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<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Ein unvergänglicher Sommer": Der Roman der chilenisch-amerikanischen Schriftstellerin Isabel Allende ist schon kurz nach seinem Erscheinen Mitte August in den Bestsellerlisten vertreten. Dem Hamburger Start-up Qualifiction dient der Titel zwei Monate später bei der Frankfurter Buchmesse als Beweis dafür, dass die Software des Unternehmens mit dem Namen Lisa zuverlässig funktioniert. Der Algorithmus der Gründer Gesa Schöning und Ralf Winkler analysiert, ob belletristische Texte das Zeug zum Bestseller haben. Verlage sollen damit prüfen können, ob sie einen potenziellen Gewinnbringer in der Schublade haben, und Autoren, ob in ihnen ein neuer Dan Brown schlummert. Die Software auf dem Bildschirm des Messestandes von Qualifiction taxiert Allendes politischen Roman um ein Flüchtlingsschicksal in New York mit einem Bestseller-Score von 81 Punkten ein - möglich sind 100. "Dieses Werk besitzt ein sehr hohes Potenzial, ein Bestseller zu werden", urteilt die Software. Die künstliche Intelligenz, die hinter dem Algorithmus steckt, hat damit die Bestnote vergeben. Nach den Erfahrungen von Gründerin Schöning kommt dies nicht häufig vor. "Meist liegt die Quote bei null bis 15 Prozent, sagt sie. "Das muss kein schlechter Text sein, er wird aber wohl wirtschaftlich nicht erfolgreich". Doch warum will die 32-Jährige dem Geheimnis von Bestsellern per Algorithmus auf die Spur kommen? Einem Phantom, dem Autoren, Literaturwissenschaftler und Literaturagenten seit Jahrhunderten hinterherjagen? Könnte jemand dieses Geheimnis enthüllen, käme dies einer Lizenz zum Gelddrucken gleich - oder? "Wenn alle Bücher Besteller wären, wär' kein Buch ein Bestseller", sagt die Berliner Autorin Anna Basener, 35, die einen Leitfaden für Heftromanautoren verfasst, aber auch selbst bereits Heftromane, Bücher und Drehbücher veröffentlicht hat. Im Januar kommt ihr Buch "Schund und Sühne" in die Buchhandlungen, in dem es wohl nicht ganz zufällig um eine Groschenroman-Autorin geht, die eigentlich aufhören will. Von Algorithmen in der Buchbranche hält sie nicht viel: "Ich befürchte, das Angebot in Buchhandlungen wäre dann sehr eintönig, und mir graut als Leserin vor lauter Büchern, die einem Kommerz-Algorithmus folgen", sagt Basener. "Zum Glück haben Verlage aber ja auch eine inhaltliche Ausrichtung jenseits vom Bestseller-Hunger." Es geht um eine Empfehlung. Lektoren werden dadurch nicht überflüssig Schöning geht es aber gar nicht darum, nur noch Einheits-Bestseller vom Fließband zu produzieren. "Auch wir wollen mehr Buntheit auf dem Markt sehen", sagt sie. "Es soll letztlich eine Empfehlung sein, der Lektor wird nicht ersetzt." Wer vermutet, dass hinter Qualifiction ein paar gewiefte Betriebswirtschaftler stecken, die darauf aus sind, Gewinne in der Literaturbranche zu maximieren, der liegt falsch. Gründerin Schöning ist Kulturwissenschaftlerin und stammt aus einer Lübecker Buchhändlerfamilie. "Ich hatte immer den Wunsch, in die Buchbranche zu gehen", sagt sie. Im Studium beschäftigte sie sich mit Bestsellerforschung und setzte sich in der Konsumgüterindustrie mit dem Käuferverhalten auseinander. Sie erkannte auch entsprechende Muster in anderen Branchen. "Ich war davon überzeugt, dass es auch Muster in Bestsellern geben müsste, die man mit den neuesten Fortschritten aus der KI offenlegen könnte." Als Jodie Archers Buch "The Bestseller Code" 2016 ihre Vermutung stützte, schrieb sie nicht noch ein Buch über dieses Thema, sondern entschied sich, daraus doch gleich ein Geschäftsmodell zu machen. Auf einer Gründerplattform fand sie ihren Mitstreiter Ralf Winkler, der 40-jährige promovierte Mathematiker kannte sich mit Verkaufsvorhersagen auf KI-Basis aus und war beim Internethändler Zalando beschäftigt. Qualifiction will zunächst vor allem Verlagen anbieten, unter den zahllosen eingereichten Manuskripten eine Vorauswahl zu treffen. Hier kommt die Software Lisa ins Spiel, welche die Texte analysiert. "Wir versuchen offenzulegen, aus welchen Bausteinen sich die Texte zusammensetzen". Dazu zählen beispielsweise Themen, Stil, Spannung, Stimmung, Handlungsfortschritt und Charaktere, die den jeweiligen Roman ausmachen. Oder der Anteil der direkten Rede. Analysiert werden aber auch Satzlängen und das verwendete Vokabular. Das Start-up hat den Algorithmus vorab mit Tausenden Texten gefüttert, um eine Datenbasis zu schaffen, die ständig erweitert und aktualisiert wird. Schließlich ist auch Literatur Trends und Moden unterworfen - der Heimatkrimi zum Beispiel war irgendwann mal durch. Die Textanalyse dauert 30 bis 60 Sekunden. "Wir können Bestseller mit einer Trefferquote von 77 Prozent vorhersagen", sagt Schöning. Liegt der Score bei 50 oder mehr Punkten, "raten wir den Verlagen, sich die Texte deutlich anzusehen, da sie ein hohes Potenzial haben". Und da die Bestsellerquote zum Beispiel für kleinere Verlage nicht so relevant sein kann, errechnet Qualifiction aus dem Score auch noch potenzielle Verkaufszahlen. Dabei gilt immer: "Bücher mit einem hohen Bestseller-Score müssen nicht unweigerlich auch von der besten Textqualität im Sinne des literarischen Feuilletons sein", stellt sie klar. Nach Angaben Schönings haben Publikumsverlage Interesse an dem Algorithmus, allerdings will sie noch keine Namen nennen. Allerdings hätten auch bereits Autoren angefragt, "weil sie das umgekehrte Problem haben - ihnen fehlt die Objektivität". Werden ihre Romane von Verlagen abgelehnt, so würden sie kaum Hinweise erhalten, ob es hilft, noch mal an den Text zu gehen. Anna Basener, die selbst auch als Lektorin gearbeitet hat, sieht dies jedoch eher "als einen Fluch" für den Autor. "Ich kenne keine Autoren, die schreiben, um dem Markt zu gefallen. Wir alle schreiben, weil wir etwas Bestimmtes auf eine bestimmte Art erzählen wollen." Qualifiction hat nach eigenen Angaben bislang keinen vergleichbaren Mitbewerber in Deutschland und sucht gerade Investoren. Bislang finanzieren sich die Gründer unter anderem mit Hilfe eines Exist-Gründerstipendiums des Bundeswirtschaftsministeriums in Höhe von 150 000 Euro sowie einer gleich hohen Fördersumme der Hamburgischen Investitions- und Förderbank. Bald sollen aber auch Kunden das Geld bringen. Verlage müssen 7500 Euro zahlen, auch damit die Software auf das individuelle Buchprogramm abgestimmt wird, und dazu monatlich eine Abopauschale, die sich nach der Zahl der bearbeiteten Manuskripte richtet. Dem Team gehören drei Entwickler an, die den Algorithmus ständig aktualisieren. Im kommenden Jahr will das Start-up die Zahl der Mitarbeiter auf etwa zehn aufstocken und 2020 noch mal verdoppeln. Dass die KI irgendwann selbst kreativ wird, glaubt Schöning indes nicht: "Maschinen können noch keine Romane schreiben - zumindest keine guten", sagt sie. "Wir sehen auch keinen Grund, warum eine Maschine Bücher schreiben sollte, wenn es so viel gute Literatur von Autoren gibt." ### Zusammenfassung: Ein Hamburger Start-up hat einen Algorithmus für die Verkaufschancen von Romanen entwickelt. Der soll Verlagen dabei helfen, die zahllosen Manuskripte zu sichten.
Ein Hamburger Start-up hat einen Algorithmus für die Verkaufschancen von Romanen entwickelt. Der soll Verlagen dabei helfen, die zahllosen Manuskripte zu sichten.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kuenstliche-intelligenz-das-geheimnis-des-bestsellers-1.4269819
Das Geheimnis des Bestsellers
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wenn die global vernetzte deutsche Wirtschaft etwas nicht brauchen kann, dann ist das eine Stimmung im Land, die auf Abschottung setzt. Kein Wunder also, dass der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zum Jahresende noch einmal ein Zeichen setzen wollte: Eine Resolution "für Weltoffenheit und gegen Ausländerfeindlichkeit" hat die Vollversammlung des Verbands verabschiedet. Und sie warnt, dass es derzeit in Deutschland "um noch sehr viel mehr als um unser Image auf den Märkten dieser Welt" gehe. ### Zusammenfassung: Der Wirtschaftsverband hat eine Resolution für ein weltoffenes Deutschland verabschiedet.
Der Wirtschaftsverband hat eine Resolution für ein weltoffenes Deutschland verabschiedet.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dihk-gegen-den-hass-1.4269817
Gegen den Hass
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Aber man muss auch ehrlich sein: Mehr Tierwohl hat auch seinen Preis. Und der ist am Markt nicht so leicht durchzusetzen." Peter Wesjohann. Es wäre untertrieben zu sagen, dass Rechterfeld eine eher ruhige Gegend ist. Das hier ist niedersächsische Pampa, ein Ort, an dem es eigentlich nichts zu sehen gibt - außer der Firmenzentrale von PHW. Deutschlands größter Geflügelkonzern ist vor allem für seine Marke Wiesenhof bekannt. Der diplomierte Kaufmann Peter Wesjohann leitet dieses Unternehmen, das jeden Tag eine Million Hühner schlachtet. Entsprechend kritisch beobachten ihn Tierschutzorganisationen. ### Zusammenfassung: Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann über veganes Fleisch und die Frage, ob Schlachten ihm ein schlechtes Gewissen bereitet.
Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann über veganes Fleisch und die Frage, ob Schlachten ihm ein schlechtes Gewissen bereitet.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ernaehrung-tierschutz-wiesenhof-interview-1.4269581
Landwirtschaft - Wiesenhof-Chef Wesjohann im Interview
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Gemeinschaft schrumpft sich klein, sagt Schwester Ruth. Ältere Schwestern sterben, wenige junge kommen nach. Die Kongregation der Missions-Benediktinerinnen in Tutzing am Starnberger See steht zwar wirtschaftlich gut da. Aber das kann sich schnell ändern. Die Gebäude aus dem Jahr 1904 müssen unterhalten, das Zusammenleben gestaltet und finanziert werden. Viel Arbeit für Schwester Ruth, seit 1986 im Kloster, seit drei Jahren Priorin. "Wir wirtschaften umweltfreundlich", erklärt sie. Die 70 Schwestern kaufen regional und bei Landwirten ein, achten auf fair gehandelte Produkte. Sie betreiben ein Gästehaus mit 24 Zimmern in Tutzing und ein Bildungshaus mit Seminarprogramm im Nachbarort Bernried. Sie arbeiten mit Hilfswerken zusammen, die Spenden für die Missions-Benediktinerinnen gehen von Tutzing aus in die ganze Welt. Oder wie es die Priorin ausdrückt: "Orden leben schon lange Globalisierung und Internationalität." Klöster sind weit mehr als nur Lebensgemeinschaften von Menschen gleicher Konfession. Sie sind Denkmäler, Mehrgenerationenhäuser, Alterssitze - und Unternehmen und Arbeitgeber. Für viele Menschen sind die Ordenshäuser eher touristisch wertvoll: nett anzusehen, aber aus der Zeit gefallen. Doch ist es eher andersherum: Die Wirtschaftswelt außerhalb der Klostermauern behandelt Frauen oft immer noch, als hätten sie keine Ahnung von Geld und nicht genügend Ambitionen für eine Führungsposition. Da ist man innerhalb der Klostermauern seit mehreren Jahrhunderten weiter. In Frauenklöstern wählen die Bewohnerinnen ihre Chefin selbst. Sie verwalten Haushalt und Vermögen in eigener Verantwortung. Und jede Ordensschwester bringt ihre Fähigkeiten so ein, wie es der Gemeinschaft am besten hilft. Die meisten Häuser, die der Benediktinerinnen und Zisterzienserinnen etwa, leben nach den Regeln des Heiligen Benedikt von Nursia: von der eigenen Hände Arbeit - Steuergeld etwa fließt selten. Wo immer sich Ordensschwestern zu einer Gemeinschaft zusammenfinden, bilden sie auch eine Wirtschaftseinheit. Was sie einnehmen, finanziert ihr Leben bis zu seinem Ende: Orden zahlen nicht in die Rentenkasse, sie müssen also Geld zurücklegen, um vorzusorgen. In der Abtei Mariendonk investieren sie in Indexfonds. Die bringen mehr Zinsen In der Abtei Mariendonk in Grefrath ist Schwester Lioba für das Geld zuständig. Für jede der 27 Schwestern verwaltet sie ein Vermögen von etwa 65 000 Euro - das beinhaltet den Unterhalt, Anteil an Sanierungen, die Altersvorsorge. Schwester Lioba hat es vor einigen Jahren ins Wall Street Journal geschafft - als die Nonne, die morgens betet und nachmittags mit Aktien handelt. Das ist natürlich sehr vereinfacht. Aber die Cellerarin, wie das Amt in der Fachsprache heißt, setzt tatsächlich auf Wertpapiere. Bis 2013 investierte der Orden in einen Aktienfonds, aufgelegt von der katholischen Kirche, sowie in Festgeld und Sparbriefe. Als die Zinsen zu stark sanken, suchte sie Alternativen. Inzwischen investieren die Nonnen auch in fünf Indexfonds. Schwester Lioba behält die Depots im Blick, kontiert Rechnungen, spricht sich mit ihrer Mitschwester aus der Buchhaltung ab. "Ich kaufe keine Einzelaktien, auch wenn ich mich intensiv mit Geldanlagen beschäftigt habe", sagt die Cellerarin - aber eben Fonds. In Absprache mit der Bank und dem Wirtschaftsrat von Mariendonk, zu dem die Äbtissin und Priorin gehören, und die Schwester, die Hausmeisterarbeiten erledigt. Gemeinsam haben sie überlegt, nach welchen Kriterien, vor allem ethische, sie ihr Geld anlegen möchten. So investieren die Schwestern auch in zwei Mikrofinanzfonds: "In manchen Ländern sind es ja die Frauen, die die Wirtschaft noch am Laufen halten", sagt Schwester Lioba. Detailansicht öffnen Großes eigenes Vermögen hat niemand bei den Bendektinerinnen, das ist eine Voraussetzung, um Mitglied des Ordens zu sein. Die Schwestern – hier in Hildesheim – leben vielmehr nach den Regeln des Heiligen Benedikt von Nursia: von der eigenen Hände Arbeit. (Foto: imago) Für Frauen haben Klöster historisch eine besondere Bedeutung. Es war oft ihre einzige Chance auf Bildung. Und es war ihre einzige Möglichkeit, selbstbestimmt ohne Mann zu leben. Dass sich die Schwestern ihre Äbtissin oder Priorin wählen, ist ihnen wichtig. Denn im Mittelalter und in der Neuzeit gab es durchaus Versuche von Landesherren oder Bischöfen, die Wahl in zu beeinflussen, gerade bei wirtschaftlich bedeutsamen Häusern. Eine Ausnahme war da der hannoversche Prinzregent Georg II., der 1818 die Klosterkammer Hannover gründete. Deren Vermögen ist enorm: Die Behörde verwaltet Erbbau-Grundstücke, lässt in den Klosterforsten 26 600 Hektar Wald bewirtschaften und verpachtet landwirtschaftliche Flächen. Mit ihren Einnahmen erhält sie 800 Baudenkmäler und 12 000 Kunstgegenstände. Und betreut und unterstützt in ihrem 200. Jahr noch 15 aktive, evangelische Frauenklöster in Niedersachsen. Deren Grundaufbau unterscheidet sich jedoch deutlich von dem in Tutzing oder Mariendonk. Eines der Häuser ist etwa das Kloster Walsrode. Der Konvent ist das älteste der sechs sogenannten Heideklöster, die jeweils einen Tagesritt voneinander entfernt in der Lüneburger Heide liegen und schon immer von Frauen bewohnt wurden - in Walsrode seit dem Jahr 986. Die acht Damen, die hier leben, heißen Konventualinnen. Sie tragen zivil und haben kein Gelübde abgelegt. Es ist eine Lebensgemeinschaft, die dazu dient, das alte Gebäude zu bewohnen und die Tradition zu erhalten. Die Konventualinnen planen etwa Führungen, betreuen Gäste und Künstler und kümmern sich um Archiv und Garten. Und sie führen ihren Haushalt selbst, finanziert etwa durch Gehalt oder Rente: Das ist die Voraussetzung dafür, in das Kloster ziehen zu können. Klösterliche Armut heißt, nicht über eigenes Bargeld zu verfügen Ein häufiges Missverständnis über Orden ist die Sache mit dem Armutsgelübde. "Wir sind nicht arm wie etwa eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, die von Hartz IV leben muss. Das würde ich nie preisen, das hat auch Christus nicht getan", sagt Schwester Lioba. "Klösterliche Armut heißt, keine Verfügung über Bargeld zu haben, alles als Geschenk wahrzunehmen." Wenn eine Schwester in den Orden eintritt, fließt ihr Vermögen in das Gemeinschaftseigentum. Muss etwas besorgt werden, entscheidet der Wirtschaftsrat oder die Vorsteherin. Und für Hygieneartikel gibt es ein Regal, aus dem sich jede nimmt, was sie braucht. Bei Kleidung schauen die Schwestern, was man noch auftragen kann, ansonsten wird möglichst günstig und lokal neu eingekauft. Was Klöster einnehmen, richtet sich auch nach ihrem Arbeitsschwerpunkt. Manche Orden haben große Ländereien, die sie verpachten, Kunstschätze, die sie ausstellen, Hostienbäckereien, mit denen sie Kirchen beliefern. Mariendonk etwa stellt in einer Paramenten-Werkstatt Gewänder für Priester, Chöre und Schützenvereine her. Die Tutzinger Gemeinschaft hat bis 2007 das Benedictus-Krankenhaus auf dem Klostergrund betrieben, doch das wurde für die Schwestern zu aufwendig: Sie verkauften an eine Klinikgruppe, kümmern sich aber weiter um die Seelsorge der Patienten und bekommen Miete und Erbpacht. Detailansicht öffnen Ein angenehmer Lebensort und Arbeitsplatz: das Benediktinerinnen-Kloster Tutzing am Ufer des Starnberger Sees. (Foto: Michael Westermann /imago) Einfach ist es nicht, ein Kloster zu erhalten. Vielfach helfen Fördervereine, indem sie Spenden sammeln. Ältere Schwestern bringen ihre Rente ein, jüngere ihr Gehalt. So arbeitet eine Tutzinger Schwester als Oberärztin im Benedictus-Krankenhaus, eine andere ist Juristin. Doch die häufig denkmalgeschützten Gebäude sind ein großer Kostenfaktor. Die Abtei Mariendonk etwa wurde 1899 gebaut, andere Häuser sind mehrere Jahrhunderte alt. Schwester Lioba kann beim Bistum Aachen Bauzuschüsse beantragen, zuletzt mussten Kirchenheizung und Elektrik für 400 000 Euro saniert werden. Doch es gibt auch Grenzen. "Wir wollen nicht nur für das Gebäude leben", sagt Schwester Ruth, die Priorin von Tutzing, die studierte Volkswirtin ist. Sollte der Orden das Haus nicht mehr halten können, müssten sich die Schwestern irgendwo einmieten - theoretisch jedenfalls, die Gefahr besteht derzeit nicht. Andere Klöster hat das aber durchaus schon getroffen. 2016 etwa löste der Vatikan das Kloster Altomünster auf, weil dort nur noch eine Nonne lebte. Um Novizinnen auszubilden, sind nach Kirchenrecht aber mindestens drei Schwester nötig. "Das traditionelle Leben wird sich wohl ändern, da werden bestimmte Formen verloren gehen", sagt Schwester Ruth. Auch die Schwestern in Mariendonk machen sich Gedanken. Aber mit dem, was die Fonds und Anlagen bisher abwerfen, ist die Cellerarin zufrieden. "Ich versuche den Job so zu machen, dass ich, wenn ich vor meinen Schöpfer trete, sagen kann, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt." ### Zusammenfassung: Klöster wirken irgendwie aus der Zeit gefallen. Doch gerade dort führen Frauen ein eigenständiges Leben. Mittlerweile sind Ordensschwestern auch Mitspieler an den Börsen.
Klöster wirken irgendwie aus der Zeit gefallen. Doch gerade dort führen Frauen ein eigenständiges Leben. Mittlerweile sind Ordensschwestern auch Mitspieler an den Börsen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/finanzen-im-kloster-morgens-beten-abends-zaehlen-1.4269577
Finanzen im Kloster - Morgens beten, abends zählen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der nächste große Crash kommt bald, warnte der Verwandte beim Weihnachtsessen: Schaut doch nur in die USA! Wer sich davon anstecken ließ und direkt an der Frankfurter Börse alle Aktien verkaufen wollte, wurde vor einem Fehler bewahrt: Denn die Börse hatte geschlossen. Von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag konnte dort niemand handeln. Tatsächlich sind die Aktienkurse im Dezember in den USA stark gefallen, zwischendurch fast schon panikartig. Der jüngste Schlag kam an Heiligabend. US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte mit den Chefs der sechs größten Banken des Landes telefoniert. Die Vorstände hätten ihm mitgeteilt, dass bei ihnen alles in bester Ordnung sei, twitterte Mnuchin. Dass das Finanzsystem stabil ist, wird öffentlich eigentlich immer nur betont, wenn es starke Zweifel daran gibt. Vor Mnuchins Wortmeldung hatte aber niemand diese Zweifel gehegt. Es sind keine Wirtschaftsdaten bekannt, die darauf hindeuten, dass das amerikanische Bankensystem kurz vor der Implosion steht wie 2008. Das Magazin The Atlantic verglich den Finanzminister deshalb mit einem Arzt, der zu einem Patienten mit Schnupfen sagt: Glückwunsch, Sie haben keinen Krebs. Dass die Aktienkurse nicht mehr von Rekordhoch zu Rekordhoch steigen, ist kein Anzeichen dafür, dass die nächste dramatische Krise bevorsteht. An einem Tag steigt die Börse, am nächsten fällt sie, das ist im Vergleich mit den vergangenen Jahrzehnten ziemlich normal. Und so kam es auch in New York: Nach einer kurzen Weihnachtspause drehten sich die Werte am Handelstag nach dem Mnuchin-Rutsch ins Gegenteil: Sie stiegen rasant. Der 1885 begründete Aktienindex Dow Jones gewann sogar um mehr als 1000 Punkte. Das Tagesplus in Punkten war so hoch wie noch nie in der 133-jährigen Geschichte des Dow Jones, auch prozentual gerechnet war es ein Topwert. Wer also mit Verweis auf Mnuchin an Heiligabend den anstehenden Totalverlust für Anleger verkündete, sah nach Weihnachten blöd aus. Dieses Auf und Ab ging am Finanzplatz Frankfurt völlig vorbei, die dortige Börse hat zwei Tage länger geschlossen als die Wall Street. Ein Vorteil für die deutschen Privatanleger: Sie haben zwei dramatische Tage einfach ausgesessen. Das ist auch langfristig eine Strategie, an der sich Sparer orientieren können. Für viele lohnt es sich nicht, jeden Tag die Börsenkurse zu verfolgen, um dann Aktien zu kaufen und zu verkaufen. Wer nicht Millionen investiert, verliert schon durch die Bankgebühren für den Handel mit Aktien so viel Geld, dass man wie im Casino viel Glück braucht, um mit Gewinn aus der Sache herauszukommen. Wer stattdessen in sehr viele verschiedene Aktien investiert - beispielsweise über einen kostengünstigen ETF - und dann jahrzehntelang warten kann, darf das tägliche Börsendrama ignorieren. Der Dax verliert 18 Prozent Das klingt nach einer mutigen Aussage in einer Woche, in der der deutsche Leitindex Dax auf ein Zweijahrestief gefallen ist. Seit Neujahr 2018 hat der Dax fast ein Fünftel an Wert verloren. 2018 ist das schlechteste Dax-Jahr seit der Finanzkrise. Wer nur in den Dax investiert, ist aber auch nicht wirklich breit aufgestellt: Der Index umfasst nur 30 Konzerne aus Deutschland. Wenn der globale Handelsstreit sich nächstes Jahr verschärft, was die Exportnation Deutschland besonders hart treffen würde, kann der Dax 2019 weiter fallen. Wer in Aktien investiert, sollte aber weniger auf das nächste Jahr schauen, sondern mehr auf das nächste Jahrzehnt. Solange die Weltwirtschaft langfristig wächst, steigen auch die Kurse. Dabei gilt zugleich: Wer ständig den nächsten Aktiencrash vorhersagt, hat irgendwann recht. Das macht diese Prognosen aber nicht gut, im Gegenteil. Wer jeden Tag vorhersagt, dass es morgen regnet, hat schlicht aus Zufall irgendwann einmal das richtige Wetter prophezeit. Einem solchen Dauer-Schlechtwetter-Prognostiker würden die Menschen nicht mehr glauben. Bei Finanzvorhersagen verfängt aber leider bei vielen die Angst vor dem Crash. Auch bei den Silvesterabendessen werden wieder Menschen vor der angeblich ganz kurz bevorstehenden Finanzschmelze warnen. Dann ist gut zu wissen: An Neujahr haben die Börsen in Frankfurt und in New York geschlossen. Es kann eh keiner verkaufen. ### Zusammenfassung: Die Börsenkurse fallen - na und? Wer ständig vor dem nächsten Absturz warnt, ist kein guter Ratgeber für Sparer.
Die Börsenkurse fallen - na und? Wer ständig vor dem nächsten Absturz warnt, ist kein guter Ratgeber für Sparer.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dax-verlust-boerse-aktien-anlegen-1.4266738
Kursverlust an der Börse: Fatale Lust am Crash
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: US-Präsident Donald Trump und die chinesische Regierung halten offenbar eine baldige Lösung des Handelskonfliktes für möglich. Nach einem Telefonat mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping äußerte sich der Republikaner optimistisch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Trump schrieb, dass er ein "langes und sehr gutes Gespräch" mit Xi geführt habe. Es seien "große Fortschritte" erzielt worden. Sollte eine Vereinbarung zustande kommen, dürfte diese sehr umfangreich ausfallen. Nach einem Bericht des Wall Street Journals halten es Insider allerdings für möglich, dass Trump den Erfolg der Verhandlungen übertreibe, um die Märkte zu beruhigen. Die Aktienmärkte befinden sich zum Jahresende tief im Minus, für Investoren sieht es auch 2019 trüb aus, der Konflikt der beiden Wirtschaftsmächte gilt als eine der Ursachen. Andererseits zeigt sich auch Peking versöhnlich. Staatsmedien zufolge soll Xi erklärt haben, er hoffe, dass so bald wie möglich ein Abkommen erzielt werde, das für beide Seiten vorteilhaft sei. Aus dem Außenministerium hieß es, die Beziehungen zwischen beiden Ländern hätten "Stürme" durchgemacht, doch sei eine starke Bindung zwischen beiden Seiten sowohl für die Wirtschaft als auch für den weltweiten Frieden wichtig. "Nach 40 Jahren Entwicklung stehen die Beziehungen zwischen China und den USA nun an einem historischen neuen Ausgangspunkt", sagte Ministeriumssprecher Lu Kang mit Blick auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen beider Nationen im Jahr 1979. In der Woche ab dem 7. Januar soll eine US-Handelsdelegation nach Peking reisen. Weitere Gespräche sind für die kommenden Wochen geplant. Waffenruhe bis März Trump hatte den Streit ausgelöst, weil er das große Handelsdefizit der USA mit China abbauen will. Die USA erheben Sonderzölle auf Warenimporte aus China im Wert von 250 Milliarden Dollar. Peking revanchierte sich mit Vergeltungsmaßnahmen, allerdings nicht im gleichen Wert. Anfang Dezember hatten die beiden Wirtschaftsmächte eine Art Ruhepause in dem Streit bis Anfang März vereinbart. Bis dahin soll in Verhandlungen eine Lösung des Konfliktes erreicht werden. In der Auseinandersetzung geht es auch um den Vorwurf, chinesische Firmen würden Innovationen von westlichen Firmen kopieren. Offenbar als Zeichen des guten Willens veröffentlichte die Regierung in Peking in dieser Woche einen Gesetzentwurf, in dem ein erzwungener Technologie-Transfer untersagt wird. Bereits am Dienstag hatte die chinesische Regierung eine sogenannte Negativ-Liste veröffentlicht, in denen Industriesektoren aufgelistet werden, zu denen heimische wie ausländische Investoren nur einen begrenzten oder gar keinen Zugang haben sollen. Da hier chinesische wie ausländische Geldgeber gemeint sind, wird die Liste auch als Zeichen dafür gewertet, dass Peking den Vorwurf westlicher Staaten entkräften will, dass es keinen fairen Wettbewerb zulasse. ### Zusammenfassung: Nach einem Telefonat des chinesischen und des US-amerikanischen Präsidenten stellen beide Seiten eine Lösung des Handelsstreits in Aussicht.
Nach einem Telefonat des chinesischen und des US-amerikanischen Präsidenten stellen beide Seiten eine Lösung des Handelsstreits in Aussicht.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vereinigte-staaten-trump-sieht-grosse-fortschritte-beim-handelspakt-mit-china-1.4269622
Trump sieht Fortschritte beim Handelspakt mit China
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Kurz vor Weihnachten war die Geduld der französischen Regierung zu Ende. Man werde eine Digitalsteuer im nationalen Alleingang erheben, erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Im Frühjahr 2019 soll sie beschlossen werden, allerdings schon rückwirkend zum 1. Januar gelten. Die neue Steuer zielt auf global agierende Internet-Konzerne wie Google, Facebook und Amazon ab, die dank "Steuerparadiesen" wie Irland nur minimal Abgaben auf ihre in Europa erwirtschafteten üppigen Gewinne abführen müssen. Dem Pariser Alleingang folgte nun die Regierung in Wien zum Ende der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft. "Da es auf europäischer Ebene keinen Konsens gibt, machen wir das, was wir angekündigt haben: Wir setzen eine nationale Digitalsteuer um", sagte der österreichische Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) zur Süddeutschen Zeitung am Samstag. Ähnlich äußerte sich zuvor Bundeskanzler Sebastian Kurz (ebenfalls ÖVP): "Es ist nur gerecht, wenn die Internet-Giganten in Europa ordentlich Steuer zahlen", sagte er der Tiroler Tageszeitung. Die Steuer solle im Rahmen einer geplanten Steuerreform in Kraft treten. Wie die Süddeutsche Zeitung aus Regierungskreisen erfuhr, ist diese Reform für 2020 angesetzt. Was genau nun in Österreich besteuert werden soll, etwa nur Online-Werbung, oder auch der Handel mit Daten, ist noch unklar. Details sollten bei einer Klausur der Koalition aus konservativer ÖVP und radikal rechter FPÖ bekannt gegeben werden, die am 10. und 11. Januar stattfindet. Die Europäische Kommission unter Jean-Claude Juncker hatte vorgeschlagen, für Digitalunternehmen mit einem weltweiten Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro sowie einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro in Europa eine Steuer von drei Prozent zu erheben. In einem zweiten Schritt soll eine digitale Betriebsstätte definiert werden, um eine Körperschaftsteuer erheben zu können. "Wir brauchen eine Digitalsteuer - es geht nicht anders", sagte Juncker beim SZ-Wirtschaftsgipfel im November 2018. Doch die Verhandlungen der europäischen Partner blieben ohne Ergebnis. Steuer-Entscheidungen können in der EU nur einstimmig beschlossen werden. Entsprechend knifflig ist es, ein Vorhaben wie die Digitalsteuer durchzubringen, die Nachteile für ein Niedrigsteuerland wie Irland hat, wo Digitalkonzerne Tausende Jobs geschaffen haben. Deutschland und Frankreich konnten beim Finanzministertreffen Anfang Dezember in Brüssel auch mit einem Kompromissvorschlag, nachdem sich die geplante Abgabe nur noch auf die Werbeumsätze der Konzerne beschränken soll, die Gegner nicht für sich einnehmen. Deutschland verweist auf die geringen Einnahmen Dass es bislang immer noch zu keiner Einigung gekommen ist, lag wohl auch an Berlin. Die Bundesregierung fürchtet, eine Digitalsteuer könnte in der Folge dazu führen, dass auch virtuelle Betriebsstätten besteuert werden könnten - mit massiven Einnahmerückgängen für den deutschen Fiskus bei der Körperschaftsteuer. Außerdem fürchtet Berlin, dass die US-Regierung von Donald Trump kostspielige Gegenmaßnahmen einleiten könnte, denn die meisten Internet-Konzerne sind in den Vereinigten Staaten beheimatet. Gleichzeitig verweist man in Berlin auf die nur relativ geringen Einnahmen, die eine europaweite Digitalsteuer bringen würde. Deshalb haben die Deutschen, namentlich Finanzminister Olaf Scholz (SPD), beim Thema Digitalsteuer lange laviert und schließlich geblockt, was offenkundig nicht nur die französischen Partner genervt hat. In Paris verspricht man sich durch die nationale Digitalsteuer Einnahmen von 500 Millionen Euro. Aus Regierungskreisen in Wien ist zu hören, dass Österreich mit Mehreinnahmen in Höhe von "mindestens 60 Millionen Euro" pro Jahr rechnet. Zum Vergleich: Die gesamte Körperschaftssteuer in Österreich brachte 2017 etwa acht Milliarden Euro ein. Frankreich beteuert, man wolle nach wie vor eine europäische Lösung hinbekommen. Und auch Österreich fährt zweigleisig. Sobald sich eine europäische Einigung abzeichne, sei man bereit, eine einheitliche Regelung mitzutragen, sagte Finanzminister Löger. "Bleibt zu hoffen, dass sich diese Gerechtigkeitsfrage bald in den Hauptstädten Europas durchsetzt und wir geeint nach außen auftreten können." ### Zusammenfassung: Wie Frankreich will Österreich die Abgabe, die auf Konzerne wie Google, Facebook und Amazon zielt, im Alleingang erheben - "da es auf EU-Ebene keinen Konsens gibt", sagt Finanzminister Löger. Die Regierung hat schon errechnet, wie viel Geld reinkommen kann.
Wie Frankreich will Österreich die Abgabe, die auf Konzerne wie Google, Facebook und Amazon zielt, im Alleingang erheben - "da es auf EU-Ebene keinen Konsens gibt", sagt Finanzminister Löger. Die Regierung hat schon errechnet, wie viel Geld reinkommen kann.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/steuerreform-oesterreich-will-digitalsteuer-einfuehren-1.4269531
Steuerreform - Österreich will Digitalsteuer bis 2020
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es gab mal eine Ziegelei in Schafstädt, ein Eisenwerk und eine Zuckerfabrik. Da das Örtchen im heutigen Sachsen-Anhalt Ende des 19. Jahrhunderts eine wahre Blüte erlebte, wurde eine Bahntrasse in die nächstgrößeren Orte gebaut. Doch vom Aufschwung ist wenig geblieben. Die großen Werke sind längst dicht. 2014 wurde der Ort dann so richtig abgekoppelt. Die Bahn legte die Strecke nach Bad Lauchstädt still. Als letztmals ein Zug abfuhr, begleitete die Musikkapelle das mit Weihnachtsliedern. Die Lokalzeitung zitierte einen resignierenden Ortsbürgermeister: "Auf der Titanic haben sie auch bis zum Schluss gespielt." So wie Schafstädt geht es vielen Orten in Deutschland. Eine neue Zahl der Bundesregierung macht nun das ganze Ausmaß der Streckenstilllegungen bei der Deutschen Bahn seit der Bahnreform vor 25 Jahren klar. Mehr als 5400 Kilometer ihres deutschen Streckennetzes fielen demnach weg. So geht es aus einer Antwort von Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. In Betrieb sind heute noch gut 33 000 Kilometer. Damit hat die Bahn etwa 16 Prozent ihres gesamten Netzes aufgegeben. Es gehe um den Zusammenhalt und die Daseinsvorsorge in der Gesellschaft Im Bundestag herrscht angesichts des ausgedünnten Netzes und der aktuellen Probleme der Bahn Verärgerung. "In den vergangenen Jahren wurden mehrere Tausend Kilometer Bahnstrecke stillgelegt", klagt die Grünen-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock und fordert von der Bahn einen neuen Kurs. Ländliche Regionen würden abgehängt. "Dies ist ein Sterben auf Raten", warnt die Politikerin. Es gehe um eine Frage von Zusammenhalt und Daseinsvorsorge in der Gesellschaft. Anstatt in teure Prestige- und Logistikprojekte auf anderen Kontinenten zu investieren, müsse die Deutsche Bahn wieder stärker ihr Kerngeschäft, Menschen in Deutschland günstig und verlässlich von A nach B zu transportieren, ausbauen, fordert Baerbock. Die Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren zwar verlangsamt. Doch bis vor zehn Jahren legte die Bahn den Zahlen zufolge jährlich meist Hunderte Kilometer unrentabler Strecken still. Nach Angaben der Bahn sind vor allem ländliche Regionen betroffen. Im Konzern rechnet man gegen, dass auch neue Trassen entstanden sind, etwa neue Hochgeschwindigkeitsteile der Strecke Berlin - München oder die Schnelltrasse Köln - Frankfurt. Insgesamt kamen rund 1100 Kilometer hinzu. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die neuen Strecken meist bereits bestehende ersetzten - also keine neuen Verbindungen schufen. Die Bahn steht derzeit wegen immer größerer Verspätungen und ihrer wackligen wirtschaftlichen Lage in der Kritik. Fachleute wie der Berliner Verkehrsexperte Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft sehen einen Zusammenhang. Denn mit den Streckenstilllegungen seien auch Ausweichtrassen aus Kostengründen eliminiert worden. So verliere die Bahn Flexibilität. Der Konzern verteidigt sich Die Bahn weist dagegen auf wirtschaftliche Nöte hin. Eine Streckenstilllegung werde nur in Betracht gezogen, wenn es zu wenige Fahrgäste oder Gütertransport gebe, sagte ein Sprecher am Freitag. Das Aus für eine Trasse genehmige das zuständige Eisenbahnbundesamt zudem nur, wenn kein anderer Wettbewerber bereit sei, die Strecke weiter zu betreiben. Die Bahn verweist auch auf die Politik. Die Länder hätten als Besteller von Nahverkehrsleistungen entscheidenden Einfluss darauf, ob eine Strecke stillgelegt wird, erklärt der Konzern. Auch die Grünen mahnen eine andere Politik an. Entscheidend für die Verkehrswende sei ein breit gefächertes Schienennetz in allen Regionen Deutschlands. "Wir wollen deshalb Schienennetze im Fern- und Nahverkehr in Stadt und Land ausbauen", kündigt Baerbock an. Dann werde die Bahn auch besser genutzt. ### Zusammenfassung: Neue Zahlen zeigen, wie drastisch der Konzern sein Schienennetz seit der großen Bahnreform zusammengestrichen hat. Politiker fordern einen Kurswechsel.
Neue Zahlen zeigen, wie drastisch der Konzern sein Schienennetz seit der großen Bahnreform zusammengestrichen hat. Politiker fordern einen Kurswechsel.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-deutsche-bahn-hat-16-prozent-ihrer-schienen-stillgelegt-1.4268351
Deutsche Bahn hat 16 Prozent ihrer Schienen stillgelegt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es ist jetzt eine Dekade vergangen, seit die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins zum ersten Mal bei ein Prozent fixiert hat. Das macht deutlich, wie lange sich Anleger nun schon mit der Niedrigzinsphase abfinden müssen. Für Sparer war in den vergangenen Jahren wenig bis nichts zu holen. An den Aktienmärkten gab es hingegen satte Renditen, doch viele Deutsche trauen sich an diese Wertpapiere nicht heran. Einige können es sich auch schlicht nicht leisten, weil ihr Einkommen gerade so zum Leben reicht. Diese Menschen parken etwaige Überschüsse vornehmlich auf dem Giro- oder Festgeldkonto - trotz der schlechten Konditionen. Die hiesigen Banken bieten aktuell für eine Festgeldanlage über zehn Jahre im Durchschnitt gerade mal ein Prozent Rendite, berichtet die FMH-Finanzberatung. Das ist ein Minusgeschäft, denn die Inflationsrate in Deutschland lag im Dezember bei 1,7 Prozent. Über fünf Jahre beträgt der durchschnittliche Zinssatz auf Sparkonten 0,6 Prozent, auf zwei Jahre sind es 0,3 Prozent, Tagesgeld rentiert mit 0,1 Prozent. Ob das auch mal wieder mehr wird? EZB-Präsident Mario Draghi legt sich nicht fest. Zwar ist das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone im vergangenen Jahr gewachsen. Doch der Schwung nimmt ab. Die Konjunkturaussichten für Europa werden zunehmend schlechter, Italien steht vor einer Rezession, und auch in Deutschland geht das Wachstum zurück. Draghi sagte, dass der Leitzins noch mindestens "über den Sommer 2019 hinweg" unverändert bleibe. Vielleicht aber auch länger. Im Wirtschaftsabschwung möchte die EZB den Leitzins möglicherweise noch länger bei null Prozent halten, um der Wirtschaft weiter Impulse zu geben. Die Zinswende könnte damit noch lange auf sich warten lassen. Kaum jemand geht davon aus, dass der Leitzins in naher Zukunft wieder ein "normales Niveau" von drei oder vier erreichen könnte. Selbst wenn die EZB im Herbst 2019 den Leitzins von null auf 0,25 und 0,5 Prozent erhöhen sollte, käme es nicht sofort und automatisch zu einer Erhöhung der Sparzinsen. So einfach läuft das nicht, denn die Banken leiden unter dem Strafzins, den ihnen die EZB seit Jahren aufbürdet. Die Kreditinstitute im Euro-Raum müssen auf Einlagen bei der EZB 0,4 Prozent bezahlen. Da bleibt kaum Raum für Zinsen an Sparer. Das billige Geld führt zu steigenden Immobilienpreisen Erst wenn die EZB den Strafzins auf Einlagen abschaffen würde, könnte sich der Wind drehen. Auf der anderen Seite sind die Immobilienfinanzierungen in Deutschland weiter sehr günstig. Die Hypothekendarlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren kosten im Durchschnitt 1,35 Prozent, so die FMH-Finanzberatung. Unterdessen hat die EZB einen ersten Schritt getan, ihre lockere Geldpolitik ein wenig zu straffen. Die Währungshüter beschlossen auf ihrer Sitzung im Dezember, den Ankauf neuer Anleihen zum Jahresende einzustellen, nachdem die Notenbank seit 2015 insgesamt 2,6 Billionen Euro ins Finanzsystem gepumpt hatte. Die Entscheidung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die EZB mit der Geldversorgung auch weiter großzügig umgehen wird. Die Notenbank möchte bis auf Weiteres auslaufende Anleihen ersetzen. Wenn eine Bundesanleihe nach Ende der Laufzeit zurückbezahlt wird, steckt die Zentralbank das eingenommene Geld in einen neuen Schuldschein. Somit bleibt die EZB auch in den kommenden Jahren der wichtigste Akteur am Anleihenmarkt. Die anhaltende Nachfrage durch die Währungshüter hält die langfristigen Zinsen niedrig, was gut für Investitionen, doch schlecht für die Sparer ist. So umstritten die lockere Geldpolitik auch sein mag, sie hat dazu beigetragen, dass Europas Wirtschaft aus der Krise kam. Doch nun warnt Draghi vor Protektionismus, der heiklen Lage in den Schwellenländern und zunehmender Unruhe an den Finanzmärkten. An den Börsen sind die Aktienkurse zuletzt gesunken - trotz der Nullzinspolitik durch die Notenbank, die Anleger förmlich dazu zwang, in Aktien zu investieren. Das billige Geld entfaltet gefährliche Nebenwirkungen. Die billigen Kredite haben dazu geführt, dass die Immobilienpreise in Deutschland massiv gestiegen sind. In den Ballungszentren sind Mieten und Grundstückspreise für Normalverdiener unerschwinglich geworden. Die Notenbank steckt in der Bredouille: Was könnte die EZB überhaupt noch machen, wenn Europa schneller als erwartet in eine neue Wirtschaftskrise rutscht und der Leitzins dann immer noch bei null Prozent liegt? Im Ernstfall könnte und müsste die EZB dann wohl das Anleihekaufprogramm reaktivieren. Die Zinswende wäre dann endgültig vom Tisch. ### Zusammenfassung: Viele Experten gehen davon aus, dass die Zinsen für Sparanlagen noch lange nicht steigen werden. Warum eine Normalisierung der Geldpolitik nicht in Sicht ist.
Viele Experten gehen davon aus, dass die Zinsen für Sparanlagen noch lange nicht steigen werden. Warum eine Normalisierung der Geldpolitik nicht in Sicht ist.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldpolitik-wenig-bis-nichts-1.4268337
Geldpolitik - Wenig bis nichts
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Kleinvieh macht auch Mist", heißt es im Volksmund. Beim Ansparen für das Eigenheim, den Ruhestand oder schlicht zur Rücklagenbildung gilt das allemal. Um im Vermögensaufbau zu reüssieren, ist großes Expertentum gar nicht nötig. "Anleger tun sich noch immer schwer, ihr Geld selbständig anzulegen. Dabei gibt es kein großes Geheimnis, Sparen ist tatsächlich einfacher als viele denken und kann trotzdem sehr ertragreich sein", sagt Yann Stoffel, Projektleiter bei der Stiftung Warentest. Vorausgesetzt man nutzt die Gunst der Stunde. Denn wer so früh wie möglich mit dem Sparen keiner Beträge beginnt, hat am Ende die Nase vorn. Den Erfolg bringt nicht primär die Höhe der Sparrate, sondern Dank des Zinseszins-Effektes die Laufzeit. Dieser bewirkt, dass Geldvermögen exponentiell umso mehr steigt, je länger Anleger ansparen. "Wer mit 35 Jahren einen Sparplan anfängt und 30 Jahre lang monatlich 25 Euro in einen breit streuenden Aktien-ETF einzahlt, kann mit 65 Jahren auf knapp 30 000 Euro hoffen, wenn die Aktienmärkte sich durchschnittlich und wie bisher entwickeln", sagt Stoffel. Wer zehn Jahre später einen Sparplan anfängt, der müsse schon rund 58 Euro monatlich sparen, wenn er mit 65 Jahren auf den gleichen Betrag kommen will. Detailansicht öffnen Illustration: Stefan Dimitrov Sparpläne sind das passende Instrument für die schmale Geldbörse, dabei werden jeden Monat kontinuierlich feste Raten eingezahlt. Die Sparpläne bieten einigen Banken und Sparkassen bereits ab 25 Euro an, was einen Start in jungen Jahren möglich macht. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Arten, Anleger können nach persönlicher Vorliebe zwischen Bank-, Tagesgeld-, Festgeld- und Fonds-Sparplänen mit unterschiedlichen Renditen wählen. Angesichts der niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre konnten Tagesgeld-Sparpläne die Inflation kaum ausgleichen. Für mehr Rendite ist eine gute Mischung aus Risiko und Sicherheit zu empfehlen: Aktienfonds in Kombination mit Tages- und Festgeld oder Rentenfonds. Für langfristig orientierte Sparer ist eine 50:50-Aufteilung geeignet, der vorab definierte Sparbetrag von zum Beispiel 50 Euro monatlich wird über zwei Daueraufträge vom Girokonto zu je 25 Euro in zwei Sparpläne - ETF und Tagesgeldkonto - angelegt. Für das Aktieninvestment unbedingt die kostengünstigste und renditestärkste Alternative, also ETF, wählen. Sonst wird die Rendite durch hohe Gebühren verringert. Diese Aktienfonds sollten aus Kostengründen nicht über die Börse gekauft werden, sondern über den Sparplan bei der Bank. Direktbanken, Onlinebroker und einige wenige Traditionshäuser haben sie im Angebot. Rechenbeispiel Kleine Beträge, über 20 Jahre in Sparplänen angelegt, hätten von 1997 bis 2017 ein kleines Vermögen eingebracht. In ihrem Anlagemodell "Pantoffel-Sparpläne" vergleicht die Zeitschrift Finanztest Sparplan-Renditen. Eine 200-Euro-Rate, die Anleger zu je 100 Euro in den MSCI World ETF und in einen Tagesgeld-Sparplan investiert hätten, lieferte attraktive Gewinne, trotz Finanzkrise. Nach 20 Jahren wurden aus 48 000 Euro Einzahlungen 78 210 Euro. Das sind 4,6 Prozent Rendite jährlich. Adaptiert auf eine 50-Euro-Rate läge das (auf zwei Sparplänen zu 25 Euro) investierte Geld bei 12 000 Euro, die Endsumme bei 19 553 Euro. Wer auf Aktien verzichtete und einen Tagesgeld-Sparplan mit 50-Euro-Rate bedient hätte, könnte über 14 070 Euro verfügen. Das entspricht einem durchschnittlichen Zins von 1,55 Prozent. Im Berechnungszeitraum gab es im Schnitt aber deutlich höhere Zinsen für Tagesgeld als aktuell. Christiane Kaiser-Neubauer Einen Teil der Eigenmittel, etwa drei bis fünf Nettomonatsgehälter, sollten Sparer vor Fixierung der Sparpläne als Reserve für den Urlaub oder Neuanschaffungen kurzfristig verfügbar halten. Reine Aktien-Sparpläne steigern die Chance auf attraktive Renditen, gehen jedoch zulasten der Sicherheit. "Wer in Aktien anlegt, muss auch gut mit dem höheren Risiko leben können, sonst macht es keinen Sinn. Bekommt man beim Crash kalte Füße und steigt mit Verlust aus, hat man wahrscheinlich die falsche Anlage gewählt", sagt Finanzexperte Stoffel. Mit Rückschlägen muss man am Aktienmarkt rechnen, Gelassenheit und Durchhaltevermögen lohnt sich jedoch. Denn Marktschwankungen gleichen sich langfristig häufig aus, wie die Vergangenheit zeigt. Gerade junge Sparer mit jahrzehntelangem Anlagehorizont können einen höheren Aktien-Anteil, etwa 75 Prozent, wagen und bei sich abzeichnendem Kapitalbedarf nach Jahren auf Festgeld umschichten. Schließlich ist die maximale Flexibilität das große Plus von Sparplänen. Die Anleger haben keine fixe Verpflichtung, denn die monatliche Rate kann jederzeit ausgesetzt, reduziert oder erhöht werden, auch eine vorzeitige Entnahme ist möglich. Ausnahme sind staatlich geförderte Riester-Sparpläne. Hier kann man auf die angesparte Summe erst im Alter zugreifen. "Ein Sparplan entwickelt seine Wirkung langfristig. Modethemen und einzelne Länder- oder Branchenfonds empfehlen wir dafür nicht. Besser sind günstige Aktienfonds, die breit gestreut investieren, wie zum Beispiel ETF", sagt Stoffel. Trotz langfristiger Orientierung sollten Privatanleger regelmäßig prüfen, ob die Mischung ihres Portfolios, also zum Beispiel die Kombination aus Tagesgeld und Aktien-ETF, noch ihrer Risikoeinstellung entspricht. Denn über die Jahre kann sich etwa eine 50:50-Relation zu 30:70 verschieben. "Bei kleinen Spar-Beträgen dauert es natürlich entsprechend länger, bis sich zum Beispiel ein zu hoher Aktienanteil im Marktcrash auch in Euro und Cent wirklich schmerzhaft auswirkt", sagt Stoffel. Ist eine Anpassung der Gewichtung erforderlich, kann die Sparrate zwischen den Produkten rasch umgeleitet und die monatliche gesamte Zahlung etwa auf das Tagesgeldkonto eingezahlt werden. Entscheidend für den Erfolg ist bei Anlegern von Aktien-Plänen der Zeitpunkt des Exits. Am Ende sollte man flexibel bleiben, um nicht in einer schlechten Börsenphase auszusteigen. Wer einen fixen Endpunkt, etwa die Auszahlung zum Rentenstart, definiert hat, sollte daher gute Entwicklungen vorab nutzen, um sein Kapital auf Tages- oder Festgeld umzuschichten. ### Zusammenfassung: Auch mit kleinen Beträgen kann für das Alter vorgesorgt werden, zum Beispiel mit Sparplänen. Umso eher man beginnt, desto besser.
Auch mit kleinen Beträgen kann für das Alter vorgesorgt werden, zum Beispiel mit Sparplänen. Umso eher man beginnt, desto besser.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sparplaene-fruehstart-1.4268349
Süddeutsche.de
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Hedgefonds-Manager James Cordier zeigte kürzlich in einem Youtube-Video eine sehr menschliche Seite. Mit Tränen in den Augen entschuldigte er sich bei seinen Anlegern, deren Millionen er am Rohstoffmarkt verspekuliert hatte. Statt das Geld der Kunden zu vermehren, war er mit seiner Strategie gescheitert. 150 Millionen Dollar seiner Kundengelder waren ausradiert. Die "katastrophalen Verluste", von denen er sprach, dürften die meisten seiner Anleger überrascht haben, denn auf seiner Internetseite Optionsellers.com warb Cordier damit, den Fonds konservativ verwalten zu wollen. Wenn es kein Betrug war, der zum Bankrott führte, dann deutet alles auf menschliches Versagen hin, eine Komponente, die bei treuhänderischer Geldanlage nie ganz auszuschließen ist. Kein Finanzmarktexperte ist vor Fehleinschätzungen gefeit, zumal rationale Entscheidungen immer auch durch Emotionen beeinflusst werden können. Diese Tatsache machen sich die Anbieter von Robo Advisors zunutze, einer neu geschaffenen Variante der Geldanlage aus dem Kosmos der Finanztechnologie, kurz Fintech. Robo Advisors ermöglichen den Kunden automatisierte Investitionen in digital zusammengestellte Portfolios aus Indexfonds, Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder Immobilien. Es sind Algorithmen, nicht Menschen, die dem Anleger vorschlagen, wie dessen persönliches Anlageprofil am besten auszusehen hat. Die gleichen Algorithmen helfen später dabei, Bausteine des Portfolios abzustoßen und andere neu einzusetzen. Diese Prozesse gehen ganz ohne menschliche Emotionen über die Bühne, also ohne jene unberechenbare Gefahrenquelle, die den Kunden von Optionsellers.com wohl zum Verhängnis wurde. Doch auch die computergesteuerte Geldanlage ist damit noch kein Kinderspiel. "Wenn Anfänger nach dem Zufallsprinzip einen Robo aussuchen, könnten sie bei einem landen, der ein Portfolio anbietet, das man eher dann auswählen sollte, wenn man etwas Erfahrung mit Geldanlage hat", sagt Yann Stoffel vom Verbrauchermagazin Finanztest. Nicht alle Angebote auf dem Markt spucken nämlich bei gleicher Dateneingabe die gleiche Risikoklasse aus. Das ist legitim, und deshalb ist es hilfreich, Fachkenntnis mitzubringen, um diese Differenzen als Anleger zu erkennen. Auch die Kosten variieren von Anbieter zu Anbieter, und nicht immer wird sofort klar, wie hoch die jährlichen Gebühren tatsächlich sind. Die europäischen Finanzmarktrichtlinien verlangen, dass diese Kosten ausgewiesen werden müssen. Doch manche Anbieter machen erst später im Anmeldeprozess deutlich, dass auf die vermeintlichen All-in-Entgelte noch die Fondskosten oben drauf kommen. Bei Gebühren von fast einem Prozent, wie sie vereinzelt dann noch zusätzlich veranschlagt werden, geht dem Kunden eine weitere große Portion seiner Rendite verloren. Finanztest vergab die Note sehr gut für Gebühren in Höhe von weniger als 0,6 Prozentpunkte im Jahr und die Note mangelhaft bei über 1,27 Prozent. Der Grund ist einfach: "Die Robos machen nichts, was ein Kundenberater bei der Bank nicht auch machen könnte, aber sie machen alles standardisiert und automatisiert, und dafür sollten sie billiger sein", sagt Stoffel. Anbieter argumentieren, dass höherer Personalaufwand durch eine engmaschige Kontrolle von Wertentwicklungen einzelner Titel zwar höhere Kosten nach sich ziehen. Allerdings könnte der Kunde davon durch eine möglicherweise höhere Rendite profitieren. Finanztest bewertete diesen Aspekt bewusst nicht, sondern überlässt es dem Anleger, wie viel Gebühr ihm ein umfassender Service wert ist. Die Algorithmen schützen nicht vor Beratungsfehlern Gegen starke, unvorhergesehene Kursschwankungen sind Robo Advisors nicht gefeit. Grundsätzlich aber ist diese Form der Onlineanlage eine gute neue Möglichkeit für Sparer. Kunden überweisen ihr Geld ohnehin nie an den Robo Advisor selbst, sondern an eine Bank, die für den Robo beauftragt wurde, die Gelder und Fonds zu verwalten. Das Geld liegt dann getrennt vom Vermögen der Anbieter bei einer Depotbank und ist zum größten Teil in Fonds investiert. Sogar bei einer Pleite der Fondsgesellschaft wäre es dort vor dem Zugriff eines Insolvenzverwalters geschützt. Dennoch gibt es einen Unterschied, der zumindest bei Finanztest ausschlaggebend dafür war, zuletzt nur 14 Anbieter in Deutschland unter die Lupe zu nehmen, nämlich nur jene, die bei der Finanzaufsicht Bafin als Finanzportfolioverwalter registriert sind. Viele andere Robos operieren unter Paragraf 34 der Gewerbeordnung, so wie zum Beispiel das Angebot der Sparkasse, Bevestor. Das bedeutet, ihr Tun wird nicht von der Bafin, sondern von den örtlichen Industrie- und Handelskammern überwacht. Das bedeutet aber nicht zwingend ein größeres Risiko für den Kunden. "Mit der Bafin-Aufsicht gehen für den Robo mehr Pflichten einher, und diese Beaufsichtigung stellt einen höheren Schutz für Verbraucher dar", sagt Projektleiter Stoffel von Finanztest. Zudem könne die Anpassung der Portfolios nur dann eigenständig vom Robo durchgeführt werden, wenn dieser als Finanzportfolioverwalter zugelassen ist. Anleger, die unsicher sind, welchen Robo Advisor sie wählen sollen und möglicherweise noch nicht allzu viel Erfahrung mit den Kapitalmärkten gesammelt haben, sollten mehrere Angebote vergleichen und prüfen, wie gut sie sich bei den einzelnen Anbietern informiert fühlen. Die Kernfrage lautet immer: Was erfährt man über die Anlage und ihr Portfolio, ehe persönliche Daten samt Kontonummer oder Geldtransfers gefordert werden. Manche Robos tun sich noch schwer, die Fragen im Rahmen der Entwicklung des Risikoprofils eines Kunden ausreichend präzise zu formulieren. Die Frage nach den höchsten Verlusten des potenziellen Neukunden kann etwa völlig unterschiedlich beantwortet werden. Beispielsweise könnte der Kunde darunter verstehen, wie viel Geld er insgesamt verloren hat in seiner bisherigen Anleger-Historie oder nur innerhalb eines bestimmten Anlagezeitraums. Versteht ein Kunde die Frage jedoch falsch, entwirft der Algorithmus das bestmögliche Portfolio aufgrund fehlerhafter Angaben. Gerade Neulinge können dann unbewusst Entscheidungen treffen, die ihrem Naturell widersprechen. ### Zusammenfassung: Robo Advisors bieten eine digitale, automatisierte Geldanlage. Das kann viele Vorteile haben. Die Kosten können jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich.
Robo Advisors bieten eine digitale, automatisierte Geldanlage. Das kann viele Vorteile haben. Die Kosten können jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/robo-advisor-ohne-emotion-1.4268345
Süddeutsche.de
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es sind schwierige Zeiten für Sparer. Neben der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase erschwert die steigende Inflation den Vermögensaufbau. Einige Banken und Sparkassen verrechnen ihren Kunden für zu hohe Guthaben sogar Negativzinsen. Unter diesen Bedingungen ist eine sorgsame Anlageplanung ratsam. Der Jahreswechsel ist laut Honorarberaterin Stefanie Kühn ein guter Zeitpunkt, "um die gesamte Geldanlage genau unter die Lupe zu nehmen und zu überprüfen, ob die Verteilung noch mit der persönlichen Planung und Risikobereitschaft übereinstimmt". Egal, ob der Vermögensaufbau für die Rente oder eine größere Investition das erklärte Ziel ist, das Gros der heimischen Privatanleger möchte mit sicheren Anlageformen maximale Rendite erzielen. So liegen rund 90 Prozent der mehr als fünfeinhalb Billionen Euro Geldvermögen auf Sparbüchern, Tages- und Festgeldkonten. Doch eine optimale, ausgewogene Geldanlage sieht anders aus. "Wer die Inflation schlagen, also mehr Kaufkraft in der Tasche haben will, kommt am Aktienmarkt nicht vorbei", sagt Sara Zinnecker, Geldanlage-Expertin beim Verbraucherportal Finanztip. Gute Tagesgeldangebote bei sicheren Banken bringen aktuell nur 0,3 Prozent Zinsen, für Festgeld auf drei Jahre gibt es maximal 1,2 Prozent im Jahr. Statt Rendite steht ein Kapitalverlust unterm Strich. Die Dauer der Anlage ist entscheidend für den Erfolg Ein ausgewogenes Portfolio besteht laut Zinnecker aus 30 Prozent Tagesgeld, 30 Prozent Festgeld und 40 Prozent Aktien, konkret weltweiten Aktien-Indexfonds. Diese sogenannten ETF (Exchange Traded Funds) bilden einen kompletten Index wie den Dax oder Stoxx Europe ab. Sparer können somit von der Entwicklung eines Aktienmarktes profitieren. Klarer Vorteil gegenüber teuren gemanagten Fonds sind die Kosten. Denn Gebühren für die aktive Fondsverwaltung sparen sich Anleger bei ETF. Mit einem Depot bei einer Direktbank entfällt in der Regel auch die Depotgebühr als weiterer Renditefresser. ETF sind Sondervermögen und bieten Anlegern somit Kapitalschutz im Insolvenzfall der Fondsgesellschaft. Entscheidend für den Erfolg ist ein langer Anlagehorizont, weshalb nur der Geldbetrag investiert werden sollte, auf den man mehr als zehn, 15 Jahre lang gut verzichten kann. Alternativ können ETF-Sparpläne mit 25 Euro monatlich bereits in jungen Jahren begonnen werden. "Es gilt der Spruch: Hin und her macht Taschen leer. Wer zu oft umschichtet, hat höhere Kosten und kann wertvolle Rendite verschenken", sagt Kühn. Die eigene Altersvorsorge sei nicht zur Spekulation geeignet. Um ihr Risiko zu minimieren, ist bei Sparern die Streuung ihres Kapitals auf verschiedenen Märkten beliebt. "Ein normaler Anleger muss nicht in fünf verschiedene Fonds investieren, um alle Märkte abzudecken. Besser die Geldanlage einfach halten und einen weltweit ausgerichteten Aktien-ETF auswählen", sagt Zinnecker. Aktiv gemanagte Fonds, Immobilienfonds und komplexe Finanzprodukte sind hingegen zu teuer oder bergen ein zu großes Anlagerisiko. Durchaus lohnen kann sich dank Steuervorteil und Kinderzulagen die staatlich geförderte Riester- und Rürup-Vorsorge für Sparer, die noch mehr als 15 Jahre bis zur Rente haben. Doch Vorsicht vor der Kostenfalle ist geboten. Hilfreiche Basis für den Gebührenvergleich sind die Produktinformationsblätter. Vor einem Aktieninvestment sollten Sparer, die auf ausgewogene Geldanlage setzen, im ersten Schritt für kurz- und mittelfristige Anschaffungen sowie als Notfallreserve Fest- und Tagesgeldkonten in der Höhe von drei bis fünf Nettogehältern befüllen. Bei Festgeld raten Experten zur Stückelung nach unterschiedlichen Laufzeiten von einem bis zu drei oder fünf Jahren, um sich maximale Flexibilität zu erhalten. "Die Festgeldtreppe ist ein sehr einfaches Modell, das jeder selbständig umsetzen kann. Durch die Staffelung müssen Sparer jedes Jahr zur Neuanlage lediglich einen Zinssatz vergleichen", sagt Kühn. Der Dreiklang aus Tagesgeld, Festgeld und Aktien gilt unabhängig von Alter und Vermögenssituation der Anleger. Dieses Portfolio können Berufseinsteiger mit kleinen Beträgen über Sparpläne aufbauen und über Jahre anpassen sowie Personen mit höheren Vermögen durch Stückelung eines Gesamtbetrags wählen. Wer hingegen kurz vor der Rente steht und bislang nicht in Aktien investiert hat, sollte nicht damit beginnen. Die Gefahr eines Verlustes von Teilen des über Jahrzehnte angesparten Kapitals ist zu groß. Besonders unter gut situierten Anlegern hat die Unsicherheit der Finanzkrise die Nachfrage nach Gold angekurbelt. Aus Renditegesichtspunkten lohnt sich das Edelmetall jedoch nicht. "Eine Anlage in ein weltweites Aktienportfolio hätte Anlegern seit 1975 im Durchschnitt pro Jahr etwa die doppelte Rendite eingebracht", sagt Zinnecker. Sie rät maximal zu einer zehnprozentigen Beimischung. ### Zusammenfassung: Wer über Länder und Branchen hinweg investiert, kann auch in Zeiten niedriger Zinsen sein Geld vermehren.
Wer über Länder und Branchen hinweg investiert, kann auch in Zeiten niedriger Zinsen sein Geld vermehren.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/portfoliocheck-die-risiken-breit-streuen-1.4268347
Portfoliocheck - Die Risiken breit streuen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Privatanleger können heute nahezu ihr ganzes Vermögen nach ethischen Kriterien investieren. Und das, ohne auf ein ausgewogenes Portfolio und Renditechancen verzichten zu müssen. Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und verantwortungsbewusst agierende Unternehmen sind für immer mehr Anleger wichtige Punkte bei der Geldanlage. Wer das umsetzen will, kann mit unterschiedlichen Anlageklassen nachhaltig investieren. Im Vordergrund des Interesses ethisch orientierter Anleger stehen jedoch Fonds, die in Aktien und Anleihen investieren. Nachhaltigkeit ist dabei im breiten Produktangebot jedoch nur ein Oberbegriff. "Man sollte sich genau ansehen, wie, in welchem Umfang und in welcher Tiefe ein Fonds das letztlich umsetzt", sagt Professor Timo Busch von der Universität Hamburg. Das aber könne schnell sehr komplex werden. Er rät, sich an den Informationen und Prüfstandards des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) zu orientieren. An mehr als hundert Fonds wurde bereits das FNG-Siegel vergeben, das die Einhaltung gewisser Mindeststandards mit Blick auf Arbeits- und Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung bescheinigt. Unabhängig von diesem Siegel informiert das FNG auf seiner Webseite zudem über die Nachhaltigkeitsprofile zahlreicher Fonds. Aktienfonds eignen sich dabei für den Teil der Anlagemittel, die für einen längeren Zeitraum verfügbar sind. "Wir raten, über einen Zeitraum von fünf Jahren zu investieren und mehr als nur einen nachhaltigen Fonds ins Portfolio zu nehmen", sagt Hilde Jenssen, Expertin bei der Kapitalanlagegesellschaft Nordea. Die meisten aktienorientierten Produkte investieren weltweit in große Unternehmen und bieten so eine breite Streuung nach Ländern, Branchen und Technologien. Regionale Schwerpunkte setzen Anleger durch eine gezielte Fondsauswahl etwa für nachhaltige Investitionen in Europa, Nordamerika oder in Schwellenländern. Wer will, kann dem Portfolio auf spezifische Themen fokussierte Fonds beimischen, die dann aber mit höheren Risiken behaftet sind. "Allerdings gibt es heute auch Bereiche, bei denen es aufgrund der wachsenden Nachfrage um relativ sichere Zukunftstechnologien wie etwa solche für mehr Energieeffizienz oder die Gewinnung und Reinhaltung von Wasser geht", sagt Busch. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass sie für das Erzielen einer attraktiven Wertentwicklung möglicherweise einen langen Atem benötigen. Als Alternative zu aktiven Fonds können Anleger auch passive Strategien wählen. Börsengehandelte Fonds (ETF) bilden heute zahlreiche nachhaltig ausgerichtete Indizes ab und sind wegen des relativ geringen Managementaufwands deutlich kostengünstiger als aktive Fonds. "Das Interesse an nachhaltigen ETF ist seit dem Abgasskandal in der Autoindustrie noch einmal deutlich gestiegen", sagt Dag Rodewald, ETF-Experte bei UBS. Staatsanleihen sind heikel wegen der Rüstungsindustrie Dabei geht es Anlegern sowohl um den Umweltaspekt als auch um eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Indizes wie die internationalen Börsenbarometer von MSCI gibt es heute in Varianten, die ethische, soziale sowie ökologische Kriterien berücksichtigen. "Anleger können so schon mit wenigen ETF geografisch ein Kernportfolio für die europäischen und globalen Aktienmärkte aufbauen", sagt Rodewald. Auch wer in festverzinsliche Wertpapiere nachhaltig investieren will, findet dafür ETF-Lösungen. "Das größte Angebot gibt es im Bereich der Unternehmensanleihen, wobei ein Index bei der Auswahl vergleichbare Kriterien wie bei Aktien anwenden kann", sagt Rodewald. Nicht ganz so leicht ist es bei Staatsanleihen. Schwerlich wird sich etwa ein Land finden, das nichts mit Rüstung zu tun hat. Doch es gibt Alternativen. Die UBS hat einen ETF aufgelegt, der ein Investment in Anleihen internationaler Entwicklungsbanken ermöglicht. Das sind - bei entsprechend starker Bonität - staatlich getragene Institute wie die zur Weltbank gehörende Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die in Schwellenländer-Projekte mit gesellschaftlichem und ökologischem Nutzen investieren. Rodewald verweist darauf, dass es auch für Rohstoffe, die für viele Anleger zu einem ausgewogenen Portfolio gehören, in gewisser Weise nachhaltige ETF-Lösungen gibt. Sie investieren beispielsweise in breite Rohstoffindizes, die Lebendvieh und Agrarrohstoffe ausklammern. Sind passive Fonds also die ideale Lösung? Nicht in jeder Hinsicht. Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte etwa konnten aktive Fondsmanager betroffene Autokonzerne schnell aus ihrem Portfolio streichen. "Ein ETF dagegen kann darauf nur relativ träge reagieren, weil der ihm zugrunde liegende Index frühestens erst am Quartalsende umgestellt wird", sagt Wissenschaftler Busch. Nicht minder wichtig: Viele aktive Fonds stehen in einem engagierten Gedankenaustausch mit den Unternehmen, in die sie investieren. "Sie können dabei letztlich auch ihre Stimmrechte im Sinne einer von ihnen geforderten Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien geltend machen", so der Wissenschaftler. Ein ETF hat diese Möglichkeit nicht. Durch den regelmäßigen Dialog trauen sich Fondsmanager zudem zu, positive Veränderungen zu bewirken. "Sie können in der konstruktiven Auseinandersetzung bei der Berücksichtigung von ESG-Kriterien sowohl Verbesserungsmöglichkeiten für Unternehmen erkennen als auch Risiken mindern", sagt Expertin Jenssen. Eine Studie der Universität Hamburg kommt nach der Analyse von mehr als 2000 akademischen Einzelstudien zu dem Schluss, dass tendenziell eher ein positiver Zusammenhang zwischen nachhaltiger Anlage und Rendite besteht. Für nicht wenige Bundesbürger ist das allerdings offenbar gar nicht so entscheidend. Oft genug stecken sie ihr Geld trotz niedriger Marktzinsen immer noch in Sparpläne oder parken es aus Gründen der Liquidität auf dem Girokonto. Anbieter, die mit ethischem Anspruch werben, halten da immerhin ein moralisches Trostpflaster bereit. Institute wie die Frankfurter Direktbank Triodos oder die GLS Bank in Bochum versprechen, das ihnen anvertrautes Geld nur für Kredite an nachhaltige Unternehmen oder Projekte zu verwenden. ### Zusammenfassung: Wer sein Vermögen nachhaltig investieren möchte, muss keineswegs auf Rendite verzichten. Voraussetzung ist, dass das Geld möglichst breit investiert wird.
Wer sein Vermögen nachhaltig investieren möchte, muss keineswegs auf Rendite verzichten. Voraussetzung ist, dass das Geld möglichst breit investiert wird.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nachhaltige-geldanlage-gutes-tun-und-geld-verdienen-1.4268342
Nachhaltige Geldanlage - Gutes tun und Geld verdienen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Viele Arbeitnehmer lassen sich jedes Jahr Geldgeschenke entgehen. Zwischen 6,65 und 40 Euro im Monat betragen die vermögenswirksamen Leistungen (VL), die der Arbeitgeber bezahlt. Laut Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW gibt es keinen Grund, diese freiwillige oder nach Tarifvertrag geregelte Sparzulage nicht zu nutzen. "Arbeitnehmer sollten diesen Zuschuss nicht verfallen lassen", rät der Verbraucherschützer. Zahlt der Betrieb vermögenswirksame Leistungen, müssen Arbeitnehmer nur einen geeigneten Sparvertrag finden und diesen dem Arbeitgeber vorlegen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gängig sind Bausparverträge, Banksparpläne und Aktienfondssparpläne. Arbeitnehmer können das Geld aber auch für die Tilgung eines Baukredits oder die betriebliche Altersvorsorge nutzen. Viele verzichten auf die Geldgeschenke Welche Sparform vorteilhaft ist, hängt von der persönlichen Situation und Risikoneigung ab und davon, ob man zusätzlich noch staatliche Zuschüsse erhält. Die staatliche Arbeitnehmer-Sparzulage gibt es nur bei Bausparverträgen oder Tilgungen von Darlehen für selbst genutzte Immobilien sowie Wertpapiersparplänen. Die Zulage muss bei der Steuererklärung beantragt werden. Entscheidend ist hier das zu versteuernde Einkommen, also was vom Bruttolohn nach Abzug von Werbungskosten, Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen, Freibeträgen und Kinderfreibeträgen übrig bleibt. Bis zu 43 Euro pro Jahr zahlt der Staat für Bausparer und Immobilienbesitzer, die einen Baukredit abbezahlen, wenn das zu versteuernde Einkommen unter 17 900 Euro (35 800 Euro bei Paaren) liegt. Bei Aktienfondssparplänen gibt es pro Jahr sogar bis zu 80 Euro zusätzlich, wenn das zu versteuernde Einkommen unter 20 000 Euro (40 000 Euro bei Paaren) rangiert. Bei Aktienfondssparplänen sind Verluste möglich, sie bieten aber auch die besten Renditechancen. Wer dabei noch die staatlichen Prämien nutzen kann, legt das Geld am besten auf einen breit gestreuten, kostengünstigen ETF, etwa mit dem Index MSCI World. ETF steht für Exchange Traded Funds. Diese börsengehandelten Fonds sind kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds. ETF-Sparpläne gibt es schon ab einer Mindestsparrate von 25 Euro monatlich. Verschiedene Angebote zu vergleichen, lohnt sich. Nach sieben Jahren - so lange läuft der Vertrag - kann man das Geld auch einfach liegenlassen. Das ist oft ratsam, insbesondere, wenn die Aktienkurse gefallen sind. Anleger sollten dann warten können, bis sich die Kurse erholen. Muss das Geld nach sieben Jahren verfügbar sein, ist vielleicht eine sichere Sparform geeigneter. Arbeitnehmer sollten sich auch fragen, ob sie die Mindest-ETF-Sparrate von 25 Euro aufstocken können, wenn etwa der Arbeitgeber nur sieben Euro an VL zahlt. Auch Bausparen geht oft erst ab einem bestimmten Mindestbetrag. "Für diejenigen, die keinen Anspruch auf staatliche Förderung haben und auch nicht bauen und geringe Leistungen auch nicht selbst aufstocken wollen, kann auch ein ganz einfacher Bank-Sparplan sinnvoll sein", sagt Scherfling. Selbst wenn der Arbeitgeber nur 6,65 Euro zahle und man selbst nichts beisteuere, rentiere sich der Aufwand. "Nach sieben Jahren bekommt man dann knapp 500 Euro ausbezahlt. Warum soll man darauf verzichten?", fragt Scherfling. Auch beim VL-Banksparplan lohnt sich ein Vergleich. So können etwa Sparer bei der Degussa Bank nach sieben Jahren eine Rendite von knapp 2,75 Prozent bekommen. Und was ist bei Arbeitslosigkeit oder einem Arbeitgeberwechsel? Arbeitnehmer sollten sich bei der Bank vorab vergewissern, dass sie dann die Raten auch selbst bezahlen können. ### Zusammenfassung: Vermögenswirksame Leistungen gibt es zusätzlich zum Gehalt. Viele nutzen die Prämien aber nicht.
Vermögenswirksame Leistungen gibt es zusätzlich zum Gehalt. Viele nutzen die Prämien aber nicht.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vermoegenswirksame-leistungen-sparen-mit-dem-chef-1.4268335
Sparen mit dem Chef
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es ist das beliebte Prinzip, zwei Fliegen mit nur einer Klappe zu schlagen: Man legt Geld auf die hohe Kante, erhält unter Umständen noch etwas Geld dazu und tut damit sogar noch etwas Gutes. Immer mehr Anbieter nachhaltiger Geldanlagen werben damit, dass ihre Anlagen neben den konventionellen Parametern wie Rendite und Risiko auch nachhaltige Aspekte berücksichtigen. Vermögensverwalter ziehen die Kriterien Umwelt (Environment), Soziales (Social) und eine gute Unternehmensführung (Governance) als Maßstab heran, um zu beurteilen, wie nachhaltig ein Unternehmen ist. Daraus ergibt sich der Dreiklang der sogenannten ESG-Kriterien. Nachhaltig ist ein Betrieb also zum Beispiel dann, wenn er nur wenig CO₂ ausstößt, sich für seine Mitarbeiter oder soziale Projekte stark macht und eine transparente Unternehmenskultur pflegt. Außerdem werden Firmen, die in bestimmten Bereichen tätig sind, oft prinzipiell ausgeschlossen. Dazu gehören die Rüstungsindustrie, Kernenergie, Glückspiel oder Unternehmen, die Arbeits- und Menschenrechte verletzen. Der Markt für nachhaltige Geldanlagen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, obgleich er absolut gesehen immer noch einen sehr kleinen Teil des gesamten Finanzmarkts ausmacht. Zur Umsetzung der Klimaziele sind jährlich 180 Milliarden Euro nötig Auch bei der EU-Kommission in Brüssel steht das Thema Nachhaltigkeit aktuell ganz oben auf der Liste. Nach dem Pariser Klimaschutzabkommen 2015 und der Verabschiedung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung muss sich Brüssel ordentlich bewegen, um die unterzeichneten Ziele auch alle zu erreichen. Dafür will die Politik nun auch das Finanzwesen mit ins Boot nehmen und prescht mit Gesetzentwürfen vor. Dabei geht es nicht nur um den Kampf für eine grüne und soziale Welt an allen Fronten, sondern auch darum, das nötige Geld zur Umsetzung der Klimaziele in die Kassen zu bekommen. 180 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen seien dazu jährlich notwendig, sagte Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis, zuständig für den Finanzmarkt. Dabei soll der im März dieses Jahres vorgestellte "EU-Aktionsplan für nachhaltiges Finanzwesen" helfen. Die ersten konkreten Maßnahmen umfassen mehrere Eckpunkte, die darauf abzielen, "mehr Investitionen in nachhaltige Tätigkeiten" zu lenken. Eine Expertengruppe hatte die Vorschläge im vergangenen Jahr ausgearbeitet. So sollen die Vermögensverwalter ihre Kunden in Sachen Nachhaltigkeit besser beraten und deren jeweilige "Nachhaltigkeitspräferenzen" stärker berücksichtigen. Das bedeutet, dass Berater künftig nicht nur fragen müssten, ob ein Kunde sein Geld nachhaltig anlegen möchte. Sie sollen darüber hinaus individuell darauf eingehen, was der Kunde unter Nachhaltigkeit versteht. Damit erhofft sich die EU, ein "breiteres Spektrum von Anlegern" für die grünen Anlagen gewinnen zu können. Noch ist dieser Plan nicht beschlossen, doch die darin vorgeschlagenen Maßnahmen rufen schon jetzt kein begeistertes Echo bei Experten, Banken und Versicherern des Finanzmarkts hervor. Viele fühlen sich von der Politik bevormundet. "Man sollte die Leute nicht dazu zwingen", sagt Duy Ton, zuständig für das nachhaltige Portfoliogeschäft bei Union Investment. Die Investmentgesellschaft gehört zu den größten Anbietern von Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug in Deutschland. Für den Fondsmanager Ton sind Vorschriften und Gesetze "nicht der Königsweg". Denn wenn ein Anleger nicht von Nachhaltigkeit überzeugt sei, finde er immer Schlupflöcher. "Die Initiative muss vom Anleger selbst ausgehen", so Duy Ton. Nicht nur Banken und Investmentfirmen müssten sich bei ihrer Beratung an die EU-Vorschriften halten, auch Unternehmen wären gezwungen, sich entsprechend ihrer Nachhaltigkeitsbilanz anzupassen. Das könnte manche Betriebe dazu verleiten, "Grünfärberei" zu betreiben - so nennt man es, wenn Bilanzen "grüner" präsentiert werden, als sie es eigentlich sind. Henry Schäfer, Professor an der Universität Stuttgart, attestiert Brüssel bei seinem Finanzplan auch "viel Blauäugigkeit". Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit dem nachhaltigen Finanzmarkt. Einerseits, so der Experte, gebe es gar nicht so viele Anlagemöglichkeiten, wie nötig wären, um den Markt entsprechend der Vorstellungen der EU wachsen zu lassen. Und selbst wenn diese geschaffen würden, müssten sie erst einmal nachgefragt werden. Ob diese Rechnung nur mittels intensiverer Beratung aufgeht - Schäfer ist da skeptisch. Zwar belegen Umfragen, dass die Deutschen ihr Geld durchaus nachhaltig anlegen möchten, doch "Privatanleger sind schon in normalen Anlagefragen überfordert und mit Nachhaltigkeit erst recht", sagt der Wirtschaftsprofessor. Der größte Knackpunkt der politischen Überlegungen ist aber ein ganz anderer: Die Kommission möchte eine einheitliche Klassifikation entwickeln, um die Nachhaltigkeit einzelner Fonds besser bewerten zu können. Dazu muss sie in einem ersten Schritt allerdings definieren, was Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet - und zwar allgemeingültig. In Frankreich gilt die Atomkraft als umweltschonend Eine Mammutaufgabe, vor der die Beteiligten des Finanzmarkts bisher zurückgeschreckt sind, denn ein einheitliches Verständnis des Begriffs gibt es nicht. Momentan bestimmt jeder Vermögensverwalter selbst, was er unter nachhaltigem Investment versteht - das macht es für den Anleger denkbar unübersichtlich. Wie komplex eine einheitliche europäische Taxonomie wäre, zeigt sich am Beispiel Atomkraft: In Deutschland gehören wirtschaftliche Tätigkeiten im Bereich Kernenergie zu den sogenannten Ausschlusskriterien, die eine Investition im Sinne der Nachhaltigkeit ausschließen. In Frankreich hingegen gilt die Atomkraft wegen ihres geringen CO₂-Ausstoßes als nachhaltig. Eine Expertengruppe will der EU dabei helfen, "Schritt für Schritt" festzulegen, welche Tätigkeiten als nachhaltig gelten. Daran sollen sich sowohl Investoren als auch Unternehmen orientieren. Aus der Taxonomie will die EU in einem weiteren Schritt auch ein gesetzliches Qualitätssiegel für Nachhaltigkeit entwickeln - vergleichbar mit dem europäischen Biosiegel für Erzeugnisse aus ökologischem Anbau. Solche Nachhaltigkeitssiegel gibt es auf dem Finanzmarkt schon in großer Zahl, allerdings stehen bisher immer private Organisationen dahinter. So verleiht das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) seit 2015 jährlich das FNG-Siegel, das Mindeststandards für nachhaltige Investmentfonds definiert. Auch das Onlinemagazin ecoreporter.de, das sich auf den grünen Anlagemarkt spezialisiert hat, vergibt ein Siegel. Dessen Kriterien gehen allerdings weit über einen Mindeststandard hinaus. Wie streng die Regelungen für einen gesetzlichen Stempel sein würden, ist offen. Branchenkenner wie Henry Schäfer schätzen, dass sich die EU-Partner auf einen Kompromiss mit Mindestanforderungen einigen werden. Anders kommt man wohl auf keinen gemeinsamen Nenner. Sind die Standards zu streng, gäbe es außerdem weniger Anlagemöglichkeiten und damit wieder weniger Anleger. Zu lasch sollten die Vorschriften aber auch nicht sein - sonst komme schnell wieder der Verdacht der "Grünfärberei" auf, so Schäfer. Und das will die EU unter allen Umständen vermeiden. ### Zusammenfassung: Die EU-Kommission will nachhaltige Finanzprodukte fördern und dafür ein Siegel einführen. Doch die Probleme fangen schon bei den einfachsten Definitionen an.
Die EU-Kommission will nachhaltige Finanzprodukte fördern und dafür ein Siegel einführen. Doch die Probleme fangen schon bei den einfachsten Definitionen an.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nachhaltige-investments-fuer-eine-gruene-und-soziale-welt-1.4268340
Für eine grüne und soziale Welt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Furcht vor einem länger dauernden Regierungsstillstand in den USA hat den US-Dollar am Freitag weiter belastet und im Gegenzug den Euro unterstützt. Der Kurs der Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,1476 Dollar. Der teilweise Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA wird sich wohl bis ins neue Jahr hinziehen. Nur wenige Minuten nach Sitzungsbeginn vertagte sich der US-Kongress in Washington am Donnerstag (Ortszeit) auf kommende Woche, wie US-Medien berichteten. Nur wenige Abgeordnete seien nach den Weihnachtsferien überhaupt in Washington erschienen. US-Medien gehen nun davon aus, dass frühestens Anfang Januar eine Einigung über den Haushalt und die Grenzsicherung zu Mexiko gefunden und damit der "Shutdown" beendet werden könne. Kurz vor dem Ende eines turbulenten Jahres zogen die Ölpreise am Freitag wieder etwas an. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich zeitweise um 3,1 Prozent auf 53,80 Dollar je Barre. US-Leichtöl WTI kostete mit 45,80 Dollar 2,7 Prozent mehr. Händler sprachen von einer technischen Bewegung, nachdem die Preise in den vergangenen Wochen stark unter Druck geraten waren. An den fundamentalen Gründen für die Preisentwicklung habe sich in den vergangenen Tagen nichts geändert. Zum einen hat der Handelsstreit zwischen China und den USA seit Beginn des vierten Quartals Spekulationen auf eine Konjunkturabschwächung mit sinkender Nachfrage nach Öl ausgelöst. Zum anderen fördern die USA wieder mehr Öl und könnten 2019 trotz Förderkürzungen der Opec und ihrer Partner für ein Überangebot sorgen. Wegen der Turbulenzen an den weltweiten Aktienmärkten und der Furcht vor weiteren Schwankungen im neuen Jahr haben sich Anleger am letzten Handelstag 2018 verstärkt mit Gold eingedeckt. Der Preis für das Edelmetall kletterte um bis zu 0,6 Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch von 1282 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). ### Zusammenfassung: Aus Furcht vor starken Kursschwankungen im kommenden Jahr gehen die Anleger am letzen Handelstag auf Nummer sicher und setzen auf Gold.
Aus Furcht vor starken Kursschwankungen im kommenden Jahr gehen die Anleger am letzen Handelstag auf Nummer sicher und setzen auf Gold.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rohstoffe-und-devisen-oel-und-goldpreis-steigen-1.4268095
Rohstoffe und Devisen - Öl- und Goldpreis steigen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Das heimliche Wirtschaftswort des Jahres 2018 lautet "mitnehmen", gerne gebraucht in Verbindung mit dem Wort "Menschen". Schon im Januar sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, CDU, er wolle der Digitalisierung mehr Raum geben, "damit wir die Menschen mitnehmen". Im Februar wies Siemens-Chef Joe Kaeser darauf hin, die Digitalisierung führe zu einer "großen Umverteilung in der Gesellschaft, und dabei müssen wir die Menschen mitnehmen". Henkel-Chef Hans Van Bylen fügte im Juli hinzu, er wolle "auf dem Weg in die digitale Arbeitswelt alle Menschen mitnehmen". Und dann kündigte die Bayerische Oberlandbahn im August auch noch an, ab 2020 ihre 20 Jahre alten Züge zu ersetzen, dann könne man "mehr Menschen mitnehmen". Vom US-Fahrdienst Uber redet man schon gar nicht mehr, der hat sowieso das ganze Jahr über nichts anderes zu tun, als ständig und überall "Menschen mitzunehmen". Ist es da ein Wunder, dass jetzt, am Ende des Jahres, so viele Menschen mitgenommen aussehen? Vermutlich kommt das daher, dass hinter der Floskel das Bild eines unselbständigen, entmündigten Menschen zum Vorschein kommt. Wer mitgenommen werden muss, bewegt sich nicht aus eigenem Antrieb, sei es, weil er grundsätzlich unbeweglich ist, sei es, weil es ihm am Fahrzeug mangelt. Wenn ein Manager also sagt: "Wir wollen die Menschen mitnehmen", dann sagt er zwischen den Zeilen dazu: "weil von selbst bewegen sie sich ja nicht". Er bezichtigt seine Mitarbeiter der Passivität. Ganz absurd wird es, wenn Führungskräfte ihre Mitarbeiter dorthin mitnehmen, wo sie selbst gar nicht hingehen, dann zum Beispiel, wenn es zu Umstrukturierungen und Stellenabbau kommt. Bei näherem Hinschauen zeigt sich, dass das heimliche Wort des Jahres 2018 ein freundlich daherkommendes Unwort ist. Es wäre ein guter Vorsatz im neuen Jahr für alle mitnehmenden Vorgesetzten, sich darum zu kümmern, dass sich ihre Mitarbeiter aus freien Stücken bewegen - und sie dann einfach mal dort zu lassen, wo sie sind. ### Zusammenfassung: "Die Menschen mitnehmen" ist das heimliche Wirtschaftswort des Jahres 2018. Bei näherem Hinschauen entpuppt es sich als Unwort.
"Die Menschen mitnehmen" ist das heimliche Wirtschaftswort des Jahres 2018. Bei näherem Hinschauen entpuppt es sich als Unwort.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/zwischen-den-zahlen-bitte-nicht-mitnehmen-1.4268362
Zwischen den Zahlen - Bitte nicht mitnehmen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Neujahrstag ist Japans höchster Feiertag, historisch hat an diesem Tag jeder seinen Geburtstag begangen. Individuelle Geburtstagsfeiern gab es nicht. An diesem Tag, bis 1873 der erste Tag des Mondkalenders wie in China, wurden alle Japaner ein Jahr älter. Heute feiert Japan am 1. Januar das neue Jahr. Die Familien treffen sich zum Osechi-Riyori, einem traditionellen Festessen, das vor allem schön aussieht. Es wird vorab zubereitet, damit an Neujahr niemand arbeiten muss. Viele dieser Gerichte haben eine symbolische Bedeutung: Herings-Rogen, japanisch "Kazunoko", steht für den Kinderwunsch. "Kazu" bedeutet "Zahl, zahlreiche, und "ko" steht für "Kinder". Für die - heute meist wenigen - Kinder ist der Neujahrstag Zahltag. Von den Großeltern, Tanten, Onkeln und Bekannten erhalten sie "weiße Briefumschläge", in denen Bargeld steckt. Da kommen leicht umgerechnet 200 bis 300 Euro zusammen. Weiße Umschläge schenkt man in Japan auch einem Brautpaar und der Trauerfamilie zur Beerdigung. Zu Neujahr und zur Hochzeit müssen die Geldscheine neu sein. Oder wenigstens so aussehen. Zur Beerdigung hingegen dürfen es keine neuen Scheine sein. Das würde bedeuten, man begrüße den Weggang des Verstorbenen als Neuanfang. Auch in Korea und Südostasien wird traditionell Geld in Briefumschlägen verschenkt. Der Brauch stammt aus China, wo er seit mehr als 2000 Jahren überliefert ist. Nur steckt das Geld, und zwar ein runder Betrag, dort in einem "Hong-bao", einem "roten Päckchen". Rot ist die Farbe des Glücks. Zum chinesischen Neujahr, 2019 am 5. Februar, müssen die erwachsenen Verwandten, besonders die unverheirateten, jedem Kind der Familie ein Hong-bao zustecken. Geld in roten Umschlägen schenken die Chinesen auch zur Hochzeit, zur Geburt oder zum Studienabschluss. Die Großmutter gibt ihrem Enkel einen Hong-bao, wenn sie ihn länger nicht gesehen hat. Besucht der Schwiegersohn, der in einer anderen Stadt lebt, seine Schwiegereltern, dann überreicht er ihnen je einen roten Umschlag. Bevor er abreist, erhält auch er einen Hong-bao, in dem womöglich der gleiche Betrag steckt, den er den Schwiegereltern geschenkt hat. In Südchina schenken sich die Trauernden zur Beerdigung selten Geld, im Norden schon. Dann allerdings in einem weißen Umschlag, der Farbe der Trauer, und einen ungeraden Betrag. Der Brauch fußt im Konfuzianismus und hält den Familien-Clan oder eine Gemeinschaft durch ein Geben und Nehmen zusammen. Die Lehre verpflichtet die Menschen, zum Gemeinwohl der Gruppe beizutragen. Mit den Geldgeschenken tun sie das auch symbolisch. Zugleich müssen sie ihrer Gruppe jedoch zurückgeben, was sie erhalten haben. Nicht heute, aber irgendwann. Wer einen roten Umschlag erhält, wird damit in die Gemeinschaft eingebunden. Mitglieder westlicher Kulturen halten Hong-bao außerhalb der Familie für Bestechung. Die gibt es mit den roten Umschlägen tatsächlich. Wer einen unangemessen hohen Betrag erhält, muss damit rechnen, dass der Geber eine Gegenleistung erwartet. Weist er das Geldgeschenk jedoch zurück, verlieren beide ihr Gesicht. China bewegt sich rasch vom Bargeld weg. Manche Läden und Restaurants wollen kein Cash mehr. Kunden zahlt mit Wechat, dem chinesischen Pendant von Facebook. Der Taxifahrer raunzt einen an, wenn man kein Wechat-Konto hat. Warum so umständlich? Seit vier Jahren gibt es auf Wechat auch eine Hong-bao-Funktion. Manche Kinder erhalten ihre roten Umschlägen nun elektronisch. Und damit plötzlich keine runden Beträge mehr, sondern zum Beispiel 88,88 Yuan. Die Acht ist eine Glückszahl. Wenn die Symbolik wirklich wichtig sei, für eine Hochzeit etwa, so ein Bekannter, dann sollte es jedoch auch künftig in Form von Bargeld sein. Von elektronischen "weißen Umschlägen" kann Japan, noch immer ein Bargeld-Land, vorerst nur träumen. Andererseits ist die Acht hier auch keine Glückszahl. ### Zusammenfassung: Früher feierten die Japaner an Neujahr kollektiv Geburtstag. Heute gibt es ein Festessen - und für Kinder die begehrten weißen Briefkuverts.
Früher feierten die Japaner an Neujahr kollektiv Geburtstag. Heute gibt es ein Festessen - und für Kinder die begehrten weißen Briefkuverts.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tradition-neujahr-auf-japanisch-1.4268358
Tradition - Neujahr auf japanisch
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Nach sechs Gewinnjahren in Folge, mussten Anleger am deutschen Aktienmarkt 2018 herbe Verluste hinnehmen. Der Dax büßte mehr als 18 Prozent ein und brachte damit das verlustreichste Jahr seit der internationalen Finanzkrise 2008 hinter sich. Der Freitag, der verkürzte letzte Handelstag des Jahres, geriet etwas versöhnlicher. Für den deutschen Leitindex reichte es zu einem Plus von 1,7 Prozent auf 10 559 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte M-Dax stieg um 1,4 Prozent auf 21 588 Zähler. Er büßte in diesem Jahr fast 18 Prozent ein. Einen Tag zuvor war der Dax auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen. Bei aller Kursschwäche gab es doch bei einzelnen Aktien für Anleger durchaus einiges zu gewinnen. Im Dax schafften die Papiere der im September erst in den Leitindex aufgerückten Wirecard ein Jahresplus von mehr als 40 Prozent. Der Spezialist für elektronischen Zahlungsverkehr profitierte vom weltweiten Boom beim Online-Shopping. Am Freitag schoben Spekulationen um eine Übernahme die Aktien des Zahlungsabwicklers um 4,3 Prozent an. Händler verwiesen auf ein Interview des Handelsblatts mit dem früheren Aufsichtsratschef von Wirecard, Klaus Rehnig, der an dem Unternehmen beteiligt ist und sagte: "Ich rechne damit, dass bald ein internationaler Konzern kommen wird und Wirecard kaufen will." Die Aktien der Deutschen Bank machten am Freitag mit einem Plus von 3,2 Prozent einen Teil der Verluste vom Donnerstag wett, als sie um 4,2 Prozent auf ein Rekordtief von 6,75 Euro abgerutscht waren. Deutschland größtes Geldhaus hatte 2018 mit vielen Problemen zu kämpfen, was den Aktienkurs um 56,1 Prozent und damit ans Dax-Ende drückte. Ähnlich desaströs sah es auf Jahressicht bei den Aktien der Commerzbank aus, die um knapp 54 Prozent einbrachen. Sie waren das Schlusslicht im M-Dax. Wegen dieser Verluste verlor das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Geldhaus nach 30 Jahren sogar seinen Platz im Dax. Die Favoritenrolle im M-Dax gehört derweil der Medizintechnik: Mit Aufschlägen von bis zu 40 Prozent haben mit Sartorius und Carl Zeiss Meditec zwei Indexneulinge aus dieser Branche ihre Nase klar vorn. An der Wall Street überwogen Kursverluste zum Handelsschluss. Der Dow Jones gab um 0,3 Prozent auf 23 062 Punkte nach. ### Zusammenfassung: Der Dax kann am letzten Handelstag des Jahres einen kleinen Teil der jüngsten Verluste wettmachen. Dennoch bleibt 2018 für die Anleger ein unerfreuliches Börsenjahr.
Der Dax kann am letzten Handelstag des Jahres einen kleinen Teil der jüngsten Verluste wettmachen. Dennoch bleibt 2018 für die Anleger ein unerfreuliches Börsenjahr.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aktien-letzter-handelstag-endet-versoehnlich-1.4268093
Letzter Handelstag endet versöhnlich
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es ist kalt an diesem Dezembermorgen in Oberaudorf. Es hat geschneit. Sogar die Schlittenstrecke vom Brünnstein hinab in die Mühlau sei befahrbar, lautet die Auskunft von der Hütte unter dem 1600 Meter hohen Gipfel. Das Aufsteigen wärmt auf, die Wegbeschreibung passt. Der Weg klar gekennzeichnet, ja man kann sagen: Der Berg ist gemacht. Zwei Stunden soll es dauern bis zum Brünnsteinhaus. Die vom Bergführer angeratenen Grödeln mit den Metallzacken für besseren Tritt können im Rucksack bleiben. Dass es so gut bergan geht, liegt vor allem an Christian Berghofer. Bevor der erste große Schneefall kam, hat er Schilder erneuert und Stufen ausgebessert, ein paar dicke Äste, die nach den herbstlichen Stürmen liegen geblieben waren, beseitigt und das Wegenetz rund um "seinen" Berg für den Winter vorbereitet. Berghofer ist Wegereferent beim Deutschen Alpenverein in Rosenheim, bei einer von 356 Sektionen im größten Bergsportverein der Welt mit bald 1,3 Millionen Mitgliedern, den alle nur kurz DAV nennen. Berghofer macht das im Ehrenamt. Gemeinsam mit einem Kollegen kümmert er sich um 400 Kilometer Wanderwege, Pfade und Gipfelstiege rund um den Brünnstein und den Hochries, beides beliebte Ausflugsziele, die einschließlich der Hütten von der Sektion Rosenheim unterhalten werden. "Es muss alles passen, damit Wanderer und Bergsteiger sicher unterwegs sein können", erklärt der 51-Jährige, der im Hauptberuf Hubschrauberpilot ist bei der Bundespolizei. Das rund 30 000 Kilometer große Wegenetz und die insgesamt 322 Hütten des DAV in den Alpen sind so etwas wie "die heiligen Kühe des Alpenvereins", sagt Berghofer. Neben den Mitgliedsbeiträgen sind die Hütten mit 800 000 Übernachtungen im Jahr Einnahmegaranten für den Verein. Er habe das Glück, in früheren Jobs vieles gelernt zu haben, was er in seinem Ehrenamt nun brauchen könne, sagt Berghofer: Wege trockenlegen, Mauern untersetzen, Gerüste bauen, Stufen reparieren. "Die meiste Freizeit verbringe ich mit meiner Frau in den Bergen. Die Alpen, das ist ein Refugium, das uns viel gibt, und das ich erhalten will", erklärt er sein Engagement. Er teilt diesen Enthusiasmus mit mehr als 26 000 ehrenamtlich tätigen Mitgliedern im Alpenverein. Sie arbeiten fast zwei Millionen Stunden pro Jahr für den DAV und bringen dem Verein abzüglich der Kosten eine "Wertschöpfung von fast 28 Millionen Euro", wie sie beim Bundesverband in München ausgerechnet haben. Detailansicht öffnen Überall gilt, was Yvonne Tremml vom Brünnsteinhaus bei Schlechtwetter mit Fotos belegt: Der Ausblick ist unschlagbar. (Foto: Simone Boehringer) "Wieso fragen Sie nach Geld?", sagt die Wirtin. Und zeigt das Gipfelpanorama Diese Freiwilligendienste weiß auch Yvonne Tremml zu schätzen. Mit ihrem Mann Sepp betreibt die 40-jährige Oberaudorferin ganzjährig das Brünnsteinhaus, das dem DAV gehört. Das heißt: Sie zahlt eine "faire Pacht", wie sie sagt, einen monatlich vierstelligen Betrag. Einschließlich der Bettenpauschale vom DAV pro Übernachtungsgast "haben wir schon unser Auskommen", sagt sie. Freilich sei es nicht zu vergleichen mit ihrem vorherigen Job als Tourismuschefin. Und ihr Mann, der jetzt in der Hütte kocht, leitete zuvor den Bauhof in Oberaudorf. "Wieso fragen Sie nach Geld? Schauen Sie doch, wie es hier aussehen kann!" Wirtin Tremml nimmt einen Posterkalender mit Panoramen von der Wand. "Vom Kaisergebirge bis zum Großglockner und Großvenediger können Sie sehen, wenn es das Wetter hergibt." Es seien diese Momente, die ihr und ihrem Mann immer wieder bestätigen, das Richtige getan zu haben, als sie ihre Managerjobs im Tal aufgaben und rauf auf die Hütte zogen. 50, 100, am Wochenende auch mal bis zu 300 Gäste kämen am Tag in das Brünnsteinhaus, sagt Tremml. Bis zu 60 Ausflügler könne sie pro Nacht beherbergen. Auf dem Brünnstein, nur eine Stunde von München entfernt, ist meist viel los. Die bayerische Landeshauptstadt ist Hochburg für den Alpenverein. Allein die beiden größten Sektionen, München und Oberland, haben zusammen etwa 170 000 Mitglieder und Jahresbudgets von etwa zehn Millionen Euro. Ein Volumen, das für mehr reicht als zum Unterhalt der 16 zu den Sektionen gehörenden Hütten. So stemmte die Sektion München vor drei Jahren mithilfe von Fördergeldern, Darlehen und Spenden den 5,5 Millionen Euro teuren Neubau der Höllentalangerhütte auf dem Weg zur Zugspitze. Für 2019/20 ist im Verbund mit mehreren Sektionen ein weiteres Leuchtturmprojekt geplant: der Ausbau des europaweit größten Kletterzentrums in Thalkirchen mit einer weiteren Halle. Bis zu sechs Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt. Die Genehmigung steht allerdings noch aus. Da die Sektionen als regionale Vereine alle einzeln Buch führen, ist es schwer, einen Überblick über alle Bauvorhaben und Aktivitäten des DAV zu bekommen. "Es gibt keine konsolidierte Bilanz", heißt es in der Bundesgeschäftsstelle. "Die Sektionen müssen uns keine Rechenschaft ablegen." Man muss also viele Hundert Einzelberichte durchforsten, um zu erfassen, was dieser Riesenverein so alles auf die Beine stellt. Dass die beiden mitgliederstärksten Sektionen München und Oberland Millionenetats verwalten, überrascht nicht. Aber auch eine mittelgroße Einheit wie etwa die in Rosenheim kommt mit 10 000 Mitgliedern auf Beitragseinnahmen von immerhin 400 000 Euro. So urig sie auch sind, in den Vereinshütten stecken Millionensummen Insgesamt habe der DAV in den vergangenen zehn Jahren allein für Hüttenbaumaßnahmen 103 Millionen Euro ausgegeben, heißt es im Sektions-Magazin Alpinwelt-Extra zur Fertigstellung der Höllentalangerhütte 2016. Seitdem sind weitere Projekte hinzugekommen. Die genehmigte Gesamtbausumme im DAV für 2017 lag laut Jahresbericht bei knapp 15 Millionen Euro. Hinzu kamen knapp neun Millionen Euro für Kletteranlagen, dem zweiten starken und seit Jahren boomenden Bereich. Rund 200 Anlagen sind inzwischen in Betrieb, pro Jahr kommen nach Angaben des DAV etwa zehn neue hinzu. Seit der Jahrtausendwende hat der Boomsport dem Alpenverein 300 000 neue Mitglieder eingebracht, ist dem bundesweiten Mitgliedermagazin Panorama zu entnehmen. Im Gespräch mit Wegereferent Berghofer und Hüttenwirtin Tremml interessieren die Großprojekte nur am Rande. Hier geht es um Einkäufe, Reparaturen und Organisatorisches. Für die Zahlen sind andere zuständig. Zum Beispiel Franz Knarr, der Sektionsvorsitzende. 1,5 Millionen Euro habe sich der DAV Rosenheim die Modernisierung des Brünnsteinhauses in den vergangenen 25 Jahren kosten lassen, rechnet Knarr vor. Weitere zwei Millionen Euro entfielen auf die Hochrieshütte auf dem "Rosenheimer Hausberg", wie sie hier sagen. Sie soll die erste Skihütte der Alpen gewesen sein, erbaut vor dem Ersten Weltkrieg - aber ganz sicher weiß man das nicht. Detailansicht öffnen Der Berg ist bereitet von den Wegewarten und so geht es auch im Schnee gut voran: Aufstieg auf den Brünnstein im morgendlichen Sonnenschein. (Foto: Simone Boehringer) Knarr führt die Geschäfte der Sektion seit 30 Jahren. Die Ehrenamtsstunden seiner Leute rechnet er mit der Bundesgeschäftsstelle ab, "wir bekommen dann Beiträge rückvergütet vom Dachverband", erklärt er. Geld, das er dann wieder in Renovierungen von Hütten und Wegen, in Schulungen und Veranstaltungen für die Mitglieder stecken kann. So funktioniert es, das Stammgeschäft des Alpenvereins, das eigentlich "Zweckbetrieb" heißt in der Buchhaltersprache der Vereine. Es ist das traditionelle und neben den Bereichen Bergsport, Ausbildung und Klettern mehr als nur ein Standbein für den Alpenverein. "Die Hütten sind die wichtigsten Identifikationsflächen für den Verein. Da fließt so viel Herzblut hinein, die Bedeutung kann man wirtschaftlich gar nicht messen", erklärt Olaf Tabor, seit gut sechs Jahren Hauptgeschäftsführer des DAV. Der 47 Jahre alte promovierte Sportwissenschaftler leitet die Bundesgeschäftsstelle in München. Tabor hat sich Zeit genommen, zu Finanzdetails wird er von der Presse nicht oft gefragt, verrät sein Sprecher. Dabei gibt es auch im Bundesverband einiges zu berichten. So laufen die Fäden des DAV derzeit noch in einem wenig repräsentativen, aber funktionalen Gebäude im unspektakulären Stadtteil Untermenzing zusammen. Aber: "Das Wachstum hat dazu geführt, dass wir bald aus den Nähten platzen", sagt Tabor. Etwa 5000 neue Mitglieder stoßen jedes Jahr dazu. Für 2020 ist deshalb ein Umzug geplant, die neue Zentrale entsteht gerade in der Parkstadt Schwabing, nahe der Autobahn-Zufahrt zur A9. Dort saniert der DAV einen Teil des ehemaligen Stammhauses des Langenscheidt-Verlags. Die Kosten für den Umbau: mehr als 20 Millionen Euro. Eine Summe, die man sich ohne die riesige Mitgliederzahl im Hintergrund sicher nicht leisten könnte. Tabor und seine etwa 100 Kollegen in der Bundesgeschäftsstelle - dazu gehören auch das DAV-Museum auf der Münchner Praterinsel und die Bildungsstätte Bad Hindelang im Allgäu - sind hauptberuflich im Alpenverein tätig. Der Bau der neuen Zentrale ist nur eine Baustelle des Vereins, und sicher auch nicht die Wichtigste. Gleichwohl erntet das Projekt mehr Kritik als jede Hüttenrenovierung: "Braucht's das?" hört man in Gesprächen mit Mitgliedern, gelegentlich fällt auch das Wort "Wasserkopf". Mit solchen Reaktionen hatte die Geschäftsführung wohl schon gerechnet. Sie hat sich das Bauvorhaben von der Hauptversammlung des Vereins und damit von allen Delegierten der Sektionen absegnen lassen. Detailansicht öffnen 103 Millionen Euro verbaute der Alpenverein in den vergangenen zehn Jahre in seinen Hütten. Manche wurden neu errichtet, wie die Höllentalangerhütte. (Foto: Bernd Ritschel/mauritius) Der DAV ist überall in Deutschland vertreten, nicht nur nahe den Alpen. Auch im Ruhrgebiet oder Hamburg sitzen große DAV-Sektionen. Viel Zulauf gibt es zuletzt in Ostdeutschland, wo 2017 neue Kletterzentren eröffnet wurden, in Dresden und Weimar. Viele Sektionen haben zudem eine oder auch mehrere DAV-Hütten in der Obhut. Nicht wenige Häuser sind nach der Sektion benannt, die sie erbaut hat - so gibt es etwa ein Hannover und ein Kölner Haus und eine Wormser und eine Potsdamer Hütte. Alles Orte, die man nicht unbedingt mit den Alpen in Verbindung bringt. "Es gibt viele unterschiedliche Motive, die die Menschen zu uns führen", freut sich Geschäftsführer Tabor. Wandern, Skitouren gehen und Klettern gehörten genauso dazu wie der Wunsch nach Ausbildung im Bergsport oder schlicht die Liebe zur Natur. Denn der DAV ist beides, Naturschutzorganisation und Sportverein. Und seit Neuestem ist der DAV auch betreuender Dachverband für eine olympische Sportart: Der Wettbewerb im Klettern wird 2020 zum ersten Mal in Tokio olympisch ausgetragen. "Dafür haben wir zu Januar 2019 den Leistungssport in eine gemeinnützige GmbH ausgegliedert", sagt Tabor. So verlangen es Bundesinnenministerium und Deutscher Olympischer Sportbund, damit die neue Einheit für Leistungssport direkt Fördermittel bekommen kann. Der DAV insgesamt finanziert sich allerdings "zu gut 80 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen und ist somit weitgehend unabhängig von Zuschüssen und Spenden", betont Tabor. Rund 26 Millionen Euro aus Mitgliedsbeiträgen bekommt der Bundesverband von den Sektionen für 2018 überwiesen. Ein Gutteil davon fließt als Zuschuss für den Bau von Kletteranlagen oder für Hütten- und Wegesanierungen an die Sektionen zurück. 2019 wird ein großes Jahr für den DAV, ein Jubiläumsjahr. Vor 150 Jahren, 1869, wurde der Verein gegründet, mit dem "Zweck, die Kenntnisse von den Deutschen Alpen zu erweitern und verbreiten, ihre Bereisung zu erleichtern", wie es in der ersten Satzung heißt. Statt Sennerhütten mit Strohlagern und ohne Toiletten entstanden nach und nach komfortablere Herbergen, der Österreichische und der Deutsche Alpenverein taten sich schnell zusammen, um die logistische Herausforderung gemeinsam zu stemmen. Heute gelten die Alpen als ausreichend erschlossen, insgesamt 570 Hütten betreiben der Deutsche, der Österreichische und der Südtiroler Alpenverein. Vielen Mitgliedern geht es nun darum, das Erreichte zu bewahren und eine weitere Kommerzialisierung, wie sie etwa mit der Zusammenlegung verschiedener Skigebiete immer wieder versucht wird, zu verhindern. Im Kleinen hat das Engagement gefruchtet. Auf Druck vieler Umweltschützer, auch aus dem DAV, hat die Bayerische Landesregierung die Pläne für eine Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu gestoppt. Dabei sind sich die Sektionen nicht immer grün bei solchen Fragen, und manche vertreten auch andere Meinungen als das Präsidium oder die Bundesgeschäftsstelle. In der jährlichen Hauptversammlung und in den regionalen Mitgliedertreffen wird oft heftig um den Kurs gestritten. "Auseinandersetzungen zwischen Naturschützern und Bergsportlern sind bei uns so alt wie der Verband selbst", sagt Hauptgeschäftsführer Tabor. "Wir führen diese Debatten mit Leidenschaft und Überzeugung. Im Ergebnis müssen wir unsere Positionen immer wieder nachjustieren, und das ist gut so." Lokale Skivereine zum Beispiel wollen möglichst ortsnah gute Trainingsgebiete, die Gemeinden legen oft mehr Wert auf naturbelassene Naherholungsgebiete. "Die Alpen sind schön", heißt der aktuelle Slogan, "Noch." Es lohne sich dafür zu kämpfen Für 2019 hat sich der DAV entschieden, dem Naturschutz Vorrang zu geben. Gemeinsam mit den Österreichern und den Südtirolern wird gerade eine Kampagne gestartet: "Die Alpen sind schön. Noch. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen", heißt der Slogan, mit dem der DAV die Bevölkerung mobilisieren will. "Projekte zur Zusammenlegung der Skigebiete Sölden und Pitztal, Hochötz und Kühtai sowie eine Skischaukel vom Kaunertal bis ins Langtauferer Tal, mit der erstmals mit Liften der Alpenhauptkamm überwunden würde, sollen problematisiert werden", erklärt ein DAV-Sprecher. Ziel sei es, Ausbauprojekte zu stoppen. Brünnstein-Wirtin Tremml muss sich mit solchen Themen nicht rumschlagen. Viele Wege führen auf ihren Berg, aber kein Lift, der die Ruhe stört. Es ist nachmittags halb vier, der Mittagsansturm an Gästen ist vorbei. Für die Übernachtungsgäste muss sie noch nichts tun. Bleibt noch eine Stunde, um bei Helligkeit einige Arbeiten draußen zu erledigen - und um Schlitten herauszugeben. Die Naturrodelbahn beginnt vor der Hütte, der Weg führt zurück in die Mühlau und dauert etwa 20 Minuten. Und: Die Wolkendecke reißt auf, der Blick, von dem Yvonne - am Berg oberhalb 1000 Meter ist man jetzt per Du - so geschwärmt hatte, ist plötzlich live, der Großglockner gut sichtbar. "Und da fragst noch, warum wir hier bleiben?" ### Zusammenfassung: Der DAV ist die größte Bergsportvereinigung der Welt, ein Konzern mit Millionenumsatz. Auf Spurensuche in den Alpen.
Der DAV ist die größte Bergsportvereinigung der Welt, ein Konzern mit Millionenumsatz. Auf Spurensuche in den Alpen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/report-stille-macht-am-berg-1.4268137
Report - Stille Macht am Berg
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Noch eine Zeitung im alten Jahr. In der Silvester-Ausgabe, laufende Nummer 300/2018, kommt Peter Wesjohann zu Wort. Er leitet ein Unternehmen, das jeden Tag eine Million Hühner schlachtet. Als Chef des Geflügelfleisch-Herstellers Wiesenhof hat Wesjohann gelernt, mit Widerständen umzugehen, Tierschützer gehören zu seinen schärfsten Kritikern. Im Montagsinterview erklärt er, warum ihm das Schlachten trotz allem kein schlechtes Gewissen bereitet und er hin und wieder gern mal einen Insekten-Burger essen würde. Lecker. ### Zusammenfassung: Das neue Jahr beginnt die Redaktion wieder mit einem monothematischen Wirtschaftsteil - diesmal zum Thema Glück.
Das neue Jahr beginnt die Redaktion wieder mit einem monothematischen Wirtschaftsteil - diesmal zum Thema Glück.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/was-kommt-die-gluecksausgabe-1.4268141
Was kommt - Die Glücksausgabe
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bernd Meyer gebührt der zweifelhafte Ruhm, 2018 als Erster von einer "Jahresendrally" gesprochen zu haben. Es war am 28. September, als der Chefstratege der Bankhauses Berenberg sagte: "Die Jahresendrally im Dax wird holprig, aber sie kommt." Kurz darauf fielen die Aktienkurse rasant, doch vier Wochen später bekräftigte Berenberg-Kollege Henning Gebhardt noch einmal: "Wir glauben an eine Jahresendrally. Die unerwartet starken Turbulenzen seit Oktober müssten in den kommenden Wochen ein Ende finden." Sehr viel weiter daneben kann eine Prognose kaum liegen. Denn auch im November fielen die Kurse an den Börsen deutlich, im Dezember ging es weiter nach unten, bis hin zum traurigen Tiefpunkt um Weihnachten herum, als die New Yorker Börse binnen drei Tagen fast zehn Prozent verlor. Im Vergleich zum Rekordstand im Oktober hat der US-Aktienindex S&P 500 nun 15 Prozent verloren, beim Deutschen Aktienindex liegt das Minus gegenüber dem Rekord Ende Januar sogar bei 21 Prozent, seit Jahresanfang sind es 18 Prozent. Aus der Jahresendrally ist Jahresendjammer geworden, zumal auch der Ausblick vieler Experten auf 2019 wenig optimistisch ausfällt. Zu groß sind die Sorgen um eine abflauende Weltkonjunktur und um politische Risiken. Damit droht ein Börsenboom zu Ende zu gehen, der fast zehn Jahre lang anhielt. Seit März 2009 waren die Aktienkurse fast ununterbrochen gestiegen, der Wert der US-Börse hatte sich in dieser Zeit verfünffacht, der der deutschen mehr als verdreifacht. In dieser Zeit waren Aktien für Investoren stets so etwas wie eine letzte Zuflucht. Wegen der Niedrigzinspolitik der Notenbanken brachten Sparprodukte und Staatsanleihen kaum Rendite. Wenigstens an den Aktienmärkten aber war etwas zu holen. Wenn die nun auch noch ausfallen, sieht es für Investoren trüb aus. Geldanlage? Selten war sie so schwer wie heute. Ulrich Kater ist lange genug im Geschäft, um sich von den Kapitalmärkten nicht mehr überraschen zu lassen. So etwas wie 2018 aber, sagt er, habe es "noch nie gegeben". Seit 14 Jahren leitet Kater die volkswirtschaftliche Abteilung der Deka Bank, wo er und seine Experten ökonomische Analysen, Prognosen und Markteinschätzungen erstellen. Und wo immer sie hinschauten in diesem Jahr, sahen sie mit der Zeit rote Zahlen: Die Aktienmärkte sind zum Jahresende tief im Minus, mit Anleihen von Staaten und Unternehmen ließ sich größtenteils kein Geld verdienen, auch Rohstoffe wie Gold und Öl brachten keine Rendite. Gäbe es einen chinesischen Kapitalmarktkalender, sagt Kater, müsste 2018 das Jahr des Wurms sein: "Es war nämlich überall der Wurm drin." Lange hatte es so ausgesehen, als würde es an den Börsen nur noch nach oben gehen. Als stünden den wichtigsten Aktienindizes in den USA immer weiter neue Rekorde bevor, als gäbe es im neunten Jahr des globalen Börsenaufschwungs stets neue Gründe für weitere Kursgewinne: Der weltweit synchrone Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahre trieb die Unternehmensgewinne, steigende Gewinne bedeuteten steigende Aktienkurse, die lockere Geldpolitik der großen Notenbanken machte Aktien zur Anlageklasse fast ohne Alternative. Aber schon zu Beginn dieses Jahres wuchsen dies- und jenseits des Atlantiks die Zweifel an diesem Gesamtbild, die Anleger wurden nervöser, die Kurse schwankten wieder stärker, die Wachstumsaussichten trübten sich ein, die US-Notenbank Fed hob mehrmals die Zinsen an - und gegen Ende des Jahres machte sich Ernüchterung breit. Sind die fetten Jahre an der Börse nun vorerst vorbei? "Die Märkte sind anfällig für Bedenken, dass ein Abschwung nahe bevorsteht", schreiben die Kapitalmarktexperten der weltweit größten Fondsgesellschaft Blackrock in ihrem Jahresausblick. Zwar sehen sie diesen nicht unmittelbar voraus, aber wenn die Zeit der satten Gewinne am Aktienmarkt nun endet, sollte das aus ihrer Sicht niemanden überraschen. Zu viele Risiken haben sich angestaut in den vergangenen Jahren. Da wären zunächst die politischen Verwerfungen: Es bleibt fraglich, wie der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ablaufen soll, welche Folgen er hat für die Wirtschaft des Staatenbundes. Spätestens mit dem Haushaltsstreit zwischen der EU-Kommission und der Regierung in Italien wurde offenbar, wie fragil die konjunkturelle Lage in der Euro-Zone im zehnten Jahr nach Beginn der Finanzkrise immer noch ist. US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Steuerreform die Unternehmensgewinne zu einer Zeit aufgepumpt, in der die Wirtschaft der Vereinigten Staaten ohnehin schon zu überhitzen drohte. Und der Handelsstreit mit China geht spätestens im kommenden Jahr in eine neue Runde. Derweil können die Marktteilnehmer nun nicht mehr auf die lockere Geldpolitik vertrauen, die Verschuldung günstig, Anleiherenditen niedrig und Aktien teuer gemacht hat. "Von der Geldpolitik ist 2019 bestenfalls nur eine geringe Unterstützung zu erwarten", heißt es in einer aktuellen Analyse der unabhängigen Münchner Vermögensverwaltung Fiduka. Man muss sogar mit dem Gegenteil rechnen. Als die Fed in der Woche vor Weihnachten zum vierten Mal in diesem Jahr ihren wichtigsten Leitzins anhob - auf 2,5 Prozent -, fielen die Kurse an den Weltbörsen daraufhin deutlich. ### Zusammenfassung: Die wichtigsten Aktienmärkte der Welt werden das Jahr wohl im Minus abschließen. 2019 dürfte es so weiter gehen. Selten war es so schwer wie heute, Geld anzulegen.
Die wichtigsten Aktienmärkte der Welt werden das Jahr wohl im Minus abschließen. 2019 dürfte es so weiter gehen. Selten war es so schwer wie heute, Geld anzulegen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/boerse-aktien-boom-ende-aera-1.4268133
Börse 2018: Ende der goldenen Ära
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In Bolivien gibt es einen Berg, der Cerro Rico heißt, reicher Hügel. Er ist mit 4800 Metern Höhe mehr als ein Hügel, er überragt die Stadt Potosí, ja er ist eigentlich der Grund für ihre Existenz. Der Cerro Rico ist ausgehöhlt und abgefressen. Es gibt Befürchtungen, dass er bald einstürzen könnte, so tief haben Bergleute Stollen in sein Innerestes getrieben, um Silber und andere Bodenschätze herauszuholen. Viele sind darin gestorben, "dieser Berg frisst Menschen", hat der uruguayische Kolonialismuskritiker Eduardo Galeano mal geschrieben. In Wahrheit ist der reiche Berg ein Symbol der Armut. Solche Orte gibt es viele in Lateinamerika: Minas Gerais in Brasilien, die Ölfelder von Maracaibo in Venezuela, La Oroya in Peru, lange Zeit als dreckigster Ort der Welt bekannt. Aber auch in den Bananenplantagen von Costa Rica kann man sich fühlen wie in einem Bergwerk. Es ist heiß und schmutzig und stickig, wer dort schuftet, lebt nicht lange, allein schon wegen der Giftwolken der Sprühflugzeuge. ### Zusammenfassung: Nirgends auf der Welt sind die Einnahmen so ungleich verteilt wie in Lateinamerika. Seit dem Kolonialismus arbeiten die Eliten einem System zu, das den Globus in Gewinner und Verlierer einteilt.
Nirgends auf der Welt sind die Einnahmen so ungleich verteilt wie in Lateinamerika. Seit dem Kolonialismus arbeiten die Eliten einem System zu, das den Globus in Gewinner und Verlierer einteilt.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/samstagsessay-kontinent-der-verlierer-1.4268161
Kontinent der Verlierer
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) macht Medienberichten zufolge den Weg für die Hardware-Nachrüstung älterer Diesel-Pkw zur Reduzierung des Stickoxid-Ausstoßes frei. In einem 30-seitigen Papier würden die technischen Anforderungen für die "Allgemeine Betriebserlaubnis" (ABE) festgeschrieben, die für die Zulassung der Hardware-Bausätze durch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) nötig seien, berichten die Bild-Zeitung sowie der Bayerische Rundfunk. Damit sei zumindest rechtlich ein wichtiger Schritt für den Umbau älterer Diesel-Pkw erfolgt. Dies sind dem BR zufolge die Anforderungen, die in der Richtlinie festgeschrieben werden: Von den Nachrüstern wird unter anderem eine Garantie verlangt, dass das nachträglich eingebaute technische System zur Abgasreinigung bei Diesel-Pkw der Schadstoffklassen Euro 4 und 5 "bis Minimaltemperaturen von -7 Grad (...) wirksam und funktionsfähig" ist. Die entsprechend spezialisierten Unternehmen müssen zudem zusichern, dass für ihre Anlagen "eine Kilometerleistung von 100 000 km oder eine Lebensdauer von bis zu fünf Jahren (...) gewährleistet ist". Außerdem darf der Pkw nach der Nachrüstung nicht lauter sein als vorher. Der Stickoxid-Ausstoß (NOx) nachgerüsteter Diesel-Fahrzeuge darf nicht über dem Grenzwert von 270 Mikrogramm pro Kilometer liegen. Beim KBA sind nach Informationen der Bild allerdings noch keine vollständigen und entscheidungsreifen Anträge für Pkw-Nachrüstsätze eingegangen. Verschiedene Firmen bieten Nachrüstsätze zum Reduzieren des Stickoxidausstoßes an. Damit diese Nachrüstsätze rechtlich anerkannt werden und als legale Veränderung an dem speziellen Motortyp zulässig sind, müssen sie vom KBA genehmigt werden. Volkswagen reagierte umgehend: Der Branchenführer warnte vor einem höheren Verbrauch nach einer Umrüstung und vor negativen Folgen bei der Zuverlässigkeit der Autos: "Dies können wir als Automobilhersteller im Sinne unsere Kunden weder befürworten noch dafür haften. Deshalb raten wir von Hardware-Nachrüstungen ab." Das Bundesumweltministerium wies die Kritik von Volkswagen zurück. "Die Reaktion von VW wundert uns", sagte ein Ministeriumssprecher. "Dass VW nun eine Rolle rückwärts macht und wieder ausschließlich auf die Erneuerung der Fahrzeugflotte setzt, ist ärgerlich und wird kaum das verlorene Vertrauen in den Autokonzern wiederherstellen. Denn ein wenige Jahre altes Fahrzeug gegen ein neues einzutauschen, können sich nur die Wenigsten leisten und ist ökologischer Irrsinn." Die Bundesregierung hatte im Zuge ihrer Bemühungen zur Vermeidung von Fahrverboten Hardware-Nachrüstungen in besonders belasteten Metropolen-Regionen beschlossen. Unklar ist derzeit allerdings noch die Kostenübernahme für den Einbau. Die Verhandlungen der Bundesregierung mit den Autoherstellern sind noch nicht abgeschlossen. Kostenübernahme von Nachrüstungen noch unklar Anfang November hatten sich Daimler und Volkswagen bereiterklärt, ältere Diesel für bis zu 3000 Euro mit Katalysatoren nachrüsten zu lassen - allerdings nur in besonders mit Stickoxid belasteten Regionen. BMW lehnt eine Hardwarenachrüstung weiterhin ab, will aber ebenfalls mit bis zu 3000 Euro die Halter älterer Diesel unterstützen, etwa beim Kauf eines Gebrauchtwagens. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) warnte jetzt, Besitzer älterer Diesel könnten bei technischen Problemen nach einer Nachrüstung nicht mit Unterstützung der deutschen Hersteller rechnen. "Wir können keine Garantie für ein Fahrzeug übernehmen, in das nachträglich Abgasreinigungssysteme Dritter eingebaut wurden", sagte Verbandspräsident Bernhard Mattes der Welt. Wenn ein Kunde sein Fahrzeug umbauen lasse, dann trügen er und der Nachrüster auch die Verantwortung für mögliche Folgeschäden. ### Zusammenfassung: Bundesverkehrsminister Scheuer hat Medienberichten zufolge die technischen Anforderungen für Diesel-Nachrüstungen bestimmt. VW kritisiert die Nachrüstungen und zieht damit Ärger aus dem Umweltministerium auf sich.
Bundesverkehrsminister Scheuer hat Medienberichten zufolge die technischen Anforderungen für Diesel-Nachrüstungen bestimmt. VW kritisiert die Nachrüstungen und zieht damit Ärger aus dem Umweltministerium auf sich.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/papier-des-bundesverkehrsministeriums-technische-richtlinie-fuer-diesel-nachruestungen-steht-1.4267963
Technische Richtlinie für Diesel-Nachrüstungen steht
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Bei den deutschen Rüstungsexporten zeichnet sich in diesem Jahr ein deutlicher Rückgang ab. Bis zum 13. Dezember wurden nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums Ausfuhren von Waffen und anderen Rüstungsgütern im Wert von 4,62 Milliarden Euro genehmigt. Im gesamten Vorjahr waren es 6,24 Milliarden Euro. Der Umfang der genehmigten Exporte dürfte damit 2018 zum dritten Mal in Folge schrumpfen. Ein Wachstum gab es zuletzt 2015, damals auf einen Rekordwert von 7,86 Milliarden Euro. Nach einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Omid Nouripour war Saudi-Arabien trotz Beteiligung am Jemen-Krieg mit Geschäften im Umfang von 416 Millionen Euro viertgrößter Kunde deutscher Waffenschmieden - nach Algerien (802 Millionen Euro), den USA (506 Millionen Euro) und Australien (432 Millionen Euro). Erst im Zuge der Affäre um die Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul wurde im November ein kompletter Exportstopp gegen das Königreich verhängt. Eigentlich hatte die Bundesregierung schon im März im Koalitionsvertrag beschlossen, keine Rüstungsgüter mehr an Länder zu liefern, die "unmittelbar" am Jemen-Krieg beteiligt sind. Für bereits erteilte Vorgenehmigungen wurde allerdings eine Ausnahme gemacht. Der Grünen-Außenpolitiker Nouripour kritisierte, dass die Bundesregierung weiterhin in großem Umfang Ausfuhren an autoritäre Staaten und in Spannungsgebiete genehmigt habe. "Trotz der Ankündigungen im Koalitionsvertrag ist die Bilanz der Exportgenehmigungen für dieses Jahr verheerend", sagte er. ### Zusammenfassung: Die Anzahl der Exporte dürfte das dritte Mal in Folge sinken. Ein Hauptabnehmer der deutschen Rüstungsindustrie bleibt trotz des Jemen-Krieges Saudi-Arabien.
Die Anzahl der Exporte dürfte das dritte Mal in Folge sinken. Ein Hauptabnehmer der deutschen Rüstungsindustrie bleibt trotz des Jemen-Krieges Saudi-Arabien.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-waffenexporte-sinken-1.4267960
Deutschland exportiert weniger Rüstungsgüter
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es gibt keinen Konsum mehr, der nicht auch politisch ist - weil der Käufer nicht mehr nur ein Produkt wählt, sondern zugleich ein Weltbild. Man kann gar nicht genau sagen, seit wann das so ist, aber an gewissen Tagen fällt es plötzlich auf. Die Sachen zusammenzubekommen, die man eben braucht - das Gemüse, eine neue Jogginghose, die Glühbirne für die alte Wohnzimmerlampe - das alles ist ziemlich aufwendig geworden. Ist die Glühbirne quecksilberfrei? Hat der Textilhersteller eine überprüfte Compliance zur Kinderarbeit und Umweltverschmutzung oder ist er ein Fast-Fashion-Schurke? Wird am Wochenende mit Eiern aus Belgien gekocht, die bio sind, aber zum massenhaften Warenverkehr auf der Autobahn beitragen? Oder mit denen vom Regionalvermarkter, die aber nicht bio sind? Wie die Gans gelebt hat, bevor sie geschlachtet wurde, ist genauso wichtig wie die Oberhitze am Schluss im Ofen. Wir denken mehr nach über das, was wir kaufen. Ist womöglich der achtsame Konsum die zeitgemäße Form politischer Teilhabe? Ob wir es wollen oder nicht: Jedes Mal, wenn wir in der globalisierten Warenwelt etwas kaufen, treffen wir eine Entscheidung für oder gegen bestimmte Werte, ach was, für eine ganze Weltordnung. Wir entscheiden nach Kriterien, die mit unserer Haltung zusammenhängen: ob wir zum Beispiel Plastik in den Weltmeeren als Bedrohung empfinden, ob es den Einzelhandel trotz Internet weiter geben soll. Und es ist doch einfach ein unglaublich gutes Gefühl, das Richtige zu tun. Das Private ist politisch, hieß es einmal. Heute gibt es keinen Konsum mehr, der nicht auch politisch ist - weil der Käufer nicht mehr nur ein Produkt wählt, sondern zugleich ein Weltbild. Selbst wer mit dem Einkaufswagen durch den Discounter fegt und möglichst viel fürs Geld einpackt, ist nicht neutral. Er stützt ein Billigpreismodell, mit allem, was dazugehört. Der mündige Bürger ist heute auch mündiger Konsument. Er entscheidet, ob Geschäftsmodelle funktionieren oder nicht. Er hat Macht. Selbst Unternehmen, die vor allem auf Masse ausgerichtet sind, werben um diesen mündigen Konsumenten, wenn sie, mal mehr und mal weniger glaubwürdig, eine Bio-Sparte einführen, Finanzanlagen nach ökologischen und sozialen Kriterien anbieten oder Rohstoffe aus fairem Handel verarbeiten. Notfalls bewirbt man sogar noch die angeblich nachhaltige Tragetasche. Das alles sind Folgen einer neuen Konsumentenmacht. Den richtigen Braten zu wählen ist noch keine Demokratie Machtausübung durch Konsum passt auch deshalb so gut in die Zeit, weil sie es erlaubt, Einfluss zu nehmen, ohne sich mit dem Staat zu identifizieren, in dem man lebt. Der Staat mit seinen klassischen demokratischen Institutionen ist im Narrativ der Skeptiker sowieso machtlos gegen den Druck, den die Globalisierung, der Finanzkapitalismus und die Internetökonomie erzeugen. Dem mündigen und medial aufgeklärten Käufer in der globalisierten Konsumgesellschaft wird dagegen das verlockende Angebot einer politischen Teilhabe unterbreitet, für die man sich nicht zur Kandidatur für den Gemeinderat und noch nicht mal zur Entscheidung für eine Partei durchringen muss. Man kann noch so politikverdrossen sein, so lautet dieses verführerische Angebot: Mit dem richtigen Einkaufsverhalten kann man etwas ändern. Politik durch Kauf, die direkte Demokratie der Warenwelt. Aber stimmt das? Zweifellos hat Konsumverhalten eine Wirkung. Konsum als neue Graswurzelbewegung, dafür hat sich der Begriff "Lifestyle Politics" etabliert. Ersetzt es aber das politische Handeln von Regierungen? Es gibt Argumente für diese Sichtweise. Die Empörung über Arbeitsbedingungen in den Sweatshops Asiens oder das tonnenweise Verbrennen von unverkauften Kleidern der Modelabels kann bei Käuferinnen in unterschiedlichen Ländern einen gemeinsamen Boykott auslösen, der schneller Wirkung zeigt als jeder politische Prozess. Trotzdem geht es dabei nicht in erster Linie um Menschenfreundlichkeit, um das Wohl der Näherinnen oder einer ganzen Gesellschaft. Es geht um das Wohl des Unternehmens, also um seinen Gewinn. Der Käufer soll bekommen, was er will. Aber kaufen muss er, denn dafür ist er da. Der demokratische Staat dagegen, der angeblich so schlecht sein soll, mit all seinen langsamen und mühseligen Prozessen, gehört ganz und gar den Bürgern. Es gibt ihn überhaupt nur, weil sie ihm ihre Macht übertragen. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus, heißt es im deutschen Grundgesetz. Das bedeutet auch, wäre der Staat wirklich schlecht und machtlos, müssten sich durchaus die Bürger selber fragen lassen, warum sie das erlauben. Vor allem aber ist das Wahlrecht nicht an irgendeinen Konsum und die politische Teilhabe nicht ans Geldausgeben gebunden; das ist der unbezahlbare Gegenentwurf in einer sonst fast ausschließlich materialistischen Zeit. Politik ist mühsam, ein hartes Geschäft, mit Streit und Konflikt. Es ist anstrengend. Aber ein Bürger ist ein Bürger, ein Käufer dagegen bleibt ein Käufer. Den richtigen Braten zu wählen ist noch keine Demokratie. ### Zusammenfassung: Die Eier bio, der Kaffee fair gehandelt: Wer bewusst einkauft, kann durchaus die Welt verändern. Doch das richtige Verhalten im Supermarkt ist kein Ersatz für politische Teilhabe.
Die Eier bio, der Kaffee fair gehandelt: Wer bewusst einkauft, kann durchaus die Welt verändern. Doch das richtige Verhalten im Supermarkt ist kein Ersatz für politische Teilhabe.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nachhaltigkeit-konsum-politik-1.4267075
Warum Konsumenten glauben, Einfluss zu haben
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es ist Mittwochnachmittag kurz nach vier Uhr Ortszeit, als der Moderator des amerikanischen Börsenfernsehens CNBC kaum mehr an sich halten kann. "Der Dow springt um fast 1100 Punkte", ruft Moderator Brian Sullivan auf der Galerie der New Yorker Wall Street. "Sie haben richtig gehört", setzt er nach. "Ein-tausend-ein-hundert Punkte", lässt Sullivan es über die Galerie schallen. Seine Stimme hüpft dabei von Silbe zu Silbe, mindestens genauso stark wie der Aktienindex. Wenn Börsenexperten und Anleger wissen wollen, wie es dem amerikanischen Aktienmarkt geht, schauen sie gerne auf den "Dow". Experten jedoch bezweifeln, wie aussagekräftig dieser Aktienindex überhaupt ist. Kritiker des Indexes sagen: Er sei viel zu grobschlächtig kalkuliert und völlig verzerrt. Manche sagen gar: lächerlich. Wer den Unmut der Kritiker verstehen will, muss nachvollziehen, wie der Dow funktioniert. Als Aktienkorb enthält er 30 wichtige US-amerikanische Aktien. Viel zu wenige, sagen manche Kritiker, um die Breite des Aktienmarktes angemessen abzubilden. Andere amerikanische Aktienindizes wie der S&P 500 umfassen 500 Titel, der Russell 2000 sogar 2000 US-Firmen. Welche Firmen es in den Dow schaffen, bestimmt ein Gremium relativ freihändig, wie manche Experten meinen. Die Hauptkritik jedoch entzündet sich an den Rechenmethoden des Indexes. So summieren die Dow-Macher einfach alle Aktienpreise ihrer Mitglieder auf und teilen sie durch einen sogenannten Dow-Divisor. Das Ergebnis: Die Punktezahl, die der Dow aktuell erreicht. Zu Beginn des Handelstages am Donnerstag waren es in den USA genau 22629 Punkte. Wie viel Gewicht eine Aktie im Indexkonzert hat, entscheidet sich vor allem an ihrem absoluten Preis. Eine Aktie, die 400 Dollar kostet, hat viel mehr Gewicht, als eine Aktie, die nur 40 Dollar kostet. Darüber, wie wichtig das Unternehmen tatsächlich ist, sagt der reine Preis einer einzelnen Aktie aber nichts aus. Denn manche Unternehmen geben viele Aktien zu geringen Preisen aus, andere wenige Papiere zu hohen. So hat das größte Gewicht im Index derzeit Boeing, vor allem weil der Kurs einer einzelnen Aktie mit 307 Dollar so hoch ist wie der keiner anderen. Als angemessener betrachten es Börsenexperten, nicht den Aktienpreis einer einzelnen Aktie als Gradmesser für das Gewicht eines Unternehmens im Index zu verwenden. Sondern den Preis, den man zahlen müsste, wenn man alle Aktien der Firma aufkaufen wollte, den sogenannten Börsenwert eine Firma. Dann käme man darauf, dass man für Coca Cola als gesamte Firma mehr zahlen müsste als für Boeing. Dass Boing aber mehr Gewicht im Index hat. Vor allem, weil der Preis einer einzelnen Aktie höher ist. ### Zusammenfassung: Rumpelt es an den Aktienmärkten, schauen alle auf den Dow Jones. Experten verstehen das nicht.
Rumpelt es an den Aktienmärkten, schauen alle auf den Dow Jones. Experten verstehen das nicht.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dow-jones-falsch-kalkuliert-1.4266686
Falsch kalkuliert
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Kalauer hält sich. "In der Kneipe gibt es mehr Prozente", scherzen Mitglieder von Sparklubs. Schon dieser Witz zeigt, wie es um die Tradition steht. Er hat seine Doppeldeutigkeit verloren. Längst gibt es Prozente nur noch im Bier und nicht mehr beim Sparzins. Genau wie der Gag scheint das gemeinsame Sparen von Stammtischen überholt zu sein. Nachwuchs fehlt, die Sparkassen stellen Sonderkonditionen für solche Gruppen ein. Nach mehr als 100 Jahren gerät die Tradition der Arbeiter in Vergessenheit. Eine Tradition, die eigentlich so gut zum Bild des fleißigen deutschen Sparers passt. Anfang des 20. Jahrhunderts sei das Sparen im Verein besonders aufgekommen, sagt Thorsten Wehber vom Sparkassenhistorischen Zentrum beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Arbeiter im Norden, dem Rheinland und dem Ruhrgebiet stellten in ihren Gaststätten Sparschränke auf. Die Blechkästen bestehen aus etlichen kleinen Fächern, in welche die Mitglieder Woche für Woche einen Mindestbetrag werfen. Eine, vielleicht zwei Münzen. Die Hoffnung auf ein bisschen Wohlstand lebte am Tresen der einfachen Wirtshäuser. Anfangs taten sich die Hafenarbeiter oder Bergleute aus Not zusammen. Die Öffnungszeiten der Sparkassen lagen für viele ungünstig. Die Einzahlung von Kleinstbeträgen lohnte sich ohnehin kaum. Also sammelte ein Kassenwart das Geld von allen und brachte es regelmäßig zur Bank. "Dabei ging es auch um Schutz vor sich selbst", sagt Wehber. Wenn sich die Kollegen gegenseitig motivieren, etwas zurückzulegen, tauschen sie nicht gleich die ganze Lohntüte in Doppelkorn um. Der Kasten neben dem Zapfhahn entwickelte sich zum Sparschwein der Malocher. Die Regeln der Runden bleiben streng. Mehr als der fixe Betrag ist gerne gesehen. Wer nicht zahlt, muss eine Strafe blechen. Bis zur feierlichen Auszahlung am Ende eines jeden Jahres ist Disziplin gefragt. Die beste Zeit hatten die Klubs in den Sechzigerjahren. Der Sparkassen- und Giroverband im Rheinland zählte 12 600 Vereine mit einer halben Million Mitglieder. Offizielle Daten für ganz Deutschland gibt es nicht. Mittlerweile melden aber fast alle Sparkassen, dass die Zahl der registrierten Vereine seit Jahren stark rückläufig ist. Einst konnten die Institute neue Kunden gewinnen, indem sie den Gruppen einen kleinen Zusatzzins in Aussicht stellten. Nach und nach ist mit diesen Sonderkonditionen Schluss. 2019 folgt für manche der nächste Schlag, unter anderem in Essen. Noch 300 Sparklubs führt die dortige Sparkasse. Finanzielle Anreize gibt es nicht mehr, und von Januar an fällt noch der Versicherungsschutz bei Einbrüchen für die verbliebenen Sparschränke weg. Das Geschäft lohnt sich nicht mehr. Zu viel hat sich getan, Gasthäuser haben ihren Stellenwert verloren: Schließlich wurde der Fernseher Massenware, das Rauchverbot kam und das Online-Banking auch. Wer Geld zurücklegen will, braucht keine Kneipe und keine Freunde mehr. Dennoch halten sich einige Runden, manche haben Reichs- und D-Mark überdauert. Im Großraum Duisburg etwa existiert die alte Welt noch. 750 Klubs zählt die Sparkasse und bedenkt diese ab 5000 Euro Guthaben mit plus 0,3 Prozent auf den üblichen Zins. Keine große Sache, aber immerhin eine Geste an die Treuen. "Wer richtig sparen will, legt sein Geld woanders an", sagt Oliver Voorter. Der 49-Jährige führt seit 17 Jahren einen Sparklub in einem Vorort von Krefeld. Ist die Idee nur noch ein Spaß? Na ja. Sein Klub sei familiär, sagt Voorter. Es geht um Geselligkeit, aber weiter auch um Geld. Keine Riesenbeträge, dreistellige Summen dürften es für jeden jährlich sein. "Einige gönnen sich von dem Geld eine Kleinigkeit", sagt Voorter. Wie üblich bleibt ein Teil für das Fest zur Auszahlung - mit lecker Bierchen und Buffet. Es ist der Höhepunkt im Dasein des Sparklub-Sparers. Wie die Freudentage bleiben auch die Sorgen die gleichen. Mancher Runde ist damals wie heute der Kassenwart nach der wöchentlichen Leerung des Sparschranks durchgebrannt. "Bei uns darf man nur zu Zweit an die Fächer", sagt Voorter. Alles muss seine Ordnung haben. Wer drei Wochen nicht spart, fliegt raus. Vorher gebe es aber noch eine nette Erinnerungs-SMS des Vereinsvorsitzenden, sagt Voorter. Ein bisschen Moderne hilft sogar dem alten Brauch. Die Letzten in der Szene stimmt das zuversichtlich. Zumindest ihr Spruch "In der Kneipe bleibst Du flüssig" soll so herrlich doppeldeutig bleiben. ### Zusammenfassung: Einst standen Sparschränke in vielen Kneipen etwa im Ruhrgebiet. Doch heute steht die alte Malochertradition der "Sparklubs" vor dem Aus.
Einst standen Sparschränke in vielen Kneipen etwa im Ruhrgebiet. Doch heute steht die alte Malochertradition der "Sparklubs" vor dem Aus.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sparclubs-fluessig-bleiben-1.4266804
Sparclubs - Flüssig bleiben
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Fotomontage zeigt einen Volocopter vor einem Hangar der ADAC-Luftrettung. Der ADAC startet in der Region Ansbach in Mittelfranken und in Rheinland-Pfalz dazu ein Pilotprojekt. Schon im kommenden Jahr sollen Lufttaxis in Bayern und Rheinland-Pfalz umherfliegen - mit Menschen an Bord. Die ADAC-Luftrettung plant zusammen mit dem Hersteller Volocopter und der Ludwig-Maximilians-Universität München ein Pilotprojekt, bei dem Notärzte in zweisitzigen Multikoptern an Unfallorte geflogen werden. Dies wären dann die ersten bemannten Flüge der neuartigen Geräte in Deutschland über öffentlichem Gebiet. Die Firma Volocopter aus Bruchsal bei Karlsruhe würde mit den Testflügen ihre weltweit führende Rolle in der Szene der Lufttaxi-Pioniere unterstreichen. Die Volocopter sind eine Mischung aus Hubschrauber und Drohne, sie werden elektrisch angetrieben von 18 kleinen Rotoren. 2017 hatte das Unternehmen mit einem autonomen Flug über der dicht besiedelten Stadt Dubai Maßstäbe gesetzt. Ebenfalls 2017 ist Daimler bei Volocopter eingestiegen; Der Autobauer will dabei sein, wenn das Geschäftsmodell "Lufttaxis für verstopfte Megastädte" zu fliegen beginnt. Doch die Konkurrenz ist groß, überall auf der Welt basteln namhafte Unternehmen und unbekannte Start-ups an den Stadtfliegern. "Ich glaube, dass die ersten Flugtaxis zwischen 2020 und 2025 in Betrieb gehen werden", sagt Florian Holzapfel vom Institute of Flight System Dynamics an der Technischen Universität München. Der US-Fahrdienstvermittler Uber will nach eigenen Angaben bereits 2023 in Dallas und Los Angeles einen Testbetrieb starten. Dabei will Uber wie auf der Straße nur die Vermittlungs-App stellen, den Flugservice übernehmen andere Firmen. Wie zum Beispiel die US-Firma Aurora, die ebenfalls schon Erfahrung mit autonomen Fluggeräten hat. Der Flugzeugkonzern Boeing hat Aurora 2017 übernommen. Der andere große Hersteller Airbus tüftelt gleich an mehreren Lufttaxi-Projekten. Der "City-Airbus", ein viersitziger Senkrechtstarter mit Elektromotoren von Siemens, soll Anfang 2019 seinen Jungfernflug machen. Zusammen mit Audi hat Airbus zudem das Modell "Pop.Up Next" präsentiert: Eine Kabine für zwei Personen verkoppelt sich entweder mit einem selbstfahrenden Untersatz oder mit einer Drohne. Bislang klappt das allerdings erst im Maßstab 1:4. Audi beteiligt sich auch am EU-Testprojekt "Urban Air Mobility", das demnächst in Ingolstadt starten soll. Neben Volocopter und Airbus hat auch das Start-up Lilium aus Weßling bei München eine Zulassung bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) beantragt. Lilium entwickelt gerade einen bemannten Prototypen und will diesen 2019 vorstellen. "Es gibt weltweit kein System, das derzeit diese extrem hohen Sicherheitsstandards erfüllt", sagt TUM-Forscher Holzapfel. "Volocopter und Lilium sind weiter als Airbus." Alle Firmen müssten nun aber daran arbeiten, ihre Demonstrator-Systeme zu genehmigungsfähigen Passagier-Fliegern weiterzuentwickeln. Auf Augenhöhe mit Volocopter und Lilium bewegt sich das Unternehmen Kitty Hawk, an dem der Google-Mitgründer Larry Page beteiligt ist. Dessen Modell Flyer soll man auch ohne Fluglizenz steuern können, und das Modell Cora soll autonom Menschen transportieren. "Cora ist vorne dabei und wird 2020 wohl in Neuseeland den Personenverkehr aufnehmen", sagt Experte Holzapfel. Auch der Sportwagenhersteller Porsche hat angedeutet, sich mit Lufttaxis zu beschäftigen. "Wir arbeiten daran", bestätigt Porsche-Chef Oliver Blume, ohne aber weitere Details zu verraten. Aus der Szene heißt es, die Stuttgarter seien in Kontakt mit einem anderen namhaften Unternehmen. ### Zusammenfassung: Die ADAC-Luftrettung plant mit dem Hersteller Volocopter und der LMU München ein Pilotprojekt zur Luftrettung.
Die ADAC-Luftrettung plant mit dem Hersteller Volocopter und der LMU München ein Pilotprojekt zur Luftrettung.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/luftrettung-der-arzt-kommt-mit-der-drohne-1.4266748
Der Arzt kommt mit der Drohne
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Deutsche Mieterbund warnt schon jetzt: "Es gibt keine Faktoren, die den Anstieg der Mieten bremsen dürften", sagt Direktor Lukas Siebenkotten. Er befürchtet, dass die höheren Mietpreise bei Neuverträgen zukünftig auch auf bestehende Mieten durchschlagen. Die für Mieterhöhungen maßgebliche ortsübliche Vergleichsmiete "wird in den Städten voraussichtlich um drei bis fünf Prozent steigen", sagt Siebenkotten. Eine Wohnung oder ein Haus zu mieten, ist aber nicht überall teurer geworden, erst recht nicht, wenn man die zum Teil deutlich gestiegenen Löhne berücksichtigt. Das zeigt jetzt eine neue Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). In den meisten Regionen Deutschlands ist demnach die Miete gemessen an den Nettolöhnen nicht teurer, sondern sogar erschwinglicher geworden. Laut Statistischem Bundesamt beläuft sich das mittlere Nettoeinkommen eines Ein-Personen-Haushalts im Durchschnitt auf 2013 Euro. 523 Euro im Monat oder 26 Prozent des Nettoeinkommens gehen davon für die Kaltmiete drauf. Was man dafür bekommen kann, ist jedoch höchst unterschiedlich. In Salzgitter, Pirmasens oder Zweibrücken sind die Mieten im Vergleich zum Lohn bundesweit am niedrigsten, hier kann sich nach Angaben des IW ein Arbeitnehmer für 26 Prozent seines Nettolohns Wohnungen mit 100 Quadratmetern und mehr leisten. In München reiche es dagegen gerade einmal für eine 41-Quadratmeter-Wohnung, in den umliegenden Landkreisen nur für minimal mehr. Das Institut hat bei dieser Rechnung allerdings - methodisch nicht ganz exakt - das Einkommen von Ein-Personen-Haushalten auf alleinstehende Arbeitnehmer mit einem Vollzeitjob übertragen. Ein verblüffendes Ergebnis kommt nun bei einem Fünf-Jahres-Vergleich heraus: 2017 können sich laut IW in zwei Dritteln aller 401 Kreise in Deutschland Vollzeitbeschäftigte von ihrem Nettolohn 2017 mehr Wohnfläche leisten als im Jahr 2013. In einigen Gegenden von Thüringen waren es sogar zehn Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Deutlich stärker als die Mieten seien die Löhne auch etwa in Teilen Westfalens gestiegen, im Emsland oder auch in Nordbayern, heißt es in der Studie. Für Berliner und Münchner sieht die Lage anders aus Anders sieht es in Berlin und vor allem in München und im Umland der Landeshauptstadt aus. Dort hätten sich die mittleren Löhne langsamer erhöht als die Mieten. "In besonders beliebten Gegenden ist Wohnen natürlich deutlich teurer geworden", sagt der IW-Immobilienexperte und Studienautor Michael Voigtländer. Für die Untersuchung im Auftrag der Deutschen Reihenhaus AG wurden Mietspiegel sowie Lohnstatistiken der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet, bei den Mieten wurde der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Wohnung mittleren Ausstattungsniveaus im jeweiligen Kreis herangezogen. Voigtländer rechnet damit, dass der Mietanstieg in den Städten 2019 nicht mehr ganz so stark ausfällt. Die Zuwanderung gehe zurück, zugleich werde mit der verschärften Mietpreisbremse und den neuen Regeln bei einer Modernisierung der Spielraum für Vermieter enger, die Miete zu erhöhen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Selbst Mieterbund-Direktor Siebenkotten hält es für möglich, "dass sich in den extrem hochpreisigen Städten der Preisanstieg verlangsamt, da Mieten hier nicht mehr bezahlbar sind". Dafür könnte es im Umland der Städte deutlich teurer werden. ### Zusammenfassung: Wohnen wird zwar immer teurer. Aber in den meisten Regionen steigen die Löhne schneller als die Mieten.
Wohnen wird zwar immer teurer. Aber in den meisten Regionen steigen die Löhne schneller als die Mieten.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wohnung-mieten-preise-1.4266802
Wo Mieten in Deutschland erschwinglicher geworden sind
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Eurowings-Chef Thorsten Dirks hat eine wichtige Nachricht für seine Kunden, und damit es auch möglichst viele mitbekommen, hat er sie ins neueste Bordmagazin drucken lassen. Seit Beginn des Winterflugplanes Ende Oktober habe Eurowings "rund 30 000 Flüge absolviert, die mit einer Zuverlässigkeit von rund 99 Prozent zu Buche stehen". Dies entspreche dem Qualitätsniveau, "das Sie von uns erwarten". Zu den pünktlichsten Airlines in Europa zu zählen sei "unser Anspruch - und daran werden wir uns messen lassen". Dirks Kunden ist natürlich zu wünschen, dass der Airline-Chef recht behält und die Lufthansa-Tochter 2019 nicht schon wieder so negativ auffällt wie nach der zeitweise chaotischen Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin im vergangenen Sommer. Allerdings wäre noch zu definieren, was genau es denn heißt, zu den pünktlichsten Fluggesellschaften zu gehören, wenn im nächsten Frühjahr die Zahl der Flüge in Europa wieder deutlich ansteigt und die Infrastruktur anders als im verkehrsarmen Winter wieder an ihre Grenzen gerät. Denn nicht wenige glauben, dass das System Luftverkehr dann wieder kollabieren wird. Wer dann noch zu den pünktlichsten Airlines gehört, könnte dennoch schlechten Service bieten (müssen). "Die Infrastruktur wächst nicht, der Druck wird angesichts des Verkehrswachstums weiter steigen", glaubt etwa der Prologis-Berater Gerd Pontius. 2018 war aus Sicht der Passagiere eine einzige Katastrophe. Nach Daten des Fluggastrechteportals EU-Claim sind bis 18. Dezember 28 613 Flüge von, nach und innerhalb Deutschlands annulliert worden. 8420 Flüge waren mehr als drei Stunden verspätet. Die Lufthansa musste demnach 12 523 Flüge streichen, die viel kleinere Eurowings 5091. Ryanair, die viel von Streiks betroffen war, kam auf 1630. Eurowings hatte die meisten Flüge mit mehr als drei Stunden Verspätung (1359), gefolgt von Lufthansa mit 1016. Besonders häufig dabei waren Flüge von Palma de Mallorca nach Köln/Bonn, Düsseldorf und München. Düsseldorf - München war mit 319 Flügen die Strecke, die am häufigsten von Flugausfällen betroffen war. Den geplagten Eurowings- und Lufthansa-Passagieren mag es ein geringer Trost sein, dass drei der fünf am längsten verspäteten Flüge laut EU-Claim Condor zuzurechnen sind. Der Rekord des Jahres 2018 lag bei 50 Stunden und 18 Minuten - Flug DE2235 von Santo Domingo nach Frankfurt, eigentlich geplant für den 13. August. Es hat dann aber doch ein bisschen länger gedauert. Die Airlines kommt das Chaos extrem teuer. Das Fluggastrechte Portal Flightright hat ausgerechnet, dass die Passagiere europaweit insgesamt Ansprüche auf Entschädigungen in Höhe von 800 Millionen Euro haben, 2017 waren es 500 Millionen Euro. Die Kompensationszahlungen sind aber nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Kosten. Hinzu kommt der innerbetriebliche Aufwand, um den Flugbetrieb wieder in Ordnung zu bringen. Die Airlines schimpfen bevorzugt über schlechte Flughäfen und die unterbesetzte Flugsicherung. Über Weihnachten, so Lufthansa per Pressemitteilung, hätten 3000 Passagiere in Frankfurt ihren Flug verpasst, weil sie an den Sicherheitskontrollen bis zu 90 Minuten warten mussten. 88 Flüge seien verspätet gestartet, weil Gepäck von Passagieren, die es nicht rechtzeitig geschafft haben, wieder ausgeladen werden musste. Doch was die Kunden derzeit erleben, ist auch Ergebnis eines langjährigen Trends, ausgelöst durch das starke Wachstum der Billigfluggesellschaften, die die Etablierten zwangen zu reagieren: "Der Kostendruck war in den vergangenen 15 Jahren der dominierende Treiber der Luftfahrtbranche", so Pontius. Deswegen "wurden Puffer ausgedünnt zugunsten der Profitabilität, zulasten der Pünktlichkeit und der Zuverlässigkeit der Flugpläne". Selbst kleine Störungen können gravierende Folgen haben Die nötigen Konsequenzen liegen auf der Hand. "Die einzige Chance besteht darin, mehr in Puffer und Infrastruktur zu investieren", glaubt Pontius. "Das kostet viel Geld und ist ohne höhere Flugpreise nicht zu finanzieren. Die reine Fokussierung auf Kosten und möglichst niedrige Preise ist der falsche Weg." Wer also als Passagier wieder mehr Qualität will im Luftverkehr und nicht nur niedrige Preise, der wird bereit sein müssen, dafür zu zahlen. Denn das System ist derzeit bei den meisten Anbietern so knapp kalkuliert, dass selbst eine kleine Störung, die früher noch zu kompensieren war, heute gravierende Auswirkungen hat. Besonders anfällig dafür sind nicht unbedingt Drehkreuz-Betreiber wie Lufthansa, die Umsteigeverbindungen anbieten, sondern auf den Direktverkehr spezialisierte Airlines wie Eurowings. "Die operative Flugsteuerung ist bei Eurowings inzwischen komplexer als bei Lufthansa," so Pontius. "Eine einmal eingefangene Verspätung kann über den Tag hinaus in der Regel nicht mehr aufgeholt werden." Eurowings und Lufthansa betonen, sie hätten ihre Lektion gelernt. Im kommenden Sommer sollen mehr Ersatzflugzeuge und zusätzliche Besatzungen bereitstehen, wenn der Flugplan wieder einmal durcheinandergeraten sollte. Lufthansa hat auch deswegen bei Airbus zusätzliche Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge nachbestellt, obwohl sie das geplante Wachstum für den nächsten Sommer reduziert hat. ### Zusammenfassung: Im Chaos-Jahr 2018 beklagten sich die Airlines über schlechte Organisation an Flughäfen und unterbesetzte Flugsicherung. Doch für die vielen Ausfälle sind sie selbst verantwortlich.
Im Chaos-Jahr 2018 beklagten sich die Airlines über schlechte Organisation an Flughäfen und unterbesetzte Flugsicherung. Doch für die vielen Ausfälle sind sie selbst verantwortlich.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/flugzeug-flugverkehr-verspaetung-1.4265871
Flüge: Billig und mit Verspätung
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ein neues Gesetz von Justizministerin Katarina Barley (SPD) soll Anlegern mehr Mitspracherecht in Aktiengesellschaften einräumen. So soll die Hauptversammlung künftig auch über Gehaltsrichtlinien für Vorstände abstimmen. Dieses Votum, so heißt es im Referentenentwurf, werde allerdings lediglich einen "beratenden Charakter" haben. Das letzte Wort habe der Aufsichtsrat, so Barleys Vorschlag. "An dieser etablierten Kompetenzordnung soll auch in Zukunft festgehalten werden", heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen. Die Ministerin setzt mit dem Gesetz eine EU-Richtlinie um. Dass Aktionäre künftig nur beraten, sei im Rahmen dieser Richtlinie möglich, heißt es. Obergrenzen für Managergehälter stehen schon heute im Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK), den eine Regierungskommission jährlich überprüft. Doch "eine wirksame Begrenzung überhöhter Managerbezüge und eine Ausrichtung dieser am langfristigen Unternehmenserfolg ist durch die freiwilligen Empfehlungen des DCGK bisher ausgeblieben", bemängelt die wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen, Kerstin Andreae. So verweist sie auf Meldungen über die VW-Managerin Christine Hohmann-Dennhardt, die nach etwa einem Jahr bei dem Unternehmen eine Abfindung von rund zwölf Millionen Euro erhalten habe. Das Justizministerin hält dagegen: "Trotz vereinzelt entgegenstehender Berichterstattung in den Medien hat sich der DCGK als erfolgreiches Instrument der Selbstregulierung erwiesen", heißt es in der Antwort. Empirische Untersuchungen hätten wiederholt bestätigt, dass sich Unternehmen an den Kodex hielten. Weitere Gesetze, die aus den freiwilligen Richtlinien eine Verpflichtung machen, seien daher nicht notwendig. Man setze auf Selbstregulierung. Gegen überhöhte Managergehälter soll aber laut Justizministerium künftig ein Vergütungsbericht helfen. Der müsse Veränderungen bei den Durchschnittsgehältern der Arbeitnehmer in den vergangenen fünf Jahren anzeigen und diese den Managergehältern gegenüber stellen. Auch diesen Bericht sollen Aktionäre in der Hauptversammlung billigen. Dieses Votum "soll eine zusätzliche kontrollierende und disziplinierende Wirkung auf die Praxis der Gesellschaft ausüben", heißt es. Mehr Transparenz wird im neuen Gesetz auch den institutionellen Anlegern, Vermögensverwaltern und Stimmrechtsberatern verordnet. Sie müssen demnach Informationen über ihre Mitwirkungspolitik oder ihre Anlagestrategie veröffentlichen - oder aber erklären, warum sie auf diese Offenlegung verzichten wollen. Wer sich nicht an die neue Regel hält, müsse mit einer Geldbuße von bis zu 25 000 Euro rechnen, heißt es aus dem Ministerium. ### Zusammenfassung: Justizministerin Barley will die Mitbestimmungsrechte von Aktionären reformieren - aber moderat.
Justizministerin Barley will die Mitbestimmungsrechte von Aktionären reformieren - aber moderat.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aktiengesellschaften-mehr-kontrolle-1.4265645
Aktiengesellschaften
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: An der Wand sind vier Gärtanks aufgereiht; die größeren beiden fassen jeweils 1100 Liter. Laborkittel hängen an einem Kleiderständer, darunter stehen Gummistiefel. Tom Wilson geht zu einem Becken, in dem ein kleiner Haufen Reis liegt, umhüllt von einem Tuch. Er öffnet das Tuch und zeigt die Körner. Der geschälte und gedämpfte Reis ist von einem Schimmelpilz überzogen - und das ist gewollt. "Dies ist der erste Schritt der Sake-Produktion", sagt der 33-Jährige. Sake, also Reiswein, ist Japans Nationalgetränk. Wilsons kleine Sake-Manufaktur befindet sich aber fast 10 000 Kilometer entfernt von Japan, im Süd-Londoner Stadtteil Peckham. Der Brite und seine Frau Lucy eröffneten in dem früher armen, nun sehr hippen Viertel Anfang 2017 die erste Sake-Brauerei des Vereinigten Königreichs. ### Zusammenfassung: Japans Nationalgetränk Sake wird im Westen immer beliebter - auch in London. Großbritannien ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für dieses Produkt.
Japans Nationalgetränk Sake wird im Westen immer beliebter - auch in London. Großbritannien ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für dieses Produkt.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/getraenkeindustrie-reiswein-von-der-themse-1.4265877
Reiswein von der Themse
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die US-Börsen haben sich am Mittwoch beflügelt von kräftigen Kursgewinnen bei Hochtechnologie- und Einzelhandelswerten auf Erholungskurs begeben. Händler sagten, die Jagd nach günstigen Kaufgelegenheiten werde voraussichtlich noch ein paar Tage andauern. Der Dow Jones legte um fünf Prozent auf 22 878 Punkte zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg sogar um 5,2 Prozent auf 6512 Punkte. Händler begründeten die Kursaufschläge auch mit einem Bericht des Kreditkartenanbieters Mastercard. Für rund 850 Milliarden Dollar kauften demnach US-Kunden im Feiertagsgeschäft ein. Verglichen mit 2017 stiegen die Einnahmen der Händler vom 1. November bis 24. Dezember um 5,1 Prozent. Das ist der höchste Wert seit sechs Jahren. Der Versandhändler Amazon sprach von einem Rekordverkauf. Bei den Einzelwerten legten die Aktien von Amazon um 9,4 Prozent zu. Die Anteilsscheine des Einzelhändlers Walmart verteuerten sich um rund fünf Prozent. Auch beim sozialen Netzwerk Facebook stiegen die Börsianer wieder ein. Die Aktie schnellte um 8,2 Prozent in die Höhe. Am Montag hatten die Indizes noch zwischen zwei und drei Prozent nachgegeben. Die Anleger waren wegen der jüngsten Entwicklungen in Washington verunsichert. Hintergrund ist der Haushaltsstreit zwischen Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten, der teilweise zu einem Stillstand der Arbeit der US-Regierungsbehörden führte. Ferner fuhr Trump eine neue Verbalattacke gegen die US-Notenbank Fed. Finanzminister Steven Mnuchin berief kurzfristig eine Krisengruppe aus Vertretern von Aufsichtsbehörden zu Beratungen über die jüngste Börsentalfahrt ein. Hierzulande wurde wie an den meisten anderen Börsenplätzen in Europa von Montag bis einschließlich Mittwoch wegen der Weihnachtsfeierlichkeiten nicht oder nur verkürzt gehandelt. Der Aktienmarkt in Japan erholte sich nur leicht von den jüngsten Kurseinbrüchen. Nach einer Berg-und-Talfahrt schloss der Nikkei-225-Index knapp ein Prozent höher. Der vorangegangene Kursrutsch an der Wall Street hatte dem japanischen Börsenbarometer am Dienstag ein Minus von fünf Prozent eingebrockt. Die Aktien der Schwergewichte Toyota und Sony waren je fünf Prozent abgesackt. Als Exportwerte wurden sie zusätzlich von der anziehenden japanischen Währung belastet. ### Zusammenfassung: Nach den jüngsten Verlusten an den US-Börsen nutzen Schnäppchenjäger die Gelegenheit zum Aktienkauf. Der Dow Jones legt stark zu. Auch die Börse in Japan schließt im Plus.
Nach den jüngsten Verlusten an den US-Börsen nutzen Schnäppchenjäger die Gelegenheit zum Aktienkauf. Der Dow Jones legt stark zu. Auch die Börse in Japan schließt im Plus.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/boersen-kraeftige-erholung-an-der-wall-street-1.4265643
Kräftige Erholung an der Wall Street
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Euro hat sich am Mittwoch nach den Kursverlusten der vergangenen Woche etwas stabilisiert. Am Freitag hatten noch schwache Daten aus wichtigen Ländern der Eurozone den Euro belastet und unter die Marke von 1,14 Dollar gedrückt. Die Gemeinschaftswährung konnte sowohl am Montag als auch am Mittwoch Boden gut machen, was auf die Verluste des Dollar zurückzuführen war. Die Gemeinschaftswährung notierte zeitweise 0,4 Prozent höher bei 1,1421 Dollar. Vor allem die Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft belasteten die Stimmung. Auch die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA machten die Anleger am Devisenmarkt unruhig. Zum Yen gab der US-Dollar deutlich nach. Die Notierung fiel zeitweise auf rund 110 Yen je Dollar, den niedrigsten Stand seit vier Monaten. Die japanische Währung gilt unter Anlegern als sicherer Hafen. Japan sorgt sich vor einem Wiedererstarken der heimischen Währung. "Wir haben die Marktbewegungen eng im Blick", sagte Vize-Finanzminister Masatsugu Asakawa am Dienstag nach einem Treffen mit Vertretern der Notenbank. Wenn sich die Schwankungen am Markt verstärkten, werde die Regierung die notwendigen Maßnahmen ergreifen, fügte er hinzu, ohne Details zu nennen. Die Ölpreise legten kräftig zu. Ein Barrel der Nordseesorte Brent (159 Liter) kostete am Mittwochabend 54,60 Dollar. Das waren 8,8 Prozent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg sogar um knapp zehn Prozent auf 46,59 Dollar. Die vorherigen Verkäufe seien zum Teil übertrieben gewesen, sagte ein Analyst. Experten verwiesen zudem auf Hoffnungen, dass sich das Ölproduzenten-Kartell Opec und seine Partner erneut treffen könnten, um eine Begrenzung ihrer Förderung zu diskutieren. Nach Auffassung des russischen Energieministers Alexander Novak dürfte der Ölmarkt in der ersten Hälfte des kommenden Jahres stabiler sein. ### Zusammenfassung: Die US-Währung gibt in dem normalerweise ruhigen Feiertagshandel sowohl zum Euro als auch zum japanischen Yen nach. Zu groß sind derzeit die Sorgen vor der Abschwächung der US-Konjunktur.
Die US-Währung gibt in dem normalerweise ruhigen Feiertagshandel sowohl zum Euro als auch zum japanischen Yen nach. Zu groß sind derzeit die Sorgen vor der Abschwächung der US-Konjunktur.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rohstoffe-und-devisen-dollar-mit-verlusten-1.4265647
Rohstoffe und Devisen - Dollar mit Verlusten
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es riecht leicht nach verbranntem Toast. Der Geruch geht aber nicht von kokelndem Weißbrot aus, sondern von Kaffeebohnen, die in einer großen Apparatur in der Mitte des Raumes geröstet werden. Lärmend dreht sich die kupferne Rösttrommel des Geräts. An einer Wand sind 60-Kilo-Säcke Rohkaffee auf einer Palette gestapelt. Direkt am Eingang steht ein Tresen, dahinter hantieren junge Männer an Kaffeemaschinen. Die Tafel vor der Theke gibt die Preise an. Egal ob Espresso, Cappuccino oder Latte - alles kostet 1,50 Pfund, etwa 1,65 Euro. Das ist billig, sehr billig. Doch dieses kleine Café samt Rösterei ist auch kein gewöhnlicher Betrieb: Der gekachelte Raum befindet sich in einem Flügel des Jugendgefängnisses Aylesbury. ### Zusammenfassung: Britische Gefängnisse sind überfüllt, Häftlinge finden nach der Entlassung keinen Job und werden rückfällig. Ein Deutscher hat eine Kaffeerösterei eröffnet, um aus Sträflingen Bohnenspezialisten zu machen.
Britische Gefängnisse sind überfüllt, Häftlinge finden nach der Entlassung keinen Job und werden rückfällig. Ein Deutscher hat eine Kaffeerösterei eröffnet, um aus Sträflingen Bohnenspezialisten zu machen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/grossbritannien-gefaengnis-kaffeeroesterei-barista-1.4264274
Großbritannien - Baristas hinter Gittern
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es geht um eine Luxusfrage, mit der sich jedes Jahr Hunderttausende herumplagen. Die Lebensversicherung wird mit dem Eintritt in den Ruhestand ausbezahlt, oder es gibt beim Ausscheiden aus dem Betrieb eine hohe Abfindung. Man erbt eine ansehnliche Summe oder eine Immobilie ist schuldenfrei und wird verkauft. Was aber soll man dann mit zum Beispiel 100 000 Euro am besten tun? Wie lässt sich das Kapital in laufendes Einkommen umwandeln, um jeden Monat eine sichere, attraktive Zusatzrente zu bekommen? Zum Ziel führen viele Wege, aber nicht alle lohnen sich wirklich. Der Klassiker Sofortrente Die Sofortrente gilt als Standardprodukt für alle, die aus einem Batzen Geld eine lebenslange Rente machen wollen. Dabei wird das gesamte Kapital auf einen Schlag in eine private Rentenversicherung eingezahlt, die dann jeden Monat bis zum Tod des Versicherten eine Zusatzrente auszahlt. Die Sofortrente kommt deshalb vor allem für Menschen in Frage, die im Alter ein Zusatzeinkommen brauchen, große Sicherheit schätzen, sich nicht um ihr Geld aktiv kümmern wollen - und erwarten, lange zu leben. "Man muss aber schon sehr alt und deutlich über 90 werden, damit sich das wirklich lohnt und der Kunde über die Jahre mehr zurückbekommt, als er am Anfang eingezahlt hat", sagt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die Versicherer müssen nämlich damit rechnen, dass ihre Kunden lange leben - und sie entsprechend lange zu zahlen haben. "Und dieses Risiko lassen sie sich teuer bezahlen", sagt der Rentenspezialist Werner Siepe. Hinzu kommt, dass das eingesetzte Kapital bei neuen Verträgen nur noch mit 0,9 Prozent garantiert verzinst wird. "Zieht man die Kosten ab, bewegt sich die Rendite bei solchen Verträgen dann gegen Null Prozent", warnt Nauhauser. So hat die Stiftung Warentest vor einem Jahr 26 Angebote untersucht. Das Ergebnis: Setzt ein 65-jähriger Modellkunde 100 000 Euro ein, zahlt ihm der Testsieger, der Versicherer Europa, lebenslang eine garantierte Rente von 321 Euro im Monat, ohne Überschüsse gerechnet. Erst ab dem 91. Geburtstag bekommt ein Kunde garantiert mehr ausgezahlt, als er eingezahlt hat. Die Versicherung garantiert aber, die Rente 20 Jahre lang zu bezahlen, wenn der Kunde früh stirbt. So haben mögliche Kinder oder Partner auch noch etwas vom eingezahlten Geld. Diese Garantie kostet einen Aufschlag. Verzichtet der Einzahler darauf, wäre die Rente bei der Europa um 18 Euro höher. Fazit: Sofortrenten sind bequem und sicher, der Ertrag allerdings oft so mager, dass es bessere Möglichkeiten gibt. Wer sich trotzdem dafür entscheidet, sollte Angebote vergleichen, raten Verbraucherschützer. Die richtige Wahl kann gut 20 Euro mehr oder weniger im Monat ausmachen. Für schwerkranke Menschen ist die Sofortrente eher nichts. Gute alte Verträge Ganz anders sieht es aus, wenn die Sparer alte Lebensversicherungen aus den 80- und 90er Jahren oder einen Vertrag bis Ende 2003 abgeschlossen haben - aus zwei Gründen. Der Garantiezins war damals mit bis zu 4,0 Prozent noch deutlich höher. Außerdem kalkulierten die Versicherer mit einer kürzeren Lebenserwartung. Diese alten Zusagen sind weiter gültig. Hat also der Kunde das Wahlrecht und kann sich die Versicherung verrenten lassen, springt eine deutlich höhere Sofortrente heraus als bei den Neuverträgen. Experte Siepe rät, sich einmal auszurechnen, wie viele Monate/Jahre es dann dauert, bis man sein eingesetztes Kapital über die Zusatzrente zurückbekommen hat. Fazit: "Angesichts der Minizinsen am Kapitalmarkt und fehlender sicherer Anlagealternativen kann sich bei solchen Altverträgen eine Sofortrente lohnen", sagt Finanzexperte Nauhauser. Auszahlplan der Bausparkasse Auch Bausparkassen bieten Auszahlpläne an. Besonders attraktiv sind nach den Berechnungen des Finanzmathematikers Siepe die Angebote der Debeka und der Bausparkasse Mainz. Beispiel: Ein 65-Jähriger zahlt 100 000 Euro ein, vereinbart das Kapital komplett aufzubrauchen und sich dafür 25 Jahre eine Zusatzrente monatlich auszahlen zu lassen. Die Zinsen sind bei beiden Anbietern gestaffelt, je länger die Laufzeit, desto mehr gibt es. Bei 25 Jahren beläuft sich der feste Zinssatz auf 1,75 Prozent. Die Summe aller Auszahlungen liegt dann bei 123 300 Euro oder monatlich 411 Euro. Das bringt deutlich mehr als ein von 2004 an abgeschlossener Vertrag bei einer privaten Rentenversicherung. Hier springen nach 25 Jahren weniger als 100 000 Euro heraus. Dafür ist das Geld beim Angebot der Bausparkasse verbraucht, wenn der 65-jährige Kunde mehr als 90 Jahre alt wird. Anleger, denen das zu riskant ist, haben noch zwei andere Optionen: Sie vereinbaren eine Laufzeit von 30 Jahren, bei der Bausparkasse Mainz ist das möglich. Die monatliche Zahlung sinkt dann auf 369 Euro, dafür steigt der feste Zins auf 2,0 Prozent und die Auszahlungssumme auf 132 840 Euro. Oder sie legen einen Teil der Zusatzrente zurück auf ein Tagesgeldkonto, um für ein Alter von 90 aufwärts eine Reserve zu haben. Nauhauser rät, das Thema Pflege nicht zu vergessen. "Viele ältere Menschen beschäftigt die Frage: "Bin ich flüssig genug, wenn ich ein Pflegefall werde?", sagt er. Fazit: "Diese Angebote sind wenig bekannt, aber eine echte Alternative für Kunden, die auf Sicherheit großen Wert legen", sagt Siepe. Er rät, bei der Hausbank nachzufragen, ob diese bei diesen Angeboten mithalten kann. Meist sei dies allerdings nicht der Fall. Die Konditionen der Geldinstitute seien schlechter, deren Laufzeiten für Auszahlpläne beliefen sich oft nur auf fünf oder zehn Jahre. ### Zusammenfassung: Rückt der Ruhestand näher, quält viele Anleger eine Frage: Wie lässt sich zum Beispiel das Geld aus einer Lebensversicherung in eine Zusatzrente umwandeln? Ein Leitfaden.
Rückt der Ruhestand näher, quält viele Anleger eine Frage: Wie lässt sich zum Beispiel das Geld aus einer Lebensversicherung in eine Zusatzrente umwandeln? Ein Leitfaden.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/altersvorsorge-geld-fuer-ein-langes-leben-1.4264270
Altersvorsorge - Geld für ein langes Leben
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Wirtschaft Afrikas ist wieder in den Schlagzeilen. Vor ein paar Tagen fand in Wien das EU-Afrika-Forum statt, in dem zu mehr europäischen Investitionen in Afrika aufgerufen wurde. Im Oktober schon empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel afrikanische Regierungschefs zum Afrikagipfel in Berlin. Hauptfokus ebenfalls: die Ankurbelung privater ausländischer Investitionen - auch von deutscher Seite - in afrikanische Länder. Merkel hat eine Summe von bis zu einer Milliarde Euro, für die jetzige Legislaturperiode, zum Aufbau eines Investitionsfonds in Aussicht gestellt. Dieser soll das Ziel haben, die Risiken bei Investitionen in Afrika abzusichern. Doch solche Instrumente werden wohl nicht ausreichen, denn häufig fehlt es in Afrika an den grundlegenden Strukturen für Investitionen. Trotz vieler guter Absichten ist die deutsche Bilanz, was Investitionen in Afrika angeht, bislang mau. Von rund 112 Milliarden Euro, die von deutschen Unternehmen 2017 im Ausland investiert wurden, gingen gerade einmal 0,5 Prozent nach Afrika - und dort hauptsächlich nach Südafrika, das Land mit der am besten entwickelten Wirtschaft auf dem Kontinent. Das geringe Engagement ist aber keine Besonderheit deutscher Investoren. Insgesamt sind ausländische Direktinvestitionen auf dem afrikanischen Kontinent niedrig, und es hat in den vergangenen Jahrzehnten keinen nennenswerten Zuwachs gegeben. Es gehen gerade einmal rund 2,5 Prozent aller weltweiten Direktinvestitionen nach Afrika. Damit verpasst der Kontinent viele Entwicklungsmöglichkeiten. Wirtschaftswissenschaftliche Studien zeigen klar, dass ausländische Investitionen ein großes Potenzial haben, um die Wirtschaft im Empfängerland anzukurbeln. Sie bringen wichtiges Kapital in das Land und schaffen Arbeitsplätze in neu gegründete Unternehmen. Wichtiger sind jedoch die Transfereffekte, die durch solche Investitionen entstehen: Viele Studien zeigen, dass durch die Kooperation von einheimischen Betrieben mit multinationalen Unternehmen Wissen an die ersteren transferiert wird. Dieses Wissen betrifft beispielsweise die Modernisierung des Produktionsprozesses, Produktinnovationen, die Bereitstellung von Aus-, und Weiterbildungsmöglichkeiten, der Transfer von Technologie sowie die gemeinsame Gestaltung von Produkten. Dies steigert die Produktivität und Innovationskraft in einheimischen Unternehmen, was sich wiederum positiv auf Beschäftigung und Löhne auswirkt. Durch solche Wissenstransfers können die Modernisierung und der Ausbau der einheimischen Wirtschaftstätigkeit gefördert werden. Eine stärkere Investitionstätigkeit ausländischer Unternehmen in Afrika könnte also dementsprechend als wichtige "Hilfe zur Selbsthilfe" dienen - wenn sie denn nur stattfände. Investoren brauchen Sicherheit. Geld sollte daher in stabilisierende Institutionen fließen Grundsätzlich bieten die Länder des afrikanischen Kontinents gute Voraussetzung für eine stärkere Investitionstätigkeit und damit einhergehend einer stärkeren Integration in die Weltwirtschaft. Dafür spricht eine große und junge Bevölkerung, die mit der richtigen Ausbildung und technischen Fertigkeiten ausgestattet ein enormes Reservoir an Fachkräften bilden könnte. Auch die geografische Nähe zu Europa, das neben Asien der größte Handelspartner Afrikas ist, bietet einen zentralen Vorteil für investierende Unternehmen aus Europa. Ein entscheidendes Problem, welches es zu überwinden gilt, ist eher wirtschaftspolitischer Natur: Für ausländische Investitionen ist entscheidend, dass die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegeben sind, um unvorhergesehene Risiken zu vermeiden oder zumindest abzuschwächen. Gerade in afrikanischen Ländern sind jedoch häufig jene Institutionen schlecht entwickelt, die für diese sicheren und stabilen Rahmenbedingungen sorgen. So ist zum Beispiel Korruption ein ernst zu nehmendes Problem: Acht der zehn Länder mit dem höchsten Korruptionsindex von Transparency International befinden sich in Afrika. Das schreckt ausländische Investoren ab. Ob die eine Milliarde Euro, die Kanzlerin Merkel für Investitionsgarantien in Aussicht gestellt hat, hier einen großen Unterschied machen wird, ist fraglich. Nach Informationen des Bundeswirtschaftsministeriums ist der Bund schon jetzt mit Investitionsgarantien in Milliardenhöhe in Afrika involviert. Trotzdem sind die Investitionen von deutschen Unternehmen gering. Dass diese durch eine weitere Milliarde, verteilt über die Legislaturperiode (sprich drei Jahre), signifikant erhöht werden, ist eher unwahrscheinlich. Um ausländische Investitionen nachhaltig anzukurbeln, bedarf es vielmehr einer allgemeinen Reform wirtschafts- und sozialpolitischer Rahmenbedingungen in afrikanischen Ländern, um die notwendigen Grundlagen zu schaffen. Institutionen müssen geschaffen werden, um Korruption zu bekämpfen und damit Investoren und Unternehmen Sicherheit zu gewährleisten. Der Aus- und Weiterbildungssektor benötigt weitreichende Investitionen, um die für eine Modernisierung der eigenen Wirtschaft notwendigen qualifizierten Arbeitskräfte zu schaffen. Eine aktive und angemessene Investitionspolitik seitens afrikanischer Länder würde dazu beitragen, ein unternehmerfreundliches Klima zu schaffen und damit geeignete Investitionsquellen zu identifizieren und anzuziehen, welche die Wahrscheinlichkeit von Wissenstransfers und Modernisierung erhöhen. Nur dann besteht längerfristig die Möglichkeit, Investitionen aus dem Ausland zu bekommen, die nachhaltig die einheimische Wirtschaft beleben können und dadurch positiv zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in afrikanischen Ländern beitragen. Die Entwicklungspolitik der Bundesregierung unterstützt auch heute schon Maßnahmen, die der Korruptionsbekämpfung und dem Ausbau der Bildung insbesondere in afrikanischen Ländern dienen. So wurden laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit 2016 rund 555 Millionen Euro in Bildungsmaßnahmen in Entwicklungsländern investiert. Anstatt Geld zur Risikoabsicherung zu geben, sollte man aber lieber solche Projekte unterstützen, die Institutionen und Bildung in afrikanischen Ländern stärken. Sobald sich in einem Land stabile Institutionen entwickeln, die die Risiken für Investoren senken, werden sich Unternehmen finden, die in diesen Ländern investieren wollen - auch ohne staatliche Absicherung. ### Zusammenfassung: Deutsche Unternehmen investieren wenig in Afrika. Damit werden viele Entwicklungsmöglichkeiten verpasst - auf beiden Seiten. Nötig wären sichere Rahmenbedingungen.
Deutsche Unternehmen investieren wenig in Afrika. Damit werden viele Entwicklungsmöglichkeiten verpasst - auf beiden Seiten. Nötig wären sichere Rahmenbedingungen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/forum-es-geht-noch-mehr-1.4264268
Es geht noch mehr
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wirtschaftsverbände und Unionspolitiker bestehen auf raschen Entlastungen für deutsche Unternehmen. Um Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern, sei eine "umfassende rechtsformneutrale Unternehmensteuerreform mit echten Entlastungen" nötig, forderte Hans Michelbach, Vize-Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag am Wochenende in Berlin. Unternehmen sollten künftig nur noch maximal 25 Prozent Steuern zahlen, sagte Michelbach. Die Gewerbesteuer sollte vollständig auf Einkommen-und Körperschaftsteuer angerechnet, Abschreibungsbedingungen verbessert und der Solidaritätszuschlag für Unternehmen gestrichen werden. Spitzenverbände der Wirtschaft erheben ähnliche Forderungen. "Bei den Steuern gibt es dringenden Handlungsbedarf", sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, in Berlin. "Wenn sich die Koalition intern nicht auf Entlastungen für unsere Unternehmen einigen kann, nimmt sie billigend in Kauf, dass die deutsche Wirtschaft an Wettbewerbsfähigkeit einbüßt." Besonders drastisch hört sich die Warnung von Dieter Kempf an, dem obersten Industrielobbyisten Deutschlands. Für Unternehmen werde es "zunehmend existenzgefährdend", dass sich die Bundesregierung nicht dem internationalen Steuerwettbewerb stelle. Hintergrund der Sorge ist der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Steuerwettbewerb. Trump hat Unternehmen in den USA steuerlich massiv entlastet. Die britische Premierministerin Theresa May hat angekündigt, die Unternehmensteuern nach dem Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union zu senken, um damit Standortnachteile auszugleichen. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron will die Steuern für Unternehmen senken. Die Sorge ist nun, dass deutsche Unternehmen bei gleichbleibender Steuerlast zu teuer werden könnten. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat den lauten Forderungen nach massiven Steuersenkungen für Unternehmen bereits eine Absage erteilt. Allerdings plant er, solche Unternehmen, die forschen, steuerlich zu entlasten. Eine entsprechende Gesetzesinitiative soll nach Information der Süddeutschen Zeitung Anfang kommenden Jahres gestartet werden. Scholz plädiert dafür, den Standort Deutschland insgesamt attraktiver zu machen, anstatt Steuern zu senken. Michelbach beziffert die Steuerbelastung von Kapitalgesellschaften aktuell auf mehr als 30 Prozent. Sie könne bei Personenunternehmen schon mal mehr als 50 Prozent betragen. Moniert wird vor allem der Solidaritätszuschlag, der von der Einkommensteuer abhängt. Deutschland entwickle sich "zu einem Höchststeuerland", warnte Michelbach. Diese Gefahr müsse zügig mit einer umfassenden Reform gebannt werden, "bevor es zu einem Verlust an Standortattraktivität mit negativen Rückwirkungen auf Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze kommt." ### Zusammenfassung: Wirtschaftsverbände und Unionspolitiker fordern deutliche Entlastungen, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.
Wirtschaftsverbände und Unionspolitiker fordern deutliche Entlastungen, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/unternehmenssteuern-25-prozent-reichen-1.4264443
Unternehmenssteuern - 25 Prozent reichen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Steve Wynn hat wirklich kein Glück mit seinen Picasso-Gemälden. 2006 durchstieß er nach eigenen Angaben versehentlich das Werk "Le Rêve" mit seinem Ellbogen, danach kämpfte er öffentlichkeitswirksam mit seinem Versicherer um die Höhe der Entschädigung. Jetzt hat der schillernde Milliardär und Kasinokönig aus Las Vegas ein neues Picasso-Problem. Der Gemäldesammler wollte Medienberichten zufolge im Mai das Bild "Le Marin" des spanischen Malers beim Auktionshaus Christie's verkaufen. Doch das Haus zog die Versteigerung zurück, weil das Gemälde bei der Aufbewahrung schwer beschädigt worden war. Was genau passiert ist, will Christie's nicht sagen. Nach Angaben von Wynns Anwalt hat ein umgefallener Metallstab die Leinwand durchstoßen. Wie der Fall versichert ist, ist noch unklar. Im Ellbogenfall zog Wynn seine Klage gegen den Londoner Versicherungsmarkt Lloyd's schließlich 2007 zurück. Zwar bewahren die meisten privaten Kunstsammler keinen Picasso in ihren vier Wänden auf, sondern erfreuen sich an Werken mit weniger hohen Werten. Aber Fälle wie der von Wynn sind typisch. Missgeschicke mit Bildern, Skulpturen und Installationen passieren privaten Sammlern besonders häufig, sagt Dorothee Hamm-Neumann, Kunsthistorikerin bei der Axa Art. "Im privaten Bereich sind es oft unvorhergesehene Schadenereignisse wie ein verschüttetes Glas Wein, ein Stoß ins Bild durch einen Gegenstand oder eine Person, die ein Kunstwerk beschädigen." Häufig geht ein Stück auch kaputt, weil es von der Wand oder einem Sockel herunterfällt. In solchen Fällen kann eine Kunstversicherung greifen. "Eine separate Kunstversicherung ist ab Werten von etwa 100 000 Euro sinnvoll", sagt Michael Braun vom Berliner Versicherungsmakler Kuhn & Bülow, der sich auf Kunst spezialisiert hat. Denn die gängige Hausratversicherung deckt Schäden an wertvoller Kunst nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz der Versicherungssumme ab, meist sind es 20 Prozent. Bei einer Versicherungssumme von 200 000 Euro für den Hausrat wären das 40 000 Euro. Dazu kommt: Die Hausratpolice zahlt nur bei den festgelegten Gefahren Feuer, Leitungswasser, Hagel, Sturm und Einbruch. Von Ellbogen durchstoßene Bilder sind nicht gedeckt. "Idealerweise werden die versicherten Summen jährlich überprüft und angepasst." "Eine Kunstversicherung ist eine Allgefahrendeckung", erklärt Braun. Sie greift bei allen Risiken, die der Anbieter nicht explizit ausschließt. Das können auch kuriose Ereignisse sein. Braun berichtet von einem Fall, bei dem ein Hund sich eine Mappe mit wertvollen Grafiken geschnappt und zerbissen hatte. Ausgeschlossen seien dagegen in der Regel Vorsatz durch den Besitzer, Krieg, Schäden durch Kernenergie und Verschleiß. Darunter fallen das Vergilben von Zeichnungen oder die sogenannten Krakelee-Risse in Ölgemälden. Versichert werden kann alles, was größeren Wert hat. Neben Gemälden und Skulpturen können Sammler auch Verträge für Schmuck, antike Möbel, teure Oldtimer oder sehr wertvolle Musikinstrumente abschließen. Bevor Sammler sich für eine Police entscheiden, sollten sie die Bedingungen lesen und auch Preise vergleichen. Generell haben Kunstliebhaber zwei Möglichkeiten, ein Stück zu versichern. "Eine Variante ist es, mit dem Versicherer eine festgelegte Taxe für jedes Objekt zu vereinbaren, diesen Betrag erhält der Besitzer dann im Schadenfall ausgezahlt", erklärt Makler Braun. "Das ist unabhängig davon, wie viel das Stück zum Zeitpunkt des Schadens wert ist oder beim Kauf wert war." Die andere Version orientiert sich am Wiederbeschaffungswert eines Kunstgegenstandes. Er wird durch den Betrag festgelegt, den der Kunde investieren müsste, um sich ein gleichwertiges Objekt zu kaufen. In beiden Fällen ist es sinnvoll, seine Sammlung regelmäßig auf ihren Wert zu überprüfen, rät Axa Art. "Idealerweise werden die versicherten Summen jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst", sagt Axa Art-Manager Christian Metten. Denn Kunst unterliegt Moden, und was vor zehn oder zwanzig Jahren noch angesagt war, ist heutzutage oft nur noch die Hälfte wert. Barockmöbel und edle Teppiche sind sehr im Wert gefallen "Derzeit besonders gefragt sind Ostasiatika, aber auch russische und chinesische Kunst", berichtet Makler Braun. Er erklärt das damit, dass in diesen Regionen immer mehr wohlhabende Kunstliebhaber bereit sind, viel Geld für Kunstwerke auszugeben. Barockmöbel und edle Teppiche dagegen seien sehr im Wert gefallen. Die Prämien für Kunstversicherungen im Bereich Privatkunden werden immer günstiger, so Braun. "Unter den Anbietern herrscht ein heftiger Wettbewerb, und die Schäden halten sich in Grenzen." Neben der Axa Art sind Allianz, Gothaer, Hiscox, die Mannheimer und Uniqua dort tätig. Eine besonders attraktive Zielgruppe für Kunstversicherer sind vermögende Privatkunden, dazu zählen Ärzte und Rechtsanwälte. ### Zusammenfassung: Wer zuhause teure Gemälde oder Skulpturen sammelt, sollte sich mit einer speziellen Versicherung schützen.
Wer zuhause teure Gemälde oder Skulpturen sammelt, sollte sich mit einer speziellen Versicherung schützen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kunstversicherung-wenn-das-pferd-stuerzt-1.4264272
Kunstversicherung - Wenn das Pferd stürzt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Nachdem die US-Notenbank Fed mit ihren Zinsaussichten die Aktienkurse weltweit ins Minus gedrückt hatte, steuerten die Investoren wieder vermehrt "sichere Anlagehäfen" wie Gold an. Eine Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich in der letzten Woche bis auf 1266 Dollar und notierte damit so hoch wie zuletzt im Juli dieses Jahres. Fed-Chef Jerome Powell stellte für das Jahr 2019 nur noch zwei statt zuvor drei Zinserhöhungen in Aussicht. Das belastete auch den Dollar, hinzu kamen weltweite Konjunktursorgen. Diese Gemengelage verlieh dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb. Nachholbedarf hat die Notierung allemal, hat sie doch seit Anfang des Jahres um mehr als drei Prozent nachgegeben. In den letzten drei Monaten konnte der Preis für das Edelmetall allerdings gut sechs Prozent zulegen. ### Zusammenfassung: Eine Feinunze verteuerte sich in der vergangenen Woche bis auf 1266 Dollar und notierte damit so hoch wie zuletzt im Juli dieses Jahres. Investoren suchen wieder nach den berühmten sicheren Häfen.
Eine Feinunze verteuerte sich in der vergangenen Woche bis auf 1266 Dollar und notierte damit so hoch wie zuletzt im Juli dieses Jahres. Investoren suchen wieder nach den berühmten sicheren Häfen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/edelmetalle-gold-fuer-anleger-wieder-interessant-1.4264293
Edelmetalle - Gold für Anleger wieder interessant
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Draußen im Halbdunkel auf der Audi-Plaza ist fast nichts mehr los. Der Abend bricht herein, und es ist schon Urlaubszeit. Auch der neue Chef Bram Schot, 57, ist bald beim Skifahren. Mit den beiden Söhnen, die noch mutiger seien beim Carven als er: "Die Jungs legen die Ohren auf den Schnee." Aber zuvor will er noch sprechen über das, was Audi ändern muss. Das ist einiges, das Unternehmen steckt in der Krise. Breitbeinig sitzt Schot auf dem Sofa, blauer Anzug, man merkt ihm seine Ungeduld an: Viel will er sagen, es ist nur eine Stunde Zeit. ### Zusammenfassung: Der gerade ernannte Audi-Chef Bram Schot über seinen Vorgänger Rupert Stadler, nächtliches Fitnesstraining in Ingolstadt und sein charmantes Holländer-Deutsch.
Der gerade ernannte Audi-Chef Bram Schot über seinen Vorgänger Rupert Stadler, nächtliches Fitnesstraining in Ingolstadt und sein charmantes Holländer-Deutsch.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/audi-bram-schot-interview-1.4264264
Audi-Chef Bram Schot im SZ-Interview
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: "Liebe Leserinnen und Leser", so fängt ein kurzer Text an, der derzeit immer wieder auf Seite 1 der SZ steht. Er enthält den Hinweis, dass in einer der Druckereien, in denen die Zeitung hergestellt wird, erneut gestreikt wird und die gedruckte Ausgabe daher dünner und anders sortiert als gewohnt ist. Ein Ende des Konflikts ist nicht absehbar. Die Gewerkschaft Verdi und der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) verhandeln seit September. Die Angelegenheit zieht sich nicht nur, weil beide Seiten unterschiedliche Vorstellungen in der Sache haben - sondern auch, weil sie uneins sind, über welche Sache sie eigentlich zu reden haben. Nur über den Lohn? Sönke Boyens, Verleger der Dithmarscher Landeszeitung in Heide und Verhandlungsführer des BVDM, sagt: "Wir können gerne über den Lohn sprechen, aber wir haben auch noch ein anderes Thema." Verdi fordert fünf Prozent mehr Geld, für zwölf Monate; die Arbeitgeber bieten derzeit 3,8 Prozent plus 400 Euro extra für 30 Monate. Sie verlangen dafür jedoch einen neuen Manteltarifvertrag, also neue Regeln zu Arbeitszeit, Zuschlägen, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Verdi hingegen will an diesem Mantel wenig ändern und bereden. Boyens sagt: "Das macht die Sache natürlich schwierig." Der Manteltarifvertrag enthält im Westen die 35-Stunden-Woche; die Arbeitgeber würden gerne auf 38 Stunden (wie bereits im Osten) erhöhen. Er enthält "Antrittsgebühren" für Sonn- und Feiertage sowie Zuschläge, die - je nach Tag und Uhrzeit - den Stundenlohn um 25 bis 170 Prozent erhöhen. Das Weihnachtsgeld beträgt 95 Prozent eines Monatslohns, das Urlaubsgeld beläuft sich auf 70 Prozent. Die Arbeitgeber finden, dies alles seien Regelungen aus goldenen Zeiten. Heute indes sinke die Zahl der Betriebe und der Beschäftigten ebenso wie die Produktivität; das einzige, was steige: Papierpreise und Insolvenzen. Der Verband will Zuschläge, Weihnachts- und Urlaubsgeld kürzen; wenn auch nur für künftige Mitarbeiter. Verdi lehnt dies ab. Verhandlungsführer Frank Werneke ist bereits in den Weihnachtsurlaub abgeflogen, sein für die Druckindustrie zuständiger Bereichsleiter Andreas Fröhlich sagt am Freitag: "Die Zeitungsdruckereien sind durchaus in der Lage, diese Leistungen zu bezahlen. Sie sind nicht in einer Notlage." Fröhlich sieht zwar, dass in den Druckereien rationalisiert wird, dass es Schließungen und Auslagerungen gibt - aber nach seinen Angaben nicht wegen schlechter Geschäfte, sondern "um die Rendite nicht zu gefährden". Wenn in einem Tarifkonflikt solche Äußerungen fallen, ist es immer ein schlechtes Zeichen - weil sie zeigen, dass die Kontrahenten unterschiedliche Blicke auf die Realität pflegen. Doch auch die Arbeitgeber hantieren mit Unterstellungen. In einem offenen Brief warf ihr Verhandlungsführer Boyens vor zwei Wochen dem Gewerkschafter Werneke vor, die bisherigen Verhandlungen mit dem Satz beendet zu haben, nun müsse die "große Schlacht beginnen". Dem Mann gehe es darum, "sich vor dem Verdi-Bundeskongress in einem strahlenden, aber auch künstlichen Licht darstellen zu wollen". Werneke, bisher Verdi-Vize, soll auf dem Kongress im September 2019 an die Spitze der Gewerkschaft rücken. In den Weihnachtsferien macht die Schlacht wohl Pause; Urabstimmung und unbefristete Streiks stehen nach Angaben von Verdi-Bereichsleiter Fröhlich ohnehin nicht zur Debatte. Neue Gespräche zeichnen sich frühestens für Mitte Januar ab. ### Zusammenfassung: Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber hantieren beide mit Unterstellungen. Warum der Tarifkonflikt in der Druckindustrie so lange dauert.
Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber hantieren beide mit Unterstellungen. Warum der Tarifkonflikt in der Druckindustrie so lange dauert.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/drucker-streik-die-grosse-schlacht-1.4262666
"Drucker-Streik - ""Die große Schlacht"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Verspätete Briefe, Sendungen ins Nirgendwo, kaputte Pakete: Immer mehr Menschen zeigen sich mit der Post und ihren Konkurrenten unzufrieden. "Nie zuvor haben sich so viele Verbraucher bei der Bundesnetzagentur beschwert wie in diesem Jahr", sagt Jochen Homann, Präsident der Behörde. Fast 12 000 Beschwerden zählt die Netzagentur seit Januar. Das ist zwar immer noch wenig, wenn man bedenkt, dass alleine die Deutsche Post etwa 20 Milliarden Briefe und Pakete jährlich verschickt. Doch zählt die Behörde schon jetzt knapp doppelt so viele Beschwerden wie im Vorjahr. Und in diesen Tagen vor Weihnachten nehmen die Kunden noch mal besonders viele Briefe und Pakete entgegen. ### Zusammenfassung: Immer mehr Kunden beklagen sich über kaputte Päckchen oder fehlgeleitete Briefe. Schuld seien auch die Arbeitsbedigungen, sagt die Gewerkschaft Verdi.
Immer mehr Kunden beklagen sich über kaputte Päckchen oder fehlgeleitete Briefe. Schuld seien auch die Arbeitsbedigungen, sagt die Gewerkschaft Verdi.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bundesnetzagentur-mehr-aerger-mit-post-und-paketen-1.4263248
Bundesnetzagentur - Mehr Ärger mit Post und Paketen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Sie reisten mit dem D-Zug an, gut ein Dutzend Chinesen, einen Termin hatten sie nicht. Vom Bahnhof liefen sie zur Wache Sandkamp - fast eine halbe Stunde zu Fuß. Dann standen sie fröstelnd in ihren blauen Mao-Anzügen vor dem Wolfsburger Stammwerk, es war November 1978. Einer der Männer sprach den Pförtner an. "Ich bin der chinesische Maschinenbauminister und möchte einen Verantwortlichen von VW sprechen", sagte er, sein Dolmetscher übersetzte. Die Wache telefonierte aufgeregt: ein Minister mit Delegation vor dem Haupteingang, und das ohne Termin. Sie hatten Glück: Ein Mitglied des Vorstandes hob ab und erklärte sich bereit, den Besuch zu empfangen, es wurde ein Treffen, das die Geschichte von Volkswagen verändern sollte. 40 Jahre ist das nun her. Heute ist der Konzern der wichtigste Hersteller in China, dem größten Automarkt der Welt. 4,2 Millionen Fahrzeuge setzt das Unternehmen pro Jahr in der Volksrepublik ab. Vier von zehn Fahrzeugen verkauft Volkswagen in China. Bei der Kernmarke VW ist es sogar jedes zweite Auto. Die Ergebnisse aus China retten seit Jahren schon die Zahlen. Ohne den Erfolg in Fernost wären die Auswirkungen der Dieselaffäre viel stärker in der Bilanz zu spüren. Es ist keineswegs übertrieben, wenn man behauptet, dass Volkswagen inzwischen nicht nur ein deutscher, sondern auch ein chinesischer Konzern ist. Und wie in Deutschland, ist der Aufstieg mit einem Auto verbunden. Der Käfer war der Wirtschaftswunderwagen, erst ein Erfolg in Deutschland und dann in der ganzen Welt. In China war es der Santana. Seit 1981 auf dem Markt, benannt, wie der Golf oder der Passat nach einem Wind, dem "Santa-Ana", einem Föhn, der zwischen der Sierra Nevada und den Rocky Mountains entsteht und trockene warme Luft nach Südkalifornien trägt. Den Teufelshauch nennen die Amerikaner ihn. Ein großer Name für ein eher unspektakuläres Auto: Der Santana ist eine solide, aber eher spießige Limousine. In Deutschland war rasch Schluss. Mit der Modellpflege 1985 verschwand er nach vier Jahren wieder aus dem Angebot. Da ging es in China überhaupt erst los. Jeder Mitarbeiter erhielt zunächst das gleiche Gehalt Der "Sangtana", wie er auf Chinesisch heißt, wurde zum roten Käfer. Millionenfach gebaut, inzwischen in der fünften Generation, ist er für viele Chinesen zum Inbegriff des Automobils geworden. Als alles anfing, vor 40 Jahren war Volkswagen in China unbekannt. Die bleiernen Mao-Jahre waren gerade vorüber, eine neue Führung hatte in Peking die Macht übernommen. Nach Jahrzehnten der Isolation, die ersten Reisen, der erste Austausch. 1978 sollte die Exkursion des Ministers nach Stuttgart führen. Die Deutschen fahren schließlich Mercedes. Das wusste man selbst im abgeschotteten China der Siebzigerjahre. In der Bundesrepublik angekommen, sahen die Chinesen Autos - viel mehr als zu Hause. Doch wo waren die Mercedes-Modelle? Auf den Straßen stattdessen lauter Kleinwagen und auf den Kühlern zwei Buchstaben eng verschlungen, ein V und ein W. "Was ist das für eine Marke?", fragte sich die Delegation. "Volkswagen", hieß es in Stuttgart. Nach einer Höflichkeitsvisite bei Daimler setzte sie sich in den Zug und fuhr nach Wolfsburg. Fünf Jahre verhandelten Chinesen und Deutsche, dann war man sich einig. Volkswagen eröffnete als erster deutscher Autokonzern eine Produktion in China. Detailansicht öffnen Chinesische Taxifahrer bekommen in Nanjing, im Osten Chinas neue Fahrzeuge. Das Modell: ein VW-Santana. Das Bild wurde 2005 aufgenommen, den Wagen gibt es in China mittlerweile in der fünften Generation. (Foto: China Daily CDIC/Reuters) Am 11. April 1983 fertigen Arbeiter der Shanghaier Traktoren und Automobilfabrik (STAC) den ersten Volkswagen. Auf dem Dach ein Schild: "1. VW Santana Assembeld by STAC." Im Jahr darauf wurde das Joint Venture von Volkswagen in Shanghai gegründet, das noch heute besteht. Einer der ersten Mitarbeiter damals war Xu Zhirong, 57 Jahre alt. Inzwischen ist er der letzte Mann der ersten Stunde, der noch immer für Volkswagen in China arbeitet. Er hat Fahrzeugtechnik studiert, sein Jahrgang war der erste, der nach der Kulturrevolution wieder an die Universität gehen durfte. 1979 fing er bei STAC an. Im Vorort Anting fertigten sie den "Phoenix", den Nachbau eines Mercedes aus dem Jahr 1956. Vielleicht 300 Stück im Monat - alles in Handarbeit. Heute ist Anting das chinesische Wolfsburg. Der Formel-1-Zirkus macht einmal im Jahr Station. Mehrere Werke wurden hochgezogen. Volkswagen, Škodas und bald auch Audis werden hier hergestellt. In unmittelbarer Nachbarschaft hat General Motors seine Fabriken errichtet. Im Sog von Volkswagen siedelten sich etliche deutsche Firmen an. Erst die Zulieferer, die Türen, Scharniere, Bremsen anfertigten. Bald kamen auch die großen Unternehmen, wie die BASF. Das Volkswagen-Joint-Venture brauchte schließlich jede Menge Lack. Xu Zhirong sitzt in einem Besprechungsraum der chinesischen VW-Zentrale, die Halle, in der der erste Santana zusammengeschraubt wurde, ist gleich um die Ecke. Einer der Deutschen, erinnert er sich, habe damals eine Ansprache gehalten: "In einigen Jahren wird jeder von euch sich einen Santana kaufen können", sagte der Mann. "Wir dachten, der spinnt", sagt Xu. 46 Yuan verdiente er damals pro Monat. Für einen Santana hätte er mehr als 100 Jahre sparen müssen. Private Käufer gab es in den ersten Jahren nicht, ausgestattet wurden Taxibetriebe und Behörden. Mehrmals reiste Xu nach Deutschland. Nach Emden und nach Ingolstadt, dort lernte er die moderne Produktion kennen mit Fließbändern und Schweißrobotern. Auch ein paar deutsche Wörter kann er seitdem. "Bier" zum Beispiel oder "Toilette" und "Zählpunkt acht". Einen Ort, den es in jedem Volkswagenwerk der Welt gibt - die Qualitätskontrolle ganz zum Schluss. Grelle Neonlampen leuchten jeden Quadratzentimeter aus. Kratzer im Lack? Schließt der Kofferraum? Und wie steht es um die Spaltmaße, also den Abstand, zwischen Kotflügel und Motorhaube, der Ex-Patriarch Ferdinand Piëch immer so wichtig war? Zehn Jahre baute Xu Autos, ohne selbst fahren zu können, 1989 machte er den Führerschein. Acht Monate in der betriebseigenen Fahrschule. Dann kaufte er sein erstes Auto, natürlich einen Santana. Zunächst hatten die Chinesen überlegt, den Audi 100 zu produzieren, und den Kadern hätte der größere Audi vermutlich auch besser gefallen, letztlich siegte aber der Verstand über den Komfort, weil sich beim Santana die Produktion in kürzerer Zeit auf chinesischen Boden umsetzen ließ. Möglichst viel Wertschöpfung im eigenen Land, genau darum ging es der Regierung in Peking schon damals. "Ich habe direkt mit Ministern, häufig sogar den Premiers verhandelt. Autos aus Deutschland, das war ein großes Thema", erinnert sich Carl Hahn. Der Santana in China, das war seine Idee. Von 1982 bis 1992 war Hahn Vorstandschef von Volkswagen. Heute ist er 92 Jahre alt. Wer ihn als "rüstig" bezeichnet, beleidigt ihn. Er ist agil, wie eh und je und empfängt in seinem Büro, gleich neben dem Wolfsburger Kunstmuseum. Er hat noch immer ein Sekretariat, einen Assistenten und eine E-Mail-Adresse von Volkswagen. Manchmal kommt er sechs Mal die Woche ins Büro. "Ich mache viele verrückte Dinge", sagt er. Hahn berät den Präsidenten Kirgistans, ist stellvertretender Aufsichtsratschef einer isländischen Geothermikfirma. Er ist Pate mehrerer Schulen und seit einiger Zeit interessiert er sich auch für Genetik. Erst vor ein paar Tagen ist er aus Peking zurückgekehrt. Ein chinesisches Magazin hat ihm den Titel "Impact China Person of the Year" verliehen. Die Plakette liegt in einem der Schaukästen im Flur. Detailansicht öffnen Ein altes Santana-Modell: Der „Sangtana“, wie er in China heißt, wurde für viele Chinesen zum Inbegriff des Automobils – wie der VW-Käfer in Deutschland. Ließ sich der Erfolg von Volkswagen in China Anfang der Achtzigerjahre erahnen? "Im ersten Jahr hatten wir 27 Prozent Marktanteil. Mit insgesamt 5000 Autos. Meinen Kritikern habe ich bewiesen, dass es großer Blödsinn war, nach China zu gehen", sagt Hahn und zwinkert. "Nein im Ernst: Meine Rechnung damals war simpel. Ich bin davon ausgegangen, dass China im schlechtesten Fall eine ähnlich hohe Motorisierung wie Nigeria erreichen würde." 70 000 Neuwagen bei damals 70 Millionen Einwohnern. "Auf die Volksrepublik übertragen wären das bei einer Milliarde Chinesen eine Million Autos pro Jahr gewesen. Da lohnt sich ein Werk." Und wie: Heute unterhält der Konzern 33 Fabriken in China. Jedes Jahr werden hier 24 Millionen Pkws verkauft. Der chinesische Automarkt ist genauso groß, wie der amerikanische und europäische zusammen. Als ersten Chef setzte Hahn Martin Posth ein. Damals Anfang 40 und ein Überflieger im Konzern. Bevor er nach China versetzt wurde, war er Personalvorstand bei Audi. Viele im Unternehmen sahen das damals als Degradierung. Posth aber wollte es genau so, vor ein paar Jahren hat er ein Buch über seine Zeit in Shanghai geschrieben, vergangenes Jahr ist er früh gestorben. Auch Hahn verteidigt Posth: "China hatte Priorität, es ging darum, die besten Leute nach Shanghai zu schicken." Als technischen Leiter stellte Volkswagen Posth Hans-Joachim Paul zur Seite, als Chef des Werks in Kassel war er dafür genau der Richtige. Posth und Paul bauten die Fertigung mit einer eigenen Ausbildung auf. Und Wolfsburg ließ sie gewähren. 1986 etwa führten sie einen Tarifvertrag mit 18 Lohngruppen ein. Ausgerechnet in dem Land, das noch Maos "eiserne Reisschüssel" gewohnt war. Zuvor hatte noch jeder Mitarbeiter das gleiche Gehalt bekommen. Die Putzfrau genauso viel, wie der Kranführer. Der Hilfsarbeiter erhielt die identischen Bezüge, wie ein Ingenieur. Wer nun gute Arbeit leistete oder höhere Stückzahlen als gefordert produzierte, der bekam eine Prämie - in China war das vollkommen neu. Zwei Jahre später ließ Posth gar eine Volkswagen-Anleihe auflegen - ebenfalls Neuland. Das Joint Venture brauchte Geld. "Meine Vorgabe war damals, das Geschäft muss sich selber tragen", sagt Hahn. Statt Devisen überlegte man in Wolfsburg, auch Naturalien zu akzeptieren. Eine Shanghaier Werft baute extra zwei Frachtpötte, um eventuell chinesische Kohle nach Deutschland zu schippern. Die größte Belastung für das Budget waren allerdings die deutschen Mitarbeiter, in den Anfangstagen verdienten sie zweihundert Mal mehr als ihre chinesischen Kollegen. Auch die Wohnungen kosteten ein Vermögen. Die Miete für das schäbige japanische Fertighaus, das Statthalter Posth mit seiner Familie bewohnte, betrug mehrere Tausend Dollar im Monat. Eine deutsche Schule gab es noch nicht, auch keine Supermärkte mit importierten Lebensmitteln. Wurden irgendwo in der Stadt wieder einmal Konserven angeboten, machten sich die VW-Mitarbeiter auf den Weg. Abends trafen sie sich meist im Hengshan-Hotel, an der Rattenbar, die so hieß, weil man häufiger irgendwelche Nager sah. Über das Problem mit beschwerte sich sogar Chinas Ministerpräsident An der Straße zum Flughafen stellte Volkswagen ein handgemaltes Plakat auf: "Santana the Trendsetter for Motoring" stand darauf, es war eine der ersten Werbetafeln in Shanghai. Und bald kannte das ganze Land Volkswagen: Für wenig Geld sicherte sich das Unternehmen die Nutzungsrechte an einer Staffel der ZDF-Serie Traumschiff - Sascha Hehn synchronisiert auf Chinesisch. Das bot man dem Staatsfernsehen an. Einzige Bedingung: begleitende Volkswagen-Werbung im Fernsehen. Noch heute erinnern sich ältere Chinesen an das Traumschiff, und natürlich den Santana, das Auto von Volkswagen. Detailansicht öffnen Hergestellt wird der Santana noch immer, einige Hundert Kilometer nördlich von Shanghai, tief in der Provinz Jiangsu, und weit weg im Nordwesten Chinas, in Urumqi. (Foto: Alamy/mauritius images) Ohne Veränderungen für den chinesischen Kunden ging es aber nicht. "Das Auto wurde verlängert", erinnert sich Hahn. Schwierigkeiten machte die Hupe. Die Chinesen wollten sie am liebsten selbst herstellen. Das Problem: Nach 50 000 Hupvorgängen gaben die chinesischen Sirenen klein bei. In Europa wäre das kein Problem gewesen, wer hupt schon 50 000-mal? In China war das der Alltag, vor allem in den Achtzigerjahren, als sich die Fahrer noch Wege durch Heerscharen von Radlern bahnen mussten. Volkswagen verlangte, die Hupen müssen bis zu 120 000-mal zu hören sein. Auf chinesischer Seite verstand man nicht, warum der deutsche Standard sogar übertroffen werden sollte. "Am Ende hat sich sogar der chinesische Ministerpräsident am Rande einer UN-Sitzung bei Bundeskanzler Helmut Kohl über die Hupen beschwert", erinnert sich Hahn. Der Konzern blieb hart, die Hupen mussten importiert werden; dafür gab es keinen Verschleiß. "Xin Sangtana" (Neuer Santana) heißt das aktuelle Modell. Hergestellt wird es in zwei Werken, einige Hundert Kilometer nördlich von Shanghai, in der Provinz Jiangsu, und weit weg im Nordwesten Chinas, in Urumqi - ausgerechnet in der Autonomen Region Xinjiang, in der bis zu einer Million Uiguren in Umerziehungslagern festgehalten werden. Das Werk in Urumqi ist unerreichbar, Journalisten werden bei Recherchen auf Schritt und Tritt vom Geheimdienst verfolgt, die Fabrik in Jiangsu aber kann man besuchen. Ein Auto pro Minute bauen sie hier. 85 Prozent der Produktion sind automatisiert, 3400 Angestellte arbeiten in zwei Schichten. Mit Golfwägelchen wird man durch die Fertigung gefahren, in der es aussieht, wie in so vielen anderen VW-Werken der Erde. Seit einigen Jahren werden die Fabriken nur noch nach demselben Muster gebaut. Wie die Filialen von McDonald's an der Autobahn - nur deutlich komplexer. Es gibt eine Lackiererei, ein Stanzwerk, Bänder, Roboter und natürlich eine Teststrecke, die auf Deutsch ausgeschildert ist: "Belgisches Pflaster. Länge: 60 m. Geschwindigkeitsbegrenzung: 20 km/h." Jeder Santana muss darüber. Das Auto, das China mobilisiert hat, fährt noch immer. ### Zusammenfassung: Vor 40 Jahren entdeckte Volkswagen den chinesischen Markt. Los ging es mit dem Modell Santana, der zum Käfer Chinas wurde. Dann kamen Ratten und Sascha Hehn.
Vor 40 Jahren entdeckte Volkswagen den chinesischen Markt. Los ging es mit dem Modell Santana, der zum Käfer Chinas wurde. Dann kamen Ratten und Sascha Hehn.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/report-herr-xu-und-sein-auto-1.4262679
Report - Herr Xu und sein Auto
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Kurz vor dem Weihnachtsfest hat sich der Dax am Freitag nach einem erneuten Jahrestief stabilisiert. Der deutsche Leitindex schaffte es am "Hexensabbat" nach schwachem Auftakt knapp ins Plus. Zum Handelsschluss lag er 0,1 Prozent höher bei 10 622 Punkten. Zuvor war der Dax noch bis auf 10 512 Punkte und damit auf ein neues Tief seit zwei Jahren gefallen. Die Sorgen um die US-Konjunktur und die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in der weltweit größten Volkswirtschaft machten die Investoren nervös. Allein in den vergangenen drei Monaten verlor der Dax fast 14 Prozent, auf Jahressicht kommt er auf einen Abschlag von knapp 18 Prozent. Unter den Einzelwerten sorgte der "Hexensabbat" für ordentlich Bewegung: Im Tagesverlauf verfallen Optionen und Futures auf Aktienindizes sowie Optionen auf einzelne Aktien. Investoren versuchen an solchen Tagen, die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung zu bewegen. Im Dax zählten die Titel der Lufthansa mit einem Plus von 3,6 Prozent zu den größten Gewinnern. Auf der Verliererseite hatten die Anteile des Dialyse-Konzerns Fresenius Medical Care das Nachsehen und gaben knapp zwei Prozent ab. Unter besonderer Beobachtung standen die Papiere von Sportartikelherstellern nach starken Geschäftszahlen von Nike. Bei Adidas ging es zunächst munter hin und her, zuletzt lagen sie mit 0,5 Prozent im Plus. Puma-Papiere zogen im M-Dax um 2,3 Prozent an. Bei Nike laufen die Geschäfte dank eines starken Online-Handels besser als gedacht. Darüber hinaus konnte der Konzern auf seinem Hauptmarkt Nordamerika mehr hochpreisige Schuhe losschlagen. Interne Änderungen sorgen zudem dafür, dass neue Produkte schneller in die Verkaufsläden kommen. Für das Jahr 2019 zeigte sich Nike daher optimistischer als zuletzt. Die Nike-Aktie verteuerte sich um 7,2 Prozent. Ein drohender Regierungsstillstand hat den Börsen an der Wall Street zu schaffen gemacht. Der US-Präsident Donald Trump weigert sich, Haushaltsmittel freizugeben, bis der Kongress fünf Milliarden Dollar für den geplanten Bau der Grenzmauer zu Mexiko bewilligt. Damit könnten ab Samstag zahlreiche Staatsbedienstete in den USA in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden. Der Leitindex Dow Jones schloss 1,8 Prozent im Minus bei 22 445 Punkten. ### Zusammenfassung: Am letzten Handelstag vor Weihnachten sind die Anleger zurückhaltend. Der Dax fällt zeitweise auf ein Zwei-Jahres-Tief. Für teils erratische Kurssprünge sorgt der sogenannte "Hexensabbat".
Am letzten Handelstag vor Weihnachten sind die Anleger zurückhaltend. Der Dax fällt zeitweise auf ein Zwei-Jahres-Tief. Für teils erratische Kurssprünge sorgt der sogenannte "Hexensabbat".
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aktienmaerkte-anleger-bleiben-vorsichtig-1.4262357
Anleger bleiben vorsichtig
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Neulich gab es einen interessanten Beitrag im Schweizer Fernsehen, er befasste sich mit Superpendlern. Das sind Menschen, die in irgendeinem europäischen Land leben und in der Schweiz arbeiten. Aus Deutschland, der Niederlande, Lettland, aus Belgien kommen sie Montagfrüh an und reisen am Freitag wieder zurück. Natürlich: mit dem Flieger. Es sind Tausende, die das so machen. Pendler sind zu einer eigenen Spezies Mensch geworden wie Eremiten, Asketen oder Eunuchen. Sie alle nehmen ihrem Leben freiwillig etwas und leiden einsam. Die Pendler stehlen sich Lebenszeit und versenken sie im Bauch eines Verkehrsmittels. Nein, das ist nicht super. Nichts am Pendeln ist super, und am unsupersten ist der ökologische Fußabdruck, den die Superpendler auf den Wolken hinterlassen, als Wanderer zwischen den Welten. Und ja, Flugreisende lassen sich geduldig wie Luftfracht am Gate abstellen, bei Flugausfall mit dem Verlust von vielen Stunden umbuchen, sie verlassen sich darauf, dass der Ganzkörperscanner sie wirklich nicht nackig macht, sie werden in enge Reihen gepfercht wie Autos in eine Duplexgarage und werfen vor dem Einsteigen noch schnell das teure Haarspray weg, damit das Handgepäck nur noch 7,99 Kilo wiegt und nichts extra kostet. Alles klaglos. Und weil das so jämmerlich, so schäbig, so würdelos ist, lautet ein modernes Argument, sei Bahnfahren einfach toll. Das ist die gleiche Argumentation, mit der ein Fahrrad mit einem platten Reifen besser ist als eines ganz ohne Luft, auch wenn beide nicht fahren. Würde sich der Mensch in seinem Aggregatszustand als Kunde stets mit der zweitschlechtesten Lösung zufrieden geben, wir würden noch alle grunzend in unseren Höhlen hocken und ums Feuer tanzen. Höhle trocken, Feuer warm, schnurr, schnurr, besser als draußen. Fahrgastrechteformular? Hol's das Mammut! Vielfahrer mit der Deutschen Bahn müssen nicht wie diese glücksglucksenden Schatz-ich-nehm-heut-mal-die-Bahnfahrer auf jedem zurückgelegten Gleiskilometer darüber sinnieren, wo sie jetzt wohl mit dem Auto stecken würden, wenn sie heute nicht "mal die Bahn" genommen hätten. Vielfahrer nehmen nicht die Bahn, sie sind Bahn: Die Strecke zwischen den verschiedenen Enden ihres zerrissenen Lebens ist geschottert und elektrifiziert, in den seltensten Fällen allerdings digitalisiert. Das will die Bahn, ohne sich festzulegen, vielleicht bis 2040 angehen - während rundherum, in der Schweiz oder in Dänemark zum Beispiel, der Prozess bereits heute ganz oder beinahe ganz abgeschlossen ist. Der Bahn fehlen Zehntausende Mitarbeiter, zig Züge und irgendwas um die vier Milliarden Euro, genau in diesem Moment fehlt ihr auch der Kaffee im ICE 885 zwischen München und Hannover. Das Bordrestaurant des ICE 4 ist defekt, so wie das Bordbistro auf drei der letzten fünf Fahrten auf dieser Strecke defekt war; die Filterkaffeepumpkannen waren kurz hinter Würzburg leer, frischer Kaffee soll in Kassel-Wilhelmshöhe geliefert werden. So muss sich das früher angefühlt haben, wenn das Carepaket kam. Hmmm, Filterkaffee! Auf manchen Umsteigebahnhöfen addieren sich die Verspätungen zu Menschenleben Ein läppischer Einzelfall? Für Vielfahrer gibt es keine Einzelfälle. Vielfahrer nehmen alles mit, das kleine Kaffeeärgernis, die Zaubertüren zwischen den Waggons, die sich nicht öffnen lassen, den Totalschaden des Triebwagens, alle Störungen im Betriebsablauf, jeden vorausfahrenden langsameren Zug, und okay - lassen wir das mit den Toiletten. Vielfahrer sitzen immer in dem Zug, der auf den Anschlusszug wartet, und nie in dem Zug, auf den gewartet wird. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als eine Reservierung im Wagen 36 für einen Zug, der "heute leider ohne Wagen 36" fährt. Vielfahrer haben schon rein statistisch keine Chance, der Unpünktlichkeitsquote von 30 Prozent und der Zugkaputtheitsquote von 80 Prozent zu entgehen. Auf manchen Umsteigebahnhöfen, etwa in Hannover, addieren sich die durchgesagten Verspätungen zu ganzen Menschenleben, jeden Tag. Zeitfresser. Es ist so eine Art enttäuschte Liebe. Kritische Bahnkunden haben sich bereits für die Bahn entschieden, gegen das Auto, gegen das Flugzeug. Und für diese Entscheidung möchten sie zurückgeliebt werden, auch weil die Bahn Vielfahrern genau das verspricht: den Gewinn von Lebenszeit. Also von Leben. Die Superpendler der Deutschen Bahn wollen ihren idiotischen Lebensentwurf nicht auch noch allmorgendlich reingerieben bekommen, weil sie auf einem zugigen Bahnhof einem weißen Laufband dabei zuschauen, wie sich die zu erwartende Verspätung von 15 auf 20 auf 30 Minuten steigert, ehe kurz vor dem Eintreffen des Ersatzzuges ("heute ohne gastronomischen Service und ohne Reservierungen") ein Gleiswechsel angesagt wird. Wir wollen es doch nur warm, trocken und pünktlich haben in unserem Höhlenabteil. ### Zusammenfassung: Für uns Superpendler sind Verspätungen keine Einzelfälle. Wir warten ständig: auf den ICE 885 und auf den Filterkaffee, der erst in Kassel-Wilhelmshöhe an Bord kommt.
Für uns Superpendler sind Verspätungen keine Einzelfälle. Wir warten ständig: auf den ICE 885 und auf den Filterkaffee, der erst in Kassel-Wilhelmshöhe an Bord kommt.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-ihr-zug-hat-mal-wieder-verspaetung-lesen-sie-zum-trost-diesen-text-1.4258064
Hat ihr Zug Verspätung? Lesen Sie diesen Text
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Hunderte Pilger kamen an manchen Tagen zum Gebet in die Marienbasilika mit ihrer Renaissance-Fassade oder in die barocke Kapelle der Heiligen Jungfrau, deren Grundriss an die Form der Jakobsmuschel erinnert. Die Stadt Pontevedra in Galicien, der verregneten grünen Nordwestecke Spaniens, war einer der Hauptorte auf dem portugiesischen Jakobsweg, der von Lissabon nach Santiago de Compostela führt. Im Gegensatz zum französischen Jakobsweg von den Pyrenäen westwärts, der jedes Jahr neue Rekorde meldet, sind es heute nur noch wenige Pilger, die auf dieser Strecke gehen. Doch wie in vergangenen Zeiten, als die Beherbergung und Versorgung der Pilger ein wichtiger Wirtschaftszweig war, haben die Fußgänger im 21. Jahrhundert zumindest das Zentrum wiedererobert. Pontevedra ist zum Modell für eine fundamentale Änderung der Verkehrs- und Mobilitätspolitik geworden. Delegationen aus aller Welt reisen deshalb in die etwa 80 000 Einwohner zählende Stadt an der Mündung des Flusses Lérez in den unruhigen Atlantik. Die "Stadt ohne Autos", so lautet das Motto. Ganz stimmt es nicht, denn Autos gibt es im Zentrum noch, aber nur sehr wenige, nämlich die von Anwohnern sowie Lieferwagen und den öffentlichen Nahverkehr. Doch die revolutionäre Neuerung fällt sofort auf: Im Zentrum gibt es keine Fahrbahnmarkierungen, keine Unterschiede zwischen Bürgersteig, Fahrradweg und Fahrbahn für die Autos. Ebenso sind alle Verkehrszeichen und Ampeln verbannt. Die Grundregeln sind sehr einfach: Fußgänger haben immer Vorfahrt. Am zweitwichtigsten sind die Radfahrer, erst dann kommen motorisierte Fahrzeuge, die auch nur höchstens 30 Stundenkilometer schnell sein dürfen. Und es funktioniert. Der Anlass für diese kleine Revolution war banal: Vor zwei Jahrzehnten war die Lage im Zentrum unerträglich geworden, weil es zu wenig Parkplätze und Tiefgaragen gab. Während des Wirtschaftsbooms in den ersten Jahren nach dem Ende der Franco-Diktatur (1939-1975) wuchs der allgemeine Wohlstand. Immer mehr Familien kauften ein Auto. Die Spanier versuchten, im Eiltempo das nachzuholen, was die Städteplaner in den anderen Ländern Westeuropas in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg forciert hatten: die Schaffung der autogerechten Stadt. Detailansicht öffnen In Zentrum von Pontevedra gibt es (fast) keine Autos, stattdessen zeigt der Plan, wie schnell man zu Fuß durch die Stadt kommt. (Foto: oh) In Pontevedra und seinen Vororten waren Mitte der Neunzigerjahre bei damals insgesamt rund 70 000 Einwohnern fast 50 000 Kraftfahrzeuge zugelassen, der städtische Fuhrpark eingerechnet. In der Innenstadt herrschte Dauerstau, die Suche nach einem Parkplatz dauerte mitunter eine Viertelstunde, die Luft war verpestet, es wurde oft gehupt, die gesamte Atmosphäre war nervös bis aggressiv. Eine groß angelegte Befragung ergab, dass 70 Prozent aller Einkäufe auf dem Stadtgebiet mit dem Auto erledigt wurden. Die Kommunalwahlen 1999 brachten eine Überraschung: War die Stadt bislang fest in der Hand der konservativen Volkspartei (PP), hinter der Wirtschaftskreise und auch Autolobbyisten standen, so bekam unerwartet der Kandidat des grün-linken Nationalistischen Galicischen Blocks (BNG), der Arzt Miguel Anxo Fernández Lores, im neuen Stadtrat eine Mehrheit zusammen. Seit 19 Jahren ist er nun im Amt und nennt sich selbst den "Fußgänger Nr. 1". Denn er machte die Peatonalización des Zentrums, eine Wortschöpfung, die man mit "Verfußgängerung" übersetzen könnte, neben der Begrünung des Stadtgebiets zu seiner Priorität. Kurz nach seinem Einzug in das neoklassizistische Rathaus sorgte Fernández Lores für landesweites Aufsehen und für erste Proteste: Auf einen Schlag machte er die gesamte Altstadt mit ihren gotischen Kirchen und Renaissance-Häusern zur Fußgängerzone. Betroffen waren neben dem Durchgangsverkehr 500 dort wohnende Autobesitzer. Die Ladenbesitzer, die anfangs gegen die Einrichtung der autofreien Zone protestiert hatten, beruhigten sich indes schnell: Denn entgegen den Befürchtungen stiegen ihre Umsätze. Die Altstadt ist seitdem eine Bummelzone geworden, die mit Straßencafés zum Verweilen einlädt. Viele Parkplätze außerhalb der Stadt sind gratis Nicht anders war die Entwicklung in den Vierteln, die das historische Zentrum umgeben. Erst protestierten viele Geschäftsleute, bis auch sie merkten, dass sie von der drastischen Beschränkung des Autoverkehrs profitierten. Dass die Umsätze stiegen, hatte einen ganz banalen Grund: Die nervöse und zeitraubende Parkplatzsuche hatte immer mehr potenzielle Kunden abgeschreckt. Nun kommen entspannte Kunden zu Fuß oder mit dem Fahrrad - und geben mehr Geld aus. Ein Nebeneffekt: Im Gegensatz zu den meisten anderen spanischen Städten verlagerte sich das Gros des Einzelhandels nicht an riesige Supermärkte am Stadtrand. Die Verbannung der Autos wurde allgemein akzeptiert, weil gleichzeitig an den Durchgangsstraßen, die einen großen Bogen um das Zentrum machen, knapp 15 000 Parkplätze eingerichtet wurden. Zwei Drittel sind gratis; Autobesitzern, die im Zentrum arbeiten, sind Plätze reserviert. Beim Rest kostet die Stunde einen Euro. Zudem verbinden kleine Stadtbusse, deren Benutzung ebenfalls gratis ist, die Parkplätze mit den wichtigsten Punkten im Zentrum. Noch fahren viele Busse mit Verbrennermotoren, bald werden sie durch Elektro-Busse ersetzt. Auch stehen Leihfahrräder zur Verfügung, die sich per App freischalten lassen. An den Parkplätzen stehen Hinweistafeln mit einem Schema, aufgemacht wie die Streckenpläne der Untergrundbahnen in den großen Metropolen. Doch es sind Pläne für Fußgänger. Sie sehen dort die Entfernungen in Metern und in Minuten zu den wichtigsten Punkten in der Innenstadt. Bürgermeister Fernández Lores verweist auf mehrere Effekte: Die Kohlendioxid-Emissionen im Zentrum sind um 70 Prozent zurückgegangen. Gab es früher dort jährlich im Durchschnitt drei bis vier Todesopfer bei Verkehrsunfällen - meist wurden Fußgänger von Autos überfahren -, so waren in den letzten Jahren im Zentrum überhaupt keine Verkehrstoten mehr zu verzeichnen. Hinzu kommt: "Wer zu Fuß geht, bleibt länger gesund und fit." Die Stadtbewohner erledigen mittlerweile die meisten Besorgungen zu Fuß. Jeder freie Flecken wurde bepflanzt Mit einem Nebeneffekt hat der Bürgermeister allerdings nicht gerechnet: "Unsere Kinder werden selbständiger." Seit sich der Verkehr in den Innenstadtbezirken beruhigt hat, haben die Eltern keine Angst mehr, ihre Kinder allein auf den Schulweg zu schicken. Fernández Lores sagt lächelnd: "Das ist unser Beitrag gegen Helikoptereltern." Kindergärten und Schulen profitieren noch in anderer Weise vom neuen Verkehrskonzept: Auf Parzellen, auf denen früher zu saftigen Gebühren Pendler parken konnten, entstanden kleine Sport- und Spielplätze, umgeben von Büschen und Bäumen. Das gesamte Stadtbild hat sich geändert: Jeder freie Flecken wurde bepflanzt. Die verbliebenen Autos der Anwohner in neue Tiefgaragen verbannt. Und was ist mit den Menschen, die nach dem Einkaufen schwere und sperrige Dinge verladen müssen, oder es eilig haben? Sie können einfahren, ganz langsam, und an einem der 1000 verbliebenen Parkplätze parken. Doch ist die Zeit auf 15 Minuten begrenzt, das muss reichen, heißt es im Rathaus. Die Stadt hat so erheblich an Attraktivität gewonnen: Nachdem die Zahl der Einwohner lange kontinuierlich abgenommen hatte, nimmt sie nun stetig zu. Fernández Lores verweist nicht ohne Stolz auf zahlreiche internationale Preise, die Pontevedra bekommen hat. So schließt sich ein Kreis: Man pilgert wieder in die Stadt an der verregneten Atlantikküste. Jetzt sind es Stadtplaner aus allen Himmelsrichtungen, denen weniger am Apostel Jakobus gelegen ist, sondern vielmehr an den Konzepten, wie man die Menschen dazu bringt, auf das Auto zu verzichten. Die Wissenschaftler aus dem fernen Madrid oder die wissbegierigen Gesandten aus dem Ausland bekommen gleich zu Beginn die erste praktische Lektion: Zum Rathaus müssen sie zu Fuß gehen. ### Zusammenfassung: Im spanischen Pontevedra haben Fußgänger Vorrang. Das freut mittlerweile sogar Ladenbesitzer und ist hilfreich gegen Helikoptereltern.
Im spanischen Pontevedra haben Fußgänger Vorrang. Das freut mittlerweile sogar Ladenbesitzer und ist hilfreich gegen Helikoptereltern.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/pontevedra-fussgaenger-autos-1.4259542
Pontevedra: So funktioniert eine Stadt ohne Autos
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Magnus Wehrle hat es nicht weit zur Arbeit: 1,2 Kilometer sind es von seinem Zuhause bis zum Elektronikhersteller FSM in der Nähe von Freiburg, wo er als stellvertretender Produktionsleiter arbeitet. Trotz des kurzen Weges zur Arbeit kam der 38-Jährige vor rund zweieinhalb Jahren zu dem Schluss, dass es sich lohnen könnte, ein Fahrrad zu leasen. Seit 2014 bietet FSM entsprechende Verträge an - es war einer der Gründe, warum das Unternehmen vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) als fahrradfreundlichster Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet wurde. Aus Sicht von Wehrle barg das Leasing Vorteile: Die Leasing-Rate sollte von seinem Bruttogehalt abgezogen werden, so dass er weniger Steuern und Sozialabgaben zahlen musste. Im Internet rechnete er durch, ob sich das Leasing für ihn tatsächlich lohnen würde. "Wichtig für die Berechnung waren vor allem die Höhe meines Gehalts und der Preis des Rades", sagt Wehrle. Zwei Fahrrad-Varianten kamen für ihn in Betracht: Entweder sollte es ein gutes Mountainbike sein. Oder er würde ein günstigeres Stadtrad nehmen, das für den Weg zur Arbeit ausreichte. Bald war klar, dass das Leasing beim teuren Mountainbike einen größeren Spareffekt hatte. Falls Wehrle am Ende der Laufzeit das Fahrrad übernehmen würde, könnte er im Vergleich zum Neupreis einen zweistelligen Prozentsatz sparen, "vielleicht waren es 15 oder 18 Prozent", sagt er. Letztlich entschied er sich für das Mountainbike, zumal sein Arbeitgeber auch noch Geld darauflegt: FSM übernimmt monatlich 20 Euro für den Versicherungsbeitrag und einen Teil der Leasingrate. Mehr Hundertausend Diensträder bereits unterwegs So wie Wehrle machen es gerade viele: Offizielle Zahlen gibt es zwar nicht, doch allein bei Deutschlands größtem Leasing-Anbieter Jobrad hat sich in den vergangenen drei Jahren die Zahl der teilnehmenden Unternehmen verzehnfacht und damit auf mehr als 10 000 erhöht. 250 000 geleaste Räder sollen derzeit in Deutschland unterwegs sein, sagen andere Experten. Selbst wenn diese Zahlen nur Anhaltspunkte liefern, signalisieren sie doch großes Interesse an dem Leasingmodell, das vor etwa zehn Jahren erstmals in Deutschland angeboten wurde. Neben Jobrad sind Unternehmen wie Eurorad, Business-Bike oder Mein-Dienstrad.de in der Branche aktiv. Warum boomt offensichtlich das Geschäft mit dem Leasing? Für Unternehmen birgt es durchaus praktische Vorteile: Wer ein Fahrrad least, nutzt vielleicht weniger oft ein Auto für den Weg zur Arbeit. Und Räder benötigen nur einen Bruchteil der Stellfläche, die von Autos in Anspruch genommen werden. Zugleich deuten manche Studien darauf hin, dass Radfahrer im Unternehmen weniger oft krank sind. Doch das allein dürfte kaum ausschlaggebend sein. Wichtiger ist wohl, dass das Steuerrecht vereinfacht wurde und erstaunlich viele Seiten von dem Geschäft profitieren können: Da ist der Provider, also die Firma, die das Geschäft mit den Unternehmen abwickelt; der Arbeitgeber, der sich unter Umständen Abgaben spart; die Leasingbank sowie der Händler, der das Fahrrad bestellt - und der Mitarbeiter selbst, der sich mit Hilfe des Leasings zu günstigen Konditionen ein Rad finanziert. Sofern er es am Ende der Laufzeit übernimmt, spart er im Vergleich zum regulären Neupreis oft durchaus Geld. Aber wie kann es funktionieren, dass so viele Beteiligte Nutzen aus den Leasingverträgen ziehen können? Auf den ersten Blick geht es ja nur um eine Gehaltsumwandlung in eher bescheidenem Umfang. Hinzu kommt aber, und das ist weniger auffällig, dass die Mehrwertsteuer für das Rad zunächst wegfällt: Diese kann ein Arbeitgeber meist als Vorsteuer abziehen. Die Finanzverwaltung hat außergewöhnliche Bedingungen geschaffen "Die Finanzverwaltung hat hier Rahmenbedingungen geschaffen, die es im Steuerrecht ansonsten kaum gibt", sagt Oliver Hagen, der sich in Berlin als Steuerberater auf Lohn-Optimierungsmodelle spezialisiert hat. Dass ein meist wohl überwiegend privat genutzter Gegenstand wie das Rad steuerlich derart gefördert wird, sei schon außergewöhnlich. Der Nutzer des Rades hat zudem alle Freiheiten: Er darf sich das Fahrrad in der Regel nach Belieben aussuchen. Es kann ein Carbon-Rennrad, ein Downhill-Bike oder ein Luxus-E-Bike sein - alles ist erlaubt. Und selbst wenn er mit dem Fahrrad nicht einen Meter dienstlich unterwegs ist, muss er die private Nutzung lediglich mit einem Prozent des Listenpreises versteuern. Das ist der gleiche Satz, der bei einem herkömmlichen Dienstwagen anfällt. Doch anders als bei Autos fallen keine weiteren kilometerabhängigen Steuern an. Der Fahrradindustrie kommt die großzügige steuerliche Regelung natürlich entgegen. Zumal die Hersteller derzeit vor allem mit den E-Bikes in Preisregionen vorstoßen, die sonst eher Spitzenrädern oder günstigen Kleinwagen vorbehalten waren. Mochten bislang viele Radler davor zurückschrecken, sich für drei-, vier- oder fünftausend Euro ein Fahrrad zu kaufen - mit dem Leasing wird es zumindest leichter. Hinzu kommt in manchen Städten noch eine öffentliche Förderung für Elektroräder. Obwohl die Regelung zum Fahrradleasing also schon recht vorteilhaft ist, freuten sich manche im Herbst, als es hieß, dass der Bundestag Diensträder nun sogar komplett von der Steuer befreien wolle. Doch dieser Beschluss gilt nur für Fahrräder, die der Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt zur Verfügung stellt. Das machen allerdings nur wenige Unternehmen - eine Jobrad-Vertreterin spricht von etwa zehn Prozent der Firmen, die ein solches Leasingmodell anbieten. Die große Mehrheit der Unternehmen setzt hingegen auf die Gehaltsumwandlung. Am Ende stellt sich die Frage: Leiht man ein neues Gerät oder übernimmt das alte? Haben sich Arbeitnehmer für das Leasing entschieden, wird es für sie vor allem am Ende der Vertragslaufzeit von meist drei Jahren spannend. Dann stellt sich die Frage: Übernimmt man ein Rad zu dem angebotenen Preis - oder gibt man es zurück und least vielleicht ein neues Rad? Manch einer mag sich auch sorgen, dass das Fahrrad zu viele Macken im Rahmen und Kratzer im Lack hat. Beim ADFC heißt es allerdings, dass es da bislang keine Beschwerden von Fahrradnutzern gibt. Andererseits gilt: Die Branche hat mit der Rücknahme von Rädern noch relativ wenig Erfahrung, da viele Nutzer bislang ihre Räder am Ende übernehmen. Doch das könnte sich in den nächsten Jahren ändern. Und dann ist es durchaus möglich, dass der Leasingnehmer, also der Arbeitgeber, mal eine Rechnung bekommt, wenn der Nutzer mit seinem Rad eher schludrig umgegangen ist. FSM-Mitarbeiter Wehrle hat bislang keine schlechten Erfahrungen mit dem Leasing gemacht. Wenn im März sein Leasing-Vertrag ausläuft, wird er wohl ein neues Rad leasen. Vielleicht wird es dann ein Stadtrad - oder wieder ein neues Mountainbike. ### Zusammenfassung: Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern an, einen Teil des Gehalts für ein Fahrrad zu verwenden. Die Beschäftigten können sich so manch kühne Träume erfüllen.
Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern an, einen Teil des Gehalts für ein Fahrrad zu verwenden. Die Beschäftigten können sich so manch kühne Träume erfüllen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/betriebsfahrrad-ich-leas-dann-mal-ein-rad-1.4261016
Betriebsfahrrad - Ich leas' dann mal ein Rad
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Lebensmittel-Boxen aus Styropor sind bei Restaurants und Imbissen beliebt, weil sie günstig und leicht sind und dabei noch das Essen warmhalten. Für die Umwelt sind die Behältnisse hingegen weniger gut. Das Problem ist weiß und besteht aus Millionen kleiner Kügelchen. Zusammengeschmolzen werden sie zu Styropor und finden als To-Go-Verpackung jeden Abend den Weg in Abertausende Haushalte in Deutschland. Auch Vinh Pham benutzt diese Verpackungen. Er betreibt ein kleines vietnamesisches Restaurant an einer viel befahrenen Straße im Münchner Osten, seinen echten Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Wer bei ihm zu Mittag isst, wie es an diesem Tag Dutzende Menschen tun, bemerkt die Styropor-Kartons nicht, die sich in der Küche in drei Türmen bis zur Decke stapeln. "Es war mit Abstand die günstigste Alternative" Wer hingegen ein To-Go-Menü bestellt oder liefern lässt, kommt nicht um sie herum. "Es war mit Abstand die günstigste Alternative", antwortet Pham auf die Frage, warum er Styropor-Kartons verwende. Der Preisunterschied zu umweltfreundlicheren Alternativen beträgt zwar oft nur wenige Cent. Bei mehreren Hundert Kartons, die er jede Woche brauche, stelle ihn das trotzdem vor ein Problem, sagt er. Geht es nach der EU, soll damit künftig Schluss sein. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der EU-Staaten haben sich am Mittwoch auf ein Verbot von Wegwerfprodukten aus Einweg-Plastik geeinigt. Darunter fallen Strohhalme, Plastikwattestäbchen oder Stäbe von Luftballons, aber eben auch Lebensmittel- und Getränkebehältnisse aus Styropor. Sie sollen binnen zwei Jahren aus dem Alltag der Europäer verschwinden. Voraussetzung für ein solches Verbot ist lediglich, dass ohne Weiteres erschwingliche Alternativen zu den jeweiligen Produkten zur Verfügung stehen. Viele Imbiss- und Restaurantbesitzer stehen nun vor einer Herausforderung. Denn der Kunststoff, den Experten "expandiertes Polystyrol" nennen, gehört zu den am meisten verwendeten Verpackungsmaterialien in Deutschland. Und das, obwohl er für die Umwelt alles andere als verträglich ist: Für seine Herstellung werden viele Liter Erdöl benötigt, er ist biologisch nicht abbaubar und macht auch im Recycling große Probleme. Firmen schätzen ihn trotzdem, denn er ist billig, leicht und gleichzeitig stabil. Hinzu kommt, dass er den Inhalt wahlweise warm oder kalt hält. Viele Restaurants und Imbisse liefern deshalb ihr Essen in solchen Behältern aus. In die Natur gelangen Styropor-Behälter als Ganzes nur selten. Das Problem liegt aber im Grundstoff, den kleinen Granulat-Kügelchen. Die werden bei der Herstellung der Produkte verklebt, sie verschmelzen aber nicht völlig miteinander und können sich deshalb auch vergleichsweise leicht voneinander lösen. Diese Kügelchen gelangen dann in die Umwelt und landen über Flüsse in die Weltmeere, wo sie sich nie vollständig zersetzen. Probleme beim Recycling Auch in Recycling-Anlagen führt das zerkleinerte Styropor zu großen Problemen. "Die Kügelchen reiben sich überall ab, kleben dann an anderen Materialien und sind in der Sortierung kaum noch von anderen Kunststoffen zu trennen", sagt Carolina Schweig. Die Ingenieurin berät Firmen bei der Suche nach fortschrittlichen Verpackungslösungen und hält geschäumtes Polystyrol für eine der schlechtesten Alternativen. Erst kürzlich habe sie in einer Entsorgungsanlage beobachtet, in welchem Ausmaß die Styropor-Kügelchen ein effizientes Recycling verhindern. "Wenn wir die einzelnen Stoffe nicht auseinander bekommen, werden wir uns immer wieder die Stoffströme kaputt machen." Den Vorstoß der EU findet Schweig daher richtig. Allerdings gebe es auch mit dem Verbot zu viele Einweg-Verpackungen im Umlauf - ein Problem, das sie vor allem auf die Zunahme an großen Lieferdiensten zurückführt. Die haben das Problem mit Styropor-Verpackungen mittlerweile erkannt. So will etwa der britische Lieferdienst Deliveroo, der hierzulande in Berlin, München, Köln, Hamburg und Frankfurt Essen ausliefert, bis Ende des Jahres allen Restaurantpartnern kunststofffreie Verpackungen zur Verfügung stellen. Lösungen aus Pappe Auch der Berliner Konzern Delivery Hero, zu dem etwa Lieferheld und Foodora gehören, ist laut eigenen Angaben bereits dabei, das Problem anzugehen - allerdings auf rein freiwilliger Basis, wie Dorette Stüber aus der Nachhaltigkeits-Abteilung betont. "Wir können den Restaurants statt Aluminium und Styropor zwar Lösungen aus Pappe anbieten, zwingen können wir sie aber nicht", sagt sie. Es gebe immer Restaurants, die Mehrkosten scheuten oder den Aufwand, ihre Gewohnheiten umzustellen. Das liege dann jedoch nicht in der Verantwortung der Lieferdienste. Tatsächlich bieten die Verpackungsfirmen den Restaurants in ihren Online-Shops zahlreiche Alternativen an. Diese sind in der Regel allerdings aus Papier oder Pappe und häufig zudem mit Plastik-Elementen versehen. Das Problem an der Papier-Alternative: Ihre Herstellung erfordert ebenfalls viel Energie, Wasser und Chemikalien. Ähnlich verhält es sich mit vermeintlich nachhaltigeren Materialien wie Holz, Bambus oder Jute. "Diese Alternativen lohnen sich erst, wenn sie mehrfach verwendet werden, und das ist bei den Behältern der Lieferdienste schlicht nicht vorgesehen", sagt Christine Wenzl vom Bund für Umwelt und Naturschutz. "Es wäre das Beste, wir kämen zu echten Mehrweg-Lösungen. Das geht aber nicht allein mit Verboten." Ihrer Ansicht nach braucht es ein höheres gesellschaftliches Bewusstsein. Es müsse normal werden, die eigene Metalldose und den eigenen To-Go-Becher von zu Hause mitzunehmen. "Aber vielleicht gewöhnen wir uns ja auch einfach wieder an, den Kaffee direkt aus der Tasse zu trinken", sagt Wenzl. "Quasi als Coffee-to-stay." ### Zusammenfassung: Wer ein Gericht beim Lieferdienst bestellt, bekommt es meist in einer Box aus Styropor - noch. Jetzt geht die EU dagegen vor.
Wer ein Gericht beim Lieferdienst bestellt, bekommt es meist in einer Box aus Styropor - noch. Jetzt geht die EU dagegen vor.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/umweltschutz-warum-essensverpackungen-grosse-probleme-machen-1.4260994
Warum Essensverpackungen große Probleme machen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Aufgerissene Kartons in den Regalen, verschlissene Paletten, kaputte Lampen an der Decke. So sieht es bei Aldi in Norddeutschland häufig heute noch aus. Bemerkenswert, denn das große Buzz-Wort der Einzelhändler ist seit geraumer Zeit "Einkaufserlebnis". Es steht für eine Traumwelt, in welcher der Kunde dem Kaufrausch allein deshalb verfällt, weil der Händler die Ware so unwiderstehlich zu verkaufen versteht. Bei Aldi Nord war das "Einkaufserlebnis" eher deprimierend. Freudlos präsentierte Lebensmittel in trostloser Schlichtheit. Die Anmutung: nüchtern, billig und steril. So wollte es der Gründer Theo Albrecht. Jetzt zahlt der Discounter den Preis für seine Sparmanie. Aldi Nord, der Pfennigfuchser aus Essen, schreibt in Deutschland erstmals in seiner Geschichte rote Zahlen. Von einem Minus in zweistelliger Millionenhöhe ist die Rede. Und auch 2019 wird's nicht besser. Im Heimatland rechnet Aldi Nord auch dann mit Miesen. Weil der deutsche Markt der wichtigste und größte in Europa und weltweit für Aldi Nord ist, reißt der Einbruch auf dem Heimatmarkt das Ergebnis der ganzen Unternehmensgruppe mit nach unten. Der ganze Konzern macht aber keine Verluste. Aldi Nord redet ganz offen über die Misere. Wer hätte das noch vor wenigen Jahren gedacht? Torsten Hufnagel ist der Mann, der die Bestandsaufnahme in aller Schonungslosigkeit publik gemacht hat und nun öffentlich darüber redet. Er hat im September den Posten des Gesamtverantwortlichen der Unternehmensgruppe übernommen. Sein Vorgänger Marc Heußinger hatte den Laden jahrzehntelang in der Tradition von Theo Albrecht gemanagt. Sparen, sparen, sparen stand auch bei ihm immer an erster Stelle. Konkurrent Lidl hat Aldi Nord mit einem besseren Angebot auf Platz zwei degradiert Erst kürzlich hatte die ARD eine Verfilmung von Theo Albrechts Leben ausgestrahlt. Darin zu sehen war, wie sich die Brüder Albrecht wegen des ausgeprägten Spartriebs Theos schon in den 50er-Jahren auseinander entwickelten. Karl gründete Aldi Süd. Heute ist der Unterschied der Filialen deutlich zu sehen. Aldi Süd gilt als innovativ, Aldi Nord oft als nicht mehr zeitgemäß. Während sich Aldi Nord jeglicher Modernisierung verweigerte, näherten sich andere Discounter wie Lidl, aber auch Aldi Süd vom äußeren Erscheinungsbild und vom Sortiment her immer mehr den Supermärkten an. Weil die Kunden das so wollen. Der Charme der Fünzigerjahre verfängt nicht mehr. Konkurrent Lidl degradierte Aldi Nord schließlich im Reich nördlich des Aldi-Äquators zur Nummer zwei. Hufnagel hatte 2017 das Investitionsprogramm Aniko ausgeheckt. Fünf Milliarden Euro ist es schwer. 60 Prozent der 2200 Filialen in Deutschland haben es durchlaufen. Jetzt ist das Programm der wichtigste Grund für die roten Zahlen. Das mag widersprüchlich klingen, ist aber so. Es hakt vielerorts auch nach offizieller Darstellung an der Umsetzung. Das Sortiment hat sich verdoppelt, der Arbeitsablauf verändert, viele Mitarbeiter sind zwar geschult worden, aber das reicht nicht. Es müssten auch die Dienstpläne geändert werden. Statt ein oder zweimal am Tag, müssten die Mitarbeiter fünf oder sechsmal am Tag an der Frischetheke nach dem Rechten sehen. Das alles funktioniert in vielen Filialen noch nicht richtig. 30 bis 40 Filialen werden fortlaufend umgebaut und sind dann sechs bis acht Tage geschlossen. Auch das drückt den Umsatz. Die Umsätze sind in diesem Jahr nur um ein Prozent gestiegen. Erst im April wird der Umbau voraussichtlich abgeschlossen sein. Aniko hat sich bislang also nicht ausgezahlt. Im Gegenteil. Investitionsstau war zu groß geworden Die Antwort des Discounters? Er will jetzt zusätzlich eine noch größere Milliardensumme investieren und noch stärker umbauen. Der Krise begegne der Konzern nicht mit einem Spar-, sondern mit einem "Wachstumsprogramm", lautet die offizielle Botschaft der Konzernführung. Niemand werde entlassen. Zwischen den sonst bisher zerstrittenen Gesellschaftern herrscht sogar reumütige Einigkeit darüber, dass der Investitionsstau viel zu groß geworden ist. Jetzt wollen sie mit Wucht dagegen halten. Bezahlt wird alles aus der eigenen Tasche. Die Aldis sollen noch nie einen Bankkredit aufgenommen haben. Branchenexperten halten es allerdings für ziemlich schwierig, die Filialen einfach so wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Gerade im Lebensmitteleinzelhandel zeigen zum Beispiel die teils heruntergewirtschafteten Real-Märkte, die jetzt zum Verkauf stehen, wie verheerend Kaputtsparen sein kann. Die Kunden wenden sich ab, Wachstum ist schwierig zu finden, weil die Margen gering sind, der Markt gesättigt ist. Beim Umbau der Filialen will es Aldi Nord deswegen nicht belassen. Auch die Essener Firmenzentrale sortiert sich neu. Der Zentraleinkauf wird zum Dienstleister für die einzelnen Ländergesellschaften im Ausland. Der Einkauf kümmert sich dann um die Warenbeschaffung in Europa, er wird aber getrennt vom sogenannten Category Management. Damit sind Warengruppen und das Sortiment gemeint. Dahinter steht der Gedanke, dass die einzelnen Länder besser wissen, was sie brauchen. Wenn Spanien beschließt, vier verschiedene Olivenöle zu brauchen, soll die Landesgesellschaft das dort tun. Auch über Service, Marketing und Verkauf bestimmen fortan die Länder eigenverantwortlich. Das ist ein fundamentaler Wandel für Aldi Nord. "Prozesse müssen der Kundensicht folgen und nicht umgekehrt", sagt Hufnagel. Der Discounter scheint in der Gegenwart angekommen zu sein. ### Zusammenfassung: Der Discounter verabschiedet sich von der Sparmanie seines Gründers und steckt Milliarden in die Modernisierung. Doch es gibt ein Problem.
Der Discounter verabschiedet sich von der Sparmanie seines Gründers und steckt Milliarden in die Modernisierung. Doch es gibt ein Problem.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/discounter-aldi-nord-macht-erstmals-verlust-1.4261033
Aldi Nord macht erstmals Verlust
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Zinsentscheid in den USA zog am Donnerstag den nächsten Kursrutsch beim Dax nach sich. Im Sog eines internationalen Ausverkaufs rutschte der deutsche Leitindex zwischenzeitlich auf 10 563 Zähler und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren ab. Zuletzt betrug der Abschlag noch 1,4 Prozent auf 10 611 Punkte. Der weltweite Ausverkauf war zuvor bereits in den USA und Asien weiter gegangen. Anleger fürchten insbesondere, dass weitere Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed das Wachstum bremsen werden. Die Fed hatte am Mittwoch zwar signalisiert, dass es - angesichts einer sich absehbar abkühlenden Konjunktur 2019 - im kommenden Jahr nicht mehr so viele Erhöhungen geben soll wie im vergangenen. Aber manche Börsianer hatten sich ein noch vorsichtigeres Vorgehen gewünscht. Aktien als Anlageklasse profitieren für gewöhnlich von einer weniger straffen Geldpolitik, diese Hoffnung wurde nun enttäuscht. Die Fed schraubte den Leitzins weiter in die Höhe - der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld steigt um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Im Dax sorgten die Aktien der Deutschen Bank mit dem Fall auf ein Rekordtief für Aufsehen. Der Abschlag betrug sieben Prozent, nachdem das kanadische Analysehaus RBC seine Erlösschätzungen wegen mangelnder Flexibilität bei den Kosten und ungünstiger Aussichten im Investmentbanking nach unten korrigierte. Die Commerzbank-Papiere büßten im Zuge dessen 6,6 Prozent ein. Die Titel von Airbus standen im M-Dax mit minus 4,2 Prozent ebenfalls auf der Verliererseite. Gerüchte über eine vom US-Justizministerium eingeleitete Untersuchung gegen den Flugzeugbauer wegen möglicher unrechtmäßiger Geschäftspraktiken wirkten sich hier belastend aus. Im S-Dax erholten sich Ceconomy-Papiere um 4,4 Prozent von dem Kurseinbruch, den sie am Vortag wegen enttäuschender Zahlen und einer gestrichenen Dividende erlitten hatten. Auch an der Wall Street gab es kräftige Verluste. Der Dow Jones verlor weitere zwei Prozent. Unter den Einzelwerten verloren die Anteilsscheine des Dow-Jones-Mitglieds Walgreen Boots Alliance fünf Prozent an Wert. Die Apothekenkette lag mit ihrer Umsatzentwicklung unter den Erwartungen des Marktes. ### Zusammenfassung: Die Stimmung ist zunehmend frostig. Der Dax setzt seine Verlustserie fort. Im Fokus steht die Aktie der Deutschen Bank.
Die Stimmung ist zunehmend frostig. Der Dax setzt seine Verlustserie fort. Im Fokus steht die Aktie der Deutschen Bank.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aktien-dax-rutscht-weiter-ab-1.4260860
Dax rutscht weiter ab
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Viele Unternehmen kennen ihre Risiken, verschweigen sie aber den Aktionären. Das kritisiert die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). "Wir wollen einfach die Informationen haben", sagt Hans-Georg Köglmayr, Wirtschaftswissenschaftler an der Hochschule Pforzheim. Die Unternehmen hätten Abteilungen, die fundiert Risiken einschätzten, weil die Firmen ja auch daran interessiert seien. Sie teilten diese Informationen nur nicht mit ihren Aktionären. Die SdK vertritt die Interessen von privaten Aktionären und will Aktien als Altersvorsorge etablieren. Dass Aktien als Altersvorsorge dienen können, hänge auch davon ab, wie die Unternehmen über Risiken berichteten. Nur 61,5 Prozent der Dax-Konzerne informieren so gut über Risiken, dass sie den aktuell gültigen Standard, den deutschen Rechnungslegungsstandard, erfüllen. Das ergab eine Untersuchung Köglmayrs im Auftrag der SdK. Die SdK will aber nicht nur, dass sich die Aktiengesellschaften an die bisherigen Regeln halten. Sie will, dass diese härteren Informations-Regeln folgen. Unternehmen informierten ihre Aktionäre bisher nicht umfassend genug, weil sie Angst davor hätten, dass der Aktienkurs sinke, wenn sie alle Risiken offen darlegten. Hätte ein Autokonzern wie Volkswagen oder Daimler frühzeitig über die drohenden finanziellen Folgen des Diesel-Skandals informiert, wäre dessen Aktienkurs vermutlich zuerst eingebrochen. Um so etwas zu vermeiden, will die SdK, dass alle Unternehmen gleichzeitig durch einen Kodex verpflichtet werden, ihre Aktionäre über Risiken zu informieren. Konkrete Pläne, wie das umgesetzt werden könnte, hat sie allerdings noch nicht. Falls das mit dem Kodex nicht funktioniere, müsse aber ein Gesetz her, sagt SdK-Vorstand Markus Kienle. Dass es bei Aktien auch Risiken gibt, die eine Aktiengesellschaft selbst nicht prognostizieren kann, zeigt die SdK in ihrem jährlich erscheinenden Schwarzbuch, in dem nachzulesen ist, wer am Aktienmarkt besonders getrickst hat. Der Hypoport AG, eine Berliner Fintech-Firma, hat der Staat ins Geschäft gegrätscht: Hypoport hatte ihren Hauptsitz in einem gemieteten Gebäude auf einem gemieteten Grundstück. Das Grundstück wollte sie kaufen, um den Unternehmenssitz dort zu erhalten. Kurz bevor Hypoport das Grundstück endgültig kaufen konnte, erwarb es die Stadt Berlin. Der hatte das Grundstück früher mal gehört, deswegen hatte sie ein Vorkaufsrecht. Der Umzug in ein anderes Gebäude auf ein anderes Grundstück kostet die Aktiengesellschaft natürlich erneut Geld. Wenn der Berliner Senat kein Gremium einer Behörde wäre, "dann würden wir von Raubtierkapitalismus sprechen", sagt Kienle. ### Zusammenfassung: Die Unternehmen ahnen, welche Risiken und Schäden ihnen drohen. Sie wollen es nur nicht ihren Aktionären sagen, behaupten Aktionärsvertreter.
Die Unternehmen ahnen, welche Risiken und Schäden ihnen drohen. Sie wollen es nur nicht ihren Aktionären sagen, behaupten Aktionärsvertreter.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/risiken-sie-wissen-es-aber-sagen-es-nicht-1.4262207
Risiken - Sie wissen es, aber sagen es nicht
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Zwei Jahre ist es her, dass der ukrainische Finanzminister die größte Bank des Landes verstaatlichen musste. Die Privat Bank, die den Oligarchen Igor Kolomoisky und Gennadij Boholjubow gehörte, war durch massive Kreditvergabe an Insider und andere fragwürdige Manöver in Schieflage geraten. Der Finanzminister musste zur Rettung der Bank 5,5 Milliarden Dollar Steuergeld zuschießen - das entsprach weit mehr als einem Zehntel des Staatshaushaltes. Die nun staatliche Privat Bank versucht, sich zumindest einen Teil des Geldes zurückzuholen und hat die ehemaligen Besitzer verklagt. Allerdings nicht in Kiew, sondern in London. Der Grund: Die Bank fürchtet, dass sie bei einheimischen Richtern keine Chance gegen die ebenso reichen wie politisch einflussreichen Oligarchen habe. Das Vorgehen der Staatsbanker ist so bemerkenswert wie begründet. Bis in die Spitzen des Staates sind korrupte oder politisch kontrollierte Amtsträger - Polizisten und Geheimdienstler, Staatsanwaltschaften und Richter eingeschlossen - auch für die Wirtschaft das mit Abstand größte Hindernis, wie kürzlich die Weltbank oder Umfragen der Nationalbank bei Unternehmern bestätigten. Würden nicht jedes Jahr viele Milliarden des Staatshaushaltes gestohlen, bräuchte Kiew keinen Euro Kredit. Gleichwohl haben Kiews internationale Geldgeber, geführt von Internationalem Währungsfonds (IWF), Weltbank und EU, der Ukraine gerade weitere Milliardenkredite bewilligt. Washington und Brüssel stützen in Kiew ein korruptes System, weil sie glauben, dass ihnen im geopolitischen Ringen gegen das expansive Russland nichts anderes übrig bleibt. Kredite sollen eigentlich helfen, Reformen umzusetzen oder zu beschleunigen Kredite sollen helfen, Reformen umzusetzen oder zu beschleunigen. Das haben sie in der Ukraine nur in Ausnahmefällen erreicht: Die staatliche Gasgesellschaft Naftogaz wurde ebenso reformiert wie der Bankensektor; gerade wurde auch der Gaspreis für private Haushalte erhöht, der bisher massiv subventioniert wird. Generell aber haben die Milliarden aus Washington und Brüssel Präsident Petro Poroschenko und seinen Alliierten Zeit gekauft, um nichts zu tun oder Reformen gar zu sabotieren. Weder kam eine Landreform in Gang noch die Privatisierung verlustbringender Staatsbetriebe. Zoll und Steuerdienst sind weiter politisch kontrollierte, notorisch korrupte Selbstbedienungsläden. Das Gleiche gilt für die Armee und für den Inlandsgeheimdienst SBU, der Poroschenko untersteht und oft Unternehmer unter Druck setzt. Gewiss, bevor etwa der IWF eine Kredittranche überweist, müssen bestimmte Reformgesetze verabschiedet sein. Doch die Reformansätze der westlichen Geldgeber gehen von vornherein nicht weit genug. Zudem ist die Verabschiedung von Gesetzen eine Sache, ihre Umsetzung eine andere. Reformen wurden und werden in der Ukraine gern imitiert. Da werden Anti-Korruptions-Behörden gegründet, doch vom Präsidialapparat kontrolliert, oder Ermittlungen von politisch kontrollierten oder korrupten Staatsanwälten und Richtern sabotiert. Ein nominell gegen Korruption kämpfender Sonderstaatsanwalt ist diskreditiert, doch darf im Amt bleiben. Da wird zwar das Oberste Gericht neu besetzt, doch nach der ebenfalls vom Präsidialapparat kontrollierten Auswahl landen dort wieder Dutzende korrumpierter oder anders diskreditierter Richter. Die Ukraine braucht dringend ausländische Investitionen, um ihren wirtschaftlichen und technologischen Rückstand aufzuholen. Doch Investoren sehen Korruption und dysfunktionale Justiz - und gehen lieber etwa nach Polen. Beim Ende des Kommunismus standen Polen und die Ukraine auf einer Stufe. Heute liegt der ukrainische Mindestlohn bei nur umgerechnet 130 Euro, Polen verdienen mindestens das Drei- oder Vierfache. So pendeln Hunderttausende Ukrainer nach Polen - und bald, wenn am 1. Januar das Zuwanderungsgesetz in Kraft tritt, weiter nach Deutschland, um dort Geld zu verdienen. Im eigenen Land kommen normale Ukrainer oft auf keinen grünen Zweig. Dagegen ist das Vermögen der 100 reichsten Ukrainer dem Ökonomen Olexander Honcharov zufolge zwölf Mal stärker gewachsen als die Wirtschaft. Die 100 reichsten Ukrainer, von denen etliche ihren Reichtum in kurzer Zeit mit oft zweifelhaften Manövern aufgebaut haben, kontrollieren Vermögen von 37,5 Milliarden Dollar - das ist der Hälfte der Staatsschuld. Doch nicht ein Oligarch, nicht ein hoher Amtsträger ist in der Präsidentschaft Poroschenkos wegen Korruption oder unseriöser Geschäfte im Gefängnis gelandet. Kein Wunder: Poroschenko gehört selbst zu den Oligarchen. Gewiss, Kiews Geldgeber sind nicht blind. Der IWF etwa fror im Sommer 2017 die Kreditauszahlung wegen ausbleibender Reformen ein - doch nur vorübergehend. Nach mehrjähriger Verzögerung durch Poroschenko beschloss das Parlament vor Kurzem zwar die Gründung eines Anti-Korruptions-Gerichtes. Doch die von einem diskreditierten ukrainischen Gremium geleitete Auswahl der Richter verläuft bisher nicht besser als beim diskreditierten Obersten Gericht. Gleichwohl haben jetzt IWF, EU und Weltbank den Geldhahn wieder aufgedreht - und ihren alten Sündenfall wiederholt. Bleibt Poroschenko nach der Präsidentschaftswahl im März 2019 im Amt, wird er kaum Grund haben, seine Linie zu ändern. Und sollte die frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko an die Stelle Poroschenkos treten, dürfte auch sie mit Blick auf mangelnde Konsequenz der westlichen Kreditgeber kaum Anlass sehen, Reformen zuzustimmen, die die Korruption, welche die Ukraine im Würgegriff hat, endlich aufbrechen würden. ### Zusammenfassung: Internationaler Währungsfonds, Weltbank und Europäische Union stützen das korrupte System in der Ukraine mit Milliardenkrediten. Nur in Ausnahmefällen treibt das Geld wichtige Reformen voran.
Internationaler Währungsfonds, Weltbank und Europäische Union stützen das korrupte System in der Ukraine mit Milliardenkrediten. Nur in Ausnahmefällen treibt das Geld wichtige Reformen voran.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ukraine-neuer-suendenfall-in-kiew-1.4261025
Neuer Sündenfall in Kiew
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Unsicherheit über die künftige Zinspolitik der amerikanischen Notenbank Federal Reserve hat an den Aktienmärkten für schlechte Stimmung gesorgt. Der deutsche Leitindex Dax verlor am Donnerstag in der Spitze 1,9 Prozent auf 10563 Zähler und fiel damit auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Der europäische Aktienindex EuroStoxx50 gab ebenfalls knapp zwei Prozent nach. Die US-Notenbank hat am Mittwoch zum vierten Mal in diesem Jahr den Leitzins erhöht - auf die Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. In ihrem Ausblick haben die Währungshüter aber angedeutet, dass man angesichts der sich abschwächenden Wirtschaft im nächsten Jahr nur noch mit zwei statt der bislang drei anvisierten Zinserhöhungen rechnen könne. Die Aktienmärkte waren überrascht. Sie hatten angenommen, die Fed würde 2019 nur noch ein Mal den Zins anheben. Hohe Zinsen hemmen Aktieninvestments, weil sie als Wachstumsbremse interpretiert werden und Investoren ihr Geld verstärkt in Anleihen stecken. Entsprechend deutlich fielen die Aktienkurse, die in diesem Jahr sowieso schwach abgeschnitten haben. Der Dax wird wohl das Jahr 2018 erstmals nach langer Zeit mit einem Verlust abschließen. Bislang beträgt das Minus im Dax auf Jahressicht knapp 17 Prozent. An der Wall Street sieht es ähnlich aus. Das Minus beim Dow Jones Index beträgt für dieses Jahr knapp sechs Prozent. Deutlich nach oben ging es dagegen für den Euro. Die Gemeinschaftswährung kletterte aufgrund der schwächelnden US-Währung um fast ein Prozent auf 1,14 Dollar und markierte damit den höchsten Stand seit sechs Wochen. Die straffere Geldpolitik in den USA steht in scharfem Kontrast zur lockeren Geldpolitik in Japan und Europa. Die Europäische Zentralbank hat vergangene Woche zwar beschlossen, den Ankauf neuer Anleihen zum Jahresende einzustellen, nachdem sie auf diesem Weg seit 2015 insgesamt 2,6 Billionen Euro ins Finanzsystem gepumpt hat. Doch die EZB wird die Einnahmen aus getilgten Anleihen auch künftig in neue Anleihen investieren. Die lockere Geldpolitik geht damit weiter, gerade auch bei den Zinsen. Ein weiteres Problem: Europas Bankensektor leidet unter dem Strafzins der EZB. Die Kreditinstitute müssen für ihre Überschüsse, die sie auf dem Konto der Zentralbank deponieren, 0,4 Prozent bezahlen. EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny möchte die Strafzinsen für Banken jetzt rasch abschaffen. Österreichs Notenbankchef bezeichnet den Negativzins als "eine Besonderheit der EZB. Die USA hatten nie einen negativen Zinssatz". Auch die britische Notenbank hält ihre Zinsen auf niedrigerem Niveau als die USA. Die Bank of England teilte am Donnerstag mit, ihr Leitzins verbleibe bei 0,75 Prozent. Auf diesem Niveau liegt er seit vergangenem Sommer. Die Notenbank Schwedens hat ihren Leitzins erstmals seit sieben Jahren angehoben, und zwar um 0,25 Punkte auf minus 0,25 Prozent. Experten hatten erst später damit gerechnet. Nota bene: Der Leitzins liegt damit immer noch im negativen Bereich - die Notenbank subventioniert Kredite an die Banken. ### Zusammenfassung: Die Entscheidung der amerikanischen Notenbank beunruhigt die Anleger; in den USA liegt der Leitzins höher als in Europa. Dort verfolgt die Europäische Zentralbank auch nächstes Jahr eine straffe Geldpolitik.
Die Entscheidung der amerikanischen Notenbank beunruhigt die Anleger; in den USA liegt der Leitzins höher als in Europa. Dort verfolgt die Europäische Zentralbank auch nächstes Jahr eine straffe Geldpolitik.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/zinspolitik-nervoese-maerkte-1.4261031
Nervöse Märkte
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Generalstaatsanwalt des Bezirks Washington, D.C., verklagt Facebook wegen des fahrlässigen Umgangs mit Nutzerdaten. Er wirft dem Konzern vor, die Daten seiner Nutzer unzureichend vor Missbrauch geschützt zu haben. Das Unternehmen habe Mitglieder der Plattform über die Verwendung ihrer Daten getäuscht und Datenlecks nicht rechtzeitig oder gar nicht offengelegt. Verschärft werde das Problem dadurch, dass die Facebook-Nutzungsbedingungen missverständlich seien. Die Facebook-Aktie hatte am Mittwoch nach Bekanntwerden mehr als sieben Prozent verloren. Anlass für die Klage sind offenbar die Enthüllungen im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals. Im März 2018 hatte ein ehemaliger Mitarbeiter von Cambridge Analytica enthüllt, dass die britische Politik-Marketing-Agentur Daten von mehr als 70 Millionen Facebooknutzern verwendete, um detaillierte Persönlichkeitsprofile zu erstellen und Nutzer mit zielgerichteter politischer Werbung auf Facebook zu beeinflussen. Die Nutzerdaten stammten von einer Psychotest-App und wurden ohne Wissen der Nutzer an Cambridge Analytica weiterverkauft. In welchem Ausmaß das passierte, zeigt die Klageschrift: Demnach luden zwar nur 852 Nutzer in Washington, D. C., die Psychotest-App herunter. Die App griff allerdings auch auf die Daten der Freunde dieser Nutzer zu. Bei Cambridge Analytica sollen dadurch die Daten von 340 000 Einwohnern gelandet sein. Die Enthüllungen im Frühjahr 2018 hatten weltweit Empörung ausgelöst. Facebook-Chef Mark Zuckerberg und andere Top-Manager mussten in Folge des Skandals unter anderem dem US-Kongress und dem Europäischen Parlament Rede und Antwort stehen - und versprachen, besser auf die Daten der Nutzer aufzupassen. Trotzdem wurden in den vergangenen Wochen erneut Fälle bekannt, die zeigen, dass Datenschutz innerhalb des Unternehmens immer noch nicht höchste Priorität genießt. So veröffentlichte die New York Times gerade einen Bericht, wonach Facebook großen Tech-Konzernen wie Spotify, Netflix und Amazon weitreichende Zugriffsrechte auf Nutzerdaten zugestand - und zwar unabhängig von den Privatsphäre-Einstellungen der Nutzer. Auch auf diese Praxis nimmt der Washingtoner Staatsanwalt in seiner Klage Bezug. Bei einem Bundes-Verfahren könnten Milliardenstrafen auf den Konzern zukommen Die Klage ist insofern ungewöhnlich, als hier Generalstaatsanwalt - also quasi der Justizminister - des Hauptstadtdistrikts Facebook wegen Verstößen gegen ein lokales Verbraucherschutzgesetz verklagt. Dabei wäre ein bundesweites Vorgehen gegen Facebook vermutlich sinnvoller. Dass die lokale Justiz jetzt Fakten schaffen will, könnte damit zusammenhängen, dass bislang völlig unklar ist, inwieweit Bundesbehörden gegen Facebook vorgehen werden. Die ebenfalls zuständige Aufsichtsbehörde FTC hat zwar bestätigt, das Verhalten Facebooks zu untersuchen, sich aber seit März nicht in die Karten schauen lassen. Auch in Europa steht Facebook spätestens seit dem Skandal um Cambridge Analytica unter verschärfter Beobachtung, EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager gehört zu den lautesten Kritikern des Konzerns. Während sie Konzerne wie Google oder Apple wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht kräftig zur Kasse gebeten hat, baut sie beim Datenschutz nicht nur auf Regulierung, sondern auch darauf, das Angebot durch die Nachfrage zu beeinflussen: "Wir müssen dem Markt und der Gesellschaft auch Gelegenheit geben, selbst Antworten zu finden", sagte sie Anfang des Monats dem Handelsblatt. "Jeder von uns ist klein. Aber weil wir viele sind, können wir immer auch gemeinsam Veränderung herbeiführen." Im Sommer sagte die Dänin, die kein Profil bei dem Netzwerk besitzt, sie würde für Facebook lieber mit Geld als mit ihren Daten zahlen. Unklar ist, wie teuer das Verfahren in Washington für Facebook werden könnte. In der Klageschrift fordert die Staatsanwaltschaft zwar Schadenersatz für betroffene Nutzer und wirtschaftliche Schäden, nannte aber keine Summe. Die Gesetze, auf die sich die Anklage bezieht, erlauben Strafen von bis zu 10 000 Dollar pro Verstoß. Eine Strafe wäre also auch davon abhängig, in wie vielen Fällen solche Verstöße festgestellt würden. In der Klage ist die Rede von 340 000 Betroffenen in Washington, D.C. Bei einem möglichen Verfahren zum Cambridge-Analytica-Skandal auf Bundesebene, wo auch die Verbraucherschutzbehörde FTC zuständig wäre, halten Experten Milliardenstrafen für denkbar. ### Zusammenfassung: Die US-Bundesbehörde für Verbraucherschutz prüft seit Monaten, ob Facebook die Daten seiner Nutzer missbraucht hat. Jetzt schafft ein Generalstaatsanwalt Fakten - und verklagt das Unternehmen auf lokaler Ebene.
Die US-Bundesbehörde für Verbraucherschutz prüft seit Monaten, ob Facebook die Daten seiner Nutzer missbraucht hat. Jetzt schafft ein Generalstaatsanwalt Fakten - und verklagt das Unternehmen auf lokaler Ebene.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/datenskandal-facebook-verklagt-1.4260996
Facebook verklagt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Tim Höttges holt Plätzchen aus dem Ofen, es qualmt in der adventlich geschmückten Küche. "Für Sie alle war 2018 ein spannendes Jahr", sagt der Telekom-Chef im Video an seine Beschäftigten. "Sie haben richtig viel gebacken bekommen." Höttges knetet Teig, malt Plätzchen an, nascht Zuckerguss. Nebenbei erzählt der 56-Jährige von den jüngsten Übernahmen, "ganz frisch aus der Röhre". Die Telekom werde ihren Konkurrenten nun "ordentlich Feuer im Ofen machen". Halleluja! Vorbei die Zeit, in denen Chefs schnöde Weihnachtsgrüße verschickten, wie altbacken. Heute verpackt man Botschaften selbstironisch zwischen Mehl und Milch. Amüsant wird das, wenn die Firmen auch Pannen ihrer Drehs auftischen. Höttges hat manche Probleme, gleichzeitig zu backen und die richtigen Zahlen in die Kamera zu frohlocken. Ganz ohne Schimpfwörter kommt er nicht aus. In seiner Küche zu Hause sehe es zuweilen ähnlich chaotisch aus, scherzt der Telekom-Chef in den sogenannten Outtakes am Ende. Blöd nur, dass mehrere PR-Agenturen dieselbe Idee hatten. So steht auch Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland, in seinem Video an die Beschäftigten in Backschürze in der Küche. Vodafone lasse sich "das Geschäft nicht vom Wettbewerb versalzen", wortwitzelt der 51-Jährige, während er Eiweiß aufschlägt und so tut, als könnte er in Windeseile ein Häuschen aus Teig kneten. Man habe nicht bei der Telekom abgeschaut, beteuert die Firma, die ihr Video schon wenige Stunden nach Höttges' Premiere als Bäcker veröffentlicht hat. So schnell könne man tatsächlich kein Imitat produzieren, erkennt man auch bei der Telekom an. Gleichwohl debattierten die Konkurrenten per Twitter, welcher Chef nun mehr gebacken bekommen hat. Als Gottvater des Weihnachtsvideos gilt hierzulande Dieter Zetsche. Daimler zeigt seinen im Mai scheidenden Boss diesmal auf verzweifelter Jobsuche. Erst versagt der 65-Jährige kläglich am Fließband, dann scheitert er als Rennfahrer schon beim Anziehen des Overalls. Die Bewerbung als Fußballer lässt Bundestrainer Jogi Löw abblitzen: "Du bisch ne starke Führungspersönlichkeit, aber der Timo Werner is scho noch schneller als du." Am Ende wird Zetsche Weihnachtsmann, testweise für zwei Jahre. Ho, ho, ho. Thyssenkrupp ließ derweil den gesamten Vorstand beim Plätzchenbacken filmen. "Dabei darfst du dir auch die Hände schmutzig machen", ordnet Konzernchef Guido Kerkhoff im Pinguin-Pulli einem Vorstandskollegen an. Auch der Industriekonzern verweist auf eine Idee seiner PR-Agentur. Der beste Wortwitz gelingt hier Oliver Burkhard: "Mach mal 'n Roll-out", scherzt der Personalvorstand, als sein Chef mit dem Nudelholz über den Teig fährt. Was für eine schöne Bescherung. ### Zusammenfassung: Deutsche Konzernchefs naschen in Schürze und Weinachtspulli Plätzchen. Warum bloß?
Deutsche Konzernchefs naschen in Schürze und Weinachtspulli Plätzchen. Warum bloß?
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/internetvideos-frisch-aus-der-roehre-1.4261039
Frisch aus der Röhre
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer notfallmäßig krank wird, sollte sich dafür nicht gerade das Wochenende aussuchen. Die Kliniken sind dann schlechter besetzt und weniger Fachärzte vor Ort als werktags. Dutzende Studien belegen, dass Patienten nicht so gut versorgt werden und - im Fall ernster Erkrankungen - geringere Überlebenschancen haben, wenn sie an einem Samstag oder Sonntag ins Krankenhaus müssen. Ähnliche Daten gibt es auch für jene Patienten, die eine Notfallambulanz in der Nacht aufsuchen müssen. Insofern ist es ein naheliegender Vorschlag der gesetzlichen Krankenkassen, dass Arztpraxen häufiger abends und samstags geöffnet haben sollten. Auch mit der von vielen Medizinern gepflegten Tradition, die Praxis am Mittwoch- und Freitagnachmittag abzusperren, soll nach dem Wunsch der Kassenvorstände bald Schluss sein. Es könne ja wohl nicht angehen, dass immerhin 80 Prozent der Doktoren an diesen beiden Tagen schon kurz nach Mittag Feierabend machen. "Krankheiten richten sich nicht nach den Lieblingsöffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte", sagt Johann-Magnus von Stackelberg vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, ein gelernter Betriebswirt. Klingt richtig, klingt logisch - ist aber in der Schlussfolgerung trotzdem falsch. Zwar können Menschen immer und überall krank werden, aber in den Praxen der niedergelassenen Ärzte sind Notfälle in der Minderheit. Die meisten Patienten machen einen Termin aus, und die Prognose ihres Leidens ist nicht davon abhängig, ob sie ein paar Stunden früher oder später kommen. Bei vielen Kontroll- oder Vorsorgeterminen kommt es sogar oft nicht auf den Tag und manchmal nicht mal auf die Woche an. Für die meisten Patienten braucht es keine zusätzlichen Öffnungszeiten, es sei denn aus Bequemlichkeit. Und echte Notfälle werden in jeder seriösen Arztpraxis sowieso vorgezogen, wenn sie nicht gleich in der Notaufnahme oder beim Rettungsdienst landen. Wer die Praxis mittags schließt, geht selten auf den Golfplatz. Sondern arbeitet Verwaltung ab Wer "patientenfreundlichere" Sprechzeiten fordert, macht ein paar populistische Punkte, verkennt aber den Alltag in der Arztpraxis. Wie wäre es stattdessen, bei Patienten ein "arztfreundlicheres" Verhalten anzumahnen? Das ist zwar wenig populär, doch immer mehr Doktoren klagen darüber, dass sich Patienten wiederholt Termine geben lassen, dann aber - ohne abzusagen - einfach nicht erscheinen. In der Sprechstunde klafft dadurch eine Lücke, die sich längst nicht immer mit anderen Patienten schließen lässt - was dazu beiträgt, dass sich wiederum andere beschweren, erst so spät einen Termin bekommen zu haben. Ein weiterer Befund illustriert die überzogene Erwartungshaltung mancher Patienten: In Notaufnahmen häufen sich Fälle von Patienten mit banalen Beschwerden. Sie hatten keine Lust, in der Praxis zu warten, vorher war keine Zeit, deshalb sind sie jetzt vorbeigekommen, außerdem seien ja alle Geräte hier verfügbar - so lauten die dreistesten Erklärungen, wenn Ärzte fragen, warum jemand mit verdorbenem Magen oder Kreuzweh um Mitternacht in die Ambulanz kommt (um sich dann als Arzt noch beschimpfen zu lassen, wenn man einen echten Notfall vorzieht). In einem wohlhabenden Land gehört die flächendeckende medizinische Betreuung zwar zur Daseinsvorsorge. Das bedeutet aber nicht, den Anspruch zu haben auf Arztpraxen mit 24-Stunden-Service, am besten noch im Drive-in-Modus und mit Päckchensammelstelle. Wer einen Termin beim Doktor wahrnimmt, sollte sich des Privilegs bewusst sein, dass ihm der Luxus einer freien Arztwahl zusteht und überall im Land zumeist rasch geholfen wird. Dafür kann man sich durchaus an die vorgegebenen Sprechstunden halten und zum vereinbarten Termin erscheinen. Für alles andere gibt es Notdienste, Rettungsstellen und Krankenhäuser, übrigens auch so dicht verteilt wie in sonst keinem anderen Flächenland. Wenn Ärzte am Mittwoch und Freitag ihre Praxis bereits zur Mittagszeit zusperren, verschwinden sie außerdem nur selten auf dem Golfplatz oder der Segeljacht. Vielmehr telefonieren sie stundenlang Befunden hinterher, schreiben Arztbriefe und sitzen tagelang an der vorgeschriebenen Dokumentation. Ärzte in dieser Hinsicht zu entlasten, wäre eine lohnende Aufgabe für Kassen und Politik - und käme zudem direkt den Patienten zugute, weil den Doktoren mehr Zeit für sie bliebe. ### Zusammenfassung: Im deutschen Gesundheitssystem liegt einiges im Argen. Die Forderung nach mehr Arztsprechstunden wird die Probleme aber nicht lösen.
Im deutschen Gesundheitssystem liegt einiges im Argen. Die Forderung nach mehr Arztsprechstunden wird die Probleme aber nicht lösen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-populismus-hilft-nicht-1.4260992
Kommentar - Populismus hilft nicht
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Gelegentlich ist es gut, daran erinnert zu werden, wie sehr sich die deutsche Gesellschaft über die Jahrzehnte verändert hat. Im Godesberger Programm der SPD von 1959 zum Beispiel lautete eine wichtige Forderung: "Mütter von vorschulpflichtigen und schulpflichtigen Kindern dürfen nicht genötigt sein, aus wirtschaftlichen Gründen einem Erwerb nachzugehen." Gewerkschaften, CDU und CSU sahen das damals vermutlich ganz ähnlich. Heute wird das, was die SPD seinerzeit verhindern wollte - dass junge Mütter in ihrem Beruf arbeiten -, von der Gesellschaft nicht nur akzeptiert, sondern angestrebt, zuvörderst von der SPD. Viele Gesetze dienen diesem Zweck, zuletzt das neue "Gute-Kita-Gesetz", das die Große Koalition vorige Woche beschlossen hat. Der Bund verteilt 5,5 Milliarden Euro unter die Länder, damit diese die Qualität ihrer Kindertagesstätten verbessern können. So etwas hätte sich in den 60er-Jahren niemand vorstellen können, auch nicht, dass Gesetze einmal so lustige Namen tragen würden wie "Gute Kita". Heute weiß man: Kitas sind nicht nur gut für berufstätige Frauen, sondern auch für die Kinder, die Wirtschaft und die Integration ausländischer Familien. Ziemlich altertümlich ist dagegen der Streit, der um einen Teilaspekt des Gesetzes entbrannt ist. Familienministerin Franziska Giffey will es den Ländern überlassen, wie sie das Geld aus der Bundeskasse verwenden, für längere Öffnungszeiten der Kitas, für die Weiterqualifizierung der Erzieher und Erzieherinnen - und auch für die komplette Abschaffung der Kita-Gebühren. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zum Beispiel plant genau dies. Das ist ungerecht, sagen die Kritiker. Und sie haben recht: Beitragsfreie Kitas sind unsozial. Das knappe Geld des Staates, das Steuerzahler aller Schichten aufbringen müssen, wird gleichmäßig an Bedürftige und nicht Bedürftige verteilt. In den Genuss der Subvention kommen viele Familien, die sie gar nicht nötig hätten. Das Geld fehlt dann bei der Bezahlung die Erzieherinnen, der Ausstattung der Kitas und anderem. Der Zusammenhang ist so offensichtlich, dass man sich fragt, warum trotzdem so viele Menschen für kostenfreie Kitas kämpfen, besonders solche, denen die soziale Gerechtigkeit am Herzen liegt. Dahinter steckt ein grundlegendes Problem, das in der Ökonomie unter dem Begriff "Realtransfer" diskutiert wird. Wenn der Staat nicht Geld an die Bedürftigen verteilt, sondern reale Güter und Dienstleistungen (subventionierte Lebensmittel etwa oder eben Kita-Plätze), dann passieren zwei Dinge: erstens Verschwendung. Es wird mehr nachgefragt als nötig, wie man gut an dem subventionierten Brot und den Gratis-Kitas der DDR beobachten konnte. Und zweitens kommt ein großer Teil der Leistungen eben bei den falschen Leuten an. Der Kampf gegen Studiengebühren und für den Nulltarif - ein Missverständnis Trotzdem sind Realtransfers heute beliebter denn je, und dies aus einem einfachen Grund: Sie sind sinnlich wahrnehmbar. Daher ist eine Lobby für Gratis-Kitas viel leichter zu organisieren als für einen Steuerfreibetrag oder einen Aufschlag bei Hartz IV. So kommt es, dass seit August in Berlin die meisten Kitas kostenfrei sind. In Bayern wollen die Freien Wähler dies ebenso erreichen wie die SPD. Bei anderen Realtransfers sieht es ähnlich aus. Zum Beispiel an den Hochschulen. Heute stellt der deutsche Staat jedem Abiturienten, der gewisse Voraussetzungen erfüllt, einen Studienplatz zur Verfügung. Das ist eine riesige Subvention für junge Menschen, die in ihrem späteren Berufsleben mehrheitlich gut bis sehr gut verdienen werden - unter dem Aspekt der Gerechtigkeit also eine große Fehllenkung. Nun gibt es viele gute Gründe, trotzdem die Universitäten kostenfrei zu machen: Die ganze Gesellschaft hat etwas davon, wenn ihre Mitglieder hervorragend ausgebildet sind (Bildung ist ein "meritorisches Gut", wie einst der Finanzwissenschaftler Richard Musgrave sagte). Aber wäre es nicht trotzdem sinnvoll, wenn die angehenden Ärzte, Lehrer, Manager und Anwälte einen bescheidenen Beitrag zu ihrem Studium leisteten? Das Geld könnte dann den notorisch klammen Universitäten zugutekommen. Das war die Idee hinter den Studiengebühren, die in einigen Bundesländern eine Zeitlang galten. Inzwischen sind sie wieder abgeschafft, nach massiven Protesten der Studenten, die sich im Namen der sozialen Gerechtigkeit für die Subventionierung der künftigen Gutverdiener engagierten - sich selbst also. Schließlich gibt es ein drittes, sehr zeitgemäßes Beispiel für die Problematik des Realtransfers: der Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr. Im Februar veröffentlichte die Bundesregierung einen Plan, in fünf deutschen Großstädten Busse und Bahnen probeweise umsonst fahren zu lassen. Die Jusos sind sowieso für den Nulltarif, die Linke ist es ebenfalls. Auch hier gibt es hehre Ziele für die Forderung: Die Menschen sollen dazu bewegt werden, vom Auto auf die Öffentlichen umzusteigen, damit die Luft in den Städten besser wird und vor allem, dass Deutschland seine Klimaziele schneller erfüllt. Die Motive für den Nulltarif sind sehr ehrenwert, aber das löst das Problem der Fehlleitung und Verschwendung von Staatsgeld nicht. Wer täglich gezwungen ist, die überfüllte und störanfällige Münchner S-Bahn zu benutzen, der weiß, dass das Problem dort ganz sicher nicht darin liegt, dass zu wenig Leute den öffentlichen Nahverkehr benutzen, sondern dass im Gegenteil die Kapazitäten für die vielen Fahrgäste nicht mehr reichen. Die Subventionen sollten also in deren Ausbau fließen und nicht darin, die Überfüllung noch zu vergrößern. Es gibt sehr viel zu tun für den Staat in Deutschland. Da verbietet es sich eigentlich, mutwillig das Geld der Steuerzahler zu verschwenden. ### Zusammenfassung: Gebühren für Kindertagesstätten zu streichen, gilt als gerecht. Stimmt nicht. Denn sind Dienstleistungen gratis, führt das zu Verschwendung.
Gebühren für Kindertagesstätten zu streichen, gilt als gerecht. Stimmt nicht. Denn sind Dienstleistungen gratis, führt das zu Verschwendung.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/pipers-welt-gute-kitas-1.4261023
Süddeutsche.de
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mit dem Verkauf von Tickets kennt man sich aus bei CTS Eventim. Das Unternehmen ist international einer der größten Vermarkter für Konzertkarten, es vertreibt unter anderem Shows von Künstlern wie Rammstein oder Herbert Grönemeyer. Künftig will Eventim sein Geld auch mit dem Zugang zu einer ganz anderen deutschen Institution verdienen: der Autobahn. Gemeinsam mit dem österreichischen Konzern Kapsch Trafficcom soll CTS Eventim die geplante Pkw-Maut eintreiben, teilten das Bundesverkehrsministerium und die beiden Unternehmen mit. Voraussetzung für einen finalen Zuschlag ist, dass kein anderer Bieter bis zum 30. Dezember Rechtsmittel einlegt. Die beiden Firmen sollen zuletzt allerdings die einzigen verbliebenen Interessenten für das Projekt gewesen sein. ### Zusammenfassung: Eine Firma, die Konzertkarten vermarktet, soll die geplante Pkw-Maut eintreiben: CTS Eventim arbeitet dabei mit einem österreichischen Konzern zusammen, der Erfahrung mitbringt. Die Maut könnte allerdings noch gekippt werden.
Eine Firma, die Konzertkarten vermarktet, soll die geplante Pkw-Maut eintreiben: CTS Eventim arbeitet dabei mit einem österreichischen Konzern zusammen, der Erfahrung mitbringt. Die Maut könnte allerdings noch gekippt werden.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/pkw-maut-strassenmusik-1.4261105
Pkw-Maut - Straßenmusik
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Fünf Minuten können verdammt lang sein. Riccardo Chailly musste sich neulich so lang gedulden, bevor er den Taktstock heben und den Prolog der Verdi-Oper Attila anstimmen konnte. Denn das Premierenpublikum der Mailänder Scala hatte der Bühne den Rücken zugekehrt - es war aufgestanden, hatte den Blick zur königlichen Loge erhoben und dem Staatspräsidenten Sergio Mattarella 300 Sekunden applaudiert. Bevor das Drama des Hunnen-Königs begann, huldigten die Mailänder dem Gast aus Rom, dem Garanten ihrer Demokratie. ### Zusammenfassung: Da läuft's, dort nicht: Größer könnte der Kontrast zur Wirtschaftsmetropole Mailand nicht sein.
Da läuft's, dort nicht: Größer könnte der Kontrast zur Wirtschaftsmetropole Mailand nicht sein.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/mailand-rom-1.4261035
Bei uns in Rom - Hauptstädter hinterm Mond
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wer notfallmäßig krank wird, sollte sich dafür nicht gerade das Wochenende aussuchen. Kliniken sind dann schlechter besetzt und es sind weniger Fachärzte vor Ort als werktags. Dutzende Studien belegen, dass Patienten nicht so gut versorgt werden und - im Fall ernster Erkrankungen - geringere Überlebenschancen haben, wenn sie an einem Samstag oder Sonntag ins Krankenhaus müssen. Ähnliche Daten gibt es auch für jene Patienten, die eine Notfallambulanz in der Nacht aufsuchen müssen. Insofern ist es ein naheliegender Vorschlag der gesetzlichen Krankenkassen, dass Arztpraxen häufiger abends und samstags geöffnet haben sollten. Auch mit der von vielen Medizinern gepflegten Tradition, die Praxis am Mittwoch- und Freitagnachmittag abzusperren, soll nach dem Wunsch der Kassenvorstände bald Schluss sein: Es könne ja wohl nicht angehen, dass immerhin 80 Prozent der Mediziner an diesen beiden Tagen schon kurz nach Mittag Feierabend machen. "Krankheiten richten sich nicht nach den Lieblingsöffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte", sagt Johann-Magnus von Stackelberg vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, ein gelernter Betriebswirt. Klingt richtig, klingt logisch - ist aber in der Schlussfolgerung trotzdem falsch. Zwar können Menschen immer und überall krank werden, aber in den Praxen der niedergelassenen Ärzte sind Notfälle in der Minderheit. Bei vielen Kontroll- oder Vorsorgeterminen kommt es oft nicht auf den Tag und manchmal nicht mal auf die Woche an. Für die meisten Patienten braucht es keine zusätzlichen Öffnungszeiten, es sei denn, weil das bequemer für sie wäre. Echte Notfälle werden in jeder seriösen Arztpraxis sowieso vorgezogen, wenn sie nicht gleich in der Notaufnahme oder beim Rettungsdienst landen. Wer "patientenfreundlichere" Sprechzeiten fordert, macht ein paar populistische Punkte, verkennt aber den Alltag in der Arztpraxis. Wie wäre es stattdessen, bei Patienten ein "arztfreundlicheres" Verhalten anzumahnen? Das ist zwar wenig populär, doch immer mehr Mediziner klagen darüber, dass sich Patienten wiederholt Termine geben lassen, dann aber - ohne abzusagen - einfach nicht erscheinen. Ein weiterer Befund: In den Notaufnahmen häufen sich seit Jahren die Fälle von Patienten mit banalen Beschwerden. Luxus-Situation in Deutschland In einem wohlhabenden Land gehört die flächendeckende medizinische Betreuung zwar zur Daseinsvorsorge. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit dem Anspruch auf Arztpraxen mit 24-Stunden-Service. Wer einen Termin beim Doktor wahrnimmt, sollte sich des Privilegs bewusst sein, dass ihm der Luxus einer freien Arztwahl zusteht und überall im Land zumeist rasch geholfen wird. Dafür kann man sich durchaus an die vorgegebenen Sprechstunden halten und zum vereinbarten Termin erscheinen. Für alles andere gibt es Notdienste, Rettungsstellen und Krankenhäuser, übrigens auch so dicht gewoben wie in sonst keinem anderen Flächenland. Wenn Ärzte am Mittwoch und Freitag ihre Praxis bereits zur Mittagszeit zusperren, verschwinden sie übrigens nur selten auf den Golfplatz oder die Segelyacht. Vielmehr telefonieren sie noch stundenlang Befunden hinterher, schreiben Arztbriefe und sitzen tagelang an der vorgeschriebenen Dokumentation. Ärzte in dieser Hinsicht zu entlasten, wäre eine lohnende Aufgabe für Kassen und Politik - und käme auch den Patienten zugute, weil den Medizinern dann mehr Zeit für sie bliebe. ### Zusammenfassung: "Patientenfreundlichere" Sprechzeiten zu fordern, ist reiner Populismus. Wichtiger wäre, dass Patienten nicht ständig Termine absagen oder mit Banalitäten in die Notaufnahme gehen.
"Patientenfreundlichere" Sprechzeiten zu fordern, ist reiner Populismus. Wichtiger wäre, dass Patienten nicht ständig Termine absagen oder mit Banalitäten in die Notaufnahme gehen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arzt-termin-patienten-1.4261090
Praxis-Öffnungszeiten: Patienten sind Teil des Problems
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es ist der erste Strafprozess, in dem es auch um Cum-Ex geht, um jene Aktiendeals also, mit denen Banken und Börsenhändler den deutschen Fiskus um einen Milliardenbetrag geschädigt haben. Vor Gericht stehen aber nicht diejenigen, die in die Staatskasse gegriffen haben. Und das Verfahren findet nicht hierzulande statt, sondern in der Schweiz. Das Bezirksgericht Zürich verhandelt am 26. und 28. März 2019 gegen den Stuttgarter Anwalt Eckart Seith und zwei Ex-Beschäftigte der Privatbank Sarasin aus Basel. Seith hat in Deutschland für den Drogerie-Milliardär Erwin Müller 45 Millionen Euro Schadenersatz von Sarasin erstritten, in einem Fall, der mit Cum-Ex zu hatte. Müllers Anwalt soll aber mit illegalen Mitteln agiert haben. Deshalb der Prozess in Zürich, zu dem sich Sarasin nicht äußert. Die Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich bezichtigt Seith unter anderem des "Wirtschaftlichen Nachrichtendienstes", sprich der Wirtschaftsspionage. Der Stuttgarter Anwalt soll vor Jahren den damaligen Leiter der Rechtsabteilung von Sarasin angestiftet haben, widerrechtlich geheime Dokumente der Bank über den Kunden Müller herauszugeben. Mit diesen Unterlagen hat Seith für seinen Mandanten Müller das 45-Millionen-Euro-Schadenersatzverfahren erst beim Landgericht Ulm und dann beim Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart gegen Sarasin gewonnen. Er habe dabei keine Schweizer Gesetze verletzt, sagt Seith. Sein Mandant Müller habe als geschädigter Bankkunde Anspruch auf die Offenlegung von Dokumenten gehabt. Doch nun schlagen die Bank und die Schweiz zurück. Sarasin tritt bei dem Prozess gegen Seith als Privatkläger auf. Und die Staatsanwaltschaft Zürich fordert dreieinhalb Jahre Haft für den Müller-Anwalt, der sich dem Verfahren stellen will. Seith rechnet mit einer Verurteilung, er muss aber nicht befürchten, gleich hinter Gittern zu kommen. Er will durch alle Instanzen gehen, bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Eine Strafe werde in der Schweiz erst vollzogen, wenn das Urteil rechtskräftig sei, betont das Bezirksgericht Zürich. Das Gericht hat Seith einstweilen "freies Geleit zugesichert". Gleichwohl wäre es der erste Schuldspruch bei Cum-Ex. Und das lange bevor sich diejenigen verantworten müssen, die den Fiskus beim Handel von Aktien mit (Cum) und ohne (Ex) Dividende getäuscht haben. Der Trick: Sie ließen sich eine nur einmal gezahlte Kapitalertragsteuer auf Dividendenerlöse mehrmals erstatten. Steuerfahnder und Staatsanwälte aus der halben Bundesrepublik untersuchen mehr als 400 derartige Aktiendeals im Umfang von mehr als fünf Milliarden Euro. Ob das alles kriminell war, oder ob eine Gesetzeslücke dies erlaubte, muss die deutsche Justiz erst noch entscheiden. Die Schweizer Bank, die nach einem Inhaberwechsel inzwischen unter J. Safra Sarasin firmiert, hat selbst keine derartigen Aktiengeschäfte gemacht. Und solche nach eigenen Angaben auch nicht initiiert oder konzipiert. Die Privatbank mit Stammsitz in Basel und einer Eiche im Wappen hat aber reichen Kunden, darunter Müller, spezielle Kapitalanlagefonds vermittelt. Fonds, die zusammen mit Partnern Aktiendeals betrieben und tolle Renditen versprachen. Nach Erkenntnissen deutscher Behörden nahmen die Fonds und deren Partner den hiesigen Fiskus aus. Als das aufflog und einem dieser Fonds das Geld ausging, verlor Müller rund 50 Millionen Euro und verklagte Sarasin auf Schadenersatz. Das OLG Stuttgart befand, der Drogerie-Unternehmer sei von Sarasin "unzulänglich informiert worden"; die Bank habe ihre Beratungspflichten verletzt. Das inzwischen rechtskräftige Urteil beruht vor allem auf jenen Dokumenten, die Müllers Anwalt auf Umwegen bei Sarasin besorgt hatte. In der Schweizer Anklage wird beschrieben, wie sich Seith im März 2013 in Schaffhausen am Rhein im Untergeschoss eines Restaurants hinter einer verschlossener Weinkellertüre mit dem damaligen Leiter der Sarasin-Rechtsabteilung getroffen habe. Mit dabei: Ein Ex-Angestellter der Bank, der den Kontakt vermittelt habe. Nach zehn Minuten sei man per Du gewesen. Beim Essen sei besprochen worden, wie Müller bei dessen Klage gegen Sarasin mit Dokumenten geholfen werden könne. Man habe vereinbart, dass Seith seinen Mandanten Müller fragen solle, wie viel dem Drogerie-Unternehmer das wert sei. Es sei zu weiteren Treffen gekommen, bei denen zahlreiche Dokumente übergeben worden seien. Seith habe seine beiden Kontaktleute an Müllers Prozesserlös beteiligen und ihnen somit einen illegalen Vermögensvorteil verschaffen wollen. Seith erstattete mit den Sarasin-Dokumenten Strafanzeigen Seith bestreitet die Treffen und die Übergabe der Dokumente nicht. Er habe aber kein Geld angeboten. Das sei "kompletter Unsinn". Er habe von seinem Mandanten Müller auch gar nicht die Befugnis erhalten, "irgendwelche Zusagen zu machen". Welche Version stimmt, wird das Gericht klären müssen. Unstrittig ist, welch großen Wert die geheimen Unterlagen aus der Schweiz für die Aufklärung von Cum-Ex in Deutschland hatten. Seith erstattete mit den Sarasin-Dokumenten Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Köln. Die leitete ein Verfahren ein und ermittelt inzwischen gegen mehrere Dutzend Banken und Beschuldigte. Dass Seith die Sarasin-Papiere an die Kölner Strafverfolger und andere deutsche Behörden weitergereicht hat, wird ihm in der Schweiz zur Last gelegt. Die beiden Ex-Beschäftigten von Sarasin, die unter anderem wegen Verrat von Geschäftsgeheimnissen zusammen mit Seith vor Gericht stehen, haben in dieser Sache bereits in Untersuchungshaft gesessen. Wegen mutmaßlichem Steuerbetrug mit Cum-Ex-Geschäften war aber noch niemand hinter Gittern. ### Zusammenfassung: Ein Anwalt hatte für den Drogerie-Milliardär Erwin Müller viel Geld erstritten. Nun muss der Jurist selbst vor Gericht - die Staatsanwaltschaft Zürich wirft ihm Wirtschaftsspionage vor.
Ein Anwalt hatte für den Drogerie-Milliardär Erwin Müller viel Geld erstritten. Nun muss der Jurist selbst vor Gericht - die Staatsanwaltschaft Zürich wirft ihm Wirtschaftsspionage vor.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/mueller-sarasin-prozess-1.4259532
Die Schweiz schlägt zurück
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Feigheit kann man Jerome Powell beim besten Willen nicht vorwerfen, im Gegenteil: Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass die US-Notenbank Fed und ihr Chef auch im Zeitalter des Präsidenten Donald Trump ihre Unabhängigkeit zu wahren gedenken, dann haben sie ihn am Mittwochabend geliefert. Trotz aller Warnungen, Drohungen und wütenden Proteste Trumps im Vorfeld hob die Fed-Führung ihren wichtigsten Leitzins, die sogenannte Tagesgeldzielspanne, um einen weiteren Viertelprozentpunkt an - zum vierten Mal in diesem Jahr auf nun 2,25 bis 2,5 Prozent. Der Präsident, der Powell erst vor gut einem Jahr persönlich ins Amt gehievt hatte, dürfte geschäumt haben. Mit den steigenden Leitsätzen will die Fed die Banken des Landes zu einer Verteuerung von Krediten an Firmen und Verbraucher anregen. Das soll wiederum eine Überhitzung der Konjunktur und rasche, unkontrollierte Preissteigerungen verhindern. Die Vermeidung von Inflation bei gleichzeitig möglichst niedriger Arbeitslosigkeit ist die Kernaufgabe der Notenbank. Zugleich bedrohen die Währungshüter mit ihrem Kurs jedoch Trumps Vorhaben, das Wirtschaftswachstum mit Gewalt auf Werte über drei oder gar vier Prozent zu steigern. Der Präsident hält es zudem für "ungerecht", dass er mit steigenden Zinsen zu tun hat, während diese in der Amtszeit seines Vorgängers Barack Obama praktisch durchgängig nahe null lagen. Dabei übersieht er jedoch, dass die Fed ihre Politik nicht danach ausrichtet, wer im Weißen Haus regiert, sondern wie es um die Wirtschaft bestellt ist. So musste Obama mit den Folgen der schwersten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg klar kommen, während Trump bei Amtsantritt eine gut laufende Wirtschaft vorfand. Powell machte im Anschluss an die letzte turnusmäßige Sitzung des zinspolitischen Ausschusses in diesem Jahr deutlich, dass die Zinserhöhung allein ökonomische Gründe habe. Zwar räumte er vor Journalisten ein, dass sich die Konjunkturaussichten weltweit ein wenig eingetrübt und die Kursschwankungen an den Börsen ausgeweitet hätten. Dennoch sei der Aufschwung in den USA weiter robust - wovon zwar nicht alle, aber doch viele Amerikaner profitierten. So werde die mit 3,7 Prozent ohnehin historisch niedrige Arbeitslosenquote im kommenden Jahr voraussichtlich weiter auf 3,5 Prozent sinken. Deshalb werde die Fed ihren Kurs der langsamen, stetigen zinspolitischen Normalisierung aus heutiger Sicht auch 2019 fortsetzen. Allerdings sei statt der bisher erwarteten weiteren drei Zinserhöhungen eher mit nur zwei Anhebungen zu rechnen. Auf Trumps Drohungen im Vorfeld der Ausschusssitzung ging Powell nur indirekt ein. Er betonte, die Fed orientiere sich bei ihren Beschlüssen allein am Mandat, das ihr der Kongress gegeben habe. "Politische Erwägungen haben bei unserer Entscheidung keinerlei Rolle gespielt", betonte er und fügte an: "Nichts wird uns davon abhalten, das zu tun, was wir für richtig halten." Trump, der sich wiederholt in die Arbeit unabhängiger Behörden wie der Fed oder des Justizministeriums eingemischt und Loyalität verlangt hatte, dürfte letztere Aussage als Provokation empfunden haben. Der Präsident hatte in den vergangenen Wochen wiederholt geklagt, er sei mit seiner Entscheidung von Ende 2017, Powell als neuen Fed-Chef zu nominieren "kein bisschen glücklich". Die Notenbank sei für die Vereinigten Staaten mittlerweile "ein noch viel größeres Problem als China". Es sei "unglaublich, dass die Fed angesichts der Tatsache, dass die Welt um uns herum explodiert, dass Paris brennt und es in China bergab geht, eine weitere Zinserhöhung auch nur erwägt". Was die Konjunkturabkühlung in China oder gar die Demonstrationen in Frankreich mit der US-Geldpolitik zu tun haben sollen, konnte oder wollte Trump allerdings nicht weiter erläutern. Angesichts der ungewisseren Konjunkturaussichten war die Ausgangslage für die Fed schon ohne die Einmischung des Präsidenten kompliziert. Das gilt umso mehr, als die Notenbank mit dem jetzigen Zinsschritt erstmals seit Ausbruch der Weltfinanzkrise vor zehn Jahren wieder in "neutrale" Gefilde vorstößt, in eine Region also, in der die Geldpolitik das Wirtschaftswachstum weder aktiv befeuert, noch bremst. Nach Schätzung der Währungshüter liegt dieser "neutrale Leitzins" irgendwo zwischen 2,5 und 3,5 Prozent. Dass die Fed nun gerade einmal die unteren Grenze dieser Spanne erreicht, zeigt, wie wenig Substanz Trumps Dauervorwurf hat, die Notenbank untergrabe mit ihrer Geldpolitik seine Bemühungen um einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung. Vielmehr war es der US-Präsident selbst, der Powell zu den Zinserhöhungen der vergangenen Monate gewissermaßen nötigte: Wer in einen seit Jahren laufenden Aufschwung und eine Phase annähernder Vollbeschäftigung hinein die Steuern radikal senkt, wie Trump es zu Jahresbeginn getan tat, kann sich zwar eine Zeit lang mit zusätzlich aufgeblähten Wachstumsraten schmücken. Er erhöht aber zugleich das ohnehin bestehende Inflationsrisiko. Trump intensivierte seine Attacken zuletzt noch Die Aktienbörsen reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf die Entscheidung der Fed. Nicht wenige Händler befürchten, dass die Notenbank die Zinsen zu schnell und zu aggressiv anhebt und den Aufschwung damit letztlich abwürgen wird. Der S&P-500-Index verlor zunächst rund zwei Prozent, auch die Renditen an den Anleihemärkten gaben nach. Das dürfte den Ärger Trumps, der sich bis in den Herbst hinein regelmäßig mit den damaligen Kursgewinnen an den Börsen gebrüstet hatte, zusätzlich erhöhen. Nach einer heftigen Talfahrt sind viele Aktien mittlerweile billiger als zu Jahresbeginn. Zahlreiche Anleger haben also Geld verloren. ### Zusammenfassung: Der Leitzins steigt auf 2,25 bis 2,5 Prozent. Obwohl Präsident Trump vorab lautstark dagegen protestiert hat.
Der Leitzins steigt auf 2,25 bis 2,5 Prozent. Obwohl Präsident Trump vorab lautstark dagegen protestiert hat.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fed-leitzins-trump-1.4259530
Fed: US-Notenbank erhöht Zinsen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Viele privat Krankenversicherte haben in den vergangenen Jahren gegen Beitragserhöhungen geklagt - vor den unteren Instanzen oft mit Erfolg. Doch nun sind ihre Chancen auf Rückzahlungen deutlich gesunken. In einem Grundsatzurteil hat der Bundesgerichtshof (BGH) in einer heftig umstrittenen Frage klar zugunsten der privaten Krankenversicherungen (PKV) entschieden. Es geht dabei um die Unabhängigkeit der gesetzlich vorgeschriebenen Gutachter, von deren Genehmigung jede Beitragsanhebung abhängig ist. Aus Sicht von Kritikern sind viele dieser "Treuhänder" allerdings nicht wirklich unabhängig, weil sie entweder ein finanzielles Interesse an versicherungsfreundlichen Entscheidungen hätten oder mit der Versicherungswirtschaft verwoben seien. Der BGH hat nun aber entschieden, dass deren Unabhängigkeit gerichtlich überhaupt nicht überprüft werden kann. Dies sicherzustellen, sei allein Aufgabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), die für die behördliche Aufsicht zuständig ist. Damit ist den Versicherungskunden ein wesentliches Argument aus der Hand geschlagen, mit dem sie in den vergangenen Jahren zahlreiche Prozesse gewonnen haben. Sie hatten argumentiert, die Unabhängigkeit der Treuhänder sei eine unabdingbare Voraussetzung jeder Beitragserhöhung und müsse daher gerichtlich überprüfbar sein. Bis 1994 waren die Erhöhungen sogar behördlich kontrolliert worden, und zwar durch die Bafin; erst eine Deregulierung des Versicherungswesens auf EU-Ebene brachte die Treuhänder ins Spiel. Im konkreten Fall ging es um Beitragserhöhungen der Axa-Krankenversicherung aus den Jahren 2012 und 2013. Der Anwalt des klagenden Kunden hatte die Unabhängigkeit in Abrede gestellt, weil der Treuhänder bereits seit fünfzehn Jahren sämtliche Prämienerhöhungen der Axa prüfe. Dafür, so schätzen die Kläger, erhalte er mindestens 150 000 Euro im Jahr, was vermutlich den Großteil seines Einkommens ausmache. Zudem war er in den 90er-Jahren für ein Jahr im Vorstand einer mit dem Axa-Konzern verbundenen Versicherung; aus dieser Zeit bezieht er noch eine Pension. Nach Einschätzung des Fachanwalts Knut Pilz aus Berlin, der nach eigenen Angaben etwa 100 Urteile zugunsten Versicherungskunden erstritten hat, stecken die Treuhänder oft in Interessenkonflikten. Es gibt derer zwar nur 16 - überwiegend Versicherungsmathematiker, die früher selbst bei Versicherungen angestellt waren -, aber ihre Verträge seien jederzeit kündbar. Die Bafin beschränke sich auf die Prüfung formaler Aspekte und nehme diese finanziellen Abhängigkeiten nicht in den Blick. Tatsächlich hat die Bafin in den vergangenen zehn Jahren nur einen einzigen Treuhänder abgelehnt - weil dieser vom Unternehmen, das er prüfen sollte, eine Altersversorgung bezog. Rechtsanwalt Ralph Schmitt, der den Kläger vor dem BGH vertrat, argumentierte, der Gesetzgeber habe den "unabhängigen Treuhänder" eigentlich zum Schutz der Versicherungskunden eingebaut. Der BGH dagegen ist der Ansicht, dass die vorgeschriebene Prüfung durch einen Experten nicht so sehr dem einzelnen Kunden diene, sondern der Gesamtheit der Versicherten. "Der Kunde muss sich darauf verlassen können, dass die Versicherung über einen sehr langen Zeitraum Leistungen für alle erbringt", sagt die Senatsvorsitzende Barbara Mayen. Würde eine Erhöhung allein wegen fehlender Unabhängigkeit des Treuhänders verworfen, drohten Störungen der Beitragsstabilität. Die Kunden seien zudem nicht schutzlos, weil sie die Anhebung der Beiträge inhaltlich in vollem Umfang gerichtlich prüfen lassen könnten. Das Verfahren wurde an das Landgericht Potsdam zurückverwiesen, das den neuen Beitrag möglicherweise noch einmal nach den Regeln der Versicherungsmathematik unter die Lupe nehmen muss. Starke Prämienerhöhungen sorgen für Ärger Für Ärger sorgen Prämienerhöhungen vor allem deshalb, weil es häufig zu großen Sprüngen kommt - die Versicherten bekommen einige Jahre überhaupt keine Prämienerhöhung, und dann steigen die Beiträge plötzlich im zweistelligen Prozentbereich. Das ist auf die Kalkulationsgrundlagen in der PKV zurückzuführen. Die Krankenversicherer dürfen die Prämien erst anpassen, wenn sogenannte auslösende Faktoren anspringen. Das sind einerseits Veränderungen in der Sterblichkeit, andererseits - und das ist der wichtigste Punkt - die Steigerung der Leistungsausgaben. Ist nach einem dieser Punkte eine Erhöhung angezeigt, dann muss der Versicherer bei der Kalkulation auch alle anderen Faktoren berücksichtigen, die Einfluss auf die Höhe der Prämien haben. In der jüngsten Vergangenheit ist das vor allem die Zinsentwicklung. Die PKV und die Deutsche Aktuarvereinigung machen sich deshalb seit Längerem für eine Änderung der entsprechenden gesetzlichen Regelungen stark. Sie soll es den Unternehmen ermöglichen, die Prämien regelmäßiger und mit weniger Sprüngen anzupassen. Über alle Unternehmen und Tarife hinweg sind die Prämien in der privaten Vollversicherung nach einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV von 2009 bis 2019 im Schnitt um 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen, die Werte für 2018 und 2019 sind dabei geschätzt. In der gesetzlichen Krankenversicherung gab es im selben Zeitraum ein Plus von durchschnittlich 3,3 Prozent. Die Durchschnittszahlen sagen allerdings nichts über einzelne Unternehmen und einzelne Tarife aus, dort kann es durchaus drastische Ausreißer geben. Für 2019 hat der PKV-Verband die durchschnittliche Anpassung in der Vollversicherung mit 1,9 Prozent beziffert. ### Zusammenfassung: Immer wieder klagen Kunden, weil ihre Krankenversicherung deutlich teurer wird. Nun hat Karlsruhe ein grundsätzliches Urteil gefällt, das den Konzernen hilft.
Immer wieder klagen Kunden, weil ihre Krankenversicherung deutlich teurer wird. Nun hat Karlsruhe ein grundsätzliches Urteil gefällt, das den Konzernen hilft.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bgh-urteil-private-krankenversicherung-1.4259515
Krankenversicherung - BGH enttäuscht Privatversicherte
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Gemessen daran, dass viele Manager selbst in hoffnungslosen Lagen gern blumige Worte wählen, legt der neue starke Mann bei Mediamarkt-Saturn, der Spanier Ferran Reverter, eine schonungslose Bestandsaufnahme vor. Auf der Bilanzpressekonferenz von Ceconomy, dem Mutterkonzern von Mediamarkt und Saturn, stellt er sich zunächst kurz vor: 45 Jahre alt, drei Kinder, seit 2002 bei Mediamarkt-Saturn, anfangs Marktleiter, seit zehn Wochen Chef der Media-Saturn-Holding. ### Zusammenfassung: Mediamarkt und Saturn sollen ganz eng zusammenrücken, auch beim Warenangebot.
Mediamarkt und Saturn sollen ganz eng zusammenrücken, auch beim Warenangebot.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/mediamarkt-saturn-ceconomy-1.4259536
Media-Saturn - Zwei Marken, selber Inhalt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Detailansicht öffnen Die EU will energisch vorgehen gegen Strohhalme, gegen Plastikwattestäbchen, gegen Stäbe von Luftballons. (Foto: Olivier Morin/AFP) Es war ein besonderer Trauerzug, der im vorigen Sommer durch den Berliner Stadtteil Kreuzberg zog. Die Kapelle trug schwarz, aber ihre Musik war fröhlich. Und statt eines Sarges trug die Trauergemeinde einen riesenhaften Becher durch die Straßen. So sollte er aussehen, der Abschied vom Einweg-Kaffeebecher. Passanten erhielten von der Stadtreinigung einen Mehrwegbecher geschenkt, doch richtig gewirkt hat es noch nicht. Stattdessen werden nun überall in der Stadt größere, kugelrunde Mülleimer aufgestellt: Die laufen nicht so schnell über, angesichts der Flut weggeworfener Becher. Auch der EU sind die Wegwerf-Artikel ein Dorn im Auge, auch sie hat es lange mit Freiwilligkeit versucht. Ihre Aktion "Be ready to change" wirbt für die Vorzüge von Mehrwegbechern, Mehrwegbesteck, Mehrwegtellern. "Helft, unsere Strände und Ozeane zu bewahren", heißt es da. "Startet eine Langzeitbeziehung mit einer smarteren Alternative." Doch wenn das nicht hilft, müssen Gesetze her. Oder, wie Umweltkommissar Karmenu Vella sagt: "Wenn wir in einer Lage sind, dass wir im einen Jahr den Fisch in einer Tüte heimbringen und im nächsten die Tüte in einem Fisch, dann müssen wir hart und schnell reagieren." Plastik im Meer - es ist der mittlerweile sichtbarste Teil des Problems. 25 Plastiktüten, 115 Plastikbecher, zwei Flip-Flops, einen Nylonsack und 1000 weitere Plastikteile fanden sich unlängst im Bauch eines toten Wals, der an der indonesischen Insel Sulawesi gestrandet war. Einer Studie der Beratungsfirma McKinsey zufolge könnte das Wachstum der Weltwirtschaft den Plastikmüll bis 2030 noch einmal um 80 Prozent steigern lassen: von 260 auf 440 Millionen Tonnen im Jahr. Schon jetzt sei mehr als die Hälfte des Mülls Plastik aus "kurzlebigen Anwendungen". Und genau die soll nun auch ein Verbot der EU treffen. Strohhalme, wie sie sich zu Millionen an Stränden finden, Plastikwattestäbchen, Rührstäbe von der Cocktailbar, Stäbe von Luftballons. Auch sogenannte oxo-abbaubare Kunststoffe will die EU verbieten: Das sind Stoffe, die sich unter UV-Licht zwar in Einzelteile auflösen, deren Reste sich aber nicht weiter abbauen. Das alles soll 2021 verschwinden - zwei Jahre nach Inkrafttreten der Richtlinie, auf die sich nun EU-Parlament, Rat und Kommission geeinigt haben. Auch der Einweg-Kaffeebecher kommt an die Reihe. Die Variante aus aufgeschäumtem Polystyrol soll komplett verschwinden, ähnlich übrigens wie die Verpackungen, in denen Restaurants ihr Außer-Haus-Essen verkaufen. Die Zahl der Pappbecher sollen die Mitgliedstaaten sichtbar senken. Schließlich sind die selten nur aus Pappe, sondern von innen mit einer dünnen Kunststofffolie versehen. Auch Warn- und Entsorgungshinweise sollen beim Abschied helfen. Ein öffentliches Begräbnis wie in Kreuzberg wäre also mit dem neuen EU-Recht vollkommen kompatibel. Obendrein kommen die Hersteller nun doppelt dran. Nicht nur müssen sie Einbrüche beim Plastik fürchten. Finden sich weiter massenhaft Plastikartikel in der Umwelt, soll eine "erweiterte Herstellerverantwortung" greifen. Die Unternehmen können dann an den Aufräumkosten beteiligt werden. Selbst für Luftballons soll das gelten, wenn sie schlapp irgendwo in der Umwelt landen. Dafür wurde nicht verboten, sie frei fliegen zu lassen. "Müll gehört nicht in die Landschaft", sagt der Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz (CDU), der Verhandlungsführer der konservativen EVP-Fraktion war. Es gehe auch um ein verändertes Bewusstsein: "Vermeintlicher Abfall bedeutet in Wirklichkeit oft wertvolle Rohstoffe", sagt Florenz. Weshalb die Richtlinie auch mehr Recycling etwa bei Plastikflaschen verlangt - und einen höheren Recycling-Anteil im Plastik der Flaschen. Auch Umweltschützer sind zufrieden. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Einweg-Plastikflut zu stoppen", sagt Olaf Tschimpke, Chef des Naturschutzbundes Nabu. Andere bedankten sich für das "vorgezogene Weihnachtsgeschenk". Und zwar eins ganz ohne Verpackung. ### Zusammenfassung: Die Europäische Union will die Flut an Plastikabfällen eindämmen - und lässt viele Produkte im Jahr 2021 verschwinden.
Die Europäische Union will die Flut an Plastikabfällen eindämmen - und lässt viele Produkte im Jahr 2021 verschwinden.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/plastik-der-letzte-strohhalm-1.4259517
Der letzte Strohhalm
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Vorstand des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat zugestimmt: Bis zu 3,9 Milliarden Dollar kann die Ukraine bis zum Frühjahr 2020 beim IWF abrufen, dazu eine Milliarde Euro von der EU. Die Weltbank bürgt für weitere 750 Millionen Dollar. Geld fließt noch vor Jahresende: 500 Millionen Euro von der EU und 1,4 Milliarden Dollar vom IWF. Und dank der Weltbankgarantie kann sich Kiew international weitere 750 Millionen Dollar leihen. Mit den Milliarden bedient die Regierung alte Schulden: Insgesamt muss das Land der Nationalbank zufolge schon in den kommenden zwei Jahre 17 Milliarden Dollar zurückzahlen. Eine gewaltige Summe angesichts eines Staatshaushaltes von umgerechnet rund 40 Milliarden Dollar. Ohne die Milliarden von IWF und EU wäre die Ukraine zahlungsunfähig, gab Ministerpräsident Wolodymyr Groysman kürzlich zu. Dieses Risiko wollten offenbar weder Washington noch Brüssel eingehen, vor allem nicht angesichts der sich zuspitzenden Konflikte mit Russland. Präsident Petro Poroschenko allerdings feierte die Kreditgarantie der Weltbank als angeblichen Beleg für "greifbaren Fortschritt auf dem Reformpfad" der Ukraine. ### Zusammenfassung: Die Regierung der Ukraine steckt in finanzieller Not. Jetzt bekommt sie 1,2 Milliarden Euro von der IWF und der EU. Doch die Wirtschaft des Landes leidet unter der Korruption.
Die Regierung der Ukraine steckt in finanzieller Not. Jetzt bekommt sie 1,2 Milliarden Euro von der IWF und der EU. Doch die Wirtschaft des Landes leidet unter der Korruption.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ukraine-milliardenkredit-in-letzter-minute-1.4259538
Ukraine - Milliardenkredit in letzter Minute
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die nächste peinliche Enthüllung für Facebook: Der Konzern hat anderen großen Unternehmen weitreichenden Zugriff auf Nutzerdaten ermöglicht - in einigen Fällen ohne das Wissen der Nutzer. Zugriffsrechte bekamen etwa Microsoft, Amazon, Yahoo und Netflix, geht aus einer Recherche der New York Times hervor. Etwa 150 Unternehmen konnten demnach Daten der Nutzer abgreifen, selbst wenn diese überhaupt keinen direkten Kontakt mit den jeweiligen Firmen gehabt hatten. Auch angesichts der neuen Enthüllungen drohen US-Politiker mit Konsequenzen. Es sei offensichtlich, dass Soziale Netzwerke sich nicht freiwillig um die Privatsphäre ihrer Nutzer kümmerten, erklärte Mark Warner, Senator der Demokraten: "Der Kongress muss eingreifen." Auch die Republikaner üben Kritik. Damit könnte in den USA eine Diskussion um Datenschutzgesetze beginnen; bislang geht man dort sehr liberal mit Daten um. Zugleich droht dem größten sozialen Netzwerk der Welt auch rechtlicher Ärger in den USA: Der Generalstaatsanwalt aus Washington D.C., Karl Racine, reichte Klage gegen den Konzern von Milliardär Mark Zuckerberg ein: "Facebook hat es verfehlt, die Privatsphäre seiner User zu schützen und sie darüber getäuscht, wer Zugang zu ihren Daten hatte und wie diese genutzt wurden." Im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals hatte Facebook immer wieder beteuert, den Datenzugriff für andere Firmen seit 2014 deutlich eingeschränkt zu haben. Cambridge Analytica hatte Nutzerdaten für Wahlkämpfe missbraucht. Der New York Times zufolge ging die Datenübermittlung für ausgewählte Unternehmen danach aber noch Jahre weiter: Nachrichten, die Nutzer einander auf Facebook schrieben, waren jahrelang noch weniger privat als gedacht. Drittfirmen wie Spotify, Netflix und die Bank of Canada hatten nicht nur Lese-, sondern sogar Schreibrechte für private Nachrichten. Das bedeutet: Die Unternehmen waren nicht nur in der Lage, Facebook-Nutzer auszuspionieren, sie hätten die Nachrichten auch verändern können. Es ist völlig unklar, warum diese Fähigkeit nötig gewesen sein soll. Kooperationen von Facebook und anderen Diensten ermöglichen, dass Nutzer Funktionen beider Firmen kombinieren können, sie können beispielsweise Lieder von Spotify direkt auf Facebook teilen. Der Zugriff auf die Nachrichten sollte in dem Fall ermöglichen, Facebook-Nachrichten direkt aus der Spotify-Desktop-App verschicken zu können. Die Unternehmen erklärten allerdings, gar nicht gewusst zu haben, dass sie solche Rechte gehabt hätten. Es ist auch kein Fall bekannt, in dem sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machten. Die Unterlagen verraten auch mehr über eine mysteriöse Facebook-Funktion Die internen Dokumente verraten der Times zufolge auch etwas über die mysteriöse Facebook-Funktion "Personen, die du kennen könntest". Sie verunsichert Mitglieder des Netzwerkes seit Jahren, weil sie Verbindungen mit Menschen herstellt, die nichts mit dem Facebook-Freundeskreis der Betroffenen zu tun haben. Dem Bericht zufolge nutzte Facebook Kontaktlisten von Amazon, Huawei und Yahoo, um Nutzern mögliche neue "Freunde" vorzuschlagen. Amazon konnte demnach Namen und Kontaktinformationen von Nutzern herausfinden, ohne mit diesen direkt Kontakt gehabt zu haben - und ohne dass die Betroffenen dies mitbekamen. Der Online-Dienst Yahoo konnte wohl noch diesen Sommer Beiträge von Nutzern sehen, die gar keinen Kontakt mit dem Unternehmen hatten. Auch Microsofts Suchmaschine Bing konnte bis 2017 auf Daten nichtsahnender "Freunde" von Nutzern zugreifen, obwohl Facebook erklärt hatte, diese Möglichkeit 2014 abgeschafft zu haben. Facebook gab zu, einige Schnittstellen nicht geschlossen zu haben, auch nachdem die heiklen Features offiziell abgeschafft worden waren. Die neuen Informationen über Zugriffsmöglichkeiten Dritter könnten auch gegen eine Abmachung zwischen Facebook und der Handelskommission FTC verstoßen haben, die in den USA über den fairen Wettbewerb wacht. Die Vereinbarung sieht vor, dass Nutzer informiert werden müssen, wer wie auf ihre Daten zugreift. Diese Abkommen mit dem Staat, die auch Google und Twitter geschlossen haben, gehören zu den wenigen Datenschutzregeln, die es in den USA überhaupt gibt. Das Land verfügt nicht über ein umfassendes rechtliches Datenschutz-System wie die Europäische Union und Deutschland. Facebooks Rechtfertigung klingt abenteuerlich: Die Drittunternehmen habe man als Erweiterungen von Facebook selbst angesehen, zitiert die Times Steve Satterfield, im Konzern für den Datenschutz der Nutzer zuständig. Deshalb habe man Facebook-Nutzer auch nicht gesondert um Erlaubnis fragen müssen, was diese anderen Unternehmen mit ihren Daten machen dürfen. ### Zusammenfassung: Facebook hat anderen Tech-Konzernen Zugriff auf Nutzerdaten gewährt. Netflix und Spotify etwa konnten private Chats mitlesen und löschen. Nun wollen US-Politiker und auch die Justiz einschreiten.
Facebook hat anderen Tech-Konzernen Zugriff auf Nutzerdaten gewährt. Netflix und Spotify etwa konnten private Chats mitlesen und löschen. Nun wollen US-Politiker und auch die Justiz einschreiten.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/facebook-spionage-netzwerk-1.4259544
Spionage-Netzwerk
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Etwas mehr als ein Jahr lang hat Christel Augenstein unter diesem Urteil gelitten. Die Reputation der ehemaligen Pforzheimer Oberbürgermeisterin war tief gesunken, nachdem das Landgericht Mannheim sie im November 2017 wegen schwerer Untreue zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt hatte. Doch nun kann die ehemalige FDP-Politikerin zumindest vorübergehend aufatmen: Der Bundesgerichtshof hat das Urteil aufgehoben. Der Fall um hochriskante Spekulationsgeschäfte im Namen der Stadt muss nun vor einer anderen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts neu verhandelt werden. ### Zusammenfassung: Das Verfahren gegen Pforzheims ehemalige Oberbürgermeisterin Christel Augenstein und ihre Stadtkämmerin muss wegen eines mangelhaften Urteils am Landgericht Mannheim neu aufgerollt werden.
Das Verfahren gegen Pforzheims ehemalige Oberbürgermeisterin Christel Augenstein und ihre Stadtkämmerin muss wegen eines mangelhaften Urteils am Landgericht Mannheim neu aufgerollt werden.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/derivate-affaere-bgh-kassiert-zinswetten-urteil-1.4259534
Derivate-Affäre - BGH kassiert Zinswetten-Urteil
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Erstmals in der langen Geschichte von Thyssenkrupp rückt eine Frau ganz nach oben, an die Spitze des Aufsichtsrats: Bei der Hauptversammlung im Februar sollen die Aktionäre Martina Merz als neue Kontrolleurin bestätigen. Gleich danach soll die 55-Jährige den Vorsitz übernehmen. Das hat der Industriekonzern nun bekannt gegeben. Merz ist die zweite Frau in der hiesigen Wirtschaftsgeschichte, die den Aufsichtsrat eines Dax-Konzerns leiten soll. Sie weiß, was es heißt, in vermeintlichen Männerdomänen Karriere zu machen. ### Zusammenfassung: Martina Merz soll den Aufsichtsrat von Thyssenkrupp leiten. Die Ingenieurin weiß, was es heißt, in vermeintlichen Männerdomänen Karriere zu machen.
Martina Merz soll den Aufsichtsrat von Thyssenkrupp leiten. Die Ingenieurin weiß, was es heißt, in vermeintlichen Männerdomänen Karriere zu machen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssenkrupp-merz-1.4259519
Thyssenkrupp - Ein Faible für Technik
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Auswahl: Welcher Experte hat am besten vorhergesagt, wie gut die Konjunktur in Deutschland läuft? Wie in jedem Jahr seit 2002 haben Ökonomen des Internetportals Wirtschaftswunder rund 50 Prognosen von Forschungsinstituten, Banken und Organisationen sowie von Regierung und der Bundesbank ausgewertet. Berücksichtigt wurden dabei die jeweils letzten Vorhersagen vom Ende des Vorjahres. Als einzige Vorhersage aus dem Januar wird jeweils der Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung berücksichtigt. Die Prognosen werden dann mit der tatsächlichen Entwicklung verglichen. Kriterien: Wichtigster Maßstab für die Treffgenauigkeit ist, wie gut die Experten den Anstieg des realen deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) vorausgesagt haben. In diesem Jahr lag das tatsächliche Plus nach den aktuellen Konsens-Schätzungen von Bundesbank und anderen Experten bei 1,5 Prozent. In einem zweiten Schritt wird bei der Auswertung berücksichtigt, wie gut die Experten einzelne Ausgaben vorhergesagt haben, die zum BIP beitragen - den Konsum der Privathaushalte, die Investitionen in Ausrüstungen und den Export von Waren und Dienstleistungen. Wurde die Entwicklung innerhalb einer bestimmten Fehlermarge richtig prognostiziert, wird dies als Treffer gezählt (grün). Zudem wurde noch berechnet, um wie viel diese Detailprognosen im Durchschnitt prozentual von der tatsächlichen Entwicklung abwichen. Schließlich wird in der Endauswahl berücksichtigt, ob treffend begründet wurde, warum sich die deutsche Wirtschaft so entwickelt hat, wie sie sich tatsächlich entwickelt hat. Rangfolge: Für 2018 ergab die Auswertung, dass die Prognostiker ohne Ausnahme zu optimistisch waren, was den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts angeht. Im Durchschnitt lagen die Experten 0,8 Prozentpunkte über dem tatsächlichen Wachstum von 1,5 Prozent. Eine kleinere Gruppe kam dem Ergebnis immerhin bis auf etwa einen halben Prozentpunkt nahe. Einige Experten trafen zudem mit ihren Prognosen für Konsum, Export und Investitionen, wenn auch keiner alle drei Werte richtig prognostizierte. Langzeit: Wie schon 2017 hat auch im ablaufenden Jahr 2018 erschwerend für die Prognostiker gewirkt, dass die Wirtschaftsentwicklung stark durch politische Schocks und schwer vorhersehbare Ereignisse wie Produktionsschwierigkeiten in der Autoindustrie und Turbulenzen an Finanzmärkten geprägt wurde. Solche Einflüsse sind ökonomisch per Definition schwer vorhersehbar. Dennoch gibt es Experten, die im Durchschnitt der Jahre besonders gut liegen. An der Spitze gibt es dabei seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Chefvolkswirt von MM Warburg und den Experten der Société Générale, wobei letztere dieses Jahr ihren ersten Platz zurückeroberten. ### Zusammenfassung: Seit 2002 werten Ökonomen des Internetportals Wirtschaftswunder Prognosen von Instituten, Banken und Regierung aus.
Seit 2002 werten Ökonomen des Internetportals Wirtschaftswunder Prognosen von Instituten, Banken und Regierung aus.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/analyse-die-kriterien-1.4259526
Analyse - Die Kriterien
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline spaltet sich auf und schmiedet mit dem US-Rivalen Pfizer ein milliardenschweres Bündnis bei rezeptfreien Gesundheitsprodukten. Zusammen stehen die beiden Geschäfte mit Marken wie Sensodyne, Voltaren und Fenistil von Glaxo sowie Centrum-Vitaminen und Baldriparan-Schlaftabletten von Pfizer für einen Umsatz von knapp 13 Milliarden Dollar. Glaxo will das geplante Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Briten 68 Prozent und Pfizer 32 Prozent halten sollen, innerhalb von drei Jahren abspalten und an die Börse bringen. Der Mutterkonzern würde sich dann auf die Geschäfte mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und Impfstoffe konzentrieren. An der Börse kamen die Pläne gut an. Die Aktien von Glaxo stiegen nach Bekanntgabe in London um mehr als fünf Prozent. Glaxo-Chefin Emma Walmsley, die 2017 das Ruder übernommen hatte, würde den Pharmakonzern damit deutlich umformen. Einige Investoren hatten bereits eine Aufspaltung gefordert, das hatte Walmsley bislang aber zurückgewiesen und betont, der Vorstand stehe hinter der Struktur von Glaxo. Nun sagt sie: Der mit Pfizer angekündigte Deal sei eine "einmalige Gelegenheit". Mit dem Zusammenlegen der beiden Geschäfte werde ein Marktführer bei rezeptfreien Gesundheitsprodukten mit großem Abstand zur Konkurrenz geschaffen. Glaxo könne dadurch zudem Investitionen in seine Pharma-Forschung besser planen. Walmsley sagte, der Deal habe einen "unvermeidlichen Einfluss" auf Arbeitsplätze, was wohl bedeutet: Jobs werden gestrichen. Zugleich würden auch Kosten in der Beschaffung und in der gesamten Lieferkette reduziert. All das freut zwar natürlich nicht die Beschäftigten - aber die Börsen. Innerhalb von fünf Jahren nach Abschluss der Transaktion, die für das zweite Halbjahr 2019 erwartet wird, kann Glaxo alleine entscheiden, ob und wann das Gemeinschaftsunternehmen an die Börse gebracht wird. Danach hätte Pfizer ein Mitspracherecht. Glaxo hatte erst im Frühjahr das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten weiter ausgebaut und für 13 Milliarden Dollar die Beteiligung der Schweizer Novartis an dem Bereich gekauft. Die beiden Deals stehen beispielhaft für die Umbrüche in der Branche. Viele Pharmakonzerne trennen sich von dem Geschäft, zu dem zwar oft bekannte Marken gehören, es wirft aber niedrigere Renditen ab als hochspezialisierte, verschreibungspflichtige Arzneimittel. Dazu kommt hoher Preisdruck wegen der Konkurrenz durch Online-Händler und günstigere Marken. Der Leverkusener Bayer-Konzern leidet deshalb bereits seit längerem unter mauen Geschäften in dem Bereich. Die Merck-Gruppe hat seine entsprechende Sparte gerade für 3,4 Milliarden Euro an Procter & Gamble verkauft. ### Zusammenfassung: Der Konzern Glaxo Smith Kline spaltet sich auf - und kooperiert mit Pfizer.
Der Konzern Glaxo Smith Kline spaltet sich auf - und kooperiert mit Pfizer.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/pharmaindustrie-einmalige-gelegenheit-1.4259370
"""Einmalige Gelegenheit"""
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) hat der Euro am Mittwoch den größten Teil seiner Gewinne abgegeben. Die Gemeinschaftswährung fiel unmittelbar nach dem Zinsentscheid von 1,1433 Dollar auf 1,1370 Dollar. Ungeachtet der erneuten Kritik von US-Präsident Donald Trump erhöhte die amerikanische Notenbank den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt auf 2,25 bis 2,5 Prozent. 2019 sollen nur noch zwei Anhebungen folgen. Im September hatte die Fed noch drei Erhöhungen signalisiert. Die Aussicht auf ein Ende des Streits um den italienischen Haushalt ermuntert Anleger zum Kauf von Anleihen des Landes. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel am Mittwoch auf ein Drei-Monats-Tief von 2,76 Prozent. Die zweijährigen Papiere rentierten mit 0,395 Prozent sogar so niedrig wie zuletzt vor sieben Monaten. Der italienischen Regierung zufolge ist der Streit mit der EU-Kommission um das Haushaltsdefizit 2019 beigelegt. Insidern zufolge akzeptierte die Brüsseler Behörde den aktuellen Budgetentwurf mit einem Fehlbetrag von 2,04 statt 2,4 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. "Mit einer Einigung hatten alle gerechnet", sagte Commerzbank-Anlagestratege Michael Leister. "Allerdings erst im ersten oder zweiten Quartal nächsten Jahres." Die Ölpreise erholten sich etwas von ihren starken Einbußen an den vergangenen Tagen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg um 0,6 Prozent auf 56,61 Dollar. US-Rohöl WTI kostete mit 47,96 Dollar um 3,7 Prozent mehr. Seit Wochenbeginn haben die Ölpreise ihre Verlustserie trotz der jüngsten Erholung ausgeweitet. Seit Anfang Oktober sind die Weltmarktpreise um etwa 40 Prozent eingebrochen. Daran hat selbst die Ankündigung des Ölkartells Opec, die Förderung im kommenden Jahr spürbar zu reduzieren, nichts ändern können. An der Kürzung wollen sich auch andere große Förderstaaten wie Russland beteiligen. ### Zusammenfassung: Da die EU-Kommission und die italienische Regierung nach wochenlangem Gezerre ihren Defizitstreit beigelegt haben, greifen viele Anleger bei italienischen Anleihen zu.
Da die EU-Kommission und die italienische Regierung nach wochenlangem Gezerre ihren Defizitstreit beigelegt haben, greifen viele Anleger bei italienischen Anleihen zu.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/anleihen-devisen-rohoel-italienische-anleihen-gefragt-1.4259368
Anleihen, Devisen, Rohöl - Italienische Anleihen gefragt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Detailansicht öffnen (Foto: Robyn Beck/dpa) Für Tausendsassa Elon Musk hätte es am Dienstag gleich eine doppelte Premiere werden können: Eine Falcon 9 seiner Raketenfirma Space-X sollte für die US-Luftwaffe den ersten Satelliten der neuen Generation des Navigationssystems GPS in die Erdumlaufbahn starten. Dies verzögerte sich aber wegen eines technischen Problems. Dafür klappte ein anderes Projekt: Die neu gegründete Boring Company präsentierte am Space-X-Sitz in Hawthorne bei Los Angeles einen gut drei Kilometer langen Testtunnel für den unterirdischen Straßenverkehr. In einer solchen Röhre sollen laut Musks Vision irgendwann normale Fahrzeuge mit Stützrädern und einem Schienensystem mit mehr als 240 Stundenkilometern unterwegs sein können, um den stockenden Verkehr in LA zu entlasten. Die ersten Testfahrten absolvierte Musks Firma mit einem weißen Tesla X. Allerdings nur mit Tempo 80 und auf unebenem Boden recht holprig, wie Reporter berichteten. Musk, der kaum einen Superlativ auslässt, beschrieb die ersten Fahrten in neun Metern Tiefe als "Heureka-Moment". Die Fahrbahn soll künftig glatt wie Glas sein, dafür habe diesmal die Zeit nicht gereicht. Für Fußgänger und Radfahrer sollen gesonderte Fahrzeuge bereitstehen. "Es wird sich anfühlen, als ob man innerhalb einer Stadt teleportiert", schwärmte Musk per Twitter. ### Zusammenfassung: Tesla-Gründer Elon Musk präsentiert: ein Loch. Das kann angeblich alle Verkehrsprobleme lösen.
Tesla-Gründer Elon Musk präsentiert: ein Loch. Das kann angeblich alle Verkehrsprobleme lösen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/elon-musk-holprig-in-die-zukunft-1.4259540
Holprig in die Zukunft
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Pünktlich zwischen Stollen, Dominosteinen und Glühwein verkündet die Bundesregierung nun also den "Durchbruch" bei Fertiglebensmitteln: Bis 2025 soll der Gehalt an Zucker, Fett und Salz sinken - verspricht die Industrie, freiwillig. In sieben Jahren enthielte ein halber Liter Coca-Cola dann statt bisher 53 noch gut 45 Gramm Zucker, 15 Prozent weniger als bisher. Das aber wäre immer noch fast das Doppelte dessen, was die Weltgesundheitsorganisation als tägliche Ration für einen Erwachsenen empfiehlt. Und wenn sich die Unternehmen nicht an ihre Zusagen halten? Dann will Ministerin Julia Klöckner "weitere Maßnahmen prüfen". Eine entschlossene Ansage an die Industrie klänge anders. Dabei wäre genau die längst überfällig. Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen, die unter Übergewicht und Typ-2-Diabetes leiden. Für 2015 schätzten Forscher die Zahl der Zuckerkranken in Deutschland auf 6,5 Millionen, inzwischen dürften es schon mehr als sieben Millionen sein. Mehr als 95 Prozent von ihnen leiden an der sogenannten Altersdiabetes. Nur dass die immer weniger mit dem Alter, dafür aber immer mehr mit den Lebensgewohnheiten in jüngeren Jahren zu tun hat. Und diese Kranken verursachen enorme Kosten im Gesundheitssystem: Für 2010 kam eine Auswertung zu dem Ergebnis, dass die Behandlung von Typ-2-Diabetes mehr als 16 Milliarden Euro gekostet hat. Seither ist nicht nur die Zahl der Erkrankten deutlich gestiegen, neue Medikamente und Behandlungsmethoden dürften auch die Ausgaben pro Patient in die Höhe getrieben haben. Hinzu kommen noch die Kosten für Folgeerkrankungen von Diabetes, zum Beispiel Blindheit oder Nierenversagen. Sie verschlingen ebenfalls Milliardenbeträge. Angesichts solcher Zahlen darf sich die Politik nicht länger mit windelweichen Selbstverpflichtungen der Industrie zufrieden geben. Sie muss die Lebensmittelhersteller und die Verbraucher dort zu fassen bekommen, wo es wirklich schmerzt: am Portemonnaie. Ein Mittel dazu könnte sein, Kristallzucker deutlich stärker zu besteuern. Bisher gilt der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, außerdem erhalten Rübenbauern und Zuckerhersteller noch immer umfangreiche EU-Subventionen. Der Staat zügelt also keineswegs den ungesunden Zuckerkonsum seiner Bürger, er fördert ihn mit Milliardenbeträgen. Natürlich wäre eine solche Zuckersteuer ein Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Und ja, sie würde Menschen mit geringerem Einkommen härter treffen als Besserverdiener. Beides aber wäre gerechtfertigt und sogar wünschenswert. Die Daten der Krankenkassen belegen, dass Typ-2-Diabetes gerade dort besonders häufig ist, wo die Arbeitslosigkeit hoch ist und das Durchschnittseinkommen niedrig. Gerade dort, so lässt sich also vermuten, machen die Hersteller mit den zuckrigen Produkten ein besonders gutes Geschäft. Auf den Kosten aber bleibt die Allgemeinheit sitzen. Julia Klöckner, die im Kabinett auch für Ernährung und Verbraucherschutz zuständig ist, versteht sich aber offenbar vor allem als Landwirtschaftsministerin. Statt eine Veränderung per Gesetz zu erzwingen, geht sie einen Deal mit der Agrar- und Lebensmittellobby ein - so wie schon andere Landwirtschaftsminister vor ihr. Die Industrie wehrt sich bisher erfolgreich gegen strengere Gesetze Schon 2010 scheiterte deshalb beispielsweise die sogenannte Lebensmittel-Ampel im EU-Parlament. Sie sollte, so der Plan, mit einem einfachen Rot-Gelb-Grün-Schema aufzeigen, ob ungesunde Mengen an Zucker, Fett oder Salz in einem Produkt stecken. Die Industrie machte dagegen Front, das Gesetz kam nie zustande. Stattdessen locken nun viele Produkte im Supermarkt mit Versprechen wie "fettreduziert" oder "weniger Zucker" - und demnächst dann wohl "noch weniger Zucker". Wobei "noch weniger" eben immer noch ziemlich viel sein kann. Höhere Steuern und weniger Förderung für den Zucker hätten da wohl deutlich mehr Effekt. Das belegt das Beispiel Alkopops: 2004 wurde eine Sondersteuer auf die süßen Limo-Schnaps-Gemische eingeführt, wenig später ging der Konsum deutlich zurück. Ziel erreicht. Entsprechend könnte eine Zuckersteuer wirken: Die Industrie müsste besonders zuckerhaltige Lebensmittel entweder deutlich teurer machen oder auf einen Teil ihrer Gewinne verzichten. Alternativ könnte sie freilich auch ihre Rezepte abwandeln. So oder so: Die Allgemeinheit würde profitieren - entweder durch eine gesündere Ernährung oder aber, indem sie sich einen Teil der durch den Zucker verursachten Kosten wiederholt. ### Zusammenfassung: Die Industrie verspricht gesündere Lebensmittel mit weniger Zucker. Der Politik genügt das. Dabei müsste der Staat eigentlich viel härter durchgreifen.
Die Industrie verspricht gesündere Lebensmittel mit weniger Zucker. Der Politik genügt das. Dabei müsste der Staat eigentlich viel härter durchgreifen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ernaehrung-zucker-steuer-1.4259521
Ernährung - Zucker muss teurer werden
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die EU-Kommission und Italien haben ihren wochenlangen Streit über den Haushalt der Regierung in Rom beigelegt. Die Brüsseler Behörde teilte mit, sie verzichte auf disziplinarische Schritte. Italien müsse dazu die vereinbarten Maßnahmen umsetzen. Das hoch verschuldete Land hat zugesagt, das Staatsdefizit im kommenden Jahr auf 2,04 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu begrenzen. Ursprünglich hatte die Regierung 2,4 Prozent in Aussicht gestellt - dreimal so viel wie ihre Vorgängerregierung. Die Brüsseler Behörde lehnte den Plan daraufhin als Verletzung der EU-Regeln ab. "Die auf dem Tisch liegende Lösung ist nicht ideal", sagte Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis. "Sie bietet noch keine langfristige Lösung für die wirtschaftlichen Probleme in Italien. Aber damit können wir ein Verfahren wegen eines übermäßigen Defizits zu diesem Zeitpunkt vermeiden." Das Wirtschaftswachstum für 2019 prognostiziert die italienische Regierung nun mit 1,0 Prozent - statt wie bisher mit 1,5 Prozent. Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte vergangene Woche nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker angekündigt, dass die Neuverschuldung für 2019 weniger hoch als ursprünglich geplant ausfallen soll. Damit reagierte er auf den Einspruch der EU-Kommission. Am Mittwoch referierte Conte im römischen Senat nun über die erzielte Einigung, der sich die Regierung mit "großem Einsatz" gewidmet habe. Man sei in den zehnwöchigen Verhandlungen mit der EU-Kommission nie von den eigenen Zielen abgewichen. "Wir haben inhaltlich nicht nachgegeben", sagte Conte. Insbesondere bei den beiden wichtigsten Maßnahmen des Haushalts, einer Absenkung des Rentenalters und der Einführung eines Bürgergelds für Arbeitslose, habe man "keine Abstriche" gemacht. Die Finanzierung der beiden Wahlversprechen koste einfach weniger als zunächst veranschlagt, sagte Conte. Euphorische Reaktionen an den Börsen In Rom beginnt nun ein Wettlauf gegen die Zeit, um den Etat vor der Weihnachtspause zu verabschieden. Die Regierung wird die ausgehandelten Korrekturen am Mittwoch in einem Änderungsantrag in den Senat einbringen. Ohne eine Passage in den Ausschüssen und ohne Debatte muss das Budget dann von den beiden Parlamentskammern angenommen werden. "Das ist der erste Haushalt, der in Brüssel verabschiedet wurde", griff der Sozialdemokrat und frühere Regierungschef Paolo Gentiloni (PD) die populistische Koalition aus Lega und Cinque Stelle an. An der Mailänder Börse und an den Anleihenmärkten löste die vorläufige Beilegung des Haushaltsstreits euphorische Reaktionen aus. Der Risikoaufschlag italienischer Staatsanleihen gegenüber den deutschen Bundesschatzbriefen fiel auf 2,5 Prozentpunkte. Nach der Ankündigung des Strafverfahrens gegen Italien betrug die Differenz zeitweise 3,3 Punkte. Die Rendite der römischen Anleihen ging auf 2,78 Prozent zurück, den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Der Mailänder Börsenindex FtseMib legte am Mittag um 1,9 Prozent zu. Unter den Gewinnern befanden vor allem die schwer gebeutelten Bankenaktien. ### Zusammenfassung: Die Kommission verzichtet nun doch auf disziplinarische Schritte gegen das südeuropäische Land: Italien hat ausreichend Zugeständnisse gemacht.
Die Kommission verzichtet nun doch auf disziplinarische Schritte gegen das südeuropäische Land: Italien hat ausreichend Zugeständnisse gemacht.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/italien-haushalt-einigung-eu-1.4259672
EU und Italien einigen sich im Haushaltsstreit
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Jetzt klagen die Automanager wieder und befürchten den Untergang einer Kernindustrie. Der Verband der deutschen Autohersteller hat bereits das Propaganda-Gebläse angeworfen, um gegen die EU Stimmung zu machen. Bis 2030 sollen nach dem Willen von Kommission, Europaparlament und Mitgliedsstaaten der durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoß der Autos um 37,5 Prozent gesenkt werden. "Völlig unrealistisch", heißt es in Deutschland, damit werde die Branche im internationalen Wettbewerb benachteiligt, Arbeitsplätze seien in Gefahr. Dieses Lied wird aber stets gesungen, wenn die Autobranche mal wieder mit Umweltauflagen belegt werden soll. Zwar stellt Brüssel die Autokonzerne tatsächlich vor teure technische Herausforderungen. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Befürchtungen der Branche unberechtigt sind. Es gab auch in der Vergangenheit hohe Umweltansprüche. Die deutsche Autoindustrie hat sie gemeistert, sie gilt gerade deshalb als die beste der Welt. Auch die chemische Industrie musste viele politische Attacken von Umweltschützern und Regierungen überstehen. Sie hat sich angepasst und ist heute eine Vorzeigebranche der deutschen Wirtschaft. Der heimische Maschinenbau ist weltweit mit moderner Umwelttechnologie hochgeschätzt. Die von der Politik verordnete Energiewende hat für viel Wirbel und für den Absturz großer Konzerne gesorgt, doch die Hinwendung zur Stromerzeugung mit Hilfe regenerativer Quellen hat zur Modernisierung der Volkswirtschaft beigetragen. Die deutsche Wirtschaft insgesamt wird als Exportweltmeister in der ganzen Welt bewundert, nicht obwohl, sondern weil sie zu Hause gezwungen ist, hohe Umweltstandards zu erfüllen und dafür neue Technologien zu entwickeln. Allerdings braucht eine glaubwürdige Wirtschaftspolitik, die den Umweltschutz ernst nimmt, eine ganz andere Verlässlichkeit, als die Bundesregierung sie zuletzt häufig bot. Es gehört zur Ironie der Geschichte, dass nach der Klimakonferenz von Kattowitz mächtige Verbände der deutschen Industrie die Bundesregierung um anspruchsvolle Vorgaben für den Umweltschutz baten, allerdings auch um klare Rahmenbedingungen und Fristen, in denen die Anforderungen umgesetzt werden müssen. Die Industrie wünscht sich im Grunde mehr Umweltschutz, nicht nur weil er dem Klima dient, sondern auch weil neue Technologien die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Volkswirtschaft beleben. Viele in der Industrie haben kein Verständnis dafür, dass die Bundesregierung ihre früher aufgestellten Klimaziele wieder aufgegeben hat. Der Staat darf nicht vorschreiben, dass das Elektroauto die Lösung aller Probleme ist Wo Klima und Umwelt leiden, zeigt sich ein klares Versagen des Marktes. Deshalb muss der Staat handeln und regulierend eingreifen. Aber in Deutschland versagt leider auch der Staat. Er ist sprunghaft, wie auch in der Energiewende deutlich wurde, und er legt sich oft auf bestimmte Technologien fest, mit denen er seine Klimaziele erreichen will. Das sollte er nicht tun. Er darf nicht - wie es gerade in Deutschland geschieht - das Elektroauto zum politischen Ziel der Bundesregierung machen. Dazu fehlt ihm die Sachkompetenz. Er muss nur klare Ansagen machen darüber, welche Emissionen bei Autos in den kommenden Jahren maximal zugelassen sein werden und wann sie ganz emissionsfrei rollen müssen. Wie die Hersteller das umsetzen, kann die Politik getrost den Unternehmen überlassen. Diese Technologieoffenheit dient dem Wettbewerb, und sie lässt offen, welche Verfahren die Autos von morgen antreiben werden. Deutsche Wirtschaftspolitiker sollten weniger auf die eigene Autoindustrie mit ihren vielen Arbeitsplätzen schielen, sondern häufiger nach Amerika schauen. Dort entwickelt sich längst eine ganz neue Mobilitätsindustrie, welche die Arbeitsplätze von morgen kreiert. Das geschieht aber nicht im alten Autozentrum rund um Detroit, sondern in Kalifornien. Der Bundesstaat an der Westküste ist nicht nur das Digitalzentrum der Welt, sondern auch das Land mit den rigidesten Emissionsgesetzen für Autos, mit denen sich alle Hersteller der Welt schon lange herumschlagen. Nicht zuletzt wegen dieser harten Auflagen wachsen auf diesem Boden gerade spektakuläre neue digitale Technologien für die Mobilität der Zukunft. Davor sollten sich die vom Staat verwöhnten europäischen Autokonzerne nun tatsächlich fürchten. ### Zusammenfassung: Jetzt jammern die deutschen Hersteller über die neuen EU-Klimaziele. Doch die Gefahr kommt nicht aus Brüssel.
Jetzt jammern die deutschen Hersteller über die neuen EU-Klimaziele. Doch die Gefahr kommt nicht aus Brüssel.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/grenzwerte-eu-autoindustrie-1.4257828
CO₂-Grenzwerte - Nicht die EU ist die Gefahr
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Im Kampf unter anderem gegen Fettleibigkeit will die Ernährungswirtschaft Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten reduzieren und sich dazu auch überprüfen lassen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat sich mit mehreren Branchen der Lebensmittelindustrie auf eine Reduzierung von Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten bis 2025 geeinigt. "Die Ernährungswirtschaft hat sich erstmalig dazu verpflichtet und will sich in ihren Schritten überprüfen lassen, Zucker, Fette und Salz in Fertignahrungsmitteln zu reduzieren", sagte die CDU-Ministerin der Bild-Zeitung. Es handelt sich dabei um eine Art freiwillige Selbstverpflichtung, nicht um ein Gesetz. Die Ziele sollen kommenden Herbst erstmals überprüft werden, sagte Klöckner. Demnach verpflichtet sich zum Beispiel der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft, Zucker in Kinder-Frühstückscerealien um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Die Getränkebranche will den Zuckeranteil von Säften und Softdrinks um 15 Prozent reduzieren. An diesem Mittwoch soll sich das Bundeskabinett mit den Vorschlägen befassen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisierte, Klöckner kusche vor der Lebensmittelindustrie. Andere Länder machten Ernst im Kampf gegen Fettleibigkeit und beschränkten unter anderem Werbung für Kinder oder besteuerten überzuckerte Limonaden. Dagegen bitte die Ministerin "die Hersteller freundlich, etwas weniger Zucker in ihre Produkte zu kippen - und überlässt es den Unternehmen, ob sie mitmachen oder nicht", sagte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. Die Ministerin hob hervor, dass sich die Branche erstmals verpflichtet habe, Zucker, Salz und Fette zu reduzieren und sich in ihren Schritten überprüfen zu lassen. "Wenn die Wirtschaft nicht mitmacht, werden wir weitere Maßnahmen prüfen", sagte sie. In Deutschland gelten laut Ministerium 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15 Prozent der Kinder als übergewichtig. Zu viel Zucker, Fett und Salz erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. ### Zusammenfassung: Das Kabinett soll die Pläne der Ernährungsministerin für eine Selbstverpflichtung besprechen. Verbraucherschützern geht das Vorhaben nicht weit genug.
Das Kabinett soll die Pläne der Ernährungsministerin für eine Selbstverpflichtung besprechen. Verbraucherschützern geht das Vorhaben nicht weit genug.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kloeckner-zucker-salz-fett-fertigprodukte-1.4259291
Fertigprodukte - Weniger Zucker, Salz und Fett bis 2025
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Im Regionalzug durch die Republik: 23 Jahre lang bot die Bahn ein "Schönes-Wochenende-Ticket" an, nun schafft sie das Angebot ab. Die Deutsche Bahn schafft nach 23 Jahren ihr Wochenend-Angebot für bundesweite Reisen in Nahverkehrszügen ab. Das "Schönes-Wochenende-Ticket" (SWT) werde im kommenden Sommer eingestellt, teilte das Unternehmen mit. Das staatseigene Unternehmen nannte mangelnde Nachfrage sowie eine "Vereinfachung der Tarifstruktur" als Gründe. Kunden könnten aber weiterhin täglich das "Quer-durchs-Land-Ticket" (QDL) für bundesweite Fahrten mit Nahverkehrszügen nutzen, teilte ein Bahnsprecher am Dienstag in Berlin mit. Unterschied zum SWT ist, dass Reisende das QDL nicht für Fahrten mit Bussen sowie U- und S-Bahnen in Verkehrsverbünden nutzen können. Der Bahnsprecher betonte aber, dass das SWT zuletzt nur in 19 von 61 Verbünden gültig war. "Darüber hinaus wären Preisanpassungen nötig geworden, um das SWT weiter anbieten zu können", sagte der Sprecher. Das SWT war im Februar 1995 eingeführt worden, kostete damals 15 D-Mark und galt für bis zu fünf Personen. Zuletzt kostete ein Ticket für einen Reisenden 44 Euro und war je einen Tag gültig. Das QDL kostet 44 Euro für einen Reisenden. Dieser kann bis zu vier weitere Personen mitnehmen, für einen Aufpreis von jeweils acht Euro pro Person. ### Zusammenfassung: Grund sei die mangelnde Nachfrage, teilt der Staatskonzern mit. Kunden könnten weiterhin ein ähnliches Angebot nutzen.
Grund sei die mangelnde Nachfrage, teilt der Staatskonzern mit. Kunden könnten weiterhin ein ähnliches Angebot nutzen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-schoenes-wochenende-ticket-1.4259283
"Deutsche Bahn schafft ""Schönes-Wochenende-Ticket"" ab"
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Das EU-Verbot von Plastiktellern, Trinkhalmen und anderen Wegwerfprodukten aus Kunststoff steht. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der EU-Staaten einigten sich am Mittwochmorgen in Brüssel auf die Einzelheiten. Das Verbot soll dazu beitragen, die Massen von Plastikmüll in der Umwelt und in den Weltmeeren einzudämmen. "Nach 12,5 Stunden Verhandlungen haben wir eine vorläufige Einigung erzielt", schreibt die österreichische EU-Ratspräsidentschaft auf ihrem Twitter-Account. "Die neuen Regeln werden Meeresmüll wesentlich reduzieren!" Die EU-Kommission hatte im Mai vorgeschlagen, Einmalgeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen und andere Wegwerfartikel aus Plastik zu verbieten. Verboten werden sollen nur Gegenstände, für die es bessere Alternativen gibt. Die Menge an Lebensmittel-Verpackungen und Trinkbechern soll mit Reduktionszielen zurückgedrängt werden. Europaparlament und EU-Länder hatten die Pläne im Gesetzgebungsverfahren leicht verändert. Sie müssen die Einigung der Unterhändler noch offiziell bestätigen. In Kraft treten werden die Änderungen voraussichtlich in gut zwei Jahren. Die Strategie gegen Plastikmüll dürfte für fast jeden im Alltag spürbare Veränderungen bringen. Bedeutsam ist das Paket vor allem für die Kunststoffbranche, die nach Behördenangaben 2015 einen Umsatz von 340 Milliarden Euro machte und 1,5 Millionen Menschen beschäftigte. Die Maßnahmen sollen den Ausstoß von Kohlendioxid um 3,4 Millionen Tonnen verringern. Die Kommission begründet den Vorstoß zudem mit dem Schutz der Ozeane. Mehr als 80 Prozent des Mülls in den Meeren seien Plastik. Teil der neuen Strategie ist die Beteiligung von Herstellern an den Kosten für das Aufräumen. So könnte die Tabakindustrie künftig für das Einsammeln von Zigarettenstummeln zur Kasse gebeten werden. ### Zusammenfassung: Das EU-weite Verbot von bestimmten Kunststoffprodukten steht. Betroffen sind Plastikteller, Trinkhalme und andere Wegwerfartikel.
Das EU-weite Verbot von bestimmten Kunststoffprodukten steht. Betroffen sind Plastikteller, Trinkhalme und andere Wegwerfartikel.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/plastik-plastik-verbot-strohhalm-1.4259269
Umweltschutz - EU beschließt Verbot von Einweg-Plastik
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Auf der Suche nach frischem Kapital ist der Nord-LB ein wichtiger Bieter abhanden gekommen. Nach SZ-Informationen hat sich der US-Finanzinvestor Apollo aus dem Bieterverfahren um die hannoversche Landesbank zurückgezogen. Dem Vernehmen nach verhandelt die Nord-LB nun nur noch mit den US-Fonds Centerbridge und Cerberus. Zuletzt hatten auch die Commerzbank und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) von einem Gebot Abstand genommen. Das Land Niedersachsen verhandelt nun nur noch mit zwei Finanzinvestoren Der Rückzug des Finanzinvestors dürfte die Verhandlungen für Niedersachsen weiter erschweren. Die Eigner der Landesbank suchen seit Monaten nach Wegen, um die vergleichsweise dünne Kapitaldecke des Kreditinstituts zu stärken. Die Landesbank, die etwa 6000 Mitarbeiter beschäftigt, leidet unter Abschreibungen auf Schiffskredite und benötigt rund 3,5 Milliarden Euro neues Kapital. Mehrheitseigentümer ist das Land Niedersachsen, der Rest der Anteile liegt bei Sachsen-Anhalt sowie den Sparkassen im Norden. Die Länder suchen nach einem Investor, der einen Minderheitsanteil übernimmt. Man ist aber auch offen für eine Fusion etwa mit der Helaba sowie prinzipiell dazu bereit, selbst bis zu 2,5 Milliarden Euro in die Bank zu stecken. Dabei muss das Land zwingend auch private Investoren ansprechen. Andernfalls könnte die EU-Wettbewerbsbehörde in Brüssel die Kapitalerhöhung als unerlaubte staatliche Beihilfe untersagen. Das Land hatte ursprünglich gehofft, bis zum Jahresende eine Lösung für die Zukunft des Geldhauses zu präsentieren. Die Entscheidung fällt nun womöglich erst zu Beginn des kommenden Jahres. Die Zeit drängt jedoch. Allein durch die wohl vergleichsweise niedrigen Preise, die im Bieterverfahren aufgerufen wurden, könnte neuer Abschreibungsbedarf in der Bankbilanz entstehen. Auch die Bankenaufsicht dringt auf eine baldige Lösung. Der US-Fonds Cerberus, der sich auch die HSH Nordbank einverleibt hat, steht zugleich kurz davor, ein Paket fauler Schiffskredite der Nord-LB zu kaufen. Diese Kredite bekommt Cerberus mit einem deutlichen Abschlag zu deren Bilanzwert. Apollo war laut Finanzkreisen daran interessiert, diese Kredite zunächst in der Nord-LB zu belassen und nicht wie von den Eigentümern geplant rasch zu verkaufen. Gut möglich allerdings, dass Cerberus am Ende nur die billigen Schiffskredite herauskauft und die Länder mit dem Rest der Landesbank stehen lässt. ### Zusammenfassung: Der Nord-LB läuft auf der Suche nach neuem Kapital langsam die Zeit davon. Nun hat sich noch ein weiterer bislang aussichtsreicher Bieter aus dem Verkaufsverfahren um die angeschlagene hannoversche Landesbank zurückgezogen.
Der Nord-LB läuft auf der Suche nach neuem Kapital langsam die Zeit davon. Nun hat sich noch ein weiterer bislang aussichtsreicher Bieter aus dem Verkaufsverfahren um die angeschlagene hannoversche Landesbank zurückgezogen.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/landesbank-ein-bieter-weniger-1.4258074
Landesbank - Ein Bieter weniger
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Für die einen ist es ein Geschenk, mit dem der Staat viel Geld zum Fenster hinauswirft. Für die anderen eine Prämie, die Familien hilft, den Traum vom Haus zu verwirklichen. Sicher ist: Das Baukindergeld ist begehrt. Drei Monate nach Einführung der Subvention haben bereits fast 47 500 Familien mit mehr als 82 000 Kindern die Leistung beantragt. Laut Bundesinnenministerium kommen mehr als 10 000 und damit die meisten Anträge aus Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Baden-Württemberg (gut 6400), Niedersachsen (etwa 6000) und Bayern (fast 6000). In Berlin, wo die Wohnungsnot groß ist und viele einkommensschwache Bürger wohnen, ist die Zahl der Anträge mit 725 hingegen äußerst gering. Gewährt wird Baukindergeld nur Familien und Alleinerziehenden mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von 90 000 Euro im Jahr bei einem Kind. Mit jedem weiteren Kind erhöht sich die Grenze um 15 000 Euro. Die 1200 Euro jährlich - gezahlt über zehn Jahre also 12 000 Euro pro Kind - gibt es beim Bau oder Kauf einer Immobilie, die die Familie selbst bewohnt. Das Baukindergeld lässt sich seit 18. September bei der Staatsbank KfW beantragen, auch rückwirkend, wenn das Projekt dieses Jahr gestartet wurde. Erwartungsgemäß habe es zum Start "eine Bugwelle von Anträge" gegeben, sagte eine KfW-Sprecherin. Viele Familien holen sich jetzt offenbar noch schnell die Förderung, weil rückwirkende Anträge nur bis 31. Dezember gestellt werden können. Ökonomen wie Claus Michelsen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung hatten vor diesem Mitnahmeeffekt gewarnt. Familien, die sich nachträglich das Geld holen, hätten ja auch ohne den Zuschuss bauen oder kaufen können. Anträge auf Baukindergeld sind bis zum 31. Dezember 2020 möglich. Bei im Durchschnitt zwei Kindern reicht das Fördervolumen von knapp drei Milliarden Euro im Jahr demnach für jährlich 125 000 Anträge. Sollte diese Mittel nicht ausreichen, greift das Windhund-Verfahren: Diejenigen, die zuerst kommen, erhalten das Geld. Wer zu spät kommt, geht leer aus, sofern das Budget dann ausgeschöpft ist. Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) sagte, das Baukindergeld ermögliche vielen Familien "den Schritt in das Wohneigentum, auch als Absicherung im Alter". Richtig viel bringt die Förderung aber nur Familien, die in wirtschaftsschwachen Regionen mit niedrigen Boden- und Immobilienpreisen wohnen, wie etwa im nordöstlichen Bayern oder im Südharz. In solchen Gebieten kann das Baukindergeld mehr als zehn, teilweise sogar gut 20 Prozent zur gesamten Finanzierung einer Vier-Zimmer-Wohnung beisteuern. Das ergab eine Analyse des Internetportals Immowelt. Zum Vergleich: In Städten wie München oder Starnberg bewegt sich in solchen Fällen die Förderung für eine Familie mit einem Kind bei ein bis zwei Prozent des Kaufpreises. ### Zusammenfassung: Fast 50 000 Familien haben bereits das Baukindergeld beantragt. Ökonomen sprechen von Mitnahmeeffekten.
Fast 50 000 Familien haben bereits das Baukindergeld beantragt. Ökonomen sprechen von Mitnahmeeffekten.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/baukindergeld-beim-staat-kassieren-1.4258076
Beim Staat kassieren
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wie konnte alles nur so schief gehen? Liegt es vielleicht auch am Namen? Ceconomy. Das Kunstwort steht für Consumer Electronics Economy. Auf Deutsch: Unterhaltungselektronik. Aber wer soll das verstehen? Und sollte man in etwas investieren, was man nicht versteht? Großinvestor Warren Buffett sagt: nein. Eben jene Ceconomy-Holding, hinter der sich die Marken Media-Markt und Saturn verbergen, ist nach eigenen Angaben "Europas größter Elektronikhändler". Von ihr spaltete sich im Sommer 2017 der Lebensmittelgroßhändler Metro ab. Heute ist die im Nebenwerte-Index SDax notierte Holding an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Der Aktienkurs sank am Tag vor der Bilanzvorlage an diesem Mittwoch zwischenzeitlich auf das bislang niedrigste Niveau überhaupt. Seit zehn Wochen hat die Holding keinen Chef. Pieter Haas musste aufgrund schlechter Ergebnisse von einem Tag auf den anderen gehen, ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Seit Dienstag gibt es immerhin einen neuen Finanzvorstand - zumindest übergangsweise. Bernhard Düttmann, bislang im Aufsichtsrat des Unternehmens, übernimmt von Januar an interimistisch die Aufgaben des bisherigen Finanzchefs Mark Frese. Wenn Ceconomy einen neuen Finanzvorstand gefunden habe, werde der 59 Jahre alte Düttmann in den Aufsichtsrat zurückkehren. Auch der Dauerstreit mit den Hinterbliebenen des Media-Saturn-Großaktionärs Kellerhals ist noch nicht geschlichtet. An der Börse ist der große Elektronikhändler gegenwärtig nicht einmal mehr 1,3 Milliarden Euro wert. Drei "Gewinnwarnungen" in einem Jahr haben Ceconomy zu einem der größten Börsenverlierer in den vergangenen zwölf Monaten gemacht. Ob die Aktie noch tiefer sinken kann, wird sich an diesem Mittwoch zeigen. Gegenwärtig stehen viele börsennotierte Einzelhändler unter Druck, vor allem Textilanten, siehe Asos, H&M und Zalando. Ceconomy würde sich daher einen Gefallen tun, wenn es bei der Bilanzvorlage glaubwürdig darlegt, wie es gedenkt, in Zukunft Einnahmen und Gewinne zu generieren. Vor allem in Bezug auf Deutschland, wo das Geschäft zuletzt besonders schlecht lief und etliche Manager ausgetauscht wurden, müsste das Unternehmen etwas sagen. Wünschenswert aus Anlegersicht wäre ein Hinweis darauf, wie das für Einzelhändler so wichtige Weihnachtsgeschäft bisher lief. Das ist zwar erst im kommenden Jahr vorgesehen, doch eigentlich liegen die Zahlen bereits vor. Im vergangenen Jahr hatte es Ceconomy fertig gebracht, sich mit zu vielen und zu hohen Online-Rabatten das Weihnachtsgeschäft zu vermasseln. Zumindest das wird das kopflose Unternehmen dieses Jahr vielleicht ausgeschlossen haben. ### Zusammenfassung: Die Holding von Media-Markt und Saturn erlebt ein Debakel an der Börse.
Die Holding von Media-Markt und Saturn erlebt ein Debakel an der Börse.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ceconomy-tief-tiefer-am-boden-1.4257876
Tief, tiefer, am Boden?
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Der Angriff der CDU auf die Deutsche Umwelthilfe beschäftigt nun auch die Europäische Kommission. Die DUH teilte am Dienstag in Berlin mit, sie habe Brüssel wegen der Behinderung ihrer Arbeit eingeschaltet. Per Brief habe sich die Organisation an EU-Jusitz- und Verbraucherschutz-Kommissarin Věra Jourová gewandt. "Wir haben sie darüber informiert, wie in Deutschland eine zivilgesellschaftliche Organisation behindert wird." Eine ähnliche Beschwerde bekam auch die Generaldirektion für Wettbewerb, bei der die DUH eine Kartellklage gegen die Autoindustrie angestrengt hatte. Man wolle deutlich machen, wie hier zu Lande die Aufklärungsarbeit verhindert werden solle. "Dabei tun wir nichts anderes, als am Schutz von europäischem und internationalem Recht zu arbeiten", klagt Resch. ### Zusammenfassung: Die Deutsche Umwelthilfe schaltet im Streit mit der CDU die EU-Kommission ein.
Die Deutsche Umwelthilfe schaltet im Streit mit der CDU die EU-Kommission ein.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/umwelthilfe-cdu-1.4258080
Gemeinnützigkeit - Umwelthilfe sucht Schutz
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Spekulationen von Anlegern auf ein weltweites Überangebot an Rohöl haben die Preise für den Rohstoff am Dienstag belastet. Ein Fass der Ölsorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um mehr als fünf Prozent auf 56,26 Dollar und damit auf den tiefsten seit 14 Monaten. Der Preis für US-Leichtöl WTI sackte sogar um mehr als sieben Prozent auf 46,30 Dollar ab. Bei den Investoren steige die Sorge, dass die vom Opec-Kartell geplanten Produktionskürzungen nicht die gewünschte Wirkung erzielten, sagte Analyst Benjamin Lu Jiaxuan vom Brokerhaus Phillip Futures. Hinzu komme die Furcht vor einem weltweiten Wirtschaftsabschwung. Anfang Oktober hatte ein Barrel Brent-Öl noch deutlich mehr als 80 Dollar gekostet. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und weitere Staaten wie Russland, die nicht Mitglieder der Opec sind, haben sich auf eine Produktionsdrosselung um 1,2 Millionen Barrel pro Tag ab 2019 verständigt. Die Fördermengen waren zuletzt deutlich gestiegen, wozu auch der Fracking-Boom in den USA beitrug. Die Aussicht auf eine neue Brexit-Abstimmung des britischen Parlaments im Januar gab dem Pfund Sterling Auftrieb. Außerdem kam Unterstützung vom vergleichsweise schwachen Dollar. Das Pfund verteuerte sich in der Spitze um ein halbes Prozent auf 1,2705 Dollar. Die britische Premierministerin Theresa May stellte die verschobene Abstimmung im Parlament über die Brexit-Vereinbarung mit der Europäischen Union für die dritte Januarwoche in Aussicht. Außerdem schloss sie eine zweite Volksbefragung über den Austritt Großbritanniens aus der EU aus. "Einige mögen argumentieren, dass das fehlgeschlagene parteiinterne Misstrauensvotum gegen May die Unsicherheit ein Stück verringert hat", sagte Commerzbank-Devisenanalystin Thu Lan Nguyen. Das ändere aber nichts an den Wahrscheinlichkeiten, ob es zu einem geordneten oder ungeordneten Brexit kommt. ### Zusammenfassung: Die Sorgen vor einer möglichen Ölschwemme drücken die Preise für Rohöl kräftig nach unten. Am Devisenmarkt zieht das Pfund Sterling etwas an.
Die Sorgen vor einer möglichen Ölschwemme drücken die Preise für Rohöl kräftig nach unten. Am Devisenmarkt zieht das Pfund Sterling etwas an.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/devisen-und-rohstoffe-rohoel-kostet-deutlich-weniger-1.4257874
Devisen und Rohstoffe - Rohöl kostet deutlich weniger
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Es hätte nicht viel gefehlt und Nikita Fahrenholz, Mitte 30, wäre Pilot geworden. Seine Mutter, alleinerziehend, stammt aus Russland. Daheim im Plattenbau im Ostberliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf träumte der Sohn von Größerem. Es gab Zeiten, da galten Piloten als Stars, Menschen, die strahlen, die man bewundert. Fahrenholz hat dann doch Betriebswirtschaft in Reutlingen und Lancaster studiert. Er fing bei McKinsey an und stieg dort aus, um 2009 mit ein paar Kumpels in Berlin die Online-Plattform Lieferheld zu gründen, die 2012 in der seit Mitte 2017 börsennotierten Plattform Delivery Hero aufging. Fahrenholz blieb noch eine Weile, stieg dann aus, um weiter zu gründen, etwa das Putz-Portal Book a Tiger. Für Julian Kawohl ist Fahrenholz ein Star, ein Gründer-Star. Das sind für ihn Menschen, die inspirieren, erfolgreich sind und in deren Firmen Investoren gerne und viel Geld stecken. "Menschen sind wichtiger als Ideen", sagt Kawohl, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin: "Ohne die richtigen Menschen, scheitert auch die beste Idee." Für eine Studie haben sich Kawohl, seine Mitautoren Julia Heinrichs und Florian Nöll, Gründer und Chef des Bundesverbandes Deutsche Startups, auf die Suche nach erfolgreichen Start-ups und deren Gründern gemacht. Maß für den Erfolg ist in der Studie das seit der Gründung bis zum Börsengang, der Übernahme oder gar, wie im Falle des Onlinehändlers Lesara, der Insolvenz eingesammelte Risikokapital. "Es ist das höchste Gütesiegel, es zeigt wie viel Vertrauen Dritte in die Fähigkeit der Gründer haben", sagt Kawohl. Es ist auch ein Maßstab der Nikita Fahrenholz gefällt. Geld sei für ihn ein wichtiger Antrieb gewesen, sagte er dem Magazin Capital. "Ich habe es aber eher als eine Art Schulnote für Erfolg gesehen. Man kann daran messen, ob man etwas erreicht hat." Detailansicht öffnen Ein Fahrer von Foodora, ein Tochterunternehmen von Delivery Hero, unterwegs in München. (Foto: Robert Haas) 40 Start-ups haben die Autoren der Studie ausgemacht mit insgesamt 100 Entrepreneur-Stars. Die Gründer von Delivery Hero, darunter Fahrenholz, führen das Ranking an. Bis zum Börsengang sammelte das Start-up bei Investoren 2,6 Milliarden Dollar ein und galt als eines der wenigen "Unicorns" in Deutschland, das sind Unternehmen, die Risikokapitalgeber mit mehr als einer Milliarde Dollar bewerten. Zu den Einhörnern gehört immer noch der Gebrauchtwagen-Onlinehändler Auto1. In das Ranking schafften es auch die Liefer-Plattformen Hello Fresh und der Ende 2016 von Delivery Hero übernommene Dienst Foodpanda. An all diesen Lieferanten ist die Gründermaschine Rocket Internet der Samwer-Brüder beteiligt. Die Namen von Marc, Oliver und Alexander Samwer tauchen nicht in der Rangliste auf, weil sie mittlerweile "reine Company Builder" sind, aber nicht als Vorstand oder Geschäftsführer in einem Start-up tätig sind, sagt Wirtschaftswissenschaftler Kawohl. Zwar ist auch Nikita Fahrenholz nicht mehr operativ für Delivery Hero tätig, aber das Gründen kann er nicht lassen. Gründen ist männlich. Nur vier Frauen schafften es unter die Top 100 Die Autoren der Studie haben sich die Lebensläufe angesehen und Schlüsse gezogen. Die Stars unter den Gründern favorisieren Fintechs wie N26 und Spotcap und E-Commerce-Firmen wie Auto1. Knapp 70 Prozent haben ihren Sitz in Berlin, gefolgt von München mit zehn Prozent und Hamburg mit sieben Prozent. Die meisten, knapp ein Drittel, der Start-ups wurden von zwei Personen gegründet. Die meisten Stars sind Männer. In die Top 100 haben es nur vier Gründerinnen geschafft: Eine "absolute Ausnahme" bilden Anna Alex und Julia Bösch, die Gründerinnen des personalisierten Online-Herrenausstatters Outfittery. In das Ranking haben es auch Jessica Nilsson von Hello Fresh und Janna Schmidt-Holtz von Glossybox geschafft, sie haben allerdings der Studie zufolge keine geschäftsführende Position inne. Die Spitzenkräfte der deutschen Gründerszene sind, so wie Nikita Fahrenholz, gut ausgebildet. Mehr als die Hälfte besitzt einen Master-Abschluss, viele davon in einem wirtschaftswissenschaftlichen Fach. Angestellt waren die meisten der Gründer auch schon mal. Bevor sie gründeten, haben viele für Beraterfirmen wie McKinsey und Boston Consulting oder Banken wie Goldman Sachs oder Deutsche Bank gearbeitet. Zehn der Stars arbeiteten für den Inkubator Rocket Internet der Samwer-Brüder. 43 Prozent der Stars sind Seriengründer. Ihr Geld stecken sie häufig nicht nur in das eigene Unternehmen, sondern auch in andere. Nikita Fahrenholz ist seinem Profil auf dem Berufsnetzwerk Linkedin zufolge in mehr als 20 Start-ups investiert. Gute Netzwerker sind die besten Gründer auch, fast die Hälfte der Entrepreneure nahm an einer der etablierten Tech-oder Start-up-Konferenzen teil, wie Noah in London und Berlin oder Bits & Pretzels in München. Detailansicht öffnen Ganz so grell wie die Stars der US-Gründerszene, Männer wie Elon Musk (Paypal, Tesla, Space-X), Mark Zuckerberg (Facebook) oder Evan Spiegel (Snapchat), strahlen die deutschen Spitzenkräfte nicht. "Musk ist aber auch ein extremer Selbstdarsteller und selbst eine Marke", erklärt Forscher Kawohl: "Die deutschen Gründer sind zwar selbstbewusst, aber auch bescheidener. Sie versuchen erst einmal, ihre Firma groß zu machen." Und Stars strahlen mal mehr, mal weniger. In die Rangliste schaffte es auch der Online-Händler Lesara, der fast 67 Millionen Dollar bei Investoren einsammelte. Mitte November musste das Start-up Insolvenzantrag stellen. Für Kawohl sind die Gründer trotzdem Stars: "Scheitern gehört dazu, es gibt immer mal wieder Gründer, die scheitern, dann fangen sie eben wieder etwas Neues an. Auch Elon Musk ist nicht alles, was er anpackte, gelungen." ### Zusammenfassung: Die Stars der heimischen Gründerszene strahlen nicht ganz so hell wie die Konkurrenz aus den USA. Dennoch gelingt es ihnen, Investoren für ihre Idee zu begeistern.
Die Stars der heimischen Gründerszene strahlen nicht ganz so hell wie die Konkurrenz aus den USA. Dennoch gelingt es ihnen, Investoren für ihre Idee zu begeistern.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gruenderszene-sterne-aus-deutschland-1.4258066
Sterne aus Deutschland
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Netzlautsprecher liegen im Trend, und das hat einen ganz einfachen Grund. Denn bei vielen, vor allem den jüngeren Nutzern kommt die Musik aus dem Netz. CDs oder andere Tonträger horten wollen die meisten nicht mehr, allenfalls auf dem Smartphone sind noch Tondateien gespeichert. Und selbst, wer das Knistern analoger Schallplatten liebt - an viele der netzwerkfähigen Produkte kann man auch einen Plattenspieler anschließen, braucht dann aber meist ein kleines Zusatzgerät, das das Signal verstärkt und entzerrt. So ist das auch bei den Prime Wireless Lautsprechern der US-Firma SVS. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lautsprechern aus diesem Segment bieten die kompakten SVS-Boxen eine Fülle von Anschlussmöglichkeiten. Von einem optischen Digitaleingang über Cinch-Buchsen, einen Klinkeneingang bis hin zu einem kabelgebundenen Netzwerkanschluss und funkbasierter Zuspielung ist so gut wie alles vorhanden, was man möglicherweise brauchen könnte. Funk bedeutet dabei sowohl Bluetooth als auch Wlan. Über eine App von dts kommunizieren die Boxen mit dem Standard PlayFi auch mit Medienservern wie sie beispielsweise die beliebten Fritzbox-Router an Bord haben. Auch das funktioniert problemlos. Die Lautsprecher gibt es nur als Paar, für das 700 Euro fällig werden. Eine der Boxen bringt zwei Drehregler mit. Über den einen können der gewünschte Eingang sowie Sound-Voreinstellungen gewählt werden, über den anderen regelt man die Lautstärke. Bei letzterer zeigen die Boxen ihre einzige größere Schwäche. Sie lassen sich zwar sehr einfach über Bluetooth oder Wlan mit Musik bespielen. Die Lautstärke kann man aber nur am Gerät selbst einstellen. Das können andere Hersteller besser. Mit ihrem Klang aber brauchen sich die Boxen der Firma aus Youngstown, Ohio, nicht zu verstecken. Sie können mit den guten Herstellern wie etwa Sonos durchaus mithalten. Das Sonos-System ist flexibler, akzeptiert dafür aber kein Bluetooth. Einige Streamingdienste lassen sich ebenfalls nutzen, darunter Spotify, Amazon Music und Tidal, letzterer bietet Musikdateien in hoher Qualität. Die SVS-Boxen sind ebenfalls mit einem hochwertigen Digital-Analog-Wandler ausgestattet. Aufgrund ihrer Größe - etwa der eines Schuhkartons - erreichen sie aber natürlich nicht den Klang größerer und teurerer Boxen. Wer den Klang nach unten hin noch ein wenig ausbauen möchte, kann an die Drahtlos-Lautsprecher einen Subwoofer anschließen; die kleinen Boxen aktivieren dann eine Frequenzweiche und leiten alle tiefen Frequenzen an den Basslautsprecher weiter. Somit wird man mit den SVS-Boxen gut bedient - vielleicht findet sich per Software-Update ja auch noch eine Lösung für das Lautstärken-Problem. ### Zusammenfassung: Die Prime Wireless-Boxen bieten viele Anschlüsse und klingen so gut wie die Produkte der Konkurrenz. Eine Schwäche haben sie aber schon.
Die Prime Wireless-Boxen bieten viele Anschlüsse und klingen so gut wie die Produkte der Konkurrenz. Eine Schwäche haben sie aber schon.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/braucht-man-das-vernetzte-lautsprecher-von-svs-1.4257842
Vernetzte Lautsprecher von SVS
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: In Deutschland müssen immer weniger Unternehmen Insolvenz anmelden. Waren es im Jahr 2009 noch 32 687 Betriebe, ging die Zahl seitdem Jahr für Jahr zurück: Im vergangenen Jahr schlitterten nur noch 20 093 Firmen in die Pleite. Das liegt an der guten Konjunktur, aber auch daran, dass sich kriselnde Firmen wegen der niedrigen Zinsen billiger Geld leihen und damit über Wasser halten können. Für Insolvenzverwalter bedeuten wirtschaftlich gute Zeiten also eher magere Zeiten. Die ganze Branche spürt diese Entwicklung. Einige ältere Kollegen hätten sich wegen der schlechten Auftragslage dazu entschieden, früher in den Ruhestand zu gehen, sagt Axel Bierbach, Insolvenzverwalter aus München und Vorstandsmitglied beim Verband Insolvenzverwalter Deutschlands (VID). Andere bewerben sich bei mehreren Amtsgerichten im Land um Aufträge und nehmen dafür auch längere Reisen in Kauf. Oder sie bieten zusätzliche Dienstleistungen an. "Viele Kollegen beraten inzwischen auch Gläubiger oder Schuldner und beraten wie Unternehmensberater bei Sanierungsmaßnahmen vor der Insolvenz", sagt Bierbach. Als Berater von kriselnden Firmen schreiten die Insolvenzverwalter bereits ein, bevor ein Insolvenzantrag gestellt werden muss. Auch Bettina Breitenbücher ist inzwischen nicht mehr nur als Insolvenzverwalterin im klassischen Sinne tätig. Sie nimmt zunehmend Restrukturierungsmandate an und berät Unternehmen, die den Weg in die sogenannte Insolvenz in Eigenverwaltung gehen. Dieses Konstrukt hat die damalige Bundesregierung im Jahr 2012 vorangetrieben, um kriselnden Unternehmen die Sanierung zu erleichtern. Dabei übernimmt nicht der Insolvenzverwalter die Geschäfte, sondern die alte Geschäftsführung bleibt im Amt und wird von einem Sachwalter überwacht und von Restrukturierungsexperten beraten. Breitenbücher übernahm etwa beim Modehändler Pohland diese beratende Rolle und beschloss gemeinsam mit der Geschäftsführung, unrentable Filialen zu schließen und den Einkauf umzugestalten. "Als Insolvenzverwalterin bin ich der Boss und gebe klare Anweisungen", sagt sie. Bei einer Restrukturierung hingegen werde sie nicht vom Gericht, sondern vom Geschäftsführer beauftragt. "In diesem Fall wird viel mehr diskutiert, zum Beispiel mit den Führungskräften und Steuerberatern." Weitere Beispiele für eine Insolvenz in Eigenverwaltung sind der Erotikhändler Beate Uhse und der Handschuhhersteller Roeckl. Ein solches Verfahren bietet sich vor allem auch für Unternehmen an, die wegen externer Einflüsse in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind - zum Beispiel, weil ein wichtiger Kunde seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Da ein Unternehmen seine Mitarbeiter bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung leichter kündigen kann als im Regelbetrieb, haben Gewerkschaften in der Vergangenheit allerdings auch schon Bedenken geäußert, dass hinter dem Prozedere das Kalkül stecken könne, sich auf einfache Weise von einem Teil der Belegschaft zu trennen und danach den Geschäftsbetrieb fortzusetzen. ### Zusammenfassung: Seit der Reform des Insolvenzrechts werden die Kanzleien oft schon tätig, bevor eine Firma einen Antrag auf Insolvenz gestellt hat.
Seit der Reform des Insolvenzrechts werden die Kanzleien oft schon tätig, bevor eine Firma einen Antrag auf Insolvenz gestellt hat.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/magere-zeiten-berater-gefragt-1.4257836
Magere Zeiten - Berater gefragt
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Bausparkasse LBS Nord hat von ihren Bausparkunden zu Unrecht Gebühren in der Ansparphase genommen. Das hat das Landgericht in Hannover nach einer Klage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen entschieden. Die Entscheidung dürfte für Unruhe in der Branche sorgen. Denn ähnliche Klauseln führen fast alle großen Bausparkassen und verlangen deshalb im Durchschnitt Gebühren zwischen neun und 18 Euro je Jahr für die reine Kontoführung in der Ansparphase. Sollte das Urteil eines Tages rechtskräftig oder höchstrichterlich bestätigt werden, müssten deshalb wohl viele Bausparkassen ihre Praxis ändern. In dem konkreten Fall hatte die LBS Nord nachträglich eine Kontogebühr von 18 Euro pro Jahr für all die Menschen eingeführt, die über einen Bausparvertrag für eine Immobilie sparen wollten. Wer im konkreten Fall beispielsweise 1000 Euro angespart hatte, bei im Schnitt rund einem Prozent oder zehn Euro Zinsen, hatte am Ende des Jahres weniger Geld als noch zu Anfang. ### Zusammenfassung: Erneut verliert eine Bausparkasse vor Gericht, weil sie ihren Kunden zu Unrecht Geld abverlangt hat.
Erneut verliert eine Bausparkasse vor Gericht, weil sie ihren Kunden zu Unrecht Geld abverlangt hat.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bausparkassen-kontogebuehren-sind-unzulaessig-1.4258068
Bausparkassen - Kontogebühren sind unzulässig
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Euro-Politik, Brexit, Populismus. Peter Altmaier hat auf alle Fragen eine Antwort. Der Bundeswirtschaftsminister sitzt in einem Pariser Luxushotel mit Unternehmern und anderen Honoratioren beim Frühstück und parliert in flüssigem Französisch über die großen Themen der Zeit. Nur einer Frage weicht er aus: "Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Paris?" Sein Faible für gute Küche sei doch bekannt, alles andere sei "ein Staatsgeheimnis", sagt der deutsche CDU-Minister - und hat die Lacher auf seiner Seite. Altmaier ist unterwegs in Sachen deutsch-französische Beziehungspflege. Das ist nötig, denn die Beziehung hat gelitten. Seit Emmanuel Macron im Mai 2017 gewählt wurde, hat die Bundesregierung mit deutscher Gründlichkeit die wirtschaftspolitischen Visionen des französischen Präsidenten für Europa kaputtverhandelt. Von der Idee eines Euro-Finanzministers bleibt nichts. Aus dem Vorstoß für ein Euro-Zonen-Budget mit makroökonomischer Stabilisierungskraft wurde ein kleines "Finanzinstrument" im EU-Haushalt. Das Projekt einer fairen Besteuerung von US-Internetriesen muss Frankreich alleine umsetzen. Und nun gibt Macron selbst etwas von seinem europäischen Ehrgeiz auf: Um die massiven Proteste der Gelbwesten-Bewegung zu beruhigen, nimmt der Präsident in Kauf, dass Frankreich 2019 die EU-Defizitkriterien verletzt. Altmaier aber gibt den unerschütterlichen Optimisten: Ausgerechnet jetzt glaubt er an einen neuen deutsch-französischen Aufbruch. Wo immer er in Paris auftaucht, ob im Luxushotel, beim Bildtermin vor dem Eiffelturm oder im Ministerium seines Amtskollegen Bruno Le Maire: Altmaier spricht von "neuer Dynamik", von "Elan" und von "Schwung". Anders als mancher Parteikollege verkneift er sich bissige Bemerkungen zu Macrons neuem Schuldenkurs. Stattdessen: "Es gehört zur Partnerschaft, dass man nicht bei jeder Gelegenheit die Entscheidungen und die Politik des anderen kommentiert." Die Rolle als Frankreich-Versteher ist dem Saarländer und früheren EU-Beamten auf den Leib geschneidert. Mit Le Maire und anderen Pariser Spitzenpolitikern verbinden ihn langjährige Freundschaften. Außerdem gibt es im Bundeskabinett nicht so viele, die Altmaier diese Rolle streitig machen können - oder wollen. Als er im Frühjahr das Amt des Finanzministers, das er einige Monate kommissarisch geführt hatte, an Olaf Scholz (SPD) abgab, bemerkte die französische Seite schnell: Auf einen Beziehungsbonus brauchte sie in den Verhandlungen zur Zukunft der Euro-Zone nicht mehr zu setzen. Doch Altmaier kommt als Wirtschaftsminister wieder, mit Vorschlägen, die ganz nach französischem Geschmack sind. "Mit dem Airbus für künstliche Intelligenz habe ich den ersten konkreten industriepolitischen Vorschlag seit Airbus und der Ariane-Rakete gemacht", brüstet er sich. Industriepolitik, das war lange eine französische idée fixe, die in Deutschland verpönt war. Am Dienstag nun redet Altmaier mit Le Maire über Kooperationsprojekte zur Künstlichen Intelligenz und bei Batteriezellen. Trieben beide Länder die Entwicklung dieser Zukunftstechnologien nicht gemeinsam voran, gingen in Europa Millionen Jobs verloren, sagt er. Und dass "die Zeit der Sonntagsreden vorbei" sei. Die Regierungen Deutschlands und Frankreichs wollen nun eine gemeinsame Strategie ausarbeiten, damit die EU bei der Fertigung von Batteriezellen nicht den Anschluss auf dem Weltmarkt verliert. Altmaier und Le Maire unterzeichneten am Dienstag eine entsprechende Absichtserklärung. Le Maire sprach von einem "veritablen Durchbruch". In der gemeinsamen Erklärung heißt es, die Batteriefertigung sei eine "Schlüsseltechnologie" für die Industrie - für Elektro-Autos und andere Transportsysteme, für die Speicherung erneuerbarer Energien und für die Energienutzung privater Haushalte. ### Zusammenfassung: Bundeswirtschaftsminister Altmaier zu Besuch in Paris: Es gilt, das Verhältnis zu Frankreich zu kitten und Präsident Macron zu unterstützen. Es geht auch um gutes Essen - und ein Staatsgeheimnis.
Bundeswirtschaftsminister Altmaier zu Besuch in Paris: Es gilt, das Verhältnis zu Frankreich zu kitten und Präsident Macron zu unterstützen. Es geht auch um gutes Essen - und ein Staatsgeheimnis.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/altmaier-in-paris-der-frankreich-versteher-1.4257830
Altmaier in Paris - Der Frankreich-Versteher
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Mit der Bahn zu reisen, ist einfach toll. Lesen, schreiben, speisen, schlafen, alles möglich. Davor und danach ein paar Schritte oder auch mehr zu Fuß unterwegs zu sein, tut ebenfalls gut. Und vor allem: Kein nerviges Autofahren auf überfüllten oder gar verstopften Straßen, keine lästige Parkplatzsuche, keine verlorene Zeit, weil sich im Pkw allenfalls telefonieren lässt. Und noch Musik hören. Aber das geht im Zug genauso. Dort lassen sich sogar Filme anschauen. Doch was machen viele Menschen im Lande: Schimpfen über die Bahn, statt deren Vorteile zu sehen und zu nutzen. Die Deutschen, ein Volk von Nörglern? Nun gut, manches und mancherorts auch mehr als nur einiges funktioniert nicht bei der Bahn. Und ein Streik, bei dem die Fahrgäste auf der Strecke bleiben, ist ärgerlich. Aber das ist, unterm Strich, wenig im Vergleich zu dem, was auf vielen Autobahnen und in vielen Städten los ist; inzwischen selbst in Kleinstädten. Autofahren wird immer mehr zum Stress pur. Doch das wird meist klaglos hingenommen. Weil Autofahren angeblich bequem ist. Es ist aber vor allem geistig bequem. Weil die Wenigsten daran denken wollen, wohin das führt. Noch mehr Autos, noch mehr Flächenfraß, von mehr Klimawandel, mit all den Folgen. Über die Bahn wird gerne geschimpft, immer und überall. Nicht immer zu Unrecht. Hier fällt ein Zug aus, dort gibt es eine satte Verspätung. Aber wo bleiben eigentlich die Protestwellen der Autofahrer? Die Verkehrsnachrichten im Radio sagen alles. Stau hier, zähflüssiger Verkehr dort, mit Angaben auf die Minute genau, wie viel länger das dauert. Wer das hört, müsste froh sein, im Zug zu sitzen. Doch was geschieht stattdessen: Es gibt Schimpfkanonaden über die Bahn, die angeblich marode ist und kurz vor dem Verfall steht. Geht's eigentlich noch? Statt ständig nur zu schimpfen, sollten wir gelassen bleiben und die Vorzüge erkennen Die Autolobby von ADAC und BMW, Mercedes und Volkswagen ist auch deshalb so mächtig, weil die Autofahrer lieber in den Stau steuern, statt sich endlich zu bewegen, gedanklich und körperlich. Und weil viele Bahnfahrer und viele von denen, die erst gar nicht in den Zug steigen, über die Bahn schimpfen statt über diejenigen, die den falschen Rahmen schaffen. Den Frust über echte oder vermeintliche oder auch nur kleine Mängel bekommen die Schaffner ab. Diejenigen also, die gar nichts dafür können. Wer schreibt eigentlich, das ginge ja ganz schnell, Mails an die Kanzlerin und den Verkehrsminister - mit der Forderung nach mehr Geld für das teilweise veraltete Schienennetz, für eine schnellere Sanierung veralteter Bahnsteige, für freundlichere Bahnhöfe und einiges mehr. Die Schaffner sollten einen neuen Service anbieten. Genervte Bahnfahrer können ihren Unmut per Bahn-Handy gleich bei der Regierung los werden. Und auch beim Bahn-Vorstand, den eine Mitschuld daran trifft, dass veraltete Strecken, Bahnhöfe und Züge nicht schnell genug saniert und modernisiert werden. Aber ganz so schlimm, wie das vielerorts zu hören ist, läuft es bei der Bahn ja nun auch nicht. Neue ICEs, neue Regionalzüge, neue Bahnhöfe, das ist inzwischen nicht mehr nur die Ausnahme. So zu tun, als drohe der Verfall der Bahn, ist schlichtweg übertrieben. Das ist Jammern auf einem verdammt hohen Niveau. Deutschland ist, auch bei der Bahn, kein zurückgebliebenes Land, in dem sich schlecht leben lässt. Manchmal täte mehr Gelassenheit ganz gut, statt über alles und jedes zu schimpfen, angefangen bei der Bahn. Und wo bleibt eigentlich die Aufregung über die wirklichen Probleme des Lebens? Über einen Lebenswandel mit viel zu viel Autoverkehr und immer größeren Benzinschleudern, was dazu beiträgt, unseren Kindern und Enkeln eine immer weniger lebenswerte Welt zu hinterlassen. Die drohenden, drastischen Folgen des Klimawandels sind nicht mehr weit weg. Zwei Generationen vielleicht nur. Wer heute kurz vor der Pensionierung steht und noch ein, zwei Jahrzehnte genießen möchte, der möge an seine Enkel denken, die dann im Rentenalter auch noch ein, zwei Jahrzehnte gut leben möchten. Aber das dann vielleicht nicht mehr können, weil viele Millionen Umwelt-Flüchtlinge auf der Erde umherirren und weit mehr Krisen und Kriege als heutzutage die Folge sein könnten. All das wäre viel mehr der Rede wert als die ständige Nörgelei über eine Bahn, die bei weitem nicht so schlecht ist wie ihr Ruf. Aber es ist allemal bequemer, über andere zu schimpfen, statt sich an die eigene Nase zu fassen, statt umzudenken und umzusteuern. Das ewige Jammern über die Bahn macht im Übrigen nichts besser, sondern sorgt nur für noch mehr schlechte Stimmung. Und die hilft niemandem, auch denen nicht, die sich über jede Minute Verspätung laut aufregen. Dieser Beitrag ist übrigens im Zug entstanden. Einem ICE, der pünktlich war. ### Zusammenfassung: Schreiben, speisen, schlafen, lesen: alles möglich im Zug. Trotzdem wird permanent auf die Bahn eingedroschen. Geht's noch?
Schreiben, speisen, schlafen, lesen: alles möglich im Zug. Trotzdem wird permanent auf die Bahn eingedroschen. Geht's noch?
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/pro-deutsche-bahn-sie-lieben-die-bahn-trotz-allem-dann-lesen-sie-diesen-text-1.4258062
Hört auf mit dem Bahn-Genörgel
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Neuwagen in der EU müssen bis 2030 deutlich klimafreundlicher werden: Zwischen 2021 und 2030 soll der Kohlendioxid-Ausstoß im Flottendurchschnitt der Hersteller um 37,5 Prozent sinken. Darauf haben sich am Montagabend Vertreter der Mitgliedstaaten, des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission geeinigt. Der Wert von 37,5 Prozent steht am Ende von zähen Verhandlungen und ist ein Kompromiss zwischen der Forderung des Parlaments und dem, was die Mitgliedstaaten ursprünglich zugestehen wollten. Die EU-Staaten hatten 35 Prozent als Ziel ausgegeben, das Parlament hatte 40 Prozent gefordert. Bisher ist in der EU festgelegt, dass Personenwagen im Flottendurchschnitt 2021 nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen sollen. Von dieser Basis aus soll die Senkung erfolgen. Auch leichte Nutzfahrzeuge müssen sauberer werden: Um 31 Prozent soll ihr CO₂-Ausstoß sinken. Für beide Fahrzeugklassen soll mit einer Senkung um 15 Prozent ein erstes Zwischenziel schon 2025 erreicht werden. Die österreichische Verkehrsministerin Elisabeth Köstinger nannte das jetzt erzielte Ergebnis einen "großen Erfolg für den Klimaschutz in Europa". Außerdem haben die Verhandlungsführer vereinbart, dass die Kommission von 2021 an jährlich überwachen soll, ob und wie weit die von den Herstellern gemessenen Emissionen von den tatsächlichen Emissionen abweichen. Autolobby und Klimaschützer kritisieren das Ergebnis Der jetzt erzielte Kompromiss ist deutlich ehrgeiziger, als die deutsche Regierung ursprünglich vorgehabt hatte: Die Bundesregierung hatte sich nur auf ein Ziel von 30 Prozent festlegen wollen. Um die neuen Zielwerte einzuhalten, muss die Autoindustrie stärker als bisher auf die Entwicklung emissionsarmer Fahrzeuge setzen, wie zum Beispiel Elektroautos. Auch für die deutschen Hersteller bedeutet das einen Umbau der Produktion, weswegen Industrievertreter vorab gewarnt hatten, allzu ehrgeizige Emissionsziele könnten Arbeitsplätze gefährden. Das Verhandlungsergebnis setze "scharfe Ziele und schafft zu wenig Impulse für neue Technologien", sagte Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie nach der Entscheidung am Montagabend: "Niemand weiß heute, wie die beschlossenen Grenzwerte in der vorgegebenen Zeit erreicht werden können." Die neuen Zielvorgaben schwächten den Industriestandort Europa. Der europäische Herstellerverband Acea äußerte sich ähnlich. "Eine CO₂-Minderung um 37,5 Prozent zu liefern, mag sich plausibel anhören, aber gemessen am heutigen Stand ist es völlig unrealistisch." Umweltverbänden und Klimaschützern dagegen geht das Ergebnis nicht weit genug: Die neuen Ziele lägen "weit unter dem, was nötig ist, um die Klimaziele der EU für 2030 zu erreichen", heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes Transport and Environment (T&E). Der europäische Verbraucherverband BEUC lobte das Ergebnis: Die Entscheidung sei ein "wichtiger Meilenstein, um Autohersteller dazu anzuspornen, Fahrzeuge mit niedrigen Emissionen auf den Markt zu bringen". Die neuen Zielvorgaben sollen dazu beitragen, die EU-weiten Klimaziele zu erreichen. Insgesamt stammt rund ein Viertel aller Klimagase der EU aus dem Verkehr, Autos und Lastwagen haben daran den größten Anteil. ### Zusammenfassung: Neuwagen sollen bis 2030 rund 37,5 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen. Die europäische Einigung verlangt Deutschlands Autobauern mehr ab, als diese erhofft hatten.
Neuwagen sollen bis 2030 rund 37,5 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen. Die europäische Einigung verlangt Deutschlands Autobauern mehr ab, als diese erhofft hatten.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-eu-grenzwerte-neuwagen-1.4257778
Klimawandel - EU verschärft CO₂-Grenzwerte für Neuwagen
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Ein gemeinsamer Finanztopf gegen Arbeitslosigkeit würde den Euroraum in der nächsten Krise kostengünstig stabilisieren. Die von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgeschlagene Vorsorge würde ein Viertel möglicher Lohneinbußen von Arbeitslosen auffangen. Das zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Deutschland müsste zwei Milliarden Euro im Jahr zahlen, hätte aber selbst schon Geld kassiert. Bei Finanz- und Währungskrisen geraten oft mehrere Länder in Bedrängnis und stecken sich mit ihren Problemen gegenseitig an. In den Jahren ab 2009 stieg die Arbeitslosigkeit im Euro-Raum von zwölf auf 19 Millionen Menschen, die Euro-Länder gerieten in bitteren Streit. Nach Scholz' Modell sollen sie künftig einen Finanztopf für Länder füllen, die einen Konjunkturschock mit deutlich mehr Arbeitslosen erleiden. Die Studie belegt, dass mit diesem Modell zwischen 2000 und 2016 insgesamt 40 Milliarden Euro geflossen wären. Durch einen solchen Fonds müssen Krisenstaaten weder das Arbeitslosengeld kürzen noch die Beiträge erhöhen, was die Konjunktur stützt. Die Forscher betonen, dass es sich nicht um dauerhafte Transfers zwischen Ländern mit niedriger und hoher Arbeitslosigkeit handelt, sondern um Hilfe bei Schocks. Außerdem muss das Geld binnen fünf Jahren zurückgezahlt werden. Das Vorhaben ist Teil des deutsch-französischen Kompromisspapiers für Reformen der Währungsunion vom Sommer. Mehrere nordeuropäische Staaten lehnen es ab, ebenso Unionspolitiker. Der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Eckhardt Rehberg, hatte erklärt, dass es dafür "keine Mehrheit im Deutschen Bundestags" gebe. In der Ressortabstimmung hatten Kanzleramt und Wirtschaftsministerium ihr Veto eingelegt. Allerdings erteilten die Euro-Finanzminister einen Prüfauftrag. "Ich gehe davon aus, dass die Union dieses Ergebnis mitträgt", sagt nun Cansel Kiziltepe, stellvertretende finanzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Neben anderen als solide geltenden Euro-Staaten wie Finnland und Österreich hätte auch die Bundesrepublik schon direkt vom Fonds profitiert. Als 2003 die Arbeitslosigkeit rasch stieg, hätte Deutschland 2,5 Milliarden Euro erhalten. "Zwischen 2000 und 2016 wäre kein Land permanenter Nettozahler gewesen", so Christian Kastrop von der Bertelsmann-Stiftung. Um die Akzeptanz zu erhöhen, hat Scholz das Modell auf Kredite konzentriert, die Krisenstaaten zurückzahlen müssen, sobald es ihnen besser geht. Die Studie zeigt, dass der Fonds doppelt so viel helfen würde, wenn das Geld in Form von Zuschüssen fließen würde. Dann würden sogar die Hälfte der Einkommensverluste von Arbeitslosen kompensiert. Kritik kommt vom Wirtschaftsweisen Peter Bofinger: "Man braucht einen solchen Arbeitslosenfonds nicht. Die Staaten können sich Geld am Kapitalmarkt leihen. Und wenn das nicht geht, beim Stabilitätsmechanismus ESM. Der ökonomische Nutzen ist im Vergleich zu den politischen Kosten gering." ### Zusammenfassung: Der von Finanzminister Scholz vorgeschlagene europäische Finanztopf würde Deutschland pro Jahr zwei Milliarden Euro kosten. Doch er käme auch den Bundesbürgern zugute.
Der von Finanzminister Scholz vorgeschlagene europäische Finanztopf würde Deutschland pro Jahr zwei Milliarden Euro kosten. Doch er käme auch den Bundesbürgern zugute.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/scholz-europa-arbeitslosenversicherung-1.4256599
Europa - Scholz schlägt Finanztopf für Arbeitslose vor
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Wenn Banken in die Staatskasse greifen, kann es lange dauern bis zum ersten Prozess. Bald zehn Jahre ist es her, dass die Behörden dem größten Steuerskandal in Deutschland auf die Spur kamen. Am 16. September 2009 beschloss das Finanzamt Wiesbaden II, sich eine kleine Firma mit riesigen Aktiengeschäften genauer anzuschauen. Die Steuerprüfer entdeckten nach und nach, wie Banken, Börsenhändler und spezialisierte Anwälte den Fiskus systematisch ausgenommen hatten. Inzwischen ermitteln zahlreiche Finanzämter und mehrere Staatsanwaltschaften in mehr als 400 Verdachtsfällen gegen einige Dutzend Geldinstitute und deren Kompagnons; es geht um einen Schaden von mehr als fünf Milliarden Euro. Verurteilt worden ist bisher niemand - aber das soll sich im kommenden Jahr rasch ändern. Die Staatsanwaltschaft Köln plant eine Anklage wegen Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen gegen zwei frühere Bankmanager und Börsenhändler, die beide aus dem Ausland stammen. Gegen die beiden soll dann am Landgericht Bonn auch schnell verhandelt werden. Vielleicht wird daraus noch etwas bis zum zehnten Jahrestag der ersten Behördenaktion in diesem Skandal, der mit dem Kürzel Cum-Ex berühmt geworden ist. Die beiden Beschuldigten haben in mehreren Dutzend Vernehmungen bei der Kölner Staatsanwaltschaft umfangreich ausgesagt und ausgepackt. Sie wollen sich dem Verfahren stellen und einen Prozess nicht hinauszögern, sie hoffen, als Kronzeugen nicht ins Gefängnis zu müssen. Absprachen zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht gibt es nach inoffiziellen Angaben aus dem Kreise von Verfahrensbeteiligten aber nicht. Offiziell mag sich im Vorfeld der geplanten Anklage niemand äußern. Die SZ kennt die Namen der Beschuldigten, nennt sie aber nicht, um die Ermittlungen nicht zu erschweren. In diesem Fall soll das ganze System dargelegt werden, das könnte viele Monate dauern Nun werden sie wohl Protagonisten in einem Musterprozess. Beim Handel von Aktien vor (Cum) und nach (Ex) dem Dividendenstichtag ließen sich die Beteiligten nach Erkenntnissen der Behörden eine nur einmal gezahlte Steuer auf Dividendenerlöse mehrmals erstatten. Steuerdiebstahl sozusagen, über viele Jahre hinweg, bis die Bundesregierung ein lange bestehendes Steuerschlupfloch 2012 angeblich geschlossen hatte - wobei es inzwischen konkrete Hinweise auf neue Schlupflöcher gibt. Die beiden Beschuldigten, die in Bonn vor Gericht kommen sollen, sind zwei von insgesamt sechs Kronzeugen der Staatsanwaltschaft Köln. Die sechs, fast alle von ihnen ehemalige Banker und Börsenhändler, sagten umfassend aus, weil der Druck der Ermittler zu groß geworden ist. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat vor knapp 15 Monaten, mit Datum vom 27. September 2017, bereits eine erste Anklage beim Landgericht Wiesbaden vorgelegt. In diesem Fall geht es um die Hypo-Vereinsbank (HVB), die den von ihr verursachten Schaden inzwischen gutgemacht hat. Doch das Landgericht Wiesbaden kommt aus mehreren Gründen nicht so recht voran. Einer der Hauptbeschuldigten dort, der als Mister Cum-Ex bekannte Steueranwalt Hanno Berger, der sich für unschuldig hält, zieht alle juristischen Register, um einen Prozess zu verhindern. Nun sieht es so aus, als überholten die Staatsanwaltschaft Köln und das Landgericht Bonn das Verfahren in Wiesbaden. Ein möglicher Strafprozess soll monatelang dauern, nahezu alle Kronzeugen sollen aussagen. Nicht nur die beiden Beschuldigten, die nach Stand der Dinge auf der Anklagebank sitzen werden. Bei Beschuldigten, die reinen Tisch machen, läuft es vor Gericht oft so: Geständnis, keine große Beweisaufnahme, zwei, drei Verhandlungstage, schnelles Urteil. Doch in dieser Causa soll das ganze Cum-Ex-System ausgebreitet werden. Mit all den Namen von angeblich oder wirklich beteiligten Banken von HVB bis JP Morgan; darunter die halbe City of London und die halbe Wall Street. Mit all den heimlichen Absprachen, mit denen internationale Großbanken und abgezockte Händler Aktienpakete im Wert von vielen Milliarden Euro hin- und herschoben, um sich mutmaßlich Steuerbescheinigungen zu erschleichen. JP Morgan und viele andere Banken wollen sich auf Anfragen nicht äußern. Wer in Deutschland Kapitalertragsteuern auf Dividenden zahlt, kann sie mit anderen Abgaben verrechnen. Und wer mehr an den deutschen Staat gezahlt hat, als er das nach geltendem Recht musste, bekommt die Differenz erstattet. Das ist auch für Investoren im Ausland wichtig, die ihre Gewinne auch beim dortigen Fiskus versteuern. Bei den heimlichen Cum-Ex-Absprachen ging es darum, mit kaum zu durchschauenden Geschäften Schwachstellen in diesem System auszunutzen. Die Ermittler glauben beweisen zu können, dass diverse Banken bei zahlreichen Aktiendeals mehrere Bescheinigungen für eine nur einmal gezahlte Kapitalertragsteuer auf Dividendenerlöse ausgestellt haben. Bescheinigungen, mit denen sich die Cum-Ex-Partner mehr Steuern erstatten ließen, als sie zuvor gezahlt hatten. Die Gewinne teilten sie unter sich auf. Die Richter in Bonn kennen sich mit Cum-Ex-Deals aus, sie konnten sich schon einlesen Den Richtern am Landgericht Bonn wird man dazu nicht mehr alles von vorn erklären müssen. Die Kölner Staatsanwaltschaft schickte im März einen mehr als 60-seitigen Vermerk über die Kernaussagen von Kronzeugen an das Landgericht, dazu viele Tausend Seiten Ermittlungsakten. Die Bonner Richter haben sich schon einlesen können. Bonn ist zuständig, weil dort das Bundeszentralamt für Steuern sitzt, das Auslandsgeschäfte mit Aktien abrechnet - dort hatten die Cum-Ex-Akteure besonders viele nunmehr verdächtige Steuerbescheinigungen eingereicht. Die Taktik der Strafverfolger ist offensichtlich: Ein Musterprozess und ein Musterurteil sollen her, um vor allem den Banken deutlich zu machen, wie der Staat sich wehrt. Und um den Boden zu bereiten für weitere Gerichtsverfahren, in denen die Staatsanwaltschaft Köln und ihre ebenso hartnäckig ermittelnden Kollegen in Frankfurt und München etliche Beteiligte für Jahre ins Gefängnis bringen wollen. Manche Beschuldigte und deren Anwälte verweisen darauf, dass der Staat Cum-Ex-Geschäfte wissentlich hingenommen und somit erlaubt habe. Das wäre dann für die Akteure so etwas wie ein Verbotsirrtum gewesen. Abzuwarten bleibt, wie sich die beiden Beschuldigten einlassen, gegen die der Bonner Prozess laufen soll. Ob sie nicht nur schildern, was wie gelaufen ist, sondern auch ein Geständnis im juristischen Sinne ablegen - oder sich auf einen Verbotsirrtum berufen. Klar ist aber: Kommt es wie geplant zu diesem Verfahren, dann steht einer der bedeutendsten Wirtschaftsprozesse der deutschen Geschichte bevor. ### Zusammenfassung: In Deutschlands größtem Steuerskandal soll es nächstes Jahr zum ersten Strafverfahren kommen. Es geht um Wertpapierbetrug in Milliardenhöhe.
In Deutschlands größtem Steuerskandal soll es nächstes Jahr zum ersten Strafverfahren kommen. Es geht um Wertpapierbetrug in Milliardenhöhe.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/cum-ex-steuerskandal-1.4256390
Cum-Ex-Skandal: Kronzeugen kommen vor Gericht
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Den Puls der Europäischen Zentralbank fühlt man am besten im Intranet. Dort gibt es für die 3500 Mitarbeiter ein Forum, in dem die Belegschaft geschützt und anonym Luft ablassen kann. Ein Thema bewegte die Gemüter in den vergangenen Wochen besonders stark. Viele Mitarbeiter erzählten erregt, wie leicht es doch sei, bei der Bewerbung um einen Job bei der EZB zu betrügen. Das liege vor allem daran, weil die Kandidaten den wichtigen Eingangstest ohne jegliche Kontrolle online zu Hause machen dürften. "Ich kenne Leute, die haben zur Pizza-Party geladen und die Fragen zusammen mit sechs Leuten auf einem großen Bildschirm im Wohnzimmer beantwortet", schrieb einer, der das unkontrollierte Auswahlverfahren als "Schande" bezeichnete. Ein anderer Angestellter wusste, dass die Lösungen dieser immer gleichen psychometrischen Tests in bestimmten Internet-Foren problemlos zu erhalten seien. Die Jobs bei der Europäischen Zentralbank sind sehr begehrt. Das Aufgabengebiet in Geldpolitik und Bankenaufsicht ist anspruchsvoll, die Bezahlung attraktiv, und die Kollegen aus vielen anderen EU-Staaten geben dem Arbeitsplatz ein elitäres Flair von Internationalität. Da überrascht es nicht, dass sich mitunter Hunderte Bewerber um eine Stelle streiten. Naheliegend also, dass die Personalabteilung früh aussieben möchte. Also beauftragte man dafür im Jahr 2014 einen externen Dienstleister, bei dem EZB-Bewerber einen umfassenden Fragenkatalog beantworten mussten. Das Ergebnis entschied über die Eignung des Bewerbers. Doch leider sprachen sich die Fragen und Antworten dieses Tests im Lauf der Zeit herum. Beim Betriebsrat gab es schon vor zwei Jahren Zweifel an dem Verfahren. Die Arbeitnehmervertreter informierten die Personalabteilung und die Chefinnen der EZB-Bankenaufsicht, Danièle Nouy und Sabine Lautenschläger. Doch nichts passierte. Erst vor einigen Tagen, nachdem der Ärger im Intranet riesig geworden war, reagierte die Notenbank auf den jüngsten Bewerbungsprozess. "Die EZB hat einige der Testergebnisse annulliert, nachdem Unregelmäßigkeiten ans Licht gekommen sind", teilte die EZB auf Anfrage der SZ mit. "Die EZB bedauert die Konsequenz für Kandidaten, die den Test in gutem Glauben gemacht haben." Die Angelegenheit ist brisant, weil die Personalabteilung den umstrittenen Auswahlprozess so lange hat laufen lassen. In vielen Kandidatenkreisen war die Kontrolllücke ein offenes Geheimnis. Einige nutzten das wohl aus. Sie bewarben sich online unter anderem Namen auf die Stelle, um unter falscher Identität die Testfragen zu erfahren. Dann besorgte man sich die Antworten. Im Intranet heißt es, die Tests seien zumindest in den vergangenen zwölf Monaten stets identisch gewesen. Mit dem Wissensvorsprung bewarb man sich dann erneut unter richtigem Namen und hatte so gute Chancen die erste Hürde zu nehmen. Später folgen stets weitere Tests und ein Bewerbungsgespräch, in dem schlechte Kandidaten ausscheiden. Das Problem war nur: Geeignete "ehrliche" Bewerber erreichten gar nicht in die zweite Runde, weil die unehrlichen Kandidaten alle richtigen Antworten zum Test kannten. Manche Bewerber kamen in Gewissenskonflikte. Sie mussten befürchten, dass die eigene Ehrlichkeit den Weg auf die Shortlist verbauen könnte. Wenn sich ein Bewerber allerdings die Lösungen vorab beschafft hatte, dann wusste er, dass er die ethischen Standards seines künftigen Arbeitgebers verraten würde. "Ein fairer Rekrutierungsprozess und Leistung sind Grundpfeiler für die Legitimität unserer Institution", sagte Emmanuel Larue, Präsident der Gewerkschaft bei der Notenbank, IPSO. "Betriebsräte hatten die EZB über die Risiken des Betrugs im Bewerbungsprozess informiert. Jetzt bezahlt die Notenbank den Preis dafür, nicht hingehört zu haben." Nun hat die Personalabteilung versprochen, man suche für die psychometrischen Eingangstests einen neuen externen Anbieter mit "besseren Sicherheitsvorkehrungen." ### Zusammenfassung: Wer sich in den vergangenen Jahren bei der EZB beworben hat, konnte recht einfach mogeln. Ehrliche Bewerber hingegen standen vor einem Dilemma.
Wer sich in den vergangenen Jahren bei der EZB beworben hat, konnte recht einfach mogeln. Ehrliche Bewerber hingegen standen vor einem Dilemma.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ezb-bewerbungen-test-1.4256392
Bewerben bei der EZB - Jahrelang die gleichen Fragen im Jobtest
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die EU hat sich auf deutlich schärfere Kohlendioxid (CO₂)-Grenzwerte für neue Autos bis 2030 geeinigt. EU-Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedsländer verständigten sich vorläufig in einem Vermittlungsverfahren. Neuwagen sollen bis 2030 rund 37,5 Prozent weniger CO₂ ausstoßen, für leichte Nutzfahrzeuge wurde eine CO₂-Reduktion um 31 Prozent vereinbart. Für beide Fahrzeugklassen soll bis 2025 eine Minderung um 15 Prozent als Zwischenetappe erreicht sein. Die Einigung ist eine Überraschung, da vorherige Kompromissversuche gescheitert waren. Die Positionen lagen auseinander: Die EU-Länder forderten eine Senkung der CO₂-Grenzwerte um 35 Prozent für Neuwagen im Jahr 2030. Auch Deutschland trug das Ziel mit, obwohl die Bundesregierung eigentlich nur eine Minderung von 30 Prozent wollte. Das Europaparlament wollte 40 Prozent. Die EU-Kommission gab mit dem Vorschlag einer Reduktion um 30 Prozent vor gut einem Jahr den Startschuss für das Tauziehen um die schärferen Grenzwerte. Die Vorgaben sollen helfen, die Klimaziele der Europäischen Union insgesamt zu erreichen und die Emissionen aus dem Straßenverkehr zu drücken. Die Entscheidung ist für die Autoindustrie von großer Bedeutung. Zu schaffen sind die neuen Zielwerte nur, wenn Hersteller neben Diesel und Benzinern immer mehr Fahrzeuge ohne Emissionen verkaufen - also zum Beispiel reine Elektroautos. Nur so können sie ihren Schnitt insgesamt erreichen. Dafür müssen sie aber ihre Produktion umbauen. Die Bundesregierung befürchtet Jobverluste, falls der Umstieg auf neue Antriebe zu schnell vollzogen wird. Befürworter strenger Werte meinen dagegen, so könnten europäische Autobauer in der Konkurrenz zu China bestehen und neue Jobs schaffen. Bisher ist in der EU festgelegt, dass Neuwagen im Flottendurchschnitt 2021 nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen sollen. Von dieser Basis aus soll die Senkung folgen. Doch ist die aktuelle Vorgabe für viele Hersteller noch nicht in Reichweite: Der europäische Durchschnitt lag zuletzt bei 118,5 Gramm. Insgesamt stammt rund ein Viertel aller Klimagase der EU aus dem Verkehr, Autos und Lastwagen haben daran den größten Anteil. ### Zusammenfassung: Ab 2030 sollen Neuwagen 37,5 Prozent weniger CO₂ ausstoßen. Die Einigung kommt überraschend, zuvor lagen Mitgliedsländer und EU-Parlament noch deutlich auseinander.
Ab 2030 sollen Neuwagen 37,5 Prozent weniger CO₂ ausstoßen. Die Einigung kommt überraschend, zuvor lagen Mitgliedsländer und EU-Parlament noch deutlich auseinander.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/co2-grenzwerte-autos-eu-1.4257773
EU einigt sich auf schärfere CO2-Grenzwerte für Autos
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die steigende Neuverschuldung Frankreichs ist bei den Anlegern am Anleihenmarkt nicht gut angekommen. Sie trennten sich am Montag von den Papieren des Landes, die Rendite der zehnjährigen Titel stieg im Gegenzug auf 0,74 Prozent. Der Risikoaufschlag zu der vergleichbaren Bundesanleihe notierte mit 0,48 Prozentpunkten in der Nähe eines vergangene Woche erreichten 18-Monats-Hochs. "Der Fokus am Anleihenmarkt liegt jetzt verstärkt auf Frankreich", sagte Marktstratege Cyril Regnat von der Bank Natixis. Anleihe-Investoren blickten bislang auf Italien, das wegen seiner Schuldenpläne im Clinch mit der EU-Kommission liegt. Frankreichs Regierung machte zuletzt aber Zugeständnisse für höhere Sozialausgaben nach wochenlangen Protesten gegen die Steuer- und Reformpolitik von Präsident Macron. Der französische Ministerpräsident Philippe sagte der Zeitung Les Echos, die Neuverschuldung seines Landes werde 2019 wohl bei rund 3,2 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. Erlaubt sind in der Europäischen Union drei Prozent. Die Haushaltspläne des mexikanischen Präsidenten Obrador erfreuten die Investoren am Devisenmarkt. Sie deckten sich mit der Währung des Landes ein, der Dollar verbilligte sich im Gegenzug um ein Prozent auf 20,06 Peso. Nach den Plänen seien Staatsausgaben und Neuverschuldung geringer als erwartet, erklärten Analysten der Citi-Group. Das werde die Ratingagenturen zunächst davon abhalten, an den Bonitätsnoten Mexikos zu rütteln. Obrador ist seit erstem Dezember im Amt. Er hatte im Wahlkampf versprochen, mit den etablierten Parteien zu brechen, soziale Ungleichheit zu verringern, höhere Löhne und bessere Sozialleistungen zu bezahlen. Die Kritik von US-Präsident Donald Trump an der erwarteten Zinserhöhung der Notenbank Federal Reserve erhöhte den Druck auf den Dollar. Der Euro zog entsprechend einen halben US-Cent bis auf 1,1358 Dollar an. ### Zusammenfassung: Die Zugeständnisse der Macron-Regierung in Paris für höhere Sozialausgaben treiben die Neuverschuldung Frankreichs weiter nach oben. Anleihen des Landes werden daher verstärkt verkauft.
Die Zugeständnisse der Macron-Regierung in Paris für höhere Sozialausgaben treiben die Neuverschuldung Frankreichs weiter nach oben. Anleihen des Landes werden daher verstärkt verkauft.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/anleihen-und-devisen-verschuldung-macht-anleger-nervoes-1.4256375
Anleihen und Devisen - Verschuldung macht Anleger nervös
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Die Gewerkschaft Verdi nutzt im seit Jahren schwelenden Tarifstreit bei Amazon erneut das Weihnachtsgeschäft, um Druck auf den Online-Versandhändler zu machen. Verdi rief eine Woche vor dem Fest die Beschäftigten in zwei Logistik-Zentren zum Streik auf. Mitarbeiter des Zentrums im nordrhein-westfälischen Werne sollen bis Dienstag die Arbeit niederlegen, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. In Leipzig sollen die Proteste bis Weihnachten andauern. "Wir sind gut auf Weihnachten vorbereitet", erklärte dagegen Amazon: "Die Kunden müssen sich keine Sorgen um Ihre Geschenke machen." "Wir haben Amazon immer wieder Zeit gelassen, auf unsere Forderung nach Tarifverhandlungen zu reagieren", begründete Verdi-Vertreter Thomas Schneider in Leipzig die Proteste. Dass Amazon diese Verhandlungen ablehne, sei eine "Provokation". "Wir werden sehen, ob das Versprechen an die Kunden, bis zum Weihnachtsabend alle Sendung pünktlich auszuliefern, haltbar ist." Die Proteste entstünden dezentral und spontan in den Verteilzentren, sagte ein Verdi-Sprecher. Es sei möglich, dass es auch an anderen Standorten zu Ausständen komme. Der Tarifkonflikt bei Amazon dauert hierzulande bereits seit 2013 an. Verdi fordert für die Mitarbeiter in den deutschen Amazon-Versandzentren tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon nimmt indes Vereinbarungen der Logistikbranche als Maßstab, in der weniger bezahlt wird. Darüber hinaus geht es Verdi zunehmend auch um den hohen Druck, immer mehr in immer kürzerer Zeit zu schaffen. Der US-Konzern betont immer wieder, das Unternehmen sei auch ohne Tarifvertrag ein "verantwortungsvoller Arbeitgeber". ### Zusammenfassung: In Werne sollen die Proteste bis Dienstag gehen, in Leipzig gar bis Weihnachten. Den Kunden sollen sie nicht schaden.
In Werne sollen die Proteste bis Dienstag gehen, in Leipzig gar bis Weihnachten. Den Kunden sollen sie nicht schaden.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/amazon-verdi-ruft-wieder-zum-streik-auf-1.4257096
Verdi ruft wieder zum Streik auf
00/12/2018
<s>[INST]<</SYS>> Sie müssen einen Text in einem Satz zusammenfassen. Der Text beginnt mit dem Token ###Text: und endet mit dem Token ###Zusammenfassung:Sie müssen die Zusammenfassung nach dem Token ###Zusammenfassung schreiben. <</SYS>> ### Text: Aktionäre des Versorgers Innogy müssen sich auf eine niedrigere Dividende im nächsten Jahr einstellen. Man werde 2018 etwa 100 Millionen Euro weniger Gewinn erwirtschaften als ursprünglich prognostiziert, teilt das M-Dax-Unternehmen mit. Wenn Innogy die bisherige Ausschüttungsquote beibehält, wäre eine Dividende von 1,60 Euro je Aktie wie in diesem Jahr demnach "nicht darstellbar". Anlass der Ankündigung ist, dass der Versorger sein verlustreiches Geschäft in Großbritannien vorerst doch nicht abspalten wird. Ein Jahr lang haben Innogy und der britische Konkurrent SSE darüber verhandelt, ihr Strom- und Gasgeschäft auf der Insel zusammenzulegen. Jetzt ist die Fusion geplatzt, weil sich die Partner nicht auf die Finanzierung ihres Unternehmens verständigt haben. "Leider konnten wir keine Einigung erzielen, die für beide Seiten akzeptabel war", sagt Innogy-Vertriebschef Martin Herrmann. Man prüfe nun Alternativen für das britische Geschäft. Die Probleme in Großbritannien sind ein Rückschlag in der kurzen, aber wechselvollen Geschichte von Innogy. Der Mutterkonzern RWE hat sein Geschäft mit Strom- und Gaskunden, Netzen und Ökostrom im Jahr 2016 in die eigenständige Firma ausgelagert und teilweise an die Börse gebracht. Viele Investoren hatten Interesse, Innogy startete zu 36 Euro je Anteilsschein. Doch musste die junge Firma vor einem Jahr schon einmal ihre Gewinnprognose senken, auch wegen der Verluste in Großbritannien. Damals brach die Innogy-Aktie um knapp 20 Prozent ein, Vorstandschef Peter Terium musste gehen, in Essen kursierten Übernahmegerüchte. Tatsächlich hat RWE Anfang dieses Jahres - hinter dem Rücken des Innogy-Vorstands - die Zerschlagung der Tochterfirma ausgehandelt: Der Rivale Eon wird das Netz- und Vertriebsgeschäft übernehmen; im Gegenzug gehen die Ökostromkraftwerke von Innogy und Eon an den RWE-Konzern, der zum reinen Erzeuger wird. Ob dieses milliardenschweren Tauschs ist der Innogy-Kurs wieder gestiegen, auf zuletzt gut 41 Euro. Für Aktionäre ist die Abspaltung der RWE-Tochter mithin ein Erfolg, trotz der Probleme in Großbritannien. Die Versorger auf der Insel stehen in scharfen Wettbewerb; der Staat reguliert den Energiemarkt stark. Innogy musste den Wert der Tochter Npower, die gut 2,6 Millionen Stromkunden zählt, um knapp eine halbe Milliarde Euro nach unten korrigieren. Sollte die Firma keine andere Lösung finden, würde das Vertriebsgeschäft in Großbritannien 2019 an Eon übergehen. Die Eon-Aktien verloren am Montag zeitweise drei Prozent, Innogy-Titel ebenso. Während Eon-Papiere seit Jahresanfang stark schwanken, gehören Innogy-Aktien mit plus 23 Prozent seit Januar zu den wenigen größeren Gewinnern im Aktienjahr. ### Zusammenfassung: Innogy wird das verlustreiche Groß­britannien-Geschäft nicht los. Es drohen niedrigere Dividenden.
Innogy wird das verlustreiche Groß­britannien-Geschäft nicht los. Es drohen niedrigere Dividenden.
wirtschaft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/versorger-fusion-geplatzt-1.4256373
Fusion geplatzt
00/12/2018