mission mit unabweisbarer Nothwendigkeit folgende Recht der Kirche ist das göttlich freie Recht, ihren Cultus und die Art und Weise, wie derselbe zu feiern, die Spendung ihrer Sakramente und die Einrichtung alles dessen, was auf den Gottesdienst sich bezieht, Gebete und öffentliche Andachtsübungen, ohne alle Dazwischenkunft oder hemmendes Eingreifen der weltlichen Gewalt ungehindert und selbstständig zu ordnen. Ihr Cultus ist eben der in den verschiedenen Formen des Gottesdienstes sich ausprägende Glaube der Kirche, ihre Gnadenmittel, Gebete u. f. w., die fortwährende Vermittelung des Menschen mit seiner höhern, ewigen Bestimmung. Hier bewegt sich die Kirche ausschließlich auf ihrem eigensten Gebiete, welches die Bischöfe treu ju Ritten bie kiligfte SScrpftidjtuug |akn. Sine mit bern SBcfctt bcö Sultuö innig jufammcnfjcingenbe SBlütk bcö fat^olifd;en Scknö finb bie burd; äffe 3at>rl)unbevte ber Sird;c in ben mannid;fad;ften ©c* ftaltungen crfdjcincnbcn geiftlic|en Sereine »on 2>?än= nein ober grauen, bie ftd) mit ©cne^migung tker gctftlicfen £>krf>itten burd; ©elübbe ober fromme @e= löbntffe öerfcunbcit fakn, um in erstem ©treten nac^ d)rtfHid;er 23oüfomntenkit, unter kftimmten, iften SScrtanb unb ike S^ätigfett normirenben 3te= geln, atte geiftigen unb leiWid;en Stßerfe ber SBarm* krjigfeit in Unterrid;t, Pflege ber Strmen unb trän* ïen u. f. w. unb jugfeid; einen tk ganjeö !î§un ünb Sßirfen kgleitenben ©otteöbienft, tn ©efcet, sBetrad;» tung unb ftd) felfcft »crleugnenbem ©eforfam juü&en; — bie »erfammetten Srjt>tfd;öfe unb 23tfd)öfe nehmen für bergtetd;en Sßeretne baö gleite dlefyt bet greiktt ber 2(ffociatio« ttt Stnfptud), weld)eö bie SSetfaffttng be« <&taates alten ©taatöbütgern gewäkt* Endlich hat die Kirche das Recht, alles katholische Kirchen- und Stiftungsvermögen als ihr durch rechtmäßige Titel wohl erworbenes Eigenthum, gleich jedem Bürger oder bürgerlichen Verein, gegen gewaltsamen Eingriff geschützt zu sehen und dasselbe frei und selbstständig zu verwalten und zu verwenden. Es ist dieses überall nur zu den Zwecken der Kirche in oft viele Jahrhunderte hinaufreichenden Stiftungsurkunden bestimmte Vermögen Eigcnthum der Einen, als einiges Nechtssubject zu erkennenden katholischen Kirchengesellschaft, und muß sich darum, sollen Recht und Gerechtigkeit den Fürsten und Völkern Deutschlands an« noch heilig und kein leerer Schall sein, allerwege des gleichen Rechtsschutzes zu erfreuen haben wie jedes andere Gesellschaftsvermögen, dessen Unantastbarkeit überall gesichert erscheint, wo öffentliche und bürgerliche Ordnung eine Wahrheit ist. Zum Schlüsse legen die Bischöfe feierlichst Verwahrung ein gegen jene nur auf feindseliger Gesinnung ober Mangel an Einsicht beruhende Darstellungsweise, welche in der katholischen Kirche, die kraft ihrer göttlichen Mission alle Völker des Erdkreises umfaßt, Inland und Ausland unterscheiden, und darum den lebendigen Verband der Bischöfe und ihrer beerben mit dem Vater der Christenheit, mit dem heiligen apostolischen Vater zu Rom, als Sünde an der Nationalität, als ««deutsch uud gefährlich zeihen zu können wähnt und nicht ablassen möchte, dem Verkehr der Bischöfe und Gläubigen mit dem hl. Vater und des hl. Vaters mit ihnen einet fortwährenden mißtrauischen Contrôle zu unterwerfen. Zu dem innersten Wesen der Kirche gehört ihr in Lehre, Verfassung und Disciplin überall sich bewährender Charakter der Einheit. Bedingung und Folge dieser Einheit ist der stets lebendige Verband und Verkehr zwischen Haupt und Gliedern, zwischen dem hl. Vater zu Rom und den binnen den weiten Marken der Erde wohnenden und in gleicher Einheit unter ihre Oberhirten sich schaarenden Gläubigen. Dieser ungehemmte Verkehr bedingt daS gesunde Leben der Kirche, wie der ungestörte Vlutumlauf daS durch alle Adern pulsirende Leben des Menschen. Was diesem Unterbindung, dasselbe ist dem Leben der Kirche jeder Stet willkürlicher Hemmung be« freien Verkehrs mit dem Mittelpunkte der Einheit. 2Bie bafet bie SBifcföfc e<s at« ike föcfftc Ske ad)ten, burd) ben innigften Stnfc^rufj an ba« Dter= faupt bet Sirdje unb ben engften SBertanb be« <£pi«= copat« unter ftd; äffen ©täutigen beö (ïrbtaïïô, ftetn unb Saien, »ertunben ju fein unb c« tm ftnb» Itckn ©cforfant gegen ben 9îac^fotget be« 2lpoftel= fürften ftd; ftet« werben angelegen fein taffen, ben itmen anoertrauten îkit be« SBolfe« Ö3otte«bcut= fefer 3uuge in bet Sinkit unb SReirtkit be« fatfolt= fc^en ©laukn« ju erfattett, auf baÇ ftd) bie einige fatfolifck Sffiakkit fo entwtcîcle Unb Uwàhre. wie c« ber burd; au«geptägte (ïfataîter beô beutfefen ©tamme« etforbert, fo muffen fie jebe 2lrt eine« bie feltftftanbige unb freie SSerfünbigung geift(i= efet Erraffe kmmenben a« wefentlid;e Sßer* re^ung beô un»eràuferri6en 3îcd;teô bet fiirdje, iebe mt^trauifd;e Uekrwad)ung be« SBerfek« jwtfcfen §t« unb beerbe, ai« bern beutfefen Sfarafter, beffen Streue fpridjwörtttdj ift, wiberftretenb unb mit bern 33oïïgcmtffe wahrer greikit mroerctnbar erfcnnen unb crfldvcn. I W Sßürjturg, ben 14. 9îo»ember 1848. (Gorgen bte Unterfc^riften.)
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
1,465
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL39
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL39
Ueber die Aufgabe unserer jetzigen Kammer.
Luxemburger Wort
Ueber die Aufgabe unserer jetzigen Kammer. Im Allgemeinen nimmt man feit dem Niicklritte der früheren Regierung eine gewisse Abspannung btr ©emütl;er wahr, und die Verhandlungen der Kammer erregen in ©tatt und Vand nicht mehr ein so lebhaftes Interesse, als früher. Das Land fühlt das Vedürfniß des Friedens. So lange die frühere Regierung bestand, war Frieden und Ruhe ter Gemüther unmöglich. (Eine zu tiefe Kluft trennte die Gegenwart von der Vergangenheit, als daß ein Ministerium, das ganz und gar der Vergangenheit angehörte, das mit den Fehlem und Mißgriffen, die unser Land an den Rand des Verderbens gebracht hatten, gewisser Maßen verwachsen war, noch ferner hätte bestehen dürfen. Zu groß war die Schuld, welche die frühere Negierung durch Verletzung des Heiligen und Ehrwürdigen, das die Grundlage unserer Siltcn und alter Ordnung in Staat und Familie bildet, auf sich geladen, als daß nicht eine Sühne für das Geschehene hätte geleistet werden muffen. Die Kammer hat m dieser Hinsicht den Forderungen des Rechtes, dem allgemeinen Gefühle des Volkes Rechnung getragen und dem Lande eine neue Regierung verschafft: möge es ihr nun auch gelingen, eine dauernde Beruhigung der Gemüther zu begründe», und die Wunden, die fett lange dem Volke geschlagen ftnt>, zu heilen. Innerer Friede, Vertrauen der Gemüther ist nothwendig, wenn eine gedeihliche Entwicklung des Landes eintreten soll. Möge darUm die Kammer sich mit «.Besonnenheit und Weisheit in die große Aufgabe, die ihr geworden ist, zu finden verstehen. Sie enthält noch Elemente in jtch, welche gar zu sehr die Gesinnungsart der früheren Regierung in sich aufgenommen haben, un» mit her Zeit weniger fortgeschritten sind. Es gehört zu den schlitNMett Nachwehen des Bürcaukratismus, daß in der Zeit seiner Vlüthe eine Menge von Männern gebildet werben ist, welche kciinN Begriff haben von geistiger Freiheit, von Kirche, und ihrer selbstständigen Stellung im Staate; die unter Religion nichis anderes verstehen, als etwa einen äußeren Cultus, dem man sich nach feinem eigenen Belieben anschließen, oder von der man fie? ohne Gefahr für das Seelenheil nach eigenem Gutdünken zurückziehen dürfe. Ihnen ist die Reli" gion nicht das Ernsteste und Höchste im Leben, das von Gott durch Vermittlung feiner Kirche gegründet und «halten, die Gemüther sich unterwirft, und die Menschen ihrem höchsten Ziele entgegenfahrt. Darum sprechen sie so oft mit Leichtsinn von den wichtigsten Dingen, und machen sich kein Gewissen daraus, die heiligsten Interessen zn verletzen. In der Regel sind eS gerade die oberflächlichsten und seichtesten Köpfe, welche am verwegensten und wegwerfendsten über die heiligsten und wichtigsten Dinge reden. Der Geist der früheren Regierung ist eS vorzüglich, welche die hier bezeichnete Gesinnung einheimisch gemacht, und eine nicht gelinge Zahl von Adepten gewonnen hat. Nicht auf einmal können solche Nachwehen einer schlimmen Zeit aufgehoben werden. Sie werden noch lange sichtbar und fühlbar bleiben, und nur reifere Erfahrung, bessere Aufklärung in religiösen und wissenschaftlichen Dingen, und eine schon hervortretende bessere Richtung der Zeit überhaupt faim bas Nebel gründlich hellen. Wir erwarten also von diesen keine Wunder; wir erwarten nicht, daß sie sich urplötzlich umkehren, und eifrige Anhänger der Religion werden : sonder» wir erwarten mit Nachsicht und Geduld, daß die Zeit und eine höhere Hand bei ihnen gut machen wird, was zum Theil eine verkehrte, zur Oberflächlichkeit hin« neigende Zeitrichtung in sie hineingelegt hat. Aber eben so erwarten wir von diesm Männern auch, daß sie mit Bescheidenheit und Besonnenheit hervortreten, und nicht durch unüberlegte Aeußeningen gegen die Religion und ihre Interessen eine neue gewaltige Entzweiung der Gemüther hervorrufen. Die Gegenstände, welche mittelbar oder unmittelbar die Religion berühren, sollen in öffentlichen Verhandlungen mit zarter Schonung behandelt werden. Das Volk soll sehen, daß seine Vertreter dir Religion des Volkes zu achten und zu ehren wissen. Wir sprechen dieses nicht in unserem besonderen Interesse, sondern im Interesse des ganjen Landes und im eigenen Interesse der Kammer. Wir möchten nicht, daß durch leidenschaftliche Verhandlungen über Dinge der Religion und durch Verletzung der religiösen Interessen die Brandfackel der Zwietracht »on Neuein in das Land geschleudert, und der kaum errungene griebe wieber gestört würbe, Diejenigen, welche davon die Schuld trügen, würben das zu ihrem eigenen Nachtheil am bittersten empfinden. Denn wir lieben zwar nicht den Kampf, aber wenn eS sein muß, so scheuen wir ihn auch nicht. Wir haben die Kraft ihn zu kämpfett. Zudem ist der Geist der Zeit einet Unterdrückung der religiösen Interessen auch nicht hold. Möge also die Kammer wohl erwägen, was ihr und allen zum Heile ist. Nur, wo die verschiedenen Gewalten sich friedlich die Hand reichen, und gemeinsam für das allgemeine Beste wirken, kann das öffentliche Wohl gedeihen.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
743
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pi|issue:198000|article:DTL26
Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht Jg. 1848, n° 95
Luxemburger Wort
Luxemburger Wort für Wahrheit u. Recht. Abonnements-Bureau in kircmburg, Gcnisterstr. Nr. 243. Plänumclationspleis für 3 Won. «Mon. 1 Johl. kMtmbulg: 5 Fr. 10 gr. 20 Ft. iluswärts: 6 „ 12 „ 24 „ InsertiottSgebtihltn 15 Centimes Pro Zelle ober Raum ait* Petitschrift. Bestellungen und Briefe werden fronro erbeten. Freitag, den 15. Dezember. Nr. 95. «848.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
17ISSUE
55
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL36
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL36
Amtliches.
Luxemburger Wort
Amtliches.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
1
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL37
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL37
Verhandlungen der Kammer.
Luxemburger Wort
Verhandlungen der Kammer.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
3
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL40
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL40
Deutsches Reich.
Luxemburger Wort
Deutsches Reich. Luremburg, den 12. Dez. Auf dent Mchbergi brannten m voriger Nacht zwei Häuser ab. Wegen Mangel an Wasser konnte keine wirksame Hülfe g| schafft Wuxcmbürg, den 13. Dez, Die zweite gewöhnliche Versammlung der Ackeibaukommission wirb am 28. d. M. statthaben. Luxemburg, den 14. Dez. Die Schuhmacher dieser Stadt hatten schon vor mehr als 2 Monaten cine Bittschrift mit 45 Unterschriften an die damalige Rs» gierung eingereicht. Dieselbe betraf den Hausierhandel mit auswärtigen stössschuhen, wodurch dem hiesigen Geschäfte so großen Abbruch geschieht. Da die Regie» rung in der Sache nichts that, und die Unterzeichner ohne allen Bescheid ließ, so würbe dieselbe Bittschrift jetzt der Kammer überreicht. Wit erwarten, daß die Kammer bei der gegenwärtigen Bedrängnis; de« Gewcrbstandes das Anliegen einer ehienwerthen Bürgerklaffe in gehörige,! Weise berücksichtigen werde. Frankfurt» 8. Dez. Aus fixerer Quelle tï)dle ich Ihnen mit, daß heute dir Section des Vcrfassungs- Ausschusscs, welches mit der 33eratï)ung über das Reichs-Oberhaupt beauftragt ist. sich für einen erblichen Kaiser mit Civilliste entschieden hat. Das Recht der Erstgeburt soll die Nachfolge bestimmen. — Beglaubigten Gerüchten zufolge dürfte Frankfürt des »erhofften Vortheils »erluftig gehen, Sitz der höchsten NcichS-Gewalt nach ihrer desinuivkn (Sonftituitung zu werden. Man habe zu dem Behuf, heißt es, die alte herzoglich sächsische Residenz Gotha ins Auge gefaßt, die sich wegen ihrer centrale« Lage sowohl, wie auch wegen ihrer zur Au's nähme der höchsten Neichs-Behörden sehr wohlgeeigneten Gcbäulichkeilett ganz besonders zu dem Zwecke empfiehlt. Ja, man geht endlich sogar so weit, ;u versichern, daß wegen Erwerbung dieser Gebäulichkeiten bereits Unterhandlungen eingeleitet wurden. Frankfurt, 8. Dez. Vor Kurzem ist hier in Sauerländer'S Verlag eine Vrochüre erschienen! „eine Schulfrage. Ein Beitrag zur Bcurtheilung derselben bei ihrer zweiten Verhandlung in der deutschen Reichsversammlung, »on einem Mitgliede tiefer Versammlung." Wir können diese Schrift angelegentlichst allen 35encn empfehlen, welche ein auf unzweifelhafte Thatsachen gestütztes richtiges Urthcil über die verderblichen Folgen zu lesen wünschen, welche die Bestimmung §. 18 der deutschen Grundrechte : „Das gunje Unterrichts» und ErziehungSwcfni ist der Beaufsichtigung der Geistlichkeit als solcher enthoben", nach sich ziehen würden, wenn fie bei der zweiten Verhandlung durchgehen sollte. (Nh. V.-H.) Der Fürst zu Livve<Schauntburg hat um ein Militärcommando von Minden, zu seinem persönlichen Schutz gebeten, wegen Aufregung die unter dm dorti' en Bauern herrscht. Posen, 6. Dezbr. In unserer Stadt, bie gar keine Republikaner und nur wenige Radikale unter ihren Bewohnern zählt, ist die heute Mittag hier eingetroffene Verfassung mit ungeheurem Jubel auf- genommen worden; AlleS ist in freudigster Bewegung. Unsere Stadtverordneten traten sofort zusammen und beschlossen, eine Dankadresse an den König sofort abzusenden. Prag, 6. Dez. Die Nachricht, daß Baron Kulmer, der die Interessen der Kroaten stets so warm vertreten hat, ins Ministerium berufen wurde, hat die Czechcn sehr befriedigt. Der Abg. Hawljcck versichert in einem Briefe an den Narodni Nowiny, daß auch die Serben Najachich und Suplikacz demnächst ins Ministerium berufen würden, wie er aus glaubwürdiger Quelle wisse. — Die Czechcn betrad;* ten die Thronbesteigung des neuen Kaisers als ein ihnen besonders günstiges Ereigniß. „Möge Franz Joseph die unterdrückte Nationalität mit Joseph 11. versöhnen, wie Ferdinand I. die unterdrückte Freiheit mit Ferdinand 11. versöhnt hat!" heißt es in einem leitenden Artikel der Narodni Nowiny. Olmütz, 5. Dez. Der Thronwechsel ist den großen Höfen durch Prinzen aus dem kaiserlichen Hause persönlich gemeldet worden. England allein soll eS bloS durch die Gesandtschaft erfahren. Man bringt hier tiefe Ausnahme mit dem Umstände in Beziehung, daß englische Schiffe immerfort Venedig mit Lebensmitteln versehen. —6. Dez. Der junge Fürst MiloS Obrcnowic ist gestern hier angelangt. Von der mährischen Grenze. Am 27. November versammelte sich ein Frcischaarcnzug unter der Leitung Hurbans, bestehend aus flüchtigen Slowaken, jungen Männern aus den verschiedenen Sla, venstämmen und andern Leuten aus Mähren in Prerau, hm bann über Mährisch-Ostrau in Ungarn einzubrechen. Am 26. bereits waren etwa 500 Mann unter Führung »on Zach in Hulcin. Auch sie stießen zu den in Prerau Versammelten und gingen von da nach Trenczin. Ihr Zweck ist, mit Hülfe »on 3000 Mann kais. Militär oder vielmehr unter Leitung desselben die westlichen Komitate, besonders den Norden von Neutra und Thuroc zu besetzen, — Nährend diese Expedition auf eigene Faust vorschreibt, wirb auch der General Simonilsch in Neutra vorwärts gehen. Seinem Truppencorps, gegenwärtig über 20,000 Mann, schließt sich der bei den slowakischen Bauern in Neutra als Zizka wohlbekannte laniccl an. Auch er hat die Unterstützung der Regierung in Anspruch genommen, und erhielt unter anderen die 500 Stück Gewehre, welche bei dem verunglückten Zug nach Miava »on kaiserlichen Soldaten abgenommen uud nach Olmiiß gebracht worden waren. Die politische Seite in diesem Frei- Corps vertritt Hodza, ter am letzten November von Prag abreiste, um nach Olmütz, Kremsier und Wien zu gehen, noch einmal seine Stellung geltend zu Machen, Bericht über feine Absichten zu geben, und dann südlicher »on jenem Corps fortzuärbeitcn. — Vom Kriegsschauplatz meldet die „W. Z.": z,Der Oberst-Lieutenant Urban war mit seinem bedeutenden Corps am 13. Nov. bis Samos Ujvar vorgerückt, als er »on Klausenburg aus mit Uebermacht angegriffen und auch durch Umhebungs-Kolonnen in den Flanken bedroht wurde. Er besetzte, ohne einen Schuß zu thun, die starke Stellung links von Samos iljvar und erwartete da den Feind, welcher, bort an» gelangt, kräftig zurückgeschlagen wurde. Derselbe mag ungefähr 40—50 Todte haben, die er jedoch alle mitnahm; auch ein Anführer würde ihm durch eine Kanonenkugel gctödtet, man kannte jedoch nicht in Erfahrung bringen, wer es war. Der Ort 3eg, links seitwärts der Straße, welcher gegen die Kaiserlichen Truppen sich feindselig erwies, wurde durch eine abgesandte Kolonne derb gezüchtigt. Unsererseits hatten wir zwei leicht Verwundete. Bald hoffen wir, inhaltsschwere Nachrichten geben zu können. In Klausenburg schickt sich Alles zur Flucht nach Großwardin an. Schade, daß ihnen der Weg dahin längst versperrt ist, was ihnen jedoch unbekannt zu fein scheint, sonst würden fie die Mühe des Einpacken« ersparen. Der Geneial°Major Wardcner langte mit feiner schönen Und starken Brigade zu Ende des Gefechtes an, da er anderthalb Märsche weit zurück war, wozu sich der Feind gratuliren mag; wäre es diesem General möglich gewesen, noch während des Gefechtes anzulangen, so wäre die Niederlage ganz vollständig gewesen. München, 6. Dez. Der Rücktritt vom Kriegs» minister Lesuire bestätigt sich nicht; ein Glück, denn dieser wird allgemein für einen Mann von Einsicht und großer Thatkraft gehalten. — lieber den Ausgang der Urwahlcn vernimmt man noch nicht« Bestimmtes, doch bleiben wir bei unserer Behauptung daß sic gut ausgefallen sind. — Ronge tteibt hier seit einiger leit^sein Unwesen, findet aber im gut katholischen Volke von München keinen Anklag. Einiger Abschaum spritzt ihm zu, aber eignet sich nicht, Weber ihn noch seine Sache zu verschönern. Auf einen gemeinen Ausfall gegen einen bekannten hiesigen Pfarrer, Hrn. Nammoser hater cine Abfertigung nach Gebühr erhalten. (Rh. V..H.) Von derSchweijer-Grenze, 5. Dez. Unfré Grenze ist, wenn auch dünn, militärisch besetzt, und somit wäre die Einleitung zu einem Vorschreiten Deutschlands gegen die Schweiz getroffen, wenn nicht das Verhalten ter letzteren ein solches überflüssig macht. Vielleicht aber geht es dennoch ohne Nepresstvmaßregcln ab, sofern unsere Schweizer, Nachbarn, wie es den Anschein hat, noch einlenken. Sie haben die lombardischen Flüchtlinge in die innere Schweiz gewiesen und unter Aufsicht gestellt, und was fie auf italienischer Seite zu lhuN sich bewogen gesehen haben , scheint auch auf der deutschen {m Werke zU sein. Schön sind einige barauf zielende Weisungen an die Regierungen der Grenzkantone abgegangen, Und ist ein eidg. Commissär ernannt worden, welcher die Leitung der durch das Völkerrecht gebotenen Maßnahmen gegen die Flüchtlinge zu überwachen hat. Wir zweifeln nicht daran, daß die deutsche Ncichsregierung gern anerkennen wird, was zur Abhülfe ihrer Beschwerden dient, da sie ohnehin nur ungern zu Maßregeln greift, die uns so lästig fallen würben, wie unfern schweizerischen Nachbarn. Vom Oberrhein, 4. Dez. ES scheint, daß mit dem Eintritt der neuen Regierungsform in der Schweiz auch eine heilbringendere Politik, namentlich zum Auslande eintreten wolle. Von allen Seiten gehen Nachrichten ein, daß die Kantonsregierungen nachdrückliche Maßregeln gegen das Treiben der Flüchtlinge und ihrer Anhänger einleiten. Wit uns früher die unzuverlässige Haltung der Schweiz und ihr Benehmen Deutschland gegenübet Anlaß zu Störungen gab, eben so freudig begrüßen wir diese ersten Anzeichen einer friedlichen Lösung der letzten Verwickelung und der Annäherung zu einem freundnachdarlichen Benehmen, das für beide Steile nur erwünscht sein kann. Denn Deutschland und die Schweiz sind natürliche Bundesgenossen.
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
1,357
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL41
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL41
Frankreich.
Luxemburger Wort
Frankreich. Paris, 7. Dez. Es heißt, Louis Bonaparte habe in der bestimmtesten Weise erklärt, wenn er zum Präsidenten gewählt würde, wolle er der Nationalversammlung den Vorschlag machen, alle verbannten Königsfamilien zurückzurufen. (NH.V.-V.) — Die „Union" zeigt an, daß von gestern an alle Posten in Paris verdoppelt sind und die ganze Garnison in den Kasernen confignirt ist. Jeder Mann hat sechs Pakete Patronen und auf fünf Tage Reserve-Lebensmittel erhalten. Für jedes Corps sind bestimmte Allarmplätze bezeichnet und der Geucralstab ist in Permanenz. Diese außersrbentlichrn Vorsichtsmaßregeln sollen bis nach der Proclamation des Präsidenten fortdauern. — Abbe lacquemet, Gcncralvicar des Erzbischofs »Ott Paris ist zum Bischof von NanleS ernannt worden. — Je näher der Sonntag rückt, desto höher steigt die allgemeine Aufregung. — Man versichert, daß getieniiHivtit], die Mobilgarde eingerechnet, 104,000 Mann Truppen sich in und bei Paris befinden; 16,000 Mann werden noch erwartet. — Man hat verschiedene Berechnungen über die St!inmen;ähl angestellt, welche jeder der fünf San» didaten zu erwarten habe. Hiernach kommen von 9 Millionen Stimmen, die wahrscheinlich abgegeben werden, 3V2 Millionen auf Nonaparte, 3 Millionen auf Cavaignac, lVi Mill. auf Lamartine, 300,000 Stimmen auf Vcdru-Rollin und 200,000 auf Raspail. Das „Journal des Débats" stellt heute diese Candidate« ohne Zahlenangabe zusammmen, gibt aber Cavaignac den ersten Platz. Bis zum 22. ober 24. wirb das Ergcbniß der Wahl bekannt fein. wenigstens sprechen die Minister diese Meinung aus. Einige Volksveüreter glauben, es sei möglich, schon am 20. das Ergebniß mit Bestimmtheit vorherzusagen, wenn die Präfekten baö Wahlgcscha'ft etwas beeilten. Hierauf beruht auch die Angabe des 20. Dez. für den Ausbruch des ueuen Straßenkampfes. Wir offen, daß die traurige Vorhersagung sich nicht bestätigen werde. — Die Regierung veröffentlicht nun heute fol* gende telegraphische Depesche aus Marseille vom 9. Dez. 10 Uhr. Morgens: „Gaeta, 7. Dez. Hr. v. Corcelles an den Minister des Auswärligen. Hr. ». Corcelles ist durch Hrn. v. parcourt dem Papste vorgestellt worden. Se. Heiligkeit schien »on der cbelmüttugen Entschließung der französischen Regierung lebhaft gerührt. Der Papst wünscht, Frankreich zu besuchen, und hat den festen Vorsatz ausgesprochen, sich sogleich dahin zu begeben, sobald die Umstände es erlauben. Die in Pomegue »er* einigten Truppen sind jetzt unnöthig. — Die Brigade Molière wurde vor ihrer Einschiffung in Rücksicht auf ihr mögliches langes Ausbleiben früher zur Präsidentenwahl berufen. Der „Sémaphore" vom 7. Dezbr. berichtet, daß 1064 Stimmen für Louis Napoleon, 914 für Cavaignac abgegeben wmden. Die übrigen fielen auf Lamartine und LedrU'Rollin. granjöfifa)e SRattonalöetfammlung. (Sitzung vom 9. Dez.) 'Um 2 Uhr eröffnet der Vizepräsident Corbon die Sitzung. Die Wahl des provisorischen SaatsrathS wird verkündigt. 553 Mit» glieder haben an der Abstimmung Theil genommen; Franz Arago batte 433, Lacrosse 415, Lamartine 413, Bedeau 389 , Goudchaur 338, Dupont (de l'Eure) 336, Senard 335, Billault 316, Martin (de Stras» bürg) 308, Havin 208, Stourm 271, @re»9 264, Chambslle 256, Vuchez 246, Boulatiguir 234, Parien 280, Lichtenberger 237, Cormenin 247, Remusat 274, Jules Simon 272, Ferd. Lafteyrie 223, Falloui 219, Marrast 229 , Bixio 197 , Laudrin 225 , Vaulavelle 214, Baroche 212, garnot 226, Baudet 259, Toc» queville 297, Stimmen. Es ist diese Wahl ein voll» ständiger Sieg der gemäßigten Linken, da ihre Liste ganz durchging. Die Häupter der „Veieinigung der Straße Poitiers", Thiers, Odilon-Barrot, Berryer, Montalembert, Mol« erhielten nur 70 bis 80 Stimmen. Paris, 10. Dez. So wäre der gefürchtet« Tag denn gekommen, an welchem sich die Zukunft von ganz Frankreich entscheiden soll. Die Frage, um die es sich jetzt handelt, ist einfach die: „Wird die Repu« blik cine Wahrheit, ober gehen wir zum Königthum zurück, d. h. siegen die Republikaner in der Wahl, ober Louis Napoleon?" Der letztere und feine An» Hänger lassen alle Schleusen los, um den ihnen ent» gegen tretenden Widerstand zu beseitigen. Proklama» tionen, Plakate und Zeitungsartikel haben noch nicht genug Wirkung gethan, deshalb werben jetzt förmlich Aufläufe organisirt, um die Kandidatur des Prinzen zu unterstützen. Schon feit einigen Tagen bildeten sich auf dem Vendomeplatze, bei der Wohnung des Prinzen, große, zahlreiche Zusammenrottungen, aus deren Mitte man den wiederholten Ruf: „Es lebe Louis Napoleon, eS lebe der Kaiser!" vernahm. Sic zerstreuten sich in solcher Masse durch die anliegenden Straßen, daß sic selbst die Passage hemmten. Gestern Abend, wo Paris überhaupt sich in großer Aufregung befand, zogen dieselben Versammlungen in das Faubourg St. Marcel, stürzten sich dort auf cine Holzbude, kauften große Klötze und riefen durch ihr lautes Geschrei die Einwohner aus den Häusern, um diese zur Emeute zu veranlassen. Letztere sahen aber zu gut, was bezweckt wurde, und erkannten, daß die Tumultuanten, meistens 14—16jährige Straßenjungen, be» zahlt waren. Viele »on ihnen zeigten sogar Zweifrankftücke, die sic »on dem „gütigen Herrn" erhalten zu haben behaupteten. Eme berittene Patrouille zerstreute alsbald die Ruhestörer. Ueberhaupt waren die Vorsichts-Maßregeln gestern von der Regierung in einem solchen Umfange getroffen, daß an ernsthafte Ruhestörung nicht wohl zu denken war. Die Konjunkturen sind vollständig geeignet, die Voraussetzung einer neuen Straßenschlacht zu rechtfertigen. Siegt Cavaignac als Präsident, so ist cine Schilderhebung der Bonapartiste« nur zu gewiß. Sic, unb mit ib. nen im 23unbe bie Segitimiften, fe^en rcdjt gut ein, bajj je^t ber 2lugenblt<ï jnm Çanbeln für fte gefommen ift, unb baf, wenn fte tbn unbenu^t j»orü= berge^en laffen, ib.re S^anccn füt lange, wenn nid)t füt immet, »ernià)tet ftnb. Siegt Souiö Napoleon in ber SQBab. I — baö gute 2Better ift ib. m günftig, was iii ber lànblià)en 58e»ölferung, bieben wetten 2öeg jur Stabt ju ntaa)en b,at, um bort iljre Stimmen abjugeben, »iel fagen Witt! — fo wirb fta) bie Regierung jwar bern äßiflen ber 2fteb.tb.ett unterwerfen, wie fte noà) geftern erllärt Ob fte aber auf bie Sänge bet 3"t, Ü« uwt einige ïftonate beim beften SBtßen im ©tanbi fein witb, ben Kampf ju umgeben, ift nid)t nut feb.t zweifelhaft, fonbetn »ielmeb,t baö @egentb.et( fo gut alö gewiß, ba üouiö Napoleon gteià) im Anfange feinet , um bte fei* nen S3egünfttgetn unb Äteatuten gemalten Sßetfptea)» ungen nut einiget Sftafen ju etfußen, ju <Staats' fttetà)en feine 3«ff«o)t nehmen witb unb muß, welà)e bie allgemeine Stbittetung gegen ityu jum Sluöbrua) bringen muffen. 3n einem wie in bern anbern gaUe ift nin)t ju überfein, baß ein Proletariat »on 300,000 Köpfen bereit ifi, fi^i ju ergeben, um bett Sluffianb fut ftà) ju benujjen, unb iti bern allge» meinen Slenb, in wela)em eö ftà) befinbet, efet baju hinneigt, in einem Kampfe SlHet gegen Sitte fein £et! ju fuà)en, alô untätig ju bleiben. (3î^. Sß.=ip.)
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
1,048
https://persist.lu/ark:/70795/fm9jmr/articles/DTL42
newspaper/luxwort/1848-12-15
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=198000#panel:pp|issue:198000|article:DTL42
Italien.
Luxemburger Wort
Italien. Die Nachricht von der Ueberftebelung ©r. Heiligkeit nach Caserta war wenigstens übereilt. PiuS ist noch in ©aeta und wirb allem Anscheine nach vorläufig dort verweilen. Der Papst bcftnbet sich sehr wohl; weder seine Heiterkeit, noch seine schöne Seelenruhe haben ihn verlassen. — Man spricht viel von einem kurzen Proteste des Papstes, welcher alles seit dem 16. Novbr. Geschehene für null und nichtig erklärt. — Eme telegraphische Depesche aus Marseille hat am 9. Abends nach Paris die Nachricht gebracht, <£«. Heiligkeit lasse der französischen Regierung Ihren Dank zukommen für die Theilnahme, welche dieselbe Ihr in letzter Zelt gezeigt. Neapel, 27. Novbr. König, Königin, Prinzen und Generale sind zum Papste nach ©aeta abgereist. In allen Kirchen und Kapellen der Stadt und des Landes wird für PiuS IX. gebetet. Frankreich, England, Neapel (mcl. Nußland) reißen sich förmlich um Pius; wir hoffen aber, daß Cavaignac den Sieg davon trage. Vier oder fünf königliche Journale verkünden mit Stolz und Siegesjubel die „Flucht des Papstes auf neapolitanisches Gebiet." Die Bevölkerung Neapels ist in großer Bewegung! sic möchte Pius IX. ebenfalls gern sehen, küssen und verehren. — In Gacta befehligt als Commandant der Festung ein Schweizer, Groß, welcher das Castell von verthcidigte. Die 120 Schweizer aus Nom, die päpstlichen Thürsteher, unter dem Ober-Thorwächter Meyer »on Schaucnsee, sind bereits in königlich neapolitanische Dienste getreten, auch werden viele Rekruten aus Luzern erwartet, und demnächst von Bern und Freiburg, weil König Ferdinand sich entschlossen, alle corn 15. Mai herrührenden Forderungen der Schweizer zu bewilligen. — Vier neapolitanische Kriegsschiffe sind nach Gaeta zum Schütze des Papstes abgegangen. — Die hier stationirte französische Flotte gab zur Präsidenten» wähl 600 Stimmen an Cavaignac, 301 an Lamartine, 300 an L. Vonapacte ,c. (K. Z.) Rom, 28. Nov. Es eriftirt cine alte Prophezeiung, in MönchS-Latein abgefaßt, welche jedem Papste feine welthistorische Note gibt und die, da fie sich seit Pius VI. so überaus treffend bewährt hat, beim Volke in großem Ansehen steht. Dem Papste, welcher gegenwärtig an der Reihe ist, sendet sic drei inhaltschwere Worte voraus : Crux de cruce! Viele, die sich mit solchen SchicksalS-Spielcn amusiren, haben geglaubt, mit den Tribulationen, welche die Crociati PiuS IX verursach» hatten, fei die Sache abgetan. Dem aber scheint so nicht zu sein, lonbern allem Anscheine nachstehen dem frommen Oberhüten noch allerlei Prüfungen be»ot. Andererseits ist es aber tröstlich zu sehen, wie auch die Fürschung ihm zur Seite steht. Seine Flucht hat, wenn man die Verhältnisse betrachtet, unter I denen Ne so glücklich von Statten gegangen ist, et- was Wunderbares. Bereits im vergangenen Jahre ging der Papst mit dem Gedanken um, das limmer, in welchem Pius VII. zum Gefangenen gemacht worden war, zu seinem Wohnzimmer zu machen. Er ertheilte daher unserem LandSmanne Overbeck den ehrenvollen Auftrag, eS mit einem Gegenstände feiner Wahl zu schmücken. Dieser stellte in einem farbigen Carton den Heiland bar, welchen die Pharisäer zu ergreifen und von einem Fclsenabhange hinabzustürzen im Begriffe sind, während dieser seinen Fuß auf eine »on brei Cherubinköpfen getragene Wolke setzt und vor ihren Augen verschwindet. Der sinnige Künstler glaubte barmt be* ziehungsmch auf das Schicksal deS von FeindeSgemalt entführten Papstes angespielt zu haben, et wußte aber nicht, daß er eine Prophezeiung aufgezeichnet hatte, die wir jetzt haben in Erfüllung gehen sehen. PiuS IX., der die schöne Composition noch gesehen und gut geheißen hat, machte die Bemerkung, daß die fanatisirten Juden eher Sipo» stelgestalten glichen. Er ähnele nicht, daß er auch darin das Bild wahrheitsgetreu schilderte. Rom, 29. Nov. Zucchi hat sich in feinen Opera, tionen durch nichts stören lassen, und die Carabinieri, welche mit dem Volk fraternisirt hatten, folgen feinen Befehlen aufs Wort. Selbst die Civica hat gegen das was man Volk zu nennen beliebt, Partei ergriffen. Dennoch aber geben die Wühler alle Hoffnung noch nicht auf das Proletariat nm das Banner der Consti» tuante Montanelli's zu versammeln, und dann die übrige Bevölkerung in den revolutionären Strudel mit fortzureißen. — Die Bologneser Deputaten haben sich bis auf den letzten bei der Kammer verabschiedet, und man glaubt daß sich Bologna von dem hiesigen ©ou« vernement gänzlich trennen werde. — Von Cardinale« sind etwa acht hier zurückgeblieben, was ihnen vom Volk hoch angerechnet wird. Sie haben Demonstrationen erhalten. Heftigen Tadel erfährt dagegen das Betragen der römischen Fürsten, die den Papst int Stich gelassen haben und bis auf wenige flüchtig ge» worden sind. Borghese und sein Bruder der Herzog Salviatl haben sich eiligst davon gemacht und ihre Stellen bei der Civica niedergelegt. — (£o wird tt* häuftet man habe eine Liste »on 2400 Personen »or* gefunden welche Nossi in Rom im Kirchenstaat einstecken zu lassen gedacht habe. (Natürlich eine kolossale Parteilüge.) — 3" Sologna bereitet fîà) eine Dîeactton »or; bet Çrolegat, ber Senator ber ©tobt ber ©eneral 3uccb. i unb bie ausgetretenen Stbgeorbneten fteben babei an ber ©ptße» Zuechi setzt seine Operationen mit Energie fort; die Carabinier, folgen seinem Rufe. Bologna schwankt; es wird stets wahrscheinlicher, daß es feine Pläne, sich vom Gouvernement zu trennen, zu Tage fördert. Wir entnehmen dem i,Um»erô" folgendes: Die Revolution in Rom und die Flucht Papst Pius IX haben in dem protestantischen England eine nicht ge» ringcrc Wirkung hervorgerufen als auf dem katholischen Grund und Boden Frankreichs. Der englische Pro» testantismus ist durch dies Ereigniß aufgeregt worden, und LondonS öffentliche Presse hat die größte der durch den Zeitensturm erhobenen Fragen mit geistigem Aufschwung und vollkommener Unabhängigkeit gewür« digt. Die „Times" sowohl als die übrigen Haupt« blätter jenseits des Kanals haben die unten^eorbneten Meinungsansichten bei Seite gelegt, welche noch kürz« lich ihre Kritiker in Bezug auf PiuS IX und den rö« mischen Hof beschäftigen, als die Propaganda ihr letz» teS Rescript an IrlandS Erzbischöfe erlassen hatte. (Rh. V.-H.)
"1848-12-15T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
930
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL132
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL132
Pub. 1 Page 4
Luxemburger Wort
Bei Witlwe Molitor, im Grund, lann man stels zu de» billigsten Preisen lausen: 1846. Woimcldinger; 1848. rolhcr Wormeldingei; 1848. weißer „ per Fuder oder per Holte. (1024) In der Buchhandlung von W. Mdllli . sind »orrälbia, und zu den beigesetzten Preisen zu haben : , F. I. Su 6. Die Gesellschaft Jesu, ihr Zweck, ihre Satzungen, Geschichte, Aufgabt mit) eicltuiij) in ter Gegenwart, I» zwei Ab!hrilu»>,e». Lrstc sjlbtbcilung. Gr. i* 00 Subit). Clarus. Die achcimnißrcichc ©labt Gattes. 1. Theil. 3 75 P. M. Ü 0 ! 0 m. Die geistliche» Ercrciticn, ein Hand« büchfür Priester; »ach fein Französischen. 3 25 Ludw. ». Granaoa. Gctcnkduch tes christlichen Lebens. 1. Band für 1.—4. Va»d. 10 00 A. Çuingciri. Katholischer Aneldotcnschatz Jtirltn- terljaltiinri mit Belehrung für alle Stände, l, B. 4 30 — Vcgcntcnflur, lirosch. 6 10 — 9.'(uftcr-^rcti>itcn, l. Ve. l. Thl. " 4 30 Das gatr,e Wert beste!» aus 30 Banden. Dr. H. 81. I ari s et), Äiblisch-Patristischc Coucoitanz. Eine Sammlung von BidcltcNc» und Vater« stellen über die (Glaubens!- Uno Sittenlehre der heil, katho!. Kirche. 12 35 Die Kirche und bie Gegensätze zur selben, »ach Lehre »ne Wirklichkeit dargestellt in Briefen an einen europäische» Freund, von einem ehemaligen Missionar in Amerika^ 10 00 A, M. ». üiijuori. Kurze ©onntagSprcbigtcn. 2 Bde. 3 75 M. 21. Nickel. Das Meßbuch ler römisch.latholi. fd;tn Kirche, Aus dem L.Uei». übers. 2 Vdc. ti 45 — Sie evangelische» Pcrilopen an de» Sontitagc» n»d Festen des Herrn. 12 Bände ;i 4 30 — Xic i'.'angclischc,! Peritopcn an den Festen ter aUerfel. Jungfrau Maria, I. 2l)cil. 430 — Das römische Brevier. Aus tcm Latein. 4 Thle. 12 W Dr. Scb. Pförtner. Kathol. Kirchen» u. Hausbuch mit Stahlstich. 3 75 Dr. Easp. Ni s s cl. Predigten auf verschiedene Fest» läge, nebst einigen Fasten» und Gclc,;cnhcits> reden. Der gefammten Predigte» 6. Band. 5 65 P. Mauri de SCiIENICL. Instituliones juris cccle- äinstici GurmnriiiC imprimis et linvariic ac- commodai», 2 vol. 17 20 Der vorchcilhaftcste SBelricb ber Wlchwirthschaf! auf Grund ter nnicstc» und bcwahrlcstcn Ersah, ruugrn. 3. Heft. 0 65 Die S.(orlt)eilb,aftc(rc Mast der Ochsen, Kühe und Kälber, mit lhunlichstcr Ersparnis, an Zeit und Futlcr. 0 65 I. A. Schlipf. Populäres Handbuch ber Land» wülhschast für dc» praktische» üanttuiitb, nach dem gegenwärtige» Standpunkte der Fortschritte. Eine gekrönte ?prciäfd;tijt. 6 45 Dr. Fcrd. Stamm, Die Laüdwirlhschaftslunst in alleu Thcilcn tcs Feldbaues une ter Viehzucht. Mit 52 Abbildungen, 5 00 V. H. Träger. Der homöopathische Dorf»Thicralzi, ein nützliches Handbuch zunächst für Cefonomcn und Lantleutc zur Î3cl)antiung und Heilung erkrankter Pferde, Nintcr, Schafe, Ziegen, Schweine mit Hunte. 1 90 — Der homöopathische und hytropathischc Dorf» Hausarzt. Ei» »otliwcntigcs Handbuch für Lantbewohncr und Auswanderer. 2 50 (1012) Vorräthig in der Buchhandlung von JET1«» 32l^.^5EC3ÄJtn»ffl: 9 Krautmarlt, in Luxemburg, Der LmulbUM linke nk patt für »83«. Preis: HI Eentimes. Bei F. G. Mittler in Leipzig erschien so eben und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Vuxembuig bei F. Rehm: Nathgeber für Auswanderer nach Amerika und vorzugsweise nach Wisconsin son G. T. Ficker, Farmer in Mcquon, Wisconsin, Nordamerika. 8° steif brochirt 1 Fr. 25 Ct. Diese in schlichter, Ictcrmann «crständlichcr Sprache algef- aßte Schriit enthält so praktische, auf eigene Erfahrungen des Verfassers begründete Nachschlage und'.'inschauungcn. wie sie nur in wenigen größeren Auowanrelungsschrillen zu finden fein Dürften. Cas Büchlein, »orjugstueife zwar nur über Wisconsin handelnd, eignet sich deohalb auch für solche, die nach ander» Staaten ber Union auswandern wollen, ta na» mcntlich tic Vorbereitung sur Reise, tic Ncise selbst u»d die Ankunft in Amerika so wahr beschrieben sind, daß sie für einen Jeden »on Interesse sein werden (983-) DruH von ijt. R c h m in Surcmbutg.
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
602
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL133
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL133
Pub. 2 Page 4
Luxemburger Wort
Anzeige n. ADJUDICATION PUBLIQUE du Cercle littéraire. Les bâtiments du CERCLE LITTÉRAIRE en celle vil!,: se- ront mis en vente publique dans le courant du mois du janvier 1854. Les jour et lieu seront ultérieurement annoncés. Luxembourg, le 30 novembre 1b53. (1024) J,. M.VJERUS, notaire. In der Vuchhandlung v. F. Nehm, in Luxemburc,, ist vorräthig: Handle, General-Karte der europäischen Türkei und des Vladikats Monte- negro, Fr. 1,25. König, Karte des KnegöschauplcitzcS in der Türkei, 65 ct. (1028)
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
77
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL37
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL37
Die Zeitungen u. der Konflikt in Baden.
Luxemburger Wort
Die Zeitungen u. der Konflikt in Baden. Wir gaben neulid) Andeutungen über die geheimen Triebfedern des Angriffes der dadischcn Nüreaukralte gegen die Gewissensfreiheit der Katholiken. Waren diese Andeutungen richtig, so mußte man auch cv* warten, daß die gesammte Zeitungspresse, in wiefern sie der Revolution dient, sehr bald wie in einem hollischen Ehor vereinigt, den Nnterdiückungsmaßlegeln in Baden zujauchzen würde. Die Revolution gegen Gott und Seine Kirche ist das unsichtbare Band, welches alle tiefe Blätter, sie mögen sonst von noch so verschiedener Tendenz sein, zu einem schwarzen Bunde vereinigt. Wir haben uns in unseren Erwartungen nicht getäuscht. Anfangs wußten die Zeitungen nicht recht, woran fie waren. Aber das Vundeszeichcn ist schon gegeben. Heut zu Tage stimmen die französischen, englischen und in Teutschland die meisten protestant. Zeitungen in ihren nu"til;cnbcn Angriffen gegen die kalhol. Kirche in Baden zu einem gräulichen Concerte zusammen, und selbst der „Courrier lulcmd." läßt die ersten Töne seiner Sackpfeife mit einstimmen. Er wird bald mehr von sich hören lassen ; eS ist sei» natürlicher Ton. Am wülhcnrstcn aber ist die liberale französische „Presse". Dieser von uns bereits gezeichnete Liberalismus ist immer im Bunde mit der Des» polie, wo es gilt, die Freiheit der Gewissen zu unterdrücken. Es geht mit der badischen Angelegenheit, wie mit dem weiland Rongeonismus. Als daS Fest der Ausstellung des heiligen Rockes zu Trier sich so herrlich entfaltete, waren fdbft die (£d)kcblgeftnnten von Staunen ergriffen. Manche Redaklcure Protest. Zeitungen, welche Zeugen ter fjrcfjortigftcn Feierlichfeit gewesen waren, überliefen sich ihren besseren Gefühlen, und brachten Artikel voll warmer Anerkennung und unterung. Aber plötzlich wurde daS Zeichen des „schwarzen Bundes" gegeben, und in Zeit von 14 Tagen verwandelten sich ric Stimmen aller geistesverwandten Blätter in das Brüllen eines wahrhasl infernalen Concertes. Damals waren einige Regie» rungen so l'lind, die wilde Jagd gegen die katholische Kirche zu begünstigen; sie hofften Nutzen davon für die protestantische Religion. Das Jahr 1848 bat sie furchtbar enttäuscht. So wird es auch in ter badischen Angelegenheit geben, obwohl Preußens rulMvoller Vorgang dicscömal wohl tic Regierungen, Baden ausgenommen, von ähnlichen unheilvollen Schritten zurückhalten wird. Aber der Kampf wird äußerst hartnäckig weiten, und einen großen Thcil Gib ropa'ö in Mitleidenschaft ziehen. 2)er€teçj wird eben so, wie beim Kölner Kaiupfe, der Kirche bleiben.
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
366
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL38
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL38
Franz Drepper,
Luxemburger Wort
Franz Drepper, durch GolttS Erbarmung und des heil, apostolischeti Stuhles ©nute, Bischof von Paderborn, Dr. der Theologie, der ehrwürdige» Gcistlichk.il lind den ©laubigen Unsere«, S3iSr(>um3 Heil mit Segen in Christus dem Herr». Mit Recht wendet in den Tagen der Gegenwart die fromme Thcilnahmc und hülfreiche Liebe ter Gläubigen von nahe und ferne einem verchiungswürdigen Nachfolger der Apostel sich zu, welcher sammt den Priestern und Gläubigen seines Kirchcnsprcngcls von schweren Kümmernissen und Drangsalen heimgesucht ist. Der hochwünigste Erzbischof von Freiburg hat in Neberciüstimmung mit dem Obcrhauvtc unserer heiligen Kirche, und in Gemeinschüft mit den übrige« hochwürdigsten Bischöfen der oberrheinischen Kirchen. Provinz seit längerer Zeit nichts unversucht gelassen, die widerrechtlichen Fesseln zu beseitigen, durchweiche er in Ausübung seines obcrhirtliche» AmlcS sich gehemmt sieht. Obgleich feme Forderungen nur solche Befugnisse zum Gegenstand halten, auf welche rechtlich begründete Sinfprücbe ihm zur Seile stehen, und auf welche kein katholischer Oischof ohne iicileßung feiner heiligen Amts' und Gewissenspflichl verzichten kann und darf; obgleich der genannte Apostolische Dba-[;trt tic Vorschrift des Henn- „deck Kaiser ja geben, was des Kaisers ist", zu jeder Zeit in neueftef Weise erfüll!?, so fönten dennoch feiric wiederholten und dringenden Villen feine Gewährung. Uni die von ©Ott und der Kirche ihm anvertrauten unver« äußerlichen Rechte zu schützen, um an den Pforten der Ewigkeit sein Gewisse» nichi mit Pflichtverletzungen zu beschweren, trat für den greisen und vielgeprüften Oberhirten die Nolhwendigkeit ein, den an ihn gestellten Forderungen ter Staatsregierung gegenüber, in Wort und Thal zur Richlschnur sei. ncs Hantelns den Auospruch des Apostels zu wählen : „Man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen!" I» Folge dieser unerschrockenen Pflichttreue bat mall nun den 81jabrigcn Erz'oischof in eine Lage versetzt, welche j,etcö katholische Herz mi' Trauer erfüllen muß. Mehr als je zuvor nämlich bat mon ihn in ter Entfaltung feiner obcrbirtlicbai Wirksamkeit behindert uni? gegen den »on ©Ott gesetzten greisen Ooerhirlen Maßregeln ergriffen, durchweicht ter Mund gleichsam ihm geschlossen, die segnende Hand ihm gelähmt ist, und der gute Hirt und Bischof abgeschnitten wirb von ter geliebten Heerbe, deren Wohle er feit einer langen Reihe von Jahren feine unermüdliche Sorge widmete. lieber die treuen Priester, welche, eingedenk des bei ihrer Weihe abgelegten heiligen Gelöbnisses, den Anordnungen ihres Erzbischofs Folge leisten, ist Geld- und ©cfängnijjftrafe verhängt worden, und sonach in ter genannten ausgedehnten Erztiocesc ein Zustand der Verwirrung und Bedrängnis; eingetreten. desse« baldige und glückliche Beseitigung zum Wohle ter Kirche und des Staates nicht dringend genug gewünscht werden kann. Wohl haben wir die Zuversicht, Jesus ChiistilS, welch« M Rechten des Valcrs sitzet, als das Haupt Der Kirche, welche ist fein Leib, — Er wird, wie zu allen Seiten, so auch in der gegenwärtigen SÖctta«ö* niß seinen mächtigen Schutz und Beistand der Gemeinde nicht versagen, die St mit seinem Blute sich gegründet; Er wird vielmehr auch aus dem Feuerofen ter g nannte» Trübsal feine Kirche heiuo'-gehel, lasse» in verjüngter Kraft und erneuerter Schönheit Doch darf dies uns nicht abhalte», für den Hochw. Oberbirten, wie für die bedräugicn Priester und Gemeiiuen reS Erzbislhums Àreiburg, die mit uns des« selbe» geheiligten Veibes Olicrer sind, unfere vereinten Gcbeie rem Allinächlige» darzubringen, auf daß El in de» îriibfalen dieser Zeil ihnen mit rem Reichthiune feiner Gnade kräftig zur Sci>e stehen, daß Er die kirchlichen Berrängnme des genannten Erzbislhums gnädig abkürzen unD zu einem glücklichen und segenbringeilten Ziele dieselben führen möge. Demzufolge verordnen Wir hierdurch wie folgt : 1) An allen Sonn- und geftttagen ist nach dem »orgejebriebenen allgemeinen Gebete ein Vater unfet und Äve Maria, nebst Ehre [ci dem Valcr je. für die bedrängte Kirche zu beten. 2) Nachter gewöhnlichen NachmiltagSandacht ist zu derselben Meinung eine Viianei, unr zwar wechselnd zwischen jener vom HI. Namen Jesu und von allen Heiligen vorzubeten. 3) Allen Priestern Unserer Diocèse machen Wir zur Pflicht, in ter hl. Messe vom (Smpfange des gegenwärtigen Erlasses an bis auf weiiere Verfügung, Oralio in quaeunque tribulalione, nach Vorschrift der Rubriken, beizufügen. Vorstehender Erlaß ist am ersten Sonn- und Festtage nach dem Empfange von ter Kanzel zu verlesen. Gegeben Paderborn am Feste des heil. FranziscuS Xaverius, den 3. Dez. 1853. Der Bischof 5 Franz.
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
672
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pi|issue:212000|article:DTL26
Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht Jg. 1853, n° 148
Luxemburger Wort
Luxemburger Wort. für )'!!scll,oi!»«ci,!>^i!'. 2<U ISWiUtatd per Zeile oder ÖUisitt àu3 Pclilschiif!. 33 c {tel Utngc ri und Bliest werde» franco erbeten. M 148. Freitag, 16. Dezember 1853. Sechster Jahrgang AdllNemeiltl'Diitill!! Luxemburg, Krautmarkt Nr. 263. Pranumcratiouspleis für 3 Won. 6 >H!»n. 1 3a»t. Luxemburg: 5 Fr, 10 Fr. 20 Fr. Auswärts 6 „ 12 „ 24 „
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
17ISSUE
57
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL36
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL36
Uebersicht der politischen Tagesereignisse.
Luxemburger Wort
Uebersicht der politischen Tagesereignisse. Deutschland. Die Verfolgung wird in Baden mit aller möglichen Barbarei fonbettieben. Ein Pfarrer wäre in Folge ter Mißhandlungen im Gefängnisse beinahe gestorben. Beinahe gegen alle conscrvalwcn Blatter (Volkshalle, Mainzer Journal, Stuttgarter Volksblait) ist von der batischcn Behörde ein Hochverrathsprozeß anhängig gemacht. Wäre das „Luremburger Wort" in Baden verbreitet, so würbe es gewiß dieselle Ehre habe». Als der Dechant von Offenbürg (ehemals Mitglied des Obcrkirchenralhs) den Hirtenbrief mit einer herrlichen Rede publizirte, waren viele Straßburger hinausgegangen, um dieser ergreifenden Sccne beizuwohnen. Der Oberamtmann zu Fieibürg, v. Chrismar hat erklärt, die Ausführung ter mini« fterieürn Verordnungen sei gegen sein Gewissen. Zu der preußischen Resolution in ter Freiburger Sache hal wesentlich das Oberpräsidium zu Eoblenz mitgewirkt. Der Bischof von Paderborn hat einen Hirtenbrief erlassen und offeniliche Gebete für Baden angeordnet. Dasselbe bat ter neue Fürstbischof von Breslau getb.an. Derselbe bat in einem Privalschrcibc» dem Erzbischof von Freiburg die Hälfte seiner Nevenücn angeboten. Orient. lehl klart sich die Angelegenheit des von den 4 Westmächten unteifdiiiebcncn Piolokollcs auf. England bat, durch ben König von Belgien eingeladen, heimlich mi! Oestcrrcich sich verständigt, und tic ursprünglichen österreichischen Proposuioncn angenommen. Frankreich, von England im Slich gelassen, muß!« sich bequemen, um nicht ganz ifolirt dazustehen, ebenfalls zu unterzeichnen. Preußen mußte von selbst Oestcrreich folgen. Die aus 13 Segeln (worunter 7 Fregatten) bestehende türkische Flotte, welche Truppen und Proviant zum KaukausuS bringen solllc, wurde am 30. Nov. im befestigten Hafen Von ©«nope durch die russische Flotte angegriffen, und gänzlich vernichtet. Fast alle Schiffe smd in den Grund gebohrt; der Vice-Admiral Osman-Pascha 'st gefangen. Dieser furchtbare Schlag hat alle Raisonnements über die Unliidjtigfeit der russischen Flotte (Kölner Zeitung) zu Schanden gemacht. Der Sultan hat auf Andringen des englischen Gesandten »ach zweimaligem Ministciraih, ter jedesmal die Nacht hindurch dauerte, den Befehl gegeben, alle Offensivbewegungen einzustellen. — Die türkische Armee leitet furchtbar durch Krankheiten und schlechte Verpflegung. Belgien. Der .Courrier" macht boshafte Re« flcrionen über den Ausfall der Wahlen zu Brügge. Die Katholiken in Belgien sind ihrer Sache sicher. ES gehl dein Liberalismus daselbst gerate so, wie in Luxemburg. Schweiz. Ein entscheidendes Ercigniß für die katholische Schweiz ist der Ausfall der Großraths- Wahlen in dem durch den Liberalismus so lange geknechteten Kanton Luzcr». In der Stadt unterlag der liberale Candidüt gegen den kalholischcn, Herrn ©egeffer mit 599 gegen 810 Stimmen. Eden so ging es zu Surfte. England. In den 13 Diözesen Englands werden 3)iö;efanfi)nobcit gehalten. Die Zahl ter Kirchen und Priester wächst. Frankreich, England ha! Frankreichs Hoffnungen getäuscht. Der „Momicur" nimmt die Miene on, als ginge im Oriente Alles nach Wunsch. Im Süden der Provinz Dran sind ewige Araberstamme gezüchtigt. Zu Paris wurden 22 Verschwornc verhaftet. Von Strasburg wurde eine Deputation an den Erzbischof von Freiburg gischickt. Im Elsaß ist die Teilnahme groß. Uebctbaupt ist der Kampf in Baten für den französischen Clcruö sehr heilsam. Er lernt dadurch, welche Stellung die Milche dem Etaale gegenüber cii zunehmen hat, inte.n ras französische Staatsrecht ganz dieselben Grundsäße einhält, welche jetzt in Baden die Regierung gellend macht. Es ist die Anwendung des Gallicanismuö, welche nur deshalb in Baden so unerträglich ist, weil sie von einer protestantischen Regierung ausgeht.
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
516
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL39
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL39
Inland.
Luxemburger Wort
Inland. Çutemburg, ?14. 2)ej. Sidjerem S3ernel)men mid) ift çerr füllet, ju geïô auf i?or* frblag tet UnterrfcbtS^Gommiifion con Sr. fiönigl. Hoheit tem Q3rinjtn Stattbolter jum Direfior tet îonnalfcbule, und Herr Professor Weyrcns, Nes gionôlebier an der 9/ormalfctule tut^Tfh Hochw. errn Provikar zum Dechanlc» von Diefircb ernannt. Vurem burg, 15. Dez. In ter Statt Wiltz waren tor einiger Zeil unangenehme Reibungen und Slörungen vorgekommen. Offenbar hingen dieselben zusammen mit einem gewissen Geiste tet Unruhe und Anarchie, der. wie es s beim, planmäßig verbreitet, an mehren Orten des Landes juin Vorschein kam. Das Odergericht hierselbst bal de» Urheber tiefer Drbnun>|Bn>itrigfe:ten zu 24 Slunren Einsperrung perurtbtilt. DaS Land kann sich Glück wünsche», daß unter der jetzigen Regierung jede (Störung der Ordnung und Nube kräftig niedergehauen wird. Çuremburg, 13. Dt\. Der „'Patriot" fimbigt on, tap er imnädjften 3nbre unneränDert forlerfiteinen roerce. '•Slan butte taö ©etücbt perbreitet, er würbe ju erfebeinen aufbi'ren. Wilh, 12. Tez. Die Damen ter Sladt »er., ehrten dem Herrn ëuperior Uiater Zobel zum An, deülcn an die gehaltene Mission einen kostbaren silbernen Kelch mil einer auf den Zweck der Schenkung bezüglidjen Inschrift.
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
181
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL40
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL40
Berichtigung.
Luxemburger Wort
Berichtigung. Wiederholt sehen wir uns bemüßigt, die Berichte unseres (Stenographen über Die fcammercerbanblitngen zu ergänzen uno zu berichtigen. So ist in ter Vor. mitlagssitzung nom 10. Dez, gar feine Erwähm»,g geschehen von dem Anträge auf Erbauung einer Straße von Echlernack über Fels nach Diekirck. Nachrem nämlich ter profitent ter Kammer in der Angelegenheit ter Sekt, IV. „Neue Bamrn" den Bericht der Bentralfcftion verlesen, und Herr Gener.ilverw.illei NeUenstein die Absicht ter 9îrgicrung in «Betreff Der Verwendui^g der ve,fügbaren 80 000 F,s. eiflärt Halle, nahm Hr. Wi«v das Worl. und spiach gegen de» 2lntrag der 3. Seflio». daß nämlich ftir'S Erste feine neuen Sauren iinterro innen werden foulen. Er veriheidigte darauf, mit ©mjorbebung ter Zurückf^ung, die Œcblana.l» bisher erfuhren, einen »on ihm unt Oui. Harri unteischriebene» 'Antraft, dahi» gebent, es möge eine Siraße ton iicblernnit über Fels nach Diefircb gebaut >verceu< Er «erlangte zwar nicht, daß schon jetzt Geld für tiefen Zweck bewilligt, »rohl ' aber, daß ron dieser Straße Meldung pro memoria ' im Budget gllhan wüide. Herr Eys^en bemerfte, wenn man sich nur tet Kammeiv^rhandlungen ter früberen 3ilh<e eiinnctn wolle, so würde man finden. daß der beantrage Bau bercus vor 3 Jahren genehmigt fei, und sich pro memoria i» den Alien befinde. Die Kammer sei nicht >o ungerecht gewesen, (SdJtenuiib u:ibitücfftcbii(it zu lasse,'. Herr Eyschen trug darauf an, daß für die Echlernack - Diefirdier Siraße, welche die Kammer unter iciner Milwnkung schon vor 3 Jahre» beschlossen halte, sofort eine Summe bestimmt würde, damit der 'Plan feiner Aus» fühiuüg näher nicke. Für die notbivencigen Vorarbeiten wurde» 1000 Frs. augesch!.— Feiner ist in u»serm stenographischen Berichte keine Erwähnung geschehen von den Vcihandlungcu über die Rcmicher Straße, dU standen sich hier zwei uersckierc»e Ansichlcn ein» ander gegenüber, Herr N. Meß war für die lieber« leilung ces Enrpunlles Des Sladlerpaars in Die die» micher Elraße, wählend Hr. Eu>chen une incl)ie anceic Rerner für cine Zweigstlüße vom Sladielpaad an der Kalchlislnücke ziim Remicher Wege venheitigten. Die lchic Ansichl tiaug rurch, une wurde 'vie ïiSerbinDuiHisittape zur Äaldjevsbtücfe mil Der Majoriläl von 1 Summe geiu^mijit.
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
338
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL41
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL41
Deutsches Reich.
Luxemburger Wort
Deutsches Reich. Coblenz, 11. Dez. Zu der daß ter Suliußminiftet Hr. v. Räumer auf bütj)|teii '-üt|el;l dem Hein, Erzbischof von Freiliuig offne! yabe, daß derselbe für die t)obiiiàollan'|cOeii Lanoc in alle Die Rechte eingelegt werde, w.lche rie übrigen Bischöfe in Pieußen ausüben, fönnen nur 1101.13 hmzuiuge», raß sicherem Vernehme» »ach das hiesige Oberprärtctuin, zu dessen 2Jer»allungsbejirf diese (gebiete ge, hören, tiefen glücklichen 1* tranken jucift ati^evcçit uuo zur Slusfübiuua, desselben wcsmllich beigetragen habe, Es war also doch feine Säu|4'Uiifl, als wir bei reu 33ectuntlun,jcn Der ufp. Regierungen Der oberrbet« »ischen Küchenproui»; ein großes Gewicht Durauf Icglen, daß Preußen bei dieser bcabsichiigien Regelung des Hjcrhält!,isscs' Der welilichcn zur geiftlidien M.,chl ein Wort mttiufprecben babe. Konnte unser Gouvernement damals mit feinem weisen Rache, die Kirche ihre Angelegenheiten frei orr»en unD verwalte» zu lassen, nicht durchdringen, s^> wird jetzt feine gerechte Thal nicht wiikungelt sein. (3nrefjen möchten nâbae officielle Nachrichlc» doch noch abzuwarten sein, indem es uns keinesivcges bereits als ganz ausgemacht erscheint, daß jener {ebenfalls segensreiche Beschluß un« serer Regierung i» dem eingegebenen Umfange schon gefaßt sei,) CM.' u. SNof.*B.) Breslau, 6. Dez. Der Fürstbischof p. Breslau hat nun ebenfalls mit Bezugnahme auf rie Vorgänge in B>>ren Gebete angeordnet. Das „^chlesische Hits cbenblait" erfährt zugleich, daß der Fiustbischof an de» Erzdischof «011 Freidurg ein "Priuatfdireiben er« lassen habe, „um den ehrwürdigen Bekenner feiner vollständig.n Anerkennung und innigen îbeilnahme zu ueisichcin. verbunden mit dem Anerbieten, im Falle es notbiPintig würde, Die Einkünfte seines BiSchums mit ibm zu (teilen." 8!» s 5?oben, 2. Dez. Trotz ter Sistirung ter veifasslmgsmä'higen "})re§freibeit in SPaten, und der so energisch entwickelten *-BolMtta.en>iill foinmen uns doch Schilderungen »on Thatsal'e» ;u Ohren, die an die ersten Cl»istcnverfolgu»gen mehr als irinnern. Amlmann Winter in Vorrat, ein Proieltant. verhaftet noch '„»während Geistliche, obgleich die Kaidl'liken in tiefem 2liiilöbejirf dadurch während der jetzigen heiligen Zeit ohne Seelsorger, unD ringsum von Prolcs»a»len umgeben sind: er erklärte omili*, daß seine titsiûlljtiV'n Mahieaeln — auf ergriffenen Recuis fines ucrbafieien Geistlichen — von ter Regie,ung besläligl, und vom Minist rium (!) gebillig! worden feien. Dagegen verhängt fein Amlsnachb>ir, terj \}a< ibolif Oberamtmann Leiber in èàcfiiiçjin, ebenso die l'iiuisiHuftâiue in Neckarbischofsheim, Heidelberg, Schwetzing.n, Walrehut. Weinheim, Elül'lingen, Cons!a»z, Walloürn. Kenzingen, MoSbach, ?ancamt Àieibuif), überhaupt fast die Hälfte ter Amtsvorstände. enhreter kleine Geld- oder gar feine Strafen gegen die pflichttreuen Piiestel. Nach einem vor uns liegenben offiziellen (Schreiben fanden dit härtesten Vw folgungen in Tauderbischofsheim statt. Oberamtmann ' Ruih verhörie uno perbaficle te» touigen Pfaim Dr. Rombach am on mage, ohne ihn nui etrooj zu sich nehmen jtu lassen. El une Bürgermeistn Eleinam in Tauberbischofsbeim, ter sich sogar am dortigen hochwürri>>en Hrn. (Soplan lhällich vergiijf (!), trieben rie ©laubige» auseinander, welche sich uni den durch einen bcwaff»el>n ©entornun weggeführten Ort^pfarier fchluchzend und wehklagend febaarun. Sleinam vertrieb Me für ihren Pfarre, 2'eienten pcm Mission^kreuze. Als 'Pfatrcr Nombach, tet in dem» fdben Gefängnisse iah, in welchem vorher ein Straßen« râuber veihafiel war. und tort irfranfïe, in ein m von dm Moebacher Bürgern (wohin Rombaä' in's Krcisgcfäugniß als „Schüblüig" lranoporlirl vrurte) ('ffränjten Wagen in £aubeibifd>ofebeim ankam, zogen ihm — trotz aller Drohungen unb Gewallmaßiegcln — die donigen Inngsrauen weißgekleidet, mil Kränzen geschmückl, entgegen. Die Einwohner drängen fi* um den Wagen. Die Polizei trieb die Kinrer vom Wagen ihre? Selsor.lers aber weg. u»d einem jungen Manne wurde ter Arm mil rem Gewchilolben ze» fcbmetiert. Die erwähnlen I»»gfrauen wurden jeté um ein Rlhlr. gestraft, drei 'Bürger verh^fie». Das Volk blieb bei all' dem, von feinen Geistlichen zur Ditimng gemahnt, ruhig. Decin ÄUtnbans von Diüigheim wurde r.ad) Verlesung des Hirienbriefes gleichfalls vor Herrn Null) gelaten. Als er in Prie« sterkleitung erschien, fuhr ihn derselbe an: ,I» dieser Kleidung hätte ich Sie nicht erwartet!" nmauf iS'r« fterer eriDierer:e: „In demselben <tlcire, in welchem Ut Den Hirtenbrief verfüncete, will ich auch vcrur« •heilt werden!^ Heine Gemeinde begleitete diesen 'Paefter; sie anirre aber von cet öffentlichen Gewall au6eirijnoer getrieben. sic wer fa in m lie sich wieder in der üJJaria'öilf Eapclle in Bischofoheim, um dort für ihren Pfarrer \\x beten, allein oiut rieser grb/i« ligie Ort sollte »ich! verschon! bleiben : die '.Betonten wurde» von der Polizei aus dem Got!e?bau>e ge« trieben. Die Äatboliffit werden durch alle diese th,,l-sache» über de» Z >,"ck reffen jetzt vollstä',>rig belehrt, waS ihr Ot'erbtrt, miß was das baden'sche Min,ste< rium im 2lu.\e hat. So fommt eS, daß nach und »ach sich die herzen, aller Katholiken — mit wenigen Aus» nah »en — ihrer heiligen !?>rche zuwende». Wir haben Ihnen n?abrhetta,ema§ bcrichiet, daß die Geistlichen 'tes l'anccipitri* Wei»hci,n die Heirelbcrger Ad,esse unteiwidmeten. Wir dürfen es au* jetzt nichi verschweigen, daß dies von denselben unter ausrrück icher Betheucrung ihres Gebors.nns für den Oberhiricn, zurückgenommen worden ist. Sie baten — nach ihrer jetzige» Elk!äru»g — bloß deswegen um Frieren, weil (te filoutten, daß radurch dem Wohle des Staates und der Kirche gedient fei. welche ohnedies in Der Pfalz die hefiigste., Angriffe von Zeile der ©eitel* berger "Pietisten zu erdulden ba'i'en. — Von dem g'ößien Ibeile ter Decanate laufen R'chrichte« ein, daß Der Hiilenbiief ve'lüni-el fei. — Zum Schlüsse muh ich noch mehrere v.n.o.ibre Nachrichlen, welche ihre» Sauf Dur* fall alle Blätter machen, beiichligli,. 3e>ner (Snbiid>ofl:cben Srcellenj ist von feiner <£eitt cine Vermittelung angeboten wo^den. Die Wah,heit< die Vffenillche Meinung unt vor Allem die Hülfe Gottes und die Fürbitte ter allerfeliijften 3u<Mfrau wird unserem hochehiwiiirigcn Apostel Greiseric ni>. thige hülfe gewähren. — Dagegen kommen—was erhebender ist — Zeichen der ê»mp.itbie für unsere heilige Sache von allen Tillen DeutjdilanPß uno jetzt auch »ou Frank!eich ein, und es bewährt sich gerade im jetzigen impfe, daß untere heilige Kirche eine allgemeine ist, daß im Me ropoitlrn Der oberrheinischen Kirchenprovinz allen katholischen Bi chöien der Well Gewall cmgethan wird, — Die Nachricht bestätig! sich, und ich bore es aus rer liibrrtUn Quelle, daß der Vorstand des Vandamls in Freionra.. he,l Oberamtmann v. (Sbiifmar, dem M'l'iist^rium erklärt habe er werre die Verorrnung vom 7. 9100 , die feinem Gewissen zuwider und »ich! im Neble begründet sei. nicht vollziehen. AU' tiefen Thaïe» echlk'tholischel und reditlidier Gesimiung gegenüber, glaubt dennoch ter eicommunicine 6totttircftcr Bürger, wie er er« klärte, feine Handlungen vor dem Richteistuhle des Rechts und seines Gewissens gerechtfertigt zu sehen ! (D. Vh.) JTarfdruOc, lO.Dej. Die bieftge3eitung e«lOäll SBorlaDungen gegen Die |)erauôgeber Der „Deulfdien SPolf^ballc" unD t:ô „Watmer 3ournale" roegen ©e fäbrDutig ter b'jfcntlicben J>îubc k. 6ei t eiber g, 11 î)ej. 2leu§erlicb fdieint unfer flir.tenltreit ju ruhen; aber feine äßufung bei Der VantbeviSlferunfl trtit, ivie Das in Der 9îatur ter iradie liegt, jctz! erst recht hervor, langsam, aber lief, heiß! es beim deuischcn Bauern. Und diese Wirkung, sie ist eine unser VanD als solches tief untergrabciibe! — „Gerechlgkeil ist der Grundstein ter Reiche," dies war Die Devise yon Kaiser Fran^ 1., und fie sprach die große Wahlheil aus, daß nicht äußere Waffengewall, noch wohlgeregelle Beamlcn- Sdjaaren das Reich hallen, fonbern die über beiDen stehen» moralische Macht. Neil eine solche in unD für Preußen vorhanden war, darum allein konnte es sich von feinem Unglücke im Jahre 1806 so schnell e>Heden. Stauben Sic mir aie Beleg für das Gesagte ein keines Begebnis) mil^utheilc», das ich Ihnen mit aller, bis in ric Worle hinein beobachteten reue berichte, unD ras klar 3eugtii9 gibt von Der Stimmung, tic im Volke bliebt, und welche unsere Kiichcncompoftieure so rech! Ungeschick! heraufbeschworen haben. Es kam ein Mann von Reilingcn zu mir, de» ich über Die bewußten Kirchcnhänrel fragte. Anfangs wollte er nicht rechi mil seiner Rere heraus, weil er mir nicht vollkommen zu Hauen schien; rann aber fing er mit einer wahren Sniiüftung unD zugleich im Tone ter höchsten Uebeizeugung une Gewißheit mir Folgendes zu erzählen au: „Ja, sie habe» auch in unserer Rabe einen Geistlichen ringriperrt, aber da ha! cer österreichische Kaiser sage» lassen, wenn sie Den Geistliche» »ich! alfogletcb losließen, so ivitiDe er mit einmalhunrerlvierzigiausend Mann (sie!) ungt* säuml einrücken. Darauf hin ist fer Geistliche bnm aud) glei b losgekonunen." Sie sehen, welche Sage» im Volke gehe», und was ras Volk sich Alles com« bitiirt. Ich brauche fein Wort über ras einet feite Silberne, anbererfeite tief »Bcceutfome Der !Polf?ai - schauung hinzufügen. Die Geschicke ter Well uud ihrer Länder machen sich eben Durd) Die Menschen uno troc ter Menschen wie von selbst! Die Bclftuinen, welche in den falb, ©emeinren zu dem defanntfii Zwecke gehalten unD zahlreich besuch! werden, sind ein Kampf, wobei zwar feine Kanonenschüsse fallen. Der aber geistige Mächle hervorruft, an die fe'ti Söuieaufrut aul) nur von Weitem hinreichen form. ®ott fei Danf, ti haben Die „materiellen 3"iercffen" jegt bort) mieter einmal eine a,rüncliaje Siiecerlage erlitten, une geiftige üJfäcbte beiregen bie Vom Vor en sec. 8. Dez. Hr. Pfarrer Bender ist Freiiags, ten 25. v. M., von Urloffen, feiner vorigen Pfarrei, in feiner neuen Pfairci Eonstanz anaefomiuen. Am Sjinôiag, Den 26. N'urdc er wieder ausgewiesen, weil er cern Oder-Amtmann erklärte, daß er vom Hrn. (£r<bil*a)of »ich! aie Psairvcrweser, sondemaie Pfarrer hieber gewiesen fei. Darder 23eamie erfiä-te, r^ß er ihn ausw>ise» müsse, so begab sich H>, Henker in aller SitÜV »ach M>e,sonrg und beri"biete von tort aus an cen Hm, (Irjbifitof das Vorfall ne. Er cibicit Die äufforreruna. von Freiburg, „och einmal tie Besitznahme feiner Psarici w versuchen. Er beo.ab sich also auf otefc Weiiung bin samsiag ren 3. D. Abenrs mit Dem Da,npfs^,ff îvierer na* Eonstanz. Weil es schon Wadjt war, eifann.e man ihn nijji unD er ivmce rahcl an jenem Abc»D »ich, mehr abgefaßt. Am erste» Ao>>e»iso»n. tag. ten 4. Dezember, nahm der bisherige Pfarrerweser Baur in Der Predigt Abschier, weil "Pfarrer Hc»;lcr feine Pfarrei angetreten habe; nur Henker trat Dann an ren Altar und eelebrirte c-iö t>octamt, zum Erstaunen der ganzen Kirche. Gleich nach dem Goliesrienst erschien Per -poli>icomm ffar und führie ihn vor Aml juin Vcrbör. da? »/, Siunce dauerte. !i)aö Urtbeil lautete jetzt. laß er nach Urloffen zurückverbracht werte. Nach einem kurzen Mittagsmahl bei feiner Miüier, die als Wiüwe in Eonstan; leb,, holte ihn ter Polizeieommissar wieder ab auf Die Post, die Befehl balte, den Herrn Pfarrer Henzler im Postwagen nach Urloffen ju tranèportiren. Alles ging so eilig, daß er Niemanden mehr etwas sage» und von feinen Freunden feinen Abschied nehmen konnte. Der Pfarrvelwesel Baur, der Bon Henzlers schleuniger Abreise nichts erfuhr, und feine Pfarrver« j wesuug nieoergelegi batte, begab sich Nachmittags »ach j Meereburg, um vor feinem Abgang nach Säckingen I noch tort, wo er früher Vicar gewesen, Abschied zu nehmen. Indessen läutet es in ttr Spilalpfarrkirchc zu Bonftatu in rie Vesper, rie Veute veifommdten i sich — fie warle» uno warlc» auf das Erscheine» i des neuen 'pfaneie; aber es erschein! kein 'Pfarrer, ; und auch fein Psarrvcrweser mehr. Als man entlid) | die Ursache erfuhr, »erließ tic lugenr und ter Sänger* ; chor cieiî'irdje; cie übrigen 2!nu-äcbtigen, die zahlreich oerfammclt waren, gaben ihrer Beklemmung durch laute« Gebe! Den beste» Ausdruck. Da der Psarrverwcser Baur nach Per Anweisung tes H,n. Erzdi« schofs »ach Säckingen abgebt oter schon abgegangen ist, so ist jetzt die Spitalpfarrei verwaist, llnr ohne spéciale Anweisung rcs ErzbischosS ist natürlich fein ©eiitlidier befugt, in einer unteren Pfairei zu fuuclioniren-, nur Taufen und das Reiche» Der S leidefafranienle ist geftaticl. (D. Volkebl)
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
1,833
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL42
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL42
Schweiz.
Luxemburger Wort
Schweiz. om;c r n, 6. Dez. (Guie Aussichten für tic Conservaiivcn.) Wie Sie wissen. Halle ric Statt Lnzcrn am 4. c. eme Wahl in den ©to§cn Sîatb zu treffen. Dir Versammlung de, S tint m bereinigten war so zahlreich besucht, wie noch nie zuvor, Von 1900 Wähler» hauen sich 1595 in rcr Icsniicnkirchc eingefüllten. Schon im erste» Scrut nium vereinigte ter conservalioe (ianbibat, Herr Oberst E. Segesser im Schweizerhof, 810 Stimmen auf sich, während der von den Radicale» po.tirie .peu ißerböitidjter I. N. zur Gilgen 599 erhielt. Die übrigen Stimmen verlheilien fit auf verschiedene ancere Persönlichkeiten. Dieser glänze,,de Erfolg einträchtigen uno mulhuollen iîlufiretene der conselvaüvcn Einwohner von Cujern wurde von tiefen mil Jubel begrüßt, während ter Schlag wie ein Blitz aus wolkenlosem Himmel die rattcale beerte traf. Die Niecerlage der Regicrnngs- Partei ist um so empfindlicher, als sie Himmel und Erde in Bewegung gesetzt balle, um diesmal ren diable boiteux, rote Cer Volkswitz ihren Cainidalen bezeichne», tu Die oberste Lanocsbehörde zu bringen. Als Ersatz fiir feinen Durchfall vom vorigen Sonnlag gebenft Der eben versammelte Gieße Ralh ten Herrn zur Gilgen an I. Isaals Stelle in tic Sic* gierung zu versetzen. Die Start Vu^ern ist rcr Hanpisitz ces RadicaliSmuS dieses Eanions; von so größere! Bedniiung ii"t ter conservaliue Wahlsieg, wozu aud) einige a!iiigou^erne,!ienialc liberale ihr Säielstein beigetragen haben. Dali eine grontoera'ncerutifl unserer Zustände im Anzüge ist, laß! sich nicht mehr be* ftreiten; ist roch fell'ft der Gloßmeister des Imerni« scheu Freisinns. Dr. Casimir Pwffe,, bei ter Vestelluug tee WahlbmeauS durchgefallen, inrcm die Vitung ter Versammlung rurch offenes Handmehr dem von ter Dppcfition pot litten Oberfien Fclir si3al!hafar übertiagen rourDc, einem Manne, von tem nur zu betauern ist, rah er seinen allaristokraiischen Namen une seine unabhängige Stellung n,chl höher aebtet, als einige schwache Weihraulwölkchen, rie in ftitischeu Momenten jeiveilcn im Götzentempel des RancaliomuS ibm zu Ehre» aufc^mpfcn. Herr Oberst Eluard Sc^esser, welcher mil ter größten in ViijCin bis jcht dagewesenen Stimmenmehrheit aus Der Wahl» unie hervorging, gehört einer cinflußrcichcn palri;!-feben Familie an u»r ist als iSigeiuhunier des schönsten Gasthofes cci Schweiz in weilen Kreise» bekam». Unabhängige Stellung und »echlliche Gesinnung werden ibm in rer obrrfirn Eanionsbehorde immerhin einen bestimmen Einflnh sichern. Mit seine» natürlichen und fotialcn Hlorzügen vereinig! ter Gcwählle den Ruf eines wackeren Offiziers, der auch im Sonde» buntefrtege mit ehrenhafter Festigkeit, dem Feiner sich gcgei!llb,>stcllie. — Wie in Vu)ern, so siegten am letzten Sonniagc die Eonseruaiive» auch in Surfee über ihre radicale» Gegner. Suvfce, Die zweite -Stact des Eanions, war seil tangein in raticalcr Gcwal!, Diese wurde Durch Die Wahl eines conservanvcn Sla?lamlmanns, in ter Person cines mit laatö"ProceiJen verfolgten Slltgroßcathe, gebrochen. (£. Volksbl,)
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
434
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL43
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL43
Frankreich.
Luxemburger Wort
Frankreich. Varia, 10. £>ej. 3u ten £iurnf<Vuiben ter SBi» schofe von SoissonS, Montpellier, Orleans und des Erzbischofs von Paris in der Angelegenheit des Hoch> würdigste» Herrn E'zbischoses »on Freiburg vcröffent» lichen die heutigen Journale wierer die der Vischöfe von Arras, Vimoges uno Chalons. Msgr. ParisiS, cine ter ersten Zierren Peê französischen Episkopales, sag! in seinem Schreiben: „Diejenigen, die (Sn>. Erz, bischöflichen Gnade» verfolgen, behaupten, Ihr Widerstand fei nichl rechtmäßig, der Kampf, ten Sie be* stellen, sei "ick! nölhig. Gerade hierüber scheint es mir von Wichtigkeit, daß der gan^e Episkopal sich klar uno offen ausspreche, uuo deshalb eifläre ich der ich mit möglichster Aufmerksamkeit allen Einzelnheilen tiefer wichtigen Streitfrage gefolgt bin, als ineine feste Ueberzeugung : 1) Ew. Ercellen; haben Gerulo uno Vangmmb bis zur äußersten Grenze ge« trieben. — 2) Die Handlungen ter Slaaisgewalt, Denen Sie wirerstanden, waren, nachrem sie lange Zeil ungereebfe Ansprüche gewesen, frevelhafte Ufur« palione» über das unverletzliche Rcchtseigenihum der Kirche Volles geworden. — 3) Ew. (SrccUen; konnten nid)t einmal stillschweigend zustimmen, ohne eine heilige Pflicht zu verletzen, ohne Rechte preiszugeben, die uns von (Sott anvertraut ftno une worüber wir Ihm Rechenschaft geben muffen. — 4) Der ganze Episkopal ist in Ihrer erhabenen Person angegriffen, mit alle V'schöfe hätten, in ähnlichen Verhäliuissen wie Sie, ebenso hanrein muffen, wenn fie sich nicht vor Golt schwer verantwortlich und vor den Menschen ehrlos machen wollen. Dieß ist, Hochwürrigster Herr, die einfache Erklärung, welche ich glaubte Ihnen zusenden zu muffen, als Aasrruck meiner Thcilnahme und als Beweis meiner Bcwunreiung." — Auch die Bischöfe uno Saoi:el »on Viviers und Langres haben sich über »en darischen Confié! aus» gesprochen, deßgleiche» der katholische Bischof »on Vonton, Msg. Thomas Grant. — so daß noch feiten über eine kirchliche Streitfrage sich so schnell unö so l.ml die allgemeine Ansicht der ganzen katholischen Well kundgegeben hat. (M. I ) Paris, 10. De^. Der „%UmiA wird aus Paris geschrieben : Dieser Tage traten mehrere Führer der republikanischen "Partei zusammen und beschloffen, der Fusion il)icn Beistand zu gewähren, dabei von der Ansil)! ausgehend, daß ein bourbonisches Königtbum ter Wiederherstellung der Republik mehr Chancen barbiete als das bonapartifie Regiment, gerate weil letzleres sich eines temofrattfojen ll'sprungcs rühme. Zugleich reebnen fie auf die Eifersucht und den Haß zwischen den Staatsmännern und Anhängern der alleren und jüngeren Vinie. Dies ist, wie man ficht, cine gar ehrliche Politik. Nur vier Republikaner stimmlen dagegen. (SD?. I.) Paris, 11. Dez. Wie der .Constitutions!«, läßt sich die ministerielle „'vatric" über ta? Wiener Protokoll aus. Sie sagt u. A. : „Preußen unD Oesterreich haben erfannl, daß fie der Politik des Friedens ein ernstliches Pfand geben uno so ihre Verantwortlichkeit, ren Interessen von ganz Europa gegenüber, außer Spiel bringen müßten. Sie baden nichl gc^b» gtil, sich mit granfiei-b uno England in enges Ein« vernehmen zu setzen und ihre Bemühungen, ihre An« sichlen, ihre Ideen in Gemeinschaft zu bringen. Die Einigkeit ter vier Mächle ist gegenwärtig vollständig: sie wollen dieselbe Sache, fie schlagen dieselben Mittel vor, sie verfolgen denselben Zweck. Werden fie ihn in naher F,ist erleichen? Es wäre wenig weise, sich über diesen Punkt auszusprechen; aber es liegt in diesem Einverständnisse ein begründetes Motiv für die Welt, sich zu beruhigen. — DaS Kricgsmiuisterium hat auô Algier Bericht von einem neuen Siege liber ununtrrrooifcue Stamme im Süden bel Prooin< Dran erhalten, wobei tiefe 70 bis 80 Toric, 20,000 Hammel unD 800 Ka-» merle auf dem Platze lichen, die Fran;» e» aber nur 14 Torie un? eben so viele Veiwunreic hatten. Be» mellen^wertt» ist, daß tiefet Steg-faß ausschließlich tutet zwei GoumS von unterworfenen Arabern, 100Ö gierte stark, die von nur 140 Spahi's unlcistüßt waren, erfochten irtute, freilich nichl ohne bartnaefigen Wirerstand gefunden zu haben und sogar einmal zur Flucht gebrach! worden z» sein. (D. Vl),) — Die Augsb. „?lllg. g." melre« : Mi» dem Plan *iner engen englisch-französischen Allianz ist es nichts. Der Linfl'ß les KoaigS Leopolo ouf die König! Victoria hal diest so entschieden dagegen gefttmmt, saß dit Sache aufgegeben ist. Man ist seitdem hier \u25a0um so friedfertiger geworden und bat den Gedanken, Rußland gründlich zu dcmüchigcn, wieder aufgegeben. Wen» die Türken in allem was geschieht nur den Auodiuck ter ïbeilnobme für ihr Interesse sehen, so fine fie sehr im Irrlhum, und es wird wohl nicht lange anstehen, bis fie eines andern belehrt werten. Straß bürg, 9. Dez. Von Freiburg kann ich Ihnen nur das Erfreulichste berichten. Am 2. Dez. wurden Drei hiesige Geistliche als Mandatare ter zehn Pfarreien ter Stadt nach Freiburg mit zwei Adressen an den £ocb.i»ûibia,flcn Herrn Erzbischos und fein Sa* pilel gesendet. Mit unbeschreiblicher Liebe, Dank und Rührung empfing sic Se. Ercelienz, so wie Herr Domdccan ». Hirscher und Herr Generalvikar Buch<gger, denen gleichfalls im Namen des Slraßburger Clerus Glückwunsch und Theilnahme auszusprechen war. Auch die vier verhafteten Glaubensbekenner, die edlen jungen Priester Kübel, Kästle, Escher und" Chrat, wollte die Deputation besuchen, wuide ober nicht zugelassen. Die Polizei halte schnell wieder die Pässe der ©fputirten begehrt, 'zog aber vor dem »laissez passer" ab. — Die «Sperren in Freibmg sind höchst glaubensmulhig, kräftig und voll Vertrauen auf die Zukunft. Der Herr Bischof von Straf}* bürg soll heute nach greiburg gereift sein. Das Schreiben, fweldjcö ter Hochwürdigste Bischof »on Montpellier wegen ' des batischen Kirchenstteitcs an seinen CleruS erlassen, übertrifft an Eiüschiedcnhc,! noch jenes des Crzbischofs von Paris. Es ist so kräftig und einschneidend, daß es in Deutschland kaum veröffentlicht werden kann. — Verflossenen Sonntag hat der Herr Decan »on Offenburg, ehemaliges Mitglied des OberlirchenrathcS in Karlsruhe, würdig und kräftig fammt SommeiUar den Hirtenbrief verlesen. Es waren von Strasburg eigens viele Katholiken dazu hingereist, uni dies Schauspiel mit anzusehen. Sie warm erbaut über das, was fie »on dem Herrn 2)ecan hörten und »on dem Volle sahen. Gott ist mit Denen, die für ihn leiden mit mit ihm streiten! (Mz. I,)
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
953
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL44
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL44
England.
Luxemburger Wort
England. 'London, 8. Dez. Die „Times" vreij't den Für- Ijlen Czartoryski und dessen Ansprache an die polnischen Flüchtlinge in Paris bis in den siebenten Himmel. Sie w^ll den ehrwürdigen allen Aiistotraten seinen demokratischen Lanlslcutcn als Muster aufstellen. Solche »liefen feien geeigncler als „;or„ige SecKimûtioneit", las Interesse der Welt für das Unglück Polens rege zu machen. Unglücklicher Weise fei der „moderne polnische Pole nicht der Mann, dem die Schatten eoler Ahnen und das 53iib tincr zertrümmerten Monarchie vor Augen schwebcn, sondern ein Unglücksrogel, ter am Vorabend jeter Verwirrung erscheine unb ter Anarchie selbst neue Schrecken leihe." Keinen Staat, mit Ausnahme des „allverschlingenden" Nußlands, gebe es, der nicht lieber Polen, als ein „friedliches, stilles und glück« liches Königreich" tenu als eine „unterbrücfle Provinz" sähe. Aber die Pole» verlangten 511 große Opfer. Sie möchten, um Polen wieder herzustellen, die Gesellschaft vernichten. Fürst Czarloryski dagegen ratl)e ihnen, ihre Zeit abzuwarten, und eS sei nichts Unsinniges in der Erwartung, daß eine Nation nach zwei, drei Menschenallem sich wieder erheben könne. Was fei ter Schlummer Polens gegen den 400jäl)* ligen Scheintod Griechenlands. Auf Könige und auf Völker lasse sich der Grundsatz anwenden, daß fein Zeitraum ihre Rechte verwische. Halten die Polen stets solche Nachschlage empfangen und sich begnügt, als cine gekränkte Na« bekannt zu sein, ohne jedes Volk in ihren Streit verwickeln zu wollen und jeden Staat zum Alliirtcn ihrer Feinde zu machen, wer wisse, was die Völker freiwillig für sie gechan hätten, denn es lasse sich gar nicht sagen, welchen Eindruck dieses großartige Schauspiel auf die Neil gemacht hätte! Anstatt anscheinend hinter jeder Nuhestörung zu stecken, hätten diese Wirren die gottgesandten Gelegenheiten zu ihrer Erlösung zu sein geschienen. In diesem Augenblicke könne man unmöglich läugncn, daß die Lage Europas ihnen günstiger sei, als ter phanlasiereichste polilische Novellist voriges Jahr geträumt hätte. London, 10. Dez. Am 7. ist die Diiizesansynode von Saford gehalten; noch »or Weihnachten finben die von Beverlcy, Shrewsbury und Nottingharn statt, die »on Westminster erst nächstes Jahr, da der Cardinal erst nach dem Weihnachtsfeste von Nom zurück« kommt. — N.ich dem kalholischcn Dircclorium gibt es in den dreizehn Diözesen Englands jetzt (346 katholische Kirchen und Kapellen und 916 katholische Priester; im Jahre 1851, als die bischöfl. Hierarchie wieder hergestellt wurde, gab es 586 Kirchen uub 826 Priester. Die meisten Kirchen und Priester haben die Diözesen Birmingham und Liverpool (90 und 133, 85 und 139), die wenigste» /lewport (18 Kirchen und 22 Priester); die Erzdiözese Westminster, zu welcher ter größere Theil von London und die nächste Umgegend gehört, hat 51 Kirchen und 110 Priester, die Diözese Southwark, zu welcher der andere Theil »on London gehört, 61 Kirchen und 77 Priester. (D. <Bb.)
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
438
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL45
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL45
Vom Kriegsschauplätze.
Luxemburger Wort
Vom Kriegsschauplätze. Odessa, 5. Dez. Der ruff. Admirai Nadrimoff hat bei Sinope einen glänzenden Seesieg erföchte», fünfzehn ottomanischc Jisriegöfal)rjeuge zerstört und Osman Pascha gefangen genommen. (Fr. 531.) Of.ine lelegraphische Depesche der „Darmst. Zig." aus Wien vom 10. Dez. bringt noch die folgende» näheren Umstände: Die Russen haben am 30. Nov. im Hafen von Sioope einen großen Seesieg erfochten, 7 Fregatten, 1 Dampfschiff, 2 Corvetlen und 3 Lastschiffe zerstört und Osman Pascha gefangen genommen. — Mit den Siegen der Türken in Asien ist eS also jetzt auch zu Ende! Odessa, 5. De;. Co eben langte mitteilt eines Aire-de.Ccniip des Fürsten Mcnc^ikoff die vollkommen verläßliche Mchrichl biet ein, laß ter rujj. Admirai 9îacbimoff am 18. (30.) Nov. d. I. mit 6 Linien, schiffen cine türkische Flollendi'Mon in Einopc angegriffen und uinjeucbtet des FenerS der t'antbatterten, bis in die Nhcre auf Karlälschenschußweile einbringend, in einer Stunde sieben linkische Fregatten, zwei Corvelten, ein Dampfschiff und drei Tranöponschiffc völlig jerjïBrt hat. V!os eine liirfifc&e Fregatle mit Osman Pascha, dem commanttreiiDen Admiral, am Bord, hoffte man nach Sebastopol führen zu können. Sie mußle jedoch, zu sehr beschädigt, im offenen Wem ihrem Schicksale fibcrloffen werden, nachdem Osman Pascha und sein Gefolge auf russischen Schiffen untergebracht worden wäre». Von den ru ff. Schiffen litt das Admirulschiff am meisten, obgleich es bereite in Sebastopol angekommen ist. Der 3iide-de°Camp des Fürsten Menczikoff «erlief} um 11 Uhr Odessa, um die Nachricht so zu überbringen. Telegraphische Berichte aus Bncharest stimmen mit tem 3nbalte dieser Nachricht aus Odessa überein. (D. iül).)
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
248
https://persist.lu/ark:/70795/tpgpgr/articles/DTL46
newspaper/luxwort/1853-12-16
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=212000#panel:pp|issue:212000|article:DTL46
Marktpreise
Luxemburger Wort
Marktpreise com 10. Sejember 1853. gr.et. Fl. CI. .et. gr. e Waizcn pet hectol. 29 50 3100 Erbse» p. $ecr. 0000 00UO Mengkorn „ 28 50 30 01» Kartoffeln „ 430 460 Roggen „ 22 50 00 00 Holz per Stcre 900 000 Hafer „ 700 800 Nutter per Psund 075 085 Gerste „ 16 00 17 50 S3cranl»ortl. hcrausgcbcr, F. Schöma»n
"1853-12-16T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
62
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL152
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL152
Pub. 1 Page 4
Luxemburger Wort
Aus freier Hand zu verkaufen
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
5
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL153
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL153
Pub. 2 Page 4
Luxemburger Wort
nebft Scheuer unb Stallung, fowie aud; 75 borgen cferlaub, 36 4)iorgen äöaloung unb 11 SWorgcn sli>iefc. ?iebl)abcr wollen ftdj an §m. $eter Slmbrofi;, »on Solbet, (Santon (Scbternad?, wen Den. (207)
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
30
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL154
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL154
Pub. 3 Page 4
Luxemburger Wort
mit ©arten, Scbcutr unb Stallitng, an\ beut „iîoi= benboir", (Santon Gil)ternadj, gdegen, jicjjt auö freier jit verfaufen. 9îal;ereô wolle man bei £m. SJÎidjel iîlein, »m aUba, erfraejen. (203)
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
28
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL155
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL155
Pub. 4 Page 4
Luxemburger Wort
ein feböne*, mit Sd)iefer gebecfteô
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
5
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL156
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL156
Pub. 5 Page 4
Luxemburger Wort
Gin schönes Wohnhaus
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
3
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL157
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL157
Pub. 6 Page 4
Luxemburger Wort
Wohnhaus
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
1
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL158
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL158
Pub. 7 Page 4
Luxemburger Wort
Bekanntmachung,
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
1
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL159
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL159
Pub. 8 Page 4
Luxemburger Wort
betreffenb bie ïïerfteigcritug ber llebcrnabme »on Sir» beiten unb Lieferungen jum Sau beô l.Soofeô ber Section ber Strate von ©re»enmacber nadj Sie^ fireb, jwiicbcn bem Drt genannt «£)aart, unb bem Sorfe Stegen. fiurcmlnirçj, ben 6. gebruar 1855.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
37
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL160
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL160
Pub. 9 Page 4
Luxemburger Wort
s)iittwocb, ben 21. gebruar 1855, um 10 ll()r 3Sor- mittiigö, foll im 'JCegicrungô--©cbâuDe m i'itremburg, Die Uebernal)me ron 2Ubiiten unD fiefevungen 511111 Sait Deô 1. Sobfeô Deô 3;i)eileô Der Strafse von ©revenmacber nad; Siefirdi, jwifdjm bem Drt gc* naunt: <£>aart, tint tem Sorfe Siegen, ôffentlid) »ctfteigert werben. Siefeô otrayeiuÇooô l)at cine Sânae »on 797 ajîaè'r unb beffeu (Srbauung ift auf 720 J granfen gefd;ä^t. Biebl)aber muffen Submiffioneu auf Stempel ein» reifben, in welcb.cn ter 9îabatt auf ben greifen beô Afoftenanfcblagö, in angegeben wirb. Sic fôunen bie s|iläne, ben Äoftenanfrblag unD Die Se- tmgungen in ten Süreaur beô Dber*3ngenieurô Der öirentlicbcn Sauten ju i'uremburg, unb Deô Sejiifô* 3ngeitiettrô ju Siefird; eiuiel)en. Sec ©eneral--2lDmini'ftrator beô 3nncrn, (205) 3urion.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
116
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL161
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL161
Pub. 10 Page 4
Luxemburger Wort
Bekanntmachung
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
1
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL162
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL162
Pub. 11 Page 4
Luxemburger Wort
betreffend die Versteigerung der Uebecnahme der Ar» beiten und lieferunge;! für die Il iterhaltilng der Landstraßen und Leinpfade im Jahre 1835. Luremburg, de» 8 gebr. 1855. Es wirb hierdurch bekannt gemacht, daß die Ar- beiten und Lieferungen, welche für Die U nerhaltung per Landstraßen u.der Lei'np^de des © oiüierj.igtfjuiiio im laufenden Jahre zu bewirken sind, im 'lît'gieruiigô* Gebäude zu Luremburg, öffentlich versteigert werde,, sollen, nämlich: Diejenigen, welche die Landstraßen und Leinpfade des Bezirkes von Luremburg betreffen, am Donners- tage, den 22. Februar d. 1., um zehn Uhr Vormit- tags, u. diejenigen, welche Die Siraßen des Bezirkes vou Siefird; betreffen, am Mittwoch, Den 21. desselben Monats, um lÖl/2 Uhr Vormittags. Liebhaber muffen ©ummifftonen vorlegen , welche nach Dem im SeDingung?()efte enthaltenen M,ister ab. gefaßt sind, u. können mc Kostenanschläge, Vorbehalte u. Bedingungen erfahren in den Büreaur Der Be- zirks-Ingenicnrc zu Luremburg u. zu Diekirck, und des Ober-Ingenieurs ter Bauverwallung zu Lurem- burg. Der ©eneral=2lb!viniit.(ttor des Innern. (209) ' Juri on. Feine abgelagerte Havanna-Gigaeen per Stück 20, 15, 12, 8, 7, 6, 5 und 4 Centimes; per Kiste billiger, bei IKliaesa, Kohlengasse. N^A^V« '" A>^ .^ <^ >- La vente définitive du €Jet*cMe-EiiMéraire est remise au samedi, 28 juillet 1855, à 2 heures de relevée, en la salle d'audiences de la Justice de paix à Luxembourg. (204 Léon ITlaJerui.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
null
14ADVERTISEMENT
217
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL37
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL37
Allocution Sr. Heiligkeit Papst Pius IX.
Luxemburger Wort
Allocution Sr. Heiligkeit Papst Pius IX. juin Steile wenigstens zu mild cm vermöchte. Indes(en warm alle Unsere Bemühungen fruchtlos, und »eber die wiederholten Schritte durch Unseren Gar* dinalstaatssccretär, „och die durch einen anderen von Uns bcwollinächtigten Cardinal versuchten Mittel« noch Unsere vertraulichen Briefe, welche Wir an Un. seren in Christo iheuerstcn Sohn, den erlauchten Kö» nig von Sardinien, richteten, habe» etwas vermocht, • Denn alle kennen die zahlreichen Handlungen und Verordnungen, durch welche jene Regierung zur hoch« stcn Trauer und Entrüstung aller Guten, die mitru» fern apostolischen Stuhle geschlossenen feierlichen Verträge vollkommen mil Füße,, tretend, sich nicht scheute, Tag für Tag immer mehr die Diener des Heiligthums, die Bischöfe und dieOrdcnsgemeinden zu ver» folgen ; die Immunität, die Freiheit und die ehrwürdigen Rechte der Kirche zu verletzen und zu mißhan-. deln; ihre Güter mit Gewalt an sich zu reißen; der« sill'en Kircke und llnferer, sowie dieses heiligen Stuf), les'höchster Automat die schwersten Unbilden zuzu» fügen, und sic gänzlich zu verachten. Unlängst aber ist, wie Ihr wisset, ein anderes Gesetz vorgelegt wor« den, welches dem natürlichen, göttlichen und socialen Rechte ganz und gar widerstreitet, dem Besten bec menschlichen Gesellschaft im höchsten Grade feindlich, den überaus verderblichen und unseligen Irrlhümem des Cocialiomus unD Communismus aber durchaus günstig ist; ein Gesetz, durch welches unter Anderem beantragt wird, daß fast alle Mönchs- und OrdenS» Häuser beiderlei Geschlechtes, die Collegialkirchcn und einfachen Bénéficie», selbst die einem Patronatrechte unterliegenden, gänzlich unterdrückt, und deren Güter und Einkünfte der Verwaltung, und dem Verfügen der welllichen Gewalt unterworfen und zugeeignet wcr< den sollen. Uebcrdies wird durch dasselbe vorgelegte Gesetz der weltlichen Gewalt die Macht zugeschrieben, von sich aus Bedingungen vorzuschreiben, welchen die übrigen Drben^gemeinben, die nicht aufgehoben mut* den, künftig unterliegen sollten. Es fehlen Uns in der Thal die Worte, um die im Qttjtimtn (ionjîjlorinm am 22. 3amiar bi 3. (§l)rroüit>ige äkü&'i-r ! Ihr werdet Euch wohl erinnern, ehrwürdige Brüder ! mit welch' liefer Betrübniß Unseres GeisttS Wir von dieser nämlichen Stätte aus oft mit Euch die fürwahr sehr großen Uebel beklagt habe», mit welchen seit mehreren Jahren die katholische Kirche im Königreiche Piémont auf die bedauernswürdigste Weise verfolgt und belästigt wird. Wir haben gewiß in feiner Beziehung es an sorgfall, Bemühung und Langmut!) fehlen lassen, um gemäß Der Pflicht Unseres aposlo. lichen AmieS so vielen Leiden abzuhelfen, und haben im höchste» Maße gewünscht, Euch endlich etwao verkünden zu tönneu, was Unseren und Euerm Schmerz Bitterkeit zu erklären, «on welcher Wir in Unserrn Innersten vermehrt werden, indem Wir sehen, daß so viele beinahe unglaubliche und ganz abscheuliche Dinge verübt würden und tagtäglich verübt werben — gegen die Kirche und ihre ehrwürdigen Rechte, und gegen oie ho tfte und unverletzliche Autorität dieses heiligen Stuhles —in jenem Reiche, wo sehr viele vor, treffliche Katholiken sich befinden, und wo besonders der fromme Sinn, die Gottesfurcht und die Verehrung gegen diesen Stuhl des heiligen Petrus und seine Nachfolger von Seite der Könige einst »nister- Haft sich bewährte und blühte. Da nun aber die Dinge so weit gekommen sind, daß es nicht genügt, die der Kirche zugefügten Nebel zu beweinen, wenn Wir nichl auch alle Unsere Sorgfalt und Anstrengung auf die Entfernung derselben verwenden, so erheben Wir, die Pflicht Unseres Amtes erfüllend, in dieser (Surer ehr« würdigen Persammlung wiederholt mit apostolischer Freiheit Unsere Stimme, und verwerfen und verdammen nicht bloß alle und jegliche Verordnungen, welche von jener Regierung zum Schaden der Religion, der Kirche, »nd der Rechte wie der Autorität dieses heiligen Stuhles schon erlassen worden sind, sondern auch das jüngst »orgclegte Gesetz, und crflâren dies alles als ganz ungültig und nichtig. Alle Jene überdies, in deren Namen, tureb deren Mitwirkung und auf deren Geheiß jene Verordnungen schon erlassen worden sind, so Wie Diejenigen, welche das unlängst vorgelegte Gesetz auf irgend eine Weise zu begünsti» gen, oder gutzuheißen, oder zu bestätigen sich nicht scheuen, — mahnen wir auf's Kräftigste, daß sie ernsten Sinnes und Geistes die Strafen und Censuren erwägen, welche von den apostolischen Konstitutionen, und von den Canoncn der heiligen Concilie», namentlich der Kirchenversammlung von Trient (Sitz. XXII. Hptst. XI) gegen die Räuber und Schänder der geheiligten Dinge, gegen die Verlehcr der kirchlichen Gewalt und Freiheit, und gegen die freoelhaf« ten Aneigner der Rechte der Kirche und des heiligen Stuhles bestimmt sind. Möchten doch die Urheber so vieler Uebel, durch diese Unsere Worte und Mahnungen bewegen und angetrieben, endlich einmal von so vielen vermessenen Angriffen gegen die kirchlicht Immunität und Freiheit ablassen, und sich beeilen, die zahllosen der Kirche zugefügten Schaben wieder gutzumachen ; damit so von Unserem väterlichen Herzen die überaus harte Nolhwendigkeit abgewendet werbe, gegen sie mit jenen Waffen zu verfahren, welche Unserem geheiligten Amte »on ©Ott gegeben worden sind ! 2)amit aber bie îatî)olifcÇe SBclt bie S3emüf)ungen ïenne lerne, welcbe 2ßit für bie a33al)rung ber Sacbe I)er £ircb.c in bern tfönigreiebe Piémont Unô angelegen fein ließen, Lunb bamit fte jugleicb bie lungôwet|e erfahre, welche »on jener Regierung an^ gewenbet würbe; fo Ijaben wir befohlen, eine be|on^ beieber 2lngelegen^eiten burebben 2)rucf ju »erôffenttitÇen unb einem 3cben ton (Sucb ju über* icicf/en. S3e»or üßir jeboeb unfere 9îebe febliefen, fönnen Ïïsir niebt uml)in, baô größte unb »crbiente Sob Un» feren ebrwürbigen 33rübeni, ben (Srjbifcböfen unb S3i» fcbôfcn bejïelbm i?onigreicb.ô auôjufprecben, welcbe, eingeben! if)rer SBûrbe unb ifirer 2lmtô).flicbt unbUnferen 2Bûnfcbi"n auf'ô SSollfommenfte entfpreebenb, niemalô aufhörten, mit »orjûglicber ffraft unb Staub« t)aftigfeit, fowobl bureb il)re Stimme alö bureb. Sebriften, cine 9J?auer für baô 3frael gegenüber ju ftellen, vi b bie Sacbe ©otteô unb feiner beiligen Äircbe tapfer ju »ertf)etbtgen. Sltteb geben Sffiir f)ier »on 4?erjen fo vielen t)ocbctnfel)tilicben Säten Unfer 2Qo^lgefaüen funb , welcbe in jfium SReicbe lebenb unb »011 fatf)oltfcber ©efinnung «ortrefflicb b.-fecltunb Unô unb biefem apoftolifcben Stuhle in fefter ïrcue ergeben, c 3 ftcb jurn sJtul)me rechneten, bie fieiligen 3iecbte ber Äircbe fowol}l mit bem SBorte alö burii öebriften frei unb offen ju »ertfyeibtgen. Unterbeffen »erlangen wir bringenb »on (Sucb, et)rw. SrÜDer ! bie 3l)r jur 2l)eilnal)me an Unferer Sorge berufen feib, baf 3l)r mit Uno, auf Ben mäcbtigften Sebu!3 ber unbeflecften Jungfrau aj?aïia »ertrauenb, niemalô ablaffet, an!)a;tenbe unb eifrige ©ebete ju ©Ott empoqufenben, bamit er ftd? würPige, bureb feine l)immlifcbe #ülfe Unferen Sor* gen unb S3emül)itngeit beijuftfljen, bureb feine all* ttuebtige Äraft bie Sacbe feiner heiligen Birebe ju maljren, unb bie 3rrenben auf ben *J3faö ber 2Bat)r= [)eit unb ®erecb.tigfeit juvücfjufü{)ten.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
1,039
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL38
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL38
Der Quarantaine-Wächter.
Luxemburger Wort
Der Quarantaine-Wächter. Nach dem Französischen des (Smtt Suuvestit. 1. kündet, Die durch cine schwache Brise (jmieben, um das Vorgchirg hei umsegelte. Auf der Esplanade von Tröberon stand ein in cine Jacke von Lootsentuch ge. fleiDeter Mann, sein schon grau werdendes Haupt de dectle ein schmallrempiger Hut, er sah zerstreut nach dem schönen Schiffe hin, das zwischen dem Blau Dcô Himmels und dem Blau des Meeres langsam dahinglitt. Bald aber wendete sich fein Blick mchr in seine Nahe naît) einem vom Meere zur Esplanade hinaufführenden Fußsteige hin, auf dem cine liebliche Gruppe zu schauen war. Innerhalb der Rhedc von Brest, in der schmalen Meerenge, welche zwischen der Insel Longue und der Spike vo,l iïdavne sich hinzichl, ragen zwei Felsen in die Höhe, welche nul massiven Gebäuden von Granit auf ihrer Spitze versehen sind. Auf dem einen steht das Lazarcth von Trölx>ron, das auch als Quarantaine benutzt wird; der anD«e, welcher früher ein Kirchhof war, wovon er auch noch den Namen Tod» leninsel trägt, enthält jetzt das Haupt.Pulvcrmaga. zin des Seearsenals. tainc-Wächtcr von Tröböron, sah eine eile dem Gelände! der Mädchen mit dem Thicre zu, als sich sanft eine Hnnd auf feine Schulter legte; erdichte sich um und sah an seiner Schult« das lächelnde Gesicht der Mutter. „Sich' mir die Kinder," sagte er, nach der schcl. mischen Gruppe I)iiibeutciib. „Jesus, Francine wird fallen /' sagte die Mutter und wollte nach dem Fußsteige hinab, „Laß nur!" entgegnete er. „Weiß, bu denn nicht, daß cô feine Roth hat, wenn Josephe dabei ist? Und außerdem nimmt die Ziege sich schon selbst in Acht, den» fie liebt die Kinder fast mehr als ihre eigenen Zicklein, und sie vergelten rS ihr mit Wucher, denn, verzeih' mir's Gott, die Ziege ist, nach uns, der ©c* genstand, den sie am meisten verehren." Zwei kleine Mädchen kamen mit einer Ziege den gewundenen Weg herauf, das ältere mochte wohl cils Jahre all ,cin und hielt die Ziege an einem Bande von langem Sergras, während die jüngere Schwester ans dem Thicrc saß. Die beiden Mädchen zwangen die üdermüthige Ziege langsam zii gehen, und häufig mußten die Zügcl von Seegras nach einem Sprunge des Gehenden Thieres erneuert werden. Miteiner Art mulhwiUiger Geduld ließ daS Thier sich von den bei. den Midchm Alles gefallen, vorzüglich weil cS .die jüngere gesängt hatte und von jener Zeit her noch eine oerlranliche Erinnerung bewahrte. Mathieu Ropars, so hieß jener alter Mann oben auf der Esvlanabe und rr wal der Quaran. Die beide,!, 6ut et einen Meereöarm getrennten Fel[m tint» von Brest etwa sechs Meilen cnlfernt und haben ein ziemlich ähnliches Aussehen; wo die ®c» baude nicht stehen, sieht man Nichts als felsige Abhänge, nui- hier und da mit Moos und Vi,,sen bewachsen; vergebens sucht man nach einem anbeten 3d>u|}c aie* die Spal.en der Felsen, nach anderen <&$}((& Un als jenen der Gcl'ände, und die Promenade be schränk! sich auf die kleine Terrasse, welche vor den Hausen» sich befindet. Ein Kanonenschuß, der noch dumpf an den Kmtcn hinhallte, halte eben d>« Ankunft tinct Fregatte ver- „Und nach Herrn ©abriet!" bemerkte die Mutter, „wenigstens waS Josephe betrifft ; lrotzdem, daß er nur eine einzige Woche im Lazarett) gewesen ist, ve» geht seit 3 Jahren kein Tag, wo das Kind nichl von ihm spricht. „Freilich ist der Lieutenant auch ein Mensch, den man so leicht nicht vergißt. Stirn , wir müssen ihn fa bald wieder |d)ni/ urcim <i auf der TheliZ vonliituen zurücklegt/' Einstweilen will ich den Kindern einen anderen Be< fueb ankündigen, der ihnen auch sehr angenehm fein svild. „Wer ist's denn?" „Der Vetter mit dem kleinen Michel." „Dorot wirb kommen?" fragte RoparS und sah nach der Todteninsel hinüber. „Wahrhaftig, er hat an seinem Fenster das Signal aufgesteckt, daß er kommen wird. Nun, bravo, so sieh' zu, Frau, daß Deine Küche in Ordnung ist und sich sehen lassen kann!" In diesem Augenblicke famen lie beiden Kinder oben auf der Terrasse an. „Geschwind !" rief die Mutter ihnen zu, „wir be» kommen ißefncb." „Herr Gabriel?« fragte Josephe. „Nein, Dn Thörin, Onkel Dorot und der kleine Michel!" Das Kind machte eine Gebeide der Enttäuschung, aber die kleine Francine klatschte in die Hände, und jubelte; die liege, welche nun sich selbst überlassen war, sprang den Abhang hinunter und die beiden Mädchen nahmen sich bei der Hand, um nach dem Landungsplätze zu gehen, während die Mutter sich beeilte, ein Mahl zu bereiten. Auch der Quaranlainewächl«, d,r oben auf d« Sêplanabe geblieben war, befcfjäftigte ftcb je&t nur mit ber Slnfunft ber angemelDeten ©äfte. Sr fottnte brüben auf ber ïobteitinfel feE)en, wie 2)orot nacb bem sfat)ne ging, ben ÜK,aft auffteüte, ta^ Segel rieb* tete unb wie ber fleine 93ficb. El mit 3Jiüt)e baô ©teuer einîjacîtc. SÖecor bie beiben gainilien burcÇ SSerwanbtfcbaft »erbunben waren, Ratten ber Sluffe^erbeô gajinö unb ber Cluarantainewäcbter ftcb ftbon bei ber Marine gefannt, bei ber fte beibe, ber cine alö Ctuar* tiermeifter, ber anbete alö Sergeant bei ber2litiüerie bienten. 2llô Slîat^teu Sîoparô in ïrébéron angefteüt würbe, tjatte er ficb gefreut, feinen alten ifameraben 2)orot febon feit einigen 3af)ren auf ber Sobteuinfel mit fetner grau, feinem Sofyne unb einer Verwarteten, bie SBaife war, anfäpig $v finDen. 3)aô Sajarcil), welcbeô faft ftetô leer ftanb, lief il)m "SJtttfa genug, brüben auf bem *)3ul»eraagajiite l)äufige 33efucbe ab-juftatten. 2Äan lernte ftcb gegenfeitig îennen unb febäçen. Sorot'â Souftne, ®ene»iè»e, würbe feiner reblt= cfycn, frieblicben Sîatur befonberô gewogen. Sic batte bi& jum 15. 3al)re alle 9îotl) bcô (Sleubeô erfahren ; ali fie barauf auô 3)îitleib »on S)orot aufgenommen tvar, beffen Jrau bie acme SBaife iljie @a|t|tnlicit ju 3fiten brûcfenb genug füllen ließ, batte fie ftcb ge* möijntj »on SKiemanben etwaô ju erwarten utib 2lUeô, a\i3 man iljr jufomnien liefj, voie cine Sßobjttjat [;iiijunrl)men. 25abec »rar rÇf S)?at[)ieu'ô biebereô, freithblicbeô 2Befen boppelt lieb, unbeô batte ftcb jnri» feben Seiben cine 2lrt »ertraulicber gmtnbfcbaft ge* bilbet, ol)ne bajj eô ifjncn eingefallen wäre, eö fônne barauô ein feftcreô 23anb entfteljen. 2llô jebocÇ @(* ne»ièoe cine Stelle in SBreft annehmen, ftcb »on bec Soorentnfel trennen follte unb 9J?atf)iett ifjre Spänen unb feine eigene ïraurigfeit bemerfte, ba fcblug er ibt troö feineô etwaô »orgerücften 21lterè »or, fie mit v.ai) ïrébérou aie fein SBeib I)iiutbersimer;men. Sic willigte mit greuben ein u:ib Sorot gab gern feine (Einwilligung ju ber |>eiratl). 3Me Sllrerdserfdbiebenfjeit fjatte bern ©lücf t'firer (Slje niebt febaben fönnen, benn fie befaßen 33eit>e, unie ju einer glûcîlicben (Sl)e notljwenbig ift: © ifacbfjeit bet Oeftnnung unb guten SBillen; barauf fnüpfrert tote j?inbcr bau 33anb it)rec nur noeb fefter. 2llô baô jüngfte geboren würbe, war gerabe 2)orot'ô grau geftorben unb 2)orot blieb mit feinem Knaben aß<in. (gortf. folgt.)
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
1,081
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL39
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL39
Nécrologie.
Luxemburger Wort
Nécrologie. Mr. Antoine BINGEN, d'Useldange, le neveu et l'exécuteur testamentaire du professeur Clomes, a fait avec distinction ses études gymnasiales à l'Athénée de Luxembourg, sa théologie à Trêves. Il est mort curé à Schœnberg le 15 décembre 1854. Son patrimoine d'Useldange, il l'a laissé aux enfants de sa sœur. Les propriétés qu'il a acquises à Schœnberg, il les a léguées â sa paroisse pour établir de bonnes écoles. Tout ce qu'il a hérité de M. Clomes, il l'a donné a l'Athénée. Il a rempli un triple devoir, celui d'un frère généreux, d'un bon pasteur et d'un élève reconnaissant. Il aimait cet Athénée de Luxembourg où il a passé les beaux jours de sa jeunesse et que son oncle a doté de ses épargnes, après l'avoir pendant 38 ans soutenu de son talent et de ses labeurs. Il s'est associé de cœur et d'âme à ses sentiments patriotiques. Le testament ne l'obligeait qu'a fonder une bourse de famille, mais préveyant le cas où cette famille serait expatriée ou éteinte, en sa qualité de légataire universel, il a stipulé l'aliénation â perpétuité du capital au profit des élèves de l'Athénée. Son nom sera Inséré dans le catalogue des bienfaiteurs de notre établissement. La bourse Clomes, qu'il a fondée, a un capital de 10,000 francs. La bourse Bingen aura, je l'espère, le même capital, avec cette différence, qu'elle n'est pas réservée â une famille, mais accessible â tous les Luxembourgeois. Je remplis un devoir en assumant la tâche d'être d'avance l'interprète de la gratitude que lui doivent nos jeunes compatriotes qui jouiront un jour de sa libéralité. Son testament olographe, qui est l'acte de fondation de la bourse Clomes, contient plusieurs dispositions remarquables. Je n'en relèverai qu'une seule. Assistant au convoi funèbre de feu son oncle, II a contemplé avec émotion sa dépouille mortelle placée au milieu de la cour de l'Athénée, aux pieds de la statue de l'immaculée conception, qui comme une patrone tutélaire semblait couronner le cercueil. La coïncidence de l'enterrement avec la procession solennelle de Notre-Dame le 1. du mois de Marie, les rues parées de Heurs et de guirlandes, l'immense cortège qui suivait le convoi, le beau crépuscule qui souriait comme une auréole au mélodieux requiem que les élèves ont chanté sur la tombe de leur professeur, tout cela donnait â la sépulture l'espect d'une ovation religieuse et a laissé dans son âme, comme il me l'a souvent répété, une profonde émotion, dont ie charme consolateur lui a dicté les paroles suivantes, insérées dans son testament : „Aux élèves qui jouiront de la bourse fondée „par mon oncle, j'impose une ob'igation de conscience. J'exige, que pendant l'octave de Notre„Dame, consolatrice des affligés, ils s'approchent „des saints Sacrements et qu'en gagnant l'iiidul„gence plénière, ils l'offrent comme un hommage „de reconnaissance a I'àme de leur bienfaiteur „trépassé." Il avait l'intention de faire don â l'Athénée d'un élégant drapeau, sur lequel la sainte vierge eut été représentée avec une inscription chronologique comme palrone séculaire de notre collège. Je rappelle ce souvenir, parce que le jour de son propre décès me présente un omineux parallèle avec celui de son oncle. M. Bingen est mort le jour de l'octave de l'immaculée conception. La reine des anges qu'il recommandait â nos élèves d'honorer comme patronne, a sans doute voulu être la sienne, comme elle a été celle de son oncle. C'est elle qui lui a inspiré ses généreux sentiments. C'est sous l'égide de la vierge immaculée et miséricordieuse qu'il est allé prendre part â la psalmodie céleste dans la semaine jubilaire, où le souverain pontife, entoure de l'apostolat de l'Eglise universelle, définissant dogmatiquement le brillant corollaire du Concile d'Ephèse, a préconisé â la face et â la joie du ciel et de la terre les glorieuses et consolantes prérogatives de la mère secourable du Sauveur. Eh bien, prenons la finale de l'Ave Maria, pour caractériser le millésime de son trépas. Que la dernière prière, qui a été sur ses lèvres, soit inscrite sur son sarcophage, et répétée par ses amis. C'est par l'humble prière, ce n'est pas par des discours ëlogieux que le chrétien et surtout le prêtre exprime l'amoureuse allection qu'il porte â ses frères que la tombe a momentanément dérobés a ses yeux. proslxt Vota plis. Venlt tIbI CoxsoLatrlX Moktls I.\ artICVLo Vlrgo De! gekltrlX. Mr.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
713
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL43
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL43
Politisches Tagebuch.
Luxemburger Wort
Politisches Tagebuch. Die projektirten FriedenöunterhandlM'gen iü Wien scheine» vor der Hand eingefroren zu fein, und, wie schon gesagt, fein Mensch hat cii.en rechten Glaubeil an die ganze Geschichle, trotz Noten, Protokollen, (Sourieren »on Nord und West und schrecklich lang» atmigen Zeitungsartikeln, nach deren Durchlesung ii Einem viel dümmer ist im Kopf als vorher. Denn so recht frisch und gradeaus reden Diplomaten einmal nicht, und da die Zeitungsschreiber noch diplomatischer sein wollen als die eigentlichen l'ente vom Fach, so wirî'ô Wasser immer trüber, je mehr Lente darin herum rühren. Mittlerweile kriegt unser Herrgott in semer Manier immer weiter und sucht das Gottes vergessene Menschengeschlecht heim. Der Winter ist nicht bloß bei uns in Deutschland mit feinem rauhen Wammes und feinem eisigen Athem eingezogen, sondern hat sich auch in der K:imm niedergelassen und machi Den armen Leu» ten bort das Leben alle Tage sauerer. Fußhoch ist der Schnee gefallen, bann ist ziemliche Petite barauf gefolgt, bann ist der Schnee wieder geschmolzen, und was das absetzt, wissen wir auch, — und da,m ist's wieder grimmig fait, wie es im Winter zu geschehen pflegt. Nun ohne Obdach, — die bretternen Hütten helfen auch nicht viel, ohne rechte Kleidung, ohne ge* hörige Lebensmittel, Tag und Nacht feine Ruhe — kein Wunder, wenn das Elend nur immer größer wird und die Zahl der Kranken und Tobten von Woche zu Woche wächst. Besonders leiben noch immer die Engländer am meisten, leren armselige Rekruten kaum vie Nase in die Krimm stecken, um schon in ttc Spitäler zu wandern. Pferde haben sic fast gar feine mehr, und hat neulich einer gemeint, wenn's wieder los ging, müßten die englischen Kavalleristen auf ihren Säbelscheiden in die Schlacht reiteil. Die Russen werden ihnen wohl den Ritt ersparen. Die Türken in der Krimm sollen auch ganz gottsjämmerlich bieiu sehen und alle Hoffnung „hinter sich" gelassen haben. Der Dmer Pascha ist zwar mit einigen 30,000 Türken bei (Snpatoria an's Land gegangen, indessen weiß man jetzt eigentlich nicht recht mehr, was er bort machen soll. Den Russen zu Leib gehen? Aber erst können und bann thucn. Andere Leute sagen, in der Krimm würben nur dumme Streiche gemacht und, wenn man den Erfolg besieht, sollt' man's fast glauben. Doch unser Herrgott weiß Alles besser, auch warum Menschen sich selber die Züchtigung beretten. Aber mit den Muffen in der Krimm muß es auch nicht sehr glänzend stehen, sonst richteten auch sic mehr aus. Was Rußland in diesem Kriege bereits an Mannschaften eingebüßt hat, kann man ungefähr ermessen, wenn man in ihre eigenen Berichte hineinsieht. Bis um Neujahr hatte Rußland allein schon 111,132 Mann eingebüßt; barunter 29,204 Todtc; 55,304 Verwundeie ; 6460 Ueberläufcr, in Gefangenschaft Gerathene, Vermißte ; 16,156 Mann sind verschiedenen Krankheiten unterlegrn. Dazu übertrifft ter Kr.mkendestand gegenwärtig in den F.ldla, zarelhen zwei Drittel der obigen Ziffer. Welch' ein Elend verursacht doch ter Krieg! Und wann wirb dieses Elend enteil ? Auch mit Dem Russische, ©dbe ist es nicht weit her. Für 12 Millionen Silderrubcl Papiergeld wirb wieber gemacht. Ja, das Papier ist geduldig ! Und nun 511 dem rufftfd;eii Elende de» euglischcn Jammer, die türkische, bodenlose Vcrkom> men()cit, die auch nicht geringen französischen Ver< lüfte, — und nun stehen wir allem Anscheine nach am Anfange der Dinge ! Db wohl die Christenheit nöthig hätte, um den Frieden zu beten? Ob der Krieg wohl cine Gottesgeißel ist? —Sonst aus der Krimm nichts Neves, als daß das alte Elend alle Tage dort wieder neu ist. Rußland rüstet, trotz allen seinen Verlusten, zu neuem und größerem Krieg. Mit den Fanden m der Klimm gerenkt man schon fertig zu werden und de» Türken wird man schon Die Rechnung einschicken. Nur steht Oesterreich bös im Weg, und um diesem auch zu fdpaffen zu machen, zeliclt Rußland Unruhen in Serbien au. Vor dem Oeftecreich hat das Rußland allein noch einen recht gründlichen Respekt und droht und windet net? nach allm Seiten, beu offenen Krieg damit zu vermeiden. Ader das Rad der Zeit rollt wciter üb« Wattn, 2)epejt|^n un» Unterhandlungen fort. feiner Bestimmung entgegen. Aber nicht allein Nuß» land fürchtet Oesterreich, sondern sogar die Franzosen ziehen vor dem österreichischen Kai» serstaate ehrfurchtsvollem Hut ab und sage» gradezu, daß sie in dem orientalischen Kriege ohne Österreich nichts vermögten und auf dieses, früher so geschmähte Ocsterreich alle ihre Hoffnung setzen. Das muß den Franzosen hart gehalten haben, ein solches Vekenniniß von sich zu geben. Aber Die Noth lehrt nicht bloß beten, sondern and; die Wahrheit jagen. Daß gegen wartig es im Grunde die Franzosen allein sind, welche den wirtlichen Krieg mit Rußland führen, wissen sie selbst sehr gut, aber die Engländer wissen es auch und Duden sich gehorsamst unter Die Flügel des gallischen — Hahns oDer Adlers, wie man Den Vogel nennen will. Der aber schreibt sich das gewiß hintcr'S Ohr und erinnert sich zu seiner Zeit wieder daran. In England fe.bft ist ein »euer Krieg entbrannt — im Parlamente, wo es heiß und scharf hergeht. In's Ministerium ist schon Bresche geschossen und es könnte wohl fein, daß der größte Theil dieser schlecht armirten Festung in Die Luft flöge. (Ist schon geschehen.) Der Ruffel ist sch»u ausgerissen und erzählt nun, wie eS drinnen aussieht. Da hat nämlid) ein gewisser Roebuk einen Antrag an's Parlament gebracht, der flau} malitiös lautet. In die Krimm, sag! er, sind 54,000 Mann geschickt worden, noch sind kaum 14,000 bert; (Ja, aber nur 2000, die sich zu wehren im Stande sind.) wo sind nun Die übrigen geblieben? Der Rocbuk und die anbern Engländer und die ganze Welt wissen, wo diese 40,000 Mann geblieben sind, aber Rechenschaft soll drüber abgelegt werden. Daß das Ministerium springen muß, ist klar, aber ob ein anderes die verlorenen 40,000 wiedercnveckt, oder auch nur zu ersetze» im Stande ist, darf sehr bezweifelt werden. „Wir haben feinen einzigen großen Staats, man», keinen einzigen tüchtige» Feldherrn!" rufen die Engländer aus; „wir muffen uns von den Franzosen befehlen lassen, unsere Hoffnung auf Deutschland (fte meinen Oesterreich) setzen." Gut, aber Die Eng« länder sollten doch auch einmal zahm werden und einsehen l'inen, daß auch sie nur Werkzeuge sind in der Hand eines Herrn, der mit Allen Abrechnung Hält zu seiner Zeit. Da England feine Soldaten mehr Pellen kann, so ist'S mit Sardinien richtig. Sardinien verpflichtet sich zur baldigen Abseudung von 15,000 Mauu »ach der Krimm (Die armen Leute!) und fliegt von England 25 Millionen Lire geborgt. (Das „Borgen" ist hier offenbar ein „diplomatischer Ausdruck", ben jeder in seine richtige deutsche Muttersprache übersetzen kann.) Darüber sind bann die Revolutionärs auch wütfjenb, und versucht der Mazzini die piemonteftfd;en Solbaten zum Widerstand anjufeuern. Db das der Dank ist für die gastliche 2lufïuil;me in England? Nun, England hat einmal umsonst das Gift nicht verschluckt. Sonst sieht'S in Sardinien düster genug auS. DaS große Unglück in der königlichen Familie hat vielseitig die Leute stutzig und hinterdenklich gemacht, unb selbst die Klostcraufhcbungsgcschichtc hat dadurch einen Ruck lückwärts gekriegt. Fast komisch ist es, mit welchen Gründen der Nattazi die Klostcrplündeiung den Leuten plausibel macheu will. Wenn er Recht hätte, müßte man sich Morgen an's Theilcn geben, aber wahrlich nicht bloß vom Kirchengut, sondern bei allen Leute», die mehr haben als andere. Dabei thut der Held noch ganz mitleidig und gefühlvoll und hat ein schreckliches Erbarmen mit der Armuth, daß ihm fast immer Die Thränen in bett 21ngen stehen müssen. £) über der Heuchelei dieser aufgeklärten, freisinnigen SKaçe mit ihrer .«atzenfteundlichkeil.' Aber auch über den vorgegebenen Glauben liberaler Zeitungen an die Ehrlichkeit eines solchen Menschen «n langeô, langes Oh! (So ist kein Recht, sagt man, aber nützlich. Als wenn dem Spitzbub das Stehlen nicht auch nützlich wäre. Hält der »Herr von Cavouc" vielleicht die Zcilung? In Dentschland nird wieber viel geredet und geschrieben, Deflinirt und conjugirt, aber so recht einen zusammenhängenden Satz kann man nicht her« ausdoktern. Wir Deutsche sind eben allzu gelehrt und Gelehrte sind nie einig und werben es auch schwerli*. Oesterreich wünscht, man folle ihm helfen, den Frieden erzwingen, H von Deutschland au« der wirf* tiefte Anfang de« Endes kommen müsse, wie die An» dem selber zugestehen. Darüber wirb viel unterhalt« delt. Wir haben nicht Lust, den ganjen diplomaiischcn Knäuel auseinander zu zerren, da ja einmal nichts dabei für uns herauskömmt. Aber das dürfen wir wünschen, laß im Angesichte so ernster, wichtiger Ereignisse, in einer so bedenklichen, folgenschweren Lage wir Deutschen alle miteinander, jeDer unter feinem rechtmäßigen Surften, als liebe, deutsche Brüder einig wären im Wollen und Handeln. Dann dürfte es mit dem Krieg bald Anders aussehen. Oder inüs« feit wir erst wieder geklopft werben, bevor wir uns untereinander zu helfen eilen? Da, wie es heißt, 100,000 Mann Franzosen mit den Oesterreichern gegen die polnisch-rnssische Grenze marschiren sollen, — (falls Deutschland nicht zusammensteht?) meinen wir, schon Lunten zu riechen. Sie* der Herrgott! gib doch den Deutschen (Sin Herz in Einem Glauben, dann kommen die Köpfe auch wieder unter Einen Hut. — Milllerwcise fliegt man in dem Dcntschland selbst — ob's Politik ist oCer©tgent[)ei(, ist nicht zu sagen, hie und da wieder gegen arme Klosterfrauen, die wahrlich selbst am Krieg feine Schuld sind. In der bnerischen Pfalz haben Niedcrbronncr Schwester» während der jammervollsten Zeit des Hnngcrs und des Typhus dem Ù enft der Barmherzigkeit obgelegen und viel Gutes gethau, wozu Andere ticitt Muth noch Lust bewiesen. Man hatte gerade die Nicdcrbronner Schwestern in der Noth geholt, weil andere nickt zu haben waren. Jetzt sollten sie, wenn sie nicht gleich freiwillig gingen, mit Gewalt aus der baieril'd) n Pfalz : erauô. Aber die Vaiern sind doch katholisch ? fragst Du. Aber »och lange nicht alle ; ja in beut Vaiern gibt's Leute, Die scheinendas Wort kaiho» lisch nicht gut vertragen zu können und „Oroen" nur in ihrem Orden zu dulde,». Jetzt ist Die Angelegenheit bis zum Könige, und Da wird's wohl anders werden. In Baden wird ter sogen, katholische Oberkirchsnratl) wirk,,ch graben. Sott ist er schon lang. Auch in Freiburg wir.'s Heller i.nb steht über^ upt, wie es heißt, besser Wetter in A- öitd;t. ©Ott gei,' e.\ damit zwischen Fürst und Volk einerechte Einheit zu Stande kommt. Heuer thul's doppelt Noth.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
9ARTICLE
1,653
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pi|issue:215000|article:DTL26
Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht Jg. 1855, n° 18
Luxemburger Wort
Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht. V«n tbonnirt sich yrâmmucanfc» am P^sll'i'n'ea» Die SÄmicmen fini zum Bureau der Zeitungen, bei Httin Fl^ii»«, zu schicke», CrânumçtaticnaptriJ fût 3 Wen. G Mo», ! 3a&r. ?utfnibiirg: 5 jjr. 10 Fr, 20 Fr. Hii'Jioart« : 0 „ 12 „ 24 , Inscrlionegcbühre».- SO Centime« per Zeil« ein Stau« »u« Petitschrift Gestellungen lind Brief» werden franco erbeten. Sonntag, 11. Februar 1855. M 58. Achter Jahrgang.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
17ISSUE
70
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL36
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL36
Uebersicht der politischen Tagesereignisse.
Luxemburger Wort
Uebersicht der politischen Tagesereignisse. deS französischen DragonerregimciUS durch das Genuesische zu einer Reihe der unsinnigsten und wider« wattigsten Manöver benutzt. Dem Vernehmen »ach wird sich Graf Vavour zu den Confcrcnzcn in Wien begeben. Spanien. Die Coites sind so unfruchtbar und antinational wie immer; die Nation ekelt und schämt sich an dieser Versammlung. Die Singriffe auf dm Thron werden belohnt, und Angriffe auf Esvarlero bestraft. Die Carliste» jagen den meisten Schrecke,, ein; sie vecsügm über Geld und Leute; ihre Lente sind so ziemlich alle Spanier. Vom Kriegsschauplatz. Den Nachrichten aus der Knmm zufolge ist General Canrobcrl gmölhigt, dem Drängen der Soldate-n 511 wiederstehe», die mit aller Macht den Sturm »erlangen. Bis juin 29. Jan. hat sich vor Sebaftopol nichts (§rhcblichcs zugctra» gen. Nachrichten über Wien aus der Krimm vom 30. Jan. ist die Witterung günstiger, und man gaubt einen allgemeinen Angriff auf Sebastopol als bevorstehend. Nach der „Kreuz-Zeitung" fei de» russischen Truppen au der österreichischen Grenze der Befehl zugegangen, sich zurückzuziehen. Deutsch eS Reich. Vorläufig wird in Wien fein Kongreß Statt finden ; eben so glaubt man, daß die Confecenzen gleich bei ter ersten Verhandlung abgebrochen werden. Es ist nicht mehr zweifelhaft, daß ein französisches Hülfskorvs von 80,000 Mann als Reserve der österreichische!! Armee in Ealizien, nach Böhmen uno Mähren marschiren wird. — Die preußische Politik ist gewissermaßen auf Reisen. Die für Preußen wichligsten Fragen werden in Wien, Paris und London verhandelt. Man zerbricht sich vcrgeblich den Kopf darüber, was Preußen bei einem Separatbündmß mit den Westmächlen beabsichtige.— In Betreff der Ausführung der Kriegsbereilschafc ha> den mehrere Regierungen Scparatanirägc in Frankfurt einbringen lassen. Frankreich. Herr v. Hübner hat den österreichischen Miliiäcbevollmächliglcn General Crecnuillc dem Kaiser vorgestellt. An der Börse liefen Kricgögenichle gegen Preußen. General v. Wcdell ist Uebeibringer cines Schreibens des Königs »on Preußen, der Gelierai hatte cine (Siiilatmng des Kriegsministers 511 einem Diner erhalten. England. Palmeiston. ist bie Silning des Minifta-iiim-3 gelungen. Die Peeliten verbleiben in demselben. Das Ministerium ist folgendermaßen zusammengesetzt : Palmerston, Premier; Cranworlh, Kanz« ler; Granville, Conseilprästvent; Argyll, Geheimste, gel; Herbert, Inneres; Clcnendon, Aeußeres; Grcy, Kolonien; Panmure, Krieg; Gladstone, Finanzen; Graham, Admiraiitäl; Moleöworth, öffentliche Arbe teil ; SaiioîiouMif, Minister ohne Portefeuille; Wood, für Indien. Die TimcS glaubt, daß Palmcrston einen Aufruf ans Land erlaffen und das Parlament auflösen wird, wenn das Ministerium im llnterljaufe leine hinreichende Stütze finden wird. Italien. Die Mazzinisten haben den Durchmarsch
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
388
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL46
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL46
Anzeigen.
Luxemburger Wort
Anzeigen.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
1
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL40
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL40
Inland.
Luxemburger Wort
Inland. Das /Memorial" bringt die (Srnennuna, ter Schöffen in den Landgemeinden, so wie der leugniß-Aus« stcller in Milizsachen fur das Jahr 1855. Ferner ein Rundschreiben des Gen.'Vcrw. der Gc» mcinde-Angclegenheiten, tas die Gemeinde-Verwaltungen auffordert, sich zu versammeln, um übet die Verwendung der 20% Zusatz zu Gunsten der Gcmcinden zu berctthschlagcn, auf daß die mittels dieser Hülföquelle vorzunehmenden Arbeiten so bald als möglich begonnen werden. Ferner die Bekanntmachui'g, daß der Notariats» Candidat, Hr. Hirtz, juin Notar für den Canton Wiltz, und Hr. Masi us zum Gerichtsvollzieher beim Bezirksgericht zu Luremburg für den Canton Kapellen ernannt ist. Sure m burg, 10 Febr. Die „Quoiidienne" belichlet folgenden Epay. Vor einigen Sagen fand der Briefträger »on Esch a. V. Alz. im Blieskasten einen Brief ohne Adresse. Da er einen Augenblick vor der Eröffnung demselben einen Dangen Handelsmann einen Brief auf die Post tragen gesehen halte, so ging er zu demselben hm, um ihn zu fragen, ob er es sei, der den Brief ohne Adresse himmgelegt halte. 1.,, war die Antwort. Nun denn , so schreiben Sic tu Adresse, sonst kann ich den B>ief nicht befördern. Oho! rief unser Bliesschreiber; Sic möchten gern tviff n, mit wem ich Geschäfte mache; Sic feilen daS aber nichl erfahren! Der Brief liegt noch im Redüt.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
207
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL41
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL41
Deutsches Reich.
Luxemburger Wort
Deutsches Reich. ausgenommen werden könnten. (Es Dürften diese Ei» Wartungen trügerische sein.) Ich machte Sie schon vor einiger Zeil — leider blieb dieser Hinweis in der deutschen Presse ohne Erfolg — auf ein merkwürdiges Zeichen in der Torypresse rtiifmerfjam, auf das Hervorheben der Solidarität der protestantischen Interrcssen. In einer in jüngster Zeit zu London erschicnene» Schrift deS bekannten Gelehrten Rittern Maequec': (/The war , who's (o blame?" geht diese Richtung des „constitutionellprotestantischeu Englands" sogar so weit, hovorzuhebe», daß Nuß« land den „protestantischen Iiüeressen" nicht gegenüberstände, wohl aber Frankreich. Man bat [)kr in Berlin riefe Hervorheb: ng eifrig aufgegriffen, und auch auf die Mis wn des Hr. ». Usedom ist sie nicht ohne Einguß geblieben. (Daß Preußen auf den Grund protestantischer Interessen hin sich mit England zu alliiren sucht, ist ein offenkundiges Geheimniß und die Neue Preußische Zeitung hat diese Tendenzen schon mehr als einmal ausgesprochen. Das die deutsche Presse aber sie bis jetzt ignorirtc, — daran hat sie wohl gcthan, denn „der Frieden" würde durch solche Dinge wahrhaftig „icht gefördert!) — Anderseits hat man hier auch noch nicht aufgegeben, durch Unterhandlungen mit Frankreich vorwärts zu fom» men. Man hofft immer noch auf den Abschluß eineö Separatbündnisses mit Frankreich, in Folge dessen, nach geschehener Präcissrung der bekannten Garantieforderungen, Frankreich der Zulassung Preußens zu den Wiener Confercnzen nichts weiter entgegensehen werde. (Fr. P. Z.) Berlin, 4. Februar. Nach Briefen von der französischen Grenze soll unter den in der Gegend von Straßburg und Metz stehenden £rupprntl)ei[en einige Bewegung wahrgenommen werde», die auf eine beabnötigte lusammcnzichung einer französischen Hce< resabtf)eitung schließen lassen soll. Man bringt hier diese Nachrichten, deren Bestätigung übrigens noch abzuwarten sein dürfte, mit einer angeblich zwischen Frankreich und Oesterreich abgeschlossenen llebereinfünft in Verbindung, wonach 100,000 Mann Franzosen zur Deckung des linken oder nordwestlichen Flügels an die Stelle der von Oesterreich voraus» gesetzten preußischen Truppenaufstellung treten würden. Die obcnberegte Uebereinfunft Ocsterreichs mit Frankreichs wird namentlich in den hiesigen mililän'schen Kreisen mit einer außeiordemlichen Lebhaftigkeit besprochen, die auf das ungewöhnliche Interesse, welches dieser Gegenstand einstößt, schließen läßt. (D. A. Z.) Berlin, 5. Februar. Die Missionen der HH. G.L. v. Wedell nach Paris und Gehcimerath von Usedom nach London beginnen in neuester Zeit immer größere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehe». Schon der Umstand, daß Herr v. Usedom, nachdem er auf Befehl St. Majestät des Königs zu Brüssel mit dem Herrn v. äßebell eine Confère»; abgehallen halte, nach London zurückkehrte, spricht in den Augen des politischen Publikums dafür, daß ok Mission vicscs Diplomaten Ziele verfolge, deren Erreichbarkeit zur Stunde weder in seinen noch in Sx. Majestät bcô Königs Augen zweifelhaft geworden ist. Ein desto größeres Gewicht legt man in den höchsten Kreisen darum hier auf den Ausgang der gegenwärtigen Ministeitrisis, und der herrschende Wunsch ist, daß es den ToricS gelingen möge, eine Koalition mit den Peclilen durchzusetzen, in welche dann immerhin auch einige alte Ü>l;igo (die sogenannten m.cht-Russellschen)
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
473
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL42
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL42
England.
Luxemburger Wort
England. London, 8. Febr. Das Haus t>cr ©emeinen versammelte sich gestern lediglich, um den heimgckel'rten Sir be Lacy E.ans z > begrüßen , was der Huldigung einen um so größeren Wcrth verlieh. Alle Räume des Unterhaussaales w,'ren gedrängt voll, als 20 Minuten nach 4 Uhr das Mitglied für Westminster in Generalsuniform, die Brust mit Orden und Medaillen bedeckt, eintrat. Einstimmiger lubelruf empfing ihn, das ganze Haus erhob sich imd blieb mit entblößtem Haupte stehen, bis das tapfere Mitglied seinen Sitz eingenommen halte. Ter Sprecher rief sobann den ©efeieiten mit Namen an, Sir de Lacy erhob sich, und der Sprecher Reifte ihm die am 15. Dezember einstimmig gefaßte Resolution mit, ihm, sowie mehren n anderen Offizieren für ihre Hingebung im Dienst beô Vaterlandes den Dank des Hauses auszusprechen. Der Sprecher richtete seine Äincde unmittelbar an den General, und Hub mit Worten tiefer Sympathie und Bewunderung seine Thatcn an der Alma, bei Balaclava und Inkerman hervor (fast am Schluß jeder Zeile »on (Speere unterbrochen). Sir be Lacy Evans erwiderte, er könne für die ihn überwältigenden Empfindungen kaum das rechte Wott finden, aber man werde ihm glauben, daß er die außer« ordentliche Ehre tief zu würdigen wisse. Auf Nichts habe ein britischer Untertan größeres Recht stolz zu fein, als auf die Anerkennung feiner Verdienste von Seiten der Vertreter des Volkes in diesem Hause. Lauter und anhaltender Bcisall folgte feinen Worten. Indessen schien der Gefeierte nicht so sehr überwältigt, als es die Sitte verlangt; denn er zeigte Fas-> fang genug, um in seine -DanfreDe einige pikante Seitenbcmerkungcn, sowie Scilsnhiebc auf den eben jetzt in vielseitiger Ungnade stehenden Lord I. Russell ein» zuflcchtcn. Lord Palmcrston beantragt darauf die Anrede deS Sprechers, sowie die Erwiderung von Sir de Lady Evans (mit Auslassung der Stellen, welche sich nicht unmittelbar auf das Volum bezogen) in den Büchern des HauseS einzutragen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Der tapfere General, welchem diese Huldigung galt, ward schon vor 44 3ii|)ren im Laufe von fünf Monaten fünf Mal in der London Gazette ehrenvoll erwähnt. Er war da» mals Lieutenant, hatte an zehn Schlachten Theil gc« nommen, war dreimal verwundet worden, und fünf Pferde waren ihm unter dem Leibe erschossen worden. In den bereinigten Staaten würben ihm spater in der Schlacht bei Bladensburg unter den Mauern »on Washington gleichfalls zwei Pferde unter dem Leibe erschossen. Was seine politische Richtung betrifft, so ist er ziemlich radical, und man wird sich erinnern, daß er »or ein paar Jahren bei den Htossuch-Demon> l'ttationen cine hervorragende Rolle (uieUe^ (M. I.)
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
413
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL44
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL44
Civilstand der Stadt Luxemburg.
Luxemburger Wort
Civilstand der Stadt Luxemburg.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
4
https://persist.lu/ark:/70795/nczxt1/articles/DTL64
newspaper/luxwort/1855-02-11
http://www.eluxemburgensia.lu/webclient/DeliveryManager?pid=215000#panel:pp|issue:215000|article:DTL64
Geburten.
Luxemburger Wort
Geburten. Vom -3. Februar, Maria Seiebein ; '». 6. Johann Pcler Meyer; v. 7. Susanna TM, Johann Kiesser, Johann Moulin; v. 8. Gott!,eb 2lbteu , Ehristine Caroline S^asberg. Hermann Friedrich W.lh. 9Cei|cb; v. 9. Fclir Ackermann.
"1855-02-11T00:00:00"
Verl. der St-Paulus-Druckerei
fr
8SECTION
36