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Osmanisches_Reich ==== Ägypten unter Muhammad Ali Pascha und seinen Nachfolgern ==== Ägypten unter der Muhammad-Ali-Dynastie von seiner Gründung bis 1914 1801 stellte das Reich eine Armee zusammen, um das französische Expeditionsheer aus Ägypten zu drängen. Muhammad Ali Pascha, ursprünglich nur Anführer eines Truppenkontingents aus seiner südmakedonischen Heimat, gewann nach der Kapitulation der französischen Expeditionsarmee schnell an Einfluss. 1805 ernannte ihn Sultan Mustafa IV. zum Wālī von Ägypten. Ein Sieg über die nach dem französischen Rückzug im Land verbliebene britische Armee bei Rosetta im Verlauf des Britisch-türkischen Kriegs von 1807 festigte seine politische Stellung. Im März 1811 liess er die einflussreichen Mamluken-Emire in der Zitadelle von Kairo ermorden. Die Mamlukenfürsten stellten aufgrund der weitreichenden patrimonialen Beziehungen ihrer Haushalte die einzigen Machtfaktoren im Land dar, die erfolgreich einen landesweiten Widerstand hätten organisieren können. Regionale Aufstände wurden schnell niedergeschlagen. Muhammad Ali festigte seinen Einfluss, indem er die wichtigsten Ämter mit Familienmitgliedern besetzte. Muhammad Ali führte eine Reihe von Reformen durch: Eine Landreform begünstigte die Entstehung ausgedehnter Güter. Im Gegensatz zur traditionellen osmanischen Praxis der Landvergabe war ab 1842 Privatbesitz möglich. Neue Agrarpflanzen wie beispielsweise langfaserige Baumwolle wurden eingeführt, deren Anbau und Handel staatlichen Monopolen unterlag und so die Staatskasse füllte. Nach dem Vorbild der Militärreform Selims III. ließ Muhammad Ali unter der muslimischen Bevölkerung „Nizâmi“-Truppen ausheben, was dem Pascha zwar ein effizientes stehendes Heer verschaffte, die Bauern aber zusätzlich belastete, so dass es zu massenhaften Desertionen kam. Zahlreiche junge Männer wurden nach Europa entsandt, um dort, vor allem in England und Frankreich, zu lernen. Unter ihnen befand sich als geistlicher Begleiter einer Gruppe von Studenten auch Rifa’a at-Tahtawi. Nach seiner Rückkehr aus Paris veröffentlichte er einen Bericht („''Taḫlīṣ al-ibrīz fī talḫīṣ Bārīz'' – Die Läuterung des Goldes in einer Darstellung von Paris“), der ins Osmanische übersetzt und weit über den arabischen Sprachraum hinaus gelesen und diskutiert wurde. At-Tahtawis Werk steht somit am Beginn der intellektuellen Auseinandersetzung der islamischen Öffentlichkeit mit den nun zunehmend als technisch, wirtschaftlich und intellektuell fortschrittlich und überlegen wahrgenommenen westeuropäischen Staaten. Neue Ingenieurschulen bildeten Fachkräfte für Armee und Verwaltung aus, medizinische Einrichtungen und die Einführung von Massenimpfungen verbesserten die Gesundheit. Ab 1828 verbreitete ein gedruckter Staatsanzeiger in arabischer und osmanischer Sprache offizielle Nachrichten im Land. Muhammad Ali schuf somit die Grundlagen für neue Verwaltungsstrukturen und eine am westlichen Fortschritt orientierte Denkweise seines nun offiziell „gerechter ägyptischer Staat – ''ad-daula al-misriyya al-ʿadila''“ genannten Herrschaftsbereiches. Begrifflich betonte Muhammad Ali mit dieser Bezeichnung die Eigenständigkeit seiner Herrschaft gegenüber dem Osmanischen Reich. Durch seine Reformen legte er die Grundlage für die Umwandlung der patrimonialen Herrschaft eines „Haushalts“ nach osmanischem Verständnis in einen bürokratischen Staat. Die Herrschaft der Dynastie des Muhammad Ali über Ägypten fand erst Mitte des 20. Jahrhunderts ein Ende. In ihren Grundlagen blieb seine Politik jedoch osmanischen Vorstellungen verpflichtet: Insbesondere führten die von ihm und seinen Nachfolgern durchgesetzten Reformen nicht zu einer Ausweitung der – nach modernen Begriffen – „staatsbürgerlichen“ Rechte, sondern dienten vielmehr der Disziplinierung der Bevölkerung und der immer engeren Einbindung der Untertanen in die bürokratische Ordnung. Nachdem sich Sultan Mahmud II. geweigert hatte, Muhammad Ali Pascha auch als Statthalter in Syrien einzusetzen, besetzten ägyptische Truppen unter Ibrahim Pascha 1831 Palästina und Syrien und stießen nach einigen Siegen über die Osmanen bei Homs und Konya 1832 nach Anatolien vor. 1838 fühlte sich das Osmanische Reich stark genug, um den Kampf gegen die ägyptischen Truppen unter Ibrahim Pascha in Syrien wieder aufzunehmen. Die ägyptischen Truppen besiegten aber die osmanische Armee unter Hafiz Pasha in der Schlacht von Nisibis am 24. Juni 1839. An dieser Schlacht nahm der spätere deutsche Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke als Militärberater bei der türkischen Armee teil. Erst durch die Intervention Großbritanniens, Russlands, Preußens und Österreichs (1840) wurde Muhammad Ali Pascha 1841 gezwungen, Syrien und Palästina wieder zu räumen. Ägypten wurde nach Albert Hourani unter Muhammad Ali und seinen Nachfolgern „praktisch eine Baumwollplantage …, deren Erträge für den englischen Markt bestimmt waren.“ 1867 ernannte Sultan Abdülaziz Muhammad Alis Enkel Ismail Pascha zum Khediven von Ägypten. Formal bestand das Khedivat bis 1914. Der amerikanische Sezessionskrieg (1861–1865) erweiterte die Absatzmöglichkeiten für ägyptische Baumwolle, neue Verkehrsverbindungen wie der Bau des Sueskanals (1859–1869) und der in Ägypten vergleichsweise früh einsetzende Eisenbahnbau erleichterten Transport und Handel. Der gewinnbringende Baumwollanbau machte das Land für europäische Investoren interessant. Zwischen 1862 und 1873 nahm Ägypten Anleihen in Höhe von 68 Millionen Pfund Sterling auf, konnte aber seinen finanziellen Verpflichtungen schon 1876 nicht mehr nachkommen und wurde unter englische und französische Schuldenverwaltung gestellt. Der wachsende wirtschaftliche und politische Einfluss europäischer Staaten führte zu Aufständen wie derjenigen der Urabi-Bewegung (1879–1882) und letztlich 1882 zum militärischen Eingreifen Großbritanniens. Praktisch beherrschte von nun an Großbritannien das Land, das mit dem Sueskanal als kürzester Seeverbindung zwischen Großbritannien und Britisch-Indien enorme strategische Bedeutung für das Empire besaß. Nach der Niederschlagung des Mahdi-Aufstands 1899 stand auch der vorher ägyptisch beherrschte Sudan faktisch unter britischer Herrschaft. 1904 erkannte Frankreich die britische Vorherrschaft in Ägypten offiziell an. 1914 setzten die Briten Hussein Kamil aus der Dynastie Muhammad Alis als Sultan Ägyptens ein. Das Land erhielt offiziell den Status eines britischen Protektorats, womit die seit 1517 bestehende Herrschaft des Osmanischen Reiches über Ägypten endete.
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North_Carolina === Regionen === Geografisch und geologisch lässt sich North Carolina von Ost nach West in drei wesentliche Teile gliedern: die Küstenebene am Atlantik, das Piedmont-Plateau im Hinterland und die Bergregion der Appalachen. Etwa zwei Drittel des Bundesstaates werden von der atlantischen Küstenebene eingenommen. Die Böden der sehr flachen Ebene sind sandig und sind von dichten Wäldern bewachsen, die überwiegend aus Kiefern und anderen immergrünen Bäumen bestehen. Die Böden eignen sich besonders für den Anbau von Tabak, Soja, Melonen und Baumwolle. Diese Region, zu der die ''Inner Banks'' gehören, ist die ländlichste North Carolinas, mit nur wenigen größeren Städten und Gemeinden. Dem Land vorgelagert sind die ''Outer Banks'', eine Kette schmaler und variabler Düneninseln, die eine Barriere zwischen dem Atlantik und den im Landesinneren gelegenen Wasserwegen bilden. Die ''Outer Banks'' umschließen die zwei größten Lagunen der Vereinigten Staaten, den Albemarle Sound im Norden und den Pamlico Sound im Süden, deren Fläche jene des Staates Connecticut übersteigt. An North Carolinas Küste mangelt es an einem geeigneten natürlichen Hafen, weshalb sich nie ein bedeutender Seehafen wie beispielsweise Charleston in South Carolina oder Savannah in Georgia entwickelte. Der einzige größere Hafen des Staates, Wilmington, liegt etwa 25 Kilometer im Landesinneren am Cape Fear River. Die Küstenebene ist der größte und zugleich jüngste geologische Abschnitt des Staates. Sie besteht hauptsächlich aus Sedimentgestein, meist Sand und Lehm, im Süden der Küstenebene findet sich auch Kalkstein. Das wirtschaftlich bedeutsamste Mineral des Staates, für Dünger verwendbares Phosphat, wird in dieser Region abgebaut. Die Küstenebene wird durch die 90 Meter über dem heutigen Meeresspiegel liegende drei Millionen Jahre alte Küstenlinie begrenzt, die auch als ''fall zone'' (dt. Wasserfall-Gegend) bezeichnet wird; dort fällt das Piedmont Plateau aus relativ steil zur Küstenregion hin ab und die in den Appalachen entspringenden Flüsse des Staates weisen hier Stromschnellen und Wasserfälle auf. Die Piedmont-Region im Zentrum des Staates ist die am stärksten urbanisierte und am dichtesten besiedelte Region North Carolinas. Das Piedmont ist eine hügelige Landschaft, die häufig durch kleinere Ausläufer der Berge sowie durch von Flüssen geformte Täler unterbrochen wird und aus beinahe völlig erodierten Überresten höherer Berge entstanden ist. Die geologischen Strukturen werden durch den ''Inner Piedmont Belt'' mit einem Alter von 750 bis 500 Millionen Jahren der ''Kings Mountain Belt'', ''Milton Belt'', ''Charlotte Belt'', ''Carolina Slate Belt'', ''Raleigh Belt'' und dem ''Eastern Slate Belt'' geprägt, die alle ein Alter zwischen 650 und 300 Millionen Jahren aufweisen. Ebenfalls Teil des Piedmont sind die mit 200 bis 190 Millionen Jahren deutlich jüngeren ''Triassic Basins'', ehemalige Senkungsgräben, die durch Schlamm und ausgespülte Sedimente der angrenzenden höheren Gebiete aufgefüllt wurden. Im ''Carolina Slate Belt'' wurde 1799 der erste Goldfund der USA dokumentiert und zu Beginn des 19. Jahrhunderts Minen zur Goldgewinnung betrieben, heute werden neben Lithium und Ton in dieser Region vor allem Granit, Gneis und andere Materialien für das Baugewerbe abgebaut. Die Höhe des Piedmonts reicht von etwa 90 Metern im Osten bis hin zu 300 Metern über dem Meeresspiegel im Westen. Die Böden bestehen überwiegend aus dünnen steinigen Schichten auf Lehmbasis; nur am östlichen Rand des Plateaus finden sich sandige Hügel, die eine frühere Küstenlinie mit ihren Dünen und Stränden markieren. Auf den gut durchfeuchteten Böden werden vor allem Pfirsiche und Melonen angebaut, für die die Region bekannt ist. Durch die seit den 1970ern schnell voranschreitende Verstädterung der Landschaft wurde und wird die Landwirtschaft weitgehend verdrängt und weicht einer suburbanen Struktur. Die Blue Ridge Mountains im Westen des Staates Die Gebirgskette der Appalachen bildet die Westgrenze des Staates. Die Berge auf dem Gebiet North Carolinas lassen sich in vier Bergzüge einteilen. Die Blue Ridge Mountains sind der größte Gebirgszug und verlaufen in einer gewundenen Linie durch den Westen des Staates mit gelegentlichen hohen Ausläufern über das umliegende Terrain; Der Mount Mitchell ist mit die höchste Erhebung des Staates und zugleich der höchstgelegene Punkt der Vereinigten Staaten östlich der Rocky Mountains. Die Great Smoky Mountains, die auch als die ''Smokies'' bezeichnet werden, bilden die Westgrenze des Staates und sind der zweithöchste Gebirgszug North Carolinas. Das mit rund anderthalb Milliarden Jahren älteste Gestein findet sich im Westen des Staates. Der als ''Blue Ridge Belt'' bezeichnete Gürtel, zu dem auch die kleineren Abschnitte ''Murphy Belt'' und ''Grandfather Mountain Window'' gezählt werden, besteht aus magmatischen, sedimentären und metamorphen Gesteinen, die Feldspat, Glimmer und Quarz enthalten. Die Brushy Mountains sind deutlich kleiner und niedriger, ihr höchster Gipfel ist der ''Pores Knob''. Er liegt 817 Meter über dem Meeresspiegel. Die Uwharrie Mountains sind der östlichste sowie zugleich älteste und niedrigste Gebirgszug North Carolinas. Die höchste Erhebung dieses Gebirgszugs ist der High Rock Mountain mit nicht einmal 350 Metern über den Meeresspiegel. Zwischen den Bergen liegen fruchtbare Täler, die mit zahlreichen Flüssen und Bächen durchzogen sind. Die Berge selbst sind mit üppigen Wäldern bewachsen, lediglich einige wenige Gipfel sind kahl mit einer prärieartigen Vegetation. Obwohl die Landwirtschaft in dieser Region noch eine wichtige Rolle spielt, nimmt die Bedeutung des Tourismus stetig zu und ist zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Bergregion geworden.
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Insekten === Als Nützlinge === Als Nutztiere hält der Mensch vor allem die Honigbiene, die Schlupfwespen zur biologischen Schädlingsbekämpfung, die Raupen des Seidenspinners sowie in vielen Ländern Heuschrecken und Grillen als Nahrungsmittel (Speiseinsekten). Der Verzehr von Insekten ist über große Teile Afrikas, Südostasiens und Mittel- bzw. Südamerikas verbreitet und wird als Entomophagie bezeichnet. Dabei stellen Insekten eine proteinreiche Kost dar; etwa 500 Arten werden weltweit für die menschliche Ernährung genutzt. Allerdings spielen auch sehr viele Insekten sekundär als Pflanzenbestäuber eine große Rolle in der Nahrungsproduktion des Menschen, da ohne sie keine Fruchtbildung stattfinden könnte. Einige Insekten werden auch als Haustiere in Terrarien gehalten. Besonders zu nennen sind dabei die Ameisen, die in Formicarien gehalten werden. Sie gehören zu den Hautflüglern und sind somit enge Verwandte der Bienen, Wespen und Hornissen. Weitere beliebte Insekten der Terrarianer sind Stabheuschrecken, Fangschrecken und verschiedene Käfer- und Schabenarten, außerdem werden Mehlkäferlarven (Mehlwürmer), Grillen und andere Insekten als Futtertiere für Reptilien und andere Heimtiere sowie als Angelköder gezüchtet. Eine Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist die Haltung von Schmetterlingen in großen Gewächshäusern, die als Schmetterlingshäuser für Besucher geöffnet werden und an manchen Orten zu den Sehenswürdigkeiten der Region werden. Auch in der pharmazeutischen Industrie werden verschiedene Insekten eingesetzt, das bekannteste Beispiel stellen hierbei die Spanische Fliege (''Lytta vesicatoria'') sowie einige weitere Ölkäfer dar, die den Stoff Cantharidin produzieren. Als wissenschaftliche Versuchstiere haben sich ''Drosophila melanogaster'' sowie verschiedene Heuschrecken- und Käferarten etabliert. Die Leichenzersetzer unter den Insekten, vor allem die Larven verschiedener Fliegen und Käfer, spielen heute zudem eine bedeutende Rolle in der Kriminalistik. Der Forschungszweig der Entomologischen Forensik zur Aufklärung von Kriminalfällen basiert auf der Erforschung dieser Tiere. Schmeißfliegenlarven werden in der Wundheilung eingesetzt. Außerdem werden verschiedene Arten der Schildläuse zur Produktion von Farbstoffen, Lacken oder Wachsen genutzt wie z. B. Karmin (Cochenille) und Schellack. Das Verteidigungsministerium der USA suchte im Jahr 2006 nach Möglichkeiten, Insekten schon während der Metamorphose mit Mikrotechnik auszustatten und sie als militärische „Insekten-Cyborgs“ einzusetzen. Die Rolle von Insekten für die Funktion aller terrestrischen Ökosysteme und speziell den Stoffumsatz ist wegen ihrer Allgegenwart normalerweise kaum abzuschätzen. Deutlich wird sie zum Beispiel an der Entsorgung weggeworfener organischer Abfälle. Forscher von der North Carolina State University in Raleigh (USA) stellten beispielsweise in einer im Herbst 2014 veröffentlichten Untersuchung fest, dass Insekten auf 24 begrünten Straßen-Mittelstreifen im New Yorker Stadtteil Manhattan jährlich, pro Mittelstreifen, etwa 4 bis 6,5 Kilogramm Essensabfälle „entsorgen“ können. Wichtigster „Entsorger“ war dabei eine eingeschleppte neozoische Ameisen-Art.
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Filmempfindlichkeit == Differenzierungsbereiche == Fotografische Aufnahmematerialien sind in unterschiedlichen Filmempfindlichkeiten erhältlich. Heute bekommt man fotografische Filme mit Empfindlichkeiten zwischen etwa ISO 25/15° ''(niedrigempfindlicher Film)'' und ISO 3200/36° ''(höchstempfindlicher Film)''. Ein empfindlicherer Film ermöglicht freihändiges Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen, höhere Blitzreichweiten und kürzere Belichtungszeiten. Die Körnigkeit steigt mit der Empfindlichkeit an, daher wird schon bei geringen Vergrößerungen von Negativen empfindlicher Filme die Struktur des Korns sichtbar. Auch die Schärfe und die Auflösung sind bei niedrigempfindlichen Filmen besser. Diese Zuordnungen sind abhängig von der technischen Entwicklung und damit relativ; Filmempfindlichkeitsangaben über einen „hochempfindlichen“ Film sind keine absoluten Einstufungen. Als „normalempfindlich“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts beispielsweise ein Material bezeichnet, das über eine Filmempfindlichkeit von etwa 5° DIN (2,5 ASA) verfügte wie der Agfacolor-Farbfilm von 1936; der Kodachrome aus demselben Jahr wies bereits 10 ASA auf und war damit – für einen Farbfilm – hochempfindlich. Das Kodacolor-Verfahren von 1942 wies mit 20 ASA eine sensationelle Empfindlichkeit auf. Die folgenden Zuordnungen beziehen sich daher auf die heutige Einteilung (Stand 2004).
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The_Sun The Sun ist eine täglich erscheinende britische Boulevardzeitung. Ähnlich wie die BILD in Deutschland zählt sie zu den einflussreichsten und auflagenstärksten Zeitungen des Landes. Wie für eine Boulevardzeitung üblich, bestehen die Artikel zumeist aus prägnanten und durch Wortspiele geprägten Schlagzeilen, plakativen Fotos und Fotomontagen und reißerisch formulierten Texten, wofür die Sun teils heftig kritisiert wurde. Herausgeber der Zeitung sind die ''News Group Newspapers'' der ''News International,'' ein Tochterunternehmen der ''News Corporation'' des Medienunternehmers Rupert Murdoch. Die Zeitung erscheint im kompakten Tabloid-Zeitungsformat (30 cm × 36,5 cm). The Sun erwirtschaftet schätzungsweise 100 Millionen Pfund jährlich. Seit dem 26. Februar 2012 erscheint außerdem wöchentlich eine Sonntagsausgabe.
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Edmund_Burke == Der Politiker == Burke arbeitete von 1765 bis 1766 als Privatsekretär von Lord Rockingham, dem Ersten Schatzhalter (First Lord of the Treasury). Im Laufe seiner politischen Karriere wurde Burke in London ein Mitglied im Bund der Freimaurer. Seine Loge war die ''Jerusalem Lodge Nr. 44''. Ab 1765 war Burke für verschiedene Wahlkreise Abgeordneter des britischen Unterhauses. Er profilierte sich als scharfsinniger Vordenker und brillanter Rhetoriker. Ein zusammenhängend geschriebenes politisches Werk gibt es von ihm nicht. Seine politischen Schriften setzen sich aus Kampfschriften und -reden zusammen: * „Thoughts on the case of the present discontent“ von 1770, eine Programmatik der oppositionellen Whigs-Fraktion gegen vermeintliche Verfassungsverstöße des Königs * mehrere Schriften gegen die Steuer- und Kolonialpolitik der britischen Regierung in Amerika * sein wichtigstes Werk: „Reflections on the Revolution in France“, „Betrachtungen über die Revolution in Frankreich“ von 1790 * weitere Schriften richten sich gegen die Politik des Generalgouverneurs in Indien. In seinem Hauptwerk, den „Reflexionen“ von 1790, formulierte Burke eine scharfe Kritik an den damals in Frankreich nach der Revolution von 1789 herrschenden Zuständen und Entwicklungen, die schließlich in der Terrorherrschaft der Jakobiner 1793/1794 mündeten. Burke hielt es für unvorstellbar, dass eine Regierung von „500 Advokaten und Dorfpfarrern“ dem Willen einer Masse von 24 Millionen und deren recht verschieden gearteten Belangen gerecht werden könne. Die damaligen Machthaber betrachtete er mit Geringschätzung und bezeichnete sie als untragbar, aber immerhin als aufgewertet bezeichnet durch die abgefallenen Angehörigen höherer Stände, die nun an der Spitze dieses Kreises stehen. Die naturgegebenen Verhältnisse, und damit Recht und Ordnung, sind für ihn einer ochlokratischen Ordnung zum Opfer gefallen, und schließlich bleibe auch die Vernichtung des Eigentums unvermeidlich. Bei dem Versuch der siegreichen Vordenker der Aufklärung, Frankreich in eine demokratische Form zu pressen, sei es zerstückelt worden. Für höchst bedenklich hält Burke die Einteilung in 83 Départements, die er als Republiken aufgefasst wissen will, die ihrerseits autonome Bestrebungen hegen und kaum von einer Zentralherrschaft unterworfen werden und auch nicht zugunsten der ''Republik'' von Paris verordnete Einschränkungen in Kauf nehmen wollten. Dabei werde die ''Republik Paris'' nichts unversucht lassen, um ihren Despotismus erstarken zu lassen. Burke stand mit seiner skeptischen, den Rationalismus in der Politik ablehnenden Haltung in scharfem Gegensatz zu Jean-Jacques Rousseau, auf den sich die Vordenker der Französischen Revolution beriefen. Der Versuch, die Grundsätze des gesellschaftlichen Zusammenlebens ''a priori'' festzulegen, müsse an der objektiven Realität und der menschlichen Natur scheitern, so Burke.
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Galicien === Musik === Traditionelle galicische Musik wird geprägt vom Einsatz von Dudelsack (galicisch ''Gaita''), Drehleier und Harfe. Außerdem spielen Perkussionsinstrumente wie Tamboril (Kleine Trommel) oder Pandereta (Pandeiro) eine wichtige Rolle. Die traditionelle Volksmusik unterscheidet sich kaum von gewissen Musiken, die in Spanien oder Portugal gespielt werden. Heutzutage wird oft eine ''keltische Musik'' im Rahmen der Erkennung einer keltischen Identität gespielt. Es handelt sich vor allem um Entlehnungen aus der irischen, der schottischen oder bretonischen Musik. Eine frühe literarische Erwähnung der Nutzung der Gaita in Galicien findet sich in der ''Punica,'' einem Gedicht von Silius Italicus über den Zweiten Punischen Krieg. Dort heißt es: Die Caetras und Gaethas, die Silius Italicus hier erwähnt, sind Sackpfeifen aus Callaecia. Als erster namentlich überlieferter ''gaiteiro'' (deutsch ''Dudelsackspieler'') Galiciens gilt Johan Gonçalves, der 1374 in Monfero lebte. Wichtige Vertreter der traditionellen galicischen Musik, die teilweise auch international Beachtung gefunden haben, sind etwa die Gruppen Milladoiro oder Fuxan os Ventos. Insbesondere Milladoiro wurde bereits vor Jahren international auf dem Gebiet keltischer Folkmusik bekannt. Musiker, die zwar fest in der traditionellen galicischen Musik verwurzelt sind, aber auch neue Wege suchen sind u. a. Berrogüetto, Carlos Núñez, Luar na Lubre, Mercedes Péon, Pancho Alvarez, Susana Seivane, Ialma, Cristina Pato und Xosé Manuel Budiño. Auch diese Musiker konnten in der internationalen Folkszene einige Bekanntheit erlangen.
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Bronx == Geschichte == 1639 ließ sich der in Schweden geborene Siedler Jonas Bronck (* um 1600; † 1643) als erster Europäer mit seiner Familie im Gebiet der heutigen Bronx nieder. Nachfolgende niederländische und englische Siedler bezeichneten den von ihm in der Gegend erworbenen Grund bald als „Bronck’s Land“ und um einen dortigen Besuch anzukündigen, sagte man damals: „We are going to ''the Bronck’s''“. Die heutige Schreibweise des Namens wurde zum ersten Mal im Jahr 1874 verwendet, als man das Gebiet, das ursprünglich zu Westchester County gehörte, zu einem eigenständigen Bezirk machte; das Voranstellen des Artikels wurde beibehalten. Vor allem in den Jahren nach 1900 wurde das Gebiet rasch urbanisiert und bebaut und erlebte seinen ersten wirtschaftlichen Höhepunkt. Nach dem Einschnitt der Großen Depression war die Bronx in den 1940er Jahren ein Wohnort der Mittelschicht. Jedoch zogen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr der früheren europäischstämmigen Bewohner (siehe oben) fort und die Bronx wurde ein Arbeiter- und Armenviertel. Die Bronx wurde ab den 1960er Jahren weltweit vor allem dafür bekannt, ein sozialer Brennpunkt mit hoher Kriminalitätsrate zu sein. Bandenkriminalität, Autodiebstahl, Drogen und Raubüberfälle waren tagsüber zumindest im südlichen Teil der Bronx (South Bronx) Alltag. Wie in der ganzen Stadt New York ging auch in der Bronx ab den 1990er Jahren die Kriminalität erheblich zurück, so dass die Zustände der 1970er und 1980er Jahre heute weitestgehend Vergangenheit sind. Die Anzahl der in der Bronx begangenen Verbrechen verringerte sich von 1990 bis 2007 um 73 Prozent, die Zahl der Raubüberfälle pro Tag sank von 49 auf 13. Wenig bekannt ist, dass es im Stadtbezirk Bronx nicht nur billige Mietshäuser und Sozialwohnungen, sondern auch Wohnviertel des Mittelstandes wie Spuyten Duyvil gibt. Dennoch sind insgesamt nur rund 20 Prozent der Haushalte in der Bronx Eigenheime, für die USA ein äußerst niedriger Wert. Die Bronx kann als „Schlafstadt“ für Manhattan bezeichnet werden, da sie bei über 1,3 Millionen Einwohnern nur etwa 220.000 Arbeitsplätze, zugleich aber 87.000 Ein-Personen-Firmen aufweist. Die Brandkatastrophe in der Bronx 2017 forderte zwölf Tote.
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Gen === Verhältnis Introns zu Exons === Generell schwankt das Verhältnis zwischen Introns und Exons von Gen zu Gen sehr stark. So gibt es einige Gene ohne Introns, während andere zu über 95 % aus Introns bestehen. Beim Dystrophin-Gen – mit 2,5 Millionen Basenpaaren das größte menschliche Gen  – besteht das daraus codierte Protein aus 3685 Aminosäuren. Der Anteil der codierenden Basenpaare beträgt somit 0,44 %. In der nachfolgenden Tabelle sind einige Proteine und das jeweils codierende Gen aufgeführt.
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Mexiko-Stadt === Geologie === Mexiko-Stadt befindet sich in einer durch Erdbeben gefährdeten Region, die regelmäßig von Erdstößen geringer bis mittlerer Intensität erschüttert wird. Am 19. September 1985 tötete ein verheerendes Erdbeben der Stärke 8,0 auf der Momenten-Magnituden-Skala mit Epizentrum im 350 Kilometer entfernten Bundesstaat Michoacán offiziell 10.000 Menschen, rund 250.000 wurden obdachlos. Nach Angaben der Rettungsmannschaften starben bis zu 45.000 Menschen. Insgesamt kam es an 2.800 Gebäuden zu Schäden, 880 von ihnen brachen zusammen. Die große Zahl der Opfer war unter anderem durch die mangelhafte Bauweise vieler Gebäude bedingt, zudem verstärkte der größtenteils weiche Untergrund der Hauptstadt die Stoßwellen. Am 19. September 2017 richtete ein Beben mit der Stärke 7,1 in der Stadt große Schäden an. Im Mittelpunkt eines ursprünglich abflusslosen Beckens liegt die Landeshauptstadt, die heute durch einen Entwässerungskanal mit dem Flusssystem des ''Pánuco'' in Verbindung steht. Das Tal befindet sich im südlichen Teil des Mexikanischen Hochlandes, das als ''Mesa Central'' bezeichnet wird. Es ist auch orografisch vom nördlichen sehr verschieden. Im Landschaftsbild überwiegt Gebirgscharakter. Waldbedeckte Vulkankegel, riesige Krater erloschener Vulkane, jähe Felsabstürze, die die Erosion in die Flanken des Gebirges gerissen hat, wechseln mit fruchtbaren, von vulkanischem Schutt erfüllten Hochebenen und Tälern. Dort liegt das Zentrum des Ackerbaus, dessen wichtigste Anbaufrüchte infolge der Lage in der ''Tierra Templada'' Bohnen, Mais, Weizen, Gemüse und Obst sind. Das gesamte Mexikanische Hochland birgt große Reichtümer an Blei, Kupfer, Zinn, Zinnober, Schwefel, Gold und Silber. Aus den Edelmetallen schufen die Azteken prächtigen Schmuck und andere Kunstgegenstände. Die Bitumenkohle, die in der Fortsetzung der Lignite von Texas und Coahuila auftritt, deckt den gesamten Kohlebedarf Mexikos.
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James_Bond_007__Spectre == Soundtrack == Thomas Newman komponierte erneut den Soundtrack. Diesmal schrieb er die Filmmusik, anders als vorher, bereits während der Dreharbeiten und nicht erst nach dem Schnitt des Films. Das Titellied ''Writing’s on the Wall'' singt Sam Smith. Der Soundtrack erschien erstmals Ende Oktober 2015 bei Decca Records auf CD. Der Titelsong ist nur als gekürzte Instrumentalversion enthalten. Sam Smith gewann bei der Oscarverleihung 2016 den Preis in der Kategorie bester Filmsong. # Los Muertos Vivos Estan (02:48) # A Place Without Mercy (01:04) # Writing’s On The Wall (instrumental) (02:10)
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Kiewer_Rus == Zeittafel == * ca. 750: Skandinavische Siedlung in Staraja Ladoga (Alt-Ladoga). * ca. 838: Entstehung eines Staates Rus am Dnepr/Dnipro. * 844: Ibn Chordadhbeh schreibt nieder, dass die Rus „Eunuchen, männliche Sklaven, weibliche Sklaven, Biber- und Marderfelle sowie andere Pelze“ verkaufen. * 854–856: Wahrscheinliche Ankunft von ‚Fürst‘ Rjurik aus Skandinavien in Rurikowo Gorodischtsche. * ca. 858: Rjurik erobert das Gebiet um Kiew, das zu der Zeit unter magyarischer und chasarischer Oberherrschaft stand. * 859: Laut Nestorchronik erheben die Waräger Zins von den Slawen, Finnen und Esten. * 860: Erster Angriff der Rus auf Konstantinopel. * 862: Laut Nestorchronik kommt es zu Kämpfen zwischen Einheimischen und Warägern, die zur Vertreibung der Waräger führen. Danach reist eine Delegation der Slawen, Finnen und Esten nach Schweden und lädt die warägischen Rus dazu ein, über die zerstrittenen Stämme zu herrschen. * 864–883: Die Rus überfällt und plündert islamische Städte am Kaspischen Meer. * 865: Erneuter Angriff der Rus auf Konstantinopel. * ca. 868: Die Rus unter Askold und Dir übernimmt die Kontrolle über die slawische Stadt Kiew. * 882: Oleg/Helgi wird Fürst von Kiew: Gründung der Kiewer Rus durch die Vereinigung der Warägerherrschaften im Norden (um Nowgorod) mit denen im Süden (um Kiew). * 902: 700 Söldner aus der Rus sind in byzantinischen Diensten an einer Militäraktion auf Kreta beteiligt. * 907–913: Feldzüge der Rus gegen das Byzantinische Reich sowie gegen islamische Länder. Ahmad ibn Rustah verzeichnet den Titel Kagan für die Rus-Fürsten. * 907: Flottenangriff der Rus auf Konstantinopel, der byzantinische Kaiser zahlt Tribut und bietet Handelsprivilegien an. * 920: Der arabische Handelsreisende Ibn Fadlan trifft die Rus in Bolgar an der Wolga und schreibt seinen berühmten Bericht über die Wikinger der Rus. * ca. 930: Igor, Fürst der Wolga-Rus, übernimmt die Herrschaft in Kiew. * 944: Friedensvertrag zwischen der Kiewer Rus und dem Byzantinischen Reich. * ca. 945: Der aufständische Stamm der Drewljanen tötet Igor. Olga wird Fürstin von Kiew. * 955: Swjatoslaw, der Sohn von Igor/Ingvarr und Olga/Helga lässt sich taufen, bleibt aber nur oberflächlich christianisiert. * 957: ernst gemeinte Taufe von Fürstin Olga durch byzantinische Priester. * 965–969: Die Rus unter Swjatoslaw zerstört die Festung Sarkel und Itil, die Hauptstadt des Chasarenreichs, überfällt islamische Gebiete, erobert Küstengebiete an der Ostsee und führt Krieg gegen die Wolga-Bulgaren, um die östlichen Handelswege in den Orient unter ihre Kontrolle zu bekommen. * 967–969: Feldzug der Rus unter Swjatoslaw quer durch den ganzen Balkan. In Bulgarien nimmt Swjatoslaw 80 Städte an der Donau ein und legt sich den Zarentitel des bulgarischen Herrschers zu, der zum Vasall des russischen Großfürsten degradiert wurde. Swjatoslaw verkündet die geplante Verlegung seiner Hauptstadt von Kiew nach Preslaw an der Donau, weil dort „der Mittelpunkt seines Reiches läge“. * 969: Die Rus vernichtet das Reich der Chasaren, kann es jedoch nicht effektiv unterwerfen. * 971: nach einer verheerenden Niederlage gegen die byzantinische Armee trifft Swjatoslaw an der Donau mit dem byzantinischen Kaiser Johannes Tsimiskes zusammen und schließt mit ihm einen Friedensvertrag, der ihn zum Verzicht auf Bulgarien und zur Rückkehr in die Kiewer Rus verpflichtet. Der byzantinische Chronist Leo Diaconus schreibt daraufhin sein berühmtes Porträt von Swjatoslaw nieder (‚blond, blauäugig, Schnurrbart, rasiertes Haar bis auf zwei Haarlocken‘). * 972: Swjatoslaw wird auf dem Rückweg in sein Reich an den Dnjepr-Stromschnellen von Petschenegen getötet. * 972–980: Jaropolk I. ist Fürst von Kiew. * 980–982: Wladimir Swjatoslawitsch wird Großfürst von Kiew und schlägt Aufstände slawischer Stämme nieder. * 987: Wladimir Swjatoslawitsch lässt sich von byzantinischen Priestern in Kiew taufen. Daraufhin heiratet er die purpurgeborene byzantinische Prinzessin Anna. Damit wird dem Fürsten der Rus als bis dato einzigem europäischen Herrscher die Ehre zuteil, eine Tochter eines Kaisers von Byzanz zu ehelichen. Dem deutschen Kaiser Otto II. ist diese Ehre kurz zuvor verwehrt worden. * 988: Großfürst Wladimir I. (der Heilige) bekehrt die Rus zum orthodoxen Glauben. In Kiew werden heidnische Tempel zerstört und slawische Götzenbilder in den Dnjepr geworfen (siehe auch Slawische Mythologie). * 990–1015: Krieg zwischen der Rus und den Petschenegen. * 1024: Schlacht von Listwen: Im Kampf der Söhne Wladimirs um die Nachfolge unterliegt Jaroslaws Warägertruppe unter Jakun den slawischen Kontingenten seines Bruders Mstislaw. * 1043: Letzter Flottenangriff der Kiewer Rus auf Konstantinopel, der erfolglos endet. * 1093: Kumanen (Kiptschaken) überrennen kurzzeitig Kiew unter Tugorkhan, dieser fällt jedoch 1096 gegen die Russen. * 1097: auf dem Fürstenrat von Ljubetsch wird das Senioratsprinzip durch die Primogenitur ersetzt. * 1113–1125: Wiedererstarkung der zentralisierten Macht in Kiew durch Wladimir Monomach. * 1169: eine Koalition mehrerer russischer Fürsten unter der Führung von Andrei Bogoljubski plündert Kiew. Die Großfürsten von Wladimir-Susdal werden zu den Einflussreichsten in der Rus. * 1185: Feldzug des Fürsten Igor Swjatoslawitsch von Nowgorod-Sewersk gegen die Kumanen, der im Igorlied beschrieben ist. * 1223: Zum ersten Mal erscheinen die Mongolen in der Rus; die Schlacht an der Kalka endet mit einer bitteren Niederlage für die Rus. * 1237–1239: Erster Zug der Mongolen unter Batu durch die nördliche Rus. * 1240–1242: Zweiter Zug der Mongolen unter Batu durch die südliche Rus und Zerstörung von Kiew am 6. Dezember 1240 nach siebentägiger Belagerung. Dieses Ereignis betrachten manche als Ende der Kiewer Rus.
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Geographie_der_Vereinigten_Staaten Von den 50 US-Bundesstaaten liegen alle außer Hawaii auf dem Nordamerikanischen Kontinent. Außer Alaska und Hawaii liegen die restlichen 48 Staaten und der District of Columbia zusammen innerhalb einer gemeinsamen Grenze und bilden das ''Kernland'' der Vereinigten Staaten. Das Landschaftsbild ist sehr vielfältig: Waldgebiete und Mittelgebirge an der Ostküste, Mangrovenwälder im subtropischen Florida, die Flusssysteme von Mississippi River und Missouri River, die weiten Ebenen im Zentrum des Landes, der große Gebirgszug der Rocky Mountains, die trockenen Wüsten im Südwesten, die gemäßigten Regenwälder im Nordwesten und die Küstengebirge an der Westküste. Hinzu kommen die arktische Region der Tundra in Alaska und die tropischen Inseln von Hawaii mit dem 4170 Meter hohen Vulkan Mauna Loa.
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Protestantismus == Einführung == Allgemeiner werden auch nachreformatorisch entstandene Konfessionsrichtungen als evangelisch bezeichnet, die gleiche oder ähnliche Grundsätze wie die reformatorischen Kirchen vertreten und sich deshalb von der römisch-katholischen Kirche distanzierten. In diesem Sinne wird beispielsweise die anglikanische Kirche zum Protestantismus gezählt. Nach der Unabhängigkeitserklärung nannten sich die amerikanischen Anglikaner ''Protestant Episcopal Church in the United States of America''. Auch die evangelischen Freikirchen gehören zum evangelischen Spektrum. Hierzu zählen im deutschsprachigen Raum unter anderem die bereits in der Reformationszeit entstandenen Mennoniten sowie die Baptisten, die Methodisten, die Siebenten-Tags-Adventisten und die Pfingstler. Die bereits im 12. Jahrhundert entstandenen Waldenser schlossen sich im 16. Jahrhundert dem schweizerischen beziehungsweise französischen Protestantismus an. Die im englischsprachigen Raum verbreiteten Presbyterianer, Kongregationalisten und eine Anzahl anderer Kirchen gehören zur reformierten Kirchengemeinschaft. Auch die Unitarier entstanden als reformatorische Kirche, ein Teil von ihnen hat sich jedoch ab dem späten 19. Jahrhundert vom Christentum gelöst. Die Quäker entstanden ebenfalls im Umkreis der englischen Reformation. Die einflussreichsten Reformatoren waren Martin Luther und Philipp Melanchthon (Evangelisch-lutherische Kirchen), Ulrich Zwingli, Johannes Calvin und John Knox (Reformierte Kirchen) sowie Thomas Cranmer und Martin Bucer (Anglikanische Kirche). Die führenden Theologen in der Frühzeit der mitgliederstärksten Freikirchen waren Konrad Grebel, Felix Manz und Menno Simons (Täufer/Mennoniten), Robert Browne und John Cotton (Kongregationalisten), Thomas Helwys und John Smyth (Baptisten), George Fox (Quäker) sowie John Wesley, Charles Wesley und George Whitefield (Methodisten). Die deutschen evangelischen Landeskirchen haben sich in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) organisiert. Die evangelischen Freikirchen sind in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen zusammengefasst. Durch Auswanderung und Mission entstanden in vielen Ländern der Erde größere oder kleinere evangelische Kirchen (Weltprotestantismus). Besonders stark wachsen sie in China und Lateinamerika. Die meisten lutherischen Kirchen sind im Lutherischen Weltbund zusammengeschlossen, die reformierten Kirchen in der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Auch die evangelischen Freikirchen kennen entsprechende internationale Zusammenschlüsse wie beispielsweise den Weltrat methodistischer Kirchen, den Baptistischen Weltbund und die Mennonitische Weltkonferenz. Die große Mehrzahl der evangelischen Kirchen sind Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen. Evangelische bilden die Bevölkerungsmehrheit in Skandinavien, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, Australien, Island und Neuseeland. In Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz leben etwa gleich viele evangelische wie katholische Christen.
c41142
Deutsche === Deutsche und Nichtdeutsche in Deutschland === Der größte Teil der Personen, die als „Deutsche“ bezeichnet werden, lebt heute in Deutschland, dem deutschen Nationalstaat. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik führten nur diese beiden Staaten noch das Wort „Deutsch“ beziehungsweise „Deutschland“ in ihrem Staatsnamen. des Grundgesetzes umfasst mit dem Begriff „Deutscher“ mehr Menschen als jene mit deutscher Staatsangehörigkeit, nämlich auch die sogenannten Statusdeutschen, deren Zahl allerdings inzwischen als sehr gering angenommen wird. Wenn nach der deutschen Wiedervereinigung von „Deutschen“ die Rede ist, sind in der Regel Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit gemeint. Nicht alle Einwohner Deutschlands sind deutsche Staatsangehörige und nicht alle deutschen Staatsangehörigen sind ethnische Deutsche. Die nicht vorhandene deutsche Staatsangehörigkeit eines in der Bundesrepublik lebenden Menschen darf nur dann zur Abwehr von Ansprüchen rechtlich geltend gemacht werden, wenn sich der Betreffende dabei auf ein Bürgerrecht beruft. Ansonsten verbietet es des Grundgesetzes, Menschen auf Grund ihrer Abstammung und Herkunft zu benachteiligen oder zu bevorzugen. In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wurde eine rein ethnische Definition der Deutschen zunehmend infrage gestellt, zunächst durch wachsende Arbeitsmigration seit den 1950er-Jahren. Nach der Wiedervereinigung und dem Zusammenbruch der Sowjetunion sank mit der Zahl der Statusdeutschen auch das Bedürfnis nach einer über die Staatsgrenzen Deutschlands hinausreichenden Definition der ''Deutschen'', so dass bei der Reform des Jahres 2000 in das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht erstmals seit Beginn des 20. Jahrhunderts wieder Elemente des Geburtsortsprinzips (''ius soli'') Eingang fanden. Die Rechte anerkannter nationaler Minderheiten in Deutschland sind durch Gesetze geschützt. Das bedeutet, dass sie selbst entscheiden, ob sie in einer bestimmten Situation als Deutsche (kraft Staatsangehörigkeit) oder als Angehörige einer ethnischen oder nationalen Minderheit (mit einem verbrieften Recht z. B. auf Brauchtumspflege oder eigene Schulen) behandelt werden wollen. Kompliziert ist das Verhältnis der Friesen in Deutschland zur Frage ihrer „(nicht)deutschen Identität“: Im Übrigen halten viele Soziologen es nicht für sinnvoll, die Herkunft von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland zu fixieren (wie es in einigen osteuropäischen Ländern mit Hilfe von Nationalitätseinträgen geschieht): „Die Eigendynamik der modernen Gesellschaft ist erheblich inklusiver … als die politische Semantik in Deutschland in den letzten 40 Jahren. Aus der internationalen Migrationsforschung ist bekannt, dass sich Migranten mit permanentem Residenzstatus von der autochthonen Bevölkerung immer weniger unterscheiden, was nicht im Sinne einer kulturellen Assimilation zu verstehen ist, sondern in dem Sinne, dass die Institutionen des Rechts und des Marktes, der Bildung und vielleicht auch der Politik für Herkünfte indifferenter werden.“ Durch soziologische Konzeptionen der Hybridität und des Diversity Managements wird die Idee infrage gestellt, Menschen müssten entweder Deutsche oder Nichtdeutsche sein und sich zu einem von beidem „bekennen“. Vielmehr seien deutsche Staatsbürger und lange in Deutschland lebende Menschen nicht-deutscher Staatsangehörigkeit oftmals „andere Deutsche“. Dies treffe in besonderem Maß auf muslimische Dauerbewohner Deutschlands zu.
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Liberia ==== Niederschläge ==== Die Regenzeit ist durch ergiebige Niederschläge in allen Landesteilen gekennzeichnet, in dieser Zeit bricht der Straßenverkehr im Hinterland oft für Wochen zusammen. In der Hauptstadt Monrovia betragen die jährlichen Niederschläge , in Robertsport (Nordwestküste) und im trockeneren Südosten bei Harper lediglich . Im Jahresdurchschnitt nehmen die Niederschläge zum Landesinneren hin stark ab, in den Mittelgebirgen im Norden dagegen steigen sie wieder an. Insbesondere im Landesinneren kommt es in der Trockenzeit von Oktober bis März zum staubig-heißen Harmattan-Wind, einem nordöstlichen Passatwind aus der südlichen Sahara, der die Temperaturen nach oben treibt. Die Niederschläge gehen nur wenige Wochen so stark zurück, dass von einer Trockenzeit, in der der Niederschlag geringer als die Verdunstung ist, gesprochen werden kann.
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Universal_Serial_Bus === USB 1.0 === Der universelle serielle Bus ''(USB 1.0)'' wurde von einem Konsortium aus den Unternehmen Compaq, DEC, Intel, IBM, Microsoft, NEC und Nortel entwickelt und 1996 eingeführt. Wichtige Beiträge leistete das Entwicklungsteam um Ajay Bhatt bei Intel. USB ersetzt viele bisherige PC-Schnittstellen und vereinheitlichte den Anschluss für Tastaturen und Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner und externe Massenspeicher. Als einer der ersten Chipsätze unterstützte 1996 der für den Pentium Pro entwickelte und auch mit dem Pentium II verwendete ''440FX'' das USB-Protokoll, was vor Einführung der ATX-Mainboards jedoch kaum beworben wurde. Ein Grund war die geringe USB-Unterstützung durch die Betriebssysteme Windows 95 und Windows NT 4.0. Auch fehlte es anfangs an USB-Geräten.
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Mali === Sprachen === In Mali werden 35 Sprachen gesprochen, die zu drei verschiedenen Sprachfamilien gehören, und die ihrerseits wieder in lokale Varianten und Dialekte zerfallen. Die Sprachgrenzen verlaufen entlang der ethnischen Grenzen. Bambara ist mit geschätzten 4 Millionen Muttersprachlern die bedeutendste dieser Sprachen, sie gilt als Verkehrssprache nicht nur des Landes, sondern der ganzen Region, und hatte diese Rolle bereits in der Vergangenheit. Geschätzte 5 Millionen Malier sprechen Bambara heute als Zweitsprache. Senufo hat geschätzte 2 Millionen Sprecher allein in Mali, auch in den Nachbarländern ist Senufo weit verbreitet. Weitere wichtige Sprachen sind Songhai (1,5 Millionen Sprecher), Fulfulde (auch 1,5 Millionen) und Maninka (1,2 Millionen Sprecher). Im Norden Malis sind Tuareg-Sprachen und Arabisch verbreitet, die dortige Bevölkerung betrachtet Bambara als Mittel der Machtentfaltung der subsaharischen Völker und weigert sich aus diesem Grund, diese Sprache zu lernen. Tamascheq und Tamahaq haben in Mali gemeinsam rund 800.000 Sprecher. Die französische Sprache wird in Mali zwar lediglich von einer verschwindenden Minderheit als Muttersprache gesprochen, wird aber trotzdem von der Verfassung Malis zur Amtssprache erklärt. Das malische Gesetz erkennt neben Französisch 13 Sprachen als ''nationale Sprachen'' an (Bambara, Bomu, Bozo, Escarpment Dogon, Maasina Fulfulde, Hassaniya Arabisch, Mamara, Kita Maninkakan, Soninke, Koyra Senni, Senara, Tamascheq, Xaasongaxango) und verbietet Diskriminierung aufgrund von Sprache. Während Parlamentsdebatten auf Französisch gehalten werden, wird in Gerichten meist in einer ''nationalen Sprache'' verhandelt. Die Unterlagen werden in jedem Fall auf Französisch angefertigt. An den Schulen wird ebenfalls meist in der Sprache der Ethnie unterrichtet, Französisch nimmt jedoch schon in der Grundschule breiten Raum ein. Höhere Bildung wird allein auf Französisch angeboten. Als Mittel zur Steigerung der sozialen Mobilität, also als Mittel des gesellschaftlichen Aufstiegs und der regionalen Mobilität, besitzt die Sprache der früheren Kolonialmacht hohe Bedeutung. Es wird geschätzt, dass inzwischen 2,2 Millionen Malier Französisch lesen und schreiben können.
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Bern ==== Judentum ==== Juden sind in Bern 1259 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1294 wurden sie des Ritualmordes an einem Kind, das tot aufgefunden worden war und als Rudolf von Bern bekannt wurde, bezichtigt. Obwohl die Obrigkeit nicht an eine Schuld der Juden glaubte, fasste sie den Beschluss, die Aufgebrachtheit der Bevölkerung zu nutzen und die Juden aus der Stadt zu vertreiben, um sich ihrer Schulden bei den jüdischen Geldgebern zu entledigen. Juden dürften sich jedoch schon bald danach wieder in Bern angesiedelt haben. Während der Zeit der grossen Pest Mitte des 14. Jahrhunderts wurden sie erneut verfolgt und vertrieben. In der Justingerchronik werden die Juden stark verunglimpft, kurz danach wurden sie 1427 auf Beschluss von Schultheiss und Rat der Stadt Bern «für ewig» aus der Stadt verbannt. Die auf Karl Howald zurückgehende Theorie, der Mitte des 16. Jahrhunderts errichtete Kindlifresserbrunnen erinnere an den angeblichen Ritualmord und stelle einen Kinder verschlingenden Juden dar, gilt als überholt. Seit 1848 gibt es in Bern wieder eine jüdische Gemeinde. Eine erste Synagoge bestand seit 1856 in der heutigen Genfergasse, der jüdische Friedhof wurde 1871 angelegt, 1906 wurde die im sogenannten maurischen Stil erbaute Synagoge im Monbijouquartier eingeweiht. 1996 wurde die jüdische Gemeinde Berns öffentlich-rechtlich anerkannt. Sie zählt rund 300 Mitglieder.
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University_of_Notre_Dame === Geschichte === Die weit über 100-jährige Geschichte der ''Irish'' ist mit insgesamt 811 Siegen (74,4 % Erfolgsquote) eine der erfolgreichsten im College Football überhaupt, hinter den Michigan Wolverines (842 mit 74,6 %), gegen die sie am 23. November 1887 ihr allererstes Spiel verloren. Das Team wurde schon in den 1920er Jahren berühmt, als es aus 88 Prozent der Spiele siegreich hervorging und die Mannschaft mit den vier Spielern, die als die Four Horsemen of Notre Dame bekannt wurden, in der Saison 1924/1925 die nationale Meisterschaft gewann. Im Jahr 1930 wurde die Geschichte der Mannschaft erstmals verfilmt. Dabei kam der ehemalige Starspieler und Trainer Knute Rockne, der die Dreharbeiten besuchen wollte, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. 1940 entstand daraufhin der Hollywood-Film ''Knute Rockne, All American''. ''All American'' steht dabei für das alljährlich von Sportjournalisten gewählte All-Star-Team der College-Football-Mannschaften. Neben vier Spielern, die als ''vier apokalyptische Reiter'' bekannt wurden, spielte darin der schon 1920 an Lungenentzündung verstorbene George Gipp (im Film gespielt von Ronald Reagan) eine wesentliche Rolle. Dessen letzten Worte „Win one for the Gipper“ wurden in entscheidenden Spielsituationen als Motivation zitiert. Reagan behielt nach dieser Rolle den Spitznamen „Gipper“ bei und ließ sich in seiner späteren politischen Karriere mit dem Slogan zitieren.
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Mexiko-Stadt ===== Schienenverkehr ===== Die Metro ist zu fast allen Tageszeiten sehr ausgelastet, oftmals auch überfüllt Die erste Pferdestraßenbahn in Mexiko-Stadt fuhr am 12. Dezember 1857 und die erste elektrische Straßenbahn am 15. Januar 1900. Das früher umfangreiche Netz wurde auf einen 18 Kilometer langen Streckenabschnitt reduziert. Die Straßenbahn Tren Ligero („leichter Zug“) fährt zwischen dem U-Bahnhof Tasqueña (der südlichsten Endhaltestelle der Linie 2) hinweg über der Erde Richtung Süden bis Xochimilco. Die Bahn wird von einer anderen Gesellschaft als die Metro betrieben und darf nicht mit einem U-Bahnfahrschein benutzt werden. Der Verkehr in der Stadt ist vor allem in der Hauptverkehrszeit oft blockiert – teilweise bedingt durch die engen Straßen. Um den Straßenverkehr zu entlasten, wurde am 5. September 1969 der erste Streckenabschnitt der U-Bahn in Betrieb genommen. Der Bau sorgte nur anfangs für eine Besserung der Verkehrsprobleme. Die Metro verkehrt heute auf elf Linien und einem Gesamtnetz von 201,7 Kilometern und wurde einst zu einem der größten und leistungsfähigsten U-Bahnsysteme der Welt entwickelt. Heutigen Standards kann das U-Bahnsystem jedoch nicht im Ansatz genügen. Die Nahverkehrsdichte ist in den letzten 20 Jahren nicht proportional mit der Bevölkerung gewachsen, was als Ergebnis ein vollkommen überfordertes Metronetz hervorbrachte. Dennoch stellt die U-Bahn – bei Einhaltung gewisser Vorsichtsmaßnahmen – auch für Touristen das effizienteste Fortbewegungsmittel dar. Mit einer Fahrkarte kann unter Benutzung mehrerer Linien die komplette Stadt in etwa einer Stunde durchquert werden, was in Anbetracht des starken Autoverkehrs und den enormen Ausdehnungen der Metropole sehr schnell ist. Einzigartig ist das System der Zuordnung von aussagekräftigen farbigen Symbolbildern zu jeder der 175 U-Bahn-Stationen, das ursprünglich der hohen Rate an Analphabetismus in Mexiko-Stadt Rechnung tragen sollte. Präsentationen archäologischer Ausgrabungsfunde sind in den Bahnhöfen teilweise zu besichtigen. Da das Metro-System die Grenzen der politischen Einheit Mexiko-Stadt nicht überschreitet, fehlten lange Zeit jegliche schnelle und leistungsfähige Massenverkehrsmittel in die anschließende Metropolregion. Zum 1. Juni 2008 wurde ein erster Teil eines Schnellbahnnetzes „Ferrocarril Suburbano de la Zona Metropolitana del Valle de México“ eröffnet, der den aufgegebenen Hauptbahnhof Buenavista mit Cuauhtitlan verbindet und eine Länge von 27 Kilometern hat. Die Bahn verkehrt auf der Trasse der seit 1978 in Bau befindlichen ersten doppelgleisigen, elektrifizierten Bahnstrecke nach Santiago de Querétaro, die aber nie wirklich effektiv betrieben wurde. Nach der Aufgabe des Personenverkehrs in Mexiko im Zusammenhang mit der Privatisierung der Eisenbahnen 1996 kam es zu zahlreichen Projekten, die diese Strecke nutzen wollten, aber alle nicht realisiert wurden.
c41138
Deutsche == Begriffliche Abgrenzungen == Menschen mit deutschen Vorfahren werden als ''deutschstämmig'' bezeichnet (z. B. US-Amerikaner deutscher Abstammung), wenn sie im Allgemeinen ganz oder teilweise deutscher Abstammung sind. Deutschstämmige unterscheiden sich von Volksdeutschen (deutschen Volkszugehörigen) dadurch, dass sie ihr deutsches Erbe, die deutsche Sprache und das deutsche Brauchtum nicht notwendigerweise bewahrt haben müssen und in der Regel nicht oder nur zum Teil bewahrt haben. Bei der Festlegung über eine volkstümliche Abstammung aus Mitteleuropa liegt die Zahl der Deutschen deutlich höher als bei der Definition über die Staatsangehörigkeit oder über die Muttersprache und wird mit bis zu 150 Millionen Menschen angegeben – einschließlich der etwa 43 Millionen Menschen, die in den Vereinigten Staaten von Amerika leben, ihre hauptsächliche Herkunft nach eigenen Angaben auf deutsche Zuwanderer zurückführen und sich als Deutschamerikaner bezeichnen. Personen deutscher Staatsangehörigkeit, die ins Ausland gezogen sind, werden als ''Auslandsdeutsche'' bezeichnet. Deutschtum ist eine heute eher seltene Bezeichnung für ein deutsches Wesen, eine Kultur von Deutschen, auch außerhalb Deutschlands (vgl. Volkstum). So benannte sich 1908 der ''Allgemeine Deutsche Schulverein'' in ''Verein für das Deutschtum im Ausland'' um (heute ''Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland''). In diesem Zusammenhang gilt ''Deutschtümelei'' als eine aufdringliche Betonung eines – wie auch immer gearteten – „typisch Deutschen“. Im Zusammenhang mit den Begriffen ''Deutschtum'' und ''Deutschtümelei'' bzw. übertriebener Betonung des ''deutschen Wesens'' ist auf die bereits oben hervorgehobene Herkunft und ursprüngliche Bedeutung des Wortes „deutsch“ hinzuweisen. Sie stellte zunächst eine abgrenzende Bezeichnung von „keltischen Bewohnern westeuropäischer Gebiete“ dar und hat – daraus abgeleitet – auch eine geschichtliche Bedeutung angenommen. Die Bezeichnung ''deutsch'' ist aus dieser Sicht am besten aus dem Gegensatz zu ''welsch'' richtig zu verstehen und zu beurteilen. Der Begriff „deutsch“ ist so gesehen zwar eine Bezeichnung sprachlich ''germanischen'' Ursprungs, wurde aber zunächst vor allem in der latinisierten Form ''theodisca lingua'' als amtliche Bezeichnung der germanischen (altfränkischen) Sprache im Reich Karls des Großen gebraucht. Auch die Bezeichnung Germanien ist ein römischer Begriff und kein Name, den sich die so bezeichneten Völker selbst gegeben haben. Geschichtlich spielte die Situation der Völkerwanderung und der politisch vom Römischen Reich angestrebten Romanisierung Germaniens eine entscheidende Rolle. Die negative Bewertung und Bedeutung des Begriffs ''Deutschtümelei'' hängt zusammen mit einer rein abgrenzenden Haltung zwischen diesen kulturellen und sprachlichen Einflüssen. Das Moment der Abgrenzung und Ausgrenzung klingt jedoch nicht nur in dem Begriffspaar „welsch“ und „deutsch“ an, sondern auch in dem Begriff der „Barbaren“. Dies war in der Antike eine Sammelbezeichnung ursprünglich für alle der griechischen und später auch der römischen Kultur fernstehenden Völker.
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Papier ==== Organocell-Verfahren ==== Das einst im niederbayerischen Kelheim großtechnisch und weltführend umgesetzte Organocell-Verfahren dient der schwefelfreien und damit umweltfreundlicheren Zellstoffproduktion. In mehreren Kochstufen werden die Holzschnitzel in einem Ethanol-Wasser-Gemisch unter Zusatz von Natronlauge bei Temperaturen von bis zu 190 °C unter Druck aufgeschlossen. Dabei lösen sich Lignin und Hemicellulose. Es folgen verschiedene Waschstufen, in denen der Zellstoff von der Kochflüssigkeit befreit wird, sowie das Bleichen und Entwässern. Der Zellstoff wird in drei Stufen gebleicht: # im alkalischen Milieu mit Sauerstoff unter Verwendung von Wasserstoffperoxid # mit Wasserstoffperoxid oder Chlordioxid Ethanol und Natronlauge, die Kochchemikalien, werden in einem Recyclingverfahren, welches parallel zur Zellstoffproduktion abläuft, zurückgewonnen. Es werden schwefelfreies Lignin und schwefelfreie Hemicellulose gewonnen, die von der chemischen Industrie verwendet werden können.
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Pazifikkrieg ==== Yasukuni-Schrein ==== Im Yasukuni-Schrein, einem Shintō-Schrein in Tokio, werden jene Angehörigen des japanischen Militärs als ''kami'' und ''Heldenseelen'' (, ''eirei'') verehrt, die auf der Seite der kaiserlichen Armeen im Kampf gefallen sind. Dazu gehören auch die Soldaten des Pazifikkriegs, die in ''Seelenregistern'' zusammengefasst wurden. Besonders scharf wird im In- und Ausland kritisiert, dass auch die bei den Kriegsverbrecherprozessen von Tokio zum Tode verurteilten Offiziere sowie auch etwa Angehörige der berüchtigten Einheit 731, die im Krieg in der Mandschurei Experimente mit biologischen Waffen an Kriegsgefangenen und chinesischen Zivilisten durchführte, verehrt werden. Die japanischen Kaiser Hirohito und Akihito haben den Schrein nicht mehr besucht, seit 1979 bekannt wurde, dass im Jahr davor die Kriegsverbrecher der ''Kategorie A'' (''Verbrechen gegen den Weltfrieden'') in die Liste der ''kami'' aufgenommen worden waren. Der Schrein selbst bezeichnet in Broschüren und heute auch auf seiner Webseite die Tokioter Prozesse als ''Schauprozesse'' und gilt somit als revisionistisch. Dies gilt auch für das neben dem Schrein stehende Museum Yūshūkan. Hier wird das Selbstopfer für Kaiser und Vaterland als sakrales Opfer dargestellt. Der Tenor des Museums, wie überhaupt der gesamten Schreinanlage, kommt auf einer anlässlich des 40. Jahrestages des Angriffs auf Pearl Harbor enthüllten Bronzetafel zum Ausdruck: „''Fast sechstausend Männer starben bei Selbstmordangriffen, deren tragischer Heldenmut kein Beispiel kennt und der die Herzen unserer Feinde vor Angst erstarren ließ. Die ganze Nation hat angesichts ihrer unerschütterlichen Treue und ihrer Selbstaufopferung Tränen der Dankbarkeit vergossen.''“
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Tennessee ==== Luftverkehr ==== Die beiden Flughäfen mit internationalen Verbindungen sind der Nashville International Airport und der Memphis International Airport. Im nationalen Flugverkehr sind darüber hinaus der McGhee Tyson Airport in Knoxville, der Chattanooga Metropolitan Airport, der Tri-Cities Regional Airport im äußersten Nordosten des Bundesstaats sowie der McKellar-Sipes Regional Airport in Jackson von Bedeutung. Der Flughafen von Memphis dient als Luftfahrt-Drehkreuz für FedEx und ist der weltgrößte Frachtflughafen (Stand: 2012).
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Miami === Sport === * Miami Marlins (Major League Baseball) * Miami Dolphins (National Football League) * Miami Heat (National Basketball Association) * Florida Panthers (National Hockey League) * Inter Miami (Major League Soccer; ab 2020) Miami ist ein häufiger Austragungsort des Super Bowl der National Football League. Bisher wurden in Miami so viele Super Bowls ausgetragen wie in keiner anderen amerikanischen Stadt zuvor. Der letzte Super Bowl wurde als Super Bowl LIV im Februar 2020 zwischen den Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers im Hard Rock Stadium ausgetragen. Die Kansas City Chiefs gewannen mit 31:20. Davor fand im Februar 2010 zwischen den Indianapolis Colts und den New Orleans Saints der Super Bowl XLIV statt, den die New Orleans Saints gewannen. In Miami existierte 2002 bis 2003 die Autorennstrecke Bayfront Park. Gerne erinnert man sich in Miami an den Super Bowl VII. 1972/73 gelang den Miami Dolphins als bisher einziger Mannschaft eine Perfect Season.
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Gott ==== Naturalistischer Theismus ==== Der religiöse oder spirituelle Naturalismus – ein spätestens seit den 1940er Jahren in der US-amerikanischen Theologie anzutreffender Begriff – geht davon aus, dass alles Existierende im Prinzip naturwissenschaftlich erklärbar ist. Zugleich wird eine religiöse Haltung gegenüber der Welt oder Teilen der Welt eingenommen, ohne eine höhere, ontologisch getrennte Realität anzunehmen. Sofern das Objekt der religiösen Orientierung als Gott bezeichnet wird, kann diese Haltung als „naturalistischer Theismus“ bezeichnet werden. Gott ist hier entweder der kreative Prozess innerhalb des Universums (so bei Shailer Mathews und Henry Nelson Wieman) oder die Gesamtheit des Universums. Zumindest der „wissenschaftliche“ Pantheismus ist demnach eine Form des naturalistischen Theismus.
c38806
FC_Barcelona === Ligagewinn unter Trainer Tito Vilanova (2012/13) === Seine Nachfolge trat sein Co-Trainer Tito Vilanova (* 1968; † 2014) an. Unter Vilanova scheiterte Barça im Halbfinale der Copa del Rey an Real Madrid, in der Champions League 2012/13 schied die Mannschaft im Halbfinale gegen den FC Bayern München aus. Die Meisterschaft gewann Barcelona vor Real Madrid und stellte mit 100 Punkten deren Ligarekord aus der Vorsaison ein. Nachdem Vilanova in der Saison bereits mehrere Wochen wegen seiner Krebserkrankung gefehlt hatte, trat er am 19. Juli 2013 zurück, und verstarb knapp ein Jahr später.
c41179
Wrestling === Deutschland === Bis in die 1960er Jahre konnte Wrestling in der europäischen Version ''Catchen'' auch in Deutschland die Hallen füllen. Das ''europäische Catchen'' basierte auf der „britischen Wrestling-Tradition“, wobei der Schwerpunkt auf sportliche Akzente und weniger auf die pure Unterhaltung des Publikums gesetzt war. In den 1970er Jahren wurde aufgrund der damaligen Beliebtheit des Catchen auch die Liga Catch Wrestling Association gegründet. In den Jahren zwischen 1980 und 2000 kam der Durchbruch des amerikanischen Wrestlings in Deutschland, das sich stark vom britischen unterschied: US-amerikanisches Wrestling dient vor allem der Unterhaltung des Publikums. Bereits in der Mitte der 1990er Jahre war Deutschland für die amerikanische WWF der drittgrößte Wrestling-Markt; Deutschland kam gleich hinter den USA und Japan. In dieser Zeit hielt allein die WWF rund 30 Shows pro Jahr in Deutschland ab. Doch bereits ab dem Jahr 2000 galt der deutsche Markt für die Marketing-Abteilung der WWF als uninteressant, zumal ab 2001 die Konkurrenzligen World Championship Wrestling und Extreme Championship Wrestling erworben werden konnten. Damit brach der deutsche Wrestling-Markt zusammen und andere Sportarten traten bei den ehemaligen Anhängern in den Vordergrund. In Deutschland wurden nun eigenständige Wrestling-Ligen gegründet, die vor allem den sogenannten „Hardcore-Stil“ der ehemaligen ECW zum Vorbild hatten. Diese Ligen sind u. a. die „European Wrestling Promotion“ in Hannover, westside Xtreme wrestling in Oberhausen und German Stampede Wrestling in Marburg. Global betrachtet sind die deutschen Ligen eher bedeutungslos. Allerdings scheint sich die wXw seit Herbst 2008 an die Spitze der deutschen Wrestling-Ligen zu setzen, da sie eine enge Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen Promotionen Independent Wrestling Association und Combat Zone Wrestling begann und auch schon vorher eng mit Verbänden der National Wrestling Alliance zusammengearbeitet hatte. So gehört ein großer Teil des aktuellen englischsprachigen wXw-Kaders der ''NWA England'', ''NWA Scotland'', ''NWA Wales'' und der ''NWA Ireland'' an. Auch besteht eine Zusammenarbeit zwischen westside Xtreme wrestling und der in Japan beheimateten Promotion ''Dragon Gate''. Seit 1995 besteht in Berlin die German Wrestling Federation, die auch eine eigene Wrestlingschule in Berlin-Neukölln betreibt. Ferner ist zu beachten, dass es noch heute zwei Stilarten in Deutschland gibt: Einerseits den traditionellen britischen Stil, der im Dreieck Hannover, Bremen und Hamburg noch populär ist, und andererseits den modernen Stil, wie er zum Beispiel in den USA anzutreffen ist. Ligen wie die sehr entertainmentlastige GSW, die eher sportorientierte wXw und die ACW führen diesen Stil an. In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Auftritten amerikanischer IWA- und CZW-Wrestler in deutschen Ligen. Einige deutsche Wrestler, die auch in den USA einen Durchbruch feiern konnten, haben ihr Grundwissen bei den Catch-Turnieren der Catch Wrestling Association erlangt. Große Städte, in denen es diese Turniere gab, waren Wien, Hannover, Hamburg, Bremen, Wuppertal und Dortmund. Die im englischsprachigen Raum bekanntesten deutschen Wrestler sind Alex Wright, der mit der New European Championship Wrestling (NEW) eine eigene Liga und Veranstaltungsstätte aufgebaut hat sowie Thumbtack Jack und „Bad Bones“ John Kay. Letzterer war auch in Japan überaus erfolgreich aktiv.
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Dwight_D._Eisenhower === Spätere Jahre === Feierlichkeiten zu Eisenhowers Begräbnis im März 1969 Nach dem Ende seiner Präsidentschaft im Januar 1961 zog sich Eisenhower mit seiner Frau Mamie ins Privatleben nach Pennsylvania zurück. Politisch trat er nicht mehr in Erscheinung. Im Sommer 1964 hielt er im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfes auf dem Republikanischen Parteitag eine Rede, war jedoch von dem erzkonservativen Kandidaten Barry Goldwater wenig überzeugt. In den 1960er-Jahren beriet er die Präsidenten John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson in militärischen Fragen im Kontext des Vietnamkrieges. Eisenhower stand jedoch dem Kampfeinsatz amerikanischer Soldaten in Südostasien eher skeptisch gegenüber, obwohl er seinerzeit als Präsident erste Militärberater nach Südvietnam entsandt hatte. Während seines Ruhestandes verfasste er außerdem seine zweibändigen Memoiren. 1965 erlitt Eisenhower einen weiteren Herzinfarkt, ab 1968 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends. 1968 wurde er in ein Washingtoner Krankenhaus eingeliefert, wo er am 28. März 1969 im Alter von 78 Jahren an Herzversagen starb. Die amerikanische Öffentlichkeit reagierte mit großer Anteilnahme auf sein Ableben. Am 31. März 1969 fand in der Washington National Cathedral eine Trauerfeier mit prominenten Staatsgästen statt. Neben dem amtierenden US-Präsidenten Richard Nixon und seiner Frau waren der französische Staatspräsident Charles de Gaulle, Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, der Präsident von Tunesien Habib Bourguiba, König Baudouin von Belgien und der iranische Schah Mohammad Reza Pahlavi Trauergäste. Am 2. April wurde Eisenhower in Abilene (Kansas) beigesetzt, wo auch seine 1979 verstorbene Frau Mamie ihre letzte Ruhe fand.
c41165
Mittelalter === Hochmittelalter === Das Hochmittelalter war die Blütezeit des Rittertums, des Lehnswesens und des Minnesangs. Die Bevölkerung begann zu wachsen (begünstigt unter anderem durch landwirtschaftliche Fortschritte und die mittelalterliche Warmzeit), Handel und Gewerbe nahmen zu und zahlreiche Städte prosperierten. Es kam zu einer neuen kulturellen und wissenschaftlichen Entfaltung, wobei Bildung nun nicht länger ausschließlich dem Klerus vorbehalten war. Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen Reichen recht unterschiedlich. Das Hochmittelalter war eine Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher (Kaisertum/Imperium) und geistlicher (Papst/Sacerdotium) Universalgewalt im Investiturstreit. Dieser brach im römisch-deutschen Reich in der Regierungszeit Heinrichs IV. aus und konnte zwar durch Heinrich V. 1122 beigelegt werden; der universale Geltungsanspruch von Kaiser und Papst führte aber in der Folgezeit bis ins 14. Jahrhundert zu Konflikten. Das römisch-deutsche Reich verlor seine hegemoniale Stellung. Diese Machtstellung war während der Herrschaft der Salier durch den Investiturstreit und Konflikte zwischen Königtum und den Großen (so durch Missachtung der konsensualen Herrschaftspraxis seitens des Königtums) erschüttert worden. Den Staufern gelang es im 12./13. Jahrhundert nicht, den Verlust der Königsmacht im Reich zu verhindern, stattdessen gewannen die Landesherren an Einfluss. Die aktive Italienpolitik der römisch-deutschen Könige band zudem starke Kräfte in Reichsitalien. Friedrich I. versuchte unter Wahrung kaiserlicher Rechte und Ansprüche ''(Honor Imperii)'', die Herrschaftsgewalt in Reichsitalien zu stärken, konnte aber den Widerstand des Lombardenbundes nie völlig brechen und geriet zudem in Konflikt mit Papst Alexander III. Heinrich VI. gelang die Gewinnung des Königreichs Sizilien, das Heinrichs Sohn Friedrich II. zu seinem Herrschaftsmittelpunkt machte. Friedrich II. war gebildet und gilt als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Kaiser, doch geriet er in Konflikt mit dem Papsttum. Nach seinem Tod 1250 brach die Machtstellung des staufischen Hauses im Reich faktisch zusammen. In Nord- und Osteuropa bildeten sich im Zuge der Christianisierung (beginnend bereits im Frühmittelalter) neue Königreiche wie England (das 1066 von den Normannen erobert wurde, die auch in Unteritalien aktiv waren), Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn und Böhmen. Ebenso entstanden noch weiter im Osten unter dem Einfluss der Wikinger und orthodoxer Missionare aus dem Byzantinischen Reich, das um 1000 seinen Höhepunkt erreichte, weitere Reiche wie das Kiewer Reich. Während Byzanz durch den Vierten Kreuzzug im Jahre 1204 eine entscheidende Schwächung seiner Macht erfuhr, wurde das Reich der Kiewer Rus im Zuge des Mongolensturms zerstört; weitere osteuropäische Reiche (vor allem Polen und Ungarn) entgingen nur knapp dem Untergang. Die Rückeroberung der von den Mauren eroberten Gebiete auf der Iberischen Halbinsel durch die benachbarten christlichen Königreiche wurde im Hochmittelalter weiter vorangetrieben. Auf Sizilien wurden die Araber von Normannen zurückgedrängt und das Königreich Sizilien gegründet, das neben der Insel auch Unteritalien umfasste. Im lateinischen Europa gewannen Frankreich und England zunehmend an politischem Einfluss. Das englische Haus Plantagenet verfügte über große Besitzungen in Frankreich, so dass die englischen Könige seit der Zeit Heinrichs II. für diese Territorien in Lehnsbindung zum französischen Königtum standen, was aber wiederholt zu Kampfhandlungen mit den französischen Königen führte. Die Macht des englischen Königtums war seit der Magna Carta von 1215 durch weitere Einbeziehung der Großen eingeschränkt, denen nun grundlegende Rechte zugestanden wurde. Das französische Königtum wiederum konsolidierte im 12./13. Jahrhundert seine Stellung, drängte unter Philipp II. den Einfluss der Plantagenets im 13. Jahrhundert zurück und festigte in der Zeit Ludwigs IX. die politische Stellung Frankreichs im lateinischen Europa. England und Frankreich verfügten über vergleichsweise effektive königliche Verwaltungssysteme und entwickelten sich langsam in „nationale Königreiche“, ohne aber bereits Nationalstaaten zu sein. Nach dem Kreuzzugsaufruf Papst Urban II. auf der Synode von Clermont (1095) begannen die Kreuzzüge in den Orient. Erklärtes Ziel der Kreuzfahrer war die Befreiung der heiligen Stadt Jerusalem von den Sarazenen. Neben religiösen und sozialen Motiven veranlassten aber teilweise auch Beute- und Landgier die Kreuzfahrer zur Teilnahme an den Kreuzzügen. Den Kreuzfahrern gelang 1099 die Eroberung der Stadt Jerusalem und die Errichtung von vier sogenannten Kreuzfahrerstaaten, die aber bis 1291 nach und nach verlorengingen. Nach 1099 traten die religiösen Ziele bei den späteren Kreuzzügen in den Hintergrund, oftmals zugunsten von Machtpolitik und wirtschaftlichen Interessen. So wurden auch Kreuzzüge gegen Christen geführt (etwa 1204 gegen Byzanz und im Spätmittelalter in Italien gegen politische Gegner des Papsttums). Im Laufe der Kreuzzüge entwickelte sich wieder der Fernhandel mit der Levante, von dem insbesondere die italienischen Stadtstaaten profitieren konnten, vor allem die Republik Venedig. Mit dem Handel gewann die Geldwirtschaft an Bedeutung. Ebenso gelangten neue bzw. wiederentdeckte Ideen nach Europa; so wurde zum Beispiel Aristoteles, dessen Schriften ins Lateinische übersetzt wurden, zur wichtigsten nicht-christlichen Autorität in der Scholastik. In Italien und später in Frankreich entstanden die ersten Universitäten. Vor allem in Mitteleuropa entstand das Zunftwesen, das die sozialen und wirtschaftlichen Vorgänge in den Städten stark prägte. Die wichtigsten Ordensgemeinschaften des Hochmittelalters waren neben den Zisterziensern die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner. Daneben entstanden neue christliche Laienbewegungen, die von der katholischen Kirche als häretisch eingestuft wurden, darunter die Glaubensbewegungen der Katharer oder Waldenser. Die Inquisition wurde auch deshalb ins Leben gerufen, um gegen sogenannte Ketzer vorzugehen.
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Schweiz ==== Volksmusik ==== Die traditionelle Schweizer Volksmusik, die zur Alpenländischen Volksmusik gehört, geniesst im Land einen hohen Stellenwert. Sie wird auch als Ländlermusik bezeichnet. Typisch schweizerische Instrumente sind das Alphorn und das Schwyzerörgeli, aber auch Geige, Bassgeige und Klarinette sind häufig. Im Gegensatz zum übrigen deutschsprachigen Raum bezeichnet Ländler in der Schweiz nicht nur 3/4-taktige Ländlermelodien, sondern eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Volksmusik des 19. Jahrhunderts hervorgegangene Tanz- und Unterhaltungsmusik. Instrumentale Schweizer Volksmusik wird in zahlreichen lokalen Gruppen gespielt, die meisten Spieler haben Amateur-Status, einige sind auch schweizweit bekannt, beispielsweise die Streichmusik Alder, Carlo Brunner oder die Swiss Ländler Gamblers. Die Musik ist überwiegend Tanzmusik wie Ländler oder Schottisch, wird jedoch oft auch ohne Tanzgelegenheit gespielt. Blasmusik-Formationen sind im ganzen Land sehr verbreitet. Auch der traditionelle Jodelgesang wird in vielen Vereinen gepflegt. Um den Schweizer Jodel besser vom damals populären Tiroler Jodel abgrenzen zu können und um das beinahe verschwundene Alphorn wieder populär zu machen, wurde 1910 der heutige Eidgenössische Jodlerverband gegründet. In regelmässigen Abständen finden Eidgenössische Feste in verschiedenen Musikrichtungen statt, wie das Eidgenössische Musikfest, welches als grösstes Blasmusikfestival der Welt gilt.
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Wasserstoff === Besonderheiten === Im Periodensystem steht Wasserstoff in der I. Hauptgruppe, weil er 1 Valenzelektron besitzt. Ähnlich wie die ebenfalls dort stehenden Alkalimetalle hat er in vielen Verbindungen die Oxidationszahl +1. Allerdings ist sein Valenzelektron auf der K-Schale, die nur maximal 2 Elektronen haben kann und somit die Edelgaskonfiguration bereits mit 2 Elektronen und nicht mit 8, wie bei den anderen Schalen, erreicht. Durch Aufnahme eines Elektrons kann er also die Edelgaskonfiguration des Heliums erreichen, was nur mit sehr unedlen Metallen möglich ist. Er hat dann die Oxidationszahl −1 und diese Verbindungen haben einen Halogencharakter; sie werden Hydride genannt. Diese Stellung quasi „in der Mitte“ zwischen zwei Edelgaskonfigurationen, in der er die gleiche Anzahl Elektronen aufnehmen oder abgeben kann, ist eine Eigenschaft, die der IV. Hauptgruppe ähnelt, was seine Elektronegativität erklärt, die eher der des ebenfalls „in der Mitte“ stehenden Kohlenstoffs als der des Lithiums gleicht. Aufgrund dieser „gemäßigten“ Elektronegativität sind die für die I. Hauptgruppe typischen Bindungen des Wasserstoffs in der Oxidationszahl ''+1'' keine Ionenbindungen wie bei den Alkalimetallen, sondern kovalente Molekülbindungen. Zusammenfassend sind die Eigenschaften des Wasserstoffs für die I. Hauptgruppe atypisch, da aufgrund der Tatsache, dass die K-Schale nur 2 Elektronen aufnehmen kann, auch Eigenschaften anderer Gruppen hinzukommen.
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Deutsch-Französischer_Krieg == Aufstand der Pariser Kommune == Am 18. März 1871 versuchte der französische Premierminister Adolphe Thiers, die verteidigungsbereite Nationalgarde von Paris (französisch Garde nationale) entwaffnen zu lassen. Dies führte zu einem Aufstand. Am 26. März 1871 übernahm in Paris eine Revolutionsregierung die Macht, die ''Commune de Paris''. Die republikanische Übergangsregierung wurde für abgesetzt erklärt. Es kam zu einem der blutigsten Bürgerkriege in der neueren Geschichte. Erst im Mai 1871 gelang es den neu formierten bürgerlichen Regierungstruppen, die bewaffneten Milizen der Aufständischen im Straßenkampf zu schlagen. In der ''blutigen Woche'' vom 21. bis 28. Mai wurden ungefähr 25.000 Menschen getötet. Es folgten 38.000 Verhaftungen und 7.500 Deportationen.
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Freimaurerei === Judentum === Jüdisches Leben wurde in Deutschland bis weit in das 19. Jahrhundert hinein erheblich erschwert. 1841 wurde der jüdische Makler ''Harry Lipschütz'' zunächst bei einer Ballotage, einem Wahlverfahren, aus konfessionellen Gründen zur Aufnahme in einer Hamburger Freimaurerloge abgelehnt. Kurz darauf wurde er jedoch nach Entscheid der Großen Loge von Hamburg, da eine Ablehnung aus konfessionellen Gründen satzungsgemäß nicht erlaubt war, akzeptiert. Das ''Allgemeine Handbuch der Freimaurerei'' aus dem Jahr 1900 schreibt: Dennoch bekamen erst weit in das 19. Jahrhundert hinein Juden nur auf Druck von Frankreich und England ein Besuchsrecht in deutschen Freimaurerlogen. Die In geistigen Inhalten und äußerer Organisationsstruktur mit der Freimaurerei vergleichbar, aber ausschließlich jüdischen Mitgliedern vorbehalten, arbeitet seit dem Jahr 1843 bis in die Gegenwart die Organisation B’nai B’rith, der auch Sigmund Freud angehörte.
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Empirismus == Einwände und Gegenpositionen seit dem 20. Jahrhundert == Die Einschränkung der Erkenntnis auf den Bereich der bloßen Erfahrung lässt sich nach Meinung verschiedener Kritiker des Empirismus nicht halten. Oft erfolgt der Hinweis, so z. B. von Leonard Nelson, dass der Empirismus seinen eigenen Prinzipien nicht genüge: Sätze wie „Alle Erfahrungserkenntnis ist wahr“ oder „Valide Erkenntnis beruht allein auf Sinneserfahrung“ seien nämlich nicht aus Erfahrung herleitbar. Willard Van Orman Quine legte in seinem Aufsatz ''Two Dogmas of Empiricism'' dar, dass auch zentrale Grundbegriffe des klassischen Empirismus nicht empirisch verifizierbar seien. Auch Vertreter offenerer Methodologien, etwa Paul Feyerabend, Thomas S. Kuhn und andere, welche die wissenschaftssoziologischen Ansätze von Karl Mannheim und Ludwik Fleck fortsetzten, haben sich zu Thesen des klassischen Empirismus kritisch geäußert bzw. abweichende oder weiterführende Ideen vorgestellt.
c41344
Friedrich_August_von_Hayek ==== Recht, Gesetz und Freiheit (1979) ==== Hayek erweiterte seine Sozialismuskritik um eine Theorie der „kulturellen Evolution“ und des menschlichen Zusammenlebens in arbeitsteiligen Gesellschaften und hat damit die Evolutionsökonomik wesentlich beeinflusst. Nach Hayek sind Werte nicht oder nur in geringem Maße Resultat menschlicher Gestaltung und Vernunft. Sie stammen aus drei Wurzeln: den biologischen „vererbten“, den kulturell „erprobten“ und erst als dritte und am wenigsten weitreichende, den rational „geplanten“. Gewachsene Traditionen seien daher reproduktiv und adaptiv außerordentlich wirksam und würden von Sozialtheoretikern unterschätzt, während die Machbarkeit einer „idealen Gesellschaft“ überschätzt sei. Die Religionen seien insofern entscheidend für die Evolution des Menschen, da ihre Selektion bzw. „natürliche Auswahl“ nicht auf Basis rationaler Argumentation erfolge, sondern durch reproduktiven Erfolg als Ergebnis religiösen Glaubens und erfolgreicher Adaption (Anpassung) an die jeweilige Umwelt. Nicht jede Religion gilt von Hayek daher als gleichermaßen erfolgreich (auch den Kommunismus sieht er als eine bereits wieder absterbende Religion), aber im Wettbewerb würden sich immer wieder jene religiösen Bewegungen durchsetzen, die erfolgreich Fortpflanzung und Wirtschaftsleben förderten. Religionsfreiheit gilt von Hayek daher als eine zentrale Wurzel und ein wichtiges Anliegen des Liberalismus. In ihrem Rahmen könnten vielfältige Mikrogesellschaften in Wettbewerb treten und so den Gesamterfolg der Makrogesellschaft befördern. Monopolistische Religion werde dagegen ebenfalls ''reaktionär''. Hayek unterscheidet zwei Arten von Ordnungen: # Eine spontane Ordnung („kosmos“), in der die Individuen ihre Ziele mit eigenen Mitteln verfolgen. Sie benötigt nach Hayek allein abstrakte Regeln, die in Form von Verboten formuliert sind und allgemeingültig sein müssen, also keinerlei Privilegien zulassen. # Eine Organisation („taxis“) nennt Hayek dagegen das Resultat bewussten Entwurfes. Hier existieren konkrete Regeln, die in Form von Geboten formuliert sind. Die Verfolgung von individuellen Zielen mit eigenen Mitteln wird hier eingeschränkt, und oft gibt es eine vertikale Hierarchie. In einer Organisation wird Ergebnisgerechtigkeit zu Lasten der Regelgerechtigkeit durch Umverteilung erzeugt. Beispiele hierfür sind Planwirtschaften, aber auch etwa Unternehmen oder das Militär. Hayek weist darauf hin, dass in allen Gesellschaftsformen beide Arten von Ordnung und Regeln vorliegen. Die Regeln unterliegen nun laut Hayek einer „kulturellen Evolution“. Die gewachsenen (abstrakten) Regeln seien kein Produkt der Vernunft, sondern hätten sich parallel zur Vernunft entwickelt und sich über Generationen bewährt. Diejenigen Gruppen, die abstrakte Regeln einführten, seien erfolgreicher (produktiver) als andere gewesen, insbesondere was die Reproduktion angeht. Andere Gruppen seien dann verdrängt worden oder hätten die erfolgreichen Regeln übernommen. Die besten Regeln hätten sich so immer wieder durch natürliche Evolution durchgesetzt. Im Wunsch nach umfassenden, sozialen Geboten und Vorgaben nach Maßgabe der Instinkte, die dem Menschen weitgehend aus der vorneolithischen Zeit in Kleingruppen geblieben seien, sieht Hayek eine der größten Gefahren für die Freiheit. In diesem Punkt war Hayek einer Meinung mit seinem langjährigen Kollegen und Freund Karl Popper, der in seinem Buch ''Die offene Gesellschaft und ihre Feinde'' ebenfalls die utopische Sozialwissenschaft und ihre Theorien der geplanten Gesellschaften (etwa bei Platon und den Marxisten) verwirft. Kollektivistische Utopien und Entwürfe von „geschlossenen Gesellschaften“ (Popper) müssten in modernen Großgesellschaften an der Realität scheitern oder in Barbarei enden.
c41356
Paul_VI. === Auslandsreisen als Papst === In dieser Form eine Neuheit waren die Auslands- und Pilgerreisen Pauls VI. Als Montini am 4. Dezember 1963, zum Schluss der zweiten Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanums, den darauf nicht vorbereiteten Konzilsvätern ankündigte, er werde vom 4. bis 6. Januar 1964 eine Reise ins Heilige Land unternehmen, kam dies überraschend, da seit 150 Jahren keiner seiner Vorgänger mehr (und um 1814 zuletzt Pius VII. nur unter dem Zwang Napoléon Bonapartes) italienischen Boden verlassen hatte. Es sollte die erste Pilgerfahrt sein, die je ein Papst ins Heilige Land unternahm, noch dazu in einer Zeit, als dieses Territorium politisch umstritten und gefährlich war. Zudem schien es dem Protokoll eine schwer lösbare Aufgabe, die Vorbereitung in nur vier Wochen zu bewältigen. Die Reise, die zu den heiligen Stätten in Israel und Jordanien führte, fand weltweite Beachtung. In Jerusalem traf Paul VI. mit Patriarch Athinagoras von Konstantinopel zusammen. Dies war die erste Begegnung der Oberhäupter von Ost- und Westkirche seit dem Treffen von Papst Eugen IV. mit Patriarch Joseph II. auf dem Konzil von Ferrara 1438/39 und sie führte 1965 zur Aufhebung der gegenseitigen Exkommunikationen zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und Rom aus dem Morgenländischen Schisma von 1054. Mit der Reise hatte die katholische Kirche überdies faktisch den Staat Israel anerkannt. Es war der Auftakt für viele Auslandsreisen des Papstes und seiner Nachfolger. Im Jahre 1964 kam Paul VI. noch nach Indien und sprach am 4. Oktober 1965 vor der UNO-Vollversammlung in New York. Der Friedensappell des Papstes dort gehört zu seinen meistbeachteten politischen Reden. Weitere Reisen führten ihn 1967 nach Fátima und Istanbul (mit Selcuk und Ephesus), 1968 nach Kolumbien zur Eröffnung der 2. Generalversammlung des lateinamerikanischen Episkopates. Am 10. Juni 1969 war Paul VI. in Genf. Er sprach vor der internationalen Arbeitsorganisation ILO anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens und vor dem Ökumenischen Rat der Kirchen ''(Notre nom est Pierre.)''. Vom 31. Juli bis zum 2. August 1969 kam Paul VI. nach Uganda; es war dies nicht Montinis erster Afrikabesuch, aber der erste eines Papstes. 1970 kam er unter anderem auf die Philippinen und nach Australien. Am 27. November 1970, dem zweiten Tag seiner letzten Auslandsreise durch Asien und Ozeanien, entging Paul VI. in der philippinischen Hauptstadt Manila nur knapp dem Messerattentat des vermutlich geistesgestörten bolivianischen Kunstmalers Benjamín Mendoza y Amor Flores, der sich als Priester verkleidet hatte. Der Papst wurde dabei vom späteren US-amerikanischen Erzbischof Paul Marcinkus und seinem Privatsekretär Pasquale Macchi vor Schlimmerem bewahrt. Der Attentäter wurde später zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
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Himachal_Pradesh === Sprachen === Die Hauptsprache Himachal Pradeshs ist das Hindi, die größte Sprache Indiens. Nach der Volkszählung 2001 ist es die Muttersprache von 89 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates. Die meisten Menschen in Himachal Pradesh sprechen im Alltag aber einen der Dialekte, die unter dem Oberbegriff Pahari zusammengefasst werden. Sprachlich unterscheiden sich die Pahari-Dialekte hinreichend vom Standard-Hindi, um als eigene Sprachen klassifiziert werden zu können. Gleichwohl dient das Standard-Hindi in Himachal Pradesh als Amts- und Bildungssprache und dient als Dachsprache für die Pahari-Dialekte. In offiziellen Statistiken wird das Pahari zum Hindi gezählt. Sechs Prozent der Einwohner Himachal Pradeshs sprechen Panjabi, die Hauptsprache des Nachbarbundesstaates Punjab, als Muttersprache, weitere 1,2 Prozent Nepali. Während diese Sprachen allesamt zur indoarischen Sprachgruppe gehören, sind im Hochgebirge an der Grenze zu Tibet tibetobirmanische Sprachen verbreitet: In Kinnaur wird Kinnauri gesprochen, in Lahaul und Spiti Lahauli. Wegen der geringen Bevölkerungsdichte dieser Regionen fallen die Sprecher dieser Sprachen mit 1,1 bzw. 0,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Himachal Pradeshs aber kaum ins Gewicht. Ebenfalls 0,3 Prozent entfallen auf die Sprecher des Tibetischen unter der exiltibetischen Gemeinde. Alleinige Amtssprache Himachal Pradeshs ist das Hindi. Englisch ist wie in ganz Indien als Verkehrs- und Bildungssprache präsent.
c41177
Microsoft_Windows_8 === Rechteverwaltung === Während Desktop- und Konsolen-Anwendungen weiterhin die volle bzw. durch Benutzerkontensteuerung (UAC) eingeschränkte Berechtigung des ausführenden Benutzers haben, existiert für Modern-UI-Apps ein Rechtesystem, das demjenigen von mobilen Endgeräten nahekommt. Modern-UI-Apps müssen zudem digital signiert sein. Für die Softwareentwicklung werden Signaturen kostenlos durch Microsoft ausgestellt. Apps können durch den Windows Store oder in Windows 8 Enterprise auch durch Side-Loading bezogen werden. Auf Windows RT, der Version für ARM-Prozessoren, können ausschließlich Modern-UI-Apps ausgeführt werden, nicht aber althergebrachte Desktop-Anwendungen. Ausnahme dafür sind vorinstallierte Desktop-Anwendungen wie Internet Explorer in der Desktopvariante.
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Nigeria === Instabilität von 1967 bis 1970 === Nach zahlreichen inneren Unruhen, Wahlmanipulationen und Gewaltausbrüchen übernahm das Militär die Macht und beendete die I. Republik. Am 30. Mai 1967 wurde im Südosten Nigerias die Republik Biafra proklamiert, die mit dem Biafra-Krieg 1970 endete. Im Jahre 1975 wurde der Militärdiktator Yakubu Gowon unblutig durch General Murtala Mohammed gestürzt, der selbst sechs Monate später bei einem gescheiterten Putschversuch getötet wurde. Sein Nachfolger wurde General Olusegun Obasanjo, der das Demokratisierungsprogramm seines Vorgängers fortsetzte und 1979 die Regierungsgewalt an den zivil gewählten Präsidenten Shehu Shagari übergab. Die 1970er-Jahre waren ökonomisch durch einen massiven Ölboom gekennzeichnet, Nigeria wurde der größte Erdölexporteur Afrikas.
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Juden == Judenfeindliche Definitionen == Die Antwort auf die Frage, ob jemand als Jude erachtet wird, konnte je nach Gesellschaft darüber entscheiden, ob diese Person einen bestimmten Beruf ausüben, eine Ausbildung erhalten, an einem bestimmten Ort leben, in Haft gehalten, verbannt oder mit behördlicher Billigung ermordet werden konnte. Die Einordnung als Jude folgt dabei keineswegs immer einer scharfen Begrifflichkeit, sondern konnte an diffuse Annahmen oder Vorurteile anknüpfen. Eine Konsequenz der mittelalterlichen Berufsverbote für Juden und der Verdrängung in das Zinsgeschäft war, dass „Jude“ noch in der 4. Auflage des ''Concise Oxford Dictionary'' von 1950 in seiner übertragenen Bedeutung als „maßloser Wucherer“ definiert wurde. Antisemitische Positionen in der deutschen Politik definierten bereits im 19. Jahrhundert, spätestens jedoch ab 1933, die Zugehörigkeit zum Judentum ethnisch und rassistisch, um auch konvertierte Juden weiterhin als Juden mit angeblich unveränderlichen, ererbten negativen Charaktereigenschaften ausgrenzen und verfolgen zu können. Sie konnten im Deutschen Kaiserreich trotz rechtlicher Gleichstellung weder durch Verzicht auf ihre Religionsausübung noch durch Heirat mit Andersgläubigen oder Konversion zum Christentum volle gesellschaftliche Anerkennung, Bildungs- und Aufstiegschancen erreichen. In der völkischen Bewegung wurde diese Ablehnung verschärft und die Vertreibung oder Ausweisung aller von Juden abstammenden Personen gefordert. Während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgte der NS-Staat die Bevölkerungsminderheit mit rassistischer Zielsetzung und führte ab 1933 eine fortlaufend verschärfte Gesetzgebung ein: die Nürnberger Gesetze und ähnliche Bestimmungen. Diese wurden ungeachtet des Glaubensbekenntnisses auf alle Personen angewandt, die mindestens einen nach der nationalsozialistischen Definition „jüdischen“ Großelternteil (männlich oder weiblich) hatten. Den betroffenen Menschen wurden damit ihre deutsche Nationalität und die Bürgerrechte aberkannt (→ Reichsbürgergesetz – Erste Verordnung vom 14. November 1935). Das NS-Regime benutzte seine nichtjüdische, rassistische Definition, wer als Jude gilt, seit Beginn des Zweiten Weltkriegs auch über die Grenzen hinaus in den von Deutschland besetzten oder beherrschten Gebieten Europas zur quasi legalisierten Verfolgung und Beraubung – zum Teil mittels Arisierung, Ghettoisierung und Inhaftierungen, Deportation – und als Grundlage für die systematischen und über Jahre fortgeführten Massenmorde während der Schoah / des Holocausts. In ihrer Ausdrucksweise nannten die Nationalsozialisten die Verfolgungsmaßnahmen zynisch die Endlösung der Judenfrage.
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United_States_Army ==== Kommandostruktur und Informationsfluss ==== Mit Einsetzen der ''Transformation'' wurde im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten eine neue Doktrin erarbeitet, die kämpfenden Einheiten untereinander und mit zur Verfügung stehenden Informationen, zum Beispiel von Nachrichtendiensten und Aufklärung verbinden soll. Das Ergebnis war ''Network Centric Warfare'', die totale Vernetzung aller am Kampf beteiligten Elemente. An einem praktischen Beispiel erklärt bedeutet dies, dass ein Geheimdienst nicht erst mit einem Kommando Kontakt aufnehmen muss, welches dann über mehrere Soldaten in der Hierarchie eine Ausschaltung eines Ziels anordnet, sondern dass alle Aufklärungseinheiten alle verfügbaren Informationen in eine von mehreren Stellen abrufbare Datenbank eingeben, worauf Einheiten eigenständig reagieren können. Faktisch bedeutet dies eine Annäherung an die Auftragstaktik.
c41386
Elisabeth_II. == Persönlichkeit und öffentliche Wahrnehmung == Elisabeth ist Schirmherrin von über 600 wohltätigen und ehrenamtlichen Organisationen. Da sie kaum Interviews gibt (und in diesen fast ausschließlich über ihre Rolle als Staatsoberhaupt spricht), ist wenig über ihre persönlichen Gefühle und Ansichten bekannt. Als parlamentarische Monarchin äußerte sie sich in der Öffentlichkeit nie über ihre politische Einstellung. Margaret Thatcher soll in den 1980er Jahren dem Journalisten Brian Walden erzählt haben, die Königin würde, falls sie dürfte, die Social Democratic Party wählen – Thatchers politische Konkurrenten. Bekannt ist, dass Elisabeth ein tiefes Verständnis für ihre religiösen und staatlichen Pflichten hat und ihren Krönungseid sehr ernst nimmt. Als nominelles Oberhaupt ''(Supreme Governor)'' der Church of England hat sie wiederholt den interreligiösen Dialog unterstützt und sich mit Führungspersönlichkeiten anderer Kirchen und Religionen getroffen, darunter die drei Päpste Johannes XXIII., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Persönliche Gedanken zu Glaubensfragen sind oft Bestandteil ihrer jährlichen königlichen Weihnachtsansprache. In ihrer Freizeit interessiert sich Elisabeth vor allem für den Pferdesport. Jedes Jahr besucht sie die Pferderennen in Ascot und Epsom. Als Besitzerin und Züchterin von Englischen Vollblütern verfolgt sie häufig auch andere Rennen, an denen ihre Pferde teilnehmen. Ebenso angetan ist sie von Hunden, insbesondere von der Hütehundrasse Pembroke Welsh Corgi. Den ersten Corgi erhielt sie 1933, allein seit ihrer Thronbesteigung besaß sie mehr als 30 dieser Tiere. Sie sind weltweit bekannt und wurden in verschiedenen Kunstwerken verewigt; eine 1977 aus Anlass des silbernen Jubiläums herausgegebene Crown-Münze zeigt Elisabeth mit einem Corgi. Darüber hinaus besitzt sie mehrere English Cocker Spaniel und Labrador Retriever. In den 1950er Jahren, als junge Frau am Anfang ihrer Herrschaft, stellten die Medien Elisabeth als glamouröse „Märchenkönigin“ dar. Nach den traumatischen Kriegsereignissen schien dies eine Zeit der Hoffnung und des Fortschritts zu sein, der Beginn eines „neuen elisabethanischen Zeitalters“. Kritik war damals äußerst selten; 1957 schrieb Lord Altrincham in einem kontroversen Artikel im Magazin ''National Review'', die Königin sei „von gestern“ und ihre Reden klängen wie solche einer „selbstgefälligen Schülerin“. Ende der 1960er Jahre gab es vermehrt Anstrengungen, ein moderneres Image der Monarchie zu präsentieren. Zu diesem Zweck produzierte die BBC den Dokumentarfilm ''Royal Family'', der 1969 von rund zwei Drittel aller britischen Fernsehzuschauer gesehen wurde und einen noch nie dagewesenen Einblick in das Privatleben der Königsfamilie gewährte. Die Dokumentation blieb danach weitgehend unter Verschluss – angeblich weil die Königin besorgt war, ihre Familie mache darin einen zu gewöhnlichen Eindruck. Um auch in großen Menschenmengen besonders gut sichtbar zu sein, begann Elisabeth Kleider in auffällig bunten Farben und ausgefallene Hüte zu tragen – ein Modestil, der sich zu ihrem Markenzeichen entwickelte. Einer ihrer drei Schneider war der Deutsche Karl-Ludwig Rehse. In den 1980er Jahren nahm die Kritik am Königshaus markant zu, als das Arbeits- und Privatleben ihrer Kinder in den Fokus der Medien geriet. Unter dem Druck der Öffentlichkeit begann die Königin erstmals Einkommensteuern zu zahlen und machte den Buckingham Palace für Besucher zugänglich. 1992 produzierte die BBC einen weiteren Dokumentarfilm, ''Elizabeth R: A Year in the Life of the Queen'', der nach Meinung von Kritikern distanziert wirkte und nicht auf die damals herrschenden Probleme einging. Die Unzufriedenheit mit der Monarchie erreichte 1997 mit dem Tod von Prinzessin Diana ihren Höhepunkt, doch die Live-Ansprache der Königin fünf Tage nach dem tödlichen Unfall hatte zur Folge, dass ihre Beliebtheitswerte und jene des Königshauses wieder zu steigen begannen. Fünfzehn Jahre später ergab eine Meinungsumfrage von Ipso MORI eine rekordhohe Zustimmungsrate von 90 %. Ein dritter Dokumentarfilm, ''Monarchy: The Royal Family at Work'', erschien 2007 und führte zu einer Klage gegen die BBC: Der Trailer war so geschnitten worden, dass der falsche Eindruck entstehen konnte, die Königin habe wutentbrannt ein Fotoshooting mit Annie Leibovitz abgebrochen. Elisabeth wurde von zahlreichen bekannten Künstlern porträtiert, darunter Maler wie Lucian Freud, Peter Blake, Terence Cuneo und Pietro Annigoni sowie Fotografen wie Cecil Beaton, Yousuf Karsh, Lord Lichfield und Terry O’Neill sowie hoffotografisch durch ''A.C. Cooper''. Verschiedene Schauspieler verkörperten sie in Theater- und Filmproduktionen. Besondere Bekanntheit erlangte ihr Double Jeannette Charles in mehreren Komödien, z. B. 1988 in ''Die nackte Kanone''. Für die Darstellung der Königin im Filmdrama ''Die Queen'', das sich mit den Ereignissen nach Dianas Tod befasst, erhielt Helen Mirren 2007 den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Elisabeth inspirierte zahlreiche Popmusiker zu Songs. Paul McCartney schrieb ''Her Majesty'', das 1969 auf dem Beatles-Album ''Abbey Road'' erschien. 1977 (im Jahr des silbernen Thronjubiläums) sorgte die Punkband Sex Pistols mit ''God Save the Queen'' für einen Skandal, da sie die Königin als Repräsentantin eines faschistischen Staates darstellte. 1986 veröffentlichten The Smiths das Album ''The Queen Is Dead'' („Die Königin ist tot“). Im Roman ''The Queen and I'' („Die Königin und ich“) von Sue Townsend findet sich Elisabeth in einer Sozialwohnung wieder und muss sich und ihre Corgis mit einer Rente durchbringen. Seit 2016 wird die Serie ''The Crown'' ausgestrahlt, in der sie in den ersten beiden Staffeln von Claire Foy, und seit der dritten Staffel von Olivia Colman dargestellt wird. Am 17. Juli 2015 veröffentlichte ''The Sun'' einen Artikel mit Bildern aus einem 17-sekündigen Privatfilm, der vermutlich im Jahre 1933 aufgenommen wurde und Elisabeth im Alter von sechs oder sieben Jahren beim Zeigen des Hitlergrußes zeigt. Ebenfalls zu sehen ist ihr Onkel Eduard VIII., der in dem Artikel als Sympathisant des nationalsozialistischen Deutschlands bezeichnet wird.
c41401
Frédéric_Chopin === Französische Staatsbürgerschaft Chopins === Französischer Pass von Chopin, der ihm die Ausreise aus Frankreich gestattet, 7. Juli 1837. Gültigkeit ein Jahr. Chopin hatte durch seinen französischstämmigen Vater einen Anspruch auf die französische Staatsbürgerschaft, die er vier Jahre nach seiner Ankunft in Frankreich zusätzlich erhielt. Der Anspruch leitete sich vom Code Napoléon aus dem Jahre 1804 ab, in dem es in Artikel 10 hieß: „Jedes im Ausland geborene Kind eines Franzosen ist Franzose.“ (). In Artikel 12 hieß es ferner, dass „der Status einer Ausländerin, die einen Franzosen heiratet, dem Status ihres Ehemannes folge“ (). Durch diesen Umstand konnte es Chopin vermeiden, mit einem russischen Pass den Status eines politischen Flüchtlings zu erlangen, denn er war nach dem in Polen geltenden Territorialitätsprinzip Pole mit einem durch den russischen Zaren ausgestellten Pass. Dies hätte auch große verwaltungstechnische Probleme ergeben, Auslandsvisa von der russischen Botschaft zu erlangen. Sein erster französischer Pass wurde am 1. August 1835 ausgestellt.Tad Szulc: ''Chopin in Paris. The Life and Times of the Romantic Composer.'' Da Capo Press, Cambridge/Mass. 1999, ISBN 978-0-306-80933-0, S. 69. Eingeschränkte Vorschau in Google Books. Juristisch gesehen, besaß der Komponist zwei Staatsbürgerschaften. Nach dem Code civil war er durch den Vater automatisch Franzose, gleichzeitig als Bürger des Herzogtums Warschau auch Pole. Durch Kumulation beider Rechtstitel blieb der Status der doppelten Staatsbürgerschaft zeitlebens wirksam. Insofern war Chopin in Frankreich kein Emigrant wie viele seiner Freunde – auch wenn er sich selbst stets mit der Emigration identifizierte, denn seine persönliche Präferenz war unzweideutig. Als Bürger und Patriot war und blieb er Pole, der am tragischen Schicksal seines Volkes leidenschaftlich Anteil nahm. Aus Anlass einer Reise von Chopin nach London erhielt dieser am 7. Juli 1837 einen von den französischen Behörden ausgestellten Reisepass. Es ist dort sowohl vermerkt, dass er „grau-blaue Augen“ hat (was nicht mit Delacroix Porträt des Komponisten übereinstimmt), als auch, dass Chopin „von französischen Eltern“ abstammt.
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Tucson == Kultur == In Tucson sind die Arizona Opera Company, das Tucson Symphony Orchestra, das Southern Arizona Symphony Orchestra, der Tucson Boys Chorus, der Tucson Girls Chorus, sowie das Civic Orchestra of Tucson beheimatet. Es gibt drei Theater, die Arizona Theatre Company, das Invisible Theatre und das Gaslight Theatre. Der Laff's Comedy Club ist das einzige Kabarett der Stadt. Zu den wichtigsten Museen der Stadt gehören die Arizona Historical Society, das Tucson Museum of Art mit 6.000 Exponaten unter anderem aus prä-hispanischer Zeit, das University of Arizona Art Museum mit Kunstwerken von u. a. Franz Kline, Jackson Pollock und Mark Rothko, das Center of Create Photography und das Museum of Contemporary Art. Außerhalb der Stadt befindet sich das Arizona-Sonora Desert Museum, das Pima Air Museum und das Titan Missile Museum. Der National Park Service weist für Tucson 179 Bauwerke und Stätten aus, die im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen sind (Stand 24. November 2018).
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MP3 ==== Matrizierung ==== Für 2-Kanal-Stereosignale kann nun entschieden werden, ob das Signal entweder als Mono (Single-Channel), Stereo, Joint-Stereo oder Dual-Channel kodiert werden soll. Im Gegensatz zu AAC oder Ogg Vorbis ist diese Entscheidung global für alle Frequenzen zu treffen. Das Stereo-Verfahren (nicht Joint-Stereo) ist (wie auch Dual-Channel) durch den Umstand verlustbehaftet, dass auch bei 320 kbit/s nur 160 kbit/s pro Kanal zur Verfügung stehen, jedoch werden je nach Komplexität wahlweise einem der beiden Kanäle unterschiedliche Bitraten zugewiesen. Dual-Channel speichert zwei unabhängige Monospuren (z. B. zweisprachige Textspuren) mit der gleichen Bitratencodierung; jedoch nicht zwingend jeder Decoder gibt beide Spuren auch gleichzeitig wieder. Beim Joint-Stereo gibt es zwei Kodierverfahren: Intensitäts- und Mid/Side-Stereo, die auch kombiniert angewandt werden; beide Verfahren bilden aus der Summe beider Kanäle einen Mittenkanal (L+R) und aus der Lautstärkedifferenz der beiden Kanäle den Seitenkanal (L−R). Beim Intensitäts-Stereo wird im Gegensatz zum Mid-/Side-Stereoverfahren die Phase (Laufzeitunterschied) des Signals vernachlässigt. Das Joint-Stereoverfahren eliminiert die häufige Redundanz in den Stereokanälen, um die Signale mit höherer Bitrate als beim Stereo-Verfahren kodieren zu können; sind die Kanalsignale aber sehr unähnlich, fällt das Joint-Stereoverfahren auf die normale Stereo-Kodierung zurück. Da das Tonsignal zunächst in Frequenzbänder ausdifferenziert wird, muss die Stereoinformation, sofern diese überhaupt vom Gehör verwertbar ist, auch ebenso differenziert kodiert werden. Hier kann, z. B. bei Tiefen oder Frequenzen ab 2 kHz, Informationsgehalt eingespart werden, dadurch, dass die betreffenden nicht lokalisierbaren Signale nicht mehr kanalgetreu, sondern mit benachbarten Frequenzbändern subsumiert kodiert (Intensitäts-Stereo), oder aber in die Stereomitte gelegt werden. Durch andauernde Weiterentwicklung der Codecs wird das Joint-Stereo-Verfahren neuerdings bei musiküblichen stark ähnlichen Stereokanälen durch die bessere Kompressionsrate, höhere Bitratencodierung und das verlustfreie (außer tieffrequenziell) Stereoabbild als beste Lösung angesehen.
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Warschauer_Pakt === Intervention in der Tschechoslowakei und Austritt Albaniens === Nach dem Einmarsch der Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR) im August 1968, an dem sich die Sowjetunion, Polen, Ungarn und Bulgarien mit Soldaten beteiligten und bei dem 98 Tschechen und Slowaken sowie etwa 50 Soldaten der Interventionstruppen ums Leben kamen, trat Albanien am 13. September 1968 unter Bruch der Vertragsbestimmungen formell aus dem Bündnis aus. Die Mitgliedschaft ruhte bereits seit dem 1. Februar 1962, als 1961 die diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion abgebrochen wurden. Nach dem Austritt aus dem Militärbündnis wurde Albanien zunehmend durch die Volksrepublik China gestützt.
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Bahnstrom ===== Hz gegenüber 16,7 Hz ===== Umformer für Bahnstrom mit 25 MVA im Umformerwerk Karlsruhe Die Netzfrequenz des Bahnstromnetzes wird, ebenso wie die 50-Hertz-Netzfrequenz des Europäischen Verbundnetzes, in einem bestimmten Toleranzbereich gehalten. Die aktuelle tatsächliche Netzfrequenz ist unter anderem von der aktuellen Nachfrage und dem aktuellen Angebot an elektrischer Energie abhängig und daher schwankend. Der Toleranzbereich für 16,7-Hertz-Systeme im Bahnstromnetz beträgt 16,5 Hertz bis 16,83 Hertz während 99,5 % eines Jahres und 15,67 Hertz bis 17,33 Hertz während der restlichen 0,5 % eines Jahres. Zum Leistungsausgleich zwischen dem Bahnstromnetz und dem europäischen Verbundnetz werden unter anderem Umformer eingesetzt. Dies ist eine mechanische Kombination zweier rotierender elektrischer Maschinen, wie in nebenstehender Abbildung dargestellt, von denen eine als Motor und eine als Generator arbeitet. Damit kann zwischen den verschiedenen Stromnetzen mit unterschiedlicher Netzfrequenz Leistung übertragen werden. Bei den dabei verwendeten doppelt gespeisten Asynchronmaschinen ist ein Schlupf notwendig. Diese Maschinen werden anstelle von Synchronmaschinen eingesetzt, um den Leistungsfluss und dessen Richtung am Umformer steuern zu können. Die Einstellung des Leistungsflusses erfolgt mittels Regler über den mit Schleifringen ausgeführten Läuferkreis. Da der Sollwert der Netzfrequenz im europäischen Verbundnetz mit 50 Hertz exakt der dreifache Wert des ehemaligen Sollwertes  Hertz im Bahnstromnetz ist, kam es in der Vergangenheit besonders zu lastschwachen Zeiten wie in der Nacht dazu, dass der für die Asynchronmaschine nötige Schlupf null wurde. In diesem synchronen Lauf kommt es im Läuferkreis zu einer unerwünschten Gleichstromkomponente auf einer Phase, die zu einer ungleichmäßigen thermischen Belastung der Maschine führt und in Extremfällen den thermischen Betriebsschutz und eine Notabschaltung auslösen kann. Durch eine Versetzung der Sollfrequenz der Regelung seit 1995 von  Hertz auf nun 16,7 Hertz wird auch in lastschwachen Betriebszeiten ein geringer Schlupf in der Asynchronmaschine gewährleistet, dies entspricht einer Abweichung von 0,2 % und liegt innerhalb des zulässigen Toleranzbereiches. Dadurch wird in diesem stationären Fall der dann langsam rotierende Gleichstromanteil gleichmäßig über die Phasen des Läuferkreises und die Bürsten der Schleifringe verteilt, womit auch die thermische Belastung verteilt wird und lokale Überhöhungen vermieden werden. Zwar kann auch mit der neuen Sollfrequenz von 16,7 Hertz bei Schwankungen der Frequenz kurzzeitig ein unerwünschter Synchronlauf im Maschinensatz auftreten, allerdings ist dies durch die Regelung nur ein vorübergehendes Ereignis, welches nicht als stationärer Betriebszustand auftreten kann. Damit wird die thermische Belastung der Komponenten der Umformer in zulässigen Grenzen gehalten. Dass genau 16,7 Hertz gewählt wurden, hat dabei keine tiefere Bedeutung. Bei zu großer Verschiebung hätte es allerdings Probleme mit Triebfahrzeugen gegeben, deren Technik für eine Frequenz um  Hertz ausgelegt ist. Die Bahnstromnetze von Deutschland, Österreich und der Schweiz stellten am 16. Oktober 1995 um 12:00 Uhr die ''Sollfrequenz'' auf 16,7 Hertz um. Bei den auf Leistungselektronik basierenden HGÜ-Kurzkupplungen spielt die Umstellung der Bahnfrequenz keine Rolle, ebenso in elektrisch vom restlichen Bahnnetz isolierten Abschnitten, die mit rotierenden Umformern aus Synchronmaschinen betrieben werden.
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Transistor ==== Sperrschicht-Feldeffekttransistor ==== Bei Sperrschicht-FETs (engl. ''junction FET'', JFET) wird die elektrisch isolierende Schicht zum ''Gate'' durch eine in Sperrrichtung betriebene Diode und deren unterschiedlich große Raumladungszone gebildet. Sperrschicht-FETs sind immer selbstleitende Transistoren: Ohne Spannung am ''Gate'' sind sie zwischen ''Source'' und ''Drain'' leitend. Durch das Anlegen einer ''Gate''-Spannung geeigneter Polarität wird die Leitfähigkeit zwischen ''Source'' und ''Drain'' reduziert. Auch JFETs gibt es in zwei Arten: n-Kanal und p-Kanal. Im Schaltsymbol wird bei einem n-Kanal der Pfeil zu dem Transistor gezeichnet und auf dem Gate-Anschluss eingezeichnet, wie in nebenstehender Abbildung dargestellt. Beim p-Kanal-Typ ist die Pfeilrichtung umgekehrt. Sperrschicht-FETs finden wegen der etwas komplizierteren Ansteuerung nur in speziellen Anwendungen, wie beispielsweise Mikrofonverstärkern, Anwendung.
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Aufklärung === Theodizee und Deismus === Für die Philosophen, die sich im 18. Jahrhundert als Aufklärer in die Diskussion um religiöse Vielfalt und Toleranz mischten, wurde der Gedanke bestimmend, dass es in allen Religionen und Konfessionen einen rationalen Kern des Glaubens gebe. In Form des sich ausbreitenden Deismus als Vernunftreligion wurde diese Option im 18. Jahrhundert mit zunehmender Offenheit diskutiert. In Verbindung damit ergab sich die Zusatzoption einer Gotteserkenntnis aus den modernen Wissenschaften heraus. Diese, so hieß es nun, setzen Gott als Schöpfer voraus und bestätigen seine Weisheit in den Naturgesetzen. Von der Welt als „Uhrwerk“ wurde hier in einer beliebten Metapher gesprochen, die Gott aus dem aktuellen Weltgeschehen herausdrängt und damit Berichte von Wundern diskreditiert: Die deistische naturwissenschaftliche Option ist, dass Gott die Welt mit allen Naturgesetzen geschaffen habe und nun ihrer gesetzlichen Bewegung überlasse. Neben das Bild von Gott als handelndem Gegenüber traten abstraktere Bilder von Gott als Prinzip und von Gott als nicht mehr in die Welt eingreifender, sie den Menschen überlassender Instanz. Die gesamte Diskussion ist im Rückblick eng gebunden an eine Diskussion der Scholastik – und erwies sich gerade deshalb als Diskussion, der das Christentum kaum kritisch begegnen konnte. Definierte man Gott über die Idee seiner Vollkommenheit, so konnte man aus dieser Idee beweisen, dass es ihn geben musste: Nur ein existierender Gott sei vollkommen. Die Idee, dass die von Gott geschaffene Welt perfekt sein müsse, entfaltete sich als neues attraktives Argument in dieser Debatte im späten 17. Jahrhundert: Sie findet sich bei Anthony Ashley Cooper, dem dritten Earl of Shaftesbury, verknüpft mit dem Gedanken, dass alle Lebewesen in der Natur in perfekt organisierten Gleichgewichten zusammenleben. Gottfried Wilhelm Leibniz verband das Postulat in seinen ''Essais de théodicée'' mit Folgepostulaten wie demjenigen, dass es unendlich viele bewohnte Welten geben müsse: Die Welt, auf der wir leben, sei offenkundig nicht vollkommen, im Universum müsse es darum weitere bewohnte Welten geben, die gemeinsam das perfekte Universum Gottes bildeten. Shaftesbury verteidigte demgegenüber die bestehende Welt als perfekt und postulierte, dass dem Menschen letztlich lediglich das Wissen und die Perspektive fehlen würden, diese Perfektion zu erkennen. Man erfasse sie in der Regel allenfalls mit einer Ahnung, die einem ein Gefühl für die Harmonie der Schöpfung gebe. Mit der Theodizee-Debatte verband sich im Laufe des 18. Jahrhunderts die spezifisch aufklärerische Fortschrittsdebatte um die Idee, die Welt erreiche erst im komplizierten Prozess der Aufklärung die Vollkommenheit, die Gott ermöglichte. Konkret wurde die Diskussion mit dem Erdbeben von Lissabon 1755, als Voltaire ein pessimistisches ''Gedicht über die Katastrophe von Lissabon'' verfasste und Rousseau ihn in einem Brief darauf hinwies, dass die Schäden nicht der Natur, sondern der Lebensweise des Menschen und seiner Art, eine Stadt zu bauen, anzulasten seien. Weder die Welt noch der Mensch seien von Natur aus böse. Der Deismus geriet in der Zeit der Romantik in den Ruf, eine kalte rationale Konstruktion zu sein, die dem Menschen keine religiöse Heimat geben könne. Er führte auf der anderen Seite im 19. Jahrhundert zu Versuchen, Religion gänzlich zu ersetzen, wie sie vor allem im Materialismus und im Positivismus im 19. Jahrhundert hervortreten.
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Central_Intelligence_Agency == Director of the Central Intelligence Agency (D/CIA) == Mit dem ''Intelligence Reform and Terrorism Prevention Act'' wurde das Amt des D/CIA auf die Leitung der Central Intelligence Agency beschränkt. Er leitet administrativ die Operationen der CIA sowie die Personal- und Haushaltsplanung. Ferner ist er ''National Human Source Intelligence'' (HUMINT) ''Manager''. Er untersteht dem Director of National Intelligence (DNI). ''siehe: Director of the Central Intelligence Agency'' Office of the Director of the Central Intelligence Agency Christopher Sharpley (kommissarisch)
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Dialekt === Vogelgesang === Der Begriff „Dialekt“ hat auch in der Ornithologie, der Vogelkunde, Bedeutung: Als Dialekte werden in der ornithologischen Fachliteratur regionaltypisch unterschiedliche Gesänge und Rufe sehr vieler Singvögel bezeichnet. Diese Unterschiede sind bei manchen Arten, wie zum Beispiel Goldammer, Ortolan oder Buchfink, sehr auffällig und können von geübten Bestimmern deutlich herausgehört und zugeordnet werden; bei anderen Arten sind sie weniger hörbar und nur im Sonagramm zu differenzieren. In der europäischen Avifauna ist der Gesang des Ortolan eines der besten Beispiele und auch das am besten untersuchte Beispiel der Dialektausprägung bei Vögeln.
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Kommunikation === Zugang über handlungstheoretische Grundannahmen === „Handlungstheoretischer Zugang“ bedeutet, dass die Kommunizierenden als Handelnde angesehen werden. Dabei werden Elemente wie Gedanken, Bewusstsein, Planung und Zielsetzung in die Beschreibung von Kommunikation einbezogen. Unter ''Kommunikation'' wird dann ein soziales Handeln verstanden, das durch ''Kommunikationsziele'' und ''Kommunikationszwecke'' bestimmt ist. Als Kommunikationsziel wird Verständigung angesehen. Als Kommunikationszwecke werden die in der jeweiligen Situation zu erreichenden Gegebenheiten angesehen – Gegebenheiten, die sich (meist) nur gemeinschaftlich erreichen lassen. Als Sozialhandlung wird Kommunikation als etwas angesehen, das nur in gegenseitiger Bezugnahme geschieht. Das heißt zum Beispiel, dass Sprechen in einer Kommunikationssituation in Bezug auf Hören und Hören in Bezug auf Sprechen verläuft. Kommunikation entsteht in dieser Sichtweise nicht durch für sich bestehende Handlungen isolierter Individuen. Ein weiteres Kennzeichen der Sozialhandlung Kommunikation ist Kreativität: in kommunikativer Sozialhandlung entstehen neue Gedanken, Ideen, Problemlösungen, die allein so nicht entstehen würden. Ursprünglich im handlungstheoretischen Kontext ist auch diejenige Kommunikationstheorie entstanden, die auf H. Paul Grice zurückgeht. Grice versuchte 1957 in seinem Aufsatz ''Meaning'', Bedingungen dafür zu finden, dass man korrekt sagen kann, mit einer Handlung (bzw. einem Handlungsprodukt, vgl. Twardowski 1999) etwas zu ‚meinen‘. Der Ansatz wurde von Strawson, Searle und Schiffer weiterentwickelt und von Meggle (1997) mit Mitteln der intensionalen Logik aufgegriffen. Roland Posner entwickelt auf dieser Basis eine Zeichenkonzeption (Posner 1993). Grundsätzlich ist Kommunizieren nach diesem Verständnis daran geknüpft, nicht nur etwas zu zeigen, sondern auch zu zeigen, dass man etwas zeigt (die ''recognition of intention''-Bedingung, vgl. Schiffer). Nicht jede Zeichenhandlung ist demnach Kommunikation. Kommunikation wäre vielmehr eine Handlung nur dann, wenn mit ihr etwas ‚gemeint‘ ist, das heißt: offen angezeigt wird, dass mit ihr etwas zu verstehen gegeben werden soll.
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Straßburg === Im Deutschen Reich === 1871 – nach dem Deutsch-Französischen Krieg – wurde Straßburg im neu gegründeten Deutschen Reich Hauptstadt des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Neben den Festungen Metz und Köln wurde Straßburg nach 1871 zu einer der wichtigsten Festungen im Westen des Deutschen Reiches ausgebaut. Im Zuge der Stadterweiterung entstand eine moderne Umwallung, die ältere Wallabschnitte aus der französischen Zeit miteinbezog. Von den Wallanlagen sind im Osten der Stadt Reste der Zitadelle von Vauban erhalten, vor allem aber große Teile der preußischen Befestigungen entlang der ''rue du Rempart'' hinter dem Bahnhof, darunter das imposante „Kriegstor“. Hier sind heute noch Grabenwehren aus Eisen zu sehen, damals und heute eine absolute Seltenheit. Neben dieser inneren Umwallung entstand in weitem Umkreis um die Stadt ein Festungsgürtel nach dem Einheitsfortsystem von Hans Alexis von Biehler, von denen die meisten heute noch stehen und als Monuments historiques eingetragen sind, so zum Beispiel ''Fort Roon'' (heute ''Fort Desaix'') und ''Fort Podbielski'' (heute '' Fort Ducrot'') in Mundolsheim, ''Fort Moltke'' (heute ''Fort Rapp'') in Reichstett, ''Fort Bismarck'' (heute ''Fort Kléber'') in Wolfisheim, ''Fort Kronprinz'' (heute ''Fort Foch'') in Niederhausbergen, ''Fort Großherzog von Baden'' (heute ''Fort Frère'') in Oberhausbergen und ''Fort Kronprinz von Sachsen'' (heute ''Fort Joffre'') in Holtzheim. Diese Forts wurden später von der französischen Armee benutzt (Fort Podbielski/Ducrot beispielsweise wurde in die Maginot-Linie einbezogen) und dienten 1918 und 1945 auch als Kriegsgefangenenlager. Historische Karte von Straßburg, 1888 Gewerbslauben in Straßburg um 1906 Politisch war die Situation nach dem Deutsch-Französischen Krieg und der Annexion Elsass-Lothringens durch das Deutsche Reich komplex. Die Mehrheit der elsässischen Bevölkerung stand 1871 einer Eingliederung in das neu gegründete Deutsche Reich ablehnend gegenüber, was sich in den Reichstagswahlen nach 1871 zeigte: die Autonomisten waren bis 1890 die führende Partei. In den Jahren nach 1871 ergab sich jedoch auf wirtschaftlicher Seite ein starker Aufschwung der Stadt Straßburg und des Elsass, was zumindest einen Teil der Bevölkerung mit der deutschen Herrschaft versöhnte. Zur Zeit der Industrialisierung bis zum späten 19. Jahrhundert verdreifachte sich die Einwohnerzahl auf 150.000. Die Universität wurde 1872 als „Kaiser-Wilhelm-Universität“ (nach Wilhelm I.) neu gegründet und entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer der bedeutendsten Hochschulen im Deutschen Reich. Eine weitere wichtige Veränderung des Stadtbilds brachte der vor allem aus militärischen Gesichtspunkten vorangetriebene Bau des neuen Straßburger Bahnhofs mit sich, der 1883 eingeweiht wurde und bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts weitgehend unverändert blieb. Mit dem Wiederaufbau des im Krieg vernichteten Stadtarchivs wurde der Historiker Rodolphe Reuss beauftragt. Die Neugründung und Bestückung der Kunstsammlungen leitete 1889 bis 1914 der kaiserliche Kurator Wilhelm von Bode. Die im Krieg zerstörte Bibliothek wurde, ebenfalls von Reuss, unter anderem durch Schenkungen aus dem ganzen Deutschen Reich zu einer der bedeutendsten Universitätsbibliotheken aufgebaut (heute ist sie nach Paris die zweitgrößte in Frankreich). Mit der wilhelminischen Neugestaltung der Stadt wurden vor allem die Architekten Hermann Eggert, August Hartel, Skjøld Neckelmann, Otto Warth, Jacques Albert Brion und Fritz Beblo beauftragt, weitere repräsentative Aufträge gingen unter anderem an Ludwig Becker, Ludwig Levy und Carl Schäfer sowie an Karl und Paul Bonatz. Kommunale Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Vor-Weltkriegszeit Das deutsche Verwaltungssystem ließ den Kommunen einen eigenen Gestaltungsspielraum, anders als die zentralistische französische Bürokratie. Durch die 1895 erlassene Gemeindeordnung erhielt die Stadt Straßburg mehr kommunalen Entscheidungsspielraum, als sie vergleichbare französische Kommunen bis heute haben. In Elsaß-Lothringen galt das allgemeine gleiche Kommunalwahlrecht, im Gegensatz zum Dreiklassenwahlrecht in Preußen und eingeschränkten Wahlrechten in den meisten anderen deutschen Staaten. Dadurch wurde Straßburg vor dem Weltkrieg zur einzigen deutschen Großstadt, in der die Sozialdemokraten im Gemeinderat massiv vertreten waren und zusammen mit den Linksliberalen die Kommunalpolitik wesentlich beeinflussen konnten. Schon unter dem Bürgermeister Otto Back war die ''Neustadt'' mit zahlreichen repräsentativen Bauten angelegt worden. 1906 wurde mit den entscheidenden Stimmen der SPD Rudolf Schwander zum Bürgermeister gewählt, der mit Hilfe eines Mitarbeiterstabs von sozialpolitisch engagierten Mitarbeitern den Ausbau der Stadt vorantrieb. Im sogenannten ''Großen Durchbruch,'' der zum umfangreichsten städtischen Sanierungsprojekt im Deutschen Reich wurde, wurden heruntergekommene Armenviertel abgerissen und durch großzügig gestaltete Neubauten ersetzt. Ein vorbildliches Reglement der städtischen Armenfürsorge und Gesundheitsvorsorge wurde eingeführt, das Straßburger System mit regelmäßigen Schulzahnarzt- und -arztvisiten. Im Rahmen der kommunalen Gesundheitsfürsorge wurden ein städtisches Volksbad und ein Tuberkulose-Sanatorium in den Vogesen errichtet. Dem wirtschaftlichen Aufschwung diente der Ausbau des Straßburger Rheinhafens. Auf Schwanders Initiative erwarb die Stadt Straßburg auch die Aktienmehrheit an dem zum AEG-Firmenimperium gehörenden Elektrizitätswerk Straßburg AG. Unter städtischer Kontrolle, aber privatwirtschaftlicher Führung erfolgte danach die systematische Elektrifizierung der mittel- und nordelsässischen Dörfer, wodurch die Stadt sich neue Einnahmequellen erschloss. Noch heute besitzt die Nachfolgegesellschaft ''Électricité de Strasbourg'' eine gemischt kommunal-privatwirtschaftliche Rechtsform; im Gegensatz zur voll verstaatlichten ''Électricité de France'' im übrigen Frankreich. Diese sozialdemokratisch inspirierte Kommunalpolitik stieß bei konservativen Kreisen in Deutschland auf Misstrauen. Insgesamt blieben die Beziehungen der Elsässer zum übrigen Deutschland trotz dieser positiven Entwicklungen nicht spannungsfrei. Insbesondere das Auftreten des Militärs in der Zabern-Affäre (ab November 1913) stieß auf heftigen Protest im Elsass und auch in weiten Teilen des übrigen Deutschland. Ansicht auf drei Türme der ''Gedeckten Brücken (Ponts couverts),'' Teil der ehemaligen Stadtbefestigung am Eintritt der Ill in das Stadtzentrum; im Hintergrund der Münsterturm Innenansicht der Alten Synagoge nach Osten, um 1900
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Non-Profit-Organisation == Finanzierung und Controlling == Die NPOs finanzieren ihre Leistungen (Individualgüter, meritorische Güter oder Kollektivgüter) über Mitgliederbeiträge, Spenden, Zuschüsse, Preise oder Gebühren. Im internationalen Durchschnitt finanzieren sie sich zu 53 % über Entschädigungen für Dienstleistungen, zu 35 % über Staatsbeiträge und nur zu 12 % über Spendeneinnahmen. Insgesamt setzen NPOs weltweit jährlich fast zwei Billionen US-Dollar um. Dies entspricht in etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Frankreich. Erzielte Überschüsse dürfen nicht als Kapitalrendite direkt an Mitglieder oder Träger ausgeschüttet werden. Gewisse Rückvergütungen sind im Verhältnis zur Leistungsbeanspruchung möglich. Übergänge von der Privatautonomie zur Staats- oder Marktsteuerung in Teilbereichen sind möglich und häufig. Das Interesse sozialer Dienste am Controlling nimmt in dem Ausmaß zu, in dem die mangelnde Eignung finanzieller Kennzahlen zur Steuerung von Unternehmen erkannt wird, erst recht, wenn diese Unternehmen, wie viele in der sozialen Arbeit, sich nicht am Gewinn orientieren. Wenn auch im sozialen Bereich die Feststellung von Zusammenhängen im naturwissenschaftlichen Sinne schwer möglich ist, wird eine Einschätzung der Ergebnisse der angebotenen Maßnahmen als sinnvoll und machbar gesehen. Dabei wird empfohlen, um der Komplexität sozialer Dienstleistungen gerecht zu werden, auf einen multidimensionalen Rahmen zurückzugreifen. Neben der finanziellen Dimension zählen für NPOs im sozialen Bereich auch der Grad der Auftragserfüllung, die Sicht der Leistungsempfänger sowie jene des Personals. Die genannten Dimensionen sollen folgende grundsätzliche Fragen beantworten: * Auftragserfüllung: Wie sehr erfüllt die soziale Dienstleistung die fachspezifische Zielsetzung? * Leistungsempfänger: Welchen Nutzen sehen die Leistungsempfänger? * Personal: Wie wirkt sich die Dienstleistung auf die Mitarbeiter aus? * Wirtschaftlichkeit: Welche finanziellen Folgen hat die soziale Dienstleistung für die NPO? Weitere bzw. andere Dimensionen werden prinzipiell nicht ausgeschlossen: Es ist immer eine Gratwanderung zwischen Übersichtlichkeit und Vollständigkeit. Die Betrachtung mehrerer Dimensionen ermöglicht es, sich ein ausgewogenes Bild über die Auswirkungen einer Maßnahme zu machen. Der multidimensionale Ansatz soll sicherstellen, dass Widersprüche im Zielsystem leichter erkannt werden. Mögliche Konflikte können im Vorfeld angesprochen werden, anstatt unterschwellig das Gesamtergebnis der Organisation zu beeinträchtigen. Um allerdings bei der Fülle an Details den Überblick nicht zu verlieren, sind Schlüsselinformationen (wie z. B. Kennzahlen) unumgänglich. Es gilt, sich auf einen Blick ein ausgewogenes Bild von der Wirkung einer sozialen Maßnahme machen zu können.
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FC_Arsenal === Die Jahre unter George Graham (1986–1995) === Im Sommer 1986 verpflichtete der Verein mit George Graham einen ehemaligen Arsenal-Spieler sowie den vormaligen Trainer des FC Millwall als Nachfolger für Howe. Damit wurde der Grundstein für die nächste erfolgreiche Ära gelegt, da Graham viele alte Spieler des Vereins aussortierte und durch Neuverpflichtungen sowie durch verstärkte Förderungen von jungen Arsenal-Talenten ersetzte. Auch eine Verschärfung der Disziplin sowohl auf als auch außerhalb des Spielfeldes gehörte zu den ersten Aufgaben Grahams. Arsenals Formkurve zeigte durch diese Maßnahmen direkt steil nach oben und der Verein stand an den Weihnachtstagen 1986 erstmals in diesem Jahrzehnt wieder an der Tabellenspitze, was auch symbolisch ein günstiger Zeitpunkt angesichts des hundertjährigen Vereinsjubiläums war. Neben dem vierten Meisterschaftsplatz in Grahams erster Saison gewann er mit seinem neuen Verein auf Anhieb den Ligapokal 1986/87, wobei die Mannschaft viele schon verloren geglaubte Partien noch umgedreht hatte. Arsenal befand sich im Halbfinalrückspiel gegen die Spurs bereits mit insgesamt zwei Toren im Rückstand, bevor zwei eigene Treffer ein Entscheidungsspiel erzwangen. In diesem ging Tottenham erneut mit 1:0 in Führung, die Arsenal noch durch zwei späte Treffer von Ian Allinson und David Rocastle in einen Sieg umwandelte. Im Endspiel drehte Charlie Nicholas einen zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand mit zwei Toren in einen Sieg um und sorgte somit dafür, dass Arsenal erstmals den Ligapokal gewann. Obwohl Arsenal das nächste Ligapokalfinale durch eine überraschende Niederlage gegen Luton Town verlor, verbesserten sich die Darbietungen in der englischen Meisterschaft kontinuierlich. Grahams Mannschaft entwickelte eine außerordentlich disziplinierte Defensive, die von Tony Adams, Lee Dixon, Steve Bould und Nigel Winterburn verkörpert wurde und in dieser Form die Basis für die Verteidigungslinie über ein ganzes Jahrzehnt hinweg bildete. Trotz der anders verlauteten Meinung in der Öffentlichkeit war Grahams Mannschaft nicht ausschließlich defensiv orientiert und brachte leistungsstarke Mittelfeldakteure wie David Rocastle, Michael Thomas und Paul Merson, sowie den Stürmer Alan Smith hervor, der stets auf eine Torquote von über 20 Treffern pro Saison kam. Zum Ende von Grahams dritter Saison gewann Arsenal 1989 auf dramatische Art seine erste Meisterschaft seit 1971. Nachdem Arsenal die Tabelle seit Weihnachten 1988 angeführt hatte, zog Liverpool nach einer Niederlage Arsenals gegen Derby County und einem Remis gegen den FC Wimbledon im Mai vorbei. Arsenal schien die Meisterschaft schon verspielt zu haben, als der Verein am letzten Spieltag am 26. Mai zum Showdown im Anfield-Stadion antrat. Arsenal benötigte einen Sieg mit zwei Toren Differenz und Liverpool war als frischgebackener FA-Cup-Sieger Favorit auf den Gewinn des Doubles. Nachdem Alan Smith früh in der zweiten Halbzeit das 1:0 erzielt hatte, konnte Arsenal den notwendigen zweiten Treffer auch nach Ablauf der 90 Minuten nicht nachlegen. Nur noch wenige Sekunden verblieben in der Nachspielzeit, als Smith den Ball zum jungen Michael Thomas abgab, der das Spielgerät anschließend ruhig über Bruce Grobbelaar ins Tor hob und somit Arsenal zur Meisterschaft verhalf. Die Titelverteidigung gelang Arsenal in der nächsten Saison nicht und schloss die Spielzeit auf dem vierten Platz hinter dem neuen Meister Liverpool sowie Aston Villa und Tottenham Hotspur ab. Aufgrund der Sperre für englische Vereine im Nachgang der Heysel-Katastrophe durfte Arsenal zudem an europäischen Vereinswettbewerben nicht teilnehmen. Graham verstärkte weiterhin den Kader und verpflichtete dabei den Torhüter David Seaman, sowie den schwedischen Flügelspieler Anders Limpar. Beide Akteure fügten sich in die Mannschaft ein und holten mit Arsenal in der Saison 1990/91 erneut die Meisterschaft, obwohl der Klub im Verlauf zwei Rückschläge erlitten hatte. Im Oktober 1990 wurden Arsenal zwei Punkte abgezogen, nachdem zehn Spieler des Vereins in eine Rauferei mit Gegenspielern von Manchester United beteiligt gewesen waren. Zudem wurde Tony Adams im Dezember 1990 wegen Trunkenheit am Steuer zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt. Dies hinderte Arsenal jedoch nicht an konstant guten Leistungen in einer Saison, in der der Klub nur ein einziges Meisterschaftsspiel verlor. Arsenal erreichte auch das FA-Cup-Halbfinale und stand dort Tottenham Hotspur gegenüber. Bereits nach fünf Minuten erzielte Paul Gascoigne per Freistoß aus großer Distanz den Führungstreffer und Tottenham konnte durch den 3:1-Sieg das mögliche Double Arsenals frühzeitig verhindern. Im Oktober 1991 verpflichtete Arsenal von Crystal Palace mit Ian Wright den fortan zweitbesten Torschützen in der Vereinsgeschichte und zog in dieser Spielzeit erstmals seit der Saison 1971/72 wieder in einen europäischen Landesmeisterwettbewerb ein. Dort verlor man in der zweiten Qualifikationsrunde der Champions League gegen Benfica Lissabon und verpasste den Zugang zu den Gruppenspielen. Die Spielzeit entwickelte sich weiter durchwachsen, nachdem Arsenal im FA Cup gegen den niederklassigen AFC Wrexham verlor und den vierten Platz in der Meisterschaft belegte. Nach dieser Saison vollzog Graham einen Taktikwechsel und ließ defensiver spielen. Diese vorsichtigere Mannschaftsausrichtung hatte zur Folge, dass sich das Team fast ausschließlich auf Torerfolge von Wright verließ und die anderen Mannschaftsteile weniger offensiv orientierten. Nachdem Arsenal zwischen 1986 und 1992 durchschnittlich 66 Meisterschaftstore erzielt hatte – dabei alleine 81 in der Saison 1991/92 –, waren es zwischen 1992 und 1995 nur noch 48. Das Minimum stellen die 40 Treffer in der Spielzeit 1992/93 dar, als Arsenal in der ersten Premier-League-Saison nur auf dem zehnten Platz landete und weniger Treffer als jeder andere Verein in der Liga erzielte. Arsenals Form in der Liga war zwar enttäuschend, aber in den Pokalwettbewerben zeigte der Verein deutlich bessere Leistungen, als er als erster Verein das „FA-und-Liga-Pokal-Double“ in der Saison 1992/93 gewann. Im Ligapokalendspiel trat Arsenal gegen Sheffield Wednesday an und gewann von Merson angeführt nach einem 0:1-Rückstand durch den entscheidenden Treffer von Steve Morrow mit 2:1. Im FA-Cup-Halbfinale gewann Arsenal gegen die Spurs und nahm somit Revanche für die Niederlage im Jahr 1991. Im Endspiel wartete erneut Sheffield Wednesday auf Arsenal, das einen Treffer von Wright durch Chris Waddle ausglich. Als auch nach 120 Minuten noch kein weiteres Tor gefallen war, entschied ein Kopfball von Andy Linighan nach einem Eckball die Partie und brachte dem FC Arsenal das Pokaldouble. In der Saison 1993/94 gewann Arsenal seine zweite europäische Trophäe, wobei die Mannschaft im Finale des Europapokals der Pokalsieger mit den Verletzungen der Schlüsselspieler John Jensen und Martin Keown sowie der Sperre von Ian Wright zu kämpfen hatte. Dennoch wurde der Titelverteidiger und Favorit AC Parma mit 1:0 in Kopenhagen mit einer sehr defensiv geführten Vorstellung durch einen Volley-Linksschuss von Alan Smith in der 21. Minute besiegt. Dieser Erfolg sollte der letzte Titelgewinn von George Graham sein, da der Schotte im folgenden Februar nach neun Jahren für Arsenal entlassen wurde. Man hatte festgestellt, dass er 1992 eine illegale Zahlung über 425.000 britische Pfund von dem norwegischen Spieleragenten Rune Hauge im Zusammenhang mit dem Kauf der Spieler Pål Lydersen und vor allem John Jensen entgegengenommen hatte.
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Empirismus === Sinnkriterium, Verifikationismus, anti-metaphysische Haltung === Empiristische Positionen gehen üblicherweise mit dem Anspruch einher, dass alle Vorstellungen auf sinnliche Wahrnehmung zurückgeführt werden können. Diejenigen Vorstellungen, die nicht unmittelbar einen Gegenstand der Erfahrung oder eine erfahrbare Eigenschaft repräsentieren, werden – etwa bei John Locke – als bloße Produkte der Einbildungskraft erklärt, die durch Zerlegung und Rekombination aus vergangenen Sinneseindrücken gebildet wurden. Ausgehend von dieser Unterscheidung wurde im ''Logischen Empirismus'' ein Sinnkriterium für wissenschaftliche Sätze formuliert, zunächst in Form eines sogenannten Verifikationismus. Demnach können nur Sätze, welche etwas ausdrücken, dessen Wahrheit sich empirisch überprüfen („verifizieren“) lässt, überhaupt als sinnvoll und überhaupt möglicherweise ''wahr oder falsch'' (d. i. wahrheitswertfähig) gelten. Ein Satz ist also genau dann überhaupt sinnvoll, wenn sinnlich erfahrbare Bedingungen angegeben werden können, die erfüllt sein müssen, wenn der Satz wahr ist. Alle anderen Sätze wären diesem Kriterium zufolge sinnlos, d. h. weder wahr noch falsch, sondern bestenfalls Ausdruck eigener Gefühle und Einstellungen. Dabei setzt der logische Empirismus die Möglichkeit einer Trennung von Theorie- und Beobachtungssprache einer Wissenschaft voraus: Die Beobachtungssprache soll dabei unmittelbar die empirisch zugänglichen Fakten (Phänomene) in Form von sogenannten Protokollsätzen ausdrücken; die Theoriesprache enthält die Konstrukte, die die Phänomene und deren Zusammenhänge beschreiben. Damit ergibt sich ein Kriterium für Theorien: Diese sind nur dann rein wissenschaftlich, wenn die Terme der Theoriesprache so definiert sind, dass sie sich nur durch Terme der Beobachtungssprache und logische Operatoren definieren lassen. Unter anderem wegen des Induktionsproblems wurde dieser Standpunkt jedoch modifiziert und auf verschiedene Weise weiterentwickelt – so z. B. zum Falsifikationismus, oder zur Theorie der empirischen Bestätigung oder etwa zugunsten des erkenntnistheoretischen Holismus, der eine Trennung von Theorie- und Beobachtungssprache, wie sie der logische Empirismus üblicherweise vorausgesetzt hatte, zurückweist. Aus den empiristischen Thesen über die Quelle unserer Vorstellungen folgt, dass Sätze, deren Wahrheit nicht auf eigene, mit anderen teilbare Erfahrung zurückgeführt werden können, keine Form von Wissen sein können, sondern bestenfalls Formen von subjektivem Glauben, schlimmstenfalls psychologisch begründete Irrtümer darstellen. Sofern keine Verifikation durch empirische Tatsachen in Frage kommt, erfüllen diese Sätze das Sinnkriterium nicht. Da viele Vertreter eines Empirismus dies für gegeben hielten, führten diese Annahmen sie zu anti-idealistischen, metaphysikkritischen und religionskritischen Stellungnahmen, bis hin zum Szientismus. Dabei ist es philosophiehistorisch zu Überschneidungen mit gewissen Formen des ethischen und des metaphysischen Materialismus gekommen, zwingend ist diese Verbindung philosophischer Positionen jedoch nicht.
c41062
Tibet === Ökologie === In den 1950er Jahren begann ein großer Kahlschlag in Tibets Wäldern vor allem im Osten des Landes. Unzählige Transporte mit tibetischem Holz verließen die Region meist in Richtung Zentralchina. Die Folgen sind in Tibet, wie auch in anderen vergleichbaren Regionen weltweit, eine hohe Erosion im Hochgebirge, einhergehend mit Erdrutschen und erhöhtem Steinschlag, sowie einem Ansteigen der Wasserstände der Flüsse, was zu Überschwemmungen führt. Um weitere Umweltschäden zu vermeiden, wurde im Autonomen Gebiet Tibet von 1990 bis 2002 die Einschlagsmenge Holz von 210.000 m³ auf 50.000 m³ reduziert. Gleichzeitig wurde und wird weiterhin ein groß angelegtes Aufforstungsprogramm durchgeführt. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Bevölkerungsentwicklung Tibets. Die Bevölkerung hat sich im letzten halben Jahrhundert mehr als verdoppelt und im Rahmen eines aufkommenden Wohlstands hat sich, nach offiziellen chinesischen Quellen, die Fleischproduktion Tibets von 1978 bis 2003 vervierfacht. Damit hat sich aber auch die Anzahl der Tiere der Nomaden auf den Steppen vervierfacht. Grundlage einer ökologisch verträglichen Viehwirtschaft der tibetischen Nomaden ist aber, dass ausreichend Weidefläche vorhanden ist. Sie kann in Tibet jedoch nicht weiter ausgedehnt werden. Es entsteht Weidekonkurrenz und Überweidung. Ohne die Politik der Überweidung und teilweisen Verwüstung in den 1970er und 1980er Jahren wären die Probleme etwas kleiner. Verschärft wird die Weidekonkurrenz noch dadurch, dass, nach klassischer nomadischer Handlungsweise, die Haushalte Wert darauf legen, möglichst große Herden zu besitzen. Viele Tiere zu besitzen bezeugt Wohlstand und gilt als Absicherung für – sich derzeit häufende – schlechte Jahre. All dies verschärft den Druck auf die Steppenlandschaft, deren Qualität in den letzten Jahrzehnten bereits teilweise schwer gelitten hat. Für Nomaden müssen unbedingt neue Lebenschancen in den größeren Gemeinden und Städten geschaffen werden, um Menschen aus den Steppen abzuziehen und dadurch die Steppen zu entlasten. Durch den Druck auf die Steppenlandschaft hat sich auch die Vegetation an den Oberläufen vieler Flüsse in großem Maß reduziert. Bodenerosion und Umweltzerstörung werden immer kritischer. Aus diesem Grund beschloss die Zentralregierung Chinas, von 2000 an 103,5 Milliarden Yuán zu investieren, um die natürlichen Wälder im Gebiet am Oberlauf des Yangtse und am Ober- und Mittellauf des Gelben Flusses, das 13 Provinzen und 770 Kreise umfasst, zu schützen. Im März 2013 meldete die Forstverwaltung des Autonomen Gebietes Tibets den Beginn eines neuen, zehn Jahre umfassenden, Aufforstungsprogramms. Schwerpunktmäßig würden die Gelder für den Anbau von Wäldern in mehreren Regionen und die Anlage von Schutzwäldern in der Umgebung der Hauptstadt Lhasa verwendet. Auch die Umwandlung von Ackerland in Wälder stehe im Mittelpunkt des Aufforstungsprojekts.
c41500
Bahnstrom ===== Auhof ===== Für die elektrische Versorgung der Westbahn sowie später ebenso der Südbahn war es in den 1950er Jahren erforderlich, Umformerwerke im Osten Österreichs zu errichten. Das Umformerwerk Auhof im 13. Wiener Gemeindebezirk nahm 1956 den Betrieb mit zwei Umformersätzen auf. 1960 wurde es mit einem dritten Umformersatz erweitert. Da die Maschinen fast ständig unter Volllast laufen mussten, erkannten die ÖBB in den 1980er Jahren, dass in den nächsten Jahren eine Sanierung anstehen würde. 1990 entschlossen sich die ÖBB zu einer Generalerneuerung des Umformerwerks bei gleichzeitiger Leistungserhöhung von 61,5 Megawatt auf 90 Megawatt. Nach dem im September 1990 erfolgten Baubeginn wurden zwei Umformersätze 1998 und der dritte Umformersatz im August 2000 in Betrieb genommen. Das Bahnstromumformerwerk Auhof befindet sich unmittelbar südlich angrenzend zum „Umspannwerk Wien-West bzw. Auhof“ der Wiener Netze und wird daher mit diesem verwechselt.
c41533
Britisches_Weltreich == Weltkriege (1914–1945) == Um die Jahrhundertwende nahmen die Befürchtungen zu, Großbritannien werde nicht mehr in der Lage sein, das gesamte Empire zu verteidigen und gleichzeitig die „splendid isolation“ zu bewahren. Das Deutsche Reich hatte einen rasanten Aufstieg hinter sich, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich, und galt nun als wahrscheinlichster Gegner in einem künftigen Krieg. Großbritannien schloss neue Allianzen: 1902 mit Japan, sowie mit den ehemaligen Erzfeinden Frankreich ''(entente cordiale)'' 1904 und Russland 1907 (''Triple Entente'', Vertrag von Sankt Petersburg).
c42127
Transistor == Werkstoffe == Nahaufnahme eines Halbleiterplättchens (engl. ''die'') mit einem Bipolartransistor von oben und den Anschlussdrähten Bipolare Transistoren wurden in der Anfangszeit aus dem Halbleiter Germanium gefertigt, während heute überwiegend der Halbleiter Silizium sowohl bei Feldeffekttransistoren als auch Bipolartransistoren verwendet wird. Der schrittweise Ersatz des Germaniums durch Silizium im Laufe der 1960er und 1970er Jahre geschah unter anderem aus folgenden Gründen (vgl. Thermische Oxidation von Silizium): # Silizium besitzt ein stabiles, nichtleitendes Oxid (Siliziumdioxid), hingegen ist Germaniumoxid wasserlöslich, was unter anderem die Reinigung komplizierter macht. #* Siliziumdioxid eignet sich zur Oberflächenpassivierung der Halbleiter, wodurch die Umgebung (Verschmutzungen, Oberflächenladungen usw.) die elektrischen Eigenschaften der Bauelemente deutlich weniger beeinflussten und somit reproduzierbarer wurden. #* Mit der ''thermischen Oxidation von Silizium'' existierte ein einfacher Herstellungsprozess von Siliziumdioxid auf einkristallinem Silizium. Die dabei entstehende Silizium-Siliziumdioxid-Grenzfläche zeigt eine geringe Anzahl an Grenzflächenladungen, was unter anderem die praktische Umsetzung von Feldeffekttransistoren mit isoliertem Gate ermöglichte. # Silizium ist genauso wie Germanium ein Elementhalbleiter. Bei Silizium ist die Gewinnung und Handhabung einfacher als bei Germanium. Für Spezialanwendungen werden weitere Materialien eingesetzt. So besitzen einige Verbindungshalbleiter wie das giftige Galliumarsenid bessere Eigenschaften für hochfrequente Anwendungen, sind aber teurer zu fertigen und benötigen andere Fertigungseinrichtungen. Um diese praktischen Nachteile des Galliumarsenids zu umgehen, existieren verschiedene Halbleiterkombinationen wie Siliziumgermanium, die für höhere Frequenzen verwendbar sind. Für Hochtemperaturanwendungen kommen für die Herstellung von Transistoren spezielle Halbleitermaterialien wie Siliziumcarbid (SiC) zur Anwendung. Diese Transistoren können beispielsweise direkt an einem Verbrennungsmotor bei Temperaturen bis zu 600 °C eingesetzt werden. Bei siliziumbasierenden Halbleitern liegt die maximale Betriebstemperatur im Bereich von 150 °C.
c41125
Muammar_al-Gaddafi == Sonstiges == Mit dem Titel ''Das Dorf, das Dorf, die Erde, die Erde und der Selbstmord des Astronauten'' (1993) erwies Gaddafi sich nach Ansicht des Vorwort-Verfassers Gernot Rotter „als begabter gesellschaftskritischer Satiriker“. Der Band enthält „zwölf Essays über das sozial entwurzelte Leben in der Großstadt, die Größe der göttlichen Schöpfung und die Tyrannei der Massen, die dazu neigen, ihre Führer in die Wüste zu schicken.“ Als einziger arabischer Führer stand Gaddafi dem kurdischen Unabhängigkeitskampf positiv gegenüber. Bei einem Staatsbesuch forderte er 1996 den türkischen Premierminister Erbakan auf, den Kurden des Landes Unabhängigkeit zu gewähren, was in der Türkei auf heftige Ablehnung stieß. Er verglich die Gefangennahme Öcalans mit dem Vorgehen des Osmanischen Reiches gegen arabische Nationalisten und forderte die Kurden auf, ihren Kampf um nationale Unabhängigkeit fortzuführen. Bei Auslandsreisen pflegte Gaddafi überwiegend in einem Beduinenzelt zu wohnen. Er wurde oft von der aufsehenerregenden Amazonen-Garde, einer Gruppe von Leibwächterinnen, begleitet. Nach Gaddafis Tod erschienen mehrere Reportagen, in denen behauptet wurde, er habe libysche Mädchen und Jungen über Jahre hinweg entführt, gefangengehalten und vergewaltigt. Die Identität der Opfer blieb aber in allen Fällen unbekannt und nachprüfbare Beweise für die Anschuldigungen konnten nicht vorgelegt werden. 2008 wurde er von über 200 afrikanischen Königen und traditionellen Stammesherrschern als „König der Könige“ von Afrika ausgerufen. Gaddafi hatte 2009 in Zusammenarbeit mit einem italienischen Unternehmen das erste libysche Pkw-Modell, den Saroukh el-Jamahiriya, entworfen. Von dem Fahrzeug wurden nur einzelne Exemplare hergestellt. 2013 wurde bekannt, dass Gaddafi Geldeinlagen in Milliardenhöhe bei südafrikanischen Banken aufbewahrte. Seit 1974 trägt ihm zu Ehren das Gaddafi Stadium in Lahore in Pakistan seinen Namen.
c41535
Vakuum === Physikalische Eigenschaften === Licht, Teilchen, elektrische, magnetische und Gravitationsfelder breiten sich im Vakuum aus; dagegen benötigen Schallwellen ein materielles Medium und können sich daher im idealen Vakuum nicht ausbreiten. Wärmestrahlung kann sich als elektromagnetische Welle auch im Vakuum fortpflanzen. Dagegen führt die Absenkung des Drucks zur Verminderung der materiegebundenen Wärmeübertragung durch Konvektion und, sobald die mittlere freie Weglänge größer wird als der Gefäßdurchmesser, auch der konduktiven Wärmeleitung. Die Verringerung von Wärmeströmung durch ein Vakuum findet Anwendung zur Wärmeisolation (Isolierkannen, Dewar-Gefäße, Vakuumdämmplatte). Die hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit des Hochvakuums wird bei Vakuum-Leistungsschaltern, in Vakuumkondensatoren der Hochleistungselektronik und im Hochspannungsteil evakuierter Röntgenröhren ausgenutzt. Bei Verringerung des Drucks sinkt die Durchschlagsfestigkeit zunächst durch das Entstehen eines Niederdruckplasmas erheblich ab. Erst wenn die freie Weglänge der beim Durchschlag entstehenden Ionen größer als der Elektrodenabstand wird, steigt die Durchschlagfestigkeit wieder steil an und wird erst dann wieder durch die Feldemission begrenzt. Abschätzen lässt sich das mit dem Paschen-Gesetz.
c41527
YouTube ===== Sperrung von Musikvideos ===== Hinweistafel mit dem alten Text In Deutschland waren ab 2009 viele Musikvideos nicht verfügbar, unter anderem vom Musikkonzerne-Joint-Venture Vevo, aber auch solche, die nicht durch die GEMA oder eine andere Verwertungsgesellschaft vertreten werden. So haben Datenjournalisten von ''Opendatacity'' 2013 nach Auswertung der 1000 beliebtesten YouTube-Videos festgestellt, dass 62 % davon in Deutschland nicht verfügbar sind. Betroffen waren außerdem auch häufig Videos, die gar keine Musikvideos im eigentlichen Sinne sind, sondern Musik zur Begleitung künstlerischer oder sportlicher Darstellungen oder Hintergrundmusik, aber auch zufällig laufende Musik beim privaten Video einer Party beinhalten. Beim Aufruf einer solchen Seite wurde das Video blockiert. Bis Februar 2014 wurde der folgende Hinweis eingeblendet: Die GEMA bezeichnete das als irreführend: YouTube habe nie eine Lizenzierung durch die GEMA beantragt; die Auswahl der Videos sei darüber hinaus rein zufällig. Die GEMA hatte daher Unterlassungsklage gegen die Einblendung der Hinweistafeln beim Landgericht München beantragt. Am 25. Februar 2014 wurde der Klage stattgegeben. Das Landgericht München I urteilte, dass die Hinweistafeln eine „absolut verzerrte Darstellung der rechtlichen Auseinandersetzung zwischen den Parteien zu Lasten der GEMA“ seien. Der Text wurde daraufhin geändert in: Am 7. Mai 2015 wurde das Urteil durch das Oberlandesgericht München weitgehend bestätigt. Durch besondere Vorkehrungen (beispielsweise die Nutzung von Proxy-Servern) war es allerdings möglich, diese Sperren zu umgehen. Zur vereinfachten Nutzung wurden für die Webbrowser ''Firefox'', ''Chrome'', ''Safari'' und ''Opera'' im Internet verschiedene ''Unblocker-Add-ons'' angeboten. Am 1. November 2016 verkündete YouTube, sie habe sich mit GEMA geeinigt. Die zukünftigen Lizenzierungsabgaben und Abgeltungen rückwirkend bis 2009 wurden vereinbart und die Sperre von Musikvideos mit Musik der von der GEMA vertretenen Musiker aufgehoben. Über die Höhe der von YouTube an die GEMA pro Abruf entrichteten Beträge wurde Stillschweigen vereinbart.
c45642
Gott ===== Immaterialität ===== Mehrheitlich gilt der abrahamitische Gott als immateriell, also nicht-materiell. Philosophen, die die Welt als Teil dieses Gottes oder als Verkörperung seines Wesens sehen, halten Gott zumindest teilweise für materiell. Eine solche Auffassung wurde beispielsweise von den Stoikern vertreten, die ihn mit den Grundelementen Luft und Feuer gleichsetzten. Im Gegensatz zu den Kirchenvätern und der Mehrheit der christlichen Philosophen wie Thomas von Aquin, die für die Immaterialität und Geistigkeit Gottes argumentierten, gab es einzelne christliche Schriftsteller wie Tertullian, die Gott „corporalis“ (körperhaft) nannten. Von der überwiegenden Zahl der platonisch oder aristotelisch beeinflussten Denker wurde jedoch gelehrt, dass ein materielles Wesen Gottes Perfektion bzw. Vollkommenheit widersprechen würde. Afrikanische Völker halten den jeweiligen Hochgott ebenso im Allgemeinen für ein körperloses, immaterielles Geistwesen, wenngleich er in anthropomorphen Metaphern beschrieben wird.
c41059
Pazifikkrieg ==== Weiteres amerikanisches Vordringen ==== Um den Sturm auf die Inselgruppe der Marianen als nächste Großoffensive vorzubereiten, flogen Trägerflugzeuge der amerikanischen Task Group 58.2 am 23. Februar Angriffe auf die Inseln Tinian und Saipan. In der Operation Brewer konnte als weitere Vorbereitung am 29. Februar die Insel Los Negros im Archipel der Admiralitäts-Inseln durch 1026 Amerikaner besetzt werden. Im März starteten die Japaner auf Bougainville die Operation TA. Mit 12.000 Soldaten versuchten sie, die mittlerweile mit 27.000 gelandeten Soldaten bei Kap Torokina stehenden Amerikaner von deren Brückenkopf zu verdrängen. Die Kämpfe dauerten vom 9. bis zum 24. März an. Dabei verloren die Japaner 5469 Mann; die Amerikaner – mit der Unterstützung von sechs Zerstörern in der Abwehrschlacht – zählten nur 263 Tote. Zur Ablenkung einer Landungsaktion auf Emirau im Bismarck-Archipel beschossen US-Zerstörer in der Nacht des 19. März Wewak im Norden Neuguineas und am nächsten Tag Kavieng auf Neuirland. Die unterdessen erfolgten Landungen auf Emirau verliefen völlig ohne japanische Gegenwehr, sodass bereits kurz danach mit dem Bau eines Flugfeldes und einer Basis für Patrouillen-Torpedoboote begonnen werden konnte. Bei der Operation Desecrate One, die von den USA am 23. März begonnen wurde, vereinigten sich drei Einsatzgruppen mit insgesamt elf Flugzeugträgern sowie etlichen Schlachtschiffen, Kreuzern und Zerstörern, um die japanischen Installationen auf Palau, Yap und Woleai anzugreifen. Zwar versuchten japanische Flugzeuge Teile der Flotte abzufangen, diese konnte jedoch ab dem 30. März ihre Angriffe beginnen, bei denen 38 japanische Schiffe versenkt wurden. Darunter waren jedoch keine großen Kriegsschiffe. Neuguinea mit den wichtigsten Orten Luftangriffe der Alliierten, die am 12. April auf Hollandia geführt wurden, hatten die Versenkung von zwei Frachtern zur Folge. Auch einige kleine Fischkutter der Zivilbevölkerung wurden getroffen und versenkt. Im Südwestpazifik stellten die Australier am selben Tag eine Sicherungsflotte für Nachschubkonvois zwischen Finschhafen und den Admiralitätsinseln zusammen. Sie bestand aus einem Zerstörer, zwei Fregatten und 27 Korvetten. Während der Geleitfahrten beschossen einige der Fregatten und Korvetten die Stadt Madang, die Hansa-Bucht und einige vor der Küste Neuguineas liegende Inseln. Während der japanischen Operation Take-Ichi liefen zur Nachschublieferung für die Einheiten auf der Halbinsel Vogelkop am 15. April Truppentransporter mit etwa 20.000 Soldaten an Bord von Shanghai nach Halmahera aus. Zwischen dem 26. April und dem 6. Mai gelang es amerikanischen U-Booten, vier Transporter zu versenken. Dabei verloren etwa 4300 Soldaten ihr Leben. Die britische Asienflotte lief am 16. April zu einer großangelegten Operation mit dem Decknamen Cockpit von Trincomalee aus. Mit zwei Flugzeugträgern, drei Schlachtschiffen, sechs Kreuzern und 15 Zerstörern setzte sie Kurs auf Sabang, das am 19. April mit 46 Bombern und 35 Jägern angegriffen wurde. Die Japaner verloren 24 Maschinen am Boden und einige in der Luft. Zudem wurde ein Dampfer versenkt. Am 17. April stießen japanische Truppen in Südchina in Richtung der neuen US-Luftwaffenstützpunkte vor. Zur Vorbereitung der Landungen bei Hollandia (→ Operation Reckless) auf Neuguinea starteten die Amerikaner am 21. April Luftangriffe von Flugzeugträgern auf die Inseln Wakde und Sarmi westlich von Hollandia. Auch Zerstörer griffen die gleichen Ziele an. Die Vorstöße wurden an den Folgetagen fortgesetzt, um die am 22. April begonnenen Landungen in der Humboldt-Bucht und der Tanahmerah-Bucht bei Hollandia zu unterstützen. Weitere Landungen fanden bei Aitape (→ Operation Persecution) statt. Der japanische Widerstand war sehr gering, sodass es gelang, alle Flugfelder bei Hollandia und Aitape bis zum 28. April zu besetzen. Die Trägergruppen liefen danach in Richtung Truk, das am 29. und 30. April intensiv bombardiert wurde. Durch die erhöhte Produktion der USA an U-Booten standen ihnen mittlerweile im Pazifik so viele Boote zur Verfügung, dass man von der Einzeltaktik zur Gruppentaktik überging. Die versenkten Bruttoregistertonnen stiegen stark an. Immer noch waren vor allem Frachter und Transporter aus Konvois die Hauptziele. Gelegentlich gelang auch die Versenkung eines Zerstörers oder einer kleineren Militäreinheit. Das Operationsgebiet der amerikanischen U-Boote umfasste den kompletten Pazifikraum bis nah an die japanische Küste. Die britische Asienflotte eröffnete am 6. Mai zusammen mit anderen alliierten Einheiten die Operation Transom, einen Trägerangriff auf Surabaja auf Java, der mit den USA abgesprochen worden war. Er diente zur Ablenkung von den amerikanischen Angriffen auf Wakde. Am 17. Mai, gleichzeitig mit der amerikanischen Aktion, flogen fast 100 Kampfflugzeuge mehrere Angriffswellen gegen den Hafen und die Ölraffinerien der Stadt. Die Japaner verloren zwölf Flugzeuge, ein Patrouillenboot und einen Frachter. Unterdessen bereiteten die Japaner die Verteidigung der Marianeninseln vor. Zur Operation A-GO liefen drei Flotten am 11. und 12. Mai in Richtung der Marianen von Japan aus. Dazu gehörten vier große Schlachtschiffe, neun Flugzeugträger sowie etliche Kreuzer und Zerstörer. US-Einheiten landeten in einer Stärke von 7.000 Mann am 17. Mai bei Arara und am nächsten Tag auf Wakde an der Nordküste Neuguineas, um das dortige Flugfeld einzunehmen (→ Operation Straightline). Von den 759 japanischen Verteidigern ging nur ein Soldat in Gefangenschaft, die Amerikaner verloren 110 Mann. Es folgte am 25. Mai die Landung auf Biak (→ Schlacht um Biak). Dabei kam es zu heftigen und langandauernden Kämpfen bis in den Juni, bei denen 10.000 Japaner gegen die US-Landungstruppen kämpften. Angeforderte Verstärkungen konnten noch auf See von den Amerikanern abgefangen und zur Umkehr gezwungen werden. So bombardierten am 6. Juni alliierte Flugzeuge einen Konvoi auf dem Weg nach Biak. Es gelang, einen Zerstörer zu versenken und drei weitere zu beschädigen.
c41108
Geschichte_Indiens == Die Auflösung der Fürstenstaaten == Der Beschluss des britischen Parlaments (''Indian Independence Act'') Indien und Pakistan als Dominions in die Unabhängigkeit zu entlassen, erhielt am 18. Juli 1947 den Royal Assent. Die indischen Fürstenstaaten, die bislang unter britischem Protektorat gestanden hatten, wurden zum 15. August 1947 (null Uhr) voll souverän. Die Fürsten konnten entscheiden, ob und welchem der neuen Staaten sie sich anschließen wollten. Bis zum 17. August erklärten alle bis auf zwei (Hyderabad und Kaschmir) ihren Beitrittswillen und übertrugen die Zuständigkeit für Äußeres, Verteidigung und Kommunikation, für die bisher die britische Schutzmacht – bzw. der Vizekönig – zuständig gewesen war, an die neuen Staaten. Die kleineren Fürstenstaaten schlossen sich zu Föderationen zusammen. Fast alle Fürstenstaaten erklärten bis zum Jahr 1949 formell den vollen Anschluss an Indien oder Pakistan. Die Verfassung der Republik Indien vom 26. Januar 1950 sah drei Kategorien von Staaten vor, die nach den Anhängen in der Verfassung mit den Buchstaben A, B, C bezeichnet wurden: * A-Staaten: Die ehemaligen britischen Provinzen, regiert durch gewählte Gouverneure. * B-Staaten: Ehemalige Fürstenstaaten oder Vereinigungen von Fürstenstaaten, regiert durch Rajpramukhs (vom Staatspräsidenten anerkannte Maharajas oder andere Fürsten). Die B-Staaten waren Hyderabad, Saurashtra, Mysore, Travancore, Madhya Bharat, Vindhya Pradesh, Patiala and East Punjab States Union (PEPSU) sowie Rajasthan. * C-Staaten: Ehemalige britische Provinzen oder Fürstenstaaten, regiert durch einen von der Zentralregierung ernannten Gouverneur. C-Staaten waren Ajmer, Bhopal, Coorg, Delhi, Himachal Pradesh, Bilaspur, Kachchh, Manipur, Tripura und später auch Vindhya Pradesh. Am 1. November 1956 mit dem Inkrafttreten des ''States Reorganisation Act'' wurde diese Regelung aufgehoben, alle Staaten gleichgestellt und die Fürsten abgesetzt. Sie erhielten zum Ausgleich Apanagen, die jedoch 1971 abgeschafft wurden.
c41528
Armenien === Energie === Armenien produzierte im Jahr 2016 elektrischen Strom von rund 6.951 Milliarden kWh, wovon etwa 5.291 Milliarden kWh im Land selbst verbraucht wurden. Im Jahr 2015 exportierte Armenien Elektrizität von etwa 1.424 Milliarden kWh ins Ausland und deckte (2016) nur rund 275 Millionen kWh durch Importe. Die Energieversorgung beruht nur zu einem kleinen Teil auf den heimischen Wasserkraftwerken am Hrasdan, dem Abfluss des Sewansees, während rund 39 % vom Kernkraftwerk Mezamor erzeugt werden, das daher der größte einzelne Stromlieferant ist. Daneben sind Windkraft- und Erdgas-Anlagen im geringen Umfang vorhanden. In Form von Erdgas und Öl sind die Energie-Importe, v. a. aus Russland, groß. Es gibt aber auch Pipelines aus dem Iran, durch die Erdgas importiert wird, siehe ''Iran-Armenien-Erdgaspipeline''. Im Jahr 2017 importierte und verbrauchte Armenien rund 2.35 Milliarden m³ Erdgas. Wärmekraftwerke tragen zu etwa einem Viertel zur Stromversorgung bei. Bis zum Jahr 2020 hofft das armenische Energieministerium das Wasserkraftwerk bei Meghri am Fluss Aras mit einer Kapazität von 260 MW fertiggestellt zu haben. Auch ein Geothermie-Kraftwerk in Dschermaghbjur in der Provinz Sjunik mit einer Kapazität von 150 MW soll nach Inbetriebnahme zur Energieversorgung beitragen.
c45636
Softwaretest === Testabschluss === Abschluss-Aktivitäten finden auf allen Testebenen statt: Testfall, Testobjekt, Teststufe, Projekt. Der Status zum Abschluss von Teststufen wird (z. B. mit Hilfe von Teststatistiken) dokumentiert und kommuniziert, Entscheidungen sind herbeizuführen und Unterlagen zu archivieren. Grundsätzlich ist dabei zu unterscheiden nach: * Regel-Abschluss = Ziele erreicht, nächste Schritte einleiten * Alternativ möglich: Teststufe ggf. vorzeitig beenden oder unterbrechen (aus diversen, zu dokumentierenden Gründen); in Zusammenarbeit mit dem Projektmanagement
c45648
Jungsteinzeit === Donauraum (''Danubischer Raum''), Südosteuropa === Im mittleren Donauraum setzte das Neolithikum mit der Starčevo-Kultur, in Griechenland mit der Sesklo-Kultur ein. Das Mittelneolithikum prägten auch die Alföld-Linearkeramik und die Bükker Kultur in Nordungarn und der Slowakei. Das Endneolithikum war in Serbien und im Banat durch die Vinča-Kultur, in Ungarn durch die Theiß-Kultur bestimmt. Am Übergang zum Mittelneolithikum bricht auf dem Balkan und im danubischen Raum die Kontinuität der Tell-Siedlungen ab.
c40520
Paris == Hoheitssymbole == Blason paris 75.svg|Kleines Wappen Die Stadt Paris führt ein großes und ein kleines Wappen sowie eine blau-rote Flagge. Wappen und Wahlspruch sind an vielen Bauwerken angebracht. An dem Kranz aus Eichen- und Wacholderlaub hängen die drei der Stadt verliehenen Orden (von rechts nach links in der Draufsicht): Ordre de la Libération (24. März 1945); Croix de Guerre (1914–1918, 28. Juli 1919), Ehrenlegion (9. Oktober 1900) Die Devise lautet in Latein „Fluctuat nec mergitur“ (etwa: „Sie verändert sich, geht aber nicht unter“ oder „Sie schwankt, aber sie geht nicht unter“). Der Leitspruch ist seit mindestens 1581 in Verbindung mit der Stadt nachgewiesen; Georges-Eugène Haussmann machte die Devise als Präfekt des Départements Seine 1853 zum offiziellen Leitspruch der Stadt. Die beiden Farben werden meist den Farben der frz. Monarchie vor der Revolution zugeordnet. Dabei steht das Rot heraldisch seit den Römern für den Herrscheranspruch und das Blau war den Bourbonen-Lilien unterlegt. Eine andere, stärker religiöse Erklärung ist, dass Rot für Saint Denis steht, der den Königen die Macht zugesprochen habe, in dem er das Blut der Märtyrer als Feldzeichen verwendet. Das Blau habe Philippe Auguste (1165–1223) in seine Fahne genommen, weil es als Farbe für die Mutter Gottes (Vierge Marie) steht.
c40543
Arnold_Schwarzenegger === Der Weg zum erfolgreichsten Bodybuilder der Welt === Arnold Schwarzenegger, dessen Vater Meister im Eisstockschießen war, betrieb schon als Kind verschiedene Sportarten. So spielte er ab dem Alter von zehn Jahren vereinsmäßig Fußball und übte darüber hinaus verschiedene Einzelsportarten wie Schwimmen und Boxen aus. Mit 14 Jahren betrat der junge Arnold zum ersten Mal in seinem Leben ein Gewichtheberstudio, da sein Fußballtrainer Krafttraining für die Beine angeordnet hatte. Schon bald gab Schwarzenegger das Fußballspielen völlig auf und schloss sich der kleinen Gruppe an, die den zu dieser Zeit in Europa noch relativ unbekannten Bodybuildingsport betrieb. Seine Motivation und sein Wissen bezog er vor allem aus US-amerikanischen Fachzeitschriften, in denen Fotos und Trainingsprogramme der Stars der damaligen Szene abgedruckt waren. Besonders Reg Park, welcher schon mehrere bedeutende Titel gewinnen konnte, dessen Popularität aber vorrangig seiner Mitwirkung in diversen Sandalenfilmen geschuldet war, beeindruckte Schwarzenegger und diente ihm als Vorbild. Bis zu seinem 18. Lebensjahr bestritt Schwarzenegger neben Bodybuilding noch einige Wettkämpfe im olympischen Gewichtheben, wo er 1965 in der Juniorenklasse Österreichischer Staatsmeister wurde. Im Oktober des gleichen Jahres gewann er in Stuttgart mit der internationalen Juniorenmeisterschaft ''„Bestgebauter Athlet“'' seinen ersten großen Bodybuilding-Wettkampf. Unmittelbar nach seinem Sieg lernte Schwarzenegger den Münchner Geschäftsmann Rolf Putziger kennen, in dessen Bodybuilding-Studio er 1966 eine Stelle als Trainer antrat. Ebenfalls 1966 nahm Schwarzenegger zum ersten Mal an der Weltmeisterschaft des Verbandes NABBA in London teil und belegte mit 19 Jahren auf Anhieb den zweiten Platz in der Kategorie der Amateure. Ein Jahr später gewann er an gleicher Stätte die NABBA-Weltmeisterschaft, wodurch er mit neunzehn Jahren zum bis heute jüngsten ''Mister Universum'' wurde. Bei seiner dritten Teilnahme 1968 musste Schwarzenegger als amtierender Weltmeister der Amateur-Klasse gemäß den NABBA-Regeln in der Profi-Kategorie antreten, wo er seinen zweiten ''Mr. Universum''-Titel gewann. Dieser Sieg war für Schwarzenegger das Sprungbrett für seine internationale Bodybuilding-Karriere. So wurde der Österreicher unmittelbar nach den NABBA-Weltmeisterschaften vom US-amerikanischen Unternehmer und Herausgeber diverser BB-Zeitschriften Joe Weider zur Weltmeisterschaft des Konkurrenzverbandes IFBB eingeladen, welcher in den Folgejahren die NABBA als bedeutendste BB-Organisation ablösen sollte. Damals war die Etablierung des Bodybuildings als Leistungssport in den USA, und dort vor allem in Kalifornien, deutlich weiter vorangeschritten als in Europa – dies zeigte sich auch in dem höheren Leistungsniveau der Athleten. Gleich bei seiner ersten Teilnahme am ''IFBB-Mr.-Universum''-Wettbewerb 1968 wurde Schwarzenegger vom über 15 kg leichteren US-Amerikaner Frank Zane geschlagen und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Nach diesem Wettkampf blieb der gebürtige Steirer in den USA, wo er weitaus professioneller trainieren konnte als in München. Die besseren Trainingsmöglichkeiten führten bei ihm zu einer weiteren Formsteigerung und so konnte er 1969 auch die IFBB-Weltmeisterschaft gewinnen. Im Mai des Jahres 1968 hatte Schwarzenegger in München seinen letzten professionellen Kraftdreikampf-Wettbewerb bestritten und gewonnen. Zu dieser Zeit fehlte Schwarzenegger nur noch der Titel des ''Mr. Olympia'', um den am selben Abend wie um den ''IFBB Mr. Universum'' gekämpft wurde. Der Kampf wurde ebenfalls von der IFBB ausgetragen. Im Gegensatz zur verbandseigenen Weltmeisterschaft besaß der Mr. Olympia weltweit von allen Wettbewerben die höchste sportliche Wertigkeit, da hier die Weltmeister aller Verbände die Möglichkeit hatten, sich untereinander zu vergleichen. In den Jahren 1967 und 1968 konnte jeweils Sergio Oliva die „Meisterschaft der Meisterschaften“ für sich entscheiden. Der Exilkubaner war zugleich der letzte verbliebene Weltklasse-Athlet, den Schwarzenegger bis dahin noch nicht im Wettkampf bezwungen hatte. Daran änderte sich auch nichts nach ihrem ersten Aufeinandertreffen beim Mr. Olympia 1969, da Oliva im Duell knapp mit 4:3 Kampfrichterstimmen die Oberhand behielt und somit seinen Titel wiederum verteidigte. Durch den erneuten Gewinn der NABBA-Weltmeisterschaft der Profis konnte sich Schwarzenegger eine Woche später in London zumindest mit seinem vierten ''Mr.-Universum''-Titel trösten. 1970 fanden die NABBA-Weltmeisterschaften in London vor dem Mr. Olympia statt. In diesem Wettkampf, den Schwarzenegger wiederum gewann, war unter den Geschlagenen auch Schwarzeneggers Idol Reg Park, welcher bei seinem Comeback letztlich den zweiten Rang belegte. Einen Tag nach dem Gewinn seines fünften ''Mister-Universum''-Titels gelang Schwarzenegger in Columbus (Ohio) durch einen Sieg beim ''Mister-World''-Wettkampf über Sergio Oliva die Revanche für seine im Jahr zuvor erlittene Niederlage beim ''Mr. Olympia''. Zwei Wochen später konnte sich Schwarzenegger auch bei dieser prestigeträchtigsten Meisterschaft die Krone aufsetzen, als er Sergio Oliva erneut bezwingen konnte. Seitdem dominierte Schwarzenegger die BB-Szene und gewann sämtliche Wettkämpfe, an denen er teilnahm. Dazu zählten auch sieben Siege beim Mr. Olympia, wo er 1972 seinen langjährigen Rivalen Sergio Oliva endgültig in die Schranken wies. 1975 gab Schwarzenegger seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt und widmete sich fortan vermehrt dem Filmgeschäft. Außerdem veranstaltete er in den Folgejahren mehrere BB-Wettkämpfe mit seinem Partner Jim Lorimer, darunter auch den Mr. Olympia in den Jahren 1976 bis 1979. 1979 engagierte er sich als internationaler Trainer der Gewichtheber bei den Special Olympics. 1980 kehrte Schwarzenegger nach fünf Jahren Pause ins Wettkampfgeschehen zurück und schlug beim ''Mr.-Olympia''-Wettbewerb in Sydney die versammelte Weltelite. Dieser Sieg war der letzte Auftritt Schwarzeneggers als Bodybuilder. Wegen fehlender Motivation kehrte er diesmal für immer der Wettkampfbühne den Rücken. Schwarzenegger interessierte und engagierte sich allerdings weiterhin für den Bodybuildingsport und initiierte den 1989 erstmals ausgetragenen und nach ihm benannten Wettbewerb Arnold Classic. Mit insgesamt sieben ''Mr.-Olympia''-Titeln und fünf ''Mr.-Universum''-Titeln war Arnold Schwarzenegger der erfolgreichste Bodybuilder seiner Zeit und wird bis heute als prägende Persönlichkeit des Bodybuildings angesehen. 1999 wurde Schwarzenegger in die Hall of Fame der IFBB aufgenommen. Schwarzenegger erhielt für sein karitatives Engagement im Jahr 2003 den ''Laureus World Sports Award'' (Sport for Good Award).
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Hannover === Gesundheitswesen === Außer der Medizinischen Hochschule (MHH) gibt es in Hannover weitere Krankenhäuser in unterschiedlicher Trägerschaft. Zum Verbund Klinikum Region Hannover gehören das Klinikum Nordstadt, das Klinikum Oststadt-Heidehaus und das Klinikum Siloah. Die Hautklinik Linden wurde zum 1. April 2011 in die MHH integriert. Zu kirchlichen Trägern gehören das Friederikenstift mit der Unfallklinik, das Henriettenstift sowie das Vinzenzkrankenhaus. Des Weiteren gibt es noch einige Privatkliniken, beispielsweise das International Neuroscience Institute, das zu Asklepios gehört.
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Tibet === Britische Okkupation === Während der Phase des Great Game wollte Russland einen starken diplomatischen Einfluss auf Tibet gewinnen. Die Versuche von Lord George Curzon, dem britischen Vizekönig von Indien, im Gegenzug mit diplomatischen Mitteln diesen Einfluss einzudämmen, wurden von der tibetischen Regierung ignoriert. Als Antwort auf diese als Affront betrachtete Haltung begann im November 1903 der britische Tibetfeldzug unter der Leitung von Francis Younghusband, um durch etappenweises Vorgehen gegen die schlecht ausgestattete tibetische Armee Verhandlungsdruck aufzubauen. Erst nach der Besetzung von Lhasa und nach der Flucht des 13. Dalai Lama in die Äußere Mongolei diktierten die Briten den verbleibenden tibetischen Vertretern und dem Amban des Qing-Kaisers im September 1904 ein Abkommen zur Öffnung der Grenze für den Handel mit Britisch-Indien. Sie erwirkten in dem Abkommen, dass Tibet mit keiner anderen Nation Handel treiben durfte und auch keine andere Nation Telefonleitungen verlegen oder Verkehrsverbindungen errichten durfte. Es wurde zudem festgelegt, dass nur die Briten das Recht hatten, Militärstützpunkte in Tibet zu errichten. Weiterhin wurde festgelegt, dass Tibet nicht ohne Einverständnis der Briten in Verhandlungen mit anderen Ländern treten durfte. Erst 1906 wurde dieser Vertrag von der chinesischen Regierung bestätigt. Im Vertrag von Sankt Petersburg von 1907 einigten sich England und Russland über ihre Interessensphären in Zentralasien und stellten die Suzeränität Mandschu-Chinas über Tibet fest. 1910 schickten die Mandschuren eine eigene militärische Expedition, um diesen Anspruch zu festigen. Der Dalai Lama, kaum aus dem Exil heimgekehrt, floh erneut, diesmal nach Indien. Infolge der chinesischen Revolution im Oktober 1911, des Sturzes der Qing-Dynastie und des damit einhergehenden Endes des Kaisertums in China verließen die chinesischen Truppen Tibet.
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Liberia === Religionen === Laut Zensus von 2008 sind etwa 85,6 Prozent der Bevölkerung (vorwiegend in der Küstenregion) Christen, 12,2 Prozent sind Muslime und nur noch 0,6 Prozent bekennen sich zu den traditionellen Religionen. 1,4 % haben keine Religion. Die in der Folge angegebenen Zahlen der Gläubigen widersprechen diesem Ergebnis. Der ''National Muslim Council of Liberia'' in Monrovia wurde von Shaykh Kafumba Konneh angeführt und vertritt die etwa gläubigen Muslime. Die römisch-katholische Kirche hat in Liberia Gläubige. Es bestehen drei Bistümer: das Erzbistum Monrovia mit Gläubigen, das Bistum Cape Palmas mit Gläubigen und das Bistum Gbarnga mit Gläubigen. Die Einteilung erfolgte in den 1950er Jahren. Der Erzbischof von Monrovia, Lewis Zeigler, ist auch Vorsitzender der Bischofskonferenz von Liberia. Die ''Vereinigte Methodistische Kirche in Liberia'' wurde 1833 in Monrovia gegründet. Der Bischof der gläubigen Methodisten ist Reverend Dr. Samuel J. Quire Jr. An der Spitze der Gläubigen der ''Lutherischen Kirche von Liberia'' steht Bischof Sumoward E. Harris. Liberia ist Teil der ''Anglican Communion, Province of West Africa'' als ''Protestantische Eposkipalkirche von Liberia''. Diese Kirche wurde bereits 1836 in Liberia gegründet und trat 1982 der Kirchenprovinz Westafrika bei. Metropolit der Kirchenprovinz ist der amtierende Bischof von Accra in Ghana. Der Bischof von Liberia mit Amtssitz in Monrovia war bis 2011 Reverend Edward Neufville; sein Bistum hat gegenwärtig etwa Gläubige. Zu den Freikirchen in Liberia gehört die Pfingstkirche Assemblies of God mit Gläubigen; sie hat 287 Gemeinden und wurde bereits 1908 gegründet. An der Spitze steht der General Superintendent Jimmie K. Dugbe. Die ''Providence Baptist Church in Liberia'' wird von Reverend A. Momolue Diggs geleitet und hat etwa Gläubige. Die Kirche hat 300 Pfarreien (''congregations'') und betreibt acht Schulen. ''The Liberian Baptist Missionary and Educational Convention Inc.'' wurde bereits 1880 in Monrovia (Hauptsitz) gegründet; er steht gegenwärtig unter der Präsidentschaft von Reverend J.K. Levee und Reverend Charles W. Blake als Generalsekretär. Der Einfluss der USA ist auch in der Religionsausübung fühlbar; hierbei wächst besonders der Einfluss der Methodistischen Kirche, der Baptisten, Presbyterianer und der Episkopalen. Ihre ersten Missionsgesellschaften nahmen bereits kurz nach der Gründung der Republik Liberia ihre Arbeit auf. Die Zeugen Jehovas zählen in Liberia mehr als 6000 Gläubige.
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Detroit === Sport === Die Eishockeymannschaft der Stadt heißt Detroit Red Wings und ist weltweit eine der bekanntesten und erfolgreichsten Eishockeymannschaften. Insgesamt gewann das Team 11 mal den Stanley Cup, zuletzt im Jahr 2008. Die Red Wings spielten bis 2016 in der Joe Louis Arena. 2017 wechselten sie in die für 628 Millionen Dollar in der Innenstadt neu gebaute Little Caesars Arena. In der Major League Baseball (American League, Central Division) spielen die Detroit Tigers. Deren Heimatstadion ist der moderne Comerica Park. Die Detroit Tigers sind eine der erfolgreichen und hochklassigen Mannschaften der Major League Baseball: So standen sie beispielsweise zuletzt 2012 im Liga-Finale der MLB, der World Series. Dort mussten sie sich allerdings durch einen Sweep in der Best-of-Seven-Serie den San Francisco Giants geschlagen geben. Sowohl die Eishockeymannschaft als auch das Baseball-Team sind im Besitz von Mike Ilitch, dessen Unternehmen Little Caesars als Sponsor verschiedener Sportvereine und -ereignisse wirkt. Im Basketball wird Detroit durch die Detroit Pistons vertreten. Die Pistons residieren in der Little Caesars Arena und gewannen zuletzt im Jahr 2004 ihre 3. NBA-Championship. In letzter Zeit waren die Ergebnisse jedoch höchstens durchschnittlich. Die Footballmannschaft der Stadt, die im ''Ford Field'' in Detroit Downtown residiert, heißt Detroit Lions. Am 5. Februar 2006 wurde der Super Bowl XL in Detroit ausgetragen. Detroit bewarb sich insgesamt sechs Mal erfolglos um die Austragung der Olympischen Sommerspiele.
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Elisabeth_II. === Thronfolgerin === Während der Herrschaft ihres Großvaters stand Elisabeth an dritter Stelle der britischen Thronfolge, hinter ihrem Onkel Edward of Wales und ihrem Vater. Ihre Geburt war auf öffentliches Interesse gestoßen und das amerikanische Magazin ''Time'' führte sie im April 1929 auf der Titelseite. Dennoch ging man nicht davon aus, dass sie Königin werden würde, da der Prince of Wales noch jung war, wahrscheinlich heiraten und eigene Kinder haben würde. Als ihr Großvater Georg V. am 20. Januar 1936 starb, folgte ihr Onkel als Eduard VIII. auf den Thron, und sie rückte an die zweite Stelle der Thronfolge vor. Am 11. Dezember 1936 dankte ihr Onkel ab, nachdem seine Absicht, die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten, eine Verfassungskrise ausgelöst hatte. An seiner Stelle wurde ihr Vater neuer König. Hätten die Eltern später noch einen Sohn gehabt, wäre Elisabeth aufgrund der damals geltenden Bevorzugung männlichen Nachwuchses in der Thronfolge hinter diesen gerutscht. Bei Henry Marten, dem stellvertretenden Schulleiter des Eton College, erhielt Elisabeth Unterricht in Verfassungsgeschichte. Mithilfe verschiedener französischer und belgischer Gouvernanten lernte sie fließend Französisch zu sprechen, für den Religionsunterricht war der Erzbischof von Canterbury zuständig. Eigens für sie wurde 1937 eine Pfadfinderinnengruppe gebildet, damit sie mit Gleichaltrigen in Kontakt kam; der ''1st Buckingham Palace Company'' gehörten Töchter von Angehörigen des Hofstaates und von Palastangestellten an. In späteren Jahren war sie Mitglied der ''Sea Rangers''. Im Mai und Juni 1939 begaben sich Elisabeths Eltern auf einen ausgedehnten Staatsbesuch nach Kanada und die Vereinigten Staaten. Wie schon 1927, als ihre Eltern Australien und Neuseeland besucht hatten, blieb sie zuhause. Ihr Vater war der Meinung, seine Tochter sei zu klein für öffentliche Auftritte. Sie korrespondierten regelmäßig und tätigten am 18. Mai den ersten königlichen transatlantischen Telefonanruf.
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Seattle == Demografie == Die Bevölkerung bestand laut dem Zensus von 2010 zu 66,3 Prozent aus Weißen und zu 7,9 Prozent aus Afroamerikanern; 13,8 Prozent waren asiatischer Herkunft. 6,6 Prozent der Bevölkerung waren Hispanics. Der Median des Einkommens je Haushalt lag 2015 bei 70.594 US-Dollar. 13,7 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Seattles Armutsrate zählte zu den niedrigsten unter den amerikanischen Großstädten.Bevölkerungsentwicklung von SeattleEinwohnerentwicklung ¹ 1980–2010: Volkszählungsergebnisse. 2012 und 2016: Schätzung des United States Census Bureau;
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Paris === Geologie === Das Pariser Becken bildet eine große Schichtstufenlandschaft. Schüsselförmig liegen hier die Schichten des Mesozoikums und des Paläogens (früher Alttertiär) ineinander und sind von der Abtragung zu einer weit gespannten Stufenlandschaft ausgearbeitet worden, deren Stufen sich jeweils nach außen richten. Nur im östlichen Teil herrschen am Abfall dieser Stufen gegen die ''Saône-Furche'' tektonische Bruchlinien vor. Sie bewirken die steilen Abfälle des ''Plateaus von Langres'' und der ''Côte d’Or'' (bis 636 Meter), die berühmte Weinbaugebiete sind, da sie im Regenschatten der Leeseite größere Sonnenscheindauer haben und zudem noch die Vorteile der Südexposition genießen. Eine gewisse Ungleichförmigkeit besteht insofern, als die Schichtenfolge im nordöstlichen Teil vollkommener ist als im Westen. Die etwas stärkere Heraushebung des Ostflügels hat auch allgemein größere Höhenunterschiede und eine markantere Herausbildung der Stufen mit sich gebracht. Beckeneinwärts ragt als bedeutende Stufe die der Eozänen-Kalke auf, in deren Innerem die ''Île-de-France'', das Ballungsgebiet von Paris, eingebettet liegt.
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Bakterien ==== Lebensweise ==== Lebensweise und Stoffwechsel der Bakterien sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. So gibt es Bakterien, die Sauerstoff benötigen (aerobe Bakterien oder Aerobier), Bakterien, für die Sauerstoff Gift ist (obligat anaerobe Bakterien oder obligate Anaerobier), und Bakterien, die tolerant gegenüber Sauerstoff sind (fakultative Anaerobier). Einige Bakterien sind zur Photosynthese fähig, also phototroph, zum Beispiel die (früher auch Blaualgen genannten) Cyanobakterien, die meisten sind dagegen chemotroph. Von den Chemotrophen sind die meisten heterotroph, einige jedoch chemoautotroph, und zwar lithoautotroph. Manche Bakterien (z. B. ''Bacillus'') bilden Dauerstadien (Sporen) aus, in denen der komplette Stoffwechsel zum Erliegen kommt. In diesem Zustand können die Bakterien für sie ungünstige – auch extreme – Umweltbedingungen überstehen und mehrere tausend Jahre überdauern. Andere Bakteriengattungen haben eine andere Strategie entwickelt und ihren Stoffwechsel direkt an extreme Umweltbedingungen angepasst. Sie werden als Extremophile bezeichnet. Die meisten Bakterien leben in der Natur in Form von Biofilmen zusammen.
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United_States_Army ==== Britisch-Amerikanischer Krieg von 1812 ==== Im Nachgang des Unabhängigkeitskrieges nutzte Großbritannien seine Seemacht dazu, der jungen amerikanischen Nation ihre Verwundbarkeit zur See zu demonstrieren. Während der Napoleonischen Kriege zwischen Großbritannien und Frankreich wurden auch die Seerechte der neutralen USA verletzt. Die Royal Navy brachte amerikanische Schiffe auf, zwangsrekrutierte amerikanische Seeleute und blockierte neutrale Seehäfen, um den Handel mit Frankreich zu unterbinden. Diese Ereignisse nahm der damalige Präsident James Madison am 18. Juni 1812 zum Anlass, Großbritannien den Krieg zu erklären, mit dem Ziel, den Osten Kanadas zu erobern. Ebenso wie die Marine war auch das Heer dem britischen Gegenüber unterlegen, spekulierte jedoch auf den Überraschungseffekt, die Ortskenntnis und den stärkeren politischen Willen. Die meisten Kämpfe zwischen den Streitkräften beider Nationen fanden an der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und dem heutigen Kanada sowie in der Gegend der Chesapeake Bay statt. Es gelang den zunächst desorganisierten und schlecht ausgerüsteten Amerikanern jedoch nicht, einen entscheidenden Sieg über die Briten zu erringen, obwohl das Heer sich im Laufe des Krieges professionalisierte. Zum ersten Mal spielten Artillerieeinheiten der Army eine gewichtige Rolle in den Schlachten. Die Amerikaner erreichten somit nicht ihr Ziel, die ihnen mittlerweile verhassten Briten endgültig aus Nordamerika zu verdrängen. Die von den Briten geplante Eroberung von Baltimore und New Orleans (letztere mit Hilfe der Franzosen) konnten sie verhindern. Da sie einen weitaus massiveren Einsatz der Briten in Nordamerika befürchteten, stimmten sie dem Frieden von Gent zu.
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Canadian_Football ==== Passverteidigung ==== Eine Passverteidigung beinhaltet zwei verschiedene Aspekte: ''Coverage'' und ''Pressure''. ''Coverage'' beinhaltet alle Spieler, die die gegnerischen Spieler decken, die einen Pass fangen dürfen und ''Pressure'' beinhaltet alle Spieler, die den gegnerischen Passgeber attackieren. Wichtig ist, dass jeder gegnerische, passempfangsberechtigte Spieler gedeckt ist. Die Deckung kann dabei durch zwei Hauptsysteme erfolgen, wobei diese auch gemischt werden können: Zonendeckung und Manndeckung. Besonders in der Manndeckung ist es wichtig, dass die richtigen Paarungen getroffen werden, also Defensive Backs die Receiver decken, Linebacker die Runningbacks etc. In der Zonendeckung ist es wichtig, dass man nicht nur den Raum abdecken soll, sondern vor allem die Gegner. Sie decken also nicht nur ihre Zone, sondern auch die Spieler, die sich der Zone nähern. Die Zonen sind jedoch nicht statisch. Ist in einer nahen Zone kein Gegner und es nähert sich auch keiner, so fällt der Verteidiger tiefer. Befindet sich oder nähert sich kein Spieler einer tiefen Zone, so verschiebt sich die Verantwortung in die benachbarten Zonen. Die Zonen verschieben sich auch, wenn der Passgeber sich nach außen bewegt. Da Pässe im Regelfall nicht über die Breite geworfen werden, verschieben sich die Zonen mit dem Passgeber zur Seite. Die Deckung muss jedoch zusammen mit dem ''Pressure'' agieren. Während Cover 3 und Cover 1 mit sieben bis acht Spielern decken und nur vier bis fünf Spieler den Passgeber attackieren, muss auch die Deckung länger aufrecht erhalten werden können. In Cover 0 hingegen decken nur 6 Spieler die Gegner in Mannverteidigung, die nicht lange ohne Hilfe aufrecht erhalten werden kann. Daher muss der Druckaufbau durch die 6 Spieler erfolgreich und schnell erfolgen.
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Imperial_College_London == Geschichte == Eingangsportal des Imperial College, London Die Gründung erfolgte 1907 durch einen Zusammenschluss des City and Guilds College, der Royal School of Mines sowie des Royal College of Science. Ende des letzten Jahrhunderts haben sich die medizinische Fakultät des St Mary’s Hospital (1988) sowie das National Heart and Lung Institute (1995) und die medizinischen Fakultäten von Charing Cross und Westminster (1997) zur Imperial College School of Medicine zusammengeschlossen. Am 1. August 2000 schlossen sich das Wye College und das Kennedy Institute of Rheumatology mit dem College zusammen. Das Kennedy Institute wurde ein Bereich der medizinischen Fakultät und das Wye College ist nun bekannt als der Imperial College Wye Campus. Die traditionelle Abschlussfeier aller Imperial-Studenten eines Jahrgangs findet in der Royal Albert Hall statt. Das Imperial College ist eine der Trägerorganisationen des Francis Crick Institute.
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Haushund Der Haushund (''Canis lupus familiaris'') ist ein Haustier und wird als Heim- und Nutztier gehalten. Seine wilde Stammform ist der Wolf, dem er als Unterart zugeordnet wird. Wann die Domestizierung stattfand, ist umstritten; wissenschaftliche Schätzungen variieren zwischen 15.000 und 100.000 Jahren v. u. Z. Im engeren Sinn bezeichnet man als Haushund die Hunde, die überwiegend im Haus gehalten werden, und kennzeichnet damit also eine Haltungsform. Historisch wurde ein Hund, der zur Bewachung des Hauses gehalten wird, als Haushund bezeichnet. Eine weitere Verwendung des Begriffs ist die Einschränkung auf sozialisierte (Haus-)Hunde, also Hunde, die an das Zusammenleben mit Menschen in der menschlichen Gesellschaft gewöhnt und an dieses angepasst sind. Damit wird der Haushund abgegrenzt gegen wild lebende, verwilderte oder streunende Hunde, die zwar auch domestiziert, aber nicht sozialisiert sind. Der Dingo ist ebenfalls ein Haushund, wird jedoch provisorisch als eigenständige Unterart des Wolfes geführt.
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Paris ===== 18. Jahrhundert ===== Der Élysée-Palast ursprünglich nach seinem Auftraggeber ''Hôtel d’Évreux'' und später nach der nahegelegenen ''Avenue des Champs-Élysées'' benannt, ist der Amtssitz des französischen Staatspräsidenten. Erbaut wurde er in den Jahren von 1718 bis 1722 nach den Plänen des Architekten Armand-Claude Mollet, der das umliegende Grundstück kurz zuvor an den Grafen von Évreux, Henri-Louis de la Tour d’Auvergne, verkauft hatte und von diesem nun mit dem Bau einer Residenz beauftragt wurde. Nach dem Tod des Grafen im Jahre 1753 erwarb Jeanne-Antoinette Poisson, besser bekannt als ''Marquise de Pompadour'', den Palast und ließ ihn durch ihren Architekten im Inneren stilvoll herrichten. Der Garten wurde auf ihre Vorstellungen hin vergrößert und um Säulengänge und Lauben sowie ein Labyrinth erweitert. Der Palast liegt nördlich der Seine in einer der weltweit wichtigsten Einkaufsstraßen ''Rue du Faubourg Saint-Honoré'', nur einige Schritte von den ''Champs-Élysées'' und wenige Gehminuten von dem Concordenplatz entfernt. Der Palais Bourbon entstand ebenfalls im 18. Jahrhundert, wurde aber später mit einer klassizistischen Fassade versehen. Er liegt am südlichen Ufer der Seine und gab dem 7. Arrondissement seinem Namen. In ihm tagt die Französische Nationalversammlung. Die Kirche Sainte Marie Madeleine liegt dem Palast auf dem nördlichen Ufer in einer Sichtachse gegenüber. Unter Ludwig XV. entstanden die grandiosen Bauten von Ange-Jacques Gabriel, welche die Nordseite der ''Place de la Concorde'' bilden; die ''La Monnaie'' oder ''Hôtel des Monnaies'' genannte Münzprägewerkstatt, zwischen 1771 und 1777 von Jacques Denis Antoine geschaffen, und die ''École militaire'' (Militärschule), ebenfalls ein Werk von Ange-Jacques Gabriel. Der weitaus imposanteste, von weit her sichtbare Bau aus dieser Zeit ist jedoch das ''Panthéon'', ein Kuppelbau, der sowohl in die sakralen als auch in die profanen Bauten der Stadt eingereiht werden kann, da er mehrmals seine Bestimmung gewechselt hat. Das ''Panthéon'' wurde zwischen 1764 und 1790 von Jacques-Germain Soufflot und seinen Schülern als Klosterkirche für die damals hier befindliche Benediktinerabtei errichtet, deren Refektorium sowie ein Turm in dem nahegelegenen ''Lycée Henri IV'' erhalten sind, einer der ältesten und bekanntesten Schulen Frankreichs. Nach der Französischen Revolution 1789 wurde die Kirche zur nationalen Ruhmeshalle erklärt. Nach mehreren Umwidmungen im 19. Jahrhundert ist sie seit 1885 erneut Ruhmeshalle Frankreichs. Entsprechend illuster ist die Liste der hier beigesetzten Personen: Voltaire, Victor Hugo, Émile Zola, Jean-Jacques Rousseau, Pierre und Marie Curie. 1849 gelang dem Physiker Léon Foucault mit dem nach ihm benannten Pendel hier der empirische Nachweis der Erdrotation. Das Pendel befindet sich heute in der Kapelle der ehemaligen Abtei ''St-Martin-des-Champs,'' die Teil des ''Musée des arts et métiers'' geworden ist.
c40236
Pazifikkrieg === 1939 === Die Chinesen begannen nach dem Verlust von Wuhan mit der Taktik des ''magnetischen Krieges''. Dabei sollten die japanischen Truppen an bestimmte Positionen, die als Magnet dienen sollten, gelockt werden, wo sie leichter angreifbar wären oder wo zumindest ihr Vormarsch verlangsamt werden konnte. Das beste Beispiel dafür ist der Kampf um die Stadt Changsha, die in den Jahren 1939, 1941 und 1942 erfolgreich verteidigt und erst 1944 erobert wurde. Die Schlacht um Nanchang, welche die erste große Schlacht zwischen den Japanern und der Nationalrevolutionären Armee (NRA) seit dem Verlust von Wuhan war, endete am 9. Mai mit dem Verlust der wichtigsten Nachschublinie für die Chinesen. Damit war prinzipiell der Weg für die Japaner in die Südostprovinzen geöffnet. In der seit April andauernden Schlacht um Suixian-Zaoyang gelang es zwei japanischen Divisionen am 7. Mai, die beiden Städte Suixian und Zaoyang einzunehmen. Bereits am nächsten Tag rückten die Japaner jedoch wieder ab, um nach Süden weiterzuziehen. Die Chinesen setzten ihnen nach und eröffneten am 15. Mai einen Großangriff, der die Japaner nach drei intensiven Kampftagen zum Rückzug zwang. Bis zum 24. Mai waren die beiden Städte wieder in chinesischer Hand. Bei zwei Konsultierungen des US-Außenministers Cordell Hull mit dem japanischen Botschafter in Washington im Juli und August des Jahres, bei der Hull zum wiederholten Male die japanische Annexion der Mandschurei und von Teilen Chinas anprangerte und seinen Befürchtungen Ausdruck verlieh, dass auch die China vorgelagerten Inseln „mandschuriert“ würden, gingen die Japaner nicht auf diese Anmerkungen ein. Allerdings kündigten sie an, dass sie in naher Zukunft in einen militärischen Pakt mit Deutschland und Italien eintreten würden. Da Japans wirtschaftliche Zukunft vor allem von Rohstofflieferungen aus Kolonien Großbritanniens und Frankreichs abhing, nutzten sie den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Europa und erpressten von Großbritannien die Sperrung der Burmastraße, um die chinesischen Truppen vom Nachschub abzuschneiden. Nachdem der Krieg in China nach mehr als zwei Jahren fast zum Stillstand gekommen war, begannen die Japaner am 17. September die Schlacht um Changsha, die Provinzhauptstadt von Hunan. Damit wollten sie den Weg in die Südprovinzen öffnen, um danach weiter in Richtung Indochina vorrücken zu können. Während der heftigen Kämpfe, bei denen die Chinesen die weit aufgefächerte Front der Japaner am Fluss Xinqiang erfolgreich von Norden und Süden attackierten, setzten die Japaner auch Giftgas ein. Nach einem erfolgreichen Durchbruch standen die Japaner im September vor den Außenbezirken von Changsha, konnten die Stadt aber nicht einnehmen, da die Chinesen in ihrem Rücken die Nachschubwege abgeschnitten hatten. Sie gaben daher am 6. Oktober ihr Vorhaben auf. Die am 15. November begonnene Schlacht um Süd-Guangxi dauerte bis zum 25. Februar 1940 und führte zur Isolierung der inneren chinesischen Provinzen von den Küstenzugängen. Damit bestanden nur noch zwei Nachschubwege, welche die Alliierten für Lieferungen nach China nutzen konnten. Dies war zum einen die Straße von Lashio in Burma nach Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan und ab 1942 „The Hump“, eine von William H. Tunner organisierte Luftbrücke über den Himalaya.
c40448
Britisches_Weltreich == Erstes Britisches Weltreich (1583–1783) == Von 1577 bis 1580 gelang Francis Drake die zweite Weltumseglung der Geschichte. 1578 stattete Königin Elisabeth I. den Abenteurer Humphrey Gilbert mit offiziellen Privilegien für Entdeckungen und Erkundungen in Übersee aus. Gilbert segelte in die Karibik, mit dem Ziel, Piraterie zu betreiben und in Nordamerika eine Kolonie zu gründen. Doch die Expedition musste aufgegeben werden, noch bevor sie den Atlantik überquert hatte. 1583 unternahm er einen zweiten Versuch und gelangte nach Neufundland. Er nahm die Insel formell in englischen Besitz und übernahm das Kommando über die lokale Fischereiflotte, der Versuch einer dauerhaften Ansiedlung blieb jedoch aus. Gilbert starb auf der Rückkehr nach England. 1584 erhielt sein Halbbruder Walter Raleigh eigene Privilegien und gründete vor der Küste North Carolinas die Kolonie Roanoke, die jedoch aus Mangel an Versorgungsgütern scheiterte. 1603 gelangte der schottische König James VI. auf den englischen Thron, womit die beiden Staaten in Personalunion verbunden waren. Im darauf folgenden Jahr beendete er die Feindseligkeiten mit Spanien. Aufgrund des nun herrschenden Friedens mit dem Hauptrivalen verlagerte sich das englische Interesse von Beutezügen in Kolonien anderer Staaten hin zum systematischen Aufbau eines eigenen Kolonialreiches. Das Britische Weltreich nahm seinen Anfang im frühen 17. Jahrhundert mit der Besiedlung Nordamerikas und kleinerer karibischer Inseln sowie der Gründung einer privaten Handelsgesellschaft, der Ostindien-Kompanie, um Handel mit Asien zu treiben. Die folgende Zeitepoche bis zum Verlust der Dreizehn Kolonien nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird als „Erstes Britisches Weltreich“ ''(First British Empire)'' bezeichnet.
c38188
Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Potenzielle natürliche Vegetation === Der humide Osten ist durch Waldländer geprägt, die den klimatischen Verhältnissen folgend zonal gegliedert sind. In Richtung Westen bestimmen etwa ab 95° westlicher Länge Langgrasprärien, ab 100° westlicher Länge Kurzgrasprärien das Landschaftsbild. Die Waldländer des Westens sind im Gegensatz zu denen im Osten stärker von Koniferen durchsetzt und zudem auf Gebirgsareale beschränkt. Die Trockenheit prägt die Vegetation in der Westhälfte, die von Grasländern in den Trockensteppen über Gehölz- und Sukkulentenlandschaften bis hin zu Wüsten reicht. Im pazifischen Küstenraum dominieren Nadelwälder, in Kalifornien treten neben die Mischwälder subtropische Hartlaubgewächse, die Chaparral. Die USA sind dem Florenreich der Holarktis zuzuordnen.
c38482
Laserdisc == Der Kult um die Laserdisc == Die Laserdisc wurde zur Zeit ihrer Herstellung überwiegend von High-End-Usern benutzt. Das hatte verschiedene Gründe: Für High-End-User stand die der VHS-Kassette überlegene Bildqualität sowie der ausgezeichnete Ton im Vordergrund. In Deutschland trugen vor allem die Firmen ''Laser Paradise'' und ''Astro'' zur Verbreitung des Mediums bei. Beide Firmen pressten überwiegend Horror- und Splatterfilme auf das Medium, wie etwa Dawn of the Dead oder auch Tanz der Teufel. Da die Laserdisc niemals Massenmedium war, gab es sie überwiegend nur in großen Metropolen in den Fachabteilungen der Elektromärkte zu kaufen. Einige wenige engagierte Versandhändler wie beispielsweise „Frankfurt Laserdiscs“ boten sie auch überregional an und sorgten so für eine größere Verbreitung. Ein weiterer Anbieter war die Berliner Firma Laser-Eye-Land, die mit Eigenimporten aus Japan, USA, Hongkong und Singapur versuchte, die Verbreitung voranzubringen. Dort wurden auch spezielle „Uncut“-Versionen bekannter Action- und Horrorfilme vertrieben, die auf deutschen Laserdiscs und VHS-Kassetten oft nicht zu erwerben waren. Die Laserdisc unterschied sich von der VHS-Kassette neben dem Ton und der Bildqualität vor allem in puncto Zusatzmaterial: Auf Laserdisc gab es ausführliches Bonusmaterial wie ein ''Making of'', Interviews, Audiokommentare, entfallene Szenen und oft auch kleine Zeitschriften oder andere Gimmicks. Daran liegt es wohl auch, dass sich immer noch viele alte (und auch neue) Fans um die Laserdisc scharen, sie weiterhin sammeln oder ihre Sammlung komplettieren. Derart aufwendig gestaltete Laserdiscs wurden meist als Box in einer speziellen Sammlerversion veröffentlicht, die allerdings auch recht teuer war. Als 1999 die letzte deutsche Laserdisc gepresst wurde, waren viele Firmen schon auf die aufstrebende DVD umgestiegen. Die Laserdisc wurde erst in ihrer letzten Zeit durch den massiven Preisverfall dem „normalen Konsumenten“ zugänglich und so erinnern sich nun viele an das damalige Interesse für die LD. Interessant für Neueinsteiger ist die Laserdisc heute durch das „abgeschlossene“ Sammelgebiet. Es gibt nur eine überschaubare Anzahl von Titeln, zum Beispiel etwa 1200 deutsche oder circa 140 NTSC-Titel mit DTS-Ton oder 23 in Widescreen (16:9 oder „Squeeze“) oder 54 Veröffentlichungen von Astro Records and Filmworks.
c45653
Urheberrechtsverletzung === Lizenzentschädigung === Der Rechteinhaber hat in Deutschland gegen den Verletzer einen Schadensersatzanspruch. Dieser bemisst sich üblicherweise nach der angemessenen Lizenzvergütung; . Bei der rechtswidrigen Verwendung von Fotos wird regelmäßig ein Schaden entsprechend Honorarliste der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing zugrunde gelegt; dies ist in der Rechtsprechung umstritten, insbesondere bei der Urheberrechtsverletzung durch Verbraucher. Bei Artikeln setzen sich die Vergütungsregeln des Deutschen Journalisten-Verbands als marktübliche Lizenzen durch. Es bleibt allerdings zu beachten, dass die Lizenzentschädigungen der Verbände nicht als Quasi-Gesetz angewendet werden dürfen, sondern sich immer noch am Markt und der Angemessenheit messen lassen müssen.
c40224
Alaska === Präsidentschaftswahlen === Am 8. November 1960 durfte Alaska erstmals bei einer US-Präsidentschaftswahl teilnehmen. Mit Ausnahme der Wahl des Jahres 1964, in der der Demokrat Lyndon B. Johnson die Wahlmännerstimmen aus Alaska erhielt, gewannen stets Kandidaten der Republikaner die Wahl in Alaska. Der erfolgreichste republikanische Präsidentschaftskandidat in Alaska war Ronald Reagan 1984 bei seiner Wiederwahl, bei der er rund 67 Prozent der Stimmen verbuchen konnte. 1992 wählten 73.481 der Wähler Alaskas, was 28,43 Prozentpunkte der Stimmen entsprach, Ross Perot. Es war das beste Ergebnis eines Kandidaten, der nicht einer der beiden großen Parteien angehörte.
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Vögel == Vogelintelligenz == Forschungsergebnisse seit den 1990er Jahren erbrachten, dass Vögel, zumindest aber die Vertreter bestimmter Großgruppen, intelligenter sind, als es bis dahin allgemein angenommen wurde. Die traditionelle Nomenklatur der Anatomie des Vogelhirns beruhte auf der Annahme, dass es sich bei den Strukturen des Vogelhirns um Äquivalente des Gehirns der Säugetiere handelt. Da sich diese Annahme als falsch herausgestellt hat, wurde mittlerweile eine neue Nomenklatur für das Vogelgehirn ausgearbeitet (siehe auch Gehirn und Kognition der Vögel). Hirnorganisch scheint die Vogelintelligenz mit einer im Verhältnis zu Hirnvolumen und -masse sehr hohen Anzahl und Dichte von Neuronen in Zusammenhang zu stehen. So weisen die Gehirne von Sperlings- und Papageienvögeln, die als die intelligentesten gelten, bei gleicher Masse deutlich mehr Neuronen auf als Säugergehirne (einschließlich denen von Primaten). Zudem ist die Hirnmasse und die Neuronenanzahl bei diesen Vögeln im Verhältnis zu ihrer Körpermasse größer als bei Säugetieren (außer bei Primaten). So hat das Wintergoldhähnchen ein neunmal geringeres Körpergewicht als eine Maus, aber sein Gehirn enthält mehr als doppelt so viele Neuronen. Hierbei konzentrieren sich die Neuronen im Großhirn und insbesondere in der Großhirnrinde, die bei Sperlingsvogel- und Papageiengehirnen eine drei- bis vierfach höhere Neuronendichte aufweist als bei Primaten. Das dennoch vergleichsweise geringe Gewicht und Volumen dieser Vogelgehirne resultiert aus einer Verkleinerung der einzelnen Neuronen, wohingegen die Großhirnrinde als größter Teil des Säugergehirns aus relativ wenigen aber relativ großen Nervenzellen aufgebaut ist. Deutliche Unterschiede im Enzephalisationsgrad bestehen aber auch innerhalb der Vögel. Demnach hat ein Bankivahuhn, als Vertreter einer „primitiveren“ Linie der Vögel, die gleiche Anzahl von Neuronen wie eine Kohlmeise, obwohl es ein rund 50-fach höheres Körpergewicht aufweist. Allerdings ist auch bei Hühner- und Straußenvögeln die Neuronendichte in der Großhirnrinde immer noch ungefähr genauso groß wie bei Primaten. Evolutionär könnte der hohe Enzephalisationsgrad der Sperlingsvögel (insbesondere der großen Rabenvögel) und Papageien unter anderen durch die intensive Brutpflege, die in diesen Gruppen betrieben wird, begünstigt worden sein, durch die den Jungvögeln ausreichend Zeit bleibt, um viele Hirnzellen auszubilden. Viele Vögel können sich im Spiegel nicht erkennen, weshalb sie als Spiegelfechter ihr eigenes Spiegelbild bekämpfen.
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Rule_of_law === Dicey === Albert Venn Dicey beschäftigte sich als erster grundlegend mit der Rule of Law auf der theoretischen Ebene. In „Introduction to the study of the law of the constitution“ unterscheidet er zwischen drei unterschiedlichen, aber verwandten Bereichen der Rule of Law. # Niemand kann bestraft werden, ohne dass ein Rechtsbruch von einem ordentlichen Gericht festgestellt worden ist. Dies impliziert, dass alles staatliche Handeln dem Gesetz unterworfen ist, und den Ausschluss willkürlicher Gewalt. # Jedermann ist – unabhängig vom sozialen Status – der gleichen Gerichtsbarkeit und dem gleichen Recht unterworfen. # Es braucht kein gesetztes Recht, denn es entsteht aus der Rechtsprechung zu den persönlichen Rechten des Einzelnen.
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Pub == Umgangsformen und Konventionen == Die Umgangsformen sind unkompliziert; das Pub ist einer der wenigen Orte in Großbritannien, an dem Klassenunterschiede eine geringe Rolle spielen. Getrunken wird traditionell Bier in den Variationen Lager, Ale und Bitter aus einer reichen Auswahl, das man sich selbst an der Theke holt und dort auch sofort bezahlt. Speisen ''(Bar meals)'' werden unter Nennung der Tischnummer an der Theke bestellt, ebenfalls gleich bezahlt und, sobald sie fertig sind, am Tisch serviert. Eine Bezahlung erst am Ende des Besuchs bzw. auf Deckel, wie in Deutschland üblich, ist nicht möglich, somit ist auch Anschreibenlassen nicht gestattet. Außer Bier und Whiskey sind neben Softdrinks auch andere Getränke wie Cider, Wein oder Spirituosen verbreitet, Cocktails dagegen unüblich. Deutschen Biertrinkern erscheint zudem die Bierausgabe ohne oder mit nur einer kleinen Schaumkrone gewöhnungsbedürftig, jedoch herrscht in Großbritannien die Haltung ''I pay a pint, I want a pint!'', also etwa: ''Ich bezahle ein (ganzes) Pint, also möchte ich auch ein (ganzes) Pint haben!'' vor. In Großbritannien ist die Gepflogenheit weit verbreitet, nach der Arbeit mit den Kollegen Bier zu trinken. Folglich stellt der Feierabend die wesentliche Einnahmequelle der Betreiber dar. Allerdings sieht man auch tagsüber schon Geschäftsleute in Pubs, die dort ihre Mittagspause verbringen und dabei auch durchaus schon ein Pint Bier zu sich nehmen. Die Auswahl an Getränken ist meist größer als die Auswahl an Speisen. Traditionelles Pub-Essen sind britische Spezialitäten wie Fish and Chips, Steak and Kidney Pies und andere Fleischpasteten, oft serviert mit mashed potatoes (Kartoffelpüree). Es ist selbst in überfüllten Pubs verpönt, sich durch auffälliges Rufen oder Geldscheinwedeln beim Wirt Gehör zu verschaffen. Stattdessen wird von diesem erwartet, dass er die Reihenfolge, in der die Gäste eintreffen, im Auge behält. Verliert der Wirt dennoch den Überblick und bedient einen Gast, der noch nicht an der Reihe wäre, so verlangt die Konvention, dass dieser ablehnt und den Wirt mit einem Wink auf den übergangenen Gast hinweist. Es ist höchst unüblich, im Pub Trinkgeld zu geben. Um sich dennoch für guten Service erkenntlich zu zeigen, kann man dem Wirt mit den Worten „… and one for yourself“ ein Bier ausgeben. Dieser antwortet darauf gelegentlich mit den Worten „I’ll save it for Ron“ (kolloq. für „later on“), er wird also später ein Bier auf Kosten des Gastes trinken – vorher aber sicherstellen, dass er dem Spendierenden zuprostet. Sehr beliebt sind die sogenannten Pub-Quiz-Abende, an denen von einem Quizmaster Fragen gestellt werden, die das Publikum einzeln oder in Teams lösen muss. Dem Sieger winken als Preis kleinere Geldbeträge. In England ist auch der pub-crawl weit verbreitet, dabei werden möglichst viele Pubs an einem Abend hintereinander besucht. Seit im Juli 2007 das „Health Act 2006“ (Gesundheitsgesetz 2006) in Kraft trat, ist in allen britischen Pubs das Rauchen streng untersagt. Gelegentlich sind im Außenbereich (Steh-)Tische installiert, überdacht und manchmal auch beheizt, dort ist das Rauchen dann zulässig. Dies führt des Öfteren dazu, dass sich auch bei Regenwetter mehr Personen ''vor'' dem Pub befinden als darin.
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Griechenland === Energieversorgung === Primärenergieverbrauch (TPES) in Griechenland Bislang hängt die Energieversorgung Griechenlands stark an Erdöl-, Kohle- und Gasimporten aus Russland, dem Iran und Saudi-Arabien. Erneuerbare Energien als Kernelement der Energiewende sind bisher kaum ausgeschöpft. Einer der Gründe ist die nicht funktionierende Fremdfinanzierung. Erschwert wird dies noch dadurch, dass die griechische Regierung nun über zwei Jahre rückwirkende Besteuerung von Vergütungseinnahmen beschlossen hat, die viele Wind- und Solarunternehmen zusätzlich in finanzielle Nöte bringt. Der Primärenergieverbrauch Griechenlands betrug 2010 gemäß IEA schätzungsweise 27 Mtoe (314 TWh). Davon wurden 9,2 Mtoe im Inland generiert, was einem Anteil von 34 % vom Gesamtverbrauch entspricht. Der Rest wurde importiert. Damit fällt Griechenlands Energiehandelsbilanz negativ aus (Energieimport). Hauptanteile des Energieimports entfielen 2010 mit über 96 % auf Mineralöl, Erdgas und Steinkohle. Vom 23. bis 24. November 2012 trafen sich in Athen 50 Vertreter von 15 nationalen Parlamenten aus den EU-Staaten, 60 weitere Repräsentanten aus dem EU-Parlament, aus Wirtschaft und Industrie sowie von Interessenverbänden, um über Erneuerbare Energien zu sprechen. Bei dem Treffen zum Thema “Renewable Energy and Energy Efficiency – Ways out of the economic crisis!” stand der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Effizienztechnologien als Wirtschaftsmotor für Griechenland im Vordergrund. Griechenlands Photovoltaikleistung ist 2012 um 150 Prozent gestiegen. Binnen eines Jahres wurden Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von über 900 Megawatt an das Netz angeschlossen. Damit steigerte sich die installierte Leistung auf 1,5 Gigawatt. Griechenland nahm damit weltweit den dritten Platz auf der Rangliste der pro Kopf installierten Photovoltaikleistung, direkt hinter Deutschland und Italien ein. Dieser Ausbau geht in allen drei Ländern auf einen Einspeisetarif für Photovoltaikanlagen zurück. Die installierte Windenergieleistung lag Ende 2014 bei 1.980 MW. Es gibt mehrere Wasserkraftwerke, von denen das am Kremasta-Stausee mit 437 MW das größte ist. Die Thissavros-Talsperre dient als Pumpspeicherwerk und hat eine Leistung von 384 MW.
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Mexiko-Stadt ==== Chapultepec-Park ==== Der Chapultepec-Park oder Bosque de Chapultepec umfasst eine Grünfläche von vier Quadratkilometern und ist die „grüne Lunge“ der Hauptstadt. Er besteht aus drei Abschnitten. Im größten und am weitesten östlich Gelegenen befinden sich die interessantesten Einrichtungen, darunter das „Museo Nacional de Antropologia“, das „Museo de Arte Moderno“, das „Museo Rufino Tamayo“ und der Zoo. An der Südseite der Reforma, gegenüber dem „Museo de Antropologia“, liegt der Lago Chapultepec. Am Hügel von Chapultepec befindet sich das Schloss Chapultepec („Castillo de Chapultepec“). Davor steht das „Monumento a los Niños Héroes“, ein Ehrenmal für die Kadetten, die das Schloss gegen die US-Armee im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg 1847 zu verteidigen suchten. Der Legende nach haben sich die letzten sechs Überlebenden in die Nationalflagge gehüllt von den Klippen zu Tode gestürzt, um nicht den feindlichen Truppen in die Hände zu fallen. Das Castillo selbst wurde 1785 als Sommerresidenz des spanischen Vizekönigs erbaut. Bis dahin war es eine Einsiedelei, die nach dem Verschwinden des Aztekenherrschers errichtet worden war. Als Militärakademie wurde es bis zur Unabhängigkeit genutzt, die heutige Gestalt erhielt das Schloss auf Wunsch von Kaiser Maximilian, der es nach dem Muster seiner italienischen Villa umbauen ließ. Jetzt beherbergt es auf zwei Stockwerken das „Museo Nacional de Historía“ (Geschichtsmuseum). Am westlichen Seeufer befindet sich der Haupteingang zum Zoo der Stadt, dem ''Zoológico de Chapultepec'', der einen Großteil des Parkinneren einnimmt und in verschiedene Klimazonen aufgeteilt ist, darunter Wüste, Tropen, gemäßigte Mischwaldzone. Die meisten Käfige sind relativ geräumig und tiergerecht. Am interessantesten sind die Zooabteilungen, in denen die in Mexiko heimischen Tiere untergebracht sind, und das Gelände, das den Xoloitzcuintle, den unbehaarten und einzigen Nachkommen der vier präkolumbischen Hundearten, vorbehalten ist. Daneben sind weitere Tierarten aus aller Welt vertreten: Tiger, Bären, Löwen, Elefanten und Pandabären. Der Parque Zoológico war der erste Zoo der Welt, in dem Große Pandas Nachwuchs bekamen. Im Laufe der Jahre kam am Westrand des ursprünglichen „Bosque de Chapultepec“ neue Parkabschnitte hinzu. Diese wurden manchmal noch als „Nuevo Bosques de Chapultepec“ bezeichnet, üblicherweise jedoch meistens als Segunda Sección, das heißt zweiter Abschnitt und Tercera Sección, das heißt dritter Abschnitt. In der Segunda Sección befinden sich das „Museo Tecnológico“, das „Papalote Museo del Niño“, das „Museo de Historía Natural de la Ciudad de México“, und „La Feria“ (größter Vergnügungspark der Stadt) und ein weiterer Vergnügungspark namens „Planeta Azul“. Vom Museum für Naturgeschichte fährt der „Tren Escénio“ ab, eine Parkeisenbahn, die eine kurze Runde durch den Park dreht, vorbei an einigen Breiapfelbäumen und der Zeremonialstätte „Fuente Xochipilli“. In der Tercera Sección befindet sich der Panteón Civil de Dolores mit den Gräbern von Diego Rivera, José Clemente Orozco und anderen Persönlichkeiten. Auch befindet sich in diesem Abschnitt „El Rollo“ (ein Wasserpark mit Rutschen und Wellenbad) sowie „Atlantis“ (eine Art Zoo-Zirkus mit Meeressäugetieren und Seevögeln, von denen manche Dressurakte vorführen).
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Napoleon_Bonaparte === Der Russlandfeldzug === Zar Alexander I. von Russland war Ende 1810 aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr bereit, sich an der von Napoleon verhängten Kontinentalsperre gegen Großbritannien zu beteiligen. Da Napoleon diese als einziges Kampfmittel gegen Großbritannien ansah, führten die Position Russlands und weitere Faktoren dazu, dass sich die Beziehungen zwischen beiden Seiten abkühlten. Bonaparte bereitete sich im Jahr 1811 und in der ersten Hälfte des Jahres 1812 auf einen Krieg mit Russland vor. Die Rheinbundstaaten wurden verpflichtet, ihre Kontingente zu erhöhen, und auch Österreich und Preußen sahen sich genötigt, Truppen zu stellen. Nur Schweden hielt sich unter dem neuen Kronprinzen und ehemaligen französischen General Bernadotte abseits und verbündete sich mit Russland. Insgesamt soll die Grande Armée bei ihrem Aufmarsch 590.000 Mann stark gewesen sein. Diese Zahlen gelten heute aber als übertrieben. Tatsächlich standen beim Einmarsch nach Russland höchstens 450.000 Mann zur Verfügung. Trotzdem war es die größte Armee, die es in Europa bis dahin gegeben hatte. Am 24. Juni 1812 überschritt Napoleon die Memel. Sein Plan für den Feldzug in Russland, dort als ''Vaterländischer Krieg'' bezeichnet, war es, wie in den bisherigen ''Blitzfeldzügen'' eine schnelle spektakuläre Entscheidungsschlacht herbeizuführen, die den Krieg bald beenden und Friedensverhandlungen einleiten sollte. Doch die russischen Truppen unter der Führung von Barclay de Tolly wichen in die Weiten des Landes zurück. Die bisherige Methode, die Armee aus den Erzeugnissen des Landes zu versorgen, funktionierte nicht, da die Russen eine Politik der verbrannten Erde betrieben. Daneben führten mangelhafte Logistik, Läusefieber und ungünstige Witterungsverhältnisse dazu, dass sich die Truppenstärke schon ohne Feindberührung beträchtlich verringerte. Bereits am 17. August 1812, als die Truppe Smolensk erreichte, war sie nur noch 160.000 Mann stark. Vor Moskau stellten sich die Russen unter Kutusow zur Schlacht. Die Schlacht von Borodino konnte Napoleon zwar gewinnen, aber sie wurde zur verlustreichsten Auseinandersetzung der napoleonischen Kriege überhaupt: etwa 45.000 Tote oder Verwundete auf russischer Seite und 28.000 auf französischer Seite waren zu beklagen. Erst im Ersten Weltkrieg gab es noch höhere Opferzahlen an einem einzigen Tag. Durch diesen Pyrrhussieg gelang es Napoleon zunächst, ohne weiteren Kampf Moskau einzunehmen. Nach dem Einmarsch wurde die Stadt – vermutlich von den Russen selbst – in Brand gesetzt. Die Soldaten der Grande Armée litten unter Hunger, Krankheiten, Schnee und Kälte. Der Zar verweigerte Verhandlungen. Am 18. Oktober gab Napoleon den Befehl zum Abmarsch. Fehlender Nachschub, Krankheiten sowie ständige Angriffe der russischen Kosaken setzten den französischen Truppen schwer zu. In der Schlacht an der Beresina wurde Napoleons Grande Armee endgültig zerschlagen. Nur 18.000 napoleonische Soldaten übertraten im Dezember 1812 die preußische Grenze an der Memel. Der Befehlshaber des preußischen Hilfskorps, Yorck von Wartenburg, trennte sich von der Grande Armée und schloss eigenmächtig einen Waffenstillstand mit dem Zaren (Konvention von Tauroggen). Napoleon war schon vorher nach Paris geflohen, um eine neue Armee aufzustellen. Noch während des verlustreichen Rückzugs ließ der kaiserliche Hof vermelden: „Die Gesundheit seiner Majestät war niemals besser.“ („La santé de Sa Majesté n’a jamais été meilleure.“, 29. Bulletin der Grande Armée v. 17. Dezember 1812).
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Schweiz === Klima === Nördlich der Alpen herrscht gemässigtes, meistens von ozeanischen Winden geprägtes, mitteleuropäisches Klima, südlich der Alpen ist es eher mediterran. Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich, bedingt durch die geographischen Elemente. Grundsätzlich herrscht vom Jurabogen über Mittelland und Voralpen täglich ein ähnliches Wetter, während inneralpin und in der Südschweiz vollkommen anderes Wetter herrschen kann. In der Innerschweiz, in den Alpen und im Tessin beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge ungefähr 2000 Millimeter im Jahr. Niederschlagsreichster Ort ist der Säntis (2502 m. ü. M.) mit durchschnittlich 2837 mm (Normperiode 1981–2010), trockenster Ort ist Ackersand im Vispertal mit durchschnittlich 545 Millimeter im Jahr (beide Werte Normperiode 1981–2010). In der Normperiode 1961–1990 lag der Wert für Ackersand noch bei 521 Millimetern. Im Mittelland beträgt die Menge etwa 1000 bis 1500 Millimeter pro Jahr. Als einzige Region der Schweiz verzeichnet diese Region seit dem Jahr 1864 eine statistisch signifikante Zunahme der jährlichen Niederschlagsmengen, welche vor allem auf eine Zunahme in den Wintermonaten zurückzuführen ist. Die Niederschlagsmenge in der Schweiz ist im Sommer allgemein ungefähr doppelt so hoch wie im Winter. Primär abhängig von der Höhenlage fällt im Winter viel Niederschlag als Schnee, sodass in den Alpen und Voralpen monatelang eine geschlossene Schneedecke liegt. Vergleichsweise selten schneit es in den Regionen um Genf und Basel sowie im Südtessin, hier kann es auch Winter ohne Schneedecke geben. Die grösste Schneehöhe in der Schweiz wurde mit 816 cm im April 1999 auf dem Säntis gemessen. Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Zudem sind sie in der Tendenz im Westen statistisch etwas höher als im Osten (ca. 1 °C). Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund −1 bis +1 °C. Im wärmsten Monat, dem Juli, liegt sie bei 16 bis 19 °C. Die Jahresmitteltemperaturen betragen ungefähr 7 bis 9 °C. Die durchschnittlich wärmsten Orte mit verfügbaren Messreihen sind Locarno-Monti und Lugano mit einem Jahresmittel von jeweils 12,4 °C (Normperiode 1981–2010). Wie an fast allen Messstationen zeigt sich auch hier der Klimawandel: In der Normperiode 1961–1990 lagen die Durchschnittswerte noch bei 11,5 °C (Locarno/Monti) bzw. 11,6 °C (Lugano) und damit um 0,9 bzw. 0,8 °C niedriger als in der zuletzt gemittelten Normperiode. Der durchschnittlich kälteste Ort ist das Jungfraujoch mit −7,2 °C (Normperiode 1981–2010). Auch hier hat die Durchschnittstemperatur um 0,7 °C zugenommen seit der Normperiode 1961–1990. Absolute Rekorde wurden in Grono mit 41,5 °C am 11. August 2003 gemessen, beziehungsweise in La Brévine mit −41,8 °C (12. Januar 1987). Verglichen mit der Höhenlage von Vergleichsorten im Mittelland sind die Temperaturen im Rhonetal, im Rheintal und in der Region Basel durchschnittlich ein bis zwei Grad Celsius wärmer, in der Magadinoebene im Tessin zwei bis drei Grad. Obwohl klimatisch zur Südschweiz zählend, sind die Temperaturen im Engadin um durchschnittlich zehn Grad Celsius kälter. Dies liegt daran, dass das Engadin ein alpines Hochtal ist. Ähnliches gilt für die Seitentäler und das Goms im Wallis. Hagel ist in den Alpen, in der Romandie und im Tessin ein eher seltenes Ereignis. In der Periode von 1999 bis 2002 hagelte es im Emmental, im Laufental und im Toggenburg am im Jahresdurchschnitt bis zu 60 Minuten, in den anderen Regionen waren es unter 30 Minuten. Nebel ist im ganzen Mittelland zu beobachten, die Alpengebiete sind seltener betroffen. Besonders häufig ist der Nebel entlang der Aare, der nördlichen Reuss und im Thurgau, wo er vor allem im Herbst, im Winter und im Frühfrühling über mehrere Wochen auftreten kann. Mit Ausnahme von Hochnebel ist Nebel im Jurabogen und in der Region Basel ein vergleichsweise seltenes Phänomen. Die Nebelhäufikeit im Schweizer Mittelland ist seit den 1970er-Jahren deutlich zurückgegangen. Die Wetterstation Zürich-Kloten zum Beispiel registrierte früher immer wieder Jahre mit 50 bis 60 Nebeltagen. Heute sind es um die 40. Ursachen für den Nebelrückgang dürfte in einer Umstellung der vorherrschenden Wetterlagen und in der Verbesserung der Luftreinhaltung zu finden sein. Häufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde Föhn beidseits des Alpenkamms und die kalte Bise, von der die Südschweiz oft verschont wird. Die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit ist 285 Kilometer pro Stunde (Jungfraujoch, 27. Februar 1990). Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) ist der staatliche Wetterdienst der Schweiz. Weitere bekannte private Wetterdienste sind: SRF Meteo, Meteomedia und MeteoNews. In Davos ist das Institut für Schnee- und Lawinenforschung beheimatet.
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Kubismus === Purismus === Im Anschluss an den Kubismus entwickelte sich ab 1917 eine an der Architektur orientierte Stilrichtung, die 1918 mit dem Manifest ''Après le cubisme'' (Nach dem Kubismus) von den Künstlern Amédée Ozenfant und Charles-Edouard Jeanneret (Le Corbusier) als Purismus proklamiert wurde. Ozenfant hatte bereits 1915 in der selbstverlegten Zeitschrift ''L’Elan'' erste Gedanken zu einer reinen, „puren“ Kunstform dargelegt, die einfach, funktional und ohne dekorative Elemente daherkommen sollte. Damit lieferten die Puristen einen ideologischen Ansatz, der die Entfernung von der Gegenständlichkeit weiterführte und im Suprematismus, Konstruktivismus und im Bauhaus umgesetzt wurde und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Einfluss auf die minimalistische Kunst und Architektur hatte.