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"title": "German Commentary on Mishnah Shabbat",
"language": "en",
"versionTitle": "merged",
"versionSource": "https://www.sefaria.org/German_Commentary_on_Mishnah_Shabbat",
"text": {
"Introduction": [
"\nEinleitung.\nDieser erste Tractat in der Ordnung der Feste enthält eine grosse Anzahl von Vorschriften, welche sich auf die Heiligung des siebenten Tages der Woche beziehen und in vielen Stellen der <span dir=\"rtl\">תורה</span> verzeichnet sind. Die Heiligung kann sich durch das Gebot kund geben, den Sabbath durch besondere Kleidung, durch Speise und frohes Beisammensein, namentlich zu religiösen Zwecken, auszuzeichnen, theils durch Ruhe, also Enthaltung von jeglicher Arbeit. Wiederum zeigt sich hier die Nothwendigkeit der mündlichen Lehre, da durch die schriftliche nicht genau angegeben iṣt, welche Arbeit verboten ist; man hätte ja auch das Essen und das Gehen als eine Arbeit ansehen können. Die Tradition hat 39 ,,Hauptarbeiten“ als am Sabbath verboten angenommen und zwar alle diejenigen, welche beim Bau der Stiftshütte zur Anwendung kamen, da die Beobachtung des Sabbath an der Spitze des Baues der Stiftshütte vermerkt ist Die vorzüglichsten Stellen, in denen des Sabbaths im Pentateuch Erwähnung geschieht, sind folgende: Genesis 2, 3; Exodus 16, 23—30; Exodus 20, 8—11; Exodus 23, 12; Exodus 31, 13—16; Exod. 34, 21; Leviticus 19, 30; Numeri 28. 9; Deuteron. 5, 12—15. — Der Tractat Sabbath ist sehr umfangreich; er enthält 24 Abschnitte. Da durch die Beobachtung des Sabbath gleichsam der Glaube an einen Schöpfer, der die Welt aus Nichts hervorgebracht hat, offenbart wird, die Nichtachtung desselben jedoch eine Gottesläugnung in sich schliesst, so sind die Strafen für die Entweihung des Sabbath auch sehr streng bemessen worden. Wer vorsätzlich bei Verwarnung durch Zeugen das Sabbathgesetz übertritt, wurde mit Todesstrafe, u. z. mittelst Steinigung, belegt. Geschah die Entweihung vorsätzlich ohne Zeugenverwarnung, so war <span dir=\"rtl\">כרת</span> (Ausrottung) die Strafe. Hatte Jemand aus Versehen (<span dir=\"rtl\">בשוגג</span>), indem er entweder, nicht bedachte, dass es Sabbath ist, oder nicht wusste, dass diese Arbeit verboten sei, dieselbe begangen, so muss er ein Sündenopfer (<span dir=\"rtl\">חטאת</span>) bringen.—In Bezug auf einzelne Sabbath-Verordnungen kommen vier verschiedene Orte in Betracht: 1) <span dir=\"rtl\">רשות הרבים</span> = ein öffentlicher Ort, an welchen Jeder ein Recht hat, z. B. eine Landstrasse, jede wenigstens 16 Ellen breite unbedeckte, an beiden Seiten offene Gasse und jeder Marktplatz; 2) <span dir=\"rtl\">היחיד רשות</span> = ein Privatort, jeder zehn Handbreit tiefe und vier Handbreit breite, Vertiefung, eine steinerne, eben so hohe wie breite Mauer, ein von mindestens eben so hoben wie breiten Wänden eingeschlossener Raum im Freien oder auf Schiffen, Thürmen u. s. w., ferner eine mit Mauern umgebene und nächtlich geschlossene Stadt. 3) <span dir=\"rtl\">כרמלית</span>*) = ein Ort, der zu jenen beiden nicht gehört, indem er entweder ganz frei liegt, wie das Meer, eine Ebene etc., oder bei gehöriger Breite nur die Höhe (und Tiefe) von drei bis zehn Handbreiten hat, oder nur von drei Seiten umgeben und an der vierten offen ist. 4) <span dir=\"rtl\">מקום פטור</span> = ein gesetzlich freier Ort ist ein solcher, der über drei Handbreiten hoch oder tief ist, aber nicht vier Handbreiten im Geviert hat.\n"
],
"": [
[
[
"<b>Das Verbot des Hinaus- und Hineintragens am Schabbat.</b> Obgleich diese Arbeit unter den 39 Hauptarbeiten im nachfolgenden siebenten Abschnitt zuletzt genannt wird, hat sie Rabbi dennoch hier zuerst behandelt, weil sie überaus häufig vorkommt und bekannt sein muss, sollen Irrtümer vermieden werden, zumal da es den Anschein hat, dass diese als Arbeit angesehene keine eigentliche ist. — Das Herausbringen und das Hereinholen aus einem Gebiet in das andere, aus <span dir=\"rtl\">רשות היחיד</span> in <span dir=\"rtl\">רשות הרבים</span>, wird hier statt mit dem Worte <span dir=\"rtl\">הוצאות</span> mit <span dir=\"rtl\">יציאות</span> belegt, weil dies dem Bibelausdruck entspricht, denn es heisst (Exod. 16,28): <span dir=\"rtl\">אל יצא איש ממקומו</span> = »Es gehe Keiner von seinem Orte aus«, es gehe nämlich Keiner mit seinem Gerät in der Hand, um Manna zu sammeln.",
"<b>zerfällt in zwei Satzungen.</b> Zwei, Seitens der Torah, nämlich im Herein- und Hinausbringen eines Gegenstandes durch den Hauseigentümer, der sich im Inneren, in <span dir=\"rtl\">רשות היחיד</span> befindet, und ebenso zwei durch den Armen, der sich ausserhalb in <span dir=\"rtl\">רשות הרבים</span> beflndet! Hat er sich dieser Sünde schuldig gemacht aus Versehen (<span dir=\"rtl\">בשוגג</span>), so ist die Strafe ein Sündenopfer (<span dir=\"rtl\">חטאת</span>); hat er es mit Willen getan, dann erfolgt Ausrottung (<span dir=\"rtl\">כרת</span>); wenn mit Verwarnung, dann steht die Todesstrafe mittelst Steinigung (<span dir=\"rtl\">סקילה</span>) darauf.",
"<b>die vier bilden.</b> Die Rabbanan haben zu den zwei Satzungen noch zwei hinzugefügt, so dass es vier wurden; wenn nämlich die Arbeit durch zwei Personen vollbracht wurde, indem der Eine die <span dir=\"rtl\">עקירה</span> = das Aufheben und die Fortbewegung, der Andere dagegen die <span dir=\"rtl\">הנחה</span> = das Niederlegen bewirkt hat, so sind sie Beide straflos, weil die Tatvon Einem vollführt sein muss.",
"<b>reicht der Arme seine Hand hinein.</b> Und der Arme hält in seiner Hand einen Korb, worin er Brot vom Hausherrn empfangen will. Es ist hier das Beispiel vom Armen und Reichen angeführt, um zu zeigen, dass, obwohl Almosengeben ein löbliches Werk ist, es doch verboten ist, weil dadurch ein Gesetz übertreten wird.",
"<b>so ist der Arme schuldig.</b> Weil er allein eine vollständige Arbeit ausführte. Er entrückte einen Gegenstand aus <span dir=\"rtl\">רשות הרבים</span> und legte ihn in <span dir=\"rtl\">רשות היחיד</span> nieder; oder er nahm ihn aus <span dir=\"rtl\">רה״י</span> fort und legte ihn in <span dir=\"rtl\">רה״ר</span> nieder. Obgleich zwar der Ort, von welchem der Gegenstand entnommen wird, vier Handbreiten im Geviert haben muss, und weder die Hand des Armen, noch die des Reichen so gross ist, wird dennoch im Talmud angenommen, dass die Hand des Menschen, da sie Gegenstände, die sehr gross sind, erfassen kann, so angesehen wird, als sei sie vier Handbreiten im Geviert gross.",
"<b>so sind sie Beide straflos.</b> Weil Keiner von Beiden eine ganze Arbeit getan hat; doch ist es nicht erlaubt, solches zu tun, da es leicht dazu kommen könnte, dass jeder für sich allein eine vollständige Arbeit ausführte."
],
[
"<b>Man soll sich kurz vor <span dir=\"rtl\">מנחה</span>.</b> Das <span dir=\"rtl\">מנחה</span>-Gebet hat seine Grenze bis zum Abend. Vergleiche Berachot Abschn. 4, m. 1. Hier ist nicht gerade von Freitag Nachmittag, sondern auch von jedem andern beliebigen Tage die Rede (in folgender Mischnah wird jedoch wieder von Angelegenheiten gesprochen, die nur den Schabbat betreffen).",
"<b>nicht vor den Bartscheerer niedersetzen.</b> Denn er könnte, wenn etwa die Scheere zerbrechen würde und er sie wieder herstellen wollte, vergessen und nicht beten.",
"<b>Ebenso gehe man um diese Zeit nicht in’s Bad.</b> Es könnte ihm eine Schwäche zustossen.",
"<b>nicht in die Gerberei.</b> Wenn vielleicht eine Beschädigung der Häute eingetreten wäre, würde er viel Zeit verbrauchen, um sie wieder herzustellen. Ebenso könnten bei den folgenden Fällen Verzögerungen Vorkommen.",
"<b>Man unterbricht.</b> Das Studium im Gesetze.",
"<b>um das <span dir=\"rtl\">שמע</span>.</b> Zur rechten Zeit.",
"<b>aber nicht des Gebetes.</b> Der Achtzehn."
],
[
"<b>Der Schneider gehe nicht.</b> Am Freitag Nachmittag.",
"<b>denn er könnte vergessen und.</b> Nach Eintritt des Schabbat.",
"<b>damit ausgehen.</b> Es darf aber kein Handwerker oder Künstler mit seinem Werkzeuge ausgehen.",
"<b>auch nicht der Schreiber.</b> <span dir=\"rtl\">לבלר</span> = libellarius = Schreiber, Notar.",
"<b>mit seinem Rohre.</b> <span dir=\"rtl\">בקולמסו</span> = κάλᾰμος = Rohr, Schreibfeder, die der Schreiber hinter’s Ohr zu stecken pflegte.",
"<b>Man darf nicht beim Lampenlicht Kleider von Ungeziefer reinigen.</b> <span dir=\"rtl\">לא יפלה</span> = wegschaffen, das <span dir=\"rtl\">תרגום</span> gibt <span dir=\"rtl\">בערתי הקדש</span> (Deuteron. 26, 13) mit <span dir=\"rtl\">פליתי</span> wieder. <br> Anmerkung von E. Baneth: Im Pi‘el heisst פלה, wie Samter richtig bemerkt, allerdings wegschaffen; nur stimmt zu dieser Erklärung nicht את כליו im Akkusativ. Aber im Kal (seltener im Pi‘el oder Hifil) hat das Wort die besondere Bedeutung von Ungeziefer reinigen, entlausen. So Schabbat 12a: <span dir=\"rtl\">אין פולין לאור הנר </span> und so auch im Arabischen (<span dir=\"rtl\">فلى</span>). Ob hier <span dir=\"rtl\">יְפַלֶּה</span>, <span dir=\"rtl\">יַפלֶה</span> oder <span dir=\"rtl\">יִפְלֶה</span> zu lesen ist, mag dahingestellt bleiben.",
"<b>Doch hat man gesetzlich.</b> Wenn <span dir=\"rtl\">באמת</span> vorkommt, so hat es die Gültigkeit von einer <span dir=\"rtl\">חזן</span> (",
"<b>dass der Schullehrer.</b> <span dir=\"rtl\">הלכה למשה מסיני</span> kommt von <span dir=\"rtl\">חזה</span> = sehen her, weil der Schullehrer darauf zu sehen hat, wo die Kinder zu lesen beginnen sollen. Erst später wurde auch der Vorbeter in der Synagoge <span dir=\"rtl\">חזן</span> genannt. <br> Anmerkung von E. Baneth: Samters Ableitung ist unmöglich. Vom Verbum חזה kann man kein Substantiv חזן bilden. Der Stamm ist offenbar חזן, arab. <span dir=\"rtl\">خزن</span> = aufbewahren. Davon <span dir=\"rtl\">مخزن</span> (Machzin = Speicher), das in der Form Magazin in unseren Sprachschatz übergegangen ist. Das verwandte <span dir=\"rtl\">חֹסֶן</span> kommt in der Bibel öfter in der Bedeutung Schatz vor, aram. אחסנתא = Besitz, חסינה (Kelim XVI 5 = Behälter, neusyr. חזנא = Schatz. Der Beruf des חזן ist ein vielseitiger. In Joma VII 1 und Sota VII 8 ist er der Synagogenverwalter, in Tamid V 3 hat er die Priestergewänder in Verwahrung, in Makkot III 12 (s. auch Schabbat 56a und Synh. 17b) ist er Gerichtsvollzieher und in Baba Μ. 93b sogar Nachtwächter. Nach Sota 49a l. Z. erteilt er in der Schule den Anfangsunterricht, und dieses Amt scheint er auch an unserer Stelle auszuüben (s. Maimunis Mischnakommentar).",
"<b>aber selbst nicht lesen dürfe.</b> <span dir=\"rtl\">שמא יטה</span>, er könnte vielleicht das Licht, wenn es nicht gut brennt, neigen und dadurch die Sünde des Feuermachens oder- Beförderns begehen."
],
[
"<b>ausgesprochen hat.</b> Die Gelehrten hatten nämlich die Absicht, das Buch Hesekiel aus der Bibel zu verbannen, weil mehrere Stellen in demselben dem Pentateuch zu widersprechen scheinen, z. B. (Hesekiel 44,31). »Jedes Aas und jedes Zerrissene vom Geflügel und vom Vieh dürfen die Priester nicht essen«. Daraus ginge hervor, dass nur die Priester solches nicht essen dürfen, es aber den Israeliten erlaubt wäre; — (ibidem 45,20). »Also sollst Du auch tun am siebenten Tage des Monats« … von welchem Opfer in dem Pentateuch nichts erwähnt ist. Deshalb isolierte sich Chananjah auf seinem Söller, um das Buch Hesekiel zu erklären.",
"<b>als die des Hillel.</b> Und die <span dir=\"rtl\">הלכה</span> nach ihnen festgesetzt."
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"<b>dass sie noch bei Tage durchweicht werden.</b> Die Schule Samai’s ist der Ansicht, dass man auch zu dem Feiernlassen der Geräte verpflichtet ist; dagegen meint die Schule Hillels, dass sich die Verpflichtung des Feiernlassens nur auf lebende Wesen bezieht."
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"<b>dass sie noch bei Tage verdunsten.</b> <span dir=\"rtl\">שיהבילו</span> = von <span dir=\"rtl\">הבל</span> = Dunst. Durch das Verdunsten werden sie trocken."
],
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"<b>dass man.</b> Kurz vor <span dir=\"rtl\">שנת</span>.",
"<b>die Balken auf die Ölpresse und die runden Hölzer auf die Weinpresse auflegen darf.</b> Es ist deshalb erlaubt, weil man die genannten Presswerkzeuge erst dann auflegt, wenn die Oliven bereits gemahlen und die Weintrauben getreten sind, der Saft also ohne Balken und runde Hölzer von selbst herausläuft, nur nicht so stark als jetzt; darum gleicht es der Hauptarbeit des Dreschens nicht."
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"<b>dass sie noch bei Tage gebraten werden.</b> Nach Art des <span dir=\"rtl\">בן דרוסאי</span>, welcher Fleischspeise, wenn sie nur ein Drittel gar gekocht war, verzehrte. Weil sie in diesem Zustande bereits essbar ist, braucht nicht befürchtet zu werden, dass er die Kohlen schüren würde.",
"<b>wenn nicht die Oberfläche.</b> Diese ist dem Luftraum des Ofens zugekehrt.",
"<b>dass die untere Fläche.</b> Welche der Ofenplatte angeklebt und zuerst gebacken wird, bevor noch die Oberfläche, die dem Luftraum des Ofens zugekehrt ist, sich härtet."
],
[
"<b>Man lässt das Pessach - Opfer.</b> Das Wort <span dir=\"rtl\">שלשל</span> bedeutet herablassen und heraufziehen (Aruch). Die Öfen der Alten hatten ihre Öffnung oben, deshalb liess man das zu Bratende von oben herabhängen.",
"<b>selbst in der Dämmerung vor Schabbat.</b> Obgleich man anderweitig nicht braten darf, wie oben erwähnt ist, so macht das Pessach-Opfer eine Ausnahme, da die zu dem Opfer versammelte Gesellschaft sehr achtsam ist und sich unter einander erinnern wird, die Kohlen nicht anzuschüren.",
"<b>auch dürfen die Priester in der Herd-Kammer.</b> Im Vorhofe des Tempels befand sich eine grosse Kammer, woselbst immer Feuer brannte, damit sich die Priester, die auf dem Marmor-Estrich baarfuss gingen, dort wärmen konnten.",
"<b>das Feuer ein Wenig anschüren.</b> Weil die Priesterachtsam sind."
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"<b>Mit welchen Stoffen darf man.</b> Zum Schabbat.",
"<b>Man darf nicht brennen mit Zederfasern.</b> Eine Art Wolle, welche sich zwischen der Rinde und dem Holze der Zeder befindet.",
"<b>mit Weiden wolle.</b> Eine Art Wolle, welche sich zwischen der Rinde und dem Holze der Weide befindet.",
"<b>mit Nesselkraut.</b> Es sollen dies die Blätter eines langen Krautes sein, die man gross zieht, um damit zu brennen.",
"<b>das auf dem Wasser schwimmt.</b> Eine Art Wolle, die sich an der Wandung der Schiffe, welche lange im Wasser verweilt haben, festsetzt. Bis hierher war die Rede von den Dochten, die man nicht gebrauchen darf; von nun an werden die Öle aufgezählt, die unbrauchbar sind.",
"<b>mit Wachs.</b> Dass man etwa geschmolzenes Pech und geschmolzenes Wachs an Stelle von Öl in eine Lampe giesse; aber lange Fäden aus Wachs zu machen, ist erlaubt.",
"<b>mit Öl aus dem Baumwoll - Samen.</b> <span dir=\"rtl\">שמן קיק</span> ist das Öl, welches aus den Körnern gepresst wird, die sich in der Baumwolle befinden. Der Grund, weshalb diese Dochte nicht zulässig sind, ist, weil das Licht nicht nach denselben zieht, sondern ausserhalb derselben; ebenso zieht sich das Öl nicht nach dem Dochte, und in beiden Fällen brennt das Licht schlecht, weshalb zu besorgen ist, man würde das Licht beugen, um es dadurch besser brennen zu machen; oder auch, man würde das Licht verlassen, was nicht geschehen darf, weil das Schabbatlicht Pflichtsache ist.",
"<b>das verbrannt werden muss.</b> Öl von <span dir=\"rtl\">תרומה</span>, das verunreinigt worden ist. Hier ist die Rede von einem Festtage, der auf einen Freitag fiel; wenn er demnach die <span dir=\"rtl\">תרומה</span> an diesem Tage verbrennt, würde er Heiligtümer am <span dir=\"rtl\">יום טוב</span> verbrennen, was verboten ist."
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[
"<b>Man darf das zum Verbrennen bestimmte Öl.</b> Siehe die vorige Anmerkung.",
"<b>wegen der Würde des Schabbat.</b> Weil es übel riecht, obgleich es gut brennt.",
"<b>Fischöl.</b> Trahn."
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"<b>ausser Flachs.</b> Obgleich die Stengel in der Bibel (Josua 2,6) auch Holz genannt werden; dagegen Hanf und Baumwolle, welche von Samenarten abstammen, darf man ohne Weiteres zu Dochten verwenden.",
"<b>der Verunreinigung als Zelt.</b> Hierüber sehe man den sechsten Teil der Mischnah, Einleitung zum Tractat <span dir=\"rtl\">אהלות</span>.",
"<b>Ein Lappen von einem Gewande.</b> Der Lappen muss übrigens drei Finger lang und breit sein.",
"<b>Elieser der Verunreinigung.</b> Als Kleid."
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"<b>weil er sich fürchtet vor Heiden.</b> So wie die Perser, die an gewissen Tagen ihres Götzendienstes wegen nirgends ausser im Tempel Licht zu brennen erlaubten.",
"<b>vor Räubern.</b> Damit sie nicht sehen sollen, dass dort Menschen seien und sie überfallen.",
"<b>vor bösem Geist.</b> Nämlich Nervenkranke oder Tiefsinnige, die vor jeder Erscheinung erschrecken.",
"<b>damit er einschlafe.</b> Es ist die Rede von einem Kranken, bei welchem Gefahr im Gefolge ist; wenn aber keine Gefahr vorhanden, ist es verboten."
],
[
"<b>der <span dir=\"rtl\">חלה</span> - Entrichtung und des Anzündens des Lichtes.</b> Dies sind Dinge, die sie und das Hauswesen betreffen, Backen und Lichtanzünden."
],
[
"<b>Habt Ihr verzehntet.</b> Da auch nur eine Kleinigkeit am Schabbat zu essen, schon zum <span dir=\"rtl\">מעשר</span> bestimmt.",
"<b>Habt Ihr die Verbindung der Orte.</b> Sowohl in Hinsicht der <span dir=\"rtl\">עירובי תחומין</span> = der Grenzen des Schabbatweges (2000 Ellen), als auch <span dir=\"rtl\">עירובי חצרות</span> = der Höfe, um aus einem Hofe in den andern etwas tragen zu dürfen; wie nicht minder die Verbindung der Gassen.",
"<b>Zündet die Lampe an.</b> Die ersten beiden Dinge werden in Frageton gestellt, denn man konnte es bereits getan haben. Letzteres jedoch, das Anzünden der Lampe, geschieht im befehlenden Tone, denn wäre es bereits geschehen, so sähe man es.",
"<b>oder nicht.</b> Zeigt sich ein Stern, so ist der Tag noch nicht zu Ende; bei zwei Sternen ist es zweifelhaft, ob es Tag oder Nacht ist (diese Zeit der Dämmerung wird <span dir=\"rtl\">בין השמשות</span> genannt); werden jedoch drei Sterne sichtbar, dann ist es in jeder Hinsicht Nacht.",
"<b>so darf man nicht mehr <span dir=\"rtl\">וראי</span>.</b> Das gewiss Unverzehntete.",
"<b>auch keine Gefässe.</b> Zur Reinigung.",
"<b>Aber man darf <span dir=\"rtl\">רמאי</span>.</b> Zweifelhaftes."
]
],
[
[
"<b>Auf einen Wärmeherd zu zwei Töpfen.</b> <span dir=\"rtl\">כירה</span> ist eine Vertiefung, eine Art Heerd, wo das auf dessen Boden befindliche Feuer, die zwei Töpfe, die oben angebracht sind, bestreicht. Das Wort <span dir=\"rtl\">כירה</span> hat Verwandtschaft mit <span dir=\"rtl\">כרה</span> = graben.",
"<b>wenn er mit Stoppeln oder Reisern geheizt war.</b> Kurz vor Schabbat. <span dir=\"rtl\">גבבא</span> ist Kleinholz, so wie Stoppeln, die man auf dem Felde aufklaubt.",
"<b>gekochte Speise.</b> Um dieselben über <span dir=\"rtl\">שבת</span> warm zu halten.",
"<b>war er mit Öltrestern.</b> <span dir=\"rtl\">גפת</span> ist der Bodensatz des Öls und des Sesams, nachdem das Öl ausgepresst ist.",
"<b>oder Asche darüber getan hat.</b> Er muss die Kohlen wegschaffen, denn es könnte geschehen, dass er sie anschüren würde.",
"<b>das Abgehobene wieder drauf zu setzen.</b> Aber nachdem er das Abgenommene irgend wohin gesetzt hat, darf er es, selbst nach Beth Hillel, nicht wieder hinsetzen, weil es angesehen wird, als setzte er es am Schabbat in die Wärmestätte ein. (Der gewöhnliche Ausdruck bei den Juden ist = Chalent setzen, was vielleicht mit dem Französischen chaleur = Hitze zusammenhängt. Berliner in seiner Schrift: »Aus dem innern Leben deutscher Juden im Mittelalter« [S. 55, Note 108] kombiniert das Wort <span dir=\"rtl\">שאליט</span> mit dem altfranzösischen chald = chaud = <span dir=\"rtl\">תנור</span>)."
],
[
"<b>darf man weder inwendig noch obenauf etwas setzen.</b> <span dir=\"rtl\">חמין</span> = Ofen, ist oben eng und unten breit, deshalb drängt sich die Hitze in demselben mehr zusammen, als beim <span dir=\"rtl\">כירה</span> = Wärmeherd, darum hat man zu besorgen, er werde anschüren.",
"<b>Ein einfacher Wärmeheerd.</b> <span dir=\"rtl\">כפח</span> ist ein Wärmeheerd, der so lang wie breit ist, aber nur den Raum für einen Topf bietet; der Wärmestoff in demselben ist grösser als beim <span dir=\"rtl\">כירה</span>, da dieser oben offen ist und für zwei Töpfe Platz hat."
],
[
"<b>Man darf.</b> Am Schabbat.",
"<b>nicht ein Ei neben den Wärmekessel.</b> Eine Warmflasche von Kupfer, durch welche man das Wasser über dem Feuer wärmt.",
"<b>auch nicht in Wärmetücher einschlagen.</b> Man darf das Ei nicht zerbrechen auf einem Tuche, welches in der Sonne gewärmt ist, damit es brate, weil man dasselbe mit einem am Feuer gewärmten verwechseln könnte.",
"<b>oder in den Staub am Wege.</b> Der Staub, welcher durch die Sonne heiss geworden, ist heisser Asche gleich. In diesem Falle erlaubt es auch R. Jose nicht, weil man auch besorgt, er möchte die zusammenhängende Erde auseinanderbröckeln, was eine Art des Pflügens wäre."
],
[
"<b>dass die Einwohner von Tiberias eine Röhre.</b> <span dir=\"rtl\">סילון</span> = eine Röhre, welche durch die heissen Wasser von Tiberias gezogen war, um die kalten Wasser dadurch zu wärmen. Die Benutzung solchen Wassers am Schabbat ist verboten, weil es dem am Feuer heiss gemachten Warmwasser gleich geachtet wird, in welchem man auch nicht das kleinste Glied waschen dürfe.",
"<b>aber wohl zum Trinken erlaubt sei.</b> Hände und Füsse darf man auch darin waschen, nur nicht den ganzen Körper. Die Einwohner von Tiberias beherzigten die Worte der Weisen und zerbrachen die Röhre.",
"<b>von den Kohlen gereinigten <span dir=\"rtl\">מוליאר</span>.</b> <span dir=\"rtl\">מוליאר</span> ist das Griechische μιλιάριον = ein kupfernes Gefäss, hoch und spitzig, um Wasser darin zu wärmen. Es hat zwei Behälter, von denen einer an der Seite des anderen ist; in dem grösseren Behälter ist Wasser, das man nicht sieht, in dem kleineren sind Kohlen. So Raschi. Nach Aruch sind die beiden Behälter über einander; das Wasser ist im unteren und die Kohlen im oberen.",
"<b>aus einem <span dir=\"rtl\">אנטיכי</span>.</b> <span dir=\"rtl\">אנטיכי</span>, hier wird das Feuer in den untern Boden getan und das Wasser oben; es bleibt daher immer viel Wärme übrig."
],
[
"<b>In einen vom Feuer genommenen Kessel mit heissem Wasser darf man.</b> Am Schabbat.",
"<b>den man.</b> In der Dämmerung.",
"<b>wohl aber in eine Schüssel oder auf einen Teller.</b> Mit warmen Speisen."
],
[
"<b>aber nicht eine alte.</b> Gebrauchte."
]
],
[
[
"<b>Worein darf man.</b> Wenn Jemand Freitag Nachmittag den Topf vom Heerd nehmen will und ihn durch etwas anderes warm erhalten will, darf keine Vermehrung der Wärme entstehen, sondern blos eine Beibehaltung der vorhandenen Wärme.",
"<b>Man darf.</b> Die Töpfe.",
"<b>unter Früchte.</b> Als Weizen, Hülsenfrüchte etc."
],
[
"<b>Man darf Speisen in Felle.</b> <span dir=\"rtl\">שלחין</span> = Felle. Das Targum gibt (Levit. 1, 6) <span dir=\"rtl\">והפשיט את העולה</span> mit <span dir=\"rtl\">וישלח ית עלתא</span> wieder.",
"<b>so könnte man ihn vielleicht nicht wieder einsetzen dürfen.</b> Weil die Wolle zusammenfällt. Es handelt sich nämlich darum, ob man zu befürchten hat, dass Jemand nachher den Topf unerlaubter Weise einsetzen würde. R. Elieser besorgt dies, die Weisen aber nicht.",
"<b>Man kann den Topf herausnehmen und.</b> Wenn es angeht.",
"<b>Man darf einen Krug.</b> <span dir=\"rtl\">קיתון</span> = κύαϑος = Becher, Krug. Ein Maass von flüssigen und trockenen Dingen.",
"<b>füllen und unter ein Kissen oder Polster setzen.</b> Um ihm die Kälte zu benehmen."
]
],
[
[
"<b>Womit darf man am Schabbat das Vieh ausgehen lassen und womit nicht.</b> Im Dekalog (Exod. 20, 11 und Deuteron. 5, 14) ist vorgeschrieben, dass das Vieh am Schabbat auch feiern muss. Nun ist wohl zu unterscheiden: ob die Gegenstände, die das Tier trägt, dazu dienen, um es zu bewachen, oder ihm blos eine Last sind; im ersteren Falle darf das Vieh damit ausgehen, im letztern jedoch nicht.",
"<b>die lybischen Esel mit dem Zaum.</b> <span dir=\"rtl\">פרומביא</span> das Griechische φορβία oder φορβεία = Halfter, Zaum mit eisernem Gebiss.",
"<b>die solches Halsgeschirr tragen.</b> Z. B. Jagdhunde und kleinere Tiere.",
"<b>Dieselben Sachen besprengt man.</b> Im Fall der Verunreinigung.",
"<b>an ihrem Orte.</b> Ohne sie abzunehmen."
],
[
"<b>Der Esel kann ausgehen mit der Decke.</b> Damit ihn nicht friere, denn dem Esel ist selbst im heissen Sommer kalt <span dir=\"rtl\">חמור בתקופת תמוז קרירי ליה</span>.",
"<b>wenn sie vorher.</b> Am Freitag.",
"<b>Die Böcke können.</b> Mit dem Leder um das Glied.",
"<b>und bedeckt mit einer Hülle.</b> Zur Reinhaltung der feinen Wolle."
],
[
"<b>Das Kamel nicht mit einem am Schwanze hängenden Lappen.</b> <span dir=\"rtl\">מטוטלת</span> heisst in <span dir=\"rtl\">כלאים ו׳, ט׳</span> Senkblei, eine Schnur, woran Blei befestigt ist; hier bedeutet es einen Lappen, der am Schwanz befestigt ist.",
"<b>nur muss man die Stricke nicht verwickeln.</b> Weil vielleicht <span dir=\"rtl\">נלאים</span> darin ist."
],
[
"<b>nicht mit einer leiterförmigen Vorrichtung am Halse.</b> Wenn das Tier eine Wunde hat, legt man am Halse eine kreuzförmige Leiter an, um das Reiben der Wunde zu verhüten.",
"<b>nicht mit einem Riemen am Fusse.</b> Damit sie nicht zusammenschlagen.",
"<b>Die Hühner nicht mit ihren.</b> Um sie zu kennzeichnen.",
"<b>die Mutterschafe nicht mit Niesholz.</b> Damit sie oft niesen und das Ungeziefer abschütteln.",
"<b>das Kalb nicht mit dem Binsenjoch.</b> Um es zu gewöhnen.",
"<b>die Kuh nicht mit der Igelhaut.</b> Um die Schlangen abzuhalten.",
"<b>Elasar ben Asarjah.</b> Es war nicht seine eigene, sondern die seiner Nachbarin, und weil er es ihr nicht verwies, wird es betrachtet, als wäre es die seinige gewesen. —"
]
],
[
[
"<b>ohne sie lose zu machen.</b> Wenn sie an Wochentagen badet, muss sie die Schnüre lose machen; nun könnte es sich ereignen, dass sie am Schabbat ein Pflichtbad (<span dir=\"rtl\">טבילת מצוה</span>) vornehmen wollte, dann müsste sie die Bänder losbinden und sie würde dieselben vier Ellen in <span dir=\"rtl\">רה״ר</span> tragen.",
"<b>an einen öffentlichen Ort.</b> Dies bezieht sich, nach Maimonides, auf alle.",
"<b>nicht mit einer goldenen Krone in Form einer Stadt.</b> Die Stadt Jerusalem.",
"<b>nicht mit einer engen Halskette.</b> <span dir=\"rtl\">קטלא</span> so viel als catella = kleine Kette, Kettlein.",
"<b>nicht mit Nasenringen.</b> Wohl aber mit Ohrringen, da es zu viel Mühe machen würde, sie auszuziehen.",
"<b>Wenn sie aber damit ausgegangen ist.</b> Alle diese angegebenen Dinge sind als Schmuck zu betrachten, und sind von den Rabbinen blos deshalb verboten worden, weil man befürchtet, die Frau könnte sie abziehen und zeigen."
],
[
"<b>die mit Nägeln beschlagen sind.</b> Zur Zeit der syrischen Verfolgung hatten sich nämlich viele Juden in eine Höhle versteckt; da hörten sie plötzlich ein Geräusch über sich und glaubten, die Feinde kämen, sie drängten nun an einander und tödteten sich mit den eisernen Nägeln. Weil dies am Schabbat geschah, wurden solche Sandalen an Schabbat- und Feiertagen verboten, weil auch die Feiertage als Versammlungszeit gelten.",
"<b>auch nicht mit einer Sandale.</b> Weil er den einen Schuh abziehen und tragen könnte, wenn er verspottet würde.",
"<b>auch nicht mit einem Schützblatt.</b> Ein Blatt, welches man als Heilmittel sich anhängt, Amulett.",
"<b>braucht er kein Sündopfer zu bringen.</b> Weil man diese Gegenstände nur zur Zeit des Krieges trägt, ist ihr Tragen am Schabbat verboten."
],
[
"<b>Eine Frau darf nicht ausgehen mit einer durchlöcherten Nadel.</b> Womit man näht, weil solches als Handwerkzeug betrachtet wird; auch wenn sie dieselbe in ihre Kleider steckt, verfällt sie der Strafe eines Sündopfers.",
"<b>nicht mit einem schneckenförmigen Kopfaufsatz.</b> <span dir=\"rtl\">כוליאר</span> = κοχλιώδης = schneckenförmig, wie ein Schneckenhaus gewunden. Im Lateinischen = cochlear = Schnecke. Es wird als Last und nicht als Schmuck angesehen, weil die meisten Frauen nicht damit ausgehen."
],
[
"<b>Der Mann darf nicht ausgehen mit einem Schwerte.</b> Ausser wenn es in den Krieg geht.",
"<b>Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen.</b> Wären sie ein Schmuck, würden sie nicht zur messianischen Zeit abgeschafft werden.",
"<b>Das Knieband.</b> Eine Spange auf dem Schenkel, um die Unterkleider festzuhalten, dass sie nicht herabfallen, wodurch die Schenkel sichtbar würden. Es ist kein Schmuckgegenstand, auch kein eigentliches Gerät, sondern blos ein Gerät zum Dienst eines andern, so wie die Ringe der Geräte, deshalb sind sie rein.",
"<b>ist rein.</b> Ist nicht für Unreinigkeit empfänglich."
],
[
"<b>mit der weichen Wolle im Ohre.</b> Um das Ohrenschmalz aufzusaugen."
],
[
"<b>Frauen dürfen mit einem Geldstück auf der Fussschwiele.</b> <span dir=\"rtl\">צינית</span> soll eine Krankheit unter der Fusssohle sein, und das geprägte Geldstück ein Heilmittel dagegen.",
"<b>auch mit Splitterchen an den Ohrlöchern ausgehen.</b> Den kleinen Mädchen werden Löcher in die Ohren gestochen und einstweilen eine Schnur oder ein Span hineingesteckt, bis sie die Ohrringe erhalten.",
"<b>Araberinnen.</b> Jüdinnen aus Arabien, eben so aus Medien."
],
[
"<b>Sie dürfen auch das Kopftuch.</b> Das Kopftuch wird nämlich so umgeschlagen, dass zwei Zipfel am Halse herabhängen, an deren einem ein Stein, eine Nuss etc. befestigt ist, so dass man den andern leicht daran befestigt.",
"<b>nur darf man letzteres nicht eigends tun.</b> Weil man am Schabbat kein Geld anfassen darf."
],
[
"<b>Ein Verstümmelter.</b> Dem der Fuss fehlt.",
"<b>Die ledernen Schenkelkrücken des an beiden Füssen Verstümmelten nehmen durch den Druck Unreinheit an.</b> Alles nämlich, worauf derjenige, welcher einen Eiterfluss hat (<span dir=\"rtl\">זב</span>), sich im Sitzen, Liegen oder Stehen stützt, wird im höchsten Grade verunreinigt und zwar solchergestalt, dass es Menschen und Geräte verunreinigen kann. Siehe Traktat <span dir=\"rtl\">זבים</span>, Abschn. 2. M. 4. Ein so Verunreinigter ist ein <span dir=\"rtl\">טמא מדרס</span>.",
"<b>Hohe Holzschuhe.</b> Nach Andern: Eine Larve."
],
[
"<b>Söhne dürfen mit den Binden.</b> Der Vater nimmt das Schuhband des rechten Fusses und bindet es dem Sohne an den linken Fuss, das soll ein Mittel sein, um die Sehnsucht des Sohnes nach dem Vater zu beschwichtigen.",
"<b>und Fürstenkinder mit.</b> Goldenen."
],
[
"<b>Man darf mit einem Heuschreckenei.</b> Um die Ohrenschmerzen zu vertreiben, wird das Ei in das Ohr gelegt.",
"<b>und mit einem Fuchszahn.</b> Des Schlafes wegen.",
"<b>und mit dem Nagel eines Gehengten.</b> Vom Galgen.",
"<b>Es sei als Heidensitte.</b> Weil es auf Aberglauben beruht."
]
],
[
[
"<b>ist nur ein Sündopfer schuldig.</b> Das Ganze ist nur ein Irrtum.",
"<b>und mehrere Arbeiten an mehreren Schabbaten.</b> Sich jedesmal in dem Tage irrend.",
"<b>und mehrere Arbeiten an mehreren Schabbaten verrichtet hat.</b> Indem er nicht weiss, dass diese Arbeit verboten ist."
],
[
"<b>Ernten.</b> Saaten ernten und Bäume ablesen.",
"<b>Backen.</b> Obgleich eigentliches Backen bei den Arbeiten der Stiftshütte nicht stattfand, so ist Backen dem Kochen gleich zu achten, und letzteres war zur Herstellung der Farben, die man brauchte, nötig; so wie die übrigen genannten Arbeiten als: Säen, Pflügen etc. zur Anfertigung des Färbestoffes notwendig waren.",
"<b>Wolle scheeren.</b> Wolle scheeren und die folgenden Arbeiten wurden zur himmelblauen Wolle u. s. w. gebraucht.",
"<b>zwei Fäden.</b> Im Einschlag oder Zettel.",
"<b>um mit zwei Stichen festzunähen.</b> Fand bei den Teppichen Anwendung.",
"<b>ein Reh fangen.</b> Diese Arbeiten kamen bei den Dachstellen vor.",
"<b>zwei Buchstaben schreiben.</b> Zur Zusammenfügung der Bretter machte man Buchstaben, um zu wissen, welches Brett zu dem andern gehört.",
"<b>einreissen.</b> Um zu bauen.",
"<b>anzünden.</b> Feuer brauchte man, um die Farbekräuter zu kochen.",
"<b>mit dem Hammer schlagen.</b> Beim Schlusse der Arbeit pflegt der Arbeiter mit dem Hammer auf den Amboss zu schlagen.",
"<b>aus einem Bereiche in einen anderen tragen.</b> Siehe Einleitung und Anfang des Traktats.",
"<b>Dies sind die Hauptarbeiten vierzig weniger eine.</b> Obgleich sie auch einzeln aufgezählt sind, soll mit dieser Wiederholung der Zahl angedeutet sein, dass wenn Jemand auch alle Arbeiten in der Welt verrichtet, er nur 39 Sündopfer schuldig ist."
],
[
"<b>der es aufbewahrt.</b> Wenn das Aufbewahrte für keinen Andern, als für denjenigen, der es aufbewahrt, einen Werth hat, so gilt dies bei Andern auch für keine Arbeit, vielmehr nur bei dem Aufbewahrenden."
]
],
[
[
"<b>so viel zur Mischung des Bechers.</b> Beim Tischsegen (nämlich zum Becher) gehört ein Viertel Log Wein, der aus einem Viertel Wein und drei Viertel Wasser gemischt ist, folglich ¹⁄₁₆ Log. Ein Log enthält das Maass von 6 Hühnereiern.",
"<b>Milch.</b> Das ist Milch von reinen Tieren; bei unreinen ist das Maass, so viel man braucht, um ein Auge zu färben.",
"<b>Honig so viel als man auf eine Wunde.</b> Oder Geschwür.",
"<b>um ein kleines Glied.</b> Die kleinste Zehe bei einem neugeborenen Kinde.",
"<b>um Augensalbe.</b> <span dir=\"rtl\">קילור</span> = κολλύριον = Augensalbe.",
"<b>und von allen anderen nassen Sachen ein Viertel.</b> Log.",
"<b>was man ausschüttet.</b> Von faulem, unreinem Wasser, um damit den Lehm zu erweichen."
],
[
"<b>um ein Ohr.</b> Handhabe.",
"<b>an einer Kiste.</b> Oder Korb.",
"<b>um einem Kinde zu einem Schuh Maass zu nehmen.</b> Um dem Meister das Maass zum Schuh zu zeigen.",
"<b>trägt er Papier.</b> Das Papier wird aus Kräutern verfertigt. Bartenora.",
"<b>dass man darauf einen Zoll-Zettel schreiben kann.</b> Wenn z. B. Jemand diesseits des Flusses den Zoll entrichtet hat, so erhält er einen gestempelten Zettel, dass er den Zoll abgeführt hat; auf dem Zettel befinden sich gewöhnlich zwei Buchstaben, die grösser als in der Regel sind, wodurch er sich legitimiren kann.",
"<b>das radiert wurde.</b> Auf welches man nicht mehr schreiben kann."
],
[
"<b><span dir=\"rtl\">דוכסוסטיס</span>.</b> <span dir=\"rtl\">דוכסוסטוס</span> = entweder δίξοος = zweispaltig, oder = δυξεστύς = doppelt geglättet."
],
[
"<b>um ein Loch.</b> An einer Quecksilberröhre.",
"<b>zu bereiten.</b> Nämlich dasselbe bis auf eine kleine Öffnung zu verstopfen.",
"<b>um ein kleines Loch.</b> An einem Weingefässe.",
"<b>um eine Mündung.</b> Für den Blasebalg.",
"<b>um eineu Fuss.</b> <span dir=\"rtl\">פטפוט</span> = Dreifuss, Tiegel. (Aruch.)",
"<b>um den kleinen Finger eines Mädchens zu bedecken.</b> Dies geschieht, um vorzeitige Haare zu vertilgen.",
"<b>Um die Stirne zu bestreichen.</b> Nach Einigen, um die Haare zu vertilgen, nach Anderen, um die Haut glänzend zu machen."
],
[
"<b>Rothen Thon.</b> Siegellack.",
"<b>eine Schreibfeder zu machen.</b> Welche bis zu den Knöcheln an der Mitte der Finger reicht.",
"<b>das.</b> Mit Öl.",
"<b>bereits in einer.</b> Warmen.",
"<b>zu kochen.</b> Welches sehr bald gar wird."
],
[
"<b>um daraus einen Löffel.</b> Arznei-Löffel.",
"<b>Nach Vieh zu werfen.</b> Da man die Vögel mit der Stimme verscheuchen kann, bedarf es nicht erst eines Gegenstandes."
],
[
"<b>als man zwischen Bretter legt.</b> Um sie grade zu richten, dass sie nicht krumm liegen und Umfallen.",
"<b>Um ein Viertel.</b> Log.",
"<b>wäre doch eine Andeutung dazu in den Worten.</b> Jesaias 30, 14.",
"<b>Von da soll ein Belag sein.</b> Heisst es doch sogleich danach."
]
],
[
[
"<b>wenn man es trägt.</b> Weil oben von einem Scherben die Rede war, der als Schriftbeleg angeführt wurde, ist eine Stelle in Jesaias, die in der Nähe des obigen Verses vorkommt, hier angegeben.",
"<b>Auf die Stelle.</b> Jesaias 30, 22.",
"<b>sage zu ihm.</b> Zum Götzen.",
"<b>Wie also das Tragen einer im Monatlichen stehenden Frau unrein macht.</b> Den Träger."
],
[
"<b>Auf die Stelle.</b> Proverbien 30, 19.",
"<b>Des Schiffes Weg durch das Meer.</b> Der Ausdruck <span dir=\"rtl\">בלב ים</span> = im Herzen des Meeres, ist überflüssig, denn es ist ja selbstverständlich, dass das Schiff durch das Meer geht! Es soll aber dadurch angedeutet werden, dass das Schiff in Betreff der Reinheit dem Meere gleich sei.",
"<b>nämlich vier Arten an den vier Seiten des Beetes und eine in der Mitte.</b> Vergleiche Traktat <span dir=\"rtl\">כלאים פ״ג, מ״א</span>.",
"<b>Auf die Stelle.</b> Jesaias 61, 11."
],
[
"<b>Auf die Stelle.</b> Exodus 19, 15.",
"<b>baden darf.</b> Um so mehr darf man das Kind am ersten und zweiten Tage, wo die Schmerzen noch grösser sind und die Schwäche bedeutender ist, im warmen Wasser baden, das selbst am Schabbat gewärmt ist, um das Kind zu kräftigen und zu stärken.",
"<b>Auf die Stelle.</b> Genesis 34, 25.",
"<b>dass man an den Kopf des fortzuschickenden Bockes eine Schnur von roter Wolle bindet.</b> Von der Form einer Zunge von roter Wolle, deren Hälfte man an den Kopf des Asasel - Bockes band, und deren andere Hälfte an den Fels geknüpft war; wenn nun der Bock herunter gestürzt ward, dann bleichte sich die Woll-Zunge, das war ein Zeichen, dass die Sünden vergeben waren.",
"<b>Auf die Stelle.</b> Jes. 1,18."
],
[
"<b>dass am Versöhnungstage das Salben dem Trinken gleich sei.</b> Jedoch nicht wie Wasser selbst, worauf die Strafe des Ausrottens steht, sondern blos ein Verbot, das mit Geisselung belegt wird.",
"<b>doch als Andeutung auf die Stelle.</b> Psalm 109, 18."
],
[
"<b>um ein leicht zu kochendes Ei gar zu machen.</b> Ist schuldig.",
"<b>Cimolia-Kreide.</b> Cimolia-Kreide, eine weisse Farbe, welche auf der Insel Cimolus (nahe bei Kreta im agäischen Meere belegen) gewonnen wird.",
"<b>um über einen Blutflecken.</b> Bei einer <span dir=\"rtl\">נדה</span> eine Probe vorzunehmen"
],
[
"<b>so wenig es sei.</b> Man darf nicht am Schabbat hinaustragen: wohlriechenden Pfeffer, das ist nicht der sonst gewöhnliche Pfeffer, sondern derjenige, welcher dazu dient, um den üblen Geruch des Mundes zu beseitigen.",
"<b>Abgang von Pech.</b> Man bedient sich desselben, um die Migräne zu vertreiben.",
"<b>und alle Arten Metalle.</b> Um daraus einen kleinen Treibstachel zu machen.",
"<b>von Altar-Steinen oder Altar-Erde und.</b> Von Motten.",
"<b>denn es heisst.</b> Deuteron. 13, 18."
],
[
"<b>eine lebende.</b> Zum Essen erlaubte.",
"<b>Von dem Vogel der Weinberge.</b> Eine kleine Heuschrecke."
]
],
[
[
"<b>Wer etwas.</b> Vor Schabbat.",
"<b>oder als Probe.</b> <span dir=\"rtl\">לדוגמא</span> griechisch = δεῖγμα = aufgezeigte Probe, Probestück."
],
[
"<b>dieselben auf die Schwelle.</b> Die Schwelle war nämlich zwischen drei und neun Handbreiten hoch und vier Handbreiten breit, das ist <span dir=\"rtl\">כרמלית</span>. Siehe Einleitung.",
"<b>weil er die Tat nicht mit einem Male verrichtet hat.</b> Er ist nur dann schuldig, wenn die <span dir=\"rtl\">עקירה</span> und die <span dir=\"rtl\">הנחה</span> an einem pflichtigen Orte stattfindet, hier war <span dir=\"rtl\">כרמלית</span> dazwischen."
],
[
"<b>am Gürtelbeutel.</b> Siehe Traktat Berachoth Abschn. 9 M. 5."
],
[
"<b>ist er frei.</b> Weil er beabsichtigte, es gut zu bewahren, und es ist schlecht bewahrt worden.",
"<b>Festgestellt hat man als Gesetz.</b> Wo <span dir=\"rtl\">באמת אמרו</span> steht, ist es so viel als ein Gesetz, das von Sinai datirt.",
"<b>welche einen Gurt.</b> <span dir=\"rtl\">סער</span> so viel als das Griechische = Ζώνη oder das Dimin. τό Ζὡνιον = Gürtel oder Gurt, ein gegürtetes Kleid, durch den Gurt zusammengehalten, Taille, Gegend des Leibes, wo der Gurt ist. Hier sind kleine Beinkleider gemeint, die des Anstandes wegen getragen werden. Wenn die Frau hieran etwas gehängt hat und es verschiebt sich, ist sie schuldig; weil sie von vornherein weiss, dass der Gegenstand hin und her geht.",
"<b>Auch die Brief-Boten.</b> Die königlichen Läufer, welche Akten in einem hölzernen Behältniss, das um den Hals hing, zu tragen pflegten; sie wussten, dass das Getragene sich oft drehte und verschob."
],
[
"<b>weil diese Nebensache zu jenem ist.</b> Denn der lebendige Mensch trägt sich selbst. Ist er aber gebunden, so ist der Träger schuldig. Vieh jedoch, Geflügel und Wild, wenn sie auch lebendig sind, werden als Gebundene betrachtet.",
"<b>wie eine Linse gross.</b> Da diese Dinge unrein machen, ist es eine richtige Arbeit, wenn man sie hinausträgt; es geschieht um sich ihrer zu entledigen."
],
[
"<b>die Scheitelhaare Teilt.</b> Das Schminken ist des Schreibens wegen, Flechten und Scheiteln des Bauens wegen strafbar. Die Weisen halten diese Handlungen nicht als Arten des Schreibens oder Bauens. Wer jedoch mit einem Werkzeuge die Haare auszieht. ist schuldig. Hängt jedoch der Nagel herunter oder das Haar, und es schmerzt ihn sehr, so kann er es mit der Hand vorsätzlich ausziehen."
]
],
[
[
"<b>in einen Privat-Ort wirft.</b> Bezüglich der verschiedenen Räume siehe die Einleitung."
],
[
"<b>Wenn zwei Altane.</b> <span dir=\"rtl\">גזוזטראות</span> das griech. ἐξωςτήρ = was sich hervordrängt. Bretter, die von der Wand des Dachstübchens, (Söllers) auf die Strasse hinausgehen, die Altanen an sich sind <span dir=\"rtl\">רה״י</span>; wenn sie nun einander gegenüber, an den Seiten von <span dir=\"rtl\">רה״י</span> sich befinden, so ist derjenige, der etwas dem Andern zureicht, oder zuwirft, frei; weil sich etwas Ähnliches beim Bau der Stiftshütte nicht als verboten vorfindet. <br>Anmerkung von E. Baneth: גזוזטרא (öfter auch כצוצרה ,כצוצטרא ,כסוסטרא geschrieben) ist nicht, wie Samter meint, das klassische ἐξώστηρ („was sich hervordrängt“), sondern das spätgriechische έξώστρα (exostra), das den Balkon, die Altane bezeichnet (s. Henricus Stephanus s. v.",
"<b>Sind beide in einer Reihe.</b> <span dir=\"rtl\">בדייטא</span> oder <span dir=\"rtl\">בדיוטא</span> = das griechische = δίαιτα = Wohnung, Aufenthaltsort.",
"<b>schuldig.</b> Weil solches beim Levitendienst vorkam.",
"<b>der Werfende frei.</b> Wegen ihrer Schwere konnten die Bretter nicht geworfen werden.",
"<b>denn das.</b> Hinüberreichen."
],
[
"<b>Wenn Jemand etwas aus vier Ellen Entfernung gegen eine Wand wirft.</b> Es war z. B. ein fetter Feigenklumpen.",
"<b>ist er frei.</b> Weil seine Absicht nicht war, einen Wurf zu tun, worauf er schuldig gewesen wäre."
],
[
"<b>ist er frei.</b> Weil das Meer <span dir=\"rtl\">כרמלית</span> ist.",
"<b>wenn ein seichtes Wasser da ist.</b> Wasser, das nicht sehr hoch über der Erde ist, in welchem sich Lehm und Schmutz befindet, wird <span dir=\"rtl\">רקק</span> genannt.",
"<b>Wie tief darf ein solches seichtes Wasser höchstens sein.</b> Dass es noch öffentlicher Weg heisst und nicht <span dir=\"rtl\">כרמלית</span> wird."
],
[
"<b>Wer aus dem Meere auf’s Land.</b> Das ist von <span dir=\"rtl\">כרמלית</span> nach <span dir=\"rtl\">רה״ר</span>.",
"<b>aus der See in’s Schiff.</b> Von <span dir=\"rtl\">כרמלית</span> in <span dir=\"rtl\">רשות היחיד</span>.",
"<b>so kann man Sachen aus einem in’s andere bringen.</b> Wenn die Schiffe zweien Herren gehören darf man es nur mittelst eines <span dir=\"rtl\">ערוב</span>. weil sie wie zwei Höfe betrachtet werden.",
"<b>darf man nichts aus einem in’s andere bringen.</b> Denn wenn sie getrennt werden, ist <span dir=\"rtl\">כרמלית</span> zwischen ihnen und der <span dir=\"rtl\">ערוב</span> wird nichtig."
],
[
"<b>erinnert.</b> Dass Schabbat ist."
]
],
[
[
"<b>glatt schlägt.</b> Das ist die Schlussarbeit der Steinhauer, nachdem nämlich derselbe den Stein vom Berg gehauen und abgesondert hat, schlägt er noch mit dem Hammer so mächtig darauf, dass derselbe zerspaltet, und das ist seine Endarbeit. Wer also am Schabbat etwas zu Ende bringt, hat sich, wegen einer Art des Hammerschlages, verschuldet.",
"<b>die sich so bleibend erhält.</b> Dass er nichts mehr hinzuzufügen braucht.",
"<b>Auch wer mit dem Hammer während der Arbeit auf den Ambos schlägt.</b> So machten es die Blechschläger bei der Stiftshütte."
],
[
"<b>ausjätet.</b> <span dir=\"rtl\">מנכש</span> = Entweder reisst er die schlechten Kräuter aus den guten heraus, oder er gräbt um die Wurzeln der Kräuter, um sie zu fördern.",
"<b>beschneidet.</b> Er schneidet die trockenen Zweige vom Baume ab, damit sich dessen Wachstum vermehre.",
"<b>lichtet.</b> Wenn frische Zweige aus dem Baume hervorsprossen, die müssen abgestutzt werden. damit nicht durch die Überwucherung dem Baum zu viel Kräfte entzogen werden,",
"<b>um zu verbessern.</b> den Baum oder den Boden.",
"<b>um ein leichtes Ei.</b> Ein Hühnerei."
],
[
"<b>mit der rechten oder mit der linken.</b> Es ist die Rede von Einem, der mit beiden Händen gut schreibt; ist das nicht der Fall, so heisst das nicht mehr schreiben, sondern Kritzeln.",
"<b>der zugleich einen Teil eines grössern bildet.</b> Obgleich er sein Werk nicht vollendete, denn er beabsichtigte, den grossen Namen zu schreiben; da jedoch dieser Teil ein selbstständiges Wort bildet, ist er schuldig"
],
[
"<b>mit Gummi.</b> <span dir=\"rtl\">קומוס</span> = Gummi.",
"<b>mit Vitriol.</b> <span dir=\"rtl\">קנקנתום</span> ist das griechische χαλϰάνϑη, χάλϰανϑον = Kupfervitriolwasser, das zu Schusterschwärze und Tinte gebraucht wird."
],
[
"<b>in Wegestanb.</b> Wenn er z. B. mit seinem Finger Figuren von Buchstaben in den Sand kritzelt, oder in Staub auf dem Wege.",
"<b>ferner wenn Einer ein <span dir=\"rtl\">ח׳</span> zu schreiben beabsichtigt und nur zwei <span dir=\"rtl\">ז</span>-<span dir=\"rtl\">ז</span> schreibt.</b> Er lässt das Dach des <span dir=\"rtl\">ח</span> aus, so dass zwei <span dir=\"rtl\">זיי״ן</span> übrig bleiben.",
"<b>oder an zwei Wände des Hauses.</b> Die nicht an einander in einem Winkel zusammenstossen.",
"<b>Schreibt Einer einen Buchstaben als Anfangsbuchstaben.</b> <span dir=\"rtl\">נוטריקון</span> ist, so viel als notaricon, oder notarion; notarius ist ein Geschwindschreiber, der mit Abbreviaturen schreibt, ein Stenograph. Viele verstehen die Abkürzungen z. B. <span dir=\"rtl\">ק</span> = ‘<span dir=\"rtl\">קרבן</span> etc., darum ist er nach R. Josua b. B. schuldig"
]
],
[
[],
[
"<b>entweder an den Zettelfäden oder an der Watte.</b> <span dir=\"rtl\">קירוס</span> bedeutet eine aus Moos gewebte Decke, oder das Wort entspricht dem griechischen= ϰαῖρος =die Schnüre, welche entweder quer über den Webestuhl gezogen, die Fäden des Aufzugs neben einander befestigen. <span dir=\"rtl\">ניר</span> = griechisch νεῦρον = Sehne, Faser, feste Schnur zum Nähen und Binden."
],
[
"<b>oder aus Gram wegen eines Verstorbenen.</b> Hier ist die Rede von einem Todten, bei dem er nicht verpflichtet ist, sein Kleid zu zerreissen, weil er hier verdirbt; bei demjenigen jedoch, wo ihm die Pflicht obliegt, sein Kleid zu zerreissen, ist er schuldig, weil er hier etwas herstellt, (das vorgeschriebene Zeichen der Trauer)."
],
[
"<b>Spinuen ist die Fadenlänge eines doppelten <span dir=\"rtl\">סיט</span>.</b> <span dir=\"rtl\">סיט</span> ist der Raum vom Zeigefinger bis zum Mittelfinger, so weit man sie nur ausstrecken kann (cf. Orlah Abschn. 3, 2 M.), Der Raum zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger, ist doppelt so gross, bildet also das Maass des Fadens, welcher für Waschen etc. angegeben ist."
],
[
"<b>in einen Hof oder in ein Tiergehege.</b> <span dir=\"rtl\">ביבר</span> ist das lateinische vivarium = Tierbehältniss, Tiergarten, worin Wildpret, Fische etc. lebendig aufbewahrt werden."
],
[],
[
"<b>so ist dieser schuldig.</b> Weil er das Reh gleichsam fing.",
"<b>Denn dies ist ebenso.</b> Nachdem das Reh durch den Ersten gefangen wird.",
"<b>zuschliesst.</b> Er beabsichtigt nicht das Reh zu fangen, sondern blos sein Haus verschlossen zu halten, das Tier das sich darin befindet, war bereits vorher gefangen und er ist frei."
]
],
[
[
"<b>die im Gesetze.</b> Leviticas 11,29—30.",
"<b>ist schuldig.</b> Weil sie eine Haut haben, er also Striemen macht, die nicht in ihre vorige Lage zurückkehren, Das ist eine <span dir=\"rtl\">תולדה</span> vom Loslösen, so viel als Dreschen. Der Grund kann auch sein, dass durch die Verwundung das Blut in der Haut gerinnt, was mit dem Färben zusammenhängt.",
"<b>verwundet ist frei.</b> Z. B. Würmer, Purpurschnecke etc., die keine Haut haben.",
"<b>ist frei.</b> Weil sie schon erjagt sind."
],
[
"<b>Man darf keine Salzlake.</b> <span dir=\"rtl\">הלמי</span> ist das griechische ἡ ἅλμη = das was salzig ist, Salzwasser, Salzlake. Dieses stark mit Salz versetzte Wasser wird zur Conservirung von Kräutern gebraucht, besonders Kohl und dergleichen."
],
[
"<b>Man darf nicht griechischen Ysop.</b> Dadurch verhindert man, dass sich das Salz sehr mischt:<sup class=\"footnote-marker\">6</sup>a) Eine Art Ysop, welche zwischen Dornen wächst und die Würmer im Menschen tödtet.",
"<b>aber wohl darf man <span dir=\"rtl\">יועזר</span>.</b> <span dir=\"rtl\">יועזר</span> = Wilder Rosmarin, vertreibt die Würmer in der Leber.",
"<b>essen und Hirtenblüthe.</b> Eine Pflanze, die auf einem einzelnen Schaft wächst und ein Gegengift gegen ungesunde Getränke sein soll.",
"<b>ausgenommen Baumwasser.</b> Im Talmud wird es als das Wasser einer Quelle erklärt, welche zwischen zwei Dattelbäumen steht. Wer davon ein Glas trinkt, befördert die Verdauung, das zweite schlägt durch, das dritte ist dann so klar nach dem Stuhlgang, als wie es getrunken ward.",
"<b>und einen Trank der Unfruchtbarkeit.</b> Das Gemisch von Gummi, einem Kraute und einem Wurzelpulver soll, in Wein getan, ein Heilmittel für Flusssüchtige sein, doch die Unfruchtbarkeit zurücklassen. Nach Raschi heisst <span dir=\"rtl\">עקרים</span> Wurzeln."
],
[
"<b>darf nicht Essig dagegen einschlürfen.</b> Und ausspeien, da dieses augenscheinlich als Heilmittel gilt; schluckt er aber den Essig herunter, so ist es gestattet.",
"<b>sich zu salben.</b> Wenn sie auch keine Schmerzen haben."
]
],
[
[
"<b>Der Knoten der Kameeltreiber.</b> Diese durchlöchern die Nase des Kameels, ziehen einen Riemen durch und verknoten ihn derart, dass dieser Knoten ewig halten soll.",
"<b>und der der Schiffer.</b> So wie beim Kameele geschieht es auch beim Schiff, dass man vorn am Schnabel des Schiffes, am Bugspriet ein Loch macht, wodurch ein Tau gezogen wird, welches so verknotet wird, dass es immer dauern soll. Bei der Stiftshütte knotete man die Fäden der Teppiche, die abgerissen waren, wieder so fest zusammen, dass sie für immer halten sollten.",
"<b>so ist man auch schuldig wegen deren Lösung.</b> Es geschah das Auflösen der Knoten zuweilen bei den Netzen, die man zum Fange des <span dir=\"rtl\">חלזון</span> (der Purpurschnecke) ausgelegt hatte, um solche nach Bedarf zu erweitern oder einzuengen. Dieses Tier wurde zum Färben der Wolle bei der Stiftshütte gebraucht."
],
[
"<b>Schiffer-Knoten schuldig wird.</b> Diese Art Knoten sind in der Mischnah nicht erwähnt, werden jedoch in der Gemara genannt, z. B. ein langer Riemen den man an den Ring der Nase des weiblichen Kameels bindet etc. weil er nur für eine Zeit und nicht für immer angebunden wird.",
"<b>die einer Leibbinde.</b> <span dir=\"rtl\">פסקיא</span> das ist das lateinische fascia = jedes schmale Tuch zum Binden oder Umwinden, eine Binde, Band, Gurt.",
"<b>Man darf einen Eimer.</b> Über den Brunnen."
],
[
"<b>Man darf seine.</b> Die eben ausgezogenen Kleider darf man mehrmals falten, um sie wieder anzuziehen; allerdings ist hier die Rede nur bei einem Menschen, bei zweien nicht, weil es aussieht, als wollte er sie verbessern, aber auch bei Einem ist es nur für neue Kleider gestattet; aber auch bei diesen, wenn sie weiss sind, bei gefärbten jedoch nicht; allein auch bei weisen, wenn er keine anderen Kleider hat; ist dies der Fall, so muss er sie wechseln."
]
],
[
[
"<b>Alle heiligen Schriften.</b> Selbst die Bücher der Propheten und der Hagiographen, wenn sie in assyrischer Handschrift geschrieben und in hebräischer Sprache verfasst sind.",
"<b>man möge darin am Schabbat lesen.</b> Wie z. B. die Propheten, in denen man das <span dir=\"rtl\">מפטיר</span> in der Synagoge liest.",
"<b>oder nicht lesen dürfen.</b> Wie die Hagiographen, in welchen selbst Einzelne am Schabbat für sich nicht lesen dürfen; weil dadurch die Leute behindert werden das Lehrhaus zu besuchen, welches am Schabbat zu dem Zweck geöffnet ist, dass man dort die Vorträge vernehme, die von den Gesetzen in Betreff des Erlaubten und Verbotenen handeln. Es ist der Schabbat dazu angesetzt, da an den Wochentagen Jeder mit seinen Geschäften zu tun hat.",
"<b>so muss man sie.</b> Wenn sie unbrauchbar sind.",
"<b>Man darf das Futteral.</b> <span dir=\"rtl\">תיק</span> ist das griechische ϑήϰη = Behältniss, Kiste, Beutel."
],
[
"<b>Man darf Speise für die drei Schabbat-Mahlzeiten retten.</b> Mehr zu retten, ist nicht erlaubt, denn würde man ihm mehr gestatten, würde er in seiner Aufregung leicht das Feuer zu löschen versuchen.",
"<b>Immer kann man für drei Mahlzeiten retten.</b> Weil doch der Tag einmal für drei Mahlzeiten bestimmt ist."
],
[
"<b>wäre es auch für hundert Mahlzeiten.</b> Da es doch mit einem Male geschieht, kommt es nicht darauf an, ob es ein Bisschen mehr oder weniger ist.",
"<b>halten sie mit dem Eigentümer nach dem Schabbat eine Abrechnung.</b> Hier ist die Rede von gottesfürchtigen Leuten, die für die Arbeit, die sie am Schabbat verrichteten, nichts beanspruchen; dagegen etwas verlangen, da der Eigentümer die Gegenstände preisgab, die leicht ein Raub der Flammen werden konnten, deshalb überlassen sie ihm das Gerettete für einen wohlfeilen Preis."
],
[
"<b>die.</b> Denselben Tag.",
"<b>Nur achtzehn gewöhnliche Kleidungsstücke.</b> In Bartenora sind diese 18 Kleidungsstücke angegeben."
],
[
"<b>da es nur versengt wird.</b> Hier findet weder ein Brennen noch Löschen statt."
],
[
"<b>ihn zum Ruhen anzuhalten.</b> Denn das blosse Sagen schon zu einem Nichtisraeliten etwas Verbotenes zu tun, involviert ein <span dir=\"rtl\">שבות</span>, d. h. eine Unterbrechung der gebotenen Ruhe. Aber man braucht auch nicht zu ihm zu sagen: Lösche nicht, weil man für sein Ruhen am Schabbat nicht aufzukommen braucht, wenn er nicht sein Knecht ist."
],
[
"<b>auch über Unrat.</b> Der Hühner auf dem Hofe, damit sich die Kinder nicht beschmutzen; denn der Unrat der Kinder selbst ist hier nicht gemeint, den darf man ohne Weiteres wegschaffen.",
"<b>ob er nicht ein Sündopfer schuldig sei.</b> Wegen Jagd. In Bezug auf gefährliche Tiere ist folgendes festgestellt worden: Diejenigen giftigen Tiere, deren Biss tödtlich ist, wie z. B. Klapperschlangen, tolle Hunde etc., solche darf man sofort umbringen, sobald man sie sieht, obgleich sie ihm nicht nachlaufen. Diejenigen, welche nur dann und wann tödten, darf man umbringen, wenn sie ihm nachlaufen, sonst kann man ein Gefäss über sie legen, hat man unvorsätzlich getödtet, so schadet das nicht. Aber eine Schlange zu fangen und damit zu spielen, ist verboten."
]
],
[
[],
[
"<b>um.</b> In Früchte.",
"<b>eine Nähnadel um einen Splitter herauszuziehen.</b> Einen Splitter aus dem Körper zu ziehen ist am Schabbat erlaubt.",
"<b>und eine Packnadel um die Tür zu öffnen.</b> Wem etwa der Schlüssel verloren gegangen ist."
],
[
"<b>Das hohle Olivenrohr.</b> Womit man probiert, ob die Oliven schon zur Presse geeignet sind.",
"<b>Unreinheit anzunehmen.</b> Weil es dadurch ein Gefäss wird, indem sich etwas Öl, das aus den Oliven von selbst ausfloss, an dem Rohre festsetzte.",
"<b>ist es für Unreinheit nicht empfänglich.</b> Sondern blos als ein schlichtes Stück Holz, obgleich es oben hohl ist, da diese Höhlung nicht fähig ist, etwas aufzunehmen, und für Unreinigkeit nicht geeignet.",
"<b>Jedenfalls darf man es am Schabbat vom Orte nehmen.</b> Es wird als Gerät betrachtet, da man damit die Oliven umwenden kann."
],
[
"<b>auch darf man sie sowohl zu einem Gebrauche.</b> Etwa bei Tische, oder um den Ort zu benutzen.",
"<b>oder auch ohne solchen Zweck.</b> Etwa zur Verwahrung, sie vor Dieben zu schützen.",
"<b>Nur zum Gebrauche darf man sie wegnehmen.</b> Wie z. B. ein Messer, darf man nur wegnehmen, um damit zu schneiden, aber nicht etwa um damit eine Schüssel zu stützen."
],
[
"<b>Sie müssen sich zu demselben Gebrauche eignen.</b> Wie das Ganze."
],
[
"<b>Man darf mit einem Schlauch.</b> <span dir=\"rtl\">קרויה</span> soll das lateinische cucurbita = Kürbis sein; es wäre demnach mit <span dir=\"rtl\">קרא</span> = Kürbis (<span dir=\"rtl\">סוטה דף יו״ר</span>) verwandt. Doch scheint dies Wort mit <span dir=\"rtl\">קרווה</span> = Schlauch zu stimmen; denn <span dir=\"rtl\">יונתן בן עוזיאל</span> übersetzt (Genesis 21, 14) <span dir=\"rtl\">ונסב לחמא וקרווא דמיא</span> = <span dir=\"rtl\">מים</span> (Schlauch) <span dir=\"rtl\">ויקח לחם וחמת</span>.",
"<b>am Krüglein.</b> <span dir=\"rtl\">טפיח</span> = ein kleiner Krug (Cf. Joma 30a) <span dir=\"rtl\">והטפיח מחזר על האורחין</span>."
],
[
"<b>Zum Verhängen.</b> Dasselbe gilt auch von Fensterladen.",
"<b>wenn es angebunden ist und hängt.</b> Wenn es bis zur Erde hängt und man zieht es fort, sieht es aus, als fügte er etwas dem Gebäude zu."
],
[
"<b>Alle Deckel von Geräten.</b> Die am Boden haften.",
"<b>Bei Deckeln über Öffnungen in der Erde.</b> Als Zisternen, Gruben.",
"<b>aber Deckel von Gefässen.</b> Am Boden."
]
],
[
[
"<b>und um Hindernisse des Unterrichtes zu entfernen.</b> Allerdings nur zu gesetzesdienlichen Zwecken, wobei man auf die Beschwerden und Mühen am Schabbat nicht Rücksicht nimmt.",
"<b>welches ausgelöst ist und trockene Feigbohnen.</b> <span dir=\"rtl\">והתורמס</span> = ϑέρμος = Feigbohne auch Lupine genannt (Lupinus). Die Blätter der Feigbohne kehren sich immer nach der Sonne. Die Samenkerne enthalten viel Mehl und werden als Viehfutter benutzt.",
"<b>welche manchmal den Armen (nach Andern: den Ziegen.</b> Wahrscheinlich durch einen Abschreibfehler ist aus dem Worte <span dir=\"rtl\">עניים</span> das Wort <span dir=\"rtl\">עזים</span> entstanden.",
"<b>aber nicht <span dir=\"rtl\">טבל</span>.</b> Gemischtes, das noch nicht geordnet ist, indem die betreffenden Abgaben noch nicht abgesondert sind."
],
[
"<b>Zweige.</b> Grüne, frische Baumzweige, welche man zum Futter für das Vieh zusammen bindet.",
"<b>bis sie wieder.</b> In das Haus.",
"<b>Man darf Kälber und junge Esel im Freien zur Bewegung herumziehen.</b> Man fasst sie am Halse und nötigt die jungen Tiere zum Springen oder Laufen.",
"<b>Eine Frau darf ihren Sohn zur Bewegung herumziehen.</b> Sie erfasst ihn rückwärts an den Armen und er bewegt den Fuss und geht.",
"<b>darf es nicht geschehen.</b> Dann trägt sie es ja."
],
[
"<b>aber sonst wohl behülflich sein.</b> Dass das Junge nicht zur Erde fällt.",
"<b>man darf ihretwegen den Schabbat verletzen.</b> Folgende Regel ist zu beobachten: Die ersten drei Tage von der Niederkunft an gerechnet, darf man am Schabbat Alles für sie verrichten, sie mag es verlangen oder nicht; nachher aber bis zum siebenten Tag ihrer Niederkunft, nur das, was sie verlangt und nachher, bis zum dreissigsten Tage, obgleich sie bestimmt sagt, dass sie es bedarf, darf es nur durch einen Nichtjuden gereicht werden; weil sie während dieser Zeit, nur, als ein Kranker bei dem keine Lebensgefahr vorhanden ist, betrachtet wird."
]
],
[
[
"<b>so trägt man es am Schabbat offen.</b> Um anzuzeigen, dass das Gesetz der Beschneidung ein so hochwichtiges ist, dass man deshalb den Schabbat übertreten kann.",
"<b>Zur Zeit der Gefahr.</b> Als manche heidnische Regierungen verboten, die Kinder zu beschneiden.",
"<b>verdeckt man es vor Zeugen.</b> Welche bezeugen sollten, dass man das Messer zum Zweck der Beschneidung und nicht aus anderer Absicht am Schabbat trage.",
"<b>Man darf sogar Holz schneiden um Kohlen zu brennen und daran ein eisernes Gerät.</b> Ein Beschneidungsmesser.",
"<b>verdrängt die Schabbat-Gesetze nicht.</b> Z. B. diejenigen Dinge, die man zur Förderung der Beschneidung in Anwendung bringt. Er differirt demnach mit R. Elieser.",
"<b>verdrängen den Schabbat.</b> Wie die Beschneidung selbst."
],
[
"<b>aufreissen.</b> Die Haut, welche die Spitze des Gliedes bedeckt.",
"<b>das Blut absaugen.</b> Obgleich er eine Wunde macht.",
"<b>ein Pflaster.</b> <span dir=\"rtl\">איספלנית</span> = σπλήνιον = Verband, Kompresse.",
"<b>und Kümmel.</b> <span dir=\"rtl\">וכמון</span> = ϰύμινον = Kümmel, im lat. cuminum, im franz. cumin. <br> Anmerkung von E. Baneth: Samter hätte auch noch das arab. Kammun (<span dir=\"rtl\">كمون</span>) und das syr. <span dir=\"rtl\">ܟܡܘܢܐ</span> hinzufügen können. Aber das Wort findet sich ja schon in der Bibel (Jes. 28,25 u. 27).",
"<b>aber wohl ein altes Stückchen Leinwand umbinden.</b> Ein Stückchen Leinwand wird durchlöchert, in welches man das Glied tut, damit die Haut nicht zurückgeht und das Glied bedeckt.",
"<b>um seinen Finger gewickelt.</b> Als wäre es eine Art Handschuh."
],
[
"<b>Man darf das Kind am dritten Tage.</b> Nach der Beschneidung. R. Elieser b. A. differirt in seiner Meinung von der des ersten Tanna, indem er lehrt, dass man das Kind nach der richtigen Art und Weise, ohne Veränderung, baden darf; auch an einem dritten Tage nach der Beschneidung, der auf einen Schabbat fällt, da hier Lebensgefahr mitspielt. Die Gesetzesnorm (<span dir=\"rtl\">הלכה</span>) ist auch, wie <span dir=\"rtl\">ראב״ע</span> entscheidet.",
"<b>Wegen eines zweifelhaften Kindes.</b> Ein Kind, von welchem nicht recht ermittelt ist, ob es im achten oder neunten Monat geboren ist; im erstern Falle ist es nicht lebensfähig und man darf deshalb den Schabbat seinetwegen nicht verletzen."
],
[
"<b>so ist er schuldig.</b> Weil er zur Unzeit eine Arbeit verrichtete, nämlich eine Wunde an einem Körper hervorgebracht hat.",
"<b>Josua spricht ihn davon frei.</b> R. Elieser ist der Ansicht, obgleich er eine <span dir=\"rtl\">מצוה</span> getan, so war sie doch nicht zur richtigen Zeit vollführt und der Schabbat durfte nicht verletzt werden. R. Josua jedoch urteilt, er ist frei, da er in seiner Zerstreuung glaubte, ein Gesetz zu vollziehen, welches allerdings auch gesetzmässig und nicht vor der Zeit vollführt ward."
],
[
"<b>Ein Kind kann.</b> Gesetzmässig.",
"<b>am neunten.</b> Die Dämmerung konnte zum Tage gezählt werden, man rechnet aber erst vom Abend den achten Tag, also geschieht die Beschneidung am neunten Tage.",
"<b>am zehnten.</b> Am nächsten Schabbat kann es nicht beschnitten werden, weil es der neunte sein könnte, also ausser der Zeit, wo man den Schabbat nicht entweihen darf, daher kann die Beschneidung erst am Sonntag, also am 10. stattfinden.",
"<b>so wird es am elften.</b> Eine Beschneidung nicht zur rechten Zeit kann den Festtag nicht verdrängen, daher wird das Kind am elften beschnitten.",
"<b>am zwölften beschnitten.</b> Wenn das Kind am Freitag in der Abenddämmerung zur Welt kommt und Sonntag und Montag darauf sind die beiden Tage von <span dir=\"rtl\">ראש השנה</span>, welche zwei Tage als ein in der Heiligkeit fortlaufender Festtag betrachtet werden, die Beschneidung also erst am Dienstag, das ist der zwölfte nach der Geburt statt findet.",
"<b>bis es völlig gesund geworden.</b> Von da an, werden erst die acht Tage gerechnet."
],
[
"<b>Folgende Hautfasern.</b> Fasern, die von der Vorhaut zurückgeblieben sind.",
"<b>Ein Solcher darf.</b> Wenn er ein Priester ist."
]
],
[
[
"<b>Man darf am Festtage einen Weindurchschlag über ein Gefäss spannen.</b> Obgleich es dem Ausspannen eines Zeltes ähnlich ist."
],
[],
[
"<b>Man darf nicht weissen Enzian.</b> <span dir=\"rtl\">חלתית</span> = Caltha, eine gelbe, starkriechende Blume. Oder Faserkraut, welches Arzneikräfte besitzt. Nach Raschi = assa foetida. Bartenora meint, es sei eine Pflanze, die viel Wärmestoff enthalte, welche man in kälteren Gegenden geniesst."
],
[],
[
"<b>so darf man sie.</b> Nach anderer Leseart: die Kleider."
]
],
[
[
"<b>auch einen Korb worin ein Stein liegt.</b> Doch müssen Früchte in dem Korbe liegen; wenn keine darin sind, wird der Korb eine Basis für etwas Verbotenes, dann darf man solchen nicht bewegen."
],
[
"<b>so dass das Geld herunterfällt.</b> Allerdings wenn er das Geld Freitag vergessen hat wegzunehmen, hat er es aber vorsätzlich liegen lassen, ist es eine Basis für etwas Verbotenes.",
"<b>befindet sich Schmutz.</b> <span dir=\"rtl\">לשלשת</span>=Schmutz, Unrath, Hühnerdreck. Aruch.",
"<b>und wenn der Überzug von Leder.</b> Das nicht waschbar ist."
],
[
"<b>Jedenfalls darf man ihn am Schabbat von seinem Orte nehmen.</b> Wenn er trocken ist.",
"<b>und ist er zur Annahme von Unreinheit nicht geeignet.</b> Denn er ist kein Gerät von Holz, auch kein Gewand, kein Sack, auch kein Metall."
]
],
[
[
"<b>darf man daraus für drei Mahlzeiten retten.</b> Selbst mittelst mehrerer Geräte.",
"<b>Kommt und rettet für Euch.</b> Jeder Einzelne Speise für drei Mahlzeiten.",
"<b>Elieser erklärt ihn für erlaubt.</b> Wenn die Waben zerbröckelt sind, fliesst der Honig von selbst durch das Wachs hindurch, man pflegt ihn meist zu pressen."
],
[
"<b>darf man nur mit heissem Wasser waschen.</b> Aber nicht einweichen.",
"<b>und spanische Kulias.</b> Kulias im Griechischen Κολίας eine Art Tunfisch."
],
[],
[
"<b>damit sie daselbst verwahrt bleiben; auch gutes Wasser unter ungeniessbares (im Gefässe) setzen, um es kühl zu erhalten; auch kaltes in warmes, um es zu erwärmen. Wem die Kleider unterwegs in Wasser gefallen sind, der darf weiter ohne Bedenken darin gehen. Sobald er an den äussersten Hof (der Stadt) anlangt, darf er sie in der Sonne ausbreiten, doch nicht vor dem Volke (nicht öffentlich.</b> Diese Mischnah ist zurückgewiesen und nicht als vollgültig angenommen worden, denn es steht als Gesetzesnorm fest: Alles was die Weisen des Scheines wegen verboten haben, ist auch im Innersten der Zimmer verboten, daher darf man die Kleider auch nicht insgeheim ausbreiten."
],
[
"<b>selbst wenn es mit zehn Tüchern.</b> <span dir=\"rtl\">אלונטיות</span> = lat. lintea = leinenes Tuch."
],
[
"<b>Man darf sich salben und den Leib.</b> Mit den Händen.",
"<b>aber sich nicht ermüden.</b> <span dir=\"rtl\">מתעמלים</span> = von <span dir=\"rtl\">עמל</span> = Mühe; sich Mühe geben und anstrengen. Den Leib so bearbeiten, dass der Schweiss ausbricht; weil solches als ein Heilmittel anzusehen wäre, das am Schabbat zu gebrauchen, verboten ist.",
"<b>Man darf sich nicht den Körper bürsten.</b> <span dir=\"rtl\">מתגרדין</span> = von <span dir=\"rtl\">גרד</span> = kratzen, schaben, bürsten. Die betreffende Bibelstelle findet sich Hiob 2, 8 <span dir=\"rtl\">ויקח לו חרש להתגרד בו</span>.",
"<b>Man darf nicht in Kordima.</b> <span dir=\"rtl\">קוררימת</span> der Name eines Flusses oder einer Gegend, die auch <span dir=\"rtl\">פולימא</span> genannt wird, dessen Grund schlammig und voll Lehm war, wo der Badende leicht stecken bleibt und nur mit Mühe herausgezogen wird.",
"<b>Man darf keine Brechmittel nehmen.</b> <span dir=\"rtl\">אפיקטוזין</span> Bartenora erklärt das Wort von <span dir=\"rtl\">אפיק טוי זיין</span> so viel als = die Speise aus dem Magen herauszubringen = Brechmittel. <br> Anmerkung von E. Baneth: אפיקטויזין = Brechmittel. Die von Samter angeführte Erklärung אפיק טוי זיין ist noch weniger ernst zu nehmen als die immerhin bessere im Aruch s. v. durch <span dir=\"rtl\">אפיק טפי זון </span> („entferne das Zuviel an Speise“, während טוי gebraten heisst, was hier kaum einen Sinn hat). ‘Aruch liest übrigens אפקטפיזון, und das ist, wie schon Musafia richtig vermutet, eine Metathesis des griechischen απέκπτυσιν (apekptysin = völliges Ausspeien).",
"<b>Man darf keinem Kinde die Glieder gewaltsam richten.</b> <span dir=\"rtl\">מעצבין</span> wie es in Hiob 10, 8 heisst: <span dir=\"rtl\">ידיך עצבוני ויעשוני</span> Deine Hände hatten mich geformt und gefertigt.",
"<b>man darf nicht einen Bruch wieder einrichten.</b> Wenn etwa ein Knochen gebrochen ist. Doch die <span dir=\"rtl\">הלכה</span> (Gesetzesnorm) ist nicht so, sondern es ist erlaubt.",
"<b>Wer sich die Hand oder den Fuss verrenkt hat.</b> <span dir=\"rtl\">נפרקה</span> = Man vergleiche Genesis 27, 40, <span dir=\"rtl\">מעל צוארך והיה כאשר תריד ופרקת עלו</span> dann kannst Du abschütteln, ablösen, losmachen, abschneiden. Davon das Rabbinische = Abschnitt, sowohl in der Zeit als im Raume."
]
],
[
[
"<b>Leihe mir.</b> Auf längere Zeit, das sind gewöhnlich dreissig Tage.",
" Hier endet die Übersetzung und Erklärung des sel. Dr. Sammter. Der Herausgeber."
],
[
"<b>aber nicht aus einem Verzeichniss.</b> Weil es verboten ist profane Schriften am Schabbat zu lesen.",
"<b>Man darf das Loos entscheiden lassen.</b> <span dir=\"rtl\">מפיס</span> eigentlich „besänftigen“; durch die Entscheidung des Loses werden die Streitenden besänftigt; daher <span dir=\"rtl\">פייס</span> Los und davon wieder <span dir=\"rtl\">מפיס</span> „losen“.",
"<b>bei seinen Kindern und Hausgenossen.</b> Über die ihnen zu verteilenden Speisen, Gaben und dgl. Unter Fremden ist Losen an Schabbat- und Festtagen als Geschäftsthätigkeit untersagt.",
"<b>wegen Würfelspiels.</b> Welches auch an Wochentagen verboten ist. <span dir=\"rtl\">קוביא</span> griechisch κυβεία .",
"<b>Lose.</b> <span dir=\"rtl\">חֵלֶש</span> Los hängt mit <span dir=\"rtl\">חלש</span> schwach sein ebenso zusammen wie das gleichbedeutende und im Talmud gebräuchlichere <span dir=\"rtl\">פייס</span> mit dem Verbum <span dir=\"rtl\">מפיס</span>, welches in unserer Mischna „losen“, eigentlich aber „besänftigen“ heisst. Die Grundbedeutung von <span dir=\"rtl\">חלש</span> ist nämlich der Begriff des Milden und Sanften; daher im Arabischen <span dir=\"rtl\">حلا</span> süss sein im Gegensatz zum Sauern und Bittern, deren Geschmack ein herber ist. Aus diesem Begriff hat sich erst die Bedeutung „schwach sein“ in <span dir=\"rtl\">חלש</span> entwickelt, und aus dieser wieder die Bedeutung „krank sein“ in <span dir=\"rtl\">חלה</span>. In der Bibel ist <span dir=\"rtl\">חלש</span> als Los nicht nachweisbar. Die von Vielen herbeigezogene Belegstelle <span dir=\"rtl\">חולש על גוים</span> (Jes. 14,12) wird von Anderen „Sieger über die Völker“ übersetzt nach Ex. 17,13.",
"<b>darf man über die OpferTeile.</b> Um sie unter den Priestern zu verteilen.",
"<b>aber nicht über die Gaben.</b> Die man nach aufgehobener Tafel seinen Gästen (<span dir=\"rtl\">ביצה</span> V. 7. — Gen. 43, 34 <span dir=\"rtl\">משאת</span> genannt) oder bei Festlichkeiten seinen Freunden (Ester 9,19; <span dir=\"rtl\">ביצה</span> I. 9.) zu verteilen pflegte."
],
[
"<b>Man miete nicht Arbeiter am \t\t\tSchabbat.</b> Es ist unstatthaft, am Schabbat <span dir=\"rtl\">מצוא חפצך ודבר דבר</span> „deine Geschäfte auch nur mit Worten wahrzunehmen“ (Jes. 58, 13).",
"<b>Man darf nicht zur Schabbatgrenze sich begeben.</b> Schabbatgrenze (<span dir=\"rtl\">תחום</span>) heisst die Linie, bis zu welcher man an Schabbat- und Festtagen gehen darf, (s. Einl. z. Tr. Erubin Abs. 4) — <span dir=\"rtl\">מחשיכין על התחום</span> eig. an der Schabbatgrenze Nacht machen.",
"<b>nach Sonnenuntergang Arbeiter zu miethen oder Früchte zu holen.</b> Die erst gepflückt werden sollen.",
"<b>wohl aber Früchte zu hüten.</b> Was ja innerhalb des <span dir=\"rtl\">תחום</span> auch am Schabbat erlaubt ist.",
"<b>darf ich vor Schabbatausgang zur Schabbatgrenze mich verfügen.</b> Wenn es sich um ein frommes Werk handelt, darf man am Schabbat auch solche Anordnungen für den folgenden Tag treffen, welche heute nicht ausgeführt werden dürften; unter gleicher Voraussetzung darf man bis zum <span dir=\"rtl\">תחום</span> gehen, um nach Schabbat jenseits desselben eine am Schabbat selbst innerhalb des <span dir=\"rtl\">תחום</span> verbotene Tätigkeit früher in Angriff nehmen zu können. Abba Saul widerstreitet also der von einem Ungenannten (<span dir=\"rtl\">תנא קמא</span>) vertretenen Ansicht, nach welcher man nur in solchen Angelegenheiten zum <span dir=\"rtl\">תחום</span> gehen darf, die man innerhalb desselben auch am Schabbat wahrnehmen könnte (vgl. Anm. 12.), gleichviel ob es sich um ein frommes Werk handelt, oder nicht. Wir entscheiden wie Abba Saul."
],
[
"<b>sie wären denn aus einem nahen Ort.</b> Aus einem innerhalb des <span dir=\"rtl\">תחום</span> gelegenen Orte.",
"<b>Hat man für ihn.</b> Für den Nichtjuden.",
"<b>so darf dieser nie in ihm bestattet werden.</b> Falls der Sarg, bez. das Grab öffentlich für ihn gemacht wurde."
],
[
"<b>Wer einem mit dem Tode Ringenden die Augen zudrückt.</b> Oder sonst ein Glied an ihm rührt.",
"<b>hat Blut vergossen.</b> Hat seinen Tod beschleunigt."
]
],
[
[
"<b>mag seinen Beutel.</b> Der so wertvoll ist, dass zu befürchten steht, er möchte ihn selbst tragen, wenn sich ihm kein anderer Ausweg zeigte. Sonst ist es nicht gestattet, eine verbotene Tätigkeit durch einen Nichtjuden oder ein Tier anführen zu lassen.",
"<b>nehme er die Geräte ab.</b> Denn es wäre Tierquälerei, den Esel bis Schabbatausgang die Last tragen zu lassen.",
"<b>die am Schabbat genommen werden können.</b> S. oben K. XVII.",
"<b>die nicht genommen werden dürfen.</b> S. oben K. XVII."
],
[
"<b>Man darf Strohbündel.</b> Die so gebunden sind, dass die Auflösung des Knotens am Schabbat nicht untersagt ist. S. oben K. XV 1—2.",
"<b>für’s Vieh aufbinden.</b> Da das Vieh sonst nicht davon essen kann, so ist es keine unnütze Mühe, sie aufzubinden.",
"<b>junges Reis darf man sogar aufschütteln.</b> Um es so dem Vieh geniessbarer zu machen.",
"<b>nicht aber dreifach gebundenes Stroh.</b> Welches man, obgleich es fester gepresst ist, doch nur wie einfache Strohbündel aufbinden, nicht aber aufschütteln darf.",
"<b>Man zerstückle weder unreife Halme.</b> <span dir=\"rtl\">שחת</span> = Getreide, das noch nicht ⅓ seiner Reife erlangt hat.",
"<b>gleichviel ob Grossvieh oder Kleinvieh.</b> Überflüssige und daher unerlaubte Bemühung.",
"<b>Juda gestattet es bei Johannisbrod für Kleinvieh.</b> Nach seinem Urteil sind sie sonst dem Kleinvieh ungeniessbar."
],
[
"<b>Man darf ein Kamel nicht stopfen.</b> Grosse Mengen ihm ins Maul stecken.",
"<b>ihm das Futter.</b> Selbst in kleineren Quantitäten, aber so tief, dass es dieselben nicht mehr ausspeien kann.",
"<b>Man darf nicht Wasser hinstellen vor Bienen und vor Tauben im Taubenschlag.</b> Weil sie ihre Nahrung selbst sich suchen und nicht wie die Haustiere gefüttert zu werden brauchen.",
"<b>Hühner und Haustauben.</b> <span dir=\"rtl\">הרדיסיות</span> nach Herodes so genannt, der sie zuerst einführte."
],
[
"<b>Man darf Kürbisse.</b> Einzahl <span dir=\"rtl\">דלעת</span>, arab. <span dir=\"rtl\">دلاع</span> Kürbis, (verwandt mit <span dir=\"rtl\">דלה</span>, <span dir=\"rtl\">דלל</span> herabhängen) „lang herabhängende Frucht“.",
"<b>für’s Vieh zerschneiden.</b> Wenn sie vor Schabbat abgeflückt wurden.",
"<b>und Aas.</b> Selbst von einem am Schabbat gefallenen Tiere.",
"<b>für die Hunde.</b> Wenn sie es unzerschnitten nicht fressen können.",
"<b>ist.</b> <span dir=\"rtl\">מן המוכן</span> — Gegensatz: <span dir=\"rtl\">מוקצה</span>, worüber die Einleitung zum Traktat <span dir=\"rtl\">ביצה</span> nachzulesen ist. Nach R. Juda ist das Aas eines Tieres, welches am Freitag noch gesund, also dem Menschen zur Nahrung bestimmt war, für die Hunde nicht vorbereitet, mithin <span dir=\"rtl\">מוקצה</span>."
],
[
"<b>Gelübde können am Schabbat vernichtet werden.</b> Von dem Vater oder dem Gatten eines Weibes nach 4. B. M. 30. 6, 9, 13, weil ihre Befugniss erlischt, so bald der Tag vorübergegangen, ohne dass sie es vernichtet hätten; daselbst Vv. 5, 8, 12.",
"<b>gelöst.</b> Durch einen Schriftgelehrten oder drei Laien.",
"<b>Man darf die Lichtöffnung verstopfen.</b> S. oben XVII, 7.",
"<b>einen Lappen und ein Tauchbad messen.</b> Aber nur zu religiösen Zwecken, u. z. jenen, um zu untersuchen, ob er drei Daumenbreiten im Geviert (eine Fläche von 9 Quadrat-Daumenbreiten) hat, mithin als er mit einem unreinen Gegenstand und später wieder mit einem reinen in Berührung kam, für levitische Unreinheit empfänglich und dieselbe zu übertragen geeignet war; dieses, um zu untersuchen, ob es die vorgeschriebene Wassermenge (3 Kubikellen) enthält. Messungen zu anderen als Religionszwecken sind untersagt.",
"<b>dass man die Licht-öffnung mit einem Tonkrug verstopfte und einen Topf mit Bast befestigte.</b> An eine Stange oder dergl.; da man einen Knoten für die Dauer am Schabbat nicht machen darf, so nahm man statt eines Strickes oder einer Schnur, lieber Bast, das sich zu dauernder Befestigung nicht eignet.",
"<b>oder nicht.</b> Der hier vorausgesetzte Tatbestand ist folgender: In einer engen Gasse zwischen 2 Häusern, welche durch eine auf den Dächern beider Häuser ruhende Tonne überdacht ist, liegt ein Sterbender. Sein Tod würde nicht nur die Gasse, sondern auch die beiden Häuser verunreinigen, deren Licht-öffnungen (Fenster) auf dieses Gässchen gehen. Nun hat allerdings die Tonne einen breiten Spalt, der sie vollständig in 2 Hälften Teilt, so dass nur das Haus gefährdet ist, auf dessen Dache diejenige Hälfte ruht, unter welcher der Sterbende liegt, das andere Haus aber geschützt wäre, wenn dieser Spalt die Breite einer Hand hätte. Um dies zu untersuchen, befestigte man einen handbreiten Topf an einer Stange, mit welcher man ihn bis zum Spalt erheben konnte. Zuvor hatte man jedoch aus Vorsicht — für den Fall nämlich, dass der Tod während der Untersuchung eintreten und diese das gewünschte Resultat nicht ergeben, der Spalt also nicht die erforderliche Breite haben sollte — die Lichtöffnung des zu schützenden Hauses durch einen Tonkrug mit nach aussen gewendetem Boden verstopft, damit die Unreinheit nicht eindringe. Tongefässe sind nämlich von aussen für Unreinheit nicht empfänglich und bilden daher einen wirksamen Schutz gegen dieselbe. So die Erklärung Raschi’s mit einigen Modifikationen, zu welchen uns die von Tosafot geltend gemachten Schwierigkeiten veranlasst haben. Man kann auch annehmen, dass nur das Fenster des einen Hauses verstopft wurde, in dessen Nähe der Sterbende lag, worauf man den Spalt auf seine Breite untersuchte, um zu entscheiden, ob auch das Fenster des andern, entferntern Hauses verstopft werden müsse oder nicht. Möglich auch, dass nur ein Haus eine Lichtöffnung nach dem Gässchen hin hatte und also nur dieses in Betracht kam. Es gibt noch viele andere Erklärungen des Tatbestandes, welche bald mehr, bald weniger von dieser Darstellung abweichen; ich erwähne namentlich die von R. Chananel, Maimonides, Bartinora, Lipschütz. Sie leiden aber alle mehr oder weniger an erheblichen Schwierigkeiten, am meisten die von L. im <span dir=\"rtl\">תפארת ישראל</span>, nach welcher man die Tonne erst am Schabbat, nachdem schon das Fenster verstopft war, hingestellt hat (wozu?!), was wohl, abgesehen von allem Andern, als Herstellung einer Überdachung (<span dir=\"rtl\">אהל</span>) unstatthaft ist."
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