database_export / json /Mishnah /Seder Kodashim /Mishnah Temurah /English /Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de].json
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"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
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"Jeder kann [Opfertiere] austauschen<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Das Austauschen eines Opfertieres, indem man sagt, dass ein anderes Tier, das man dazu bestimmt, an die Stelle des Opfertieres treten, die Bestimmung, für die das Opfertier bestimmt war, auf dasselbe übergeben und das Opfertier dafür seine Heiligkeit verlieren soll, ist nach Lev. 27, 10 verboten ; es hat nur die Folge, dass auch auf das andere Tier, das man als Austausch für das Opfertier bestimmt hat, die Heiligkeit des Opfertieres sich überträgt.</i>, sowohl Männer wie Frauen<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Auch für Frauen gilt das Verbot des Austausches und auch das von ihnen als Austausch bestimmte Tier gilt als <span dir=\"rtl\">תמירה</span>. Allerdings haben grundsätzlich alle Verbote für Frauen die gleiche Geltung wie für Männer, trotzdem wird dies bei diesem Verbote besonders hervorgehoben, weil es ein Verbot ist, das auch für Männer nicht ausnahmslos gilt, da das Austauschen von Gemeindeopfern und Opfertieren, die mehreren Besitzern gemeinsam gehören, nicht als Austausch gilt (s. weiter Mischna 6), und man deshalb hätte meinen können, dass es auch für Frauen keine Geltung hat und obiger Grundsatz nur für solche Verbote gilt, die für Männer überall und ausnahmslos gelten. Nach Maim. (<span dir=\"rtl\">הלכות חמורה</span> I, 1) hat das Austauschen von Gemeindeopfern und Opfertieren, die mehreren Besitzern gemeinsam gehören, allerdings nur insoweit keine Geltung, als die Heiligkeit des Opfertieres sich nicht auf das zum Austausch bestimmte Tier überträgt, der Austausch selbst wird aber auch in diesem Falle als eine Verbots-Übertretung bestraft. Es liegt aber noch ein anderer Grund vor, weshalb gerade bei diesem Verbote hervorgehoben wird, dass es auch für Frauen gilt. Der Grundsatz, dass alle Verbote für Frauen die gleiche Geltung haben wie für Männer, was hinsichtlich der Gebote nicht der Fall ist, wird nämlich auf den Schriftvers Num. 5, 6 zurückgeführt, weil es dort heisst: <span dir=\"rtl\">איש או אשה כי יעשו מכל חטאת האדם</span> „ein Mann oder eine Frau, wenn sie irgend eine Sünde begehen“, Mann und Frau also hinsichtlich des Begehens einer Sünde, d. h. der Übertretung eines Verbotes einander gleichgestellt werden. Da es hier aber heisst <span dir=\"rtl\">„כי יעשו</span>, so könnte daraus geschlossen werden, dass die Frau dem Manne nur hinsichtlich solcher Verbote gleichgestellt wird, die in der Ausführung einer verbotenen Handlung bestehen, und dass deshalb dieses Verbot für Frauen nicht die gleiche Geltung hat, wie für Männer, da der Austauschende gar keine Handlung begeht, sondern nur etwas ausspricht, was er nicht aussprechen darf (s. <span dir=\"rtl\">לחם משנה</span> z. St. und zu <span dir=\"rtl\">הלכות שכירות</span> XIII, 2).</i>, nicht dass jemand austauschen darf, sondern wenn er ausgetauscht hat, gilt es als Austausch<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> die Heiligkeit des Opfertieres überträgt sich auch auf das als Austausch bestimmte Tier.</i> und er erhält vierzig Geisselhiebe <sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> für die Übertretung des Verbotes, obgleich es nach der von Maim, rezipierten Ansicht eine Übertretung ist, die nicht in einer Handlung besteht, und auf die Übertretung eines solchen Verbotes, eines <span dir=\"rtl\">בו מעשה לאו שאין</span>, sonst nicht die Geisselstrafe steht. Es bildet dieses Verbot mit noch zwei anderen im Talmud angeführten hierin eine Ausnahme. Nach einer anderen Ansicht im Talmud, der des R. Jochanan, ist dieses Verbot nicht als ein <span dir=\"rtl\">לאו שאין בו מעשה</span> zu betrachten, da doch durch den Austausch die Heiligkeit des Opfertieres auf das andere Tier übertragen wird, diese Übertragung aber schon als eine durch die Übertretung bewirkte <span dir=\"rtl\">מעשה</span> zu betrachten ist. Ein anderer Einwand, dass nämlich dieses Verbot ein <span dir=\"rtl\">לאו הניתק לעשה</span> sei, d. h. ein Verbot, dessen Übertretung die Verpflichtung zur Erfüllung des daran angeknüpften Gebotes nach sich zieht (wörtlich: das losgerissen [und] zu einem Gebot [gemacht wird]), indem auf das Verbot: <span dir=\"rtl\">לא יחליפנו ולא ימיר אותו</span> das Gebot folgt: <span dir=\"rtl\">והיה הוא ותמורתו יהיה קודש</span>, und auch auf ein solches Verbot sonst nicht die Geisselstrafe steht, wird im Talmud damit widerlegt, dass hier ein doppeltes Verbot übertreten wird, das Verbot <span dir=\"rtl\">לא יחליפנו</span> und das Verbot <span dir=\"rtl\">ולא ימיר</span>, nach einer anderen Lesart (s. Talm. 4b, Raschi v. <span dir=\"rtl\">הכי גרסינן</span>), dass hier das nachfolgende Gebot nicht auf alle Fälle zutrifft, die das vorausgehende Verbot umfasst, da durch den Austausch von Gemeindeopfern und mehreren Besitzern gemeinschaftlich gehörenden Opfertieren das zum Austausch bestimmte Tier nicht heilig wird (s. Note 2), und auf solche Fälle der für ein <span dir=\"rtl\">לאו הניתק לעשה</span> geltende Grundsatz nicht zutrifft.</i>. Priester können nur ihnen selbst gehörende<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">בשלהם</span>.</i> Tiere<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> nicht solche, die ihnen von anderen übergeben worden sind, um sie für sie als Opfer darzubringen.</i> austauschen wie Israeliten die ihnen gehörenden. Die Priester können weder ein Sündopfer noch ein Schuldopfer<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> die ihnen zur Darbringung übergeben worden sind, obgleich nach Darbringung des Opfers das Fleisch ihnen als ihr Eigentum zufällt.</i> noch eine Erstgeburt<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> die ihnen von dem Besitzer als Pflichtabgabe übergeben worden ist.</i> austauschen. Darauf sagte R. Jochanan, Sohn des Nuri : Warum sollen sie eine Erstgeburt nicht austauschen können <sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Austauschen kann nur derjenige, der Besitzer des Opfertieres ist. Beim Sünd- und Schuldopfer ist derjenige, der das Opfer darbringen lässt, auch nachdem er es den Priestern übergeben hat, noch insoweit Besitzer des Tieres, als er erst durch die Darbringung desselben gesühnt wird, auch wird es nicht einem einzelnen Priester zur Darbringung übergeben, sondern der gesamten fungierenden Priesterabteilung, und fällt auch das Fleisch nicht dem darbringenden Priester allein, sondern der ganzen Priesterabteilung zu, auch fällt es den Priestern nicht als eigentliches Eigentum zu, sondern bleibt Gott angehörendes, das den Priestern nur zum Verzehren übergeben wird (<span dir=\"rtl\">כהנים משלחן גבוה קא זכו</span>). Bei der Erstgeburt dagegen hört jedes Anrecht des Eigentümers an dem Tiere auf, sobald er es dem Priester übergeben hat, auch hat der Priester, dem sie übergeben worden ist, das Recht, sie selbst darzubringen, und das Fleisch fällt ihm allein zu und zwar als sein rechtes Eigentum an dem Opfer, warum soll er also nicht als der Besitzer des Tieres betrachtet werden ?</i> ? Darauf antwortete R. Akiba: Sündopfer und Schuldopfer gehören als Priestergabe den Priestern und die Erstgeburt gehört als Priestergabe den Priestern, wie sie Sündopfer und Schuldopfer nicht austauschen können, so können sie auch die Erstgeburt nicht austauschen<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Sowohl Sünd- und Schuldopfer wie Erstgeburt werden Num. Cap. 18 unter den den Priestern zugewiesenen Gaben aufgeführt. Wie erstere trotzdem damit, dass sie den Priestern übergeben werden, noch nicht Eigentum der Priester werden, so auch die Erstgeburt nicht. Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">אין ממירין בו</span>.</i>. Darauf sagte R. Jochanan, Sohn des Nuri: Warum<sup class=\"footnote-marker\">10a</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מה לי</span> = was ist mir der Unterschied? Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">מה לו</span>. Talmudausg. und ·ed. Ven.: <span dir=\"rtl\">מה לו אם</span>.</i> können sie ein Sündopfer und ein Schuldopfer nicht austauschen? Weil ihnen, so lange diese am Leben sind, kein Besitzrecht an ihnen zusteht<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Der Priester. dem das Tier zur Darbringung übergeben worden ist, kann es nicht an einen anderen Priester verkaufen, er kann deshalb auch nicht als der Besitzer des Tieres betrachtet werden.</i>. Willst du daraus auf die Erstgeburt schliessen, die ihnen, auch wenn sie noch am Leben ist, gehört<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Eine Erstgeburt, die im heiligen Lande geworfen worden ist, darf allerdings der Priester, dem sie übergeben worden ist, auch nicht verkaufen, sondern er muss sie als Opfer darbringen. Dagegen braucht eine Erstgeburt, die ausserhalb des heiligen Landes geworfen worden ist, nicht als Opfer dargebracht zu werden (s. weiter III,5), der Priester darf sie deshalb auch verkaufen, trotzdem sie, wenn sie nach dem heiligen Lande gebracht worden ist, nach der dort in der Mischna angeführten Ansicht als Opfer dargebracht wird. Die Erstgeburt gilt demnach als rechtes Eigentum des Priesters, nur dass er verpflichtet ist, dieses sein Eigentum, wenn es im heiligen Lande ist, als Opfer darzubringen, darin liegt aber eine so wesentliche Verschiedenheit zwischen Erstgeburt und Sünd- und Schuldopfer, dass es nicht angeht, von dem für letztere Geltenden auch auf die Erstgeburt zu schliessen, trotzdem sie alle unter der gleichen Bezeichnung von <span dir=\"rtl\">מתנות כהונה</span> aufgeführt werden. Ed. pr. und Lowe: <span dir=\"rtl\">שזכין לו בחייו</span>.</i> ? Darauf antwortete R. Akiba: Es heisst aber doch<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 27, 10.</i>: „so soll es selbst und das mit ihm Vertauschte heilig sein“ <sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Die Bestimmung <span dir=\"rtl\">והיה „הוא ותמורת״ ״יהיה„ קדש</span> wird dahin ausgelegt, dass eine Übertragung der Heiligkeit des ausgetauschten Opfertieres auf das als Austausch bestimmte Tier nur dann stattfindet, wenn der Austausch unter denselben Umständen stattfindet, unter denen das Opfertier heilig geworden ist.</i>. Wo hat es selbst seine Heiligkeit erlangt? Im Hause des Eigentümers<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> d. h. in seinem Besitze, da man nur heiligen kann, worauf man ein volles Besitzrecht hat.</i>. So hat auch der Austausch nur Gültigkeit im Hause des Eigentümers<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> wenn der, in dessen Besitz das Opfertier seine Heiligkeit erlangt hat, noch rechtlicher Eigentümer desselben ist. Damit ist die dem Priester übergebene Erstgeburt ausgeschlossen : der Eigentümer kann sie nicht austauschen, da er nicht mehr Besitzer derselben ist, aber auch der Priester kann sie nicht austauschen, weil sie nicht in seinem Besitz heilig geworden ist.</i>.",
"Als Austausch gelten<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">אין ממירין</span> (man darf nicht austauschen).</i>: Rinder gegen Kleinvieh und Kleinvieh gegen Rinder, Schafe gegen Ziegen und Ziegen gegen Schafe, männliche Tiere gegen weibliche und weibliche gegen männliche<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> weil es ganz allgemein heisst: <span dir=\"rtl\">בהמה בבהמה</span>.</i>, fehlerfreie gegen fehlerbehaftete und fehlerbehaftete gegen fehlerfreie, denn es heisst: „er soll es nicht auswechseln und es nicht vertauschen, Gutes gegen Schlechtes oder Schlechtes gegen Gutes.“ Was ist unter „Gutes gegen Schlechtes“ zu verstehen<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. und Ven. fehlen die Worte <span dir=\"rtl\">איזהו טוב ברע</span>.</i> ? Fehlerhaftes, das geheiligt worden ist, bevor es den Fehler hatte<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> wenn man gegen ein solches Opfertier ein anderes fehlerfreies Tier austauscht, so geht auf dieses die Heiligkeit des Opfertieres über, nicht aber, wenn das Opfertier den Fehler bereits hatte, als es zum Opfer bestimmt wurde, da in diesem Falle dieses selbst gar nicht die Heiligkeit eines Opfertieres angenommen hat (s. Chull. X, 2).</i>. Als Austausch gelten auch eines gegen zwei und zwei gegen eines, eines gegen hundert und hundert gegen eines<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> weil es heisst: <span dir=\"rtl\">בהמה בבהמה</span>, und das Wort <span dir=\"rtl\">בהמה</span> sowohl ein Tier als auch, kollektivisch gefasst, mehrere Tiere bedeuten kann. Ed. pr. fehlt <span dir=\"rtl\">אחד במאה ומאה באחד</span>.</i>; R. Simon sagt: Als Austausch gilt nur eines gegen eines, denn es heisst: „so soll es selbst und das mit ihm Vertauschte“, wie es selbst nur eines ist<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> die Schrift nur von dem Austauschen eines Opfertieres spricht.</i>, so muss auch das gegen es Ausgetauschte nur eines sein<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">אף היא מיוחדת</span>.</i>.",
"Als Austausch gelten nicht: Glieder<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> einzelne Glieder eines nichtheiligen Tieres.</i> gegen ungeborene Junge<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> im Leibe eines Opfertieres oder die man im Mutterleibe zu Opfertieren bestimmt hat.</i> und ungeborene Junge gegen Glieder, nicht Glieder und ungeborene Junge gegen ganze Tiere und nicht ganze Tiere gegen sie<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> nach einer Ansicht im Talmud, weil es heisst: <span dir=\"rtl\">בהמה בבהמה</span> und noch ungeborene Junge und einzelne Glieder nicht unter den Begriff <span dir=\"rtl\">בהמה</span> fallen, nach einer anderen Ansicht, weil nur etwas dem Viehzehnt ähnliches ausgetauscht werden kann (s. weiter Mischn. 6 den Ausspruch des R. Simon) und noch ungeborene Junge und Glieder nicht als Zehnt abgesondert werden können.</i>; R. Jose sagt: Glieder gegen ganze Tiere gelten als Austausch, aber nicht ganze Tiere gegen Glieder. Es sagte R. Jose: Ist es nicht bei Opfertieren so, dass, wenn jemand sagt: Den Fuss dieses [Tieres] bestimme ich als Ganzopfer, das ganze [Tier] Ganzopfer ist<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> S. Talm. 11b.</i> ? So gilt auch, wenn jemand sagt: Der Fuss dieses [Tieres] soll anstelle jenes [Tieres] treten, das ganze Tier als Austausch gegen jenes<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Auch die Gegner der Ansicht des R. Jose stimmen darin mit ihm überein, dass, wenn man ein einzelnes Glied, nach dessen Entfernung das Tier nicht mehr lebensfähig ist, zum Ganzopfer bestimmt hat, das ganze Tier als zum Ganzopfer bestimmt gilt; trotzdem ist der erste Tanna in unserer Mischna der Ansicht, dass man einzelne Glieder nicht austauschen kann aus den in Note 26 angeführten Gründen.</i>.",
"Mit<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Teruma V, 6. Diese und die anschliessenden Bestimmungen werden hier nur wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem folgenden <span dir=\"rtl\">ולא חמורה עושה תמורה</span> angeführt.</i> Teruma Vermischtes<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Unter <span dir=\"rtl\">דמעך</span> Exod. 22, 28 ist nach der Tradition die Priesterhebe zu verstehen, dementsprechend bedeutet das Zeitwort <span dir=\"rtl\">דמע</span> ein Mischen von Profanem mit Hebe, durch das die ganze Mischung den Charakter von Hebe annimmt.</i> macht anderes zu Terumamischung nur nach Verhältnis<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Wenn ein Sea Hebe sich mit weniger als 100 Sea Profanem vermischt, so wird die ganze Mischung Hebe und darf nur von Priestern verzehrt werden. Wenn aber von dieser Mischung sich wieder ein Teil mit anderem Profanen vermischt, so wird dieses nur dann Hebe, wenn es nicht das 100 fache des Quantums Hebe ist, das verhältnismässig berechnet in dem Teile der ersten Mischung, mit dem es sich vermischt hat, enthalten war. Hatte sich z. B. ein Sea Hebe mit 90 Sea Profanem vermischt und hat von diesen 91 Sea wieder etwas mit anderem Profanen sich vermischt, so wird dieses nur dann Hebe, wenn es weniger als 100. <sup class=\"footnote-marker\">1</sup>/<sub>91</sub> soviel enthält wie das, das sich mit ihm vermischt hat, denn in jedem Teilchen der ersten 91 Sea enthaltenden Teruma-Mischung sind verhältnismässig berechnet 90 Teile Profanes und nur 1 Teil Hebe enthalten.</i>. [Mit Teruma] Gesäuertes macht anderes zu [durch Teruma] Gesäuertem nur nach Verhältnis<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Wenn Teig durch hineingetanen Sauerteig von Hebe in Gährung übergegangen ist, so ist dadurch der ganze Teig Hebe geworden, auch wenn das Quantum des hineingetanen Sauerteigs ein noch so geringes war. Wenn aber durch einen Teil von diesem Teige wieder ein anderer Teig gesäuert worden ist, so ist dieser nur dann Hebe geworden, wenn in dem hineingetanen Teil des ersten Teiges verhältnismässig berechnet soviel von dem Sauerteig von Hebe enthalten war, dass damit allein der zweite Teig hätte gesäuert werden können.</i>. Geschöpftes Wasser macht das Tauchbad untauglich nur nach Verhältnis.<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Ein rituelles Tauchbad (<span dir=\"rtl\">מקוה</span>) muss wenigstens 40 Sea Wasser enthalten. Diese 40 Sea Wasser, zu denen man, wenn sie einmal in einer Mikwa vorhanden sind, nachher anderes Wasser in beliebiger Menge hinzutun kann, dürfen aber kein geschöpftes d. h. in von Menschenhand zu diesem Zwecke hingestellten Gefässen gesammeltes oder befördertes oder durch Menschenkraft in die Mikwa befördertes Wasser sein. Solange die Mikwa nicht 40 Sea solchen ungeschöpften Wassers enthält, bewirken schon 3 Log geschöpften Wassers, die in sie hineinfallen, dass das gesamte in der Mikwa enthaltene Wasser unbrauchbar zur Mikwa wird. Fällt aber geschöpftes Wasser nicht direkt in die Mikwa hinein, sondern wird es in einer Entfernung von mindestens 3 Handbreiten auf den Boden gegossen und fliesst so erst über den Boden in die Mikwa hinein, so wird unter Umständen auch die keine 40 Sea Wasser enthaltende Mikwa dadurch nicht unbrauchbar, sondern dient vielmehr das zufliessende Wasser wie ungeschöpftes dazu, den noch fehlenden Inhalt der Mikwa zu ergänzen. Für unsere Mischna werden nun im Talmud zwei verschiedene Erklärungen gegeben. Nach der einen bezieht sich der Ausspruch der Mischna auf solches geschöpftes, aber durch Hinfliessen über den Boden (<span dir=\"rtl\">המשכה</span>) in die Mikwa geleitetes Wasser, und will die Mischna sagen, dass das zufliessende geschöpfte Wasser die Mikwa nur dann unbrauchbar macht, wenn in ihr nicht schon mehr als die Hälfte des vorgeschriebenen Inhalts, das sind mehr als 20 Sea, ungeschöpftes Wasser enthalten war, waren aber schon mehr als 20 Sea ungeschöpften Wassers in der Mikwa, so ist die Mikwa brauchbar, wenn der Rest der nötigen 40 Sea oder darüber geschöpftes Wasser auf die angegebene Weise zufliesst. Das <span dir=\"rtl\">לפי חשבון</span> wäre demnach dahin zu verstehen, dass das geschöpfte Wasser die Mikwa nur dann unbrauchbar macht, wenn das in der Mikwa vorhandene Wasser im Verhältnis zu dem zufliessenden nicht schon den überwiegenden Teil der zu einer Mikwa erforderlichen 40 Sea ausmacht. Nach der anderen Erklärung bezieht sich der Ausspruch der Mischna auf den Fall, dass geschöpftes Wasser in eine nicht 40 Sea enthaltende Mikwa direkt hineinfällt oder hineingegossen wird, in diesem Falle wird, wie oben ausgeführt, durch hinzugekommene 3 Log von dem geschöpften Wasser das gesamte in der Mikwa enthaltene Wasser unbrauchbar. Die Mischna will nun sagen, dass dieses nur dann der Fall ist, wenn die 3 Log aus höchstens 3 Gefässen in die Mikwa fallen, fallen sie dagegen aus mehr als 3 Gefässen in die Mikwa, so wird dadurch das Wasser in der Mikwa nicht unbrauchbar. Der Ausdruck <span dir=\"rtl\">לפי חשבון</span> würde demnach hier bedeuten: der Zahl entsprechend, d. h. nur wenn die 3 Log Wasser aus höchstens 3 Gefässen in die Mikwa fallen.</i>",
"Das Sühnwasser wird zu Sühnwasser nur mit dem Hineintun der Asche<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> in das Wasser, das Wasser muss bereits in dem Gefässe sein, wenn die Asche hineingetan wird. Es wird dies daraus geschlossen, weil es in dem Schriftverse (Num. 19, 17) heisst: <span dir=\"rtl\">ונתן עליו „מים חיים אל כלי״ </span>, das Wasser soll direkt in das Gefäss getan sein, nicht auf die Asche, Dem <span dir=\"rtl\">ונתן עליו</span> wird dadurch entsprochen, dass man, nachdem man die Asche in das Wasser hineingetan hat, sie gehörig mit dem Wasser vermischt, wodurch das Wasser wieder über die Asche zu stehen kommt.</i>. Ein durch Totengebein unrein gewordenes Feld<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span> ist Bezeichnung für ein Feld, dessen obere Erdschicht nach rabbinischer Verordnung als unrein gilt, weil Teile von Totengebein, das verunreinigt, darin enthalten sind oder enthalten sein können. Nach der Mischna Ohalot 18, 2 gibt es dreierlei Arten von <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span>. Hier handelt es sich um die erste Art, um ein Feld, in dem sich ein Grab befunden hat und das man umgepflügt hat, so dass Teile von dem Totengebein durch den Pflug über das Feld hin zerstreut sein können. Die Bezeichnung <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span> leitet Maim. von <span dir=\"rtl\">פרש</span> = <span dir=\"rtl\">פרם</span> ausbreiten ab: ein Feld, über das Totengebein ausgebreitet, zerstreut worden ist. Eine andere Erklärung, die Bart. anführt, leitet sie von <span dir=\"rtl\">פרם</span> = zerbrechen ab: ein Feld, in dem sich Bruchstücke, Teilchen von Totenknochen befinden (vgl. Ketub. II, Note 71).</i> macht nicht ein anderes zu einem durch Totengebein verunreinigten Felde<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Wenn sich in einem Felde ein Grab befindet und man das Feld über das Grab hinweg umpflügt, so wird dadurch das Feld in einem Umkreise von 100 Ellen von dem Grabe nach allen Richtungen hin unrein, weil angenommen wird, dass so weit durch den Pflug Teilchen von dem Totengebein verstreut werden können. Pflügt man aber von irgend einer Stelle dieses also <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span> gewordenen Feldes aus den Boden weiter über die 100 Ellen hinaus um, so wird das dann Umgepflügte nicht <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span>, trotzdem von dem unrein gewordenen Boden des <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span> durch den Pflug nun Totenknochen in den weiteren ungepflügten Boden hineingetragen sein können. So erklärt Tif. Jis. die Mischna. Der Talmud fügt zur Mischna erläuternd hinzu, dass durch das Umpflügen immer nur <span dir=\"rtl\">שלש שדות ושתי מענות</span>, drei Felder und [zwar] zwei Furchenstrecken weit (eine <span dir=\"rtl\">מענה</span> = 100 Ellen) unrein werden können. Demgemäss erklären Raschi und Bart., dass die Mischna von einem durch Umpflügen <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span> gewordenen Felde spricht, auf dem sich an irgend einer nicht näher bekannten Stelle ein Grab befunden hat. Durch das Umpflügen ist zunächst dieses ganze Feld <span dir=\"rtl\">בית הפים</span> geworden, da man ja nicht weiss, wo sich das Grab befunden hat, um danach die 100 Ellen von dem Grabe ab zu berechnen. Da sich das Grab aber auch an einem der äussersten Enden des Feldes befunden haben kann, so werden, da man den Pflug stets nur nach einer Richtung hin und wieder zurück zu ziehen pflegt, auch noch von den beiden in diesen Richtungen liegenden angrenzenden Feldern je 100 Ellen durch Umpflügen <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span>, es werden also drei Felder <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span>, von den beiden angrenzenden Feldern jedoch nur je eine <span dir=\"rtl\">מענה</span>, das sind 100 Ellen. Pflügt man von einem dieser <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span> gewordenen Teile weiter um, so wird dadurch das Umgepflügte nicht <span dir=\"rtl\">בית הפרם</span>.</i>. Eine Teruma, die abgehoben wird, nachdem bereits eine Teruma abgehoben war, gilt nicht als Teruma<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Raschi erklärt im Kommentar zur Mischna einfach: wenn von Terumapflichtigem schon einmal Teruma abgehoben worden ist, so gilt bei nochmaligem Abheben das Abgehobene nicht als Teruma. Nach der Ausführung im Talmud spricht die Mischna von Terumapflichtigem, das gemeinsames Gut zweier Eigentümer ist und von dem jeder der beiden besonders die Teruma abgehoben hat, und gibt die Mischna die Ansicht des R. Akiba wieder, der entscheidet: <span dir=\"rtl\">אין תרומת שניהם תרומה</span>. Nach der Erklärung Raschis ist R. Akiba der Ansicht, dass weder die Teruma des einen noch die des anderen als Teruma gilt, und will danach der Ausspruch der Mischna sagen, dass nicht nur die vom ersten abgehobene nicht als Teruma gilt, weil der andere dadurch, dass er nochmals abgehoben hat, gezeigt hat, dass er mit dem Abheben des ersten nicht einverstanden war, sondern dass auch die vom zweiten abgehobene nicht als Teruma gilt, weil bereits vorher eine Teruma abgehoben war. Nach Tosaf. sind die Worte R. Akiba’s dahin zu verstehen, dass nicht beide Terumas als Teruma gelten, sondern nur die vom ersten abgehobene, und bezieht sich der hier angeführte Ausspruch des R. Akiba auf den Fall, dass sie sich gegenseitig vorher damit einverstanden erklärt haben, dass einer für beide die Teruma abhebt, nachdem der eine die Teruma abgehoben hat, hat das Abheben des zweiten darum keine Geltung mehr. Die Mischna Terum. III, 3 dagegen, wo R. Akiba entscheidet: <span dir=\"rtl\">תרומת שניהם תרומה</span>, spricht nach Tosaf. von dem Fall, dass sie vorher nichts verabredet haben, da sei nach R. Akiba anzunehmen, dass jeder nur die Absicht gehabt habe, von dem ihm gehörenden Teil die Teruma abzuheben, und gelte deshalb beides als Teruma.</i>. Das Austauschen eines Austausches gilt nicht als Austausch<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> weil es heisst: <span dir=\"rtl\">והיה הוא ותמורתו</span>, nur das mit dem Opfertiere ausgetauschte Tier wird heilig, nicht aber ein drittes Tier, das man dann wieder mit dem Austausch-Tiere austauscht.</i>. Das Austauschen des Jungen [eines Opfertieres] gilt nicht als Austausch<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> weil es heisst: <span dir=\"rtl\">הוא ותמורתו</span> nur das Opfertier selbst, nicht aber das von einem Opfertiere geworfene Junge, obwohl es als solches auch heilig ist und geopfert wird.</i>. R. Jehuda sagt: Das Austauschen des Jungen gilt als Austausch<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> weil die Schrift zu dem <span dir=\"rtl\">והיה הוא</span> noch hinzufügt <span dir=\"rtl\">יהיה קדש„</span>: auch der Austausch des aus dem Opfertiere erst gewordenen Jungen gilt als Austausch. Nach den Weisen, die der entgegengesetzten Ansicht sind, wird aus der Hinzufügung des <span dir=\"rtl\">יהיה</span> eine andere Bestimmung abgeleitet (s. Talm. 17 a).</i>. Darauf sagten sie zu ihm: Das Geheiligte selbst kann ausgetauscht werden, das Junge und das Ausgetauschte<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. und ed. Lowe fehlt: <span dir=\"rtl\">ולא תמורה</span>.</i> dagegen können nicht ausgetauscht werden<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Die Schrift spricht nur von dem Austausch eines Tieres, das von vorneherein zum Opfertier geheiligt worden war: <span dir=\"rtl\">ואם בהמה אשר יקריבו ממנה קרבן לה׳ </span> wenn es ein Vieh ist, von dem man dem Ewigen ein Opfer darbringen kann, [das man dem Heiligtum gelobt hat], so ist es heilig und es darf nicht ausgetauscht werden, nicht aber von dem Jungen eines Opfertieres, das nur deshalb heilig ist, weil das Muttertier heilig ist, bezw. dem Ausgetauschten, das erst durch die Übertretung des Austausch-Verbotes heilig geworden ist.</i>.",
"Für Vogelopfer und Mehlopfer gilt kein Austausch, denn dieser wird nur beim Vieh erwähnt<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> S. Lev. 27, 9.</i>. Wenn die Gemeinde oder gemeinschaftliche Besitzer [ein Tier] austauschen, hat der Austausch keine Geltung, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 27,10.</i>: „er soll es nicht vertauschen“, ein Einzelner kann austauschen, aber weder die Gemeinde noch gemeinschaftliche Besitzer können austauschen<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> d. h. das als Austausch bestimmte Tier wird durch den Austausch nicht heilig, wer ein Gemeindeopfer oder ein Opfertier, an dem er Miteigentümer ist, austauscht, wird aber nach Ansicht des Maim. (<span dir=\"rtl\">הלכות תמורה</span> I, 1) trotzdem wegen Übertretung des Verbotes <span dir=\"rtl\">ולא ימיר</span> bestraft.</i>. Für Opfergaben<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">קדשי</span>.</i> für den Tempelschatz gilt kein Austausch<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> da beim Austausch nur von Opfertieren (<span dir=\"rtl\">קרבן</span>) d. h. Tieren, die von vorneherein als Opfer für den Altar bestimmt worden sind, die Rede ist.</i>. Es sagte R. Simon: Der Zehnt war doch schon mitinbegriffen<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> unter den Tieren, auf die das Austauschverbot sich bezieht, da auch der Zehnt als Opfer dargebracht wurde.</i>, warum wird er noch besonders hervorgehoben<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 27,33.</i> ? Um als Beispiel zu dienen<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">לומר לך</span>.</i>: Wie der Zehnt Opfer eines Einzelnen ist<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> da nur Tiere die einem Besitzer gehören, zehntpflichtig sind, s. Bech. IX, 3.</i>, so sind Gemeindeopfer<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> und ebenso Opfer, die nicht einem, sondern mehreren Besitzern gemeinschaftlich gehören.</i> ausgeschlossen, und wie der Zehnt ein auf dem Altar darzubringendes Opfertier ist, so sind Opfergaben für den Tempelschatz<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Tiere, die man nicht als Opfertiere für den Altar, sondern als Gaben für den Tempelschatz geheiligt hat.</i> ausgeschlossen<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Ohne diese aus der Hervorhebung des Zehnt abgeleitete Folgerung würde das Austauschverbot auch für Opfertiere, die für den Tempelschatz bestimmt worden sind, Geltung haben, da Num. 31, 50 auch die für diesen bestimmte Gaben mit dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">קרבן</span> bezeichnet werden. Nach der Ansicht des ersten Tanna hat die angezogene Schriftstelle keine Beweiskraft, da dort der Ausdruck <span dir=\"rtl\">קרבן ה׳</span> gebraucht wird, worunter auch Gaben für den Tempelschatz zu verstehen sind, unter dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">קרבן לח׳</span> dagegen, der beim Austauschverbot gebraucht wird, sind nur Opfergaben, die für den Altar bestimmt sind, zu verstehen.</i>."
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"Es gibt Bestimmungen, die für Privatopfer gelten und nicht für Gemeindeopfer, und solche, die für Gemeindeopfer gelten und nicht für Privatopfer. Privatopfer können ausgetauscht werden, Gemeindeopfer können nicht ausgetauscht werden; als Privatopfer können männliche Tiere und weibliche dargebracht werden<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> es gibt solche, für die männliche, und solche, für die weibliche Tiere vorgeschrieben sind.</i>, als Gemeindeopfer nur männliche<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> es gibt keine Gemeindeopfer, für die weibliche Tiere vorgeschrieben sind.</i>; Privatopfer muss man auch nachträglich darbringen <sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> unter den Privatopfern, für die eine bestimmte Zeit vorgeschrieben ist, wo sie dargebracht werden müssen, gibt es auch solche, die auch, wenn die rechtzeitige Darbringung versäumt worden ist, nachträglich dargebracht werden müssen, so z. B. das Ganzopfer einer Wöchnerin und die Opfer des Aussätzigen.</i> und ebenso ihre Giessopfer<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Unter <span dir=\"rtl\">נסכים</span> versteht man sowohl die Weinopfer wie die Mehlopfer, die als Zugaben zu den Tieropfern dargebracht wurden (s. Sebach. IV Note 18).</i>, Gemeindeopfer ist man nicht verpflichtet nachträglich darzubringen<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> wenn die Zeit verstrichen ist, wo sie hätten dargebracht werden sollen.</i> und ebenso nicht ihre Giessopfer; dagegen muse man ihre Giessopfer nachträglich darbringen, wenn das Schlachtopfer bereits<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> zur rechten Zeit, aber ohne <span dir=\"rtl\">נסכים</span>.</i> dargebracht worden ist<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe fehlt: <span dir=\"rtl\">אבל חייבים באחריות נסכיהן</span>.</i>. Es gibt Bestimmungen, die für Gemeindeopfer gelten und nicht für Privatopfer: Gemeindeopfer verdrängen den Schabbat und die Unreinheit<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> nur die durch einen Toten verursachte Unreinheit. Gemeindeopfer, für deren Darbringung eine bestimmte Zeit vorgeschrieben ist, müssen auch in Unreinheit dargebracht werden, wenn keine Priester oder keine bei der Darbringung gebrauchten Dienstgeräte da sind, die nicht durch eine Toten-Unreinheit verunreinigt worden sind (s. Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות ביאת מקדש</span> IV, 10—16).</i>, Privatopfer verdrängen nicht den Schabbat und nicht die Unreinheit. Darauf sagte R. Meïr: Sind nicht auch die Pfannenopfer des Hohepriesters<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> die 12 in der Pfanne hergestellten Kuchen, die der Hohepriester täglich zur Hälfte morgens und zur anderen Hälfte nachmittags darzubringen hatte.</i> und der Stier am Versöhnungstage <sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> den der Hohepriester als Sündopfer für sich darbrachte.</i> Privatopfer und doch verdrängen sie den Schabbat und die Unreinheit! [Der Grund ist] nur, dass sie an eine bestimmte Zeit gebunden sind<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> und Opfer, die zu einer bestimmten Zeit, darzubringen sind, den Schabbat und die Unreinheit verdrängen, gleichviel ob es Gemeindeopfer oder Privatopfer sind. Nach dem ersten Tanna, der nicht dieser Ansicht ist, verdrängen trotzdem auch die Pfannenopfer des Hohepriesters und der Stier am Versöhnungstage den Schabbat und die Unreinheit, weil sie insofern Gemeindeopfer sind, als ihre Darbringung eine der Gemeinde obliegende Verpflichtung ist, wenn der Hohepriester sie auch aus eigenen Mitteln darzubringen hat. Im Talmud Joma 50 a heisst es in dem Ausspruche des R. Meir: <span dir=\"rtl\">פר יום הכפורים וחביתי כהן גדול ופסח</span>.</i>.",
"Privat-Sündopfer, deren Eigentümer<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Mischnaausg.: <span dir=\"rtl\">בעליו</span>.</i> bereits anderweitig gesühnt sind<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> das Opfertier ist abhanden gekommen, und der Eigentümer hat, bevor es sich wiedergefunden hat, anstatt desselben schon ein anderes Tier dargebracht.</i>, lässt man umkommen<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">מתת</span>, ebenso <span dir=\"rtl\">ר׳ יהודה אומר תמות ,ושל צבור אינה מתה</span>, danach ist <span dir=\"rtl\">הטאת</span> in der Einzahl zu lesen.</i>, ebensolche Gemeindeopfer lässt man nicht umkommen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> sondern man lässt sie weiden, bis sie einen Leibesfehler bekommen, der sie zum Opfer untauglich macht, und kann sie dann verkaufen.</i>; R. Juda sagt: Man lässt sie umkommen. Es sagte<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. <span dir=\"rtl\">ר׳ שמעון אומר</span>.</i> R. Simon: Wie wir finden, dass<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> von den 5 Sündopfer-Tieren, betreff deren die halachische Überlieferung bestimmt, dass man sie umkommen lassen muss (ṡ. Sebach. VIII Note 1).</i> für das Junge eines Sündopfers und für das mit einem Sündopfer Ausgetauschte und für ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, diese Bestimmung nur bei einem Privatopfer getroffen ist, nicht aber bei einem Gemeindeopfer<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> weil es bei Gemeinde-Sündopfern weder ein von einem Sündopfer geworfenes Junges gibt, da Gemeinde-Sündopfer immer nur männliche Tiere sind, noch ein mit einem Sündopfer Ausgetauschtes, weil bei Gemeindeopfern ein Austausch gar keine Geltung hat (s oben I, 6), noch ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, da eine Gemeinde niemals ausstirbt.</i>, so gilt diese Bestimmung auch für solche, deren Eigentümer bereits gesühnt sind und die ihr Jahresalter überschritten haben<sup class=\"footnote-marker\">18a</sup><i class=\"footnote\"> Zu den meisten Arten von Sündopfern durften nur Tiere, die noch nicht über ein Jahr alt sind, verwendet werden.</i>, nur bei Privatopfern, nicht aber bei Gemeindeopfern<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Die Widerlegung des nahe liegenden Einwands, dass vielleicht die Bestimmung für die drei erstgenannten Fälle, bei denen es sich nur um Privatopfer handeln kann, nur für Privatopfer gegeben worden ist, für die beiden letzteren Fälle dagegen, bei denen es sich auch um Gemeindeopfer handeln kann, trotzdem auch für Gemeindeopfer, siehe im Talmud.</i>.",
"Es gibt für Opfertiere strengere Bestimmungen als für Ausgetauschtes und für Ausgetauschtes strengere als für Opfertiere<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. add.: <span dir=\"rtl\">חוטר בקדשים מבתמורה</span>.</i>. Opfertiere können ausgetauscht werden, Ausgetauschtes dagegen kann nicht ausgetauscht werden<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> S. I. Note 38.</i>. Die Gemeinde und mehrere Teilhaber zusammen können [ein Tier] heiligen, aber nicht austauschen<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> S. I, 6.</i>. Einzelne Glieder und ungeborene Junge kann man heiligen, aber nicht austauschen<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> S. I, Note 26.</i>. Es gibt für das Ausgetauschte strengere Bestimmungen<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. add.: <span dir=\"rtl\">מבקדשים</span>.</i>: Die Heiligkeit trifft auch ein Tier, das mit einem bleibenden Fehler behaftet ist<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Ed Lowe: <span dir=\"rtl\">עליה בבעלת מום</span>.</i>, so dass es<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> wenn man ein solches Tier als Austausch für ein fehlerfreies Opfertier bestimmt hat.</i>, selbst nachdem es [durch Auslösung] profan geworden ist, nicht geschoren und nicht zur Arbeit verwendet werden darf<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> sondern nur verzehrt werden darf, es untersteht denselben Bestimmungen wie ein Opfertier, das erst nach seiner Heiligung von einem Fehler befallen worden ist (s. Bechor. II, 3), obwohl es bereits fehlerhalt war, als es durch den Austausch geheiligt wurde, weil die Bestimmung der Schrift (Lev. 27,10): <span dir=\"rtl\">ולא ימיר אותו טוב ברע או רע בטוב</span> dahin ausgelegt wird, dass auch ein fehlerhaftes Tier durch Austausch heilig wird. Heiligt man dagegen ein Tier, das bereits von einem Fehler behaftet ist, so darf es, nachdem es ausgelöst worden ist, auch geschoren und zur Arbeit verwendet werden (s. Bechor. II, 2).</i>. R. Jose, Sohn des Jehuda, sagt: Beim Austausch gilt ein irrtümliches Bestimmen wie ein beabsichtigtes<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Auch wenn man eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte, das zu sagen, was man gesagt hat, der Eigentümer eines Ganzopfertieres und eines Friedensopfertieres hatte z. B. die Absicht, das Tier als Austausch für da3 Ganzopfertier zu bestimmen, und er hat sich geirrt und es als Austausch für das Friedensopfertier bestimmt, oder es wollte jemand sagen, der schwarze Ochse, der aus meinem Hause herauskommen wird, soll Austausch für dieses mir gehörende Opfertier sein, er hat sich aber geirrt und gesagt, der weisse Ochse, und es ist dann tatsächlich ein weisser Ochse aus seinem Hause herausgekommen, so ist das Tier trotzdem als Austausch heilig und er erhält wegen Übertretung des Austausch-Verbotes die Geisselstrafe. Nach dem Talmud wird dieses aus dem überflüssigen <span dir=\"rtl\">,יהיה״ קודש</span> (Lev. 27,10) geschlossen: es wird heilig, selbst wenn es nur irrtümlich zum Austausch bestimmt worden ist. Hat jedoch der Austauschende das Austausch-Verbot irrtümlich übertreten, indem er gar nicht gewusst hat, dass es verboten ist, ein Opfertier auszutauschen, so ist zwar das Tier als Austausch heilig, er selbst aber erhält für den Austausch keine Geisselstrafe (Maim. <span dir=\"rtl\">הלכית תמורה</span> I, 2).</i>, bei der Heiligung gilt ein irrtümliches Bestimmen nicht wie eia beabsichtigtes<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Hat man nicht tatsächlich die Absicht gehabt, dieses Tier zu heiligen und es für diese Opferart zu bestimmen, so ist es auch nicht heilig, ist es ein fehlerhaftes Tier, das man zum Opfertier bestimmt hat, so erhält man deshalb auch nicht die Geisselsstrafe, deren derjenige sich schuldig macht, der ein fehlerhaftes Tier als Opfer für den Altar heiligt (Talm. 6b; Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות איםורי מזבח</span> I, 1 u. 3).</i>. R. Elasar<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">ר׳ אליעזר</span>.</i> sagt: Eia Bastard, ein Trefa, ein seitwärts Herausgezogenes, ein Geschlechtsloses<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> dessen Geschlecht nicht zu erkennen ist. <span dir=\"rtl\">טומטום</span> vom aram. <span dir=\"rtl\">טמטם</span> = verstopfen.</i> und eine Zwittergeburt werden [durch Austausch] nichtheilig<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> obwohl sonstige fehlerbehaftete Tiere durch Austausch heilig werden.</i> und machen [den Austausch] nicht heilig<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> wenn man ein profanes Tier als Austausch für ein solches heiliges Tier bestimmt hat. Ein Tier, das trefa ist, kann ein heiliges Tier sein, wenn es erst, nachdem es geheiligt worden, trefa geworden ist, und auch ein Bastard, ein seitwärts Herausgezogenes, ein Geschlechtsloses und eine Zwittergeburt können heilige Tiere sein, wenn das Muttertier ein Opfertier war, das erst, nachdem es geheiligt worden, trächtig geworden ist, in diesem Falle ist auch das Junge, trotzdem es nicht als Opfer dargebracht werden kann, dennoch heilig, weil es ein Teil des Muttertieres ist. Trotzdem wird selbst nach R. Jehuda, der der Ansicht ist, dass auch das Austauschen des von einem Opfertiere geworfenen Jungen als Austausch gilt (s. oben I, 5), ein für ein solches Tier ausgetauschtes Tier nicht heilig, weil im Gegensatz zu sonstigen mit Fehlern behafteten Tieren, diese Tiere bis auf das Trefa besondere Arten von Tieren bilden, die sich überhaupt zu Opfertieren gar nicht eignen, die Bestimmungen über den Austausch sich aber nur auf solche Tiere beziehen, von deren Art Opfer dargebracht werden können. Ein Tier, das trefa ist, gehört allerdings zu einer Tierart, von der Opfer dargebracht werden können, da es aber zum Genuss verboten ist, ist es ebenfalls nicht mit einem sonstigen fehlerhaften Tiere zu vergleichen und haben deshalb die Bestimmungen über den Austausch für dasselbe ebenfalls keine Geltung.</i>."
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"Bei folgenden Opfertieren erhalten die von ihnen geworfenen Jungen und die mit ihnen ausgetauschten Tiere die gleiche Heiligkeit wie sie selbst: Das Junge von einem Friedensopfer und mit ihm Ausgetauschtes, ihr<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> das von einem Friedensopfer wie das von einem mit einem Friedensopfer Ausgetauschten (Maim.).</i> Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Friedensopfer und erfordern Händeaufstützen, Giessopfer, Schwingung und [die Abgabe von] Brust und Schenkel<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ותנופת חזה ושוק</span>.</i>. R. Elieser sagt: Das Junge von einem Friedensopfer wird nicht als Friedensopfer dargebracht<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> sondern man muss es einsperren und umkommen lassen. Obgleich es eigentlich dargebracht werden dürfte, haben nach R. Elieser die Weisen diese Anordnung getroffen, damit der Eigentümer eines Friedensopfers dasselbe nicht so lange stehen lasse, bis es Junge gebiert, und gegen das Gebot (Deut. 12, 6), es an dem nächstfolgenden Feste darzubringen, oder gar gegen das Verbot (Deut. 23, 22), es nicht länger als bis zum dritten Feste zurückzuhalten, sich versündige (Maim.) oder in der Zwischenzeit es scheren lasse oder zur Arbeit verwende (Raschi und Bart.). Diese Befürchtung liegt aber nur bei Friedensopfern vor, weil solche in grosser Anzahl dargebracht wurden, der Eigentümer auch ein Interesse daran hatte, noch Junge von ihnen zu ziehen, weil ihm das Fleisch zufiel. Beim Dankopfer dagegen (s. die folgende Mischna), wo ersteres nicht der Fall ist, stimmt auch R. Elieser zu, dass das Junge dargebracht wird (s. dagegen Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות תמורה</span> IV, 1). Über das Junge eines mit einem Friedensopfer Ausgetauschten spricht sich R. Elieser nicht aus. Nach Tosf. R. Akiba Eger ist auch dafür nach R. Elieser das vorbeugende Verbot unserer Weisen nicht getroffen worden, weil es doch nur selten vorkommt, dass jemand gegen das Verbot ein Opfertier austauscht Straschun dagegen meint, dass, wenn schon das Junge von einem Friedensopfer nicht dargebracht werden darf, das Junge von einem Ausgetauschten noch viel weniger dargebracht werden dürfe, da es nach Talm. 20 b (s. Raschi v. <span dir=\"rtl\">ולד שני</span>) mit dem Jungen des Jungen von einem Friedensopfer auf gleicher Stufe steht, deshalb brauchte das R. Elieser garnicht erst besonders zu erwähnen.</i>; die Weisen sagen: Es wird dargebracht. Es sagte R. Simon: Darauf erstreckt sich ihre Meinungsverschiedenheit nicht, dass das Junge eines Jungen von einem Friedensopfer und das Junge eines Jungen von einem Ausgetauschten nicht dargebracht werden<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> da stimmen auch die Weisen der Ansicht des R. Elieser zu, dass es nicht dargebracht werden darf, weil der Eigentümer offenbar absichtlich das Opfertier so lange hat stehen lassen, um Junge von ihm zu ziehen.</i>. Worin sind sie verschiedener Ansicht? Betreff des Jungen selbst, da sagt R. Elieser, es wird nicht dargebracht, während die Weisen sagen, es wird dargebracht. Es bezeugten R. Josua und R. Papjas<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Eduj. VII, 6.</i>, dass das Junge von einem Friedensopfer als Friedensopfer dargebracht wird<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven. fehlt <span dir=\"rtl\">שיקרב שלמים</span>.</i>. Es sagte R. Papjas: Ich bezeuge, dass wir eine Friedensopfer-Kuh hatten, sie selbst am Pessach verzehrten und ihr Junges am Feste<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Unter <span dir=\"rtl\">חג</span> ohne weiteren Zusatz ist gewöhnlich das Hüttenfest zu verstehen. Hier kann das Hüttenfest nicht gemeint sein, da mit dem Hinausschieben des Darbringens bis zum Hüttenfeste das Gebot (Deut 12, 6), es am nächstfolgenden Feste darzubringen, übertreten worden wäre, es ist hier mit <span dir=\"rtl\">חג</span> vielmehr das nächstfolgende Fest, das ist das Wochenfest, gemeint. Nach einer anderen Ansicht im Talmud ist hier wie gewöhnlich <span dir=\"rtl\">חג</span> das Hüttenfest, und das Tier konnte am Wochenfeste nicht dargebracht werden, weil es damals krank und deshalb zum Opfer untauglich war.</i> als Friedensopfer verzehrten.",
"Das Junge von einem Dankopfer und mit ihm Ausgetauschtes, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Dankopfer, nur erfordern sie kein Brotopfer<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Dies wird daraus geschlossen, weil bei der Anordnung, zu dem Dankopfor auch ein Brotopfer darzubringen (Lev. 7,12), ausdrücklich hinzugefügt wird, dass man es <span dir=\"rtl\">על זבח התודה</span> d. h. nur zu dem Dankopfer selbst darzubringen hat, nicht aber zu den Jungen von einem Dankopfer oder einem mit ihm Ausgetauschten.</i>. Mit einem Ganzopfer Ausgetauschtes<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> wenn es ein männliches Tier ist, da als Ganzopfer nur männliche Tiere dargebracht werden dürfen. Hat man ein weibliches Tier mit einem Ganzopfer ausgetauscht, so muss man es weiden lassen, bis es einen Leibesfehler bekommt, es dann verkaufen und für den Erlös ein Ganzopfer darbringen.</i> und das Junge des mit ihm Ausgetauschten<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> wenn man ein weibliches Tier mit einem Ganzopfer ausgetauscht hat. Ed. Ven. <span dir=\"rtl\">וורד תמורתה</span>.</i>, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Ganzopfer, sie erfordern Abhäutung und Zerlegung und sind ganz für das Altarfeuer bestimmt.",
"Wenn jemand ein weibliches Tier zum Ganzopfer bestimmt hat und es wirft ein männliches Junges, muss es weiden, bis es einen Fehler bekommt, und dann verkauft werden, und für das Geld bringt man ein Ganzopfer<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Das Junge selbst darf aber nicht als Ganzopfer dargebracht werden, weil es seine Heiligkeit nur dem Muttertiere zu verdanken hat, dieses selbst aber auch nicht als Ganzopfer dargebracht werden durfte, im Gegensätze zu dem Jungen eines mit einem männlichen Ganzopfer ausgetauschten Tieres (s. die vorhergehende Mischna, dessen Heiligkeit auf das männliche Ganzopfer zurückgeht, durch das erst das damit ausgetauschte Muttertier heilig geworden ist.</i>; R. Elasar<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> So und nicht <span dir=\"rtl\">אליעזר</span> lesen ed. pr. und Lowe, s. Tosf. Jomt.</i> sagt: Es wird selbst als Ganzopfer dargebracht. Wenn jemand ein weibliches Tier zum Schuldopfer bestimmt hat<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> während auch als Schuldopfer nur ein männliches Tier dargebracht werden kann.</i>, muss es weiden, bis es einen Fehler bekommt<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Bevor es einen Leibesfehler bekommt, darf es aber nicht verkauft werden, obgleich der Eigentümer, da das Tier selbst sich nicht zur Darbringung als Schuldopfer eignet, doch nur gemeint haben kann, dass er den Erlös des Tieres zum Schuldopfer bestimmt, weil durch diese Bestimmung des Erlöses (<span dir=\"rtl\">קדושת דמים</span>) des Tieres zum Schuldopfer auch das Tier selbst insoweit heilig wird (<span dir=\"rtl\">קדושת הגוף</span>), dass es erst, wenn es durch einen Leibesfehler überhaupt zur Darbringung untauglich geworden ist, verkauft werden darf.</i>, und dann verkauft werden, und für das Geld bringt man ein Schuldopfer<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Das für das Schuldopfer Gesagte gilt auch für das Ganzopfer und das für das Ganzopfer Gesagte auch für das Schuldopfer. Die Mischna bespricht bei dem Ganzopfer den Fall, wenn jemand ein weibliches Tier zum Ganzopfer bestimmt hat und es ein männliches Junges wirft, dass man dieses Junge selbst nicht als Ganzopfer darbringen darf, obwohl es doch weibliche Tiere gibt, die als Ganzopfer dargebracht werden, nämlich beim Vogelopfer, da bei den Vogelopfern nicht zwischen männlichen und weiblichen Tieren unterschieden wird, daraus geht von selbst hervor, dass man bei einem Schuldopfer in einem solchen Falle das Junge noch viel weniger darbringen darf, da zu einem Schuldopfer niemals weibliche Tiere verwendet werden, da es dabei keine Vogelopfer gibt. Beim Schuldopfer stimmt deshalb auch R. Elasar der Ansicht zu, dass das Junge selbst nicht als Ganzopfer dargebracht werden darf (s. Talmud). Die Bestimmung wiederum, dass das als weibliches Tier zu dem genannten Opfer nicht geeignete Tier nicht eher verkauft werden darf, als bis es einen Leibesfehler bekommen hat, bespricht die Mischna beim Schuldopfer, obgleich da weibliche Tiere von der Darbringung vollkommen ausgeschlossen sind, der Eigentümer deshalb doch nur den Erlös des Tieres zum Schuldopfer bestimmt haben kann, woraus hervorgeht, dass man noch viel weniger ein weibliches Tier, das man zum Ganzopfer bestimmt hat, verkaufen darf, bevor es einen Leibesfehler bekommen hat, da weibliche Tiere von der Darbringung als Ganzopfer doch nicht vollständig ausgeschlossen sind. Hier stimmt darum auch R. Simon der Ansicht zu, dass es, bevor es einen Fehler bekommen hat, nicht verkauft werden darf (s. Raschi und Bart.). Raschi scheint auch beim Ganzopfer in der Mischna gelesen zu haben: <span dir=\"rtl\">המפריש נקבה לעולה חרעח עד שתסתאב</span> (s. Talm. 20 a. v. <span dir=\"rtl\">מכח קדושה</span>).</i>. Ist sein Schuldopfer bereits dargebracht<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> so dass er für das Geld zunächst keine Verwendung mehr hat.</i>, fällt das Geld in die Spendenbüchse<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> aus der man freiwillige Ganzopfer darbrachte, wenn gerade sonst keine Opfer darzubringen waren.</i>. R. Simon sagt: Es wird, ohne dass es einen Fehler hat, verkauft. Das mit einem Schuldopfer Ausgetauschte<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> sei es ein männliches oder ein weibliches Tier.</i>, das Junge von einem damit Ausgetauschten, ihr Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit müssen weiden, bis sie einen Fehler bekommen<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> weil die Tradition lehrt, dass alles, was beim Sündopfer zum Umkommen verurteilt ist, beim Schuldopfer weiden muss, bis es einen Leibesfehler bekommt (s. Talm. 18 a), für das mit einem Sündopfer Ausgetauschte das Umkommenlassen aber Vorschrift ist (s. weiter IV, 1)</i>, dann werden sie verkauft, und das Geld fällt in die Spendenbüchse; R. Elieser sagt: Man lässt sie umkommen<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> R. Elieser bestreitet diese Tradition, nach ihm gilt vielmehr auch in dieser Beziehung für das Schuldopfer dasselbe wie für das Sündopfer (vgl. Sebach. I, 1).</i>; R. Elasar sagt: Man bringt für das Geld Ganzopfer<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Der Erlös fällt nicht der Spendenkasse zu, um dann für die Darbringung freiwilliger Gemeinde-Ganzopfer verwendet zu werden, sondern der Eigentümer selbst bringt für den Erlös ein Ganzopfer dar.</i>. Ein Schuldopfer, dessen Eigentümer gestorben ist oder bereits anderweitig gesühnt ist, muss<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> ebenfalls nach dem Note 19 angegebenen Lehrsatze.</i> weiden, bis es einen Fehler bekommt und dann verkauft werden, und das Geld fällt in die Spendenbüchse; R. Elieser sagt: Man lässt es umkommen; R. Elasar sagt: Man bringt für das Geld Ganzopfer<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Der Text des zweiten Teils dieser Mischna weist in den alten Mischnadrucken eine ganze Reihe von Abweichungen von unseren Mischnaausgaben auf. In ed. pr. und ed. Ven wird übereinstimmend zuerst der Satz von <span dir=\"rtl\">שפתו בעליו ושכפרו בעליו</span> gebracht und dann erst der von <span dir=\"rtl\">תמורת אשם ולד ובו׳</span>. Der Text lautet in beiden Editionen übereinstimmend: <span dir=\"rtl\">ושכפרו בעליו ירעה עד שיסתאב וימכר ויפלו דמיו לנדבה ר׳ אליעזר אומר ימות ר׳ אלעזר אומר יביא בדמיו עולה. תמורת אשם ולד שלמים תמותן וולד וולדן עד סוף העולם ירעו עד שיסתאבו וימכרו ויפלו דמיהן לנדבה ר׳ אליעזר אומר ימותו ור׳ אלעזר אומר יביא בדמיהן עולות</span>. Ed. Lowe macht aus den zwei Sätzen sogar drei, dort lautet der Text folgendermassen: <span dir=\"rtl\">אשם שמתו בעליו ושכפרו בעליו ירעה עד שיסתאב וימכר ויפלו דמיו לנדבה ר׳ אליעזר אומר ימות ר׳ יהושע אומר יביא בדמיו עולה. תמורת אשם וולד שלמים וולדן וולד ולדן עד סוף העולם ירעו עד שיסתאבו וימכרו ויפלו דמיהן לנדבה ר׳ אליעזר אומר ימותו ר׳ יהושע אומר יביא בדמיהן ע</span> <span dir=\"rtl\">ר׳ אליעזר אומר ימות ר׳ אלעזר אומר יביא בדמיו עולה</span>. Die abweichende Lesart <span dir=\"rtl\">ר׳ יהושע</span> statt <span dir=\"rtl\">ר׳ אלעזר</span> findet sich auch im Talmud : Schebuot 12a und Pessach. 78 a.</i>.",
"Ist nicht auch die Spendenbüchse zu Ganzopfern bestimmt<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 17.</i> ? Was ist also der Unterschied zwischen der Ansicht des R. Elasar<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. und Lowe : <span dir=\"rtl\">ר׳ אליעזר</span>.</i> und der der Weisen? Nur der, dass, wenn es als Pflichtopfer<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> d. h wenn der Eigentümer selbst verpflichtet ist, für den Erlös ein Ganzopfer darzubringen. Die Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">עילה</span></i> dargebracht wird, er seine Hände aufstützen und das dazu gehörige Giessopfer bringen und zwar das Giessopfer von dem Seinigen bringen muss, und wenn er ein Priester ist, die Opferhandlungen und das Fell ihm zustehen<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Die Bestimmung Deut.18, 6—7 lehrt nach der Überlieferung, dass jeder Priester jederzeit das Recht hat, seine eigenen Opfer selbst darzubringen, auch wenn er nicht zu der gerade fungierenden Priesterabteilung gehört; ist es ein Opfer, dessen Fleisch von den Priestern verzehrt wird, so erhält er das Fleisch zum Verzehren, ist es ein Ganzopfer, so gehört ihm das Fell (Bab. kam. 109 b).</i>, während, wenn es aus der Spendenbüchse dargebracht wird, er nicht die Hände aufstützt<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Bei von der Gemeinde dargebrachten Opfern findet mit zwei Ausnahmen überhaupt kein Händeaufstützen statt, s. Menach. IX, 7.</i>, das dazu gehörige Giessopfer nicht darzubringen braucht, sondern das Giessopfer aus Gemeindemitteln gebracht wird, und auch wenn er ein Priester ist, die Opferhandlungen und das Fell der fungierenden Priesterabteilung zustehen.",
"Das mit einer Erstgeburt oder einem Zehnt Ausgetauschte, ihr<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> das Junge eines Zehnt oder das eines mit einer Erstgeburt oder einem Zehnt Ausgetauschten.</i> Junges und das Junge von ihrem Jungen und so weiter bis in die Unendlichkeit gelten wie Erstgeburt und Zehnt<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> insofern als sie, auch nachdem sie einen Fehler bekommen haben, nicht auf dem Markte verkauft und geschlachtet werden dürfen und das Fleisch nicht nach Gewicht abgewogen werden darf, als Opfer dargebracht dagegen werden sie nicht (s. Bechor. IX, 8).</i> und werden, nachdem sie einen Fehler bekommen haben, von den Eigentümern<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> das durch den Zehnt heilig gewordene von den Eigentümern und das durch die Erstgeburt heilig gewordene von dem Priester, der die Erstgeburt von dem Eigentümer erhalten hat.</i> verzehrt. Was ist der Unterschied zwischen Erstgeburt und Zehnt<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> wenn sie wegen eines Leibesfehlers nicht dargebracht werden können.</i> und allen übrigen Opfertieren<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> die wegen Untauglichkeit nicht dargebracht werden können.</i> ? Alle Opfertiere werden auf dem Marktplatz verkauft und auf dem Marktplatz geschlachtet und nach Gewicht abgewogen, ausser Erstgeburt und Zehnt<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> S. Bechor. V, 1.</i>, und alle können ausgelöst werden<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> indem der Eigentümer das Tier entweder selbst durch eine seinen Wert um ein Fünftel übersteigende Summe auslöst oder es an einen anderen verkauft und dann für das Löse- oder Kaufgeld ein gleiches Opfer darbringt.</i> und das mit ihnen Ausgetauschte<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> wenn es einen Leibesfehler hat.</i> kann ausgelöst werden, ausser Erstgeburt und Zehnt<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> da beide, wenn sie einen Leibesfehler haben oder bekommen, ohne erst ausgelöst zu werden, von den Eigentümern verzehrt werden dürfen. Die ihnen trotz ihrer Untauglichkeit zum Opfer noch anhaftende Heiligkeit wird auch durch eine erfolgte Auslösung nicht von ihnen genommen und geht nicht auf das für sie erlegte Löse- oder Kaufgeld über, da es bei der Erstgeburt heisst (Num. 18, 17): <span dir=\"rtl\">לא תפדה</span> „du sollst es nicht auslösen“ und ebenso bei dem Viehzehnt (Lev. 27,83): <span dir=\"rtl\">לא יגאל</span> „es soll nicht ausgelöst werden“.</i>, und alle<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> ausserhalb des heiligen Landes zu Opfern bestimmte Tiere.</i> werden auch vom Ausland nach dem heiligen Lande<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> In den Talmudausg. und einigen Mischnaausg. fehlt das Wort: <span dir=\"rtl\">לארץ</span>.</i> gebracht, ausser Erstgehurt und Zehnt<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Im Sifre wird dieses aus dem Schriftverse Deut. 12, 26 geschlossen, wo vorgeschrieben wird, dass man geheiligte Tiere nach dem von Gott erwählten Ort bringen soll, um sie dort darzubringen. Diese Schriftstelle könne sich nicht auf im heiligen Lande geheiligte Tiere beziehen, dass man sie nach dem erwählten Orte bringen soll, da dieses bereits im vorhergehenden V. 6 vorgeschrieben ist, vielmehr beziehe sich diese Schriftstelle auf im Auslande geheiligte Tiere. Daraus aber, dass der dort gebrauchte Ausdruck <span dir=\"rtl\">קדשיך</span>, der alle Arten von Opfertieren umfasst, durch das nachfolgende <span dir=\"rtl\">ונדריך</span> wieder eingeschränkt wird, sei zu schliessen, dass diese Bestimmung auf Erstgeburt und Zehnt, zu denen ein Tier durch freiwilliges Gelübde niemals bestimmt werden kann, sich nicht erstreckt.</i>. Hat man sie [von dort) gebracht, werden sie, wenn sie fehlerfrei sind, dargebracht, haben sie einen Fehler, werden sie, da sie fehlerbehaftet sind, von den Eigentümern<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> der Zehnt von dem Eigentümer, die Erstgeburt von dem Priester, der sie von dem Eigentümer erhalten hat.</i> verzehrt. Es sagte R. Simon: Was ist der Grund<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> dass man fehlerfreie Erstgeburt und Zehnt nicht aus dem Auslande nach dem heiligen Lande bringt und darbringt.</i> ? Weil Erstgeburt und Zehnt auch an Ort und Stelle Verwendung<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פרנסה</span> eig.; Leitung, Führung, Versorgung, erst in übertragenem Sinne: Ernährung, Verpflegung, hier in dem Sinne gebraucht; es ist für das Tier gesorgt, dass es seine Verwendung finden kann, ohne erst nach dem heiligen Lande gebracht zu werden, indem man es so lange weiden lässt, bis es einen Leibesfehler bekommt, wo es dann auch ausserhalb des heiligen Landes verzehrt werden kann.</i> finden können, alle übrigen Opfertiere dagegen, selbst wenn sie von einem Fehler befallen werden, in ihrer Heiligkeit verbleiben<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> und erst ausgelöst werden müssen, wo man dann das Lösegeld doch wieder nach dem heiligen Lande bringen muss, um dort für das ausgelöste Tier ein anderes Tier darzubringen, deshalb soll man nicht erst warten, bis es einen Fehler bekommt, sondern es bald nach dem heiligen Lande bringen, um es selbst dort als Opfer darzubringen. Nach dem Talmud gibt die Mischna hier die Ansicht des R. Ismael wieder; nach der von der Halacha akzeptierten Ansicht des R. Akiba dagegen werden Erstgeburt und Zehnt, selbst wenn sie gegen die Vorschrift aus dem Auslande zur Darbringung nach dem heiligen Lande gebracht worden sind, dort nicht dargebracht (vgl. Chall. IV, 11).</i>."
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[
"Das Junge eines Sündopfers und das mit einem Sündopfer Ausgetauschte und ein Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben ist, lässt man umkommen<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Man sperrt das Tier in einen abgeschlossenen Raum und lässt es dort ohne Nahrung, so dass es von selbst umkommt</i>, das sein Jahresalter überschritten hat<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Zu den meisten Arten von Sündopfern durften nur nicht über ein Jahr alte Tiere verwendet werden.</i> und verloren gegangen [oder verloren gegangen<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud ist das Wort <span dir=\"rtl\">ושאבדה</span> sowohl zu dem vorhergehenden <span dir=\"rtl\">שעברה שנתה</span> hinauf als auch zu dem nachfolgenden <span dir=\"rtl\">ונמצאת בעלת מום</span> hinunterzuziehen.</i> ] und fehlerbehaftet wiedergefunden worden ist, lässt man, wenn der Eigentümer bereits anderweitig<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> durch ein an Stelle des verloren gegangenen gebrachtes Sündopfer.</i> gesühnt worden ist<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Nach Tosaf., deren Erklärung auch Maim, folgt (s. <span dir=\"rtl\">הלכות פסולי המוקדשין</span> IV. 1 u. 8), meint die Mischna: wenn das Tier erst wiedergefunden worden ist, nachdem der Eigentümer bereits anderweitig gesühnt worden ist. Allerdings muss man in diesem Falle das wiedergefundene Tier auch dann umkommen lassen, wenn es vollständig tauglich zum Opfer ist (s. folgende Mischna), die Mischna setzt hier den Fall aber gerade bei einem zu alt oder fehlerhaft gewordenen Tiere, um zu lehren, dass selbst für ein solches Tier diese Vorschrift gilt, weil man sonst hätte annehmen können, dass man solche Tiere, selbst wenn sie erst nach anderweitiger Sühnung des Eigentümers sich wiedergefunden haben, nicht umkommen zu lassen brauche, weil sie ja nicht erst durch die bereits stattgehabte Sühnung des Eigentümers untauglich zum Opfer geworden, sondern es bereits vorher gewesen sind, und deshalb auf sie die Bestimmung, dass ein Sündopfer, dessen Eigentümer bereits gesühnt worden ist, d. h. das durch die bereits stattgehabte Sühnung des Eigentümers untauglich geworden ist, umkommen muss, gar nicht zutreffe. Raschi dagegen, dessen Erklärung Barten, folgt, ist der entgegengesetzten Ansicht, dass für die Frage, ob man ein Sündopfertier umkommen lassen muss, eine noch hinzukommende anderweitige Untauglichkeit des Tieres erschwerend ins Gewicht fällt. Er erklärt deshalb, dass die Mischna nicht von dem Falle spricht, dass das verloren gegangene Tier sich erst nach der Sühnung des Eigentümers wiedergefunden hat, denn da muss man ja selbst ein vollkommen taugliches Tier umkommen lassen und würde deshalb die Mischna nicht nur von bereits untauglich gewordenen Tieren sprechen. Die Mischna spricht vielmehr von dem Fall, dass das Tier sich wiedergefunden hatte, bevor noch der Eigentümer ein anderes dargebracht hatte, dass er dann aber ein anderes dargebracht hat und dadurch gesühnt worden ist, in diesem Falle würde man das wiedergefundene Tier, wenn es sonst tauglich ist, nicht umkommen zu lassen brauchen, sondern es weiden lassen, bis es einen Fehler bekommt und es dann verkaufen, da es ja wiedergefunden war, bevor der Eigentümer anderweitig gesühnt war; war aber das Tier schon wegen seines Alters oder wegen eines Leibesfehlers untauglich, so muss man es auch in diesem Falle umkommen lassen.</i>, umkommen<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Nach der Überlieferung gibt es fünf <span dir=\"rtl\">חטאות מתות</span> d. h. Fälle, in denen man ein Sündopfertier umkommen lassen muss (s. oben II, 2 u. Horaj. 6 b): <span dir=\"rtl\"> ולד חטאת ,תמורת חטאת ,חטאת שכיפרו בעליה ,שמתו בעליה </span> und <span dir=\"rtl\">שעברה שנחה</span>. Nach Raschis Erklärung in unserer Mischna wäre unter <span dir=\"rtl\">שבפרו בעליה</span> zu verstehen: ein Sündopfer, das verloren gegangen und erst wiedergefunden worden ist, nachdem der Eigentümer bereits anderweitig gesühnt war, und unter <span dir=\"rtl\">שעברה שנתה</span> : ein durch sein Alter (oder, was die gleiche Folge hat, durch einen Leibesfehler) untauglich gewordenes, das vorher wiedergefunden worden ist, wenn an seiner Stelle dann doch ein anderes dargebracht worden ist. Nach Tosaf. müsste man erklären, dass unter <span dir=\"rtl\">שעברה שנתה</span> auch nur zu verstehen ist: ein durch sein Alter (oder durch einen Leibesfehler) untauglich gewordenes Tier, das erst wiedergefunden worden ist, nachdem der Eigentümer bereits anderweitig gesühnt war, denn wegen des Alters allein lässt man nach der von der Halacha rezipierten Ansicht des Resch Lakisch (Talm. 22 a) das Sündopfertier nicht umkommen, und dass dieser Fall nur deshalb als ein besonderer genannt wird, um hervorzuheben, dass man selbst ein solches schon ohnedies untaugliches Tier in dem Falle von <span dir=\"rtl\">כפרו בעליה</span> umkommen lassen muss. R. Simon dagegen, der der Ansicht ist, dass man von zwei für ein Sündopfer bestimmten Tieren, sobald das eine von ihnen dargebracht worden ist, das andere in jedem Falle umkommen lassen muss, selbst wenn man z. B. von vorneherein ausser dem zum Sündopfer bestimmten Tiere noch ein zweites als Ersatz für dasselbe bestimmt hat, oder ein Sündopfer verloren gegangen ist, sich dann aber wiedergefunden hat, und man erst nachher ein anderes als Ersatz für dasselbe bestimmt hat (s. Tosaf. 10a v. <span dir=\"rtl\">רישא ר״ש</span>), auch wenn es sich um ein vollkommen taugliches Tier handelt, und der trotzdem als fünften Fall <span dir=\"rtl\">שעברה שנתה</span> nennt, scheint nicht der Ansicht des Resch Lakisch zu sein, sondern in der Tat anzunehmen, dass ein Sündopfertier, das die Altersgrenze überschritten hat, auch wenn der Eigentümer noch nicht durch ein anderes Tier gesühnt ist, zum Umkommen verurteilt ist (s. darüber auch Tosaf. Mella 10 b v. <span dir=\"rtl\">ולד חטאת</span>).</i>, ein Austausch mit ihm hat keine Geltung<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> seine Heiligkeit überträgt sich nicht auf ein anderes Tier, weil weder es selbst dargebracht wird noch wie bei einem fehlerhaften Tiere für den Erlös ein Opfer dargebracht wird.</i>, man darf es nicht benützen<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> doch ist das nur eine rabbinische Verordnung.</i>, bringt aber für die Nutzniessung kein Opfer für Veruntreuung<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> aus dem Note 7 angegebenen Grunde.</i>. 1st der Eigentümer noch nicht anderweitig gesühnt worden<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> nach Tosaf.: wenn das verloren gegangene Tier sich wiedergefunden hat, bevor der Eigentümer anderweitig gesühnt war; nach Raschi: wenn der Eigentümer das andere Tier nicht als Sündopfer darbringen will.</i>, muss es<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> das zu alt gewordene, das fehlerbehaftete dagegen wird sofort verkauft und man bringt für den Erlös ein anderes.</i> weiden, bis es einen Fehler bekommt, und dann verkauft werden, und man bringt für das Geld ein anderes, ein Austausch mit ihm hat Geltung<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> wie bei einem fehlerbehafteten Tier, dessen Heiligkeit ja auch nur darin besteht, dass man es verkaufen und für den Erlös ein anderes darbringen muss.</i>, und die Nutzniessung von ihm gilt als Veruntreuung.",
"Wenn jemand ein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er ein anderes an seiner Stelle dargebracht hat<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">והפריש</span>, ed. pr. und Ven.: <span dir=\"rtl\">והקריב והפריש</span>.</i>, und nachher findet sich das erste wieder, lässt man es umkommen. Wenn jemand Geld zum Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist, und er statt für dasselbe anderweitig ein Sündopfer dargebracht hat<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">והפריש</span>.</i>, und nachher findet sich das Geld wieder, wirft man<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Intrans. für das Pass, des Transit, wie häufig in der Mischna (s. Pessach. III Note 1). Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">יוליכם</span>.</i> das Geld in das Salzmeer<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> damit es nicht wieder aufgefunden und benutzt werden kann.</i>.",
"Wenn jemand Geld für sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er an seiner Stelle anderes Geld abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, ein Sündopfer dafür zu kaufen, das erste Geld sich wiedergefunden hat, bringt er von beiden gemeinsam<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. ed. pr., ed. Yen. und Lowe. Unsere Mischnaausg.: <span dir=\"rtl\">באלו ובאלו</span>, man mischt beides durcheinander und bestreitet davon die Kosten für ein Sündopfer.</i> ein Sündopfer, und das übrig bleibende Geld fällt in die Spendenbüchse<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> wie immer der übrig bleibende Betrag des Geldes, das man zur Anschaffung eines Sündopfers bestimmt hat (s. Schekal. II, 5).</i>. Wenn jemand Geld für sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er an seiner Stelle ein Sündopfer abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, es darzubringen, das Geld sich wiedergefunden hat, das Sündopfer aber fehlerbehaftet ist<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Ist es dagegen nicht fehlerhaft, so wird es dargebracht, und das wiedergefundene Geld wird nach der Ansicht von Rabbi (s. weiter) in das Salzmeer geworfen, nach der Ansicht der Weisen fällt es der Spendenbüchse zu.</i>, muss es verkauft werden, und er bringt von dem zusammengelegten Gelde ein Sündopfer, und der Rest fällt in die Spendenbüchse. Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er an seiner Stelle Geld abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, ein Sündopfer dafür zu kaufen, sein Sündopfer sich wiedergefunden hat, es aber fehlerbehaftet ist<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Ist es dagegen nicht fehlerhaft, so wird es dargebracht und mit dem abgesonderten Geld geschieht wie in Note 19 angegeben.</i>, muss es verkauft werden, und er bringt von dem zusammengelegten Gelde ein Sündopfer, und der Rest fällt in die Spendenbüchse. Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er ein anderes an seiner Stelle abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, es darzubringen, das erste sich wiedergefunden hat, beide aber fehlerbehaftet sind, müssen sie verkauft werden, und er bringt von dem zusammengelegten Gelde ein Sündopfer, und der Rest fällt in die Spendenbüchse. Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es verloren gegangen ist und er ein anderes an seiner Stelle abgesondert hat, und bevor er dazu gekommen ist, es darzubringen, das erste sich wiedergefunden hat, und beide fehlerfrei sind, wird eines von ihnen als Sündopfer dargebracht und das andere lässt man umkommen, dies die Worte Rabbis; die Weisen aber sagen: Ein Sündopfer lässt man nur umkommen, wenn es sich erst wiedergefunden hat, nachdem der Eigentümer bereits gesühnt ist<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Im Talmud wird die Ansicht der Weisen dahin präzisiert, dass nur in dem Falle, wenn das Sündopfer sich erst wiedergefunden hat, nachdem der Eigentümer bereits gesühnt war, man das Wiedergefundene unbedingt umkommen lassen muss; wie jedoch die Ansicht der Weisen ist, wenn es vorher wiedergefunden worden ist, darüber bringt der Talmud zwei voneinander abweichende Aussprüche. Nach Rab Huna heisst man nach Ansicht der Weisen in diesem Falle den Eigentümer, das wiedergefundene Tier darbringen, das andere braucht man dann nicht umkommen zu lassen, sondern lässt es weiden, bis es einen Fehler bekommt. Hat aber der Eigentümer, ohne zu fragen, eines von den beiden Tieren dargebracht, und wenn selbst das wiedergefundene, so dass jetzt nur noch das andere, das garnicht verloren war, zurückgeblieben ist, so muss man auch nach Ansicht der Weisen das zurückgebliebene Tier umkommen lassen, weil der Eigentümer durch die Darbringung des einen Tieres zu erkennen gegeben hat, dass er das andere nicht mehr als sein Sündopfer betrachtet sehen will. Nach R. Abba dagegen muss man nach Ansicht der Weisen nur in dem Falle, wenn das andere Tier dargebracht und das wiedergefundene zurückgeblieben ist, dieses umkommen lassen. Ist aber das wiedergefundene dargebracht worden, einerlei ob auf eigenen Antrieb des Eigentümers oder auf eingeholte Entscheidung hin, so braucht man das andere nicht umkommen zu lassen, weil eben darin die Divergenz zwischen der Ansicht Rabbis und der der Weisen besteht, dass nach Rabbi das für das verloren gegangene Tier abgesonderte Tier dem gleichen Gesetz untersteht wie das erstere (<span dir=\"rtl\">מפריש לאיבוד כאיבוד</span>), welche Ansicht die Weisen nicht teilen.</i>, und das Geld wirft man nur ins Salzmeer, wenn es sich erst wiedergefunden hat, nachdem der Eigentümer bereits gesühnt ist.",
"Wenn jemand sein Sündopfer abgesondert hat und es ist jetzt fehlerbehaftet<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> d. h. es ist erst nachher fehlerhaft geworden, denn wenn es schon vorher fehlerhaft war, ist das Tier selbst, weil zum Opfer untauglich, garnicht heilig geworden, sondern nur sein Geldwert (<span dir=\"rtl\">קדושת דמים</span>) s. Bechor. II, 2.</i>, muss man es verkaufen und für das Geld ein anderes bringen<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Der Grundsatz, dass ein Sündopfer, anstelle dessen bereits ein anderes dargebracht worden ist, umkommen muss, bezieht sich nur auf den Fall, wenn das erstere zur Zeit der Darbringung des zweiten noch im Besitze des Eigentümers war, nicht aber wenn es bereits verkauft war.</i>. R. Elasar, Sohn des R. Simon, sagt: Wenn das zweite dargebracht worden ist, bevor das erste geschlachtet worden ist, muss man es umkommen lassen, weil der Eigentümer bereits gesühnt ist."
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"Wie kann man die Erstgeburtspflicht umgehen<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> In erlaubter Weise. Das Wort <span dir=\"rtl\">ערמה</span> ist nicht gleichbedeutend mit dem deutschen Ausdruck List, dem immer etwas Tadelnswertes anhaftet, sondern hat oft auch die Bedeutung: Klugheit, Berechnung, durch die man etwas zu erreichen versteht, was man ohne sie nicht erreichen würde. Hier handelt es sich darum, eine noch nicht zur Welt gekommene Erstgeburt dem Priester zu entziehen, um sie für sich selbst als Opfer verwenden zu können. Das ist erlaubt, denn nur eine bereits zur Welt gekommene Erstgeburt darf man nicht zu einem anderen Opfer bestimmen (s. Arach. VIII, 7), wohl aber eine noch nicht geborene, weil die Erstgebart erst durch die Gebart heilig wird (Talmud 25a).</i> ? Wenn ein Erstgebärendes trächtig geworden ist, sagt man: „Was dieses in seinem Innern trägt, sei, wenn es ein männliches Tier ist, ein Ganzopfer<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> es kann jedoch nur zum Ganzopfer bestimmt werden, weil diesem eine noch höhere Heiligkeit innewohnt als der Erstgeburt, da das Fleisch desselben garnicht gegessen wird, nicht aber zum Friedensopfer, dessen Fleisch von den Eigentümern verzehrt wird, während die Erstgeburt nur von den Priestern verzehrt werden darf.</i> “, wirft es dann ein männliches, so wird es als Ganzopfer dargebracht<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> und er kann damit seine Pflicht erfüllen, wenn er auch schon vorher verpflichtet war, ein Ganzopfer darzubringen.</i>. [Sagt man:] „Wenn es ein weibliches Tier ist, sei es ein Friedensopfer<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Es kann nicht gemeint sein, wenn man das von einem erstgebärenden Tiere sagt, da dazu ja gar keine Veranlassung vorliegt, da doch nur die männliche Erstgeburt heilig ist, vielmehr meint die Mischna, wenn man das von einem trächtig gewordenen Sündopfertiere (s. Raschi und Barten.) sagt, da man sonst das Junge, das geboren wird, umkommen lassen muss (s. oben IV, 1), oder von einem anderen trächtigen Opfertiere (s. Maim. Comment.), um das Junge für ein Pflichtopfer, das man darzubringen hat, verwenden zu können. Ebenso kann man auch das noch angeborene Junge, wenn es ein männliches sein sollte, zum Ganzopfer bestimmen.</i> „, und es wirft dann ein weibliches, so wird es als Friedensopfer dargebracht<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Dieses und die folgenden Aussprüche der Mischna geben nur die Ansicht des R. Simon ben Gamliel wieder (s. folg. Mischna), wonach auch Junge von erst nach ihrer Heiligung trächtig gewordenen Opfertieren erst durch die Geburt heilig werden, nach der rezipierten Halacha dagegen ist das Junge, solange es im Mutterleibe ist, ein Teil der Mutter (<span dir=\"rtl\">עובר ירך אמו</span>), und sind deshalb Junge von Opfertieren auch schon im Mutterleibe heilig und können nicht zu einer anderen Opferart bestimmt werden (s. weiter VII, 3). Nach R. Simon ben Gamliel darf das Junge aber auch zum Friedensopfer bestimmt werden, obwohl diesem eine niedere Heiligkeit innewohnt als dem Sündopfer (vgl. Note 2), weil es, wenn es Sündopfer bleiben würde, zu gar nichts dienen würde, sondern man es umkommen lassen müsste (Tosf. Jomt.). Ebenso darf nach Maim. auch das Junge eines anderen Opfertieres, wenn es ein weibliches ist, zum Friedensopfer bestimmt werden, obwohl es dadurch keine höhere Heiligkeit erlangt, weil es als weibliches nicht zum Ganzopfer und dadurch zu einer höheren Heiligkeit bestimmt werden kann (Straschun).</i>. [Sagt man<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> von einem trächtigen Opfertiere.</i>:] „Wenn es ein männliches ist, sei es ein Ganzopfer, und wenn es ein weibliches ist, sei es ein Friedensopfer<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn es ein männliches ist, es zum Friedensopfer bestimmen darf man dagegen nur beim Sündopfertiere, bei anderen Opfertieren aber aus dem Note 2 angegebenen Grunde nicht (Straschun, vgl. Tosf. Jomt.).</i> „, und es wirft ein männliches und ein weibliches, wird das männliche als Ganzopfer und das weibliche als Friedensopfer dargebracht<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> obwohl man nicht daran gedacht hat, dass es zwei Junge werfen würde, und deshalb auch nur die Absicht gehabt hat, eines als Opfer darzubringen.</i>.",
"Wirft es zwei männliche, so wird eines von ihnen als Ganzopfer dargebracht und das zweite wird an Ganzopferpflichtige verkauft, und das Geld ist nichtheilig<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> es kann hier nicht, wie in dem vorhergehendem Falle, gemeint sein, wenn man von einem Opfertiere gesagt hat: wenn es ein männliches ist, sei es ein Ganzopfer, und wenn es ein weibliches ist, sei es ein Friedensopfer, da dann, wenn von der Bestimmung zum Ganzopfer auch nur das eine der beiden Jungen betroffen wird, das andere doch die Heiligkeit des Muttertieres behalten würde, es könnte deshalb, wenn das Muttertier z. B. ein Sündopfertier ist, keines von beiden als Ganzopfer dargebracht werden, da man ja nicht weiss, welches das zum Ganzopfer bestimmte und welches das als Sündopfer darzubringende ist, und müsste man deshalb beide Tiere umkommen lassen (s. Sebach. VIII, 1). Vielmehr spricht hier die Mischna von dem Fall, dass man diese Bestimmung bei einem trächtigen nichtheiligen Tiere getroffen hat, da sind des Zweifels wegen beide Jungen als Ganzopfertiere zu verwenden, der Eigentümer braucht aber nur eines von ihnen als Ganzopfer darzubringen, da er ja nur ein Ganzopfer gelobt hat, den für das andere erzielten Erlös dagegen darf er zu profanen Zwecken verwenden.</i>. Wirft es zwei weibliche, so wird eines von ihnen als Friedensopfer dargebracht und das zweite wird an Friedensopferpflichtige verkauft, und das Geld ist nichtheilig. Wirft es ein Geschlechtloses oder eine Zwittergeburt<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Hier kann es sich nicht, wie in den letztvorhergehenden Absätzen der Mischna, um das Junge eines nichtheiligen Tieres handeln, weil da das Gesagte selbstverständlich wäre, da der Eigentümer das Junge nur für den Fall zum Opfer bestimmt hat, dass es ein männliches oder ein weibliches ist, nicht aber, wenn es ein Geschlechtloses oder eine Zwittergeburt ist. Selbst nach der Ansicht, wonach ein Erstgeborenes <span dir=\"rtl\">טומטום</span> als Erstgeburt heilig ist, weil es in Wirklichkeit entweder ein männliches oder ein weibliches Tier ist und wir nur nicht erkennen können, welchen Geschlechtes es ist (s. Bechor. 41 b), würde es in diesem Falle selbstverständlich nicht heilig sein, weil der Gelobende für diesen Fall, dass das Geschlecht des Tieres nicht zu erkennen ist, es ja nicht zum Opfer bestimmt hat. Nach der Erklärung im Talmud spricht vielmehr die Mischna hier wieder von dem Fall, dass jemand von einem trächtigen Opfertiere gesagt hat: wenn das Junge ein männliches ist, soll es ein Ganzopfer sein, wenn ein weibliches, ein Friedensopfer.</i>, kann sich, sagt R. Simon, Sohn des Gamliel, eine Heiligkeit auf sie überhaupt nicht übertragen<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Nicht nur, dass die vorher für den Fall, dass das Tier ein männliches oder ein weibliches Junges werfen sollte, getroffene Bestimmung für solche Tiere keine Geltung hat, sondern nach R. Simon ben Gamliel können sie überhaupt nicht heilig werden, es überträgt sich auf sie auch nicht die Heiligkeit des Muttertieres, weil er der Ansicht ist, dass Junge von erst nach ihrer Heiligung trächtig gewordenen Opfertieren erst durch die Geburt heilig werden, deshalb sind ein geschlechtloses Tier und eine Zwittergeburt, die von einem solchem Opfertiere geworfen werden, nicht heilig, weil sie in dem Augenblicke, wo sie heilig werden sollten, bereits wie fehlerbehaftete Tiere untauglich zum Opfer sind und deshalb wie diese nicht die Heiligkeit eines Opfertieres (<span dir=\"rtl\">קדושת הגוף</span>) annehmen können. Würde R. Simon ben Gamliel nur haben sagen wollen, dass die Heiligkeitsbestimmung in diesem Falle für sie keine Geltung hat, weil der Gelobende seine Bestimmung nur für den Fall, dass es ein männliches oder ein weibliches Tier sein wird, getroffen hat, so würde er nicht den Ausdruck gebraucht haben, dass sich überhaupt keine Heiligkeit auf sie übertrage. Allerdings muss R. Simon ben Gamliel der Ansicht sein, dass auch ein <span dir=\"rtl\">םוםטום</span> ebenso wie die Zwittergeburt eine besondere Art von Tier (<span dir=\"rtl\">בריה בפני עצמה</span>) ist, denn würde er auch der Ansicht sein, dass es in Wirklichkeit entweder ein männliches oder ein weibliches Tier ist (s. oben Note 10), so würde sich die Heiligkeit des Muttertieres wohl auf dasselbe übertragen.</i>.",
"Wenn jemand sagt: „Das Junge dieses<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> nichtheiligen trächtigen.</i> Tieres sei ein Ganzopfer und es selbst ein Friedensopfer“, so haben seine Worte Geltung<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> weil er das Junge zum Ganzopfer bestimmt hat, bevor noch das Muttertier zum Friedensopfer bestimmt war.</i>, „es seihst sei ein Friedensopfer und sein Junges ein Ganzopfer“, so ist es doch das Junge eines Friedensopfers<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> weil durch die Bestimmung des Muttertieres zum Friedensopfer auch die in ihm befindliche Leibesfrucht die gleiche Bestimmung angenommen hat, und die nachfolgende Bestimmung des Jungen zum Ganzopfer diese vorausgegangene Bestimmung nicht mehr aufheben kann. Nur wenn ein zum Opfertiere geheiligtes Tier nachträglich trächtig wird, nimmt das Junge nach der Ansicht, die auch R. Simon ben Gamliel teilt, erst mit der Geburt die Heiligkeit des Muttertieres an, heiligt man aber ein bereits trächtiges Tier, so hat man auch nach dieser Ansicht zugleich auch seine Leibesfrucht zu derselben Bestimmung geheiligt.</i>, dies die Worte des R. Meir. Es sagte R. Jose: Wenn er von Anfang an es so im Sinne hatte, haben seine Worte, da<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. und Lowe: <span dir=\"rtl\">אע״פ שאי אפשר</span>.</i> es unmöglich ist, zwei Bestimmungen zugleich auszusprechen, Geltung, wenn er aber erst, nachdem er gesagt hat: „dieses sei ein Friedensopfer“, sich es überlegt und gesagt hat: „das Junge sei ein Ganzopfer“, so ist es das Junge eines Friedensopfere<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> weil eine einmal ausgesprochene Heiligkeitsbestimmung nicht zurückgenommen oder geändert werden kann, selbst wenn man sie unmittelbar, nachdem man sie ausgesprochen (<span dir=\"rtl\">תוך כדי דיבור</span>), durch eine anderweitige Bestimmung widerruft.</i>.",
"[Wenn jemand sagt:] „Dieses sei ausgetauscht anstelle eines Ganzopfers, ausgetauscht<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Ven. und Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">חמורת</span>, einzelne Mischnaausg.: <span dir=\"rtl\">ותמורת</span>, s. Raschi u. Bart.</i> anstelle eines Friedensopfers“ <sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> und er besitzt ein Ganzopfer und ein Friedensopfer, für die das Tier als Austausch gelten soll.</i>, so ist es ein anstelle eines Ganzopfers Ausgetauschtes<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> weil nur die zuerst ausgesprochene Bestimmung Geltung hat. Würde er die Absicht gehabt haben, es als Austausch für beide Tiere, für das Ganzopfer und Friedensopfer zusammen, zu bestimmen, so würde er das Wort <span dir=\"rtl\">חמורת</span> nicht nochmals wiederholt, sondern gesagt haben: <span dir=\"rtl\">הרי זו תמורת עולה ושלמים</span>.</i>, dies die Worte des R. Meir. Es sagte R. Jose: Wenn er von Anfang es so im Sinne hatte, haben, da es unmöglich<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr. u. Lowe: <span dir=\"rtl\">ע״פ שאפשר</span>(!).</i> ist, zwei Bestimmungen zugleich auszusprechen, seine Worte Geltung<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> da dann anzunehmen ist, dass er das Wort <span dir=\"rtl\">תמורת</span> nur deshalb wiederholt hat, weil er irrtümlicher Weise angenommen hat, dass, wenn er <span dir=\"rtl\">תמורת עולה ושלמים</span> sagt, das Tier selbst nicht dargebracht werden kann, wenn er aber das Wort <span dir=\"rtl\">תמורת</span> wiederholt, das Tier selbst als Opfer dargebracht werden darf. Da aber in Wirklichkeit das Tier auch dann nicht als Ganzopfer und Friedensopfer zugleich dargebracht werden kann, muss man in diesem Falle das Tier weiden lassen, bis es zum Opfer untauglich wird, es dann verkaufen und für die Hälfte des Erlöses ein Ganzopfer und für die andere Hälfte ein Friedensopfer bringen, da es von vornherein seine Absicht war, es als Austausch für beide Opfer zu bestimmen.</i>, wenn er aber erst, nachdem er gesagt hat: „ausgetauscht anstelle eines Ganzopfers“, sich es überlegt und gesagt hat: „anstelle eines Friedensopfers“, so ist es ein anstelle eines Ganzopfers Ausgetauschtes.",
"„Dieses sei anstelle von diesem, ausgetauscht für dieses, ausgewechselt gegen dieses“, gilt als Austausch, „dieses verliere seine Heiligkeit<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מחוללת</span>, es werde <span dir=\"rtl\">חולין</span>, profan.</i> durch dieses“, gilt nicht als Austausch<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> weil dieser Ausdruck nur vom Auslösen von Heiligem gebraucht wird, Opfertiere aber, so lange sie zum Opfer tauglich sind, nicht ausgelöst werden können.</i>. Wenn das heilige Tier fehlerbehaftet war, so verliert es dadurch seine Heiligkeit<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> und dieselbe geht auf das andere Tier über, auch wenn dieses weniger wert ist als das Opfertier, weil nach biblischem Recht Heiliges auch durch die niedrigste dafür erlegte Summe als ausgelöst gilt.</i>, er muss es<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Ed pr. u. Lowe: <span dir=\"rtl\">בעל מום ויצא לחולין צריך</span>.</i> aber mit dem vollen Geldwerte bezahlen<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> wörtlich: er muss es (das Opfertier) zu Geld machen d. h., wenn das andere Tier weniger wert ist, muss er das Fehlende in Geld hinzulegen, und auch auf dieses Geld überträgt sich die Heiligkeit des Opfertieres. Der Talmud bringt hierzu zwei Ansichten: nach R. Jochanan beruht diese Verpflichtung nur auf einer rabbinischen Verordnung, nach Resch Lakisch ist man dazu auch nach Tora-Gesetz verpflichtet.</i>.",
"„Dieses sei anstelle eines Sündopfers“ oder „anstelle eines Ganzopfers“, das hat gar keine Geltung<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> vielmehr muss man immer ein bestimmtes Opfertier im Auge haben, für welches das betreffende Tier als Austausch gelten soll.</i>, „anstelle dieses<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> das dabei vor ihm steht.</i> Sündopfers“ oder „anstelle dieses Ganzopfers“ oder „anstelle des Sündopfers“, oder „anstelle des Ganzopfers, das ich zu Hause habe“ und er hat ein solches, so haben seine Worte Geltung. Wenn jemand auf ein unreines Tier und auf ein fehlerbehaftetes sagt: „diese seien Ganzopfer“, hat das gar keine Geltung<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> weil solche Tiere nicht als Opfer dargebracht werden können; dagegen macht er sich dadurch der Übertretung eines Verbotes strafbar (s. Talm. 6 b).</i>, „diese seien zum Ganzopfer“, müssen sie verkauft werden, und man bringt für das Geld Ganzopfer<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> weil er das Tier nicht als Ganzopfer, sondern als „zum Ganzopfer“ bestimmt hat d. h., dass es dazu verwendet werden soll, um ein Ganzopfer darzubringen.</i>."
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"Alle Tiere, die nicht auf den Altar gebracht werden dürfen, machen auch andere Tiere [unter die sie geraten sind] dafür untauglich, wenn deren auch noch so viele sind, nämlich: [ein Tier,] das [einen Menschen] begattet hat oder [von ihm] begattet worden ist<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebach. VIII, Note 8.</i>, das [zum Götzenopfer] bestimmt worden oder [götzendienerisch] verehrt worden ist<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> S. dort Noten 9 und 10.</i>, das als [Buhlerinnen-] Lohn gegeben worden ist oder als [Hunde-] Preis<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> S. Deut. 23, 19.</i>, ein Bastardtier<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebach. VIII, Note 12.</i>, ein Trefa<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> S. dort Note 13.</i> und ein seitwärts Herausgezogenes<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> S. dort Note 14.</i>. Was heisst das, ein bestimmt gewordenes<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">מוקצח</span> von <span dir=\"rtl\">קצה</span> = abschneiden, absondern.</i> ? Das für den Götzendienst bestimmt worden ist<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> um als Götzenopfer dargebracht zu werden. Es darf jedoch erst dann nicht als Opfer dargebracht werden, wenn diese Bestimmung zum Götzenopfer auch äusserlich durch irgend eine mit ihm vorgenommene Handlung bekräftigt worden ist. Nach einer zweiten Erklärung Raschis (Talm. 29b) darf es nur dann nicht als Opfer dargebracht werden, wenn es noch zu keinerlei Arbeit verwendet worden ist, ist das aber geschehen, dann gilt es nicht mehr als zum Götzenopfer bestimmt, da es dann nicht als solches dargebracht wird.</i>, es selbst ist verboten<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> es darf nicht dargebracht werden.</i>, aber was es auf sich hat, ist erlaubt <sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> es darf auf den Altar gebracht werden und ist nicht wie bei einem götzendienerisch verehrten Tiere verboten.</i>. Was heisst das, ein verehrt gewordenes? Jedes, das götzendienerisch verehrt worden ist, es selbst und was es auf sich hat<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> S. Deut. 7,25.</i>, ist verboten <sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> es selbst darf nicht dargebracht werden und was es auf sich hat, darf überhaupt nicht benutzt werden.</i>. Sowohl dieses wie jenes <sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> das zum Götzenopfer bestimmte wie das götzendienerisch verehrte Tier.</i> ist zum Genuss erlaubt <sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> weil lebende Wesen durch götzendienerische Bestimmung oder Verehrung für den profanen Gebrauch nicht verboten werden. Im Talmud wird dieses daraus geschlossen, weil, wenn sie auch für den profanen Gebrauch verboten wären, es keines Beweises aus der Schrift bedurft hätte, um ihre Benutzung als Opfer auszuschliessen, da es als Grundsatz gilt, dass alles, was für den profanen Gebrauch verboten ist, auch für den Altar untauglich ist.</i>.",
"Was heisst das, ein Buhlerinnenlohn? Wenn jemand zu einer Buhlerin<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> einer Nichtisraelitin oder Sklavin oder einer Israelitin, die sich öffentlich preisgibt oder der ein Mann, mit dem ihr der Beischlaf verboten ist, beigewohnt hat, so nach Tosaf., nach Maim.: einer Israelitin nur, wenn ihm selbst der Beischlaf mit ihr verboten ist (vgl. auch Jebam. VI, 5 und dort Note 37).</i> sagt: „Hier hast du <sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">הוליך</span>.</i> dieses Lamm als Lohn für dich„ <sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> für den ihm gewährten Beischlaf.</i>, selbst wenn er ihr<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> dann anstatt des versprochenen einen Lammes.</i> hundert gibt, sind sie alle verboten. Ebenso wenn jemand zu einem anderen sagt: „Hier hast du dieses Lamm, dafür lass deine Sklavin bei meinem<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> hebräischen.</i> Knechte schlafen“. Rabbi<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">ר׳ מאיר</span>.</i> sagt: Das ist kein Buhlerinnenlohn; die Weisen aber sagen: Das ist ein Buhlerinnenlohn<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Hat der hebräische Knecht bereits eine Frau und Kinder, so hat der Herr das Recht, zur Vermehrung seines Sklavenstandes ihm eine Sklavin an die Seite zu geben, damit er von ihr für ihn Kinder erzeugt. Die Mischna spricht hier aber von dem Fall, dass der Knecht noch nicht Frau und Kinder hat, da ist nach Ansicht der Weisen es auch dem Knecht verboten, einer Sklavin beizuwohnen. Rabbi dagegen ist nach Raschi der Ansicht, dass ihm auch in diesem Falle die Beiwohnung einer Sklavin gestattet ist. Nach Maim. (Comment.) ist auch Rabbi der Ansicht, dass ihm in diesem halle die Beiwohnung verboten ist, da ihm dieselbe aber, wenn er schon Frau und Kinder hat, erlaubt ist, wird der für den Beischlaf gegebene Lohn nicht als Buhlerinnenlohn betrachtet.</i>.",
"Was heisst das, der Preis für einen Hund? Wenn jemand zu einem Anderen sagt: „Hier hast du<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">הוליך</span>.</i> dieses Lamm für diesen<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg. fehlt: <span dir=\"rtl\">זה</span>.</i> Hund“. Ebenso, wenn zwei Gesellschafter teilen, und der Eine erhält zehn [Lämmer] und der andere neun und einen Hund, so sind die, die zu dem Gegenwert für den Hund gehören<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> das sind die zehn Lämmer, die der Eine erhalten hat. Nach dem Talmud sind die sämtlichen zehn Lämmer jedoch nur dann verboten, wenn keines unter ihnen ist, das ebensoviel wert ist wie der Hund, weil ich in diesem Falle annehme, dass ein Bruchteil von dem Betrage, um den der Wert des Hundes den eines Lammes übersteigt, in jedem der übrigen neun Lämmer steckt. Ist dagegen eines der Lämmer ebensoviel wert wie der Hund, kann man dieses eine als Gegenwert für den Hund betrachten und sind deshalb die übrigen neun Lämmer nicht für den Altar verboten.</i>, verboten<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">אסור</span>.</i>, die zusammen mit dem Hund zugeteilten erlaubt. Als Lohn für eine Hündin<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> die der Eigentümer jemandem zum Beischlaf überlässt (Raschi). Sota 26b erklärt dagegen Raschi: der Lohn, den jemand einer Buhlerin gibt, damit sie sich seinem Hunde zum Beischlaf hingibt.</i> und als Preis für eine Buhlerin<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> die sich jemand für ein Lamm als Sklavin gekauft hat (Raschi). Sota 26b erklärt Raschi: ein Lamm, das jemand als Preis für eine buhlerische Sklavin erhalten hat.</i> gegebene Tiere sind erlaubt <sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\">. Ed. pr. fehlen die Worte von <span dir=\"rtl\">אתנן כלב</span> bis <span dir=\"rtl\">שניהם</span>.</i>, denn es heisst<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Deut. 23,19. Dort heisst es: <span dir=\"rtl\">גם שניהם</span>, Jebam. 59b wird richtig zitiert: <span dir=\"rtl\">גם שניהם שנים ולא ארבעה שנאמר</span>.</i>: „sie beide“, aber nicht vier. Junge von ihnen<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> von den als Lohn für eine Buhlerin oder als Preis für einen Hund gegebenen Lämmern.</i> sind erlaubt, denn es heisst: „sie“<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Daraus, dass es in der Schrift heisst: <span dir=\"rtl\">שניהם</span> „sie“ beide, wird geschlossen, dass das Verbot sich nur auf sie selbst bezieht, nicht aber auf von ihnen geworfene Junge.</i>, nicht aber ihre Jungen.",
"Hat er ihr <sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> der Buhlerin.</i> Geld<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Talmudausg.: <span dir=\"rtl\">מעות</span>.</i> gegeben, so ist dieses erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Dinge, die geopfert werden sollen, dafür zu kaufen.</i>, Weine, Öle, Mehle oder irgend etwas, von dessen Art auf dem Altar dargebracht wird, so ist es verboten<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Hat er ihr dagegen Trauben, Oliven oder Getreide gegeben, so ist der daraus bereitete Wein, das daraus hergestellte Öl und Mehl erlaubt (Talm.).</i>. Hat er ihr zu Opfern bestimmte Tiere<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> nicht nur sonstige Opfertiere, über die ihm, nachdem er sie zu Opfertieren bestimmt hat, ein freies Verfügungsrecht gar nicht mehr zusteht, sondern selbst ein Tier, das er zum Pessachopfer bestimmt hat, auf das er auch nachträglich gegen Bezahlung andere Personen als Miteigentümer hinzuziehen kann.</i> gegeben, so sind sie erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Weil es heisst: <span dir=\"rtl\">לכל נדר</span>, sie dürfen nicht für den Altar bestimmt werden, bereits dafür bestimmte aber werden von dem Verbote nicht getroffen.</i>, Geflügel<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Nichtheiliges. Vgl. dagegen Maim. <span dir=\"rtl\">הלכות איסורי מזבח</span> IV, 15.</i>, so ist es verboten. Es wäre eigentlich folgender Schluss zu ziehen: Wenn zu Opfern bestimmte Tiere, die durch einen Leibesfehler untauglich werden, als Buhlerinnenlohn und Preis für einen Hund nicht untauglich werden, müssten da Vögel, die nicht durch einen Leibesfehler untauglich werden<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> wie Viehopfer, sondern nur durch gröbere Gebrechen (s. Sebach. VII, Note 42).</i>, nicht erst recht nicht als Buhlerinnenlohn und Preis für einen Hund untauglich werden<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> In manchen Mischnaausg. fehlen die Worte <span dir=\"rtl\">בהן ,עופות</span> und <span dir=\"rtl\">עליהן</span>.</i> ? Die Schrift sagt aber: „für irgend ein Gelübde„, um auch Geflügel mit einzuschliessen.",
"Von allen Tieren, die nicht auf den Altar gebracht werden dürfen, sind die Jungen erlaubt<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> jedoch nur, wenn sie erst trächtig geworden sind, nachdem sie bereits für den Altar untauglich waren, weil an dem Entstehen des Jungen Vater- und Muttertier beteiligt sind und ein Ding, dessen Entstehen Erlaubtes und Verbotenes zusammen bewirkt haben, erlaubt ist (<span dir=\"rtl\">זה וזה גורם מותר</span>). Ist aber das Tier bereits trächtig gewesen, als es einen Menschen getötet hat oder von einem Menschen begattet worden oder zum Götzenopfer bestimmt oder götzendienerisch verehrt worden ist, so ist auch das Junge für den Altar verboten, weil gleichzeitig mit dem Muttertiere auch das von ihm getragene Junge von dem Verbot betroffen worden ist. (s. Talmud). Nach Maim. Comment, und Bart. spricht die Mischna nur von nichtheiligen Tieren, bei heiligen Tieren dagegen sind die Jungen auch in ersterem Falle für den Altar verboten. In <span dir=\"rtl\">הלכות איסורי מזבח</span> III, 13 macht jedoch Maim, keinen Unterschied zwischen heiligen und nichtheiligen Tieren, sondern bezieht das <span dir=\"rtl\">ולדותיהן מותרין</span> auf beide. Nach dem Talmud ist R. Elieser der abweichenden Ansicht, dass von allen für den Altar verbotenen Tieren auch die Jungen verboten sind.</i>. Das Junge von einem Trefa darf, sagt R. Elieser<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Ed. pr., Lowe u. Talmudausg. lesen: <span dir=\"rtl\">ר׳ אליעזר אומר ולד מרפה לא יקרב</span> und haben nicht die Worte: <span dir=\"rtl\">וחכמים אומרים יקרב</span> (die sich aus dem Vorhergehenden von selbst ergeben).</i>, nicht auf den Altar gebracht werden; die Weisen aber sagen, es darf dargebracht werden<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> (Der Talmud (Chull. 58a) bringt zwei Ansichten, nach der einen kann ein Tier, nachdem es trefa geworden ist, nicht mehr trächtig werden, nach der anderen ist es wohl möglich. Nach der letzteren Ansicht spricht die Mischna von einem Tiere, das erst trächtig geworden ist, nachdem es bereits trefa war, deshalb darf das Junge nach der Ansicht der Weisen dargebracht werden nach dem Grundsatze: <span dir=\"rtl\">זה וזה גורם מותר</span> s. Note 41 R. Elieser dagegen ist der Ansicht, dass es nicht dargebracht werden darf, weil er der Ansicht ist, dass <span dir=\"rtl\">זה וזה גורם</span> verboten ist. Nach der ersteren Ansicht spricht die Mischna von einem Tiere, das bereits trächtig war, als es trefa wurde, und R. Elieser ist der Ansicht, dass das noch ungeborene Junge ein Teil des Muttertieres ist und deshalb dadurch, dass dieses trefa geworden ist, ebenfalls als trefa unbrauchbar geworden ist, während die Weisen der Ansicht sind, dass, wenn auch sonst das noch ungeborene Junge als ein Teil des Muttertieres betrachtet wird, es in diesem Falle dennoch nicht als trefa zu betrachten ist, da es als ein Lebewesen für sich von dem Gebrechen, durch das das Muttertier trefa geworden ist, in seiner Lebensfähigkeit gar nicht getroffen worden ist (s. Tosf. 31a v. <span dir=\"rtl\">למ״ד טרפה</span>). Die Mischna spricht nur von der Tauglichkeit des Jungen für den Altar, für den profanen Gebrauch dagegen ist es auch nach R. Elieser erlaubt, so nach Raschi und Barten., nach dem Talmud Chull. 58a ist es aber nach Ansicht des R. Elieser auch für den profanen Gebrauch verboten, und spricht die Mischna hier deshalb nur von seiner Verwendbarkeit für den Altar, um zu lehren, dass nach Ansicht der Weisen es selbst hierfür tauglich ist.</i>. R. Chanina<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Ed. Lowe: <span dir=\"rtl\">חנניא</span>.</i>, Sohn des Antigonus, sagt: Ein taugliches Tier, das an einem Trefa gesaugt hat, ist untauglich für den Altar<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> nach Maim. Comm. und Bart. nur innerhalb von 24 Stunden, nachdem es solche Milch zu sich genommen hat, weil es so lange keine andere Nahrung zu sich zu nehmen braucht und deshalb als durch diese verbotene Milch allein erhalten betrachtet wird. Raschi dagegen erklärt: wenn es täglich wenigstens alle 24 Stunden solche Milch getrunken hat, wenn es auch nebenbei noch andere Nahrung zu sich genommen hat, weil diese Milch allein genügt hat, es zu erhalten, und deshalb seine Erhaltung nicht durch Verbotenes und Erlaubtes zusammen (<span dir=\"rtl\">זה וזה גורם</span>), sondern schon durch das Verbotene allein bewirkt worden ist.</i>. Alle Opfertiere, die trefa geworden sind, dürfen nicht ausgelöst werden, denn man darf keine Opfertiere auslösen, um sie den Hunden zum Frass zu geben<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> weil es in dem nach der Tradition auf untauglich gewordene Opfertiere sich beziehenden Schriftverse Deut. 12,15 heisst: <span dir=\"rtl\">תזבח ואכלת</span>, du kannst sie schlachten und essen, wenn sie aber nicht mehr für den Genuss geeignet sind, dürfen sie nicht mehr ausgelöst werden, sondern müssen sie, nachdem sie verendet sind, vergraben werden (s. Chull. X Note 29).</i>."
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"Es gibt Bestimmungen, die für Geheiligtes, das für den Altar geheiligt worden ist, gelten und nicht für solches, das für den Tempelschatz geheiligt worden ist, und es gibt Bestimmungen, die für Geheiligtes, das für den Tempelschatz geheiligt worden ist, gelten und nicht für solches, das für den Altar geheiligt worden ist. Für den Altar geheiligte [Opfer] können ausgetauscht werden<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> jedoch nur Viehopfer (s. oben I, 6), bei für den Tempelschatz geheiligten Tieren dagegen hat ein Austausch überhaupt keine Gültigkeit, s. oben I Note 47. Talmudausg. add.: <span dir=\"rtl\">קדשי בדק הבית אין עושין תמורה קדשי מזבח</span>.</i>, bei ihnen treten die auf Verworfenes<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebach. II Note 34.</i>, auf Übriggelassenes und auf Unreinheit stehenden Strafen<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebach. Ill Note 29.</i> ein<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Daraus, dass das Verbot, Opferfleisch in Unreinheit zu geniessen, das Lev. 22, 3 allgemein für alle heiligen Tiere ausgesprochen ist, für das Fleisch von Friedensopfern Lev. 7, 20 noch besonders hervorgehoben wird, wird geschlossen, dass dieses Verbot sich nur auf solche Tiere bezieht, die wie das Friedensopfer zu Opfern für den Altar geheiligt werden, nicht aber auf solche, die für den Tempelschatz geheiligt worden sind. Aus der Wortanalogie von <span dir=\"rtl\">עון עון</span> und <span dir=\"rtl\">חלול חלול</span> wird dann geschlossen, dass dasselbe auch für die Verbote, Verworfenes und Übriggelassenes zu geniessen, gilt (s. Raschi Sebach. 46b s. v. <span dir=\"rtl\">אחת לכלל</span> und Sebach. 45b).</i>, ein Junges<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> mit dem das fehlerhaft gewordene Opfertier bereits trächtig gewesen ist, bevor es ausgelöst worden, und das es, nachdem es ausgelöst worden ist, geworfen hat. Die Auslösung des Muttertieres hat für das Junge keine Geltung, da das Junge nicht fehlerhaft ist und nicht fehlerhafte Opfertiere nicht ausgelöst werden können. Auch nach der Ansicht, dass Junge von erst nach ihrer Heiligung trächtig gewordenen Opfertieren erst durch die Geburt heilig werden (s. V Note 11), kann die Auslösung des Muttertieres für das Junge keine Geltung haben, da es danach, solange es im Mutterleibe ist, überhaupt nicht heilig ist, und nichtheilige Tiere gewiss nicht ausgelöst werden können. Trotzdem darf das Junge nicht als Opfer dargebracht werden, weil durch die Auslösung des Muttertieres auch seine Heiligkeit geschwächt worden ist. Es darf aber auch nicht ausgelöst werden, weil seine Tauglichkeit zum Opfer nicht soweit geschwächt worden ist, dass es durch Auslösung seine Heiligkeit ganz verlieren könnte. Ist das Muttertier jedoch erst nach der Auslösung trächtig geworden, so gilt das Junge nicht als heilig. Bei für den Tempelschatz geheiligten Tieren dagegen gilt das Junge, auch wenn das Muttertier schon vor der Auslösung damit trächtig gewesen, als durch die Auslösung des Muttertieres mitausgelöst, weil es doch nur mit seinem Werte für das Heiligtum bestimmt (<span dir=\"rtl\">קדושת דמים</span>) war, bei diesem geringeren Grade von Heiligkeit aber auch das nicht fehlerhafte Junge im Mutterleibe durch die Auslösung des Muttertieres als ausgelöst gilt.</i> und die Milch von ihnen<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Die Milch von untauglich gewordenen Opfertieren ist auch nach ihrer Auslösung verboten, weil es an der nach der Tradition auf solche Tiere sich beziehenden Schriftstelle (Deut. 12, 15) heisst: <span dir=\"rtl\">ואכלת בשר</span>, das Fleisch darfst du geniessen, nicht aber die Milch.</i> sind auch nach ihrer Auslösung verboten, wer sie<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> in nicht fehlerhaftem Zustande, so lange sie noch ihrer Bestimmung gemäss als Opfer dargebracht werden können.</i> ausserhalb [des Heiligtums] schlachtet, macht sich schuldig<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> S. Lev. 17,4.</i>, und man darf mit ihnen<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> mit dem Gelde, das zur Anschaffung von Opfern für den Altar geheiligt worden ist.</i> nicht den Tempelarbeitern ihren Lohn bezahlen; das alles gilt nicht für das für den Tempelschatz Geheiligte<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Dieser Nachsatz fehlt in ed. pr. u. Lowe.</i>.",
"Es gibt Bestimmungen für das für den Tempelschatz Geheiligte, die nicht für das für den Altar Geheiligte gelten: Ohne nähere Bestimmung Geheiligtes fällt an den Tempelschatz<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> auch wenn es Tiere sind, die als Opfertiere auf dem Altar dargebracht werden können, s. die Ansicht des R. Elieser Schekal. IV, 7.</i>, für den Tempelschatz kann alles geheiligt werden<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> auch Steine und Holz (Raschi: Holz kann auch für das Altarfeuer geheiligt werden), auch fehlerbehaftete und unreine Tiere (Maim. Comm.). Nach dem Talmud bedeutet das <span dir=\"rtl\">חל על הבל</span>, dass auch abgehobelte Späne und abgefallenes Laub von für den Tempelschatz geheiligten Bäumen dem Verbot der Veruntreuung unterliegen (vgl. Meïla III, 8); danach wäre zu übersetzen: „bei für den Tempelschatz Geheiligtem erstreckt sich die Heiligkeit auf alles“.</i>, man macht sich auch an daraus erst entstandenen Dingen<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> wie an der Milch oder an Eiern von dafür geheiligten Tieren (vgl. Meïla III, 5).</i> der Veruntreuung schuldig, und die Priester ziehen aus ihnen gar keinen Nutzen<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> während von den meisten Altaropfern auch den Priestern etwas zufällt.</i>.",
"Weder bei dem für den Altar noch bei dem für den Tempelschatz Geheiligten darf man die Bestimmung, für die man es geheiligt hat, ändern <sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Für den Tempelschatz Geheiligtes kann man nicht mit Abänderung seiner Bestimmung für den Altar heiligen und ebenso umgekehrt, zum Ganzopfer Bestimmtes nicht zum Friedensopfer bestimmen und ebenso umgekehrt (Raschi). Nach Maim. (Comm. und <span dir=\"rtl\">הלכות תמורה</span> IV, 11) und Bart. darf man auch zur Ausbesserung des inneren Tempelraumes Bestimmtes nicht zur Ausbesserung des Aussenaltars bestimmen (womit es für etwas an Heiligkeit niedriger Stehendes, als wofür es bestimmt war, verwendet werden würde), dagegen wendet jedoch Abraham ben David ein, dass die Ausbesserung aller Teile des Tempels ohne Unterschied aus dem Tempelschatz bestritten wurde.</i>, man kann ihren abzuschätzenden Wert<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> den Wert von bereits zu Opfern geweihten Tieren. Ueber den Ausdruck <span dir=\"rtl\">הקדש עילוי</span> s. Arachin VIII Note 67.</i> dem Heiligtum<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> für den Tempelschatz.</i> geloben und sie als Banngut weihen<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> In welcher Weise dieser Wert festzustellen ist und was man in diesem Falle an den Tempelschatz bezw. an die Priester, denen das Gebannte zufällt, zu zahlen hat, s. Arachin VIII, 7. Diese beiden letzteren Bestimmungen beziehen sich jedoch nur auf für den Altar geheiligte Tiere, weil auf diese der Eigentümer immerhin insofern noch ein gewisses Anrecht hat, als er das Recht hat, wenn sie fehlerhaft geworden sind, sie für sich auszulösen (Tosaf.). Für den Tempelschatz Geheiligtes dagegen, auf das der Eigentümer ebensowenig Anrecht hat wie irgend ein anderer Mensch, kann deshalb auch der Eigentümer weder als <span dir=\"rtl\">הקדש עילוי</span> noch zum <span dir=\"rtl\">חרם</span> bestimmen. Dass trotzdem die Mischna diese beiden Bestimmungen hier anführt, und nicht in der ersten Mischna unter den Bestimmungen, die für das für den Altar Geheiligte und nicht für das für den Tempelschatz Geheiligte gelten, erklärt David Pardo in seinem <span dir=\"rtl\">שושנים לדור</span> damit, dass dort nur die Bestimmungen aufgezählt werden, in denen bei dem für den Altar Geheiligten ein höherer Grad von Heiligkeit zum Ausdruck kommt als bei dem für den Tempelschatz Geheiligten, was bei diesen beiden Bestimmungen nicht der Fall ist. Da sie aber auch nicht zu den Bestimmungen gehören, die bei beiden, bei für den Altar wie bei für den Tempelschatz Geheiligtem, in gleicher Weise gelten, so seien die Worte: <span dir=\"rtl\">ומקדישין אותן הקדש עילוי ומחרימין אותן </span> nur als nähere Ausführung zu der Bestimmung <span dir=\"rtl\">לקדושה אין משנין אותן מקדושה</span> aufzufassen, und die Mischna sei so zu erklären: man darf bei beiden nicht die Bestimmung, für die man es geheiligt hat, ändern, man darf jedoch, insoweit der Eigentümer an ihnen überhaupt noch irgend ein Besitzanrecht hat — was, wie ausgeführt, nur bei für den Altar Geheiligtem der Fall ist, nicht aber bei für den Tempelschatz Geheiligtem — diesen Wert heiligen oder für den Bann bestimmen, weil dadurch ihre eigene Bestimmung ja nicht geändert wird.</i>, und wenn sie von selbst verenden, müssen sie vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> selbst wenn sie schon vorher durch einen Leibesfehler untauglich geworden sind. Ausgelöst dürfen sie nicht mehr werden, selbst nicht nach der Ansicht, wonach Heiliges ausgelöst werden darf, auch wenn es nur noch den Hunden als Frasse dienen kann, weil es zur Auslösung erforderlich ist, dass das Tier vor den Priester hingestellt wird, damit er es abschätze (s. Lev. 27,11 u. 12), was aber bei einem verendeten Tier nicht mehr möglich ist. Nach R. Jochanan (s. Talmud) gilt nach Ansicht der Weisen diese Bestimmung sowohl bei für den Altar, wie bei für den Tempelschatz geheiligten Tieren, nach Resch Lakisch nur bei für den Tempelschatz geheiligten.</i>; R. Simon sagt: Für den Tempelschatz geheiligte Tiere können, wenn sie verendet sind, ausgelöst werden<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> R. Simon ist der Ansicht, dass die aus Lev. 27,11 abgeleitete Bestimmung nur für Tiere, die für den Altar geheiligt sind, gilt.</i>.",
"Für Folgendes<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> von dem jede Nutzniessung verboten ist.</i> ist das Vergraben Vorschrift: Fehlgeburten von Opfertieren müssen vergraben werden, eine von ihnen geworfene Fruchthaut muss vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> weil die Fruchtbaut sich nur um eine vorhandene Leibesfrucht gebildet haben kann, diese nur zergangen und deshalb nicht mehr zu erkennen ist.</i>, der [von Gerichts wegen] gesteinigte Ochse<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> S. Exod. 21, 28. 29.</i>, das durch Genickschlag getötete Kalb <sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> S. Deut. 21,4.</i>, die Vogelopfer von Aussätzigen<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> der eine von den beiden Vögeln, mit dessen Blut der Aussätzige besprengt wird, s. Lev. 14, 6.</i>, das Haar des Nasiräers<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> das ihm, wenn er sich verunreinigt hat, am Tage seiner Reinigung abgeschoren wird. Das Haar, das ihm nach Beendigung seines Nasirats abgeschoren wird, wird dagegen nicht vergraben, sondern verbrannt, s. Num. 6,18.</i>, die Erstgeburt eines Esels<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> die nicht ausgelöst worden, sondern durch Genickschlag getötet worden ist.</i>, Fleisch- und Milchmischung<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Fleisch und Milch, die zusammen gekocht worden und deshalb nach biblischem Gebot zu jeder Nutzniessung verboten sind, s. Chull. VIII Note 26.</i> und nichtheilige Tiere, die im Heiligtum geschlachtet worden sind<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Das Verbot von Nichtheiligem, das im Heiligtum geschlachtet worden ist, wird aus dem Schriftvers Deut. 12, 21 abgeleitet (s. Chull. V Note 9), dass auch jede Nutzniessung davon verboten ist, aus Exod. 22, 30 (s. Kiddusch. 58 a).</i>; R. Simon sagt: Nichtheilige Tiere, die im Heiligtume geschlachtet worden sind, müssen verbrannt werden <sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> um nicht zu der irrigen Meinung Anlass zu geben, dass auch untauglich gewordene Opfertiere, für die das Verbrennen vorgeschrieben ist (s. Pessach. 82 b), vergraben werden müssen.</i>, ebenso auch im Heiligturne geschlachtetes Wild<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> obgleich dabei zu dieser Befürchtung eigentlich weniger Anlass vorliegt, da doch Wild überhaupt nicht zu Opfern verwendet wird.</i>.",
"Für Folgendes ist das Verbrennen Vorschrift: Gesäuertes am Pessach muss verbrannt werden <sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> dies nur nach Ansicht von R. Jehuda, s. Pessach. II, 1.</i>, ferner unreine Priesterhebe <sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> S. Sabb. 25 a.</i>, Orla-Frucht<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 19,23. Auch jede Nutzniessung von Orla-Frucht ist verboten (s. Kidd. 56 b).</i> und Saaten-Mischung im Weinberge<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Deut. 22, 9. Aus dem Ausdruck <span dir=\"rtl\">פן חקדש</span> wird geschlossen, dass solche Saatenmischung verbrannt werden muss (Kidd. 56 b). Dass auch Orla Frucht verbrannt werden muss, wird aus ihrer Gleichartigkeit mit Saatenmischung im Weinberge geschlossen (vgl. Talm. Jerus. zu Orla II, 1).</i>, das, was [davon] verbrannt zu werden pflegt, muss verbrannt werden<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שדרכו לישרף</span>: was man gewöhnlich (<span dir=\"rtl\">דרך</span>), wenn man es vernichten will, verbrennt, im Gegensatz zu flüssigen Dingen.</i>, und was vergraben zu werden pflegt, muss vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> wenn auch das Verbrennen dafür Vorschrift ist. Nach Raschi, Maimon. und Bart. bezieht sich diese Einschränkung jedoch nur auf <span dir=\"rtl\">ערלה</span> und <span dir=\"rtl\">כלאי הכרם</span>.</i>; Brot und Öl von Priesterhebe<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> die unrein geworden sind und deshalb verbrannt werden müssen.</i> darf man als Brennmaterial benützen<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> weil unrein gewordene Hebe nicht zur Nutzniessung verboten ist.</i>.",
"Alle Opfertiere, die [mit der Absicht auf]<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebach. II Note 36.</i> ausser ihrer Zeit oder ausserhalb ihres Ortes geschlachtet worden sind, müssen verbrannt werden<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> wie jedes im Heiligtum untauglich gewordene Opfer (s. Pessach. 82 b).</i>, ein Zweifel-Schuldopfer<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> das jemand dargebracht hat, weil er im Zweifel war, ob er nicht vielleicht eine Sünde begangen hat.</i> muss verbrannt werden<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> wenn es ihm, nachdem das Opfer bereits geschlachtet worden, zur Gewissheit geworden ist, dass er die Sünde nicht begangen hat (s. Keret. VI, 1). Das Opfer muss dann verbrannt werden wie jedes während der Darbringung untauglich gewordene Opfer.</i>; R. Jehuda sagt: Es muss vergraben werden<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Durch das ausschliessende <span dir=\"rtl\">כי קדש „הוא״</span> (Exod. 29, 34) werden nach R. Jehuda das Zweifel-Schuldopfer und das Zweifel-Vogel-Sündopfer ausgeschlossen, dass sie, wenn sie untauglich geworden sind, nicht verbrannt zu werden brauchen (s. Pessach. 28 a Tosaf. v. <span dir=\"rtl\">ואתה אומר</span>).</i>. Ein für den Zweifelsfall gebrachtes Vogel-Sündopfer<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> das z. B. eine Frau bringen muss, die nicht weiss, ob das von ihr Abgegangene eine wirkliche Geburt gewesen ist (s. Keret. I, 4).</i> muss verbrannt werden<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> es darf nicht wie ein anderes Vogel-Sündopfer gegessen werden und muss deshalb wie ein untauglich gewordenes Opfer verbrannt werden.</i>; R. Jehuda sagt: Man wirft es in den Wasserarm<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 44. Weil das Vogelfleisch weich ist und sich leicht zersetzt, braucht es nicht vergraben zu werden, sondern genügt es, wenn man es in den Wasserarm wirft, der durch die Tempelhalle flieset, durch den es dann in den Bach Kidron fortgespült wird.</i>. Alles, wofür das Verbrennen vorgeschrieben ist, darf nicht vergraben werden <sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Durch das Verbrennen wird der Gegenstand bis auf die zurückbleibende Asche vollständig vernichtet, da aber für diese Dinge die Vernichtung durch Verbrennen ausdrücklich vorgeschrieben ist, so ist die dann noch zurückbleibende Asche nicht mehr für den Gebrauch verboten. Durch das Vergraben dagegen wird der Gegenstand nicht sofort vernichtet, er bleibt deshalb, auch nachdem er vergraben worden ist, für den Gebrauch verboten, es ist deshalb zu befürchten, dass jemand ihn wieder ausgräbt und doch von ihm Gebrauch macht.</i>, und wofür das Vergraben vorgeschrieben ist, darf nicht verbrannt werden<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Da für diese Dinge die Vernichtung durch Verbrennen nicht vorgeschrieben ist, so bleibt, auch wenn man sie verbrannt hat, die zurückbleibende Asche für den Gebrauch verboten, es ist deshalb zu befürchten, dass man solche Asche mit der von Dingen, für die das Verbrennen vorgeschrieben ist, verwechselt und sie wie diese für den Gebrauch für erlaubt hält. Deshalb muss man sie vergraben, trotz der Befürchtung, dass sie jemand wieder ausgraben und von ihnen Gebrauch machen könnte.</i>; R. Jehuda sagt: Wenn jemand es sich selbst erschweren will, das zu Vergrabende zu verbrennen, so ist es erlaubt; darauf sagte man zu ihm: Es ist nicht erlaubt, es anders zu machen<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> weil diese Erschwerung leicht Anlass geben kann, es mit der Asche leichter zu nehmen und sie für den Gebrauch für erlaubt zu halten.</i>."
]
],
"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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