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Er hatte schon eine Zeit lang gesprochen über das Spiel und über die gerade nicht so leichten Wochen beim Tabellenletzten der zweiten Fußball-Bundesliga, dem FC Ingolstadt, der seit neun Spielen auf einen Sieg wartet. Aber dann, plötzlich, sagte er: "Ich fühle mich wie ein Gewinner." Oder hatte man sich da verhört? Seine Mannschaft hatte gerade 1:1 (0:0) gespielt gegen Arminia Bielefeld und einen verdienten Sieg noch aus der Hand gegeben. Doch das Ergebnis meinte Almog Cohen gar nicht. Er fühle sich wie ein Gewinner, "weil ich jetzt keine Schmerzen mehr habe". Ein Jahr lang plagte er sich. Er spielte die vergangene Saison mit Problemen am Knie, dann am Fuß, nun ist Cohen wieder gesund. Das ist ja die gute Nachricht, die der FCI in dieser ansonsten harten Zeit erhielt, in denen mangels Erfolg erst der Trainer Stefan Leitl gehen musste, dann der Sportdirektor Angelo Vier. Langsam tastet sich Cohen nach seinem Syndesmosebandriss wieder aufs Feld, am Sonntag spielte er erstmals von Beginn an und traf nach einer flachen Flanke im Rücken der Abwehr zur Führung. Die hatte auch noch Bestand, als Cohen nach einer Stunde vom Platz ging. "Er war noch nicht so weit, dass er durchspielen konnte", sagte Trainer Alexander Nouri. "Er hat ein Zeichen gegeben, und dann haben wir ihn ausgewechselt." Dass er dann aber komplett abschaltet, so weit ist Cohen nie. Ab der 65. Minute standen so immer wieder zwei Trainer in der Ingolstädter Coaching Zone: links Motivator Nouri, der das Spiel im Stehen und meist klatschend begleitete, rechts Motivator Cohen, der von außen versuchte, den Takt vorzugeben. Nur auf dem Feld fehlte nun die ordnende Hand: Der FCI kassierte das Gegentor. Nouris System funktioniert mittlerweile. "Alle fühlen sich jetzt auf ihrer Position wohl", sagte Cohens Nebenmann im zentralen Mittelfeld, Konstantin Kerschbaumer. Aber zu beobachten war in diesem Spiel auch: Dieses System hängt schon auch von einem erfahrenen Stabilisator wie dem 1,70-Meter-Mann Cohen ab. Bereits vor dem 0:4 in Sandhausen, in dem es einen wie den Israeli gebraucht hätte, der unauffällig ein Loch in der Defensive flickt, fragte Nouri Cohen, ob er sich einen Einsatz zutraue: "Ich habe ihm gesagt, in dem Spiel noch nicht. Aber gegen Bielefeld vor der Länderspielpause will ich dabei sein." 2010 verlegte Cohen seinen Wohnsitz von Netanya nach Bayern. Erst stand er drei Jahre lang beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag, seit 2013 kickt der 30-Jährige in Ingolstadt. Von wo aus er sich allerdings nun schnell wieder verabschiedete nach seinem ersten Startelf-Einsatz der Saison: Er reiste zur israelischen Nationalmannschaft, die am Donnerstag ein Testspiel und am 20. November "ein großes Spiel für uns" (Cohen) in der Nations League bestreitet. Es geht gegen Schottland um den Gruppensieg und damit den Aufstieg in die zweithöchste Liga, wo künftig auch Deutschland spielen könnte. In Ingolstadt werden sie diese Partien mit bangem Blick verfolgen. Denn verletzen darf sich Cohen nicht. Er ist ja nicht nur ein Gewinn als Kämpfer auf dem Platz, sondern auch ein Stimmungsaufheller für die Mannschaft. "Sein Spirit hat uns heute gut getan", fand Nouri. Wie wichtig er für ihn ist, verriet eine Geste in der ersten Halbzeit. In einer Behandlungspause kam das Team vor Nouri zusammen. Der Coach klatschte mit fast allen ab. Cohen umarmte er.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-ingolstadt-der-zweite-trainer-1.4207340
FC Ingolstadt - Der zweite Trainer
00/12/2018
Almog Cohen ist nach langer Verletzung zurück auf dem Platz. Dem Team von Trainer Nouri wird er in der Zweiten Fußball-Bundesliga helfen: als Stabilisator.
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mlsum_de-train-220401
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Der deutsche Skifahrer soll Sauerstoff durch eine Maske eingeatmet haben - ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln. Die deutschen Handballerinnen starten furios in die EM-Hauptrunde. Niko Kovac schafft die Rotation beim FC Bayern komplett ab. Ski alpin, Luitz: Stefan Luitz droht wegen eines Regelverstoßes die nachträgliche Disqualifikation für den Riesenslalom in Beaver Creek und damit auch der Verlust seines ersten Weltcupsieges. Der 26 Jahre alte Skirennfahrer hatte zwischen den beiden Durchgängen am vergangenen Sonntag Sauerstoff durch eine Maske eingeatmet und damit gegen das Reglement des Skiweltverbandes Fisverstoßen. Die Fis bestätigte am Freitagabend beim Treffen der Trainer vor dem Weltcup-Rennen im französischen Val d'Isère eine Untersuchung, machte zu möglichen Konsequenzen aber keine Angaben. Der betroffene Fahrer dürfe bis zu einer Entscheidung an allen Wettkämpfen teilnehmen, sagte Fis-Rennchef Markus Waldner. Einem Start von Luitz im Riesenslalom am Samstag (10.00/13.00 Uhr) steht damit nichts im Wege. In den Anti-Doping-Regeln der Fis mit Stand Juli 2016 steht auf Seite 13, dass ein Verstoß gegen diese Regeln automatisch eine Disqualifikation zur Folge hat. Allerdings erlaubt die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada in ihrer Liste der verbotenen Substanzen und Methoden aus diesem Jahr das Einatmen von Sauerstoff. Denkbar ist daher wohl auch nur eine Verwarnung. Ob eine Entscheidung noch am Wochenende fallen wird, war am Freitagabend unklar. "Wir haben einen Fehler gemacht, da stehen wir auch dazu. Weil wir nicht wussten, dass die Fis ihr Reglement an den internationalen Wada-Code nicht angepasst hat", sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur. "Wir akzeptieren, wenn man sagt, wir haben einen Regelverstoß gemacht. Aber nicht, dass wir gedopt haben. Wir betrügen nicht." Beim Riesenslalom am Samstag will auch Felix Neureuther antreten. Der 34-Jährige musste sein Comeback nach überstandenem Kreuzbandriss zuletzt zwei Mal verschieben. Zuletzt brach er sich den Daumen. In Frankreich fährt er mit einer Spezialschiene. Handball, EM: Mit einem furiosen Start in die Hauptrunde haben Deutschlands Handball-Frauen bei der Europameisterschaft zarte Medaillenhoffnungen geweckt. Die DHB-Auswahl feierte am Freitagabend in Nancy einen klaren 29:23 (17:8)-Sieg gegen Spanien und erhielt sich mit nunmehr 4:2 Punkten die Chance auf die erste Halbfinalteilnahme seit zehn Jahren. Beste Werferinnen für die vor allem in der ersten Halbzeit groß auftrumpfende deutsche Mannschaft waren Emily Bölk, Meike Schmelzer und Angie Geschke mit jeweils vier Toren. Zudem glänzte Torfrau Dinah Eckerle mit 15 Paraden. FC Bayern, Lewandowski: Bayern Münchens Trainer Niko Kovac hat beim deutschen Fußball-Rekordmeister zunächst einmal die Rotation abgeschafft. Stars wie Mats Hummels oder Javi Martinez droht deshalb in den nächsten Wochen die Bank. "Rotation wird es in der Form nicht mehr geben, weil es nicht so funktioniert hat. Rotation wird stattfinden, aber nur dann, wenn einer verletzt oder total am Boden ist. Für die, die hinten dran stehen, ist das nicht angenehm, aber jeder muss damit klar kommen. Es ist egal, wer es ist", sagte Kovac vor dem bayerisch-fränkischen Derby am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Nürnberg in aller Deutlichkeit. Der 48-Jährige kündigte vor der brisanten Partie gegen den Club erstmals schon am Tag vorher an, dass er bei seiner ersten Elf im Gegensatz zum 2:1 in Bremen keine Wechsel plant. Hummels und Martinez saßen gegen Werder nur auf der Bank. Hummels sei zuletzt ja auch "krank gewesen. Die Mannschaft hat es gegen Benfica und Bremen sehr gut gemacht, deshalb werde ich da auch nicht wechseln", betonte Kovac. Auch der angeschlagene Arjen Robben, dessen Einsatz gegen den FCN offen ist, müsste sich demnach gedulden. Kingsley Coman und Thiago sind nach längeren Verletzungspausen noch nicht bei 100 Prozent. James und Corentin Tolisso fehlen weiterhin. Er habe allen Profis zu Saisonbeginn "die nötigen Minuten gegeben", so Kovac. Nun gebe es eben Situationen, "in denen es nicht so läuft und als Trainer umdenkt". Schalke, Tedesco: Wenige Tage vor dem Revierderby zollt Schalke 04-Trainer Domenico Tedesco dem Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund Respekt. "Die Dortmunder machen das richtig gut. Man muss neidlos anerkennen, dass ihre Transfers top funktioniert haben. Sie haben einen tollen Saisonstart hingelegt, sind stark geblieben, finden in vielen Situationen die richtigen Lösungen", sagte Tedesco in einem Interview der Funke Mediengruppe. Einen Favoriten sieht Tedesco trotz eines 19-Punkte-Rückstands auf den Erzrivalen nicht. "Im Derby ist immer alles möglich, und dafür müssen wir sorgen. Wir freuen uns auf das Derby." Auch im Falle einer Niederlage mache er sich keine Gedanken, dass die Stimmung im Umfeld der Königsblauen kippen könne. Der Thematik Abstiegskampf geht der 33 Jahre alte Übungsleiter des Bundesliga-Zwölften aus dem Weg. "Ich bin kein Freund solcher Begriffe. Im letzten Jahr habe ich auch nicht reagiert, wenn andere von uns als Bayern-Jäger sprachen. Unser Plan ist immer, das nächste Spiel gut zu gestalten. Aber es stimmt natürlich, dass unser schlechter Saisonstart eine Last ist, die wir tabellarisch spüren." 3. Liga, Braunschweig: Der frühere Fußball-Nationalspieler Tobias Rau ist in den Aufsichtsrat des Drittligisten Eintracht Braunschweig gewählt worden. Der 36-Jährige erhielt am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung des Vereins bei 274 abgegebenen Stimmen 234 Ja-Stimmen. "Das ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich habe das Gefühl: Ich kann helfen", sagte Rau. Der gebürtige Braunschweiger begann 1999 seine Profikarriere bei der Eintracht. Danach wechselte er zum VfL Wolfsburg, FC Bayern München und zu Arminia Bielefeld. 2003 bestritt er sieben Länderspiele für Deutschland. Seit dem Ende seines Studiums und seines Referendariats arbeitet er als Lehrer in Ostwestfalen. Handball, Heuberger: Der ehemalige Bundestrainer Martin Heuberger kehrt zum Deutschen Handballbund (DHB) zurück. Der 54-Jährige übernimmt die U20/U21-Auswahl und erhält einen Vertrag bis 2023. "Gemeinsam mit Wolfgang Sommerfeld hat er im Nachwuchsleistungssport Strukturen aufgebaut und vieles entwickelt, das wir heute als alltäglich empfinden. Mit seiner Arbeit hat er auch die aktuelle Nationalmannschaft geprägt. Mit Martin Heuberger möchten wir wieder Kontinuität in diese zentrale Position unseres Trainerteams bringen", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Heuberger hatte die Nationalmannschaft als Nachfolger von Heiner Brand von 2011 bis 2014 betreut. Nachdem unter seiner Regie die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012, die EM 2014 und die WM 2015 verpasst wurde, wurde sein Vertrag nicht verlängert. Mit den Junioren holte er 2009 und 2011 WM-Gold, 2004 und 2006 führte er den DHB-Nachwuchs zum EM-Titel.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/ski-alpin-luitz-droht-disqualifikation-nach-weltcup-sieg-1.4243877
Ski alpin - Luitz droht Disqualifikation nach Weltcup-Sieg
00/12/2018
Der deutsche Skifahrer soll Sauerstoff durch eine Maske eingeatmet haben - ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln. Die deutschen Handballerinnen starten furios in die EM-Hauptrunde. Niko Kovac schafft die Rotation beim FC Bayern komplett ab.
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mlsum_de-train-220402
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Was tut sich im Biathlon, im Jahr eins nach dem Langzeit-Präsidenten Anders Besseberg? Der Norweger hatte sich, wie das so ist in modernen Weltsportverbänden, sein eigenes kleines Reich erschaffen, samt Hofstaat und Netzwerk, das sich Richtung Russland auswuchs und dabei flott so blickdicht verfilzte, dass nun Strafermittler den Verhau aus kleinen und großen (Doping-)Betrügereien lichten müssen. Besseberg und seine Engsten mussten gehen, als das Ganze im Frühjahr aufflog, seither wird intensiv ermittelt. Und auch die Nachfolger unter dem Schweden Olle Dahlin haben jede Menge Aufklärungsarbeit vor sich. Darunter fällt, neben vielen Doping-Verdachtsfällen, die Frage, wie das Herrschaftssystem Besseberg im Detail funktioniert hat. Hier deuten sich Frivolitäten an, die über die gängigen Hinterzimmerdeals mit Kreml-Funktionären hinausreichen. Die laufenden Strafermittlungen basieren auf einem vertraulichen Dossier, das die Daten-Forensiker der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada erstellt haben. In diesem Report heißt es, die Russen hätten sich Besseberg gefügig gemacht - und es wird auch präzisiert, wie diese Gefälligkeiten ausgesehen haben sollen. „Zehn weitere Proben“: Im Biathlon drohen noch mehr Dopingfälle Zum Auftakt der Biathlon-Saison befürchten Experten neues Doping-Ungemach: Sie rechnen mit bis zu zehn weiteren Fällen, die aus den noch nicht abgearbeiteten Teilen der Staatsdoping-Affäre um russische Athleten erwachsen sollen. Das erklärte Jim Carrabre, Chef der Medizinkommission im Internationalen Biathlon-Verband IBU, in der WDR-Sendung "Sport Inside". Befragt, wie viele russische Dopingfälle er noch erwarte, sagte der Kanadier: "Zehn Proben könnten es womöglich sein, da bin ich mir sicher. Sehr sicher." Auch andere Nationen sind wieder in den Fokus von Betrugsverdächtigungen gerückt: Vor kurzem wurde neun Biathleten aus Kasachstan suspendiert. Eine detaillierte Begründung der IBU liegt noch nicht vor, spekuliert wird, dass der Vorgang in Zusammenhang mit einer Razzia im kasachischen Teamhotel im Februar 2017 zu sehen ist. Damals waren kurz vor Eröffnung der Biathlon-WM in Hochfilzen Medikamente und Utensilien sichergestellt und alle Sportler der Nationalmannschaft Blut- und Urin-Kontrollen unterzogen worden. Ob es nun neue Verdachtsmomente gibt oder warum es so lange dauerte, bis Konsequenzen aus den damaligen Funden gezogen wurden, ist noch unklar. SZ Besseberg hatte den Skijäger-Sport insofern trefflich verkörpert, als er selbst ein passionierter Jäger ist. Jedoch mehr einer aus der Gattung Wildschütz, er war gern unterwegs in den Wäldern Osteuropas, auch im Umfeld von IBU-Terminen. Und wenn es dunkel wurde, soll der leidenschaftliche Waidmann auch andere Pirsch-Routen gesucht haben, so steht es jedenfalls im Wada-Dossier: Im Zuge der Erörterung präsidialer Privatpassionen findet sich das Wörtchen "Prostituierte". Besseberg selbst wies stets sämtliche Vorwürfe strikt von sich. IBU-Vizepräsident Hamza spricht von Drohungen und Einschüchterungen Das hakt nun insofern, als sich ein neues Detail in die Verdachtskette fügt: Der langjährige Kommunikationschef des Weltverbandes betrieb, dies verrät das Handelsregister, nebenbei über Jahre einen Escort-Service. Das findet sich nicht mal in den Sumpflandschaften des Weltsports alle Tage: Dass der Verbandssprecher im Nebenjob einen Callgirl-Betrieb unterhält! Dass hinter dieser Konstellation zielstrebige Personalplanung stehen könnte, bestritt der Erotik-Unternehmer nun aber vehement gegenüber der ARD: Der IBU-Boss habe nie die Dienste der Erotikdamen in Anspruch genommen. Wobei das immerhin schon eine Annäherung ans schlüpfrige Thema ist. Noch im April hatte der Mann auf SZ-Anfrage glattweg jede Kenntnis von erotischen Umtrieben im IBU-Umfeld abgestritten. Er habe da mal Gerüchte gehört. Das sei aber schon alles. Ob der IBU-Boss also ein glückliches Händchen bei der Kabinettsbildung hatte, ob die Nebengeschäfte des damaligen Pressechefs eine Rolle spielten und aus welchen Ländern das Servicepersonal stammte, das wird nun von der Staatsanwaltschaft untersucht: Die Ermittlungen seien in "vollem Gange", teilt die Behörde mit. Wobei die Frage, wie privat die Einflussnahmen russischer Sportfunktionäre auf manche Kollegen ausfallen, soeben eine neue Facette erhielt. Jiri Hamza wirft russischen Offiziellen vor, ihn im Zuge der Dopingaffäre massiv bedroht und eingeschüchtert zu haben. "Einige russische Offizielle haben uns bedroht, auch meine Familie. Sie wollten uns zum Schweigen bringen", sagte der tschechische IBU-Vizepräsident seiner Heimatzeitung Lidove Noviny. Hamza gehörte schon vor Bessebergs Sturz zu den schärfsten Kritikern Russlands und des IBU-Patrons. Anders übrigens als die meisten deutschen Biathlon-Vertreter.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/biathlon-skandal-russland-callgirl-nebenjob-1.4242821
Biathlon-Skandal: Callgirlvermittlung im Nebenjob
00/12/2018
Hat sich Russland den früheren Biathlon-Präsidenten gefügig gemacht? Es deuten sich Frivolitäten an, die die übliche Korruptionspraxis im Sport noch übertreffen.
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mlsum_de-train-220403
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Falls sie müde ist, oder gar bewegt, sieht man es ihr nicht an. Sie blinzelt im Licht, das ihr auf dem Podium grell entgegen scheint, die blonden Haare glänzen noch ein wenig blonder. Sie lächelt. Dann redet Ines Geipel über den Anlass an diesem Tag, "an dem wir ehren, feiern, anfangen, verabschieden". Nur zwei Mal merkt man, wie bewegt sie tatsächlich ist. Einmal, als sie den unerwarteten Tod des Mediziners Harald Freyberger verkündet, der viele Dopingopfer begutachtet hat. Und dann, als es um ihre Rolle an diesem Tag geht: der sich Verabschiedenden. Wobei Geipel lieber von einem "Tag des Umbruchs" spricht und sagt: "Es ist die letzten Wochen ja ein bisschen bunt zugegangen." Das ist ein kleines bisschen untertrieben. Der Doping-Opfer-Hilfe-Verein (DOH) verleiht jedes Jahr Anfang Dezember in Berlin seinen Anti-Doping-Preis, die teils renommierten Mitglieder sitzen im Publikum, man zeigt, dass man gemeinsam für die Sache kämpft. Dieses Mal? Sind manche Stammgäste abwesend, der Molekularbiologe Werner Franke etwa, eine der dröhnendsten Stimmen im deutschen Anti-Doping-Kampf. Und Geipel erzählt mit jetzt doch brüchiger Stimme von den zähen Anfängen des DOH, von "unwürdigen" Debatten zuletzt, weshalb sie nach langen Jahren im Verein, fünf davon an der Spitze, ihren Posten abgibt. Ihr Nachfolger, der Sportrechtsanwalt Michael Lehner, spricht später von Wogen, die zu glätten seien, als säßen sie auf einem taumelnden Tanker, der durch eine raue See schlingert. Was ja auch irgendwie stimmt, jetzt, da einstige Mitstreiter sich seit Wochen bekämpfen, Dopingopfer gegen Dopingopfer. Wie konnte es so weit kommen? Eigentlich sind es ja auch jetzt noch gute Tage für den DOH, ein wenig Sonnenschein auf stürmischer See. Die Bundesregierung hat die Frist des zweiten Dopingopfer-Hilfegesetzes nun bis Ende 2019 verlängert, 13,6 Millionen Euro vom Staat stehen bereit. Es ist ein großer Erfolg, vor allem für Geipel, die immer wieder betont hatte, dass die bisherigen Zuwendungen nicht ausreichen würden. Viele Schäden der DDR-Chemiezucht seien erst jetzt sichtbar; man könne das auch an den neuen Anträgen ablesen: mehr als 900 bis jetzt, wie Geipel am Donnerstag betont. Dass ist in der Tat unbestritten: dass die DDR längst versunken ist und mit ihr der Staatsplan 14.25, mit dem sie mehr als 10 000 Athleten flächendeckend mit Doping fütterte - dass viele Opfer aber im Jetzt leiden; Traumata kennen nun mal keine Frist. Kritiker finden: Der DOH schaue nicht so genau hin Aber über die Marschroute des Vereins, über manch große und viele kleine Fragen, gab es schon länger Differenzen im DOH. Und so bedurfte es zuletzt nicht mehr viel, um diese freizulegen. Anfang August schilderten der Tagesspiegel und die FAZ den Fall eines minderjährigen Kugelstoßers, der von seinem Trainer Dieter Kollark in der DDR gedopt worden sein soll. Der 73-Jährige hat nie bestritten, dass er tief ins DDR-Doping verstrickt war, aber Minderjährige, die habe er in dem betreffenden Zeitraum weder betreut noch gedopt (der Fall beschäftigt mittlerweile Staatsanwaltschaft und LKA). Im Nordkurier, einer Lokalzeitung in Neubrandenburg, vermutete Kollark, ein Trittbrettfahrer denke sich da wohl eine Geschichte aus, um die Einmalzahlung für Dopingopfer abzustauben, 10 500 Euro. Und weil dieses Thema auch Geipels Kritiker beschäftigt, wagten diese sich nun aus der Deckung. Der DOH schaue nicht so genau hin, hieß es, treibe die Zahlen der DDR-Opfer in die Höhe, übertreibe bei den Spätfolgen. Geipel, die in den 1980er-Jahren in der DDR-Sprinterin war und stets beteuert, unwissend gedopt worden zu sein, wehrte sich teils sachlich, teils feurig. Die Kritiker würden weder die akute Arbeit des DOH noch den Stand der Forschung kennen. Der Nordkurier betreibe "Verwahrlosungsjournalismus". Und sie sei nun mal den Hunderten von wahrhaftigen Opfern verpflichtet, rechtfertigte sie ihre harschen Worte, was aber auch dazu führte, dass andere Zwiste im Hintergrund weiter befeuert wurden und es irgendwann um vieles ging, nur nicht mehr oft um die Sache. Zuletzt legten vier DOH-Kritiker nach, in einem Brief an den Sportausschuss des Bundestags: Franke, die frühere Leichtathletin Claudia Lepping, der Langlauftrainer Henner Misersky und der Sportpädagoge Gerhard Treutlein. Das Opfer-Hilfegesetz? Werde von früheren Athleten wie dem einstigen Zehnkämpfer Christian Schenk missbraucht, der trotz wissentlichen Dopings über einen Antrag sinniere. Außerdem war es "immer schon eine Einladung zum fortwährenden Betrug durch damals dopende Sportler, die heute behaupten, nichts gewusst zu haben". Die Gutachten? Von Ärzten verfasst, die eng mit dem DOH verbandelt seien und "subjektive Psycho-Gefühle" (Franke) diagnostizieren. Staatliche Behörden? Stünden dem DOH auch zu nahe, was man schon daran sehe, dass Anne Drescher, die Landesbeauftragte in Mecklenburg-Vorpommern für die DDR-Aufarbeitung, nun mit dem Anti-Doping-Preis des DOH ausgezeichnet werde. Am Donnerstag legten die Kritiker in einem Papier nach, das sie vor dem Versammlungssaal verteilten: Der Verein müsse endlich "zur Wahrheit zurückkehren".
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/doping-hilfe-ddr-1.4242814
Dopingopfer gegen Dopingopfer
00/12/2018
Ines Geipel legt das Amt der Vorsitzenden des Doping-Opfer-Hilfe-Vereins nieder. Im Verein bekämpfen sich einstige Mitstreiter seit Wochen.
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mlsum_de-train-220404
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Fans von Boca Juniors feiern ihr Team auf dessen Weg im Bus zum internationalen Flughafen in Buenos Aires, von wo es nach Madrid aufbrach. Die beiden Fußballmannschaften sind nun tatsächlich in Spanien angekommen, das ist schon mal gut. Nach zwölf Stunden Flug erreichte am Mittwochnachmittag zuerst der "Club Atlético Boca Juniors" den Aeropuerto Barajas, am Donnerstagmorgen landete dann der "Club Atlético River Plate". Beide haben Hotels in Stadionnähe bezogen, trainieren aber dreißig Kilometer voneinander entfernt: River auf dem Gelände von Real Madrid im Vorort Valdebebas im Osten, Boca auf der Anlage des spanischen Fußballverbandes in der Gemeinde Las Rozas im Nordwesten. Was in Buenos Aires misslang, soll am Sonntagabend (20.30 Uhr) in 10 000 Kilometern Entfernung endlich glücken: das Finale der Copa Libertadores, der südamerikanischen Champions League, abzuschließen, in dem sich erstmals Argentiniens Erzfeinde gegenüberstehen. Zur Erinnerung: Nach dem 2:2 im Hinspiel in der Bombonera (Pralinenschachtel) genannten Arena im Viertel "la Boca" von Buenos Aires sollte das Rückspiel am vorvergangenen Samstag in Rivers Estádio Monumental steigen. Doch als Fanatiker den Boca-Bus mit Steinen bewarfen, brach Chaos aus. Scheibensplitter und Tränengas verletzten Spieler, zwei mussten ins Krankenhaus. Nach stundenlangem Durcheinander wurde die Partie verschoben, tags darauf dann abgesagt. Schon jetzt das "längste Finale der Welt" Dann zauberte der südamerikanische Fußballverband Conmebol das Estádio Santiago Bernabéu aus dem Hut. Spanien sei bereit und in der Lage, das Endspiel sicher auszurichten, twitterte Regierungschef Pedro Sanchez ausgerechnet auf der Reise nach Buenos Aires, wo der G20-Gipfel dann reibungslos verlief. Das von Spöttern so getaufte "längste Finale der Welt" (ein Unwetter verzögerte schon das Hinspiel um 24 Stunden) muss zu einem Ende gebracht werden. Der neue Titelträger soll schon in anderthalb Wochen in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der Klub-WM antreten - der Weltverband Fifa macht entsprechend Druck. Conmebol-Boss Alejandro Dominguez aus Paraguay versuchte den Argentiniern das Derby im Exil mit dem Hinweis schmackhaft zu machen, dass 250 000 Landsleute in Spanien die größte Kolonie außerhalb des Heimatlandes bilden. Doch ganz Lateinamerika schrie Zeter und Mordio. Diego Maradona dachte im Schock an das eigene Portemonnaie: "Um ein Boca - River zu sehen, muss ich mit meiner Familie nach Madrid reisen? Wisst Ihr, was das kostet?", schimpfte Argentiniens Nationalheld und schloss gewohnt differenziert: "Hurensöhne!" Die Sportzeitung Olé berichtete im Internet tagelang unter der Kopfzeile "Copa Libertadores/el escandolo". Der Skandal. Boca würde am liebsten gar nicht mehr spielen, River nur im eigenen Stadion.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/superclasico-madrid-boca-river-1.4242836
Superclásico in Madrid: Sogar Diego Maradona zürnt
00/12/2018
Der von Argentinien nach Spanien verlegte Superclásico zwischen Boca Juniors und River Plate wird für die Polizei zur Jahrhundertaufgabe. Die Fans wittern eine Verschwörung - auch Diego Maradona zürnt.
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mlsum_de-train-220405
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FC Bayern, Lewandowski: Bayern-Angreifer Robert Lewandowski sieht in der ungewohnten Rollenverteilung in der Fußball-Bundesliga auch eine Chance. "Manchmal ist es gar nicht schlecht, wenn du aus der zweiten Reihe attackierst. Wir sind jetzt gerne auch einmal der Jäger", sagte Lewandowski in einem Interview der Bild-Zeitung. Vor dem 14. Spieltag führt Borussia Dortmund die Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung auf Borussia Mönchengladbach an. Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München hat als Vierter vor der Partie gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) schon neun Zähler Rückstand. "Wir haben in den letzten Jahren immer nach hinten geschaut. Wenn du siehst, jemand ist vor dir - das bedeutet, dass du mehr unter Spannung bist. Du willst es dann umso mehr schaffen, dieses Team einzuholen", sagte der polnische Nationalspieler. Es sei als "Jäger einfacher, von hinten zu attackieren, als wenn du als Erster auf die Attacken von hinten schauen musst. Gerade wenn du die Erfahrung nicht hast", betonte Lewandowski. Auf die Frage, ob die Jäger-Rolle eventuell noch von Vorteil sein könne, weil die Spannung höher bleibt, antwortete der 30-Jährige: "Natürlich! Da ist sehr vieles Kopfsache. Wenn du weißt, dass du sowohl in Bundesliga, Pokal als auch in der Champions League richtig kämpfen musst, dann ist das etwas anderes, als wenn du 20 Punkte Vorsprung hast und dich nur auf die Champions League fokussierst. Ich wünsche mir das sogar, dass die Spannung hoch bleibt." Schalke, Tedesco: Wenige Tage vor dem Revierderby zollt Schalke 04-Trainer Domenico Tedesco dem Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund Respekt. "Die Dortmunder machen das richtig gut. Man muss neidlos anerkennen, dass ihre Transfers top funktioniert haben. Sie haben einen tollen Saisonstart hingelegt, sind stark geblieben, finden in vielen Situationen die richtigen Lösungen", sagte Tedesco in einem Interview der Funke Mediengruppe. Einen Favoriten sieht Tedesco trotz eines 19-Punkte-Rückstands auf den Erzrivalen nicht. "Im Derby ist immer alles möglich, und dafür müssen wir sorgen. Wir freuen uns auf das Derby." Auch im Falle einer Niederlage mache er sich keine Gedanken, dass die Stimmung im Umfeld der Königsblauen kippen könne. Der Thematik Abstiegskampf geht der 33 Jahre alte Übungsleiter des Bundesliga-Zwölften aus dem Weg. "Ich bin kein Freund solcher Begriffe. Im letzten Jahr habe ich auch nicht reagiert, wenn andere von uns als Bayern-Jäger sprachen. Unser Plan ist immer, das nächste Spiel gut zu gestalten. Aber es stimmt natürlich, dass unser schlechter Saisonstart eine Last ist, die wir tabellarisch spüren." 3. Liga, Braunschweig: Der frühere Fußball-Nationalspieler Tobias Rau ist in den Aufsichtsrat des Drittligisten Eintracht Braunschweig gewählt worden. Der 36-Jährige erhielt am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung des Vereins bei 274 abgegebenen Stimmen 234 Ja-Stimmen. "Das ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich habe das Gefühl: Ich kann helfen", sagte Rau. Der gebürtige Braunschweiger begann 1999 seine Profikarriere bei der Eintracht. Danach wechselte er zum VfL Wolfsburg, FC Bayern München und zu Arminia Bielefeld. 2003 bestritt er sieben Länderspiele für Deutschland. Seit dem Ende seines Studiums und seines Referendariats arbeitet er als Lehrer in Ostwestfalen. Handball, HBL: Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen hat dem SC Magdeburg im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga eine Lehrstunde erteilt. Am 16. Spieltag setzte sich der Tabellenvierte dank einer in der ersten Halbzeit überragenden Leistung 28:22 (18:8) gegen den Liga-Dritten durch und rückte in der Tabelle mit 25:5 Punkten bei zwei Spielen weniger auf dem Konto an Magdeburg (26:8) heran. "Die erste Halbzeit war unsere Beste in dieser Saison", sagte Löwen-Keeper Andreas Palicka bei Sky. Magdeburgs Rückraumspieler Michael Damgaard klagte dagegen: "Die erste Halbzeit heute war überhaupt nicht zu akzeptieren. Wir haben viel verworfen, aber das war nicht unsere einzige Unsicherheit." Unangefochtener Spitzenreiter bleibt die SG Flensburg-Handewitt. Der Titelverteidiger setzte sich in einer von den starken Abwehrreihen geprägten Partie beim ersatzgeschwächten Tabellensechsten MT Melsungen 24:18 (12:10) durch und feierte im 16. Saisonspiel den 16. Sieg. Keine Blöße gab sich beim 32:19 (17:11) gegen den TVB 1898 Stuttgart auch der erste Verfolger THW Kiel (30:4 Punkte). Die Füchse Berlin schoben sich mit einem 29:20 (19:10) beim Traditionsklub Gummersbach an Melsungen vorbei auf Platz fünf (20:12).
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/robert-lewandowski-wir-sind-jetzt-gerne-auch-einmal-der-jaeger-1.4243296
"Robert Lewandowski - ""Wir sind jetzt gerne auch einmal der Jäger"""
00/12/2018
Bayern-Angreifer Robert Lewandowski warnt den Tabellenführer aus Dortmund. Schalkes Trainer Tedesco ist dagegen voll des Lobes über den BVB.
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mlsum_de-train-220406
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Die Basketballer des FC Bayern haben vor 4517 Zuschauern im Audi Dome einen wichtigen Sieg in der Euroleague gelandet: Nach dem 72:65 gegen Khimki Moskau bleiben die Münchner bei 5:6 Siegen aussichtsreich im Rennen um die K.o.-Runde. Den Bayern war nach der doch überraschend hohen 71:95-Niederlage in Tel Aviv vor Wochenfrist die Nervosität anzumerken, zumal diese Partie eine gewisse Bedeutung hatte. Beide Mannschaften lagen mit einer Bilanz von 4:6 einen Sieg hinter dem achten Platz zurück, Heimspiele gegen vermeintlich gleichwertige Kontrahenten sollten also gewonnen werden, um die Runde der letzten Acht nicht vorzeitig aus den Augen zu verlieren. So waren es die Guards der Münchner, die den Takt vorgaben. Maodo Lo (im Bild links) brachte mit feinen Dribblings Struktur und Punkte, auch Stefan Jovic wusste zu überzeugen. Khimki verteidigte sehr aggressiv, was vor allem den Distanzschützen Probleme bereitete. Moskau traf besser, obwohl Alexej Shved verletzt fehlte, der beste Punktesammler der Euroleague. Dennoch gelang es den Bayern in einer sehr intensiven Partie, trotz vieler Ballverluste und vergebener Chancen, mit einem 31:28-Vorsprung in die Pause zu gehen. Auch nach dem Wechsel bestimmten die Gastgeber das Spiel, erkämpften sich immer wieder Vorteile, die sie aber immer wieder hergaben. Khimki holte einen zweistelligen Rückstand (32:43, 25. Minute) auf, und war vor dem abschließenden Viertel beim 50:54 wieder dran. Somit war klar, dass die letzten zehn Minuten zur Nervenschlacht würden, in denen die Bayern, angeführt von Lo, Jovic (je 9 Punkte), Derek Williams (10), Vladimir Lucic (13) und Nihad Djedovic (14) bewiesen, dass sie aus Niederlagen lernen können.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/basketball-euroleague-nervenspiel-mit-gutem-ende-1.4242428
Nervenspiel mit gutem Ende
00/12/2018
Bayerns Basketballer halten dank des 72:65-Sieges gegen Moskau Anschluss an die Runde der letzten Acht.
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Hart anpacken: Unter dem neuen Trainer Jens Keller soll es bei Ingolstadt wieder rauer zugehen, so wie es Tobias Schröck (links) gegen Robert Leipertz vormacht. Der neue Trainer Jens Keller muss beim Zweitliga-Letzten Ingolstadt ein von Zweifeln und Überheblichkeit zerrissene Mannschaft einen - und sich selbst dabei neu erfinden. Wenn Jens Keller dieser Tage einen Raum betritt, dann macht er das mit der Haltung eines Cowboys. Die Knie nach außen gedrückt, der Rücken gerade, die Hände an den Hüften. So gehen Westernhelden, die sich nach langem Ritt vom Pferderücken geschwungen haben. Oder frühere Fußballer, die wissen, dass sie jetzt keine Schwächen zeigen dürfen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-ingolstadt-jens-keller-1.4242426
FC Ingolstadt - Sehnsucht nach Autorität
00/12/2018
Der neue Trainer Jens Keller muss beim Zweitliga-Letzten Ingolstadt ein von Zweifeln und Überheblichkeit zerrissene Mannschaft einen - und sich selbst dabei neu erfinden.
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Detailansicht öffnen Günter Schwarz, 64. (Foto: Michael Nagy) Der Münchner Sportamtsleiter Günter Schwarz (Porträt unten) ist eine der entscheidenden Figuren, wenn es um die Frage geht, wann, wie und wo sich erwiesenermaßen rund eine Million Münchner Bürger bewegen, spielen, joggen, oder wann was wo gebaut wird. Von Actionsport bis Zumba, von SAP-Arena bis Audi Dome, Schwarz weiß über (fast) alles Bescheid. Am Ende seiner beinahe 50-jährigen Laufbahn bei der Stadt hat er die SZ auf einen Streifzug mitgenommen: über Rasen und Asche, zu Arenen und Löwen, in die Vergangenheit und Zukunft. Familienrettung "Der wichtigste Haken, auch wenn er sperrig klingt: Wir haben gerade 21 Sportvorbehaltsflächen gesichert. Also Flächen, die nur für Sportbauten reserviert sind. Das ist deshalb so wichtig, weil uns die Flächen ausgehen in München. Der zweite Haken: Wir hatten für die Bezirkssportanlagen lange die Sechs-Tage-Woche und im Sommer die 54-Stunden-Woche für den Platzwart. Das muss man sich mal vorstellen! Die hatten nur montags frei und waren jedes Wochenende im Einsatz. Viele haben mir gesagt, ihre Ehen und Familien gehen kaputt. Jetzt sind wir bei einer Fünf-Tage-Woche mit 39 Stunden und Zwei-Schicht-Betrieb. Mit verlängerten Öffnungszeiten. Der dritte Haken: die Schwimmoffensive. In den letzten drei Wochen der Sommerferien hatten wir 27 Schwimmbäder geöffnet, 39 Schulen, 140 Klassen, 2800 Schüler im Wasser. Zusammen mit der DLRG und der Wasserwacht haben wir über 800 Abzeichen geschafft. Da bin ich stolz drauf." Fehler der Vergangenheit "In den 50ern, 60ern, 70ern hat München von der Substanz gelebt, nur wenig saniert, da ist alles vor sich hingebröckelt. Da hat man eher überlegt, wie man die Bezirkssportanlagen an die Vereine abgeben kann, damit die Stadt sie nicht mehr betreiben muss. Es gab noch vor zehn, 15 Jahren auch in der Stadtspitze die Ansage: Ihr müsst jetzt soundsoviel hunderttausend Euro im Jahr sparen, welche Anlage macht ihr zu? Das Grünwalder Stadion sollte in ein Einkaufszentrum umgebaut werden, anstelle des Landesleistungszentrums für Rudern und Kanu wollten manche Stadträte den ,Trog' zuschütten und stattdessen lieber eine Driving Range. Eine Schande wäre es gewesen. Der Audi Dome sollte plattgemacht werden, weil man das Geld für den Brandschutz nicht in die Hand nehmen wollte. Jetzt ist er hierzulande eine der besten Basketballhallen. Für solche Dinge ist das Bewusstsein erst wieder entstanden in letzter Zeit, nach dem Motto: Lasst uns diese Juwele sichern!" Déjà-vu im Grünwalder Stadion Detailansicht öffnen Wo vor Jahren noch ein Einkaufszentrum geplant war, wird wieder Fußball gespielt – das Grünwalder Stadion stößt an seine Kapazitätsgrenzen. (Foto: Claus Schunk) "Seit 1994 betreue ich dieses Dauerthema. Inzwischen haben wir ein drittligataugliches Stadion für die Münchner Fußballer ausgebaut. Ziel war, Sechzig II, Bayern II und die Bayern-Frauen dort unterzubringen. Und plötzlich hatten wir die erste Mannschaft von 1860 München drin. Obwohl wir vor einigen Jahren kurz vor dem Abriss waren. Und jetzt will auch Türkgücü hinein, wenn sie in die Regionalliga aufsteigen. Da kommen wir an die Kapazitätsgrenze. Die einen Anwohner sagen, super, wieder was los in Giesing, die Kneipen sind voll, die anderen sagen, ich habe die Wildpinkler vor dem Gartenzaun, so geht's nimmer. Dann hast du wie kürzlich beim Spiel gegen Halle Randale in der U-Bahn. Das ist der Spagat, der uns zu schaffen macht. Und nun wollen die Sechziger am liebsten statt 15 000 ein Stadion zwischen 25 000 und 30 000 Zuschauerplätzen. Und VIP-Räume. Wir wissen ganz genau, was wirklich geht an Zuschauern im Stadion, um den Bestandschutz nicht zu gefährden. Voraussichtlich im Januar gibt es den Stadtratsbeschluss. Aber eins ist klar: Es geht nicht mehr viel. Für 20 000 Zuschauer brauchst du 2000 Stellplätze. Wo kriegst du die in Giesing her? Die Quadratur des Kreises. Und eine Lösung habe ich nicht." Schmuckstück SAP-Arena Detailansicht öffnen Die SAP-Arena (der Siegerentwurf im Architektenwettbewerb) soll bald den Olympiapark bereichern. (Foto: Red Bull/oh) "Die beiden Architektenvorschläge sind nun bekannt, Bauherr Red Bull sagt jetzt A oder B, dann geht es los, Mitte 2019. Wir haben das Raum- und Funktionsprogramm entwickelt, gesagt, wie viele Eisstunden wir für Vereins-, Breiten- und Schulsport brauchen. Wir kaufen über 7200 Eisstunden pro Jahr ein! Es gibt eine Spielfläche für die Profis und drei Trainingsflächen, schön eingebettet ins Gesamtensemble, die werden von außen gar nicht so sehr sichtbar sein - eine tolle städtebauliche Geschichte. Die Halle ist ein großer Schritt nach vorne und dem Olympiapark würdig. Das Lichtkonzept wird fantastisch. Und die Umbauzeit von Basketball- zu Eishockeyspielen ist marginal. Deckel drauf, Deckel runter. Mit Schubsystem und mobilen Elementen wird das Eis abgedeckt. Red Bull wird uns noch überraschen." Eier legende Wollmilchsäue "Für die Vereine ist es komplizierter geworden. Ein ehrenamtlicher Vorstand soll bei einer Baumaßnahme Fachplaner sein, Architekt, er soll die Datenschutzgrundverordnung beherrschen, Personal führen,interkulturell ausgebildet sein: Das ist die Eier legende Wollmilchsau. Aus meiner Sicht geht es in München nur dann, wenn sich größere Einheiten bilden, wenn die Vereine fusionieren. Mit dem Fachanwalt im Vorstand, dem EDV-Spezialisten. Der 4000 Mitglieder starke Verein mit hauptamtlichem Geschäftsführer, Kindersportschule und Angebot von früh bis spät für alle Altersgruppen ist die Zukunft. Der Einsparten-Verein mit 100 Mitgliedern gehört aus meiner Sicht der Vergangenheit an." Die mittelgroße Halle "Was der Olympiapark gut vertragen könnte, wäre eine Halle mit 4000 bis 6000 Zuschauern. Wir brauchen auch noch eine 1500-Zuschauer-Halle. Die könnte beim Hockeyklub Münchner SC gebaut werden. Seine alte, marode Halle müsste weg, dann könnte man dort Tischtennis, Hockey und anderes unterbringen. Es gibt konkrete Pläne vom Tischtennisverband. Der Volleyball müsste in die 4000er-Halle rein. Die Herrschinger warten ja nur, dass sie Münchner Verein werden und Spitzenvolleyball anbieten. Die wandern ja durch den Landkreis Starnberg und jeder sagt ihnen, was alles nicht geht. Das Potenzial für Spitzenvolleyball in München ist da. Du brauchst ein Jahr, um das hochzuziehen." Olympiaregatta-Strecke Detailansicht öffnen Auch die Olympia- Regattastrecke soll wieder mit mehr Leben gefüllt werden (Foto: Claus Schunk) "Wir sind in der Abstimmung mit dem Baureferat und werden im Frühjahr 2019 den Vereinen und Nutzern unsere Planungen vorstellen. Uns schwebt eine Kombi-Nutzung mit einem starken Sportschullandheim mit über 100 Plätzen vor. Integriert in die Tribüne. Dort sollen auch Funktions- und Aufenthaltsräume rein, Wettkampfbüros, das Pressezentrum. Es wird sich viel unter dem Tribünendach abspielen. Eine Doppelhalle mit Kraftraum ist geplant, das Schwimmbad ist noch in der Schwebe. Und in Sachen Leistungssport bei Rudern und Kanu hoffe ich sehr, dass die European Championships 2022 nach München kommen. Wenn sie kämen, würde auch die Sanierung der Regattastrecke Fahrt aufnehmen, weil wir mit Bund und Land kooperieren könnten. Einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag wird das aber kosten." Asche zu Asche "Wir legen Kunstrasen auf unsere Sportplätze, wo es nur geht. Asche zu Asche, die roten Plätze müssen weg. Pflegeleichter, im Winter bespielbarer Kunstrasen ist die Zukunft. Er ist jetzt in der vierten Generation, Granulat, sandverfüllt, ganz was Feines. Wenn einer bei der ersten Generation hingefallen ist, hat er sich alles aufgeschürft, war mit Pusteln übersät. Und jetzt? Kürzlich hat mal ein kleiner Steppke bei der Einweihung eines Kunstrasen-Platzes auf die Frage der Sport-Bürgermeisterin geantwortet, wie der Rasen denn sei: "Der ist Scheiße." Die Bürgermeisterin: Warum? Der Steppke: "Ich bin Torwart. Und wenn ich mich da schmeiße, möchte ich gar nicht mehr aufstehen, so schön weich ist der." Länger, höher, tiefer "Wir verwalten immer noch einen Mangel. Es kann auch nicht mehr sein, dass hier eine Schule steht, dort ein Kindergarten und da ein Sportplatz. Das Schachteldenken ist passé. Eine reine Schulsportanlage? Eine reine Schulturnhalle? Ein reines Schulschwimmbad? Warum? Die sind für jeden da. Es kann auch nicht sein, dass eine Halle um 20 Uhr zugesperrt wird, weil der Hausmeister sagt, wenn da Basketball gespielt wird, knallt der Ball an die Wand seiner Wohnung nebenan und stört seine kleinen Kinder beim Schlafen. Haben wir alles schon gehabt. Wir brauchen eine durchgehende Öffnung, von acht bis 23 Uhr, an Wochenenden, in den Ferien. Und wir müssen in die Höhe und Tiefe denken. Volleyball- oder Basketballplätze auf Flachdächern: Warum nicht? 50-Meter-Schwimmbecken im Kellergeschoss mit toller Beleuchtung? Gibt es alles. Wir müssen nur umdenken."
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sportpolitik-schachteldenken-ist-passe-1.4241784
"""Schachteldenken ist passé"""
00/12/2018
Zum Abschied des Münchner Sportamtsleiters Günter Schwarz: Ein Gespräch über Sport auf Flachdächern, unsichtbare Eishallen, Tribünenheime und andere Wollmilchsäue.
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Wenn die Nürnberg Ice Tigers an diesem Freitag (19.30 Uhr) den deutschen Meister EHC Red Bull München empfangen, dann ist dieses Spiel, anders als in den vergangenen Jahren, nicht das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga. Was, vorsichtig formuliert, nicht am Tabellenzweiten München liegt. Es sind die Nürnberger, die aktuell schwere Zeiten durchmachen. Dreimal nacheinander erreichten die Franken das Halbfinale der DEL, doch in dieser Saison dümpeln sie auf dem drittletzten Platz herum, elf Punkte hinter den Playoff-Rängen; zuletzt verlor die Mannschaft von Martin Jiranek sechs von sieben Spielen. Da kann es nicht schaden, sich an glorreiche Zeiten zu erinnern. Vor dem Duell mit München wird Steven Reinprecht (im Bild vorne) geehrt. 337 Mal hat der ehemalige NHL-Profi seit 2013 für Nürnberg in der DEL gespielt, 117 Tore geschossen und 229 vorbereitet, die meisten für seine Reihenkollegen Yasin Ehliz und Patrick Reimer (v. l.). Nach der vergangenen Saison hat "Reino", wie ihn Fans und Teamkollegen nennen, seine Karriere dann beendet, 42 Jahre ist er mittlerweile alt. Am Freitag wird Reinprechts Trikot unters Hallendach gezogen, seine Nummer 28 soll nicht mehr vergeben werden. Auch für Ehliz ist das fränkisch-oberbayerische Derby eine Begegnung mit der Vergangenheit. Zum ersten Mal seit seinem gescheiterten NHL-Abenteuer kehrt der Nationalspieler nach Nürnberg zurück - als Gegner. Die Fans der Ice Tigers nahmen ihm seinen Wechsel nach München Anfang November übel, der Verein machte in einer Stellungnahme einen vermeintlichen Wortbruch des 25-Jährigen öffentlich. Ehliz hat acht Jahre für die Ice Tigers gespielt, in 386 Partien hat er 93 Tore geschossen und 165 vorbereitet. Dankbarkeit sollte er dafür nicht erwarten.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/eishockey-abschied-und-wiedersehen-1.4242423
Abschied und Wiedersehen
00/12/2018
Nürnberg ehrt Steven Reinprecht. Weniger Freundlichkeit sollte Yasin Ehliz erwarten.
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Wenn Günter Schwarz an diesem Freitag ein letztes Mal aus dem Fenster seines Büros an der Münchner Bayerstraße auf den Hauptbahnhof blickt, sieht er sie wieder, die qualmende Dampflok. Sie ist ein Teil seines Arbeitsalltags im dritten Stock des Referats für Bildung und Sport an der Bayerstraße geworden. Im vergangenen Sommer, erzählt Schwarz, konnte er das Fenster kaum öffnen, weil ständig der Dampf hochstieg. Und bei geschlossenem Fenster bekam er Schweißausbrüche. Ansonsten liebt Schwarz aber sein Büro, die Arbeit. Er wollte immer eines: den Sport voranbringen in München. Schwarz arbeitete fast 50 Jahre bei der Stadt. Eigentlich sollte er Leiter eines der fünf Standesämter werden, doch dann wechselte er 1990 ins Sportamt, in den letzten zweieinhalb Jahren führte er dort 200 Mitarbeiter. Am Freitag geht er - glücklich - in Ruhestand. "Bei 90 Prozent von dem, was ich mir vorgenommen habe, kann ich einen Haken machen." Der Leiter des Münchner Sportamtes hat inzwischen mehr als 700 Vereine und rund eine Million Sporttreibende in München unter seiner Obhut, er muss um Sportflächen in der am dichtesten besiedelten Großstadt Deutschlands kämpfen, Bezirkssportanlagen erneuern, Hallen sanieren, Initiativen für den Breiten- und Freizeitsport auf den Weg bringen. Er ist involviert in die Planungen zur neuen SAP-Arena im Olympiapark oder zur Sanierung der Ruderregattastrecke in Oberschleißheim. Man kann sagen: Neben der Sportbürgermeisterin Christine Strobl (SPD), Referatsleiterin Beatrix Zurek und Olympiapark-Chefin Marion Schöne ist Schwarz der wichtigste Manager des Münchner Sports. "Am Ende müssen Sie ein Ergebnis erzielen, das der Stadtrat absegnet - die große Kunst", sagt Schwarz, der seine Mitarbeiter "lauter Sportverrückte" nennt. An die 60-Stunden-Woche hat er sich längst gewöhnt, er besuchte Vereine, Festivals im Olympiapark oder auf dem Königsplatz, traf sich mit Verbänden oder der Deutschen Olympischen Gesellschaft. Mit dem damaligen Oberbürgermeister Christian Ude startete Schwarz in Kiew die Städtepartnerschaft, er war Delegationsleiter in Münchens japanischer Partnerstadt Sapporo. "Das erlebst du als Verwaltungsbeamter normalerweise nicht", sagt Schwarz. Seine Frau fragte ihn zugleich mal, ob es denn möglich sei, dass er wenigstens an einem Tag pro Woche vor 20 Uhr nach Hause komme. 2015 kam der Zusammenbruch. In einer Zeit, in der sein Vorgänger Thomas Urban erst kündigte, kurz darauf wiederkam, um doch wieder zu gehen. Schwarz war zeitweise Sportamtsleiter, Stellvertreter und Geschäftsstellenleiter in einem. "Der Aktenberg wurde immer größer, und du siehst irgendwann nicht mehr darüber", erzählt Schwarz. Er pausierte, erholte sich, bald wurde er zum Sportamtsleiter befördert. "Es waren die besten Jahre meines Berufslebens." Schwarz geht nun in einer Zeit der Großbaustellen und -projekte. Die Stadt gibt viele Millionen für die Sanierung ihrer Bezirkssportanlagen und den Bau neuer Kunstrasenplätze aus. Ein neues Actionsportzentrum ist geplant, das Dantestadion wird renoviert, im Olympiapark wird von Mitte 2019 an die SAP-Arena für Basketball und Eishockey gebaut und die Olympia-Regattaanlage soll endlich saniert werden. Das wird Schwarz von Gilching aus verfolgen, wo er mit seiner Familie und dem Hund wohnt. Im Winter möchte er Langlaufen, im Sommer Rennrad oder Mountainbike fahren. Sein Nachfolger? Stellvertreter Jürgen Sonneck leitet kommissarisch die Geschäfte, 80 Bewerbungen gibt es schon für Schwarz' Stelle. "Vielleicht wird es ja eine Frau", sagt Schwarz. Der Teamplayer hat einen Rat: "Der Typ Sonnenkönig scheitert hier."
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/abschied-aus-dem-rathaus-haken-bei-90-prozent-1.4242935
Abschied aus dem Rathaus - Haken bei 90 Prozent
00/12/2018
Günter Schwarz, 64, wollte stets den Sport in München voranbringen. Eine Bilanz nach fast 50 Jahren im Dienst der Stadt.
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Vorfreude auf seine Trainertätigkeit beim FC Southampton ließ sich Ralph Hasenhüttl zunächst nicht anmerken. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck verfolgte Hasenhüttl im Sakko neben den Klubbossen die Auswärtsniederlage seiner neuen Mannschaft gegen Tottenham Hotspur auf der Ehrentribüne des Wembley. Frohsinn stellte sich bei ihm am Mittwochabend erst ein, als das Spiel nach drei Gegentoren und einem quasi mit Abpfiff erzielten Treffer für Southampton vorüber war. Denn Hasenhüttl dürfte während des Spiels die Erkenntnis gewonnen haben, dass er dem in Abstiegsnot geratenen Verein tatsächlich weiterhelfen kann. Nach nur einem Erfolg aus 15 Ligaspielen, der mittlerweile schon drei Monate her ist, sehnen sich die Spieler bei Southampton nach Energie - und davon besitzt Hasenhüttl wahrlich genug. Als erster österreichischer Trainer in der Premier League erschien der in Graz geborene Hasenhüttl, 51, dann am Donnerstag um 13.25 Uhr Ortszeit zu seiner Vorstellung. Mit einem schwungvollen "Hello" begann der Steirer im schwarzen Pullover seine Ausführungen am klubeigenen Staplewood Campus. "Für mich ist es eine Freude, hier zu sitzen vor zehn Kameras und so vielen Medien. Ich bin stolz, dass der Klub sich für mich entschieden hat und habe keine Angst vor der Herausforderung. Mein Ziel ist es, mir einen Namen in der Premier League zu machen", sagte Hasenhüttl. Detailansicht öffnen Überzeugte bei seiner Vorstellung in Southampton mit Selbstironie: Ralph Hasenhüttl. (Foto: Julian Finney/Getty Images) Dieses Ziel hatte er schon erreicht, bevor er sich zum ersten Mal in der Hafenstadt am Ärmelkanal präsentierte. Allerdings auf eine Weise, die ihm nicht so recht gefiel. Zu Wochenbeginn sorgte nämlich Jürgen Klopp in Liverpool dafür, dass sein Trainerkollege in aller Munde ist. Auf Nachfrage brachte Klopp den österreichischen Nachnamen seines Kollegen der englischen Öffentlichkeit näher: "Hase is the rabbit and Hüttl means nothing." Diese kleine Gemeinheit, dass "Hüttl" nichts weiter bedeute, ließ Hasenhüttl nicht auf sich sitzen: Mit einem lässigen Seitenhieb an Klopp gewann er gleich mal die Empathie seiner Zuhörer. "Ich habe über seine Erklärung gelacht, weil sie ja nicht stimmt. Sein Deutsch scheint nicht mehr so gut zu sein, mittlerweile spricht er besser Englisch", sagte Hasenhüttl. Mit "Hüttl" sei schließlich "hut" gemeint, Hütte, entsprechend laute die Übersetzung seines Namens: "a small hut for a rabbit". Die Anleitung zur Aussprache lieferte Hasenhüttl mit, indem er die Silben in einer Deutlichkeit betonte, dass einem das Ha-sen-hü-ttl nicht mehr aus dem Kopf geht. Spätestens jetzt war Ralph Hasenhüttl reif für die Insel. Wenn die englische Fußballszene bis hierhin nämlich auf ihn zu sprechen kam, ging er aufgrund seines ähnlichen Spielstils und Auftretens als "Alpen-Klopp" durch. "Seine Art hat mich beeinflusst, aber den Vergleich mag ich nicht so sehr. Ich habe einen eigenen Namen und eine eigene Persönlichkeit", sagte Hasenhüttl. Während seiner Karriere als Stürmer bot sich ihm in Probetrainings beim FC Chelsea und den Bolton Wanderers zweimal die Möglichkeit zu einem Wechsel, aber das Niveau sei zu hoch gewesen. „Wie Bowling“: Liverpools Trainer Jürgen Klopp beklagt Härte in England Liverpools Teammanager Jürgen Klopp hat sich nach dem 3:1-Erfolg in der Premier League beim FC Burnley über die harte Gangart des Gegners beschwert. "Burnley hatte den spezifischen Plan, wirklich körperlich gegen uns zu spielen", sagte der ehemalige Meistertrainer von Borussia Dortmund: "Das ist wie Bowling. Man bekommt den Ball, aber man trifft auch den Spieler. Das ist vier- oder fünfmal passiert." Opfer der harten Spielweise war Joe Gomez, der nach einem Tackling bereits nach 23 Minuten ausgewechselt werden musste. Eine Diagnose steht noch aus. "Joe ist verletzt - und womöglich nicht nur ein bisschen." Die Zeiten, in denen man meterlang rutschte, um den Ball zu gewinnen, "seien vorbei", sagte Klopp, der als Spieler nie zimperlich war: "Man kann aggressiv sein, das ist in Ordnung, das ist Teil des Fußballs. Aber man muss vorsichtig sein." Liverpool bleibt mit dem hart erkämpften Auswärtssieg erster Verfolger von Manchester City. Die Reds liegen mit 39 Zählern zwei Punkte hinter dem Tabellenführer zurück. sid Nach seinem Abschied im Sommer bei RB Leipzig hatte Hasenhüttl den Schritt in die Premier League anvisiert. Im Gegensatz zu unwahren Gerüchten um eine Tätigkeit beim FC Arsenal beobachtete ihn Southampton seit seinem Aufstieg mit Ingolstadt in die Bundesliga vor drei Jahren. "Die Geschichte und die Vorgehensweise des Klubs passt zu mir", sagte Hasenhüttl, "für die besten sechs Vereine in England bin ich nicht bekannt genug. Ich kann nicht sagen, dass ich die Champions League gewonnen habe, und die Zweitligameisterschaft mit Ingolstadt gilt bei diesen Klubs nicht als Qualitätsmerkmal." Der drittletzte Tabellenplatz mit den viertwenigsten Toren und den viertmeisten Gegentreffern bietet Hasenhüttl die Chance, den Klub zu revitalisieren. Lediglich eine Trainingseinheit am Freitag bleibt ihm vor dem Kellerduell bei Cardiff City. Im Gegensatz zu manchem Konkurrenzklub steht ihm ein Team zur Verfügung, dessen Stärke im Spiel mit dem Ball liegt. In der Offensive verfügt Southampton über handlungsschnelle Spieler, die es Hasenhüttl ermöglichen sollten, das frühe Attackieren umzusetzen. "Wir wollen niemanden überladen mit Informationen, aber so schnell wie möglich unten rauskommen. Mir ist es wichtig, die Spieler mitzunehmen. Wenn einem das jedoch zu viel Arbeit ist, wird er hinten herunterfallen." Über Unterhaching, Aalen, Ingolstadt und Leipzig hat sich Hasenhüttl durch die deutschen Profiligen gearbeitet. In Southampton erhält er nun die Chance, sich in der Premier League zu beweisen. "Bei der ersten Kontaktaufnahme habe ich an die Titanic gedacht, die von hier aus losfuhr. Ich hoffe, dass ich nicht auf einen Eisberg pralle."
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/southamptons-neuer-coach-huette-fuer-den-hasen-1.4242838
Southamptons neuer Coach - Hütte für den Hasen
00/12/2018
Der FC Southampton? Als ihn die Anfrage des Premier-League-Klubs erreichte, hat Ralph Hasenhüttl als erstes an die "Titanic" gedacht. Nun punktet er mit Humor.
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Weil der 1878 gegründete Augsburger EV der älteste Eissportverein Deutschlands ist; weil dieser AEV 1969 dem FC Bayern die Eishockeymannschaft abkaufte (Ausrüstung inklusive), für läppische 135 000 Mark; weil die Panther, wie das Team seit 1994 offiziell heißt, zu den sechs verbliebenen Gründungsmitgliedern der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gehören: Doch, mit ein bisschen gutem Willen kommt man durchaus auf "111 Gründe, die Augsburger Panther zu lieben". So heißt der mittlerweile achte Band aus der Reihe 111 Gründe..., der sich mit einem deutschen Eishockeyverein beschäftigt. Der Autor Milan Sako begleitet die Panther seit Jahrzehnten journalistisch, er weiß, wovon er spricht: In den Achtzigern war er selbst Profi beim AEV, als der Klub bei rauem Wellengang durch die Ligenlandschaft ritt, rauf und runter, runter und rauf. Bis der Gastwirt Lothar Sigl den Laden 1987 übernahm und in ruhigere Gewässer steuerte. Auch Sigl ist ein Kapitel gewidmet. Sako erzählt Anekdoten, die sonst hinter der Kabinentür verborgen bleiben, von Kanadiern, die in geschlossenen Räumen grillten und andere anrüchige Dinge anstellten. Aber auch er entgeht nicht dem Chronistenschicksal, dass die Zeit über sein Werk hinweg fegt wie die Panther neulich über die bedauernswerten Wolfsburger (5:0 nach dem ersten Drittel): Obwohl gerade erst erschienen, ist die Stoffsammlung schon überholt. Denn die Panther liefern derzeit Gründe für eine erweiterte Zweitauflage. Grund 112: Weil sie auf Platz drei der DEL stehen. Noch nie hatten sie zu diesem Zeitpunkt so viele Punkte wie jetzt. Sollten sie am Freitag in Ingolstadt gewinnen, wären es nach der Hälfte der Vorrunde 50 Zähler. Grund 113: Weil die letzten drei Hattricks alle von Augsburgern erzielt wurden, in den jüngsten vier Spielen. Zwei der drei besten DEL-Scorer spielen in Augsburg. Grund 114: Weil Torhüter Olivier Roy bereits viermal ohne Gegentreffer geblieben ist - Platz eins in der DEL (gemeinsam mit Münchens Danny aus den Birken). Detailansicht öffnen Der Mann mit dem Plan: Trainer Mike Stewart versorgt seine Spieler mit taktischen Anweisungen. (Foto: Jan Huebner/imago) Wer nach Gründen sucht, warum die 25. DEL-Saison die bislang beste der Augsburger ist, kommt am Trainer nicht vorbei: Mike Stewart, 46, in Calgary geborener Kanadier. Nach zehn Jahren als Profi in Nordamerika wechselte der Verteidiger nach Europa, erst nach Frankfurt, dann weiter nach Villach, wo er elf Jahre blieb, die beiden letzten als Trainer. Stewart besitzt einen österreichischen Pass. Viele, die ihn sprechen hören, glauben Arnold Schwarzenegger zu hören. Beide sind 1,89 Meter groß. Aber Schwarzenegger kommt aus der Steiermark. Stewart identifiziert sich mit Kärnten. Etwa, wenn er davon spricht, dass er seinen Nachbarn Martin Hinteregger, den österreichischen Verteidiger beim FC Augsburg, mal auf eine "Brettljause" einladen müsse. Überhaupt, die Sprache: "Die Kärntner sprechen die schönste Sprache der Welt", hat Stewart einem lokalen Fernsehsender mitgeteilt. Und erst die Männer: "unglaublich schön", sagte Stewart. "Wir sehen alle gut aus." Seit 2015 ist Stewart Trainer der Panther. Zuvor war er in Bremerhaven, wurde 2014 Meister der DEL2 und "Trainer des Jahres" und führte Bremerhaven im Jahr darauf wieder ins Finale. In Augsburg erlöste er Interimscoach Greg Thomson, der nach der Trennung von Larry Mitchell dessen Erbe mehr schlecht als recht verwaltete. In sieben Jahren unter Mitchell hatten die Augsburger ihren sportlichen Höhepunkt erlebt: das DEL-Finale 2010. Zwar unterlagen sie Hannover in der Serie 0:3, aber die Erinnerung an diese Zeit strahlte Stewart entgegen wie die Silbermedaille von Pyeongchang dem noch zu findenden neuen Bundestrainer. Stewart brauchte eine Saison, um das Team nach seinen Vorstellungen zu formen. Dann legten die Panther unter ihm ihre bis dato beste Vorrunde hin: Platz sechs, die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale. 2017 war das. Die Erwartungen stiegen, zumal das Team - ungewöhnlich für den Geberverein Augsburg - nahezu unverändert blieb. Doch die Saison 2017/18 schloss Augsburg auf Rang zwölf ab. Weitab von den Playoffs. Mal Zweiter, mal Letzter 2009 Platz 10 Aus in der ersten Playoff-Runde 2010 Finale 0:3 gegen Hannover 2011 Platz 14 Playoffs verpasst 2012 Platz 8 Aus in der ersten Playoff-Runde 2013 Platz 8 Aus in der ersten Playoff-Runde 2014 Platz 11 Playoffs verpasst 2015 Platz 12 Playoffs verpasst 2016 Platz 12 Playoffs verpasst 2017 Viertelfinale 3:4 gegen Nürnberg 2018 Platz 12 Playoffs verpasst "Vergangen ist vergangen", sagt Stewart. Wenn er beschreiben soll, worin er die Gründe für den unglaublichen Aufschwung sieht - von den ersten sieben Spielen der Saison gewannen die Panther nur zwei, danach 13 von 18 Begegnungen - fängt er bei den Torhütern an. Weil die Torhüter die wichtigsten Spieler im Eishockey sind und weil Olivier Roy und Rückkehrer Markus Keller beide unter den Top 10 der Liga stehen. Dann - Stewart sagt: "Ich gehe einfach mal die Abteilungen durch." - lobt er die Abwehr ("Wir wollten robuster werden, aber trotzdem schnell bleiben."), geht über zu den Stürmern. Und als er mit den Spielern durch ist, macht er mit dem Trainer- und Betreuerstab weiter. Jeden einzelnen Namen würdigt Stewart, zum Beispiel Spielmacher LeBlanc oder Verteidiger Patrick McNeill, den Mann mit der meisten Eiszeit: "Sie sind von ihrem Stoffwechsel so gebaut, die brauchen keine Pause." So hat sich Augsburg vom Team mit dem besten Powerplay der Liga (2017/18) zur Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren pro Spiel (2,32) verwandelt. "Ich glaube, wir machen einen ganz anständigen Job", sagt Stewart. "Wir sind lernwillig." Ein Trainer, der schnelles, erfolgreiches Eishockey spielen lässt, perfektes Kärntnerdeutsch spricht und Spieler motivieren kann: Das entspricht ziemlich genau dem Anforderungsprofil, das DEB-Präsident Franz Reindl für einen Nachfolger von Bundestrainer Marco Sturm gemalt hat. Aber Stewart winkt ab. Nicht, weil ihn die Aufgabe nicht reizen würde. Er habe "in Augsburg noch genug zu tun." Manchmal erinnert Stewart an seinen Vorvorgänger Larry Mitchell. Der Deutschkanadier wäre gerne Bundestrainer geworden. Wie aus DEB-Kreisen zu hören ist, spielt Stewart in den aktuellen Überlegungen aber ebenso wenig eine Rolle wie damals Mitchell. Beide haben sogar dasselbe Sternzeichen. Wie einst Mitchell, heute Sportdirektor beim aktuellen Gegner Ingolstadt, muss Stewart also davon ausgehen, dass er in der nächsten Saison wieder mal einen neuen Kader in Augsburg aufbauen darf - die Konkurrenz verschickt bereits ihre Angebote. Aber: "Wir haben einen Plan. Es wäre auch schlimm, wenn wir keinen hätten." Stewart klingt jetzt wie John "Hannibal" Smith, Zigarre rauchender Chef des A-Teams in der Achtziger-Jahre-Serie. Dieser Hannibal Smith sagte stets: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert." Das Bild gefällt Stewart. In der Tat gibt es Aufnahmen von ihm nach dem DEL-2-Titel, lässig mit Zigarre im Mundwinkel ins Publikum winkend. Stewart sagt: "Wir haben immer einen Plan. Das habe ich von Lothar Sigl gelernt." Sollte dieser Plan funktionieren, hätten die AEV-Fans mindestens 115 Gründe, ihre Panther zu lieben.
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DEL-Klub Augsburg Panther
00/12/2018
Vom besten Powerplay zu den wenigsten Gegentoren: Trainer Mike Stewart hat aus den Augsburger Panthern einen soliden Tabellendritten geformt.
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"Wenn's gut läuft, werden wir Europameister, wenn's schlecht läuft, sind wir nach der Vorrunde draußen" - so hatte es der neue Bundestrainer Henk Groener vor der EM gesagt. Schlecht lief es bisher nicht, denn die deutschen Handballerinnen ziehen mit zwei Punkten in die Zwischenrunde in Nancy ein - aber darauf, dass sie am 16. Dezember in Paris Europameister werden, deutet bisher auch nichts hin. Nach einem überragenden Sieg zum Auftakt gegen Titelverteidiger Norwegen und einer enttäuschend deutlichen Niederlage gegen den späteren Gruppensieger Rumänien besiegten sie im finalen Gruppenspiel Tschechien mit einiger Mühe (und einer beunruhigenden Phase in der ersten Halbzeit) 30:28. Jetzt benötigen sie gegen Spanien an diesem Freitag (18 Uhr), gegen Ungarn am Sonntag und gegen die Niederlande (Mittwoch) mindestens zwei weitere Siege, um ins Halbfinale einzuziehen - das erste in einem großen Turniers seit 2008.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/handball-em-brest-1.4242829
Handball-EM in Brest - Von Nervosität durchzogen
00/12/2018
Deutschlands Handballerinnen haben in der Gruppenphase der Europameisterschaft Schwankungen gezeigt und unnötig Punkte verloren. Nun benötigen sie in der Hauptrunde eine deutliche Steigerung.
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Wer Hannes Kronthalers Mittwochabend nachfühlen möchte, versetze sich in die Zeit ohne Live-Übertragungen zurück. Als man gebannt vor dem Videotext saß und bunte Zahlen dabei beobachtete, wie sie mit leichter Verzögerung das Abschneiden des Lieblingsvereins dokumentierten. Im Fußball ist das längst Geschichte, auch in der Volleyball-Bundesliga gibt es aus allen Hallen bewegte Bilder. Für den CEV-Cup, den zweithöchsten europäischen Volleyball-Wettbewerb, gibt es diesen Service dagegen nur für ausgewählte Spiele. Ausgewählt werden sie vom europäischen Verband, und ausgewählt wurde in der Runde der letzten 32 nicht: Vojvodina Novi Sad gegen die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching. So blieb dem nicht mit nach Serbien gereisten Alpenvolleys-Manager nur der Ticker. Dort verfolgte er das hart erkämpfte 3:1 (30:28, 25:22, 19:25, 25:23) seines Teams, das diesem in der Addition mit dem 3:2 aus dem Hinspiel die Qualifikation fürs Achtelfinale brachte, wo aller Voraussicht nach der italienische Spitzenclub Trentino warten wird (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) "Es war ein intensives Spiel, ein Sieg des Willens", sagte Kronthaler, und fügte zufrieden hinzu: "Wir bestätigen, dass wir auf hohem Niveau spielen und kämpfen können." Tatsächlich war die Partie ausgeglichener als das Hinspiel gewesen. In Unterhaching hatten die Alpenvolleys das Geschehen zwei Sätze lang klar bestimmt, ehe sie den Gegner vorübergehend zurück ins Spiel ließen. Vor den eigenen Zuschauern habe Novi Sad nun stärker dagegengehalten, sagte Coach Stefan Chrtiansky. "Wir haben nicht nachgelassen, sondern die anderen haben im dritten Satz unglaublich gespielt." Sein Team habe "eigentlich alles richtig gemacht, aber die haben plötzlich Kopf, Bein oder Fuß dazwischen gehalten - es kam einfach alles zurück". Den Unterschied machte am Ende die mentale Stärke der Alpenvolleys. Nachdem das transalpine Bündnis aus Unterhaching und Innsbruck zwei Sätze lang vorn lag, brachte es auch der deutlich verlorene dritte Durchgang nicht aus dem Tritt. "Wir mussten gewinnen", sagte Libero Florian Ringseis, "aber wir wussten auch: Wenn wir zwei Sätze haben, ist die Zeit auf unserer Seite." Als Novi Sad im vierten Satz auf 18:13 davonzog, "sind wir mit dem Risiko ein bisschen hochgegangen", so Ringseis. Außenangreifer Pawel Halaba brachte die Alpenvolleys mit drei Assen auf 16:18 heran und versenkte später den Matchball. Fünf Punkte gegen Ende eines Satzes sind auf dem Niveau, auf dem sich die beiden Tabellenführer ihrer jeweiligen Ligen duellierten, kein Abstand, den man ohne Weiteres aufholt. Dass es den Alpenvolleys gelang, zeugte von einiger Coolness, die Ringseis so erklärte: "Wir waren taktisch gut eingestellt. Darauf haben wir vertraut und auf unsere Chance gewartet." Selbstvertrauen war und ist ein zentrales Thema, für das exemplarisch der junge russische Diagonalmann Kirill Klets steht, der nach einem Holperstart seit ein paar Wochen kaum wiederzuerkennen ist. In den jüngsten beiden Ligaspielen in Giesen und gegen Berlin war er ebenso Topscorer wie nun im Rückspiel in Novi Sad, lediglich im Hinspiel wurde er in der internen Hierarchie nur Zweiter. "Er bestätigt jetzt, wovon wir gewusst haben, dass es sein Potential ist", sagte Kronthaler, "er braucht als junger Spieler ein bisschen mehr Betreuung. Dem Trainer gebührt ein Riesenkompliment, dass er genau das erkannt hat." Chrtiansky hatte dem 20-Jährigen immer wieder vertraut, zudem erhält Klets seit einer Weile zweimal wöchentlich Englisch-Unterricht, weil laut Kronthaler "schon zu sehen war, dass er ein bisschen isoliert ist, wenn die anderen alle Englisch reden". Dass die Alpenvolleys die Bodenhaftung verlieren, steht nicht zu befürchten. Im Hotel wurde artig angestoßen, am Samstag steht bereits das Bundesliga-Derby in Herrsching auf dem Programm. "Ganz gefährlich", sagte Ringseis, "wir sind Profis und werden den Körper nicht unnötig noch müder machen - eskaliert wird später." Er verwies darauf, dass die Tabellenführung eine schöne, aber womöglich trügerische Momentaufnahme sei. "Wir haben schon gegen viele Gegner vom Tabellenende gespielt, jetzt kommt ein Brocken nach dem nächsten", sagte er. Immerhin: Dem Selbstvertrauen kann der Platz ganz oben nur nützen.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/volleyball-eskaliert-wird-spaeter-1.4241786
Eskaliert wird später
00/12/2018
Die Alpenvolleys Haching bezwingen Novi Sad im Rückspiel des CEV-Pokals in 3:1 Sätzen und kommen damit weiter - dank einer starken Willensleistung.
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Als Johannes Kühn plötzlich im Schnee lag, wäre auch ein Schimpfwort denkbar gewesen, vielleicht sogar ein Wutausbruch. Der Mann aus Altötting hat eigentlich ein ausgeglichenes Gemüt, aber als ihm nun der Norweger Vetle Christiansen in die Quere gekommen und Kühn auf die Strecke gestürzt war, da hätte er für einen Moment die Fassung verlieren können. Denn Kühn war gerade vom ersten Schießen aufgebrochen, alle Scheiben hatte er getroffen, endlich mal. Kühn war also in bester Form, und nun lag er im Schnee. Aber natürlich geht in diesen Sekunden alles viel zu schnell, um sich groß aufzuregen, auch Johannes Kühn ist schon lange genug dabei, um in jeder Lage professionell zu reagieren. Er rappelte sich also auf und setzte sein Rennen fort, das das Rennen seines bisherigen Biathletenlebens werden sollte. Null Fehler im ersten Schießen, null Fehler in den folgenden drei. Weder liegend noch stehend zielte er daneben. Kühn verrechnete sich weder mit dem Wind, noch mit dem eigenen Pulsschlag, noch vertat er sich beim gleichmäßigen Ein- und Ausatmen. Er nutzte die längere Konzentrationszeit aus, die im Einzelrennen wegen der langen Strecken zur Verfügung steht, und er ließ sich nicht von der Versuchung verführen, vor dem letzten von insgesamt 20 Schuss plötzlich über die irre Chance dieses Augenblicks nachzudenken. Das lässt dann wieder Zweifel aufploppen, wie am Nachmittag bei der zehntplatzierten Franziska Preuß (Haag), die im Frauen-Einzel beim letzten Schuss wohl den Sieg vergab. Die letzte Scheibe wird im Einzel besonders klein, aber Kühn traf auch sie. Dass er dann nicht gewonnen hatte, sondern Zweiter wurde bei diesem Saisonauftakt in Pokljuka in Slowenien, lag daran, dass ihn Martin Fourcade, der französische Biathlon-Primus dieses Jahrzehnts, 4,2 Sekunden schneller war und noch abfing. 4,2 Sekunden - so viel Zeit geht locker durch einen Sturz verloren, Kühn hätte unter normalen Umständen also gewonnen, er blieb aber später gelassen und fokussiert wie bei seinen 20 Schüssen. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er: "Es war ein Unfall. Er hat sich entschuldigt, alles okay." Thema erledigt also, nur nicht für das große Publikum, das sich fragt: Johannes Kühn, wer ist das? Die deutsche Biathlon-Mannschaft, Abteilung Männer, schien in den vergangenen Jahren zu einem Quartett geschrumpft zu sein. Ob hinter den vier Musketieren Simon Schempp, Arnd Peiffer, Erik Lesser und Benedikt Doll, mittlerweile allesamt Weltmeister und Olympiamedaillengewinner, gleichrangiger Ersatz oder gar Nachfolger warten, erschien zuletzt immer unwahrscheinlicher. Die Jüngeren wie Philipp Horn, 24, Roman Rees, 25, oder David Zobel, 22, sind noch zu unerfahren. Und Johannes Kühn, der ehemalige Langläufer, war zwar immer sehr schnell, hatte aber diese hohe Schießfehlerquote, seine Auftritte in der ersten Biathlonklasse wurden immer seltener. Kühn galt schon vor acht Jahren als große Verheißung Angefangen hatte alles mit einem für diesen Sport gewöhnlichen Karriere-Einstieg. Die Spitzenbiathleten kommen ja oft gar nicht aus angestammten Milieus. Auch der zwölfjährige Kühn, der mit seiner Familie zum Langlauf-Urlaub im Chiemgau war, kam dazu nach dem Prinzip Zuschauen, Auch-Wollen, Ausprobieren. Er blieb dann dabei, entwickelte schnell seine Laufstärke, jedoch nicht im selben Tempo das Schießen. Dennoch zählte er schon vor acht Jahren zu den großen Verheißungen wie zum Beispiel auch Benedikt Doll, an dessen Seite er 2010 Junioren-Weltmeister mit der Staffel wurde. Kühns Karriere schien den gewünschten Verlauf zu nehmen, weitere Juniorenerfolge sammelte er, aber dann, bei der Europameisterschaft 2013, stürzte er im Zielsprint und brach sich die rechte Schulter. Kühn arbeitete an seiner Rückkehr, erreichte Ende des Winters 2014/2015 Platz zehn im Weltcup, brach sich aber 2016 erneut die Schulter. Dass Bundestrainer Mark Kirchner weiterhin an Kühns Karriere glaubte, lag wohl auch daran, dass der sich von allen Rückschlägen recht schnell erholte. Er gilt als lernfähig, als einer, der die Vorschläge des Trainers schnell und effektiv umsetzen kann, womit er nun möglicherweise die zweite Disziplin, das Schießen, auch sicher beherrscht. Ein Einzelrennen, mit der Minutenstrafe für einen Schießfehler, fast zu gewinnen, das schafft ein instabiler Schütze höchstens mit großem Glück. Weil Kühn aber an seinem Erfolg schon zehn Jahre lang intensiv arbeitet, war dies wohl mehr als nur Glück. Und weil dem deutschen Top-Quartett, das naturgemäß altersbedingt immer öfter von Blessuren geschwächt sein wird (oder nun schon dadurch, dass plötzliche Heimreisen in den Kreißsaal anstehen und einer Vater wird, wie der Olympiasieger Arnd Peiffer dieser Tage) wird Johannes Kühn, der einst beim Urlaub im Chiemgau von der Biathlonkarriere träumte, womöglich endlich eine tragende Rolle spielen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/kuehn-biathlon-pokljuka-1.4242816
Kühn rüttelt an der Biathlon-Ordnung
00/12/2018
Dem 27-Jährigen glückt in Pokljuka das Rennen seines Lebens, nur Martin Fourcade ist schneller. Kühn zeigt, dass er im deutschen Team eine tragende Rolle einnehmen kann.
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Auch für Ihr Smartphone optimiert: Alle Tore, Ergebnisse und Live-Statistiken im Live-Ticker von Süddeutsche.de zu allen Spielen der 1. Fußball-Bundesliga. Für einen ausführlichen Live-Spielbericht zu den Spielen des aktuellen Spieltag der Fußball-Bundesliga rufen Sie den jeweiligen Bundesliga-Live Ticker aus der obigen Auswahl auf. >> zum aktuellen Spiel >> Bundesliga Tabelle Die Fußball-Bundesliga geht in ihre 54. Saison. Mit dem Bundesliga Live-Ticker bleiben Sie immer am Ball und können alle Spiele der Vereine um die Meisterschft verfolgen. Egal ob Liga-Veteran Hamburger SV, Rekordmeister FC Bayern München oder Herausforderer Borussia Dortmund - mit dem Süddeutsche.de Live-Ticker verpassen Sie kein Tor und haben Ergebnisse, Tabellen, Aufstellungen und Spielpläne immer im Blick. Sollten Sie eine Partie verpasst haben, lässt sich jedes Spiel im Bundesliga-Ticker mit allen Informationen nachlesen. Im Live-Ticker von Süddeutsche.de finden Sie auch Live-Statistiken zu jedem Spiel. Bereits vor Anpfiff sehen Sie bei uns, wie die beiden Mannschaften ihre letzten Spiele absolviert haben und wie die letzten Duelle der beiden Teams endeten. Schon während des Spiels können Sie sich auf einer Heatmap den Bewegungsradius der Teams und der einzelnen Spieler anzeigen lassen. Auf der Taktiktafel können Sie das Spielgeschehen verfolgen. Ergänzt wird der Bundesliga Live-Ticker durch einen laufend aktualisierten Mannschaftsvergleich und einen ausführlichen Spielervergleich beider Teams.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-liveticker-live-1.1604913
Bundesliga Live - Alle Bundesliga-Spiele im Liveticker
00/12/2018
Auch für Ihr Smartphone optimiert: Alle Tore, Ergebnisse und Live-Statistiken im Live-Ticker von Süddeutsche.de zu allen Spielen der 1. Fußball-Bundesliga.
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Biathlet Johannes Kühn (Reit im Winkl) hat den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere nur um 4,2 Sekunden verpasst. Im slowenischen Pokljuka lag der 27-Jährige im Einzel über 20 km bis kurz vor Schluss an der Spitze - ehe ihn der siebenmalige Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade (Frankreich) noch auf den zweiten Platz verdrängte. "Es ist schade, da es so eng war. Aber dennoch bin ich superhappy", sagte Kühn nach dem besten Ergebnis seiner Karriere in der ARD: "Dass es mit dem Schießen gleich so gut funktioniert, ist super. Es wäre schön, wenn es immer so bleibt." Kühn blieb wie Fourcade fehlerfrei, der Dominator der vergangenen Jahre feierte bereits den 71. Weltcup-Sieg seiner Karriere. Rang drei sicherte sich der Österreicher Simon Eder (+19,7), der ebenfalls alle 20 Schüsse im Ziel unterbrachte. Kühn, dem erst in der vergangenen Saison der Durchbruch in der ersten Liga der Skijäger gelungen war, hatte zuvor nie das Podest erobert. Die vor dem Einzel am Donnerstag beste Platzierung des Bayers war ein fünfter Rang im Massenstart, den er im Januar in Antholz erreichte. Neben Kühn zeigte nur Simon Schempp (Uhingen) eine ansprechende Leistung. Der 30-Jährige hatte sich im Frühjahr bei einem Radunfall an der Schulter verletzt und konnte mehrere Wochen lang nicht schießen - dass er sich nur einen Fehlschuss erlaubte und letztlich Rang fünf belegte, zeugte von seiner Klasse. Erik Lesser (Frankenhain/2) belegte Platz 23, der frisch gebackene Vater Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/3) lief nur auf den 52. Rang. Benedikt Doll (Breitnau/5) wurde 58., Weltcup-Neuling Philipp Horn (Frankenhain/5) landete auf Platz 77. Um 14.15 Uhr (ARD und Eurosport) bestreiten die Frauen über 15 km ihr Einzel-Rennen. Der erste Weltcup dieser Saison wird am Freitag und Samstag mit den Sprints (beide 14.15 Uhr) fortgesetzt, ehe zum Abschluss am Sonntag noch die Verfolgungsrennen (ab 11.45 Uhr) anstehen. Franziska Preuß vergibt den Sieg mit dem letzten Schuss Franziska Preuß hat mit dem letzten Schuss den ersten Sieg ihrer Karriere vergeben. Die 24-Jährige lag im Einzel über 15 Kilometer auf Erfolgskurs, ehe sie nach 19 Treffern das Ziel verfehlte und sich eine Strafminute einhandelte. Deshalb musste sie sich am Ende mit dem zehnten Platz begnügen. "Beim letzten Schuss war ich vielleicht einen Zacken zu aggressiv. Das ist im Nachhinein zwar ärgerlich, im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden", sagte Preuß der ARD. Sie lag im Ziel 59,1 Sekunden hinter der fehlerfreien Ukrainerin Julija Dschyma, die sich vor der Polin Monika Hojnisz (+5,9 Sekunden/eine Strafminute) und der Tschechin Marketa Davidova (+16,5/1) durchsetzte. In Abwesenheit von Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier, die nach einer krankheitsbedingten Zwangspause an ihrer Form feilt und wohl erst im neuen Jahr zurückkehrt, war Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/2) als 22. die zweitbeste Deutsche. Direkt dahinter landete Nadine Horchler (Willingen/1). Denise Herrmann (Oberwiesenthal/4) belegte Platz 29, Vanessa Hinz (Schliersee/4) landete auf dem 32. Rang. Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/2) lief auf den 37. Platz, Anna Weidel (Kiefersfelden/4) auf Platz 66. Fortgesetzt wird der Weltcup mit dem Sprint der Männer am Freitag und dem der Frauen am Samstag (beide 14.15 Uhr/ARD und Eurosport). Am Sonntag beenden die Verfolgungsrennen (ab 11.45 Uhr) den Auftakt in die neue Saison. Im Dezember stehen noch Weltcups in Hochfilzen/Österreich (ab 13. Dezember) und in Nove Mesto/Tschechien (ab 20. Dezember) an.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/biathlon-kuehn-podest-1.4241963
Biathlon - Johannes Kühn läuft aufs Podest
00/12/2018
Der deutsche Biathlet wird in Pokljuka Zweiter, nur Martin Fourcade ist minimal schneller. Im Rennen der Frauen vergibt Franziska Preuß den Sieg mit dem letzten Schuss.
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Drinnen quietschen die Schuhe über den Belag, draußen auf dem Gang gibt Paul Drux, 23, eine Führung wie durchs eigene Wohnzimmer. Große Fotoleinwände hängen dort, auf einigen sind Meisterschaftsbilder der A-Jugendmannschaften aus den vergangenen Jahren abgebildet, Drux findet sich selber im Vorbeigehen. Ein Mal Tippen, fast ohne hinzuschauen, zack: Meisterschafts-Paul 2014. Auf der Wand gegenüber dehnt sich die Galerie der Profis aus, mit dem EHF-Pokal etwa, Drux geht von einem Bild zum anderen. Hinter der Wand zischen die Bälle Richtung Tor. Paul Drux macht Reha. Sportforum Berlin, es ist einer der ersten richtig kalten Tage in der Hauptstadt, das Grau hat sich über die Straßen gelegt, das Grau bleibt jetzt da. Neben der Trainingshalle ragt eine Brauerei in den dunstigen Himmel, zahllose Kästen türmen sich daneben. "Wenn die ihre Tanks aufmachen, stinkt es hier ziemlich nach Hopfen", sagt Drux, er kennt diese Tage, er kennt viele Tage in Berlin. Seit sieben Jahren ist er hier. Seit er als 16-Jähriger ans Sport-Internat gekommen ist, vom VfL Gummersbach, um Profi-Handballer zu werden. Mit 17 gab er seine Bundesliga-Premiere, mit 19 absolvierte er sein erstes Spiel im Nationaltrikot. Seit er 16 ist, steht Paul Drux in Berlin für ein Versprechen Doch Paul Drux zu sein heißt eben auch: Als großes Talent in einem Sport erwachsen geworden zu sein, dessen Strapazen ihn allzu oft ausbremsten auf seinem Weg in die Weltspitze. Nach seiner WM-Premiere 2015 hat er in den vergangenen vier Jahren nur ein Turnier gesund beginnen und beenden können: Olympia 2016, Bronzemedaille. "Hoffentlich war das nicht alles", sagt Drux. Kommende Woche startet ein Länderspiellehrgang, Paul Drux ist noch nicht wieder im Nationalteam dabei. Noch fünf Wochen bis zur Handball-WM. Seit er 16 ist, steht Paul Drux in Berlin für ein Versprechen. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning hat ihn nach Berlin gelotst und dann recht früh einen Satz gesagt, der bis heute an dem Sportler klebt. Damals war Drux gerade 19 Jahre alt, als Hanning prognostizierte: "Er kann der neue Nikola Karabatic werden". Der König auf der Königsposition, Rückraummitte, Dirigent im Vollkontaktsport. Was Drux dafür mitbringt: eine massive Statur, um sich durch die Abwehr zu wuchten, und die Übersicht, um das Spiel zu leiten. Wie geht man damit um, mit 19 die schönsten Zukunftsprognosen zu bekommen - und dann ständig verletzt zu sein? Während die Mannschaftskollegen in der Halle die Spielzüge durchgehen, schwitzt Drux einen Raum weiter, Gerätetraining, Aufbau-Übungen. "Ich versuche, mir den Tag so zu legen, dass ich die anderen noch sehen kann", sagt er. Anfang Oktober musste er am linken Sprunggelenk operiert werden, Überbleibsel alter Verletzungen, Narbengewebe wurde entfernt, "jetzt habe ich da zwei schöne Schrauben drin", sagt er. Schon im Sommer 2015 hatte ihn eine komplizierte Schulter-OP viele Monate Rehabilitation gekostet - und die Teilnahme an der EM 2016 in Polen, von der die Nationalmannschaftskollegen mit der Goldmedaille heimkehrten. "Ein gemischtes Gefühl" hätte er damals gehabt, auf der einen Seite die Freude für die anderen, auf der anderen "war ich natürlich auch ein bisschen traurig", sagt er. Als ginge es dabei nur um eine verpasste Geburtstagsfeier und nicht um EM-Gold, eine der wertvollsten Medaillen im Handball. Bei der WM 2017 musste er mit einer Knöchelverletzung ein Spiel pausieren, das war noch eine Kleinigkeit im Vergleich zu anderen Turnieren. Im anschließenden Sommer zog er sich einen Meniskusriss zu, wieder monatelang Pause. Bei der EM 2018 erneuter Meniskusriss, im März Bänderrisse im Sprunggelenk. "Dieses und letztes Jahr waren sehr bitter", sagt Drux, "immer wenn ich zurückkam, wurde ich erneut aus dem Tritt gebracht." Leicht frustrierend, nennt er es noch. Und wirkt doch so positiv.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/drux-handball-wm-dhb-1.4240731
Paul Drux bei der Handball-WM
00/12/2018
Doch der deutsche Nationalspieler Paul Drux ist immer wieder verletzt. Gerade kämpft er erneut um den Anschluss - es geht um die WM im eigenen Land im Januar.
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Pioniere Am Anfang, sagt Olaf Schröder, war der Anpfiff nie pünktlich. Bis 2017 der Sender Sky die Rechte kaufte, lief das Montagsspiel im Deutschen Sport-Fernsehen (DSF), später Sport1. Vom Sender stammte überhaupt erst die Idee. Und die, erzählt Schröder, Sport1-Geschäftsführer und damals verantwortlicher Redakteur, sei recht spontan umgesetzt wurden, "kurzfristig". Deshalb fand das erste Montagsspiel nicht am ersten, sondern am 12. Spieltag statt: St. Pauli gegen Bochum. Schröder erzählt, wie vor dem Spiel Trainerinterviews geführt wurden, wie sich deshalb der Anstoß verzögerte. Er sah in den Jahren danach spätere Nationalspieler erstmals auf der großen Bühne, Michael Ballack, Gerald Asamoah. Lukas Podolski lupfte am Montagabend gegen Saarbrücken das Tor des Monats. "Es wurde eine echte Fußball-Marke geschaffen, die der zweiten Liga auch finanziell geholfen hat", sagt Schröder. Und als er von der Entscheidung hörte, die Marke abzuschaffen? "War ich fassungslos." Sebastian Fischer
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/montagsspiele-zweite-bundesliga-1.4240886
Erinnerung an 25 Jahre Montagsspiele
00/12/2018
In der 2. Bundesliga wird es bald keine Montagsspiele mehr geben. Für die einen ist das überfällig, für andere geht ein Stück Tradition verloren. Ein Rückblick mit Willi Landgraf, dem DSF - und einem Gespenst am Tivoli.
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mlsum_de-train-220420
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25 Jahre nach dem ersten und bisher einzigen gesamtdeutschen WM-Titel haben Deutschlands Handball-Frauen mit dem Einzug in die Hauptrunde ihr erstes EM-Ziel erreicht. Durch ein 30:28 (16:16) gegen Tschechien im letzten Vorrundenspiel der Gruppe D buchte die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener am Mittwochabend in Brest das Ticket für die nächste EM-Phase. Nach dem 33:32-Sensationssieg gegen Titelverteidiger Norwegen und der 24:29-Niederlage gegen Rumänien nimmt die DHB-Auswahl 2:2 Punkte mit. Im Kampf um den Einzug in die Medaillenrunde trifft das deutsche Team in Nancy auf den WM-Dritten Niederlande, Spanien sowie Ungarn. Die jeweils beiden besten Teams der zwei Hauptrundengruppen ziehen ins Halbfinale am 14. Dezember in Paris ein, die Drittplatzierten spielen am gleichen Tag um Platz fünf. Beste DHB-Werferin gegen Tschechien war Meike Schmelzer mit sieben Toren. Daneben zeigte Torfrau Dinah Eckerle ihre mit Abstand beste Turnierleistung. Im Nervenduell mit Tschechien ging die junge deutsche Equipe in der ersten Hälfte durch ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem passablen Start ging nach der 6:5-Führung für fast zehn Minuten nichts mehr, die Tschechinnen zogen auf 12:7 davon. Die DHB-Frauen bekamen vor allem Iveta Luzumova vom Thüringer HC nicht in den Griff. Erst als Torfrau Eckerle sich steigerte, drehte sich das Blatt.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/handball-wm-der-frauen-knapp-weiter-1.4241645
Handball: WM der Frauen - Knapp weiter
00/12/2018
Die deutschen Handballerinnen haben durch ein hart erarbeitetes 30:28 gegen Tschechien im französischen Brest die WM-Hauptrunde erreicht.
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Sogenannte Netzreaktionen muss man nicht überbewerten. Aber die Empörung war schon massiv, als der Vorstand von Hannover 96 am Montag eine außerordentliche Mitgliederversammlung ablehnte, obwohl die Interessengemeinschaft "ProVerein 1896" mit 1310 Stimmen (notwendig wären 1145 gewesen) das größte Votum der Vereinsgeschichte abgehalten hatte. 1310 Stimmen für "mehr Demokratie", wie es der oppositionelle Aufsichtsrat Ralf Nestler ausdrückte. Einer schrieb, die Verweigerung dieser Versammlung sei eine "Vorstands-Diktatur", ein anderer, der Vorstandschef Martin Kind brächte "das Fass zum Überlaufen" und würde der Eskalation am Ende "nicht standhalten". Natürlich gab es auch jene, die Kinds Verdienste hervorhoben. Einer hat den Gegnern vorgehalten, nicht zu erkennen, dass dieser aus einem "hoch verschuldeten Chaos-Verein" einen "etablierten Bundesligaverein" gemacht habe. Sonst würde 96 in der Regionalliga spielen. Dort, wo Kind den Klub 1997 übernommen hatte. Doch Kinds unerbittlicher Versuch, für Hannover die 50+1-Regel außer Kraft zu setzen (nach der im deutschen Fußball die Stammvereine die Mehrheit gegenüber Geldgebern behalten müssen) und Mehrheitseigner bei 96 zu werden, hat zu großer interner Opposition geführt. Derzeit ist kein Profiklub so zerstritten wie der Tabellenletzte. Der Umgang untereinander ist alles andere als herzlich. Der Aufsichtsrat Nestler, Anwalt für Steuer- und Insolvenzrecht, hat nicht das Gutachten des Kölner Kollegen Paul Lambertz studieren können, das der Vorstand ein "unabhängiges Rechtsgutachten" nannte und das die außerordentliche Versammlung als "nicht statthaft" taxierte. Auch sonst ist Nestler von etlichen Informationen ausgeschlossen. Dass die Versammlung mit dem Argument abgelehnt wurde, sie koste den Klub 80 000 Euro, hält die Opposition für überzogen. Sie beziffert die Belastung auf wenige tausend Euro, darunter 100 Euro für Stimmzettel. Wie sehr das vereinsinterne Klima gelitten hat, haben nicht nur Kind und Manager Horst Heldt beklagt. Nestler wirft Kind vor, die Einigkeit aufs Spiel zu setzen und mit seiner Sturheit "die Mannschaft im Stich zu lassen". Also ein klassisches Abstiegsszenario anzuzetteln, nur um irgendwann unabhängig von den Mitgliedern wichtige Entscheidungen treffen zu können. Die Profis könnten solche Auseinandersetzungen nicht völlig ausblenden. Es erschwere zudem, im Winter Verstärkungen zu holen. Die Gefahr für Kind, den mächtigen Geschäftsführer mehrerer 96-Töchter, den Einfluss zu verlieren, ist tatsächlich so groß wie nie.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/hannover-96-zumindest-die-ultras-singen-wieder-1.4240727
Hannover 96 - Zumindest die Ultras singen wieder
00/12/2018
Die Opposition gegen die Pläne von Vorstandschef Martin Kind wird immer stärker - nun droht bei Hannover 96 der Verlust seiner Unterstützer im Aufsichtsrat.
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„Manche sagen, wir sollen wieder auf Amateurfußball umstellen. Das ist doch dummes Geschwätz.“ – Schweinfurts Trainer Timo Wenzel. Schweinfurts Trainer Timo Wenzel erklärt vor dem vermeintlichen Spitzenspiel beim FC Bayern II die Krise. Ins Zweifeln gerät er nicht. Interview von Sebastian Leisgang Nach einem langen Arbeitstag hat Timo Wenzel am Mittwochabend ein bisschen Fitnesstraining gemacht und sich in der Sauna entspannt. "Da kann ich gut abschalten", sagt der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Schweinfurt 05. Vor dem Abendprogramm ist Wenzel in die Videoanalyse des FC Bayern München II eingestiegen. Die am Freitagabend (19 Uhr) anstehende letzte Ligapartie dieses Jahres und die angespannte sportliche Lage erfordern eine besondere Gewissenhaftigkeit. Schweinfurt ist seit sechs Spielen sieglos. Da die ambitionierten Unterfranken in der Tabelle sechs Punkte hinter den Bayern zurückliegen und bereits zwei Partien mehr absolviert haben, stehen sie im Grünwalder Stadion gehörig unter Druck. Timo Wenzel, steht das M-Wort nach sechs Spielen ohne Sieg auf dem Index? Das M-Wort? M wie Meisterschaft. Dieses Wort habe ich noch nie in den Mund genommen, und das werde ich jetzt natürlich auch nicht tun. Wir haben ein Ziel: Wir wollen in den DFB-Pokal. Wir haben in dieser Saison zwar schon einige Rückschläge verkraften müssen, aber wir sind nach wie vor von unserer Arbeit überzeugt. Sie haben also keinerlei Zweifel an der Mannschaft oder an sich selbst? Nein. Es ist ja so: Ich bin als Trainer nach Schweinfurt gekommen, zu einer Mannschaft, die seit Jahren nahezu unverändert ist und die immer gleichen Abläufe hatte. Es braucht dann eben Zeit, wenn es auf einmal eine Umstellung gibt. Können Sie ein Beispiel nennen? Es gibt Spieler, die noch nie im Mannschaftskreis kritisiert worden sind. Wenn ich bei der Videoanalyse Fehler anspreche, dann kann ich auch deutlich werden. Muss der ein oder andere Akteur dann mal schlucken? Natürlich. Aber die Spieler wissen, dass ich kein Unmensch bin. Ich habe ein respektvolles Verhältnis zu ihnen. Man kann auch Spaß mit mir haben. Letzte Woche habe ich die Mannschaft zum Beispiel zu meinem Geburtstag zum Weißwurstessen eingeladen. Wir waren auch schon zusammen im Kino. So führt man 22 Charaktere zusammen, und die Spieler merken: Hey, der Trainer ist ja einer von uns. Aber das geht eben nicht von heute auf morgen. Ist Ihre harte Art manchmal ein Problem für die Spieler? Ich bin zwar manchmal streng und lache beim Training nicht in einer Tour, dafür müsste der Verein eher einen Clown einstellen - aber es geht eben um den Erfolg. Da müssen sich alle unterordnen. Und diesen Weg werde ich auch in der Zukunft gehen. Ist es diese Gier, diese Mentalität, die ihren Spielern noch abgeht? Ja. Manche denken, es wird schon irgendwie funktionieren, aber du gewinnst kein Spiel, nur weil du auf dem Papier besser bist. Gerade das Umfeld erwartet aber einen Sieg nach dem anderen. Diese Erwartungshaltung ist unfassbar. Hier musst du jedes Spiel 5:0 gewinnen. Und wenn das mal gelingt, fragen sich die Leute: Warum haben die nicht noch ein sechstes und siebtes Tor geschossen? Diese Menschen leiden doch an einem Realitätsverlust. Manche sagen jetzt nach sechs Spielen ohne Sieg, wir sollten wieder auf Amateurfußball umstellen - das ist doch dummes Geschwätz. Ist es auch der Druck, der Ihrer Mannschaft zu schaffen macht? Oder wie erklären Sie sich die derzeitige Durststrecke? Manche Spieler haben noch nie in einer Mannschaft gespielt, von der jede Woche ein Sieg erwartet wird. Natürlich spielt das eine Rolle. Wir haben momentan aber auch kein Glück. Machen Sie es sich damit nicht zu einfach? Wir hatten oft Pech, aber das ist sicher nicht der einzige Punkt. Wir leisten uns zu oft individuelle Fehler oder verteidigen Standards nicht gut. Da fehlt uns die Einstellung, das Tor mit aller Gewalt verhindern zu wollen. Das alles hat inzwischen eine Eigendynamik entwickelt. Jetzt ist wieder in den Köpfen, dass es schon 2017 gegen Ende des Jahres nicht gut gelaufen ist. Wie lässt sich das austreiben? Das müsste man einen Mentalcoach fragen. Man muss aber auch sagen: In den letzten drei Wochen haben wir gut gespielt, bloß nicht gewonnen. Am Anfang der Saison haben wir auch mal nicht so gut gespielt, dann aber gewonnen. Das ist einfach Fußball. Es fällt auf, dass der Negativlauf mit einem 0:5 in Pipinsried begonnen hat. War dieses Spiel vielleicht mehr als ein einmaliger Fehltritt? Wir haben in diesem Spiel keine gute Leistung gebracht. Und Pipinsried hat mit jedem Schuss getroffen. So ein Spiel kann ein- oder zweimal in der Karriere vorkommen. Aber ich finde nicht, dass das etwas hinterlassen hat. Wir haben eine gute Reaktion gezeigt - auch wenn die Ergebnisse nicht gepasst haben. Zuletzt hat Ihre Mannschaft trotz 80-minütiger Unterzahl 1:1 in Aschaffenburg gespielt. Auf diese Leistung müssen wir stolz sein. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft durch dieses Spiel noch näher zusammengerückt ist. Jetzt steht das Duell mit den Bayern an. Ist das ein Endspiel? Nein. Es ist noch nichts verloren - auch nicht bei einer Niederlage. Aber ich gehe nicht davon aus, dass wir verlieren. Gegen große Gegner haben wir immer gut gespielt, und ich weiß, dass Bayern nicht unschlagbar ist. Wir fahren nach München, um dort zu gewinnen. Ein Tag später ist Weihnachtsfeier, und dann ist Urlaub. Was gibt es Schöneres?
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-regionalliga-hat-eine-eigendynamik-entwickelt-1.4240746
"""Hat eine Eigendynamik entwickelt"""
00/12/2018
Schweinfurts Trainer Timo Wenzel erklärt vor dem vermeintlichen Spitzenspiel beim FC Bayern II die Krise. Ins Zweifeln gerät er nicht.
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Beim ersten oder vielleicht auch beim zweiten Glas Champagner am Frankfurter Flughafen fragte Michael Müller, der Sportdirektor des Deutschen Boxsport-Verbandes, die Weltmeisterin, was sie als nächstes vorhabe. Party? Urlaub? Nein, nein, sagte Ornella Wahner. Ausruhen wolle sie sich, das schon, aber sie erwarte vor allem gespannt einen Termin. Bei einer MRT-Untersuchung wolle sie schauen, wie ihre Hände die Strapazen mitgemacht haben, ob kleine Haarrisse oder ähnliches ausgeheilt werden müssen. Oder ob sie, die erste deutsche Weltmeisterin im Amateurboxen, wieder voll ins Training einsteigen kann. Auch knapp eineinhalb Wochen nach dem Titelgewinn der 25 Jahre alten Wahner sind sie beim DBV ganz angetan von ihrer neuen Vorzeigeathletin. Müller schwärmt noch einmal, wie prächtig sich Wahner entwickelt habe. Von einem Talent, das U19-Europameisterin geworden war, zu einer Athletin, die zunächst mit den Erwartungen nicht zurecht kam, die unter permanenten Trainerwechseln litt - die aber immer weiter an sich arbeitete. So habe Wahner, sagt Müller, "sehr klug" seine Empfehlung aufgenommen, von Berlin nach Schwerin zu ziehen, um dort bei Michael Timm zu trainieren. "Wie sie durch Täler geschritten ist, ohne ans Aufgeben zu denken, das macht sie für alle deutschen Boxerinner zu einem Vorbild", sagt Müller, übrigens auch für alle deutschen Boxer. "Was sie nach oben gebracht hat, ist ihre seltene Eigenschaft, alles aus eigenem Antrieb zu machen", sagt Müller, siehe die freiwillige Untersuchung ihrer Hände. Nach oben gebracht haben Wahner, so sieht das Müller, auch Maßnahmen des Verbandes. Der DBV habe dem Deutschen Olympischen Sport (DOSB) "vorgeführt, wie erfolgreiche Förderung aussehen kann". Vor diesem Jahr habe der Verband 45 Prozent der Gelder aus dem Budget der Männer "zu den Frauen rübergeschoben", dadurch konnten die Athletinnen Lehrgänge besuchen, auf Turniere reisen und sich vor der WM in Neu-Delhi vier Tage lang akklimatisieren. "Ich denke, dass wir mit diesem Programm viele gute Argumente geliefert haben." Verbänden, die keine Medaillen vorzeigen können, kürzt der DOSB im Zweifel die Fördergelder, wer weniger Gelder bekommt, hat noch weniger Chancen auf Medaillen. Kurz nach Wahners WM-Sieg war Müller in der DOSB-Zentrale, was er dort gehört habe, sei jedoch "sehr ernüchternd" gewesen. Am Samstag entscheidet der DOSB, welcher Verband welche Gelder erhält - Müller hofft, dass dem Boxen nichts gestrichen wird; auch für das nächste Jahr wäre dadurch eine knappe Million Euro gesichert. Dabei wären die Gelder so wichtig. Ornella Wahner zum Beispiel dürfte in ihrer Gewichtsklasse 57 Kilogramm wiegen, kommt aber oft nur auf 55 Kilogramm. "Mit gezieltem Training durch Experten könnte sie noch Muskelpakete zulegen, ohne an Beweglichkeit zu verlieren", sagt Müller, "käme Schlagkraft zu ihrer Intelligenz und ihrer Technik, wäre für sie viel möglich." Müller macht eine Pause, er korrigiert sich: "nicht viel, alles!" Er meint: einen Olympiasieg 2020 in Tokio.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/boxen-gold-und-geld-1.4240777
Gold und Geld
00/12/2018
Die 25-jährige Ornella Wahner ist die erste deutsche Amateur-Boxweltmeisterin. Ihr Aufstieg soll dem Verband helfen, weiter Geld vom DOSB für die Förderung zu bekommen.
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Der deutsche Nationalstürmer Leroy Sané ist für Manchester City derzeit so wertvoll wie noch nie: Er trifft mit links, er trifft mit rechts - und jetzt sogar mit der Brust. Mit seinem nächsten Kunststück, dem Treffer zur 1:0-Führung, brachte der 22-Jährige City am Dienstagabend beim 2:1-Liga-Auswärtssieg in Watford auf die Siegerstraße. Sané drückte den Ball nach Flanke von Riyad Mahrez hoch in der Luft stehend aus fünf Metern zielgerichtet mit dem Oberkörper durch die Beine von Torhüter Ben Foster. Die Fans aus Manchester feierten ihn mit "Leroy"-Sprechchören, die Sun lobte sein Tor als Ausdruck "individueller Brillanz" und schrieb: "Pep Guardiola traute seinen Augen nicht, als er das sah." Dabei weiß der City-Trainer genau, was er an seinem deutschen Flügelstürmer hat: "Wegen seines Alters und Potenzials kann er hoffentlich noch viele, viele Jahre bleiben", hatte Guardiola vor dem Spiel gesagt; Sanés Vertrag läuft bis 2021. In den jüngsten vier Begegnungen, in denen er über 90 Minuten ran durfte, erzielte der ehemalige Schalker vier Tore und legte weitere vier auf. Dem Treffer in Watford (40.) folgte seine Mitarbeit an der Vorlage zum 2:0 von Mahrez (51.). "Zurück nach Manchester mit drei Punkten in der Tasche", schrieb er selbst im Internet. Als Tabellenführer ist Manchester City schon seit 21 Begegnungen in der Premier League (seit April!) ungeschlagen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/premier-league-sanes-brust-tor-1.4240750
Sanés Brust-Tor
00/12/2018
Vier Tore, vier Vorlagen in den vergangenen vier Spielen: Die englische Presse feiert Leroy Sané, sein Trainer Pep Guardiola zeigt sich entzückt.
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Am Dienstag bekam der FC Bayern Besuch von einem Weltmeister. Dominik Klein, der im Sommer seine Handballkarriere beendet hat, besuchte im Anschluss an das Vormittagstraining der Münchner Basketballer den Audi Dome für einen Werbedreh. Klein befindet sich auf PR-Tour für die Anfang 2019 unter anderem in München stattfindende Handball-WM. Für den Film traf er sich deshalb mit Bayerns Basketballer Alex King. Gerade noch, könnte man sagen, denn der FCB ist bald nur noch im Rahmen seiner Spiele in der eigenen Arena anzutreffen. Das vergangene Länderspiel-Wochenende gewährte den Münchnern eine letzte Verschnaufpause vor einer strapaziösen Winterzeit, die an diesem Donnerstag (20.30 Uhr) mit der Euroleague-Partie gegen Khimki Moskau beginnt. "Wenn ich mir den Dezember anschaue, graut es mir ein bisschen", sagt Kapitän Danilo Barthel. Alle drei Tage sieht der Spielplan Begegnungen mit Topgegnern vor. In die kommenden Wochen fallen die wichtigen Bundesliga-Duelle mit Bamberg und Berlin (gegen Alba geht es zudem noch im Pokal), zwischendurch stehen auf europäischer Ebene anspruchsvolle Aufgaben an - unter anderem gegen Real Madrid oder eben am Donnerstag gegen Khimki. Die vielen Spiele seien für ihn eine neue Erfahrung, sagt Barthel, der zwar schon im Eurocup gespielt hat, noch nicht aber in der Königsklasse, allein in der Punkterunde der Euroleague sind 30 Spiele zu absolvieren. Eins hat Barthel bereits gelernt: "Man achtet darauf, schneller zu regenerieren, und trainiert weniger." Beim FCB fragt sich nicht nur der Kapitän, ob ein Pensum von fünf Spielen in zehn Tagen in einem anderen Sport akzeptiert werden würde. Der Wettkampf sei zwar das beste Training, findet Barthel, "dafür kann man nicht detailliert an etwas Spezifischem arbeiten". Dabei hat der FCB durchaus Verbesserungsbedarf, das offenbarte nicht zuletzt die herbe 71:95-Niederlage vor einer Woche in Tel Aviv. Die Länderspielpause bot nun die letzte Chance, um für die kommenden Monate noch einmal Korrekturen vorzunehmen. Immerhin reisten nur Stefan Jovic und Petteri Koponen zu ihren Nationalteams, so dass Trainer Dejan Radonjic inklusive Vladimir Lucic, den mal wieder die altbekannten Schulterprobleme plagten, nur drei Akteure fehlten. Zu verdanken war das auch Bundestrainer Hendrik Rödl, der angesichts der bereits sicheren WM-Qualifikation auf Barthel und Maodo Lo verzichtete. Laut Radonjic habe man die letzten Tage hauptsächlich zur Erholung genutzt: "Es ist immer ein Zwiespalt zwischen Regeneration und Training." An einer Sache jedoch haben die Bayern gleich am Sonntag - nach 48 dringend benötigten Erholungsstunden - gearbeitet: dem Rebound. Gerade international werden den Münchnern die Abpraller vom Brett oft vor der Nase wegschnappt. In Israel wurde das besonders deutlich, als der FCB 22 Rebounds weniger einsammelte als der Gegner (21:43). "Wir geben zu viele Offensivrebounds ab", sagt Radonjic vor dem Spiel gegen Moskau. Dass sie "oft einen schweren Wurf erzwingen, dann aber den Rebound abgeben", findet Barthel "echt bitter". Sich aktiver auf die Abpraller vorzubereiten, das soll Gewohnheit werden. Nicht nur die großen Jungs seien dabei gefragt, betont der mit 2,07 Metern zweitlängste Münchner. Die ganze Mannschaft müsse einen besseren Job machen: "Das ist nicht immer nur auf die großen Spieler abzuwälzen." Sein Trainer pflichtet ihm bei. Gleichzeitig fordert Radonjic von seinen "Big Men", nicht mehr so "weich" zu agieren. Barthel weiß um seine Verantwortung, im Training habe man gezielt daran gearbeitet, "die Rebounds zum Automatismus werden zu lassen", sagt der 27-Jährige. Ob das gelungen ist, können die Bayern gleich am Donnerstag gegen Moskau abfragen, die Russen haben nämlich selbst so ihre Probleme beim Einkassieren zweiter Bälle. "Ich hoffe, wir nutzen das", sagt Radonjic. Der Montenegriner erwartet zudem mehr Fehlwürfe der Gäste, da Euroleague-Topscorer Alexey Shved infolge eines Fingerbruchs wohl noch nicht einsatzbereit ist. Aber auch ohne Shved gelangen Khimki international zuletzt drei Siege. Dass die Moskauer ohne ihren besten Offensivspieler vielleicht sogar besser sind, wie Vladimir Lucic mutmaßt, sei aber übertrieben, findet Radonjic: Shved sei "einer der besten Spieler in Europa". Vielleicht sind sie ohne ihn ein wenig unberechenbarer. Nach dem Training am Dienstagvormittag wurde Danilo Barthel dann noch gefragt, ob er denn nun wenigstens den Abend frei habe. "Schön wär's", seufzte der Nationalspieler. Der Kapitän weiß: Freizeit werden das Team und er in den nächsten Wochen kaum haben.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/euroleague-weiter-immer-weiter-1.4240228
Weiter, immer weiter
00/12/2018
Mit der Partie gegen Khimki Moskau brechen für die Basketballer des FC Bayern anstrengende Wochen an: Sie ist der Auftakt zu fünf Spielen in zehn Tagen.
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Es war ein Luxusproblem, natürlich. Aber auch Luxusprobleme sind Probleme. "Die Leute haben schon gelacht", erzählt Karl Thumbs, der Vorsitzende des FC Moosinning. Im Laufe der Vorrunde habe sein Landesliga-Team manchmal mehr Fußballer auf der Auswechselbank gehabt als auf dem Platz. "Zehn bis zwölf Leute sind da draußen gesessen", erinnert sich Thumbs. Die Kaderplanung sei wohl ein bisschen schief gelaufen im Sommer, findet er. Es war hektisch damals, nach der Relegation habe man nur gut eine Woche Pause gehabt. "Aber wenn im Training 26, 27 Spieler rumturnen, sind automatisch immer zehn unzufrieden und laufen zum Vorstand." Weil selbiger in diesem und ein paar anderen Punkten nicht ganz der gleichen Meinung gewesen sei wie der Aufstiegstrainer Xhevat Muriqi, hat sich der Verein dann vor knapp drei Wochen von dem 44-Jährigen getrennt. Für Muriqi, der sich im Anschluss über fehlende Rückendeckung beschwerte, heißt das nun vor allem: Er ist gerade recht interessant für jene Klubs, die einen neuen Trainer suchen. Beim Ligarivalen VfB Hallbergmoos zum Beispiel zählt er zum engeren Kandidatenkreis. Für den Rest der Liga heißt es: Aufgepasst, hier sind Spieler zu haben! Vorzugsweise für solche Vereine, bei denen auf der Bank zuletzt mehr Trainer und Masseure saßen als Fußballer. Thumbs nennt das Ziel, den Kader im Winter auf "18, 19 Leute" zu schrumpfen, und das schließe nicht mal aus, "dass wir vielleicht den einen oder anderen dazu holen". Nils Ehret, der während der Hinrunde aus Ismaning kam, werde sicher gehen, ebenso Michael Ott. Der Verbleib von Kerim Cetinkaya sei ungewiss. "Mit einigen werden wir in den nächsten Tagen reden." Gut möglich also, dass beim FC Moosinning nun ähnliches passiert wie beim SV Kirchanschöring, der zurzeit die Bayernliga aufwirbelt: Neun Weggänge hat er für die Winterpause vermeldet, großteils ohne konkretes Ziel. Das erinnert an einen Winterbasar. Moosinning verfällt aber keineswegs in wilden Aktionismus. Thumbs hatte schon vor der Saison einen "zähen Abstiegskampf" erwartet, die sportliche Situation mit Tabellenplatz 16 sei daher gar nicht der Grund gewesen, zu handeln. Es seien vielmehr vor allem "die Einheimischen" im Kader, die unzufrieden waren, erklärt er, "und die sind uns wichtig". Denn externe Zugänge seien schnell weg, wenn es mal eine Liga nach unten gehe; diejenigen, die seit Jahren treu sind, müsse man wertschätzen. In Helmut Luksch glaubt er, dass der Verein den richtigen Nachfolger für Muriqi gefunden hat. "Er sieht alles sehr realistisch", ist Thumbs' Eindruck. Luksch, 49, hat gerade die U19 des TSV 1860 München verlassen, einst hatte er die U19 der SpVgg Unterhaching in der Bundesliga gecoacht und zuletzt jene des FC Deisenhofen beinahe in die Bundesliga gebracht. Es ist übrigens kurios, in welchem Gleichschritt die Landesligisten Moosinning im Südosten und TuS Geretsried in der Gruppe Südwest unterwegs sind. Auch die Geretsrieder sind Sechzehnte; auch sie haben die Abstiegsrelegation zu fürchten, nicht aber den Direktabstieg, weil in ihrer Gruppe der SC Oberweikertshofen ähnlich abgeschlagen am Tabellenende steht wie im Südosten der TSV Neuried; und auch sie haben vor der Winterpause den Trainer gewechselt: Auf Florian Beham (der die Rückendeckung des Vereins vermisste) folgte Martin Grelics. Der Unterschied: Beham, der in Geretsried zu den Einheimischen zählte, trat selbst zurück, drei Tage vor Muriqis Rauswurf in Moosinning. Nachfolger Grelics (der dann zwei Tage vor Luksch feststand) ist 32 und kommt ebenfalls aus dem Jugendfußball. Er hat bis zum Winter die U17 der SpVgg Unterhaching in der Bayernliga trainiert, hat Erfahrungen als Trainer in Tansania und als Scout in China. Auch hier stand für Abteilungsleiter Ibro Filan im Vordergrund, dass der Neue gut mit den vorhandenen Spielern klarkommt, was in Geretsried vor allem heißt: Grelics muss junge Spieler fördern. Denn der TuS setzt traditionell auf die eigene Jugend. Dass die Geretsrieder im Winter ihren Kader runderneuern werden, ist also nicht zu erwarten. Von wegen Basar: Bislang, sagt Filan, zeichne sich kein Wechsel ab. Und zwölf Auswechselspieler wird es hier so bald auch nicht geben.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fussball-landesliga-fast-im-gleichschritt-1.4240234
Fast im Gleichschritt
00/12/2018
Sie spielen in verschiedenen Staffeln, Ost und West, und doch gibt es erstaunliche Parallelen: Wie sich FC Moosinning und TuS Geretsried neu ausrichten.
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Das Drama gehört gewissermaßen zur Familie: Marie Theres Kroetz Relin, 52, ist die Tochter der Schauspielerin Maria Schell und des Regisseurs Veit Relin; von 1992 bis 2006 war sie mit dem Schriftsteller Franz Xaver Kroetz verheiratet, gemeinsam haben sie drei Kinder. 2008 erschien ihr erstes Kinderbuch „Der kleine Dichter“. An diesem Sonntag (20.15 Uhr) ist sie im ZDF zu sehen: „Rosamunde Pilcher. Das Geheimnis der Blumeninsel“ (Foto: Tobias Hase/dpa)
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/formsache-hueftschwung-ohne-hoehenangst-1.4240232
Formsache - Hüftschwung ohne Höhenangst
00/12/2018
Der Tanz ist ihre Leidenschaft: die Schauspielerin und Autorin Marie Theres Kroetz Relin.
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Seit Trainer Raoul Korner bekannt gegeben hat, dass er sein Personal für unfähig hält, reiht Bayreuth Sieg an Sieg. Fast noch mehr als über die spielerische Genesung freut Korner die psychische Entwicklung. Als examinierter Jurist ist Raoul Korner jederzeit in der Lage, Emotionen so einsetzen zu können, dass sie ihm nützlich sind. Bricht der Cheftrainer des Basketball-Bundesligisten Medi Bayreuth dann also mal aus wie ein Vulkan, geschieht das nicht ohne Hinterlist. Die Lava seines Zorns traf seine Spieler vor gut vier Wochen nach der 79:88-Heimniederlage gegen Ratiopharm Ulm mit voller Wucht. "Ich bin es Leid, jede Woche den gleichen Bullshit zu erzählen. Fakt ist, es reicht nicht", schimpfte der Österreicher damals, um seine Ausführungen mit einem ungewöhnlich offenherzigen Ultimatum zu beenden: "Mit diesem Personal sind wir nicht fähig zu gewinnen."
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/basketball-bayreuth-1.4240744
Listiger Wutausbruch
00/12/2018
Seit Trainer Raoul Korner bekannt gegeben hat, dass er sein Personal für unfähig hält, reiht Bayreuth Sieg an Sieg. Fast noch mehr als über die spielerische Genesung freut Korner die psychische Entwicklung.
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Mit der Akklimatisierung hatte die deutsche Mannschaft bei dieser WM anfangs ihre Schwierigkeiten. Und das lag nicht am Wetter, trotz Temperaturen um 30 Grad Celsius im indischen Bundesstaat Odisha im Dezember. Mit Militäreskorte werden die Spieler zu den Partien kutschiert, Schaulustige stehen am Straßenrand und winken. Und dann ist da noch dieses Stadion in Bhubaneswar: die Kalinga-Arena, eine Art Hockey-Tempel in dem hockeyverrückten Land, der 15 000 Besucher fasst. Schon der Geräuschpegel sei ungewohnt, findet Mats Grambusch, 25, von Rot-Weiß Köln: Wie die anderen Akteure des Nationalteams spielt Grambusch in der Bundesliga meist nur vor ein paar hundert Zuschauern. Man verstehe die Rufe von den Tribünen zwar nicht, sagte er dem Sportinformationsdienst, "aber irgendwie pusht es dich".
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/hockey-wm-deutschland-1.4240733
Hockey-WM - Beflügelt in Bhubaneswar
00/12/2018
Das deutsche Hockey-Team bezwingt die Niederlande und hat beste Chancen, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
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Nach dem 2:1 gegen die Malmö Redhawks steht der deutsche Meister EHC München erstmals vor dem Einzug ins Halbfinale. Schlüsselszene ist ein einstudierter Spielzug. Ryan Button war nicht mehr an der Scheibe, und doch hatte der Verteidiger des EHC Red Bull München, der aktuell kein Verteidiger mehr ist, alles richtig gemacht. Er hatte seine 185 Zentimeter und 88 Kilogramm so vor Cristopher Nihlstorp verteilt, dass der Torhüter der Malmö Redhawks nichts mehr sah. So konnte die Scheibe von Verteidiger Derek Joslin, der immer noch Verteidiger ist, unter der Querlatte einschlagen. Im Eishockey machen oft die sogenannten Kleinigkeiten den Unterschied aus, dieser Satz gehört zum Standardrepertoire von Trainern und Spielern. Da Button seine Kleinigkeit sehr gut machte und Joslin genau zielte, gelang dem EHC am Dienstagabend in einem besonderen Spiel der Ausgleich. Und weil Frank Mauer in der Schlussphase auch noch traf, gewannen die Münchner die Partie sogar: 2:1 endete das erste Viertelfinalspiel der Münchner Klub-Geschichte in der Champions Hockey League (CHL). Der EHC hat gute Karten, am 11. Dezember im Rückspiel in Malmö den Halbfinaleinzug perfekt zu machen. "Es war ein sehr gutes Spiel von uns", sagte Mauer, der nach einem überragenden Pass von Maximilian Kastner im Alleingang den Siegtreffer markierte, nachdem er kurz zuvor noch an Nihlstorp gescheitert war. "Es sind zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die sich nicht viel schenken. Da gibt es nicht viele Chancen, wir haben unsere aber zum richtigen Zeitpunkt genutzt", sagte der Nationalspieler. Bis zur 46. Minute waren vor allem zwei Männer dafür verantwortlich, dass die Chancen nur Chancen blieben: Nihlstorp drüben und Danny aus den Birken hüben hielten alles, was auf ihre Tore kam. Langweilig war das Spiel indes nicht. Die schlittschuhläuferisch beeindruckenden Schweden überzeugten mit ihrem schnörkellosen, technisch feinen Spiel. Und der EHC hielt robust dagegen. Stellvertretend dafür beförderte John Mitchell im Mitteldrittel Carl-Johan Lerby regelkonform über die Bande. Nicht nur der Check erfolgte mit hoher Geschwindigkeit. "Jeder, der das Spiel gesehen hat, weiß, dass das ein ganz anderes Tempo ist", sagte Nationalverteidiger Konrad Abeltshauser. "Aber das ist genau die Herausforderung, die wir suchen." Detailansicht öffnen Unter Europas Top-Teams: Verteidiger Ryan Button (rechts, gegen Nichlas Torp) leistete als Aushilfsstürmer wertvolle Dienste beim Münchner Champions-League-Erfolg gegen Malmö. (Foto: Amir Beganovic/imago) Dass die beiden Torhüter doch noch überwunden wurden, lag daran, dass Malmös Frederik Storm die Scheibe durch aus den Birkens Beine drückte (46.) und Button Nihlstorp beim Schuss von Joslin die Sicht nahm (48.). "Wenn der Torwart nichts sieht, ist es extrem schwer für ihn, die Scheibe zu halten", erklärte Abeltshauser. Joslins Treffer war kein Zufall. "Wir haben das so trainiert", sagte EHC-Trainer Don Jackson. "Die größte Herausforderung ist es, die Scheibe in solchen Fällen überhaupt aufs Tor zu bekommen." Button, der wie schon in der DEL gegen Wolfsburg Teil der vierten Angriffsreihe um die Eder-Brüder Andreas und Tobias war, sei beim 1:1 ein "großer Faktor" gewesen, sagte Jackson. Die Leistung des gelernten Verteidigers als Stürmer sei eine "schöne Überraschung", fand Jackson: "Er ist mit großer Begeisterung an diese Herausforderung herangegangen und hat das Team positiv beeinflusst." Laut Abeltshauser hilft Button seine Erfahrung als Abwehrspieler, wenn es darum geht, sich vor dem gegnerischen Torhüter zu positionieren. "Ryan weiß einfach, was für einen Verteidiger unangenehm ist", sagte Abeltshauser. Button nimmt diese Rolle im Training öfters ein, weil er über eine "super Hand-Auge-Koordination" verfüge, so Abeltshauser. Diese hilft ihm beim Abfälschen oder Nachstochern, was in diesem Fall aber nicht nötig war. "Die größte Herausforderung ist es, die Scheibe überhaupt aufs Tor zu bekommen." EHC-Trainer Don Jackson beschreibt das 1:1 gegen Malmö durch Derek Joslin Dass die Verteidiger immer wieder mal vor dem gegnerischen Tor aufkreuzen, ist Teil von Jacksons Spielsystem. Deshalb lässt er im Training öfters mal die Rollen tauschen: Die Angreifer verteidigen und die Abwehrspieler stürmen dann. "Solche Sachen zahlen sich aus, weil jeder ein gewisses Verständnis dafür hat, was er auf welcher Position zu tun hat", erklärte Abeltshauser. Direkt nach dem Spiel radelten sich die Münchner Spieler auf dem Ergometer das reichlich vorhandene Laktat aus den Muskeln, am Mittwoch stand ein freiwilliges Training auf dem Programm. "Jeder kann das machen, was er braucht", sagte Abeltshauser. Maximilian Daubner war nicht dabei. Der 21-Jährige fällt laut Pressemitteilung des Klubs wegen einer "Oberkörperverletzung" mindestens fünf Wochen aus. Zusammen auf dem Eis steht die Mannschaft wieder am Donnerstag, wenn es daran geht, fünf aufregende Tage vorzubereiten. Am Freitag reist der EHC nach Nürnberg. Zwei Tage später ist Tabellenführer Mannheim zum absoluten Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga zu Gast in München, und am Montag fliegt das Team von Don Jackson nach Schweden, um tags darauf in Malmö den Halbfinaleinzug in der Champions League perfekt zu machen. Eine Erkenntnis, die bei all diesen Aufgaben helfen könnte, zog Abeltshauser bereits aus dem Hinspiel: Solche Partien, sagte er, "machen uns nur stärker."
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/champions-hockey-league-wie-im-training-1.4240224
Wie im Training
00/12/2018
Nach dem 2:1 gegen die Malmö Redhawks steht der deutsche Meister EHC München erstmals vor dem Einzug ins Halbfinale. Schlüsselszene ist ein einstudierter Spielzug.
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Geld ist plötzlich kein Problem mehr in Seattle. Die Stadt im Nordwesten der Vereinigten Staaten ist mal die Heimat von Arbeitern und Holzfällern gewesen, und Grunge-Bands wie Soundgarden, Pearl Jam und Nirvana haben melancholische oder wütende Lieder darüber gesungen, wie öde das Leben doch sein kann. Mittlerweile ist Seattle eine der am rasantesten wachsenden Metropolen der Welt, auch wegen Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder Starbucks. Und nun wird eine Investorengruppe um den Milliardär David Bonderman und den Filmproduzenten Jerry Bruckheimer 650 Millionen Dollar an die Nordamerikanische Eishockeyliga NHL bezahlen, um ein Franchise-Team nach Seattle zu locken. Die Kosten für den Umbau der Arena, etwa 800 Millionen Dollar, übernimmt beinahe komplett die Firma ArenaCo.; die Halle liegt gleich neben dem Stadtwahrzeichen Space Needle.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport-in-seattle-die-supersonics-bringt-niemand-zurueck-1.4240729
Sport in Seattle - Die Supersonics bringt niemand zurück
00/12/2018
Seattle vermisst bis heute sein legendäres Basketball-Team. Nun kommt immerhin wieder Eishockey in die Stadt. Einen Namen sucht das Team noch.
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Nach der ersten wird auch die zweite Bundesliga in Zukunft ihre Spiele nur noch von Freitag bis Sonntag austragen. Doch damit geht auch ein Kulturgut verloren. Ein Streifzug durch 25 Jahre Fußball zum Wochenbeginn. ‹ › Protagonisten eines Stücks Fernseh- und Fußballgeschichte: Ein Gespenst am Aachener Tivoli beim ersten Geisterspiel im deutschen Profi-Fußball. ‹ › In Sektlaune: Willi Landgraf (re.) und Dariusz Wosz begießen 2006 den Bundesliga-Aufstieg von Bochum und Aachen, das Spiel gewann Bochum mit 2:0. Bild: Kai Pfaffenbach/Reuters ‹ › Nüchtern sehen es die unzufrieden Fans in Magdeburg, wo Anfang Dezember der VfL Bochum zu Gast ist. Bild: Jan Huebner/imago ‹ › Immer wieder Montags: Peter Neururer feierte als Trainer von LR Ahlen den größten Tag der Vereinsgeschichte am ersten Arbeitstag der Woche. Bild: imago ‹ › Hatte auch Montags Lust auf schöne Tore: der junge Lukas Podolski (Mitte) gegen Fürth in der Saison 2004/2005. Wird geladen ... Die Klubs der zweiten Liga haben sich am Montag darauf geeinigt und am Dienstag bekanntgegeben, dass es von der Saison 2021/22 an keine Montagsspiele mehr geben wird. Das Topspiel findet demnächst am Samstagabend statt. Der Montagstermin war bei den Fans schon unbeliebt, als er 1993 geschaffen wurde. "Montags gehört Vati mir", titelte 1997 der Übersteiger, das Fanmagazin des FC St. Pauli. "Das ist ein Erfolg, der uns beflügeln wird", sagte Sig Zelt, der Sprecher von Pro-Fans, dem Sportinformationsdienst. Was bleibt, sind Geschichten. Pioniere Am Anfang, sagt Olaf Schröder, war der Anpfiff nie pünktlich. Bis 2017 der Sender Sky die Rechte kaufte, lief das Montagsspiel im Deutschen Sport-Fernsehen (DSF), später Sport1. Vom Sender stammte überhaupt erst die Idee. Und die, erzählt Schröder, Sport1-Geschäftsführer und damals verantwortlicher Redakteur, sei recht spontan umgesetzt wurden, "kurzfristig". Deshalb fand das erste Montagsspiel nicht am ersten, sondern am 12. Spieltag statt: St. Pauli gegen Bochum. Schröder erzählt, wie vor dem Spiel Trainerinterviews geführt wurden, wie sich deshalb der Anstoß verzögerte. Er sah in den Jahren danach spätere Nationalspieler erstmals auf der großen Bühne, Michael Ballack, Gerald Asamoah. Lukas Podolski lupfte am Montagabend gegen Saarbrücken das Tor des Monats. "Es wurde eine echte Fußball-Marke geschaffen, die der zweiten Liga auch finanziell geholfen hat", sagt Schröder. Und als er von der Entscheidung hörte, die Marke abzuschaffen? "War ich fassungslos." Große Bühne Willi Landgraf, 50, hat 508 Spiele in der zweiten Liga bestritten, so viele wie kein Zweiter. Die Kündigung des Montagsspieltags hat er, inzwischen Nachwuchstrainer beim FC Schalke, mit Wehmut vernommen: "Die lange Trainingswoche war zwar immer nervig, aber ich habe immer gern am Montag gespielt. Sich mal im Fernsehen zu zeigen, das fand' ich interessant. Da hatte man das Gefühl: Uns gehört die ganze Bühne." Am liebsten unter Flutlicht auf dem Tivoli in Aachen. Einmal hat er für Alemannia gegen den MSV Duisburg eines seiner seltenen Tore geschossen, "aus 25 Metern, das vergisst man nicht". 1993 gehörte er als Profi des FC Homburg sozusagen zum Gründungspersonal des TV-Events, das Stadion war zwar weitgehend leer, 3500 Zuschauer, "aber für den ersten Testlauf war es nicht schlecht, und heute gibt es ja Spiele wie HSV gegen Köln. Da guckt man doch gern zu, weil man am Montagabend sowieso nicht viel zu tun hat." Keine Bühne Der auffälligste Zuschauer dieses Spiels, das offiziell keine Zuschauer hatte, posierte gleich auf mehreren Fotos. Mal hielt er auf der Tribüne den linken Daumen hoch, mal einen von zwei Schals, mal riss er beide Hände hoch, während hinter ihm das Spiel lief. Der auffällige Zuschauer trug eine weiße Mütze mit Löchern für die Augen, ein weißes Gewand, von den Ärmeln baumelten weiße Fetzen. Er war ein Gespenst mit Alemannia-Aachen-Schals. An jenem 26. Januar 2004 erlebte der deutsche Profifußball sein erstes Geisterspiel, Alemannia Aachen gegen den 1. FC Nürnberg, am alten Tivoli. Ein aus dem Aachener Block kommendes Wurfgeschoss hatte im November zuvor den Nürnberger Trainer Wolfgang Wolf am Kopf getroffen. Das Spiel, das die Alemannia 1:0 gewonnen hatte, wurde annulliert und nachgeholt. Neben dem Gespenst schafften es Journalisten, Techniker, Stadionpersonal und Delegationsmitglieder ins Stadion. Sie sahen ein 3:2 der Alemannia. Schönster Schuss Vielleicht, meint Alexander Voigt, sei es auch mal ganz gut, wenn es einen Tag ohne Fußball gebe: "Dann kann man wenigstens einmal in der Woche etwas Anderes machen." Er selbst verdankt einem dieser Abende allerdings eine Woche, die er nie vergessen wird. An jenem Montag im Mai 2000 spielte der Verteidiger Voigt, damals 22, mit dem 1. FC Köln bei Hannover 96. Der FC hatte mit seinem gestrengen Trainer Ewald Lienen eine sehr gelungene Saison hingelegt, vor Erfolg sei "die Zeit wie im Flug vergangen". In Hannover stand am 30. Spieltag das erste Finale um den ersten Aufstieg der Vereinsgeschichte an. "Es lief erst mal suboptimal, wir waren schnell 0:2 hinten, im Hinterkopf dachte man: Jetzt musst du noch eine Woche warten." Aber der FC kam zweimal zurück, und in der 81. Minute kam dann Voigt - mit einem Gewaltschuss zur 4:3-Führung. Das 5:3 folgte, bevor in Hannover "der Bär abging", wie ein Polizeisprecher die Feier der FC-Fans beschrieb. Bis zum Wochenende wurde durchgefeiert. Voigt sagt: "Selbst der Trainer hat alles abfallen lassen und sich hingegeben." Und der hatte vorher "den korrekten Lebenswandel total vorgelebt". Schönste Stimme Jürgen Klopp, damals noch Trainer von Mainz 05, konnte ihn nicht mehr hören. Zweite Liga am Montagabend, das klang stets nach Jörg Dahlmann, Thomas Herrmann oder Markus Höhner. Letzterer kommentierte 2003 fürs DSF ein Spiel von Mainz 05 in Ahlen, Mainz führte kurz vor Schluss 3:2. Als Höhner sagte, es liege ein Tor in der Luft, fiel der Ausgleich (90.). Und als er vorhersagte, Ahlen könne nun noch gewinnen, da fiel das 4:3 (90.+2). Mainz verlor, verpasste später den Aufstieg. Klopp, erzählt Höhner, habe das Spiel in der Zusammenfassung gesehen. Und er habe ihm noch Jahre später gesagt: "Für dieses Spiel hasse ich dich!" Montagsmuffel Peter Neururer kennt seine Einsatzbilanz als Cheftrainer im Profifußball sehr genau - "619 Pflichtspiele!" -, aber wie oft er dazu am Montag ausrücken musste, das weiß er nicht. Was er weiß: "Ich bin froh, wenn's vorbei ist. Der Montagabend war immer unangenehm, man musste immer dem Rest der Liga hinterherspielen." Da spricht nicht nur der Trainer ("von der Periodisierung her eine Katastrophe"), sondern auch der Traditionalist: "Samstag 15:30 Uhr und dazu ein Spiel am Freitag, das fände ich ideal, aber das geht ja nicht mehr." Einmal immerhin war der Montag ein richtiger Festtag, sowohl für ihn als Trainer, wie auch für seinen Arbeitgeber. LR Ahlen live im deutschen Fernsehen anno 2000, "das war für den Verein die unglaubliche Geschichte schlechthin", erzählt Neururer, "der Präsident Helmut Spikker ließ sich live aus seinem Haus auf Mallorca dazuschalten. Größter Tag der Vereinsgeschichte." Wie es ausging, weiß Neururer nicht mehr, "aber ich bin sicher, wir haben gewonnen - weil ich alles gewonnen habe damals". Stimmt: Neururers Ahlener siegten 2:1 auf dem Mönchengladbacher Bökelberg. Montagsheld Weshalb das DSF sich Schweinfurt gegen Ahlen als Topspiel aussuchte, blieb ein Geheimnis. Am 26. November 2001 erschienen nur 3250 Zuschauer bei Starkregen im Schweinfurter Stadion. Doch dann kam Ermin, genannt "Erwin" Melunovic - und erlebte den Höhepunkt seiner Karriere. Beim 4:2 erzielte er alle vier Tore. Sein schlammbeflecktes Trikot von jenem Abend hing 15 Jahre lang im Regieraum der Sportschau. Neulich gab der WDR es bei der DFB-Pokal-Auslosung zurück. Montagswunsch Eigentlich hätte der SV Sandhausen schon ganz gerne öfters montags mitgespielt. "Wir kamen ja relativ selten in den Genuss", sagt Dag Heydecker, er erinnert sich an höchstens zwei Spiele mit Beteiligung des SV Sandhausen am Montagabend, allerdings ist er auch erst seit dieser Saison Marketinggeschäftsführer des Klubs. Was er jedoch mit Bestimmtheit sagen kann: dass sich die Spiele für Sponsoren ohnehin nicht mehr lohnen, seit sie nicht mehr im Free-TV übertragen werden. Seit 2017, findet er, ist es "Jacke wie Hose", ob Sandhausen, der oftmals als Provinzklub verschmähte Zweitligist, nun sonntags oder montags spiele, jedenfalls aus Vermarktersicht. Aus Sicht des Fans, sagt Heydecker, "finde ich die Entscheidung komplett richtig. Ich bin prinzipiell gegen Montagsspiele".
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/montagsspiele-es-geschah-an-einem-montag-1.4240722
Es geschah an einem Montag
00/12/2018
Nach der ersten wird auch die zweite Bundesliga in Zukunft ihre Spiele nur noch von Freitag bis Sonntag austragen. Doch damit geht auch ein Kulturgut verloren. Ein Streifzug durch 25 Jahre Fußball zum Wochenbeginn.
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Die Geschichte der deutschen Trainer in der Premier League, sie beginnt mit einem Stück Käse. Als Brede Hangeland, Verteidiger des FC Fulham, wegen Oberschenkelproblemen ausfiel, wollte ihn der Vereinsarzt mit einem konservativen Programm behandeln, Massagen, dazu viel Ruhe. Der Trainer dagegen empfahl Hangeland, sich ein Stück Käse auf den Oberschenkel zu halten, einen Nachmittag lang. Der Spieler hielt es mit dem Käse nicht lange aus, auch in Fulham nicht mehr. Und auch der deutsche Trainer blieb nicht lange. Fulham stieg 2014 unter einem gewissen Felix Magath ab, rutschte auf den letzten Platz der zweiten Liga, wenig später wurde der Trainer entlassen. Danach häuften sich die wildesten Geschichten über Magaths Monate in Fulham, die schönste ist die mit dem Käse; wenngleich bedauerlich ist, dass nicht überliefert wurde, ob es sich um einen englischen Blauschimmelkäse oder einen gewöhnlichen Gouda gehandelt hat. Magath hat sich jedenfalls von diesem Engagement noch nicht erholt. Kurzzeitig durfte er in China arbeiten, außerdem wurde er beim Hamburger SV gehandelt; aber das war selbst dem HSV zu abenteuerlich. Es spricht für die Premier League, dass sie sich von Magath gut erholt hat. Am Mittwoch verkündete der FC Southampton, dass Ralph Hasenhüttl Trainer des Klubs wird - was zwei Trends bestätigte. Erstens kaufen die englischen Klubs mit ihrem Geld nicht nur die besten Beine der Bundesliga (zum Beispiel Leroy Sané bei Manchester City), sondern auch das größte Know-how. Jürgen Klopp hat den FC Liverpool ins Finale der Champions League geführt, David Wagner hat Huddersfield Town immerhin in der Liga gehalten. Der Bundesligatrainer als Exportschlager - was zum zweiten Trend führt. Warteten vereinslose Trainer vor wenigen Jahren in Deutschland auf einen Anruf aus, zum Beispiel, Stuttgart oder Schalke, genügt das inzwischen vielen nicht mehr. Nicht nur die Bundesliga-Trainer werden für das Ausland reizvoller, auch das Ausland wird für die Trainer reizvoller. Thomas Tuchel sagte lieber in Paris zu, statt auf den FC Bayern zu warten. Hasenhüttl lehnte eine Anfrage aus Leverkusen ab, um in England gegen den Abstieg zu coachen. Sollte er nun in Southampton ähnlich erfolgreich arbeiten wie Klopp in Liverpool oder Tuchel in den ersten Monaten in Paris, dürfte die Attraktivität deutscher Trainer weiter steigen - und die von mittelklassigen Bundesligaklubs bei ambitionierten Trainern abnehmen. Zerstört werden diese Trends übrigens auch nicht dadurch, dass Hasenhüttl in Graz geboren ist - in Österreich hat er als Trainer bislang nicht gearbeitet. Dabei machen sie in seiner Heimat, der Steiermark, den ganz ausgezeichneten Ennstaler Steirerkas aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch, bevorzugt verzehrt in zerbröselter Form. Das mit dem Käse, wehrte sich übrigens Magath, sei, genau: "Käse". Er habe Hangeland nur empfohlen, es "mit dem alten Hausrezept Quark" zu versuchen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/trainer-tuchel-klopp-hasenhuettl-ausland-1.4240724
Weshalb deutsche Trainer lieber ins Ausland gehen
00/12/2018
Tuchel in Paris, Klopp in Liverpool, Hasenhüttl in Southampton: Bundesliga-Trainer sind neuerdings Exportschlager - ihr Knowhow wird immer gefragter.
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Der frühere Sportvorstand ist nicht überrascht über die Außendarstellung der Bayern. Felix Neureuther gibt sein Comeback in Val d'Isere, das Biathlon-Einzelrennen in Pokljuka wird abgesagt. FC Bayern, Sammer: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Matthias Sammer (51) zeigt sich nicht überrascht, wie sich Meister Bayern München zuletzt präsentiert hat. "Ich bin nicht erschrocken über die Außendarstellung. Das, was entstanden ist, hat gewisse Ursachen - dementsprechend wundere ich mich überhaupt nicht", sagte der Eurosport-Experte. Hinter den Bayern liegt eine turbulente Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag. Er kenne verschiedenste Inhalte ganz gut, betonte der Europameister von 1996 und langjährige Sportvorstand des FC Bayern, "kann sowohl den Klub als auch das Mediale einschätzen und weiß, dass man sich jahrelang sehr gut beäugt hat und auf Momente gewartet hat, um das Beäugen irgendwann in Wort und Tat unterzubringen". Das, was jetzt passiere, sei logisch gewesen. Sammer: "Wenn du sehr erfolgreich bist, gibt es wenig Kritisches zu berichten. Und wenn du das als Verein registrierst, gibst du ja die Schlagzahl vor - dann verändern sich die Situation, die Denkweise und auch Menschen. Das passiert gerade." Zur Person von Bayern-Präsident Uli Hoeneß meinte Europas Fußballer des Jahres von 1996: "Wenn Uli von mir etwas wissen möchte, dann telefonieren wir. Ich bin der Meinung, dass Lebensleistungen - unabhängig davon, dass es auch mal ein bisschen schwieriger oder kritischer ist - nicht zerstört werden können." Ski alpin, Neureuther: Skirennläufer Felix Neureuther wird am Wochenende beim Weltcup im französischen Val d'Isere wie erwartet sein Comeback geben - zumindest im Riesenslalom. "Nachdem in Sölden das Wetter meinem Comeback im Weg stand und in Levi der Daumen sein Veto einlegte, hoffe ich nun, dass Versuch Nummer drei klappt und ich endlich einsteigen kann", sagte Neureuther am Mittwoch. Hoffen deshalb, weil letzte Zweifel bestehen. Eine Spezialschiene soll die rechte Hand schützen, in der sich Neureuther Mitte November den Mittelhandknochen am Daumen gebrochen hatte. "Die Schiene hilft mir gerade beim Riesenslalom sehr", sagte er, "Stand heute kann ich damit Rennen fahren." In seiner Spezialdisziplin Slalom sei die Lage jedoch "etwas schwieriger". Neureuther sucht daher noch "Wege und Techniken", die es ihm ermöglichen, die Stangen wie gewohnt aus dem Weg zu räumen. "Ob es mir gelingt, bis zum Rennen ein konkurrenzfähiges System zu finden, lässt sich leider noch nicht sagen", meinte er. Biathlon, Absage: Das erste Einzelrennen der Männer beim Biathlon-Weltcup-Auftakt im slowenischen Pokljuka ist wegen Nebels abgesagt worden. Dichter Nebel zog am Mittwochnachmittag ins Schießstadion auf der 1300 Meter hohen alpinen Hochebene im Nationalpark Triglav und machte einen Wettkampf der 110 Starter unter regulären Bedingungen unmöglich. "Leider war schon das Einschießen qualitativ sehr schlecht, man konnte die Scheiben kaum sehen", sagte Borut Nunar, der Renndirektor des Weltverbands IBU. Das Rennen über 20 Kilometer soll nun am Donnerstagvormittag ab 10.15 Uhr vor dem Damen-Einzel nachgeholt werden. Bundesliga, RB Leipzig: Fußball-Bundesligist RB Leipzig plant im Januar eine Offensive auf dem Transfermarkt. "Wir haben einen kleinen, feinen Kader. Im Sommer haben manche Verpflichtungen nicht geklappt, die wir gerne realisiert hätten. Das mussten wir akzeptieren und waren uns dieser Situation auch bewusst", sagte RB-Boss Oliver Mintzlaff der Sport Bild: "Im Winter werden wir das nun nachholen und uns definitiv verstärken. Wir sind handlungsfähig." Angeblich stehen bis zu 35 Millionen Euro für neue Profis bei den Sachsen zur Verfügung. Die Mittelfeldspieler Tyler Adams (19/ablösefrei aus New York) und Amadou Haidara (20/15 Millionen von RB Salzburg) stehen bereits als Zugänge fest, weitere sollen folgen. VfB Stuttgart, Buchwald: Der frühere Fußball-Weltmeister Guido Buchwald hat sich für seine kritischen Aussagen über Sportvorstand Michael Reschke entschuldigt und bleibt dem Aufsichtsrat des VfB Stuttgart erhalten. Das teilte der Bundesligist nach einer turnusmäßigen Sitzung des Kontrollgremiums am Dienstagabend mit. "Ich habe mit dem Präsidenten, dem Präsidium und dem Vorstand intensive Gespräche geführt und erklärt, dass meine aus einer Emotion heraus getätigten medialen Äußerungen ein Fehler waren, den ich sehr bedauere", sagte Buchwald. "Ich habe nach wie vor vollstes Vertrauen in die Arbeit von Michael Reschke, seinen Vorstandskollegen und der Vereinsführung." Der 57-jährige Buchwald hatte in einem Anfang November bei Sport1 veröffentlichten Interview Manager Reschke unter anderem für die verlängerten Verträge mit Ex-Trainer Tayfun Korkut und Abwehrspieler Holger Badstuber kritisiert. Zudem hatte er sich für eine breitere sportliche Kompetenz im Verein ausgesprochen. Mit seinen Aussagen war Buchwald damals bei VfB-Präsident Wolfgang Dietrich und auch bei Reschke auf Unverständnis gestoßen. "Dennoch nehme ich die Entschuldigung unseres verdienstvollen VfB-Ehrenspielführers an und vertraue wieder auf eine gute Zusammenarbeit", sagte Reschke.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sammer-ueber-den-fc-bayern-das-was-entstanden-ist-hat-gewisse-ursachen-1.4240767
"Sammer über den FC Bayern - ""Das, was entstanden ist, hat gewisse Ursachen"""
00/12/2018
Der frühere Sportvorstand ist nicht überrascht über die Außendarstellung der Bayern. Felix Neureuther gibt sein Comeback in Val d'Isere, das Biathlon-Einzelrennen in Pokljuka wird abgesagt.
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Gregg Berhalter! 100 Prozent all jener, die sich mit Fußball in den Vereinigten Staaten beschäftigen, nannten nach dem Rücktritt von Bruce Arena im Oktober 2017 aufgrund der verpassten Qualifikation für die WM in Russland diesen Namen als neuen Trainer der Nationalelf. Der US-Fußballverband jedoch kündigte eine intensive Suche an, eine umfassende Prüfung aller Kandidaten (deren Verfügbarkeit womöglich erst nach dem Ende der Saison in Europa und der WM in Russland bekannt war). Man wählte erst einmal einen neuen Verbandspräsidenten, Carlos Cordeiro, und verpflichtete einen Teammanager, Earnie Stewart. Und jetzt, nach einer 412 Tage dauernden und teils an Klamauk erinnernden Suche, lautet der Name des neuen Trainers: Gregg Berhalter! Berhalter, ältere Fans in Deutschland werden sich erinnern, war jener US-amerikanische Verteidiger im WM-Viertelfinale 2002, der den Ball aus fünf Metern aufs deutsche Tor drückte, an die Hand von Torsten Frings. Noch immer fühlen sich daher die Amerikaner um den womöglich größten Triumph ihrer Verbandsgeschichte betrogen. Berhalter war, daran werden sich die treuen Fans in München und Cottbus erinnern, zudem ein umsichtiger Innenverteidiger, ein zuverlässiger Organisator und Anführer, er war jeweils Kapitän bei Energie Cottbus und beim TSV 1860. In den vergangenen Jahren, das dürfte in Deutschland allerdings kaum jemand wissen, war er in Doppelfunktion als Trainer und Sportdirektor bei der MLS-Franchise Columbus Crew tätig. Es ist eine nachvollziehbare Wahl, weil Berhalter, 45, einen Haken hinter sämtliche Anforderungen setzen darf, die der US-Verband ausgerufen hatte: vertraut mit den Sportstrukturen dieses Landes, in dem Fußball noch immer nur eine Randsportart ist (Berhalter ist im Schul- und Collegesystem der USA ausgebildet worden); dazu Kenntnis des europäischen Marktes durch 13 Jahre als Profi bei Vereinen in Deutschland, England und den Niederlanden sowie eine Trainerstation in Schweden; dazu Stallgeruch durch 44 Länderspiele und seine Zeit als Spieler und Trainer in der nordamerikanischen Profiliga MLS. Und: Berhalter ist kein Mitglied der Trainergeneration Bruce Arena/Bob Bradley. Und er ist nicht Jürgen Klinsmann. Sein Bruder ist einer der mächtigsten Männer im amerikanischen Fußball Die Wahl wirft dennoch Fragen auf: Warum hat die Suche 14 Monate gedauert, wenn am Ende doch der erste Kandidat eingestellt und mehr als ein Jahr der möglichen Entwicklung verschleudert wurde? Wollte der Verband nicht mit international bekannten Trainern verhandeln, mit Gerardo Martino (ehemals FC Barcelona und argentinische Nationalelf) oder Julen Lopetegui (FC Porto und Spanien, zuletzt Real Madrid)? Und warum luden die Verantwortlichen letztlich nur zwei Leute zum Vorstellungsgespräch ein, Berhalter und Oscar Pareja (FC Dallas, nun Club Tijuana)? Die Spurensuche führt zu Jay Berhalter, Bruder von Gregg und einer der mächtigsten Männer im amerikanischen Fußball. Er arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Verband, er war an der Organisation der Weltmeisterschaften 1994 (Männer) und 2003 (Frauen) beteiligt, seit 2000 hat er das Tagesgeschäft von US Soccer geführt, seit April ist er für die kommerzielle Seite verantwortlich und gilt als möglicher Geschäftsführer, wenn Dan Flynn aufhören wird. Jay Berhalter ist der Strippenzieher im Hintergrund, der Königsmacher. Auch wenn er offiziell nichts mit der Anstellung seines Bruders zu tun hatte, so hat er immerhin den Teammanager Stewart als Verantwortlichen für die Trainersuche installiert - eine Trainersuche, die letztlich keine gewesen ist. Es war ein Warten auf Berhalter, der vertraglich bis vor Kurzem an Columbus gebunden war. Der amerikanische Männerfußball ist nun in den Händen der Berhalter-Brüder. Das muss keine schlechte Sache sein, beide sind hoch angesehen, das Ergebnis ist deshalb nicht überraschend. Der Weg dorthin war aber eine unwürdige Posse, sportlich nicht nachvollziehbar und mit Spott aus In- und Ausland begleitet. In einer Videobotschaft an die Fans sagt Berhalter nun: "Wir werden ein Team aufbauen, auf das ihr stolz sein könnt." Das ist ein hoher Anspruch, und er könnte zum Problem werden: Statt sich 14 Monate einarbeiten zu können, muss Berhalter sofort loslegen und liefern.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-usa-berhalter-1.4239031
Fußball: Gregg Berhalter wird US-Nationaltrainer
00/12/2018
Der frühere Cottbus- und 1860-Fußballer Gregg Berhalter übernimmt das Amt des US-Nationaltrainers, viel später als eigentlich nötig. Das wirft Fragen auf.
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"Stand heute kann ich fahren", sagt Neureuther, allerdings nur im Riesenslalom. Das Biathlon-Einzelrennen in Pokljuka wird abgesagt. Leipzig-Boss Mintzlaff kündigt Transferoffensive im Winter an. Ski alpin, Neureuther: Skirennläufer Felix Neureuther wird am Wochenende beim Weltcup im französischen Val d'Isere wie erwartet sein Comeback geben - zumindest im Riesenslalom. "Nachdem in Sölden das Wetter meinem Comeback im Weg stand und in Levi der Daumen sein Veto einlegte, hoffe ich nun, dass Versuch Nummer drei klappt und ich endlich einsteigen kann", sagte Neureuther am Mittwoch. Hoffen deshalb, weil letzte Zweifel bestehen. Eine Spezialschiene soll die rechte Hand schützen, in der sich Neureuther Mitte November den Mittelhandknochen am Daumen gebrochen hatte. "Die Schiene hilft mir gerade beim Riesenslalom sehr", sagte er, "Stand heute kann ich damit Rennen fahren." In seiner Spezialdisziplin Slalom sei die Lage jedoch "etwas schwieriger". Neureuther sucht daher noch "Wege und Techniken", die es ihm ermöglichen, die Stangen wie gewohnt aus dem Weg zu räumen. "Ob es mir gelingt, bis zum Rennen ein konkurrenzfähiges System zu finden, lässt sich leider noch nicht sagen", meinte er. Biathlon, Absage: Das erste Einzelrennen der Männer beim Biathlon-Weltcup-Auftakt im slowenischen Pokljuka ist wegen Nebels abgesagt worden. Dichter Nebel zog am Mittwochnachmittag ins Schießstadion auf der 1300 Meter hohen alpinen Hochebene im Nationalpark Triglav und machte einen Wettkampf der 110 Starter unter regulären Bedingungen unmöglich. "Leider war schon das Einschießen qualitativ sehr schlecht, man konnte die Scheiben kaum sehen", sagte Borut Nunar, der Renndirektor des Weltverbands IBU. Das Rennen über 20 Kilometer soll nun am Donnerstagvormittag ab 10.15 Uhr vor dem Damen-Einzel nachgeholt werden. Bundesliga, RB Leipzig: Fußball-Bundesligist RB Leipzig plant im Januar eine Offensive auf dem Transfermarkt. "Wir haben einen kleinen, feinen Kader. Im Sommer haben manche Verpflichtungen nicht geklappt, die wir gerne realisiert hätten. Das mussten wir akzeptieren und waren uns dieser Situation auch bewusst", sagte RB-Boss Oliver Mintzlaff der Sport Bild: "Im Winter werden wir das nun nachholen und uns definitiv verstärken. Wir sind handlungsfähig." Angeblich stehen bis zu 35 Millionen Euro für neue Profis bei den Sachsen zur Verfügung. Die Mittelfeldspieler Tyler Adams (19/ablösefrei aus New York) und Amadou Haidara (20/15 Millionen von RB Salzburg) stehen bereits als Zugänge fest, weitere sollen folgen. VfB Stuttgart, Buchwald: Der frühere Fußball-Weltmeister Guido Buchwald hat sich für seine kritischen Aussagen über Sportvorstand Michael Reschke entschuldigt und bleibt dem Aufsichtsrat des VfB Stuttgart erhalten. Das teilte der Bundesligist nach einer turnusmäßigen Sitzung des Kontrollgremiums am Dienstagabend mit. "Ich habe mit dem Präsidenten, dem Präsidium und dem Vorstand intensive Gespräche geführt und erklärt, dass meine aus einer Emotion heraus getätigten medialen Äußerungen ein Fehler waren, den ich sehr bedauere", sagte Buchwald. "Ich habe nach wie vor vollstes Vertrauen in die Arbeit von Michael Reschke, seinen Vorstandskollegen und der Vereinsführung." Der 57-jährige Buchwald hatte in einem Anfang November bei Sport1 veröffentlichten Interview Manager Reschke unter anderem für die verlängerten Verträge mit Ex-Trainer Tayfun Korkut und Abwehrspieler Holger Badstuber kritisiert. Zudem hatte er sich für eine breitere sportliche Kompetenz im Verein ausgesprochen. Mit seinen Aussagen war Buchwald damals bei VfB-Präsident Wolfgang Dietrich und auch bei Reschke auf Unverständnis gestoßen. "Dennoch nehme ich die Entschuldigung unseres verdienstvollen VfB-Ehrenspielführers an und vertraue wieder auf eine gute Zusammenarbeit", sagte Reschke. 2. Bundesliga, Montagsspiele: Auch in der 2. Fußball-Bundesliga gehören Montagsspiele ab der Saison 2021/2022 der Geschichte an. Darauf einigten sich nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) die betroffenen Klubs "mit großer Mehrheit". Stattdessen soll künftig eine Partie am Samstagabend ab 20.15 Uhr ausgetragen werden. Die bei Fans ungeliebten Montagsspiele gibt es in der 2. Bundesliga seit 1993. Vorausgegangen waren Diskussionen um die Ausschreibung der nationalen Medienrechte ab der Saison 2021/2022. Laut DFL fiel die Entscheidung am Montag bei "einem intensiven Gespräch und Meinungsaustausch über diverse Themen" in Frankfurt. Der Dialog über strukturelle und inhaltliche Fragen soll im Januar fortgesetzt werden.Erst Ende November hatte auch die Bundesliga eine Abschaffung der ungeliebten Montagsspiele beschlossen. Die fünf Partien pro Spielzeit sollen dann auf Sonntage verteilt werden. Die Zweitligisten beschlossen in Frankfurt für die Saison 2018/2019 zudem die Einrichtung eines Solidaritätsfonds von 1,8 Millionen (bei drei Absteigern) bzw. 1,2 Millionen Euro (bei zwei Absteigern). Dazu wird jeder Verein einen pauschalen Beitrag in Höhe von 100.000 Euro (bei drei Absteigern) bzw. 66.667 Euro (bei zwei Absteigern) beitragen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-neureuther-gibt-sein-comeback-in-val-d-isere-1.4240663
Bundesliga - Neureuther gibt sein Comeback in Val d'Isere
00/12/2018
"Stand heute kann ich fahren", sagt Neureuther, allerdings nur im Riesenslalom. Das Biathlon-Einzelrennen in Pokljuka wird abgesagt. Leipzig-Boss Mintzlaff kündigt Transferoffensive im Winter an.
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Zlatan Ibrahimovic ist bei der Jagd. Nicht in Schweden, wo er vor ein paar Jahren einen 500-Kilo-Elch abgeschossen hatte, was die Tierschützer dort auf die Fichte brachte. Auch nicht in Italien, wo Jäger sich unter Berufung auf vorsteinzeitliche Vorrechte sogar in privaten Gärten tummeln dürfen, was nicht nur für die Spezies Gallus domesticus lebensgefährlich sein kann - weil so mancher im Eifer des Gefechts den Fasan mit dem normalen Haushuhn verwechselt. Ibrahimovic aber jagt fernab von allen Hühnern in Anatolien, wo es angeblich besonders fette Wildschweine gibt. Sein Handy, behauptete die Gazzetta dello Sport, habe er bei der Sauenhatz brav eingeschaltet, "denn er wartet auf Nachrichten von Leonardo", dem brasilianischen Manager des AC Mailand. Seit Wochen wird der schwedische Sturm-Routinier, der noch bei Los Angeles Galaxy unter Vertrag ist, von der italienischen Fachpresse herbeigeschrieben. Täglich gibt es neue Gerüchte, zum Beispiel, dass seine Ehefrau Helena ganz unbedingt zurück nach Mailand will, wo Zlatan bereits zwischen 2010 und 2012 gespielt hatte. Das ist verständlich, weil die Stadt natürlich viel angesagter ist als das fürchterlich abgelegene L. A., wo es weder anständigen Fußball gibt noch eine weltberühmte Oper und nur prollige Shoppingmalls anstatt der edlen Via Montenapoleone mit ihren schicken Läden. Richtig Fleisch an die Geschichte kam, um mal im Jägerjargon zu bleiben, als am ersten Adventssonntag Paolo Maldini die Tore für "Ibra" himmelweit öffnete. Die Milan-Legende Maldini, 50, ist inzwischen im Management des AC tätig, mit dem hochtrabenden Titel "Direktor der strategischen Entwicklung der Abteilung Sport". Kraft dieses Amtes sprach Maldini also: "Wenn das mit Ibrahimovic möglich wäre, ständen wir bereit." Einstweilen habe er allerdings einen gewissen Paquetà verpflichtet, aus dem offensiven Mittelfeld des brasilianischen Klubs Flamengo. Milan will mit der Uefa ein sattes Bußgeld herunterhandeln Paquetà ist 21 Jahre alt, Ibrahimovic ist bereits 37. Der schillernde Schwede hat gerade schon seine zweite Autobiografie veröffentlicht, diesmal mit dem bescheidenen Titel: "Ich bin Fußball". L'État, c'est moi! Weil daran zwischen Anatolien und L. A. nun wirklich niemand zweifelt, käme der Rücktransfer des Sonnenkönigs nach Mailand verdammt teuer. Zu teuer womöglich - angesichts der Tatsache, dass Milan gerade mit der Uefa ein sattes Bußgeld wegen des Verstoßes gegen die Regeln des Financial Fairplay herunterhandeln möchte. 20 Millionen Euro will der europäische Dachverband eintreiben, zuvor war bereits eine zweijährige Sperre des AC Mailand in den Uefa-Wettbewerben revidiert worden. Dies alles, weil die Mailänder im Sommer 2017 knapp 200 Millionen Euro auf dem Transfermarkt gelassen hatten - eine Summe, die ihre Einnahmen bei Weitem überstieg. Damals gehörte der Klub dem dubiosen chinesischen Unternehmer Li Yonghong, der Milan im Juli an seinen Hauptgläubiger, den USA-Hedgefonds Elliott, abgeben musste. Elliott aber hat genau das vor, was die Amerikaner auch von anderen Unternehmen, zum Beispiel von Thyssenkrupp wollen: möglichst rasch möglichst viel Kohle herauspressen. Damit das klappt, hat an diesem Montag Ivan Gazidis als neuer Geschäftsführer des Klubs seinen Dienst angetreten. Zuletzt war der Südafrikaner nach Jahren als Kommissar der Major League Soccer Manager beim FC Arsenal, dessen Mehrheitseigner ebenfalls aus den USA kommen. Gazidis hat den Auftrag, aus dem einstigen Familienunternehmen AC Milan, dessen alter Mäzen Berlusconi inzwischen den Drittligisten Monza übernommen hat, einen Konzern zu konstruieren.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/zlatan-ibrahimovic-milan-1.4239022
Kommt Zlatan Ibrahimovic zurück zum AC Mailand?
00/12/2018
Kehrt der Sonnenkönig zurück? Zlatan Ibrahimovic wäre genau der Name, der dem AC Mailand fehlt. Allerdings müsste die Uefa dem Transfer zustimmen.
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In der Premier League ließ sich in der laufenden Saison der Eindruck gewinnen, dass es sich die Vereine mehr oder weniger gemütlich gemacht haben auf ihren jeweiligen Tabellenplätzen. Jeder der Klubs findet sich bisher in etwa auf einer Position wieder, die seinem Leistungsvermögen entspricht. Im Vergleich zur Vorsaison, in der zehn Vereine ihre Trainer bis Weihnachten entließen, dauerte es daher nun bis in den November hinein, ehe sich der FC Fulham als erster Verein entschied, das Traineramt neu zu besetzen: Mit dem 67 Jahre alten Claudio Ranieri, dem Meistercoach 2016 von Leicester City, vertraute sich Fulham einer in England bewährten Fachkraft an. Auf der Insel werden die Abstiegskandidaten vorwiegend von den erfahrensten Trainern der Liga geführt: vom 65 Jahre alten Manuel Pellegrini (West Ham United), dem 70 Jahre alten Neil Warnock (Cardiff City) und dem 71 Jahre alten Roy Hodgson (Crystal Palace). Das Durchschnittsalter aller derzeit tätigen Cheftrainer lag am Wochenende in der Premier League bei knapp über 53 Jahren - das ist der Höchstwert im Vergleich zu den restlichen europäischen Topligen. Der FC Southampton widersetzt sich nun als erster Klub diesem Trend, um den Abstieg aus der ersten Liga zu verhindern. Mit der Verpflichtung des bislang nur in Deutschland tätigen Trainers Ralph Hasenhüttl präsentiert Southampton keinen jener altgedienten Soforthelfer, die darauf spezialisiert sind, in die Abstiegszone geratene Teams zu retten. Nach der Entlassung des walisischen Trainers und Ex-FC-Bayern-Profis Mark Hughes, dessen Siegesquote mit 13,6 Prozent die mieseste aller länger tätigen Trainer in Southampton war, steht Hasenhüttl vor der Aufgabe, den Klub aus dem Schlamassel zu führen - und ihm wieder eine Identität zu geben. Southampton wirtschaftete lange seriös - bis der Substanzverlust zu groß wurde Wie der Klub am Mittwoch mitteilte, erhält Hasenhüttl einen Vertrag bis Sommer 2021 und wird schon am Samstag das für Southampton wegweisende Duell im Tabellenkeller gegen Cardiff leiten. Das Auswärtsspiel bei Tottenham Hotspur am Mittwochabend übernimmt noch Interimscoach Kelvin Davis, der Hasenhüttl dann künftig assistieren wird. Genauso wie Torwarttrainer Dave Watson und der Sportwissenschaftler Alek Gross. Entgegen den Gerüchten um eine mögliche Tätigkeit beim FC Bayern hatte Hasenhüttl nach seinem Abschied aus Leipzig ein Engagement in England anvisiert. Sein lebhafter Spielstil und seine mitreißende Art brachten ihm in Deutschland den Rufnamen "Alpen-Klopp" ein, in Anlehnung an den Liverpool-Coach.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/hasenhuettl-southampton-premier-league-1.4239730
Premier League: Hasenhüttl kommt nach Southampton
00/12/2018
Der Premier-League-Klub wirtschaftet seriös und kompensiert Weggänge stets mit besseren Zugängen. Weil das in diesem Jahr nicht funktioniert, soll jetzt Ralph Hasenhüttl den Verein retten.
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Bundesliga, RB Leipzig: Fußball-Bundesligist RB Leipzig plant im Januar eine Offensive auf dem Transfermarkt. "Wir haben einen kleinen, feinen Kader. Im Sommer haben manche Verpflichtungen nicht geklappt, die wir gerne realisiert hätten. Das mussten wir akzeptieren und waren uns dieser Situation auch bewusst", sagte RB-Boss Oliver Mintzlaff der Sport Bild: "Im Winter werden wir das nun nachholen und uns definitiv verstärken. Wir sind handlungsfähig." Angeblich stehen bis zu 35 Millionen Euro für neue Profis bei den Sachsen zur Verfügung. Die Mittelfeldspieler Tyler Adams (19/ablösefrei aus New York) und Amadou Haidara (20/15 Millionen von RB Salzburg) stehen bereits als Zugänge fest, weitere sollen folgen. VfB Stuttgart, Buchwald: Der frühere Fußball-Weltmeister Guido Buchwald hat sich für seine kritischen Aussagen über Sportvorstand Michael Reschke entschuldigt und bleibt dem Aufsichtsrat des VfB Stuttgart erhalten. Das teilte der Bundesligist nach einer turnusmäßigen Sitzung des Kontrollgremiums am Dienstagabend mit. "Ich habe mit dem Präsidenten, dem Präsidium und dem Vorstand intensive Gespräche geführt und erklärt, dass meine aus einer Emotion heraus getätigten medialen Äußerungen ein Fehler waren, den ich sehr bedauere", sagte Buchwald. "Ich habe nach wie vor vollstes Vertrauen in die Arbeit von Michael Reschke, seinen Vorstandskollegen und der Vereinsführung." Der 57-jährige Buchwald hatte in einem Anfang November bei Sport1 veröffentlichten Interview Manager Reschke unter anderem für die verlängerten Verträge mit Ex-Trainer Tayfun Korkut und Abwehrspieler Holger Badstuber kritisiert. Zudem hatte er sich für eine breitere sportliche Kompetenz im Verein ausgesprochen. Mit seinen Aussagen war Buchwald damals bei VfB-Präsident Wolfgang Dietrich und auch bei Reschke auf Unverständnis gestoßen. "Dennoch nehme ich die Entschuldigung unseres verdienstvollen VfB-Ehrenspielführers an und vertraue wieder auf eine gute Zusammenarbeit", sagte Reschke. 2. Bundesliga, Montagsspiele: Auch in der 2. Fußball-Bundesliga gehören Montagsspiele ab der Saison 2021/2022 der Geschichte an. Darauf einigten sich nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) die betroffenen Klubs "mit großer Mehrheit". Stattdessen soll künftig eine Partie am Samstagabend ab 20.15 Uhr ausgetragen werden. Die bei Fans ungeliebten Montagsspiele gibt es in der 2. Bundesliga seit 1993. Vorausgegangen waren Diskussionen um die Ausschreibung der nationalen Medienrechte ab der Saison 2021/2022. Laut DFL fiel die Entscheidung am Montag bei "einem intensiven Gespräch und Meinungsaustausch über diverse Themen" in Frankfurt. Der Dialog über strukturelle und inhaltliche Fragen soll im Januar fortgesetzt werden.Erst Ende November hatte auch die Bundesliga eine Abschaffung der ungeliebten Montagsspiele beschlossen. Die fünf Partien pro Spielzeit sollen dann auf Sonntage verteilt werden. Die Zweitligisten beschlossen in Frankfurt für die Saison 2018/2019 zudem die Einrichtung eines Solidaritätsfonds von 1,8 Millionen (bei drei Absteigern) bzw. 1,2 Millionen Euro (bei zwei Absteigern). Dazu wird jeder Verein einen pauschalen Beitrag in Höhe von 100.000 Euro (bei drei Absteigern) bzw. 66.667 Euro (bei zwei Absteigern) beitragen.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-leipzig-boss-kuendigt-wintertransfers-an-1.4239860
Leipzig-Boss kündigt Wintertransfers an
00/12/2018
Man werde die Mannschaft "definitiv verstärken", kündigt Mintzlaff an. Die Zweitligaklubs schaffen die Montagsspiele ab, Guido Buchwald entschuldigt sich beim VfB Stuttgart.
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Er wolle in seiner ersten Amtshandlung zunächst einmal mit Hasan Ismaik reden, hat Peter Cassalette angekündigt am Tag seiner Wahl zum Löwenpräsidenten im November 2015. Drei Jahre später muss er mit Ismaik nicht mehr reden. Dafür kennt sich Cassalette nun ganz gut aus mit Rücktritten. Und im Vergleich zu seinem ersten Rücktritt beim TSV 1860 München fällt sein jüngster Rücktritt vor allem dadurch auf, dass er vergleichsweise geräuschlos über die Bühne ging. Als Cassalette zum ersten Mal ein Amt niederlegte, das des Vereinspräsidenten bei 1860, da rumorte es gerade so sehr im Klub, dass der Betrachter ein wenig den Überblick verlieren konnte angesichts der Vielzahl von Rücktritten und Abschieden. In der Nacht nach der verlorenen Relegation gegen Regensburg Ende Mai 2017 schmissen alle gleichzeitig hin: Trainer Vitor Pereira, Geschäftsführer Ian Ayre. Und eben auch Cassalette, der Präsident, der mit der Agenda eines Kupplers angetreten war. Er wollte die alte Dame Sechzig mit ihrem rätselhaften Investor Ismaik verschmelzen. Sie kamen nie zusammen. Als Cassalette Anfang des Jahres in anderer Funktion zurückkehrte zu 1860, da erkannten viele Beobachter im Handeln Ismaiks zum ersten Mal ein kluges Konzept: Gemeinsam mit MAN-Betriebsrat Saki Stimoniaris rückte Cassalette anstelle von Hasan Ismaik und dessen Bruder Abdelrahman in Sechzigs Aufsichtsrat. Die Idee war: Die seit 2011, dem Jahr von Ismaiks Einstieg bei 1860, verfeindeten Gesellschafter sollten endlich zielgerichtet zusammenarbeiten. Auch in dieser Funktion ist Cassalette nun zurückgetreten. Offenkundig, weil er (sehr spät) erkannt hat, dass keine verlässliche Zusammenarbeit bei 1860 möglich ist. Cassalette ist erst als Ismaiks Partner gescheitert, nun auch als sein Stellvertreter. Geldstrafen und Punktabzug drohten Ob sich Cassalette nun mit Ismaik überworfen hat, nur mit seinem Stellvertreterkollegen Stimoniaris, gleich mit beiden, oder er einfach nur mit der Gesamtsituation unzufrieden war, das ist unerheblich. Es ist jedenfalls mal wieder alles hochgradig kompliziert bei Sechzig. Es fehlte Geld. Und es gibt selbstgeschaffene Probleme. Bis zu diesem Freitag hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) 1860 noch Zeit eingeräumt, nachzuweisen, dass es tatsächlich über die Gelder verfügt, die es im Zuge der vom DFB erteilten Spiellizenz versprochen hatte. Es fehlten 1,2 bis 1,5 Millionen Euro zusätzliche Liquidität. Ein im Sommer unterschriebener Darlehensvertrag von Ismaik über zwei Millionen Euro, die der Klub im Zuge von Spielertransfers im Sommer längst verplant hatte, genügte dem DFB nicht als Garantie. Der Verband, der einen unfallfreien Spielbetrieb in der dritten Liga sicherstellen möchte, fordert von 1860 seit Wochen den Nachweis eines Zahlungseingangs auf dem Konto - oder aber die Bürgschaft eines deutschen Bankinstituts. Hätte Ismaik bis diesen Freitag nicht überwiesen, davon gehen sie intern zumindest aus, hätten Geldstrafen und Punktabzug gedroht. Die Strafe, dass 1860 in diesem Winter keine Transfers tätigen darf, soll der DFB dem Klub für den Fall eines ausstehenden Liquiditätsnachweises schriftlich verkündet haben. Erst am Dienstagabend verschickte Saki Stimoniaris eine Pressemitteilung, die neben einigen Höflichkeiten in Richtung des zurückgetretenen Cassalette die sehnsüchtig erwartete Botschaft enthielt. "Desweiteren geben wir bekannt, dass wir am heutigen Dienstag das von Geschäftsführer Michael Scharold avisierte Geld rechtzeitig überwiesen haben", hieß es darin. Hätte Ismaik, der traditionell oft auf den letzten Drücker zahlt, bis Freitag das Geld nicht zur Verfügung gestellt, hätte Geschäftsführer Scharold jene Liquidität auf anderem Wege herstellen müssen. Auf einem Wege, den Ismaik nicht gerne beschritten hätte. Scharold hätte auf ein Darlehen über zwei Millionen Euro zurückgreifen können, das der Hauptsponsor "Die Bayerische" eingeräumt hat - um die zweijährige Fortführungsprognose sicherzustellen, die Scharolds Vorgänger Markus Fauser erstellt hat. Verzinst worden wäre das Darlehen mit fünf Prozent - das wäre nicht einmal das größte Problem gewesen. Streng genommen hätte "Die Bayrische" ihr Darlehen gar nicht zweckentfremdet zur Verfügung stellen dürfen. Würde der Versicherer eine Lücke stopfen, die Ismaik mit seiner Nichtüberweisung gerissen hätte, würde das Geld an jener Stelle fehlen, für die "Die Bayerische" einstehen wollte: zur Absicherung vor einer Insolvenz. In diesem Szenario hätte der Klub sofort sparen müssen, um die Fortführungsprognose dennoch zu sichern. Die naheliegendste Stelle wäre der Kader gewesen. Ist das Geld nun tatsächlich überwiesen worden, dann wäre dieses Szenario noch einmal abgewendet. Auf den allerletzten Drücker. Mal wieder.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/ismaik-1860-muenchen-ueberweisung-1.4239556
1860 München: Ismaik überweist auf den letzten Drücker
00/12/2018
Erst als Geldstrafen und Punktabzug drohen, tätigt Investor Hasan Ismaik die nötige Millionen-Überweisung. Trotzdem ist die Lage bei Sechzig hochgradig kompliziert.
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Als Ada Hegerberg zum ersten Mal in ihrem Leben einen goldenen Ball überreicht bekam, waren sich alle der besonderen Bedeutung bewusst. 2015, Hegerberg war gerade 20 Jahre alt, wurde sie mit dem Gullballen ausgezeichnet, dem Preis für die Spielerin oder den Spieler des Jahres in Norwegen, einem Pokal für Fußballerinnen und Fußballer. Hegerberg gewann ihn als erste Frau vor lauter Männern. 2016 kürte die Jury sie erneut. Am Montagabend gewann Hegerberg wieder einen goldenen Ball, diesmal den prestigeträchtigsten im Weltfußball. Der Ballon d'Or wird seit 1956 von der französischen Fußballzeitschrift France Football vergeben, in diesem Jahr erstmals als Ballon d'Or féminin auch an eine Frau. Es war also ein Moment von besonderer Bedeutung, als sie die Bühne im Grand Palais in Paris betrat. Aber einer war sich dessen offenbar nicht bewusst. Moderator Martin Solveig, als DJ bekannt, fragte Hegerberg, ob sie "twerken" könne, also tief in der Hocke mit Hintern und Hüfte wackeln. Ada Hegerberg sagte "Nein" und ging von der Bühne. Sie dachte gar nicht daran, die Erinnerung an diesen Abend einem schlechten Männerwitz zu überlassen. Sie sagte: "Das ist ein fantastischer Tag für den Frauenfußball." Einen Sport, den sie vor allem mit großer Professionalität verkörpert. Hegerberg, 23, war schon als Jugendliche eine der besten Fußballerinnen ihres Landes, als Angreiferin athletisch, beidfüßig, kopfballstark. Mit 17 wechselte sie nach Deutschland zum 1. FFC Turbine Potsdam und erreichte mit der Nationalmannschaft das Finale der Europameisterschaft 2013. Im Jahr 2016, zwei Jahre nach ihrem Transfer zu Olympique Lyon, gewann sie mit dem französischen Verein Champions League, Pokal und Meisterschaft, führte die Torschützinnenliste in Frankreich mit 33 Toren in 21 Spielen an und wurde zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt. Vergangene Saison traf sie 46 Mal in Liga und Champions League. Anders als es das Stereotyp besagt, beschäftigt sie sich nicht nur mit Fußball: Ihr früherer Spielerberater erzählte mal die Geschichte, wie er Hegerberg bei der WM 2015 in Kanada besuchte. Im Hotel hing ein Bild von Winston Churchill, und Hegerberg berichtete ihm, wie viel sie über den britischen Staatsmann wisse. Nun ist es einerseits immer noch typisch, dass Menschen wie DJ Solveig sich öffentlich derart verirren. Dass ein Fußballpreis erst im Jahr 2018 an Männer und Frauen vergeben wird. Oder dass in Talkshows jemand wie der frühere Fußballer Mario Basler sitzt und über Frauenfußball lästert. Es sind andererseits Karrieren wie jene Hegerbergs, die solche Wortmeldungen als lächerlich entlarven. Spitzenfußballerinen sind, wie ihre männlichen Kollegen, zielstrebig und meist vorbildlich, wenn es darum geht, ihren Sport zu fördern. Und doch gibt es im Fall von Hegerberg zwei ungewöhnliche Beispiele dafür. In jeder Sommerpause legt sie daheim in Norwegen ein Trainingscamp mit ihrem Vater ein; auch ihre Schwester Andrine, 25, ist im Übrigen Profi. Aus Protest gegen die Verhältnisse im Verband hat Ada Hegerberg ihre Laufbahn im Nationalteam 2017 beendet. "Es geht um Respekt für den Frauenfußball. Ich finde, der Respekt war nicht da", sagte sie am Montag. "Manchmal musst du schwere Entscheidungen treffen, um ehrlich zu dir selbst zu sein." Nun als erste Frau mit dem goldenen Ball ausgezeichnet zu werden, sei ihr größter Erfolg, sagte sie. "Manchmal denkt man sich schon: Verdammt, wir leben in einer Männerwelt." Es gebe viel zu streiten als Frau im Jahr 2018. "Frauenfußballerin zu sein und heute den Ballon d'Or zu gewinnen, ist mein persönlicher Beitrag." DJ Solveig, der im Internet als sexistisch kritisiert wurde, hat sich später entschuldigt. Was Ada Hegerberg von seinem blöden Spruch auf der Bühne hielt? "Ganz ehrlich", sagte sie, "ich habe in dem Moment eigentlich nicht darüber nachgedacht."
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/ballond-or-hegerberg-dj-moderator-spruch-1.4238648
Ada Hegerberg: Erhaben über schlechte Männerwitze
00/12/2018
Bei der Weltfußballer-Ehrung muss sich die Norwegerin einen sexistischen Spruch anhören. Die dreifache Champions-League-Siegerin sagt: Es gibt viel zu streiten als Frau im Jahr 2018.
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Köllnerwetter statt Kaiserwetter: Beim 1:1 gegen Leverkusen profitiert der 1. FC Nürnberg vom Wetter - aber auch von den Korrekturen, die Trainer Michael Köllner im eigenen System vornimmt. Nach dem Spiel wollte Rudi Völler noch etwas loswerden. Er tat das mit intakter Frisur und trockenen Füßen, was bemerkenswert war an diesem Abend, an dem der Regen nicht nur vom Himmel, sondern auch aus dem Boden zu fallen schien. "Die Leute haben etwas Besseres verdient", sagte Völler, die Partie dürfe man "nie und nimmer anpfeifen". Der Chefgrummler der Leverkusener bedauerte den Zuschauer, der sich am Montagabend im Nürnberger Dauerregen aufhielt. Und er bedauerte besonders seine Mannschaft.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/nuernberg-leverkusen-der-regen-faellt-allen-in-die-beine-1.4239707
Nürnberg - Leverkusen - Der Regen fällt allen in die Beine
00/12/2018
Köllnerwetter statt Kaiserwetter: Beim 1:1 gegen Leverkusen profitiert der 1. FC Nürnberg vom Wetter - aber auch von den Korrekturen, die Trainer Michael Köllner im eigenen System vornimmt.
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Die deutsche Handball-Nationalmannschaft startet ohne ihren Kapitän Uwe Gensheimer in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Heim-WM im Januar 2019. Der Linksaußen ist für seinen Verein Paris Saint-Germain im Einsatz, während seine DHB-Teamkollegen im Rahmen eines Lehrgangs am 12. Dezember auf Polen treffen. "Wir wollen in der gemeinsamen Zeit unser Profil schärfen. Die Konturen des WM-Teams werden klarer", sagte Bundestrainer Christian Prokop, der 16 Spieler plus fünf Reservisten nominierte. Am kommenden Montag muss Prokop dem Weltverband bereits einen erweiterten Kader von 28 Spielern melden. Aus diesem Kreis kann er später das 16 Spieler zählende WM-Team zusammenstellen. Vor dem WM-Auftakt am 10. Januar in Berlin gegen eine gemeinsame Mannschaft aus Süd- und Nordkorea absolviert die DHB-Auswahl noch einen Kurzlehrgang (28. bis 30. Dezember) in Barsinghausen. Es folgen Länderspiele gegen Tschechien (4. Januar in Hannover) und Argentinien (6. Januar in Kiel). Tor: Wolff (Kiel), Heinevetter (Berlin). - Linksaußen: Musche (Magdeburg), Schiller (Göppingen). - Rückraum: Böhm (Hannover-B.), Lemke (Melsungen), Fäth (Rhein-Neckar Löwen), Strobel (Balingen-W.), Wiede (Berlin), Weinhold (Kiel), Semper (Leipzig). - Rechtsaußen: Reichmann (Melsungen), Groetzki (Löwen). - Kreis: Pekeler, Wiencek (bd. Kiel), Kohlbacher (Löwen). - Reserve: Quenstedt (Magdeburg), Drux (Berlin), Suton (Lemgo), Häfner (Hannover), Hornke (Lemgo).
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/handballer-ohne-gensheimer-1.4239037
Handballer - Ohne Gensheimer
00/12/2018
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss bei der Vorbereitung auf die Heim-WM im Januar 2019 auf Kapitän Uwe Gensheimer verzichten.
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Sie schwebten am Dienstag immer noch, zwei Tage nach ihrem fulminanten 3:0-Erfolg über den deutschen Volleyball-Meister Berlin. Zumindest über den wolkenverhangenen Alpen im Flugzeug auf dem Weg von Innsbruck via Wien nach Belgrad. Dort wurde der Tross der Hypo Tirol Alpenvolleys Haching von einem Reisebus in die 80 Kilometer entfernte Donaustadt Novi Sad gebracht. Zeit für eine Besichtigung der Festung Petrovaradin oder der Altstadt hat der Bundesliga-Tabellenführer aber kaum. Dienstag und Mittwochmorgen waren noch Trainings angesetzt, bevor die Alpenvolleys sich am Abend im Rückspiel des CEV-Cup-Sechzehntelfinales mit Vojvodina Novi Sad messen. Die Serben waren am Donnerstag im Hinspiel in Unterhaching, das sie nur mit 2:3 verloren, ein absolut ebenbürtiger Gegner. Allerdings erst, nachdem die Hachinger die ersten beiden Sätze recht deutlich gewonnen und dann im Angesicht des vermeintlichen Sieges an Spannung verloren hatten. Dieser Fehler passierte ihnen im Spitzenspiel der Bundesliga gegen Berlin am Sonntag nicht, nach dem überraschenden Sieg lief die Mannschaft der Stunde geschlossen im Vip-Raum der Innsbrucker Olympiaworld ein, wo der starke Diagonalspieler Kirill Klets und seine Kollegen von überschäumendem Applaus begrüßt wurden. Apropos überschäumend: Ein paar Tropfen Alkohol sollen auch geflossen sein, aber diesen konnten die Profis am Montag beim verordneten Saunagang schnell wieder herausschwitzen. "Wir haben das erste Mal drei Sätze auf hohem Niveau gespielt", sagte Trainer Chrtiansky noch am Montag vor der Abreise nach Serbien, und: "Die Motivation stimmt." Anderes wäre auch fahrlässig, denn das Spiel beim aktuellen Tabellenführer der serbischen Liga wird eine Herausforderung. Die Mannschaft um ihren kubanischen Topscorer Lázaro Raydel Fundora Travieso hat in Unterhaching gezeigt, dass sie über einigen Kampfgeist verfügt, in eigener Halle vor ihren heißblütigen Fans dürfte dieser zusätzlich angefacht werden. Und auch die rechnerische Ausgangslage ist verzwickt; jedenfalls hilft der 3:2-Erfolg im Hinspiel den Alpenvolleys nur bedingt. Verlieren sie 0:3 oder 1:3, sind sie nach der CEV-Cup-Arithmetik ausgeschieden, verlieren sie 2:3, gibt es direkt im Anschluss einen entscheidenden "golden set". Nur bei einem Sieg sind sie direkt im Achtelfinale, wo wahrscheinlich Klub-Weltmeister Trentino Volley wartet. Auch deshalb hofft nicht nur Alpenvolleys-Sportdirektor Mihai Paduretu auf einen Erfolg. Der Einzug in die nächste Runde würde das Budget - 40 000 Euro sind fürs Zuschussgeschäft CEV-Cup hinterlegt - übrigens nicht sprengen. Ihr Ziel war ohnehin der Viertelfinal-Einzug. Auf Livebilder auf dem Weg dorthin müssen Daheimgebliebene aber verzichten. Die CEV hält die Rechte, zeigt aber nur ausgewählte Spiele. Und den Wunsch, die Partie auf Youtube oder woanders zu zeigen, untersagte der europäische Volleyball-Verband den Alpenvolleys.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/volleyball-ausschwitzen-achtelfinale-1.4238709
Ausschwitzen, Achtelfinale!
00/12/2018
Die Alpenvolleys Haching Tirol treffen nach dem 3:0-Sieg gegen Berlin im CEV-Cup-Rückspiel auf Novi Sad.
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Beim FC Pipinsried ist immer was los, allein das Jahr 2018 bietet zahllose Beispiele: Da war der Präsident Konrad Höß, der nach 50 Jahren zurücktrat, eigentlich sogar freiwillig, nach seiner Abwahl dann aber bei Freunden und Förderern anrief und auf den Verein schimpfte. Im Frühjahr gab es eine Acker-Tribüne für 5000 Fans von 1860 München. Und kurz vor Saisonende gab es wie aus dem Nichts ein Verbandsgerichtsverfahren, weil der Verein Nicht-Mitglieder als Spieler eingesetzt haben soll - dann die Entlastung, gleichbedeutend mit dem Ligaverbleib. Dann wurde nach anhaltender Erfolglosigkeit in der neuen Saison mal eben der ehemalige Profi Manfred Bender verpflichtet. Dieser fuhr prompt ein paar Punkte ein, unter anderem beim ersten Heimsieg der Saison am 17. Spieltag: mit einem furiosen 5:0 gegen das Spitzenteam aus Schweinfurt.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/regionalliga-kaum-da-schon-wieder-weg-1.4239561
Kaum da, schon wieder weg
00/12/2018
Trainer Manfred Bender verlässt nach elf Wochen den FC Pipinsried. Er wollte die Mannschaft radikal umbauen.
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Von der Saison 2021/2022 an wird in der zweiten Bundesliga nicht mehr am Montag gespielt. Darauf einigten sich nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) die betroffenen Klubs "mit großer Mehrheit". Stattdessen soll künftig eine Partie am Samstag um 20.15 Uhr angepfiffen werden. Die bei Fans ungeliebten Montagsspiele gibt es in der zweiten Bundesliga seit 1993. Ende November hatte auch die Bundesliga eine Abschaffung ihrer Montagsspiele beschlossen; die fünf Partien pro Spielzeit sollen auf Sonntage verteilt werden. Bei der Sitzung am Montag wurde zudem die Einrichtung eines Solidaritätsfonds für die Absteiger in die dritte Liga in Höhe von 1,8 Millionen (bei drei Absteigern) bzw. 1,2 Millionen Euro (bei zwei Absteigern) für die Saison 2018/2019 vereinbart. Dazu wird jeder Klub einen pauschalen Beitrag in Höhe von 100 000 Euro (bei drei Absteigern) bzw. 66 667 Euro (bei zwei Absteigern) leisten. Im Vorjahr hatten die Zweitligisten erstmals einen solchen Solidarfonds eingerichtet und die Absteiger Kaiserslautern und Braunschweig mit je 600 000 Euro unterstützt.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/zweite-liga-montagsspiele-werden-abgeschafft-1.4239725
Zweite Liga - Montagsspiele werden abgeschafft
00/12/2018
Die Zweitligisten verständigen sich auf die Abschaffung der Montagsspiele von der Saison 2021/2022 an. Auch ein Solidaritätsfond wird aufgelegt.
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Angie Geschke wird gerufen, wenn dringend Hilfe benötigt wird. Die 33-Jährige ist seit sieben Wochen Kommissarin im Streifendienst. Tagsüber fährt sie im Polizeiwagen durch das Städtchen Varel nahe der Nordsee, abends trainiert sie beim Handballklub VfL Oldenburg. Auf Varels Straßen ahnen die wenigsten, dass die freundliche Polizistin eine Bundesliga- und Nationalspielerin ist. Momentan nimmt sie mit der deutschen Auswahl an der Europameisterschaft in Frankreich teil. Die Ganovenjagd in Friesland müssen so lange andere übernehmen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/handball-europameisterschaft-zeit-fuer-einen-mutausbruch-1.4239058
Handball-Europameisterschaft
00/12/2018
Angie Geschke kam bislang kaum zum Zug. Im wichtigen Spiel gegen Tschechien könnte sich das ändern.
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Der jüngste Streit rund um den Dopingopfer-Hilfeverein hat mal wieder vieles zerstört. Die Beteiligten sollten dies zum Anlass nehmen, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: wichtige Veränderungen für die Zukunft. Mehr als fünf Jahre stand Ines Geipel an der Spitze des Doping-Opfer-Hilfevereins (DOH), nun zieht sich die frühere DDR-Leichtathletin zurück. Sie empfinde es als "unwürdig", was zuletzt rund um den Verein passiert sei, der harte Streit, die persönlichen Anschuldigungen - und das, wo der DOH doch eigentlich nur ein wichtiges Ziel hat: den vielen Opfern des DDR-Staatsdopingsystems zu helfen. Es ist auch deswegen ein so unfassbarer Streit gewesen, weil er sich um ein so unfassbares Thema dreht. In der deutschen Sportgeschichte gab es wohl kein dunkleres Kapitel als den Staatsplan 14.25, ein kriminelles System, das Politiker, Mediziner und Funktionäre in der DDR ausheckten und praktizierten. Mehr als 10 000 Leistungssportler erhielten Dopingmittel, darunter viele Minderjährige, die nicht wussten, was in den angeblichen Vitaminpillen steckte. Und Aufklärung über die immensen gesundheitlichen Risiken gab es schon gar nicht. Viele der damaligen Athleten leiden heute an schrecklichen Krankheiten, an Tumoren, an Herz- oder auch an psychischen Problemen, und es gab auch erwiesenermaßen Todesfälle, die auf den Gebrauch der Mittel zurückgingen. Es gehört zu den unbestrittenen Verdiensten dieses ehrenamtlich geführten DOH-Vereins, dass er sich um diese Opfer kümmert und ihnen mehr Aufmerksamkeit verschafft hat - insbesondere in den vergangenen fünf Jahren mit Geipel an der Spitze. Erst vor Kurzem ist die Frist verlängert worden, innerhalb derer damalige Sportler beim Bundesverwaltungsamt Anträge stellen und 10 500 Euro Entschädigung erhalten können. Zudem wurde der Fonds auf insgesamt 13,6 Millionen Euro aufgestockt. Viel mehr Sportler als früher trauen sich jetzt, über ihre Vergangenheit im DDR-System zu sprechen. Aber es gab in den vergangenen Monaten eben auch diesen sehr heftigen Streit rund um den DOH, zwischen Geipel und einigen Unterstützern sowie verschiedenen ehemaligen Mitgliedern. Es ging dabei einerseits um einen durchaus interessanten inhaltlichen Strang, nämlich um die Frage, wer eigentlich als "Dopingopfer" zu gelten habe. Ob zum Beispiel auch derjenige, der zu DDR-Zeiten als Erwachsener wissentlich dopte, zu den Opfern zu zählen sei - oder nicht eher zu den Tätern, weil er bewusst Sportkonkurrenten betrog. Oder vielleicht zu beidem. Aber vor allem gab es sehr hässliche persönliche Auseinandersetzungen. Die erfolgten zwar in einer bisher nicht bekannten Intensität, aber grundsätzlich nicht zum ersten Mal rund um den DOH. Und das wirkt durchaus paradox: Es gibt nur eine überschaubare Zahl von Menschen, die sich um das Opfer-Thema und die Opfer kümmern, und es sind viele Widerstände in der Politik und noch mehr im Sport zu überwinden. Doch anstatt an einem Strang zu ziehen, gibt es innerhalb dieser Gruppe oft Streit. Vielleicht ist das auch zwangsläufig der Fall, wenn es um ein so emotionales Thema und so viel persönliche Betroffenheit geht. Viel hat dieser Streit um den DOH kaputt gemacht, wünschenswert wäre, wenn er wenigstens etwas Gutes hätte: dass es zu Veränderungen kommt. Geipel moniert zu Recht die Konstellation, dass Betroffene oft Betroffene betreuen. Ob der Dramatik dieses Themas bräuchte es andere, professionellere Strukturen. Die Politik ist hier gefordert, das umzusetzen. Die Opfer dieses schrecklichen DDR-Verbrechens, sie haben es verdient.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/kommentar-das-recht-der-opfer-1.4239060
Kommentar - Das Recht der Opfer
00/12/2018
Der jüngste Streit rund um den Dopingopfer-Hilfeverein hat mal wieder vieles zerstört. Die Beteiligten sollten dies zum Anlass nehmen, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: wichtige Veränderungen für die Zukunft.
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Es war eine kleine Lawine, die Nicola Werdenigg lostrat, als die ehemalige Skirennläuferin aus Österreich im November 2017 erstmals über sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch im Skisport sprach. In der Folge meldeten sich weitere mutmaßliche Opfer, die von Übergriffen an Internaten und im Österreichischen Skiverband (ÖSV) in den 1960er und 70er-Jahren sprachen, worüber auch die Süddeutsche Zeitung berichtete. Das Bundesland Tirol setzte damals eine Kommission ein, um jene 13 gemeldeten Vorfälle zu untersuchen, die sich am Skigymnasium Stams und in der Skihauptschule Neustift ereignet haben sollen. In dem finalen Bericht, den die Kommission jetzt vorlegte, wurden diese Vorwürfe nun bestätigt. Andrea Wibmer-Stern leitete das unabhängige Gremium, dem Experten aus Justiz, Bildung und Sport angehörten. Sie steht dem Bezirksgericht Kufstein vor, arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Familienrichterin und hat über viele Missbrauchsfälle geurteilt. "Wir sind bei unserer Arbeit auf eine doppelte Abhängigkeit der Schüler gestoßen", sagt Wibmer-Stern auf Anfrage. Da manche Lehrer damals auch Trainer waren, sei die Abhängigkeit damals noch intensiver gewesen. Ansonsten habe es zwischen beiden Systemen, dem Sport und der Schule, nur eine geringe Kooperation gegeben. "Ich muss aber auch betonen, dass das mittlerweile ganz anders ist. In der Gegenwart gibt es seit Jahren einen regen Austausch", so Wibmer-Stern. Ob in den untersuchten Fällen weiter ermittelt wird, entscheiden nun Staatsanwaltschaft und Justizministerium. Im Fall der ehemaligen Skihauptschule Neustift stehen zwei einstige Lehrkräfte im Fokus. Ein ehemaliger Heimleiter soll in den 1970er-Jahren Jungen sexuell missbraucht haben. Bei einer Sitzung, in der ein Vorfall damals offenbar thematisiert wurde, war laut einem Protokoll auch ein hochrangiger ÖSV-Funktionär anwesend (was der Betroffene abstreitet). Das hatte der Standard berichtet, der auch Werdeniggs Aussagen veröffentlicht hatte. Ein zweiter Lehrer machte nach Übergriffen Ende der 1990er-Jahre weiter Karriere im Schuldienst. In Stams kam es damals zu Vorfällen unter Schülern. Der ÖSV, der sich gerne für die Nachwuchsarbeit an den Schulen gerühmt hatte, stritt eine "institutionelle Mitverantwortung" stets ab. Eine Schnittmenge habe es aber natürlich schon gegeben, sagt Wibmer-Stern, "der Verband kooperiert ja mit den Skischulen."
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/missbrauch-im-sport-13-vorfaelle-1.4239064
Missbrauch im Sport
00/12/2018
Im österreichischen Skisport ist es laut einer offiziellen Untersuchung zu Missbrauch gekommen. Eine Kommission unter dem Vorsitz einer Familienrichterin bestätigt 13 Fälle, unter anderem auch am Skigymnasium Stams.
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Seit Jahren versucht der deutsche Langlaufsport an die Erfolge der Nullerjahre anzuknüpfen. Mit dem Sieg als Tagesschnellster in Lillehammer deutet der junge Janosch Brugger nun an, dass die Arbeit langsam greift. Am Anfang war Janosch Brugger nur ein Punkt unter vielen, die kein Zuschauer mehr so richtig wahrnahm. Bei seinem Start ins Verfolgungsrennen von Lillehammer, als er rund zweieinhalb Minuten nach den Favoriten ins Rennen ging, war Janosch Brugger nur einer von vielen anderen aussichtslosen Langläufern. Jenen eben, die im Rennen tags zuvor schlecht ausgesehen hatten und jetzt mit entsprechendem Rückstand loslaufen mussten. Ein Langlaufrennen wie alle anderen der vergangenen Jahre schien hier anzubrechen, mit norwegischen, schwedischen oder russischen Siegern - und mit den Deutschen, die irgendwann mal später im Ziel eintreffen. Dann aber wurde aus dem Punkt plötzlich eine Nummer, jedenfalls im Bewusstsein derer, die Brugger und dessen Zwischenzeit auf einem Monitor oder im Internet verfolgten: Startnummer 45. Einer der Beobachter war Andreas Schlütter, der Sportliche Leiter Langlauf im Deutschen Skiverband. Er hatte sich an der Strecke mit seinem mobilen Zeitnahmegerät postiert und erkannt: Brugger ist schnell, verdammt schnell. Um genau zu sein, war er, dachte man sich die Rückstände beim Start weg, sogar der Schnellste. Schlütter hatte seit Jahren - seit die Reform des deutschen Langlaufs angegangen, dann gebremst und dann wieder neu versucht wurde - auf diesem Moment gewartet. Den Moment, in dem die Saat eines neuen Systems ein bisschen aufgeht. Deshalb feuerte er nun wie die anderen Betreuer Janosch Brugger an, er brüllte ihm die weiteren Zwischenzeiten zu, während aus der Nummer 45 in den Augen aller Beobachter nun ein leibhaftiger Athlet wurde, nämlicher dieser 21-Jährige aus Schluchsee im Schwarzwald, der nun einfach nicht einbrechen wollte, sondern auch den letzten Anstieg hinauf hopste und am Ende von Platz 45 auf Platz 17 vorgelaufen war, mit der besten Laufzeit von allen. Detailansicht öffnen Hoffnungsläufer: Janosch Brugger, 21, hier beim 15-Kilometer-Rennen von Lillehammer, zählt zu den besten Talenten des Deutschen Skiverbands. (Foto: Mario Buehner/imago) Ja gut, könnte man sagen, da hat halt einer schnelles Wachs erwischt, außerdem haben die späteren Verfolgungssieger aus Norwegen wegen ihres Vorsprungs auch zwischendurch gebummelt, also was soll jetzt die Aufregung? Auch Schlütter gibt dies zu bedenken, und doch sagt er: "Was Besseres als dieser Auftritt von Janosch hätte uns nicht passieren können." Denn diese etwas versteckte Wertung des Tagesschnellsten, dieses Rennen im Rennen, gilt in Wirklichkeit allen als wichtiger Maßstab. Es wird vom Weltverband Fis als Weltcup geführt, Brugger bekam 50 Punkte plus grob 4500 Euro Siegergeld. Und weil dabei noch der Gaißacher Lucas Bögl und Jonas Dobler (Traunstein) Sechster und Achter wurden, war es ein Hinweis darauf, dass Schlütter, der neue Cheftrainer Peter Schlickenrieder und der ganze deutsche Langlauf womöglich endlich auf dem richtigen Weg sind. Neue Konzepte im Sport klingen immer erst mal nach großem Wurf. Das Training werde nun internationalem Standard angepasst, die Zeit effizienter genutzt, die Entwicklung an den Standorten synchronisiert, die Trainingsmethodik verfeinert. Wird dies noch in einem Powerpoint-Frontalvortrag dargebracht, dann kann ein junger Sportler schon mal gedanklich in die Ferne schweifen, vielleicht auf einer frisch gespurten Loipe. Was dem DSV, Abteilung Nordisch, Unterabteilung Langlauf, wohl bislang fehlte, war einer, der den Sinn all dieser Pläne auch rüberbringt. Peter Schlickenrieder, Silbergewinner bei den Spielen 2002 in Salt Lake City, ist seit einem Dreivierteljahr im Amt, er kann überzeugen, durchaus wie ein Motivator, und er hat selber viele Vorschläge beigesteuert. Beschreibt er das, was er vorhat, dann fallen neben abstrakten Begriffen auch Worte wie "Sturmphase", "Lagerfeuer" oder auch der "Schlüssel zum Glück". Mit der Sturmphase sind jene Wochen im Herbst gemeint, in denen Schlickenrieder und die Langläufer stritten und diskutierten. Der neue Chef versuchte die Mannschaft aus ihren Gewohnheiten herauszureißen, ihnen klar zu machen, dass sie nicht länger die Analysen und Trainingsvorgaben von oben abarbeiten sollen, sondern sich um den eigenen Körper kümmern. Und dass sie Vertrauen in einen langfristigen Plan haben und sich locker machen sollen. "Wenn ich mich täglich sekundengenau damit beschäftige, wie ich Platz eins erreiche, werde ich ihn nie erreichen", sagt Schlickenrieder. Ein Sieg sei vielmehr "das automatische Produkt einer ganzheitlichen Herangehensweise." Dazu gehöre neben dem Training auch Selbstbewusstsein, das sich nicht von Rivalität und Abschottung, sondern vom Teamgeist nähre. Detailansicht öffnen Verlangt mehr Selbstbewusstsein und Eigeninitiative von seinen Athleten: Peter Schlickenrieder, neuer Teamchef der Langläufer. (Foto: Daniel Karmann/dpa) Was nun ans Lagerfeuer führt. Etwas Abenteuerstimmung, sagt Schlickenrieder, könne helfen, die Nachwuchsläufer bei den Sichtungsrennen abends zusammenzubringen, sie für den Sport im Freien zu faszinieren, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Übertragen gedacht, könnte so ein alle verbindendes Lagerfeuer auch einem Weltcupteam Energie spenden, und zwar allen, auch den Älteren. Die holen vielleicht keine Medaillen mehr, "sind aber ein wichtiger Teil des Ganzen", sagt der Cheftrainer. Denn sie erzählen später den Talenten, dass ihr Sport die Basis fürs spätere Berufsleben sein kann, also vielleicht "der Schlüssel zum Glück". Dies sind Idealvorstellungen, aber damit fängt ein Neustart nun mal an. Der Plan ist auf drei Jahre angelegt. Bei der WM 2021 in Oberstdorf, so glaubt die neue Langlauf-Führung, könnten die Deutschen wie vor 15 Jahren wieder um Podestplätze mitfahren. Das ist zumindest nicht unrealistisch: Janosch Brugger, die zunächst unscheinbare Nummer 45 von Lillehammer, hat es bestätigt.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/langlauf-talent-janosch-brugger-nummer-45-lebt-1.4239056
Langlauf-Talent Janosch Brugger - Nummer 45 lebt
00/12/2018
Seit Jahren versucht der deutsche Langlaufsport an die Erfolge der Nullerjahre anzuknüpfen. Mit dem Sieg als Tagesschnellster in Lillehammer deutet der junge Janosch Brugger nun an, dass die Arbeit langsam greift.
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Bei der WM in Deutschland setzt sich Kakande Muzamiru aus Uganda von seinem Team ab. Weil er nur ein Boxer sein will - aber kein Kämpfer. Das größte Abenteuer seines Lebens beginnt für Kakande Muzamiru mit einer Lüge. Monatelang hat er versucht, diese Lüge zu vermeiden, er hat argumentiert, er hat gewütet, er hat geschmeichelt. Es half nichts. Also nimmt er im Sommer 2017 seine Großmutter, bei der er seit eineinhalb Jahrzehnten lebt, in den Arm. Fest und lange, aber nicht zu fest und zu lange, sie soll ja nichts ahnen. Muzamiru sagt: "Bis bald!" Dann steigt er ins Flugzeug. Muzamiru blickt nach unten auf den Flughafen von Kampala, er sieht, wie sein Heimatland Uganda kleiner und ferner wird. Er weint. Er sieht sein Land, das fast alles ist, was er bisher gesehen hat, und er weiß, dass er nicht bald zurückkehren wird. Nicht zu seiner Oma, nicht in seine Heimat. Kakande Muzamiru verlässt im Sommer 2017 seine Heimat, um in Hamburg bei der Weltmeisterschaft im Olympischen Boxen der Elite anzutreten. Das Boxen ist seine große Leidenschaft, er steigt als afrikanischer Meister im Weltergewicht ins Flugzeug. Er verlässt Uganda aber auch, weil er, der Boxer, nicht kämpfen will. Knapp eineinhalb Jahre nach seinem Abflug aus Kampala tänzelt Muzamiru durch einen Ring in einem Kellergeschoss in der Münchner Maxvorstadt, seine Füße tippen nur kurz auf den Ringboden. Es sieht aus, als würde er auf einer kleinen Wolke schweben. Seine Fäuste fliegen durch die Kellerluft, linker Haken, rechte Gerade, rechter Aufwärtshaken, er wirft die Fäuste wie Dartpfeile, mit kleinen, ansatzlosen Bewegungen. Dabei schaut Muzamiru in einen großen Spiegel, er sieht, wie er schwebt, wie seine Fäuste fliegen. Er sieht sich selbst als den jungen Mann, der er immer werden wollte. Er sieht einen Boxer. An diesem Mittwoch beginnen in Mühlhausen/Thüringen die deutschen Meisterschaften, im Weltergewicht bis 69 Kilogramm nehmen zwei bayerische Athleten teil, Magomat Schachidov vom TSV 1860 München, der Titelverteidiger. Und Muzamiru vom Boxwerk München/Faustzweikampf e.V, der Mann aus Uganda. Muzamiru, 24, will sich Schachidovs Titel schnappen, doch ihm geht es nicht allein um die Meisterschaft. Er hofft, dass er bei den Wettkämpfen so positiv auffällt, dass ihn der Deutsche Boxsport-Verband in sein Förderprogramm aufnimmt, dass er einen deutschen Pass bekommt, dass er nicht nach Uganda zurückkehren muss. Er sagt: "Ich boxe, weil ich nur so das Leben leben kann, das ich leben will." Boxer werden oft beschrieben als Männer, die für Kraft, Stärke und Härte stehen, manche auch für Brutalität. Hinter diesem Bild verschwindet, dass auch Boxer Männer sind, die Ängste haben, Sorgen, Abneigungen. Und die Überzeugungen haben, die im Zweifel nicht zum Bild eines Boxers passen. Bei Kakande Muzamiru ist es die Überzeugung, dass er ein Boxer sein will, aber kein Kämpfer. Muzamiru wächst in Kawaala auf, einem armen Stadtteil von Ugandas Hauptstadt Kampala. Er ist ein kleines Kind, als sich seine Eltern trennen. Er ist vier Jahre alt, als seine Mutter einen neuen Mann kennenlernt. Der neue Mann hat auch kein Geld, und er sagt, dass er den kleinen Kakande nicht ernähren will. Die Mutter entscheidet sich für ihren neuen Mann. "In Uganda bedeutet das, dass für dich kein Platz mehr bei deiner Mutter ist", sagt Muzamiru. Er zieht zu seiner Großmutter. Eines Tages geht er zu dem Mitschüler, der ihn verprügelte - und bedankt sich bei ihm Die Oma liebt ihren Enkel, aber sie ist streng, sie will, dass er es einmal besser haben wird als seine Verwandten. Er muss jeden Tag in die Schule gehen, er muss jeden Tag die Hausaufgaben machen. Er muss aber auch jeden Tag am Marktstand der Oma helfen. Sie verkauft die Bananen, er schleppt die Kisten. Abends ist Muzamiru so erschöpft, dass er sofort einschläft, auch das war ein Ziel der Oma. Sie will ihn fernhalten von den Verlockungen der Straße, sie will nicht, dass er einer dieser Männer wird, die hart, stark und manchmal brutal sind. Als Muzamiru 16 Jahre alt ist, streitet er sich auf einer Schulfeier. Er lässt sich provozieren. Er attackiert den anderen Jungen. Er wird verprügelt. Muzamiru schämt sich. Um nicht erneut so blamiert zu werden, geht er in ein Boxgym. "Dort habe ich gesagt, dass ich nie wieder eine Schlägerei verlieren will. Der Trainer hat gefragt, ob ich mich verteidigen will. Oder ob ich ein richtiger Boxer werden will." An diesem Tag beschließt Muzamiru, ein richtiger Boxer zu werden. Er trainiert täglich. Der Oma verheimlicht er es, er sagt, dass er Unterricht habe. Er gewinnt erste Kämpfe, auf seine Gegner rollt er zu wie ein Schneeball, der immer größer wird. "Boxen war für mich damals nichts als die volle Attacke." Als er erste Turniere gewinnt, erfährt auch die Oma von seiner Leidenschaft. Wieder schämt sich Muzamiru, er fühlt sich als Lügner ertappt. Doch die Oma schimpft ihn nicht. Solange seine Noten nicht schlechter werden, darf er boxen. Die Noten bleiben gut, seine Wettkämpfe werden besser. Irgendwann geht er zu dem Jungen, der ihn damals verprügelt hat. Muzamiru bedankt sich. Detailansicht öffnen „Ich messe mich im Ring gerne mit anderen, aber will niemals einen anderen Menschen töten müssen“: Kakande Muzamiru im Münchner Boxwerk. (Foto: Robert Haas) Dann meldet sich das Militär bei ihm. Ob er für die Armee boxen wolle? Er sagt: Boxen - ja. Kämpfen - nein. Als Athlet des Militärs darf er an großen Turnieren teilnehmen, auch bei der afrikanischen Meisterschaft. Er gewinnt. Er qualifiziert sich für die WM 2017 in Hamburg. Doch wenige Wochen zuvor teilt ihm das Militär mit, dass er anschließend eingezogen wird. Muzamiru wehrt sich, er argumentiert, er wütet, er schmeichelt. Er sagt, dass er boxen wollte, nicht kämpfen. Beim Militär fragen sie, was das soll: ein Boxer, der nicht kämpfen will? "Ich messe mich im Ring gerne mit anderen Menschen", sagt Muzamiru, "aber will niemals einen anderen Menschen töten müssen." In den nächsten Wochen bleibt er äußerlich unverändert. Innerlich plant er die Flucht, ohne etwas zu verraten. Vor dem Abflug umarmt er seine Oma. Dann lügt er sie an. Er sagt: "Bis bald!" In Hamburg verliert er gegen den Amerikaner Randall Quinton, aber er ist nicht traurig. Er hat ein größeres Ziel. Er verlässt das Mannschaftshotel, nur mit einem Rucksack. Er irrt durch Hamburg. Irgendwann steht er an einem Bahnhof. Er fragt einen Mann, wo es, außerhalb von Hamburg, in Deutschland am sichersten sei. Der Mann empfiehlt: München. Muzamiru kauft sich ein Ticket, steigt in einen Zug. In München will er die Leute fragen, wo ein Flüchtling übernachten kann. Die Menschen am Bahnhof ignorieren ihn. Also geht er zur Polizei. Dort empfehlen sie eine Unterkunft. Dort wiederum empfiehlt ihm einer das Boxwerk in der Maxvorstadt. "Er hat gelernt, dass die Attacke im Boxen nicht alles ist", sagt sein Trainer Andreas Selak Seit einem Jahr ist Muzamiru nun das, was er sein will, ein Boxer, kein Kämpfer. Boxwerk-Inhaber Nick Trachte und Trainer Andreas Selak erkennen in ihm den guten Boxer, aber auch den guten Menschen. "Er hat gelernt, dass die Attacke im Boxen nicht alles ist", sagt Selak, der jedes Duell im Ring wie eine Partie Schach angeht. Er bringt ihm bei, dass es erst um die Beinarbeit geht, darum, mit diesen den Ring zu dominieren. Dann geht es darum, nicht getroffen zu werden. Erst dann geht es darum, den anderen zu treffen. Muzamiru hört zu. Er konzentriert sich ganz auf das Boxen und auf seine Ausbildung zum Fitnesskaufmann. Bei den bayerischen Meisterschaften gewinnt er den Titel, dazu die Auszeichnung als bester Techniker - auch dank ihm ist der gerade einmal sieben Jahre alte Boxwerk München/Faustzweikampf e.V. die beste Mannschaft Bayerns. Muzamiru hatte nicht einmal abgelenkt, dass zwei Wochen zuvor seine Mutter gestorben war. Im Verein sammelten sie Geld für die Beerdigung, anreisen konnte er nicht. Das Militär hätte ihn am Flughafen abgefangen und eingezogen. Das Leben in Deutschland stellt sich Muzamiru nun so vor: Er überzeugt bei den Meisterschaften, gewinnt vielleicht sogar den Titel, kommt in den Förderkader, wird deutscher Staatsbürger, muss nicht zurück nach Uganda, beendet seine Ausbildung, findet einen Job, darf zu Olympischen Spielen, gewinnt die Goldmedaille. Selak sagt: "Wir gehen in die deutschen Meisterschaften mit einer guten Außenseiterchance. Alles danach wäre ein langer, schwerer Weg." Muzamiru sagt: "Alles, was ich bisher machen wollte, hat geklappt." Einmal in der Woche, sagt er, telefoniert er mit seiner Oma, die Verbindung ist teuer, er nutzt dafür fast all sein Erspartes. Er sagt, sie sei stolz auf seinen Weg.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/boxen-schwebender-schneeball-1.4238705
Schwebender Schneeball
00/12/2018
Bei der WM in Deutschland setzt sich Kakande Muzamiru aus Uganda von seinem Team ab. Weil er nur ein Boxer sein will - aber kein Kämpfer.
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Detailansicht öffnen Familienfoto mit dem "Ballon d'Or": Luka Modric mit Ehefrau und Kindern bei der Gala in Paris. (Foto: Franck Fife/AFP) Man verliert leicht den Überblick bei all diesen persönlichen Auszeichnungen, die der globale Fußball für seine besten Kicker ausgeheckt hat. Insofern können sich Luka Modric und mit ihm alle Fußballbeobachter freuen, dass auch in diesem Jahr niemand lange rätseln muss, wer eigentlich mit welchem Individualpreis ausgezeichnet worden ist. Denn praktischerweise hat der kroatische Mittelfeldspieler einfach alle drei wichtigen gewonnen (so wie in den beiden Vorjahren jeweils Cristiano Ronaldo). Zu "Europas Fußballer des Jahres" war er schon gekürt worden, zum "Weltfußballer des Jahres" ebenfalls, und seit Montagabend darf er noch den "Ballon d'Or" sein Eigen nennen, den goldenen Ball. Das ist zwar nicht die formal höchste Auszeichnung, weil sie nicht (mehr) der Weltverband verleiht, sondern wieder wie früher alleine die französische Fachzeitung France Football. Aber erstens ist sie sehr prestigeträchtig, und zweitens trägt sie sicher den klangvollsten Namen. Und es ist auch eine ziemlich unumstrittene Wahl nach einem Jahr, in dem Modric, 33, sehr erheblichen Anteil daran hatte, dass Kroatien ins WM-Finale kam und Real Madrid den dritten Champions-League-Titel nacheinander holte. Direkt hinter ihm landete Cristiano Ronaldo (Juventus Turin), danach kamen die französischen Weltmeister Antoine Griezmann (Atletico Madrid) und Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain). Außerdem passte die Wahl noch zu einer anderen für Modric erfreulichen Nachricht, die er am Montag erhielt. Er muss nun keine Verurteilung wegen Meineides mehr fürchten. Im Sommer 2017 hatte er im Rahmen des Korruptionsprozesses gegen den kroatischen "Fußball-Paten" Zdravko Mamic als Zeuge ausgesagt und nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nicht in allen Punkten die Wahrheit geäußert. Doch das Gericht folgte dem nicht. In der U 21-Kategorie wiederum triumphierte bei der Wahl zum "Ballon d'Or" erwartungsgemäß Mbappé, der Amerikaner Christian Pulisic von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund kam auf Platz zwei. Bei der Premiere des "Goldenen Balls" für Frauen erreichte die deutsche Nationalelf-Kapitänin Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon) Rang drei. Mehr Stimmen sammelten nur ihre siegreiche Klubkollegin Ada Hegerberg aus Norwegen und die dänische Europa-Fußballerin Pernille Harder vom deutschen Double-Gewinner VfL Wolfsburg. Dabei kam es allerdings bei der Preisverleihung zu einem Eklat, als der Moderator Martin Solveig die Siegerin fragte, ob sie "twerken" wolle, also tief in der Hocke mit dem Po wackeln. Die Empörung darüber war immens. Er habe doch nur einen Witz machen wollen, und Hegerberg habe das auch als Witz begriffen, verteidigte sich Solveig hinterher - entschuldigte sich aber gleichwohl.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/luka-modric-hattrick-und-eklat-1.4239025
Hattrick und Eklat
00/12/2018
Der Kroate gewinnt nach diversen Auszeichnungen nun auch den "Ballon d'Or". Bei der Ehrung der Frauen kommt es zu einem Eklat.
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Magnus Carlsen und Fabiano Caruana spielten in London vom 9. bis 26. November um die Schach-Weltmeisterschaft. Magnus Carlsen bleibt Schachweltmeister. In einem engen Duell mit Herausforderer Fabiano Caruana setzte sich der Norweger im Tiebreak erneut die WM-Krone auf. Es war ein Duell auf Augenhöhe: Schachweltmeister Magnus Carlsen und Herausforderer Fabiano Caruana spielten in London um den WM-Titel 2018. Caruana zeigte sich in den letzten Monaten vor der WM in starker Form und sollte dem Norweger ernsthaft gefährlich werden. Und es wurde historisch: Zwölf Partien wurden angesetzt, zwölfmal trennten sich beide Kontrahenten mit einem Unentschieden. Das gab es in der Geschichte der Schach-Weltmeisterschaft noch nie. Es ging in den Tiebreak und hier zeigte Carlsen seine ganze Klasse. Im Schnellschach setzte er Caruana von Anfang an unter Druck und gewann schließlich die Verlängerung deutlich mit 3:0 - damit bleibt Magnus Carlsen Schachweltmeister. Die Schach-WM zum Nachspielen Sie möchten die Partien der Schach-WM noch einmal nachspielen? Kein Problem. In den von Schach-Großmeister Stefan Kindermann kommentierten Livetickern können Sie alle Partien auf einem interaktiven Schachbrett nachverfolgen. Sämtliche Partien im Überblick: Video-Analysen von Stefan Kindermann Wenn Sie die Partien noch einmal aus Expertensicht geschildert bekommen möchten, dann schauen Sie in die Video-Analysen zur Schach-WM von Stefan Kindermann rein. Er spielt die wichtigsten Passagen der einzelnen Partien noch einmal nach und erklärt Züge und Stellungen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/schach-wm-carlsen-caruana-1.4204038
Schach-WM 2018 - alle Partien zum Nachspielen
00/12/2018
Magnus Carlsen bleibt Schachweltmeister. In einem engen Duell mit Herausforderer Fabiano Caruana setzte sich der Norweger im Tiebreak erneut die WM-Krone auf.
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Um nicht gleich den Unmut der führenden Spieler auf sich zu ziehen, stellte Unai Emery nach seiner Ankunft beim FC Arsenal die Hierarchie im Team erst mal nicht infrage. Als Kapitän bestätigte er im Sommer den an der Achillessehne verletzten Laurent Koscielny in seinem Amt. Dahinter formierte der Trainer in Petr Cech, Mesut Özil, Aaron Ramsey und Granit Xhaka ein Quartett an Vertretern. Aus diesem Pool an Alternativen hat sich allerdings ein Spieler nach dem anderen entbehrlich gemacht. Während Cech das Torwartduell der Generationen mit Bernd Leno verlor, war bei Özil und Ramsey schnell klar, dass die defensive Stabilität des Teams bloß einen der zwei Freigeister in der Startelf vertragen kann. Im Stadtduell gegen Tottenham Hotspur am Sonntag war nun sogar für keinen mehr Platz. Kurzfristig hatte sich Özil fürs Spiel zum zweiten Mal in dieser Saison mit Rückenschmerzen abgemeldet, bei seinem dritten Ausfall in 14 Ligaspielen soll ihn eine Krankheit am Mitwirken gehindert haben. Die Daily Mail attestierte Özil dagegen als Befund, dass seine Tage bei Arsenal gezählt zu sein scheinen. Und so führte die Gunners erstmals in einer prestigeträchtigen Partie ein Spieler aufs Feld, der nicht zu den langjährigen Weggefährten von Emerys Vorgänger Arsène Wenger gehört: der frühere Gladbacher Xhaka. "Das bedeutet mir sehr viel, weil ich oft untendurch musste in England", sagte Xhaka. "Mit uns ist zu rechnen in der Saison", sagt Torwart Leno Der denkwürdige Erfolg über Tottenham bringt Arsenal den Beweis, dass sich die Mannschaft mit Emery als neuem Anführer emanzipiert hat von Wengers 22 Jahre dauernder Amtszeit. Der Debüterfolg im Duell mit einem direkten Konkurrenten um einen der ersten vier Plätze, die Arsenal nach zwei Jahren wieder zur Teilnahme an der Champions League berechtigen würden, lässt die Rivalen aufhorchen. Nach 19 Pflichtspielen ohne Niederlage hintereinander hat Arsenal mit dem vierten Platz vor den Spurs seine beste Saisonplatzierung erreicht: acht Punkte hinter Tabellenführer Manchester City, aber dafür mittendrin im Verfolgerfeld. Mit Chelsea, Arsenal und Tottenham haben sich die drei führenden Klubs in London jeweils gegenseitig geschlagen. "Mit uns ist zu rechnen in der Saison, das Ziel ist das Erreichen der Champions League", sagte Torwart Leno: "Die Atmosphäre im Stadion war schon sehr speziell. Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht erlebt. Bei Siegen drehen alle durch in England." Beim 4:2 gegen die Spurs am Sonntag stellte Emery sein Portfolio als Trainer zur Schau, als er mit seinen Umstellungen die Kontrolle über ein Spiel gewann, das 33 Torschüsse zu bieten hatte, 32 Fouls, genauso viele Tore wie Formationswechsel (drei auf jeder Seite), mehrere Handgemenge, einen Platzverweis (für Tottenhams Jan Vertonghen, 85.) - und einen Eklat. Mit einem Salto bejubelte Pierre-Emerick Aubameyang seinen Führungstreffer nach Elfmeter (10.) unmittelbar vor den gegnerischen Fans. Aus dem Pulk bewarf ein Zuschauer wohl aus rassistischen Gründen den gabunischen Nationalspieler mit einer Bananenschale. Der englische Fußballverband hat den Übeltäter ermittelt und ihm ein Stadionverbot erteilt; die Polizei nahm den Mann vorübergehend fest.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/arsenal-emery-oezil-1.4237419
FC Arsenal: Unai Emery tritt aus Wengers Schatten
00/12/2018
Der FC Arsenal spielt unter dem neuen Trainer erfolgreich und emanzipiert sich von der Ära Wenger. Fraglich ist, ob Mesut Özil noch gebraucht wird.
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Markus Beyer wurde Box-Weltmeister in einer Zeit, in der nicht nur Freaks und Dampfplauderer im Ring standen. Nun starb er mit gerade 47 Jahren. In der Mitte der 1990er-Jahre war das deutsche Profiboxen auf dem Höhepunkt seiner Popularität, die Kämpfe hatten regelmäßig Einschaltquoten von mehr als zehn Millionen. Die Menschen wollten nicht nur Freaks und Dampfplauderer sehen, sie interessierten sich auch für: gute Boxer. Es war die Zeit, in der eine Karriere wie die von Markus Beyer möglich war. Im November 1996, bei der Veranstaltung, bei der Henry Maske (vorübergehend) seine Karriere beendete, debütierte Beyer. Er hatte zuvor 274 Mal bei den Amateuren geboxt, 235 Mal hatte er gewonnen; er hatte zweimal an Olympischen Spielen teilgenommen, er hatte bei der WM das Halbfinale erreicht und bei der EM das Finale. Es debütierte ein Boxer, der alle Tricks schon gesehen hatte, der jeden Schlag aus jedem Winkel schon kassiert hatte. Es debütierte einer, der wusste, dass saubere Schläge und eine sichere Deckung im Ring mehr bedeuten als Muskelpakete und flotte Sprüche vor dem Fight. Zweimal verlor er seinen Titel - und holte ihn zurück Seinen ersten Kampf gewann Beyer durch einen technischen Knockout in der sechsten Runde. Knapp drei Jahre später gewann er in England die WM nach Version des Verbandes WBC im Supermittelgewicht gegen den Briten Richie Woodhall. Nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani war er der dritte Deutsche, der im Ausland Weltmeister wurde. Zweimal verlor Beyer seinen Titel, zweimal gewann er ihn zurück. In seinem größten Kampf, der Titelvereinigung im Oktober 2006 gegen den Dänen Mikkel Kessler, ging er in der dritten Runde k. o. 2008 boxte er zum 39. und letzten Mal, zum 35. Mal gewann er. Beyer, sagte sein Trainer Ulli Wegner dem Sportinformationsdienst, sei sein "Lieblingsboxer" gewesen: "Er war taktisch sehr vielseitig, ein kompletter Boxer." Nach Beyers Rücktritt zählte genau das, die Technik, in Deutschland immer weniger. Mit Beyer endete die Zeit, in der auch gute Boxer, die keine Lust auf die große Show hatten, berühmt werden konnten. Am Montag ist Beyer, der 47 Jahre alt wurde, nach kurzer schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus gestorben.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/boxen-markus-beyer-tod-1.4239033
Nachruf auf Markus Beyer: Einfach ein guter Boxer
00/12/2018
Markus Beyer wurde Box-Weltmeister in einer Zeit, in der nicht nur Freaks und Dampfplauderer im Ring standen. Nun starb er mit gerade 47 Jahren.
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"Mit großer Mehrheit" sprechen sich die Zweitligisten gegen die ungeliebten Partien zum Wochenstart aus. Jürgen Klopp erhält eine Geldstrafe, Russlands Leichtathleten bleiben suspendiert. 2. Bundesliga, Montagsspiele: Auch in der 2. Fußball-Bundesliga gehören Montagsspiele ab der Saison 2021/2022 der Geschichte an. Darauf einigten sich nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) die betroffenen Klubs "mit großer Mehrheit". Stattdessen soll künftig eine Partie am Samstagabend ab 20.15 Uhr ausgetragen werden. Die bei Fans ungeliebten Montagsspiele gibt es in der 2. Bundesliga seit 1993. Vorausgegangen waren Diskussionen um die Ausschreibung der nationalen Medienrechte ab der Saison 2021/2022. Laut DFL fiel die Entscheidung am Montag bei "einem intensiven Gespräch und Meinungsaustausch über diverse Themen" in Frankfurt. Der Dialog über strukturelle und inhaltliche Fragen soll im Januar fortgesetzt werden.Erst Ende November hatte auch die Bundesliga eine Abschaffung der ungeliebten Montagsspiele beschlossen. Die fünf Partien pro Spielzeit sollen dann auf Sonntage verteilt werden. Die Zweitligisten beschlossen in Frankfurt für die Saison 2018/2019 zudem die Einrichtung eines Solidaritätsfonds von 1,8 Millionen (bei drei Absteigern) bzw. 1,2 Millionen Euro (bei zwei Absteigern). Dazu wird jeder Verein einen pauschalen Beitrag in Höhe von 100.000 Euro (bei drei Absteigern) bzw. 66.667 Euro (bei zwei Absteigern) beitragen. England, Klopp: Jürgen Klopp hat eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet gut 9000 Euro für seinen aufsehenerregenden Jubellauf nach dem Last-Minute-Siegtor im Merseyside-Derby akzeptiert. Das berichtet die BBC. Der englische Fußball-Verband FA hatte zuvor wegen unsportlichen Verhaltens gegen den Teammanager des FC Liverpool ermittelt, sogar eine Sperre drohte. Der 51-Jährige erhielt von der FA zudem eine Verwarnung. Klopp war am Sonntag nach dem 1:0-Siegtreffer der Reds gegen den Stadtrivalen FC Everton in der sechsten Minute der Nachspielzeit über das halbe Feld gestürmt. Diese Reaktion wurde ihm teilweise als Respektlosigkeit gegenüber dem Gegner ausgelegt. Der frühere englische Nationalspieler Danny Mills etwa kritisierte den Trainer für sein Verhalten: "Es ist absolut schockierend, was Klopp da tut. Wenn andere Manager so etwas machen, würden sie ernsthafte Probleme bekommen", sagte der 41-Jährige der BBC: "Aber Klopp ist Medienfreund, jeder mag ihn und es scheint, als könne er nichts falsch machen." Leichtathletik, IAAF: Russlands Leichtathleten bleiben weiter suspendiert. Wie der Weltverband IAAF nach seiner Council-Sitzung am Dienstag mitteilte, werde der russische Verband Rusaf, der wegen des Dopingskandals seit November 2015 ausgeschlossen ist, vorerst nicht wieder aufgenommen. "Das Council hat heute dem Antrag der Task Force entsprochen, die Suspendierung Russlands aufrechtzuerhalten", sagte Rune Andersen, Leiter der Task Force. Die nächste Council-Sitzung findet im kommenden März statt, daher wird Russland als Nation aller Voraussicht nach auch nicht an der Hallen-EM in Glasgow (1. bis 3. März) teilnehmen. Die IAAF setzt damit ihren harten Kurs gegenüber Russland trotz der Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) fort. Dies war nur eine zentrale Voraussetzung der IAAF, um Russland wieder einzugliedern. Zwei weitere Forderungen sind dagegen noch nicht erfüllt worden: Russland muss der unabhängigen Integritätskommission AIU Zugriff auf die Dopingtests russischer Leichtathleten aus den Jahren 2011 bis 2015 ermöglichen. Dies ist bisher noch nicht geschehen. "Ich hoffe, dass sie die Daten bis zum Ende des Jahres liefern", sagte Andersen, allerdings sei die Frage "schwierig zu beantworten", ob dies auch geschehe. Fußball, Frankreich: Das für Samstag geplante Spitzenspiel der französischen Ligue 1 zwischen Double-Gewinner Paris Saint-Germain und dem Tabellenzweiten HSC Montpellier ist abgesagt worden. Der französische Profiliga-Verband LFP teilte am Dienstag mit, dass die Partie "auf Ersuchen des Polizeipräsidiums" verschoben wird. "Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob das gut ist oder nicht", sagte PSG-Trainer Thomas Tuchel am Dienstag auf die Frage, ob seine Mannschaft von der Absage profitiere: "Für mich ist es absolut klar, dass die Sicherheit an erster Stelle stehen muss." Ein Grund für die Verschiebung wurde nicht angegeben. Paris war am vergangenen Samstag Schauplatz mehrerer Vorfälle im Zusammenhang von Demonstrationen der "Gelben Westen", einer Bewegung von Franzosen, die gegen die Steuer- und Sozialpolitik der Regierung protestieren. Für Samstag wurde ein erneuter Demonstrationstag in der französischen Hauptstadt ausgerufen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/2-bundesliga-auch-die-2-liga-schafft-die-montagsspiele-ab-1.4239334
Auch die 2. Liga schafft die Montagsspiele ab
00/12/2018
"Mit großer Mehrheit" sprechen sich die Zweitligisten gegen die ungeliebten Partien zum Wochenstart aus. Jürgen Klopp erhält eine Geldstrafe, Russlands Leichtathleten bleiben suspendiert.
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Der Leichtathletik-Weltverband nimmt die Russen nach dem Dopingskandal 2015 vorerst nicht wieder auf. Jürgen Klopp erhält eine Geldstrafe für seinen Jubellauf und akzeptiert. Leichtathletik, IAAF: Russlands Leichtathleten bleiben weiter suspendiert. Wie der Weltverband IAAF nach seiner Council-Sitzung am Dienstag mitteilte, werde der russische Verband Rusaf, der wegen des Dopingskandals seit November 2015 ausgeschlossen ist, vorerst nicht wieder aufgenommen. "Das Council hat heute dem Antrag der Task Force entsprochen, die Suspendierung Russlands aufrechtzuerhalten", sagte Rune Andersen, Leiter der Task Force. Die nächste Council-Sitzung findet im kommenden März statt, daher wird Russland als Nation aller Voraussicht nach auch nicht an der Hallen-EM in Glasgow (1. bis 3. März) teilnehmen. Die IAAF setzt damit ihren harten Kurs gegenüber Russland trotz der Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) fort. Dies war nur eine zentrale Voraussetzung der IAAF, um Russland wieder einzugliedern. Zwei weitere Forderungen sind dagegen noch nicht erfüllt worden: Russland muss der unabhängigen Integritätskommission AIU Zugriff auf die Dopingtests russischer Leichtathleten aus den Jahren 2011 bis 2015 ermöglichen. Dies ist bisher noch nicht geschehen. "Ich hoffe, dass sie die Daten bis zum Ende des Jahres liefern", sagte Andersen, allerdings sei die Frage "schwierig zu beantworten", ob dies auch geschehe. England, Klopp: Jürgen Klopp hat eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet gut 9000 Euro für seinen aufsehenerregenden Jubellauf nach dem Last-Minute-Siegtor im Merseyside-Derby akzeptiert. Das berichtet die BBC. Der englische Fußball-Verband FA hatte zuvor wegen unsportlichen Verhaltens gegen den Teammanager des FC Liverpool ermittelt, sogar eine Sperre drohte. Der 51-Jährige erhielt von der FA zudem eine Verwarnung. Klopp war am Sonntag nach dem 1:0-Siegtreffer der Reds gegen den Stadtrivalen FC Everton in der sechsten Minute der Nachspielzeit über das halbe Feld gestürmt. Diese Reaktion wurde ihm teilweise als Respektlosigkeit gegenüber dem Gegner ausgelegt. Der frühere englische Nationalspieler Danny Mills etwa kritisierte den Trainer für sein Verhalten: "Es ist absolut schockierend, was Klopp da tut. Wenn andere Manager so etwas machen, würden sie ernsthafte Probleme bekommen", sagte der 41-Jährige der BBC: "Aber Klopp ist Medienfreund, jeder mag ihn und es scheint, als könne er nichts falsch machen." Fußball, Frankreich: Das für Samstag geplante Spitzenspiel der französischen Ligue 1 zwischen Double-Gewinner Paris Saint-Germain und dem Tabellenzweiten HSC Montpellier ist abgesagt worden. Der französische Profiliga-Verband LFP teilte am Dienstag mit, dass die Partie "auf Ersuchen des Polizeipräsidiums" verschoben wird. "Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob das gut ist oder nicht", sagte PSG-Trainer Thomas Tuchel am Dienstag auf die Frage, ob seine Mannschaft von der Absage profitiere: "Für mich ist es absolut klar, dass die Sicherheit an erster Stelle stehen muss." Ein Grund für die Verschiebung wurde nicht angegeben. Paris war am vergangenen Samstag Schauplatz mehrerer Vorfälle im Zusammenhang von Demonstrationen der "Gelben Westen", einer Bewegung von Franzosen, die gegen die Steuer- und Sozialpolitik der Regierung protestieren. Für Samstag wurde ein erneuter Demonstrationstag in der französischen Hauptstadt ausgerufen. Basketball, Nationalteam: Die deutschen Basketballer haben den Knacks von Patras bestens verdaut und nehmen den Gruppensieg in der WM-Qualifikation wieder entschlossen ins Visier. Drei Tage nach der Niederlage im Spitzenspiel in Griechenland schlug das Team von Trainer Henrik Rödl ohne Dennis Schröder und Co. den Außenseiter Estland in Ludwigsburg problemlos mit 87:70 (41:27). Johannes Thiemann (18) und Andreas Seiferth (14) waren die besten Werfer für Rödls Team, das bereits im September das Ticket für das Turnier 2019 in China gelöst hatte. Mit dem neunten Sieg im zehnten Spiel bleibt Deutschland Tabellenführer Griechenland dicht auf den Fersen. Die Entscheidung über den Gruppensieg fällt in den letzten beiden Quali-Spielen am 21. Februar in Israel und drei Tage später in Bamberg gegen die Griechen, die am Freitag (84:92) etwas cleverer waren.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/iaaf-entscheidung-russlands-leichtathleten-bleiben-suspendiert-1.4238930
IAAF-Entscheidung - Russlands Leichtathleten bleiben suspendiert
00/12/2018
Der Leichtathletik-Weltverband nimmt die Russen nach dem Dopingskandal 2015 vorerst nicht wieder auf. Jürgen Klopp erhält eine Geldstrafe für seinen Jubellauf und akzeptiert.
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Das Leben von John Bryant ist leichter geworden, seit er für die Gießen 46ers aufläuft. Das liegt nicht nur daran, dass der Berufsbasketballer abgenommen hat und er auch nicht mehr den erniedrigenden Gang auf die Waage gehen muss. Als Bryant sich noch das Trikot des FC Bayern überstreifte, soll der damalige Trainer Svetislav Pesic, so wurde kolportiert, täglich dessen aktuelle Leibesfülle überprüft haben. Stimmt nicht, stellt Bryant nun mit einem Lächeln klar. "Es war wöchentlich, und nicht nur ich musste das tun, sondern alle Spieler." Es gab Zeiten in seiner Karriere, da konnte er solche Dinge nicht mit Humor nehmen. Er hatte sich zu viele Gedanken über das gemacht, was andere über ihn gesagt oder vermeintlich gedacht haben. "Das lenkte mich ab und zog mich nach unten", erzählt Bryant. Er verfüge aber nun über die nötige Lebenserfahrung, "damit mich die Meinungen der Anderen nicht mehr so massiv treffen können." Der gebürtige Kalifornier ist ein feinfühliger Mensch, empfindsam und verletzlich, ganz anders als seine imposante Erscheinung von 2,11 Metern und sein Spitzname "Big John" vermuten lassen. Er fühlt sich dann am wohlsten und kann seine Stärken voll entfalten, wenn sich das Trikot ein bisschen wölbt. Pesic wollte aus ihm einen Modellathleten formen, aber das ist Bryant nicht, wenn er zu viele Kilos verlor, verlor er auch sich. Er braucht einen Trainer, der Verständnis hat, ihm vertraut und ihm das Gefühl gibt, sich nicht ändern zu müssen. "Ingo Freyer lässt mich so sein, wie ich bin", lobt er den Gießener Cheftrainer. Valencia trennt sich von ihm, weil er 14 Kilo Übergewicht hat Bryant fühlt sich in Hessen sogar so verstanden, dass er sich zum besten Spieler in der Basketball-Bundesliga (BBL) aufgeschwungen hat, zumindest sammelt er durchschnittlich die meisten Punkte (19,7) und Rebounds (10,9). "Ich bin der stärkste John, den es je gab", findet er. Die Rückkehr zur alten, stilprägenden Form, die ihn einst zweimal (2012, 2013) zum wertvollsten Spieler der BBL machte, ist eine der erstaunlichsten Geschichten in dieser Saison. Bryant war vom Radar verschwunden, er tauchte in keinem Notizbuch der Klubscouts mehr auf, nachdem ihn der spanische Erstligist Valencia im Herbst 2016 nach nur zwei Spielen hinausgeworfen hatte, weil er 14 Kilo Übergewicht mit sich schleppte. Bryant war plötzlich schwer vermittelbar, weil ihn das Stigma des fehlenden Arbeitsethos kennzeichnete. Also kehrte er nach München zurück, es war mehr eine Flucht nach Hause zu seinen Liebsten, zu seiner Freundin und seinem Sohn, beim damaligen Fünftligisten BC Hellenen trainierte er mit, weil er einen Spieler kannte. Es war das vorzeitige Ende einer Karriere, die bis dahin nur eine Richtung kannte: nach oben. 2014 gewann er mit dem FC Bayern die Meisterschaft und spielte in der höchsten Basketballliga in Europa, der Euroleague. Und nun plötzlich Amateurklasse. Gespielt hat er für die Hellenen nie, "ich hatte immer daran geglaubt, dass ich wieder eine Chance bei einem Profiklub bekomme", sagt Bryant heute. Doch nachdem ein neuerliches Engagement beim AS Monaco nach zwei Monaten wieder vorzeitig geendet hatte, blieben für ihn noch zwei Optionen: Er hört auf - oder er schindet sich für seine letzte Chance. Er entschied sich für die zweite Variante, "weil ich für den Ruhestand noch nicht bereit war". Mit einem Fitnesstrainer arbeitete er daran, dass er sich wieder den 130 Kilogramm annäherte, seinem Wohlfühlgewicht.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/basketball-john-bryant-giessen-1.4237429
John Bryant: Der Topscorer der BBL
00/12/2018
In Gießen findet der Basketballer John Bryant zu früherer Stärke. Derzeit ist er der beste Werfer und Rebounder der Bundesliga. Über einen verletzlichen Spieler, der sich nicht aufgegeben hat.
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Der frühere Box-Weltmeister gewann 1999 den Titel im Supermittelgewicht und arbeitete zuletzt als Experte. Beyer starb in einem Berliner Krankenhaus. Der frühere Boxweltmeister Markus Beyer ist tot. Er starb am Montag im Alter von 47 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus, wie der Sender MDR auf seiner Homepage bestätigt. Beyers Familie habe den MDR gebeten, die Nachricht zu veröffentlichen. Beyer wurde bekannt, als er 1999 mit einem Sieg über den Briten Richie Woodhall den Weltmeister-Titel im Supermittelgewicht gewann. Nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani war der gebürtige Sachse erst der dritte deutsche Boxer, dem diese Ehre im Ausland zuteilwurde. Sein langjähriger Trainer war Ulli Wegner, der Beyer schon zu Amateurzeiten betreute. "Jeder weiß, dass er mein Lieblingssportler war", sagt Wegner "Ich kann meine Gefühle mit Worten nicht beschreiben", sagte Wegner nun dem MDR: "Jeder weiß, dass er mein Lieblingssportler war - und das hatte vor allem eine menschliche Komponente. Markus Beyer war ein durch und durch feiner Mensch. Im Moment fühle ich mich, als hätte mir jemand in die Magengrube geschlagen. Ich muss das alles erst verarbeiten." Seit 2015 arbeitete Beyer als Box-Experte für die Sendung "Sport im Osten". "Wir sind bestürzt und trauern um einen großartigen Sportler und wunderbaren Kollegen. Mit seinem Box-Sachverstand hat er als Mitarbeiter des MDR 'Sport im Osten' in den vergangenen Jahren geprägt. In Gedanken sind wir bei seiner Familie", kommentierte MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/boxen-markus-beyer-tot-1.4238896
Boxen: Markus Beyer stirbt mit 47 Jahren
00/12/2018
Der frühere Box-Weltmeister gewann 1999 den Titel im Supermittelgewicht und arbeitete zuletzt als Experte. Beyer starb in einem Berliner Krankenhaus.
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Lara Gut war 16 Jahre alt, als sie als Dritte der Abfahrt von St. Moritz auf die große Bühne des alpinen Skiweltcups stürmte. Die Erwartungen an die junge Schweizerin wuchsen bald in schwindelerregende Höhen, und Gut benötigte eine Weile, ehe sie damit zurechtkam. Vor zwei Jahren gewann sie zum ersten Mal den Gesamtweltcup, bei der WM 2017 in St. Moritz holte sie Bronze im Super-G, stürzte dann während der Kombination und erlitt einen Kreuzbandriss. Seitdem kämpft die mittlerweile 27-Jährige um den Anschluss an die Weltspitze - in der Abfahrt in Lake Louise am Freitag wurde sie 14, in der zweiten Abfahrt am Samstag reichte es nicht für eine Platzierung unter den besten Zwanzig. Ärgerlich? Sicher. Schlimm? Vermutlich nicht wirklich. Ihr Blick auf den Rummel um ihre Person hat sich enstpannt, sagt sie. Auch, weil sie im Sommer den Fußballer Valon Behrami geheiratet hat und als Lara Gut-Behrami in den Winter gestartet ist.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/lara-gut-ski-interview-1.4235350
Lara Gut-Behrami im Interview
00/12/2018
Die Schweizerin Lara Gut-Behrami, Gesamtweltcupsiegerin von 2016, kennt sich bestens aus im Ski-Zirkus. Ein Gespräch über eine Rolle, die sie nie wollte, Hassbriefe und ihren neuen Namen.
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Einseins in Hoffenheim, einseins gegen Bremen, einszwei in Mainz. Das waren die Ergebnisse, die sie beim FC Bayern im Sommer 2009 davon überzeugt hatten, dass sie ihren Kader verstärken müssen. Also entschloss sich der Verein zu einer der nachhaltigsten Investitionen in seiner Geschichte: Für 25 Millionen Euro kam von Real Madrid der 25 Jahre alte Arjen Robben, der gemeinsam mit Franck Ribéry den FC Bayern prägte wie nur wenige andere Spieler. So wertvoll waren die beiden, dass der Kader jahrelang nur punktuell um die beiden herum verstärkt wurde. Bis zum nächsten Sommer. Dann endet zumindest die Zeit von Robben in München. "Es ist, glaube ich, mein letztes Jahr", sagte Robben am Sonntag beim Fanklub Bayernfreunde Tegernseer Tal. "Ich glaube, es war dann auch gut, zehn Jahre FC Bayern, sehr schön." Eine Würdigung in fünf Kapiteln. Das zweite Leben Wenige Tage nach seinem Wechsel wird Robben gegen Wolfsburg nach der Pause eingewechselt, er kommt für Hamit Altintop. 35 Minuten später hat er zwei Tore erzielt, eines davon selbstverständlich nach einem Sololauf, beide Tore bereitet Ribéry vor. Der FC Bayern gewinnt dreinull. In den 36 folgenden Saisonspielen schießt Robben 21 weitere Tore, darunter mehrere, die für immer gespeichert sind in der Videothek des Vereins. Im Pokalhalbfinale gegen Schalke rennt er in der 112. Minute die Seitenlinie entlang bis zur Grundlinie, von dort zieht er zurück in den Strafraum, insgesamt spurtet er an vier Spielern vorbei, dann schlenzt er den Ball ins Eck. "In der Verlängerung habe ich mein zweites Leben gefunden", erklärt er anschließend. Präsident Uli Hoeneß schwärmt: Robben sei "ein Weltklassespieler, der in jeder Sekunde ein Spiel entscheiden kann". Dazu zählt das Tor im Viertelfinale der Champions League bei Manchester United, als Robben nach einer Ecke von Ribéry den Ball volley ins Tor zaubert. Die Bayern gewinnen Meisterschaft und Pokal, verlieren aber im Finale der Champions League gegen Inter Mailand. Bei der Feier auf dem Rathausplatz bejubeln die Fans vor allem Ribéry und dessen frohe Botschaft: "Isch 'abe gemacht fünf Jahre mehr." Detailansicht öffnen Zwei, die nicht immer miteinander konnten: Arjen Robben und Franck Ribéry. (Foto: Andreas Gebert/dpa) Die Backpfeife Rib&Rob, Robbery, das sind schnell die Spitznamen dieser legendärsten Flügelzange der Münchner Fußballgeschichte. Legendär sind jedoch nicht nur ihre Sololäufe auf dem Platz, sondern auch die daneben. Gerade die ersten Jahre zwischen den beiden prägen Eifersüchteleien. Spielt einer nicht, schmollt er sofort, und der andere hat auffallend prächtige Laune. Hat der eine recht, fühlt sich der andere gleich im Unrecht. Im April 2012 eskaliert die Missgunst. Kurz vor der Pause im Spiel gegen Real Madrid gibt es einen Freistoß, Ribéry will schießen. Robben drängt ihn weg, er wirbt für den Schützen Kroos: "Lass Toni schießen, der hat im Training fast alles getroffen." Kroos trifft die Mauer. Ribéry beschimpft in der Halbzeitpause Robben, gibt ihm eine Backpfeife. Ein Jahr später gesteht Robben: "Ich dachte anfangs, das geht nicht, ich kann nicht mehr mit ihm spielen." Er habe ihm aber "vergeben". Elfmeter Finale in der Champions League 2012, in München, der FC Bayern gegen Chelsea, Robbens Ex-Klub. "Es hätte nicht besser geschrieben werden können", erinnert sich Robben später, "außer dass es sich in einen Albtraum verwandelt." Der FC Bayern hat bereits die Meisterschaft an Dortmund verloren, unter anderem, weil Robben in Dortmund einen Elfmeter verschießt. Das Team hat das Pokalfinale gegen den BVB 2:5 verloren, obwohl Robben vom Elfmeterpunkt trifft. Im Finale dahoam gegen Chelsea muss Bayern nach dem späten Ausgleich in die Verlängerung, in der 95. Minute gibt es einen Elfmeter. Robben schießt, eher mittig als nach rechts, Petr Cech pariert. Im folgenden Elfmeterschießen tritt Robben nicht an, Bayern verliert dennoch. Eine Woche später, beim Testspiel gegen die Niederlande, pfeifen die eigenen Fans Robben aus. Sie nennen ihn "Alleinikow". Der Streichler Vor dem Start der Saison 2012/13 sagt Sportvorstand Matthias Sammer über Robben: "Wir müssen ihn besser schützen." Trainer Jupp Heynckes schützt ihn vor allem, indem er ihn oft auf die Bank setzt, obwohl Robben erst wenige Monate zuvor gesagt hatte, dass dies für ihn die "Todsünde" sei. Von März bis Mai darf er nur fünfmal durchspielen. Es sind dennoch die wichtigsten Wochen seiner Karriere. In der Champions League trifft er in beiden Halbfinalspielen gegen Barcelona, im Finale gegen Dortmund in Wembley bereitet er das erste Tor vor, dann läuft er in der 89. Minute los. Vorbei an Mats Hummels. Vorbei an Neven Subotic. Dann streichelt er den Ball sanft ins Tor. Der Treffer zum Titel wird auf ewig gespeichert in der Videothek des Vereins, und die eigenen Fans singen seitdem: "Der Arjen hat's gemacht." Detailansicht öffnen 25. Mai 2013, London, Wembley-Stadion, die 89. Minute: Arjen Robben trifft gegen Roman Weidenfeller – es ist das Tor zum Champions-League-Titel. (Foto: Phil Noble/Reuters) Niemals satt Unter Heynckes' Nachfolger Pep Guardiola wird Robben noch einmal ganz anders geschätzt. In dessen Ballbesitzfußball gelten seine Sololäufe nicht als egoistisch, sondern als unberechenbar. "Ü-ber-ra-gend", schwärmt Guardiola einmal. Im ersten Jahr unter dem Katalanen schießt Robben 19 Tore, im zweiten 21, im dritten ist er oft verletzt. Das Bild von außen auf Robben gleicht sich nun seinem eigenen Selbstbild an, es ist das Bild von einem außergewöhlich ehrgeizigen Fußballer. "Der Hunger hat niemals nachgelassen." Im Frühjahr 2018 gewinnt er seine siebte deutsche Meisterschaft. Anfang Dezember 2018 sagt er: "Der Verein geht weiter, ich gehe vielleicht auch weiter und höre nicht ganz auf. Ich glaube, dass es dann zumindest das Ende einer sehr schönen und langen Periode ist." Robben überlegt wohl, noch ein Jahr in Eindhoven oder bei seinem Jugendverein in Groningen dranzuhängen. Und der FC Bayern geht weiter, indem er auf die Suche nach einem Ersatz für eine seiner besten Investitionen geht.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-robben-abschied-1.4237411
Arjen Robben: Eine der besten Investitionen der Bayern
00/12/2018
Nach zehn Jahren voller Höhen und Tiefen wird Arjen Robben die Münchner im Sommer verlassen. Eine Würdigung in fünf Kapiteln.
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Die Europa League 2 soll kommen, aber wer will eigentlich CFR Cluj gegen FC Milsami sehen? Es werden die Zuschauer sein, die die Schmerzgrenze bestimmen. Es war gewiss kein Auftritt, den die Welt gebraucht hat. Aber in Südamerika hat Gianni Infantino halt ein Heimspiel. Und weil der jüngste G-20-Gipfel in Argentinien stattfand, im Fußballreich Diego Maradonas, der ja mit einem (sicher lukrativen) Fifa-Beraterjob ausstaffiert ist und zudem ein enger Kick- und Feierkumpel des Weltverbands-Bosses, durfte also Infantino tatsächlich bei den Gipfel-Politikern in die Bütt. Dort lud er die üblichen PR-Banalitäten über die gesellschaftlichen Heilkräften des Kickergewerbes ab: Frauen, Integration, dingens, Gesundheit, äh, Jugend und Bildung - was man so runterbetet als affärenumtoster Fußballboss. Nichts erzählt hat er über reale Themen: Etwa darüber, wie er die Fifa mithilfe einer obskuren Investorengruppe ausschlachten will. Das hätte ja entlarvt, was der Werte-Kram in der Fifa wirklich zählt: nichts. Der Boss fädelt klammheimlich mit arabischen und anderen Geschäftskameraden den totalen Rechte-Ausverkauf ein (SZ vom 17.11.); parallel erzählt er seinen Vorständen monatelang von neuen Turnierformaten, die aber nur als Tarnung über diesen Ausverkauf gespannt worden sind: eine reformierte Klub-WM und eine neue Nations League. Seit das Projekt aufgeflogen ist, wurde es still darum. Und weil es nie ein gutes Zeichen ist, wenn der Autokrat zu heiklen Wirtschaftsthemen schweigt, halten stattdessen kritische Geister das Thema wach. Das ein oder andere Kontrollorgan in der Fifa will die Pläne des Patrons nun genauer studieren; und vor allem jene alarmierende Expertise, die dazu von den Topjuristen des Hauses verfasst wurde. Letztere können ihre Sorgen ja nicht mehr selbst darlegen, sie mussten leider gehen. Höchste Zeit also, dass Compliance- und Governance-Experten der Fifa ihre Fragen an den Herrscher richten. Zumal die fachkundigen Aufseher mit satten sechsstelligen Salären entlohnt werden: Wofür genau? Für ihre Expertenarbeit - oder fürs Wegschauen? Auch das ist nun zu klären. Uefa führt „Europa League 2“ ein Dublin - Die Uefa führt von der Saison 2021/22 an einen neuen Europacup ein. Neben Champions League und Europa League wird es einen dritten Wettbewerb geben, der vorerst den Namen Europa League 2 erhält. Das beschloss das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes am Sonntag. Aus der Bundesliga wird der Sechste oder Siebte der Tabelle der Vorsaison vertreten sein, in der Europa League dann nur noch zwei statt maximal drei Teams, inklusive Pokalsieger. An allen drei Wettbewerben werden je 32 Teams teilnehmen, die Europa League wird also um 16 Teams reduziert. Die Zahl aller Vereine in Europapokal-Wettbewerben erhöht sich von 80 auf 96. Nach der Gruppenphase der EL 2 spielen die Gruppenersten und -zweiten mit den Gruppendritten der Europa League eine K.o.-Runde, gespielt wird wie in der Europa League donnerstags, manche Partien beginnen künftig bereits um 16.30 Uhr. Der Wunsch nach einem neuen Wettbewerb kam speziell aus den Schwellenländern des europäischen Fußballs. Teams aus Ländern wie Rumänien, Österreich, Schweden oder Ungarn versprechen sich die Chance, in einem internationalen Wettbewerb länger dabei zu sein. DPA Die Diaspora glaubt an sich, die Frage ist aber, was die Zuschauer tun Zudem rumort es in einem anderen Gremium. Das World Leagues Forum (WLF), das - unter Führung des deutschen Liga-Chefs Christian Seifert - die wichtigsten Ligen der Welt versammelt, lehnte soeben Infantinos Reformpläne zu Klub-WM und Nations League erneut strikt ab. Den Sonnenkönig früh und rigoros auszubremsen, zeugt von Weitblick. Zumal nächste Woche Infantinos Taskforce zum Thema tagt; irgendeinen Dreh wird er sich da schon einfallen lassen. Andererseits ist es nicht so, dass der Fußballbetrieb seine Marktgrenzen für ausgereizt hält. Sonst müsste sich das WLF, das aus Zusammenschlüssen hunderter Klubs besteht, auch gleich gegen diesen neuen, dritten Vereinswettbewerb in Europa wehren, der jetzt gegründet worden ist: Arbeitstitel Europa League 2. Diese wird unterhalb von Champions League und Europa League ausgetragen, mit 32 Teilnehmern. Das genau wollen sie also, die Klubs: Noch mehr Spiele. Für noch mehr Geld, so hoffen sie. Aber wer will CFR Cluj gegen FC Milsami sehen, außerhalb Rumäniens und Moldawiens? Die Diaspora glaubt an sich, die Frage ist aber, was die Zuschauer tun. Jüngste Erhebungen zeigen, dass in Europas fünf Topligen die Fans bereits im Schnitt pro Jahr 701 Euro für den Fußball ausgeben. Wo ist die Schmerzgrenze? Dass die Branche sogar vor- und nachmittags spielen würde, liegt in der Natur der Goldmine Profifußball. Warum auch nicht? Das Ende des Booms wird die Zahlkundschaft bestimmen. So lange rasen die Fußball-Züge dahin, und Medien und Sponsoren rasen mit. Gebremst wird erst, wenn die Passagiere abspringen. Dann kommt ja nur noch die Wand.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/uefa-europa-league-europapokal-1.4237414
Dritter Europapokal-Wettbewerb - Noch mehr Spiele, noch mehr Geld
00/12/2018
Die Europa League 2 soll kommen, aber wer will eigentlich CFR Cluj gegen FC Milsami sehen? Es werden die Zuschauer sein, die die Schmerzgrenze bestimmen.
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Seit 1956 vergibt die Fachzeitschrift France Football jedes Jahr den Ballon d'Or - eine Auszeichnung für den Weltfußballer des Jahres in Form eines goldenen Balls. In diesem Jahr gab es bei der Verleihung in Paris ein Novum: Erstmals wurde auch die beste Fußballerin des Jahres geehrt. Die Norwegerin Ada Hegerberg von Olympique Lyon konnte die von der Fifa unabhängige Wahl für sich entscheiden. Die 23-Jährige hatte mit ihrer Mannschaft die Saison 2017/2018 der Division 1 Féminine gewonnen. Beim Ballon d'Or setzte sich Hegerberg gegen die Dänin Pernille Harder vom VfL Wolfsburg und ihre Teamkollegin und deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán durch. So weit, so fortschrittlich. Denn dass Sexismus im Sport trotz einer Trophäe für die beste Fußballerin immer noch ein Thema ist, zeigte sich traurigerweise bereits kurz nachdem Hegerberg die Bühne verlassen hatte. Dort wurde sie von einem der Moderatoren des Abends, dem französischen DJ Martin Solveig, in Empfang genommen. Diesem fiel offenbar keine bessere Frage an die Preisträgerin ein, als diese nach ihren Twerking-Künsten zu fragen. Bei dem Tanz geht es vereinfacht ausgedrückt darum, möglichst effektvoll mit dem Hintern zu wackeln. Martin Solveig really asked Ada Hegerberg, the first ever Ballon D'Or winner, to twerk. The absolute disrespect bruh. pic.twitter.com/Mtc5DBjS7a — A West (@ayyy_west) 3. Dezember 2018 Hegerberg reagierte sichtlich entnervt und wandte sich mit einem entschiedenen "Nein!" von ihrem Gesprächspartner ab. In Videoausschnitten aus dem Saal ist ein Raunen des Publikum zu hören. Auch der französische Nationalspieler Kylian Mbappé, der die Auszeichnung als bester Nachwuchsspieler gewann, scheint die Szene mit Befremden zu beobachten. Ein offensichtlich "schlechter" Scherz In den sozialen Medien sorgte der Zwischenfall für Entsetzen. Einer der prominentesten Kritiker war der britische Tennis-Star Andy Murray. "Ein weiteres Beispiel für den lächerlichen Sexismus, den es noch immer im Sport gibt", schrieb der zweimalige Wimbledonsieger: "Warum müssen sich Frauen immer noch mit solchem Scheiß abgeben?" Solveig selbst versuchte sich via Twitter in Schadensbegrenzung. In einem ersten Video-Post sagte der Musiker, er habe mit seiner Frage niemanden kränken wollen. Es habe sich um einen Scherz gehandelt, offensichtlich um einen "schlechten". Als Entschuldigung führte er seine mangelnden Kenntnisse der englischen Sprache und Kultur an (die Frage hatte Solveig Hegerberg allerdings auf Französisch gestellt). Im späteren Verlauf der Verleihung hatte Hegerberg eingewilligt, einen normalen Tanz mit Solveig vorzuführen. I explained to @AdaStolsmo the buzz and she told me she understood it was a joke. Nevertheless my apologies to anyone who may have been offended. Most importantly congratulations to Ada pic.twitter.com/DATdg0TfQk — Martin Solveig (@martinsolveig) 3. Dezember 2018 Später postete er noch ein Foto von sich und der Fußballerin, inklusive Trophäe. Dazu schrieb er, dass er mit Hegerberg über den Aufruhr gesprochen habe - diese habe ihm versichert, dass sie verstanden habe, dass das Ganze als Witz gemeint gewesen sei. "Dennoch entschuldige ich mich bei allen, die möglicherweise beleidigt wurden", fügte Solveig hinzu. Die Veranstalter, die mit dem Abend ein Zeichen für Gleichberechtigung im Sport setzen wollten, dürften sich wohl trotzdem zweimal überlegen, ob sie den DJ ein weiteres Mal buchen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/sexismus-hegerberg-twerking-1.4238349
Fußball: Sexismus-Eklat beim Ballon d'Or
00/12/2018
Eigentlich sollte die erstmalige Auszeichnung einer Weltfußballerin beim Ballon d'Or zeigen, dass die Gleichberechtigung auch im Sport angekommen ist. Doch einer der Moderatoren hatte das wohl noch nicht mitbekommen.
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Im Dauerregen von Franken hat Bayer Leverkusen beim 1. FC Nürnberg den Anschluss ans obere Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga verpasst. Trotz klarer spielerischer Vorteile im vom Fanboykott begleiteten ersten Montagsspiel dieser Saison musste sich die Werkself mit einem 1:1 (1:0) begnügen und versagte Trainer Heiko Herrlich zum 47. Geburtstag den zweiten Bundesligasieg nacheinander. Der Club belohnte sich nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte vor 32 238 Zuschauern zumindest mit einem Punkt, wartet aber dennoch seit sieben Partien auf einen Dreier. Immerhin bleiben die Franken auf dem 15. Tabellenplatz, die Leverkusener verbesserten sich auf Rang elf. Nationalspieler Kai Havertz brachte Bayer in der 30. Minute auf dem heftig durchnässten Rasen mit einem gefühlvollen Schuss in Führung. Georg Margreitter (56.) bewahrte den FCN vor der sechsten Niederlage am Stück gegen Leverkusen. Der Punkt ist für Nürnberg schmeichelhaft, weil Leverkusen über weite Strecken besser war. Trotz teilweise großer Pfützen kombinierten die Gäste in der Offensive schneller und spielten sich früh die ersten Chancen heraus. Erst scheiterte Karim Bellarabi (9.) aus spitzem Winkel an FCN-Keeper Fabian Bredlow, der den verletzten Christian Mathenia ersetzte. Eine Minute später ging ein abgefälschter Schuss von Sven Bender an die Latte - und nach einer halben Stunde folgte die verdiente Führung. Nach einem Patzer von Kevin Goden spielte Bayer seine offensive Klasse aus: Über Initiator Julian Brandt landete der Ball nach einer zu kurzen Faustabwehr von Bredlow vor den Füßen von Havertz, der den Ball locker ins Tor hob. Die Mannschaft von Trainer Michael Köllner kam kaum zur Entlastung. Zwar hatte Club-Vorstand Andreas Bornemann seinem Coach vor dem Spiel nicht zum ersten Mal das Vertrauen selbst für den Fall des Abstiegs in die 2. Liga ausgesprochen. Die Jobgarantie für Köllner zeigte aber an diesem Abend keine Wirkung.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/montagsspiel-remis-im-nuernberger-regen-1.4238331
Remis im Nürnberger Regen
00/12/2018
Leverkusen hat in Nürnberg einen Sieg verschenkt. Die Werkself war im Dauerregen dem Aufsteiger überlegen, aber der Club rettete ein 1:1.
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Basketball, Nationalteam: Die deutschen Basketballer haben den Knacks von Patras bestens verdaut und nehmen den Gruppensieg in der WM-Qualifikation wieder entschlossen ins Visier. Drei Tage nach der Niederlage im Spitzenspiel in Griechenland schlug das Team von Trainer Henrik Rödl ohne Dennis Schröder und Co. den Außenseiter Estland in Ludwigsburg problemlos mit 87:70 (41:27). Johannes Thiemann (18) und Andreas Seiferth (14) waren die besten Werfer für Rödls Team, das bereits im September das Ticket für das Turnier 2019 in China gelöst hatte. Mit dem neunten Sieg im zehnten Spiel bleibt Deutschland Tabellenführer Griechenland dicht auf den Fersen. Die Entscheidung über den Gruppensieg fällt in den letzten beiden Quali-Spielen am 21. Februar in Israel und drei Tage später in Bamberg gegen die Griechen, die am Freitag (84:92) etwas cleverer waren. Fußball, Auszeichnung: Das persönliche Triple von Luka Modric ist perfekt: Durch seinen erstmaligen Sieg bei der prestigeträchtigen "Ballon d'Or"-Wahl der französischen Fachzeitung France Football holte der kroatische Vizeweltmeister von Champions-League-Gewinner Real Madrid nach seinen Ehrungen als "Europas Fußballer des Jahres" und "Weltfußballer des Jahres" auch die dritte und letzte große individuelle Auszeichnung in 2018. Der 33-Jährige setzte sich bei der Wahl durch Fachjournalisten aus aller Welt vor Europameister Cristiano Ronaldo (Portugal/Juventus Turin) sowie den französischen Weltmeistern Antoine Griezmann (Atletico Madrid) und Kylian Mbappe (Paris St. Germain) durch. Argentiniens Superstar Lionel Messi (FC Barcelona), wie Ronaldo fünfmaliger Weltfußballer, kam auf den fünften Rang. Der brasilianische Topstar Neymar (Paris St. Germain) verfehlte als Zwölfter sogar eine Top-10-Platzierung. Deutsche Spieler und Profis aus deutschen Vereinen standen nicht auf der Nominierungsliste mit insgesamt 30 Namen. Bei der Premiere des "Goldenen Balls" für Frauen erreichte die deutsche Nationalmannschafts-Kapitänin Dzsenifer Marozsan vom französischen Champions-League-Gewinner Olympique Lyon mit Rang drei ein starkes Ergebnis. Mehr Stimmen sammelten nur ihre siegreiche Klubkollegin Ada Hegerberg aus Norwegen und die dänische Europa-Fußballerin Pernille Harder vom deutschen Double-Gewinner VfL Wolfsburg. FC Bayern, Transfer: Uli Hoeneß hat Berichten widersprochen, wonach der Transfer des französischen Weltmeisters Benjamin Pavard vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart zu Rekordmeister Bayern München bereits fix sei. "Wenn der Wechsel in trockenen Tüchern wäre, würde ich es hier jetzt bekannt geben", sagte Hoeneß am Montag bei einer Veranstaltung der Stuttgarter Nachrichten. Der 22-jährige Pavard sei aber "natürlich ein Spieler, der uns interessiert", bekannte Hoeneß (66): "Momentan ist aber keine Transferperiode und das Thema nicht aktuell." Dies werde auch nicht im Winter der Fall werden, beteuerte Hoeneß. Zuletzt war spekuliert worden, der FC Bayern habe den rechten Außenverteidiger für die kommende Saison bereits für 35 Millionen Euro Ablöse verpflichtet. Basketball, NBA: Moe Wagner hat bei seinem vierten Einsatz die ersten Punkte gesammelt. Beim klaren 120:96 (61:46) gegen die Phoenix Suns durfte der 2,11 m große Center der Los Angeles Lakers im Schlussviertel für zehn Minuten aufs Parkett und kam auf starke zehn Punkte und drei Rebounds. Wagner traf dabei zwei Dreier und ließ sich von Fans und Mitspielern im Staples Center feiern. "Er hat gerade gelernt, wie man ein Fahrrad fährt. Das war der Moment, wir sind begeistert", sagte Teamkollege LeBron James. Der Superstar spielt selbst erst seit der laufenden Saison für die Kalifornier. Als Wagner seinen ersten Zähler per Freiwurf erzielt hatte, flippte Tyson Chandler vor der Lakers-Bank aus, und JaVale McGee donnerte sein weißes Handtuch auf den Boden. "Ich habe ihre Reaktion gesehen, das war ein cooler Moment für mich", sagte Wagner. Champions League: Der Videobeweis wird in der Champions League schon ab dem Achtelfinale der laufenden Saison zum Einsatz kommen. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit DFB-Präsident Reinhard Grindel stimmte am Montag in Dublin für die vorzeitige Einführung der Technik, die eigentlich erst ab der Spielzeit 2019/20 in der Königsklasse zum Einsatz kommen sollte. In der Europa League wird immerhin das Finale in Baku (29. Mai 2019) vom "VAR" (Video Assistant Referee) überwacht werden. Zudem wird der Videobeweis beim Finalturnier der Nations League (5. bis 9. Juni 2019 in Portugal) sowie bei der U21-EM 2019 in Italien (16. Juni bis 30. Juni) verwendet werden. "Wir sind früher bereit, den Videoassistenten einzusetzen und davon überzeugt, dass er große Vorteile für unsere Wettbewerbe haben wird", sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Fußball, Frankreich: Der französische Fußball-Meister Paris St. Germain hat am 15. Spieltag der Ligue 1 erstmals in dieser Saison Punkte liegen gelassen. Nach 14 Siegen in Folge reichte es für das Star-Ensemble von Trainer Thomas Tuchel beim Liga-Elften Girondins Bordeaux nur zu einem 2:2 (1:0). Die Tabelle führt PSG dennoch mit komfortablen 14 Punkten Vorsprung auf HSC Montpellier an. "Ich bin nicht enttäuscht über die Leistung meiner Mannschaft, sondern über die Vorstellung des Schiedsrichters", sagte Tuchel und bezog sich auf eine strittige Strafraumsituation, die allerdings keinen Elfmeterpfiff zugunsten von PSG zur Folge hatte. Im Stade Matmut-Atlantique ging der Hauptstadtklub durch Neymar (34.) und Kylian Mbappe (66.) zweimal in Führung, Jimmy Briand (53.) sowie dem dänischen Nationalspieler Andreas Cornelius (84.) gelang jedoch jeweils der Ausgleich für den Gastgeber. Die Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer spielten bei PSG durch, Draxler bereitete den zweiten Treffer von Mbappe mit einem feinen Zuspiel von der Mittellinie vor. FC Bayern, Winterpause: Trotz der anhaltenden Kritik am WM-Ausrichter 2022 hält der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München an seinem Trainingslager in Katar fest. Präsident Uli Hoeneß bestätigte bei seinem Fanklub-Besuch am Sonntag in Forchheim, dass der FC Bayern sich auch im Januar 2019 im Emirat auf die Rückrunde vorbereiten werde. "Dort gibt es hervorragende Trainingsbedingungen", sagte Hoeneß. Die Bayern werden wohl von 4. bis 10. Januar ihr Trainingslager in Katar abhalten. Münchens Verbindungen nach Katar sorgen wegen der Menschenrechtssituation im Gastgeberland der WM-Endrunde 2022 wiederholt für Kritik. Die Fluglinie Qatar Airways ist Ärmelsponsor der Münchner. Die Bayern halten schon seit mehreren Jahren ihr Winter-Trainingslager in dem Wüstenstaat ab. In der vergangenen Saison hatte sich erstmals auch das Frauen-Team der Münchner in Katar auf die Bundesliga-Rückrunde vorbereitet.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/sieg-gegen-estland-deutschlands-basketballer-dominieren-wm-quali-1.4238340
Sieg gegen Estland - Deutschlands Basketballer dominieren WM-Quali
00/12/2018
Dem Team von Trainer Rödl gelingt der neunte Erfolg im zehnten Spiel. Luka Modric gewinnt den "Ballon d'Or". Der Pavard-Transfer zu den Bayern ist nicht fix.
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Daumen hoch für Southampton? Ralph Hasenhüttl wird wohl in Kürze wieder als Trainer arbeiten. Als der Fußballtrainer Mark Hughes im Mai mit dem FC Southampton den Klassenerhalt in der Premier League geschafft hatte, bekam er zum Dank einen neuen Dreijahresvertrag überreicht. Der ist jetzt quasi sein Abschiedsgeschenk. Bereits neun Monate nach seiner Verpflichtung hat Southampton den 55 Jahre alten Hughes am Montag schon wieder freigestellt. In 14 Saisonpartien gelang Southampton unter Hughes nur ein Erfolg, mit neun Punkten steht der Verein auf einem Abstiegsplatz. In der Vorsaison hatte der Waliser die Saints, die Heiligen, im März übernommen, nachdem der Klub aus der englischen Hafenstadt am Ärmelkanal mit dem argentinischen Trainer Mauricio Pellegrino in Abstiegsnot geraten war. Doch im Anschluss an die Rettungstat schaffte es Hughes nicht, ein Konzept zu präsentieren, das der Mannschaft eine offensive Spielidee vermittelt und zudem die talentierten Jugendspieler der hauseigenen Akademie mit einbindet. Nach SZ-Informationen soll diese Aufgabe nun Ralph Hasenhüttl, 51, übernehmen, der bis zum Sommer bei RB Leipzig tätig war und als nächsten Schritt in seiner Trainerkarriere schon länger eine Tätigkeit in der Premier League anvisierte. Am Samstag hat Hasenhüttl bereits in Southampton im Stadion das 2:2 gegen Manchester United begutachtet. Bislang ist allerdings kein Vertrag unterschrieben, die Verhandlungen zwischen beiden Parteien laufen noch. An diesem Mittwoch, beim anstehenden Auswärtsspiel von Southampton gegen Tottenham Hotspur, wird Hasenhüttl noch nicht auf der Bank sitzen. Dann soll es aber schnell gehen. Als bislang größter Erfolg des Trainers Hasenhüttl gelten Rang zwei in der Bundesliga mit RB Leipzig in der Saison 2016/17 sowie der Erstliga-Aufstieg mit dem FC Ingolstadt 2015. Nun sieht es danach aus, dass der in Graz geborene Hasenhüttl der erste österreichische Trainer in der Premier League wird.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/hasenhuettl-fc-southampton-trainer-1.4237417
Hasenhüttl soll Trainer bei FC Southampton werden
00/12/2018
Vor einem Jahr galt er als Kandidat für den FC Bayern, jetzt steht der ehemalige Trainer von RB Leipzig davor, den FC Southampton zu übernehmen - die Verhandlungen laufen.
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Dieter Hecking hat null Probleme damit, den Gegner zu loben, wenn es dafür die zwingende Notwendigkeit gibt. Am Sonntagabend zum Beispiel, die Gladbacher hatten in der Leipziger Arena gerade eine 0:2-Niederlage verkraften müssen, da huldigte der Trainer erst mal der Abwehrarbeit des Gastgebers, der nicht nur "sehr", sondern gleich "sehr, sehr gut" verteidigt hätte. Und auch zum Leipziger Torwart Peter Gulacsi wurde Hecking befragt: Ob der denn derzeit der beste Bundesliga-Torhüter sei? Man müsse da Ralf Rangnick fragen, sagte Hecking, der Leipzig-Coach erlebe ihn im Training ja viel öfter als er. Und dann schob er nach: "Er hat die Null gehalten. Das war sicher sehr sinnvolles Halten von ihm." Sinnvolles Halten, das lässt sich durchaus in Zahlen ausdrücken: Sieben von 13 Bundesligapartien konnte Leipzig bisher ohne Gegentreffer überstehen - der Spitzenwert der Liga. Und wer sich ein bisschen tiefer in die Schüsse und Schüsschen eingräbt, die da zuletzt aufs Leipziger Tor zugeflogen sind, findet auch weiteres belastbares Material, das Gulacsi als derzeit recht passablen Torhüter ausweist: Von 46 Bällen, die ungehindert auf ihn zukamen, wehrte der Torwart 37 ab, eine Fangquote von 80,4 Prozent, die Nationaltorhüter Manuel Neuer (Fangquote von 58 Prozent) neidisch machen dürfte. Nur der Mainzer Robin Zentner kommt auf einen besseren Wert, bei allerdings erheblich weniger Spielen. Also, warum läuft's denn so gut, Herr Gulacsi? "Weil ich viel trainiere", sagt der 28-Jährige. Ach so. Es gibt zwei Beobachtungen, die man derzeit zu RB Leipzig aufstellen kann, die eine hat mit Gulacsi tun, die andere mit der Mannschaft vor ihm: Die Leipziger sind in der aktuellen Saison sehr stark aufs Verteidigen gepolt, was sich am Sonntag in einer Antwort von Trainer und Sportdirektor Rangnick verdichtete: Klar, er habe sich über die zwei Tore von Timo Werner gefreut, noch mehr aber darüber, wie der Stürmer im Spiel gegen den Ball aufgetreten sei. "Das wünsche ich mir von ihm für die kommenden Wochen." "Ich mache meinen Teil", sagt Gulacsi nur zu seiner Leistung Auf den Positionen, die standesgemäß fürs Verteidigen zuständig sind, kann sich Leipzig an zwei Talenten erfreuen, die vor einem Jahr in den Verein gelotst wurden: Ibrahima Konaté, 19 Jahre jung, und Dayot Upamecano, 20 Jahre alt, über die Gulacsi nach der Partie gegen Gladbach sagte: "Die beiden sind unglaublich." Körperlich robust, flink zur Stelle, wenn sie gebraucht werden, "die können Bälle abfangen", sagte der Torhüter am Sonntagabend, weil er ja ohnehin findet: Die Mannschaft macht ihm den Job durch die konzentrierte Abwehrarbeit leicht. "Dann hat der Torwart mal die Chance, den Ball zu halten. Ich mache meinen Teil, die Jungs machen ihren auch, und es hat gut geklappt heute." 2015 kam Gulacsi nach Leipzig, es ist seine erste Bundesliga-Station. Nach der Jugend in Ungarn hatte es ihn ins Reserveteam des FC Liverpool verschlagen und auch mal zum Zweitligisten Hull City, bevor er 2013 zu RB Salzburg kam, wo er zum besten Torhüter der Liga gewählt wurde. Ein Umstand, der einen ja umgehend auf die Autobahn Richtung Nordsachsen befördern kann. Vielleicht ist die aktuelle Form nur eine Momentaufnahme - auf jeden Fall passt sie jedoch nicht mehr zu den Szenen, die Gulacsi bei seiner Premiere für Leipzig erlebte: September 2015, zweite Runde im DFB-Pokal gegen den Viertligisten SpVgg Unterhaching, Endstand: 3:0 für den Außenseiter.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-rb-leipzig-gulacsi-1.4237422
Leipzigs Peter Gulacsi ist kaum zu überwinden
00/12/2018
Leipzigs Peter Gulacsi ist der zurzeit beste Torhüter in der Fußball-Bundesliga. Dass der Ungar dabei nicht viel Aufhebens um seine Person macht, kommt der Mannschaft zugute.
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Makoto Hasebe ist ein Bestsellerautor. Das ist in Deutschland nicht so bekannt, hier steht Makoto Hasebe vor allem als Fußballer von Eintracht Frankfurt in der Öffentlichkeit. Bei der Eintracht nennen sie den 34 Jahre alten Profi, der sich in seiner Freizeit mit Philosophie beschäftigt, liebevoll "Hase". Sein Werk "Die Ordnung der Seele - 56 Gewohnheiten, um den Sieg zu erringen" war in seiner Heimat Japan ein Verkaufsschlager.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/wolfsburg-aus-dem-lehrbuch-des-hasen-1.4237425
Aus dem Lehrbuch des Hasen
00/12/2018
Die aufsteigende Form des eigenen Angriffstrios stärkt beim VfL die Hoffnung, dass das Team zusammenwächst.
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Wenn die Dinge zusammenkommen, lohnt sich manchmal ein Blick in die Zeit, in der sie fast auseinanderfielen. Es war im Januar 2017, der Skirennfahrer Stefan Luitz rutschte beim Riesenslalom in Adelboden erst von der Ideallinie, dann aus dem Rennen - wieder ein Flüchtigkeitsfehler, obwohl er bis dahin einen formidablen Lauf aufgeführt hatte, wieder einmal. Luitz, so hat sich Mathias Berthold, der Cheftrainer der deutschen Männer, später im Gespräch erinnert, habe danach "fast alles infrage gestellt, nach dem Motto: Ich schaff's einfach nicht." Aber das sah Berthold gar nicht ein. "Das wird immer mal wieder passieren, Fehler darf man machen", sagte er. Dann fragte er Luitz: "Hey, was lernst du jetzt eigentlich daraus? Wenn man sagt: Ich lern daraus, ist das nicht genug. Du musst das gleich mit einer Aufgabe verknüpfen." Also setzten sie sich ein paar Ziele, und seit diesem frostigen Tag im Berner Oberland lesen sich Luitz' Erträge in seiner Paradedisziplin so: Dritter, Fünfter, Vierter, Dritter, Zweiter, Kreuzbandriss, Erster. Am Sonntagabend grüßte Stefan Luitz, 26, vom SC Bolsterlang tatsächlich von der höchsten Stelle des Podests, nach dem ersten Riesenslalom des Winters in Beaver Creek, USA. Es war sein erster Triumph im Weltcup, sieben Jahre nachdem er in der höchsten Klassenstufe des alpinen Skisports debütiert hatte. Luitz ist zudem erst der dritte Deutsche nach Max Rieger (1973) und Felix Neureuther (2014), der einen Riesenslalom im Weltcup gewonnen hat. Das ist die eine, historische Komponente, die seinen Erfolg versüßte. Die andere ist seine Vita, seine frühe Begabung, die Flüchtigkeitsfehler, der Kreuzbandriss vor einem Jahr, als Luitz gerade dabei war, zu einem Stammgast in der Weltelite aufzusteigen. Und nun, nach elf Monaten Wettkampfabsenz gewann er plötzlich den Hauptpreis. "Verrückt", japste Luitz im Ziel. Marcel Hirscher, der Olympiasieger aus Österreich, bester Riesenslalomfahrer der vergangenen Jahre und am Sonntag Zweiter, übermittelte in einer Art präsidialen Grußbotschaft: "Stefan ist es von Herzen zu vergönnen, weil er einen der schwersten und steinigsten Wege im Weltcup hatte." Erfolgsgeschichten wie die von Luitz sind immer auch Frustgeschichten; Luitz hatte die Nerven seiner Vorgesetzten in all den Jahren ja doch öfter strapaziert, als allen Beteiligten lieb war. Da waren seine ersten Erfolge, Platz zwei in Val d'Isère vor sechs Jahren etwa, der erste Kreuzbandriss, ein formidabler erster Lauf bei den Winterspielen 2014, der kurz vor dem Ziel mit einer schweren Panne endete: Luitz fädelte am letzten Tor ohne Not ein, statt einer möglichen Medaille winkte ein Platz im olympischen Kuriositätenkabinett. Nach Sotschi übernahm Mathias Berthold die Männer-Abteilung. Der Österreicher hatte schon während seiner Zeit im Heimatverband bemerkt, wie "superschnell" dieser Luitz war - aber er streute eben auch immer wieder diese Fehler ein, vor allem einen, den er sich in seinen Lehrjahren eingefangen hatte. "Das sitzt so tief drin, das ist wahnsinnig schwer rauszubekommen", sagte Berthold, er müsse da ein ganzes Bewegungsmuster austreiben. Und das flammte meist dann auf, wenn Luitz abgelenkt war, wie im Januar 2017 in Adelboden. Wolfgang Maier, der deutsche Alpindirektor, sagte damals halb wohlwollend, halb grantig: "Mein Unvollendeter, seit Jahren." Als höre man Franz Schuberts gleichnamige Sinfonie, der nach zwei monumentalen Sätzen der krönende dritte fehlt. Die wichtigste Hausaufgabe, die Berthold nach seiner Unterredung mit Luitz in Adelboden stellte, war die: "Wir haben ihn mehr aufs Skifahrerische gelenkt, dass er mit der Konzentration nicht schon bei irgendeiner Schlüsselstelle ist, an die man erst drei Tore später hinkommt. Und dadurch den Fokus verliert." So konnte man an Luitz' Entwicklung fortan studieren, was passiert, wenn beides zusammenkommt: ein starkes Betreuerteam im Verband und ein Hochbegabter, der diese Ressourcen annimmt. Fritz Dopfer, der in Beaver Creek nach einem starken ersten Lauf im zweiten auf Platz 24 rutschte, sagte schon vor einem Jahr: "Stefan hat an den richtigen Schrauben gedreht, hat seine Ernährung noch mal umgestellt, hat mit einem Mentaltrainer gearbeitet - er ist in sich sehr gestärkt, sehr ruhend, extrem professionell." Es gebe "wenige bei uns, die das so ernsthaft angehen". Wenn ein Kapitel dann früh endet, wie nach Luitz' Verletzung im Dezember 2017, kann freilich genauso gut etwas Neues anfangen. "Viele haben mich damals angesprochen und gemeint: Scheiße", hat Luitz neulich erzählt. Er habe dann stets entgegnet: "Nein, das ist ein Kreuzbandriss. Es gibt so viel Schlimmeres auf der Welt." Er sah seine Verletzung auch als Chance, in den ersten Trainingswochen nach der Reha: "Man versucht von Anfang an diese Fehler, die sich in der Technik eingeschlichen haben, zu minimieren." In Beaver Creek war dann beides stabil, Kopf und Technik. Gut, Luitz leistete sich im zweiten Lauf wieder "ein paar große Fehler", aber er behielt diesmal die Kontrolle, und mit Fehlern kann es im Skisport auch so sein: Wer Fehler macht, ist schnell. Und jetzt? Dass Luitz im ersten Rennen nach seiner schweren Verletzung den Status des Unvollendeten fürs Erste abgestreift hat, das überrascht schon. Dass er so oder so auf dem Weg dorthin war, davon waren sie im deutschen Team aber schon ausgegangen. Nun verschafft ihnen der Coup auch etwas Linderung, nachdem Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen am Freitag das Kreuzband gerissen war. Und ein gewisser Felix Neureuther steigt bald ja auch wieder in den Weltcup ein, vielleicht schon am kommenden Wochenende in Val d'Isère - nach Daumenbruch und Kreuzbandriss.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/stefan-luitz-ploetzlich-vollendet-1.4238050
Plötzlich vollendet
00/12/2018
Zwei Tage nach Thomas Dreßens Kreuzbandriss verschafft Stefan Luitz dem Deutschen Skiverband ein unverhofftes Erfolgserlebnis: Der 26-Jährige gewinnt nach vielen Rückschlägen sein erstes Weltcup-Rennen.
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Andreas Eder sprach ruhig und bedächtig, als er am Sonntagabend frisch geduscht in den Katakomben der Münchner Olympia-Eishalle erschien, um das kurz zuvor zu Ende gegangene Eishockeyspiel Revue passieren zu lassen. Das passte zu seinem Naturell, denn der 22-Jährige ist kein ein Lautsprecher. Seine gute Laune schimmerte trotzdem auf subtile Art und Weise durch. Etwa als er auf seinen Aushilfs-Sturm-Partner Ryan Button, der eigentlich Verteidiger ist, zu sprechen kam und sagte, dieser habe seine Sache besser als sonst gemacht. Oder als der Stürmer des EHC Red Bull München in den Raum stellte, dass Training sowieso überbewertet sei. Grinsen. Pause. Lachen.
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https://www.sueddeutsche.de/sport/eishockey-gruesse-aus-chicago-1.4237435
Grüße aus Chicago
00/12/2018
"Jetzt können sie ganz Europa zeigen, was für ein starkes Team sie sind": Der EHC München trifft auf die Malmö Redhawks im Viertelfinale der Champions League.
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Lohmann meint vielmehr, dass ihm zusehends Stammpersonal verloren geht. In Ann-Christin Steinhart, die schwanger ist, und Sara Markovic, die aus privaten Gründen eine Handballpause einlegt, hat sich nun auch die Verletzung von Vera Laipple als "veritabler Knieschaden" herausgestellt. Vor allem die zielstrebige Laipple fehlt im Rückraum, was sich beim Gastspiel in Baden-Württemberg unschön bemerkbar machte. Denn nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, nach der die Gäste mit 14:16 Toren durchaus aussichtsreich im Rennen lagen, gingen dem jungen und dezimierten Kader die Körner aus. Pforzheim schraubte den Vorsprung schell auf fünf Tore (19:14) und hielt die HSG, trotz guter Leistungen von Toptorschützin Bema Belba (6), Isabell Toth und Nicole Huber (je 5), stets in diesem Bereich. Was auch an den 16 Toren von Desire Kolasinac lag, die vor zwei Jahren noch für Nellingen in der Bundesliga spielte und für die TG zweistellig zu treffen pflegt. Immerhin konnte sich Lohmann über die starke Leistung von Simone Padberg freuen, die für die HSG normalerweise noch in der A-Jugend spielt. Ralf Tögel Langsam, sagt Claus Lohmann, "wird es eng". Damit meint der Trainer der Würmtaler Wildkatzen, wie sich die Drittliga-Handballerinnen der HSG Würm-Mitte nennen, nicht einmal den Tabellenplatz. Seine Mannschaft steht nach der 28:35-Auswärtsniederlage bei der TG 88 Pforzheim als Zehnter auf dem ersten Abstiegsplatz. Selbst das schmuddelige und kalte Winterwetter hält Lisa Antl nicht davon ab, vom Bahnhof zur Sporthalle mit dem Skateboard zu rollen. Davor ist sie schon mehr als eine Stunde Zug gefahren, von Ingolstadt, wo sie lebt, nach Gröbenzell, wo sie Handball spielt. Auf diese Weise reist Antl drei Mal pro Woche zum Training und zu den Heimspielen. Häufig ist sie erst um Mitternacht wieder zu Hause in Ingolstadt. Das mag manch einer für verrückt halten, aber genau diese Leidenschaft zeichnet die 18-jährige Kreisläuferin des HCD Gröbenzell auch auf dem Spielfeld aus. Fleiß schlägt Talent, ist ihr Motto, wobei sie mit beidem gesegnet ist. Beim 32:26 (16:11) ihres HCD Gröbenzell gegen Aufsteiger SG Kappelwindeck/Steinbach macht Antl sieben Treffer, viele nach ähnlichem Muster: Zuspiel am Kreis, schnelle Drehung um die Gegenspielerin, Wurf. Als ihr der Ball dabei einmal in den Kreis kullert, springt sie hinterher und schlägt ihn im Flug ins Netz. Das Publikum goutiert diesen Einsatz mit lautem Applaus, und selbst Gäste-Trainer Arnold Manz lobt: "Lisa Antl hat das überragend gemacht heute, Kompliment." Ihr eigener Trainer, Hendrik Pleines, ist während des Spiels nicht immer so begeistert. Schon in der ersten Halbzeit zitiert er seine Kreisläuferin mehrmals an den Seitenrand, um über ihre Laufwege zu sprechen. "Sie hat heute ein gutes Spiel gemacht, manchmal fehlt ihr aber noch die taktische Disziplin." In der zweiten Halbzeit gerät Pleines dann kurzzeitig in Rage, was aber nicht an Antl allein liegt, sondern am taktischen Verhalten des gesamten Teams. "Acht, neun Minuten lang hat der Gegner eine komplette Manndeckung gespielt, in denen wir unclever sind und nach zehn Sekunden den Weg in die Tiefe suchen, anstatt uns ohne Ball zu bewegen und anspielbar zu sein." Die Folge waren viele Ballverluste im Aufbau und das Zusammenschrumpfen der Sieben-Tore-Führung auf vier Treffer. Mehr nicht, denn die meiste Zeit sieht Pleines gegen einen "saustarken", sehr offensiv deckenden und selbstbewussten Aufsteiger eine disziplinierte Leistung seines Teams. Die Gäste sind zwar zunächst besser im Spiel und führen 1:0 und 2:1, nach einigen Minuten bekommen die Gröbenzellerinnen aber die beiden hochtalentierten 17-jährigen Rückraumakteurinnen der Badener, Laetitia Quist und Stephanie Elies, besser in den Griff. Mitte der ersten Halbzeit trifft Antl zum 9:8, und von da an gibt der HCD die Führung nicht mehr aus der Hand. Kurz vor der Pause muss Quist wegen der dritten Zweiminutenstrafe auf die Tribüne, kein Nachteil für den HCD: "Sie ist eine wahnsinnig gefährliche Spielerin, die Disqualifikation war ein Schlüssel zum Sieg heute", sagt Pleines. Im zweiten Durchgang spielt Johanna Leubner auf Gröbenzeller Seite groß auf. Die Außenspielerin erzielt dabei fünf ihrer insgesamt sieben Treffer. In den vergangenen Wochen hat sie noch gehadert, weil sie als Rechtshänderin auf der Rechtsaußenposition nicht in Schwung kam. Nach dem Spiel ist sie erleichtert: "Ich bin ein Mensch, der so etwas ab und zu braucht und da viel Selbstbewusstsein rausziehen kann." Das ist auch das, was Pleines aus diesem Spiel mitnimmt für die nächsten Wochen. Das Selbstbewusstsein, dass seine Mannschaft selbst nach einer misslungenen Vorbereitung ein gutes Spiel abliefern kann. Denn erst am Montag vor dem Spiel hatte er erfahren, dass die Wildmooshalle wegen Reparaturarbeiten bis zum Wochenende gesperrt sei. Das Team durfte zwar beim Ligakonkurrenten Würm-Mitte und beim TuS Fürstenfeldbruck trainieren, was "aller Ehren wert sei", so Pleines, das Abschlusstraining aber musste ausfallen. Man habe die holprige Trainingswoche dem Spiel schon etwas angemerkt, findet auch Antl hinterher. Ansonsten sei es ein "ganz normales Drittligaspiel" gewesen. Die vielen Anweisungen ihres Trainers ist sie gewohnt und findet sie gut, nur so könne sie sich weiterentwickeln. Mit ihrer Leistung an diesem Abend ist sie zufrieden, was bei der ehrgeizigen und selbstkritischen 18-Jährigen nicht immer der Fall ist. Ihre Einstellung hat sie schon weit gebracht, in diesem Jahr nach Ungarn, wo sie die U-20-Weltmeisterschaft gespielt hat. Pleines sagt: "In ihrer Altersklasse ist sie eine der besten Kreisläuferinnen in Deutschland, vielleicht die beste." Irgendwann will Antl erste Bundesliga spielen. Bis es soweit ist, wird sie noch einige Male mit Bahn und Skateboard durch Bayern rollen. Wobei das in Zukunft weniger werden dürfte: Am Tag vor dem Duell gegen Kappelwindeck hat sie ihre Führerscheinprüfung bestanden.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/handball-groebenzeller-erfolgsmuster-1.4237092
Gröbenzeller Erfolgsmuster
00/12/2018
Jung, ehrgeizig, talentiert: Die Kreisläuferin Lisa Antl, 18 Jahre, steht beispielhaft für den Drittligisten HCD Gröbenzell.
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Nach dem Timeout wischt Trainer Luca Burci erst die Taktik von der Tafel, dann den Schweiß von seiner Stirn und schaut auf die Anzeige. Noch eine Minute. Drei Punkte Rückstand. 18 Zähler hatte der MTSV Schwabing schon zurückgelegen. Eigentlich zu viel, um gegen den Vorjahreszweiten der Basketball-Regionalliga noch einmal zurückzukommen - aber jetzt hat das Team die Chance zum Ausgleich. Jens Großmann wirft den Ball zu Joshua Obiesie. Zwei Verteidiger rennen zu Schwabings bestem Spieler, versuchen seinen Wurf zu verhindern, doch er passt zurück zu Großmann. Großmann, völlig frei hinter der Dreierlinie, springt, wirft, trifft. 75:75. Schwabings Bankspieler und die 70 Zuschauer springen auf. 19 Sekunden vor Schluss hat Obiesie die Chance, mit dem letzten Angriff das Spiel zu entscheiden, doch der Ball springt ihm beim Dribbling von der Hand. Es geht in die Overtime. "Es war ein sehr intensives, ein sehr emotionales Spiel. Wir haben uns von dem 18-Punkte-Rückstand nicht beeindrucken lassen - und plötzlich waren wir wieder da", sagte Burci nach dem Spiel. Der MTSV Schwabing, vor dem Spiel Vierter, empfing den Favoriten der 1. Regionalliga. Die Oberhaching Tropics stehen punktgleich mit Leitershofen an der Tabellenspitze. In ihrem Kader stehen in Christian Hustert und Moritz Wohlers zwei Ex-Schwabinger, die vor dem Spiel freundlich begrüßt wurden. Für Wohlers sollte sich das noch ändern. Es war ein Spiel mit Höhen und Tiefen. Zwei Mal holten die Schwabinger einen großen Rückstand auf. Doch in der Verlängerung machte die junge Mannschaft die selben Fehler wie schon im ersten und dritten Viertel: "Wir haben in der Verteidigung nicht kommuniziert, haben viel zu schnell abgeschlossen und dann die Würfe nicht getroffen", so Burci. So war Oberhaching schnell mit zehn Punkten vorne gelegen, am Ende des ersten Viertels waren es 14. Doch Schwabing blieb dran. Mitte des zweiten Viertels führte der 18-jährige Juniorennationalspieler Obiesie sein Team zu einem 9:0-Punkte-Lauf. Mit schnellen Angriffen verkürzten die Münchner den Abstand auf drei Punkte. Doch kaum war Obiesie auf der Bank, erlahmte die Offensive der Gastgeber, in der Verteidigung offenbarte sich der körperliche Unterschied zu den Tropics: Immer wieder holten sich die Gäste Offensivrebounds und kamen leicht in die Zone, wo sie fast die Hälfte ihrer Punkte machten. So wuchs ihr Vorsprung zur Halbzeit wieder auf neun Punkte. "Teilweise haben wir nicht richtig ausgeboxt. Die sind von draußen reingelaufen und haben sich die Rebounds geholt, das war für uns der Killer", sagte Burci. Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufgehört hatte: Oberhaching dominierte. Die Gäste schafften es im Angriff immer wieder, den starken Point Guard John Boyer ins Eins-gegen-eins mit Schwabings Center Marco Lachmann zu schicken, der in diesem Duell kaum eine Chance hatte. Nach einem 8:0-Lauf schien das Spiel so gut wie entschieden. Doch wieder war es Obiesie, der die Aufholjagd antrieb. Er steht bereits beim Erstligisten s.Oliver Würzburg unter Vertrag, wo er spätestens in der kommenden Saison zum Profikader stoßen soll. Am Ende kam er auf 25 Punkte und vier Assists. Oberhaching versuchte ihn mit allen Mitteln zu stoppen. Der rund 30 Kilo schwerere ehemalige Bundesligaprofi Wohlers räumte Obiesie in dessen stärkster Phase mit einem harten Foul in der Luft ab. Der junge Schwabinger blieb lange am Boden liegen, während Assistenztrainer Robert Scheinberg auf Wohlers zustürmte und sich nur schwer beruhigen ließ. Scheinberg ist nicht nur Kopf der Schwabinger Basketballer, er ist auch Ziehvater des hochtalentierten Obiesie. Es ging weiter, zudem kam auch Isaiah Ihnen, ebenfalls Jugendnationalspieler, besser ins Spiel, holte in der zweiten Halbzeit acht Rebounds und traf zwei wichtige Dreier. So kam es zur 18-Punkte-Aufholjagd - und der vergebenen Siegchance wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit. In der Verlängerung war Schwabing chancenlos, Oberhaching startete einen 9:0-Lauf und gewann 89:80. "Ich hätte mir einen Sieg gewünscht", sagte Burci, "den Tabellenzweiten zu schlagen, wäre möglich gewesen, aber es gibt ja auf jeden Fall ein Rückspiel." Immer wieder hatte er zuvor lautstark mit den Schiedsrichtern diskutiert, mit denen er unzufrieden war, aber "deswegen haben wir nicht verloren." Kurz vor Schluss gerieten die Schwabinger Teamkollegen Ihnen und Lachmann lautstark aneinander und wurden vom Trainer in die Kabine geschickt. "Es war eben ein emotionales Spiel. Unsere Leute kochen, die schreien sich auch mal an. Aber am Ende ist das alles nur Blabla", sagte Burci beschwichtigend. In zwei Wochen kommt es in der Schwabinger Morawitzkyhalle zum Derby gegen die Hellenen München. Spätestens dann sollte der Streit beigelegt sein.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/basketball-das-hat-ein-rueckspiel-1.4237094
Das hat ein Rückspiel
00/12/2018
Der MTSV Schwabing verliert ein hitziges Regionalliga-Derby gegen Oberhaching - die Tropics bleiben damit an der Tabellenspitze.
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Wer weiß das schon, aber vielleicht wird dieses Spiel einmal als jenes in Erinnerung bleiben, in dem die Alpenvolleys aus Tirol ihr Meisterstück abgeliefert haben; in dem sie endgültig in dieser für sie noch immer irgendwie fremden Bundesliga angekommen sind. Diese Tragweite hatte das Duell am Sonntagabend in der Innsbrucker Olympiahalle jedenfalls. Dort, wo die beste Stimmung herrschte, seit sich der österreichische Dauermeister vor eineinhalb Jahren per Wildcard und protegiert von seinem deutschen Projektpartner und Lizenznehmer TSV Unterhaching der höchsten deutschen Spielklasse angeschlossen hat. Den sprachlich so sperrigen Hypo Tirol Alpenvolleys Haching war ja ein locker-leichter Coup gelungen, sie waren im Duell des ungeschlagenen Tabellenführers gegen den Meister einfach über die Berliner hinweggefegt, mit 3:0 (25:19, 25:22, 25:16), nach nicht einmal 80 Minuten. Wie ein Segelflugzeug bei Föhnwind. Es war ihr erster Sieg gegen ein Großkaliber, von denen es in Friedrichshafen und Berlin nur zwei gibt in der Liga - oder eben gab, wenn man die Leistung der Alpenvolleys vom Sonntag zugrunde legt. Das war ihrem Manager Hannes Kronthaler am wichtigsten - dass sie endlich einen der beiden Topklubs geschlagen haben. "Wir haben bewiesen, dass die Tabellenführung kein Zufall ist", sagte der Bauunternehmer Kronthaler, der fast platzte vor Stolz, als er nach dem Schlusspfiff die Spieler und das Trainerteam herzte. Nicht nur das: Sie hatten Berlins mächtigen Manager Kaweh Niroomand den Abend gewaltig verdorben, was auch erst mal einer schaffen muss. "Heute war null, nichts, da gibt es auch nichts schönzureden", schimpfte Niroomand schon kurz nach dem Schlusspfiff und holte zur Generalkritik aus: "Das ist noch keine Mannschaft, wir haben keine Verantwortlichkeiten, keine Führungsspieler, keine Hackordnung. Und ich sehe da leider auch keinen Fortschritt." Fortschritte machten nur die Alpenvolleys, auch im Vergleich zu ihrem stark herausgespielten, aber unnötig knappen 3:2-Erfolg im CEV-Cup-Hinspiel vom Donnerstag gegen Novi Sad. Danilo Gelinski? Ist derzeit wohl der beste Zuspieler der Liga - und einer ihrer brachialsten Aufschläger. Wie er Berlin gleich zweimal mit frechen Finten am Netz bezwang, zeugte von seinem Spielwitz. Kirill Klets? Der anfangs so verschüchterte 2,10-Meter-Schlaks wurde gegen die Volleys zum wertvollsten Spieler gekürt, er entwickelt sich immer mehr zu dem Diagonalmann, der Spiele alleine entscheiden kann. Hugo da Silva und Pawel Halaba? Die Außenangreifer haben gerade noch Schwankungen von der Höhe des Patscherkofels, aber gegen Berlin überzeugten sie vollends. Auch die Blocker erledigten ihren Job, Matthew Pollock hatte selbst im Angriff eine 100-Prozent-Quote. Mehr und mehr kristallisiert sich heraus, dass die vielen neuen und wenigen alten Spieler zu einer Einheit werden. "3:0 gegen den deutschen Meister, das passiert selten. Es gibt nicht viel, was wir schlecht gemacht haben", sagte selbst Alpenvolleys-Trainer Stefan Chrtiansky, ansonsten ein kritischer Geist. Die "Wochen der Wahrheit" hatten sie ausgerufen Mitte der vergangenen Woche. Das klang recht dramatisch, andererseits ist es ja tatsächlich so, dass dieser Dezember ihnen aufzeigen wird, wo sie wirklich stehen. In der Liga treffen sie auf sämtliche starken Gegner, Novi Sad im CEV-Cup ist auch alles andere als ein einfaches Los. Die Serben waren erst in der letzten Qualifikationsrunde zur Champions League gescheitert. Zwei dieser richtungsweisenden Spiele haben die Alpenvolleys nun schon gewonnen, das zweite auf eine beeindruckende Art und Weise. Wobei man natürlich einschränkend hinzufügen muss, dass das seit Saisonbeginn ohnehin kriselnde Berlin ein Schatten seiner selbst war. "Wie stark die Alpenvolleys wirklich sind, wird man erst sehen, wenn sie auf eine Mannschaft treffen, die Widerstand leistet", sagte der angesäuerte Niroomand. Das war aber eher als ein weiterer verbaler Niederschlag gegenüber seiner Mannschaft zu verstehen denn als Kritik am Gegner. Düren, Frankfurt, nun die Alpenvolleys - drei verlorene Ligaspiele und Platz fünf sind weit weg vom Anspruch dieses Klubs. Und nun kommt auch noch ein Konkurrent, den man von Berlin aus nur erreicht, wenn man nach München fliegt und dann weiter mit dem Bus durch die Berge zuckelt. Und dem man dann innerhalb einer guten Stunde unterliegt. "Ich glaube, diese Mannschaft und der Standort tun der Bundesliga gut", hatte Berlins Trainer Cedric Enard trotzdem noch vor der Partie gesagt. "Völlig zu Recht befinden sich die Alpenvolleys in der Spitzengruppe." Das ist leicht untertrieben. Sie führen die Tabelle mit makellosen 18 Zählern an, drei Punkte vor Friedrichshafen. Verrückte Welt. Im Sommer 2017 waren die Alpenvolleys mit dem Dreistufenplan angetreten, im ersten Jahr Fünfter zu werden, im zweiten Dritter und im dritten am liebsten Meister. Idealerweise. Nun sind sie im ersten Jahr Dritter geworden und im zweiten noch immer ungeschlagen - bis auf dieses unpassende 0:3 im DVV-Pokal in Düren. "Man sieht, wir reden hier nicht von heißer Luft. Wir können auf diesem Niveau mitspielen", sagte Kronthaler, dem endlich auch die Atmosphäre in der Olympiahalle gefiel. "Die Stimmung war perfekt. Klar, es könnten mehr als 1200 Zuschauer sein, aber sie werden wiederkommen. Heute kann man nix finden in der Suppe." Nicht das kleinste Haar. Kronthaler hatte zuletzt ja schon leise Zweifel geäußert, ob sein Projekt denn irgendwann auch bei den Fans zünden würde. Und nun, kapert Österreich erstmals den Bundesliga-Titel? "Die deutsche Meisterschaft ist noch ein weiter Weg. Aber wir nehmen alles mit, was geht", sagte Trainer Chrtiansky. Er scherzte nicht, was den anderen Klubs Sorgen machen sollte. Für seine eigenen Spieler hatte Chrtiansky noch ein Wellnessprogramm auf dem Plan: "Fitness, Sauna, Regeneration" am Montag. Einen Tag später reisen die Alpenvolleys schon mit dem Flieger über Wien nach Belgrad, und dann weiter mit dem Bus nach Novi Sad. In den serbischen Hexenkessel, den sie kaum erwarten können nach ihrer gelungenen Feuertaufe.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/volleyball-nichts-als-die-wahrheit-1.4237086
Nichts als die Wahrheit
00/12/2018
In kaum 80 Minuten fegen die Alpenvolleys über den Meister Berlin hinweg. Mit ihrem 3:0-Erfolg in Innsbruck beweisen sie ihren Fans und sich selbst, dass ihr Projekt auf einem ausgezeichneten Weg ist.
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Versbach, Uentrop und Bendigo haben nicht viel gemeinsam. Am ehesten vielleicht, dass keiner dieser Orte zum Allgemeinwissen zählt. Versbach ist ein Ortsteil von Würzburg, Uentrop gehört zu Hamm, Bendigo wiederum liegt 200 Kilometer von Melbourne entfernt und ist am ehesten durch den victorianischen Goldrausch bekannt. Man kann mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass ungeachtet aller Bodenschätze die Tischtennisspieler Daniel Rinderer (FC Bayern München) und Laura Tiefenbrunner (TSV Schwabhausen) klar für Bendigo gewesen wären, wenn sie sich ihren Aufenthaltsort für das vergangene Wochenende hätten aussuchen können. Denn dort werden zurzeit die Jugend-Weltmeisterschaften ausgetragen. Und beide haben es dorthin geschafft. Für den FC Bayern hatte Rinderers Fehlen am Wochenende keine Auswirkungen. Das Regionalliga-Spitzenspiel der Münchner beim noch ungeschlagenen SB Versbach ist um drei Wochen nach hinten verlegt worden. Rinderer kam in Bendigo bislang einmal im Teamwettbewerb zum Einsatz, beim 3:0 in der Vorrunde gegen Argentinien gewann er sein Einzel. Laura Tiefenbrunner muss sich in Australien noch etwas länger gedulden: Das deutsche Mädchen-Team ist nicht qualifiziert, die 16-Jährige wird aber in Einzel, Doppel und Mixed starten. Ihr Fehlen hatte durchaus Auswirkungen auf ihren Verein, denn dessen Zweitliga-Heimspiel gegen Tabellenführer TuS Uentrop am Samstag fand statt - allerdings hat Schwabhausen den Ausfall seiner Jüngsten locker weggesteckt. Mit 6:2 gewannen die Gastgeberinnen die Partie deutlich und schoben sich damit auf Rang zwei vor, einen der beiden Aufstiegsplätze. "Es ist schwer zu erklären", sagte Alexander Yahmed später beinahe ratlos. Er habe eigentlich immer das Gefühl gehabt, "dass die anderen besser sind", doch irgendwie sei es dann zum ersten Mal so richtig gut gelaufen. Dabei seien die Gäste, die vor einem Jahr ihren Rückzug aus der zweiten Liga mangels Geld verkündet und nach einer Rettungsaktion später wieder zurückgenommen hatten, zurzeit "die stärkste Mannschaft". Und noch nach den verlorenen Auftaktsätzen seiner beiden Doppel habe er befürchtet: "Oh, oh, heute gibt es Prügel." Doch beide Schwabhauser Duos drehten ihre Partien in 3:1 Sätzen. Die seit Wochen formstarke Nummer eins Mateja Jeger erhöhte zum 3:0-Zwischenstand. Damit stand Uentrops estnische Spitzenspielerin Airi Avameri gewaltig unter Druck. Das nutzte Schwabhausens Abwehrspielerin Alina Nikitchanka zu einem 3:1-Sieg. Die Weißrussin war für Tiefenbrunner ins vordere Paarkreuz gerutscht, die dort in dieser Saison ohnehin einen schweren Stand hat. Nachdem die Gäste durch Siege gegen Sarah Mantz und Christina Feierabend auf 2:4 verkürzt hatten, machten erneut Jeger und Nikitchanka den deutlichen Sieg perfekt. "Alina versteht immer besser, was ich von ihr erwarte", sagte Yahmed, vor allem mehr Variationen, um unberechenbarer zu werden. "Sie hat viel umgesetzt." Noch immer weiß der TSV nicht, ob er am Saisonende überhaupt aufsteigen will. Aber sportlich hat er nun wieder einen Platz eingenommen, der ihn dafür qualifizieren würde.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/tischtennis-unerklaerlich-gut-1.4237088
Sport in der Region
00/12/2018
Die Zweitligafrauen des TSV Schwabhausen bezwingen Tabellenführer Uentrop überraschend klar. Dabei fehlt ihnen eine ihrer Jugendnationalspielerinnen.
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Nach ihrem durchwachsenen Saisonstart hat sich Viktoria Rebensburg mit einem Podestplatz im Super-G von Lake Louise zurückgemeldet. Die beste Athletin des Deutschen Skiverbands (DSV) musste sich am Sonntagabend nur der Amerikanerin Mikaela Shiffrin und Ragnhild Mowinckel aus Norwegen geschlagen geben. Shiffrin war 0,83 Sekunden schneller als Rebensburg und trug sich mit dem ersten Weltcup-Sieg im Super-G in ihrer Karriere in die Sportgeschichtsbücher ein: Sie hat nun in allen fünf klassischen Disziplinen mindestens ein Mal gewonnen (Slalom, Riesenslalom, Super-G, Abfahrt, Kombination). Nimmt man die noch jungen Parallelrennen hinzu, ist Shiffrin sogar der erste alpine Skiprofi, der in allen Disziplinen erfolgreich war. Auf die Norwegerin Mowinckel fehlten Rebensburg nur sechs Hundertstelsekunden. Nach einem vierten Platz zum Auftakt des WM-Winters in Sölden als bislang bestes Ergebnis gelang der Olympiasiegerin von 2010 in Kanada nun der erste Vermerk unter den besten Drei. Rebensburg sorgte damit auch für das zweite deutsche Podestresultat in Lake Louise. Am Freitag war Kira Weidle in der Abfahrt Dritte geworden und erstmals in ihrer Karriere zu einem Podiumsplatz gefahren. Am Sonntag verpasste die 22-Jährige aus Starnberg im Super-G - wie alle anderen DSV-Fahrerinnen außer Rebensburg - die Punkteränge. "Das war eine gute und solide Fahrt", sagte Rebensburg zu ihrer Leistung. "Im unteren Teil war ich nicht die Allerschnellste, da wäre noch Luft nach oben gewesen. Mikaela hat gezeigt, dass das Limit bei mir nicht ausgereizt war." Nach dem wechselhaften Saisonstart hatte sich die routinierte Athletin am ersten Speedwochenende des neuen Winters frisches Selbstvertrauen verschaffen wollen - und landete in den beiden Abfahrten zunächst auf den enttäuschenden Rängen 16 und 18. Mit dem Schwung vom Super-G will Rebensburg nun auch am nächsten Wochenende beim Super-G von St. Moritz überzeugen. Die Speed-Rennen am Wochenende darauf in Val d'Isère wurden am Montag wegen Schneemangels abgesagt. In der Disziplin habe sie "ein gutes Gefühl in diesem Jahr", sagte Rebensburg. Der Super-G zählt zwar zu den schnelleren Wettbewerben, kommt der Deutschen aber mehr entgegen als vielen klassischen Schnellfahrerinnnen, weil die 29-Jährige auf den kurvigeren Kursen ihre Kompetenz als Riesenslalom-Fahrerin einbringen kann. Nicht zu schlagen war Weltcup-Gesamtsiegerin Shiffrin, die auch eher eine Technik-Spezialistin ist - und nun die siebte Skirennfahrerin der Geschichte, die in allen fünf klassischen Disziplinen siegte. Das Kunststück war vor ihr nur ihrer aktuell verletzten Teamkollegin Lindsey Vonn, den Schwedinnen Pernilla Wiberg und Anja Pärson, Janica Kostelic aus Kroatien, der Österreicherin Petra Kronberger und Tina Maze aus Slowenien gelungen. "Ich kann es gar nicht glauben", sagte die 23 Jahre alte US-Athletin, die mit ihrem 46. Sieg im alpinen Skiweltcup ihren Vorsprung in der Gesamtwertung der noch jungen Saison weiter ausbaute.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/ski-alpin-frischer-schwung-1.4237427
Frischer Schwung
00/12/2018
Viktoria Rebensburg wird im Super-G von Lake Louise Dritte - und holt sich nach ihrem durchwachsenen Saisonstart neues Selbstbewusstsein.
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Die Biathlon-Saison ist am Sonntag gestartet - und das deutsche Team hat viele personelle Wechsel erlebt. Kann es so die Erfolge des vergangenen Winters wiederholen? Die Biathlon-Saison ist am Sonntag mit den ersten Mixed-Staffeln gestartet, und schon jetzt zeigt sich, dass in dieser Saison einiges anders sein wird. Das deutsche Team hat - trotz der erfolgreichen Olympischen Spiele mit sieben Medaillen - viele personelle Wechsel erlebt, vor allem im Betreuerstab. Die bekannten Athletinnen und Athleten sind dagegen weiterhin dabei - mit Ausnahme von Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier, die derzeit pausiert. Im zweiten Teil der Wintersport-Vorschau blicken die SZ-Biathlon-Experten Saskia Aleythe und Volker Kreisl mit Moderator Christopher Gerards auf die Saison. Sie erläutern die Wechsel im deutschen Trainer-Team, sprechen über die Pause von Laura Dahlmeier und über die Frage, ob in der Männer-Konkurrenz erneut Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö dominieren werden. Außerdem geht es um den Skandal, der den Biathlon-Verband Internationale Biathlon-Union erschüttert hat. In der weiten Welt des Sports braucht es manchmal einen tieferen Einblick - den bietet "Und nun zum Sport", der neue Podcast der Süddeutschen Zeitung. SZ-Sportredakteure bieten Einschätzungen, die über den reinen Ergebnisbericht hinausgehen. Sie finden den Sport-Podcast auf iTunes, Spotify, Deezer, Soundcloud und allen anderen gängigen Podcast-Apps. Alle Informationen finden Sie unter sz.de/podcast. Sie erreichen die Redaktion dieses Podcasts via podcast@sz.de.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/biathlon-team-deutschland-1.4238081
Biathlon - das ist neu im deutschen Team
00/12/2018
Die Biathlon-Saison ist am Sonntag gestartet - und das deutsche Team hat viele personelle Wechsel erlebt. Kann es so die Erfolge des vergangenen Winters wiederholen?
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Der Deutsche glänzt bei den LA Lakers - Lob kommt sogar von LeBron James. Der Videobeweis wird in der Champions League ab dem Achtelfinale eingeführt. Basketball, NBA: Deutschlands Basketball-Hoffnung Moritz Wagner hat bei seinem vierten Einsatz in der nordamerikanischen Profiliga NBA die ersten Punkte gesammelt. Beim klaren 120:96 (61:46) gegen die Phoenix Suns durfte der 2,11 m große Center der Los Angeles Lakers im Schlussviertel für zehn Minuten aufs Parkett und kam auf starke zehn Punkte und drei Rebounds. Wagner traf dabei zwei Dreier und ließ sich von Fans und Mitspielern im Staples Center feiern. "Er hat gerade gelernt, wie man ein Fahrrad fährt. Das war der Moment, wir sind begeistert", sagte Teamkollege LeBron James. Der Superstar spielt selbst erst seit der laufenden Saison für die Kalifornier. Als Wagner seinen ersten Zähler per Freiwurf erzielt hatte, flippte Tyson Chandler vor der Lakers-Bank aus, und JaVale McGee donnerte sein weißes Handtuch auf den Boden. "Ich habe ihre Reaktion gesehen, das war ein cooler Moment für mich", sagte Wagner. Champions League: Der Videobeweis wird in der Champions League schon ab dem Achtelfinale der laufenden Saison zum Einsatz kommen. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit DFB-Präsident Reinhard Grindel stimmte am Montag in Dublin für die vorzeitige Einführung der Technik, die eigentlich erst ab der Spielzeit 2019/20 in der Königsklasse zum Einsatz kommen sollte. In der Europa League wird immerhin das Finale in Baku (29. Mai 2019) vom "VAR" (Video Assistant Referee) überwacht werden. Zudem wird der Videobeweis beim Finalturnier der Nations League (5. bis 9. Juni 2019 in Portugal) sowie bei der U21-EM 2019 in Italien (16. Juni bis 30. Juni) verwendet werden. "Wir sind früher bereit, den Videoassistenten einzusetzen und davon überzeugt, dass er große Vorteile für unsere Wettbewerbe haben wird", sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Fußball, Frankreich: Der französische Fußball-Meister Paris St. Germain hat am 15. Spieltag der Ligue 1 erstmals in dieser Saison Punkte liegen gelassen. Nach 14 Siegen in Folge reichte es für das Star-Ensemble von Trainer Thomas Tuchel beim Liga-Elften Girondins Bordeaux nur zu einem 2:2 (1:0). Die Tabelle führt PSG dennoch mit komfortablen 14 Punkten Vorsprung auf HSC Montpellier an. "Ich bin nicht enttäuscht über die Leistung meiner Mannschaft, sondern über die Vorstellung des Schiedsrichters", sagte Tuchel und bezog sich auf eine strittige Strafraumsituation, die allerdings keinen Elfmeterpfiff zugunsten von PSG zur Folge hatte. Im Stade Matmut-Atlantique ging der Hauptstadtklub durch Neymar (34.) und Kylian Mbappe (66.) zweimal in Führung, Jimmy Briand (53.) sowie dem dänischen Nationalspieler Andreas Cornelius (84.) gelang jedoch jeweils der Ausgleich für den Gastgeber. Die Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer spielten bei PSG durch, Draxler bereitete den zweiten Treffer von Mbappe mit einem feinen Zuspiel von der Mittellinie vor. FC Bayern, Winterpause: Trotz der anhaltenden Kritik am WM-Ausrichter 2022 hält der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München an seinem Trainingslager in Katar fest. Präsident Uli Hoeneß bestätigte bei seinem Fanklub-Besuch am Sonntag in Forchheim, dass der FC Bayern sich auch im Januar 2019 im Emirat auf die Rückrunde vorbereiten werde. "Dort gibt es hervorragende Trainingsbedingungen", sagte Hoeneß. Die Bayern werden wohl von 4. bis 10. Januar ihr Trainingslager in Katar abhalten. Münchens Verbindungen nach Katar sorgen wegen der Menschenrechtssituation im Gastgeberland der WM-Endrunde 2022 wiederholt für Kritik. Die Fluglinie Qatar Airways ist Ärmelsponsor der Münchner. Die Bayern halten schon seit mehreren Jahren ihr Winter-Trainingslager in dem Wüstenstaat ab. In der vergangenen Saison hatte sich erstmals auch das Frauen-Team der Münchner in Katar auf die Bundesliga-Rückrunde vorbereitet.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/basketball-wagner-zeigt-sein-koennen-in-der-nba-1.4236827
Wagner zeigt sein Können in der NBA
00/12/2018
Der Deutsche glänzt bei den LA Lakers - Lob kommt sogar von LeBron James. Der Videobeweis wird in der Champions League ab dem Achtelfinale eingeführt.
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Der Konflikt mit seinem früheren Partner Paul Breitner sagt einiges über Uli Hoeneß aus. Aber längst nicht so viel wie seine Sätze über die mögliche Zukunft mit Oliver Kahn. Nun hat also auch Rudi Völler etwas zum Thema Hoeneß/Breitner gesagt, das schlohweiße Gewissen der Bundesliga, der Elder Statesman aus Leverkusen. Von der Bild am Sonntag zum Zerwürfnis der beiden 1974er-Weltmeister befragt, hob Völler zunächst seine "Wertschätzung für Breitners Leistungen als Spieler" hervor - schlug sich dann aber auf die Seite von Hoeneß: Gemessen daran, "wie viele Leute" Breitner über die Jahre schon "verletzt" habe, könne er Hoeneß verstehen, wenn der "den Paul nicht als moralische Instanz akzeptiert". Da hatte Völler wie so oft recht, übersah aber, wie ebenfalls oft, auch etwas. Die Posse um Breitners Verbannung von der Münchner Ehrentribüne erzählt ja nicht nur viel über Breitner und seine Rolle als ewiger Heckenschütze im Bayern-Kosmos. Sie erzählt halt auch viel über Hoeneß. Darüber, dass der Bayern-Präsident die Arena offenbar als sein Refugium begreift, in dem für Störenfriede kein Platz ist. Und auch darüber, welche Halbwertszeit Hoeneß' Versprechen haben. Am Freitag hatte Hoeneß verkündet, zum Thema nichts mehr zu sagen. Zwei Tage später sprach er auf einem Fantreffen wieder ausführlich darüber ("Paul Breitner ist nicht Opfer, sondern Täter"). Auch Kahn gehört gerade nicht zur Generation 2006 Auch Klaus Allofs hat am Wochenende sein Sätzchen zur Causa beigetragen. Allofs riet Hoeneß, er solle "eine gewisse Toleranz zeigen" und "milder sein". Allofs saß dabei in einem Sky-Studio, und wahrscheinlich haben sich manche Zuschauer gedacht, dass sie diesen Allofs nun schon eine Weile nicht mehr gesehen haben. Rudi Völler, Weltmeister von 1990, ist jetzt 58, Klaus Allofs, Europameister von 1980, ist 61. Beide gehörten über Jahrzehnte zum Inventar der Bundesliga, als Vertreter jener Manager-Generation, die jeweils auch den Anspruch hatte, das Gesicht ihres Vereins zu sein. Allofs musste 2016 in Wolfsburg aufhören, nach zuvor 13 Jahren in Bremen. Völler wiederum ist in Leverkusen gerade formal aufgestiegen, schiebt aber eine Etage tiefer schon die nächste Manager-Generation in die Verantwortung: Simon Rolfes, 36, ist jetzt Sportdirektor. Ähnlich agiert Hans-Joachim Watzke, 59, in Dortmund: Dort ist Sebastian Kehl, 38, nun Leiter der Lizenzspielerabteilung. Und beim VfB Stuttgart könnte Thomas Hitzlsperger, 36, bald eine wichtigere Funktion übernehmen. Rolfes, Kehl, Hitzlsperger: In der Liga rückt gerade die Generation "WM 2006" in den Hierarchien auf. Jene Generation, zu der man auch Oliver Kahn, 49, gerade noch dazuzählen darf. Über Kahn haben am Freitag bei der Bayern-Versammlung Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß geredet - wenigstens ein kleines bisschen. Klar, sagten sie, beschäftige man sich mit so einem Namen. Aber in erster Linie wünschte sich Hoeneß, dass der Vorstandschef Rummenigge, 63, über 2019 hinaus weitermacht, und Rummenigge wünschte sich, dass Hoeneß, 66, weiter an Bord bleibt. Und Kahn? Der komme "dann infrage, wenn Karl-Heinz aufhören sollte", sagte Hoeneß, und schob allen Ernstes hinterher: "Bis dahin werden wir uns in Ruhe gedulden und ihn warmhalten." Überall modernisieren und verjüngen sich die Bundesligisten. Aber bei den Bayern soll Oliver Kahn jetzt ein paar Jährchen auf der Warmhalteplatte vor sich hin köcheln? Das erzählt viel mehr über diesen Klub und seinen Präsidenten als die Tribünen-Fehde mit Paul Breitner, 67.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/hoeness-fc-bayern-breitner-1.4236001
Uli Hoeneß begreift den FC Bayern als sein Refugium
00/12/2018
Der Konflikt mit seinem früheren Partner Paul Breitner sagt einiges über Uli Hoeneß aus. Aber längst nicht so viel wie seine Sätze über die mögliche Zukunft mit Oliver Kahn.
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Einfach drauf, was blieb Virgil van Dijk anderes übrig? Zu verlieren hatte der FC Liverpool nichts mehr in der finalen Aktion des Spiels, ein Unentschieden war im Lokalduell mit dem FC Everton bereits eingeplant. Ob van Dijk deswegen den Ball nur halbwegs erwischte oder gar nicht, war eigentlich egal: Der Ball musste dringend ins Tor, wenn Liverpool noch gewinnen wollte. Und so holte van Dijk am Strafraum kurz aus, um den Ball auf Höhe der eigenen Hüfte mit einem Alles-oder-Nichts-Volleyschuss in den Torwinkel zu knallen. Statt den Ball jedoch mit dem Spann zu erwischen, traf ihn der Verteidiger mit dem Schienbein. Das Spielgerät stieg mit unberechenbarem Rückwärtsdrall in den Himmel auf, die letzte Chance schien dahin. Selbst van Dijk gab die Hoffnung auf und wendete sich ab. Mit dem Remis wäre ManCity an der Tabellenspitze der englischen Liga auf vier Punkte davongezogen - und wer weiß schon, ob Liverpool diesen Rückstand auf den Meister in dieser Saison je hätte aufholen können? Doch es kam anders. Zur Weisheit des Fußballs gehört eben auch, dass ein hochgeflogener Ball irgendwann wieder herunterkommen muss. Und so titschte der Ball zur Überraschung von Evertons Keeper Jordan Pickford zweimal auf die Latte - und dann zu Divock Origi, der ein Tor schoss, das ganz Liverpool ausrasten ließ, nicht zuletzt seinen Trainer Jürgen Klopp. Der obligatorische Lauf von Jürgen Klopp Mit dem Kopf drückte Origi den Ball über die Torlinie, sechs Minuten nach seiner Einwechslung im ersten Ligaspiel für ihn in dieser Spielzeit. Der Siegtreffer bot ihm die Möglichkeit, endlich Frieden zu schließen mit einem wüsten Foul von Ramiro Funes Mori, dessen Folgen ihn im April 2016 gegen Everton aus der Bahn geworfen hatten. Der belgische Angreifer, in der Vorsaison nach Wolfsburg ausgeliehen, zog sich eine Bänderverletzung im Knöchel zu. Bei seinem Torjubel schnappte sich Origi, 23, den Ball aus dem Netz und hielt ihn derart fest im Arm, als wolle er ihn nie mehr hergeben. Nach dem 1:0 in der sechsten Minute der Nachspielzeit spielte sich an der Anfield Road der übliche Wahnsinn ab. Von der Trainerzone aus legte Jürgen Klopp seinen obligatorischen Freudenlauf aufs Parkett. Wenn nicht Torwart Alisson Becker ihn mitten auf dem Spielfeld gestoppt hätte, wäre Klopp vermutlich immer noch unterwegs. Anschließend habe er seinen Trainerkollegen Marco Silva um Verzeihung gebeten: "Ich wollte nicht loslaufen. Das war nicht mein Plan, aber ich konnte halt einfach nicht anhalten", erklärte Klopp seinen Gefühlsausbruch: "Als der Ball den Fuß von Virgil verlassen hat, dachte ich, es wäre vorbei." Silva selbst sagte, er haben von einer Entschuldigung nichts mitbekommen: "Ich sage nicht, dass es ihm an Respekt mangelt, weil ich es nicht gesehen habe." Durch den Sieg im 232. Merseyside-Derby (dem 100. Aufeinandertreffen der Klubs in Anfield) bleibt Liverpool auf zwei Punkte an Manchester City dran und bringt den Meister damit in Zugzwang. Für City stehen in dieser Woche zwei Auswärtsspiele an, die es durchaus in sich haben. Mit Watford wartet am Dienstag eine nicht zu unterschätzende Stolperfalle vor dem Topspiel mit Chelsea am Samstag. Das emotionale Hoch des Erfolgs über Everton soll Liverpool durch den anstrengenden nächsten Monat helfen, mit dem Entscheidungsspiel gegen Neapel ums Weiterkommen in der Champions League, dem Aufeinandertreffen mit Manchester United und dem Titelshowdown bei City zu Beginn des neuen Jahres.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/klopp-liverpool-everton-1.4237029
Klopp jubelt gegen Everton - und entschuldigt sich
00/12/2018
Anfield Road, 96. Minute und ein Tor, das wie ein Vulkanausbruch wirkt: Jürgen Klopp erlebt mit dem FC Liverpool ein denkwürdiges Derby gegen Everton. Später muss er sich entschuldigen.
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Stefan Luitz schmeißt sich nicht sofort in den Schnee, als er die Ziellinie überquert hat und erkennt, dass er soeben Historisches vollbracht hat. Im Stehen ballt er seine Fäuste, er lächelt und schreit, weil er sieht, dass hinter seinem Namen die Eins aufleuchtet. Er hat den Riesenslalom in Beaver Creek/USA gewonnen, sein erstes Weltcuprennen überhaupt. Ein paar Meter weiter steht Marcel Hirscher, der beste und erfolgreichste Skifahrer der Gegenwart klatscht aufrichtig, die Ovationen gehören Luitz, dem Skirennläufer aus Bolsterlang im Allgäu. Erst jetzt beginnt er zu realisieren, was geschehen ist, er steigt aus der Bindung und wirft sich rücklings in den Schnee, da liegt er nun, alle Viere von sich gestreckt, erschöpft, überglücklich. Ein kurzer Moment des Innehaltens. Zu kurz aber, um alles begreifen zu können. "Es ist unbeschreiblich", bringt er im ersten Interview nur heraus, "unglaublich, ich bin so happy." Es ist nicht übertrieben, zu behaupten, dass der Sieg von Luitz im ersten Riesenslalom des Winters schon jetzt eine der erstaunlichsten Geschichten der alpinen Skisaison ist. Vor knapp einem Jahr hatte er sich in Alta Badia das Kreuzbrand gerissen, er war zuvor in der Form seines Lebens, hatte die Plätze zwei und drei im Weltcup belegt - und dann verletzte er sich so schwer, dass für ihn der Winter im Dezember bereits beendet war. Ein Winter mit Olympia in Pyeongchang. Jetzt kehrt Luitz plötzlich als Weltcupsieger zurück, erst als dritter deutscher Skirennläufer in dieser technischen Disziplin nach Max Rieger (1973/Mount St. Anne) und Felix Neureuther (2014/Adelboden). Sein Sieg ist keine Sensation, Luitz gehört schon seit Längerem zu den wenigen Skifahrern der Welt, die einen extrem schnellen Schwung fahren können, aber der Zeitpunkt kommt dann doch sehr überraschend, weil es sein erstes Rennen nach seiner langen Verletzungspause ist. "Es war ein harter Weg", gibt er später zu, als die Siegerehrung vorüber ist, "so eine Verletzung dauert ihre Zeit, aber ich wusste, dass ich stärker zurückkommen kann." "Es ist Stefan von Herzen zu gönnen", sagt Marcel Hirscher Der 26-Jährige ist schon immer ein Siegfahrer im Konjunktiv gewesen, aber er hat sich lange selbst im Weg gestanden, weil er mehr riskierte, als er musste, er ist ein Instinktskiläufer mit einem bemerkenswerten Fahrgefühl. Aber immer dann, wenn es um den Sieg im Weltcup oder eine Medaille ging (wie bei den Winterspielen 2014 in Sotschi), baute er einen kapitalen Schnitzer ein, stürzte oder kam mit Verspätung ins Ziel. Auch sein zweiter Durchgang in Beaver Creek blieb nicht fehlerfrei, er hatte Hakler drin, es war keine Fahrt wie auf Schienen, die Ski ruckelten gewaltig, standen schon mal kurz quer. "Es hat sich nicht schnell angefühlt", gab Luitz zu, "weil ich große Fehler gemacht habe." Aber er zog sein enge Linie auf dem Eis und im Steilhang mit einer Brutalität durch, die auch seine Konkurrenten erstaunte und die ihm vor allem zeigte: Sein repariertes Knie hält. "Es ist Stefan von Herzen zu gönnen, weil er sich immer verletzt hat, wenn er auf dem Sprung war. Er hat mit den schwersten Weg aller Weltcup-Fahrer gehen müssen", sagte Hirscher anerkennend, der vor dem Schweizer Thomas Tumler den zweiten Platz belegte.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/luitz-riesenslalom-weltcup-1.4236851
Stefan Luitz gewinnt Riesenslalom in Beaver Creek
00/12/2018
Der Skirennläufer holt in Beaver Creek seinen ersten Weltcup-Sieg im ersten Rennen nach seinem zweiten Kreuzbandriss. Es ist eine erstaunliche Geschichte, die nun zum Vorbild für Neureuther und Dreßen taugt.
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Fußball, England: Der FC Liverpool bleibt ManCity auf den Fersen. Die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp gewann das Merseyside-Derby gegen den FC Everton in letzter Minute mit 1:0 (0:0) und bleibt mit 36 Punkten erster Verfolger von Primus City (38). Mann des Tages war der frühere Wolfsburger Divock Origi (90.+6), der einen Fehler von Evertons Torhüter Jordan Pickford zum Siegtreffer nutzte. Trainer Klopp rannte daraufhin jubelnd über das halbe Spielfeld, um seine Spieler zu herzen. Auch der FC Arsenal feierte einen Derbysieg. Ohne den ehemaligen Nationalspieler Mesut Özil siegten die Gunners im furiosen Verfolgerduell gegen Tottenham Hotspur nach zwischenzeitlichem Rückstand 4:2 (1:2). Pierre-Emerick Aubameyang (10./56.) erzielte einen Doppelpack, Alexandre Lacazette (75.) und Lucas Torreira (77.) entschieden die Partie. In der Tabelle zog Arsenal mit 30 Zählern am punktgleichen Rivalen vorbei auf Rang vier. Dritter ist der FC Chelsea (31), der nach zwei Spielen ohne Sieg wieder einen Dreier einfahren konnte. Die Londoner feierten einen 2:0 (1:0)-Erfolg im Südwest-Derby gegen den FC Fulham, dem 2014er-Weltmeister Andre Schürrle kurzfristig wegen eines "Zwickens" fehlte. Meister ManCity hatte die Tabellenführung am Samstag mit einem 3:1 (1:1) gegen den AFC Bournemouth zunächst ausgebaut. Für das Starensemble war es der sechste Sieg in Folge, für Teammanager Pep Guardiola der 400. als Trainer. "Ich wusste das nicht. Glückwunsch, Pep", flachste der 47-Jährige. Fußball, Frankreich: Der französische Fußball-Meister Paris St. Germain hat am 15. Spieltag der Ligue 1 erstmals in dieser Saison Punkte liegen gelassen. Nach 14 Siegen in Folge reichte es für das Star-Ensemble von Trainer Thomas Tuchel beim Liga-Elften Girondins Bordeaux nur zu einem 2:2 (1:0). Die Tabelle führt PSG dennoch mit komfortablen 14 Punkten Vorsprung auf HSC Montpellier an. Im Stade Matmut-Atlantique ging der Hauptstadtklub durch Neymar (34.) und Kylian Mbappe (66.) zweimal in Führung, Jimmy Briand (53.) sowie dem dänischen Nationalspieler Andreas Cornelius (84.) gelang jedoch jeweils der Ausgleich für den Gastgeber. Die Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer spielten bei PSG durch, Draxler bereitete den zweiten Treffer von Mbappe mit einem feinen Zuspiel von der Mittellinie vor. Ski alpin, Luitz: Skirennläufer Stefan Luitz hat sensationell den Riesenslalom in Beaver Creek gewonnen. Bei seinem ersten Weltcup-Sieg verwies der 26-Jährige im erst zweiten Rennen nach seinem Kreuzbandriss aus dem vergangenen Dezember den Gesamtweltcup-Rekordsieger Marcel Hirscher (Österreich) und Thomas Tumler aus der Schweiz auf die Plätze. "Es ist unglaublich, die Ziellinie zu überqueren und dann die Eins zu sehen", sagte Luitz: "Ganz oben zu stehen, ist einfach großartig. Von ganz oben bis nach ganz unten muss man hier perfekt fahren." Es war erst der dritte deutsche Riesenslalom-Sieg bei den Männern nach Max Rieger 1973 in Mount St. Anne/Kanada und Felix Neureuther im Januar 2014 in Adelboden/Schweiz. In Abwesenheit des verletzten Neureuther und unter dem Eindruck des Kreuzbandrisses von Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen behielt Luitz, der vor Jahresfrist an gleicher Stelle noch eine Führung verspielt hatte, im zweiten Durchgang als letzter Starter trotz zwischenzeitlichen Rückstands auf Hirscher und einiger Rutscher die Nerven. Basketball, NBA: Deutschlands Hoffnung Moritz Wagner hat bei seinem vierten Einsatz in der nordamerikanischen Profiliga NBA die ersten Punkte gesammelt. Beim klaren 120:96 (61:46) gegen die Phoenix Suns durfte der 2,11 m große Center der Los Angeles Lakers im Schlussviertel für zehn Minuten aufs Parkett und kam auf starke zehn Punkte und drei Rebounds. Wagner traf dabei zwei Dreier und ließ sich von Fans und Mitspielern im Staples Center feiern. Gegen das mit Abstand schlechteste Team der Western Conference (4:19 Siege) lagen die Lakers nach einem 40:15-Run im zweiten Viertel deutlich in Führung und ließen nichts mehr anbrennen. Kyle Kuzma (23) und LeBron James (22 Punkte) waren beim dritten Lakers-Sieg in Serie die treffsichersten Schützen, für Phoenix kam Richaun Holmes auf 15 Punkte. In der Tabelle der Western Conference liegt L.A. mit 14 Siegen aus 23 Spielen als Sechster auf Play-off-Kurs. FC Bayern, Winterpause: Trotz der anhaltenden Kritik am WM-Ausrichter 2022 hält der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München an seinem Trainingslager in Katar fest. Präsident Uli Hoeneß bestätigte bei seinem Fanklub-Besuch am Sonntag in Forchheim, dass der FC Bayern sich auch im Januar 2019 im Emirat auf die Rückrunde vorbereiten werde. "Dort gibt es hervorragende Trainingsbedingungen", sagte Hoeneß. Die Bayern werden wohl von 4. bis 10. Januar ihr Trainingslager in Katar abhalten. Münchens Verbindungen nach Katar sorgen wegen der Menschenrechtssituation im Gastgeberland der WM-Endrunde 2022 wiederholt für Kritik. Die Fluglinie Qatar Airways ist Ärmelsponsor der Münchner. Die Bayern halten schon seit mehreren Jahren ihr Winter-Trainingslager in dem Wüstenstaat ab. In der vergangenen Saison hatte sich erstmals auch das Frauen-Team der Münchner in Katar auf die Bundesliga-Rückrunde vorbereitet. Ski alpin, Verletzung: Skirennfahrer Thomas Dreßen hat sich bei seinem folgenschweren Sturz in Beaver Creek doch nicht beide Kreuzbänder gerissen. Eine erste Diagnose am Sonntag in München ergab, dass nur das vordere Kreuzband, nicht aber wie zunächst befürchtet auch das hintere im rechten Knie gerissen sei. Die Saison ist für den 25-Jährigen trotzdem beendet. Der Kitzbühel-Sieger landete am Sonntag mit dem Lufthansaflug 481 von Denver kommend in München und humpelte auf Krücken durch den Franz-Josef-Strauß Airport. Von dort ging es umgehend zu Untersuchungen in die Orthopädische Klinik München. Außerdem hatte sich Dreßen in den USA auch an der Schulter verletzt. Boxen, WM: Deontay Wilder hat seinen Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen verteidigt. Der 33 Jahre alte Amerikaner trennte sich Samstagnacht in Los Angeles vom Briten Tyson Fury unentschieden (115:111, 110:114, 113:113) und behält damit den Gürtel des World Boxing Council (WBC). Wilder bleibt damit auch im 41. Profikampf unbesiegt. Erst zum zweiten Mal musste er über alle Runden gehen, 39 Kämpfe zuvor hatte er vorzeitig gewonnen. Ex-Weltmeister Fury bleibt in 28 Profikämpfen ebenfalls unbesiegt. Für Fury war es der Versuch, zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister zu werden. Vor drei Jahren hatte er Wladimir Klitschko besiegt und dem Ukrainer die Titel der Verbände IBF, WBO und WBA entrissen. Danach wurde er wegen Drogenmissbrauchs und Dopings für zwei Jahre gesperrt und musste die WM-Gürtel abgeben.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-klopp-stuermt-den-rasen-in-der-96-minute-1.4236784
Fußball - Klopp stürmt den Rasen in der 96. Minute
00/12/2018
Der FC Liverpool jubelt spät, sehr spät. Thomas Tuchel lässt in Frankreich mit PSG erstmals Punkte. Stefan Luitz gewinnt überraschend den Riesenslalom von Beaver Creek.
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Der Oberschenkel von Uli Hoeneß war von der Zuschauertribüne aus nicht zu erkennen. Das war schade, denn jetzt wäre der Moment gewesen, an dem man die Bayern an ihren großen Worten hätte messen können. Das ist bei solchen Veranstaltungen ja immer die Frage: Tun die Herren auf dem Podium nur so transparent und ehrlich, oder sind sie's wirklich? Er werde "Uli in Zukunft hin und wieder die Hand auf den Oberschenkel drücken, wenn ich merke, du wirst unruhig - damit du nicht irgendwann explodierst": Das hatte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef des FC Bayern, im Verlauf dieser Mitgliederversammlung leichtsinnig angekündigt, nicht ahnend vermutlich, dass der Oberschenkel-Alarmfall so schnell eintreten würde. Beim sehr berüchtigten Tagesordnungspunkt "Wortmeldungen" stand gerade das Bayern-Mitglied Johannes Bachmayr auf dem Podium und erklärte, dass er früher als Bub immer "Uli Hoeneß" als Berufswunsch gehabt habe, jetzt aber eher nicht mehr. Ein Ehrenspielführer sei nicht zu verbannen, sagte der Mann auf dem Podium Bei seiner Suche nach Vorwürfen hatte sich der ehemalige Bub offenbar viel Zeit genommen, er ließ jedenfalls nichts aus: Hoeneß' Wortwahl, sein "Nachtreten" gegen ehemalige Familienangehörige wie den Ex-Spieler Juan Bernat, Spezlwirtschaft hier, Spezlwirtschaft da - ein wilder Ritt war das, stramm zugaloppierend auf den Höhepunkt, wonach Hoeneß es "nicht im Kreuz gehabt" habe, den sehr früheren Kumpel Paul Breitner persönlich von seiner Entfernung aus dem Ehrengastbereich in Kenntnis zu setzen; Hoeneß habe den Finanzvorstand Dreesen "zum Telefonlakaien degradiert". Ein Ehrenspielführer sei nicht zu verbannen, sagte der Mann auf dem Podium dann noch, "es ist nicht Ihr Stadion, der Verein ist nicht Ihr Eigentum". Wie jetzt, der FC Bayern München ist nicht Uli Hoeneß' Eigentum? Seit wann? Und wirklich: Hoeneß' Oberschenkel hätte man jetzt schon gerne gesehen. Man wird wohl nie erfahren, ob es nun Rummenigges Einfluss war, der Hoeneß antworten ließ. Jedenfalls sagte der Präsident: In diesem Vortrag seien so viele Unwahrheiten drin gewesen, da brauche er drei Stunden, um zu antworten - und überhaupt, "eine Diskussion auf diesem Niveau lehne ich total ab". Es folgten Buh- und auch noch ein paar schlimmere Rufe. Es ist bei solchen Jahreshauptversammlungen nie leicht, vom Kleinen aufs Große zu schließen, und noch schwieriger ist es, die Einzelmeinungen auf ihre Mehrheitsfähigkeit zu untersuchen. Solche Bühnen ziehen ja grundsätzlich auch wissenschaftlich interessante Exemplare an, und auch bei einem Verein wie dem FC Bayern muss der Folklorefaktor immer mitberechnet werden. Auch diesmal ist ja der Mann mit dem Bilderbuchbart und dem Bilderbuchhut wieder in die Bütt gestiegen und hat auf Bilderbuchbairisch gesagt, dass das gegen Düsseldorf übrigens Abseits war. Oder ging's drum, dass es gegen Düsseldorf kein Abseits war? Kann sein. Aber ist ja wahrscheinlich auch wurscht. Ein anderes Vereinsmitglied ging dann übrigens auf die Bühne, um all "den fleißigen Bienchen" zu danken, wobei man nicht ganz genau wusste, welchen. Und dass Bienchen rein optisch eher aussehen, als stünden sie beim BVB unter Vertrag? Auch das: vielleicht gar nicht mal so wichtig. Im Gegensatz dazu war es die offensichtliche Reaktion in der Halle, die die scharfe Predigt des Hoeneß-Kritikers Bachmayr von anderen Einzelmeinungen unterschied. Die Leute im Saal lachten nicht, sie schlugen sich auf eine Seite. Sie gaben entweder dem Kritiker lautstark recht (hinten auf den Rängen) oder sie gaben ihm etwas vornehmer unrecht (die Stuhlreihen vorne, in Nachbarschaft von Edmund Stoiber). Die Familie war sich hörbar uneinig: Und das ist doch sehr neu beim FC Bayern - auch wenn es, wie Hoeneß bei einem Fanklubtreffen am Sonntag sagte, "nur ein ganz kleiner Teil der Mitglieder war, die den Versuch unternommen haben, meinen tadellosen Ruf als Manager, Vorstand und jetzt Präsident zu beschädigen". Man muss sagen: Für einen ganz kleinen Teil waren sie doch ganz schön laut. Auf die Mitglieder des Vereins, von dem man ja schon irgendwie dachte, dass er ihm gehört, hat sich Hoeneß immer verlassen können, die Mitgliederversammlung war stets seine Machtbasis. Solche Abende haben ihn legitimiert, den FC Bayern quasi in einen inhabergeführten Fußballverein zu verwandeln - der Verein wirkte wie ein superedler, supertraditioneller Herrenausstatter, der seit 118 Jahren am selben und selbstverständlich besten Platz der Stadt seinen Sitz hat. In diesem Familienbetrieb war Hoeneß Gründer, Inhaber, Geschäftsführer, Einkäufer und dann später und bis zum heutigen Tag der unfassbar verdienstvolle Seniorchef, den alle verehrten und dessen Gespür für den Markt und dessen Bauchgefühl fürs Personal alle vertrauten. Und natürlich wusste der Inhaber auch immer genau, was zu tun ist, wenn die Stimmung im Familienbetrieb mal etwas angespannter war. Drei Dinge helfen/halfen dann immer: Attacken gegen den BVB, den TSV 1860 und natürlich die Medien, und auch das war doch sehr neu an diesem Abend - dass ausgerechnet die Medien im Moment nicht mehr als Feindbild taugen. Die Pressekonferenz kürzlich sei "verbesserungswürdig" gewesen, sagte Hoeneß am Ende seiner 27-minütigen, sehr um Sachlichkeit bemühten Rede und kassierte spöttisches Gelächter.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/hoeness-fc-bayern-jahreshauptversammlung-1.4235997
Uli Hoeneß fremdelt mit dem FC Bayern
00/12/2018
Auf die Mitglieder des FC Bayern konnte sich Uli Hoeneß immer verlassen. Doch der Präsident ist "schockiert", wie komisch sein Familienbetrieb derzeit drauf ist.
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"Die Punkte-Trauben hängen hoch", mit diesem etwas merkwürdigen Bild auf ihrer Homepage sind die Berlin Volleys nach Innsbruck gereist, zum Spitzenspiel des deutschen Meisters gegen den in der Liga ungeschlagenen Tabellenführer Alpenvolleys Haching. Ein Duell in der Bundesliga in Österreich - so ungewöhnlich das klingen mag, so normal ist das inzwischen. Die Alpenvolleys spielen dort ihre zweite Saison, seit sie im vergangenen Jahr per Wildcard mit ihrem Kooperationsverein TSV Unterhaching, der als deutscher Klub die Lizenz hält, in der Bundesliga angekommen sind. Die Hälfte der Heimspiele tragen sie in Unterhaching aus, die andere Hälfte in Innsbruck. Auf Anhieb sind sie in der vorigen Saison Dritter geworden, und aktuell läuft es noch besser, wie sie am Sonntagabend gegen Berlin eindrucksvoll unter Beweis stellten. Die Alpenvolleys zerpflückten den Meister, als wäre er eine Ansammlung überreifer Weintrauben, und gewannen die Partie vor 1200 Zuschauern mit 3:0 (25:19, 25:22, 25:16). Dabei lagen die Gäste im ersten Satz schnell in Führung. Diese hielt lange, bis die Alpenvolleys beim 17:16 den Satz und damit das ganze Spiel drehten. Denn von da an gelang den Berlinern fast nichts mehr - und den Alpenvolleys fast alles. Mit einer 8:2-Rallye gewannen sie den Satz, in den beiden folgenden Sätzen demontierten sie den Favoriten mit einer angriffslustigen Mannschaftsleistung, ihrem gewitzten Zuspieler Danilo Gelinski und dem starken jungen Diagonalmann Kirill Klets. Die Berlin Volleys reisten gedemütigt zurück in die Hauptstadt, dafür aber mit dem schalen Gefühl, dass ihnen neben Friedrichshafen jenseits der Grenze ein ernst zu nehmender Titel-Konkurrent erwächst. Ohnehin ist den Berlinern in Innsbruck auf sehr schmerzhafte Weise klar geworden, dass sie in dieser Verfassung sicher nicht um den Titel mitspielen werden. Ihr langjähriger Manager Kaweh Niroomand sagte der SZ: "Dieses Auseinanderbrechen, dass sich überall Baustellen auftun, macht mir langsam Sorgen. Das ist noch keine Mannschaft, wir haben keine Verantwortlichkeiten, keine Führungsspieler, keine Hackordnung. Und ich sehe da leider auch keinen Fortschritt." Dagegen haben die vom Slowaken Stefan Chrtiansky trainierten Alpenvolleys nun all ihre sechs Ligaspiele gewonnen, sie liegen drei Punkte vor Friedrichshafen und schon sechs vor Berlin, das enttäuschender Fünfter ist. Nur im DVV-Pokal ist das Projekt aus Bayern und Tirol bislang gescheitert, im europäischen CEV-Cup besiegte der Klub, der vom Innsbrucker Bauunternehmer Hannes Kronthaler gemanagt wird, am Donnerstag im Sechzehntelfinal-Hinspiel Novi Sad mit 3:2. Nun haben sie erstmals Berlin, die "Lokomotive" der Volleyball-Bundesliga, wie sich der Hauptstadt-Klub gerne bezeichnet, geschlagen. Und können nach einer verdienten Pause am Dienstag sehr selbstbewusst zum Europacup-Rückspiel nach Serbien reisen.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/alpenvolleys-3-0-in-innsbruck-1.4236355
Alpenvolleys - 3:0 in Innsbruck
00/12/2018
Das Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga fand in Innsbruck statt. Und die Alpenvolleys Haching, die mit deutscher Lizenz in Österreich antreten, demontierten den deutschen Meister Berlin. Dessen Manager zeichnet danach ein düsteres Bild.
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Vor nicht allzu langer Zeit rief Wolfsburg beim EHC Red Bull München höchste Alarmbereitschaft hervor. Zweimal, 2016 und 2017, standen die Münchner den Niedersachsen im Finale der Deutschen Eishockey Liga gegenüber, und obwohl beide Serien deutlich an den EHC gingen, war der Respekt vor Wolfsburg riesig. Aktuell sind die Grizzlys in einer Situation, in der das Finale unendlich weit weg scheint: Seit Wochen stecken sie im Tabellenkeller fest. Trotzdem tat sich der EHC am Sonntag lange schwer, die drei Punkte einzuheimsen. 5:1 (1:0, 1:1, 3:0) hieß es am 24. Spieltag schließlich, es war der siebte Münchner Sieg in den vergangenen acht DEL-Heimspielen. Durch den Dreier verteidigte der Meister Platz zwei vor Augsburg (4:0 gegen Krefeld) und rückt bis auf drei Zähler an Mannheim (2:3 gegen Berlin) heran. "Wolfsburg hat sich hinten rein gestellt und gemauert, am Ende sind die Dinger dann rein gefallen", sagte Doppeltorschütze Andreas Eder. Nach dem 1:3 am Freitag in Düsseldorf hatte EHC-Trainer Don Jackson Kevin Reich ins Tor beordert, Nationaltorhüter Danny aus den Birken nahm auf der Bank Platz. Im Angriff fehlte neben den verletzten Michael Wolf, Mads Christensen, Patrick Hager und Jason Jaffray auch Maximilian Daubner. Der 21-Jährige hatte sich im Training eine Oberkörperverletzung zugezogen. Verteidiger Ryan Button lief daher als Angreifer in der vierten Sturm-Formation auf. Wolfsburgs Trainer Hans Kossmann hätte solch eine Personalkonstellation wohl mit Handkuss genommen, er musste gleich auf zehn Spieler verzichten. Der ehemalige Münchner David Leggio war einer der fitten Spieler, anders als auf dem Spielberichtsbogen angekündigt hütete aber Gerald Kuhn das Gäste-Tor. Zu Beginn war wenig geboten, erst eine Strafzeit gegen Wolfsburg brachte Schwung aufs Eis. Bis auf einen harten Schuss von Kapitän Yannic Seidenberg, den Kuhn entschärfte (6.), ließ das statistisch schlechteste Unterzahlspiel der Liga allerdings kaum etwas zu. Wenige Sekunden nachdem die Strafe abgelaufen war, bediente John Mitchell aber Trevor Parkes, und der zimmerte die Scheibe präzise zum 1:0 unter die Querlatte (8.). Von den Gästen kam offensiv lange Zeit nichts. Knapp 13 Minuten lang gelang ihnen nicht einmal ein Schuss auf das Gehäuse von Reich. Der erste war dann allerdings gleich sehr gefährlich, weil Derek Joslin die Scheibe hinter dem eigenen Tor verlor und Cole Cassels frei vor Reich zum Abschluss kam. Der Münchner Torwart war aber zur Stelle und bewahrte dem Meister die Führung. Alles andere wäre bei einem Torschussverhältnis von 19:2 nach dem Startdrittel auch nur schwer zu erklären gewesen. Kuhn hielt sein Team mit mehreren starken Paraden, speziell in Münchner Überzahl, im Spiel. "Es war wichtig, das Spiel eng zu halten", sagte Wolfsburgs Nationalspieler Gerrit Fauser nach den ersten 20 Minuten, viel mehr war bis dahin für den Tabellen-Vorletzten nicht drin. Daran änderte sich auch im Mitteldrittel nichts. Die Münchner kurvten nun im Wolfsburger Drittel umher, als hätten sie ständig mindestens einen Spieler mehr auf dem Eis. Da sie diesen faktisch nicht hatten, nahm Kossman nach fünf Minuten eine Auszeit - er hatte genug vom Münchner Kreiseln. Jackson machte nicht einmal die Anstalt, seinen Spielern etwas mitzuteilen, für ihn sprachen die Statistiken. Etwa das Schussverhältnis, das nach 28 Minuten bei 24:2 stand. In Toren stand es allerdings weiterhin nur 1:0 für den Meister. Und das auch nur bis Minute 31, als Jason Jaspers den völlig überraschenden Ausgleich erzielte. All die Münchner Überlegenheit war mit dem einen Schuss weg gewischt. "Schießen, einfach schießen", ertönte es aus der Münchner Kurve. Das 2:1 für den EHC fiel aber, weil Maximilian Kastner toll quer legte, statt selbst abzuziehen. So musste Mark Voakes, der bis zum Sommer ein Wolfsburger gewesen war, die Scheibe nur noch über die Linie schieben (39.). Als Andreas Eder das 3:1 nachlegte (46.), war die Partie gefühlt entschieden - nach Jakob Mayenscheins 4:1 (55.) war sie es. Eder legte sogar noch einen Treffer drauf (57.). Am Freitag war der EHC in Düsseldorf vieles schuldig geblieben. Beim 1:3 traf für die Münchner nur Konrad Abeltshauser, der hinterher beklagte: "Wir haben viel zu viele Strafzeiten genommen." Gegen Wolfsburg steigerte sich der Meister in diesem Bereich, nur Andrew Bodnarchuk musste auf die Strafbank. Diese Disziplin käme dem EHC sicher auch am Dienstag (19.30 Uhr) zupass. Dann tritt er erneut zu Hause an, allerdings nicht in der DEL, sondern in der Champions Hockey League (CHL). Im ersten CHL-Viertelfinalspiel der Klubgeschichte sind die Malmö Redhawks aus Schweden zu Gast. Das sollte alarmierend genug sein.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/deutsche-eishockey-liga-muenchner-mauerspechte-1.4236041
Deutsche Eishockey Liga - Münchner Mauerspechte
00/12/2018
Der dezimierte Meister EHC Red Bull rennt immer wieder an, bis die ersatzgeschwächten Grizzlys Wolfsburg, Finalgegner von 2016 und 2017, Lücken preisgeben. Im letzten Drittel trifft Andres Eder zwei Mal.
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Die Uefa hat die Einführung eines weiteren Europacups beschlossen. Von der Saison 2021/22 an wird es neben Champions League und Europa League einen neuen Wettbewerb geben, an dem 32 Teams in einer Gruppenphase starten. Das beschloss das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes am Sonntagabend in Dublin. Die Zahl aller Vereine in den Europapokal-Wettbewerben erhöht sich damit von 80 auf 96 Teams. Die Europa League wird von 48 auf ebenfalls 32 Teams reduziert. Die Anzahl der Starter in der Champions League bleibt bei 32 Teams. "Es wird mehr Spiele für mehr Vereine geben, wobei in den Gruppenphasen mehr Verbände vertreten sind. Dieser Wettbewerb wurde aus dem laufenden Dialog mit den Clubs über die European Club Association geboren", sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Auch in der neuen Liga soll jeweils am Donnerstag gespielt werden Andrea Agnelli, Chef der europäischen Vereinigung der Topclubs (ECA), begrüßte die Entscheidung. Der Beschluss stelle die faire Entwicklung der Club-Wettbewerbe sicher und sichere dem Fußball die Rolle als Sport Nummer eins in der Welt. Welche Auswirkungen die neue Liga, die zunächst den Arbeitstitel Europa League 2 bekommt, auf die Anzahl und Zuteilung der Bundesliga-Vereine hat, war vorerst unklar. Gespielt wird in dem Wettbewerb in der Gruppenphase wie in der Europa League donnerstags. Das Finale soll jeweils zum Saisonende in einer Woche mit den Endspielen der Champions League und der Europa League stattfinden.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-uefa-europacup-1.4236792
Fußball: Uefa beschließt neuen Europacup-Wettbewerb
00/12/2018
In dem Wettbewerb mit dem Arbeitstitel "Europa League 2" sollen 32 Teams in einer Gruppenphase starten. Die Zahl aller Vereine in den Europapokal-Wettbewerben erhöht sich damit von 80 auf 96 Teams.
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Die Frankfurter verpassen Platz zwei, weil das Team gegen clevere Gäste zu viele Chancen liegen lässt. Der VfL siegt 2:1 - auch dank überzeugender Offensivleute. Die Partywochen von Eintracht Frankfurt sind nach elf Pflichtspielen ohne Niederlage vom VfL Wolfsburg jäh beendet worden. Der DFB-Pokalsieger unterlag den Niedersachsen am Sonntagabend vor 48 000 Zuschauern mit 1:2 (0:1) und verpasste dadurch den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga. Admir Mehmedi in der 31. Minute und Daniel Ginczek (68.) trafen zum verdienten Sieg für die Gäste, die sich mit 18 Punkten auf Rang acht verbesserten. Die Hessen, die letztmals am 26. September beim 1:3 in Mönchengladbach verloren hatten, rutschten mit 23 Zählern auf Platz fünf ab. Luka Jovic erzielte den einzigen Frankfurter Treffer (87.). Wie erwartet schickte Eintracht-Trainer Adi Hütter wieder seine derzeit stärkste Startformation um das offensive Traum-Trio Sébastien Haller, Jovic und Ante Rebic auf den Platz. Und die Hessen legten auch gleich gut los. Schon nach zwei Minuten gab Filip Kostic den ersten Warnschuss in Richtung VfL-Tor ab. Noch gefährlicher wurde es in der 10. Minute, als Rebic im Wolfsburger Strafraum zu Fall kam und Schiedsrichter Sascha Stegemann zunächst auf den Elfmeterpunkt zeigte. Auf Hinweis des Video-Assistenten verlegte der Referee den Tatort jedoch nach außerhalb und gab nur Freistoß, der nichts einbrachte. Die Eintracht kontrollierte das Spiel und kam durch Jonathan de Guzmán (14.) zur größten Chance. Der Defensivspieler traf jedoch nur den Pfosten. Von den Gästen war offensiv nichts zu sehen - bis zur 27. Minute. Bei einem Konter wurde Wout Weghorst frei gespielt, dessen Schuss aber an die Oberkante der Latte prallte. Die Eintracht überhörte das Warnsignal und wurde fünf Minuten später für ihre Nachlässigkeit in der Defensive bestraft. Dieses Mal hatte Mehmedi freie Bahn und überwand Nationaltorhüter Kevin Trapp mit einem Schuss ins lange Eck. Der Gegentreffer nahm den Hausherren etwas den Schwung. Gefahr entwickelte Frankfurt bis zur Pause nicht mehr. Nach dem Wechsel drängte die SGE mit Macht auf den Ausgleich, die beste Chance bot sich aber wieder den Gästen. Anthony Brooks (55.) köpfte den Ball aus Nahdistanz über das Tor. Wolfsburg hatte sich nun heftiger Attacken des Europa-League-Teilnehmers zu erwehren, blieb bei seinen Gegenstößen aber stets gefährlich. 22 Minuten vor Ultimo belohnte Ginczek mit einer feinen Direktabnahme zum 2:0 die engagierte Leistung des VfL. Angetrieben von den eigenen Fans bäumte sich die Eintracht zwar noch einmal auf, konnte dem Spiel aber trotz des späten Anschlusstreffers von Jovic keine Wende mehr geben.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/frankfurt-wolfsburg-bundesliga-1.4236781
Wolfsburg siegt verdient in Frankfurt
00/12/2018
Die Frankfurter verpassen Platz zwei, weil das Team gegen clevere Gäste zu viele Chancen liegen lässt. Der VfL siegt 2:1 - auch dank überzeugender Offensivleute.
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Im letzten Viertel wird das Zweitligaspiel der Münchner Wasserballer im Anton-Fingerle-Bad noch einmal spannend. Es gibt Aufruhr in der linken Ecke der kleinen Schwimmhalle. Erst deutet Ivan Mikic, Spielertrainer der SG Stadtwerke, mit seinen Händen an, dass er sich für das Spiel eine Auszeit wünscht. Die Schiedsrichter reagieren nicht. Dann ruft er laut: "Auszeit!" Die Auswechselspieler auf der Bank springen auf und stimmen mit ein. Bis es den Schiedsrichtern zu bunt wird. Sie geben eine rote Karte: wegen Tumults. Als sich die Situation nicht beruhigt, treffen sich die beiden Unparteiischen am Beckenrand, um zu beraten. Sie entscheiden, die Auszeit zu gewähren. Das Spiel wird auf die Ausgangssituation zurückgesetzt: Die SG büßt das Tor ein, das sie in der Zwischenzeit erzielt hatte, aber kann zumindest die rote Karte abwenden. Ivan Mikic nimmt seinen Job sehr ernst. Der 37-Jährige ist schon in der fünften Saison verantwortlich für die Mannschaft. Der Spielausgang gibt ihm und seiner ambitionierten Strategie recht. Die Münchner gewinnen am Samstagabend ihr erstes Heimspiel in dieser Saison mit 14:5 gegen Friedberg. Sie waren den Friedbergern konditionell überlegen, was sich in der zweiten Hälfte des Spiels deutlich herausstellt. Vor allem der Niederländer Brinio Hond überzeugt als schneller Schwimmer. "Ein oder zwei Tore mehr wären aber schon drin gewesen", sagt Mikic, obwohl er vor allem junge Spieler im Einsatz hatte. Am Sonntag im zweiten Heimspiel läuft es nicht viel schlechter. 13:6 endet die Partie gegen den SC Neustadt II. Und auch die Erstrunden-Partie im Süddeutschen Pokal gegen Ulm, die die SG gleich im Anschluss an das Sonntagsspiel gegen Neustadt austrägt, gewinnt sie 18:10. Kurzum: Es war ein erfolgreiches Mammut-Wochenende für die Münchner. Bisher verlief die Saison schleppend. Die ersten drei Spiele endeten unentschieden, obwohl sich die Münchner als Zweiter der Vorsaison mehr ausgerechnet hatten. "Das ist die Quittung für die aktuelle Trainingssituation", sagt Mikic. Seitdem die Olympiahalle saniert wird, ist ein vollumfängliches Training kaum möglich. "Wir sind schwimmerisch fit, aber es fehlt uns definitiv an der Balltechnik", sagt Mikic. Auch taktisches Üben sei unter den derzeitigen Bedingungen nur schwer möglich. Dem Anton-Fingerle-Bad, in dem die Mannschaft sonntags und montags trainiert und ihre Heimspiele austrägt, fehlen fünf bis zehn Meter in der Breite. Zudem ist das Wasser zu seicht: Mit 1,80 Meter fehlen dem Becken 20 Zentimeter zur Erstliga-Norm. Bei Heimspielen schäme sich Mikic für das Bad, die Olympiahalle dürfte erst Mitte März 2019 wieder geöffnet werden. Ob die Münchner dort dann spielen dürfen, ist trotzdem nicht klar. Mikic wundert sich, dass eine reiche Stadt wie München nicht mehr in den Sport investiert. Er zeigt auf das Tor auf der linken Seite. "Das ist schon seit einiger Zeit kaputt", sagt er. Nun sei es notdürftig geflickt. Im Anton-Fingerle-Bad trainiere nicht nur die SG, sondern auch die Uni-Mannschaft und die Gehörlosen. Ein neues Tor würde helfen, weil Mikic sich auch als Sozialarbeiter versteht. "Wir holen die Jugendlichen von der Straße und sind auch ein Stück weit Familie für sie", sagt der Trainer. Teilweise trainierten bis zu 50, 60 Jugendliche in allen Altersklassen im Verein. Wenn das der Stadt nicht positiv auffalle, dann wisse er auch nicht, sagt Mikic und folgert: "Wir müssen entschiedener auf die Stadt zugehen." Trotz der Bedingungen ist Mikic sehr zufrieden mit dem aktuellen Kader, der im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben ist. Für das Heimspiel hätte er aus 19 Spielern wählen können. Die Jungen wie Joachim Hess, Anton Spanjol und die Brüder Abel und Aaron Katona zeigten solide Leistungen, ein Ergebnis der erfolgreichen Nachwuchsarbeit. Auf die Frage nach dem Saisonziel antwortet Mikic: "Auch wenn andere Mannschaften behaupten, dass wir uns als Ziel den Aufstieg gesteckt haben: Das ist nicht so." Saisonziel sei, wie in den letzten vier Jahren unter die drei Besten der zweiten Liga zu kommen. Der Aufstieg bleibe unter den aktuellen Bedingungen eher ein langfristiges Ziel.
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https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sg-stadtwerke-muenchen-tumulte-und-ein-kaputtes-tor-1.4236119
SG Stadtwerke München - Tumulte und ein kaputtes Tor
00/12/2018
Zwei Siege in der zweiten Liga, ein Pokalerfolg: Nach schleppendem Saisonstart feiern Münchens Wasserballer einen gelungenen Heimauftakt. Ihre Hallenprobleme bleiben allerdings ungelöst.
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Nicht wenige in der Fußballszene in der Region München hatten es bereits geahnt. Seit Samstag ist es nun offiziell: Frank Schmöller wird nach dieser Saison beim Fußball-Bayernligisten SV Pullach als Trainer aufhören und seinen bis Ende Juni datierten Vertrag nicht verlängern. "Alles hat seine Haltbarkeit", sagt der 52 Jahre alte Coach. "Ich mache jetzt auch im Training seit fünf Jahren immer die gleichen Übungen. Es ist vielleicht für die Jungs auch ganz gut, wenn sie mal was anderes sehen." Er gehe jedoch keineswegs im Groll, das betont der Trainer: "Das Umfeld in Pullach ist perfekt, ich bin dem Verein sehr dankbar, auch weil mir Manager Theo Liedl jedes Jahr eine tolle und starke Mannschaft hingestellt hat." Für Schmöller ist sein Job beim Klub aus dem Isartal dennoch nun ausgereizt: Im November 2013 war er als Nachfolger von Carsten Teschke an die Gistlstraße gekommen und hatte den Sportverein in den folgenden Jahren an der Spitze der Bayernliga etabliert. Nach zwei zweiten Plätzen folgte in der Saison 2016/17 der umjubelte Meistertitel. Das Happy End - der Aufstieg in die Regionalliga - blieb den Pullachern jedoch mangels geeigneter Spielstätte vorenthalten. Für einen Wettkämpfer wie Schmöller ein derber Nackenschlag; nach etwas Bedenkzeit entschied er sich dennoch, in Pullach zu bleiben. Sein Team wurde 2018 abermals Zweiter hinter Aufsteiger Heimstetten und ist trotz fehlender Aufstiegsperspektive auch in der aktuellen Saison wieder vorne dabei: Nach dem 4:2 im Nachholspiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing überwintert der SV auf Tabellenplatz zwei. Detailansicht öffnen Entscheidet im Frühjahr, ob er weitermacht: Manager Theo Liedl. (Foto: Claus Schunk) Es war das erste Pullacher Saisonspiel auf Kunstrasen. Auf dem engen, schnellen Platz machte nicht zufällig ein technisch starker Spieler den Anfang: Ludwig Reischl erzielte nach einer Viertelstunde seinen ersten Saisontreffer. Während auch die weiteren Tore der Pullacher durch Alexander Jobst (31.), Felix Braun (37.), und den eingewechselten Max Zander (83.) gut herausgespielt waren, traf Hankofens Mateusz Krawiec mit einem direkt verwandelten Freistoß (20.) und einer direkt verwandelten Ecke (36.) jeweils zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Insgesamt sei dieses 4:2 aber verdient, fand Liedl: "Wir waren wirklich glücklich. Wir würden uns wahnsinnig freuen, gerade auch der Frank, wenn wir diesen Platz bis zum Saisonende behalten können." Nach dem Spiel machte Schmöller in der Kabine mit "einer sehr guten Ansprache" (Liedl) dann den Abschied offiziell: Er sei als Fremder gekommen und gehe als Freund, er bedankte sich bei den Spielern für ihren nimmermüden Einsatz. Der gebürtige Hamburger war Profi unter anderem beim HSV, Hertha BSC Berlin und in Belgien, ehe er bei der SpVgg Unterhaching seine aktive Laufbahn ausklingen ließ. Nach Trainerstationen in Heimstetten und Ismaning ist Pullach der dritte Klub im Münchner Umland, den er nach vorne gebracht hat - er gilt als einer der besten Amateurcoaches in der Region. Dementsprechend dürften Angebote nicht lange auf sich warten lassen. "Ich will jetzt erst mal im nächsten halben Jahr konzentriert mit dem SV Pullach arbeiten und das Maximale herausholen. Und dann lasse ich alles auf mich zukommen", sagt Schmöller. Heißt: Er strebt nicht direkt ein Folgeengagement an, könnte sich aber "bei einer reizvollen Aufgabe" durchaus vorstellen, "gleich wieder loszulegen". Sollte das nicht der Fall sein, werde er es sich statt zum Training zu fahren auf der Couch gemütlich machen "und Vorabendserien genießen". Vermutlich verbunden mit Heimatgefühlen: "Notruf Hafenkante" und "Großstadtrevier" spielen in Schmöllers Heimat. Detailansicht öffnen Enttäuscht wegen fehlender Aufstiegsperspektiven: Frank Schmöller. (Foto: Claus Schunk) Bleibt die Frage, wie es mit dem SV Pullach im Sommer weitergeht. "Es wird weitergehen", sagt Liedl. Und das, obwohl er selbst noch nicht genau weiß, ob er nach bald zwei Jahrzehnten als Sportlicher Leiter und/oder Trainer nicht auch zum Saisonende aufhört. "Im Frühjahr werde ich mich entscheiden, relativ zeitnah", sagt er. Bis dahin wird das Duo Schmöller/Liedl aber noch einmal alles dafür tun, bestmöglich abzuschneiden und die Saison zu genießen. Dazu gehören auch noch der jährliche Ausflug nach Kitzbühel und die Weihnachtsfeier. "Und dann ruhen wir uns aus." Möglich, dass sich Liedl da gar nicht auf die Feier bezog. Aber bei der letzten gemeinsamen dürfte es sicherlich noch einmal hoch hergehen.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sv-pullach-das-haltbarkeitsdatum-laeuft-ab-1.4236151
SV Pullach - Das Haltbarkeitsdatum läuft ab
00/12/2018
Nach dem 4:2 gegen Hankofen-Hailing kündigt Pullachs Trainer Schmöller seinen Abschied zum Saisonende an. Auch Manager Liedl erwägt seinen Rückzug.
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Schon schade, sagte Miroslav Klose. Natürlich wäre der ehemalige Nationalspieler am Samstag gerne in Bremen gewesen, als sein aktueller Arbeitgeber in der Bundesliga auf seinen früheren Verein traf. Und natürlich hätte er sich am Freitag gerne auch Kaiserslautern in Unterhaching angeschaut. Doch der Weltmeister hat jetzt eben einen neuen Job, der ihn zeitlich fordert und Vorrang hat. Da ist es umso besser, wenn es gut läuft in diesem Job. Nach dem klaren 3:0-Erfolg der U17 des FC Bayern gegen die SpVgg Unterhaching schwärmte Klose davon, wie sich das Team nach 15 von 26 Spieltagen schon entwickelt hat. Die U17 ist die einzige Mannschaft des FC Bayern im Leistungssportbereich, das sich aktuell Tabellenführer nennen kann. "Nee, überhaupt nicht", sagt Klose auf die Frage, ob das so geplant gewesen sei. Erstens ist er als Trainer ja noch Anfänger, zweitens besteht die Mannschaft zu einem großen Teil aus dem jüngeren Jahrgang 2003. Am Samstag standen sieben von ihnen in der Startelf, und sie dominierten die Hachinger über weite Strecken. Ein kleiner Trost für deren Trainer Marc Unterberger: "Das war heute kein Muss-Spiel. Das nächste gegen Wehen Wiesbaden schon eher." Die Partie gegen den Tabellennachbarn auf dem ersten Abstiegsplatz steht am kommenden Wochenende an. Im Hinspiel hatten sich die Bayern noch schwergetan, obwohl die Hachinger damals vier verschiedene Torhüter einsetzen mussten, 70 Minuten in Unterzahl spielten und beinahe trotzdem noch einen Punkt geholt hätten. "Jetzt haben wir deutlich zugelegt, im Ballbesitzspiel, im Positionsspiel. Und wir haben auch gelernt, aggressiv zu sein und die Spannung zu halten", erklärte Klose. Im Rückspiel klappte das zumindest eine Halbzeit lang. Moritz Mosandl traf nach guter Vorarbeit von David Herold schon nach acht Minuten, Torben Rhein legte in der 34. Minute mit einem Schlenzer nach. Dann leitete der wichtigste Leistungsträger der Mannschaft ein typisches Tor ein: Malik Tillman nahm Hachings Verteidiger Felix Göttlicher den Ball ab, vor dem Tor legte er ihn quer zu Lasse Günther, der problemlos einschob (40.). "Malik ist ein super Spieler, keine Frage", sagt Klose über den Kapitän, der diesmal einen Lattentreffer hatte und viele Sololäufe zeigte. Er freue sich aber auch darüber, dass andere "in die Bresche springen", zum Beispiel in jener Phase, als Tillman mit einem Muskelfaserriss fehlte, wie im Hinspiel gegen Haching. Diesmal zeigte das Team, dass es auch ohne seinen besten Offensivspieler Torchancen kreieren kann. Als Schwäche machte Klose eine bei Teenagern erwartbare Neigung aus: Ungeduld. In der torlosen zweiten Halbzeit seien die Spieler oft zu weit aufgerückt. "Wenn sie zu hoch stehen, können die Gegner mit einem Ball aufs Tor laufen. Das geht nicht", sagt Klose, "da müssen sie geduldiger bleiben, noch mehr querspielen, damit der Gegner weiter läuft." Obwohl die Mannschaft besser dasteht als gedacht und Klose sagt, sie habe selbst die "Messlatte höher gelegt", steigen die Erwartungen nicht. Das Erreichen des DM-Halbfinales sei weiterhin keine Pflicht. Es stünden noch schwere Auswärtsspiele an nach der Winterpause, die nach dem Spiel in Nürnberg am Samstag beginnt. "Es wird ja nicht immer so laufen, aber ich bleibe ruhig, wenn es mal nicht so läuft. Wie in der Fußballerkarriere." Klose grinst. Mit 40 ist er als Trainer ja auch immer noch ziemlich jung.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/u-17-fussballderby-fc-bayerns-beste-1.4236153
U-17-Fußballderby - FC Bayerns Beste
00/12/2018
Die von Miroslav Klose trainierte U17 des FC Bayern München gewinnt das Derby gegen Unterhaching 3:0 - und ist einziger Tabellenführer des Klubs.
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In der 15. Spielminute überrumpelte Mareike Konsek den Feudenheimer HC mit dem ersten Hallen-Saisontor für die Frauen des Münchner Sportclubs. Sie leitete am Sonntag nicht nur den 4:2-Auswärtserfolg beim Aufsteiger aus Mannheim ein, sondern erlöste auch ihren Trainer André Schriever, dem am Vortag noch Böses schwante: "Wenn wir morgen nicht gewinnen, wissen wir schon nach dem ersten Wochenende, was die Stunde geschlagen hat - dann wird es ungemütlich", hatte er gesagt. Denn anders als beim durch Tore von Konsek, Verena Neumann (32.), Jacqueline Dorner (33.) und Jule Bleuel (53.) ungefährdeten Erfolg in Feudenheim war der Start in die Hallenhockey-Bundesliga am Vortag für den MSC gründlich missraten. Die Münchnerinnen waren beim TSV Mannheim mit 0:6 (0:2) unter die Räder gekommen. Entsprechend konsterniert war Schriever gewesen, der zwar einkalkuliert hatte, "dass man beim TSV mal verlieren kann", die Deutlichkeit aber als "ernüchternd" bezeichnete. "Wir sind erleichtert nach diesem schwachen Auftritt gestern", sagte er am Sonntag, und fügte hinzu: "Hut ab vor meiner jungen Mannschaft, dass sie so eine gute Reaktion gezeigt hat." Der Standort Mannheim ist für den MSC in der kurzen Hallenserie entscheidend, denn die halbe Süd-Staffel ist dort beheimatet. Favorit ist der Mannheimer HC, der vor Jahren seine zweite Mannschaft in einen eigenen Verein ausgliederte, damit Talente höherklassig als in der Oberliga spielen durften, was der süddeutsche Verband für zweite Teams untersagte. Als Ergebnis ist jene ehemalige zweite Mannschaft unter dem Namen Feudenheimer HC nun neben dem Lokalrivalen TSV die dritte Mannheimer Mannschaft in der Sechsergruppe und einer jener Gegner, gegen die sich der MSC schnell ein Polster zum Abstiegsplatz erarbeiten will. Das Rückspiel gegen Feudenheim findet am kommenden Samstag statt. Doch bei der Frage, ob es gelingt, sich bereits am zweiten Doppelspieltag der gröbsten Abstiegssorgen zu entledigen, könnte ausgerechnet die eigene Heimspielstätte zum ausschlaggebenden Faktor werden. Denn der MSC wird wegen Baumaßnahmen nicht in Allach, sondern in der Halle am Bauhausplatz spielen. Dort liegt Parkettboden, der schnellste zulässige Belag für Bundesliga-Spiele. "Das ist für gut eingespielte Teams perfekt", sagte Schriever, und meinte damit: "Für uns ist das momentan also nicht optimal." Die MSC-Männer starteten ebenfalls in Mannheim, allerdings beim Mannheimer HC. Beim 4:4 (2:3) gelang ihnen trotz der kurzfristigen Absagen der Rückkehrer Felix Greffenius (beruflich verhindert) und Moritz Rünzi (Saisonaus wegen Kahnbeinfraktur) ein Achtungserfolg. Es trafen Christian Schellinger (12.), Korbinian Grießl (14.) und Alexander Inderthal (37., 53.). "Das ist ein Bonuspunkt, den wir gerne mit in diese weitere Saison nehmen", sagte Trainer Patrick Fritsche. Am Sonntag veredelte seine Mannschaft den Punkt mit einem 6:4 (2:0) bei den Stuttgarter Kickers, die neben Frankfurt der ärgste MSC-Konkurrent um den Verbleib in der Liga sind. Der MSC lag durch Treffer von Fabian Humpfer (24.), Michael Rostek (30.), Maternus Burgmer (41., 59.) und Inderthal (48., 51.) permanent in Führung, schaffte es aber lange nicht, "den Deckel draufzumachen", wie Fritsche sagte. Die Heimreise trete sein Team "mit schweren Beinen, aber leichtem Gepäck an", am kommenden Wochenende hofft er in den Heimspielen gegen Stuttgart und Frankfurt auf "einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt". Auch der muss auf dem schnellen Boden der Ausweichhalle gemacht werden, was auch nicht unbedingt förderlich ist für die schweren Münchner Beine.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/hockey-missratener-auftakt-1.4236125
Missratener Auftakt
00/12/2018
Die Hockey-Frauen des Münchner SC starten mit einer 0:6-Niederlage gegen den TSV Mannheim und einem 4:2-Sieg gegen den Feudenheimer HC in die Hallensaison - die MSC-Männer überraschen positiv in Mannheim.
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Die Mannschaft von Trainer Holger Seitz stand unter Druck. Drei Spiele in Serie hatte der FC Bayern II nicht mehr gewonnen. Um die Chance zu wahren, auf Platz eins in der Regionalliga Bayern zu überwintern, mussten die Münchner beim FV Illertissen gewinnen. Keine leichte Aufgabe, denn seit Marco Küntzel Trainer ist, läuft es bei Illertissen richtig gut. "Wir wussten, dass wir gegen eine hervorragend eingestellte Mannschaft spielen würden. Ihr 3:0-Sieg gegen Eichstätt war für uns Warnung genug", sagte Seitz. Es war eine zähe erste Halbzeit. Die Bayern waren zwar überlegen, doch Illertissen ließ kaum Chancen zu. Die beste hatte Kwasi Okyere Wriedt, doch der Stürmer scheiterte an Torwart Felix Kielkopf. Auf der anderen Seite hätte auch der FV die Möglichkeit gehabt, in Führung zu gehen. Schiedsrichter Thomas Ehrnsperger konnte einen Zweikampf im Strafraum der Münchner nicht eindeutig bewerten und fragte bei Illertissens Maurice Strobel nach, ob er gefoult worden sei. Strobel verneinte. "Das möchte ich wirklich herausheben. Maurice Strobel hat in dieser Szene wirklich gezeigt, dass er einen tollen Charakter hat. Das ist nicht selbstverständlich, das war wirkliches Fair Play", lobte Seitz. 66 Minuten warteten die Zuschauer auf das erste Tor. Drei Minuten später war die Partie entschieden: Meritan Shabani brachte Bayern in Führung, Wooyeong Jeong erhöhte auf 2:0 (69.). Der 19-jährige Südkoreaner hatte am Dienstag in der Champions League debütiert, was laut Seitz keinerlei Einfluss auf seine Arbeitseinstellung hatte: "Der Junge braucht keine zusätzliche Motivation. Der geht immer ans Limit, gibt in jedem Spiel, in jedem Training Vollgas. Er ist ein sehr zielstrebiger Spieler." Es blieb beim 2:0 für die Münchner. Ein Ergebnis, mit dem Seitz zufrieden sein kann. Die Bayern liegen noch immer hinter dem VfB Eichstätt, der allerdings schon drei Spiele mehr absolviert hat und nächste Woche nicht spielt. Am kommenden Freitag kann der FCB dank des besseren Torverhältnisses an Eichstätt vorbeiziehen. "Wir sind in einer tollen Situation: Wir haben Heimspiel und alles in unserer Hand. Schweinfurt ist zwar ein starker Gegner, aber unser Ziel ist ein Sieg - dann sind wir am sonnigen Platz in der Tabelle", so Seitz. Am Dienstag beginnt für den Kader die Vorbereitung auf das Spitzenspiel. Zusätzliche Motivation dürften dafür weder Wooyeong Jeong noch seine Kollegen brauchen.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fc-bayern-muenchen-ii-wintersonne-1.4236157
FC Bayern München II - Wintersonne
00/12/2018
Die U23 des Rekordmeisters schlägt den FV Illertissen mit 2:0 durch Tore von Shabani und Jeong und kann am Freitag dank des besseren Torverhältnisses wieder die Tabellenspitze vom VfB Eichstätt übernehmen.
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Nach nicht einmal drei Monaten ist die Amtszeit von Manfred Bender als Trainer des FC Pipinsried abgelaufen. Wie der Tabellenvorletzte der Fußball-Regionalliga Bayern mitteilte, trennen sich die Wege des Klubs und des 52-Jährigen mit Beginn der Winterpause (die Partie am Samstag gegen Ingolstadt II war abgesagt worden). Der ehemalige Profi war erst Mitte September an die Seite von Spielertrainer Fabian Hürzeler gerückt. Als Grund für die Trennung führten beide Seiten unterschiedliche Auffassungen über die Kaderzusammenstellung an. "Leider sind wir bei unserer Personalplanung auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen", sagt Sportleiter Roman Plesche. Der Verein bedauere den Schritt, "weil wir einen hervorragenden Übungsleiter verlieren". Dennoch sei der Klub der Meinung, dass am Kader "nur punktuelle Veränderungen vorzunehmen sind". Bender dachte wohl radikaler. Dennoch habe ihm die Aufgabe Spaß gemacht: "Wir trennen uns im Guten." Für Benders Nachfolge gebe es mehrere Optionen, sagt Plesche: "Wir werden aber keine täglichen Wasserstandsmeldungen abgeben, sondern uns erst äußern, wenn wir eine finale Lösung präsentieren können."
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fc-pipinsried-bender-geht-1.4236159
Sport in der Region
00/12/2018
Nach drei Monaten trennt sich Regionalligist FC Pipinsried von Trainer Manfred Bender.
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Das soll jetzt gar nicht überheblich klingen, sagt Dominik Stahl, aber so sei es eben: "Wenn wir mal ins Rollen kommen, dann kann es schon mal brutal werden bei uns." Angesicht dessen, was da zurzeit passiert bei der SpVgg Unterhaching, klang das ganz und gar nicht überheblich. Die Mannschaft hat in drei Spielen in der dritten Liga 16 Tore geschossen und dabei zu Hause zuletzt 6:0 und am Freitag 5:0 gewonnen. In einer Liga, in der nachweislich jeder jeden schlagen kann. Da passte es gut, dass der Hauptsponsor zugunsten der "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks Platz gemacht hatte auf der Trikotbrust. Für den Gast, den 1. FC Kaiserslautern, wurde es dann sehr brutal. Die Fans der Roten Teufel mussten von einem großen Polizeiaufgebot vom Platzsturm abgehalten werden, Trainer Michael Frontzeck deutete in der Pressekonferenz seine Beurlaubung an, die am Samstag erfolgte. Unterhaching übernachtete auf Tabellenrang zwei und ist nun Vierter, einen Punkt hinter Uerdingen, zwei hinter dem KSC. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass die Hachinger nach einer langen Remis-Serie zuletzt auf instabile Gegner trafen und auch deshalb ihre spielerischen Fähigkeiten entfalten konnten. Auch war dem 1:0 gegen Kaiserslautern, ein Schlenzer aus spitzem Winkel von Luca Marseiler, eine Abseitsstellung des Flügelspielers vorausgegangen. Trotzdem war der Sieg hochverdient. "Zurzeit klingelt's halt", sagt Stahl. Nach dem 2:0 durch Stefan Schimmer (28.) schienen sich die Pfälzer ihrem Schicksal zu ergeben. Einige Male musste zwar auch Hachings Torwart Lukas Königshofer eingreifen, in der 43. Minute zeigte er eine Glanzparade, und mit der Phase vor der Pause war Trainer Claus Schromm "auf keinen Fall einverstanden". Trotzdem wirkte der Sieg kinderleicht erspielt, vor allem dank Sascha Bigalke, mal wieder. Nach den ersten beiden Treffern legte er auch das 5:0 für Stephan Hain auf (84.), vor dem 4:0 durch Jim-Patrick Müller (71.) hatte er die Flanke geschlagen. Und beim 3:0, das er per Foulelfmeter-Nachschuss erzielte, verbuchte er quasi den vierten Assist, weil er zuerst Keeper Wolfgang Hesl angeschossen hatte. "5:0 ist dann schon heftig", lautete Bigalkes Analyse zur gnadenlosen Effizienz seiner Mannschaft. Haching wurde schon vor der im Spätherbst einsetzenden Torflut immer wieder von Experten und Konkurrenten gelobt. Angesichts einer einzigen Saisonniederlage dürften die Stimmen, die das Team zum Aufstiegsaspiranten erheben, wieder anschwellen. Schromm will davon nichts wissen, er flüchtet sich in Mathematik: "Wichtig ist, dass wir 30 Punkte haben. Wir haben uns vor der Länderspielpause das freche Ziel gesetzt, zur Winterpause die gleiche Punktzahl zu haben wie letztes Jahr, nämlich 34." Seitdem seien schon sechs Punkte dazu gekommen, es fehlten aber noch vier. "Diese Salami-Taktik, das macht am meisten Sinn", sagt der Trainer. Im Falle des Klassenverbleibs setzen sich die Hachinger vorsichtshalber lautstark für den Status quo der dritten Liga ein. Nachdem die seit Jahren geplante Reform der Regionalligen Mitte November in der Auflösung einer Arbeitsgruppe endete, kritisieren die Drittliga-Vereine den DFB scharf und fordern den Erhalt der Eingleisigkeit der dritten Liga. Am Freitag machten Haching und Lautern den Auftakt zu einem ungewöhnlichen Protest: Nach der Ausführung des Anstoßes blieben alle Spieler eine Minute lang einfach stehen. Der Vorwurf: Die Vereine seien dem DFB sehr weit entgegen gekommen mit dem Zugeständnis, dass künftig vier statt drei Teams absteigen. Nach den aus ihrer Sicht halbherzigen Bemühungen wurde dieses Angebot nun wieder zurückgezogen. Weil sich Vereine wie Haching aufgrund der niedrigen TV-Erlöse ohnehin vernachlässigt vorkommen, wurde das Thema schnell emotional. SpVgg-Präsident Manfred Schwabl spricht man besser gar nicht erst darauf an, bei Nachfrage könnten die Antworten recht laut ausfallen. Auch Schromm argumentierte mit Nachdruck: "Es ist bitter notwendig gewesen, und es ist sehr schön, dass da eine Einigkeit entsteht", sagte er über die Protestaktion. Die dritte Liga sei dazu da, jungen, in Deutschland ausgebildeten Spielern eine Bühne zu bieten. Subtext: Bezahlen müssen das die Vereine, vom DFB kommt fast keine Hilfe. Schwabl schimpft, die dritte Liga labbere "wie ein Meniskus" zwischen Profi- und Amateurfußball herum. Hachings Stehfußballer wollten sich zu dem Protest übrigens nicht äußern. Stahl meinte später nur, als er das erste Mal davon gehört habe, glaubte er an einen Scherz. Dann protestierten auch noch die Fans aller Lager, und zwar gegen Montagsspiele, indem sie 45 Minuten lang keine Stimmung machten. Doch selbst die vielen Proteste, der Regen und deprimierte Lauterer konnten nicht verhindern, dass die SpVgg eine Sternstunde erlebte.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/spvgg-unterhaching-alles-flut-1.4236139
Sport in der Region
00/12/2018
Nach sieben Unentschieden in Serie hagelt es bei der SpVgg neuerdings Tore. Das 5:0 gegen Kaiserslautern, das Michael Frontzecks Zeit auf dem Betzenberg beendet, wird von Protesten begleitet.
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Die sechs kräftigen Männer sind ganz nah aneinandergerückt, damit sich ihre Körper möglichst zu einer einzigen Fläche verschweißen. Dann reißen sie auch noch die Arme so weit es geht nach oben. Mauer nennt sich das im Sportjargon, und eine Mauer zu überwinden, ist so leicht bekanntlich nicht. Weil Falk Kolodziej mit 1,84 Meter eher zu den mittelgroßen Handballern zählt, muss er sich einer List bedienen - und wirft den Ball, während er sich selbst auf die linke Seite fallen lässt, um die Mauer herum und über Horkheims Keeper Sven Grathwohl hinweg ins Tor. Ein Geistesblitz des Fürstenfeldbruckers kurz vor der Pause, der die Wende im Spiel bringt. Später drehen die Spieler des TuS Fürstenfeldbruck richtig auf, besiegen den TSB Horkheim mit 23:21 Toren und ziehen an ihm in der Tabelle der dritten Liga Süd vorbei auf Platz fünf. Es wird hinterher niemanden geben, der dieser Partie nicht alle Attribute eines Spitzenspiels zuschreiben und jegliche Art von Superlativen vergeben möchte. "Auf allerhöchstem Drittliga-Niveau" hat Fürstenfeldbrucks Trainer Martin Wild beide Mannschaften, aber auch das Publikum agieren sehen. Die 700 Zuschauer auf der Tribüne springen bisweilen von ihren Sitzen auf, so begeistert sind sie vom Treiben auf dem Parkett. "Es war eine tolle Energie in der Halle", sagt Wild. Florian Drechsler, der für den TuS viele Jahre als Zweit- und Drittligaschiedsrichter im Einsatz war, sieht die Partie gar an Zweitliganiveau heranreichen. Dass Fürstenfeldbruck für den Vorjahreszweiten aus dem Heilbronner Stadtteil Horkheim "Auswärts-Angstgegner" ist, wie man dort zugibt, bestätigt sich am Samstagabend einmal mehr. Dabei sind es in der ersten Halbzeit die Gäste, die vor allem dank ihrer kompakten Abwehr zumeist in Führung liegen. Doch der Abstand bleibt überschaubar, und der nach Ablauf der ersten dreißig Minuten noch auszuführende Freiwurf von Rückraumspieler Kolodziej bringt den TuS zum 9:10-Halbzeitstand heran. Nach der Pause entwickelt sich ein superschnelles Handballspiel. Geradezu entfesselt und mit unbändigem Willen gehen die Gastgeber zu Werke, wiederholt gelingt es ihnen, ihre schärfste Waffe zu ziehen, den Tempogegenstoß. Max Horner ist kaum auf dem Feld, schon setzt er den Ball zum 14:13 (39.), der ersten Brucker Führung, ins Tor. Acht Minuten später sind es schon vier Treffer, darunter einer in den leeren Horkheimer Kasten und ein Heber über den Keeper. Dabei sollte der 20-Jährige nach einem Meniskusriss noch nicht spielen. Auch Trainer Wild gibt ein paar Gewissensbisse ob des Einsatzes zu. Doch der Jüngere der beiden Horner-Brüder bringt Quirligkeit ins Spiel, zumal er als Linkshänder die richtige Besetzung auf der rechten Seite ist. Die übrigen drei Linkshänder sind noch verletzt. Der Vorsprung der Brucker bleibt zumeist bei knappen zwei Toren, weil es auch die Horkheimer verstehen, immer wieder nachzulegen. Auch wenn ihr Trainer Volker Blumenschein hinterher von zu vielen Fehlern im eigenen Team spricht und davon, "heute schon sehr traurig" zu sein. TuS-Trainer Martin Wild muss viel durchwechseln, die Partie kostet Kraft. Bei der Abwehrarbeit geben beide Seiten keinen Ball vorzeitig verloren, die Torhüter hüben wie drüben nutzen die Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Enttäuscht verharrt deshalb Horkheims Keeper Sven Grathwohl, der im Spiel nach seinen vielen Paraden immer wieder die Fäuste geballt hat, nach der Schlusssirene regungslos auf dem Spielfeld, während Gegenüber Michael Luderschmid und seine Brucker Kollegen siegestrunken im Kreis tanzen. Martin Wild nimmt derweil zufrieden zur Kenntnis, dass von seinen vielen Verletzten einer nach dem anderen zurückkehrt. Yannick Engelmann ist nach seinem Kreuzbandriss wieder da und wurde am Samstag als Kreisläufer gebraucht. Auch Falk Kolodziej hatte zuletzt mehrere Spiele verpasst, aber natürlich nichts verlernt. Seinen kecken Freiwurf um die Mauer, ja, den habe er "früher schon mal geübt", sagt er hinterher. Im Pokalspiel gegen die deutschen Meister von den Rhein-Neckar-Löwen Ende August hat er ihn ebenfalls gezeigt. Jetzt aber ist er erstmals im Tor gelandet.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/tus-fuerstenfeldbruck-alle-attribute-eines-spitzenspiels-1.4236099
Alle Attribute eines Spitzenspiels
00/12/2018
In einer Partie "auf allerhöchstem Drittliga-Niveau" schlagen die Handballer des TuS Fürstenfeldbruck den TSB Horkheim und schieben sich auf Platz fünf.
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Früher stand im Dezember der Winter vor der Tür. Aber Winter gibt's nicht mehr, und Hoeneß lächelt. Nur der FC Pipinsried bleibt kühl - zum Trainer. Früher, ganz, ganz früher, konnte man im Dezember sicher sein: Wenn es an die Pforte klopft, steht Weihnachten vor der Tür. So wie Maria und Josef, die beiden Herbergssuchenden, die ihrerseits an manche Pforte klopften, um Weihnachten in die Welt zu setzen. Ob man's glaubt oder nicht: Ohne Jesus kein Christbaum und kein Glühmarkt und schon gar keine Bescherung. In der guten alten Zeit wurde Weihnachten stets begleitet von seinem Weggefährten, dem grimmigen Winter, der die fröhliche Weihnacht ergänzte wie der Krampus den Nikolaus, diesen Johannes Baptist der Adventszeit, nur in Weiß und nicht ganz so Furcht einflößend. Aber irgendwann hat der Winter gemerkt, dass es anderswo viel toller ist, richtig schön zapfig und saukalt, und seitdem treibt er sich im tiefsten Sibirien herum oder am Nordpol und spielt Schneeball mit den Rentieren vom Coca-Cola-Claus. Den Krampus wird bald die Spiritual Correctness für immer aus der Tradition des jüdisch-christlichen Abendlands gefegt haben, dann kann er sehen, wo er bleibt, der grausliche Wicht, und seinen barmherzigen Bischof von Myra, den kann er gleich mitnehmen. Soweit kommt's, dass ein Migrant aus der Türkei uns sagt, wie wir das Fest der Nächstenliebe zu feiern haben. Wenn es dieser Tage, da der Advent angebrochen ist, an der Pforte klopft, steht da ja auch kein Winter mehr vor der Tür. Erstens hat niemand mehr eine Pforte, kann sich ja keiner leisten, außer dem Herrn Merz vielleicht in seiner gehobenen Mittelschicht. Zweitens gibt es keinen Winter mehr. Wenn es heute in einer Dezembernacht an die Tür klopft, ist da kein durchgefrorenes Paar mehr, das ein wenig Wärme sucht und einen Platz in der Kinderkrippe. Wahrscheinlich ist es die Lounge-Sitzgruppe vom Nachbarn, die ein Föhnsturm aus der Sahara von der Dachterrasse geblasen hat und nun durchs Viertel taumelt wie der rotbemäntelte Kaufhaus-Klausi nach zu viel Wunsch-Punsch. Wenn es heute an die Tür klopft, steht der Klimawandel vor der Tür. Wer noch immer nicht glaubt, dass sich was geändert hat an der Großwetterlage, der muss nur mal wieder zum Fußball gehen. In Pipinsried zum Beispiel war das im November noch möglich. Im November! Kein einziges Spiel hatte der FC in der laufenden Regionalliga-Saison abgesagt - im November! Obwohl Nebel und andere Wetterphänomene dem heiligen Rasen arg zusetzten, leichter Sprühnebel etwa oder, gütiger Gott, Tageslicht! Wenn das der Konny Höß noch miterleben müsste (aber er geht ja zu keinem Heimspiel mehr, seit ihn seine Untergebenen von der Vereinsspitze geputscht haben, Saubande, miserablige). Oder beim FC Bayern: Da ist ja auch nix mehr, wie's dazumal war. Da verliert der Kowatsch Nikolaus ein Spiel nach dem anderen, und dann ist Weihnachtsfeier respektive Mitgliederversammlung, alle freuen sich, dass der Uli gleich die Rute auspackt und die Fans zusammenfaltet von wegen Scheißstimmung und so oder dass der Kalle ein paar von diesen Schreiberlingen gescheit mit dem Grundgesetz verdrischt - und dann? Spricht Hoeneß von Nachhaltigkeit, als wäre er ein Biolandwirt, verspricht "bessere Tagesform" für künftige Pressebeschimpfungskonferenzen, lässt sich auspfeifen und - lächelt. Lächelt! Der Klimawandel hat sogar schon neue Berufsbilder gemalt. Snowfarmer beackern Schneefelder aus dem letzten Jahr und hüllen sie, nein, nicht in wärmende Mäntel wie der heilige Martin, sondern wie Christo in kühlende Planen. Und wenn dann zur neuen Saison die alte weiße Pracht neu erblüht, spricht man von übersommertem Schnee. Der Abschmelzpunkt ist nah. Noch aber ist nicht aller Tage Abend. Am Samstag sollten die Pipinsrieder gegen den FC Ingolstadt II spielen mit seinem Trainer Tobias Strobl. Der war mal Spielertrainer in Pipinsried, bis ihn der Krampus, äh, der Konny von seiner Schwelle gejagt hat wie die AfD jeden Herbergssuchenden. Aber so schnell schießen die preußischen CO₂-Kanonen auch wieder nicht. Pipinsried hat abgesagt. Und sich auch gleich von Trainer Manfred Bender getrennt. Ja, es gibt sie noch, die gute kalte Zeit.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/linksaussen-uli-am-abschmelzpunkt-1.4236105
Uli am Abschmelzpunkt
00/12/2018
Früher stand im Dezember der Winter vor der Tür. Aber Winter gibt's nicht mehr, und Hoeneß lächelt. Nur der FC Pipinsried bleibt kühl - zum Trainer.
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Sebastiano Nappo hat auch diesmal wieder nach dem Spiel mit seinen Ex-Kollegen gescherzt, das Verhältnis zum SV Heimstetten ist immer noch sehr gut. Dabei tut Nappo alles dafür, dass der SVH ihm böse sein könnte. Am Freitag erzielte der Stürmer den 2:1-Siegtreffer für den FC Augsburg II, wodurch Heimstetten als Tabellenletzter der Regionalliga in die Winterpause geht. "Wir wurden zweimal vom Ex-Spieler gekillt", sagte SV-Trainer Christoph Schmitt - schon in der Hinrunde hatte Nappo das Duell entschieden. Die Heimstettener waren gut ins letzte Spiel des Jahres gestartet. "Wir haben in der ersten Halbzeit vieles sehr gut umgesetzt, gut verteidigt und waren offensiv immer wieder gefährlich", sagte Schmitt. Der Lohn dafür war das 1:0 von Moritz Hannemann (22.), der fast das 2:0 nachgelegt hätte. In Hälfte zwei dauerte es aber nur 80 Sekunden, ehe der Bundesliga-erfahrene Markus Feulner ausglich und die Gäste damit ins Grübeln brachte. "Wir hatten danach keinen richtigen Zugriff mehr", sagte Schmitt, "die Abstände haben nicht mehr gestimmt und wir hatten viele Ballverluste." Dass es Nappo sein musste, der das bestrafte (77.), passte ebenso ins Bild der letzten Wochen wie die Aktion in der Schlussphase, als die Augsburger den Ball nach einem Schuss von Lukas Riglewski noch von der Torlinie kratzten. Nach nur einem Sieg in 14 Spielen kann dem Aufsteiger die Winterpause eigentlich nur gut tun. Die Spieler verabschiedeten sich nach der Weihnachtsfeier am Samstag, "jetzt sind uns die Jungs ein paar Wochen los", sagte Schmitt. Jeder Spieler bekam ein Laufprogramm mit auf den Weg, ab Mitte Januar wird wieder gemeinsam trainiert. Die Winter-Vorbereitung wird allerdings eine andere werden als die vergangene. Sie werde "mit Sicherheit intensiver", sagte Schmitt. Er stellte die Team-Fitness nicht völlig in Frage, aber es sei selten, "dass bei uns zehn Mann fleißig gegen den Ball arbeiten." Das soll sich ändern. Das inhaltliche Hauptthema für die Rückrunden-Trainingsarbeit ist leicht auszumachen: die Defensivarbeit. "Wir müssen besser verteidigen", betonte Schmitt, 46 Gegentore in 21 Spielen zeigten, dass sein Team in diesem Bereich "massiven Aufholbedarf" habe. Er verriet auch, dass er schon Schlüsse über den Kader gezogen habe und kündigte Änderungen an. "Ob über Abgänge oder Zugänge", werde sich zeigen, sagte Schmitt.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sv-heimstetten-rote-laterne-zum-fest-1.4236155
Rote Laterne zum Fest
00/12/2018
Regionalliga-Aufsteiger Heimstetten will in der Winterpause vermehrt an seiner Fitness und an seiner Defensive arbeiten. Auch das letzte Spiel vor dem Jahreswechsel beim FC Augsburg II geht verloren.
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Vom Fanboykott hält Nürnbergs Trainer Michael Köllner herzlich wenig - und auf lautstarke Unterstützung kann auch das Leverkusener Geburtstagskind Heiko Herrlich nicht vertrauen. Aus Protest gegen fan-unfreundliche Anstoßzeiten wollen Anhänger beim Montagsspiel (20.30 Uhr) in der ersten Hälfte unter anderem keine Gesänge anstimmen. "Ich habe Verständnis, dass Fans ihren Unmut über die Kommerzialisierung des Fußballs und gewisse Regularien zeigen. Allerdings schaden sie mit solchen Aktionen der Mannschaft", hatte Köllner schon lange vor dem Duell klargemacht. Zumal seine Mannschaft lautstarke Unterstützung von Beginn an wirklich gut gebrauchen könnte. Nach sechs sieglosen Bundesligapartien am Stück geraten die Franken zunehmend in Bedrängnis. Sein Team müsse gegen "eines der Schwergewichte der Liga", so beschrieb Köllner den Rivalen, mit "viel Herz, Laufstärke und Kampfgeist" auftreten. Der FCN muss dabei personell umbauen: Nach dem Ausfall der Rechtsverteidiger Enrico Valentini und Robert Bauer ist eine kreative Lösung gefragt. "Es ist keine einfache Situation, wenn beide ausfallen", räumte Köllner ein. Der 19-jährige Kevin Goden, im Sommer vom 1. FC Köln gekommen, sei eine Option. Im Tor hat sich Köllner festgelegt. Aufstiegstorwart Fabian Bredlow wird Christian Mathenia ersetzen, der sich gegen Schalke eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte. "Wir haben uns nicht von ungefähr vor der Saison für ihn als Nummer eins entschieden", sagte Köllner zu Bredlow, der nach mehreren unglücklichen Vorstellungen am achten Spieltag seinen Platz an Mathenia verloren hatte. "Wir dürfen gegen Leverkusen nicht nur einen Plan im Kopf haben, ein guter Rhythmuswechsel wird nötig sein. Und wir müssen weit über unsere Grenzen gehen und unsere Fehler minimieren", sagte Köllner. Wenn seine Spieler all das umsetzen, wird er am Ende auch den Stimmungsboykott der Anhänger verschmerzen können.
sport
https://www.sueddeutsche.de/sport/1-fc-nuernberg-goden-als-option-1.4236694
Goden als Option
00/12/2018
Sorgen auf der Rechtsverteidigerposition: Der 1. FC Nürnberg muss gegen Leverkusen auf Enrico Valentini und Robert Bauer verzichten. Trainer Köllner macht seiner Mannschaft dennoch Mut.
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mlsum_de-train-220498
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Die guten Nachrichten hielten sich am Freitag in Grenzen für die Tölzer Löwen, aber immerhin: Es gab welche. Trotz einer 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)-Niederlage standen sie auch am Samstag noch auf Rang neun der DEL2, auf einem Platz, der nach der Hauptrunde für die Pre-Playoffs reichen würde; Platz sechs, der die sichere Qualifikation für das Viertelfinale bedeutet, war nur zwei Zähler entfernt. 2011 Zuschauer sahen dieses 1:4 gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser, fast doppelt so viele wie am vergangenen Dienstag, als gerade einmal 1040 Zuschauer die 5:0-Gala gegen den EHC Freiburg im Stadion verfolgten. Der lange verletzte Verteidiger Valentin Gschmeißner war zurück, der Kader damit komplett. Und am Sonntag waren die Löwen spielfrei, was ihnen nach einer Englischen Woche eine willkommene Pause verschaffte, ehe sie am nächsten Freitag im dritten Heimspiel nacheinander auf Aufsteiger Deggendorf treffen werden. Das war es dann aber auch an positiven Inhalten, die die Löwen aus diesem 1:4 destillieren konnten. Denn auch nach unten sind die Abstände in der Tabelle extrem eng. Einem Sieg folgt eine Niederlage folgt ein Sieg folgt eine Niederlage. Trainer Markus Berwanger, wie immer um den Betriebsfrieden bemüht, sagte: "Wir haben es nicht besonders gut gemacht, aber auch nicht besonders schlecht. Weißwasser hat es einfach sehr, sehr gut gemacht." Kann man ja mal anerkennen. Natürlich war das nur ein schwacher Trost nach einer Partie, in der Tölz das schönste Tor des Tages vorgelegt hatte. Florian Strobl jubelte nach einer Direktkombination über drei Stationen über das 1:0. Nach Videostudium erkannten die Schiedsrichter den vermeintlichen Treffer aber nicht an: Die Scheibe hatte sich lediglich im Außennetz verfangen. Als Strobl wenig später auf die Strafbank musste, traf David Kuchejda einwandfrei zur Führung für Weißwasser (18.), und die Partie drehte sich. Das zweite Drittel ging klar an die Sachsen, Jeff Hayes (25., 32.) schraubte die Führung der Füchse auf 3:0. Kevin Wehrs weckte mit einer Schlagschuss-Direktabnahme zwar noch Hoffnung (55.). Doch dann unterlief Routinier Casey Borer im Spielaufbau bei Tölzer Überzahl ein fataler Fehler an der eigenen Blauen Linie, den Fabian Dietz mit dem 1:4 (57.) bestrafte. Drei Tage nach ihrem ersten Shutout, als sie sich in jeden Schuss geworfen hatten, leisteten sich die Löwen am Freitag zu viele individuelle Nachlässigkeiten. Torhüter Ben Meisner, am Dienstag noch "Man of the Match", musste diesmal zusehen, wie sein Freund und Gegenüber Olafr Schmidt zum Matchwinner wurde. Meisners Frust entlud sich nach der Schlusssirene. Zornig schmetterte der Deutschkanadier seine Trinkflasche aufs Eis. "Wir haben im letzten Drittel alles versucht. Aber zwanzig Minuten sind zu wenig, um gegen eine Topmannschaft Punkte zu holen", sagte Berwanger. Das war weder gut noch schlecht noch neu. Aber es war die eigentliche Botschaft des Abends: Die Konstanz fehlt.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/del2-konstantes-auf-und-ab-1.4236095
Konstantes Auf und Ab
00/12/2018
Dem ersten Shutout dieser Saison beim Tölzer 5:0-Sieg gegen Freiburg folgt eine 1:4-Heimniederlage gegen Weißwasser.
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mlsum_de-train-220499
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Ach, Neuried. Klar, man kann 1:4 verlieren in Traunstein, ist ja ein schönes Geschenk für die Chiemgauer, die zur Winterpause in der Fußball-Landesliga Südost wieder den Nichtabstieg vor Augen haben. Dafür ist der TSV nun über Monate hinweg drittschlechteste bayerische Fußballmannschaft. Von der Bezirksliga aufwärts! Kein Sieg, zwei Zählerchen aus drei Unentschieden (ein Punkt Abzug wegen Einsatzes eines nicht spielberechtigten Akteurs). Nur der SV Hutthurm, Landesliga Mitte, ist schlechter, ein Punkt. Und der FV Karlstadt, Bezirksliga Unterfranken West, ein Punkt. 13 Zähler sind es noch bis zur Abstiegsrelegation für Neuried. Der SC Oberweikertshofen aus der West-Staffel dagegen: Nur 0:3 beim Zweiten Türkspor Augsburg (!), zwei Siege und zwei Remis in der Bilanz. Blöd nur, dass dem SCO 14 Punkte zur Relegation fehlen. Ach, du glückliches Neuried.
muenchen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/kurze-ecke-tu-felix-neuried-1.4236241
Kurze Ecke - Tu felix Neuried
00/12/2018
Letzter Platz bleibt letzter Platz? Nicht unbedingt. Es kommt zum Beispiel darauf an, ob man in der Landesliga Südwest oder in der Landesliga Südost Fußball spielt.
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